Allgemeine deutſche Garten ⸗ Zeitung. 2 Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Frauendorf. n Mm many 1 Sechster Jahrgang. ET A NN il ml ı Paß au. * Bey Friedrich Peu ſtſe t. Tess 9 2 hi 3 9 re ans 2 > ven de * 1 NIE BE 106. N SH 155 7) Allgemeine deutſche Garten ⸗ Zei been g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bapern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Neo. 1 2 1. Janer 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Sendſchreiben an den Herrn. Vorſtand der praktiſchen Gartenbau— Geſellſchaft. — Ueber die Düngung der Obſtbaͤume zur Vermehrung ihrer Fruͤchte. — Charade. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Erzellenz, Herr Friedrich Freyherr von Zent— ner, k. b. Staats-Miniſter der Juſtiz, Reichsrath, Kapitular des St. Hubertus- und Ludwigs-Ordens, Großkreuz des Civil-Verdienſt-Ordens der bayertſchen Krone, des Leopold-Ordens, des Heſſiſchen Haus— Ordens, des Preußiſchen rothen Adler-Ordens ıc. ıc. in Muͤnchen. Seine Hochwohlgeborn, Herr Egid von Kobell, k. b. Stagats-Nath und General = Sefretär, Commenthur des Civil-Verdienſt-Ordens der bayeriſchen Krone, des Oeſterreichiſchen Leopold-, des Hanndͤverſchen Guelfen- und großherzoglich Saͤchſiſchen Falken-Or— dens; Ritter des Ehren-Legion-Ordens, des koͤnigl. Saͤchſiſchen Civil-Verdienſt-Ordens, des Baadiſchen Ordens vomgaͤhringer Loͤwen, des St. Anna-Ordens ꝛc. ꝛc. in Muͤnchen. j — Dr. Eduard von Schenk, k. b. Miniſterkal-Rath, Vorſtand der Minifterial- Sektion für Cultus und Unterricht, Ritter des Civil-Verdienſt-Ordens der bayeriſchen Krone ꝛc. ꝛc. in München, Selne Wohlgeborn, Herr Johann Antoine, k. k. Gaͤrtner in Seiner Maſfeſtaͤt des Kalſers von Oeſterreich Aller— Hoͤchſteigenem Luſtgarten am Rennwege zu Wien. — Joſeph Martin Riekl, Gaͤrtner der koͤniglich bayer. botaniſchen Geſellſchaft zu Regensburg. — Franz Hefner, Fuͤrſtlich Bathyanifher Hofgaͤrtner zu Enyng in Unter-Ungarn. — Rudolph Klobassa, Holzmaterlialverrechner bei der Salinen-Coctur zu Drohobyez in Oft Gallizien. Nachrichten Neujahrs-⸗Wuüuͤnſche. Den geneigten Leſern ſchreiben wir unſere herzlichen Wuͤnſche auf Roſen und Vergißmeinnicht, die wir, mit dem Bande der Innigkeit in den allgemeinen Blu— menſtrauß gebunden, zierlich obenauf richten — zum Gruß und zur Freude des Wiederſehens im neuen Jahre! Waͤre unſer Strauß eingerichtet nach jener modernen Art der Reim und Wunſch⸗ reichen Billete, welche, wenn mau an einem Faden zieht, eine Menge bedekter Wuͤnſche 2 Sendſchreiben an den Herrn Vorſtand der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft. Es iſt Ihnen nicht unbekannt, daß ich an Ihren bisherigen Beſtrebungen als Vorſtand der prakti— ſchen Gartenbau Geſellſchaft für Bayern, wiewohl nur entfernten, doch freudigen Antheil genommen habe. Selbſt nicht Gärtner, noch Pflanzenkundi— ger, gewahrte ich an denſelben doch gleich Anfangs, daß Sie ein bis jezt Brache gelegenes Feld zu be— arbeiten Sich vorgenommen hatten, von dem ſich für die Mit- und Nachwelt die herrlichſten Fruͤchte er— warten laſſen. Sollte auch mir deren Genuß nicht zu Gute kommen, ſo bemühte ich mich doch, Andere auf Ihr Unternehmen aufmerkſam zu machen; Ihnen Leſer und Mitarbeiter zu verſchaffen, und mich Ihnen, wenn auch nicht mit Grabſcheit und Okulir-Meſſer, doch mit der Feder nuͤzlich zu machen. Daß dieſes auch jezt der Fall ſeyn möge, iſt zwar die gute Ab— ſicht, doch auch ein Irrthum eben fo leicht möglich. Wegen meiner Freimüthigkeit will ich im Voraus um Nachſicht gebeten haben. Ihr Inſtitut, wiewohl es ſeinem Plane und ſei— nen Statuten nach ſich weſentlich von andern der Art unterſcheidet, nimmt in der Reihe nach Voll— kommenheit und Vervollkommnung ſtrebender ge— meinnüziger Anſtalten, welche in der neueſten Zeit a us Frauendorf. zu Geſicht bringen, ſo wuͤrden wir die geneigten Leſer hinter den Roſen und Vergißmeinnicht ein Herz ſchauen laſſen, aus dem der Wuͤnſche Menge und Mannigfaltigkeit kein Ende haͤtten! Wir ſelbſt ſind von vielen nahen und fernen Freunden reichlich mit Devifen und Wuͤnſchen auf ſolch bunt bemal— ten Billeten beehrt worden, wofür wir hiemit gebührend danken, vorzugsweiſe für deren fünf nach alter Sitte, die uns fo angenehm überraſcht, als erfreut haben. So zum (1*) 4 in Deutſchland und namentlich in Bayern begründet worden ſind, einen ruhmvollen Plaz ein, und es iſt ein Zeichen ſeiner Gediegenheit, daß es mit den übrigen derartigen Anſtalten, dem polptechniſchen Verein und der ihm untergeordneten Deputation für Bauweſen und Landes: Verfchönerung, dem land— wirthſchaftlichen Verein u. dgl. m. gleichſam nach einem gemeinſchaftlichen Ziele ſtrebt, und in ſeinem Laufe ſich jenen immer mehr nähert. Wenn es nicht auch der Erfolg ſchon hinläng— lich dargethan hätte, ſo ließe ſich im Voraus von ei— nem ſolchen Wetteifer nur Erſprießliches und wich— tige Ergebniſſe erwarten, aber man würde ſich noch viel inniger darüber erfreuen können, wenn nicht der unpartheyiſche Beobachter wahrnähme, daß alle dergleichen Ideen und Beſtrebungen nach Verbeſſe— rung und Vervollkommnung nur in den obern Re— gionen ihren Umtrieb hätten, faſt den regenſchwan— gern Wolken gleich, die von den Lüften getragen, die Erde mit ihrem Inhalte nicht erquiken und be— fruchten. Wir finden den nemlichen Fall auch bei andern Bemühungen des Geiſtes, namentlich in der Literatur, wo die meiſten Bücher und Zeitſchriften, z. B. im Fache der Oekonomie, des Erziehungs— Weſens u. ſ. w. nur zum kleinſten Theil von Denen geleſen werden, für welche ſie eigentlich beſtimmt ſind. Hier und dort würde das Gute, der Schaz von Erfahrungen, unendlich mehr Nuzen ſtiften können, wenn ſie ſich eben ſo leicht verbreiten ließen, und ſie über und unter die große Maſſe des Volks eben fo gebracht werden könnten, als man eine dürre Wieſe durch Gräben zu bewäſſern ſucht. Der Ver— breitung eines nüzlichen Buches ſteht die Schwierig— keit des Ankaufs, Unbekanntſchaft mit demſelben, Mangel an Geld oder Gelegenheit, entgegen. Bei dem lebendigen Verkehr der Menſchen mit Menſchen aber; bei geſellſchaſtlichen Verbindungen und Verei— nen, ſollte, meiner Meinung nach, ein ſolcher Um— tauſch der Ideen und deren Verwirklichung weniger Schwierigkeiten haben, und Das, was der beßre und einſichtsvollere Theil der Nation für gut und wahr, fuͤr nüzlich und vortheilhaft erkannt und aus— findig gemacht hat, auch auf die niedern Stände übergeben, und denſelben gleichſam einverleibt wer— den; jene müſſen die Geber, dieſe die Empfänger ſeyn. So lange dieß nicht der Fall iſt, ſo wird auch das Schöne und Wahre das Ganze nie durchdrin— gen, und das koſtbarſte Oel nur auf dem Waſſer oben auf ſchwimmen. So iſt die Landes-Verſchönerung, deren Zwek und Plan ſchon in dem Worte ſelbſt liegt, und gleich— ſam mit dem Worte ins Daſeyn getreten iſt, in neueſter Zeit ein Gegenſtand der allgemeinen Berük— ſichtigung geworden. Nach dem, was darüber ge— ſchrieben und durch den Druk bekannt gemacht wird, ſollte man glauben, daß ſie ſchon überall einheimiſch geworden wäre, zumal in einem Lande, das eines der erſten dem Aufrufe Gehör gab, der ſich in Bayern zuerſt vernehmen ließ. Der für dieſen Zwek ſich in Altenburg gebildete Verein hat es bisher nicht an Anſtrengungen und Mühe fehlen laſſen, dem ihm vorſchwebenden Ziele ſich immer mehr zu nähern, was ihm um ſo leichter wurde, als er in ſeinem Wir— kungskreiſe ſchon Vieles durch die Anlagen und Ein— richtungen des verewigten Miniſters Hans von Thümmel vorbereitet fand. In den Staͤdten Al— tenburg, Ronneburg, Cahle und Eiſenberg finden ſich hievon ſowohh ältere Spuren, als auch eine Menge in unſern Tagen entſtandene, hieher gehörige Einrich— tungen und Verbeſſerungen. Diejenigen Orte, durch Beiſpiel zeigte ein mit einem gemalten Vergißmeinnicht empfangenes Billet, wenn man an dem Faden zog, den Heiland mit dem Kreuze auf der Schulter. Und dieſes Billet hat uns gar beſonders herzlich gefallen. Man konnte mit zwekmaͤßiger Wahl und Einrichtung ſolcher Neujahrs-Billete dem chriſtlichen Sinne und der geſunden praktiſchen Moral manchen Stüzpunkt geben, ſtatt jener gewiſſen neuen Ideen oder Halb-Ideen in gereimten und reimloſen, und, wenn nicht verifizirten, doch wenig— ſtens verſifizirten, neuzepicuräifhen und neu⸗ſtoiſchen Prunk-Sentenzen aus dem Wäſchkorb der neuern bitterlich ſuͤßlichen Nomantik und Fantaſtik! Unſer Vergißmeinnicht, hinter welchem der Heiland mit dem Kreuze ſtand, enthielt fuͤrwahr einen ſchöͤnen, eben fo zarten und ruͤhrenden Gedanken, als aufrichtig wohlge— meinten Wunſch Auf einem andern Billete ſtanden die allbekannten Worte: Wandle auf — und obgleich Jedermann weiß, was fuͤr Blumen unter dieſer Ueberſchrift, zur Ergänzung des Spruches, verborgen ſind, ſo wird ſich doch Jedermann hier irren, denn das Bildchen hinter der Schrift ſtellt deutlich eine gewiſſe Zahl auf den Weg geſtreuter Dornen vor. Ein drittes fuͤhrte den Spruch im Schilde: Habe den — ſtets zum Freund! und hinter dem papiernen Fuͤrhang zwiſchen dieſen Worten ſtand der Knochenmann mit Stun: welche die von Altenburg über Gera nach Jena fuͤh— rende Kunſtſtraße führt, gewinnen ein immer freund— licheres Anſehen, und ſtellen die Beſchaffenheit des Altenburgiſchen Landes in das vortheilhafteſte Licht. Doch wuͤrde man ſich ſehr irren, wenn man es über— all ſo zu finden glaubte, da die abgelegenen Orte, die Vicinal-Straßen, ja ſelbſt einige Land-Straßen, ein Bild des Gegentheils darſtellen, und es ſo lange darſtellen werden, bis nicht auch an erſtern kleinere Vereine werden gegründet worden ſeyn, an deren a Spize fih die Geiſtlichen, Schullehrer, die Dorf— Schulzen oder andere einſichtsvolle Gemeinde-Glie— der — unter ihnen beſonders die Ritterguts-Beſizer — ſtellen, und für dieſe Zweke ſich thaͤtig erweiſen. Zwar wird man einwenden können, daß Rom auch nicht an Einem Tage erbaut worden ſey, und daß das gute Beiſpiel einiger Orte und einſichtsvoller Maͤnner, wenn auch nicht auf Einmal, doch allmälig zur Nachfolge und zu Verbeſſerungen reize; aber ſicherer und geſchwinder wird ſich das Ziel erreichen laſſen, wenn dafür nicht nur Einzelne, ſondern das Ganze thaͤtig iſt, und von oben herab, oder auch nur von den Verftändigern, in Bewegung und Thä— tigkeit geſezt wird. Ihr Plan, die Gartenkunſt und durch ſie, als einen weſentlichen Theil der Lan— des⸗Verſchöͤnerung, die leztere ſelbſt zu einer allge— meinen Angelegenheit der deutſchen Nation zu ma— chen, macht daher auf die allgemeinſte Theilnahme und Verbreitung die gerechteſten Anſprüche, und ſollten Sie nicht dieſem Zweke um Vieles näher kom— men, wenn Sie Verſuchsweiſe in einigen Nachbar: Ländern Tochter- Anſtalten und Vereine zu bilden bemüht wären, die in Ihrem Geiſte und nach Ihrem Sinne das große Werk zu befördern im Stande waͤ— ren! Machen Sie nur in Ihrem umfangreichen Va— terlande damit den Anfang, und Ihr Wirkungskreis wird ſich dann von ſelbſt erweitern. Städte wie Dres— den, Berlin, Leipzig, Weimar, Gotha, Altenburg ꝛc. werden ſich Ihnen bald anſchließen, und bei Ihrer ausgebreiteten Bekanntſchaft wird es Ihnen an keinem dieſer Orte an Männern fehlen, welche ſich der guten Sache zu unterziehen geneigt ſeyn werden. Mit dieſem Vorſchlage ſind nun zwar keinesweges die Mittel erſchöpft, welche Ihr Unternehmen ber fördern können, andere liegen aber nur außer dem Bereiche und der Macht des Einzelnen, oder auch mehrerer zu einer Geſellſchaft Verbundener. Die Ausführung des gegenwaͤrtigen Vorſchlags aber, wenn Sie ihn ſonſt für annehmlich und folgereich halten, liegt in Ihren Händen und in denen der Mitglieder Ihrer ſo zahlreichen, durch Sie begründe— ten Geſellſchaft. Genehmigen Sie die Verſicherung meiner lebhafteſten Hochachtung! Kloſterlausnitz. E. A. L. von Teubern. Wir wuͤnſchen herzlich, daß dieſes Sendſchreiben für alle Leſer dasſelbe hohe Intereſſe haben möge, wie fuͤr uns. Wer erkennt nicht in den darin aus— geſprochenen Wuͤnſchen und Antraͤgen den edlen Menſchenfreund, der alles Gute, was er in der Welt kennen gelernt hat, auch gerne zum Gemeingut Aller gemacht ſehen moͤchte! Nur zu wahr iſt die Klage des Hrn. Verfaſſers, daß die gemeinnuͤzigen Lehren und Vorſchriften gar zu wenig in die Haͤnde Derjenigen kommen, fuͤr welche fie eigentlich gegeben find und am Noͤthigſten wären! Geldmangel wird für eines der vorzuͤglichſten Hin— denglas und Senſe, Saturnus in der chriſtlich allegoriſchen Vorſtellung. Auf dem vierten ſtand: Empfangſt du oft dieß Erlangſt du ein gluͤkſelig End; und der elidirte Reim ward durch eine ſtrahlende, von Wolken und Seraph-Koͤpfchen nmringte Monſtranz vor's Aug geſtellt. Auf dem fuͤnften heißt es: Dein Freund meint Dir's von Herzen gut, In aller Noth Dir helfen thut. Sey ihm getreu im neuen Jahr, Wie er Dir treu iſt immerdar! Auf der Ruͤkſeite iſt dieſer Freund abgebildet, er iſt gefluͤgelt, hat ein Kreuz auf der Stirne, an einem Diadem umge— bunden, und ſcheint den Schuzengel vorzuſtellen. Die Reime find freilich altmodiſch und die Gedanken antik! Wer aber lernen will, kann ſo viel daraus ent— nehmen, als er fuͤr ſein ganzes Leben gebraucht, nemlich für das ewige, denn das zeitliche Leben iſt kein ganzes. Wollte Jemand wiſſen, wie etwa vor einem halben Jahrhunderte noch honnette Leute gefinnt waren? ſo ſuche er nur einige Neujahrs-Billete aus jener Zeit aufzutreiben, die ſie einander in's Haus zu ſchiken pflegten, und er wird wenn er anders Anlage zu einem pragmatiſchen Geſchichts—⸗ Forſcher hat, aus dieſen hiſtoriſchen Denkmaͤlern den richtigen derniffe angegeben, daß die eigentlichen Volksſchrif— ten ſo wenig in die Haͤnde des Volkes kommen. Wir ſind weit entfernt, behaupten zu wollen, daß nicht dieſes auch wirklich im Einzelnen kein Hin— derniß ſey; im Allgemeinen iſt der Geldmangel aber nicht die wahre Urſache. — Es gibt Leute von der aͤrmſten Volks-Klaſſe, die allein fuͤr Schnupfta— bak jaͤhrlich 6 bis 12 fl. brauchen: man hoͤrt dar— uͤber keine Klage. Es ſollte aber einmal die Ein— richtung getroffen werden wollen, daß jedes Haus— und Grund- beſizende Hemeitds es jaͤhrlich einen Gulden zur Errichtung einer Dorf bibliothek bezahlen muͤſſe: hilf Himmel! es wuͤrde ein Geſchrey entſtehen, als wenn der perſonifizirte Hunger und die Menſchen wuͤrgende Peſt unter das Volk ge— ſchleudert worden wären. Der Stifter einer ſolchen, doch ſicher wohlthaͤtigen) Einrichtung, wuͤrde vom Volke ohne Zweifel (mit wenigen Ausnahmen) ver— flucht und mißhandelt werden! N Was iſt die Urſache dieſer traurigen Wahrheit? Was wohl anders, als Mangel an Volksbil- dung! Es iſt wahr, die Lehrmethode in den Schulen iſt im Allgemeinen (namentlich in unſerm Lande,) ſehr gut; und manches Kind auf dem Dorfe verlaͤßt die Schule mit ſo vielen Kenntniſſen, als man fuͤr deſ— ſen kuͤnftigen Stand nur immer fordern kann. Nun endet aber der Unterricht; die wohlthaͤtige Ein— richtung der Feyertags-Schulen wird als ein laͤſtiger Anhang angeſehen, und ſind die Jahre der Feyertags— Schulpflichtigkeit endlich auch noch voruͤber — ſo be— ginnt (in der Regel) wieder wahre Ruͤkbildung. Nach wenigen Jahren iſt der Bube wie die Dirne ſo unwiſſend, als waͤre keines je nur einen Tag in die Schule gekommen! Schluß machen: „Dieſe Menſchen ſcheinen ſich mit dem Chriſtenthume viel abgegeben zu haben, und es mag wohl die Religion bei ihnen eine Art von Hauptſache geweſen eyn. 5 Vergleicht ein ſolcher pragmatiſcher Kopf mit dieſen Billeten jene der fpätern Jahre, fo wird ihm aus dieſer Vergleichung eine nicht ganz undeutliche Skizze der Kunſt, Literatur- und Genuß⸗Geſchichte der lieben Menſchheit aus der Zeit unſerer modernen Aufklärung vor's Auge treten. Wie nuͤzlich und lobwürdig wäre demnach eine forgfälz tige, chronologiſch geordnete Sammlung von Neufahrs—⸗ Billeten! Doch, wir wenden uns von dieſem Gegenſtande zu ei— Es ſollte nichts in der Welt verſchwendet werden, ſo wenig in phyſiſcher, als moraliſcher Hinſicht. Es iſt aber eine wahre Verſchwendung an Zeit und Kräf— ten, wenn man Kinder 6 Jahre in der Schule zubrin— gen laͤßt, ohne zugleich Maßregeln zu treffen, daß das in dieſer Zeit Erworbene auch Fruͤchte fuͤr die Zukunft trage, ſowohl fuͤr den Einzelnen, als auch fuͤr das Allgemeine. Der Groͤnlaͤnder, welchem koͤnigliche Speiſen vor— geſezt wurden, ſehnte ſich nach ſeinem Fiſchthran und Seehund-Fleiſche. — Der Menſch muß im Phyſiſchen wie im Geiſtigen erſt das Beſſere ken— nen gelernt und liebgewonnen haben, bis er ſich da— rum bewirbt und es als ein Beduͤrfniß anſieht. Sicher iſt es, daß es dem Volke weder an Zeit noch Geld fehlt, ſich fortzubilden, Sinn fuͤr das Schoͤne und Nuͤzliche ſich anzueignen, wenn die Maſſe nur erſt dahin gelangt wäre, dieſes als eine Wohl: that anzuſehen. Wir uͤberlaſſen die weitere Wuͤrdigung dieſer Anſichten der Weisheit hoher Regierungen, und keh— ren in unſerer eigenen Angelegenheit zu des Herrn Sendſchreibers Wunſche zuruͤk, das wir, als prak— tiſches Central-Inſtitut fuͤr Gartenbau und Landesverſchoͤnerung in mehreren Nachbarlaͤndern Toͤchter-Anſtalten, (Filiale) bilden moͤchten! Dieſer Wunſch wurde auch anderwaͤrts und oͤf— ters ſchon, ſowohl in öffentlichen Blättern, als privatım, dringlich ausgeſprochen, mit dem Antrage, daß dieſe Toͤchter-Anſtalten ihre Verſuche und Erfah— rungen nach Verſchiedenheit des Bodens, Climas u. ſ. w. zur vergleichenden Ueberſicht wenigſtens in jedem Jahre Einmal dem Central Directorio nem andern, jedoch verwandten und gleichfalls dem Neu— Jahr befreundeten. Wir haben uns ſchon einige Zeit die Mittheilung ſolgender Nachricht abſichtlich bis zum heutigen Tag ge— ſpart, und uͤberlaſſen uns der angenehmen Hoffnung, es werde ein nicht klelner Theil unſerer verehrten Leſer die- felbe als Neujahrs-Geſchenk von uns mit Vergnügen annehmen. In den weiten Reichen Seiner Majeftät, des Kalfers von Oeſterreich, und unter Seinem weifen und friedlichen Scepter, erbluhet die veredelnde Kunſt der Gärtnerei, fo wie von jeher ausgezeichnet, mit zunehmenden Jahren und befonders in unſeren Tagen in eine Herrlichkeit und Fulle, daß nach allgemeiner Anerkenntniß der Preis des Vorranges ohne Widerſpruch dieſem Relche gebührt. Die lohnenden Fruͤchte der Kultur unter den 7 zur Bekanntmachung in der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung einzuſchiken haͤtten. Wir ſind dagegen mit dieſem Antrage nicht ver— ſtanden. Geſezt, wir hätten Mittel, die Koſten zu beſtrei— ten, welche die verſchiedenen Filiale erforderten, ſo wuͤrde das Reſultat hierauf doch kein anderes ſeyn, als ohnehin ſchon in der Vorſorge unſerer Statuten bezielt iſt, woſelbſt es F. 4 beißt: „Jedes aufgenom— mene Mitglied tritt in die Pflicht: durch Erforſchung und Mittheilung nuͤzlicher Entdekungen und Erfahrun— gen im Bereiche des Gartenweſens zur Verbeſſerung die— ſes, auf den Wohlſtand der Nationen ebenſo, als auf deren Civiliſation influirenden Kulturzweiges nach Moͤglichkeit mitzuwirken. Es bringt ſeine Wahr— nehmungen entweder an den Vorſtand zur allgemei— nen Bekanntmachung durch die allgemeine deutſche Gartenzeitung, — und fo kommen die Wahrneh- mungen des Einen zur Erfahrung Aller, ſo wie die Entdekungen Aller zur Wiſſenſchaft jedes Ein— zelnen; — oder es belehrt aus eigenem Antriebe nur einen engern Kreis von Bekannten durch muͤnd— liche Mittheilung Deſſen, was es im Bereiche des Gar— tenweſens Neues und Nuͤzliches erfahren oder geleſen hat.“ — Wuͤrden eigene Filiale mehr thun können? — Was mit Wort und That gewirkt wer— den kann, liegt ja hier ohnehin ſchon in der Pflicht eines jeden einzelnen Mitgliedes! Uebrigens erkennen wir das Wohlgemeinte dieſer Anträge mit herzlichem Danke, und wuͤnſchen daruͤber noch die Meinungen Mehrerer ſammeln zu koͤnnen! Fuͤrſt, Vorſtand. thaͤtigen Händen der unzaͤhlbaren Menge von Gartens Llebhabern und Gartenbeſizern in Oeſterreich, hat kein Land in gleichem Reichthume aufzuweiſen, und der fort⸗ ſchreltende Anwuchs neuer Garten = Anlagen in allen Thei⸗ len dieſes großen Kaiſer-Staates vermehrt ſich ſtetsfort mit uͤberraſchender Schnelle. Ob und wle ferne unſer beſtehender Verein Ei Impuls fen, wollen wir nicht berühren, obwohl die in die Tauſende gehenden Zuſchriften aus jenen Landen ſehr oft dieſen Punkt auf die erfreulichfte und ehrendſte Weiſe erörtern, fo wie offenkundig darliegt, daß die praftifche Gartenbau-Geſellſchaft ihre meiſten Mitglieder in den k. k. oͤſterreſchiſchen Ländern zähle. Diefe Mitglieder aber würden noch viel zahl: reicher ſeyn, wenn nicht wegen des allgemeinen Ver⸗ botes, in auswärtige Geſellſchaften zu treten, viele Ueber die Duͤngung der Obſtbaͤume zur Vermehrung ihrer Fruͤchte. Das in Nr. 29 vor. Jahrs angefuͤhrte Mittel: die Bluͤten der Baͤume gegen das Ab— fallen und Erfrieren zu ſichern, und die Fruͤchte zu vermehren, finde ich ſeit 4 Jahren erprobt. Meine Art, die Baͤume zu behandeln, iſt folgende: Mit Ende Oktober werden die Bäume ringsum 2 bis 3 Schuh vom Stamme bis auf die oberſten Wurzeln aufgelokert, und vom Graſe gereinigt. Nachdem die Wurzeln wieder mit etwas Erde be— dekt, belege ich ſolche einen halben Schuh hoch mit gutem Kuhdünger, und trete ihn feſt. Darauf kommt nun die übrige Erde mit einer Vertiefung am Stamm, damit das Waſſer ſich recht gut ein— ſezen kann. Im Frühjahre, waͤhrend der Blütezeit, wird jeder Baum, wenn es nöthig iſt, öfters ſtark mit Waſſer begoſſen. Bei dieſer Behandlung erhalte ich ſeit 4 Jahren, wenn auch meine Nachbarn größtentheils obſtleere Baͤume haben, viele und ſchöne Früchte. Wien. Paul Schonner, Mitglied der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft, Die Größe der Bäume ſcheint uns einen Unterſchieb in Anwendung dieſes Mittels zu bedingen. Jungen und folglich noch nicht großen Baͤumen nuͤzt obiges Ver— fahren ſehr viel. Wenn aber alte Baͤume der Düngung beduͤrfen, muß man die Erde etwa drei Schuh weiter, als die Kron, Aeſte reichen, um den Baum herum auf: graben und duͤngen, weil in dieſer Entfernung die klei— nen, zur Aufnahme der Nahrungs-Theile fähigen Wur— zeln ſich befinden, hingegen nahe am Stamme nur we: nige oder gar keine. (Man ſehe Gartenzeitung 4823 Selte 78.) Die Redaktion. dortige Garten-Freunde einigen Anftand genommen haͤt— ten, der allgemeinen praktiſchen Gartenbau⸗Geſell⸗ ſchaft ſich als ordentliche Mitglieder anzuſchließen. Nun aber haben Seine Majeſtaͤt der Kakſer, auf Verwendung der koͤnigl. bayeriſchen Regierung, die aus— druͤkliche Genehmigung zu dieſem Beitritte für Allerhoͤchſt— Ihre Unterthanen auf die blos einzige Verpflichtung zu erthellen geruht, daß die von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft aufgenommenen Mitalleder ihrer Behörde die Aufnahms-Diplome zur Einſicht und Beflaͤtigun vorzulegen haben. Dann ſteht dem Beitritt kein Hinderni entgegen. Und fo bringen wir den ſaͤmmtlich verehrten Garten— Freunden in den k. k. oͤſterreichiſchen Staaten hiemit, wie wir es zu unſerer größten Freude erhielten, — e ig Kgiſerliches Neufahrs-Geſchenk! Nüzliche Unterbaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages: Begebniſſen. Voranzeige der Witterung und Fruchtbarkeit des Jahres 1828. (Vom Unterzeichneten.) Dieſes Jahr zeichnet ſich im Winter, vorzuͤglich im Januar und Februar, durch große Kaͤlte mit heitern Tagen und viel Schnee, dann durch ein kuͤhles und feuchtes Fruͤh— Jahr, das ſo bis Juni anhaͤlt; ferner durch einen, beſonders im Juli, heißen trokenen Sommer, durch einen warmen angenehmen Herbſt, und durch einen baldigen Eintritt des Winters aus. Dieſe groͤßtentheils guͤnſtige Witterung iſt eine Folge davon, weil die nördlichen und oͤſtlichen Winde am Meiſten vorherrſchend ſeyn werden, welche im Winter Kälte und im Sommer Waͤrme verurſachen, die ſie aus den Ländern mitbringen, woher ſie kommen. Dieſes Jahr zeichnet ſich, beſonders im Juni und Juli, durch haͤufige Gewitter aus, die gewoͤhnlich an ſolchen Tagen erſcheinen, wann in der Atmosphäre entgegengeſezte Luftſtromungen beſtehen, welche oft ſchon in der Frühe einen Nebel verurſachen, und dann bei ſchwuͤler Hize Nachmittags Gewitter bilden. In dieſem Jahre zeigt ſich auch der im Jahre 1795 erſchienene Komet, und wird wieder ſo gut ſichtbar ſeyn. Da die Fruchtbarkeit am Meiſten von der Witterung abhängt, fo iſt das Jahr 1828 wieder ein gutes, doch dem vorhergegangenen Jahre nachſtehendes, Weinjahr. Das Getreide geraͤth zwar gut, aber in geringerer Menge. Das Obſt iſt vorzuͤglich haͤufig und gut. Jene Witterungs-Voranzeige iſt eine Folge von hundert: jährigen meteorologiſchen Beobachtungen und Erfahrungen mit Berüͤkſichtigung der gegenwärtigen Verhaͤltniße und Luftſtroͤmungen in der Atmosphäre. Korneuburg, im Dezember 1827. Joſ. W. Fiſcher. (Die Millionair-Levkoje). Man pflanzt hier und in unſerer Umgebung, auſſer Sommer-, Herbſt- und Wins ter- Levkojen, auch eine Levkojen-Sorte, die den Namen, Millionair-Levkoje führt, Dieſen Namen führt fie auch mit Recht; denn, abgeſehen davon, daß dieſe Levkoje weit mehr Blumenſtengel, als andere Sorten zeigt, bildet jeder Blumenſtengel ein durch gedraͤngt an einander ſtehende Blumen ſich auszeichnendes Bouquet, das bei gehoͤriger Behandlung der Pflanze beinahe die Länge einer halben Elle erreicht. Stehen auf einem Beete 20 — 50 dieſer Levkojen in Blüte: fo gewähren die prachtvolle Blumen— Fülle, und die, Federbuͤſchen ähnliche Bouquets den herr— lichſten Anblik. Ich ſah dieſe prächtige Blume vor zehn — ———— Jahren zum erſten Mal auf einem eine Stunde von hier entfernten Gute des Fuͤrſten von Solms Braunfels, und konnte die Pracht ihrer Bluͤte nicht genug bewundern. Augenbliklich verſchaffte ich mir Samen davon, und pflanze feit dem, auſſer engliſchen Sommer- Levkojen, keine andern Levkojen mehr. Dieſe Millionair- Levkojen, die ich in vier Farben: Hochroth, — Incarnat — Violet und Weiß beſize, und wovon das Loth Samen zu 1 Rthlr. pr. Ct. oder I fl. 38 kr. rheinl. bei dem hieſigen Handelsgaͤrtner Ruͤckert zu haben iſt, ſind ein Mittelding zwiſchen Sommer- und Winter: Levkojen; von lezteren haben fie die Eigenſchaft der Größe, von jenen die einer kuͤrzeren Dauer, da jie zwar im erſten Jahre im September ihre Bluͤte zu zeigen pflegen, im zweiten in der volleſten Pracht blühen, es ſich ſelten aber der Muͤhe lohnt, ſie fuͤr das dritte Jahr zur Bluͤte auf— zubewahren, weil das zweite Jahr in der Regel den Stok zu ſehr entkräftet. 1 Um dieſe Blume zur hoͤchſten Ueppigkeit zu ſteigern, bediene ich mich des nachſtehenden Verfahrens.“ In der Haͤlſte des Aprils, bald etwas früher, bald fpäter, je nachdem die Witterung es geſtattet, bringe ich die in dem Ueberwinterungslokal geſtandenen Levkojen an einen gegen die um dieſe Zeit noch herrſchenden ſcharfen Winde geſchüzten Plaz in meinem Hausgarten. Nach etwa 14 Tagen find ſie ſchon fo abgehaͤrtet, daß man fie in's Land verſezen kann, denn die bisweilen noch eintretenden ſchwachen Froͤſte ſchaden ihnen nichts. Nun werden auf dem im Garten für fie bes ſtimmten Plaze geräumige Löcher, etwa um die Hälfte großer, als der Topf, worinn die Pflanze ſteht, gemacht, in der Tiefe des Loches einige Haͤnde voll guter Lehmerde (in fo ferne der Boden nicht aus Lehmerde beſteht) vertheilt, auf dieſe Lehmerde ein Paar Haͤnde voll halb verweſter Horn— ſpaͤne (die Hornſpaͤne im October in Erde gegraben, errei— chen bis zum naͤchſten April dieſen Zuſtand, und ſehen dann, wie Kaͤſe- Matten aus) geſtreut. Hierauf wird die durch einen Stoß auf den untern Theil des Topfes aus demſelben mit dem ganzen Ballen getriebene Pflanze in das Loch geſezt, der um den Ballen befindliche leere Raum mit Lehmerde ausgefüllt, und die Pflanze ſtark angegoſſen. Schon nach 8.— 12 Tagen aͤußert ſich die Kraft der Hornſpaͤne; die Pflanze ſtrekt ihre Aeſte üppig aus, das vorher matte Grun geht in ein dunkles über, und in der Mitte des Juni, manch- mal ſchon im Anfange deſſelben, hat man die Freude, die Pflanze in der hoͤchſten Fülle und Pracht blühen zu ſehen. Schneidet man die Blumen, wenn der untere Theil derſelben ihre Farbe zu ändern anfangt, bis zum nächſten Auge ab: ſo dauert der Flor derſelben bis zum Eintritt des Froſtes, und noch jezt, deng. November, ſtehen 20 dieſer Lepkojenſtoͤke bei mir in der ſchoͤnſten Blute. Gewiß wird die Anwendung der Hornſpäne nach der angegebenen Weiſe ihre Wirkung auch bei andern Levkojen nicht verfehlen, und wo ſie nicht zu haben ſind, mag das jezt beinahe uͤberall in Verkauf gekommene Knochenmehl, wohl als Surrogat gebraucht werden konnen. Wez lar. Krauß. Samen von dieſer Levkojen-⸗Art iſt auch in Frauendorf zu haben. > \ Charade. Meiſtens verſperre ich. Umgekehrt ißt Du mich. (?) — = — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis ſſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Coupert — portofrei. — Allgemeine deutſche Gar tenen. Zutritt. eng. Herausgegeben von der 1 Sanden ne in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgan g. Ne 8. Jama 4828. In h e neuer Mitglieder. — Der Froſt in feinen Wirkungen auf Holz-Gewaͤchſe. — Wie kann man die Hortenfien zum Bluͤhen in blauer Farbe bringen? — Mittel wider die Schild- und Blatt⸗ Läufe. — Nachricht und Anfrage über eine ungewöhnlich gluͤkliche Erziehung der Kartoffeln aus Sa: 1 15. wen. — Monarda didyma und fistulosa.— Die beſte Art, Garten-Toͤpfe und Baͤume zu bezeichnen. — Dan e Noch eine ſehr einfache und ſichere Art, die gefuͤllten Georginen zu vermehren. — Mittel, viele Blü⸗ Fortſezung neuer Mitglieder. . Jore Wohlgeborn, ‚Fräulein Johanne Schnizlein, Tochter Sr. Hochwürden des Herrn Dechants Dr. Schnizlein feel., zu Weimersheim. Heine Hochwurden, Herr Thomas Dachs, Pfarrer zu St. Pantaleon bei Laufen. Seine Wohlgeborn, Herr Johann Paul Schneider, Landtags-Deputirter, Magiſtrats ee em Buͤr⸗ ger in Straubing. — Johann Michael Daifenberger, Buchhändler in Regensburg (Münden und Paſſau). — Johann Aegydlus Roͤllinger, Wundarzt, Lotto Collekteur und Dekonomie:Befizer zu Hammelburg. — J. Fr. Wilhelm Lechner, Cantor und Lehrer fu Veerbach. men an den Georgknen-Pflanzen zu bekommen. ——..—. —wT—n—é— — Der Froſt in ſeinen Wirkungen auf Holz-Gewaͤchſe. Alle Holzgewaͤchſe, ſelbſt die mit reſindſen Saͤf— ten, ſind dem Gefrieren unterworfen; keines von ihnen aber erfriert in eigentlicher Bedeutung des Wortes. Die Kaͤltegrade, unter denen die Baum— Saͤfte der verſchiedenen Holzarten gefrieren, ſind noch nicht genau erforſcht; es laͤßt ſich jedoch nach allgemeiner Wahrnehmung annehmen: daß bei ei— ner Kaͤlte von 80 Reaum. die Baumſaͤfte ihre li: quide Form verlieren und in Eis übergehen, welches ſich in den Gefaͤßen in Kryſtall-Form zeigt. Wie der höhere Waͤrmegrad das Volumen der Körper vergrößert, fo verringert jeder Grad unter dem Ge— frierpunkte dasſelbe nach allen Demenſionen, und hieraus laͤßt ſich die Erfahrung der Waldarbeiter herleiten, denen hierin volle Competenz gebuͤhrt: daß die Spaltbarkeit gefaͤllter Hoͤlzer ſich in dem Grade verringert, in welchem die Kaͤlte ſteigt, in— dem hier der Cohaͤſion der Holzfaſer die Expanſir— Kraft des Waͤrmeſtoffes nicht gegenuͤberſteht. 00 d ß m 0 Nachrichten aus Frauendorf. Gemuͤſe-Samen-Verkauf. Folgende, in Frauendorf gezogene Ge⸗ — gewöhnlicher Broccoli oder Spargelfohl; |— à Loth. kr. à Loth. kr. weißes Erfurter großes . 0 a 9— — Erfurter kleines frühes 5 müſe; Samen, ganz acht und friſch,/— welßer italtenlſcher 22 — — ordinäre oder Cappus & Aae N Preife jedem Kraut oder Kopfkohl: — — ſpiziges ſpaͤtes Winnlg⸗ aͤrtenfreunde verabfolgt: — blutrothes balläsbiices soth ſtaͤdter 0 geſprengtes 6[Wirſing oder Vorstobl; . Kohl ⸗Samen. — — Ulmer Salat. 2 — Blumenthaler oder Savojer 6 a Loth. kr. — hollaͤndiſches mit blauem Rande 60— Erfurter großer Winter 6 Blumenkohl oder Carvfel: — tothes * $ 6|— früher niedriger Capuzinex 6 — capiſcher großer ſpaͤter „ 36— — frühes Salat . A s[— Ulmer fruͤher . . > 9 — cipriſcher früher x a 20 — — bollaͤndlſches ſpaͤtes . 6— Ulmer ſpaͤter = b 0 — engliſcher beſter 5 30— ſchwarzrothes kleines hollaͤn— Winterkohl: — holaaͤudiſcher fpäter .. ak difwes 8 . - > 3)— buntblättriger . 5 9 (2) 10 Die Behauptung: ykein Holzgewaͤchs erfriert in eigentlicher Bedeutung des Wortes”, ſchließt jedoch nicht aus: daß der Froſt nicht Mittel fuͤr den Tod vieler tauſend Holzpflanzen im zarten Lebensalter iſt; — nur abſolute Urſache wird er nicht: — alſo mittels bar, nicht unmittelbar toͤdtet er ſie. Dies zu be— leuchten, ſcheint eines Verſuches nicht unwerth, in— dem die Anſichten und Meinungen uͤber die Wir— kungen des Froſtes auf die Holzgewaͤchſe oft ſehr abweichend ſich zeigen. Dem beobachtenden Forſtwirth, dem jede Er— ſcheinung in ſeiner Sphaͤre ein hoͤherer Impuls zu aufſtrebender Forſchung wird, konnte nicht entge— hen: daß nur da der Tod des jungen Aufſchlags, (beſonders Buchen) eine Folge des Froſtes zu ſeyn ſcheint, wo kein Schuzbaum (nach der oft vorkom— menden Meinung ein Hemmniß des unmittelbaren Froſteindrangs) die Brechung der Sonnenſtrahlen bei erhoͤheter Reizbarkeit der Pflanze bewirkt; daß ferner die Erſcheinung des Froſtſchadens, beſonders an den Oſt- und Suͤdhaͤngen des Gebirgs, ſelten oder niemals an den Weſt- und Nordwaͤnden, eher auf den Ebenen ſich zeigt; und endlich, daß uhr bei unbewoͤlktem, nie bei truͤbem Horizont, dies Phaͤnomen vorkommt. Die Beobachtung, daß das Verhalten der Quek— Silber-Saͤule des Thermometers in einem offenen Samenſchlage, deſſen Saum nicht beſonders durch einen ſtehenden Ort ꝛc. geſchuͤzt iſt, und auf einer totalen Bloͤße, bei uͤbrigens gleichem phyſikaliſchen Verhalten des Climas, ſich gleich ift, — entſcheidet hieruͤber, und liegt der Beweis darin, daß die Schuz— Baͤume nicht als Mittel gegen Eindrang des Froſtes dienen, ſondern nur gegen unmittelbare Einwirkung der Sonnenſtrahlen ſchuͤzen. Die Geſammtmaſſe der Erſcheinungen, welche uns das vegetabiliſche Les ben darbietet, beruhet anerkannt auf chemiſchen Wechſelwirkungen, ſoweit es der Denkkraft gelang, den oft dunkeln Schleier der Natur bei ihren gehei— men Operationen zu heben. Phaͤnomene, welche im Gebiete der Vegetation bisher zu den unerklaͤrten gehoͤren, ſcheinen nach allgemeiner Wahrnehmung mir ſicherer auf chemiſchem Wege, als auf mea ſchem erlaͤutert zu werden. Der ſinnlichen Erkenntniß erſcheinen nur zwei Wege denkbar, auf denen die Forſchung nach Wahr— heit bei den Wirkungen des Froſtes auf Holzge— waͤchſe moͤglich wird: der erſte deutet eine (mecha— niſche) Zerreißung des Gewebes an, waͤhrend der zweite zu der (chemiſchen) Zerſezung der Saͤfte fuͤhrt. Ueber beide werde ich verſuchen, meine ſubjective Meinung auszuſprechen. N 1 Denken wir uns die Horizontal-Gefaͤße (Spie— gel-Faſern) excentriſch, wie die Radien eines Krei— ſes, auf ihnen in vertikaler Richtung die Spiral— Gefaͤße concentriſch durch den aͤußeren Kreis der Jahresringe beſonders verknuͤpft und das Zahlge— webe, als das beide Gefaͤße vereinigende Nez, durch die Kraft der Cohaͤſion wenig verbunden, und der innere Bau des Holzkoͤrpers iſt bildlich hergeſtellt. Die Gefaͤße, welche bei der Temperatur der Vege— tation ihre groͤßte Ausdehung erreichten, werden bei einem niedrigen Temperatur-Stande zuſammengezo— gen, und dieſe Zuſammenziehung wirkt bis zu dem Ge— frieren der Pflanze fort; hier wird das Volumen per— à Loth. kr. Winterkohl: Brüßler oder Roſen - 5 — niedriger blauer kraußer . 5 — gruͤner a < * 4 Schultt⸗oder Fruͤhlings⸗Kohl. Blumenkohl blaͤttriger 5 5 — ordinaͤrer 5 . P 3 Kohlrabi. a) DOberfohlrabi: blaue gewöhnlide . ‚ 4 blaue ſpaͤte 1 . 4a) Wurzeln: frühe engliſche Glas 6 Cichorien beſte kleinblaͤttrige Wiener 12 Haber 2 weiße große auf's Feld Paſtinak . große weiße kurze weiße lange rothe b) Unterkohlrabi oder Kohlrüben: gelbe Schwediſche (Rutabago) 6 4 II. Wurzeln und Ruͤben. Carotten oder Möhren: ganz kleine rothe franzoͤſiſche 0 — gelbe gewöhnliche 8 . Saalfelder blaßgelbe 7 à Loth. kr. Peterſtlien frühe dike Zuker 6 kraußblaͤttrige . K 3 ſpaͤte große lauge . 4 Rapontica (Schinkenfalat) 3 Scorzonere (Schwarzwurzeln) 3 Sellerie große glatte Knollen 4 kraußblaͤttrige oder . 2. — Zuker . . . 6 5b) Ruben: Deltauer oder Maͤrkſche . à Loth. kr. * — . . 4 — hollaͤndiſche gelbe runde Mal 3 — — wel 4 4 . 4— lange große welße engliſche 4 . . A roth Ei 3 . . . al — weiße Herbſt oder Feld 5 41 manent und bleibt ſich gleich, fo lange die Pflanzen- Theile im Innern derſelben gefroren ſind. Wirkt nun in dieſem Zuſtande der Sonnenſtrahl auf das zarte Pflaͤnchen, deſſen Rinde vermöge der Feinheit noch nicht als Ableiter dienen kann: ſo folgt hier un— mittelbar auf die groͤßte Zuſammenziehung — die größte Ausdehnung; welcher man nun wohl geneigt ſeyn koͤnnte, eine Zerreißung der Gefaͤße — wahr— ſcheinlich der Zellen — zuzuſchreiben. Die Erſcheinung der Froſtbeulen und Eiskluͤfte an den Baͤumen iſt hiermit nicht zu verwechſeln; Hier iſt die mechaniſche Wirkung unverkennbar die: daß in Folge einer organiſchen Störung eine größere Menge Baumſaft in irgend einer Richtung abge— ſezt wird. Sind dieſe Saͤfte nun gefroren, ſo wird ihr Volumen größer, als der Raum, in welchem ſie enthalten ſind, und hierdurch werden die ſie einſchließenden Holzfaſern zerriſſen. Vergleichen wir das Phaͤnomen des Froſtes an animaliſchen mit dem an vegetabiliſchen Körpern, fo ſehen wir; daß am thieriſchen Körper, z. B. den menſchlichen Haͤnden, nicht das Blut vermoͤge der größeren Menge ſcheinbaren (freien) Waͤrme— Stoffs, ſondern die Lymphe gefriert. Daß aber dies Gefrieren der Lymphe oder ſogenannte Erfrie— ren der Glieder keine Deftruction der Gefäße bewirkt, ſagt uns jeder Arzt. Beide Erſcheinungen bieten viel Analoges, in— dem auch eine gefrorne Hand keine erfrorne ſeyn wird, wenn zu ihrer Aufthauung kaltes Waſſer oder Schnee, ſtatt eines geheizten Zimmers angewendet wird. Wie auf die gefrorne Hand der Schnee oder das Waſſer wirkt, fo wirkt auf das geſchuͤzt ſtehende gefrorne zarte Pflaͤnzchen die atmosphaͤriſche Luft, und wie dies durch unmittelbare Einwirkung des Sonnenſtrahls getoͤdtet wird, ſo erfriert jene, indem unmittelbar eine große Menge ſcheinbarer (freier) Waͤrmeſtoff auf ſie einwirkt. II. Das zarte, von Eis umgebene und in ſeinem Inneren gefrorne Pflaͤnzchen, wird durch die unmit— telbare Einwirkung des Sonnenſtrahls, in Folge einer dadurch erzeugten ſchnellen Aufloͤſung der Eistheilchen, getoͤdtet. Beide, ſowohl der Bil— dungs⸗, als der Nahrungsſaft gefrieren; denn in keinem Theile der Pflanze iſt in deren gefrorenem Zuſtande eine permanent tropfbare Fluͤſſigkeit er— kennbar. Bei dieſer Action liegt der Grund des Todes in dem ſchnellen Wechſel der Temperatur und der daraus folgenden ſchnellen Zerſezung der Eistheil— chen, die zugleich die Zerſezung der Saͤfte bewirkt, wodurch dem Pflaͤnzchen (oder deſſen Saͤften) der ihm ſpecifiſch eigene (comparative) Grad von Waͤr— meſtoff entzogen wird. Nach den Geſezen der Affi— nitaͤt, ſind Cohaͤſion und Erpanſion verwandter Stoffe, als entgegengeſezte Kraͤfte der Verwandt— ſchaft anzuſehen, weshalb die leztere (Affinitaͤt) dieſe Kraͤfte der concurrirenden Stoffe uͤberwinden muß, wenn ein Aggregat-Zuſtand derſelben möge lich werden ſoll. Erhaͤlt nun in der Verbindung (dem Aggregat) die Expanſibilitaͤt eines concurri— renden Beſtandtheils deſſelben die Uebermacht uͤber die Affinitaͤt wieder, ſo erfolgt eine Trennung und Ausſcheidung dieſes Stoffes durch Verfluͤchtigung. IT rg Te TEE 0 à Loth. kr. Prinzenkopf ce) Runfelrüben: Winter befter blutrothe Salat . . 3 gemeine * * . 5 2. — III. Salat⸗ Samen. Kopfſalat: arabiſcher gelber 6 aſiatiſcher großer Weißkorn Berliner großer gelber 0 blutrother, ſchwarz Korn . weiß Korn ruͤher gelber Ever . . Mailänder, gelb Korn Mogul, großer Frifebühr . Prahl ſalat: großer gelber — 222882 Zukerkopfſalat, früher 8 4 — rothe 5 . . ‚ 2 Steinkopffalat: ſehr früher gelber . . 5 Steh: oder Schnittfalat: kraußblaͤttriger . . . früher gelber Eraufer 0 Sommer Entivien oder römi- V. Radles⸗ und Rettigſamen ſcher Bind ſalat: breitblättriger — kraußblaͤttriger à Loth. kr. oth. Fr 5 e R 6 Ba et oder um niet: . . x at) 174 5 8 l Zwie 6 eln: — gelbe laͤngliche Birn 2 6 rothe harte Erfurter . 6 ſpaniſche große rothe 8 5 weiße ° 2 . 6 — weiße = . 5 5 Porre oder Lauch: ‚bet diter Winter . 2 5 5 * . . . 6|_ — Radles oder Monatrettig: 4 — holländiſche lange dunkelrothe 5 4 — roſenrothe 5 (20 * . 12 —ſ — Der feinſte und fluͤchtigſte der Elementarſtoſſe iſt der Waͤrmeſtoff — zugleich erſcheint er als Meinei der Expanſibilitaͤt. Im gebundenen Zuſtande, wird nun durch ſchnellen Temperaturwechſel, ver— möge der ungehinderten Einwirkung der Sonnen— Strahlen, dem latenten Waͤrmeſtoff ſeine intenſive Expanſibilitaͤt wiedergegeben, wodurch feine Tren— nung und Ausſcheidung von den uͤbrigen Elementar— Stoffen der Baumſaͤfte erfolgt und fein Aggregat: Zuſtand gehoben iſt. Die Lebensthaͤtigkeit hoͤrt auf, der Organismus verlieret die Kraft der Reproduction (Secretion und Asſimilation) für immer, und die Pflanze iſt erſtorben. Der ſpecifiſch latente Waͤr— meſtoff der Pflanze iſt hier als Educt der Zerſezung anzunehmen, weshalb dieſer Begriff von dem Be— griffe des freien atmosſpaͤriſchen Waͤrmeſtoffs zu ſondern iſt. Als combinirendes Princip vereinigt der Waͤrmeſtoff aus dem Rohſafte der Pflanze Waſ— ſerſtoff, Kohlenſtoff, Sauerſtoff und Stikſtoff zum Bildungsſaft, bis durch den Prozeß der Reſpira— tion noch ein Theil Waſſerſtoff und Sauerſtoff aus— geſchieden und der Atmosphaͤre durch die Blätter wieder gegeben, wogegen aus derſelben Kohlenſtoff durch eben dieſe Organe eingenommen wird; die jezt uͤberwiegende Menge des Kohlenſtoffs verdichtet den Bildungsfaft durch die Zirkulation bis zur gaͤnzlichen Asſimilation der verſchiedenen feſten Pflanzentheile. Endlich noch iſt der Waͤrmeſtoff als Princip der Erpanſibilitaͤt auch als Grundprincip aller Vegeta— tion zu betrachten. Unter dem Schirme hoher Pflanzen, an Abend— und Mitternaͤchtlichen Gebirgswaͤnden und uͤberall r EN I II ER ß LT —. . 2. bei bedektem Horizont ſtirbt beim heftigſten Froſt kein Holzgewaͤchs auf natuͤrlichem Standorte: grad: weis ſteigt hier am Morgen nach heftiger Froſtnacht die Temperatur, und jene Bedingungen, unter denen die Urſachen des Todes eintreten, Accheinen nicht. . Wie kann man die Hortenſien zum Bluͤ⸗ hen in blauer Farbe bringen? Das mir und wohl den meiſten Blumen— Freunden bekannte, und von mir nach vieljaͤhri— ger Erfahrung bewaͤhrt gefundene Mittel iſt die Anwendung der Erde von Stellen in Waͤldern, auf welchen in fruͤheren Zeiten Kohlen gebrannt wur— den. In dieſe zum großen Theil mit Kohlenthei— len vermiſchte, ganz ſchwarz ausſehende Erde pflanze ich ſeit vielen Jahren meine Hortenſien, und habe jedes Jahr das Vergnügen, fie blaubluͤhend zu. frz hen. Die blaue, ſich der Eiſen- oder Stahlfarbe naͤ— hernde Farbe zeigt ſich jedoch auf; manchen Blumen weniger ſtark aufgetragen, und ich fand mehr als einmal an einem und demſelben Hor— tenſien-Stoke einige ganz blaue, einige Blumen mit mitterer, ſich dem Aſchroſa naͤhernder Farbe, einige mit der natuͤrlichen Farbe der Hortenſien. Andere rathen zur Hervorbringung der blauen Farbe die Anwendung der auf ſumpfigen Wieſen und in den Gräben derſelben befindlichen Eiſen— ochererde an, und bedienen ſich eines Aufguſſes, den ſie aus einer Quantitaͤt zu Staub geſtampften à Loth. kr. 4 Loth. kr. N à Loth. kr. Nabies oder Monatrettig. |Bohuen oder Piefieriu 5 Portulak grüner 0 0 8 4 hollaͤndiſche lange weiße . Corlander x 0 0 2] Rosmarin F 3 R Re — roſenrothe runde 5 Dill 2 Salbey 4 — rothe runde frühe Forellen 6 Fenchel, gemeiner . . 2 Sauerampfer, "englifcher oder — violette En kurzlaubichte 5 Gartenkreſſe, einfache 1 5 1 3 4 7 1 4 — weiße fruͤhe feine — Kuͤch raͤuter: 1 nat, großer engliſcher . 2 Sommerhalbrettig: 7555 dene R 7 e großer run⸗ — fruͤher gelber Wiener Korbel, gewöhmicher 1 er bre riger 1 Winterrettig: —— „Rüben 8 haerophyllum LS: franzoͤſiſcher Sommer = ſcaner großer langer Erfurter 6 bulbosum) 5 E i „ Weinraute . eee s 5 — Muͤhlhauſer Kümmel, gemeiner 0 er VI. gernfortem. VI. Kuͤchenkräuter. Lavendel oder Site: 5 0 42 tiſcoken: Vaſilikum: Löffelkraut „ 4 Artiſchoken; Majoran Ä — felner kraußer . % 3 6|Portylak gelber — großer Kühen . . . große rothe. 4 0 9 grüne * A . . * * * braunen Eiſenſteines, auf welche ſiedend gemachtes Flußwaſſer gegoſſen wird, bereiten. Was aber wohl nicht vielen Blumiſten be— kannt ſeyn wird, und auch ich erſt kuͤrzlich in London's Encyelopddie des Gartenweſens geleſen habe, iſt, daß die Englaͤnder, um blaue Hortenfienz Blüte zu erhalten, die Töpfe blos mit gelbem Lehm fuͤllen. So ſehr das genannte Werk und deſſen Verfaſſer den erworbenen Ruf verdienen, ſo muß ich doch die Wirkſamkeit des erwaͤhnten Mittels bezweifeln, und erlaube mir daher an die Liebha⸗ ber dieſer Blume die Bitte, ihre etwa durch die Anwendung des gelben Lehms gemachten Erfahrun— gen in dieſen Blättern niederzulegen. Wezlar. Krauß. — een Mittel wider die Schild- und Blatt⸗Laͤuſe. In Nuͤkſicht der Schild- und Blatt-Laͤuſe, und einer Gattung weißer, wie im Sammt gefuͤllten Läufe, welche vorzuͤglich meine Mimoſen, Acacien, und Palmen, wenn nicht immer gepuzt und gewa— ſchen wird, ſehr verheeren, wurde mir der Rath er⸗ theilt, in dem Faß, wo das Waſſer zum Begießen dieſer Pflanzen verwahrt wird, ein Pfund reines Quekſilber zu halten. Ich habe es alſogleich verz ſucht, in der gewißen Vorausſezung, daß das Be— gießen mit dieſem Waſſer auch der zarteſten Pflanze nicht ſchaͤdlich ſeyn konne. Da ich aber erſt ſeit einer Woche dieſes zu verſuchen anfing, kann ich uͤber den Eſſekt davon noch nichts ſchreiben, nur will ich 15 bemerkt haben, daß die damit begoſſenen Pflanzen ach jezt noch chen fo gut und friſch ausſehen, als vor dem Begießen. Dieſes ſchreibe ich, damit auch andere Pflanzen-Freude, denen obiges Ungeziefer Verdruß macht, Verſuche anſtellen, und ihre Erfah— rungen gefaͤlligſt mittheilen ſollen. v. Grach, Mitglied der praͤktiſchen Gartenbau— Geſellſchaft. Anmerkung der Redaktlon. Mancher haͤtte vlelleicht gewunſchen, daß der Hr. Verfaſſer den Erfolg abgewartet hätte, ob nemlich diefe Thiere auch wirklich von obigem Guſſe vertrieben wer⸗ den. Da aber das verehrliche Mitglied darüber feine Anſicht und Abſicht ſelbſt ausſpricht, und nicht gerne den Verſuch für ſich allein machen will, ſondern wuͤnſcht, daß ihn mehrere Pflanzen-Freunde mit ihm gleſchzei⸗ tig machen möchten, fo billigen wir deſſen Anſicht, in— dem mehrfeitige Verſuche allerdings entſcheidender und zuverlaͤſſiger, als einzelne ſind. — Denn bei ein⸗ zelnen Verſuchen entſcheiden oftmals beſonders vortheil— hafte oder nachtheilige Einwirkungen für oder wider eine Sache, die deßwegen noch nicht als allgemeines Re— ſultat gelten koͤnnen. Nachricht und Anfrage uͤber eine un⸗ gewoͤhnlich gluͤkliche Erziehung der Kartoffeln aus Samen. Es iſt eine bekannte Sache, daß Kartoffeln, von Samen gezogen, gut anſchlagen, und ihrem Urſprunge naͤher gebracht werden, als durch Ein⸗ legen der Augen, oder der ganzen Kartoffeln ſelbſt. Die Anpflanzung der Samen von den Kartoffel: Samen : Kapfeln fol das erſte Jahr ganz kleine K ³˙ imm ! ĩͤ 9 à Loth. kr. Gurken: à Loth. kr. à Loth. kr. — halllſ che 2 — Polar extra . 6 ſ— Arablſcher großer runder. 5 — — mittellange 8 6— ſchoͤne wohltragende . . 6— BVirn, gelb- und grüngeftreifter — italieniſche gelbe große . 2— Tuͤrkiſche Bund n mit Warzen 8 — lange Zitronengelbe . „ 1 . 5 — geſtreifter kleiner . 5 8 2 55 U . 1 g — Pergamott . . 8 5 Saane: — Zuker a 6— blaßgelber großer. 5 37 große nnn een . — langer marmorliter 55 nr . 112 .— Zuker fruͤhe fpanifhe ſ— Bluzet kleiner 3 ſehr lange achte „ W . 4 Bundave, eßbarer gelber . 5 N n . . . — — — grüner. 5 Melonen: — — Warzen ſehr gut . 6 Ctitronengelber n — Ananas RE 6 VIII. gürbie. — englifher 2 — 3 Fuß lang 5 — Batavia 8 n 6 Kuͤrbis: — — Schmeer . . 5 — große runde Nez 5 2 6 — Apfelſinen gelber 8 5. — Flaſchen . 8 8 — — Pariſer ° 6— — — mit Warzen 5ʃ— großer gelber grüngeftreifter 5 Kartoffeln geben, welche dann wieder eingelegt werden, und erſt im 5. Jahre zum Genuß brauch— bare Kartoffeln geben. Ich baute im vorigen Fruͤhlinge auch Samen von Kartoffeln aus, und verſezte die Pflanzen in verſchiedene Erdlagen. Zu meinem Erſtaunen be— kam ich wenig kleine, dagegen viele ſehr große Kartoffeln. Der größte darunter wog 1 Pfund, 153 Loth bay., andere wogen 12 bis 19 Loth. Da mir von einem Erzeugniße dieſer Art bisher noch nichts bekannt iſt, ſo meine ich, es waͤre der Muͤhe werth, hiewegen Anfrage zu ſtellen, und hoffentlich werden meine Mitleſer es mir nicht übel nehmen, wenn ich fo frei bin, hiemit oͤffent— lich mich zu 3 ob dieſer Fall allgemein ſey, oder nicht? Im erſten Falle beruht die Sache von ſelbſt, im zweiten aber wollte ich doch wohl dieſe Erſcheinung zur Sprache bringen, da ich alsdann gefonnen bin, weitere Beobachtungen in der Folge anzuſtellen. Donauwoͤrth. i F. A. Popp. Wir begreifen wirklich nicht, wie aus Samen im erſten Jahre ſo große Kartoffeln entſtehen konnten, und wünſchen darüber weitere ae Die Redaktion. Monarda didyma und fistulosa. Mer über die in Nro. 32 die Blätter v. Is. angeruͤhmten Eigenſchaften dieſer herrlichen Pflanze noch den geringſten Zweifel hegen ſollte, dem ſey hiermit zu ſeiner Beruhigung geſagt, daß dieſelbe ſchon 1805 in einem mehrbaͤndigen Werke: 14 „Auswahl neuer Erfindungen, Entdekungen yund Verbeſſerungen in der Oekonomie, „Stadt: und Landwirthſchaft ꝛc. mit Kupfern; „Stadtamhof in der J. M. Daiſenberger'⸗ yſchen Buchhandlung; im erſten Theile Seite 118 in einem umſtaͤndli— chen Anfſaze, als vorzuͤgliches Thee und Gewuͤrz— Surrogat, empfohlen werde. Auch wird der An— wendung dieſer Pflanze zur Liquer-Fabrikation und Verſtaͤrkung des Brandweins erwaͤhnt. Möchten doch Aerzte ſich darüber: ob der Ge— brauch dieſer Pflanze zu den angegebenen Zweken ohne Nachtheil der Geſundheit geſchehen koͤnne, ausſprechen!! Wezlar. 3 Kran ß. Die beſte Art, Garten-Toͤpfe und Baͤu⸗ me zu bezeichnen. Man nehme die gewoͤhnliche Farbe aus Leindͤl, Firniß und Bleiweiß, welche in einem Toͤpfchen das ganze Jahr im Garten vorraͤthig ſeyn kann. Mit dieſer Farbe mache man ein Oval, oder ein Quadrat auf den Baum oder Topf, ſo wie man es wuͤuſchet, und ſchreibe ſodann mit einer gewoͤhn— lichen Bleifeder (Bleiſtift) die Numern oder Namen darauf. Man muß aber den Anſtrich nicht zu dik machen, damit die Schrift mit der Bleifeder rein bleibt; ſie troknet dann mit der Oelfarbe zugleich. Man darf uͤberzeugt ſeyn, daß dieſe Bezeichnung viele Jahre jeder Witterung Troz bietet, und mit kleinen Koſten und unbedeutendem Zeitaufwand er— neuert werden kann. Kuͤrbis: à Loth. kr. à Loth. kr. à Loth. kr. — großer eee mit — Pomeranzen großer. 5ſ— Warzen grüner mit gelben Strei⸗ grün ſchattirt 5— — H en 5 fen . wr — grüner apfelförmiger mit weißen Nieſenn 5 — Zentner Vrunner = Streifen. 5— Schöoͤttner „5 8 — halbgruͤner, halbpomerangengeiber — Spaniſcher Artiſchoren 5 5 IX. Bohnen=-Sorten. kleiner Zier 3 — Turkenbund gruͤner mit rothen 1. Unterabtheilung. Hochwachſende — halbgrüner, halkpomerangeigeißer Streifen 8 5 oder Stangen. großer Zier — Tuͤrkenbund Heiner — 5/A. Feuerbohnen: a Pfund — keiner gelber mit grünen Set — rother großer 5 — bunte 5 R 2 242 fen — Wachs oder Fleiſch, (cucurbita ce. — era 2 x 1 1412 — kleiner g grüner mit Gelb vermifcht 5 5 reatocreas) a 5 — we 16 — — orangengelber ° > — Wachs oder Fleiſch großer Rieſen B. Sünde oder Säbelbohnen: — Melonenartiger > (eucurbita cereatocreas)b „ 5— große franzoͤſiſche 8 48 — mittlerer blaßgruͤner mit ent — Warzen großer gelber * si — Saͤbel 5 10 Streifen . . . . 5 — grüngeflefter 51— welße . „ 15 Noch eine ſehr einfache und ſichere Art, die gefuͤllten Georginen zu vermehren. Dieſe gefüllte, unter fo er fo vielfältigen Farben ſtolz prangende Blume hat mit vollem Rechte einen der erſten Pläze in Floras Reich eingenommen. Ich glaube daher, allen Gartenfreunden durch Mitthei— lung einer zweijaͤhrigen Erfahrung einer leichten Vermehrung derſelben nicht unwillkommen zu ſeyn. Die Knollen, welche im Fruͤhjahre geſezt wer— den, machen gewoͤhnlich mehrere Triebe. Sobald ſolche eine Höhe von 6 bis s Zoll erreicht haben, läßt man den Haupttrieb ſtehen; die übrigen ſchnei— det man mit einem ſcharfen Meſſer nahe am Knol— len weg, ſo zwar, daß am Ende des Triebes noch ein ganz duͤnner Theil vom Knollen bleibt. Hierauf ſezt man die abgelds'ten Theile an einen etwas ſchattigen Plaz, wo ſie dann bei maͤſſiger Feuch— tigkeit bald anwachſen, und ſchon das erſte Jahr Knollen und Bluͤte machen. Wien. Paul Schonner. Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft. Obgleich in Nro. 42 dleſer Blaͤtter v. Is. die Vermeh— rung der gefüllten Georginen durch Steklinge ſchon hin— laͤnglich beſchrieben wurde, fo weicht das Verfahren des Hrn. Schonner doch von der dort angegebenen Art etwas ab, und empfiehlt ſich durch ſeine Einfachheit, weßwegen auch dieſe Anwelſung den Freunden dieſer Blume willkommen ſeyn wird. Die Redaktion. Mittel, viele Blumen an den Georgi— nen= Pflanzen zu bekommen. So wle vorſtehende Anweifung die Vermehrung der Georginen auf eine einfache Art lehrt, gibt nachſtehende das Mittel an, dieſe Pflanze ferner Es iſt bereits 4 Jahre, daß ich mir alle Muͤhe gegeben habe, um in ſchoͤner Form mit vielen Blu— men prangende Georginen-Stoͤke zu erzielen. Doch iſt mir dieſes erſt im Sommer 1827 gelungen, und ich beeile mich, mein Verfahren den Georginen— Freunden mitzutheilen. Sobald man im Fruͤhjahre in der Erde arbei— ten kann, und die e legt, mache man ein rundes 4 Schuh tiefes und 4 Schuh weites Loch. Selbes muß gut agsgegraben werden, damit die Erde unten und an den Seiten feſt iſt, als waͤre es ein Garten-Topf. In dieſes Loch lege man hinein einen einzigen mit guten Augen verſehenen Kolben, (Wur— zel-Kuollen) doch muß bemerkt werden, daß der Kolben keine Seitenfprößlinge haben darf, denn ſonſt ziehen die ihm zu viel Kraft weg, und die Blumen werden nicht ſo ſchoͤn; hierauf verfahre man wie bei andern Topfpflanzen. Nach dieſer Bepflanzung be— gieße man ſie fleißig, und man kann ſich gewiß ſchoͤner Blumen erfreuen. Wenn im Herbſt die Kolben von den Georginen herausgenommen werden, ſo laſſe man ſelbe in der Luft gut abtroknen, ſogleich zer— theilen und abermals zwei Tage in der freien Luft; troknen; bewahre ſie in einem Keller oder Einſaz in einem trokenen Bachſand auf, und auch der allerkleinſte Kolb wird ganz gewiß Blumen brin— gen. Auch wird, wenn man auf dieſe Art verfaͤhrt, uͤber Winter kein Kolb zu Grunde gehen, und auch keiner auskeimen. Eifenftadt. v. Trimmel, Mitglied der praktifhen Gartenbau— \ Geſell zur moͤglichſten Vollkommenheit zu bringen: ſchaft. à Pfund. kr. à Pfund. kr. 8 a Pre, kr. C. Verſchledene andere hochwachfende: — Kirſch Fr d s . 14— gewöhnliche große . A 5 — Butter } 2 " 24 — lange paille gelbe 0 5 9— Mailänder grüne . 10 — Duras 2 ° . 120— Limontien . c 8 . 150 — weiße ° 3 5 8 5 = getnpfte Croatien :. 40 — Oliven grüne . 45 — Windſoer 6 — Pepelinak 8 8 „ 4121— fpäte halbhohe weſtindiſche Sammt: * — ſchwar ze 9] Bohne, trägt 600 fällig . 42 ‚-Erbfem — Spargel. 0... 135— Türkiſche Bund 5 1 1. Unterabtheilung. — weiße frühe h 8 . 10[— Venetianiſche Reis a Priſe öfBurererüren: »Unterabtheilung. | Zuker⸗Buſch a Pfund 20 — blaublühende große 2 Zwerg 15 ben: Er — ſchoͤne A — Schwertblaublühende 12 — aſtatiſche grün — kante dee. oa = 3. Unterabtheilung. 2. Unterabtheilung. — Dukaten. ° 4 fruͤhe goldgelbe. 4 3 ſchwarze rothblühende 12 91 — 12 Puff- oder Gartenbohnen. engliſche purpurrothe frühe niedrige Maſagan a Knelfel⸗ oder Aufmacherbſen: a Pfund 6— frühe große Erfurter Klunker 6 12]— — Holländer 6 * 16 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniffen. Eine vorzüglich empfehlungswerthe Melonenart. Seit einigen Jahren wird bei mir eine, meines Wiſſens noch nicht ſehr bekannte Melonenart gebaut, welche ſich in mehreren Rückſichten vortheilhaft aus— zeichnet. Es iſt dieß die grüne Melone von Sarepta im mittaͤgigen Rußland. Sie wird ſo genannt, weil ſie von den maͤhriſchen Brüdern daſelbſt, welche fie aus Perſten erhalten haben ſollen, vorzüglich cultivirt, und von da durch einen Miſſtonaͤr derſelben nach Sachſen verpflanzt worden iſt. Diefe Melone, grün von Farbe, zur Zeit der Reife ins Dunkelgelbe ſpielend, gewohnlich mit ei— nem kleinen Kernhauſe, hat eine glatte, ſo duͤnne Scha— le, daß fie faſt wie eine Birne gefchalet werden kann. Bei guter Behandlung erreicht ſie die Groͤße der ge— wöhnlichen geſtrikten oder gerippten Melonen. Ihr weißes, gegen die Schale etwas grünes Fleiſch iſt ſchmel— zender, als das der beßten Butterbirne, und von dem vortrefflichſten, ſuͤßen gewuͤrzhaften Geſchmake. Eben dieſe Eigenſchaft macht ſie auch leichter verdaulich, als andere Melonen. Sehr viele Kenner haben ihr den Vor— zug vor allen andern Arten ſchon zuerkannt. Eine Ans zahl Kerne dieſer empfehlungswerthen Melonenart ſende fd mit dieſer Anzeige an die Redaktion der Garten-Zei⸗ tung, um ſie an Liebhaber, welche ſie anzupflanzen wun⸗ ſcheu, zu verthellen. Wer von dieſen naͤher an Fulda, als an Frauendorf wohnet, wird ſie auf portofteie Zu— ſchrift von mir ſelbſt erhalten. L. Herquet, Negierungsdirector in Fulda. Pelargonien-Stupfer in 8 Tagen wachſen und bluͤhen zu ſehen. Eine ſelbſtgemachte Erfahrung. Man nehme einen Blumentopf verhaͤltnißmaͤßig der Stupfer, ſtopfe ihn voll mit Moos, und thue 3 Finger boch Pelargonlen-Erde, die mehr Vachſand als Erde feva muß, hinein, dann ſteke man die Stupfer hinein, begieße ſelbe alle Tage 2 mal, und in 3 Tagen werden die Stupfer wachſen und bluͤhen. Man kann auf jedem Fenſter die Stupfer produziren, und alle Tage wachſen und blühen ſehen, wenn man auf dieſe Art verfaͤhrt. von Trimmel. — — — — — — Anfrage uͤber die sioefmäßigfte Erbauung eines kleinen Glashaͤuschens. Ich war von jeher ein eifriger Gartenfreund und ununterbrochener Leſer der mit Recht ſo ſehr beliebten Gartenzeitung. Seit dem Tode meiner lieben Gattin, welche ich im Mal dieſes Jahres verlor, iſt meine Hausgartchen der einzige Gegenſtand, ſo in dieſem Erdenleben noch eini⸗ gen Werth für mich hat. Deßwegen möchte ich daſſelbe fo ſehr verſchoͤnern, als möglich. Ich habe in demſelben ein Bienenhaus, an deſſen = Stelle ich gerne ein kleines Glashaushen bauen laſſen mochte; ungefaͤhr 2 Klafter lang, und 1 Klafter breit. Ueber große Glashaͤuſer habe ich in der Garten: Zeitung ſchon viel Schönes geleſen; aber über Erbauung eines moͤglichſt kleinen und doch zwekmäsßigen Glas⸗ Häuschens habe ich noch keinen Unterricht darin gefunden. Ich bitte daher die Sachverſtändigen, mir einen Plan zur Ausführung meines Vorhabens einzuſenden. Ich habe des erforderliche Bau-Materlal ſchon an- geſchafft, und hoffe, durch freundliche Vermittlung kuͤnf⸗ tiges Fruͤhjahr meinen Wunſch zur Ausfuͤhrung bringen zu konnen. Laurenzius Hezel, k. k. Ober⸗Poſt⸗Verwaltungs⸗Controlor in Herrmannſtadt. Charade. Eln ſchlankes Gewaͤchs nennt mein Silbenhaar Dir. Es ſpendet erquikenden Saft: Von ruͤkwaͤrts geleſen ein reißendes Thier, Das herrliche Speiſe uns ſchafft. j Auflöſung der Charade in Niro. 2. „ SHE ter. R et . Ir Heute erſcheint zum Erſtenmale auch der Obſt— Vaumfreund, und iſt bei allen loͤblichen Poſtaͤmtern und Buchhandlungen um den nemlichen Preis wie die Gar- tenzeitung zu haben. Kneifel⸗ oder Aufmacherbſen à Pfund. kr. à Pfund. kr. A kr. — niedrige Erfurter Klunker 24 3. Unter⸗Abthellung. — rother engliſcher x 12 — franzoͤſiſche niedrige . 20 [Spargelerbſen: — weißer englifber 2 12 — Koch- oder Evererbſen 5 — lotus tetragonolobus à Loth 2Franzoͤſiſches Raygras . 24 — kunzelichte neue N 24 XI. Defonomifbe Samen. Futtertrespe 4 24 — ruſſiſche blaue 6 Zea mais (tuͤrkiſches Korn): Honkggras 5 8 3 — ſpäte Gold- oder Wachserbſen 9— gelber 5 ’ 10 Knaulgras 5 5 8 27 — weißbluͤhende . 6— tother ... „ himoth para, 2 In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen ei N an. —— . 9—r....3ꝛ—3—jlg..—ñ ———— —üä—h—᷑ ww _— Der ganzjährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert. — Allgemeine deutſche W Garten zer h g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. MI. 4 ahrgang. Ne, 3. 15. Jäner. 1828. . —— —— —̃ ————̃ nn er Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber die Gründe zur Eintheilung der Obſtbaumzucht in die na⸗ tuͤrliche und künſtliche. — Fir Garten- und Blumen- Liebhaber. — Beſchreibung eines Gefaͤßes, um Kreße im Winter im bloßen Waſſer wachſend zu machen. Fortſezung neuer Mitglieder. Nee Wohlgeborn, Frau Thereſia Raiſp, Gattin des Herrn Vuͤrgermeiſters der kalſerl. koͤnigl. Kam— merſtadt Pettau in der Unterſteyermark. Seine Hochwuͤrden, Herr Alex Fichtl, Pfarrer zu Warngau im k. b. Landgerichte Mles bach. Seine Wohlgeborn, Herr Carl Appel von Kapoſan, Conſulent Seiner Durchlaucht des reglerenden Fuͤr— ſten Nikolaus Eſterhazy zu Eiſenſtadt in Ungarn. — Anton Gigl, Graͤflich Prepſing'ſcher Herrſchafts— Richter zu Prien am Chlemſee in Bayern. — Theodor Auguſt Friedemann, Herzoglich Braunſchwelg-Luͤneburgſcher reitender Foͤrſter, Ins haber der Militair Officker Verdienſt-Medaille von Waterloo, zu Wendhauſen bei Braunſchweig. ze Rudolph Frey, zum Weinberg in Schaffhauſen in der Schweiz. — Ehriſtian Dunkel, Handelsgaͤrtner in Erfurt. Ueber die Gruͤnde zur Eintheilung der Obſtbaumzucht in die natuͤrliche und kuͤnſtliche. So viel Unterzeichnetem bekannt iſt, findet ſich noch in keinem Handbuche der Obſtbaumzucht eine Hauptabtheilung ihrer Lehre, die auf den Unter— ſchied des Verfahrens, entweder blos der Natur zu folgen, oder vorzugsweiſe die Erfindungen der Kunſt anzuwenden, beſondere Ruͤkſicht nimmt und in ihm begruͤndet iſt. Es weicht daher meine in der Schrift ygruͤndliche und treue Anweiſung zur Obſt— Baumzucht fuͤr Gärten und das freie Feld“ *) an- gewendete Behandlungsart dieſer Lehre von den be— reits vorhandenen Schriften hierüber formell da— rinen ab, daß ich ſie in den Abtheilungen: 1) die Lehre von der natuͤrlichen Erziehung (oder Fort— pflanzung) der Obſtbaͤume, 2) die Lehre von der kuͤnſtlichen Erziehung derſelben, 5) die Lehre von ») Wovon bis jezt s Hefte mit 34 Abbildungen auf 3 Tafeln erſchienen find; Buchladenpreis 4 fl. 57 Kreuzer. Zu haben in der Graulſchen Buchhand— lung zu Bayreuth und Hof, und bei dem Ver- faſſer. Ein viertes Heft über die Behandlung und Benuͤzung des Obſtes wird naͤchſtens nachfolgen. Nachrichten aus Frauendorf. Folgende, in Frauendorf gezogene Saͤme⸗ reien für den Blumen=:Garten werden, friſch und acht, um die bei verabfolgt: 1 e beigeſezten Preiſe Eine Sammluug gefuͤllt bluͤhender Althaͤen-Roſen (Al. thea rosea fl. pl.) in 20 Sorten und 20 Priſen mit Namen 8 F 1 fl. 30 kr. Dieſelben 20 Sorten ohne Namen 1 fl. — kr. Sie beſtehen in folgenden Farben: blaß— gelb, blutroth, dottergelb, dunkelcar— moſin, hochroſa, hochroth, lila mit pur— purroth. Herz, Kokarde, purpurroth, roſa, roſa mit Carmoſin, rothbraun, ſchwarz, ſchwarzbraun, ſchwefelgelb, violettroth, weiß mit gelbem Herz, weiß mit purpurroth. Herz, weiß mit roſa, ziegelroth. Einzeln koſtet jede Farbe 8 . . . 5 — fl. kr. Eine Sammlung gefüllt bluͤhender Stern: : Blumen, oder After (Aster chinensis fl. pl.) in 12 Sorten mit Namen — fl. 30 kr. Dieſelben 12 Sorten ohne Namen. — fl. 40 kr. Sie beſtehen in folgenden Farben: aſch⸗ (5) 16 der Behandlung der erzogenen Bäume, vortrage. Dieſer fo beſtimmten Eintheilung einer wiffenfchaftz lich behandelten Unterweiſung konnte fich der Ver— faſſer nicht bedienen, ohne ſich auch deutlich der Gründe bewußt zu ſeyn, die ihn zu dieſer Behand— lungsart bewogen. Da ich nun in meiner Schrift ſelbſt nur mit wenigen Worten hieruͤber mich aus— ſprach, und da die gefaͤllige Anzeige derſelben in Nro. 56 v. Is. der Gartenzeitung die von mir ge— brauchte Diſtinction nicht paſſend findet; ſo bin ich dem pomologiſchen Publikum, und inſonderheit den Liebhabern der Obſtbaumzucht, die ſich meiner An— weiſung bedienen, eine deutlichere Auseinanderſe— zung meiner Gründe ſchuldig. Ich rubrizire fie unter die beiden Fragen: 1. Verlangt die wiſſenſchaftliche Be⸗ handlung der Pomologie eine Haupt— Abtheilung der Lehre von der Erziehung der Obſtbaͤume, die in dem Unterſchiede der Erziehungsweiſen ihren hinreichen— den Grund hat? 2. Unter welchen Titeln kann dieſe Abtheilungen auffuͤhren? ad 1. Wer eine Lehre ſyſtematiſch behandeln will, kann und darf eine logiſche Anordnung derſel— ben nicht unterlaſſen. Praktiſche Unterweiſungen, Belehrungen uͤber eine Kunſt ſind alſo in dieſem Falle eben jo wenig von der ſtrengen Beobachtung dieſer Forderung entbunden, als die Theorien einer Wiſſenſchaft. — Die allgemeine Wahrheit, daß eine, in der Natur irgend einer Lehre ſelbſt begruͤn— dete, Ordnung im Vortrage derſelben ihr Verſtehen und Behalten, und daher auch ihre rationelle An— wendung befoͤrdere, kann nie widerlegt werden; man und der Lehrer, welcher hievon abweicht, wird ſich ſelbſt um ſo mehr in oͤfteren Wiederholungen, Zu— rüfweifungen, Erklaͤrungen am unrechten Orte ver— lieren und verwirren, je deutlicher er zu ſeyn ſich bemuͤht. Wir wuͤrden daher die Pomologie von der Ehre, eine Wiſſenſchaft genannt zu werden, gerade— zu ausſchließen, wenn wir die Lehre der Obſt— Baumzucht von der Beobachtung einer wiſſen— ſchaftlichen Behandlung freiſprechen wollten. Und wer möchte nicht zugeben, daß gerade eine ange— meſſene Anordnung dieſer Lehre die praktiſche Aus— uͤbung erleichtern muͤſſe? Wer moͤchte alſo ferner eine neue Bearbeitung derſelben nicht wenigſtens für uͤberfluͤßig halten, wenn fie nicht durch neue Darſtellungen der Sache ſelbſt durch nähere Be⸗ leuchtungen von dieſer und jener Seite, durch kri— tiſche Bemerkungen und Beſeitigung beſtehender its riger Anſichten, und vor Allem durch die Abficht, ſchon vermöge der Anordnung ein erneuertes In— tereſſe fuͤr die Sache zu erzeugen und hiemit Deutz lichkeit und Vollſtaͤndigkeit in den Vortrag zu brin⸗ gen, ich ſage, wenn ſie nicht wegen eines und des anderen dieſer Vorzuͤge, oder aller in Vereinigung, den ſchon vorhandenen Lehrbuͤchern an die Seite ges ſezt zu werden verdient? — Eine wiſſenſchaftliche Behandlung der Lehre von der Fortpflanzung der Obſtbaͤume erfordert alſo unbezweifelt zuvoͤrderſt eine richtige Eintheilung derſelben. Dieſe aber muß die Lehre, wenn man ſie etwas genauer betrachtet, von ſelbſt darbieten. Fragt man ſich nun zum Behufe dieſer Eintheilung des Lehrſtoffes: wie vielerlei iſt denn die Art und Wei— ſe, die Obſtbaͤume fortzupflanzen? ſo wird man darauf antworten: entweder durch die Samen der — —ũ—6 — . — ũſ — . — —äͤ— —eñ — —— ——— — grau, blaßblau, dunfelfarmofin, hell⸗ roth, fleiſchfarb, lila, lila mit weiß, roſa, roth mit weiß, violett, violett mit weiß, weiß. Einzeln koſtet jede Farbe Eine Sammlung gefüllt blühenden Balfa- minen (Impatiens Balsamina fl. pl.) in 12 Sorten mit Namen 4 fl. 45 kr. Dleſelben 42 Sorten ohne Namen 5 Sie beſtehen in folgenden Farben: blaß— lila, carmoſin mit weiß, dunkelblau mit weiß, dunkelcarmoſin, fleiſch farb, * hellblau, kupferfarb, kupferroth mit weiß, pfirſchbluͤth, violett, weiß, zin— noberroth. Einzeln koſtet jede Farbe — fl. 7 kr. Eine Sammlung Georginien (Georginia variabilis) in 15 Sorten mit Namen Dieſelben 1s Sorten ohne Namen . Sie beſtehen in folgenden Farben: agath— roth, blaßviolett, blutroth, carmoſin mit weiß, dotteraelb, dunkelcarmoſin, kupferroth mit dottergelb, lilawelß, roth mit orangengelb, ſcharlachroth, ſcharlachroth mit violett, ſchwefelgelb, violett, weiß, weiß mit Roſa. Ein⸗ zeln koſtet lede Farbe. . Eine Sammlung engl. Sommer = Levkolen (Cheiranthus annuus) in 20 Sorten, 1 fl. — kr. — fl. 30 kr. — fl. 5 kr. Fruͤchte, durch e Einleger, Ableger, Steklinge, oder durch Uebertragung eines Zweiges oder einer Knospe von einem Baume auf den anderen. Es liegt aber klar am Tage, daß die 5 erſteren Weiſen ſich weſentlich von der lezten da— durch unterſcheiden, daß jene 4) der Vermittelung der Erde beduͤrfen, welche dieſe nicht bedarf; 2) daß erſtere die Obſtfruͤchte tragenden Baͤume wirk— lich vervielfaͤltigen, leztere aber nur die beſonderen Fruchtſorten übertragen und fortpflanzen. *) Ju Hinſicht der Behandlung der Baͤume bietet ſich folgender weſentlicher Unterſchied dar: daß man ſie entweder in ihrem Wachsthume und in der Er— füllung ihres Zwekes der Natur uͤberlaͤßt, oder der Natur durch kuͤnſtliches Verfahren zu Hilfe zu kommen fucht. Ich glaube in dieſen wichtigen Unterſcheidun— gen die erſten Hauptabtheilungen der Lehre von der Obſtbaumzucht genau veranlaßt zu finden; denn je entgegengeſezter und abweichender die Ver— fahrungsarten ſind, deſto weniger duͤrfen die Beleh— rungen uͤber ſie in der Hauptſache mit einander vermengt werden, und, je weniger Gegenſaͤze die Erziehung der Obſtbaͤume in ande— ren Ruͤkſichten darbietet, welche ihre Haupt— Abtheilungen bezeichnen konnten, deſto beg ruͤn— deter muß die Annahme derer ſeyn, wel— chein dem Weſen der verſchiedenen Arten der Fortpflanzung und Erziehung liegen. Ich erinnere daher, zum Behufe der Antwort ) Das weniger zu beachtende Verfahren, andere Vaumarten zu Unterlagen der Obſtbaumſorten zu benuͤzen, kann die Allgemeinheit dieſes charakteri— ſtiſchen Merkmales nicht aufheben. 19 auf die vorgelegte erſte Frage, nur noch daran: daß ja beſonders in den neueren Zeiten die Obſt— Baumzucht, welche die bekannten Veredlungsge— ſchaͤfte ganz auf die Seite ſezt, durch mehrere Po— mologen hervorgehoben, empfohlen und im wirkli— chen Gegenſaze zu der Veredlungsbaumzucht aus— geuͤbt wird. Jeder neue Bearbeiter einer wiſſenſchaft— lichgeordneten Obſtbaumlehre muß daher auch da— rum in feinen Eintheilungen auf dieſe Gegenfäze gehoͤrige Ruͤkſicht nehmen, und ſchon durch die An— ordnung ſeines Lehrbuches nicht nur das verſchie— dene Verfahren, ſondern auch den Werth jeder Art und ihr Verhaͤltniß zu einander bezeichnen und her— vorheben. 9) Hat nun den Unterzeichneten zur Bearbeitung feiner oben genannten Schrift zunaͤchſt der Zwek veranlaßt, durch eine planmaͤßige und praktiſche Anweiſung die Obſtbaumzucht auch in ſolchen Ge— genden mehr zu heben, wo viele Hinderniſſe, be— ſonders climatiſche, Unbekanntſchaft mit ihr und Vorurtheile gegen ſie ihre Kultur zeither zuruͤkhiel— ten; ſo glaubte er es doch auch der Wiſſenſchaftlehre ſchuldig zu ſeyn, und zugleich die nothwendige Deutlichkeit zu beobachten, ſo wie das Erlernen zu— *) Man bat zeither die Lehre von der Forpflanzung und Erziehung der Obſtbaͤume aus Kernen und Wurzel- Sproͤßlingen blos in Bezug auf die Veredlungs— Baumzucht und in genauer Verbindung mit ihr vorgetragen. Läßt ſich aber eine Obſtbaumzucht trei⸗ ben, — wenn ſie auch immer ungenuͤgend iſt — ohne Veredlungsgeſchaͤfte, und iſt dieſe die urſpruͤng— liche, eine andere erſt die abgeleitete uud erfundene, fo iſt man zu einer ſolchen Trennung der Lehre über die verſchiedenen Welſen aufgefordert, welche ab— geſonderte Abſchnitte, oder vielmehr Hauptab— theilungen bildet. mit Namen 8 5 8 2 fl. — kr. Diefelben 20 Sorten ohn Namen 1 fl. 30 kr. Einzeln die Sorte oder Priſe P — fl. s kr. Eine Sammlung Winter-Levkolen (Cheiranth. incanus) in 3 Sorten mit Namen 1 fl. — kr. Dieſelben s Sorten ohne Namen — fl. 30 kr. Sowohl unſre Sommer- als Winter-Lev⸗ kolen ſind von auserwaͤhlten Couleuren. Samen auserleſener Aurikeln a Priſe — fl. 10 kr. Samen auserleſener Primeln à Priſe — fl. s kr: Samen auserleſener Nelken 100 Korn 1 fl. — kr. Ferrer Eine Sammlung von 100 Sorten Som: mergewaͤchſen 2 = 5 4 4 fl. — kr. Eine dergleichen von so Sorten & 2 fl. — kr. Eine dergleichen von 25 der beſten und ſchoͤnſten Sorten 7 A 1 fl. 30 kr. Eine Sammlung von 30 Sorten e render Gewaͤchſe 2 1 R 2 fl. so kr. Eine dergleichen von 25 Sorten 1 fl. 30 kr. Eine Sammlung von soSorten Topfgewaͤchſen 4 fl. — kr. Eine dergleichen von 25 Sorten 4 2 fl. — kt. (5*) erleichtern, wenn er nach den aufgeftellten Grund: Saͤzen feine Schrift abtheilte, und hofft im Vor— ſtehenden ſein Verfahren gerechtfertigt zu haben. — Wir kommen nun aber zur Beantwortung der zweiten Frage, nemlich: unter welchen Ti— teln kann man dieſe Eintheilung auf: fuͤhren? Titel und Ueberſchriften ſollen das Weſent— liche deſſen, von dem ein Naͤheres abgehandelt wer— den ſoll, wo moͤglich, in wenigen Worten angeben; ſie ſollen aber auch zugleich die weſentlichen Un— terſchiede oder Gegenſaͤze der abzuhandelnden Ma— terien andeuten, und es muͤſſen daher die zu waͤh— lenden Ausdruͤke beide Erforderniſſe, ſo viel als moglich, in ſich faſſen. Wollen wir nun die Veredlungsbaumzucht durch Pfropfen (im allgemeinen Sinne) von der Lehre der anderen Obſtbaumzuchts-Weiſen in den Ueberſchriften der Haupttheile eines Lehrbuches unterſcheiden, fo fragt es ſich, welche Ausdruͤke bez zeichnen den Unterſchied am naͤchſten und all: gemeinften? Man koͤnnte fie zu dem Ende al— lenfalls abtheilen in die wilde und in die edle, weil man das, was der Natur ſelbſt uͤberlaſſen bleibt, „wild“ nennt; allein, wo von einer Zucht die Rede iſt, da kann der Ausdruk ywild” faſt gar nicht mehr Statt finden. *) Der Forſtmann hinge— -) Man könnte ſich auch folgender Ueberſchriften der Haupttheile bedienen: ) Lehre von der Fortpflanzung der Obſtbaͤume ohne Veredlung; 2) Lehre von der Fort— pflanzung der Obſtſorten durch Veredlung. Aber dieſe Ueberſchriften ſind zu ſpeziell, umfaſſen auf der einen Seite zu wenig, und ſagen auf der andern zu viel. Es waͤre z. B. mit erſterer angedeutet, daß durch ſie keine edlen Sorten erzeugt werden, da wir doch ihr vorzugsweiſe die Erzeugung der vielen ed— gen kann ſich dieſes Ausdrukes bedienen, um den Gegenſaz zwiſchen der wirklichen Forſtkultur und dem wilden Aufwachſen der Baͤume, ohne Beihilfe des Menſchen, zu bezeichnen. Wenn er nun aber anſtatt des Ausdrukes „wild“ das Wort y„na— tuͤrlich“ wählt, und ihm das Wort y kuͤnſtlich“ in der Behandlung der Forſten entgegenſtellt, ſo iſt dieſe Diſtinction der Forſtenwiſſenſchaft eben ſo deutlich und bezeichnend, als die Gegenſaͤze „wild und kuͤuſtlich,“ obgleich die kuͤnſtliche Forſtkultur, im Betreffe der Fortpflanzung der Baͤume, nur das Nemliche durch Menſchen übt, was ſchon die Nas tur (nur nicht in dem erwuͤnſchten Maße und in der Vollkommenheit) thut; aber die Forſtwiſſen— ſchaft kann auf den Sinn der termini techniei in der Obſtbaumzucht deßwegen keinen gebietenden oder verbietenden Einfluß haben, und beſonders im vorliegenden Falle nicht, weil der Ausdruk y kuͤnſt— lich” in der Forſtkultur das Kuͤnſtliche in der Obſt— Baumzucht keineswegs umfaßt und bezeichnet. Was daher der Forſtmann „natürliche” Fort: pflanzung der Bäume nennt, das muß der Pomo— log „wilde” heißen. Da nun dieſe wilde Fort— pflangung von ihm nur eine geringe Beruͤkſichti— gung erhaͤlt, (das wilde Aufwachſen der Baͤume und Stauden aus Kernen, welche die Natur ge— ſaͤet, oder aus Wurzeln der älteren Bäume, kann len Obſtſorten verdanken. Dieſe Ueberſchriften wär: den alſo nur Unterabtheilungen, keine Haupttheile angeben. — Naturgemaͤß fünnte man die eine, zum Unterſchiede von der andern, nicht uberſchrei⸗ ben, well fie es eigentlich beide ſeyn muͤſſen, wenn fie des Betreibens werth find. Irgend eine Be⸗ handlung einer Pflanze, die nicht naturgemäß iſt, wird allemal zweklos ſeyn. ——— » ——— ů ͤ2!—.——ñ—— . — — Auſſer vorſtehenden find noch folgende Samenarten um die beigeſezten Preiſe einzeln zu haben: (Die mit J. bezeichneten find einjährige, mit P. perennirende oder Stauden-Gewaͤchſe, mit Z. Strauch oder Baumartige, T. Topf⸗-Gewächſe, W. die warm ſtehen wollen, K. kalte Hauspflanzen.) a Priſe. kr. Acacia lophanta Z. T. H. . 6 Agrostema coronaria fl. alb. — stricta . . . 6 — — fl. rubro J. — verticillata . . 6 — githago J. . . Achyranthes aspera Z. T. W. Amaranthus brassiliensis J. Acmella buphtalmoides J. caudatus Adonis aestivalis P. 5 2 . . 5 Aeschynomene Sespan J. T. W. 4 4 2 — sanguineus Agapanthus umbellatus P. T. K. — spinosus Ageratum latifolium : — viridis hypochondriacus . a Prife, kr. kr. Ammi boeberi 2 8 2 5 Amorpha fruticosa Z. 3 Anacyelus clavatus J. 5 Anchusa italica J. * 5 2! — versicolor P. 2 Anthemis altissima J. 2 Antirrhinum bipunctatum 2 — majus fl. albo 2 2 a Priſe. % * fl. rubro ‚Anthyllis Dillenii . . — — een 21 wenigſtens keinen eigenen Theil der Obſtbaumlehre begründen) fo bildet der Ausdruk „wilde Obftbaumz . Zucht“ keinen allgemeinen Gegenſaz gegen die Ver: edlungsbaumzucht ſchon darum, weil jene eigent— lich keine Zucht iſt. Wie wuͤrden wir nun ferner die Fortpflans zungsarten beſtimmter, edler Sorten klaſſifiziren und fubfumiren, welche des Pfropfens nicht beduͤrfen? Sollen ſie einen eigenen Theil der Obſt— Baumzucht ausmachen? Dazu find auch fie nicht wichtig genug. Zur Veredlungsbaumzucht (mit Pfropfen) ſind ſie nun aber, wegen ihres ganz ab— weichenden Verfahrens, auch nicht zu rechnen. Da ſie nun mit der Fortpflanzungsart der Baͤume, welche die Natur beobachtet, eine beſtimmte Gemeinſchaft haben, wie oben erinnert wurde, ſo muͤſſen wir ſie zu dieſer Art zaͤhlen und ihnen zu— ſammen einen Namen geben, der dieſes Gemein— ſame ausdruͤkt. Dieſer aber kann nicht anders lau— ten, als: natuͤrliche Obſtbaumzucht, na— tuͤrliche Erziehung der Obſtbaͤume, und zwar aus dem Hauptgrunde: weil dieſe ſaͤmmtlichen, der Veredlungs-Baumzucht gegenuͤberſtehenden, Verfahrungsarten die einfachſten, von der Natur ſelbſt bezeichneten Wege zur Fortpflanzung ſind. Ich muß die Bemerkung wiederholen: Wo von einer Zucht die Rede iſt, da kann der Aus— druk ynatuͤrlich“ nicht die Bedeutung haben, ydas, was die Natur ſelbſt und alleine thut, was man allein ihr uͤberlaͤßt, ſondern die andere, weit ges woͤhnlichere Bedeutung, „dad, was der Natur nicht nur angemeſſen, ſondern auch mit ihrem Ver— fahren am Uebereinſtimmendſten iſt.“ Es folgt hier— aus, daß, wenn die Forſtwiſſenſchaft den Ausdruk ynatuͤrlich“ in der erſteren Bedeutung nimmt, er darum nicht auch in der Obſtbaumzucht die nem— liche, ſondern vielmehr die andere, hoͤhere haben, und in ſolcher wirklich angewendet werden muͤſſe, weil 1) die Obſtbaumzucht die Fortpflan— zung der Baͤume nicht ganz der Natur uͤberlaſſen kann, doch aber 2) die vorzuͤglichſte Art und Weiſe, beſtimmte Arten der Obſtbaͤume fortzupflanzen, von jenen Weiſen, welche mehr der Natur folgen, ſich auffallend unterſcheidet. — In der Fortpflanzung und Vermehrung der Bäume durch Kerne und Wurzelſchoͤßlinge folgt der Obſtbaumzuͤchtler nur der Natur. Daß er ſelbſt die Samen ſtreut und die Sproͤßlinge von den Wurzeln der aͤlteren Baͤume lostrennt, iſt immer nur das, was die Natur auch thut, nur nicht in dem erwuͤnſchten Maße und nicht zur vollkomm— nen Erreichung ſeiner Zweke. Daß aber der Menſch die natuͤrliche Vervielfaͤltigung befoͤrdert und un— terftügt, kann in der Pomologie noch nicht eine kuͤnſtliche Behandlung genannt werden; denn fie iſt es an und für ſich nur in ſehr untergeordne— ter Bedeutung, und ſie iſt es gar nicht im Vergleiche mit dem Verfahren der wirklich blos kuͤnſt— lichen Fortpflanzung beſtimmter Arten und Sor— ten, welche die Natur gerade nicht vorſchreibt und beobachtet; und dieſe muß eben deßwegen nicht nur einen ganz eigenen Haupttheil der Pomologie aus machen, ſondern ihr allein auch gebuͤhrt der Name: »kuͤnſtliche Erziehung der Obſtbaͤume.“ ) ) Die ; verſchiedenen Weiſen der von mir angenom— menen natürlichen Fortpflanzung lernte der Menſch aus den Beiſpielen der Natur. Die beiden erflen ———— — mm LU — — ——— ————— — — ET ET — 0 a Fee. kr. a — 8885 kr. a Priſe. kr. Aquilegia canadensis P. 3]Astragalus glyciphyllos 5 Blitum capitatum 8 a 2 — stellata . 3]Atanasia annua 3 — virgatum . . 2 — viridiflora 3/Atriplex hortensis 5 Briza maxima 3 — viscosa 5[Atropa physaloides 2 Browallia elata J. T. H. 3 — vulgaris . . 3lAvena nuda . . 21 — — fl. albo 3 — — fl. albo pl. 3lBasella alba J. T. K. L — * — fl. caer. 3 — — fl. caerul pl. 3|Bidens chinensis J. s 2lCacalia sonchifolia J. 4 = — fl. rubro pl. 31 — chrysanthemoides 2|Calendula arvensis 2 Aralia nudicaulis 2 — diversifolia . 2] — fruticosa Z. J. K. 4 Argemone mexicana J. 3 — leucantha 2 — hortensis fl, pl. J. 3 Asclepias angustifolia Z. T. W. 5. — pilosa 21 — oflicinalis . 2 riaca 4|Bignonia Catalpa 2. . 4| — pluvialis 2 N baeticus 3/Biscutella auriculata J. 31 — stellata 2. 22 Ich wuͤnſche durch dieſe Beweisfuͤhrung deut— lich dargethan zu haben, daß meine Eintheilung der Lehre von der Obſtbaumzucht in die Lehre von der natürlichen und in die von der kuͤnſtli⸗ chen Erziehung in dem Weſen der Zucht ſelbſt, welche der Pomolog unternimmt, begruͤndet iſt, und daß dieſe Bemerkungen die paſſendſten ſind, welche die Sprache darbietet. Mag man auch im— merhin zulezt noch entgegnen, daß ja jede Erzie— hungsart der Obſtbaͤume doch noch in mehreren Beziehungen eine Behandlung erfordert, welche in der Natur nicht urſpruͤnglich liegt, ſondern nur in dem Willen des kuͤnſtelnden Menſchen, der das erzwingt, was die Natur, inſonderheit wegen climatiſcher Hinderniſſe, nicht von ſelbſt thun kann; ſo werden doch dadurch weder die Hauptbedeutungen und der Gegenſaz der Ausdruͤke ynatuͤrlich und kuͤnſtlich“ eutkraͤftet, noch ihre Auwendung in der Einthei— lung eines Lehrbuches der Obſtbaumzucht unguͤl— tig, eben darum, weil, meines Erachtens, keine anderen zu Gebote ſtehen, die allgemeiner und be— zeichnender ſind. Es wuͤrde uͤbrigens in der That ſehr ſchlimm mit den ſyſtematiſchen Eintheilungen jeder Wiſſenſchaft ſtehen, wenn man nur diejeni— gen Ausdruͤke zu den in ihren Syſtemen nöthigen uͤbt fie am Haͤufigſten. Auch das koͤmmt vor, daß ein Baumzwelg ſich zur Erde neigt, von ihr bes dekt wird und Wurzeln ſchligt, auch, daß ein los⸗ getrennter Zweig, der in die Erde zu ſteken kommt, dieſes thut. Daß aber urch einen naturlichen Zur fall ein abgebrochener Zweig auf einen abgebroche⸗ nen Stamm ſich aufſezte und daſelbſt anwuchs, oder gar, daß ein Auge in eine Nindenſpalte ſich ein⸗ ſezte und daraus ein neuer Zweig erwuchs, wird wohl ſchwerlich einem Beobachter der Natur je vorgekommen ſeyn; ſolche Verſuche entſtunden aus den Reflexionen der Kunſt. * Diſtinctionen gelten laſſen wollte, welche ſtreug contradictoriſch einander entgegenftehen, und durch: aus keinen Nebenſinn zulaſſen, in welchem ihre Unterſchiede zuſammenfallen und ſich aufheben. Man muß zufrieden ſeyn, wenn die Sprache ſol⸗ che Ausdruͤke darbietet, durch welche die Begriffe der Diſtinctionen in ihren Hauptmerkmalen die Vor⸗ ſtellung weſentlicher Unterſcheidung hervorheben. — Dieß iſt es, was ich uͤber die von mir ge— brauchte Eintheilung der Lehre von der Fortpflan— zung und Erziehung der Obſtbaͤume und ihrer Fruchtſorten zu jagen mich verbunden erachtete, nicht, um dadurch beweiſen zu wollen, daß ein Handbuch der Obſtbaumzucht nur gerade in dieſer Eintheilung der Forderung einer ſyſtematiſchen An— ordnung genügen koͤnne, ſondern nur, um die Gruͤnde, die mich zu der von mir in meiner An— weiſung ꝛc. ꝛc. befolgten Anordnung und Rubrizi— rung der Materien bewogen, näher darzulegen. Hof. Pfarrer Mayer, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft zu Frauendorf in Bayern. Für Garten- und Blumen- Liebhaber. Ueber ſaͤmmtliche bei mir zu habende Baͤume, Straͤucher, Blumen und ſonſtige Pflanzen, auch Saͤmereien, haben folgende neu aufgeſtellte Ver— zeichniſſe ſo eben die Preſſe verlaſſen, und ſtehen ſolche Nro. 1 und 2 unentgeltlich und Nro. 5 für 6 ggr. (die jedoch bei einer darauf erfolgenden Be— ſtellung, welche nicht unter 5 Rthlr. iſt, wieder in Abrechnung gebracht werden koͤnnen) auf frankirte Briefe zu Dienſten, als: Nro. 1. Ein fuͤr Garten-Liebhaber beſtmmtes Verzeichniß meiner Garten-, Feld-, Holz- und a Priſe. kr. a Priſe. kr. a Priſe. kr. Campanula carpatica P. 4 + Cardiosperm, halicaccab. J. T. W. 4/Centaurea salmantica . - 3 — - medium 5 Carduus marianus J. 3|Centrachne viscida 3 Er — fl..caerul pl. 3 Carthamus tinctorius N 3|Centrospermum. Chrysanth. 2 — — fl. lilacin. pl. 5 Celosia argentea J. W. 3/Cephalanthns occident. Z. 3 — speculum 9 4 A 21 — castrensis 1 5 Cercis canadensis Z. T. K.“ 4 Canna angustifolia P. T. W. 5 — tl. luteo 8 5 — siliquastrum 3 4 Capsicum annunm J. 3 — eristata 4 5 3/Chaerophyllum bulbogum 2 2 = — fr. luteo 31 — — fl. luteo b 41Cheiranthus Cheiri; Goldlak P. 4 = — fr. rubro . 31 — — fl. rubro ! 434 — — Gefuͤllter P. T. 0 — — maximum . 5 — .pyramidalis „ 3|Cheiranthus maritimus J. 4 — baccatum Z. T. W. 3 Centaurea crocodylium J. 53lChelidonium aurantiacum P. 3 — cerasiforme 4 — cyanus fl. div. 3|Chelone campanulata P. T. K. 4 — nigrum J. T. HK. 44 — .diluta. 3)Chenopodium ambrosioides 3 25 Blumen-Samen, in welchem die Preife fehr billig nach Lothen bemerkt ſind. Nro. 2. Dasſelbe fuͤr Diejenigen, welche mit dieſem Artikel Handel treiben, in welchem die Preiſe nach Pfunden angeſezt ſind. Nro. 3. Ein ganz neu aufgeſtelltes und Aber, mals mit vielen zum Theil ſehr ſeltenen Pflan— zen vermehrtes Haupt-Verzeichniß, worin die Preiſe auf das moͤglichſt Billige geſtellt ſind, und welches wieder in folgenden neun Abtheilungen beſteht: I. Abtheilung enthält über 2000 Sorten und Varietaͤten Topfpflanzen, worunter 370 Sorten und Varietaͤten Pelargonien. Abtheilung: 1050 Sorten und Varietaͤten perennirende Stauden-Gewaͤchſe. Abtheilung: Verſchiedene Blumen, Pflanzen und Zwiebeln. Abtheilung: 100 Varietaͤten gefuͤllte und einfache Georginien. II. III. V. Abtheilung: 580 Sorten und Varietaͤten Baͤume und Straͤucher. VI. Abtheilung: 286 Sorten und Varietaͤten Gartenroſen. VII. Abtheilung: Niedrige und hochſtaͤmmige Obſtbaͤume. VIII. Abtheilung: Verſchiedene fruchttragende Baͤume, Sträucher und Pflanzen. Abtheilung: 354 Sorten und Varietaͤten Blumen-Samen. Den botaniſchen ſowohl, als den franzoͤſiſchen Namen ſind die deutſchen Namen beigeſezt, auch wo es noͤthig war, Erklaͤrungszeichen hinzugefuͤgt. Nach der Erſcheinung dieſer neuen Verzeichniſſe ſind meine fruͤhern nicht mehr guͤltig. Caſſel in Kurheſſen. Auguſt Schelhaſe. — — — — U —— — —— • Z — — Beſchreibung eines Gefaͤßes, um Kreße im Winter im bloßen Waſſer wach— ſend zu machen. Man läßt ſich von dem Töpfer ein Gefäß ma— chen, welches unten etwa 7 Zoll im Durchſchnitte, oben die Weite einer Bouteille hat, und circa 8 Zoll hoch iſt. So lange der Thon noch weich iſt, werden durch den Toͤpfer Ringe hinein gerizt, damit der Same liegen bleiben und Wurzel faſſen koͤnne. Das Gefaͤß wird leicht gebrannt, daß es etwas loker (pords) bleibe, und Waſſer durchſikern laſſe. Dasſelbe wird naß gemacht, mit Waſſer gefuͤllt, in einen Teller geſtellt und mit Kreße eingeſaͤet, der Same aber zuvor einige Stunden eingeweicht, daß er deſto eher in den Rinnen des Gefaͤßes lie— gen bleibe. Morgens wird das fehlende Waſſer des Gefaͤßes wieder aufgefüllt. Binnen 48 Stun— den wird der Same anfangen aufzugehen; die Keime werden ſich in der Vertiefung der Rinnen feſtſezen und, an einen gemaͤßkgten Ort geſtellt, ſchnell wachſen. Die gruͤne Pyramide iſt ſchoͤn an— zuſehen. Der Salat wird mit der Scheere abge— nommen. Dr. 4 a Priſe: kr. a Prife. kr. a Prlſe. kr. Chrysanthemum coronarium 5 Corchorus trilocularis J. W. 4|Cupressus sempervirens Z. T. H. 0 Cineraria amelloides Z. T. H. 5 Coreopsis leucanthemum P. W. 3[Cynoglosum bicolor J. 5 — platanifolia 2 5 — tinctoria J. W. L 3 — liniſolium 4 3 Cleome decandra J. T. W. 40 Coronilla seccuridaca J. 5[Cyperus esculentus 3 Clethra alnifolia Z. T. H. 4 Corydalis sempervir. P. 3 — polycephalus P. 5 3 — arborea 5 8 3 Cosmus sulphureus J. [Eytisus alpinus 2. 4 — glauca 2 4 x 4Crepis dioscoridis \ 21 — hirsutus ‘ 3 Cochlearia officinalis P. Pr 3l — leontodontoides 9 2] — laburnum . 8 R 3 Colutea arborescens Z. 3 — rubra 5 Dalea Lagopus J. T. N. . 3 — frutescens Z. T. H. 2] — Sprengeriana 20 Datura fastuosa J. 2 3 — orientalis 2. e 4 '3/Crotalarıia laburnifolia P. 8 44. — fe rox 3 Commelina coelestis P. T. H. 5 Cuphea viscosissima J. T. W. 3 Sch lu ß fo I N t. = 24 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. Samen-Feilbietungen. 5 Unterzeichneter empfiehlt ſich allen Blumenfreun— den, Gartenliebhabern und Oekonomen mit feinen dieß— jährigen Saͤmereten beſtens. Außer allen Arten Gar— ten⸗, Feld-, Gemüfe: und oͤkonomiſchen Saͤmerelen be= finden ſich 53 Sorten, ſchoͤn ins Gefüllte fallende, Sommerlevkojen, welche in folgenden Sortimenten und zu beigeſezten Prelſen in Preus. Cour., den Thlr. zu 24 ggr., zu haben find: Ein Sortiment von 12 ſchoͤnen Sorten, à 400 Korn 13 ggr. Ein Sortiment von 16 ſchoͤnen Sorten, A 100 Korn 1 Rthlr. Ein Sortiment von 24 ſchoͤnen Sor⸗ ten, 100 Korn 1 Rthlr. 12 ggr. Ein Sortiment von 36 ſchoͤnen Sorten, a 200 Korn 2 Rthlr. 6ggr. Das ganze Sortiment von 53 Sorten, a 100 Korn 8 Rthlr. 12 gar. Eine Portion Sommerlevfoien in 12 ſchoͤnen engl. Sorten, gleich gemiſcht, etwa 1200 Korn 13 gar.; 1. Sorten Winterlevfoten, jede Sorte à 100 Korn 1 gar. 6 pf., das ganze Sortiment 21 gar.; 16 Sorten gefüllte Feder- oder Roͤhrenaſtern, jede Sorte 4 100 Korn 4 ggr. 6 pf., das ganze Sortiment a Thlr., das ganze Sortiment mellrt, etwa 400 Korn 6 gar.; 3 Sorten ktal. niedrige gefüllte Ritterſporn, melirt, a Loth 6 ggr.; s Sorten große gefüllte Levkojen— Ritterſporen, melirt a Loth 5 gar.; 16 Sorten ſchoͤne Wintermalven, in 16 Priſen 12 g9gr.; 11 Sorten Ipo⸗ maͤen, in 11 Pr. 14 ggr.; 12 Sorten gefüllte Balſa—⸗ minen, das ganze Sortiment a 25 Korn 18 ggr., 100 Korn von allen 12 Sorten melirt > ggr. ; ſchoͤne Topf⸗ und Landnelken, Primeln, Aurikeln, mehr als 330 verſchiedene Sorten Blumenſamen ꝛc. ꝛc. darunter. Er wird durch die reellſte Bedienung feine geehrten Ab— nehmer gewiß zufrieden zu ſtellen trachten, und gibt auf vortofreie Briefe nähere Verzeichniße gratis aus. Altenburg in Sachſen, im Januar 1828. N J. Ji Kunze, Handelsgaͤrtner im Pohlhof daſelbſt. II. Nachſtehende Blumenſamen ſtehen Liebhabern um beigeſezte billige Preiſe zu Dienſten, als: Ein Sortiment ſchoͤne gefüllte Nöhrenaftern in 5 Sorten, 16 ggr. Ein Sortiment ſchoͤne Sommerlev— kojen in so Sorten zu 1 Rthlr. 20 ger. Ein Sorti⸗ ment Herbſtlevkojen in 10 Sorten zu 9 gar. Ein Sortiment Winterlevkojen In 22 Sorten zu 10 ggr. Ein Sortiment niedrige gefüllte Ritterſporn, à Loth 4 gar. Ein Sortiment niedrige gefüllte Ritterſporn in a Farben In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßav. von jeder eine ft. Priſe 6 ggr. Ein Sortiment gefüllte Balfaminen in 44 Sorten, 10 Kern 7 ggr. Ein Sor⸗ timent Sommergewaͤchs Blumen-Samen, 200 Sorten 4 Rthlr. u. ſ. w. Ein Verzeichniß von Gemüf’-, warmen und kalten Blumen-Samen und andern Pflanzen ſtehet Liebhabern auf portofreie Briefe zu Dlenſten. Erfurt, im Jaͤner 1828. W. Leſer, Handelsgaͤrtner. III. Unkerzeichneter empfiehlt ſich mit folgenden Blumen⸗ Samen: Ein Sortiment in 30 Sorten aͤchte Sommer— Levkojen, von jeder Sorte 100 vollkommene Körner , zu 1 Rthlr. 16 ggr. Ein Sortiment in 30 Sorten achte Sommerlevfoien, von jeder Sorte so vollkommene Koͤr⸗ ner, zu 22 gar. Ein Sortiment in 6 Sorten niedrig gefuͤllter Ritterſporn, von jeder Sorte 1 Loth, zu 1 Rthlr. 6 gar. Ein Sortiment in 22 Sorten gefüllter Aſtern, von jeder Sorte 100 vollkommene Koͤrner, zu 18 ggr. Ein Sortiment in s prächtigen Farben groß- blumige Scabioſen, von jeder Farbe ı Priſe zu 22 ggr. Wegen meiner ſtarken Vermehrung von Centifollen-Roſen erlaſſe ich Liebhabern 1000 Stuͤke zu 15 Nthlr. Das dießfallſige Verzeichniß ſteht jedem Liebhaber N 1 90 Addreß⸗Einſendung unentgeltlich zu Dien⸗ ſten be Chriſtian Dunkel, Handelsgaͤrtner in Erfurt. Ein junger Menſch von 46 Jahren, der Sohn gebildeter Eltern, wuͤnſcht die Gar⸗ tenkunſt zu erlernen, und ſucht deshalb ſo bald als möglich ein Unterkommen. Hterauf Reflectkrende wollen gefaͤlligſt ihre billigen Bedingungen, in porto⸗ freien Briefen, unter der Chiffer R. Z. poste restante Leipzig melden, worauf ihnen das Nähere mitgetheilt werden wird. Charade. Eu wunderbares pflanzen⸗Kind bin ich, Gedeihend nur im warmen Himmelsſtrich, Ich ſtreb' in meinem reinen zarten Sinn’ Nur unberuͤhrt zu der Vollendung hin. Aufldfung der Charade in Nro. 2. Rebe. Eber. — ꝶ—ꝝ¶—w . ͤ—fñ—⅛R— Beftellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. r . Are er Der ganziaͤhrliche Preis Ik in ganz Deutſchland 2 fl. 23 kt. ohne, und 2 fl. 4 kr. R. W. mit Couvert — portofref. Allgemeine deutſche ar teen Zak i et- eng. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. . No. A. Jäner. 1828. Inhalt: Ueber die Beſchüzung zaͤrtlicher Gewaͤchſe. Nuͤrnberg. — Blumiſtiſche Aphorismen. — Kunſt-Notiz aus Fortſezung neuer Mitglieder. Jore Wohlgeborn, Demoiselle Thereſia Hiebl, und Ihre Wohlgeborn, Demoiselle Maria Hiebl, Töchter des Herrn Haus-Inſpektors im griechiſchen Wollen⸗Magazine des Herrn 1 5 von Sina in Wien. h Seine Hochwohlgeborn, Herr Jakob Ed ler von Pran di, Guͤterbeſizer in Trleſt. Seine Hochwuͤrden, Herr Vogel, p. Caplan zu Koſteletz am Kreuzel, auf dem hochfuͤrſtlich von Rohbanſchen Gute Stirzin, Kaurzimer Kreiſes in Böhmen. Selue Wohlgeborn, Herr Bartholomäus von Loe- venſeh, Beſizer einer Tabaks-Fabrlk zu Erlan⸗ gen in Bayern. philipp Joſeph Madler, k. Revterförſter zu Mll⸗ tenberg im k. b. Unter s Main » Kreife. Jakob Amboök, buͤrgerl. Kirſchuermelſter in Wien. W. Leſer, Handelsgaͤrtner in Erfurt. Ueber Beſchuͤzung zaͤrtlicher Gewaͤchſe. Unguͤnſtiger Witterung, Pflanzen freſſenden Thieren, und noch vielen anderen Unfaͤllen, ſind die im Freien ſtehenden Pflanzen ausgeſezt. Es iſt das her eine wichtige Angelegenheit des Gartenfreundes, ſeine Lieblinge auf alle moͤgliche Art zu ſchuͤzen. Ei⸗ gene glaͤſerne Gloken wären am Vorzuͤglichſten; ich bediene mich indeß meiner vorraͤthigen ordinaͤren Glasflaſchen, oder ſonſt entbehrlicher Glasgeſchirre, und ſchneide dis Böden mit Feuerſteinen aus. Ich will den verehrten Gartenfreunden zur beſſern Verſtaͤndlichkeit einige ſolche Glaͤſer in nachſtehenden Abbildungen darſtellen: TEST r ———ꝛ—— Ä— K . ꝙ cggäůäů§ÜL—vl'.Ü ˖ ͤ ͤ ‚ — Err w Nachrichten au Fortſezung verfäuflicher Samen a Priſe. kr. a Priſe. kr. in Frauendorf. 8 kr. Delpbinium ajacis fl. alb. pl. J. 3/Dianchus carthusianor. . 3 Datura Stramonium 5 st — — fl. eaerul. pl. N 3 — chinensis 0 . 3 — Tatula . 34 — — fl. roseo pl. 3 — — fl. div. pl. * Delpbinium ajacis — 3 — — fl. roseo et alb. pl. 3] — Fischeri 5 3 — — fl. pl. 814 — — l. violaceo er 31 — superbus 5 — 22 humile 31 — elatum P. 5[ Digitalis ambigua 3 — altissimum P 8 8 en - grandiflerum 1 44 — lanata 3 — atropurp. 4 4 > 3) — speciosum * 4| — lutea 3 — sonsolidum L 3 Dienthus barbatus F 3 — miecrantba 3 — 4 — — .. div. pl. . 4| — purpurea . 2 a 3 — fl. pl. 8s Frauendorf. (4 26 Damit von oben keine Thiere in das Gefäß kriechen koͤnnen, und ſich unter dem Glaſe ein. Dunſt erzeuge, welcher dem Wachsthum der Pflanzen zutraͤglich iſt, muß man die Oeffnung mit etwas verſtopfen, z. B. mit Gras, wie fol⸗ gende Figur zeigt. R Mit Vergnügen ſah ich, wie die auf dieſe Weiſe beſchuͤzten Baͤumchen oder Pflanzen freudig fortwuchſen, und ſowohl von den ſchaͤdlichen In— ſekten, als auch von den nachtheiligen Einwir— kungen der Witterung verfchont blieben. Nach dem Maße, als die Pflanzen in die Höhe wachſen, muß man auch die gläferne Be— dekung in die Höhe zu heben ſich bemühen, wel— ches auf verſchiedene Weiſe geſchehen kann. Man muß bei dieſem Verfahren in Erwaͤgung ziehen, ob die unter dem Glaſe ſich befindende Pflanze ſchnell gewachſen, und folglich für den Ein— druk der freien Luft ſehr empfindlich iſt, oder ob das Wachsthum von den gewoͤhnlichen ohne kuͤnſt— liche Beihilfe erzogenen Pflanzen nicht ſehr ver— ſchieden war. Im erſten Falle muß man das Glas nur nach und nach in die Hoͤhe heben, damit fie fi) ſtufenweis erhaͤrten konne. Im lezten Falle bedarf es weniger Vorſicht. Folgende Ab⸗ bildung ſtellt eine Vorrichtung zur Aufhebung einer ſolchen Bedekung dar. f Es iſt noͤthig, daß man ſich einen Vorrath von derartigen Geraͤthſchaften zulegt, damit man ſich nach der Große der Pflanzen richten kann. (Man koͤnnte ſie, da ſie wegen irgend eines Schuzes oder Schirmes gebraucht werden, Schirmgefaͤße nennen, und ſie nach Bedarf bald zum Schuz vor a Priſe. kr. a Prife. kr. } a Priſe. kr. Digitalis purpurea fl. albo ° 3/Dolichos nigra = . 3/Erysimum diffasum 8 2 3 — fl. roseo 53 — Soja : . . 3/Euphorbia Lathyris 1 — — fl. rubro 3 Dracocephalum canariens. Z. T. K. 44 — prunifolia J. T. H. 4 Digitaria aegyptiaca . . 3 — moldavicum J. . 5[Fedia echinata J. . 2 Diospyros virginiana Z. . 5 Echinops sphaerocephalus P. 5 — radiata 2 ’ 2 Dipsacus fullonum J. 7 2lEchium violaceum J. . 5] — uncinata 8 7 > — gemellini A 5 5 Elychrisum bracteatum P. 531 — vesicaria 5 “ 2 — sativus ? u 5 5 Elsholzia cristata J.. . 5[Ferraria pavonia P. T. K. 4 Dolichos biflorus J. T. II. 4 Erica phyllicoides Z. T. N. 6 Festuca tenella J. 2 2 — capensis . . . 4 Erodium moschatum J. . 5[Calega officinalis P. 7 — Lablab 285 d 3,Erysimum bicorne 2|Galinsoga triloba J. 3 cheiranthoides 2|Gallium arvense P. N 2 leucospermus . . 5 27 — [ee der Sonne, bald vor dem Regen, oder auch gegen den Wind anwenden, und auf dieſe Weiſe den ganzen Sommer dieſe Gefaͤße benuzen. Ein klei⸗ neres der Art ſtellt folgende Figur dar:) Bei Pflanzen, welche nicht ſo hoch wachſen, oder des Schirmes nicht ſo lange beduͤrfen, wird die Bedekung nicht ſo weit von der Erde entfernt, weil man dadurch den Nuzen der Gläfer nur vers mindern wuͤrde. Auch wuͤrde man ſich dadurch unnuͤz die Arbeit vermehren; uͤberhaupt iſt viel Vor— ſicht bei dem Gebrauche der Glaͤſer noͤthig. Man muß oft in heißen Sommertagen die Gefaͤße be— ſchatten, damit die Pflanze nicht durch zu große Hize leide. Da die Blaͤtter nicht nur eine Zierde in der vegetabiliſchen Welt ausmachen, ſondern ihr geſunder Zuſtand zum Wachsthum der Pflan— zen uͤberhaupt durchaus nothwendig iſt, ſo muß man moͤglichſt zu verhuͤten ſuchen, daß nicht ein— r ‚ nnr W F =W Q A un De zelne Blaͤtter die Glasſeiten beruͤhren, wodurch ſie von der Sonne verbrannt werden wuͤrden, wie fol— gende Figur zeigt: Es iſt bei den Gewaͤchſen, welche in Gefaͤßen ſtehen, noch zu bemerken, daß man auf den Fall eines ſtarken Windſturmes Bedacht nehmen muß, weil ein ſolcher die Gefaͤße leicht herunterwerfen und zerbrechen koͤnnte. Man muß ſie daher durch beigeſtekte Staͤbe befeſtigen, welches am Beßten mit ſtarkem Bindfaden (Spagat) geſchieht. Wenn man Bindfaden nehmen muß, iſt es ſehr zu empfehlen, daß man denſelben vor dem Gebrauche mit Fett be— ſtreiche, wodurch die Naͤſſe abgehalten wird, und er folglich nicht ſo bald verfault, als er im Unterlaſ— ſungsfalle thun wuͤrde. Man muß aber die mit Fettigkeit uͤberſtrichenen Schnuͤre vor den Maͤuſen a Priſe. kr. a Priſe. kr. a Priſe. kr. Genista candicans. Z. T. H. 5 Hedypnois mauritanica J. 2|Hesperis Matronalis J. . 5 Geranium gruinum J. 5 3 — monspeliensis 2 . 2] — tristis P. 5 4 — reſlexum P. - 5 3 — tubaeformis 8 5 2|Hibiscus trionum J. k 5 2 — striatum P. T. A 3/Hedysarum canescens Z. T. W. 5] — veficarius . 2 m 2 Gleditschia inermis Z. . 3l — coronarium P. 1 3lHioscyamus agrestis 2 — triacanthos ? 3|Helenium quatridentat. J. abus ned 3 Gnaphalium foetidium P. 5 Helianthus annuus 3] — aureus Z. T. K. * Gomphrena decumbens J. 31 — indicu P. ; % 4 — niger J. . 2 — globosa J. T. N. a 5|Heliotropium curasavicum P. T. 3] — pallidus 3 — — fl. albo 9 44 — indicum J. T. W. * 44 — pusillus 2 = — fl. rubro 8 4 Hemimeris urticifolia Z. T. K. 4] — reticulatus = 3 Hallesia tetraptera 2. N 5 Herrmanuia alnifolia 5 4|Hyoseris taraxacoides 2 (4*) 28 ſichern, denn diefe Thiere werden durch das Fett ange— zogen. Wenn man den uͤblen Geruch nicht ſcheut, kann man die zum Beſtreichen des Bindmaterials beſtimmte Fettmaſſe mit Assa foedita vermiſchen, und man iſt vor dieſen Thieren ſicher. Das Verfahren bei dieſer Bedekungsart zeigen nacßzehnden Figuren naͤher an. — Jedem Gartenfreund werden nor oder weniger die Gartenſchneken Verdruß gemacht haben. Auch gegen dieſe kann man ſich ſchuͤzen, und es machte mir vorzuͤglich Vergnügen, zu ſehen, wie die Thier chen es von allen Seiten verſuchten, zu den unter folgendem glaͤſernen Gefäße ſich befindlichen Pflan⸗ zen zu gelangen, wie nachſtehende Figur zeigt. Jungen, im Fruͤhjahre veredelten Baͤumen, die im Herbſte noch gar kein Wachsthum zeigen, oder doch einen aͤußerſt ſchwachen Anfang dazu machen, kann man neues Leben durch eine derartige Bedekung geben. Ich habe ſchon Verſuche gemacht, ſie in der Mitte des Sommers nochmals nach der be— kannten Kopulirart mit dem duͤunen Reis zu kopu— liren, ſo daß ſie ganz wie im Fruͤhjahr ausſahen. Auch ſolche Reiſer, die auf der Reiſe durch einen Zufall liegen bleiben, fo daß die gewöhnliche Ver: edlungszeit bei deren Empfang ſchon voruͤber iſt, a à Priſe. kr. a Priſe. tr. a Priſe. kr. Hypochaeris Balbisii 5 A 2|Ipomaca Nil 8 5 3] Lathyrus articulatus J. * 3 — glabra s 2| — nova 5 — . odoratus 1 4 1 — hispida . . . 2] — purpurea 53 — satixus J. . . 2 Hyssopus officinalis 16%) 2!Iris versicolor P. 5 3] — tingitanus 1 4 2 Iberis amara J. 2 a - 3! — Xiphium . F 5!Lavatera Olbia 2. NN K. m. 4 — umbellata 3lIsatis tinctoria J. i 7 2 —. a J. “ 2 — — fl. albo. 3|Juniperus Virginiana Z. £ 531 — — fl. albo 5 — — fl. violac. 5; Kitaibelia vitifolia P. 3 — — fl. rubro 3 Ipomaea carnea I. W. ; |Knautia orientalis J. 3|Leptospermunm flavescens Z. T. N. 6 — discolor 3 Kochia hyssopifolia 31 — pubescens . . 6 — hederacea 5[Hoelreuteria paniculata Z. 3 — rubricaule ‘ 6 — luteola 3'Lagunea lobata Z. T. W. 5|Lilium tigrinum P. 4 29 kann man durch eine Bedekung, wie z. B. Nro. 5. ab- weßwegen ich auch gar nicht an deſſen guter Wir. gebildet iſt, noch zum Wachsthum bringen, wenn kung bei veredelten Individuen zweifle.) ſie nur nicht ganz verdorben ſind. Die Veredlungs— Weiſe zeigt folgende Abbildung: Man muß aber zu dieſer Arbeit im Sommer ſich eines vorzuͤglich ſcharfen Meſſers bedienen; das, was ich beſize, hat folgende Figur: So wie vorſtehende Figur einen Begriff von der Veredlungsart ſelbſt macht, zeigt nachſtehende Figur den veredelten Baum an. (Vorzuͤglich zwek— maͤßig erſcheint eine derartige Beſchirmung bei ſel— tenen auslaͤndiſchen Gehoͤlz-Arten. Es kann in vers Das Meſſer, es iſt einmal zu ſcharf, und hat den ſchiedenen e Eu En: daß die Fopulirten, Faden der (Schluß sn Deß halb in einem Gefaͤße ſtehenden Staͤmme noch in ein uß im naͤchſten Blatt.) Miſtbeet gebracht werden muͤſſen. Wie ſehr dieſe . gleichſam doppelte Bedekung, nemlich einmal durch Blumiſtiſch € Aph orismen. die glaͤſernen Gefäße, und dann durch Miſtbeet— r Fenſter, das Wachsthum ſchwer anwachſender Einem Anfänger in der Blumiſtik, und insde Pflanzen- Gattungen befdoͤrdert, iſt laͤngſt durch ſondere der Nelkeniſtik, wiirde die Beantwortung dieſes Verfahren bei Steklingen erprobt worden, mancher Frage und Auskunft über Kunſtausdruͤke, — ———— ñ : — run à Priſe. kr. a Priſe. kr. a Prlſe. kr. Linaria triphylla J. 3 Lotus tetragonolobus s ». .2/Medicago apiculata J. - 2 — versicolor . ! i 5 Lunaria rediviva P. 53 — arabica 2 Linum grandiflorum P. h 3 Lupinus albus L 3 — easpica 2 — humile J. £ 8 5 — angustifolius 5 — ciliaris 2 — perenne P. . 3 — hirsutus 5] — intertexta 8 2 Liriodend. Tulipifera Z. . 3 — luteus 8 = 3l — laciniata & | 5 2 Li thospermum officinale P. 2 Lychnis chalcedonica P. 3) — maculata 2 Lobelia siphylitica P. T. f 3 Malva mauritanica 8 2] — muricata 2 Lonicera alpina Z. 1 2 30 Martinia proboseidea J. T. W. 6) — nigra 2 Lopezia axillaris I. 7 5 3/Maurandia antirrhinifl. P. T. EK. 44 — orbicularis 2 — coronata 3 3) — semperflorens 4 44 — sativa 2 Lotus ornithochaloides .. .. 2[Medicago aculeata J. 2| — xradiata a 50 die fa oft in der Gartenzeitung über Nelken vor— kommen, und die dem langjährigen, erfahrnen Nelkenerzieher bekannt und gelaͤufig ſind, ſehr will— kommen ſeyn. 3. B. was verſteht man unter Pi: kotten? Pikott-Pikotten? Biſarden? Orbreuſen? Fameuſen? Flambanten? Feuerfaren? Schoeker? Concorden? Doubletten? Was iſt roͤmiſche, ſpa— niſche, hollaͤndiſche, deutſche, neudeutſche Zeich— nung ꝛc.? Andeutungen hiezu find in Nro. 12. Jahrgang 1826. gegeben, aber nicht ausgefuͤhrt worden. Anerkaunte, vorzuͤgliche Nelkeniſten, z. B. ein P. J. Rautenbach in Soeſt, Krauß in Wezlar, Hahn in Dannenfels, Schoͤnbauer in Waizen, Koch in Meiningen koͤnnten ſich hiedurch Verdienſte um junge Anfaͤnger, und dadurch um den geſammten Nelken-Bau erwerben. Wie ſehr iſt dem Wunſche des Verfaſſers des Aufſazes in Nro. 21. S. 168. IV. Jahrg. wegen allgemein geltender deutſcher Benennung der Pflanzen beizuſtimmen! Eben fo ſehr wäre zu wuͤnſchen, daß auch die latein. Namen vieler Zierpflanzen beſtimm— ter waͤren, denn wie oft erhaͤlt man aus dieſer Urſache eine Pflanze fuͤr eine andere. * Keiner Pflanze ſtellen wohl die Ohrwuͤrmer mehr nach, wie der beliebten Georgine; das in Nro. 25. S. 184. IV. Jahrg. gegen dieſelben empfohlene Mittel iſt probat; auch kann man leere Blumentöpfe, mit etwas Moos oder Baſt gefuͤllt, um und bei die zu ſchuͤzenden Pflanzen ſtellen! fie verkriechen in dieſelben, und koͤnnen dann Mor— gens fruͤh zu Hunderten getoͤdtet werden. Herr Landgerichts-Aſſeſſor Reider ſagt in ſei— nen Geheimniſſen der Blumiſterei S. 64 5. und 44. und in ſeinen Beitraͤgen zur Blumiſtik II. Jahrg. der Gartenzeitung S. 229: Die Blumen der Vol- kameria japonica find fo groß wie ein 6. Kreu— zerſtuͤk; ſie bluͤht nicht im Freien, muß immer im warmen Zimmer gehalten werden, und bekommt niemals friſche Luft ꝛc. Ich beſize dagegen eine, ſeit Mai dieſes Jahrs, im Freien gezogene dreijaͤh— rige Volkameria, deren handgroße Dolden, ge⸗ draͤngt voll koͤſtlich riechender Blumen von der Ceböße eines Sechsbaͤzners und drüber, in einem Kranze von 10° langen und 8° breiten Blättern ſte— hend, einen jeden Beſchauer entzüften, und von Allen bewundert wurden. Ich habe dieſelbe ſeit Mitte Mai Tag und Nacht im Freien ſtehen laſ— ſen; die Morgenſonne ließ ich ſie aber nur bis 10 oder 11 Uhr genießen, und ſtellte ſie bei ſtarkem Regen unter Schuz. Anfangs Juli zeigte ſie die Blumenknospen. Beim Aufbrechen derſelben nahm ich fie nun, um fie ganz genießen und mich an ih— rem duftigen Wohlgeruche erquiken zu koͤnnen, zu mir ins Zimmer, und fo bluͤhte ſies — 6 Bo: chen lang, indem immer neue Blumen hervorbra— chen, wenn die fruͤhern verwelkt waren. Sie ſteht in einer Miſchung von fetter Miſtbeet-Erde, ver: faulter Raſenerde und etwas Sand. Ich erhielt dieſelbe kaͤuflich nebſt mehreren andern Pflanzen aus der koͤnigl. preuß. Landesbaumſchule zu En⸗ gers bei Coblenz, die ſich, unter der Leitung eines wuͤrdigen Prieſters Floras, des Herrn Garten-In⸗ ſpektors Müller, durch Billigkeit, Schönheit und Geſundheit der Pflanzen vor vielen andern Pflanzen⸗ Handlungen auszeichnet. Eben ſo haben mir dieſen Sommer im Freien gebluͤht: die liebliche Vinea rosea vom April an bis heute fortblühend, Calla aethiopica, Nerium Oleander flore albo und Nerium odorum flore rnbro pl., Hibiscus Rosa sinensis fl. atro purp. ; a Priſe. kr. à Priſe. kr. a Priſe. kr. Medicago scutellata et; 2[Milium paradoxum P. 2 Myosotis marginata P. 5 3 — tornata 2 Mirabilis N EN a 5 — "sparsiflora J. — — 5 — tribuloides Ar — = albo 8. 4 s| — squarrosa ® 2 3 — turbinata 2] — jalapa P. 2 d 5|Myrica cerifera Z. 1. H. 8 3 — tuberculata 24 — — fl. albo 5 5 s|Nicotiana americana J. . 3 uncinata © 2] — — fl. rubro 5 s| — asiatica N . . 3 Mentha sylvestris P. . 51 — — fl. rubro cum albo 3) — fruticosa . 5 Mesembryanth. cordifol Z.T.R. 4 — — fl, rubro cum luteo 3] — nyetaginifl, (petunia) 7 4 Mespilus pyracantha Z. 0 53 — longiflora R 44 — panieulata 1 . . 3 Metrosideros linearis Z. T. K. 8/Momordica Balsamina J. T. W. 4. — pensylvanica 4 U 3 — saligna 3 a * 5 — Charantia 2 a 44 — petiolata ® 2 7 3 — viminalis N 5 © 8]Moraea chinensis Z. T. H. 5 44. — rustica ° R . 2 51 plen., Gardenia florida fl. pl., Fuchsia cocei- nea, bedekt mit unzähligen Blüten, Aselepias cu- rassav., Heliotropium peruv., Mesembryanth. hispidum und Mesembryanth. cvystall., lezteres in einer ungewöhnlichen Größe, worunter 2 mit rofenrothen großen Eiskryſtallen. Eben ſo ſind Cactus alatus, C. flagellif., Mi- mosa pudica, Acacia arborea, A. armata, A. decipiens, A. lophanta, Melaleuca foliosa und M. glauca, fo wie einige Metrosideros-Arten, im Freien vortrefflich gewachfen, haben aber, weil fie noch jung ſind, nicht gebluͤht. Ueberhaupt ſcheint mir, daß — freilich nach Umſtaͤnden — fuͤr die beſſere und leichtere Ueber— winterung vieler Zierpflanzen, fuͤr welche unſere Blumiſten (denen als Vorbilder doch wir Lehrlinge eigentlich folgen ſollen und muͤſſen) ſelbſt im Som— mer entweder Glas- oder Treibhaus, Zimmer- oder Glasfenſter, fo oder ſoviel Grad Wärme ꝛc. vor: ſchreiben, der Genuß der freien Luft im Sommer zuträglicher ſey, als der eingeſchloßnen. Schließlich bemerke ich noch, daß wir hier nicht im gelobten Lande wohnen, indem der verrufene Weſterwald unſer Nachbar iſt, und uns manchen rauhen Nord— Oſt ſchikt, ſo daß das Thermometer dieſen Som— mer, der doch ſehr heiß war, ſeinen hoͤchſten Stand— punk mit 264° f R., da der gewöhnliche Stand zwiſchen 2 12° und 20° wechſelt, und am 24ten Juni ſogar auf T 10° ſank. Ein im Mai 1826 gemachter Stekling einer Hortenſia wurde ins freie Land geſezt, und im Octbr. mit Laub und Flachsſcheben bedekt. Er hielt den harten Winter 18 26 in 22, wo ihm freilich die ſtarke Schneedeke auch zu Statten kam, ſehr gut aus und trieb im April herrlich hervor. Der nemliche Stok ſoll nebſt 3 andern Steklingen un: ter gleicher Deke die Winter-Campagne nochmals im Freien machen. Ein 14 jähriger gerader Schoße einer Hortenfia wurde in einem Zimmer, worin das Thermometer am 17. und 18. Febr. d. Is. auf — 15 und 14° R. ſank, (im Freien ſtand dasſelbe auf — 19 und 20° R.) in einem großen Topfe aufbewahrt und ziemlich troken gehalten. Alle jungen Seitentriebe, ſowie der Haupttrieb bis auf 4 Zoll erfroren ganz und gingen verloren. Im April trieben 8 Zoll tief in der Erde, aus der Haupt⸗ Wurzel zwei Seitenſchoße, die Anfangs gelblich ausſahen, ſich aber ſchnell erholten, einige Wurzel— Schoße machten und jezt beide 14 Fuß hoch find. Zur Bluͤte ſind ſie zwar nicht gekommen; ich ge⸗ denke fie aber jezt in einer Temperatur von 8 bie 10° R. zu durchwintern, und hoffe fie dann beſſer zu erhalten, und kuͤnftiges Jahr zur Bluͤte zu brin— gen. Moͤchten dieſe Verſuche doch etwas zu der Hoffnung beitragen, dieſe herrliche Pflanze in Deutſchland kuͤnftig ganz zu acclimatiſiren! D. . . in Rheinpreußen im November 1827. B. ad. Kunſt⸗Notiz aus Nuͤrnberg. Durch mehrjaͤhrige Verſuche, Fleiß und Be— harrlichkeit, gelang es endlich unſerm Mitbürger, Michael Troſt in Nuͤrnberg, die alt ehrwuͤrdige Glasmalerei, und zwar in verbeſſertem Zuſtande, wieder herzuſtellen. — — ———— * * a Priſe. kr. a Priſe. kr. a Prife. kr. Nicotiana Virginiana * 3 Oenothera stricta 1 a 3|Papaver hortensis fl. pleno . 3 Nigella damascena J. 8 3 — suaveolens . . 5 3l — orientale P. 8 fi 3 — sativa 2 — tetraptera P. . . 3 — rhoeas J. . a 3 Ocymum Basilicum g. T. 8 3 Ononis spinosa . 2 24 — — fl. pleno . . 3 — — fimbriatum F 3 Onopordum arabieum % 8 3! — somniferum 4 2 — — maximum b . 3| — virens 8 5 3 Parthenium luteum J. W. k 3 — minimum . . . slorobus. lathyroides E. 8 3 Penstemon pubescens . 3 — pilosum . . 0 5 Oryza sativa J. T. W. 8 40 Phalaris eanariensis J. 2 in; polystachion . . 5 Panicum aristatum J. 3 2 20 Physalis peruviana 2, I, W. 4 — urticifolium 3 — capillare N 8 2 Phy tolacca decandra P. . . Oenothera biennis J. 5 2! — milliaceum 0 * 2 ieifoliaea S ſPapaver hortensis 3 (Schluß folg t.) Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Anzeige für Relken- und Blumen: Freunde, Veraͤnderung des Wohnortes und Mangel an Raum veranlaſſen mich, mein aus 500 Sorten beſtehendes Nelfen- Sortiment, worunter ſich die vorzuͤglich— fen Blumen vom afen Range aus den beruͤhmteſten Muͤnze, wobei ich mich verpflichte, jede bei der Verſen⸗ dung etwa mogliche Verwechſelung oder Mißgrlffe zu verhuͤten. Darauf Reflektirende wollen mir Ihre Auf⸗ träge deßhalb bis Ende März portofrei zukommen laſſen, wo ich dann dle Verſendungen nach der Reihe, wie die Beſtellungen eingegangen find, effektuiran werde. und beſten Sammlungen befinden, den verehrten Nel— keniſten und ſonſtigen Blumenfreunden zum Kaufe an— zubieten. Ich erlaſſe 12 Stuͤk geſunde und gut be— wurzelte Senker in a2 Sorten mit Namen, Numern und richtiger Charakterkſtik für 1 Thlr. 16 ggr. Conv. Neue Sudferiptions: Eröffnung auf die Bibliothek der deutſchen Klaſſiker.) Wir beeilen uns, den zahl⸗ reichen Verehrern unſerer ſchoͤnwiſſenſchaftlichen klaſſiſchen Literatur, und gediegener, geiſtbildender Lektuͤre, wel⸗ che, kkregeleitet durch mißguͤnſtiger Gegner falſche Geruͤchte, an dem wirklichen Erſcheinen der von uns edirten Bibliothek der deutſchen Klaſſiker zweifelten, und darum den erſten Subſeriptionstermin für dieſes, in allen Formaten fo herrlich ausgeſtatteten Werks unbenuzt verſtreichen ließen, die gewiß angenehme Anzeige zu machen, daß, nachdem die fünf und fuͤnf⸗ zig taufend Exemplare ſtarken erſten Auflagen binnen wenigen Wochen vergriffen, bei Gelegenheit einer gleich koſtbar ausgeſtatteten dritten Auflage ein neuer Gubferiptionstermin anfangend am 2. Dec. 4827 und unwiderruflich aufhoͤrend am 15. Februar 1828 zu den unglaublich wohlfeilen allererſten Praͤnumerations⸗ Preiſen und unter folgenden vortheilhaften Bedingungen für alle vier Editionen anberaumt worden iſt.“ 1. Die Subferibenten koͤnnen die Fortſezung diefer auf etwa 150 Baͤndchen berechneten Auswahl des Herrlichſten aus den klaſſiſchen Werken unſerer gefammten Literatur auffündigen, wann fie wollen, und find in dieſem Fall blos verpflichtet, die naͤchſten vom Tag der Aufkündigung an erſcheinenden 6 Bändchen oder Hefte zu behalten. — 2. Wer bei irgend einer Buchhandlung 6 Exemplare beſtellt, erhält von derſelben ein ſiebentes umſonſt. — Auf einzelne beſondere Bande kann man aber nicht fubferibiren. Die Subferiptiongpreife (fünfzig Prozent niedriger als die Ladenpreiſe) find: für D die Miniatur biblforhef (Ausgabe im niedlichſten Sedez, auf Velin, mit deutſcher Nonpareil, koͤſtlich und ſehr leſerlich gedrukt, mit den Portraits aller deutſchen klaſſüſchen Schriftſteller, nach den aͤhnlich⸗ ſten Gemälden, geſtochen von Meno Haas, Rosmaͤsler, Bfondint, John c.) zu 9 kr. rhein. 2 ggr. ſaͤchſ. 2 Sgr. 3 kr. Conv. Mnz. das Vaͤndchen elegant brochirt. I.) die Cabinets bibliothek (Ausgabe in groß Duodez, auf noch ſchoͤneres ganz ſchweres Velin, mit neuer, größerer Schrift herrlich gedrukt, und mit den Portraits ſaͤmmtllcher klaſſiſchen Autoren) zu 13 kr. rhein. 4 ggr. ſaͤchſ. 5 Sgr. Preuß. 16 kr. Conv. Mnz. der Band dauerhaft und elegant in Pappe gebunden. Un die Handbibliothek (Prachtausgabe in groß Oktav, auf dikes, extrafeines Velin mit noch größerer Schrift und großen von den erſten Meiſtern geftochene Portraits) zu 27 kr. rhein. 6 gar. ſaͤchſ. 2% Sgr. Preuß. 24 kr. Con. Muz. die Lieferung, (zwei einen Band ausmachend), herrlich in Halbfranz gebunden. y) die Nationalbibliothek (Luxusausgabe in Royal Quart, auf ganz ſchweres Patent-Velin, mit großer Schrift, und von den berühmteften Künftlern des In- und Auslandes geſtochenen Portraits in gleichem For⸗ mat) zu 54 kr. rhein. 12 ggr. ſaͤchſ. 46 kr. Couv. Mnz. die Lieferung von s Bogen (6 einen Band ausmacheud) prachtvoll brochirt. Erſchienen ſind bereits in den Ausgaben Nro. 1, 2 und 4 ſeit 1. Septbr. dleſes Jahres: Antholo⸗ gie von Bürgers Gedlchten (2 Bande), Hoͤltys Gedichte, Klopſtocks Oden, Theodor Köͤrners Gedichte, v. Kleiſts Gedichte, Herders Werke 4. und 2. Band. — Es find 24 VBuchdrukerpreſſen, und überhaupt an oo Perſonen (Literaten, Kuͤnſtler und Handwerker) unausgeſezt in Thaͤtigkelt, um, troz der ungeheuern Auflage, dieſes die allgemeinfte Verbreitung achter Gekſtesbildung unter allen Standen bezwekende deutſche Nationalwerk fortan raſch und pünktlich (iede Woche 1 Band oder Heft von allen Ausgaben) zu fordern. — Indem wir zur rechtzeitigen Benuzung des neuen Subferiptionsterming eluladen, bitten wir Die: jenigen unter den Befoͤrderern dieſes Unternehmens für Verbreitung wahrer Bildung, welche, im Kreife ihrer Bekannten und Freunde Unterzeichnungen auf die Bibliothek zu ſammeln die Guͤte haben wollen, ſich wegen der dazu nöthigen Ankündigungen, Subferiptionsliften, oder auch Probe baͤnden (wenn fie ſich durch eignes Anſchauen von der Trefflichkelt des Werkes erſt näher überzeugen wollen) an eine folide Buchhandlung oder auch an uns direkt zu wenden, indem wir zu Allem, dem Unternehmen weiter Foͤrderlichen gern die Hand bieten werden. — Gotha, am 2. December 1827. Das bibliographiſche Inſtltut. Hildesheim, im Jaͤner 2928. Fr. Kirchner, Mitglied ꝛc. a Auflöfung der Charade in Nro. 8. Schamhafte Sinnpflanze (Mimosa pudica). In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. ++ kt. R. W. mit Couvert — portofreſ. Allgemeine deutſche Br er tze, Z.e i t I ar Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. No. 3. 20. Jäner. 1828. Inhalt: ueber die Beſchüzung zärtlicher Gewaͤchſe (Schluß.) — Die Schul⸗Gaͤrten, ſollen. — Noch eine Beftätigung über die Ausdauer der Hemerocallis japonica wie ſie ſind und ſeyn im freien Lande. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Frlederich Freyherr von Vely-Jungkenn, koͤnigl. bayerifher Kammerherr, Ritter ꝛc., zu Huͤffe bei Minden in Weſtphalen. Seine Hochwuͤrden, Herr Ferdinand von Sachs, Ca— nonicus zu Holle bei Hildesheim im Königreich Hanover. N Seine Wohlgeborn, Herr Alexander Maria von Zerpak, Gutsbeſtzer zu Ttanetintz im Zalader Comitat in Ungarn. — Wllhelm von Hornberg, k. b. Rentbeamter zu Burgwindheim im Ober: Mainz Kreife. — Stephan von Tatzman, General: Perzeptor der loͤbltchen Jaayger und Cumanier-Diſtrikte in Jäsz Berenz in Ungarn. — Pylilipp von Prihoda, könfgl. Gameral - Rent: * meiſter in der Herrſchaft Peklin in Ungarn. — Anton Joſeph Steyrer, buͤrgerlicher Handelsmann zu Murau in Steyermark. Nachrichten aus Frauendorf. Plumbago Zeylanica 2. T. w. 15 0 australis P. 3 olemonium caeruleum 3 fl, albo 5 ” 3 > Parthenium 4 Schluß von verkäuflichen Samen à Priſe. kr. a Priſe. kr. in Frauendorf. Polygonum oxientale J. A 5 Reseda lutea J. 8 5 a 2 Sue a Priſe. kr. Potentilla tayriea P. . 3 — luteola P. 2 . 3 Pinus re Z. 5 L 3 Primula acaulis 8 3 — odorata J. 8 3 — Strobus . > 2 3 — Auricula 8 J 6 — undata P. 8 . 3 Pisum Ochrus J. E e veris . 2 6, Rhagadiolus edulis J. ei 2 Plantago arenaria 2 Punica granatum Z. T. KK. 5j Rieinus communis . * 3 3 3 4 4 3 mexieanum 7 8 4 Pyrethrum bipinnatum P. grandiflorum fl. pleno 8 parthenifolium Ueber Beſchuͤzung zaͤrtlicher Gewaͤchſe. (Sch lu ß.) Ich kann mich bei dieſer Gelegenheit nicht ent— halten, zu erzaͤhlen, daß es mir gegluͤkt iſt, auf ein Weißdorn-Staͤmmchen an der einen Seite ein Birnreis, und auf der andern Seite ein Reis von einer gefuͤllten Roſe zum Wachsthum zu brin— gen. Ich habe das Vergnuͤgen gehabt, von einem ſolchen Birnaſte 7 Früchte zu erhalten. Das nach der Natur gezeichnete Staͤmmchen hat folgende Geſtalt: — Auf die nemliche Weiſe iſt es mir auch gelun— gen, 5 Reſenſorten auf ein Weißdorn-Staͤmmchen zu bringen, die vortrefflich wachſen, und die Au— a 3 Robinia caragana 7. 3 Rudbekia amplexifol: I, K 3 Ruellia patula Z, T. W. 1 H. . 4|Ruta chalepensis Z. T. 3]Salsola altissima J. (5) % „% „% „ „„ „ „ „ 54 gen jedes Gartenbeſuchers auf ſich ziehen. Ich und liefere durch folgende n das Anſehen pflege dieſe Roſenzweige jaͤhrlich zu beſchneiden, eines ſo beſchnittenen Roſenbaͤumchens. Im Fruͤhjahr, wenn unguͤnſtige Witterung durch freiſtehende & i Fenſter zu ſchuͤzen, wie aus fuͤr Pfirſchen und Aprikoſen eintritt, ſuche ichdieſe nachſtehenden 2 Figuren zu erſehen iſt: IN S Eu — 22 E . a dem 2 \ Dadurch wird verhuͤtet, daß im Fruͤhjahr die nußes der Fruͤchte von fpäten q firſchenſorten beraubt Bluͤten nicht durch den Froſt leiden, und daß man werde. Auch ohne die Beſorgniß kalter Witterung im Herbſte durch einige kalte Nächte nicht des Ge- kann man ſich dieſer Fenſter bedienen, um die ſpaͤten 5 à Priſe. kr a Priſe. kr. a Win kr. Salsola Kali oo 5 Sida angustifolia P. W. . 5 Silene ryethantha 2 Salvia disermas P. 8 3 — barbata J. 4 3 — pendula . $ 2 — hispanica J. . 3) — Dilleniana J. - . 2 — quinquevulnera > — verticillata P. = - 3l — hastata- J. T. W. N — vespertina 2 Sanvitalia procumbens . — 3 — mollis Z. T. W. * 4 Solanum Humboldici 3 Satureja hortensis 2] — ricinoides J. 4 . 53] — Ly copersicum 2 > Scabiosa atropurpurea. 53] — triloba P. W. - — — — pyriforme , 3 — purpurea > 31Siegssbekia flosculosa 1 2 2] — melongena J. W. 3 — — fl. rose, 31 — orientalis . . 4 — pseudo Capsicum Z. T. 3 — Stellata 2 3|Silene- Armeria J. . 1 2 Spermacoce rubra J. T. E. 4 Seneoio elegans .. . 3 — dichotoma . . . 2/Spilanthus oleraceus J. a Setaria italıca Ph 2] — multiflora = 4 — 20 Stachys annua 3 Sida abutilon — * 3) — noctiflora 2 . * 21 — cretica. B: 4 55 Sorten zur vollkommenen Reife zu bringen. Das Nemliche gilt auch von fpäten Weintrauben-Sorten. Stehen aber ſolche zaͤrtliche Fruͤchte in Kuͤbeln oder Toͤpfen, muͤſſen ſie, wie folgende Figur zeigt, bedekt werden: . Da viele Blumen ſehr ſtark in die Hoͤhe wach— ſen, meiſtens aber erſt im Oktober ihre ſchoͤnen Blu⸗ men zeigen, um welche Zeit meiſtens die Witterung ſchon rauh und kalt zu werden anfaͤngt, ſo daß ſie deßwegen kaum zu ihrer vollen Schoͤnheit gelangen, muß man ſich bemuͤhen, theils ihre Bluͤten fruͤher zur Entwikelung zu bringen, theils ſie vor dem erſten Herbſtfroſte zu ſchuͤſen. Man ſchlaͤgt zu dieſem Ende einen ſtarken Pfahl in die Erde, und befeſtiget ſie, wie folgende Abbildung zeigt, wobei noch zu bemerken, daß das Glas auch noch unten an der Stange befeſtiget werden muß, damit es der Wind nicht hin und her bewegen kann. a Te TITTEN TEE TEE ET EEE ** . 1 i à Prife. Stachys lanata . 2 Toagetes africana — erecta J. — — fl. aureo pl. — — 1. uk. pl. — minima — patula Talinum patens J. T. W. — purpureum . a 5 Tetragonia expansa J. T. K. Thuja occidentalis 2. u Tolpis barbata J. Tradescantia erecta 7 à Priſe. kr. 4 Pale. kr. 3 Trifolium glomeratum 8 2!Ximenesia enceloides J. 3 2 Trigonella foenum graecum 2 [Zea Mais 4 2 5 Trineia hispida 8 — amerikanlſcher . 8 2 5 Tropaeolum majus 5 — gelber 3 8 2 3 Verbesina alata Z. T. W. 5 — rother. > . . 2 3 — dichotoma 44 — weißer. . . . 2 5 Veronica longifolia P. 3 Zinnia elegans J. 5 7 3 4|Viburnnm Lantana Z. 3 — multiflora 5 8 3 4 Viola tricolor P. 3 — — fl. Juteo . 5 3 40 Wedelia perfoliata J. 3 — tenuiflora = * 3 3'Xeranthemum annuum Er pauciflora * . 3 3 en — fl. albo 3| — verticillata 4 5 3 3 — — fl. rubro 3 (5*) .36 — Auf die nemliche Weiſe kann man auch die Fruͤchte, welche auf dem Boden liegen, z. B. Gur⸗ ken oder Melonen, ſowohl fruͤher zur Reife bringen, Auch in die Hoͤhe wachſende Fruͤchte, z. B. die des edlen Weinſtoks, kaun man im freien Garten durch kuͤnſtliche Beſchuͤzung fruͤher zur Reife brin— gen; nur iſt hiebei zu bemerken, daß man alsdann die Oeffnung an der Seite des Glaſes anbringen muß, wie folgende Figur zeigt: Neben vorſtehenden, in Frauendorf gezogenen Samen als ihnen auch eine groͤßere Vollkommenheit geben, wie folgende Figur zeigt: Die vorſtehenden Bedekungsarten zarter Pflan- zen gewaͤhren nicht nur die bereits angegebenen Vortheile, ſondern ſind vorzuͤglich fuͤr die Beſizer kleiner Gaͤrten eine ſehr angenehme Beſchaͤftigung, weil doch viele Gartenfreunde die Arbeiten im Gare ten vorzuͤglich als eine den Körper ſtaͤrkende Bewe— gung verrichten, um die Nachtheile auszugleichen, welche eine ſizende Beſchaͤftigung der Geſundheit zuzufuͤgen pflegt. Georg Palica. Die Schul-Gaͤrten, wie ſie ſind und ſeyn ſollten. (Von Johann Chrlſtian Markſcheffel zu Forchheim.) Unter die trefflichſten Anſtalten des Staates, oder vielmehr der Gemeinden, gehören unſtreitig auch die Schulgaͤrten. , Wahrſcheinlich iſt doch damit die Abſicht ver— bunden, die werdende Jugend mit der Verſchieden— heit der natuͤrlichen Gegenſtaͤnde, mehr aber noch mit der Behandlung derſelben, vertraut zu machen. r rr, Q r r ::. bringen wir hier auch die verkaͤuflichen Artikel unſers verehrlichen Mitgliedes, Herrn Dr. Vincens von Schönbauer zu Waitzen in Ungarn zur Anzeige, als: Blumen⸗ Samen, welche nur ein Jahr dauern. A. Aster Chinensis. C. M. ſl. k Extra gefüllte in 16 Sorten, blau, 9. gelblichw r.] Bandaster, 15. is: 1. dunkelroth, 2. dunkel- aster. Jede Sorte roth mit weils, 3. fleischfarb, Das ganze Sorti 4. dunkelblau, 5. dunkelblau Gemischte . mit weils, 6. blafsroth, - 7. dlaſsroth mit weils, 8. blafs- berweiſs, 11. fleischfarb, 12. aschgrau, 13. blafsroth, 14. Bandaster, 16. blafsblaue Band- B. Cheiranthus annuus. Sommerlexkojen in 60 Sorten, C. M. fl. kr. eifs, 10. sil- C. M. fl. ie welche er jedem Blumenfreund besonders empfiehlt. 1. Englische Sorten. 2. blafslila, 4. helleram. 3. ziegelroth, 6. blafsroth, 7. a 50 Korn — 12[rotli oder mezgerbraun, 8. ment 2 —|dunkelaschgrau, 9, zimmetroth, ı —|10.'rosenroth, 12. ziegelroth ganz blafs, 14.dunkelmordoree, 15. blafsblau, 16. dunkelcha- dunkelblaue 57 Hiedurch wuͤrde nun allerdings die Liebe fuͤr die ſchoͤne Natur gewekt, das Gefühl für dieſelbe erregt werden. . Und wenn dieß geſchaͤhe, fo würde eine allgemeine Quelle das Wohlſtandes eröffnet werden. Wie aber exiſtiren dieſe Anlagen, und was wird bis jezt dadurch geleiſtet? Die Erfahrung lehrt, und fie mag mir es bezeugen, daß der Name dieſer Inſti— tute eben fo verkehrt iſt, als dieſe Gärten es ſelbſt find. Sie ſollten meiner Meinung nach nicht Schul-Gaͤrten, ſondern Garten-Schulen ſeyn und werden. Der Begriff Garten-Schule fordert ſchon, daß eine ſolche Anlage ſchlechterdings nichts ausſchließen darf, was zur Gaͤrtnerei gehoͤrt, im Gegentheil, daß ſie alles Das umfaſſe, was zu dieſer gerechnet wird. Betrachtet man nun, von dieſer Anſicht beſeelt, die Schulgärten ſelbſt, fo gibt der Vergleich des Reſultats mit dem Vorbilde die Aufklaͤrung, daß dieſe Anſtalten eher geeignet ſind, den Geiſt der Natur zu beſchraͤnken, ſtatt ihn zu erweitern. Der Landgerichts-Bezirk Forchheim zaͤhlt 18 Schulgaͤrten, ſtehend unter der Direction eines Geiſt— lichen, auſſer dem Ober-Main-Kreiſe, im Rezat-Kreiſe. Die geringſte Entfernung vom Size dieſer Dir rection iſt Forchheim, eine Stunde weit davon, und der da befindliche Schulgarten, ein treu charekteri⸗ ſcher Bruder der uͤbrigen, ſey nun das Object meiner Anſicht und Verbeſſerungs-Vorſchlaͤge für dieſe Anſtalten. Von den darauf Bezug habenden Perſonalitaͤten will ich gar nicht ſprechen, obwohl es der Muͤhe werth iſt, das Urtheil Gartenverſtaͤndiger daruͤber zu Rathe zu ziehen und zu fragen: „Ob eine Inſpection oder Direction was nuͤzt, die nicht in Jo co ſelbſt ift, und ob dem ausgeſpro— chenen Zweke kann genuͤgt werden, wenn die Kinder ſelbſt vom Beſuche des Schulgartens ausgeſchloſ— ſen werden, und Alles, was geſchieht, durch Tag— loͤhner oder Miethlinge — ohne Aufſicht und Anlei— tung — bearbeitet, gepflanzt und gepflegt wird?“ Ein treuer Hirt weidet ſeine Schafe, aber ein Miethling zerſtreuet ſie. — Dieſer Saz iſt zu wohl bekannt, als daß ich endthig hätte, noch etwas dar— uͤber zu ſagen. Von der Auſſenſeite ſchließt man auf das In— nere, hier aber uͤberſieht man den ganzen Werth. Denn, eben weil die Schafe verſcheucht ſind, ſo iſt der Schulgarten zur Grasweide geworden. Der Plaz ſelbſt — Schulgarten genannt — bildet ein Oblongum von beilaͤufig 4 Tagwerk, iſt mit einer Hefe umgeben, die nun ſchon zweimal mit einem jedesmaligen Koſten-Aufwande von eiren 50 fl. — angepflanzt wurde, aber immer noch das Praͤdikat duͤrr behauptet; denn auch das Anpflanzen einer Heke erfordert Kenntniß, Muͤhe und Geduld. Obgleich dieſer Garten allen Himmelſtrichen frei liegt, fo hat man doch dafür geſorgt, der Natur zu verwehren, gleichzeitig einzuwirken. Die Suͤdſeite dekt ein Häuschen. Der Haupt⸗ und unverzeihlichſte Fehler aber iſt der, daß alle vier Seiten mit hohen dikgepflanzten Obſtbaͤumen umgeben find, die alle guͤnſtigen Einfluͤſſe von Oben: theils abhalten, theils fuͤr ſich benuͤzen. Auſſer dieſen ſchaͤdlichen Gnomen befinden ſich auch vier Reihen ſolcher hochſtaͤmmiger Titanen im Garten ſelbſt, ſo daß das Ganze mehr einem Hain, als einer Garten-Anlage gleicht. CCC... cb ccc c c c Fr C. M. fl. kr. 29. hellaschgrau, 50. kupfer- C. M. fl. kr. mois, 19. sckwarzbraun, 22. hellaseligr., 23. dunkelschwarz- braun, 24. violett, 25. weils, 40, kupferroth, 31. karmosin- roth, 37. karmin, 39. hellvio- lett, 36.. feischfarb, 57. blafs- braun. i 2. Halbenglis he: 1. weils 3. fleischfarb, 11, dunkelaschgrau, 13. blafsblau, 15. karminroth,. 17. pfirsich- bläth, 22..blafsziegelroth, 27. blafsbraun ,. 28. zimmtbraun, roth, 35. dunkelschwarzhraun, 86.. dunkelmordoree, 34. apfel- blüth, 52. blafsroth, 65. violett. 3. Englische mit Lakblatt: 50. karminroth,, 51. weils, 54. zimmetbraun, 56: mezger- braun, 61. schwarzbraun, 63. violett, 58. fleischfarb. 4. Herbstlevkojen: 50. Karminroth, engl. 40. zie- gelroth engl. 42. violett engl. 48. weilse engk. 53. karminr. engl. mit Lakblatt, 41. fleisch- färbig halbengl. 43. weils halbengl. 40. karmoisin halb» engl. 49. ziegelroth halb engl. 44. violett halbengl. mit Band- blätte, Kastanienbraun halb- engl. 5. Winterlevkojen: A. rotb, E. Carmoisin, G. weils, D. blau, E. blau mit weils, F. schwarzbraun ete. Ein Sortiment von 12 solchen er jedes Paquet à 100 Horn pr. schönen Sorten gibt — *. Das Ganze iſt nun in drei Haupt-Abtheilungen gebracht, wovon mit jungen Baͤumen zwei bepflanzt find, die aber nicht aus Kernen gezogen wurden, ſon— dern wozu man taliter qualiter Kruͤppel und andere wenig entſprechende junge Staͤmmchen ankaufte, und ſie eben ſo willkuͤhrlich pelzte. Daß man es den vielen, von den da ſtehenden Zwetſchgenbaͤumen entſtandenen Auslaͤufern nicht wehrte, ihre Plaͤze in der Baumſchule zu nehmen, kann man ſich denken, und ſo finden ſich eigentlich dieſe herangewachſenen am Geſuͤndeſten, eben weil ſie nicht geſchult wurden. Eine Garten Abtheilung iſt mit aus Kernen gezogenen Pfirſigen beſezt, die der Deulation ahnlich zugeſchnitten, aber nicht veredelt ſind, wie alle aus hieſiger Gegend, woruͤber ein eigener Kunſt— griff noch von mir bekaunt gemacht werden ſoll. () Die uͤbrigen Raͤume nimmt Radix althea (Ei: biſch) und den Reſt Krapp (Faͤrberroͤthe) ein. Doch bald haͤtte ich vergeſſen, einiger gelegten guten Kaſtanien oder Maronen zu erwähnen, die nicht vorwärts wollen, etwas Nigella sativa zu berühren, deren Samen ſchlechterdings die Gewuͤrzkenner der Cardemom den Vorzug nicht geben wollen. Dieß ſind nun alle die induſtridſen und alle Pflanzen, die da vegetiren, auſſer dem ſich ſelbſt gebaͤh— renden ſchwarzen Pilſenkraut, der Diſtel, der Neſſel, der Hundsbeere, Wolfsmilch, der Quecke und dem Vogelgras c. ꝛc. Daß die ganze Anlage zwekwidrig iſt, iſt aus dieſer wahren und getreuen Schilderung zu ermeſſen, weil die Radix althea und der Krapp, fo wie die Baͤume, nicht zur Belehrung, ſondern des Nuzens und des Verkaufs wegen hier vegetiren, lezte aber —— ˙˙⁰ü—. ww 58 * ſo ſchlecht ſind, daß eine beſondere Warnung davor fuͤr alle Mitglieder des Garten-Bundes, nebſt Beſchreibung der Gruͤnde, mir Pflicht zu ſeyn ſcheint. So ſind nun die Schulgaͤrten — wie aber ſollten, wie koͤnnten ſie ſeyn? Sie ſollen dem werdenden, aber auch dem ſchon gereiften Menſchen Kenntniß der Natur, Kenntniß der Behandlung der natuͤr— lichen Gegeuſtaͤnde gewähren; fie ſollen durch dieſe Kenntniß dem Meufchen den ſicherſten Weg zeigen, auf dem er zur Erwerbung ſeiner Beduͤrfniſſe gelangt. Nun fordert aber die Natur Kenntniß, Beurthei— lung der Producte im Verhaͤltniß zu Boden und Klima. Inſoferne kann der Schulgarten, der aus gleichgutem Boden-Verhaͤltniß beſteht, nicht einmal den Menſchen uͤber die Verſchiedenheit des Bodens, noch weniger uͤber die Verhaͤltniſſe der ſphaͤriſchen Einwirkungen belehren. Ich nehme an, ein Juͤngling werde in einem Schulgarten belehrt, wie er Ruͤben, Kraut, Salate, Baͤume und Blumen ſaͤen, pflanzen und warten muͤſſe; er kann Alles: wie aber wird er von ſeiner Kenntniß Gebrauch machen koͤnnen, wenn er in ſeinen Guͤtern, die keine Vorrichtung haben, die Hand an Verbeſſerung legen will, wird er nicht die Bohne, die ſchattigte Gründe liebt, an die Sonne bringen, wird es ihm nicht gleich ſeyn, ob er gegen Mittag Aepfel, und gegen Mitternacht Pfirſchige ſezt; wird er berechnen, daß Wurzel-Gewaͤchſe tief gruͤnden, und daß er dazu tief bearbeiteten Boden haben muͤſſe? N Im Schulgarten war ihm dieß einerlei, und deßhalb gewaͤhren dieſe, wie ſie beſtehen, keine voll⸗ ſtaͤndige Kenntniß, ja fie reizen und führen in Laby⸗ rinthe, aus denen man ſich ſchwer wird finden koͤnnen. C M. fl. kr. i C. M. fl. kr. 5 C. M. fl. kr. 24 Sorten à Prise . 2 —| und 2 Zoll in der Grösse, Ein Sortiment von 8 Sor- 365 — 3 12 das Stück per 1 —|ten m. 8 * 1.42 50 Er — 4 1 4 — Und auch Sorten zu 2 — 24] Gemischte . . A — 36 i 0 kosten SIT sta - 5 8 Von N Öorten — lo D. Delphinium ajacis, E. Impatiens Balsam ins 00 RO 2 Ei = 1 . Me 8 x 7 — 121 fl. pl. niedriger und hochstäm- gefüllte, als: dito von 12 Sorten 1 — ß miger gefüllter Rittersporn in 1. Weils, 2. blafslila, 5, dito von 24 Sorten 2 1282 Farben, als: 1. weils, 2. fleischfarb, 4, scharlachroth , Cheiranthus Cheiri fl. pl. ge- blafslila, 3. füllter brauner Goldlak, 4. Extra 100 Korn — 36lblalsbraun, 7. violett, 5. ©. Engliche Stachelbeeren, [roth, 8. aschgrau. 1 Sorte kostet die Prise . — in 24 Sorten; Extra schön. blafsziegelroth, blafsblau, 6. dunkelziegel- 5. karmoisinroth, 6, kupferroth, 7, gelb und weils, 8. karmoisin- roth mit weils, 9. blau und weifs, 10, dunkelblau, 11. blafs- 12]|blau, 12, hochroth, Das ganze Von jeder Meine Meinung wäre daher dieſe: Man gebe jeder Schulgemeinde unbearbeitetes rohes Land, und laſſe dieß unter Aufſicht geſchikter Lehrer durch die Schuljugend kultiviren. An oden Streken hat fo jeder Ort Ueberfluß. Man nehme dazu nicht den beſten Boden, nein! die Jugend muß erfahren, daß auch aus dem ſchlechteſten Boden etwas zu machen ſey, wenn Kunſt und Fleiß angewendet wird. Man waͤhle Orte, die allen Lagen unterworfen ſind, ſo hat man Gelegenheit, darauf aufmerk— ſam zu machen, daß man die Eigenſchaft der natuͤrlichen Gegenſtaͤnde der Lage angemeſſen benuͤzen muͤße, und kann zeigen, daß jeder Stand— punkt der Vegetation faͤhig iſt. Man laſſe bei dieſen Induſtrien nichts fehlen, was in den Gemuͤſ'-, Arznei-, Blumen- und Baumz Garten gehoͤrt; denn der Landmann befindet ſich gewiß hei einer Schuͤſſel Kartoffel mit Gurken— Salat beſſer, als bei einer Taſſe Eibiſch-Thee; er ſpeist beſtimmt ein Gericht gelbe Ruͤben lieber, als er Krapp-Wurzeln bauet. . Jedes Gartenprodukt muß hier aus Samen ſelbſt erzogen und gebaut werden. Dieß fichert für alle Mißgriffe, und belehrt über die gänzlis chen Behandlungs-Vortheile vom Entſtehen bis zum Abſterben. Der Samen hiezu muß dann von Jahr zu Jahr felbft gezogen werden. Die Anlage muß ſo geſtaltet ſeyn, daß ſie ver- ſchiedene Partien. in ſich anbringen laͤßt, damit auch Schönheit angebracht und regulär im Ganz: zen vereint werden koͤnne, und fo auch Gefühl: 59 für Schönheit und Regelmaͤſſigkeit in dem Ges muͤthe gewekt werde. Wo hochſtaͤmmige Baͤume anzubringen ſind, ohne Nachtheil der übrigen Gewaͤchſe, mögen ſie angepflanzt werden, aber nicht in die Gaͤr— ten ſelbſt. Das Muſter fuͤr alle Kunſt in der Baumzucht iſt der unſchaͤdliche Zwergbaum, vorzuͤglich die Pyramide und das Spalier. So iſt nun meine Meinung! Ich glaube, daß dieſe Abaͤnderung unermeßlichen Vortheil der Landes-Kultur gewaͤhren wuͤrde, und daß auch der Wohlſtand durch neue Urbarmachung gewinnen koͤnnte. f Der Staat will die Kultur befoͤrdern; moge derſelbe nun beurtheilen, was dazu fuͤr Lehrer ge— hören, und wie die Bildung derſelben beſchaffen ſeyn muͤſſe. In dieſe einzugehen, gehoͤrt mir, ſo wie der Gartenzeitung, nicht zu, wohl aber waͤre zu wuͤn— ſchen, daß dieß Blatt mit ſeinen Belehrungen in der Hand eines jeden Lehrers auf dem Lande ſich befinden moͤchte! Noch eine Beſtaͤtigung uͤber die Aus— dauer der Hemerocallis japonica im freien Lande. Ueber die in der Garten-Zeitung v. J. Nro. 46. S. 567 vom Herrn F. Rauſche gegebene Beſtaͤti— gung: die Hemerocallis japonica könne allerdings im Freien gezogen werden, kann ich noch beifuͤgen, daß der hieſige Hofgaͤrtner in Karlsbach, Hr. Beck, die Hemerocallis japonica ſtets im freien Grunde hat, welche auch im lezten ſo ſtrengen Winter ganz unverſehrt gebliehen: ift.- W.. N RN C. M. fl. kr. C. M. fl. kr. C. M. fl. kr. Sortiment von 12 Sorten per sten schönen Sorten mit Nro. mit 36 St. 3 = 15 — 25 Korn ä 2 12ſund Namen per 5 — — 50 — 8 26 — F. Ein Sortiment schönblü⸗ 24 Sorten per 6 —| — 100 — in 100 8. 5 hender einjähriger Blumen- 30 dito 10 — Alles Verlangte wird gehörigemit Samen; 50 dito: 12 —|Nro. bezeichnet, oder Namen über- a 12 Sorten A 4 1 — 60 dito 15. — schrieben. — Für jene verlangte Sorte a 24 dito 2 —| 100 dito 24 —Jaber; die nicht, hinlänglich in Ver- a 50 dito . 3. —| Ebenso an Rosen eine groſse mebrung das ist, wird eine andere a 100 dito B „ 6 —|Mannigfaltigkeit, und wenn schöne Sorte beigelegt: a 150 dito e — man ihm die Wahl. überläfst, Briefe. und Gelder müssen frei“ An Nelken besizt derselbe 500 Sorten, und erläfst: Sorten in 12.ausgezeichnet. mit 12 St. — erläfst er ein Sortiment eingesendet werden. Auch sind bei: 5 — demselben eigene se zu. hu 10. — ben. (30) Ruͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. In dem Fuͤrſt Eſterhazyſchen Hofgarten zu Elfen: ſtadt in Ober-Ungarn werden wir ſchon vom Monat Jaͤner angefangen, das Vergnuͤgen haben, in dem Neuhollaͤnder-Hauſe einige hundert Camellten blühen zu ſehen, worunter mehrere von denen hier angezeigten Exemplaren über 100 Blumen augeſezt haben: nemlich Camellia japonica Camellia pallido pleno — — albo pleno — — paeoniflora simplex — pincolored atrorubro pleno Pink earneo pleno pomponia grewilles red. purpureo pleno incarnato pleno | Sasanqua Fe EIA FP longifolia striato pleno — Mitilaistris waratha anemonifl. — — myrtifolia Bon striato pleno hat ein einziger Stok über 100 Blumen angefezt, und von diefen Pflanzen werden über 20 Exemplare bier ſeyn. Bis halben Februar werden wir mehrere 1000 Blumen an unſern Camellien zählen koͤnuen. v. Trimmel, Mitglied ic. (Winke für Nelkenzleher.) Ich zeigte vos riges Jahr an, daß ich einen Verſuch angeftellt habe, Nelken die 2 ihnen fehlenden Farben, grün und blau zu geben, und verſprach, das Reſultat davon einem bochverehrten Vorſtande bekannt zu machen; leis der! daß ich nicht gluͤklicher war! 4 Allein, grün laͤßt mich an der Möglichkeit, es her: vorzubringen, nicht ganz verzweifeln; wenigſtens haben mich 2 Stoͤke, die ihre Blumen ſonſt ſehr rein, jezt aber mehr ſchmuzig und nicht fo glaͤnzend hervorbrach— ten, etwas ſtuzen und glauben gemacht, daß elne auf— merkſamere und genauere Behandlung, wie dieſes in Frauendorf geſchehen kann und gefchieht, ein beßeres und gluͤklicheres Reſultat geben koͤnne. Ich ſchmeichle mir, nicht geſpottet zu werden, wenn ich mein einfaches und elnfaͤltiges Verfahren zu einem einftweiligen ſtillen Verſuche mittheile. „Im Abgange reiner, ganz weißer Nelken, nahm ich 2 Stöfe Roſa (weil ſich nur einfar⸗ bige beſonders zu dieſer Metamorphoſe elgnen ſollen) und goß ſie zur Zeit des Treibens, auch ſchon etwas früher, bis zur Bluͤhezeigt mit einem Guß von Schaflor⸗ bern und geſtoßenen Kleferholznadeln.“ Folgendes Fruͤh⸗ jahr wiederhole ich den Verſuch auch ſo, daß ich die Klefernadeln weg laſſe; auch mit Blau, obſchon ich davon noch gar keine Spur gefunden habe. G — f, in Schleſten. J. G. St. Mitglied. Das Buch: „C. H. G. Me vers, Pfarrers zu Hof, gründliche und treue Anweiſung zur Obſt⸗ Baumzucht für Gärten und das freie Feld in drek Heften, mit 54 Abbildungen, Hof, in Kommiffion bei G. A. Grau“ (Ladenpreis 4 fl. 57 kr.) erhalten die Schulen um 2 fl. rheiniſch, wenn man ſich an den Verfaſſer ſelbſt wendet. Der Blumenkrieg. (Aus der Aehrenleſe Nro. 39.) Einſt ſtritten Roſen und Lilien um den Vorzug: die Roſen, ſtolz auf ihrer Schönheit Prangen und der Liebe Glut, die Lille auf der Unſchuld Verklärung und der Reinheit Zauberreiz. Es kam zur Fehde. Die Roſen bewaffneten ſich mit Dornen, die Lilien mit Schwert⸗ Blättern. Nachdem beide in langem Zwiſte wechſelweiſe bald Sieger, bald Veſiegte waren, trat Flora verſoͤh— nend zwiſchen fie, würdigte die Vorzüge der einen und der andern, bedauerte aber, daß fie, von einander ge— ſchieden, eben fo wenig wirken wuͤrden, als Schöndeit ohne Anmuth, und beredete ſie, ihre wechfelfeitigen Vor— züge durch Vereinigung auf das Hoͤchſte zu ſteigern. Daͤrchdrungen von der uͤberzeugeuden Kraft der Worte, welche die holde Schuzgoͤttin zu deu ſchoͤnen Feindin- nen ſprach, ſchloſſen dieſe, ſchnell verſoͤhnt, Friede und Freundſchaft. um die ſchoͤne VBundesfeyer aller Welt _ durch ein ſichtbares Zeichen zu verkuͤndigen, beſchloſſen Roſen und Lilien, den Abglanz ihrer lieblichen Ver⸗ ſchmelzung auf der weiblichen Wange zu verewigen, auf welcher ſeitdem die Farben der Roſe und der Li— lie gleich ſiegreich und ſo unzertrenulich prangen, daß jedes ſchoͤne weibliche Geſicht als ein Pracht⸗Exemplar von jenem Blumen-Friedensſchluſſe erſcheint. von Trimmel. (pflanzen - Verkauf.) Unterzeichneter em— pfiehlt ſich mit nachſtehenden Artikeln: Aus elner Samm— lung, von ausgezeichnet ſchoͤnen gefüllten Georginen in 95 Sorten erlaſſe ich ein Sortiment ſehr ſchoͤner Ge— orginen-Knollen in 20 Sorten mit Namen zu 6 fl. Ein Sortiment dergleichen noch ſchoͤnern in 20 Sor— ten zu 1 8 N N * . Ein Sortiment dergleichen in den allerfhönften zo Sor- ten zu . 36 fl. z ° R 9 & Das ganze Sortiment in 95 Sorten zun 8 Ferner find noch zu haben gefüllte Ranunkeln (hol⸗ ländiſche) in den ſchoͤnſten Farben, das 100 zu 2 fl. so kr. Spargelpflanzen, vorzuͤglichſte Sorte,das 100 dreijaͤh— rige zu . . r 3 > 1 fl. 20 kt. dergleichen vorzuͤglichſte Sorte, das 100 zweijährige zu i 100 fl + + . . . . 5 4 . Die Verſendungen der Georginen-Knollen geſchehen im Maͤrz und April. 0 Anmerk. um alle uͤberfluͤßigen Koften zu vermelden, nehme ich den Vetrag der abgeſendeten Artikel gleich auf der hieſigen Poſt nach. Uebrigens kann is jeder Gartenfreund der promteften Bedle— nung verſichert halten. Alle Aufträge werden france erbeten. Noack, N großherzoglich Heſſicher Hofgärtuer in Beßungen bei Darmſtadt. In Commiſſton bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmtet an. n EN BBBPT Te Der ganzjährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 4 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten Zeiten g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. J. 5. Februar 1828. In ha N t: Kann der Nuzen der edeln Vereine für Gärtnerei und Landwirthſchaft allgemein werden, und wie? — Ueber die Anwendung des zerſchmolzenen Peches zum Verſchlleßen der Pfropf- und anderer Wunden an den Obſtbaͤumen. Kann der Nuzen der edeln Vereine für Gaͤrtnerei und Landwirthſchaft allgemein werden, und wie? Beantwortet von Johann Chrifttan Markſcheffel zu Forchheim. Ein landwirthſchaftlicher Verein — eine prak— tiſche Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern, welche herrliche Anſtalten zur Befoͤrderung und Verſchd— nerung der Landeskultur! — und doch noch der Wunſch, daß das Streben dieſer Vereine ſeine Wirkungen allgemein aͤuſſern, auf den eigentlichen Stand der Landleute einwirken moͤge! Sollte dieſer Wunſch — mir aus dem Herzen geſchrieben — nicht ſchon laͤngſt verwirklicht ſeyn, und alſo gar nicht mehr als Wunſch beſtehen? Leider iſt er noch Wunſch, und leider! ſage ich, iſt die Landes Kultur in Abnahme, ohngeachtet dieſer guten Inſtitute, die in Wahrheit nur als Privat-Eigenthum hoͤher Gebildeter — feiner Fuͤhlender exiſtiren. Unſer ſehr ſchaͤzbarer Herr Vorſtand hat feine Anſicht recht gut gegeben, wenn er die Schuld davon auf die Erziehung wirft; und wie ſehr ich mit ihm in dieſem Falle uͤbereinſtimme, mag das Motto beweiſen, welches ich einer dͤkonomiſchen Abhandlung beifuͤgte, womit ich ſagte: „Soll auf dem Erdenkreis der Wohlſtand beſſer bluͤhn, Muß man für fein Geſchaͤft den Landmann beffer ziehn. Es ſey mir nun erlaubt, ein kleines Gemaͤlde zur Rechtfertigung dieſer Thatſache hier anzufuͤhren. Weit entfernt, meine Anſicht auf ganz Bayern auszudehnen, nehme ich meinen Standpunkt in meiner eigenen Umgebung, im Bamberger Lande, beurtheile nur dieſes, und wuͤnſche recht ſehr, daß vielen Theilen unſers lieben Vaterlandes dieſe Schil— derung fremd und unbekannt feyn möge. Ich will nichts Neues ſagen, ich will blos darauf aufmerkſam machen, was aͤltere Geogra— phen und Natur-Kenner uͤber die Gegend des Bam— berger-Landes aͤuſſerten: ſie verglichen daſſelbe zum deutſchen Italien. Der berühmte Dichter Goͤt he aͤußerte bei feiner Durchreiſe — ſo wurde mir erzaͤhlt: O! nur zur Zeit des Frühlings möchte ich dieß wogende Blüten: Meer ſehen! Es muß ein bezaubernder Anblik ſeyn! Und ſo iſt es! Man denke ſich eine Ebene von ohngefaͤhr Z Stunden Breite und 4 Stunden Laͤnge, von Bamberg bis Forchheim, rechts und links mit Huͤgeln bekraͤnzt, die Ebene ſelbſt aber JV T ER TE EEE Nachrichten aus Frauendorf. Wunſch und Streben, das ſich Immer mehr ausbreitende Zutrauen zu den verkaͤuflichen Garten-Vegetabllien aus Frauendorf zu rechtfertigen. Der Abſaz unſerer verkaͤuflichen Garten-Vegetabllien breitet ſich auf eine bewunderungswuͤrdige Art mit jedem Tage mehr aus. Wir bieten auch alle Kräfte auf, eines Jeden Wunſch, ſo viel nur moͤglich, zu befriedigen. Was nur irgend der Obſt⸗, Gemüſ'⸗, Blumen- oder Land⸗ ſchafſts⸗ Gärtnerei angehört; im freien Lande oder in Warmhaͤuſern gezogen wird, es heiße Gehoͤlz, Strauch, Pflanze, Daum, Blumenzwieb el oder Samen: ſo wird All' und Jedes in Frauendorf in Kultur gelegt, und auf ſo ſchnelle, als moͤgliche Weiſe, vervielfaͤltiget. So — kommen wir dem Zweke eines großen allge- meinen Centralpunktes für die Beduͤrfniſſe ſaͤmmt⸗ licher Gartenfreunde immer naͤher; und das Zutrauen in unſeren Eifer für die reellſte Bedienung verwabret fo die verehrlichen auswärtigen Garten- Eigenthuͤmer vor der Gefahr, von gewiffenlofen Handels-⸗ Gärtnern betrogen zu werden. (6) 42 abwechſelnd als Wiesgrund der vorzuͤglichſten Gat— tungen, durchſchnitten vom Laufe des Regnitz— Fluſſes, untermengt angebaut mit Hopfen, Obſt— Baͤumen, Getreidern aller Art, die Berge aber als wirkliche Waldungen edler Obſtbaͤume. Man nehme dazu eine gleiche Ebene, mit dieſer zuſam— menſtoſſend beim Vereine des Wiſent-Flußes mit der Regnitz, und ſo einen Winkel bildend, eben ſo umgeben und mit Weinbergen, Hopfen-Anlagen und Obſtgaͤrten reichlich verſehen, wahrlich, es iſt kein Wunder, wenn Fremde, die uͤber die Ge— birge auf einmal in dieſe paradiſiſche Gegend kom— men, ihrer Gefühle nicht Meiſter werden konnen, und Anblike ſich ihnen darſtellen, die mehr, als Saͤttigung gewaͤhren. Genug von dieſer maleriſchen Schilderung, die keine Feder, kein Pinſel nach— zuahmen im Stande iſt, denn ſchon hoͤre ich den Fühlenden ausrufen: „Wie ſchoͤn iſt Gottes Natur! Wie gluͤklich Diejenigen, welche in ſolcher Schoͤn— heits- und Reichthums-Fuͤlle der Natur leben IK — Aber weit gefehlt! — Dieß entworfene Original iſt nur ein maleri— ſches Bild — entworfen meiſtens von der guͤtigen Hand der Natur — und ausgefuͤhrt von laͤngſt dahin geſchlummerten Generationen, denen der Nachruf gelten mag: „Selig ſind die Todten in dem Herrn, denn ihre Werke folgen ihnen nach. & So wie Männer, die ſich durch ihren Geiſt, z. B. in der Dichtkunſt, unſterblich fuͤr die Nach— welt machten, eben ſo unſterblich lebt der Geiſt der Bamberger Urbewohner noch in ihren Pflanzungen, aber nicht in ihren Soͤhnen. Es iſt beinahe unglaublich, daß in Gegenden, wo die Natur faſt Alles ſelbſt thut, die Verhaͤlt— niſſe des Landmannes ſo traurig ſeyn koͤnnen, als . ˙ A A ³˙¹wmm 0 ½ ä Ein auffallendes Beiſpiel eines ſolchen ſchaͤndlichen Betruges wird uns ſo eben aus Laybach gemeldet, mit folgenden Worten: „Wenn im Fruͤhlahre die Kraniche zu ziehen anfan⸗ gen, fo ſchlleßen ſich gewöhnlich die Bamberger-, Hol: länder⸗ und Württemberger-Handelsgaͤrtner mit ihren Zwiebeln, Nelken, Roſen und Frucht baͤumen an dieſen Zug an, und wo fie Nahrung zu finden glauben, laſſen fie ſich nieder, und verweilen einige Tage. Im Fruͤh—⸗ linge 1827 geſellten ſich an dieſe Schaar ganz neue Zugvoͤgel, unter der exotiſchen Firma: Voyagrurs es da der Fall iſt, und wirklich, es iſt anzuneh⸗ men, daß zwiſchen der Fülle der Vegetation des Pflanzenreichs und dem Wohlſtand animaliſcher, und der Menſchen-Klaſſe in hieſiger Gegend das Geſez der Auf- und Ruͤkwirkung offenbar iſt, und ſo wie erſtes, beguͤnſtiget von der Natur, allen Vorſchub hat, ſo kann man von den lezten ſagen, daß es vom Schikſale ganz verlaſſen iſt. So bleibt dieſe Gegend ein herrliches Bild, eine herrliche Landſchaft, die aber die darauf ange— brachten Figuren ſo entſtellen, daß Bedauerniß und Mitleid das Gemuͤth der Menſchenfreunde mehr davon abziehen, als es auſſerdem geeignet waͤre, es zu feſſeln, denn gaͤnzlich geſunkener Wohlſtand und aͤuſſerſte Niedergeſchlagenheit begleiten die Ge— ſtalten, die da wandeln. Der Kontraſt iſt zu ſtark, als daß es nicht der Muͤhe werth ſeyn ſollte, zu fragen: woher dieß komme? Und die Pflicht gebietet es dem Natur— Freunde, dem wahren Patrioten, darauf aufmerk— ſam zu machen, weil auch ſchon bedeutend die Natur ſelbſt mit den gemuͤthskranken Pflegern kraͤnkelt, ja mit dem einen Fuſſe ſchon im Grabe ftcht. - Der Menſch iſt, ſo wie die ganze Natur, Werkzeug in der Hand, — ſo wie ein Theil des Schoͤp⸗ fers, des Univerſums ſelbſt. Das Grab iſt Wie— dergeburt zum Leben, zum ſchoͤnern Leben, denn die alternde Generation freut ſich jugendlich wieder im neuen Seyn. Daher bin ich auch feſt uͤberzeugt, daß der Weltkoͤrper ebenfalls ſeinen wechſelnden Veraͤnde— rungen nicht entgehen kann, noch mehr aber glaube ich auch, daß — da alle Symptome mit meinen An— ſichten uͤbereinſtimmen — unſer Zeitalter ſo beſchaffen iſt, daß unſere Welt im Ableben und in der Vorberei⸗ tung zur jugendlichen Wiedergeburt begriffen it. de Petablissement de Sieur Porte et Comp. Borse et pépiniériste a Lyon en France; und ließen ſich, wie geſagt, in unſerer Stadt nieder. um die Wichtigkeit ihrer Ankunft ſogleich zu verkünden, beellten ſie ſich, die in franzoͤſiſcher Sprache verfaßten, aber von Druk— und Nomenklatur-Fehlern ſtrozenden Catalogues des Fe gleich Theaterzetteln in jedes Haus abgeben zu aſſen.“ „Ihre zum Verkaufe ausgebotene Sammlung beftand in vielen Spezies der Camellia, Magnolia, Aralea, Melaleuca, Mimosa, Andromeda, des Laurus, Jass 45 Der Menſch, oder vielmehr die Menſchheit, hat dieſe Kataſtrophe ſelbſt herbeigefuͤhrt! ſchwerlich wird ſie ſich ſolcher noch mit ihren ſchwachen Kraͤften entgegenſtemmen koͤnnen, denn das Verlorne kann ſie nicht zuruͤkgeben, wenn ſie auch wollte. Der Menſch iſt das Ebenbild Gottes, das Miniatur-Gemaͤlde des Alls. Das Blut ift die Quelle, die Erhaltung des Lebens, es durchdringt den ganzen Koͤrperbau. Dieſe Lebens-Eſſenz bildet ſich aus dem Genuß der Unwelt niedern Grades, und dieſe geſtaltet ſich aus den mineraliſchen Theilen der Erde, die das Blut des Erdkoͤrpers find. Im All iſt Alles gleichfoͤrmig vertheilt geweſen, richtig geordnet die Wirkung und Gegenwirkung, und dieß vorausgeſezt, ſtoͤßt die Natur auch den Ueberfluß ab. So hilft ſich die Natur des Meu— ſchen, fo führt das Waſſer den allenfallſigen Ueber— fluß der veredelten Metalle ab. Aber die goldene Zeit iſt entſchwunden, da man das Gold und Silber aus der Natur riß, es zur todten Muͤnze umſchuff, und die Seele, das Blut des Lebens, aus der Natur nahm. Man hat das Herz und die Nieren der Schoͤp— fung verwuͤhlt, wo ſoll mehr Zeugung her kommen! Der Stein der Weiſen iſt zum Stein der Narren geworden. Die Metalle, beſtimmt zur Verfeine— rung, zum Fortvegetiren, find erſtarrte Klumpen, der Aufloͤſung entriſſen, und fo verkruͤppelte die Natur, ſo die Menſchheit, denn der edelſte Stoff, die Werkzeuge des ewigen Lebens, hat die Hand der Habſucht, gleich den Wilden, aus dem Bau des Alls geriſſen, und den Göttern der Menſchheit geopfert, ja ihn getoͤdtet ſelbſt zum Gotte gemacht. Man rechne die ungeheueren Schaͤze, die todt abgetddtet aus den Bergwerken der Vegetation ent— zogen wurden, man berechne, wie viel dadurch Ge— genſtaͤnde durch Kunſt zu Mumien wurden, die der Natur durch Verweſung wiedergegeben werden ſollten, und man wird ſich nicht im Geringſten wundern, wenn ich behaupte, unſer Erdkoͤrper liegt an gaͤnz— licher Abzehrung krank, und iſt ſeiner Aufloͤſung nahe. Daher iſt aber auch der Menſch ganz umgeſtal— tet; Keiner kann ſich leicht mehr die Idee vorhalten, ein Leben ohne Geld waͤre moͤglich, daher haͤngt aber auch das Leben, der Geiſt, die Vernunft und ſelbſt die Religion vom Gelde ab. Daher iſt der erſte Gedanke im Leben nur auf Geld-Erwerb gerichtet, was nicht Geld einbringt bleibt unterlaſſen, denn ohne Geld kann der Menſch ja weder ein Chriſt, noch ein Ehegatte, noch ein Buͤrger werden, ja ſein ehrliches Begraͤbniß muß er ſich durch Geld erwerben. So muß es denn kommen, daß nur Ein Ge— fuͤhl in der ganzen Welt das vorherrſchende iſt, und daß dieſes alle andern unterdruͤken muß. Da— her kommt das Aufleben des Laſters und die Ver— minderung der Tugend, die nun — im ſtrengſten Sinne genommen — blos als Schein-Tugendexiſtirt. Darum aber auch mag der unſterbliche Schiller mit Recht geſagt haben: 5 „Jahre lang mag, Jahrhunderte lang noch die Mumie dauern, Mag das truͤgende Bild lebender Fuͤlle beſtehn, Bis die Natur erwacht, und mit ſchweren ehernen Haͤnden An das hohle Gebaͤu ruͤhret die Noth und die Zeit. Aus dem Geſagten aber ergibt ſich auch die Hoheit, die Große der wahren chriſtlichen Religion. Der goͤttliche Menſchenfreund ſagte ſo herrlich: „Man kann nie Gott und dem Mammon zu gleicher Zeit dienen, und: „Leichter iſt es, daß — — —— — winum, Arbutus, Rhododendron, der Paeonia arbo- res et odorata, ic. ic.“ „Als vorzügliche Seltenheit zeigten fie die Hortenfie mit gelber Blüte an; dieſer folgte eine Legion von Roſen mit pomphaften und intereffanten Benennungen, und zum Beſchluß tiſchten fie eine große Menge origi— neller Hollaͤnder-Hyazinthen, Narziſſen, Jonquillen, Ranunkeln, Anemonen, ſeltene Amaryllis-Gattungen, und Saͤmerelen der fremdeſten Gewaͤchſe auf,” »Es war dieß wirklich eine neue Erſcheinung; und jede Neuheit reizt. Viele der hieſigen Pflanzen-Freunde wollten ihre Neugierde durch Beſichtlgung dieſer Aus— ſtellung befriedigen. Mit franzoͤſiſcher Galanterfe und Beredſamkeit wußten dieſe 5 Ausländer, wovon einer den Dollmetſch machte, die Seltenhekt und Schönheit ihrer Waare herauszuheben, und hatten dabei das Sy: ſtem der laͤſtigen und zudringlichen Hauſtrjuden: unver: ſchaͤmt viel für jedes Stuk zu fordern, aber auch ſehr viel abhandeln zu laſſen. Die meiſten ſtrauchartigen Gewaͤchſe waren durch die weite Reiſe, was fie als Ur— ſache angaben, blaͤtterlos geworden, jedoch die Stämme und Zweige friſch und wohl erhalten.“ (6 *) 44 — —ũ——6 — — ein Kameel durchs Nadelohr kroͤche, als ein Reicher ins Himmelreich komme. Fragt man nun, wie in dieſem Verhaͤltniſſe noch zu helfen ſey, ſo kann auch blos die Antwort erfol— gen, die Mancher darauf nicht gerne hoͤren mag: Durch eine gaͤnzliche Umgeſtaltung der Erziehung und des Unterrichts Derjenigen, welche ſich mit der Kultur beſchaͤftigen. Das Gefühl für die Natur, und das Göttliche in derſelben, muß wieder gewekt werden. Die Natur ſelbſt muß wieder als die allein wahre Naͤh— rerin betrachtet und unterſtuͤzt werden, nicht des Ge— winnes, ſondern der reinen menſchlichen Pflicht wegen. Weg daher mit allen Erziehungs-Methoden, die den lebenden Geiſt der Menſchen an todten Werken der Kunſt uͤben wollen, die die Gemeinſchaft, die ſchon im Seyn begruͤndet iſt, erſt in Zuſammenſtellung der Gebaͤude, in gegenſeitiger Beiſpringung in Zeiten der Noth, zur Grundlage der Bildung aufſtellen, die die hoͤhere Menſchenwuͤrde nur im redlichen Er— werb der Beduͤrfniſſe darzuſtellen ſich bemuͤhen. Auch jene Lehren weg, die den lebenden Glau— ben toͤdten, denn der Glaube ohne gute Werke iſt todt. Weg mit jenen Lehrern, die in ſtaͤdtiſchen Ker— kern erzogen, die Landluft nicht vertragen koͤnnen, ſie verpeſten, und nur Lehrer ſind fuͤr den Erwerb des Geldes und eigener Beduͤrfniſſe. Der Lehrer auf dem Lande ſey dagegen Natur— Freund und Kenner, nicht nur fuͤr die Jugend, ſondern auch fuͤr ſeine Mitbuͤrger. Er ſuche das Gefuͤhl fuͤr die Natur zu weken, ſo gießt er heilſa— mes Oel in die Wunde, gleich dem barmherzigen Samariter, und ſo nur kann ſie heilen, ſo nur konnen Seelenfriede, Selbſtvertrauen, Genuͤgſam— keit und Zufriedenheit in der Bruſt des Oeconomen gedeihen. Und wo dieſe Seelenkraͤfte beſtehen, da E ·ÜAA en De ln ——— — u U U DU 05 „Das Holz und die Rinden verſchiedener Gewaͤchſe haben oft ſo viel Aehnlichkeit unter ſich, daß ſelbſt ein geübtes Auge getaͤuſcht werden kann; folglich iſt es ver— zeihlich, wenn Dilettanten in der Blumiſtik in der Wahl beim Ankaufe hintergangen werden. Nach wenigen Ta⸗ gen ihres Aufenthaltes nahmen fie ihre Nüfreife durch Italien nach Haufe, ohne hier, aus Mangel an Zutrauen, bedeutende Geſchaͤfte gemacht zu haben. Die gekauften Pflanzen wurden nun in Töpfe gebracht; aber wie ſehr ſah man ſich betrogen, als fie zu treiben anfingen, und ſich aus der erwarteten Camellia japonica ein Prunus iſt wahre Religion, da iſt Chriſtus, der die muͤſ⸗ ſigen Tagloͤhner in ſeinen Weinberg ſendet; und dann nur, wenn die Menſchheit ihren wahren Werth wieder erkennt, wenn ſie frei ſich macht von der falſchen Scham, welche Folge der Suͤnde war, dann kaun die Entſuͤndigung eintreten, ein Reich Gottes entſtehn, das keine Secten, kein Eigenthum, keinen Mammonskaſten mehr bedarf, deſſen groͤßter Reichthum darin beſteht, in ſich nur gluͤkliche, rein tugendhafte Geſchoͤpfe zu ſehen. Möge dahin die Hand Gottes uns bald leiten! Ueber die Anwendung des zerſchmolze— nen Peches zum Verſchließen der Pfropf— und anderer Wunden an den Obſtbaͤumen. Der Hauptzwek der allgemeinen Gartenzeitung iſt ohne Zweifel: Mittheilung gemachter Erfahrun— gen, gegenſeitiger Austauſch der Anſichten und Ideen im Reiche des Gartenweſens. Unſere prak— tiſche Gartenbaugeſellſchaft kann auch gewiß durch nichts einen kraͤftigeren Einfluß auf die Kultur des Gartenweſens aͤußern, als wenn ihre Mitglie— der recht fleißig dieſe Communicationsblaͤtter be— unzen, um die vielfältigen Geſchaͤfte auf dem weis ten Felde, das ſie bearbeiten, durch Mittheilung der von ihnen beobachteten Verfahrungsarten im— mer genauer zu beleuchten, und dieſes inſonderheit dann, wenn ſie ſich uͤberzeugt halten, daß ſie man— che bisher nicht ſo allgemein beachtete Vortheile kennen und uͤben, die, wenn ſie auch fuͤr den Ei— nen unbedeutend erſcheinen, doch fuͤr Andere unter gewiſſen Umſtaͤnden der Beachtung und Nachah— mung, oder wenigſtens eines vergleichenden Verſu— ches werth erſcheinen koͤnnen. Stimmen auch die Anſichten nicht uͤberein, und erhebt ſich auch die lauro-cerasus, fit das Rhododendron ein Evonymus europaeus, den dieſe Betrüger wahrfcheinlih auf ihrer Wanderung durch einen Wald ausgegraben haben, ſich entwikelte! Und ſo erging es mit mehreren andern Pflanzen. Die Roſen waren wenig unterſchleden, die gelben Hortenfiem blieben roth. Den gröbften Be- trug ſuchten dieſe Gauner durch den Verkauf der Scilla maritima für die praͤchtige Amaryllis gigantea, um 12 fl. C. M. pr. Stuͤt, zu erzweken; allein dieß mißlang ihnen; denn ſie verkauften nichts davon.“ „Nach Ihrer Abreiſe erfuhr man erſt, daß fie am 45 Oppoſition in Gegenbemerkungen, ſo iſt das ein Erfolg, der in den Unterhaltungen uͤber das prak— tiſche Gartenweſen nicht nur nichts Auffallendes ſeyn kann, fonderm auch als etwas Nothwendiges und ſehr Nuͤzliches anerkannt werden muß. Wem es um die Verbeſſerung praktiſcher Ausuͤbungen zu thun iſt, der wird mit Jutereſſe und Wuͤrdigung die Mittheilung anderer Anſichten, als die ſeini— gen ſind, aufnehmen, und es ſich dabei nicht ver— drießen laſſen, wenn er auch nicht bei Jedem die Ueberzeugung von der Giltigkeit der Wahrheiten, die er gefunden zu haben glaubt, zu bewirken ver— mag. So wird manche Erfahrung, mancher Kunſt— griff bekannt, deſſen Werth lange Zeit ſeine Gel— tung nicht erringen konnte, und vielleicht ganz in Vergeſſenheit gerathen war. Es ſcheint mir dieſes leztere z. B. mit einem vielleicht ſchon vor 100 Jahren nur wenig bekannt gewordenen Verfahren, die Pfropfwunden der Obſt— Baͤume mit fluͤßigem Peche zu bedeken, der Fall zu ſeyn. Ich habe in meiner Anweiſung zur Obſtbaum— Zucht auf dieſes Verſchließungsmittel vorzugsweiſe aufmerkſam gemacht. Da nun dasſelbe bis jezt wohl nur von wenigen Baumzuͤchtlern geuͤbt wird, den meiſten ganz unbekannt iſt, ich es aber fuͤr das Zwekmaͤßigſte unter allen halte, fo theile ich es auch in dieſen Blaͤttern mit, und erſuche alle Pomo— logen, mit ihm Verſuche anzuſtellen, und ihre Mei⸗ nungen ſeiner Zeit in dieſen Blaͤttern auszuſprechen. Ich beobachte bei dieſem Verfahren Folgendes: 1) Bei dem Pechſieder beſtelle ich mir, zur Zeit des Siedens, eine Portion von dem Peche, welches gewoͤhnlich Schaumpech genannt wird. Es iſt ſolches das zu oberſt in dem Keſſel kochende Pech, welches zu dieſem Be— hufe abgeſchoͤpft wird, ehe das Sieden der in dem Keſſel befindlichen Quantitaͤt Peches ganz vollendet iſt. Dieſes hat noch viel von der Klebrigkeit des Harzes. 2) Bei der Anwendung in der Baumſchule laſſe ich dasſelbe in einem irdenen oder eiſernen Gefaͤße fluͤßig werden, indem ich es in ei— nem großen Topfe über glimmende Kohlen, am Beſten uͤber glimmende Lohe (oder auch Torf) ſtelle, und verſchmiere nun beim Pfro— pfen in den Spalt (welches ich dem Pfro— pfen in die Rinde vorziehe) die ganze Wunde mit dem zerſchmolzenen Schaumpeche. 5) Ich trage eine hinlaͤngliche Portion Pech auf, beſonders da, wo das Pfropfreis eingeſcho— ben iſt, damit theils die Spalten und die Platte nicht die geringſte Oeffnung behalten, theils das Reis gehdrig feſt ſtehe, und die Rinde des Grundſtammes an den Spalten ſich in der Sommerhize nicht auseinander ge— be, welches zu Zeiten an den Kirſchbaͤumen geſchieht. — Zum Verſchmieren bediene ich mich gewöhnlich nur eines Spanes. Damit die Maſſe einem diken Brei gleich wird, mi— ſche ich Aſche unter das Pech, welche der Loh— Topf ſelbſt liefert, oder auch Kleie, oder eine andere mehlige Subſtanz, wodurch das Ver: ſchmieren erleichtert und ein hinlaͤnglicher Klumpen Pech am Schnellſten auf die Pfropf— Wunde aufgetragen werden kann; auch wird die erkaltete Maſſe dadurch zaͤh-kittartig. 4) Nun iſt das Geſchaͤft des Pfropfens vollen— det und iſt kein Verbinden der ganz zen Wunde ndoͤthig. 5) Wenn die in dem Pechtopfe befindliche Por— tion oft aufgewaͤrmt und lange fluͤßig erhalten — — —⏑⏑ ————— 222 —— . ——— mare erſten Tage ihrer Ankunft einige Stuͤke Meerzwlebel aus einer hieſigen Materkalhandlung ſich verſchafften, und ſolche, nach Gaͤrtner-Art in Moos eingehuͤllt, zum Verkaufe bereit hielten.“ „Dieſe Anzeige wird lediglich zur Warnung mit⸗ getheilt, und um Aufnahme in die geſchaͤzte Garten— Zeitung erſucht, damit Pflanzenfreunde, ſich vor derlei herumſtreifendem Geſindel zu verwahren, aufmerkſam gemacht werden.“ — — Es nimmt uns nicht Wunder, daß viele verehrliche Gartenfreunde ſich von einer fo bequemen Gelegenheit. verfuͤhren laſſen, noch nie geſehene, und ganz neue Blumen = Spielarten gleichſam auf ihrem Zimmer zu erhaſchen. Der Menſch ſchenkt dem Menſchen ſo gerne Treue und Glauben, und ven. der Unſchuld der Blumen beſorgt man wohl am Wenlgſten Betrug! Aber man bedenke nur jedesmal in ſolch reizen: der Verfuͤhrungs-Gefahr, daß, wenn dergleichen haufı- rende Gärtner jene Seltenheiten wirklich beſaͤßen, die fie vorſplegeln, fie gar nicht noͤthig haͤtten, damit in der Welt herumzutrelben, weil ſeltene und neue Waare leichter Abſaz bei Hauſe findet. 46 wird, fo verliert das Schaumpech immer mehr von ſeiner Klebrigkeit. Ich nehme daher keine große Portion, und erſeze den Abgang immer von Zeit zu Zeit mit friſchem Schaumpeche, oder ſeze auch etwas Wachs und Terpentin hinzu. Mit dieſem Zuſaze kann man in Er— mangelung des Schaumpeches auch das or— dinaͤre, fpröde Faßpech anwenden. — Wer dieſes Verfahren noch nicht kennt, wird wahrſcheinlich folgende Bedenklichkeiten erheben: a. darf man ſich uͤberzeugt halten, daß das heiße Pech das ſchwache Pfropfreis und die Rin— den des Grundſtammes nicht verbrenne? Ich ant— worte: nie habe ich, ſeit 14 Jahren, eine nach— theilige Wirkung von der Hize des zerſchmolze— nen Peches wahrgenommen, ſondern vermuthe viel— mehr, daß ſie die Saͤfte des Grundſtammes ſogleich beranziehe, und ſomit die Vereinigung des Edelrei— ſes mit dem Wildlinge einigermaßen befoͤrdere. b. Sizt auch das Pfropfreis vor dem Verruͤ— ken ſicher? Ich erwidere: es ſteht in dem Peche fe— ſter und ſicherer, als bei der Anwendung des ge— wöhnlichen Baumwachſes und Verbandes; und es wird nur ſehr ſelten noͤthig, in der Folgezeit mit Verſchmieren nachzuhelfen. Uebrigens haͤlt es auch den Spalt, der ohnedem nie ſo tief gemacht ſeyn darf, daß das Pfropfreis nicht durch ihn hinlaͤng— lich eingeklemmt waͤre, eben ſo gut zuſammen, als ein Verband. Ich finde nun an dieſer Verſchließungsart fol— gende weſentliche Vorzuͤge vor allen anderen: 1) geht die Arbeit des Spaltpfropfens noch einmal ſo ſchnell vor ſich, als mit der Anwendung des gewoͤhnlichen Baumwachſes und des Verbandes. Wie viel dieſes werth ſey, weiß derjenige Pomolog gewiß zu ermeſ— Erſcheint im Blumenfache wirklich etwas Seltenes und Neues, ſo findet man es ſicherlich alsbald in den Safalogen anfäßiger ſolider Handelsgärtner, als welche wir Wrede, Haage, Platz, Schel haſe und andere, von uns in der Gartenzeitung Empfohlene, erprobt befunden haben. Ihre Cataloge verzeichnen und verheiſſen freilich keine Wunder von Seltenhet— teu; aber fie liefern immer ſicher das Neueſte, und buͤr— gen für die Guͤte ihrer Waare. So auch werden ſaͤmmtliche verehrte Gartenfreunde je länger je mehr das beſte und fhönfte Neue in ſen, dem die Zeit im Fruͤhjahre ſogar ſchnell unter den Haͤnden entſchwindet, und der mit ihr zu geizen Urſache hat. — Das Kopuli— ren mit dem Rehfußſchnitte iſt ohnſtreitig die ſchnellſte Veredlungsart. Das Spaltpfropfen mit dem fluͤßigen Peche geht jedoch ohnge— faͤhr nur um den aten Theil langſamer. Ich ziehe es daher darum, und auch wegen ande— rer Gruͤnde, dem Kopuliren des Edelreiſes mit einem ſtaͤrkeren Grundſtamme, wobei ſorg— faͤltig gebunden und gewiß mehr Zeit ver— wendet werden muß, bei Weitem vor. 2) Exfuͤllt das fluͤßige Pech den Zwek des Ver: ſchließens der Wunde gegen Luft und Feuch— tigkeit auf die vollkommenſte Weiſe. Jeder— mann weiß, daß Wachs und Fett auf einem faftigen Grundſtamme ſehr ungern anklebt, und ſich leicht wieder davon abloͤſet. War— mes oder heißes Pech hingegen haͤngt ſich leicht und feſt an, und man bedarf, ſo lange es noch nicht zu viel ſich wieder verdichtet hat, nicht oft des naßgemachten Fingers, um die Wunde gehdrig zu verkleben. 5) Iſt das Pech ein weit angemeſſeneres Wun— denpflaſter für Baͤume, als andere Ingredi— enzien, z. B. Fett, Oel, Thran, die man zu den Verſchließungsmitteln gewoͤhnlich an— wendet. 4) Scheinen, nach meinen Beobachtungen, die Pfropfwunden bei der Anwendung des Pe— ches leichter zu verwachſen. Selten iſt es noͤthig, mit dem Meſſer nachzuhelfen und todtes Holz auf der dem Edelreiſe gegenüber: ſtehenden Seite des Wildlings hinwegzuſchnei— den. Oft verwachſen, bei gutem Triebe, die Wunden an Aepfel- und Birnbaͤumen von ET TEE Te —— ———— — : „.“ Frauendorf finden. (Nicht alles Neue iſt auch ſchoͤn, weil es neu iſt.) Wir waren ſchon oͤfters veranlaßt, zu erklären, daß wir von einer unendlichen Mannigfaltigkeit der koſt— barſten Schaͤze Florens, die wir beſizen, noch keine öffentlibe Meldung thun dürfen, bis jede Art 20 bis 3. Mal vermehrt it, weil die Erfahrung gezeigt, daß na einmal ausgeſchriebenen Artikeln immer ſogleich fo zahl— reiche Beſtellungen einlaufen, daß geringere Vermeh— rungs- Vorräthe ſchon in den erſten Tagen vergriffen werden, und jede Veſtellung, die hlenach unbefriedigt 47 beinahe 1 Zoll Staͤrke ſchonſ in dem erften Sommer. Wollte man einen ſteinartig feſtwerdenden Kitt beim Pfropfen anwenden, ſo wuͤrde derſelbe das Verwachſen des Edelreiſes mit dem Grundſtamme auf der Seite der Platte wohl erſchweren; das iſt aber bei dem Peche nicht der Fall, weil 7 in der Sonnenwaͤrme ſich etwas erweicht, und ſemit den Saͤften, fo wie der durch fie bewirkten Aus— dehnung des Edelreiſes über die Platte, leinen fo ſtarken Widerſtand leiſtet. Das ſich verdikende und immer weiter um ſich greifende Edelreis ſchiekt mit der Zeit einen Theil des Peches nach dem andern ab. 5) In größeren Baumſchulen, wo viel gepfrepft wird, kommen die Koften des Baum wachſes wohl in Anſchlag. Die des Schaumpeches ſind begreiflich ungleich geringer. — Das Fluͤßigmachen des Peches erfordert nicht viel Zeit; in einigen Minuten glimmen die Lob: Stuͤke, die man über ein in dem Topfe mit Schleißen anzuzuͤndendes kleines Feuer legt, und beduͤrfen alsdann keiner Anfeuerung mehr. Waͤhrend der Zeit, die zum Schmel— zen des Peches erforderlich iſt, findet man in der Baumſchule genug Vorbereitungen zu ſeiner Arbeit zu treffen. Sind die Loh— Stuͤke einmal gehoͤrig ins Glimmen gekom— men, ſo erhaͤlt man die zum Fluͤßigerhalten des Peches noͤthige geringe Glut mit einem: Lohkuchen, den man nach und nach der glim— menden Aſche zuſezt, den ganzen Tag hin— durch. — Ich bediene mich ferner des Peches zum Ver— ſtreichen der oberen Abſchnitte an den zum Pfro— pfen und Kopuliren verwendeten Edelreiſern, und es iſt leicht zu erkennen, daß auch dieſe Arbeit auf dieſe Art bei Weitem ſchneller und ſicherer vor ſich geht, als das Verkleben mit Wachs. Endlich verwende ich den fluͤßigen Pechbrei zum Verſchließen aller uͤbrigen Arten von Wunden an den Vaͤumen, und behaupte, daß arch zu die— ſem Zweke kein Mörtel, keine ſegenannte Salbe in irgend einer Ruͤlſicht verzuͤglicher iſt. Es wurde zu dieſem Zweke das flͤßige Pech in einem Blatte unſerer Gartenzeitung von einem Mitgliede ſchen fiüher empfehlen. Jedech find die Zuſan menſe— zungen dort anders angegeben. Man fell Nußdl beimiſchen, welches nach meiner Methode ganz un— nöthig, und nach meiner Meinung den Obſtbaͤu— men nicht zutraͤglich iſt. — Auch in den Annalen der Obſtkunde der altenburgiſchen pemologiſchen Ge⸗ ſellſchaft 1. B., 1. Heft iſt das Pfropfen mit Pech angegeben. Es iſt aber dert nur das Pech angera— then, welches zu fpröde iſt. Die Arbeit des Ver— ſchmierens auch großer Wunden geht leicht und ſchnell; das warme Pech klebt gut an, gewaͤhrt alſo der Wunde Schuß, geht leicht und ſchnell; das klebrige Schaumpech verliert erſt nach Jahren ſeine Zaͤhheit, und loͤſet ſich alſo nicht fo leicht los, als andere Auflagen. — Ich beſize unter andern ein Pflaumen-Scherbenbaͤumchen, deſſen Stamm vor 4 Jahren beinahe zur ganzen Haͤlfte duͤrre geworden war; ich ſchnitt die halbe Seite des Stammes, bis auf geſundes Holz und Rinde, hinweg, uͤberzog die Wunde mit Pech, und dieſes bildet ſeit dieſer Zeit, da es ſich mit den Jahren in der Sonnenhize erweichte und etwas herabfloß, einen feſt aufſizenden Lak, der das darunter lie— gende Holz geſund erhaͤlt. Das Baͤumchen treibt ſtets gleich dem geſundeſten Baume, hat eine voll— kommne Krone, und traͤgt jaͤhrlich ſeine Fruͤchte. Hof. Meper, Pfarrer. bleibt, uns wie die druͤkendſte Schuld qualet und be⸗ unruhiget. Doch aber hoffen wir, im Laufe des naͤch⸗ ſten Sommers von allen Gattungen der herrlichſten und neueſten Gewaͤchſe bereits fo genuͤgende Vermeh— rung zu bekommen, um die geehrten Gartenfreunde mit deren Ankündigung angenehm uͤberraſchen, und fo unferen Eifer bewähren zu koͤnnen, womit wir uns die An ſammlung alles vorzuͤglich Ausgezeichneten ſtets an⸗ gelegen ſeyn laſſen. Dabei ſind wir der Hoffnung, daß Niemand, auch in der weiteften Entfernung von uns, ſich werde abhalten laſſen, beliebige Auswabl aus unfrer Sammlung zu treffen, und ſie dem weiten Transporte anzuvertrauen. Unſere Verpakungsart ſchuͤzt gegen jede Beſchaͤdigungs— Gefahr, es mag auch die beſtellte Waare noch fo weit zu laufen haben. Wir erhalten eben in dieſem Augenblike darüber ein Schreiben vom Hrn. Foltz in Speyer mit den Worten: »Ich habe ſchon von den er— ſten Etabliſſements in Frankreich Pflanzen bezogen, allein fo foon, zwekmaͤßig und gut war noch nichts gepaft. Nicht ein einziges Exemplar der geſendeten Pflanzen hat gelitten.” Aehnliche Zuſchriften liegen viele 100 vor! — 48 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. Aufforderung an Bienenfreunde. Obſchon mehrere Mitglieder des fo geehrteſten als zwekmaͤſſigen Gartenbau-Vereins zu Frauendorf über das Pflanzenreich überhaupt, und ins befondere über die Pflege und Nuͤzlichkeit der Blumen im Allgemeinen uns Erläuterungen mitgetheilt haben, ſo iſt dennoch immer ein Umſtand übrig geblieben, welcher mir allerdings wuͤr— dig ſcheint, in Beruͤkſichtigung gezogen, und zur allge⸗ meinen Kenntniß gebracht zu werden. Dieſer Umſtand beſtehet in der Nahrung der Bienen, und dem Honig— Stoffe — von dem verſchiedenartigen Blumenſtaube. Es waͤre ſehr zu wuͤnſchen, daß der verehrte Vor— ſtand der Gartenbau-Geſellſchaft alle Herren korreſpon— direnden Geſellſchafts-Mitglieder — unter denen es viele Bienenfreunde geben durfte — auffordern möchte, in Bezug auf die Bienen-Nahrung und den Honigftoff ihre dießfaͤlligen neueren Erfahrungen — indem die Bienenzucht mit dem Gartenweſen, beſonders aber mit der Erziehung der Blumen gar ſo vereinbarlich iſt — dem Publicum mitzutheilen. Da die Bienenbehandlung beinahe in jedem Lande verſchieden iſt, ſo waͤre es ſehr nuͤzlich und angenehm, dieſe verſchledenen Behandlungs-Arten gegen einander zu halten, zu pruͤfen, und fuͤr jede Gegend das Paſſende anzuwenden. Es konnte übrigens bei den verſchiedenen Blumen— Arten, die in der allgemeinen Garten-Zeitung behan⸗ delt werden, allzeit mit wenigen Worten angezeigt wer— den, in wie fern, und zu welcher Zelt ſie den Bienen Honig, oder Blumenſtaub liefern, da es Gegenden gibt, wo die Vienenweide in Zwiſchenraͤumen beinahe gänzlich aufhört, wie z. B. dieß der Fall in Krain, und in den meiſten Gegenden Illyriens iſt, weil da in der Zeit vom Anfange des Monats Juli bis zum halben Auguſt die Bienen, und zwar bis zum Auſbluͤhen einer zweiten Frucht — des ſogenannteu Haldens — welcher ſodann haufig Honigſtoff liefert, beinahe ohne alle Nah: rung ſich befinden. Es könnten dann zwekfuͤglich ſolche Pflanzungen vor⸗ genommen werden, welche nebſt dem oͤkonomiſchen Nu⸗ zen auch für die Bienen dieſe nahrungsloſen Zwifchen- räume ausfüllen mußten. In der Voraus ſezung, dieſer mein Wunſch werde in der allgemeinen deutſchen Garten-Zeitung aufgenom— men werden, hoffe ich, daß dieſer Gegenſtand viele Leſer dieſer Zeitung intereſſiren wird, und daß hieruͤber in Kürze mehrere Aeußerungen werden bekannt gemacht werden. Gallenſtein. Auguſtin Queiſſer, Mitglied der prakt. Gartenbau Geſellſchaft. (Weitere Abhandlungen über dieſen Gegenſtand werden uns ſehr angenehm ſeyn). D. H. (EChrenbezeugung.) Der Central-Verwal⸗ tungs-Ausſchuß des polntehnifhen Vereins für Bavern hat dem, durch die Herausgabe mehrerer nuͤzlicher Schrif— ten, ſowohl vefonomifhen als polytechniſchen Inhalts, ruͤhmlich bekannten g. k. bayeriſchen Geheimen-Regiſtrator Hrn. Heinrich v. Nagel, fuͤr die Zuſendung feiner nenen Schrift: Beitrag zur Befoͤrderung der Landesverſchoͤnerung, als Beweis feiner Hoch⸗ achtung die Ehren Medallle mit dem innigſten Wunſche uͤberſendet, daß dieſe ſo zwekmaͤßige und jedem Vater⸗ lands = Freunde fo willkommene Schrift durch baldige Verbreitung den beabſichtigten Nuzen ſtiften moͤge. (Anbietung.) Bei Abſendung mehrerer Obſt— Baͤume⸗Ballen geſchah es, daß bel zweien die Numern verwechſelt wurden, fo daß 200 Stuͤke zweijährige Ap- felwildlinge, und 200 Stüfe zweijaͤhrige Virnwildlinge irrig an Herrn Kaufmann Chriſtian Heimpel in Lin⸗ dau am Bodenſee einliefen. Wir wollen fie nicht wieder zurüfgehen laſſen, und bieten fie irgend einer Gemeinde oder Schule in dor— tiger Nähe, gegen Erſaz der geringen Frachtkoſten un- ter der Bedingniß, daß fie ſolche zur Gemeinde-Wohl— fahrt verwenden wollen, gratis an. Muͤndliche, oder brieflich frankirte Ruͤkſprache iſt mit Hrn. Heim: pel zu pflegen, der zur Verfuͤgung nach feinem, Belie⸗ ben unbedingte Vollmacht hat. J. E. Fuͤrſt. (Samen-Anerbieten.) Vel dem herannahen— den Fruͤhling empfiehlt ſich die unterzeichnete Samen— Handlung zu guͤtigen Auftragen auf alle Arten Gemuͤſe-, Blumen- (worunter mehrere neue Sorten), Gras- und Wald-Saamen, unter welch leztern ſich feiner Wohlfeil— heit und Guͤte wegen beſonders Pinus sylvestris For— ren⸗Saamen auszeichnet; auf alle Arten Klee, die die— ſes Jahr ſehr billig ſind. Eben ſo iſt ganz aͤchte ruſſiſche Leinfaat, aͤchter franzoͤſiſcher Grapp-, Saflor-, Wald- und Wauſaamen ıc., weißer Maulbeer-Saamen von der ausgezeichnetſten Güte, wovon die Kelmkraft jedes Korns verbirgt werden kann, fo wie ſchwarzer und rother Maulbeerbaum-Saamen, einfache und gefuͤllte Tubero— fen, Ranunkeln, Anemonten, Amarillis formosissima und andere Amarillis-Arten, gefüllte und einfache Ge⸗ orginen, Ferraria tigrida, die vorzuͤglichſten Glas- und Warm- Hauspflanzen; ausgezeichnet ſchoͤne Nelken, Roſen und Aurikeln ꝛc. zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere Ta uſend ein-, zwei⸗, drei- und vierjährige, ſo wie ganz große, 6 bis » Schuhe hohe weiße Maulbeer- Bäume zum Verkauf bereit. J. G. Falke, ö Kaufmann und Samenhaͤndler in Nuͤrn⸗ berg, Karthaͤuſer Gaſſe Lit. L. Niro. 2064. In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Der ganzjaͤhrliche Preis iſt in ganz Deutſchland a fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrei Allgemeine deutſche Garten Ji i einm neg. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. N. 12. Februar 1828. Inhalt: Plan eines Ananas: oder Treibhaufes, — Ueber Erzeugung der Kartoffeln aus Samen. — Ver⸗ huͤtung der Würmer in Carotten. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborn, Herr Graf von Blumenthal, koͤnigl. Preußifher Kämmerer und Dom-Capltular zu Magdeburg, Erbherr vieler Guͤter, Ritter des Johannkter-, Maltheſer-Ordens, der Ehren-Leglon und der franzoͤſiſchen Alie, zu Schloß Neydeke bei Hertzberg im Grosherzogthum Sachſen. Seine Hochwurden, Herr Franz AndraͤSimeth, Pfar⸗ rer am Bogenberg bei Straubing in Bayern. Seine Wohlgeborn, Herr Johann Baptiſt Alch horn, graͤflich von Berchem'ſcher Patrimonlal-Richter zu Halming im koͤnlgl. bayer. Unter-Donau-Kreiſe. — Simon Thaddaͤus Schiller, Freyherrlich von Peefall'ſcher Patrimonkal-Richter und Rentenver⸗ walter zu Schenkenau im koͤnigl. bayeriſchen Iſar⸗ Kreiſe. — Auguſt Wilhelm Tletze, Apotheker zu Schoͤnlanke im Großherzogthum Poſen. — Wilhelm Hiecke, Apotheker⸗Proviſor zu Hayde in Boͤhmen. — Alois Zierl, Lehrer an der Knabenſchule zu Ro⸗ ſenheim in Bayern. Nachrichten Die neu entſtandene Geſellſchaft des Gartenbaues in Paris. Unter allen Zweigen der Landwirthſchaft, welche aus dieſer, als dem allgemeinen Mutterſtamme, ausge⸗ hen, iſt wohl die Garten⸗Kultur, ſowohl in Hinſicht ihrer ausgedehnten Verzweigungen, als in Ruͤkſicht ihres Nuzens und der Annehmlichkeit ihrer Erzeugniße, als der wichtigſte zu betrachten. Site umfaßt in ihrem Gebiete nicht allein alle Pflanzen, welche als Nahrungsmittel oder in den Kuͤn⸗ ſten, in der Arznei: Kunde, oder in der Hauswirth⸗ Plan eines Ananas- oder Treibhauſes. Bisher wurden in allen Gaͤrten Deutſchlands, wo man Ananaſſe oder Pflanzen erzog, welche dem warmen Gewaͤchshauſe angehörten, die Beete groͤß⸗ tentheils entweder mit Pferdeduͤnger und Lohe, oder blos mit Lohe angelegt. Beide beſizen im Anfange nicht allein eine auſſer— ordentliche Hize, ſo daß die Gewaͤchſe geraume Zeit auſſer dem Beete ſtehen muͤſſen, ehe ſie wie— der eingeſezt werden koͤnnen, ſondern es entwikelt ſich ein ſo ſcharfer, dem Pflanzenleben ſo ſchaͤdli— cher Dunſt, daß dieſe Pflanzen, beſonders wenn man mit deren Einſezen uͤbereilt verfaͤhrt, nur zu oft in einen kraͤnkelnden Zuſtand verſezt werden, oder gar abſterben. Auch iſt die Lohe in manchen Gegenden ſchwer, oder nur auf koſtſpielige Weiſe zu erhalten, was dem Liebhaber nicht ſelten ein Hin— derniß in den Weg legt, ſeiner Neigung zu folgen, und ſich eine eben ſo belehrende als angenehme Un— terhaltung zu verſchaffen. Dazu kommt endlich, daß die friſchen Lohbeete gewöhnlich im Fruͤhjahre, alſo zu einer Zeit angelegt werden, wo die Sonne wirkſam zu werden anfängt, und bei heiterm Him⸗ mel oft Tage eintreten, welche jenen in heißen aus Frauendorf. ſchaft dienen; fondern fie widmet auch ihre befondere Aufmerkſamkeit der Behandlung aller Fruchtbäume, der fremden Waldbaͤume, der Zierſtraͤucher und der Blumen, welche der Schmuk unſrer Gaͤrten und Gewaͤchshaͤuſer ſind. Damit aber die Gartenkunſt auf dem Punkte, wohln ſelbe gegenwärtig ſchon geſtiegen iſt, nicht ſtehen bleibe, fondern immer neue Fortſchritte mache, und endlich zu jener Vollkommenhelt gebracht werde, deren fie faͤhlg lit, hiezu aber die einzelnen ‚Arbeiten und Beſtrebungen der Gaͤrtner oder Liebhaber nicht hinreichend ſind, ſo iſt es durchaus nothwendig, daß die Beſtrebungen ein— zelner Männer, welche mit mehr oder weniger Erfolg (7) 50 h Zonen wenigſtens ähnlich find, aber eben darum mehr Schaden als Nuzen bringen, weil ſich dann mit der inneren Hize die aͤuſſere vereinigt, und dem Einfluſſe ſelbſt, beſonders bei ſcharfer Nord- und Oſtluft, nicht wohl abzuhelfen iſt, indem dann die Fenſter nicht gehoͤrig geluͤftet werden duͤrfen. Ein uͤbertriebener Thermometerſtand iſt die unaus— bleibliche und gewiſſermaßen unnatuͤrliche Wirkung, welche den Pflanzen unmöglich zuſagen kann. Eben ſo muͤſſen ſelbſt im Sommer bei anhaltender truͤ— ber oder naßkalter Witterung Stokungen in manchen Gewaͤchſen entſtehen; denn die erſte Hize iſt dem Lohbeete entgangen, und laͤßt ſich ihm auch durch 6 4 Das Loth rehl. | ageipf- Paſtenaken, große weiße 4 Zuker⸗Rotheruͤben; oder recht dunkel "blut: rother Bete-Wurzeln] - 6 Zufer-Beterüben, od. GoldgelbeSalatwurzeln 4 pererfilien: Wurzeln frühe dite Zuker⸗ 6 — ſpaͤte große lange 6 Safer: Wurzeln a 3 4 2 Scorzoner- oder Schwarz: Wurzeln 5 1 Zuker-Wurzeln 14 Rapunzel⸗ ober Salat: Wurzeln, Heine weiße, ale — — große gelbe 3 * Caffee n Cichorien-Wurzeln, aͤcht * Braunſchweiger das Pfund e ggr. 4 — — achte lange glatte, d. Pf. 2ggr. 4 Schwediſcher-Caffee, Astragalus baeticus, ohne Schoten (nebſt Cultur- und Gebrauchs— Anwelfung,) das Pfund 8 ggr. 4 Zipollen oder Zwlebeln. Zipollen gr. rothe runde harte Braunſchwelger 8 — mittelgroße blaßrothe t 7 8 — große gelbe runde 4 8 — große runde ſilberweiße . 11 6 — lange gelbe Birnzwiebeln 1 — große rothe Spaniſche 5 8 — große gelbe Spaniſche 2 8 Monat⸗Radies. Monat⸗-Radies, ordinarer weißer runder 8 — früh. feiner weißer runder kurzlaubiger (beſte Sorte aufs Miſtbeet) 10 — früher rother runder Forrellen 10 — früher feiner rofenrother runder (ſchoͤn) 10 fruͤher dunfelr. lang. Glas-(ſehr ſchoͤn) 10 — früher feiner roſenrother langer Glas— (vorzuͤglich ſchoͤn) 10 — flruͤher halbrother langer Hollandifcher 2 Rettig. Sommer-Nettig, früher ſchwarzer runder 6 — flruͤher weißer runder 8 Winter: Rettig, ſchwarzer runder 6 — — weißer langer R 8 — eee 1 7 ſchwarzer Erfurter 8 Mai⸗Ruͤben, frühe Holland. weiße plattrunde 6 — frühe, Hollaͤndiſche gelbe plattrunde 6 B GTiUAtltn RRR x Tr . . — freilich jezt nicht mehr die unſrigen, indeſſen dürfen wir nicht mißkennen, daß in vielen Fallen wir auch jezt nichts Beſſeres thun koͤnnen, als ihren Vorſchriften Folge leiften. So z. B. iſt der Rath, den ſie uͤber die richtige Wahl eknes Gaͤrtners gegeben haben, noch derſelbe, wle ton auch wir ertheilen muſſen, und ich zweifle ſelbſt, daß wir kn dieſer Ruͤkſicht etwas Beſſeres ſagen koͤnn— ten, als was Renophon fagte, indem er rathet, je— nen Gärtnern zu mißtrauen, welche ſich ruͤhmen, Alles zu verſtehen, und die ihr eigenes Intereſſe ihrer Ehre und ihrem guten Rufe vorziehen; und, daß die Geſchik— lichkelt des Meiſters gute Lebrlinge hervorbringe, daß Unkenntniß der groͤßte Fehler eines Gaͤrtners ſey. Dle Rebe eines ſchlechten Winzers und die Vaͤume eines unkundigen Gaͤrtners bringen nur Blätter, anſtatt der Fruͤchte, welche fie hervorgebracht haben wuͤrden, wenn ſie gut geſchnitten und gepflegt worden wären. In re- bus agrestibus maxime officia juvenum et imperia se- num congruunt, ſagt Paladkus, indem er von der Wahl eines Gaͤrtners ſpricht. Eben fo finden wir über dleſen Gegenſtand bei Plinkus, Cato, Virgil, Columella Vorſchrlften, welche wir bier anführen fünnten, und die gewiß unferer Veherzigung würdig wären. Aus vielen Stellen der Schriftſteller, welche wir fo 65 Das Loth rthl. gar. pf. Herbſt⸗ ⸗Ruͤben, große weiße lange . große gelbe lange Vordtſeldſche weiße runde Pfaͤlzer 2 gelbe runde Wilhelmsburger . ſchwarze runde (ſehr wohlſchmekend) kleine Maͤrkſche-Ruͤben . kleine Teltauer-Ruͤben (vorzügl. ächt) große weiße ſehr lange Franzoͤſiſche ek⸗Ruͤben, große glatte gelbe ) große glatte weiße *) große welße Schwediſche, Rutabaga oder Kelrot ) „) Der Same von biefendreilezten Sorten muß nicht früher, als nach der Mitte Aprils gefaet werden. Runkel-Ruͤben, große rothe lange d. Pf. 7 g9r. große achte ganz gelbe Art d. Pf. 2 gar. große Achte in- und auswendig ganz weiße, d. Pf. 7 gar. 2 3 Verſchiedene Körner, Gurken, frühe grüne Trauben⸗ 85 frühe lange grüne . vorzuͤglich lange gruͤne Schlangen lange weiße Schlangen Artiſchoken, große Engliſche Cardon W’Espagne; ; Spanifche Garde Kürbis, große Kuͤchen-Kuͤrbs . 1 Melonen, ſehr ſchoͤne Arten 5 8 Spargel, fruͤher diker welßer » — ächter früher Darmſtaͤdter Kopf⸗Salat oder Kopf-Lattig. a) Kopf⸗Lattuk; Harlemmer Blankkrop ſehr früher grüner Steinkrop . ſehr fruͤher brauner Steinfrop ſehr früher gelber Steinkrop . früher gelber Schmalz- od. Eier: a bunter Forellen A 8 Blut-Forellen großer gelber Aftattſ. (vorzügl. ſchön) großer gelber Holländifcher großer gelber Straßburger großer gelber Berliner großer gelber Prahl oder Dauer— große grüner Prahl oder Dauer- großer brauner Prahl oder Dauer— G e * c N co o co , A» * » = i 0 2312 1 N > Zu 22 S c = 1 0 EEA IT) „nnn » Das Loth rthl. gar. pf. 15 Kopf⸗Lattuk, großer gelber Engl. Prinzenkopf gelber Prinzenkopf mit rothen Kanten — Zuker⸗ oder großer Schwediſcher großer Mogul oder Friſebuhr Winter⸗Krop b) Kopf⸗Montree; gelber großer Bolognefer krauſer großer gelber mit roth. Kanten Allerhebeſte Sorten ͤKopf-Salat untereinander Schnitt- oder Stechſalat. Schnitt: od. Stech⸗Lattuk; fkuͤh. gelb. runder Montree fruͤher gelber krauſer Sommer:Endivfen, od. Roͤmiſ. Bind-Salat Winter⸗Endivien, ſehr feiner grüner fraufer gezaftblättiger Pluͤmage- oder Feder— großer feiner krausgerändeter hellgr. von Natur ganz gelber krauſer ganz ſchlichter gelbherziger Kreſſe; gruͤne gewoͤhnliche — grüne krauſe gefuͤllte od. Plümage: Kreſſe gelbe Engliſche 5 > — Rapunzel oder Feld-Salat ER: |! Garten: Erbfen. | a) Schal-Erbſen. Naͤchſtfolgende Arten können nicht mit den Schoten gegeſſen werden, weil dieſe inwendig Schalen oder Baſt haben, mithin ausgepohlt oder ausgelaͤufert werden muͤſſen. Schal-Erbſen; allerfruͤheſte volltragende, od. Mai⸗Erbſen, 5 Fuß hoch, ſehr fruͤhe Franzoͤſiſche Krup- oder Zwerg, 4% Fuß hoch, mittelfruͤhe volltrag. Folger, 4 Fuß h. fpäte gr. zutraͤgliche Klemmer, 4 Fuß h. ſpaͤte Krup- oder Zwerg-, 2 Fuß hoch große grünblelbende Krup⸗ od. Zwerg⸗ 2 Fuß hoch, ſpaͤte 97006 gruͤnbleibende 6 Fuß hoch, ganz ſpaͤte beſonders große Spanſſche, 5 Fuß hoch, 7 ganz ſpaͤte gelbe Wachs- oder Gold, Erbſen, 7 Fuß hoch, Kron- oder Roſen⸗Erbſen, 4 Fuß hoch, Fontanell-Erbſen, ſehr große glatte runde 5 Fuß hoch, weiße Provenzer⸗Linſen, 4 Fuß hoch, » 22 525 25 5 — o>»» . 10 Das Pfund rthl. agr. pf. 4 6 4 4 0 0 0 on eben angeführt haben, ſchelnt hervorzugehen, daß die Alten wenigſtens eben ſo weit in dem praktiſchen Gar— tenbaue vorgeſchritten waren, als wir; obſchon ihre Hilfsmittel von den unſrigen verſchleden waren. So fit ein großer Theil unſerer Inſtrumente derſelbe, deren fie ſich bedient haben, und man kann aus denen, welche In den Ruinen von Pompelt gefunden worden find, erſehen, daß viele der unſern noch genau dieſelben ſind, wie man ſie damals gebraucht hatte. So iſt der größte, Theil unferer Obſtbaͤume von den Alten aus fremden Ländern eingeführt, und bei ihnen an das Klima gewöhnt wor— den, von wo fie ſich endlich in unſere Gegend verbret— tet haben, und jezt daſelbſt als einheimiſch betrachtet werden. Eben ſo ſind unſere Kuͤchengewaͤchſe, unſere Ge— muͤſe, unſere Blumen und eine große Anzahl medkekni— ſcher Pflanzen, welche gegenwaͤrtig in unſeren Gaͤrten vermehrt und gebaut werden, zu ſehr frühen Zeit-Epo— chen aus weit entfernten Gegenden eingefuͤhrt worden. Deßgleichen finden wir auch im Alterthume Entdekun— gen, welche wir aus Urſachen mancher von uns darin vorgenommenen Verbeſſerungen uns ſelbſt zuſchreiben, während die Entdekung und die Anwendung doch in der That den Alten, welche ſie zuerſt angewendet haben, zukommt. (Schluß folgt.) 64 Das Pfund * Das Pfund rthl. gar. pf. rthl. gr. p. b) Zuker⸗Erbſen. Garten-Bohnen, außerordentlich große breite 46 6 Nachſtehende Arten haben inwendig keine — vorzuͤglich große runde Engliſ. Windſor 4 6 Schalen oder Baſt; koͤnnen daher mit den — gruͤnbleibende Mayländiſche . | 8 Schoten gegeſſen werden. Futter⸗ und Gras⸗Samen. Zuter⸗Erbſen, ganz früpgeitige niedrige Franzoͤſiſches Ray-Gras, Avena elatior n 7 Fuß las, 6 Engl. Ray-Gras, Lolium perenne , lie 7 — mittelfruͤhe e Fuß hoch, 7 Timotheus-Gras, Phleum pratense . 124 — ſehr große krumm- und eee Honig⸗Gras, Holcus lanatus 1 10 g Engliſoc 5 Fuß hoch, 2 Klee, großer rothblüͤhender Svaulfgei 5 — ſpaͤte Krup, oder Zwerge 2 Fuß 9. 5 6 — weißbluͤhender Stein⸗ 5 6 — Spargel⸗Erbſen, 2 Fuß hoch, . & — vieljähriger, oder Luzerne 8 5 Vits⸗ Bohnen. — Esparzeite Hedisarum onobrichis 6 a) Stangen⸗Steig- oder Stiefel-Vitsbohnen. Aker⸗ Spoͤrgel, Spergula arvensis. 5 Stangen-Bohnen; — — gröfefter Spergula arvensis majer 7 — ganz große bunte Tuͤrkiſche oder roth Pimpinelle, Poterium sanguisorba . 10 bluͤhende Prunk⸗ Bohnen 5 Verſchledene Samen⸗Arten. — ganz große weiße Turkiſche oder weiß! Mohn: mit zugeſchloſſ. Koͤpfen, blauer 5 blühende Prunk- Bohnen 5 — weißer 6 — ſehr breite und langſchotige weiße Dofterſamen, 1 Myaero sativum Gum Oel) 5 Schlachtſewerdter 5 Chineſiſcher Rettig Gum Oel) N 6 — mittelbreite langſch. weiße Schwerdt⸗ 4 Tuͤrkiſcher Weizen, großkörniger * ers — langſchottige bunte Schwerdt⸗ | 5 15 — Eleinförntger . 4 . 6 — dikſchotlge weiße feine Zuker-Butter⸗ Garten⸗ Nelken, gewoͤhnliche 8 2 oder Schmalz = Bohnen 15 Tabak Samen, langblättr. Virginiſcher 20 — ganz kleine weiße runde Perl⸗ Butter⸗ — — baumartiger Knaſter 3 1 ober Spargel-Bohnen 4 614 — — Amersforter, der groͤßeſte von p) Niedrige Krup- oder Zwerg-Vitsbohnen allen F 8 8 . Krup⸗Vohnen; ſehr frühe volltragende gelbe 3 Seekohl, Crambe maritima 2 5 — frühe weiße volltragende Prinſeſſin⸗ 5 Nadel: und Laubholz⸗Samen. — allerfruͤh. weiße breite Schlachtſchwerdt 5 Pinus picea, Fichte, Rothtanne 4 6 — allerfruͤh. weiße mittelbreite Schwerdt 4 6 —— 3 Weiß - Edeltanne D 7 Diefe vier Arten ſchiken ſich vorzüglich gut — larix, Lerchenbaum . 1 8 22 zum Treiben auf Miſtbeeten, zugleich aber — silvestris, Kiefer 10 auc gut zur erſten Beſtellung ins freie Land. — cembra, Zirbelnußkiefer N 13| — gr. weiße langfchotigte Nieren-Zwerg⸗ — strobus. Weimuthskiefer 5 2 4 Bohnen (zur Haaptpflanzung die beſte Betula alba, Birke 2 5 5 Art,) 36 Acer pseudoplatanus. Ahorn . N 3.6 — große weiße Adler⸗ od. Krebs— Bohnen 5 6 Carpinus betulus, Weiß⸗Halnbüche 51 5 — weiße langſchotige Zuker⸗ „ 6 % Fraxinus excelsior, Eſche 2 8 44 6 — dikſchotige weiße Brech- Schmalz Fagus sylvatica. Rothbüche 0 2 4 — kleine weiße runde Zuker-Perl⸗Spargel 4 6 Berula alnus, Erle; Eller 5 n 2 6 Garten: Bohnen. Tilia europaea, Linde 5 22 Garten-Bohnen; frübe kleine niedr. Mazagan 46 Ulmus campe tris, Ulme 12 — gewoͤhnliche große . 5 2) #$ Ulex europacus L. Genistaspinosa, undurch⸗ — ganz große langſchotlge 21 8 dringlicher Dornhefenl 2 8 Auch beſize ich einige hundert wirklich verſchiedene Sorten ſchoͤner Nofen mit Namen, worunter bie vorzuͤglichſten neueſten und rareſten jezt bekannten Sorten vom erſten Range befindlich: fo wie auch viele hundert Arten perennirender ſchoͤnbluͤhender Gew Bas Pflanzen; imgleichen ſelbſterzogene Samen von mehr als 300 Sorten verzierendbluͤhender Gewachs-Arten, und alle Arten auserleſener Blumen⸗ Zwiebeln, von welchen allen befondere gedrukte Verzelchniſſe vorhanden find, Dleſe Verzeichniſſe wollen Blumen-Freunde, durch frantirte Briefe, abfordern laſſen. \ E P Außer Obigem find noch bei mir zu haben: alle Arten hoch- und niedrſgſtaͤmmiger Obftbaume, große Engliſche Stachelbeeren und Johannksbeeren, Weinſenker und dergl. Diejenigen, welche meine Kuchen-Garten⸗Samereien in großen Parthien oder Pfundweiſe zum Wiederverhandeln nehmen wollen, belieben beſondere Verzeichaiſſe der niedrigſten Preiſe abfordern zu laſſen. E. C. C. Wrede. — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Vuchbandlungen nad Poſtämter an. Der ganzjaͤhrliche Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. „kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche arten Dit i t un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 9. 20. Februar 1828. Inhalt: Ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Fortſezung. — Kreße im Winter ic. — Mittel wider die Raupen. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Vietor von Arentschild, General-Major, Commandeur vom Guelphen-, und Commandeur vom Thurm- und Schwerdt-Orden, brittiſcher Ritter, Ritter vom Bath-Orden ic. ıc, zu Muͤnden im Königreich Hanover. Seine Hochwuͤrden, Herr Johann Vaptiſt Huber, koͤnigl. bayer. Diſtrikts-Schulen-Juſpector und Pfarrer zu Dornach im Vilsthal. Seine Wohlgeborn, Herr Leopold Ulbricht, Haushof— melſter des P. T. Herrn Grafen von Wilezeck in Wlen. Andreas Warmß, Buchhalter bei der koͤuigl. preuß. chemiſchen Fabrik in Schoͤnebeck bei Magdeburg. J. M. Agthe, Lehrer der Jugend, zu Dletendorf im Herzogthum Gotha. Joſeph Je dlizha, graͤflich Berchtold'ſcher Gaͤrtner zu Groß Suräny im Neutrger Comktat in Ungarn. Johann Georg Thies, Gaſtwirthſchafts-Veſizer zu Sprakenſehl im Fuͤrſtenthum Luͤneburg. Nachrichten Die neu entſtandene Geſellſchaft des Gartenbaues in Paris. Schluß. In der lezt mitgetheilten Rede des Herrn Praͤſi— denten wurde davon geſprochen, daß wir uns in unſeren Zelten die Ehre vleler Entdekungen zuſchreiben, welche eigentlich den Alten zukoͤmmt. Solche, faͤhrt er fort, ſind 3. B. unſere warmen Gewaͤchshaͤuſer, welche allgemein als eine Erfindung neuerer Zeit angeſehen werden, wahrend wir doch ihren wahren Urſprung indenHorti pensiles derRoͤmer ſuchen müſſen, eine Art haͤngender transportabler Gärten, | Ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Fortſezung. Mit Erſtaunen habe ich immer wahrgenommen, daß die Schriftfteller eine große Anzahl von Fällen von dieſer Regel ausnehmen, welche, nach meiner Anſicht, keine Ausnahme leiden. Z. B. ſie verſichern, daß man bei den Baͤumen, welche dem Gummi unterworfen ſind, wie der Pfirſchenbaum, wenn man einen Aſt oder Zweig zu der Zeit abſchneidet, wo der Saft in Bewegung iſt, d. i. waͤhrend der Baum noch mit feifen Blättern verfehen ift, einen Stumpf ſtehen laſſen muͤſſe, um das Gummi und den daraus folgenden Krebs zu verhindern. Ich habe bei den Baͤumen, welche ich gezogen, nie einen ſtehen laſſen, und nie den geringſten Nachtheil dar— aus erwachſen ſehen. Hauptſaͤchlich ſind es die harzigen Baͤume, wie Fichten, Tannen u. ſ. w., bei denen ſie fuͤr alle Zeiten des Beſchneidens die Stumpfe empfehlen, die zum Wenigſten den Nach— theil haben, daß ſie einen Baum des angenehmen Ausſehens berauben, das in einem Garten, wo man ihn nur als einen Gegenſtand der Zierde betrach— ten kann, ſein ganzes Verdienſt ausmacht. Sie führen als Grund an, daß der Saft aus den Gefäßen aus Frauendorf. dle auf Raͤdern ruheten, mittelſt welcher man ſie waͤhrend der ſchoͤnen Jahreszelt an einen Ort unter freien Him— mel, und wahrend der rauhen Jahreszeit unter Schuz brachte. Horti pensiles, ſagt Plinius, ratis promo- vebantur ad solem, rursusque hibernis diebus, intra specularium munimenta revocabantur. Diefe Gärten waren mlt durchſichtigen Platten, wahrſcheinlich von Glas, bedekt, durch welche die Strahlen der Sonne durchdrangen und die Pflanzen erwaͤrmten. Plinius unterſcheidet ſehr gut dle transparenten, dia- phanen oder transluciden Steine, mit denen man einige Tempel, wle zum Beiſpiel den der Fortuna bedekte, (9) treten, und den Baum erſchoͤpfen wuͤrde. Ich glaube es, wenn man die Uuklugheit haͤtte, ihn während des Safttriebes zu beſchneiden; aber in einer guͤuſtigen Jahrszeit würde ſicher kein Nach— theil daraus entſtehen. Die Erfahrung iſt es nicht einzig, welche mich zu dieſer Ueberzeugung gebracht hat, ſondern die Theorie allein ſchon würde mich nicht anders hanz deln laſſen. Es iſt gewiß, daß von jeder Ampu— tation, ſie ſey welche ſie wolle, der Baum in dem Augenblik, wo man ſie macht, immer leidet: warum alſo ſich in'die Nothwendigkeit verſezen, zwei Ope— 66 razionen ſtatt einer zu machen? Ueberdieß, wenn. die harzigen Baͤume dabei einen Saftverlurſt erlei— den muͤſſen, ſo wird dieſer eben ſo gut bei einer Wunde auf einem Stuͤmmel von ſechs Zoll ſtatt haben, als bei einer Wunde, welche naͤher am Stamm gemacht wird. Jene Autoren ſagen, man muͤſſe dieſen Stuͤm— mel austroknen laſſen, und ihn hernach abbrechen; dieß iſt noch uͤbler; denn in dieſem Falle iſt es unmoͤglich, daß die Narbe ſich bedeke, und das Abſterben muß nothwendig ſich bis in den Stamm verbreiten. Alle harzigen Baͤume, welche ſeit 25 Jahren aus meinen Baumſchulen abgegeben wor— den find, waren auf dem Stamm weggeſchnitten, und gewiß hat man ſich niemals daruͤber beklagt, daß es ihnen an kraͤftiger Geſundheit mangle. Wenn ein wegzunehmender Aſt zu dik iſt, als daß er mit dem Baummeſſer abgeſchnitten werden koͤnnte, fo ſaͤgt man ihn fo nahe, wie moglich, am Stamm ab, und ebnet die Wunde mit einem ſchneidenden Inſtrument, bis auch die lezte Spur von der Säge verſchwunden, denn fonft wuͤrde die von dem elgentlichen Glaſe vitrum speculartum, und läßt uns alfo hierin nicht in Zweifel. Die Horti pensiles waren num freilich von unſern Glas haͤuſern ſehr verſchieden; allein erſtere gaben doch zu dieſen die erſte Idee, und ihnen den Urſprung. So waren alſo die Treibhaͤuſer der Alten beſchaffen, welche, wie wir, ihre Blumen, ihre Gemuͤſer und ihre Fruͤchte in allen Jahreszeiten hatten. Auch Plinius bemerkt, daß man mittelſt dleſen horti pensiles die Tafeln der Kalfer das ganze Jahr hindurch mit Melonen und Gurken beſezen konnte. Dem Pacatus Drepanius zu Folge, hätte man in Rom den erſten Regeln der Höflichkeit entgegen zu han— deln geglaubt, wenn man nicht ſelbſt in der Mitte des 7 Schnittflaͤche niemals heilen, der Holzfraß wuͤrde daſelbſt entſtehen und den Untergang des Baumes nach ſich ziehen. Wenn die Wunde keine große Ausdehnung hat, bedekt man ſie mit Propfwachs, im entgegengeſezten Fall mit der Baumſalbe. Muß man einen Baum, um ihn zu verjuͤngen, bis auf den Stamm abnehmen, d. i. ſeine ſtaͤrkſten Aeſte wegnehmen, ſo bedient man ſich der Saͤge, wie eben geſagt; man ebnet die Narbe mit einem ſtar— ken ſchneidenden JInſtrument, z. B. mit einem Schrei— nermeiſſel, und bedekt die Schnittflaͤche mit der Baumſalbe und einer Puppe von grober Leinwand oder Kannefaß. John Robertſon, Mitglied der Garten-Geſellſchaft in London, ſchlaͤgt vor, in dieſem Fall, und alle Mal, wenn man eine durch das Ausſchneiden eines Krebſes oder einer andern Krankheit verurſachte Wunde zu behandeln hat, die Baumſalbe oder das Wachs durch ein Gemiſch aus Theer und Holzkohlenpulver zu erſezen. Dieſe Zu: ſammenſezung kann, glaube ich, eben ſo gut ſeyn, als das Propfwachs, warum ſie aber beſſer ſeyn ſollte, ſehe ich nicht ein. Wenn der Baum ſehr koſtbar, und viel daran gelegen iſt, ihn zu erhalten, ſo verbreitet man uͤber die Wunde eine dike Lage von Propfwachs, und bedekt fie mit einer ſehr dünnen Bleiplatte, wie die, worein man den Tabak paft. Sie muß-dif genug ſeyn, um die Narbe vor den nachtheiligen Einwirkun— gen der Atmoſphaͤre zu ſchuͤzen, aber nicht fo dik, daß fie die Bildung der neuen Rinde hindern koͤnnte. 6. 8. Zeit des Beſchneidens. Der Zeitpunkt des Fruͤhlings, wo der Saft— Trieb anfängt, iſt die guͤnſtigſte Zeit zum Beſchnei— 2 —— — ———— — Winters jedem Tiſch-Genoſſen elne Blumen-Krone vor: geſezt haben würde, und wenn nicht Roſen im Falerner— Wein geſchwommen waͤreun. Endlich haben wir bei dem Tode des Kalfers Clau—⸗ dius erfahren, daß die Roͤmer das ganze Jahr hindurch Champignon gezogen, und ſelbe auf ihren Tafeln auf— geſezt hatten. Nachdem ich Ihnen, meine Herren, von dem Zuſtand des Gartensweſens bei den Alten geſprochen habe, kanu ich nicht umhin, unter der großen Anzahl der Dichter, welche die Gärten beſungen haben, folgende anzuführen. Pontanus, Vanière, Rapin, Milton, Thompſon, Geßner, Tirell, Mafon, Cha⸗ banon, Roucher, Delille, Caſtel, Saint⸗ 67 den der Bäume; und in dem Klima von Paris nimmt man dieſe Verrichtung gewoͤhnlich von An— fang des Februars an bis in die Mitte des Aprils vor. Dieß kann aber nicht als allgemeine Regel gel— ten, weil man, ohne nur aus Frankreich hinaus zu gehen, Gegenden antrifft, wo der Safttrieb viel früher eintkitt, als in andern. Man muß daher in den Geſezen des Pflanzenlebens ſelbſt die rechte Zeit zum Beſchneiden aufſuchen. Wenn ein Gewaͤchs ſich in einem Zuſtand voll— kommener Ruhe befindet, und der in den Gefaͤſſen ſtokende Saft keinem ſeiner Theile Nahrung zufuͤhren kann, ſo waͤre es unſinnig, ihm eine Wunde zu verurſachen, welche, da ſie ſich ſofort nicht bedeken kann, lange Zeit den nachtheiligen Einwirkungen der Luft, der Kaͤlte und der Reife ausgeſezt bleiben wuͤrde. Das Uebel wuͤrde bis in den Stamm ein— dringen, und daſelbſt unheilbaren Krebs verurſachen, welcher bald den gaͤnzlichen Verlurſt des Indivi— duums nach ſich ziehen wuͤrde. Ob ich zwar zugebe, daß es Faͤlle gibt, in welchen der Baumſchnitt vor dem Winter ſchaͤdlich ſeyn kann, ſo kann ich doch aus Erfahrung verſichern, daß es auch Falle gibt, in welchen das Veſchneiden vor dem Winter vorzuziehen iſt. Ich ſeze z. V. den Fall mit dem Weinſtok. Wird mit deſſen Beſchneidung big zum Frühjahre gewartet, ſo tritt das Ausflleßen ſei— nes Saftes, welches unter dem Namen Weinen bekannt iſt, ein. Blos durch theoretiſche Betrachtung kann man leicht einfehen, daß der Verlurſt der Säfte, welche der erſte Lebenshauch in der verjüngten Natur hervorbringt, nicht naturgemäß ſeyn kann. Die Er: fahrung beweiſ't, daß die Stoͤke, welche vor dem Win: ter beſchnitten, und folglich gegen Saftausfluß verwahrt werden, ſich vor andern, im Uebrigen im gieichen Verhaͤlt— niß ſtehenden, auszelchnen. Ein ſehr verſtaͤndiger Wein— bauer hat mich verfichert, daß er ſeit so Jahren noch nicht den Fall erlebt habe, daß feine, alljährlich vor dem Winter beſchnittenen Weinftöfe jemals mehr von dem Froſte gelitten hätten, als die uͤbrigen Weinſtoͤke ſeiner Nachbaren, die ſtets erſt im Früh = Jahr beſchnitten wurden. Die überwiegenden, Jedem gleich in die Augen fallenden Vorzuͤge an Fruchtbarkeit und Groͤße der Trauben dieſes Stammes waren all— gemein bekannt, welches nun freilich nicht allein Folge der Herbſtbeſchneldung, fondern der durchdachten Geſammtbehandlung war. Auch Obſtbäume habe ich oft vor dem Winter beſchnitten, und noch nie habe ich eine, ſchaͤdllche Folge davon wahrgenommen, viel mehr pflegen die oberſten Augen der im Herbſt beſchult⸗ tenen Aeſte nicht ſelten kraftvoller zu treiben, als die im Fruͤhjahr beſchnittenen. Fangen ja im Spätjahr bei ſchoͤner Witterung die Knospen aufzuſchwellen an, warum ſollte ſich nicht auch wohl noch vor dem Winter eine Art Kruſte oder Verhärtung des Holzes bilden koͤnnen, welche den Herbfibaumfchnitt unſchaͤd— lich machte! (Man vergleiche auch die Fiſcher'ſche Ab— handlung S. 355. dieſer Blätter v. Is.) Bei wirk— lich ſchon eingetretener froſthafter Witterung darf man keine Baͤume beſchneldenzam Wenlgſten, wenn die Kälte fo groß iſt, daß die Aſte gefroren find; auch wäre es an ſich ſchon muͤhſam und ſchwer zu verrichten. Deſto mehr bin ich damit einverſtanden, was der Hr. Verfaſſer noch ferner uͤber dieſen Gegenſtand ſagt. Er faͤhrt fort. Wenn ein Baum im Safttrieb iſt, ſo iſt der Nachtheil von der Verſtuͤmmelung deſſelben waͤh— rend dieſes Naturgeſchaͤftes eben ſo groß. Man oͤffnet unvernuͤnftiger Weiſe dem Safte Ausgaͤnge, durch welche er nach außen verloren geht, anſtatt in die Augen zu gehen, die er zu Blättern, Zweigen und Fruͤchten entwikeln ſollte. Ueberdieß wuͤrde durch die ploͤzliche Unterbrechung in der Entwik— lung das Individuum einen Stoß erleiden, der es zu Grunde richten koͤnnte. Wuͤrde ein Garten-Freund aus Unwiſſenheit einen Baum beſchneiden, wenn er im vollen Saft ſteht, d. i. wenn ſich ſeine Knospen ſchon in mit Blättern verſehene Zweige verwandelt haben, fo würde ſich noch eine größere Gefahr mit den er— waͤhnten verbinden. Der einſaugenden Oeffnungen r 7— e . ˙—— ! ⅛ rl ˙wt-w-·-ͥͥ̃ ̃ muVñ ,, . . ̃ ] —¼N— ], Lambert, Leonard, und unter den Meiftern oder Geſchlchtſchrelbern, den Patrlarchen unſers Landbaues: Olivler de Serres, la QAuintynie, Liger, Duhamel du Monceau, Linné, Mallet, Boy⸗ cean, Croen, Wathely, le Blond, le Notre, Kent, Rozler, Miller, Parmentier, Roger, Schabol, Butret, Thouin, Calvel, Febu⸗ rier, palteau, Vilmorin, Boſc, Dumont de onrcet, Gauthler, Noiſette, Morel, Gi⸗ rardin, Berthault, Curten, und eine Menge Anderer, von denen es mir leid thut, ihrer nicht erwaͤh— nen zu kbnnen. Diele diefer angeführten Autoren haben uns eigene Abhandlungen, die Einen über die Theorie, die Andern Aber das Praktiſche der Gartenkunſt, und Einige auch allgemeine Abhandlungen uͤber den einen oder den an— dern Zweig derſelben, hinterlaſſen; während wieder Andere nur über einzelne Gegenſtaͤnde der ausuͤbenden Kunſt, welche fie aber mlt der größten Ausführlichkeit behandelten, geſchrieben haben. Wie z. B. über: a) die Pflanzſchulen, 2) die Obſt⸗ Baͤume und deren Schnitt, 5) die wilde Baumzucht, 4) den Bau der Gewaͤchs⸗ und Trelbhaͤuſer, 5) den Kuchen Garten, 6) dle Ziergaͤrtnerel, und endlich 2) die Gars ten - Anlagen oder die bildende Gartenkunſt; welche lez— tere den Alten nicht bekannt war, und die ſich nach der Natur des Ortes ſelbſt, und ſeiner Landſchaft richtet, und welche Kunſt zu gleicher Zeit Geſchmak und Studium, 9 * 08 beraubt, welche die Natur auf der Oberflaͤche der Blaͤtter zur Reſpiration der Gewaͤchſe angebracht hat, wuͤrde der Baum ſchnell durch Erſtikung um— kommen. Man muß daher dieſe beiden gefährlicher Klippen gleich ſorgfaͤltig vermeiden. Zu dem Eude benuzt man den Augenblik, wo der Baum ſo zu treiben anfaͤngt, daß man hoffen kann, der Saft werde von Zeit einigen Tagen, bei zunehmender Saftbewegung, die durch das Beſchneiden verur— ſachten nachtheiligen Veraͤnderungen leicht wieder ver— beſſern konnen, den Augenblik, wo die Saftbewe— gung noch nicht ſtark genug ift, daß man die Gefahr ihrer Unterbrechung zu befuͤrchten hat, und wo der Saft noch nicht ſo ſtark zufließt, daß er durch die Operation verloren gehen, und der Baum dadurch erſchoͤpft werden koͤnnte. Es iſt begreiflich, daß dieſer günftige Zeitpunkt nicht genau angegeben werden kann, da er nicht allein nach Verſchiedenheit der Climate und Jahres— Zeiten, ſondern auch des Geſundheitszuſtandes der Judividuen, und der warmen oder kalten Lage, in welcher fie ſich befinden, baͤlder oder ſpaͤter ein— tritt. Ein Pfirſichſpallier z. B. wird in einem leich— ten und warmen Boden in der Lage gegen Mittag 3 oder 14 Tage früher blühen, als ein anderer in einem minder guͤnſtigen Boden und der Lage gegen Morgen oder Abend. Noch mehr; zwei Baͤume von derſelben Art und Varietaͤt koͤnnen aus unbekannten Urſachen in betraͤchtlich von einander entfernten Zeiten bluͤhen, und folglich treiben. Es gibt aber ein ganz einfaches Mittel, in allen Climaten und unter allen Umſtaͤnden deu wahren Zeitpunkt zum Beſchneiden zu erkennen; dieſes beſteht darin, den Augenblik auszupaſſen, wo die ſehr aufgeſchwollenen Knospen ſich entwikeln, um Bluͤten und Blaͤtter zu liefern. Alsdann iſt man ſicher, den Bäumen, die man dieſer nuͤzlichen Ope- ration unterwirft, nicht zu ſchaden, und das geuͤbte Aug' des Gaͤrtners, welches die Art der Knospen mit Sicherheit zu unterſcheiden weiß, ſezt ihn in den Stand, ſeine Verrichtung mit Leichtigkeit und der gehoͤrigen Auswahl zu verrichten. In einer etwas detraͤchtlichen Baumpflanzung muß man nicht allein deßwegen auf richtige Wahl des Zeitpunktes großes Gewicht legen, um die Ge— ſundheit und Kräfte der Baͤume zu erhalten, ſon— dern auch wegen des Zeitverlurſtes. Wenn man 3. B. aus Vergeſſenheit oder Mangel an Kennt- niſſen verſaͤumte, die frühern Arten zuerſt zu beſchnei— den, und mit den ſpaͤtern den Anfang zuerſt machte, ſo wuͤrde die Folge davon ſeyn, daß man vom Safttrieb uͤberraſcht wuͤrde, und auf einmal mehr Baͤume zu beſchneiden haͤtte, als man zu thun im Stande waͤre. Gendthigt, ſie waͤhrend ihres erſten Triebes zu verſtuͤmmeln, wuͤrde man nicht allein ihre Conſtitution ſehr ſchwaͤchen, ſondern auch noch der Gefahr ausgeſezt ſeyn, eine Menge guter Fruchtzweige und Bluͤtenknospen abzubrechen und herunter zu werfen. Jeder Gärtner weiß, daß, das Holz viel bruͤchiger wird, wenn es im Saft ift,. und daß es alsdann ſehr ſchwer zu ziehen iſt. Um die Ordnung des Safttriebs zu befolgen, muß man daher zuerſt die Aprikoſenbaͤume beſchnei⸗ den, weil fie zuerſt bluͤhen, dann die Pfirſichbaͤu— me, ſodann die Pflaumen-, die Birn-, die Kirfchenz,. und zulezt die Aepfelbaͤume, weil dieſe zulezt bluͤ⸗ hen, gewöhnlich im April. ee ee u a en 12. a es e e fo wie Zeichnung und eben fo umfaſſende Kenntniße erfordert. . Es haben ſich zu allen Zeiten die beruͤhmteſten Maͤn⸗ ner, die größten Feldherrn, Fuͤrſten und Könige mit be⸗ ſonderer Llebe, und nicht ſelten ſelbſt mit Leidenſchaft, der Kultur der Pflanzen und der Gärten hingegeben. Wir erwähnen hier nur den Kaiſer Divcletian, den großen Condé, Ludwig den XIV., Descartes, Friederich den Großen und Ludwig den XV. Die Horticultur, wie alle Wiſſenſchaften, hatte ihre Verehrer und Schriftſteller. Oft zwar haben ſolche Liebhaber ihre Liebe zur Seltenheit und zu dem aus⸗ ſchließlichen Genuße bis zur Uebertreibung geſteigert, aber wir müffen ihnen für dieſe Ausgaben, zu welchen fie: dieſe, an ſich fo unſchuldige Leldenſchaft verleitet. hat, Dank wiſſen, wenn wir die Fortſchritte und die zahl⸗ loſen Entdekungen in dieſem Fache betrachten, fuͤr die wir ihnen beſonders verpflichtet ſind. In der That hat die Keuntniß des Gartenbaues fo raſche Fortſchritte ger macht, daß Diejenigen, welche ſich ihr entweder aus Llebhaberei oder aus Beruf widmen, wohl fühlen müf— fen, daß die Arbeit des ſich ſelbſt überlaſſenen Gaͤrt⸗ ners bei. Weitem ihren Exwartungen nicht genugt, ſondern daß die Erfahrung auch des Studiums bedarf, und daß die praktiſche Gärtnerei, wie uberhaupt alle Kuͤnſte und alle Zweige der laͤndlichen und häuslichen Induſtrie, durch das Licht der Theorie geleitet werden muß, um mit Erfolg eine Kunſt zu üben, deren Ve⸗ 69 9. 4. Allgemeine Regeln des Befchneidens, Bis auf dieſen Tag glaubt man, der Saft habe zwei Bewegungen: eine aufſteigende, welche zum Wachſen und zur Ernaͤhrung des Holzes; und eine abſteigende, welche zur Entwiklung und Er— naͤhrung der Bluͤten und Fruͤchte beſtimmt. Dieſe, von unterrichteten und achtungswuͤrdigen Maͤnnern bekannte Lehre wuͤrde in einer phyſiologiſchen Ab— handlung ein Gegenſtand einer ſehr intereſſanten Eroͤrterung ſeyn, mit der ich mich aber hier nicht befaſſe, weil die daraus fuͤr das Beſchneiden gezogenen Folgerungen uͤbel abgeleitet, und von keiner Anwen— dung ſind, indem ſich alle Erſcheinungen des Saft— Triebes und der Fruchtbildung ganz gut erklaͤren laſſen, ohne dieſe auf- und abſteigenden Saͤfte zu Hilfe zu nehmen. Mag der Saft durch eine regel— mäßige oder periodiſche- Bewegung auf- und abſtei— gen, oder nichts daran ſeyn, was mir wahrſchein— lich ſcheint, ſo bleiben doch die Grundſaͤze des Beſchneidens und des ganzen Gartenbaues die nemlichen; ſie werden nur deſto leichter zu begreifen ſeyn, wenn ich fie von den gewagten Schluͤſſen ent= bloͤßt habe, die man aus jenem Vorurtheil gezogen hat. Ohne mich im Gerinaften für oder wider die Met: nung des Herrn Verfaſſers zu erklaͤren, wuͤnſchte ich nur folgende Frage von Sachverſtandkgen beantwortet: Was iſt Urſache, daß ſich die Wunde eines geringelten Baumes von oben herunter zu vernarben anfaͤngt, und nur wenig von unten hinauf? Saugt der Baum vielleicht aus dem Luftraum mehr Feuchtigkeit, als aus der Erde eln? — Doch, was koͤnnte man hier nicht noch Alles fragen! Der Herr Verfaſſer faͤhrt fort: Ei reſi es Re ge. L. 9. 5. Die kraͤftige Geſundheit eines Baums haͤngt groͤßtentheils von der gleichen Vertheilung des Saftes in alle ſeine Aeſte ab. handlung fo verſchleden, deren Veduͤrfniſſe fo vietfältigt find, und worin fo häufig ſich Verlurſte ergeben, wel: chen auf eine ſichere oͤkonomiſche Weiſe zu begegnen von ſo großer Wichtigkeit iſt. So mußte der Gartenbau jene Wlſſenſchaften zu Hilfe rufen, und hat ſie auch wirklich zu Hilfe gerufen, welche ihm die Mittel dar⸗ boten, den taͤgllchen Forderungen zu entſprechen, und deren Zuſammenwerkung für ihn ſo weſentlich iſt,; wie emie, die Mi⸗ neralogle, die Mechanik, die Hydraulik, die Archltektur da find: die Botanik, die Phyſik, die und die Entomologie etc. Aber fragt man: was iſt denn die Gartenkunſt; wel: ches find. die Grenzen, worin ſie ſich bewegt, wenn. Wenn der Saft einige Aeſte verlaͤßt, um in größerer Menge den andern zuzufließen, fo magern die erſten anfangs ab, erſchoͤpfen ſich zuweilen in Fruͤchten, werden duͤnn und ſchwaͤchlich. Die Zweige fangen an ihren Enden an abzuſterben. Das Abſterben ergreift den Aſt, bald den Stamm und wenn man den kranken Theil ſtehen laͤßt, oder zu ſpaͤt abnimmt, ſo bildet ſich ein Krebs, der bald den Baum vollkommen zu Grunde richtet. Ein Jeder kann dieſe Bemerkung machen, beſonders bei Spallieren. Wenn einer von den beiden Mutter— Aeſten zu Grunde geht, fo iſt es unmöglich, auf dem uͤbrigen den Baum wieder zu bilden, und man muß ſich noch glaͤklich ſchaͤſen, wenn man durch Kunſt und Sorgfalt ſein Daſeyn verlaͤngern kann. Es iſt daher nothwendig, wenn man einem Baum ſeine Geſundheit und Geſtalt bewahren will, das Beſchneiden ſo auszufuͤhren, daß ein voll— kommenes Gleichgewicht in allen Hauptaͤſten erhalten wird, und der Gaͤrtner muß mit einer ſorgfaͤltigen Aufmerkſamkeit daruͤber wachen; denn kaum, daß er es ein oder zwei Jahre vernachlaͤßiget, die Schwäche eines Aſtes durch die wirkſamſten Mittel zu heilen, wird er es nicht mehr in ſeiner Gewalt haben, den Saft, welchen andere Theile an ſich gezogen haben, wieder dahin zuruͤk zu fuͤhren. Beſonders muß man in den erſten Jahren dieſe Regel in ihrer größten Strenge befolgen, weil in dieſer Zeit der Saft der Bildung von ſymetriſchen Geſtalten, und der Natur, welche wir den Gewaͤchſen aufdringen, um ſie annehmlicher oder nuͤzlicher zu machen, am Meiſten Widerſtand leiſtet. Zugleich iſt es aber auch die Zeit, wo man am Leichteſten Meiſter wird, weil man es nur mit wenigen Trieben zu thun hat.“ — — —— —— 2 ͤ—— fie. der Aufklaͤrung und der Zuſammenwirkung fo vieler unter ſich fo verſchiedenen Wiſſenſchaften bedarf? Meine Herren! der Gartenbau, ſo wie wir ihn hler nehmen, iſt nicht dle einfache Kunst, wie ſie der Gärt⸗ ner der Alten, und ſelbſt der, der lezten Jahrhunderte geübt hat, ſondern er iſt jezt zu einer wahren Wiſſen⸗ ſchaft geworden, und zwar zu elner der ſchoͤnſten, die je eln Menſch ſich eigen machen kann; dle aber unglüͤkli⸗ cher Weiſe noch in einem ſolchen Zuſtande von Kin helt liegt, daß es wenige. Meifter: gibt, die fie lehren, und wenige Schuler, welche fie lernen; endlich ͤſt der Gartenbau elne Wiſſenſchaft, welche anhaltendes und mannlgfaltiges Studium erfordert, und welche in enger Verbindung. mit der Hellkunde, der Arzneimittel Lehre, EM 70 $. 6. Die Ausdauer und die Fräfrige Geſundheit eines Baumes haͤngt groͤßtentheils von dem beſtaͤndigen Gleichgewicht zwiſchen ſeinen Aeſten und Wurzeln ab. Aus dieſem Grundſaz geht hervor, daß man beim Beſchneiden eines neu verſezten Baumes alle Mal, wenn ſeine Wurzeln gelitten, oder gar einige ihrer Theile beim Verſezen verloren haben, was faſt immer geſchieht, die Aeſte nahe am Stamm abnehmen muß, damit ſie nicht eine Menge von Saft verſchwenden, welche größer iſt, als diejenige, welche die Wurzeln dem Baum liefern koͤnnen. Eben ſo muß man immer verfahren, wenn die Wurzeln durch eine Krankheit oder durch das Alter geſchwaͤcht ſind. Sonſt wuͤrden ſie bald erſchoͤpft werden; der Saft, welchen ihnen die Wurzelfaſern liefern ſollten, wuͤrde zu ihrem Nachtheil durch die Aeſte verbraucht werden, und der Baum zu Grunde gehen, nach— dem er einige Zeit gekraͤnkelt haͤtte. Es iſt aber manchmal der Fall, daß man, um einer Idee willen, oder aus irgend einer andern Urſache, die diken Aeſte eines Baums abnehmen will. Wenn ſeine Wurzeln kraͤftig und geſund find, was man leicht an der Schönheit feines Wachs— thums erkennt, ſo muß man die Aeſte nie bis auf den Haupt- oder Nebenſtamm abnehmen, weil der reichliche Saft, den die Wurzeln liefern, da er keine Gelegenheit mehr faͤnde, ſich nach auſſen zu begeben, und ſich in Blaͤtter und Triebe zu entwikeln, durch ſein Verweilen in den Gefaͤſſen ſich krankhaft ver— aͤndern, und der Geſundheit des Baumes einen Stoß verſezen wuͤrde, von welchem er ſich nie erholen konnte; vorausgeſezt, daß er nicht das erſte, zweite oder ſpaͤteſtens das dritte Jahr durch Ueberfuͤllung 70 umkaͤme. Man muß daher in einem ſolchen Fall an dem Stamm eine Menge Aeſte und Triebe ſtehen laſſen, welche hinreichend iſt, den Saft zu beſchaͤf— tigen und ihm einen Ausweg zu verſchaffen. Aus dem nemlichen Grundſaz ergibt ſich noch die wichtige Folgerung, daß ein junges Subject mit kraͤftigen Wurzeln eine größere Anzahl Triebe ernaͤhren kann, als ein altes Subject, und daher laͤnger geſchnitten werden muß. 1 Mehreren jungen und kraftvollen unveredelt ſtehen gebliebenen Aepfel- und Birnbaͤumen in Frauendorf wurden auf Einmal alle Aeſte abgeſaͤgt. Unzaͤhlbare junge Triebe wuchſen aus den armdifen und noch größern und kleinern ſtehen gebliebenen 2 bis 2 Schuh langen Sturzen heraus, auch oft aus dem alten Hauptſtamme. Weil mehr Auswuͤchſe da waren, als man zum Ver— edlen im kuͤnftigen Jahre brauchte, wurden mehr als die Haͤlfte im Juni ausgebrochen. Keinem von die— ſen Baͤumen ſcheint dieß im Wachsthum nicht nur nicht nachtheilig geweſen zu ſeyn, ſondern vielmehr ihre Kräfte verftärkt zu haben. Die zahllos verborgenen Au— gen haben wenigſtens unſere Baume vor Ueberfüllung ge— ſchuͤtſt. Wenn man Wildlinge nahe an der Erde ver— edelt, wird das Edelreis im erſten Jahre einen fo kraͤf— tigen Trieb machen, daß es in der Regel feine uns geſtoͤrt ſtehen gebliebenen Mitbrüder nicht nur ein- holt, ſondern überwaͤchſt. (Kirſchenbaͤume ausgenom— men, weßwegen dieſe auch zwekmaͤßiger oben in der. Krone veredelt werden.) Dieſe Erſchelnung hat ihren Grund in dem raſchen Streben der Natur, das ge: ſtörte Gleichgewicht wieder herzuſtellen. Daß eine oftmalige Unterbrechung des Glelchgewichtes zwiſchen ſeinen Theilen in und ober der Erde der Geſundheit und Dauer der Vaͤume nachtheilig ſey, iſt in die Au— gen fallend. Der itt e Riegel. $. 2. Der Saft ſtrebt immer, fo ſenkrecht wie möglich, von den Wurzeln in die Aeſte aufzuſteigen, und iſt da— her in den aufrechten Aeſten im Ueberfluß vorhanden, zum Vortheil der andern. 0 ͤ wdddd/d/wßd//w/ſ//ſ/ſ/ã⁵ꝗèͤĩ ZT DI TITLE dc ˙ܹ i. . ET WOITELN 57 20 Ba TITELN TERTER der Pflanzenkunde, und mit verſchiedenen anderen Zwef- gen unſerer Haus- und Land-Oekonomie ſteht. Denn wenn man methodiſch alle Schriften, alle Werke und Abhandlungen, welche über die Theorie und Praktik ihrer verſchiedenen Theile herausgekommen find, klaſſtſizirt, fo wird man finden, daß ſich ihr Geblet in ſieben unter ſich ganz verfchledene Zweige theilt. Dleſe find: a. Der Küchen- oder Gemüfegarten. 2. Der Frucht⸗ oder Obſtgarten. 3. Der Blumengarten, in dem ſich dle Drangerie und die Gewaͤchshaͤuſer befinden. 4. Der bo- taniſche oder mediziniſche Garten. 5. Der ſymetriſche oder alt franzoͤſiſche Garten. 6. Der Landſchafts-Garten; auch der engliſche oder chinesiſche genannt, und ꝛtens die Baum⸗ oder Samenſchule. Nach dieſer Ausſcheidung der verſchledenen Zweige des Gartenbaues wird es Ihnen leicht werden, meine Herren, jene Pflichten und Obliegenheiten zu erkennen und zu beurtheilen, welche Sie zu übernehmen gedenken, indem Sie Sich mit Zuſtimmung der Regierung vereinfe gen, um durch Lehren einer weifen Theorie die Aus- uͤbung der Gartenkunſt zu verbreiten und zu ermuntern, einer Kunſt, der nur anhaltende Arbeit und die gluͤk⸗ lichſte Beſtrebung ihr Daſeyn gab. Der Gartenbau, ob- ſchon er in Frankreich eine große Menge Verehrer zaͤhlt, welche ihn mit dem glaͤnzendſten Erfolg betrieben haben, hatte ohnerachtet deſſen bisher bei uns noch feinen Mit⸗ tel⸗ oder Verelnigungspunkt gefunden, wo, nach dem Bei- fpiele der Garten-Vereine benachbarter Länder, feine 71 Dieſes Streben des Saftes in ſenkrechter Höhe endet, fobald der Baum feine ihm elgenthümllche Höhe erreicht hat, weßwegen man fo wenig als moͤg⸗ lich jedem Baume ſeine naturliche Ansbildung bes ſchraͤnken ſollte. Der Herr Vexfaſſer ſagt: Auf die Kenntniß von dieſem Grundſaz grüns det ſich das Niederbeugen der Aeſte, ein Mittel, wodurch man dem Gang des Saftes Hinderniſſe in den Weg legt, und ihn ndthigt, fi) nach andern Trieben zu wenden. Wenn daher ein Aſt zu ſehr ins Holz treibt, ſo darf man ihn mehr oder weni— ger neigen, um ſeinem Wachsthum Schranken zu ſezen, und im entgegengeſezten Fall, wenn z. B. der ſeitlich ausgeſtrekte Aſt eines Spalliers abma— gert, beſtimmt man dadurch den Saft, ſich dahin zu begeben, daß man dieſen Aſt zu einer mehr oder weniger ſenkrechten Lage, nach Beduͤrfniß, auf— richtet. Wenn man daher befuͤrchtet, daß ein Baum ſeine unteren Zweige verliere, ſo hindert man den Saft, ſich in den Gipfel zu begeben, dadurch, daß man die oberen Aeſte neigt. Einige Schriftſteller empfehlen, in dieſem Fall lang zu ſchneiden, und was dieſes anbelangt, ſo muß ich daruͤber eine Bemerkung machen. Es iſt ſicher, daß, wenn man dieſe oberen Aeſte lang ſchneidet, dadurch verhindert wird, daß ſie ſich nicht zu ſtark wachſendem Holz und frechen Aeſten erheben, und der Grund davon iſt ſehr einfach; der Saft, anſtatt ſich auf einem oder zwei Triebe zu concentriren, (was der Fall geweſen waͤre, wenn man kurz ge— ſchnitten haͤtte) und ſie zu frechen Aeſten zu entwi— keln, iſt gendthigt, ſich in zwölf oder fuͤnfzehn zu vertheilen, die er ernaͤhren muß, und welche nur die gehoͤrige Entwiklung erlangen. Iſt aber die Menge des Saftes, welche fuͤnfzehn kleine Aeſte ä — ů — ——— nn Verehrer ſich gegenſeltig unterrichten, ihre Vemerkun⸗ gen ſich mittheilen, und ihre Schaze und Beduͤrfnulſſe ſich taufben konnten; obglelch vielleicht kein Land, durch ſeine Lage, durch die Verſchiedenheit ſeiner Climate, welche durch eine eben ſolche Verſchiedenhelt feiner Regkonen hervorgebracht worden, geekgneter ſeyn mag, um eln theoretiſches und praktiſches Inſtktut fuͤr den Garten⸗ Bau zu gründen. et Frankreich, das Land, wo Wiſſenſchaften und Künfte fett einem halben Jahrhunderte fo raſche Fortſchritte gemacht haben, kann laͤuger zurüuͤkſtehen. Sie, meine Herren! dle Sie Freunde der Gärten, der Dbftbaum= Anlagen und der Blumen find, Sie find daher in dieſer Beziehung nicht erfordern, nicht eben ſo groß, oder noch betraͤchtli— cher, als diejenige, welche zu Gunſten von zwei großen abgeleitet wird? Ich denke, ja; und da folglich die Summe des Aufwandes gleich iſt, ſo werden die untern Aeſte immer noch der nemlichen Menge Saftes beraubt. Dieſes Mittel, das Gleich— gewicht herzuſtellen, iſt alſo fehlerhaft und ſeine Anwendung verwerflich. Wenn man nicht damit. zu Stande kaͤme, dem Wachſen eines Aſtes durch Neigung deſſelben Schranken zu ſezen, ſo muͤßte man lieber das Niederbeugen der Aeſte, oder eine halbe Umdrehung, oder etwa auch noch den ring— förmigen Einſchnitt anwenden, als lang ſchneiden. Fortſezungen folgen. Beſſeres Mittel, Kreße im Winter im bloßen Waſſer wachſend zu machen. (Siehe Gartenzektung No. 3. pag. 28. h. Is.) Man laͤßt ſich eine kleine Pyramide von Holz machen; dieſe uͤberzieht man alsdann mit grobem Tuch, Flanell oder ſonſtigem wollenen Zeuge, macht ſie ſtark naß, ſtreut dann Samen hin und erhaͤlt ſie beſtaͤndig angefeuchtet und naß. Nach einigen Tagen hat man eine ganz gruͤne Pyramide, oder ſonſtigen andern Gegenſtand nach beliebiger Form. Man thut auch wohl, dieſen in einen Teller zu ſtelleu. v. W“. Mittel wider die Raupen. Gegen die Wanderraupen werden Strohkraͤuze, 1 Fuß unter der Krone, ſo angebracht, daß die Halmen⸗ Enden nach unten ſind, empfohlen. jezt vereint, um elner ſolchen Ausnahme ein Ende zu machen. Sie ſind es daher, denen Frankreich ſeine erſte Gartenbau-Geſellſchaft, und alle Aufmunterungen und Beifplele, welche dieſe Kunſt von einem Juſtktut erwar⸗ tet, das ausſchließlich für ihre Vervollkommnung und ihre Fortſchritte beſtimmt iſt, zu dauken hat. Zahlreiche Geſellſchaften des Gartenbaues haben ſich bereits in andern Staaten Europens und Amerkkas ge⸗ bildet, und viele haben ſchor treffliche Fruͤchte Ihrer nuͤz⸗ lichen Arbeiten geaͤrndtet; ſo haben die Staͤdte London, Petersburg, Berlin, Brüfel, Gent, Harlem, Loͤben, 1558 Bruͤggo, Cortrick, New⸗Pork, aͤhuliche Verei⸗ ulgungen gebildet; einige find- reichlich dotkrt, andere beſizen ausgedehnte Gaͤrten und ſchoͤne Gewaͤchshaͤuſer, 72 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Obſtbaume-⸗Verkauf.) Berelts im Jahre 2828. habe ich (Nro. 17. dieſer Blätter) den Freunden der Pomologie ein Verzeichniß meiner Obſtpflanzungen be= kannt gegeben. Für die bisher gegebenen Beweiſe des Zutrauens von vielen pomologiſchen Freunden, ſehe ich mich verpflichtet, meinen waͤrmſten Dank hiemit abzu— atten. r ugleih habe ich mit Vergnügen mehrmal anzu- kundigen, daß gegenwärtig bei mir wiederum einige 1000 hochſtaͤmmige Aepfel- und einige 100 Blirnbaͤume, vom 1. und 2. Range, herangewachſen find, welche ſich durch ſchoͤnen Wuchs und regelmäßig gezogene Kronen beſonders auszeichnen. Sie find 4 bis 5 Jahre alt, haben im Durchmeſſer 2 bis 2 Zoll, und an Stammhoͤhe bis zur Krone 6 bis 6% Schuh; auch haben ſchon viele derſelben getragen. Ich empfehle mich daher zur gütigen Abnahme, und verſtchere, nach Verſchiedenheit der Groͤße gewiß die bil- ligſten Preiſe einzuhalten. Brunnenthal naͤchſt Scheerding am Inn. Sof. Boͤheim, Schullehrer. (Samen ⸗Feilbietung.) Mit einem compfetten Lager von circa 60 Arten Kuͤchenkraͤuter, Tabak und Oel gebenden Samen; 200 Gemuͤſe-, 30 Arten Futter: Gräfer und Klee; auslandifhen Getreide- und circa 100 deutſchen und amerikaniſchen feltenen Laub- und Nadel- Holz- Samen für Forſt- und engliſche Garten- Anlagen, dann ſchoͤnen Topf- und Landblumen-Samen, empfehle ich mich zu genelgten Aufträgen unter Zuſicherung beſter Bedienung. Joh. Thom. Hofmann in Nürnberg. So mancher Blumenfreund hat ſchon die Klage ge— fuͤhrt, daß ihm ſeine Aurikeln und Primeln, welche er ausfaen ließ, nicht aufgegangen find, und der Samen— Händler trägt die Schuld. Mehrjährige Verſuche über- zeugten mich, daß die Saat im Fruͤhjahr, fo wie die Bedefung mit Erde, die unſicherſte, dagegen die vor Winters die untruͤglichſte ſey. Ich lleß nemlich ein Kaft: — — ͤ . — — — — viele von ihnen aber veranſtalten jaͤhrlich Ausſtellungen der ſchöͤnſten und ſeltenſten Pflanzen, ſowohl aus ihren eigenen Gewächshaͤuſern, als aus denen der benachbar— ten Garten⸗-Freunde, und erkennen Denjenigen, welche die ſchöͤnſten Blumen oder die nuͤzlichſten Pflanzen vor⸗ zelgen, Medaillen und Preiſe zu. 2 Sie, meine Herren, welche unter Sich Mitglieder der Sektion, der Botanik, der Landwirthſchaft, der Aka— demle der Wiſſenſchaften, der koͤnigl. Central-Geſell⸗ ſchaft des Akerbaues, und endlich eine große Zahl be⸗ rühmter Botaniker, Liebhaber, Direktoren und Elgen— thuͤmer der ſchoͤnſten Gewächs-Haͤuſer und der erften Pflanzſchulen Frankreichs eien, vereinigen: Sie dürfen Sich ſchmeicheln, eben fo gluͤkliche Reſultate, wie dle ver- — — — chen mit verwitterter Holz-Erde, welche mit / leichter Garten⸗Erde gemiſcht wurde, füllen, die Erde ganz eben abſtreichen, etwas geſchnittenes Moos dünn darauf ſtreuen, den Kaſten auf die Winterſeite im Garten ſtellen, und ſaͤete, fobald der erſte Schnee fiel, meinen Samen auf das eingeſchneiete Käftchen, und überließ es feinem Schikſal. Im Frühjahre ließ ich es fleißig begießen, wo ſo— dann im Mai und Juni die Pflänzchen zum Vorſcheln kamen, die ich im Spaͤt⸗Herbſte oder naͤchſten Fruͤh⸗ Jahr auf das Gartenbeet bringen konnte, welches eben⸗ falls mit ſolcher Erde zugerichtet war. Dieſe Kinder der Flora, von der Wiege an unverzaͤrtelt, wachſen nicht allein ſebr ſchnell, ſondern trozen der ſtrengſten Kalte ohne alle Bedekung. Samen und Ableger kann ich abgeben. \ Der Obige. (Samen- Anerbieten.) Bei dem herannahen⸗ den Frühling empfiehlt ſich die unterzeichnete Samen- Handlung zu gütigen Aufträgen auf alle Arten Gemuͤſe⸗, Blumen-, (worunter mehrere neue Sorten) Gras- und Wald⸗Samen, unter welch leztern fi feiner Wohlfeil⸗ heit und Güte wegen beſonders Pinus sylvestris, For: ren⸗Samen auszeichnet; auf alle Arten Klee, die die— ſes Jahr ſehr billig find. Eben fo iſt ganz achte ruſſiſche Leinfaat, achter franzoͤſiſcher Krapp-, Saflor-, Waid⸗ und Wauſamen ıc., weißer Maulbeer-Samen von der aus— gezeichnetſten Guͤte, wovon die Keimkraft jedes Korns verbürgt werden kann, fo wie fihwarzer und rother Maulbeerbaum- Samen, einfache und gefüllte Tubero— fen, Ranunkeln, Auemonien, Amarillis formosissima und andere Amarillis- Arten, gefüllte und einfache Ge- orginen, Ferraria tigrida, die vorzüglichften Glas- und Warm = Hauspflanzen; ausgezeichnet ſchoͤne Nelken, Roſen und Aurikeln 1c. zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere tauſend ein-, zwei-, drei- und vierjährige, fo wie ganz große, 6 bis 7 Schuh hohe weiße Maulbeer⸗ Bäume zum Verkauf bereit. J. G. Falke, Kaufmann und Samenhaͤndler in Nürn- berg, Karthaͤuſer Gaſſe Lit. L. Nro. 1064. ſchledenen Geſellſchaften, mit denen Sie Sich in Ver— bindung ſezen werden, erreichen zu können. Wie diefe, werden auch Ste den Geſchmak zum Gartenbaue ver- breiten; wie dieſe, werden auch Sie nuͤzliche Keuntniße unter der arbeitenden Klaſſe unſerer Gartner, die nur der Aufklaͤrung bedürfen, verbreiten. Endlich werden Ste, meine Herren, durch Ihre Arbeiten zeigen, daß Ihre Geſelllſchaft des beſondern Schuzes Karls X, unſeres er— habenen Monarchen, würdig fft, den als ein erhabener Be— ſchuͤzer der Künfte und Wiſſenſchaften die Garten-Ge— ſellſcaft zu London an der Syize ihrer Correſpondenten zu zählen, ſtolz iſt; Sie werden zeigen, daß fie würdig tft, königli Geſellſchaft des Gartenbaues benannt zu werden.“ N — — . od In Commiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Geſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftimter an. Der ganziährlibe Preis Ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. \ Allgemeine deutſche Zane i been g. Herausgegeben bon der praktischen Gartenbau⸗ Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. N. v1. y ahrgang. No. 10. 4. März 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — ueber den käͤnſtlichen Baumfchnitt. Fortſezung. Fortſezung neuer Mitglieder. Ihre Wohlgeborn, Mademolſelle Loulſe Corthum, Ehrenmitglied der Naturforſchenden Geſellſchaft in Halle, zu Zerbſt im Anhalt-Deſſau. Seine Hochwuͤrden, Herr Johann Du Mont, Pfarrer, Dekan und Bezerks-Schul-Inſpector zu Obermoſchl im koͤnigl. bayer. Rheinkreiſe. Seine Wohlgeborn, Herr Kaſpar Jung, Kreis- und Stadtgerlchts-Rath zu Bakreuth in Bayern. — Johann Nepomuk Prieſtersberg, Hochfuͤrſtlich von Stahremberg'ſcher Guͤter-Inſpector in Wlen. — Johann Caſpar Grimm, Kaufmann zu Gotha. — C. D. Forcke, Partikulter zu Hildesheim im Han— noͤverſchen. Georg Langſchmid, Kaufmann zu Grabau in Meck— lenburg Schwerin. Mar Pindl, Hammerwerks-Beſizer zu Edlhauſen bei Regensburg in Bayern. Joſeph Marla Weinig, Kreis- und Stadtgerichts⸗ Protokolliſt zu Amberg in Bayern. A. L. Maſch, Hofrath zu Mirow im Mecklenburg Strelltz'ſchen. Eduard Bokelberg, Wegbauführer zu Sprakenſehl im Fuͤrſtenthum Luͤneburg. Nachrichten aus Des Obſtbaumfreund's Freund und Dank. Die geneigten Leſer erwelſen unſerm juͤngſten Sohne, dem Obſtbaumfreund, überall wo er hinkommt, fo viel Liebe uud Ehre, daß fein Entzüfen und Dank darüber ohne Grenzen ſind. Wir haben die angefangene bedeutende Auflage dle— ſes Blattes bereits erhöhen müffen, und erhalten von allen Seiten fortwährende Beftätigungen des immer mehr zunehmenden Intereſſes diefer Schrift. Ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Fortſezung. Vierte Regel. §. 8. Der Saft entwikelt auf einem kurzgeſchnit— tenen Aſt viel kraͤftiger wachſende Triebe, als auf einem langgeſchnittenen. Der Grund davon iſt ſehr leicht zu begreifen; da er nur eine oder zwei Triebe zu entwikeln hat, ſo wird er offenbar weit ſtaͤrkere Triebe entwikeln, als wenn er ſich zwiſchen fünfzehn oder zwanzig haͤtte vertheilen muͤſſen. Die Anwendung dieſer Regel iſt ſehr nuͤzlich, denn da ein ſehr kraͤftig wachſender Aſt nur ſehr ſelten in die Frucht treibt, fo wird man in allen Fallen kurz ſchuelden muͤſſen, wo man ſtarkes und wohlgenaͤhrtes Holz zu erhal— ten wuͤnſcht, deßwegen muß man aber nicht glau— ben, was einige Schriftſteller ſagen, daß der Saft nach einem abgekuͤrzten Aſt ſtaͤrker hinfließe, als nad) einem andern.“ Es geht daraus hervor, daß wenn irgend ein Theil von einem Baum weniger kraͤftig waͤchst, als ein anderer, ſey es, daß er ſich durch eine große Produktion von Früchten erſchoͤpft habe, oder an einer Krankheit leide, ſo erhaͤlt man dadurch, daß man ihn zwei oder drei Jahre kurz ſchneidet, Frauendorf. Es iſt uns lieb, daß auch unfere Idee eines Unter— haltungsſtuͤbchens algemein guͤnſtig aufgenommen wurde. »Den Unterhaltungen im Gartenſtuͤbchen“, heißt es in einer Zuſchrift aus Würzburg, „wuͤnſchten wir recht ſehr perſoͤnlich beiwohnen zu koͤnnen, beſonders da hler eine ſcherzhafte — nicht Schul-Sprache gefuͤhrt wird; es ſoll ja nicht eln ſtrenger ſyſtematiſcher Unterricht, ſon— dern nur ein Mitthellen Deſſen ſeyn, was Einem bei der Arbeit Freude uud Vergnügen gemacht, was Einem als unerwartet, inopinatum, vorgekommen; Einer (10) 74 eine hinlänglihe Menge Holz, um den Saft wieder dahin zu führen, dem Theil fein kraͤftiges Wachs⸗ thum wieder zu geben, und durch dieſes Mittel das ndthige Gleichgewicht in allen Theilen des Gewaͤch⸗ ſes wieder herzuſtellen. Fünfte Regel. 6. 9. Der Saft ſtrebt immer dem Ende der Aeſte zuzufließen, und entwikelt daher das am Ende ſtehende Auge kraͤftiger, als die ſeitlichen. Dieſe Bemerkung läßt ſich haupſaͤchlich bei den jungen Baͤumen machen. Man muß deßwegen alle Mal, wenn man die Verlaͤngerung eines Aſtes be— abſichtigt, auf das kraͤftigſte Holzauge ſchneiden, und über demſelben weder Fruchtzweige, noch uns mittelbare Traͤger der Fruchtknospen ſtehen laſſen, welche die naͤhrenden Säfte davon ableiten koͤnnten; und auf dieſes Auge muß man feine ganze Auf: merkſamkeit richten. Seine Auswahl erfordert viele Ruͤkſichten. Wenn man z. B. mit einem Spallier zu thun hat, ſo muß man es nicht allein immer nur an der Stelle ſtehen laſſen, wo man Holz nöthig hat, ſey es zur Verlaͤngerung eines Mutter-Aſtes oder zu der eines Gliedes, ſondern es muß auch uͤber oder unter dem Aſt ſtehen und niemals auf den Seiten. Bei einem Kunkelbaum treten andere Ruͤkſichten ein: wenn die Art des Baums ſeine Aeſte zu ſehr wagerecht zu ent— wikeln ſtrebte, was ſehr ſelten der Fall iſt, ſo muͤßte man auf ein Auge auf der dem Stamm zugekehrten Seite ſchneiden, um ihm die Aeſte zu naͤhern. Wenn im Gegentheil, was weit haͤufiger der Fall iſt, die Aeſte zu ſehr ſich dem Baum zu naͤhern d. i. zu ſenkrecht aufzuſteigen ſtrebten, ſo muͤßte man immer auf ein nach auſſen zu, auf der von dem Stamm abgekehrten Seite ſtehendes, Aug ſchneiden. Sind endlich die Baͤume in dem Fall, an eini— gen ihrer Theile von Zweigen entbloͤßt zu werden, ſey es durch einen Zufall, oder durch ein ſchlechtes Beſchneiden im vorigen Jahr, oder durch ein durch Krankheit verurſachtes Abſterben, ſo ſucht man die Leere wieder auszufuͤllen, indem man auf Augen ſchneidet, die der Seite zugekehrt ſind, welche man mit Zweigen verſehen will. N Sechste Regel. $. 10. Wenn man einen Aſt ganz unterdruͤkt, ſo kommt der Saft den benachbarten Aeſten und Zweigen zu gut. Wenn ein Aſt bis auf den Grad erſchoͤpft iſt, daß man nicht hoffen darf, ihn wieder herſtellen zu koͤnnen, wenn er von einem Krebs oder einer andern Krankheit ergriffen iſt, deren Heilung lang— wierig und zweifelhaft iſt, oder endlich, wenn er auf einem regelmaͤßig geſtalteten Baum einen Plaz einnimmt, wo er die Symmetrie ſtoͤrt, ſo muß man ihn ohne Anſtand wegnehmen. Die benach— barten Aeſte erſezen ihn bald auf eine fuͤr die Zier— lichkeit der Formen vortheilhaftere Art; und wenn man ihn wegen einer Krankheit wegnimmt, ſo erfordert dieſe Erſezung eine viel weniger lange Zeit, als wenn man verſucht, ihn zu heilen, an— ſtatt ihn abzuſchneiden. Gleichwohl rathe ich den Baumpflanzern, ſich immer wohl zu beſinnen, ehe ſie ſich entſchließen, einem Baum einen großen Aſt abzunehmen; denn bei allen Vorſichtsmaßregeln, die man nehmen kann, ſchadet dieſe Verſtuͤmmelung doch immer dem Baum, und um deſtomehr, je älter er, und je größer die Wunde iſt. Man muß ſich daher nur durch die aͤußerſte Nothwendigkeit dazu beſtimmen laſſen, und die angegebene Regel iſt nur fuͤr Aeſte von zwei, drei oder hoͤchſtens vier Jahren allgemein giltig. kommt, der Andere geht. So oft es heißt: Hereln: iſt ſchon jedes Ohr geſpizt, um was Ergözendes zu ver⸗ nehmen; es thut mir leld, daß ich nicht auch das Her⸗ ein, vernehmen kann. — Wir lachten herzlich über den Ausbruch des Krieges im Gartenſtuͤbchen, und ſahen uus um, ob denn die Blumentöpfe alle deſeltiget waͤ⸗ ren, aus welchen etwa die Kartaͤtſchen geſchoſſen werden könnten; es iſt uns gar nicht bange darüber geworden, und ſahen mit Vergnuͤgen, daß die Reden der Staͤnde⸗ Herren im Gartenſtuͤbchen nur Mittheilungen der Anz ſichten find, lm Ganzen die Herzen nur mehr vereinigen,“ Eine andere Zuſchrift aus der Feder des Hrn. Magist. Lipp zu Leutkirch möge hier ebenfalls Plaz finden: „Der Obſtbaumfreund fit bereits auch ſchon un⸗ ſer Freund und Buͤrger, und duͤrfte, wenn er ſich wohl haͤlt, und unſer ganzes Zutrauen zu verdienen wiſſen wird, demnaͤchſt noch ſicher unſer Herzensfreund werden. Seinen Herrn Onkel, den wakern Simon Strüf (diefen Namen leſe ich immer fo gerne und mit Achtung ruͤkwärts) wollen wir auch noch einzuladen, uns nicht langer fäumen! — Und fo werden wir kn wech⸗ ſelſeltigem Vertrauen, und Madame Frauendorf am 75 Siebente Regel. $. 11. Die Aefle, in welche viel Saft zufließt, erzeugen viel Holz und wenig Fruͤchte, diejenigen im Gegentheil, in die er ſich nicht in großem Ue— berfluß begiebt, erzeugen viel Fruͤchte und wenig Holz. Aus dieſem Grundſaz kann man den Schluß ziehen, daß, wenn ein Aſt zu ſehr ins Holz treibt, es nur darauf ankommt, den Saft durch irgend ein Mittel abzulenken, z. B. durch wagerechtes Neigen, um ihn zum Fruchttragen zu noͤthigen. Will man ihn im Gegentheil ins Holz treiben laſſen, ſo richtet man ihn auf, und concentrirt allen Saft auf zwei oder drei Triebe, indem man ihn kurz ſchneidet und uͤber zwei oder drei Augen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß, wenn man ihn uͤber einem oder zwei Augen abſchneidet, man Aeſte mit ſtarkem und kraͤftigem Holz erhaͤlt; ſchneidet man ihn zur Haͤlfte ſeiner Laͤnge, ſo liefert das obere Drittel Holzaugen, das mittlere Fruchtzweige und das untere Drittel Zweigchen, welche unmittelbar Fruchtknospen tra— gen; wenigſtens iſt dieß der Gang der Natur bei ausgewachſenen Baͤumen, und bei gewoͤhnlichen Aeſten, welche weder zu ſchwach ſind, noch zu lebhaft wachſen. Oft wachſen auf einem Vaum Aeſte von außer: ordentlichem Wachsthum, welche die Gaͤrtner nicht zum beſten Freſſer (Raͤuber oder freche Aeſte) nennen. (Diel nennt fie. Wuchertriebe.) Sie laſſen es ſich an— gelegen ſeyn, dieſe Aeſte kurz zu fchneiden, und durch dieſe unpaſſende Operation unterhalten ſie dieſelben in einer außerordentlichen und unnuͤzen Vegetation. Viel einfacher iſt es, ſie ſehr lang zu ſchneiden, oder gar nur ihr Ende abzukneipen, ſie zu neigen, und fie fo zum Fruchttragen zu noͤthigen. Solche Aeſte können ſehr viel werth werden, und man muß ſie nicht wegſchneiden, außer wenn ſie den Baum zu verunſtalten drohen. Achte Regel. §. 12. Je mehr der Saft in feiner Circulation Hinderniſſe findet, deſto mehr bringt er Frucht⸗ Zweige und Fruchtknospen hervor. Dieſer Grundſaz ſtuͤzt ſich auf das natuͤrliche Beſtreben aller Gewaͤchſe, den Augenblik ihrer Frucht: Bildung zu beſchleunigen, wenn irgend eine nach— theilige Veraͤnderung oder Schwaͤchung ſie mit einer vorzeitigen Zerſtoͤrung zu bedrohen ſcheint. Er erklaͤrt auf eine ſehr natuͤrliche Weiſe, wie das Niederbeugen, das Drehen, der ringfoͤrmige oder der Laͤnge nach gemachte Einſchnitt, indem ſie dem Gang des Saftes Hinderniſſe in den Weg legen, einen bis daher unfruchtbaren Aſt beſtimmen, Frucht zu tragen. Es ſcheint, daß die Alten dieſe Erſchei— nung des Pflanzenlebens kannten, oder wenigſtens ahneten; denn wenn ſie einen zu lebhaft wachſenden Baum dahin bringen wollten, Fruͤchte zu tragen, ſo machten ſie in ſeinen Stamm einen tiefen Ein— ſchnitt, oder ein Loch, in welches ſie einen Pflok von trokenem Holz brachten. Neunte Regel. §. 15. Jeder feiner Triebe beraubte oder abge— kneipte Aſt bringt durch den Ueberfluß von Saft, welcher keinen Ausweg in der Entwikelung des Hol: zes findet, eine große Menge von Fruchtzweigen und Fruchtknospen hervor. Damit aber dieſer Grundſaz ſeine ganze Wir— kung hervorbringe, und ſeine richtige Anwendung erhalte, muß dieſe Operation zur Zeit des Auspuzens vorgenommen werden, d. i. nach der erſten Saft— Bewegung, und nicht im Anfang der Vegetation; —————— — — —ͤ — — — — Arme führend — den ſchoͤnen Pfad durch Gaͤrten-Auen luſtwandeln! Seine Hochwuͤrden, unſer Hr. Schul-Inſpektor Sanens iſt fo ziemlich wohl, und empfiehlt ſich Ihnen in den zärtlichften Ausdruͤken. Auf den 28. d. M. wird er dahler bei Gelegenheit der 4. jaͤhrl. Conferenz mitten unter uns 20 Lehrern wle ein liebender und ge= llebter Vater ſizen. Da werde ich auch wieder, wie ge: wöhnlich, das Baumweſen an die Reihe der Tagesord— nung bringen. — Die Gartenzeitung hat bei ihrem um⸗ laufe ſchon einige Jahrgänge zuruͤkgelegt. Wo fie ein⸗ kehrt, entzuͤkt und begeiſtert fie; fie, dieſe herrliche Frau, beſizt elne gewiſſe Zartheit, Unbefangenheit und Ve— ſcheldenhelt, die Aller Herzen einnimmt; kein Wunder, daß ſogar ſonſt muͤrriſche Männer ihr huldigen! Ihr Mann Pomiamicus, mit dem fie ſich vor ein Paar Mo⸗ naten Eopuliren ließ, (dieſes holde Brautpaar ſoll ſich in einer Niſche oder Laube elnes Gartens gefunden, und — liebaewonnen haben —) wird auf gleiche Welfe chro⸗ nologiſch und abgemeſſen jeden Monat ein Individuum unſers Leſevereins beſuchen, und nicht weniger freund⸗ liche Aufnahme, als jene Edle finden; und welch ſchoͤnes (107% 76 denn würde man fie in den erſten Tagen des Fruͤh— lings machen, fo würde ſich das Cambium durch die Rinde Luft machen, und neue Knospen erzeugen, die ſich bald zu Holz entwikeln wuͤrden, oder der Baum wuͤrde durch eine Art von Ueberfuͤllung zu Grunde gehen; und in dieſem Fall kuͤndigt ſich die Krankheit durch das Gummi oder durch unheilbaren Krebs an. ‘ Wenn man daher bei einem ins Holz treiben- den Aſt alle gewoͤhnlichen Mittel ohne Erfolg er— fhopft hat, wie das ſehr lang Schneiden, das Neigen, das Niederbeugen oder Drehen, ſo kneipt man ſein Ende ab, und nimmt ſeine ſeitlichen Triebe weg; wodurch er bald dahin gebracht wird, Fruͤchte zu tragen. Zehnte Regel. 9. 14. Je mehr man einen Baum nöthigt, Frucht zu tragen, deſto mehr erſchoͤpft man ihn; jemehr man ihn im Holz erhaͤlt, deſto mehr nehmen ſeine Kraͤfte zu. Dieſer Grundſaz zeigt den Gaͤrtnern an, wie ſie ſich verhalten muͤſſen, wenn ſie lange Zeit gute Erndten von ſtarken Baͤumen erhalten wollen; ſie werden ſie nie überladen, und die Früchte werden um fo größer, beſſer und reichlicher ſeyn. Der lezte Punkt möchte vielleicht außerordentlich ſcheinen, wenn ich ihn nicht erklaͤrte. Es iſt allgemein bekannt, daß wenn ein Baum eine große Menge Fruͤchte hervorgebracht hat, er gewöhnlich ein, zwei oder drei Jahrgaͤnge nichts trägt. Die Urſache davon iſt die, daß der ermattete Baum, nachdem er ſeine Fruchtſpieße oder Frucht— knospentraͤger erſchopft hat, gendthigt iſt, auf neuem Holz andere zu erzeugen. Da aber dieſe Theile meiſtens zwei oder drei Jahre zu ihrer Ausbildung brauchen, ſo iſt es klar, daß ſie in dieſem Zeit— raum keine Frucht geben koͤnnen. Kann ein Baum, er mag mit Fruͤchten ſo uͤber— laden ſeyn wie moͤglich, in einer einzigen Erndte eben fo viel geben, als in drei gewöhnlichen Erndten? Die Frage iſt nicht ſchwer zu beantworten, und ich kann mit voͤlliger Gewißheit das Gegentheil verſichern. Wenn daher drei Erndten, die in der Qualitaͤt den Vorzug haben, eben ſo viel oder noch mehr werth ſind, als eine, deren Fruͤchte klein, grieſig und ohne Wohlgeſchmak find, jo muß es vortheil— haft fuͤr den Gaͤrtner ſeyn, ſo viel wie moͤglich ein jaͤhrliches Gleichgewicht der Erzeugniſſe fuͤr die ganze Lebensdauer des Baums zu unterhalten. Zu dem Ende laͤßt er beim Beſchneiden nur eine ſolche Menge von Fruͤchten ſtehen, welche der Baum ernaͤhren kann, ohne den Holzaͤſten zu ſchaden, und folglich ohne in ſeiner Conſtitution zu leiden. Ich habe oft Gartenliebhaber geſehen, welche ihren Gaͤrtner mit einer Art von Begeiſterung be— wunderten, weil ſich ihre Baͤume unter ſeiner Hand mit einer ungeheuren Menge von Fruͤchten bedek— ten: wenn der nemliche Gaͤrtner ein ſolches Wunder in meiner Anſtalt hervorgebracht hatte, fo. hätte ich ihm auf der Stelle die Thuͤre gewieſen; ich haͤtte nach ihm wieder beſchneiden laſſen, und waͤre nicht in den Fall gekommen, wie die Liebhaber, zu ſchließen, daß ein Pfirſichbaum als Spallier gezogen nur zwoͤlf oder fuͤnfzehn Jahre lebe, und daß ein ſpinnroken— foͤrmiger Birnbaum nicht länger daure, als zwan— zig oder fuͤnf und zwanzig Jahre. Die Geſundheit und die Lebensdauer eines Baums haͤngen von dem wohl berechneten Gleichgewicht ab, welches der Gärtner in der Erzeugung der Frucht— Aeſte und der Holzaͤſte unterhaͤlt, und muͤßte man einige von den einen oder den andern aufopfern, ſo bleibendes Denkmal wird ſich dleſes ſchaffende Götter- Paar in den Gärten und Herzen ſtiften! Kinder und Kendskinder werden es nach Jahrhunderten noch dankbar ſegnen! — — 8 Meinen, ſelt 1820 entſtandenen Garten habe ich nun zur Voͤlle mit melſtens guten, auch vorzuͤglichen Obft: Sorten angepflanzt, und auch ſchon ſuͤße Fruͤchte meines Strebens zu Genuße bekommen. Wle koͤſtlich diefe ſind! Aber wle doch der menſchliche Gelſt (kein Stillſtands— Weſen) it! Das Immervoranſtreben findet hier gar kein Zlel. Erſt dachte ich faſt nur auf Nuzen; nun ſoll ſich auch Vergnuͤgen dazu geſellen! — Nebſt dem, daß ich jezt auch einen mehrfachen und größern Flor aus der Vlumenwelt wuͤnſchte, traͤume ich immer von der Seidenzucht, und frage in den umliegenden Her— ſchafts⸗Garten nach welßen Maulbeer-Baumchen; kann aber keine erfragen. Ever oder Puppen der Selden— Raupen werden wohl gar nicht, oder aͤuſſerſt ſchwer zu bekommen ſeyn. — Wenn ich auch ſelbſt nicht Plaz und Zelt zu ihrer Pflege habe, denke ich dabet, und auch die Kunſtgriffe 1c. nicht verſtehe, fo könnte fie etwa mit der Zeit ein Anderer haben, oder ſich eigen machen. Auch wäre es beſſer, von den erjteren wegzunehmen. Das wenige, was man in einem Jahrgang verlieren koͤnn— te, und noch mehr, wuͤrde durch das Ergebniß der folgenden Erndten erſezt werden. Eilfte Regel. $ 15. Die Fruchtknospen wachſen bei den ver— ſchiedenen Arten entweder auf dem Ende der. Zweige, oder laͤngs der Aeſte. Es ergibt ſich hieraus, daß nicht alle Obſt— Baͤume einem jährlichen Beſchneiden unterworfen werden koͤnnen, wenn man jährlich von ihnen ernd— ten will. So kann man z. B. den Miſpelbaum nicht beſchneiden; da ſeine Fruͤchte immer auf dem Ende der Zweige ſtehen, fo wäre man gendrhigt , ſie jedes Jahr wegzunehmen, wenn man die bizarren Formen, die er in ſeinem Wuchſe annimmt, ver— beſſern wollte. Eben ſo verhaͤlt ſichs beim Quit— tenbaum. Zwoölfte Regel. . 16. Bei den Kernobſt-Arten wachſen die Frucht— Kuospen am Gewoͤhnlichſten auf dem alten Holz, bei den Steinobſt-Arten dagegen auf dem jaͤhrigen. Auf die Kenntniß und ſtrenge Anwendung die— ſes Grundſazes gruͤnden ſich alle guten Methoden des Beſchneidens. Ich ſagte, daß ſich die Fruchtknospen bei den Kernobſtarten am Gewoͤhnlichſten auf dem alten Holz entwikeln, weil der Apfel- und Birnbaum manchmal eine Ausnahme von dieſer allgemeinen Regel machen. Damit aber der Leſer die Folgerun— gen, die ich daraus ziehen werde, beſſer begreife, glaube ich vor Allem ihn genau mit der Natur des Holzes und der Knospen in Beziehung auf ihr Pro— dukt und mit ihren Verſchiedenheiten nach Verſchie— denheit der Arten bekannt machen zu muͤſſen. iſt in unſerer Mitte ein Mann, Dr. Steiger, der (in Tyrol) in Bozen, in deren Umgegend namentlich die Seidenzucht ſtark und im Großen getrieben werden ſoll, längere Zeit war, und alle Vorkehrungen, Behand: lung, Ernährung, Aufbewahrung ic. auf's Trefflichſte verſteht. \ Auch die Bienen, von denen lch jezt nur 6 Stöfe theils in Strohkörben, thells in hoͤlzernen Halbkaͤſtchen be— ſize, (ich hatte von einem Stoke im sten Jahre ſchon 11 zuſammen bekommen, fie gingen aber theils wegen ſchlechter, kalter Witterung und der daraus entſtande⸗ 27 Dreizehnte Regel. $. 17. Bei den Kernobſtbaͤumen find alle Knos— pen, wenn ſie ſich entwikeln, ſo organiſirt, daß ſie nach den Umſtaͤnden Holzknospen, Fruchtzweige, oder unmittelbare Traͤger der Fruchtknospen hervorbringen konnen. Eine Holzknospe erkennt man leicht an ihrer Stellung, ſie ſizt immer unmittelbar auf dem Aſt, ohne irgend einen beſondern Traͤger oder Fuß, durch den ſie von demſelben entfernt waͤre. Ihre Geſtalt iſt duͤnne, mager, verlaͤngert; ſie iſt weniger in ſchuppige Haͤute eingehuͤllt, als die andern, und ihr Ende verlängert ſich in eine ſchaͤrfere Spize, die im Anfang ihres Wachsthums etwas gekruͤmmt iſt. Man findet fie am Gewöhnlichften in regel: maͤßigen Zwiſchenraͤumen auf den Trieben des vor— hergehenden Jahres und beſonders an ihrem Ende. Die Frucht- oder Bluͤtenknospen ſtehen auf kleinen Traͤgern von einer beſondern Beſchaffenheit, welche man Fruchtſpieße und Fruchtruthen nennt. Dieſe Traͤger ſind daher bei den Kernobſt-Baͤumen die wahren Fruchtzweige, (das Tragholz). Man erkennt die Fruchtknospen nicht allein an dieſen Ar— ten von Stielen, ſondern auch an ihrer Geſtalt. Sie ſind viel diker, als die Holzaugen, mehr in Schuppen eingehuͤllt, und nehmen eine mehr ab— gerundete Geftalt an. Die ſogenannte Fruchtruthe iſt ein kleiner Aſt, zwei bis fuͤnf Zoll lang, welcher ſich zuerſt aus einem Holzaug entwikelt hat, und einen Aſt her— vorgebracht hätte, wenn beſondere Umjtände eine hinreichende Menge Saft herbeigezogen haͤtten. Seine Rinde iſt gewöhnlich glatt, hauptſaͤchlich wenn er feine größte Länge erreicht hat, und man findet ihn auf allen Theilen eines Baums, welche nicht zu jung, noch zu alt ſind. Gleichwohl iſt es nicht ſel— nen Nahrungsloſigkeit ꝛc., theils vielleicht auch wegen nicht gehoͤriger Pflege und Behandlung ic. wieder bis auf 6 zu Grunde) und von denen ih ſchon 40 — 80 pf. Honig und 6 — bis 7 Pf. Wachs aͤrndtete, machen mir zum Nu zen ungemeine Freude. — Wie oft habe ich ſchon gewunſchen: wenn dle gute Madam Frauendorf auch bisweilen etwas von der Blenenzucht in ihre Vortrage aufnahme! Sind doch ſonſt die Frauenzimmer dem Zuker und Honkg (wer nehmen zum Kaffee ftatt Zu— ker jezt Honig —) von Natur aus nicht aobold? Und wenn wir unfere Sandwuͤſten, Moos: und Felſengruͤnde 78 ten, daß man einen Schoß vom nemlichen Jahr beim zweiten Trieb ein ſolches Aeſtchen hervorbringen, und andere durch die runzliche Rinde eines alten Aſtes oder ſogar eines Stammes hervorgehen ſieht. Ein ſolches Aeſtchen iſt faſt immer, beſonders an ſeinem untern Theil und an ſeinem Ende mit zwei oder drei Augen verſehen, von welchen man im Nothfall Holz erhalten koͤnnte; aber zu dieſem Zwek muͤßte man es uͤber zwei von dieſen Augen abneh— men und durch Abſchneiden der uͤber und unter ihm ſtehenden Triebe oder ſogar durch Abkuͤrzung des ganzen Aſtes den Saft dahin ziehen. Eine gute Fruchtruthe, welche nie verſtuͤmmelt wurde, kann mehrere Jahre hindurch dauern, und Frucht tragen. Die Hippe des Gaͤrtners muß fie daher immer vers ſchonen, wenigſtens, wenn ſie nicht am unrechten Plaz ſteht und den Baum nicht verunſtaltet. Wenn ſie an ihrem Ende einen Trieb hervorbringt, ſo bricht oder ſchneidet man dieſen im folgenden Jahr, nahe an ſeinem Anfang, ab. Der Fruchtſpieß iſt der unmittelbare Traͤger einer Fruchtknospe. Er entwikelt ſich am Oefteſten auf einem Aeſtchen von der beſchriebenen Art, aber oft auch auf einem Aſt mit altem oder jungem Holz. Er braucht gewoͤhnlich drei Jahre, oder noch mehr, um ſich zu bilden. Im erſten Jahr bringt eine Knospe, anſtatt ein einziges Blatt und in ſeinem Blattwin⸗ kel einen Holztrieb zu entwikeln, drei Blaͤtter und einen kleinen, eine bis vier Linien langen, Traͤger hervor, welcher der erſte Anfang von dem Frucht— Spieß iſt. Im zweiten Jahr bringt die Kuospe, die jezt ſchon runder und diker iſt, als eine Holz— Knospe, fünf Blätter hervor; der Träger verlaͤn— gert fih um einen halben Zoll, mehr oder weniger, und feine Rinde runzelt ſich ringfoͤrmig, fo daß das durch tiefe und unregelmaͤßige Falten gebildet wer— den. Im folgenden Jahr gibt er ſieben Blaͤtter (und manchmal, aber ſelten, feine Blüte). Die Knospe iſt alsdann beträchtlich größer, als ein Holz⸗ Auge, und kann nicht damit verwechſelt werden, ſelbſt von dem Ungeuͤbteſten; gleichwohl iſt ihre Geſtalt noch verlaͤngert; ihre Schuppen ſind an ihrem Ende trofen und braun, an ihrem untern Theil aber blaß⸗ gruͤn. Der Traͤger hat ſich noch verlaͤngert, und auf feinen Seiten, nahe am untern Theil der Knos— pe, zeigen ſich andere Knospen, welche im folgenden Jahre wieder neue Fruchtknospen hervorbringen. End— lich, im vierten Jahr entwikelt die erſtaunlich aufge— ſchwollene, faſt runde Knospe eine unbeſtimmte An⸗ zahl von Blättern, und in deren Mitte eine Dol- dentraube von Blüten. Der Fruchtſpieß hat als dann ſeine ganze Laͤnge erreicht, die Falten ſeiner Rinde ſind noch mehr ausgeſprochen, und die neuen Knospen, wenn welche da find, ſchon genugſam ausgezeichnet, daß man das Jahr beurtheilen kann, in welchem ſie ihre Fruͤchte geben werden. Die neuen Fruchtſpieße, von denen ſie getragen werden, ſind viel kuͤrzer, als die, auf welchen ſie ſtehen, und bringen ſehr ſelten mehr andere hervor. 1 Dieſes ſind die allgemeinen Regeln der Frucht— Bildung bei den Kernobſtbaͤumen; die Ausnahmen davon find aber außerordentlich häufig. Die jun⸗ gen und kraͤftigen Birnbaͤume entwikeln oft Frucht⸗ Spieße und Fruchtknospen auf jaͤhrigem Holz. Ich habe ſogar einigemal eine Knospe im erſten Monat ein kraͤftiges Reis treiben und dieſes gleich darauf in der Mitte feiner Länge eine Bluͤtenknospe ent— wikeln ſehen, deren Frucht im Julius anſezte, und, ehe fie abfiel, den dritten oder vierten Theil ihrer Größe erreichte. Dieſe Unregelmaͤßigkeiten find - bei den Apfelbaͤumen noch gemeiner, beſonders bei den auf Paradis-Apfelſtaͤmme gepfropften Apis— in ein gelobtes Land umſchaffen wollen, ſoll es da nicht auch von Milch und Honig fließen? Da ih noch fo. wenige Lehrjahre hierin beſtanden, und nichts Zuver— laͤſſiges erprobt habe, fo würde ich, wollte ich über die⸗ fen Gegenſtand auftreten, wahrlich ſchlechte Arbeit Lies fern; ich wüßte hierin vor der Hand nicht pofitiv zu Werke zu gehen, und müßte nur negative Vorſchrif⸗ ten beſtimmen, namentlich ſolche, die als am Meiften hinderlich und verkehrt ic. unterlaſſen werden ſollen. Ich würde alfo z. B. damit beginnen: a) Du ſollſt keine Nachſchwärme, im Herbſt gar keine, und im Frühjahr nur die beßten Stöfe kaufen! b) Du ſollſt den Blenen— Stand nickt auf die Wetterſeite und nicht gegen Nord richten, übrigens die Höhe nicht zu ſehr fuͤrchten! e) Du ſollſt durchaus Feine ganzen Körbe (die geſchloſſen find und keinen Dekel haben) ſondern lauter halbe und % Körbe oder vielmehr Käftlein (wenn dleſe nur wohl vor Froſt gedekt find) halten! d) Du ſollſt nicht drein ſchnei⸗ den, ſondern zu gelegener Zelt, (im Sommer nicht, ſon⸗ dern im Herbſte) wenn er brav ſchwer fit, oben ei⸗ nen halben oder / Körbe abheben! — nicht unten — wo Brut iſt! e) Du ſollſt feine Biene toͤdten (Droh⸗ 29 Aepfeln. Es geſchieht manchmal, daß auf dem Holz des vorhergehenden Jahres eine oder mehrere Bluͤ— tenknospen ſich im Monat April entwikeln, ſodann bluͤhen, und in dem darauf folgenden Herbſt ihre Frucht geben. Hieraus erhellt, daß wenn man von dieſen leztern Bäumen Nuzen ziehen will, man fie nicht eher beſchneiden muß, als bis die Entwiklung ſoweit vorgeruͤkt iſt, daß man dieſe Knospen vollkommen ers kennen kann, um fie nicht wegzunehmen; was noths wendig der Fall waͤre, wenn man das Beſchnei— den auf die gewöhnliche Art vornehmen würde. Man muß alsdann Holz ſtehen laſſen, welches man ſonſt unterdruͤkt haben wuͤrde; aber zur Zeit des Aus— puzens fangt man an, dasjenige wegzuſchneiden, auf welchem die Bluͤten oder Fruͤchte mißrathen ſind, und beim folgenden Beſchneiden verbeſſert man die Fehler in der Geſtalt. Uebrigens koͤnnen zufaͤllige Umſtaͤnde ſehr leicht die Beſtimmung einer Fruchtknospe im erſten, zwei— ten, dritten oder vierten Jahr verhindern. Wenn der Saft ploͤzlich zufließt, fo verſchwinden die Ei— genſchaften, an welchen man ihre kuͤnftige Frucht— Bildung erkannte, und man ſieht einen Holztrieb daraus entſtehen. Die Zeichen, welche ich von der Anzahl der Blaͤtter hergenommen habe, die ſich auf einer Fruchtknospe entwikeln, ſind noch unſiche— rer, indem Umſtaͤnde von geringerem Einfluß hierin beträchtliche Veränderungen hervorbringen. Vier zehnte Regel. $. 18. Bei den Stein-Obſtbaͤumen wachſen die Bluͤtenknospen gewoͤhnlich auf jaͤhrigem Holz, und verwandeln ſich nie in Holzknospen. Der Kirſchbaum und einige andere Arten ma— chen ſehr oft eine Ausnahme von dem erſten Theile dieſer Regel, deren ſtrenge Anwendung nur fuͤr den —— — ——— Ko nen zur gewiſſen Zeit ausgenommen) oder gar den Stof abſchlachten! — Das tft graufer Undank. () Du ſollſt die Blenenkoͤrbe im Herbſt, bevor Schnee fällt, nie ganz ſchlleßen, und im Fruͤhlinge nicht zu lange elnſperren! 6) Du ſollſt nicht fo liederlich ſeyn, wle eln ſchlechter Haus vater, der nie nachſieht, was die Selnlgen machen, ob kein Uebel, kein Feind eie. vorhanden etc. h) Du ſollſt nicht fo oft ſchwaͤrmen laſſen! Man ſtelle einen Halbe oder ½ Korb fogleih unter! Einmal wäre genug! — Da. bleiben fie ſtark und beherzt gegen Angriffe etc, 1) Du ſollſt nicht fo gelzig und wucherig feyn, fondern den Pfirſichbaum gilt, von dem ich nun die Geſeze der Fruchtbildung anfuͤhren will. Bei dem Pfirſichbaum findet man zwei Arten von Aeſten, die leicht von einander zu unterſcheiden find, deren Kenntniß aber durchaus nothwendig iſt, ehe man anfaͤngt, ihn zu beſchneiden. Die einen find die Holzaͤſte; fie find immer die ſtaͤrk⸗ ſten und am Lebhafteſten wachſenden, ſind wenigſtens einen Finger dik, und erreichen oft einen Durchmeſſer von einem Zoll und mehr, wenn die Baͤume jung, und in einer Lage und einem Boden ſind, die ihnen zuſagen; ihre Laͤnge kann in dieſem Fall von drei bis zu acht Fuß gehen. Eine Eigenſchaft aber, an welcher man ſie noch leichter erkennen kann, iſt die, daß ſie von dem Herbſt des erſten Jahrgangs an die gleichfoͤrmige und grauliche Farbe des alten Holzes annehmen. Die Fruchtaͤſte ſind bei den Pfirſichen, was die Fruchtruthen bei den Kernobſtbaͤumen; ſie un— terſcheiden ſich aber weſentlich darin, daß fie nur ein— mal Frucht geben, und, wenn man ſie ſtehen laͤßt, nur noch andere magere Fruchtaͤſte liefern. Sie ſind ſelten weniger als ſechs Zoll lang, und noch ſeltener erreichen ſie eine Laͤnge von dritthalb Fuß. Sie haben gewoͤhnlich die Dike eines kleinen Feder— Kiels, und wenn der Baum auch noch ſo kraͤftig iſt, werden ſie doch ſelten ſo dik, wie der kleine Finger. Sie zeitigen nicht wie die Holzaͤſte, und behalten im Gegentheil eine roͤthliche Farbe auf der der Sonne zugekehrten Seite, und ihre gruͤne Farbe, auf der Seite, welche gegen die Mauer ſieht. Man findet gleichwohl bei dem Pfirſichbaum eine Art von Fruchtaͤſte, welche man mit den Frucht: Spießen vergleichen koͤnnte, aber ſtets mit dem Un⸗ terſchied, daß ſie nur einmal bluͤhen; ſie beſtehen in einem kleinen, zwei oder drei Zoll langen Stumpf, lieben gerchen lieber zu viel als zu wenig belaſſen; fie verzehren nur, was lhnen dürftig iſt, und machens nicht wie oft Menſchen: Wenn dleſe viel haben, fo iſt viel hin! — 1) Du ſollſt keinen Aberglauben treiben beim Schoͤpfen (wobei ein Rauch — ſo auch wenn mau fonft was mit ihnen zu thun hat — gut fuͤrs Stechen iſt —) den Korb nicht mit Kräutern oder Milchrahm und dergl. beſchmleren (ein wenlg Honig da und dort iſt's Beßte) auch ulcht an der Senſe klopfen, das verſtehen die Bienen nicht. Dleß wären ungefähr die 10 Präli⸗ minar = Verbote.“ 80 welcher ringsum mit Bluͤtenknospen beſezt ift, und ſich au feiner Spize mit einer Holzknospe endiget. Bei den Steinobſtbaͤumen liefern, wie geſagt, die zur Bildung von Bluͤtenknospen beſtimmten Knospen nie ein Holzauge, woraus jedoch kein Nach— theil entſteht, weil die Bluͤtenknospen immer zur Seite einer Holzknospe ſizen, und man daher immer über denſelben beſchneiden kann, wenn es darauf an— kommt, einen neuen Aſt hervorzubringen. Um mit Sachkenntniß zu ſchneiden, muß man ein Holzauge von einer Bluͤtenknospe vollkommen unterſcheiden konnen, und die Sache iſt nicht ſchwer, wenn man etwas aufmerkſam iſt; denn von dem Monat Auguſt an ſind die Verſchieden— heiten ſtark genug, um ſie zu bezeichnen. Die Bluͤtenknospen ſind gerundet, dik und jede mit einem Blatt verſehen, das die Verrichtung hat, den Saft dahin zu ziehen, bis die Bluͤten Knospe ausgebildet iſt, worauf es, als unnuͤz, abfaͤllt; die Holzaugen ſind duͤnner, mehr laͤnglich und ſpiziger. Fuͤnfzehnte Regel. §. 19. Bei den Steinobſtbaͤumen bleibt jede Bluͤ— tenknospe unfruchtbar, wenn ſie von keiner Holzknospe begleitet ift. Dieſer Grundſaz, deſſen Richtigkeit anerkannt iſt, iſt ſchon vor langer Zeit aufgeſtellt worden, und gleich— wohl wenig Gaͤrtnern bekannt, ob man ihn ſchon nothwendig wiſſen muß, um den Pfirſichbaum ges hoͤrig zu beſchneiden. Die Fruchtaͤſte des Pfirſichbaums zeigen nicht alle die nemliche Anordnung in ihren Bluͤtenknospen. Auf dem einen ſizt eine einzige zur Seite einer Holz— Knospe; auf den andern ſizen zwei Bluͤtenknospen, eine auf der einen, die andere auf der andern Seite einer Holzknospe; auf einer dritten Art von Aſt iſt die Bluͤtenknospe von keinem Holzauge begleitet, und alsdann muß der Aſt, weil er unfruchtbar iſt, weggeſchnitten werden; denn wenn die Frucht auch — In Commlſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. —— —— en —— — Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter zur Reife Fame, was zuweilen der Fall ift, fo wuͤrde ſie doch nur von mittelmaͤßiger Beſchaffenheit ſeyn. Bei den oben angefuͤhrten Arten von Fruchtſpießen endlich haben die bouquetfoͤrmig verſammelten Bluͤ⸗ ten keine Holzaugen zur Seite ihrer Knospe, ſind aber nichts deſto weniger fruchtbar, weil der an der Spize ſizende Trieb hinreicht, ihnen die noͤthige Nahe rung zu verſchaffen: auch muß man ſie nie beſchnei— den, weil man es nicht thun koͤnnte, ohne das Holz- Auge wegzunehmen. Es iſt leicht einzuſehen, daß die Natur aus kei— nem andern Grund zur Seite von jeder Bluͤte einen Trieb angebracht hat, als um den Saft dahinzuzie— hen, und ihn der jungen Frucht zu ihrem Gebrauch zu liefern. Fehlt er, ſo faͤllt die Bluͤte ab, ohne anzuſezen; oder, wenn ſich die Frucht zufaͤllig bildet, ſo kraͤnkelt ſie einige Zeit, wird gelb, troknet aus, und geht gewoͤhnlich zu Grund, ehe ſie den dritten Theil oder die Haͤlfte ihrer Groͤße erreicht hat. Man muß daher den Pfirſichbaum nicht eher bes ſchneiden, als bis man ſieht, daß die Holzaugen an— fangen, ſich zu entwikeln; denn da ſie im Winter ſehr oft zu Grunde gehen, ſo wuͤrde man, wenn man die lebende und unverlezte nicht erkennen koͤnnte, ſehr oft fuͤr gute Fruchtaͤſte ſolche ſtehen laſſen, an denen die Holzaugen durch Kaͤlte und Reife zerſtoͤrt wor— den waͤren, und die Folge davon waͤre, daß man viele unfruchtbare Bluͤten erhalten, und dagegen gute weggenommen hätte. Ueberdieß wuͤrden dieſe unnuͤzen Holzaͤſte das ganze Jahr hindurch nakt, ohne Bluͤ— ten, Blaͤtter und Holz bleiben, und widrig aus— ſehende und ſchaͤdliche Stumpfe bilden. Uebrigens muß man auch nicht mit dem Beſchneiden warten, bis der Baum in voller Bluͤte iſt, weil alsdann die Verrichtung ſehr ſchwer auszuführen wäre, ohne daß ein großer Theil herunterfiele, beſonders beim An— binden der Zweige. (Fortſezung folgt.) an. Der ganzjahrlihe Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche W Gar t en Zit i tun g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. T —— . ——— VI. Jahrgang. No. 11. 11. März 1828. — . ———— —— Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — ueber den kuͤnſtlichen Vaumſchnitt. Fortſezung. — Privat- Anzeigen. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwuͤrden, Herr Karl Georg Rieder, der Phkloſophle und Theologie Doctor, wirkl. gelſtlicher Rath, Diſtrikts-Schulen-Inſpector, Decan und pfarrer zu Roſenhelm im koͤnigl. bayr. Iſar⸗Krelſe. Selne Wohlgeborn, Herr Johann Prunhuber, koͤnigl. Drepßiger und Salz-Einnehmer zu Kesmark in Zipſen, gegenwärtig provfforifch beſtellter k. Ober⸗Dreyßiger und Wiener⸗Waͤhrungs⸗Kaſſier zu Kaſchau in Ober⸗ Ungarn. — Joſeph Ruz' led ka, Commiſſaͤr der k. k. Cataſter⸗ Schäzung in Nieder⸗Oeſterreich, Viertel Unter Man⸗ harts⸗Berg, im sten Bezirke, wohnhaft zu Ober— Hollabrunn. j — Karl Prambörf, graͤflich Joner'ſcher Gerichtshalter zu Toettenwels im k. b. Unter⸗Donau⸗Krelſe. — Friedrich Bokelberg, Wegbauführer zu Glfhorn im Fürftenthum Lüneburg. — Johann Kachler, Samenhändler in Wien, — Leonhard Tſchaffon, graͤflich Caſtell⸗Diſchlinge n'⸗ ſcher Kunſtgaͤrtner zu Diſchingen bei ulm im Koͤnigreich Wuͤrttemberg. Ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Fortſezung. Sechszehnte Regel. $. 20. Jeder Fruchtaſt des Pfirſichbaums traͤgt nichts mehr, wenn er einmal ſeine Frucht gegeben hat. . Es iſt daher nothwendig, ihn zu erneuern, d. i., ihn wegzunehmen, um einen andern zu bekom— men, der ſich aus einem ſeiner untern Augen ent— wikelt, den man zu dem Ende ſtehen laͤßt. Die Kennt— niß von dieſem Grundſaz hat beim Pfirſichbaum zu derjenigen Verrichtung des Beſchneidens gefuͤhrt, welche man die Erſezung nennt, und von wel— cher ich ausführlicher handeln werde, weil fie eben ſo wichtig, als ihre Ausuͤbung von ſolchen Gaͤrt— nern, die keine wiſſenſchaftlichen Kenntniſſe haben, felten iſt. Man hat vielleicht nirgends, als in eini— gen Gaͤrten in den Umgebungen von Paris und in dem Dorfe Montreuil, alle wichtigen Folgerungen aus dieſer Regel gezogen. Siebenzehnte Regel. 6. 21. Die Blätter dienen zur Reſpiration der Gewaͤchſe; jeder Baum, welcher derſelben beraubt wird, leidet dadurch an ſeiner Geſundheit; und der— ſelben gaͤnzlich beraubt, lauft er Gefahr, zu Grunde zu gehen. Nachrichten aus Frauendorf. ueber unfere Glashaus⸗Roſen. Deu geneigten Leſern haben wir bereits in Nro. 44 dieſer Blätter v. Is. ein Verzeichniß der in Frauen⸗ dorf abgebbar vorhandenen Glashaus-Roſen mlt⸗ getheilt. Wir haben feither unfere Sammlung bedeutend vermehrt, und werden noch fortwährend das Neueſte und Schönſte, wo et ſich nur finden laßt, nach Frauendorf ziehen, daſelbſt vervielfaͤltigen und Liebhabern wieder mittheilen. Ob dieſe Roſen gleich Glashaus⸗Roſen ger nannt werden, laſſen ſich doch auch vlele darunter im Frelen durchwintern, ja nach und nach wohl die meh⸗ reſten noch an unſer freies Klima gewöhnen. (Noch feh⸗ len daruͤber hinlaͤngliche Verſuche und Erfahrungen.) Aber auch die zaͤrtlicheren Arten, welche durchaus im Freien nicht aushalten, find auf dle leichteſte Art zu durchwintern, fo daß diejenigen Blumenfreunde, welche nicht mit Glashaus zur Ueberwlnterung zaͤrtlicher Ge— waͤchſe verſehen find, doch ihre Neigung zur Blumiſtlk durch immer bluͤhende Roſenſtoͤke befriedigen koͤnnen. (11 ) -&2 Bei dem Sommerbeſchneiden, dem Auspuzen, u. ſ. w. nimmt man daher nicht mehr von dem Laub— werk weg, als gerade nothwendig iſt, um den vor— geſezten Zwek zu erreichen. Wenn ein Baum, z. B. ein Pfirſichbaum, fo mit Fruͤchten beladen wäre, daß man ihm, um ihnen den Einfluß der Sonne zu verſchaffen, durch welchen ſie ihren Geſchmak und Farbe erhalten, einen großen Theil ſeiner Blaͤtter nehmen muͤßte, ſo wuͤrde man lieber die Guͤte einiger Fruͤchte aufopfern, als Gefahr laufen, den Baum zu ſehr abzumatten. Aus dieſer Regel ergibt ſich auch, daß man beim Beſchneiden im Fruͤhling, an einem Baum, wenn er gleich ausgewachſen iſt, eine hinlaͤngliche Menge Holz ſtehen laſſen muß, die ihm das gehoͤ— rige Blaͤtterwerk liefert, da man ſonſt fuͤrchten muß, ihn allmaͤhlig an Erſtikung zu Grunde gehen zu ſehen. Noch folgt aus dieſem Grundſaz, daß allemal, wenn man alle Blätter von einem Zweig oder Aſt wegnimmt, waͤhrend der Saft in Bewegung iſt, und wenn die Jahreszeit ſchon zu ſehr vorgeruͤkt iſt, als daß ſich noch Nebentriebe entwikeln koͤnnten, der Aſt oder der Zweig vom Saft verlaſſen werden und austroknen wird. 3 Acht zehnte Regel. $. 22. Jeder Aſt oder Zweig, auf deſſen Seiten die Luft, das Licht und die Waͤrme keinen freien Zutritt haben, vergeilt, ſchießt lang, duͤnn und ſchwaͤchlich auf, und bringt weder Fruͤchte noch Holz hervor. Dieſe Regel des Pflanzenlebens, welche den alten Pflanzern in Frankreich bekannt war, hat vielleicht den erſten Gedanken erzeugt, den Baͤumen regelmaͤßige Geſtalten zu geben, um durch die wohlberechnete Lage von jedem Aſt und jedem Zweig 20 ³⁰ð ]ð² ml! ³ (m A 0.3 Ein Zimmer oder Plaz, worin ſie uͤber Winter nur nicht ganz der allerſtrengſten Kälte ausgeſezt, aber auch vor dem unzeitigen Wachsthum geſchuͤzt ſind, iſt Alles, was man braucht. (Ein unzeitiges Wachsthum nennen wir jenes, wenn die Stöfe lange, gelbausſehende, fait blaͤtterloſe Triebe machen, welche nicht nur feine Blu⸗ men bringen, ſondern nur Kräfte rauben, ohne auf ir— gend eine Weiſe zu nuͤzen, ja dle vielmehr gewohnlich wieder abſterben. Ein mäßiger Froſt kſt aber bel Wet: tem nicht fo ſchaͤdlich, als jenes Wachsthum im Winter.) Geſezt aber, man haͤtte durchaus keinen andern allen ſeinen Theilen den Genuß der Luft, des Lichtes und der Wärme zu verſchaffen. Dieß bes weiſen die in ihrem Innern leeren becherfdrmigen, und die von Laquintinſe fo ſehr empfohlenen faͤcher— foͤrmigen Baͤume. 0 Wir ſchließen aus dieſem Grundſaz, daß ein Gaͤrtner die Aeſte und Zweige in der Mitte eines Baumes ſich nie ſo anhaͤufen laſſen darf, daß ſie ein zu buſchiges und dichtes Blaͤtterwerk bilden, wodurch der freie Durchgang der atmoſphaͤriſchen Einfluͤſſe gehindert wird. Die Natur ſelbſt hat dieſen Grundſaz aufgeſtellt, und gibt uns bei allen Individuen, die ihrer Vorſorge uͤberlaſſen werden, ein Beiſpiel davon. Betrachtet man z. B. die Ent⸗ wiklung eines Apfelbaums waͤhrend ſeines ganzen Lebens, ſo ſieht man in dem Maße, wie ſeine Aeſte ſich verlaͤngern und vom Stamm ſich entfernen, gruͤne Kuppeln gebildet werden, welche allein von den Enden der Aeſte geliefert werden, und deren Lage ſo beſchaffen iſt, daß ſie die Einfluͤſſe der Luft erhalten, welche leicht durch das von Zweigen entbloͤßte Innere von der Krone des Baums circu— liren kann. Man wird mir nicht einwenden, daß dieſes eine Wirkung des Grundſazes und nicht ſeine Urfache ſey, wenn man erwaͤgt, daß die Aeſte von Natur nicht geneigt find, an dem größe ten Theil ihrer Laͤnge und hauptſaͤchlich in der Naͤhe ihres Anfangs Holzknospen hervorzubringen. Neunzehnte Regel. $. 25. Das alte Holz bringt keine Triebe hervor, außer wenn es durch das Beſchneiden oder durch die Schwaͤchung des jungen Holzes, welches den Aſt endigt, dazu genoͤthigt wird. Es iſt daher nothwendig, beſonders beim Spa⸗ lier, daß der Gaͤrtner beim Beſchneiden an dem Ueberwinterungs-Plaz, als das Wohnzimmer, fo darf man feine Roſenſtoͤke nur fo oft und fo lange, als es die Witterung erlaubt, am Tage vor die Fenſter hinaus ſtellen, des Nachts aber wieder ins Zimmer nehmen, blos um fie vor ploͤzlichem Froſte zu ſchuͤſen. Nur jenen Stoͤken, welche man zur Winterflor beſtimmt, gebe man zu feiner Zeit frlſche Luft, beſprenge fie haͤufig mit Waſſer, wodurch fie nicht nur von dem, ihnen ſo ſchaͤdlichen Staube befrelt werden, ſondern ihr Wachthums uͤberhaupt ſehr befoͤr⸗ dert wird. Unſere dermalige Sammlung, die noch fortwaͤh⸗ rend neuen Zuwachs erhalt, beſteht aus folgenden Sorten: 85 — ZZ untern Theile der Hauptaͤſte nach Maßgabe ihrer kuͤnftigen Verlängerung‘ Zweige ſtehen läßt, um immer genug Holz zu haben, das Innere des Baums mit Zweigen zu verſehen. Wenn er einmal davon entbloͤßt iſt, fo iſt man nicht im Stande, die Ent⸗ wiklung von Holzaugen daſelbſt zu veranlaſſen, und der Baum nimmt unnuͤzer Weiſe einen ſehr großen Raum ein. Eben dieſes iſt der große Fehler faſt bei allen Pfirſichbaͤumen, die man in den Gaͤrten der Liebhaber ſieht. Es gibt nur ein einziges Mittel, dieſen Fehler zu verbeſſern, nemlich dieſes, dem Aſt, dem es an Holz mangelt, einen Trieb von einem benachbarten Aſt zu naͤhern, und ihn darauf zu pfropfen, durch das Verfahren des Pfropfens durch Abſaͤugen oder ein Pfropfreis mit dem Schilde darauf zu ſezen, wenn die Rinde noch jung genug iſt; aber nie wird durch dieſe Methode der Fehler ſo verbeſſert, daß der Baum eben die ſchoͤne und regelmäßige Geſtalt erhielte, wie wenn man ihn vom Aufang an recht behandelt haͤtte. Zwanzig ſte Regel. 9. 24. Jeder Trieb, welcher ich außer der Zeit der — „beiden Saftbewegungen entwikelt, bleibt in den meiſten Fällen unfruchtbar, mager und unfähig, Holz und Fruͤchte hervorzubringen. Die Arten von Zweigen, denen man den Na— men falſche Triebe (faux-bourgeons — Waſ—⸗ ſertriebe, Stammreiſer u. ſ. w.) gegeben hat, und die ich paffender Nebentriebe (sous-bourgeons) nenne, finden ſich nie auf einem Baum, den man der Vorſorge der Natur überläft, Sie entſtehen durch einen Zufall, oder durch ein zur Unzeit vorge— nommenes Beſchneiden. Wenn man z. B. das Bes N 3 eines Pfirſichbaums zu fruͤh vornimmt, d. .. * 4 fl. ur fl. ur Rosa alba . 1/24] Rosa camelina . 1 — — pleno 1/24] — carnea 92 80 48 — albido pleno p 40 —centif.atropurpur.| 36 — anemoniflora 156 — minima . 48 — angelotica , E undulata . . 1 A bengalensis | 1la2J— charmosino . 1112 y bisehonia . 451 — — major. 1112 bracteata It EL dhinensis centifbl. 45 — calendarum 121— — microphylla [112 i., ehe ſich die Triebe hinlaͤnglich entwikelt haben, fo veranlaßt das Wegſchneiden des unnuͤzen Holzes den Saft, ſich nach den Augen zu begeben, welche ſich erſt im naͤchſten Jahre haͤtten entwikeln ſollen, und dieſe Augen geben nur ein unzeitiges Holz, unfaͤhig zu reifen und die Strenge des Winters auszuhal— ten, d. i. Nebentriebe. Endlich gibt jedes Aug, wenn es vor ſeiner vollkommenen Reife, und vor einem Zuſtand der Ruhe zwiſchen beiden Safttrie— ben, treibt, einen Nebentrieb. Sie muͤſſen alle als unfruchtbar und unnuͤz unterdruͤkt werden, indem ſie zu nichts dienen, als einen Baum zu erſchoͤpfen. Nachdem der Herr Verfaſſer noch von einigen Ver— richtungen, welche ſich auf das Beſchneiden beziehen, ſpricht, als: von dem Auspuzen, Abnehmen; dem Ans heften, Abbrechen der Triebe; von dem bekannten Rin- geln, dem eben fo bekannten ſogenannten Aderlaſſen; Nie- derbeugen und Abwerfen einzelner Aeſte; vom Ausſchnek⸗ den oder Auslichten; vom Scheeren hekenartiger Straͤn— che; und endlich von dem Abkneipen einzelner Aeſte: kommt er nun auf das eigentliche Bilden der Obſtbaͤume. Um die verſchiedenen Geſtalten kennen zu lernen, in welchen die Obſtbaͤume in Frankreich gezogen, wenigſtens vom Verfaſſer theoretifh vortragen werden, will ich mich be= muͤhen, dieſelben fo vollſtaͤndig als möglich den vers ehrten Leſern vorzutragen und, wo es noͤthig fft, durch Abbildungen zu verfinnlihen. 1. Der natuͤrliche Spalier iſt ein Baum, welcher an eine Mauer angelegt und angeheftet iſt, dem man aber keine andere Geſtalt zu geben verſucht hat, als diejenige, die er der Natur und dem Zufall verdankt; was faſt immer von der Unerfah— renheit Deſſen herruͤhrt, der ihn in ſeiner Jugend behandelt hat. Uebrigens trifft man manchmal Baͤume von einem unbezaͤhmbaren Saft an, die man zwar in Hinſicht der Formen, nie aber in Hinſicht der Fruchtbildung, ſich ſelbſt uͤberlaſſen muß. 2. Der Spalier mit dem Rahmen hat zum Zwek, von Pfirſchen, Aprikoſen und andern Obft- 2 AA p . ne fl. lr fl.\kr Rosa chinensis nova] 1024 Rosa fenestrale . 4 — — plena 24 — florenti , 1112 — -- pallida . 301 — hybrida . . 30 — — 'striata 240 — indica 1112 — — — alba 11241 — lilacina . 1 — — Thea 1124] — lilia mexicana 1112 — ecrispa 40 — longifolia . „ 45 — cristata 510 401 — marilandica 1112 — demissaf , - 1 E milanes , 1 — diversifelia . 301 — moschata . . 36 (110 8 4 Baͤumen in kalten Klimaten Fruͤchte zu erhalten, wo dieſe ohne beſondere Maßregeln nicht zur Reife kommen wuͤrden. Er beſteht in einer Palmette, oder einem franzoͤſiſchen Spalier, die ſich auf ein, e WER: al S ZN AT) ALDI Dieſes Spalier beſteht aus einem Geruͤſte, welches aus zwei Ebenen, nemlich aus der Ebene a, a, a, a, u. b, b, b, b, die ſich auf einander ſtuͤzen, zuſammengeſezt iſt. Die eine von dieſen Ebnen muß mit ihrer Ober— flaͤche gegen Morgen, die andere gegen Abend gekehrt ſeyn, und ihre Neigung mit der Oberflaͤche des Bodens einen Winkel von 45 Graden ohngefaͤhr bil— den. Sie muͤſſen von der Erde bis zu ihrer Spize 10 bis 12 Fuß Laͤnge haben, und ihre Breite muß auf die Anzahl der Baͤume, die man daran ziehen will, berechnet ſeyn. Man macht dieſe leichten Geruͤſte aus hoͤchſtens 2 bis s Zoll breiten Latten, zwiſchen welchen man einen wenigſt eben ſo breiten leeren Zwi⸗ ſchenraum laͤßt. Wenn die Rahmen auf eine dauerhafte Art ers richtet find, fo pflanzt man auf jeder Seite, 2 bis wo man ſich befindet, berechneten Verhaͤltniß ge— eignetes Lattengeruͤſte ſtuͤzgen. Der Baum und das Geruͤſte werden waͤhrend der ſchlimmen Jahreszeit mit einem Glasrahmen bedekt. 3 Zoll von ihrer Baſis hinweg, die Subjekte, die man dazu ausgewaͤhlt hat; und die Auswahl iſt keineswegs willkuͤhrlich, wie man glauben koͤnnte. In warmen Klimaten verdienen die auf Mandel: Staͤmme gepropften Subjekte den Vorzug, weil ſie weniger von der Duͤrre zu fuͤrchten haben, und ihre Entwiklung, welche betraͤglicher iſt, als bei den auf Pflaumenſtaͤmme gepfropfen Individuen, in dieſen Klimaten weniger in Verlegenheit ſezen kann, weil das Geruͤſte nie mit Glas fenſtern bedekt zu werden braucht, und daher ohne viel Nachtheil in großen Verhaͤltniſſen aufgefuͤhrt werden kann. 5. Der wagerechte Spalier taugt voll⸗ kommen fuͤr Birn- und Aepfelbaͤume, welche auf zahme und Suͤß-Aepfelſtaͤmme gepfropft find, und deren zu ſtarke Triebe zum Nachtheil der Fruͤchte fl. ur fl. kr fl. K fl. ur Rosa moschata va- Rosa Palermo 112 Rosa Roxburgii 24 Rosa siniaa 1112 riegata 401 — parviflora 1 — rubella 112 — speciosa 1112 — multiflora 56 — — major 112 —semperfl. centifol.]| 36 — splendens . 1112 — — alba i] J— — minima 112 — — — fl. albo 1 — tenellaa 41 — — arborea 561 — pistoria . 115 — — minima 45I— Thea 1124 — — purpurea 301 — plicata Per 1 — — purpurea 24) — — purpurea 1150 — nigra 1 — pomponiea 1 — — variegata 30|— — rosea 1124 — — minor 11121 — pumila 20 — min ima 1 upiflora IM — noisettiana 1 — — splendens 1 — sinensis 1 — violacea 2 1 — odorata plena 11241 — ranunculiflora 1112 — grandiflora 1'241] — — centifolia . 1156 85 — — — ins Holz ſchießen wuͤrden, wenn man ſie nicht wa— gerecht neigte. Man bildet ihn dadurch, daß man die Aeſte aüf ein Geruͤſte anheftet, welches die Ge— ſtalt von einem flachen Dache hat, das mit der Ober: flaͤche, welche es beſchattet, parallel iſt. Wenn der Spalier auf einem Stamme in Geſtalt eines Son⸗ 4. Der ſchiefe Spalier taugt fuͤr alle Baͤume, die ſich zu der gewoͤhnlichen Spalierform ſchiken. Man wendet ihn an, wenn man eine niedere Als wir in Nr. 44 v. Is. unſere Glashausroſen⸗ Sammlung mittheilten, forderten wir zugleich alle Roſen⸗ Freunde auf, uns ihre Anſichten uͤber dle dort vorgeſchla— gene Abtheilung der verſchledenen Arten in Semper— florens⸗ und Sempervirens-Roſen mitzutheilen. Nur aus der alleinigen, aber auch vollwichtigen Fee der des Herrn Foltz in Speyer, der nicht blos ſelbſt eine ſchoͤne Sammlung Glashaus-Roſen, ſondern auch gründliche Erfahrung darüber beſizt, erhielten wir fol⸗ gende Kritlk: »Ich finde in Nr. 44 der Gartenzeitung v. Is. Betreffs nenſchirms gezogen iſt, fo kann man das Geruͤſt aus Reifen machen, die durch leichte Pfaͤhle unter— fügt werden, bis der Baum ausgebildet und im Stande iſt, ſich ſelbſt in ſeiner Lage zu erhalten. Als Beiſpiele koͤnnen folgende Figuren dienen. > Mauer, die eine gute Lage hat, ſchnell und ohne Luͤken bekleiden will. Dieſe Spaliere bedeken die Mauer beſtaͤndig mit Gruͤn, und ſehen ungefaͤhr ſo aus: der Roſen Verfchiedenes, wo ich nicht umhin kaun, meine Bemerkungen darüber zu machen. Ste fagen dort, es waren nicht alle Roſen immerblübend, dle man unter den Semperflorens anführt, namentlich Rosa semper- virens und arborea, (eigentlich Rosa arborea multi- flora.) Meines Wiffens werden diefe Roſen auch nicht unter semperflorens begriffen, und gehören dazu auch ſchlechterdings nicht. Denn sempervirens Linne {ft eine elgene Sorte, die in dem mittaͤgigen Frankreich wild wächst, wie Rosa mulliflora eine eigene aus Japan iſt. So auch Roxburgia, Dauksia, sinica, 86 Dieſe Baͤume werden nach den nemlichen Grund— fäzen behandelt, wie der gewöhnliche Spalier; da ſie aber weit leichter nach unten zu mit Zweigen verſehen werden, ſo kann man in den erſten Jah— ren den Schnitt um Vieles verlaͤngern, und daher viel eher Fruͤchte von ihnen erhalten. Das Einzige, worauf man Acht haben muß, iſt, daß der oberſte Aſt zweiter Ordnung a, a, welcher ſich der ſenkrechten Richtung ſehr naͤhert, keine zu große Menge Saft an ſich ziehe. Wenn es durch die bekannten Mittel nicht gelaͤnge, ihn zu bezaͤhmen, ſo muͤßte man ihn ganz unterdruͤken, und ſeinen Plaz durch die Glieder b, b, des benachbarten Baums ausfuͤllen, den man folglich verlaͤngern wuͤrde. 5. Der franzoͤſiſche Spalier iſt ein an einer Mauer angehefteter Baum, der auf 5 oder 5 Hauptaͤſte gezogen iſt. Er taugt ſehr gut fuͤr Birn⸗, Aepfel⸗, Pflaumen-, Aprikoſen⸗, Kirſch⸗ und Pfirſchen-Baͤume. Der Grund zu dieſer Ge— ſtalt muß ſchon durch den erſten Schnitt nach der Pflanzung gelegt werden. Folgende Figur ſtellt ein junges, ſo eben ge— pflanztes Baͤumchen dar: Man muß hierzu ein Subjekt auswaͤhlen, das vollkommene geſunde Augen hat, und dann s bis 10 Zoll uͤber der Pfropfſtelle hier bei a, abſchneiden, in Geſtalt eines kurzen Floͤtenſchnabels, ſo daß die Wunde der Mauer zugekehrt iſt. Man nimmt die Triebe weg, welche ſich daſelbſt entwikelt haben konnen, wie hier bei b, aber mit der Vorſicht, daß man weder die Rinde des Stammes, noch den klei— nen Wulſt beſchaͤdiget, der ſich an der Stelle zeigt, Bracteata, moschata, nepaulensis etc. Wenn man dieſe Roſen, da fie nicht überall und jeden Winter im Freien ausdauern, nicht zu den Gartenroſen zaͤh⸗ len darf, fo moͤchte wohl die Benennung Glashaus⸗ Roſen meiner Meinung nach gut genug ſeyn, in⸗ dem elne jede biefer Roſen ja eine eigene Art aus⸗ macht. Die Semperflorensrofen find zwar auch Glas⸗ Haus⸗Roſen, allein doch lauter Varietäten, und es werden dieſe ſaͤmmtlichen Varietäten durch den Namen Semperflorens unter den Glashaus -Roſen genug bezeichnet. wo dieſe Triebe feſtſizen; denn von dieſer Stelle muͤſſen die jungen Aeſte ausgehen, welche zur Bil⸗ dung des Baumes am Weſentlichſten ſind. Wie die Triebe ſich entwikeln, unterdruͤkt man die vordern und hintern, und laͤßt dagegen die auf den Seiten ſorgfaͤltig ſtehen; wenn jedoch der obere Trieb ſtark und lebenskraͤftig iſt, ſo kann man ihn in allen Faͤl⸗ len mit Vortheil ſtehen laſſen, weil man, da er in einer ſenkrechten Richtung angeheftet werden muß, Auch ſcheint mir, als wären noch einige Roſen-Sorten unter den in Nr. 44 bezeichneten, die nicht zu den Semperflorens-Roſen gehören”. So welt Herr Foltz. Indem wir dileſe Gelegenheit nicht unbenüzt vor⸗ über geben laſſen wollten, den geehrten Roſenfreunden dieſe Bemerkungen eines gruͤndlichen Forſchers und Kenners mitzutheilen, finden wir uns indeß zugleich veranlaßt, darüber Folgendes kurz zu erinnern: Wir geben gerne zu, daß noch keln Botaniker oder wlſſenſchaftlicher Gartner die ſaͤmmtlichen Roſen, welche bei uns nicht im Freien aus dauern, und deßwegen 87 — — — nie gendthiget iſt, ihn in Geſtalt des Henkels an ei⸗ nem Korbe umzubiegen, er mag ſich vorne oder hinten an den Staͤmmen finden, von dem er die Verlaͤngerung werden ſoll. Wenn ein franzdfifcher Spalierbaum eine ſolche Größe erreicht hat, und feine Lebenskraͤfte abzuneh— men anfangen, muß man den jaͤhrlichen Schnitt kurz machen, und ihn ſich weniger mit Fruͤchten beladen laſſen. Die Hauptſache iſt, daß man ihm, fo viel wie moͤglich, die Regelmaͤßigkeit feiner Ger ſtalt erhält, weil von ihr groͤßentheils das vollkom— mene Gleichgewicht des Saftes abhängt. In vor: ſtehender Figur ſind a, a, a, u. ſ. w. die jaͤhrigen Schnitte der Hauptaͤſte. B, B, u. ſ. w. d, d, d. u. ſ. w. zeigen die Schnitte der zweiten Ordnung in E, E, u. ſ. w. an. Um zu einem vollkommen ſchoͤnen Spalierbaum zu gelangen, find vorzüglich drei Dinge nothwendig: Erſtens eine gute Lage, zweitens guter Boden, und drittens eine gute Behandlung, vorzuͤglich in Ruͤk— ſicht des Schnittes. Wenn eines von dieſen Stuͤken fehlt, fo wird man feinen Zwek nur unvollſtaͤndig er⸗ reichen. Es iſt daher noͤthig, daß der Boden an den Haͤu⸗ ſern oder Mauern, wo man Spalierbaͤume pflanzen will, eben ſowohl, als in andern Lagen, rigolt werde. Die richtige Beſchneldungsart werden ſich hoffentlich die Leſer aus dieſem Unterricht aneignen. 6. Der Spalier nach Art von Mont⸗ reuil ſchikt ſich unter allen am Beſten fuͤr die Pfirſichbaͤume. Er beſteht in zwei Hauptaͤſten, wel⸗ che in Geſtalt eines V, ungefaͤhr einen Winkel von — ———— —— c —— q — —-ͤ «„ während des Winters ins Glas haus gebracht werden muͤſ— fen, Semperflorens-Roſen genannt habe; indeſſen ge— ſchleht dieſes doch ſehr oft in Verzelchniſſen, und noch mehr In Privat: Zuſckriften; deßwegen glaubten wir, dieſe Benennung näher beleuchten zu muͤſſen, um ei⸗ 8 beſtimmten Begriff mit dieſem Ausdruke zu ver⸗ blinden. err Foltz hat auch dleſe Sache ganz unſerer Abſicht gemäß noch mehr erläutert. Nur wuͤnſchten wir den Ausſpruch, daß alle Semperflorens-Roſen blos Varke— taͤten waͤren, noch einer nähern Pruͤfung zu unterwerfen. So gerne wir zugeben, daß die große Namen-Zahl der Semperflorens-Roſen ſich ſehr vermindern wurde, wenn jede angebliche Verſchledenheit mit botankſcher Puͤnktlichkelt geprüft und beſtimmt wurde, eben fo wenkg wahrſchelnlich ſcheint es uns zu ſeyn, daß alle Semper⸗ florens-Roſen bloße Varketaͤten ſeyn ſollten. ) Man beltebe als DBeifpiel die in ganz Deutſchland unter dem Namen Monatsrofe bekannte Sorte anzu⸗ *) Perſoon führt die eigentliche Rosa semperflorens Willd, unter bengalensis auf. 85 u 90 Graden, von einander abgehen, und oben und unten mit Neben- und Fruchtaͤſten regelmaͤßig ſehen ſind. Dieſe Geſtalt gefaͤllt bei dieſem Baume Dieſe Zeichnung ſtellt einen ausgebildeten Baum vor, an welchem a, a, u. ſ. w. die Schnitte von jedem Jahr bemerkt ſind. (Sch lu ß folgt.) Privat ⸗ Anzeigen. Verkauf oder Verpachtung eines Garten: Gutes. Ju einer der erſten b. Kreishauptſtaͤdte wird ein großes Garten-Gut mit mehreren Wohnhaͤu— fern und ſaͤmmtlichem Zubehör eines betraͤchtlichen Verlags von Samen, Blumen-Zwiebeln, Baͤumen und Pflanzen, (überhaupt, ganz eingerichtet für einen Handels-Gaͤrtner) gegen ſehr billige Beding⸗ niſſe zu verkaufen oder verpachten geſucht. Naͤhere Nachrichten hieruͤber ertheilt auf frankirte Zu— ſchriften die Redaktion. nehmen, und vergleiche damit die semperflorens atro- purpurea. Welch ein Unterſchied im Wachsthum des Stokes uͤberhaupt, dann in der Farbe der Blaͤtter und der Blume, weßwegen eine wiſſenſchaftliche Beſchrei⸗ bung aller Semperflorens-Roſen von einem geuͤbten Bo- taniker noch Immer eine fehr zu wuͤnſchende Arbeit waͤrel Eben fo geſelle man zu dleſen beiden die Rosa Noisettiana, und man wird drei fo große Verſchleden⸗ beiten vor ſich haben, daß wohl kein Botaniker fie für bloße Varletaͤten erklaͤren würde. Und ſolch auffallende Verſchiedenheiten koͤnnte man noch mehr zuſammenſtel- r — In Commiffion Empfehlung. Wir erhielten die angenehme Ueberzeugung, daß durch 2 1jaͤhrigen Eifer des Hrn. M. J. Agthe, Lehe rers zu Dietendorf im Herzogthum Gotha, eine emp= fehlungswuͤrdige Sammlung auserleſener Blumen— und Gemuͤſe-Samen, Topfnelken, Topfpflanzen, Blumen-Zwiebeln und Obſtbaͤume, in Comiſſion des Herrn Joh. Caſpar Grimm zu Gotha, verkaͤuflich zu haben ſey. Auf frankirte Briefe erhaͤlt man dort gedrukte Cataloge, und aus denſelben gute Waare. sar . len. Doch, vielleicht ſchlichtet der eigentliche Botaniker diefen ganzen Streit dadurch: die gefüllten Blumen gehoͤren nicht in das Gebiet der Votankk. Aber könnte man nicht dagegen als Grund zur Appellatkon aufſtellen, daß es nicht ſchwer ſeyn dürfte, auch wirklich verſchie⸗ dene einfache Semperflorens-Roſen aufzufinden? Daß unter den in Nro. 44 angeführten Roſen ſich noch mehrere befinden, welche keine Semperflorens ſind, als wir doch anfuͤhrten, iſt ganz richtig, wir wählten ja aber auch nur als Beiſpiel die Rosa sempervirens etc, aus! 4 — bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziährlige Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. wit Ceuvert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten, Ait m Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. N.. 12, — 2 —— ——— ÆœDa2P TEEN Inhalt: ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Schluß. 18. März 1828. Ueber den kuͤnſtlichen Baumſchnitt. Schluß. 2. Die Palmette (Palmzweig) mit gera— den Aeſten beſteht in einem einzigen, geraden ſenkrecht gezogenen Aſt, der auf ſeinen Seiten von 5. Die chineſiſche Palmette unterſchei— det ſich von der vorigen nur darin, daß ihre von dem Hauptaſt ausgehenden Nebenaͤſte, anſtatt gerade, Entfernung zu Entfernung Nebenaͤſte abgibt, welche wagerecht angeheftet und ſelbſt wieder mit Neben— und Fruchtaͤſten verſehen ſind. Dieſe Geſtalt taugt für Pfirſiſch- und Pflaumen-Baͤume, und für einige Arten von Kirſch- und Birnbaͤumen. Sie ſieht ohn— gefaͤhr ſo aus. in Geſtalt eines ſtarken Bogens, oder vielmehr ei— nes Halbkreiſes angeheftet find. Uebrigens ſchikt fie ſich für die nemlichen Arten, wie die vorher— 00 ² AA ³˙¹Ü—b ·- e Di TED Nachrichten aus Frauendorf. Einige Worte über Gurken⸗ Zucht. Jeder Gärtner, ſagt Loudon, macht ſich elne Ehre daraus, die früheſten Gurken darzuſtellen, und in Eng⸗ land hat faſt jeder Handwerker fein Gurkenbeet im Garten. In der That verdienen auch die Gurken unſere vokſte Aufmerkſamkelt, wir mögen fie ruͤkſichtlich ihrer Seſundhelt oder Ertraͤglichkeit betrachten. In den heißen Tagen des Sommers geben ſie, in dinne Scheiben gefchnitten, mit Salz eingeſprengt, mit Eſſig, Del und Pfeffer wohl gewürzt, und wenn man noch eine, mit Nelken geſpikte Zwiebel dazu legt, eine herrlich kuͤhlende Speiſe, ſowohl als Salat, wie zu Rindflelſch. Nur muß man fie ſodann nicht auspreſſen, well fie, wenn fie ausgedruͤkt find, zaͤhe werden und weit ſchwerer zu verdauen find. — Sie wirken kuͤhlend und leicht abfuͤhrend. Lungenſuͤchtigen, deren Verdau⸗ ung nicht zerruͤttet iſt, find fie vorzuͤglich zu empfeh⸗ len. Der ausgepreßte Gurkenſaft wird thells gegen Bruſt⸗, thells gegen Unterlelbs-Krankheiten als eln aufloͤſendes, (12) 90 — —— gehende; man wendet ſie aber bei denen an, welche am Kräftigften find, und der Fruchtbrin⸗ 9. Der Gegenſpalier iſt ein wahrer na— tuͤrlicher oder franzoͤſiſcher Spalier, oder Spalier nach Art von Montreuil, der aber nicht an eine Mauer an— gelehnt, ſondern an Pfaͤhle angeheftet iſt. Er taugt faſt blos fuͤr Kernobſt-Baͤume, wenigſtens wenn man ihn nicht auf der Nordſeite durch Strohmatten ſchuͤzt. 10. Der Becher iſt ein franzoͤſiſcher Gegen— Spalier, deſſen Seiten ſich kreisfoͤrmig zurunden, und auf die Art vereinigen, daß ſie dem Baum die Geſtalt eines in ſeinem Innern leeren Gefaͤſſes ge— ben. Er iſt nicht mehr im Gehrauch, und wurde ge— woͤhnlich bei Kernobſtbaͤumen angewendet. Er er— hebt ſich auf 8, 4, 5, 6 oder 2 Hauptaͤſten. Ges zeichnet gibt er nebenſtehende Figur: ——ů—— 23 ů ů nn r ³*ð 2 2 r erfriſchendes und blutreinigendes Mittel mit Erfolg get runken. In Frankreich werden die Gurken auch gekocht, und dann auf mancherlei Art zur Speife bereitet. Man thut fie an die Suppen, man füllt fie, miſcht fie unter Ragout, und gibt ſie, ebenfalls gekocht, zum Braten. Man hakt fie mit Flelſch oder Fiſch, und macht ein wohl« ſchmekendes Fuͤllſel davon; man ſchmort fie in der Pfanne mit Butter und Zwiebel, und bereitet fie im Caſſerol See Peterſille und Lauch zu einem beliebten er Ihre Geſtalt iſt gung am Meiſten widerſtehen. folgende: un N N ER nu run! A AN N En 7 un viren N. AS N? 175 NEN, ) NY Wenn man Gurken im Großen und auf gehörige Weiſe baut, können ihnen in Anfehung ihrer Erträg⸗ lichkeit wenige Gartengewaͤchſe an die Sekte geſtellt werden. Ju großen Städten, oder in der Nähe derſel⸗ ben, wo der Bedarf dleſer Frucht ganz außerordentlich iſt, gilt dieſe Behauptung vorzüglich. Gleichwohl iſt die Kultur dieſes Gewaͤchſes mit Feiner großen Mühe ver bunden. Wir find ludeß hier nicht gemeint, inftiruftive bee e Kultur ein Mehreres zu ſagen, und verwelſen dieß falls auf dieſe Blätter 1328s S. 36. 392: — 1824 91 11. Die Vaſe gehört allein den Apfelbaͤumen zu, welche auf Paradisapfelſtaͤmme gepfropft find. Sie unterſcheidet ſich von dem Becher durch ihre un— endlich kleinen Dimenſionen und durch ihre Unregel— maͤßigkeit; denn es iſt unmöglich, fie auf Haupt— Aeſten mit ſymmetriſchen Gliedern regelmaͤßig zu bil— den. Sie beſteht in nichts anderem, als in einem 12. Das Gitter iſt ein an einer Mauer ge— zogener und angehefteter Weinſtok, auf zwei, vier, S. 273. 308. 3365 endlich 4325 S. 174. Wir wollten hier auf den jezterechtzeltigen Anbau dieſer Ges müſ'⸗Art nur aufmerkſam machen, wobet wir uns fere erſt juͤngſt, S. 18 diefer Blätter ausgebotenen Sa— men Arten, als noch abgebbar in Erinnerung bringen. Seit jener Anzeige erhielten wir noch elne ganz be= ſoudere ueue Art Schlangengurke aus der gefaͤlllgen Hand unſeres verehrlichen Mitgliedes, Herrn Oßwald in Wuͤrz— burg, von ideſſen Demolſelle Tochter mit folgendem Schreiben begleitet: „An den ganz eigenen Fruͤchten dleſer Gurkenart hatten wir im vorigen Sommer vlele Buſch, der, um die Zirkulation der Luft zu erleich- tern, in feinem Innern hohl gemacht iſt, mit dem ein— zigen Unterſchied, daß ſie einen kleinen Stamm ha— ben kann. Man macht deren Kreuzpflanzungen in Gaͤrten von kleiner Ausdehnung. In der Abbildung macht dieſe Form ohngefaͤhr folgende Figur: gegengeſezt, wagerecht ausgeſtrekt, und, wenn es mehr als zwei ſind, mit einander parallel ſind. — ——— — — Freude; beſonders machte es uns Vergnuͤgen, daß deßwegen fo viele, bekannte ſowohl als unbekannte Gartenfreunde, unſern Garten beſuchten. Die größte von unſern Fruͤchten war 2½ Wüͤrz⸗ burger Ellen. Die Mehrzahl aber war von 1½ — 2 Ellen. Wir ließen den Fruͤchten auf Ihren Beeten freien Lauf, und ſie machten dann ſo verſchiedene Kruͤmmun— gen, daß man wirkliche Schlangen auf denſelben liegen zu ſehen glaubte. Mein Vater führte deßwegen mehrere Freunde an das Beet, welches dann Veran— laſſung zu manchem Spaß und luſtigen Gartenunterhals (429 92 ——— — 15. Die Laube kann, wenn es ein Weinſtok iſt, in einem Gitter beſtehen, welches über einem Ges ruͤſte einen wagerechten, ebenen oder gewölbten Vor⸗ hang bildet; iſt ſie aus andern Obſtbaͤumen gebil⸗ nern EN I. N e ah UN Ma . N ATS — Ä — — III N 7 Al . — — 14. Die Guirlande beſteht in einem Aſt, welcher fo weit wie möglich über das Querſtuͤk von einem leichten Geruͤſte hingezogen iſt, und dasſelbe ſeiner ganzen Laͤnge nach mit einer Guirlande von Blaͤt— tern, Bluͤten und Fruͤchten uͤberzieht. Man macht ſie tungen gab. Man kann dieſe Gurken auch in runder kreisförmiger Geſtalt erziehen, wenn man von Zeit zu Zeit ihrem Wachsthum durch hölzerne Stäbchen diefe Richtung gibt. Auf dieſe Weiſe wird man ihnen ohne Zweifel jede beliebige Geſtalt geben koͤnnen. So lange dieſe Gurken noch jung und zart find, kann man fie genießen. Ich habe 4 Stüfe, die 2 Elle lang und ſehr duͤnn gewachſen waren, ganz in Eſſig eingemacht; wir haben aber noch keine davon verſucht. Den großen, wel— che zur Samenzucht llegen blieben, legte mein Vater * — 2 det, ſo iſt ſie ein wahrer wagerechter Spalier, deſſen Ebene mehr oder weniger gewoͤlbt iſt. Ihre Geſtalt bildet folgende Figur: n n — zuweilen mit Kernobſtbaͤumen, gewoͤhnlicher aber mit dem Weinſtok. Oft, wenn man das leztere Gewaͤchs dazu anwendet, windet man ſie um einen Pfeiler, eine Säule u. ſ. w., z. B. wie dieſe und auf der naͤchſten Seite folgende Figur zeigen: Schleferſteine unter, damit ſie bis zu der Reife der Frucht vor dem Verfanulen verwahrt blieben. Nach unſerer Erfahrung liefert diefe Gurkenart Wage 1 705 Samen; doch erhalten Sie hiemit eine tuͤchtige Portion! — 1 Vit Haben von dieſer Gurkenſorte berelts im vo⸗ rigen Jahre auch dem biefigen Gärtner Andres gege⸗ ben, welcher fie etwas früher, als wir, in ſein Miſtbeet legte, wodurch er auch früher Fruͤchte erhielt. Er brachte drei davon auf den Wochenmarkt, von 1 bis 4½ Ellen Groͤße. Ich und mein Vater waren Augenzeugen, wie Wie ſchon oben geſagt, eignen fich diefe und ähnliche Erziehungsarten vorzüglich für den Wein— ſtok, welcher auch an vorſtehenden Figuren ange— deutet iſt. Indeſſen kann man alle Obſtgattungen dazu verwenden, nur muͤſſen die Baͤume auf Wild— linge veredelt ſeyn, weil zu dieſen und aͤhnlichen Formen ein gutes und kraͤftiges Wachsthum durch— aus nothwendig iſt, indem der Saft durch dieſe Bie— gungen ſehr gehemmt wird. Auch iſt es noͤthig, daß mam den Aeſten des Baumes in den erften Jah— ren ſeines Wachsthums ſogleich die gehoͤrige Rich— tung gebe. Ich ſah in einer Gegend eine Laube von der Laͤnge einer gewoͤhnlichen Kegelbahn von Aepfelbaͤumen, welche man nur in den erſten Jah— ren laubenfoͤrmig gezogen hatte, die ſich aber ſpaͤter ſelbſt uͤberlaſſen worden war. Die Aeſte waren ſenkrecht in die Hoͤhe gewachſen, und die Laube ſo dicht, daß man vor einem maͤßigen nicht anhal— tenden Regen darunter geſchuͤzt war. 15. Der Spinnroken, oder Kunkel iſt die auf Seite 85 in Nro. 5 bei der Darſtellung der wagerechten Spalier dargeſtellte, rechts ſtehende Figur. Sie iſt deutſchen Urſprungs, beſteht in einem geraden und ſenkrechten Stamme, welcher von unten an bis zu ſeiner Spize mit Nebenaͤſten und Aeſtchen verſehen iſt, die ſich laͤngs des Stammes erheben, und mit ihm einen mehr oder weniger offenen Winkel bilden, je nach der Art oder Varietaͤt des Baumes. Er taugt für die Kernobſtbaͤume und einige Pflau— men- und Kirſchbaͤume. Der wagerechte Spalier, wel⸗ : 0 ͤb ð y . pp 7˙ W . IT ERE die Gartner auf ihn zuliefen, um das Wunderthler zu ſehen. Dreißig bis vierzig Menſchen umringten Ihn, und das Gedränge wurde fo groß, daß ihm bel dieſer Gelegenheit ein Korb geftohlen wurde. Noch etwas Seltfames war in unſerm Garten im vorigen Sommer zu ſehen, zu deſſen Entdekung wir auf folgende Art kamen: Es gab ſchon laͤngſt zeltige Trauben, als eines Tages meln Vater einige fuͤr mich abſchneiden wollte. Er kam von ungefähr zu einem in et: nem Seltengange ſtehenden Stoke, der reife Trauben von ſchwarzer Farbe trug. Mit Erſtaunen machte mein Vater die Entdekung, daß an dem nemlichen Stoke weiße und ſchwarze Trauben abwechſelten. An einer Steile dieſes Stokes waren d ſchwarze Trauben, dann wieder 2 welße, dann wieder e ſchwarze. Jede dieſer Trauben war 7 Zoll lang. Daß mein Vater von dieſen Trauben keine abge⸗ ſchnitten hat, iſt leicht zu denken. Er ſuchte fie viel- mehr auf alle Art zu ſchuͤzen, und erzählte an mehre— ren Orten von dleſem Spiele der Natur. Doch Nie— mand hielt dieß fuͤr moͤglich. Der Eine glaubte, der Vater habe nur aus Scherz derlei Trauben fo hinge— 2 cher in oben erwaͤhnter Zeichnung vorgeſtellt iſt, ges höre nicht dazu, außer wenn man den zu lebhaften Saft eines auf zahm gepfropften Birn- oder Apfel⸗ Baumes bezaͤhmen muß. 16. Die Pyramide unterſcheidet ſich von dem Spinnroken nur darin, daß ihre Hauptaͤſte, beſonders die untern, mehr geneigt ſind, und dem Baum nahe an der Erde die groͤßte Dike verſchaffen. Uebrigens taugt fie für die nemlichen Arten. Diefe Figur fiebt fo aus: 12. Der Armleuchter unterſcheidet ſich von der Pyramide und dem Spinnroken darin, daß ſein Stamm nur in regelmaͤßigen und berechneten Zwi— ſchenraͤumen mit Nebenaͤſten und folglich mit Blatt— Werk verſehen iſt, ſo daß er mehrere Kronen bildet, von denen eine aus der andern hervorgeht. Er ſchikt ſich fuͤr die nemlichen Arten, wie die beiden vorherge— henden, taugt aber beſonders fuͤr Varietaͤten, deren 3 — — —ꝓ—ñ— Ca ET En EI Een bangen; eln Anderer, er habe fie kopulirt. So brachte Jeder eine andere Vermuthung vor, bie ſich Jeder ein» zeln im Garten von der Wahrheit der vaͤterlichen Aus⸗ fage überzeugte, und die Beſuche im Garten wurden mit jedem Tage zahlreicher. Endlich ließ Herr Rath Scharold diefe Sonderbarkeit in der Wuͤrzburger Zei: tung bekannt machen. Nach dieſer Bekanntmachung kam faſt Jedermann, um mit Augen ſehen und mit den Händen greifen zu koͤnnen, daß auf keine Welſe eine Täuſchung vorwalte. Als die übrigen Trauben des Gartens abgeſchnit— ten wurden, ließ mein Vater doch dleſen Stok unbe— Früchte, um gut zu zeitigen, eine größere Menge Luft und Licht noͤthig haben. Sein Anſehen iſt ohngefaͤhr ſo: — 18. Die Kugel iſt eine, den Orangenbaͤumen, und beſonders denen eigene Geſtalt, welche in Kaͤſten gezogen werden, es ſey der Zierde oder des Erzeug— niſſes wegen. Sie beſteht darin, daß man einem Bau⸗ me die Geſtalt einer vollkommenen, gruͤnen Kugel gibt. 19. Der Hochſtamm iſt ein Baum, deſſen freiwachſende Krone von einem ſo hohen Stamm ge— tragen wird, als es die Natur des Baumes er— laubt. Da dieſe Geſtalt eine natuͤrliche iſt, ſo iſt ſie auch diejenige, zu der alle Baͤume von der großen Gattung am Geneigteſten ſind. Sie taugt daher fuͤr alle Varietaͤten, welche auf Wildlinge oder zahme Staͤmme gepfropft ſind, ſo wie fuͤr ſolche, welche aus Samen oder Kernen gezogen wurden. 20. Der Halbhochſtamm unterſcheldet ſich rührt, und dieſes leider fo lange, bis alle Beeren ver faulten, weßwegen ich nicht melden kann, ob fie auch im Geſchmak verſchieden waren. . Mein Vater hat diefen Stok beim Beſchneiden fo ſehr als möglich geſchont, und wir erwarten mit ge— ſpannter Neugierde, ob ſich diefe Erſcheinung auch im kuͤnftigen Jahre wiederholen wird.“ Allerdings mag dle Erfheinuug eines fo ſeltenen Naturfpieles, wenn es fo ganz unerwartet kommt, freu= dig üͤberraſchen, und dieß wäre um fo mehr der Fall, wenn obiger Stok eln alter iſt, der ſchon längere Zeit getragen hat. Iſt es ein neuer Stok, ſo wird er alle 95 — von dem vorigen nur darin, daß fein weniger kraͤfti⸗ ger Stamm die Hoͤhe des andern nicht erreicht, und ſeine Krone keinen ſo betraͤchtlichen Umfang gewinnt. Dieſe Geſtalt taugt ſehr gut für Bäume, welche auf Suͤßaͤpfelſtaͤmme, (vermuthlich heißt es im franzöfi= ſchen Originale dougin) auf Subjekte, die weniger reich an Saft ſind, als die vorhergehenden, oder die ſchon einige Veraͤnderung durch die Kultur erlitten haben, gepfropft ſind. Der Hochſtamm und der Halb⸗ Hochſtamm ſind wegen des großen Raumes, den ſie einnehmen, und des Schattens, den ſie weit hinwer— fen, blos in Baumgaͤrten oder in Gaͤrten von einer ſehr großen Ausdehnung im Gebrauch. 21. Der Buſch iſt ein Baum, den die Kunſt oder die Natur ſeines Stammes beraubt hat. Seine Hauptaͤſte, welche von einer Pfropfſtelle nahe am Wurzelhals ausgehen, nehmen die Richtung, die ih⸗ nen die Natur vorgeſchrieben hat, und werden keiner beſondern Geſtalt unterworfen. Man beſchneidet ſie blos, um ſie vom unnuͤzen Holz zu befreien, und um ſie zum Fruchttragen zu beſtimmen. Man macht be— ſonders Buſchbaͤume aus ſolchen Individuen, welche auf Paradisaͤpfelſtaͤmme, oder auf andere Ähnliche Subjekte, d. i. auf ſolche, welche wenig Saft lie— fern, gepfropft ſind. Dieſe Baͤume, welche wenig Kaum einnehmen, und ſehr ſchoͤne Früchte tragen, ſind ſeit einigen Jahren ſehr in die Mode gekommen. Man macht Kreuz- Pflanzungen von ſo gezogenen Aepfel⸗Baͤumen, und gibt ihnen den Namen Nor- mandie.“ So weit aus Noiſette. Ich habe nun alle gebraͤuchlichen Geſtalten, die man den Obſtbaͤumen im Allgemeinen gibt, aufge— zähle und beſchrieben; es bleibt mir nur noch übrig, die Mittel anzuzeigen, durch welche man ihnen am Leichteſten die Geſtalt gibt, die man für Jahre die nemlihen Trauben von zweierlei Farben her⸗ vorbringen, und er kann entweder durch ſeine Entſteh⸗ ung aus Samen dieſe Eigenſchaft mit auf die Welt ge⸗ bracht haben, oder ſolche als ſchon ältere eigene Sorte an ſich haben. In England entſtand vor einigen Jah⸗ zen aus Samen von weißem Gutedel durch Befruchtung mit dem Bluͤtenſtaube der Aleppotraube, eine Sorte blauer Weintrauben mit grünen Streifen. Sie heißt der bunte Gutedel. (Gartenmagazin 1823, S. 95.) Gleiche Eigenſchaft von zweierlei Farben hat auch dle venetlaniſche Traube. Man findet an dieſem ſon⸗ ſie ausgewaͤhlt hat, und den Liebhaber in ſeiner Wahl zu leiten. Der Herr Verfaſſer gibt nun noch verſchiedene ſpezielle Anweiſungen, deren ununterbrochene Fort— ſezung die Grenzen des Raumes, die einzelne Artikel in dieſem Blatte einnehmen koͤnnen, zu weit uͤber⸗ ſchritten haͤtte. Vielleicht werden wir die Fortſezung ſpaͤter nachtragen. Aus dem nemlichen Grunde habe ich es ſpaͤter unterlaſſen, meine eigenen Meinungen und Bemer— kungen hinzuzuſezen. Manchem Leſer werden die vielen Formen anfz fallen, und meinen, daß eine ſolche Verſchiedenheit wohl in Zeichnungen, nicht aber an den Baͤumen ſelbſt hervorzubringen moͤglich wäre. Hierauf antwortete ich, daß, wenn man an die Zeit zuruͤk denkt, wo man die Baͤume ſogar in die Geſtalt gewiſſer Thiere zu zwingen wußte, es doch noch viel leichter ſey, die hier angegebenen Formen zur Wirklichkeit zu bringen. Es iſt indeſſen nicht ſo gemeint, als wenn man ſeinen Baͤumen im ſtrengſten Sinne eine gewiſſe Form aufdringen ſollte, ſondern man muß dieſe Darſtellun— gen nur als Ideale ſich einpraͤgen, und dann beim Schnitt ſelbſt von dem natuͤrlichen Wachsthum des Baumes leiten laſſen. Auch wird man nur dann in der Erziehung zu einer beſtimmten Form gluͤklich ſeyn, wenn man den Schnitt gleich im erſten Jahre nach der Veredlung eines Baumes anfaͤngt. Ja waͤhrend des Sommers ſoll man an den Aeſten ſchon ziehen, und nach ſeinem Zweke leiten, die unbrauchbaren ſchon bei dem erſten Entſtehen wegnehmen, damit der Baum nicht zweklos ſeine Kraͤfte verſchwende. Diecker. — — derbaren Gewaͤchſe an Einer Traube blaue und weiße Beeren zugleich; halb blaue und halb weiße Farbe in Einer Veere, und auch Beeren, wo beide Farben in einander übergehen und aſchenfahl zu ſeyn ſcheinen, daher man fie auch wohl dle ſchaͤkige Traube nennen koͤnnte. Sie iſt fo zu ſagen der Harlekin unter den Welnſorteu, und kann unter die pomologiſchen Zlerpflanzen gerech— net werden. (Gartenmagazin 4803 S. 84). — Herr Oßwald wird uns ſehr verbinden, wenn er uns zur wek tern Nachricht bringen laßt, ob feine Traube nart auch in den künftigen Jahren die zwelerlei Farben belbehalte. 96 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Warnung vor großer Gefahr durch — Raupen.) „Eure Wohlgeborn werden es ſelbſt be— obachtet haben, daß die Raupen, welche in dem ver: floſſenen Jahre eine fo große Verheerung an den Obſt— Bäumen angerichtet haben, ſich im Spätjahre zum Zwek⸗ tenmale entwikelt haben. Diefe ſeltene Erſcheinung war wahrſcheinlich die Folge des langen und warmen Sommers. Ich ſah dieſes mit Vergnügen, weil ich zus verläßig darauf rechnete, daß alle Raupen von dem nahen Winter uͤberraſcht werden, und dadurch den unvermeid— lichen Tod finden wuͤrden. Erſteres geſchah auch wirk— lich. Ehe ihre halbe Lebens-Periode vorüber war, trat die rauhe Witterung ein. Aber, anftatt zu ſterben, hül— ten und wikelten ſie ſich in Blätter und Gewebe ein, in a fie ſich gegenwärtig recht wohl und gefund bes nden! — Am 26. Febr. that ich ein ſolches Naupenneſt in meinen Treibfaften, und am 10. Marz fraßen fie ſchon mit Behagen an den Centifollenroſen-Blaͤttern, well ſich ſonſt in dem Treibkaſten nichts faͤr ſie vorfand. Es wird den meiſten Obſtbaumbeſizern gehen, wie mir. Sie werden der Meinung ſeyn, alle Raupen der zweiten Brut ſeyen todt, weil fie im Herbſte vom Froſte uͤberraſcht wurden, ehe fie ſich einpuppen konnten. Die⸗ ſem zu Folge bleiben fie ungeſtört, und fo iſt heuer eine noch größere Verheerung an den Obſtbaͤumen zu erwarten, als in dem verfloſſenen Jahre. Zu Dieſem kommt noch, daß, wenigſtens in der Umgebung von München, an den Odſtbaͤumen ſich weit mehr Neſter mit lebendigen Raupen befinden, als in dem verfloſſenen Jahre mit Raupen⸗ Eyern. Und wahrſcheinlich werden dieſe Raupen ſchon bei der Entwiklung der erſten Blaͤtter ſich mit großem Appetit darüber hermachen, wahrend die Raupen-Eyer etwas ſpaͤter ausfallen. Dazu kommt noch, daß dieſe ſchon faſt halb großen Raupen ungleich mehr verzehren werden, als jene, die eben aus den Eyern kommen, folglich den Baͤumen weit gefaͤhrlicher werden, und be— ſonders in dieſer Periode, Ich kann diefer Gefahr, welche den Obſtbaͤumen droht, nicht beſſer entgegen wirken, als wenn ich E. W. bitte, daß Sie in allen Ihren Blättern, die beſonders in die Hände der Obſtbaͤume-Beſizer kommen, auf dieſe Gefahr aufmerkſam machen. Bogenhauſen bei Münden. Georg Zinker, Kunſt⸗ und Handelsgaͤrtner. (Warnung vor großer Gefahr durch — anderes Ungeziefer.) Aus denſelben Gründen, we⸗ gen welchen in der Gartenzeitung des Is. 1327 Nro. 32 Blumenfreunde gewarnt werden, von reiſenden Wuͤrt⸗ temberger-Handelsleuten, und namentlich von dem ſich als Betruͤger in Miesbach gezeigten Johann Michael Hermann von Gönningen, Saͤmereien, Zwiebeln oder ä — — Uk—— — In nn Ableger zu erkaufen, warne auch ich alle Blumenliebha⸗ ber vor einem ahnlichen Betruͤger, Namens Johann Ja— kob Scheurer, Handelsgaͤrtner von Goͤnningen, welcher mit einem legalen Paſſe des Oberamtes Tübingen, Schwarzwalder-Kreiſes in Württemberg, im Fruͤhjahre 1826 und 1827 in der hieſiegen Umgebung unter aͤhnli⸗ chen und denſelben Vorſpieglungen Abnehmer um be— deutende Geldſummen zu prellen wußte.“ 0 Ich glaube, ihm um ſo weniger nahe zu treten, da ich ihm über ſelne Verburgung der von ihm erkauf⸗ ten Zwiebeln und Ableger die Verſtcherung gab, im wirk⸗ lich erfolgten Betrugsfalle ſeinen Namen in der Frauen⸗ dorfer Gartenzeltung zur allgemeinen Warnung zu brin— gen, welcher Bekanntmachung er ſich auch unterwarf, und ſomit nur den verdienten Lohn erntet. Wunſchenswerth wäre es aber, wenn die betreffen⸗ den loͤblichen Behoͤrden mit Ertheilung-der Paſſe an ahn⸗ liche, zur allgemeinen Kenntniß gebrachte betruͤgeriſche Handelsgaͤrtner, namentlich von Goͤnningen, fparfamer wären, oder dieſelben ihnen gar verweigern mochten; auf keinen Fall aber ihnen ſolche zur Reiſe uͤber ihre Landesgrenzen ertheilten. . Cziſta in Böhmen. Ernſt Zeplichal, Mitglied der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft. (Antwort auf die Anfrage in Nro. 4 der dleßjährtgen allgemeinen Garten = Zeitung „KunftAusdrüfe der Nelkeniſten' betreffend.) Das, was der Herr Anfrager zu wiſſen wuͤnfcht, und noch weit mehr, findet derfetbe in dem bei Amelang fi Berlin 1827 erfhienenen Werkchen: „Syſtem der Garten-Nelke, geſtuͤzt auf das allge⸗ mein geltende Weißmantel'ſche Nelken-Syſtem.“ Die dieſem Werkchen (es iſt um den aäußerſt billi⸗ gen Preis von 16 Ggr. oder 2 fl. 12 kr. rheint. zu ha⸗ ben) beigefügte, nach der Natur ſehr ſchoͤn gemalte Nel⸗ ken⸗Tabelle wird ihn in die Nelken- Theorie einfuͤhren und in einer Stunde mit den von den Nelkeniſten ge⸗ brauchten Kunft-Ausdrüfen bekannt machen. Der Herr Anfrager findet aber noch auſſerdem in dieſem ſich durch Reinheit der Sprache, Gedraͤngtheit und Deutlichkeit auszeichnenden Buche auch vorerſt genügliche Belehrung über die Kultur der Nelke. Steigert ſich in der Folge des Herrn Anfragenden Liebhaberei, fo werden ihm die de teren Werke über die Nelken» Kultur von Welßmantel und ven Behr ſich, als belehrende Führer, bewähren. Wezlar. Krauß. C bar ad e Colerivibis.) a Von einem Stlefel iſt mein erſtes Wort ein Theil: Mein Zweites iſt dem Kind um alle Welt nicht fell; Das Ganze nennt ein Blümlein, gelb u. blau u. weiß; Nun denk' eln wenig nach, und fage, wie ich heiß"? — ͤ— — — — — — — — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. — — — — Der ganzjährliche Preis ſſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. ++ kr. R. W. mit Convert — portofrei. Allgemeine deutſche arte eit . Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 15. 25. März 1 828. Inhalt: Die Vögel, als die beften Raupen- und Inſekten-Vertllger in unſern Obſtgaͤrten. — Frage und Antwort über die Halde-Erde. Die Voͤgel, als die beſten Raupen- und Inſekten⸗ Vertilger in unſern Obſtgaͤrten. Die uns im lezten Blatte S. 96 mitgetheilte Warnung vor großer Gefahr durch Raupen, veranlaßt mich, den jezt gerade recht ſchiklichen Zeitpunkt zu benuͤzen, auf meine Fingerzeige im II. Jahrgange dieſer Blätter, S. 91. „Das Zahm— machen der Inſekten verderbenden Vögel" betreffend, aufmerkſam zu machen. — Jene Abhandlung iſt nicht, wie ich aͤngſtlich beſorgte, von allen Gar— tenfreunden belaͤchelt, ſondern vielmehr von vielen mit Theilnahme geleſen worden; ja ſogar haben einige auf der Stelle den Verſuch gemacht, die lieblichen Saͤnger des Waldes in ihre Gaͤrten zu ziehen, und daſelbſt eben ſo zu pflegen und zu hegen, wie von mir dazu die Anleitung gegeben wurde. Hievon habe ich uͤberzeugende Beweiſe. Denn im Verlaufe von vier verfloſſenen Jahren haben mich viele Gartenfreunde beſucht, blos in der Ab— ſicht, an Ort und Stelle zu ſehen, welche Ein— richtungen hier getroffen ſeyen, um ſie eben ſo tref— fen zu koͤnnen. Einige von dieſen Freunden ſind von weiter Ferne gekommen; Andere, die noch nicht Nachrichten au ueber die beſte Zeit zum Baumſchnktt. „Den geneigten Leſern trugen wir in unſeren lezten Blaͤttern die Regeln und Kunſtgriffe zum Baumſchnitt vor. Wir haben der Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes elnen hinreichenden Raum gewidmet, und S. 67 auch von der beſten Zelt zum Beſchneiden umſtaͤndlich geſprochen. — Gleichwohl gibt uns der Inhalt folgender Zuſchrift noch einige ſehr bemerkenswerthe Anſichten, welche hier wörte lich folgen: „Die im vorigen Jahre S. 355 dieſer Blaͤt⸗ ter bekannt gemachte Fiſcherſche Entdekung der Gelegenheit hatten, dieſe Straſſe zu reiſen, und vielleicht nie haben werden, haben mir ihre Zweifel ſchriftlich geſendet, und von mir uͤber verſchiedene, dieſen Geſchoͤpfen anſtaͤndige Einrichtungen, naͤhere Aufklaͤrung verlangt. Aus ſo vielen ſchriftlichen Anfragen; aus ſo zahlreichen Beſuchen, und aus dem dabei in Je— dermanns Augen ſichtbar gewordenen Vergnuͤgen, das der uͤberraſchende Anblik der von mir im Freien gepflegten und faſt ganz zahmen Voͤgel-Colonie aufregte, geht wohl deutlich hervor, daß dieſe klein— lich ſcheinende Sache nicht unbeachtet geblieben fey, und daß dieſen lieben, nuͤzlichen, und zum Vergnuͤ— gen vorhandenen Gottes-Geſchoͤpfen kuͤnftighin eine wohlthaͤtigere Sonne leuchten werde, als ihnen bis— her geſchienen hat ). Es iſt ſogar Hoffnung vorhanden, daß, wenn dieſe Gefchdpfe des himmliſchen Vaters einmal in groͤßere Achtung kommen; wenn ſie nicht mehr ge— zwungen find, in abgelegenen Waldung e Wohn⸗ Plaͤze aufzuſchlagen, und ſich vor Nachſtellungen „) Auch in den Annalen der Obſtkunde, (herausgege— ben von der altenburgifhen pomologlſchen Geſell— ſchaft, II. B. S. 215) kommt vom Paſtor Heſſelbart zu Oberarnsdorf ein Aufſaz vor, der die Meiſen und Finken in Schuz nimmt. 8 Frauendorf. zwekmäßlgſten Zeit zum Beſchnelden der O bſtbaͤume und Weinreben zur Vermehrung der Fruchtbarkeit, hat mit Recht aller denkenden Pomologen Aufmerkſamkeit auf ſich gezogen; jedoch bis jezt in diefen Blattern noch keine weiteren Bemerkun⸗ gen veranlaßt. Ich glaube mir aber aus reinem Eifer fuͤr die Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes erlauben zu dürfen, dem Vorſtande der praktiſchen Gartenbau-Ge— ſellſchaft ohne Aufſchub einige Anſichten darüber mitzu⸗ theilen, wodurch vielleicht Schaden verhuͤtetwerden kann. (15) 98 —ͤ—œ46ů3ñẽ3 — — der undankbaren und unvernuͤnftigen Menſchen zu ſichern, ſie ſich dann unſeren Wohnungen immer mehr naͤhern, und unſern zeitlichen Aufenthalt weſentlich verſchoͤnern und angenehmer machen werden. Und dieſe Schonung, wenn ſie einmal allge— mein ſeyn wird, muß dann wohlthaͤtig auf die Ver— edlung des Menſchengeſchlechts einwirken. Im Gegentheil, wenn ſie immer verachtet blei— ben; wenn man ſie als unnuͤze Geſchoͤpfe fortan betrachtet; wenn ſie ungeahndet verfolgt und ge— toͤdtet werden duͤrfen, fo. wird die wohlthaͤtige Abe ſicht des liebenden Vaters, der ſie zum Nuzen und Vergnuͤgen erſchaffen hat, undankbar weggeſtoßen, und wir machen uns einer Suͤnde ſchuldig, die wir an ſeiner Liebe begehen. b Bei dieſer Gelegenheit kann ich nicht umhin, hier einen Aufſaz einzuſchalten, den ich im Linze— riſchen Buͤrgerblatte geleſen habe, welcher wortlich alſo lautet: Das Thierquaͤlen der Kinder. (Aehrenleſe.) Eine der widerlichſten Handlungen der Kinder war in meinen Augen immer das Thierquaͤlen. Wenn man dieſem ſchaͤndlichen Zeitvertreib tiefer nachgeht, fo ergibt ſich, daß die Kinder dazu er— zogen und angeleitet werden. Man gibt kleinen Kindern im zarteſten Alter eine Peitſche, lehrt ſie damit M en ſchlagen, welche dann laufen und lachen m oder man weiſet ihnen die Kaze, den Hund zu jagen, oder zu peitſchen an, und dieß in einem Alter, wo ein Kind kaum das Stoͤk— chen regieren kann. Wenn ein Kind ſich ſtoͤßt, oder die Waͤrterin die Urſache ſeines Weinens nicht weiter erfragen will, ſo ſchlaͤgt man lebendige oder lebloſe Dinge, um das Weinen zu ſtillen. Was den Weinſtok anbelangt? fe bin ich freilich über die Maſſen mit Herrn Dr. Fiſcher zu Kor⸗ neuburg einverſtanden, und kann mich um ſo kuͤrzer faſſen, indem ich Ihnen Nro. 91. des Hannover'ſchen Magazins vom Jahre 1827 überfende, worin Sie elne von mir verfaßte Abhandlung: Zur Beherzigung für Liebhaber des Geländer⸗Welnbaus finden werden.“ (Wir laſſen den geneigten Leſern jene Abhand⸗ lung hier wortlich abdruken:) „Im vorigen Herbſt fragte mich gelegentlich eln hleſiger Manufacturiſt, der den Geländer ⸗ Weinbau. feit Hiedurch wird die Freude an Schla— gen und Rache gewekt, nnd der Stoff zur Une menſchlichkeit in junge Gemuͤther gelegt. Kommt der Knabe nun kuͤnftig in das Alter, wo die Gaſſe ſein Aufenthalt wird, um ſein Vergnuͤgen zu ſuchen und zu befriedigen, ſo bleibt kein Thier verſchont; er muß Alles neken, reizen, peitſchen, mit Steine werfen. Jezt iſt der Knabe auf dem Wege ſeines mo— raliſchen Todes. Seine Erziehung hat Etwas in ihn gebracht, uud die Gaſſen-Geſellſchaft (auch das Beiſpiel erwachſener roher Menſchen) hat es in ihm genaͤhrt, was kein Unterricht in der Schule zu ver— tilgen vermag. Einſender kennt einen Menſchen, der auf ſolche Art ſich ſelbſt uͤberlaſſen heran reifte. Er iſt ein gefaͤhrlicher Menſch, weil er auch kein einziges der feinern menſchlichen Gefuͤhle keunt, und un— barmherzig und gefuͤhllos allen Menſchen, womit er zu thun hat, Schaden, oder doch wenigſtens Verdruß zuzufuͤgen bemuͤht iſt, alle bürgerliche Ord— nung ungeſcheut verlezet, und die ſtrafbarſten Fre⸗ vel mit der frechſten Stirne uͤbt. 5 Möchten Eltern bedenken, mit welcher Zartheit und Behutſamkeit junge Herzen behandelt ſeyn wol— len, wenn ſie nicht verwildern, unmenſchlich wer— den ſollen! —— Gartenfreunde, die ſaͤmmtlich Leſer dieſes Blat— tes ſeyn werden, ſollen demnach Alle mit ihren Bei— ſpielen voranleuchten, die lieben Geſchoͤpfe in Schuz zu nehmen; mit Wort und That ihre umgebende Nachbarſchaft dazu aufmuntern, fomit zur Ver— edlung der Geſinnung beitragen. Wenn nur einmal ihr Anfang begonnen haben vielen Jahren praktiſch, d. h., eigenhändig, zu ſelnem Nuzen und Vergnügen treibt, und dafür bekannt fft, daß er die Sache verſtehe: ob ich die Schrift eines ge⸗ wiſſen Kolbe noch nicht geleſen haͤtte? — und als ich ſolches verneinte, ſagte er: „Kaufen Sie Sich das Werkchen, die 8 ggr. dafür werden Sie nicht gereuen; mir find in manchen Stüfen die Augen dadurch geöffe net und ich ärgere milch nur darüber, daß ich auf Man⸗ ches nicht von ſelbſt verfallen bin, da es gleichſam mit Händen zu greifen iſt; denn etwas Gedlegeneres über den Gelaͤndet⸗Weinbau iſt mir noch nicht vorgekommen.“ 99 wird, dann wird ſich der Nuzen und die Freude mehren. Den auf dem Lande lebenden Beamten, vor— zuͤglich meinen Amtsbruͤdern, dann jedem Hand— werker, und wer immer ſizend vor ſeinem Zimmer— Fenſter Kopf- oder Handarbeit zu verrichten hat, gewaͤhrt dieſe ſtets muntere, angenehme Geſell— ſchaft, die weniger ſtoͤhrend, als jede andere ſeyn wird, das angenehmſte Vergnuͤgen. Sie ermuntert den durch Anſtrengung ermatteten Geiſt immer wie— der zu neuer Thaͤtigkeit, wenn der Blik nur einige Sekunden lang ſich an dem muntern Weſen ſeiner Pfleglinge gelabet hat. An ſtuͤrmiſchen Win— tertagen, oder wenn ſie im Sommer die ausgeflo— gene Nachkommenſchaft zum Futterbrett fuͤhren, um ihr den Plaz zu zeigen, wo ſtets Nahrung im Ueberfluße fuͤr ſie anzutreffen iſt, koͤnnen ſich Jene, die dieß Schauſpiel nie geſehen haben, kaum ſatt— ſam ergözen. Und dieſe angenehme Unterhaltung koͤnnte ſich Jeder, ſelbſt vielfältig in Städten, aber uͤberall auf dem Lande, verſchaffen. Engliſche Garten-Anlagen erhalten einen vorzuͤglichen Reiz, wenn Meiſen-Koͤbel (Meiſen-Wohnungen) aufgehang— en werden, worin ſie ihre Jungen ausbruͤten koͤn— nen; wenn Futterplaͤze zugerichtet werden, wo Fin— ken und Ammerlinge Nahrung finden, damit ſie hier ihren Aufenthalt nehmen. Rothkelchen, Grasmuͤ— ken ꝛc. werden ſich in dieſen Gebuͤſchen ohnehin zur Geſellſchaft einfinden, und durch ihren lieblichen Geſang den Garten vom Morgen bis zum Abend unermuͤdet beleben. Der Aufwand und die geringe Muͤhe werden tauſendfach vergolten. Wenn Eltern und Lehrer ſich dieſer ſchoͤnen Geſchoͤpfe mit mehr Sorgfalt annehmen, als es bisher geſchehen iſt, dann werden ſie ſich erkenntlich an die Menſchen halten. Unverſtaͤndigen und bösartigen Kindern iſt es ja nicht geſtattet, die jungen Kuͤchlein, die im Hof— raume herum laufen, zu beſchaͤdigen, zu beunruhi⸗ gen oder zu tödten. Wie? wenn ihnen eine gleiche Schonung gegen alte und junge Voͤgel eingeprägt wuͤrde? — Wenn ſie ſich nicht unterfangen duͤrf— ten, auch jene zu beunruhigen, zu martern, zu toͤdten, in Kaͤfiche einzuſperren und verhungern zu laſſen? Wenn uͤberdieß noch der Landmann zur ſtren— gen Winterszeit, wo ſie mit Hunger und Kaͤlte zu kaͤmpfen haben, nur zuweilen eine Handvoll vom ſchlechteſten Getreide aus ſeiner Dreſchtenne opfern wollte, wie ſehr wuͤrde ihnen dieſe Wohlthat zu ſtatten kommen! Aber anſtatt ihnen dieſe wenige Nahrung zu goͤnnen, werden ſie mit dieſer Lokſpeiſe unter das aufgerichtete Fallbrett gelokt, und nach Hunderten gequetſcht. Wahrhaftig, eine der Abſicht Gottes ganz zu: wider laufende Handlung! Die Raubodgel find an— geſtellt, das Gleichgewicht herzuhalten; und der Menſch kann, als Herr der Geſchoͤpfe, von dem Fleiſch der Thiere genießen; aber er ſoll die Schran— ken nicht uͤbertreten, ſoll nicht ausrotten und ver— tilgen, ohne ſie wieder pflegen zu wollen. — Die Anfragen betreffend, welche ſchrift— lich eingegangen ſind. Man iſt, nach dem Inhalt derſelben, faſt durchaus der Meinung, die Vorrichtungen der Voͤ⸗ gel⸗Wohnungen muͤßten ſo mathematiſch genau ge— macht werden, daß der mindeſte Verſtoß in einem oder dem andern Stuͤke das ganze Unternehmen vereitle. Allein wir duͤrfen ja nur die Einrichtung, die . dd dd dd nenn me ee — Das Urtheil eines ſolchen Mannes verdient oft mehr Beachtung, wle das eines gelehrten Recenſenten, und mein naͤchſter Weg ging daber in die Hahnſche Hof— Buchhandlung, um mir das Werkchen zu erſte hen, deſſen vollſtaͤndiger Titel folgendermaſſen lautet: Anwelſung, dem Weinſtoke den hoͤchſten Nuzen ab⸗ zugewinnen. Nebſt Angabe elner neuen Art Spa⸗ liere und Schuzwände, wodurch das junge Holz des Weins ſowohl, als ſeine Trauben ſicher zur Relfe kommen, einen beſſern, ſuͤſſern Moſt liefern, und der Nuzen des Wein⸗Baues im Allgemeinen ehr erhoͤhet wird. Von Jobann Heinrich Kolbe. Erfurt 1826, bei dem Verfaſſer und in Commlſſion der Key⸗ ſerſchen Buchhandlung. (Auch bel Puſtet in Paſfau.) Ich las es mit der größten Aufmerkſamkelt und prägte mir dle noͤthigen Herbſtverrichtungen an den Gelaͤnder-Weinſtoͤken vor allen Dingen eln. Blsla hatte ich meine Weinſtoͤke von fremden kunſtgaͤrtner ſchen Händen, die nicht immer fein ſaͤuberlich verfah⸗ ren, weil das eigene Intereſſe fehlt, behandeln Aae mein Entſchluß ſtand jezt ſog lelch feſt, fortan, da ich nur wenige Weinftöfe habe, keine fremde Hand mehr (130 100 der Schöpfer ſelbſt gemacht hat, auch zu unferem Maßſtabe nehmen. Er hat den verſchiedenen Wös gelgattungen in den hohlen Baumſtaͤmmen und Weidenſtoͤken die Einſchlupf-Loͤcher nicht nach der Größe ihres Körpers abgezirkelt, auch dieſe Hoͤh— lungen nicht in gleicher Hoͤhe aufgehangen, ſondern ſie muͤſſen mit jeder Hoͤhlung, die ſie auffinden, und mit jedem Einſchlupfloche zufrieden ſeyn, das nur einigermaßen zu ihrem Zweke tauget; folglich duͤrfen auch wir nicht ſo aͤngſtlich die Groͤße des Kobels, und die Oeffnungen abmeſſen, welche wir fuͤr ſie beſtimmen. Wir haben nur dafuͤr zu ſorgen: a) daß der Kobel eine ſolche Laͤnge habe, daß keine Kaze, kein Marder, Iltis oder Wieſel mit der Pfote hinein langen und das -Neſt er— reichen konne. Eine Länge von 12 bis 44 Zoll iſt hinlaͤnglich: p) daß der innere runde Raum 5—4 bis s Zoll betrage, damit ſie nicht nur die Neſter bequem hinein bauen, ſondern auch die Jungen bei zuneh— mender Waͤrme ſich auseinander legen koͤnnen. Zur beilaͤufigen Verſinnlichung ſtehen hier als Modell zweierlei Abbildungen: A. iſt ein ſchraͤge angebrachter, B. iſt ein aufrecht ſtehender Kobel. Um die fehr leichte Vor- und Einrichtung ſol— cher Koͤbel gaͤnzlich vor jedem Mißgriffe zu ſichern, moͤgen noch folgende Fingerzeige hier ſtehen: 1) Jene Köbel, welche aufrecht befeftiget werden, ſollen weiter ſeyn, als jene, welche ſchraͤge ange: bracht find. 2) Das Einſchlupfloch a. kann im Durchmeſſer 4 bis 14 Zoll enthalten. If es nur merklich —— . — ——— ——— ͤ —ñ SOSE — daran zu laſſen, ſondern Alles ſelbſt zu verrichten. Zur gehörigen Zeit ſchritt ich raſch ans Werk; es wurde mir viel leichter, als ich es mir vorgeſtellt hats te; man muß überhaupt nicht gar zu aͤngſtlich bei der Sache ſeyn und ſich auf jeden vorzunehmenden Schnitt zu lange beſinnen; denn dieß ermuͤdet zulezt. Hat man erſt einen Weinſtok gefchnitten, fo wird beim zweiten das wegzunehmende Holz dem Auge ſchon vlel ſchneller elnleuchten, und in der Folge werden die Hände den Augen kaum ſchnell genug folgen konnen. Im vorigen Frühjahr fuhr ich mit der eigenhaͤn⸗ digen Behandlung meiner Weinſtoͤke, das Werkchen in der Hand, unverdroſſen fort, und indem ich dleſes ſchreide, habe ich das Vergnügen, daß meine Trau⸗ ben, hinſichtlich der Menge, Große und der Dike der bereits reifenden Beeren allgemein bewundert wer: den. Eines reichlichern und fhönern Traubenſegens ha⸗ be ich mich noch nie erfreuet; dabei habe ich ſchoͤnes junges und geſundes Holz auf kuͤnftiges Jahr klar vor Augen, und ich elle daher, dieſes Reſultat meiner Bemühun⸗ gen in biefen Blättern mitzutheilen, damit ſich, da es jezt gerade Zeit dazu iſt, recht viele Nachfolger finden 101 weiter, fo hat das auch nichts zu bedeuten. Die Specht⸗Meiſe macht ſich die Oeffnung ſelbſt zurecht. Sie verkleiſtert ſelbe, wenn ſie zu weit, und haͤm— mert fie geräumiger, wenn fie ihr zu enge ſcheint. Sie muß immer Etwas auszuſtellen haben. Die uͤbrigen Meiſen ſind in dieſem Punkte nicht ſo genau. 5) Der Stopfel b. hat auffen eine engere Oeff— nung. e. Im Innern aber iſt er erweitert, um im Aus- und Einſchlupfen weniger zu hindern; 4) der Stopſel b. muß mit einem Nagel d. recht gut befeſtiget werden, damit ein Raubthier nicht vermag, denſelben heraus zu arbeiten; er muß genau einpaſſen, damit kein Regen und kein Licht dazwiſchen eindringe. Doch darf dieſer Nagel die Oeffnung nicht ſperren, folglich nur durch das Holz reichen. 5) Die Koͤbel muͤſſen Arme bekommen, um ſie an denſelben mit Weidenruthen befeſtigen zu koͤnnen. 6) Die Koͤbel duͤrfen keine Spalten oder Rizen haben, damit kein Licht eindringe, weil ſich die Meiſen in ſolchen, wie es ſcheint, nicht ſicher genug halten. Daher muͤßen ſie 2) im Fruͤhjahre jedesmal deßhalb unterſucht, auch wieder mit friſchen Weidenruthen angebunden werden. ? 8) Das Einſchlupfloch foll nicht gegen die Wet: terfeite gerichtet ſeyn, damit Schlagregen oder hef— tige Winde nicht eindringen koͤnnen. 9) Was die Höhe betrifft, in welcher fie aufge: hangen und befeſtiget werden follen, fo iſt dieß will- kuͤhrlich. Doch finde ich fie in halber Manns— Hoͤhe am Bequemſten zum Nachſehen, und ſie bauen ihre Neſter eben ſo gerne hinein, als in jene, die in den Kronen der Baͤume angebracht ſind. 10) Werden die Koͤbel an Haſelnuͤß-, oder an— dern Straͤuchern aufgehangen, die ſehr dicht be— moͤgen, die dieſen Herbſt ihre Weinſtoͤke gleichfalls nach den Kolbeſchen Vorſchrlften zu behandeln beginnen; es wird ſicherlich Niemanden gereuen. Meine obige Aeußerung über mauches Recenſenten⸗ Urtheil, die Manchem voreilig ſcheinen konnte, mag durch Folgendes gerechtfertigt werden. Ich las neulich in der allgemeinen Literatur-Zeltung eine Mecenfion der ſechsten Anflage des ſehr bekannten Wredowſchen Gartenfreundes. Recenſent lobte es unter Andern ſehr, daß der jezt verftorbene Pfar- rer Wredow gegen die Winterbedekung mancher Frucht⸗ wachſen ſind, ſo kann man verſichert ſeyn, daß die Maͤuſe im Spaͤtherbſte dieſelben aufſuchen, und die ganze Hoͤhlung mit Haſelnuͤßen und Eicheln anfuͤllen, ſich ein warmes Neſt von duͤrrem Lau— be und Graͤſern darin anlegen und bequem und ſicher darin wohnen. Von dieſen Gaͤſten muͤſſen demnach nicht nur die Koͤbel befreiet, ſondern auch ins Waſſer gelegt und dann ausgeluͤftet werden, weil ſie ſonſt einen widerlichen Geruch annehmen, der den Meiſen hoͤchſt unangenehm zu ſeyn ſcheint, da ſolche Koͤbel von ihnen gemieden werden. 11) Nicht nur im Spaͤtherbſte, ſondern ſogleich, wann die Bruͤt-Zeit vorüber iſt, muͤſſen die Köbel gereiniget werden; denn es ereignet ſich oft, daß ein ſogenanntes Neſtſcheiſſerl (man entfcyuldige die— ſen Ausdruk) zuruͤke bleibt, verhungert und verwe— ſet, welches ſich bei den Blaumeiſen am Haͤufigſten zutraͤgt. — Wenn ſolche Koͤbel ungereinigt blieben, ſo wuͤrden ſie auch nicht mehr bewohnt werden. Wenn Koͤbel von verſchiedener Größe aufge: hangen werden, hoͤher oder niedriger, ſo moͤgen die Meiſen nach Belieben waͤhlen, und da ſie auch ihre Launen zu haben ſcheinen, — oft einen ſehr bequemen verlaſſen, und einen minder bequemen vorziehen, — ſo iſt es gut, wenn ſie die Auswahl haben. Die Blau- und Tannen-Meiſe iſt oft mit einem ſehr kleinen Behaͤltniße zufrieden. Ihre Jun— gen liegen oft Eins auf dem Andern. Die Anſchaffung ſolcher Koͤbel, wenn ſie auch in großer Anzahl geſchieht, iſt mit geringen Aus— lagen verbunden. Zimmerleute, welche im Winter ohnehin nicht viele Arbeit haben, werden froh ſeyn, wenn ſie ſich einige Kreuzer verdienen koͤnnen. Und da das tannene oder fichtene Holz, welches ſchon von der Faulung einigermaßen ausgehoͤhlt iſt, am r ³·¹¹ꝛ A ee ee SS Baͤume und namentlich der Weinſtoͤke ſey. Hlerln irrt er aber, nicht nur nach meiner geringen, ſondern nach ziemlich allgemeiner und alter Erfahrung, außer⸗ ordentlich. Es iſt freilich bekannt: der Weinſtok kann ohne Bedekung einen ziemlichen Grad von Kälte ertras gen, ohne zu erfrieren oder bedeutenden Schaden zu nehmen, und hatten wir ſtets fo gelinde Winter, wie vor einigen Jahren, ſo waͤre die Bedekung ganz uͤber⸗ fluͤſſig; aber die Tragknospen leiden doch leicht von el⸗ ner Winterkaͤlte 10 Grad unter o Reaumur, und was hilft es viel, die Weinſtoͤke unbedekt mit unverfror⸗ Leichteſten zu bearbeiten und zu dieſem Gebrauche das tauglichſte iſt, ſo iſt auch dafuͤr die Auslage von keinem Belange. So viel als Antwort uͤber die eingegangenen An— fragen und Zweifel, die Meiſen betreffend. Vom Staar und der Schwalbe. Der Staar und die Schwalbe ſind die Waͤchter meines Gartens; und ſchon in dieſer Hinſicht, ab— gerechnet den Nuzen, den ſie durch Vertilgung der Inſekten, großer und kleiner Muͤken und Kaͤfer ſtif— ten, von großem Werthe. Kein Raubvogel kann ſich naͤhern, ohne von ihnen entdekt zu werden, und da ſie bei ſeinem An— blik ein entſezliches Laͤrmgeſchrei erregen; ſeinen Hinterhalt augenbliklich verrathen, fo muß er groͤß— tentheils unverrichteter Dinge wieder abziehen. Es gluͤkt ihm nur hoͤchſt ſelten, ſich eines einzigen jun— gen Voͤgelchens zu bemaͤchtigen, wo es ihm ohne dieſe Waͤchter ein Leichtes ſeyn wuͤrde, ſich der erſt flike gewordenen, noch unbeholfenen, ſich durch ihr Zwit— ſchern ſelbſt verrathenden jungen Sippſchaften zu be— maͤchtigen, und mit einem Male zu verſpeiſen. In weite Ferne hin wird dieſer Feind bei ſei— nem Abzuge verfolgt, um auch die Umgegend von ſeinem Daſeyn in Kenntniß zu ſezen. Zu bedauern iſt es, daß uns dieſe aufmerkſa— men, ſcharfblikenden Waͤchter im Winter verlaſſen, und nur erſt wieder im Fruͤhlinge zuruͤkkehren. Blie— ben ſie uͤber Winter hier, ſo wuͤrde es kaum einem Sperber oder Falken moͤglich werden, einen Stoß unter das, auf meinem Futterbrett vor dem Fenſter verſammelte Gewimmel der hungerigen Voͤgel un— gewarnt zu machen. Bei entblaͤtterten Baͤumen würde es ihnen um fo leichter ſeyn, den ſich nah 102 enden Feind zu gewahren, und viele hundert Voͤgel wuͤrden beim Leben bleiben. Zum Gluͤke bleiben die Staaren unter allen Strichvoͤgeln die kuͤrzeſte Zeit hinweg; denn fie er— ſcheinen am Allererſten wieder. \ Die Witterung mag auch befchaffen ſeyn, wie ſie wolle, ſo ſind ſie doch in den erſten Tagen des Februars, oder ſicher in der Mitte deſſelben, ſchon wieder hier. Eine wahre Luſt iſt es dann, ſie bei ihrem Er— ſcheinen zu beobachten. Sobald ſie ſich auf dem hoͤchſten Baume des Gartens niedergelaſſen haben, iſt ihr erſtes Geſchaͤft, im naͤchſten Augenblik den Kobel wieder zu beſehen und zu unterſuchen, worin ſie im vorigen Sommer gebruͤtet haben, oder er— bruͤtet worden find. > Iſt dieſes geſchehen, dann ſtatten ſie ſich unter— einander foͤrmliche Beſuche ab. Wechſelweiſe und paarweiſe fliegen ſie von einem Kobel zum andern, und ſcheinen ſich unter einander hoͤchlich zu erfreuen, daß fie Alles im guten Stande angetroffen, hier wies der ſicher wohnen und in der alten Bekanntſchaft friedlich mit einander leben koͤnnen. Nachdem ſie ſich gegenſeitig die Hoͤflichkeits— Bezeugungen erwieſen haben, geht es in den naͤch— ſten Tagen an die Reinigung der Koͤbel, wenn ſie allenfalls noch nicht gereiniget ſeyn ſollten; ſie tra— gen das vermoderte Neſt heraus, um dem friſch zu erbauenden Plaz zu machen. Die Zeit, von der Ankunft bis zum Bruͤten, wird mit gemeinſchaftlichen Ausflügen auf die Fel— der und Wieſen, und mit froͤhlichem Geſange aus— gefuͤllt, wobei ſie alle Stimmen der Menſchen und Thiere auf eine taͤuſchende Art nachahmen. Sie gakern wie die Henne, kraͤhen wie der Hahn, bellen wie Hunde, pfeifen wie Menſchen, und wenn man I .ñ—Ü. ———— — —ꝓũan zn — nem Holze durch den Winter zu bringen, wenn eine ganze Trauben-Erndte verloren geht? Ohnehin ſind dle Tragknospen gegen Glatteis ſehr empfindlich. Als wir vor mehreren Jahren das überaus ftarfe Glatteis hat: teu, waren meine Reben nur hin und wieder mlt elni— gen Baſtmatten behangen, und ſie trugen im folgenden Sommer einzig und allein da, wo die Matten gehan— gen hatten; alle übrigen Tragknospen waren verdor⸗ ben, Am Sicherſten geht man wohl immer, die Wein⸗ Stoke vor Weihnachten zu bedeken, und es nicht erſt aufs Aeußerſte ankommen zu laſſen. Schon dle Roͤmer wußten es, daß der Welinſtok in harten Wintern die Bedekung nicht leicht entbebren kann; dleß geht unter Andern aus einem Briefe her— vor, den der römifhe Legat P. Servilius Vatia 64 Jahre vor Ehrifti Geburt aus dem taurlfchen Cher— ſones (der jezigen Krimm) ſchrieb. Es helßt darin: „Das hleſige Klima hat die Sonderbarkeit, daß es im Sommer eben ſo drütend heiß, als im Winter uner⸗ träglich kalt iſt, doch gedelhet der Wein ſehr gut, wenn man die Vorſicht gebraucht, den Weinſtok während des Winters zu vergraben.“ 105 nicht wüßte, daß die Goldamſel erft beim weiter vorgeruͤkten Fruͤhlinge eintraͤfe, ſo wuͤrde man ſchwoͤren, fie ſey ſchon angekommen, weil die Nach ahmung nicht zu unterſcheiden iſt. Fuͤr die Felder des Landmanns iſt der Staar von entſchiedenem Nuzen. Jene Kaͤfer, welche Kraͤhen und Elſtern nicht anruͤhren, werden zu Tauſenden von den Staaren zerfleiſcht und aufgezehrt. Um diefe fchädlichen Käfer zu vermindern, welche große Streken der Gerſte verderben, das ſogenannte Gelbwerden oder Freſſen verurſachen, ſollte der Landmann dieſe Vogelgattung in großer Anzahl hegen. Allein, iſt es zur Zeit ſchon raͤth— lich, ihn dazu aufzumuntern? So viel die Erfah— rung lehrt, duͤrfte ihm das noch von geringem Nu— zen ſeyn. Er verwirft ſeinen Vortheil, und iſt noch nicht empfaͤnglich, ſolche, ihm zur Zeit noch als kleinlich und laͤcherlich ſcheinende Vorſchlaͤge zu würdigen. *) = Wenn hie und dort in feinem Hausgarten eis nige Staaren-Koͤbel aufgehangen ſind, ſo erwuͤrgt er ſaͤmmtliche Jungen, und traͤgt ſie zum Ver— kaufe in die Stadt. Der Erlds einiger Kreuzer iſt fuͤr ihn, oder fuͤr ſeinen noch unverſtaͤndigern Sohn, viel zu rei— zend, als daß er mit mehr Ueberlegung zu Werke ginge. Dieſes nuͤzliche Vogelgeſchlecht wuͤrde demnach ausgerottet oder ungemein vermindert wer— den, wenn es zahlreicher in die Hausgaͤrten gelokt, de n ſichern Tod fände. Der Landmann muß gebil— deter werden, die Abſicht Gottes mehr kennen und wuͤrdigen lernen, ehe er dahin zu bringen iſt, die Voͤgel zu achten und zu ſchuͤzen. Hofinger. ) Ausnahmen gibt es wohl auch unter den Landleuten. Frage und Antwort uͤber die Haide-Erde. Ich muß mit großem Bedauern ſehen, daß die meiſten meiner mit betraͤchtlichen Koſten angekauf— ten zaͤrtlichen Topfgewaͤchſe, troz der Bemuͤhung meines ziemlich verſtaͤndigen Gaͤrtners, beim Ver— ſezen in verſchiedene unſerer Erdarten nicht nur un— anſehnlich bluͤhen, ſondern nach einer kraͤnklichen Ve— getation endlich abſterben. Ich weiß wohl, daß man dazu nothwendig Haide Erde nehmen muͤſſe. — Da ich aber troz allen Be— muͤhungen in meinerUmgegend keine dergleichenleichte Erdart finden konnte, ſo entſteht die Frage: Exiſtirt Haide-Erde nur da, wo Eriken wacfen ? und iſt eine kuͤnſtliche Erzeugung der Haide-Erde moͤg— lich? A. v. 3. Wir wuͤnſchen, daß dieſe Frage von mehreren Sachverſtaͤndigen beantwortet werden moͤchte, und wollen deßwegen vorlaͤufig nur Einiges daruͤber an— fuͤhren: Die ſogenannte Haide-Erde, welche aus feinem Sand und Humus beſteht, findet ſich in mehreren Gegenden, oft auf hohen Bergen, oft aber auch in tiefen Lagen und Waͤldern. Es wachſen in verſchiedenen Gegenden Haidenarten, wo man doch vergebens nach jener ſogenannten, den meiſten Pflan— zen gedeihlichen Erde ſuchen wuͤrde, und ſo auch umgekehrt. Ohne uns einer vorzuͤglichen Pflan— zenerde in Frauendorf ruͤhmen zu koͤnnen, gedeihen doch unſere Pflanzen ziemlich gut in einer Miſchung von brauner Sumpferde, (Moor-Erde aus Wieſen) Flußſand, kraͤftiger Dungerde, das heißt, ſolcher Erde, die von ganz zu Erde gewordenem Duͤnger entſteht. Dieſe Erde wird faſt zu allen unſern Pflanzen ge— braucht, nur mit dem Unterſchiede, daß zu der Erde fuͤr Neuhollaͤnder-Pflanzen mehr Sand, als fuͤr die uͤbrigen genommen wird. Die Redaktion. Es hleße doch wohl unſere guten Vorfahren, die Manches beſſer wußten, was fie thaten, wie wir, der Alberuhelt bezüchtigen, wenn man ſagen wollte: fie hätten ſich durch das Bedeken der Weinreben eine un⸗ überlegte und überflüffige Muͤhe gemacht ic.“ — Als vor einigen Jahren die nagelneue Meinung, der Weinſtok beduͤrfe gar keiner Winterbedekung, fo recht im Schwunge war, ſuchte ich gelegentlich, bei meinem Unglauben, auch noch die Anſicht verftändiger und erfahrener Männer über dieſe Neuerung zu ers forſchen. Unter Andern verwarf ſelbige unſer würdiger Plantagen⸗Inſpektor Minkener zu Herrenhauſen gaͤnz⸗ lich, und der damals noch lebende Kunſt- und Handels⸗ Gärtner, Herr Auguſt Landvokgt, der bekanntlich ein ſehr einfacher Mann war, erwiederte mir auf mei- ne Frage ziemlich lakoniſch: „Haben Sie in Frankreich geſehen, daß die Franzoſen ihre Weinſtoͤke, Pfirſchen u. ſ. w. im Winter ohne Bedekung laſſen?“ Und als ich ſolches verneinte, fuhr er fort: „dann habe ich Ih⸗ nen wohl weiter nichts darüber zu ſagen.“ Fortſezung folgt. 104 Nützliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Nichtigkelt der Klage: Die Menſchen werden täglich ſchlimmer. „Die Menſchen werden taͤglich ſchllmmer!“ — — So ſpricht Griesgram der Sauertopf; Doch wir, wir glauben ihm es nimmer, Hätt' er noch einen dikern Kopf. Verneinend ruft von uns ein Jeder Mit vollem Mund und mit der Feder. „Seht nur die heut'gen lleben Kleinen, br taͤglichs Thun und Treiben an; „Sie lachen, wo fie ſollten weinen, „Der Jüngling ſpricht oft wie ein Mann. „Ste fuͤrchten nicht einmal Geſpenſter, »Klopft es gleich laut an ihrem Fenfter. „Ste traun nicht mehr dem blinden Glauben, „Sie wollen ſelber hoͤren, ſehn; „Nicht ſorglos, wie die armen Tauben, „Den Hablchtsklaun entgegen gehn; »Nein, nein, fie wollen gruͤndlich wiſſen, »Warum fie Dieß und Jenes muͤſſen. „So war es nicht bei unſern Alten, „In der vergangnen goldnen Zeit. „Sahn fie ein langes Kleid mit Falten, „So machte Jeder ſich bereit „Zu luͤften Kappe, Hut und Muͤze, »Und kuͤßten ſelbſt die Fingerfpize. „Wo wird es endlich noch hinkommen »Mit unſerm jezlgen Geſchlecht? „Es gibt ja kaum mehr Einen Frommen „Vom Herrn hinab bis zu dem Knecht; »Und bei dem Alter, bei der Jugend »Findt man faſt nirgend Achte Tugend.“ Sind dieß die bittern Klagen alle, Dle euch die heut'ge Welt auspreßt? Ach! feit des guten Adams Falle Iſt ſte's, die ſich ſtets hören läßt. Doch ſoll der Klageton nicht ſchreken, Die Wahrheit wird ſich bald aufdeken. Wo gibts fo graͤßliche Verbrechen, Die tief die Menſchheit ſonſt entehrt? Wo wird von Rauben und von Zechen Der Ritterſchaft anjezt gehoͤrt? Sonſt trachteten fie zu zerſtoͤren, Und jezt das Gute zu vermehren. Souſt konnten nur die Großen ſchreiben, Nun kanns ſogar der Bauersmann; Doch will man Hokus Pokus treiben, So ſieht das Ding ein Jeder an; Und all die großen Zauberkuͤnſte Verſchwinden wie die Morgendünſte. Wie viel wird jezt in allen Ländern Für Arme, Kranke nicht gethan! Verſorgt mit Wohnung, Koſt, Gewaͤndern, Steigt froh ihr Dank zum Himmel an; Indeß fie vorhin an den Thuͤren Die Broken ſammelten gleich Thleren. Vorhin da hausten in den Waͤldern Nur wilde Woͤlfe und der Baͤr, Und Streken von den ſchoͤnſten Feldern Die ſtunden nakt und fruͤchtenleer. Jezt ſieht man Alles angebauet, Wo unſer Auge nur hinſchauet. Der duͤſtre Wald wird zu dem Halne, Das oͤde Feld treibt Kraut und Kohl; Und dieß bewirken die Vereine Zu uuſter Menſchenbruͤder Wohl. Vorzuͤglich Frauendorfer-Bruͤder Verdienen unſers Dankes Lieder. Ja, ſie erwekten aus dem Schlummer Die unſchaͤzbare Gartenluſt; Die wirket, daß ſo mancher Kummer Entfliebt auf immer unſrer Bruſt. Im Umgang mit den Blumen, Vaͤumen, Sehn wir uns taͤglich Freude keimen. Sie lehrt uns waͤſſern unſre Wieſe, Mehr nuͤzen unſer Gartenbeet; Sie ſchaffet uns zum Paradiſe, Was ungenuͤzt und müfig ſteht. Indeß wir unſer Gaͤrtchen warten, Kann unſer Herz wohl nicht ausarten. Und ſo gibt es noch tauſend Dinge, Die man zum Naͤchſtenwohl erfand; Der Menſch, ein Glied im Weltenringe, Wirkt mit den Haͤnden, mit Verſtand, Daß es ſtets beßer auf der Erde Und einſt die Welt zum Himmel werde. Drum Bruͤder! glaubet nicht die Klagen: »Es werde ſchlimmer auf der Welt.“ Nein — beſſer iſt in unſern Tagen Das Land, die Stadt, das Haus beſtellt. ur 7 ien ae e werden täg effer, welſer. (Aus Preßburg eingeſandt.) Aufloͤſung der Charade im vorigen Nro: Stlef⸗ Mutter che u. n In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Det ganziaͤhrliche Preis iſt in ganz Deutſchland a fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Cowpett — portofrei. Allgemeine deutſche Gar tem Sei tung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. — 1 VI. J ahrgang. No. 14. 2. April 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Das erſte Veilchen. — Mehrſeltige Anſichten über Levkojenzucht. — Ueber die duͤngende Kraft des Blutes. — Ueber Johanuls-Trauben und Stachelbeeren. Fortſezung neuer Mitglieder. 7 a Jore Erzellenz, die hochgeborne Frau Amelle Gräfin von Hacke, geborne Freyln von Rode, Gemahlin des koͤnigl. preuß. Hofmarſchalls Grafen von Hacke in Berlin und Duͤſſeldorf. Seine Hochwohlgeborn, Herr Chriſtlan Gottlieb Gum⸗ pelzhalmer, großherzogl. Mecklenburg⸗Schwerin⸗ ſcher geheimer Legationsrath, Ehrenmitglied der botanlſchen Geſellſchaft und Beſizer eines Gartens in Regensburg. Seine Hochwürden, Herr Aegid Hellenſteiner, Pfarrer zu Egern, k. b. Landgerichts Tegernſee. Seine Wohlgeborn, Herr Anton Popp, k. Poſtverwal⸗ ter und Poſtſtallmeiſter, Realitaͤten⸗Beſizer, Ge: meinde⸗Bevollmaͤchtigter und Major, auch Com: mandant des Landwehr-Batalllons zu Donauwoͤrth. — Franz Mauder, Amts⸗Verwalter in Kommar'z'itz, Budwelſer Kreiſes in Boͤhmen. — Johann Valentin Zippelius, Gärtner zu Haßfurt am Malin im Großherzogthum Wuͤrzburg. Das erſte Veilchen. AUAAn den geehrten Leſer.) Des Winters Nebel wallen, Der heitre Frühling naht Mit taufend Nachtigallen, Und üppig fprießt die Saat. Schon kehrt die Schwalbe wieder, Die mit dem Herbſt entflohn. Und unter grünem Flieder Fand ich ein Veilchen 155 Dieb Blümchen, neu geboren Im warmen Sonnenſchein Der erſten Fruͤhllngshoren Soll Dir gehelligt ſeyn! Nimm es als Bild der Freude, Die jezt vom Himmel fteigt, Und auch dleß Lied, denn belde Hat die Natur erzeugt. In ihrem Helligthume Entkeimten ſie mit Luſt. O ſchließ nun Lied und Blume An Deine reine Bruſt! Kolb. ra k ze ee Tg Nachrichten aus Frauendorf. Ueber dle beſte Zelt zum Baumſchnſtt. | (Fortſezung.) In der allgemelnen deutſchen Gartenzeitung wird in Neo. 25 des 5. Jahrgangs das Mittel angegeben, einen erfrornen Weinſtok wieder herſtellen und fruchtbar ma⸗ chen zu konnen. Daſelbſt heißt es unter andern: „Im Frühjahr beim Anfange des Safttriebes wird jede er⸗ frorene Wein Rebe unten rein abgeſchnitten, wo fie noch friſch bleibt, was gewöhnlich einige Zoll unter der der Fall it u. f. * Dleß kt aber ſehr ge: faͤhrlich und ſtreitet wider die Erfahrung; in Wekn⸗ Ländern, wo man doch wohl die Behandlung der Wein- Stoke am Beſten verſteht, huͤtet man ſich forgfältig vor dieſem Fehler. Man muß das erfrorne trokne Holz, wenig⸗ ſtens den untern Thell deſſelben, erſt dann abnehmen, wenn ſich von unten neue Reben geblldet haben, etwa im Auguſt⸗ Monat. Thut man es beim Anfange des Safttriebes, fo gewinnt leicht begrelflicher Welſe der Saft einen freien ungehlnderten Abfluß, und der Stok verblutet gleichſam nach und nach, rn unten neue Au⸗ 14) 106 Mehrſeitige Anſichten über Levkojenzucht. 1) Durch die Gefaͤlligkeit eines Gartenfreundes wurde mir unlaͤngſt der 4. Bd. der Frauendorfer Gartenzeitung zugeſendet. Den gefaͤlligen Ueber ſender beſtimmten vorzuͤglich dazu die darin aufges nommenen Mittheilungen und Berathungen, die Ver— edlung oder das Vollwerden der Levkoj betreffend. Er ſezte mit Recht voraus, daß dieſe fuͤr mich als einen vieljährigen Beobachter und Liebhaber dieſer herrlichen Blume beſonders anziehend ſeyn wuͤrden. Das waren ſie auch in der That, denn mit Heiß— Hunger fiel ich daruͤber her. Da es Jedem vergoͤnnt iſt, fo bald es der Wiſ— ſenſchaft gilt, ſein Steinchen zuzutragen, ſein Ur— theil abzugeben; ſo trage ich kein Bedenken, auch das meinige zu bringen und meine Anſicht uͤber dieſen Gegenſtand einmal oͤffentlich auszuſprechen. Möchte es Niemand als abſprechende Anmaßung mir deu⸗ ten, wenn ich hier freimuͤthig bekenne, daß ich die dort enthaltenen Anſichten nicht zu den meini— gen machen, di ebenen Rathſchlaͤge, den Levfoi zu fuͤllen, nicht für zwekdienlich halten kann. Es ſind die alten Gaͤrtnerregeln, die ungepruͤft ange— nommen und wieder gegeben werden, und ſich eben darum bis jezt in Credit erhalten haben. Seit 20 Jahren habe ich fie alle durchprobirt, habe fie mehr- mals mit genauer Beobachtung und redlicher Pruͤ— fung wiederholt, und habe ſie — als unhaltbar ge— funden. Es bedarf nur des einzigen Beweiſes: Was dieſe empfohlnen Verfahrungs⸗ Arten bewirken follen, erfolgt auch oh- ne fie, ſogar unter entgegengeſezten Umftänden. Hab' ichs auch mit all meinen uner- muͤdlichen Verſuchen und Beobachtungen nicht weit, gar nicht weit gebracht, fo hab' ichs doch als aus— gen anzuſezen. Laͤßt man aber den Stöfen das erfrorne abgeftorbene Holz noch einige Monate, fo ſtokt der Saft groͤßtentyells da, wo diefes anfängt, wobei der überfläßige von ſelbſt durch Rinde und Baſt einen Abfluß zu finden weiß, und es entſteht das Beſtreben, neue Augen und daraus Reben zu bilden, die dann bald allen Saft auf- nehmen und ſchnell empor wachſen. Ein Beiſplel für alle. In dem oben gedachten harten Winter war mir ein über dreißig Jahre alter ungeheurer Weinſtok er— froren, der unten am Stamme etwa fuͤnf Zoll im Durch⸗ meſſer hielt. Bei der firengen Kälte horte ich Abends gemacht einſehen gelernt, daß das Vollwerden die⸗ fer Blume nicht von Kunſtſtuͤken in der äußern Ber handlung abhaͤngt, ſondern daß es die Natur in ihrer geheimſten Werkſtaͤtte verborgen hat. Soll die Levkoj⸗Kultur gefordert werden, fo muͤſſen wir, daͤucht mich, von andern Anſichten ausgehen; (fal⸗ ſche Begriffe fuͤhren auf ſolche Wege) wir muͤſſen die bisherigen Anſichten von Unnatur, Mißgeburt, Kruͤppel und dergl. aufgeben, denn man ſagt damit der ehrwuͤrdigen, Geſez und Ordnung liebenden Mut⸗ ter Natur eben nichts Schmeichelhaftes — auch nichts Geziemendes; wir muͤſſen auch andre Wege einſchlagen, denn die bisher muͤndlich und ſchriftlich angeprieſenen führen wohl zu einer uͤppigern Vege— tation, die bei Sallat und Sellerie etwas Herrliches iſt, nur nicht zu gefüllten Levkojen. In dem ano— nymen Schreiben pag. 378 des gedachten Bdes läßt ſich eine Stimme vernehmen, die einen denkenden Beobachter verkuͤndiget. Auch Er iſt uͤberzeugt, daß die bisherige Verfahrungsart nicht zum Ziele fuͤhre, er ſieht ſich darum zu der Muthmaßung gedrungen, daß das Gefuͤlltwerden von ganz ans dern Urſachen abhaͤngen muͤſſe. Das iſt das Re— ſultat aller meiner Beobachtungen und Erfahrungen. Was jener Ehrenmann muthmaßet, kaun ich damit rechtfertigen und beſtaͤtigen. N Mein Entſchluß war gefaßt, dieſes Reſultat in der vielgeleſenen Frauendorfer Garten-Zeitung niederzulegen, in welcher ſich der regſte Eifer fuͤrs Fortſchreiten ſo deutlich ausſpricht. Allein der ge— draͤngteſte Entwurf uͤberzeugte mich ſchon, daß eine gnuͤgende Behandlung dieſes Gegenſtandes weit uͤber die Grenzen einer Zeitſchrift hinaus gehen und eher den Umfang eines kleinen Schriftchens einnehmen werde. Bleibe ich geſund und frei von weſentlichen Stoͤ⸗ oftmals ſtarkes Knallen, und fand Morgens die alten Hauptreben völlig aufgeriffen und bis aufs Mark gebor⸗ ſten. Diefer Stok wurde im Fruͤhjahre hinter meinem Ruͤken, ehe ich es verhindern konnte, bis etwa einen Bald darauf fing er entſezlich an zu bluten; dieß dauerte den ganzen Som⸗ mer, ohne daß ſich Augen bilden konnten. Ich hoffte noch immer, daß er, was oft geſchlehet, im zweiten Jahre ausſchlagen moͤchte, da der aͤußerſt bedeutende Saftausfluß ein deutlicher Bewels von der nicht zer⸗ hörten Wurgelthätigteit war; noc Im Dritten Frühjabre Fuß über der Erde abgenommen. * » 107 rungen, fo foll es in der erſten Hälfte dieſes Jah⸗ res noch erſcheinen. 4 Als beſondere Beguͤnſtigung hätte ich es anzu⸗ ſehen von Seiten der achtungswuͤrdigen Redaktion dieſer Zeitſchrift, wenn ſie dieſe Andeutung einer andern Anſicht über das Vollwerden des Levkoj ihrer Aufmerkſamkeit, fo wie der Aufnahme in dieſer all- gemein geſchaͤzten und geleſenen Zeitfchrift für werth erachten ſollte. 0 Im Jaͤner 1828. Karl Criſtian Krutzſch, * Pfarrer zu Trachenau naͤchſt Roͤtha bei Leipzig. = 2) — Auſſer der Nelke habe ich bisher Aurikeln und Primeln, beſonders aber die Lepkoje kultivirt; bei welcher leztern ich denn durch ſelbſt gezogenen Samen jezt dahin gekommen bin, daß bei Weitem die meiſten gefuͤllt werden. Wenige Schoten an kraͤftigen Stoͤken lieferten mir den guten Samen. Dabei fand ich denn einmal etwas Sonderbares. Ich traf nemlich in ein und derſelben Schote, von einem dunkelvioletten Stok, zweierlei Samen an, und zwar haͤufig in mehreren Schoten. Dieß fiel mir auf und beſtimmte mich, die hellbraunen Koͤrn— chen von den dunkeln zu ſondern, und jede Sorte allein und beſonders zu ſaͤen. Aus den dunkeln Körnern nun erwuchfen dunkelviolette Blumen, wie die des Mutterſtokes waren, und aus den andern erbluͤhten rothe, faſt dunkelcarmin. Ich fand in den Schoten von beiden Sorten, die ich forgfältig unters ſuchte, keine Verſchiedenheit in den Koͤrnern mehr vor — und beide Sorten im 2ten Jahr wiederum ausgeſaͤet, brachten nur den Mutterſtoͤken aͤhnliche Blumen hervor. Ich weiß nicht, ob Jemand ſchon die nemliche Erfahrung gemacht hat? und will Dir nachher floß der Saft; es war aber alle Hoffnung ver⸗ gebens, der Stok ſtarb endlich ab. Ich bin uͤberzeugt, er hätte wieder getrieben, wenn er nicht unvorſichtig und übereilt abgenommen wäre; dieſe Ueberzeugung theilten erfahrne Rhein-Winzer mit mir, die einer mei⸗ ner nten an Ort und Stelle darüber befragte. Schließlich bemerke ich, daß ich in dieſem Herbſte, wo die Wespen in ungewöhnlicher Menge erſchienen, meine Trauben durch ein mir noch aus Frankreich be⸗ kanntes ſehr einfaches Mittel gerettet habe. Ich hing nemlich hin und wieder an mein Weingelaͤnder ges es überlaffen, dieſe meine Erfahrung in die Gartens Zeitung einruͤken zu laſſen. Roechling. Da ich ſelbſt, zu wenig Zeit und Aufmerſam— keit auf die Kultur der Levkojen verwendend, dieſe Erfahrung weder ſelbſt gemacht, noch auch gehört oder geleſen, daß ſie von Andern gemacht worden, fo theile ich fie den beſondern Freunden der Levkoje mit, um ſie theils zu fernern Beobachtungen zu ermuntern, theils ihre bereits gemachten Erfah— rungen in obiger Hinſicht mitzutheilen. Dannenfels im Rheinkreis. C. G. Hahn. . — 5) Von Jugend auf Soldat, hatte ich wohl eine außerordentliche Freude an ſchoͤnen Blumen, aber nicht Sinn, noch weniger Kenntuiße zu deren Bebauung, Erhaltung und Fortpflanzung, bis ein gluͤklicher Zufall mir ein Haus mit einem zwar klei— nen, aber ſehr niedlichen Gaͤrtchen verſchaffte, und mich ſo zu ſagen nothgedrungen zum Gaͤrtner machte. Durch die Kriegs-Fatiquen geſchwaͤcht, ermuͤdet, und nun als Officier mich nach Ruhe ſehnend, ehe— lichte ich im Jahr 1814 eine ſehr brave und im guten Ruf ſtehend wuͤrdige Wittwe, und wurde dadurch Beſizer obberuͤhrten kleinen Gaͤrtchens. Wenn ſchon kein Mitglied der verehrlichen Garten— Bau-Geſellſchaft in Frauendorf, aber doch ein fleißiger Leſer Ihrer allbeliebten, ſehr viel Gutes und Nuͤzliches enthaltenden und auch ſtiftenden berühmten Gartenzeitung, habe auch ich fo manches Gute ſchon daraus entnommen, benuͤzt, und wirklich bewaͤhrt, aber auch von manchem Einſender Bemerkungen ge— funden, die nicht anwend- oder mit gutem Erfolg ausfuͤhrbar waren. So fiel mir z. B. eine Auße⸗ rung, wenn ich nicht irre, eines Herrn Pfarrers auf, wöhnliche mittelmäßig große Medicinflaſchen auf, felbige fuͤllte ich zur Hälfte mit Waſſer, das ich kochend heiß über verdorbene vor zwei Jahren in Zuker eingemachte Hagebutten (Mofenäpfel) gegoſſen hatte. Binnen eink⸗ gen Tagen waren die Flaſchen dermaßen mit vielen hundert Wespen angefuͤllt, daß ich fuͤglich annehmen konnte, ein ganzes Wespenneſt weggefangen zu haben. Altes Johannisbeeren-Gelee, in heißem Waller aufge⸗ loͤſet, that ganz die nemlichen Dienſte. In Frankreich, z. B. in Fontainebleau, nimmt man Honigwafler dazu; ich glaube aber, daß der Fruchtſaft beſonders an⸗ (140 108 welcher geradewegs behauptet „Zur Erhaltung eines guten, das iſt: gefüllten Levkojen-Samens, iſt es nicht nöthig, bei dem ungefuͤllten Samenſtok einen gefüllten hiebei zu haben, und der Samen wird den⸗ noch gut, uud die Blume davon gefuͤllt ſeyn.“ Ich bin weder Gaͤrtner noch Botaniker, ſondern nur ein Laye, um Solches fuͤr wahr zu halten, oder zu widerlegen, aber das Gegentheil durch 15 jaͤhrige Erfahrung und fleißig unermuͤdete Beobachtung von dem Geſagten, bewog mich, meine einfache Behand— lung der Levkojen einem loͤblichen Vorſtand der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft, ohne Jemand meine Meinung und Behandlung aufzudringen, bekannt zu geben. Auf den ſehr kleinen Raum von 69 Klafter Laͤnge und 40 Klafter Breite, welches mein Gaͤrt— chen mißt, beſchraͤnkt, mußte ich nun ſolche Blu⸗ men waͤhlen, die den ganzen Sommer bluͤhen, dauerhaft ſind, und keinen leeren Plaz — wie ſaͤmmtliche Zwiebel-Blumen — nach ihrer Bluͤte hinterlaſſen; ferner nur ein Freund jener Blumen, die mit einer ſchoͤnen Flor auch Geruch verbinden und nicht haiglich ſind, fiel auf Einrathen eines alten Gaͤrtners Kraus die Wahl auf die Levkojen — Cheiranthus annuus — und gewiß iſt unter allen Kindern Floras dieſe ſchoͤne Blume eine derjenigen, welche einer ſchlechten Erde bedarf, vom May oder Juni bis halben December im Freien nicht nur ſehr ſchoͤn blüht und einen angenehmen ſtarken Duft ver— breitet, beſonders Fruͤh und Abends, ſondern auch jeder Witterung, ja ſelbſt den größten Regenguͤſſen, wenn ſolche an Stoͤkerln aufgebunden iſt, trozt, keine Kuͤnſtelei noch Koſten erfordert. Im Frühjahr 1845 bauete ich in ein Früh: beet den dort und da erfauften Sommer-Levkojen⸗ Samen, und als die Pflanzen zum Verſezen waren, wurden ſolche theils in Geſchirre, theils in die Ras batten 13 Schuh weit von einander geſezt. Ungluͤk⸗ licherweiſe mußte ich ſchlechten Samen bekommen haben, denn als ſolche bluͤhten, waren durchgehends alle einfache Blumen. Im darauf folgenden Jahr 1816 wurde die Hälfte von dem erſten oder aͤltern, die andere Haͤlfte von dem neuerhaltenen nun eige⸗ nen Samen angebaut, leider war die Flor wie das Erſtemal wieder ungefuͤllt. Auch im Jahr 1817. geſchah daſſelbe. ueberdruͤßig der mißlungenen Arbeiten und des darauf verwendeten Fleißes und der Muͤhe, klagte ich meine Noth dem alten Gaͤrt— uer, der mir zur Antwort gab, fo lange ich keinen . gefüllten bei dem ungefuͤllten Samenſtok in einem Geſchirr oder auf einem Punkt beiſammen haben werde, ſo lange werde ich keine vollen Levkojen bekommen. Der Sommer des 1818 Jahres kam, und mit ihm fo mancher ſchoͤn gefüllte Levkojen— Stok, allein nur dunkelroth, da der Gaͤrtner, von dem ich dieſen Samen bekam, keine andere Farbe beſaß. Der fruͤher erkaufte und ſelbſt erzeugte Levkoj⸗ Same wurde weggeworfen. Durch gute Freunde, Geld und Muͤhe, erhielt ich bald darauf alle Hauptfarben, und durch meinen Fleiß, ſorgfaͤltige Behandlung nach meinem eigenen Gutduͤnken auch ſtets mehr volle als ungefuͤllte Veigl-Stoͤke, ja ſo⸗ gar im Jahr 1825 von 2 Farben, weiß und pfir⸗ ſichbluͤh, gar keinen ungefuͤllten, folglich auch kei— nen Samen. Daß ich immer und alle Jahr mehr volle, als einfache Levkojen Stoͤke beſaß, koͤnnen alle Perſonen, die mein Gaͤrtchen im Sommer ſahen, beſtaͤtigen, was auch der ehrwuͤrdige Greis und hochwuͤrdige Herr Dechant Ferdinand von Klein zu Hadersdorf ohnweit Langenlois, Beſizer eines ſehr ſchoͤnen, ganz nach neuem Geſchmak angelegten Blumen- und Obſtgartens, und großer Verehrer lokend für die Wespen if. Man kann deshalb zu ſei⸗ ner Zelt Johannksbeeren oder frühe Birnen, Pflaumen 1. dgl. mit Honig oder Syrup ſchlechtweg einkochen und zur Zelt der Trauben ⸗Relfe kochendes Waſſer darüber gießen, womit man die Flaſchen anfuͤllt. Das Mittel iſt wirklich wohlfeil und hoͤchſt probat. Da in der Ge⸗ gend eines Wein⸗Gelaͤnders ſelten mehr wie ein oder ein paar Wespenneſter ſind: fo hat man, nachdem diefe weggefangen, nicht zu beſorgen, daß von weit her friſche Frelbeuter angelokt werden. In Zeit von drei Tagen waren an meinem Weingelaͤnder und auch im Wohn⸗ Hauſe, wo bis dahln Wespen in Menge herum ſchwaͤrm⸗ ten, faſt gar keine mehr zu fpüren. Gegen Horniſſe muß man natürlich größere Flaſchen mit gehörig weiten Hälſen nehmen, damit fie bequem hinein ſchluͤpfen koͤn⸗ nen. Sie gehen, eben wie die Wespen, füß ern und blind hinein und finden felten den Rukweg. Hannover, geſchrieben im Auguſt 1827. (Nachdem wir den genelgten Leſern dleſen Auszug aus dem Hanndverſchen Magazin wörtlich mitgetheilt 109 der Flora, welchem ich eigenen Samen von 4 ver: ſchiedenen Farben zu uͤbermachen einſt das Vergnuͤ⸗ gen hatte, zu bekraͤftigen nicht ermangeln wird, auch über die Menge und Schönheit der daraus entſtandenen gefüllten Sommer-Levkojen⸗Stöͤke nicht genug ſeine Bewunderung zeigen konnte. Meine Behandlung bei dem Verſezen der Levkojen und Abnehmen des Samens war folgender Art: Wenn in der Erde ein ungefuͤllter mit einem gefuͤllten Levkojen⸗Stok beiſammen war, und ich in Blumen Toͤpfen volle Stoͤke hatte, ſo grub ich ein auch zwei ſolcher Toͤpfe mit 2 oder 4 vollen Blumen-Stoͤken ſo nahe an den ungefuͤllten, als es ohne Nachtheil der Wurzeln und des Stoks geſchehen konnte in die Erde ein, und zwar fo, daß der ungefuͤllte ſtets in der Mitte von 4 bis 5 vollen Stöfen in gleicher Hoͤhe ſich befand. War der einfache Stok höher, als der volle, fo wurde der Wipfel, Haupt— Stamm oder Nebenzweig gleichviel, ſo abgeſchnitten, daß er gleiche Hoͤhe mit dem vollen Stok hatte, ja beinahe noch niederer blieb, weil immer der einfache oder ungefuͤllte einen frechern Wuchs hat, und ſo geſchah es auch im Gegentheil mit dem vollen, damit beide oder ſaͤmmtliche Stoͤke immer gleiche Höhe hatten, und ſah hauptſaͤchlich darauf, daß der ein: fache Samentragende Stok ſtets in der Mitte, und von den gefuͤllten Stoͤken gleich einem Zirkel rings⸗ umgeben war, damit, es mag wo immerher der Wind kommen, die Bluͤten- und Blumen-Blaͤtter ſich be⸗ ruͤhrten. Die fern hindan ſtehenden Zweige der une gefuͤllten, die den gefuͤllten Stok nicht beruͤhrten, wurden als unnuͤz und ſchlecht abgezwikt und weggeworfen, und nur jene in der Mitte und in gleicher Höhe ſich befindlichen Schoten, fie mögen von dem mittlern Haupſtamm oder von Seitenzwei— gen geweſen ſeyn, immer Eins, wurden als gut zum baben, fahren wir in den uns ſchrlftlich zugekommenen Bemerkungen wieder fort, wie folgt:) Auffallend I es mir geweſen, daß dle darin gedachte Kol⸗ beſche Schrift bis jezt in der Gartenzeitung von keinem Cor⸗ reſpondenten erwähnt iſt. Aber noch auffallender, daß J. S. Kechts verbeſſerter praktlſcher Weinbau In Gärten und vorzüglich auf Weinbergen ic. die ste Auflage, Berlin 1827 auch in Commif: flon in G. C. Naucks Buchhandlung kn Ihrer Ges gend noch nicht genugſam bekannt zu ſeyn ſcheint, wer nigſtens meines Wiſſens in der Gartenzeltunggleichfalls un⸗ Samen fuͤr folgendes Jahr beſtimmt. Auch nahm ich weder beim Anbau des Samens, Verſezen der Pflanzen, noch beim Abnehmen des Samens Ruͤkſicht auf die Mondesvierteln, und ſaͤete bald im Neu: Mond, bald im erſten, bald im lezten Viertel, wie es die Witterung und mein Geſchaͤft zuließ, und wich dem— nach von der Regel der meiſten Gaͤrtner, Alles im Vollmond zu unternehmen, gaͤnzlich ab. Durch dieſe einfache, kunſtloſe, aber aufmerkſame Behand: lung und moͤglichſt nahe Vermiſchung der einfachen mit den vollen Blumenftöfen, hatte ich durch volle 10 Jahre die Freude, in der ganzen Gegend — auch die nahe Stadt Crems mit ihren vielen Glas- und Treibhaͤuſern nicht ausgenommen — immer die meiſten gefuͤllten Levkojen, und ſo ſchoͤn, als man ſich's nur wuͤnſchen konnte, zu beſizen, während ich die 5 erſten Jahre von blos ungefülltem und davon abgenommenem Samen keinen einzigen gefuͤllten Levkojen⸗Stok bekam. Ob etwa der nicht ſichtliche, daher unbemerkbare Blumenſtaub auf den Blumen— Blaͤttern gefuͤllter Levkojen, da dieſe keine Staub— Faͤden, wie die ungefuͤllten beſizen, zu deſſen Vollma⸗ chung etwas beitrage, iſt mir ſelbſt unbewußt, ſo wie das ganze Naturſpiel ein Raͤthſel. Nur verſchaffte ich mir einmal die ſichere Ueberzeugung, daß der Samen, von einem ganz weißen einfachen, welcher neben einem dunkelblauen vollen Sommerlevkojen- Stok ſtand, mir theils lilafarbe, theils weiß- und blaugeſtreifte — geſprengte — Stdoͤke im fol— genden Jahre lieferte; ja ſogar die Iberis um- bellata (nicht Iberis amara, denn, wie es roͤthliche Iberis amara gibt, fo find auch ganz weiße Iberis umbellata,) Katharina Blümchen — welche zwar zur nemlichen Klaſſe gehoͤrt, aber doch ganz eine andere Blume hat, und ganz weiß war, aber ſehr nahe bei einer rothen Winterlevkoje — erwähnt geblieben iſt! Leztere koſtet 26 Silbergroſchen. (24 gr. E. M.) Die erſte Auflage erſchlen bereits im Jahre 1824. Mir wurde die Kolbeſche Schrift. früher bekannt, wle dieſe, und ich empfahl ſie zuerſt, well ſie billiger iſt. Uebrigens ſtimmen Kolbe und Kecht auch in der Hauptſache vollkommen uͤbereln; Kecht möchte: für Anfänger noch verſtändlicher geſchrkeben ha⸗ ben, wie Kolbe, und die der Vorrede angehängten wichtigen Zeugniſſe machen die Kechtſche Schrift: inter⸗ eſſanter. Indeß laſſen wohl beide nichts zu wunſchen übrig und verdienen gewiß elne fo unbedingte Anem⸗ 110 Cheiranthus incanus — ſtand, immer röthlichter und zulezt roth wurde, auch der davon abgenom— mene Samen durch Etiketten bezeichnet im darauf folgenden Jahre rothe Iberis umbellata trug. Nan urtheile Jeder nach Belieben, ob der Herr Pfarrer, oder ich, oder Beide Recht haben. Langenlois bei Crems, am zten Februar 1228. R. I. Ueber die duͤngende Kraft des Blutes. Vielleicht iſt es manchem Gartenfreunde nicht unangenehm, die Verhaͤltniſſe kennen zu lernen, in welcher die verſchiedenen Duͤnger-Arten zu eins auder ſtehen. Ich liefere daher einen kurzen Auszug der Be— merkungen hieruͤber von Herrn Profeſſor Friedrich jun. in Würzburg aus deu Jahrbuͤchern der philof. medicinſchen Geſellſchaft in Wuͤrzburg. Siehe 1 B. 1 Heft. Um die duͤngende Kraft des Blutes gruͤndlich ausmitteln zu konnen, wurden von Herrn Profeſſor Hermbſtaͤdt mit unten bemerkten Duͤnger— Arten folgende Verſuche angeſtellt. Sie wurden ohne Vermengung und ganz rein bei einer Temperatur -+ 20 R. getroknet. Die Pflanzen: Erde beſtand aus verweſtem Kartoffelkraut. Blut und Harn waren ebenfalls ſo ausgetroknet. Der Boden, in welchem die Verſuche angeſtellt wurden, war ſandiger Lehm, und jedes Beet, wohin der Dünger ausgeſtreuet wurde, hatte 100 Qua— drat-Fuß Fläche. Jedes einzelne Beet wurde mit 2s Pfund trok— nen Duͤngers im October geduͤngt, der Miſt unter— gegraben, und bis zum Februar des folgenden Jah— res in Ruhe gelaſſen. pfehlung, wie man ſte ſich nur ſelten bei den unzaͤhll⸗ gen neuern Gartenbuchern ic. erlauben darf. Htevon wird Jeder, der ſie liest, dermaſſen durchdrungen wer⸗ den, daß ich es für anmaßend halten würde, noch mehr darüber zu erörtern. — Uebrigens kann man eine Methode, den Welnſtok zu behandeln, die bereits, wie Kecht auch anführt, von den alten Römern ausgeübt wurde, und die ich unter andern in den Jahren 4212 und 18153 in den Gegenden der Loire in Frankreich ausüben geſehen habe, ohne damals weiter darauf zu achten, well ich Jedes Beet wurde mit einerlei Sommerwaizen beſaͤet, wozu man 16 Loth Samen-Köoͤrner genom⸗ men hatte. as Dünger von Rindsblut gaben 7 4 Ernte. — Menſchenkoth — 2 — — Schaafkoth — 6 — — Ziegenkoth — 6 — Menſchenharn — 6 ee 11 — Pferdeharn — 5 — — Taubenharn — 44 — — Kuhharn — 54 — Pflanzen-Erde gab 24 — Aus dieſen Verſuchen geht hervor, daß Blut und Menſchenkoth die beſten Duͤngungs-Mittel ſind, was auch ſchon durch die Erfahrung beſtaͤtigt ift, denn wir dürfen uns nur in den Gärten umſehen die mit den Abfaͤllen aus den Schlachthaͤuſern duͤngt wurden. N In der Düngung mit Blut liegt auch das Ge: beimniß, ganz alte Bäume fruchtbar zu machen, wenn man nach Chriſt's Vorſchrift den Baum um: graͤbt, und mit feiner zubereiteten Bluterde be— duͤnget. Das Unangenehme, was man noch in der Be— duͤngung mit Blut finden moͤge, iſt der außeror— dentliche Geſtank, der ſich bei eintretender Waͤrme durch die Gaͤhrung der noch nicht gaͤnzlich verwe— ſten Theile entwikelt, und noch lange Zeit auch nach Untergrabung des Duͤngers auhaͤlt, daher das Verfahren Chriſt's, die Erde nach und nach mit Blut zu begießen und umzuſtechen, das beſte Mittel iſt, den Miſt geruchlos zu machen. Der Wirkung des Duͤngers von Blut kommt ganz nahe jener von Menſchenkoth. Es muß aber in demſelben auch eine Entmiſchung ſtatt gefunden haben. Verweſter ganz alter Menſchenkoth, wie damals kein Intereſſe dabel hatte, nicht neu, ſondern nur erneuert nennen, und Herr Dr. Fiſcher wird, ob⸗ gleich er gewiß durch eigenes Nachdenken auf dieſe Methode verfallen, auf die Ehre der Eutdekung weiter keinen Anſpruch machen, beſonders wenn er Kechts Schrift geleſen hat. — Was nun aber das t rbſt von ihm anempfohlene Beſchnelden der Obſtbaͤume anbetrtfft? ſo zweifle ich, daß Obſtbaͤume im Allgemeinen mit den Wein⸗Stoͤken fo zu fagen über einen Kamm geſchoren wer- den dürfen. Die Natur des Welinſtoks iſt von derje⸗ nigen der Obſtbaͤume gar zu verſchieden; uͤberdem wer⸗ 111 man ihn in lange nicht gebrauchten Abtritten ans trifft, allwo er als eine leicht zerreibliche, fette ſchwarze Erde erſcheinet, iſt mit etwas Flußſand vermiſcht die beſte Erde fuͤr weichliche Pflanzen, die ſich in derſelben, wenn fie krank find, gut er⸗ holen. Daher ich vermuthe, daß verſchiedene Zus ſammenſezungen von Erd-Arten für auslaͤndiſche Pflanzen u. dgl. dadurch entbehrlich werden. M. a Dr. R. Ueber Johannis-Trauben und Stachel⸗ ; Beeren. Von der Johannis-Traube, Ribes rubrum, kultivirt man in Frankreich eine Spielart, die man perlee nennt, die Früchte hingegen castillet. Dieſe reifen gewoͤhnlich im Julius, und koͤnnen durch Kunſt bis im October zuruͤkgehalten werden. c Ende wird der kleine Baum oder Strauch 0 ann ſobald die Fruͤchte anfangen ſich zu faͤrben, und erhalten ſich in dieſem Zuſtande bis zur genannten Zeit, ohne unſchmakhaft zu werden. Die Stachelbeere, Ribes uva erispa, Linn. hat man bis zu unſern Zeiten unabſehbar in Ab- und Spielarten vermehrt. Beſonders die Englaͤnder haben ſich dieſe Vermehrung ſehr angelegen ſeyn laſ— ſeu, weil ſie dieſe Frucht ſehr lieben, die auch wirklich eintraͤglich iſt, indem die Stoke faſt jedes Jahr tragen, und immer um ziemliche Preiſe abges geben werden koͤnnen. Sie bereiten aus den Fruͤch⸗ ten einen Wein, den ſie ganz vorzuͤglich lieben, und der auch ziemlich ſchmakhaft und kuͤhlend ſeyn ſoll. — Vor der Reifezeit der Frucht bedienen ſich ihrer die Franzoſen haͤufig, um die Makrelen (Seefiſche) damit zu vergiften und zu fangen, weßhalb ſie auch grosseilles a Maquereau genannt werden. Unter der großen Anzahl der Ab- und Spiel- Arten gibt es eine große Menge mit ſehr unbedeus tenden Fruͤchten, die nicht verdienen, kultivirt zu wer— den. Dahingegen aber auch mehrere, die weit vor— zuͤglicher find, als man fie vor 0 —40 Jahren hatte. Gewoͤhnlich ſind die von den Englaͤndern hervorgebrachten engliſch benannt, in andern Laͤn— dern aber auch uͤbertragen. Die vorzuͤglichſten, und der Pflege entfprechens den Abarten ſind ungefaͤhr: unter den glatten La Grosse verte ronde; gr. v. longue; gr. lo- bee; gr. ambré und tres-grosse jaune. Dieſe leztere fiel bei Herrn Noiſette in Paris aus Sa— men. Unter den borſtigen: A fruits ambrés; à couleur de chair; à e. d. ch. longs; à e. d. ch. ronds; verte blanche; grosse jaune; gr. ronde; couleur olive (dieſe iſt fpätreifend und die groͤßte und vorzuͤglichſte aller Stachelbeeren. Sie fiel bei Herrn Noiſette aus Samen) und Nou- velle Angleterre, eine ſehr große Frucht. — Fette Erde und etwas Feuchtigkeit lieben ſie ſehr, und geben bei einigermaßen angemeſſener Pflege viele und große Fruͤchte. 1. 3 In Frauendorf iſt bereits eine Sammlung von. 500 Arten der beſten und vorzuͤglichſten englifchen: Stachelbeeren verkaͤuflich vorhanden. Der Abſaz iſt fo groß, daß in dieſem Fruͤhjahre nicht alle Be ſtellungen befriedigt werden konnten. Bis naͤch⸗ ſten Herbſt werden wir von allen 300 Arten einen. ausreichenden Vorrath bekommen. . — ————ñ— gñcÄUU——⁷˖ ↄ rr ‚ P SE den die im Herbſt beſchulttenen Weinſtoͤke im Winter bedekt, was mit den Obſtbaͤumen nicht Immer thunlich ft. Daß aber die im Herbſt beſchulttenen und unbe: dekten Obſtbaͤume nicht mehr oder gar weniger von heftiger Winterkaͤlte lelden ſollten, als die unbeſchnit⸗ tenen? glaube ich bis jezt nicht, deun es ſtreltet zu ſehr wider die Erfahrung. Ich ſelbſt habe oftmals Ge— legenheit gehabt, mich davon zu überzeugen. Ich will Ihnen aber nur ein einziges Belſplel namhaft machen, das, wenn es gleich nicht von Obſtbaͤumen hergenom— men iſt, meinen Unglauben vollkommen rechtfertigen wird. (Fortſezung folgt.) Au die geneigten Leſer. Die bis jezt erſchlenenen Blätter der Garten: Zeitung h. 38. geben den Beweis, daß der Obſtbaumfreund nicht, wle Einige beſorgten, der Gartenzeitung Eintrag thun, und die beiten Artlkel über Obſtzucht für fi behalten werde. Der Obſtbaumfreund iſt anderer Natur. Zwar eln Sohn der Gartenzektung, baut er ſich doch feine eigene Hütte, und hauſet da ſelbſtſtaͤndig. Daß fein Erſchelnen noͤthig war, beweiſet der Beifall, den ihm feine Leſer ſchenken, wofürfich hlemit zu widerholtem Dank verpflichtet fuͤhlen — die Herausgeber. 112 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Cactus grandiflorus, als Wohlthäter vieler Armen!) Im Sommer 1824 ſpendete Oblger dem Blumen⸗Freunde S. zu Baar, Ober-Rhein⸗Depar⸗ tement, einige ſehr ſchone große Blumen zum Erxſten⸗ mal. Derſelbe, ſehr erfteuet über dieſelben, und wie jeder wahre Blumenfreund beſeelt, ſeinen Pfleglingen recht viele Anbeter zu verſchaffen, ließ er es dem Staͤdt⸗ “en durch den Ausrufer bekannt machen; ſtellte aber neben dieſelben eine Buͤchſe mit der Aufſchrlft —: Für die Armen. Kaum wurde dleß bekannt, ſo ſtroͤmten bereits alle Bewohner des Staͤdtchens herbet, und wollten die Wunderblume ſehen, und Jeder zollte mit Freuden für den fo ſchoͤnen Genuß dem darneben ſtehenden edlen Zweke, fo daß in wenigen Stunden bei 30 fl. in die Armen⸗Buͤchſe kamen, welche derſelbe ſo⸗ fleich unter die Aermſten des Staͤdtchens austhellen ließ. ö Das darauf folgende Jahr benüzte derſelbe Herr die nemliche Gelegenheit mit dem Zuſaz, daß noch meh⸗ tere andere ſchoͤnbluͤhende Pflanzen zu ſehen wären, und zur Freude des edlen Stifters wurde die Summe bereits um das Doppelte vermehrt. F. H. . Ptg. (Eine Beantwortung der in Nro. 2. der dleß⸗ jäbrigen Gartenzeitung ſtehenden Anfrage: ob man durch Pflanzen der Hortenſie in Lehm fie zur blauen Blüte bringen koͤnne?) Vor 4 Jahren beſuchte mich bier ein guter Freund, der mehrere Jahre in England in ver⸗ ſchledenen großen Gärten als Gartengehilfe conditionirte. Dieſer ſagte mir nun, da er meine Hortenſien ſah, und ich ihm die Noth klagte, daß es mir nicht gelingen wolle, fie blau blübend zu machen, ich ſollte nur guten gelben Lehm mit etwas Flußſand vermiſcht nehmen, die Pflau⸗ zen darein ſezen, und fie blos mit einem von Eiſen⸗ feilſpaͤhnen angeſezten Waſſer begleßen. Alsbald that ich, wie mir gerathen wurde, und ſezte im Marz 1324. einjährige und dreijährige, von jedem Alter + Stüf, im oben beſchriebenen gelben Lehm. Wie groß war mein Er ſtaunen, als die Pflanzen zwar ſehr gut wuchſen, aber ganz dunkelgrüne Blätter bekamen! Die 2 und 3 jaͤhrlgen bluͤhten herrlich noch denſelben Sommer, aber leider in ibren natuͤrlichen rothen Farben. Ich ſezte nun mein Zutrauen auf die jungen; aber auch dieſe blühten wie die andern. Ich machte nun ſogleich Ableger in ſolche Erde, oder eigentlich in gelben Lehm, um zu verſuchen, ob es vielleicht dle beabſichtigte Wir⸗ kung habe, wenn fie gleich anfangs in Lehm gezogen würden; allein alle meine Muͤbe war vergebens. Erſt im vorigen Sommer blübten dleſe in den geſezten Ab⸗ legern und bluͤhten roth. So weit meine Erfahrung in 4 Jahren. Vlelleicht hat der Lehm in England noch audere Beſtandtheile in ſich, die Hortenſten blau bluͤ⸗ bend zu machen. — 8 Friedrich Staudenmever, Gärtner und Mitglied der praktlſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bavern. Die Redaktion findet ſowohl in Vezug auf dle — — en In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. — — — — en Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Anfrage S. 12, als auf die vorſtehende Beantwortung ſich veranlaßt, darauf aufmerkſam zu machen, daß hier die Ueberſezung des engliſchen Wortes Loam Vexraulaſſung zu einem voͤlllgen Mißverſtaͤndniſſe gegeben „da nemlich Loam im Deutſchen irrig als Lehm aus kt wurde. Unſer verehrliches Mitglied, Herr Gottlob Frieder lch Seidel in Dresden, erklaͤrt ſich hierüber umſtaͤndlich in feinem vortrefflichen Werke, betitelt: Der exotiſche Gaͤrtner, oder die Art und Welſe, wie dle Engländer die Pflanzen in den Gewaͤchshaͤuſern behandeln und ver⸗ mehren 1c. ic. S. XV und 1 —4.) Er ſagt ausdrüklich, daß er kein deutſches Wort kenne, welches den Begriff des engliſchen Loam bezeichne, daß aber Loam kelnes⸗ wegs Lehm oder Leimen fen; eher, fagt er, könnte man es mit Wleſenerde vergleichen, ſo wie man auch dieſe Art, deren Farbe gelb und roth ſey, gewöhnlich auf Wleſen finde, Es iſt eine lokere broͤkliche Erde, die ſich le icht in der Hand zerreiben läßt, und leicht auseinander faͤllt. Den geneigten Leſern haben wir in unſeren Nach⸗ richten aus Frauendorf S. 146 vom Jahre 1326 den erotifhen Gärtner bereits uachdruͤklich empfohlen, auch den geringen Preis deſſelben dort angezeigt; das Buch ſollten alle Blumenliebhaber kaufen!! 0 Eln ausgezeichneter wiſſen ſchaftlicher praktiſcher Oe⸗ conom, Herr Poſthalter Krines in Mellerichft macht die Bemerkung, daß er nie erlebt habe, nach der Ueberwinterung Haber in Korn oder Welzen verwandelt worden fen, wohl aber nach elngeaͤrndtetem Korne ſich eine Menge Flughaber uͤber die Felder verbreite. Bel herannahendem Fruͤhjahr will ich mich denen Hrr. Oeconomen, Blumen-, Obſt⸗, Gemuͤs⸗, Gaͤrten⸗ und Weinbergs-Beſizern zur Abnahme des Knochenmehls zum Duͤngen neuerlich hoͤflichſt empfehlen. Die 100 Pfd. netto koſten 3 fl. — Das Faßel beſonders 12 kr. und eine gedrukte Abhandlung 6 kr. Wer die Koſten der Faßel erſparen will, beliebe gute dichte Saͤke einzufenden. Briefe und Gelder erbitten wir portofrei. Regensburg, am 20. Februar 1828. J. J. Rehbach, Ltra B. Nr. 26. Commlſſtonalr der k. b. privflegirten von Rehbach'ſchen Knochenmehl⸗ Unternehmung ln Günzburg. Berichtigung einiger eingeſchllechener Schreibfehler in der 1827 jährigen Garten ⸗Zeitung. A. In Nro. 22 der 282 ziährigen Gartenzeltung iſt unter den neuen Geſellſchaftsmitgliedern: Wenzl Jozef Kapplan zu Kallna auf dem Gute Cziſta ſtatt: Wenzl Jozet, Kaplan zu Kollma — zu leſen. In dem Verzeichnlſſe de Jahre 1827 belgetret⸗ B tenen Mitglieder iſt laut Nro. 21 der Garten-Zeltung Herr Erneſt Zeplichal, Amtsverwalter auf dem Gute Cziſta, ausgelaſſen wurden. — — Der ganzjährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 fr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche G a 1 tie ” Br Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne, 15. 9. April 1828. S S ‚ ˖ ‚ nn Inhalt: Knochen⸗Dünger, chemiſch betrachtet. — Von den Urſachen des Verderbens vieler Obſtbaͤume durch das fehlerhafte Elnſezen derſelben. — Wie kann bei der Schuljugend die Liebe und Nelgung zur . Obſtbaumzucht am Lelchteften gewekt und genaͤhrt werden, und wie kann diefe am Schnellſten gedeihen? — Noch einige Bemerkungen über Vermehrung der gefüllten Georginen, Knochen⸗Duͤnger, chemiſch betrachtet. Dem Gartenbau will ich in der Betrachtung der thieriſchen Knochen, da ich ſie unter andern Natur⸗Produkten zu Erzeugung belebender, naͤh— render Beſtandtheile Duͤnger) fuͤr Pflanzen beſonders geeignet glaube, mittelſt Beleuchtung ihrer Grundſtoffe, mit Hinſicht auf die der Pflan— zen einige Stunden oͤkonomiſch ſachdienlich widmen. Bekanntlich enthalten die Knochen nach chemi— ſcher Unterſuchung von Vauquelin, Guils let und Berinlius: Fett-, Gallerte-, Knor⸗ pel⸗, Bitter⸗, Kalcherde-, Kohlen- und Phos- phorſaͤure. Erwaͤgen wir nun in dieſer Betrachtung der animaliſchen Beſtandtheile, daß ihre Grunde Stoffe, Waſſer-, Sauer⸗, Stik⸗, Carboni⸗ ſcherſtoff, Phosphor-, Bitter- und Kalcherde mithin die nemlichen ſind, wie die der Pflanzen, und beſonders wenn wir die der 15. Klaſſe angehoͤrigen Pflanzen, und diejenigen, ſo ſich in den Samen und Getreid-Arten vorfinden, beruͤk— ſichtigen, aus welchen Verbindungen dieſer Grundſtoffe nach Verſchiedenheit im Verhaͤltniß und eintretenden Umſtaͤnden beide artige Beftand- Theile, mittelſt chemiſcher Anziehung, erzeugt werden; und ſonach ihre Eigenthuͤmlichkeit nur allein im quantitativen Verbindungs-Verhaͤlt⸗ niß chemiſcher Anziehung dieſer Grundſtoffe begruͤndet liegt, warum denn auch erſtere thieri— ſche Beſtandtheile, da fie mehr Stik- und Waſ— ſerſtoff, als die der Pflanzen enthalten, bei tro— kener Deſtillation unter Ausſezung einer Tem— peratur über 60 R. mehr aͤtheriſches Oel und Amonium geben; wo hingegen leztere die naͤhern Beſtandtheile der Pflanzen, da fie mehr Sauere und Kohlenſtoff, als die Thieriſchen binden, Eſſig— oder brandige Holz⸗Saͤure uns liefern: So liegt in Folge dieſer Erwägung auſſer ale lem Zweifel, und bedarf keines weitern Erinnerns mehr, daß die Knochen zu Pflanzen-Nahrung uͤber⸗ gehen koͤnnen. Betrachten wir nun nach dieſer zuverlaͤßi— gen Gewißheit die Umſtaͤnde, unter welchen die nähern Beſtandtheile der Knochen in Pflanzen⸗ Nahrung uͤbergehen, ſo finden wir, daß Aufhe— bung ihres feſten Zuſtandes durch mechaniſche Vorrichtungen vor allen andern, dann eine verhaͤltnißmaͤßige Menge Waſſer, Temperatur⸗ Erhöhung, Einfluß der Agentien in der Atmos⸗ Nachrichten aus Frauendorf. 1 Ueber die beſte Zelt zum Baumſchnltt. Wan (Fortſezung.) Im Anfange des kalten Winters von 4822 auf 1823 lleß es ſich mein Gartennachbar einfallen, eine ſchoͤne aus wenigſtens so Jahr alten Halnbuchen (Car- pinus petulus) beſtebende, die ganze Laͤnge des Gar⸗ tens befriedigende Hefe, von etwa 7 Fuß Höhe, bis aufs Fuß abzukappen. Gleich anfänglich warnte ich ihn vor den Folgen; er meinte aber, es habe nichts zu ſagen, und er erhlelte dadurch gar zu ſchoͤnes Brenumaterlal und Aſche. Im folgenden Sommer traf melne Prophe⸗ zeihung ein; der groͤßte Theil der Heke ſtarb nach und nach von oben nach unten ab, und mußte ausgerottet werden; der übrige Theil hat noch immer eln elendes Anſehen, während eine die andere Laͤngenſeite des Gars tens befriedigende, gleichfalls aus wenigſtens eben fo alten Hainbuchen beſtehende Hefe, die einen andern Herrn hat, und welcher dieſe Gewaltthat nicht wider⸗ fuhr, nicht den aller geringften Schaden nahm und noch jezt nichts zu wunſchen übrig läßt. 46 N 15 214 phaͤre, die nothwendigſten Bedingniße find, un⸗ ter welchen mittelſt chemiſcher Anziehungskraft der Materien und Stoffen in der Atmosphaͤre mit den Stoffen der naͤheren Beſtandtheile der Kno— chen, beguͤnſtigt durch ſteigende Waͤrmematerie in der Atmosphaͤre fuͤr ſich, und in Beruͤhrung und Verbindung der verſchiedenen Erdarten in der Akerkrumme; belebende und Nahrungs: Theile fuͤr Pflanzen erzeugt werden. Dieſe aus den Knochen unter angefuhrten Be: dingnißen erzeugten neuen Produkte, wenn fie in Ver— bindung der Erde, und guͤnſtigem Einfluß der Agentien in der Atmosphäre in chemiſcher Anzie— hung ſich befinden, und von den Wurzeln der Samen keine als ihre Ernaͤhrungs-Organen betrachtet, aufgenommen; dann zur weitern Bearbeitung den Reproduktions-Organen zugeführt worden find, ſind es, nachdem die Aſſimilation der zubereiteten Nahrung erfolgt, und dieſe an ihre fuͤr ſie beſtimmte Stellen uͤbergegangen iſt, woraus, mittelſt Che— mismus, naͤhere Beſtandtheile, mithin organi— ſche Korper lebender Gebilde, (Pflan: zen) entftehen. Für den Gartenbau, Pflanzenbau, der mit der Atmosphaͤre, dem Waſſer, der Erde, dem Duͤnger, in ſo naher Verbindung ſteht, liefert uns ſonach die Natur in dem Knochenmehl einen Schaz zu Duͤnger, welcher, wenn wir die Chemie, bei feiner An endung die Kunſt zur Hand ziehen, die erfreulichſten Reſultate in der Pflanzen-Kultur uns gewartigen laͤßt. Möchten daher die thieriſchen Knochen immer mehr und mehr unſere Aufmerſamkeit auf ſich zie— hen, — der Gartenbau in ſeiner Anwendung ins Gebiet der Chemie, in ein beſſeres Leben treten! Volkach, im Jauer zue. Von den Urſachen des Verderbens vieler Obſtbaͤume durch das fehlerhafte Einſezen derſelben. — * „ Sehr Häufig iſt die Klage, daß die meiſten in den Gaͤrten eingeſezten Obſtbaͤume langſam wachſen, kraͤnkeln, wenig fruchtbar find, und nach und nach abſierben. Unterſuchen wir die Urſachen hievon, ſo ſind dieſelben verſchieden und zahlreich. Das widernatuͤrliche zu ſtarke jährliche Beſchne⸗ den, die Duͤngerung des Grundes, deſſen Feſtig⸗ keit, unfruchtbare Unterlage u. ſ. w. ſind oft die Veranlaſſung des fruͤhen Todes, der aber am Mei— ſten darin gegruͤndet iſt, weil der Obſtbaum zu tief in die Erde eingeſezt wurde. Wir finden da— her auch, daß die an ihrem Orte aus Kernen ent— ſtandenen, daſelbſt veredelten und nicht verſezten Baͤume ſehr gut ihre Vollkommenheit erreichen 1 waͤbrend in ihrer Naͤhe die von einem andern Orte her uͤberſezten veredelten Obſtbaͤume verderben, wenn ſie auch von gleicher Fruchtſorte ſind, und die nemliche Beſchaffenheit des Grundes und der Lage haben. Vorzuͤglich zeigen ſich das aͤußerſt ſchlechte Wachsthum und der baldige Tod, wenn ſchon ältere ſtaͤrkere Bäume, oder dieſelben aus einem gewohnten tauglichen oder fettern Grunde in einen ſchlechtern, verſezt wurden. Wird ein Obſt⸗ Baum in die Erde geſezt, ſo macht man gewoͤhn— lich ganz wider die Darſtellung der Natur eine tiefe und breite Grube, in die der Baum geſezt wird, worin deſſen Wurzeln vergraben und allen atmosphaͤriſchen Einwirkungen für immer entzogen ſind. Wenn nun die Wurzeln nach den Seiten und in die Tiefe ſich immer mehr verbreiten, ſo kommen fie immer mehr an Orte, die für fie untaug- lich find, vorzuͤglich in einem feſten, unten fteie ————— en Daß aber überhaupt die Obſtbaͤume mit dem Wein⸗ Stoke hinſichtlich des Schultts nicht in Parallel geſtellt werden dürfen, iſt nicht ſchwer zu begreifen, da beide Gewaͤchſe, wie gefagt, zu ſehr von einander verſchleden find. So fällt ja unter Andern der Hauptgrund, weß⸗ halb man den Welnſtok im Herbſt beſchnelden ſoll, nem⸗ lich den durch den Fruͤhlingsſchnitt allzugroßen Saftver⸗ turſt zu vermelden, bei den meiſten Obſtbaäͤumen großen⸗ theils weg! — Beim Stelnobſt wird, nach meiner Er⸗ fahrung, der Harzfluß auch dure den Herbſtſchnltt gar nicht vermieden; derſelbe entſteht gewöhnlich unter dem Schnitte; man muß bekanntlich das Stelnobſt nur im hoͤchſten Nothfalle ſcharf beſchnelden; behält man es im: mer unter Auffibt und läßt es nicht verwildern, fo wird man auch nie dazu gezwungen. — Ich glaube aber, daß ich mich kurzer faſſen kann, wenn ich Eurer Wohlgeborn das orte Stüf des hannd⸗ verſchen Magazins vom Jahre 1300 originaliter ange⸗ bogen überſende, um die erſte Abhandlung darin mit der des Herrn Dr. Fiſcher gefällig zu verglelchen; Sle werden beſſer, wie ich, über dle Sache eutſchelden. Abermals laſſen wir dieſe Abhandl. hier wortlich abdruken. 115 — nigten oder waͤſſerigten Grunde. Jener mit der Wurzel zu tief eingeſezte Baum treibt über derfel- ben wegen Erſtikung und Schwaͤche ſelten neue Saugwurzeln aus dem Stamme, was nur öfter ge— ſchieht, wenn der Baum noch jung, kraftvoll iſt, und nicht in ſchlechtere ganz verſchiedene Lage und Erde geſezt wurde, als wo er fruͤher wuchs. Meine verglichenen verſchiedenartigen Verſuche uͤberzeugten mich jedesmal, daß die weniger tief eingeſezten Obſtbaͤume immer beſſer wuchſen, als die ganz gleichartigen am nemlichen Grunde tiefer ges ſezten. Ein Baum muß daher beim Verſezen weniger tief in die Erde kommen, als er fruͤher ftand, und zwar iſt es ſehr vortheilhaft, wenn feine sberften Wurzeln am Stamme mit der Erdoberfläche gleich kommen, und nur mit wenig angehaͤufter Erde bedekt werden. Beſten gerathet der Baum, wenn er beim Ueberſezen in gar keine Grube, ſondern mit ſeiner unten flach zugeſchnittenen Wurzelkrone auf den nur einfach umgegrabenen und wieder geebneten Gras- oder Gartengrund geſtellt, an eine in den: ſelben feſt geſtekte Stange gebunden, dann an ſeine ausgebreitete Wurzelkrone gute Erde gehaͤufelt, die— ſelbe ſo bedekt, umgeben und dann oft begoßen wird. Nemlich an jenem Orte des Gartens, wo der junge Baum geſezt werden ſoll, wird eine hölzerne Stange feſt in die Erde geſchlagen. Dann nimmt man den einzuſezenden Baum und ſchneidet demſel— ben ſeine unten am Stamme befindlichen Wurzeln gerade weg, ſo daß nur die obern Saugwurzeln, oder diejenigen untern duͤnnern Wurzeln ganz blei— ben, welche aufwaͤrts flach gebogen und unbeſchaͤdigt nach den Seiten gelegt werden konnen. Dieſer Baum wird nun an die Stange geſtellt und ſeine Wurzeln werden der Laͤnge nach in gehdriger Rich— Bemerkung über die zwekmaͤßlaſte Zelt zum Schnitt der Eſpaller⸗Baͤume im Allgemelnen, und der Pfirſchen⸗ und Aprikofen-Efpaller-Baume lusbeſondere. Das Beſchneiden der Obft:Efpalier: Bäume im Jaͤnet und Februar batte, wenn es ohne Nachthell für die Baume geſchehen konnte, viel Angenehmes für den Gärt- ner, da derſelbe theils in dieten Monaten wenig Be: ſchäftigung hat, theils im März und April ſich die Ar: beit für denſelben fo ſehr haͤuft, daß es ihm gewiß febr zur Erleichterung. dienen würde, wenn er alsdann ſchon tung auf der Erde um den Stamm ausgebreltet; daun iſt der Baum an ſeine Stange zu binden, und nochmals zu richten, worauf feine vertheilten Wurzeln mit lokerer guter Erde von allen fen auszufuͤllen, zu umgeben und fo hoch zu bedeken find, daß die Erde nur drei Zoll hoch über den ober— ſten Wurzeln liegt. Dieſe Erde wird entweder von einem erhoͤhten Orte, oder aus einer Grube ge— nommen, oder iſt ſie um den geſezten Baum in einer Entfernung eines halben Fußes von den aͤuſ— ſerſten Wurzelſpizen auszugraben, daher der Baum in einem kleinen Hügel ſteht, und herum einen klei— nen Graben zur Auhaͤufung der Feuchtigkeit hat. Der Ort, worein die Stange und worauf dann der Baum geſezt wird, iſt nur einfach umzugraben, gleich zu ebnen und dann mit den Fuͤßen gleich zu druken, denn die Baͤume wurzeln in einem nur we— nig feſten Grunde beſſer ein, als in einem ſehr lo— kern; auch erhaͤlt ſich die Feuchtigkeit laͤnger. Beſteht daher im Garten ein ohne dieß bebaut geweſener Boden, oder iſt derſelbe nicht feſt, ſo kann ohne Anſtand der Baum auf ihn geſtellt wer— den, und es iſt die Umgrabung nicht nothwendig, welche auch zu unterlaſſen waͤre, wenn der Baum auf einen Grasbodeu geſezt wird; denn das Gras ſammt ſeinen Wurzeln verfaulet allmaͤhlig, die Erde wird dadurch nahrhaft und loker, und bald verbreiten ſich darin die Baumwurzeln. Die obere Krone jenes zu ſezenden Baumes iſt ſogleich ſtark zu beſchneiden, und derſelbe muß dann oft begoßen, auch im erſten Winter auf der Erde mit Heu, Stroh oder Baumlaub nur zwei Zoll hoch bedekt werden. Jene Art des Baumſezens iſt ſehr einfach, leicht, und gewaͤhret die größten Vortheile; denn die Wur— zeln koͤnnen leicht nach allen Seiten in die gehdrige das Beſchneiden und Anbinden der Eſpaller-Baͤume voll endet hätte. Allein Theorie und Erfahrung lehren, daß es nicht nur bei ſtarkem Froſt, ſondern ſelbſt bel gelinder, ia warmer Witterung nicht rathſam ſey, im Januar und Februar Obſt-Cſpaller-Baͤume zu beſchnefden. Dleſes gilt von allen Arten Obſtbaͤumen, ganz vorzuͤglich aber von Pfirſchen⸗ und Aprikoſen⸗Baͤumen. 5 Die Gründe, wegen welcher ich das fruͤhe Sanet- den jener, fo wie überhaupt aller Obſtbaͤume nickt für rathſam halte, find folgende: (157) 116 — Richtung gelegt und mit Erde umgeben werden; und da der Baum auf und in einem runden kleinen el ſtehet, ſo iſt ſeine in guter Erde befindliche en den atmosphaͤriſchen Einwirkungen ch Wärme, Luft und Luftduͤnger mehr ausge⸗ ſezt. Es treiben bald viele Saugwurzeln, welche dann bewirken, daß neue Wurzeln unten entſtehen, die ſich in der guten obern Erde flach hinziehen, oder zur Befeſtigung des Baumſtammes in groͤßere Tiefe dringen. Weder Naͤße noch ein unterer ſchlech⸗ ter Grund koͤnnen jenen Baͤumen ſchaden, und ein ſolcher Obſtgarten gewaͤhret einen ſchoͤnen Anblik. Die Bäume üͤberraſchen durch ihre Kraft, Geſund⸗ 8 . —U— — 1) Ein jeder Baum, ſo wie uͤberhaupt jedes belebte Indlolduum, beſizt einen gewiſſen Grad von Starke der Lebensthaͤtigkelt, durch die er allen aͤuſſern auf ihn eine wirkenden Schaͤdlichkelten, und fo auch der Kälte, wider: ſteht. Je höher jener Grad der Lebensthätlgkeit it, deſto wehr wlderſteht er allen äußern Scaͤdlichkeiten, und alfo auch der Kälte. Um fo gefünder, kraftvoller daher ein Baum überhaupt iſt, und je weniger er in allen feinen Theilen verlezt iſt, um deſto weniger Ges fahr läuft er, durch ſtreuge Kälte getoͤdtet zu werden. Je ſchwaͤchllcher hingegen eln Baum ft, je geringer beit und Fruchtbarkeit; denn ihre Wurzelkronen ſind nicht in der todten Erde vergraben, ſondern ſie befinden ſich, umgeben mit lebender Erde, zum Theil in deren Atmosphaͤre, wo ſie die zu ihrer Nahrung unentbehrlichen Beſtandtbeile des Luft⸗ und Dunſtkreiſes gebrauchen koͤnnen. Ich liefere hier zur naͤhern Erklaͤrung jenes der Natur angemeſſenen Baumſezens folgende bildliche Darſtellung, und hoffe, daß ſaͤmmtliche Garten⸗ Freunde von den nuͤzlichen Folgen ſich bald überzen- gen werden, wenn ſie auf jene Art ihre Baͤume eingeſezt haben. der Grad feiner Lebensthaͤtigkeit fft, je mehr er an ſel⸗ nen verſchiedenen Theilen verlezt iſt, deſto weniger ver⸗ mag er der nachthelligen Einwirkung der Kälte zu wi⸗ derſtehen, defto mehr ift von ſtarker Kalte für fein Lee ben zu befürchten. Daher erfriert ein im Herbſt ver⸗ fester Baum leichter im folgenden Winter, als ein ſol⸗ cer, der ſchon längere Zeit geſtanden, und ſich völlig bewurzelt hat; daher leidet ein krebſiger Baum, oder ein ſolcher, der einen Thell feiner Rinde verloren hat, oder dem im Herbſt ein oder mehrere etwas ſtarke Zweige genommen find, weit eher von ſtrenger Kälte, als ein 117 — — Erklarung dieſer bildlichen Darſtellung: a) Oberflaͤche des Gartengrundes. b) Die darauf ausgebreitete Wurzelkrone. e) Die Umgebung und Bedekung der Wurzeln mit Erde. 5 d) Vertiefung rund um den Baum wegen Her— ausnahme jener Erde. e) Der gefrzte Baum. 1) Deſſen Stange. Kornenburg, am 20. Decbr. 1827. | Dr. Joſ. W. Fiſcher. Wie kann bei der Schuljugend die Liebe und Neigung zur Obſtbaumzucht am Leich⸗ teſten gewekt und genaͤhrt werden, und wie kann dieſe am Schnellſten gedeihen? Mit was man umgeht, mit dem befreundet man ſich; oder, was man oͤfter thut, zu dem bekommt man Neigung, wenn es anders eine anziehende Seite hat. Wir wollen dieſes wahre Sprichwort auf die Obſtbaumzucht anwenden, und ſehen, ob es ſich nicht auch hier als bewaͤhrt zeigen wird. Wird der Unterricht in der Baumzucht in der Schule nur theoretiſch ertheilt, fo iſt ſolcher natur: licher Weiſe nur leere Gedaͤchtniß-Sache; geht nicht ſtufenweiſe in das wirkliche Leben uͤber; ver— einiget ſich nicht mit der bildenden Natur der Kin— der, und wird daher nach geendeter Schulzeit leicht wieder vergeſſen; oder laͤßt wenigſt doch nur ſchwache Ideen zuruͤk: iſt mithin ohne Reiz, ohne Anſpornung, ohne — Erfolg. — Bekommen die Kinder in den Schuljahren in einer Gartenſchule auch praktiſchen Unterricht, wird ihnen die Baumzucht nicht blos mit Worten, fone in allen ſeinen Theilen geſunder unverlezter Baum. neidet man nun im Januar oder Februar el⸗ nen Baum, fo wird derſelbe ſowohl überhaupt dadurch etwas geſchwächt, als auch beſonders an mebrern Thei⸗ len der Kälte ausgeſezt, fo daß bei etwa noch eintre⸗ tendem hohen Grade von Kälte ein und derſelbe Baum nach vorgenommenem Schnitt weit eher erfriert, als weun er unverwundet geblieben ware. Alles dieſes gilt im vorzuͤglichen Grade von ſolchen Bäumen, die ihrer Natur nach zärtlicher find, welches von Pfirſchen⸗ und Aprikoſen⸗Baͤumen gewiß mit Recht dern in der That gelehrt; ſo haben dieſe vor den theoretiſch unterwieſenen Schuͤlern zwar einen großen Vorſprung; allein die Erfahrung lehrt, daß es auch bei dieſen Schuͤlern meiſtens bei dem Bewen— den der Schulgarten-Schule bleibt: daß aber in den Gärten der Eltern und anderer Fa— milienglieder doch nichts Weiters unternommen wird, und — alſo auch nichts geſchieht. Es mangelt da= her auch dieſem Unterrichte noch der Erfolg fuͤr das wirkliche Leben. Um alſo praktiſchen Unterricht und entſprechen⸗ den Erfolg gehörig zu vereinbaren, halte ich für noͤthig: a. daß bei jeder Elementarſchule für die noͤthig— ſten Jugend-Kenntniße, auch zugleich eine Gartens Schule angelegt werden ſollte, daß aber b. alle Kinder der gartenbeſizenden Eltern vom Lehrer angehalten werden ſollten, ſich nach dem in der Gartenſchule gegebenen Unterrichte ſelbſt ein Plaͤzchen auszuſuchen; wenn es vor Be— ſchaͤdigung nicht ohnedieß geſchuͤzt iſt, einzuzaͤunen, in daſſelbe Plaͤzchen (und ſollte es auch nur eine Quadrat-Klafter ſeyn) ſelbſt einige Kerne zu ſaͤen, und ſolche dann ſelbſt bis zum fruchttragen—⸗ den Baume zu behandeln. Die Kinder erftatten dem Lehrer von Zeit zu Zeit Rapport über ihr Uns ternehmen und Verfahren, und der Lehrer viſitirt bei vorzunehmenden Spazirgaͤngen mit den Kin— dern der größern Klaſſen von Zeit zu Zeit die klei— nen Zoͤglinge ſeiner Schuͤler, und traͤgt dafuͤr — nach Befund der Sache — eine Fleiß, Belobungs⸗ oder Fahrlaͤßigkeits-Note in das Zenſur- oder Wuͤr⸗ digungs: Buch ein. Die Vortheile, die aus diefer Verfahrungsart hervorgehen, ſind: 1) Die Baumzucht wird dadurch den Kindern zur ausuͤbenden Gewohnheit; ſie geht in ihre Na- geſagt werden kann. Weniger möchte für Aepfel und Birnbaͤume in dleſer Hluſicht von dem frühen Schnitt zu fuͤrchten ſepn. 4 2) Sollte auch nicht fo heftige Kälte mehr eintre- ten, daß nach dem Schneiden im Januar oder Februar das gaͤnzliche Erfrieren der Baͤume erfolgte, welches ich doch leider noch im März an Pfirſchen- und Avrlkoſen⸗ Bäumen erfahren habe, fo ſteht dennoch ſehr zu be⸗ fuͤrchten, daß nach vorgenommenem Schnitt ſowohl ge⸗ ſtuzte Trachtruthen, als auch zuruͤkgeſchulttene Holz⸗ Zweige erfrleren. Wäre der Schnitt alsdann noch nicht 118 tur als Neigung uͤber, und wird dadurch vor einer jeweiligen Hintanſezung geſichert. 2) Die Kinder werden manche Stunde, die ſie ſonſt muͤßig verſchlenzen, dann nuͤzlicher vers wenden, und dadurch von der Ausuͤbung manches boͤſen Streiches abgehalten werden. 5) Die Eltern ſelbſt werden durch das Beſtre— ben ihrer Kinder ermuntert werden, denſelben hilf— reich die Haͤnde zu bieten: ſie werden ihren Kin— dern in manchen Stuͤken nachhelfen; ja ſelbſt um ſo eher eigene, ihren Kraͤften angemeſſene Verbeſ— ſerungen ihrer Baumzucht unternehmen. 4) Die Lehrer werden dadurch in Verhaͤltniße geſezt, bei den obigen Viſirationen die Eltern und derſelben Kinder auf die in ihren Gaͤrten herrſchen— den Maͤngel und Gebrechen aufmerkſam zu machen, fie zur Verbeſſerung zu ermuntern, und fo überhaupt die Pflege und Behandlung junger und alter Baͤume in beſſeren Gang zu bringen. WMoge doch dieſer gutgemeinte Vorſchlag und Wunſch recht vielſeitig verwirklichet werden! Vonrath, Lehrer. Noch einige Bemerkungen uͤber Vermeh⸗ rung der gefüllten Georginen. Ich finde mich veranlaßt, zu dem Aufſaz in Nro. 42 der vorjaͤhrigen Gartenzeitung uͤber meine Art und Weiſe, Georginen durch Steklinge zu vermeh⸗ ren, noch Folgendes zu bemerken. Dort ſagte ich unter Andern: „Auch einzelne abgeſchnittene Theile von großen Knollen kommen, wenn ſie im Fruͤhjahre weggenommen und beſon— ders verpflanzt werden, ſehr gut fort.“ Dieß hat nun vollkommen ſeine Richtigkeit. Herr Wund⸗ geſchehen, ſo waͤren bei demſelben Grade von Kälte viel⸗ leicht nur die Enden jener Zweige erfroren, welches keinen großen Schaden brächte, Indem diefe doch zum Theil weggeſchnitten werden. Ja vielleicht wäre auch dieſes nicht einmal geſchehen, da die Zweige des Baums, der nicht verwundet iſt, der nachtheiligen Einwirkung der Kälte mehr zu widerſteben vermögen. 3) Geſezt aber auch, daß die nach vorgenommenem Schnitt eintretende Kalte nicht einmal fo heftig wäre, daß ganze geſtuzte Zweige erfrören, fo mag es doch leicht ein mäßiger Grad von Kalte ſeyn, der weuigſtens einige bleibt jedoch die aus Steklingen. — Arzt Tamme zu Neuſchloß in Böhmen meint zwar in feinem trefflichen Aufſaze Nro. 51 der vor⸗ jährigen Gartenzeitung, Seite 403, dieß koͤnne der Fall nicht ſeyn, wenn ſich nicht an jeder Knolle ein Auge, gewoͤhnlich in der Naͤhe der alten Triebe naͤchſt der Inſections-Stelle der einjaͤhrigen Knol⸗ len, vorfindet, um nicht erfolglos Knollen aus— zubauen; allein durch meine Behandlungsweiſe geht mir nicht leicht eine Knolle verloren. Ich ſchneide fie nemlich zur Zeit, da die Geor⸗ ginen ins Freie gepflanzt werden — von den Haupt- Stöfen dicht an den alten Trieben ab, lege fie fo: dann in die Erde, doch ſo, daß die Knollen an den abgeſchnittenen Stellen einen halben Viertels Zoll hoch hervorragen, und dieß hat zum Zwek, daß jede Knolle einige oder mehrere Augen treibt, welches wohl ſchwerlich der Fall ſeyn duͤrfte, wenn man ſie zu tief legen wuͤrde. Auch dieſe Vermehrungsart, wie Herr Tam⸗ me angibt, nemlich einzelne Georginen-Stdͤke im Fruͤhjahr in große Töpfe zu ſezen und im Zimmer zu halten, da die Entwiklung der noch ſchlummernden Augen abzuwarten, und ſodann dieſelben in Ber: bindung mit mehreren Knollen auszuſchneiden, habe ich früher ſchon, und zwar im freien Lande eben fo wohl, als im Zimmer in Toͤpfen ange— wendet und ſehr zwekmaͤßig gefunden. Die ſchoͤnſte und ſchnellſte Vermehrungs⸗ Art Herr Kultilik, graͤflich Kollowratiſcher Gärtner, hat hierüber eben— falls einen trefflichen Aufſaz über dieſe Vermeh—⸗ rungsart in Nro. 42 dieſer Gartenzeitung v. J. 1827 geliefert, welcher beinahe mit meiner Me: thode uͤbereinſtimmt. — Doch erlaube ich mir, — ohne unbeſcheiden zu ſeyn — zu ſagen, daß ich durch meine Verfahrungsweiſe ſchneller und leichter der vorderſten Augen der zurüfgefchnittenen Zweige, be⸗ ſonders bei Pfirſchen- und Aprikoſen-Baͤumen, toͤdtet. Hleraus entſpringt eine dreifache unangenehme Folge: a. Bei Pfirfhen- und Aprikoſen⸗Vaͤumen, welche ſchon von jaͤhrigem Holze tragen, geht mit dem Erfrieren der Anden manche fhöne Frucht verloren. b. Hat man, was bei Pyramiden- Bäumen beſonders Häufig geſchieht, ein Leitholz auf s bis 4 Augen zuruͤk⸗ geſchnitten, und von dieſen erfrieren einige, fo bleibt oft kaum ein Auge zum neuen Schuß übrig, da mau ſonſt 2 bis + Reiſer gewonnen hätte. 119 noch zum Zeile gelange, als Herr Kutilik, indem ja meine Georginen keine fo zaͤrtliche und ſorgfaͤl⸗ tige Behandlung verlangen, doch aber ſchon im ers ſten Jahre ſehr ſchoͤn bluͤhen, welches bei feiner Methode, — ohne der Geſchiklichkeit des Herrn Kutilik zu nahe zu treten — wohl ſchwerlich der Fall ſeyn duͤrfte. Doch gebe ich recht gerne zu, daß ſie auf dieſe Weiſe eben ſo leicht und ſchoͤn gezogen werden koͤnnen, als auf eine andere. Noch bemerke ich, daß man die kleinen Steklinge, beſonders die, welche man ſpaͤter abgelegt hat, und die daher noch keine großen Knollen haben, alſo im Winter leicht vertroknen wuͤrden — ſehr gut, auf die Art, wie Pelargonien behandelt, leicht durchwintern kann. Dieſelben bluͤhen im nächften Fruͤhjahr, wenn fie zur Zeit, da man dle Knollen einlegt, ins Freie gepflanzt werden, fruͤh⸗ zeitiger, als dieſe. Ja, was noch mehr iſt, man kann dieſe ſpaͤt abgelegten Georginen ſogar im Winter im Glashauſe oder auch im Zimmer recht ſchoͤn zur Bluͤte bringen, wenn man ſie nemlich im Monat October in große Toͤpfe gepflanzt hat, und fe lange im Garten ſtehen läßt, ehe es ganz gefriert. So blühen gegenwärtig in meinem Glas⸗ Häuschen, als ich dieſes ſchreibe, 6 der ſchoͤnſten gefuͤllten Georginen, welche im Monat Auguſt v. Js. abgelegt wurden find, und im Herbſte noch eis nige Knospen getrieben haben. Doch iſt zu be— merken, daß man ihnen nie mehr, als 6—10 Grad Waͤrme geben darf, wenn die Blüten vollkom⸗ men werden ſollen. Es moͤchte wohl nicht am unrechten Plaze ſte⸗ hen, auch etwas uͤber die Aufbewahrung der Knollen im Winter zu ſagen. Wie allbekannt, werden ſie im froſtfreien Zimmer oder im Keller — ee ee zz zz 2 e. Rechne ich nun auch den angeführten, aus dem Erfrieren der vordern Augen der geſtuzten Zweige ent⸗ foringenden Nachtbeil nicht, fo iſt doch die aͤußerſt un⸗ augenehme Folge davon, daß man im Frühlahre den Schnitt wlederholen muß. Denn die erfrornen Stoppel ſizen zu laſſen, würde theils den Baum entſtellen, theils wuͤr⸗ de aud dadurch das Verwachſen der Wunden verhindert wer⸗ den, indem oft erſt das dritte oder vierte Auge hinter dem gemachten Schnitt ausſchlaͤgt. Auch gibt dleſes ſehr leicht zum allmähligen Trokenwerden der ganzen Zweige Gelegen⸗ heit. Ich habe dleſes beſonders im Frühjahr 1804 in trokenen Sand gelegt, aufbewahrt, oder auch an einer trokenen Stelle blos aufgehangen. Ein ſehr eifriger Verehrer und geweihter Prieſter der Göttin Flora, Herr Lehrer Ulrich in Kirchroͤthen— bach hat aber Verſuche mit den Georginen ange— ſtellt, ſie ganz im Freien zu durchwintern, und der Erfolg war, daß ſie ſich vollkommen geſund und friſch erhalten haben. Seine ſehr einfache Me— thode beſteht darin, daß er fie, ſobald die Sten- gel im Herbſte erfroren find, abſchneidet und bei ſtark eintretender Kälte jeden einzelnen Stok 2 — 5 Schuh hoch mit Flachsſcheben bedekt und noch Tannen oder Fichtenreiſig dicht darüber legt, fo daß das Ganze eine Höhe von 5—6, und einen Umfang von 5 Schuhen ausmacht. Auch Eichen— Laub und Pferdeduͤnger, ſo wie Gerberlohe zur Bedekung der Georginen genommen, habe ich fehr bewaͤhrt gefunden. So unterſuchte Herr Lehrer Ulrich am 5. Januar 1828 in meiner Gegenwart einige gefüllte Georginenſtoͤke, die noch dazu ganz unbedekt waren — und ſiehe da: dieſelben waren ganz friſch und geſund, wie im Sommer, wo ſie in voller Vegetation ſtehen. Auch in meinem Gar: ten fand ich, daß ſich alle bedekten Georginen bis heute ganz gut erhalten haben. Dieß waͤre nun, wenn es auch uͤberall und in jeder Lage der Gaͤr— ten, Probe halten wuͤrde — eine vorteffliche Er— findung — die gewiß von jedem Georginenfreund nachgeahmt zu werden verdiente! — Beerbach, d. 24. Marz 2848. J. Fr. Wilhelm Lechner, Cantor und Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. erfabren, wo ich mich durch die ſchoͤnen Tage und das wirklich angefangene Treiben der Obſtbaͤume verleiten ließ, im Februar einen Theil melner Bäume zu ſchnei⸗ den. Im Marz trat wieder ſtrenger Winter eln, und als ich im April meine ſchon geſchnittenen Baume un⸗ terſuchte, fo waren an Pfirfchen- und Aprifofen- Bau: men ganze Zweige, und an Aepfel- und Birn⸗Vaͤumen dle zurükgeſbnittenen Zweige auf 2 bis 3 Fluger breit er⸗ froren. Ich mußte daher deu Schultt von Neuem wieder⸗ holen, Seite alfo, den Nachtheil davon für die Baume nicht gerechnet, doppelte Mühe. (Schluß folgt.) 120 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen (Das Knochenmehl als Dünger im Ge⸗ müſ und Blumen ⸗ Garten.) Was Herr Kan⸗ tor Lechner in Nro. 50 der vorjaͤhrigen Garten- Zeitung von der ausgezeichneten Wirkung des Knochen⸗ Mehls als Duͤnger ſagt, kann ich durch eigne Erfahrung als wahr beftätigen. — Ich wendete dieſen Dünger auf mehrere Arten Gartengewaͤchſe, ſo wie auch auf meine Topfpflanzen an, und fand überall die vortrefflichſte Wirkung. Die, nach meiner in Nro. 6 des sten Jahrgangs der Gartenzeitung angegebenen Methode ausgeſezten Zwerg— Bohnen wurden zum Theil mit Hornſpaͤnen, zum Theil mit Knochenmehl gedüngt, und zwar fo, daß von erſtern, an jeden Stok, eine kleine Greifhandvoll, von lezterm ein Suppenlöffel voll, nachdem die Wurzeln angedrukt und etwas mit Erde bedekt waren, gebracht wurde. Belde Duͤngmlttel ergaben gleiches Reſultat; die Bohnen wuch— fen freudig heran, blühten bald, und lieferten eine vor⸗ zuͤglich reiche Erndte, indeß die, in dem daveben liegen- den Beet, in gutem Gartenboden, aber ohne jenen Düne ger bei Weitem nicht ſo kraͤftig, auch nicht ſo tragbar waren. f Bel meinen Nelken wendete ich die Knochenmehl⸗ mit der Oelkuchen-Duͤngung gemiſcht an. Ich duͤngte einige Töpfe mit geſtampftem Oelkuchenmehl, andre mit Knochenmehl, und noch andere mit beiden Duͤngern ver— miſcht, und zwar fo, daß ich die Erde in den Toͤpfen, etwa 2 Zoll von den Pflanzen, auflokerte, dann eine kleine Vertiefung rund um den Stok machte, und einem jeden etwa einen halben Loͤffel voll des genannten Duͤngers gab, welchen ich dann wieder mit Erde bedekte. Der Erfolg war fo in die Augen fallend, daß, ſeitdem ich mich mit der Kultur der Nelke befchäftige, meine Pflanzen noch nie fo geſund und kraͤftig und die Blumen fo voll— kommen und ſchoͤn waren, als in dieſem Jahre; was nicht allein ich, ſondern alle meine Freunde und Bekannten bemerkten, welche früher meine Nelkenſamm— lung kannten. Hinſichtlich der Anwendung des verſchie— denen Duͤngers war wohl auch der Erfolg verſchieden, aber doch nicht ſo ſehr auffalleud, daß ich gerade mit gewiſſer Beftimmtheit dieſer oder jener Art deſſelben den Vorzug geben könnte. Einige Frauenzimmer, dle ich darauf aufmerkſam machte, wollten die mit Knochen: Mehl geduͤngten Stöfe geſunder und kraͤftiger finden. Auffalender war der Erfolg, den die Anwendung des Knochenmehls auf die Hortenſten und Pelargonien hatte. Erſtere bekamen nach mehreren Tagen des Duͤn— gens ein ſo lebhaftes Anſehen und trieben ſo kraͤftige Blätter und Blumen, dergleichen ich vorher noch nie ſah, und leztere wurden ſo mit Blumen uͤberdekt, daß man kaum die Blaͤtter mehr ſah und noch um Welhnachten durch ihre Blumenfuͤlle das Auge ergözten. Nach der, in Nro. 10 der vorjaͤhrigen Garten: Zeitung gegebenen Anwelfung, die Anwendung des Kno⸗ chenmehls betreffend, duͤrfte doch wohl Herr Kantor Lechner zu tief in ſeinen Knochenmehlſak greifen, indem er zu jedem Nelkentopf 2 Haͤndevoll jenes Duͤugers nimmt. Wenn es nach der dort, pag. 77, gegebenen Anweiſung genug iſt, auf 6—8 Stok Kartoffeln, oder auf 5—6 Stok Kohlrabi re. eine Handvoll Knochenmehl zu thun, ſo ſchelnt es mir uͤbertrieben, und nicht gut gethan, wenn man 2 Hand⸗ voll fuͤr eine Nelkenpflanze nehmen wollte. Ich rich⸗ tete mich bei Anwendung jenes Duͤngers nach der dort ertheilten Anwelſung, und habe davon, wie oben geſagt, die wuͤnſchenswertheſten Erfolge gehabt. — Gut iſt beffer iſt beſſer! ſagt das Sprichwort, aber auch: allzu⸗ viel ſchaͤdet viel! — Fernere Erfahrungen werden die beſten Lehrmeiſterinnen ſeyn! — Dannenfels im Rheinkreiſe. C. G. Hahn, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. (Knochen mehls Wirkung.) Im vorigen März 1927 verſezte ich meine Dalura arborea , welche eine Höhe von 4½ bis 2 Fuß hatte; und um mir recht viele Blumen zu verſchaffen, miſchte ich unter die gewöhnliche Erde, welche man ſolchen Gewaͤchſen zibt, / Theil Kno⸗ chenmehl. Davon hatte ich das Vergnuͤgen, daß ſie bis zum Auguſt ſehr lebhaft wuchſen, und eine angehenere Menge Blumen anſezten, fo daß am 15. Sept. s Exempl. von 2 Fuß Höhe 77 Blumen zählten mit den Knospen. Riekl. (An kündung.) Unter Berufung auf die In der Gartenzeitung des Jahrganges 1326, Nro. 52, und des Jahrganges 1827, Nro. 10 et 2 geſchehene Ankuͤndung der Erzeugung des Knochenmehles und des Preiſes des⸗ ſelben in der gefertigten Faktorie, bringt dleſe, nach den im Jahre 1822 ſich ergebenen äaäuſſerſt günftigen Ber: ſuchs⸗Reſultaten, worüber bei der gefertigten Faktorie fo viele Nachrichten einllefen, und die eigenen Verſuche der Anwendung dieſes Knochenmehls als Duͤngungs⸗ Mittel, die auſſerordentliche Fruchtbarkeit deſſelben, be⸗ ſonders bei Gartenfrüchten und Erdaͤpfeln bewaͤhrte, zur Kenntniß der verehrlichen Herren Oekonomen und Gartenbefizer, daß dieſe Faktorie den Preis auf a fl. so kr. Conv. Munz Wienerwaͤhrung, pr. 2 Zentner, inclufive der Emballage berabgeſezt habe, welcher mög⸗ lichſt geringe Preis es jedem Verſuchsliebhaber moglich und leicht machen dürfte, ſolches ſich anzuſchaffen, wobei ſich die unterzeichnete Faktorie unter Zuſicherung, daß ſelbe die beſte Qualltaͤt ohne mindeſter Verfaͤlſchung oder Beimiſchung anderer Materialien liefert, zur ges neigten Abnahme empfiehlt. peurbach im Hausruk⸗Krelſe, Landes Oeſterrelch ob ber Enns, am aten April 1828. Joſeph Stoebneriſche Knochenmehl Faktorie daſelbſt. S Y Y —— r rrr——s—s—x— . ..... —ꝛ—-—ꝛ—ꝛ— In Commlſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziahrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — vortofrel. * Allgemeine deutſche Ga- kt er Zet item n g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern de Sruuendorf. VI. J ahrgang. 40. 4 ͤ————— rr Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Von der Flſcherſchen Erfindung: No 10. April 1828. die Afklimatifirung und Erzie⸗ hung der Seidenwuͤrmer auf den weißen Maulbeerbaͤumen im freien Felde zu bewirken. — Auszug eines Verzeichnißes von Samen, dle frifh und aͤcht zu haben find bei G. F. Seidel in Dresden. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochgeborn, Herr Ernft Graf von Wol ken- ſtein Rodenegg etc. etc., k. k. Ingenleur⸗ und Straßenbau-Beamter zu Imſt in Tirol, Kreis Ober: Innthal. Seine Hochwuͤrden, Herr Joſeph Schoͤnauer, Pfarrer zu St. Marlakirchen an der Kolbach in Bayern. Seine Wohlgeborn, Herr Friedrich Auguſt Weppen, Dr. und Gutsbeſizer zu Wickershauſen bei Nort⸗ heim im Hannoverſchen. Cleophas Klang, Oekonom im Convente der Barm— herzigen, und Ordens-Profeß in Linz. Heinrich Günther, Hofgaͤrtner in Thurnau bei Baireuth. — Joſeph Schwimmer, k. Rechnungsfuͤhrer bei der k. b. Gewehr⸗Fabrik zu Amberg. — Daniel Czekelius, bürgerlicher Seifenfieder und Holz ⸗Magazins⸗Commiſſaͤr in Herrmannſtadt in Siebenbürgen. N — Von der Fiſcherſchen Erfindung: die Akklimatiſirung und Erziehung der Sei— denwuͤrmer auf den weißen Maulbeer- Baͤumen im freien Felde zu bewirken. Die Seidenwuͤrmer haben beinahe ganz die Natur jener Raupen, welche unſere Obſtbaͤume beſchaͤdigen; nur ſind ſie auf die Maulbeerbaͤume beſchraͤnkt und leben auf denſelben in ſolchen Ge— genden frei, wo das Klima es geſtattet, wie die— ſes in China und andern Laͤndern der Fall iſt, wo in großen Maulbeerwaͤldern die Seidenwuͤrmer frei ohne Pflege leben, und wo von den Menſchen der größere Theil der Seidengeſpinnſte geſammelt, der uͤbrige aber an den Baͤumen gelaſſen wird, damit die Wuͤrmer fortgepflanzt werden koͤnnen. Das Weibchen des Seidenwurms-Schmetterlinges ſezt gegen 300 kleine Eyer an die Baumaͤſte und Zweige, woran ſie kleben, und ſo uͤber den Winter bis zum Eintritt des Fruͤhlinges und zum Austrieb der Baͤume bleiben. Zu dieſer Zeit dann kommen die kleinen Seidenwuͤrmchen aus den Eyern und kriechen auf die jungen zarteſten Blaͤtter, hierauf nach und nach auf die groͤßern, wann die erſtern verzehrt find, auch die Würmer Alter und größer Nachrichten aus Frauendorf. Ueber die beſte Zeit zum Baumſchnktt. (Schluß.) 0 4) Wir wollen den Fall annehmen, daß vor der Mitte Januar die Kälte fo heftig geweſen wäre, daß die Pfirſchen⸗ und Aprikoſenbaͤume ſehr gelitten hatten, und nun träte gelinde Witterung ein. Wollte man nun gleich den Schnitt jener Baͤume vornehmen, ſo koͤnnte man noch nicht einmal mit Gewißheit erkennen, wie weit die Zweige vom Froſt getoͤdtet ſind. Man ſagt mir vielleicht, dieſes ſieht man aus der Beſchaffenhelt der Augen, der Rinde und des Holzes deutlich genug. Allein diefes iſt truͤglich; es ſcheint mir, daß ein er⸗ frorner Zweig nach dem Aufhoͤren der ſtrengen Kälte noch immer weiter abſtirbt, wenn ich mich fo ausdrüfen darf. Ich bin öfters, nachdem einige Zeit hindurch ſehr ſtrenge Kälte geherrſcht hatte, zu meinen Bäumen ge⸗ gangen, um den vom Froſt erlittenen Schaden zu un⸗ terſuchen. Nun fand ich nicht ſelten die Zeichen des Erfrorenſeyns nur an den Enden der Zweige, und welter (16) 122 — —̃ä D— werden. Nachdem dieſelben waͤhrend des Fruͤh— Jahres viermal in Schlaf und Haͤutung verſezt worden find, ſachen fie ihre vollkommene Saͤtti⸗ gung, wobei ſie die Große eines Kıinvesfingers erreichen, was gewoͤhnlich in der fuͤnften Woche ihrer Geburt geſchieht, worauf fie einige Tage aus⸗ ruhen, und dann in die Winkel zwiſchen die Baum— Aeſte und Zweige ſich begeben, wo ſie ſich in Seide einſpinnen, welches Geſpinnſt angeklebt iſt. Gewoͤhn— lich nach 5 Wochen kriechet aus dieſem Geſpinnſte ein gefliegelter Schmetterling heraus; dieſe Schmet— terlinge begatten ſich, die Weibchen kleben die klei— nen Eyer an den Baum, und beide Geſchlechter ſterben, nachdem ſie gegen 18 Tage als Schmet— terlinge lebten. Im folgenden Fruͤhjahre werden durch die Waͤrme jene Eyer ausgebruͤtet, und nach 10 Wochen wieder neue gelegt. In Deutſchland gerathen zwar die Maulbeer— Baͤume gut, allein darauf nicht die Seidenwuͤrmer; denn dieſelben find zart, und konnen die Einwirkungen der Kaͤlte und Feuchtigkeit nicht, um ſo weniger den in Deutſchland gewoͤhnlichen ſchnellen und bedeu— tenden Witterungswechſels im Mai und Juni, er— tragen, indem ſie eine anhaltende gleichartige Tem— peratur bei trokener Witterung fordern, die ſie nach dem jezigen Verfahren gewohnt ſind. Wenn wir daher in Deutſchland auf einem freiſtehenden Maulbeerbaume in deſſen neue Triebe im Fruͤhjahre Seidenwuͤrmer-Eyer, oder junge Seidenwuͤrmer legen, fo werden fie bald von Kälte und Naͤße ge— toͤdtet, weil fie eine ſolche Witterung nicht gewohnt ſind; denn, da auf die jezige Art ſeit ſehr langer Zeit die Seidenwuͤrmer und deren Eyer in geſchloſ— ſenen Gemaͤchern aufbewahret, erzogen und ge— naͤhret werden, fo ging durch Gewohnheit ihr In— ſtinkt von der natuͤrlichen Beſtimmung nach und nach ab, die gleichartigen Eindruͤke bewirkten Verzaͤrte⸗ lung und Schwaͤche und der von den Beduͤrfniſſen geleitete Inſtinkt nahm eine den veraͤnderten Um— ſtaͤuben augemeſſene Richtung an. Wenn wir alfo wollen, daß die Seidenwuͤrmer auch bei uns im Freien auf den Maulbeerbaͤumen Seide liefern ſol— len, ſo muͤſſen ſie auf die natuͤrliche Beſtimmung zu⸗ ruͤkgefuͤhrt, daher nach und nach durch mehrere Jah⸗ re und Generationen an die Einwirkungen unferer Atmosphäre gewöhnt, und gegen den Witterungs—⸗ Wechſel abgehaͤrtet werden. Dieſes iſt keine Un— moͤglichkeit, denn die Erfahrung uͤberzeugt, daß viele unſerer Thiere und Pflanzen einſt nur in war— men Laͤndern wuchſen und allmaͤhlig mehr nach Nord kamen, wo ſie nun auch im Freien fruchtbar ſind, wie es z. B. bei dem Weinſtoke, mehreren veredel- ten Obſtbaumſorten, Kanarienvoͤgeln, ſchwarzen Menſchen u. v. a. der Fall iſt. Ferner liegen mehrere Gegenden des chineſiſchen Reichs, wo im Freien der Seidenbau getrieben wird, ſo nahe an dem Nordpol, wie Deutſchland; und da bei uns der Maulbeerbaum, als eine fremde Pflanze, jezt an allen Orten ohne Pflege ſehr gut waͤchſt, ſich ver— mehrt und fruchtbar iſt, auch die verzaͤrtelten Sei⸗ denwuͤrmer ſeine Blaͤtter begierig genießen, und dieſelben keiner andern Raupenart zur Nahrung die— nen, ſo kann nicht angenommen werden, daß die Seidenwuͤrmer unſer Klima nicht gewoͤhnen koͤnnten, weil ſie bereits hier wirklich leben und die Thiere mehr und früher, als die Pflanzen, an eine andere Ge— gend gewoͤhnt werden koͤnnen. Dann durch die Ein— wirkungen von Außen, denn durch Gewohnheit und Beduͤrfniß aͤndert die Natur ihre Organiſation, und macht ſie zur Erhaltung tauglicher, vorzuͤglich wenn hier das Eigenthuͤmliche der Nahrung beſteht. End— lich wurden noch keine zwekmaͤſſigen Verſuche durch VE ET BEI AB ae DIE Er SU TEE PFISTER TEE ERLITT DET Dane TEE EEE ON herunter Alles gut. Kam ich nach einigen Wochen wie- der hin, dann fand ich nicht ſelten die ganzen vorig⸗ jährigen Schuͤſſe erfroren, ohne daß nachher noch hef⸗ tige Kälte eingetreten geweſen ware. Alſo auch aus dieſer Ruͤkſicht iſt das Schneiden der Pfirſchen⸗ und Aprikoſen⸗Baͤume im Januar und Februar, ſelbſt bet eingetretenen Fruͤhlingstagen, nicht rathſam, indem man nicht weiß, was man wegſchneiden muß, und nicht fiher in, wenn auch keine ſtrenge Kaͤlte, die den Baͤumen ſtoch Schaden zufügen koͤunte, mehr eintrete, den Schnitt wiederholen zu muͤſſen. 5) Endlich kann man auch aus der Ruͤkſicht den Schnitt der Pfirſchen- und Aprikoſen⸗Eſpalier-Baͤume nicht wohl ſchon im Januar und Februar vornehmen, weil die meiſten Bäume dieſer Art bei eintretendem Winter mlt Stroh, Schilf oder Tannenzweigen bedekt werden. Wollte man dieſe Bedekungen ſchon in jenen Monaten wieder abnehmen, fo würde thells der Zwek derſelben verfehlt werden, da in unſerer Gegend nicht felten erſt im Februar oder gar März noch die heftigfte Kalte eintritt; theils würde man auf jene Art feine Bäume geradezu aufopfern, indem diefelben, wenn fie 125 mehrere Jahre gemacht, den Seidenwurm an une fer Klima zu gewöhnen, wohl aber muß er durch ſeine gegenwaͤrtige widernatuͤrliche Erziehung im— mer mehr geſchwaͤcht werden. Wenn wir die Urſachen unterſuchen, warum bei uns im Freien der Seidenwurm auf den Maul: Beerbaͤumen nicht fortkommt, ſo finden wir Fol⸗ gendes: Der Wurm iſt ſeiner Abſtammung und der Behandlung feiner Voraͤltern wegen von ſchwaͤche⸗ rer Organiſation, mehr verzaͤrtelt und daher fuͤr die atmosphaͤriſchen Einwirkungen viel mehr empfangs lich, als jene Seidenraupen in den Laͤndern, wo ſie im Freien leben. Man muß alſo darauf beſorgt ſeyn, entweder von ſolchen im Freien fortkommen— den Seidenraupen unmittelbar von den Baͤumen, die Eyer ſammt den Zweigen oder Aeſten, oder wenigſtens mit der Rinde, zu erhalten, woran ſie kleben, oder unſere Seidenwuͤrmer nach und nach mit Vorſicht den veraͤnderlichen atmosphaͤri— ſchen Einwirkungen auszuſezen und daran zu ge— woͤhnen. Ferner finden wir, daß bei uns die ſchnel— len und bedeutenden Abwechslungen der Hize, Kaͤlte, Trokenheit, Naͤße, der noͤrdlichen und weſtlichen Winde, des Nebels, Hagels u. ſ. w. den Sei— denwuͤrmern ſchaͤdlich ſind. Um dieſes wenigſtens in den erſten Jahren, bis zur erlangten Abhaͤrtung, zu verhindern, muͤſſen die Seidenraupen auf ſol— chen Maulbeerbaͤumen ſich befinden, die in einem gegen jene Witterungs-Einwirkungen geſicherten Raume wachſen, wodurch nach und nach die Akkli— matiſirung der Seidenwuͤrmer bewirkt wird, wann jene Maulbeerbaͤume ſammt ihren Bewohnern immer mehr unſerer Witterung ausgeſezt wurden. Meine wiederholten verſchiedenartigen Verſuche und Be— obachtungen uͤberzeugten mich, daß die Seiden— wuͤrmer, wenn ſie vom Maulbeerbaume abgeſondert durch Zublnden erſt zaͤrtlich gemacht, nicht erſt an ges ringe Kälte nach und nach gewöhnt find, durch elne mit⸗ telmaͤßig ftrenge Kälte fehr lelden würden. Die Baͤu⸗ me aber nach vorgenommenem Schnitt von Neuem zue zubinden, dieſes wuͤrde doppelte Arbeit ſeyn. Diefe find die Gründe, wegen welcher ich das Schnel⸗ den der Eſpalier- und vorzuͤglich der Pfirſchen- und Aprikoſen⸗Eſpalier-Baͤume im Januar und Februar, fo wenig bet gelinder Witterung, als noch vielweniger bei ſtarken Froͤſten, fuͤr rathſam halte. Die paſſendſte Zeit zum Schnitt jener Baͤume de⸗ ſich befanden, nicht abgehaͤrtet werden konnten. Ihre Verrichtungen ſtehen in Verbindung mit dem Saft— fluße und Triebe des Maulbeerbaumes, daher muß eine nahe wechſelſeitige Einwirkung geſchehen, und die unmittelbare Benuͤzung des Baumes am erſten wie— der in die Gewohnheit gebracht werden. Iſt dieſes geſchehen, ſo wird es immer leichter, unſer Klima ertragen und nach demſelben ſich richten zu koͤnnen, denn der Naturtrieb ſucht jene organiſchen Koͤrper zu erhalten und zu vermehren, wozu die Mittel bald erlangt werden, wenn die Natur nicht unter— druͤkt wird. Einen jungen kraͤftigen Baum von weißen Maulbeeren ſeze man in einen großen Blumentopf, oder in eine hoͤlzerne Bottich, und damit hierauf in ein Glashaus, oder in ein Zimmer. Wann im Fruͤhjahre der Baum austreibt, ſo werden ent— weder einige Seidenraupen-Eyer auf oder zwiſchen die Blaͤtter gelegt, oder auf dieſelben ſchon ausge— krochene kleine Seidenwuͤrmchen geſezt. Bei einer einfachen noͤthigen Vorſicht machen dieſe Wuͤrmer alles Dasjenige auf jenen Baͤumchen, was ſonſt bei uns in den Gemaͤchern, oder in den warmen tro— kenen Laͤndern im Freien geſchieht; nur muß man nach dem Verhaͤltniße der Triebkraft und Groͤße des Baumes nicht zu viele Wuͤrmer auf demſelben er— halten, damit es an der noͤthigen Nahrung nicht mangle, und weil der Baum, wenn ihm alle, oder die meiſten Blaͤtter abgefreſſen worden waͤren, ver— derben muͤßte. Der Maulbeerbaum wird mit ſeinem Topfe in eine ſolche trokene und maͤßig warme Lage geſezt, die für die Seidenwuͤrmer guͤnſtig ift, was aus ihren Handlungen beurtheilt worden kann; auch muß man darauf beſorgt ſeyn, daß der Baum mit ſeinen Bewohnern zu deren Abhaͤrtung immer nach und nach ſtufenweis der freien Witterung, und dann auch der DDr pendirt freilich vorzüglich davon, ob wirklicher Frühling fruͤh oder ſpaͤt eintritt; indeſſen wird es doch melſtens am Rathſamſten ſeyn, bis gegen die Mitte des Monats März, und auch wohl in manchen Jahren noch etwas länger damit zu warten. Ich verſchtebe jezt daſſelbe ſo lange, bis die Baͤume wirklich angefangen haben, 15 treiben; und bis dahin möchte man wohl nichts ver- aͤumen. Chriſt geſtattet den Schnitt des Aprikoſenbaums vom November bis Februar; (deſſelben Handbuch uͤber die Obſtbaumzucht pag. 521) den Pfirſchbaum hingegen (16*) 124 ſchlechten oft ausgeſezt werde. Die Wuͤrmer bleiben nun immer auf dem Baum und zwar für meh⸗ rere Jahre, damit auch ihre Schmetterlinge und Eyer akklimatiſirt werden konnen. Damit die Wuͤr⸗ mer in Beziehung auf den Baum und die Nahrung nicht unverhaͤltnißmaͤſſiig ſich vermehren koͤnnen, iſt alle Fruͤhjahre ein angemeſſener Theil derſelben auf andere Maulbeertopfbaͤume zu ſezen. Um die Maulbeerbaͤume kraͤftig wachſend zu machen, muß ihre gute Erde hinlaͤnglich feucht erhalten, und muͤſſen die Baͤume ſelbſt alle Jahre im Herbſte an ihren Zweigen beſchnitten werden, damit im Fruͤhjahre neue kraͤftige Triebe mit viel zarten und ſaftigen Blaͤttern entſtehen, die eine vorzuͤgliche Nahrung jener Raupen ſind. Jene Topfbaͤume werden in jedem folgenden Jahre durch laͤngere Zeit unſern Witterungs-Veraͤnderungen ausgeſezt, bis endlich auch im Freien ihre Bewohner und deren Eyer aus— dauern und überwintern konnen, was im fünften Jahre ſchon geſchehen kann, wenn vernünftiger Wille thaͤtig vollzogen wird. Sieht man dann, daß an den durch das ganze Jahr frei auf das Feld geſtekten Topfbaͤumen die Seidenwuͤrmer ihre Le— benszeit ordentlich und ungeſtoͤrt durchgegangen find, fo konnen fie im folgenden Fruͤhjahre auf freie in der Erde ſtehende Maulbeerbaͤume übertragen wer— den, worauf nach und nach die Akklimatiſirung ge— endet wird. Daß hiebei die Witterung im Durch- ſchnitte, vorzuͤglich im Anfange, zu beruͤkſichtigen iſt, unterliegt keinem Zweifel; denn es kann waͤh— rend den erſten Jahren der Abhaͤrtungserziehung anhaltende warme und trokene Witterung beſtehen, und hierauf, wenn man glaubt, eine Ausdauer der Thiere bewirkt zu haben, eine ſchlechte Witterung in den folgenden Jahren eintreten, daher die noͤ— thige Vorſicht wenigſtens fuͤr den Anfang nicht will er erſt im Fruͤhjahre beſchnitten haben (. c. pag. 307.) Warum diefer große Pomolog einen Unterſchted zwiſchen beiden Baumarten in Rükſicht der zwekmaͤßlg⸗ ſten Zeit zum Schnitt macht, diefes ſehe ich nicht ein; ich habe bisher den Aprikoſenbaum ſo zaͤrtlich, ja noch zaͤrtlicher gefunden, als den Pfirſchenbaum. Indeſſen ſagt Ehriſt doch an einer andern Stelle (JI. o. p. 279): „da bkswellen ein ſtrenger Froſt bei den aͤußerſten Augen eines gefchnittenen Zweiges mehr eindringen oder auch einige Austroknung verurſachen kanu, fo iſt der März etwas rathſamer (als die frühen Monate) zu diefem unterlaffen und keiner Abſchrekung der Eingang zu— gelaſſen, ſondern die ſehr wichtige und gemein— naͤzige Unternehmung mit Geduld und Ueberlegung wiederholt vollzogen werden ſoll. Es gewaͤhret ein ſehr nuͤzliches Vergnügen, im Zimmer Maule Beertopfbaͤume und darauf Seidenwuͤrmer erziehen zu konnen, auch koſtet es wenig Mühe, ſondern nur anhaltende Geduld und Aufmerkſamkeit, ei— nen ſolchen angenehmen Gegenſtand allmaͤhlig an das Freie zu gewoͤhnen und endlich in daſſelbe zu verſezen. i ; Auf den im Freien ſtehenden Maulbeerbaͤumen koͤnnen durch deren Schuz gegen die Witterungs— Einwirkungen auf folgende Art Seidenwuͤrmer aus— gebildet und fuͤr unſer Klima geeignet werden. An einem Orte, wo ſich bereits mehrere ſtarke und kraͤftige Maulbeerbaͤume nahe beiſammen befinden, werden im Fruͤhjahre deren Staͤmme einen oder zwei Fuß uͤber der Erde abgeſaͤget, und auf der abgeſchnittenen Flaͤche mit Oelfirniß, Pech oder Baumwachs dicht bedekt, damit der aus der Wur— zel dringende Saft nicht verduͤnſten kann. Im Fruͤhjahre und Sommer jenes Jahres entſtehen nun aus dem abgeſchnittenen Maulbeerſtamme viele neue, ſehr kraͤftige und ſaftige Triebe, die bis zum Herbſte über Manneshoͤhe aufwachſen. Im naͤch⸗ ſten Fruͤhjahre werden mehrere jener ausgetriebenen Baͤume auf einem Raume in der Breite von we— nigſtens zwei Klaftern, und in der Laͤnge von wenig— ſtens ſechs Klaftern mit dem von mir in der allge— meinen deutſchen Gartenzeitung vom 5 Sept. 1827 Nro. 56 Seite 285 befchriebenen beweglichen hoͤl— zernen Treibkaſten bedekt, und an der noͤrdlichen, oͤſtlichen und weſtlichen Seite umgeben, fo daß die- fer Kaſten gegen 5 Klafter breit, 6 Klafter lang und, nach dem Verhaͤltniße zur Hoͤhe der zu be— TE ³˙d . ² Add de Geſchaͤfte; bei Baumarten aber, die ein lokeres Mark haben, wie zumal dei den Pfirſchen, halte ich es durch⸗ aus nicht für zutraͤglich, fie vor dem Maͤrz zu beſchnek⸗ den. Auch von Kernobſt ſollen friſch ausgeſezte Bäume, weder hochſtaͤmmige noch Zwergſtaͤmme vor März be⸗ ſchultten werden.“ Goͤttingen. G. K. W. (Nach diefem Cltate aus dem Hannoͤverſchen Ma— gazin, wird in der brieflichen Zuſchrlft alſo fortgefahren): 125 defenden Bäume, gegen 5 Klafter hoch iſt. Er befteht aus Brettern, die luftdicht zufanmengefü- get und verſchmieret ſind, und der ganze Kaſten hat beinahe die Form einer gewoͤhnlichen großen Marktbude. Das Dach ſtehet oben an der füdi« chen Seite höher auf, damit mehr Sonne und wars me Luft eindringen kann. Dieſe gerade nach Mittag gekehrte laͤngere Seite des Kaſtens iſt ganz offen, frei und kann uͤber den Winter, bei eintretender Kaͤlte, oder um das zu fruͤhe Ausbruͤten der Sei— denwuͤrmer zu verhindern, mit Glaͤſern, Stroh— Deken oder Brettern geſchloſſen werden. In die— ſem Kaſten koͤnnen die in der rein, loker und feucht zu erhaltenden Erde ſehr gut wachſenden Maul— Beerbaͤume, ſammt den darauf ununterbrochen durch Sommer und Winter befindlichen Seidenwuͤr— mern und Eyern ſich erhalten, denn fie find durch die dichten Waͤnde und das Dach gegen Naͤße, Kaͤlte und Winde geſichert. Alle Jahre werden die Baͤume gereinigt und beſchnitten, damit ſie nicht zu hoch wachſen und viele ſaftige zarte Blaͤt— ter liefern. Wuͤrde im Sommer die Waͤrme zu hoch ſteigen, fo koͤnnen die in den Wänden bes findlichen fenſterartigen Laͤden zur Bewirkung eines kuͤhlenden Luftzuges gedffnet werden, wodurch auch allmaͤhlig die Wuͤrmer an unſer Klima mehr ſich gewoͤhnen. Die Erziehung und Akklimatiſirung der Seidenwuͤrmer auf jene Art iſt mit wenig Koſten und mit keiner Arbeit verbunden, die Wuͤrmer er zeugen auf den Baͤumen mehr und beſſere Seide, als auf die jezige Art in den Gemaͤchern durch wi— dernatuͤrliche Erziehung, und der groͤßte Vortheil beſteht darin, daß die Wuͤrmer an den Safttrieb unſerer Maulbeerbaͤume und an unſer Klima ſich gewoͤhnen, daher in der Folge jener Kaſten ganz entfernt werden koͤnnte. Vorzuͤglich in hohen, tro— Darf ich mir wohl noch eine kleine Schlußbemer— kung erlauben? Ich habe in der oben erwähnten ange— bogenen kleinen Abhandlung bereits darauf hingedeutet: daß man bei allen Neuerungen auch vor allen Dingen die Spur der Handlungsweiſe unferer guten Verfahren etwas verfolgen follte, um es ſich zu erklaͤren, weßhalb fie fo und nicht anders verführen, denn blindlings hanz delten ſie ſelten. Es leidet, unter andern, wohl gar keinen Zwelfel, daß die Kultur des Weinſtoks, wenkgſtens in Europa, viel älter iſt, als die des edleren Obſtes. Auch in un— ! 8 kenen, obgleich kuͤhlern Lagen, ſollte jene Akklimati— firung unternommen werden, denn in größerer Höhe beſtehen eine gleichartigere Temperatur, mehr Tro— kenheit und die Maulbeerbaͤume kommen ſpaͤter, wann Froͤſte ſchon feltener beſtehen, in Trieb, als in den tiefern, feuchtern und dem Reife mehr aus— gefezten Gegenden. Stehen die Maulbeerbaͤume als dichter Wald ſehr nahe beiſammen, ſo wird dadurch ſehr vie Erziehung der Seidenwuͤrmer be: guͤnſtiget, denn deſelben kommen wegen des Schat— tens der Bäume ſpͤcer aus den Eyern; Kälte oder Winde koͤnnen weniger ſchaden, und die Würmer leicht von einem Baume auf den andern kriechen. Fuͤr Deutſchland wuͤrde es auſſerordentliche große Vortheile bringen, wenn auf jene Arten die Seidenwuͤrmer allmaͤhlig an unſer Klima gewoͤhnet und dann immer auf unſern freiſtehenden Maul— Beerbaͤumen erhalten würden. Jaͤhrlic, beziehet das Ausland viele Millionen baaren Geldes fuͤr Seide, die doch ſehr leicht auf unſerm Boden, feisit ohne Arbeit und ohne Koften, erzeuget werden koͤnnte. Der Reichthum wuͤrde ſich im Allgemei— nen ſehr vermehren, weil unternehmende Beſizer den Ertrag ihrer Grundſtuͤke außerordentlich ver— groͤßern konnten, denn da ein Maulbeerbaum durch feine darauf befindlichen Seidenwuͤrmer jährlich gegen 10 Gulden eintragen kann, fo würde ein Joch Grund mit 800 Bäumen gegen 8000 Gul— den geben. Es iſt daher zu erwarten, daß allge— mein jene Anſtalten mit der nöthigen Vorſicht voll: zogen werden, damit endlich auch im freien Felde Deutſchlands der Seidenbau beſtehe. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Maulbeerbaͤumchen für Töpfe gezogen, um die Set: denzucht im Kleinen zur Unterhaltung auf dem Zimmer betreiben zu koͤnnen, find in Frauendorf à 6 kr. pr. Stüf ſtets vorraͤthig zu haben, ſerm Deutſchland war dieß der Fall; der Weinbau wur- de auch ehemals häufiger bei uns getrieben, wie jezt, wovon die Spuren nicht ſchwer zu finden ſind. Ver⸗ heerende Kriege, vor allen der sojaͤhrige Krieg, mögen die Haupturſache des Verfalls des deutſchen Weinbaus geweſen ſeyn. Bei den Nachkommen, die den Kriegs- Unfug nicht erlebt hatten, konnte ſich leicht nach und nach der Glaube einſchleichen: die Vorfahren hätten den Welnbau nur als dem Klima unangemeſſen aufgegeben. — Nun überkam uns in neuern Zelten der edlere Obſt— Bau nach und nach aus Frankreich mit ſammt dem Baum— 126 — uBS̈ — A A u :.g eines Verzeichniſses von Samen, die frisch und ächt gegen baare Zahlung zu haben sind bei Gottlob Friedrich Seidel, Eigenthümer und Handelsgärtner zu Dresden, Grüngasse Nro. 865 b. Irrthümer zu vermeiden, bitte ich, besonders Vernamen und Gasse meiner Addresse, so wie sie hier stehen, auf die Briefe zu sezen, desgleichen auch um deutliche Namen- Unterschriften, Gute Waare sey meine beste Empfehlung, dagegen meine ergebenste Bitte, den Betrag baar, oder in hin- länglichen, sichern Anweis«ngen den Bestellungen sogleich beizufügen, ; Ganz neue höchst ireressante indische Kürbisarten und K#rbisähnliche Früchte, deren seltsame Figmen und Farbenspiele so ganz durch die Namen dusgedrükt sind. Noch nie müs- sen wohl merkwürdigere Gestalten von Früchten esehen worden seyn, als diese, Alle, selbst die aner belnnten davon, ziehen unsre ganze Auf- merksamkeit auf sich. Sie sind: J. Kurz gestaltete Arten. Kern. ggr. 1. Hronen-Kürbis, blaſs goldgelb 5 — 5 2. Zulipanen- 8 2 8 . * 5 — 5 7. Rosetten- 2 . 2 5 — 5 4. Pasteten- . t f a Er 3 5. Warzigter Sonnenschirm- . . 2 — 5 6. Türkenbund, gewöhnlicher grofser au 1 7. — — extra schöner kleiner, 3-4 far- biger, orangefarb, grün, mit ponso und weilsen oder gelben Streifen g 4 — 6, Mandolinen - Kürbis, klein schön weils 3 — 5 U, Lange Arten. 9. Flaschen-Kürbis oder Pilger-Flasche, grün 6 — 2 10. Hüfthorn, weifslich = : B 3 — 5 11. Herkules Keule, grofse mitlangenRanken6 — 2 — — — dergl. ganz neue Art, ohne Ranken, Cuc, lagen. acaulis 8 2 —— 3 13. Gurken-Kürbis 8 = 2 — 2 14. Schlangen türbis, westindischer 4- 5 Fuls lang, 3-4 Zoll dik, schlangenförmig gewunden, sehr merkwürdig < 2 — 3 15, langer, grofser Kürbis von Neapel 5 — 5 III. Warzen Kürbis, kleine ovale. 16. Ganz orangefarbner, klein mit grofsen Knoten . . . N . 5 — 2 Horn. ggr. 17. Citrongelber, mit sehr schön grünen Warzen, kl. 2 8 > 5 4 — 2 16. Ganz dunkel oder schwarzgrün, kl. 3 — 2 19. Sfarbiger kl. orangefarb, dunkelgrün mit weilsen Streifen . 7 . : 5 — 2 20. Grols. 3farb. mit grofsen grünen Knoten 3 — 2 21. Grolser ovaler W. oder Beulen Kürbis, eitrongelb mit grolsen weilsen Beulen 4 — 2 22. Weiſser Warzen-Kürbis > K A 2 23. Kugelrunder, orangefarb. hökriger 6— 2 24. a) Breitgedrükter, flacher, kreiselförm!- ger, mit sehr grolsen Beulen 5 — 2 24. b) Ganz breit gedrükter, 10 ekiger, wür- felförmiger mit sehr grofsen Beulen 3 — 2 IV. Bunte oder gemalte Kürbise. 25. Sonnen-RKürbis . 8 - 5 2 — 4 26. Hieroglyphen-Kürb. kugelförmiger, grün mit paille Hieroglyphen, sehr schön und 5 glänzend 8 E - - 3 — 2 27. Hierogl. HK. sehr lang kugelförmiger 5 — 2 20. Birnen-Kürb. halb gelb, halb grüner 3 — 2 29. — — ganz gelb, beide sehr schön und niedlich Be 2 50. Strahlen - Kürb. dunkelgrün mit auror- farbnen Strahlen 3 “ 4 5 — 2 31. — — ge dunkelgrün, od. später 12 — 2 32. Gloken-Hürbis, langstieliger, sehr dunkel orange farb. R H * 8 4 2 35. Apfelkürbis, halb gelb halb grün 12 — 2 34. Ovaler, halb gelb halb grün « 12 — 2 33. Kleiner Zwiebel-Kürbis, an Farbe und Form wie eine Zwiebel 5 1 2 — 3 CCC ET Dr TEA I CHE SA IITTEECHE IEEMED ISESCETTEEETTT STE Dun Al nes In TTS ⅛ —⁰¼ꝛ mern Schnitt, den wir ganz offenbar den Franzoſen verdans ken; der Gelaͤnder-Weinbau trat dadurch gleichfalls wieder mehr ins Leben und die damaligen blos mecha⸗ niſchen deutſchen Gartner (die Gartenkunſt iſt ja bei uns erſt ziemlich ſpaͤt zu Ehren gekommen) behandelten die Weinſtöke nicht mehr, wie in der Vorzeit, wovon fie gar nichts wußten, ſondern faſt wie andere Obſt— Baume; der Schnitt wurde in einer und der nemlichen Jahreszeit ausgeübt. Daß der Frühlings » Weinfchnitt auf dieſe Weiſe allgemein geworden iſt, ſcheint mir nicht zweifelhaft; hoffentlich wird er die laͤngſte Zelt un⸗ ter den edlen Reben gewüthet haben. Ich fuͤrchte aber faſt ein langwelllger Correſpondent zu werden, und füge daher nur noch hinzu, daß ich hochachtungsvoll beharre Eures Wohlgeboren et. Auguſt v. Wehrs. Die geneigten Leſer werden es dem Herrn von Wehrs mit uns Dank wiſſen, daß er uns durch vor⸗ ſtehende Bemerkungen und Gitate in der That mit fehr wichtigen neuen Anſichten bekannt machte. 127 — — — Korn, ggr. a Prise, ggr. 36, Pygmäen, Loth oder Nuls Kürb. sehr 4. Frühe Cantalupe (Cantaleput) Melone, schön. allerkleinster harter, kaum 19% 5. Extragute Cant. Mel, v. Andalus, gelb Fl. Zoll Durchmesser, ungefähr àLoth schwer 2 — 8 6. ee Nun: zuweilen bei guter 5 £ artun . r. El. V. Einfarbige, groge, 5 N 7. Span. Cart. Mel. köstlich gelb Fl. 37. a) Riesen oder Centner K. allergröfster, 8. Sehr grolse Cant. Mel, roth Fl. schön gestrikt, mehr als 5 Ellen im 9: Cant. Mel, v. Madeira, hochgelb FI, Umfang, und 180, ja in gutem Boden 10. Kl. rothe Cant. Mel, roth Fl. und sehr vielem Giefsen oft 200 Pfund, 11. Spanis. Mel. gelb. Fl. köstliche Frucht mit sehr wohlschmekend und zu vielen sehr grofsem Kern Speisen, Bakwerk etc. besonders aber 12. Span, Mel, grün Fl. mit sehr grofsem Kern, wegen d. schönen rothen Fleisches zum 13. Barbareske Mel. länglich, grün, gestrikt, Einmachen vortrefflich ee gr. Fl. mit sehr grolsem Kern. zr. b) — dergl. kleinern von 174 Pfund 2 — 2 14. Span. längl. rothe Mel, roth Fl. mit sehr S 164108 — 4 — 2 schmalem langen Hern. 56. Langer grüner, Birnförmiger Machs. 18. Barbareske Mel, sehr süfs, gelb Fl. m. kl. R. Kürbis aus Brasilien, in gutem Boden 16. Geribbte Mel, mit r. Fl. und langem, vollen K. 100 Pfund . : e TR a 8 17. Lange geribbte Mel. köstl. roth Pl. mittel H. 39, Venetianischer Zucho santo, ist in Ve- 18, a) Große geribbte Mel. gelb. Fl. mittel H. nedig eine Näscherei, Er wird der 18. 0 . rothgelb Pl. der länge nach aus einander geschnitten und 1 vorigen sehr ähnlich. gebaken, wovon er das delicate Ansehen 19. Grofse portug, Mel. m. r. Fl. mittel H. eines Kuchens bekommt, und als solcher, 20. Gelbe span, Mel, gelb, Fl. mittel H. zerschnitten, d. Stük für 1 Soldo (1 kr. 21. Gelbe Mel, aus Valentia, klein spiz H. rhein,) auf den Strafsen verkauft Bm 3 22. Vortreffl, Mel. m. r. Fl. und ganz kl. H. #0. Zucho zuchato, Vegefable Marroco , 23, Sehr gute Mel, mit gelbe Fl. fast rund, Mark oder Butter-Kürb, wie Spargel, 24. Cewöhnliche Mel. r. Fl. oder in Fleischbrühe genofsen, sehr gut Mel. mit grün], u. weißsl, Fl. mittel u. 1 . I. und gesund 5 3 x 5 ar 2 a5. Ganz frühe längl. Mel. zum Treiben. VL Andre einfarbige. 26. Frühe dergl. m. kl. H. 41. Grofser,schön weilser Kürb, von Neapel a — 2 27. Besonders gute Mel. dergl. kl, R. 42. Grolser, grauer HK. aus der Barbarei 2 — 2 283. Allerfrüheste und allerkleinste Mel. m. 45. Pomosinen H. kleiner glatter, orangef, 6 — a sehr breitem Kern, 44. Pomeranzen-Kürb, hökriger orangef. 12? — 2 29. Grüne Mel, köstl. grün, schmelzend Fl. II. N. 30. Nicht sehr grofse, aber sehr gute Mel. VII. Einige andre kleine Arten, Balsam-Apfel, grofser, Momord. charant. 3 — 45. 2 kleiner balsamina 3 — 2 2 2 46, 47. 48: 49. Birne — 5 Sevir- Gurke oder Springkürbis kleiner 6 Stachelbeer - Kürbis, allerkleinster Cu- cumis prophetarum . . . 4 — — — — Melonen - Arten von lauter köstlichen, auserlesenen Früchten. I. Cantalupen und Melonen, à Prise 2 ggr. 1. Spanische Cantalupe, mit gelbem Fleisch, 2. Portugiesische Orangen Cantalupe, roth Fl. 5. Türkenbund Cantalupe, gelb Fl, der vorig, ziemlich gleich kl. K, Hl. runde Tiger Mel, schön v, Ansehen und wohlschmekend, 32. Ananas Mel. länglich volltragend. 33. Schlangen-Melone, Cucum, anguin, 34. Allerkleinste ungarische, Cucum. minim, 31. II. Angurien oder Wals erme lonen. 38. Kleine span, frühe, grüne Fl. Kl. schwarz K. 36, Frühe portugies. dergl. gr. FI. kl. schw. H. 37. Span. Angurie, roth FI. grofs schwarz II. 33. Eine ganz neue unbekannte Frucht, wie Wasser Mel. grün mit weilsem Duft über- zogen und weifsem schmakhaften Fl, 1 Kern 2 — Te Ta a —— ——:Hwä— ͤ— — — m —— — . + T Der Schnitt der Obſtbaͤume und Weinreben fft eine der wichtigſten Verrichtungen bei der Grundlage einer erſprießlichen Obſtpflanzung. „Nichts leichter als Holz abſchneiden, ſagt Diel: nichts uͤberlegter, als der wahre Schutt.“ Obgleich die Zeit, wo man zuerſt den Baumſchnitt einführte, in das graueſte Alterthum greift, fo iſt man über die Grundſaze hlezu doch noch in unſerer Zeit nicht ganz einig, dle ſich jedoch auf die allgemeine Baſis zu⸗ früͤkfuͤhren laſſen: der Baumſchnitt beruhe auf dem Weg⸗ chnelden des un nuͤzen und ſchaͤdlichen Holzes, und auf der klugen Benuͤzung der brauchbaren, nöthie gen Zweige. Dieß richtig zu beurthellen, erfordert genaue Vertrautheit mit den Geſezen der Vegetation. Die geneigten Leſer werden ſowohl in unſern neus lich aus Notfette gefhöpften Regeln zum kuͤnſtlichen Baumſchnktt, als in den hier mitgetheilten ſehr beleb⸗ renden Notizen des Herrn v. Wehrs gewiß alle wif- fensnöthige Auskunft finden, und, was mangelt, leicht aus der eigenen Erfahrung, als der bekanntlich beften Lehrmelſterin, zu ergaͤnzen wiſſen! 128 à Prise. 39, Verschiedne gute Melonen-Sorten.unter- mengt . . . . * . . 2 88r. Gurken. die vorzüglichsten Sorten, 1. Brasiliansche Riesen-Gurke, grüne ganz neu, die gröfste und vortreflichste aller jezt bekannten Gurken, 20-21 Zoll lang. 9 Zoll eirea dik, und dabei dennoch nicht hohl innerlich, sie übertrifft an feinem varten Fleisch alle andern Gurken 2. Weilse dergleichen 3. Schlangen Gurke, extralange, grüne, Bas Loth 4, — dergl. 18-20 Zoll lange; grüne, d. Prise 5. — 5 extralange, das Loth dergl. 18 Zoll lange, d. Prise 5 — grün, mittel, lange, d. Loth . 8. Lange. ganz weilse, oft 4 Pfund, d. Prise 9. Grolse eitrongelbe 8 . 10. Allerfrüheste Volltragende, zum Treiben 11% Gewöhnliche grofse, volltragende, beste zum Einmachen. Wine. W922 eee geben. Auch kann ich ganz frischen, guten Samen abgeben von Acacia decurens, sehr selten, 4 Korn für ı Rthl, das Loth 4 1° Bei Bestellungen bitte ich mir die Numern anzu- Kohl oder Artischoken genofsen. Dieses feine zarte Gemüse hat noch die schäzbare Eigenschaft, dafs es zu einer Zeit kommt, wo alle andern grünen Gemüse mangeln. Ueberdiefs ist dessen Anbau der einfachste von allen Gemüsen, und erfordert gar keine Mühe und Umstände, und noch weniger Aufwand, indem es fast auf dem schlechtesten, steinigsten Boden ‚gedeihet, und also in Gegenden gebauet werden kann, wo sonst nichts wächst. Wer es einmal angesäet hat, braucht es nie wieder anzusäen, indem es eine immerwäh- rende Pflanze Be es ist also auch das wohlfeilste Gemüs. Eine eilsung über dessen Anbau, so- wohl einmal für die Tafel vornehmer Herrschaften, als für die Selbst-Erbauung armer Dorfbewohner, ist in meiner Samenhardlung für 4 ggr. gedrukt zu be- kommen. Gloriosa superba in sehr schönen, starken blühbaren Knollen a 16 ggr. bis 1 Rthlr. Rleine dergleichen 8 ggr. bis 12 gr. Liatris spicata, Knollen - Levkoj, ebenfalls in sehr starken blühbaren Knollen, das Stük 8’ggr. 12 Stük 5 Rthlr, kann ich auch ablassen. Da dieses nur einzelne Auszüge aus meinem Sa- men-Verzeichnifse sind, so mag ein Jeder selbst beur- theilen, wie reichhaltig jene sind. Sie werden, so See- oder Meerkohl, Crambe maritima wie alle meine Verzeignifse unentgeltlich bei mir aus- d. Prise 4ggr. gegeben. Eine der ersten Delicatessen vornehmer und ge. Bei Bestellungen bitte ich, mir die Numern meiner Engländer, bei erstern oft wie Spargelblumen- anzugeben. G. F. Seidel, rr rr —2 nn —ͤ— — L i ter z r T ſ che Anz e — Bel Carl Drechsler in Heilbronn kſt fo eben erfchlenen: Correſpondenz-Blatt für Feld⸗ und Gartenbau; in Verbindung mit praktiſchen Oekonomen und Bluntiten herausgegeben von Pfarrer M. C. A. Steeb, ır Band 28 Heft, gr. 4. br. Preis für einen Band von 6 Heften oder 36 bis 40 Bogen, 2 fl. 42 kr. rhein. oder 1 Rthlr. 16 gr. ſaͤchſiſch. Inhalt des erſten Heftes: Verzeichniß der Mitglieder des landwerthſchaftlichen Vereins am untern Neckar. — Die Statuten deſſelben. — Zwek des Correſpondenz-Blattes. — Antrag des Abgeordneten des Oberamts Muͤnſingen an die Regierung zur Emporbringung des Feldbaues und der Induſtrie. — Motive zu demſelben mit Anmerkungen von der Redaktion, — Liſte einiger landwirthſchaftlichen Produkte, welche aus dem Auslande erkauft werden, wiewohl fie im Lande erzeugt werden koͤnnten. — Rede bei der Plenarverſammlung des landwirthſchaftlichen Vereins, gehalten von Pfar⸗ rer M. C. A. Steeb. — Der Roſengarten. — Die Georginen. — Von der Zehentabloͤſung. — Sibertan Bitterfweet, ein neuer und gehaltvoller Moſtapfel, welcher Im Jahre 1826 den von der Herefordshire Agri cultural- Society alljährlich ertheilten Preis, als der beſte und neueſte Moſtapfel erhielt. — Sklzze über Landſchafts-Gartenkunſt. — Verſuch mit dem Anbau von 42 Kartoffel: Sorten, und Beſchreibung derſelben. Exemplare des erſten Heftes fo wle ausführliche Anzeigen find in jeder Buchhandlung zu haben, in Paßau, Regensburg und Amberg bei Fr. Puſtet. In Commiffon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und * an. Der ganziaͤhrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Garten 1 3:8 Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 8 Ne. 17, 24. April 1828. Pa a RE EL TERRA AB 7 BE — Yuhbalt: Ein Blümchen des Fruͤhllngs. — Bemerkungen über die in Nro. 30 des sten gahrgangs der Gar⸗ tenzeltung empfohlene Schrift: Syſtem der Gartennelke 1c. — Dle Camellia japonica auf dle ſchnellſte und leichteſte Art zu vermehren. — Den Brand- oder Honlgthau von Obſtbaͤumen abzuhalten. 1 Ein Bluͤmchen des Fruͤhlings. Der Frauendorfer Garteubaugeſellſchaft dargebracht von B. aus Coͤln. Dir, liebes Frauendorf, bringen ſehr viele der Muſen Mit allem Liebrelz reiche Geſchenke oft dar. Goͤnne der meinigen hier, die Dich nicht minder verehret, Im ſchlichten Klelde Dir ſich auch freudig zu nah'n! Mit ihrem Körbchen am Arm eilend zum murmelnden Bade Brach fie Vergißmeinnicht zu einem Kränzchen für Dich. Einfach, doch ſchoͤn, wie reines Gefühl und glänzende Sternchen Bluͤb'n fie gemuͤthlich und ſtill, ſtrahlen die Treue ſo licht, Ganz ohne Duft, wle oft dem Gefuͤhle die Worte ermangeln, Aber ſprechend für's Aug’, ſprechend durch Farb’ und Geſtalt! — Sie reicht das Kraͤnzchen Dir nun, gewunden mit liebendem Sinne, Und was fie ſelbſt nicht kann, reden die Blümchen für fie. — Nimm das klelne Geſchenk von Deinem Gllede mit Guͤte, Aufmunternd ſchenk ihm Deine ihm ſchaͤzbare Huld! Er iſt Dir ewig mit treuer Liebe ergeben, Und ſich erinnern Dein — iſt ihm dann ſel'ger Gewlun. g Nachrichten aus Frauendorf. Einiges über bie dleßlährlge Verſendung an Bdumen, Pflanzen und Samen. Die Beſtenungen waren überaus zahlreich. — Wir Yatten noch in keinem der fruͤhern Jahre fo bedeutende Aufträge aus allen Ländern erhalten, wie heuer. Ss ſehr 1 1 bemühten, Jedermann zufrle⸗ den zu flelen, muͤſſen wir wohl Diejenigen um billige Nach ſicht bitten, Ir nicht ganz nach Verſchtift befriedigen konnten, was befonders mit O bſtbaͤumen öfters der Fall war. — Wir haben einen Grund zu unſrer Entſchuldigung bereits in dleſen Blät- tern 1326 S. 297 vorausgeſchlkt, woſelbſt wir anzeig- ten, daß wir beſonders in Auswahl der Baum ⸗For⸗ men vor der Hand noch hier und dort beſchränkt ſeven. Es iſt keine Kleinigkeit, z. B. nur von beinahe zo» Aepfelſorten jede Art fo in Vermehrung zu beflzen, daß fie als Hochſtamm, Zwerg, Poramibe, Topfbaum oder ıjähriger BE vorhanden wäre. Gleiches gilt von Birnen, Klrſchen, (17) 150 — mn Bemerkungen über die in Nro. 80 des sten Jahrgangs der Gartenzeitung emp⸗ fohlene Schrift: Syſtem der Garten⸗ Nelke ꝛc. Mit vielem Vergungen las ich die obenge: nannte empfohlene Schrift: Syſtem der Gartens Nelke ꝛc., und erlaube mir einige Bemerkungen, die ſich mir beim Leſen derſelben aufdrangen, hoffe aber dadurch den Verfaſſer nicht zu beleidigen, wie ich ohne Abſicht und Willen Herrn Dr. v. Schön bauer beleidigt haben ſoll, indem ich frei und offen meine Meinung über fein aufgeſtelltes Nelkenſy⸗ ſtem heraus ſagte. d Hier, Herr Doctor, meine Hand! Es ſoll nicht Streit unter uns ſeyn! Nicht gewohnt, jedes mei⸗ ner Worte auf die Goldwage zu legen, iſt es wahr: lich nicht meine Abſicht geweſen, Ihnen wehe zu thun. * a Was der ungenannte Verfaſſer — möchte er ſich doch genannt haben — in der Einleitung im Allgemeinen uͤber die Nelke ſagt, unterſchreibe ich, und mit mir gewiß jeder Freund dieſer ſchoͤnen und lieblich duftenden Blume, ganz beifaͤllig. Wie manche ſchoͤne Stunde verdankt der Liebhaber ihrem Umgang, wie nahe fuͤhlt er ſich allen Denen, die, wenn auch in weiter Ferne, doch mit ihm gleiche Neigung fuͤr ſeine Lieblinge theilen; — wie manche intereqante Bekanntſchaft wird durch fie gemacht, wie manche alte wieder erneuert! und durch Lezte⸗ res ſo manche heitre Stunde aus dem unvergeßli⸗ chen Univerſitaͤtsleben zuruͤkgerufen und gleichſam nochmals durchlebt. Das ward mir, lieber Roͤch⸗ ling, als nach mehr denn 30 Jahren, in denen wir uns nicht mehr ſahen und nichts von einander hoͤrten, dein Brief in meine Hände kam und gleiche Liebe für die Nelke das getrennte Band wieder an⸗ knaͤpfte, und fo ſchoͤn wieder anknuͤpfte. — Verzei⸗ hung, lieber Leſer, uͤber dieſen Nebenſprung! Recht erfreulich wird es gewiß jedem Nelken: Freund ſeyn, ein Syſtem der Garten-Nelke aufs geſtellt zu fehen, das, wenn auch nicht den Wins ſchen und Forderungen Aller va ad. wiß, theils durch ſeine Seoraͤngtheit und deutliche Auseinanderſezung, thells durch ſeine Begruͤndung auf das allgemein bekannte Weismanteliſche Syſtem, der beſondern Empfehlung ſo ſehr werth iſt. Das vorausgeſezt, will ich anſpruchslos- und allein eingenommen fuͤr die gute Sache, wie der Verfaſſer von ſich pag. 14 ſagt, mir einige Be⸗ merkungen, beſonders über den ten Abſchnitt „Nel— kentheorie oder ſyſtematiſche Eintheilung der Nelke nach Maßgabe der Verſchiedenheit ihrer Zeichnun⸗ gen“ erlauben. Die Abtheilung der Nelken in 2 Klaſſen, nem: lich in Er und Zeihnungs- Blumen, ift ganz in der Natur der Nelke felbft gegründet. Die erfte Klaſſe karakteriſirt ſich ſelbſt. Die Karakteriſirung der 2ten Klaſſe hat mehr Schwierigkeiten, was ſchon daraus zur Genuͤge erhellet, daß man bis heute da— mit noch nicht ganz im Reinen iſt, aber doch hof: fentlich bald dahin kommen wird, wenn jeder Nel— keniſt ſein Scherflein dazu beizutragen bemuͤht iſt. Dieß vor Augen habend, glaube ich, wie ich auch ſchon fruͤher in der Gartenzeitung und namentlich in Nro. 30 des vorigen Jahrganges ausgeſprochen habe, iſt haupt ſaͤchlich dahin zu arbeiten, daß das Syſtem ſo viel wie moͤglich vereinfacht werde, um dem Anfaͤnger das Kennenlernen deſſelben zu er— leichtern. Der Verfaſſer der mehr genannten Schrift bat auch dieß zu erreichen geſucht; indeſſen waͤre es, meiner Meinung nach, noch mehr zu vereinfachen. Pflaumen, Pfrſchen, Aprikoſen und andern Begeta⸗ Die geneigten Leſer bitten wit, die Nachrichten aus Frauendorf vom Jahre 1325 S. 357; vom Jahre 1824 S. 129; vom Jahre 1225 S. 145; vom Jahre 1820 S. 295, und vom Jahre 1827 S. 145 nachzuleſen, daraus die chronologiſchen Fortſchritte unferer Leiſtungen ſich ins Sedaͤchtniß zurükzurufen, und fie nach den un⸗ abänderlihen Geſezen des langſamen Ganges ber Natur zu würdigen! Wir wollen uns daraus nur auf den Zeltabſchnitt getablllen unmoglich mehr eintreten konnte. berufen, als wir aus der ſogenannten alten Baumſchule in unſere neuen, erweiterten Anlagen übertrat⸗ Damals glaubten wir feſt, daß nun allen Bed ür f ulßen geſteuert ſey, und irgend eln Mangel Echt. elch ⸗ wohl war in kurzer Zeit der ganze Vorrath vergriffen, und abermal neue Anlagen mußten wieder erk geſchaffen werden! Wir ahneten das Eintreten dleſes Falles früh genug, und deuteten ſchon im Jahrgange 1524, S. 388 darauf bin. Eben fo berührten wir diefen Punkt nochmal im 151 Ganz in der Reihe chan, Ke zu ſeyn, daß der Verfaſſer die Randpicotte nicht, wie Herr von Behr, eine eigne Sorte (Spielart) bil⸗ den laͤßt, ſondern fie den deutſchen Picotten zuzaͤhlt; aber eben fo hätte er auch die Picotte mit Pyramidal-Zeichnung nicht zu einer eignen Sorte erheben, ſondern ſie, wie Herr von Behr gethan, in feine Ste Sorte hollaͤndiſche Picotten — aufnehmen, und fie blos der Form nach in Picotten mit und ohne Randzeichnung aufnehmen, und ſie dann fo karakteriſiren ſollen: hollaͤndiſche Picotten find ſolche, deren Illuminationsfarbe einen bloßen Keil oder eine Pyramide bilden, und nebſt dieſem entweder eine feine Randzeichnung haben oder auch nicht; — dieſe koͤnnte die alte, jene die neue hollaͤn⸗ diſche Zeichnung genannt werden. Die in die ste Sorte aufgenommene Zeich⸗ nung iſt von der bisher ſogenannten franzdfi: ſchen Zeichnung ganz verſchieden. Bei dieſer iſt das Karakteriſtiſche, daß die Zeichnungsfarbe das ganze Blatt einnehmen muß, und die feinen Haar⸗ ſtriche bis in den Kelch laufen muͤſſen. Von dieſer Zeichnung erſcheint in der vorliegenden Blaͤtterkarte gar keine Abbildung, und doch exiſtirt ſie in der Natur. Heinrich Wurſter iſt ziemlich bekannt, und gewiß eine der richtig gezeichnetſten franzd⸗ ſiſchen Picotten — blendend weiß und reinſtes rosa. — Wo ſollen die Nelken dieſer Zeichnung ihren Plaz finden? Doch wohl nicht bei den Dubletten. und Bizarden, von denen ſie ſich durch die feinen Haarſtreiche deutlich und auffallend unterſcheiden. Die ste und öte Sorte würde bisher, wie auch Herr von Behr gethan hat, unter einer, der fpa= niſchen nemlich, begriffen, ohne darauf zu ſehen, ob ſie eine Pyramide habe oder nicht, wenn nur die Henkel, gleichviel ob ein oder zwei, nicht fehlten. Fuͤr Beibehaltung dieſer Beſtimmung wuͤrde ich bei Aufſtellung eines vereinfachten Nelkenſyſtems meine Stimme abgeben. Oder wenn es beliebt wuͤrde, das Syſtem des Verfaſſers beizubehalten, daß alsdann noch eine ste Sorte angenommen würde, wohin die obenbezeichnete franzbſiſche Spiels Art anzuweiſen wäre. a Ad ste Ordnung. Dubletten und Bizarden. Bisher entſchied die Form des Blattes — geſchnit⸗ ten oder gezakt — über den Namen engliſch oder deutſch; nach des Verfaſſers Syſtem gibt das Breite oder Schmale der Streifen oder Baͤnder der Blume, im erſten Fall den Namen engliſch, im zweiten den Namen deutſch. Warum doch wohl der Verfaſſer von der bisher eingefuͤhrten Bezeich⸗ nung abgegangen iſt? Ich kann mir's nicht erklaͤ⸗ ren! Solche Neuerungen muͤſſen nur verwirren und werden kein Syſtem begruͤnden helfen. Schon vor 40 Jahren wurden die ſtumpfen, runden, geſchnit⸗ tenen Blätter engliſche, die gezakten, geſaͤgten deutſche genannt ). Was der Veränderung nicht bedarf, von keinem entſchiedenen Nuzen iſt, das laſſe man doch in Gottesnamen beim Alten! — Ad ate Ordnung. Nicht ganz deutlich iſt mirs, was der Verfaſſer von den Tuſchnelken ſagt, und ſelbſt die Abbildungen laſſen mich einigermaßen im Dunkeln. Er theilt ſie ein in Feuerfaxen, Flamban⸗ ten und Fameuſen. Eine richtige und feit vielen Jah⸗ ren angenommene Abtheilung; aber wie er nun bei den Feuer faxen auf die Unterabtheilung, Picottfeuerfax⸗ und Bizard⸗Feuerfaxe **) kommt, das kann nur auf „) Stehe Schmalings Aeſthetik der Blumen. **) Nelken dieſer Art paſſen nur Indie Klaſſe der auſſeros⸗ dentlichen. Stern von Frankfurt a/ M hat zwar auch dle Nelke Inſpektor Pixis — orangengelb mit amaranth, hell und dunkelvlolett und braun gegen den Kelch feu — die ich den auſſerordentllchen beizaͤhle, Blzard⸗Fenerfan Jahrgange 1825, S. 146 ff., wo wir anzeigten, daß des en des dritten Bauernhofes in Ausdehnung des n und Beſezung und Bebauung deſſelben mit den verſchkedenartigſten neuen Acqgulſitlonen durch Zu⸗ ſammennehmung aller Kräfte fo viel mit Einem⸗ Male geleiſtet worden ſey, als bis dahin in ſucceſſl⸗ ver Folge kaum durch viele Jahre geſchehen war. — Was wir aber dort erſt e haben, iſt bis jezt zur Ernte noch niet reif geworden. Wir bliken demnach voll feudiger Hoffnung auf die Segungen des heurigen Somerees Wuchſes, welcher unfere Plantagen wieder ergänzen, und nach viel aus⸗ gedehnterem Maßſtabe, als es bis jezt der Fall war, vervollſtändlgen, ja ins Unüberſehbare ausdehnen wird. Unſer naͤchſtes Verzelchniß wird mehr als soo neue Obſtforten enthalten, worunter 100, aus Niklta am Südufer der Taur. Halbinſel empfangene nordiſche und orlentallſche! Eine Haupt⸗Schwlerlgkeit und Verzögerung der dleß⸗ jährigen Frühjahrs- Expeditionen war auch die immer regnigte Witterung, wozu in den Oſtertagen auch noch Schnee kam. Dleß ſezte uns bedeutend zurüf und brachte uns wahrhaft in Verzweiflung! Denn wir wiſſen, daß einige (120 152 dem unrichtigen Begriff beruhen, den ſich der Verfaſſer von Feuerfarx macht. Der Karakter deſſelben iſt doch der, daß die Illumingtious-Farbe, die nur Eine ſeyn darf, nicht in Bändern und Strichen beſteht, ſondern uͤber das ganze Blatt ausgetuſcht ſeyn und ſich nach der Mitte zu allmaͤhlich verlieren muß, wodurch die Blume ein feuriges Anſehen erhaͤlt. — Ich fuͤhre noch an, was Herr von Behr uͤber dieſen Gegenſtand ſagt: »Schmaling hat ſchon in oben angefuͤhrter Aeſthetik der Blumen, ſo wie in ſeiner Ruhe auf dem Lande dieſen weſentlichen Karakter eines Feuerfaxen angegeben, und Rudolphi hat in ſeiner Nelkentheorie einen ſolchen richtig abgebildeten Feuerfax geliefert, daher vermögen wir nicht abzuſehen, was für Gruͤn— de die neuern Blumiſten bewogen haben, hiervon abzugehen und alle gefloſſenen Flambanten unter die Feuerfaren zu. zählen, wodurch wieder neue Spiel— Arten entſtehen, als Picott-, Rand-, Bizard: Feuerfaxe ꝛc. Daraus koͤnnen mehrere Zweideu— tigkeiten entſtehen, und dieſe muͤſſen bei einem rich— tigen Syſtem ſo viel moͤglich vermieden, oder wenn ſie vorhanden waͤren, berichtiget werden, wenn eine richtige Karakteriſtik der Nelke aufs Reine gebracht werden ſoll.“ Hieraus erhellet, daß bei Feuerfaxen durchaus keine Unterabtheilung ſtatt finden kann und darf; was bei den Flambanten wohl geſchehen kann, in— dem man dieſe ſehr gut in Dublett- und Bizard: Flambanten abtheilen kaun, aber doch nicht wohl geſtempelt, und hat in ſeinem Katalog keine einzige auſſer⸗ ordentliche Nelke. Diefe Klaſſe ſollte man nicht aufgeben; denn es lſt ſehr natürlich, in fie alle Nelken aufzunehmen, welche die Schoͤuhelten von Picotten, Dubletten, Bizar⸗ den, Feuerfaxeu 1c. in ſich mehr oder weniger vereinigen. Ich habe unter meinen Zöglingen auch roͤm. Picotten er⸗ lebt, die Feuer ſpruͤheten. Plxls. in Picott⸗Flambanten. Wenn nemlich das Kar rakteriſtiſche der Flambanten iſt, daß ſie auſſer der Grundfarbe noch eine oder mehrere Illuminations— Farben haben, die zum Theil in ſchmalen, zum Theil in breiten Streifen, oft auch blos bordirt auf— getragen, aber nicht ſcharf und deutlich von der Grundfarbe abgezeichnet ſind, ſondern ſich in die Grundfarbe oder auch ſelbſt in die Illuminations⸗ Farbe verlaufen; ſo laͤßt ſich wohl an keine feinen Haarſtriche denken, was man doch bei der Ber nennung Picott-Flambante nicht wohl vermeiden koͤnnte. Nach dem Geſagten müßte alſo die ste Ordnung in dem Syſtem des Verfaſſers ſo geſtellt werden: g a ate Ordnung Tuſchblumen. A. Feuerfaxe. B. Flambanten. a) Dublett⸗ b) Bizard-Flambanten. C. Fameuſen. a) Tuſchfameuſen p) Strichfameuſen. Eine ste Ordnung fuͤr die auſſerordentlichen Blumen, die in keine der vorhergehenden Ordnun—⸗ gen gebracht werden fünnen, dürfte doch wohl bei einem vollkommenen Syſtem nicht fehlen. Durch das Geſagte wuͤnſcht der Unterzeichnete ſein Scherflein zur Vervollſtaͤndigung eines allge— meinen Nelkenſyſtems auch beigetragen zu haben, und fuͤgt fuͤr jezo ſeinem Wunſch noch den hiezu, daß das in Nro. 50 des sten Jahrganges der Gar— tenzeitung von Herrn Inſpektor Pixis vorgeſchla— gene Nelkenſyſtem von allen Nelkeniſten gepruͤft, und ihre Meinung oder ihr Gutachten in der Gar— tenzeitung niedergelegt werden moͤchte. Durch das, uͤber obgenanntes Werkchen, Geſagte, glaubt der m A R A . E r — . Gartenfreunde, wenn ſie einmal Beſtellung gemacht, keinem Entſchuldlgungs⸗Grunde mehr Gehör ges den wollen, und ſich von dem Andrang und Zuſammen⸗ häufen der Geſchäfte keinen Begriff machen koͤnnen; eine Ungeduld, bie uns mehr erfreulich, als mißfaͤllig iſt, da fie von dem überall regen Sinne für Gartenkultur Zeugſchaft gibt! — Eine ganz beſondere Vorliebe erwarb ſich die Obſt— Zucht in Töpfen, oder die Topfbaumzucht nach Dleckers Obſtgärtner im Zimmer, worüber wir aus zahlrelchen Zuſchrſten an den Vorſtand nur folgende Eine zu dem Ende wörtlich aufuͤhren wollen, well fie den Beweis gibt, daß Jedermann, der auch kelnen großen Raum zur Obſtpflanzung hat, doch nach und nach alle Sorten in Töpfen anziehen und kennen lernen, folglich zum wiſſenſchaftlichen Po mologen ſich im Zimmer bilden konne. Dteſe Zufchrift lautet alſo: „Da mir meine Berufsgeſchaͤfte nicht erlauben, mic weit von meiner Wobnung zu entfernen, und der Raum meines Gartens für meine große Neigung zur Obſt⸗ Baumzucdt viel zu klein iſt, verlegte ich mich vorzuͤg⸗ lich auf die Topfbaumzucht. Dleſe hat mir aber 135 Unterzeichnere feine Billigung und feinen Wunſch zur allgemeinen Annahme des vorgeſchlagenen von Behriſchen Syſtems, mit den wenigen bemerkten Abänderungen von Pixis, deutlich genug ausge— ſprochen zu haben. Schließlich darf er auch noch verſichern, daß die Nelkenfreunde ſeiner Umgebung mit ihm gleiche Wuͤnſche hegen. Danneufels am Donnersberg. C. G. Hahn, proteſtantiſcher Pfarrer und Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. Die Camellia japonica auf die ſchnellſte und leichteſte Art zu vermehren. Nicht etwa in der Meinung, als ob ich hier neue Methoden zu Tage fordern wollte, mache ich bier die Blumenfreunde aufmerkſam, wie am Leich— teſten und Schnellſten die gewiß von Jedem ſo ſehr geſchaͤzte und beliebte Camellia japonica zu vers mehren und zu behandeln ſey. Es iſt ganz matürs lich, Gaͤrtner — hauptſaͤchlich Kunſtgaͤrtner, wiſſen ſchon die rechte Kultur und Vermehrung der Ca— mellien — aber eben, weil manche von ihnen dieſe Kunſt fuͤr geheim halten, und ich dieſe meine Methode auch noch nie in einem Gartenbuch gele— ſen habe, ſo entſchloß ich mich, dieſelbe hier mitzu— theilen — ob gleich ſchon in dieſen Blaͤttern Nro. 22 v. Jahrgang 1826, Seite 170 davon einige Erwoͤhnung geſchehen iſt. Die gewoͤhnlichſte und aͤlteſte Vermehrung der Camellia japonica iſt, wie ſie Bouche in ſeinem Zimmer und Fenſter-Garten Seite 47 angibt — durch's Ablegen vermittelſt eines Einſchnittes, in kleinen dazu angebrachten Toͤpfen. Allein da man 2 Jahre warten muß, bis nur die Ableger von den Mutterſtoͤken getrennt werden duͤrfen — und noch laͤnger warten muß, bis ſie einmal bluͤhen, ſo iſt dieß allerdings keine zwekmaͤßige Methode zu nennen, obwohl die Camellien auf dieſe Weiſe recht gut gedeihen. In der allgemeinen deuſchen Gartenzeitung Nro. 8 und Nro. 22 vom Jahre 1826 befinden ſich zwei vorzuͤgliche Aufſaͤze über die Vermehrung der Ca- mellien durch Steklinge und Augen. Ich habe auch dieſe Verfahrungsweiſe verſucht und erprobt gefunden — allein in einem gewöhnlichen Treibka— ſten, oder in Ermanglung deſſen in einem warmen Loh- oder Miſtbeet, kommen fie, wenn die Ableger und Augen in kleine Töpfe gepflanzt, mit Glasglo— ken zugedekt, und warm gehalten werden, ebenfalls recht gut fort, ohne daß man ſie anderſt behandeln duͤrfte, als die dort befindlichen Gewaͤchſe. Nur muß man ſich mit dem Begießen in Acht nehmen, daß man nicht zu viel auf einmal, ſonder lieber oͤfter und weniger gießt, wie denn uͤberhaupt die Ca— mellien es lieben, daß man fie immer mild hält. Folgende Methode verdient gewiß vor allen an— dern unſtreitig den Vorzug. Man nimmt einen einfachen Camellien-Stok — die man ſich haͤufig und ſehr leicht auf die eben beſchriebene Weiſe verſchaffen kann, (dieſe wurzeln auch weit ſchneller, als die gefüllten) ſchneidet ſodann die Rinde 2— 3 Zoll der Laͤnge nach von einem Aſt ab, doch ſo, daß etwas Holz mit wegkommt — nimmt einen ge— fuͤlten Stok zur Hand, mit dem man eben fo ver— faͤhrt, und bindet dieſe beiden Aeſte an den wunden Stellen mit Baſt, der zuvor mit gutem Baumwachs geſtrichen worden iſt, dicht zuſammen. Zu bemerken iſt, als ein Haupterforderniß, daß die gemachten Schnitte genau paſſen und die Aeſte von gleicher Staͤrke ſeyn muͤſſen. Je ſtaͤmmiger — — —ü—— ——— —äÜDà3ã˙tn— ED feit vier Jahren fo viel Vergnügen gemacht, dep ich mich nicht enthalten kann, Ihnen hievon nähere Nach⸗ richt zu geben. Im verfloſſenen Jahre 1827 trugen 40 von mei⸗ nen Topfbäumen Früchte; fie waren ſaͤmmtlich von den edelſten Sorten. Einige meiner Freunde hatten das. Gerücht von dleſen Fruͤchten in der Stadt Augsburg verbreitet. Viele glaubten, der Ruf habe die Sache zu ſehr vergrößert, und meinten, es würde deßhalb doch wohl nicht die Muͤhe eines Ganges bis zu mir hinaus lohnen; aber Jeder, der mich beſuchte, verließ mich mit der Verſicherung, daß die Schönheit dieſer mit Fruͤchten beladenen Bäume in der Wirklichkeit das davon ver- breitete Gerücht weit übertreffe, und in dieſem Falle von der Sache nicht nur nicht zu viel, ſondern viel zu wenig geſagt worden ſey. Ich will hier noch hemerfev, daß die Baͤumchen, welche mich durch fo ſchoͤne Fruͤchte erfreut haben, von der Sammlung des verſtorbenen Schreinermelſters Schmidt ſind. Es kauften zu gleicher Zeit, als ich jene an mid brachte, noch viele Buͤrger Augsburgs von dieſen Baͤu⸗ men, die mit Glashaus etc. verſehen find, und doch 15 . L die einfachen Camillien-Stdͤke find, deſto beffer iſt es und deſto eher blühen ſie. 2» Wenn Alles fertig iſt, fo ſtellt man die auf dieſe Weiſe operirten Stoke in ein Warmhaus oder Loh— Kaften —: was aber eigentlich noch mehr anzurathen iſt, man bringt ſie ſchon vorher dorthin, damit ſie durch das Hin- und Hertragen nicht beſchaͤdiget werden können. Hier laßt man fie nun unberührt ſtehen, behandelt die beiden Stoͤke wie gewöhnlich, und man wird die Freude haben, auf dieſe Art die ſchͤnſten Camellien zu erziehen, die ſogleich das erſte Jahr bluͤhen, indem man ja ſolche Aeſte nebmen kann, die 5—6 auch mehrere Knospen baben. Wenn Alles gut geht, fo koͤnnen die Zweige ſchon in 4 —0 Wochen von den gefüllten Stoͤken ges trennt werden. Man muß aber genau nachſehen, ob die beiden Aeſte ſchon zuſammengewachſen find. Iſt dieß der Fall noch nicht gehdrig, fo ſchneide man den Zweig der Vermehrungspflanze unter dem Vereinigungs-Punkt bis zur Hälfte ein, und warte noch 14 Tage, bis man dieſelben ganz vom Mut⸗ terſtok trennt. Alle uͤbrigen Aeſte der einfachen Camellie muͤſſen nun, was ſich ohnehin verſteht, weggenommen werden. Sodann bringt man ſie in einen ſehr warmen Treibkaſten oder in ein Loh⸗ Beer, worin fie noch einige Wochen verſchloſſen ge— halten werden, bis man ſie allmaͤhlig an die freie Luft gewöhnt. Jedoch verſaͤume man ja nicht, während ſie im Treibkaſten ſtehen, bei Sonnen⸗ ſchein Schatten zu geben. Der beßte Zeit zu dieſerVermehrung( Ablactirung) iſt im Monat Decbr., Januar und Februar, wo dann die Sonnenſtrahlen auch nicht fo ſtark auf dieſe Stoͤke wirken können. Ich habe es auch ſchon im Monat Juli, Auguſt ꝛc. verſucht — aber es gelang mir nicht ſo gut. haben keine von den übrigen elne ſolche Vollkommen⸗ beit erreicht, als die meinigen. Ich ſchrelbe dieſen Um: ſtand der pünktlichen Befolgung der Aawelſung in Dies ders Obſtgartner im Zimmer zu, deſſen vor⸗ zuügliche praftiibe Brauchbarkeit man erſt erkennt, wenn man nicht blos Leſer, ſondern auch Ausuͤber der darin enthaltenen Lehren wird. Hierbei muß ich mir noch die Froge erlauben: Yıo Theil von meinen an hochſtaͤmmigen Väumen erzoge⸗ nen Früchten waren wurmig, von den an Topfdaͤumen Wer keine Warmhaͤuſer und Lohbeete hat, kann dieſe lezt genannte Vermehrungsart dennoch ſehr leicht und mit gluͤklichem Erfolge anwenden, wenn er nur ein Glashaͤuschen, oder in Ermaug⸗ lung deſſen ein helles Zimmer hat, wo er immer die vorgeſchriebene Temperatur (4—8 Grade Res aumur) den Camellien geben kann. Auch mit Steklingen und Augen bin ich ſehr gluͤklich gewe⸗ ſen, indem ich in Ermanglung eines Warmhauſes dieſelben — nachdem ich ſie vorher in kleine aber bohe Toͤpfe, die halb mit der dazu beſtimmten Erde ) angefuͤllt waren, geſezt, und ſodann die lezten mit einer Glasgloke oder Fenſterſcheibe, die gut darauf paßte, bedekt hatte — in eines mei⸗ ner Treibhaͤuschen in Lohe geſtellt oder in ein fris ſches Miſtbeet eingegraben habe, und ubrigens ganz fo verfahren bin, wie oben näher deſchrieben wurde. Auch kann man die Steklinge ſehr gut fortbringen, wenn man die Toͤpfchen in beſonders dazu gemachte hohe Kaͤſten, die mit friſchem Pferde⸗ Duͤnger und Loh gefüllt find, eingraͤbt, mit Glas bedekt und im Zimmer nahe dem Licht aufbe⸗ wahrt. U Manche Gärtner, und uͤberhaupt die mehrefie Gartenfreunde, Pomologen und Botaniker nennen bisher dieſe leztgenannte Vermehrungsweiſe Ablas⸗ tiren — vom franzdͤſiſchen Ablatée — blattſchnei⸗ den, allein mit Unrecht; denn dieß ſollte billiger Weiſe Copuliren — von aprochse, zuſammenſtel⸗ len, fügen, copuliren ce — und das Copuliren, (nemlich ein Reis ſchraͤg zu ſchneiden und es auf 4 „ ) Für meine Camollien nehme lch '% ſchwarze Heide: 14 Moor⸗ und % Holz⸗Erde, wie man fie in Wäl⸗ dern an ausgefaulten Kaſtaulen⸗ und Birubanmen etc. häufig findet, — und fie gedeihen vortrefflch. gewachſenen aber keln elnziges Stüf. Was fär eine 1 liegt da zum Grunde?“ — So weit dieſe Zu⸗ chrlft. * Die urſache, warum dle au den Topfbäumen ge wachſenen Fruͤchte nicht wurmig waren, iſt ſehr leicht anzugeben, wenn man weiß, daß der Warm aus dem Ey einer Raupe, oder auch eines Käfers entſtehe (J. as tenzeitung 1827 S. 180). Die im Freien geſtandegen Bäume wurden von dieſer Raupe (Piralis pomona) ober Käfer (Attelabus Bacchus) beſucht, die Topfbaume das gegen ſtanden an einem mehr geſchloſſenen Orte, wohn * 135 das ebenfalls ſchraͤg zugeſchnittene Baͤumchen aufs ſezen 1c.) Ablactiren heißen. — Die vorzuͤglichſte Vermehrungsweiſe jedoch möchte dieſe ſeyn: die Camellien auf junge vere⸗ delte Birn-Baͤumchen und gewoͤhnliche Quitten⸗ Staͤmmchen zu pelzen, propfen, copuliren oder auch zu oculiren. N Die beßte Zeit hiezu iſt, ehe die Camellien neue Triebe machen, alſo im Monat December, Januar, Februar ic. Zu dem Ende ſtellt man im November junge Birn- und Quittenſtaͤmme, die aber wenigſtens ſchon 1 Jahr in Toͤpfen ges ſtanden haben — ins Warmhaus, oder ins Zim⸗ mer, wo immer eine gleiche Temperatur von 8— a2 Grad Reamur vorhanden iſt. Wenn nun die Baͤumchen anfangen auszuſchlagen, alſo im ſtaͤrk— ſten Safte ſtehen — fo nimmt man ſolche Ca- mellien- Zweige, die mit 2 Augen verſehen find, laͤßt aber alle Blaͤtter daran, und pelzt ſie, ent⸗ weder auf dem Spalt oder Rinde, oder man copu⸗ lirt oder oculirt ſie auf 2— jährige Staͤmmchen; jedoch muß man dieſe veredelten Camellien mit einer Glasgloke zudeken, und die Toͤpfe in Lohe oder Pferdemiſt eingraben. g Ich habe gegenwartig s herrliche Camellien, die ich erſt im Monat Deebr. 1826 auf junge Birn⸗ Stämmchen copulirte und ablactirte, und genieße nun die Freude, ſie mit einigen Bluͤten prangen zu ſehen! — Noch finde ich mich veranlaßt, den verehr— lichen Blumenfreunden auch etwas mitzutheilen, das mir immer, waͤhrend die Camellien bluͤhen, große Freude gewaͤhrt. Man kann nemlich ſehr leicht mehrere Arten von Camellien auf einen Stok copuliren (ablactiren) und zwar fo: daß man auf einen Tiſch ꝛc. in die Mitte einen großen ein: biefe Juſekten nicht kamen. — Wir haben daraus aber- mal einen Vorzug der Topfbaumzucht mehr! — Um ſchlleßlich nochmal auf die heurige Verſendung unſrer Degetabilten zu kommen, müſſen wir bemerken, daß, Indem wir wegen vorgeruͤkter Jahreszeit mit Ex— pebirung der Bäume aufhören mußten, bereits die Reihe an dle Pflanzen gekommen, und Jedermann, welcher hier- auf Beſtellung gemacht, fein Verlangtes demnaͤchſt zu erwarten habe. 1 An Samen ift bereits früher Alles erpedirt wor⸗ a De * fachen Camellien-Stof, Quittenſtaͤmmchen, oder Birnbaͤumchen ſtellt — die gefüllten, die man dars auf haben will, herum — und ſo verfaͤhrt, wie oben angegeben wurde. Solche Stdͤke gewähren aber auch einen ſolch reizenden Anblik, der Jeden bezaubern muß, zumal, wenn die Farben der Ca- mellien nach den Abſtufungen geordnet — nemlich in der Mitte weiße und auſſen verſchiedene rothe ze. darauf copulirt werden ꝛc. Der Unterzeichnete macht zugleich bekannt, daß bei ihm gefüllte Camellien-Stoͤke, bluͤhbar und in allen Arten zu verſchiedenen Preiſen, als 8 — 4 — 6—6—10— 12 fl. das Stuͤk, gegen gleich baare Bezahlung zu haben ſind. Auch ſtark gefüllte Ge- orginen in allen Farben, das Stuͤk zu 18 — 24 kr., ſo wie vorzuͤgliche Aurikeln und Primeln, das Stuͤk zu 6—9 kr. kann ich Jedem, der ſich in porto— freien Briefe an mich wendet, liefern. Jedoch be— merke ich noch, daß für jeden einzelnen Camel- lien-Stok 12— 15 kr., und für jede Georginen— Knolle 2 kr. fuͤr Emballage ꝛc. beizulegen ſind. Auch vorzuͤgliche Sommer-, Herbſt- und Win— terlevkojen in mehr als 50 Farben find bei mir, 100 Körner zu 15 kr. zu haben. Von dieſen wer— den immer 2 auch 3 und oft alle gefuͤllt — da— i für verbuͤrge ich mit meiner Unterſchrift. Beerbach. Joh. Fr. Wilhelm Lechner, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft. Den Brand- oder Honigthau von Obſt— Baͤumen abzuhalten. Man reibe ungefaͤhr einen Fuß hoch von der Erde, in einer Breite von 4 bis 6 Zoll, die Rinde rings um die Apfelbaͤume ſtark mit Theer ein. Dieſes iſt ein wirkſames Mittel gegen den Honigthau und bewirkt eine reiche Erndte. Wer irgend bis erſten Mak feine Veſtellung, oder doch wenigſtens einen Aviso Brief von uns noch nicht in Handen haben wird, den muͤſſen wir bitten, uus bis zur nächſten Verſendungszeit gütige Nachſicht zu ſchen⸗ ken, wo wir im Stande ſeyn werden, die uns ertheil— ten Auftraͤge nach der gegebenen Vorſchrift pünktlich zu vollziehen! — Vis dahin wird auch ein Verzelchniß unſerer inzwiſchen neu in Vermehrung gekommenen Artikel erſchelnen und den Beweis llefern, daß wir uns an- gelegen ſeyn ließen, das Neueſte und Beſte aus allen Ländern iu Frauendorf zu concentriren! * ‚136 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Die Rosa multiflora jedes Jahr ſchö⸗ ner zu haben.) Es gibt viele Blumen - Freunde, die ſagen, die Rosa mulkiflora iſt nie ſchöner, als im erſten Jahr nach der Veredlung auf Rosa centifolia. Wer die weitern Fortpflanzungen dieſer Roſe nicht kennt, hat ganz Recht. Schneide ich aber alle Zweige ſogleich nach der Blüte bis auf 2 bis 2 Augen zuruͤk, wo der Stok ſodann verſezt in einen groͤßern Topf nochmals ſtarke Triebe, jedoch ohne Roſen, zu trelben macht, und dieſe werden im Fruͤhjahr wieder auf 2 Augen zurüfs geſchultten, fo werde ich mich einer doppelten Anzahl von Rosa multiflora mit jedem Jabr zu erfreuen haben, ie alter der Stok wird. Held. Neu entdekte Elgenſchaft an der Co- reopsis bicolor.) Im verfloſſenen Herbſte kam beim Einräumen eln Topf mit einer abgeblühten Co- reopsis bicolor ohne alle Abſicht ins Glashaus, und wurde mit andern unbedeutenden Dingen zu hinterſt geſtellt. Bei elner Revlſion meiner Stoke zog dleſe Pflanze meine Aufmerkſamkeit auf ſich, da ich fie ganz neu begrünt und mit neuen Bluͤtenknospen verſehen fand; ich zog ſie hervor, ſtellte ſie vorne ans Fenſter, und habe das Vergnügen, fie jezt im Jauer mit ihren Blumen prangen zu ſehen. Meln Gaͤrtner erinnert fib genau, daß et dle verblübten Blumen abgeſchnitten babe. Es lohnt ſich der Muͤhe, allenthalben dieſen Verſuch zu wiederholen, da diefe praͤchtige Pflanze ſicher eine ſchoͤne Winterzierde des Hauſes 'gäbe. Lapbach im Jäner 1828. (Die Nelken zucht in Ober⸗Itallen be» treffend.) Es gibt gewiß außer mir noch viele deut⸗ ſche Nelkenfreunde, die der Aufſaz in Nro. 6. Jahr⸗ gang 1825. der allg. Gartenzeitung nach einer näheren Kunde über die Kultur der Nelke in Ober-Italien luͤ⸗ ſtlern gemacht hat. Dort, wo, wie es in jenem Auffaze heißt, die Ableger zu 100,000 gemacht werden, und die Neltenkultur zu einem außerft lukrativen Erwerbszweig gediehen iſt, wo ein warmer Himmel den Bau diefer Pflanze ſo ſehr fördert, dort muͤſſen Induſtrie, Pflege, und das allgewaltige Intereſſe Schönheiten hervorge⸗ bracht haben, die um einige Stufen höher, als die uuſrigen, ſtehen. Möchte es doch dem Elnſender jenes Aufſazes und anderen Mitgliedern der allg. Gartenbau: Geſellſchaft gefällig ſeyn, den deutſchen Nelkenfreunden etwas Naͤ⸗ beres über die ftalienifhe Nelken-Kultur, und von der Hoͤhe, auf welcher dleſelbe ſtebt, in dleſen Blättern niederzulegen !! Wezlar. Das Erdbeerlted. Eine * erſezung. Ein Maͤgdlein an des Felſen Rand Ein naktes Erdbeerſtraͤuchlein fand, Vom Sturm und Regengüſſen Zerzanſt und losgeriſſen. ; Da ſprach das Magdleiu Lelfe: „Du arme nakte Waiſe! Komm mit mir in das Gaͤrtchen mein, Du ſollſt mir wie ein Kindlein ſeyn!“ D'rauf macht es wohl die Wuͤrzlein los, Und trug das Pflänzchen in dem Schooß, Und fpähte til und wonnig Ein Plaͤzchen kuͤhl und fonnig, Und wüblte in der Erde Mit emſiger Gebebrde, Und pflanzte nun das Pflänzchen drein, Und ſprach: das ſoll dein Bettchen ſeyn! Und als die Frühlingszekt erſchlen, Begann das Pflänzchen ſchoͤn zu blüh’n, Wle ſieben weiße Sterne; Das ſab das Mägdlein gerne. Die wurden fieben Beeren, Als obs Rubinen wären. Gelt, ſprachs: es will nun daukbar ſeyn, Und meint, ich ſey fein Mütterlein. (Ankuͤndigung.) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung der Gortenbaues in den koͤnigl. preuß. Staaten, gte Lieferung, gr. 4. in farb. Umſchlag, mit 2 Kupfern. Preis 2/8 Rthlr., im Selbſtverlage des Vereins, zu haben durch die Nicolaifhe Buchhandlung in Berlin und Stettin und bei dem Sectetalr der Ge⸗ ſellſchaft, Heynich, Leipziger Plaz Nro. s in Berlin. Desgleichen ste Lieferung, mit 1 Kupfer 2 Kthlr. — — rt — — 13 — 274 — — — öte — — 2 — 1 — — — Ste — — 83 und aus dieſer beſonders abgebruft: Anleitung zum Bau der Gewächs haͤufer, vom Garten- Direktor Otto und Bau⸗Inſpektor Scham m, mit 6 Kupfer 2'4 Rthlr. — 5 — Gättner⸗ Lob. Der Gärtner, der die Baͤumchen zleht, Und Kraut und Blumen pflegt, Dis überall ſeln Garten blut, Uad reichlich Früchte trägt; Fürwahr, iſt aller Ehren wertb, Ihm ſep Zufrledenhelt beſchert! Der gangiährlige Preis If in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und = fl. 44 kr. N. W. mit Eouvert — portofrel. Allgemeine deutſche G G „rte en Seit ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 18. 30. April 1828. Inhalt: Von der Ueberwinterung der Garten: Nelte, Dianthus cariophylus fl. pl, — Nachträge zur Aus rifel- Kultur. — Modelle zu Garten» Beleuchtungen und Garten-Monumenten. Von der Ueberwinterung der Garten— Nelke Dianthus cariophylus fl. pl. Wenn wir die unerſchoͤpfliche Mannigfaltigkeit der Farben-Miſchungen, und die Regelmaͤſſigkeit, womit dieſe bei der Garten-Nelke beobachtet wird, deruͤkſichtigen, ſo iſt und bleibt die Nelke immer— bin eine Blume des erſten Ranges, man möge fie, mit Recht oder Unrecht, ſelbſt eine Koͤnigin, oder, partheilſch herabwuͤrdigend — nur das Kammer: Maͤdchen der Koͤuigin, derRoſe — nennen. — Schön, ſehr ſchoͤn iſt zwar auch die Roſe, aber gewiß noch ſchoͤner die Nelke. Jene pranget in ihrer Ein— fachheit, und imponirt durch ihre anſehnliche Ge— ſtalt; dieſe uͤbertrifft bei ihrem beſcheidenen Aeußern jede Erwartung, und erwekt ſtaunende Bewunde⸗ rung, wenn ſie in der Bluͤte die reichhaltigſte Fuͤlle ihrer wundervollſten Schoͤnheiten nach allen Hogartiſchen Regeln der Richtigkeit, Mannigfal⸗ tigkeit, Gleichfotmigkeit, Deutlichkeit, Verwikelung und Größe dem Kenner-Auge darbietet. — Und ſicher iſt dieß der groͤßte Impuls zur vielſeitigen, immer zunehmenden Liebhaberei der Nelkenpflege. — Auch ich bin ihr eifriger Verehrer, und ſeit fünf und zwanzig Jahren, was ich fie pflege, iſt mir der Zeitraum ihres bunten Flors einer der ſe— ligſten Augenblike, die ich in amtsfreien Stunden im Gebiete des Gartenweſens leidenſchaftlich zu— bringe! — Zwar gibt dieſe Blumen-Gattung ihren Pflanzen faſt das ganze Jahr hindurch reichliche Beſchaͤftigung, was gewiß auch Viele — beſon— ders herrſchaftliche Gaͤrtner — von der Pflege der— ſelben abhalten mag; doch das Abſchrekendſte bei der Kultur derſelben iſt gewiß — die Ueberwinte— rung. — Wie fo mancher Nelkenfreund hat ſchon Zeit, Geld und Muͤhe verwendet, es auch durch den Sommer hindurch ſo weit gebracht, daß er ſich einer auserwaͤhlten Sammlung erfreuen durfte; doch dahin waren die Freuden alle, als er mit naͤchſtem Fruͤhjahre ſich ſeiner Lieblinge entweder gaͤnzlich beraubt ſah, oder ſich nur im Beſize ſchwa— cher, kraͤnkelnder, verſiegender Pflanzen fand, und mit unwilligem Bedauern voraus ſehen mußte, daß er in der naͤchſten Bluͤtezeit nicht viel Vollkomme— nes zu gewaͤrtigen habe. Dieß Ungemach ein Paar⸗ mal wiederholt, erzeugte endlich ſolche Muth— loſigkeit, ſolchen Widerwillen, daß man erboßt die ganze Nelken-Liebhaberei aufgab, und ihr noch obendrein recht feindſelig wurde. — Ich kann mich in dieſer Hinſicht ſeit vielen Jah⸗ U—U—B——U AA ‚ —ũ2ðrĩ7ͤꝗa: r 2 —— P —ͤ SEE VNach richten aus Frauendorf. Es iſt ein erfreulicher Lohn unſerer redlichen Ber mühungen für Emporbringung der edlen Gärtueret, daß, je megr unſer Juſtitut an Jahren zunimmt, täg⸗ lich auch die Gönner und Freunde zur Unterſtuͤzung unſeres beabſichteten großen Zieles ſich mehren. Aus übren Händen flleßen die reichſten Schaͤze ſowohl der Erfahrung und Belehrung, als der köfttichften Gaben an Vegetabilien aller Arten nach Frauendorf, wel⸗ wer Okt je nach und nach wirklich der allgemeine Sam melpunkt alles Schönften und Neueſten wird! Wenn Frauendorf bis jezt hauptſaͤchlich im Gebiete der Pomologie feinen größten Vorſprung hatte, in der Sorge für Anzucht der Zerg ewaͤchſe aber, wegen Mangel an Gebäuden, eſulgermaſſen be⸗ ſchwierigt, dafür aber auch an Jahren ſelbſt noch zu jung war: ſo geht doch nun auch bereits dleſer Theil unſeres Zleles raſch und gedeihlich vorwärts, fo wle wie uns hiezu von allen Seiten und aus allen Landern kraͤftigſt unterſtuzt finden. Dafuͤr nur Ein Belſplel liefert folgeude Zuſchrift an den Vorſt and: (18) 158 ren nicht beklagen, und muß geſtehen, daß mir, beſonders in fruͤhern Jahren, weit unguͤnſtiger der Sommer als der Winter war, ob ich gleich nie im Beſize ſolch uͤberzaͤhliger Behaͤltniße oder Gemaͤcher geweſen, die mir deren Ueberwinterung beguͤuſtiget hatten. Meine Verfahrung dabei war folgende. Drei Stuͤk zwei Zoͤllige Pfoſten (ſtarke Bohlen) werden der Laͤnge nach in der Mitte durchgeſchnitten, und daraus zwei ganz gleiche, drei Schuh breite, bodenloſe Rahmen angefertiget. Ohngefehr in der zweiten Haͤlfte des Monats September, wo die ordentlich behandelten Nelkenſenker, hinlaͤnglich bes wurzelt, zur Trennung vom Mutterſtoke geeignet find, wird einer von dieſen Rahmen irgend an eis nem im Garten fuͤglichen leeren Plaze, ohne Ruͤkſicht der Lage, auf eine horizontale Ebene, die ich der Maulwuͤrfe, Maͤuſe und Maulwurfs-Grillen we⸗ gen vortheilhaft mit gebrannten Ziegelſteinen belege, geſtellt, und mit einer durchgereiterten, nicht zu kraͤftigen, mit Sand wohl vermengten Gartens Erde voll gefuͤllt. Nach einigen Tagen, nachdem ſich der friſch angefuͤllte Grund etwas geſenkt hat, werden die bewurzelten Nelken-Senker vom Mutter— Stoke abgenommen, und reihenweiſe in dem zu— bereiteten Kaſten, drei Zoll auseinander, ver— pflanzt, mäßig angegoſſen, und bei heitern, ſon— nenreichen Tagen fo lange bedekt, bis fie friſch angewurzelt, einen freudigen Wachsthum zeigen. Auf ſolche Art unterbringe ich in einen derlei drei Schuh breiten, und fuͤnfzehn Schuh langen Ka— ſten bei ſieben hundert junge, abgegrubte Nelken— Pflanzen. Dieſe werden nun rein von Unkraut gehalten, und ſparſam begoſſen, fo lange unbes achtet gelaſſen, bis die Winterkaͤlte fo weit vor⸗ rüft, daß der Froſt anhaltend zu werden beginnt. Nun wird es Zeit, ſeine Nelken gegen den harten Winterfroſt zu ſchuͤzen. Und fo wird jezt auch der zweite, bodenloſe, mit drei eichenen, im obern Theile eingelaſſenen ſtarken Quer— Leiſten verſehene Rahmen herbei geholt, auf den mit Nelken bepflanzten Kaſten genau aufgeſtellt, und mit Brettern fo bedekt, daß durch die Zwi— ſchenraͤume nichts auf die Pflanzen durchfallen koͤnne— Nach dieſer Vorbereitung werden die Seitenwaͤnde ringsum, und dann auch die oben aufgelegten Bret— ter unmittelbar ganz mit Erde, die man gleich in der Runde unfern des Kaſtens ausheben kann, fo bedekt, daß das Ganze einem länglichten Grabhuͤgel ahnlich werde, und von der bretternen Bedekung gar nichts ſichtbar ſey. In dieſem begrabenen Zus ſtande werden die Nelken den ganzen Winter hindurch ohne Licht, ohne Luft, oder vielmehr nur ohne Luͤftung unbeachtet gelaſſen, bis ſich wieder die mildere Fruͤhjahrszeit dauerhaft einſtellt; wo dann der obere Erdenhuͤgel gaͤnzlich abgeraͤumt, der Kaſten an ſchoͤnen Tagen geluͤftet, und die Nelken noch vor den Nachtfroͤſten mit der bretternen Bedekung fo lange geſchuͤzt werden, bis fie ohne Gefahr ver— pflanzt werden koͤnnen. Auf dieſe Art erhielt ich ſeit ſechzehn Jahren meine Nelken durch den Winter ſo gut, ſo friſch, ſo geſund, als man es nur immer wuͤnſchen konnte. Wenn die Bretter nach Abraͤumung des Erdhuͤgels im Fruͤhjahre eroͤffnet werden, ſehen die Nelken, mit einem Thau beduftet, ſo lebhaft, ſo ſtrozend aus, daß man daruͤber eine herzliche Freude haben muß. — Ich wenigſtens kenne keine beſſere Art, Nelken durchzuwintern, und kann fie daher Jeder— mann als zuverlaͤßig um fo angelegentlicher am empfehlen, als ich durch zufaͤllige Verabſaͤumung dieſer, für mich bewährten Methode, mich gegene waͤrtig in dem hoͤchſt unangenehmen Falle befinde, „Eurer Wohlgeborn geehrte Bekauntſchaft machte ich ſchon vor langerer Zelt durch Ihre Garten-Zeitung. u meiner Freude finde ich in den Verhandlungen des erliner Gartenban-Verelns — vierten Bandes, Selte 392 — eine Abhandlung über Ihre ſchoͤnen Anlagen, von Hrn. Profeſſor Hornſchuch in Greifswalde. Indem ich nun daraus, fo wie aus dem Werzeihnfg Ihrer Pflanzen in der Gartenzeitung, erſehen, daß Ihre Sammlung von Ziergewähfen noch nicht ſehr relchhal⸗ tig iſt, es auch bel dem Entſtehen derſelben nicht ſeyn kaun, fo kann ich mir deßhalb das Vergnügen nicht ver⸗ fagen, Ihre Schöpfung mit elner der ſchoͤnſten Pflanzen⸗ Familien des Geſchlechtes der Nordamerifanifhen Aza- leen zu verſchoͤnern. Ich lege deßhalb 2 Sorten Sa⸗ men — incluſive der Azalea indica — und 2 Sorten Samen von Potentillen, beide neu, bei, und hoffe, daß Ste daraus ein paar tauſend Pflanzen anzlehen wer⸗ den, dle nirgends ſchöner, als iu einer gebirgigen, ſchattigen und feuchten — nicht naſſen Gegend ge⸗ delhen muͤſſen. Mehrere tauſend Pflanzen find mir dleſes Früh: Jahr neuerdings aufgegangen, alſe faſt jedes Korn 139 manche meiner Lieblinge fuͤr verloren geben zu muͤſſen! — I a In Glashaͤuſern und Treibkaͤſten, wer fie auch befizt, laſſen ſich Nelken nie gehdrig durchwintern, weil ſie da unvermeidlich, bevor ſie wieder ins Freie gebracht werden koͤnnen, in Trieb kommen, und ſodurch geſchwaͤcht, viel an ihrer Vollkom— menheit verlieren. — In froſtfreien, unbewohnten, luftigen Zimmern oder Kammern laſſen ſich zwar Nelken gut durchwintern; doch außer dem, daß ſolche Gemaͤcher Wenigen uͤberzaͤhlig zu Gebothe ſte— hen, hat dieſe Art auch das Unangenehme, daß dabei bei laͤnger anhaltender rauher Fruͤhlings⸗ Witterung der allbekannt verderbliche Zimmer- oder Glashaus-Trieb bei größerer Anzahl Nel⸗ ken — welche hier durchgaͤngig verſtanden wird — beinahe unvermeidlich iſt. Daſſelbe gilt auch von andern froſtfreien Gemaͤchern, und insbeſon⸗ dere von dumpfen, feuchten Kellern, oder Einſaͤzen, die für Nelken gewiß am Verderblichſten find. — Endlich unbeſchuͤzt — wie eben jezt unwillkuͤhrlich bei mir erfolgt iſt — ſeinen Nelken⸗Schaz den ganzen Winter hindurch im Freien zu laſſen, oder dieſelben mit Stroh, Laub, und dergleichen, zu uͤber⸗ deken, iſt vielen, ſehr vielen Gefahren ausgeſezt, beſonders, wenn die Winterkaͤlte anhaltend troken, das iſt, ohne Schnee, unbeſtaͤndig, und jaͤhe abs wechſelnd, wie, leider! heuer iſt. — Ich behaupte es daher noch einmal: in diee ſem begrabenen Zuſtande iſt die Nelke durch den Winter am Allerbeſten, am Sicherſten aufbewahret, obſchon Behr und Muͤnzel, ja auch das neue Vers Uner Nelken-Syſtem vom Jahre 1827 behaupten wollen, daß die Nelke unvermeidlich durch den Winter einen lichten und luftigen Standort haben kelmt. Meine Methode der Ausſaat {ft folgende: Ich nehme 2½ Zoll, allenfalls auch 3 Zoll — hohe und 9 Zoll weite Töpfe, fälle dieſe mit feiner Helde⸗Erde, treue den Samen oben auf, und drüfe ihn leiſe mit den Fingern an, ſodann ſtelle ich den Topf in einen ſo⸗ genannten Unterſez⸗ Napf, — ich babe für jeden Topf einen — und gleße fo lauge nach, bis die Erde bie oben an naß — nicht blos feucht iſt; dleſes hat den Nuzen, daß jedes Korn von der Erde feſtgezogen wird. Zu dleſem Zuſtande bleiben dle Toͤpfe 14 Tage, auch 2 Wochen lang im warmen Haufe (16 Orad) oben uns muͤſſe, welches zwar relativ auch ganz richtig, aber bei dieſer Methode doch entbehrlich iſt. Daß indeſſen bei dieſer Ueberwinterungs-Art auch manche Vorſichts⸗ Maßregeln nothwendig ſind, wird Niemand bezweifeln. Vor Allem huͤte man ſich, ſeine Nelken in einem allzu naſſen Zu⸗ ſtande einzuwintern. Sollten daher im Spaͤtherbſt häufige Regen eintreten, fo iſt die Bretter-Bede— kung ſchon vorlaͤufig nothwendig. — Eingefroren und mit Schnee bedekt, haben meine, auf die Art eingewinterten Nelken, wiederholter Malen nie Schaden gelitten. — Allenfalls Stroh ſtatt Erde, oder auch unter der Erde Bedekung anzuwenden, iſt ſchon wegen den Maͤuſen nicht rathſam. Und ſtatt Erde Dung oder Strohmiſt zu gebrauchen, iſt verderblich, weil dadurch in dem leeren, luftigen Raum des bedekten Kaſtens Waͤrme und Dunſt erzeugt wird, die den Nelken gleichfalls nachtheilig werden. — In Töpfe verſezte Nelken werden auf dieſe Art eben auch gut erhalten, nur muß man ſie bis zum Rand in Grund einſenken, und nicht vielleicht leer darein ſtellen wollen; auf welche Art ich eines Jahres um meinen ganzen Nelkenflor gekommen bin, nachdem ſich in den leeren Raum eine Menge Maͤuſe einniſteten, und mir alle Nelken» Pflanzen abfraßen. Zum Gluͤk haben noch die meiſten aus den Wurzen ge⸗ trieben, und ſo ſind die meiſten Sorten erhalten worden. — Als eine weſentliche Verbeſſerung meines Wine terbehaͤlters trage ich hier nach, daß ich denſelben fuͤrohin ſtatt des verwendeten erften bretternen Rah mens in eine ausgegrabene fü nfzehn Zoll tiefe Grube verwandle, und dieſelbe der ganzen obigen Laͤnge und Breite nach ausgepflaſtert, einen ftehene den Ziegelhoch im Sturz ausmauern laſſe, und dann erſt die leere Bretter-Rahme mit der Bretter: Bes dekung anwende. Dadurch läßt ſich der ganze Er⸗ ter den Fenſtern ſtehen; ſehe lch nun, daß der Samen keimt, — man bemerkt es oben, wo die Kelime weiß were den, gleich — fo nehme ich ein ganz feines blecher⸗ nes Sleb, und ſtreue ſo vlel Erde darauf, daß alle Koͤrner eben bedekt ſind. Zum Aufſtreuen nehme ic aber halb Helde⸗Erde und halb ausgewaſchenen felnen Sand; dleſer leztere verhindert ln etwas das n des Mooſes. Sand und Helde⸗Erde müfen naturlich ganz trofen ſeyn, fonft geht beides durch keln feines Sieb, dafür muß aber der Topf mit dem Samen die gehörige Feuchtigkeit haben, damit dle aufgee (18*) 140 denhuͤgel leichter behandeln, und das Ganze ge— winnt dabei an Dauerhaftigkeit, Gemaͤchlichkeit und Sicherheit. — Auch muß ich noch erinnern, daß man unter die drei eichenen Querleiſten Sicher— heits halber Stuͤzen unterlegen, und die Breite des Kaſtens nicht uͤber drei Schuh innerer Lichte er— weitern ſoll, damit der Schwere des Erdenhuͤ— gels hinlaͤnglicher und ſicherer Widerſtand geleiſtet werde. Naͤchſtens vielleicht Etwas über ein Nelken: Syſtem, das ich fuͤr mich aus Weismantel, Ru⸗ dolphi, Huͤbner, Behr und Muͤnzel, und aus dem neueſten Berliner-Nelken-Syſtem 1827, welche leztere zwei nach meiner geringen Beurtheilung die brauchbarſten, und zu einer allgemeinen Annah— me die gruͤndlichſten find, zuſammengeſezt habe. Zum Schluße nur noch einen Umſtand, den ich kuͤrzlich bei der Nelkenpflege erfahren habe. Naͤchſt verfloſſenen Spaͤtherbſt erhielt ich von Frau— dorf 56 Stuͤk Nelken- Pflanzen, die alle, ohu— erachtet fie vom agten October bis 17ten Novbr. auf der Reiſe waren, hohl gepakt, recht gut und wohl behalten ankamen. Doch ſechs Stuͤke davon hatten nicht die mindeſte Spur von Wurzeln. Dieſe ſezte ich einzeln in kleine Geſchirre, ſtuͤrzte uͤber jedes ein Trinkglas und brachte fie fo zwiſchen ſuͤd— liche Winterfenſter. Alle ſechſe wuchſen freudig an, und fo ift von dieſem Frauendorfer Trans: port nicht ein einziges Stuͤk verungluͤkt. Magotſch bel Fuͤnfkirchen, im Hornung 1828. Beszedits, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. ſtreute Erde gleich anzieht. Ich laſſe die Töpfe nun noch ſo lange im warmen Hauſe ſtehen, bis mir eln kleiner Theil Pflanzen zu Geſicht kömmt. Alsdann bringe ich fie in's kalte Haus, und gebe ihren den nemlichen Staud⸗ Drt, wie im warmen. So wle aber die Sonne ſcheint, müffen fie von auswendig mit Rohrmatten — bie die Strahlen brechen — geſchüzt werden. Gehoͤrlge Feuch⸗ tigkelt darf nie fehlen; dagegen bedürfen ſie im Win⸗ ter, wo fie ohne Laub find, ſehr wenig, und mehr denn 1000 Exemplare wintre ich im Miftbeet durch, und dleſe werden vor Anfangs December bis Ultimo Februar, und Nachtraͤge zur Aurikel-Kultur. Mit Vergnügen las ich in Nro. 31 der vor jährlichen allgemeinen deutſchen Gartenzeitung den intereſſanten Aufſaz von Herrn Dr. Haarstick uͤber Vermehrung und Pflege der Aurikeln. Auch Herr Pfarrer Hahn in Dannenfels lieferte in Nro. 1 dieſer Blätter vom Jahre 1824 einen treff⸗ lichen Aufſaz über dieſen Gegenſtand, der wirklich verdient, nachgeleſen zu werden. Von ihm erhielt ich im Jahre 1823 eine Parthie Aurikeln-Samen, wo ich 2 Jahre darnach, als meine Aurikeln bluͤhten, ganz uͤberraſcht wurde, denn ich hatte nicht weni— ger, als 200 Sorten erhalten, die ſich derzeit ſehr ſtark vermehrt — und durch den Samen immer wieder neue und groͤßere Arten hervorgebracht ha— ben. Als ein ſehr leidenſchaftlichen Freund dieſer koͤſtlichen Blumen ſehe ich mich veranlaßt, den Liebhabern derſelben auch noch Etwas mitzuthei— len, welches ich in den beiden Aufſaͤzen von Hrn. Pfarrer Hahn und Hrn. Dr. Haarstick ver⸗ mißte und auch noch nie geleſen habe. Meine Verfahrungsart beim Saͤen der Auri— keln und Primeln iſt beinahe wie die des Herrn, Dr. Haarstick, doch mit dem Unterſchiede, daß, ich den Samen jedesmal im Monat Jaͤner oder. Februar in Käften auf Schnee ſaͤe und nie in ein Zimmer ſtelle, ſondern ganz der freien Natur uͤber— laſſe und im Schatten halte. Hier werden ſie auch viel dauerhafter und wachſen weit ſchneller, als wenn man ſie ſo zaͤrtlich haͤlt. — Dieß iſt auch ſehr einleuchtend, indem ſie ja auf den Alpen und Pyrenaͤen, die mit vielem Schnee bedekt find, wild wachſen. — Ich habe manchmal im Maͤrz noch, wenn es ſtark ſchneiete, wenn es- friert, noch laͤnger, gar nicht begoſſen. Die im freien Grunde ſtehen machen ſich am Beſten, bluͤhen reichlicher, mit vlel groͤßern Blumen, und halten un⸗ ſern Winter unter einer leichten Deke von Laub und Stroh, auch ohne lezteres, ganz fuͤrtrefſtich aus. Mit der Ausſaat von Ericen mache ich es fo, wie mit der Azalea, nur mit dem Unterſchled, daß ich viel klelnere — nicht aledrigere, ſondern fo weit wie hoch — Toͤpfe nehme. Die jungen Azaleen verpflaunze ich 5 Monat nach der Ausſaat in vollem Wachsthum, und zwar in kleine Kiſten von 6 Zoll Hoͤhe, ſtele dieſe aber im Freken 141 Aurikeln und Primeln gefät, und dieſe wurden oft fchd- ner, als die fruͤher geſaͤten. Ich laſſe den Samen zuſchneien, ohne ihn mit Erde zu bedeken, und im— mer, wenn der Schnee zuſammen geſchmolzen iſt, belege ich die Kaͤſten wieder mit friſchem Schnee. Im Uebrigen behandle ich fie ganz fo, wie in den angezeigten Aufſaͤzen von Hrn. Pfarrer Hahn und Hrn. Dr. Haarstick angegeben iſt. Nur pflanze ich meine Aurikel-Pflaͤnzchen, ſobald fie 4—6 Blaͤttchen haben, ſogleich ins Freie an eine ſchattige Stelle, etwa an eine Mauer, wo ſie blos etwas Morgenſonne genieſſen. Das Land ſelbſt muß im Herbſt ſchon mit verrottetem Kuͤhduͤnger und guter Holz⸗Erde vermiſcht und umgeſtochen werden. Auch gute Miſtbeet⸗Erde iſt ſehr gedeihlich fuͤr ſie. Im Winter bedeke ich ſie mit trokenem Mooſe, das zu— vor fein zerſchnitten wurde, oder auch mit Laub. Liegt viel Schnee auf ihnen, ſo kommen ſie am Allerbeßten fort, und bewirkt dieß die Natur nicht ſelbſt, ſo belege ich ſie oben dichter noch mit Laub, oder auch mit Schnee, wenn welcher zu haben iſt. — Zeigen ſich nun im naͤchſten Jahre auſſeror— dentliche Blumen, ſo hebe ich ſie ſogleich in Toͤpfe, welche die Höhe haben muͤſſen, wie gewöhnliche Nel— kentdpfe. Erde hiezu bereite ich aus 4 guter Miſt⸗ Beeterde und Sand, 4 verrottem Kuͤhduͤnger und verfaultem Laub, 4 Holzerde, wie man fie in Waͤl⸗ dern an ausgefaulten Eichen- und Buchen- Stöfen häufig finden kann. Auch Weiden: und Erlen-Erde iſt ſehr gut. Dieſe Erdarten find bisher wenig benuͤzt wor- den, aber ich habe ſie von allen Holzgattungen bei meinen tropiſchen und andern Gewaͤchſen, (vorzuͤg⸗ lich bei ſolchen, die keinen Dünger vertragen,) bef- gleichen bei Nelken, mit ſehr großem Vortheile anz gewandt. Die Erde von harten Holzarten, und na— mentlich von Birn- und wilden Kaſtanien-Baͤumen, eignet ſich beſonders ſehr gut fuͤr das beſſere Gedeihen des Cactus grandiflorus und speciosus, der Ca- mellien, fo wie der Volkameria japonica und Datura arborea, doch mit dem Unterſchied, daß bei den beiden leztern etwas verrotteter Kuͤh- und Tauben-Duͤnger — auch 2 Theile Hornſpaͤne und Knochenmehl darunter gemiſcht werden muͤſſen. Nun laſſe ich meine Aurikeln und Primeln in Toͤpfen im Freien ſtehen, verpflanze ſie wenigſtens alle 2 Jahr nur Einmal und zertheile ſie, gebe ihnen aber jedesmal wieder von der obigen Erde, und auf dieſe Art habe ich immer die herrlichſten Aukikeln, die von Kennern und Nichtkennern angeſtaunt wer— den! — Um des laͤſtigen Ueberwinterns der Au— rikeln in Toͤpfen mich zu uͤberheben — grabe ich dieſelben bis an den Rand in die Erde, bedeke ſie mit etwas Tannen- oder Fichten-Reiſig, und habe ſo die Freude, ſie im Fruͤhjahre viel ſchoͤner und geſuͤnder zu ſehen, als wenn ich ſie im kalten Hauſe gewintert Hätte. Zu vergeſſen iſt aber nicht, daß man ſie, waͤhrend im Winter gelinde Witterung iſt, etwas luͤftet, indem man nur einiges Reiſig von ihnen herabnimmt. Die aus Samen gezogenen Aurikeln und Pri— meln lieferten mir ſehr kraͤftige Pflanzen, wor— unter einzelne ſchon im erſten Jahre — alle aber im zweiten Jahre mit herrlichen Blumen prangten. Von Primula veris erzog ich welche aus Samen, die ganz gefüllt wurden; z. B. eine purpurea, rubra, rosea, vicolasia und atropurpurea ıc., auch 5 Gattungen gef. Aurikeln von blauer, rother und gelblicht-rother Farbe. Dieß gab mir nun die Veranlaſſung zu glauben, daß es mir gelin— gen moͤchte, durch Kunſt mehrere Arten derſelben zu erziehen — vielleicht auch gefüllte Pelargonien, — p . ̃ . ]79¼ĩ . . ] ä. ⁵— . . EEE LuErn ana ee ſo, das fie nur 2 Stunden Morgen⸗Sonne bekommen; haͤlt man fie gehörig feucht, ſprizt fie Abends und Mor⸗ gens, und trägt fie bel Plazregen in Haus — hinterm Glas hauſe ſtehen fie bei der fie im erſten Jahr bis zu 6 Zoll Höhe haben, ja fogar bis zu 1 Fuß; da muß man aber im Januar ſaͤen, und fie in Käſten, die tragbar find, und die die Form eines Fruͤhbeets und Glasfenſters haben, verpflanzen, und nach demſelben 44 Tage lang dle Fenſter feſt verſchloſſen halten. Eure Wohlgeboren werden über meine weitſchwel⸗ Hand — ſo kann man fige Beſchreibung über Ausſaat der Azaleen, Ericen — Rhododendron, — die Epareis-Arten, almien 1c. behandle ich eben fo, uberhaupt alle die, die feine Samen tra⸗ gen — laͤcheln, Sie willen es ſicher beffer, als ich; in⸗ deſſen hat ſo eln Jeder ſelne Methode, und da die meinige ſich auf mehrjährige Erfahrung gründet, und ſich ſtets bewährt hat, fo dürfte fie. der Beachtung wür- dig ſeyn!“ (— und war in Frauendorf ſehr angenehm! Noch eine Zuſchriſt an den Vorſtand mag viel- leicht viele Leſer intereſſtiren. Ste lautet olfo: Auch in unferem Norden iſt die allgemelne deutſche Garten⸗Zel⸗ 142 — — von denen ich bereits ſchon einige ſchwach gefüllte er zo gen habe. Ich hoffe daher auch alle Samen tragenden Pes largonien mit vollkommener Gewißheit ſtark gefuͤllt bluͤhend zu erziehen und auch neue Arten noch her— vorzubringen. Dieſen großen Geheimniſſen werde ich näher nachſpuͤren, und dann die Reſultate meiner Verſuche in dieſen Blaͤttern mittheilen. Herr Magister Schneider in Kleinbaſel hat uns wohl geſagt, daß er Aurikeln erziehe, die ſo groß ſind, als ein Kronthaler und noch einige Li— nien daruͤber — allein er hat uns nicht gelehrt, wie er dabei verfaͤhrt? — Daß er eine beſondere Behandlungsweiſe dabei beobachte, wird er wohl ſelbſt geſtehen! — Auch kann ich das nicht be— greifen, daß, da er ſeine Aurikeln nie duͤngt und unter 6 — 10 Jahren auch in keine andere Erde ver— pflanzt, ſie doch ſo vollkommen ſind. Freilich muß feine Erde hiezu ſehr geeignet ſeyn, da er fie wohl an Ort und Stelle haben kann, wo die Aurikel wild waͤchſt. Ich habe nun Verſuche angeſtellt, wie es mög: lich gemacht werden koͤnnte — eben ſo große Au— tikeln zu erziehen — und der Erfolg war, daß ich heuer Aurikeln bekam, die wenigſtens ſo groß, als eine halbe Krone und praͤchtig eingefaßt waren. Nun will ich aber auch meine Methode hieruͤber mittheilen. Die ganze Kunſt beſteht darin, daß man die ſchoͤnſten und größten Aurikeln kuͤnſtlich befruchtet — und dieß geſchieht auf die bekannte Art, wie bei den Nelken, vermittelſt eines feinen Haarpinſels, womit der Blumenſtaub von mehre— ten Bluͤten zugleich auf eine Blume getragen wird. Daß kein Regen auf ſie fallen darf, verſteht ſich ohnehin. Wie ſie nun eimal bluͤhen, ſo bleiben fie, d. h. fie werden nicht mehr größer — weder durch Erdmiſchung noch ſonſtige Kuͤnſteleien, denn die außerordentliche Große kann nur durch Webers befruchten erzielt werden. Beſſer iſt es, wenn man vornehmlich die Grundfarben bei den zu er— ziehenden großbluͤhenden Aurikeln rein erhalten will, daß man zur Beſtaubung einerlei Farben waͤhlt; doch kann man auch verſchiedene Farben waͤhlen, indem man dann immer wieder neue Arten erhält. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Befruchtung zur rechten Zeit vorgenommen werden muß, nemlich dann — wenn die Piſtille anfangen, den Staub fallen zu laſſen. Verrichtet man dieß Geſchaͤft zu bald — oder zu ſpaͤt, und nicht mit der gebdri— gen Akkurateſſe, ſo verfehlt man ſeinen Zwek. Daß alles bisher Geſagte auch bei den Primeln angewendet werden kann, bedarf gar keiner wei teren Eroͤrterung. Ich werde nun meine großbluͤhenden Aurikeln immer wie bisher behandeln — nemlich ſtark befruch« ten — und hoffe, auch eben fo große und ſchoͤne Aurikeln zu erziehen, als Herr Magister Schnei— der bisher allein erzogen hat. Aber nur nach und nach werden wir es in der Aurikel- Kultur — wie Hr. Mag. Schneider in der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung vom Jahre 1826 ſelbſt aͤuſſerte — ſo weit bringen — und muͤſſen daher immer die größten und ſchoͤuſten Sorten dazu wählen, welche dann mit jeder neuen Generation gewiß auch ſcho— ner und groͤßer werden. f Moͤchten nun recht viele Aurikel-Freunde dieß gleichfalls verſuchen und ihre Reſultate bekannt machen! Beer bach, bel Nürnberg. Cantor Lechner. ä —— —2— . — — — tung fo bellebt als weit verbreitet, und intereſſirt mich bauptſächlich von Selte Ihrer pomologifhen Zen: denz. Vor 30 Jahren habe ich mir, nach elner 10 laͤh⸗ rigen Relſe durch faſt ganz Eurepa, hier einen Hof gekauft, und meln Lleblingsgeſchaft, eine Baum⸗ Schule, begonnen, dle auch in einer fo langen Relhe von Jahren an Mutter - Bäumen ſich fo erſtarkt hat, daß ſch ſelt mehreren Jahren Ladungen von ausge⸗ ſuchten Früchten feinſter Arten habe nach Peters⸗ burg fenden können, beſonders vom ächten Grafen: feiner, der bier feinen wahren Geburtsort hat, und wohl ſelten, fo viele Obſtſorten Ich auch kenne, von einer andern übertroffen werden moͤchte. Dleſe in Pe⸗ tersburg fo bellebte Frucht fand wegen Ihrer guten Con- ſervirung (bei meiner forgfältigen Verpakung auf dem Transporte) einen fo großen Beifall, daß Ihre Mais eftät, die reglerende Kalferin, zu zwelen verſchledenen Malen mir einen koſtbaren Dlamant⸗ Riag, und elne mit Brillanten beſezte goldene Doſe ſchenkte. Dieſer Grafenſtelner iſt hier vor 200 Jahren von 145 Modelle r fi n | | U UN | . eee ene TEEN um ug DR TER ES aD einem Grafen Ahllefeld, damals auf Grafenſteln refidlrend, auf der Jagd entdekt worden, woher er den Namen erhlelt. In der Gartenzeltung finde lch ſolchen aufgeführt un⸗ ter dem Namen Gräfenſteiner. Ich habe Grund, zu glauben, daß ſolcher nicht der achte ſey, well Sie aͤuſſern, von dleſer Frucht Kerne gelegt zu haben, was nicht wohl der Fall ſeyn kann, da ſie aͤuſſerſt ſelten Kerne trägt. Ich werde Ihnen von dem rechten Grafenfteiner Kopulir⸗ Relſer ſenden, — (wofür wir hiemit verbindlichſt danken!) Wir bezogen in Frauendorf den Grafenſteiner aus den Baumſchulen von Chriſt, von Diel, und von den Gebruͤdern Baumann. Chrift erklärt in der +. Auflage ſeines Handbuches über die Obſtbaumzucht 1817 S. 374, daß er in der erſten Auflage dleſes Hand⸗ Buches den Gräfenſtelner in feinem gerechten Lobe her⸗ abſezte (well er den rechten nicht hatte), den er aber aus dleſer Veranlaſſung von einem pomologifhen Freunde aus Schleswig erhielt, mit dem Beiſaze: „Sie finden den Gräfenſteiner in Ihrem Handbuche herabzuſezen Befug⸗ ulß. Man hat ſchon durch Kern⸗Erzkehung und durch Ver⸗ edlung auf untaugliche Wildlinge viele falſche Arten. Der erfte Gräfenfteiner lebt hler noch Im Lande, und von ihm ſtammt unmittelbar meiner, den fie hler bekommen. 147 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Eine Bemerkung zu Gunſten der Bie⸗ nenzucht) Veranlaßt durch den in Nro. s dieſer Blätter ausgeſprochenen Wunſch des verehrlichen Mit- giiedes Hr. Auguſtin Queſſſer: bel den Blumenarten, welche in der Gartenzeltung vorkommen, auch anzuge⸗ ben: welche davon, zu welcher Zeit, und in wie fern denen Blenen-Honig oder Wachs llefern. Diefem Wunſche genügend und zwekmaͤßig zu ent— ſprechen, duͤrfte wohl nicht fo leicht aus fuͤhrbar ſeyn; denn man muͤßte gut noch dabei hauptſaͤchlich bemer— ken, in welcher Gegend, zu welcher Jahrzeit, ob in trokenen oder naſſen Jahren die Blumen ſich entweder für die Honig⸗ oder die Wachsproduktlon eignen; denn dieſe Beobachtungen dürfen dabel nicht auſſer Acht ge: laſſen werden; weßwegen auch der Anbau der in den Büchern über die Vienenzucht als nuͤzlich angeführten Pflanzen 1c. praktiſch angewendet, nicht immer den ges hofften Vortheil bringen wird; weil auch uͤberdieß noch viel auf den Boden — durch feine weſentliche Wirkung auf die Pflanzenfäfte — dabei ankoͤmmt. Mehreremale verſchaffte ich mir in verſchiedenen Gegenden Ungarns die Ueberzeugung, daß viele der angeruͤhmten Gewaͤchſe, ſelbſt bei magerer und unter⸗ brochener Haupttracht, von den Blenen nicht beachtet wurden; daß nicht jedes Jahr, nicht an allen Orten die Bienen zu gleicher Zeit auf den nemlichen Blumen an⸗ zutreffen waren; daß da, wo in einem Jahre die Bie- nen ſich haͤufig aufhielten, fie in andern nicht zu ſehen waren, und daß im nemlichen Jahr, in der nemlichen Gegend, an einem Orte von den Blenen entfernte Blu⸗ men aufgeſucht wurden; indeß man fie auf eben dieſen Blumengattungen, welche ihrem Standorte viel näher waren, nicht zu ſehen bekam. Vor mehreren Jahren beobachtete ich dieß wäh- rend der ganzen Blütezeit an einem wilden Kaſtanken⸗ Baum (Acsculus bippocastanum) und an einem Beete Sonnenblumen (Telianthus annuus), beides für die Ble⸗ nenzucht angeruͤhmte Gewaͤchſe. Hieraus laͤßt ſich ſchließen, daß es den Blumen⸗ Saͤften an einem Orte an der Qualität fehlte; wozu wohl der Boden und dle örtliche Lage beigetragen ba= ben mochten. Doch ein Gewaͤchs ffk mir aus praktiſcher Erfah⸗ rung bekannt, worauf ſich zu jeder Zeit in jeder Ge— gend Blenen in Menge aufhalten, und davon emſig ſammelnd mit diken orangefarben Hoͤschen, oft ſich vor der Laſt kaum ſchleppen koͤnnend, heimkehren: dieß ift Reseda odorata. — Ob dieß jedoch Honig (welches mir nicht wahrſchein⸗ lich iſt) Wachs — oder Futterbrei gibt — iſt mir nicht bekannt. i Fiume im ungarifhen Kuͤſtenlande. Hermann von K. (Etwas über das Blaufärben der Hor⸗ tenfie.) Einfender ſah ganz dunkelblaue Hortenfien in einer Erde, die man auf dem Nhöngebirge von dem Moore geholt hatte; allein dleſe Erde ſcheint nicht allein vermoͤgend zu ſeyn, fie blau zu färben, eben fo wenig, als eine Heide- oder Kohlen-Erde; daher ich ver⸗ muthe, daß man ſolcher Erde eifenhaltige Theile zus geſezt habe, z. B. das Caput mortuum vitrioli, auch colcotbar genannt, welches unter dem Namen engliſche Erde oder brannroth vorkommt, oder den Blutſtein lapis haematitis, Das Begießen mlt Waſſer, in welches man Elſenfellſpaͤne geworfen hat, kann nicht wirken, da fie auf dieſe Weiſe weder aufgeloͤßt noch verkalkt wer⸗ den, außer, man müßte ſich des Roſtes der Cattundru⸗ ker bedienen. Auch das Begleßen mit einer Dinte, aus Blauholz, Gallaͤpfeln und Eiſenvitriol bereitet, machte fie nicht blau. Ueberhaupt wird das Verfahren noch geheim gehalten; ich werde aber Gelegenheit haben, dieſe Erde chemiſch zu unterſuchen, und werde das Reſultat mittheilen. M. Dr. R. (Mittel zur Vertreibung der Erdfloͤbe von Kohlpflanzen.) Das in der Gartenzeitung des Jahres 4322 Nro. 32 augefündigte Mittel, die Raupen durch Begieſſung mit Butterwaſſer von den Bäumen zu vertreiben, habe ich zur Vertreibung der Erdfloͤhe von Kohlpflanzen bewährt gefunden; nur Ft zu bemerken, daß das erſte Waſſer, worin die friſch geftoffene Butter ge- waſchen wurde, entſprechender wirkte, als das zweite oder dritte. Ich bitte, hieruͤber weitere und nähere Ver⸗ ſuche anzuſtellen, und die Ergebniße durch dieſe Gar: tenzeitung zur allgemeinen Kenntulß zu bringen. Cziſta, den 20. Hornung 1828. Zeplichal. (Badankündigung.) Die Hellguelle von Adel⸗ holzen wird am erſten Mal wieder eröffnet. Ihre in unzähligen Krankhektsformen erwiefene Heilkraft iſt zu bekannt, als daß fie einer weiteren Erklaͤrung oder Emp— fehlung hier bedurfte, und wurde vorzüglich ſchon im April 1343 durch aͤmtliche Anzeigen des k. Landgerichts und k. Landgerichts-Phyſtkats Traunſtein in mehreren Blaͤttern kund gethan. Es ſteht daſelbſt der eben fo berühmte als allgemein geachtete k. Landgerichts Phyſikus und Badearzt, Hr. Doktor von Jehlin zur Seite, welcher ſich ſowohl durch feine Kenntnife und Erfahrungen, als auch durch uner⸗ muͤdete Sorgfalt in Behandlung der Leldenden hier als lenthalben allgemeines Zutrauen erworben hat. Für Bedienung und erforderliche Bequemlichkelt der verehrlichen Gaͤſte, ſo wie fär gute Stallung und Re⸗ miſen buͤrgt N Adelholzen am sten April 1228. Franz de Paula Saller, Bablahaber und Gutabefiger. nn rn — In Commlſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. ———— en Der ganziährliche Preis Ift in ganz Deutſchland a fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mt Coupert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten Ze i mung Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. N.. 19. 7. Mai 1828. Inhalt: Vorſchlag zu elner pomologlſchen und blumiſtiſchen Froſt- Aſſecuratlons- Geſellſchaft. Vorſchlag zu einer pomologiſchen und blumiſtiſchen Froſt-Aſſecurations⸗ Geſellſchaft. Vorwort. Eigenthum, und die Freude am Beſize desſelben, iſt ganz eigentlich ein ausſchließliches Vorrecht des Menſchen im Stande der Kultur. Kein Thier kann, ſeine Haut etwa ausgenommen, fuͤglich im genauen Wortverſtande Etwas beſizen; kein verklaͤrter Geiſt, nach unſeren unvollkommenen Anz ſichten von denſelben, wird jemals etwas Irdi— ſches beſizen moͤgen, vorausgeſezt, daß ers ver— möge feiner Natur auch koͤnnte. Das Eigenthum hat fuͤr den Menſchen einen weit tiefern Bezug, als den der Möglichkeit des rohen Betaſtens, Gebrauchens, oder ſonſtigen freien Genuſſes irgend eines phyſiſchen Gegenſtandes. Das Eigenthum hat eine ganz geiſtige Relation zu dem Menſchengeiſte, und regt und regte von jeher feine innerſte Thaͤtigkeit zur Entwikelung mannig⸗ fachſter Kraͤfte auf. Ja! das Eigenthum hat auch einen ſymboliſchen, und endlich ſogar einen myſti⸗ ſchen und geheimnißvollen Charakter, der auf den Geiſt maͤchtig einwirkt, wovon indeß hier, wie billig, nicht weiter die Rede ſeyn ſoll. Erſteres aber iſt jedem Gebildeten von ſelbſt klar. Dieſemnach iſt wenigſtens eine gewiſſe Art von Beſizthum mit dem Leben jedes, auch des Arme ſten Menſchen, in die genaueſte Beziehung geſezt, und unſaͤglich vieles Gluͤk oder Wehe haͤngt eben von der Art dieſer Beziehung ab. Sicherheit des Eigenthums, ſo weit ſie in menſchlichen Dingen denkbar iſt, waͤre ſonach als Sicherheit eines bedeutenden Lebensglüfs anzu— ſprechen. In Despotien und in wilden Kriegs— Zeiten fuͤhrt Jeder auch deßhalb nur ein dumpfes wuͤſtes unerquikliches Halbleben, weil das Eigenthum ſo unſicher und der Beſiz jeden Augenblik ſo ſchwan— kend und ſo leicht zu gefaͤhrden iſt. Den Tod, und daher das Leben, kann der Soldat, kann eine ganze Armee verachten; aber wir haben noch nie— mals geſehen, daß die ruhigſten Buͤrger in Maſſe den Beraubungen ihres Eigenthums geduldig zu— geſchaut haͤtten. N Sicherheit des Eigenthums, von oben herab ſanktionirt und von allen Seiten moͤglichſt bündig verbuͤrgt, gibt uns diejenige Zuverſicht (assurance) und den tuͤchtigen frohen Muth, welche zu allen Dingen hienieden fo hoͤchſt noͤthig und zum Gluͤk Nachrichten aus Frauendorf. Fremdes Urtheil. Der Herr Einſender eines, im vorigen Blatte S. 238. abgedruften Schreibens an den Vorſtand unſers Ver⸗ eins, bezleht ſich auf eine Abhandlung, welche Herr Profeſſor Hornſchuch zu Greifswalde (in Preußiſch⸗ Pommern) in den Verhandlungen des koͤnigl. preußlſ. Gartenbau⸗Verelus über die Gartenanlagen zu Frau⸗ dorf bekannt gemacht hat. Herr Profeſſor Dr. Hornſchuch war als durchrel⸗ ſender Fremder im October v. J. perſoͤnlich in Frauen⸗ dorf. Seine Stellung als Profeſſor der Natur-Geſchlchte und Direktor des -botaniichen Gartens der Unlverſttaͤt zu Grelfswalde in Neu-Vor⸗Pommern, ſezen ihn eben fo in Beſiz der gruͤndlichen Einſicht, als der Unabhaͤn⸗ gigkeit zu elnem parteilofen Urtheil, und es ift uns lieb, und den geneigten Leſern mag es intereffant - ſeyn, vachdem wir von uns ſelbſt fo oft fdon Nachricht gegeben haben, einmal auch ein fremdes Urtheil über unſere Leiſtungen zu hören. Es lau⸗ (19) 146 — ——— unerläßfich find; fie gibt uns Luft und Kraft zur That, denn wir wiſſen, wofür wir arbeiten, und eben dadurch Luſt und Kraft zum Genuß, der nur nach vollbrachter Arbeit denkbar iſt. Sie gewaͤhrt uns ſonach unerſchoͤpfliche Freuden, Friede, Ruhe, Aus: bildung und Alles. Die geiſtloſen Verkleinerer der Bedeutſamkeit und Wuͤrde des Eigenthums, Diejenigen nemlich, welche daſſelbe im Vergleich mit intellektuellen und moraliſchen Guͤtern herabſezen moͤchten, zeigen blos, daß ſie eben leztere nur vom Hoͤrenſagen kennen, und daß ihnen das Leben gaͤnzlich fremd, und nur Wortſchall und Schulſtaub bekannt iſt; ſonſt wuͤrden fie wiſſen, daß z. B. in einem wohlhabenden Lande, Dorfe, Staͤdtchen caeteris paribus auch immer eine größere Moralitaͤt herrſcht, als in einem armen. Die verderbliche Wirkung eines üppigen Ueberfluſſes ori— ginirt wieder aus ganz andern Gruͤnden, namentlich aus dem Zuviel der Uebertreibung, und wird jedes— mal von der furchtbarſten Armuth des dritten Stan— des begleitet. Auch iſt ſie ſicherlich da nicht zu finden, wo als Reichthum das Grundeigenthum, — dieſes wuͤrdigſte aller Beſizthuͤmer — im Range oben an ſteht. Die ſtrenge republikaniſche Tugend des Cato hingegen wolle fuͤglich nur der privilegirte, der ausgezeichnete Kraftmenſch in Anſpruch nehmen. Der Geſammtheit der Menſchen iſt fie nicht zuzu— muthen, nicht einmal einem achtbaren Club, oder einem Collegio von mehr als zwei Mitgliedern. Wir konnen deßhalb nicht glauben, daß ein vernuͤnftiger Menſch im Ernſt irgend Etwas gegen die Bedeutſamkeit und die Wuͤrde des Eigenthums werde vorzubringen haben, ſondern ſind geneigt, anzunehmen, daß obige Verkleinerer aus der So— eietät derjenigen beklagenswerthen Schulmeifterlein und verſeſſenen Candidaten hervorgehen, welche ſich dadurch fuͤr ihre Entbehrungen weltlicher Genuͤſſe tet alſo: „Notizen über den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Gartenanlagen zu Frauendorf, vom Herrn Profeffor Horuſchuch zu Greifswalde. Frauendorf liegt am füdlichen Abhange des fogenannten bavriſchen Waldes, einer ſich von Nordweſt gegen Suͤdoſt hinzlehenden Ge- birgskette von nicht unbeträchtlicher Höhe am linken Ufer der Donau, 4 Stunden oberhalb Paſſau, dem Stäbchen Vilshofen gerade gegenüber, von wo man auf Nicht: wegen, immer berganſtelgend, in 34 Stunden dahin ge⸗ langen kaun, während man auf der erft dieß Jahr an⸗ zu entſchaͤdigen oder zu rächen verſuchen, daß fie ſich erboßt gegen Dasjenige echauffiren und übel darauf zu ſprechen ſind, wonach ſie insgeheim und im Grunde ihres Herzens immerwaͤhrend fehnlichft verlangen. Dieß iſt blos eine Art der in der Welt oft wies derholten Fabel vom Fuchs und von der Traube. Wem aber obige Anſichten einen ariftofratis ſchen Anſtrich zu haben ſcheinen, den muͤſſen wir auf die Grund- und Wort-Bedeutung von Ariſtokratie verweiſen, und ihn auffordern, über dieſelbe reife lich nachzudenken. Ablehnen wollen wir dann nichts, was billig. k Nach dieſen Vorbemerkungen, welche keine Abs ſchweifung waren, ruͤken wir dem Gegenſtande nun näher, und kommen ad rem. §. 1. Nothwendigkeit einer pomologiſchen und blumiſtiſchen Aſſecuranz. Was hoͤchſt erfreulich, Vielen nuͤzlich und Nies manden ſchaͤdlich iſt, darf in gewiſſer Beziehung auch nothwendig genannt werden. Abſolut noth— wendig freilich iſt nur Weniges in der Welt, ſelbſt das Fortleben von Hunderten nicht, wie deren Hin- ſchwinden beweiſt, obgleich eben dieſe ſich zuvor wohl ſchwerlich ſo leicht von der Unnothwendigkeit ibrer Exiſtenz uͤberzeugen wuͤrden. 3 Unſaͤglich viele Dinge — um nicht zu ſagen alle, — kann man bei eigends dafuͤr eingerichteten Inſtituten und Geſellſchaften aſſecuriren laſſen, und ſich dadurch theils gegen die Haͤrte eines moͤglichen Verlurſtes deken, theils aber in Bezug auf die Furcht vor demſelben beruhigen. Waaren, Schiffe, Ge— treide, Utenſilien, Gebäude und Mobilien aller Art, ja ſogar ſelbſt Geſundheit und Leben (wo nicht Sterben!) kann zum Troſt der verſchiedenartigen Stände ohne ſonderliche Umſtaͤnde aſſecurirt wer— gelegten Straße eine Stunde fährt, in elner ſehr wal⸗ digen und wegen der Höhe ziemlich rauhen Gegend. Das Terrain iſt (ehr gebirgig, wird jedoch von an⸗ muthigen, größtentheils engen, zum Theil nur Wielen=- Grund bildenden Thaͤlern, durch welche klare Gebirade Bache rauſchen, die ihr Waſſer der benachbarten Donan zuführen, von Norden nach Suͤden, außerdem aber auch von mehreren Soluchten iu verſchiedener Richtusg durch⸗ ſchultten. Der Boden iſt ein auf Felſen, die die und da zu Tage liegen, aufliegender eiſenhaltiger Thon, der 147 den, und ohne Zweifel werden bei geößerer Kultur auch aͤhnliche Compagnien entſtehen, welche das alte deutſche Recht nachahmen, nach welchem der Verlurſt von Naſen, Zähnen, Augen und Ohren, wenn nicht auſſecurirt, doch wenigſtens taxirt und bezahlt wurde: welches genuͤgend. Nur der arme Pomolog, nur der lo— benswerthe Blumiſt iſt hinſichtlich ſei— ner Lieblinge rath- und hilflos den Ver— wuͤſtungen der nordiſchen Winter Preis gegeben, und Keinem faͤllr es ein, im Falle des Bedarfs dieſen harmloſen Mitbuͤrgern beizuſprin— gen; ja ſelbſt die beſten Herzen ſcheinen ſich ein— zig nur der Betruͤbniß jener Wohlgeſinnten unmit— fuͤhlend zu verſchließen. Dieß iſt Unbilligkeit und verhaͤltnißloſe Hint— anſezung! 9. 2. Vorſchlag zur Errichtung einer Societät zur Aſſecuranz der Winterſchaͤden. Daher bringen wir allen gutgeſinnten Pomo— logen und Blumenfreunden in Vorſchlag und legen es unſern deutſchen Landsleuten ans Herz: gemein— ſchaftlich dahin zu ſtreben, daß es moͤglich werde, durch das Zuſammentreten patriotiſcher Männer, *) die ſich für Obſt⸗ und Blumenkultur intereſſiren, eine Aſſecuranz-Compagnie gegen derartige Froſt— ) Das Centrale der achtungswerthen Gartenbau-Ge⸗ ſellſnaft zu Frauendorf fit hierzu der geelgneteſte Ort, und unferer Meinung nach darf daſſelbe ſich die Errichtung dleſes Juſtttuts gar nicht nehmen, oder in dieſem wohlthaͤtlgen Unternehmen durch Andre zuvorkommen laſſen. — Daß keln pecunkalrer Nachthell deßhalb zu beforgen, ſondern lm Gegen— theil ein unberechenbar lebhafterer pomologlſcher und blumkſtiſcher Verkehr dadurch veranlaßt werden würde, dieß wird durch den Context obiger SS. ge⸗ nugſam bewieſen und jedem Denkenden konſtatirt. Aumerkung des Verfaſſers. dl —ů—— —-—-— ze aber in den Wäldern mit einer mehrere Fuß diken Hu— mus ſchicht uͤberdekt, auf den ſelt langergelt ia Kultur geſtan⸗ denen Akerſtreken aber, zu elnem nahrhaften ſich zu jeder Kultur eignenden Akerboden umgeſchaffen iſt. Das Dorf beſtand früber, als Herr Fürſt im Jahre 1321 ſich bier anficdelte, aus 5 Vauerboͤfen, deren Grundbeiz nicht fevarirt war, ſonderu, wie es immer in Dörferm jener Gegend gewoͤbnlich der Fall iſt, in kleinen vers einzelten Stuken beſtand, die auf das Vunteſte durch⸗ oder Winterſchaͤden zu bilden, und dieſelbe mit den erforderlichen Statuten zu verſehen, auch ſie auf gehörige Art beim Publicum zu acereditiren. In ſolchem Bezuge ſind folgende Veſtimmungen in Lineamenten angegeben, und dieſe Skizze wuͤrde im Fall der Realiſirung des Plans einer Verbeſſerung, Abaͤnderung, auf alle Weiſe aber einer Ausführung und Nebenbeſtimmung vieler Details beduͤrfen, wie auch faͤhig ſeyn. $. 5. Nähere Feſtſtellung des Fragepunkts. Nach genau angeſtellter Unterſuchung, Nach— leſung und Erfahrung hat ſich uns ergeben, daß für Deutſchland alle zehn bis zwölf Jahr im Durch⸗ ſchuitt ein fo kalter Winter einzutreten pflegt, daß je nach den verſchiedenen Gegenden und Lagen ein Achtel bis ein Sechstel (wiederum im Durchſchnitt) _ des ſaͤmmtlichen Beſtandes der Obſtbaͤume und der ausländifchen Stauden und Straͤucher, wie auch bei mittlerer Vorſicht und gewoͤhnlichen Mitteln ein Achtel der Glashauspflanzen durch den Froſt getdds tet werde, oder in Folge deſſelben verderbe. — Die Froſtſchaͤden in gewöhnlichen Wintern belaufen ſich dagegen bei gehöriger Sorgfalt und mittlerer Vor— ſicht und Kenntuiß der Beſizer (welches voraus— geſezt werden muß) nur auf 3088 tel. Bemerkungen. Im Mitteldurchſchnitt iſt ein ſchneeloſer Froſt von noch mehr als 15 Grad Reaumur unter © nur ſehr ſelten, noch ſeltner an— haltend, aber auch dann ſehr ſchaͤdlich. Bei einer Kaͤlte mit Schnee, die 22 Gr. Reaum. erreicht oder noch darunter faͤllt, gehen ge ich viele junge Obſtbaͤume, Bosquetſtraͤucher und faft unvermeid— lich auch in Folge dieſer Witterung eine große Anz zahl Glashauspflanzen verloren. Doch waren im Winter 1339 bei dem ebengenannten Kaͤlte-Grade (den 18ten Februar) auch ſelbſt die allerzarteften ——— — —2—2——— ü1 ü—Eä—äääê —t— — — — einander lagen. Der groͤßte Theil davon war jedoch Wald. Als Herr Fuͤrſt den Entſchluß faßte, hier Garten: Anlagen und Pflanzen⸗ und Obſtkulturen zu begründen, kaufte er einen dieſer s Höfe und begann auf dem dazu gehörigen Grundbeſiz dle Ausführung feiner Pläne. Dabel legte ihm jedech die Verelnzelnung und Kleinhelt der zu feinem Eigenthum gegörigen Grundftüfe eine Menge von Hinz, derniſſen und Schwlerlgkeiten ia den Weg. Er ver: fuchte deßhalb durch Tauſch mit ſelnen Nachbaren ſich (10 * 148 Landſtauden unter der hohen Schneedeke nicht im Geringſten beſchaͤdigt. — Dieſe Art von Unter ſuchungen iſt fortzuſezen und durch ſtetes An— zeichnen zu bereichern. $. 4. Beſtimmung der Prämie. Demnach laͤßt ſich berechnen, daß die von den Aſſecurirten jaͤhrlich zu erlegende Praͤmie ſich auf 1 bis 2 Procent, in ſeltnen Faͤllen mehr oder weni— ger, belaufen muͤſſe, damit die Geſellſchaft beſtehen und kein Intereſſent Nachtheil haben koͤnne. Mit den 9 bis 11jaͤhrigen, gewißlich betraͤcht— lichen Zinſen der von allen Orten einkommenden Prämien, wären ohne Zweifel reichlich zu beſtrei— ten: a) der Erſaz der Froſtſchaͤden in gewoͤhnlichen Wintern; b) das, was nach der Angabe des $. 3. noch an dem in ſehr harten und nachtheiligen Wintern zu bezahlenden ganzen Erſaz-Betrag etwa feh— len moͤchte; wie auch endlich e) die, hoffentlich nicht unerhoͤrten Verwaltungs: Koſten der Compagnie. Anmerkung a.) Allerdings wäre es hoͤchſt wuͤnſchenswerth, daß auch Glashauspflan— zen ein Gegenſtand der Aſſecuranz werden koͤnn— ten. Zwar fuͤhlen wir die hiermit verbundene Schwierigkeit wohl, indeß iſt Kontrolle hier moͤg— lich; will man dergleichen Verlurſte nicht als Schaͤ— den durch den Froſt paſſiren laſſen, nun! dann nenne man ſie Winterſchaͤden. Und endlich — wer noch an Menſchen und an Redlichkeit glaubt, der ſollte doch auch nicht uͤbermaͤßig aͤngſtlich in Hinſicht der Kontrolle ſeyn, namentlich wenn die Rede von feinen harmloſen blumiſtiſchen Colle⸗ gen: ift.. Anmerkung b.) Was die Abweichung und zu arrondiren, allein dleſes Vorhaben ſchelterte, thells an der Liebe der Leztern zu ihren fo lange im Beſiz gehabten Grundſtuͤken, thells am Vorurthell, und theils am Elgenſinn derſelben. Es blieb doher Herrn Fur ſt nichts übrig, als ſich in die Umſtaͤnde zu fügen, feine Unternehmungen denſelben beſtmoͤgllchſt anzupaſſen und zur Ausführung feinen größeren Pläne guͤnſtlgere Zel⸗ ten abzuwarten. Dieſe traten auch früher, als er ver- muthen konnte, eln, indem die Herausgabe der Garten: Zeitung und eines. andern Volksblattes der „Bauern- Modification der von den Theilnehmern jährlich einzulegenden Praͤmie betrifft, ſo kommt es dar⸗ auf an: Ai a) ob die Lage des, die zu verſichernden Gegen- ſtaͤnde befaſſenden, Grundſtuͤks guͤnſtig (warm geſchuͤzt) ſey, oder in Hinſicht der Ueberwinterung unguͤnſtig. Im erſtern Fall wuͤrde 1 Procent hiureichen, im leztern 2 Pret. und mehr zu erle— gen ſeyn. Dieß zu beſtimmen, wird geographi— ſche und Lokalkenutniß erfordert, welche die Agen ten der Compagnie (ſiehe unten) haben muͤſſen. Nicht immer nimmt je mehr nach Norden auch die Gefahr der Froſtſchaͤden verhaͤltnißmaͤßig zu. In den Gaͤrten um Gotha und Weimar erfrie— ren in eben demſelben harten Winter nach Ver— haͤltniß mehrere Pflanzen-Species, als in den Gaͤrten um Oldenburg, obgleich erſtere Oerter um etwa zwei geographiſche Grade ſuͤdlicher lies gen, als lezterer. Aber die Gegend von Gotha bildet ein großes Plateau, welches ſich weſtlich nach der Weſer-, oͤſtlich nach der Elbſeite hin ab— dacht, und der Ruͤken dieſer Hochebne wird von allen kalten Winden ſchuzlos beſtrichen; waͤh— rend Oldenburg ſehr ſeicht liegt, und die Naͤhe des Meers das daſige Lokal-Klima theils mil— dert, theils regelt. — Wir wählten dieſe drei Städte zu Beiſpielen, weil um dieſelben bedeus tende blumiſtiſche Anlagen der Erfahrung Stoff, bieten. b) Ob der Beſizer, welcher ſich zur Aſſecuranz von Pflanzen meldet, bedeutende Mittel und gute Anſtalten zur Winter-Conſervation der Gewaͤchſe habe, oder ob er in dieſer Hinſicht duͤrftig oder uͤbel verſehen ſey. Wer ſich daruͤber auszuweiſen vermag, daß er uͤberhaupt wohlhabend iſt, und ins beſondere, daß er helle, geräumige, zwek⸗ maͤßig angelegte Conſervations- und Treibhaͤuſer, Zeltung“ fo wie einiger andern Volksſchriften, wle z. B. „Der verftändige Bauer Simon Strüf,“ welche ſaͤmmtlich einen bedeutenden Abſaz fanden, ſeinen Wohl⸗ ſtand vermehrten und ihn in den Stand ſezten, nach und nach auch die 4 übrigen Bauerhoͤfe anzukaufen, zu deren Verkauf ſich nun auch dle Beſtzer willig finden lelſſen, da er, um ſeine größeren. Pläne realiſi⸗ ren zu können, ſich entſchloß, Prelſe dafür zu ble⸗ ten, die ihren damaligen Werth überſtlegen, und für welche ſich ihre Elgenthuͤmer in beſſeren Gegenden 149 und vor allen Dingen bedeutende eigene Kennt: niß dieſer Fächer, oder einen ſehr geſchikten Obſt⸗ und Blumen-Gaͤrtner beſizt, den wird die So: cietaͤt lieber mit a Pret. als jaͤhrlicher Prämie einſchreiben, als Denjenigen mit 2 Pret., welcher dunkle, alte, ſchlecht gelegene Aufbewahrungs— Locale, keine warmen Treibhaͤuſer, kurz, alle genannten Vortheile nicht beſizt. Daß nach ſtattgehabter Ermäßigung eine mitt— lere Prämie von 14 Prct. vorkommen koͤnne, dieß verſteht ſich von ſelbſt, wie auch, daß man zu Zeiten ſogar 3 Pret. bewilligen konne, wähe rend ein andres Mal 5 Pret. gefordert werden muͤſſen. Dieß leztere möchte aber das Maximum ſeyn, da denn doch ſonſt zu Viele von der Theil— nahme an dieſem Inſtitut zuruͤkgeſchrekt wer— den möchten. Gegenſeitige Belebung aber iſt die Seele deſſelben, und es muß ſich ſelbſt accre— ditiren, adeln und kraͤftigen durch maͤnnliches Vertrauen, verbunden mit kluger Scharfſicht, und vor Allem durch Liberalitaͤt der Geſinnung und Grundſaͤze, welche fern von Eigennuz, Geiz, Arg— wohn und Kleinlichkeit ſich erzeigen. $. 5. Gegenſtaͤnde der genannten Aſſecuranz. Gegenſtaͤnde der Froſt-Aſſecuration find, wie ſchon geſagt worden, 1) Obſt⸗ und Fruchtbaͤume aller Arten, aller For⸗ men. (Wollte man aber nicht etwa den Wein— Stok ausnehmen? denn die edle Rebe wuͤrde ge— genwaͤrtiges Geſchaͤft ins Weite und Breite bis zum Ungeheuern ausdehnen. genug da iſt, — dann! dann ginge es.). 2) Auslaͤndiſche Stauden und Zwiebeln im freien Lande in allen ihren vielfachen Arten. Alſo auch 3. B. Aurikeln im Freien (Nelken gehoͤren zu den leichter wieder. eln Elgenthum ankaufen konnten, das; ihnen bei ihrer Art der Bewirthſchaftung elnen groͤße⸗ ren Ertrag gewährte. Außer dleſem theuren Ankauf war dleſe allmaͤhlige Erwerbung feines jezigen Grundbeſizes mit vielem Geld⸗ und Zeitverlurſt für. Herrn Fürft verbunden, indem dle Anlagen und Kulturen immer nur auf den jedesmaligen Grundbeſiz berechnet werden konnten, mithin jede neue Erwerbung eine neue Eintheilung des Ganzen und viel- fache Anpflanzungen nothwendig machte. Alle dleſe Schwle⸗ Wenn erſt Fond Orangerie-, mithin zu den Hauspflanzen. Wer moͤchte ſie ſonſt aſſecuriren?) 5) Auslaͤndiſche Bosquetſtraͤucher aller Art, alfo auch die (dauerhafte) Roſe. 4) Ganz beſonders aber Glas- und Treibhaus— Pflanzen aller Arten. §. 6. Perſonen, welche von der Compagnie als Intereſſenten angenommen werden, und ſolche, welchen der Beitritt zu verweigern iſt. Zum Intereſſenten annehmen wird man hoffent— lich jeden rechtlichen Mann, der, Obſt- und Blu— menzucht zu ſeinem Vergnuͤgen treibend, ſich bei den Agenten der Compagnie zu gehöriger Zeit und in beglaubigter Form meldet und von den Agenten bei der Compagnie accreditirt wird. Oder wer der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft nach geſche— hener Meldung in obiger Art durch drei von deren Mitgliedern, welche ſie ſelbſt deßhalb zu dieſem Zwek ernennen moͤge, empfohlen wird. NB. Eine einjährige Praͤmie wird, wie dieß allgemein bei ſol⸗ chen Geſchaͤften uͤblich iſt, zur Dekung der Com— pagnie vom Intereſſenten ſogleich bei Annahme der Meldung praͤnumerirt. Schlechthin ausgeſchloſſen aber find von der Intereſſentſchaft aus begreiflichen Gruͤnden alle Handelsgaͤrtner. Weil hier die Kontrolle ganz un— möglich, ift,. fo find ſolche unter keiner Bedingung anzunehmen. 2 Beſonders willkommen hingegen werden dem Inſtitute oͤffentliche, fürftliche und botaniſche Gärten als Intereſſenten ſeyn, weil hier die Zahlung auch ohne Hypothek ſicher iſt und prompt eingeht, wie man von fuͤrſtlichen Kaſſen vorausſezen muß. §. 7. Zeit der. Verſicherungs-Giltigkeit, und Qualitaͤt der zu verſichernden Schaͤden; wie auch die nicht hierher gehoͤrigen Nachtheile. rigkelten hat jedoch Herr Fuͤrſt jezt gluͤklich beſeltigt, und ſelt einem halben Jahre iſt derſelbe im Beſiz des Grund und Bodens des ganzen ehemallgen Dorfes Frau— endorf, beſtehend aus 342½½ bayrifhen Tagewerken, jedes zu 40,0 Quadrat- Fuß, welchen er nach und nach für etwas mehr als 44,00 0 fl. rheinl. an ſich gekauft hat, und erſt jezt iſt er im Stande, zur Ausfuͤhrung ſeiner großartigen Pläne zu ſchrelten. 5 Sein Streben iſt dahin gerichtet, jede einzelne Stelle feines. Beſizthums ihrer Eigenthuͤmlichket gemäß zu be⸗ 150 Die Zeit, fuͤr welche die Compagnie beſagte Gegenſtaͤnde verſichert, beginnt mit dem 15 ten Sept. und endigt mit dem ı5ten Mai jedesmal. Dieſe Zeit-Grenze iſt im Bereich deutſcher Lande wohl niemals durch bedeutende Froͤſte *) uͤberſchritten wor— den, wie uns erfahrungskundig, wiewohl der Wi⸗ derlegung zugaͤnglich, zu ſeyn ſcheint. Verguͤtet werden zwar nur Froſtſchaͤden, d. h. ſolche, wo auf einen ungewoͤhnlich hohen Kaͤl— tegrad das vegetative Leben einzelner Pflanzen— Individuen gaͤnzlich ertödter, oder nicht zu beſei— tigendes Siechthum der Pflanze bewirkt worden. Jedoch muͤßten wir allerdings ernſtlich darauf be— ſtehen, (ſollte auch die Erlegung von 2 Prct. mehr dadurch nothwendig werden) daß auch ſolche Schaͤ— den berichtigt würden, welche durch ungewohnliche, auhaltende Winterfeuchtigkeit, und daraus entſte— hende Faulniß der Pflanzenwelt entſpringen. Iſt die Behandlung (Bedeken, Luͤften) nicht ganz ver— kehrt und der Boden nicht gar zu ſumpfig, ſo trifft dieſer, im Ganzen ſelten eintreten de Nachtheil auch dann die Obſtbaͤume und Bosquetſtraͤucher gar nicht, ſondern nur einige wenige zarte oder ſaftig wur— zelnde Landſtauden z. B. Zwiebeln-Arten, und vor⸗ nemlich die Hauspflanzen. Nicht verguͤtet hingegen werden die Schaͤden anderer Art, namentlich auch diejenigen nicht, wel— che durch anderweit nachtheiljge Naturkraͤfte bewirkt worden, z. B. durch Sturm das Auswurzeln und Abbrechen der Staͤmme, oder durch Hagel das Zer— ſchmettern der jungen Triebe. ») Dle hoͤchſten Gebirgsgegenden, wie Jeder welß, je⸗ doch ausgenommen: die daſigen Obſt- und Blumen⸗ Freunde mußten ſich daher zu einer verhältnißmaͤſ⸗ fig hoͤhern Prämie verſtehen, widrigenfalls werden fie nicht zugelaſſeu. Der Verfaſſer. handeln, alle dieſe einzelnen Anlagen aber funfigemäß zu einem großen Ganzen zu verbinden, und während die N Erböhung des Bodenertrages Hauptſache leibt, zugleich die groͤßtmoͤglichſte Aunehmlichkeit mit zu bezweken. Seine mir darüber an Ort und Stelle mitgetheilten Anſichten ſchienen mir ſehr zwekmäßlig, und erwarben ſich meinen Beifall. Gelingt es Herrn Für ſt, dieſen Plan zu reallſiren, fo wird man dereinft, wenn man von der umgebenden Wildniß in diefe Aula⸗ gen tritt, ſich in einen Zaubergarten verſezt glauben, Nicht verguͤtet werden ferner alle nur bis auf die Wurzel erfrorenen und aus dieſer meiſtens eben ſo kraͤftig wieder hervortreibenden Pflanzen. Nicht verguͤtet werden endlich auch alle dieje⸗ nigen durch den Froſt getddteten Pflanzen und Baͤu— me, welche allgemein bekanntermaßen beim Eintritt einer 2 Gr. Reaum. unter uͤberſteigenden Kälte haͤtten mit Laub, Lohe, Moos, Rottduͤnger bedekt, oder mit Stroh und Papier haͤtten zugebunden werden muͤſſen, und deren Bedekung oder Einband verſaͤumt worden iſt. Wäre ein Eigenthuͤmer fo . e daß er die Natur ſeiner eignen Pflanzen in dieſer Beziehung nicht kennte, ſo waͤre beim Verlurſt der beſagten Pflanzenindividuen die Schuld und der Verlurſt ganz allein ſeine Sache. Der Agent der Compagnie hat, um bier die Kontrolle zu fuͤhren, demnach das Recht, die Gaͤr⸗ ten der Intereſſenten in Perſon oder durch einen hinlaͤnglich legitimirten Bevollmaͤchtigten zu ge— wiſſen Zeiten in Augenſchein zu nehmen, um ſich von der Beſchaffenheit der Winter-Verwahrungs— Mittel an Ort und Stelle zu uͤberzeugen. Doch muß er den Eigenthuͤmer zuziehen, kann aber uner— wartet kommen. $. 9. Fernere Beſtimmung des Vorigen. Findet der Agent, oder deſſen commiſſortſcher Deputirter, bei der Ocular-Inſpeetion, daß in dem Garten irgend eines Intereſſenten die Winter— Verwahrung smittel entweder gar nicht, oder zu ungenuͤgend, zu unpaſſend angewandt worden find, während doch ſchon eine dem Pflanzenleben ges faͤhrliche Kälte z. B. 10 Gr. R. waltet: fo iſt der Intereſſent fuͤr das Mal ſeines Rechtes auf Schadenerſaz verlurſtig, zugleich mit der Einbuße feiner ſchon erlegten Prämie. Allein das Vergeſſen des Dekens einzelner Pflanzen und Bäume kann — — — y und dleſes Belſplel wird nicht ohne Nachahmung blel⸗ ben, vielmehr am Geelgnetſten fevu, die angrenzende Wildulß immer weiter zurukzudraängen, und der Kultur darin Eingang zu verſchaffen, dadurch aber einer von der Natur reich ausgeſtatteten, von den Menſchen ver: nachlaͤßigten Gegend, neue, fruͤher nicht geahnete Reize zu verſchaffen, und ſo mlttelbar zur Veredlung ihrer Bewohner ſelbſt betzutragen. Es iſt aber ſchon bemerkt worden, daß der größte Theil des Grund und Bodens von Frauendorf mit Wald 151 mdglicherweiſe jene nachtheilige Folge nicht haben, ſondern der Agent hat nur das Recht, die unbe— dekten Exemplare ſich zu notiren, und ſolche dem— naͤchſt im Falle des Verlurſtes zum Abſaz zu bringen. Wir wuͤrden hier mit mehr Beſtimmtheit gern fuͤr das Deken der befraglichen Gegenſtaͤnde den Termin vom iſten bis 10ten Dezember anſezen: allein mehrere Gartenverſtaͤndige haben — und mit Recht! — das Prinzip, es ſey ein großer Vortheil weicher Winter, und fuͤr die Geſundheit der Pflanzen hoͤchſt erſprießlich, leztere fo lange, wie irgend moͤg— lich, unbedekt laſſen zu konnen. — Dennoch geben wir zu bedenken, wie es bei größern Sammlungen hoͤchſt waglich ſey, die Bedekung bis zum wirklichen Eintreten heftiger Froͤſte zu verſchieben, da es ger woͤhnlich nachtheilig wirkt, ſich von dem Winter ſchuzlos uͤberrumpeln zu laſſen. 6. 9. Geſchaͤftliches. — Fond. Die Geſellſchaft conſtruirt ſich aus einem Praͤ— fidenten, vier Vorſtehern, (nemlich zwei verwalten: den, einem rechnungsfuͤhrenden und einem Juriſten) und einem Sekretaͤr. Der Praͤſident hat in Zweifels— Faͤllen das Votum deeisivum. Die Froſt⸗Aſſekuranz-Compagnie ſichert die Zu: tereſſenten wegen ihrer Praͤmie mit einem activen Fond von o — o Rthlr. Bemerkung. Gebe der Himmel, daß das Inſtitut nicht im erſten Jahr einen harten Winter erlebt und darin ſelbſt erfriert! — Dann, iſt dieß nicht der Fall, wird ein Fond ſchon von ſelbſt ent— ſtehen. ) „) Bls dahin aber kann man ja die Lifte der Inter⸗ eſſenten bel Erreichung einer gewiſſen Summe des Aſſekuranz⸗Kapltals fürs Erſte für geſchloſſen er: klaren. Der Berfaffer. - —— —— ——— en 00 bewachſen war, als er in die Hände des Herrn Fuͤrſt kam; durch deſſen Bemüdungen iſt bereits ein großer Theil deſſelben abgetrieben und ausgeſtokt, und der Bo— den urbar gemacht worden. In andern Gegenden würde dieß dem Veſizer ein Kapftal zum Betrieb der Kultur in die Hände geliefert haben, in jener Gegend fit aber der Holzwerth fo gering, daß der Erlös kaum die Ko— ſten der Ausrodung dekt. Es muß daher im erſten Au⸗ genblif Verwunderung erregen, daß ſich Herr Für ſt elne fo unkultlolrte Gegend zur Ausführung feiner Plane H. 10. Fortſezung. Agenten und Deputirte der Kompagnie. Für jeden Diſtrikt von (etwa) 25 U Meilen ernennt die Kompagnie einen, wo moͤglich im Mit: tetpunkt wohnenden, Agenten. (Am Liebſten ein angeſehenes und durch Kenntniffe bekanntes Mit- glied der Gartenbau-Geſellſchaft.) Der Agent hat das Geſchaͤft, die Meldungen zum Intereſſentwerden anzunehmen, den Fall zu pruͤfen, die Praͤmie vor— laͤufig zu beſtimmen und an die Kompagnie einzu⸗ ſenden; ferner die Gartenſchau a) wegen gehöriger, Schuzbedekung der Pflanzen, p) wegen angezeigter, ſchon ſtatt gehabter Froſtſchaͤden entweder in Pers ſon, oder durch von ihm ſchriftlich legitimirte Depu— tirte zu bewirken. Die Deputirten find kommiſſoriſche Stellver⸗ treter des Agenten, muͤſſen, wo moͤglich, nicht ſelbſt Intereſſenten (vielleicht können fie aber Handels: Gaͤrtner) ſeyn, muͤſſen aber auf alle Weiſe das Fach der Obſt- und Blumenkultur gehdrig verſtehen. §. 14. Fortſezung. Anzeigende Meldung zur Auf: nahme und Anzeige von gelittenen Schaͤden ſelbſt. Die Meldung zur Aufnahme ift zwar an keine Zeit gebunden, jedoch muß jederzeit eine ganzjähs rige Praͤmie als Einlage gegeben werden. Die Ver— bindlichkeit der Kompagnie zum Erſaz tritt mit An— kunft der Meldung, inſofern die Aufnahme bewilligt wird, in Kraft. Der gewoͤhnliche Lauf umgehender Poſten entſcheidet hierüber. Liegen bleibt nichts. Dieß erfordert nach den verſchiedenen Gegenden auch verſchiedene naͤhere Beſtimmungen. Die Aufnahme eines Intereſſenten beurkundet die Compagnie durch eine mittels des Agenten je— nem poſtlich zuzuſtellende Police, worauf der Be— trag des Aſſecurations-Kapitals und der Betrag der Einlage als Jahres-Praͤmie ausgedruͤkt wird. Sie muß von dem Vorſteher (Präfidenten)der Compagnie auswahlte. Man muß es ihm aber Dank wiſſen, wenn man von ihm erfährt, daß dieß abſichtlich geſcehen, ia: dem er ſich zur Aufgabe geſtellt, zu zeigen, was guter Wille und ein vernuͤnftiger Kulturplan vermögen, und dadurch zur Nachahmung zu reizen. So viel über den Plau und das Allgemeine der Anlagen zu Frauendorf. Was nun die einzelnen, dort bereits ſtattfindenden Kul— turen betrifft, ſo ſteht unter ihnen die Obſtbaumſchule tu dleſem Augenblike oben an. (Fortſezung folgt.) 152 unterzeichnet und vom Sekretaͤr derſelben con⸗ traſignirt ſeyn. Die Anzeige eines wirklich ſtattgehabten Froſt— Schadens muß dem naͤchſten Agenten der Compag— nie ſpaͤteſtens 14 Tage, nachdem der gaͤnzliche Ver: lurſt der Pflanzen gewiß iſt, gemacht werden. Dieß kann alſo faſt in jede Jahreszeit fallen. Zum Schluß der Rechnungen iſt aber jedesmal fpä= teſtens 14 Tage nach dem 15ten Mai die Haupt: Anzeige der Winterſchaͤden zu machen. — Die er— frornen Pflanzen muͤſſen ferner noch zehn Tage nach poſtlich abgeſandter Anzeige an ihrer Stelle und in ihrer Erde ſtehen bleiben, damit ſie der Agent nach Belieben in Augenſchein nehmen oder hiezu eine Commiſſion abſenden koͤnne. §. 12. Der Schadenerſaz. Wenn ein von der Compagnie garantirter In- tereſſent bei jener einen gehabten Winterſchaden in beglaubigter gehoͤriger Form konſtatirt und dahei ſelne Police producirt, ſo iſt die Compagnie in Rechten verpflichtet, ſolchen Schaden zu erſezen, und zwar folgendergeſtalt: a) Entweder in natura, oder in baarem Gelde; im erſtern Fall im naͤchſten Herbſt oder ſpaͤteſtens im naͤchſten Fruͤhling zur gewoͤhnlichen Verſen— dungszeit, im leztern Falle binnen 5 Wochen. b) Bei Obſtbaͤumen, wenn der Intereſſent nicht uͤber 40 geographiſche Meilen vom Central der Compagnie, bei allen uͤbrigen Pflanzen, wenn er nicht über 24 bis so Meilen von ihr entfernt wohnt, hat die Compagnie die Wahl, ob ſie den Erſaz in natura, oder in Geld bewirken will. Der Intereſſent muß ſich dieſes gefallen laſſen. Wohnt er aber weiter vom Centrale, als oben ge— nannte Streke, ſo iſt er berechtigt, die Entſchaͤ⸗ digung in Geld zu verlangen. Porto oder Fracht traͤgt zwar der Empfaͤnger, allein die Abſender ſtehen für kunſtgemaͤße Em- ballage und moͤglichſt gute ſichere und ſchnelle Ueberkunft ein. e) Endlich wird zwar bei Stauden, Sträuchern und Topfpflanzen die Entſchaͤdigung durch ein dem — uô»—Am — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet In Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. verdorbenen an Groͤße moͤglichſt ähnliches Exem— plar oder deſſen Catalogspreis beſchafft, bei Obſtbaͤumen aber iſt die Compagnie nur zur Ent⸗ ſchaͤdigung durch ein noch verpflanzbares, jedoch moͤglichſt ſtarkes Exemplar derſelben Art ver— pflichtet, (oder zu deſſen Geldbetrag) ſo daß z. B. fuͤr einen erfrornen großen alten Birnbaum, der früher einen jaͤhrlichen Geldertrag von 5 rthlr. ab⸗ warf, mithin ein Kapital von 100 rthlr. verzinste, doch nur ein Staͤmmchen zu 12 gg. als Erſaz dieſer Erthlr. in Geld gegeben zu werden braucht. — Denn Zwek iſt nicht Bereicherung, ſondern Troͤſtung der Intereſſenten. Daß die Inhaber der Policen jedoch berechtigt find, genau dieſelben Species oder Obſtbaumſor— ten zu verlangen, welche ihnen erfroren, und daß mithin der Erſaz von der Compagnie nicht nach Belieben durch andere Gartenartikel bewirkt wer— den koͤnne, dieß verſteht ſich zu ſehr von ſelbſt. Adnotat. Im Fall des Verdachtes gegen ei— nen Intereſſenten (welchen Fall wir uns jedoch nicht als haͤufig denken wollen) wuͤrde bei den je— desmaligen Landesgerichten, wo derſelbe fein forum hat, rechtliche Mittel zu ergreifen geſtattet ſeyn, ſogar in Faͤllen bedeutender Schadenserſaͤze auch die Eides valation. Schlußbemerkung. Wer nur einen Funken von Einſicht in Pomologie und Blumiſterei hat, wird der thoͤrichten Beſorgniß nicht Raum geben, als würde durch Errichtung oben benannter Froſt— oder Winterſchaͤden-Verſicherungs-Geſellſchaft der Sorgloſigkeit und Fahrlaͤſſigkeit der Pomologen und Blumiſten, in Hinſicht der Winterbedekung und Luͤftung ihrer Pflanzen, ein guter Weg gezeigt. — Wer wird Pflanzen, die er hat und liebt, wohl gerne einbuͤßen, auch wenn ſie bezahlt oder erſezt werden? Ein Exemplar, welcher Art es auch iſt, welches in eigner Erde wurzelt und ſchon vegetirt, iſt 2, 10, ja oft hundert Mal fo viel werth, wenigſtens doch aber auf jeden Fall beſſer, als eines, welches erſt noch mit der Poſt anlangen ſoll. Sapienti sat. Die Andern aber haben immer noch ihre Skrupel. W. . ̃— M . — nf Tr — Der ganziäbrlide Prels if in ganz Deatſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche ri En Beh tie. VI. 1 N. 20. 14. Mai 1026. Inbalt: Beobachtungen uber kuͤnſtliche Vefruchtungen der Pfirſichbaums in Anwendung auf Pfirſichtreiberel. — — — ͤ — — Fortſezung neuer Mitgliedei. See Moblaeborn, Herr Dr. Philipp Geier, öffentl. ordentlicher Profeſſor an der ſtaatswirthſchaft⸗ lisen Facultat der koͤnigl. bayer. Univerfität zu Würzburg. — Paul Geießmayr, Dr. der Medizin, Fatferlich koͤnigl. Bezirks- Phyſikus zu Mitterſill in Ober- Pinzgau, und ordentliches Mitglied des Tlrolkſchen Natlonal⸗-Muſeums zu Innsbruck, zuͤitzbüchl in Tirol. — Auguſt Purgold, berzogl. ſachſiſ. altenburgiſcher Revler⸗Foͤrſter zu Froͤhlichenwlederkunft, im Herz zogthum Altenburg. — Joſeph Pohl, Kaufmann zu Troppau in Schleſien. — Joſeph Krauß, burger. Handelsmann, und der koͤnigl. freien Stadt Zeeben Poſt⸗Anſtalt-Beamter, zu Zeeben in Ober-Ungarn. — Gottlieb Friederich Seidel, Handelsgärtner in Dresden, — Franz Sfarpfl, Zahlmeifter der Wiener Neu: ſtaͤdter kalſerl. koͤngl. Milktalr-Akade mie, zu Wle⸗ ner Neuſtadt in Nleder⸗Oeſterreich. — Joſeph Heck, Kunftgärtner beim Herrn Grafen Georg Orshich von Szlavetich, Sr. k. k. Majeſtaͤt Kämmerer, der Vanderlal-Huſaren-Inſurrektion Obrtſtwachtmelſter, der loͤblich. Agramer Varas— diener, und Kreitzer-Geſpannſchaften Gerichts-Ta⸗ feln⸗Beiſizer zu Salavetich in Kroatien. 1 6.85 Nachrichten Fremdes Urtheil. Fortſezung.) Vei den, Herrn Fürſt zu Gebote ſtehenden gerin- en Mitteln, mußte derfelbe auf einen ſehr ſchnellen Um- lar des D denten. Dieß ſowohl, als der in einem welten Umkretſe von Frauen: dorf, in dem groͤßten Theil feines Vaterlandes, Bavern, die Obſtbaumzucht noch ganz vernachlaßigt wur⸗ Das Mittel, die Fruchtbarkeit der Erdbeerpflanzen zu befoͤrdern. — Anwelſung, Melonen aufzubewahr. ic, Bevbachzungen uͤber kuͤnſtliche Bekruch⸗ tungen des Pfirſichbaums in Auwen— dung auf Pfirſichtreiberei, mit Beziehungen auf die Verhelrathungen der Pflanzen. Indem ich hier meine Beobachtungen uͤber die kuͤnſtlichen Befruchtun gen des Pfirſichbaumes zur offentlichen Kenntniß bringe, beruͤkſich tige ich nicht allein den Nuzen, der daraus für die Pfirſichtrei— berei (wovon ich ſpaͤter reden werde) entſpringt, ſondern ich gedenke auch dabei fuͤr Sie, meine ſchoͤ— nen Damen, Die Verehrinnen der Flora, ganz ein neues Feld in dieſer Garten-Zeitung zu eroͤffnen, indem ich Ihr Intereſſe auf die ie ae der Blumen hinzuleiten fuche. Was in der Welt intereſſirt das ſchoͤne Ge— ſchlecht wohl mehr, als die Verheirathungen der Menſchen, insbeſondere Derer, die Sie Ihre Freunde nennen. Ja, es iſt, (wenn Sie guͤtigſt erlauben es zu ſagen) ſelbſt Ihr liebſter Conſervations-Ton! Sollten nun daher nicht auch die Verheira— thungen Ihrer lieben Pflanzen-Kinder, die Sie pflegen, ihr intereſſantes haben? O, gewiß! Nehmen Sie Sich nur einmal die Muͤhe, in die tiefſten Geheimniße der Natur, in die Verheirathungen der Pflanzen, einzudringen; und Sie werden es von hoͤchſtem Intereſſe finden. en —— — . — — — —— aus Frauendorf. de, und zwar ſo, daß oft Mellen welt keln veredelter Obſtbaum anzutreffen war, wle ich mich ſelbſt überzeugt babe, dennoch aber Obſtbaumzucht derjenige Zweig der Gartenkultur It, der die allgemeinfte Anwendung findet, und der am Schnellſten und Unmittelbarſten zur Ber: mehrung des Volkswohlſtandes und der Annehmlichkeit des Lebens beitraͤgt, mag Herrn Fürft veranlaßt ha⸗ den, dieſem Zweige der Gartenkunſt feine vorzügliche (20) 154 —— Hören Sie, was Bulliard.in feinem Dictio- naive de Botanique fagt: La plante, comme l’homme, nait, vit et meurt. A peine l’embryon est-il anime et sorti de la graine, qu'on voit cette jeune plante faire jouer touslesressorts deson organisation, chercher autour d’elle le lieu le plus propre à faire les frais de son existence. Elle s'aceroit en longueur, en largeur, se vétit, prend la di- rection qui lui est propre, devient adulte, tra- vaille, comme l’animal, à la reproduction de Die Blüte erſcheint am Pfirſchbaume gewbhns lich in den erſten Tagen des Frühlings, ehe noch der Baum Zeit gewinnt, ſeine Blaͤtter hervor treiben zu koͤnnen. Dieſe Bluͤte, die hier eine Zwitter⸗ Blüte genannt wird, weil in ihr weibliche und. männliche Geſchlechtstheile zugleich enthalten ſind, Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Gleich nach Erwerbung. des erſten Hofes machte er daher von den verfchlebenen: Obſtarten fo große Aus ſagten, als fie fein: damallges Beſizthum nur immer geſtattete, und fuhr damlt bie: jezt unausgeſezt fort. An dem in ſeine Dlenſte getre⸗ tenen Obergaͤrtner, Herrn Diecker, einem eifrigen kenntulßreichen Pomologen, machte er für dieſen Zweig der Gartenkunſt eine boͤchſt wichtige Acqulſitlon. Bei dem Betrieb feiner Baumſchulen find feine Bemuͤbun⸗ gen zugleich auch mit auf die Förderung: und Ausbll⸗ dung der Obſtbaumzucht gerichtet. Es war und iſt feine: son espece; devient mere, vieillit, et, comme tout ce qui est anime, deperit enfin et meurt. (Botan. Taſchenbuch von Leopold Trattinnid.) Bevor ich Ihnen nun meine Beobachtungen uͤber die kuͤnſtlichen Befruchtungen des Pfirſchbaums mit⸗ theile, gedenke ich Sie zuerſt mit der Bluͤte, welche die Befruchtungs-Werkzeuge enthaͤlt, und ihren botaniſchen Benennungen bekannt zu machen, damit die in der gewöhnlichen deutſchen Sprache fremde artigen botaniſchen Ausdruͤke keine Störung machen, wozu die beigefuͤgte Tafel die beſte Erläuterung ge: ben duͤrfte. was nicht immer der Fall iſt, entfaltet ſich in 5 Blumen⸗Blaͤtter. So nennt man die zarten, roſen⸗ roth gefaͤrbten Theile, die zuſammen mit dem untern grünen Theile (Kelch) die Blume (Bluͤte) ausmachen; für ſich allein aber die Blumenkrone (Carolle bei den Botanikern) genannt wird. Abſicht, alle bis jezt bekannten Obſtſorten in Frauen⸗ dorf zu vereinigen, ihren Werth daſelbſt zu prüfen und das Schlechtere durch das Beſſere und Beſte zu ver⸗ drängen. Zu dieſem Behuf wandte er ſich am den ſelt der Zeit verftorbenen Freiherrn von Truchſeß auf Ber⸗ tenburg, und erhlelt von dieſem fein ganzes Klrſchen⸗ Sortiment. Diecker relſte ſelbſt zu Dlel, und auch die- fer theilte willig alle feine Obſtſorten mit. Zu gleichem Zweke unternahm Decker Relſen in mehtere Gegende Deutſchlands, in welchen die Obſtkultur beſonders bluͤht, als z. B. nach Franken, dem Innviertel u. ſ. m. Auf 155 Siehe Figur a. Figur b. zeigt ein einzelnes Blu⸗ wenblatt, die ſich alle 5 los löſen, daher fie eine Sblättrige Blumenkrone genannt wird. Sobald die Blumenblätter von dem Kelche getrennt ſind, ſtehen di ö über den Kelch hervor; ſiehe iſt hier einblaͤttrig, d. h. er beſteht aus einem Koͤr⸗ per, aber fünftheilig, nemlich fein Rand hat fünf Einſchnitte, die Lappen bilden. N Staubgefaͤße nennt man die über den Kelch hervorragenden Theile, wovon Figur d. einen Staub— faden, oder auch Beuteltraͤger genannt, und Fi— gur e. einen Beutel ſelbſt bezeichnet. Gehen wir nun zur naͤhern Zergliederung dieſer Bluͤte uͤber, nimmt man ein feines Meſſer, ſchnei— det damit den Kelch der Laͤnge nach auf, ſo laͤßt ſich auch dieſer, zwar etwas ſchwer, von dem noch übrigen Theile los. Wir öffnen ihn ganz und finden auf der innern Seite deſſelben die Staub— Gefaͤße angeheftet. Siehe Figur k. Der zuruͤkgebliebene Theil Figur g. beſteht nun noch aus dem Frucht⸗Stiel, Figur h. aus dem Frucht— Knoten, Fig. i. aus dem Narben-Traͤger, Fig. k. aus der Narbe ſelbſt, welche bei Fig. 1. kopf⸗ formig dargeſtellt iſt. Jezt haben wir alle Theile der Bluͤte durch— gegangen, allein welches ſind nun die zur Befruch— tung weſentlich nothwendigen Theile? Die Ge— ſchlechts-Theile. Dieſe beſtehen aus den Staubbeuteln, als der maͤnnliche Geſchlechts-Theil, welcher den Befruchtungs-Staub enthaͤlt, und aus der Narbe oder dem weiblichen Geſchlechts-Theil, welcher den maͤnnlichen Staub empfaͤngt, einſaugt, und in den Fruchknoten fuͤhrt, wo die kuͤnftige Frucht gebildet wird. Die Blumenkrone iſt alſo nicht weſentlich noth—⸗ wendig, denn es gibt viele Pflanzen, die keine Blu⸗ menkrone baben. Der Kelch iſt auch nicht zur Bildung der Frucht nothwendig, und eine Menge Pflanzen haben keinen Kelch. Der Staubfaden oder Beuteltraͤger iſt eben— falls unweſentlich, denn die Beutel konnten auch auf dem Bluͤtenboden aufſizen. Der Narbentraͤger iſt ebenfalls nicht nothwen— dig, denn viele Narben ſizen auf, wie bei der Erd— beere. Am Wenigſten aber ſind die vielen Maͤn— ner zur Befruchtung eines einzigen Weibes, (wie es beim Pfirſichbaume der Fall iſt) weſentlich, wie wir ſehen, indem hier eine Menge von Weibern, aber nur ein einziger Mann vorhanden iſt *). Dieß iſt alſo ganz der umgekehrte Fall von den Anhaͤngern des Korans, wo gewoͤhnlich die Maͤn— ner viele Weiber haben; die Weiber aber ſich mit einem einzigen Mann begnuͤgen muͤſſen. Warum nun die Natur hier beim Pfirſichbaume ſo verſchwenderiſch mit den Maͤnnern umgegangen iſt, koͤnnen wir nicht entziffern, es iſt nun einmal Alles ungleich ausgetheilt in der Welt; wie viele Weibchen verwelken dagegen unter den Blumen, die auch nicht einen einzigen Mann bekommen! — Ich naͤhere mich nun dem Gegenſtand, welcher die Veranlaſſung meiner Beobachtungen war. Nemlich: auch dieſes Eine Weibchen, umge— ben von fo vielen oft kraͤftigen, und zur Befruch— tung fähigen Männern wird nicht immer befruch⸗ tet. Denn die Pflanzen haben keine willkuͤhrliche Bewegung, wie die Thiere. Zwar hat die Natur dafuͤr geſorgt, daß dieſe Bewegung hervorgebracht wird. Denn man weiß, daß die meiſten Befruch⸗ ) Im Allgemeinen nennt man den Staub-Beutel und Trager die Männer, die Narben die Weiber. Welſe wurden eine Menge Obſtſorten in Frauen⸗ vereinigt, unter welchen mehrere neue oder noch wenig gekannte find. Ein bedeutendes Stük Land wur⸗ de zur Bepflanzung mit Mutterſtaͤmmen verwendet und von den beſſern Sorten viele Tauſende von Wildlingen veredelt. Von den unbekannten und zwelfelhaften Sor⸗ ten ſoll aber die Vermehrung erſt nach geſchehener Pruͤ— fung ſtatt finden, und zwar nur von ſolchen, die ſich leſem Augenbllk ſteben bereits viele Tauſend ver: f „Stämme im uͤppigſten Wuchſe bereit, die Zahl 8 en anten elne Weife der Verbreitung würdig zeigen. 5 900 ſaͤmmtlicher Wildlinge ſteigt aber welt über hundert Tauſend. Der Vorrath der erſteren würde noch weit bedeutender ſeyn, wenn nicht alle abgebbaren Stämme hätten verfendet werden muͤſſen, indem der Begehr fo groß iſt, daß er noch in keinem Jahre hat ganz befrle— digt werden können. Der Abſaz iſt beſonders ſtark in Bayern ſelbſt, und nach Polen, Ungarn, Deftreich und Italien; durch die benachbarte Donau wird die Ver⸗ fendung ſehr erleichtert. Der ganze Betrieb der Baum⸗ Schule iſt kunſtgerecht, und es findet dabei die größte Ordnung ſtatt, ſo daß man ſicher 400 Hine, 20 * 156 tungen der Pflanzen durch die Luft, theils auch durch Inſekten geſchehen. Hier beim Pfirſichbaume kann das die Luft allein bewirken; allein wie denn da, wo keine Luft Zutritt hat, wie bei Pfirſichbaͤumen in Treibkiſten; wenn eben in der Bluͤtezeit ſchlech— tes Wetter eintritt, ſo daß die Fenſter nicht ge— offnet werden koͤnnen? Hier eben habe ich beob— achtet, daß von den Vielen, welche da berufen, oft Wenig auserwaͤhlt ſind. Ich habe viele Bluͤ— ten, die von ihrer Entwiklung angefangen ruhig ſtehen geblieben ſind, beobachtet, und gefunden, mittelſt Vergroͤßerungsglas, daß ihre Narbe beim Hinwelken ſo unſchuldig, ſo rein, als beim Erſchei— nen geblieben iſt, troz der vielen Maͤnner, von denen ſie aber unberuͤhrt geblieben iſt. Die unbefruchteten Blüten fallen gleich nach, dem Hinwelken der Blumenkrone ſammt Frucht— Knoten, Narbe und Fruchtſtiel ab, waͤhrend bei den befruchteten Bluͤten der Fruchtknoten anſchwillt, und nach Verlauf von 8—40 Tagen die zuruͤkge— bliebene Fülle der Blüte herabſtoͤßt, Fig. n. Wie geſagt, es geſchieht in dieſem erwaͤhnten Fall haͤufig, daß alle Bluͤten unbefruchtet herab— fallen. Ich habe daher Verſuche angeſtellt, ob dieſe Bluͤten durch eine kuͤnſtliche Befruchtung erhal— ten werden koͤnnen, und die Erfahrung hat dieß voll— kommen beſtaͤtigt. Ich bin dabei auf folgende Weiſe verfahren: Bei dem erſten Verſuch bin ich aͤußerſt delicat damit umgegangen, weil, wie ich glaubte, durch Berührung die Narbe, welche hier kopffoͤrmig und von ſehr zarter Art iſt, leicht beſchaͤdigt werden, und die Arbeit verdorben werden koͤnnte. Ich ſchnitt nemlich einige Beuteltraͤger von Pfiirfichbläten ab, und betupfte mit dem mehlich— ten, Staub enthaltenden Beutel die Narben der an— Das zu erhalten, was man verlangt, was lekder nicht bei allen Baumſchulen der Fall iſt. Außer den Obſtbaumſchulen iſt auch eine Baum: Schule in⸗ und ausländſſcher Ziergehoͤlze begründet, aber freilich noch nicht zu der Ausdehnung, wie jene gediehen, indem der Erwerb von Samen ſolcher Gehöize für ei⸗ nen Prloatmann in der Mitte von Deutſchland mit mancerlet Schwiertsfeiten verknüpft lſt. Dleſelbe be— iwräuft ſich daher bis jezt bei den ſeltenen Arten haapt⸗ ſaͤchlich nur auf die Kultur von Mutterſtammen, doch iſt von den gewöhnlihern Arten auch bereits eiue nicht dern Bluͤten. Nachdem mir aber dieſe Arbeit bei vielen Bluͤten, die alle Tage nach einander auf— bluͤhten, zu langweilig wurde, da ich ohnehin je— desmal wieder mit dem Vergroͤßerungsglas ver— ſuchen mußte, welche Bluͤten ich ſchon befruchtet hatte oder nicht, ſo nahm ich einen feinen Maler— Pinſel, und beruͤhrte damit die Staubbeutel, wos bei an dem Pinſel bald ſo viel Staub haͤngen blieb, daß ich nun mit dieſem allein die neu aufgebluͤh— ten Bluͤten befruchtete. In einigen Tagen darauf ſah ich ſchon den guten Erfolg davon, denn die einen wie die andern Fruchtknoten der befruchteten Bluͤten fingen an zu ſchwellen, und nach Verlauf von 10 Tagen ſtieß die junge Frucht ſchon die alte Huͤlle herab, Figur o. Hoͤchſt erfreut uͤber den gluͤklichen Erfolg die— ſer Operation ging ich bei einer zweiten Parthie, die ſpaͤter zur Bluͤte kam, und wo die Baͤume noch weit mehr Bluͤten, als die erſteren hatten, mit weit weniger Vorſicht zu Werke. Die ungeheure Menge von Bluͤten auch ſelbſt war ſchon Urſache, daß ich dießmal mit weniger Schonung zu Werke ging. 5 Ich nahm nun abermals meinen Pinfel, rieb die geoͤffneten Staubbeutel nebſt der Narbe ziem— lich unſanft durch einander, unterſuchte nachher mit— telſt des Vergroͤßerungsglaſes die Narben, und fand, daß alle gut befruchtet waren. Die Folge davon war, daß auch nicht eine einzige Bluͤte, einige unvollkommene ausgenommen, abgefallen iſt. Dieß führte mich gleich zu weitern Unterſu— chungen. Nemlich: es entſteht nun hieraus die Frage: Ob die Narbe, die manchesmal ſchon etwas fruͤher erſcheint, als die Staubbeutel, ſchon bei unbedeutende Menge zur Abgabe vorratbig, und die Arten und Abarten ſind faſt alle richtig beſtimmt. In we⸗ nigen Jahren wird aber auch der Vorrath von ſeltene⸗ ren Arten bedeutend ſeyn, da dle Vermehrung nun leicht geſchehen kann, auch von manchen berelts Ausſaaten ge⸗ macht ſind. i . Von dem nach meiner Ueberzeugung l rlchtigen Ge⸗ ſichtspunkt ausgehend, daß der Weinbau lu Bayern, beionders längs dem gebirgigen linfen Ufer der Donau, wo er bis jezt nur auf elner kleinen Etrefe in der Gegend von Regensburg beschränkt iſt, viel ausgedehnzer 15 257 Entwiklung der Blüte befruchtungsfähig iſt oder nicht? f + Meine Beobachtungen hierüber haben gezeigt, daß die Narbe im Augenblike, als ſich die Bluͤte entwikelt, auch ſchon geeignet iſt, Staub aufzu— nehmen. Ich ha eben ſich zeugende Narbe mir Staub von einer andern Blüte gluͤklich befruch— tet, ehe noch die Beutel recht hervor kamen, und fie abgeſchnitten, ohne fie noch entwikelt waren. Die Staubgefaͤße oder vielmehr die Staubbeu— tel aber ſind mit einer duͤnnen rothen Haut uͤber— zogen, die erſt einige Zeit nach der Entwiklung der Blüte zerplazt, ſich zuruͤkrollt, und fo die innere Seite des Beutels zur Außenſeite macht, die nun mit Staub bedekt iſt. Eine Electricitaͤt des Beutels habe ich beim Zerplazen, wie z. B. bei der Neſſel, nicht wahrge— nommen. Im Augenblik, als der Beutel zerplazt iſt, halte ich den Staub auch fuͤr reif und befruchtungs— faͤhig. Wenigſtens habe ich die Befruchtungen gleich nachher vorgenommen. Jedoch halte ich ihn auch einige Tage nach Oeffnung der Bluͤte fuͤr gut. Daß die Befruchtung an einem ſonnigen Tage mit weit mehr Gewißheit erfolgt, unterliegt wohl keinem Zweifel, denn an einem regneriſchen und truͤben Tage habe ich gefunden, daß ſich der Staub ſehr ungern an den Pinſel angehängt hat. Die Narbe halte ich fuͤr laͤngere Zeit befruch— tungsfaͤhig, wenigſtens ſo lange man die klebrige Subſtanz, welche den darauf fallenden Staub feſt haͤlt, darauf bemerkt. Vor der Befruchtung hat die Narbe eine gruͤ— ne, nach der Befruchtung aber eine gelbe Farbe. Auch der Narben- Träger (Griffel) hat früher ein gelbes Anſehen, nimmt aber nach der Befruchtung betrieben werden, und eine reiche Erwerbsquelle dar— bleten, auch das dadurch erzeugte Produkt bei zwei: maͤßlger Behandlung noch viel mehr veredelt werden konnte, hat Herr Fürft dieſem Zweige der land⸗ wirthſchaftlichen Gärtnerei. beſondere Aufmerkſamkelt gewidmet, und ſich mit vielem Aufwand von Muͤhe und Koſten eine ſehr bedeutende Anzahl von Weinforten, zum Theil aus ſehr entfernten Gegenden, verſchafft, Brauchbarkeit zu dieſem Zwek erforſcht werden ſoll. Herr Diecker widmete, auf feinen Reiſen am Main unten an der Baſis eine gruͤne Farbe an, was auch am Fruchtknoten bemerkt wird, woran man das Gelingen der Befruchtung ſchon für gewiß anneh— men kann. Die vor der Befruchtung gruͤnliche Farbe der Narbe iſt nach der kuͤnſtliche Befruchtung auf keine Weiſe mehr herzuſtellen. Ich habe verſucht, mit einem feinen Stuͤk weißer Leinwand den Staub abzu— wiſchen; allein dieß war ſowohl auf troknem, als“ auf naßem Wege vergebliche Mühe. Es ſcheint, als ob die natürliche Befruchtung mehr gegen die lezte Zeit, als beim Erſcheinen oder Entwiklung der Bluͤte, vor ſich geht, wo die Narbe auch mehr Fluͤßigkeit (wenn man ſie zerquetſcht) hat, als fruͤher; der Staub ſich auch leichter an— haͤngt. Das Abſchneiden der Narbe ſammt Narben— Traͤger hat einige Tage nach der Befruchtung kei— nen Einfluß mehr auf das Fortwachſen der jungen Frucht. Daß der Staub einer Bluͤte von einem Pfir— ſichbaume einer verſchiedenen Sorte auch von einer fremden, oder Narbe eines zweiten Baums, aufge— nommen wird, habe ich in Erfahrung gebracht. Wie ſich aber die Frucht bilden wird, weiß ich noch nicht — vielleicht Baſtard; gedenke es aber in einem ſpaͤtern Aufſaze über meine Beobachtungen nachzutragen. Nun noch Etwas uͤber das ſyſtematiſche Ver— haͤltuiß dieſes Baums. Obgleich ich mir vorgenom- men hatte, ſo wenig als moͤglich in das theoretiſch Wiſſenſchaftliche hineinzugehen, ſondern bei dem Praktiſchen zu bleiben, ſo kann ich doch nicht un— terlaſſen, ein paar Worte hieruͤber zu ſagen, da wir ſchon einmal die Blüte dieſes Baums botaniſch zer— gliedert haben. und Rhein, feine Auſmerkſamkelt auch der Behandlung des Weiuſtoks in dieſen Gegenden. Thells in Berükſichtigung des großen Kapital-Aufwan⸗ des zur Erbauung von Gewaͤchshaͤuſern, theils well Herr Fürst beſonders das Nuͤzliche, den Wohlſtand des Landmannes und der niedern Klaſſen uberhaupt Be— fördernde im Auge hatte, und feine Anſtalt vorzüglich, ja urſprünglich einzig auf das Bedürfulß feines Vater⸗ landes gründete, ſezte er bis jezt die Kultur der nicht Freien aus dauernden ſogenannten Gewächs haus— Pflanzen zurüf, welche mlt mehr Koften verbunden, ſich 158 — — Von Adam und Eva anfangen? Nein, das werde ich nicht. 6 Ich bemerke alſo blos, daß dieſer Baum na dem großen Linus kin feiner ſyſtematiſchen Auf: ſtellung der Pflanzen in die 12te Klaſſe gehoͤre. Und aus dieſem Grunde: weil Linns ſeine 12te Klaſſe auf die Anheftung der Staubfaͤden oder Beuteltraͤger am Kelche (ſiehe Figur m.) gruͤndete. Wir wollen es hier nicht beſprechen, warum er es gethan hat, obgleich ich es Ihnen ſagen wollte, wenn ich nicht zu weitlaͤufig, und folglich fuͤr Die, fuͤr welche ich es ſage, ohne Vorkenntniße der Bo— tanik zu unverſtaͤndlich werden muͤßte. Laſſen wir es daher dabei bewenden, daß er, der große Mann, ſeine Klaſſe darauf gegruͤndet hat. Folglich ge— hören nach Linns auch alle Pflanzen der Welt, deren Staubfaͤden am Kelche angeheftet ſind, in ſeine 12ten Klaſſe. Er nannte alle diejenigen deßhalb auch kelchſtaͤndige Pflanzen, welche Be— nennung hierauf Bezug hat. Jedoch ſind hierunter nur diejenigen Pflanzen verſtanden, deren Staubfaͤden die Zahl 20 übers ſteigt. Deßhalb von ihm auch die Pflanzen dieſer Klaſſe „kelchſtaͤndige und vielmaͤnnige“ Pflanzen genannt werden, da es auch vielmaͤnnige bluͤtenbodenſtaͤndige gibt. Die Ordnung gruͤndet ſich bei dieſer Klaſſe auf die weibliche Narbe, deren der Pfirſichbaum nur Eine hat, alſo ein weibig. Folglich die erſte Ordnung, da ein Weib die erſte Ordnung bezeichnet. Bisweilen findet man auch zwei Weiber (Grif— fel) ), aber dieß iſt nur eine Monftrofirar, und es erzeigen ſich hierdurch die fogenaunten Zwillinge oder Doppel- Pfirſiche. ) Diefes Ausdruks bedient man ſich, wenn mau vom Narbenträger zugleich ſpricht. Nun, meine verehrteſten Blumen⸗Freundin⸗ nen, wiſſen Sie, warum dieſer Baum, botaniſch Amygdalus persiea genannt, in botaniſchen Buͤ⸗ chern und Catalogen unter der 12, Klaſſe 2. Ord⸗ nung aufgezeichnet iſt. In der meichelhaften Hoff— nung, daß dieſer Aufſaz men, meine ſchoͤnen Damen, nicht ohne Intereſſe war, und Sie Sich auch mit den Ehen noch anderer Ihrer Lieblings-Fruͤchte und Blumen, die Sie pflegen, bekannt zu machen wuͤnſchen, bin ich nicht abgeneigt, den Sommer hindurch die vorzuͤglichſten Blumen Ihres Gartens, als: Roſen, Nelken, Aurikeln u. ſ. w. mit Ihnen botaniſch zu zergliedern und zu beſprechen. Sie werden vielleicht, wie ich mir ſchmeicheln darf, zu glauben, am Ende des Sommers ohne Muͤhe Geſchmak an einer Wiſſenſchaft gefunden haben, der Sie bis jezt nicht die gehörige Würdigung er: theilten, weil die botanifchen Werke fie in einem fuͤr Dilettanten zu gelehrten und troknen Stiel ab— handeln, und deßhalb in die Verſuchung geriethen, daß nur Gelehrte, der lateiniſchen Sprache Kundige, daran Theil nehmen koͤnnten. O nein, meine fies ben! Flora ſchuͤttet ihr Fuͤllhorn uͤber die Fluren und Wieſen, und wir Alle, Alle, koͤnnen Theil daran nehmen! Wir Alle koͤnnen uns, wenn wir nur wollen, mit den Weſen bekannt machen, die mit uns die Erde bewohnen, und iſt dieß nicht von hoͤchſtem Intereſſe? Selbſt das kleinſte und unbedeutendſte Bluͤmchen am Wege iſt ein Geſchoͤpf Gottes, und ſpricht den, für Natur-Schoͤnheiten gefuͤhlvollen Menſchen auf eine wunderbare Weiſe an. Daher kommt auch die Blumen-Sprache *). ) Gedlchte über wildwachſende Pflanzen. Skehe vefts reichiſchen Blumenkranz von Leopold Trattinnick. im ſuͤdllchen Deutſchland, wo überhaupt, Im Verglelch mit Norddeutſchland, der Gartenbau im Allgemeinen noch ſehr welt zurück iſt, bis jezt nur noch einer ſehr geringen Thellnahme erfreut. Er ſchloß ganz richtig, daß man mit dem Nuͤzlichen beginnen und allmählig zum Schönen übergeben, folglich mit den dle tel zur Beförderung des Wohlſtandes vermehrenden Zwek⸗ gen der Gartenkunſt den Anfang machen, und durch leicht zu erziehende, im Freien gedeihende Zſerpflanzen dle Mebe zur Blumengärtuerei weken muͤſſe, ehe man jener koſlſpieligen Kultur Eingang verſchaffen koͤnnte. Deßhalb bemuͤhete er ſich, eine moͤglichſt vollſtändige Sammlung Gemüfearten und anderer für die Haus: Wirthſchaft nöthiger und nuͤzlicer Gewähfe zuſammen zu bringen, und dleſe durch Samen allgemeiner zu ver⸗ brelten, welches ihm auch ſchon dis zu einem gewlſſen Grade gelungen kſt. Zugleich ließ er es ſich beſonders angelegen ſeyn, die zahlreichen, im Freien zu kultlol⸗ renden Blumenſorten, und die bereits länger bekann⸗ ten, zum Theil beſonders beliebten Arten, als 3. B. Roſen, Nelken, Aurlkelu, Primeln, Levkopen, Lak, Mal ven, ic. in größter Mannigfaltigkeit und Schönhelt zu 159 — Aber, was dann erſt ſagen, wenn des Schikſals harte Schlaͤge uns treffen, oder wenn betrogene Liebe, getaͤuſchte Freundſchaft unſer Herz belaſtet? O! gehen Sie hinaus in die freie, ſchoͤne Natur; Ihre Blike werden ſich in den bunten Gefilden ver: irren, frei wird das Herz wieder athmen, und ſeine fruͤhere Heiterkeit, ſeine frohe Stimmung auf ewig wiedergenießen lernen! Friedrich Blumenberg. Die Redaktlon kann dle Aeuſſerung ihrer Freude über das unterbrochene lange Stillſchweigen des Herrn Verfaſſers nicht unterlaſſen, und erwartet fehnlicit die rag nach der oben ausgeſprochenen herrlichen ee! — Das Mittel, die Fruchtbarkeit der Erd- beerpflanzen zu befoͤrdern. Es iſt häufig der Fall, daß die Erdbeerpflanzen viele ſchoͤne Blüten haben, daher große Fruchtbar— keit verſprechen, aber dann doch wenig oder keine Fruͤchte geben. Gewoͤhnlich iſt dieſes eine Folge davon, wenn die Pflanzen in fetter Erde, oder zu dicht beiſammen ſtehen, ſchon ſeit mehreren Jah— ren nicht verſezt wurden, und ihnen die Auslaͤufer geſtattet werden. Die Natur gab jenen Pflanzen zwei Mittel der Vermehrung, nemlich durch den Samen und durch die Auslaͤufer, und da ſie blos auf die Fortpflanzung der Gattung ſich bes ſchraͤnket, fo erzeugt fie weniger und ſchlechtere Fruͤchte mit Samen, wenn ohnedieß die Vermeh— rung leicht durch Auslaͤufer vollzogen werden kann, daher mit deren Entfernung die Fruchtbarkeit bes fördert wird. Ferner, wenn dieſes Mittel fruchts los waͤre, ſo muß auch folgendes noch zugleich angewendet werden: Nemlich, die Erdbeerpflan⸗ zen werden gleich nach der Zeitigung ihrer weni— erhalten, und ſcheute weder Mühe noch Koſten, um bier ſen et zu erreichen, welches ihm auch um ſo mehr geglüft iſt, als er ſich an jene Männer wandte, welche als bie klichſten Kultlvateurs diefer Blumenarten allgemein bekaant und berühmt find. Alle Zwlebelge⸗ wächſe aber wurden unmittelbar aus Holland bezogen. Ich ſah eln eigenes dazu bereitetes Feld mit Tulpen, deren Flor, fo wle der der Lepkoyen, prachtvoll gewe⸗ few ſeyn fol. Ein anderes Stük Feld wurde eben zur —— und auf einem dritten ſah ich 11,000 Stüf gefüllte Nelken. Das Roſenſortiment: > zähle ſchon über. 400 Sorten. Einjährige Zierpflan⸗ gen Frucht im Juni, oder, wenn fie Feine haͤt— ten, fruͤher, unten bei der Erde und Wurzel mit der Sichel abgeſchnitten, welches Abſchneiden der neuen Triebe und Blaͤtter bis zum Eintritt des Winters noch ein oder zweimal wiederholet wird. Durch dieſes Hiuderniß der natuͤrlichen Entwik— lung wird die Kraft der Wurzeln vermehrt, die— ſelben werden ſtaͤrker und dringen tiefer jn die Erde ein. Die Ruhe und Nahrung waͤhrend des Win— ters befdrdern nun auch vorzüglich die verſtaͤrkte kuͤnftige Vegetationskraft und Fruchtbarkeit, daher die Fruͤchte im folgenden Jahre ſehr viel zahl- reicher, großer, ſchoͤner und geſchmakvoller find. Nach der Zeitigung derſelben wird alle Jahre je— nes Abſchneiden wiederholt, womit zugleich allg, Triebe der Ausläufer und dieſelben auch abge— ſchnitten werden muͤſſen. Nach einigen Jahren, bei jener Behandlung, iſt es oft der Fall, daß dann die Bildung der Auslaͤufer gaͤnzlich ausbleibt, und die ganze Kraft auf die Frucht und den Sa— men zur Fortpflanzung allein beſchraͤnkt iſt. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Anweiſung, Melonen bis in den December und Jaͤner aufzubewahren. Späte Melonen, die noch nicht zur völligen Reife gelangt ſind, bricht man ab, wiſcht fie mit reiner Leine wand leicht ab, und bringt ſie auf einen oder zwei Tage an einen troknen Ort. Dann ſchuͤttet man etwas geſiebte Aſche in ein Faß, legt dann die Melo— nen ſchichtweiſe hinein, ſo, daß jede rings herum mit Aſche umgeben iſt, und bewahrt das Faß an einem froſtfreien Orte auf. Beim Herausnehmen findet man ſie in vollkommen gutem Zuſtande. zen werden beſonders des Samens halber angebaut. Im lezten Sommer hat Herr Für ſt auch ein klel⸗ nes Conſervlerhaus für Hauspflanzen erbaut, das jedoch nicht alle bis jezt ſchon in Frauendorf vorhandenen aufe nehmen kann, die beſonders in pelargonſen und immer⸗ bluͤhenden Roſen befteyen: Doch iſt auch ſchon elne gute Zahl Neuholländer und Cappflanzen vorhanden, jedoch nur in einzelnen Exemplaren oder noch ln gerknger Ver: mehrung; fur leztere wird aber ein für dieſen Zweig angeſtellter Gaͤrtner⸗Gehllfe aus der trefflichen Schule des Herrn Hofgärtner Heller in Würzburg, künftig Sorge tragen. (Schluß folgt.) se Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Ueber den Schuz der Sing vogel.) Man hat mit Vergnügen wieder Etwas in Nro. 28 dieſer Gartenzeitung vom 28 März d. Is über den Schuz der Vögel von Herrn Pfarrer Hofinger geieſen. Ich will nichts mehr erwähnen von dem Nachthetle, welcher durch das Wegfangen und Zerſtoͤren der Neſter, beſon— ders in waldarmen Gegenden, für den Gartenbau ent— ſtehet, ſondern nur bemerken, deß es immer eine ſehr vernachläßigte Erziehung verrathe, auf fo nuͤzliche Ge— ſchoͤpfe Jagd zu machen. Diefer Zweig der Naturge— ſchichte follte mehr beruͤkſichtiget werden, und beim Un: terticte der Pflichten überhaupt, ſollten auch die Pflich⸗ ten gegen die Thiere den Kindern recht ans Herz ger legt werden. Sollte man es nicht durch den Unterricht aus der Natur dahin zu bringen wiſſen, wie auch durch eingreifende Belfpiele, Kinder von Handlungen abzu— bringen, deren Grund doch wohl nur in einem jugend— lichen Leichtſinne zu liegen ſchelnet? Man ſezet Strafen geringe Vergehen, aber dos Wegfangen und Toͤdten der Vogel wird frillichweigend uͤbergangen. Hiedurch wird auf eine unmerkſame Weiſe der Trieb zum Zer— ſtoͤren in das jugendliche Herz gebracht, und ich kenne, wie Herr Hofinger, Leute, die in der Jugend als Thier— Quaͤler bekannt waren, auch in ihrem bürgerlichen Le— ben roh gegen Thiere und ihre Mitmenſchen find. El: tern ſollten natürlicher Weiſe mit einem guten Beifpiele vorangehen, aber gebildete Lehrer konnten unter Zu⸗ ziehung der Polkzelbehoͤrden am Melſten wirken. Ich wohne auf dem Felde, bin weder von guten noch boͤſen Menſchen umgeben, und doch iſt mein einſamer Auf— enthalt belebt, die Vögel find es, wenn auch wenige, die mir in der rauhen Jahreszeit Vergnügen machen. Hier fallt mir die Erzählung eines Reiſenden ein von dem Berge Manſerat in Catalonien. Eine Elufiedelet wurde nur von einem einzigen Menſchen bewohnet; in dleſer ſchauerlich einſamen Gegend hoͤrt man keine menſchliche Stimme, aber fie wird durch die Tone der Voͤgel belebt, welche in größter Freundſchaft mit ihrem Beſtzer leben, und fo zahm find, daß fie ſich auf die Stimme ihres Wohlthaͤters verſammeln. Auf die Be⸗ merkung dleſes Relſenden, daß der Einſiedler keln Fleiſch genſeße, und es hier keine Kuaben gäbe, die die junge Brut ausnahmen, und keine Jager, die die Alten todt- ſchoͤßen, gab er zur Antwort: behuͤte Gott, daß eines von Ihnen falle, außer durch die Hand Gottes, die ihnen das Leben gab! Dieſes geſchah im Jahre 1773. Um wle viel welter find wir in der Kultur vorgeruͤkt! — Sollten wir nicht unfern Kindern ähnliche Belſpiele er— zahlen? Welcher Contraſt im folgenden: Vor 5 Jah: reu wetteiferten die hieſigen Jungen, ſich Raubvoͤgel zu verſchaffen; um fie zu füttern wurde keines Vogels und Neſtes geſchont; mit Vergnuͤgen faben fie, wie dleſe Raubthlere die Jungen zerflelſchten. Da ich dleſem Un: fuge nicht länger mehr zuſehen konnte, fo machte id bierüber elue amtliche Anzeige. Gemeinſchaftliche Be⸗ muͤhuugen werden doch einmal zum Zwek fuͤhren. M. Dr. 7 In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und poſtämter an. (Zwel Antworten auf die Frage über die Frucht der Camellia japonica.) I. Auf die, in der allgemeinen deutſchen Gartenzei— tung 1827, S. 400, in Vetreff der Frucht der Camellia ja- ponica carnea flore plenv, aufgeſtellte Frage, habe ich die Ehre zur Kenntulß zu bringen, daß ich ebenfalls, fo= wohl von der Camellia japonica rosea, als karnea flore pleno, nach der Blüte im verfloſſenen Frübiahre zwei ahnlich beſchriebene Früchte erhalten, und ſelde fort- während unter gehöriger Pflege auf dem Stamme ge⸗ laſſen habe, bis endlich eine dieſer Fruͤchte, nemlſch jene der Camellia rosea fl. pl. im Monat Sept. 1822 zerſprungen, und bei genauer Unter tuchung einen dun- telbraunen, großen, harten Samenkern geliefert hat, welchen ich in Hinſicht der wahrgenommenen Hirte und der hiedurd vermutheten Ausgerelfthelt zu Anfang des Monats Jaͤner dieſes Jahrs weder ta eine, dleſer ſehr edlen Pflanze angemeſſene Erde, (beſtehend aus „ tel feiner gefiebter Heldeerde uud „tel feinem Flußſand) ge: ſezt, und derselben zur Vegetation anvertraut habe, wo ich gegenwärtig ſchon das Vergnügen genieße, dieſes Samenkorn in der üppigften Aufkeimung zu ſehen. Was dle andere Frucht der Camellia carnea fl. pl. anbelangt, fo maßte dleſe wihrend dem Anhero⸗Traas⸗ port beſchaͤdiget worden ſeyn, und iſt noch vor der er= langten Reife abgefalen, nur maß ich dle Bemerkung hier noch beifügen, daß, als ich dieſe abgefallene Frucht, dennoch mit Voricht, gethellt habe, hierin zwei ver: dorrte Samenkörner eathalten waren. Wels. II. Die Frucht der Camellia japonica, wovon neu⸗ lich in Ihrem Blatte die Rede war, iſt nichts als Sa⸗ men, und ganz ähnlich dem der Thea's- Arten, dle jezt auch Camellia heißen. Die aufgeblacene Kapfel ent⸗ hätt, in der Regel, 2 Kerne in der Groͤße einer Hafel- Nuß; elner pflegr taub zu ſeyn, die andere geht auf; bier iſt das nichts Seltenes, und es befinden ſich im botaniſchen Garten zu Berlin huͤbſche Pflanzen aus ſelbſtgewonnenem Samen. 1 Frankfurt an der Oder. J. E. Hartl. M. Lin a u. (Oleander leicht zu vermehren.) Man fteft abgefhnittene Zweige in Arznel⸗Gläſer mit wei- chem Waffer, wo fie leicht Wurzel faſſen, befeſtiget ſie oben mit etwas Papler ſo, daß ungefähr 2 Zoll des Zweiges in's Waſſer kommen. Haben ſie gewurzelt, pflanzt man fie in Töpfe; fie blühen aber auch in die⸗ fen Gläfern, wenn man ſie ſtehen läßt, und li Waſſer zugibt. Wehlen. 10 Sch m det. Det ganziährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 4 ke. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche N 7 Garten Zeig. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 21. 21. Mai 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Entwurf zu einer Gartenunterhaltung für große und kleine Kinder. — Meine Art und Weile, alle Roſengattungen ſehr ſchnell zu vermehren. — Das beſte Mittel wider dle Raupen an den Obſtbäumen. — Ein Kaffee — freilich kein indiſcher, doch beſſer 1e. — Erprobt. Mittel gegen den Fraß der Malkafer ic. — Einige Worte uͤber das Wachsthum u. die Nuzbarkeit des rothen Hollunders. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwürden, Herr Matthäus Gerhardinger, der heil. Gottesgelahrthelt Doctor, koͤnkglich und biſchöfl. paßaulſcher geiftliher Rath und Domprobſt, dann Ritter des k. b. Ludwigs - Ordens, in Paßau. — Kaſpar Sturmb, Pfarrer zu Ramſau im k. b. Landgerlchte Berchtesgaden. Selne Wohlgeborn, Herr Karl Back, großherzoglich ſaͤchſiſcher Advokat und Notar zu Elfenberg im Als tenburglſchen. — Johann Chrliſtlan Ludwig Reinecke, Kaufmann zu Braunſchwelg. — Georg Noack, großherzoglich heſſiſcher Hofgaͤrt⸗ ner zu Beſſungen bei Darmſtadt. — Adalbert Kablik, Apotheker in der Bergſtadt Ho— henelbe, Bidſchower Krelſes in Böhmen, — Joſeph Muͤhlbauer, Lehrer in Rettenbach, Patrimonlalgerichts Falkenſtein Krelſe Bayerns. im Unterdonau⸗ Entwurf zu einer Gartenunterhaltung fuͤr große und kleine Kinder. Flora und Pomona, morallſche Schilderung des Pflanzeugefuͤhls in kindlichen Schrlftgeſpraͤchen. Scene im Gartenhain der Veſtalinnen. In der Mitte eln Altar, der Schöpfung gewelht, trlllaſchartig mit Toͤpfen wohlrkechender Blumen und Früchte ges ziert. Rechts und links am Tiſchchen ſtehen die vorſtellenden Goͤttlunen Flora und Pomona, mit Kraͤnzen und Früsten geziert, als Veſtalinnen leicht verſchleilert. Neben felben empfangen von ihnen ihre Tempel-Dienerkunen wechſelſeltlg unter zere— montellen Bewegungen Befehl, die ſchriftllchen Pflan» zengeſpraͤche — deren angeeignete Kindernamen die Veſtalinnen ſelbſt ausſprachen — deklamatoriſch vors zutragen. — Ein Geſang verherrlichet das Ende. Der Vorhang am Altar wird nun aufgezogen und den Zuhörern der Vortrag geäußert. — Wir Pflanzenkinderchen theilen unſere Em— pfindungen vom Altar, ohne Laut oder Toͤne zu— geben, dem edlen Menſchengeſchlecht nur deklato— riſch mit, wodurch Sie uns auch leſend verſtehen; denn auch wir leben in der allgemeine Naturumge— bung, und beſeligen Alles mit unſerer Liebes darge— bung und zugethaner Neigung ꝛc. Anfang des Geſprächs. Flora, (auf ihre Kinder freudig zelgend.) Es lebt ſich auf Erden fo ſuͤß — Nachrichten aus Frauendorf. Fremdes Urthell. Sch lun ß.) 0 A Bis jezt wohnt Herr Fürft mit feiner Famtite und feinem ſaͤmmtlichen Perſonale noch in den Häufern der früheren Beſizer Frauendorſs, von welchen er jedoch dasjenige, welhes er mit feiner Familie bewohnt, be> deutend vergrößert hat; er war aber eben mit Entwer- fang zwekmäßtger Riſſe zu Wohn und Wirthſchafts⸗ Gebaͤuden, und Glashäufern zur Kultur von Haus⸗ Pflanzen beſchaͤftigt, bei deren Ausfuhrung er abermals mit vielen Hindernſſſen zu kämpfen haben wird, indem es in elner Gegend an geſchitten Vauverfländigen gaͤnz⸗ lich mangelt. Dleß wäre nun ungefähr Dasſenige, was ich über die Anftalten zu Frauendorf zu ſagen welß. Möchte demſelben eine suͤtlge Aufnahme zu Thell werden, und (21) a 102 Pomona, (auf Ihre Kinder freudfy zelgend.) O freundlich ſchoͤnes Paradis! f Flora. Luft zur erheiternden Gartenfreude, lohnt die Kinder Flora und Pomona! Pomona. Sepd freundlich von uns Allen begrüßt! ———ů— Goͤtterbaum. Gartenkultur bluͤhe von Neuem auf, um die Verwuͤſtungen der furchtbaren Bellona unſern Kindern und Enkeln vergeſ— ſend zu machen. — Blut⸗ und Kelchblume. Der Krieg iſt das größte Uugluͤk auf Erden; er führer zur Sit— tenverderbniß und Armuth. — Bellona und Liebesapfel. Paradiſiſche Won— ne des friedlichen Menſchen auf Erden; ſchoͤpfet nun nach langen Widerwaͤrtigkeiten in Erholungsſtunden neue Geiſteskraft im lieblichen Blumen- und Fruͤchtenduft! Macht: und Mondviole. Begluͤket mich im frohen Aufleben — zur Wirkſamkeit. — Jerichoroſenbaum. Bewundere unſern Schoͤp- fer im Daſeyn aller Welten des unermeßlichen Raumes — Wer kann die Erſchaffung in allen ſeinen Werken begreifen? Stundenblume. Hierauf zu antworten, ſteht die Vernunft ſtill! O ewiges Geheimniß im Worte: Allmacht!! Wunder baum. Seht und ſtaunet mit empfind— ſamen Bliken das Wundervolle des Himmels an — Alles um uns her ift Gottheitsglanz! — Flammenblume. Dein Name ſey heiligſt ges prieſen auf Erden !! Ritterſporen. Waͤrme, Luft und Waſſer ſind auch der Pflanzen Lebenselemente — Pflege S ‚ m mn mut mit dazu beitragen, die Bemühungen des Herrn Für ſt aus dem ria tigen Geſichtspunkt zu beurthetlen. Man wird daraus erſehen, daß in Frauendorf noc Alles erſt im Entſtehen iſt, und noch Vieles zu wünschen übrig bleibt, man wird aber auc daraus erfeben, daß für dle Kürze der Zelt, in welcher das Unternehmen begonnen, und im Verhältalß der vorhandenen Mittel ſchon Vieles gelelſtet iſt, man wird ferner, wle ich hoffe, daraus er⸗ ſehen, daß Herr Fürſt das Bedurfniß ſeines Vat'er⸗ Landes richtig beurthellt und die ihm zur Dispoſirkon dtehenden Mittel zur Beſtledigung deſſelben zwekmäßls und frohe Zelten ſegnen das Aufbluͤhen be⸗ lohnender Gewaͤchſe — 2 Fuͤllhorn und Fedie. Labet unfern Froh ſinn mit Speiſen und Nektartrank! Siegwurzel. Wunderſchoͤn und mannigfaltig iſt die Haushaltung des Naturreichs, wenn ihr hilflicher Menſchenfleiß nachahmet. — 8 Zwangkraut. Unthaͤtigkeit verſagt uns des Schoͤpfers Segnung. Sonnenwende. Auserwaͤhlte Blume im Gare ten der ſchoͤnen Welt: dir allein ſey mein Geluͤbde der Liebe geweiht! — Masliebe und Amarillis. Die Liebe feſſelt an Verjuͤngerungs-Geburten — im ſittlich genuͤgſamen Leben! — Hortenfie und Volkameria. Vergißmein⸗ nicht — mit dir allein will ſich deine Aus— erwaͤhlte lebenslang erfreuen! — Vergißmeinnicht. Ich bin dir treu ergeben, 5 und du, Gehuldigte, biſt beſtaͤndig von Herz zen mein! a Trompetenblumenbaum. Liebling der Goͤttin, pflanze für die Zukunft, und erudte von der Nachkommenſchaft — dankbare Erinnerungen ein! — — Lobelie und Silene. Unvergeßlicher Dank dem Beſtreben unſerer Vorfahren und nachgefolg— ten Mitwirkern der fortwaͤhrenden Erhal— tung! Rädthſelhafte Urſinia. Seliges Daſeyn! — Als Sinnbild fuͤr die Menſchheit welkt unſere Pflanzenpracht und Schoͤnheit dahin, um ſich zu verjuͤngen und wieder zu ſeyn! verwandt hat, und daß er in feinem Verhältniß gerade fo verfahren mußte, wie er es gerban hat. Seine Kul⸗ turen dienen ale Magazkn, aus dem eter feiner Lands: Leute fein Bedürfatß für feinen Garten b fricdiuen kann: doch ramit war noch nicht Alles getban, er ah bald eln, daß ein großer Theil Derienigen, für die frine Pflanzungen beſtemmt waren, vod gar keinen Vegelff von Gaͤrtnerei hatte, noc keinen Vaum zu pflanzen verftand; er mußte fie alſo daruͤter beledren, und dieß beiwefte er durch feine Gartenzeitung. Wenn es auch nicht geldugnet werden kann, daß dleſes Blatt noch fehr 163 — Schone Zinnie. Das erinnert an eitle Mens ſchengeſchöpfe, die ſich ſelbſt nicht kennen wollen. Glänzende Lilie. Strebe nach unſchuldigem Gars tenvergnuͤgen, und empfinde den ſuͤßen Pflau— zeugenuß, den viele Verirrte vermiſſen. — Nachtkerze. Ein Gleichniß vom Licht und Schat— ten — verdunkle dich nicht aus Tugendlo— ſigkeit! — Wund⸗ und Schlangenkraut. Die Kinder god und Pomonas zieren jedes Gaͤrtchen ohne Statuen und Kuuſtprunk, und verſtehen, in ſittli⸗ chem Gewande dem Gefuͤhlvollen zu gefallen. — Dahlia und Suͤßpflauze. Sey es theilnehmend — fuͤr empfaͤugliche Herzen geſagt. — Sees und Cyſterroſe. Dort am belaubten Waſſerfall erbliket die verhält badende Venus unſre Mutter — die Erde — das ideale Bild der weiblichen Zuͤchtigkeit und Reinlichkeit! — Gaukler und Fliegenfaͤnger. Lob und Ehre aͤhulicher Nachahmung! Taglilie und Adonis.“ Gegenuͤber jezt das tugendhafte Mädchen mir ein Paar Turtel— Taͤubchen voller gramloſer Uuſchuld und Zaͤrt— lichkeit. — O, wie wenige haben ein fo ru— higes Gemuͤth? — Maunstreue und Juſtizie. O, wären doch Viele — in einem ſo ſeltenen Gefuͤhlszu— ſtand!! — Aloe und Myrthe. Erweke in dir das Symbol: Floras blumenſtreuenden Fruͤhling — Pomo— nas wohlſchmekende Fruͤchte des Sommers und Herbſts — und uͤberzeuge dich von der Aunaͤh— rung des Winters. — — viel zu wünſchen übrig laßt, fo muß mau doch auch ge— ſtehen, daß es aus manche werthvolle Erfahrung ver— breitet, und daß namentlich die von Herrn Far ſt ſelbſt hertübren Auffäze von feinem Berufe zum Volks⸗ Schreftſteller zeugen, fo wie, daß dure daſſelbe Vieles angeregt wird. Bedenkt man ferner, daß dieſes Blatt ale in für die untern Stände und für Dilettanten beſilmmt it, fo werd mau daſſelbe mit Nachſicht beur⸗ thellen und die Vemuͤhangen des Herrn Für ſt ehren, und dich win io meh, als Heer Furt ſelbſt ein aͤußerſt beſcheldener Mann It, der ſich eben jo gern belehren Celſie und Keuſchlamm. Urbild unſers Le⸗ benslaufs, — irdiſcher Vergaͤnglichkeit. Stachelmohn und Stechapfel. Genuͤgſame Denker begnügen ſich mit unſern ſchmukloſen Geſpraͤchen, gleich jenen mythologiſchen An⸗ ſichten, fo in Irrgaͤnge führen. Koͤnigskerze. — Warnung! ſich nicht in ein Labyrinth zu ſtuͤrzen. Zaubernuß. Die Einbildung erhebt oft in Klei nem die Phantaſie, die ſich an ſchoͤne Anſich⸗ ten aureihet. Griechiſche Schlinge. Sie grenzt an die edle Herzeus-Vildung — ohne dieſe Erziehungskunſt artet ſie in Leichtſinn aus. — Cypreſſe. Unſer Gaͤrtchen iſt noch nicht dem Schauplaz der großen Welt geweihet; nur ſparſame Einſiedlers-Pflege beſchraͤnkt ſeine Einladungsreize. — Pfefferſtrauch. Laſſet Frevler in ihrer Thorheit voruͤbergehen. — Lebensbaum. Die Ehre, Erzieher, Pfleger und Obſtpflanzer zu ſeyn, ermuntert fleißige Land— Bewohner zur beßern Kultur. — Andere Nach— ahmer, die kein Gartenplaͤzchen haben, be— gnuͤgen ſich, ihr pomologiſches Vergnuͤgen auf Scherbenbaͤumchen zu beſchraͤnken. — — Alpenbalſam. Moͤchten doch Viele durch Bel ſpiele aueifern, und Andern zum Muſter werden! Trichterkelch. Der arbeitſame Vater ſpricht zum Sohn, ich pflanze dieſe Fruchtbaͤume — auch ich, ſprach die Mutter zur Tochter, dieſe, dornige Roſe für die Zukunft! — Schuͤzt das laͤßt, als er ſelbſt belehrt. — Daß feine Veſtrebongen nicht obne Erfolg geblieben find, davon kann fin Jeder überzeugen, der feine Nachbarſcaft oder die Gegend, wohin fein Wirken befonders gerlatet iſt, beiuwt, wie ih es gethan babe. Wahrend man in der Naa barſchaft von Frauendorf oft meilenweit kelnen einzigen erwach⸗ ſenen veredelten Baum findet, ſieht man jezt überall Anpflanzungen junger veredekter Baume, la ſelbſt in den hoͤchſten Alpenthal era findet man Spuren feiner Wirkſamkelt; fo fand lch z. B. im Molltbale in Ober⸗ Kärutheu, fa der Nauvls und Gaſteln im 11 (21 164 aͤlterliche Denkmal für dankbare Nachkoͤmm⸗ linge. — — Kronblume O, ſchoͤnes Vorbild wuͤrdigſter Nachahmung! Schreibet es Kindern und En— keln in das Buch der Unvergeſſenheit ein! — Goͤtterblume. Zwei mit Roſen bekraͤnzte vor— uͤbereilende Juͤnglinge freuen ſich und ſegnen unſer Daſeyn! — Hoͤret fie vom Wiederhall begleitet, Gotteswunder rufen!! — Himmel, welch ein herrlicher Anblif, welche Gemuͤths— Stimmung! — — — Schmuklilie. Danket von nun an fuͤr jeden frohen Erdengenuß dem Herrn der Herren! — Sonnenblume und alle Pflanzenkinder. Sehet nach Frauendorf hin, dort geht ein neuer Stern auf, deſſen Glanz ſich uͤber uns und alle Länder, zur Theilnehmung und Nach⸗ ahmung, ausbreitet. — — Ph. Hufnagel, Mitglied der praktiſchen Gartenbau: Geſellſchaft. Meine Art und Weiſe, alle Roſengat⸗ tungen ſehr ſchnell zu vermehren. Bekanntlich erhalten wir unſere ſchoͤnſten Ro— ſenarten auf Wildlinge oculirt. Daß dieſe nicht ſo dauerhaft ſind, als die na— turellen, und deßwegen auch bald wieder eingehen, wird jeder Freund dieſer koͤſtlichſten aller Blumen mit Bedauern ſchon wahrgenommen haben. Noch mehr aber wird Mancher derſelben bedauern, daß er die rechte Art, ſie zu vervielfaͤltigen, nicht weiß. Wie man nun am Sicherften und Leichteſten ſolche ſeltene Roſenſorten naturell erziehen kann, und wie BEE ²˙¹. . ²˙ꝛw EN % auf meiner vorjährigen Alpenrelſe die Gartenzeitung und nach ihrer Anwelſung angelegte Gärten und Obſt⸗ Baumpflanzungen. Den Jahalt der erſteren, fo wie die Baume zu den lezteru hatte man aus Fraueuborf bezogen. Die Fonfgl. baveriſche Regierung hat bereits den Beſtrebungen des Herrn Fuͤrſt ihre Aufmerkſamkeit geſwenkt, und nachdem ſich der Mluiſter des Innern, Herr Graf von Armannsperg, in Frauendorf ſelbſt von der Ausdehnung und Zwekmaͤßfakelt der dortigen Anlagen uͤberzeugt hat, zur Erleichterung der von dort fie auch ſehr leicht auf wilden Roſenſtoͤken, Weiß⸗ Dornen fo wie Birnbaͤumchen gezogen werden koͤn— nen, will ich hier in gedraͤngter Kuͤrze zeigen. Um ſolche oculirte Roſen naturell zu erziehen, ſchneidet man einzelne Zweige im Fruͤhjahre, wann ſie zum Treiben anfangen, in beſonders dazu ange— haͤngten kleinen Toͤpfen, gerade ſo wie die Nelken, ein. Nun werden ſie ziemlich feucht gehalten und vor der Mittagsſonne verwahrt, wo ſie dann bis zum Monat Sept. oder Octbr. an dem Mutterſtok bleiben. Nun ſchneidet man ſie ab, und verpflanzt ſie mit ſammt dem Ballen in etwas groͤßere Toͤpfe, oder auch ins freie Land. — Durch Steklinge koͤnnen die Roſen gleichfalls ſehr leicht fortgepflanzt werden, wenn man nemlich Nebenzweige dicht an einem Glied abſchneidet, ſie in kleine Toͤpfe pflanzt, feucht und warm haͤlt, und mit Glas bedekt. Nun kann man denn auch alle Roſenarten ſehr leicht auf Wildlinge, am Beßten auf die Rosa ca- nina ꝛc. oculiren. Da aber dieſe Vermehrungsart nur Gaͤrtner von Profeſſion — mit gluͤklichem Er— folge verrichten, ſo entſchloß ich mich, die Freunde dieſer koͤſtlichen Blume darauf aufmerkſam zu mas chen, daß alle Roſen, leben ſo gut, wie die Obſt— Arten) auf wilde, hundertblaͤtterigte und andere Roſengattungen koͤnnen mit ſicherm Erfolg kopulirt und ablaͤktirt, auch auf die Rinde eben fo wie auf den Spalt gepelzt werden. Die beßte Zeit hiezu im Freien iſt, wenn die Roſen im Frühjahr ans fangen zu treiben. Die zum Veredeln beſtimmten Zweige muͤſſen aber, was ſich ohnedem verſteht, ſchon im Febr. oder März geſchnitten — und fo aufbewahrt werden, daß ſie nicht treiben, doch aber ihre Keimkraft behalten. Gut iſt es, daß man fi) zum Verſtreichen der operirten Stöfe des KͤũÄ˖Äa . ͤ TETTEERDFEE aus zu machenden Verſendungen, elne ſehr gute Kunfte Straße bis nach Vilshofen, wo ſich dieſelbe au dle Dos. nau und an dle von Regensburg nach Wien führende Chauſſee anſchlleßt, anlegen laſſen, auch Herrn Fur ſt zur Anlegung einer eigenen Drukerel, Behufs der Her— ausgabe der Gartenzeitung und feiner andern Volks- Schriften, durch deren Ertrag er bis jezt vorzugsweiſe in den Stand geſezt wurde, ſelne Anlagen zu untere halten und auszudehnen, einen Vorſchuß, von 3000 fl. ıheint. als Unterſtuͤzung angedelhen laſſen. Greifswalde, im Dechr. 4327. Dr. Horuſchuch.“ 168 bekannten Baumwachſes, das aus Wachs, Pech und Terpentin bereitet wird, bedient. — Mit de⸗ nen in Topfen zu veredelnden Roſen verfahre ich aber ganz anders. Ich pflanze nemlich im Fruͤh⸗ Jahre mehr oder weniger wilde, auch ordinaͤre Gartenroſen ꝛc. in hohe Toͤpfe, und ſtelle ſie in den Garten, wo ſie bis zum Octbr. ſtehen bleiben. Als— dann kommen ſie in einen froſtfreien Plaz, etwa in den Keller, und im Monat Decbr. bringe ich fie in ein Zimmer, das beſtaͤndig eine gleiche Temperatur von 68 —10 Grad Wärme hat, ſtelle fie nahe an die Fenfter und halte fie feucht. Wenn ſie jezt anfangen zu treiben, welches gewöhnlich im Januar oder Febr. geſchieht, — und alſo im vollen Safte ſtehen, ſo hole ich mir von den verſchiedenen ſelte— nen Roſenarten im Garten mehrere Zweige, die ich dann entweder auf den Spalt oder Rinde pelze, oder auch kopulire (ablactire). Da nun dieſe Zweige natuͤrlich ſehr friſch ſind, auch die zu veredelnden Stöfe viel Saft haben, fo fangen fie, wenn uͤbri— gens Alles ordentlich gemacht, und die Temperatur um einige Grade erhoͤht worden iſt, oft ſchon in 8 Tagen an, aus zuſchlagen. Mehrentheils blühen dieſe veredeltene Stoͤk ſchon im erſten Sommer mit einigen Blumen, ſicherer aber, welches eigentlich beſſer iſt, im 2ten Jahre. Man kann auch ſehr leicht auf einem Stok, der mehrere Zweige bat, verſchiedene Arten pelzen oder kopuliren, welches einen ungemein ſchoͤnen Anblik ges waͤhrt. Nur muß man ſolche Roſen dazu waͤhlen, die von einerlei Groͤße ſind; denn wuͤrde man kleine und große Arten auf einen Stamm zugle'h veredeln, fo würde derſelbe kein ſchoͤnes Ausſehen bekommen. Der Unterzeichnete macht zugleich angehende Roſenfreunde aufmerkſam, daß bei ihm, da er be— reits ſchon ein großes Sortiment von Roſen beſizt, Unſere geneigten Leſer werden nicht verkennen, und wir bemerken es mit Dank, daß vorſtehende Notizen ſichtbar den wohlwollenden Freund unſers Inſtktutes verrathen, und daß, wenn es Herrn Dr. Hornſchuch bellebt hätte, abſichtlted Farben zur Schatten: Seite zu wählen, das Gemälde wohl eben ſo gut gerade in einem gegenthelligen Reflexe hätte gezeigt werden koͤn— nen. Denn wie follter wir uns efnbilden und bereden wollen, daß in unferr kilſchen Werkſtätte nicht auch vielfeitige Luken r Mangel geruͤgt werden koͤnnten? Mir ſelbſt find uns erſelben nur zu gut bewußt! 5 EE ˙1 — a und noch mehrere ſammelt, alle ſeltenen Roſengat⸗ tungen um die billigſten Preiſe zu haben ſind. Ein⸗ zelne Zweige zum Pelzen oder Kopuliren ꝛc. erlaſſe ich pr. Stuͤk zu 6— 12 kr. Veer bach. J. W. Lechner, Cantor und Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. Das beſte Mittel wider die Raupen an den Obſtbaͤumen. Daß die Raupen den Obſtbaͤumen oft ſehr großen Schaden verurſachen, iſt allgemein bekannt. Sie werden mit ihren Neſtern gewoͤhnlich zeitlich vor dem Eintritt des Fruͤhjahres und des Baum— Triebes mit den Haͤnden, oder mit einem an der Stange befeſtigten Raupeneiſen von den Bäumen herabgenommen und zerſtoͤrt. Allein durch dieſes Mittel werden viele fruchtbare Zweige oder Knos— pen abgebrochen, und die Raupenneſter konnen weder ganz abgenommen, noch die Raupen, welche entweder an einem fühlen Morgen haufenweis ber ſammen ſizen, oder bereits ſich auf die neuen Triebe vertheilt haben, getoͤdtet, oder abgeſtreifet werden, was auch nicht durch einen leinenen, in Seifenwaſ— ſer oder Lauge eingetauchten Lappen geſchehen kann. Das beſte Mittel iſt daher die Auwendung des Feuers und Rauches an freien Orten, wo keine Feu ersgefahr fuͤr Gebaͤude oder andere Gegenſtaͤnde zu beſorgen iſt. — Nemlich, man nehme ein Pfund Pech, Harz oder Kolophonium, dann ein Pfund Schwefel, ſer— ner ein halbes Pfund Unſchlitt (Rinds-Unſchlitt, ſchlechtes, wovon die Kerzen gegoſſen werden) und zwei Loth Salpeter. Dieſe brennbaren Gegenſtaͤn— Indeſſen gereicht es uns immerhin zur erfreullchen Ermunterung unſeres Eifers, und zur Siärfung. unſe— res redlichen Willens, wenn unpartheliſche Kenner uns nachſichtsvoll beurtbeilen, und die Umſtaͤnde, unter denen wir begonnen haben, und bis zu gegenwärtlgem Standpunkte vorgeſchtitten find, wehlwollend beräffih- tigen. : Herr Dr. Hornfhud hat in die Erzaͤhlung der Geſchidte Frauendorfs eine wahrbaft bewuude- runge wuͤrdige Richtigkeit des Geſichtspunktes gebracht, fo. daß wir uns bei Ruͤkeriunerung auf den 166 de werden zerſtoßen, vermiſcht, und uͤber Kohlen: Feuer in einem Tiegel aus Thonerde geſchmolzen und umgeruͤhrt. In dieſe heiße Fluͤßigkeit wird gro— ber Hanf oder Flachs eingetaucht und ſtark umge— ruͤhrt, damit jeder Faden mit jener Vermiſchung dicht uͤberzogen, und ſo der eingetauchte Hanf durch— drungen iſt. Derfelbe wird hierauf mit jener brenn— baren Fluͤßigkeit in ein kleines rundes Gefaͤß aus Eiſen oder Thon gegoſſen und eingedruͤkt, das zwei Zoll im Durchmeſſer und drei Zoll in der Tiefe hat, und dann, wenn es gefuͤllt iſt, an die Spize einer langen Stange befeſtiget wird. Bei heiterer trokener Witierung vor dem Triebe der Baͤume, oder nach demſelben im Fruͤhjahre, iſt jener mit Hanf vermiſchte brennbare Stoff im Gefaͤße anzu— zuͤnden, und mit dieſem ſtarken und lange anhalten— den Feuer und Rauch ſind die trokenen Raupenneſter und die ſchon ausgekrochenen Raupen zu vertilgen. Nemlich, das Feuer wird mit der Stange un— ter das Gewebe des Raupenneſtes mit Beruͤkſichti— gung des Windes gehalten, das ſchuell verbrennet. Sind die Raupen bereits ausgekrochen, ſo fallen fie wegen des Rauches betaͤubt herab, und die be: rauchten Triebe und Blaͤtter bleiben von ihnen ver— ſchont. In kurzer Zeit koͤnnen mit gehoͤriger Ue— bung und Vorſicht auf jene ſehr wohlfeile und ein— fache Art viele Obſtbaͤume mit Verbrennung der Fuͤllung eines einzigen Errißes von den ſchaͤdlichen Raupen befreiet, und dagegen geſichert werden. Die ſaftigen Zweige verbrennen nicht, wohl aber bewirkt jene Hize, daß in der Folge mehrere Frucht— Augen ſich auſezen, und die ſchaͤdlichen Inſekten fliehen einen ſolchen Baum, weil er lange einen Geruch zuruͤkbehaͤlt. Damit die wegen Hize und Rauch auf die Erde gefallenen Raupen nicht wieder auf die Bäume krie— ——ñ —-— — chronologſſchen Gang des Unternehmens gerade der⸗ jeulgen verurſachenden Umſtaͤnde bewußt find, denen Berlchtſteller die mehrfeitigen Reſultate nach der Relhe treffend zuſchrelbt: es konnte nicht auders, als wie geſchehen, kommen! . Und eben deswegen fit unfer Inſtſtut uubeftreftbar auf die Baſis eines zeitgemäßen Beduͤrfnlöes geſtellt, weil es aus ſolch em ſich ſelbſt herausgebildet hat, — ie gewifermafen das Pfleg⸗ Kind defelben ge⸗ nannt werben kann. — * — — chen konnen, find dieſelben am Stamme mit einem gedrehten Strohbande, oder mit einem Streifen ges leimten Papiers zu umgeben, ſo mit Theer oder Wagenſchmier beſtrichen wurde, und welches durch den ganzen Sommer wirkſam dauert, auch zus gleich wider die Ameiſen ſchuͤzet. Vortheilhafter als im Fruͤhjahre iſt jene Verbrennung der Raupen⸗ Neſter im Noobr. nach abgefallenen Blaͤttern bei trokener Witterung zu vollziehen, weil dann auch die durch Zerſtoͤrung ihrer Bedekung entbloͤßten Eyer von Kälte, Naͤße und Voͤgeln mit vertigelt werden. Korneuburg. Dr. Sof. W. Fiſcher. Ein Kaffee — freilich kein indiſcher, doch beſſer als alle andern Surrogate. Ein Getraͤnk ſoll in Ihre Kuͤche gebracht werden, verehrungswuͤrdige Huldinnen unſeres Gartenbau— Vereins, das Sie auch nicht Fußbreit Garıens Raum koſten, das hoͤchſtens, wenn Sie es ja nicht in der Wildniß aufzuſuchen geneigt ſeyn ſollten, nur als Befriedigung oder Heke Ihrer Blumenbeete, alſo mit doppeltem Nuzen dienen ſell. Ein deut— ſcher Kaffee, und zwar ganz aͤhnlich mit ſeinem in— diſchen Bruder, baumartig, ihm gleichſehend au der Frucht und dem Kerne, aber nur etwas ab— weichend in Hinſicht der feinern, edlern, dlichten Beſtandtheile. Nun! um Ihre Neugierde nicht zu ſehr zu reizen: es iſt der Kern der rothen Beere, die der Hager — auch Weißdorn genannt — im Herbſte liefert. Suchen Sie nun dieſen auf, vergleichen Sie damit meine Angabe; Sie werden die Bohnen ganz —— Tun em — — Darum auch ſelne gluͤklichen und raſchen Fertſchelt⸗ te, fo daß der nahe Augeablik ihm (don immer wle⸗ ber eine andere Geſtalt gib:, als worin es der vor erblitt har. Wer ſeit kurzer Zelt nit mehr in Frau⸗ endorf war, und es wieder betritt, wird ſich da von überzeugen. Hauptſäclich Großes toll und wird fezt beginnen, da unſere gemadten großartigen Kernfaatın herrlich gedeihen, die früber angelegten Vaumſcholen aber, im ſchon veredelten Zuftande, im bereit? auß elbe ſolche unabiebbore Ausdehnung erfirefen, daß es uns möglich wird, im nach ſten Herbſte ſicher alle Bestellungen zee "467 uͤbereinſtimmend mit dem Kaffee finden. Brennen Sie dieſe, Sie werden den reinen Kaffee-Geruch empfinden, und gekocht wird Ihnen die Ueberzeu— gung werden, daß man blos etwas mehr braucht, um ihm die volle Guͤte geben zu konnen. Muß man auch etwas mehr nehmen, ſo koſtet er ja nichts! Und Sie, meine Herren! pflanzen Sie alſo dieſe neu entdekte Kaffee-Staude um ihre Gaͤrten und Felder, wer weiß, ob nicht durch Bearbeitung dieſe Bohnen noch kraͤftiger und beſſer werden, und erndten Sie durch Ihren Fleiß und Befoͤrderung derſelben Sich den Lohn aller Liebhaber der braunen Bruͤhe, denn auch auſſerdem ſind dieſe Stauden recht gute Unterlagen zu Birnzwergbaͤumen, und ge— waͤhren alſo als Vorpoſten Schuz, veredelt reichen ſie Birnen, die Hauptſache aber iſt — ſie liefern den beſten deutſchen Kaffee. Verſchiedene Mitglie— der will ich durch dieſe Gabe fuͤr die viele Geduld, die Sie dem Urprinzipe ſchenkten, entſchaͤdigen. Herr Langhe in Cſurgo aber, von mir beſtens eingeladen, ſein gegebenes Wort bald zu loͤſen, mag nun zum neuen Kaffee einen eben ſo wohlfei— len Zuker liefern, dann auch er hatte Theil an der großen Fehde. Ihm und Allen, die an der ſchoͤnen Kultur Theil nehmen, eine hoͤfliche Verbeugung von Joh. Chr. Markſcheffel, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Gefellfgaft. Erprobtes Mittel gegen den Blüte zer ſtoͤrenden Fraß der Maikaͤfer (Scara- baeus Melolontha.) Um die Bluͤte der Obſtbaͤume vor dem Fraß dieſes Ungeziefers zu ſchuͤzen, iſt es am Beßten, ꝙꝗ6—yb: ! — — — —— —— Zufriedenheit der Liebhaber befriedigen zu koͤnnen. Ge— wis 2 an Aufbletung aller uaſerer Krafte ſoll es nicgt fehlen! Wit bitten auch bel die ſer Gelegenheit Jedermann, dem un ere Innttot bis jezt eine-freurige Erſcheinung war, uns auc fertan die ſo, ſchafbare Gunſt ſeines Mit⸗ wirkens zu dem beabſichtigten Ziel andauern zu laſſen, und wohlwollend den Kreis unferer: Freunde erweitern zu beifen, Nur lm Vereide vielferrtger Kräfte laßt ſich Großes und Wurdiges erſtreben; einzelne Kräfte vermögen wenig. wenn an der Mittags-Seite des Obſtgartens einige wilde Kaſtanienbaͤume ſtehen; der Käfer zieht den Genuß der Bluͤte dieſes Baumes jener der Obſt— Baͤume vor, oder es gefaͤllt ihm beſſer, im dichten Ge— laube der Kaſtanien zu ſchwirren; kurz, die Obſt— Baͤume, ſohin auch deren Bluͤte, bleiben von dem Beſuch dieſer Gaͤſte verſchont. Ueberdieß kann man ſelbe am Tage von ihrem Lieblings Aufenthalts— Orte, den Kaſtanien, durch Schuͤtteln, Rauchern und derlei laͤngſt bekannte Mittel herabtreiben, und zu— gleich die Brut von Millionen zerſtdren. Amberg. J. M. Weinig. Einige Worte uͤber das Wachsthums und die e Ne rothen Hol⸗ unders. Der rothe Hollunder waͤchſt gern in ſteilen Hoch— gebirgen und in neuen Holzſchlaͤgen, wo verfaultes Nadelwerk und Aſtach die Oberflaͤche der Erde ver— beſſert hat. Schattige Orte liebt er mehr, als ſonnige. Seine reifen Beeren geben einen ſehr guten Branntwein, und dienen auch als Hilfsmittel gegen das ſogenannten Schwinden der Glieder, wenn man dieſelben nemlich mit den friſchen Beeren dfters ſtark einreibt. In Ermanglung der Beeren ſind auch die Wurzeln zu dieſem Zweke zu gebrauchen, welche man ſiedet, und mit dem lauwarmen Abſud die: ſchwindende Stelle fleißig waͤſcht. Joſ. Gigler, Bauer, Mitglied der praktlſchen Gartenbau- Geſellſchaft. Unſer Verein ſſt dem Zlele ſeines geſtekten Ideals nahe. Wir wollen allgemeine Regſamkeit für Verſc on- rung unſerer Erde, für Vervollkommaung des Gartenwefend hervorbringen, und — haben fie hervorgebracht! — In allen Ländern, durch faſt ganz Eorcpa, ſind unſere Mitalteder verbreitet, und ver: mepren ſich noch täglich: Alle in der redlichen Abſicht, Ihre Kräfte dem großen Ganzen zu widmen, Sind auc hier oder da die Erfolge ulat ſo glei ſichtbar, fo muß be⸗ dacht werden, daß man es bier mit dem geſezlichen Gange der Natur zu thun habe, die ſich durch nichts forctren läßt! 168 Nigliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Datura fruticosa.) Ohne einen Garten zu beſizen, deſſen Erlaugung an Orten, wie der hieſige, bel der Menge von Blumen- und Obſt- Freunden, be⸗ ſonders in der Nihe der Stadt, ſchwer halt, befwaftige ich mich nichtsdeſto weakger mit Blumen-Zuct, und obſchon mancher Winter mir ein Drittheil meiner Pfleg- liuge entriſſen hat, fo ſchrekt dieß mich doch nicht ab, mit dem beginnenden Fruͤhlinge durch Samen, Genfer, Steklinge und Schoͤßlinge, durch Einkauf und Elntauſch meinen kleinen Stuben - Garten auf die ſtellbare An— zahl von etwa 100 Topfen zu ergänzen, Zu den von mir gern gepflegten Stuben- Pflanzen gehört auch die Datura fruticosa. Ein Exemplar derſel— beu macht mir durch die Sonderbarkeit feiner Erhaltung und Wiedergeburt Freude. Ich empfieng es im Fruͤh⸗ Sommer 1326 aus dem alljährlich ſich verſchoͤnernden Garten des ſchaͤzbaren Kunſt-Gaͤrtners Herrn Degen in Köſtritz bei Gera, welcher dasſelbe uͤberwintert hat- te, und da die Datura zurükzugehen pflegt, zweifelte, daß ich das ſelbe noch einmal durchwintern würde. Es bluhete während des Sommers 1826 mit mehreren ſchöͤgen uͤberſezten Blüten, von denen ich zwei reife- Samen : Kapfel erhielt, welche mir im Jahre 1827 viele geſunde Pflanzen gaben. Der alte Stok felbft er- hielt ſich während des Winters 4326 — 4822 grün, und bluͤhete wieder im Sommer 41822, aber einfach, gab auch einige reife Samen» Kapfeln. Da er mir zu hoch für das Fenſter ward, fo ſchnitt ich Ihn im Herbſt 4827, etwa ½ Elle von der Wurzel, ein und ab; nun trieb er nicht nur mehrere friſche Seitenzweſge aus den Aus gen der Schale heraus, welche waͤhrend bes Winters 18271826 frifh gruͤnten, fondern es trieben auch aus dem abſchulttenen Stamme, aus der Schuitt-Wunde ſelbſt, mitten aus dem Marke ſelbſt ſtarke Keime hex— aus, welche einen neuen Gipfel bildeten, und gerade in die Höhe wachſend den abgeſchulttenen zu ergänzen an: fingen. Beſſere Pflanzen: Kenner, als ich, verſichern mir, daß nicht nur das vieljährige Ueberwintern, ſondern auch das Treiben der Pflanze aus der Mitte des abgeſchult— jenen Strunkes heraus, eine bei der Datura ganz uns be wöhnliche Erſchelnung ſey, daher ich dieſe in meiner kleinen Pflangen-Welt gemachte Erfahrung hier mittheile. Elſeuberg, am 16. März 1823. Johannes Fidells. (Wie es auf der Erde ſeyn konnte?) Wir fordern, daß weder Geld noch Arbeit zweklos ver= wendet, ſondern Alles zu einem Ertrage fortwirkend ge— bracht werde. — Sehen wir von unten aufwaͤrts, von den Familien zu den Dorf- und Stodt-Gemeinden, von den Landſchaften, als untergeordneten Einheiten, zu dem Staate, als Ganzem: fo muß man allerdings ſtau⸗ nen, wie ſeit Jahrhunderten Geld, Menften - und Thler Krafte verwendet werden; da unſere Länder, ůjnvt(tn:— ——T—ᷣ—t] — ZK: ſelbſt Umgebungen der Staͤdte und Dörfer, melſt noch ſind, wie ſie die Meereswogen verlaſſen. — Die vielen Tavſende, welche ohne Arbeit, oder bei nuzloſer und halber Arbeit erhalten werden; die vielen Tauſende, welche durch zahlloſe gefezliwe Feſte auf Tage der Ar⸗ beit und haͤuslichen Orduung entzogen, zur Zügellofigkeit‘ verleitet, um Geld und Geſundheit gebracht werden; die vielen Tauſende von Menſchen und Pferden, daftes hend für kuͤnftige Gefahr; der große Aufwand für ver: gaͤngliche, unnuze Dinge; dieß Alles ein Viertel-, ein ganzes Jahrhundert fürs Ganze wirkend vereinigt, wir hatten: Waſſerleitungen, Canale, geregelte, zerthellte, umgeleitete, ſchüff bare, gerade Flüfe, Seen, Teiche und Bache; gleiche Heerſtraſ⸗ fen und Fußpfade; geſchaffene, geebnete, verſezte, bewaldete Berge, ſomit die Elemente Regen und Wind, Donner und Bliz in unferer Gewalt; um uns und überall fruchtba⸗ re Fluren; gepflanzte Nuß, Kaſtanken⸗, Maulbeer⸗, Obſtwaͤlder; gepflaſterte, reinliche, geſunde Städte und Dörfer; wir hätten feine Wüfteneien, keine Muͤſſiggaͤn⸗ ger, daher auch keine verderblichen Aufpaſſer, keine Ver- brecher, feine Armuth, nicht Hunger, noch Elend: wir hätten ein Paradis, und die ihm würdigen Bewohner. — Wollen wir denn nie anfangen, die Erde plaumaͤßlg zu verſchoͤnern, um uns her Alles beſ— fer und freundlicher zu geſtalten, und hlerzu nicht blos einzeln, ſondern gemein ſam nach allen Kräften wir⸗ ken? Was hält uns denn ab, den Anfang mit aller Umſicht und Ueberlegung zu machen? Auf! und nicht länger ſäumend! Das Werk mit Eifer und Liebe be⸗ gonnen! Es wird und wuß gelingen, zur Verherrlichung des Zeltalters, zum Helle für uns und unſere Nachkom⸗ men, zum Wohle der Menuſc heit! Das Kunochenmehl welches fi, wie bekannt, als ein vortreffiiwer Dünger allgemein erprobt hat, iſt lm Preis a2 fl. 15 kr. pr. 100 Pfund in Commiſſion zu haben bei e S. Lu dw. Klinger, Samenhändler in Nürnberg. Char a de. Dreiſylblges Wort. Man jubelt im Erſten, von Neuem erfreut, Well fib die Natur dann ſo prachtvoll erase Es murmeln die Vaͤche, die Nachtigall ſingt, O, lauſcht nur wie Silberton Hafne durchdringt. Die Lezten, roth weißlich, dem Auge zur Luſt, Sind Raub oft des Volkchens gefiederter Bruſt. Das Ganze iſt Labung dem lechzenden Gaum, Und aus feinem Herzchen entſproſſet ein Baum. Koͤln. BDufd. — — re — — — — — — — — . —— — —ſx In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Much handlongen und Poſtaͤmter an. Der ganziährliche Prels If in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. AR. W. mit Convert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. u N‘. 22. 23. Mai 1828. Snhalt: Fortſezung neuer Mitglieder, — Ein Nelken Syſtem ic. — Ueber den Muhar in Ungarn. FPiaortſezung neuer Mitglieder. war 6 — Senne Hochgeborn, Herr Ignaz Graf von Berchem, 1 Böntgl, bayer. charakteriſirter Major zu Straubing in Bapern. * 3 Karl von Baur, hochfuͤrſtlich Hohenzollern'ſcher f Gehelmer⸗Rath in Mannheim. 5 Seine Hochwurden, Herr Domlulk Wirth, Pfarrer zu N Bopumiliy, Prachiner-Keeifes in Böhmen. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Gyöngyössy von Pei. teny, k. k. Markſchelder der Slebenbuͤrger⸗Sall⸗ nen, zu Thorda in Siebenbürgen ſtatlonlrt. — Conrad Julius Thieme, Doctor der Philoſophie i keipato. , — Wilhelm von Walter, Outöbefiger zu Wolfedorf vel Neumarkt in Schlefien — Blorlan Bott, Wunde, Impf- und Geburts «Arzt zu Sarleinsbach lm obern Muͤhl⸗Kreiſe In Defterreich . e der Enns. Ein Nelken ⸗Syſtem, wie ich es fuͤr meinen Gebrauch vorzuͤglich aus Behr und Muͤnzel, und aus dem anonymen Syſteme der Garten-Nelke, Berlin 1827, zuſammengeſezt habe. f Das Veduͤrfniß eines Nelken-Syſtems, das einer allgemeinen Annahme gewuͤrdiget wuͤrde, hat ſich ſchon vielſeitig, und wiederholt auch in dies ſen Blaͤttern ausgeſprochen. Wahrlich! ich ſehe auch keine guͤnſtigere Gelegenheit, dieſem Zweke nahe zu kommen, als eben dieſe Blätter, die ſich einer allgemeinen Theilnahme wuͤrdig erfreuen, und daher auch etwas Allgemeines hervor zu bringen im Stande find. Indem hier Jedermann von Reußen und Preußen — alſo auch von Ungarn — im Fache des Gartenweſens ſeine Anſichten darzu— bringen vermag, will ich bezuͤglich eines Nelken— Syſtems, das ich aus den mir bekannten, und vor mir liegenden Weißmantel-, Rudolphi⸗, Huͤb⸗ ner⸗, Behr und Muͤnzliſchen-, dann anonymen Ber— liner Nelfen-Syftemen unter ſelbſteigenem Studium der Nelke fuͤr meinen Gebrauch zuſammen geſtellt habe, meine Eintheilung mittheilen, und damit wenigſtens dem beginnenden Nelkenfreund, dem dieſe Syſteme nicht leicht zu Gebote ſtehen, nuͤz— lich und foͤrderlich ſeyn. — Ich ſtelle zwar hiemit Nachrichten aus Frauendorf. Aeber bie dießjährige Blumen⸗Zwlebeln⸗ Flor in Frauendorf. * Auch in dleſem Jahre hat unſere Blumen⸗Zwiebeln⸗ Flot an Pracht der Neuheit und Mannlgfaltigkeit un⸗ fere Erwartungen übertroffen. Seit den erſten Fruͤh⸗ Jahrstagen entfalteten ſich wöchentlich neue Schönheiten, Unter diejenigen, welche als die Erſtlinge des Frühlings insbeſonders die Blike der häufig augekommenen nengier tigen Fremden auf ſich gezogen, gehört vorzüglich dle wohlriechende Tulpe Une van Toll, Eine Maſſe da⸗ von, beiſammen an einer paſſenden Stelle, glaͤnzt in der Ferne auf eine ſolche Art, daß, wer es nicht zum Voraus weiß, nicht begreifen kann, was jene gleichſam leuchtende Maſſe fen, bis er näher koͤmmt. In der Naͤhe iſt die Farbe ſo lebhaft, daß das Auge nicht an⸗ haltend darauf ruhen kann, ohne geblendet zu werden, und doch kehrt man mit ſelnen DBlifen fo gerne wiede: (22 120, nichts Neues auf, und will auch nicht dafuͤr ange⸗ ſehen ſeyn, als wollte ich Schoͤpfer eines neuen Syſtemes werden. Nein — dazu fühle und kenne ich meine Unzulaͤnglichkeit. Ich habe nur die Ideen vorzugsweiſe der Herren v. Behr und Muͤnzel, und des neueſten Berliner-Syſtems, als die brauch⸗ barſten und gruͤndlichſten, aufgefaßt, ſie ſelbſt an der Nelke ſtudirt, und ſo das Abweichende oder Mangelnde des Einen und des Andern, zum Theil mit meinen Erfahrungen verbunden, zu vereinigen geſucht. Vielleicht findet dieſe Aufſtellung hie und da einige Zuſtimmung. Gewiß aber wird ſie auch Gegner finden. Doch eben die Fuͤr- und Wieder⸗ Sprache wird uns näher zum Ziele führen. Ich meiner Seits freue mich ſogar darauf, weil ich davon Belehrung gewaͤrtige, und dadurch gewiſſer Maßen die Veranlaſſung zur Annaͤherung der All⸗ gemeinheit gegeben zu haben, mir zu Guten halten werde. — Frauendorf fol und muß uns noch ein allgemeines Nelken-Syſtem, in fs ferne es nur möglich iſt, zur Welt bringen! — Wenn wir die Art und Weiſe beobachten, wie die bis ius Unendliche reichenden Farben-Miſchun⸗ gen der edlen Garten⸗Nelke auf derſelben aufge⸗ tragen und geformt find, fo finden wir, daß die⸗ ſelben entweder nur eine einzige Farbe enthalten, oder mehrfaͤrbig ſind. Die mebrfaͤrbigen bieten dann eine Grundfarbe und eine Zeichnungs farbe dar. Die Zeichnungs farbe aber erſcheint entweder punktirt, oder geſtricht, oder geſtreift, oder aber getuſcht. Die⸗ ſem Wege der Natur folgend, glaube ich alle uns bishero bekannten Nelken-⸗Arten fuͤglich in fünf Klaſ⸗ fen eintheilen zu konnen, nemlich: Erfte Klaſſe. Einfaͤrbige Nelken, bie nur eine einzige Farbe haben, und daher Farben⸗ Nelken genannt werden. Zweite Klaſſe. Punktirte Nelken, die außer der Gru dfarb 00 ü eder z ret Sa rundfarbe noch eine, oder mehrere Fe ben in punktirter Geſtalt bn > * Dieſe zwei Klaſſen haben aus Mangel der Man⸗ nigfaltigkeit ſich zwar noch weniger entſchiedener Schönheiten zu erfreuen, ob es ſchon gleich Far⸗ ben⸗Nelken gaͤbe, die in der ausgeſuchteſten Nel⸗ kenflor einen würdigen Plaz einzunehmen berechti⸗ get ſind. Aber auch hinſichtlich des einfachen, ab⸗ ſtrakten Punktes dürfte uns die ſchoͤpferiſche Natur vielleicht noch Seltenheiten ſchenken, die gewiß be⸗ wundert, und daher auch in der auserwaͤblteſten Nelkenſammlung aufgenommen werden koͤnnen. Dritte Klaſſe. Geſtrichte Nelken, die außer der Grundfarbe mit einer oder mehrern Illu⸗ minations- Farben in feiner Haarſtrich oder Linien⸗Form vom Rande abwärts ſcharf bezeich- net find. — Dieſe Art Blumen enthält die reich⸗ baltigſten, bewunderungswuͤrdigſten Schönheiten, Vierte Klaſſe. Geſtreifte Nelken, der ren Illuminations farben mehr oder weniger Stroh⸗ balm breite, bandfoͤrmige Streife bilden, und eben auch ſcharf abgeſezt, in ihrer Breite vom Rande ‚gewöhnlich abnehmend, tief in dem Kelch herab⸗ laufen. Sie werden Doubletten oder Bandblumen gennannt. — Eine regelmaͤßige Bandblume iſt eine der erſten, aber noch ſeltenen Zierden der Nelke. Fuͤnfte Klaſſe. Getuſchte Nelken, deren Illuminations-Farben auf der Grundfarbe entwe⸗ der ganz uͤberloffen, oder in verloffenen unkten, Streichen, Streifen aufgetragen erſcheinen. Saͤmmtliche Blumen dieſer fuͤnf gene de entweder geſtumpfte oder gezakte Blaͤtter, welche Form die erſte, oder die zweite Ordnung der Klaſſe beſtimmt. — Die ſtark und ſpizig gezakten Blumenblaͤtter werden ihres Uebelſtandes wegen in einer guten Nelkenflor nicht mehr geduldet. Auch find ſaͤmmtliche Blumen jeder Klaſſe hin⸗ gurüf, wenn man ſie ſchon davon abgewendet hat. Sauftet, wir möchten fagen lleblicher und angenehmer, blühen die verſchledenen Crokus⸗ Sorten. Was ſich aber am Meiſten ausgezeichnete, waren die Hpazluthen. Schon im vorigen Jahre hatten wir davon ſchoͤne Blumen, aber die dießjaͤhrige Flor war wirklich außerordentlich. Wir zählten an elner gefuͤllten Hpaziuthe a7 Gloten, und an elner einfachen fünfzig. Es war in der Flor ſchwer zu beſtimmen, welchen Blu⸗ men man den Vorzug geben ſollte: den gefüllten oder elnfach blühenden. Die großen, zahlreichen und ge drängten Gloken der elnfachen Blumen machten es in einiger Entfernung kaum bemerkbar, daß fie einfach waren; ja fie maten den gefüllten Blumen faſt den Vorrang ſtreltig, der indeſſen dahn atſcheiden iſt, daß es hauptſaͤchlich auf Verſchleden es Geſchmakes ankömmt. Mit Vergnuͤgen tonnen wir jezt ſchon ſagen, daß, wenn nicht eln beſonders ungluͤklicher Zufall ſich ereige nen ſollte, wir von den elnfachen Arten fo viel Samen 171 — \ ſichtlich der Grundfarbe bishero entweder weiß, gelb, roth, oder grau, welche vier Haupt farben in ihren vielfälrigen Abſtuffungen die vier Sorten jeder Klaſſe abgeben. A 55 1te Klaſſe. Farbenblumen. Ordnung und Sorte, wie oben. Gattung. ite Glanzlos. 2. Sammetartig. 8. Metallglaͤnzend. 2 te Klaſſe. Yunftirte Blumen. Ordnung und Sorte, wie oben. Gattung. 4. Zweifarbig, nemlich eine Grundfarbe, und eine Zeichnungsfarbe. Dieſe kann man fuͤg— lich Scheker nennen. 2. Mehrfärbig, das iſt: eine Grund- und mehrere Illuminations⸗Farben. Dieſe will ich mit dem fchon mehrſeitig angenommenen Namen: Sas lamander bezeichnen. z te Klaſſe. Geſtrichte Blume n. Ordnung und Sorte, wie oben. da Gattung. | . Zweifärbig. Nebſt der Grundfarbe ch eine einfärbige Zeichnungsfarbe. Dieſe Cats 15 richter Nelken hat allgemein fchon deu nen Picotte erhalten. 2. Mehrfaͤrbig. Außer der Grundfarbe noch mehrere Zeichnungsfarben. Ich trete der Behris ſchen Benennung Picott-Picotte bei. — Bis Tri- oder gar Quadri-Picotten wuͤrde eine ſehr uͤberfluͤſſige, unſichere Benennung ſeyn, nachdem die Zahl dieſer mehreren Zeichnungsfarben nicht im⸗ mer ſelbſtſtaͤndig iſt, und ohne dieß durch die erfor⸗ derliche Angabe der Farben naͤher bezeichnet wird. Beide Gattungen: Picotte, und Picott-Picotte haben das reichhaltigſte Spiel ihrer Zeichnungen, daß es wirklich nothwendig wird, dieſe verſchiede⸗ nen Spielarten mit auszeichnend charakteriſtiſchen Benennungen zu bezeichnen. So haben wir alſo 1te Spielart. Gemeine Zeichnung, wo die Illumination aus kuͤrzern oder laͤngern, ſcharf und deut⸗ lich von der Grundfarbe abgeſonderten feinern oder groͤbern Strichen fo beſteht, daß dieſe ohne alle Sym- metrie und Regelmaͤſſigkeit auf dem Blumenblatte hie und da zerſtreut iſt. Siehe Behr Figur 1. — Dieſe Spielart findet wegen Mangel an Regelmaͤſ⸗ ſigkeit nicht viel Beifall, und koͤnnte die griech i⸗ ſche genannt werden. f Akte Spielart. Kants Zeichnung, woe das Blatt nur am aͤußerſten Rande mit einer feinen Kante ohne allen einwaͤrts geſtellten Haarſtrichen ringsum gleichfoͤrmig eingefaßt iſt. Behr Fig. 2. Berliner-Syſtem Nro. 1. — Dieſe ſchoͤne, noch aͤußerſt ſeltene Spielart koͤnnte — die ſaͤchſiſche genannt werden. zte Spielart. Deutſche Zeichnung, oder Kandzeichnung, wo das Blatt vom Rande ein— waͤrts mit nahe an einander ſtehenden, kuͤrzer oder laͤnger ſcharf abgeſezten feinen Strichen ſo beſezt iſt, daß das Innere des Blattes, Spiegel genannt, an ſeiner Grundfarbe gaͤnzlich rein ſeyn muß. Von dieſer Spielart haben wir zwei Varietaͤten: a) Die altdeutſche, wenn die aͤußere Rand⸗ Zeichnung hoͤchſtens nur den ſechſten Theil des Blattes einnimmt, und nur als Borduͤre erſcheint. Behr Fig. 3. Berlin. N. Syſtem 2. b) Die neudeutſche, wo die Randzeſch⸗ nung mehr oder weniger bis gegen die Mitte betommen werden, um Blumenfreunden, die ſich das Ver⸗ zungen machen wollen, und hinlänglich mit Geduld bes waffnet find, um 4 bls s Jahr auf dle erſte Flor ware ten zu wollen, Samen von unſeren neueſten Sorten abgeben ko Nur müfen wir um baldige Peſtel⸗ lung bitten, well wir glelch nach der Samen Reſſe den Met unſers Vorrathes ſelbſt ausſaen werden. K Man dehauptet, daß die aus Samen gezogenen Hpazinthen ſich in ihrer urſprüngliden Schönheit aus dauernder erhalten, als die jährlich aus Holland bell menden Zwlebeln, welche bekanntlich nur im erſten Fahre fo fon blühen, dann aber immer mehr abarten. Wir ſelbſt mäſſen bier in dieſes alte Klaglled eln⸗ ſtimmen. Alle jene Hyazinthen aus Harlem, welche bei uns im vorigen Jahre, wo fie aus Harlem ankamen, fo herrlich blühten, zeigten ſich heuer bedeutend ſchwä⸗ cher. Zwölf bis zwanzig Gloken waren unter dleſen das Hoͤchſte, da doch voriges Jahr mehrere darunter waren, die über do Gloten hatten. Das kraͤftige Ausſeben des Laubes ſowohl, als der Blute, a unfere (22 172 des Blattes reicht, und einen kleinen, aber. reie nen, Spiegel formirt. Behr Fig. 4. Berliner N. Syſt. 5. Rudolphi 1. ate Spielart. Pyramidal- Zeichnung. Hat in der Mitte des Blattes blos eine bis in den Kelch herablaufende Pyramide. Der zu beiden Seiten ders ſelben befindliche Theil muß ohne alle Zeichnung, rein, und hoͤchſtens nur am aͤußerſten Rande bor— dirt oder gekaut ſeyn. Behr Fig. 8. Berliner N. Syſt. 4. — Weißmantel nannte ſie hollaͤndiſche illuminatione rara. Vielleicht könnte fie, als Grundriß der folgenden hollaͤndiſchen betrachtet, mit dem nachb arlichen Namen: niederlaͤndiſche benennt werden. ste Spielart. Hollaͤndiſche Zeichnung. Hat neben der erſtgedachten Pyramide beiderſeits mehr oder weniger Randzeichnung, die jedoch über das Drittel des Blattes nicht hinabreichen darf. Behr Fig. 6. N. Berl. Syſtem 8. — Behrs unvollfoms mene hollaͤndiſche Zeichnung Fig. 7. gehoͤrt viels mehr zur deutſchen Zeichnung, weil bei der Benen— nung hollaͤndiſch abſolut eine vollkommen aus— gebildete Pyramide zugegen ſeyn muß. 6te Spielart. Romiſche Zeichnung iſt, da die Randzeichnung der hollaͤndiſchen neben der Py⸗ ramide beiderſeits bis zur Haͤlfte, und auch etwas darüber hinablaͤuft. Berl. N. Syſt. 6. Behr 8. zte Spielart. Franzoͤſiſche Zeichnung. Dieſe nenne ich mit Behr und Muͤnzel diejenige, welche ihre haͤufigen Linien und Striche gerade tief in den Kelch hinablaufen laͤßt, und ſo das ganze Blatt mit Zeichnung anfuͤllet, gleich viel, mit oder ohne Pyramide, da dieſe ohnedieß, wenn ſie auch vorhanden, wegen der häufigen Nebenzeichnung nicht erkannt und ausgedruͤkt werden kann. deutlich Behr Fig. 9. — Die unregelmaͤßig ſeyn ſollende richtige Behandlungsart derſelben. Was it nun die Urſache, daß demohngeachtet die Blumen aus Harlem 11 9 725 Jahre nicht fo ſchͤn, als im erſten Jahre bluͤhen? Wir wollen darüber einige Vermuthungen aus⸗ ſprechen, vorzüglich deßwegen, um dieſen Gegenſtand öffentlich zur Sprache zu bringen, und Sachkennern Veranlaſſung zu geben, über biefe ſich ſtets wiederho⸗ lende Erſcheinung näher nachzudenken. Gauz falſch erſchelnt uns die Melnung Derienigen, franzoͤſiſche Zeichnung, die Behr Si 20 darſtellt, reduzire ich zur gemeinen Zeichnung 9 ann . Als Nach diefer Beſtimmung der franzoͤſiſchen Zeich⸗ nung muß die Spielart des Berliner Nelken: Sys ſtems, Seite 24, Kupfer 2. und. 8. aufgeſtellt, mit einer andern Benennung charakteriſirt werden, und dieſe ſey, da daſſelbe Syſtem ſelbſt ſich auf die Benennung Anderer beruft: ste Spielart. Die ſchleſiſche Zeichnung, und zwar: a) Altſchleſiſch, welche bei der alte oder neudeutſchen Randzeichnung in der Mitte eine Pyramide, und auf jeder Seite derſelben einen Henkel oder Haken enthaͤlt. Berl. N. Syſt. 7. b) Neuſchleſiſch, iſt die vorhergehende, jedoch ohne Pyramide. Daſelbſt Fig. 8. gte Spielart. Spaniſche Zeichnung. Das von hat: N a) Die Altſpaniſche, ebenfalls obgedachte alts oder neudeutſche Randzeichnung und Pyra⸗ mide, aber demnaͤchſt zur jeden Seite zwei iſolirt ſtehende, ſichelfoͤrmige Haken oder Henkel.. Berlin. N. Syſt. 9. b) Neuſpaniſche, dieſelbe nur ohne Py⸗ ramide. Daſelbſt Nro. 10. zote Spielart. Italieniſche Zeichnung. Auch dieſe iſt: l a) Altitalieniſch, und hat vorerwaͤhnte Randzeichnung, Pyramide, und zur jeden Seite drei Haken. Berlin. N. Syſt. Fig. 11. el b) Neuitalieniſch, ganz dieſelbe, ohne Pyramide. Daſelbſt Fig. 22. ste Klaſſe. Geſtreifte Blumen. Ordnung und Sorte, wie oben. Gattung. 1. Zweifarbig. Wenn außer der ar welche glauben, die Holländer wären mit einem Kunſt⸗ ie: bekannt, der Zwiebel die Elgenſchaft zu geben, 2 fie nach der Abgabe aus Ihren Händen nur noch u Jahr bluͤhen, und dann nach und nach —— Alke Wie ware es ohne Schoͤpferkraft mögllch, in eine Zwlebel elnen ſolchen Keim zu rankhetlt zu legen, der ſich erſt lu Kraft, und erſt e Shwide aͤußerte? und warum w ſie dieſen Kunſtgelff nicht auch bel andern Blumenzwiebeln: Gate tungen anwenden? N - 175 — Farbe noch eine Zeichnungsfarbe in einfärbigen Bandſtreifen vorhanden iſt. Dieſe werden Dou b⸗ letten genannt. j ML, 2. Mehrfarbig. Wenn außer der Grunde Farbe noch zwei, drei oder mehrfaͤrbige breite Streife als Zeichnung zugegen find. Dieſe heißen Bi— zarde n. y' Beide Gattungen werden in zwei Spielarten eingetheilt: Y a) Engliſche Doubletten oder Bizarden. Als ſolche haben fie Strohhalm breite und nur wenig oder in der Regel gar keine ſchmalen Streife; Striche aber gar nicht. Berlin. N. Syſt. Fig. 15. 15. Behr 15. 16. 17. 18. b) Deutſche Doubletten oder Bizarden. Diefe haben im Gegenſaz zu den vorigen lauter ſchmale Bandſtreifen, mitunter auch Striche, doch nicht zu viele; breite Streife aber gar keine, wenigſtens nicht auffallend breite. Berl. N. Syſt. Fig. 14. 16. Ste Klaſſe. Tuſchnelken. Ordnung und Sorte, wie oben. Gattung. ate Gattung. Flambanten. Sind Nelken,, die außer der Grundfarbe noch eine oder mehrere Zeichnungsfarben haben, die zum Theil breit, zum Theil ſchmal, oft auch bordirt aufgetragen, aber faͤmmtlich nicht ſcharf und deutlich abgeſezt ſind, ſondern ſo, wie im Loͤſchpapier gezogen, oder ab⸗ ſchattirt, ausgetuſcht, ſich allmaͤhlig in der Grund⸗ Farbe, oder auch in der Illumination ſelbſt verliee son, — Hievon gibt es zweierlei Spielarten: ) Zweifaͤrbige Picott⸗ und Doublett⸗ Flambanten, welche auf der Grundfarbe nur Eine Illuminations-Farbe haben, die in Strichen, Punkten, breiten und ſchmalen Streifen und Flam⸗ men, jedoch immer mehr oder weniger ausge⸗ ueberdleß ſind die Hollander flelßig und lnduſtrlös, beſizen ausdauernde Geduld, um Seltenheiten für ihren yandel zu erzlehen, find aber bieder und ehrlich, ſoldaß e ſich in der Regel nicht mit Betrügereien abgeben. Wir muͤſſen alſo die Urſache in der Natur der Sache Kat Tuſchnelke. nen Farben, nemlich: eine Grund- und Illumina— tuſcht und verloffen erſcheint. Berlin, N. S. Figur 19. 1 b) Mehrfaͤrbige Picott-Picotte, oder Bi⸗ zard-Flambante, welche fo, wie die vorherge⸗ henden aufgetragen ſind, jedoch aus zwei oder mehreren Illuminations-Farben beſtehen. Behr Fig. 20. fr 2te Gattunng. Feuerfaxe, oder Rand⸗ Sind Blumen von zwei verſchiede— tions⸗Farbe, wovon aber leztere uͤber das ganze Blatt ausgebreitet, oder vielmehr vom Rande ein— waͤrts fo ausgetuſcht ſeyn muß, daß ſich dieſelbe mit ſanfter Vermiſchung nach der Mitte zu alk maͤhlig verlieret, und dadurch der Blume ein feuriges Anſehen gibt, was beſonders in den Gelb— Rothen brennend hell wird. Behr Fig. 21. Hits von hab' ich in meiner Nelken-Sammlung ein praͤch⸗ tiges Muſter-Exemplar unter Nro. 22. Helioga- balus, aus Samen im Jahre 1819 ſelbſt erzogen. ste Gattung. Fameuſen, oder Kelch-Tuſch⸗ Nelken, deren Tuſchirung vom innern Kelche aus— gehet, und in einer gewiſſen Entfernung vom Rande aufhört, fo daß ſich an denſelben, wie auch am, Kelch, und auf der Kehrſeite der Blumen-Blaͤtter die eigentliche Grundfarbe, die bishero groͤßten— theils weiß iſt, deutlich darſtellt. Dieſe Blumen haben das Eigene, daß die Ruͤkſeite des Blumen— Blattes von der Illuminations-Farbe, mit welcher die Oberflaͤche derſelben gleichſam nur uͤberpinſelt iſt, gaͤnzlich rein bleibt. — Dieſe find; a) Zweifaͤrbig, nemlich mit einer Grund⸗ und einer Zeichnungsfarbe, welche leztere go⸗ woͤhnlich das ganze Blatt einnimmt, und nur ſelten in punktirter Form erſcheint. Berl. Nelkz. Syſt. Fig. 21. Behr 22. b) Mehrfaͤrbig, wenn außer der Grunde erziehung des Samens gewendet, während in Nord⸗ Deutſchland mehr auf den Flachs getrachtet wird. Vielleicht liegt Alles nur in der Kultur⸗Art, und doch ſchreibt man die Haupturſache dem Wechſel des Klimas zu. ’ Zweitens. In Deutſchland werden die Hpazlu⸗ then Zwiebeln nach der Flor gewoͤhnlich zu früh aus der Erde genommen. Es unterllegt keinem Zwelfel, daß in der Zeitperlode, wenn das Laub an denſelben zu verwelken anfängt, und ihr aͤußeres ſichtbaces Leben 174 Farbe noch eine Tuſchfarbe, und auf diefer auch noch eine Zeichnungsfarbe in Strichen oder Streifen erſcheint, wo ſie dann entweder Picott— oder Bizard-Fameuſen genannt werden. Berl. N. Syſt. Fig. 22. Behr 28. Dieß find die Verſchiedenheiten der mannigfal— tigen Zeichnungen und Illuminationen, die wir bishero in der Garten-Nelke beſizen. Schwerlich wird gegenwaͤrtig eine Nelke gefunden, die ſich in die Untertheilungen der hier aufgeſtellten fuͤnf Klaſ— fen nicht fuͤglich einſchalten ließe. Was uns Fremd⸗ artiges davon noch die ſchoͤpferiſche Mutter Natur vorbehalten habe? muͤſſen wir von der ungewiſſen Zukunft gewaͤrtigen, und dann — das Abgaͤngige nachtragen. — Ueber den Bau der Nelke bin ich ganz mit dem Syſtem der Garten-Nelke, Berlin 1327 (in jedem Betrachte, alſo auch in der Behandlung der Nelke uͤberhaupt, ein ſehr gutes, vortreffliches Buch) einverſtanden. Dieſes gibt ſieben verſchiedene Bau— Arten der Nelke an. Hier deſſen Angabe beinahe wörtlich: 1. Nelkenbau. Bei demſelben liegt Blatt auf Blatt, wie ein Ziegeldach, flach aufgedekt, mithin ſo, daß jede neue Lage der Blaͤtter in einem gleichen Verhaͤltniß an Länge abnimmt, als bildes ten ſich lauter neue Zirkel, welche immer enger werden, je mehr ſie ſich dem Mittelpunkte der Nelke nähern. 2. Ranunkelbau. Die Blumenblaͤtter liegen ebenfalls aufeinander, jedoch nicht ſo dicht, als belm vorigen Bau, ſondern erheben ſich nach und nach, ſo daß die zunaͤchſt am Kelch befindlichen Blätter aufrecht ſteben, und die ganze Oberfläche der Blume eine luͤkenloſe Halbkugel bildet. 3. Kegelbau. Die äußern Blumenblätter legen ſich mehr oder weniger flach, die innern aber thuͤrmen ſich in die Höhe, und b en gleichſam, durch ihr dichtes aneinander © „einen aus dem Kelch der Blume ſich erhebenden Thurm, oder Kegel. 1 4. Ro ſenbau. Der Rand der Blumenblaͤt⸗ ter kruͤmmt ſich, wie bei den Roſen, aufwaͤrts, doch muß das nicht zu viel geſchehen, um einen großen Theil der Zeichnungs-Schoͤnheiten nicht zu verhuͤllen. a 5. Triangelbau. Die Seiten der Blätter werden fo aufwärts gekruͤmmt, daß fie oben in der Mitte des Randes einen ſpizen Winkel bilden. 6. Martagonbau. Die aͤuſſern Blumen⸗ Blaͤtter legen ſich in gerade Lage ganz zuruͤk, ſo daß ihr Rand ſich faſt an die Huͤlſe anlehnt. 7. Gemiſchter Bau. Derſelbe hat, wo nicht von allen, doch von mehrern der obgedachten Bauarten etwas an ſich. Die drei erſten Bauarten ſind die beliebteſten und ſchoͤnſten; die übrigen werden nur bei beſonders ausgezeichneten ſonſtigen Eigenſchaften geduldet. Auch die Farben der Nelke gibt dieſes Buch trefflich an, indem es die Abſtufungen der acht an⸗ genommenen Haupt-Farben⸗Sorten: weiß, gelb, roth, violett, braun, kupferfarben, grau und ſchwarz recht faßlich darſtellt. Die Herren v. Behr und Muͤnzel ſchraͤnken dieſe acht Farben nur auf viere: weiß, gelb, roth und grau ein, und haben vielleicht nicht unrecht, daher ich ihnen auch nach⸗ gefolgt bin. Indeſſen zu wuͤnſchen waͤte es, daß die von Behr Seite 53 angeblich verfertigte Farben⸗ Karte allgemeiner wuͤrde, um in den Ausdruͤken des verſchiedenen Farben-Abſtufungen die unrichtige oder ungleiche Benennung moͤglichſt zu vermeiden. Ich ſuche dieſe Farbenkarte ſchon zwölf Jahre, und habe ſie bis heutigen Tags nicht erfragen, alſo auch nicht erhalten können. Ich wuͤnſchte ſehr ſie zu beſizen, Jecbald der Erde aufhört, die Natur auf eine uns Alles dieſes kann nicht anders, als nachthellige Fel unfihtbare Art fortwirkt, und neue Kräfte für die Zus kunft fammelt, gleichſam wie durch den Schlaf im Thler⸗ Reich. Wie kann aber dieſes geſchehen, wenn manu fie gleich nach der Flor aus der Erde nimmt: fie ihrer Natur zuwider eintrofnen laßt? fie vielleicht durch öf⸗ kern Wechſel des Aufbewahrungsortes unſanft berührt, oder gar glaubt, ihnen eine Pflege zu erwelſen, wenn man fie oft von der äußern Schale befreit, wodurch wieder dle nähftfolgende veralten muß! trltt, bar die Zwiebel wohl ihrem hoͤ gen für die künftige Flor haben. L Drittens. Es zerfällt elne große Blumenzwlebel oft in mehrere kleine, was bei uns mit vielen, die im vorlgen Jahre blühten, der Fall Ebe dleſes ein a Kulminatlous⸗ Punkt, lhre vollkommenſte Anlage zur Schoͤnbelt errelcht. Geſezt nun, dle Holländer keunen dieſen Kulmiustlous⸗ Punkt, und geben die Zwlebel eln Jahr ver demſelb en 175 well ich mit den Benennungen der Nelken- Farben, die auch auf andere Blumen ausgedehnt werden dürften, nicht ganz im Reinen ſtehe. Maägots, am aten April 1828. a Beszedits, Mitglied der prattiften Gartenbau: > Sefellfgaft. Ueber den Muhar in Ungarn. Den Muhar, nach Einigen das Mitium effu- sum, nach Andern das Mitium glaueum, ganz nach botaniſcher Beſtimmung jedoch, nach Linnse, des Panicum germanieum, deutſch Hirſe— Gras, wegen feines ſo dem Hirſe ähnlichen Samens, findet man in Ungarns gutem Boden wildwachſend, folglich auch deſſen Vaterland ſo ziemlich gewiß! Man kann ihn zur Verbeſſerung kuͤnſtlicher Wieſen, als ein ſehr vortreffliches Futterkraut, auf Erfahrung ges gründet, mit voller Zuverſicht allenthalben empfehs len. Dieſe Pflanze wird im Anfange des Mal, wo man bei dem Aufgehen keine Froͤſte mehr zu beforgen hat, in gutes, ſchon im Herbſte vorher geakertes Land geſaͤet; denn dieſe Pflanze iſt ſo zart, daß ſolche we⸗ der Reife, um ſo minder Froͤſte zu ertragen vermag. In Gegenden, wo ſich ſchlechte, magere Wie— fen befinden, bleibt es ein unſchaͤzbares Futterge⸗ waͤchs, und kommt am Beſten in lokerem, ſandigen Boden fort. Das Feld muß rein geegt, und niemals ſchrol igt ſeyn, wenn ich mich einer reichen Erndte erfreuen will. In neuen Aufriſſen gedeiht es am Bee ſten, und mit vielen Vortheilen auch im zweiten und dritten Jahre noch. — Nach dieſer Zeit aber kann man ein Jahr Weizen, ein Jahr Korn und ein Jahr Haber oder Gerſte ſaͤen. Baut man den Muhar zur gruͤnen Fuͤtterung, ſo muß er gemaͤht werden, ſo lange die Stengeln noch ſtahlgruͤn, und die Kolben — U&6i»e«„ł in den Handel: fo muß obige Erſchelnung nothwendig erfolgen. Die Zwlebel ermattet und ſchwaͤcht ſich durch das Ver⸗ vielfältigen in junge Brut. Es iſt wahrſcheinlich, daß jede einzelne kleine Zwiebel feiner Zeit die nemlichen Blumen llefern ſoll, wie die Mutter. Mau pflege und warte fie einige Jahre ſorafältig, worüber wir ſpater Mehreres ſagen werden, und die Blumen werden wleder groͤßer werden, wenn fie auc nicht jene Größe und Schoͤndelt erteſchen, welche wir an den directe aus Harlem kom⸗ menden bewundern. dunkelbraun find, denn läßt man ihn ganz reif werden, ſo verlieren Stengel und Blaͤtter alle Kraft, und das Vieh will ſelben dann nicht mehr freſſen. Wenn ſelber aber zur rechten Zeit ges maͤht und eingebracht wird, ſo freſſen ihn die Pferde und das Hornvich ſehr gerne, und beide Gattungen maͤſten ſich, ohne alle Beimiſchung eines andern Futters, oder Korner, vollkommen aus. Er blaͤht nicht im Geringſten auf, und man kann dene ſelben ohne alle Gefahr, wenn, und wie viel man will, füttern. Gewoͤhnlich läßt man einen kleinen Thell zum Samen ſtehen; dieſer wird dann ausgedroſchen, und bei ſanften Winden gewunden und gereinigt. Auf ein Joch d. i. 1600 D Klafter W. M. braucht man nicht mehr, als ein Viertel des Huhar- Samens, da man auf einen Wurf nicht mehr nehmen darf, als was man zwiſchen drei Finger faſſen kann. Wird er zu dicht geſaͤet, ſo bleibt er im magern Boden zu kurz, im fetten jedoch gedeiht er zum Futter gut; ſaͤet man ihn aber zu duͤnn, ſo wird er wie Rohr ſo dik, und das Vieh kann ihn nicht freſſen, dagegen aber gibt er da reichlichen Samen. Von einem Joch kann man in einem etwas feuchten Jahre 10—12 Waͤgen Futter fechſen. Noch kommt zu bemerken, daß der Muhaz, im vollen Wuchſe gemaͤht, die Wurzel neuerdings, und zwar in mehreren Stengeln treibt, die man zum zweiten Male als trokenes Futter abmaͤhen kann; jedoch ift dieſe zweite Fechſung nur fo aus— giebig, als eine mittelmaͤſſige Wieſe, auch iſt nach dem erſten Abmaͤhen auf keinen Samen mehr zu hoffen. Carl Freiherr v. Karwinsky. Die Samen = Anbletung nehmen wir vom verehr⸗ chen Herrn Einſender dankbar an, und wollen bei Empfang gerne wieder Adern davon mitthellen. Für R. — — — — Sehr ſchoͤn war auch die Flor von Narzlſſen und Tazetten. Von erſtern beſizen wir ebenfalls eine ber deutende Menge, fo daß durch die große Anzahl dem ſelben Jedermann uͤberraſcht wurde. Narziſſen und Tazetten ſollten durchaus in keinem Blumengarten feh— len; fie gehören zu den Fruͤhlingehiumen, welche die ſchönen Tage deſſelben noch ſchoͤner machen, und das Vors zügllche an ſich haben, daß man fie nur Einmal anſchal⸗ fen darf, indem ihre Kulkur nicht mit fo vielen Schwle⸗ rigkeiten verbunden fft, als dle der Hpazinthen. 126 Nüͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Levkojen-Probe.) Ad vocem Levkojen⸗Probe en der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung Jahrgang V. Jauer 4827 S. 16 koͤnnen wir die fragende Pas rentheſe aus Erfahrung dahin paraphrafiren und erklä⸗ ren, daß man, um zu erfahren, ob elne Lepkole gefüllt oder einfach blühen werde, das angerathene Durchbeiſ⸗ fen nicht mit den (Samen-) Koͤrnern, ſondern mit den, auch noch fo zarten, Bluͤtenknospen der beſagten Pflanze gefälligſt vornehmen müfe. Wenn die Knospe beim Durchbeißen unter den Zähnen wle Sand kniſtert, fo wuͤrde daraus ſicher nur eine einfache Blume ent⸗ ſtanden ſeyn; wo hingegen, wenn die Knospe ſich weich, wie — nun ja! wie „Käſerkade“ durchbeißen läßt, dieß hoͤchſt beſtimmt anzeigt, die zubehoͤrige Pflanze werde efüllt blühen, und dleſerhalb wirklich gar kein Zweifel brig bleibt. — Dieß bekannte Propheten-Kunſtſtuͤk⸗ chen alter erfahrner Gärtner iſt in feiner Anwendung dem eifrigen Blumkſten von der hoͤchſten Wichtigkeit, wenn er beabſichtigt, ein vollſtaͤndiges Sortiment von Winterlepkojen in möglichſt allen habenden Farben An⸗ fangs Septembers aus dem freien Lande in Töpfe zu pflanzen. Denn der Blumiſt wird hier ernſtlich wuͤn⸗ ſchen, nach den Etiketten der Farben, melſtens nur ge⸗ fülte einzupflanzen, abgeſehen von dem künftigen Ga» menbedarf. Nun haben ſich aber ſehr oft bei Weitem die meiſten feiner Winterlevfojen in dleſer Zelt noch nicht gezeigt; faſt Alle aber werden irgendwo einige junge Knospen an den GSeitenäften zu entwikeln bes ginnen. Die volle Entwikelung der zarteſten Revfofene Knospe bis zum Aufblühen gebt aber bekanntlick faſt Immer duferft langſam von Statten, und währt ge⸗ wöhnlich 4 bis 6 Wochen, ja länger. Während deß aber pflegen bereits ſtarke Nachtfröſte einzutreten. Von der hoͤchſten Wichtigkeit für das kraͤftige Gedeihen und Bewurzeln der Winterlepkoſen iſt es aber, wie geſagt worden, daß dieſelben zu rechter Zelt und alſs früh genug in Töpfe gepflanzt werden, wobei denn jene vier bis ſechs Wochen elner frühern Moͤglichkeit hiezu aller⸗ dings ſchon ein Großes find, weßhalb jenes Kunſtſtük⸗ cen und lentamen etwas fo Willkommenes für den Blumtſten ſeyn dürfte, wie nur irgend Etwas der Art es ſeyn kann, beſondere, da das Vorherwiſſen, auf un: fer Wort, bier eln unfehlbares fit. In Erwägung des Oblgen nun glaubten J. e. wir den auch uns unbekannuten Provinzlalism: »Pözlein“, nicht durch Körnlein, ſondern durch Knoͤspchen überfezen zu müſſen; denn aus dem Samenkorn einer Lepkoje zu erkennen, ob daraus eine gefüllt blühende oder eine einfach blühende Pflanze erwachſen werde, dieſes liegt, fo viel wir wiſſen, außer dem Bereiche der Moͤglich⸗ felt menſchlichet Wahrnehmung. Dr, Weppen. (An kündigung elner hoͤchſt inteteſſan⸗ ten Schrift.) Der Unterzeichnete macht Blumen⸗ Freunden bekannt, daß er im Beſize des großen Ge⸗ helmniſſes iſt, „Levfsien- Samen, der lauter gefüllte »Stöke liefert, mit vollkommener Ge⸗ » wißheit zu erzlehen.“ f Schon feit mehr als 15 Jahren widmete ich der Kultur der Levkojen die vorzuͤglichſte Aufmerkſamkeit, welche fie als Florens ſchönſte Kinder gewiß im hoͤch⸗ ſten Grade verdienen. Ich wurde aber auch durch meine große Mühe und Sorgfalt, die ich auf ſie verwendete, reichlich belohnt, denn ich hatte jeden Sommer den herr⸗ lichſten Fler. Demohngeachtet war ich noch nicht bes friedigt, well ich glaubte, es müßte faſt möglich ſeyn, Levkofen⸗Samen zu erziehen, der lauter gefüllte Stöke liefert. — Warum ſollte das aber auch nicht moͤgllch ſeyn? — Denn wenn ein einfacher Levkojen-Stok ein⸗ mal etwas gefüllten Samen liefert, fo kann er leicht durch Kunſt gezwungen werden, durdgängig gefüllten Samen zu tragen. Im natürlichen Zuſtande, dieß wird auch jedem Blumenfreunde befannn ſeyn, gibt es ja nicht einmal gefüllte Levkojen, und nur durch Kunſt haben wir fie hervorgebracht. Alſo auch iſt es ein Lelch⸗ tes, lauter gefüllte Leykojen zu erziehen! — Durch mebrere Blumenfrennde aus der Nähe und Ferne aufgefordert, finde ich mich veranlaßt, dieß wirk⸗ lich große Geheimulß in einer kleinen Schrlft mit 3 iluminirten Abbildungen auf dem Wege der Subſerlptlon im Druke erſchelnen zu laſſen. Sobald elne hinlänglihe Anzahl Subferibenten gefammelt find, beginnt der Druk. Der Preis zu a fl. rhn. iſt, da es ein Gehelmulß enthält, gewiß äußerſt billig. Bel Riegel und Wieſſner In Nürnberg, fo wie in allen Buchhandlungen von Deutſchland kann ſubſeribirt werden. ' Joh. Fr. Wilh. Lechner, Cantot zu Beerbach und Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. R AIthſel. Nur Diefe beiße ich, die mich zuvor geblſſen, Auch war ich von mir felbft zu beißen nie beflleßen; Doch diefe belßen mich, und fuͤrchten ſich auch nicht. An Zähnen wlſſen fie, daß es mir ſelbſt gebricht. Yufldfung der Ebarade im vorhergehenden Me. Die Waltirſse. In Commlſſion bei Fr. Puſtet in Pabau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und poſtaͤmter an. bu. —— Der ganziährliche Preis iſt In ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Eomert — portofrel. Allge meine deutſche Gar ten Zeit ang. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. N. 23. 4. Juni 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Aphorismen über Blumen-Zucht. Fortſezung neuer Mitglieder. — — Seine Hochgeborn, Herr Eugen Graf von und zu Lehr⸗ dach, Kammerherr, Ceremonkenmelſter, Obriſt-Lieu⸗ tenant und Flügel- Adjutaut des Großherzogs, zu Darmſtadt im Großherzogthum Heſſen. Seine Hochwuͤrden, Herr Chriſtoph Edler von Strobel, Kanonlkus vom Stifte St. Florian, d. 3. Pfarrer zu St. Martin im Müuhlkreiſe in Oeſterrelch ob der Enns. Seine Wohlgeborn, Herr Georg Hahn, koͤnkgl. bayer. Appellations-Gerichts-Raths-Accessist und Guts⸗ Beſizer, zu Straubing in Bayern. — Ftledrich Chriſtian Gottlob Dreßler, Rektor zu Berggießhübel bei Pirna in Sachſen. — Joſeph Karlin ger „Markts⸗-Vorſtaud und Kaufe mann zu Miesbach in Bayern, — A. St. Schmidt, Tabaks ⸗Fabrikant In Quaken⸗ bruͤck. ö Aphorismen uͤber Blumenzucht. Die verſchiedenen, oft ſehr von einander abwei— chenden Anleitungen, welche die Gartenſchriften und die beliebte Gartenzeitung uͤber die Behande lung der Topfgewaͤchſe enthalten, veranlaſſen den Einſender, der ſeit 20 Jahren feine Muße-Stun— den den Kindern Floras opfert, ſeine Erfahrungen und Methoden, jene zu pflegen, mitzutheilen. Sein Wunſch iſt: daß dieſes Scherflein dem Einen oder dem Andern nuͤzlich ſeyn möge. Schreiber iſt Bes wohner des Harzes in einer Hoͤhenlage von 1700 Fuß uͤber der Oſtſee. Unſer rauhes Gebirgs-Klima geſtattet die Anzucht zaͤrtlicher Pflanzen im Freien nicht, und nur mit Vorſicht kann man ſie im Sommer der freien Luft am Tage ausſezen; des Nachts iſt es rathſam, ſie wieder hereinzunehmen. Die Blumenzucht beſchraͤnkt ſich daher mehrentheils auf Zimmer-Gaͤrtnerei, wozu dem Einſender 12 hohe, nach Oſt und Suͤdoſt gelegene Fenſter zu Geboteſtehen. Unglafurte Töpfe von hart gebranntem Thon, deren beide Durchmeſſer 4 bis 2 Zoll, bei einer Höhe von 4 bis 15 Zoll abweichen, ſcheinen die günftigften - Gefaͤße zu ſeyn. Meine Erdmiſchung beſteht aus 4 guter Gar: — —-— — ——— — Nachrichten aus Frauendorf. Ueber dle Zubereitung des Bodens zu unferm Blumen-Zwlebeln⸗ Bau. Wir haben im vorigen Blatte über die Beſchaffen⸗ heit unſerer dleßjaͤhrigen Blumenzwiebeln-Flor Vericht erſtattet. Den geehrten Leſern wollen wir nun getreu— lich erzählen, wie wir die Erde, in welche die Zwle⸗ dein gepflanzt wurden, zuberetteten, damit Jedermann in den Stand geſezt werde, Vergleichungen anzuſtellen, deren Reſultate auf jeden Fall zur Verbeſſerung fuͤhren muͤſſen, Diejenigen, welche Fehler in unſerer Behandlungs- Art entdeken, werden erſucht, uns auf diefelben auf— merkſam zu machen; denn fo ſehr ſchon unſere Flor auch war, fo it es deßgegen doch möglich, daß einzelne Stuͤke in unſerm Verfahren noch verbeſſert werden konnten, weßwegen uns dle Urthekle der ſachkundigen Blumenfreunde ſehr willkommen ſeyn werden. Der Vorrath unſerer Blumenzwiebeln war ſo groß, daß an dem Orte, wo wir voriges Jahr unſere Blu menzwlebeln hatten, dafür nicht mehr Raum genug war, wir alſo eine ganz andere Stelle ſuchen mußten. (28) 178 1 1 1 70 tenerde, 4 Quarz oder Kieſelſand von nicht zu feinem Korne und 4 Waldhumus, der zwar noch etwas geſaͤuert iſt, die Säure aber wahrſcheinlich durch die Miſchung verliert. Dieſe Erdmaſſe wird von Zeit zu Zeit mit etwas verrottetem Kuhduͤnger, mit Blut und verfaultem Laube vermengt. Mit der Erdmiſchung nehme ich es uͤbrigens nicht ſo genau, und bin nicht aͤngſtlich dabei. Oft ſind mir Pflanzen in ganz roher Erde eben ſo voll— kommen geworden, wie in mit vieler Sorgfalt zu— bereiteter. Das Prinzip des Pflanzenlebens iſt ohn— ſtreitig mehr Luft, Licht, Waͤrme und Waſſer, wie der eigentliche Erdbeſtandtheil, der Boden. Er hat aber dadurch bedeutenden Einfluß auf die Vege— tation, als er das Mittel iſt, der Pflanze einen fe— ſten Standort zu geben, die Wurzel- Verbreitung zu befoͤrdern, und er mehr oder weniger faͤhig iſt, Waͤrme zu entwikeln, aufzunehmen und zu binden, Waſſer aufzunehmen und zu halten, und die Ent— wikelung der gasfoͤrmigen, zum Leben der Pflanze nothwendigen Stoffe (Kohlenſtoff, Sauerſtoff) in Verbindung mit der Athmosphaͤre (Sonnenlicht) zu befoͤrdern. Waͤren wir dahin gekommen, die fuͤr jede Pflanze dienlichſten Miſchungsverhaͤltniſſe des Vodens, für jene Erforderniſſe auszumitteln und zuzubereiten; koͤnnten wir ihr dazu das paſſende Klima geben, dann waͤre viel, vielleicht Alles gewonnen. Das iſt aber noch fo fern, wie ohumoͤglich. Wir muͤſ⸗ ſen uns begnuͤgen, die Natur zu belauſchen, um ihre geheimnißvollen Arbeiten kennen zu lernen. Das iſt das Problem der rationellen Wald-, Feld- und Gartenwirthſchaft und Blumiſterei. Aber die Pflanze, ihrem natuͤrlichen Standorte (Boden und Klima) entruͤkt und auf einen andern verſezt, bleibt nicht dieſelbe, und nur durch Kunſt Das Auffinden einer geeigneten Stelle iſt bei uns immer mit bedeutenden Schwierigkeiten verbunden, weil der Boden nirgends von Natur fo tft, wle er für etwas heikliche Gewächſe ſeyn ſollte; und unter dieſe darf man wohl die Hyazinthen zählen. Die Erfehrung, daß man Hyazinthenzwlebeln auf einem, mit Waſſer gefüllten Gefäße zur Blüte bringen kann, gibt ſwon den Fingerzeig, daß dieſer Zwiebelgat— tung viele. Feuchtigkeit, zuträglich iſt; und eln Haupt: Grund ihres ausgezeichnet guten Gedelbens in Holland rührt wohl von dem feuchten Klima dleſes Landes ber, erzieht man fie der erſten ahnlich. Sie verlangt daher eine eigene Behandlung, und das Mißgluͤken und Eingehen, vorzuͤglich der tropiſchen Pflanzen in den Treibhaͤuſern, liegt ſehr oft darin: daß man ſie ihrem natuͤrlichen Standorte gemaͤß behandelt, daß man ihnen dieſen herzuſtellen — obwohl vergeblich — verſucht. Da man dieſen durch Kunſt nie ge— nuͤgend ſchaffen kann, ſo muß die Behandlung ſolcher Pflanzen auch dem Medio angemeſſen ſeyn, in wel⸗ chem man ſie erziehen will. Man täujcht ſich daher ſicher, wenn man die Dikblaͤtter und ſaftigen, fleiſchigen Pflanzen der Tro— penlaͤnder, z. B. Cactus-Arten, nicht begießt. Die meinigen bekommen im Sommer taͤglich Waſſer, und im Winter wird die Erde maͤßig feucht erhalten; außer einem ſchoͤnen Exemplar von Cactus mam. sp. r., welches des Guten zu viel bekommen hatte, iſt mir noch keins durch das Begießen verungluͤkt. Ueberhaupt hat mich langjährige Erfahrung bee lehret, daß taͤgliches, oft zweimaliges Begießen derjenigen Gewaͤchſe, die man treibt, oder hinter Glasfenſtern zieht, dem guten Gedeihen derſelben nothwendig iſt. Nicht leicht thut man darin zu viel, ſobald man nur darauf achtet: daß das Waſ— ſer im Traͤnker nicht ſtehen bleibt, ſondern den Tag über eingezogen wird, oder zum Theil verdunſtet. Ich begieße meine Pflanzen, wenige ausgenommen, von oben, bis das Waſſer durchläuft und im Trans ker erſcheint; dann hoͤre ich fuͤr dasmal auf. Zwie⸗ belgewaͤchſe begieße ich von unten, weil von oben begoſſen, die Zwiebel — wenn man einmal zu viel Waſſer gegeben baben ſollte — leicht aufaulte. Im Allgemeinen trinken meine Pflanzen, wie ich, viel Waſſer, und wir befinden uns wohl dabei. Ich brauche die bekannten Vorſchriften wegen der Temperatur und Art des Waſſers ſelbſt, nicht zu wiederholen. Eine niedrige Lage, vielleicht in der Nahe eines Baches oder Flußes, würde wabrſchelnlich zu ihrem guten Ge⸗ delben Vieles beitragen. Indeſſen, wir mußten auf dfefen Vortheil Verzicht leiſten, weil, obgleich wir auch dle Wahl einer ſolchen Lage zur Dispoſitlon gehabt bätten, dle Elgenſchaft des Bodens doch auch berükſich⸗ tiget werden mußte. Unſere Blumenzwiebeln- Beete wurden alfd am Rande eines, gegen Mittag abhängigen, vom Schatten elnes ſuͤdlich liegenden nahen ennenaldes fait beftreif: ten Gemüs - Landes neben einem neuen Wege angelegt, 179 Meine Pflanzen ſtehen den Fenſtern und dem Tageslichte fo nahe wie möglich, auch den zaͤrt⸗ lichſten gebe ich bei warmen Tagen durch Oeffnen der Fenſter Luft. Bluͤhende Pflanzen der Mittags: Sonne auszuſezen, ſchadet und macht fie ſchneller verbluͤhen. Einige Stunden Morgenſonne bis etwa 10 Uhr ſind mehr werth, wie die des ganzen uͤbri— gen Theils des Tages, und thun auch den Schat— tenliebenden wohl. Im Winter muͤſſen ſich die Gewächſe, welche in geheizten Zimmern bleiben, mit einer abwechſeln— den Temperatur von 50 R. des Nachts, bis etwa 159 am Tage behelfen; die Übrigen werden in froftfreien Zimmern bei 1—5° durchgewintert, leiden aber oft ſehr. Am Empfindlichſten gegen Luft und Sonnenlicht find die Pflanzen, wenn ſie beides lauge entbehren mußten, vorzuͤglich alſo im Fruͤh— Jahre. Man darf ſie dann nur mit Vorſicht und nach und nach dieſen Einwirkungen ausſezen. Pflanzen, die man in Wohnzimmern durchwin— tern muß, leiden oft vom Staub; ich pflege ſie im Winter einigemal mit einer kleinen Handſprize und Waſſer von einer angemeſſenen Temperatur davon zu befreien, im Sommer werden ſie dem warmen Regen ausgeſezt. Zeigen ſich Blattlaͤuſe, ſo verſammle ich die befallenen Pflanzen auf meinem Schreibtiſche und dampfe ihnen einige Pfeifen Tabak entgegen; ſie fallen dann zum Theil ab, und durch behutſames Aufſtoßen der Toͤpfe faͤllt wohl die ganze Beſazung ab, und ſterben mehrentheils. Um die auf der Erde des Topfes liegenden zu vernichten, beſtreue ich dieſe mit Tabaksaſche. Vom Rauche und der Aſche habe ich nie Nachtheil verſpuͤrt. Den famdſen kleinen kaum ſichtbaren Canoer, den man in den Treibhaͤuſern haͤufig findet, und, hat wo die Erde zwar gut, aber ganz roh und unfultivirt war. Wir nahmen deßhalb unſere Zuflucht zu dem bei uns gewoͤhulichen Hilfsmittel, wenn es ſich darum hans delt, die Erde au einer Stelle ſonell zu verbeſſern, nem: uch zum Brennen, oder vlelmehr Räuchern ders felben. Denn das wirkliche Brennen der Erde würde eben fo ſchaͤdllch ſeyn, als das Rauchern nuͤzlic iſt. Diefer Unterſchled iſt wabhrſchelulich dle Unſache, daß mehrere rationelle Landwirthe dieſe Operation tadeln. Die lu der Erde vorhandenen oͤllchten Theile ſollen aufgelöst, man ihn einmal, nicht leicht los wird, kann man durch eine ſchwache Aufldjung von Sublimat in Waſſer todten; aber die Pflanzen ſterben nicht ſel⸗ ten dadurch mit. Regen und Luft ſind beffere Vertilgungsmittel. Die zarten Mimosen, Aca- eien, Ericen, Mesembryanthemen, Lotus ja cobaeus, Monsonien ꝛc. konnen ihm ſelten wis derſtehen. Dem kleinen Verwuͤſter ſchadet, wie dem Borkenkaͤfer, auch der Froſt nicht. Ich habe ein damit beſeztes Blatt der Browallia e. einfrie⸗ ren laſſen; nachdem die Fingerdike Eisrinde am Ofen geſchmolzen war, zeigten ſich die Cancer wieder ganz munter. Deu Pflanzen mit harten Blättern ſind ſie unſchaͤdlich. Ich gehe zur Behandlung einiger meiner Lieblinge uͤber. 1. Cactus speciosus. Cav. und Reichenbach Icon. Plant. cult, et col. Heft 2. 2. bis jezt für mich der ſchoͤnſte, laͤßt ſich aus Steklingen leicht erziehen. Nicht die Spizen nehme man dazu, ſon— dern die kuͤrzeren, anſcheinend zuruͤkgebliebenen ſtark bewarzten und beſtachelten Zweigez dieſe bluͤhen fruͤ— her, ſicher ſchon im 4ten Jahre, zuweilen ſchon im 2ten. Er laßt ſich bei 6—8° R. durchwintern, liebt aber einen waͤrmeren Stand. Die Bluͤten erſcheinen in den Warzen und Stachelbuͤſcheln als kleine hellrothe Punkte, treiben nachher den Buͤſchel ab, und vergroͤßern ſich ſchnell. Nicht ſelten aber machen fie taͤuſchende Demonſtrationen, und vers ſchwinden wieder. Selten bluͤhen die Spizen, mehrentheils die aͤltern Zweige, und vorzuͤglich da, wo man eine Spize abgeſchnitten hat. Deßhalb ſchneide ich die Spizen mehrentheils ab. Ein 6 Jahre altes Exs emplar mit 9 Zweigen, welches ſchon 2 Jahre ges bluͤhet hat, brachte bis jezt (Auguſt) ſieben voll kommene Blumen, wovon eine 6 Zoll kalenbergiſch —— - ꝓũæ—è— aber nicht verbrannt werden. Unſer Verfahren, die Erde zu räuchern, iſtein der Ausübung einfach und leicht, aber zugleich langwierlg und koſtſptellg. Unter leicht verſtehen wir hier, daß man das Verfahren Leicht lernt, alfo an der Sache gar nichts Känſtliches iſt. Es erfor— dert aber viele Mühe und Arbeit, und ft zugleich koſt— fpielig, wo ein Brennmaterial nicht fo leicht zu bekom— men , wie bei uns. Doch das wird am Beſten be— grelflich werden, wenn wir hier erzählen, wie wir bek dieſer Arbeit verfahren. Der Plaz, welcher geraͤuchert werden fol, wird in (25*) 180 1 im Durchmeſſer hatte. Drei Knospen waren vor dem Aufbluͤhen abgefallen. Einer ſtehen gelaffe- nen Spize nahm ich im vorigen Herbſte bis auf die Markroͤhre das Fleiſch einen halben Zoll rund herum weg. Es war ein Verſuch, durch die Idee des Rin— gelns entſtanden. Sie blieb geſund, wuchs nur wenig in die Länge, über der entbloͤßten Stelle ent— ſtanden aber zwei Blumen, die vollkommen erbluͤ— heten. Eine noch ſtahende E Spize iſt zu demſelben Verſuche beſtimmt. Bis die Blumen Anfliiiten wollen, was ge: woͤhnlich uͤber Nacht, oder fruͤh am Tage geſchieht, gebe ich dieſem Cactus fo viel Sonne, als mög: lich; die brennendſte Mittagsſonne ſchadet nicht, aber ich begieße ihn taͤglich, und halte die Erde mäßig feucht. Das Vaterland der Caeten iſt nach Schouw zwiſchen den Wendekreiſen in den heißeſten Strichen Amerikas, dort bekommen ſie we— nigen Regen. Da wir ihnen weder dieſe, noch jene Athmosphaͤre geben koͤnnen, muͤſſen wir ihnen Waſſer geben, um ſie ſo weit zu bringen, als es durch Kunſt moͤglich iſt. Das Treiben der langen Luftwurzeln zeigt ſchon, wie ſich dieſe Pflanze zu ernaͤhren ſucht. Vielleicht erfreuen mich meine Freunde in der neuen Welt noch in dieſem Jahre mit Samen bei uns unbekannter Arten; von dem Erfolge werde ich dann zu ſeiner Zeit Nachricht ge— ben. Sollte pag. 216 in Nro. 27 der Garten— Zeitung vom Jahre 1827 vielleicht ein anderer Cactus mit C.speciosus verwechſelt ſeyn? Daß ein Exemplar erſt im sten Jahre bluͤhet, erſcheint mir etwas Seltenes. 2. Cactus alatus verlangt dieſelbe Behandlung, und erfreuet durch die große Zahl ſeiner Bluͤten. Faͤcherfoͤrmig erzogen fuͤllte er ein ganzes Fenſter, und brachte 34 vollkommene Blumen; viele fielen —— laͤnglichte Beete abgethellt, die Erde jeden Beetes dann zu beiden Seiten — auselnander geſchlagen, fo daß eine längliste Vertiefung entſteht. In dieſe Vertlefung, oder in diefen Graben wird durres Meifig, oder Aeſte, die man in der Baumſchule zuſammenlkest, überbanpt jedes brennbare Materkal, was man hat, ordentlich zu— ſammeugeſchlchtet, fo lange der ausgehobene Graben ft. Hat man Raſenſtuͤke, wie bei uns der Fall war, fo be— delt man damit zuerſt das Brennmaterlal, und fchaufelt auf dieſe die übrige Erde, welche man zu beiden Selten ausgeſchlagen hat, zu oberſt. Alle 3 bis + Swritte laͤßt vorher ab. Er bluͤhet gewoͤhnlich im Herbſte noch einmal. Das Ringeln hat bei ihm keinen Erfolg gehabt. 5. Gloxinia speciosa. Reichenbach, J. Heft 1. 4. Dieſe ſchoͤne, ſehr reichlich bluͤhende Pflanze verlangt viel Waſſer, vorzuͤglich, wenn ſich die Bluͤ— ten entwikeln wollen, und liebt die Waͤrme, kann auch im Winter 12 —15° ertragen, ohne ſich zu uͤbertreiben. Im kalten Zimmer kommt ſie ſelten durch den Winter, und iſt, wie alle ſaftreichen Pflane zen, dem Erfrieren leicht unterworfen. Die Fortpflanzung geſchieht am Leichteſten durch die Blätter, da fie ſelten, auch wenn man fie kuͤnſtlich befruchtet, keimfaͤhigen Samen traͤgt. Man ſchneide ein ausgewachſenes geſundes Blatt fo ab, daß 14 bis 2 Zoll vom Blattſtiel dar— an bleiben, pflanze dann das Blatt ſo tief ein, daß noch die Bafis des Blattes 4 Zoll mit in die Erde koͤmmt, ohne das Blatt zu verlezen; ſtelle dann den Topf an einen warmen ſchattigen Ort, und halte die Erde maͤßig feucht. In 2—5 Mona- ten wird ſich die aus dem Blattſtiel entſproſſene neue Pflanze zeigen. Das alte Blatt iſt dann, wenn die neue Pflanze ſich ſelbſt ernaͤhren kann, uͤberfluͤſſig, und ſtirbt nach einiger Zeit ab. Intereſſant bei dieſer Fortpflanzung iſt es, daß die neue Pflanze ſich nicht aus einem Auge des Blattſtieles bildet — denn er hat Feine — ſondern aus der Verknospelung (Callus?) die da am Blatt— Stiele entſteht, wo man ihn durch das Abſchneiden verwundet hat; es bildet ſich davon ein ſtarker Knollen mit vielen Saugwurzeln, der nach 2 Jah— ren abſtirbt. Da dieſes das untere Ende iſt, ſo wird es der neuen Pflanze um ſo ſchwerer, durchzu— brechen, je laͤnger man den Blattſtiel ließ. Das man ein kleines Loch offen. Iſt auf diefe Weiſe der größte Theil der aus dem Beete gehobenen Erde zum Bedeken der Raſen verwendet, fo zündet man dle brenn— baren Maſſen in den gelaſſenen Oeffnungen an. Sobald alle angezündet find, und manu ſieht, daß es ordentlich zu brennen anfaͤngt, bedekt man auch die Oeffnungen mit Raſen und Erde, damit Alles nur verſchmelze, (verſchmauche), aber nirgends in einer Flamme heraus brenne. Wo der Rauch zu ſtark herauskoͤmmt, ver: ſchlägt man die Stelle mit Erde; foDten ſich aber nach Verlauf einer Stunde Schrlttgroße Raͤume finden, wo 1 181 — — Einſezen mit der Baſis des Blattes dient zum feſteren Stand. 4. Mahernia fragrans. Reichenbach Ic. H. 11. 55. M. glabrata. Cav. R. sc. H. 11. 56. ſind ſchoͤne, vollbluͤhende, ſtark duftende Pflanzen, die ſich durch Steklinge unter Glasbedekung leicht fortpflanzen laffen, aber bei der Umpflanzung in größere Töpfe aͤußerſt empfindlich gegen jede Wur— zelverlezung ſind, und nicht ſelten eingehen. Ich ſeze den Stekling deßhalb gleich in ſolche Toͤpfe, worin die Pflanze bleiben kann. Sie bleibt im Winter am Beßten im geheizten Zimmer, jedoch den Fenſtern nahe, und verlangt zur Bluͤtezeit viel Waſſer. 5. Hoya carnosa R. Ic. 6. 22. Asclepias carnosa L. Die Behandlung dieſer ſehr ſchoͤnen Pflanze hat Herr v. Wehrs bereits bekannt gemacht. Ich erlaube mir nur hinzuzufuͤgen, daß man wit dem Begießen vorfichtig feyn muß, indem — we— nigſtens nach meiner Erfahrung — man ihr leicht zu viel thun kann, welches ſich durch ploͤzliches Dun— kelwerden der Blaͤtter und Herabhaͤngen keuntlich macht. 6. Acacia armata kann bei 4—5 R. durch— wintert werden, verlangt im Sommer viel Sonne und viel Waſſer. Sie bluͤhet dann ſehr reichlich und macht ſich gut. Sie iſt am Leichteſten durch Steklinge fortzupflanzen. 7. Acacia lophanta spec. iſt viel ſchoͤner in jeder Beziehung. Sie verlangt die Temperatur der vorgenannten und im Sommer viel Waſſer. 8. Die Nerium- Arten, roth und weiß, einfach, halb und ganz gefuͤllt, machen ſich in der Bluͤte ſehr ſchoͤn, verlangen bis zum Aufbrechen viel Son— ne, und viel Waſſer, wenn ſie bluͤhen wollen; vor— zuͤglich ſchoͤn iſt N. splendens. Sie laſſen ſich leicht = ET TE gar kein Rauch hervorkäme, welches durch elne zu dike Be— dekung mit Erde verurſacht werden kann, fo ſtoßt man mit einem Schaufelſtiet einige Löcher bis auf das Breunmaterkal. Je gleinmäffiger der Rauch durch die Erde dringt, je beſſer iſt dieſe Arbeit verrichtet worden. Je mehr Brennmaterkal man hat, je beſſer wird die Erde, und je laͤnger dauert das Schmauchfeuer. Unſere Beete rauchten noch nach s Ta⸗ gen. — Nach Verlauf dleſer Zeit wurde dle geräu: cherte Erde durch einen Durchwurf (Wurfgitter) ge: worfen, und zwar 2 Zoll tiefer, als die Erde aus dem Beete geworfen worden war. Dadurch wurde die Aſche rr durch Steklinge fortpflanzen, koͤnnen im Sommer ins Freien geſtellt werden, und beduͤrfen im Wine ter nur einen Stand in froſtfreien Zimmern. 9. Ueber das Treiben der Blumenzwiebeln hat ebenfalls Herr v. Wehrs in Nro. 483 der Gare tenzeitung vom v. J. ſehr viel Gutes geſagt. Es ſey erlaubt, auch meine Methode mitzutheilen. Ich ſeze voraus, daß man ſich mit guten, nicht abgetriebenen, geſunden Zwiebeln verſorgt; ſchlechte belohnen die Muͤhe nicht. Recht gut er— haͤlt man ſie bei Schellhaſe in Caſſel, Wrede in Braunſchweig und Auguſtin in Zelle, Handlungen, die ſich in Schreibers Gegend durch Rechtlichkeit auszeichnen. Meine Töpfe ſteigen von 10 bis 14 Zoll Höhe, bei 6— 2 Zoll obern, und 4—5 Zoll unteren Durchmeſſer. Je nachdem ich ſie fruͤher oder ſpaͤter zur Bluͤte haben will, werden ſie im Octbr. oder Novbr. eingepflanzt. Der oben beſchrie— benen Erdmiſchung wird noch etwas Kieſelſand zur geſezt, und die Zwiebel ſelbſt ſteht zunaͤchſt auf einem 4 Zoll diken Grund dieſes Sandes. Sie wird fo tief eingeſezt, daß nur die Spize derſelben heraus ſteht. Dann ſeze ich die Toͤpfe in den Kel— ler, begieße ſie von unten ab und an, wenn die Erde zu troken werden ſollte, maͤßig, und erwarte ruhig das Hervorkommen der Blattſpizen. Wenn ich die Wahl habe, nehme ich lieber ſolche Zwie— bein, an denen ſich die grüne Blattſpize eben erſt zeigt. Die oft ſchon 1 Zoll lang getriebenen fchreiz ten der Bewurzelung zu raſch vor, und geben ge— woͤhnlich ſchlechtere Blumen. Die kleinen Brut— Zwiebeln werden der Hauptzwiebel vorſichtig ab— gebrochen. In 4—6 Wochen werden ſchon viele ſich zeigen. Die Hauptſache ift, den Zwiebeln fo viel Zeit zu laſſen, daß ſich ihr Wurzelſyſtem ge— hoͤrig ausbilden kann. Waͤhrend dieſes geſchieht, — an nennen mit der geraͤucherten Erde vermiſcht. Nach Vollendung diefer Arbeit wurde ein Regen abgewartet, und die Zwiebeln Ende Septembers 6 Zoll tief eingelegt. Wir ließen im Herbſte die Erde ein wenig frſeren, und bes dekten dann die Oberflache 2 Zoll tief mit kurzem Duͤn⸗ ger. Dieſe Bedekung wird kurz vor der Flor wegge⸗ nommen, und in die Wege wo möglich. etagegraden. Die ſchwarze Erde erhebt die Schoͤuhelt der Dlumen, wo im Gegenteil der üble Geruch des Düngers die Wohlgeruͤche der Blumen verdrangen wurde. Zur Erz baltung und Befoͤrderung des Wachsthums der Zwle⸗ 182 verlängern ſich auch die Blattſpizen; durch anfangs zu viele Waͤrme treibt man zwar die Spize, aber ſelten Wurzeln, und erhaͤlt ſchlechte Blumen. Sind ſie einen, auch zwei Zoll heraus, ſo werden die Toͤpfe in das Haus genommen, in eine Temperatur ge— bracht, die einige Grade hoͤher iſt, wie die Keller— Temperatur war, und mit Waſſer von 5 — 5 K. ſtaͤrker, aber immer von unten begoſſen. Sie fan— gen nun an raſch zu treiben, und koͤnnen nach Ver— lauf von 6—8 Tagen in die geheizten Zimmer ge— bracht werden, wo ſie ihren Plaz dicht vor den Fen— ſtern bekommen, und nun ſo ſtark begoſſen wer— den, daß die Traͤnker immer naß ſind. Das iſt nothwendig, denn ohngeachtet des Zulegens des Abzugloches im Topfe draͤngen ſich die langen Wurzeln haͤufig durch; finden ſie in dem Traͤnker keine Erde oder kein Waſſer, ſo fangen ſie an ab— zuſterben und verderben die Blume. Auf dieſe Weiſe behandelt, wachſen meine Zwiebelgewaͤchſe raſch fort, treiben lange ſtarke Blaͤtter, kraͤftige Blumenſtiele, und Blumen, mit deren Schönheit ich alle Urſache habe zufrieden zu ſeyn. Selten, ſehr ſelten bleibt eiue Blume zuruͤk, oder ſteken, und geſchieht dieſes, ſo liegt der Fehler ſicher an der Zwiebel, nicht an der Be— handlung. Das Ueberſtuͤzen von Papierduten bei dem Ste— keubleiben der Blumen hilft zuweilen; taugt die Zwiebel aber wicht, fo wird man dadurch auch nichts erreichen. Im Januar und Februar fängt dann die Bluͤ— tenzeit an, die ich gern bis in den Maͤrz, auch April hinein, durch ſpaͤteres Einpflanzen und Her— einnehmen in die Warme zu verlängern ſuche. Von Hyazinthen nehme ich einfache der beßten Sorte; ſie treiben beſſer, und geben reichlichere und ſchͤnere Blumen, wie die gefuͤllten. Ich liebe uͤber⸗ haupt mehr die einfachen Blumen, wie die erkuͤn— ſtelten, oft monſtros gefuͤllten. Nach dem Verbluͤhen bleiben ſie in den Toͤp⸗ fen bis das Laub abgeſtorben iſt; dann nimmt man ſie zum Abtroknen heraus, und pflanzt ſie im Spaͤt⸗ Herbſt in den Garten. Den Tuberoſen und Ferrarien muß man ſchon mehr Zeit zum Antreiben laſſen, und ſie gleich in die Waͤrme bringen, die ſie, vorzuͤglich erſtere, ſehr lieben; am Leichteſten bringt man ſie in N Miſtbeete zum Antreiben. Asnaryllis formosissima treibt ſehr leicht 8 men, ehe ſie ſich einmal ordentlich bewurzelt hat. Die andern Arten, beſonders die fchönere A. vit— tata, ſind eigenſinniger, und laſſen oft Jahre lang vergeblich hoffen, bis die Zwiebel erſt ihre Voll— kommenheit erreicht hat. 10. Sehr ſchoͤn fuͤr das Auge machen ſich die rothe und blaue Anagallis, wenn man beide in Einen Topf pflanzt. Im ꝛ2ten Jahre bluͤhen fie außerordentlich reichlich, und laſſen fich leicht durch Steklinge fortpflanzen. Sie verlangen viel Waſſer. Noch ſchoͤner prangt Campanula pyramidalis, und erhaͤlt ſich im Schatten lange gut. Als ſchoͤne, aber zum Theil noch ſehr koſtbare Topfpflanzen ſind zu empfehlen: die Camellien, Azalien, Rhododendron, Metrosideros, Rho- dora, die feineren Acacien und Ericen ; wohlfeiler find die Pelargonien, Jasminum Sambac, Gar- denia, Alstroemeria, Andromeda, Begonia argyrostigma, Cyclamen, einige Diosmen, Gor- teria, Haemanthus, Agapanthus, Crinum am. Hibiscus R. s. Lotus jacobaeus, Monsonia sp. Vinca rosea u. g. m. Unter allen Topfgewaͤchſen haben mir keine mehr bein bürfte der Dünger llegen bleiben, was bei uns holſchen Hyazinthen geſchah. Wir erwarten zwar, daß jeder Blumenfreund am Beſten wird ermeſſen können, in wie fern unſer Ver- fahren elne Nachahmung verdiene; indeſſen wollen wir einige Winke geben, welce uns der Berüffichtigung werth (deinen, Vielleicht wird maucher Garteufteund bedauern, daß er den Verſuch mir dem Räuchern der Erde in feinem Garten wegen Feuersgefahr in der Na: be elner Wohnung nicht machen dürfe. Diefe Bes totgulß iſt aber ohne Grund, denn außerhalb der Erde darf durchaus kein Feuer ſichtbar werden, ſondern es muß Alles unter der Erde, wie geſagt, nur langſam ver⸗ ſchmelzen. Man kann daher dieſe Arbeit an leder Stelle ohne Gefahr vornehmen. Es laſſen ſich aber noch andere Fragen aufſtellen, deren Beantwortung nur durch wiederholte Verſuche geſchehen kaun, nemlich: Ob das Räuchern der Erde ſich auch in gutem Gartengrunde bewähren würde? Ob dadurch nicht die vorhandenen nahrhaften Thelle zu ſeht aufgeloͤst würden? Ob uberhaupt elne gute Gars tenerde durch das Rauchern noch mehr verbeſſert, oder 18 5 vergeblich Koſten und Hoffnungen gemacht, wie die Roſen. Bei dem Ausheben und Verpflanzen hat man die größte Vorſicht anzuwenden, um die feinen Haarwurzeln gegen die Cinwirkung der Son— ne, und fogar der Luft zu ſchuͤzen. Sie vertrof: nen in ſehr kurzer Zeit, und dann hat man, wenn der Stok nicht ganz abſtirbt, gewiß ein Jahr zu warten, ehe er ſich erholt. Ich kann nicht ſagen, ob Andere ahnliche Erfahrungen gemacht haben, allein die meinigen uͤberzeugen mich genuͤgend, daß man nicht Vorſicht genug beim Umpflanzen an— wenden kann, und ſchuell dabei ſeyn muß. Dias Treiben iſt weiter nichts, als ein fruͤheres oder ſchnelleres Hervorbringen der Bluͤte. Ich habe mehrere Duzend guter Roſen in Toͤpfen, die ich im Winter oder in den Monaten Januar bis Mai zur Bluͤte bringe. Mein Verfahren war folgendes: Ich pflanzte im Septbr. die Stöfe, die ich zur Winterflor in Bluͤte haben wollte, in Toͤpfe, nahm ihnen die langen verholzten alten Wurzeln, ließ ihnen aber fo viel Saugwurzeln wie moͤglich. Die Stdke wurden ſcharf beſchnitten, ſo daß alle leztjaͤhrigen Schuͤſſe genommen wurden. Sie blieben im Gar⸗ ten bis Froͤſte eintraten, dann wurden fie im Haufe in einem froſtfreien Zimmer aufgeſtellt, und maͤßig feucht gehalten. Sollten welche um Weihnachten oder im Jauuar bluͤhen, ſo wurden ſie aus dem kalten Zimmer nach 8 oder 14 Tagen in die ge⸗ heizten gebracht, aber unmittelbar vor die Fenſter. Sie fangen dann bald an, Blätter zu treiben, denen die Kuospen folgen; dieſe fallen aber leicht ab, wenn das Zimmer zu warm iſt, und man kein Feu⸗ ſter oͤffnen kann. Um ſicherer ſchone Blumen zu bekommen, warte ich lieber, bis die Roſen in dem froſtfreien Zimmer von ſelbſt anfangen zu treiben, ob dieſes Verfahren nur rohe und unkultlvirte Erde verbeſſert? Wir machten uns vorigen Herbſt ſelbſt die Frage, ob dle geraͤucherte Erde, in Verbindung mit der von dem verbrannten Materkal entfiandenen Aſche, nicht zu troken, oder, wie man zu ſagen pflegt, fuͤr eine Kühle und Feuchtigkeit lebende Pflanze die Erde nicht zu bizig werden mochte? Dleſe Veſorgniß hat ſich bei uns als unrichtig gezeigt; denn die durch das Rauchern fehr troken und loter gewordene Erde ſaugt in der naſſen Jahreszelt des Herbſics eine ungewöhnllche Menge was gewöhnlich ſchon im Januar geſchieht. Dann werden ſie in die Raͤume gebracht, worin die uͤb— rigen Topfgewaͤchſe ſtehen, worin wegen geſchuͤzter Lage und darunter bewohnter Zimmer eine Tem— peratur von 3—5° R. den ganzen Winter über iſt. Hier werden ſie nach Bedarf begoſſen, ſtehen den Fenſtern nahe, die bei gelindem Wetter uͤber Mittag ein paar Stunden geöffnet werden, und bilden ſich ſehr kraͤftig aus, ſo daß ich vom Februar an bis Ende Mai ſo vollkommene Roſen habe, wie man ſie nur im Sommer haben kann. Ich kann ſie, wie ich will, um mich 1, und keine Unbil⸗ den der Witterung Bett mir dieſe genuß⸗ reiche Freude. Im Junius, wo ſie abgebluͤht ha— ben, werden die Toͤpfe an die N. W. Seite mei⸗ nes Gebaͤudes in den Garten gebracht, und blei— ben dort, bis der Froſt befiehlt, ſie wieder herein zu nehmen. Vorher aber, Ende Auguſt, werden ſie wieder ſcharf beſchnitten bis auf das alte Holz. Ich habe gefunden, daß darin der Kunſtgriff liegt. Die Roſe muß die neuen Zweige aus dem alten Holze treiben, wenn fie gut blühen ſoll. Beſchnei⸗ det man ſie nicht, ſo ſchießt ſie in die Hoͤhe, treibt ſchwache duͤnne Zweige oder gar keine Bluͤten. Seit 4—6 Jahren find meine Roſen nicht umge⸗ pflanzt, und fo lange fie im Bluͤhen nicht nach⸗ laſſen, ſoll es nicht geſchehen; oben auf, bis auf die erſten Wurzeln, wird die alte Erde jeden Herbſt durch friſche erneuert. Alle uͤbrige Kuͤn⸗ ſtelei, Abbrechen der Knospen u. dgl. babe ich uͤber⸗ fluͤſſig gefunden. a s Zellerfeld, am königl. hannoͤveriſchen Harz, im Herbſt 4327. * 1 — Feuchtfgkelt ein, und’ erhalt dleſelbe laͤnger, als dle nicht geraͤucherte Erde. Uebrigens finden wir dleſe Raͤucherung auch lu der Biblistheque universelle des Sciences als eine neue Art empfohlen, bie Erde fruchtbar zu machen. Ein in der VBauerp zeitung aus Frauendorf X. Jahr⸗ gang 1628 Nro. 15 S. 115 darüber mitgetheflter um⸗ ſtaͤudlicher Ve richt iſt leſenswerth. Schluß folgt. 164 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (An die Liebhaber der Pelargonien.) Wenn die Natur felbit, wie wir bei der Benuͤzung ih⸗ rer Produkte täglich ſehen, an der Verbeſſerung threr Werke arbeitet, wen ſollte es befremden, daß menschliche Unternehmungen zuwellen einer Umän⸗ derung oder beſſern Verfaſſung bedürfen? Oft mag auch die Form ſelbſt beibehalten werden, es mag zureichen, die Mittel zur Erreizung des urſprünglichen Zwekes zu vervollkommnen: das Intereſſe der Thetlnehmer darf dabet keineswegs gefährdet, es ſoll vielmehr gefteigert werden. Bei der Herausgabe unſers Pelargonien-Werkes ergriffen wir den ek, die Produkte deutſcher Kultur durch dle bildlich ſtellung den Liebhabern anſchau⸗ lich zu machen, nen die Wahl bel Anſchaffung derfeiben zu erleſchtern. Wir vereinigten damft die Ab⸗ ſicht, die Vorzüge einer durch Botautk geregelten An— ſicht der Dinge mehreren Blumenfreusden bekannt zu machen, und ihaen eben dadurch ein beſſeres Fundament verſchaffen. Wir trachteten endlich, im Gebiete der Pflanzen Popfolegle inte reſſante Erfahrungen zu ſam⸗ mala, und die Gattung Pelargonlum ſcien hlezu mehr, als elne andere geelgnet zu ſeyn. Da ſich nun aber die veredelten Prodnite der Pelargonſen-Kultur fort: wihrend nicht allein vermehren, fondern auch ln geſtel⸗ gerter Vollkommenhelt darſtellen, fo fanden wir es rathſam, auf Mittel zu finuen, um elnerſeits dle Be— kanntmachung dieſer Ergebniſſe im Gebiete des Pelar⸗ go⸗ten⸗Weſens ulcht zu unterbrechen, anderſelts aber auch unſern Gönnern die Anſchaffung dieſer Fortſezung zu erleichtern. Wir glauben endlich ein ſolches Mittel in folgender Abänderung der Herausgabe unferer deut- ſchen Gartenprodufte von Pelargonken gefunden zu haben. Wir wollen nemlich ſtatt der heftwelſen Ausgabe eines Bandes mit 43 ausgemalten Tafeln, vom vierten Bande angefangen, jahrlich nur Einen ganzen Band auf ein Mal liefern, wobei unſern Abnehmern folgende Vortbelle zugedacht werden: Ein ſolcher Band ſoll nemlich nur 12 Tafeln mit Abblldungen in der bisherigen Manier enthalten; von den uͤbelgen 36 Pflanzen wird nur Eine Blume abge: bildet, und deren fo viele auf jeder Tafel, als der Raum geſtattet. Die Beſchrelbungen werden ganz in berfelben Welſe, wie in den früheren Bänden gefertl⸗ get, ſo daß ſich die Leſer in den Stand geſezt finden ſollen, auch von ſolchen Pflanzen, von welchen wir nur Elne Blume in der Abbildung llefern, eine deutliche Verſtellung zu erwarten. Durch dleſe im Weſentlichen kaum merkliche Ab⸗ änderung unſerer Welargonien-Auggabe wird eln Jahr⸗ gang derſelben, der bis zum Scluß des sten Bandes im Wege der Praͤnumeratkon auf 16 fl. zu ſtehen kam, vom sten Bande an nur 8 fl. keſten. Man kann einen ſolchen als einen Gahres-DVeriht unſerer Fortſchrltte im Fache der Kultur betrachten, und recht fuͤglich ſtatt eines Almanaches an feinem Orte zu Neujahrsgeſchen⸗ ken verwenden. i Noch wollen wir Denjenigen, die auf unfern Jahr: gang von 1329, welwer längſtens bis halben Oktober 1328 erſcheinen wird, fpätefiens bis halben Auguſt d mit 4 fl. E. M. pranumeriren und beim Erſceinen gleichen baaren Betrag nachzahlen, es freiſtellen, auf den geringen Vorrath der erſten Binde Heft- oder Bandweife in dle Praͤnumeratlon einzutreten. Die der: maligen P. T. Pränumeranten dieſes Werkes haben bei Empfang des söten Heftes nur mit 2 fl. 40 kr. auf den sten Band vorauszubezahlen, da die Vorzugs⸗ Zahlung bei der heftweiſen Abnahme in Rechnung koͤmmt. Die Urſache, warum wir den Jahrgang von 1829 fhon im Oktober d. J. and Licht zu fördern gedenken, iſt nur alleln die billige Rükſicht auf unfere auswaͤr⸗ tigen Freunde, um fie ja frübzeftig genug von unſeren dieß jaͤhrigen, neueſten Erzeugniſſen in Kenntniß zu verſezen, und ihnen die Auswahl anzubleten. Das Pelargonien-Werk wird alſo fortbeſtehen, dle Anſchaffung des Ganzen wird durch die um die Hälfte verminderte Auslage erleichtert, und dennoch bleibt je⸗ dem Beſizer desſelben das Vorzugs-Recht auf dleſe une ſere deutſchen Produkte. Wien, Welßgaͤrber Nro. 92. Die Herausgeber der neuen Arten Pelargonien deutſchen Urſprungs. Das Leben. Des Lebens kurze Wander- Tage Verlleren ſich im Meer der Zelt. Wohl Dem, den nicht der Reue Klage Geleltet in die Ewigkelt. Der Frühling kommt als heit'rer Knabe, Der Sommer ſteht als Juͤngling da, Der Herbſt als Mann; am Grelſes Stabe Tritt bald der ſtarre Winter nah. Des Lenzes Blumen bricht der Knabe, Der Juͤngling fuͤhlt des Sommers Glut; Hat nur der Mann des Herbſtes Gut Genuͤzt, geht froh der Grels zu Grabe. Die Stunden flieh'n, die Monden ellen, Zu Jahren reihet ſich das Jaht; Die Leiden geh'n, die Freuden ellen, Und feſt nur ſteht, was gut und wahr. Johannes Fidelis. Ki le RR Dan 0 Ich hänge und wachſe, doch im Hängen muß fh fhwellen, Und fo muß ich mich ſtets dem Wind entgegen ftellen. Der Regen gibt mir Kraft: doch Eins bringt mir den Tod: Wenn ich nicht hängen kang, und leide Waſſersnoth. Aufloͤſung des Räthſels im vorbergehenden Nro.: Der Knoblauch. * — — —U—äß — — — —— —— — — — — — — ͤ — — — . — — E In Commiffion bel Fr. Puſtet In Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. . — — — m SJ— —— ——ä— — ;t¼n' > Der ganziäbrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 fr. ohne, und 2 fl. 44 kt. G. M. mit Convert — portofret. Allgemeine deutſche ae 3. K. 1. .. g. Herausgegeben von der rischen Gartenbau⸗ ⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. — — nr v1. Jahrgang. N. 24. 11. Juni 1828. In hal t: : Fortſezung neuer Mitglieder. — unterricht von der Anwendung der gemeinnüzigen Flſcherſchen Erfin⸗ 8 dung: dle edle Obſtbaumzucht auch im Großen ſchneller und vorzuͤgl. durch Steklinge betreiben zu koͤnuen. Fortfezung neuer Mitglieder. * 5 13 r = * 1 M. ee Magdalena Miller, Haushälterin des Titl. Herrn Domprobſtes lu Paßau. Diefes Mitglied hat ganz ausgezeichnete Verdienſte um die Kultur der ſeltenſteu exotiſchen Gewaͤchſe in der Villa des Herrn Domprobſtes auf der ſo⸗ genannten Klauſe naͤchſt 10 Seine Wohlgeborn, Herr peter Paul Ritter von ‚Ma ffei, Gutsbeſtzer auf Haunsberg im k. k. pfleggerichte Hallein im Salzburgiſchen. — Simon Gottlieb Römer, Med. er Chir. Doctor, Obstetricans, Oculista et Operator caesareo - regius, zu Krouſtadt in Siebenbürgen. bannen Brauß, Papfer⸗ und Tuch⸗Fabrikant zu Duͤren, e eee Aachen 1 Rhefnpteufen. — F. M. Walmichrath, Kaufmann in Dadbergen bei Quakenbruͤck. — Joſeph Scheucher, Landarzt in Miesbach im k. bayer. Iſar-Krelſe. verbreitet werden kann. Unterricht von der Anwendung der ge— 8 Fiſcherſchen Erfindung: die edle Obſt⸗Baumzucht auch im Großen ſchneller und vorzuͤglicher durch Stek⸗ linge betreiben zu koͤnnen. Ich habe ſchon vorlaͤufig in der Gartenzeitung Nro. 56 vom Jahre 1826, S. 502— 305; dann in Nro. 11 vom 14. März 1827, Seite 84— 86, angezeigt, daß die Obſtbaumzucht durch Steklinge geſchwinder und leichter, als durch den Samen, Meine wiederholt fort— geſezten Unterſuchungen und Verſuche fuͤhrten mich zu neuen Erfahrungen, durch deren zwekmaͤßige Anwendung die Erziehung der Obſtbaͤume einer weſentlichen Veränderung zum allgemeinen großen Vort Vn unterliegen wird, wovon die Grundfäze nun argeſtellt werden. Die Vermehrung der Obſtbaͤume durch Stek⸗ linge (auch Schnittlinge, Stekreiſer oder Stopfer genannt) befteht darin, daß von edlen Fruchtbaͤu— men Aeſte oder Zweige abgeſchnitten, denſelben Wurzeln verſchafft, und ſo dadurch neue Bäume, welche die nemliche edle Frucht, wie der Mutter⸗ Stamm, tragen, erzeugt werden. Jeder Baum iſt gleich einem Polyp; denn aus N Nachrichten aus Frauendor f. * Ueber dle Zubereitung des Bodens zu unferm Blumen⸗ . (Sſch l. . Wir haben im vorigen Blatte einige Winke gege⸗ beu, um zu veranlaſſen, daß die Wirkung des Räucherus näher erwogen werde, damit man zur Gewißheit ge⸗ lange, ob man in jeder Hinſicht dieſe Arbeit empfehlen dürfe, oder ob es auch Fälle gebe, in welchen fie mehr ſchaͤdlich, als nuͤzlich ware. Wir baben fie in unferm Boden bis jezt immer vuͤzlich befunden, und erwarten daruber die ferneren Verſuche der Gartenfreunde. Mor: aus wollen wir bemerken, daß dieſe Art der Bodenver— beſſerung ſchon im Sabre 4228 in der Fortſezung des allgemeinen deutſchen Gartenmagazins S. 240 anf fol⸗ gende Art empfohlen wurde: „Die kraͤftigen Wirfungen des Raͤucherns haben ſich bereits durch eine Menge Vers ſuche bewährt. Es iſt auch im Grunde nichts anders, als das ſogenannte Abſchwenden des Bodens, das man in mehreren Gegenden zur Urbarmachung der Moor» und Heideflähen angewandt hat, nur daß man vormals (24) 186 jedem Auge oder Zweige kann, fo wie aus dem Kerne, ein neuer Baum erzogen werden; nur mit dem wichtigen Unterſchiede, daß aus dem Kerne einer edlen Frucht ein Wildling gewoͤhnlich mit ſchlechter Frucht, aus dem Auge, Aſte oder Zweige eines edlen Baumes aber wieder ein ſolcher Baum mit gleicher Frucht gebildet wird. Dieſes bemer⸗ ken wir bei der Veredlung, wodurch ein Aug oder Zweig mit einem Wildlinge verbunden wurde, wor— aus auf demſelben ein Baum entſtehet, der ganz die nemlichen Fruͤchte traͤgt, wie der Baum, von dem das Aug oder der Zweig genommen ward. Allein, ein ſolcher Aſt, Zweig, oder Aug (Knos— pe) kann nicht nur durch Verbindung mit einem andern Baum, ſondern auch in der Erde wachſen, wenn ihm daſelbſt Wurzeln verſchafft werden, wie wir bei vielen Waldbaͤumen, dann bei den Wein— Pflanzen, Johannisbeeren u. ſ. w. bemerken, wo von einzelne Zweige nur in die Erde geſtekt werden duͤrfen, wo ſie ſchon im erſten Sommer Wurzeln erhalten, und ſo fuͤr ſich beſtehende Pflanzen bilden. Bei den Zweigen edler Obſtgattungen aber, als von Pfirſich⸗, Aprifofene, Pflaumen⸗, Mandel⸗, Kirſchen⸗, Aepfel⸗ und Birnbaͤumen verhält ſich die Sache anders; denn wenn ſie im Fruͤhjahre in die feuchte Erde geſezt werden, ſo treiben ſie zwar oben aus, erhalten jedoch keine Wurzeln und verdorren daher ſchon im Juni. Die Urſachen hievon ſind, weil jene edlen Obſtbaͤume, als urſpruͤnglich aus⸗ laͤndiſche Gewaͤchſe, auf jene Art um ſo weniger in unſerm Klima und Boden Wurzeln treiben koͤn— nen, indem ſie auch zartere, kleinere Rinden und Gefaͤße, haͤrteres Holz, geringern Safttrieb und ſchwaͤchere Vegetationskraft haben, auch die Erde zu kuͤhl iſt. Die Vegetationskraft erſchoͤpft ſich bei dem kurzen Triebe der Krone, die dagegen zu ſchwach 77ĩ h . . A Rn a ZI die gute Wirkung deſſelben ledlglich der durchs Verbren⸗ nen der vegetablliſchen Theile hervorgebrachten Aſche zuſchrieb. Die neuere Chemie hat dagegen gezeigt, daß ſich beim Verbrennen eine Menge Stoffe entwifeln, welche ſowohl mittel⸗ als unmlttelbarweiſe zur Ernährung der Pflanzen dienen, und indem ſie nun beim Räuchern des Bodens in Gasgeſtalt dem einen Körper entweichen, häufen fie ſich dagegen in einem andern, der ſich ihnen entgegenſtellt, an, gehen mancherlei Verbindungen unter ſich eln, und konnen auf dleſe Weife feſtgehalten und zur Nahrung der Pflanzen gebraucht werden. Eben durch iſt, die Bildung einer Wurzelkrone bewirken zu konnen. W Es iſt daher weſentlich nothwendig, daß die in den abgeſchnittenen Zweigen und Augen befind⸗ liche Triebkraft zum Wachsthum, vorzuͤglich zur Bil⸗ dung der Wurzeln benuͤzet werde, die dann leicht oben eine Blaͤtterkrone zur Herſtellung des Gleich⸗ gewichtes bewirken. j Zum Trieb der Wurzeln gehören weſentlich: Waͤrme, Feuchtigkeit, Abhaltung der aͤuſſern Luft und des Lichtes, endlich eine, die Vegetationskraft reizende und die Wurzelbildung beguͤnſtigende lokere Umgebung. er Um diefes bewirken zu koͤnnen, muͤſſen andere Mittel im Winter, und andere im Fruͤhjahre ans gewendet werden. Im Winter, vorzuͤglich im Februar, werden von edlen Obſtbaͤumen gerade Zweige abgeſchnitten, und unten gerade zugeſchnitten, ſo daß ſie eine gleiche Laͤnge von ungefaͤhr einem Schuh, (Fuß) oder darüber haben. Dieſe Zweige muͤſſen von meh⸗ reren verſchiedenen Obſtgattungen, und darunter auch ſolche Zweige vermiſcht ſeyn, die wie z. B. von Weintrauben, Johannisbeeren, Himbeeren, Weiden, Pappel- und Hollunderbaͤumen ſehr leicht Wurzeln erhalten, welche Vermiſchung deßwegen ſehr nothwendig iſt, damit durch wechſelſeitige Ein— wirkung die Wurzelbildung und Entwiklung der Ve⸗ getationskraft mehr veranlaßt werden. Hundert ſolche Zweige oder Steklinge ſind dann in einen Buſchen oder Bindel mit ſtarken Weidenruthen oder Baſt ſo zuſammen zu binden, daß oben und un— ten gleiche Flächen beſtehen, und alle Spizen, Aus gen, oder die obern Theile der Zweige aufrecht ſtehen. Dieſer Steklingsbund wird unten, entweder ein- dleſes Rauchern erzeugt ſich eine Menge brenzlicher Eſſigſaͤure, fo wie aus der Zerſtoͤrung der auimaliſchen Thelle, wovon ſelten die Oberflache der Erde frei ift, indem ſich Kaͤferlarven, Regenwuͤrmer, Schneken u. dgl. in Menge darin aufhalten, Ammonlum erzeugt wird. Mit dem Kohlenſtoff, der bei dieſer Operation freier erſcheint, verbindet ſich der Sauerſtoff der freien Luft, wozu ſich auch noch Salpeterſaͤure geſellt, und biefe kohlenſaure Luft durchdringt die rings um fie aufge⸗ häufte Erde. Auf dieſe Welſe laſſen ſich die auffallen⸗ deu Wirkungen, welche das Raͤuchern des Bodens zur 187 zeln, oder neben mehreren ſolchen Buſchen mit feis nem untern dikern Theile in ein hoͤlzernes Schaͤffel, oder in einen Topf geſtellt, auf deſſen Boden zwei Zoll hoch friſcher feiner, von Erdtheilen durch Wa⸗ ſchen gereinigter Fluß-Wellſand ſich befindet, auf den ſo viel friſches Flußwaſſer zu gießen iſt, daß nicht nur der ganze Sand von Fenchtigkeit durchdrungen wird, ſondern daß auch die obere Flaͤche des Waſſers um 4 Linien hoͤher, als die Ober: fläche des Sandes ſich befindet. Dieſes Schaͤffel wird nun, ſammt ſeinem darein geſezten Steklings— Bunde, in ein anhaltend warmes Zimmer oder Treibhaus, zum Ofen und zuweilen in das Son— nenlicht zum Fenſter geſtellt. Das unten auf und in dem Sande befindliche Waſſer muß alle acht Tage abgegoſſen und durch friſches erſezt werden; auch darf es niemals verdunſtet ſeyn. Wenn dann nach mehreren Tagen von der Waͤr— me die Knospen oder Augen der Steklinge aus— treiben, nemlich ſo ſtark aufgeſchwollen und aus— gebrochen ſind, daß die kleinen Spizen der Bluͤten how aus den Knospen hervor kommen und ſicht— bar werden, ſind die Steklinge mit ihrem Bunde heraus zunehmen, dieſelben lokerer zu binden und ganz umzukehren, ſo daß nun der obere Theil der Zweige unten iſt und darauf der ganze Steklings— Bund ruhet, der dann fo umgekehrt in einen Koch— Topf, Blumentopf oder kleines Faͤßchen geſtellt wird, welches Gefaͤß auf folgende Art zugerichtet ſeyn muß. Dasſelbe ſoll eine Tiefe, die 6 Zoll größer iſt, als die Länge der Steklinge, und in der Mitte keinen bedeutenden Bauch, ſondern oben, unten, und auch in der Mitte eine beinahe gleiche Weite haben. Unten in dem Boden des Gefaͤßes wird zum Abfluß des Waſſers ein kleines Loch ge— macht, und dasſelbe mit einem kleinen Scherben bedekt, damit der Sand nicht herausfallen kann. Dann iſt auf den Boden des Gefaͤßes zwei Zoll hoch jener friſche, feine und reine Fluß-Wellſand zu ſtreuen, und auf denſelben friſches Flußwaſſer zu gießen. Nun wird auf dieſen naßen Sand der umgekehrte Steklingsbund geſtellt, ſo daß die Spizen der Zweige auf und in dem Sand unten ſtehen, oben aber die breitern, fruͤher im Waſſer geſtandenen Ende ſich befinden. Dieſer obere Theil iſt dann gegen drei Zoll hoch mit lokerem, friſchen, reinen Waldmoos zu belegen, dasſelbe ſanft herabzudruͤken und gegen zwei Zoll hoch mit Erde zu bedeken, ſo daß die obere Oeffnung des Gefaͤßes von Moos und Erde ganz geſchloſſen iſt. Dieſes Gefaͤß wird nun zu dem Ofen in die Waͤrme geſtellt, und die obere Erde oͤfters begoſſen, damit die Feuchtigkeit des Mooſes und Sandes erhalten werde. Nun treibt der obere Theil der geſtuͤzten Stek— linge im Mooſe Wurzeln, die ſich ſchnell vermehren, vergrößern und verwikeln, beſonders wenn anhal— tende Waͤrme und maͤßige Feuchtigkeit nicht fehlen. Nach einigen Wochen dann, wenn ſchon alle Zweige viele lange Wurzeln getrieben haben, werden dieſe Steklinge aus dem Gefaͤße genommen, abgeſondert, in kalter trokener Luft nur ſehr wenig abgetroknet und abgehaͤrtet, endlich hierauf in gut rigolte Erde im Garten, entweder an den gehdrigen Ort, wo ein Baum ſtehen ſoll, oder in die Baumſchule ab— geſondert, und einzeln gut durch Einſchlemmung eingeſezt. So wie jenes Verfahren mit laͤngern Steklin— gen zu vollziehen iſt, ſo kann es auch mit kurzen Zweigen von der Laͤnge und Dike der gewoͤhnlichen Pfropfzweige vollzogen werden, nur gehören hiezu ein kleineres und kuͤrzeres Treibgefaͤß, dann weni— ger Moos und Sand; auch muͤſſen die bewurzelten Befoͤrderung der Fruchtbarkeit hervorbringt, ſehr wohl erklaͤren.“ Der geneigte Leſer prüfe nun ſelbſt! Wetter fraͤgt es ſich, ob es zwekmaͤßig ſey, im Alle gemeinen die Hyazinthen⸗Zwlebeln 6 Zoll tief zu legen? Wir glauben, daß derjenige Gartenfreund, der ſel⸗ nen 5 cee n ee Lage geben Fonute, wo der Voden im Frühjahr in einkger Tiefe ſtets Waſſer bält, dieſelbe nur 2 Zoll tief legen müffe, wodurch dann durc die mehr oder weniger tief liegende Lage erſt beſtimmt werden müßte, ob die Zwiebeln 1. 2. 3. 4. 5 oder 6 Zoll tief gelegt werden muͤſſen. Endlich ſind noch die beiden Fragen zu beantworten: Wann ſollen die Blumenzwiebeln aus der Erde genom— nem, und wann wieder in dleſelbe eingelegt werden? Aus der Erde duͤrfen ſie nicht fruher genommen werden, bis das Laub derſelben ganz vertrofnet iſt; dann nehme man fie heraus, und lege fie an einen ſchattigen Ort, und bereite fo bald als möglich eine anderes Beet wie⸗ der zu, fo daß fie nicht länger als 14 Tage außerhalb der Erde bleiben. Je kleiner und unausgewachſener die Zwiebeln noch find, je nöthiger ſcheint uns das baldige Wlederelnſezen derſelben. Wir werden daher im kuͤuf⸗ (24% 188 * kleinen Zweige bis auf das obere lezte Aug in die aufgelokerte Erde des Gartens tief eingeſezt werden. Im Fruͤhjahre wird die Bewurzlung der Stef- linge auf folgende Art bewirkt. Wann die Augen oder Knospen, gewoͤhnlich im März ſchon, wegen des Safteintrittes anzuſchwellen anfangen, werden von edlen Obſtbaͤumen gerade, kraͤftige, gute, ge— ſunde und friſche Aeſte oder Zweige abgeſchnitten und an beiden Enden gerade flach zugeſchnitten, ſo daß fie eine gleiche Länge haben. Diejenigen Stek— linge, welche am obern Ende Spizen, und darauf Knospen haben, behalten dieſelben, und ſind daher nur unten allein zur gleichen Laͤnge zugeſchnitten. Dieſe Steklinge werden mit mehreren von verſchie— denen Obſtgattungen vermiſcht, worunter ſich auch ſolche Zweige befinden, die wie z. B. von Wein⸗ Stöfen, Ribiſſeln u. ſ. w. ſehr leicht Wurzeln er— halten. Hundert ſolche vermiſchte Steklinge ſind dann in einen Buſchen ſogleich zuſammen zu binden, damit alle Spizen oder Augen aufrecht ſtehen. Solche Steklingsbunde werden hierauf einige Zolle tief in friſches, flieſſendes, reines Flußwaſſer geſtellt, das unten auf dem Boden feinen Sand oder gewoͤhnliche reine Erde hat. So bleiben ſie nun fo lange fteben, bis mehrere jener Zweige, die, wie 3. B. Ribiſſel- oder Hollunderbeeren, leicht Wurzeln treiben, ſich zu bewurzeln, oder deren Augen aus— zutreiben, deniich Blätter zu bilden anfangen, worauf Folgendes zu veranlaſſen iſt. An einem trokenen, ſehr warmen Orte im Gar: ten wird eine Grube gegraben, die vierekigt und fo breit iſt, daß alle nun loferer zu bindenden Steklingsbunde in dieſelbe geſtellt werden koͤnnen, und fie muß um 5 Zoll tiefer ſeyn, als die Länge oder Höhe jener, eine gleiche Fläche bildenden zu— tigen Herbſte unſere kleinen Zwiebeln gar nit ein⸗ trofnen laſſen, fonvern auf der Stelle wieder ia die Erde bringen. Wir veriviehen uns davon elnen guten Erfolg, und werden das Reſultat davon fünftiges Jahr bekannt machen. Hier konnte man leicht die Eis wendung machen, daß, wenn das Eintroknen den Zwiebeln to ſchädlich wäre, fo könne man fie ja ganz in der Erde laſſen, men ſollte ſich alſo damit die Mühe ſparen ic. Viele Gartenfreunde laſſen auch aus dieſem Grunde ihre Blumenzwiebeln mehrere Jahre an der nemlihen geſchnittenen Zweige oder Aeſte beträgt: Die Sei— tenwaͤnde der Grube ſind gerade herab in der feſten Erde zu bilden; der untere Boden aber iſt uͤber ei— nen Schuh tief aufzulokern, damit kein Waſſer in der Grube ſtehen bleiben, ſondern dasſelbe entwe⸗ der ablaufen, oder in die Erde ſich verſenken kann. In dieſe Treibgrube werden dann ſogleich jene Stek— linge geſtellt, jedoch umgekehrt, nemlich derjenige Theil, welcher im Waſſer in der Hoͤhe ſtand, kommt nun unten, und jer Theil der Steklinge, der im Waſſer unten war, ſte aufwärts, daher die Forte fezung der Wurzelbildung jezt oben an den breiteren und dikeren Enden der Zweige oder Aeſte geſchieht. Nun werden die Steklinge oben drei Zoll hoch mit friſchem, lokern, reinen Waldmooſe bedekt, und zwar nach der ganzen Breite und Laͤnge der Grube, worauf auf das Moos gegen zwei Zoll hoch lokere, ſchwarze Erde zu ſchuͤtten, und dann die ganze Flär - che, zur Sicherſtellung wider das Scharren der Hühz ner und zur Vermehrung der Waͤrme, ganz duͤnn mit duͤrrem Reiſig zu belegen iſt. Auch kann, anſtatt des Mooſes, gute lofere Gartenerde zwiſchen die Steklinge und auf dieſelben gegen zwei Zoll hoch ges ſtreut werden, die dann mit friſchem Pferdemiſt drei Zoll hoch bedekt wird. N Die Warme und Erdduͤnſte in * von allen Sei⸗ ten dicht geſchloſſenen Grube bewirken nun, daß die Steklinge oben in dem Mooſe häufig Wurzeln trei⸗ ben; denn da die Vegetationskraft immer in den obern Theilen des Zweiges ſich vereinigt, ſo ſteigen die Saͤfte empor und entwikeln Wurzeln, weil ſie wegen Mangels an Licht und Luft keine Blaͤtterkrone treiben konnen. Jenes Moss iſt auch immer feucht zu erhalten, daher dſters die obere Erde maͤßig mit friſchem Flußwaſſer, das jedoch nicht kalt ſeyn ſoll, begoſſen werden muß. “ Stelle Die ſes WDerfabte iſt nur bei Narziſſen und Tazetten zu A en Zulpenforten arten dadurch in gemeine Mayer die Blumen der Hyazin⸗ then werden kleiner, und dle Glokenzahl vermindert ſich jährlich. Die Urſache dieſer Erfahrung iſt leicht elnzu⸗ ſehen. Die in ihrer Lage ſtehen bleibende Zwiebel muß jährlich ihre Wurzeln wieder an der nemlkchen Stelle in die Erde machen, wo fie ſchon das vorige Jahr ihre Nahrung au ſich zog. Daß dieſelbe alſo mit jedem Jahre weniger werden muß, iſt leicht einzuſehen. Wenn man auch mehrere Jahte die Zwiebeln auf das nemlice Beer 189 Miſt, Dung oder Miſtwaſſer find niemals zum Trieb der Wurzeln zu. gebrauchen, weil ſie den Brand verurſachen und Faͤulniß bewirken. Haben dann nach mehreren Wochen, gewöhn⸗ lich gegen die Mitte des Junius, die Steklinge im Mooſe ſchon viele, lange und ſtarke Wurzeln getrie— ben, fo werden fie aus der Grube genommen, abge⸗ ſondert und an den gehoͤrigen Ort in den Garten einzeln eingeſezt, wo ſie oft zu begießen ſind und bald kraͤftig wachſen. Auf jene Art koͤnnen alſo mit größter Leichtig⸗ keit, Geſchwindigkeit und Wohlfeilheit die edlen Obſtbaͤume außerordentlich vermehrt werden, wo— durch dem Allgemeinen der größte Vortheil zukommt. Denn jene Steklinge dürfen niemals veredelt wers den, indem ſie, wie es bei den Weinreben und Jo— hannesbeerpflanzen der Fall iſt, immer die nemliche edle Frucht wieder erzeugen, wie der Baum, von dem ſie als Stekling abgeſchnitten wurden. Die durch Steklinge begruͤndeten Ob baͤume machen we⸗ niger Holztriebe, ſind fruchtbarer und tragen viel früher Fruͤchte, als die aus Samen erzogenen und vers edelten Vaͤume; denn ein ſolcher Baum wird ge: woͤhnlich erſt nach 15 Jahren ſeit Legung des Ker⸗ nes fruchtbar, dagegen der aus einem Steklinge er⸗ zogene Baum ſchon im Eten Jahre Fruͤchte trägt. Ferner ſind die Erziehung der Baͤume aus Samen und deren Veredlung muͤhevoll, koſtſpieliger und un⸗ gewiß, denn der ‚größte Theil des Samens geht oft nicht auf, das Verſezen der jungen Baumpflanzen in die Baumſch hule 1 e Wachsthum zuruͤk, und dieſelben —— als ldlinge ungenießbare Frucht ſehr ſpaͤt tragen, wenn fie keiner Veredlung unter- worfen wuͤrden. Dieſe Veredlung iſt mit Muͤhe und Koſten verbunden, ſchlaͤgt oft fehl, wobei zuweilen auch der Stamm des Wildlings ganz verdirbt, und bringen „ſo ware doch das Dur, jähelt vorzunehmen, damit ie Erde ‚gehörig vermif: * — Beſſer ware es noch, wenn man nur die obere Erde von dem nemlichen Beete behlelte, die untere aber, welcher die Zwiebeln ihre Nahrung zogen, mit ande Erde . 4 Ein anderer Nacthell. AN aus dem mehrjaͤb⸗ . der icbeln an de r nem: Stelle ergibt, iſt der: daß die Erde zu eh und bart wird, eln Umfiand, der auch nach der Verſchleden⸗ heit des Bodens, ob dleſer leicht oder ſchwer ift, ſich ‚erfen der Erde viele Blu ſie verſpaͤtet um mehrere Jahre die Fruchtbarkeit, welche oͤfters zeigt, daß man in Hinſicht der Frucht: Sorten durch eine lange Zeit getaͤuſcht wurde. Durch Steklinge von edlen Obſtbaͤumen kann der angemeſ— ſene Theil der Erdoberfläche eben fo ſchnell und leicht mit Obſtbaͤumen beſezt werden, wie ein Weingarten mit Weinreben; und da alle Jahre im Fruͤhjahre Millionen Aeſte und Zweige abgeſchnitten werden und verdorren, ſo koͤnnen dieſelben als Steklinge zur Moßen Vermehrung der Obſtbaͤume verwendet werden. Ferner koͤnnen auch edle Obſtbaͤume auf fols gende Arten durch Steklinge erzogen werden, wobei aber dieſelben nicht mit Wurzeln eingeſezt werden, ſondern dieſelben erſt in der Erde treiben ſollen. Es iſt bekannt, daß abgeſchnittene Zweige oder Aeſte von folgenden Bäumen oder Geſtraͤuchen, wenn ſie in die Erde geſtekt werden, darin leicht und bald bei Waͤrme, Feuchtigkeit und Schatten Wur⸗ zeln erhalten, nemlich: Quitten, Mispeln, Kornel— Kirſchen, Haſelnuß, Johannes- oder Paradisaͤp feln, ſchwarzen Maulbeeren u. ſ. w.; dann mehreren Straͤu⸗ chern oder Standengewaͤchſen, als: Weinflöfen, Ribiſſel⸗ oder Johannisbeeren, Himbeeren und dgl.; endlich von verſchiedenen Waldbaͤumen, nemlich: Erlen, Pappeln, Weiden, Hollunderbeeren u. ſ. w. Von dieſen Baͤumen oder Geſtraͤuchen nun werden, wann darin im Fruͤhjahre der Saft zu trei ben anfaͤngt, vorzuͤglich im Maͤrz oder April, ein zelne gerade und friſche Zweige, beſonders vom vor— a jaͤhrigen Triebe, als Steklinge abgeſchnitten. Dieſe Zweige werden entweder als kleine gerade Staͤbe zugeſchnitten, oder ſie behalten ihre Spize mit dem oberſten Auge, ſind mit demſelben gegen ein und ein halb Schuh lang, und werden am untern Ende platt und gerade zugeſchnitten. Nun vercdelt ma n dieſe Steklinge auf gewöhn⸗ zalger aas töelilg zeigen würde. Da ſehr zwtebeln⸗Freunde gar keinen Garten haben, und ſich blos auf die Eiebung derſelben in Topfen beſchraͤnken müffen, fo wollen wir die Frage hier aufſtel⸗ len, auf welche Welſe die in Gefäßen gezogenen Blu: men; wiebeln noch ferner za benuzen find? Es fraͤgt ſich zuerſt, ob die Zwiebeln getrieben wur— den, oder od fie ungefähr zu gelber Zeit mit den im freien Lande geſtandenen bluͤhten. Im Allgemelnen verlieren die Blumenzwkebeln durch das Treiben hren Werth, fo daß man wenlgſteus im a a mehr oder n 190 liche Art durch Augvereinigung, oder durch Kos pulation mit einem ausgeſchnittenen Auge oder ab⸗ geſchnittenen Pfropfzweige edler Obſtſorte. Bei der Kopulation wird der Stekling oben, wo er eine glei— che Dike, wie der untere Theil des Pfropfreifes hat, durchſchnitten, dann rehfußartig ſchief und glatt einen Zoll lang zugeſchnitten, was auch mit dem Pfropfzweige geſchieht, und hierauf werden beide gerade und gleich zugeſchnittenen Flaͤchen Rinde auf Rinde gelegt und mit einem Spagate dicht und feſt umwunden. Wurden ſo beide Zweige feſt ver— bunden, dann iſt der Verband mit einem Streifen ſtarken Papieres zu umgeben, das im Oele oder ge— ſchmolzenen Schuſterpeche getraͤnkt ward. Nun wird der veredelte Stekling mit ſeinem untern Ende eine Linie hoch in geſchmolzenes Pech oder Kolophonium gehalten, und dann in die aufgegrabene Erde im Garten ſchief eingelegt und mit Erde bedekt, ſo zwar, daß auch der Verband und die unterſten zwei Augen des obern edlen Pfropfzweiges unter die Erde kommen muͤſſen, damit die Veredlungsſtelle gegen die Einwirkungen des Lichtes und der Luft geſichert iſt. Die dichte und feſte Umgebung des Verbandes mit im Oele getraͤnkten Papier oder ge— ſchmolzenen Pech, Kolophonium, Pelzwachs, In⸗ {litt oder Wachs muß gegen das Eindringen der Feuchtigkeit ſchuͤſen. An dem ganzen veredelten Steklinge duͤrfen nur die oberſten drei Augen des edlen Pfropfzweiges ſtehen bleiben; alle weiter un— ten, ſowohl am Pfropfzweige, als am Stekling be- findlichen Augen (Knospen) werden weggenommen; denn dieſe mit Erde bedekten Knospen find zu kei⸗ ner Wurzelentwiklung geeignet, und hindern viel— mehr dieſelbe, weil ſie die Kraft entziehen, und nur zur Entwiklung der Blätter dienen, die in der Knospe, wegen Verhinderung deren Austriebes, bald in Faͤul⸗ folgenden Jahre keine ſchoͤnen Blumen von benfelben ‚erwarten darf. Sie find alſo für Diejenigen, welche einen Garten haben, als verloren zu betrachten. Wer aber einen Garten beſizt, ſtelle die Töpfe, in welchen ſich die verbluͤhten Blumenzwiebeln befinden, an einen kuͤh⸗ len Ort, wo fie nach und nach abtroknen (einziehen). Wenn das Laub (das Kraut) ganz troken geworden iſt, nimmt man dle Zwiebeln aus dem Topfe heraus, und bewahrt ſie an elner luftigen Stelle bis zur naͤchſten Pflanzung auf. Bringt man fie im erſten Frübjahre gleich in die Erde, ſo fangen ſie zu fruͤh zum wachſen ſolche, dle niß uͤbergehen, was auch dem Steklinge ſchaͤdlich wird. Daß der unterſte, offene, dikere Theil des Stek⸗ lings, wo er vom Baume abgeſchnitten wurde, ganz luft- und waſſerdicht mit Pech, Kolophonium, Pelzwachs oder Kitt geſchloſſen werde, iſt ſehr noth- wendig; denn wenn unten Rinde und Holzoffen ſind, ſo wird dadurch das unmittelbare Eindringen des Waſſers in Holz und Rinde, und ſo auch deren Faͤnlniß beguͤnſtigt. Der Saft kann nicht ordentlich umlaufen; denn wann er von der Spize zuruͤk herabkommt, ſo vermiſcht er ſich unten mit Waſſer, verliert dadurch als geſchwaͤcht ſeine Vegetations⸗ Kraft und kann nicht in jene Gefaͤße unten uͤbertre— ten, durch die er wieder empor treiben ſoll, oder vielmehr, er kann ſich unten nicht anhaͤufen und durch die Rinde Wurzeln treiben. Die Wurzelbil⸗ dung unterbleibt alſo deßwegen bei den meiſten Steklingen und ſie verdorren. Iſt aber die untere Holzflaͤche waſſerdicht geſchloſſen, fo kann die Feuch: tigkeit nur durch die Rinde eingezogen werden, wie bei den Wurzeln, die auch mit Rinde umgeben ſind. Wenn nun der in die Erde gelegte Theil des Stek— lings unten geſchloſſen iſt, und keine Blaͤtter oder Bluͤteknospen enthaͤlt, ſo vertritt er ſchon die Stelle einer Wurzel, und kann die Entwiklung einer klei⸗ nen Blaͤtterkrone bewirken, die dann durch ihren Gegeneinfluß zur Entwiklung des Gleichgewichtes unten Saug⸗ oder Haarwurzeln erzeugt, wodurch der Baum immer vollkommener wird. Aus jenen Gruͤnden haben auch viele Steklinge, und beinahe alle Ableger, oder Abſenker von edlen Obſtbaͤumen ein ſchwaches Wachsthum und oft nur kurze Dauer, weil der Ort, wo ſie abgeſchnitten wurden, offen blieb, ſie daher auch keine Pfahlwurzel tragen konn— ten, und weil die ſchwachen neuen Triebe der Krone an, und leiden dann in dem folgenden Winter mehr, als ihr Wachsthum zur rechten Zelt beginnen. - Diejenigen Zwiebeln aber, welche mit den im freien Lande zu gleicher Zelt bluͤhten, kaun man gleich nach der Flor in das freie Land bringen. Man kann von den in Gefägen geblühten Zwiebeln nur klelne Zwiebeln (Bruten) erwarten, welche man ei⸗ nige Jahre wle große Blumen⸗Zwlebeln behandeln muß. Um aber dleſen Zwek zu erreichen, muß man die größte Aufmerkſamkelt auf biefelben verwenden, fie nicht in einen Winkel des Gartens bringen, und fie da ohne 191 in den erſten Jahren nicht zuruͤkgeſchnittten wurden. Die meiſten Steklinge, nemlich jene, welche ſchwerer Wurzeln erhalten, muͤſſen ſchief in die Erde gelegt, und ihr unteres Ende ſoll nicht viel über einen halben Fuß hoch mit Erde bedekt werz den. Denn wenn ein Stekling von einem edlen Obſt⸗ Baume gerade herab ſenkrecht in die Erde tief geſtekt wird, ſo kommt dadurch ſein unteres Ende in einen kalten feuchten Ort, iſt den atmosphaͤriſchen Eins wirkungen ganz entzogen, wird tod und geht in Faͤul⸗ niß uͤber. Die Feuchtigkeit, Saͤfte und Gefaͤße des Steklings ſind Kaͤlteleiter, derſelbe wird von unten auf abgekühlt, und dadurch werden die Vegetations— Kraft und Wurzelbildung unterdruͤkt. Dieſes be— merken wir auch bei Steklingen von Weinreben, die ſchwerer ſich bewurzeln und anfangs ſchwaͤcher wach: ſen, wenn ſie gerade in die Erde herab geſezt werden, vorzuͤglich in einem kalten, feſten und feuchten Grunde. Jene in die Erde zu ſezenden Steklinge, welche daſelbſt erſt Wurzeln erhalten ſollen, muͤſſen mit folgenden edlen Obſtgattungen veredelt werden, ins dem andere, der Organiſatiousverſchiedenheit wes gen, darauf nicht fortkommen wuͤrden, wobei auch die Natur des Bodens und Klimas mit beruͤkſichti— get werden ſoll; denn fo kommen z. B. die Stek⸗ linge vom Johannisapfelbaum beſſer an einem kuͤh⸗ len und feuchten Orte fort. Steklinge von Birnquitten, oder vom Atlas Kirſchbaume, oder vom wilden Azerolenbaume konnen veredelt werden mit Pfropfzweigen von edlen Birnen, von Mispeln, oder Weißdornen. Steklinge von Aepfelquitten, dann vom Johan⸗ nes- oder Paradisapfel mit Pfropfzweigen von edlen Aepfelbaͤumen. Steklinge von Mispeln mit Birn⸗ Baumzweigen. Steklinge von Cornel-Kirſchen, CFFFFCC V EL DK EIS CDE TEE enge DE EEE U] en - weitere Pflege ſtehen laſſen, man würde dann nie große und ſchoͤne Blumen davon zu erwarten haben. Unferem neullchen Anerbieten: an Liebhaber Samen von unſeren vorzuͤglicheren Hyazintenarten zu verab⸗ folgen (die Priſe à 6 kr.), wollen wir noch kuͤrzlich das Verfahren bei der Vermehrung der Hyazinthen aus Samen nachtragen. Die beßte Zeit, den Hyazinthen⸗ Samen auszufaen, iſt Ende Juli oder Anfangs Auguſt. Man ſaͤet ihn im Freien auf einen guten lokern Boden, in einer ſonnigen Lage. Der Samen kann breitwärfig oder in 5 Zoll von einander entfernte Furchen duͤnn aus⸗ geſaͤet, und 1 Zoll hoch mit Erde bedekt werden. Belm oder von Atlaskirſchen, oder von Waldkirſchen, oder vom Mahalebskirſchen-Baum mit Zweigen von edlen Kirſchen- oder Weichſelſorten. Steklinge von weißen Maulbeerbaͤumen mit Zweigen von ſchwarzen Maul⸗ Beeren ſammt den Zweigſpizen. Steklinge von Schlee⸗ Dornen, oder von Kriechen aus Wäldern mit Pfropf⸗ Zweigen von edlen Zwetſchgen-, Pflaumen⸗, Manz deln⸗, Aprikoſen⸗ oder Pfirſichbaͤumen. Auf Stek⸗ linge von ſchwarzen Johannesbeeren Zweige von rothen Johannesbeeren. N Verſuche und Erfahrungen werden noch mehrere Baumgewaͤchſe zeigen, wovon abgeſchnittene Zweige als Steklinge in der Erde leicht Wurzeln erhalten, und mit welchen edlen Obſtbaumreiſern dieſe Steklinge veredelt werden koͤnnen. Ich bemerkte oben, daß jene Steklinge ſchon durch Augverbindung, Kopulation oder Pfropfen früher ver⸗ veredet werden ſollen, ehe man ſie in die Erde ſezt. Die Urſache hievon liegt darin, weil die Veredlung auf jene Art fehr leicht und vollkommener, ſizend bei einem Ti— ſche, auf demſelben im Zimmer vollzogen werden kann, wobei die Steklinge drei Zoll hoch in friſches Waſſer ge⸗ ſtellt ſeyn muͤſſen. Es iſt vortheilhaft, wenn die edlen Pfropfzweige zur Zeit, wann ſie zugeſchnitten und an— geſezt werden, ſchon ein wenig welk geworden find, da— mit fie leichter den imStekling aufſteigenden Saft auf⸗ nehmen und mit demſelben eine Verbindung eingehen konnen. Zwekmaͤßiger und mit gewiſſerm Erfolge, je⸗ doch unbequemer, koͤnnen auch jene Steklinge unvere— delt in die Erde gelegt, und, wenn ſie fortkommen, erſt im folgenden Jahre mit jenen edlen Obſtbaumzweigen auf die gewöhnliche Art veredelt werden. In dieſem Falle werden jene oben angezeigten, ſich leicht bewur⸗ zelnden Steklinge tief in die Erde gerade eingeſtekt. (Fortſezung folgt.) Eintritt des Winters bringt man auf das Sameubeet eine Moosſchicht und darauf Laub. Im Fruͤhling, ehe die kleinen zarten Pflänzchen zum Vorſchein kommen, wird das Beet gerekuſgt, und bet ſpaͤten Nachtfröften möglichft gefebügt. Deu Sommer hindurch wird es ſehr rein von Unkraut gehalten, und im nächſten Herbſt darauf 1%. bis 2 Zoll hoch gute Hya⸗ zinthenerde aufgefiebt, Mon fezt an behandelt man des Samenbeet eben fo, wle die Pflanzbeete der kleinen, Nebenzwiebeln. Im zweiten Sommer werden dis leinen Samenzwiebeln nach dem Abtroknen des Krauts zum er⸗ fien Mal aufgenommen und in friſche Erde gepßauzt. 192 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Die Johannisbeere. (Eine Legende.) Im Felſenthal, der Welt entfloh'n, Weilt ſtill und ernſt der Wuͤſte Sohn, Johannes, der berufen war Zu ſammela der Verirrten Schaar. Er wallt umher, der Sonne Glut Gießt zehrend Feuer in fein Blut. Doch denkt, verſenkt in eruſt're Pflicht, Er auf des Leibes Pflege nicht. Schon thaut der Abend auf die Flur; Da ſiegt die menſchliche Natur, Und tief ermuͤdet ſinkt ſein Haupt Auf eine Felsbank kuͤhl umlaubt. Er ſchaut umher, wohln er blikt, Iſt keine Hand, die ihn erqgnikt; Nicht Spelſ und Tcank, nicht Quell und Frucht, Wo auch fein ſpähend Auge ſucht. Er ſeufzt, doch blikt er auf und ſpricht: „Der Herr läßt doch ſein Werkzeug nicht!“ Von Dornen wund iſt Fuß und Arm; — Es fließt in Tropfen, hell und warm Sein Blut darnieder zu dem Strauch, Der ihn gekuͤhlt mit ſanftem Hauch. Bald ſchlummert er, und traͤumet ſuͤß Von lichter Zukunft Paradise, Und von dem größern Gottesmann, Dem er bereiten ſoll die Bahn. Indeſſen hat ein Strauch mit Luk Geſchmiegt ſich an des Schläfers Bruſt; Ihm iſt ſo wohl, ihm iſt ſo gut, Seit ihn getraͤnkt Johaunis Blut; So hat ihn noch kein Strahl erguflt, So hat ihn noch kein Lenz geſchmuͤkt. Und als geſtarkt von faufter Nicht Der Seher beiter nun erwacht: — O Wunder! iſt des Strandes Grün Geſchmuͤkt mit funkelndem Rubin, Und Beeren, purpurroth und hell, Wie ibres Urſprungs reiner Quell, An Labung ſuͤßen Trauben gleich, = Vekranzen fröhlich das Geſtraͤuch! N. Da ſinkt Johannes betend hin, Und blikt empor mit Kindes finn, Und ſchlürft den ſuͤßen Labetrauk Der reifen Frucht mit Lieb' und Dank. Die Traube aber blieb zur Zler Dem guten Strauche fuͤr und für, Und wird bis heut' in jedem Land Johannisbeere noc genannt. thes Wer * 5 1 (Der Weinſtok.) Am Tage der Schöpfung rühm⸗ ten fin die Bäume gegen einander, frohlokend ein jeglicher über eigenes Daſeyn. 8 »Mich hat der Herr gepflanzt,“ ſprach die erhabene Zeder; „Feſtlgkeit und Wohlgeruch, Stärke und Dauer hat er ia mir vereinigt.“ 05 „Gottes Güte hat mich zum Segen geſezt,“ ſprach der umſchattende Palmbaum; „Nuzen und Schönheit hat er mit mir vermählt.” 5 Der Apfelbaum ſprach: „Wie eln Bräutigam unter , prange ich unter den Baͤumen des e „ . Und die Myrthe ſprach: „Wie unter den Dornen die Roſe, ſtehe ich unter dem niedrigen Geſträuche.“ So rühmten alle, der Del» und Feigenbaum, die Fichte und Tanne rühmten; — der einzige Weinſtok ſchwieg uud ſank zu Boden. San Mir,” ſprach er zu ſich ſelbſt, »ſcheint Alles verſagt zu ſeyn, Stamm und Aeſte, Blüte und Früchte! Aber ſo, wie ich bin, will ich hoffen und warten.“ Er fant darnieder, und ſeine Zweige weinten. — Nicht lange wartete und weiste er. Sieh! da trat die Gottheit der Erde, der freundliche Menſch zu ihm. Er ſah ein ſchwaches Gewaͤchs, ein Spiel der Lüfte, das unter ſich ſank und Hilfe begehrte. Mitleldig richtete er es auf und ſchlang den zarten Baum an feiner Laube binauf. — Froher fpielten jezt die Lüfte mit feinen Re⸗ ben; die Glut der Sonne durchdrang feine harten grünen- den Körner, bereitete in ihnen den . ME den Trank für Götter und Menſchen. — Mit reichen Trau⸗ ben geſchmuͤkt, neigte bald der Weinſtok ſich zu feinem Herrn nieder, und, dieſer koſtete feinen erqulkenden Saft, und naunte ihn ſeinen Freund, nen dankbaren Lieb⸗ ling. Die ſtolzen Bäume beneldeten ibn jezt; denn viele ſtanden entfruchtet da, er aber freute ſich voll Dankbarkeit feines geringen Wuchſes, feiner aus harren⸗ den Demuth. — Darum erfreuet ſein Saft noch jezt des traurigen Menſchen Herz, und hebt empor den nie⸗ dergeſunkenen Muth, und erquikt den Betrübten. Ver⸗ zage nicht, Verlaſſener! und harre duldend aus! (Katechismus der Obſtbaumzucht.) Unter dieſem Titel erſchlen in der Joſeph Lindauer'ſchen Buch⸗ handlung lu München, 1828, ein ſehr empfehlungswer⸗ ichen, verfaßt von Carl Ludwig Seitz, königl. bayer. botaniſchen Gärtner ꝛc. Preis: 45 en. Der Inhalt ze allt in ſieben Kapitel auf 100 Seiten mit erklaͤreuden Zeichnungen nebſt Tabellen über die in jedem Krelſe Bayerns gut gedeſhenden Obſtſorten. — Ein ſymboliſches Titel⸗Kupfer gereicht dem Werkchen eben ſo zur Zierde, wie der gedlegene Inhalt dem Herrn Verfaſſe zu großem Lobe. Das Werkchen verdient all⸗ gemeine Verbreitung! * " Auflöfung des Raͤthſels im vorhergehenden Nro.: —— .—————————— Der ganziährliche Preis Ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. obne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche 2 Gar t, enn Zur eg, Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 2. ‚28, 18. Juni 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Unterricht von der Anwendung der gemelnnuͤzigen Flſcherſchen Erfin— dung: die edle Obſtbaumzucht auch im Großen ſchneller und vorzuͤgl. durch Steklinge betreiben zu koͤnnen. * Fortſezung neuer Mitglieder. Jbre Wohlgeborn, Frau Henriette von Schwache u⸗ berg, Gutsbeſizerin zu Hove bei Hagen in der Grafſchaft Mark. s as Seine Hochwürden, Herr Joſeph Dittmann, katho— liſcher Prediger beim koͤnlgl. Invalidenhauſe zu bulck im preuſtſchen Ober⸗Schleſten. Seine Wohlgeborn, Herr Anton von Czappan, Lan- des- und Gerichts-Advocat, Gartenbeſtzer zu Agram und Grundherr von Grindu, Allui, Asram in Banat, zu Agram in Croatlen. 5 Karl Dieckmann, Stadt⸗Kämmerer zu Helm: edt. * Johann Jakob Schüll, Tu: und Papier = Fahrt: kant zu Düren, Reglerungsbezirks Aachen in Rhein: Preußen. A. Bidenharn, Kaufmann In Quakenbruͤck. Johann Lorenz Jaschke, Gaftwirth und Wein: Händler zu Ratibor im preußiſchen Ober-Schleſien. Unterricht von der Anwendung der ge- meinnuͤzigen Fiſcherſchen Erfindung: die edle Obſt⸗Baumzucht auch im Großen ſchneller und vorzuͤglicher durch Stek⸗ linge betreiben zu koͤnnen. (Fortſezung .) Eine zweite Art, einem Steklinge erſt in der Erde Wurzeln zu verſchaffen, iſt folgende: Einem im Maͤrz abgeſchnittenen kraͤftigen, friſchen, erſt im vorigen Sommer gewachſenen Zweige, von ei— nem edlen Obſtbaume, werden alle Augen abgenom— men bis auf eines, das in der Mitte des einen Schuh langen Zweiges ſtehen bleibt. Nun wird derſelbe unten und an feiner abgeſchnittenen Spize eine Linie hoch auf die oben beſchriebene Art in geſchmolzenes Pech, Kolophonium getaucht, oder mit Pelzwachs luft- und waſſerdicht geſchloſſen. Dann nimmt man den Zweig in beide Haͤnde, bie— get denſelben zu einem Halbzirkel, daß das ſtehen gebliebene Aug auf dem Mittelpunkte auswaͤrts ſtehet, und ſezt dieſen Halbkreis mit ſeinen zwei Enden ſo tief in die lokere Erde ein, daß aus der— ſelben nur jenes Aug oben heraus ſieht, und der uͤbrige Theil des gebogenen Zweiges ganz mit Erde bedekt iſt. Da nun die beiden Ende des Zweiges Nachrichten aus Frauendorf. Die ueneſten Berichte aus England zelgen an, daß ſich unter den dortigen Gartenfreunden ein foͤrm⸗ licher Wettſtreit in der Kultur des chineſiſchen und in⸗ diſchen Chrysanthemum erhoben, und der Erfolg, mit welchem man in den lezten Jahren auf Vermehrung der Varletaͤten, und eine genaue Bekanutſchaft mit der beßten Behandlungs- und Kultur⸗Methode hinarbeitet dieſer Pflanzen-Famllie bei den Blumiiten einen außer⸗ ordentlich hohen Rang gewonnen habe. In den lezten *** zwel Jahren wurde die Ausſtekung der Chryſanthemen im Garten der Gartenbau = Gefellfhaft efnftimmig für die glaͤnzendſte von bluͤhenden Pflanzen, In Maſſe bes trachtet, erklart, und vielleicht, ſagt der Berlchtgeber, war in diefer Hlnſicht noch nie etwas gleich Praͤchtiges geſehen worden. Etwa roo Aeſche mit in voller Blüte ſtehenden Ehrpfantbemen waren in einem der bogenförmigen ei— fernen Glashaͤuſer ohne Belmlſchung irgend einer ano j (25) 294 gerade herab in der Erde ſtehen, fo vereinigen fie von zwei Seiten aus ihre Saͤfte und Kraͤfte in das Aug, welches daher ſtaͤrker treiben, und ſo auch dadurch die Wurzelbildung leichter bewirken kaun. Iſt der neue Trieb dieſes Auges bereits zwei Zoll hoch gewachſen, ſo wird die nahe lokere Erde an demſelben gehaͤufelt, und zwar Anfangs nur einen Zoll hoch, in der Folge aber, wenn der Trieb hoͤ— ber wird, immer hoͤher, bis endlich derſelbe von jenem Orte des Auges an bis zu einer Hoͤhe von 4 Zoll mit angehaͤufelter Erde umgeben iſt. Die— ſes gewaͤhret einen wichtigen Vortheil, denn der neue Trieb bildet leicht unten bei dem Auge, oder vielmehr bei dem Zweige, Wurzeln, und erhaͤlt da— durch ſo ſein Fortkommen, indem auch uͤberhaupt bei den Steklingen deren in die Erde geſtekter Theil ſich zur Hauptwurzel umbildet, wenn er Haar- oder Saugwurzeln erhält. 5 Den kurzen Zweigen und Pfropfreiſern von ed— len Obſtbaͤumen koͤnnen auf folgende Art in der Erde Wurzeln verſchafft werden. Im Fruͤhjahre, wann in den Baͤumen der Saft zu treiben anfaͤngt, werden einen halben Schuh lange oder kuͤrzere Zweige geſchnitten, dieſelben an beiden offenen Enden, wo das Holz ſichtbar iſt, dicht mit Pech vermacht, und dann umgekehrt, nemlich mit dem obern duͤn⸗ nen Theile, in friſches Waſſer einen Zoll hoch ge= ſtellt. Fangen hierauf die Knospen aufzubrechen an, fo daß die Spizen der Blätter ſich ſtehen laſſen, ſo werden jene Zweige aus dem Waſſer genommen, umgekehrt, nemlich die duͤnnern Ende wieder gerade aufgeſtellt, und in einen auf folgende Art gefuͤll— ten gewoͤhnlichen Blumentopf geſezt, der um 6 Zoll tiefer ſeyn muß, als die Laͤnge der Zweige betraͤgt. Nemlich, unten in den Topf wird zwei Zoll hoch friſcher Pferdemiſt eingedruͤkt, und dann dern Pflanze aufgeſtellt, wurden durch beſtaändiges Ans⸗ tauſchen der Aeſche und Einraugiren der fpäter bluͤhen⸗ den Varletäten von Ende Dctobers bis Mitte Decbers unausgeſezt vollzählig und im ſchoͤnſten Flor erhalten, und belebten anf dieſe Welſe den Garten zu einer Jah⸗ reszelt, wo eben nichts anderes die Aufmerkfamfelt feſſelte. In dem eben vollendeten Jadre gaben die außerordentlich vielen neuen Varletäten der Ausſtel⸗ lung um ſo mehr Intereſſe. Auch die Gartenbaugeſellſchaft in Frauendorf ſammelte feit vielen Jahren mlt forgfältiger Auswahl darauf feiner gewaſchener reiner Fluß- Wellſand ſo hoch geſchuͤttet, als die Zweige lang ſind, die hierauf, nach dem ihnen alle Knospen bis auf die zwei oberſten und zwei unterſten abgenom⸗ men wurden, in den Sand gerade herab ſo tief geſtekt werden, daß nur das oberſte Auge als lein, oder wenn das zweite ſich ſehr nahe befins det, auch dieſes aus dem Sande herausſieht. Die untern Ende der Zweige dürfen nicht auf den Pfers demiſt aufſtehen, ſondern muͤſſen von demſelben ab— geſondert, vom Sande umgeben ſeyn. Der Well— Sand wird dann mit friſchem Waſſer ganz durch⸗ naͤßt, und da von feiner Oberfläche bis zur Höhe des Randes vom Blumentopfe noch ein Raum von zwei Zollen uͤbrig bleibt, worin ſich die obern Spizen und Knospen der Zweige befinden, ſo iſt der Topf mit einem reinen flachen Glaſe zu bedeken, und an einen warmen ſonnigen Ort zu ſtellen, damit viel und anhaltende Waͤrme im Topfe entbunden werde. Wann auf denſelben die Sonne ſcheint, ſo kann das Glas abgenommen werden, um den nothwen— digen Zugang der Luft zu beguͤnſtigen, das aber dald wieder aufzulegen iſt, damit die Waͤrme lange erhalten, und die Kaͤlte abgehalten werde, auch muß der Sand immer maͤßig feucht ſeyn. Die oberſten Augen machen bald Triebe, und ſo, wie dieſelben hoͤher werden, muß immer an dieſelben gute Gartenerde angeſchuͤttet werden, bis der Topf vol iſt. Im folgenden Winter ſind dann die jungen bewurzelten Baͤumchen aus dem Topfe in den Gars ten zu ſezten. Auf jene einfache Art koͤnnen auch aus eins zelnen Augen, oder Knospen der Zweige, wenn ſie mit ihrem nahen Holze und der Rinde in den Sand bis auf die Spize des Auges vergraben wer— den, neue Baͤumchen erzeugt werden. Nemlich, von dleſer herrlichen Blume die vorzügliheren Arten, und wir befigen zur Zeit bereits in großer Vermeh⸗ zung folgende Varletaͤten: Chrysanthemum indicum. — anemoniflora, — articum, — atropurpureo, — — semipleno. — flavescente ſistules e. — More albo. n 195 jede Knospe treiber aufwärts einen Zweig, und nahe unter dem Auge wachſen aus der Rinde die Wur— zeln, daher weſentlich nothwendig iſt, daß dieſer Ort unter der Erde ſich befinden muß. Will man aus den einzelnen Augen eines Zweiges von Obſt⸗ Vaͤumen, Weinreben, oder Johannisbeeren, neue einzelne Baͤume, oder Geſtcaͤuche erzeugen, ſo wird der Zweig einen halben Zoll uͤber dem Auge und einen Zoll unter demſelben ganz rein und gerade durchgeſchnitten. Der kleine Stekling, woran ſich das Auge befindet, iſt daher nur einen und eine halbe Zoll lang. Nun werden das offene obere und un— tere Ende, wovon der Schnitt beſtehet, waſſerdicht feſt mit Pech, Kitt, oder Pelzwachs vermacht, und dann wird der Stekling, entweder auf jene Art in einen Topf, oder in die lokere Erde eines Miſt— Beetes, gerade herab ſo tief eingedruͤkt, daß das obere Ende des Steklinges nicht mit Erde bedekt iſt. Anhaltende Wärme und Feuchtigkeit bewir⸗ ken bald den Trieb des Auges und der Wurzeln. Das Einſezen der Steklinge geſchieht im Maͤrz, und fie- muͤſſen aus einem ſchoͤnen, gefunden, vorjaͤh— rigen Trieb bereitet ſeyn. Das Ueberſezen in den Garten wird erſt im folgenden Winter vorſichtig mit der Erde an den Wurzeln vollzogen. Auf jene d e es vortheilhaft, daß Steinſalz, Flußſalz, oder Haͤ⸗ Art koͤnnen aus einem einzigen Pfropfzweige meh⸗ rere Baͤume erzogen werden. Will man gleich im Garten eine Baumſchule aus jenen kurzen Zweigen und Pfropfreifern fo ans legen, daß dieſelben erſt in der Erde Wurzeln erhalten ſollen, ſo muͤſſen auch im Fruͤhjahre bei dem erſten Saftfluße die Zweige abgeſchnitten, deren Ende waſſerdicht geſchloſſen, die Knospen bis auf die zwei unterſten und zwei oberſten abge⸗ druͤkt, und dann die Zweige umgeſtuͤrzt auf die Spizen in Waſſer geſtellt werden. Dann wird ein guter Plaz im Garten umgegraben, und in die auf— gelokerte Erde werden gerade lange Furchen von der Tiefe und Breite eines halben Schuhes gemacht. Wann die Knospen der kleinen Steklinge aufbre⸗ chen wollen, ſind dieſelben aus dem Waſſer zu nehmen, umzukehren, und mit dem dikern Theile unten in jene Furchen in der Entfernung eines Schuhes von einander ſo tief gerade einzuſezen, daß nur das oberſte lezte Auge aus der Erde herz ausſieht. Treibt dasſelbe dann empor, ſo iſt die nahe Erde ſogleich an dieſen neuen Trieb zu ſchar⸗ ren, damit derſelbe unten darin Wurzeln treiben kann. Dieſe Baumſchule iſt immer maͤſſig feucht zu erhalten, und vom Unkraute zu reinigen. Ueberhaupt erfordern die Steklinge in der er— ſten Zeit, wann ſie in der Erde Wurzeln treiben ſollen, ein gutes, aufgelokertes, feuchtes, dann der Sonne und dem Winde nicht zu ſtark ausgeſeztes, doch warmes Erdreich, das bei anhaltender Tro— kenheit taͤglich gegen Abend nach dem Beduͤrfniſſe ſo begoſſen werden muß, daß die Naͤße nicht nach⸗ theilig wirken, und Kaͤlte oder Faͤulniß verurſachen kann. Daß die Feuchtigkeit der Erde durch An— ziehung der Duͤnſte aus der Atmosphaͤre und aus der tiefern Erde laͤnger erhalten werden kann, waͤre tingslafe in Waſſer aufgeldfet, und mit demſelben Anfangs die Erde um den Stekling begoſſen wire de, wodurch auch eine größere Entwiklung der Vegetationskraft, ohne Begruͤndung einer Faͤulniß, bewirkt wird. Die Triebe vom lezten vorhergegangenen Som⸗ mer find am beſten zu Steklingen zu gebrauchen, und zwar um ſo mehr, wenn ſie zugleich dik und ſtark ſind, folglich viel Kraft und Saft zur Entwiklung des Wachsthums haben. . A d dd d un n indicum flore albo fistuloso. — globoso. — lingulato. aurantiaco. — fistulose, aureo. earuese. croeceo. fuseato. lutes, * — iabifiero. ins a Chrisanthemum indicum flore niveo. — pallide flavescens. — roseo. purpureo. roseo. rubro pallido. striato. sulphureo fistulose. — lingulato. — wiolaceo. grandiflora. (25*) RI ER 1e — 196 Können die Zweige von ihrem Aſte am Baume ſo abgeriſſen werden, daß ſie unten den Knorpel behalten, worin das wenigſte Mark ſich befindet, ſo gewaͤhret dieſes deßwegen viel Vortheil, weil die Naͤſſe weniger in das Mark eindringen, und in dem⸗ ſelben aufſteigen, oder herausgedraͤngt werden kann, welcher Vortheil noch dadurch ſehr vermehrt wird, wenn jener Knorpel rund und glatt zugeſchnitten, und dann, nachdem er abgewiſcht, und ſo auf der Oberflaͤche des Schnittes troken wurde, mit ge— ſchmolzenem Pech, Kolophonium, Pelzwachs, oder mit Baumkitte, luft- und waſſerdicht beim Schnitte uͤberzogen wird, damit dieſer Ueberzug den Vortheil einer Rinde gewaͤhre, daher weder Naͤße unmittel— bar in den Splint, in das Holz und Markt ein— dringen, noch der Pflanzenſaft herausgedraͤngt, oder mit Waſſer vermiſcht werden kann. Die beßte Zeit zur Bereitung der Steklinge bleibt im Fruͤhjahre gleich nach Ausgang des Win— ters — im Maͤrz, wenn der Saft in den Baͤumen zu treiben anfängt, wo ſodann die Zweige abzuſchnei— den find ). Aber auch im Juni koͤnnen wieder Stek— linge gemacht werden, jedoch nur aus ſolchen Zwei— 1.7 ») Da die Steklinge von zarten Obſtbaͤumen warme Witterung und warmen Regen ben de e tretende Kälte den Zurüktritt des Saftes, und fe * das Abſterben des Zweiges oft verurſachen kann, ſo muß die nahe künftige Witterung mit berüuͤkſich⸗ tiget werden, wovon die Grundfaze im folgenden gemeinnüzigen Buche enthelten find: „Das Barome⸗ ter als Wicterungsveranzeiger. Eln Unterricht fuͤr die Beſtzer der Barometer, zur Kenntniß der das Steigen und Fallen der Quekfilberſäule bewirfenden Urfachen, und der Erfahrungsgrundſäze hieraus für die Be— ſtimmung der künftigen Witterung. Von Dr. Joſeph W. Fiſcher. Wien gr. 8. 1827. Gedrukt bei Anton Strauß, und del demſelben in der Dorotheergaſſe Nro. 1303 in Wien, im ſchoͤnen Umſchlage broſchirt um 40 kr. C. M. zu haben.“ N gen, die in dieſem Sommer und Fruͤhjahre bereits gewachſen, und ganz zeitig, dik, ſtark und friſch find. Dieſen Steklingen werden die gewohnlich noch unreifen Spizen abgeſchnitten, alle Blätter und Augen abgenommen, und nur die Haken am dik⸗ ſten Theile befindlichen zwei lezten Augen, oder Knospen, bleiben ſtehen. Dann ſind die beiden offe— nen Ende des Zweiges auf jene Art waſſerdicht feſt zu vermachen, worauf der Stekling mit ſeiner Spize, oder dem duͤnnen Theile abwaͤrts, folglich umgekehrt, oder umgeſtuͤrt, in die lokere Erde gerade aufſtehend geſezt wird, ſo daß nur oben die zwei lezten Augen aus der Erde herausſtehen, Men Triebe in der Folge mit Erde anzuhaͤufeln ſind. Sollte der Fall eintreten, daß die Steklinge entweder in der Lange von 2 bis 14 Fuß, oder nur in der Größe und Form der gewöhnlichen Pfropf— Zweige weit verſendet oder aufbewahret werden fol: len, ſo koͤnnen im Herbſte oder Winter die Zweige von den Baͤumen abgeſchnitten, einſtweilen in feuchte Erde geſtekt, und dann zur Reiſe zerſchnitten, in feuchtes Moos gelegt, und darin verſchikt werden. Eine wichtige Frage iſt es: Ob und warum von demjenigen Theile des Steklinges, der in die Erde kommt, vorher alle Knospen abgenommen wer— den ſollen? Dieſes iſt aus folgenden Gründen noth⸗ wendig. Denn die Augen oder Knospen wurden in der Luft zur Bewirkung der Blaͤtterkrone erzeugt, fie konnen daher in der Erde keine Wurzeln trei— ben, weil ſie nur Blaͤtter enthalten, ſondern muͤſſen verfaulen, indem ſie ihre Beſtimmung nicht erreichen konnen. Der untere Theil des Steklinges iſt mehr geeignet, zu einer Hauptwurzel ſich bilden zu koͤnnen, wenn er keine Knospen mehr enthaͤlt, denn die neuen Wurzeln entſtehen nicht aus der Knospe, oder an deren Ort, ſondern unmittelbar aus der Be b — — ———————3ͤ—ͤ—ͤ V — nm Ch rysanchemun indieum grandiflora roseo, — semipleno. trilobata. vartabilis. Jede Gattung in a Exemplar koſtet 15 kr. Seit kurzer Zeit find in der Kultur der Chryſan⸗ themen fo viele Veränderungen und Verbeſſerungen vor⸗ genommen worden, daß das jezige Verfahren von dem vor einigen Jahren faſt ganz verſchiedeu iſt. Dieſe Verbeſſerungen werden noch immer vervollkommnet. Denn die Chryſanthemen ſind zu wichtig für die Vervollkom⸗ a1 mung der Blumengarten geworden, als daß nicht Samm⸗ ler und Liebhaber bald ihre ganze Aufmerkſamkelt und Sorgfalt darauf verwenden werden. Und fü wird viel⸗ leicht die jezige Methode in wenigen Jahren abermal veraltet und abgeſchafft ſeyn, wie es jezt die vorige kt. Die allerneneſte Anleitung aus England lautet alſo: „Um die Flor der Chryſanthemen für das folgende Jahr zu ergänzen, nimmt man im Anfang des Aprils von jeder Sorte der Chryſanthemen, die man in feiner Samm- lung hat, elne gewiſſe Anzahl Schnlttlinge (Senkreiſer.) Diefe nimmt man von den oberſten Schoͤßlingen der 197 Rinde, wenn durch dieſelbe der Saft austreibet. Dieſer Saft muß von oben herabkommen, und uns ten angehaͤuſt ſeyn, damit er die Kraft habe, Wur⸗ zeltriebe bilden zu koͤnnen. Da gewoͤhnlich eine oder zwei Linien unter der Knospe die Wurzeln austreiben, wann die Knospe einen ſchoͤnen Trieb macht, und jener Ort unter der Erdoberflaͤche ſich befindet, ſo iſt aus dieſem Grunde oft nothwendig, daß das Aug des Steklinges, wor— aus der Haupttrieb entſtehen ſoll, an der Erde ſich befinden, und daß drei Linien unter dem Auge der Saft gehindert ſeyn muß, leicht herabdraͤngen zu konnen, daher er daſelbſt aufgehalten und gendthi— get werden ſoll, durch die Rinde treten, und fo Wurzeln anſezen zu muͤſſen. Hiezu iſt das von mir angegebene Fruchtband *) ſehr dienlich, indem drei Linien unter jenem Auge der Stekling mit ei— nem duͤnnen eiſernen Drahte ſehr feſt umgeben wird, jedoch ſo, daß die Rinde zwar eingedruͤlt, nicht aber verlezet werde, denn ſonſt koͤnnte der Saft von der Erde entzogen, oder mit eindringendem Waſſer vermiſcht, daher die Vegetationskraft geſchwaͤcht werden. Jenes Fruchtband gewaͤhret auch bei der Bereitung der Steklinge noch folgenden wichtigen Vortheil; nemlich, die Zweige, welche im folgen— den Fruͤhjahre zu Steklingen abgeſchnitten werden ſollen, ſind ſchon im Maͤrz des vorgehenden Jah— res an dem Orte, wo ſie im folgenden Jahre ab— geſchnitten werden muͤſſen, mit einem Fruchtbande aus eiſernem Draht ſo feſt zu umgeben, daß der Draht die Rinde bis auf das Holz einſchneidet. Da nun im folgenden Sommer von dem Frucht— „) Diefes Fruchtband und deſſen Anwendung, das, ſei⸗ nes Erfinders wegen, „das Flſcherſche Fruchtband“ genannt wird, iſt umſtaͤndlich beſchrleben in der Gartenzeltung vom 23. März 1827, Nro. 15. R. leztjaͤhrigen Pflanzen und thut fie in ſolche Töpfe, die in der Gegend von London Nro. klein 60 genannt wer⸗ den. Dleſe Töpfe füllt man halb mit Lehm und Sumpf: Erde (beides zu gleiden Theilen), und halb mit Sand. Denn diefe Schnlttlluge zugerlchtet find, fo find fie ungefahr drei Zoll lang: jeder Topf-erhält nur ein Senk⸗ Reis; dieſe Toͤpfe werden nun in einen Rahmen geſtellt, der unter einer fauften Bodenhlze gehalten wird. Ju dieſem Rahmen bleiben fie, bis fie gut bewurzelt find, welches gewöhnlich in drel bis vier Wochen geſchleht. Sodann werden die Pflanzen in einen kalten Rahmen Bande der Umlauf des Saftes durch die Rinde ge— hindert iſt, folglich der Saft aus dem obern Theile des Aſtes nicht leicht herabziehen kann, ſo entſte— het uͤber dem Fruchtbande durch Saftanhaͤufung ein diker Wulſt, der ſehr geneigt iſt, Wurzeln aus— zutreiben. Im folgenden Maͤrz des kuͤnftigen Jah— res wird der Zweig unter dem Fruchtbande abge— ſchnitten, und mit demſelben als Stekling behan— delt. Dieſe Anwendung des Fruchtbandes zur Bil— dung eines Wulſtes waͤre vorzuͤglich dann anzuem— pfehlen, wenn dikere Zweige oder ganze Aeſte zu Stefz lingen verwendet werden ſollen. Ueberhaupt iſt es auch vortheilhaft, die Zweige unter ihrem vor— jaͤhrigen Trieb abzuſchneiden, ſo daß unten drei Linien lang zweijähriges Holz ſich befindet, denn in dieſem Falle bildet der obere neue Trieb unten, wo das aͤltere Holz ſich anfaͤngt, leichter Wur— zeln. Mehrere Baͤume, deren Holz weder ganz hart, noch ganz weich iſt, werden auf jene Art vermehrt, nemlich: Man macht Steklinge vom jaͤhrigen und vorjaͤhrigen Holze, in Geſtalt kleiner Stäbchen, wovon das zweijaͤhrige Holz nur drei Zoll, das einjaͤhrige aber 12 Zoll Laͤnge betraͤgt. Sie wer— den im Maͤrz bei dem gewoͤhnlichen Beſchneiden von ſtarken Aeſten genommen, in kleine Buͤndel ge— kunden en mit ihrem untern Ende in einer noͤrdlichen Lage eingegraben, und dann von allen Seiten mit Stroh bedekt, bis ſie Wurzeln getrie— ben haben, worauf ſie in die Erde zu ſezen ſind. Bei den Steklingen uͤberhaupt iſt darauf zu ſehen, daß fie unten eine ſtarke Haupt- oder Pfahl— Wurzel erhalten, von deren Staͤrke und Tiefe das kraftvolle Wachsthum der Krone abhaͤngt. Wenn daher ein Stekling nur ſchwach eine Blaͤtterkrone treiben wuͤrde, ſo iſt anzunehmen, daß er keine in e geſtellt, um fie erſt etwas abzuhaͤrten, ehe fie ganz in die freie Luft geſtellt werden; deßwegen werden zwar des Tags die Fenſter geöffnet, Nachts aber wleder ge— ſchloſſen. Zu Anfang des Junius werden die Pflänzchen in Toͤpfe Nro. 48 umgefezt, in dle freie Luft gebracht, und mit gutem Dungwaſſer, welches mit Seifenſod ver— miſcht It, begoſſen. Die Töpfe werden nicht in Erde eingefenft, da dieſes gar kelnen weſenilſchen Vorthell, aber wehl den Nachthell hat, daß die Wurzeln deſtän— dig durch die fo eingeſenkten Töpfe iu die Erde treiben, und deßwegen faſt jede Woche, oder wenigſtens alle 44 198 die Tiefe gehenden Hauptwurzeln hat, daher die— ſelbe dadurch zu bewirken waͤre, wenn der Stek— ling im Winter aus der Erde genommen, ihm die Wurzeln ſtark beſchnitten, und ſeine ſtaͤrkſte nicht zu beſchneidende Wurzel dann beim Einſezen ge— rade herab in die lofere Erde gelegt wuͤrde, damit dadurch eine Hauptwurzel ſich bilde. Ferner koͤn— nen auch die Wurzeln dadurch vermehret und kraͤf— tiger werden, wenn in den erſten Jahren die Triebe der Blaͤtterkrone im Winter ftarf zuruͤkgeſchuitten wurden. Die Miſtbeete und Treibhaͤuſer find, der Waͤr— me, Feuchtigkeit und des Erddunſtes wegen, gut geeignet, die Steklinge, oder eingelegten Knospen, zum Wurzeltrieb zu noͤthigen; jedoch muͤſſen bei ſehr zarten Bäumen, wenn das Glas des Miſt— Beetes weggenommen wird, die Steklinge mit Glas: Gloken bedekt, und wider die zu ſtarke Einwirkeng der Sonne geſchuͤzt ſeyn. Einige Arten von Baum- und Strauchgewaͤch⸗ fen, als Johannesbeeren, Stachelbeeren, Granat— Baum, Quittenbaum, Johannisapfelbaum u. ſ. w., welche leichter als Steklinge Wurzeln erhalten, koͤnnen auch hiezu auf folgende Art verwendet wer— den. Wann ſchneidet einen diken Zweig, oder lan⸗ gen ſtarken Aſt vom Baume, läßt an dieſem Aſte die oberſten fuͤnf oder ſechs Zweige ſtehen, nimmt von denſelben alle Augen oder Knospen weg, nur die an den Zweigſpizen nicht, ſchneidet dann die ubrigen untern Seitentriebe an dem Aſt ab, ver- ſchmieret das herausſchauende Holz ſowohl unten beim Schnitte, als auch auf den Seiten des Aſtes, und ſezt nun denſelben umgeſtuͤrzt ſo in die lokere Erde ein, daß in dieſelbe jene ſtehen gebliebenen Zweige kommen, und daſelbſt die Wurzel bilden. Folglich wird der Aſt umgekehrt in die Erde geſezt, und er treibt oben bald aus. Dieſe Art Steklinge zu ziehen, kann ſchon im Herbſte oder Winter, bis zu der Zeit, wann die Knospen, des Safttriebes we— gen, anzuſchwellen anfangen, vollzogen, und auf mehrere Baumgattungen gut angewendet werden. Ihr Vortheil beruhet darin, daß die in die Erde gelegten Zweige der vormahligen Blärterfrone mehr Saft in ſich ziehen, denſelben nicht ſo leicht aus fließen laſſen, weil die Rinde uͤberall das Holz umſchließt, daher keine Faͤulniß eintreten kann, und weil jene Zweige ſelbſt die Eigenſchaften der Wurzeln anneh⸗ men, vorzuͤglich, wenn ſie Haarwurzeln anſezen. Jene Art iſt daher bei vielen Gelegenheiten ſehr vortheilhaft, und die in die Erde geſezten Zweige gerathen uͤberhaupt beſſer, wenn ihre Spizen unten find, un die dikeren Ende, ſammt deren lezten zwei Knospen an der Erdoberflaͤche ſich befinden; denn die geſchloſſenen immer duͤnner werdenden Ende der Zweige und deren Spizen koͤnnen fruͤher zu Wurzeln ſich bilden, daher wir auch finden, daß ein Baum⸗ Gewaͤchs im Winter ſo umgekehrt werden kann, daß die obere Krone in die Erde geſezt wird, und die Wurzelkrone oben in der Luft fid) befindet, die dann zu einer Blaͤtterkrone ſich umbildet, wenn dieſes die Natur des Gewaͤchſes, Bodens und Klimas geſtat— tet. Der Unterſchied iſt zwar zwiſchen Zweigen der Blaͤtterkrone und zwiſchen Trieben der Wurzeln bes deutend, denn die erſteren ſind dazu geeignet, die weſentlich verſchiedenen Nahrungsgegenſtaͤnde aus der Luft, die lezteren aber aus der Erde zu beziehen; allein dieſer Unterſchied verändert ſich durch den Auf feren Einfluß bald, weil die Naturkraͤfte ſich bemuͤ⸗ hen, das Pflanzengewaͤchs zu erhalten. Nur iſt bei jenen Steklingen zu bemerken, daß der uͤber der Erde befindliche Stamm nicht zu hoch ſeyn darf, weil zu einem hoͤhern Safttrieb mehr Kraft gehört, Tage der Standort der Töpfe verändert werden muß. Ueberdieß iſt die Quantität der Erde in den Toͤpfen fo Hein, daß fie haufige Bewaͤſſerung erfordern, welche aber, wenn dle Töpfe elngeſenkt find, uur zu leicht vernach⸗ läſſigt wird, woraus aber nur ſchwache und kleine Schößs kinge entſtehen. — Nach dleſer zweiten Umſezung wer⸗ den alle Pflanzen oben an der Spize abgekneipt, um fie bufhig zu machen; wenn neue Settenſchoſſe hervertrei- ben, fo werden deren nur fo viel zum Blütentreiben geladen, als die Pflauze muthmaßlicher Weiſe ertra⸗ sen kaun. Im Auguſt wird das Ganze abermals umgeſezt, und zwer in Töpfe Nro. za, welche ebenfalls wieder auf einen freien luftigen Standpunkt geſtellt werden, und zwar mit ſolchem Iwifbenraum zwiſchen ſich, daß dle Blätter der einzelnen Pflanzen ſich einander nicht be⸗ rühren. Jezt iſt beſonders nothwendig, die Töpfe lm Standpunkt oft zu verändern, damit die Wurzeln nicht durch dleſelbe in die Erde einſchlagen. Auch muß man jezt die pflanzen au Stäbe bluden. — Vel der lezten Umfezung beftebt der Compoſt aus feſtem Lehm, mit ungefähr einem Drittel verfaultem Dünger. Die Kö: pfe werden nicht cher unter Glas gethan, als bis fig 199 — daher es nothwendig ift, daß der Stamm kurz ſey, und deſſen Triebe nahe an der Erde beſtehen, wor— aus dann leicht ein ordentlicher Stamm gebildet werden kann. a Große Aeſte, die eine Dike von ein, zwei oder mehreren Zollen, und eine Länge von mehr als einer Klafter haben, koͤnnen auf folgende Art als Stek— linge zu neuen edlen Obſtbaͤumen gebildet werden. Im Fruͤhjahre, wann der Saft zu treiben anfaͤngt, ſind jene Aeſte vom Baume abzuſaͤgen, oben und unten gerade und platt zu ſchneiden, ihnen alle Sei— tenäfte und Triebe rein abzunehmen, und ſodann oben und unten das offene Holz dicht mit geſchmol— zenem Pech zu verſchlieſſen, was auch an jenen Or⸗ ten geſchehen ſoll, wo Seitenaͤſte abgeſchnitten wur— den, damit der Baumſaft nicht verdunſten kann. Von dieſen Steklingen werden nun immer drei Stuͤk zuſammengebunden, ſomit ihre untern dikern Enden feſt in reiues Flußwaſſer geſtellt und unten an fie bis zu der Höhe eines Schuhes Sand gehaͤufelt. So bleiben ſie nun im Waſſer ſtehen, bis ſich oben Knospen zu bilden ſcheinen. Nun werden ſie aus dem Waſſer genommen, und unten, wo fie in dem— ſelben ſtanden, über einen Schuh lang alle drei zu— ſammengebundenen Steklinge mit friſchem Wald— Mooſe, vermiſcht mit wenig Dammerde, dik und dicht umgeben, und dann dieſe Umgebung mit einem ſtarken Strohſeile feſt umwunden. Hierauf ſind dieſe Steklinge umzukehren, fo daß jene Umgebung oben ſich befindet, worauf ſie an einem warmen Ort in einen Winkel des Gartens zu ſtellen, daſelbſt von der Seite mit Erde und Stroh, und oben mit feuchtem Stroh, das oͤfters zu begießen iſt, zu be— legen find. Der aufſteigende Saft bewirkt nun, bee zuͤnſtiget durch Wärme, Feuchtigkeit und Lichts Mangel, in der obern Umgebung der Steklinge Wur⸗ zeln, worauf, wenn dieſelben ſich ſchon vermehrt und verlaͤngert haben, die Steklinge, wie ſie noch gebunden ſind, mit ihrer Umgebung unten in die Gartenerde geſezt werden. Im folgenden Winter ſind ſie aus der Erde zu nehmen, oben aufzubinden, ihre Wurzeln abzutheilen und einzeln abgeſondert an den gehoͤrigen Ort des Gartens durch Eins ſchlaͤmmung einzuſezen, oder zu verkaufen. Waͤren jene Aeſte curz, oder koͤnnte eine tiefe Grube gemacht werden, ſo duͤrften ſie auf jene oben beſchriebene Art umgeſtuͤrzt in die Grube geſtellt und dieſe dann bedekt werden. Nuͤzlich wäre es auch, wenn im vorhergegangenen Jahre jene Aeſte, wo fie zu Stek— lingen im zweiten Fruͤhjahre abgeſchnitten werden ſollen, mit jenem Fruchtbande, wie oben beſchrieben wurde, ſehr tief und feſt umgeben wuͤrden, wodurch ſie {don um ein Jahr früher die Vorbereitung erhielten, ihre Selbſtſtaͤndigkeit zu begruͤnden. Wenn jene Art allgemein und zwekmaͤßig angewendet wird, aus abe geſchnittenen Aeſten von ausgewachſenen edlen Obſtbaͤumen neue aͤhnliche Bäume zu erziehen, fo erhält die Obſtbaumzucht einen ſehr großen Vor⸗ ſprung. Denn ein geſunder, friſcher und gerader At, wenn fein Wurzeltrieb fleißig unterſtuͤzt und daber er mit viel entwikelten Wurzeln in die Erde geſezt wird, bewirkt durch kraͤftigen Saftfluß nach oben bald eine ſchoͤne Blaͤtterkrone, die ſchon im vierten Jahre edle Fruͤchte tragen kann. Wuͤrde abet ein ſolcher Baum aus dem Samen erzogen und ver— edelt worden ſeyn, fo könnte er erſt in fünfzehn Jah⸗ ren jene Ausdehnung und Vollkommenheit erreichen Von den alten Bäumen werden jaͤhrlich viele Aeſte ab— geſchnitten, die verderben, obſchon ſie eben ſo gut, wie die Schnittlinge einer Weinrebe einen neuen fruchtbas ren Baum bilden koͤnnten. . (Schluß folgt) — — — — —— ——— ͤ— —0———— die Bluͤtenkuospen gebildet haben, und wohl ſchon eins ge von den frübzeltigen Arten ihre Blüten auszubrei⸗ ten anfangen. Wenn man die Pflanzen num ius Glas- Haus ſezt, muß man dle Varietäten fo viel wie mög- lich vermiſchen, damit fie deſto ſchoͤner in die Augen fallen. Im Garten der Gartenbau - Geſellſchaft ſtehen die Pflanzen in einem klelnen krummllulgen Haufe von 20 Fuß Länge, welches ungefähr 700 Töpfe hält, fo daß nach elner mäßigen Berechnung (es fanden nur Ehrpſanthemen in dleſem Hauſe), im lezten Jahre auf Einmal 20,000 Blüten in Flor fanden, Einige der groͤßern Pflanzen hatten im vorigen Jahre jede unge» fähr 60 bis 20 Blüten.” Merkwuͤrdig iſt in dleſer Anleitung noch die Bes zeichnung der Topf⸗Größe in England durch feſtge⸗ ſezte Numern, eine Ginrihtung, die bei uns Nach⸗ ahmung verdiente, und durch deren Einführung ſich irgend eine verehrliches Mitglied, welches die nahere Bearbeitung dieſes Gegenſtandes uͤbernehmen wollte, ein wahres Verdlenſt erwerben koͤunte! — 200 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Bienenzucht.) Mit herzlichem Vergnügen ver⸗ vahm ich aus der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung mehrere decken en del zu Beiträgen von Erfahrungen und Verbeſſerungen in dem Zweige der Bienenzucht. Ich kann, nach meiner Beurthellung, nur vorſtellen, mit welch angenehmem Hoffen viele Bienen = Freunde jedes kommende Blatt aas Frauendorf werden beim erſten Blike durchflogen haben, um allfällig Nahrung für ihren Bienen ⸗Enthuſtasmus zu finden, während manch An⸗ derer das erzürnte Thlerchen ſchon um feine Nähe ſum⸗ fen zu hören, ihren Stachel zu fühlen, und vor den ihm entſezlichen Geſchwuͤlſten und Entſtaltungen zu beben glaubt. Doch, ſackte! Gar ſo arg kit es nicht! Eine allgemeine Hauptregel bei dem Umgang mit dieſen lie⸗ ben Thlerchen tft, nicht ſchweißend thaen la die Nähe zu kommen, den Athem etwas einzuhalten, wer Liebha⸗ ber iſt, ein Pfeifſchen Tabak zu raucher, nicht zu toben und zu ſchlagen, wean Eine um die Ohren ſumst, und ſollte fie auch aaf einem Theil des Geſichtes oder der Hand ihr Ruhepläzchen nehsen, ſachte und langſam ſich von dem Bieneuſtande zu eutferuen. Manchmal, befouders im heißen Sommer, wann es Honigthau gemacht bat, oder kurze Zeit vor dem Schwaͤr⸗ mea, find fie freilich etwas bejer, und man hat das Gluͤk, ihren zwar unfanften Kuß! zu empfinden. Die Folgen deſſelben ſind auch wieder ſehr veeſchieden, und ich kenne einen Mann, der nas jedem Stiche im gan⸗ zen Korper voll weißer Blatter wird, und mehrere Tage das Bett hüten muß, während wieder Mancher blos eine kleine unbedeutende Geſchwulſt davon trägt. Ohne ein Merkmal gehet es, glaube ich, wohl bel We⸗ nigen ab, wenn gleich auch alle bisher bekaunten Gegen⸗ Mittel angewendet werden. Sehr guten Erfolg hat es jedoch, wenn nach herausgezogenem Stachel der Ort der Verwundung mit Lavendelgelſt beſtrichen, kalte, etwas feuchte Erde, oder ſtatt ſelber filſches Kalbfleiſch, oder, was mir ſehr gut that, das Geſchabte von friſchen Erd⸗ Aepfeln aufgelegt wird. Manche wollen durch das Ret⸗ ben der wilden Vohnen-Vlätter auf dem Plaz der Ver⸗ wundung große Linderung empfunden haben. — — Aha! wird mein Antakoniſt, der Bleuenfeind, oder vielmehr der Bienenfeige, Bienenfeind bier ausrufen: alſo ohne Verlezung kommt man doch nicht leicht davon? — Und ſiehe, ich habe auch für ihn ein Mittel! Er laſſe ſich für die Kopfbedekung nur eine ordentliche Vienenkappe oder einen Bienenharniſch von feinem Meſſingdrabt ſie⸗ beartig mit kleinen Zwiſchenraumen ſlechten, und er iſt geſchüßzt, ohne dabei das fo Unangenehme eines heftigen Schwelßes, dem man ſich in der gewöhnlichen Blenen⸗ Kappe, vermummt zugleich als Menſchen⸗ und Vogel⸗ Scheuche ausſezt, zu empfinden; für die Hand dienen Handſchuhe von Schafwolle herrlich, verwerflich aber find ſolche von Leder, weil darin der Stachel der Biene ſteten bleibt, welches, wie bekannt, den Tod derſelben zuziehet, was für den Blenenfreund größerer Schmerz, als jener des Stiches ſelbſt iſt. — — . — “?“?! - — — 2 In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. nehmen. Dieſe Wurzeltriebe laſſe ich 3 Konnte es mir gelingen, Einkge von Denen, die blos aus Furcht dieſen nüzlichen und mit fo köſtlichem Vergnügen verbundenen de e nicht verſuchen, zu einer Probe zu bewegen, fo würde ich mich in der ſichern Hoffnung gluͤklich fühlen, ſelbe einſtens in die Zahl eben fo enthuſtaſtiſcher Bienenfreunde, wie ich bin, zählen zu konnen. Hall, in Tyrol. * K. von P. Mitglied der prektiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. (Ueber die Behandlung der Chrysan- themum indieum.) Im Frühjahre, wenn keine zu ſtarken Fröfte mehr zu befürchten find, ſeze ich met⸗ ne jungen Pflanzen (ob aus Wurzeltrleb, oder durch Steklinge gezogen, iſt einerlei) auf ein feines Gartenbeet, fo daß ſie der Sonne und Luft ausgeſezt find. So wach⸗ ſen ſie ſtets ſehr freudig fort, und werden dadurch fette und gefunde Pflanzen. Im September, oder Sa. Octoder, ſeze ich fie dann in Töpfe, und laſſe fie im Freien einige Zeit im Schatte s ſtehen, bis fie angewach⸗ fen find; dann bringe ich fie ins Glashaus, nahe an die Feuſter, von 6 Grad Wärme. Nach einiger Zeit nehme ich immer alle 3 Tage einige ins Treibhaus oder Wohn⸗Ztmeer, wo fie daun bald iu der ſchönſten Blüte daſtehed. So behandelt, habe ich den ganzen Winter hindurch die fhönften Blumen. Wenn die Stoͤke ab⸗ geblübt haben, ſchneide ich die Blütenſtengel nahe auf der Erde ab, wo fie dann bald Wurzeltrlebe bilden, welche ich früher immer abſchneide, wenn einige kom⸗ men ſollten, well fie dem Bluͤtenſtengel die Kraft weg⸗ 4 Zoll hoch wachſen, zerthelle daun den ganzen Stok, ſeze die jun⸗ gen Pflanzen in kleine Geſchkere, und laſſe fie im Glas⸗ Haus neben den Fenſtern ftehen, bis ſie im Fruͤh⸗ Jahre ins freie Land verſezt werden. Friederich Staudenmayr, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. Anmerkung der Redaktion. Außerordentlich leicht iſt dle Vermehrung dleſer Pflanze durch Steklinge. Sehr ſchoͤne niedrig bluͤhen⸗ de Pflanzen erzieht man aus den im Auguſt gemach⸗ ten. Sie wachſen ſo leicht, daß bei Verſuchen von mehreren hunderten zu Ende Auguſt gemachten, faſt gar keine zurüfgeblieben find, Daß man. auch früher Steklinge machen müſſe, um größere Stoͤke zu be⸗ kommen, verſteht ſich von ſelbſt. Logogryph. Das Ganze ſchmekt den Damen bis ins Grab, Es ſchleicht ſo lieblich in die Glieder; Und hauſt du auch den Kopf und Steiß ihm ab, So bat es dennoch beide wieder, — Der ganzjährlide Prels iſt In ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche Garten Z „ i e ng. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 0 . 20. 25. Juni 1828. Jnu halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Unterricht von der Anwendung der grmeinnüzigen Fiſcerſchen Er fin⸗ dung: die edle Obſtbaumzucht auch im Großen ſchneller und vorzüul. durch Stekltagr betreiben zu koͤnnen. (Schluß.) — Anweifung, wie aus vollen Nelkenblumen fünftiiner Samen, und daraus vine pracht— volle ſtark gefüllte Nelkenflor zu erzeugen tft. — Ueber dle Ausdauer mehrerer exotiſchen G wächſe etc. Fortſezung neuer Mitglieder. Jbr⸗ Hochwohlzeborn, Frau Ellſe v. Grebmer, Gattla des ſtäͤndiſchen Herrn Verordneten des Herrn und Ritterſtandes, wohnhaft zu Dletenheim. Selne Hock wohlgeborn, Herr Emmrich Baron von Tay, zu Butsan in Ungarn. Seine Hochwürden, Herr Auguſtin Winkelhofer, Pfarrer zu St. Michael im Lungau, und Mitglied der k. Akademie der Wiſſenſchaften zu Muͤnchen. Seine Wohlgeborn, Herr Auguſtin von Leys zu Paſch⸗ bach, Landrlchter in Taufers im Kreife Puſterthal. — Johaun von Viutler, ſtändlſcher Kreid:Steuers Elanehmer in Puſterthal, wohnhaft zu Bruneck. — Anton Zelas co, Bürgermelſter zu Rybnick. — Otto Hermann, Stud. Cameral. aus Schoͤnebeck bei Magdeburg in Preußen. — — — ——— — — - nn mern Unterricht von der Anwendung der ge— meinnuͤzigen Fiſcherſchen Erfindung: die edle Obſt-Baumzucht auch im Großen ſchneller und vorzuͤglicher durch Stek— linge betreiben zu koͤnnen. (Sĩſch lu ß.) Wenn wir die bis jezt angezeigten Erfahrungs- Orundſaͤze zur Erziehung edler Obſtbaͤume aus Steklingen naͤher betrachten, ſo ſtellt ſich aus der Natur dar, daß bei den meiſten edlen Fruchtbaum— Gattungen die Wurzelkrone früher, als die Blaͤtter— Krone entbunden ſeyn muß, damit dieſe dann aus dem aufſteigenden Saft entwikelt werden kann. Bei ſolchen Baum-, Strauch- oder Sraudengewaͤchſen, wie z. B. Weiden, Pappeln, Hollunderbeeren, Weinreben, Ribiſſel, Quitten u. ſ. w. geſchieht die Bewurzlung leicht, und zwar zugleich mit der Ent— wiklung der Blaͤtterkrone, denn ſie beſizen viel Saft, der in den ausgedehntern Gefaͤſſen bei wenig Waͤrme ſchon emporſteigt und oben austreibt. Die Steklinge von edlen Fruchtgattungen aber, als Pfir— ſichen, Aprikoſen, Pflaumen, Birnen und Aepfeln u. ſ. w. haben viel zaͤrtere und kleinere Gefaͤſſe und weniger Safttrieb, daher mehr Waͤrme, Vorſicht und Fleiß, als bei jenen Baumarten angewendet wer: Nachrichten aus Frauendorf. ueber den dleßjährlgen Dlumenzmwiebelns Verkauf in Frauendorf. Da wir la Nro. 22 bis 24 diefer Blätter ſowohl Bas Nähere über den Werth unferer dießjährkgen Blu⸗ wenzwlebeln⸗Flor, als auch über nnfere Kulturmethode fagt baben, fo wollen wir nun auch den verehrten fern die Bedingnife angeben, unter welchen ſich Jedermann von dem Vorrath unferer Sammlungen nach Belieben verſchaffen kann. Schon im vorigen Jahre waren dle Beſtellungen außerordentlich zahlreich. Alle Liebhaber, welche von un ern Sorten Exemplare erhielten, waren damkt fo zuftle⸗ den, daß fie iu dleſem Jahre unter den größten Lob— ſprüchen noch welt beträchtlichere Beſtellungen infinufrten. Wir haben kazwiſchen unſere alten Arten bedeutend (20) 202 den muͤſſen. Pfirſiche und Aprikoſen find am Schwer: ſten zur Bewurzlung zu bringen, beſonders die er— ſteren, weil ſie zart ſind und viel Mark beſizen. Allein, wenn dike, gerade Zweige gebraucht, die⸗ ſelben oben und unten luft- und waſſerdicht ge— ſchloſſen, und an einen warmen, maͤſſig feuchten, und gegen die veraͤnderlichen Einwirkungen des Lichtes und der Luft zum Theil geſicherten Ort geſtellt wer— den, ſo erlangen ſie durch Anwendung jener Hilfs— Mittel auch die Fähigkeit, leicht Wurzeln austrei— ben zu koͤnnen. Denn die Naturkraͤfte ſind immer bemuͤhet, die Gattung erhalten und verbreiten zu wollen, nur muͤſſen ſie unterſtuͤzt werden, weil ſie bei den fremden Pflanzen von unſerm Klima und Boden, in einer folchen Sache, als die Bez, wurzlung iſt, die viel Kraft bendthiget, nicht wie unter dem waͤrmern Himmelsſtriche beguͤnſtiget werden. In dieſen Gegenden des Aequators braucht man nur den abgeſchnittenen Zweig eines Baumes waͤhrend einer neuen Saftentwiklung in die Erde zu ſteken, und er bewurzelt ſich leicht und bald; allein, was dort die Natur gibt, muß bei uns durch Erfindung, Fleiß und Muͤhe erſezt werden. Daß die Natur die Vermehrung der Obſtbaͤume nicht auf den Samen allein beſchraͤnkte, ſehen wir taͤglich, weil die Weinpflanzen, Johannisbeeren u. ſ. w. durch Steklinge vermehret werden, die man zwar auch durch ihren Samen vermehren koͤnnte, welches aber aus zwei wichtigen und entſcheiden— den Gründen nicht zulaͤßig iſt, weil bei der Ver— mehrung aus Samen nicht die nemliche Frucht, ſon— dern meiſtens eine ſchlechtere entſtehet, und weil durch Steklinge viel leichter und geſchwinder die Fruchtbarkeit erlangt wird. Denn ſo braucht ein aus dem Weintraubenkerne erzogener Weinſtok zehn Jahre, bis er in jenem Zuſtande iſt, wie ein aus einem kraͤftigen Steklinge erzogener Weinſtok von fuͤnf Jahren. Was die fernere Pflege der bewurzelten und wachſenden Steklinge betrifft, ſo iſt zu unterſchei— den, ob ſie bereits mit Wurzeln eingeſezt wurden, oder erſt in der Erde Wurzelu erhalten ſollen. Die erſtern bilden ſchnell eine ſchoͤne kraͤftige Krone, nach dem Verhaͤltniſſe zur Größe der Wurzelkrone; die leztern aber wachſen im Anfange ſchwaͤcher, daher im folgenden Fruͤhjahre zur Verſtaͤrkung der Wur— zeln die vorjaͤhrigen Triebe bis auf die zwei lezten Augen zuruͤkgeſchnitten, dann die Steklinge oͤfters begoſſen, und die Erde aufgefofert wer den muͤſ⸗ ſen. Die erſteren ſind ſo, wie die aus Samen er— zogenen und veredelten Baͤumchen zu behandeln. Der allgemeine Vollzug jener neuen Verſuche, Erfahrungen und Entdekungen wird ſehr wichtige Vortheile fuͤr die ſchnelle und leichte Verbreitung der Obſtbaumzucht gewaͤhren, wodurch jedem Lande ein außerordentlich großer Nuzen bereitet wird. Auch die Baumſchulen im Großen koͤnnen leicht durch Steklinge begruͤndet werden, indem auch das muͤh— ſame, koſtſpielige und ungewiſſe Veredeln erſparet wird. Bei Anlegung einer Obſtbaumſchule durch Steklinge waͤre jene erſte Art anzuwenden, nemlich, daß man ihnen fruͤher Wurzeln verſchafft, ehe ſie in die Erde der Baumſchule einen Schuh weit von eine- ander geſezt werden. In dieſer Schule bleiben ſie durch drei Jahre, waͤhrend welchen ſie durch Be— ſchneiden zu ſchöͤnen Staͤmmen ihre Ausbildung er— halten. Bei dem Verſezen dann werden ihre Haupt— Wurzeln ſehr geſchont, und dieſelben gerade herab in die lokere Erde gefezt.. > Der Obſtbaumzucht aus Samen ſtehet die Zeit entgegen, indem ſie deßwegen nicht mit Eifer von den einzelnen Gartenbeſizern betrieben wird, weil die Menſchen den Genuß der Fruͤchte nicht erleben, vervielfacht, aber auch aus Holland mit zahlreichen neuen vermehrt, und bieten hlemlt nachfolgende fell: (Die. Numern. bitten wir bei Beſtellungen belzuſezen.) \ A. I. Gefüllte (doppelte) Tulpem 14. Olorcand. 12. Incomparable,. 13. Imperible, 14, Incarnate. 15. La miroir. 16, Louis d'or. 1. Accepta. 2, Aimable violett. 4. Corde blanche. 6. Desment (halbge fuͤllte.) 9. Geele Rose. D un l b. e. n. 0. Gloria monstrosas 17. Baguette violette. 10. Ranuncul, purpur- 19. rouge. 20. La Rose panachee, 21. Rose de printemps. 22, Salamander. 205 und für ihre Beſizuachfolger keine nuͤzliche Hand— lung unternehmen wollen. Allein, da die Obfte Baumzucht durch Steklinge die entſcheidenden, ſehr wichtigen Vortheile gewaͤhret, daß die Frucht— barkeit wenigſtens um die Haͤlfte fruͤher eintritt, ungleich größer iſt, beſſere Früchte liefert, die Baͤu— me nicht ſo ſehr in Holz und Laub treiben, auch nicht veredelt werden duͤrfen, ſo iſt zu erwarten, daß ſie mit groͤßtem Eifer und Geſchwindigkeit zum allgemeinen Vortheil verbreitet werden wird. Daß die aus Steklinge erzeugten Fruͤchte beſſer ſeyn muͤſ— ſen, als die desjenigen Baumes, von dem der Stek— ling genommen wurde, iſt ganz natuͤrlich, denn jede Veredlung wird durch Schwaͤchung bewirkt, und da die Bewurzlung und das Verſezen Schwaͤ— chungsmittel ſind, ſo muͤſſen die Fruͤchte um ſo groͤ— ßer, beſſer und in größerer Menge beſtehen, weil der ganze Stamm des Baumes Acht iſt, keinen Wildling an ſich hat, und nicht ſo ſehr in Holz und Blaͤtter treibt, folglich ſeine Kraͤfte auf die Frucht beſchraͤnket, und dieſelbe von der Luft und Licht vollkommener werden kann. Wenn wir alſo jene aufgeſtellten Erfahrungs— Grundſaͤze durchgehen, ſo zeigt ſich, daß folgende Erforderniſſe weſentlich nothwendig ſind, damit der abgeſchnittene Zweig eines edlen Obſtbaumes in der Erde Wurzeln treibe. Anhaltende Waͤrme muß den Saft in Bewegung ſezen, damit der Stekling oben u. unten im gleichen Verhaͤltniſſe treibe. Dauer— hafte Feuchtigkeit liefert die noͤthigen haͤufigern Saͤfte zur Einſaugung durch die Rinde. Loke— re gute und reine Erde beguͤnſtiget den Trieb und die leichte Verbreitung der Wurzeln. Sicher— ſtellung wider Kaͤlte und Winde ſchuͤzet gegen den Zutritt des Saftes und deſſen ſchnellere Ver— duͤnſtung. Der Schuz wider den zu ſtarken Reiz des Sonnenlichtes verhindert die Störung 5 — — — —— — — ZZ 25. Schelhhammer. 24. Superba. 25. Supreme merlin. 20. Pallas. 27. Tournesol. 28. Violett monstreuse. . Saturnus, 29. Xenophon. . Florida, 20. Golden Scepter, 42. Heınpa, U. Frühe Tulpen. 71. Aspasia, — . Claremonde, 32, Aimable royale. 35. Beauté sans pareille. 34. Byzard plaisant. pottebacker. . Jagdt vau Delft. ‚ Lac Voorhelm. des Gleichgewichtes durch eine zu ſchnelle Entwik— lung der Blaͤtterkrone, wobei auch die Vegetations— Kraft zu bald erſchoͤpft wird. Die waſſerdichte Umgebung der Schnittwunden ſichert wider die Ver— duͤuſtung und den Abfluß des Saftes und hewirkt deſſen Anhaͤufung im Steklinge zur Begruͤndung der Triebkraft. Die Entfernung der uͤberfluͤſſigen Knospen ſchuͤzt gegen Entkraͤftung und vereiniget die Vege— tationskraft auf Einen Trieb. Endlich, das Um— ſtuͤrzen der Steklinge verurſacht, daß durch den hef— tigen und ſchellen Safttrieb nach oben, daſelbſt neue Austriebe bewirkt werden koͤnnen. Durch wiederholte Verſuche und Unterſuchungen wurden jene meine Erfahrungen beſtaͤtiget, und ſie werden in der Folge noch immer vervollkommnet werden. Der Unterſchied der Beſchaffenheit eines Baumes, des Klimas und Bodens, kann in einer Gegend die Anwendung verſchiedener Mittel noth— wendig machen, daher, was an einem Orte guten Erfolg hat, auf einem andern Orte oft nicht ſo gut gerathen koͤnnte, folglich dießfalls Verſuche allge— mein und mit allen Fruchtbaumſorten zu vollzie— hen waͤren. Ich machte jene meine Verſuche durch die Gartenzeitung deßwegen noch nicht früher be— kannt, weil ich ſie noch naͤher erforſchen und pruͤ— fen wollte, und weil ich durch die von mir in der Gartenzeitung einſtweilen aufgeſtellten einfachen Grundſaͤze den Forſchungsgeiſt ſelbſt erweken, und dadurch Nachrichten und Meinungen zu erhalten hoff— te, die mich auf neue Unterſuchungen fuͤhren koͤnnten. Korneuburg bei Wien, am 1 Jaͤner 2828. Dr. Joſ. W. Fiſcher. In öffentlichen Blättern leſen wir fo eben folgen⸗ de ſonderbare Vermehrungsart der Obſtbaͤume aus Stek— Lingen: „Ein Gärtner in Böhmen ſoll — wie die Dorf: Zeltung meldet — eine ſchoͤne Baumſchule von veredel— 46. Mulathe. 7. Oranye Mencare. 49. Pox albo. 51. Purpur #ron. . van Bol. 53. Standard Royale. III. Einfache ſpäte Tulpen. 55. Abbe de st. Croix. 36. Merscbesz. (200 * . 204 ten Obſtbaͤumen gezogen haben, die nicht geſaͤet, nicht geſezt und nicht veredelt worden find. Er nahm nem⸗ lich Pfropfretſer von edeln Do ſtſorten, ti fie jedes iu elne Kartoffel und die Karsoffela fo ir dle E de, daß dar Rets nur weofg bervorragte. Die Karıoffela vabra dem Reis die gehoͤrkgen Säfte, daß es Wurzeln Alias gen, und zu einem Baum werden konnte, der keine weitere Veredlung noͤthig hatte. Die Redaktloa. Anweiſung, wie aus vollen Nelkenblu— men kuͤnſtlicher Samen, und daraus eine prachtvolle, ſtarkgefuͤute Nelkenflor zu erzeugen iſt. Die Nelke ſchmuͤkt den Garten nicht nur durch ihre Schoͤnheit, ſondern ſie nimmt auch den erſten Rang in Florens Reich vor allen Blumen mit Recht in Auſpruch. Ich fand auch in einer langen Reihe von Jahren, ſeit ich praktiſcher Nelkenfreund bin, daß es ſehr viele Nelkenliebhaber gibt, die ſich blos und ganz nur mit dieſer onen Blume ab— geben; nur konnen fie aber von ihren ſehr vol— len Nelken-Stoͤken keinen Samen erhalten, und ſuchen die Sammlung nur durch Ableger oder durch ſehr theuer erkauften Samen, welcher gar nicht entſpricht, zu vermehren. Um alſo auch hierin den Nelkenfreunden Luſt und Vergnuͤgen zu machen, fo werde ich hier, als 20jaͤhriger Erzie— her einer ſchoͤnen Nelkenflor, meine ſorgfaͤltig ge— machten Beobachtungen und Erfahrungen zur Er— zeugung des veredelten Nelkenſamens mittheilen. Die Nelke gehoͤrt nach dem Linnse in die Decandria Digynia, das heißt: fie ſteht in der 10ten Klaſſe 2ter Ordnung, oder fie beſteht aus 10 Staubfaͤden und zwei Stempeln. Fuͤrs Allererſte muß ein Nelkenliebhaber wiſſen die Beſchaſſenheit der Staubfaͤden und Stempeln. — Die erſtern, nemlich die 10 Staubfaͤden, befinden ſich um den grünen Giers Stok, (Samenbehaͤltniß), der in der Blume zu ſehen iſt, wo ſelten dieſe Faͤden uͤber die Blumen— Blaͤtter hervorſtehen; an jeder Spize dieſer Fäden ſizt ein kleines Köpfchen, welches aus ſehr fei— nem lokern gelben Staube beſteht, welcher zur Ver fruchtung erforderlich iſt; und dieſe find die männe lichen Geſchlechtstheile. Zweitens: aus dem grünen Eierſtok ragen über. die Blumenblaͤtter 2— 5 lange weiße krei— ſelnde plattgedrüfte Faͤden oder Stem— peln mit ſehr kurzen haarformig beſezten Faſern hervor, und dieſe find dann die weiblichen Befruch— tungs- oder Samen-Erzeugungstheile. Dieſe ha— ben eine ſehr feine feuchte Narbe, durch welche eine Rohre bis in den Eierſtok gehet. Aus dieſer Zergliederung erſieht man, daß in jeder Nelke beide Geſchlechtstheile, ſowohl maͤn u- lich als weiblich, ſich befinden; der zarte Staub aber am maͤnnlichen Geſchlecht, oder jener, welcher an dem kleinen Kopf der Staubfaͤden ſizt, kann weder durch Winde, noch Juſekten gehoͤrig zur Befruchtung auf die Stempel oder ans weibliche Geſchlecht uͤbertragen werden, ſondern durch dieſes faͤllt der Staub nur in die engen Zwiſcheuraͤume der Blu— menblaͤtter herab ohne Wirkung. Nachdem alſo in Einer Blume das Vorhan— denſeyn der beiden Nelkengeſchlechtstheile, nemlich: maͤnnlich und weiblich, deutlich zu erſehen ift, fo nehme man die kuͤnſtliche Befruchtung auf fol gende Art vor: Man waͤhle ſich, um veredelte Nelken, wie auch um beſtimmte verſchiedenfarbige Varietaͤten hervorzubringen, ſchoͤne, gut gebaute, recht volle Nelkenſtoͤke, und zwar, wenn die meiſten Blumen ſchon recht zu bluͤhen anfangen, oder ſchon recht aus⸗ gebläpt haben, und nehme zuerft eine gelbe, weiße, dunkelrothe oder braune Blume hervor. Nur muß — — —— ——— — — — — — — —— 57. Aigle noir. 67. Belle veronica. 77. Coeur aimable. 58. Alcione. 68, Borgolier. 78. Comie de Sax. 59: Apoline. 69. Brunette. 81. Gris de lin Standart. 60. Arabica. 70. Caſſé brullée. 82. Cyclops. 61. Artha leanu. 71, Capuceien. 84, Czuar van Moscavia. 62. Alpuivere. Valentina, 72. Cerise Limkanaar, 85. Dauphine de france. 03. Allas. 73, Citronier. 86, Diana. 64. Azar. 74. Charbonnier. eg. Diademe de Flore. 65, Ballduienne. 75. Catharine victorieuse. 90. Duchesse de Parma. 66, Bandaur. 76, Clio, ot. Duc de Braband. 205 ich noch bemerken, daß auf Einem Stoke nicht mehr, als 5 —6 Blumenknospen bleiben ſollen, die üb: rigen muͤſſen behutſam abgeſchnitten werden; dann ſchuͤſet man fie vor jedem Regen, Wind, Inſekten, und vor brennenden Mittagsſtrahlen, und die Erde haͤlt man auch mehr feucht. Nun unterſucht man jede Blume, ob ſie mit vollkommenen Geſchlechts— Theilen verſehen iſt. Beginnt man die Unterſuchung dieſer Geſchlechtstheile, dann hat man noch die Unterſuchung, ob an der Narbe des weiblichen Theils ſchon ein klebrichter Saft anſizt, wo dann die Blu— me zur Befruchtung geeignet iſt. Dieß geſchieht aber auf dieſe Art: a Mau faſſe mit der linken Hand den Stempel ganz oben an der Blume, mit der rechten Hand wird eine offene Reißfeder ohne Schraube genom— men, und ſuche damit ganz behutſam zwiſchen den Blumenblärtern die Staubfaͤden. Sobald man darin eine findet, ſo betrachte man auf dem Faden den aufſizenden Kopf, ob er genug mit aufge— ſprungenem Staub verſehen ſey. Findet man die— ſes, ſo faßt man mit der Reißfeder deu Faden ſammt dem Kopfe, und reißt ihn behutſam heraus, damit der Staub nicht herabfaͤllt, und bedupft ſehr ſtark damit die ſehr feinen haarigen Faſern des weiblichen Theils. Und dieſes iſt nun die ganze Methode bei der kuͤnſtlichen Befruchtung ei— ner Nelke; ich habe ſie auch mit einem feinen Ma— lerpinſel befeuchtet, aber die erſtere iſt die beßte. Folgende Regeln ſind aber bei dieſer Arbeit zu merken: 1) Die Befruchtung muß an der ausgebluͤhten Bluͤte geſchehen. 2) Man verhindere ſo viel als moͤglich iſt, daß in der Nachbarſchaft oder in der Naͤhe keine leeren Nelken erzogen werden, lieber gibt man ſolchen Blumiſten einige volle Stoͤke. 92. Duchesse de Modena. 95. Favorit Maloz. 94. Feu de Courtray. 90. General Joubert. 99. General HKoehorne. 100. General Murrey.. 102. Gloria Triumphalis, 103. — mundi. 104. Cordianus. 105, Graf van Buuren. 106. 107. 108. 109. 110. Gratiosa. 113. Henriette, Gräfin Nostiz. Grand Tamerlan. Grand de cham. Grand Sultan, 111. Habit nuptial, 112. Hecuba simpl. 114. Hirt van Samos, 115. Imperatrice Romaine. 5) Laſſe man fich nicht gleich abſchreken, wenn nicht gleich in einer Blume am Köpfchen der Staub ſich gehoͤrig anſezet; man unterſuche ihn taͤglich, zulezt findet man doch, daß er zur Reife koͤmmt. 4) Die Befruchtung geſchieht am Beßten in der Hize, Vormittags von 14 bis 5 Uhr Nach— mittags. 5) Die ſchon befruchteten Nelkenſtoͤke muͤſſen vor: zuͤglich vor Regen ſehr geſichert ſeyn. Ob nun die Befruchtung gelungen iſt, daruͤber findet man folgende Kennzeichen: Die ſchoͤne aufgebluͤhte Blume faͤngt binnen 24 — 50 Stunden, auch noch fruͤher, zu welken an. — Erfolgt aber dieſes nicht, ſo iſt es ein Beweis, daß entweder der Staub oder klebrichte Saft nicht genug reif war zur Befruchtung, und da bleibt nichts uͤbrig, als die Befruchtung abermal vorzunehmen. Will man aber aus der gelben Mutter: Nelke die nemliche Farbe durch den Samen fort— pflanzen, ſo muß man blos von dem nemlichen gel— ben Stok den Staub nehmen, und mit demſelben den auf dem nemlichen gelben Stoke befindlichen Stem— pel befruchten, und ſie von allen uͤbrigen Blumen recht weit abſondern. Wenn man aber auf Einer Nelke verſchiedene Farbe erzeugen will, ſo muß von verſchiedenen Nel— Fenftofen auch von 8— 40 Sorten auf einem Blu: menſtempel der Staub aufgetragen werden, und ſo kann man verſchiedene Farbenmiſchungen her— vorbringen. Iſt alſo die Befruchtung vor ſich gegangen, dann laͤßt man das Reifen der Natur uͤber; nur iſt zu bemerken, daß man nach 8—10 oder 14 Tagen die befruchteten Nelkenſtoͤke der Sonne aus— ſezt, damit dieſe dann das Erwachſen als das Rei— fen des Samens bewirke, dabei iſt aber auch hier die Vorſicht zu gebrauchen, daß nicht viel oder haͤu— 116. Juliette. 117. Jupiter. 118. Juve van Bonnebauer. 110. Kibiz Ev. 120. Hleene Papagai. 121. Hoenig Darius. 122. Königshof, 123. La violett Thomson. 124. Lillie von Florenz. 120. Limpagable. 206 figer Regen zu den Kapfeln hinkomme. — Sobald alſo die Samen = Behältuiffe nur bis zur Hälfte braungelb zu werden anfangen, fo muß dann oͤf— ters nachgeſehen werden, denn ſonſt ſpringen ſie gern auf, und der Same geht verloren. Wenn ſie nun die Reife erlangt haben, wo der Same ſchwarz oder braun ausfehen muß, fo werden die Samen-Knospen abgenommen, und einige Tage der troknen Luft ausgeſezt. Dann eröffnet man die Samen-Kapſeln behutſam, nimmt den Samen heraus, und ſtreut ihn auf eine Platte; ſo laͤßt man ihn troknen, und bewahrt ihn hernach in Papier oder in einem Glas bis zum Fünftigen Fruͤhlinge auf. Nach dieſer Methode wird ein jeder Nelken— Freund jedes Jahr eine ſchoͤn gewaͤhlte prachtvolle Nelkenflor erhalten. Will man ſich aber mit dieſer Methode nicht abgeben, fe koͤnnen alle Nelkenliebhaber jaͤhrlich bei mir einen aͤcht veredelten Nelkenſamen erhalten, und zwar von 100—800 Sorten erlaſſe ich 100 Körner 1te Sorte pr. 5 fl., 2te Sorte pr. 2 fl. 12 kr., ste Sorte pr. 1 fl. 50 kr. und 4te Sorte pr. 1 fl. C. M. Waltz en, am 19 ten Mai 1828. Vincens Schoͤnbauer, Dr. Med., k. Profeſſor, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft und mehrerer gelehrten Geſellſchaften. Ueber die Ausdauer mehrerer exotiſchen ſtrauch- und baumartigen Gewäͤchſe im freien Lande. In dieſen Blaͤttern iſt ſchon Vieles uͤber dieſen Gegenſtand geſprochen worden. Man erlaube mir, auch mein Scherflein beizutragen. 127. Madagascar, 158. Nasor. 128. Magnat von Ungarn. 150. Oberder. 129, Magna mater florum. 141. Og Roi Bazar. 150. Majestueuse. 142. Olive superbe. 151. Marionette. 145. Papagay. 152. Maria de Medicis. 144. Paquette palida, 135. Mausollce, 14s. une 154. Metropolitan, 147. Pigionelle. 150. Morienne. 149. Pompe Funebre. 157, Nabot. 152. Prince d’Aremberz. Der Hofgarten des zwei Stunden von hier gelegenen Reſidenz-Schloßes des Fuͤrſten von Solms-Braunfels, zeichnet ſich eben fo ſehr durch ſeine Anlagen und Umfang, als die ſchoͤnen Kin— der Floras, die dort freundliche Aufnahme und treue Pflege finden, aus. Einer vorzuͤglichen Aufmerk— ſamkeit iſt aber wohl die Behandlung mehrerer exo— tiſchen Gewaͤchſe werth, die man ſonſt nur in Warmhaͤuſern bei einer Wärme von 8 —40 Gr. erhalten zu koͤnnen glaubte, und die dort bei ge— hoͤriger Wartung im freien Lande bei 13 und meh— reren Kaͤltegraden ausdauren, und doch zu ſeiner Zeit ihre Bluͤte in Fülle zeigen. Seit acht Jahren wer: den daſelbſt eine Menge ſolcher exotiſchen Pflanzen im freien Lande kultivirt, und ſogar der harte Win— ter von 1839 mit 18 bis 25 Gr. Kälte ging ohne Nachtheil fuͤr ſie voruͤber. Dem Blumenfreunde wird es daher gewiß willkommen ſeyn, die Ge— wächfe eines heißeren Klimas kennen zu lernen, die in unſerem kaͤlteren Erdſtriche einer ſolchen Aus⸗ dauer gegen Kaͤlte faͤhig ſind. Die im freien Lande in dem gedachten Hof— Garten aus dauernden Pflanzen, fo weit fie mir bes kannt geworden, find folgende: 1) Azalea pontica, — viscosa, — fruticans, — rosea, — glauca, — coccinea. 2) Aucuba japon. 3)Anona triloba. 4) Andromeda polifolia, — axillaris, — cassi- 5) Cletra alnifolia. 6) 7) Cupressus disticha. 8) Daphne laureola. 9) Hydrangea mutabilis (Hortensia). 10) Ilex aquifol. foliis varieg. in mehreren Varietäten. 11) Itea virgin. 12) Jasminum officinale. 15) Kalmia latifolia,— angustifolia, — glauca. 14) Magnolia tripe- tala, — acuminata, — cordata, — glauca, — auriculata, — julan, — purpurea. 15) Pyrus japon. 16) Prunus lusitanica, — Lauro cera_ nifolia, — racemosa. Corchorus japon. TR A a ·³ AAA WA TTS IE EEE TTCRTTaE 155. Prince Guilleaume Ceng, 154, Purpur Flamme. 156, Riga Constantia. 158. Ritter von Stauffen, 159. Rodoline. 160. Rosa Camosa. 161. Semiramis. 163, Sublime. 164. Sulphur Hleed. 105. Staaten von Zeeland, 207 sus. 17) Paeonia arborea, — chinensis flore alb. pl. 18) Rhododendron maximum, — ponticum, — punctatum, — rosmarinifolium, — hirsutum, — undulatum. 19) Rhodora eanad. 20. Rosa semperflorens pallida, — centifolia, — anemoniflora, — Noisettiana multiflora. Ohngeachtet des ſtrengen Winters von 1822 wurden, wie geſagt, die genannten Gewaͤchſe vor— trefflich erhalten, und gaben ihre Bluͤten in herr— licher Fuͤlle. So ſah ich eine erſt dreijährige Pae- onla arborea mit 44 Blumen, die beinahe die Größe eines Suppentellers erreichten, ferner meh— rere Magnolien von 10 — 12 Fuß Hoͤhe, derſelben, die fie in ihrem Vaterlande zu haben pflegen; Mag- nolia purpurea bluͤhte ſogar ſchon im Mai in vie: len und herrlichen Blumen. Die Behandlung dieſer Gewaͤchſe zum Behuf der Ueberwinterung derſelben im freien Lande, nach welcher der dortige geſchikte und erfahrne Hofgaͤrt— ner Herr Lay verfaͤhrt, und die er mir mitzuthei— len die Gefaͤlligkeit hatte, iſt folgende: Bei dem Eintritt des Winters werden die Wur— zeln der Gewaͤchſe mit Eichen- oder Buchenlaub oder auch mit Moos bedekt. Der Gebrauch jenes Lau⸗ bes iſt darum raͤthlich, weil daſſelbe weit weniger, als anderes Laub der Faͤulniß unterworfen iſt. Daß der Zwek dieſer Bedekung lediglich Abhaltung des Froſtes von den Wurzeln ſey, bedarf kaum der Erwaͤhnung. Die auſſerhalb der Erde befindlichen Theile des Gewaͤchſes gleichfalls gegen Kaͤlte und Sonne (bekanntlich wirkt nichts nachtheiliger auf die gefrornen Pflanzen, als augenbliklicher Eintritt der Waͤrme) zu ſchuͤzen, werden Fichtenzweige oder Ginſterſtauden um die Gewaͤchſe geſtekt. Dieſes Verfahren beobachtet Herr Lay im Allgemeinen, laͤßt aber doch, durch Erfahrung belehret, bei einigen ——— — —5d SI Tg mn 176. Wirgilius. Gewaͤchſen eine andere Sicherungsweiſe eintreten. So z. B. bedekt er die Paeonia arborea erſt nach erfolgtem Eintritt der Kaͤlte, weil ſie bei gelinder Witterung im bedekten Zuſtande zu wachſen anfängt, und zwar bei geringerer Kaͤlte mit einem dachfoͤr— migen Dekel verſehenen Kaſten, bei deren Zunahme die Pflanze in dem inneren Raume des Kaſtens mit Gerſten — oder Erbſenſtroh umgeben wird. Hat man gegen das Fruͤhjahr hin keine große Kaͤlte mehr zu befuͤrchten, ſo wird der Kaſten hinweggenommen, und im Mai wird die gehabte Sorgfalt und Muͤhe durch reichliche Bluͤte belohnt. — Die Hortenſien bedekt Herr Lay mit oben geoͤffneten Koͤrben, welche beim Eintritt des Froſtes mit Baumlaub ausgefuͤllt, und davon erſt bei warmer Fruͤhlings-Witterung be— freit werden. — Die Magnolia purpurea julan — und aurieulata ausgenommen, welche Herr Lay auſſer der Wurzelbedekung noch mit Stroh umgibt, halten die uͤbrigen oben erwaͤhnten Magnolien den Winter ohne Bedekung aus. — Die immerbluͤhen— den Roſen bedekt er 1 Fuß hoch mit Laub; zwar erfriert das uͤber dieſe Bedekung hervorragende Holz; dieß ſchadet aber nichts; man ſchneidet die erfrornen Theile nach weggeſchafftem Laube hinweg, und die Roſen blühen doch hernach in Menge. — Unter den Rho— dodendrons- Arten iſt Rhodod. maximum das haͤrteſte, und halt den kaͤlteſten Winter aus, wenn deſſen Wurzeln bedekt ſind; die uͤbrigen muͤſſen, wie dieſes an den Wurzeln geſchuͤzt, und beim Stei— gen der Kaͤlte uͤber 12 Gr. an ihren auſſerhalb der Erde befindlichen Theilen durch Einbinden mit Stroh geſchuͤzt werden. ‘ Der Herr Hofgärtner Lay hat mich verſichert, daß ihm bei der angezeigten Behandlung in acht Jah— ren noch keine Pflanze zu Grunde gegangen ſey. Wezlar. Ker a u ß. Die Prelſe find, von jeder Sorte ein, 100. Stiegeliz. 167. Nymphe des .arcadien. 177. Ziphon. Stüf mit Namen 9 12 kr. 168. mern 173, Chinesische. Tulpe fl, rubra. Due van Toll, 5 a Stüf 2 169, ne ı de Spenetto- 180, Französische Tulpe flore pa- ie Serie ee. 2 Violette alhalia, nachee. Gef. gelbe Tulp. (geele Rose) — 4ft. 172. Violette Illustre. 181, Monstreuse fl. Iuteo.“ Verſchiedene Sorten ohne 175, Violette Singulier. 182. Zu fl, rubra. Namen im Rommel a 185. Brand van Moskau. 100 Stük 1 fl. 30 kr. 174. Washington. 175. Witte Schwaan. 134. Cardineau. (Fortſezung fi folgt. 8 208 Nuͤzliche Unterhaltungs Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Neue Vortheile belm Weinbau.) Da es der verehrten pratilſchen Hartenbau-Geſellſchaft inBapera nice anders, als zur Ehre und zum Vergnaͤgen geteichen kann, wenn die guten Lehren und Methoden, welche tie im Gartenbauweſen durch tor geſchaztes Blatt zur oͤf— fentlichen allgemeinen Kenutulß bringt, auch in weit entfernten Landern Nachahmung finden, wobel die Ver- ſuche der Nachahmer vollkommen gelingen und dadurch die angegebenen Methoden vollkommen bewähren: fo thelle ich der loͤbllchen Gartenbau-Geſellſchaft Folgen— en zur Aufnahme in dle allgemelne Gartenzeltung mit. Herr Handelsmann Georg Goͤuner zu Perrinfa in Croatien har die Methode, welche die Gartenzeitung Nro. 25, vom ısten Juni 1323 b kannt gema rt, nem- lich: „wie man beim Rebbau zwei Drirtel der jonft nöchbigen Rebſtöke oder Pfähle erſparen kann,“ in feinem Weingarten nacgeahmt, und alle davon alggegebenen Vortheile bewahrt gefun: den. Schon ahmen iom mehrere andere Weingarten⸗ Beſizer in dieſer Man'pul itlon uach, und fo tt Here Handelsmang Georg Gönner durch felaen für alles Gute, Nuͤzliche oder Soͤne empfangliden Sinn der erſte Nachahmer und Verbreiter dieſer guten Methode in der hieſigen Landesgegend geworden. Herr Gönner hat uͤderdteß aus eigener Combina- tion noch folgenden Ver uch gemicht. Er hat beim Einfezen der Welnſtoͤke den Wurzeln derielben Kleſel— Steine in die Erde unterlegt. Er nahm nemlich zu je- dem Winftof, welchen er eingraben wollte, einen Kie— ſelſtein größerer Gattung, ftefte ihn zwiſchen die Wurzeln der Rebe, umgab den Stein mit den Wurzeln, und fo legte er es in die Erde. Hat man nicht große Kleſel, kaun man auch mehrere kleine unter einem Stok eins graben. Dieß hat bewährtermaßen dle ſichere gute Wer⸗ kung, daß ſolche Welnſtöte auch in fenr naſſen Jahren, auch in der nledrigſten Lage des Weingartens, und in einem zu naſſen Boden, weder von der Näſſe verdor— ben, noch vom Froſte angegriffen werden, folglich auf dieſe Weiſe keine Beſchädtgung erleiden, und ſehr gut gedeihen. Des Herrn Gönners Probe hat dieß ſichtbar dewleſen, indem in andern niedrig. gelegenen naf- fen Weingärten alle Reben, welche kelne Unterlage von Ktesfteinen hatten, erftoren und verdarben, während von feinen Reben, denen er Kiefe unterlegte, in ei⸗ nem Boden von glelcher Lage uad gleich naſſer Be- ſchaffenheit nicht eine einzige Rebe litt, fondern alle ſchön trieben und bluͤhten. Signatum freie Militär-Communltät, Stadt Pe- trinia in der k. k. Banatgrenze im Militär-Ero: atlen, am 25ten April 1822. Michael von Kunits ch, k. k. penſ. Profeſſor. S —— —— —— (Selbſtent zündung des Welnſtoks.) Die Selbjtentzundung des Welaſtoks in auf Hewißhelt gegrun⸗ det, da mich diefer Zufall mehrmalen Davon als Augen- zeugen überwiefen hat. Es war eine Zeit, in der ich öfter meinen uniultivirt altverlaſſenen Weinberg in der Abegdaͤmmeruag vorüber fubr, und eine, dem Weln⸗ Gelſt gleich brennende, bald niedrige bald mannshohe Flamme auflodern ſah. Einige Jahre nacher ließ ich den Berg ſkarpkren, um folven mit Obſtbaamen zu bepflanzen. Der Grund war thoamerkelartig, gelbſan⸗ dig; durch die Erdangrabung fand ich unter den Wur⸗ zelſtoͤͤken viele weiche und harte, theils glänzende Koh— lea in Broken, die ich zum Tuſch- und Farbengebrauch vortrefflid benuzte und dis jezt damtt verſehen bin, Die Uaternehmung erlunerte mich, daß die tu (choͤnſten Herbſitagen gefeben« Flammenaufloderun, aus der Selbſt⸗ Entzündung des angehäuften Saftes, in den, mehr als bundertjähriaen Wurzeljtöfen eurftunden iſt; doch der im Durch meſſer 4 6 Zoll geboͤrſte, vom Vrand nur von einer Seite ausgehöhlte Weinſtot, hatte auf der andern unterlez⸗ ten Seite verlüngte Wurzeltriebe, die verwildert ſchoͤne Trauben trugen, aber fauer blieben, und nur zu Eifig zu beuuzen waren. Es ſchien mr, daß unfere Voräl⸗ ter die Stöte theilwels ſchon einmal tiefer einſtürzten, und zu neuen Trieben verjüngten, um mit weniger Kulturaufwand viele Trauben zu erlangen. Man fagt, daß der hoͤchſte Ertrag von 3oo Wiener QU Klafter auf 10 Elmer gebracht worden kſt. — a Nach dieſer Vorausihkiung mache ich nun an er⸗ fahrne Herren Winzer die gezemende Frage: a) Ob die Selbſtentzuͤndung des Weinſtoks dem lange Jahre unterkliebenen Rebenſchnitt, alt und von ſich felbit verlüngten Anlagen zuzuſchrelben; oder b) Ob dleſe Entſtehung auc In den kultivirten Weln⸗ Bergtanlagen vom Herbft oder Frühjahrs- Schnitt fer: nerbin zu erwarten in; mit Berükſichtigung, daß immer noch längſtveraltete Weinſtoͤke ganze Hausfronten be⸗ deken, traubenvoll angehaͤu't zu ſehen find, der Form halber den Herbſt-, Frübjebrs- und Sommer: Schnitt unſchädlich vertragen; — und c) Welche höhere und niedere Behandlung des Re- benſchulttes im Freien, an Geländern und Mauern dle bewährteſte iſt? Wie ſoll man alſo der Selbſtentzuͤndung vorbeugen! Dieſe Erfahrungs-Mlttheklun! würde allen Wein» bauenden Freunden von Nuzen ſeyn, und vielen Dank etuten. Chotleſchau. ; Pb. Hufnagel, Mitglied der praktiſchen Gartenbau Ge ſellſchaft. 7 Auflöfung des Logogryph im vorhergehenden Nro.: Kaffe e. Affe. rr rr. . .———— In Commiſſion del Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellüngen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. . ¶Tß er er ET _ Der ganziährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert — vortefrel- Allgemeine deutſche Gartens Z e in n g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. . 2. Juli 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Methode, das Kraut einzumachen, daß es viel länger und beſſer, als gewoͤhallch, conſervirt wird. — Ein neues Werk über Obſtbaumzucht. Fortſezung neuer Mitglieder. Gore Wohlgeborn, Frau Creſcentia Zwiker, geborne Straßer, fuͤrſtlich Waldburg Wolfeggiſche Forſtver⸗ walterin, zu Waldburg, Oberamts Ravensburg, im Koͤnlgreich Württemberg. F Seine Wohlgeborn, Herr Heinrich Ritter van Smetana, zu Hayan in Mähren. Joſeph Zaeckel, Ober-Beamter des Zimentirungs⸗ Amtes der k. k. Haupt⸗ und Reſidenzſtadt Wien. — Alots von Takats von Kis Jö ka, mehrerer Comi⸗ tate Gerichts⸗Tafel Beiſizer, und ſaͤmmtlicher Gräf: lich Franz sen. Palffy'ſchen Herrſchaften Guͤter⸗ Präfect, zu Preßbarg in Ungarn. — Joſeph Dreyer, Frelherrllch von Imhofiſcher Pas trimoninalrſchter, zu Lechfeld im Bayern. — Chtelſtian Stricker, erſter Aufſichts-Beamter des Zimentirungsamtes der k. k. Haupt: und Reſidenz⸗ Stadt Wien. Methode, das Kraut einzumachen, daß es viel laͤnger und beſſer, als gewoͤhnlich, conſervirt wird. 1. Darf das Kraut nicht gruͤn, das iſt, gleich wie es vom Krautaker hereingebracht iſt, eingeſcharrt wer— den, ſondern es muß vorher an einem trokenen Orte 5 —6 Tage abliegen; dadurch gewinnt es an der Farbe. 2. Es ſoll nicht die ganze zum Einmachen be— ſtimmte Quantitaͤt eingeſcharrt, das iſt, mit dem Krautmeſſer klein zerſchnitten werden; ſondern man wähle viele von den haͤrteſten Happeln (Krautkoͤp— fen) aus, welche man in zwei Haͤlften, ſammt den Strunken zerſchneidet, weil es mit den Strunken feſter beim Eintreten wird. 5. Dieſe geſpaltenen Happeln, oder Krautſchei— ben, werden ſodann beim Einlegen in das Gefaͤß dicht neben einander gelegt, die Zwiſchenraͤume mit klein zerſchnittenem Kraut ausgefuͤllt, worauf dann das zerſchnittene Kraut 4—5 Zoll hoch über die Kraut— Scheiben gelegt wird. 4. Fuͤr jeden Hausvater iſt es am Wirthſchaft— lichſten, daß er das fuͤr ſeinen Hausbedarf beſtimmte Krautquantum nicht in 1 oder 2 große, ſondern in mehrere kleinere Gefäße, etwa von 5—4 Preßburger Nachrichten aus Frauendorf. Keber den dießjährigen Blumenzwiebeln: Verkauf in Frauendorf. Nachfolgende, von Nro. 1 bis 45 verzeichnete Hya— ziatten, bluͤhten Im vorigen Sommer, wo wer fie aus erſter Hand erhielten, wahrhaft prachtvoll, im beurigen zwar etwas ſchwaͤcher, aber immer noch ſehr ſcoͤn: = 1. Adelaide Hyacinthe, 3. A la Mode. # Altesse Royale. 6. Amitee L' Engagente. 7. Asur incomparable, 8. Beau regarde, 9. Bleu fonie. 10. Buccentaurius. 11. Couronne blanche. 12. Crumisy Royaile, 13. Diu de Danzig. 14. Did’o, 15° Don gradait. 210 — Eimer hoͤchſtens, einmache; weil bei großen ern oder Pottungen, wenn fie einmal geoffnet find, bei dem Reinigen viel Kraut verloren geht. a 5. Vor dem Einlegen iſt Folgendes zu beobachten. Die Pottungen oder Faͤßer, wenn fie neu ſind, muͤſſen mit folgendem ſiedenden Waſſer ausgebruͤhet werden: man nehme auf jede Pottung wenigſtens 1 Seitel (oͤſterreichiſches) Kochſaz und 2 Seitel Wachholder— Beeren gerechnet, dieſe etwas zerſtoßen und in ein leinen Tuch gebunden, laſſe man die noͤthige Maſſe Waſſer mit dieſem Salz und den Wachholderbeeren gut aufkochen; mit dieſem Waſſer werden die Faͤſ— ſer ſogleich ſiedend ausgebruͤhet, das iſt, gut aus— geſpuͤhlt, und gleich darauf jedes ausgebruͤhte Gefaͤß mit einem Kozen oder einer diken Plachen zugebunden, und ſo durch eine Nacht ſtehen ge— laſſen. Dieſe Ausſpuͤhlung und Behandlung foll auch bei ſchon gebrauchten, alten Gefaͤßen beobachtet wer— den. Dann muß vor dem Einlegen jedes Gefaͤß mit reinem kalten Waſſer ausgeſpuͤhlt werden. 6. Nun folgt das wirkliche Einmachen nach die— fer Vorbereitung. Man lege auf den Boden des Gefaͤßes zuerſt einige gröbere Stüfe zerſchnittener Quitten, und lege eine Reihe von den geſpaltenen Krauthappeln darauf. Die leeren Raͤume zwiſchen den Happeln werden mit geſchnittenem Kraut aus— gefuͤllt. Anmerkung. Das Salz, welches man zum Ein— ſalzen nimmt, muß von weißer Gattung ſeyn; weil von dem ſchwarzen und unreinen auch das Krautwaſſer unreiner und ſchwaͤrzer wird, und dem Kraute die ſchoͤne Goldfarbe benimmt ). *) Die Bemerkung wegen weißem und ſchwarzen oder grauen unreinen Salz, gilt nur für Ungarn, Croa⸗ tien „Slavonien, wo man Steinſalz und Meerfalz 16. Duinzigt. 18. Fräulein Nannette. 19. Graf van Uteldern. 20. Gräfin Walsormann. 21. Gramindt, 25. Grand Sultan. 27. Invisible. a 22. Klopstock. 23. Hönig Asbengarius. 28. La bienne aime, 90, La Rosie. 7. Das Eintreten kann ohne menfchliche Füße nicht wohl geſchehen. Manche haben es verſucht, das Kraut mit ſtarken hölzernen Schlegeln, und auf an— dere Weiſe niederzuſchlagen; das gibt aber nicht den gehoͤrigen Erfolg, weil das Kraut immer zu loker bleibt, auch ungleich niedergedruͤkt wird. Die beßte Methode bleibt immer das Eintreten mit rein gewaſchenen Füßen durch einen ſtarken, ges _ ſunden Mann. Dieſer muß das Kraut immer moͤglichſt ſtark und gleich, beſonders aber an der Rundung des Gefaͤßes mit den Ferſen ſtark nie— dertreten, und das Treten ſo lange fortſezen, bis das Kraut Waſſer gibt. 8. Iſt die erſte oder unterſte Lage der geſpalte— nen Happeln, und des dazwiſchen und daruͤber ge— legten gefchnittenen Krautes auf dieſe Art gut nie— dergetreten, daß es Waſſer gab, ſo folgt nun die zweite Einlegung auf gleiche Weiſe, wie die erſte geſchah, und dann das Eintreten dieſer zweiten Lage, mit gleicher Genauigkeit. So werden dann die La— gen und das Eintreten derſelben fortgeſezt, bis das Gefaͤß auf die gehoͤrige Hoͤhe voll iſt. Jede neue Lage muß mit zerſchuittenen Quitten anfangen. 9. Wenn auf dieſe Art das Gefaͤß bis auf eine Spanne Handvoll getreten iſt, legt man große Kohl— Blaͤtter darauf, und die Bretter daruͤber, welche mit Steinen gut beſchwert werden, ſo zwar, daͤß man den kommenden Morgen ſchon etwas Waſſer darauf finden muß. t Anmerkung. Wenn das Kraut auf dieſe Art iſt eingelegt und eingetreten worden, ſo wird man nicht noͤthig haben, Waſſer darauf zu gießen, und das Kraut dadurch zu verderben. 10. Das eingeſchlagene Kraut muß nun ſo gebraucht, wornuter vieles grauſchwarz und uns rein fit. rs g u — uam — — . . 2 a TEE TOSCREEETETRNER 31. Lor Vegetal. 32. Minerva. 34. Flores Rosenkranz. 55. Nietoires, 37. Passe Joute, 28. Pas tor fide, 40. Penelope. 41. Porzelaine es 42. Porzellain Krone. 43. Prime Rose. 44, Purpur van Tyrus. 211 beſchwert bleiben, bis es ſauer wird. Sobald man merkt, nommen, das Waſſer abgeſchoͤpft, die Auflegbret— ter abgenommen und rein gewaſchen, indeß auf die Seite geſtellt, und die Kohlblaͤtter, mit wel— chen das Kraut belegt war, weggeworfen. Das ganze Waſſer, welches noch etwa darauf ſeyn mag, muß mit einem reinen trokenen leinenen Lappen ausgetroknet werden. Dann belegt man das aus— getroknete Kraut mit anderen friſchen Kohlblaͤttern, und legt die Bretter darauf. Die Bretter aber werden nun mit ausgeſtochener gruͤner Raſenerde belegt, fo geſtaltig, daß der grüne Raſen auf die Bretter zu liegen komme, und die Erde oben ſey; der ganze Raum des Gefaͤßes muß dicht ſo belegt, und mit einem Handſchlegel gut zuſammengeſchla— gen werden. Auf dieſe Erde ſtreuet man fingerdik Hafer, welcher wieder mit Lehmerde belegt wird, ſo zwar, daß von der Lehmerde ein Gupf oder eine runde Erhoͤhung formirt wird. Dieß wird endlich mit Holzaſche beſchuͤttet, und wieder gut einge— ſchlagen. Auf dieſe Art verbeiltes Kraut laͤßt ſich 5 Jahre aufbewahren, daß es immer ſchoͤn, friſch, ſehr gut und ſchmakvoll bleibt. Auch iſt ein ſolches al— tes Sauerkraut viel geſuͤnder, als ein neues, weil es leichter durch den Magen verdaut wird; deun bekannt iſt ja das Sauerkraut eine ſchwer verdau— liche Speiſe. Ein auf ſolche Art eingemachtes Kraut iſt auch ganz geeignet auf Schiffe zu weiten See— Reiſen. Anmerkungen: a) Dieſe ſo beſchriebene Methode wird ganz beſonders ſo vollkommen und genau von dem Herrn Pfarrer Anton Kerschitsch zu Glina in der Banalgrenze des Militaͤr-Croa— tiens ausgeuͤbt. daß es ſauer iſt, werden die Steine abge- b) Viele Liebhaber pflegen bei dem Eintreten ver⸗ ſchiedene andere Ingredienzen zwiſchen die Lagen zu geben, als Dillenkraut, Wachholderbeeren, Kren, Anis, u. dgl. Jedoch kann ich verſich— ern, daß alle dieſe Zuſaͤze fuͤr die laͤngere Auf— bewahrung und den guten Zuſtand des Krautes nachtheilig ſind. e) Noch iſt wuͤrdig zu erwaͤhnen, daß Gefäße, welche unten weiter und oben ſchmaͤler, enger ſind, viel paſſender und zutraͤglicher zum Kraut⸗ Einmachen dienen, als ſolche, die oben weiter und unten enger ſind. Denn die erſtern wer— den beſſer zuſammengehalten, und ſind beim Abſpringen der Reife leichter zu befeſtigen. Auch hat man bei Gefaͤßen, die oben weit ſind, viel mehr Muͤhe und Arbeit beim Vermachen ſowohl, als beim Reinigen. Michael von Kunitsch, k. k. penf. Profeſſor. Ein neues Werk uͤber Obſtbaumzucht. In unſern ſchreibſuͤchtigen Tagen, wo jeder kaum der Schule entlaufene Junge den Beruf zum Schriftſteller in ſich zu fuͤhlen vermeint, und wo beſonders die Obſtbaumzucht durch eine ungeheure Menge von ſehr ſchlechten Anleitungen mißhandelt und herabgewuͤrdiget wird, iſt es erfreulich, endlich Einmal ein Werkchen erſcheinen zu ſehen, das auf Gediegenheit, Popularitaͤt und Kürze gerechten Anſpruch zu machen hat. Es erſchien erſt kuͤrzlich aus den Preſſen des koͤnigl. Central-Schulbuͤcher-Verlags nachſtehen— de, ganz auf Erfahrung gegruͤndete Schrift: „Gruͤndlicher Unterricht in der praktiſchen Obſt— Baumzucht, mit beſonderer Ruͤkſicht auf die kli— matiſchen und topographiſchen Verhaͤltniſſe des 45. Rouge Charmante. 47. Rose surpassante. 48. Temple Salamon. Wir überiaffen von diefen, mlt Namen bezeichneten Sorten, das Stuͤk zu 6 kr., um den Hpyaztathenfreunden Gelegenheit zu geben, Verſuche anzuſtellen, ob dieſe Sorten alcht durch eine zwekmäßige Behandlung zu Ihe ter urfprünglihen Schönheit zurüfgeführt werden können. Zu den jezt folgenden Sorten fezen wir die Preiſe bei, wle wir fie ſelbſt in Harlem bezahlen mußten, ohne die Transport-Koſten bis hleher: a Stuͤk. kr. 62. A la Mode, ſehr ſchoͤn rosa . 20 64. Alexander premier, 1 Hön gemiſcht 18 65. Bouquet tendre, dunkelrot 4 fl. 42 66. Beaute supreme . . . 30 67. Boerhaave, dunkel, recht ſchba £ 5 so 63. Bouquet Jormé, herrlich . . . . 24 69. Comtesse d’Hogendorf 8 « . ° 24 70. Diadem de FN ſchoͤn rosa B 24 71. Demodoeus, ſchön roth, herrllch — 1 15 72. Euterpe, roth, groß und prächtig 2 ° 24 (27*) 212 Königreiches Bayern. Eine gefrönte Preis: Schrift von Wilhelm Hinkert, fonigl. Hof: Gärtner, Vorſtand der koͤniglichen Central— Obſtbaumſchule zu Weyhenſtephan bei Freyſing ꝛc. Mit vier lithogr. Tafeln. München 1828. 8. VI. 102 S. und einem tabellarifchen Anz bange.” Wir wollen fie nach ihrem Inhalte hier näher beleuchten. In der Einleitung, Seite 1 bis 18, gibt der wuͤrdige Herr Verfaſſer eine allgemeine Ueberſicht der geographiſchen und klimatiſchen Verhaͤltniſſe des Koͤnigreichs Bayern, und beruͤhrt in dieſer Beziehung jeden der acht Kreiſe im Einzelnen, wo— bei er immer auf den Stand der Obſtbaum-Zucht Ruͤkſicht nimmt, und den Beweis ſtellt, daß dieſer Kultur⸗-Zweig dem Bayer nicht fo fremd ſey, als man das Ausland glauben macht. Herr Verfaſſer, der eine ſehr genaue Kenntniß des Landes beurkundet, geht nun auf die Hinder— niffe über, welche einer allgemeineren Verbreitung der Obſtbaumzucht in dieſem Reiche begegnen; er entwikelt den Nuzen derlei Pflanzungen mit Gedie— genheit und Umſicht, und fuͤhrt die Einwuͤrfe der Gegner derſelben und der unvernuͤnftigen Leute, ſo wie die herrſchende Vorurtheile auf, welche jeder guten Sache, und hier namentlich der Obſtbaum⸗ Zucht ſtets in den Weg treten. Mit Scharfſinn und Klarheit entkraͤftigt er die angeführten Scheingruͤnde, und ermuntert mit wars mer Vaterlandsliebe ſeine Mitbuͤrger, dieſen loh— nenden Zweig der laͤndlichen Induſtrie mit Eifer zu betreiben. Seite 17 erwaͤhnt er mit vollem Rechte des leider noch beſtehenden Baumfrevels und Obſt— Diebſtahls, gibt ſich aber dabei der Ueberzeugung bin, daß unter einem eben fo weiſen als gerechten Könige, dieſe beiden veraͤchtlichen Vergehen kraͤftig unterdruͤkt werden wuͤrden, worauf fchon eine im koͤnigl. Regierungs-Blatte Nro. 26 v. J. 1826 enthaltene Verordnung deutlich antrage. Da Herr Verfaſſer auch den Umſtand beruͤhrt, daß Obſtbaͤume an Feldgruͤnden, Wieſen, Wei— den und Landſtraßen dem Gras- und Getreidebau bei zwekmaͤßiger Pflanzung und gehdriger Entfernung nicht nachtheilig ſeyn konnen, und dieſe treffliche Behauptung mit Beiſpieten eroͤrtert, fo bedauern wir nur, daß ſeine Schrift nicht ſchon ein Jahr fruͤher aus der Preſſe hervor ging, weil ſie dann denjenigen Herrn Beamten, welche die Ve— pflanzung der Landſtraßen und Vizinalwege leiten, zur Belehrung haͤtte dienen koͤnnen; denn fowohl. um die Hauptſtadt Muͤnchens, als auch in mehre— ren Gegenden, wo man ſeit Kurzem derlei An— pflanzungen vornimmt, ſtehen die Baͤume ſo dicht, daß fuͤr die Feldungen in wenigen Jahren, bei meh— rerer Erſtarkung der Baͤume, wirklicher Nachtheil hervor gehen muß, uud diefes iſt beſonders bei den in dem Fuͤrſtenthume Eichſtaͤdt gemachten Pflan— zungen der Fall, bei welchen immer ein Zwiſchen⸗ Baum weggenommen werden duͤrfte. — Auffallend aber iſt es, mit wie wenig Umſicht und Kenntniß die Baumpflanzungen an den Straßen. in der Naͤhe der koͤnigl. Reſidenzſtadt angelegt wurden; denn nicht allein, daß man anftatt der Obſtbaͤume nur Steklinge der verderblichen ſchwarzen Pappel (Populus nigra. Lin.) wählte, die mit ihren ferne greifenden Wurzeln die angrenzenden Felder dem Pfluge unzugaͤnglich machen, ſo war man noch uͤber dieſes ſo unvorſichtig oder unwiſſend, auch nicht einmal nur Ein Geſchlecht dieſes nuzloſen Baumes zu pflanzen, ſondern nahm beide Geſchlechter, das — — ꝙ⁵ꝗU⁵EICiIi - —..—!k!ñ!1ñ—³ñ —— ——ʃ—ỹ—ññ?pꝶ. ĩ———ñ————— ͤôũd . TB a Stuͤk. fr. 73. Eleonore. ſchoͤn roth, frühe herrliche Blume 30 74. Flores Rosenkranz, ſchöne nette Blume 20 75. Flors sanguineus, ſchoͤn roth mit grünen Spizen 40 76. Groſz Fürst, rosa, ſehr groß und leicht zu treiben 20 27. Grand rose Royal, ſehr praͤchtig 2 1 30 78. Horisont, ſchoͤn roth 2 24 79. Honneur derem, ſchön roth, prächtig 56 2 1. Il pastor fido, f(hön und recht gut zum Treiben 1 82. La superbe Royal, dunkel 25. Marechal von Blücher, rosa extra zum Treiben 4 a Saal: kt. 86, Pontifex Romano, ſchoͤn . — 24 87. Pastor Major, ſchon rosa, neue Blume . 24 89. Rose Migonne, blaßroth, extra zum Treiben as 93. Rouge charmante 7 24 y4, Rose Verginale, herrlich 7 i alle 30 96, Traseas Rosa, ſchoͤn . 8 4 24 97. Ambassadeur, großglokig, dunkel . . 24 08. A la Mode 36 99. Arrestides , Porzellan mit dunklen Strelfen, kes zum Treiben,, . 20 215 il ſowohl als das weibliche, wie es der liebe Zufall darbot, damit ja der weibliche Baum gehdͤ⸗ rig befruchtet werden koͤnne, reifen Samen bilde, dieſen in allen Gründen ausbaue, fie dadurch ver— derbe, endlich auch noch durch ſeine Wolle den Keim zu verderblichen Krankheiten fuͤr das Vieh in reichem Maaße auf das Gruͤnfutter werfe, und dem Oekonomen das Geſchenk einer verheerenden Horn— Viehſeuche vorbereite. — Ob bei einem ſolchen unklugen Verfahren in dem Landmanne die Luft zur Baumpflanzung er— wekt werden koͤnne, moͤchte eine andere Frage ſeyn. Referent wuͤnſcht von Herzen, daß, wenn ein— mal Baͤume gepflanzt, und die Landleute uͤber ih— ren Nuzen belehrt werden ſollen, man doch wirk— lich nuzbare Bäume wählen, und alſo ohne Aus— nahme dem Klima und dem Boden angemeſſene Obſt— Baͤume waͤhlen ſolle. Wir kehren nach dieſer nothwendigen Epiſode wieder mit Liebe zu unſerem Schriftchen zuruͤk. Seite 19 bis 22 gibt Herr Verfaſſer im Abſchnitte I. die Regeln und Bedingniſſe an, unter denen eine Obſtbaum⸗-Schule anzulegen ſey, und wir muͤſſen feiner Anſicht gerechten Beifall zols len; nicht minder praktiſch, kurz und gut, han⸗ delt er im Abſchnitte II. von der weitern Be⸗ arbeitung des Bodens, Herſtellung der Beete im 9. $. und beweift ſich überall als ein Mann vom Fache und großer praktiſcher Ausbildung. Seite 25 im Abſchnitte III. ſpricht Herr Verfaſ— ſer von Beſchaffenheit, Einſammlung und Aufbewahrung der Obſtkerne, widerraͤth mit vollem Grunde das Ausbauen der Kerne feiner Obſtſorten, als dem vaterlaͤndiſchen Klima durchaus nicht angemeſſen. Er ſagt Seite 25, $. 18. ſehr wahr: „Andauernd, kraftvoll und ſtark, wie der Bayern Urſtamm ſelbſt, muß die Unterlage ſeiner vere— delten Obſtbaͤume ſeyn; es muß das aufgeſezte Reis unverzaͤrtelte Saͤfte aus ihr aufnehmen, die ihm kraͤftiges Wachsthum, Dauer und Frucht— barkeit mittheilen konnen. Deßhalb iſt es hoͤchſt nothwendig, die Kerne der Aepfeln, Birnen und Kirſchen aus den heimiſchen Waͤldern zu nehmen; nur dadurch koͤnnen dauerhafte, geſunde, allen ſchaͤdlichen auſſern Einwirkungen widerſtrebende Obſtpflanzungen mit Vortheil erzielt, und die Früchte des emſigen Pflanzers auch auf die Nachkommen uͤbertragen werden.“ Aus jedem F. dieſer Abtheilung entnimmt man mit Vergnuͤgen, daß Herr Preiſetraͤger die Obſt— Baumzucht auf dem Wege der Erfahrung, und nicht aus Buͤchern erlernt habe, auch bleibt er ſtets im rechten natuͤrlichen Geleiſe, ſo daß man auch richtig darauf bauen kann, in ſeinen Vorſchriften nur Wahrheit zu finden. So klein dieſer Abſchnitt an ſich iſt, ſo enthaͤlt er doch nur Treffliches. Der Abſchnitt IV. S. 32 bis 57. umfaßt die Behandlung der Wildlinge im erſten und zweiten Jahre, und man glaubt, den Gaͤrtner zu ſehen, wie er die jungen Saͤmlinge mit aller Schonung und Aufmerkſamkeit behandelt, und ohne dem ſo ſchaͤdlichen Luͤpfen und Ruͤtteln des Staͤmm— chens, unter wagrechter Ausbreitung der Haar— oder Saugwurzeln in die dazu herbereiteten Beete einſezt. Im Abſchnitte V. ſpricht der Herr Verfaſſer von der Veredlung der Wildlinge, ihren Arten und Anwendungen, er beſchraͤnkt ſich hier auf das Okuliren, Kopuliren und Pfrop⸗ fen, und erklaͤrt die Verfahrungsweiſen dabei —— DET ET . öVljᷣ ' ——— —„—-—— Q— — 2 —ͤ a Stüuͤk. kr. 100. Activitait, Pozel, mit dunklen Streifen 20 102. Belle Mode, bl. blau, gr. glok. prächtig 24 Bien aimée, dunkel, ſehr leicht zum Treiben 20 Bleu Jonc£e, faft ſehr herrlich, ſchoͤn 18 105. Bleu parfait, Porzellan mit dunkeln Streifen 24 106. Bunte Leuwe, dunkel a 24 107. Buccentaurus, ſchoͤn blau, leicht zu. trelben 24 108. Belle Pomona, Porzellan, großgloklg, herrlich 30 109. Couronne de Brabant, dunkel, ſchoͤn Bouquet 20 105. 104. „a Stük. er. 112. Datames, faſt ſchwarz mit grünen Spizen, ſtark gefüllt, herrlich 2 5 20 113. Duchese de Normandie, bunkel, bereite blau 30 114. Dagenrad, dunkel früh, ſehr leicht zu treiben 12 115. Flora perfecta, ec nette, herrliche Blume ‘ . . . . 24 116. Grafin van Büüren 24 117. Globe terrestre, hellblaue, srofgtotige, herrl. Blume > . 2 * 8 so 214 ſo deutlich, daß fie ein Kind zu faſſen im Stande iſt, auch wenn es die hiezu gehörige Abbildung Tab. I., welche wir, wie alle uͤbrigen Abbildungen, vortrefflich heißen muͤſſen, nicht zu Rathe zieht. Im Abſchnitte VI. wird von der Behand» lung der veredelten Wildlinge in den erſten 5 Jahren geſprochen, und hier weicht der Herr Verfaſſer bedeutend von den Methoden der meiſten Baumzuͤchter ab, von denen manche nur zwei oder drei Jahre annehmen. Er begruͤndet ſein Verfahren durch wenige, aber unzuwiderlegende Worte: „Nicht fabrikmaͤßig ſollen Baͤume, die für ein rauhes Klima beſtimmt ſind, gezogen werden; erſtarken muß man ſie zuerſt laſſen und reifen am Holz, ehe ſie dem Kampfe mit den Ele— menten Preis gegeben werden.“ Die bisherige Nichtbefolgung ſeines Verfah— rens hat Altbayern ſchon fuͤhlbaren Schaden gebracht, und wir koͤnnen nicht laͤugnen, daß die aus Fran— ken zu uns kommenden, fabrikmaͤſſig gezogenen Obſtbaͤume größtentheils in Baͤlde zu Grunde gin— gen, und auf dieſe Weiſe die erwachte Luſt der Obſtbaum⸗Kulturanten ſehr gemaͤßiget, und wohl gaͤnzlich unterdruͤkt wurde. Mit Klarheit wird die Behandlung in jedem Jahre beſchrieben, und das fuͤnfte Jahr endlich zur Bildung der Krone beſtimmt, fuͤr welche nur zwei Formen angenommen ſind, und zwar: 1) die natürliche Buſchform, 2) die natuͤrliche Pyramidenform. Alles Verkuͤnſteln der Baͤume iſt hier mit Recht verbannt, weil es ſich nur blos fuͤr große Ziergaͤr— ten eignet, und der Verfaſſer nur hoͤchſtaͤmmige Obſtbaͤume als nuͤzlich und nothwendig fuͤr den Lands mann anerkennen kann. Die Erlaͤuterung durch die Abbildungen der Tab. II. laſſen keinen Wunſch uͤbrig. Der Abſchnitt VII. handelt vom Herrichten und von der Verbeſſerung des kuͤnftigen Standortes der Obſtbaͤume, fo wie von ihrem Verſezen, und iſt mit eben der Gedie⸗ genheit abgefaßt, als die vorhergehenden Abſchnitte, und beſonders find (9. 105 — 110, fo wie . 112 recht zu beherzigen. 5 Im g. 119 wird auch der Pflanzung des Nuß⸗ Baumes erwaͤhnt, und fuͤr rauhere Gegenden die ſpaͤte Nuß (Juglans regia serotina) empfohlen. Im Abſchnitte VIII. ken Herr Verfaſſer von Werth und Pflege der ausgeſezten Ob ſtbaͤume, und gibt hiezu fünf treffliche Lehr Saͤze. Der Abſchnitt IX. bereitet ſich von Seite 71 — 85 über das Beſchneiden der hochſtaͤmmi— gen Obſtbaͤume aus, und darf mit Recht behaup⸗ ten, daß kein Powolog vor ihm dieſe fo ſchwierige Auf⸗ gabe ſo gluͤklich geldfet hat, als hier der Fall iſt. Alle Theile des Baumes ſind hier aufs Genaueſte be— ſchrieben, und durch die Abbildungen der Tab. III. auf die befriedigendſte Weiſe verſinnlicht, auf die einfachſte und natuͤrlichſte Weiſe erlaͤutert. Der Abſchnitt X. iſt den Krankheiten der Bäume gewidmet, und wo möglich immer auch die Heilungsart angegeben; nebſt dem find die Vor— ſchriften eines guten Baumwachſes, eines Baum— Kittes und Baumertels beigegeben. Herr Verfaſſer ſcheint uͤber dieſen Gegenſtand den Erfahrungen des unvergeßlichen Willdenow gefolgt zu ſeyn, ohne jedoch in die Irrthuͤmer dies ſes Gelehrten eingegangen zu ſeyn. Der Abſchnitt XI. lehrt das Einſammeln a Stuͤk. kr. 118. Grandeur triumphant, hellblau, die Gloken groß, langſam getrieben iſt es eln herrl. Blume so 119. Gouverneur Eliot, dunkelpurpur ſchattirt 13 120. Kronprinz von Schweden, fait, ſchwarz, gut gefüllt, herrlich ſchoͤn 8 P 20 121. Kaiser Titus, dunkel, fan a a . 12 122. Lineus, ſchwarz, ſchoͤn 12 123. L' Illustre, dunkel, halbgefült, ſehr vräcitg 30 124. L' Amitié, dunkel und ſchoͤ 20 125. Mignon van Drychout,helbgefuut groß u. prächtig 30 a Stuͤk. kr. 126. Montignie Wr 127. Miroir ‘ 24 128. Nitucuris, blaßblau mlt dente Streifen, extra früh, herrlich 2 8 24 129. Non plus ultra, dunkel, 1 5 ſabn ; 8 24 150. Oldenbarnefeld, fnwendig Indigo, großglokig, gut gefüllt 3 151. Ober winner, dunkelvlolett, ſchon . : 18 152. Perle Pyramide 1 v 2 . 0 20 215 — und Aufbewahren des Obſtes in gediegener Kuͤrze, waͤhrend: Abſchnitt XII. endlich die wirthſchaftliche Be— unzung des Obſtes zum Gegenſtande hat, und das Referent nur aus dem Grunde als ſo kurz aus— gefallen glaubt, weil die Aufgabe der Preisfrage dahin ging, alle Lehren in gedraͤngteſter Kuͤrze abzufaſſen. Eine jedem Baumzuͤchter aͤußerſt erwuͤnſchte Zugabe iſt das tabellariſche Verzeichniß der dem Klima des Königreiches Bayern an— gemeſſenen, und dem Landmanne und Defonom als vorzuͤglich brauchbar und vortheilhaft anzuempfehlenden Obſt— Sorten. Es umfaßt dieſes Verzeichniß eine kluge und ſorgfaͤltige Auswahl jener Obſtſorten, welche dem vaterlaͤudiſchen Klima am Angemeſſenſten find, und zerfaͤllt in folgende Abtheilungen: A. Aepfel. 1) Sommeräpfel, 2) Herbſtaͤpfel, 5) Winteraͤpfel. B. Birnen. 1) Sommerbirnen, 2) Herbſtbirnen, 5) Winterbirnen. C. Kir ſchen. Kirſchen aus dem Suͤßkirſchenbaum— Geſchlecht: 1) ſchwarze Herzkirſchen, 2) ſchwarze Knorpelkirſchen, 8) bunte Herzkirſchen, ) bunte Knorpelkirſchen Kirſchen aus Baum ⸗Geſchlecht: 5) Glas kirſchen, 6) Suͤßweichſeln, 2) Sauerwurzeln, 8) Amarellen. D. Pflaumen ohne Unterabtheilung. E. Pfirſchen. F, Aprikoſen. In vier Rubriken find die Namen der Obſtſor— ten, die Baumgroͤße, die Reife und Dauer des Obſtes, fo wie fein dͤkonomiſcher Nuzen aufge— fuͤhrt. Jedermann findet hier den treueſten Rath— geber bei Auswahl von Obſtbaͤumen, und darf ver— ſichert ſeyn, wenn er feine Baͤume aus zuverlaͤſſi— ger Quelle bezieht, auch vortreffliches Obſt davon zu ernten. Am Schluße iſt eine deutliche Erklaͤrung den Abbildungen beigegeben, und vier Tafeln mit nach der Natur gemachten Zeichnungen der Veredlungs— Arten, des Baumſchnittes, der Holz- und Frucht— Zweige, und der unentbehrlichſten Gartengeräth- dem Sauer⸗Kirſchen⸗ ſchaften ſchmuͤken das Ganze, da ſie von der Hand eines Kuͤnſtlers und Obſtbaumkenners hervor ge— gangen ſind. Referent wuͤnſcht, daß dieſe Preiſeſchrift die moͤglichſte Verbreitung gewinne, und iſt uͤberzeugt, daß dann fuͤr die Obſtbaumzucht in Altbayern eine gluͤkliche Epoche heran reift, dem Herrn Verfaſſer aber wuͤnſcht er Gluͤk zu der verdienten Ehre, un— ter 59 Bewerbern die Palme des Preiſes errungen zu haben. Dendrophilus Bavarus. , 1 re u a Stuͤk. kr. 133. Passetaut, dunkel mit heller Zeichnung, groß, leicht zum Treiben 24 134. Passe Hollandia, blau mit dunkler Zeichnung, ſchoͤn 155. , beublaä, großglofig, herrliche Blu⸗ 136. abr n van Tirus, ſtark gefüllt, ſchöne Blume 28 137, Porzelain brillant, hellblau, herrlich zum Treiben 24 180. Prinz Heinrich von Preufsen, iuwendig pur⸗ pur, ſchoͤn . . 7 . . . 18 a Stuͤk. kr. 139. Velours . W ſchwarzblaun, ſtark gefält, extra ſchoͤn . ° . . ‘ 24 Gefüllte 17 Hyazinthen. 141. Aurora, mit Rosa, extra früh 20 142. Aleibiades, mit Purpur, praͤchtige Blume 20 145, Belle Noualles, mit violett, ſehr VORDER, extra zum Treiben. 18 144. Bijous des Amateurs, mit Rosa, herrlich 18 (Fortſezung folgt.) 216 Nüͤͤzliche Unterbaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. Der Zwerg, der Wildling und der Gärtner. — Ein wulſtig kurzes Edelrets, Als Zwerg, nach neuſt bellebter Weis Der Pädagogik aufgezogen, Und, oft geſchiehts, vom Duͤnkel uͤberwogen, Fing Strelt mit einem Wildling an, Der ſtolz und rauh gleich elnem Chan Hoch in dle Luft die ſtarken Aeſte ſttekte, Doch männiglich mit ſcharfen Dornen ſchrekte. Der Stoff des lauten Haders wand Sich um die Frag: wem bier im Gartenland Von Beiden wobl die Ehre Des Vorrangs rechtlich angehoͤre? Der kleine Herr, ſtatt zu beweiſen, Schimpft weidlich auf des Kernes Sohn, (Mehr könnt' ich ſolche Belſplel weiſen) Und laßt, ſich rühmend, im Sermon Viel Wort bei wenig Weisheit blüken, Durchwebt mit Myſtik zum Erſtiken; Kurz, miſcht zu Grlechiſch und Latein Gelehrte Broken haͤufig ein, Uud ſplelt den Schwäzer zum Entzuͤken; Indeß der Andre lachend hoͤrt, Doch laut bei allen Göttern ſchwört, Durch einen Schlag mit ſtarken Haͤnden Im Nu den Sleg ſich zuzuwenden. Wohl ware noch mit Blut und Wunden Geendet dleſer tolle Streit, Hätt' nicht, noch juft zu rechter Zeit, Sich hier der Gärtner eingefunden. Halt, rief er, ſezt dem leeren Nichts ſagenden Seſchwaͤz ein Ziel! Du Zwerg, der Ueberfeinrung traurlg Spiel, Kanaſt wenig Gutes mir gewaͤhren, Dich Grobian! ſoll meine Saͤge Mores lehren. Sieh her, dieß Pfropfreis ſchafft, Was deinem rauhen Weſen fehlet — Ein edler Baum wird nur, wenn Kraft Mit füßer Zartheit ſich vermählet. Meggiugen. S pp u — —— Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Die Frage des Herrn Queiſſer aus Gallenſteln an Bienenfreunde, welche Blumen vor zuͤglich in den Monaten Juli uad Anguft eine gute Blenenweide ges ben, veranlaßt mich, die Resede odorata als eine der: gleichen ſehr zu empfehlen. Ich habe mehrere Jahre Gelegenheit gehabt, dieſes zu beobachten, da ich im⸗ mer nicht welt von Bienenſtänden eine Einfaſſung von Reſeden gehabt, wo ich oft viertel Stunden lang auf die Bienen Acht gab, wie fleißig und emfig fie auf dleſen Blüten waren. Auf Levkojen fliegen fie nie. Die ſo herrlich duftende Bluͤte der Reſede kann man ja in dieſen Monaten in voller Menge haben, und gerne wird gewiß jeder Blenenfreund ſich dieſen Genuß verſchaffen, wenn auch weiter kein öfonomifcer Nuzen damit verbunden iſt, als daß die Bienen Nah⸗ rung haben. Sph. v. N. (Anzeige.) Da ich in Erfahrung gebracht habe, daß mehrere ehemalige Handes-Freunde meines ver: ſtorbenen Mannes der Meinung find, daß ich die Ge— ſchafte desſelben aufgegeben hätte, fo halte ich mich fuͤr verbunden, andurch anzuzeigen, daß ich ſelbige noch fortſeze, und daß nicht nur soo verſchiedene Sorten der ausgeſuchteſten Nro. Nelken, alle Arten von Zwlebel⸗ Gewächfen, als: Tullpanen, Hyacinthen, virginifbe Goͤtterblume, Dodecatheon Meadia) Amaryllis formo- sissima, gefüllte Veroneſer Tuberoſen m. ſ. w., ins gleichen mehrere Arten Feder-Nelken, Sand: Nelfen mit gefülter Bluͤte, rothe gefüllte Pech-Nelten, nebſt meb: teren Sorten Strauch- und Stauden-Gewächſen, bie im Freien aus dauern, nebſt allen Arten Gemuͤſeſamen, bei mir billigſt zu haben find. In Anſehung der Nr. Nelken muß ich noch be— merken, daß Jedem, der wenigſtens einige Duzend zu beſtellen gedenket, auf Verlangen und ſeine Koſten gleich nach beendigter Flor eine aufgelegte Blaͤttercharte nebft einem geſchriebenen Verzeichniß zu Dienften ſtehet, um darnach wählen zu konnen. Jena, im Monat Juni 1828. Johanne, verwittwete Raͤthln Wedel, (Aechte Harlemer Blumen⸗Zwiebeln⸗Ver⸗ kauf.) Kruyff er Söhne, Blumiſten aus Saſſen— heim bei Harlem in Holland, beſuchen, wie ſonſt, dleſes Jahr die Herbſtmeſſe in Frankfurt am Main wieder mit einer recht ſchoͤnen Auswahl ſelbſt gezogener aͤchter Harlemer Blumenzwiebeln aller Art, wovon das Merz zeihnfg mit Anfang des Monats Junl gratis zu be- kommen iſt, in ihrem Lokal bei Herrn B. Engel am Fahtthor Lit. J. Nro. 67 in Frankfurt am Main. Briefe werden franco erbeten. Ruta. Raute. Die Rauten beſizen gar heilſame Kräfte, Doch treibt man mit Roſen noch beßre Geſchaͤfte. Der ganzjährliche Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Gar ten: ee it ene. Herausgegeben von der er abe Geſellſchaft in Bayern zu Fraamidrſ. I. Jahrgang. 28. 9. Juli 1828. Inhalt: Zum Inländifben Kaffee auch eln Inländifher Zuker! — Nelken-Syſtem, nebit Angabe ber Gründe, auf welchen es beruhet. Zum inlaͤndiſchen Kaffee auch ein inlaͤn— diſcher Zuker! Weil denn der Kaffee ein ſo allgemein beliebtes, gewohntes und zum Beduͤrfniß gewordenes Fruͤh— und Assemblee - Etüf iſt, fo. bin ich bereit, wenn ich guͤtige Aufnahme finde, zu dem in Nro. 21, Seite 166 der heurigen Gartenzeitung, von dem ſehr menſchenfreundlich geſinnten Herrn Mark— ſcheffel freundſchaftlich dargebotenen inlaͤndiſchen National-Kaffee, auch mit einem National— Zuker aufzuwarten. Ich ſelbſt, um kein wunderlicher Sonderling zu ſeyn, trinke nur in freundſchaftlichen Cirkeln, oder bei Honneurs Kaffee — und auch dann mei— ſtens mit einem Glas Waſſer — ſonſt gewoͤhnlich, wenn ich allein bin, auch Morgens, beſonders im Sommer, nur friſches Quell- Waſſer; oder eſſe eine Taſſe geſundes, gutes, der Jahres-Zeit angemeſſenes Obſt. — Ich will hier nicht dem friſchen reinen Waſſer — der einfachſten, geſuͤn— deſten, nothduͤrftigſten, aber auch ſtaͤrkendſten und erquikendſten Naturgabe eine uͤberfluͤßige Lob— Rede halten — nur kuͤrzlich moͤchte ich das beruͤh— — ——̃ — ——̃̃ä — ſ——[—— ren, daß ich mit Erlaubniß aller iſolirten Pa⸗ trioten dem ohngeachtet dennoch ein auſſeror— dentlicher Freund des indiſchen Zukers bin, und dieſes tropiſch-irdiſche Produkt der Sonne mir kei— nes unſerer inlaͤndiſchen Surrogate ganz erſezen kann. — Auch hier ſtellt ſich mir der ſo nothwen— dige und wohlthaͤtige geſellſchaftliche Verkehr (Com- merz) und der allgemeine Patriotismus, der aber, das verſteht ſich, von einer aufgeklaͤr— ten und geläuterten Philavtie (Eigenliebe) ab ego, nicht von einem obſcuren falſchen Egoismus (Selbſt— Sucht) ſich anfangen muß, auffallend dar. — Ha— ben wir denn nicht Ahorn-Zuker, und vielen andern geprieſenen Zuker, den Runkelruͤben— Zu ker ꝛc.2 — Wir koͤnnen ja wählen — nach Ber lieben, und ſehr wohlfeil, ſehr gut — und na— tional. — Und unſere Millionen Zuker- Fabrikanten, die Bienen? Liefern ſie uns nicht, aus der erſten naͤch— ſten Hand, im Stande der freien Natur, in Waͤl— dern, in hohlen Baͤumen, frei und ungezwun— gen, umfonft, zu ihrer und unferer Freu— de, ganz umſonſt, ohne Muͤh', ohne Arbeit, ohne Mißmuth: — und im Stande der gehegten oder kultivirten Natur mit ſehr wenig Koſten und Auf: —— — — EEE ng Nachrichten aus Frauendorf. Heber den diefiährigen n Verkauf in Frauend or f. (Fortſezung.) a Stüf. kr. Gefüllte weiße Hvazintben. 145, Bijous d’Harlem, mit Rosa, extra ſwoͤn 20 146. Gandidus violaceus, mit Mosa und violett, extra fen 16 148. Constantia Elisabeth, mit Purpur, gut ge fuͤlt, herrlich ; EM : 2. Stuͤk. kr. 150. Dongratuit, mit gelb, ſtark gefänt, Alt zum Treiben . 24 151. Due de Berry, Rhön. gemischt, Pracht. Blume 30 152. Duchesse de Bediort, großglokig, herrlich 20 150. Hlerminia, ſchoͤn welß, frühe herrliche zn 20 157. Hector, mit gelb 12 158. Illustre beauté, mit roth, ertra ſchoͤn v 2% 159, König David, mit Rosa, ſehr ſchoͤn s 18 (28) 218 ſicht den beſten Honig —ſuͤß wie Zuker — in Men⸗ ge? — Eben ſo, wie des Zukers, bin ich auch des Honigs Freund. Und wie mancherlei herrliche Tu— genden, Natur und Eigenſchaften des Honigs? — Der Honig iſt nicht nur eine mannigfaltig anwendbar angenehme, ſondern auch geſunde Speiſe: in manchen Faͤllen auch ein vortreffliches Arznei-Mittel und gutes Magenpflaſter. Bienen-Freunde mögen ſergen für ihren gez ſunden und reichlichen Unterhalt und ihre Bevoͤl⸗ kerung und ihren Fleiß; denn wenn ſie Mangel an gutem Futter haben, ſagt man, ſaugen ſie auch aus Giftkraͤutern Honig, was in unſern Gegenden zwar ſo leicht nicht zu befuͤrchten iſt. — Einige unſerer verehrlichen Herren Mitglieder haben von den Bienen ſchon ruͤhmliche Erwaͤhnung gemacht in Nro. 6 und 18. dieſer Blätter h. Is. — Sicher werden auch Bienen in ſchoͤnen Gärten, und an— genehmen, ſtillen, ruhigen Gegenden, nuͤzlicheren Aufenthalt finden, als in Wuͤſteneien: und wo iſt die kleinſte einſame Huͤtte, oder die praͤchtige Woh—⸗ nung der Erde, deſſen baare Capital-Summe reich— lichere Zinſen braͤchte, als bequeme, niedliche, zwekmaͤßig gebaute Bienen-Huͤtten in gut ges waͤhlten und dazu vortheilhaften Gegenden? Csurgo, ben zten Junk 1828. Ferdinand Langh, Ingenieur, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Ge— ſellſchaft. Nelken⸗Syſtem, nebſt Angabe der Gruͤn— de, auf welchen es beruhet. Auf den vom Herrn Pfarrer Hahn in Dannenfels aus⸗ geſprochnen Wunſch: daß man entweder ein bereits vorhandenes, auf richtige Grundſaͤze erbautes Nelken⸗Syſtem allgemein annehmen, oder, waͤre es nicht vorhanden, eln dergleichen eutwerfen moͤchte ic. zur nähern Prüfung mitgetheilt vom M. Wenzel, Dlac. in der Kreisftadt Calau in Niederlaufiz. —— Wenn einem gebildeten Manne eine Liebhaberei auf laͤngere Zeit Vergnuͤgen gewaͤhren ſoll, ſo muß fie fein Denkvermoͤgen in Anſpruch nehmen, ſonſt wird ſie bald dem Stekenpferde des Knaben gleichen, das der lebendige Reiter bald wieder von ſich wirft, weil es ein todter Steken iſt. Zu den Liebhabereien, welche den Mann oft bis ins hohe Alter in ſeinen Mußeſtunden beſchaͤf— tigen, gehoͤrt unſtreitig die Gartennelke. Sie wuͤrde aber ſchwerlich ſo allgemein beliebt ſeyn, wenn nicht Dr. Weißmantel in Erfurt ihre Verſchieden— Artigkeit in ein richtigeres Syſtem gebracht haͤtte 1). Seit ſeiner Zeit hat ſich aber dieſe Blume nicht allein hinſichtlich der Farben, ſondern auch der Zeichnung nach, ſo ſehr vervollkommnet, daß jenes Sy— ſtem nicht Raum genug hatte, alle die neuern Er— zeugniſſe in ſich aufzunehmen. Ein Theil der Nelkenfreunde erweiterte daher das Weißmantelſche Nelken-Syſtem, ein andrer aber verſuchte, neue Theorien aufzuſtellen. Unter den Weißmantlern fuͤhre ich den Herrn Erbmarſchall von Behr in Heuslingen auf, der unter Beiſtand mehrerer Nelkenfreunde das aͤltere Syſtem erweitert hat 2), und Rudolphi 9). Zu den Neuerern rechne ich zwei anonyme Schriftſtel— ler. Der Eine hat eine: deutliche Darſtellung der ) Des Blumiſten after Theil, Leipzig 2779, wo Im aten Abſchuitt des Buchs die Schoͤnhelts-Regeln der Nelke angegeben werden. 2) Das Ganze der Nelkenzucht von v. Behr, Muͤnzel ic. Leipzig 1820. ) Nelken-Theorle. Meißen 1799. —— ——— ëwm5—m— —— NEN à Stuͤk. kr. „ Königin Helena, mit Carmoffin extra . 24 . 1’ Amusante. mit violett, extra ſchͤn . 24 . Minerva, ſcoͤn gebaut, ſehr prächtig A 24 Morgenstern, vlelglokigt, extra ſchoͤn ’ . Nannette, ſchoͤn weiß, gut gefüllt, leicht zu treiben . . . g . . 15 Passe Virgo, mit violett, ſchoͤne ſtarke Blume 12 . Penelope, mit Carmoſin, ſehr ſchoͤn 2 18 Prinz Wilhelm Fredrich, großglokig ertra ſchoͤn * 8 N . s r — 24 à Stuͤk. kr. . Pourper sanspareille, huͤbſch blau 5 15 Plato, großgloklg, ſchoͤne ſtarke Blume 18 . Raad von Staat, ſehr ſchoͤn, weiß. . 20 . Reviseur Ceneral, mit Rosa, herrlich blau 24 . Scepter d'or, ſchoͤn weiß mit gelb, vlelglo— kig, herrlich blau . 2 A : e 175, Violett superbe, weiß Rosa „und violett, prachtig 1 f Ä : N + 20 30 210 Charakteriſtik und des Syſtems der Gartennelke, Meißen 1808 — herausgegeben, welche aber ſchwer— lich das Weiß mantelſche Syſtem verdrängen dürfte; der Zweite: Syſtem der Gartennelke, — angeblich geſtuͤzt auf das Weißmantelſche — Berlin bei Ame— lang 1827 — zeigt ſich als einen denkenden Mann, aber eben darum muß er bei Aufſtellung ſeines Sy— ſtems die Schwere der Feſſeln gefuͤhlt haben, die er ſich ſelbſt anlegte. Er hat mehr, als erweitert. Noch ſind hier zu erwaͤhnen die Vorſchlaͤge zu einem verbeſſerten Syſteme und zu zwekmaͤßigern Benennungen der Nelke, von den Hrn. Siriſa und Dr. Roͤſſig in Leipzig, welche aber aus dem Grunde, daß das alte Gebaͤude umgeworfen und Verwirrung entſtehen wuͤrde, wenig Beifall gefunden haben. Ohne in die Unterſuchung eingehen zu duͤrfen, ob dieſer Grund auch ausreichend ſey, das Neue unge— pruͤft zu verwerfen, ſo trete ich doch der Meinung des Herrn Dr. von Schoͤnbauer (Gartenzeitung Nro. 42. 1827) bei: „Daß jeder Blumenliebhaber das Recht habe, ſeine Blumen nach richtigern Grundſaͤzen zu ordnen, und eine verſtaͤndlichere Nomenclatur zu waͤhlen, als zur Zeit vorhanden iſt,“ ſo wenig mir auch ſonſt ſeine Klaſſification genuͤgt. Anmaßlichkeit wuͤrde es aber verrathen, wenn Jemand ſeine Anſichten als unfehlbar preiſen, und Andern aufdringen wollte. In dieſen Fehler fuͤrchte ich nicht zu verfallen, indem ich auf des Pfarrherrns Hahn Aufruf auch mein Syſtem der Nelke den Freunden dieſer Blume in der weitgeleſenen Gartenzeitung zur Pruͤfung vor— lege. Ich verſichre aufrichtig, daß ich Berichti— gungen dieſes Syſtems, beſonders auch Vorſchlaͤge zu treffendern Benennungen, als die von mir ge— waͤhltenoft ſeyn moͤgen, mit Vergnuͤgen leſen werde. a Stuͤk. kr. Gefuͤllte gelbe Hyazinthen. 179. Melis stoke, hoch, gelb, leicht zu treiben 30 181. Ophir d'or, große extra ſchoͤne Blume 18 Einfärbige rothe und roſenfärbige Hyazintheu. 185. Acteur, dunkel, groß und ſchoͤn 8 . 24 184. Actrice, Rosa, extra 1 . 20 185, le Juliette, dunkel, fruͤh und fon 24 196. — Rosette, ſchöne geſtuzte Bl. extra z. Trelb. 20 Wozu aber eine neue Nomenclatur, da die zeither im Gebrauch geweſene allgemein bekannt iſt, und auf den Namen nichts ankommt? — Auf dieſen Tadel antworte ich ihm Voraus: Wenn die Fremdwörter fo wenig bezeichnend find, als die Kunftwörter in dem jezt beſtehenden Nelken— Syſtem, ſo verdienen ſie das Buͤrgerrecht nicht. Was heißt z. B. Picotte? Entſpricht wohl dies ſer Name dem Begriffe, den wir damit verbin— den? — Was bedeuten die bizarren Worte Bi- zarde und Fameuse? Ferner: Warum werden die Spielarten der ſogenannten Pikotten — war— um der Blumen-Blattrand mit Voͤlkernamen be— zeichnet, wo das Wort deutſch gewoͤhnlich den geringern Werth der Blume andeutet? — In der That, nicht nur unſchiklich, ſondern auch entehrend fuͤr Deutſche. — Haben wir nicht, entgegnet man, ungariſche, franzoͤſiſche Pflau— men? Verſenden wir nicht dagegen Borsdorfer— Aepfel nach Rußland? — Allerdings! aber hier pflanzt ſich die Sorte unveraͤndert fort. Ein Andres iſt es bei den Nelken. Die erſte mit geſchnittenem Blumenblatt erhielt Jemand von Bruͤſſel, — ſie hieß ihm die Blume mit dem bruͤſſeler Blatt, — ein Andrer erhielt ſie aus England — und er nannte ſie mit engliſchem Blatt. — Wohl mochten die Zeichnungsarten zuerſt aus Holland, Frankreich ꝛc. bezogen wor— den ſeyn; aber erzeugen wir nicht jezt die ſchoͤn— ſten Arten aus ſelbſtgebautem Samen? Andre Nationen moͤchten uns ſchwerlich dergleichen Ehre erweiſen. Doch es folge nun zunaͤchſt das Syſtem, dann aber die Angabe der Gruͤnde, auf welche ich daſſelbe erbauet habe. à Stuͤk. kr. 138. Alexander Imperator, herrlich Rosa, extra ſchoͤn : 36 189, Agamemnon, hochroth, ſebr ſchͤne Blume 24 191. Cardinal, hochroth, ſchoͤne Blume 5 20 192. Esperance,, Rosa, extra zum Treiben 18 105. Euterpe, dunkel und ſchoͤn x . 15 194. Henriette Wilhelmine, Rosa, pracht 36 105. Hergestellter Friede, blutroth, ſchoͤne geſtuzte Blume ° . . . . 36 196, Koeniginne, bunt Resa 5 . . 15 (28*) Nel kem⸗ I. Ka ſſe. Gefärbte, oder Farbenblumen. Fuͤnf Ordnungen: Weiß, gelb, roth, grau und ſtahlblau. Nur eine Gattung. 1. Glanzlos. 2. Sammtartig. 3. Metalliſch glänzend. ate Abart: Mit gezahntem Blu— menblatte. a) Geſaͤgt. b) Kleingezakt. ꝛte Abart: Mit ſtumpf. Blumenbl. a) Stumpfblatt. bp) Geſchnitten. Veränderungen. 1. Bauart der Blume: a) Nelkenbau. b) Ranunkelbau. c) Roſenbau. d) Martagonbau. e) Kegelbau. 1) Triangelbau. 2. Große der Blume, nach dem Durchmeſſer anzugeben. 5. Fuͤlle der Blumen: a) gering, b) ſtark, c) plazend, d) Doppelblume. (Fleur en Fleur —Nelkenkdnig.) 4. Beſchaffenheit des Blumenbl. a) ſteif — pergamentaͤhnlich, Arten: Sey ſt e m. II. Klaſſe. Gezeichnete Blumen. Dieſelben 5 Ordnungen, wie ia der erſten Klaſſe. Zwei Gattungen: A. Striablumen. B. Bandblumen. A. Erſte Gattung: Strichblume. Aſte Art: Eintintige Strichbl. (Picotte.) afte Abart: Mit gezahntem — ate Abart: mit ſtumpfem Blumenblatte. Spielarten: a. Sparſame Zeichnung. (Cum rara illum.) b. Randzeichnung. (Oft deutſch genannt.) 1) Kannte??? — B. Zweite Gattung: Band⸗ Blumen. 1ſte Art: Eigentliche Band— Blumen. (Doublette.) 1ſte Abart: mit gezahntem Bl. (deutſche Doublet.) 2te Abart: mit ſtumpfem t N Blumenblatte. (Engl. =) Einfafung. Doublette.) 5 5) Eigentl. Randzeichn. (Spiegelz.) EEE N c. Keilzeichnung. nne a) Mit ſchmalen, 1) Einf. - der reine Keil. (Cum raraill. i 0 ) b) mit breiten Bändern. 2) Dollig. (Hollaͤndiſche Zeichnung.) 5) Pyramidal- Zeichnung. (Roͤmiſch.) 2te Art: Streifblume. 4) Unvollſtaͤndig. (Bizarde.) d. Kelchſtrichzeichnung. (Franzdfiich.) afte Abart: gezahnte e. Bogenzeichnung. (Spaniſch.) Blume. (Deutſche 1) Mit Keil, und zwar mit: Bizarde.) 1. Bogenpaare, (Altſpaniſch) zte Abart: Stumpfes 2. Bogenpaaren, (Altfranzdſiſch) Blumenblatt. (Engl. 5. Bogenpaaren, (Italieniſch.) Bizarde.) 2) Ohne Keil, und zwar mit Spielarten: 1. Bogenpaare, N 2. Bogenpaaren, (Spaniſche Spie⸗ 5. Bogenpaaren, gelzeſchnung.) Alle dieſe Spielarten find entweder ſcharf— gezeichnet, oder gemalt. ꝛte Art: Mehrtintige Strichblum. Strich⸗ Strichblumen. (Picott-Picotten.) a) Mit ſchmalen, — bp) mit breiten Streifen. Die Veraͤnderungen, wie in der erſten Klaſſe. b) duͤnn. In Allem, wie bei den eintintig. Strichbl. Ar ——.—. — — — — — a Stük. kr. a Stuͤk. kr. 197. Honigs Juweel, Rosa extra & 24 204. Standard Royal, dunkel und früh, leicht zum 190. La Pallene, Rosa, fehr groß, herrliche Blume 45 Den e Sue 205. Thalia, blutroth, extra ſchoͤn . 2 8 20 Einfache, Nin und ſchwarzblaue Hpazinthen. 199. Maria Christine, Rosa, sehuängie, vos herrliche Blume . “30 200, Passe von non Plus Ultra, berrlich Abs; extra 24 201. Pascal Paoly, hochroth, leicht zu trelben, ge⸗ 2or. Appius 20 ſtuzter 30 208. Amelius, dunkle, ſchöne geſtuzte Blume 30 20. Praedinius, ſchön rotb, febr frühe Blume 24 209. Assaradin, dunkle und große Blume 2% 205, Semiramis, ſchoͤn roth, herrlich j pe 24 210, Aigle noir, ſchwarz, ſehr ſchoͤn 4 ET N III. Sg ſſe⸗ Getuſchte oder Tuſchblumen. Diefelben 5 erſten Klaſſe. Zwei Gattungen: A. Feuer. B.] Zwei Gattungen: A. Flor. Flamme. A. Erſte Gattung: Feuerblume. (Feuerfax.) afte Abart: Mit gezahntem — zte Abart: mit ſtumpfem Blu— menblatte. eiten Sy ſt em. IV. Klaſſe. Gemalte Blumen. 1 wle in der] Diefelben 5 . wie in der erſten Klaſſe. A. Erfte Gattung: Flor. (Fameuse,) afte Art: Eigentlicher Flor. te Art: Tuſchflor oder Streifenflor. B. Schleier. derer. afte Abart: Mit gezahntem — zte Abart: mit ſtumpfem Blumen: Blatte. B. Zweite Gattung: Flammen-B. Zweite Gattung: Schleier. (Parme— Blume. (Flambant.) afte Art: Eigentliche Flamme. 2te Art: Strichflamme. Pi- vott -Flambant.) Ste Art: Bandflamme. (D Ai lett- Flambant.) ate Art: Streifflamme. en zard-Flambant.) afte Abart: Mit gezahntem -- 2te Abart: mit ſtumpfem Blumenblatte. Die Veraͤnderungen, wie in der erſten Klaſſe. lotte.) 1ſte Art: Strichſchleier; mit allen in der erſten Gattung der 2ten Klaſſe angegebenen Spielarten. ate Art: Strich-Strichſchleier. ben Spielarten. Dieſel⸗ Ste Art: Bandſchleier; mit den in der 2ten Gattung der 2ten Klaſſe an— gegebenen Spielarten. ate Art: Streifſchleier. Dieſelben Spiel— Arten. afte Abart: Mit gezahntem — ate Abart: mit ſtumpfem Blumen; Blatte. Die Veraͤnderungen, wie in der erſten “ Klaſſe.. s Anhang, beftimmt zur Sammlung derjenigen Blumen, wel— chen in den angegebenen Klaſſen noch kein Plaz anz gewieſen werden koͤnnte, als Salamander und an— ET ET a » FETT N 211. Bleu Fonce, dunkel, grofglofig 242. Crepescule, faſt ſchwarz, herrlich geſtuzte 213. Diocletian, dunkel, fehr früh und prächtig 30 a Stüf kr. 214. Emicus, vollkommen geſtuzte 1 extra ſchattirt . 215, Joab, hellblaue seſtuzte Blume „ . 24; 216. Kaiserlicher Purpur, dunkle frühe geſtuzte Blume m 27. Kaiser Fiberkas ’ dunkel, fehr ſchon . Lord Nelson, geſtuzt, ſehr leicht zum Trelben . La Modeste, dunkel, geſtuzte Blume dunkel ſchattirte . * lich geſtuzte Blume a Stuͤk. - L’ami de Coeur, dunkel, vfelgloklg, kerle ; La. Parfaite, perlfarbig, ſehr 8705 er fa in Minerva, dunfelblau und früh “ Oberwinner von Brederode, dunfelbtan,. ſehr ſchoͤn - . 8 8 . kr. 222 Gründe des vorſtehenden Nelken-Sy— ſtems, nebſt noͤthiger Erklarung deſſelben. Die Gartennelke iſt wahrſcheinlich ſchon in fraͤ— herer Zeit, theils wegen ihres Geruchs, theils we— gen der etwaigen Fuͤlle der Blumen, in Gaͤrten gezogen worden; da man aber fpäter die Faͤhig— keit dieſer Blume, die Farbe zu aͤndern und Zeich— nung anzunehmen, erkannte, ſo wurde ihrer Kultur mehr Fleiß und Sorgfalt gewidmet. So nach und nach veredelt, erreichte ſie nicht nur eine bedeuten— dere Groͤße, ſondern auch eine Mannigfaltigkeit der herrlichſten und glaͤnzendſten Farben, daß ſie eben dadurch mehr, als irgend eine andere Blume, ge— bildete Freunde erhielt, welche ſich mit ihrer Pfle— ge um ſo lieber beſchaͤftigten, je dfter fie durch Er— zeigniſſe neuer Varietaͤten fuͤr ihren Fleiß belohnt wurden. Beſtimmung der Klaſſen. Da wir die Schoͤnheit der Blumen hauptſaͤch— lich nach der Farbe, mit welcher ſie prangen, zu beurtheilen pflegen, (obwohl auch Groͤße und Bau unſer Urtheil leiten koͤnnen) ſo muß ſie, die Farbe, auch bei Klaſſifikation der Nelke zu Grunde gelegt werden. In der Art, wie dieſe Blumen mit Farben ge— ſchmuͤkt ſind, iſt ein vierfacher weſentlicher Unter— ſchied bemerkbar. Die Nelken ſind entweder auf al— len Blatt-Theilen mit einer gleichen Farbe uͤberzogen — gefärbt —, oder fie find auf dieſem Farben— Grund gezeichnet, oder getuſcht, oder nur auf der obern Seite des Blumenblattes bemalt. So entſtehen folgende vier Klaſſen. ıfte Klaſſe. Farbenblumen. Sie find gleichſam in eine Farbe getaucht, welche eben da— durch gleich, d. i., ohne daß Mr an einer Blattſtelle heller, oder dunkler erſchiene, auf alle Blaͤtter ver— theilt wurde. Die Natur ſelbſt hat dieſen Blumen die erſte Stelle im Syſtem angewieſen, denn die erſten Nel— ken waren einfarbig, auch ſind ſie der Grund, auf welchem ſie ſpaͤterhin zeichnete, tuſchte und malte. Die natuͤrlichen Ordnungen find durch alle Klaſſen durch die bis jezt bekannten Hauptfarben der Nelke feſtzuſezen. Sie ſind Weiß, Gelb, Roth, Grau und Stahlblau, mit allen Abſtufungen der— ſelben, als z. B. Alabaſterweiß, Hagelweiß, Milch— weiß ꝛc., und mit der Verſchiedenheit, mit welcher ſie ins Auge fallen, als glanzlos, ſammetartig und metalliſchglaͤnzend. Gruͤn und reines Blau ſind noch nicht Nelkenfarben, auch iſt mir bis jezt noch keine wirklich ſchwarze Nelke vorgekommen. Die Farbenabſtufungen fonnen zur Beſtimmung der Gattungen und Arten nicht hinreichend ſeyn; die Abart kann aber durch den Rand des Blumen— Blattes feſtgeſtellt werden. Der Unterſchied zwiſchen dem ſogenannten deutſchen und bruͤſſler Blatte iſt zu auffallend, als daß er bei der Klaffififation uͤberſehen werden duͤrfte. Ich nehme zwei Abar— ten an, gezahnte und ſtumpfe Blumenblaͤtter. 1. Die gezahnten ſind entweder x a) geſaͤgt — ſcharfe, tief in das Blatt einge: hende Zaͤhne — oder b) kleingezakte — zwar ſcharfe Zähne, aber klein, wodurch die gefaͤllige Abrundung des Blatt— Randes nicht verunſtaltet wird. 2. Die ſtumpfen ſind entweder a) wirkliche Stumpfblaͤtter — jeder der kleinen Zaͤhnchen iſt für ſich wieder abgerundet — oder b) geſchnitten — ganz abgerundet, wie das Ro— ſenblatt. — 2 De nz a Stuͤk. kr. a Stuͤk. kr. 225. Passe Jupiter, dunkelblau, groß und früh, Einfache weiße Hyazinthen. leicht zum Treiben . 2 15 231. Belle Galathe, vielglokig und geſtuzt x 18 226, Plutarchus, dunkelblau, (ehr era ſchön u 232. 5 ee, 1 PL 18 ſtuzte Blume . 8 8 30 235. Comtesse de Tylinge, früh un choͤn . 20 227. Peter der Grosse, peritan mit violett 254. Grand Triumphant, großglotig e 49 geſtricht, fadn N 2 235. Granzewoort, ſehr ſchoͤn . . 48 125 2 1 5 230. Graud Maitre Royal, extra. 8 5 24 228. Sansherib, dunkelblau, früh 05 ſcön 2 20 23. Hof van Holland , ö 8 < 18 229. State General, dunkelſchattert, prächtige ges 258. Imperial, ſehr früh Oak . . 9 ſtuzte Blume . h . 20 239. lcarius, extra groß . s nn TO 225 1 Dieſe Eintheilung findet durch alle Klaſſen Statt. Veraͤnderungen: 1. Der verſchiedene Bau der Nelke iſt gleichfalls bei der Beſtimmung der Blume zu beruͤkſichtigen. a) Nelkenbau. — Die Blumenblaͤtter liegen wie Dachziegeln uͤbereinander. b) Ranunkelbau. Eben ſo, doch bildet die Blume eine Halbkugel, die Blaͤtter ſind meiſtentheils ſchmal und abgerundet. e) Roſenbau. Die Blätter nach innen aufwärts gekruͤmmt. d) Martagonbau. Die Blaͤtter nach der Huͤlſe zuruͤkgebogen, wodurch die in der Regel große Blume Aehnlichkeit mit dem bekannten Tuͤr— kenbunde erhaͤlt. e) Kegelbau. Die mittleren Blumenblaͤtter ſind aufwaͤrts gethuͤrmt. 1) Triangelbau. Die Blätter find im ſcharfen Winkel aufwaͤrts gekruͤmmt. Wenn keine dieſer Formen vorwaltend iſt, kann ſie auch nicht angegeben werden; es bedarf aber auch des gemiſchten Baues nicht. 2. Die Größe ſollte wenigſtens bei Hauptblumen beruͤkſichtiget und nach dem Durchmeſſer beſtimmt werden, welcher ſich bekanntlich zur Peripherie wie 1 zu 5 verhält. 3. Die Fülle. Ich verwerfe Blumen von geringer Fuͤlle nicht, wenn ſie ſich durch Schoͤnheit der Farben, regelmaͤßige Zeichnung, großen Umfang und gefaͤlligen Bau auszeichnen; ſo wie die Mehrzahl der Blumenblaͤtter manche Unregel— maͤßigkeit der Blume uͤberſehen laͤßt. Eben ſo wenig verdienen plazende Blumen Geringſchaͤ— zung, denn ſie ſind, wenn ſie gut ausbluͤhen, durch ihre Fülle und Größe oft die ſchoͤnſten. à Stuͤk. kr. 240. König David, ſchön 8 . s R 15 241. Noble de . extra 24 242. Premier noble, ſchoͤn deut, ertra zum Trelben l 245. Pigeon, ſchoͤn weiß, vielglokig 3 244, Triumph Blandine, extra 8 5 A 30 * Einfache gelbe Hpazinthen. 245. Bouquett d’orange 2 . . . 15 246. Canarien Vögel . . Se re A Auch Doppelblumen (Fleur en Fleur — Nel— Fenfönig) wenn fih in der Blume eine neue Knospe bildet, die, wenn fie gut ausbluͤht, der Blume ein eignes Anſehen gibt, moͤgen Son— derbarkeit wegen beizubehalten ſeyn. 4. Selbſt die Beſchaffenheit des Blumenblattes ver— dient bisweilen beachtet zu werden. Ein perga— mentaͤhnliches Blatt, beſonders wenn es maro— quinartig gekerbt iſt, bedarf feiner Größe we: gen beim Aufblühen der Blume oft einer klei— nen Nachhilfe, und ſehr dünne Blätter leiden im heißen Strahl der Sonne, und vertragen auch wohl den Regen nicht. zte Klaſſe. Die zweite Klaſſe enthaͤlt die gezeichneten Blumen, welche auf einer Grund— Farbe entweder Haarſtriche, oder bandarti— ge Streifen von einer, oder mehreren Farben haben. Die Zeichnung iſt um ſo ſchoͤner, je ſchaͤr— fer und regelmaͤßiger die Natur dieſelbe aufgetra— gen hat. Das Blumenblatt iſt auf der obern und untern Flaͤche verſchieden gezeichnet, folglich iſt die Farbe nicht durchgedrungen. A. Die erſte Gattung dieſer Art bilden die Strich— Blumen, welche in zwei Arten zerfallen: in 1. einfarbige (Picotte) wenn Eine Zeich— nungsfarbe in mehr, oder weniger zarten Strichen aufgetragen iſt, in 2. mehrfarbige Strichblumen, oder Far— benſtrichblumen, (Pieott — Picotte) wenn mit zwei, oder mehreren Farben gezeich— net iſt. Bezeichnender möchten vielleicht die Namen: Eintintige und Mehrtintige Strichblumen ſeyn, da das Wort Tinte von den Malern in dieſer Bedeutung gebracht wird. Auch koͤnnten fie Strich — Strichblumen ges nannt werden. (Schluß folgt.) à Stuͤk. kr. 247. Prinz Dessauw, ſtarke Blume 8 . 12 248, Plui d'or, ſchoͤn geſtuzt . 5 . . 10 249. Toison d'or 8 8 A A - . 10 Dieß find die Hyazinthenſorten, welche wir um dle beigefezten Preiſe für den Herbſt 1828 abgebbar vor— raͤthig haben. Noch welter vorraͤthige Blumenzwiebeln werden wir im nächſten Blatte verzeichnen. (Schluß folgt) 224 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniffen. * (Schuzmittel gegen Garten⸗ Frevel.) Go: tha iſt ringsum mlt oͤffentlichen und Privat- Gärten ge: ziert, die an der Stelle von Wall und Graben, welche unter Herzog Auguſt's Regierung niedergeriſſen und ge⸗ ebnet wurden, angelegt ſind, und dadurch dieſer Stadt eine Freundlichkeit und ein entzukendes Anſehen, beſon⸗ ders im Fruͤhlahr, geben, deren ſich faſt keine Thürin⸗ gen's fo zu erfreuen hat. Schöne und breite Alleen mit Linden, Kaſtanſen und Pappeln in vierfacher Neihe be— fest, führen den Spazirganger durch dle daran gren— zenden Blumengärten, für die hier eine Liebe ganz be⸗ ſonders lebhaft iſt. Die niedrige Umzaͤunung laßt den Beſchauern und Blumenfreunden die Ausfiht auf die hauptſaͤchlich mit Blumen geſchmuͤkten Gärten offen, und bietet durch die verſchledenen und abwechſelnden Anla⸗ gen derſelben, ſo wle durch die in jedem dieſer Gaͤrten blühenden Gewächſe einen immer erneuerten nad hoͤchſt angenehmen Genuß. Dieſe Lieberalitat (daß ich es fo nenne) der Gar: tenbeſizer, die durch die niedrige Umzaͤunung ihrer Gär— ten dem ganzen Publikum ſo viel Angenehmes und Er— freuliches gewährt, hat es leider dadurch auch dem ab— ſcheulichen Muthwillen und Frevel roher Menſchen leicht gemacht, in den Gärten Schaden zu verüben, der fih tbeils in Verlezung der Pflanzen und Blumen, theils in wirklichem Diebſtahl an den Tag legte. Um derglel— chen zu begeguen, hat ſich in dieſem Jahre ein Verein von Gartenbeſizern gebildet, die durch gemeinſchafellche Beiträge Demienſgen eine Belohnung, nach Verhältnis — bis zu 40 Rthlr. zuſichern, der einen Frevler an den Garten dermaſſen aazeigt, daß er zur Beſtrafung vor Gericht gezogen werden kann. — Ein erwünfchter Erfolg hat bis dahin dieſes Schuzmittel des Eigenthums ge— krönt, und es verdient dieſe zwekdienliche Maaßregel wohl einer offentlichen Erwähnung in dieſen fo viel geleſenen und beliebten Blättern, und dürfte noch an manchen Orten Anwendung finden! A. B. (Anwelſung, rothen Levkoken weiße Fle⸗ ke zu geben.) Rothe Levkolen, mit Salpeter- Waller begoſſen, bekommen weiße Fleke. — Wenn ihnen die: fe etwa auch nicht zur Zierde gereichen ſollten, fo mag man fie vielleicht doch wegen der Beſonderhelt lieben, gleich wle man auch die Hortenfien blau zu machen ſucht, während fie gewiß roth ſchoͤner find. 85 (Nachricht.) Bei Friedrich Vieweg in Braunſchwelg iſt erſchlenen: Landwirthſchaftliche Schriften von Chr. Freiberru von Hammer⸗ ſte in. 8°. 1 Rthlr. 3 Ggr. Unter dieſem Titel er⸗ ſchlenen fo eben zwei, von den königl. Geſellſchaften der Wiſſenſchaften zu Copenhagen und Göttingen gekrönte In Eommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen Prelsſchrften. Die erſte davon enthält die Beantwor⸗ tung der Fragen: a) Wie kann man dem Futtermangel bet Urbarmachung unangebauter Laͤndereien am Beſten begegnen? und b) In wie fern koͤnnen Buchweizen, Spörgel und Roggen zu dieſem Zweke dienen? Mit einer Anweiſung, wie man Kälber ohne große Koſten und ohne alle Gefahr zu geſundem und ſtarkem Vieh aufzlehen kann. N Die zweite enthält die Darſtellung der Mängel der uͤblicen Berektungs- und Benuzungsart des Stalldün⸗ gers, und Anleitung, ſolche möglichft zu verbeſſern. Die Wlichttgkelt der Gegenitände, fo wie die Si» cherheit, daß in dieſen gekroͤnten Preisfwriften etwas Ausgezeichgetes gelelſtet fit, machen das Buch für denkende und thatige Landwirthe hocſt beachtungs⸗ werth. — (Anzeige.) Da ich in Erfahrung gebracht habe, daß mehrere ehemalige Haades Freunde meines ver⸗ ſtotbenen Mannes der Meinung find, daß ich die Ge— ſchaͤfte desſelben aufgegeben hatte, fo halte ich mich für verbunden; andurch anzuzeigen, daß ich ſelbige noch fortſeze, und daß nicht nur soo verſchledene Sorten der ausgeſuchteſten Nro. Nelken, alle Arten von Zwiebel⸗ Gewächſen, als: Tulipanen, Hyacinthen, virginiſche Goͤtterblume, (Dodecatheon Meadia) Amaryllis (ormo- sissima, gefüllte Veroneſer Tuberoſen n. f. w., in: gleichen mehrere Arten Feder-Nelken, Sand-Nelken m't gefuͤllter Blüte, rothe gefüllte Pech- Nelken, nebſt meh- reren Sorten Strauch- und Stauden-Gewaͤchſen, dle im Freien ausdauern, nebſt allen Arten Gemuͤſeſamen, bet mir billigſt zu haben find. In Anſehung der Nr. Nelken muß ich noch be⸗ merken, daß Jedem, der wenigſtens einige Duzend zu beſtellen gedenket, auf Verlangen und feine Koſten gleich nach beendigter Flor eine aufgelegte Blaͤttercharte nebſt einem geſchriebenen Verzeichniß zu Dienften ſtehet, um darnach waͤhlen zu koͤnnen. Jeua, im Monat Junk 1828. Johanne, verwittwete Raͤthln Wedel. Charade. Das Erſte wird zum Nahrungsmittel Für den Mann im groben Kittel Und den Herrn in Selde. Die Zwetten zeigen ſich auf Auen, Sind auch ſonſten noch zu ſchauen, Machen uns viel Freude. Wo das Ganz in Menge pranget, Uns ſehr für das Erſte banget. Redwitz. alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter au. Der ganzjährlthe Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — vortofrel. Gare Allgemeine deutſche Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VS ahrgang. | N.. 20. 10. Juli 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Nelten-Syſtem, nebſt Angabe der Gründe, auf welchen es beruhet. (Scluß.) Wurzeln der Kohlarten. — Auch einige Bemerkungen über die Kroͤpfe (knollige Auswaͤchſe) an den Fortſezung neuer Mitglieder. & Ibre Wohlgeborn, Mademolſelle Nannette Rabe, Muſikus⸗ Tochter am Wlener⸗ Theater, zu Wien. Seine Wohlgeborn, Herr Michael von Kunktſch, jubllirter k. k. Profeſſor zu Warasdin in Croatlen. \ — Ferdinand Herrmann, Fabrikant in Schönebed bei Magdeburg in Preußen. — Karl Friedrich Schmidt, Reutamts Oberſchrelber zu Forchheim in Bapern. — Karl Brauner, Krels⸗Chirurgus zu Plſek, pra⸗ chianer⸗Kreiſes In Böhmen. Nelfen-Syften, nebſt Angabe der Grün: de, auf welchen es beruhet. (Schluß) Die Spielarten durch Voͤlkernamen zu beſtim⸗ men, iſt unpaſſend, und kommt, wie bereits ge— ſagt wurde, wahrſcheinlich daher, daß z. B. die erſte Blume mit roͤmiſcher Zeichnung von Rom ab: ſtammte. Wie kommt aber Spanien zu der Ehre )2 a) Sparſame Zeichnung (eum rara illumina- tione), wenn in der Blattmitte nur ein bis drei Striche befindlich, die keinen Keil bilden. Ich habe eine Strich-Strichblume gehabt, welche im weißen Grunde auf jedem Blatte einen aſch— blauen und einen zinnoberrothen Strich hatte; in den kleinern Blättern aber nur einen Strich, bald von dieſer, bald von jener Farbe. b) Randzeichnung. (Von Mehrern jezt Deutſch be— nannt, da man fruͤher mit dieſem Namen nur unregelmaͤſſig bezeichnete Blumen beehrte.) Sie iſt entweder ) Sollten denn in Spanien gar keine Blumenfreunde leben, fo daß ebenfalls dle erſte Blume dleſer Zeich nung von daher zu uns gekommen waͤre? Indeſſeu, da einmal eine Zeichnung von einer Nation benannt wurde, war der Weg gebahnt, und alle uͤbrigen koͤnnen willkuͤhrlich gewählt ſeyn. — —— — ——— — — — —ñ—d Dem a A Er Nachrichten aus Frauendorf. Ueber den dleßjährigen Blumenzwlebeln⸗ VPerkauf in Frauendorf. (Sſch lu ß. . Aus gezeichnet ſchoͤn bewährten ſich auch folgende Tazetten⸗ Sorten. (Wir erlaſſen das Stüf, mit Namen, für 12 fr.), als: 2. Achilles 2. Beuquette Triumphe. 3. Grand Monarque. 4. Jaune d'or. 5. Grand Soleil d'or. 6. La Chasseuse, 7. Marquisse de Westerodée. 3. De Marcyar. 9. Nobellissimo. 10. Lutee Prime. (20) 226 —— 1) Kannte ), wo der Blattrand mit einem bandartigen Streife eingefaßt ſeyn muͤßte, dann aber wohl zu Bandblumen gerechnet werden ſollte. Ich habe bis jezt noch keine der Art geſehen. Oder 2) Ein faſſung. Wenn der Blattrand mit undeutlich in einander gelaufenen Strichen ge⸗ ſaͤumt iſt, welche nur nach der Blattmitte zu als kleine Striche ſich zeigen. Meiſten⸗ theils iſt dieß nur in dunklen Tinten der Fall. Oder 5) eigentliche Randzeichnung, wenn der Saum um den Blattrand aus deutlichen, bald kuͤrzern, bald tiefer in das Blatt ges henden Strichen beſteht. Am obern Theile des Blattes pflegt dieſer Saum etwas brei⸗ ter zu ſeyn. Bei dieſer Spielart muß die Blattmitte von aller Zeichnung frei ſeyn, doch geht bei einzelnen Blaͤttern auch wohl ein Strich tiefer in das Blatt hinab. Dieſe Spiel⸗ Art wird auch von Einigen Spielzeichnung genannt. e) Keilzeichnung. Mehrere Striche laufen vom Blattrande aus nach dem Blattſtiele zu in einen ſpizigen Winkel zuſammen, und bilden ſo einen Keil. Dieſer Keil iſt das weſenliche Unterfcheis dungs zeichen dieſer Spielart. 1) Einfach iſt dieſe Zeichnung, wenn nur der Keil das Blatt ſchmuͤkt — reiner Keil — z. B. K. Vestalin. (Rudolphi und Andere nennen ſie eum rara illuminatione.) 2) Völlig iſt diefe Zeichnung, wenn außer dem Keile noch Randſtriche vorhanden ſind, ) Id folge hier Herrn v. Behr, jedoch gegen meine Ueberzeugung. — ———˖—˖˙—ß‚—ͤſ 11. Reine du Monde, 12. La Favorite. 13. Soleil Breilante. 14. Scepter Royal. 15. Stantea Royal. kr. Grand Primo R 2 1 2 9 Vlelblumige Tazetten im Rommel a Stuͤk 6 Gefüllte Narziſſen. à Stuͤk. kr. Albo pleno odorate > . a 5 7 6 Gelb van Sion > , f . N 2 8 welche aber nicht den dritten Theil des Blat⸗ tes überfchreiten dürfen. — Hollaͤndiſch. — 5) Pyramidal⸗ Zeichnung. — Römiſch.— Ein an der Baſis, welche hier am Blatt- Rande liegt, breiter Keil, eine umgekehrte Pyramide. Die Randſtriche gehen tiefer, wie bei 2), in das Blatt hinab, und geben ihm ein volleres Anſehen 6). 4) Unvollſtaͤndig ift dieſe Zeichnung, wenn anſtatt des Keils ſich nur einige Linien in der Blattmitte bis zum Blattſtiele hinabſenken, an denen man jedoch die Keilbildung leicht wahrnehmen kann. d) Kelchſtrichzeichnung. (Franzoͤſiſch.) Die Zeichnungsſtriche gehen faſt bis an den Blatte Stiel hinab, wo ſie ſich einander zwar naͤhern muͤſſen, dennoch aber keinen Keil bilden. Dolls kommne Blumen dieſer Art find nicht häufig. Herrn v. Behrs Abbildung iſt richtig. e) Bogenzeichnung. (Spaniſch.) Das Unters ſcheidungszeichen dieſer Blumen find die inner- halb einer kurzen Randzeichnung befindlichen Bo— gen, welche mit der Feder gezeichnet zu ſeyn ſcheinen. Sie ſind bald mit, bald ohne Keil. 1) Mit dem Keil 7) und zwar geben, Talent ane 2 15 wei B oe Wenn drei Bogen von dem 55 * "\ Blattrande durch einen Zwi⸗ „ it drei ber ſchenraum getrennt ſind, gleichen. auch Italieniſch. °) Die hollandifhe und roͤmiſche Zeichnung find offen⸗ bar nur Verſchledenhelt einer und derſelben Spiel⸗ Art. Bei beiden iſt der Keil charakterlſtiſch. *) Der Keil iſt nicht immer vollkommen, aber ſelbſt ſolche Blumen, in welchen nur ein Strich zwlſchen den Bogen wäre, würden hlerher zu rechnen ſeyn. KRS r mr a Stuͤk. kr. Ineomparable 5 Orange Phoenix . . - . 0 Von Jonqulllen. . Gefuͤllte r METER EET 0 ee Einfache . . . * . . . 4 Gradiolus lomunis = 2 In Ruͤkſicht der Namen bemerken wir noch, daß wir dieſelben groͤßtentheils fo aufnehmen mußten, wle wir fie erhielten, wiewohl es febr wahrſchelullch ft, daß viele unrichtig find. Selbſt die gedrukten hollän- 227 2) Ohne Keil — Spiegelzeichnung — und zwar 1. mit einem Bo: Die Benennung für die Ver: genpaare, aͤnderungen dieſer Spielart 2. mit zwei Bo- find in den verſchiedenen genpaaren, Syſtemen ſo verſchieden 3. mit drei ders angegeben, daß ich ſie nicht gleichen. auffuͤhren will. Bei der Spiegelzeichnung ſtoßen die Bogen ſtets an den Blattſaum und begrenzen die Grund— Farbe in der Blattmitte ſo, daß ſie herzfoͤrmiger ſcheint. Dieſe Form entſteht durch das Streben der Blume, den Keil zu bilden, weil die Rand— Striche am obern Theile des Blattes etwas tiefer eingehen. Unregelmaͤßige Zeichnung — Herr v. Behr nennt ſie deutſch!! — kann ich im Syſtem nicht aufnehmen; das Unregelmäßige iſt nicht ges zeichnet, ſondern gekrizelt. Blumen dieſer Art werden nur in ſeltnen Faͤllen in Sammlungen auf— genommen, z. B. der alte Grenoble. Nicht ohne Grund theile ich alle dieſe Zeich nungsarten ein in: 1. ſcharfgezeichnete, und in 2. gemalte. Unter leztern verſtehe ich eine ſolche Zeichnung, wo die zu dike Farbe nicht auf allen Stellen gleich haftete, ſondern gleichſam in punktirter Manier erſcheint, waͤhrend jene wie mit einer Feder ge— macht ſind. Der Unterſchied iſt zu auffallend, um nicht bemerkt zu werden. In dunklern Tinten ſind die gemalten Zeichnungen haͤufiger, als in den lichtern, doch beſize ich eine vortreffliche weiße Strichblume der Art mit Rosa. Was hier von Strichblumen geſagt worden iſt, gilt genau auch von den Strich-Strichblumen, wo⸗ bei nur noch zu bemerken iſt, daß die Blumen um ſo ſchoͤner ins Auge fallen, je abwechſelnder und * contraſtirender die Farben vertheilt find. Der Werth einer Blume ſteigt in der Beurtheilung des Kenners, wenn eine regelmaͤßige Zeichnung auch auf den kleinernern innern Blaͤttern ſichtbar iſt. B. Die zweite Gattung zweiter Klaſſe umfaßt die⸗ jenigen Blumen, welche mit bandartigen Streis fen, die bald mehr, bald weniger breit ſind, und vom Blattrande bis in den Kelch gehen muͤſſen, gezeichnet ſind. Auch dieſe Gattung zerfaͤllt in zwei Arten: 1. Bandblumen Doubletten), wenn die breitern oder ſchmaͤlern Baͤnder von einer Farbe ſind, und 2. Streifblumen (Bizarden), wenn die breis tern oder ſchmaͤlern Streifen in zwei oder meh⸗ reren Farben aufgetragen ſind. Dieſe Benennungen, welche zum Theil ſchon gebraucht werden, ſind bezeichnend; denn mehrere Farben, auf einem gleich großen Raum aufgetra— gen, muͤſſen ſchmaͤler, alſo ſtreifartig, erſcheinen, waͤhrend eine Farbe in der breitern Form des Bandes gezogen werden kann. Die Eintheilung dieſer Arten in deutſche und engliſche Blumen beruhete fruͤher auf der Geſtal— tung des Blattrandes, und erſtrekte ſich nur auf Blumen in weißem oder gelbem Grunde; mit Recht aber wird jezt mehr Ruͤkſicht auf die größere oder geringere Breite der Baͤnder und Streife genom— men, und dieſer Unterſchied auch bei Blumen im rothen und grauen Grunde beachtet. Dieſer Anſicht ſtimme ich bei; einmal, well bei den Strichblumen die Spielarten durch Völker: Namen bezeichnet werden, dann aber auch, weil Blumen mit breiten Baͤndern und Streifen, das Blatt mag gezakt oder geſchnitten ſeyn, gefaͤlliger ins Auge fallen, als die mit ſchmaͤlern, wo die — —— [ſſ— — — — — —— — u ——— diſchen Verzeichnlſſe find bier keine ſicheren Führer. Leichter wäre es, wenn die urſpruͤngliche hollaͤndiſche Benennung in denſelben beibehalten wäre. Aber die Bemuͤhung, manche holländifhe Worte Ins Deutſche zu uͤberſezen, entſtellt ſie ſo, daß man oft nicht weiß, ob es deutſch oder holländiſch ſeyn ſoll. Der nemllche Fall tritt bet jenen Benennungen ein, die aus der franyd- ſiſchen Sprache herruͤhren. Da wir aber überall nach Richtlgkelt ſtreben, fo würde uns eine Berichtigung von einem literariſch ge: bildeten Manne, welchem die Quellen, woraus die ver» ſchledenen Namen der Blumenzwiebeln geſchoͤpft find, bekannt wären, ſehr willkommen ſeyn. Bel dieſer Gelegenheit wollen wir auch die mytholo— giſche Berühmtheit der Hyazinthe nicht ganz unberuͤhrt laffen, woraus wenkgſtens hervorgeht, daß fie durch ihren ſchoͤnen Bau, ihre Farbenpracht und ihren Wohl- Geruch ſchon im grauen Alterthum ſich Freunde und Verehrer erworben habe. Hvazintbus, nach Elulgen der Sohn des laconis ſchen Koͤulgs Amvklas oder Oebalus, oder des Plerus und der Muſe Ello. Der ſchoͤne Juͤngling gewann bie (29*) 228 Verjuͤngung der Baͤnder nach dem Kelch zu nicht ſo deutlich wahrgenommen werden kann. Breit werden die Bänder genannt werden koͤn⸗ nen, wenn fie am Blattrande ſich wenigſtens 14 Decinal-Linie rheiniſchen Maßes ausdehnen; bei Streifblumen etwa 14 Linie. Uebrigens kommt bei dieſem Syſteme nichts auf Voͤlkernamen an. Daß dae, was über Bandblumen geſagt wor— den iſt, auch von den Strichblumen gilt, bedarf kaum noch der Bemerkung. Bei der zweiten Klaſſe bin ich darum ſo aus— fuͤhrlich geweſen, weil ſie das Vollkommeaſte ent— haͤlt, was die Natur bis jezt in der Nelke hervor— gebracht hat; denn der Kenner bewundert außer dem Farbenglanze vorzuͤglich die Regelmaͤßigkeit der Zeichnung. ste Klaſſe. Die dritte Klaſſe enthält die Tuſchblumen. 8) Getuſcht, weil die Farben⸗ Miſchung dieſer Blumen in der That Aehnlichkeit mit der Malerei dieſer Art hat. Die hellere Farbe geht vom Kelche aus nach dem Blattrande zu all— maͤhlich in eine dunklere, mit ihr verwandte Far— be uͤber. In dieſer Schattirung haben mehrere Blumen am Blattrande dunklere Fleken, oder Striche, oder Baͤnder von einer oder mehrern Farben, wel— ) Die Blumen biefer Klaſſe halte ich durchgaͤngig für Verlaͤufer aus der zweiten Klaſſe, und zwar von ihrer Entſtehung an. Zu dieſer Meinung bin ich durch viele Erfahrungen gelangt. Eine gelbe Strich⸗ Stribblume , mit violett und beaſchtem Puce, ver- lief ſich in einen Flambant, blutroth mit ſchwarzer Flamme. Ferner: Eine dergleichen, welche zugleich duntelroſen Bänder hatte, verlief zu meinem Ver⸗ druſſe fa einen Doubl, Flambanten. Und was iſt denn der flammenartlge Flek in der Blattmitte anders, als der verlaufene Keil? Die Zelchnung del den Strihblumen iſt die Urſache, warum in der 3 Klaſſe die Farbe am Blattſaume dunk⸗ ler iſt. che ebenfalls gegen den Rand hin in dunklere verlau⸗ fen, oder auch Fleke und Streife zugleich. Hieraus entſtehen zwei Gattungen: a) reine, und rs b) gezeichnete Tuſchblumen. Die erfte nenne ich Feuer (Feuerfax), weil die dunklern Blu⸗ men Aehnlichkeit mit gemaltem Feuer haben, indem die hellere Farbe im Innern der Blume das Feuer bildet, die dunklere am Rande aber den Rauch. Die zweite Gattung bezeichne ich ſtatt des fremden Flambant mit dem deut⸗ ſchen Worte Flamme. 1. Eigentliche Feuerblumen ſind bis jezt gar nicht fo häufig, als es Manchem ſcheinen möchte, weil die Natur dieſelben urſpruͤnglich zu Rand⸗ Strichblumen bilden wollte. 2. Die zweite Gattung zerfaͤllt in vier Arten. a) Eigentliche Flammen, wenn der Grund ber. Blume 9) in der Blattmitte vom Rande nach dem Innern zu mit Fleken einer dunklern Farbe ins Lichtere getuſcht iſt. Dieſe Fleke haben oft große Aehnlichkeit mit den Flam- men, welche über den Haͤuptern der Apoſtel gemalt werden. b) Strichflammen. Blumen, welche im Tuſchgrunde Striche haben, die mehr oder minder deutlich find, und ebenfalls vom Ran- de hinab aus einer dunklern Farbe in die hel⸗ lere uͤbergehen. Ob auch Strich-Strichflam⸗ men? — Ich zweifle. l e) Bandflamme. Blumen mit baudartigen Streifen von einer Farbe, welche vom Rande ins Blatt hinab aus dem dunklern ins hel⸗ ) Grund iſt in dieſer Klaſſe ſtets dle tuſchartige Fat⸗ benmijchung. —— —p— — — Liebe Apolls. Als dleſer waͤhrend feiner Verban⸗ nung auf Erden ſich mit andern Zünglingen in allen Künſten, die den Korper bilden, übte, und ſich eben mit dem Hyazinthus im Schelbenwerfen ergoͤzte, warf ein Windſtoß feinen Diskus auf die Seite, ſo daß er unverſchuldet feinen Freund traf und toͤdtete. Der troſtloſe Apoll verewigte des Lieblings Andenken durch ein Wunder, denn aus ſeinem Blute erwuchs, wie die Dichter erzählen, die Hyayinthe. Nach andern Erzählungen hat er bie Hülle des Ge⸗ liebten in die Blume verwandelt, die deſſen Namen trägt. Die Dichtung ſagt noch, daß Zephprus des Hpa⸗ zinthus Nebenbuhler geweſen ſey, und dleſer aus El⸗ ferſucht die Wurfſchelbe dem Hpazinthus an den Kopf geblaſen habe. — 9 Doch, wir wollen nach diefer kurzen Abweſchung dle Dichterwelt verlaſſen, und uns der Wirklichkelt naͤ⸗ bern, und bevor wir unfere Nachricht von den Blumen Zwiebeln ſchließen, noch über dle an unfer ver⸗ ehrliches Mitglied, Herrn D. Kruyff in Nro. 35, des Jahrganges 1327, Selte 239 der Gartenzeltung 229 lere, oft auch in eine andre lichte, doch ſtets verwandte Farbe uͤbergeht. d) Strichflamme. Ganz daſſelbe, nur in zwei oder mehrern Farben. Die Ordnungen bleiben dieſelben, wie in den erſten zwei Klaſſen, denn obſchon die urſpruͤnglich weiße Farbe ſich in weißlich gelb, oder weißlich roth veraͤndert, ſo habe ich doch ſchon zwei wirk— lich weiße Tuſchblumen aus Samen gewonnen, aber leider! auch wieder verloren. ste Klaſſe. Die vierte Klaſſe umfaßt die ge— malten Blumen. (Fameuse, nach Andern auch Parmelotte.) Gemalt, weil die zu dike, wie mit einem Pinſel aufgetragene Farbe, nicht auf allen Theilen der obern Blattflaͤche gleichmaͤßig haf— tete. Die Farbe wurde von innen nach außen zu geſtrichen, und iſt eben darum gegen den Rand zu weniger dik aufgetragen, daher haͤufig etwas lich— ter, aber nicht getuſcht. Wo, um des Gleichniſ— ſes mich ferner zu bedienen, die Farbe nicht aus⸗ reichte, entſtand der weiße Saum. Selbſt, daß nur die obere Blattſeite die Aufmerkfamkeit des Beſchauenden in Anſpruch nimmt, ſtellt fie in eine beſondere Klaſſe, und ſpricht fuͤr die richtige Wahl der Benennung. pier eine Farbe durchſchlagen kann, eben fo auch. bei dieſen Blumen, beſonders in den dunklern Tin— ten. Ich habe mich daher ſtets gewundert, wie man dieſe Blumen als zweite Gattung der Tuſch⸗ Blumen auffuͤhren konnte. iſt zu auffallend eigen, als daß ſie nicht in einer eignen Klaſſe aufgeſtellt werden muͤßten. Dieſe Blume entſprang wahrſcheinlich aus der durch ein Inſekt hervorgebrachten Befruchtung mit einer Fer dernelke, und erregte, obgleich Anfangs kleiner, So wie auf zartem Pa- Ihr ganzer Habitus die Verwundrung in ſo hohem Grade, daß ſie den pomphaften Namen Fameuse erhielt. Die Aehnlichkeit der Malerei mit der der Federnelken, ſogar bis auf den weißen Saum, führte mich zuerſt auf dieſe Vermuthung, und einige ſon⸗ derliche Reſultate meiner kuͤnſtlichen Befruchtung mit Chineſernelkenſtaub haben mich darinen beſtaͤrkt. Ich weiſe in meinem Syſtem dieſen Blumen die lezte Klaſſe an, weil ſie aller Wahrſcheinlichkeit nach die juͤngſten find, welche die Natur hervorgebracht hat. Auch dieſe Klaſſe zerfaͤllt in zwei Gattungen: Flor und Schleier. 1. Flor. Blumen, welche nur mit einer Farbe bemalt ſind. Ich waͤhlte fuͤr Fameuse das Wort Flor; einmal, weil dieſe Malerei einige Aehnlichkeit mit jenem ſo benannten Gewebe hat, dann aber auch, weil die Blumen dieſer Klaſſe ein minder freundliches Anſehen haben, als, die aus den erſten Klaſſen. Dieſe Gattung hat zwei Arten: a) Eigentlicher Flor. Eine Farbe gleihmäßig : aufgetragen, der Grund gegen den Blatt— Rand durchſchimmernd, oft auch ganz rein in Geſtalt eines Saumes. b) Tuſchflor. Eine Farbe, doch iſt dieſe in undeutlichen Streifen oder furchenartig von innen nach außen zu aufgetragen, ſo daß der Grund von einer Furche ganz bedekt, bei der andern aber ein wenig durchſcheinend ift.: Alſo nur eine Farbe, welche bald diker, bald duͤnner aufgetragen iſt, und ſo Streifen bildet.“ 2. Schleier. Gemalte Blumen mit einer deut— liüichen Zeichnung. Ich waͤhlte das Wort Schleier: in Folge des vorigen; denn dieſes florähnliche - Gewebe erſcheinet in mancherlei Verzierungen. Vier Arten: a — —— — —— R—————— geſtellte Frage Auskunft geben, indem derſelbe ſie uns auf folgende Welſe zu beantworten die Güte hatte: »Wenn bei uns (in Holland) eine beſonders auter⸗ lefene Blume erzogen (gewonnen ſteht im Manuffript. aus Holland) wird, ſo wird eine ſolche Zwiebel, wie in der oben angegebenen Stelle der Gartenzeltung erzählt wird, oft zu 7, % oder ½ Thell verkauft. Die Zwiebel bleibt ganz, wird aber durch die ſammt⸗ lichen Elgenthuͤmer geſellſchaftlich ſo lange gepflanzt, bis fie Zwiebeln abſezt (Brut albt.) Wenn elne ſolche Zwiebel + bie s Jahre gebaut wird, glbt ſie vlelleicht 20 bis 24 Stuͤke. Dann wird zur Verthel⸗ 17 0 geſchritten, und es erhalt ein Jeder ſeinen An⸗ ell. Am Gewoͤhnlichſten aber wird die Vermehrung von der Geſellſchaft ſo lange verkauft, bis die Elnkaufs⸗ Summe geloͤſt worden iſt, und dann wird erſt der übrige Zwlebelvorrath vertheklt, womit dann Jeder nach Belleben Handel treibt.“ Wir vermutheten zwar ſchon bei jener Erzaͤblung in Nro. 35 des Jahrgauges 1327, daß ſich die Sache auf eine ähnliche Art verhalte, jedoch wollten wir uns 230 Reiner Grund, bis jezt nur weiß oder gelb, in allen, bei den Strichblu⸗ men angegebenen Spiel⸗ mit einer Farbe, b) Strich⸗Strich⸗ Schleier, mit Fab 1 9 Arten bemalt. e) Bandſchleier. Die obere Blattſeite flor⸗ artig bemalt mit einfarbigen Baͤndern. d) Streifſchleier. Eben ſo, doch mit Strei⸗ fen von zwei oder mehrern Farben. 1 e gute | Anhang. Schon hat die Natur mehrere ſonderliche Blu— men hervorgebracht, und wird auch fernerhin der— gleichen erzeugen, welche ohne Zwang in keiner dieſer vier Klaſſen untergebracht werden koͤnnen; ich habe daher dieſen in einem Anhange (nicht Klaſſe, wie Viele wollen) einen Aufenthaltsort angewieſen, bis man durch eine größere Anzahl derſelben in den Stand geſezt wird, ſolche Blu⸗ men nach feſten Grundſaͤzen zu ordnen. Welche neue Nelkenarten konnten aber wohl noch entſtehen? — Dieſe Frage laͤßt ſich nur durch Hypotheſen beantworten. Mit Querbalken? — Wohl ſchwerlich; auch wurden fie dann keine Klaſſe bilden, denn beſtaͤnde der Balken oder das Kreuz aus Strichen, fo gehoͤr⸗ ten dieſe Blumen als Spielarten den Strichblumen zu, wären fie bandartig, fo würden Spielarten in der zweiten Gattung der zweiten Klaſſe entſtehen. Wohl könnte aber in Zukunft eine regelmäßige Zeichnung durch Punkte erſcheinen, wie bei Di- anthus Armeria, wo fie angenehm ins Auge fal⸗ leu 10), oder durch Pfauenaugige Fleke, oder die „) Hier würden die ſogenannten Salamander ihren Plaz finden. — ————— —e — darüber nicht ausſprechen, und lieber eine beſtimmte Antwort aus authentiſcher Quelle erwarten, und wir boffen, die verehrten Leſer werden uns ihren Beifall über dieſes Verfahren nicht verſagen, denn es liegen in der Antwort des Herrn D. Krunff noch mehrere An— zeigen, welche für den Hyazinthenfreund nit ohne In⸗ tereſſe find. — 3. B. aus der Angabe, daß die Zwle⸗ bel in „ bis 5 Jahren vlelleict zu 20 bis 24 Stüken ſich vermebrt babe, kann man ohngefahr auf den Gang ih⸗ rer Vermehrung ſchlleßen, womit fie die Harlemer-Blu⸗ miſten belohnt. Zugleich erkennt man daraus, welche Zeichnung konnte der Schattirung der Chineſer⸗Nel⸗ ken aͤhnlich ſeyn 11), oder in der Blattmitte, oder im Kelche Sterne bilden 12), oder am Blattrande regelmäßig gezakt oder ausgeſchweift ſeyn. K Da aber bis jezt von allen dieſen Vermuthun⸗ gen noch keine ſchoͤn in die Wirklichkeit getreten iſt, will ich mich auch dabei nicht aufhalten. Ob dieſes Syſtem nun den Beifall denkender Nelkenfreunde finden werde, hoffe ich in dieſen Blaͤttern zu erfahren. Die Wahl der Kunſtaus⸗ druͤke wird, wie ich im Voraus fuͤrchte, hier und dort Anſtoß finden; warum ſoll denn aber unfre reiche Sprache nur immer von andern borgen, und noch dazu in dieſem Zweige der Blumiſtik, wo die Deut⸗ ſchen keiner andern Nation nachſtehen? Selbſt die lateiniſche Sprache habe ich zu dieſem Zwek nicht anwenden wollen, weil es viele Freunde dieſer Blume gibt, welche derſelben nicht kundig ſind, obwohl gerade dadurch dieſes Syſtem leicht mehr Beifall finden duͤrfte. Schluͤßlich erlaube ich mir noch, einen Vor⸗ ſchlag zu machen: Die Farbe iſt der Grund, worauf bisher alle Syſteme gebaut wurden, gleichwohl aber iſt es die naͤhere Beſtimmung der Farben, welche mir, und wie es ſcheint, auch andern Nelkenfreunden oft Schwierigkeiten macht. Dieſe entſtehen theils durch die vielen Abſtufungen, wo oft die Grenze zwiſchen zwei Farben ſchwer zu ermitteln iſt, und den den Nelken eigenthuͤmlichen metalliſchen Glanz der Far⸗ ben, theils durch die Veraͤnderlichkeit derſelben waͤh⸗ 1) Ein Baſtard, wo der männlihe Staub von Chine⸗ ſer⸗Nelken zur Befruchtung angewendet worden war, hat mich zuerſt zu dieſer Vermuthung veran⸗ laßt. =) Eine einfache Nelke bildet im Innern einen ſchoͤnen fünfefigen Stern. ———— — —— —ꝛ—ä¼akä— —yt᷑:ꝛ: ʃᷣ Theilnahme ſaͤmmtliche Blumkſten an der Entſtehung einer neuen Blume nehmen. Auch eine ſchoͤne Har⸗ monfe, wie es unter den Freunden der Natur überall ſeyn ſollte, ſcheint bei den Blumiſten in der Gegend von Harlem Statt zu finden, well es nicht ſelten der Fall zu ſeyn ſcheint, daß eine Blumenzwiebel Mehre⸗ ten gehört, und doch bei Einem nur ſteden und gepflegt werden kann. Dieſes Alles zeugt von dem wechſelſel⸗ tigen Zutrauen, welches unter ihnen herrſcht. Frellich muß iör Genuß in der Blütezeit der verſchledenen Blu⸗ mengattungen dadurch ſehr erhoht werden, denn es 251 rend des Flors, und werden noch vermehrt durch die verſchiedenen Benennungen, womit die Lieb⸗ haber dieſer Blume eine und eben dieſelbe Farbe bezeichnen. Aus Katalogen die Farbennamen ken⸗ nen zu lernen, ſcheint mir deßhalb unmdͤglich zu ſeyn. Eine treue Nelkenfarben-Tabelle allein koͤnnte dieſer Ungewißheit abhelfen. ; Sollte nun unter den Freunden diefer Blume ſich nicht Einer finden, der in genauer Verbindung mit einem geſchikten Maler ſtaͤnde, um von die⸗ ſem eine nach der Natur gemalte Tabelle anfer— tigen zu laſſen? — Ich habe mir bereits mehrere Farbentabellen angeſchafft, aber noch hat mich keine derſelben befriedigt, weil fie nicht auf Nelkenfar— ben anwendbar waren. Herr v. Behr, dieſes Be⸗ duͤrfniß fuͤhlend, verſprach zwar eine dergleichen, aber ihr Nichterſcheinen iſt kein Verlurſt, wenn ſie von demſelben Maler, der die Blumenblaͤtter zu deſſen Syſtem geliefert hat, hätte verfertiget wer- Man vergleiche z. B. nur Freunde Treuter mit der Blume ſelbſt, um ſich von der⸗ den ſollen. Gerechtigkeit meines Tadels zu überzeugen.. Und nun trete ich beſcheiden zuruͤk; und will ruhig auf die Stimmen hören, welche ſich für oder wider mein aufgeſtelltes Syſtem erheben. Wenn es auch den gewuͤnſchten Beifall nicht finden ſollte, ſo bin ich ſchon zufrieden, wenn es Veranlaſſung zu einem gruͤndlichern Syſteme geben ſollte. Auch einige Bemerkungen uͤber die Kroͤpfe (knollige Auswaͤchſe) an den Wurzeln der Kohlarten. Dem Wunſche der verehrlichen Redaktion zu entſprechen, nehme ich keinen Anſtand, meine mehr als 4ojaͤhrige Erfahrung über dieſen Gegenſtand mits zutheilen. Die erſte Beobachtung machte ich auf ei⸗ wird auch dort die nemliche Verſchledenheit, welche un⸗ ter den Blumenfreunden überhaupt Statt findet, vor⸗ handen ſeyn; der Eine wird Aurlkeln, der Andere Nel⸗ ken, eine Dritter Tulpen, ein Vierter Hyazinthen vor⸗ zuͤglich lieben; dieſen dann auch eine befondere Auf: merkſamkeit fchenfen, wodurch dann jeder feine Lieblinge - am Sorgfältigſten pflegen, und folglich am Vorzüglich ſten beſizen wird. Luft und Lieb zu einem Ding, Macht alle Muͤh und Arbeit g’ring. Denn ganzsbeſonders bei dem Blu: - men⸗ und pflanzenfreunde bewährt ſich das alte Sprichwort: nem Feld, auf das 1500 Stuͤk vom großen Kopfkohl (Weißkraut) gepflanzt waren. Die Pflanzen waren in einem Pflanzbeet erzogen, von einerlei Samen an⸗ gebaut, in einer Stunde ausgezogen, und an einem Abend geſezt; wuchſen gleich freudig an und heran, bis die Zeit heran kam, in der fie angezogen (anges haͤuft) werden ſollten. Da wurde man gewahr, daß die 5 Reihen in der Mitte im Wachsthum ſtille ſtan⸗ den, die Blaͤtter haͤngen ließen und trauerten. Mein Vater erkannte das Uebel gleich, und auch die Urſache; er hatte nemlich dieſen Strich, auf dem die 5 Reihen trauerten, mit friſchem Kloakduͤnger zu dik uͤberfahren laſſen, waͤhrend der uͤbrige Theil mit 1 Jahr altem Compoſt geduͤngt. worden war. Die Folge davon war, daß die im Kloakduͤnger befindlichen 5 Reihen alle Kroͤpfe bekamen und ausgereutet werden mußten, waͤhrend die im Compoſt ſtehenden im friſchen Wachs⸗ thum ſtanden und herrliche Haͤupter lieferten. Eben fo habe ich erfahren, daß, wenn wir gegen unſere Ge⸗ wohnheit gendthigt waren, den einen oder den andern Garten, der eigens zur Anzucht der Pflanzen be— ſtimmt war, mit noch ungegohrnem friſchen Duͤnger zu beſſern, die auf ſolchem Beete angezogenen Pflan⸗ zen meiſtens Kroͤpfe anſezten, beſonders wenn ſie in Hoffnung auf Regen 8 oder 14 Tage uͤber die ges woͤhnliche Zeit unverſezt ſtehen blieben. Dagegen dieſes nie der Fall auf einem Pflanzenbeet geweſen iſt, das mit 1 Jahr altem zu Erde gewordenem Duͤnger gebeſſert worden, und wenn die jungen Pflanzen auch bis Laurenzi auf ihren Samenbeeten ſtehen geblieben find. Nie habe ich Kroͤpfe, weder im Pflanzenbeet, noch im Krautland: gefehen, wo man ſich des alten vermoderten Duͤngers bediente; immer nur da, wo fruͤher Duͤnger in Menge gegeben worden iſt. — ulm, Daniel Beiſelen. Kurz, es: müßte für einen Garten: und Blumen Freund ein wahres Vergnuͤgen ſeyn, ſich im Frübjahr und Sommer an einer Harlemer Blumenflor ergoͤzen, und von einem dortigen Blumiften zum andern gehen zu konnen. Doch, da dleſes nicht fo leicht geſchehen kann, ſo wollen wir uns bemuͤhen, Harlems Schoͤnhei— ten aus Florens Gebiete immer forgfaltiger in unſern Garten zu ziehen, und es wird uns Vergnügen machen, wenn wir hiezu werden beförderlih ſeyn koͤnnen. 252 Rüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Anfrage und Bitte an die Freunde und Erzieher der Aurkkeln.) Viel Gutes fft über die Erziehung der Aurifeln aus Samen in diefen nuͤz⸗ lisen Blatter mitgethellt worden, aber nur Wenlges aber ihre fernere Behandlung, und uͤber ihre Krankhel⸗ ten gar nichts. Mehrere 1000 Stuͤke habe ich ſchon durch das Faulen der Blätter oder Wurzeln, waͤhrend dem der andere Theil bei den einen, den Wurzel bei den andern das Blatt ganz gefund ſcheint, verloren. Alle Verſuche, ſolche erkrankte Pflanzen zu hellen, blieben bis jezt bei mir nuzlos, ſo daß, wenn ich beim Nachſpuͤren der ſchon blühende 2 bis > Jahr alte Pflanzen, ob Im Land oder im Topfe dieſem Uebel mehr als ältere unterworfen, Ver⸗ fntedener Boden, verſchledenes Behandeln, als oͤfteres oder wenigeres Verſezen, Behaken, Begleßen und Abpflüten der gelbwerdenden Blätter, lleßen mich bis jezt die Urſache dieſes Uebels noch nicht auffinden, das mit feinem ſchnel⸗ len Verlauf zu jeder Jahreszeit erſchelnt. Es geht daher meine Bitte an dle gluͤkllchern Erzle⸗ her diefer ſchoͤnen Blume, Ihre Behandlung genau in biefen Blattern mitzuthetlen, wie auch beſonders an diejenigen Freunde dieſer Blume, welche das Glüͤk gehabt haben, ein Urſache einer kränkelnden, einige faulende, das darunter aber auch geſund ſcheinende, von ihnen feſt elngeſchloſſene Herz erbl'ke, oder wenn ich an dem ftammartigen Theil der Pflanze gelbroͤthlſche Fleken finde, ich die Pflanzen ſchon für verloren halte. Beſonders ſind aus Samen erzogene, —— — : —ö — — ſicheres Rettungsmittel gegen dieſe Krankheit aufzufinden. Rhelnbapern. J. W. Michel, Mitglied ic. Aufloͤſung der Charade im vorhergehenden Nro.: Kornblume. An ſñꝶmmtliche verehrliche Leſer. Das verehrliche Mitglied unſers Vereins, Herr Dr. Lechler, verfiel auf den ſchoͤnen und herrlichen Ge⸗ danken, nach Art des Jagd = Kalenders einen Garten-Kalender zu entwerfen, und fo erſchien im Verlage bei Herrn G. F. Schulz in Stuttgart (und zu haben bei allen Bus handlungen) ein Immerwaͤhrender Garten⸗ Kalender, oder Anweiſung und Aufzählung aller Geſchafte, welche in dem Baum-, Gemüfe: und Luſtgarten, bei der Oran⸗ gerie und in dem Gewächshauſe vorkommen, und zwar nach Monaten geordnet. Ein huͤbſches lithographirtes Tableau von 28 Zoll Höhe und 13 Zoll Breite, einen Garten mit Gewächshaus und Landſchaft vorſtellend. Am Ende jeden Monats wird auf der Rükſelte nach Art des Jagd- Kalenders ein friſches Blatt mit Text aufgelegt, ſo daß in verſchiedenen Oeffnungen des Tableau's die monatlichen Geſchaͤfte und vorkommenden merk⸗ würdigiten Ereigniſſe gelefen werden konnen. — Außerdem find noch das Jahr, der Monat, die Wochentage, der Mondlauf, Sonnen-Auf- und Untergang angegeben, | Diefer, nach den beſten Ouellen entworfene Garten= Kalender, wird nicht nur dem wirklichen Gärtner, ſondern noch weit mehr jedem Gartenfreunde eine hoͤchſt willkommene Erſchelnung ſeyn. Wer auch nur ein Paar Duzend Blumenſtöke oder einige Rabatten beſizt, wird in den, auf dieſem gefäl⸗ ligen Tableau befindlichen Anwelſungen den beſten Ratbgeber finden, und da ſolches jedem Zimmer zur Zlerde dient, demſelben gerne elnen Plaz gönnen, den nur zu oft ein nichtsbedeutender Gegenſtand einnimmt. — In feinem Pfarrbauſe auf dem Lande ſollte wenigſtens dleſer Kalender fehlen; auch für Schulen, in welchen die Gartenkunde gelehrt wird, würde folder ſehr zwekdlenlich ſeyn. Die in gebildeten Ständen taglich zunehmende Vorliebe für den Gartenbau und dle Blumenpflanzung, welche durch den nun beginnenden Sommer neuen Sporn erhält, läßt auf eine bedeutende Abnahme zäblen, um fo mehr, als ſich dieſer Gegenftaud insbeſondere für Geſchenke eignet, und die Prelſe, wie folgt, aufs Billigſte geſtellt find. — Es foftet nemlich ein ſoldes Tableau, zum Aufhaͤngen ganz arrangfrt, iuumin ite... 1 Rthlr. 20 gr. ſaͤchſiſch, oder s fl. ſchwatz % 8 ] 8 Die Puſtet'ſche Buchhandlung in Paßau und Regensburg beforgt alle Aufträge auf das Schnellſte. Für Gartenltebhaber in Nord-Deutſchland tft eine Partie bei Herrn C. Cnobloch in Leipzig franco niedergelegt, der Preis alſo im Norden wle im Süden der obige. Die beſte Empfehlung für diefen Garten-Kalender iſt: das Jedermann, der ihn nur fieht, gleich mit der Frage, was er koſte, in die Taſche greift, um ihn an ſich zu bringen, weil der ſchoͤne Vortheil: die Erinnerun- gen an alle Garten- Verrichtungen glelchſam auf elner fhönen gemalenen Tafel als Zimmer ⸗Zlerde ver ſich an det Wand hangen zu haben, Jedermann anſpricht. a Wem je mein Wort und Rath etwas gilt, der kaufe ſich dieſen Kalender: feines Lobes und Dankes dafür bin ich gewiß! Gerne will ich mich auch ſelbſt mit Aufträgen und Beſtellungen darauf befaſſen, und werde mir deßhalb einen Vorrath kommen laſſen. Für t. — ——— — 9 kr. thelu. — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. . ̃ ͤ vu. ̃ ̃ ͤ ———— ß SEE Der gauziährliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — vortoftel. Allgemeine deutſche erte Zet, it nen . Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgan g. Ne. 30. 23. Juli 1828. Inhalt: Der kleine graue Vaumlaͤufer (Certhia familiaris) und fein Neſt. — Digitalis purpurea ohne Samen zu vermehren. — Schneken aus den Gärten zu vertreiben. — Bewährte Erfahrungen in dem Gartenwefen, — Anerbleten vorzüglichen Levpkojenſamens. Der kleine graue Baumlaͤufer (Cerchia familiaris) und fein Neſt. Dieſer, den kleinen Inſekten, und vorzuͤglich deren Puppen ſehr gefaͤhrliche, und darum ſo nuͤz— liche Vogel, haͤlt ſich groͤßtentheils in Waldungen auf, u 0 er ſeine Nahrung unter der Rinde und dem Nose, am Stamme und den Aeſten, auf— und abwärts, vor- und ruͤkwaͤrts kletternd, mit ungemeiner Behaͤndigkeit aufſucht. Im Sommer hindurch koͤmmt er ſehr ſelten in die Hausgaͤrten, wenn ſie nicht ſehr nahe an Tannen⸗, oder Fichten-Gehoͤlzen liegen. Dieſer kleine Baumlaͤufer, und die Specht— Meiſe, ſind augenſcheinlich vom Schoͤpfer ange— wieſen, die Stämme und Aeſte aͤußerlich von den Inſekten zu reinigen; fo wie die größeren Spechte den Auftrag haben, das Gewuͤrm aus dem In— nern des friſchen und abgeſtorbenen Holzes her: aus zu holen, und das Goldhuͤhnchen, die Blau—, Tannen: und Kohlmeiſe ꝛc. die Aeſte, Gabeln und Spize der Zweige, abſuchen muͤſſen. Der graue Baumlaͤufer waͤre fuͤr unſere Haus⸗ Gaͤrten eben fo nuͤzlich, als andere Inſekten ver⸗ derbende Voͤgel, und es iſt darum Schade, daß er nicht eben ſo leicht zu gewoͤhnen iſt, in unſerer Nähe zu bleiben, wie die andern Meiſen-Gattun— gen. Ich hade zwar ſchon vor einigen Jahren in dieſen Blaͤttern angezeigt, daß dieſer Waldvogel bei ſtrenger Kaͤlte das Futterbrett vor meinem Zim— merfenſter beſucht, und, weil er ſehr ſcheu war, und ſich in des Gewirre der uͤbrigen Voͤgel nicht wagte, durch ſehr fein geſchnittene Stuͤkchen Spek ſeparirt gefuͤttert werden mußte. Dadurch iſt er angelokt worden, jeden Winter, bei anhaltendem Froſte, fleißig zu erſcheinen, und ich habe im heurigen Fruͤhjahre ſogar das unerwar— tete Vergnuͤgen genoſſen, ihn ſeine Jungen, zwiſchen der Thuͤr des Gartenhauſes und deſſen Verſchal— lung, erbruͤten zu ſehen. Ich konnte die Zahl der Jungen nicht erforſchen, die er groß gezogen hat, denn die Thuͤre des Gartenhauſes durfte nicht mehr aus der Lage kommen, wenn das Neſt ſammt den Jungen nicht herunter fallen ſollte, da ſelbes zwiſchen den gehobelten Laͤden nur ſehr unbe— deutende Anhaltspunkte haben konnte. Die Thuͤre mußte daher noch mehr vor jeder Bewegung ge— ſichert werden, damit die Jungen keinen Schaden naͤhmen, und einsweilen mußte ich mich nur begnuͤ— gen, zu beobachten, wie dieſer Vogel ſeine Jungen faſt einzig mit kleinen Schmetterlingen fuͤtterte. Er war in dieſem Geſchaͤfte ſo wenig ſcheu, daß er in Nachrichten aus Frauendorf. ueber eine neue Auflage von Dleckers Wandtafel für Freunde der Obſtbaumzucht. Es wuͤrde eine anſehnliche Bibliothek ausmachen, wenn man alle Schriften über die 115 mzucht zu⸗ ſammenſtellte, welche feit 1697, als Quintinve feinen Unterricht für den Obſt- und Kücengarten herausgab, erſchienen find, Vorzüglich zahlreld find in Deutſchland dle Lehrbuͤcher über die Obſtbaumzucht ſeit dem me pulfe geworden, welchen Herr Pfarrer Chrkſt durch feine Schriften in Deutſchland erregte. Die neueſte Zeit ſweint ihre Zahl vorzüglich fo zu vergtößern, daß es Stimmen gibt, welche meinen, es würde durch die zu große Anzahl der Lehrbücher die praktiſche Obſtbaum⸗ Zucht mehr erſchwert, als erleichtert, um fe viel meht, weil man in verſchledenen Schriften Wlderſpruche fin⸗ (50) 254 einer Eutfernung von fünf Schritten dieſe Inſekten gleichſam an meiner Seite weghaſchte, und ich ſie an Geſtalt und Eigenthuͤmlichkeit deutlich wahr— nehmen konnte. Als die Jungen abgeflogen wa— ren, war ich begierig, die Bauart des Neſtes zu ſehen, und fand ſelbes in der Form, wie es hier gezeichnet iſt. — Es beſteht, wie die meiſten andern Vogelne⸗ ſter, aus zwei Abtheilungen, wovon die innere, Waͤrme haltend und weich, die aͤußere aber nur die Grundlage bildet, verſchieden zuſammengefuͤgt, oft, wie vorzüglich bei den Finken, fo geſtaltet iſt, daß man ſelbes von dem Aſte oder Stamme, worauf es haftet, kaum zu unterſcheiden v in g. Jedoch die Abtheilungen dieſes Neſtes des grauen kleinen Baumlaͤufers, und die ganze Bauart des— ſelben, weichen von jedem andern Vogelneſte auf— fallend ab. Erſtlich ſchon wegen des großen Umfangs, den es einnimmt, da es 14 Zoll von a. bis b. in der Höhe, und 7 Zoll von c. bis e. in der Breite mißt. Vielleicht waͤre es noch breiter gebaut worden, wenn. es der Raum zwiſchen den zwo Latten e. f. geſtat— tet, oder auch ſchmaͤler, wenn es die Umſtaͤnde zu⸗ elaſſen haͤtten. R . 5 Bau⸗ Materialien dieſer Sußeren Abthei⸗ lung beſtehen größtentheild aus langen Strohhal— men und nur wenigen kleinen Stuͤkchen ſehr aus— getrokneten, vermoderten, und darum federleichten Holzes, welches mit dem Stroh ſehr kuͤnſtlich ver— bunden iſt. Es mag dem Vogel ſehr viele Muͤhe gekoſtet haben, ehe er der Grundlage zwiſchen den geho— belten Laͤden eine Haltbarkeit verſchaffet hat. Man ſieht dieß aus der Menge Baumaterialien, die zwi— ſchen der Thuͤr und den Läden des Gartenhauſes herabgefallen ſind und faſt ſo viel betragen, als jene, die zum Neſte ſelbſt erforderlich waren. Es ſcheint, er iſt erſt nachher, als die Arbeit laͤnger vergeblich geblieben, durch den Inſtinkt angeleitet worden, die Strohhalme zwiſchen die Thuͤre und die Latten, woran ſie ſich lehnte, feſt einzuſchieben, zu verklemmen, und die Zwifchenräume mit mors derigen Hoͤlzchen auszufuͤllen. det, ſo daß der Eine lobt und empfiehlt, was der Andere tadelt und davor warnt. — Ich wüßte wahrlich nicht, was ich ſagen follte, wenn es mir zur Pflicht ge⸗ macht wuͤrde, mich wider oder für diefe Melnung aus⸗ zuſprechen. Doch ſcheint mir, daß durch die Menge der Bucher immer dle Sache von Neuem wieder in Erin: nerung gebracht, im Ganzen durch dle vielen Schriften doch immer die Obſtbaumzucht befördert wird, well ich voraus ſeze, daß ein Jeder, der es unternimmt, uͤber Etwas zu ſchrelben, auch das Bewußtſeyn hat, auf kr⸗ gend elne Welſe zu nuͤzen. Sind feine Melnungen und Anſichten, ober auch feine Lehren, nicht allgemein an- wendbar, fo ſympathiſiren fie doch mit andern ihm gleich⸗ denkenden Perſonen, weil es gerade mit feinen Anſich⸗ ten und Ideen harmenirt, oder mit feiner Lage und Verhaͤltnißen vorzuͤglich uͤbereinſtimmt. Sogar die Wi: derfprüche find oft nur ſchelnbar, indem bald dleſes, balo jenes Verfahren nach Verſchiedenhelt des Klimas, des Bodens, der Jahreszeit ic. mehr oder weniger zwek⸗ mäßig ſeyn kann. Fur das elgentlich leſende Publikum (ich verftehe darunter alle diejenigen Perſonen, welche gleichſam eln, 255 Die ꝛte Abtheilung, oder das eigentliche Neſt, beſteht faſt aus lauter Schafwolle, nur mit ſehr wenigen feinen Thier-Haaren untermiſcht, welche beide Beſtandtheile ſo enge mit einander verwo— ben ſind, wie ein lokerer Filz. Es gleichet dieſes Neſt an Weiche und Waͤr— me jenem der Tannen und Koblmeiſe. Die Form gleichet einem zuſammen gedruͤkten „Schiffchen. Mißt in der Länge von Zoll, und iſt beilaͤufig 2 Zoll tief. Es iſt nicht wahrſcheinlich, daß dieſer Vogel fein Neſt immer in dieſer angegebenen laͤnglichten Form baue, ſondern vielmehr zu vermuthen, daß er, gleich andern Voͤgeln, die runde waͤhle, und, wie es die Höhlung erfordert, alle Winkel und Eke mit Strohhalmen ausfuͤlle. Hier mußte er ſich in die Rothwendigkeit fuͤgen, dieſe enge laͤnglichte Form zu bilden, da er ſchon einmal hier bruͤten wollte. Dieſes ſonderbare Neſt bleibt bis zum kuͤnftigen Fruͤhjahre unverſehrt, und wird nur Jenen gezeigt, die es zu ſehen wuͤnſchen. Vielleicht bruͤtet das nemliche Paar, oder die ausgeflogenen Jungen, wieder in dieſem, vor jeder Witterung geſchuͤzten Plaze. Vielleicht wird auch eine ſolche Familie im Garten einheimiſch, wie es bereits ſo viele Meiſen, Finke, Amerlinge und Grasmuͤken ze. find, Wenn man übrigens der Meinung iſt, wie Chriſt ausdruͤklich in ſeinem Buches Von den Krankheiten der Obſtbaͤume x. (S. 167 und 168) angibt, das Neſt des kleinen grauen Baumlaͤuſers ſey eben ſo einfach und ungeküͤnſtelt angelegt, als jenes der Spechtmeiſe, fo widerſpricht dieſe Angabe meiver vor Augen habenden Erfah: rung. Die Neſte der Spechtmeiſe (Sitta europaea), und des Wendehalſes (Lynx torquilla) find zwar geiſtiges Bedürſulß fühlen, ſtets mit dem Geiste der Zeit fortzuſchreiten, und dle die Begriffe durch Ver— gleichung fremder Ideen mit den fhrigen, den Kreis ihrer Keuntniße ſtets zu erweitern und zu berichtigen ſich bemuͤhen), die Freunde der Obſtbaumzuckt ſind, welche zu dieſer Klaſſe gebören, mag jede neue Schrift über die Obſtbaomzucht eine willkommene Erſchelnung ſeyn, indem auch das Schlechteſte noch immer Etwas ent- halten wird, welches den Gartenreund anfpricht, wenn es ihm auch nicht gerade lehrreich ſeyn ſollte. — Ganz anders verhält es ſich aber, wenn man ſich g. bis h. 4 den gemeinen Bauer vorſtellt. Wenn man bleſen durch die kunſtloſeſten von allen, die ich jemals geſehen habe. Erſteres beſteht nur aus ſehr wenigen duͤr⸗ ren Tannenzapfen-Schalen, die nur zum Schein in die Hoͤhlung hinein gelegt zu ſeyn das Anſe— hen haben. Sie find nicht im Mindeſten in Form eines Neſtes zuſammengefuͤgt, und ſchieben ſich bei der kleinſten Bewegung des Vogels von einer Seite auf die andere, und nie habe ich darunter ein einzi⸗ ges Thier-Haar, oder eine Spur von einem Mooſe bemerkt. Die Eyer dieſes Vogels liegen daher nicht ſelten auf dem nakten Holze, und es iſt zu vers wundern, wie ſie in einem, ſo wenig Waͤrme hal— tenden Neſte, doch erbruͤtet werden koͤnnen. Auf gleiche Weiſe bauet der Wendehals, nur mit dem Unterſchiede, daß er nur ſtatt der Tan— nenzapfen-Schalen etliche kurze, etwa 2 Zoll lange Halme von Stroh oder Graſe eintraͤgt, und hiemit eben ſo zufrieden iſt, wie die Spechtmeiſe, obſchon ſich auch dieſe etlichen kurzen Halme, bei jeder Bewegung, fortwährend verruͤken. Das Neſt des Baumlaͤufers iſt daher weit kuͤnſtlicher und waͤrmer gebaut, als die beiden genannten, und Chriſt hat geirret, wenn er in der Bauart dieſer 5 Boͤgel eine Aehnlichkeit ges funden hat. Auch iſt es hinlaͤnglich bekannt, daß keine Vogel-Gattung jemals von ihrer Bauart ab— weiche; daß die Nachkommen eben jene Materia— lien, und eben jene Form beibehalten, wie ihre Uraͤltern von jeher gethan haben. Noch muß ich die Bemerkung beifuͤgen und die Freunde des Vogelgeſchlechtes darauf aufmerk— ſam machen, wie Vieles ſich in der Zahmmachung dieſer nuͤzlichen und unterhaltenden Thiere leiſten ließe, wenn einmal ein allgemeines Zuſammenwirken zu dieſem Zweke Statt faͤnde; wenn Pfarrer, Schul— Lehrer und Beamte auf dem Lande, die groͤßten— ſchriftlichen Unterricht belehren will, fo muß man den Standpunkt, von welchem man denſelben betrachtet, genau mit der Vildungsſtufe, auf welcher derſelbe ſteht, in Einklang zu bringen bemüht ſeyn, ſonſt wird man feinen Zwek verfehlen, der nach meiner Meinung vor⸗ zuͤglich darin beſteht, ihm nebſt dem Unterricht auch Luft und Liebe für die Sıde einzuflößen, und Alles zu vermeiden, was ihn abſchreken konnte. Sorgfaͤltig muß daher in den Unterrichts— Büchern für den Landmann Alles vermieden werden, was nicht (30*) 256 theils an hiezu geeigneten Ortslagen wohnen, die Bahn zeichneten, und mit ihren Beiſpielen voran- leuchteten. Es wuͤrden ſich vielleicht in jeder Orts— Gegend einzelne Nachahmer finden, die anfaͤng— lich zur Unterhaltung, und nachmals auch des Nu— zens wegen, dieſe unſchuldigen Geſchoͤpfe im Win- ter mit Futter verſaͤhen. Was ſollte es fuͤr Muͤhe und Auslage koſten, wenn man etliche Kuͤrbiſſe pflanzte, die Kerne an Draͤhte reihte, vors Zimmerfenſter aufſtekte, und, in einem Furtertröglein eine Handvoll Hanfkoͤrner beifuͤgte? — Wo dieſe hungrigen Thier in harter Zeit Futter und Schuz finden, da werden ſie ſich bald einfinden. Wo der Garten eine guͤnſtige Lags hat, nicht gar zu unruhig iſt, und ſolche Zurich— tungen getroffen werden, daß ſie ihre Neſter ſicher bauen, und bequem wohnen koͤnnen, da werden ſie auch im Sommer ihre Wohnſize anfſchlagen; mit Geſang, und Fleiß die ihnen erwieſene Wohl— That vergelten. „Faſeleien, Kleinlichkeiten — laͤcherliche Vor: ſchlaͤge. ib Zum Gluͤke dieſer nüzlihen Thiere iſt dieſe Geſinnung nicht allgemein, und zu meinem eige— nen Troſte laſſen ſich Stimmen vernehmen, die mei— ner Anſicht beipflichten. Und wenn auch das nicht wäre, fo hat ſich mein ſchon einmal ausgeſpro— chener Glaube im heurigen laufenden Sommer ſchon wieder beſtaͤtiget, daß nemlich meine Obſtbaͤume von Raupen nie beſchaͤdiget werden koͤnnen, da die Vogel dort vertilgen, wo mein Auge nicht hinſieht, und mein Hand nicht hinreicht. In meinem Garten, und ſogar in der ganzen Ortſchaft, beſtehend aus 8 Hausgaͤrten, iſt kaum ein Blatt beſchaͤdiget, und in der Entfernung eines Feldweges ſtehen die Obſtbaͤume kahl und blaͤt— terlos. Wenn auch dieſe volle Belaubung und ſtrozende Fruchtbarkeit, die ſich vorzüglich an Zwet⸗ ſchen und Birnen zeiget, in meinem Garten nicht einzig den Vögeln zu verdanken iſt, fo kann ich doch verſichern, daß meine Nachbarn, mit Ausnahme des Schullehrers, keine Haud anlegten, die Rau— pen zu vertilgen, und doch von dem herrſchenden Uebel befreiet ſind. Sollte hieraus nicht deutlich hervorgehen, daß die Vogel auch in der Nachbar- ſchaft abraupten? Hofinger. Digitalis purpurea ohne Samen zu ver— mehren. Gegen Ende des Auguſts, nachdem der Stok ſchon verbluͤht hat, der Hauptſtamm auch fü reifen Samen hat, welchen man einſammeln kann, zertheile man den alten Stok in fo viele Theile, als Knöpfe an der Wurzel ſind. Dieſe abgebrochenen Theile, wenn ſie auch keine Wurzeln haben, oder nur eine oder zwei, ſtuzt man ein (die Blaͤtter), und verſezt ſie au einen ſchattigen Ort, und man kann auf dieſe Art 15 — 20 Pflanzen von einem einzigen Stok erhalten, und folglich jaͤhrlich blühende Stoͤke ha— ben. — Zum Treiben iſt die Digitalis auch ſehr tauglich, und läßt gewiß ſehr gut vor dem, Fenſter. — Beim Anbauen des Samens iſt ſehr Acht zu geben, daß der Same nicht tief in die Erde zu liegen kommt. Man ſaͤe denſelben entweder auf ein Beet, das ſich ſchon geſezt hat, oder, wenn das nicht iſt, ſo ſchlage man es ein wenig gleich. Den darauf geſaͤeten Samen muß. man auch nur einſchlagen, nicht einrechen, wel— ches ſehr leicht geſchieht mit einem kleinen Brette, in deſſen Mitte ein Stiel eingemacht iſt. Das Anbauen kann im Herbſt oder zeitlich im Fruͤh—⸗ — — — —ꝓ—̃— —— — — — — ——d mn durchaus unumgaͤngich nothwendig iſt; und wenn es auch übrigens an ſich gut ware. So iſt z. B. das Be⸗ gleßen der geſezten jungen Baume eben nicht zu tadlen, wenn der Boden dann auch, fo oft er hart und feit wird, wieder aufgelofert wird; es iſt aber keinesweges durch— aus nothwendig. Der Boden in Frauendorf iſt von der Art, daß das Waſſer bei ſolchen Gewächſen, welche Feuch⸗ tigk⸗it leben, nicht geſpart werden darf, dennoch werden weder die friſch geſezten, noch altern Bäume bei und begoſſen, (außer, wenn man Maͤuſelöcher wahrulmmt, und in dieſem Fall kann es nicht genug empfohlen werden) und dennoch iſt das Wachsthum uuſerer jungen Baume fo, daß es nichts zu wünſchen übrig läßt. Es gibt Bauern genug, welche nicht einmal: eine Gleßkanne (Sprizfrug) haben; fagt man nun: ihr müßt euere jun⸗ gen, friſd gefesten: Bäume durchaus oft begießen, fo vermehrt dieſes die Schwierigkeit, und erzengt den Ausſpruch: „Der Bauer hat zu fo. etwas nicht Zeit” eie. Aus dieſem Grunde babe ich ſchon vor mehreren Jahten eine kurze Ueberſicht über die ganze Obſtdaum⸗ Zucht verfertiget, und unter dem Namen Wandtafel für Freunde der Obſtbaumzucht druken laffenı Diefe Ta: 257 Jahre geſchehen. Ich habe 2 Jahre zu wieder— holten Malen gebaut und iſt mir nie aufgegangen, weil ich den Samen eingerechet hatte. Jezt geht ſie mir immer ſehr ſchoͤn auf. Schneken aus den Gaͤrten zu vertreiben. Als gutes Mittel, die Schneken zu vertilgen, em— pfiehlt man folgendes: Man ſchneidet nemlich ſuͤße Aepfel dg Moͤhren klein gewuͤrfelt, ſtreut ſie auf eine, oder, nach Verhaͤltniß der Größe des zu reini— genden Landes, auf mehrere Stellen. Am folgenden Morgen findet man die Schneken haͤufig auf dem ausgeſtreuten Koͤder. Man lieſet die Schneken ab und toͤdtet fie. Man wiederholt dieß 2 oder 5 Tage, und das Feld oder Gartenland wird von den unwillkom— menen Gaͤſten gereinigt ſeyn. Bewaͤhrte Erfahrungen in dem Garten— Weft + I. 8 Die fogenannten Scheer- oder Maulwurfsaͤhn⸗ lichen Maͤuſe, die mir oft in meinem Garten gros ßen Schaden und Verdruß machten, und durch alle bisher gebrauchten Mittel nicht vertilgt werden konnten, fange ich nun auf folgende leichte Art: 1. Machen ſelbe ein Loch aus der Erde, ſo lege ich neben demſelben einen Theil von einem Zie— gelfteine , lehne daran eine Falle, welche von Stahldrath auf ein Brettchen gemacht iſt, und bei geringſter Beruͤhrung des Koͤders die hin— aufſteigende Maus zwiſchen zwei ſtarken Draͤh— ten einkluppt. 1 2. Epüre ich unter der Erde einen Gang, wo fie nicht ausgehen, fo nehme ich die Erde behut— —— —H—·ʒæ— — — 2 — ̃ —— fel enthält die wichtigſten Arbeiten, welche bel der Obſtbaumzucht vorkommen, nach der Orduung, wle die⸗ felben auf einander folgen, und es haben mir mehrere Kenner dleſes Faches verſichert, daß dleſe Wandtafel für den Landmann zwekmäßtger, als dle gtuͤndlich ſten Buͤcher wären. - Dieſe Wandtafeln ſind aber ganz vergriffen, ſo daß mehrere Beſtellungen, welcde darauf an den Herrn Vor— ftand unferer Gartenbau - Gefellfhaft eingegangen find, nicht befriedigt werden konnten. Ich habe daher die- ſelbe durch eine forgfältige Umarbeitung noch zwekmaͤßl— ſam weg, räume die 2 gegenuͤber ſtehenden Lö— cher vom lokeren Kothe, und lehne die obige Mausfalle ſo hinein, daß die Maus, ſie kom— me links oder rechts, im Laufe nicht gehindert iſt, und fo, wenn fie vorbei ſpazirt, von dem riechenden Koͤder angezogen, an die Falle mit den Vorderfuͤßchen hinaufſteigt, und gefangen wird. In die beiden Locher des Ganges ſtreue ich einige Hanfkoͤrner, damit ſie herangelokt wird, und kein Koth vorſchiebt. Das Köder ſelbſt iſt gebranntes Brod, mit Unſchlitt be— ſchmiert. II. Goldlak, Winterlevkojen ꝛc. habe ich ſchon öf— ters, wenn ich großen Vorrath daran und zu wenige Toͤpfe hatte, auf folgende Art gluͤklich uͤberwintert: Ich nehme ſie nemlich im Spaͤtherbſte, wenn ein regneriſcher Tag iſt (oder begieße ſie Tags vor— her ſtark) mit vielem Kothe aus der Erde, und drüfe den Ballen feſt zuſammen; laſſe ſolche dann an den Blaͤttern gut abtroknen, und ſeze ſie in einem luftigen Zimmer, wie kleine Baͤumchen, ganz nahe an einander in Sand. Der Ballen bleibt lange Zeit feucht, und ſie beduͤrfen des Winters faſt gar kein, oder ſehr maͤßiges Begießen mit Waſ— ſer. Das abgefallene Blattwerk, und der ſich al— lenfalls anſezende Schimmel muͤſſen ſorgfaͤltig ab— genommen werden. Das Behältniß darf nur ge— gen die ſtaͤrkſte Kälte geſichert ſeyn. Im Fruͤh— Jahre werden die Stoͤke gereiniget, der Sich Theile beſchnitten, und fo in die fühle Erde geſezt, wo fie freudig fortbluͤhen. III. Von dem im Fruͤhjahre 1826 an mehreren meiner Bäume angelegten pomologiſchen Zauberring, erhielt ich nachſtehenden Erfolg: ger und gemeinnuͤzlger zu machen mich bemübt, fo daß fie zur Belehrung und Ermunterung der Obſibaumzucht jeder Sachverſtaͤndige ſehr geeignet finden wird. Es handelt ſich nun vorzüglich darum, fie recht zablreich un: ter den gemeinen Mann zu verbreiten: dfefer Verbrel⸗ tung fteht aber ein großes Hindernif im Wege, nem⸗ lich die Wohlfellbeit. 6 kr. fit eine zu unbedeutende Summe, als daß die Buch handlungen ſich die Ver— breitung derſelben follten vorzüglich angelegen ſeyn laf— fen. Wenn auch Herr Puſtet dleſes zu thun die Gute haben wollte, fo. ſteht es nicht in ſelner Macht, den 258 a) Mehrere Aeſte, die ich aus Unverftand zu breit ringelte, gingen 1827 aus. b) Andere, wo ich den Ring ohngefaͤhr Meſſerruͤken breit anlegte, bluͤhten im Fruͤhjahre 1827 freu— dig; ließen aber, vielleicht durch Entkraͤftung des kalten Winters oder zu heißen Sommers, die Bluͤten fallen. Doch ſtanden bei allen gerin— gelten Baͤumen auch nur die geringelten Aeſte in der Bluͤte. e) Von 2 Baͤumen bekam ich einige Frucht. Sie war regelmäßig gewachſen, aber wahrſcheinlich, wegen ſchlechter Beſchaffenheit der Obſtart, von herbem, ſehr ſchlechtem Geſchmak. Da dieſe verwilderte, unregelmaͤßige Zwergbaͤume waren, auch ganz am ungeeigneten Plaze ſtanden, ließ ich ſie aushaken. d) Zwei Aeſte von zwei geringelten Bäumen, die ſich erhalten haben, ſtehen nun heuer wieder ganz allein, an den nemlichen Baͤumen mit vie— len Aeſten, gehaͤuft voll Bluͤtenknospen. Vonrath. Anerbieten vorzuͤglichen Levkojenſamens. (An theure Schweſtern nah und fern.) Die muͤhſame Stille, friedliche Pflege der Blu— men, Floras ſchmukreicher ſanfter Kinder, die eine lich-muͤtterliche Sorge erheiſchen, iſt unſtrei— ſerer weiblichen Natur und Beſtimmung an— gemeſſener, als die nuzreichere, kraͤftigere, große artigere Beſchaͤftigung mit Bäumen und den üb- rigen Weſen der zahlloſen Pflanzenwelt. Darum waͤhlt ſich gern jede Frau die Pflege dieſer oder jener Lieblingsblume. Auch ich habe von Jugend an, und noch mehr als Gattin eines Kunſtgaͤrt⸗ nemlichen guten Willen feinen Geſchaͤftsfreunden ein⸗ zufloͤßen. Ich wende mich deßwegen unmittelbar an dle Freun⸗ de der edlen Obſtbaumzucht, mit der Bitte, nach Kraͤf⸗ ten zur Verbreitung meiner neuen Auflage belzutra⸗ gen. Ich wuünſchte recht ſehr, daß die Beſtellungen vor dem Druf der neuen Auflage gemacht würden, damit ich die Große derſelben beſtimmen koͤnnte. Freunde der edlen Sbſtbaumzucht, welche ſich gefaͤl— ligſt mit der Verbreitung der Wandtafeln befaſſen ners und Samenhaͤndlers, deſſen durch den größe ten Theil Deutſchlands ansgebreitetes Geſchaͤft die Erzeugung großer Maſſen des edelſten Samens er— fordert, mich mit Liebe der Zucht der Blumen ge— widmet, und insbeſondere die Levkoje, die durch den ſchoͤnen Bau, das mannigfaltige Farben— Spiel, und den ſuͤßeſten Wohlgeruch vor andern Blumen ſich auszeichnet, mir als Lieblingsblume auserkoren; auch iſt es mir gelungen, ohne daß ich ein beſonderes Geheimniß darin finden koͤnnte, jeder Zeit Samen zu gewinnen, welcher viele und haͤufig gefuͤllte Blumen bringt. * Da ich nun geſehen, daß mein Mann, troz der große Menge des von ihm muͤhvoll erzeugten Samens, nicht im Stande war, die Wuͤnſche ſei⸗ ner vielen auswaͤrtigen Freunde und Abnehmer hin— reichend zu befriedigen, jo gerieth ich auf den Ges danken, nicht nur meine Levkojenzucht zu vermeh— ren, ſondern auch, mit meines Mannes Bewilligung, einen kleinen Handel mit Samen dieſer edlen Blu— menart zu eröffnen. Doch geht meine Abſicht nicht darauf hin, den Peofojenhandel der Männer mit meinem Manne, oder dem Herrn Haage jun. „oder der Frau Wittwe Dreißig dadurch zu ſtdren, ſondern mein Auerbieten iſt lediglich an die Frauen, an alle Schweſtern nah und fern, gerichtet, welche an der vielſeitigen Schönheit der Levkoje in ihrem vollkommenſten Zuſtande ein inniges Wohlgefallen empfinden. Dieſen uͤbergebe ich daher das Num— mer — und Farbenverzeichniß aller der Sorten, die gegenwärtig bei mir in mehreren tauſend Toͤp— fen in der ſchoͤnſten Bluͤte ſtehen, und, wie gewoͤhn— lich, eine gute Ernte mich hoffen laſſen. Da die Gartenzeitung, durch Buchhandlungen bezogen, oft erſt im ꝛten oder sten Monate nach ihrer Ausgabe, wenigſtens bei mir eingeht, und wollen, und ſich vor dem Druke dieſer neuen Auflage melden, bekommen: 110 Stüf für - N 1 2 52 Stuͤk fuuͤr 5 fl. Dle Beſtellungen werden frau ko und unter Bel⸗ legung des baaren Betrages erbeten. Dlecker. * Nachſchrift der Redaktion. Wir haben uns über den empfäuglichen Sinn ber 259 dieß bei den Leſern an andern entfernten Orten wahr— ſcheinlich derſelbe Fall iſt, ſo mache ich meine Ver— kaufsanzeige ſchon ſo fruͤh, damit auch die ent— fernteſten Blumenfreundinnen noch Zeit zum Ver— ſchreiben haben. Zur Erleichterung ruͤkſichtlich des Btiefportos bemerke ich, daß dazu, bei fruher Bes ſtellung, Buchhaͤndlergelegenheiten benuzt werden konnen, da die meiſten ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands Beſtellungen an meinen Mann ge⸗ faͤlligſt uͤbernehmen. Indeſſen bitte ich um freie Zuſendung aller Briefe und Gelder; auch nehme ich ſtatt klingender Münze öfterreichifche Bankozettel und preußiſche Kaſſenanweiſungen, ferner Wechſel auf ſolide Haͤuſer an. Briefe aus Oeſterreich und Ungarn koͤnnen nur bis zur Grenze frankirt abge— geben werden, ſo wie auch ich den Samen dahin bis zur Grenze franko beſorge. Erfurt, im Junius 1828. Amalia Joſephine Platz. Sommer-Levkojen. Engl. Sorten: 1) Blaßlilla, 2) Hellmordore, 3) Kupferfaͤrbige, 4) Blaßroth, 5) Mezgerbraun, 6) Dunkelaſchgrau, 7) Ziegelroth, ganz blaß, 8) Roſenfaͤrbig, 9) Ziegelroth, 10) Dunkel: mordore, 11) Blaßblau, 12) Dunkelkarmin, Schwarzbraun, 11) Fleiſchfaͤrbig, 18) Ader u, 16) Hellaſchgrau, 17) Violett, 18) Weiß, 19) Kupferfaͤrbig, 20) Karmoiſin, 21) Karminroth, 22) Hellviolett, 23) Blaß⸗ Braun — 100 Körner 1 gr. 5 pf. Halbengl. Sorten: 24) Weiß, 25) Fleiſchfaͤrbig, 26) Dunkelaſchgrau, 22) Blaßblau, 28) Karminroth, 29) Pfirſchbluͤte, 30) Blaß— Ziegelroth, 54) Blaßbraun, 32) Zimmtbraun, 35) Hellaſchgrau, 54) Kupferroth, 35) Blaß⸗ verehrten Gartenfreunde noch nie getäufcht, wenn es gemelnnuͤzliche Zweke betraf; wir hoffen daher auch, daß auf dieſe zweite und verbeſſerte Auflage eines ganz elgenthuͤmlichen Unterrichts in der Obſbaumzucht, mittels elner tabellariſchen Wandtafel, zahlreiche Ve— ſtellungen der Muͤhe, der Auflage und dem Fleiße des Verfaſſers entſprechen werden; und well dle Verſen— dung einzelner Stuͤke den Transport in weite Entfer- nungen zu ſehr erhohen wurde, wuͤnſchen wir von Dis ſtritts⸗ und Gemeinde ⸗ Vorſtänden die Abnahme in großeren Partien! — Roth, 36) Dunkelſchwarzbraun, 37) Dun— kelmordore, 55) Apfelbluͤte — 100 Körner 1 gr. 5 pf. Engl. mit dem Lakblatt: 59) Karminroth, 40) Weiß, 41) Zimmtbraun, 42) Schwarzbraun — 100 Körner 1 gr. 5 pf. Herbſt⸗ oder Baftard =: Levfojen x Halbengl., 44) Karminroth, Engl., 45) Violett, Engl., 46) Violett, Halbengl. Lak: Blaͤttr., 47) Weiß, Engl., 48) Kaſtanien— Braun, Halbengl. — 100 Körner 1 gr. 8 pf. Davon erlaſſe ich auch ein Sortiment von 45) Karmoiſin, 12 Sorten, jede 100 Koͤrner, zu 15 gr. 16 Sorten = = - : 20 = 24 Sorten = = „ „ ih, 0 56 Sorten = = „ 1 — 2 Das ganze Sortiment in as Sorten 2 — 12 Viele Sorten durch einander, 100 K. 4 6 Sorten ſtark ins gefüllte fallende Winter-Levkojen, jede Sorte beſonders, 100 Körner gr. 8 pf. Alle 6 Sorten zuſammen, von jedem 100 K. 6 = 7 Sorten gefuͤllte Balſaminen, jede Sorte beſonders, 100 Körner 3 gra, alle Sorten durch einander 100 Körner 2 gr., extra gefüllte Feder- oder Roͤhr-Aſtern, in 10 verſchiedenen Sorten, jede Sorte beſonders, 100 Körner 1 gr. 3 pf., das ganze Sortiment von jedem 100 Körner 10 gr. Die Bezahlung iſt nach Saͤchſiſchem Cours, den Rthlr. zu 1 fl. 463 kr., den gr. zu 44 kr. im 24 fl. Fuß, den zoger zu 24 kr. gerechnet. Daß der von Am e la abe ne Plaß er baute Levkojen-Same, nach r von mir geſehenen Flor, ſeiner Anempfehlung 127 umt, 2 ich hle mit: Flſſcher, Großherſ e Hofgaͤrtner zu Weimar. Nachricht wegen Preis ⸗ Minderung für die vier erſten Jahr gange der Gartenzektung. Um die Nachſchaffang der erſten vier Jahrgänge dle— fer allgemeinen deutſchen Gattenzeitung für neu eintre— tende Leſer zu erleichtern, haben wir bekanptlich den Preis für dleſelben um die Hälfte vermindert. Auf viele Anfragen erwkdern wir, daß dleſe Minde⸗ rung zwar noch gelte, aber ſich auf die ſpaͤteren Jahrgänge keineswegs erſtreke, welche nur um den vollen Preis laſſen werden, wobei wir für die Erleichterung der. nad: ſchaffung ein gewiß bllliges Verhaͤltulß hergeſtellt zu da⸗ ben. vermeinen. such. 340 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. preis ⸗ Aufgaben des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues In den fönigl. preußtſchen Staaten. Für das Jahr 1828 ff., & publicirt am Jahresfeſte den 22ten Junk. A. Frühere und noch laufende Prels⸗ Aufgaben. Ik „Laſſen ſich Abanderungen in der Farbe der Blumen dadurch hervorbringen, daß der Blütenftaub auf die Narben anders gefaͤrbter Blumen, jedoch derſelben Art, aufgetragen werd?“ Die Frlſt zur Elnfendung der Abhandlungen geht big zum aten Marz 1829, der Preis it die Summe von 150 Nthlr. Den zur Preisbewerbung beſtimmten Abhandlungen muͤſſen aber getrofaete Exemplare wenizſtens einiger Pflanzen, woran Verſuche angeſtellt worden, und wenn vie Farbe vergangen ſeyn fellte, gemalte Abblldunge einiger ſolcher Blüten beigefüzt werden. 3 I, „Welchen Einfluß äußern die Erd- und Düngerarten und deren Miſchungen auf die Fruͤchte der Obſt⸗ Baͤume?“ Die gefundenen Reſultate muͤſſen durch beſtimmte, in ihrem ganzen Umfange genau aus einander geſezte Berfube dargethan werden. Die Abhandlungen find bie zum aten Mal des Jahres 131 einzulle fern. Der Preis iſt die Summe von 60 Stüf Fried: richs d'or. III. Der Preis von 20 Stuͤk Friedrichs d'or wird demjenigen Gärtner in Berlin und deſſen Umgegend (in einem Umkreiſe von 4 Meilen) bewilligt werden, wel— cher im Sommer des Jahres 1862s gleichzeitig folgende bier noch wenig gangbare Gemuͤſearten, als: Broccoli (Brassica italica tuberosa), 2. Tetragonia expansa, 3. Artlſchoken (Cynara Seolymus L.); 4. Seekohl (Crambe maritima L.), 5 6 — Cardonen (Cynara Cardunculus L.), . Rheum- Arten, iu der größten Quantität, und zwar von jeder Art min- De eine Fläche von + TI R., wohl gediehen bauen wird, Proben diefer Erzeugniſſe müſſen zur Zeit ihrer größten Vollkommenhelt in der naͤchſtfolgenden Verſamm— lung des Vereins ausgeſtellt, und die Zeugniſſe von der damit bebaueten Fläche von zwei Mitgliedern des Vereins, und zwar von anweſenden Mitgliedern vor den Vorſtande des Vereins, von auswärtigen Mitglied aber gerichtlich oder vor einem Notarkus abgegeben, und die Documente darüber bis zum aſten Januar 1829 an den Direktor oder General-Sekretalt elngeſandt werden. —ͤ—ũ—̊— ͥꝝ —— — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen B. Neue Preis⸗ Aufgaben. IV. 4 Vier Prelſe für die beſten Abhandlungen aus der Pflanzen-Phyſtologle in der aue auf den Gar: tenbau. Die Auswahl der Gegenſtaͤude bleibt den a: kurrenten uͤberlaſſen; die Bearbeitung derſelben muß aber, neben gruͤndlicher Eutwtkelung der vorgetragenen Grund— fäze, Mein und Anſichten, beachtenswerthes Neues darbfeten, ſey es zur Aufklärung des wiſſenſchaftlichen. Tboells, oder in der hievon zu machenden praktiſchen Anwendung. 0 . Die beiden erſten Prelſe werden jeder auf Elnhundert Thaler, die beiden folgenden jeder auf Fuͤnfzig Thaler beftimmt. Die Frlſt zur Elnreihung läuft bis zum aten März 1329, Die Abhandlungen von den Preid - Aufgabe 25 I. II. IV., ingleichen die Aufſäze und Nachwelfun en uͤber die Aufgabe Nro. III. werden an den Direktor oder an den General-Sekretair des Vereins eingeſendet. Auf den Titel derſelben wird ein Motto geſezt, und ein verfiegelter Zettel beigelegt, welcher äußerlich diefes Motto, und im Junern den Namen, Stand und Wohnort des Verfaſſers enthält. Abhandlungen, die nach den beſtimmten Terminen eingehen, oder deren Verfaſſer ſich auf irgend eine Weiſe genanut haben, werden nicht zur Konkurrenz gelaſſen. Eine Ausnahme, rükſichtlich der in der Regel unftatt= haften Nennung der Namen der Konkurrenten, findet hinſticptlich Derjenigen ftatt, welche die Ausſagen in Be⸗ treff der Aufgabe Nro. III. vor dem Vorſtande verifick⸗ ren laſſen müffen. 1 Wenn den eingehenden Abhandlungen der Prels auch nicht zuerkannt werden ſollte, wird doch angenommen, daß die Herren Verfaſſer nichts deſto weniger deren Be⸗ nuzung fur die Drukſchriften des Vereins bewllligen. Moͤchten die Herrn Verfaſſer dieß nicht zugeſtehen wollen, fo werden fie dieß bei Elarelchung Ihrer Abs handlungen gefälligft zu erkennen geben. Ankündigung.) Ich habe ſeit Jahren meine Erfah- rungen von der kuͤnſtlichen Befruchtung der Nelken gefam= melt, und bin entſchloſſen, fie im Druf mitzurhellen. Das Werkchen konnte rs bis 9 Bogen ſtark werden. — Da ich dle Verſuche mit Nachdenken gemacht habe, fo glaube ich uicht nur manchen Irrthum zu berichtigen, ſondern auch manche ganz neue Erfchelnung bekannt zu machen. — Sollte ich nun auf elne Anzahl Abnehmer des Buches rechnen koͤnnen, was leicht zu ermitteln ſeyn wurde, wenn die mit dem Vor⸗ ftande zu Frauendorf correfpondirenden Mitglieder des Vereins Subffribenten ſammelten, fo ſollte in Jahresfelſt dieſes Werchen zum Druk befördert werden. Die genaue Kenntulß dieſer Einen Blume wird auch zur Kenntnlß andrer Lleblingsblumen führen. M. Wenzel, Calau, im Marz 4928. Dlaconus au der Hauptkirche. ale Buchhandlungen und poſtämter an. . . — — Der ganziährliche Preis It in ganz Deutschland 2 fl. 24 kr. obne, und 2 fl. 4 kt. R. W. mit Convert — vortofrel. Allgemeine deutſche Garten ei ne Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. —— VI. Jahrgang. Ne. 31. 30. Juli 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber das in Wien erſchelnende Werk: „die Pelargonien deut- ſchen Urſprungs.“ — Yucca gloriosa. — Der merfwürdigfte Kaſtanlenbaum. — Sicherung der Nelken vor den Mäufen. — Wie ich blaue Hortenfien ziehe. — Modelle zu Gartenhaufern, Sizen und Blumen⸗Stellagen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwuͤrden, Herr Mathias Woſchahlik, Kaps lan an der Decanal-Klrche zu Moldauthein in Boͤhmen. Seine Wohlgeborn, Herr Med. Dr. Lechler, Ober⸗ Amts = Arzt, Gerichts- Arzt, Oberamts-Gerichts— Aſſeſſor, und Mitglled der Oberamtsleltung des Wohlthaͤtigkeits-Vereins des Oberamtes Leon— berg, zu Leonberg in Württemberg. — Joſeph Streftel, koͤnigl. bayer. Poſtamts-Vor⸗ ſtand zu Bayreuth. — Joſeph Gindl, Landes- und Gerichts- Advokat zu Peſth in Ungarn. — Ferdinand Pokorny, appellatorkſch gepruͤfter Ge— richts⸗ Aktuar zu Roſenberg im Budweifer Kreiſe Voͤhmens. — Joſeph Fiſchler, Sekretaͤr bei Sr. Exzellenz, Herrn Feldmarſchall-Lieutenant Grafen von Noftiz, zu Prag in Böhmen. Ueber das in Wien erſcheinende Werk: * »die Pelargonien deutſchen Urſprungs.“ Die Herausgeber der Pelargonien deutſchen Urſprunges haben, laut Intelligenz-Blatt der Wie- ner-Zeitung Nro. 94 d. J., beſchloſſen, die Forte ſezung dieſes Werkes in einer andern Form erfchelz nen zu laſſen. Als ein eifriger Verehrer der Pe— largonien, deren Kultur auch meine Stunden der Muße wuͤrzet, glaube ich nicht ganz unberufen zu ſeyn, mich uͤber dieſe Veraͤnderungen ausſpre— chen zu duͤrfen, um ſo mehr, da ich beinahe Alles beſize, was von der Familie der Geraniaceen Bild- liches und Literariſches bereits ans Tagslicht ge— foͤrdert worden iſt, mithin auch das obgenannte Werk von den deutſchen Pelargonien. In arti⸗ ſtiſcher Hinſicht hat die Ausgabe dieſer Unterneh⸗ mung vom aten bis zum Sꝛten Hefte eine fort— waͤhrende merkliche Verbeſſerung erhalten; was denn freilich beweiſet, daß die Erſtlinge einer Verbeſſe— rung faͤhig, oder beduͤrftig waren. Doch eine ſolche Faͤhigkeit zeigt ſich, meines Erachtens, auch faſt bei allen andern Unternehmungen, die lange fortgeſezt werden; nur jene ausgenommen, die aus unredlichen Abſichten verſucht, und durch ͤ ⁵³Üj ñ ß T ß ]⁰ 'm T ̃ꝶ . ̃] ⁵ +˙—ůmůed6 d ! ⁶ ⁰́ um ² l.. CREIETETEE Nachrichten aus Frauendorf. Ueber eine neue Garten ⸗ Aulage in Elſenſtadt. Es erfreut und lohnt uns ſehr, aus taͤglichen Zu— ſchriften wahrzunehmen, daß unfer redifhes Bemühen fir die Fortbildung der Gartenkunde ſtets mehrere Un⸗ terſtüzung gewinnt. Vorzüglich erfreulich fft die Ueberzeugung, daß ſich eine verherrſchende Nelgung zum Gartenweſen immer regſamer auch auf das Land — unter das gemeine Volk — verbreitet, wo fie dann nicht blos den unbes ſchraͤnkteſten Spielraum hat, ſondern auch wirklich den größten Nuzen ſtiftet. Denn in der Hand des gemei⸗ nen Mannes liegt der groͤßere Theil des Grund und Bodens: erwacht im Volke einmal der Sinn für die höhere Gartenkunſt, (und dleſe Zeit fit nahe) dann wird die Erde ſchnell zum Paradiſe. Die hoͤhere Gartenkunſt im volkthuümlichen (51) 242 Betrug oder Gewinnſucht in der Folge vernachläffiget werden. Ueber die anerkannten Vorzuͤge der Be— ſchreibungen der phyſiologiſchen und hortulaniſti— ſchen Bermerkungen habe ich nichts beizufuͤgen. Rob. Sweet's Geraniaceen- Werk hat durch dieſes vaterlaͤndiſche einen ehrenwerthen Anhang erhalten, denn in der That, es darf ſich ohne Scheu an der Seite des engliſchen zeigen, man mag nun den Text, oder die Bilder von beiden miteinander vergleichen. Es iſt auch gar nicht zu bezweifeln, daß eine ſo loͤbliche Unternehmung, geziert mit den artigſten und getreueſten Bildniſſen der aͤſthe— tiſchen Lieblinge unſerer Tage, ſich der erwuͤnſch— lichſten Antheilnehmung zu erfreuen haben werde. Warum lenken alſo die Herren Herausgeber ab von einer Bahn, die ſie bereits lange verfolgt, und mit ſo vielem Ruhme betreten haben? Vielleicht konnte folgende Combination uns einigen Aufſchluß verſchaffen. Es iſt gewiß, daß die Redaktion von Bilders Werken zu den muͤhvollſten und widrigſten gehoͤrt; es iſt eben ſo gewiß, daß die Auslagen fuͤr die Herſtellung ſehr bedeutend find} und daß jede ſtd⸗ rende Einwirkung den Eifer laͤhmt, mit dem man ſich fo läftigen und abſpannenden Geſchaͤften uns terzogen hat. Ich begreife indeſſen nicht, wie eine ftörende Einwirkung auf dieſe patriotiſche Unters nehmung Statt finden konne? Sollte ich etwa gar glauben, daß die anderwaͤrts angekuͤndigte Aus— gabe von Pelargonien, die freilich wohlfeiler dar— geboten wird, von deren Werth man aber auch verhaͤltnißmaͤſſig noch weit niedrigere Begriffe ers- haͤlt, wenn man ihre Vorlaͤufer in den fruͤheren Lieferungen des nemlichen Herausgebers betrachtet, oder daß die mit eben dieſer Ausgabe verheißene Ablieferung von 12 Pelargonien nach 2 Jahren, um — —— — — Wirken, und fo in ihrer großartigſten Werkrhätigkeit, iſt es ganz eigentlich, worin in faſt allen Laͤudern bis. jezt zu wenig geſchah. Aber eben jle {ft es auch, wo⸗ durch das alternde Europa den zuzehmend übermächtigen und oft übermütbigen Einfluß der jugendlich kräftigen neuern Welt mit Nachdruk aufwägen, und ihn bis weis ter unſchädllich nıawen kann. Die achte Gartenkunſt ff die hoͤchſte lüte der Agri⸗ kultur; — als hohere Funktion der leztern betrachtet, iſt fie gleichſam für diefelbe eine hobe Schule, fo. wie. die intenſive Kraft des Bodens der elgentliche Nervus einen zwar geringen Lohn, allein auch erſt dann, wenn man ſolche auf jedem Gemuͤſe-Markte por tofrei, und ohne Riſiko erhalten kann; daß, fage: ich, eine ſolche Promulgation auf die Herausgeber der ſo ſehr beachteten, und ſo beachtungswuͤrdigen deutſchen Pelargonien ftdrend und beeintraͤchti— gend einwirken koͤnne! — Ich ſage entgegen, weil ich ſo denke: Wenn man Pelargonien neuen Urſprunges will, ſo will man ſelbe je fruͤher je lieber; und wenn man Ab— bildungen will, ſo muͤſſen ſolche getreu und ordent— lich gefertiget ſeyn, ſonſt nimmt man dieſe gar nicht; denn ein ſchlecht' getroffenes Portrait iſt ſo viel als gar keines, oder ſo viel als eine Luͤge. Ich zweifle alſo doch daran, daß dieſe erſchei— nen ſollenden Pelargonien- Bilder die einzige Urſache ſind, daß die Wiener-Herausgeber aus Furcht der Concurrenz ihren Plan abzuaͤndern für nöthig: befunden haben. Wenn es indeſſen doch fo waͤre, fo möchte ich vermuthen, daß die Herausgeber das durch die verſchaͤndelte Nachbildung zu beſchraͤnken, Willens ſind, die, wie eine ſchlechte Ueberſezung, das gefeierte Original entehret, denn wenn nun von fo vielen Pelargonien nur einzelne Blüten erfcheinen, fo hat es mit dem Nachdruken und Co- piren gewiß ein Ende. Eben fo wenig kann daher auch dieſen Herausgebern der Vorzug der Neuheit geraubt werden, weil doch nur bei ihnen ſelbſt die erſten lebenden Exemplare zu haben ſeyn koͤnnen. Wer auch nur die mindeſte Kenntniß von der Kultur der Pelargonien erlangt hat, der muß ſagen, daß eine ſolche Vermehrung zu 600 Ex— emplaren von allen den 7 bis 800 Arten und Spiels Arten derſelben eine Chimaͤre, fo gut wie die An— kuͤndigung einer Reiſe nach dem Monde, ſey. Ich kann alſo die verkuͤndete Abaͤnderung in der — cn nme ́d—ͤ— — EEE mu Bi m Sn rerum gerendarum, und der Angelpunkt, um welchen ſich jede wichtige Natlonal⸗Oekouomle bewegt. Es wird eine Zelt kommen, wo man dle Ufer der Fluͤße in engere Grenzen eindaͤmmt; wo man das wilde Gewäſſer in geregeltere Bahn legt, und daraus neues Land für Agrikultur und Gartenbau gewinnt. — Zu ſol⸗ wet Wehre gegen die Gewäſſer dienen die Maſſen von Steinen des unfruchtbaren Lendes, und fo verſchwlnden zu gleicher Zelt aus der Oberfläche unſerer Erde die nakten Felſen, und an ihrer Stätte entftehen dur der Men ſchen⸗Fleiß tragbare Laͤnderelen und paradlſiſche Garten! 245 Herausgabe der deutſchen Pelargonien nicht bil- ligen, mag nun ſchon unzeitige Furcht vor Rivali⸗ taͤt, oder was immer die Veranlaſſung ſeyn! Ich an Ihrer Stelle wuͤrde entweder gar keine Abaͤnderung treffen; oder, wenn ich ja eine beſchließen ſollte, ſo wuͤrde ſie blos darin beſtehen, daß ich auf meine Tafeln die Namen ſtechen ließe, und ſie dann auch einzeln, nach freier Auswahl, um die moͤglichſt billigſten Preiſe verkaufte: denn dann wuͤrde doch gewiß kein Menſch mit ihnen concurriren konnen. Ich hoffe, dieſe Herren werden meinen wohlge— meinten Rath nicht verkennen, und wohl auch je— der Andere wird es mir, als ihrem Landsmanne, zu Guten halten, wenn ich mich eifrig fuͤr die Auf— rechthaltung eines ſo ſchoͤnen und ehrenvollen Un— ternehmens interreſſire. — Herrſchafts-Beſizer. Lucca glorios a. Die ſtolz e (Aus dem illyriſchen Blatte zum Nuzen und Vergnügen.) Yucca. In dem Zachiſchen Garten in der Kapuziner— Vorſtadt, Haus-Nro. 301, ſieht man ſeit 5 Wo— chen — die fuͤr Laibach gewiß große Seltenheit — eine Yucca gloriosa in der ſchoͤnſten Blüte. Dieſe auslaͤndiſche Pflanze iſt nach der glaub— wuͤrdigen Ausſage der Frau Eigenthuͤmerin gewiß 28 Jahre alt, und waͤchſt in einem 1°, 5“ langen, 1‘ breiten, 10“ hohen, mit fetter, ſchwarzer Pflau— zen⸗Erde gefüllten, hölzernen Truͤgelchen. Vom Fuße bis zum Gipfel der Krone iſt das Gewaͤchs 87, 2“ hoch. Der mit ſchuppenartiger Rinde gedekte Strunk⸗Stamm mißt an der zaſrigen Wurzel im Umfange 3“, nahe an den ſtengelloſen Blättern Und dieſe Zelt — und dleſe Verwandlungen — liegen nicht in dem entfernten Reiche der Traͤume, da ſie zum Theil ſchon begonnen, wie wir davon ein Bei⸗ ſpiel im III. Jahrgang diefer Blätter S. 488 fiuden, welches Herr Pfarrer Hofinger zum Beweiſe auf: ſtellt, daß die Anlage eines Baumgartens auf einem duͤrren und unfruchtbaren Steinhuͤgel ſchon zu unſerer Zeit mit Nuzen lohne. . Seltdem wurden wir mit mehr aͤhylichen Belſpie⸗ len bekannt gemacht, davon wir nur Elnes aus Gl: fenftadt in Ungarn anführen wollen, welches uns wört- 9% 5 die Höhe des nakten Stammes beträgt 37, des beblätterten Theiles 2°, 8“, die Wurzelhoͤhe hoͤchſtens 17; woraus ſich die Höhe des Bluͤten— Buͤſchels von 17, 11“ ergibt. Die Wurzel der Yucca ſcheint aͤſtig, zaſrig, treibt einen jungen Sproͤßling an der Seite, oder in der Naͤhe des Stumpfes eines vor einigen Jah— ren abgenommenen Zwillinges, welcher in einem eigenen Behaͤltniſſe waͤchſt. Auf dem runden, ges fliederten, mit einer ſchuppigen Rinde bedekten Stamme kleben lanzetfoͤrmige, an den Raͤndern rauhſchneidend anzufuͤhlende, nach oben hohle, und nach unten convexe glatte, in ſcharfe Spizen zulau— fende, aufrechte, baͤnderartig befeftigte Stamm— Blaͤtter, deren Laͤnge von unten nach oben ab— nimmt; man fand die unterſten 12“, die mittle— ren 16“, und die oberſten 14“ lang. In der geſtengelten Buͤſchelblume, die als Fort— ſezung des Stammes erſcheint, zaͤhlt man beilaͤu— fig 90 kelchloſe, ſechsblaͤtterige, gleich glofenfor: migen Kronen geſtaltete Bluͤten; die zungenfoͤrmigen Kronenblaͤtter erreichen eine Länge von A’, fie ſchließen ſechs Staubfaͤden mit einem am Boden der Krone ſizenden Staubwege ein. Die Kronenblaͤt— ter ſind an der Spize gelblich weiß, an der Baſis und am Rande violett. Nach Ritter von Linus heißt es uͤber dieſe Pflanze: Yucca gloriosa, corolla campanulata. Stylus nullus. Capsula trilocularis, foliis inte- gerrimmis. In Carl Dietrichs Pflanzenreich I. Theile, Seite 590 lieſet man: Yucca. Die glokenfoͤrmige Krone ſteht ab; der Griffel fehlet; die Kapſel hat s Fächer. Die ſtolze Yucea (gloriosa Yucca) mit Blät: tern, welche einen glatten Rand haben. Canada und Peru find ihre Heimat. — — f. — —— lich alſo gemeldet ward: „Ich traf bei Anlegung mei⸗ nee Sarteng den nemlichen Grund und Boden an, den Herr Hofinger beſchrelbt; und mehrere Gartenfreunde, die hier den Aufſaz geleſen haben, find zu mir gekom⸗ men und haben mir geſagt: „Freund! deine Garten⸗ Anlage iſt von Buchſtab zu Buchſtab In der Garten⸗ Zeltung beſchrleben.“ Ich las die Gartenzeltung, und fand wirklich eine genaue Aehulichkelt; — ſogar die Fragen und Antworten der Sachverſtaͤndigen waren ſich gleſch. — Denn auch Ib hatte vor dem Beginnen die Meinungen Anderer zu Rathe gezogen. Haupt ſaͤchllch (51*) 244 In Huͤbners Natur- Lexicon: Jucca gloriosa, Lucca foliis aloifolia; ein anſehnliches Gewaͤchs, wird durch feine Nebenbrut vermehrt, liebt gute, lokere, ſandige Erde, einen warmen fonnigen Ort, will bei trokenem Sommer fleißig begoßen, den Winter uͤber aber weniger Feuchtigkeit haben. Die Blumen folgen erſt, wenn die Pflanze ziemlich er— wachſen, und zwar um das andere oder dritte Jahr; die Pflanze pflegt nicht uͤber 5 Jahre zu bluͤhen; beſtimmtere naͤhere Beſchreibungen wären ſehr erz wuͤnſcht. — Die vorerwaͤhnte Yucca ſezt wirklich nach der Bildung des Blumenſtandes einen neuen Sproͤß— ling nahe der Wurzel, wie ſchon oben bemerkt wur⸗ de, an. Hat die hier beſprochene Yucca vielleicht erſt ihr zur Blüte taugliches Alter erreicht, oder hätte fie ſchon früher gebluͤhet, wenn fie allein geftan- den, und beſſer gepfleget worden waͤre? Wird ſie über 2 oder 5, Jahre bei ſorgfaͤltiger Wartung wies der bluͤhen, und wird ſie nach dreimaligem Bluͤhen gaͤnzlich verbluͤhen, oder gar abſterben? Warum endlich will die Stolze ihre Pracht im Fruͤhlinge, der eigentlichen Bluͤtezeit, wie die meiſten baum- und ſtrauchartigen Gewaͤchſe, durch ihre herrliche Bluͤte nicht entfalten? — Wird die Yucca gloriosa Samen bringen, und welchen Nuzen gewährer dieſe Pflanze in ihrer Heiz mat? — Bemerkungen: Die prächtige Yufe (Yucca gloriosa) gehört nach Linnse's Syſtem in die VI. Klaſſe, I. Ord⸗ nung, und im natuͤrlichen Syſtem zur Familie der Liliaccen oder lilienartigen Gewaͤchſe. Sie iſt ſowohl im noͤrdlichen als im. füblichen: wendete ich mich an unſern damaligen Herrn Hofgärt⸗ ner und feinen Adjunkten, ſo wie an noch zwel andere Gärtner. Jeder von den vier Herren widerrieth mir, hier auf dſeſem Plaze einen Garten anzulegen. Allein den Grund hatte ich ſchon angekauft; die Neigung und Paſſion zur Gärtnerei war bis zum hoͤchſten Grad ge⸗ ſtiegen; und in meiner Seele ſtand der Entſchluß: „Auf dieſem Plaz muß eln Garten werden, und wenn noch 4 Hofgärtner und + Garten -Adjunkten mir die Unmöglichkeit vorſtellten.“ — So — lieh ich mir einen jungen Gaͤrtner⸗Gehilfen Amerika zu Haufe, Ihre aus vielen laͤnglichen Knollen beſtehende Wurzel dauert viele Jahre, und treibt in der Jugend blos Blaͤtter. Rach und nach ſterben dieſe von unten ab, und es entſteht ein bei 2 Fuß hoher und armdiker Stamm, der an der Spize die Blaͤtterkrone trägt, und wegen den Spu⸗ ren der abgefallenen Dlätter einer Palme aͤhnekt. Die Blätter find ſteif, degenformig, und am Ran⸗ de ganz und glatt, an der Spize aber mit einem dunkelgefaͤrbten Stachel verſehen. Aus der Blaͤt— terkrone treibt ein ſteifer, 1 bis 2 Fuß langer, aufrechtſtehender Bluͤtenſtengel, weicher ſich nach oben Pyramidenfoͤrmig verzweigt, ſchuppig iſt, und mit einer Menge ſchoͤner, herabhaͤngender, tulpen— aͤhnlicher, weißer, mit einem purpurnen Streifen gezeichneter Blumen prangt. Dieſe Yucca iſt in dem deutſchen Gärten gez mein, und ſcheint auch fuͤr Laibach nicht eine große Seltenheit zu ſeyn, wie es im hieſigen, illyriſchen Blatte Nro. 44 hieß. Vor drei Jahren bluͤhte eine im Garten von Leopoldsruhe, heuer bluͤhten drei Exemplare im, Juni und Juli im Garten von Luſtthal, und wie bekannt iſt nicht jedem Blumenfreunde dieſer inte⸗ reſſante Garten? Uebrigens befindet ſich diefe Pflanze in allen bedeutendern hiefigen Gaͤrten, und man ſieht ihrer Blüte jahrlich entgegen. Sie iſt ſehr dauerhaft, und nicht zaͤrtlich. Im Sommer bleibt ſie im Garten in Kuͤbeln, im Winter iſt ihr die Glashaus waͤrme hinreichend. In England haͤlt die Pflanze auf trokenem Boden im Freien aus. — Wahrſcheinlich wuͤrde ſie bei uns auch im Freien, vor dem Nordwinde geſchuͤzt, unter guter Beklei- dung ausdauern, wie es der Fall mit Cestrum Parqui, Chelone barbata und campanulata, Cor- chorus japonicus, Prunus Lauro- Cerasus ꝛc. —— nn En en rufen, (iezigen Fürft Esterisazy’fhen Gärtner in Hakln, Mathias Kern) ſagte ihm meine Pläne, und fragte ihn alles Ernſtes, ob er das Courage, habe, hier einen Garten anzulegen? „Warum nicht?“ antwortete er; „die Lage iſt ſchoͤn, es muͤßte einen herrlichen Garten hier geben!“ Ich ließ mir ſofort Plane von ihm machen, combi⸗ nirte fie mit den meinigen, und es ging nun unver⸗ züglich an die Arbeit — auf die nemliche Art, wle Herr Hofinger beſchrelbt. Doch, am zweiten Tag kam ſchon die Klage: „Herr! Wir können nicht welter ar⸗ 24 iſt, mit welchen dieſer Verſuch in einem hiefigen Garten bereits durch drei Jahre mit gutem Erfolge gemacht wird. Dieſe Puke blüht bei guter Pflege bei uns ge⸗ wöhnlich Ende Mais durch 24 Tage hindurch. Wahr: ſcheinlich wuͤrde die im iüyriſchen Blatte erwaͤhnte Puke bei gehöriger Pflege und guter Nahrung wohl fruͤher ſchon gebluͤht haben, als eben in dieſem Jahre. Ueberhaupt kehren ſich die exotiſchen Gewaͤchſe we⸗ nig an unſern Fruͤhling, die gewoͤhnliche Bluͤte— Zeit mehrerer europaͤiſchen Gewaͤchſe, und nicht wenige tropiſche Pflanzen entfalten in unſern war⸗ men Haͤuſern erſt im Winter ihre herrlichen Bluͤten. Da übrigens die Nuke perennirend iſt, fo ſtirbt ſie nicht ab, ſondern kann bei gehdriger Pflege noch öfter bluͤhen, fo wie die Luſtthaler jahrlich ihre Bluͤ⸗ ten entfalten. — Man vermehrt ſie durch Samen, durch Abſonderung von Knollen, die Triebe anſezen, und durch Seitentriebe. Sie liebt eine gute fette Grunderde mit etwas Sand gemengt Ueber ihren Nuzen iſt vor der Hand wenig be— kannt; möglich, daß den Eingebornen die ſcharfen Stacheln zu irgend einem Zweke dienen, da ſich der Naturmenſch, dem der Gebrauch der Metalle uns bekannt iſt, gewöhnlich feine Vertheidigungsmittel und haͤuslichen Geraͤthſchaften aus der Pflanzenwelt holt. Die Virginier bereiteten ſich vor Ankunft der Europäer aus der fadigen Yufe (Yucca fila- mentosa) Leinwand zu ihren Kleidungsſtuͤken. Lalbad. Der merkwuͤrdigſte Kaſtanienbaum. Als wäre einſt vor Jahrhunderten ein Samen— Korn aus Genua's ungeheuren Kaſtanienwaͤldern dahin verpflanzt worden, befindet ſich zu Vellem: in der Eiſenburger Geſpannſchaft Ungarns ein ſehr beiten; ein Stein, wie Haus groß, iſt uns im Wege; — wir haben ſchon den ganzen Werkzeug zerbrochen,. — der Stein rührt ſich nicht; den bringen wir zeitlebens ulcht heraus — !“ Richtig! Es war ein Haus großer, und noch dazu ein harter granitartiger feſter Stein! Ich ließ mich aber nicht fogleib aus der Faſſung bringen, ſondern guten Werkzeug machen, um deu Stein anzu⸗ bohren. (Herr Joſeph Zwikl, Fuͤrſtlicher Schmledmei⸗ ſter, verfertigte mir einen ſehr guten Bohrzeug.) Ja zwei Stunden war der Stein angebohrt, und mit '% Pfund Pulver geladen. Schon der erſte Schuß hatte den 5 alter Kaſtanjenbaum von ungeheurer Größe, wel—⸗ chen vielleicht die übrigen Länder Europens nicht aufzuweiſen haben. Ueberhaupt hat die ganze Ge— gend in dem ſchoͤnen Gebirgszuge von Rechnitz über Poſchendorf, Szerdahely und Guͤns, welche mit prächtigen fortlaufenden Weingebirgen pranget, die ſehr gute Weine in großen Quantitaͤten geben, auch ſehr viele Kaſtanien der edelſten Gattung; ganze Plantagen dieſes Fruchtbaumes; und nicht nur Herr von Zsibrik, Grundherr zu Poſchendorf, ), ſondern auch Andere beſizen ganze und bedeutende Ka— ſtanienwaͤlder. Die Kaſtanien werden hier ihrer Menge und Guͤte wegen weit verfuͤhrt, und ma— chen einen Handelsartikel aus. Das hier in Rede ſtehende Individuum des ungeheuren Kaſtanienbaumes ſtehet in dem zur Herrſchaft Poſchendorf gehoͤrigen Dorfe Vellem, naͤchſt dem Veitsberge, auf dem Weingartgrunde eines Unterthans des Grafen Anton Batthyäny. Der Haupt⸗ Stamm dieſes Baumes hat 7 Klafter 24 Schuh im Umfange, und 2 Klafter im Durchmeſſer; feine Größe, und die Ausbreitung ſeiner Aeſte und Zweige iſt außerordentlich; der weite Raum ſeines Schattens iſt ein wahres Aſyl kuͤhlender Labung für eine große Verſammlung von Menſchen. Unter dieſem Na: turdache haben ſchon zu vielen Zeiten viele hohe Gaͤſte, hohe und hoͤchſte Herrſchaften, Prinzen und Prinzeſſinnen, die Durchlauchtigſten Glieder des Kaiſerhauſes von Oeſterreich, und ausgezeich— nete Fremde, ruhend, die Natur bewundernd, ver⸗ ait ) Dieſe Herrſchaft thellt ſich in zwel Beſizer oder Grund⸗ Herren, nemlich den 9959 115 Anton Battlıy- any und den Herrn Edlen von Leibrik, welcher Leztere zugleich Direktor ſämmtlicher 18 großer Herrſchaften Sr. Excellenz, des Herrn Grafen Georg Erdödy, in Ungarn und Croatien, iſt. dritten Theil heraus geſprengt, und nun konnte mau doch beſſer zu, um den Stein zu untergraben. Dleß geſchah. Und neuerdings wurde er angebohrt. D zweite Schluß nahm wieber einen Theil weg, und als wit ihn fo noch drei Mal angebohrt hatten, war ganze Stein heraus. So gines uns am zwelten, oͤrkt⸗ teu und vierten Tag, und daun hat das Kanoniren auf dem Grunde gar nuſcht mehr aufgehört. Elukge verpönnten mir biefen Schaden, weil ich Niemanden gefolgt hatte. Ich lachte dazu und fagte: Wer A fagt,. muß auch B ſagen. Ich lleß den ganzen Herbſt fort⸗ 246 weilt, auch Fruͤhſtuͤk und Veſperbrod eingenom— men. Einmal hat die verewigte Kaiſerin Maria Ludowica unter dieſem Baume mit einer hohen Geſellſchaft gefruͤhſtuͤkt. Gegenwaͤrtig noch traͤgt dieſer ſehr alte Baum gute, eßbare Kaſtanien von großer Gattung an ſeinen Seitenaͤſten. Vor meh— reren Jahren hat man ſeine hohe Krone, zur laͤn— gern Erhaltung derſelben, abgeſtumpft, und den Baum mit einem Schindeldache bedekt. Die Grund— haft verpflichtete uͤberdieß den Unterthan, welchem der Baum gehört, Sorge für deſſen Erhaltung zu tragen, und ſie erließ ihm dafuͤr die jaͤhrlichen Bergrechts- Abgaben. Der verſtorbene Graf Theodor Batthyäny, Vater des jezigen Beſizers, hatte Zeichnung und Kupferſtich von dieſem Baume nach Maßſtab vers fertigen, und in tauſenden Exemplaren aller Orten vertheilen laſſen. Und wie oft haben die Ingeni⸗ eurs der benachbarten, ebenfalls Graf Anton Batthyäny'ſchen Herrſchaft Rechnitz, wie oft der jezige Ingenieur Andreas Wieſer Zeichnungen und Beſchreibungen von dieſem Baume verfertigen muͤſſen! Welches hohe Alter im Reiche der Vegetabi— kien die Baͤume uͤberhaupt, und beſonders einige Gattungen derſelben, wie die Eiche, und unter dieſer Gattung viele einzelne Staͤmme erreichen! Haͤtte doch die Natur auch im Reiche der Ani— malien dem Herrn des Thiergeſchlechtes, dem Men— ſchen, nur die Haͤlfte oder das Drittheil eines ſol— chen vegetabiliſchen Alters zum gewöhnlichen Les benslaufe beſchieden! — 5 Mich. v. Kunits ch, Profeſſor. arbeiten. Doch am Ende koſteten mich die Tagwerks⸗ Leute denn doch zu viel. Ich beſann mich, und gab die ganze Arbeit in Akkord, und zwar zahlte ich für eiue Terraſſe, deren drei find, 200 fl. Die erſte wur: de rlgolt, dann angeführt und planirt. Die zoo fl. haben aber nicht bingereiht, um daß der Unternedmer mit der Auszahlung daraus gekommen ware, und auf diefe Art bat er mir die Arbeit ſteben laſſen, und ich mußte abermals mit den Tagwerkern anfangen und fortarbeiten. Sicherung der Nelken vor den Maͤuſen. (Dreijaͤhrige Erfahrung.) Mit dem größten Schmerz mußte ich jeden Frühling meine Nelkengruber und Mutterſtoͤke von den Maͤuſen gefreſſen ſehen. Alles verſuchte ich; nichts konnte ihre Freßgier ſtillen, bis ich auf folgendes Mittel fiel, es durch s Jahre probirte, und bewaͤhrt fand. Ich halte mich verpflichtet, daſſelbe allen Nelkenfreunden durch die Garten— Zeitung kund zu thun: Ende Octobers oder Novembers nehme ich Wach— holder-Reiſig, hake ſolches etwas klein, und uͤber— ſaͤe damit ſehr dik meine Nelken. Dieſe Stacheln fuͤrchten die Maͤuſe ſo ſtark, daß mir noch kein Gruber ſeit dieſem Verſuche angetaſtet wurde. Algen. Meisl, Mitglied der praktiſchen Gartenbau: Geſellſchaft. Wie ich blaue Hortenſien ziehe. Ich habe ſtets die uͤppigſten und ſchoͤnſten, ganz dunkel Vergißmeinnichtblaue Hortenfien, und nehme blos von einer ſumpfigen Wieſe ganz blau— en Leim, laſſe ſolchen recht austroknen, dann ſehr fein zerſchlagen und ſieben, feuchte ihn ſehr gut an, ſeze von rothen oder blauen Hortenfien Gruber hinein, halte fie 14 Tage unter Glasſturz und ſehr feucht, und ziehe ſie im Schatten auf. Was ich auf dieſe Art im Jahre 1826 zog, hatte 1822 die ſchoͤnſten blauen Blumen, ohne Unterſchied, ob ich blaue oder rothe Gruber genommen hatte. Nur Schatten verlangen die blauwerdenden, wenn ſie ſchoͤn werden ſollen. Oblget. —— —— — ——U—3—,́ꝛ³ù —à— —- — Eine Terraſſe war fertig. Jezt ging es zur zwel⸗ ten. Es war im Monat Oktober; die Witterung war mir und den Arbeitsleuten günſtla; ich nahm täglich neue Leute auf, fo daß i so Perſonen beifammen hatte. So wurde mit Eifer fortgearbeltet. Taͤglich wurden einige Pfund Pulver verſchoſſen; das Unterneh⸗ men machte Aufſehen, und dieß ſogar bel den Tag⸗ werfsleuten Anelferung. Mit Fleiß und Elfer wurde bis den aten December forrgearbeitet, ſo ſcoͤn war dle Witterung! Nun aber trat ſechs Wochen lang ſchleches Weiter eln. Nach dleſer Zeit konnten wir 247 Modelle zu Gartenhäufern, Sizen und Blumen - Etellagen. wieder zu arbeiten anfangen. Nun gings ans Plaul⸗ ten, während ſchon auf der erſten Terraſſe die Baum» Gruben gemacht warden. Bis zweiten April waren wir mit Herſtellung aller Garten- Arbeit fertig. Nun giag die Maurer⸗Arbelt au; jede Terraſſe verlangte eine Mauer. Die erſte wurde + Schuh hoch, die arte s Schuh, die ste 5% Schuh, und die ste 2½ Schuh. Dede Mauer ft — zwei und fünfzig Klafter ang. Während die Maurer die Terrafen: Mauern mad» ten, warden die Baume ausgetbeilt. Ich brauchte 245 . ne , . rR f s D NY NY — IM 0 NE —— n — 2 Stüf Bäume, Seine Durchlaucht, der Fürft, der zur Kultur und Verſchoͤnerung bei jeder Gelegenheit alles Mögliche beiträgt, refolvirte mir in Gnaden 24 Stüf bochſtämmige Bäume, Die andern bezog ich aus der Fürfilichen Baumſchule für einen ſehr billigen Preis. — Die Baͤume waren geſezt; ſogleich wurden einige Pfund engliſches Ralgras angebauet, damit die Erde nicht fe außtrofnen ſollte. Und fo war der Baumgarten fer tig, und ſleht jezt In feiner Pracht und Herrlla kelt da. (Schluß folgt.) 246 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Widerſpruch der Nelken gegen die künſt⸗ liche Befruchtung.) Jenes, was uns duldige Schwe⸗ ſtern die widernatuͤtliche Befruchtung andichtet, verdient unter uns eine vertrauliche Beſpre dung. — Sag' es uns offengeftändig, was dir bekannt iſt! — Mau will unſerem Geſchlechte eine künftlihe Befruchtung aneignen, welche doch keine Folgen haben kann. — Was hören wir, erſchreke uns nicht! — Troͤſtet euch, liebe Schwe⸗ ſtern! Nicht fo iſt unſere Natur zum Mißbraus erſchaf⸗ feu; denn in uns wirket von jeher die unbewegliche Ans wurzlung in der Erde, und das erſchütternde beweg⸗ liche Auf- und Abſteigen der elektriſchen Weſen, welches ſchon im Keim unſerer Naturſchoͤpfung liegt. Dleſe ſtete Wirkſamkelt floͤßt uns Kraftffäte ein, mit welchen bie atmosphäriſche Luft, Licht und Waͤrme unſer Daſeyn zur eignen Fortpflanzung erhält. Unſere Vefruchtungs⸗ Samenhülſe ziert das gefällige Brautkleid; ein mehr⸗ farbiger elaſtiſcher Federſchmuk, mit jener Huͤlſe verwebt, erreget den Einfluß zur Empfänglichkeit, die zum Be⸗ weis der unverwahrten Unſchuld zu gleicher Zelt auf unfere Verwelkung einwirkend erfolgt. (Benennungs⸗ Ausdrüfe in unſerer Mutterfprache.) Auf dleſe Abfpan- nung öffnet ſich die bewährte Samenhuͤlſe, um im Auf⸗ doſten der Frucht vollkommen zu werden, Lebeusluft einzugthmen. — Warum unterlaſſen dieſe Naturbe⸗ zwinger, uns zutraulich zu beurtheilen? — Ste wollen unfere Nachkömmlinge verfhönern und größer machen, ſich einen erheblichen Ruf zu verſchaffen. — Worin beſte—⸗ bet ihre Kunſt? — Ste nehmen von unſerm abgelebten Federſchmuk den verweſenen Auswurf, beſtauben oder bepinſeln mit dieſer Aſche unſere geöffnete befruchtete Samenhuͤlſe, impfen dieſen Irrwahn Andern ein, und hierin beſteht nun das Geheimniß der Taltsman'ſchen Befruchtung. Sie gleichen einem Träumer, der ſich erſt beim Erwachen getäuſcht ſteht. — Obwaltet unter ung kein Unterſchied? — Es find einige Schweſtern, dle, in Ueberkraft LE? änger, wir, in ihrer Schmukklei⸗ dung ſtolziren, well fie gewöhnlich unfruchtbarer find. — Warum bezweifeln fie ihre Kunſtanwendung bet dieſen? — Sie mögen wohl Verſuche, aber ohne Wirkung, gemacht haben. ne mißlungene Unternehmung hat eine au= dere Auslegungs-Urſache. — Ste koͤnnten wohl, ohne andere Abſichten, mit unſern Samengeburten zufrleden ſeyn? — Wenn ſie nicht zu viel Zutrauen in ſich ſez⸗ ten: unſere Farbenzeichnungen verlaufen ſich im Ver⸗ alten in ſtärkere, oft in eben ſoviel einfärbige Geſtal⸗ ten, als wir jung mehrfarbig waren; fuͤr Viele ein mißfälltges Ausarten. — Soll es denn unbekaunt ſeyn, daß jährlich abgelegte Kinder unveränderlich und gleich bleiben? — Das mögen fie wiſſen; fie leben aber mit Vorliebe für ibre Befruchtung. — Genug, wir ſind dadurch ſchon berubiget, daß wir fie natürlich fortpflan⸗ zen. Wir lieben ungeläugoet vorzüglich eine von ver⸗ kalkten Metalltheilen aufgelöste Erdmiſchung; eine noth⸗ wendige Pflege zu unſerer Samenrelfung, und dle atmosphaͤriſche Dunſteinſaugung: Nothwendigkeiten zu a wi unſerer Schoͤnheltserhaltung. Bis zur Zelt, in der wir die Erden-Stoffe kennen werden — aus welchen der Maler und Farbenkoch wunderſchoͤne Erzeugniffe hervor- bringen, nebſt jenen, welche den Mineralien und Edel- geſteinen den Strahlglanz mitthellen; — bis dahin muß unfere vielfarbige Pracht allerdings lobwürdig blei⸗ ben! — Wle wankelmüthig würde es ſchon jezt unſern Gönnern fallen, aus 12 tauſend Frauendorfer-Schoͤnhelts⸗ Schweſtern nur 100 beruhigend ohne Rangſtreit za waͤhlen! — — Linné hat mit feinem ſinnreichen Seruals Syſtem viel, ſehr viel für die botaniſche Wiſſenſchaft geleiſtet; er hat uns zu lleberſchauung des Pflanzenrelchs in Klafen, Ordnungen ic. gebracht, ohne auf unſere zier- lichen Geftapten beifällig zu achten. — Doch, wenn wir in der Fülle unſers Gefühl beſchelden urtheilen, fo ft für uns die kunſtliche Befruchtung nur ein Räthſel! — Vie⸗ len andern Geſchlectern begegnete ebenfalls, was uns wlderfahren fit; mögen fie nun, wle wir, ſich ſelbſt ta= dellos rechtfertigen! Ph. Hufnagel, Mitglied- ee * Char a de. In der Vorzeit fernen Tagen Lebt' ich erſtes Sylbenpaar; Hilfreich bei der Unſchuld Klagen, Tapfer, furchtlos in Gefahr. Nächte des Verfolgten Zaͤhren Und des Unterdrüften Recht; Sann und ſtrebte zu verehren Nur das ſchoͤnere Geſchlecht. Llebte tren — in jeder Probe. Feſt beſtand der feſte Schwur; Und gefiel mir in dem Lobe . Einzig der Geltebten nur. . a” Suche mich in unſern Tagen 2 So nicht mehr: du findet nnn In des Alterthumes Sagen, BE, In Ruinen meine Spur. N 1 Unzertreunlich war bie dritte ET, Von mir erſtem Sylbenpaar; N Ein Verräther feiner Schritte, Wenn dir diefes nahe war. Half die Eile dir befluͤgeln, Wenn die Minne ⸗ Stunde flug, Und mit weit verhaͤugten Zügeln Noch das Roß zu langſam trug. Wlllſt du Blumenkranze winden, So wirft in dem Ganzen du Eine ſtille Blume finden: Nimm, und binde fie dazu! Denke dann der ältern Zelten, Wo meln erſtes Sylbenpaar Stark im Kämpfen und im Streiten Treuer noch im Minnen war. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Vuchhendlungen und Poftämter an. . ̃ — 9ßç—— in han ar Der ganzjahrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — pottofret. Allgemeine deutſche Berl r. t. e n. 3 6. i alen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Finn Ne. Die verpflanzte Roſe. — Kultur des Vogelbeerbaumes (Sorbus aucuparia.) — Grüne Gemüfes Waare bis ins Frühjahr aufzubewahren. — Croatiſche Methode ete. — Spuren von Regenwuͤrmern, 32. 6. August | 1828. wenn Pfirſchen-Fruͤchte welken. — Auch eln Mittel zur Erlangung guten Obſtes durch fluͤßige Düngung. — Mittel, den Blumen ihreFarben zu verändern. — Mittel wider dle Kraut- oder Gemüſe-Raupen. Die verpflanzte Roſe. — — Ja ſah im Garten, hold und ſchoͤn, Die aufgeblühte Roſe ſtehn, Und wer fie fand, und wer fie ſah, Stand gleich mir voll Bewundrung da. Der Gaͤrtner kam mit ſchnellem Gang, Da ward mir um die Roſe bang. Ich ſtand und ſchwieg, als ploͤzlich — ach! Des Gaͤrtners Hand dle Roſe brach. „»Du harter Mann, was macheſt du?“ Rief ich dem Gärtner zuͤrnend zu — »Die Roſe, dle ſo relzend ſtand, Bricht ohn' Erbarmen deine Hand!“ „Der Sturm könnt’ fie zerblättern hier, Drum murre nicht,“ ſprach er zu mir. „Für fie, die hier fo reizend ſtand; Weiß ich ein fernes, beßres Land.“ „In dieſes Land verpflanz' ich ſle, Denn dort bedroht der Sturm ſie nie. Wirſt du fie kuͤnftig wieder ſeh'n, Dann prangt fie tauſendmal fo ſchoͤn.“ Dr. L. Kultur des Vogelbeerbaumes (Sorbus aucuparia.) Auf die Aufforderung, welche das verehrliche Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern, Herr Stadtgerichtsdirektor Krauß in Wezlar, in Nro. 5 des Obſtbaumfreundes ergehen ließ, eine Angabe uͤber die Kultur des Vogelbeer— Baumes durch eben erwaͤhntes Blatt zur allgemgis nen Kenntniß zu bringen, erwidere ich: daß ich ſol— ches mit vielem Vergnuͤgen thun werde, obgleich mir wohl bekannt iſt, daß ich uͤber dieſen Gegenſtand nichts Neues werde ſagen koͤnnen, indem in vielen verſchiedenen Werken der wilden Baumzucht hin— laͤngliche Belehrung hieruͤber zu finden iſt. Da aber dieſe Buͤcher nicht in Jedermanns Hand ſind, und die ſo weit verbreitete allgemeine Gartenzei— tung nun einmal das faſt allgemeine Belehrungs— Buch der Kulturmethoden aller pflanzenswerthen Gewaͤchſe geworden, ſo gebuͤhrt es ſich, daß die Zucht dieſes Baumes auch hierin zu finden ſey. — Der Vogelbeerbaum wird aus Samen gezogen, den man ſich friſch geerntet von einer ſichern Hand verſchaffen muß; noch beſſer iſt es, wenn man Ge: legenheit hat, ihn ſelbſt vom Baume zu nehmen. Nachrichten aus Frauendorf. Ueber eine neue Gatten » Anlage in Eiſenſtadt. (Schluß.) Nun von der innern Eintheilung und Bepflanzung dleſes Gartens. Er hat zweitauſend ſechshundert [ Klaftern. Darin befinden ſich alle Gattungen von Obſt, was nur Obſt heißt, und zwar auf der erften Terraſſe alle edlen Gattungen Aepfel in Ppramidebäumen; an der Mauer aber Pfirſchen und Welnreben. Auf der zwelten Terraſſe befinden ſich zwei Reihen Aepfeln, eine Reihe Aprikoſen und eine Relhe Mlrabellen und Pflau⸗ men. Auf der dritten Terraſſe befinden ſich vier Reihen der ſchoͤnſten Gattungen Weichſeln und Kirſchen. An den Mauern abwechſelnd ein Pfirſich und eln Welnſtok macht ſich ſehr gut, und iſt dem Garten zur Zierde. Auf der obern und hoͤchſten Terraſſe befindet ſich ein kleines Luſthaus; von dort aus iſt die Aus ſicht (32) 250 Im lezten Falle läßt man die Beeren ſo lange als moͤglich am Baume haͤngen, um deren Samen noch dor Winter in Boden bringen zu koͤnnen. Nach dem Abnehmen der Beeren werden ſie in ein Ge⸗ faͤß gethan, in welchem man ſie entweder durch Faͤulung oder durch augenblikliches Zerſtoßen, und alsdann durch vielmal wiederholtes Abſchwemmen von ihren Schalen nebſt dem ſchleimigen Safte, vom Samen reiniget. Hat man ſchon die Vor- richtung getroffen, den Samen ſogleich ſaͤen zu koͤn— nen, ſo laͤßt man ihn blos ſo viel abtroknen, daß die einzelnen Koͤrner nicht mehr aneinander kleben; will man ihn aber aufbewahren, fo muß er an eis nem luftigen Orte aufbewahrt werden, bis er voll— kommen troken iſt. Wie viele Jahre die Keimfähigkeit des Sa⸗ mens dauert, iſt mir nicht bekannt, und wird uͤb— rigens nicht viel daran gelegen ſeyn, indem der Vogelbeerbaum jaͤhrlich Fruͤchte traͤgt, wodurch im⸗ mer friſcher Same zu haben iſt. Das Erdreich, in welches man den Vogelbeer— Samen ſaͤen will, muß nicht nur nicht friſch ge— duͤngt, ſondern vom fruͤheren Duͤngen auch nicht fett ſeyn; ein ordinairer guter Boden, der nur ge= wöhnlich gut gegraben worden, iſt dienlich für die Aufnahme des Samens. Iſt das Terrain, wel⸗ ches beſaͤet werden ſoll, ſo weit zubereitet, ſo theile man es in vier Schuh breite Beete mit 2 bis 14 Schuh breiten Wegen; auf dieſen Beeten werden in 6 Zoll weiter Entfernung ſehr flache, Z Zoll tiefe Furchen gezogen, worein der Samen in ohn⸗ gefaͤhr zollweiten Zwiſchenraͤumen geſtreuet, und alsdann zugedekt wird. Die Laͤnge der Rillen oder Furchen muͤſſen ſich über die Breite der Beeten zie— hen, weil auf dieſe Weiſe das Unkraut leichter weggeſchafft werden kann, als wenn ſie mit den uͤber den Neufiedler- See, In der Mitte der Terraſſe it ein großes Rondel als Tanzplaz eingerichtet. In der Mitte des Rondels befindet ſich ein Blumenhuͤgel mit Roſen und allen ſchöͤnen Blumen. Links ſteht eine offene Trllage-Laube, mit Weinreben überzogen. Von dort aus ft die Ausſicht bis nach Schneeberg, nach For⸗ tenſtein, und über den ganzen Lelthaberg. Dann über: fiebt man die ganze Stadt, und in den fuͤrſtlichen Hof— Garten auf die fFrönften Partien. Rechts geht man ne⸗ den einer ffarpirten, mit Mobinten, angustifolia, Halo- dendron, granditlora, rosea u. m. g. in die Aloſſen⸗ langen Seiten des Beetes parallel laufen. — Im naͤchſten Frühjahr werden die Pflaͤnzchen erſcheinen, wobei waͤhrend des Sommers weiter nichts zu be— obachten iſt, als die Beete leicht oder obere zu haͤkeln, wenn ſich Unkraut zeigt. Im zweiten Frühjahr werden fie auf ein an- deres Feld gepflanzt, welches im Herbſte zuvor 1 bis 2 Schuh tief rigolt worden iſt. Nachdem die durch das Ausgraben beſchaͤdigten Wurzeln frifch deſchnitten worden, pftanzt man die Staͤmmchen in Reihen von ſchuhweiter Entfernung, und beob— achtet die nemlichen Diſtanzen zwiſchen den Baͤu— men auf den Reihen. Hier bleiben fie nun ſtehen, bis fie die Größe haben, daß fie auf das freie Feld hinausgepflanzt werden muͤſſen, welches vom lez— ten Fortpflanzen gerechnet bei kraͤftigem Wachsthum im zweiten oder dritten Jahre geſchehen kann. Ob das Verſezen der Baͤume im Frühjahre oder im Herbſte geſchehen muß, richtet ſich nach; dem drtlihen Klima. In einer milden Gegend, wo das Wachsthum der Bäume überhaupt früh: im Herbſte aufhört, und die Triebe des laufendem: Jahres ihre vollkommene Reife erlangt haben, wo— durch die Funktion der Blätter aufhoͤrt, und nuus mehr als entbehrliche Theile abgeſtoßen werden, hier kann das Verſezen im Herbſte geſchehen, aber nur mit dem einzigen Vortheil, welcher bei großen Pflanzungen wohl zu beobachten iſt, daß man diefe- Zeit fuͤr das Fruͤhjahr gewinnt, in welchem man ohnehin oft mit Arbeit uͤberhaͤuft iſt. Für kalte Gegenden, wie dieſe, wo das Schikſal mich hinge⸗ wieſen hat, iſt die einzige Zeit zum Verſezen der Bäume der Fruͤhling; und dieſes aus der einfachen aber triftigen Urſache: Aus Mangel an anhalten— der und hinlaͤnglicher Wärme während des Sommers gehet die Vegetation der Baͤume nur langſam; zur Laube, dle mie englifben Geſtraͤuchen ganz verwachſen tft. Von dort geht man die ganze Skarpen einen ſchma⸗ len Fußſtelig in die Katharinen-Grotte (meine Gattin heißt Caton, und mein einziger Sohn Aloks, dabere baben dieſe zwei Lleblingsplazchen dieſe Namen). Von der Katharinen-Grotte ſteht man auf den allgemeinen Spazlrgang, wo Alles vorbeigehr, in die fogenannte Au und ins Schweizerthal; jezt geht man zurük, und kommt in den großen Garten, der mit allen Gattungen hoch ſtaͤm⸗ miger Obſtbaume angeſezt iſt. In der Mitte des Gars tens die ganze Lange durch, bis zur Terraß⸗Stlege, 251 m m u nn Ausbildung und zum Reifen des Holzes bedarf es einer laͤngeren Wachsthumsperiode, welche oft erſt durch den eintretenden Winter geendet wird, und ſelten fällt das Laub der Bäume, ebe es vom Froſt. getoͤdtet wird. Wuͤrde man nun die Baͤume ansgraben, ehe fie ihre Blätter abgeſtoßen haben, fo wuͤrde man eine Storung in ihrem Wachsthum verurſachen, und ſie in einen leidenden Zuſtand verſezen, wo— von ſie ſich vor dem Winter nicht mehr erholen Lonnten, welches die beſtimmte Folge haben würde, daß, wenn fie im Fruͤhjahre wirklich anwuͤchſen, ſolches ſpaͤter geſchaͤhe, als in einem anderen Falle. — Die Baͤume zu verſezen, wenn ſie in einem kalten Klimat entblaͤttert ſind, iſt wirklich zu ſpaͤt, indem die friſch aufgegrabene Erde ſich vor dem Winter nicht hinlaͤnglich ſezen kann, um dem Ein— dringen des Froſtes entgegen zu ſtehen, wodurch die verwundeten Wurzeln leicht erfrieren koͤnnen. In einem jeden Klima aber, wo ein länges rer vollkommnerer Stillſtand der Vegetation be— ſteht, iſt das Verſezen im Fruͤhjahre dem Herbſt— Verſezen vorzuziehen, indem der friſch verſezte Baum durch die eingetretene Vegetationsperiode nunmehr in dem Zuſtande iſt, die unvermeidlich zugefuͤgten Wunden ſogleich wieder uͤberwachſen und heilen zu können, welche bei den im Herbſte verſezten waͤh— rend des ganzen Winters offen bleiben, und das dieſes bei geeigneten Faͤllen ſchaͤdlich ſeyn kann, iſt ſehr begreiflich. Iſt nun die Zeit da, wo die herangewachſenen Baͤume wegen ihrer erlangten Größe aus der Baumſchule muͤſſen, um an einen andern Ort ge— ſezt zu werden, wo ſie waͤhrend der Dauer ihres Lebens ſtehen bleiben, ſo muß an dieſem Orte, wenn befindet ſich eine + Schub breite Blumen- Rabatte, ein⸗ gefaßt in mebrere Abthellungen; fugleib am Anfang mit dem gefüllten rothbluͤhenden Mrergras; ſodann Pri- mula marginata, carniolica, integrifolia, cortusoides, elatior, farınosa, veris, pallida, Auricula, u. g. m.; dann an der Anhöhe mit den bekannten Pfingſt⸗Nel⸗ ken. Die Rabatte wird theils mit perennirenden und mit Zwiebeln⸗Blumen beſezt, fo daß mit Aufang des Fruͤh⸗ Ungs durch den ganzen Sommer, bis lu den Winter hinein, Blumen zu ſehen find. Rechts iſt der ganze Garten mit einer Bretterwand eingefangen; an der ganzen er noch nie bearbeitet worden, (welches bei den ge⸗ waͤhlten Stellen fuͤr dieſe Baͤume wohl meiſtens der Fall ſeyn wird) eine Vorrichtung fuͤr die Aufnahme des künftigen Bewohners getroffen werden, die dare in beſteht: daß an jedem Orte, wo ein Baum ſtehen ſoll, ein 4 Schuh weites und 5 Schuh tie— fes Loch im vorhergehenden Herbſte gegraben wird; die ausgegrabene Erde reinige man von den gröbſten Steinen, und lege ſie, die Erde, um das Loch, wo ſie über Winter liegen bleibt, damit die Atmo— ſphaͤre wohlthaͤtig auf ſie wirken konne. Im naͤch⸗ ſten Fruͤhling, 5 Wochen oder 14 Tage vor man die Baͤume pflanzen will, wird die Erde in die Locher geworfen, damit fie ſich noch vor dem Pflau⸗ zen ſezen konne. Schreitet man endlich zum Pflane zen, und geſchiebet dieß in Reihen, wie bei Alleen, fo werden zuerſt die Baumpfaͤhle geſtekt, einviſirt und daun feſtgeſchlagen; die Pfaͤhle werden um ſoviel gegen die Nordſeite des Loches geſtekt, daß der Baum mitten ins Loch gepflanzt werden kann. Nach⸗ dem die Baͤume mit moͤglichſter Vorſicht ausgegraben worden, beſchneidet man die beſchaͤdigten Wurzeln, und im Falle der Baum ſchen eine Krone hat, wer— den ſeine Aeſte im Verhaͤltniß zum Wurzelvermd— gen mehr oder weniger eingeſtuzt; der Baum wird alsdann an den Pfahl hingepflanzt, und, beſou— ders bei trokenem Wetter, einmal tuͤchtig begoßen. Will und kann man das Einſchlaͤmmen anwenden, ſo iſt es fuͤr das Anwachſen dieſes Baumes, wie fuͤr alle auderen Baͤume, ſehr zutraͤglich. Fuͤr die Zukunft iſt bei dieſem Baume weiter nichts zu bes obachten, als das Wiederanbinden, wenn eine Weide zerbrochen iſt. Die Art des Anbindens, wie fie im Obſtbaumfreund Nro. 2 angegeben wurde, um das Wundreiben der Baͤume zu verhuͤten, iſt zu beobachten. N j Wand befindet fih das neue Wein-Sortiment von 280 Stoͤken. — Rechts tft den ganzen Garten hinauf eine Skarpen, die mit englichen Geſtraͤuchen und Luſtgebuſchen beſezt iſt, und einen herrlichen Anblik verſchafft. Am Ende der Skarpen iſt zum Schuz und zur Sicherheit ein Zaun von der Pseudo accacia aufgeführt, fo dik au⸗ einander, daß kein Haſe durch kann. Diefer Garten, wie ich ſchon geſagt habe, liegt bergauf, und hat dle Sonne vom Aufgang bis zum Untergang. Doch, dos Erſte und Beſte bei einem Garten iſt, wenn man Waf⸗ fer hat. Und dieſes habe ich im Ueberfluß; nur Iele 529 252 — Der Vogelbeerbaum nimmt mit jedem Boden vorlieb; anders verhält es ſich hinſichtlich der hoͤ⸗ her oder tiefer liegenden Gegend, denn pflanzt man ihn an einen Ort, wo ſeine Wurzeln bei verlaͤn— gertem Wachsthum in eine Tiefe von 14 bis 2 Schuh auf das Niveau vom gewoͤhnlichen Waſſer— Stand kommen, ſo kraͤnkelt der Baum und ſtirbt endlich ab; beſonders aber iſt ihm das Quellwaſſer zuwider. Einen Beweis hierzu liefert hieſige Ges gend, die uͤbermaͤſſig reich an Quellen iſt, und fers ner das Nichtmehrvorhandenſeyn der Allee, deren Herr Stadtgerichtsdirektor Krauß erwaͤhnt. Schon vor eilf Jahren bei meinem Dienſtantritt fand ich ſie im abſterbenden Zuſtande, und jezt ſtehen ſtatt ihrer Balſampappeln hier, die vorzuͤglich gedeihen. Ich glaube hiemit Alles angefuͤhrt zu haben, was fuͤr die Erziehung des Vogelbeerbaumes noth— wendig iſt. Ueber den Nuzen ſeiner Fruͤchte habe ich keine Erfahrung; es ſind zwar hier Verſuche im Kleinen angeſtellt worden, Branntwein aus den Beeren zu ziehen, da aber dieſer Extrakt der Ge: ſundheit der Menſchen vermöge feiner Reichhaltig— keit an Blauſaͤure ſehr ſchaͤdlich iſt, ſo wuͤrde es humaner ſeyn, fie den Vögeln zu uͤberlaſſen. Die verehrten Leſer werden wohl nachſichtlich erlauben, wenn ich zu dieſem Aufſaze eine kurze Erwaͤhnung uͤber die vortreffliche Verordnung we— gen der Bepflanzung der Chaufeen und Vieinal⸗ Wege im Großherzogthum Baden beifuͤge. Eigentlich meine ich mehr die Art, wie dieſe Verordnung von Seite der hohen Regierung in Ausuͤbung geſezt worden, als die gegebene Ver— ordnung ſelbſt, denn dieſe beſteht ſchon laͤnger, aber es blieb den Ortsgemeinden uͤberlaſſen, fie auszu— fuͤhren, und die Ausfuͤhrung geſchah dann von Menſchen, die weder guten Willen, noch Kenntniß der, daß es herunten im Thal fließt, und Alles hinaus⸗ getragen werden muß. Meine 245: Stuͤk Obſtbaͤume, 600 Stüf eugliſche Geſtraͤuche, 300 Stüf Johannks- und Stachelbeeren, ſammt den vielen Blumen, wurden An: fangs alle Tage abwechſelnd begoſſen, und nur 18 Stüf Bäume find von der großen Zahl ausgeftorben; dle Baͤume wuchſen zu Jedermanns Verwunderung ſchoͤn. Ich legte zwei Spargelbeete an, die ausgeſtorbenen Baͤu⸗ me wurden nachrekrutirt; hier und da gab es Verbeſ— ſerungen, ſo z. B. habe ich rechts und links den Weg durch den Garten, der neben der Blumen-Rabatte hin⸗ für die Sache hatten, noch Achtung fuͤr die geges bene Befehle bewieſen, indem das Ganze von ih: nen angeſehen wurde als ein Beſchluß aus einer Laune entſprungen, den ſie gezwungen waͤren, aus⸗ zufuͤhren, der aber nach ſeiner oberflaͤchlichſten Erſcheinung wieder verſchwinden muͤßte, welches auch ſogleich geſchah, indem die geſezten Baͤume in dem Geiſte gepflanzt waren, um nur fuͤr den erſten Moment nach der erſchienenen Verordnung zu figuriren. Jezt aber, wo jede Ortsgemeinde ihren Plantagenaufſeher hat, und jeder Kreisabthei— lung des ganzen Landes ein Oberaufſeher als Plans tageninſpektor gegeben worden, und dieſer Inſpek— tor ein Gaͤrtner von Metier iſt, deſſen Dienſtge— ſchaͤfte keine nur für feine Beſoldung zu leiſtende Pflichten, ſondern ſelbſt feine Lieblings⸗Geſchaͤfte find: Er wird und kann unmdglich ſich Vernachlaͤßi⸗ gung hierin zu Schulden kommen laſſen, wodurch dann endlich das Baumpflanzen, und mit dieſem die Obſtkultur befoͤrdert und geſichert wird, troz des häufigen Tadelns und Spdttelns uͤber dieſes Unternehmen, welches die Kluͤgerſeynwollenden mit zuverlaͤßigem Vertrauen auf ihre in ihrem Leben vielleicht einmal ſelbſt unternommene, aber ſchlecht ausgefuͤhrte, und deßwegen verungluͤkte Pflanzung von ein Paar Baͤumen als unausfuͤhrbar ab⸗ ſprechen. Sollte es doch wirklich der Fall ſeyn, daß Sach⸗ verftändige, wie die Plantageninſpektoren ſeyn ſol⸗ len, (obgleich alle Gärtner in dieſem Zweige der Gaͤrt⸗ nerei juſt nicht hinlaͤnglich erfahren ſind, um ſolches beurtheilen zu konnen) das Fortkommen der Obft: Baͤume auf den hoͤchſten Punkten dieſer und anderer kalten Gegenden bezweifeln wuͤrden, ſo greife man zu dem Vogelbeerbaum, der wegen ſeines ſchoͤnen Wuchſes und anderer Eigenſchaften ſich vollkommen 3 —-— — — auffuͤhrt, mit Johannfsbeeren; alle Gauge auf den Terraſſen, jeden mit etwas Anderm, eingefaßt: den el⸗ nen mit Lavendel, den zweiten mit Weinrotten, den dritten mit Salbei 1c. Den zweiten Herbft, im Sabre 1324, habe ich ein Stuͤk Weingarten. angelegt mit 300 Stuͤk Sturzreben; — den dritten Herbſt 1825 aber⸗ mals ein Stuͤk mit 200 Reben neuer Weinſorten, und auf diefe Art habe ich jezt auch ſchon eln ſchoͤnes klei⸗ nes Welngärrel. in den Steinhugel hinelngearbeltet, und Alles gedeiht — zu Jedermanns. Verwunderung. So ge⸗ nieße ich ſchon zwei Jahre dle ſchoͤnſten Fruͤchte, und 255 als Alleebaum und auf die Höhen eignet. Fuͤr kalte ſumpfige Gegenden wähle man die Felbe (Sa- lix alba), oder eine Pappelart, nur die Silberpap⸗ pel nicht, und man wird überal Bäume fortbringen. Um übrigens allen Zweifel über das Aufkom— men der Obſtbaͤume in den hoͤchſten kaͤlteſten Gegen— den, wo noch Ceralien angebaut werden, zu heben, bedarf nur ein Beiſpiel angeführt zu werden; dies ſes nemlich: Wenn man den Weg von z. B. Donaus eſchingen nach Schaffhauſen in der Schweiz pafs ſirt, kommt man uͤber eine hohe Ebene, Randen genannt, deſſen Höhe ſich nicht viel weniger als 5000 Schuh uͤber die Meeresflaͤche erhebt. Auf dieſer Hoͤhe allen Winden ganz ausgeſezt ſtehen, nebſt mehreren Obſtbaͤumen, einige Birnbaͤume von un: gefaͤhr 14 Schuh im Durchmeſſer, die vermoͤge ihres hohen Alters gewiß manchem Kaͤltegrad getrozt ha— ben, den die Bewohner der tieferen Gegenden nie geahndet noch empfunden haben. Alle die Baͤume, die hier ſtehen, (es ſind Aepfel-, Birn-, Kirſchen und Zwetſchgenbaͤume) find vollkommen geſund, ohn⸗ geachtet der Boden nichts weniger als beſonders vor— theilhaft fuͤr ihr Gedeihen iſt, indem er aus einem Gemiſche von Lehm mit vielem rothen Sand und Steinen beſteht, ohne bemerkbaren Humusgehalt; wenn hier Obſtbaͤume gedeihen koͤnnen, ſo braucht wohl nicht mehr gefragt zu werden, ob ſie an an— deren, tiefer liegenden Orten wachſen und fort— vegetiren werden. — Man ermuͤde nur im Guten nicht! Gruͤne Gemuͤſe⸗Waare bis ins Frühjahr aufzubewahren geſchieht am Beſten, wenn man dieſelbe in der Erde laͤßt. So z. B. die Kartoffeln. Sie bleiben viel habe dieſes Jahr soo: Stüf Pfirſchen, 600 Stuͤk Wein⸗ Trauben (von denen an der Trllage gezogenen), 64 Stuͤk Aepfel, 200 Stüf Aprlkoſen, und fo von allen Obſtgattungen Mehreres gefechſet. Und da nun Mehrere geſehen haben, daß auch auf einem ſo ſchlechten Grund Bäume wachſen, ſo habe ich ziemlich vlele Nachfolger bekommen. So hat eben ei⸗ nen ſolchen Garten der Herr Stadtrichter Joſ. Preg⸗ ler angelegt, und ein noch größeres Unternehmen iſt gerade jezt im Beglunen, man kann es ein Mtefen- Unternehmen beißen ;, nemli hart an meinen Garten ſchmakhafter und wachſen nicht ſo aus, wie in Kel— lern. Ich verfuhr ſchon 2 Jahre fo, und be— fand mich ſehr wohl dabei. Auch unſer Herr Phyſikus verfaͤhrt auf die Art — und der vers floſſene Winter war doch gewiß ſtark genug? — Und da man hier die Weinreben einſchlagen muß auf den Winter — fo läßt ſich auf den Grad der Kaͤlte, die hier zu ſeyn pflegt, ſchon ſchließen. So die gelben Ruͤben, Peterſilie, Sellerie und Paſtinak. Wer ſie an einem Orte hat, wo er nicht fürchten darf, daß fie ihm geftohlen werden, thut am Beſten, im Herbſt nur ſo viel davon aus der Erde zu nehmen, als er zu verbrauchen gedenkt, bis zu der Zeit, wo man wiederum in die Erde kann. Die Wurzen werden dabei auch größer, und wie viel Zeit und Raum erſpart man nicht hiedurch! Malo. Carl Forſter, Mltglled. Wenn man den ſeltenen Fall eines anhaltenden Froſtes ohne Schnee befuͤrchtet, kann man dergleſchen Gemuͤſe im Herbſt mit kurzem Duͤnger, Erbſenſtroh, Laub und dergleichen, bedeken, nur muß man oft nachſehen, ob auch Maͤuſe in großer Anzahl vorhanden find; diefe konnen in kurzer Zelt ganze Beete z. B. von Peterſi⸗ lienwurzeln verzehren. Croatiſche Methode, die weiße Ruͤbe *) im Herbſte für den Winter und nachfolgenden Fruͤhling und Sommer einzu— machen, daß ſelbe ſchoͤn und gut zum Genuß konſervirt werde. (Befolgt von Herrn Pfarrer Anton Kerschitsch zu Glina. 1) Es verſteht ſich, daß auch zum Einmachen dieſer Ruͤben reine, von jedem fremdartigen Ge⸗ ») Wenn ich nlcht irre, fo fft es die rapa vulgaris (die Redaktton glaubt: Brascia Rapa oblonga und rotunda); es iſt nemlich jene Ruͤbengattung, wel⸗ anſtoßend, rechts auf der nemlſchen Lage, legt Herr Wichman einen Garten an. Ich gratultre dem Un- ternehmer, denn er faͤngt auch mit einer Kanonade an. Doch hat Herr Wichman einen viel beſſern Grund, als ich bei meinen Garten, gefunden. O moͤchte doch Niemand ſich von einem Steinhuͤgel ebſchreken laſſen, da nun ſchon mehrere gegründete Beweife gellefert wor— den, daß man jeden Plaz zu einen Baumgarten taug⸗ lich magen kann; nur Geduld und Unternehmungs⸗ Gelſt gerötren dazu! Eiſenſtadt ia Ungarn. Joh. Mich. v. Trimmel. 254 ruch und Geſchmak freie, hölzerne Gefäße genoms men werden muͤſſen. 2) Die eingeſammelten Ruͤben muͤſſen vor der weitern Zubereitung von der Erde und Schmuz gereiniget, abgewaſchen und abgetroknet werden. 5) Nur etwa die Hälfte, oder etwas daruͤ⸗ ber, von dem ganzen Ruͤben-Quantum wird mit der Ruͤbenſcharre geſchnitten. 4) Die andere Hälfte bleibt ganz. Von je⸗ der dieſer ganz bleibenden Rüben muß die Schale — Rinde — nicht abgeſchnitten oder abgeſchaͤlet, ſondern abgerieben werden. 5) Iſt das ganze Ruͤben⸗ Quantum, zu bei⸗ den Haͤlften, ſo vorgerichtet, ſo folget nun das Einlegen oder Einmachen in die Faͤſſer oder Bots tiche. Zuerſt leget man auf dem Boden des Ge— faͤßes eine Reihe, oder Lage, von den ganzen Ruͤ⸗ ben, von welchen die Schale abgerieben worden. Darauf gibt man eine Lage von den kleingeſchnit⸗ tenen oder geſcharrten Ruͤben, macht ſie gleich und feſt, und beſtreuet nun dieſe Lage mit trokenem Mehle von Heidekorn (Buchweizen), je— doch nicht zu dik, nur etwas. Darauf folgt dann die zweite Lage von den ganzen Ruͤben, dann von den geſchnittenen, und wieder die Beſtrenung mit Heidemehl. So geht es fort, bis das Gefaͤß zur gehdrigen Hoͤhe voll iſt. Die Rüben dürfen durchaus nicht mit Salz beſtreut werden. — che theils ganz rund, thells plattgedruͤkt rund, und meiſtens groß wäcfet, in Oeſterreich, Steyermark und den anstrengenden Laͤndern häufig gebaut wird, und fo wie das Sauerkraut eine gewöhnliche Volks- Spelſe für das ganze Jahr iſt, indem dieſe Rüben mit einem eigenen Werkzeuge, die Nübenſcharre genannt, laͤuglich duͤun wie Nudeln geſchnitten, oder eingeſcharret, und fo in große Gefäße elngemacht, fauer werden. 85% ܹM—ñ—ñ—]— . ̃ . T ZR O bſtbaͤum'⸗Verkauf in Frauendorf. Wir halten es auch in dieſem Jahre fuͤr uͤberfluͤſſig, ein eigenes Werzeichniß unferer ee ee zu lleſern. Wir verwelſen die geneigten Leſer auf unſere dieß⸗ ſallſige Nachricht im vorigen Jahrgange dleſer Blätter, Seite 305 — 344. Was dort geſagt iſt, gilt auch heuer noch. 6) Es iſt nicht zu unterlaſſen, daß oben auf die fo eingemachten Rüben genugſames Waſſer aufe gegoffen werde, und darauf bleibe; welches von Zeit zu Zeit gereiniget, abgeſchoͤpfet, und mit friſchem reinen Waſſer erſezt werden muß. Bei ſolcher Geſtalt eingemachten Ruͤben, wenn ſie dann zum Kochen herausgenommen werden, find die im Gefäße befindlichen ganzen Rüben, wels che ſehr friſch und koͤrnig bleiben, dann erſt zum Kochen zu zerſchneiden. Mich. v. Kunitseh, k. k. jubil. Profeſſor in Croatſen. Spuren von Regenwuͤrmern, wenn Pftr⸗ ſchen⸗Fruͤchte welken. Die Vermehrung der Regenwuͤrmer entſteht, wenn man das Gartenland im Frühjahr mit fri⸗ ſchem Stallmiſt beduͤngt. 8 Ich bemerkte zwar dfters, daß die Pfirſchen— Baumfruͤchte welk und ſaftlos waren, woher es aber kam, darum bekuͤmmerte ich mich wenig. Als das Uebel aber von Jahr zu Jahr zunahm, entſchloß ich mich ernſtlich, ſelbem nachzuforſchen. Eines Tages, nach dem Regen, ging ich ſchon vor Sonnenaufgang in den Garten, und erblikte auf meinen Pfirſchenbaͤumen mit Erſtaunen eine Menge 1— 2 Schuh von den Früchten herabhan— gende dike und duͤnnere Schnüre, die bei der leiſe— ſten Beruͤhrung zur Erde fielen, welche ich dann erſt im zuſammengezogenen, kriechenden Zuſtande als Regenwuͤrmer erkannte. Die Saft-Anſau— gung dehnte ſie ſo unverkennbar, daß ich mich nun vollig überzeugen konnte, woher die Frucht-Ent⸗ ſaͤftung entſtehe. Ich nahm mir daher vor, am andern Morgen Der heurige Sommer war unſeren Baumſchulen aͤußerſt guͤnſtig; das Wachsthum der Stamme außeror⸗ dentlich. Wir hoffen, damit uͤberall Ebre einzulegen. Die Vermehrung unferer Obftforten iſt um mehr als 300 geſtiegen, worunter 100 nordiſche und orten- taliſche, aus dem kalſerlich- ruſſiſchen Garten zu Nikita am Südufer der Zaurifhen Halbluſel. Sobald alle vermehrt find, wird davon ein Verzeichniß erſcheinen, fo wie von vielen andern ganz neuen Artkkeln! Das zu frühe Verzeichnen, ohne hinlängliche Vermehrung, bringt überall mehr Abbruch, als Vorſchuh. 255 ein Gefäß mitzunehmen, in welches ich mit Schnel⸗ ligkeit eine Menge Wuͤrmer von den Fruͤchten ſam⸗ melte, und den Huͤhnern zu verzehren gab. End— lich ließ ich mehrere Tage, Abends bis Morgens, alte und junge Huͤhner im Garten uͤbernachten, die ihnen fleißig nachſpuͤrten, und fie ausrotteten. — Iltiſſe und Marder beſuchen eben dieſe Frucht, find aber leicht zu verſcheuchen. — Chotieſchau. Ph. Hufnagel, Mltglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. Auch ein Mittel zur Erlangung guten Obſtes durch fluͤßige Duͤngung. Als ich im Jahre 1802 im Auguſt von Con⸗ ſtanz aus das einem Obſtwald gleichende Thur— gau bereiſte, ſah ich, daß die dortigen fleißigen Landleute an den aͤußerſten Zweigen, oder dem Trauf ihrer mit Fruͤchten prangenden Obſtbaͤume, mit dem Spathen Gruben ausgeſtochen hatten, die ſie mit Guͤllenwaſſer fuͤllten; ſolcher kleinen Gruben, die nur einen Spathenſtich tief waren, waren um einen Baum 12 bis 20; jede wurde nit 1 Eimer Waſſer gefüllt, und war das Waſſer eingeſogen, mit dem Auswurf wieder bedekt. Diefe zwekgemaͤße Hilfe habe ich auch in anderen Ge— genden der Schweiz haͤufig anwenden ſehen, dafuͤr erhaͤlt man aber dort auch reichlich ſchoͤnes und vollkommenes Obſt. B. Mittel, den Blumen ihre Farben zu verandern. Es werden 4 Loth Salmiak, 4 Loth Pottaſche und 2 Loth ungeldſchter Kalk, nur groͤblich ges Einen hoͤchſt Intereffanten Zuwachs hat auch unser Meben- Sortiment bekommen, und wir haben fuͤr ue moͤglichſt ſchnelle Vermehrung dieſer neuen Acqul⸗ fitfon ebenfalls alle Sorge getroffen. Hauptſächlich find wir auf fruͤhtragende, für rauhere Gegen⸗ den taugliche Arten bedacht geweſen, fo wie wir in der vollen Ueberzeugung, daß auch die Stachelbeere den noͤrdlichen Ländern ein böchft wichtiges Surrogat der Traube liefere, dieſe ebenfalls um 100 neue Sorten vers mehrten, fo daß unſere Sammlung derſelben nun iu +09 Axten beſteht ſtoßen, in eine weithaͤlſige glaͤſerne Flaſche gewor— fen, welche durch einen genau paſſenden Kork— Stöpfel wohl verwahrt werden kann. Alsdann feuchtet man die Maſſe mit 1 Loth Salmiakſpiri⸗ tus, und läßt fie wohl umgeſchuͤttelt einige Stun- den ruhig ſtehen. Eine Levkoi-, eine Kornblume ꝛc. eine Weile in das Glas gehängt, verwandelt ſofort die violette oder blaue Farbe in eine ſchoͤne gruͤne. Wenn man die Blumen aus der Flaſche nimmt, ſo riechen ſie Anfangs widrig, aber in das Waſſer und an die Luft geſtellt, verlieren ſie dieſen Geruch, jedoch nicht ihre ſchͤne Farbe. Die weiße Roſe, ſo wie uͤberhaupt alle weißen Blumen, werden gelb, die Klatſchroſen, gleich allen dunkel⸗ rothen Blumen, ſchoͤn ſchwarz. Eine rothe Roſe, uͤber angezuͤndetem Schwefel aufgehaͤngt, ſo daß ſie nur von den Daͤmpfen erreicht wird, bekommt eine weiße Farbe, in der Flaſche aber eine gelbe, und nimmt, nachdem ſie 24 Stunden im Waſſer geſtanden hat, wieder ihre natuͤrliche an. Um die Stengel der Blumen, wenn man fie in die Flaſche haͤngt, nicht zu zerquetſchen, befeſtigt man dies ſelben an Zwirnsfaͤden, damit der Stöpfel feſt aufgeſtekt werden kann. Um das Experiment mit Roſen und überhaupt groͤßern Blumen zu machen, ſind Kaviarglaͤſer die tauglichſten. Die Veraͤnde— rung der Farben erfolgt uͤbrigens ſehr ſchnell, ſo daß ſie zuſehends ſich bildet. Mittel wider die Kraut⸗ oder Gemuͤſe⸗ Raupen. Man bediene ſich eines Ameiſenhaufens von großen Ameiſen, welche man in verfchiedenem Malen auf das Kraut ſchuͤttet, fo wird daſſelbe bald von den Raupen befreit ſeyn. een ]˙¹'w- .“. eenn Unfere eugliſchen Gehölze und Sträucher zu Gruppfrungen in Natur-Gärten ; zu Alleen und Lußf⸗ Anlagen ic. haben an Mannigfaltigkeit und Vermeh⸗ rung bedeutend zugenommen. — Wir beziehen uns auch hierüber auf unfere früheren Nachrichten. Die Veſtellungen aus allen Ländern mehren fi» Jahr für Jahr, und vorzüglich da, wo dle aus unſerm ſchlechten Boden kommenden Baume durch ihr freudiges Gedelhen bereits jede Erwartung: übertroffen haben ? Dieß ermuthlgt uns, unſer Werk freudig fortzuſezen 3 und fo werden unfere Anlagen ſich noch ſtets ermeſte zm 256 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Tödtung der Maulwurfsgrille.) Ich leſe in Nro. 16 der allgem, deutſ. Gartenzeitung v. J. 1326: Er⸗ probtes Mittel, dle Maulwurfsgrille zutoͤd⸗ ten. Erlauben Sie mir, einige Bemerkungen beifügen zu dürfen. Die Grillenſchreke, Acheta grillotalpa, Erd> Engerling, Erdwolf in Dänemark, wo er den Spargel: Beeten nachgeht, Törd Krebs genannt. Engl.: Fen- Cricket. Holl.: Veen-Mal, Malkrekel. Franz.: Tau- pegillon- Courtiliere. An der Walga: Medwjedki. In Kaͤrnthen: Mramar, machte auch in Frankreich bedeuten⸗ den Schaden, weßwegen ſchon Ludwig XV. einem Lo⸗ raieniſchen Kuͤnſtler das Geheimniß, dieſe Thiere zu vertilgen, abkaufte, nemlih: ihre Gaͤnge mit Waſ⸗ fer auszufüllen, und hintenher Oel zu gieſ⸗ fen, wodurch ſte umkommen. Da nun dleſes ſeit 50 — 60 Jahren entdekte Mittel, wie lch aus dem Aufſaze Nro. 16 erſehe, als bisher unbekannt erſcheint, und ſomit auch vielleicht folgende, wiewohl mir gleich erſterm ſchon lange bekannten, doch nicht allgemein ver⸗ breitet ſeyn durften, fo ergreife ich die Gelegendeit, Ihnen und den verehrten Herren v. Boder und v. Schoönbauer einige andere Mittel zur allfalligen An: wendung anzurathen. Man mache im Herbſt auf dem Flächeninhalt von 100 TI Klaftern 4 oder 2 drei Fuß tiefe, und 2 Fuß breite Gruben, fuͤlle ſelbe mit friſchem Pfer— demiſt, und bedeke ihn mit Erde. Nach dem erſten Froſt ſammeln ſich Alle aus der Gegend dahln, wo man ſie dann leicht vertilgen kann. Scopoli in Entomolog. Coimolica: Fimo equino allieitur, porcino pellitur. Auch grabe man hin und wieder % Schuh tief in dle Erde kleine Töpfe mit 20 — 50 Tropfen Schwefelbalſam oder Terpentinöl, und bedeke die Töpfe mit einem Brettchen, damit dle Erde nicht hineinfalle; der Geruch vertreibt fie bald aus der Gegend. Da die Plaͤze, wo fie befon- ders ſich aufhalten, durch die Kahlheit bald kennbar werden, fo kann man dleſe Stellen mit Erfolg mit ei⸗ net Miſchung von Torfaſche, gemeinem Oel und Get: fenwaſſer, oder mit Knoblauchwaſſer und Wehrmuth— Abguß begleßen. — Das Duͤngen mit friſchem Pferde⸗ Miſt befördert beſonders ihr Gedelhen. — (Mittel gegen die Amelſen.) Ueber die in Nro. 10 d. Gtz. 1826 vorkommende Anfrage eines ſichern Mittels wider Ameiſen und Ohrenwuͤrmer — find unter 40 bis 50 mir bekannten folgende die anwendbareren: Man koche Honig und Waſſer, fülle damit mehrere Bouteillen / voll, und hänge fie an die Bäume, wo ſich Amelſen aufhalten. — Wetahefen, oder Menſchen⸗ Koth als Dünger ſoll fie aus der Gegend vertreiben — 1 Maß Waſſer mit — 4 Loth Syrup gekocht und 2 Loth Fliegenſtein, einen Tag darin ſtehen gelaſſen, wird in kleinen Schuͤſſeln um die Bäume, oder in klei⸗ nen Gefäßen, an dle Aeſte gehangen, wodurc fie häufig zu Grunde gehen. — Hanftörner um die Bäume ge> ſaͤet, ſoll ſie abhalten. — Man mache einen Abſud von Wehrmuthkraut, und begleße die Gegend rund um dle Baume, oder beſprize mittelſt einer Baumſprlze des Morgens und Nachmittags die Blätter. — Frlſche Wehrmuth-Buͤſche an die Bäume gehängt, machen diefe fliehen. — Man beſtrelche mehrere Blumentoͤpfe, woran man das Loch unterhalb verſtopft, von Innen mit Syrup, und ſezt fie dorthla, wo fie am Meiſten ſich aufhalten. Sehr zeitlich früh wird man fie hier häufig verſammelt finden, wo man dann dle Töpfe umftürzt, und fie mit heißem Waſſer tödter. — Man laͤßt 772 Pfund Schwefel in eigem irdenen Topf am gelinden Feuer zergehen, miſcht etwas Weinſtein und 3 — 4 Unzen Salz darunter und ruͤhrt es, bis es roth wird, um. Dann ſchüttet man es auf ein mit Waſſer ange⸗ feuchtetes Brett. — Wenn es troken geworden, wird die Maſſe geſtoſſen, in einem Glas mit Waſſer auf: gelöst, bis ſich das Waſſer färbt, womit man die Ge— gend um die Baͤume beſprengt — oder man nehme Schwefel 2 Thl. und Wohlgemuth oder braunen Do⸗ ſten 1 Thl., beides geſtoſſen und vermiſcht und um die Stämme der Bäume die Erde mit dieſem Pulver dicht überfirent — oder man nimmt 1 Pfund Pottaſche, ½ Pfund ungelöſchten Kalk, und laͤßt es in einem eiſernen Topf gelinde kochen in 2 Maß Waſſer. Wenn es ſich geklärt, wird es abgegoſſen, /, Pfund braunes Doſten⸗ Kraut dazu gekocht, womit dann die Erde rund um die Baͤume begoſſen, oder die Baumftamme damit übergof: fen werden können. — Die Waldamelſen, wenn fie in einen Garten verſezt werden, ſollen die Gartenamelſen aufrelben, ohne dem Obſte ſchaͤdlich zu werden. Kuͤrz⸗ lich wurde vorgeſchlagen: Von ſtarkem Papier eine Dütte um dle Aeſte oder ſchwachen Stämme zu machen, jedoch fo, daß die Oeffnung aufwärts ſteht, und die Splze unten feſt verbunden werde. In diefe Duͤtte ſchuͤtte man Hirſchthran oder Spiföül — oder Honig mit Fllegenſteln, fo daß ½ der Duͤtte damit angefuͤllt iſt, wodurch fie in großer Anzahl zu Grunde ges hen. — Wendet man einige diefer Mittel zugleich an, fo kann man bei regem Eifer ſich von dieſen laͤſtigen Gaͤſten ſchon befreien. — Schwerer iſt es mit der Forficula auri- euloria, dem Ohrenwurm. Denn da er gefluͤ— gelt iſt, ſpottet er jener Vorkehrungen, wo— mit man ihm den Weg verwehren will. — Carl Hammerſchmidt, Räthſel. Man hegt mich, und pflegt mich gut, Und wartet mein — o mit Verlangen! Doch muß ich erſt mondenlang hangen, Dann werd' ich gefoltert auf's Blut. Auflöfung der Charade im vorigen Nr o. Ritterſporn. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Bochbandlangen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährliche Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Garten., Zet i tenen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 39. 15. August 1828. Inhalt: Don den fhädlihen Einwirkungen des falpeterhaltigen Grundes auf den Obſt⸗, Garten⸗ und Feld: Bau, und von den Mitteln dagegen. — Eutwurf zu einem Glashaͤuschen. Von den ſchaͤdlichen Einwirkungen des ſalpeterhaltigen Grundes auf den Obft-, Garten- und Feld⸗Bau, und von den Mitteln dagegen. Es iſt ſehr haͤufig der Fall, daß ganze Gegen⸗ den zur Erzeugung des Getreides, Obſtes, Wei— nes und anderer Garten- oder Feldfruͤchte deßs wegen unfruchtbar, oder weniger tauglich ſind, weil die Erde mit Salpeter ſehr vermiſcht iſt, was gewöhnlich im ſchwarzen, fetten, feſten und feuchs ten Grunde geſchieht, der ſonſt, wenn er jenen Salpeter nicht enthalten wuͤrde, ſehr fruchtbar waͤre. Derſelbe wird durch die Bindung des Lichtes auf der Erdoberflaͤche und durch die atmosphärls ſchen Einwirkungen, dann durch die Vermiſchung der verſchiedenartigen Beſtandtheile der Erde in derſelben erzeugt und vermehrt. Das mit Salpe— terauflöfung in der Oberfläche der Erde geſchwaͤn— gerte Regen- oder Schneewaſſer dringet in dieſelbe; im Winter, oder wenn in der Atmosphaͤre mehr Kälte, als in der Erde beftehr, ſteiget nach dem Geſeze der Kapilaritaͤt und Waͤrmemittheilung das mit Waͤrme verbundene Waſſer durch die feinen Poren der Erde auf deren Oberflaͤche. Die Waͤr— me firdimt immer den kaͤlteren Orten zu, und da ſie ſich mit dem Waſſer verbindet, ſo ſteigt ſie mit demfelben empor, vorzüglich, wenn es in ſehr en⸗ gen Roͤhrchen beinahe zu Dunſt aufgelöfet ift. Wir finden daher auch, daß im Spätherbfte und Winter, wenn es uͤber der Erdoberfläche kaͤl— ter, als unter derſelben iſt, aus der Erde die mit Waſſer verbundene Waͤrme aufſteigt, und die Erd— Oberfläche naß erhält, welches umgekehrt geſchieht, wenn die Erde Fälter, als die Atmosphäre iſt, in welchem Falle das erwaͤrmte Waſſer mehr und ſchnel⸗ ler in die Erde dringet, oder verdunſtet. Dieſes iſt die Haupturſache der Kapilaritaͤt, wobei die Mit⸗ theilungskraft der Waͤrme vorzuͤglich wirkſam ſich zeigt, und wodurch auch die Duͤnſte von der Waͤrme an kaͤltere Orte getragen werden, wie in einem warmen feuchten Zimmer bemerkt wird, deſſen Duͤnſte an das kalte Fenſterglas verdichtet werden, weil daſelbſt die Waͤrme aus dem Waſſer abgeleitet wird, das endlich beim groͤßern Verlurſt der Waͤrme gefriert. Wenn nun zu jener Zeit das mit Salpeter geſchwaͤngerte warme Waſſer aus der Erde ſteigt, und durch die atmosphaͤriſchen Einwirkungen nach und nach verdunſtet, ſo bleibt der Salpeter auf der Erdoberfläche zuruͤk, wovon er wieder mit neuen Stoffen durch Regenwaſſer in die Erde kommt, Nachrichten aus Frauendorf. Der Mali⸗Kaͤfer. Der „Obſtbaumfreund“ hatte heuer viel mit den Raupen zu thun. Die Gartenzeitung zog gegen dleſe Hauptfeinde der Gärten ſchon im J. Jahrgang S. 124 — 140 zu Feld. Hler erſcheint der Mal⸗Käfer, gegen welcke unſer verehrliches Mitglied, Herr Ferdinand Lang h zu Cſurgo, Folgendes ſchreibt: Die fleiß'ge Biene ſaugt Houlg zu ihrem und des Menſchen Nuzen: — das iſt das Bild des Patrlo⸗ tis mus. — Die Hummel ſuͤßes Gift, vor dem man ſich huͤten muß; — der Mat⸗Kaͤfer, als ein llchtſcheues, die Dunkelheit llebendes Inſekt, flattert und ſchwaͤrmt, und liebt den wilden Kaftantenbaum, wie in Nro. 24 Seite 467 der h. Gartenzeitung geſagt worden fft, des dunk⸗ len Schattens und der Bluͤte wegen; frißt, raubt, macht Schaden: — das iſt das Bild des Egolsmus. Daß dleſe fo ſchadliche Brut aber der Nahrung (38) 258 daſelbſt ausgebildet wird, und dann wieder in Waſ⸗ ſer aufgeldſet auf die Oberflaͤche ſich verbreitet. Die mit Salpeter geſchwaͤngerte Erde iſt gewöhns lich feuchter, weil ſie aus der Atmosphaͤre deren Beſtandtheile und Duͤnſte ſtark in ſich ziehet, auch wegen ihrer Dichtigkeit das Waſſer nicht leicht durchlaͤßt. Je mehr ein ſolcher Grund der unmit— telbaren Einwirkung des Lichtes und der Waͤrme ausgeſezt iſt, dann geduͤnget und aufgelokert wird, um fo größer iſt die Salpetererzeugung, und die Unfruchtbarkeit vermehret ſich jaͤhrlich, daher es nothwendig iſt, dagegen ſogleich die nöthigen Mit⸗ tel anzuwenden. Dieſe Mittel find nach den ortlichen Verhaͤlt— niſſen verſchieden, und haben zum Zweke, entweder die ſchaͤdlichen Einwirkungen des zu häufigen Sal: peters auf das Wachsthum zu verhindern, oder den Salpeter und deſſen Erzeugung zu vermindern. Befinden ſich in einer Gegend viele gute Kalch— Steine und Holz, iſt folglich der gebrannte Kalch daſelbſt wohlfeil, oder ſind die Grundbeſizer reich, fo wäre der Kalch eines der beſten Mittel, den Sal⸗ peter durch deſſen chemiſche Zerſezung unſchaͤdlich zu machen. Nemlich, der gebrannte Kalch wird noch friſch in ſehr kleine Stuͤke zerſchlagen, und ſogleich auf den umgepfluͤgten ſalpeterhaltigen Grund dicht ausgeſtreuet. Im Fruͤhjahre leiſtet dieſe Ver miſchung beſſere Dienſte, als im Herbſte, und die Fruchtbarkeit wird dadurch ſehr vermehrt, weil zu⸗ gleich der Kalch ein gutes erwaͤrmendes Nahrungs: Mittel iſt, die Nahrungs⸗Beſtandtheile der Pflan⸗ zen aus der Luft in die Erde ziehet, und deren Vegetationskraft vermehret. Jedoch verlieret ſich wieder jene Fruchtbarkeit nach drei Jahren, daher die Beſtreuung mit Kalch wiederholt werden muß; auch kann dieſelbe nur in der Erdoberfläche für den Garten-, Feld⸗ und Futterbau gut wirken, nicht wegen den Anornbaum viel mehr llebt, als den Kaſtani⸗ eubaum und alle anderen ſtark belaubten ſchattigen Baume, kann ich aus langjähriger Erfahrung verſichern — denn ich habe vor 23 Jahren eln Stük ſchlechtes Geſtripp aus⸗ gerottet, uud davor einen zwei Joch großen, an ein aus verſchledenem Gehölze beſtehendes Luftgeftripp und an einen Wald grenzenden, mit einem Graben davon abgeſonderten Obſt- und Weingarten angelegt. Die Hälfte, das fit, ein Joch, zunächſt dem Wald habe ich mit aller⸗ lel Opſtbaͤumen und Straͤuchern ordentlich und regel: aber in beſtehenden Obſt- und Weingaͤrten, wo die Wurzeln ſchon tief in die Erde gehen, und wegen Einwirkung des Salpeters bald abſterben, oder ſchlecht wachſen, krank und ſchwach ſich erhalten oder wenig und ſchlechte Fruͤchte geben, die o nach und nach ausarten. Befindet ſich Sand oder trokner Lehm in der Nähe, fo wäre deſſen Vermiſchung mit der ſalpe⸗ terhaltigen Erde ein gutes Mittel zu deren Ver— beſſerung; vorzuͤglich, wenn der Sand fein und gelb iſt; oder wenn der Lehm fandig, loker oder alaun— haltig iſt. Der Lehm von den zufammengeriffes nen Mauern alter Bauernhaͤuſer iſt ſehr gut zu gebrauchen, und vermehrt die Fruchtbarkeit. Wenn in einem Garten an einem Orte eine Salpeterbildung beſtehet, fo iſt dieſer Plaz umzu⸗ graben und oͤfters mit ſtarker Seifenſiederlauge zu begießen; auch Haͤringslake, mit Aſche vermiſcht, leiſtet gute Dienſte, wodurch im folgenden Jahre der eingelegte Same vorzuͤglich ſchoͤne, große und fruchtbare Pflanzen liefert. Der ſalpeterhaltige Grund iſt niemals mit Dung oder Miſt aus dem Thier- oder Pflanzens Reiche zu verſehen, denn dadurch wuͤrde die Sal— petererzeugung ſehr beguͤnſtiget werden. Kalch, feiner Sand und trofener, ſandiger, gelber Lehm find die beſten Duͤngungsmittel. Weſentlich iſt zu bemerken, daß die Salpeter enthaltenden Gruͤnde troken geſtellt werden muͤſſe Es find daher für den Abfluß des Waſſers die noͤthi⸗ gen Abzugsgraͤben an vielen Orten, vorzuͤglich in den niedrigen Abhaͤngen und Vertiefungen, breit und tief mit hinlaͤnglichem Abfall anzulegen, und in gus tem Stande zu erhalten; denn dadurch wird der Abfluß des Waſſers und des darin aufgeldsten Salpeters befoͤrdert. Sollte es nicht moͤglich oder zu koſtſpielig ſeyn, mäßig beſezt. — Auf dieſem Graben ſtehen auch unter andern verſchiedenartigen Geſtrippen und Dörnern 26 Klafter von einander entfernt 2, auch 23 jährige, von ungefähr aufgewachſene gemeine Ahorn baͤume (Acer pseudo-Platanus) in trokenem, lehmigen, magern ho⸗ ben Boden; in dieſer ganzen Gegend die einzigen zwel Ahornbaͤume. — Zur Malkaͤferszelt ſtrozen dleſe jährlich voller Käfer zu Tauſenden; ein Käfer fizt auf dem andern, dle ganzen Kronen find Klumpen von Mai: Käfern, und weichen nicht von der Stelle, bis fie 250 auf jene Arten den falpeterhaltigen Grund für die Gartens, Feld⸗ oder Wieſen⸗Kultur fruchtbar mas chen zu können, fo muß er zu einem Wald, vorzüglich fir Nadelhoͤlzer, oder andere ſchnellwachſende und ſtark in das Laub treibende Baͤume umgeſtaltet werden. Dieſer Wald verurſacht, daß die Baͤume aus der Erde nach und nach den ihnen zur Nahrung dienenden Salpeter in ſich ziehen und zerſezen, dann, daß durch Verhinderung der Einwirkungen der Sonne, durch Licht und Waͤrme, dann der atmosphaͤriſchen Beſtandtheile, auf und in der Erdoberflaͤche kein Salpeter erzeugt werden kann; denn die Baͤume bewirken daſelbſt Schatten, Kuͤhle, und verhindern den Luftzug. Ein ſolcher Wald traͤgt mehr Nuzen, als wenn mit Mühe und Koſten ein unfruchtbares den beſtuͤnde, und nach mehreren Jahren, wann der Wald wieder ausgerottet iſt, beſtehet daun kein Salpeter mehr, und die Fruchtbarkeit des erneuer— ten Feld⸗ oder Gartenbaues erreicht einen hohen Grad. Anſtatt der Waldbaͤume koͤunen zum gröfs ſeren Nuzen Obſtbaͤume erzogen werden. Nemlich, im Herbſte ſind in die umgepfluͤgte Erde Kerne von mehreren, den Eigenſchaften des Klimas und Bo— dens angemeſſenen, edlen Abſtſorten, vorzuͤglich vom Steinobſte, als Zwetſchgen, Pflaumen u. ſ. w. dicht auszuſaͤen. Dieſelben fangen im folgenden Fruͤhjahre an, aufzugehen, und bald iſt der Obſt— Wald beſtehend, wobei zu beruͤkſichtigen waͤre, daß die, in ihrer Gattung und Sorte vermiſchten Bäu: me, weder zu beſchneiden, noch zu veredeln, ſondern blos wle Waldbaͤume der Natur allein zu uͤberlaſſen find. Sie liefern viel Holz, tragen bald Fruͤchte, und verſchaffen ſich ſelbſt die noͤthige Ausbreitung zum Genuß des Lichtes und der Luft, wobei viele ſchwaͤcher wachſende Baͤume oft durch den Schatten abſterben. Die Steinobſtſorten, beſonders Zwet— ſchgenkerne, geben ohne Veredlung gute Fruͤchte, alle Blatter der Ahornbaume rein abgefreſſen haben, und die Bäume zulezt nakt und ganz blätterlos da⸗ ſtehen. — Mich wunderts, daß dieſe Baͤume dennoch nicht abdorren, ſondern ſich jedesmal bald wieder mit frichen Blättern bekleiden! Alles übrige Geſtrlpp, Obſt⸗ und Waldbaume um fie herum — bleiben von ihnen verſchont. Der Mal⸗Käfer liebt alſo die Blätter des Ahornbaumes ſo, wie der Seidenwurm das Maulbeerblatt, vorzüglich vor andern — Arbeit und Koſten, und feine häufigen und durch jene Anlage eines Oſtwaldes kann auch der wichtige Vortheil erlangt ſeyn, daß ganz neue edle Fruchtſorten entſtehen, die weiter durch Vered— lung verbreitet werden koͤnnen. Ein folder Obſt⸗ Wald gewaͤhret in der Folge einen großen, ſich im⸗ mer noch vermehrenden Nuzen, erfordert keine guten Fruͤchte ſind zu Wein, Brauntwein, Syrup, Zuker, zu getrofnetem Obſt, oder als Tafelobſt zum unmite telbaren Genuß, mit Gewinn zu verwenden. Endlich koͤnnen auch mit Vortheil in einem fets ten, ſalpeterhaltigen und feuchten Grunde im Fruͤh⸗ Jahre Kerne von Sonnenblumen (Sonnenroſen) in die umgepfluͤgte Erde reihenweiſe geſtekt werden. Die in die Hoͤhe und Dike wachſenden Pflanzen der Sonnenblumen ziehen aus der Erde den Salpeter in ſich, und verhindern, durch ihren ſtarken Andrang des Saftes, deſſen Verduͤnſtung, und durch ihren Schatten die Erzeugung des Salpeters. Im Herbſte werden jene Pflanzen aus der Erde geriſſen, und die Kerne geſammelt, welche ausgepreßt ſehr viel und gutes Oel geben. . Aus den Stengeln und Blaͤttern der Pflanzen wird viel Salpeter ausgelauget. Der Nuzen iſt alſo bedeutend, und im folgenden Jahre koͤunen wieder Getreid- oder andere Früchte, und im dritten Jahre wieder Sonnenblumen, und ſo fort abwech— ſelnd gebauet werden, bis der Salpeter ſich vermin— dert hat. An Orten, wo die Brache beſteht, kann anſtatt derſelben jener Sonnenblumenbau vollzo⸗ gen werden, was um ſo nothwendiger iſt, weil auf den kahlen Brachaͤkern, wegen unmittelbarem Eins fluß des Lichtes, der Waͤrme und atmosphaͤriſchen Beſtandtheile auf die Erde, darin ſich ſehr haͤufig der Salpeter erzeuget und vermehret. Korneuburg. Dr. Joſeph W. Fiſcher. auch die in der Nähe der Ahornbaͤume ſtehenden Maul⸗ beerbaͤume bleiben von ihnen verſchont. — Ob nicht vielleicht auch der Seldenwurm das Ahorublatt llebt, und ihm zutraͤglich iſt? denn es ft ſehr mild. — Daß man dieſe fo ſchädlichen Mai:Käfer von den Ahornbaͤumen zu Tauſenden, auch ohne zu raͤuchern ete., lelcht abſchuͤtteln, und dem Geflügel, welches dieſe Käfer ſammt ihrer Brut, den Engerlingen, ungemeln gern und beglerig frißt, als ein wohlfeiles und nüzliches Futter geben kann, das verſteht ſich. (35 *) 260 Entwurf zu einem Glashaͤuschen. (Nach dem Wunſche in der Gartenzeltung S. 16 d. F.) Tiere Dm 2 A. Grundriß. a) Vorhaͤuschen. b) Eingang. c) Rauchofen. 2 5 * Dleſe zwei Striche zeigen unter der Oberflache des eee eee eee, IA N ET Mee Som TAU eee d) Stellen vor den Fenſtern. e) Gang. a —— 1) Rüfftellen. g) Fuͤr große Gewaͤchſe. a an, wie tief das Haͤuschen Gartenbodens ſteht. — . ͥ ni a a Er — — TEST Es verſteht ſich aber auch, daß man Manches, was uns eln Uebel fit, oder ſchädlich zu ſeyn ſcheint, leicht ab⸗ leiten, ja ſogar Manches zum Nuzen verwenden kann und könnte, wenn man nur maachmal auch gemeln⸗ ſchaftlich wollte; denn einzelne Kräfte vermögen frei⸗ lich meiſtens wenig. r Die Ahorubaͤume könnten alſo auch fa den Obſtgaͤrten als Mal⸗Kaͤfer⸗ Ableiter gebraucht wer- den. — Auch den Vögeln in der Luft gerelchen dieſe Käfer zum Futter, zur Nahrung, zum Lekerblſſeu, und ——— - —— auch vielleicht gar zu einer guten Mal⸗Kur — auch fie helfen uns, dieſe raͤuberiſche Brut zu ihrem Nuzen in ihren Magen abzuleiten und zu kappern. Bet diefer Gelegenheit verdient aber auch der Kaſtaulenbaum (Acsculus hypocastanum) als elner der nuͤzlichſten geruͤhmt zu werden, — Die Blüte Ift den Blenen ſehr nuͤzlich, die Blätter und Fruͤchte find eln vortreffliches Futter für Schafe, Kühe und Pferde und Schweine — die Koͤſten ein Hauptverwahrungs⸗ Mittel wider die, beſonders in naſſen neblichten Jahrs * C. Anſicht. 261 — un B. Aufriß. „n als b) Erdmagazin, Champignon⸗Beet ꝛc. i) Waſſerfaß neben dem Ofen. *) Blumenſtellen an den obern Fenſtern. . 1 * 1) Grundmauer. m) Unterfenſter. n) Oberfenſter zum Aufſtellen. o) Kleine Zugfenſter in den großen Fenſtern, die zum Oeffnen von Innen muͤſſen gerichtet ſeyn. Die obern Fenſter brauchen keine ſolchen Zug— Fenſter, da ſelbe mit einer Eiſenſtange von 1 Zoll bis 12 Schuh koͤnnen aufgeſtellt werden, wie es die aͤuſſere Waͤrme erlaubt. Auch die untern größern Fenſter muͤſſen gradweiſe aufgeſtellt werden koͤnnen, und ſind, wie die Aufſtellringe p) andeuten, fo anzuſchlagen, L 2 und 2 nach dem Winde — oſt⸗ oder weſtwaͤrts — gedffnet werden. d) Die Frontplatte ober den Fenſtern iſt eine willkuͤhrliche Verzierung, welcher man eine beliebige Form geben kann. Nur darf ſie der Neigung der Fenſter-Rahme nicht folgen, ſondern ſie muß auf dem Dache, das auf dem Fenſterſtoke aufliegt, ganz ſenkrecht aufgeſtellt, und ruͤkwaͤrts auf dem Dache mit einer Eiſen⸗ Stange t. feſtgemacht werden. Will man in der Mitte bei q. eine Sonnenuhr anbrin— gen, ſo iſt dieß leicht ausfuͤhrbar. Das obere Blumenbrett k. koͤmmt gerade dahin, wo die obern Fenſter anfangen. Auch kann man auf jeder der beiden Gie— belſeiten Fenſter anbringen, um auch Licht von Oſt und Weſt zu erhalten. Doch geben die Fenſter allein von vorn hinlaͤnglich Licht. Uebrigens muß das Dad) über den Fenſterſtok ſo weit vorſtehen, daß das Regenwaſſer uͤber die Fenſter hinab laͤuft, und nicht oben zwi— ſchen hinein ſizt; ſelbſt wenn Strohdeken und Laͤden vorgeſtellt ſind, muß der Dach— Schluß daruͤber hinaus gehen. Ein nur etwas geſchikter Zimmermann wird dieß gut zu verklei— den, und die Frontplatten gut aufzuſezen wiſſen. auch nur in den Fleinften unmerklichſten Nüancen, verſchle⸗ den, und unendlich mennigfaltig ; — fogar die veränderte Temperatur der Jahre und Jahreszeiten hat ſchon, wle es allgemein bekannt Ift, elnen bedeutenden Einfluß auf Alles. Aber uns gemäßigten Mittel-Ländern find diefe unſere eigenen Naturgaben melſtens nüzlicher und auch angemeſ⸗ ſener, als jene der heißen Hoch- oder Tropen-Länder. — Aber doch hat die Natur auch manches Uebel uns Mittel- Ländern, das Mittel dagegen den Hoch-Landern gegeben. Zum Beirplel: die ſpezifiſchen (einzig ſicher hilftelchen) Zelten herrſchende Faͤule der Schafe, beſonders, wenn man fie gleich in der Jugend daran gewöhnt — wider das Keuchen der Pferde etc. — Ueberhaupt als Arzuetl⸗ Mittel betrachtet, vertreiben fie wegen ihrer .bittern zuſammenzlehenden Kraft das Fleberhafte. Sicher hat die Natur dieſe wilden Kaftanlenbaum für unſer gemaͤßigtes Klima fo eu e 5 s den peruvlankſchen und chlneſiſchen Fleberboum für das heiße. Dennoch aber iſt er kein vollkommenes Surrogat weder des einen noch des andern derſelben; denn es ft Alles, wenn 262 Da der Raum zu dieſem Glashaͤuschen vor⸗ geſchrieben war, nemlich 2 Kl. lang und 1 Kl. breit und tief, ſo konnten auch nicht mehr, als 4 Fenſter angebracht werden. Kann man ſich aber nach Belieben ausdehnen, ſo geben 5 Fenſter, auf eine Länge von 48 Schuh vers theilt, eine gefaͤlligere Form, womit ſich leicht eine Tiefe von 12 —14° verbinden läßt, was hinter der Blumenſtelle f. noch einen bequemen Raum zum Gehen und zu Stellen für Treib⸗ Zwiebeln ꝛc., oder für abgebluͤhte Sachen ges waͤhrt. Bei einem ſo kleinen Raume iſt es nicht möglich, und auch durchaus nicht noͤthig, einen Schornſtein anzubringen. r) Man führe ein eiſenblechernes Rohr, rundum 6“ gut ummauert, durch das Dach, verſehe es 6° oberhalb dem Dache mit einer Windfahne, und ) mit Zugloͤchern von 24 groß, reinige es und den Ofen alle 4 Wochen mit eine Buͤrſte, und es iſt nie eine Feuersgefahr zu befuͤrchten. Das Einmauern des Rauch- Rohres im Dache geſchieht auf folgende Art: In die, hier bei dem Rohr blos 27 innern Raumes von einander entfernten Sparren, wird ober- und unterhalb des Rohres eine nicht bieg— liche Eiſenſtange eingelaſſen, und auf dieſe die Mauer von Bakſteinen um das Rohr geſtuͤzt, und mit Lehm dicht und ſorgfaͤltig ausgefuͤhrt. Dieſe Rohrmauer muß 2 Zoll uͤber das Dach hervorragen, und wird dann mit einem Eifens Blech, das oberhalb unter die Schindeln geſtekt wird, und auch zu beiden Seiten und unten gegen 9“ über die Rohrmauer geht, bedekt, damit keine Naͤſſe eindringen kann. Oberhalb der Rohrmauer muß entweder das Rauchrohr ab⸗ zuheben ſeyn, oder man bringt darin ein Thürs — na ae nu ern snnmee exotiſch⸗mediciniſchen Mittel, fo viel wir. bie jezt wiſſen: die Chira wider das Fleber, die Meerzwlebel wider die Waſſerſucht, das isländiſche Moos wider die Lungenſucht ete, — Keines dieſer Mittel können wir uns acclimatifiren, und wenn das auch möglich wäre, wie es mit den be⸗ ruͤhmten japoniſchen Pelargonien und vielen andern exott⸗ ſchen Blumen, Obſtbaͤumen und Früchten wirklich der Fall it, hätten fie doch gewiß diejenige innere kräftige Eigen⸗ ſwaft nicht mehr, als In ihren eigenen Vaterlandern; deſſen Beweis iſt unter andern auch der Feigenbaum. — Wir müſ⸗ chen an, um das Rohr recht forgfältig kehren zu koͤnnen, da die Buͤrſte von Innen heraus nicht bis zum Fahnen langen möchte, % Iſt die Eiſenſtange zur Feſtmachung der Front⸗ Platte. Torf iſt Übrigens das beſte, gemaͤſſigt waͤrmende Brennmaterial, auch iſt die Aſche davon, als z. B. Grasplaͤze kraͤftig duͤngend, gut zu benuͤzen. Fuͤr den Winter werden die Fenſter nach der ganzen Hoͤhe mit Strohdeken, und uͤber dieſe mit Laͤden zugedekt. Auch kann man das Glashaus rundum 1“ hoch mit Pferdes Dung umſchlagen, dann dringt gewiß keine Kaͤlte ein. Man hat geſtrikte Strohdeken und auf Latten aufgenagelte. Die geſtrikten muͤſſen oben an der Frontplatte zum Ab⸗ und Aufrollen angenagelt werden, und zwar filr jedes Fenſter eine. Die zwiſchen Latten aufe genagelten Strohdeken ſind aber vorzuziehen, weil dieſe bei Wind und Sturm ſich leichter regieren laſſen, und, gut genagelt, laͤnger dauern. Um die Fenſter gradweiſe oͤffnen zu kon nen, laßt man inwendig bei p. ein plattes Eiſen⸗Staͤngchen von 4 Zoll breit, 18“ lang, und von 3 zu 5“ mit einem Loch durchgeſchla— gen befeſtigen, das man dann in einen Steften im Fenſterſtoke nach Bedarf aufſtellt. Die kleinen Zugfenſter o. muß man nicht zu nieder anbringen laſſen, weil die Luft ſo nahe an der Erde entweder zu kalt, oder doch viel zu feucht iſt, um ſelbe zur Winters zeit im Glashaus einlaſſen zu koͤnnen. Will man den innern Raum moͤglichſt ba nuzen, ſo kann man oben Mitten der Laͤnge u, v) durch in den gegenüber ſtehenden Seitens Mauern 2 Stangen, z. B. Ruderſtangen, bes fen das uns fehlende Klima durch warme Treibhänfer, ſchwarze und weiße Wände gradulren, adtemperiren und ertünfteln. " Unftreitig find alle Natur⸗Produkte ihrem Klima au⸗ gemeſſen, hinlänglich und gut; folglich auch unſere uns — aber dle phyſtſchen materiellen Produkte der Natur in den heißen Hoch⸗Laͤndern find, wie es allgemein bekannt iſt, allerdings beſſer, ſchöͤner, vollkommener, ſtaͤrker, kraͤftiger und ſchwelgender, als die in den Mittel⸗Laͤndern, oder gar die in den nledern traurigen Polar: Gegenden intel« 265 feſtigen laſſen, hierauf ein Brett legen, wo Cactus und die uͤbrigen Saft⸗Gewaͤchſe einen herrlichen Plaz haben. Will man dies ſem Deken-Blumenbrette in der Mitte mehr Feſtigkeit geben, ſo befeſtiget man es mit einer Eiſenſtange an der Deke, und dann iſt kein Schwanken oder Biegen der Stangen zu beſorgen. Die obern Fenſter-Bretter werden ohnehin auf einer Leiter begoſſen, von der man auf das Dekbrett ruͤkwaͤrts bequem reichen kann. Das durch dieſes Brett kaum merklich verringerte Licht kommt bei dem gewonne— nen Plaze für Saftgewaͤchſe gar nicht in Bes tracht. um das Dach gegen die Kaͤlte moͤglichſt gut zu verwahren, muß es zwiſchen der Weißdeke und dem Schindeldache, (dieſes iſt einem Ziegeldache weit vorzuziehen, und bei gehoͤriger Verſicherung der Rauchrohre nicht im Geringſten feuergefaͤhrlich) ent⸗ weder mit Stroh, ganz trokener Gerberlohe, oder mit Saͤgeſpaͤnen feſt ausgefuttert werden. Endlich kann nnr bei trofenem Kiesgrunde ein Glashaus 2—8 tief unter die Bodenflaͤche aufgeſtellt werden. Bei mehr feuchtem Boden fuͤhrt man blos eine Grundmauer auf, und iſt der Boden gar moofig, fo kann auch nicht einmal eine Grundmauer gezogen werden, ſondern man ſchlaͤgt ſtarke Pfaͤhle (Saͤulen) in den Grund, und ſtellt hierauf 1 Schuh von der Erde erhoͤht das Glashaͤuschen, das dann gleich ganz von Holz gebaut wird, bis auf die Paar Quadrat-Schuhe, welche das Einheizloch und der Stand des Ofens in der Giebelwand einnehmen, und welche mit einem halben (liegenden) Stein ausgemauert werden; der Raum zwiſchen dem Roſt des Glashauſes und dem feuchten Boden muß mit Kies ꝛc. feſt ausgefuͤllt und geſtampft ꝛc., und dann mit Bodenbrettern belegt — werden. So iſt keine Feuchtigkeit zu fuͤrchten, und alle Gewaͤchſe werden bei gehdriger Wart und Pflege herrlich gedeihen. (Wegen der Heizung mit erwaͤrmter Luft iſt in der Gartenzeitung (zwar längft erbeten) noch nichts Naͤheres erſchienen; man konnte alſo von den hiezu noͤthigen Vorrichtungen bei dem Bau dieſes Haͤuschens nichts ſagen). Der Grund wird bis 17 über die Erde von Bak⸗ Steinen ꝛc. zu mauern ſeyn; die Seiten- und Ruͤk⸗ Waͤnde wären am Beſten von Holz, nemlich innen und auſſen mit Brettern verſchlagen, mit Saͤgſpaͤnen feſt ausgefüllt, und dann mit einer Weißdeke ver- ſehen, innen glatt, auſſen Sprizwurf; ſo entſtuͤn⸗ de keine Feuchtigkeit, kein Schimmel. au Die Gewaͤchſe würden fo aufgeftellt werden, daß gegen die Mitte zu die kleinern, alſo rechts und links die groͤßern zu ſtehen kaͤmen. Vor dem Ofen koͤnnte ein Vorhang von Wachstuch zum Auf- und Nieder- Rollen angebracht werden. Der Rauchofen hat 3 Gänge: unten, wo das Feuer brennt, von Bakſtein mit Roſt, wenn man auch Torf brennen will, oben von Dachplatten und Lehm gemacht. Je hoͤher die Rauchgaͤnge, deſto waͤrmer; dann kann auch der Rauch gerade zum Dache hin— aus, welches beſſer iſt, als unter dem Boden hin, wo der Rauch zulezt matt wird, viel Dunſt anſezt, und ſich oft anſtoͤßt, was Rauchen verurſacht. Das Uebrige iſt ohnehin klar. Eine Abtheilung für warme und kalte Pflane en laͤßt ſich bei dieſem Raume nicht machen; die waͤrmern ſtellt man dem Ofen näher ꝛc. 9 1 Von einem Blumenfreunde. lektuellen Produkte der Natur; aber dagegen dle Liebe und der Fleiß für nuͤzliche und ſchoͤne Wiſſenſchaften und Künfte blühen wiederum — vormals zwar auch aus dem helßen Arablen, Aegypten, Phönicien entſproſ⸗ fen — heut zu Tage in den gemaͤßigten am Llebſten und Schoͤnſten, bis fie immer mehr und mehr auf den ganzen Erdkrels ſich verbreiten; oder, — vielleicht auch in der Zukunft, wie bisher, nur wandern. — Die mancherlei Gaben der Natur find auf dem ganzen Erdboden zerſtreut, und unendlich verſchleden, chen Bienen zu gleichen. —— EEE die theils zu mancherlei Nuzen, theils zu mancherlei Vergnuͤgen gereihen. — Non omnis enim fert omnia tellus — nee omnia diseimus omnes — um uns Menſchen alle auf dieſem Erdkreis vertraglicher und geſellſchaftlicher — geſitteter und gerechter — glüflle cher und vergnügter zu machen — und um auch nicht den flatternden, ſchaͤdlichen, ſelbſtſuͤchtigen, miürrifchen Scarabaͤen, fondern vielmehr den fleißigen patrloti⸗ 264 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Noch Etwas von der Raupe, als Wohl⸗ thäterin der Roſen.) Da Ste die Güte hatten, kn der Gartenzeltung des zten Jahrganges vom Jahr 1824 sup Nro. 42, pag. 354 meinen Aufſaz unter der Auf⸗ ſchrift: „Eine Raupe als Wohlthäterin der Roſen“ ein⸗ ſchalten zu laſſen, fo glaube ich, daß es den Leſern nicht unangenehm ſeyn dürfte, hierüber meine weitere Be⸗ merfung und Beobachtung mitgetheilt zu erhalten, um fo mehr, als mein Erſuchen, allenfalls in der Gartenzeltung den Namen dieſer Raupe, oder des hleraus nach der Verpuppung erſcheineuden Käfers, anzuzeigen, unbeant⸗ wortet blieb. Nun verfloſſen 2 ganze Jahre, daß lch von derbe: ſchrlebenen Raupe nicht Eine an meinen Roſen aus fin⸗ dig machen konnte; endlich im Jahr 4322 fand ich eine derlel Raupe, aber nicht auf einer Roſe, ſondern an einer Hebowopium peruvianum. Derſelben ließ ich nun kelne Zeit, mir zu entwiſcden, ſondern gab fie ſammt dem mit Läuſen uͤberzegenen Blattſttel iu das dalb mit Erde gefüllte Glas. Diefe Raupe verpuppte ſich in einem Tag, und erſchien in einer karzen Zeit als die von dem Eulomekogen Hrn. Roſſig beſckriedene Vipern-Wes⸗ pe, und verdient, als eine, mehrere Blumen von Läufen reinigende Raupe, und zum Beſten der Vermehrung der Vipera-Wespen, den Schuz aller Blumeullebhaber. \ Wilhelm Freiherr v. H. Leichte Art, den Bienen die Luſtzum Rau⸗ ben zu vertrelben.) Da es der Wunſch mehrerer Gartenfreunde iſt, daß der lieben Vienen auch zuwei⸗ len lu der Gartenzektung gedacht werde, fo ſtehe bier meine Verfahrungsart im obigen Falle. Unter die unangenehmſten Greiguffe für den Ble⸗ nenfreund gehort unſtreitig, wenn entweder feine eige⸗ nen Bienen ſich mit jenem unehrlichen Handwerke ab⸗ geben, oder vou andern benachbarten Lienen geplän⸗ dert werden. Die gewohnliche Verfahrungsart mit Ver⸗ ſtellen der Stöfe ete. iſt umſtaͤndlich, und koſtet Immer vieleu Bienen das Leben. Dieß Alles fallt bei meinem Verfahren weg. Iſt dee Dieb einmal entdekt, ſo hebe ich mit einer Hand die Wohnung deſſelben auf einer Seite 3 bis 4 Zoll hoch auf, oder laſſe dieß durch einen Gebllfen thun, und werfe dann ſchnell mit der andern Haud bis 4 Hände voll Sägeſpäne zwͤiſchen Unterſazbrett und Wohnung hinelg. Dieſe unendlich vielen kleinen Thellchen wieder herauszutiagen, macht den Bienen auf ein Paar Tage eiue ſtarke, aber nicht ſehr ange⸗ nehme Arbelt: daruber; aber fie vergeſſen auch darüber das Rauben, was ſich bisher bel jedem der angeſtellten Verſuche be= ftätiget bat. * 0 N Späth. nn 2 denn fie werden ziemlich ungehalten Wr (Ein Blatt des ungeheuern Talllpot⸗ Baumes.) Vor Kurzem wurde eln Blatt des unge⸗ beuern Tallſpotbaumes aus ſelnem Geburtslande, der Inſel Ceylon, nach England gebracht, wo es ſich im Beſtize eines Herrn Richard Fletſcher von Hampſtead befindet. Es iſt ſehr gut erhalten, und mißt in der Höhe 42, in feiner größten Breite 16, und im Um⸗ fange 33 bis 40 Fuß. Wenn es wie ein Baldachin aus⸗ gebreitet wird, ift es groß genug, eine Tafel-Geſellſchaft von ſechs Perſonen vor den Sonnenſtrahlen zu ſchuzen, und es wird auch In Ceylon zu dieſem Zweke verwendet. Bei der großen Flut in dleſem Fruͤhjabre riß das Waſſer aus einem großen Garten am Geufer⸗See ein Stuͤk Land mit einem hohen vollen Kirſchbaum weg. Die kleine Jaſel ſchwam langſam immer den See hin⸗ unter. Unten bei dem ſchoͤnen Vevay machte der hohe Baum links um, ſegelte hinuͤber, und ſezte n dem Hofe eines Fehr armen Bauers feſt. Der günftige Le⸗ ſer kaun ſich den Jubel der acht Kinder uͤber den un⸗ erwarteten Beſuch denken, aber auch die betruͤbten Ge⸗ ſichter, als ihnen der Vater verbot, davon zu eſſen. Nach einigen Tagen fehltte der Herr des Gartens bei Genf eine Leiter für die Kinder, und bat um Erlaub⸗ ulß, 1 naͤchſten Fruͤhjahre eine Milch unter dem Baume zu eſſen. (Lite rarlſche Anzeige.) Im Verlage von Frled. Puſtet in paßau und Regensburg fit fo eben erſchleuen, und durch jede folide Buchhandlung zu bezlehen: 1 „Verdeutſchungs wörterbuch, kleines tuͤrkiſches, oder elphabetiſche Erklärung aller bei den gegenwaͤrtl⸗ gen Ereiguiſſen vorkommenden fremden Ausdruͤke, in Beziebung auf die Staats- und Kirchenverfaſſung, Geographie und Geſchichte der Türken. Fuͤr Zeltungs⸗ L Broſch. 42 kr.“ Eine gewiß ſchon längſt erwartete und darum will» kommene Erſcheinung für jeden Zeitungsleſer, der nicht Gelegenheit hat, ſich die neuern groͤßern und koſtbareru Werke über das tuͤrklſche Reich anzuſchaffen, fi daraus zu belehren, und dem daher dle Krkegsberichte und Zeitungsuachrichten über den gegenwärtigen Krleg dieſes Volkes mit Rußland unverftandlih würden. Es ent⸗ hält daher auf 10 enggedrukten Bogen das Wiſſenswuͤr⸗ digſte aus der Geſchlte, Geographie, Religion und Staatsverfaſſung der Osmanen fu gedraͤngter Kürze, und, zur Erlelcterung des Nachſchlagens, in alphabetlſcher Ordnung, und bieter fo einen wohlfellen Commentar beim Zeitungsleſen dar. Auflöſung des Räthlels im vorigen Wre.: Ter a u be. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nebmen alle Vuchandlangen und Voflämter an, y . —— —̃ — — — >" a Der ganzjährliche Preis iſt lu gauz Deurſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kt. G. W. mit Couvert — porteftel. Allgemeine deutſche Gear teen Zetti tuen g. — — Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. 1 AR . DER VI. Jahrgang,, a 34. 20. August 1828. eee eee eee Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Grundzuͤge der phofiologifhe Pflanzenkunde, als Leitfaden bel der Kultur der Pflanzen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochgeborn, Herr Alexander Marla Graf von Thurn und Taris, k. k. wirklicher Kämmerer; — dann deſſen Herr Sohn, Seine Hochgeborn, Herr Joſeph Thabdaus Graf von Thurn und Taxis, — Hoͤchſtbelde auf lhrer Hert— ſchaft Neuhaus im obern Muͤhlvlertel in Defterreich. Seine Hochwürden, Herr Vinzenz Blumauer, regu⸗ Uürter Chorherr von St. Florian, d. Z. Pfarrer in St. Gotthard im Mühle in Oberöſterrelch. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Stelzhammer, Schullehrer in St. Martin im Muͤhlvlertel in Ober⸗ Orſterreich. - — Gottfried Weltzl, Amts: Aktuar bel der fuͤrſt⸗ lich Corſiniſchen Herrſchaft Welßenburg und Kirch⸗ berg an der Plelach. — Joſepb Waſchack aus Chrudlm, derzelt Kunſt⸗ Gärtner des Oberbeamten Herrn Joſeph Jaͤckel In Wlen. f Grundüge der phyſiologiſchen Pflanzen⸗ Kunde, als Leitfaden bei der Kultur der Pflanzen. Die Steine, dieſe rohen Gebilde der Natur, aͤhneln doch in einzelnen Faͤllen durch Auswachſen blaͤtterloſer Zweige ꝛc. dem Pflanzengeſchlecht, und fo. unwahrſcheinlich es ſcheinen wird, jo gehoͤren doch beſondere Wahrnehmungen dazu, den Stein von der Pflanze zu unterſcheiden. Die Pflanze, aus Samen oder andern Theilen ihres eigenen Koͤrpers hervorgebracht, dehnt ſich bei ihrem Wachsthum aus, und vergrößert von In⸗ nen die Maſſe des Koͤrpers; der Stein hingegen entſteht nicht aus einem andern, und nimmt von Außen her zu. Dieſelbe unmerkliche Abſtufung findet zwi— ſchen Thier und Pflanze, waͤhrend ihres or— ganiſchen Lebens, Statt, und obwohl der aufmerk⸗ ſame Naturforſcher den baumfoͤrmigen Korall von dem eben fo gebildeten Keulenſchwamm un— terſcheiden wird, ſo muͤſſen wir doch eine andere ſichtbare Unterſcheidung ſuchen. Die Willkuͤhr des Thieres, ſich frei von einem Ort zum anderen zu bewegen, die Nahrung dort zu ſuchen, wo es ihm am Zwekdienlichſten ſcheint, im Gegenſaz der Pflanze, Nachrichten aus Frauend orf. Niete. Da wir ſchon öfters 17 waren, unferer an⸗ geknüpften Verbindung mit der großen kalſerlich ruffi: ſchen Garten⸗Aulage zu Nitkta, am Suͤdufer der Tauriſchen Halbinſel, zu erwähnen, dürfte unſern ge⸗ neigten Leſern folgende, im Nieitiſchen Garten geſchrlebene Schilderung Weihen eien nicht unwillkommen ſeyn: . »Mit jedem Schritte vorwärts werden dle Wege ſchwieriger und dle Ausſichten maleriſcher. Als ich des Morgens früh aus Gutfuph aus relſte, war das Wetter trübe. Dann und wann fielen Regentropfen. Graue Wolken umgärteten gleich einer welt and Welle den Jallon. Wir ftiegen zuweilen binauf u ih⸗ nen, befanden uns im Geblete der Wolten, und unſere Kleidung wurde, wie von einem ſtarken Regen, durch⸗ naͤßt. Bis zum Dotfe Nikita rechnet man 10, Merſte. (354) 266 — deren Aufenthaltsort von ihrem Beginnen an bes ſtimmt war, koͤnnte uns zu obigem Entzwek die— nen, wenn nicht Muſcheln, Schneken, Korallen, jenen feſtſizenden Pflanzen aͤhnelten. Ein Thier wuͤrde daher blos dadurch von einer Pflanze zu unterſcheiden ſeyn, daß erſteres ſeine Nahrung durch eine beſtimmte Oeffnung zu ſich nimmt, und durch einen beſenderen Kanal den Unrath abfuͤhrt, waͤh— rend dem daß die Pflanze auf ihrer ganzen Flaͤche, mittelſt einer Menge zarter Gefaͤßmuͤndungen, die Nahrung in ſich zieht, und die Ausduͤnſtung bei derſelben die Abfuͤhrung durch den Kanal vertritt. Der innere Bau der Pflanze weicht durch eine auffallende Verſchiedenheit von der Conſtruktion des thieriſchen Korpers ab. Das Thier hat von Auf: fen Theile der mannigfaltigſten Art; aber noch be= traͤchtlicher find fie im Innern; ſtatt der Ginger weide finden wir nur Faſernbuͤudel und Zellenge⸗ webe in der Pflanze; Muskeln und Nerven fehlen ihr ganz. Die Geſchlechtstheile beſtehen im Pflanzenreich aus freiſtehenden Organen; der Stem⸗ pel, das wirkliche Organ zur Fortpflanzung, ent⸗ haͤlt Samen oder Eyer in ſich, die von ihrem Ent⸗ ſtehen an, an einer Wand befeſtigt ſind, und ſich nur bei ihrer Reife von derſelben trennen; die Narbe iſt mit einer Oeffnung verſehen und von der Natur dazu beſtimmt, die feinen Theile der maͤnnlichen Feuchtigkeit aufzunehmen und dieſelben dem Samen zuzufuͤhren; dieſer Theil befindet ſich auſſen an dem weiblichen Organe. Im thieriſchen Koͤrper hingegen beſtehen dieſe Theile aus einem ſchlauchfoͤrmigen Eingeweide, und die Eyer find in keinem Fall an demſelben feſt angeheftet, ſondern fie ruͤken bis zu ihrer Geburt fort. Der maͤnn⸗ liche Theil des Thieres iſt ein Kanal, durch wel: chen die zur Befruchtung nöthige Feuchtigkeit fort⸗ gefuͤhrt wird; das Organ der Pflanze, der Staub⸗ Beutel, enthaͤlt dieſe Feuchtigkeit, zwiſchen einer feſten Maſſe verborgen, welche bei Beruͤhrung der Narbe geſchieden wird. Selbſt hinſichtlich der in den organiſchen Körpern enthaltenen Stoffe weicht die Pflanze ven dem Thiere ab. Stikſtoff befindet ſich faſt in jedem thierfſchen Theile, bei der Pflanze nur in einigen, denn bei denſelben iſt der Haupt⸗ Beſtandtheil: Kohlen-, Sauer- und Waſſer⸗Stoff. Chemiſche Zergliederungen haben Schefele und Phosphorſaͤure, Kali, Natrum, Kalk, Thon⸗, Bitters und Kieſel-Erde in verſchiedenen Pflanzen gefunden, aus welchen ſich verſchiedene Stoffe ge— bildet haben, die man die nähern Beſtand⸗ Theile der Pflanzen nennt; z. B. Schleim in Althaea officinalis u. g., Zuker in Sacharum offieinale u. a.; vegetabiliſche Säuren, Extractive Stoff findet ſich faſt in allen Pflanzen, ferner Gerbeſtoff, Oele, Harze, Cahutschoue, Federharz z. B. in Siphonia Cahuchu, auch in den Beeren von Viscum album, ſcharfe, betaͤubende Stoffe in Scilla maritima, Helleborus niger, Atropa Belladonna, Datura ı., harzige Faͤrbſtoffe ꝛc. Lezterer gibt den Pflanzen ihre Farbe. Der innere Bau der Pflanze beſteht aus Zel— lengeweben; dieſe nehmen faſt die ganze Pflanze ein und ſind duͤnne Haͤute, welche in geſchloſſene Formen abgetheilt find. Ihre Geſtalt iſt ſehr vers ſchieden; fie werden daher 1) in regelmäßige und 2) unregelmaͤßige Zellengewebe abgetheilt, und durch mehrere Unterabtheilungen unterſchieden. In den Zellengeweben ſind noch andere Koͤrper zu be⸗ merken, die aus einem ſchmalen, in der Mitte cene caven Bande beſtehen, welches ſpiralfoͤrmig gedreht iſt und ihnen den Namen Spiralgefaͤße gab. Man . —————ͤ —ũ—k' Von da geht der Weg bis zum Vorgebirge gleichen Granaten- und Felgen: Bäume, dle drei Männer kaum Namens, ungefaͤhr 2 Werſte, oder etwas mehr, einen ſtellen Abhang hinab, durch einen dichten Wald. Man müßte, Bernardius Feder haben, um ſich an die Be⸗ ſchreibung der maleſtaͤtlſchen Schoͤnhelten dleſes Wal: des zu wagen, deſſen hundertiährige Bäume einen Be; griff von den Gegenden geben können, wo Pauls und 681 ns Jugend Apte und verwelkte. Es war den 6 Oktobet, und noch keln gelbes Blättchen zu ſehen. „Hier glänzt das Pfllanzeureich in feiner ganzen Starke und Schöͤnhelt. Man findet Maulbeer⸗, Nuß⸗ umſpannen koͤnnen, und eine Menge anderer Erzeug⸗ niſſe freigebiger Himmelsſtriche. Der wilde Welnſtok windet ſich um fie, und beladet fremde Zwelge mlt ſei⸗ nen ſchweren Trauben, die er felbft zu tragen nicht ſtark genug wäre. — Mir war, als hätte mich irgend ein Zuuberer an die Ufer des Amazonen ⸗Flußes ver⸗ fest: allein das Wilde verſchwand, vor mit lag der Nititiſche Garten, der in Terraſſen auf dem Vorgeblr⸗ ge hangt. Auf der oberſten Terraſſe ſteht ein begue⸗ mes, einfaches Häuschen, das für den Aufſeher dleſer 267 findet fie in verſchiedener Geſtalt in den Pflanzen, und gab ihnen deßhalb mehrere Benennungen, die anzufuͤhren mir der Raum nicht geſtattet. Nach den neueren Naturforſchern enthalten die Gewaͤchſe kein anderen Organe, und nur die abweichenden Formen der Zelleugewebe und Spiralgefaͤße konn⸗ ten die Vermuthung hervorbringen, daß die Pflanze aus mehreren beſtehen koͤnne. 7 Die Zwiſchenraͤume find durch Zellengaͤnge, Behaͤlter und Luͤken beſezt; in dieſen Behaͤltern befindet ſich ein beſonderer Saft, der bei den Na— delhoͤlzern in Harzhaft, und bei den Milch gebenden (3. B. Euphorbia lathyris) in Milch beſteht. Die Luͤken bilden ſich erſt nach foͤrmlicher Ausbil— dung der Pflanze, und ſind nach Links Unter— ſuchung mit Luft gefüllt. Auf der Oberflaͤche der Pflanzen find aber noch Spaltoͤffnungen ſichtbar, welches laͤngliche zarte Spalten find, die ſich dffnen und ſchließen. Den Algen, Lichenen, Mooſen, Pll— zen fehlen ſie, ſo auch den Blaͤttern, welche ſich unter dem Waſſer befinden. Dieſe Gefaͤße enthalke eiſtentheils alle Saͤfte, welche ſowohl in ihren Beandeheiten verſchieden ſind, als ſich auch durch ihre Farbe unterſcheiden. Ich brauche blos an den milchweißen Saft der Eu— phorbien, Papaverarten u. a. zu erinnern. Ge⸗ woͤhnlich erſcheinen aber dieſe Saͤfte farblos. Ich habe verſucht, dem geneigten Leſer eine fluͤch— tige Ueherſicht der Pflanze zu geben, und komme nunmehr auf ihr Entſtehen und ihre aͤußeren Theile. Jede Pflanze entſteht aus dem vegetabiliſchen Ey, dem Samen, welcher durch die Zuſammen— wirkung beiderlei Geſchlechter entſtanden iſt, und nach ſeiner erhaltenen Reife ſich von der Mutter Härten erbaut iſt, außerdem aber noch zwei Zim— mer enthält, welche für die Beſucher dleſer Gegend be— ſtimmt find. Die zarte Aufmerkſamkeit für den Rel⸗ ſenden begnuͤgt ſich hier nicht allein damit, ihm Alles zu bieten, was er zu feiner Erholung bedarf, ſondern fie wuͤnſcht, auch feinem Gelſte eine angenehme Erhol⸗ ung und Beſchaͤftlgung zu gewaͤhren. Zu dieſem Be⸗ bufe ſteht in einem der Zimmer eln Schrank mit Buͤch⸗ ern, verſteht ſich, botankſchen, unter denen ich eine vor⸗ treffliche Ausgabe der Flora Rossica von Pallas ge⸗ Funden habe, und alle hier aufgehaͤuften Schaͤze find nur genannt wird. Idſte, zur Erde fiel, keimte, und eine der Mutter aͤhnliche Pflanze hervorbrachte. dh. Der Same, außerhalb mit zwei Häuten bedekt, beſteht aus zwei Theilen, die ſich beim Keimen zu den Samenlappen bilden. Jene Haͤute, oder Huͤl⸗ len, welche nach dem Keimen verfaulen, umfchlies ßen entweder den Keim allein, oder zu gleicher Zeit eine verſchiedenartig geſtaltete Maſſe, die zur Erz naͤhrung des Keims beitraͤgt, und] deßhalb Eyweiß Dieſes Eyweiß, oder Kern, kaun fleiſchig, lederartig, hornartig, mehlig, milchig, holzig, haͤutig, ſchleimig ſeyn. Der Keim (Ems bryo, von Poiver Pflanzenfdtus genannt) beſteht aus dem Wurzelende und dem Cotyledonarende, oder vielmehr aus 2 oder 5 Theilen: dem Wuͤr⸗ zelchen oder Schnaͤbelchen, dem Federchen und dem Samenlappen. (Cotyledones); Einige Pflane zen haben zwei ſolche Samenlappen, weßhalb ſie Dicotyledones (zweiblättrig keimende) genannt werden, andere aber nur einen Monocotyledones (Spizkeimer oder Einfachkejmende), und die Cryp— togamen gar keine Acotyledones. Wie ſchon fruͤher bemerkt, beſteht die den Keim umgebende Maſſe aus kleinen Koͤrnern (Eyweiß), die Staͤrkemehl enthalten, welches dem jungen Keim die erſte Nahrung gibt. Wird nun das Samen— Korn dem Schooß der Erde anvertraut, ſo bringt die Feuchtigkeit und die erforderliche Waͤrme ein Anſchwellen jener Koͤrner hervor, wodurch der Same ſelbſt ſtaͤrker wird. Die den Keim umgebende Subſtanz enthält eine milchaͤhnliche Fluͤſſigkeit, welche, dem Keime zugefuͤhrt, denſelben reizt und die Lebensthaͤtigkeit erwekt. Das Wuͤrzelchen und das Federchen ſtoſſen an einander anz der oft kaum be— merkliche Grenzpunkt zwiſchen beiden heißt der Le— bensknoten. Iſt das Wuͤrzelchen beſtimmt, den — 2 ——— ———· ˙ů R da, um den Gaͤſten Vergnuͤgen zu machen, oder ihre Neugierde zu befrlebigen. — Herrliche Wege führen, wie in einem engliſchen Garten, vom Haufe über dle Terraſſen hin, zur Orangerie, und weiter zur Wohnung des Gaͤrtners. Sie winden ſich zwiſchen Pflanzen und Baumſchulen, welche man in Taurien, und andern Ges genden des mittaͤglgen Rußlands, theils zu vermehren, theils neu anzulegen begriffen iſt. Zu dieſem Ende werden jaͤhrlich alle hler befindlichen Pflanzenarten durch gedrukte Blätter oͤffeutlich bekannt gemacht. Eine wahre Wohlthat für Die, welche fie zu benuzen verftehen ; denn (54 *) 268 unter der Erde befindlichen Theil (den abwaͤrs ſtei⸗ genden Stok) bervorzubringen, ſchon in irgend einer Richtung in die Erde eingedrungen, ſo erhebt ſich auch das Federchen, aus welchem der aufwaͤrts Ne geude Stof entſteht, über der Erde. Der Same mag in die Erde gelegt ſeyn auf welche Art es fen, fo dringt doch ſtets das Schnaͤ⸗ belchen nach unten, und das Federchen nach oben. Man hat allerlei Arten Samen, ſelbſt Zwiebeln, mit dem Federchen nach unten und mit dem Wuͤrzelchen nach oben gelegt; doch ſtets uͤberwanden dieſe beis den Theile die ihnen in den Weg gelegten Schwierig— keiten, und nahmen ihre natuͤrlichen Richtungen ein. Beim Hervortritt aus den Samenhuͤllen zeigt ſich das Wuͤrzelchen als ein ſchleimigter Koͤrper; es breitet ſich aus und dringt in die Erde ſo weit es ihm moͤglich iſt ein. Der Grund zur Organifas tion der Pflanze iſt gelegt, und ſie erſcheint nun als ſelbſtſtaͤndig. Die Wurzel wird bei manchen Gewaͤchſen Zwies bel oder Knolle, Wurzelfaſer, Wurzelſtok genannt. Den gerad auslaufenden Theil der Wurzel kennen wir unter dem Namen der Herz- oder Pfahlwurzel, die feinen, flach unter der Erde hinlaufenden Wur⸗ zeln aber unter Thauwurzeln. Sie theilen ſich in Aeſte, wie der aufwaͤrts ſteigende Stok, nur mit dem Unterſchied, daß ſtatt der Blaͤtter die Wurzel⸗ Aeſte haarige Faſern haben, welche ſich in eine Saug— Oeffnung endigen, womit ſie die noͤthigen Nahrungs— Mittel aus der Erde an ſich ziehen. Auf der aͤuſ— ſeren Haut der Wurzel ſind keine Spaltoͤffnungen bemerkt worden, ſondern ſie beſteht aus regelmaͤſſi— gem Zellengewebe, Haut, Baſt und Holz. Die Knolle iſt ein fleiſchiger Körper, iſt aus Zellengewes ben zuſammen geſezt, und mit kleinen Buͤndeln, Spi⸗ ralgefaͤſſen, durchzogen, welche zur Entwiklung der —— ́—?P f ᷑— 2 ein Jeder kann ſich durch die Poſt geradezu an die Ni⸗ kitiſche Gartenverwaltung wenden, und Alles, was er aus dem Verzeichniß zu baben wünſcht, genau, und zu einem ſehr billigen Preiſe bekommen. Ich habe hier Myrthen — und Cypreſſen geſehen, wie ich fie in An⸗ dalufien und Toskana nicht ſchöner gefunden habe. Mit Einem Worte: hier wachſen unter freiem Himmel alle Bäume und Sträucher, mit denen dle ſuͤdlichen Gegen- den Europas prangen; nur Pomeranzen- und Citronen⸗ Bäume hält mag in Kufen, was mich Wunder nimmt, denn ich zweifle gar nicht, daß auch fie lu der Erde Knospen auf dem Knollen (Keim) beitragen. Die Knolle treibt nach unten faſerige Wurzeln, welche wie⸗ der kleine Knöllchen zu erzeugen im Stande ſind. Sie ſelbſt kann daher eben ſo wenig, wie die Zwiebel, Wurzel genannt werden. Die Zwiebel beſteht aus Haͤuten, deren Bedekung verſchiedenartig geformt iſt. Das Zwiebelende geht in eine Erhoͤhung aus, aus welcher ſich der Stengel oder Blumenſchaft nebſt den Blättern erhebt; der untere Theil läuft in eine zirkel— runde Flaͤche aus, Aae die Wurzelfaſern here vorzubringen. Die Wurzeln ſind einjäßrig (annuae), zweijaͤh⸗ rig (biennes), und ausdauernd (perennes). Ers ftere fterben in demſelben Jahre ab, wo fie entftans den, ja einige enden ihr Seyn ſchon in wenigen Moe naten. Die zweijährige Wurzel braucht zwei Jahre, um ihre Beſtimmung zu erreichen (d. h., im guͤnſti⸗ gen Fall Bluͤten und Samen hervorzubringen), und die ausdauernde bleibt mehrere Jahre. Die Wur— zelfaſern erneuern ſich alle Jahre bei ihr. Man hat den abwärts ſteigenden Stok die Pflanze ſelbſt ger nannt, und den aufwaͤrts ſkeigenden nur als eine Vers laͤugerung de nicht ohne Grund, denn dieſe Theile kann man ohne Gefahr der Pflanze neh— men, ſie wird ſie immer erſezen, jedoch die gaͤnzliche Verlezung der Wurzel wuͤrde ohnfehlbar den Tod der Pflanze herbeiziehen. Der abwärts ſteigende Stok, oder die unterirdie ſche Pflanze iſt durchaus nicht vom Stamm oder der Luftpflanze unterſchieden, und dieſe Behauptung iſt durch die Erfahrung gegruͤndet, daß man einen Kirſchbaum, der noch nicht zu ſtark war, mit der Krone im Herbſt zur Erde beugte, die Haͤlfte der— ſelben vergrub und die Haͤlfte der Wurzeln ſorgfaͤltig von der Erde entblößte, fie anfaͤnglich mit Moos bedekte, und nach und nach ganz frei ließ. Mit dem fortkommen wuͤrden, wenn man nur die Vorſicht an⸗ wendete, fie wäbrend des kurzen Winters eluzuwlkeln, und auch das nur, big fie vollkommen eingewachſen find. Auf der mittlern Garten-Terraſſe, zwiſchen der obern und derjenigen, auf welter ſich des Gaͤrtners Haus befindet, ſteht ein ungeheures, und um diefe Jabres— Zett ganz leeres Treibhaus; denn im Oktober Monat kann das ganze Vorgeblrge zur Orangerie dienen. Von da ſtlegen wir durch andere kleine Wege den Berg bine auf, und konnten vor Hize kaum bis zum Gipfel gelan⸗ gen, wo ein runder offener Tempel, auf ſechs Säulen 269 ubrigen Theil der Krone und Wurzel verfuhr man das folgende Jahr eben ſo, und bald ſah man an den Zweigen der Wurzeln Blaͤtter, und an der ſonſtigen Krone Wurzeln ſchlagen. So wie aus dem Schnaͤbelchen oder dem Wurs zelende die Wurzel entſtand, ſo bildet ſich aus dem Federchen, oder dem Cotyledonarende der aufs warts ſteigende Stok, d. h., der Theil der Pflanze, welcher der Luft ausgeſezt iſt. Jene Samenlappen fuͤhren der Pflanze die erſte Nahrung durch Saft— Gaͤnge zu, welche ſich aus denſelben nach dem Schnaͤbelchen ziehen; ſie ſind daher der Pflanze un— entbehrlich, und nur ſehr guͤnſtige Umſtaͤnde konnen ſie bei Beraubung derſelben vom Tode retten. Spaͤ— ter, wenn die Wurzeln vermögend find, ihre Funk— tionen zu verrichten und das Leben der Pflanze zu erhalten, welken dieſe ungeſtalteten Blaͤtter ab; es entwikeln ſich Blattformen, und der Stiel beginnt, ſich zu erheben. Die Staͤmme, Stengel, ſind durch ihre Organiſa— tion beſtimmt, den Pflanzen ihre natuͤrliche Feſtigkeit zu geben, und Zweige, Blätter und Blüten hervorzu— bringen. Dieſer Theil iſt ſehr verſchieden gebildet, und nur bei den ſpiralloſen pf wird er ganz vermißt. Der krautartige Stengel hat inwendig Mark, oder eine von Spiralgefaͤſſen umgebene Hoͤh— lung, auf welche Baſt und Parenchyma, Zellenge— webe folgt. So lange die aͤußere Haut gruͤn iſt, hat fie Spaltoͤffnungen. Eben ſo iſt der holzartige Stengel im erſten Jahre beſchaffen; nur hat er eine ſtaͤrkere Rinde, welche durch das Wachsthum erſt gelblich, und dann braun wird. Auf dieſe Rinde folgt das krautartige Zellengewebe. Sie iſt loker, weich und nezfoͤrmig geflochten; gewöhnlich iſt fie grün, bei anderen Pflanzen anders gefaͤrbt; bei einigen iſt dieß ſogar ruhend, ſteht. Es ſchelut vlelleicht ſonderbar, daß ich, nachdem ich von dem trüben Wetter geſprochen habe, womit der Tag anfing, jezt über Hlze klage; allein es war in der That fo. — Noch während melnes Weges durch den Wald klärte ſich das Wetter auf, und gegen Mittag war kein Woͤlkchen mehr am Himmel zu feben ; dazu muß man noch nehmen, daß ich auf der ſuͤdlichen Kuͤſte von Taurlen, und unter dem 44. Grad der Breite war. Ich fing an, von dem Tempel zu ſprechen. Es iſt eine ſehr geſchmakvolle Rotunde, in deren Mitte auf einem und demſelben Stamme der Fall. Die Pflanze iſt eben ſo, wie von der Oberhaut, von die— ſem Zellengewebe umgeben. Bei der Entſtehung der Pflanzen findet man dieß Gewebe ſchleimig. Une mittelbar unter den Parenchyma liegt der Baſtſtoff (cambium); er beſteht aus einer ſchleimigen Mas terie, die mehr oder minder dik und ſchleimig iſt. Auf der Seite, nach dem krautartigen Gewebe zu, bil⸗ det er eine Gallerte, auf der nach dem Mittelpunkt zugekehrten Seite aber erzeugt er nach und nach zar— tes Holz: den Splint. Dieſer Splint bildet immer alljährlich wahres Holz, welches als eine walzenfoͤr— mige Schicht den Markbehaͤlter einſchließt. Nach und nach ſchieben ſich immer mehr und mehr Spiral— Gefaͤſſe um das Mark, oder das innere Zellengewebe ein, welche endlich das Mark verdraͤngen; nur in einzelnen Faͤllen findet eine Ausnahme Statt, z. B. im Hollunder (Sambucus nigra), Schneeballen— Strauch (Viburnum Opulus), wo das Mark ſaft— los wird. Das ſich im Mittelpunkt des Stengels befindliche Mark iſt ein lokeres Zellengewebe, wel— ches bei perennirenden Pflanzen vertroknet und eine Markroͤhre hinterlaͤßt; beim holzigen Stengel ver— ſchwindet es aber nach und nach. Man hält dafür, daß es den Pflanzen in der Abſicht gegeben ward, um einen Vorrath von Fluͤſſigkeiten darin aufzube— wahren, damit die Pflanze bei eintretender Duͤrre nicht Mangel daran leide; wird die Pflanze aͤlter, und die holzigen Theile haben ſich ausgebildet, fo erſezen dieſe die Stelle des Markes. Bei der ausgewachſenen holzigen Pflanze zeigen ſich concentriſche Ringe, die mit den Jahren derſel— ben ſtimmen, wonach man das Alter der Pflanze ziemlich genau angeben kann. Sie ſcheinen durch Gefaͤſſe, welche ſich zwiſchen den Gefaͤßkoniß ger ſchoben haben, denſelben ausdehnten und gedrängter Sr eee Liuné's Buͤſte von Erz in mehr als natürlicher Größe auf einem Pledeſtal ſteht. Der Phlloſoph von Upſala ſcheint mit einem gutmäthigen Laͤcheln auf die mittägige Ge: gend hinzubliken, wo die Sonne freundlicher die Erzeug: niſſe beſtrahlt, welche er wahrend feines nüzlichen, wohl: thätkgen Lebens zum Gegenftande feines emſigen Wir: kens gewählt hatte. Indem ich hier ausruhte, ergoͤzte ich mich an dem erhabenen Schauſpkele der jenſelts des Vorgebirges Az-Todoro untergehenden Sonne. Die Leuchte des Tages hatte ſich ſchon vor mel: nen Augen verborgen, allein ihre Strahlen erloſchen 270 machten, entſtanden zu ſeyn, wodurch der ſich jaͤhr⸗ lich bildende Ring diker und abgeſonderter vorkommt. Im Fruͤhiahre liegen eine Menge Saͤfte zwiſchen Baft und Rinde angehaͤuft, die während des Som⸗ mers zur Bildung verſchiedener Theile benuzt wer— den; daher kommt es, daß die Rinde ſich von dem Baſt zu dieſer Zeit bequem abſchaͤlen laͤßt; jedoch zu Baſt wird die Rinde nie. Ganz abweichend von der Conſtruktion der übrigen Stengel find die Fa— keldiſteln (Cactus) ꝛc., was hier fuͤr Blaͤtter gehal— ten wird, ſind wirkliche Theile des Stengels, indem die Blätter nur aus pfriemfoͤrmigen fleiſchigen Spi— zen beſtehen, die an ihrer Baſis mit kleinen Stacheln umgeben ſind; nach Entwiklung des Theiles fallen dieſelben ab, und ihr voriger Standort iſt nur durch eine Narbe, oder Buͤſchel von Stacheln bezeichnet. Die Knospe enthaͤlt die Bildung des neuen Zweiges und der Blätter im Kleinen. In noͤrdli— chen Zonen im Herbſt gebildet, und mit einer Men— ge Schuppen gegen den toͤdtenden Froſt verſehen, erwartet ſie nur der Sonne milde Strahlen, um ih— ren Schooß zu öffnen. Da, wo die Sonne über die kalten Winde herrſcht, und ein ewiger Sommer iſt, ſchreitet die Vegetation mit raſcheren Schritten vor— waͤrts; aus der Rinde entfaltet ſich ſogleich der Zweig. Die Knospe beſteht aus Spiralgefaͤſſen. Laufen die Gefaͤßbuͤndel des Baumes oder Strauches gerade aus, fo entſtehen ſogenannte Loh— den oder Waſſerſchuͤſſe; erhalten aber die Spiral— Gefaͤſſe eine ſchiefe Richtung, ſo bilden ſie Knospe und Zweige. Die Blätter, aus denſelben Subſtanzen beftes hend, welche Wurzel und Stengel enthalten, ſind meiſtentheils aus zwei über einander liegenden Häuts chen zuſammengeſezt, zwiſchen welchen ſich eine Lage von Zellengeweben und Gefaͤßbuͤndeln befindet. Sie noch lange nicht auf dem Gipfel des Jallon. Wie maͤch⸗ tig wird das Gemüth durch die Vereinigung der Netze der Natur und der Kunſt ergriffen! Ich blikte auf das Bid, meine Phantafie belebte das Erz, und ich waͤhnte, Linné zu ſehen, wie er mit Entzuͤken auf die Ge⸗ genden blikt, die noch kurz vorher durch die rohe Na⸗ tur allein geſchmuͤkt waren, und jezt ſchon anfangen, ſich unter der Hand des Kunftfleiges zu bilden. Nir⸗ gends hätte man einen ſchiklichern Ort wählen können, um dem Gründer der Lehre von dem Pflanzenrelche ei= nen Tempel zu ertichten. — Eln anderer — dieſem aͤhn⸗ zeigen ſich durch die Verſchiedenheit aus, wie dieſe Gefaͤßbuͤndel zertheilt find; es dringen nemlich Ges faͤßbuͤndel in die Baſis des Blattes ein, und verthei⸗ len ſich nezföͤrmig in kleinere, welche ſich mit neuen Buͤndeln zuſammen legen, ſo daß keine wahren Aeſte, ſondern nur Gefaͤßbuͤndel wahrgenommen werden. Von dieſer Veraͤſtelung haͤngt die ganze Geſtalt der Blaͤtter ab, und gibt zur groͤßten Mannigfaltigkeit Anlaß. Theilt ſich daher der große Gefaͤßbuͤndel in 5, 4, 5 Theile, ſo entſtehen gedreite, gevierte und handfoͤrmige Blaͤtter ice. Eben fo gibt er zu ge rippten, adrigen, ganz randigen Blaͤttern Anlaß. Die Buͤndel der Blaͤtter ſind Spiralgefaͤße, deren Nez in allen Zwiſchenraͤumen mit Zellenge— webe bedekt wird; die uͤber denſelben befindliche duͤnne Haut iſt auf beiden Seiten mit Spaltoͤffnun⸗ gen verſehen; dieſe werden haͤufiger auſ der unteren Seite gefunden; auf denjenigen, welche keine gruͤne Farbe haben, aber gar nicht. N Die Blätter wachſen gewöhnlich horizontal, fo daß fie ihre Oberfläche nach oben, ihre Ruͤkſeite aber nach unten, oder gegen die Erde kehren. Selbſt, wenn man den Aſt umkehren wollte, um ihre Lage zu 1 fie doch eine Wendung ma⸗ chen, um die Oberflaͤche aufwaͤrts kehren zu koͤnnen. Die Oberfläche ift gewöhnlich dunkler und glatter, als die entgegengeſezte Seite, welche mehr mit Rip pen, Haaren und Borſten beſezt iſt. a Die größte Reizempfaͤnglichkeit zeigen ohnſtrei⸗ tig die Blaͤtter, und ich darf nur an die Mimosa pudica und Hedysarum gysans erinnern. Nach Untergang der Sonne legen ſich die meiſten gedrei— ten und zuſammengeſezten Blaͤtter zuſammen. Das Blatt endigt ſich gewohnlich da, wo es der Rinde entſproßt, in einen ſchmalen Theil, den Blattſtiel, der als Fortſezung des Blattes anzuſe— licher — Hügel iſt zu einem Denkmal für Pallas beſtimmt, der feinen Fleiß und den Abend feines Lebens dem Nu⸗ zen der hleſigen Gegend gewidmet hat. Wird nicht auch unſerm großen Geologen dieſes Denkmal dieſelbe Hand errichten, von welcher der Nikitiſche Garten Linné's Buͤſte erhalten hat? Sie it ein Geſchenk des Herrn H. P. Rumänzow. Ueberall, mein Frrund, wo nur von Ausbreitung nuͤzlicher Kenntulſſe, von Verbeſſerung oder Verſchoͤnerung des menſchlichenSchikſals die Rede iſt, kannſt du verſichert ſeyn, den Namen dle ſes wahrhaften, milden Wohlthaͤters der Wlſſenſchafte und Kuͤnſte neunen zu hoͤren. 221 — hen iſt; denn da, wo er fehlt, wird er durch die Mittelrippe erſezt. Der Stiel iſt entweder rund, oder mit einer Furche vertieft, rinnenformig. Gewöhnlich beſteht die Hauptfarbe der Blätter aus einem verſchiedenartigen Gruͤn; faͤllt die Farbe anders aus, fo iſt es entweder die Folge eines une gewöhnlichen Umſtandes, oder einer Krankheit. Welche herrliche und erquikende Erſcheinung iſt fuͤr unſer Auge das ſchoͤne Gruͤn der Blaͤtter, das ſich in den mannigfaltigſten Abſtufungen uns zeigt! Wenn nach dem Todesſchlaf der Natur die Knospen ſchwellen, ſich oͤffnen, und die, Blätter erſcheinen, dann denkt gewiß Niemand im Rauſch der Freude, daß in einer kurzen Zeit ihr Fall uns an alle Ver: gaͤnglichkeit erinnern wird. Wohl ſehnen wir uns dann nach waͤrmeren Himmelsſtrichen, wo die Na— tur ſtets ſchaffend iſt, und kein kalter eiftger Nord uns den ſchoͤnen Anblik des in ſeiner Pracht daſte— henden Baumes raubt; allein nicht der rauhe Wind bringt den Fall der Blaͤtter hervor, ſondern die waͤhrend des Sommers haͤufig zugefuͤhrten Saͤfte verholzen allmaͤhlig die Gefaͤſſe des Blattes; ſie gerathen daher ins Stoken, und die Verbindungen zwiſchen Stengel und Blattſtiel hören auf; die dem Stengel dadurch mitgetheilte Wunde verharſcht, bevor ſich der Blattſtiel trennt; die Gemeinſchaft hört dadurch völlig auf, und die Blätter fallen. Doch ewig neu zeigt ſich die Natur, und ihr Schlaf bereitet uns nur auf groͤßere Vergnuͤgen vor, welche uns bei ihrem Erwachen erwarten. Das erſte Gruͤn, wie entzuͤkt es unſer Auge! Wir folgen jeder neuen Erſcheinung mit Erſtaunen, und ſteht die Pflanze in ihrem ſchoͤnſten Schmuk, der Bluͤte, da, ſo iſt die lange Zeit, welche uns derſelben beraubte, in den Schooß der Vergeſſen— beit geſenkt, und wir freuen uns nur der Gegenwart. Ohnſtreitig zeigt die Pflanze durch Hervorbrin— — —— — —— àü8d Dieſen ganzen Tag habe ich in Nikita mit wahr: haftem Entzuͤken zugebracht. Bis fpät in der Nacht ſaß ich auf der Treppe, und konnte mich nicht entſchlleßen, die bezaubernden Gemaͤlde um mich her zu verlaſſen. Das Bild des Sommers In ſelner ganzen Staͤrke und Jugend! Nichts erinnert hler an den Herbſt, nur die grauen Nebel, welche das Haupt des uuerſtelgllchen Jaflon bekraͤnzen, zeigen, daß jenſelts Oktober iſt. Aber bier — was für eine warme, wohlthuende Luft, was für sin reiner unbewölkter Himmel!“ — gung der Blumen und Früchte au, daß fie den hoͤchſten Grad der Vollkommenheit errungen hat, und dieſer wird ihr zu Theil, wenn fie die gehdrige Feſtigkeit erlangt. So wie die gewoͤhnliche Knospe den Embryo eines neuen Zweiges oder Blattes enthaͤlt, faſſen die Bluͤtenaugen die Organe einer oder mehrerer Pflanzen in ſich, die aber erſt der Befruchtung unterworfen ſind, welche in dem Stand der Bluͤte vor ſich geht. Gleich dem Blatte hat die Blume auch Stiele, die ſich nur durch die verſchiedene Verarbeitung der ihnen zugefuͤhrten Saͤfte unter— ſcheiden, denn der Stiel des Blattes bringt ſo wie lezterer den Unterſchied zwiſchen Blaͤtter und Bluͤten hervor. Eben ſo fuͤhrt die Blume Anhaͤngſel bei ſich, die denen Afterblaͤttern entgegenſtehen, und vielleicht zur Erhaltung der Blume beſtimmt find, Die Blume ſelbſt umhuͤllt oͤfters eine leichte haut artige Bedekung, die bei der Oeffnung der Blume zerriſſen wird, die Scheide, Nebenhuͤlle, Bluͤten— Balg ꝛc. Die Blumenkrone umſchließt den Kelch (ealix) welcher als eine Verlängerung der Pflan— zenoberhaut angeſehen wird; er beſteht aus 1 oder mehreren Blaͤttern, die bei verſchiedenen Blumen noch Anhaͤngſel mit ſich fuͤhren. Viele Blumen ſind kelchlos. f ? Die Blumenkrone, als Huͤlle der Geſchlechts— Werkzeuge, entſteht durch die Trennung mehrerer Gefaͤßbuͤndel. Ausgezeichnet durch ihren groͤßeren oder geringeren Farbenreichthum, durch ihre Ges ſtalt oder Geruch, erregt ſie unſere Bewunderung, und feſſelt die Leidenſchaft des Liebhabers. Doch nicht allen Pflanzen ward dieſer Vorzug zu Theil, und dieſe werden Fronenlos genannt. Die Staub— Gefaͤße, welche die Blume enthaͤlt, beſtehen aus den Staubfaͤden und dem Stempel. (Schluß folgt.) Holländische Blumen - Zwiebeln: Im vorigen Jahre liefen noch sehr. viele Bestellun- gen auf holländische Blumenzwiebeln ein, als wir unser Sortiment schon. wieder in die Erde gelegt hatten. Wir machen also hiemit bekannt, dafs wir unsere Blumenzwiebeln längstens bis iten October einlegen, und folglich Bestellungen, welche erst nach dieser Zeit. einlaufen, nicht mehr würden erledigen können: Frauendorf, 20 August 1829. Fürst, Vorstand!. 27 2 2 Nüzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Ueber Aus dauer der Ilemerocallis japonica) während des Winters im freien Grunde, kann ich nicht unterlaſſen, folgende Thatſache mitzuthellen. Der vers floſſene Winter wechſelte hier nach dem neuen Jahre mit Schnee, Näſſe und trokener ſtarter Kälte ohne Schnee. Leztere erwirkte, daß ich in meinem Garten Anfangs März eine Knolle der Hemerocallis an ihren Splzen ohne Erdbedekung fand. Da ſolchergeſtalt der Froft ſehr hef— tig auf fie einwirken mußte, fo gab ich fie für verlo— ren; aber die Folge zeigte, daß ihr auch hierdurch keln Swaden zuging; denn fie trieb am Erſten an, und fft fo geſund und üppig, wie ihre Kameraden, dle ganz mit Erde bedekt geblleben find. Hteraus läßt ſich nach meiner Melnung mit Gewißhelt folgern, daß dieſes — ſonſt für fo empfindlich gehaltene — Gewächs im freien Grunde waͤhrend des Winters nicht nur ſehr gut aus— A ſondern fogar für groͤſſeres Ungemach unempfind— ep. A. den ı5ten Jull 1828. W. Mitglied. (Der Nußbaum ff in einem Baumgarten den andern Bäumen ſehr ſchädlich.) Ich traf del Anlegung meines Garteas 3 große Nuß baͤume an. Ich wollte felbe nicht ausgraben laſſen, fonderu nur recht hoch auspuzen, und untenher ließ ich engliſche Ges ſtraͤuche ſezen. Selbe find wohl das erſte Jahr ſchoͤn ge— wachſen, das zweite noch ſchöͤner, und das dritte — ſchon zurükgeblleben. Jezt ſtirbt ſeit dem 4ten, sten und öten Jahre einer nach dem andern aus; folglich tft es bewie- ſen, daß den Geſtraͤuchen der Nußbaum ihr Verderben iſt. Denn dieſes Jahr find mir auch dle Obſtbaͤume alle zurükgeblleben, die in der Liute ſtehen, wo der Nuß⸗ Baum ſteht, und ſeinen Schatten hluwirft. v. Trimmel. (Frage.) Da auch Fragen ſchon öfters in der Gartenzeitung eingerükt worden find, ſo wage ich es, bier auch elne beizufügen. Neben meinem Garten (am Haufe) bſt ein halb ſtehendes, halb flieffendes Waſſer. Wenn es groß if, fließt es ein wenig. Im Sommer aber trofnet es ober und unter mir aus. Vor meinem Garten aber ſteht es Immer, weil da tiefe Gruben find, welche daher ſtam— men, daß die Erde in den Garten getragen wurde, um ihn zu erhöhen. (Aber ſchon längſt.) — Mit dieſem Waſſer wird nun mein Garten begoſſen. Da man aber im beißen Sommer ſelbſt bei einem kleinen Garten Ei: nen Mann blos zum Gleſſen brauchte: (wenn man Nu— zen davon zlehen will —) fo wuͤnſchte ich elnen Mechanksmus zu wiſſen, wie man das ſelbe inden Garten nach allen Seiten — ſprlzen m könnte, daß man es nicht hineln z ſchlep⸗ peu brauchte. Wie könnte das am 8 ds pigften, hifeilften und mit dem wenkſten Kraft⸗Aufwand geſchehen? In der Mitte d Gartens mittelſt einer Art Pumpenbrunnens könnte es vlelleſcht am Leichteſten geſchehen, aber dann wäre das Waſſer aus dem verſchloſſenen Brunnen ſchon nicht fo dteulich, wie das von der Sonne erwärmte. Die Länge des Gartens beträgt 50°, die Breite 12°, F. K. F, easter Frauentaſchen buch für das Jahr 1829 mit 10 Kupfertafeln. Preis 2 Thlr. oder 3 fl. 36 fr. f Diefes noch immer mit vielem Belfall aufgenom- mene Taſchenbuch iſt zum a5ien Male erſchlenen, und zeigt ia feinem neueſten Jahrgange von dem VBemuͤhen des Verlegers, daſſelbe mit Beiträgen der bellebteſten Schriftſteller, fo wie durch die Leiſtungen ausgezeichne— ter deutſchet Känſtler, und mit typographifcher Voll⸗ kommenheit, feiner Beſtimmung würdig, fortzuſezen. In Betracht der Kupferbellagen dürfte dieſem Taſchen— Buche wohl ein größerer Kunſtwerth, vor vielen andern, zugeſtanden werden; denn z. B. die Apoſtelbllder vom Sebaldusgrabe von Reindels Meiſterhand haben im Sun: und Auslande den größten Belfall gefunden, und dieſe Blätter, fo wie die folgenden Darftellungen vom Schönen Brunnen in Nürnberg, dazu die gefhäzten Landſchaften eines A. Klein von Fr. Geißler, ſich ſelbſt dem prüfenden Auge des Kenners und Samm⸗ lers empfohlen. Die zarten Compoſitlonen Naͤckes find vielfältig in gelungenen Delfopien verbreitet, die Titel⸗ Blätter und Verzierungen des ideenreichen Heldeloffs von andern Künftlern gerne bemüzet worden. Um nun den Ankauf der ſaͤmmtlichen Jahrgaͤnge dieſes intereſſanten Taſcheubuchs zu erleichtern, oder die Sammlung mit fehlenden bel geringen Koſten zu er: ganzen, bietet fie der Verleger, fo weit der Vorrath der fruͤhern Jahrgänge ausreicht, zu nachſtehenden, ſehr ermäßigten Preiſen durch alle Buchhandlungen an: Die Jahrgaͤnge ı bis 12, oder 1845 bid 1826, com⸗ plet für 8 Thlr. oder 24 fl. 24 kr. Jeder dieſer Jahrgaͤnge einzeln 20 gr. oder 1 fl 30 kr. Für den 15ten und 14teu Jahrgang (1827 und 2828) gilt noch der Ladenpreis a 2 Thlr. oder 3 fl. 36 kr. Joh. Leonh. Schrag in Nürnberg. — — 9 In Commiſſion bel Ft. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nebmen ale Bachhandlangen und Poftämter an. Det ganziährliche Prels iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. obne, und = fl. 43 kr. R. W. mit Couvert — vortofrel. Allgemeine deutſche erte g eiten g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau » Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. 3 ahrgang. N. 35. 27. August 1828. Inhalt: Sr. Erellenz ic. — Grundzüge der phyſiologiſchen Pflanzenkunde, als Leitfaden bei der Kultur der Pflanzen. (Schluß.) — Gartenbau. Ser. dem Erne 37 Hochgebornen Herrn Auguſt Reichmann Freiherrn von Hochkirchen, Ritter des koͤnigl. ungariſchen St. Stephans-Ordens, S. C. E. K., k. k. wirklicher geheimer Rath, zugleich Praͤſident der k. k. Landesregierung in dem Erzherzogthume Oeſterreich unter der Enns, und der k. k. niederdͤſterreichiſchen Grundſteuer-Reguli— rungs-Provinzial⸗Commiſſion, Mitglied der k. k. Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft in Wien ꝛc. ꝛc. Der Blumen Schmelz dringt bunt hervor, Doch nicht zugleich in ganzer Fülle. Das Vellchen ſproſſet ſanft und ſtille 7 Aus jungem Graſe fruͤh empor; Und fpäter ſprengt die Knoſpenhuͤlle Die Königin im Blumenchor. So ſey es auch mit Deinem Gluͤk. Die Göttin mit dem Roſenklelde Vermehre täglih Deine Freude, Entziehe nie Dir ihren Blik. Und auch in ferner Zukunft ſcheide Von Dir nicht feindlich das Geſchlk. Auch nach dem heltern Lenztag flieht Die Freude nicht. Im dunklen Haine Ertönt, beim mildern Sonnenſcheine, Der Nachtigall bezaubernd Lied. Es glänzt herab wle Edelſteine, Da kaum dle holde Sonne ſchled. Zur hohen Namensfeler am 2sten Auguſt 4828 in tlefſter Ehrfurcht gewidmet. Und ſolch ein Abend ſey das Bild Von Deines Lebens fpäten Tagen, Wo der Hoffnung ſchoͤne Palme grünt. — Möchte Gott doch meinen Wunſch erhoͤren, Uad ſo viel Freuden Dir gewähren, Als Dein gutes, edles Herz verdient! So hab' ich nun, nach meinem Sinn, Den Lebensſtrom fuͤr Dich gedeutet. Viel Gluͤt fen Dir von Gott bereitet! Dein Leben fließe helter hin! So lohn' Er, der das Schlkſal leitet, Was niemals ich im Stande bin. Franz Joſeph Kolb, korreſpondirendes Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern, und Mitglied der k. k. Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft in Wien. — -—¼-¼ —— —e—oæ-f— —— — q Nachrichten aus Frauendorf. Nachträgliche Bemerkungen über die zwek, mäſſigſte Zeit zum Beſchneiden der Obſt⸗ Bäume und Weinreben. Die Gartenzeltung vom Jahre 4822, Seite 388, ält eine Abhandlung, worin unfer verehrliches Mit⸗ glied, Herr Dr. Fiſcer in Korneuburg, darſtellte, daß das Beſchneiden der Obſtbaͤume und Weinreben am Vor⸗ tdeilhafteſten für die Fruchtbarkeit zu jener Zeit im Spaͤtherbſte geſchehen fol, wann dle Blätter abfallen. Der hochgeſchaͤzte Herr Auguſt v. Wehrs zu Han⸗ nover beehrte jene Erfahrungs-Grundſaͤze durch wich⸗ tige Bemerkungen, welche in dieſer Gartenzeitung vem Jahre 1828, Nris. 15, 44, 15,16 enthalten find, Hier tritt nun abermal Herr Dr. Fiſcher in die Schranken mit folgenden intereſſanten weiteren Erörte« rungen: „Daß die Weinſtöke zu jener Zelt des Späte Herbſtes, nemlich, wann ihre rer ſchon gaͤnzlich 35) . En i Grundzuͤge der phyſiologiſchen Pflanzen- Kunde, als Leitfaden bei der Kultur der Pflanzen. 199 (Sſch leuẽ ß.) Der Staubfaden, als Zeichen der maͤnnlichen Blume, kommt hinſichtlich der Vertheilung der Gefaͤße bald dem krautartigen Stengel, bald den Blaͤttern gleich. Am Ende des Staubfadens be— findet ſich ein zweiter Theil des männlichen Ges ſchlechtstheils, der Staubbeutel, welcher den be— fruchtenden Samenſtaub (den Pollen) enthaͤlt, und als Haupttheil der Befruchtung anzuſehen iſt. Er beſteht aus einer duͤnnen Haut, welche mit jenem Blumenſtaub angefuͤllt iſt, der ſich dem Auge des Beobachters als kleine Koͤrnchen darſtellt; aus einer Haut zuſammengeſezt, die entweder Zellengewebe mit einer dlichten Maſſe, oder jene Maſſe nur allein enthaͤlt. Jedes Koͤrnchen Blumen ſtaub iſt durch feine Faden an den Staubbeutel befe— ſtigt, die nur dem bewaffneten Auge bemerkbar ſind. Der Stempel iſt das weibliche Zeugungsor— gan; derſelbe beſteht aus dem Fruchtknoten, dem Griffel und der Narbe. Der Fruchtknoten, die Gebaͤrmutter des Gewaͤchsreiches, iſt mannigfal— tig gebildet, jedoch läßt er ſtets die Blattform her— vorbliken; in demſelben liegt der Samen, wenn ſich der Fruchtknoten nicht ſelbſt zum Samen bildet. Eben ſo verſchiedenartig iſt der Griffel geſtaltet, der dieſelben Gefaͤße, wie der Stempel, enthaͤlt; mittelſt lokerem Zellengewebe mit der ganzen Flaͤche des Fruchtbodens, und durch die Nabelſchnur mit dem Samen verbunden, faßt er Papillen (Warzen) in ſich. Die Narbe beſteht aus mit Saft gefuͤllten Papillen. Sobald die Narbe die gehörige Aus— bildung erlangt hat, iſt ſie befruchtungsfaͤhig. Der abfallen, beſchultten werden ſollen; hiemit iſt Herr v. Wehrs ganz einverſtanden, und es wäre zu wuͤnſchen, daß der durch jenes Beſchnelden begründeten größern Fruchtbarkelt wegen dasſelbe allgemein vollzogen wür: de. Daß in dieſem Falle die beſchulttenen Welnſtoͤke wider den Froſt im Winter mit angehaͤufelter Erde be: dekt werden muͤßten, kann an den melſten Orten ent⸗ behret werden, wo waͤrmeres und trokeneres Klima, oder ſolche Welnpflanzen beſtehen, welche wider dle Kälte abgehaͤrtet find; auch wuͤrden durch die Bedekung ſelbſt biefe Weinſtoͤke verzaͤrtelt werden, und gewohnlich find Staubbeutel ſtaͤubt, wenn er dieſe wat erlangt hat; wird ihm dieſe Eigenſchaft durch uͤbel einwirkende Mittel, als Regen ꝛc. benommen, jo kann die Befruchtung nicht vor ſich gehen. Die meiſten Blumen find Zwitter; fie enthal⸗ ten nemlich weibliche und mänhliche Befruchtungs⸗ Werkzeuge in Einer Blüte, Wo ſich die Staub- Faͤden in einer, und die Stempel in einer anderen Blume derſelben Pflanze befinden, wurden ſie von Linne Monoecia, Einhaͤuſigkeit, wo die Geſchlechts⸗ Theile aber foͤrmlich getrennt, fo daß ſich die männe lichen auf einer, und die weiblichen auf der anderen Pflanze derſelben Art befanden, Dioecia, Zweihäus ſigkeit, genannt. Es ſcheint, als ſollten ſich die Zwit— terblumen am Leichteſten ſelbſt befruchten; jedoch es entwikelt ſich dfters ein Zeugungsorgan ſpaͤter, als das andere, welches nunmehr ſeine Zeu— gungskraft ſchon verloren hat. Ohne mittelbare Einwirkung kann daher die Begattung nicht von Statten gehen, und die Natur, fo bewunderungs— wuͤrdig in ihren Einzelheiten, trug Inſekten dieß Geſchaͤft auf. Indem dieſe Thierchen dem in der Blume ſich befindlichen ſuͤßen Safte nachgehen, bleibt der feine Blumenſtaub auf ihrer haarichten Oberflaͤche haͤngen, und ſo ſtreichen ſie ihn, wenn fie eine Blume derſelben Art beſuchen, von der Narbe ab. Veſucht ein Inſekt mehrere Blumen ohne Unterfchied, fo wird es für dieſen Tag nur eine und dieſelbe Art wählen. C. C. Sprengel ent⸗ dekte das fo eben Geſagte zuerſt, und fein Beob⸗ achtungsgeiſt leitete ihn auf Schluͤſſe, welche von großer Wichtigkeit für die Wiſſenſchaft waren. So bemerkte er, daß einige Inſektenarten allein ange- wieſen waren, nur einzelne Gattungen zu beſuchen. Mehrere Blumen haben einige farbige Fleke, welche ein Zeichen des Honigausſchwizens ſind, und dieſe ————— —— — fie wahrend der ſtaͤrkſten Kälte mit Schnee bedekt. In Niederöfterreih machte ich noch niemals die Erfahrung, daß eine im Spaͤtherbſte beſchnittene Welnpflanze er⸗ froren wäre, wohl aber, daß fie im folgenden Jahre ungleich mehr fruchtbar war, indem ſie keinen Saft durch die Verblutung am Schnitte verlor, daher ihn fuͤr Wachsthum und Fruchtbarkeit verwenden konn Bel den Obſtbaͤumen aber will Herr von Wehrs nicht zulaſſen, daß dieſelben, wie die Welnſloͤke, im Spaͤ⸗ Herbſte bet dem Abfallen der Blatter, oder bald nach demſelben beſchultten werden ſollen, und zwar weſent⸗ „ui®?s Thierchen zum Veſuch loken. Damit dieſe nun ſtets ihren Weg durch die Befruchtm gsorgane neh⸗ men, ſind in der Blume Haare vorhanden, die ſowohl das Eindringen des Regens verhindern, als die Inſekten noͤthigen, jenen Weg einzuſchlagen. Aeußerſt merkwuͤrdig iſt die Begattung durch In⸗ ſekten bei Aristolochia Clematitis. Die Blume, welche mit einer zungenfoͤrmigen Blumenkrone ver⸗ ſehen, iſt unten kugelformig und laͤuft nach dem Rande flach aus; in der Blumenkrone ſteht der Stempel, deſſen Fruchtknoten von 6 Staubfaͤden umgeben iſt, welche kuͤtzer find. Statt des Grif⸗ fels hat der Fruchtknoten eine ſechsekige flache Narbe, welche auf ihrer Oberflaͤche einſaugende Punkte hat. Da nun waͤhrend der Bluͤtezeit die Blume aufrecht ſteht, ſo faͤllt der befruchtende Staub nicht auf die Narbe, ſondern auf den Boden der Blume, und die Pflanze bliebe unfruchtbar, wenn die Befruchtung nicht durch die Einwirkung eines Inſekts geſchähe. Der Boden der Blume iſt glatt, die Roͤhre aber mit Haaren verſehen, welche alle nach innen gebogen ſind, ſo daß das Inſekt bequem hineinkriechen Lannz bei feiner. Ruͤk⸗ kehr aber ſtehen ihm alle Haare entgegen, wodurch es nicht wieder herauskommen kann; es kriecht daher in der Hoͤhlung herum und ſchleppt dadurch den Blumenſtaub auf die Narbe; fo bald die Be- fruchtung geſchehen iſt, legen ſich die Haare hart an der Seitenwand an, und dem Inſekt iſt nun der Ausgang frei geſtattet. 2 Die homogamiſchen Blumen, d. h., ſolche, wo fi die Zeugungsorgane zu gleicher Zeit aus— bilden, werden groͤßtentheils durch ſich ſelbſt be— fruchtet; oͤfters wird dieſe Befruchtung durch Eins wirkung des Regens ꝛc. dennoch verhindert, und nun vollziehen ſie Inſekten. Wo die Staubgefaͤße laͤn⸗ lich aus dem Grunde, weil dle Organtſatlon eines Obſt⸗ Baumes von der eines Weinſtokes ſehr verſchleden ſeyn ſoll. Allein, dagegen wäre zu bemerken, daß beide Pflan⸗ zen find, und wenn der Weinſtok durch fein Beſchnelden im Fruͤhjahre den größten Theil feines beſten Saftes verlleret, dieſes auch bei den Obſtbaumen verhältniß⸗ maͤßig beſtehet, welche durch elnen geringen Saftver⸗ lurſt ſchon Nachtheile erlangen, indem fie keinen fo arten Saftfluß, wie die Weinſtöke haben. Der Fro ann dle befamittenen Aeſte oder Zwelge nicht ſo bald zerſtoͤren, denn durch jenes Veſchnelden erlangten fie eine ger, als der Stempel ſind, ſteht die Blume auf⸗ recht, und die Staubgefaͤße legen ſich uͤber den Stempel; oder fie kruͤmmen ſich bogenfdrmig über denſelben, wo die Blume horigonral ſteht. Sind aber die Staubgefaͤße kuͤrzer, als der Stempel, ſo haͤngt die Blume, damit der Blumenſtaub auf die Narbe faͤllt. Da, wo die Blumen getrennten Ge⸗ ſchlechts ſind, nemlich männliche und weibliche Blumen auf Einer Pflanze, wird die Befruchtung ebenfalls durch Inſekten vollzogen. Nur dieje⸗ nigen Blumen, welche keine Honiggefaͤße enthal⸗ ten, befruchten ſich ſelbſt, und wohlweislich ſtehen dann die weiblichen Blumen tiefer, als die maͤnn⸗ lichen, damit fie der maͤnnliche Staub erreichen kann. Bei dieſen trägt auch der Wind zur Bez fruchtung bei, denn derſelbe führt den Blumen⸗ Staub weit in der Luft umher, und ſollten nicht mehrere Koͤrnchen die zur Befruchtung geneigte Narbe treffen? Selbſt die Reizempflaͤnzlichkeit dient zum Zwek der Befruchtung; ſo hat Berberis vul- garis ſolche reizbare Staubfaͤden, daß ſie bei der geringſten Beruͤhrung zum Stempel ſchnellen. Streicht man die Staubgefaͤße des Cactus Tuna, fo neigen fie ſich alle über das Piſtill, und ſollte das Inſekt nicht jene reizbaren Stellen beruͤhren, wenn es ſein Inſtinkt nach denen in der Blume befindlichen Saͤften leidet, und dadurch die Befruch⸗ tung bewirken? Schon vor der Befruchtung war das Samen: Korn in der Blüte vorhanden, und mit einer Fluͤſ— ſigkeit verſehen, deren Vermiſchung mit dem be fruchtenden Theil des maͤnnlichen Samens zum Entwurf der neuen Pflanze Anlaß gab. Nach der Befruchtung zeigt ſich in der Gegend der Narbe eine kleine Blaſe (das Schafhaͤutchen), welche et- was Fluͤſſigkeit enthalt; die Blaſe vergrößert ſich, ‚größere Kraft zum Widerſtande gegen das Erfrieren; der Saft haͤufet ſich nicht fo an, wie in den Zweig ſpk⸗ zen, die daher am Erſten erfrieren, und das beim Schnitte vertroknete und dichte Holz ſchuͤzet als Bede⸗ kung gegen die atmosphärtſchen Einwirkungen. Ueber⸗ haupt waͤre es vlel beſſer, die Obſtbaͤume gar nicht zu beſchnelden, und wenn man dleſelben durch eine Ver⸗ ſtuͤmmlung ganz aus ihrer Verbindung wit der Atmos⸗ ft phäre ſezen wollte, fo wäre es freilich fie, dleſes erſt im Frühtahre zu vollstehen, damkt bald durch neue Ttke⸗ be die Lebensthaͤtlgkelt gewekt und erhalten werben kann. (55*) 276 waͤhrend die den Samen umgebende Fluͤſſigkeit )Chorion) verſchwindet, und das Schafhaͤutchen bildet ſich zum Samenhaͤutchen. Die in der Blaſe ent⸗ haltene Fluͤſſigkeit wird hart, und verwandelt ſich in die Samenlappen. Allmaͤhlig gelangt nun der Same zu ſeiner Vollkommenheit, trennt ſich von der Mutter⸗ Pflanze, und iſt nun im Stande, unter guͤnſtigen Ums ſtaͤnden eine der Mutter aͤhnliche Pflanze hervorzu⸗ bringen. Man hat noch eine Fortpflanzung, die mit dem lebendig Gebaͤren der Thiere verglichen worden iſt, wo nemlich Knospen und Zwiebelchen, die ſich am Stengel zeugten, zur Erde fallen, und ſich zur Pflanze bilden. Die Vergleichung iſt gezwungen, denn die Fortpflanzung geſchieht nur ohne Ge⸗ ſchlechts-Hilfe, und es herrſcht wohl eine ſtaͤrkere Aehnlichkeit bei ſtarktreibenden Lilien- und Kohlar⸗ ten, wo der Same döfters ſchon innerhalb der Frucht zu keimen anfaͤngt. Die Natur und der Scharfſinn der Menſchen verliehen uns noch mehrere Mittel, die Pflanze zu vermehren, und ich erwähne nur der Brutzwiebeln, Knollen, Wurzelauslaͤufer, Wurzeltheilung, Sen⸗ ker und Ableger. Die innere Veſchaffenheit der Pflanze lernte uns Gefaͤße kennen, die zum Umlauf der Saͤfte beſtimmt waren. Doch ich uͤberging die Urſachen, welche jene Bewegung der Saͤfte veranlaßten, da es mir zwekdienlicher ſchien, den geneigten Leſer mit der Pflanze ſelbſt bekannter werden zu laſſen. Die ganze Natur iſt mechaniſchen Geſezen un⸗ terworfen, und obwohl bei der Bewegung der Saͤfte in den Pflanzen die Mitwirkung jener mechaniſchen Geſeze nicht zu laͤugnen iſt, ſo ſcheint doch die Reizempfaͤnglichkeit der Pflanzen dieſe Bewegung mehr hervorzubingen. Die Reizempfaͤnglichkeit wird durch mittelbare Einwirkung der Atmosphaͤre und der Nahrungsſtoffe, welche die Pflanze durch ihre ganze Oberfläche an ſich zieht, erhöht.) Waͤhrend des Sommers ziehen eine Menge Ge— faͤßendchen der Wurzeln die naͤhrenden Feuchtigkeit an ſich; was aber die Oberfläche einſaugt, wird zus Bildung neuer Theile gebraucht, bis die Erſchoͤp⸗ fung der Kräfte den Tod herbeifuͤhrt (bei den Som⸗ mergewaͤchſen), oder die uͤbel einwirkende Witterung dem Baum ſeine Blaͤtter abſtreift und die Stengel der Staudeugewaͤchſe verdorrt. Von dieſem Aue genblik an, wo der aufwärts ſteigende Theil der Pflanze die Saͤfte nicht mehr verarbeiten kann, bilden ſich bei den perennirenden Gewaͤchſen neue Wurzeln; Mitte Januars verrichten dieſe jungen Wurzeln ihr neues Geſchaͤft; ſie ſaugen Feuchtig⸗ keit ein, und bearbeiten dieſelbe, um ſo viel Saft vorraͤthig zu haben, als zur Bildung der neuen Theile noͤthig iſt. Die Spiralgefaͤße, welche wir fruͤ⸗ her kennen lernten, find noch von langgeſtrekten Baſt⸗ Nörchen begleitet, und dieſe find es, welche den Saft aufnehmen und aufwaͤrts fuͤhren; das Zel⸗ lengewebe nimmt nun die Feuchtigkeit auf, welche, durch die Rinde abwaͤrts gefuͤhrt, von Neuem in die Zellen geſezt, und dann von den Baſtgefaͤßen wieder aufgenommen wird. Es herrſcht daher eine ſtete Thaͤtigkeit in dem inneren Leben der Pflanze, zu welcher die innere Waͤrme derſelben beitraͤgt. So wie im animaliſchen Koͤrper die innere Waͤrme die Saͤfte hebt, hat ſie auch auf *) Die Reizempfaͤnglichkeit der Pflanzen ſuchte Brug⸗ mann darch Mittel zu beweifen, die auch den tbiert⸗ ſchen Gefaͤſſen ihre innere Wirkſamkeit denahmen. Die quer durchſchnittenen Gefäffe der Euphorbia La- thyris hörten anf, zu bluten, wenn fie mit einer zuſam⸗ menziehensen Feuchtigkeit beftriben worden; dies felbe Erſchelnung brachte Marum durch einen eleftri= ſchen Schlag hervor. In den nördlichen kaͤltern Gegenden koͤunte zwar ein im Herbſte übermäßig beſchnittener ſchwächlicher Baum vom heftigen Ftofte, oder vielmehr von ſchnellen Abwechslun⸗ gen der Wärme, Kälte und Feuchtigkeit geſchwacht wer⸗ den oder verderben; allein in Oeſterreich habe ich fo wle bel den Welaſtoͤken immer dle Erfahrung gemacht, daß die im Spätherbße ordentlich und mäßig beſchnlttenen Obſt⸗ Bäume von allen Gattungen viel fruchtbarer und ge⸗ fünder waren, als wenn fie auf dle nemliche Art im Frühjahre befchntiren wurden. Wenn alſo durch die Er⸗ fahrung und aus naturlichen Grundfägen erwleſen vor⸗ liegt, daß das Beſchnelden der Welnpflanzen im Späte Herbſte ſehr zutraͤglich iſt, fo kann nicht angenommen werden, daß dleſes bei den Baumpflanzen nicht der 1 Fall wäre, well bel beiden die nemlichen Urſachen eſtehen. Daß die an dem Spaller befindlichen Obſtbaͤume im Januar oder Februar nicht beſchuitten werden follen, kit ganz in der Ordnung und eine Folge von ihrer Ver⸗ zärtelung, denn da das Holz beim Schultte nicht ſchnell zu elner dichten Krufte ſich bilden kann, fo verbünftet del der Wärme viel Saft, und dle elntretende Kälte 277 die Pflanze Einfluß, und trägt zur Reizempfaͤng. Saft der Gewaͤchſe zu weit aus und erſchoͤpft ſie. lichkeit bei. Ihr Daſeyn iſt begründet, denn ſchon — Obgleich die fetten Gewaͤchſe Agave, Aloe, die Verſuche einiger Naturforſcher liefern uns den Cactus, in ihrer Heimath in duͤrren Felſenriffen Beweis. Sie brachten Thermometer, waͤhrend ſtehen und doch gruͤnen, wenn gleich die ſengenden des Winters, in den Stamm der Baͤume, und Strahlen der Sonne der Erde jede Feuchtigkeit rau— fanden die Wärme von der aͤuſſeren Luft ganz vers ben, fo kann uns dieß doch nicht beweiſen, daß ſchieden. Doch größer iſt der Einfluß der natürs Waſſer der Pflanzenwelt entbehrlich ſey. Schon lichen aͤuſſeren Wärme auf die Pflanzenwelt; fie ein Blik auf die Umgebungen jener ſaftigen Pflan— iſt die Axe, um die ſich das Pflanzenleben dreht. zen, wo jedes andere Gewaͤchs verſchmachtet, zeigt, Man ſehe nur die tropiſchen Gewaͤchſe, die, dem daß die innere Conſtruktion dieſer Gewaͤchſe an— Schooß der Mutter entriſſen, einer fremden ders beſchaffen ſeyn muß. Die fleiſchigen Pflan— Pflege uͤbergeben werden, und die ohne Zweifel zen beſizen mehr einſaugende Gefaͤße, und da, wo nur eine kurze Zeit in unſerem Klima leben wärden, eine Mimoſe, deren unentbehrlichſter Nahrungs— wenn wir nicht durch Kunſt jene heimathliche Wärs Quell die Wurzeln find, laͤngſt ſchon ſchmachtete, me zu erſezen ſuchten. Ueberhaupt konnen die ziehen die ungeheure Menge Spaltoͤffnungen der Pflanzen einen hoͤheren Grad Waͤrme, als Kaͤlte Erſteren immer noch Feuchtigkeit aus der Luft. ertragen. Unter der heißeften Zone finden wir Waſſer traͤgt zum Reiz der Pflanzen bei, es iſt Pflanzen, jedoch in den eiſigen Nordgegenden nur eine unumgaͤngliche Erforderniß derſelben, und ohn— wenige, ja — keine! Geben uns doch ſchon unſere ſtreitig iſt Regenwaſſer, und zwar vom Gewitter— Berge den Beweis der durch, Kälte unterdrüften Regen, dienlicher, als das fergfältigfte Beſprizen Vegetation! — Am Fuße des Brokens (fein Gipfel mit Waſſer; wahrſcheinlich iſt bei dieſer Natur: ift 3500 Fuß circa über der Meeresflaͤche hoch) er- Erſcheinung die Luft an Sauerſtoff reicher, als freuen Obſtbaͤume, Gärten und reiche Saatfelder das bei einem gewohnlichen Regen. Auge; wir erreichen Schirke, (eines der hoͤchſten Einen eben ſo wohlthaͤtigen Eindruk bringt der Doͤrfer Europens) — und alle Vegetation ſcheint Reiz des Lichtes hervor, der zur Zerſezung der ver— erſtorben; nur die ſchlanke Tanne erhebt majeftäs ſchiedenen Stoffe beitraͤgt. Ohne daſſelbe ſchießt tiſch ihr Haupt in die Lüfte, und auch fie verkruͤp⸗ die Pflanze üppig hervor, und alle ihre Theile wer: pelt hoͤher hinauf und erreicht kaum Mannshoͤhe, den weiß; jedoch nicht alle Pflanzen koͤnnen den bis zulezt nur Graͤſer und Kraͤuter die Qberflaͤche ſtarken Reiz des Lichtes vertragen; ſo z. B. Schim— feines Scheitels uͤberziehen.— melpflanzen. Sie tdͤdtet der Lichtreiz. Jeder Der Mangel an Wärme bringt die nachthei⸗ uͤbertriebene Reiz trägt zur Schwaͤchung des Pflan— ligſten Folgen hervor, ja die Kälte toͤdtet die Pflanze, zenlebens bei, und ein anhaltender toͤdtet fie gar. wenn der Grad der Kälte den ihrer Lebenswaͤrme So wirken alle Gifte fidrend auf das innere Leben uͤberſteigt; eben fo ſchaͤdlich iſt aber auch die übers der Pflanze ein; Opium todtet die Reizempfaͤng⸗ triebene Waͤrme, ſo weit ſie durch die Kunſt her⸗ lichkeit des Hedysarum gyrans, Mimosa pudica, vorgelokt wird; denn zu große Waͤrme dehnt den und ein Aufguß Arſenik, mit welchem ich taͤglich oder Nife fann leicht nachtheillg auf die offenen Ge- ſelben befindlichen Knospen werden von der Vegeta— faͤſſe einwirken. Es iſt daher auch ſehr vorthellhaft, tionskraſt durch mehr als vier Monate vorbereltet, um wenn die Spalterbäume ſchon beim Abfallen ihrer Blaͤt- dann im Frühjahre volfftändig ſich entwifela zu koͤnnen, ter und vor der Bedekung beſchnitten werden, wodurch und kein Saft geht verloren, der doch wefentlich zum die Bedekung erleichtert Ift und keine Zwergſpizen von Wachtzthum und zur Fruchtbarkeit geböret. dem immer tiefer ſich verbreitenden Froſte zuerſt er— Ferner, da Herr v. Wehrs wider mein in bfefer griffen werden können. Endlich, da die Blatter der Gartenzeftung 1027, Nro. 25 angegebenes Mittel, Baume ſchon im November abfallen, und dle Froͤſte ge- einen erfrornen Weinſtok wieder herſtellen und fruckt⸗ wöhnlich erſt im Januar zu ſchaden anfangen, fo Ift bar machen können, bemerkt, daß, wenn die erfrorne bis dahin der Schnitt ſchon fo verdichtet, daß er allen Welnrebe unten abgefchnitten wird, dieſelbe durch den aͤußern Einwirkungen widerſtehen kann; dle unter dem⸗ freien und ungehlnderten Saftaus fluß zu Grunde ger 278 mehrere Mal einige Cheiranthus incanus begoß, zernichtete fie mir gänzlich ; die Gefäße ſchienen zer⸗ riſſen, und das ſich im Stengel befindende Mark war ſchwarz geworden. Alle Luftarten, die nicht in Kohlenſtoff verwan⸗ delt werden koͤnnen, find Gift für die Pflanzen; Waſſerſtoffgas, Stikluft, Azot toͤdtet fie augen⸗ bliklich. So unentbehrlich der Pflanze dieſe reizerregen⸗ den aͤußeren Einwirkungen ſind, braucht ſie doch noch zu ihrer Erhaltung Nahrungsſtoffe, und die— ſer Punkt iſt ſo wichtig, daß er durchaus mit der Kultur der Pflanzen verſchwiſtert iſt. Denen Vegetabilien fehlt das Vermögen, ſich von der Stelle zu bewegen, um die erforderliche Nahrung zu ſich zu nehmen; ſie muͤſſen daher in einem angewieſenen Raume Alles finden, was ſie zu ihrer Erhaltung beduͤrfen. Die Erde und die Atmosphaͤre liefern ihnen Nahrung. Obgleich Ei⸗ nige dafür halten, daß die Erde nichts zur Erhal— tung der Gewaͤchſe beitrage, ſo gibt es wohl nur Wenige, die dieſer Meinung vollkommen beiſtim— men. Warum ſollen wir ſie auch nur als ein Mittel betrachten, der Pflanze einen erſten Anhal- tepunkt, warum auch nur als einen Stoff, der Pflanzenfaſer Dichtigkeit zu geben? Jedoch alle Nahrung ziehen die Pflanzen nicht aus der Erde; den groͤßeren Theil liefert die Atmosphaͤre. Thau, Nebel ꝛc. werden durch die am unteren Theil der Blaͤtter befindlichen, eyfoͤrmig warzenartigen Er— hebungen einſogen. Die atmosphaͤriſche Luft beſteht aus unzaͤhli⸗ gen kleinen Theilchen fremder Stoffe, welche ver— einigt bis zu einer gewiſſen Höhe die Erde ein- huͤllen. keln ſie ſich ſowohl aus der Erde, als aus den Beſtaͤndig als Duͤnſte aufſteigend, entwi⸗ — damit bedekten Körpern. "Eben fo finden wir in der Luft Theilchen von allen Mineralkorpern, wel⸗ che an der Luft verwittern, Theilchen von allen thieriſchen- und Pflanzen- Körpern. ne Frei von allen fremden Theilen iſt der reine Lebensſtoff, oder Sauerſtoffgas. Menſchen und Thie⸗ ren eben fo unentbehrlich, als der Pflanze, kann er ih⸗ nen aber auch in uͤberhaͤuftem Grade ſchaͤdlich ſeyn. Einen wichtigen Beitrag zur Ernaͤhrung der Pflanzen gibt der Kohlenſtoff. Wenn man die Zahl der Thiere uͤberſchlaͤgt, welche durch ihre Lungen und Ausduͤnſtungen dieſen Grundſtoff erzeugen, wenn man berechnet, wie viel tauſend Kubikzoll aus den Bluͤten und Fruͤchten aufſteigt, wenn man erwägt, daß aus allen gaͤhrenden organiſchen We: ſen ſich Kohlenſtoff bildet, ſo kann man ſich einen Begriff von der außerordentlichen Maſſe machen, die taͤglich in die Atmosphaͤre uͤbergeht, und dort als Kohlenſaͤure in der gemeinen Luft, und naͤher gegen den Boden ſchwebt. Die Pflanze mag nun ihre Feuchtigkeit aus der Luft, ſie mag ſie aus der Erde ziehen, oder aus dem Waſſer, ſo hat ſich dieſe Säure dem Elemente mitgetheilt, und geht in dasſelben über. 5 Jede Pflanze beſtrebt ſich, die ſie umgebende Luft zu zerſezen, und in kohlengeſaͤuertes Gas zu verwandeln, welches, da es ſpecifiſch ſchwerer, als atmosphärifche Luft iſt, zu Boden faͤllt, und ſich mit ſalzigen und erdigen Stoffen verbindet. Dieſe Zerſezung traͤgt zur Nahrung der Pflanze bei, inden dieſe Luft in verſchiedene Säfte und Schleime verwandelt wird. Schon das Samenkorn enthaͤlt einen Theil Kohlenſtoff, welcher der jungen, im Keimen begriffenen Pflanze die erſte Nahrung lie— fert. Iſt dieſer verzehrt, dann befindet ſich die Pflanze in jenem Stande, wo ſie durch ihre Wur⸗ — —— . — — —UAmbᷓ—— —AU—ñ ßßßWoů —— ben müßte, fo fit dagegen zu bemerken, daß jenes Ab⸗ ſchnelden geſchehen muß, well ſonſt der von oben ſich herabziehende, durch den Froſt begründete Brand bie in die Wurzeln ſich verbreiten, folglich den Stok toͤdten würde. Es fit allerdings richtig, daß durch das Ab— ſchneiden des erfrornen Theiles viel Saft aus dem un— tern gefunden Theile fließt, allein, da derſelbe zugleich mit einem friſchen und langen Zwelge gepelzt wird, ſo zlehet dleſer jenen Saft zum Thell in ſich, verbindet ſich dadurch mit dem alten Stoke, erhält denſelben und bewirkt eine neue, ſehr Eräftige Weinpflanze. Iſt aber der erfrorne Theil nicht abgeſchnitten worden, fo wird durch den immer tlefer herabdringenden Brand das ganze Leben der Pflanze gewöhnlich zerſtoͤrt, oder der unten angehaͤufte Saft fprengt die Rude, und flleßt fo auch heraus. Es iſt daher ſicherer und zwekmaͤßlger, den beſchaͤdigten Theil wegzuſchneiden und durch einen Pelzzwelg zu erſezen, als ihn ſtehen zu laſſen, und die Verblutung it in jenem Falle nicht mehr zu befuͤrchten. Uebethaupt — weil jene Gegenſtaͤnde von groſſer Wich⸗ tigkeit ſind, ſo wuͤnſche ich, daß mehrere Erfahrungen hierüber durch dieſe Gartenzeltung bekannt würden, 279 zeln ſich ſelbſt Nahrung verſchaffen kann.) — Mit dem Kohlenſtoff verbindet ſich der Sauerſtoff der freien Luft. Er iſt, wie ſchon geſagt, der Grund der reinen Luft. Durch die Verbindung des Waſſerſtoffs mit dem Sauerſtoff entſteht das Waſſer; daher kann die Pflanze nicht ohne daſſelbe beſtehen. Das Licht zerſezt das Waſſer in ſeine Grundſtoffe, der Sauerſtoff geht dann mit dem Waͤrmeſtoff eine Verbindung ein, und ſtroͤmt durch die ganze Pflanze — zu den gruͤnen Theilen heraus. Der Waſſerſtoff verbindet ſich hingegen mit dem Kohlenſtoff, welchen die Gewaͤchſe nebſt mehreren andern Stoffen einſaugen, die eigene Saͤfte und Beſtandtheile bilden. Die Pflanze muß daher dann am Schnellſten wachſen, wenn ſie faͤhig iſt, die groͤßte Menge ihrer Nahrungsmittel zu be— reiten, und dieß geſchieht des Nachts.“ ) Wenn das Licht durch feinen Reiz die Zer- ſezung des Waſſers bewirkt, ſo entſtehen in der Nacht Verbindungen und Abſcheidungen anderer Art; die Pflanze ſtroͤmt kohlenſaueres und Stik⸗ Gas aus. ***) Wie wohlthaͤtig der Sauerſtoff auf die Pflan: *) Iſt Kohlenſtoff ein Haupt- Nahrungsmittel der Pflanzen, fo ſollte man glauben, daß gepulverte Kohle am Beſten düngen muͤſſe, indem durch das Waller und die Berührung der atmosphaͤriſchen Luft jener in der Kohle hauptſaͤchlich enthaltene Stoff erzeugt wird; weßhalb wohl auch die hollaͤn— dlſchen Gärtner gepulverte Kohle auf den Boden der Blumenäfhe ſtreuen, um einem üppfgeren Wuchs hervorzubringen; jedoch die Verſuche, welche Arthur Loung damit anſtellte, fielen nicht befriedigend aus. ) Du Hamel und Bonnet verſichern, daß dle Pflanze im Dunkeln weit ſchneller, als im Sonnenſcheln wachſe. % Ingenhous macht die Bemerkung, daß Blätter und Sprößlinge zwar nur des Nachts, Wurzeln, Blüten und Früchte aber zu jeder Zeit Kohlen⸗ Säure ausſtroͤmen. — —— . ˙ «V“.] . nu nn damit dadurch elne allgemeine Ueberzeugung von der Nichtigkeit der von mir aus Theorie und Erfahrung aufgeſtellten Grundſaͤze begruͤndet werden konnte.“ Korneuburg. J. W. Flſcher. Die geneigten Leſer werden in vorſtehenden, höͤchſt intereſſanten Bemerkungen Stoff zu weltern Forſchungen finden, und wir hoffen, darüber geſammelte Beob⸗ achtungen und Erfahrungen ſeiner Zeit ferner in dieſen Blättern mittbeilen zu können. Denn bier fft, nach dem urſpruͤnglichen Zweke dieſer Zeltſchrlft, der Verelnlgungs⸗ zen einwirkt, zeigen uns die Verſuche Ingenhous, von Humboldts, die Samen, welche fie in oxyge— nirten Kochſalzſaͤure eingeweicht hatten, in 48 Stun— den keimen ließen. Sie ſchuͤtteten uͤber ungeduͤngten Boden verduͤnnte Schwefelſaͤure, und der Erfolg des geſaͤeten Getreides uͤbertraf den Ertrag reichlich geduͤngten Bodens. Der Sauerſtoff verbindet ſich leicht mit Erd— Arten; daher iſt es der Pflanze dienlich, wenn der Boden, wo ſie hingepflanzt werden ſoll, eine Zeit vorher aufgegraben wird, damit ſich der Sauer— Stoff um ſo leichter mit der lokern Erde verbin— det; denn der Sauerſtoff macht den in der Damm— Erde befindlichen Extraktivſtoff aufloͤslich. Jeder uͤbertriebene Reiz toͤdtet die Pflanzen; ſie koͤnnen daher in keinem reinen Grundſtoff leben, und kohlenſaures Gas iſt ihnen eben ſo ſchaͤdlich, als reiner Stikſtoffgas und Waſſerſtoffgas ; uͤberhaupt jeder Stoff, der ſich nicht mit Sauerſtoff verbindet, iſt ihnen ſchaͤdlich. Waͤhrend des Tages ſtroͤmt die Pflanze Sauerſtoffgas aus, des Nachts jedoch Stik— Stoffgas, weßwegen es auch ſo ſchaͤdlich iſt, waͤh— rend des Nachts in der Naͤhe der Pflanzen zu ſchla— fen. Kann nun die Pflanze die erſte Operation nicht mehr verrichten, ſo hoͤrt ſie auf, zu leben. Die ſich uͤber die Flaͤche verſchiedener Gewaͤchs— Theile erhebenden und in einen Winkel abſtehenden Haͤaͤrchen, und da, wo dieſe fehlen, die Oberflaͤche der Blaͤtter, ſind zur Ausſcheidung der uͤberfluͤſſigen Saͤfte beſtimmt. Dieſe ausgeſchiedenen Saͤfte ſind meiſtens zukerartiger Natur, andere aber harziger Beſchaffenheit, und haben eigene, ſehr ſtarke Geruͤ— che. Sind aber mehrere ſolche Ausfuͤhrungskanaͤle in einem abgeſonderten Koͤrper verbunden, ſo ent— ſteht eine Druͤſe, die ſehr verſchieden geſtaltet ſeyn kann, und durch eine auffallende Farbe ausgezeich- Punkt aller wichtigen einzelnen Entdekungen im Gar⸗ tenwefen; die Gartenzeitung iſt das Organ des wech felfeitigen Verkehrs und Ideen⸗Tauſches aller Les ſer! — Auch muͤſſen wir hier gelegenheltlich dle ſchon im IV. Jahrgang dleſer Blätter S. 184 von unferm ver⸗ ehrlichen Mitglied, Herrn C. L. Rautenbach, ausge⸗ ſprochene Idee in Erinnerung bringen, daß jeder Blumen⸗ Freund zu Dlskuſſionen über ſein Lleblingsfach ſelnen Mann fi aus ſuchen, und dieſe Blaͤtter zu einer oͤffent⸗ lichen Korreſpondenz mit ihm benuͤzen möchte! 280 net iſt. Eine eigene Erſcheinung, wo die zur Aus— ſcheidung der Saͤfte beſtimmten Organe eine her— vorſtehende Bildung annehmen, findet ſich bei einer oſtindiſchen Pflanze, Nepenthes destillatoria, wo ſich an der Spize des Blattes ein blattfoͤrmiger Schlauch befindet, welcher ſich zuweilen oͤffnet, und der mit Waſſer angefuͤllt iſt. ) Auch in den Blumen, welche gewoͤhnlich ſuͤße Säfte ausſcheiden, und mit ſogenannten Honigge— faͤßen verſehen ſind, bemerken wir dergleichen Or— gane. Die Ausduͤnſtung bringt eine merkliche Ab— nahme des Gewichts der Pflanze hervor. Bei einem Kohlkopf, den man beim Abſchneiden unten am Schnitte verkuͤttet hatte, betrug die Ausduͤnſtung taͤglich 10 Loth. Man braucht nur eine Glasgloke uͤber lebende Pflanzen zu deken, um die in großen Tropfen an dem Glaſe ſich befindenden waͤſſerigen Aus duͤnſtungen zu bemerken. Dieſe Ausſcheidun— gen ſind den Pflanzen eben ſo unentbehrlich, als dem thieriſchen Koͤrper, und die Unterbrechung der— ſelben wuͤrde die uͤblen Folgen hervorbringen, daß der Theil der Pflanze abfaͤllt, oder eingeht. Man hat Blaͤtter mit Oel beſtrichen, und nach kurzer Zeit wurden ſie ſchwarz und fielen ab. Brugmanns bemerkte an den Wurzeln einiger wuchernden Pflanzen, die er in ein Zukerglas mit Erde gefezt hatte, an den Wurzelenden eine Fluͤſſig— keit; beruͤhrte man andere Wurzeln damit, fo ver: trokneten dieſelben, daher ſollen Serratula arvensis Scabiosa arvensis und Euphorbia Peplis Erigerone acre Spergula arvensis Inula Helenium den Hafer, den Flachs, den Weizen, den Buchweizen, die Mohrruͤbe ») Ich ſah dieſe Pflanze in der fo reichhaltigen Samm⸗ lung des Herrn Campe hier, und fand oft Ge— legenheit, die fo wunderbare Ekarichtung zu be= wundern. Iſt das Ventll des Schlauches geöffnet, fo tft es eln Zeichen, daß fie Waſſer bedarf; be— findet es ſich aber geſchloſſen, fo hat fie überflüf- figes Waſſer. toͤdten. Wahrſcheinlicher iſt Wildenow's Meinung, welcher behauptet, daß durch das Anziehen der Nahrungsſtoffe jene Unkraͤuter die kultivirten Pflan: zen verdraͤngen wuͤrden. Alles iſt der Vergaͤnglichkeit unterworfen; was entſteht, vergeht! — Zernagt der Zahn der Zeit die Machwerke der Menſchen, welche Jahrhunderten zu trozen ſchienen, zernagt der Tod ſelbſt Gottes ſchoͤnſtes Geſchöpf: — den Menſchen; — wie viel mehr muß daher nicht ein ſo zartes organi— ſches Weſen, als die Pflanze, dieſer Auflöfung uns terliegen? Der herbſtliche Wind ſtreift die Blaͤt— ter, und der ſtrenge, brennende Blik des finſtern To— des raubt der Pflanze die Saͤfte, ſie verdorrt und ſinkt in ihren vorigen Staub zurüf. Der Tod der Pflanze kann durch aͤußere Mit— tel, oder durch Erſchoͤpfung der Kräfte hervorge⸗ bracht worden ſeyn. Wie jedes andere organiſche Weſen, unterkiegt auch die Pflanze einer Anzahl Krankheiten, die zer— ſtoͤrend einwirken konnen. Ich uͤbergehe das Heer der Krankheiten, welche durch unſchikliches Erdreich, Mangel oder Ueberfluß des Waſſers, Verlezun— gen ꝛc. ꝛc. herbeigeführt werden koͤnnen, indem mich ſpaͤter ein anderer Gegenſtand darauf bringen wird, wo ich ausfuͤhrlicher ſeyn werde. Robert Schomburgk, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. Gartenbau. 1 Ein amerikaniſcher Oekonom will durch Verſu— che gefunden haben, daß kein Mittel zur Zerftdrung der Inſekten auf Pflanzen wirkſamer ſey, als die haͤufige Begießung derſelben mit Waſſer, in wel— chem Kartoffeln gekocht worden ſind. Dieß wuͤrde den Werth der ohnedieß ſo nuͤzlichen Kartoffeln noch unendlich erhoͤhen. —' d— . . . . — — —— — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziäbrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und = fl. 44 kr. R. W. mit Eouvert — vortofrel - Allgemeine deutſche a ute ER, A Zet, ik Herzusgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. W. 36. 3. September 1828. Inhalt: Meln Apfelbaum. — Aus Erfahrung erwleſen, wie man die wichtigften, faſt unmöglich fhelnenden, beim Rigolen vorkommenden Hinderulſſe, befonders im Suͤmpfe- und Moraͤſte-Abzapfen mit gutem Erfolge beſiegen koͤnne. Mein Apfelbaum. Julkieden mit der Stelle hier Gewährſt du täglich Schatten mir Durch reich belaubte Zweige. O lehre mich Genüugſamkeit, Daß oft mir die Zufriedenheit Hier ihre Scale reiche. Hier ſchweigt ſelbſt meiner Wuͤnſche Sturm, Mich lehrt hler der geringfte Wurm Des Herzens Sehnen ftillen. - Hier flleyt das wilde Sorgen-Heer, Dem Herzen wird hier nichts zu ſchwer, Du ftärfeft edlen Willen. Es bluͤhen um dich Apfelbaum In meines Gartens kleinem Raum Hier Blumen und dort Kräuter. Doch eigne Bluͤten treibſt du auch, a Balſamtſch iſt der Fruͤchte Hauch, Und immer ſtrebſt du weiter. So fey mein Thun dem deinen gleich! In Gottes ſchoͤnem Gartenreich Soll ich auc Früchte tragen; Soll Schatten um mich her verſtreu'n, Und labend Andre ſtlill erfreu'n“ In ſchwuͤlen Lebenstagen. Kommt auch mein Lebensabend bald, Noch gruͤnt ja deiner Blaͤtter Wald; Und ruh' ich dann im Grabe: Den du beſchatteſt, lisſpelſt du Die Nachricht wohl auch troͤſtend zu, Wer dich gepflanzet habe. Kloſterlausnſtz. Ne Aus Erfahrung erwieſen, wie man die wichtigſten, faſt unmoͤglich ſcheinenden, beim Rigolen vorkommenden Hinderniſſe, befonders im Suͤmpfe- und Moraͤſte⸗ Abzapfen mit gutem Erfolge beſiegen koͤnne. Daß das Rigolen bei Obſtbaum-Anlagen une umgaͤnglich nothwendig ſey, iſt Jedermann, ſogar dem dießjaͤhrigen Anfaͤnger, bekannt. Daß ſich aber hiebei mannigfaltige Hinderniſſe darſtellen, wel— che Vielen unbeſiegbar ſcheinen, und ſie daher von ihrem Vorhaben ganz abſchreken, und daß ſie ihre nahe am Hauſe liegenden, ſonſt bequemen Plaͤze lie— ber mit Steinhaufen und Suͤmpfen verunſtaltet, oder mit allerlei Gebuͤſchen verwachſen daliegend anſe— hen, als daß ſie ſo den einen oder andern, mit edlen Fruͤchten behangenen Baum beim Fenſter hinaus beobachten ſollten, iſt einem jeden eingeweihten Gartenfreund in allen Gegenden ſogleich auffallend. Nur reger Wille ſoll mehrſeitig erwachen, und ſo werden Wuͤſteneien und anderweitige Verunſtal— tungen angenehme und nuͤzliche Anſichten erhalten. So erging es mir vor 26 Jahren bei meinem Pfarrs⸗Antritte. Hier ganz nahe am Pfarrhofe C. A. L. v. Teubern. liegt ein vom Oſten gegen Weſten in Abdachung — — ————— TE Nachrichten aus Frauendorf. Garten des Herrn Joſ. v. Krieger, Dr. Med. und ausübender Arzt zu Agram in Croatien. Immer erfreulicher lauten die Berichte, welche uns von unſeren korreſpondirenden Mitgliedern über die gluͤtlichen Fortſchritte der Garten - Kultur faſt täglich aus allen Laͤndern zukommen. Folgende, an den Vor⸗ ſtand gerichtete Schilderung eines neu angelegten Gar- tens in Croatien mag darüber zum abermaligen Beweiſe dienen. Sie lautet wörtlich alſo: „In einem Lande, in welchem die edlere Garten-Kultur und dle ſchoͤne Gärtnerei, wie auch die Obſt- Kultur bei weitem noch nicht jenen Grad von Aufſchwung und Allgemeinheit erhielten, deſſen fie vermöge der Lage, des Bodens und der Beſcgaffenhelt des Klimas fähig wären, ſcheint es nicht undlenlich zu ſeyn, wuͤrdige Beiſplele von aus⸗ gezeichneten neuen Kulturs-Anlagen einer oder der au: (56) 282 ſtehender Terrain zu beiläufig 2 Joch Flaͤchen⸗ Inhalt unter dem Namen Baumgarten; aber lei- der ſind die alten, ziemlich großen, in der Ebene ge— ſtandenen Obſtbaͤume, die mich in meinem Vorha— ben hoffnungsvoll beſtaͤrkten, beinahe ganz einge- gangen. Der obere Theil war mit ſtark bewurzelten Eichen, Erlen, Birken, Fichten, Kiefern und aller— lei Dorngebuͤſchen ſo dicht verwachſen, daß die ganze Nachbarſchaft ihre Glas- und Ofenſcherben dahin trug. Hie und da hoben theils kleinere, theils gar große Felſen-Maſſen ihre trozigen Haͤup— ter empor. Von dieſer und jener Seite fielen große Vertiefungen, ſonderheitlich aber zweigräuliche: Gräben: Jedermann ſogleich, in die Augen, deren: einen ich ganz unbedenklich der Fuchshoͤhle zu Frau— endorf vergleichen darf, weil ſich allda Schlangen und Salamander ꝛc. aufhielten, auch Fuͤchſe und Dach- fen darinen würden. gezüchtet haben „ wenn ſie⸗ nicht der vorbeifuͤhrende Kirchenweg verſcheuchet: hätte.. Das am Meiſten abſchrekende Hinderniß waren: aber die fo vielen Suͤmpfe, Moraͤſte und mooſi— gen Verſauerungen, aus denen das Waſſer immer- fort hervorquoll, und die vielfaͤrbigen Verſauerun— gen weiter verbreitete, ſo daß im Sommer die bendthigten Wege mit Brettern belegt werden muß— ten, im Winter aber wegen dem angehaͤuften Eife: ganz unwandelbar waren. Vor allem Andern wurde auf das Brunngraben: zur Gewinnung eines reinen Trinkwaſſers Hand angelegt, denn fruͤher mußte man ſich mit einem unlautern, von Weitem durch Röhre hergeleiteten, aus Erlem Wurzeln quellenden Kretinen-Waſſer be⸗ gnuͤgen. g Hierzu wurde ein ganz nahe gelegenes Pläzchen- dern biefer Art auszuheben. Wenn ſolche gut ausge⸗ führte und gluͤklich gelungene Kulturs-Betrlebe auch von elner ſo thätig und rühmlich wirkenden Geſellſchaft, wle die allgemein geſchäzte praktiſche Garten bau-Geſell⸗ ſchaft zu Frauendorf im Königreiche Bayern iſt, gewür⸗ diget werden: fo mag der rüfmirfende ehrende Relz, auch in dieſem weit entfernten Lande eln fpornender: Antrieb zur gewünſchten mehrfaͤltigen Nachahmung wer— den. Daher will ich Ihnen kurze und getreue Schll⸗ derungen der vorzüglichſten Garten Croatiens und uns ſerer Hauptſtabdt, die nach einem geregelten Plane an— ausgewaͤhlt, ſo ſumpfig ausſah, ſtets ſchneelos blieb, und auf welchem in der rauhen Winters: Zeit Amſeln und andere größere Voͤgel ihre Nah⸗ rung ſuchten. . Krampen und Schaufeln erreichten auf dieſem Plaze kaum eine Tiefe von 2 Schuhen, und ſchon aͤuſſerte die mehr als ſteinharte Thonerde eine ſolche Widerſezlichkeit, daß auf einen jeden Hieb die Feuerfunken nach allen Seiten ſpruͤhten. Mit aller Muͤhe und Anſtrengung hatte man kaum eine Tiefe ven 6 Schuhen errungen, und bei ſo geſtaltiger Lage war keine Hoffnung vorhanden, durch tieferes Graben eine unterirdiſche Quelle zu eroͤffnen, ſon⸗ dern das verſammelte Waſſer ſtroͤmte Anfangs haͤufig aus der angeſchrobenen Oberflaͤche dieſer mooſigen Umgegend, welches aber bald merklich. nachließ, und alles weitere: Graben als zweklos⸗ widerrieth. Gleich bei dieſem erſten Verſuche erging es mir eben fo, wie dem Titl. Herr Dekan und Pfarr- Herrn zu Mauerkirchen im Innviertl (fieh III. Jahrgang der allgemeinen deuſchen Gartenzeitung,. Seite 1860) Nun wurde beſchloſſen, von dieſem Brunnen aus zu den gerade oberhalb: näher. herum befindlichen Suͤmpfen Kanaͤle zu eroͤffnen, und mittels dieſer das Waſſer unterirdiſch in den angetragenen Brunnen zu! leiten. Und dieß geſchah auf nachſtehende Art. (Ich ſchreibe hier weitlaͤufig und umſtaͤndlich, um leich⸗ ter verſtanden zu: werden, weil ſich nicht wenige Gartenfreunde in einer gleichen Lage befinden mds gen, und in der ſonſt fo: lehrreichen Gartenzeitung, von: fo was bisher noch nichts zu leſen war.) Das Kanalauswerfen geſchieht, wie man ſonſt gewöhnlich zu rigolen pflegt, nach Verhaͤltniß des gelegt worden, und gene Schoͤpfungen ſind, zur gefaͤlll⸗ gen Aufnahme in Ihr ſchaͤzbares Blatt mittheilen. Eines der ſchoͤnen und nachahmungswuͤrdigen Bei: fpfele in dleſem Kulturszweige hat' uns der Hert Jo⸗ ſeph v. Krieger, Dr. der Heilkunde und ausuͤben⸗ der Arzt in Agram — Zagrabia — der Hauptſtadt Croatlens, durch ſelne eben fo geſchmakvolle, als mit ef: nem oͤkonomiſchen Nuzen verknuͤpfte Anlage bei fei- nem Weingarten gegeben. Herrn Dr. v. Kriegers Welngarten liegt kaum et⸗ liche hundert Schritte vor dem Nonnenthore der obern. 285 mehr oder weniger abzuzapfenden Waſſers, nach Vorrath der vorhandenen Kieſelſteine, und nach der Abſicht, wie man die Erdoberflaͤche zu benuͤzen willens iſt. Zum Auffangen des haͤufigern Waſſers (um dauerhaft, und nicht vergeblich zu arbeiten) iſt es unumgaͤnglich nothwendig, daß: man den Kanal we⸗ nigſtens 8 Schuhe breit, und 6 Schuhe tief auswerfe. Ich rede hier abermal ſo, wie es zu meinem Vorhaben erforderlich war, indeſſen wird ſich ein Jeder in ſeiner eigenen Lage zu helfen wiſſen. Hier geſchah der Anfang gleich bei der Müns dung des augetragenen Brunnens, und der Kanal wurde in gerader Linie durch die Mitte bis au den Rand der groͤßten Pfuͤze gegraben. Sowohl hier, als bei allen uͤbrigen abgeſonderten Pfuͤzen und Moraͤſten kommt zur genauen Beobachtung zu erinnern., daß man oberhalb am Rande des wahrgenommenen Movoſes gleich einem lateiniſchen J rechts und links den Graben mit der Muͤndung in den Hauptkanal ſo weit fortſezen muͤße, als man Waſſerzufluß oder bedeutende Feuchtigkeit wahr— nimmt, denn ohne dieſen meiſt wirkenden Auffaͤn— ger wuͤrde die Pfuͤze nur vermindert, aber nicht ganz gehoben werden. Sowohl beim Rigolen als Kanalauswerfen wers den viele und allerlei Steine gewonnen (bier war die dießfaͤllige Ausbeute bedeutend groß); dieſe werden ſchon waͤhrend dem Graben abgeſondert, die kleinern Kieſelſteine aufdie eine, und die großen und groͤßern auf die andere Seite des gedffneten Kanals zu ihrer Beſtimmung hingeworfen. Die kleinern und mittelmaͤſſigen kommen in den Kanal, und die großen und gar großen werden zur Eins friedung des Baumgartens in die trokne Mauer verwendet werden, Iſt der Kanal mit ſeiner erforderlichen Diefe und Breite fertig, ſo wird noch der Boden von dem allfallſigen Letten ſauber gereinigt. Hierauf beginnt zu oberſt beim Sumpfauffaͤn⸗ ger die Stein-Einlage, welche man mit vollem Rechte die Grundlage nennen darf, weil das Waſ⸗ ſer unten am Boden durch die zugeſpizten Steine zum Ablaufen genugſame Oeffnung findet, und nicht ſobald mit Sand vertragen werden kann. Sollte jedoch ſo was geſchehen, ſo wird ſich das Waſſer zum Ablaufen noch immer durch den Sand die Oeffnung bohren. Zur erſten Stein⸗Einlagerwerden mittelmaͤſſige, nicht gar große, am Beſten laͤngliche Steine ge: nommen, und mit der mehr zugeſpizten Seite an dem Boden ſo enge als moͤglich an einander in die Klemme aufgeſtellt, daß man in der Peripherie einer Klafter ſo aufgeſtellter Steine (ohne die mindeſte Bewegung wahrzunehmen) feſten Fußes herum ge— hen kann. Auf dieſe Grundlage werden die kleinern Kie— ſelſteine, wie immer ohne alle Beachtung, bis 4 Schuh hoch hineingeworfen rund ausgeebnet. Hieraus iſt erſichtlich, daß zu Waſſerabzap⸗ fungen ein großer Vorrath von allerlei Steinen er— forderlich ſey, beſonders, wenn der Kanal etwas weiter hinausgefuͤhrt werden ſoll. Meines Orts war ich beim Rigolen ſehr gluͤklich, denn aus jeder D-Rlofter wurden 2 Fuhren Steine gewonnen. Es iſt daher erforderlich, daß man eher rigolen laſſen, und ſomit ſich mit dem bendthigten Stein— Vorrath vorſehen muͤſſe. Sollten aber in einer und der andern Ortslage nur wenige Stein vorge— funden werden, ſo kann man große mittels eines ‚eifernen Knuͤttels ins Kleine zerſchlagen, und ſo— mit den Kanal aus fuͤllen, oder ſolche an Aekern, Stadt, auf einem Rebberge, zu deſſen Fuß tief unten das Thal hlinſtreicht, in welchem ſich die Domcapltular⸗ Vorſtadt Neudorf — Nova Villa — ſehr lange hinaus dehnet. Es If Herrn Dr. b. Kriegers eigene ſchoͤne Idee geweſen, mit dem Weingarten auch eln nledliches Landhaus, das zum bequemen Aufenthalt elner Familie für jede Jahrzeit wohl eingerichtet iſt, und einen Kunſt⸗ Garten im neueſten Geſchmake zu verbinden, wobek die Lage dleſes Berggrundes feinen für alles Schöne em- pfaͤnglichen Sinn begünſilgte. Es iſt dieß der hoͤchſte und ſchoͤnſte, und in land wlrkbſchaftlicher Hinſicht anzlehendſte Punkt iu dleſer Weinbergen-Relhe, der die Antereſſanteſte Aus ſicht über das ganze obberuͤhrte Thal, uͤber die Nova Villa, dann auf die ganze Kapltelſtadt mit ihren Kirchen und Thürs men, und auf die obere koͤnigliche Freiſtadt Agram dar— „bietet, In weiten Entfernungen ſieht man mlt unbes waffnetem Auge nordwärts die Ruinen des einſt merk: würdigen Vergſchloßes Medwedgrad, gegen Oſten dle Kirche zum hell. Brictius, und das Kloſter Iwanitsch; und noch entfernter das Mos-lawiner⸗Geblrge; gegen Süds Oſt das Petrinianer- Gebirge, und dle welt entfernten - * 284 Kleebrachen, Seitenwegen oder Steinbruͤchen vorbe— reitungsweiſe ſammeln. Iſt der Kanal mit Steinen gehoͤrig ausgefuͤllt und geebnet, ſo muß dieſe angetragene Steinmaſſe noch entweder mit umgekehrten Raſen, breiten Fich— tenreifern, Fohrenkraut oder Laubwerk fo genau bes dekt und verfchloffen werden, daß man gar keinen Stein erbliken kann, und dieß zu dem Ende, da— mit die lokere Erde nicht zu haͤufig zwiſchen die Steine hineinfalle, und den Kanal vor der Zeit zuglos mache. Auf die ſogeſtaltige Steinbedekung wird endlich der leere Raum mit der darneben liegenden Erde ausgefuͤllt, und entgegen feſt zuſammen getreten, woraus eine feſte Kruſte entſteht. Was geſchieht mit der uͤbrig gebliebenen Erde? Wer ſich in der gluͤklichen Lage befindet, keine Ver: tiefung ausfüllen zu muͤſſen, mag ſolche rings um: her ausebnen. Mich aber werden die Graͤben und Vertie— fungen fuͤr ſelbe reichlich lohnen. Sollen die Plaͤze rechts und links neben dem ausgeworfenen Kanal unrigolt bleiben? Nein, dieſe Arbeit muß demungeachtet ausgefuͤhrt wer— den. Nur iſt darauf zu ſehen, daß, ſobald die an den Steinen angebrachte Deke wahrgenommen wird, man behutſam zu Werke gehe, damit der Kanal nicht ſeitwaͤrts mit der lokern Erde verſchuͤttet werde. Ich kehre wieder zuruͤk zu dem angefangenen Kanal, der nebſt dem T bisher nur 2 Klafter ab— waͤrts mit Steinen und Erde ausgefuͤllt worden. Rechts und links befinden ſich noch mehrere minder bedeutende Pfuͤzen, und zu dieſen muß von hieraus ſikſak gegraben werden, immer mit der genauen Beobachtung des lateiniſchen T, damit das allſeitig Gebirge Bosniens; in der weiteften Ferne zeigen ſich dem Auge die Gebirge Slavoniens. Auch lohnend iſt bier dle gennfreihe Ausſicht in die dem Auge ſich ent⸗ faltende, weit ausgebreitete, pittoteske ebene Landſchaft, mit Dörfern, Landhaͤuſern, Kirchen u. ſ. w. wie beſaͤet; der Save: Strom fchlängelt ſich wle ein filbernes Band durch dleſe maleriſche Flache dahin. Dieſer Weingartenberg bat oben eine ſchoͤne Pläne, die gegen Norden fanft hoͤher empor ſteiget. Diefen ganzen obern Bergraum nimmt der Garten, in der Vorderfronte das ſchoͤne Wohnhaus, ein. Angenehm aufgefangene Waſſer dem Hauptkanale zugefuͤhrt werden koͤnne. Die Abdachung gibt hier zu ſehr viel Erleichterung. Freilich wurde hier nur 5 Schuh tief, und in die Breite ſo weit gearbeitet, daß ſich der Arbeiter darin fuͤglich umkehren konnte. Nachdem dieſer Kanal beſchriebener Maſſen allſei⸗ tig in Ordnung gebracht worden, erhielt auch der ausgemeiſelte Brunnenkeſſel gutes, durch die Steine rein deſtillirtes Trinkwaſſer. Und dadurch wurden alle Jene auf einmal zum Stillſchweigen gebracht, die früher über die Uns mdͤglichkeit eines Brunnes fo ſpoͤttiſch ihre Mei: nungen ausgeſprochen hatten. Gegen Norden hin gab es noch mehrere, theils hoͤher theils niederer abgeſondert liegende Pfuͤ— zen und Moraͤſte. Erſter Hand wurde durch den am Rande ſchreg hinlaufenden Kanal aus allen ober— halb befindlichen Moosſtellen das Waſſer aufge— fangen. Dadurch glaubte ich zu erzielen, daß die tiefer liegenden Moraͤſte von ſelbſt austroknen wuͤr⸗ den; allein die Naͤße wurde nur vermindert, und die Plaͤze zur Anpflanzung gar nicht tauglich ge— macht; es mußte daher wiederum ein neuer durch— ſchlaͤngelnder Kanal gezogen, und unten am erſten beſten trokenen Orte ausgemuͤndet werden, von wo— aus das Waſſer mittels kleiner oberflaͤchlicher Rinn⸗ ſale nach Belieben zur Wieſenbewaͤſſerung hinge— leitet worden iſt. Eine etwas anders geartete Verfahrungsme— thode bendthigen die in der Ebene liegenden, nicht gar großen Pfuͤzen und Moraͤſte; auch dieſe wur: den gluͤklich ausgetroknet, und ſowohl zum Bauen, als anderweitigen Anpflanzungen tauglich gemacht. Hiebei wird (um zu bemerken, von welcher Seite der meiſte Waſſerzufluß herkommt) Anfangs rings umher am Rande des wahrgenommenen Mooſes wirkt in dieſem Garten auf den Beſchauer der Wechſel der verſchledenen Parthken, die, obwohl mit den man⸗ nigfaltigften Blumen, Gefteäuhern und Zlerbaͤumen ge- ſchmuͤkt, in Mitte der engliſchen Anlagen unſere koͤſtll⸗ chen helmiſchen Obſtbaͤume, die Kirſche und Amarelle, den Pfirſich und die Aprikoſe, den Apfel-, Birn⸗ und Zwetſchgenbaum nickt vermiſſen laſſen. Hauptſächllch um⸗ faßt die koͤſtliche Weinrebe wie eln Kranz ringsum den ganzen Garten auf feiner Anhöhe, und ſenkt ſich dann allmählig am Abhange des Berges bis zum Fuße deſſel⸗ ben herab, um dem Gemuͤſe-, Obſt- und Wiefengarten * 285 nur ein ſchmaler und ſeichter Kanal! ausgeworfen - ſodann geht man in die Gegenfeite des Zuflußes, und grabt alldort in die Tiefe, ſonderheitlich aber in die Breite ſoweit, bis man eine Sandlage auf— findet, die gewiß in der Naͤhe ſeyn muß, weil ſich die Verſauerung nicht weiter aus dehnet, oder man bedient ſich eines langen eiſernen Bohrers, welchen die hierortigen Inſaſſen haͤufig brauchen, wenn ſie in der größten Tiefe den Hafnerthon ausfindig mas chen wollen. Mit dieſem Bohrer bohrt man gerade in die Er de hinab. Kommt man auf einen Stein, ſo wird der Bohrer darneben angeſezt, und dieſer Verſuch wird ſo lange fortgeſezt, bis der Bohrer ungehin— hindert in die Tiefe einzudringen vermag. Findet der Bohrer in der Tiefe Sandboden, ſo wird man dieß ſogleich gewahr werden, weil er ſich leichter umdrehen laͤßt. Um des Sandbodens zu— verlaͤßig ſicher zu ſeyn, zieht man den Bohrer ſachte heraus, beſtreichet die Hoͤhlung der Feder am Boh— rer mit klebriger Wagenſchmier, fahret wieder fachte in das ſchon gedffnete Loch, drehet den Bohrer in der Tiefe 2 oder 3 Mal herum, und ziehet ſol— chen behutſam heraus. Klebt an der Schmierſtelle Sand, ſo iſt der Handel gewonnen. ; Nun graͤbt man rings umher an eben dieſer Stelle nach Verhaͤltniß des mehr oder weniger zuziehenden Waſſers quasi einen Brunnen in die Tiefe von wenigftens 8 Schuhen. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß waͤhrend dem Graben zur Erleichterung der Arbeit dem Waſſer ein Damm geſezt werden muͤße. Nach deſſen Er— oͤffnung wird man freilich gewahr werden, wie das Waſſer einſinkt und ſich verliert. Uebrigens iſt hiebei noch nothwendig, daß der ringfoͤrmige Ka— nal in die Breite und Tiefe gehdrig aus geworfen, — —— . — ꝰ — laz zu machen. Ich ſah hier ſchoͤne Exemplare von obinien, Platanen, Pinus larix et Strobus, Bignonia Catalpa et radicans, Liriodendron Tulipifera, Sopho- ra japonica, Thuja orientalis et occidentalis, lunipe— rus virginiana, Crataegus glabrata, Callicarpa ameri- cana, Corchorus japonicus, Calycanthus floridus, lasmi- num u. f. f. Chrysanthemum indicum bleibt im Win— ter im Freien unbedekt. Hortenfien, Georginen, und ſelbſt die Calla aethiopica dauern unfere Winter aus; nur werden dieſe mit Erbſenſtroh eingedekt, und dle lezte, mit welcher der Beſizer dleſes Jahr den Verſuch der Letten von dem Boden rein weggefcharrer, der Kanal in den Quasi-Brunnen gemuͤndet, und nach obenbeſchriebener Art ſowohl mit Steinen, als Er— de ausgefuͤllet werde. Bei dieſer Gelegenheit wird das truͤbe Waſſer viel Letten mit ſich in den Brun⸗ nen gebracht haben. Dieſer muß wegen ſeiner Un— durchdringlichkeit vor der Grundlegung (um nicht zweklos zu arbeiten) bis zum Sandboden reinlich ausgeſchoͤpft werden. Nach dieſer vorausgegangenen Arbeit wird erſt die Senkgrube mit Steinen und Erde gehörig aus— gefuͤllet, mit der kleinen Bemerkung, daß bei der Mündung, wo das Waſſer in die Senkgrube fallt, mehr groͤßere Steine zu einer mehreren Oeffnung eingelegt, gerade beim Einſturze des Waſſers ein— ige Fichtenreiſer zur Aufhaltung des Lettens ange— bracht, und einem Neze gleich mit Steinen befe— ſtiget werden muͤſſen. Probatum est! Ich hatte mehrere derlei mooſige Fleken ganz in der Ebene. Nun ſind alle auf dieſe Weiſe ausgetroknet wor— den, und zu jeder beliebigen Anpflanzung tuͤchtig. Hier geſchah hauptſaͤchlich Erwaͤhnung, wie man das aus einer mooſigen oder ſumpfigen Stelle aufgefangene Waſſer in einen Brunnen oder in eine Senkgrube unterirdiſch leiten koͤnne. Es fragt ſich: was iſt zu thun, wenn man das abgezapfte Waſſer weder einem Brunnen, noch einer Senkgrube zuführen will? Findet der Kanal nnr eine ſolche Abdachung, daß das Waſſer ablaufen kann, ſo fuͤhrt man den Kanal zum erſten beſten trokenen Plaze, und gibt alldort dem Waſſer die Muͤndung, daß es ober— flaͤchlich nach beliebiger Richtung zur Bewaͤſſer— ung fortlaufe. Noch ein Wort uͤber die Muͤndung am Aus— gange eines jeden Kanals. Damit die Muͤndung dauerhaft ſey, und hiebei gar keine Verruͤkung Statt machte, trieb wohl üppig aus der Wurzel, kam aber bis⸗ her nicht zur Bluͤte. un Blumen ſah ich hier auſſer der verbluͤhten Tulpen⸗, Hyacinthenz, Roſen⸗ und Nelken - Flor ver⸗ ſchledene ſchoͤne Pelargonien, Nerium, Cactus, Roche- en, Stapelien, Mesembryanthemum, Salvien, Phlomis Leonurus, Ixien, Agapanthus u. ſ. f., zwar nicht in zahl relden, doch mehreren Exemplaren, die abwechſelnd bis in den ıpaten Herbſt blühen, und Florens Freunde zu jeder Jahrszeit durch ihre duftenden Blüten ergoͤzen. Ein beſonderes Vergnügen gewährte mir das treff⸗ 286 finden konne, wird auf einer jeden Seite ein läng: licher Stein wie ein Pfeiler aufgeſtellt, und zwi: ſchen dieſe 2 Pfeiler muͤſſen ganz duͤnne, ebenfalls laͤngliche Steinblatten in die Klemme gebracht, und oben auf dieſes Gewoͤlbe eine größere, Alles bedekende Steinplatte gelegt, und endlich mit Raſen bedekt werden. Aufrifhung des Nuzens aus dieſer oben beſchriebenen Operation. Wie viele Eimer Wein wuͤrden jene Weinber— ge mehr abliefern, wenn den Pfuͤzen, wo ſich moo⸗ ſige und verſauerte Stellen befinden, und auf denen die Reben bei aller Pflege nicht fortkommen wollen, auf dieſe leichte und ganz einfache Art abgeholfen würde, und wenn auch jenes in An⸗ wendung gebracht wuͤrde, was Herr Dr. Fiſcher in Korneuburg über den Weinbau 'in der Gartenzei⸗ tung Seite 261, 4. Jahrgangs bekannt macht! Wie viele Gaͤrten gibttes, in welchen die ſum⸗ pfigen Stellen entweder gar nicht bepflanzt, oder bepflanzt und befäet ſind, aber Alles verkuͤmmert und verkruͤppelt ausſieht! Ein Garten von Be⸗ deutung ſoll doch fuͤr die hoͤchſte Nothdurft einen Waſſerbrunnen haben, und dieſen konnte man nicht nur, ſondern auch anſtatt Verſauerungen ein tro⸗ kenes Land nach dieſer Methode erzielen. Wer kann alle jene moraſt-ſumpfigen Aeker und Baugründe nur in einer einzigen Gegend ab: zählen, die alljaͤhrlich bebauet und befäer werden, aber von ſolchen Stellen nicht einmal ein Futter⸗ Gras abwerfen? Könnte der Bauer nicht alljaͤhr⸗ lich im Fruͤhjahre vor der Feldarbeit aus ſeinem moraſtigen Aker ſo einen unſtudirten Kanal zie⸗ hen, und ſodann gleich in den erſten Jahren den bisher verworfenen Samen reichlich einbringen ? In Abdachung liegende Wieſen, von welchen jezt nur Schilf und elendes Moosheu gewonnen wird, koͤnn⸗ ten durch dieſe Abhilfe leicht Edelheu abliefern. Dorfſchaften, die in der traurigen Lage ſind, in der Naͤhe keine ſtandhaften Waſſerquellen aufzu⸗ finden, ſondern ihr nothwendiges Waſſer mittels koſtſpieliger Brunnenroͤhre von Weitem herfuͤhren muͤſſen, konnten dieſe koſtſpieligen Brunnenroͤhren und die immerwaͤhrenden Reparationen entbehre lich machen, wenn ſie auf beſagte Art unterirdiſch in der Mitre des Dorfes einen gemeinſchaftlichen Brunnen Jakobs errichteten. Freilich iſt es unumgaͤnglich nothwendig, daß die Waſſerquelle ergiebig ſeyn muͤſſe, denn eine ſchwache würde ſich unterwegs in dem Kanale, bes ſonders an ſandigen Stellen, entweder ganz verlie— ren, oder das Waſſer nicht in der erforderlichen Quantitaͤt in den neuerſchaffenen Dorfbrunnen brins gen. Indeſſen koͤnnte bei einer ergiebigern Quelle doch der Verſuch gemacht, und das Waſſer durch den gerade neben den Brunnrdͤhren angebrachten Kanal bis auf eine sgewiffe und ꝛthunliche Streke dem Dorfe naͤher zugefuͤhrt werden. Durch dieſe Operation wären die neben dem Kanal liegenden Brunnenrdͤhren ſchon als entbehrlichcherauszuwerfen. Nun koͤnnte das Waſſer von edieſem Stand— Punkte aus mur noch mittels der Brunnroͤhre weis ter geführt werden. Schon'durch deneerſten gluͤk⸗ lich ausgefuͤhrten Verſuch wird ſich die Dorfsge— meinde von der Nuͤzlichkeit vollends uͤberzeugen; mit vereinigten Kraͤften den Kanal alljaͤhrlich wei— ter, und endlich in die Mitte des Dorfes führen, wo Jedermann ohne widrigen Holzgeruch ſuͤßes, und durch die vielen Steine rein gelaͤutertes Waſſer wird — „ r ˖—— — d — —-—— ——ͤi — —-— Deren lich gelegene, mit ſenkrechten Feuſtern verſehene Glas⸗ Haus, welches auf einer, dle ganze Gegend nach Oſt, Sud und Weſt beherrſchenden Anhöhe gebaut, von ferz ne die Fronte eines grled iſchen Tempels vorſtellt. Dies ſes Glashaus iſt mit einem Rtegel'ſchen Spardache be⸗ dekt, bisher dem erſten in dieſer Hauptſtadt. Es ge⸗ nießt daſſelbe den ganzen Tag der Sonne, wird nur an ſehr kalten Tagen im Winter geheizt, und die du⸗ rin bewahrten Pflanzen gedeihen mit einer Ueppigkeit, Friſche und Lebens fülle, die nichts zu wunſchen übrig läßt. Die Heizung dleſes Glashauſes If nach Meiß⸗ ner'ſcher Art eingerichtet, wodurch daſſelbe Immer tro⸗ ken erhalten wird, welches die Vegetatlon der Pflanzen ungemein befördert. — Durch die Benüzung des Rie⸗ gel'ſchen Spardaches und die Anwendung der Meißner'⸗ ſchen Helzungsmethode beurkundete Herr Dr. Joſeph „. Krieger ſeine Nelgung und Liebe fuͤr Erfindun⸗ gen neuer Art, die ſich als nuͤzlich und vorthellhaft be= währen. In der ganzen, hier nur in gedrängter Kürze beſchriebenen Gartenanlage aberſtellte erein Denkmal ſel⸗ nes ſchoͤnen Geſchmakes, und elne derglerden dieſer Haupt⸗ Stadt auf! — Mich. v. Kunktſch, penf. Prof. 287 ſchöpfen oder pumpen konnen. Ich bemerke noch einen in vielen Ortſchaften wahrgenommenen Um— ſtand. Es gibt viele Haͤuſer, welche ihr Waſſer mit⸗ tels Brunnenroͤhren aus einer nicht ergiebigen, jedoch nahe befindlichen Quelle herleiten, welche aber ſchon bei einer mindern Trokne abnimmt, und ihr Waſſer⸗ nicht bis zur Höhe der Brunnenroͤhren erhebt. Wie: leicht konnte bei dieſer Lage zu einem beftändigern: Waſſer geholfen werden, wenn man die mindern, ringsumher befindlichen Quellen und Pfuͤzen mit- tels Kanal zur Hauptquelle zuführen: wollte! Haͤu⸗ fer, welche dieſe Arbeit unternommen, haben bei: der größtem Trokne noch Waſſer fuͤr ihre Nothdurft.. Sehr häufig iſt es der Fall, daß Haͤuſer an Raine gebauet daſtehen, aus welchen immerwaͤhrende Feuchtigkeit, zur Regenzeit ſogar das Waſſer, fichte: bar quillt.“ Die Folgen hievon ſind, daß das Waſſer haͤu⸗ fig in die Keller eintritt, zu ebener Erde die Fuß— Böden morſchen und verfaulen, häufige Schwaͤmme hervorwachſen, die uͤbrigen Meubel morſch und ſchimm—⸗ licht werden, und uͤberhaupt eine ungeſunde Luft er— zeugt wirds. i In for einer: Lage befand ſich hierorts- ſowohl' der Pfarrhof, als das Schulhaus. Um beide Ge— haͤuſe mußte der Rain anf eine Entfernung von 27 Klafter abgetragen, und ſodann zum Auffan— gen des Waſſers rechts und links ein Kanal rings— umher eroͤffnet werden. Nun iſt alles Unangenehme und Schaͤdliche beſeiti— get, und die neuen Fußboͤden, zu deren Legung man anftatt der feuchten weggeſchafften Erde troknen Sand aufgefuͤhrt, werden nicht ſobald zu legen ſeyn. Auch gibt es vielfaͤltig nahe an Straſſen An— hoͤhen, aus welchen das Waſſer immerwaͤhrend hervorquillt: und nirgends hin abgeleitet werden: kann. Das Waſſer muß alſo auf der Straſſe fort— rinnen, im Sommer Koth, und im Winter Eis vers ur ſachen. Könnte denn am Rande der naſſen Anhöhe nicht rechts und links ein Auffaͤnger, oder nach Orts- Lage unter der Anhoͤhe bis hinab zur troknen Stelle, und ſodann durch die Straſſe ſelbſt, ein Kanal gezo— gen, und ſomit Alles ausgetroknet werden?“ Nicht minder koͤnnte auch das ſogenannte Kre— tinen⸗Waſſer, durch deſſen Genuß ſo ungeheure Kroͤpfe erwachſen, durch Kanäle laufend deſtillirt und unſchaͤdlich gemacht werden. Es erlaubt der Raum nicht, Alles anzufühe ren, wie mannigfaltig man durch dieſe Methode Abhilfe erzielen koͤnnte. Das Waſſer iſt ein Hauptbeduͤrfniß, an wel⸗ chem an vielen Orten Menſchen und Vieh Mangel leiden. Es iſt aber nicht ſelten ein großes Hinder— niß, daß der Boden der Naͤſſe wegen den erwuͤnſch— ten Nuzen nicht hervorbringen kann.. O! alle Erden-Bewohner, die ihr euch in die⸗ fen. Lagen befindet, nehmet Krampen und Schau— feln zur Hand, und ihr werdet, einem Moſes gleich, nicht nur fuͤr euch, ſondern auch für eure Nachkom— menfcjaft: das Waſſer aus der waſſerſchwangern Erde hervorrufen, oder demſelben nach Erforder— niß von einer Stelle in die andere unterirdiſch den Weg bahnen! — Und dieſe Operation wird nach dem oft geaͤußerten Wunſche des hochverehrten Frauendor— fer Vereins nicht wenig ſowohl zur Verſchoͤnerung,, als Nuͤzlichkeit des Erdbodens beitragen. Pfarrhof Keutſchach. Peter Kueß, Pfarrer. * Der Redaktlon war es uͤberaus angenehm, über einen for hochwichtigenGGegenſtand dleſe, auf eigene Erfahrung gegrün⸗ dete Belehrung von einem Manne zu erhalten, deſſen große Verdlenſte. Seine Majeſtaͤt der Kalſer von Oeſterreich ſchon im Jahre 4812 mit der großen goldenen Ehren Medaille: zu belohnen Allerhoͤchſt Sich bewogen fanden. — —-—t — — — —— ———æ;— —t— —— — ömwôẽ — L — Gewiß ware es, fo wle der Redaktlon, auch den: ſaͤmmtlichen Leſetn angenehm, wenn dhnlihe Schilde⸗ tungen über beſtehende oder neu entftehende Gärten: von mehreren Seiten her mitgetheilt würden: Man fiebt hieraus, welche Vorſchritte, welchen Geſchmak in andern Ländern und Gegenden die Kultur genommen hat, und kann das Beſſere nachahmen, oder dagegen auf Beſſeres aufmerkſam machen. Und das ſoll ja der Zwek, das End⸗Reſultat unferer Verelnigung, unſerer: Gartenzeitung ſeyn!! — Sehr wuͤnſcheuswerth wäre es, daß dle Garten⸗ Liebhaber bel neuen Anlagen je nach unde nach mehr den Frucht⸗ Sträuchern und‘ felbft: Frucht⸗ Bäumen ihre Zuneigung und Sorgfalt ſchenken mochten! Wir fordern nicht,, daß man das ſogenannte engllſche Gehoͤlz ganz befeitigen, nein, nur daß man es meor mit Frucht⸗ Sträuchern untermiſchen ſollte. Ein immerblühender⸗ Kirſchbaum (die Allerhelligen⸗Klrſche), iſt doch einem Li- riodendron —; ein Cornus ‚maseula einen Crataegus vorzuziehen u. f. w. — Das Omme tu it pungtum, qui miscuit utile dulci ſollte über dem Eirgana eines jedem Gartens als Wahlſpruch angebracht ſeyn!! 285 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Mein Beſuch in den Gärten in und bei Wien.) Ich habe es nur der Autorktät unferer prak⸗ tiſchen Gartenbau-Geſellſchaft zu verdanken, daß aich das ſchoͤne Vergnuͤgen genießen konnte, nachbenannte Garten zu ſehen. Denn ſobaͤld ich mich als Mitglied dieſes Ver: eines zu erkennen gab, hieß man mich auch überall freund: ſchaftlichſt und wohlwollendſt wlllkommen. Zu allererſt beſuchte ich den berühmten Privat-Gar⸗ ten Sr. k. k. Majeſtät am Rennwege, wo Herr Johann Antoine Hofgärtner iſt; dann den Baron von Huͤgel'ſchen Garten zu Hlerzing, welcher dem ſehr geſchikten Gaͤrt⸗ ner Johann Heller anvertraut iſt. Hlerauf ging's hin⸗ aus nach Hetzendorf, um des Herrn Barons von Pronay unverglelchlichen Garten zu ſehen, dann nach Penzing zu Herrn Gutsbeſtzer Anton von Wirth, wo auch die Hrn. Gebrüder Seidel ihren Garten haben. Von da kam ich bei der Fabriklinie in des Herrn von Roſenbaum zwar kleinen, aber Alles in fi faſſenden und ſehens⸗ werthen Garten; endlich in des Herrn Angellotti Gar ten, angefüllt mit einigen hundert neuen Pelargonien, Alle dleſe Gaͤrten, die, ſo wie mir, gewiß jedem Mltgliede zu ſehen vergoͤnnt ſeyn wird, kann ich mit Grund als vorzuͤglich rühmen. Dieſelben enthalten Alles, was den Blumen- und Pflanzen⸗Freunden je zu wünſchen übrig iſt! Ja, ich wiederhole es: Alles, Alles kann man in dieſen erwähnten Gaͤrten ſehen, was der neueſte Geſchmak und Kultur- Stand Höchſtes und Schoͤnſtes bat. Ich erſtatte hiemit zugleich den hohen Herrſchaften und Herren Gaͤrtnern meinen herzlichſten Dank für die gütige Aufnahme, und entſchuldige nebſtbei meine Frei- beit, daß ich auch andere Gartenfreunde zum Beſuche ermuntere. Denn was ſchoͤn und einzig iſt auf Erden, Soll beſehen und bewundert werden! J. M. v. Trimmel. Die Mebartion erhält häufige Schilderungen aus: wärtiger Gärten in Privat:Briefen, die fie zur Publi⸗ zität zu bringen ohne augdriklibe Erlaubniß Anftand nimmt. Als Beifviel ſolcher Zaſchriften kann etwa fol gende gelten: „Ich verſprach mir viel von dem bota⸗ ulſchen Garten in Genf; allein er hat meiner Erwar- tung nicht entſprochen. Man vermißt überall die deut— ſche Ordnung und Reinlichkeit in den Pflanzungen und Häufern. Münchens und Nymphenburgs Gärten haben mebr meinen Erwartungen genügt; jedoch vermiß⸗ te ich auch da dle reichhaltige Fülle, die man in Carls⸗ ruh antrifft. Dleſes iſt doch noch der reichſte botanifche » Garten, den ich bisher in Deutſchland ſah. Viele rei⸗ ſende Garten-Liebhaber haben mit mir die gleiche Be: (Merkwürdlger Cheiranthus cheiri,) Auf einem Manns-Finger diken Stengel erblühte ein Blumenkollen, an der Baſts von 5% Wiener: Fuß Um⸗ fang, und ſich allmaͤhlig in eine angenehme Pyramidenform verjürgend, von mehr als s Fuß Höhe, mit Blumen von ganz beſonderer Fülle und der herrlichſten Farben- Miſchung, jede größer, als ein Kronenthaler, und fo gedrängt, daß man fie nur mit Mühe unterfheiden konnte. Dieſe impoſante Blume, nebſt noch 5, nur we⸗ nig kleineren erzog Herr Th. P. Pfarrer zu B. ein eben fo eifriger, als geſchikter Blumen⸗Kultivateur, aus dem von Herrn Fried. Adolph Haage junior in Erfurt erhaltenen Samen der extra dunkelbraunen ge⸗ füllten Sorte dieſer Art. Seit der im Monate Maͤrz eingetretenen Flor⸗Entwikelung habe ich diefe prachtvolle Blume ſehr oft bewundert, auch die oben angezeigte Höhe und den Umfang derſelben ſelbſt gemeſſen. Das gänzliche Verbluͤhen hat erſt Im Monate Auguſt Statt gefunden. W. Mitgl. (Zwei Rieſen⸗Hortenſien.) Im vergange⸗ nen Sommer bluͤhten auf einem Landgute bei Erder an der Weſer unter der Pflege des ſehr geſchlkten da⸗ ſigen Gärtners Herrn Främzel zwei Hortenfien-Stöfe (Ilydrangea hortensis), der eine mit 838, und der ans dern mit 420 Blüten. Es war elne prachtvoller Anblik und gewiß eine Seltenheit. — (Nocheine außerordentliche Hortenſie.) Eine Hortenfie, welche ſich vor dem Haufe des Predi- gers zu Damwode in Friesland befindet, und voriges Jahr 180 Blumen trug, prangt dieſes Jahr mit 380, die vollſtaͤndig ausgebildet find. Die Größe des Stoks beträgt s niederlandifhe Ellen. Char ad e. (Vlerſylbig.) Was keinem Aadern, mir nur angehört, Durch fremden Ein ſpruch ungeftört — Die dritte Sylbe ſpricht es aus; allein Oft bleibt es Wunſch, und das Geſchit ſagt: Nein! Die beiden Erſten ſind ein trauriges Gebot, Der liebevollen Bruſt vom Schikſal abgedrungen. Ach! es befolgen lehret nur der Tod, Des Herzens Wunſch, das muͤde ſich gerungen. Doch ehe dieß Gebot fo traurkg ſich erfüllt, Wird durch die lezte Sylb' es aufgehoben. Dir wirkt das Ganze nun, ein zartes Vlld, Dem du Erfüllung gern wirft angeloben; Es ruft dich an ein inufg ſuͤßes Fleh'n, merkung gemacht.“ — — u. ſ. w. Und rührt dein Herz, du kannſt nicht widerſteh'n. In Commlſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. — ——— —ũ— Der ganziährliche Preis Ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und = fl. 44 kt. R. W. mit Couvert — vortofrel. Allgemeine deutſche East ti Z e i t en Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 37. 10. September 1828. — — —ä—P— — •ͤD1ä —äkꝛ——ß—rß5rðrNö˙ EEE 31 nhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ein ungewöhnlicher, origkneller, vorthellhafterer Weinbau, als der gegenwärtig allgemein gewöhnliche. — Auch ein ſicheres Mittel gegen die Ameiſen. — Be⸗ waͤhrte Methode, gaͤnzlich eingedorrte Pfropfrelſer wieder lebendig und friſch zu machen. Fortſezung neuer Mitglieder. — hie Jore Wohlgeborn, Fräulein Vabette Reder, Fönfl. bayer. Diſtrikts⸗ Arztes Tochter zu Mellerlchſtadt im Untermaln⸗Kreiſe. Seine Wohlgeboren, Herr Joannes Tompack, der Weltwelshelt und Rechtskunde Doctor, Weroͤzer Geſpannſchaft Gerichtstafel-Velſizer, dann Fiskal der loͤblichen Herrſchaſt Wuchin zu Thereßowatz in Slavonfen. — Joſeph Ferdinand Schabſky, Fuͤrſt Dletrichſtein'⸗ ſcher Buchhalteret-Adjunkt zu Prag in Voͤhmen, dermal in Pettau. — Kajetan Nenning, Wund- und Geburts: Arzt zu Hohenfurth, im Budwelſer⸗Kreiſe Boͤhmens. — Lorenz Eysner, Haus: und Garten⸗Elgenthuͤmer zu Preßburg in Ungarn. — Ignaz Kalſer aus Leitmerltz, Techniker in Wien, Ein ungewöhnlicher, origineller, vortheil⸗ hafterer Weinbau, als der gegenwaͤr⸗ tig allgemein gewoͤhnliche. Auf Veranlaffung des Herrn Profeſſor v. Ku- nitsch in der heurigen Gartenzeitung Nro. 26, Seite 208, ſey es mir erlaubt, hier eine meiner zu— verlaͤſſigen Erfahrungen im Weinbau, und meine Meinungen daruͤber kurz und deutlich vorzutra— gen, welche auch zugleich die Frage des Herrn Hufnagels auf eben demſelben Blatt Sub. e.: Welche höhere und niedere Behandlung des Rebenſchnittes im Freien die be— waͤhrteſte ſey? — in Anſpruch nehmen. Herr v. Kunitsch ruͤhmt die Nachahmung, wie man beim Rebenbau zwei Drittel der fonft nöthigen Pfaͤhle oder Steken erſpa— ren kann. Auch ich habe das zum Theil einer Seits nachgeahmt, aber ich habe zum Theil anderer Seits auch noch eine andere Methode, eine nemlich der Nachahmung juft umgekehrte das heißt, zweimal fo viel Steken, als Weinſtoͤke: welche von beiden wird vortheilhafter, auch ſchoͤ— ner und freudiger anzuſehen ſeyn? — Ich ſelbſt habe den Vergleich beider Faͤlle vor meinen Augen, und waͤhle ganz entſchieden die zweite Methode. — Nachrichten aus Frauend orf. Nachträgliche Bemerkungen über die Behandlung der Blumenzwiebeln. Wir haben in dleſen Nachrichten S. 175 verſprochen, über die Pflege und Wartung der kleinen Hyazintben- Zwiebeln, welche man gewöhnlib Brut nennt, noch ſpä⸗ ter ein Mehreres zu ſagen. Es geſchah dleſes gewif- ſermaſſen zwar ſchon in Nro. 24; indeſſen erlaubte es dort der Naum nicht, Alles anzufuͤhren, was zum Unter⸗ richt eines Anfaͤngers nörhfg ſeyn dürfte, und wir hof— fen, daß daher auch die hier folgenden Bemerkungen den Freunden dleſer Blume willkommen ſeyn werden. Was die beſte Art, um ſehr große Hya then⸗ Zwiebeln zu erziehen, betrifft, fo hat man zu erwägen, daß elne junge Hyazinthenzwiebel, fie mag aus Sa= men erzogen, oder aus Nebenbrut einer alten Zwiebel entſproſſen ſeyn, ſich nur fo lange vergrößert, bis fie in Einem Jahre einen ſtarken Blumenſtengel hervor: (37) 290 Es iſt der Hekenbau in ganzen Weingaͤrten durch— aus. — Ich rede hier nicht von Geländern, Spa: lieren oder Trilagen, ſondern von allgemeinen Wein⸗ Gaͤrten in freien Gebirgen; denn in der Ebene baut man bei uns nirgends Wein. e Einzelne Heken gibt es wohl hie und da in Gaͤrten, aber von Heken in ganzen Weingebirgen habe ich noch nirgends etwas bei uns geſehen, gehört, geleſen — denn unfere Reben werden durchaus uͤberall im Fruͤhjahr, wenn keine Fruͤhjahrs-Froͤſte mehr zu befürchten find, tief zwiſchen Tag und Erde geſchnitten; Oedenburg und Ruſt ausgenom— men, wo man im Herbſt und heitern Wintertagen ſchneidet, aber ebenfalls auch tief an der Erde. Der Weinbau wird dort ſehr ſorgfaͤltig betrieben, wie auch in Tokay, Sexard, Schomlau, Badat— ſchon (die Wiener ſagen Potoſchan), am Platten— See in Ungarn ꝛc. Das Oedenburger mouſierte Obſt in Schachteln iſt im Handel bekannt und beruͤhmt. Auf des Herrn von Runitsch Sparſamkeit zu: ruͤkzukommen, fo habe ich in einer Linie ſtatt ges woͤhnlichen zwei Schuh weit von einander entfernte tief geſchnittene Weinftöfe ſammt Steken nur halb ſo viel, das iſt, vier Schuh von einander ent— fernte, vier Schuh hohe faͤcherfoͤrmig, der Linie nachgezogene ſechsjaͤhrige Heken, aber zwei— mal fo viel klafterhohe eichene Steken, als Heken. Ich erſpare alſo an Steken nichts, aber ſolche, zur Heke gezogene Weinftöfe geben mir jaͤhelich weit mehr Trau— ben, als die zwei Drittel erſparten Steken werth find; weit mehr, als wenn auf gewoͤhnliche Art und Weiſe auf dem newlichen Raum zweimal ſo viel Stoͤke waͤ— ren, denn die Wurzeln der Weinſtoͤke haben mehr Raum in der Bruͤke, folglich mehr Nahrung und Kräfte, die zur Hefe gezogenen Weinſtoͤke haben mehrReben, Fech— ſer, Tragholz und Augen, die alle (beſonders die untern mittleren) ſich in Einem Jahre vollkommen ausbil⸗ den, um das andere Jahr darauf wiederum auf friſchen Reben die ſchoͤnſten Trauben zu bringen. Und wenn man jedem Fechſer zur Schnittszeit im Herbſt nur drei gute Augen laͤßt, ſo iſt das ſchon genug und viel. Solche Heken ſtrozen voll ſchoͤner Trauben, (wenn man nur Obacht gibt, daß die Augen nicht beſchaͤdigt werden, und die Raͤuber, noch ehe ſie ſich verſtaͤrken, behutſam au bricht, ohne die Augen zu verlezen, denn diet Neben-Sproͤßlinge, mit Recht Raͤuber genannt, entkraͤften den Hauptſtamm des Stokes unnuͤzer— weiſe durch ihren ausartenden, allzu ausſchweifenden luxurieuſen Trieb) indeſſen in der andern Linie der allgemeinen Gewohnheit gemaͤß zweimal fo viel Weinftöfe durch jährlichen allzutiefen Schnitt aller dieſer Trauben beraubt werden. Die große Treibkraft des Weinſtoks treibt in den gewohnlicher Weiſe niedrig geſchnit⸗ tenen Weingaͤrten dennoch, wenn man die Spize nicht zu feiner Zeit abbricht, jährlich ger waltig Mannshohe und höhere Reben, um feine traubenreiche Tragbarkeit das darauf folgende Jahr (und immer mehr) zu erreichen, und bringt auch in jedem Jahr zwei, drei Trauben. Aber die ſchoͤnſten Fechſer mit den ſchoͤnſten hoffnungsvollſten Augen, die ſich in Einem Jahre ausgebildet haben, um das zu— kuͤnftige Jahr mit vielen ſchoͤnen Trauben den Nature Freund, den verſtaͤndigen Winzer reichlich zu lohnen, ſind, wie geſagt, durch den zu tiefen Schnitt jaͤhrlich verloren. — Es iſt wahr, ich habe die langjaͤhrige Er⸗ fahrung vor mir; ich habe auch, wie Andere, einige menſchliche Beurtheilungskraft und Ueberlegung: aber es iſt moͤglich, daß ich bei aller meiner Er— fahrung dennoch irre. — Darum wuͤnſchte auch ich, von einſichtsvollen Kennern gruͤndliche und gebracht hat. Niet immer geſchieht dieſes im erſten Jahre, wenn fie zu blühen anfängt, fondern ſehr oft im zweiten, auch wehl gar, aber felten, im dritten Jahre. Von der Zeit an fit der Trieb zur Unterhaltung des Geſchlechts mehr dahin gerichtet, dleſes durch Ne— benbr als durch Samen, an dem Blütenjtengel zu volführen. Eine ſolche ältere Zwiebel iſt dann nur als ein Magazin für fünftige junge Zwiebeln anzufeben. Diefes iſt der naturliche Gang, deu auch die meiften Hpazinthen-Arten beobachten. Nur durch vieljährige Behandlung der Menſchen⸗ konnte die naturliche Beſchaffenheit der Zwiebeln fo umgeändert werden, daß nicht allein der Bau der Blüte, ſondern auch der Fortpflanzungstrieb elne widernatür liche Umſtaltung erlitt. Au . Es gibt jezt einige Arten, welche wenige Neben: Zwiebeln anſezen, und ſich deßhalb nicht ſtark vermeh⸗ ren. Dleſe Zwiebeln prangen mehrere Jahre hindurch mit den ſchönſten größten Blumenſtraͤußen, bis ſie durch irgend einen Zufall erkranken und abſterben. — So wie im Thier⸗ und Pflanzenreich in der Regel jedes ſich erſt bildende Subjekt elne forgfältigere Pflege bedarf, als wenn dle 291 zuberläffige Beweiſe, daß die allgemein gewoͤhn⸗ liche Weinbauart mit dem allzuniedern Schnitt die beſte, nuͤzlichſte und naturgemaͤßeſte ſey, weil San, was allgemein gewöhnlich iſt, auch das eſte zu ſeyn ſcheint. — Der Weinbau iſt und kann dem Staat, den Intereſſenten, Producenten und Conſumenten nicht gleichgiltig ſeyn. — Der beruͤhmte, wuͤrdige und verdienſtvolle Oerolog Herr Landſtand von Loͤwenau iſt uns Allen im ruͤhm lichen Andenken. Ich ſelbſt trinke zwar keinen Wein, und liebe die Traube nicht als Nektar (Wein), ſon— dern als Ambroſia (Goͤtterſpeiſe, Obſt.) Der Obſtbau iſt oder ſcheint mir nach ſo lan— gen Jahrhunderten im Allgemeinen bei uns doch noch immer im Embryone (unausgebildet im Werden) zu ſeyn — der Weinbau in der Wiege — die Obſtbaͤume uͤberhaupt werden durch zu wenige Kultur vernachlaͤſſiget, der Weinſtok durch zu viele verkruͤppelt. — Deu Obſtbaͤumen ſchadet es nicht, wenn ſie in der Baumſchule ein wenig dicht ges ſezt werden; ſie bekommen einen deſto geradern Stamm: — aber in ſchon fertigen ausgewachſenen Obſtgaͤrten iſt es ſehr gefehlt, wenn jemals in ihrer vollkommenen Ausbildung auch nur die Blaͤtter ſich beruͤhren, und ſie nicht genug freien Raum haben. Das zu dichte Sezen der Obſtbaͤume, daß ſich ſo— gar ihre Zweige in einander verſchlingen, iſt faſt durchaus bei uns uͤberall der gewöhnliche Fehler und Schuld an der Ausartung auch der nuͤßlichſten Sorten; beſonders iſt der Birnbaum hierin empfind— lich. Je freier er ſteht, deſto beſſer gerathen ſeine Fruͤchte, und eng gepflanzte Birnbaͤume werden nie gute und viele Früchte bringen. Dieß iſt ent: ſchieden wahr; meine vielfältigen langjährigen Erz fahrungen beftätigen das vollkommen. Wuͤrde man den Weingarten ſo behandlen, wie Bildungsperlode vollendet iſt, fo iſt dleſes auch mit den jun⸗ gen Blumenzwlebeln, wle wer in den frübern Blaͤtteru ſchon bemerkt haben, der Fal. Man verfahre daher anf folgende Welſe. Alle jungen abgelösten Neben: Zwiebeln ſucht man vor dem ſo äußerſt nachtheiligen Austroknen zu bewahren, um nicht gleich in der zarte: ſten Jugend den Lebenstrieb zu ſchwächen. Sie wer⸗ den nach der verſchledenen Stärke ausgeſucht und unter mehrere Abrbeilungen gebracht. Die kleinen, mehr runden Zwiebeln, ungeachtet fie einige Jahre länger Wartung bis zur Blute verlangen, find den länglichen, werden. man rechtmaͤſſiger Weiſe den Obftgarten behandlen muß — verſteht ſich, eine jede Gattung nach ihrer ſpeciellen Art — ſo muͤßten, denke ich, die Paral⸗ lel⸗Linien fünf Schuh weit ſeyn (nicht drei Schuh), und ebenfalls, wie die See bilden, aber ſchmaͤlere: — die Obſtbaͤume muͤſſen nach Verhaͤltniß der verſchiedenen Baumgroßen 2, 4, 6, auch mehrere Klafter, die Weinftöfe fünf Schuh breite Alleen haben. Dann wuͤrden auch die Alles belebenden Elemente in vollem gehdrigen Maße auf den Weingarten, ſowohl in die Erde, als auch von Außen, wohlthaͤtiger wirken konnen; die noͤthige zwekmaͤßige Arbeit wuͤrde dazwiſchen bequem mit Freude und Vergnuͤgen verrichtet werden koͤnnen. So gezogene Heken wuͤrden dann nicht faͤcherfoͤr— mig, ſondern wie kleine buſchigte Baͤume ringsum mit Fechſern und immer friſchen Augen von un- ten bis oben — und mit einem, oder doppelten, oder im Dreiek mit drei gabelichten feſten ſtar— ken vier Schuh hohen Stamm verſehen ſich ſelbſt halten koͤnnen, und gar keiner Steken mehr beduͤrfen; ſie wuͤrden, ſo gezogen, in ihrem mannbaren Alter aufhören, ihre Kräfte un— ndthigerweiſe in das uͤberfluͤſſige Holz und Laub zu verſchwenden, und dafuͤr deſto mehr und beſſere Trauben bringen — eben ſo, wie die hohen und niedern Baͤume auf ihren Zweigen aus den neuen Holz- und Obſt-Knospen jaͤhrlich haͤufiges Obſt bringen. — Bei dieſer Gelegenheit ſey es mir guͤtigſt er— laubt, eine ehrenvolle Erwähnung des „Wein: Baues ohne Arbeit, ohne Koſten und ohne Mißjahr fuͤr jedes Weinland“ von Herrn Riczy ꝛc. zu machen, und meine Meinung mit gebuͤhrender Achtung zu aͤußern. Es ſcheint mir Herr Ric zy ganz Natur- und Theoriefreund — auf einer Seite gekruͤmmten, welt vorzuziehen. Leztere werden ſelten elne große Zwlebel geben, und ſich fruͤ⸗ her zur Bruterzeugung hianeigen. Die kleinen runden Zwiebeln baben drei bis vier, größere aber nur zwei bis drei Jahre noͤthig, um voll⸗ kommen ausgewachſen zu ſeyn. Deßbalb muͤſſen in den Gärten Beete zur vierjäprigen Nachzucht angelegt Alle junge Zwiebeln bringt man zeitig im Sommer in die Erde, damit fie nicht ſtark austroknen fönnen. Die kleinſten Zwiebeln erhalten nur gute Hya⸗ zinthenerde 2 Fuß tief, die einjährigen 2½, dle (57*) 292 zu ſeyn. Ich liebe auch die gute freie Mutter Natur und bin ihr von Herzen getreu, aber ich naͤhere mich doch auch gern der Natur in ihrem kultivirten Zuſtand, denn ich ſcheue die Arbeit nicht; vernuͤnftige nuͤzliche Arbeit (das heißt, wie man mit der wenigſten Kraft, Mühe, Zeit und Koſten— Aufwand den groͤßtmdͤglichſten Nuzen ſchaffen kann) iſt bei mir Vergnuͤgen. In Anſehung des verderblichen Schnittes aber bin ich mit ihm ganz einverſtanden, und dieſes ſcheint mir hier die Hauptſache zu ſeyn. — Vernunft und Erfahrung,, Theorie und Praxis, Natur und reelle Wiſſenſchaft ſcheinen auf unſerer Seite zu ſeyn. Dennoch glaube ich, wird unſere gegenwaͤrtige Ge— neration, hier in unſerm Ungarn wenigſtens, weder des Herrn Riezy Weinbau-Syſtem, noch das mei⸗ nige, hier vorgetragene ergreifen. An Gelaͤndern, Mauern, Hausfronten und Baͤumen (um Beiſpiel, wie auch ich auf zwei bittern hohen Mandelbaͤumen eine Weinlaube uͤber einem Garten-Siz in einem Ek zwiſchen beiderſeitigen Weingelaͤndern habe) iſt der Weinſtok freilich an feinem natuͤrlichſten beſten Ort — da kann er feinen vollſten Wuchs erreichen und unter einer verſtaͤn— digen Kultur ſeine vollſtaͤndigſte, ſchoͤnſte und nuͤz⸗ lichſte Kraft aͤußern — aber das ſcheint noch zur Zeit im Allgemeinen nicht ſo leicht anwendbar zu ſeyn. — Es gibt alſo, wie bekannt, drei Haupt⸗ Arten des Weinbaues: 1) Der gewoͤhnliche mit dem niedern Schnitt, 2) der mittlere (vier oder auch fünf Schuh hohe) Hekenbau, und 5) der na— tuͤrliche hohe und hoͤchſte Hekenbau auf Gelaͤndern und hohen Baͤumen. Beides habe auch ich, aber nur beſonders zur Freude und Abwechſelung des Vergnuͤgens. Nur noch Eins. — So wie der Menſch von zweljahrigen 2½, die dreijährigen 2% und die vierjährt- gen die volle Tiefe der Beete von 2 Schuh. Die kleinſten Zwlebeln legt man 2 Zoll tief in die Erde und 4 Zoll von einander entfernt, die einjährigen 3 Zoll tief und 5 Zoll weit; alle übrigen aber 4 Zoll tief und 6 Zoll von einander entfernt. So bald im Sommer das Kraut vertroknet iſt, werden dle jungen Zwiebeln aus allen Klaſſen aufge⸗ nommen, und eben ſo behandelt, wle bluͤhende Zwlebeln. indet ſich dann, daß einige Zwiebeln ſich durch vorzuͤg⸗ liche Größe auszelchnen, fo werden ‚fie zur Zucht großer — ſeiner Geburt an bis zur Mannbarkeit ſeiner Be⸗ ſtimmung gemaͤß erzogen werden, und zuerſt an koͤrperlichen, dann auch an geiſtigen Talenten bis in das zwanzigſte Jahr wachſen, in dieſem Zeitpunkt aber als nuͤzlicher Buͤrger in die große Welt eintreten muß, — eben ſo iſt die Rebe in ihrem erſten Le⸗ bensjahre zartes Kind und braucht Feuchtigkeit, ſonſt welkt ſie dahin; im zweiten Jahr Maͤdchen, im dritten Jahr eine bluͤhende Jungfrau, und im vierten Jahr erreicht ſie ihr mannbares Alter. In allen dieſen vier Jahres-Perioden muß fie ihrer Beſtimmung gemäß als tragbare Hefe gehörig er— zogen werden. Die Natur des Weinſtoks und der Traube verlangt vom Fruͤhjahr an bis in den Herbſt beſtaͤndige, zuerſt gelinde, dann immer ſtei⸗ gende, zulezt kochende, aber nie eine zu heftig ſen— gende und brennende Hize. Darum gedeiht der Weinſtok unter dem Aequator nicht — aber in unfern Zeiten auch über dem acht und vierzig⸗ ſten und funfzigſten Grad der Breite gedeiht er eben ſo wenig — der Kaͤlte wegen. Vormals baute man auch in England Wein im Freien, heut zu Tage nicht mehr — aber auch dͤrtliche Gegen- den in den Mittel- Ländern, welche die ihm angemeſſene Temparatur nicht haben, ſind ihm nicht guͤnſtig. 1) Zu große Kaͤlte und Naͤße, 2) allzu⸗ große fangende Hize und Dürre, 8) zu gaͤhe allzu⸗ empfindliche Abwechſelungen der Hize und Kaͤlte ſind ihm ſchaͤdlich. Das Alles wiſſen wir und i bekannt. Aber Herr Riezy glaubt, daß das immer: waͤhrende Einerlei ohne Fruchtwechſel auch in dem Weinbau die Erde endlich ermuͤde. Das iſt offen⸗ bar ſehr wahr; aber glaube Niemand, daß Fehl: Jahre, ſondern die unzwekmaͤßige Bauart den Miß⸗ wachs ſeit dem Jahre 1815 verurſache. — Wir ———— — — Rieſenzwiebeln beſtimmt, und ihnen dann die ausge⸗ ſuchteſten Stellen auf dem Beete gegeben. Keine Hyazinthenzwiebel, fie ſey groß oder klein, darf aus den ſchon in Nro. 24, Seite 183 angegebenen Gründen zwei Jahre hinter einander in ein und dieſelbe Erde gepflanzt werden, ſondern muß jahrlich neue Erde erhalten. Die alte herausgeworfene Erde wird dann zu den Tulpen, Anemonen, Ranunkeln und andern Gewächſen genommen, und zulezt mit der gewöhnlichen Gartenerde vermtſcht. Nach einem, zwel, oder ſpaͤteſtens drei Jahren, 2 2 95 in unſern Gegenden konnen von Fehljahten zwar nichts fagen, denn wir hatten im Jahr 18 22 ſo⸗ gar ein reichliches Weinjahr, und auch heuer haben wir der Menge nach ein gutes Weinjahr, wo der Hagel keine Verheerungen angerichtet hat; aber ich glaube, daß ſeit 1815 die unbeſtaͤndige Temperatur der Witterung, von der vormals ge— wohnlichen beſtaͤndigen Sommer-Waͤrme ganz vers ſchieden, nicht der Menge, ſondern der Guͤte des Weins und des Obſtes uͤberhaupt bei uns unguͤn— ſtig geweſen ſey, denn vor dem Jahr 1815 hat⸗ ten wir faſt alle Jahre in Weingebirgen uͤberall minder oder mehr Trokenbeeren an den Res ben; das Obſt war ungemein ſuͤß, ſchmakhaft und kraͤftig; ein jedes nach ſeiner Art auch haltbar und dauerhaft. Wir hatten jährlich die beſten Zuker— und Waſſer⸗Melonen. Seit 18 15 ſieht man nicht eine einzige Trokenbeere, ſondern ſtatt Trokenbee— ren lauter Faulbeeren. — Die vortrefflichen ſchoͤ— nen Cibeben-Trauben zeitigen nie mehr gut aus; Obſt eben ſo genug, aber hoͤchſt unſchmakhaft: die Haͤlfte faͤllt vom Baum, die andere Haͤlfte kann auch nicht gut auszeitigen. Kaͤlte, Trokenheit und Naͤße — beides zur Unzeit, und zu ſehr abe wechſelnde ſteigende und fallende Kaͤlte und Hize ſind die Urſachen. Melonen zeitigen nie mehr gut aus. Bei dieſen genannten Vegetabilien iſt das auffallend bemerkbar; bei den andern hat das ge— wiß auch einen, obwohl nicht ſo auffallend bemerk— baren, bei einigen vielleicht gar nicht ſchaͤdlichen, ja vielleicht gar einen guͤnſtigen Einfluß. Zu jaͤhe und heftige Abwechslungen der Hize und Kaͤlte ſind alſo unſtreitig Schuld an dem, daß wir zwar uͤber Fehljahre im Weinbau nicht klagen koͤnnen; aber (obwohl ich dem Geſchmak nach kein Weinkenner bin, ſo beweiſet mir doch das augenſcheinlich die jaͤhrliche Menge Faulbeeren) daß die Guͤte und Haltbarkeit dieſer Weine gewiß mit denen nicht zu vergleichen find, wo ſtatt Faulbeeren Troken— Beeren waͤren — das iſt, glaube ich, unſtreitig wahr, ohnerachtet faule ausgezeigte Aepfel dennoch ſuͤßen Moſt geben. Ob aber dieſe fünfzehn außerordentlichen Jahres- Witterungen nur bei uns, oder uͤberall auf dem ganzen Erdkreis von der gewoͤhnlichen abweichend ſich ereignet haben — nur periodiſch — oder ſchon ſo immer fortdauernd ſeyn werden, das weiß ich nicht; das moͤge uns guͤtigſt ein andrer, wuͤrdiger, dieſes Umſtandes kundiger, naturwiſſenſchaftlich— aſtronomiſcher Meteorolog, wenn es ihm gefällig iſt, mit eben ſo offenbaren und unbeſtreitbaren Gruͤn— den erklaͤren. Auch ſogar die außerordentlich verminderte Er⸗ ſcheinung der Sommervögel, Schwalben ꝛc. fo wie der Winter⸗Voͤgel, Meiſen ꝛc. in unſern Gegenden, gegen vormals, beweiſet, glaube ich, auch offen— bar genug, fo wie unſer eigenes Gefühl und Er fahrung, die veraͤnderte und allzu veraͤnderliche Sommer: und Winter-Witterung gegen den vormali— gen Gang der Jahreszeiten bei uns. — Oder ziehen die Voͤgel vielleicht, ſtatt in unfere -- (die einen in wärz mere, die andern in kaͤltere) in gaſtfreundlichere Gegenden, z. B. ſo wie, mit Ehre, Achtung und frohem guten Sinne geſprochen, zu dem Hochwuͤr— digen Herr Pfarrer Hofinger? Mein Grundſaz beim Weinbau iſt: Man laſſe den Weinſtok nicht ganz der Mutter Natur über, damit er ſich mit feiner allzu luxurieuſen Treib— Kraft nicht ſchwaͤche, verwildere und ſeine Fruͤchte dem kultivirten Menſchen nicht ungenießbar mache. Aber man benehme ihm auch eben fo wenig feine meifte Kraft, und mache ihn durch den allzu tiefen Schnitt nicht zum — —— — ˙:::—————rðßi — — — — — u nen nachdem die erſte Brut ſtärker oder ſchwaͤcher geweſen war, find bie jungen Zwlebeln beinahe ausgewachſen. Dann tritt der Zeitpunkt ein, in welchem man ihnen die hoͤchſte Größe geben kaun. Alle dazu beſtimmten Zwle⸗ beln erhalten dle beſte fruchtbarſte Erde, der vlel Aſche deigemiſcht iſt. Ste werden 5 Zoll tief eingefezt; denn aus Erfahrung weiß man, daß auf Hoͤhenboden tief ge⸗ legte Hvazinthen⸗Zwlebeln, wegen der groͤßern Feuchtig- keit, ſtärker werden, aber ſpäter im Jahre bluͤhen, als flach gelegte, auf welche Sonnenſtrahlen und Luft bel— nahe ungehindert einwirken konnen. In feuchtem ſchweren Nlederungsboden aber darf man fie nicht febr tlef pflanzen, weil ſie dann leicht faulen. Von der Zwiebel fuche man, fo viel als es irgend angeht, den Druk der Erde zu entfernen, damit bie einzelnen Schalen und Saftgefaͤße nicht gehindert wer— den, aufzuſchwellen und ſich zu erweitern. Daher muͤf⸗ fen die Zwiebeln in vielen reinen und feinen Sand eln⸗ gefüttert, und um dieſen noch etwas Moos gelegt wer- den, welches vermöge feiner Elaſtizitaͤt den Druk der Erde ſehr vermindert. Oberhalb der Zwiebel kommt eine ſehr leichte, aber fruchtbare und fein aus geſtebte Erde. 294 Kruͤppel. Mau verſuͤndige ſich nicht an der lieben Mut: ter Natur, weder durch das zu Viel, noch durch das zu Wenig; halte gehoͤrig Maß und Ziel, das iſt, glaube ich, meiſtens und uͤberall das Beſte. Un— ſer gegenwaͤrtiger Weinbau mag zur gegen— waͤrtigen Zeit gut und hinlaͤnglich ſeyn; er iſt aber gewiß nicht der beſte und einträg- lichſte. Ju meinem, eines Theils nur auf ge⸗ woͤhnliche Art kultivirten Weingarten geben mir 800 Wiener Q Klafter ſehr ſelten 50 Eimer, zum Mindeſten s Eimer; und doch lohnt es ſich faſt der Muͤhe und Unkoſten nicht, wenn man keine guten, geſchikten und fleißigen Tagwerker hat. Nieder— traͤchtiger Neid und Diebereien verderben auch oft Vieles. Koͤnnte man alle Jahrhunderte mit Wein— Gebirgen und Wäldern fo wechſeln, wie man jaͤhr— lich mit den Feld-Fruͤchten wechſelt und wechſeln muß, fo würde das gewiß auch ohnſtreitig nuͤzlich ſeyn. Je mehr ſich die Menſchen ſelbſt wahrhaft bieder kultiviren, deſto mehr verbeſſert ſich auch die Kultur der Erde — aber die atmoſphaͤriſche Temperatur koͤnnen wir nicht fo vollig, zum großen Theil wohl, aber nicht ganz nach Willkuͤhr, meiſtern. Seit langen undenklichen Zeiten herrſcht hier uͤberall in dieſen weiten Gegenden die gewohnte Meinung wider den Herbſtſchnitt. Ich wollte lange vormals ſchon im Herbſt und heitern Win— tertagen, wie die braven Oedenburger und Ruſter, meine Weinreben ſchneiden laſſen, aber man that es nicht, und widerrieth es mir. Ich gab nach; war jedoch im Fruͤhjahr immer der Erſte. Auch da prophezeite man mir immer Uebles, ohne daß die— ſes je eingetroffen waͤre, denn koͤmmt ein ſo außeror— dentlicher, die Kraͤfte des Weinſtoks uͤberſteigen— der Froſt, ſo wird der Stok natuͤrlicherweiſe mehr oder minder Schaden leiden, er mag geſchnitten ſeyn, oder nicht — denn au manche Baͤume er⸗ frieren in einer ihre Kräfte uͤberſteigenden Kälte, — Und über dieß iſt jedes Weinſtoks wahre! A zwiſchen dem 50 und 40 Grad der Breit uns iſt er ſchon ein eingewanderter akklim ter Fremdling. e Seit drei Jahren her wandte ich den Herbſt— Schnitt an, und es gelang immer. Nun werden meine Tagloͤhner, die auch alle ſelbſt Weingarten Beſizer ſind, und auch Andere, meinem gegebenen Beiſpiel gemäß, den Herbſtſchnitt unternehmen — und dann, wenn ein Fruͤhjahrsfroſt vielleicht nicht Alles verdirbt, fo würde ſich dann auch hier in die- ſem das alte Spruͤchwort bewähren: Eflicacius est per exempla, quam per praecepta doceri. Csurgo, den 15. Auguſt 1823, % Ferdinand Langh, Ingenleur und Mitglied der praktiſchen Garten bau⸗Geſellſchaft. Auch ein ſicheres Mittel gegen die Ameiſen. (Zu S. 256 der Gartenzeitung l. Is.) Es war mir auffallend, daß unter den dort angegebenen Mitteln gegen die Ameiſen ein ſehr einfaches — iſt's nur um Sicherung der Obſt⸗ Baͤume vor dieſen naͤſchigen, unangenehmen Gaͤſten zu thun — entſprechendes Mittel nicht angefuͤhrt iſt, ein Mittel, welches uͤberdieß dem Beobachter noch wahres Vergnuͤgen gewaͤhrt. Man mache nur mit gewoͤhnlicher Kreide einen, oder auch nur halben Zoll breiten Ring oder Strich um den Stamm des Baumes an einer Stelle, wo er wenigſtens etwas glatte Borke hat, und jene laͤ⸗ ſtigen Gaͤſte ſind gebannt. Keine wagt es, dieſe Im nächſten Frühjahr, wenn das Kraut etwa von der Länge einer Hand gewachſen iſt, wird des Veet ei- nen Zoll hoch mit einem Gemiſch von Aſche und Tau⸗ ben⸗ oder Hühnermiſt, von beiden gleic viel, bedekt; doch darf davon nichts in das Herz der Pflanze kommen. Sollte frübzeitig anhaltende Dürre eintreten, fo wird das Beet alle Abend ſtark eingefprengt, aber nicht ein⸗ geſchlemmt, um das Erdreich nicht feſt uad bündig zu mac en. 0 Schwache Bluͤtenſtengel, die ſich etwa zeigen ſollten, ſchueldet man, fobald die Gloken vollig aufgebluͤhet find, ab, und verſchließt, zur Verhuͤtung nachthelliger Fäul⸗ niß, die Wunde mit Baumwachs. Kommen aber ſtarke Blumenſtengel zum Vorſchein, dann iſt es rathſam, fie tuhig abblühen zu laſſen. Sie entſtehen aus Zwiebeln, die eigentlich nicht mehr auf das Zuchtbeet gehören, Oef⸗ ters ſezen ſolche Zwiebeln nicht gleich in dieſem, ſondern erſt im nächſtfolgenden Jahre auch Nebenbrut, und daun konnen fie doch noch beinahe eben fo ſtark werden, als wenn fie nicht geblübr hatten. — Alle Zuchtzwiebeln läßt man fo lange in det Erde ſtehen, bis das Kraut völlig abgetrolnet iſtſ und behandelt ſie dann wie die blühbaren Zwiebeln’ 205 gefahrvolle Charybdis zu paſſiren: befindet ſich eine ıhalb des Ringes, fo umlaͤuft fie mit ſichtbarer Aengſtlichkeit den Stamm des Baumes, verſucht an allen Stellen einen guͤnſtigen Landungsplaz, und findet fie, nach vielen fruchtloſen Bemühungen, keinen, ſo ſtuͤrzt ſie ſich eher uͤber das ganze weiße Meer herab, als daß ſie einen Fuß uͤber deſſen ufer zu ſezen wagte. Eben ſo wenig uͤberſchreitet diejenige, welche ſich unterhalb des Ringes befin— det, dieſe fuͤr ſie ſo furchtbaren Geſtade, und waͤre ein Honigmeer am jenſeitigen Ufer zu finden. Wahren Spaß haben mir dieſe Verſuche ſchon oͤfters gemacht: — wer Luft dazu hat, mache eine Probe, und er wird meine Angabe gewiß auch zu ſeinem Vergnuͤgen beſtaͤtiget finden. Einwendungen gegen dieſes Mittel kann ich mir nur zwei denken. Erſtens, bei großen Anlagen, von vielleicht tauſend und mehr Baͤumen, duͤrfte es doch zu umſtaͤndlich ſeyn, jeden einzelnen Baum oder Stamm mit einem Kreide-Strich zu umgeben, den zweitens noch uͤberdieß jeder Regen abwaſchen wird. Doch, wer die Obſtbaumzucht einmal im Großen treibt, der hat doch wohl hiezu ſeinen Gaͤrt— ner oder Aufſeher, dem dieſe kleine Beſchaͤftigung eben keine große Anſtrengung koſten duͤrfte; und ſind die Baͤume einmal ſtark belaubt, ſo iſt auch vom Regen wenig zu befuͤrchten, außer etwa vom Schlagregen, der von der Seite fümmt. Und wenn es uͤbrigens zu viel Muͤhe machen wuͤrde, kann man ja auch nur einen Theil feiner Bäume, oder vielmehr Fruͤchte, an welchen ihm beſonders gele- legen ift, oder welche von den Ameifen am Liebſten beſucht werden, durch obiges Mittel ſichern. Mir wenigſtens waͤre es ſehr angenehm, ein gleich leichtes und ſo wenig koſtſpieliges Mittel zur Sicherung meiner Lieblinge, der Nelken, vor dieſen und den noch verderblichern Feinden, den Ohrwuͤr⸗ mern, zu wiſſen: — beide haben mir noch nie fo viel Verdruß gemacht, als zur heurigen Florzeit; denn beſonders der lezteren Zahl hieß Legion. Denn ſind auch die in Toͤpfen ſtehenden Blumen noch ſo ziemlich zu ſichern, wer vermag die im Lande ſte— henden vor ihrem Verderben zu bewahren! Sollte nun obiges Mittel Obſtfreunden bekannt werden, und die Anwendung deſſelben manchem unter ihnen einen vergnuͤgten Augenblik gewaͤhren, ſo iſt meine Abſicht erreicht. — Tauberſcheckenbach bei Rothenburg im Rezatkreiſe. Theodor Spaͤth, Pfarrer. Bewaͤhrte Methode, gaͤnzlich eingedorrte Pfropfreiſer wieder lebendig und friſch zu machen. Aus der Preßburger deutſchen Zeitung. Eingeſandt und erprobt von J. D. zu K. H. Man nimmt Alkohol, und thut in dieſen ſo viel Kampfer, als ſich aufldst. Von dieſer Auf— loͤſung nimmt man auf 2 Loth Waſſer 4 Tropfen, u. ſ. w. — ſo viel man nemlich braucht. Das Waſſer und der geſaͤttigte Kampfer:Geift werden hernach recht durcheinander geruͤhrt, und die troken gewordenen Zweige (auch Pflanzen) fo in das Kampfer-Waſſer gelegt, daß ſie damit ganz bedekt ſind. In dieſem Zuſtande hat man ſie 2 oder 5 Stunden zu laſſen, wornach man ſicher die Freude haben wird, ſie belebt zu finden. — —ũ——ä—p v——— ——— — — — ——— Loudon führt folgende Verfahrungs⸗-Weiſe beim Aus nehmen und fernern Behandeln der Hyazinthen an. »Die Zwiebeln nimmt man aus der Erde, ſobald die Blätter zu welken beginnen, d. h., wenn der ganze Stok gelb zu werden anfängt. Der Stok wird einen Zoll uͤber den Zwiebeln ab: gebrochen, und leztere bedekt man mit Erde ſo lange, dis die meiſte Feuchtigkeit durch die Wärme der Sonne ausgelrofnet Ift. | Am Beſten geſchieht dieß auf die Welſe, daß man einen kleinen Erdhaufen macht, die Zwiebeln mit dem. aufſtelgenden Stoke nach abwärts hineinlegt, und den Erdhaufen 2 bis 2 Zell hoch mit Erde überzfeht. Nachdem die Zwiebeln in diefem Haufen 3 Wochen lang gelegen haben, nimmt man fie bei fehöner Witte: rung heraus, und legt fie eine Stunde lang auf einem Brett an die Sonne; dann reinigt man fie von Erde, trennt die Meben= Zwiebeln ab und trägt dabei alle Et fie nicht im Geringſten zu druͤken oder zu ver: wunden.“ (Schluß folgt.) 296 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen⸗ (Blumen aus Cocons verfertiget.) Mit dem Wiederaufleben des deutſchen Seldenbaues ſcheint auch die Fabrikation der Blumen, aus Materialien des⸗ ſelben, von Neuem empor zu kommen. So hat in München eine Dame, Antonla Knilling, ein Patent auf die Verſertigung von Blumen aus Seldencocons erhalten, und es ſteht zu erwarten, daß man dleß Ma⸗ terial allgemein für dieſen Gewerbszwelg benuzen wird, indem es ſich vor allen andern Stoffen durch ſeine Be⸗ ſchaffenheit hiezu eignet. Gleichzeitig öffnet ſich den Seidenbauern dadurch ein Abſaß der ſonſt wenig zu benuzenden, für die Blumenmacherei aber vorzugswelſe brauchbaren doppelten Cocons; es iſt daher um fo wün- ſchenswerther, daß mehrere deutſche Blumenfabriken ihr Augenmerk hierauf richten moͤchten. (Die Hesperlden.) In einer der neueſten Sitzungen der Geſellſchaft für Geographle in Paris ver- las Herr Pacho ein Fragment uͤber den Garten der Hesperiden. Er weiſt darin die Meinung zuruͤk, welche jenen Garten in die Naͤhe von Berenlkes verſezt. Ge⸗ ſtuͤzt auf die Beſchreibung von Skylax, fo wie auf ver ſchiedene Stellen von Herodot, Lucan ꝛc., bezeichnet er feine Stelle auf der Spize des Vorgebirges Phyeus, wo er in der Nähe eines alten, von den Phoͤniztern häufig beſuchten Hafens diefelben Baͤume und Geſtraͤuche findet, die Skylar in feiner Beſchreibung nennt, fo wie die übrigen topographiſchen Detalls, dle jener über die⸗ fen Gegenſtand anfuͤhrt, und die man, wle Paco be⸗ hauptet, nirgends anderswo in der Cyrenaſca antrifft. Gin folidbes Etabliſſement, das, mehrere Induſtrlezwelge umfaſſend, einigen hundert Menſchen Arbeit und Brod gebt, deſſen gegenwaͤrtiges Vermoͤgen (etwa 60,000 Gulden) aber der großen, ra⸗ ſchen Ausdehnung der Geſchaͤfte nicht gewachſen iſt, ſucht einen thätfgen oder ſtillen Thellnehmer, der wenkg⸗ ſtens hunderttauſend Gulden nach und nach herzuſchleßen vermag. Im verwlchenen Jahre bellef fich der reine Gewinn der Geſchaͤfte auf etwa 20,000 fl., die geſuchte Fon dvergroͤßerung würde ihn verdrelfachen. Das Erzeugn If des Etabliſſements iſt Welt» Bedürfulß, und deſſen Verbrauch unabhängig von Mode und Zeit. Eine Ueberſiedelung der Anſtalt an den Wohnort des künftigen Geſellſchafters kann, wenn ſie gewünſcht wird, ohne große Schwierigkeiten geſchehen; nut muß derſelbe eine arme und, wo möglich, zugleich gebrängte Bevölkerung (wohlfelle Handar⸗ better, und ſolche in Menge) und geräumige, einige 100 Menſchen faſſende Ge baude anzubleten haben. Unter Adreſſe F. F. F. an das Wechſelhaus Frege ot Co mp. in Leipzig convertirt, gelangen franklrte Briefe an den Suchenden. — ę T Eꝶ—3 t!— ——— — — — — der erſten vollſtändigen Ausgabe in deutſcher Sp ah! Ankündigung.) Bei F. A. Gall in Erie beginnt noch im Laufe dleſes Jahres die Herausgabe des, alle drei Reiche der Natur umfaſſenden große naturhiſtoriſchen Wertes, angefangen von 7 f f o %, berichtigt, vervollſtaͤndigt uud ergänzt durch Cuvier, Lacepede, Latreille, Lamark, Mirbel, Sonnini, Valenciennes, de Tigny, d'Aubuiſſon, Beudant, Bose u. A. m. Deutſch herausgegeben und mit den neuern und neueſten Entdefungen bereichert von Dr. A. Gold fuß, Dr. C. G. Hees von Eſenbeck, Dr. J. Hoͤggerath, Profeſſoren an der koͤnkgl. preuß. rhein. Univerfitäat Boun, unter Mitwirkung der Profeſſoren Dr. Gade und Dr. all an der koͤnigl. niederl. Unkverſität Lüttich, r. v. Martins in Munchen, Dr. Th. F. L. Hees v. Eſenbeck, Profeſſor an der k. a rhein. Unkverſitat Bonn, Ober-Präſidlal- und Re⸗ gierungs⸗Rath Dr. Pauls in Koblenz, Stei⸗ ninger und Dr. Leloup, Oberlehrer am Gym⸗ naſium zu Trier, u. A. m. Mit ſchwarzen und colorirten Kupferu. Monatlich erſcheinen 2 bis 4 Hefte des Textes, wovon in Taſchenformat 4, in DOctav 5 einen Band bilden, und 4 bis 2 Lieferungen Kupfer, jede ao Kupfer⸗ Tafeln enthaltend, in gleichen Formaten. Subfceriptiongpreis, bis zum a. December 18283 giltig: Fuͤr jedes Heft des Tertes, gleichviel, Oetav oder Ta⸗ fhenformat, auf milchweiſem Drukvelin⸗ Papler: 4 Gar. ſaͤchſiſch, 5 Silbergr., 22 kr. rhein. auf Velin⸗ Papier: 6 Ggr. ſaͤchſiſch, 7% Sgr., 27 kr. rheiniſch. Für die Kupfer, jede Lieferung ſchwarz, 10 Silbergr., 3 Gar. ſaͤchſiſch, 36 kr. rhein ſſch. Für die Kupfer, jede Lieferung ſorgfältig colorkrt, 25 Silbergr., 20 Ggr. ſaͤchſiſch, 1 fl. 30 kr. rhein. Der ausfuͤhrliche Proſpectus über dleſes Uanter— nehmen, welcher auch die Bedingungen der Unterzelch⸗ nung enthält, liegt in der Puſtet'ſchen Buchhand⸗ lung zu Regens burg, woſelbſt auch auf das ganze Werk, fo wie auf jede einzelne Abthellung, Subſcrip⸗ tion, ohne Voraus bezahlung, angenommen wird, zu Jedermanns Elnſicht offen. — Trier, den asten Junk 1828. Anflöfung der Charade im vorigen Nro.: Vergiß mein nicht. In Sommiffion bel Fr. Puſtet in Pabau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter au. — —— — — — Der ganziaͤhrliche Preis in in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und = fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — vortofrel. Allgemeine deutſche . 5 4 * t en I J St i ton g. Herausgegeben von der Nanchen Gartenbau -Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. vI. Jahrgang. N. 38. 17. September 1828. RR re Inhalt: Die neu erfundene Fiſcher'ſche Catwiſſerungs-Maſchlne. — Bemerkungen über dle Art, die Camelllen zu pflegen. — Rhabarbarpflanzung in Gallizlen. — Mittel, um fbön treibende Kopullir⸗ Neifer beim HEN nicht zu verunglüfen oder abgwäräfen. — Anwelfung, guten Zwiebelkuchen zu bereiten, Die neu erfundene Fischer ſche Eut⸗ wuaͤſſerungs-Maſchine. (Als Antwort auf die Frage S. 266.) In den nuͤzlichen Gärten iſt die dftere Bewaͤſ⸗ ſerung weſentlich nothwendig, dieſelben moͤgen Ge— muͤſe⸗ oder Obſtgaͤrten ſeyn, vorzuͤglich, wo die Erde loker, leicht und trofen beſtehet. Das Waſſer kuͤhlet die Erde und Wurzeln ab, gibt, als das beſte Duͤngungsmittel, den Pflanzen die ndͤthige Nahrung und Kraft, erweichet die Erde zur leichs ten Ausdehnung der Wurzelkrone und vermehrt die von der Erde aufſteigenden, auf die Blaͤtterkrone wohlthaͤtig einwirkenden Duͤnſte. Wir finden das her, daß die in den gehörig bewaͤſſerten Gaͤrten wach— ſenden Pflanzen ſich vorzuͤglich auszeichnen, was auch auf Wieſen, Aekern und Hutweiden der Fall iſt, die im ausgetrokneten Zuſtande beinahe kein Er— trägniß geben. Allein, dagegen beſtehet wieder an vielen Orten uͤberfluͤßig Waſſer, wodurch das Wachs— thum unterdruͤkt wird, welche naſſen Gruͤnde folgs lich entwaͤſſert werden muͤſſen. Die gewohnliche Bewaͤſſerung der Gaͤrten ge⸗ ſchiebt durch Menſchenhaͤnde, welche muͤhevoll das Waſſer aus dem Brunnen ſchoͤpfen und auf der Erd— Oberfläche verbreiten; dann durch Rinnen oder Gräben, welche aus Vaͤchen, Quellen oder Waſſerbe— haͤltniſſen das Waſſer vertheilen. Die Entwaͤſſerung aber durch Abzugsgraͤben. Allein dieſe Bewaͤſſerungen oder Entwaͤſſerun⸗ gen konnen entweder nur an wenigen Orten, weil oͤrtliche Lage, oder Waſſermangel oft Hinderniſſe ſind, vollzogen werden, der ſie koſten zu viel Geld und Arbeit. Da uͤber der Erdoberflaͤche uͤberall Luft ſtroͤmt, durch deren Druk eine Kraft ohne Koſten entwikelt wird, und da ferner unter der Erdoberflaͤche Waſſer beſtehet, das durch jene Kraft uͤber die Erdober— Flaͤche gehoben und darauf zwekmaͤſſig verwendet werden kann, ſo kam ich auf den Gedanken, eine ſehr einfache und wohlfeile Maſchine zu verfertigen, welche den Zwek hat, zum großen Vortheil der Landwirthſchaft und Gaͤrtnerei die Erdoberflaͤche entweder zu bewaͤſſern, oder zu entwaͤſſern. Dieſe Maſchine ift bereits vollendet, und ſie uͤbertrifft bei zwekmaͤſſiger Aufſtellung alle Erwar— tungen. Ich bewirkte auch auf Verfertigung und Gebrauch dieſer Erfindung in dem dſterreichiſchen Kaiſerſtaate eln ausſchließendes Privilegium; und da ich die Verfertigung der Modelle und des Wer— kes im Großen durch einen geſchikten Mechaniker in Korneuburg ausuͤben laſſe, fo koͤnnen ſich alle — — uö——— ,- ˙ Nachrichten aus Frauend orf. Nachträgliche Bemerkungen über die Behandlung der r f (Fortſezung ) Wir haben zwar in den hedülch angeführten Blaͤt⸗ tern der Gartenzeltung den verehrten Leſern genau be⸗ ſchrleben, auf welche Welſe wir den Boden für unſere Hpazinthenzwiebeln zubereiten: wir wollen nun aber auch eine Anweifung geben, wle man ſich auf eine andere Art elne gute Hyazinthenerde verſchaffen kaun. Mau nehme Erde von vorjährigen Miſtbeeten, vermiſche fie mit dem vierten Theil Lehm oder guter Gartenerde, und eben fo viel Holzerde, und ſteche den daraus ges bildeten Erdhaufen vom Frühiahre bis zum Auguſt oͤf⸗ ters um. Wer keine Miſtbeeterde hat, der kaun ſich auf folgende Art eine ſehr gute Erde verſchaffen, die vor jener noch viele Vorzüge hat. Im Frühjahre wird aus elner Wleſe mit elnem leichten ſandigen, aber ja nicht ſauren Boden die obere Grasſchicht 6 bis 9 Zoll (58) 298 Jene, welche die Maſchine, oder ein Modell der ſelben zur eigenen Errichtung anſchaffen wollen, deßwegen in frankirten Briefen an mich wenden. Das k. k. Privilegium lautet vermdge kreis aͤmtlichen Certifikats vom 10ten Juni 1828 woͤrt⸗ lich auf folgende Maſchine: „Dieſe neue Erfindung hat eine ſehr einfache und gemeinnuͤzige Entwaͤſſe⸗ rungs⸗Maſchine zum Gegenſtand, welche Maſchine im Freien durch den Druk der Luftſtroͤmungen allein nach allen Richtungen derſelben ohne Nachſchiebung des Werkes in Bewegung geſezt wird, und wobei deren dadurch bewirkte Kraft entweder durch den Betrieb eines auch neuen, ſehr verbeſſerten, eins fachen Saug- oder Drukwerkes das noͤthige Waſ— fer aus der Tiefe heraufbringt, welches zur Bea waͤſſerung der Muͤhlen, Teiche, Gaͤrten, Wieſen, Hutweiden, offentlichen Waſſerbehaͤltniſſen, Braue⸗ reien, dann zur Entwaͤſſerung der Suͤmpfe, Wieſen u. ſ. w. dienet, oder zur Bewegung einer verbun⸗ denen Fabrikmaſchine ſehr vortheilhaft gebraucht werden kann.“ Jene Bewaͤſſerungs- und Entwaͤſſerungs-Ma⸗ ſchine beſteht ganz aus Holz; fie iſt durch viele Jahre dauerhaft, und ſehr wohlfeil, denn ohne Holz koſtet fie gegen 15 fl., und dasſelbe faſt auch nur fo viel; folg⸗ lich die ganze Maſchine im Großen, ſammt dem Saug⸗ oder Drukwerke, nach den verſchiedenartigen ortlichen Verhaͤltniſſen kaum 100 fl., wodurch aber mehrere hundert Joche Gruͤnde durch viele Jahre mit dem noͤthi⸗ gen Waſſer verſehen, oder von dem uͤberfluͤſſigen Waſſer befreiet, und fo ſehr eintraͤglich gemacht werden konnen, daß bald hundertmal jene geringen Koſten erſezt ſind. Jene Maſchine kann leicht zerlegt und uͤber— tragen werden, beruhet auf den Eigenſchaften der Luftſtroͤmungen, und iſt durch mehr als zwanzig Jahre dauerhaft, indem fie nur zur Zeit wirkſam, tief ausgeſtoden. Zu dieſem Raſen fege man den vier- ten bis fuͤnften Thell reinen Kuhmlſt, der mit keinem Stroh oder mit andern Pflanzenthellen gemiſcht iſt. Duͤn⸗ ger von Schafen und, Pferden it ſchäßlich, und darf ulcht dazu genommen werden. Sollte die Wleſenerde noch zu bündig ſeyn, fo wird noch der feinfte relnſte Sand, und iſt fie etwa mit ſau⸗ ten Humusthellen gemiſcht, etwas ungelöſchter Kalk zugeſezt. In Gegenden aber, die nur aus Sandboden beſtehen, miſcht man zu der Wleſeuerde den vierten Thell guten Lehm, oder magern Thon, und dann etwas — aufgeſtellt wird, wann ſie Waſſer verſchaffen oder entfernen ſoll. Das allein durch die Kraft des Luftdrukes bewegte Schwungrad iſt nach den vers ſchiedenartigen ortlichen Verhaͤltniſſen entweder ho⸗ rizontal, oder aufrecht ſtehend, und nach den von herrſchenden Eigenſchaften der Winde gerichtet. Die Maſchine bendthiget weder Aufſicht, noch Richtung, indem ſie ganz allein ſich bewegt, und zwar beinahe immer, weil es nur ſelten keine hinlaͤnglichen Luf⸗ ſtroͤmungen gibt. Ihr Gebrauch dient entweder zur Bewaͤſſerung oder Entwaͤſſerung, und iſt daher, vorzuͤglich in folgenden Faͤllen, ſehr nothwendig: Die meiften Staͤdte leiden an gutem Trinkwaſſer, oder an dem, zur Loͤſchung einer Feuers brunſt noͤthigen Waſſer, Mangel; ſie koͤnnen daher durch Aufrichtung jener Maſchine das noͤthige Waſſer ſich verſchaffen, und in oͤffentliche Waſſerbehaͤltniſſe vertheilen, was auch bei den Braͤuhaͤuſern, Branntweinbrennereien, Bad- Haͤuſern, Ziegelbrennereien, Faͤrbereien, Bleichen u. ſ. w. der Fall iſt, die oft nur ſehr koſtſpielig das Waſſer ſich verſchaffen muͤſſen, welches auch viel beſſer iſt, wenn es haͤufiger aus dem Brun⸗ nen gehoben wird. Die Duͤngung der Aeker und deren Brache koͤnnen durch jene Bewaͤſſerung ganz erſpart werden; denn ein Aker, der nach der Ernte nur durch wenige Wochen unter Waſſer geſezt i erlangt dadurch eine ſehr gute Nahrung fuͤr d Vegetationskraft, und das Ertraͤgniß wird daher mehr, als verdoppelt. Auf den Wieſen, Hutweis den, in den Obſt- und Gemüfe-Gärten iſt das Waſſer unentbehrlich, wenn ſie Nuzen bringen ſollen, der durch zwekmaͤſſige Bewaͤſſerung verdreifacht wird, und zugleich auf die Viehzucht ſehr wohlthaͤtig einwirkt. Teiche und Muͤhlbaͤche koͤnnen das nde thige Waſſer erhalten, das zum Betrieb mehrerer mebr Kalk, als vorhin. Damit aber dieſe Mifhung nicht elne zu magere Erde gebe, muß man noch den dritten Theil derielben balbverrotteren Kuhmeſt zuſezen. Der aus dieſen Miſchungen zubereltete Erdhaufen wird im Sommer öfters umgeſtochen, und im trokenen Wetter mit Waſſer oder Mlſtjauche begoſſen. Im folgenden Fruͤhjahre, wenn dle Maſſe aufge⸗ thauet iſt, vermiſcht man damit Torfaſche zum vierten Theil, oder, wo man fie nicht haben kann, eben fo viel ausgelaugte Selfenſiederaſche. Die Torfaſche ft aber den Hpazinthen⸗ Zwiebeln angemeſſener, nach dem 299 Muͤhl⸗ und Fabrikwerke gebraucht wird. Auch iſt die Kraft jener Maſchine dazu geeignet, daß fie unmittelbar zum Betrieb einer andern Maſchine, folglich fuͤr Gewerbe, verwendet werden kann; und wird ſie mit der Pumpe eines Brunnens verbun⸗ den, fo zieht fie dieſelbe, und bringt Waſſer her auf. Als Entwaͤſſerungs⸗Maſchine wird fie beim Berg⸗, Bruͤken⸗ und Feſtungsbau, dann bei Suͤmp⸗ fen und naſſen Wieſen gebraucht. Sie iſt alſo für Landwirthſchaft und Gewerbe hoͤchſt wichtig und nuͤzlich, folglich einer allgemeinen Einfuͤhrung und Beguͤnſtigung wuͤrdig. Korneuburg bei Wlen. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Bemerkungen uͤber die Art, die Camellien zu pflegen. Von Chevalier Soulange Bodin, Gründer des Gats tens zu Fromont. (Elues der größten Etabliſſements in Europa, 6 Stunden von Parts, auf der Straße nach Fontafnebleau ges legen, wo alle Arten Gewaͤchſe einzeln, hunderte und tauſendwelſe zu haben find.) Woͤrtlich uͤberſezt, mit Hinzufuͤgung einiger Bemer⸗ kungen, von Peter Marſtrand, Mitglied der praktiſchen Garten bau⸗-Geſellſchaft, mit dem Wun⸗ ſche, daß die Liebhaber dleſen Aufſaz nicht uns 1 beachtet laſſen möchten, indem die Anwendung des darin empfohlenen, rein praktiſchen Verfah⸗ un ihnen Vergnügen und Vortheile gewähren wird. Viele unſerer Korreſpondenten beklagen ſich uͤber die Schwierigkeit, ihre Camellien zu erhalten, und hauptſaͤchlich daruͤber, nach ein- oder zweijaͤh⸗ riger Behandlung fie wieder zum Bluͤhen zu brins gen, ſo daß ihr Genuß ſich bald darauf beſchraͤnkt, nur eine ſchoͤne, immergruͤne Pflanze zu beſizen. Beifpiel in Holland, wo fie beſtaͤndig zu der Hyazinthenerbe angewendet wird. Außer der Aſche kann man auch zum sten oder z0ten Theile der Muffe Tauben- oder Huͤh⸗ nermiſt zuſezen, doch iſt dieſes nur im kalten, nicht aber im beißen fandigen Boden nothwendig. Der fo zuſammeygeſezte Erdhaufen wird bis um ame alle drei bis vier Wochen aut umgeſtoch en und eucht gehalten, darf aber jezt nicht mehr mit Miſt⸗ Jauche, ſondern nur mit weſchem reinen Waſſer be⸗ goſſen werden; dann laßt man dle Erde mittelft einer angebrachten Bedekung austroknen, um fie zum Ge⸗ Die Camellia iſt durchaus kein weichlicher Strauch, und kann nur nicht Ueberhaͤufungen von unrichtig angewandter Pflege vertragen. Eben dieſe übel verſtandene und angewandte Pflege vers dirbt und toͤdtet eine große Anzahl anderer Pflanzen unter den Haͤnden der Liebhaber; aber man achtet weniger darauf, weil dieſe lezteren aͤlter ſind a), erregen weniger Intereſſe, und deßwegen iſt man weniger empfindlich uͤber ihren Verlurſt. Die Camellia erfordert eine mittelmaͤſſige Tem⸗ peratur, welche ſich jener ihres urſpruͤnglichen Bas terlandes fo viel als möglich nähert; eine milde, nahrhafte, eher erwaͤrmende und trokene, als kal te und feuchte Erde; eine Lage, welche, wenn ſie im freien Lande ſteht b), fie gegen die zu großen Wir⸗ kungen der Sonne ſchuͤzt, und wenn ſie ſich in einem Gefaͤß befindet, wechſelweis vereiniget, nemlich: im Winter erwärmt von den gemaͤßigteren Wir⸗ kungen der mittaͤgigen Sonnenſtrahlen, und im Sommer von einer erfriſchenden Kühlung des Nor- dens. Sie erfordert viel Luft, worunter man aber keinen Zugwind verſtehen muß, ſondern eine zugleich offene und geſchuͤzte Lage. Die erſte Sorge, welche man zu hegen hat, iſt, fie nicht in zu große Töpfe zu ſezen. Man wuͤrde nicht gezwungen ſeyn, dieſe Bemerkungen aufzuſtellen, aber trete man ſelbſt in unſere beruͤhm⸗ teſten Gärten ein, fo wird man ſehen, daß die Liebe haber gerade die Einzigen find, die dieſe Wieder- holung beduͤrfen. Es iſt indeſſen die weſentlichſte Sache, es iſt eine Art von Geſez der Kultur, welche dieſe ſtrenge Uebereinſtimmung des Enthaltenden mit dem Inhalte, dieſes nothwendige Verhaͤltniß vom Diameter des Topfes mit dem Diameter des Erd⸗ Ballens erfordert, und der widerſtreitende Irrthum wird nur Diejenigen mißleiten, welche glauben, daß die — — — - ů—ꝛ l ö— —ũ brauch aus ſieben zu können. Alle groben ausgeſiebten, nicht ganz verrofteten Thelle werden auf den Haufen für das nachſte Jahr geworfen, um daſelbſt ſich voll⸗ kommen in Erde zu verwandeln, Zu Anfang des Monats Auguſt wird auf den Hyazirthen Beeten die Erde zwel Fuß tief ausgegraben. In dieſe Grube bringt man eſue 9 ble 10 Zoll ſtarke Sa icht von Holzerde, oder Erde aus alten Mifibeeten, und tritt ſie feſt ein. Welcher Gartenfreund ſolche Erde nicht beſizen folte, der kans ſtatt derſelben ganz verrotteten Kuhmlſt, der ſchon 2 Jahre gelegen bat, j (58 *) 500 Pflanze ſich nur von der Erde naͤhrt, welche man um ihre Wurzeln bringt. Was die Erde betrifft, ſo wuͤrde es noch ein anderer Irrthum ſeyn, zu glauben, daß die Ca- mellia ſchlechterdings die Heideerde beduͤrfe; — ihre unuͤberlegte Anwendung iſt im Gegentheile der Traͤgheit nur zu guͤnſtig geworden. Die Camellia befindet ſich viel beſſer in einer milden fandigen Damm- oder Raſenerde (terre franche), oder in einer Miſchung von J Raſenerde, 3 Sand oder ſandige Heideerde, und + gute Laub⸗ Erde e). Diefer Compoſt, im Augenblik feiner Zus bereitung angewendet, iſt für das Waſſer durch⸗ dringbar, und dennoch verſchlukt und behaͤlt er eine Menge kleine Theile zuruͤk; er iſt fuͤr die Wurzeln leicht durchzudringen, iſt den atmoſphaͤriſchen Gasen offen, und bleibt lange Zeit mit einem Gaͤhrungs— Stoffe begabt, welcher zu den unterirdiſchen Ent⸗ bindungen der Gase, die in das Gewaͤchs indrin— gen ſollen, fo wie zu der Aufloͤſung des Kohlen: Stoffes beitraͤgt. Das Begießen muß zu allen Zeiten ſehr maͤſſig ſeyn; ein wenig reichlicher in der Periode der Bluͤh— Zeit, und der großen ausdehnenden Bewegung der Saͤfte; hingegen ſehr eingeſchraͤnkt waͤhrend dem Stillſtand des Wachsthum. Es iſt eine Grund— Regel, daß die Pflanzen in den Toͤpfen wenig Waſſer an den Wurzeln verlangen. Nichts ſchwaͤcht das Gewaͤchs mehr, als die immerwaͤhrende Ue— berſchwemmung der innern Theile der Pflanze. Der Zuſtand von Ueberfuͤllung und Schlaffheit, worein die Organe verfallen, vertheilt ſich bald bis in die oberſten Spizen, und nun iſt es, daß die jungen geſchwaͤchten Theile bei dem geringſten Sonnenblik, oder unbedeutendem Winde welken, und daß die Knospen, uͤberwaͤſſert vom Safte, ohne Thaͤtigkeit, nehmen, oder er muß ſich im Fruͤhjahr aus gleichen Thellen Sägefpäne, Raſenerde, verfaulter Lohe, oder ver⸗ wettertem VBaumlaub und Kubdünger, kleine Haufen anlegen, fie feucht halten und alle s bis 14 Tage um⸗ ſtechen. Auf jene Schlcht Erde in der Grube bringt mau die wirkliche Hpyazinthenerde, ebenfalls 9 bis 20 Zoll boch, und drükt fie feſt an. Die Grube bleibt nun den Eluwirkungen des Sonnenllcts und des Regens aus⸗ geſezt. Gut It es, wenn bel großer Dürre die Erde ſich ſo leicht von ihrem Standpunkt trennen, oder ſich nur unvollkommen in geruch- und farb⸗ loſe Blumen entfalten. Nicht gegen die — 2 ſondern gegen die Atmosphaͤre ſoll die Brauſe d Gießkanne gerichtet werden. In einer elaſtiſchen und mit Waſſer hinlaͤnglich verſehenen Luft lieben die Pflanzen (und hauptſaͤchlich diejenigen, denen die Organiſation, hinſichtlich ihrer breiten Blätter, eine groͤßere gruͤne Oberflaͤche entgegenhaͤlt), ihr Leben zu ſchoͤpfen. Dieſes iſt nun eine Wohlthat, welche man ihnen leicht verſchaffen kann, indem man auf ihren Stand im Sommer einige Aufmerk- ſamkeit hat. Die Expoſition gegen Norden ſcheint uns am Guͤnſtigſten; die Luft ift mit mehr Ela= ſticitaͤt und Kuͤhlung begabt, und dieſe Lage iſt um fo noͤthiger, je mehr man ſich den mittägigen Laͤndern naͤhert, wo ſelbſt dieſe Lage in einer gaͤnz⸗ lich eingeſchloſſenen Atmoſphaͤre nicht immer hinlaͤng⸗ lich iſt. Wenn dann der Ort, wo die Camellien die ſchoͤne Jahreszeit zubringen ſollen, ſchiklich aus: erwaͤhlt iſt, wird es dort nur noch eine Gefahr zu fuͤrchten geben: nemlich die ſtarken anhaltenden Regenguͤſſe, welche oft unſere ſchoͤnſten Some mermonate verwuͤſten. Man muß ſich alsdann entſchließen, ſo lange das ſchlechte Wetter dauert, ſeine Pflanzen unter ein Obdach zu ſtellen, — denn wir wiederholen es — zugroße Feuchtigkeit iſt durch: aus dem Bluͤhen der Camellien ſchaͤdlich. Die Gefahr dieſer kalten Feuchtigkeit ſoll ihren Einzug gegen das Ende der regnigten Sommer beſchleuni⸗ gen, damit ihre Erde im Glashaus Zeit habe, vor der ſtrengen Witterung abzutroknen. Wenn das Verſezen der Camellien in den Fruͤh⸗ lingsmonaten nach der Saftbewegung, welche der Bluͤhzeit folgt, unternommen worden iſt, ſo wer⸗ den die Bluͤten des folgenden Jahres beſſer baften, in der brennendſten Sonnenhlze leicht bedekt wird, da⸗ mit ſich nicht zu viel Nahrungstheile verfluchtigen koͤnnen. Bevor wir dleſe Nachricht über Blumenzwiebeln ſchließen, wollen wit noch kuͤrzlich das Wichtlaſte, was bel dem Treiben der Hvazlinthenzwlebela im Winter zu beobachten ft, hier anführen. Bekannt iſt es, daß man diefe Blumen von Welhnachten an, bis fie im Frelen blühen, im Zimmer dluͤhbar haben kann; nicht minder weiß Jedermann, daß diefes auf Waſſer In Gla⸗ fern, oder ta Blumenröpfen mit Moos, Saͤgeſpaͤnen 501 ihre Knospen werden beſſer genaͤhtt, und ihre Ents wiklung wird vollkommner und herrlicher ſeyn, als wenn dieſes Verſezen im Herbſte geſchehen wäre. Bei dieſer Operation muß man Achtung auf die Wurzeln geben, welche dem Schwarzwerden und Faulen ſehr unterworfen ſind; hauptſaͤchlich, wenn die Toͤpfe auf einen zu kuͤhlen, feſten, und mit Wuͤrmern angefuͤllten Boden geſtellt worden ſind. Dieſer Boden muß ſandig ſeyn, und nicht das Waſſer zuruͤkhalten. Die Töpfe werden nur theil« weiſe darein verſenkt; ſie wuͤrden noch vortheilhaf— ter auf einer Rabatte, mit durchloͤcherten Bakſteinen belegt, geſtellt ſeyn. Im Hauſe werden ſie auf das vordere Brett, oder auf Stellagen, den Fenſtern fo nahe, als moͤg⸗ lich, geſtellt d), und jede Seite der Pflanze muß im Laufe des Winters allmaͤhlich dem Lichte zuge— wendet werden. Durch die Schönheit ihrer Blu— men zur Verzierung der Saͤlen gerufen, duͤrfen die Camellien nur ſo kurz als moͤglich darin verweilen, denn die Zimmer ſind ihnen weit verderblicher, als den Orangen und Dapfnen. Wenn ungeachtet aller Aufmerkſamkeit einige Camellien dennoch kraͤnkeln, ſo gibt es ein Mittel, welches ihnen zuverlaͤſſig ihre Kraft wiedergibt; Dies ſes iſt: ſie waͤhrend einiger Monate ins freie Land zu ſezen, nemlich in eine gehoͤrig gelegene, und mit einer paſſenden Erde verſehene Baſche. Die Anzeige eines ſchoͤnen Wachsthums iſt der Augen— blik, wo man ſie wieder in Toͤpfe ſezen muß, und dieſer wird immer ſeyn, ehe die mit heilenden Säfe ten reichlich angefuͤllten Wurzeln ſich von ihren Ballen in die ſie zunaͤchſt umgebende Erde abge— wendet haben. Durch dieſes nemliche Mittel kann man auch viele andere Pflanzen erquiken. Dieſe umſtaͤndlichen Anweiſungen, den Gaͤrt⸗ nern ohne Zweifel kleinlich ſcheinend, werden den oft wenig erfahrenen Liebhabern Vergnuͤgen gewaͤhren, welche glauben, weil eine Pflanze neu ſey, muͤſſe man auch neue Kulturmethoden fuͤr ſie erfinden; und aus dieſem Grunde haben wir uns nicht geſcheuet, dieſe oͤffentlich bekannt zu machen. Anmerkungen. ad a) Nemlich keine Modepflanze mehr. ad b) In der Vorausſezung, daß es noch Lieb— haber gibt, welche die Camellien nicht hinlaͤnglich kennen; ihnen diene zur Nachricht, daß dieſe Pflanze wohl nur im ſuͤdlichen, vielleicht auch im mittleren Frankreich mit gutem Erfolge ins freie Land ge— bracht werden kann, in Deutſchland aber wird fie immer eine Topfpflanze bleiben, die nur waͤhrend des Sommers ins Freie gebracht wird. ad e) Meine Camellien gedeihen fehr gut in einer Miſchung von 3 Raſenerde, 3 Heideerde und 3 Sand; die Heideerde nehme ich nur aus Mangel an guter Lauberde. ad d) Dieſes, duͤnkt mich, ſtimmt nicht vol: kommen uͤberein mit dem im Sommer empfohle— nen Stand, indem waͤhrend den Monaten Maͤrz, April, und der Haͤlfte des Mai's, bis um welche Zeit man ſich doch erſt ins Freie wagen darf, oft an den Fenſtern im Glashauſe eine faſt eben ſo ſtarke und brennende Waͤrme, als mitten im Som— met im Freien, entwikelt wird. Ich ſtelle meine Camellien auf eine beſondere Stellage, ohngefaͤhr 8 bis 10 Schuh von den Fenſtern entfernt, wo ich ihnen waͤhrend der lezten Zeit, in welcher ſie noch im Hauſe bleiben muͤſſen, bei ſtarkem Sonnenſchein während der Mittagsſtunden einen leichten Schat— ten gebe. Hiedurch ſind ſie wenigſtens aus der Gefahr, durch die grellen Sonnenſtrahlen zu leiden, und fie befinden ſich gut dabei. x Taerar BE nenn Da — ͤ EEE m Dan m en “bc “! oder Erde angefült, geſchehen kann; es iſt dabei vor⸗ zuͤglich zu beobachten: 1) Wähle man zum Treiben die größten, vollkom⸗ men runden Bluͤtezwiebeln aus. Jene, welche ſchon Anzelgen zu einer Mutterzwiebel haben, muß man ſorg⸗ lelg vermelden; man erkennt fie leicht durch kleine hoͤhungen und Eten auf der Oberflache der Zwiebel. 2) Muß man auch elne Auswahl in den Sorten treffen, weil nicht alle Sorten zur Wintertrelberel taug⸗ lich find, Die einfachen und die fruͤhbluͤhenden gefuͤll⸗ ten find dazu die beſten, well fie von Natur früher ihre Wurzeln entwlikeln. ) Muß man das Treiben der Zwiebeln nur mit mäßiger Wärme beginnen, damlt ſich die Wurzeln ges hoͤrig bilden konnen. Wird der Blumenftengel durch zu viel Wärme früher aus der Zwiebel hervor getrieben, fo wird die Blume nicht aus dem Kraute hervorwach⸗ fen, und werden die meiſten Gloken nicht aufblüben, ſondern verdorren; man nennt dleſes Uebel: „das Sizenblelben der Blume.“ Wenn bel mäßiger Wärme der Vlamenſtlel Fräftig 502 Mhabarbarpflanzung in Gallizien. (Vom k. k. Rathe v. Mitſcha.) In Gallizien im Zolkiewer-Kreiſe machte der verdienftoolle Herr Kammeral-Verwalter Heisler Verſuche mit der Rhabarbarpflanzung. Rohrer und Andere erwaͤhnen davon in ihren ſtatiſtiſchen Werken. Da aber vor eilf Jahren Herr Heisler auf die Kammeralherrſchaft Uniow im Zlocrower— Kreiſe, s Meilen von der ruſſiſchen Grenze, kam, ſo ſezte er daſelbſt den Rhabarbarbau, und zwar ausgedehnter, fort. Er hatte Gelegenheit, aus dem nahen Rußland den Samen der wahren chineſiſchen Rhabarbar zu erhalten. Die Rhabarbar wird nun ſeit dieſer Zeit in Uniow und in dem zu dieſer Herrſchaft gehoͤrigen Orte Jaktorow gebaut. Dieſe Pflanzung hat ſo guten Fortgang, daß man bei mehrerer Ausbreitung ganz Gallizien, ja ſelbſt mehrere dſterreichiſche Provinzen mit Rhabarbar verſehen konnte, und das Geld fuͤr die auslaͤndiſche bliebe im Lande. Die hier gebaute Rhabarbar iſt beſtimmt die chineſiſche, und von der im Handel vorkommenden chineſiſchen in nichts unterſchieden. Auch Herr Profeſſor Beße, der ruͤhmlich durch ſeine galliziſche Flora bekannt iſt, und bei feiner Reife nach Ruß- land die Rhabarbar-Plantage des Herrn Heisler beſuchte, erkannte die daſelbſt gebaute Rhabarbar ebenfalls dafuͤr. Die ruſſiſche Rhabarbar (rheum moseoviticum) iſt ebenfalls keine andere, da die Ruſſen den Samen ihrer aͤchten Rhabarbar (rueum palmatum) aus China zogen. Nur iſt die Art, ſelbe zu troknen, bei den Ruſſen anders, als bei den Chineſen. Ueberhaupt waltet uͤber die wahre Art, die Rhabarbar zu troknen, noch ein Geheims niß ob. empor wählt, darf man die Wärme vermehren. — Man fol, wie oben geſagt, zur Wintertreiberel keine ſpaͤtbluͤhenden Sorten nehmen; durchaus aber nicht, wenn man das Treiben auf Waſſer ausüben will. Bel aller Vorſicht würden die Wurzeln früher zu faulen anfargen, als ſich die Blume vollftänd'g entwikelt hätte, ) Weun man um Neujahr blübende Hpazintben auf Waſſer haben will, muß man die Zwiebeln in der Mitte des Monats November aufſezen; fährt man nun mit dem Aufſezen friſcder Zwlebeln in jeder Woche fort, fo hat man den ganzen Winter hindurch blühende Hyazluthen. Die von mir gemachten aͤrztlichen Verſuche mit dieſer Rhabarbar, ſowohl mit dem Pulver, als mit den Präparaten, beſtaͤtigten das Obengeſagte. Ich hatte nie noͤthig, um meinen Zwek bei den Kran⸗ ken zu erreichen, eine größere Gabe zu reichen, wie dieſes bei der in Deutſchland gebauten der Fall iſt. Von den unedlen Arten der Rhabarbar, wie z. B. von rheo japontico, find in dieſer Plane tage hat nur ein Paar Exemplare vorhanden zum Vorzeigen des Unterſchiedes wegen mit der aͤchten Rhabarbar. N Das Troknen der Wurzeln, wie bereits erwähnt, iſt ein Geheimniß. Auf der Uniower-Herrſchaft werden die Wurzeln durchbohrt, auf Fäden aufge⸗ hangen, und wenn der Saft in ſelben verdikt iſt, in Scheiben geſchnitten, und jede Scheibe wieder beſonders in einem troknen, mit Luftzug verſehenen Orte aufgehangen. Vor drei Jahren iſt die Wurzel zum medicini⸗ ſchen Gebrauche untauglich, und auch zu dünn, daher man ſie vor dieſer Zeit nie ausgraben darf. Je ſpaͤter dieſes geſchieht, je beſſer. Am Beſten im ſiebenten oder zehnten Jahre. Wurzeln, die man im Keller uͤber Winter auf⸗ bewahrt, ſchlagen wieder aus, und verlieren ihre Kraft. 4 Unangenehm aber iſt es, daß man dieſe Wur— zeln im Fruͤhjahre, wo ſie am Saftreichſten, folglich zum mediziniſchen Gebrauche am Wirkſamſten zu ſeyn ſcheinen, nicht ausgraben darf. Jeder ſolche Verſuch fiel ſchlecht aus. Wird eine ſolche Wur⸗ zel zum Troknen durchbohrt und aufgehangen, oder undurchbohrt aufgehangen, ſo tropft ſtets ein Saft aus der aͤußerſt ſaftreichen Wurzel; ſie ſchrumpft zuſammen, und taugt nichts. Will man ſie liegend troknen, oder wenigſtens fo lange liegen laſſen, — —M—ñä— ä—ẽ—ä ́ . er a EEE mn Die Trelbglaͤſer werden ins Fenfter geſtellt. Vor⸗ thellbaft iſt es, wenn fie bier von der Morgenſonne beſchlenen werden; nur duͤrfen die Strahlen derſelben die Hpazintheowurzeln ſelbſt nicht treffen. Ein um⸗ ſtand, den man durcgaus nicht außer Acht laſſen darf, denn ein Verſehen dagegen würde viele Nachthelle zur Folge haben. Man muß daher das Glas vor den Sonnenftrablen durch Kapfeln von Peppe ſaüzen; mas kann dieſe mit farbigem Papler überziehen, oder mit Oelfirniß auf der Anßenſeite uͤberſtreichen und nach Belteben verzieren; 505 bis der Saft in ſelber verdiken duͤrfte, fo fault fie ungeachtet des mehrmaligen Umwendens. Sogleich in Scheiben geſchnitten, geht fie noch eher zu Grunde, weil noch mehr Saft verloren geht; daher die auf einigen deutſchen Rhabarbarplantagen übliche Trofs nungsmethode, die darin befteht, daß man die im Fruͤhjahr ausgenommenen, gereinigten, abgeſchaͤlten Wurzeln in Stuͤken zerſchneide, drei bis vier Tage auf einen Tiſch lege, und eft umwende, bis der Saft in der Wurzel verdikt, und nachher auf Faͤden gezogen meiſtens durchloͤchert trokne, hier nicht an⸗ wendbar iſt. Die Rhabarbar-Wurzeln werden auf der Uniower⸗ Herrſchaft erſt im Herbſte ausgenommen und ges troknet, ohne daß man deßwegen einen Verlurſt an Kraft und Heilwirkung bemerket. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß man jene Wurzeln, die man im Herbſte zum Ausgraben beſtimmte, nicht in Samen gehen laſſe, weil fie dann wirklich an Kraft verloren. Noch verdient bemerkt zu werden, daß ſich auch auf dieſer Rhabarbar-Plantage die weiße, ſuͤſſe Rhabarbar vorfindet, die wie die gelbe die nem⸗ liche Wirkung hat, und gewoͤhnlich, da ſie ſelbſt in Rußland rar iſt, für den Petersburger-Hof bee ſtimmt iſt. Auf Verlangen einer hohen Landesſtelle wurden in dieſem Herbſte eine betraͤchtliche Anzahl ſieben⸗ und zehnjaͤhriger Wurzeln ausgenommen, um, fos bald fie getrofnet find, hohen Ortes vorgelegt wers den zu konnen. (Ausfuͤhrlicher findet man den Anbau der Rhas barbar beſchrieben im XI. Bande S. 42 des Neues ſten und Nuͤzlichſten der Chemie, Fabrikwiſſen⸗ ſchaft ꝛc. Preis 2 fl.) zur Foͤrderung des Zwekes find. aber die dunkeln Farben vorzuziehen, Man kann die Flaſchen auch mit Fließ⸗ Papier umwikela und mit Gartenkreſſe auf die bekannte Welſe beſaen, wodurch die Flaſchen nicht nur auf eine doppelte Welſe benüßzt, fonder Farbe erzeugt wird. Anfaͤnglich, wenn man die Zwlebel erſt auf das Waſſer geſezt hat, gleßt man ſo vlel Waſſer, daß dle Zwiebel mit der untern Hälfte hinein reicht, und ſich vollſaugen kann. Sobald ſich aber Wurzeln zeigen, fo ‚ wird immer weriger Waſſer gegeben, und zulezt muß: u auch die lledliche grüne Mittel, um ſchoͤn treibende Kopulir⸗ Reiſer beim Luͤften nicht zu verunglufen oder abzudruͤken. Ich nehme gemeiniglich weiche Fleke von alter ſchleißiger Leinwand; dieſe werden mit Baumſalbe gehörig beſtrichen und daraus gewoͤhnliche Bandel zugeſchnitten. Da die Sonnen⸗Waͤrme fo ſtark auf den Verband wirkt, daß Alles wie eine Kruſte feſt zuſammenklebt, ſo iſt es ſehr oft geſchehen, daß die ſchoͤnſten Reiſer bei dieſem Lüften verunglüften, und wegen der noch geringen Beklebung abgedrüft wurden. Dieß brachte mich auf den Jedermann zu empfeh⸗ lenden Gedanken, daß ich jezt erſter Hand die Ko⸗ pulirſtelle mit einem leichten Faden umwinde, ohne einen Knopf zu machen, beide Faden-Enden nur leicht umdrehe, und ſo den hoͤchſt wichtigen Vortheil erziele, daß hiebei gar keine Verruͤkung geſchehen kann, und daß endlich der Verband mit dem gewoͤhn⸗ lichen Bande gemacht werde. Und dieß hatte die Folge, daß ſeither nie mehr ein Reis verungluͤkte. Johann Peter Kueß, Pfarrer zu Keutſch ach. Anweiſung, guten Zwiebelkuchen zu bereiten und zu baken. f Man macht einen gewöhnlichen Kuchenteig an, und treibt ihn aus, ſchneidet Spek in Wuͤrfel, laͤßt ihn auf dem Feuer in einem Tiegel etwas aus, thut dann die in Wuͤrfelchen geſchnittenen Zwiebeln hinzu, laͤßt ſie einmal mit aufkroͤſchen, und ver⸗ theilt es auf den Kuchen; wer es liebt, kann in Wuͤrfel geſchnittene Aepfel mit dazwiſchen ſtreuen. r r —— feine Oberflaͤche von den Wurzeln 1 Zoll welt entfernt bleiben. — Wenlgſtens alle 5 bis s Tage muß frlſches Waſſer gegeben werden. Man muß bel dleſem Geſchaͤft die Zwiebeln ein wenig heben, das alte Waſſer ab:, und friſches, in der Stube erwärmtes, aufgteßen. Auch darf es kein ganz welcdes Flußwaſſer ſeyn, was zur Fäulniß genelat tft. Daß man die Glaſer vor dem Gefrle⸗ ten des Waſſers in kalten Winternächten faüzen muß, verſteht ſich von ſelbſt; ſollte es ja geſchehen, ſo muß man Sorge tragen, daß fie almahlig aufıhauen, und fie nicht in die Nahe des Ofens bringen. (Schluß folgt.) 50% Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Tre Almäsoher Tulpenbäume in Clau⸗ fenburg.) Vor mehreren Jahren hatte ich das Ver⸗ gnuͤgen, dem verehrten Frauendorfer Garten- Verein eine Partbie von verſchledenen Baum-Samen Arten aus dem B. Prönayschen Garten in T Almäs zuzu⸗ ſchlken, und es if mir eln großes Vergnügen, zu willen, daß der To Almasche Garten ſich in der Frauendorfer Baumschule einiger Nachkoͤmmlinge erfreuen darf. Eben zu biefer Zelt find anch nach Clauſenburg faſt die nemlichen Saͤmerelen Sr. Hochgeborn, Herrn Sigismund von Katona, Gubernkalrathe, zugeſchikt wor⸗ den. Da ich nebſt meinem Hauptfache auch die Gärten derjenigen Gegend, wo ich mich aufhalte, zu beſuchen pflege, ließ ich auch das Gaͤrtchen des oben erwähnten Herrn Gubernialrathes nicht unbeſucht, wo ich auch den Eigenthuͤmer mit einigen Fremden in der Mitte feiner huͤbſchen Auswahl von erotifhen Baͤumen umher wan⸗ deln fand. Ich will dem verehrten Garten⸗Verein mit einer langen Auselnanderſezung und Beſchreibung des Gartens nicht laͤſtig fallen, umhin kann ich jedoch nicht, zu bemerken, daß der Herr Eigenthämer, nachdem ich ihn nach der Urſache der ungewöhnlichen Vegetatſon fragte, mir zur Antwort gab, daß, bevor der Garten bepflanzt worden ſey, die ganze Flache 4 Schuh tief ri⸗ golt ward; und es daher kein Wunder ſey, wenn s bis 6 jährige Platanen, Gleditschien, Catalpa, Calyeanthus, Hi- biscus palustris und andere, Bacharis, Cephalanthus, Broufsonetia, vetſchledene Aesculus, Acer, Fraxinus, Cercis, nebſt diefen Gymnocladus, Koelreiteria, meh- rere Robinien-Arten Hortensia arborea, Bignonia ra- dicans (aus dem 16 Almäscher Samen) und andere mehrere, elne für ihr Alter ungewohnliche Größe und Ueppigkelt erreichten, Da meines Wlſſens nirgendwo Tulpenbaͤume aus dem einheimifhen Samen erzielt worden find, fo mußte mir um fo angenehmer der Anblit einiger Tulpenbaͤum⸗ chen ſeyn, die an Wuchs und Uepplgkeit mit den übri⸗ gen Gewähfen zu wetteifern ſchienen, welche aus dem To Almäscher Semen erzeugt worden find. Unter meh⸗ ren aufgekommenen iſt ein über 9 Schuh hohes, erſt 4 Sabre altes Exemplar zu ſehen, und dieſe Erfahrung bewegt mich zu der angenehmen Pflicht, den verehrten Garten⸗Vereln darauf aufmerkſam zu machen, daß das Aufkeimen elnes in einem warmen Jahrgange geſam⸗ A einhelmifhen Tulpenbaom- Samens, in einer gn⸗ ten, leichten, mäßig feuchten Dammerde, nebſt der mäßigen Sommer⸗ und Wlaterwärme, ungemein befördert, nicht nut, ſondern nach dieſem Beiſplele auch möglich wird; tiefe Auflokern der Erde vor dem regelmäßigen Verfegen den nachherigen Wachsthum ganz fiber ſtellt, und das Ver⸗ gnügen, Pflanzen in ihrer natürlichen Größe und Uepplg⸗ keit ehebaldigſt zu feben, vetſchafft. ee Fa Clauſenburg, am 2ten Auguſt 1828. P. von Bend e. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Pagan, (Merkwürdiges Rhododendron.) el⸗ nem von Hamburgs vielen und ſchoͤnen Privatgärten, die theils neuerdings ganz nach den, in der bildenden Landſchaftsgartenkunſt von dem berühmten Herrn von Sckell aufgeſtellten Regeln angelegt ſind, dluͤhte im Monate Junk h. J. ein Rhododendron pontieum in einer auffallend merkwürdigen Blumenfülle. Das Exem⸗ plar war 45 Fuß hoch, hatte dabei einen sofuͤßigen Um⸗ fang und zahlte nac der Angabe hoͤchſtens 46 Jahre, ſtand in einem hölzernen Kübel, der auf einem, vor dem Landhauſe befindlichen Raſenplaze eingeſenkt war, und lud augenblitlich mit a 319 aufgebluͤhten Blumendolden — oder Buͤſcheln, — zur Bewunderung ein. Da nun an und für ſich zwar Amerika eine Anzahl dieſer Rhododendron geſpendet, und wohl Dentſchland hie und da manches Prachtexemplar aufzuweiſen hat, fo iſt doch unterzeichnetem Referenten in den Jahren 1814 bis 20, auf ſeiner Kunſtrelſe durch Deutſchland und während feines Aufenthalts in Parts und London, kein ſchoͤneres, in feiner ganzen Entfaltung vollkomme⸗ neres Exemplar vorgekommen, wie gerade dieſes in Norddeutſchland; obgleich er der Meinung iſt, daß Exem⸗ plare in gleicher Schönheit auch anderwärts gegenwär⸗ tig vegetiren und kultlvirt werden. Deßhalb erläßt Ro⸗ ferent nachſtehende freundliche Anfrage an alle reſp. Blumenliebhaber, und insbeſondere an den verehrlichen Garten- Verein zu Frauendorf: 4) Ob irgendwo in dieſer Vollkommenheit eln gleiches, oder vielleicht gar in einer noch ſchoͤnern Geftaltung und Blumenzahl ſich ausnehmendes Exemplar dieſes Jahr vegetirt? — 2) Wo es ſich befindet, wie alt es iſt, und in welcher Höhe und Groͤße es erſcheint? — 3) Ob es aus Einem Stamme beſteht, oder ſich, wle die⸗ ſes, gleich von der Wurzelkone in mehrere 4% Zoll dite Aeſte ausbreltet? — Deßfallſigen Notizen hierüber ſteht durch die loͤblſche Srauendorfer ⸗Gartenzeitung zeitgemäß und moͤglichſt bald entgegen der Hofgärtner Schweer in Mecklenburg. (Anzeige.) Da ſeit Kurzem die Runkelrs⸗ benzukerfabrikatton in Frankreich fo glänzende Fortſchritte macht, und durch die neullchen Preisausſezun⸗ gen dleſelbe auch im Königreib Bayern einen neuen Schwung erhalten hat, moͤchte die erneuerte Anzeige eines vorzügliden Werkes wobl für manchen Fabritanten er⸗ wünſcht ſeyn. Es fit dieß: 1 Mar éebaux — über den gegenwärtigen Zuſtand der Runkelrübenzukerfabrikatlon. gr. s. Preis 2 fl. 24 kr. In meinem Verlage erſchlenen, und durch alle Buchhand⸗ ungen, in Paßan und Regensburg durch Frledr. Puſtet, zu bezlehen. — oh. Ad. Stein, im bayr'ſchen Hof in Nurnberg. — — ————— Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. —ͤ——ü—U—ä — t- ů—!——— — Der ganziähellche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — vortofrel. Allgemeine deutſche Garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. * m VI. Jahrgang. No. 30. 24. September 1828. —— — ' ́¶·Ü——ö— —— ü Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Von dem großen Nuzen des getrokneten Alpengraſes für dle Ge⸗ ſundhelt der Menſchen.— Von der Fiſcher'ſchen Be reltungsart wohlfeller, leichter und dau rhafter Mauer⸗ N Ziegeln ic. — Möhren, Paftinafen 7c. — Mittel, Birnen lange aufzubewahren. — Ueber Nelten-Syfteme, Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwürdeu, Herr V. Chriſt. Rub e ſch, Haupt: Schuldlrektor, biſchoͤflich Leltmerltzer beeid, öffent» cher Notar und Vücherzenſor, Mitglied des königl. boͤhmiſchen vaterlaͤndiſchen Muſeums in Prag, und Dechant zu Halda, Leltmeritzer⸗Krelſes in Boͤhmen. Seine Wohlgeborn, Herr Ignaz Dütle, großherzogl. badiſcher Krelsrath und Mitglied des großherzogl. badiſchen Vereins zu Freyburg im Brelsgau. 1 . . — Eliph Kloͤcker, Medicinae et Chirurgiae Doctor, ausuͤbender Arzt in Coͤln am Rhein. — Earl Hrn ſchall, Regiſtrant der k. k. vereinigten Hofkanzlei in Wien, — Engelbert Reiter, Schullehrer und Organiſt zu Grafing bei Münden, — — Michael Pichler, Schullehrer in Zorneding. — — — — — Von dem großen Nuzen des getrokneten Alpengraſes fuͤr die Geſundheit der Menſchen. Die gegenwaͤrtigen wichtigen Erfahrungen ge— hören auch in die Gartenzeitung, denn ſie betreffen die Geſundheit der Gaͤrtner und Gartenliebhaber, welche ſehr oft ſolchen Krankheiten ausgeſezt ſind, die durch jenes Mittel entfernt gehalten, oder ge— heilet werden konnen. f Es iſt bekannt, daß auf den ſehr hohen Gebirgen und Alpen, vorzuͤglich an freien, ſuͤdlichen Orten, ein ſehr gutes Gras waͤchst, das friſch, oder als Heu, begierig und mit dem beſten Erfolge von den Alpen— Kuͤhen und andern Thieren genoſſen wird, welche hie— von ſehr geſund und kraͤftig bleiben, auch gute Milch geben, die um ſo beſſer iſt, je vortrefflicher jene Al⸗ pengraͤſer ſind. Die Erfahrung uͤberzeugte mich an meiner Perſon und an andern Menſchen, daß der Ge⸗ nuß jenes Alpenheues auch auf die Geſundheit der Menſchen einen vorzuͤglichen Einfluß nimmt, vorzuͤg— lich der ſchwachen und alten, welche davon ſtark, geſund und dauerhaft werden. Was daher den Alpen— Kuͤhen zur taͤglichen Nahrung dienet, iſt auch ein wichtiges Arzneimittel für unſere ſtaͤdtiſchen ge— ſchwaͤchten Fraͤulein, welche dadurch die Geſundheit ie Nachrichten aus Frauendorf. Nachträgliche Bemerkungen uͤber die Behandlung der Blumenzwiebeln. En ch Uu 5.) Mit Recht wird die Blumentrelberel auf Waſſer nicht mehr fo geliebt, als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, wo. man fie als etwas Seltſames ſehr achtete. Es iſt dieſer daher 00 3) die Treiberel der Hyazinthen in Toͤpfen vorzu⸗ ehen. 5 um recht früh, noch vor Welhnochten, blühende Hyazinthen zu haben, pflanze man Zwiebeln von den frühen einfachen Arten ſchon zu Ende des Monats Aaguſt in Töpfe, welche mit guter Hyazinthenerde ge⸗ für find. Die Zwiebeln ſelbſt werden in feinen reinen Sand eingefüttert. In ſchmale und hohe Töpfe, welche den Vorzug verdienen, kommt nur Eine Zwiebel, in breite können aber drei bis vier Zwlebeln geſtett wer⸗ den, die aber von Einer Art ſeyn müſſen. (39) 506 der Gebirgsbewohner zum Theil ſich eigen ma⸗ chen konnen. Ich fand auch ſchon vor mehre⸗ ren Jahren in einem alten hiſtoriſchen Buche, auf deſſen Titel ich mich nicht mehr zu erinnern weiß, und welches zu meinen ſpaͤtern Unterſuchungen die Veranlaſſung gab, die Bemerkung, daß die alten Perſer, Griechen und Römer zur Zeit ihres Reich— thumes, Luxus und ihrer Schwaͤche ſehr haͤufig und mit dem beſten Erfolge fuͤr ihre Kraͤfte und Geſundheit das Alpenheu als Theegetraͤnk, und oft als Speiſe genoſſen hatten, wovon jaͤhrlich nur aus den hoͤchſten Gegenden der Schweiz und Italiens allein eine große Menge nach Rom verkauft wurde. Die Bereitung geſchieht auf folgende Art: Das Gras der Alpenwieſe wird, ohne Unterſchied der einzelnen verſchiedenen Pflanzengattungen, wie gewoͤhnlich mit der Senſe zu der Zeit abgemaͤhet, oder bei der Erde abgeſchnitten, wann das Gras zu bluͤhen anfängt, nemlich, wann deſſen Bluͤtenknospen ſich fo eben gedffuer haben, zu welcher Zeit die kraͤf— tigſten Beſtandtheile in den Pflanzen ſich befinden. Dieſes abgeſchnittene Gras bleibt nun auf der Wieſe liegen, bis es größtentheils ausgetroknet iſt, was bald geſchieht; dann wird es klein geſchnitten, in einem ſchattigten luftigen Orte ganz ausgetroknet, endlich in Saͤke von Papier gepakt und ſo verſen⸗ det. Bei dem Gebrauche ſchuͤttet man eine ange⸗ meſſene Menge jener zerſchnittenen und trokenen Alpenkraͤuter in heißes Waſſer, laͤßt fie darin nur durch ſehr kurze Zeit kochen, und trinket dann dieſen nur noch wenig warmen Thee mehrmal des Tages. Jene alten Volker genoſſen auch die im Topfe ſich ge⸗ ſezten Graͤſer, oder ſie bereiteten aus jenem Alpen⸗ Heu eine gute und nahrhafte Speiſe als Zugemuͤs. Wenn wir alſo das geſunde Klima ſelbſt von den hoͤchſten Gebirgen nicht zu uns herabtragen Diefe Blumentöpfe werden nach dem Einſezen feucht, und von allem Unkraut rein gehalten, und auf einen fonnigen Stand geſtellt. Hier bewurzeln ſich die Zwle⸗ bein ſtark, fo daß noch vor Eintritt des Winters die Wurzeln ausgewachſen find. Leichte Nachtfroͤſte im Herbſt ſchaden nicht. Bei ſtarken Fröften müſſen fie aber bes ftüst werden. Zu Anfang des Novembers kann man die erften Blumentöpfe in ein warmes, aber nicht heißes Zimmer bringen, am Beſten hinter ein Keufter, das von der Mittags: oder Morgenfonne beſchlenen wird. In einer koͤnnen, ſo iſt dieſes wenigſtens zum Theil auf jene Art woͤglich; denn die Pflanzen enthalten ſolche Beſtandtheile, welche eine Folge von der Beſchaf⸗ fenheit des Luft- und Dunſtkreiſes, dann des Bo⸗ dens ſind, und auf die geſchwaͤchte menſchliche Natur um ſo wohlthaͤtiger einwirken, je beſſere Eigen⸗ ſchaften fie beſizen und mittheilen konnen. Auch iſt viel Wahrſcheinlichkeit vorhanden, daß ſie das beſte Mittel wider anſtekende Krankheiten, dann wider die Wuth (Waſſerſcheu) und für deren Hei⸗ lung ſind, daher es auch deßwegen bei jenen alten Völkern angewendet wurde. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Von der Fiſcher'ſchen Bereitungsart wohl⸗ feiler, leichter und dauerhafter Mauer⸗ Ziegeln, vorzuͤglich zu Gartengebaͤuden, Glas- und Treibhaͤuſern, dann zur Pflaſterung der Gartenwege und offentlichen Straſſen. Gewoͤhnlich werden die Bauziegeln aus gu⸗ tem, mit wenig Sand vermiſchten, gelben Lehm bereitet, der mit Waſſer durchnaͤßt, dann durch- geknetet, in die hölzernen Formen gedruͤkt, ferner ger troknet, und endlich im Ziegelofen hart gebrannt wird. Allein dieſe blos aus Lehmerde bereiteten und gebrannten Mauerziegeln haben wichtige Nachtheile Denn das aus ihnen errichtete Gebaͤude iſt zu ſchwer, daher ſich die Mauern an vielen Orten bald ſenken, und die Gewoͤlber entweder zu viel ſich ſezen, oder Sprünge erhalten. Ferner koſtet das Fuhrlohn bei jenen ſchweren Ziegeln viel, und ſie werden in der Mauer entweder von der Feuchtigkeit bald durch⸗ drungen, oder nach und nach aufgeldſet. Endlich Wohnſtube eignet ſich dazu der Zwiſchenraum zwiſchen Doppelfenſtern, da fie hier elne gemäßigte Wärme ha⸗ ben, und gegen Staub und Dänfte geſchüzt find. Die Töpfe hält man mehr feucht, als treken, jedoch nicht übermäßig naß. Durch Unterſezſchalen, oft mit Waſſer ge fuͤlt, läßt ſich das richtige Maß der Feuchtigkeit am Beſten treffen. ; Hat man mehrere Arten von Hyazinthen, 3. B. elnfache und frühe gefüllte, ln verſchledene Töpfe ge⸗ pflanzt, fo werden anfaͤnglich auch mehrere ins warme Zimmer gebracht, wo fie dann zu verſchledenen Zelten 507 bendthiget der Brand fehr viel Holz, wenn die Ziegeln ordentlich und gehdrig gebrannt ſeyn ſollen, und wobei oft noch der Nachtheil beſtehet, daß die Ziegeln Sprünge oder Riſſe erhalten. Zur Entfernung dieſer Febler verſuchte man, ausgehoͤhlte Ziegeln zu machen, oder durchbohrte ſie vor dem Brande mit einem runden hohlen Eiſen, jeden Ziegel an einem andern Orte feiner einen Schuh langen und einen halben Schuh breis ten Flaͤche, damit bei der Legung zweier Ziegeln die gebohrten Löcher nicht gerade auf einander kommen, wodurch mehr Mörtel bendthiget, und die Feſtig⸗ keit der Mauer geſchwaͤcht worden waͤre. Doch auch dieſe Bereitungsart brachte keine Vortheile, weil fie zu viel Mühe und Aufmerſam⸗ keit erforderte, folglich zu koſtſpielig war, und die Ziegeln häufig Sprünge oder Riſſe erhielten, eher aus Lehmerde ganz bereitet, und dann erſt, wenn fie noch nicht ganz getroknet waren, durchbohret werden mußten, welches auf die Feſtigkeit nach⸗ theilig einwirkte. Die haͤrteſten und dauerhafteſten Mauer- und Pflaſterziegeln werden auf folgende Art bereitet: Man nehme gute Lehmerde, die wenig mit feinem Saud vermiſcht iſt, keine Garten: oder ſchwarze Erde in ſich enthält, und überhaupt zur Bereitung der gebrannten Ziegeln ſehr gut iſt. Dieſer Ziegel⸗ Lehm wird ſtark durchnaͤßt, durchgeknetet und auf einen Haufen geſchuͤttet. Dann nimmt man rein gewaſchenen groben Flußkiesſand, der durchgewor⸗ ſen ſeyn muß, damit er keine Steinchen enthaͤlt, deren Durchmeſſer uber einen halben Zoll beträgt. Sind die Steinchen größer, fo werden fie einzeln mit eiſernen Haͤmmern zu kleineren Stuͤken zerſchla⸗ gen. Dieſer Kiesſchutt wird auf einen Haufen geworfen, der um die Haͤfte kleiner iſt, als jener Lehmhaufen, folglich iſt noch einmal ſo viel Lehm, als Stein zu nehmen; jedoch konnen auch noch mehrere Steine genommen werden, vorzüglich wenn der Lehm ſehr gut iſt, und größere Steine zu kleinem Schutte zerſchlagen wurden. Der naße Lehm wird genau mit den kleinen Steinchen gut vermiſcht und durchgearbeitet, in die Ziegelformen ſtark eingedruͤkt, hierauf getroknet und im Ofen auf gewoͤhnliche Art ges brannt; jedoch muß das Feuer Anfangs nur gelinde ſeyn und allmaͤhlig immer heftiger werden, damit die Ziegeln keine Spruͤnge oder Riſſe erhalten, daher auch die Ziegeln gut ausgetroknet ſeyn muͤſſen, oder kenn zu jenem mit Steinſchutt vermiſchten Lehm der dritte Theil klein zerſchnittenes Stroh genom⸗ men und vermengt werden. Solche Ziegeln ſind auſſerordentlich feſt und dauerhaft; auch wird zum Brennen weniger Holz bendthiget, weil weniger Lehm beſteht und die harten Steinchen ſehr die Hize vermehren. Der gebrannte Lehm iſt daher nur das Bindungsmittel der Steine, welche alſo zu einer ſehr feſten Stein- Maſſe verbunden ſind. Solche Ziegelſteine ſind vorzuͤglich, mit großer Erfparung der Koſten und Muͤhe, zum Pfla⸗ ſtern der Städte und Straſſen zu gebrauchen. Ferner iſt es bekannt, daß die Beſchotterung der Gartenwege viel koſtet, jaͤhrlich erneuert werden muß und ſchaͤdlich iſt. Auf einem neu angeſchet⸗ terten Weg wird das Gehen ſehr beſchwerlich, und bald iſt derſelbe vom Graſe wieder überwachfenz auch vermiſcht ſich oft der Schutt mit der feucht: baren Erde, wodurch die Unfruchtbarkeit eines Gar: tens begruͤndet werden kann. Diefe, und noch meh— rere andere Nachtheile werden entfernt, wenn die Gartenwege mit jenen Steinziegeln gepflaſtert wer: den. Hiezu muͤſſen dieſe Ziegeln vierekigt, uͤber in Blüte ſtehen werden. Um den ganzen Winter bla⸗ durch Blumen zu haben, kommen in jeder Woche einige Toͤpfe aus dem kalten ins warme Zimmer. Wer aber alle Zwiebeln zu gleicher Zeit treibt, wird auf elne kurze Zeit einen ſchoͤnen Zimmergarten haben, der bei rlichtl⸗ ger Behandlung dem Hyazinthenbeete im Freien an Schönheit wenig nachſteht. Sind die Zwiebeln der frübern Anwelſung gemaͤß behandelt worden, fo werden dle einfachen Hyazinthen in einem mäßig erwaͤrmten Zimmer 4 bis 6 Wochen nach der Zeit bfühen, als man die Töpfe oder Gläſer angefangen hat, zu treiben. bis 44 Tage fpäter zur Blute. Mehr oder weniger heller Sonnenſchein beſchleu⸗ nigt dle Blütezeit, fo wie gänzlicher Mangel deſſelben fie um einige Wochen zurükbaͤlt. Zwar köngen in einem Wohnzimmer, deſſen Feuſter nach Mitternacht gehen, mithin gar keine Sonne haben, auch Hyazinthen getrie⸗ ben werden, allein dieſe Kluder der Sonne blühen daun ſpaͤt, ſehr ſpaͤt, und niemals mit der Schönheit, wie andere, die ſtets Sonnenſcheln gennffen haben. Sollten einige Bluͤtenknospen, die ſich ſchon gefärbt 1859”) Die gefüllten fommen # 1 508 einem Schuh lang und breit, und nur zwei Zoll dik ſeyn. Sie werden ihrer Flaͤche nach in dem Gartenweg neben einander feſt gelegt, und ihre, Zwiſchenraͤume mit feinem Sande ausgefuͤllt. Ein ſolcher ſchoͤner und reiner Gartenweg koſtet, mit Beruͤkſichtigung ſeiner Dauer, viel weniger, als in manchen Gegenden die gewoͤhnlichen Anſchotte— rungen. Ferner wachſen die Pflanzen uud Bäume in der Naͤhe eines gepflaſterten Weges ſehr gut, weil er die Feuchtigkeit der untern Erde er— haͤlt, und verhindert, daß dieſelbe nicht feſt getreten werden kann. Die aus Ziegeln von jenem verbun— denen Steinſchutt errichteten Gartengrenzmauern, vorzuͤglich deren Grundlagen in feuchter Erde, wi— derſtehen den aufloͤſenden Einwirkungen der Naͤße, Hize und Kaͤlte, und beſizen daher eine ſehr lange Feſtigkeit und Dauer. Die oͤffentlichen Handlungsſtraſſen mit jenen Ziegeln gepflaſtert, gewaͤhren mehr Vortheile, ſind wohlfeiler und dauerhafter, als die Eiſenbahnen, weil ſie auch von den gewoͤhnlichen Waͤgen der Fuhr— Die zu dieſer Leute befahren werden koͤnnen. Straßenpflaſterung zu gebrauchenden Ziegelſteine beſtehen auf jene Art nur aus mit gutem Lehm vermiſchten, zerſtoßenen harten Steinen, muͤſſen ſtark gebrannt ſeyn, ſind einen und einen halben Schuh lang, einen halben Schuh breit und zwei: Zoll dik. Sie werden mit ihren breiten Flaͤchen neben einander gelegt, ſo, daß oben das eine, Seitenende ſich befindet, das einen und einen halben Schuh lang und zwei Zoll breit iſt.. Die Verbindung geſchieht mit Kalkmöoͤrtel oder: Kitt. worauf die Wagenraͤder ſich bewegen, daher die Pferde auf dem in der Mitte ungepflaſterten Wege gehen. haben, nicht aufblühen, ſo helfe man denſelben durch einen Flagerdruk, oder mit Hilfe eines dünnen: ſtump⸗ fen Iyſtruments bebutſam und: fanft fich- fo. löfen., Ohne eine ſolche Beihllfe bleiben die Knospeg verſchloſ⸗ fen, und verbluͤhen, ungeachtet fie. ſwon völlig: aus ge⸗ bildet, gefärbt und bauchlot geworden: find.. Und hlemit hoffen wir: über. dieſen Gegenſtand Ge⸗ nuͤgendes geſagt zu haben. Die Llebhaberet für die Hyazinthen nimmt in un⸗ fern Tagen mit Recht wieder zu, weßbalb wir uns be⸗ muͤhen werden, ſtets die neueſten und fhönften Die Straſſe wird nur dort gepflaſtert, Die Wagenraͤder muͤſſen breitere Reife: — ::: ð ð . — — — ——d nern haben, damit ſie nicht auf einen zu ſchmalen Raum mehr druken und einſchneiden. Jede Straſſe iſt zum Hin- und Herfahren mit vier Reihen gepfla- ſtert, die zwei Zoll hoͤher, als die Straſſenflaͤche find. Kann die ganze Etraffe auf jene Art ge— pflaſtert werden, ſo gewaͤhret dieſes noch mehr Vortheile, und bendthiget keine Erhaltungskoſten, die bei den gewöhnlichen Straſſen, wegen den wiederholten Anſchotterungen, in zehn Jahren mehr betragen, als die Auslagen fuͤr jene Ziegeln und Pflaſterung, wodurch eine Straſſe von hundert— jähriger Dauer begründet wird, und worauf Ein Pferd mehr ziehen kann, als fünf Pferde auf einer wie gewoͤhnlich angefchotterten Straſſe, daher von aufgeklaͤrten, thaͤtigen und kraftvollen Staatsver⸗ waltungen zu erwarten iſt, daß ſie jene kuͤnſtlichen Steine zur Pflaſterung der Straſſen gebrauchen werden, um Millionen von uͤberfluͤſſigen und ſchaͤd⸗ lichen Auslagen erſparen, und die Handlung be⸗ fördern zu konnen. ien dean Zu den Glas- und Treibhaͤuſern in den Gaͤr⸗ ten ſind deßwegen ausgehoͤhlte Ziegeln vortheil— hafter zu gebrauchen, weil die in den Ziegeln ein⸗ geſchloſſene Luft die Ableitung der Wärme: verhine dert, folglich die Wärme und Trofenheit: in den Gebäuden: erhaͤlt. Ueberdieß find. auch ſolche Zie⸗ geln leichter, druͤken folglich, vorzuͤglich im Ge⸗ woͤlbe, nicht ſo ſehr, und koͤnnen der Hoͤhlungen, daher auch wegen verminderter Menge des Lehmes, wegen, mit weniger: Holz, härter: gebrannt werden. Die ſchnelle Bereitung ſolcher ausgehoͤhlten Ziegeln. geſchieht auf folgende zwei Arten. Wenn der Lehm in die Ziegelform gedruͤkt und oben gleich gemacht iſt, fo: werden ſogleich mit ei⸗ nem ſpizigen, runden, gegen einen Zoll diken, harten Holze viele Locher in den Lehm gemacht, worauf Arten aus! Holland zus bezlehen und fie. wieder, welter zu verbretten. — Es freut uns auch, daß die Hya⸗ zinthe ſelbſt in vielen der neueſten Romane ge⸗ würdigt wird. So z. B. enthält das Frauentaſchenbuch für: das Jahr 1826, S. 225 folgende Schilderung eines Hyazinthen⸗Llebbabers: „Is Mitten dieſer bolländifhen Zimmerpracht ſaß Herr Jeremſas van Jonken in el: nem altväteriſcen Lehnſtyhle, vor einem ſchweren elche⸗ nen, mit Nußbaumbolz uͤberleuten Tiſche, einige Blu⸗ menzwiebeln mit aroßer Aufmerkſamkelt und leicht er⸗ kennbarem Wohlgefallen betrachtend. Das Männleln, 509 derſelbe wieder oben gleich geſtrichen, und dann die hölzerne Ziegelform weggehoben wird. Ferner kann man auch in den Ziegellehm viel zerſchnitte— nes Stroh, Holz, Saͤgeſpaͤne oder Spreu vermi⸗ ſchen, und dann die Ziegeln hievon machen. Dieſe beigemiſchten kleinen brennbaren Körper verbrennen ganzlich in den Ziegeln bei deren Brande, daher dieſelben viele kleine Hoͤhlungen erhalten, und um ſo feſter werden, nicht nur, weil die Hize mehr einwirken kann und weniger Lehm beſtehet, ſondern auch, weil bei der Verbrennung der in den Ziegeln eingeſchloſſenen kleinen und laͤnglichen Gegenſtaͤnde viel Hize entbunden wird, die unmittelbar auf die Verhaͤrtung des Lehmes kraͤftig wirkt. Dieſer Ziegellehm iſt vorzuͤglich dann zu ge— brauchen, wenn er zur Haͤlfte aus fetter Thon— Erde und zur Haͤlfte aus magerer Lehmerde beſte— het, keine fremdartigen Beſtandtheile hat, der Verglaſung wegen mit feinem Kiesſand vermiſcht iſt, und ſo im Freien angehaͤuft, wenigſtens gegen ein Jahr den atmosphaͤriſchen Einwirkungen aus— geſezt war. Wenn das Waſſer, welches zulezt bei der Bereitung der Ziegeln mit dem Lehm vermiſcht wird, nur wenig Steinſalz in ſich aufgelöfet eut— haͤlt, ſo trägt dieſes auch viel zur größern Ver: haͤrtung der Ziegeln durch den Brand bei, indem das Salz die Hize und Verglaſung befoͤrdert. Auch waͤre ſalpeterhaltiges reines Brunnwaſſer beſonders gut zu gebrauchen. Von den geehrten soblreichen Freunden dieſer Gartenzeitung iſt fuͤr den allgemeinen großen Vor— theil zu erwarten, daß ſie thaͤtigſt ſich bemuͤhen werden, in ihren ortlichen Umgebungen zu unter: ſuchen, welche Lehmerde und Steine vorzuͤglich zur feſten Bereitung jener Steinziegeln zu gebrauchen find. Sie werden nicht unterlaſſen, jene gemein: ——ñ᷑ —— ——f —— — kaum vier Fuß hoch, aber von anſehnlicher Korpulengz, hatte eln rundes gutmüthiges Geſicht, aus dem ein kleines ſchwarzes Augenpaar faſt ſwelmiſch hervorblizte, und welches mich unter der ehrbaren Stuzperuͤke, die das Haupt bedekte, recht freundlich anſprach. Herr Jeremias mochte eln Fünfziger ſeyn. Sein Anzug war der eines wehlhabenden Amflerdamer Bürgers: ein ſchwarzes, zwichen Ueberrok und Frok fdwebendeg Kleid von Leydener Tuch, Weſte und Unterklelder von ſchwe— rem Utrechter Sammet. Narürlicherweife fehlte auch. — nuͤzigen Bereitungsarten den Ziegelerzeugern ums ſtaͤndlich, und den ortlichen Verhaͤltniſſen angemeſſen darzuſtellen, den Gebrauch jener Ziegeln zur Er⸗ bauung der Gartenmauern, der Glas- und Treib⸗ Haͤuſer, dann zur Pflaſterung der Gartenwege ein- zuführen, und zu bewirken, daß die offentlichen Straſſen, zur größten Bequemlichkeit und Erſpar⸗ niß, mit jenen Ziegelſteinen gepflaſtert werden, indem ſie bei Anwendung guter Stoffe und der an— gemeſſenen Aufmerkſamkeit haͤrter, als Granitſtein werden konnen. Jede nuͤzliche Unternehmung muß ſchleunigſt befördert. werden, damit bei der kurzen Lebensdauer der Genuß noch erfreuen kann. 8 O biger. Möhren, Paſtinaken und rothe Rüben lange zu erhalten. Man muß dieſe Gemuͤſearten kurz vor der kalten Jahreszeit ſammeln, ſie nach Hauſe bringen und ſie bis oben in den Sand verſcharren, wobei man ſie neben einander auf eine geneigte Ebene ſezt. Dann macht man eine zweite Sandſchichte, in welche man eine zweite Schichte des Gemuͤſes verſcharrt, und ſo fort, bis Alles vergraben iſt. Dieſes Gemuͤſe wird ſich auf dieſe Weiſe ganz friſch erhalten. Beim Herausnehmen aus dem Sande fängt man an kei— nem beſtimmten Orte an, ſondern nimmt an der erſten beſten Stelle ſo viel man braucht weg. Mittel, Birnen lange aufzubewahren. Man ſchaͤle die aufzubewahrenden Birnen, ſchneide ſie in Stuͤke, entferne ihre Kerne, thue ſie in Flaſchen und ſtelle ſie darauf ins Marienbad (Sandbad.) ihm die dempfende Tabakspfelfe nickt, von welcher dle Exiſtenz eines jeden Hollaͤuders unzertrennlich ſcheint. Ich uͤberreichte ihm ſchwelgend meinen Brlef. Er nahm ihn mir eben fo ſchweigend ab, legte ihn uneröff- net neben die Zwlebeln auf den Tiſch und winkte mir, mich auf einen in der Nähe ſtehenden Stuhl nlederzu⸗ laffen. Ich ſaß und erwartete feine Anrede; die Zwle— bein aber ſchienen ibm wichtiger, als ich, und indem er fortwährend (dwetgend eine derſelben nach der andern mit den Wlifen genau unterſuchte, lachte er die eine bald mit frohen und glänzenden Augen an, ſtleß bald 310 Die nicht zum Kochen beſtimmten Birnen braucht man nur ein Mal, die Kochdirnen ſechs Mal auf⸗ wallen zu laſſen, und die abgefallenen Birnen koche man eine ganze Viertelſtunde lang. Ueber Nelken⸗Syſteme. (Auszug aus einem Briefe an den Vorſtand.) Mit Anfange des Winters nehme ich gewoͤhn⸗ lich in den Abendſtunden die einzelnen Jahrgaͤnge der Gartenzeitung zur Hand, durchleſe das mich Intereſſirende, mache mir Bemerkungen, vergleiche auch wohl damit meine Erfahrungen, die aber noch nicht fo reif, fo erprobt find, daß ich davon jezt ſchon nachhaltige Mittheilung machen koͤnnte. Nun, auf dieſer Wanderung durch die Garten⸗ Zeitung kam ich denn vor ein Paar Tagen auch zu den im vorigen Jahrgange aufgeſtellten Nelken⸗ Syſtemen; und hier, ich muß es ſchon geſtehen, wandelte mich wieder meine alte Schwaͤche an, dieſe Syſteme ganz zu uͤberſchlagen. Nicht, daß ich ein Feind von Syſtemen wäre; ich finde ſie zur wiſſenſchaftlichen Behandlung einer Sache nothwendig, und auch in der Praktik als ein Leitſtern, eigentlich hier als ein leitendes Fach⸗ Werk, in das man die einzelnen Abſtufungen einer Blumengattung z. B. ohne Verwirrung aufſtellen kann. Aber, hochgeehrteſter Herr Vorſtand! Sie werden wohl laͤcheln, oder auch lachen, wenn ich Ihnen ſage, was mich denn vor den Nelkenſyſtemen ſo zuruͤkſcheuchte. 8 Es iſt nichts anders, als die ſonderbaren Na⸗ men von Picott, Doubletten, Bi-Picott, Tri- Pieott, Dri- oder Tri-Doublett-Bizard, Bi- und Tri- Bizard, mit denen ich, wenigſtens in ihrer Anwendung bei dem Nelken ⸗Syſtem, keinen deutlichen Begriff verbinden konnte. Dazu koͤmmt noch meine alte Abneigung gegen alle ent⸗ behrlichen auslaͤndiſchen Woͤrter, beſonders da, wo, wie in der Nelkenzucht, die Sache ganz deutſch ift, und daher doch wohl in unſerer Mutterſprache rein und für Jedermann deutlich zu bezeichnen ſeyn wird. So hin: und herblaͤtternd, dachte ich, die Sache mußt du doch einmal vornehmen; denn wenn die von Frauendorf erſehnten Nelken⸗Senker ankom⸗ men und endlich bluͤhen, und du weißt ſie nicht einmal zu ordnen, — was muͤßte man da von dir halten? Ich fing alſo an, die aufgeſtellten Syſteme zu durchgehen, und, um die bizarren Worte zu verſtehen, und ſie mir fuͤr das Nelken-Syſtem deutlich zu machen, ſolche auf einem Papierſtreifen zu verdeut⸗ ſchen, oder deutſch zu bezeichnen, und ſo kam nach und nach die Tafel zu Stande, die ich Ihnen, hochge⸗ ehrteſter Herr Vorſtand, hiemit zur gefaͤlligen Be⸗ urtheilung vorlege. Im Winter kann man Blumen-Syſteme nicht mit dem natuͤrlichen Flor vergleichen, auch bin ich in der Nelkenzucht erſt Anfaͤnger, und haͤtte ich auch wirklich ſchon eine Sammlung, fo gibt es doch in großen Sammlungen gar viele Nelken, die das Syſtem in feinen einzelnen Theilen ſehr be⸗ reichern werden; und da, glaube ich, hat man in Frauendorf am Beſten Gelegenheit, das Syſtem zu berichtigen und zu vervollſtaͤndigen. Finden Sie meine Bezeichnungen paſſend, ſo habe ich wenigſtens kein anders Verdienſt, als das eines Verdeutſchers der Worte, denn die Sache an ſich war ſchon da, von Andern gegeben. —— —ä‚24242 eine andere mit unwilltger Gebehrde und gerunzelter Stirn weit von ſich weg. Endlich beſchaͤftigte er ſich ungewöhnlich lange mit einer klelnen unanſehullchen Zwiebel, ſah fie genau von allen Selten au, bielt fie gegen das Tageslicht, und als er nun zu dem gewünſch⸗ ten Reſultat feiner Forſchungen gekommen war, vers Härte Ach fein ganzes Antliz; der unverkennbare Aus⸗ druk eines lebendig empfundenen Entzuͤkens leuchtete daraus hervor, und er ſagte, indem er fi zu mir bins wendete, und mir den Gegenſtand feiner Freude, vor⸗ achtig zwiſchen zwei Finger ſplzen gefaßt, vorzeigte: „Seht, mein Herr, das if das Meiſterſtuͤt der Schöpfung, die Krone aller Hyazinthen: Der Mar⸗ quis de la Coſte.“ So große Mühe ich mir auch gab, an dem ge nannten Herr Marquls etwas Beſonders zu ſehen, ſo wollte mir das doch nicht gellngen. Er war und blleb eln ſchwarzbranner unanſehultcher Zwlebelknollen. „Dieſes Duzend Zwiebeln,“ fuhr Herr van Jon⸗ ten fort, „koſtet mich in einer Verſtelgerung zu Har⸗ Lem einige tauſend Gulden. Aber das Geld reut mich 511 Nelken ⸗ Syſtem. * Die Nelken werden nach ihrer Farbe eingethellt in: IJ. Grundblumen, nach den Grundfarben gelb, grau, roth und weiß, und deren man⸗ cherlei Abſtufungen. II. Strichblumen, a) einfarbige, b) zweifarbige, e) drei- und mehrfar⸗ dige mit Strichen. 1. Rand⸗Strichen (rand⸗ ſtrichig.) 2. Keil Strichen (keil⸗ ſtrichig.) 5. Drittel⸗Strichen (drit- telſtrichig.) 4. Geraden⸗Strichen (ge⸗ radſtrichig.) 5. Bogen ⸗ Strichen (bo⸗ genſtrichig.) 6. Langſtrichig ꝛc. lange Strichen u. ſ. w. III. Bandblumen, IV. Farbenblumen. a) einfarbige, a) Geflammte. (Flam⸗ b) mehrfarbige. menblumen.) p) Getuſchte. (Tuſch⸗ Blumen.) e) Gepunktete. (Feu⸗ erblumen.) d) Einſeitige. 1. geſtrichelt, 2. gebändert, 5. geflammt, und alle Blumen dieſer Gat⸗ tung ſind: 1) einfarbig, 2) mehrfarbig. V. Auſſergewoͤhn⸗ liche Blumen mit a) gemiſchter oder b) ungewoͤhnlicher Zeich⸗ nung. Hinſichtlich des Baues werden alle Nelken eingetheilt in ſtumpfblaͤttrige, gezaktblaͤttrige, geſaͤgtblaͤttrige, rundblaͤttrige; in Kegelbau, Roſenbau ꝛc. — . ͤ—— mn u mer m nn — —— — — —— — —ꝓ—ꝓ— —— nicht. Der einzige unuͤbertreffliche Marquis fit unter Brüdern das Doppelte werth!“ Nachdem Herr Jeremlas ven edlen Mar qu ls in eln filberbeſchlagenes Kaͤſtchen von Mahagoniholz verſchloſſen, und dle übrigen plebeilfhen Zwiebeln bet Seite geſchoben hatte, nahm er das Schreiben meines Vaters zur Hand und öffnete daſſelbe.“ Es durfte Leſer geben, welche bezwelfeln, ob der Schriftſteller den Enthuſiasmus des Herren Jeremias van Jonken niet übertrieben babe, zumal, wenn man noch weiß, daß der Brief, den der Fremde übers brachte, vom lange getrennten Jugendfreunde und Ge⸗ ſchäftsverbuͤndeten kam. — Mir. finden aber die Schll⸗ derung gar nicht übertrieben. Denn es wäre uns leicht, auf ähnliche Portraits mit Fingern zu welſen, und hätten fie zur Florzeit unſerer Hpazinthen beim Rokzipfel feſt⸗ halten können. — Es muß ja jeder Menſch eine Freude haben, meint der Haus freund, und die Freude an Blumen gehört gewiß unter die relnſten und un⸗ ſchuldigſten! — 312 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Auch eln Mittel, die Nelken vor Mäuſen zu ſtchern, zu Nro. 31 der Gartentenzeitung l. J. pag. 246.) Eln ähaliches Verfahren beobachte auch Ich ſchon ſeit s Jadren bei den Sameanelken, welche im Land überwintern, und bet alten Stoͤken, welche zu gleichem Schtikſale von mir verurtheilt wurden. Ich lege große Ae des Wachholders zwiſchen die Rei⸗ hen der Stöfe nach der Laͤnge der Beete, und klelnere noch zwiſchen die einzelnen Pflanzen, und auch noch nicht an einen einzigen Stok wagte ſich ſeit dleſer Zelt der Maͤuſe gefräßiger Zahn. — Noch eine Bemerkung dürfte für Anfänger der Nelkenzucht nuͤzlich ſeyn: daß nemlich die Senfer, welche im Herbſt nicht mehr verſezt wer⸗ den wollen, wena fie durch kräftigen Wuchs die Ueber⸗ zeugung geben, daß fie bereits Wurzeln haben, und für fih beſtehen fünnen, durch einen Schnitt von dem Mut: terſtoke getrennt, und ſo ſtehen gelaſſen werden. Dadurch ſichert man die Nachkommenſchaft vor Anſtekung der Krankheit, welche die Alten häufig im Winter und An— fang des Frühlings befaͤllt, und ohne dieſes Verfahren gar leicht das ganze Geſchlecht vernichtet. Ja, um recht ſicher zu gehen, habe ich fon öfters von dem Theile, au welchem der Senker mit dem Stok in Verbindung ſteht, durch zwei Snltte ein Stükchen von / Zoll Lange ganz herausgeſchnitten, damit Feine Berührung möglich iſt. . a) Der Theil vom alten Stok. . b) Das heraus geſchnittene Stuͤlchen. wz: ce) Der bewurzelte Senker. h S paͤt h. Anzelgen für Gartenfreunde. I. Den geehrten Gartenfreunden empfiehlt ſich er⸗ gebenſt mit go ſchönen Primelforten 5 Rihlr., im Noms mel das Hundert 16 ggr.s 30 Sorten Aorlkkeln s Rthlr., im Rommel das Hundert 1½ Rthlr.; 120 Sorten Nelken 20 Rihlr., im Rommel aus allen Klaſſen das Hundert 2 bis 4 Rihlr., gemeine volle Nelken das Hundert 12 ggr.; 35 Sor⸗ ten Sommer⸗Levkoj 2 Rthlr.; 36 Sommeraftern 1 Rthlr.; 35 Sorten Malven oder Stengelrofen 2½ Rthlr., dito in Samen 2 Nthlr.; 24 Sorten Hyautntben Rthlr., im Rom-⸗ mel das Hundert 5 Rthlr.; 12 Sortem gefuͤllte Tulpen ı Rthlr., im Rommel das Hunderts Rthlr.; 24 Sorten ein- fache Tulpen 1 Rthlr., im Rommel das Hundert a Rthlr.; 9 Sorten Crocus 3 gar. Genannte Sortiments find mit charakterlſcher Beſchrelbung. Ferner: gefüllte weiße Nar⸗ ciſſen, das Hundert 1 Rthlr.; weiße, blaue und gelbe Trau⸗ ben und Stern⸗Hyazinthen, das Hundert 16 gar. 5 große engliſche Stacelbeer Ableger in den beſten Sorten, das Hundert 2 Rthlr.; Aepfel⸗ und Birn-Wildlinge, das Hun⸗ dert e gar.; Suͤßkirſch⸗Wildlinge, das Hundert 2 Rthlr. Für Vergütung der Emballage wird etwas beizulegen gebetten. Briefe und Gelder erbittet ſich poſtfrel Gruner, evangel. Schullehrer in Medultz bei Sagan in Sclefien. — .. — — meer ee II. Der Kaufmann Wllhelm Keller in Dulsburg am Rhela hat von feiner großen Roſen⸗Sammlung ein nach Klaſſen geordnetes Verzeichniß nebſt kurzer Be⸗ ſchreibung der neueſten Sorten druken laſſen, welches auf portofrele Beſtellung unter Poſtnachnahme von 24 Kreuzern jedem Liebhaber gleich zugeſandt wird. Die Sammlung, aus den bedeutendſten engliſchen, franzoͤſi⸗ ſchen und niederlaͤndiſchen Pflanzungen berrührend, wor⸗ aus fie jahrlich mit dem Neueſten vermehrt wird, ent⸗ halt außer mehreren andern Neuhelten 41 Theeroſen, 26 Nolſette-⸗, 12 Moos-, und viele noch ſeltene Monats- Roſen, überhaupt über 600 Sorten. (Bitte an Aurffel: und Nelkenfreunde.) Schon manchen Thaler verwendete ich auf die Anſchaf⸗ fung von Auriteln und Nelken; noch keinmal war ich aber fo glüklich, vorzuͤgliche Blumen zu erhalten, Deß⸗ halb wende ich mich an Freunde dieſer Blumen mit der Bitte, mir, wenn fie vorzuͤglich ſchoͤne Blumen be= ſizen, und davon ablaſſen, deren gegen Vergütung, dle ich der Kurze wegen durch die Poſt zu entnehmen bitte, zukommen zu laſſen. Friedewald, im Kurfuͤrſtenthum Heſſen, im Auguſt 1828. Koͤnlg, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. (Anfrage und Bitte.) Wenn von den zabl⸗ reichen Mitgliedern der Gartenbau- Gelellſchaft, oder von den Leſern der Garten: Zrftung, Jemanden eine Methode bekannt ſeyn ſollte, wie man einem tuͤchernen Rouleau einen in der Witterung dauerhaften, aber woblfeilern Anſtrich, als mit gewöhnlicher Oelfarbe geben koͤnne, fo bittet man hoͤflichſt, fie durch dleſes Blatt bekannt zu machen. M. (Gaͤrtner-Geſuch.) Im Innerkraln wird ein lediger, ſowohl in der Botankk, als auch in der Pomo— logie wohl bewanderter Gärtner, der auc zugleich Be— dienter ſeyn ſoll, geſucht. Jene, welche diefen Dienſt zu erhalten wuͤnſchen, haben ihre, mit Zeugniffen über ibre Kenntulſſe als Gärtner, und über die gute Auf⸗ fuͤhrung belegten Geſuche (mit Angabe des Alters) an den Gefertigten zu überreiten, bei dem man auch die näheren Bedingniſſe erfäh tr. Haasberg bei Planina, am 32. Aug. 1228. 5 Mathlas Korren, Gerichtsaktuar, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. — — — — — Der ganziährliche Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kt. ohne, und = fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofref. * Garten Allgemeine deutſche Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf, VI. Jahrgang. Ne. 40. 1. October 1828. Inhalt: So wünſch' lch fie. — Ueber kuͤnſtliche Befruchtung der Blumengewächſe, beſonders der Nelken. — Dun⸗ kelrothe Hortenfien zu ziehen. — Beltrag zur Beantwortung der Auftrage ic. — Moͤhrenſaft auf thuͤringiſche Art zu vertigen. — Auweiſung, Weinlaub und Weinrebe für die Kuͤche zu benuzen. So wuͤnſch' ich ſie. Oft fragt' ich mich in jenen heil'gen Stunden, Die ich begluͤkt der Einſamkeit geweiht, Und die vor allen mir ſo froh entſchwunden, Daß ich der ſchoͤnen Zeit fie angereiht, In der ich noch als Knab' die leichten Fluͤgel ſchwang: »Wornach laͤßt ſich des Menſchen Gluͤk bemeſſen? Wie kuͤhlet ſich des Herzens heißer Drang? Und was läßt unſre Mängel uns vergeſſen?“ Da liſpelt' einſt, gleich ſanften Harfentönen, Mein Genius die Worte mir entgegen: „Suchſt du den Geiſt des Wahren und des Schoͤnen, So blik' in dich, in dir muß er ſich regen! Der Liebe Hauch, der durch die Schoͤpfung weht, Iſt es allein, der Gluͤk und Freude ſaͤtt. Es muß dein Herz ſich rein zum reinen Herzen wenden, Und nur der Tugend darf es liebend ſich verpfänden.”- Da rief ich aus: »Weh' mir! fo iſt mein Gluͤk Fuͤr dieſe Welt dahin - denn laͤugnen kann ichs nicht, Daß ich ein Suͤnder bin, der ſeinen Blik Nicht ſchuldlos mehr erhebt zum Himmelslicht. Es warf mein heißes Blut Mich in die Suͤndenflut; Und troz des beſſern Geiſtes Streben, Kann ich mich nimmer aus dem Strudel heben.“ Doch willſt Du, Gott! des Suͤnders dich erbarmen, So laſſe mich an eines Engels Bruſt erwarmen; Send' mir die reine Rettungshand, Die aus dem Strom mich trägt an's ſich're Tugend⸗ Land. — Und einſam ſchritt ich fort auf ſtillen Wegen, Verloren in ein farbiges Gedankenſpiel. Da lacht' mir ploͤzlich eine Blumenflur entgegen; Zu Ende war die Bahn — ich ſtand am Ziel. Und wie ich ſo die Blumen uͤberſchaute, Da huͤpften freudiger die Pulſe mir; Und aus dem Innern ſcholl es auf: — Vertraue, Des reinen Geiſtes Sinnbild ſproſſet hier. Mein Auge ſchweift' nun forſchend ringsumher; Und waͤhlt'die fchönften ſich aus Floras Kinderſchaar.— Ein Veilchen ward vor Allem ich gewahr; Es rief mich ſanft — ach! viel zu ſanft! ich hoͤrt' es bald nicht mehr. — Ganz nah' dabei, im praͤcht'gen Farbenkleide, Hob eine Tulpe kek ihr Haupt empor; Doch als ich näher Mat, verſtummte meine Freude — Der Eigenduͤnkel ſah aus jedem Blatt hervor. — „Erwaͤhle mich, der Blumen Königin!” So rief mit laͤcherlichem Stolz die Roſe aus; — Ich kam — und fand fie tief in einem Dornenſtrauß -- Da gab ich mich der Eitlen nicht dahin. — —jü1æ Nachrichten aus Frauendorf. Pelargon len. Die Geſchichte der Kunſt hat nicht allein ihre Epochen, ſondern auch ihre ſtatiſtiſchen Eintheilungen. Die edle Gartenkunſt, die zwar ſchon aus dem grauen Alterthume ſich herſchrelbt, hat doch erſt elgentlich vor 200 Jahren ihre erſte große Epoche gemacht. Holland hat zu derſelben Zeit dleſe Induſtrſe zu einem Grade erhoben, der wirklich erſtaunungswuͤrdig war, und allen Nachfolgern zum Muſter dienen konnte; Schade nur, daß man dieſer Epoche auch den Vorwurf der Ausſchweifung machen muß, da die Induſtrie det⸗ ſelben Zeitalters in eine Art von Wuth überging, dle nur durch eine kraftvolle Einwirkung der Reglerung ge⸗ mäffige werden konnte! Seit biefer Zeit hat ſich Hol⸗ land zwar immer im erſten Range ee diefes (40 514 Und friſch und munter blikt mich eine Nelke an; Es loket mich ihr feuerſpruͤhendes Gewand. „Ich will, ſprach luͤſtern fie, geleiten dich auf deiner Bahn.“ Und ſchnell ward ſie gepfluͤkt von meiner heißen Hand; Da toͤnet es mir zu: — „Willſt du dein Gluͤk vers ſchwenden? Es muß dein Herz ſich rein zum reinen Herzen wenden, Und nur der Tugend darf es liebend ſich verpfaͤnden!— Sogleich entfiel die Nelke meinen Haͤnden. Nun irrt mein Blik in weite Fernen hin — Und einen Knaben ſeh' ich, hold und mild; Faſt duͤnkt es mich, er ſey das Engelsbild, Das mich befreien ſoll von meinem ſchuld'gen Sinn. — Er ſtand au einem ſchlanken Lilienſtamme, Und kuͤßte deſſen koͤnigliches Haupt; Dann winkt' er mir, und ſchnell verloſch die Flamme, Die wild in mir getobt, der Seele Ruhe mir geraubt. Und als die Himmelsblume ich erreicht, Entſchwand der Knab', und freudiges Entzuͤken Durchſtroͤmte mich. Mir ward fo wohl, fo leicht! Ja, toͤnt's in mir — nur ſie kann dich begluͤken! Und ſchon verſuchte meine Hand, zu pflüfen fie, Als ich erwachte aus den Traͤumen meiner Phantaſie. Eutſchwunden war die Blumenflur, Und von der Lilie keine Spur. Ach! rief ich aus — wo iſt das Maͤdchen, dieſer Lilie gleich? So ſchoͤn! und doch ſo einfach, ohne Siegerblik. — Zwar gibt es Viele, die an edlen Gaben reich, Doch Alle faſt beherrſcht der eltle Augenblik. Ein ſanft Gemiſch, von Milde und von Kraft, Iſt jene ſeltne Himmelsgab', a Durch die der Menſch ſich Gluͤk und Ruhe ſchafft; Es iſt des Lebens beſter Pilgerſtab. Induſtriezwelges erhalten, und fein Handel mit Zwle⸗ bein, Obſt, Blumen, iſt noch heut zu Tage von großer Bedeutung, allein der Vorrang (die Primatie) ſcheint verloren, und mehr nac England gekommen zu ſeyn. Auch Frankreich wettelfert mit um bdiefelbe; doch in Deutſchland hat ſich dleſe Kunſt erſt in den neueſten Tagen erhoben, und mit Rieſenkraft emporgeſchwungen: in Preußen, in Bayern und in Oeſterreich erheben ſich Auſtalten, die alle Achtung verdienen, und von einem hohen Grade der Natlonalbildung zeugen. Von elner beſondern Merfwürdigkeit iſt die zu Drum gib ſie mir, mein Gott! ſo wie in meinem Geiſt ſie lebt: — Ein Herz, das jauchzt, wenn mir das Gluͤkes Sonne ſtrahlt, Und wenn es um mich ſtuͤrmt, ſich kuͤhn mit mir erhebt. In deren Angeſicht mein Schmerz, mein Gluͤk ſich malt. — Aus ihrer Seele ſey Empfindelei und Stolz verbannt. Sie wuͤnſche nicht auf ihres Mannes Stirn den Lor— beerkranz, In feiner Vaterpflicht erkenne fie den hoͤchſten Glanz; Und ihres Körpers ſchoͤnſter Schmuk — fey eine Palme in der Hand. Doch wie ich ſo das ſanfte Weib im Friedenskleid' Gedacht, ſo gibt es wieder eine and're Zeit, Wo ſie mit Sparterſinn ſich ſtark und groß muß zeigen; Es iſt die Zeit, wo es des Vaterlandes Rechte gilt — Da ſey ihr edler Geiſt durch keine Furcht zu beugen; Sie ſchaͤrfe ſelbſt mein Schwert, und wenn mein Blut entquillt, Wenn ich gleich Winkelried gefallen, Dann ſoll kein Klageruf aus ihrem Buſen ſchallen. So hab ich fie gedacht, fo möcht’ ich fie; Doch ob dieß Ideal zu finden iſt im Leben, Ob es ein unerreichbar Bild der Phantaſie, Ich wag' es nicht, die Antwort mir zu geben. Doch faͤnde ich dieß Weſen hoͤh'rer Art, Was Kraft und Milde ſo im ſchoͤnen Bunde paart, Ich wär es nicht, dem eigne Würde fie verlieh'; Ich kann nur wuͤnſchen fie — doch fie verdienen — nie, (Aus Mitrowitz in Syrmien efngefandt,) Ueber kuͤnſtliche Befruchtung der Blu⸗ mengewaͤchſe, beſonders der Nelken. Wenn alle unfre Blumengewaͤchſe noch in ih— rem natuͤrlichen Zuſtande waͤren, ſo wuͤrden ſie Wien in der Vorſtadt, Welßgärber Nro. 92, befindliche Anſtalt des Herrn J. Klier, k. k. Staats⸗Central⸗ Kaſſe⸗Officlers, welche ſich darauf beſchraͤnkt, neue Prachtgebilde von Pelargonken durch Kreuzung hervor: zubringen. In dem eigens dieſer Induſtrie gewidmeten Werke (neue Arten Pelargonlen deutſchen Urſprunges) werden diefe wunderbaren Erſcheinungen ulcht alleln bee ſchrieben und abgebildet, ſondern auch fo viele hoͤchſt ine tereſſante phyſtologiſche und hortulankſche Notizen mit⸗ getheilt, daß man geſtehen muß, es beginne damit eine neue adoniftifge Epoche, und biefe habe zwar in 515 alljaͤhrlich und Zuthun der Kunſt von ſelbſt Samen tragen. Allein ſie ſind durch dieſe in einen ganz andern Zuſtand verſezt, und dadurch faſt alle un⸗ geſchikt gemacht worden, ſich ſelbſt zu beſamen, wozu fie doch von der Natur nach der Beſchaffenheit uud nach der Lage ihrer in einer Blume befindlichen beiderlei Zeugungstheile beſtimmt worden ſind. Unter ſolchen Gewaͤchſen, die unfaͤhig ſind, ſich durch Samen fortzupflanzen, und in der ihnen eigentlich zukommenden Bildung abweichen, fallen uns diejenigen, welche gefuͤllte Blumen tragen, zu— erſt in die Augen. In jedem Falle entſtehen die gefuͤllten Blumen, indem die zwiſchen den Blumen— Blättern und dem Weibchen befindlichen Körper, am Gewoͤhnlichſten die Staubgefaͤße, in Blumen— Blaͤtter verwandelt werden. Hiernach nennt man ſie: 1) Halbgefuͤllte Blumen, wenn nicht alle erwaͤhn⸗ ten Zwiſchenkoͤrper, oder die Staubgefaͤße zu Blumenblaͤttern geworden find; 2) ganz gefuͤllte Blumen, wenn auſſerhalb dem Fruchtknoten, oder dem Griffel nichts als Blu— menblaͤtter zu ſehen ſind. — Meiſtens entſteht alſo Vermehrung der Blumen— Blätter durch die Verwandlung der Staubbeutel. Wir finden die einfachen und nur wenig ge— fuͤllten Nelken größtentheild noch in ihrem natuͤr— lichen Zuftande, und dieſe tragen auch noch gerne und gemeiniglich von ſelbſt Samen. Aber bei den gefuͤllten geſchieht dieſes nur ſehr ſelten, und immer nur zufaͤlliger Weiſe, wenn man ihnen nicht durch die Kunſt zu Hilfe koͤmmt, und mehrere, vornem— lich die ganz großen Blumen, ſind zum Samen— tragen ſchlechterdings ungeſchikt, weil ihnen der Eierſtok gaͤnzlich fehlt, der mit Blumenblaͤttern ſtatt der Samenkdrner angefuͤllt iſt. In den meiſten, auch nur mittelmäßig gefuͤllten er one —̃ —— 2 —— —2 . — London ihren Anfang, in Wien aber ihre Vollendung erhalten. Herr Klier zu Wien, im Vereine mit mehreren Gartenfreunden, producirt nemlich alle Jahre durch Uebertragung des Pollens von einer Art auf die an⸗ dere, und durch eine wohlberechnete Manipulation eine Menge neuer, und zum Theil prachtvoller Pelargonken⸗ Gebilde, und liefert in dem eben gerühmten Werke die genaueſte aſthetiſche, hiſtortſche, und techniſche Darſtel⸗ lung derſelben, wozu ibm der Herr Trattinnif, k. k. Cuſtos, ſeine vortreffliche, jedes Lob übertreffende Feder Nelken find die Piſtille fo verlängert, daß ie weit uͤber alle Blumenblaͤtter hervorragen, und folglich durch einen betraͤchtlichen Raum von den Staubfaͤden entfernt ſtehen, wodurch alle Selbſt⸗ befruchtung gehindert wird, indem der Gar menſtaub nicht mehr an die entfernte Narbe des Piſtills gelangen kann, und ſelbſt der Naturtrieb, mit welchem ſich das Piſtill durch ſeine Kruͤmmung und Beugung gegen die untern, und mehrentheils zwiſchen den Blumenblaͤttern liegenden Staubfaͤ⸗ den neigt, und die Befruchtung ſucht, iſt hier un⸗ wirkſam. Koͤmmt dieſen ſchmachtenden Liebhabern nicht eine Muͤke, eine Biene, oder ein anderes mit— leidiges Inſekt, das zwar nicht die Abſicht hat, das Geſchaͤft der Befruchtung zu verrichten, ſondern durch Aufſuchung des in der Nelke befindlichen Honigs ſeine eigenen Beduͤrfniſſe zu befriedigen, zu Hilfe, und traͤgt auf ſeinen Fluͤgeln, oder an den Füßen den ohngefaͤhr an den Staubfaͤden ab— geſtreiften und aufgefangenen Samenſtaub auf die Narbe des Piſtills, ſo muß die arme Nelke ohne Beſamung verwelken. Dieß iſt die Urſache, warum die Nelken ſo ungern und ſo ſelten Samen tragen. Hiezu koͤmmt noch, daß der Samenſtaub ſo leicht, wenn er zur Nachtzeit, am Morgen oder Abend ſich hervorgiht, und durch den Thau befeuchtet, und zum ſchnellen Aufſpringen dadurch gendoͤthiget wird, oder wenn dieſes gar durch einen Regen geſchieht, — verdirbt, oder durch ſein voreiliges Aufſpringen zur Befruch— tung ganz untauglich gemacht wird. Ein ſolcher Samenſtaub, deſſen aͤußerliches Anſehen, da er aufgeſchwollen erſcheint, und in Kluͤmpchen zu— ſammenhaͤngt, gleich feine verdorbene Beſchaffen— heit verraͤth, kann niemals eine Befruchtung, wenn er gleich in Menge auf die Narbe getragen wird, leiht. Wem es moͤglich iſt, das unvergleichbare große Bild, die Pelargonien- Aufftelung, die alle Jahre meh⸗ rere Wochen hindurch im Mat, im angezeigten Locale Statt findet, zu beſuchen, der wird ſeine Bemuͤhung da⸗ bin gewiß nicht bereuen, und ſollte dtefer Genuß ſelbſt eine weite Reiſe erfordern. Wem es aber feine Um: frande nicht geftatten, der mag aus dem Werke und ſeinen Abbildungen ſich Begriffe von dem Werthe dle⸗ ſes Kultur-Zwelges verſcaffen! Er wird finden, daß die auf deutſchem Boden durch Kunſt erzeugten Gebilde wenfgitens eben ſo, als die auf gleiche Welſe entſprun⸗ (40 *) 316 bewirken. Und ſelbſt die allzugroße Nahrung, wo⸗ durch die Nelken und andern Blumen vermittelſt der fetten Erde, worein wir ſie zu ſezen pflegen, vergrößert werden, koͤnnen das Samentragen ders ſelben verhindern. Es findet hier allerdings eine Aehnlichkeit mit den allzu fetten Thieren Statt, bei welchen gemeiniglich das Vermdͤgen, ſich fortzus pflanzen, durch ihre Fettigkeit unterbrochen wird. Alle dieſe Hinderniſſe, oder doch die mehreſten derſelben, koͤnnen durch eine kuͤnſtliche Befruchtung der Nelke gehoben werden, wenn ein guter reifer Samenſtaub auf die ebenfalls reife weibliche Narbe des Piſtills vermittelſt eines Haarpinſels aufge— tragen wird. Es muͤſſen hiebei folgende Regeln genau beob⸗ achtet werden: 1) Waͤhle man eine beliebige, friſch aufgebluͤhte Nelkenblume, die befruchtet werden ſoll. 2) Unterſuche man genau, ob ſie eine geſunde Samenkapſel habe, und ob das Piſtill, und vor- nemlich die obere, an der Spize derſelben befindliche Narbe zur Befruchtung geſchikt ſey. Dieſe iſt aber tauglich, wenn ſie mit Haͤaͤrchen beſezt und etwas rauh anzuſehen iſt. Noch zuverlaͤſſiger wird man von ihrer Tauglichkeit uͤberzeugt werden koͤnnen, wenn entweder mit ſcharfen bloßen Augen, oder nur mit einem maͤſſigen Vergroͤßerungsglaſe die weibliche Feuchtigkeit auf der Narbe bemerkt werden kann. Das Piſtill iſt noch nicht zur Befruchtung ge- ſchikt, wenn es noch ganz glatt, glaͤnzend und ganz gerade aufgerichtet erſcheint, und meiſtentheils gibt es feinen Trieb zur Begattung ſelbſt durch die Be— wegung und Kruͤmmung ſeines obern Theils gegen die unter ihr liegenden maͤnnlichen Staubfaͤden zu erkennen; und ſobald dieſe Kruͤmmung ihren Anfang. * nimmt, ſo wird man die rechte Zeit zur Auftra⸗ gung des Samenſtaubes haben. 1 Wie aber nicht leicht allgemeine Regeln Statt finden, die nicht wieder ihre Ausnahmen haben, ſo iſt es auch hier. So kann es ſich zuweilen zu⸗ tragen, daß das Piſtill und deſſen Narbe ſchon reif und mannbar in der noch unaufgebluͤhten Blume iſt. So kann es auch oͤfters, inſonderheit an den wenig gefüllten und kleinen Blumen, geſchehen, daß das Piſtill nicht über die Blumenhuͤlſe hervor- waͤchſt, ſondern mit dieſer eine gleiche Hoͤhe behaͤlt, und auch ſich nicht kruͤmmt. Ein ſolches Piſtill hat dieſe Kruͤmmung, womit es ſich nur nach den Staubfaͤden hinneigt, auch nicht noͤthig. Denn dieſe liegen in dieſem Fall gerade uͤber den Piſtillen, bedeken fie und laſſen von ſelbſt ihren Samenſtaub auf die Nelke fallen. Wer dergleichen Blumen mit niedern Piſtillen hat, und ſie doch gerne mit Samenſtaub von einer andern Blume befruchten will, der muß an ihnen die Staubfaͤden zeitlich, und noch ehe fie ſtaͤuben, abſchneiden. 5) Suche man unter den aufgebluͤhten Nelken guten, reifen und tauglichen Samenſtaub aus, der an den friſch aufgeſprungenen Staubkoͤlbchen zu finden iſt. Eine Blume iſt in Erzeugung dieſes Samen- Staubes und in der Oeffnung ihrer Staubfaͤden, oder Antheren, langſamer oder eilfertiger, als andere. Manche Blumen ſtaͤuben gleich beim Aufbluͤhen, manche erft den andern, dritten, ja oͤfters mehrere Tage hernach, und man iſt, wenn man nicht eine ſehr zahlreiche, und ſich auf viele hundert belaus fende Nelkenflor hat, oft genöthiget, von der erſten beſten Blume den Samenſtaub aufzunehmen, weil wir gerade an denen Blumen, die wir am Liebſten dazu gebrauchten, gar keinen, oder wenigſtens keinen tauglichen Samenſtaub finden. — — . ——e— —ä—ñ— — — — BEE EEE en genen englifhen, wirklſchs Arten, und keine Spielarten find, wie der Referent in der Wlener⸗Zeltung es er⸗ klärte; er wird finden, daß dieſe Wiener : Produkte ſich nicht etwa nur mit den engliſchen meſſen dürfen, ſon⸗ dern fie wirklich uͤberſtrahlen und verdunkeln: deun Pro- dukte, wie Pelargonium Actinograma, agathosmum, An- tonianum, Azaleae Carolianum, castaliaefolium, Cobur- gianum, curyphyllum, exochum, Ferdinandeum, gangra- nosum, Geislerianum, homophyllum, Jaquinianum , idion, Kolowratianum, Klierianum, Ludowieianum, Metternichianum, perseverans, polymorphum, Schrei- bersianum, Schwarzenbergianum,, Speculum, Wach- endorfiae etec.. ete., müffen die größte Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen, und den ausgeſuchteſten Prachtſtuͤken fremdlandiſcher Kunſt den Triumph entreiſſen. Man kaun ſich lelcht denken, daß ein ſo vorzuͤg⸗ liches und ſeltenes Schauſtük große Anthellnehmung er⸗ regt, und daß der groͤßte Theil des hohen und höwften Adels, die gebildeten Meuſchen aus allen Stauden ſich beeifern, dieſes Probeſtük vaterlaͤndiſcher Induſtrie zu würdigen. Wirklich ward auch dem unermüdlichen Uns ternehmer der Lohn zu Theil, daß nicht allein die größten. 517 Der Samenſtaub iſt aber tauglich und frucht⸗ bar, wenn er erſt nach 9 Uhr Morgens, und vor 5 Uhr Abends, ſo lange nemlich die Sonne die Blume beſcheint, und den Thau davon abgehalten hat, durch die Oeffnung des Staubkoͤlbchens hervorgebro— chen iſt. Haben ſich die Staubkoͤlbchen in der Nacht, oder fruͤh Morgens oder Abends geoͤffnet, und hat der Thau darauf fallen und fie benezen koͤnnen; ſo koͤnnen ſie ſo wenig zur Befruchtung gebraucht werden, als wenn ſie ſogar beregnet worden waͤren. Ja, man muß ſich bei Aufnehmung des guten Samenſtaubes ſelbſt ſorgfaͤltig huͤten, daß man ihn nicht einmal durch ſtarkes Anhauchen befeuchte, denn jede Naͤſſe macht ihn zur Befruchtung un⸗ geſchikt. 4) Hat man tauglichen Samenſtaub gefunden, ſo nimmt man mit dem Haarpinſel, der weiche Haare hat, denſelben von den Antheren ab, und bringt ihn auf die Spizen der Narbe des Piſtills, wobei es nicht gleichgiltig iſt, ob der Samenſtaub in den Spalt der Narbe, oder deren Spizen auf— getragen wird, ſondern er kann und darf allein auf die leztere gebracht werden. Man muß auch mit Auftragung des Samen: Staubes nicht allzu ſparſam ſeyn. Denn nicht alle Koͤrnchen haben einen fruchtbaren reifen Samen in ſich: viele davon ſind untauglich zur Befruchtung, und man verfaͤhrt demnach weit ſicherer, wenn man eine ziemliche Anzahl ſolcher Staͤubchen auftraͤgt. Es iſt auch rathſam, daß man, um anders in ſeiner Sache gewiß zu ſeyn, nach einer oder zwei Stunden dieſe Beſtaͤubung wiederhole. 5) Nehme man dieſe Befruchtung an einem troke— nen, und wo moͤglich an einem Tage vor, wo die Sonne ſcheint, und wenn nicht bald ein Regen zu befuͤrchten iſt. Dieſes ſteht nun nicht allemal in unſerer Staatsmänner, ſondern ſelbſt die Erzberzoge k. k. Hoh⸗ beiten dleſe feine hortulaniſche Schaubühne mit ihrem Beſuche beehrten. Aber ein noch viel hoherer, den er nie zu hoffen gewagt haben wuͤrde, ward ihm am ısten Mat dleſes Jahres zu Theil. An diefem unvergeß⸗ liche Tage geruhte das von feinen getreuen Untertha⸗ nen angebetete Herrſcwerpaar dieſen Garten durch Ihre Allerhoͤchſte Gegenwart zum Tempel einzuwelhen, und Herrn Kliers Kultur durch die Allerhöchſte Anthell⸗ nehmung und Würdigung mit dem hoͤchſten Glanze zu beleuchten, Wahl, und es fällt manchmal in der Nelken: Flor ein etliche Tage dauerndes Regenwetter ein. Daher bringe man die in den Toͤpfen ſtehenden Nelken, die auf dieſe kuͤnſtliche Art befruchtet wer⸗ den ſollen, in ein Haus, oder unter eine hinreichende Bedekung, um dann die kuͤnſtliche Befruchtung vernehmen zu koͤnnen. Nur muͤſſen die befruch⸗ tenden Blumen noch einige Tage vor dem Regen verwahrt werden. 5 6) Die Wahl der Blumen, die man befruchten, oder mit deren Samenſtaub man eine andere ſchwaͤn— gern will, muß dem Geſchmak der Liebhaber uͤber— laſſen werden. Es koͤmmt darauf an, ob man Picotten oder Bizarden mit weißem oder gelbem Grunde, oder aſchgraue, oder ſonſt gefaͤrbte; ob man Blumen mit ausgezakten oder runden Blättern has ben will. Wuͤnſcht man z. B. die leztern, ſo wird mau wohl thun, wenn man dazu beide mit runden Blaͤttern waͤhlt. Will man gelbe Blumen haben, ſo muͤſſen entweder beide, oder wenigſtens der eine Theil gelb ſeyn u. ſ. w. Es koͤnnte vielleicht ſogar moͤglich gemacht werden, gruͤne Nelken zu ziehen, wenn wir vorerſt eine ganz blaue hervorbraͤchten, und dieſe mit einer gelben beſtaͤubten. In der Malerkunſt, dieß iſt erwieſen, bringt blau mit gelb vermiſcht grün, und gruͤn mit gelb blau hervor. Wenn uͤbrigens Alles gut gemacht iſt, was zu einer gluͤklichen Befruchtung der Blumen er— fordert wird, wenn die Samenkapſel wirklich voll Samen ſtekt, ſo kann es doch noch geſchehen, daß man keinen tauglichen Samen bekommt. Wenn die Nelkenſtoͤke durch allzu fette Erde, oder durch einen treibenden und maͤſtenden Guß zu fett ges halten werden, ſo ſpringen die Samenkapſeln auf der Seite auf, und man ſiehet die noch weißen: Der ıste Mat wird ewig nicht allein dem braven Kultivateur der Pelargonten, ſondern allen Pflegern uud DBeförderern der edlen Gartenkunſt ein hoher Feſt⸗ Tag ſeyn, an dem ſich die Humanftät im ſoönſten Bunde mit der Majeſtät herabgelaſſen hat, der Lle⸗ benswuͤrdigkeit der Natur und der Vollkommenhelt ihres Urbebers jene Achtung zu bezelgen, die nur große und erhabene Seelen zu fühlen und mitzuthellen im: Stande find. Jo h. Hffun. Herrſchafts⸗Beſizet. 518 Samenkoͤrner blos liegen. Geſchieht dieſes, fo fault aller Samen, und man erhält nicht Ein rei⸗ fes Korn. Dieſem ſchlimmen Zufall kann dadurch vorgebeugt werden, daß man die Nelkenſorten, welche man zum Samentragen beſtimmt hat, in einer etwas magern Erde unterhaͤlt. Man wird davon noch den Vortheil haben, daß dergleichen mager gehaltene Nelken auch mehr Samenſtaub abwerfen, an dem es ohnehin dfters zu fehlen pflegt. Aus eben dieſem Grunde ſollen auch an einem zum Samenziehen beſtimmten Nelkenſtoke mehrere Knoͤpfe gelaſſen, und nicht ausgebrochen werden, weil eben dieſe zum Befruchten vorzuͤglich geſchikt ſind, auch mehreren Samenſtaub geben. Den zweiten Fehler ziehen ſich die Samenzie⸗ ber ſelbſt zu, wenn fie aus übereilter Begierde, zeitigen und ſchwarzen Samen zu ſehen und abneh- men zu koͤnnen, die noch unreifen Samenkapſeln druͤken, und zum Aufſpringen noͤthigen. Iſt nun der Same nsch weiß und wirklich nicht reif, fo iſt auch die ganze Samenkapſel dadurch zu Grunde gerichtet, und der Same in einer ſolchen beſchaͤ⸗ digten Kapſel kann nie vollends reif werden. Der reife Same muß ganz ſchwarz ſehen, und ſoll vorher nicht abgenommen werden. Bis zu deſſen Ausſaat wird er am Sicherſten in den Kaps ſeln gelaſſen, und an einem gemaͤſſigten temperir⸗ ten Ort aufbewahrt, wo er weder von einer allzu⸗ heftigen Kälte Schaden nehmen, noch von der Ofen— Waͤrme austroknen kann. Wer aber durchgehends hierin vorſichtig zu Werke geht, und Alles, was zum Samenziehen erforderlich iſt, nach der hier gegebenen, und auf Erfahrung und Verſuche gegruͤn⸗ deten Vorſchrift genau beobachtet, der wird mehr guten und reifen Samen erhalten, als er fuͤr ſich gebrauchen kann. Dieſer Same wird dabei viele und ſchoͤne neue Nelken abwerfen, fo daß in wer nig Jahren die zahlreichſte und vollkommenſte Nel⸗ kenſammlung daraus entſtehen wird. 1 Beerbach, ben 9. Sept. 1328. Lechner, Cantor und Mitglied der praktlſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. Dunkelrothe Hortenſien zu ziehen. Vor zwei Jahren machte ich den Verſuch, dun⸗ kelrothe Hortenſien zu erzeugen, und da ich glaube, daß die Beſtandtheile der Erde, in welche fie ges pflanzt werden, auf die Farbe der Bluͤte großen Einfluß haben, ſo waͤhlte ich zu dieſem Zwek die rothe Farbe, das ſogenannte Engelroth, welches in allen Farbhandlungen wohlfeil zu bekommen iſt; gab auf den Boden des Gartengeſchirres einen ſtar— ken Querfinger dik von dieſem Engelroth, nahm dann die Hälfte Torferde, und die Hälfte Ene gelroth, miſchte dieſe zwei Theile gut unter einan⸗ der, pouſſirte ſie durch einen Reiter, ſchuͤttelte von den zu verſezenden Hortenſien die an den Wur- zeln hängende Erde gut herab, und ſezte ſie mit der erwähnten gemiſchten rothen Erde in das Ge— ſchirr, wo ſchon auf dem Boden das Engelroth bereitet war, befeuchtete ſelbe von unten; nemlich, ich fuͤllte das Unterſazel, in welchem die Blumen: Geſchirre zu ſtehen pflegen, mit Waſſer, und ließ ſo durch die in den Blumen-Geſchirren befindlichen untern Oeffnungen zuerſt die kleinen Faſern an der Wurzel die Feuchtigkeit durch das bloße Engelroth in ſich ſaugen, und ſo dem Stamm auf dieſem Wege die noͤthige Feuchtigkeit geben, weil ich es für na= tuͤrlicher halte, bevor die kleinen Theile der Wurzel zu befeuchten, ehe man den Stamm, wie gewöhnlich, Mit gebührendem Lobe haben wir von vorſtehender Anſtalt ſchon bei mehreren Gelegenheiten Meldung ge⸗ macht, und es freut uns deßwegen um ſo herzlicher, daß die Verdienſte des Herrn Klier endlich immer allgemeiner anerkannt werden. lan Durch unſere Innigfte Verbindung mit diefem ed⸗ len Gartenfreunde find wir bereits im Beſize des groͤß⸗ ten helles feiner ſchoͤnſten Sorten, fo wie unſere Sammlung überhaupt bereits gegen zoo Arten in einer Auswahl des Schönften und Neueſten zahlt, was Deutſchland an Pelargonien beſizt. — Wir ſammeln übrigens noch immer! — Indem die Zahl der Llebhaber zu dieſer herrlichen Blumengattung ſich fortdauernd vergrößert, wollen wir aus Herrn Kliers „Anleitung zur Kultur der Pelar⸗ gonten” (Wien bei Tendler und v. Manftein) dies jenige Behandlungsart hleherſezen, welche derſelbe bet 8 und Verſendung aus oder in die Ferne vore ſchreibt: »Wenn man im Fruͤhling in elge zlemlich große Entfernung Pelargonten verſendet, fo beneze man das 5 519 mit Waſſer umſchwemmt. Dieſes widerholte ich, wenn die Blaͤtter an meinen Hortenſien zu welken ſchienen. Nur ſelten befeuchtete ich die obere Erde um den Stamm, und ſo waren meine Hortenſien groß und geſund; die Blaͤtter bekamen ein fettes dunkelgruͤnes Anfehen, und wurden um Vieles größer, als gewoͤhnlich. Endlich zeigte ſich die Bluͤte, aber nicht dunkelroth, wie ich erwartete, ſondern ſehr ſchon blau. — Ich war mit dieſer Erfahrung ſehr zufrieden, und behandelte meine Hortenſien voriges Jahr auf die nemliche Art, war aber da— mit nicht ſo gluͤklich, wie das Erſtemal; denn ſie wurden nur ſehr wenig blau. Die eigentliche Urs ſache hievon konnte ich noch nicht ergruͤnden, ich ſchreibe es aber dem Engelroth zu, welches nicht mehr von dem nemlichen war, fo ich zu dem erſten Verſuche gebraucht hatte. Vielleicht werden mehrere Mitglieder der verehrten praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft dieſen Verſuch wiederholen, oder auch durch weitere Combinatio— nen noch andere Farben hervorbringen. a - Groß Suräny ia Ungarn, im Neutraer= Komitat. Joſeph Jedlizka, graͤflich VBerctoldtifher Hofgärtuer in Groß Surany. Beitrag zur Beantwortung der Anfrage S. 54; über eine ungewoͤhnlich gluͤkliche Erziehung der Kartoffeln aus Samen. Wenn Kartoffel-Samen in Miſtbeete geſaͤet, und die Pflanzen zu rechter Zeit in fettes Erdreich verpflanzt werden, fo find die angegebenen Reſul— tate moͤglich, und nicht unnachahmlich, wenn aber der Samen nur ins freie Land geſtreut wird, ſo bleiben die Pflanzen meiſtens klein, und eben ſo die Fruͤchte. Uebrigens kommt ſehr viel darauf an, von welcher Sorte der Same genommen iſt. Ein Lieb— haber koͤnnte die Kartoffeln in ſo mannigfachen Sor— ten darſtellen, als Blumiſten Nelken und Aurikeln vermehrt haben. Ich habe im Jahre 1298 von 1 Loth Samen gegen 40 Sorten erzogen, obgleich der Samen nur von einer weißen und einer rothen Sorte geſammlet war. Beiſelen. Möhrenfaft auf thuͤringiſche Art zu fertigen. Man nimmt ſo viel Moͤhren, als man will, waͤſcht, ſchabt und puzt ſie ganz rein, ſchneidet oder ſtampft ſie ganz klein und kocht ſie, doch nur mit wenig Waſ— fer, fo weich, als es ſich nur thun laͤßt. Dann thut man ſie in einen reinen Sak, bindet ihn zu, und preßt mit einer kleinen Preſſe den Saft langſam her— aus. Dieſen kocht man alsdann, bis er ſo dik, wie Syrup wird. Wenn er recht reinlich gemacht und wohl verwahret wird, haͤlt er ſich mehrere Jahre. Selbiger iſt alsdann im gemeinen Hausweſen, als an Speiſen, ſehr gut zu gebrauchen, auch bei Bruſt— Krankheiten und fuͤr die Wuͤrmer von großem Nuzen. Anweiſung, Weinlaub und Weinreben fuͤr die Kuͤche zu benuzen. Die zarten Weinblaͤtter geben dem Fleiſche, wie der Bruͤhe des Fleiſches, einen angenehmen ſaͤuer— lichen Geſchmak, und ſchmeken ſehr angenehm fein zerhakt in Fleiſchkloͤſchen. Die Weinreben aber kann man beim Einſalzen des ſauern Kohls (Sauer— Kraut) in Tonnen mit unter denſelben verpaken, und man wird finden, daß dadurch der Kohl einen ſehr angenehmen Geſchmak bekommt. Moos, in welches die Ballen bereits gebunden find, nur fo viel, daß ſelbes mäßig feucht fit; denn die Erde wurde ſchon fruͤber, um ſolche einbinden zu können, begoffen. Die Pflanzen muͤſſen in der Klſte retheuwelſe neben elnander feſt geſtellt oder gelegt werden, um durch die bevorſteheude Erſchütterung einem Durchelnander⸗ fallen vorzubeugen. Es ſoll jedoch zwiſchen den Ballen zweler Pflanzen immer elne Zwlſcheulage von einem zwel⸗ oder drelfach zuſammen gelegten trokenen Stüf Zwillich kommen. Die Klſte muß an zwei eytgegenge⸗ ſezten Selten Oeffaungen von einigen Quadrat⸗Zollen haben, und dleſe mit Drahtſtaben verſchloſſen werden. Bel Verſendungen im Herbſte iſt jedoch nöthig, den Ballen der Pflanzen und das denſelben umgebende Moos weniger zu befeuchten, als im Frühjabre. Wer ſich Pe⸗ largonlen kommen laßt, thue dieß im Fruhjahre. Wenn ſolche ankommen, und eine zu naße Verpakung verra= then, ſo ſchuͤttle man ſaͤmmtliche Erde von den Wurzeln, lege ſolche an einen trofenen, ſchattigen Ort im Glashauſe, und ſeze ſelbe erſt, nachdem die Wurzeln troken geworden, iu eine mäßig feuchte Erde, und behandle fie als krank, bis ihr Ausſehen vollkommen gefunden Pflanzen gleicht.“ 520 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Praͤnumerations- Anzeige auf das im Verlage des Unterzeichneten erſcheinende g encyclopaͤdiſche 3 Pflanzen⸗Woͤrterbuch aller einheimiſchen und fremden Vegetabilien, welche ſich durch Nuzen, Schönbelt, Seltenheit, oder ſonſtige Elgenthümlſchkeiten beſonders auszelchnen; ihrer botauiſchen, deutſchen, franzoͤſiſchen und engliſchen Benennungen, ihrer Dauer, Helmat, Formen, Eigen: ſchaften, Verwendung, Kultur, Vermehrung, Synonymen 1c. Ic. Mit beftändiger Hinwelſung auf das natürliche und das Sexual⸗Syſtem. Nebſt einem angehängten Polyglotten⸗ Lexicon. Ein gemeinnuͤziges Hand- und Hilfsbuch fuͤr Botaniker, Gartenfreunde, Blumkſten, Pomologen, Han⸗ delsgaͤrtner, Land» und Hauswirthe, Forftmänner, Tech⸗ nologen, und uberhaupt für Liebhaber der Gewaͤchskunde. Nach den neueſten und bewährteſten Quellen Eritifch bearbeitet von Johann Kachler, correſpondirendem Mitgliede der Garten-Kultur⸗ Geſellſchaft zu London ıc. Zwei Bände im Lericon- Formate, jeder Band zu 20 Bogen. Die Löfung der Aufgabe, dle ſich der Herr Ver— faſſer dieſes encyclopädiſchen Werkes ſtellte, dot unbe⸗ rechenbare Schwierigketten dar. Es handelte ſich nemlich nicht nur darum, etwas ganz Orkalnelles hervorzubrin⸗ gen, ſondern auch dleſes Orkginelle den hoͤchſt verſchle⸗ denen Tendenzen der geſammten Liebhaber der Pflan⸗ zenkunde auf eine ſolche umfaſſende Art anzupaſſen, daß das Verlangen eines Jeden möglichft befriedigt werde. Es waren keine Vorbilder zur Benuͤzung vorhanden; das Werk mußte geſchaffen werden; kein Nachſchrelben anderer Autoren, kein Commentlren konnte Statt finden; ein Original- Produkt, neu und großartig, nuͤzlic, be⸗ lehrend, nicht troken und ermuͤdend, follte zu Tage gefördert werden. Nur dem aus dauernden Fleiße des Herrn Verfaſ⸗ ſers konnte dleſes gelingen ; indem er mit der durch mannigfaltige Lelſtungen ruͤhmllch bewährten literarlſchen — — — — — —— — ec Umſicht mathematiſche Ordnung und Genauigkeit verband, und fo den ſich erbebenden Scwlerkgkeiten völlig ge⸗ wachſen war. Er bat das Werk vollendet, und legt es ruhlg, mit dem Bewußtſeyn, mehr als Gewöhnllches geleiſtet zu haben, dem gelehrten und gebildeten Pub⸗ likum vor. Es wuͤrde den Raum einer Ankuͤndlgung welt uͤber⸗ ſchreiten, die ausgedehnte Brauchbarkeit dleſes Buches ihrem ganzen Umfange nach darſtellen zu wollen. Was Perſoon ſah, was Willde now und Römer, was Schultes gelelſtet, was Sprengel in feinen Mek⸗ ſterwerken gab, iſt in dieſem Buche mit ungewöhnlichem Fleiße vereint. Competente Richter haben dieſes Werk durchgeſehen. Ihre Urtheile fielen unbedingt wuͤrdigend aus, und dle Nachklange wiederhallten in mehreren ge⸗ ſchaͤzten Zeitſchriften. Der Bequemlichkeit willen ſchließt das Werk mit einem forgrältig bearbeiteten Polyglotten-Lexicon, wel⸗ ches zugleich zum Total⸗Regiſter dienet. Der unterzeichnete Verleger hat uun, um bie Auf: lage, fo wie die Zeit des Erſchelnens dieſes in feiner Art gewiß einzigen Werkes, mit mehr Sicherheit be⸗ ſtimmen zu können, und dadurch in die Lage geſezt zu werden, daſſelbe allen Freunden der Botanik unter bis⸗ her bei ahnlichen Werken noch nicht Statt gehabten, überaus billigen Bedlagaiſſen zu liefern, den Weg der Pränumeration gewahlt. Beſtellungen nehmen alle deutſchen Buchhandlungen an. Wien, 1828. J. P. Solling er, Unkverſitaͤts⸗Buchdruker. Charade. Wer kennt euch nicht, ihr erſten beiden? Es fühlt euch, wer euch nie geſehn; Wenn wir von eurem Lichte ſcheiden, Muß unſer Daſeyn auch vergehn. Ihr gleßet Wärme, gleßet Leben In euren weiten Fernen aus, Mit hehrem Glanz ſeyd Ihr umgeben, Und ohne euch iſt Nacht und Graus. Ihr andern beiden, hold und milde, In bunte Farben eingehüllt, Schmükt lieblich Gärten und Gefilde, Die ihr mit ſuͤßen Duͤften füllt! So wie Magnete nach dem Norden, Drebt nach der erſten Angeſicht Das Ganze ſich: Bild iſt's geworden Von ihrer Form und ihrem Licht. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen debmen alle Buchhandlungen und poſtämter au. Der ganzjaͤhrliche Preis IR in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit. Convert — portoftel. Allgemeine deutſche arte geit i g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. Ne. 41. 8. October 1828. ”, 1 — ͤ ́òwUꝛT—— 2: p — en Inhalt: Von der Natur des Froſtes, von deſſen ſchaͤdlichen Einwirkungen auf den Dbſtbau, 1. —ä ä ä dſ. ... rr1:-u:EtT— ᷑?)V»Cãä ð⁊..k.; ĩðĩꝗ ð ̊qy“7wy.o.y ü—..k!kyk;xv ʃ́ë—r:...k.k.kkywꝛy ?:...ĩä —:!..w gʃ—&: Von der Natur des Froſtes, von deſſen ſchaͤdlichen Einwirkungen auf den Obſt— Bau, von den Mitteln dagegen, und von den Fiſcher'ſchen Froft- und i Hagelableitern. Der Froſt iſt vom Reife verſchieden, denn der erſtere wirkt im Winter, Herbſt oder Fruͤhjahre durch heftige Kaͤlte und Gefrier auf die Baͤume; der Reif aber iſt gefrorner Thau, daher Folge des Froſtes, und zerſtoͤrt zugleich durch Kaͤlte die neuen ſaftigen Triebe, Blaͤtter und Bluͤten, beſonders der zarten Gewaͤchſe im Fruͤhjahre. Der Froſt entziehet durch Einwirkung auf die Pflanzen deren Waͤrme, indem er dieſelbe bindet; daher wegen Mangel an Waͤrme die Pflanzenſaͤfte als Fluͤſſig— keiten feſt werden und zu Eis ſich umgeſtalten. Es muß zur Bewirkung einer Gefrier die Umgebung der Fluͤſſigkeit viel kaͤlter, und zwar bis unter den Eispunkt des Thermometers beſtehend ſeyn, als der Kaͤltegrad der zu gefrierenden Fluͤſſigkeit iſt. Die Wärme ſtroͤmt zu Folge des Naturge— ſezes der Mittheilung immer nach den kaͤlteren Orten hin, wo ſie gebunden wird, wenn ſie nicht in größerer Menge beſtehet. Die Waͤrme ziehet ſich alſo aus den waͤſſerigen Saͤften in die kaͤltere Umgebung, daher dann jene Fluͤſſigkeit wegen Man— gel an Waͤrme zu Eis umgeſtaltet, und als ſolches ausgedehnt wird. Iſt die Umgebung des Eiſes wieder waͤrmer, als dasſelbe, ſo ziehet ſich die Waͤrme in das Eis, dasſelbe wird wieder fluͤſſig zu Waſſer, oder, bei viel mehr Waͤrme, ſogar zu Dunſt oder Dampf aufgelost. Der Froſt kommt gewöhnlich aus der Atmosphäre herab, erkaͤltet zuerſt die ober— ſten und aͤußerſten Theile der Koͤrper, als Baͤume, Erde, Waſſer u. ſ. w., und ziehet ſich darin immer weiter abwaͤrts, wo er die waͤſſerigen Theile zu Eis verdichtet, was oft bei anhaltendem Froſte bis tief in Waſſer und Erde geſchieht. Die Baͤume, als Pflanzen, beſtehen aus einer Verbindung kleiner Gefaͤße, worin ſich der fluͤſſige Saft anhaͤufet. Faͤngt im Fruͤhjahre die Waͤrme in der Atmosphaͤre, und dann durch Mittheilung in der Erdoberflaͤche zu wirken an, ſo dehnen ſich dadurch die Gefaͤße aus, ziehen die waͤſſerigen Theile der Erde und Luft in ſich, und verbreiten dieſe Pflanzenſaͤfte vorzuͤglich in die obern Theile des Gewaͤchſes. Wird die Waͤrme wieder geringer, wie es gewohnlich im Herbſte geſchieht, fo hoͤret jener Saftfluß auf, der beſtehende Saft ziehet ſich mehr in die inneren Theile der Pflanze, oder in die waͤrmeren Wurzeln zuruͤk, und das durch den Saftandrang bewirkte Wachsthum der Pflanze iſt ſo unterdruͤkt und von Kaͤlte unterbrochen. Der Baum befindet ſich im Winter nicht todt, ſondern er ſchlaͤft nur, und verbraucht daher weniger Nah— rung; jedoch ſchadet ihm die Kaͤlte durch Gefrier um ſo mehr, wenn er groͤßere Gefaͤße hat, noch Nachrichten aus Frauendorf. 4 Prüfer Alles. Folgende, an uns eingeſendete Notizen dürften für unſere ſammtlichen Leſer Intereſſe haben: »Die deutſche Gartenzeltung dat bel fo vielen und unterhaltenden Gegenſtänden den größten Vorzug als e eee Als . e darf jeder eſer ſelne Meinung jagen, info ferne ſich ſolche au Thatſachen gruͤndet. Aae Bel einer fo unendlichen Ausbreitung der verehrten Mitgiteder Ift nicht zu verkennen, daß dle erprobteften Verſuche im Allgemeinen ſelten, oder doch wenig ſtlich⸗ haltig ſeyn koͤnnen; Klima, Erdreich, Lage und anges wohnte Behandlungen konnten oft die beſten Nefultate der allgemeinen Gartenze'tung zwerfelbaft machen. Aus dieſem Grunde ſteht es Jedem frei, angezeigte Vor⸗ ſchlaͤge zu prüfen, und den Erfolg von ſeiner Heimat (41) 522 Saft enthält, und derfelbe wegen Abwechslung der Waͤrme, Kälte, Feuchtigkeit und Trokenheit in Anhaͤufung und Bewegung gebracht, und dann ſchnell dieſe entwikelte Vegetationskraft unterdruͤkt wird. Der Froſt iſt daher um ſo gefaͤhrlicher, wenn durch die Waͤrme das Wachsthum und der Saftfluß entwikelt wurden, und nun ſchnell große Kaͤlte eintritt. Dieſes wirkt vorzuͤglich auf ſolche Baͤume nachtheilig, welche aus einem waͤrmern Klima kommen, dasſelbe gewohnt ſind, hier an kaͤltern feuchteren Orten ſtehen, fuͤr die erſten Eindruͤke der Wärme ſehr empfänglich find, und einen ſtar—⸗ ken Trieb haben, der uͤberdieß durch das Beſchnei— den noch vermehrt wird, wie wir bei den Pfirſchen— und Aprikoſenbaͤumen bemerken. Wenn nun in ſolchen Gewaͤchſen Saft beſteht und große Kaͤlte eintritt, ſo gefriert derſelbe zu Eis, dehnt ſich als ſolches aus, und zerſprengt die zarten Gefaͤße, wodurch die Verbindung zwiſchen den Theilen der Pflanze aufgehoben iſt; der Sauerſtoff der Luft wirkt auf die innern Theile der Pflanzen ein, und dieſelben erhalten den Brand, der fehnell immer weiter um ſich greift, vorzuͤglich von oben nach unten. Sind durch jene Zerſtoͤrung und Verſtop— fung die Pflanzengefaͤße unbrauchbar und unwirk— ſam geworden, fo muß ſich dieſer Zuſtand, wegen Unterbrechung der Verbindung und Vegetations— Kraft, immer mehr auf die naͤchſten Umgebungen ſchnell verbreiten, wenn auch dieſelben nicht jener Gefrier ausgeſezt geweſen waͤren. Der Froſt iſt nicht nur Kaͤlte, nemlich Abgang an Waͤrme, ſondern er wirkt oft poſitiv auf die Bindung der Waͤrme zur Vermehrung der Kaͤlte ein, und zwar durch einen eigenen Stoff, den wir Froſtmaterie nennen koͤnnen. Derſelbe beſteht aus der Elektricitaͤt, welche ſich nach dem Geſeze der magnetiſchen Polaritaͤt an beiden Polen der Erde im Winter anhaͤufet, dort das Nordlicht verur⸗ ſacht, und die Eigenſchaft hat, die Waͤrme ſchnell zu binden und zur Elektricitaͤt umzugeſtalten. Dieſe Wirkung finden wir ſelbſt bei uns im heißeſten Sommer in den Hagelgewitterwolken, worin von der angehaͤuften Elektricitaͤt durch Bindung der Waͤrme die Kaͤlte ſo vermehrt wird, daß die ver⸗ dichteten Duͤnſte zu Eis gefrieren. Wenn nun jene Froſtmaterie mit heiterer trokener Luft aus jenen Polargegenden, oder aus hohen kalten, mit Schnee bedekten Gebirgen, in die ſuͤdlichern waͤrmern Ges genden zu uns kommt, was vorzuͤglich im Fruͤh⸗ Jahre geſchieht, ſo naͤhert ſie ſich der Erdoberflaͤche, um daſelbſt mit Dunſt und Waͤrme ſich verbinden zu konnen, wobei dieſelbe ſchnell gebunden, und der Dunſt zu Thau, Schnee oder Reif umgeſtaltet wird. Dieſe ploͤzlich eintretende Kaͤlte iſt am Meiſten ſchaͤdlich, und zwar um ſo gefaͤhrlicher, wenn früher eine milde, oder warme Witterung bee ſtand, wodurch der Safttrieb in der Pflanze ent⸗ wikelt wurde, oder wenn Thauwetter mit viel Naͤſſe verbunden war, wobei dieſelbe von außen durch die Rinde, oder von der Wurzel aus in den Baum drang, und nun durch eine ſchnelle ſtarke Gefrier die Verbindung zerſtoͤrt wird. Dieſe Zerftdrung der Pflanzengefaͤße durch Gefrier und Ausdehnung der waͤſſerigen Säfte wuͤrde allein weniger ſchaͤd⸗ lich ſeyn, wenn nicht dieſe Zerſtoͤrung erſt durch ſchnell darauf eingetretene Waͤrme vollendet wuͤrde, denn von dieſer Waͤrme thauet der gefrorne Saft ſchnell auf und verduͤnſtet, daher die Pflanze aus⸗ getroknet iſt, und fo verderben muß, weil die zer⸗ riſſenen Gefaͤße und die beſtandene Unterbrechung des Wachsthumes keinen geſchwinden und ſtarken Zufluß der Säfte von unten auf geſtatten. Thauen aber die gefrornen Saͤfte und Gefaͤße nur langſam — nach und nach — auf, fo konnen fie nicht ſchnell mitzuthellen, wobel das Mißlingen des Einen kelnes⸗ wegs dle Anzeige des Andern verdraͤngen oder unwahr machen kann. So wäre es z. B. ungerecht, die An⸗ wendung des friſchen Strohdüngers zum Gartenbau nach Angabe des Hrn. Rektors von Preißler, Jahrg. 1827 Nro 48, im Allgemeinen zu verwerfen; ich be⸗ merke hiebei nur, daß, wenn die Werre irgendwo fo gemein, wie bei uns zu Haufe fft, bei Anwendung des frifhen Duͤngers die Brut dleſes ſchaͤdlichen Thleres ungemein überhand nimmt, und zwar fo auffallend, daß auf gleich großen Gertenbeeten aus dem Neuges düngten 20, und aus dem Ungeduͤngten kaum 5 — 6 dleſer Würmer in einem und demſelben Garten aus⸗ gegraben wurden. Nro. 19 1327. Bezeichnung der Pflanzen. Herr Johann Warhanek empfiehlt Taͤfelchen von Ahornholz mit Waſſerfarbe Ich bediene mich der nemlſchen gelben Farbe, jedoch mit Oelfirniß, und uͤber⸗ ziehe damit eine Tafel verzinnten Elſendleches zweimal auf einer Seite. Hlerauf ſchrelbe ich mit einem feinen 525 verduͤnſten, fie bleiben in den Gefäßen größtentheils zuruͤf, thauen auf, und dieſelben ziehen ſich wieder zuſammen und heilen die bewirkten Verlezungen um ſo geſchwinder, je mehr die Pflanze Kraͤfte hat. Der Froſt beſtehet ganz natuͤrlich im Winter, den er auch mit begruͤndet, am Meiſten; jedoch iſt er zu dieſer Zeit nur dann den Bäumen und ans dern Pflanzen ſchaͤdlich, wenn die Kaͤlte in ſehr hohem Grad wirket und ſchnell mit Wärme abwech⸗ ſelt, oder darauf folgt. Im Herbſte iſt zwar oft die Atmosphaͤre ſchon kalt, allein die durch den Sommer erwaͤrmte Erde haͤlt die Waͤrme laͤnger in ſich, bis fie nach und nach der Fältern Luft ihre Waͤrme mittheilt, wo dieſelbe gebunden wird. Zu dieſer Herbſtzeit kann daher der Froſt auf die Zwei⸗ ge, Aeſte und Knospen der Baͤume dann nach— theilig witken, wenn die in denſelben und in der Erde befindliche Waͤrme den Saftumlauf noch er— halt, und ſchnell große Kälte eintritt. Im Fruͤhjahre iſt der Froſt am Gefaͤhrlichſten, denn die Erde ers haͤlt die eingedrungene Kälte länger, als die At— mosphaͤre, welche ſchnell durch ſuͤdliche Luftſtrömun⸗ gen und den hoͤhern Stand der Sonne erwaͤrmt werden kann. Man ſagt daher gewohnlich: Im Fruͤhjahre kommt die Kaͤlte aus der Erde und dem Gemaͤuer, welches aber dahin zu berichtigen iſt, daß die noch kalten Mauern und die kalte Erde, vorzuͤglich, wenn ſie zugleich feucht ſind, die Waͤrme aus der nahen Atmosphaͤre in ſich ziehen, folglich ihre Nähe vermindern. Ueberdieß wirkt auch die Kaͤlte ſtrahlend, daher es in der Naͤhe kalter Gegenſtaͤnde immer kaͤlter iſt und deren Einwirkung auf die Entzle— hung und Bindung der Waͤrme empfunden wird. Im Fruͤhjahr wird oft von der ſchon beſtehenden, aus dem hoͤhern Stande der Sonne, dann durch ſuͤdliche Luft— ſtrdmungen und Duͤnſte entbundenen und mitge— theilten Wärme das Wachsthum zeitlich entwikelt; Pinſel und ſchwarzer Oelfarbe meine Namen. Es hängt nun vom Geſchmak oder Oekonomle ab, große oder kleine Bezeichnungen zu machen. Ich mache deren hun⸗ dert von einer Tafel, ſchnelde fie mit elner Scheere ab, gebe dem Zettel zwei Locheln, durch welche felber mit aus gegluüͤhtem Stotaturdrath an die Stäbe oder Stämme befeſtlgt wird. Man uberfehe aber Lezteres nicht, weil ſich nach meiner Erfahrung der Drath mit der Baumrinde verwächtt, und mancher Pflanze ſchaͤd⸗ lich werden könnte. Nebſtbei find dieſe Bezelchnungen tritt aber nun ſchnell durch noͤrdliche oder dftliche Winde, vorzuͤglich an heitern troknen Tagen in der Nacht und bei Sonnenaufgang, große Kaͤlte ein, fo muß natuͤrlich die ſchaͤdliche Wirkung um fo größer ſeyn, wenn durch bedeutende angehaltene Wärme und Feuchtigkeit die Säfte in den Baͤu— men bereits ſich anhaͤuften, dann je heftiger die nun eintretende Kaͤlte und Gefrier ſind, und wenn darauf ſchnell bei trokenener heiterer Luft, Licht und Waͤrme einwirken. Haben bei einem ſolchen Ereig— niffe die Bäume bereits Blätter oder Blüten getrie— ben, ſo gefrieren durch die Kaͤlte deren Saͤfte, dieſelben zerſprengen als Eis die Gefaͤße, die Ver— bindung derſelben iſt geſtoͤrt, unterbrochen, der gefrorne Saft verduͤnſtet ſchnell, vorzuͤglich durch Einwirkung der Sonne und trokenen Luft, kein Erſaz kann wegen unterbrochener Verbindung aus den Wurzeln mehr erfolgen, und daher muͤſſen die erfrorenen Blaͤtter, Bluͤten und friſchen zarten Triebe wie verdorret oder verbrannt ausſehen. Bei fehr heftiger Kaͤlte und ſtarker Saftanhaͤufung in ſaft— reichen, beſonders in feuchter fetter Erde den Nord— und Suͤdwinden ausgeſezten Bäumen, werden die— ſelben oft durch ſchnelle Gefrier und Ausdehnung der Saͤfte mit einem Knall zerſpalten, ſo daß man beinahe durch jene Spalten durchſehen kann. Was die Lage und Beſchaffenheit des Grundes betrifft, auf deſſen Baͤume der Froſt am Meiſten nachtheilig wirkt, ſo iſt dieſes vorzuͤglich dort der Fall, wo feſte, naße, fruchtbare oder ſalpeterhal— tige Erde beſtehet, die Lage tief — vorzuͤglich bei Fluͤſſen oder hohen bewaldeten Gebirgen — iſt, und die Baͤume ſelbſt dem Wechſel der Witterung — den warmen, kalten, trokenen und feuchten Luftſtroͤ— mungen — ſehr ausgeſezt ſind. Auf der Erdober— Flaͤche, beſonders in niedrigen Ebenen, Thaͤlern und an Fluͤſſen, beſtehet eine größere und ſchnellere 1 . —— —— fo dauerhaft, daß ich ſchon einige abgefallene im folgen- den Fruͤhjahre aus der gegrabenen Erde wieder benü⸗ zen konnte. Zufällige Vermehrung der Bignonia radicans. Im Jahre as26 hielt ich dieſe Pflanze in einem großen irdenen Topf, welcher auf freiem Gartengrunde ſtand; im Spätherbfte wollte ich die blühende Pflanze der elngetretenen Fröſte wegen unter Dach bringen; das Geſchirr war aber unbeweglich angewachſen, fo daß ich ſelbes untergraben, 1 die vielen und ſtarken Wurzeln (41*) 324 — .— 9 * Abwechslung zwiſchen Waͤrme und Kaͤlte, als in hoͤhern Gegenden, ſo wie in den gemaͤſſigten Erd— Zonen, als es in Deutſchland der Fall iſt, auch durch die wechſelſeitigen Einwirkungen der war— men und kalten Luftſtroͤmungen groͤßere und ge— faͤhrlichere Witterungs-Veraͤnderungen beſtehen, als in den mehr nördlichen oder ſuͤdlichen Län: dern. In der Naͤhe der Fluͤſſe und Gewaͤſſer muß. groͤſſere Kaͤlte beſtehen, weil vom Waſſer und deſ— fen Verduͤnſtung viel Wärme entzogen und gebun- den wird, die feuchte Luft ein Waͤrmeleiter iſt, und der Dunſt Wärme bendthigt, welche folglich aus jenen Urſachen aus den Baͤumen mehr gezogen: wird. Die auf Bergen und an deren nördlichen. Seiten ſich befindlichen Bäume find daher weniger dem Froſte ausgeſezt. Der Froſt iſt beſonders denjenigen Bäumen ſchaͤdlich, die ſchon zeitlich im Fruͤhjahre in Saft und Trieb kommen, größere und mehr. gefüllte- Saftgefaͤße, viel und dikeres Mark, dann weiches, zartes, pordſes Holz haben. Die ſtark beſchnit⸗ tenen oder geduͤngten Obſtbaͤume, oder Weinſtoͤke, find daher wegen ihren früheren ftärfern Holztriebe. und Saftanhaͤufung fuͤr die Einwirkungen des Fro— ſtes und Reifes mehr empfaͤnglich, als wenn ſie ohne Schnitt und Dung wachſen. Diejenigen: Baͤume, welche in den ſuͤdlichern waͤrmern Gegen— den einheimiſch, und in unſern Gegenden nicht akklimatiſirt find, werden am Erſten von der Kälte- zerftört.. Die Aepfelbaͤume dagegen halten die Kälte: am Meiften aus. Weniger dauerhauft- find die Birnen, vorzüglich mehrere feinere Sorten. ter den Steinobſtbaͤumen ſind die Aprikoſen und Pfirſchen für die Kaͤlte am Meiſten empfaͤnglich, ihres fruͤhen und ſtarken Safttriebes und bruͤchigen Holzes wegen. Doch ſelbſt dieſe Baͤume koͤnnen ohne Nachtheil die ſtaͤrkſte Winterkaͤlte bei uns aus— abſchneiden mußte. Dleſe blieben von mir nuubeach⸗ tet im kalten Grunde, und voriges Jahr (1327) keim⸗ ten eine Menge junge hervor, welche den lezten Win- ter unbedekt fo uͤberſtanden, daß die Ranken bis oben ausſclugen, und einkge Blumen bereits amiezjem.. Auf dieſelbe Welſe halte ich weine baumartige Datura, welche mit Ende September zum Zwettes male die meiſten Blumen bringt; nur wird bier die durcge⸗ ſchlagene, oft daumdike Wurzel nicht abgeſcnfttes, ſon⸗ dern mit dem Gefäß ſorgfältig ganz ausgegraben, und Un⸗ halten, wenn ſie in einem erhoͤhten trokenen Boden ſtehen, weder zu jung noch zu alt ſind, auch ihr Saft verdichtet, in keiner Bewegung und gering iſt. Die Act, oder Sorte eines Obſtbaumes, deſſen Alter, Erziehung, Abhaͤrtung, Behandlung, die Beſchaffenheit und Lage des Grundes, die Eins wirkung der Witterung verurſachen, daß ein Baum von beinahe ganz gleicher Eigenſchaft, wie ein an⸗ derer, erfriert, und derſelbe unverlezt bleibt. Eine hohe, luftige, kalte, trokene Lage bewirkt durch die gleichartige ſtrenge Temperatur, daß kein Saft entwikelt, und die Gefäße nicht ausgedehnet wer— den koͤnnen, daher bei uns die edlen Kaſtanien— Bäume in den tiefen Gegenden und Thaͤlern erfries ren, an und auf den Bergen aber dauerhaft ſind, was auch bei andern Fruchtbaͤumen beſtehet. Die jungen Baͤume, beſonders die zarten, find deßwe— gen mehr dem Froſte ausgeſezt, weil fie früher in. ftarfen. Saft treten, und von demſelben im Winter oft einen bedeutenden Theil fluͤſſig erhalten. Dies ſes iſt die Urſache, daß ſogar auch bei ſehr heftie gem Froſte ganze Stämme der Eichen, Eſchen, Nußbaͤume u. ſ. w. zerſpalten werden konnen, wenn der Saft gefriert, und fo als Eis ſich aus dehnet. Die Wurzeln der Obſtbaͤume werden dann vom Froſte zerſtoͤrt, wenn derſelbe, als ſehr anhaltend und heftig, tief in die Erde eindringt, die Wur- zeln viel Saft in ſich gezogen haben, und die Erde feſt und naß iſt. Wird dieſelbe vom Schnee be— dekt, ſo kann der Froſt nicht eindringen, daher derſelbe nur dann den Wurzeln ſchadet, wenn die Erdoberflaͤche vom Schnee befreit iſt. Die Baͤume, deren Wurzeln vom Froſte beſchaͤdiget wurden ſterben von unten auf, und ihre im Anfange des Fruͤhjahres noch gefunden Zweige koͤnnen zum Pfrop- fen anderer Bäume gebraucht werden, und oft ſchlagen ſie noch aus, oder bluͤhen ſogar, worauf mit dleſem in ein größeres ſeichtes Holfgeſchirr auf zwei Ratreoftüfe geſezt, damit die freien Wurzeln nicht zerdruͤkt werden. Von nun an wird aber diefe Pflanze vor oben nicht mehr begoſſen, ſondern ſtets fo viel Waſſer in dem Elnſazkübel erhalten, daß foldes den Boden des Blumengeſchirts erreicht; des Ganze er⸗ halte ich nun in einem niat bewohnten Zimmer, und habe b's zum November dle herrlichſten Blumen. Vor wenigen: Tagen brawte man mir weiße Hol⸗ lunderberten , deren Geſchmak' den ſchwarzen völlig: 325 plözlich der Tod erfolgt. Obſchon die Naͤſſe oder Feuchtigkeit des Bodens, dann die lange Dauer des Froſtes am Meiften das Erfrieren der Wur⸗ zeln begüuͤnſtigen, fo find dagegen wieder die Naͤſſe, oder der Regen, wenn ſie bald nach dem Froſte eintreten, eine wichtige Urſache, denſelben unſchaͤd— lich zu machen. Denn das in die Erde an die Wurzeln eindringende Waſſer theilet feine Wärme mit Maͤſſigkeit dem gefrornen Waſſer in der Erde und den Wurzeln mit; dasſelbe thauet nach und nach auf, und wegen wechſelſeitiger Mittheilung entſtehet eine gleichartige maͤſſige Wärme, oder viel— mehr Kaͤlteverminderung in und an den Wurzeln, wobei dieſelben durch die eindringende Waͤrme und Feuchtigkeit eine erneuerte Kraft erhalten, die von der Kaͤlte angefangene Zerſtoͤrung zu unterbrechen und zu heilen. Ferner wird auch durch jenes ein— dringende Waſſer die in den Wurzeln befindliche Froſtmaterie abgeleitet, und ſo der Froſt durch Mittheilung vermindert, daher das eingedrungene Waſſer an Kaͤlte zunimmt. Da die Kaͤlte in den meiſten Wintern tief in die Erde dringt, vorzuͤg— lich in den noͤrdlichern Gegenden, ſo muͤßten alle Baͤume, beſonders die jungen, erfrieren, wenn nicht gewoͤhnlich jene Umſtaͤnde beſtuͤnden; denn iſt der Saft verdichtet und in keiner Bewegung, fo kann oft die größte Kälte nicht ſchaden. Die alten beſchaͤdigten und kraͤnklichen Baͤume find deßwegen am Meiſten dem Froſte unterworfen, weil fie ſchon ſchwach find, und daher ihnen im. Fruͤhjahre eine ſtarke Zuftrömung des Saftes feh— let, welche im Stande wäre, die vom Froſte ver- lezten Gefaͤße wieder zu heilen und zu beleben. Iſt daher der Winterfroſt anhaltend: und zu ſtark, ſo koͤnnen ſelten die durch Kaͤlte verlezten alten Baͤume gerettet werden. Aus jenem Grunde hei— len aber die jungen friſchen, ſaftreichen Baͤume — — un ne gleich kommt, nur: find ſolche feiner an der Fiucktheut, und ſuͤßer; bei geneuer Erkundigung Ift an der Blüte kein Unterſchled, und Ueberbringerln genoß zweimal eln weißes Muß davon obne Nadtheili. Ich habe mir ein Exemplar beſtellt, und find fie ſrgendwo allgemein?’ Der verfloſſene Winter von 2827 euf 1228 hatte ſo wanches Eigene für ſich, wie der dleßſährige Erm- mer; der früh gefolleve große Schree zerfloß ſchnell, und brachte in die mit Stroh geſchüzten Pflanzen eine große Naſſe; bei ſiets gelinder: abwechſelnder Witterung; am Beſten ihre Wunden; denn find nicht alle Saft- Roͤhren zerſprengt, fo tritt der im Fruͤhjabre auf⸗ ſteigende Saft in die zerſtoͤrten Gefäße, bildet neue, die Beſchaͤdigung kann daher nicht weiter ſich ver⸗ breiten, und die Wunde verwachſet. ER Die Kennzeichen einer Beſchaͤdigung durch Froft ſind ſchwarze Fleke in dem Holze der Zweige, wenn dieſelben der Länge nach zerſchnitten werden, rothes Kernholz, das Zuſammenziehen und Verdorren der Rinde, braune verdorrte Blaͤtter, rothe Wurzeln mit einer ſchwaͤrzlichern Rinde, Springe in der Rinde der Baumkrone u. ſ. w. Der Harz: oder Gummifluß bei: den Steinobſtbaͤumen iſt ſehr oft eine Folge des Fro— ſtes; denn da durch die Froſtwunde der Umlauf des Saftes unterbrochen wird, ſo tritt derſelbe zwiſchen das Holz und den Baſt, verdiket ſich, verftopft die Saftroͤhren, und tritt auf die Oberflaͤche der Rinde heraus, wo er verhaͤrtet. Die Rinde wird ſchwarz, das Holz duͤrre und brandig, und eine ſolche Krank— heit verbreitet ſich ſo weit, daß der ganze Aſt, oder, wenn ſie am Stamme ſich befindet, der ganze Baum abſtirbt. Dieſes Uebel wird bei den Kernobſtbaͤumen der Brand genannt, woraus der Krebs durch Ver— laͤngerung der Krankheit erfolgt. Die Anwendung der Mittel wider die Einwir— kungen des Froſtes theilen ſich in die Heilungs— Mittel der Beſchaͤdigung, und in den Schuz gegen dieſelben. Iſt ein Baum vom Froſte beſchaͤdiget, ſo muß er ohne Schonung ſehr ſtark zuruͤkgeſchnitten, nemlich, es muͤſſen ihm nicht nur alle beſchaͤdigten Theile derBaum— Krone weit unter der Wunde, wo keine Spur der— ſelben mehr ſichtbar iſt, ſondern auch ein großer Theil des alten Holzes, vorzuͤglich das Tragholz und die Bluͤtenknospen rein abgeſchnitten werden, und zwar deßwegen, damit der durch den Froſt bes wirkte Brand oder Krebs nicht weiter ſich verbreiten, wurde diefe Immer vermehrt, bis fie endlich im Jaͤner, befonders am sten, auf 427 Grade ſtleg, und wahr dein lich den erweichten, und im Dunſt eingeſa leſſenen Staͤm⸗ men ſchädlich war. Bel Entblöffung. derſelben im Fruͤh⸗ Johr woren einige geſtorben oder krank, indem ſich von den bechüzten Stammen und Zweigen die Rinde wie faul ab'oͤſſe: ulckt ſo erklärbar Ift mir eine Erſchefnung dleſes Semmers, wo binnen einigen Tagen mehrere ſtrauch- und boumartige Pflanzen an der Sudweſtſelte geldr Blätter: bekamen, und abſterben zu wellen ſchleuen; 326 oder daß von dem ſtarken Andrange des haͤu— figen Saftes von unten auf die Wunden geheilt werden koͤnnen. Ueberhaupt ift das ſtarke Ve— ſchneiden der Krone, und das tiefe Zuruͤkſchneiden der verwundeten Aeſte das beſte Mittel, nur muͤſſen zugleich die Orte des Schnittes, nemlich das Holz, mit Pelzwachs, Kitt oder Oelfirnißfarbe dicht vers ſchmiert, oder mit Moos und Leinwand feſt ver— bunden werden, damit der Saft nicht verduͤnſten, und der atmosphaͤriſche Sauerſtoff nicht einwirken kann. Zeigen ſich bei dem Abſchneiden der Zweige, Aeſte, oder des Stammes, im Holze, oder zwiſchen demſelben und der Rinde, kleine, ſchwarze, oder rdthlich braune Punkte, fo muß weiter unten, wo Holz und Rinde ganz rein und geſund ſind, der Schnitt geſchehen. Wird der Aſt abgeſaͤget, ſo iſt das Holz rein glatt zu ſchneiden, und dann auf jene Art zu bedeken. Sind die durch Froſt beſchaͤ⸗ digten Baͤume ſehr hoch, ſo daß der Schnitt nicht leicht vollzogen werden kann, fo muͤſſen die beſchaͤ⸗ digten Aeſte unten beim Stamme abgeſaͤget werden. Ueberhaupt waͤre deßwegen darauf zu ſehen, daß die fuͤr den Froſt ſehr empfindlichen Baͤume in kal— ten Lagen nur als Zwergbaͤume erzogen wuͤrden, allein, dadurch waͤre wieder auf der andern Seite wenig geholfen, weil die niedrigen ſaftigen Baͤume mehr der Gefahr des Erfrierens ausgeſezt ſind, als die ausgewachſenen hohen; denn in größerer Höhe beſtehet, wegen des freien Luftzuges, nicht die ſchnelle und bedeutende Abwechslung zwiſchen Waͤrme, Kaͤlte, Naͤſſe und Trokenheit, wie an der Erde. Wir finden daher auch, daß die freien hoch— ſtaͤmmigen Baͤume weniger der Gefahr des Erfrierens ausgeſezt ſind, als die niedrigen. An den im Fruͤhjahre nahe unten bei der Erde gepfropften jungen Baͤumchen verderben ſehr oft, vorzüglich bei warmer trokner Witterung, die Pfropf⸗ die Hoelreuteria ſtuzte ich z. B. eln, und fie mußte neu anſchlagen; Rhus Cotinus, Cytisus labur- num etc. berührte ich nicht; dieſe warfen das verdorrte Laub ab, und trieben neuerdings an. Konnte dieß eine Elnwirkung von dem gewaltigen Drfane auf die Wur⸗ zeln, oder elektriſcher Eigenſchaft ſeyn? So eben erhalte ich von einem Gartenfreund eine abgepflügte Scabiosa atropurpurea, wahrſcheinlich als Ausartung bel ſtets anhaltendem Regenwetter. Aus der vollkommen aufgebluͤhten Blumenkrone ſtehen 7 andert⸗ Zweige, weil an der Erde Kaͤlte, Hize und Feuch⸗ tigkeit zu ſtark einwirken. Man muß daher zur Sicherſtellung wider Froſt die Stämme der Wild- linge wenigſtens drei Schuhe hoch von der Erde pfropfen. Ferner zeigt auch die Erfahrung, daß die Baͤume um ſo weniger erfrieren, je zahlreicher und dichter ſie an einem ausgedehnten Orte beiſam— men ſtehen, denn in dieſem Falle iſt zwiſchen ihnen die Luft ruhiger, daher die Temperatur gleichartis ger; ein Baum ſchuͤzt den andern und dienet als Froſtableiter. Iſt ein Baum nur an Einem Orte des Aſtes oder Stammes, wo eine Verwundung oder Safte Anhaͤufung beſtand, vom Froſte verlezet worden, woraus der Brand oder Krebs entſtehen koͤnnte, oder bereits beſtehet, ſo wird daſelbſt die Rinde, ſammt dem nahen Holze, ſo weit rein herausgeſchnitten, bis ſich der vollkommen geſunde Theil zeiget. Diefer Schnitt iſt ſogleich mit Baumkitte, Baum⸗ Wachs, ſchwarzer Oelfirnißfarbe oder Wagenſchmier dicht zu überziehen, feſt mit Leinwand zu verbine den, und der Baum ſtark zu beſchneiden und zu reinigen, damit ein ſtarker Saftfluß in die Ver— wundung bewirkt werde, die ſich bald mit einer neuen Rinde uͤberzieht. Wenn der Stamm eines Baumes erfroren und deſſen Rinde aufgeriſſen iſt, ſo muß dieſelbe am ganzen Stamme ſogleich zeitlich im Frübjahre, noch vor dem ſtaͤrkſten Saftfluße, mit einem Schnitt⸗ Meſſer bis auf die duͤnnſte gruͤne Haut, oder bis in das geſunde Holz abgeſchaͤlet, und der von der Rinde ganz entblößte Stamm auf jene Art dicht ver⸗ ſchmieret und verbunden werden, worauf er im Herbſte ſchon eine neue Rinde hat, vorzuͤglich, wenn zugleich die Krone des Baumes ſehr zuruͤkgeſchnitten, und dere ſelbe, durch Auflokerung und Düngung feiner Umgos bungen der Wurzeln, im Wachsthume geſtaͤrkt wurde. —— — —— . halb Zoll lange gruͤne Stengel hervor, deren jeder ein Knöpfchen mit neuem Blumenk elch und Blattern tragt; und da der Mutterſtok noch mehrere derlei Blumen bringt, fo ſteht zu erwarten, ob diefe vlelfache Blumenkrone ſich bei günſtiger Witterung vollends entfalten werde, beſonders, da aus dem Fruchtknoten noch mehrere ſol⸗ che Blumenftengelsen hervorkommen. Sollte dieſe Bas rietät nicht durch die Kanſt erzwekt werden fünuen? Die blaue Paſſtonsdlume. Im Beſize von zwei ſtarken Pflanzen, beobachte * 327 — — Sollte ein ſpaͤter Fruͤhlingsfroſt, was oft bei Aufgang der Sonne, wann die geringſte Waͤrme iſt, geſchieht, die ſchon bluͤhenden Mandel-, Apriko⸗ ſen⸗ oder Pfirſchenbaͤume angegriffen haben, fo muͤſ⸗ fen, um viele Blüten zu erhalten, dieſe ges frornen Baͤume, noch vor Aufgang der Sonne, oder ehe die Sonne jene Baͤume beſcheinen, und durch Waͤrme die gefrornen Saͤfte und Bluͤten aufthauen kann, mit kaltem Waſſer, vorzüglich aus einem ties fen Brunnen, oder aus einer friſchen Quelle, mit einer Gießkanne ſtark beſprizt werden. Sehr gut iſt es auch, wenn in jenem Waſſer wenig Steinſalz oder Haͤringslake aufgelost wurde. Denn das Salz hat im Waſſer uͤberhaupt die Eigenſchaft, daſſelbe kaͤlter zu machen, ſo laͤnger zu erhalten, und den Froſt ſchneller in ſich zu ziehen und abzuleiten. Jenes Begießen mit Waſſer erſezet die Wirkung eines Regens in hoͤherem Grade, denn die Kaͤlte des Froſtes in und an dem Baume theilet ſich dem Waſſer und deſſen Waͤrme jenem viel kaͤltern Gegenſtande mit, und deſſen gefrorner Saft thauet nach und nach gemaͤßigt auf, der ſonſt, wenn der Saft durch die Sonnenwaͤrme ſchnell aufthauen und verduͤnſten würde, verderben müßte. Könnte jenes Begießen nicht vor Einwirkung der Sonne vollzogen werden, ſo muͤſſen ſogleich jene bluͤhenden, oder ſchon mit kleinen Früchten behangenen und gefrornen Spalier— Baͤume mit Brettern oder Deken wider die Sonne und Luftwaͤrme geſichert, und hinter dieſer Bedekung mit jenem Waſſer aus einer Gießkanne ſo lange begoſſen werden, bis die ganze Gefrier aufgethauet iſt, worauf nach und nach die Bedekung wegge— nommen wird. Werden jene Mittel zu ſpaͤt, oder gar nicht angewendet, ſo gehen die meiſten Bluͤten und Fruͤchte verloren, welche aber auf jene Art gerettet ſind. Bel einem Herbſtfroſte, nemlich im October oder November, gefrieren zuweilen die Fruͤchte entweder noch auf dem Baume, oder wenn ſie von denſelben bereits abgenommen wurden. Sind die auf den Baͤumen befindlichen Früchte noch unzei— tig, ſo werden ſie gewoͤhnlich vom Froſte ganz fuͤr immer verdorben, und es gibt kein Mittel dagegen, als den Schuz wider die Einwirkungen des Froſtes. Haben aber die gefrornen Fruͤchte bereits ihre Reife erreicht, ſo duͤrfen ſie nicht vom Baume abgenom— men, ſondern muͤſſen darauf gelaſſen werden; denn wenn bald darauf ein Regen, oder uͤberhaupt nur eine mildere Luft eintritt, ſo ziehen dieſelben den Froſt aus, und derſelbe bleibt unſchaͤdlich. In dieſem Falle, vorzuͤglich bei den Weintrauben, wer— den von dem Froſte die zeitigen Fruͤchte verbeſſert; denn derſelbe drängt den Saft zuruͤk, welcher nun nicht mehr in der Frucht vermehret werden kann, dieſelbe verlieret ihre waͤſſerigen Theile und der Zu— kerſtoff wird aus der Saͤure mehr entwikelt. Sind die ſchon abgenommenen Fruͤchte gefroren, ſo muß man ſie in dieſem Zuſtande ganz unberuͤhrt laſſen, und dann mit kaltem Waſſer beſprizen, oder mit Schnee bedeken, und wenn hievon der Froſt nicht rein ausgezogen worden waͤre, die Fruͤchte in kaltes Waſſer legen, das mit Schnee oder Eis vermiſcht iſt. Sollte wieder ein Froſt erwartet werden, ſo ſind ſie an einen ſolchen kalten Ort zu legen, wo es nicht gefriert. Wir haben oben bemerkt, daß die vom Froſte be— ſchaͤdigten Theile des Baumes ganz ab-, und derſelbe ſtark beſchnitten werden follen, damit die Brand- oder Krebswunde entfernt, und nicht weiter herab verbrei— tet werden kann; dann, daß ein ſtarker Zufluß des Saftes zur Heilung durch Verwachſen bewirket wer— de. Hiezu iſt vorzuͤglich dieulich, daß die Erde um den Baumſtamm, ſo weit als deſſen Aeſte ſich aus— breiten, zur kraͤftigern Entwiklung der Vegetations— Kraft tief mit einem Grabſcheide aufgelokert, und ich meine angenommene Art, ſolche nur alle zwelte Jahre im Frühling zu verfegen, well ich mich uͤberzeug— te, daß, je mehr Raum die Wurzeln im Geſchirt ha⸗ ben, fo mehr treiben fie Blatter und wenige Blumen; dabei pflege ich noch dle erften Ranken, wean ſolche 8 bis 10 Augen getrieben haben, zwei davon abzuzwi⸗ Ten, wo ſodann die Nebentriebe frühere Blumen anfes zen. Diefe zwei Stuͤke ſtelle lch gewöhnlich auf dle Gartenerde einander gegenüber, und in dieſem Som- mer verband ich deren beide 10 Schuh hohe Stäbe mit einer Schuur, auf welcher ſich die Ranken hinwanden, und durch ihre unendliche Schwere mit Hunderten von Blumen eine herrliche Gufrlande zum Durc gauge bilden, Zu bemerken fit dabef, daß, ſobald das Geſchirt ſich ange⸗ wurzelt hat, auch die Blumenknospen erſchelnen, und da endlich die Wurzeln durchgreifen, wird der Trleb der Pflan⸗ ze befördert, und es erſcheint beinabe feine Ranke ohne Blumen. Dleſes Verfahren habe ich blos der öfteren Klage wegen mitgetheilt, daß mehrere Befizer dleſer ſchoͤnen Pflanze ſo ſparſames Vergnuͤgen dabel finden. Schluß folgt. 528 — ³ꝗ a mit gutem Miſt, der jedoch den Stamm nicht beruͤh⸗ ren darf, gegen drei Zoll hoch bedekt werden ſoll. Im Juni iſt dieſer Miſt wieder wegzunehmen. Oft tritt der Umſtand ein, daß junge Bäume im Herbſte, Winter oder Fruͤhjahre zum Verſezen ver— ſendet, bei dieſer Verſendung vom Froſte uͤberfallen, und an ihren Wurzeln beſchaͤdiget werden. In die— ſem Falle duͤrfen ſie nicht in warme Zimmer, Keller oder Viehſtaͤlle gegeben, ſondern muͤſſen vielmehr von denſelben entfernt gehalten werden, denn ſchnelle Erwaͤrmung und Aufthauung ſind am Schaͤdlichſten, weil erſt dieſelben den Nachtheil des Froftes bewitr— ken. Die an ihren Wurzeln durch Froſt beſchaͤdigten Baͤume muͤſſen ſogleich in kaltes Waſſer, wenn es auch mit Eis und Schnee vermiſcht wäre, au einen ſolchen Ort geſtellt werden, wo es weder warm iſt, noch gefrieren kann. In dieſem Waſſer bleiben die Wurzeln der Baͤume durch 12 Stunden, bis fie voll: kommen aufgethauet ſind; dann werden ſie ſogleich tief in die Erde eingeſchlagen, nemlich mit derſelben im Garten bedeket, bis ſie an die gehoͤrige Stelle ver— pflanzet werden, wenn dieſes nicht ſogleich geſchehen könnte. Am Beſten geſchieht dieſes Einſchlagen in eine lange, tiefe und weite Grube, damit in dieſelbe alle Baͤume neben einander einzeln und mit ihren Wurzeln, tiefer, als ſie kuͤnftig einzuſezen ſind, ſo geſtellt werden koͤnnen, daß die Wurzeln gerade und ungebogen bleiben. Das gewoͤhnliche liegende Ein— ſchlagen der Bäume über Winter iſt deßwegen ſchaͤd— lich, weil die eine Halfte der Wurzeln von der dar— auf geworfenen Erde ſchief gedruͤkt, die andere obere Hälfte der Wurzelkrone aber durch ihre in die Höhe gerichtete Lage dem Erfrieren ausgeſezt wird, und ſo auf dieſe Art zwiſchen den Wurzeln leere Raͤume blei— ben, wodurch die Einwirkung des Froſtes beguͤnſtiget iſt. Werden in jene Grube jeder Baum einzeln aufrecht ſtehend ſo eingeſchlagen, als wenn die Baͤume hier immer ſtehen bleiben ſollten, ſo iſt dieſes viel beſſer, als wenn dieſelben zu ſpaͤt, bei naſſer Witterung, noch an ihre bleibenden Standorte geſezt worden waͤ— ren. Dieſe, in einem kleinen Raume beiſammen — . ̃ͥͤͥͤ — —Ä—v——̃ — ä ſtehenden Bäume, kann man im Winter leicht uͤberſe⸗ hen und gegen ſtrenge Kälte fchüzen. Sollte aber auch jene Einſchlagung in die Erde, wegen Gefrier oder Schnee nicht vollzogen werden koͤnnen, indem der tiefe Froſt oft jeder Hake, auch ſtarken und thäs tigen Arbeitern widerſtehet, ſo muͤſſen die aus dem Waſſer genommenen Baͤume einſtweilen mit ihrer Umgebung in Gewölbe oder fühle Keller geſtellt wer— den, woraus ſie ſogleich in die Erde zu ſezen ſind, wenn dieſes geſcheben kann. Vor dieſem Einſezen iſt Folgendes zu beobachten: Waͤren bei dem ge— wöhnlichen Beſchneiden der Wurzeln vor deren Eine ſezen dieſelben am Schnitte roth und die innere Rinde um das Holz ſchwaͤrzlich oder braun, ſo ſind dieſes Beweiſe der Gefrier. Die Wurzeln muͤſſen daher, wie oben bei den Aeſten bemerkt wurde, bis dahin abgeſchnitten werden, wo keine Spur des Froſtes mehr bemerkt wird. Iſt derſelbe bei größerer Dike der Wur- zel noch bemerkbar, auch der Baum jung und kraft— voll, ſo kann man ihn doch einſezen, ohne der Gefahr ausgeſezt zu ſeyn, daß er gewiß verdirbt; nur muß er durch Einſchlaͤmmung, und zwar um drei Zoll tie= fer in die Erde eingeſezt werden, als er fruͤher ſtand, damit oben neue Wurzeln ſich bilden, und durch deren Einfluß die erfrornen Wurzeln mit neuen Rinden ſich bedeken koͤnnen. Durch dieſe erneuerte Vegetations- Kraft erholen ſich die meiſten Baͤume wieder; nur ſoll zugleich bei denſelben die obere Krone ſo weit als möglich zuruͤkgeſchnitten werden, damit neue kraͤftige Triebe entſtehen, die auch neue Wurzeltriebe aus den gefunden Theilen bewirken; die kranken Wurzeln vers faulen, deren Krankheit ſich aber nicht weiter verbreis ten kann, weil die erneuerte Vegetationskraft die Ober- Herrſchaft erlangt. Auch kann die Triebkraft jener Bäume dadurch gereizt und befoͤrdert werden, wenn fie zur Zeit, wann keine Froͤſte mehr zu beſorgen ſind, auf der Erde um ihren Stamm herum mit friſchem Pferdeduͤnger dicht belegt werden, und dieſes waͤh— rend des Sommers hindurch, wenn es ndthig iſt, wiederholt wird. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjaͤhrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Garten SE tih g Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. . ep — Uwe. 42. 15. October 1828. 1 Ä Inhalt: Von der Natur des Froſtes, von deſſen ſchadlichen Einwirkungen auf den Obſtbau, von den Von der Natur des Froſtes, von deſſen ſchaͤdlichen Einwirkungen auf den Obſt— Bau, von den Mitteln dagegen, und von den Fiſcher' ſchen Froſt⸗ und Hagelableitern. (S c lu 6.) Was die Mittel betrifft, wodurch die Baͤume gegen die ſchaͤdlichen Einwirkungen des Froſtes geſchuͤzt werden koͤnnen, ſo iſt Folgendes zu bemerken: Man muß darauf ſehen, daß im Winter nicht durch Wärme und Feuchtigkeit das Wachsthum und der Saftfluß in den Bäumen entwifelt werden kann, daher dieſelben mehr wider die Einwirkungen der Sonne, der warmen und feuchten Luft, als wider die Kälte zu ſchuͤzen find, denn dieſe ſchadet nur im hoͤchſten Grade, und iſt beinahe unſchaͤd— lich, wenn das Wachsthum des Baumes ganz in der Ruhe, und der wenige Saft verdichtet iſt. Faͤllt im Fruͤhjahre waͤhrend der Bluͤte, oder bald nach derſelben, Schneewetter ein, ſo wird zwar gewoͤhnlich von der Mittagsſonne der Schnee zum Theil geſchmolzen; jedoch erfolgt am folgenden Tage ein ſtarker Froſt, von dem alle Bluͤten und ein großer Theil der jungen Fruͤchte zu Grunde gehen. Gegen dieſes Ungluͤk iſt das beſte Schuz— Mittel, wenn fruͤher von den Baͤumen mit einem Mitteln dagegen, und von den Flſcher'ſchen Froſt- und Hagelableitern. (Schluß.) Haken der Schnee abgeſchuͤttelt wird, damit ſie troken ſeyen. Sollte dieſes Abſchuͤtteln bei Spalier— Baͤumen an Mauern oder Waͤnden nicht vollzogen werden koͤnnen, fo muͤſſen fie mit vorgeſtekten Tanz nenreiſern, oder Deken aus Baſt, Stroh, Rohr, oder mit Brettern bedekt werden. Die zarten, und fuͤr den Froſt ſehr empfind— lichen Baͤume, nemlich Pfirſchen und Aprikoſen, muͤſſen an erhoͤhte, trokene Orte geſezt werden, wo fie durch die Einwirkungen der Falten Luftſtroͤmun— gen abgehaͤrtet, und in ihrer zu fruͤhen Austreibung zuruͤkgehalten werden. Ferner ſind ſie ſo, nemlich mehr an die weſtliche Seite der Spalier, einzuſezen, daß ſie im Winter nicht von der Morgenſonne erreicht werden koͤnnen, welche einen fruͤhern Trieb und zu ſchnelles Aufthauen des Froſtes bewirkt. Diejenigen Baͤume, welche an der ſuͤdlichen Seite einer Mauer, Bretterwand, oder eines Berges ſtehen, ſind auch am Meiſten der Gefahr des Fro— ſtes ausgeſezt, denn die Sonne verurſacht daſelbſt auch im Winter, vorzuͤglich im Februar, Maͤrz und April, oft bedeutende Waͤrme; der Schnee ſchmilzt und das Wachsthum wird durch Waͤrme, Feuchtigkeit, Licht und Luft ſchnell entwikelt. Tritt nun ein kalter Oſt-, Suͤdoſt- oder Nordwind, oder uͤberhaupt in der Nacht und bei Sonnenaufgang an heitern Tagen eine Gefrier ein, ſo verderben Nachrichten aus Frauendorf. Prüfer Alles. (Schluß.) Ad Gartenzeitung Nro, 2, 0e, könnte ſich wohl jeder Gartenfreund des Mittels von Herrn v. Grach gegen die Schild- und Blattlaͤuſe bedienen; es fit in feinem Falle der Pflanze wie auch dem Menſchen, fo nad: thelllg, als mein Verfuch mit Kobold, der mehrere Pfir- ſcheu baͤume toͤdtete; nur würde ich zu mehrerer Slcherhelt des Erfolges anrathen, das Quekſilber in einem Topf vorher zu kochen, und dann zu dem übrigen Waſſer zu gießen. Wird doch dieſes Mittel manchmal zur Toͤd⸗ tung der Wuͤrmer bei Menſchen eben ſo angewendet, wle ich durch Quekſilberſalbe Raupen von Baͤumen vertrltb? 5 Daß man nach Herrn v. Trüm mel, in genann⸗ tem Blatte, mehr und ſchoͤnere Blumen an den Georginen (42) 550 jene Bäume ſchnell, was bei ſolchen Bäumen nicht geſchieht, die gegen jene Einwirkungen der Wärme geſichert ſind, und wo ſich kein Glatteis bilden kaun. Die an Mauern und Spalieren bluͤhenden Aprikoſen- und Pfirſchen-Baͤume werden daher am Veſten und Bequemſten wider den Froſt ge— fhüzt: entweder durch Strohmatten oder Deken, welche bei einer Gefahr des Froſtes gegen Abend vor die Spalterbaͤume vorgehaͤngt, und am folgen— den Vormittage, wann ſchon Waͤrme beſtehet, wies der aufgerollt oder abgenommen werden, oder durch die ſpaͤter beſchriebenen Froſtableiter. Ueberhaupt ſollen jene ſehr zeitlich bluͤhenden Baͤume gegen die Morgenſonne verwahret werden, denn wenn dieſelbe ein gefrornes Gewaͤchs beſcheinet, dieſes daher ſchnell aufthauet und austroknet, ſo muß daſſelbe verdorren, was nicht geſchieht, wenn das Auf— thauen nach und nach durch Schatten, geringere Kaͤlte, durch Brunnen- oder Regenwaſſer bewirkt wird. Die noch nicht ausgetriebenen Baͤume ha— ben vom Spaͤtfroſte wenig oder nichts zu fruͤchten, wohl aber iſt derſelbe den ſchon ausgetriebenen oder bluͤhenden Baͤumen ſehr gefaͤhrlich, daher die— ſelben durch Bedekung geſchuͤzt werden muͤſſen. Die Spalierbaͤume erfrieren daher gewoͤhnlich am Mei— ſten, oder tragen wenig Fruͤchte, weil die zu fruͤh ausgetriebenen Bluͤten von den ſpaͤtern Froͤſten zer— ſtoͤrt werden, und ſich nicht befruchten koͤnnen. Werden die Baͤume durch den Winter mit Miſt, Stroh, Strohmatten oder Deken dicht be— dekt, ſo muͤſſen ſie wegen dieſer widernatuͤrlichen Behandlung am Schnellſten zu Grunde gehen. Denn jene dichte und erwärmende Bedekung bewirkt, daß der Saft aufſteigt, und doch wegen unterbrochener Verbindung mit der Atmosphäre keinen Trieb be— wirken kann, daher ſich nur anhaͤufet; der Baum —1 wird verzaͤrtelt, zur Faͤulniß und Erſtikung geneigt, und er faͤngt, wenn ihm die Bedekung abgenommen iſt, zeitlich zu treiben an, worauf er bald durch eintretende ungewohnte, nur maͤſſige Kaͤlte erfrieret, oder unfruchtbar wird. 0 . Die hinter den Deken ſich haltende Näffe und Feuchtigkeit, welche wegen Mangels eines freien Luftzuges nicht vertroknen koͤnnen, ſind auch eine vorzuͤgliche Urſache des Erfrierens der bedekten Bäume, daher dieſelben gewöhnlich zu Grunde ge— hen, und die unbedekten geſund bleiben. Das beſte Mittel, die Spalierbaͤume, vorzuͤg⸗ lich vom Steinobſte, gegen den Froſt zu verwah— ren, iſt folgendes: Im November wird den Baͤu⸗ men das Laub abgenommen, damit fruͤher durch Verhinderung der Einſaugung atmosphaͤriſcher Stoffe mittelſt der Blaͤtter die Entwiklung des Wachsthumes aufhoͤren, der Saftfluß unterdruͤkt, und der Winterſchlaf bewirkt werden koͤnnen. Ges gen Ende Noverabers, je nachdem der Winter fruͤ— her oder ſpaͤter eintritt, wird die Erde um den Spalierbaum mit einem Grabſcheide tief umge⸗ graben, aufgelokert und vier Zoll hoch mit Baumlaub, abgemaͤhtem Graſe, oder Flachsaͤgen dicht bedekt, denn der Miſt waͤre ein Zufluchtsort der den Baͤu— men ſchaͤdlichen Maͤuſe. Damit jenes Baumlaub vom Winde nicht zerſtreuet werden kann, iſt es mit Stroh und einigen Steinen zu belegen. Dann werden die Spalierbaͤume mit abgeſchnittenen fri— ſchen Zweigen, Reiſern, oder Aeſten von harzigen gruͤnen Nadelhoͤlzern, als Tannen, Fichten u. a. m. einfach belegt, und mit einer Matte oder Deke aus Stroh, Rohr oder Holz von oben herab bedekt. Jene Bedekung der Erde hindert die ſchnelle Einwir— kung des Temperaturwechſels, und fuͤhret den Baͤu— men gleichartige Waͤrme, und durch gute Nahrungs— K r ——— —A—C ßÆ—ßZ ĩ ¼—ĩ—ͤ— —d ——— — — erhält, und die Pflanze an Anſehen gewinnt, beftätigen meine eigenen zweijährigen Erfahrungen. Ad Nro. 3. Die mit Kreſſe bewachſenen Gefaͤſſe find hier in verſchledenen Formen ſeit Jahren einhei⸗ miſch, und beſonders zierlich, wenn von der obern Oeffnung eln natürliches oder Fünftlihed Bouquet an⸗ gebracht wird. Ad Nro. 4. Wird dle Vegetation jeder Pflanze unter einer Glasgloke gewiß ſehr befördert, welches be⸗ ſonders die Trauben viel früher zum Relfen bringt; nur kaun ich Herrn Palica verſichern, daß kein Gloke gegen dle nakten, und auch dle kleinen behauſten Schne⸗ ken ſchuͤzt. Sie verbergen ſich des Tags unter der Erde, und kommen Nachts ohne Reſpekt unter der Gloke ſowohl, als auſſer derſelben hervor. Es ſey mir auch gewährt, einige Erwähnung über meine Saftpflanzeu zu machen, indem mich mehrere Gärtner und Glas hausbeſizer beſuchen, und den geſun⸗ den Wuchs meiner kleinen Sammlung bei Ermanglung eines Glashauſes bewundern: dieſe ſtehen gegen Oſten in Topfen unter einem Dache an der Wand eines Som⸗ merhauſes, haben daher nur die Morgenſonne, und nach 551 Säfte Lebenskraft zu. Dieſe einfache Bedekung des Baumes aber, beſonders durch die friſchen Reiſer, erhaͤlt eine gleichfoͤrmige Temperatur, ſchuͤzet gegen die Abwechslungen der Waͤrme und Kälte, wider die Faulniß, führer durch Aus duͤn— ſtung einen guten Erhaltungsſtoff zu, iſt weder ein Waͤrme- noch Kälteleiter, und befdrdert durch Eins wirkung die Akklimatiſirung und Abhaͤrtung. Die Stroh- oder Rohrdeke ſoll wider Schnee, Regen, kalte, warme, trokene und feuchte Luft, dann ges gen die Einwirkungen der Sonne ſchuͤzen. Jene Bedekungen muͤſſen erſt ſpaͤt im Fruͤhjahre von der Erde und dem Baume weggenommen werden, wann kein Froſt mehr zu befuͤrchten iſt, und die Baͤume bereits unter der Deke, welche uͤberhaupt auch das Wachsthum zuruͤkhaͤlt, zu treiben anges fangen haben. Wenn Spalierbaͤume an einer Mauer ſtehen, und beim Thauwetter von der Dach Traufe waͤhrend des Tages angenaͤßt und erwaͤr— met werden, dann aber bei der Nacht eine Gefrier eintritt, ſo leiden ſie gewoͤhnlich Schaden, daher durch Rinnen, oder dichte Bedekung, die Einwir— kung jener Feuchtigkeit, vorzuͤglich im Fruͤhjahre, zu verhindern iſt. Bei mehreren zarten und zeitlich treibenden, oder bluͤhenden Obſtbaum- und Weinrebenſorten iſt zu deren Schuz oft nothwendig, daß ihr Trieb zurüfs gehalten werde, welches durch Bedekung wider die Einwirkung der Waͤrme auch dadurch geſchehen kann, wenn auf die Erde um den Baum hoch und dicht Schnee angehaͤuft, und derſelbe mit Stroh bedekt wird. Die Weinreben in kaͤltern Gegenden, wo ſie uͤber den Winter nicht frei ſtehend gelaſſen werden konnen, find nicht mit Miſt zu bedeken, ſondern die Reben bieget man auf die Erde, und bedekt Verhaͤltulß der Jahreszelt und der Witterung werden ſolche begoſſen, daher haben meine Saftpflanzen Feine Brand» oder Sonnenfleke, nur iſt das Hin⸗ und Weg⸗ bringen beſchwerlich, wie z. B. eln Cactus speciosus vor 4 Jahren 4½ Schuh hoch war, der nun über 8 Schuh Höhe mit vielen Zweigen bat; der Topf vou 6 get Höhe und 5 Zoll Weite kann dle Pflanze ohne An⸗ indung nicht ertragen, fo wie der Stab von verbälts nlßmaͤßiger Stärke ſchwankt und wit großer Borlist getragen werden muß; der Cactus heptagonus wuchs dieſen Sommer um 20 Zoll höher, und Cactus tetragonus ſie einen Fuß hoch mit lokerer Erde. In den Weingaͤrten waͤrmerer Laͤnder iſt es bei der in Deutſchland gewöhnlichen Bauart hinreichend, wenn nur der untere Theil der Weinſtoͤke mit angehaͤu— felter Erde umgeben wird, denn der obere Theil wird ohnedieß im Fruͤhjahre abgeſchnitten. Auch bei den Baͤumen leiſtet es wider den Winterfroſt gute Dienſte, wenn um den Baum gute Erde einen Fuß hoch angehaͤufelt, und bei dem Stamme zur Sammlung des Schnee- und Regenwaſſers, mit einer Vertiefung verſehen wird. Die Vaumpflan— zen in den Baumſchulen duͤrfen uͤber den Winter zum Schuz gegen Froſt nicht mit Stroh, Laub oder Miſt bedekt werden, denn als junge kraͤftige Wild— linge ertragen ſie die Kaͤlte leicht; jene Bedekung wuͤrde fie verzaͤrteln, und die darunter ſich hals tende Naͤſſe das Erfrieren beguͤnſtigen. Die noch ſehr jungen und bereits in Saft getretenen Kirſchbaumwildlinge ſind fuͤr den Froſt empfaͤng— lich und werden von demſelben ſchwarz. Die frei im Garten ſtehenden, ſchon äusge— triebenen oder bluͤhenden Obſtbaͤume, vorzuͤglich Pfirſchen⸗ und Aprikoſenbaͤume, ſind gegen die Ein— wirkungen des Spaͤtfroſtes und Reifes im Frühe Jahre dadurch zu ſchuͤzen, daß Steinſalz oder Haͤ— ringslake, und eine größere Menge fetter Lehm— oder Thonerde im friſchen Brunnen: oder Quellen⸗ Waſſer aufgeldſet oder vermiſcht, und dann in die— ſes Lehmwaſſer langes Stroh oder Heu gelegt, und ganz durchgeweichet werde. Dieſes naſſe Stroh oder Heu wird einzeln auf jene Bäume mit einem Rechen gehängt, fo daß der Baum größtentheild mit einzelnen oder mehreren Strohhalmen, die an den Zweigen und Aeſten hängen, bedekt und ums geben iſt. Dadurch werden Reif und Froſt ange— zogen, abgeleitet, der Baum, deſſen Triebe und r K r r A Pr en bekam im Frühling einen Guß Waſſer bei Fühlen Tagen zu viel, worauf ich ihn nach s Tagen bei der Erde abgefault fand. Dleſen nahm ich ſammt dem Stok aus dem Geſchirr, ſchnitt das Faule rein hinweg, und teß ihn s Tage abtrofnen; dann ſezte ich ihn mit ſel⸗ ner ganzen Geſtalt von 5 Schuh Hoͤhe 4 Zoll tlef in eln Geſchirr mit ganz trokener Erde. In der dritten Wo= che ſchlug er Wurzeln an, worauf das noͤthige Be⸗ gleſſen wieder anfing, und dleſe Pflanze waͤchſt nun wleder ganz wohlauf. Von einigen im vorigen Herbſte eingelegten Samen⸗ (29 352 Knospen bleiben geſichert, und große Fruchtbarkeit wird bewirkt, wobei noch der Vortheil eintritt, daß die Raupen jenen behaͤngten Baum um fo mehr fliehen, wenn zu jener Beize des Strohes oder Heues in Salz- und Lehmwaſſer auch noch Aſche, Seife oder Seifenſiederlauge genommen wird. Ueberhaupt iſt es auch ein gutes Schuzmittel wider das Erfrieren der Baume, vorzüglich deren Wurzeln im Winter, wenn die Erde ſehr tief und gut rigolt wurde, und dadurch die obere ſehr gute Erde tief unten kam, denn in dieſem Falle ver— breiten ſich die Hauptwurzeln in die Tiefe, und konnen daher vom Froſte nicht erreicht werden. Der Winterfroſt iſt den Baͤumen nur ſelten ſchaͤd— lich, weil deren Wurzeln, worin ſich die meiſte Lebenskraft befindet, die noͤthige Waͤrme aus der Tiefe der Erde herauf bekommen. Ferner waͤre zu bemerken, daß das Holz, oder vielmehr die Seite der Baͤume, welche nach Mittag gekehrt iſt, der größern und vollern Saftgefaͤße wegen, mehr dem Froſte ausgeſezt iſt, als die noͤrdliche Seite. Wider den Winterfroſt pflegt man gewoͤhnlich in niedrigen, kalten, feuchten Gegenden die Staͤm— me, vorzuͤglich der jungen Baͤume, mit Stroh zu umbinden. Allein daſſelbe leiſtet wenig Hilfe, denn dadurch wird der Baum verzaͤrtelt, und von der in dem Stroh befindlichen Waͤrme und Feuch— tigkeit werden Faͤulniß, Saftanhaͤufung, Erſtikung und Gefrier beguͤnſtiget. Ueberdieß beſchaͤdiget der Froſt eher und mehr die Baumkrone, als den von derſelben bedekten Stamm, und gewöhnlich verurſacht erſt jene Umbindung mit Stroh, daß def: wegen der Stamm entweder gleich, oder in der Folge vom Froſte angegriffen wird. Das beſte Mittel iſt: die Baumſtaͤmme vor dem Winter mit abgelöſchtem guten Kalch dicht zu uͤberſtreichen, denn — — ̃ ̃ —— — dadurch wird Trokenheit befoͤrdert, Saftanhaͤu⸗ fung, Faͤulniß und die Beſchaͤdigung durch Ha— ſen und andere Thiere verhindert, die Raupenne— ſter zerſtdret, endlich Wachsthum und Fruchtbars keit ſehr befördert, weil zugleich der im folgenden Fruͤhjahre mehr wieder herabfallende Kalch das beſte Dungmittel iſt. - Im Fruͤhjahre pflegte man in den Wein- und Obſtgaͤrten an vielen Orten waͤhrend der Nacht mehrere Feuer anzuzuͤnden, wenn in der Früh ein Froſt zur Bewirkung eines Reifes aus der ſtillen, heitern, reinen, kalten und trokenen Nord- oder Oſtluft vermuthet werden konnte. Der mit der er— waͤrmten und verduͤnnten Luft vom Feuer aufſteigende dichte Rauch theilt Waͤrme mit, und ziehet als ein guter Elektricitaͤtsleiter die elektriſche Froſtma— terie in ſich, fuͤhret dieſelbe fort, oder leitet ſie in die Erde ab, daher ſie nicht durch Bindung der Waͤrme in und bei den Baͤumen Kaͤlte und Gefrier bewirken kann. Wenn Froſt und Reif zu beſorgen ſind, ſo muͤſſen heitere windſtille kalte Naͤchte be⸗ ſtehen; die Gefrier des Saftes der zarten Pflan— zentriebe geſchieht bei Aufgang der Sonne, und die ſchnell hierauf folgende Erwärmung und Verduͤn— ſtung des Eiſes durch Einwirkung der Sonne voll— endet jene Zerftörung der kraͤftigen Pflanzentriebe, oder der Bluͤten. Der Rauch muß daher ſehr dicht und ſtark, alſo durch Verbrennung feuchten Strohes, Laubes, Holzes, Reiſigs oder der Loh— Kaͤſe bereitet werden, und gerade aufſteigen. Zige het er ſich einem Winde nach, bleibt er niedrig und bedekt den Obſt- oder Weingarten, ſo iſt kein Reif zu beſorgen, der uͤberhaupt nicht wirken kann, wenn Wind oder Wolken beſtehen, welche die An— haͤufung der Froſtmaterie auf der Erde hindern, indem ſie dieſelbe in ſich ziehen. Feuer und Rauch Körnern der Martynia annua, welche im Mai dieſes Jahres hervorkamen, gelang es mir, zwei mit Beihilfe elner Glasbedekung zum Samentragen zu bringen. Sehr Schade, daß fo viele unfruchtbare Blumen erſchek⸗ nen, und da wird es nur gelkugen, an einer Pflanze die Samenkapſel zur Meife zu bringen. Im warmen Haus, eder einem Trelbkaſten müßte dieſe Martynia gut gedeihen, und bei mehreren Früchten ein artiges An⸗ ſehen gewinnen. Bet der Traxinus pendula habe ich mich dleſes Jahr überzeugt, daß fie bei zwel⸗ oder dreimallgem Beſchnelden der Aeſte, wle dle gemeine Eſche, viel ſcneller und buſchichter treibt, als wenn ſolche der Nas tur uͤberlaſſen wird. Da dleſer Baum allerlei Formen annimmt, ſollte er ja in keiner Gartenanlage fehlen. Das zweite Blatt der h. Gartenzektung vom Aug. Nro. 35, über die Bemerkung der ſchaͤdlichen Einwirkung des ſalpeterhaltigen Grundes auf Obſtgarten und Feldbau, von Herrn Dr. Flſcher in Korneuburg, beftätiger ganz mein aufgeſtelltes Reſultat, warum in einem Theil ei⸗ nes zum Garten für Blumen und Obſtbaͤume beſtimm⸗ ten Flekes verſchledene Obſtſorten hoͤchſtens auf 3 555 müffen üglich an der nördlichen Seite des Gar- tens bewirkt werden, weil gewöhnlich von Nord oder Oſt die kalte, trokene Froſtluft herkommt. Wider die Beſchaͤdigungen mehrerer fruͤhe trei— benden Steinobſtgattungen, und anderer zarter Obſt— Baͤume oder Weinreben, durch Froſt und Reif wurden ſeit laͤngerer Zeit oft Froſtableiter gebraucht, und groͤßtentheils als gut durch die Erfahrung be— ſtaͤtiget. Sie beſtanden aus Seilen von Stroh, Wolle, Flachs oder Hanf, und wurden nach der udthigen Länge zuſammengebunden, damit fie vom Gipfel des zu ſchuͤzenden Baumes in ein vor den— ſelben geſtelltes Gefaͤß mit Waſſer herab reichen. Das eine Ende des Hanf: oder Strohſeiles ward an den Gipfel des Baumes gebunden, das audere Ende aber unten in ein Schaff gerichtet, darauf ein Stein gelegt, damit es unter dem Waſſer bleibe, und dann das Gefaͤß oder Schaff mit friſchem Waſſer angefuͤllt. Kommt nun die Froſtmaterie in der Luft an, ſo wird ſie durch das Seil vom Baume in das Waſſer abgeleitet, daſſelbe gefriert oben, dagegen die Bluͤten und Blaͤtter der Baͤume unverlezt bleiben. Wurden mehrere Baͤume zugleich durch jene Seile wider den Froſt geſchuͤzt, fo konnten dieſe Seile ge— meinſchaftlich in das nemliche Gefaͤß mit Waſſer geleitet, und ihre Enden darin untergetaucht werden. Ueberhaupt war zu bemerken, daß jene Seile nicht in der Mitte des Baumes, ſondern oben angebun— den, dann daß ihr unteres Ende nicht auf dem Waſſer ſchwimmen, ſondern untergetaucht, und das Gefaͤß mit Waſſer nicht unter dem Baume, ſondern unter freiem Himmel ſtehen ſollen. Solche Froſtableiter leiſteten auch gute Dienſte, und gaben einen Beweis, daß durch Ableitung der elektri— ſchen Froſtmaterie deren ſchaͤdliche Einwirkungen verhindert wurden. Die Verſuche und Erfahrungen Jahre ſehr fruchtbar bleiben, dann nicht nur zu tragen aufhören, ſondern auch die Obſtbäume zu magern an⸗ fangen, und im Sommer beim Rükgange der Sonne alles Laub verlieren, Schon dei Anlage dieſes Gartens, im Jahre 1807, überzeugte ich mich von der Grundlage dieſes Bodens, und fand felben groͤßtentheils aus rothrm Sand, mit Lehm (Then) vermiſcht, beſtehend. Bel des miſcher Unterſuchung der näheren Beſtandthetle dieſer Or undlage fand ich daſſelbe Reſultat, was ſich bei allem Hier befindiiden Brunn- und Quellwaſſer zeigte: ein uͤberwlegender Antheil Salpeter, Salpeterſaͤure und 0 des Herrn Beiſelen in der allgemeinen deut— ſchen Gartenzeitung Nro. 7 vom 14 Februar 1827, Seite 52, mit diken Strohſeilen, welche an eine Stange, und mit derſelben an die Spize des Bau— mes gebunden, und höher, als dieſelbe waren, be— ſtaͤtigen jenen Nuzen durch Anziehung und Ablei— tung des Froſtes und Reifes, was auch in jener Gartenzeitung Nro. 32 vom 8. Auguſt 1822, S. 255, dann durch die Erfahrungen des Herru Buch— ‚egder in der Gartenzeitung Nro. 37, vom 12. September 1827, Seite 290, und des Herrn Hufnagel in der Gartenzeitung Nro. 45, vom 2. October 1827, Seite 557, und an vielen andern Orten ſeit mehreren Jahren von den Froſtableitern beſtaͤtiget iſt. Daß jene Stroh- oder Hanfſeile nicht immer wider Froſt, Reif und Gewitter ſchuͤzen konnten, und daher von der Bosheit, Unwiſſen— heit und dem Neide der Menſchen verfolgt, und ganz unterdruͤkt wurden, hat im Folgenden ſeine Urſachen. Nemlich die Ableiter hatten oben keine Spizen aus Metall, welche leicht die in der troke— nen Atmosphaͤre angehaͤufte elektriſche Froſtmate— rie haͤtten anziehen, und durch das Seil ableiten ſollen. Stroh und Hanf ſind, vorzuͤglich im aus— getrofneten Zuſtande, ſehr ſchlechte Leiter der Elek— tricitaͤt und Waͤrme, ſie muͤſſen alſo ganz unwirk— ſam bleiben, wenn ſie nicht vom geſchmolzenen Schnee, Regen oder Thau naß geworden ſind, denn nur durch ihre Feuchtigkeit konnten ſie ableiten, die aber bald vertroknete, weil Froſt, Reif und Gewitter gewoͤhnlich heitere, trokene, ruhige Luft vorausſezen. Ferner fingen ſich jene Ableiter nicht uͤber der Spize des Baumes an, und gingen nicht an deſſen Stamm gerade herab, auch konnte keine Ableitung in die Erde und aus derſelben geſchehen, weil das Holz des Gefaͤßes, worin ſich das Waſſer Kalkerde waren derſelben Haupt beſtandthelle, und indem ich diefe Bodengrundlage nur s Schuh hoch mit grober und guter Gatenerde beſchͤtten konnte, fo bemerkte ich genau, daß, wenn die Wurzeln der Obſtbäume dleſe Lage durchgangen hatten, und den rothiandigen Grund erreichten, auch das Kränfeln der Baume eintrat. Obne mich um eine Verbeſſerung deſſelben Bodens zu be⸗ kümmern, und nicht notgedrungen, mich auf diefen Plauz zu beſchränken, kaffirte ich alle Obſtbaͤume aus der Mitte dieſes Gartens von 60 U Klaftern, und umſtaltete denſelben zum Blumen- und Luſtgarten. Zum 554 befindet, kein Leiter der Eleftricität ift, daher nur wenig Waͤrme dem Waſſer entzogen, und demfels ben wenig Froſtmaterie zugefuͤhret wurde. Viele verſchiedenartige Verſuche und Erfah— rungen uͤberzeugten mich von jenen Nachtheilen, und fuͤhrten mich auf folgende neue Errichtung der Sroftableiter, die mit der phyſikaliſchen Theorie vollkommen uͤbereinſtimmeu, und deren vorzuͤglicher Nuzen überall, wo fie errichtet wurden, ſich beſtaͤ⸗ tigte, ſo zwar, daß die von mir angegebenen Ab— leiter nicht nur wider Froſt und Reif, ſondern auch wider Hagel und Bliz ſchuͤßen. Ihre Errichtung ſammt den Bemerkungen uͤber die Theorie, und des Erfolges der Anwendung, machte ich ſchon ſeit dem Jahre 1814 durch mehrere Zeitſchriften bekannt, wovon auch mehrere Aufſaͤze und Nachrichten in der unten benannten Schrift geſammelt, und mit Anmerkungen herausgegeben wurden ), worauf ich daher, wie auch auf den Inhalt der Gartenzei— tung Nro. 41, vom 11. October 18 26, Seite 341, nnd Nro. 44, vom 1. November 1828, Seite 505 verweiſe. Die Hauptgrundſaͤze zur Errichtung jener meiner Froſt⸗, Hagel: und Blizableiter beſtehen in Fol⸗ gendem: ) Unterricht von der Errichtung und den wichtigen Bortheilen der Fiſcher'ſchen Hagel⸗, Reif⸗ und Blizableiter, zur Sticherſtellung der Wein⸗ und Hbftgärten, der Getreldefelder, Thuͤrme und Haͤuſer, gegen Beſchädlgungen von Hagel, Reif, Bliz, Wolkenbruüchen und Erdbeben, durch Ableitung und Zerthellung der angehäuften entbunde nen Luft⸗ Elektricktaͤt. Herausgegeben für die Landwlrthſchaft, und mit Anmerkungen aus der Theorie und Er⸗ fahrung verfeben, von Karl Kriedelftein. Gr. 3. Wien 1826, gedrukt bei Anton Strauß, und bet demſelben in der Dorotheergaſſe Nro. 1108 in Wlen, broſchirt um 24 kr. C. M. zu haben, woher dleß Werk auch durch alle Buchhandlungen bezogen werden kann. = nähern Bewelſe deſſen, ſtehen die Fruchtbäume In den Umfangs -Rabatten fehr gut und geſund, indem hier, der erſten Anlage zu Folge, der Grund mit guter Erde viel tiefer iſt, und auch nie, wie in den mittlern Beeten, bei anhaltend naſſer Witterung ſich ſobald Moos anſezet. Waldhofen. Schilelder. Wir erwarten zuverſichtlich, daß den verehrten Les ſetu dergleichen aus dem Leben entnommene Bemer— Man nehme eine ſchwaͤcher, als gewkonlich ge⸗ drehte lange Schnur, aus grobem Hanf oder Flachs, von dem Durchmeſſer eines Viertel-Zolles, gebe dieſen Strik in einen Topf, und gieße dann in denſelben ſtarke Seifenſiederlauge, worin Steinſalz oder Haͤringslake, und aus dem Rauchfange ab— gekrazter friſcher Ruß geſchuͤttet wurden. In dieſer ſtarken Beize wird durch Feuer jener Strik durch eine Stunde ausgekocht, hierauf aus dem Topfe genommen, und in warmer trokener Luft aufgehaͤngt, damit er troken werde, worauf er mit gepulvertem, mit Leimwaſſer vermiſchten Bleierze, das die Toͤpfer zur Glaſur gebrauchen, der Laͤnge nach dicht zu uͤberſtreichen, und dann wieder zu troknen iſt. Ferner wird ausgetroknetes langes duͤnnes Gras (Heu), das gewöhnlich auf naſſen Wie ſen waͤchſt, und zum Futter des Viehes ohnedieß unbrauchbar waͤre, in Waſſer eingeweichet, und wann es ganz durchweichet iſt, nach dem Aus dru⸗ ken des Waſſers zu einem feſten Seil mit den Haͤn⸗ den gedreht, das einen Zoll im Durchmeſſer hat, worauf mit dieſem Seile jener gebeizte Strik dicht und feſt umwunden und umgeben wird. Dann werden auf Stangen, welche uͤber 24 Schuh hoch, und von weichem Holze ſind, an das oberſte duͤnnſte Ende ſcharfe Spizen von einem rothen Kupfer be— feſtiget, was am Beſten geſchehen kann, wenn aus einem ſchmalen laͤnglichen Kupferbleche jene drei, einen Viertel-Fuß langen Spizen geſchnitten, und mit ihrem untern, auch ſpizigen Ende in das auf dem obern Ende der Stange gegen zwei Zoll tief ges bohrte Loch geſtekt werden, ſo daß die obern drei Spizen gegen einen halben Fuß uͤber das Ende der Stange oben herausſtehen, wovon eine Spize gerade herauf, die zweite nach Oſt, und die dritte nach Weſt ſchief aufgerichtet iſt. Unmit- telbar unter dieſe Spizen wird um deren untern kungen eben fo willkommen ſeyn werden, als ſie es uns waren. In der That erfordert der Geiſt das Wortes „Zeitung“ vorzüglich ſolche Nachrichten, welche dle Zeit hervorbringt, und wir machen daher mit Vergnügen die Beobachtung, daß ſich die Neigung unferer zahlrel⸗ chen verehrlichen Mitglieder immer beſtimmter für die Mltthellung ihrer Erfahrungen ic. in der Form des Brlefwechſels ausſpricht. Schon haben wir viele Beſchrelbungen bei einander 555 kupfernen Theil jenes gebeizte Heuſeil, entweder durch deſſen inneres Hanfſeil, oder beſſer durch einen duͤnnen eifernen oder kupfernen Drath unmittelbar feſt angebunden, dann mehrmal um die Stange herabgewunden, und an der weſtlichen Seite der— ſelben bis über einen Schuh tief in die Erde ge: ſpanut und geleitet. Zur laͤngern Dauer kann auch das Seil an drei Orten durch einen eiſernen Draht an die Stange gebunden werden. Solche Ablei— tungs ſtangen find in der wider Froſt, Reif, Hagel und Bliz zu ſchuͤzenden Gegend an allen Orten, vorzuͤglich auf allen Anhoͤhen, in einem ſehr weit ansgedehnten Bezirke, in der Entfernung von jeder Stange zur andern von hundert Klaftern, feſt in der Erde aufzuſtellen, oder in Obſtgaͤrten in jener Ent— feruung an den oberſten, gerade aufſtehenden Aſt feſt zu binden, und das Seil an den Stamm des Baumes herab in die Erde zu leiten. Damit die— ſes Seil unten von Thieren nicht beſchaͤdiget werden kann, iſt es mit alter unbrauchbarer Wagenſchmier, die mit Ruß aus einem Rauchfange vermiſcht, dann durch Waͤrme und Fett fluͤſſig gemacht wurde, nur oberflaͤchlich unten zu uͤberſtreichen, was auch mit Kalch geſchehen kann. Dieſe Ableiter gewaͤhren große Vortheile, denn der gebeizte Strik behaͤlt ſeine Feuchtigkeit, die in Verbindung mit dem Ueberzuge aus Bleierz ein um fo beſſerer Leiter der Elektricitaͤt iſt, weil dieſelbe von jenen drei kupfernen Spizen leicht angezogen, und von dem Ueberzuge mit Heu die Ableitungsfaͤhigkeit geſichert wird; wobei bemerkt werden muß, daß das Heu viel beſſer, als das Stroh den Froſt anziehet, und jene Ableiter uͤberhaupt, vorzuͤglich wenn ſie in größerer Menge zugleich bereitet werden, ungleich wohlfeiler ſind, als die unbrauchbaren Lapoſtalle'ſchen oder Thallard'ſchen Hagelableiter aus Strohſeilen, welche keine Elektricitaͤtsleiter ſind. Die Beize und Strike koſten ſehr wenig, und will man jene drei kup— fernen Spizen erſparen, ſo darf nur auf die Stange ein ſpiziger kupferner Drath von der Laͤnge eines halben Schuhes geſtekt, und daran jenes Seil gebun— den werden. Jene Ableitungsſtaugen dauern gegen zwanzig Jahre; ſie werden zeitlich im Fruͤhjahre in der zu ſchuͤzenden Gegend aufgeſtellt, im Herbſte weggenommen und uͤber Winter an einem bedekten und geſicherten Orte aufbewahrt. Die durch Theorie und viele Erfahrungen beſtaͤtigten großen Vortheile ſolcher Ableiter ſind auch folgende: Durch Anzie— hung, Ableitung und Vertheilung der in der hoͤheren Atmosphaͤre ſchichtenweiſe angehaͤuften Luft-Elektri— citaͤt werden die Bindung der Wärme, die Erzeugung des Froſtes, Reifes, der Gewitter und des Hagels verhindert. Durch die Unterdruͤkung großer Gewit— ter, wegen Ableitung der Elektricitaͤt, konnen keine Wolkenbruͤche entſtehen. Der zur Befruchtung die— nende Bluͤtenſtaub iſt gewoͤhnlich mit Elektrieitaͤt ver— bunden, und wird daher in jene Gegenden mehr an— gezogen, ſo wie die aus der hoͤhern Atmosphaͤre angezogene Elektricitaͤt überhaupt zur Vermehrung der Fruchtbarkeit dienet, daher auch die mit jenen Ab— leitern verſehenen Obſt- und Weingaͤrten fruchtbarer find. Da der den Gewaͤchſen jährlich durch Froſt, Reif, Hagel, Gewitter, Bliz und wegen Mangels der Luft— Elektricitaͤt waͤhrend der Bluͤte, vorzuͤglich bei naß— kalter Witterung, zugefuͤgte Schaden ſehr bedeutend iſt, ſo werden aufgeklaͤrte Wirthſchaftsbeſizer den Vollzug jener angegebenen Mittel und deren Ver— breitung nicht unterlaſſen, auch dem unerfahrnen Landvolke beſtens anempfehlen, und aus der Natur erklaͤren; wobei ich noch den Wunſch ausdruͤke, daß die Meinungen und Erfahrungen uͤber jenen wichti— gen Gegenſtand durch dieſe Zeitſchrift zum allgemei— nen Vortheil bekannt gemacht werden moͤchten. Korneuburg. Pr. Joſ. W. Flſcher. von Gegenden und Ortſchaften, die ſich in gewiſſen Kul⸗ turea auszeichnen, von Gärtnern und Llebhabern, dle elne und die andere Gewächsart mit befonderer Liebe pflegen, und wir koͤnnen auf dem eingeſchlagenen Wege dahin kommen, fehr vollſtaͤudige Nachwelſungen davon zu geben, und ſo nicht nur unſere Quellen zu vermehren und zu baten unter den Blumiſten und andern Liebhabern ſelbſt neue, ſehr angenehme Verbla⸗ dungen zu veranlaſſen. N Sehr zu wuͤnſchen wäre es, daß jeder Korreſpondent . — —— 222 — ſich auch noch mit ſachverſtaͤndigen Nachbaren über die Nefultate ſelner Verſuche ic. berathen möchte, wodurch das den verehrten Leſern Dargebotene an Vollſtaͤndig— kelt, Genauigkelt und Zuverlaͤßigkelt ungemeln gewinnen würde. — Wir hoffen, hier den rechten Geſichts punkt erfaßt zu haben, auf welche Weife jedes einzelne Mit— glied der ganzen Geſellſchaft nuͤzlich werden koͤnne, und erwarten daher im Geiſte der vorſtehenden Be— merkungen von recht vielen Orten und Seiten her eln freundliches Entgegenkommen! — 556 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Weitere Bemerkung zu Gunſten der Blencazucht.) Die in Nro. 18 der Gartenzeltung heutigen Jaotg inges gem ichte Bemerkung: daß die ſonſt von den Birnen beſupteſten Blumen zu gewiſſen Zeiten keinen Honig liefern, hat feine vollkommene Richtigkeit. Dieß zeſchieht in kalten trotenen Jahren, in welchen die Oſt- und Nordoſt-Wlude die Blüten bald mehr, bald wealger austroknen, fo wie auch bei anhaltendem kalten Regen die Nektargefaͤße ganzlich aus gewaſchen werden, wodurch unwidereprechlich den Bienen die Nibrung entzogen wird. Abet bet einer feuchtwarmen Temperatur, wo bei niedrigem Barome— terſtande ſchoͤnes Wetter anhält, haben die Bienen, wenn ſonſt hinlängliche Blüten vorhanden find, die vollſte Nahrung; und ſelbſt bet Mangel der Bluten haben fie öfters an dem in ſolcher Witterung ſich erzeugenden Honigthaue reichliche Ausbeute. Da es ſich jedoch bier nur um die Auswabl der für die Bienen tauglichſten Gewächſe, vorzuͤglich für den Monat Zul und Auguſt, ohne auf die verſchlede⸗ nen Wltterungseinflüſſe, welche zu ändern nicht in un- ferer Macht ſtehet, Ruͤkſicht zu nehmen, handelt, fo müßten hier nur ſolche Pflanzen, welche von den Bie— nen in den meiten Jahren, vorzüglich durch dieſe zwek Monate, am Stärkſten beſucht werden, und von verfate= denen Biegen⸗Freunden als dazu tauglich erprobt wor⸗ den find, augefuͤhrt werden. — Denn da die Bienen- Zucht nicht blos aus Liebhaberei, ſondern, um einen reellen Nuzen davon zu ziehen, auch im Großen betrie= ben wird, fo fit die in Nro. 18 und 27 dieſer Garten: Zeitung d. J. gemachte Empfehlung der Reseda odo- rata hoͤchſt unzureichend, indem man ſchwerlich auch in einem großen Garten von dieſen Pflanzen fo viele an- treffen wird, daß ſich nur ein Paar Stöfe, geſchweige dann ein ganzer Blenenſtand durch beinahe zwei Mo— nate davon ernähren könnte. Ueberhaupt, da in den hleſigen Geblrgsgegenden von dem rohen Landmanne die Blumengärtnereti noch ſehr wenig betrieben wird, die eiazelnen zerſtreuten Herrſchaften aber mit dergleichen Kultur für des Ganze auch wenig Nuzen ſcgaffen können, fo müßte man das Augenmerk ſusbeſondere nur auf ſolche Gewächſe hin— richten, welche zuglelch auch einen öfonomifhen Nuzen verſchaffen. Der Landmann würde fie um fo lieber in feine Pflege aufnehmen, da er — melſtens in diefen Gegenden — ſtets gewohnt iſt, ſelne Bemuͤhungen in baaren Aaſchlag zu nehmen. Es konnten daher z. B. mehr Hüͤlſeufrüchte, als Erbſen, Witen, Bohnen uod weißer Klee, dann verſchledene Kürbisarten, die Son⸗ nenblume (Helianthus annuus et multiflorus), Mohn und dgl., deren Bluͤten die Bienen flelßig beſuchen, gebsuet werden. Für die Nachkommen konnte man aber in diefer H'nficht noch beſonders dadurch ſorgen, daß man Kaſtanienwälder anlegen, verſchledene, fonft unbenüzte Pläze mit Linden, mit Trompetenblumen-Bäumen — .d — ů— —ä— . ůů—ꝛʒt ——4 — — —— — — ee, (Bignonia catalpa), — bei Mangel anderer Bluͤten beſuchen die Bienen dle Blüte des Catalpenbaumes fleißig, fonft gehen fie nicht darauf — und ahnlichen ausdauernden Gewachſen beiezen ließe, welches der Nachwelt, und zum Theil ſchon diefer Generation bei gedachtem Erwerbszweige großen Nuzeu verſchaffen würde, Die Herren Blenenfreunde werden daher gebeten, die ihnen bekannten, für die Bienenzucht ſowohl als auch zugleich in oͤkonomlſcher Rütſicht nuͤzlichen Pflan⸗ zen in Vorſchlag zu bringen, fo wle auch andere Er— fahrungen und Bemerkungen über die Bienenzucht durch dieſe allgemein beliebte Gartenzeitung bekannt zu geben. Gallenſtein in Unterkraln, im Monate Juli 1828. Yuguftin Queiſſer, Mitglied der praktiſcden Gartenbau⸗ Geſellſchaft. Blumiftifbe Anzeige) Von jeher mich beſtrebend, den ſtäͤndigen geehrten Abnehmern meines Levtojſamens ſowohl, als den Blumenfreunden überhaupt die Anſchaffung deſſelben zu erleichtern: gewährt es mir jezt eine doppelte Freude, mein Geſchaͤft mlttelſt bedeutender Erweiterung meiner Anſtalt, und elner frohen Ausſicht auf eine gluͤktliche Sımen-Ernte fe er: hoben zu ſehen, daß es mir moglich iſt, jenen Wunſch zu realifiren, und meinen Gönnern einen neuen Beweis von der Aufrichtigkeit meines Beſtrebens zu geben. Schon längft fuͤhlte ich nemlich, wie druͤkend das hohe Porto für meine reſpektlven Abnehmer iſt; doch war mir frühere Erleichterung für fie eintreten zu laſ⸗ fen ohne bedeutenden Nactheil für mich nicht moglich. Da aber nun dleſer Zeitpunkt eingetreten fit, fo beeile lch mich, meinen geehrten Abnehmern ſowohl, als allen Freunden der Levkojen zu eröffnen, daß ich von nun an die 100 Korn von den Sommer- und Herbſt-Sorten für 1 gar. 6 pf., und die von den Winterſorten für 2 gar. ablaſſe. Ein Sortiment Sommerlepkoj-Samen von 16 Sorten in 1600 Korn koſtet ſonad 1 Rthlr. Eins dergleichen von 2400 Korn in 24 Sorten ı Rthlr. 22 ggr. in preußiſchen Kaſſenanwelſungen, den Thaler zu 24 gar. oder in zozigern zu 5 gar. 4 p Alle Beſtellungen erbitte ich mir im Oktober jeden Jahres, um eine Ueberſicht beim Vertheklen des Samens zu haben. Spätere Aufträge werden fo viel als möglich, und fo welt der Same anflıngt, auch noch erpedirt. Uebrigens verficere ich: daß auch in der Zeitfolge ich Alles thun werde, was Kunſt und Erfahrung vermögen, um wo möglich alle Waͤnſche erfüllen zu konnen. Tonndorf bei Welmar, d. 18. Sept. 1828. Aug. Friedr. Dreyßig. Auflöſung der Charade in Nro. 40: Sonnenblume. In Commiſſion bei Fr. Puſtet In Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. —— —ů — — — — Der ganziaͤhrliche Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und = fl. 44 fr. R. W. mit Couvert — vortofrel. Allgemeine deutſche Garten Zeit urn g. ; Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau = Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 4 N. 43. 22. October 1828. Inhalt: Das Waſſer. — Methode, Kraͤuter aufzubewahren und gut zu erhalten. — Luſtgarten Schönbach Ic. 0 er, Das Waſſer. Das Waſſer eignet ſich fuͤr mechaniſche und na— tuͤrliche Kuͤnſte; es iſt die Hauptbaſis des Pflan— zenlebens; es fuͤhrt der Pflanze ihre noͤthigen Saͤfte rein aus der Erde hervor; ſchon in dem Samen— Korne liegt die Kraft, wann es in der Erde lieget, paſſende und gute Waſſertheilchen anzuziehen. Es zeigt uns, chemiſch, die Beſtandtheile einer jeden Sache: in des Quellwaſſers azurblauer Tiefe ſpiegelt Stein und der Steine-Produkt in tauſend— fach prachtvollen Farben. — So zeigt ſich der Saft der Pflanzen, das Blut der thieriſchen Koͤrper; ſo weiß nur Waſſer, in des Meeres Tiefen, den Sand zu einem Ganzen zu— ſammenzurinnen, die verſchiedenen Bewegungen des Waſſers bilden mannigfaltige Formen, es emaillirt die Farbe des umliegenden farbigen Erd— Gemuͤlbes, verſchiedenartig uͤber dieſe neu geſchaf— fenen Größen, und erzeugt fo mit milder Kraft jene Koſtbarkeiten der Fluͤſſe, Gewaͤſſer, Seen und Meere. Der helle Waſſerſpiegel zeigt tauſend Schoͤn— heiten, und derſelbe formiret bei des Sonnenlichtes Schimmern verſchiedene reizende Prachtfarben. Es iſt ein Spiegel der Ehre Gottes; es gibt den Schluͤſſel zur Erforſchung der Sonne und des Mons des, woruͤber ich ſo excerpire: Die Sonne iſt ein ganzer, unermeßbar runder MWeltenförper ; das vorberrſchende Element iſt Waſſer; jene Fleke in derſelben ſind nichts anders, als große Seen und Meere, die ſich demnach immer mehr erweitern koͤnnen, das Waſſer aber herrſcht durchaus vor; Feuer iſt weder in ihrem großen Erdenkoͤrper, noch bei ihren unendlichen nothwendig eriftirende) ; Mineralien Syftemen; Luft ift in unzaͤhlbaren Graden, Schweren, Arten und Kräften des Feuers Stellvertreter-Baſis. — Löſung: Feuer, kann durchaus nicht im ges ringſten Maßſtabe herrſchen, denn ſonſt wuͤrde, bei der ohnedem unglaublich ſchnellen Rotation der Sonne um ſich ſelbſt, und der ſo vielen andern Planeten-Syſteme, um dieſelbe herum, noch oben— drein die unermeßbarſte, grenzenloſeſte Hize ſich vor— finden; das Waſſerſyſtem der Sonne wuͤrde allmaͤh— lich ganz abdampfen, das Erden-Eſſe ſich der fruchtbaren und zeugenden Feucht- oder Duͤnſt— Theilchen ganz entladen, die Luft noch dazu, um das Trauer-Drama zu vollenden, würde dem gleiche ſam ſteinigen Erdreich und uͤbrigem Minerale durch— aus keine Erholung, keine Kühlung, keine Daͤnſte⸗ Attraction geſtatten, und die Sonnenförpers Maſſe wuͤrde bei ſolchen Umſtaͤnden in wenig Jahren als Staub und Aſche den Schluß eines ſolchen Trauer-Dramas graufend dann beginnen! Definition: Erde, wiewohl von taufends Nachrichten aus Frauendorf. ueber künſtliche Wurzelbildung der Stopper im Wiſſer. Dem oben gelieferten lut⸗reſſanten Artlkel uns ſers verehrllchen Mitgliedes, Herrn Bdſewetters, über den Einfluß des Waſſers auf dle Pflanzenwelt ıc., glauben wir folgende Erfahrungen eines praktlſchen Gartenfreündes über den nemlichen Gegenſtand als Seltenſtuͤk anreiben zu dürfen, „Die Gärtnerei hat es durch verſchledene Kunſt⸗ Griffe dazu gebracht, die Pflanzen auſſer dem Samen zu vermehren, namentlich durch abgeſchnittene Relſer, Abſenker, dann durch Okullren, Kopuliren, Pfropfen auf andere Stämme, und endlich haben Bargeß und Agrlcola verſchledene Geſtraͤuche durch die Knospen vermehrt. Elne Art von gewiſſer Vermehrung iſt noch nicht bekannt; fie iſt die leichteſte für alle Pflanzen, Welge (45) „ 358 * facher Art, Millionen Farben, millionenfacher Guͤte iſt das vorherrſchende Syſtem; Waſſer das zweite ſichtbare Weſen jenes Sonnen-Weltenkoͤrpers, und Luft das Haupt- ja vorſtechendſte unſichtbare Welten⸗Element; Feuer iſt demnach hier ſichtbar, als eine, durch die unglaublich, unermeß⸗ bar geſchwinden Rotationen, natuͤrlicher Weiſe ent— ſtehende Hize⸗, Waͤrme- und Temperaturfarben⸗ Miſchung, nach denen bei einem Waſſerſpiegel und dem Sonnenlichte nur moͤglichen Lichtfarben. — Leichte Loͤſung: Man denke ſich durchaus durchs ganze Planetare Gottes zwei Hauptele— mente: Licht und — Finſterniß. Die Lichten⸗ Hälfte begreift alle Planeten- und Koͤrper-Syſteme des goͤttlichen Planetarion, von ſeinem erſten Arſprunge an bis auf unſere Erde, wo der Mond der lezte Lichtenkörper ſeyn mag; fie iſt demnach 3 des göttlichen Planeten- und Körpers Syſtems. Die andere Erdenkoͤrperhaͤlfte ohne Licht beginnt vielleicht mit der Erde; ihr folgen alle Koͤrperſyſteme hinter ihr, bis zu dem lezten Endekoͤrper. Licht iſt der Ewige, und des Lebens ewiges Seyn. Finſterniß, das Contra vom Licht, der Zeiten und der Todesarten endliches Ergebniß. — — Waffer iſt der Erde edelſter Geiſt (Spi- ritus). Will ich eine Erdart ganz leicht prüfen, ſo darf ich doch nur derſelben waͤſſerig Exhalations— Ergebniß, nach feinen Graden, Kräften, Beſtand— Theilen und Farben, chemiſch betrachten? — Die Sonne wirft in ihrem Rotationskreiſe, natürlicher Weiſe, vermoͤge des vielen exiſtirenden Waſſers, ihre unendlichen Lichtſtrahlen in million— enartigen Feuerſtrömungen uns zu; fie hält mit der größten arithmetiſchen Genauigkeit das ganze Planetarion in einem abgemeſſenen Kreislaufe um ſich, vermoͤge unſerer Erde, dem eigentlichen Mit⸗ telpunkte alles Welten- oder Erdenkorper-Syſtems, durch Hilfe dreier Punkte: der Suͤderdenſpize der Erde, dem Suͤdpole, der Nordſpize, dem Nordpol und dem Monde, dem Hize und Auf— loͤſung vertreibenden Syſtem. So demnach: DIN —— %% , NN N UWE * 160 I) Terra Cons. > - Von 8 nicht zu ſtarkes Holz haben, nemlich die im Waſſer. — Alle Pflanzen befizen einen Bildungs trieb, das iſt, die Kraft, verlorene Theile, oder auch verlezte wleder wachſen zu laſſen, oder zu beilen. Heut man einem Baum die Aeſte ab, fo wachſen neue; verlezt mau die Rinde, fo erſezen die nächſten Gefäße des Baſtes das Verlorene. Freilſch aber beſizt eine Pflanze dieſe Kraft mehr, old die andere, well alle allerdings in ihrer Bildung von einander verſchteden find. Aus Diefem wollte man ſogar vor, früheren Zeiten, — en bewelſen, daß die Pflanzen eine Seele, wenlgſtens eln e e ee wozu die Mimosa pudica, Dionea museipula ete., die Schlingpflanzen und die je⸗ nige, welche ſich nach der Sonne drehen, Veranlaffung gaben. Dieſer Bildangstrieb wird bei der Vermehrung durch Stopper denuzt, und nach meiner Erfahrung durch Stopper, welche ſo laug ins Waſſer gehaͤngt werden, bis in demſelben an dem Stopper lange Wurzeln ewachſen find. u 8 Um begreifen zu koͤnnen, wie dieſe Wurzelbildung 359 Oder ſo: So nur die einfachſten Wirkungen des Son— nen-Waſſerſpiegel-Lichtes und deren Rotations— Hize, durch dem Systema refulgationis virium aquarum lunae, auf unſere Erdtheilen-Maſſa. Dung⸗ oder Dinges-Arten, in reinem Waſſer chemiſch erlaͤutert, geben uns am Leichteſten an, wie wir durch die eine oder die andere Materien— Art dieſe oder jene Saͤften-Guͤte und Farbe, und deren Geſchmak nach verſchiedenen Graden zu er— zielen im Stande ſeyn mögen. — Und wahrhaf— tig, das Waſſer laͤßt mit ſich alle Erdenſtoffe vereinbar machen; es laͤßt ſich durch mannigfaltige chemiſche und mechaniſche Verrichtungen in die Exhalations— Poren der Pflanzen-Saftgefaͤße transfuͤdiren.— — Iſt nicht der fo mannigfaltige Saft der Pflans zen an Geſchmak, Beſtandtheilen, Graden und Farben, ein ſchoͤnes, reines und deſtillirtes Aether— Waſſer der Erde? — Und faͤrbt man nicht mit Waſſer, duͤngt es nicht; kann man es nicht, mit unzähligen Materien vereinet, auf mannigfaltige zugeht, iſt es nöthig, eine klelne Beſchreibung der in⸗ neren Pflanzen voranzuſchken. Man kennt in jeder Pflanze dreierlei Arten von Gefäßen: a) die Faſergefaͤße, b) die ſchraubenfoͤrmigen Gefäße, e) die Markgefäße. . Die Faſerugefäße find Kleine Roͤhrchen, welche ſich oben und unten gliederweis verengen; ihre innere Haut Ifk mit zarten Haͤaͤrchen bedekt, welche ſich, wenn die Roͤhr⸗ chen holzicht werden, an dle Wand feſt anlegen, und Systema refulgationis aqua. Neumond. Weiſe verwenden, um nuͤzliche Produkte der Erde zu entloken? — 2 1 A Zollt es endlich wohl mit Undank, follte es auch noch fo einfach angewendet und benuͤzet were den? — PM Es kuͤhlet, es reiniget, es loͤſet auf, es hebet Gaͤhrung, es daͤmpft die Hize, es iſt zum Zube⸗ reiten aller Speiſearten unentbehrlich, es loͤſcht am Geſuͤndeſten und Wohlfeilſten den Durſt, es treibt mechaniſche Syſteme, es iſt, zumal ſehr rein und kalt, das beſte Mittel gegen die Peſt, das gelbe Fieber, die Cholera, und hauptſaͤchlich gegen alle Fieberanſtekungen; heißes Waſſer auf die kranken Theile eines Ausſaͤzigen immerwaͤhrend gegoſſen, vermag in wenig Tagen den Nindenflef zum Eitern zu bringen, zerlaſſen Unſchlitt dann, mit Hilfe der Waſſer und Milchkur, bei Brod und ungewuͤrzten einfachen Suppen und reiner Luft und reinem Mes ſen uͤberhaupt, zur Vernichtung aller Faͤulniß und Entfernung alles Unreinen, dieß vermag Wunder dleſe rauh machen. — Diefe Roͤhrchen haben bel verſchlede⸗ nen Pflanzen eine verſchledene Geſtalt, bald rund, bald lang, bald welt, bald eng; immer ſind ſie am obern Ende der Wurzel und am Anfang des Stengels am Welteſten, und verlieren ſowohl in der Tiefe der Wurzel, als in der Höhe des Stengels von ihrem Durchmeſſer. Ste gehen ale gerade durch die Gewaͤchſe, und ſtehen in Bündel fammen, ſchlleßen die ſchraubenförmigen Gefäße eln, und werden durch das Zellgewebe zufammengebalten. Jedes Jahr werden diefe Gefäße auſſen unter der Minde neu geblldet; die innern Mirren legen ſich (45 *) 540 — — — der Geneſung herbeizufuͤhren. — So iſt ja Waſſer die beſte Reinigung der innern und aͤuſſern Organe des menſchlichen Koͤrpers, ſo ohnſtreitig des ganzen Pflanzen- und Mineralien-Reichthumes? — Baͤume und baumartige Gewaͤchſe laſſen ſich, meiner einfachen Anſicht nach, am Beſten durch Waſſer heilen, und ich betrachte demnach dieſelben als Gegenſtaͤnde chirurgiſcher Heilkunde. — Eiſen oder Stahl, Waſſer und Erdſpecies wären demnach drei ſehr einfache Heilmittel, und ich glaube, es mit jedem theoretiſchen Landwirthe und Freunde des Gartenweſens erlaͤutern zu Fön: nen, daß dieſe goldene Einfachheit am Beſten Be und im Falle des Mißrathens ja fehr wohlfeil ift? Ich, nach meiner Meinung, ziehe bei der Pflege und Kultur des ganzen Pflanzenweſens die groͤßte Einfachheit vor. Einfachheit vermag, ſich in uns endliche Kunſt zu ergießen; Einfachheit truͤgt nie unſer mattes Hoffen; ſie liefert die dauerhafte ſten Produkte! — Die ſchoͤnſte und herrlichſte Pflanze der Ae— quatorlinien-Gebiete des heißen Afrikas kann durchaus nichts anderes, als die ſchoͤnſte, ange— nemſte und kunſtloſeſte Einfachheit lieben. — So iſt auch das Waſſer eine chemiſche Pruͤfungsſcala; es hebet die reinen Theile nach ihrer Scheidung von den unreinen; es theilet hie und da die reinen, verſchiedenartigen Theilchen auf feiner Oberflaͤche aus. Es bricht alle Schwe⸗ ren der Töne, der Schallesarten, Laute, Wörter, Seufzer, Hauche, Gefuͤhle, Stimmenaͤußerungen, uͤberhaupt alle hoͤrbaren Tonarten. — Es bedekt die Erdenkugel mehr als um ein Drittheil. Es iſt rein, durchſichtig, farbenlos, unentzuͤndlich, unſchmakhaft; beim Sieden verwan— delt es ſich in Dunſt, und iſt als Dampf ſichtbar. Es enthält immer ſalzige und luftfoͤrmige Sub⸗ ſtanzen; das Erdenwaſſer entſpringt vom Mer teor waſſer: ein Waſſer, fo der Erde aus— duͤnſtend entſteigt, und als Regen, Schnee, Hagel, Nebel, Thau, Reif, wieder auf die Erde kommt. Das Sonnenlicht erzeugt, indem es ſeine Strahlen durch den Atmosphaͤren-Waſſer⸗ Dunſt treibet, auf unferer Erde die Produkte des Mineralien- und enreiches. — Im Meere z. B. herrſcht oft ſehr wenig Bes getation, denn hier verſtopft das Salz die Meer— Waſſer-Adern, damit die ſcharfen Vegetations⸗ Strahlen des Sonnenlichtes nicht weiter eindrins gen konnen! — — Waſſer wirkt zugleich und leidet: Salz und ſuͤß von aller Art, Loͤſ't das Waſſer auf und ſcheidet. Weil des Waſſers Theilchen zart, Kann's in ihre Löcher dringen Und es von einander bringen, Was ſonſt feſt zuſammen ſteht, Daß es naß wird und zergeht. Wleſen bei Zwickau. Anton Eduard Bdſewetter, Stud. Oec. et phys., Mitglied der prakt. Gartenbau- Geſellſchaft. Methode, Kraͤuter aufzubewahren und gut zu erhalten. — Da die Dauer der Kraͤuter nur auf Ein Jahr berechnet werden kann, und man ſie nicht zu jeder Zeit friſch hat, wenn man Gebrauch davon mar chen will, fo hat man auf Mittel gedacht, fie aufs zubewahren. Dieß geſchieht auf folgende Art: an und bilden dann den Baſt, Splint und Holz, fo daß an manchen Bäumen und Pflanzen die Ringe, welche a dleſes Anlegen gebildet werden, immer zu ſehen ind. Die fhraubenförmfgen Gefäße find wie elne Uhr: Feder um dle Pflanzen gewunden, wie die Fafergefäße ber am Anfang der Wurzel und am Eude des Sten⸗ a. Welteſten; fie find hohl, und ſtets mit elner elnen Haut verſehen, und elaſtiſch. Auch dieſe find in Bündeln belſammen, und von den faferichten Buͤndeln feſtgehallev. Die Markgefäße find den faferiden ahnlich, fie bilden keine Bündel und kommen ohne Ordnung kn vers ſchledener Richtung durch das Mark; vertbeilen ſich durch das Zellgewebe, und machen in der duffern Haut, wie die Nerven an den Thieren, ein zartes Nez. 0 Alle Gefäße entſteben da, wo der Stamm und dle Wurzel ſich ſcheiden, und endigen ſich auf der Haut der Pflanzen als Stachel, Haar, Drüſe oder kleines Loch. An jungen Zweigen und Blättern find dleſe Löcher ſehr gut zu bemerken, unten verlleren ſie ſich in der Mitte der Wurzel. Die faferigen Gefäße führen der pflanze, 341 — — — a) Kräuter zu troknen. Aus dieſen Körs pern die Feuchtigkeit oder das Waſſer zu entfernen, bringt man ſie in die Sonne, wenn ſie groͤberer Art ſind; oder in den Schatten, wenn ſie zart, oder in kuͤnſtliche Wärme, wenn die Trokniß be: ſchleunigt werden ſoll, z. B. auf Oefen, oder in Oefen, in geheizte Stuben, auf eine Daͤrre, oder dahin, wo heiße Luft auf ſie wirken kann. Baſilikum, Dragon, Citronmeliſſe, Krauſe⸗ muͤnze, Pimpinelle, Rosmarin, Peterſilie, Koͤrbel, Thymian, Majoran, ſo wie auch Champignons und Muſſerons, troknet man in dem Bakofen, ſtoͤßt fie im Mörfer, und ſiebt fie durch. — Man ver: wahrt ſie am Beſten in Flaſchen, korkt ſie feſt, und bindet eine Blaſe daruͤber. — Pfefferkraut, Salbei, Kamillen und dergleichen, werden in Buͤn— del gebunden, und an einem troknen Ort aufge— hängt. — a b) Krauterfäfte oder Extrakte zu bes reiten. Dieſe ſind von den friſchen Saͤften, die man aus grünen Kräutern preßt, ſehr verſchieden, von denen hier die Rede nicht iſt, ſondern ſie wer— den in der Regel aus troknen gemacht. Man behandelt dieſe auf folgende Weiſe: Zuerſt werden diejenigen Kraͤuter, aus denen Saft gekocht werden ſoll, gepfluͤkt und abgeſchnit— ten, wenn ſie in ihrer vollen Kraft kurz vor der Bluͤtezeit ſtehen. Sie werden ſodann gewaſchen, und muͤſſen geſchwind abgetroknet werden, am Beſten auf Horden, an einem von der Sonne be— freiten luftigen Orte, und werden nun, wenn das Waſſer von ihnen entfernt iſt, entweder aufge— haͤngt, oder ſo luftig gelegt, daß ſie ohne alle Verderbniß, und ohne Schimmel und Faͤulung zu bekommen, vollkommen troken werden koͤnnen. — Wenn dieſes der Fall iſt, ſo werden die Kraͤuter fo lange fie Blätter hat, Saft zu; fallen dieſe ab, oder ulmmt man die Blätter weg, fo geht der Saft nach unten. Die ſchraubenfoͤrmigen Gefäße enthalten nicht nur Saft, ſondern auch Luft, welche ebenfalls von denſelben der Pflanze als Nahrung zugeführt wird. Durch die Luft ſchelnt die lebende Bewegung des Saftes erhalten zu werden. Die Markgefaͤße, glaubt man, führen die felnſten Theile der Pflanzen, hauchen untaugllche Saͤfte aus, und zieben taugliche aus der Luft an. Dieſe dreierlei Arten von Gefäßen find in allen, fein geſchabt, zerſchnitten oder geſtampft, damit ſie aus lauter ſolchen zerkleinerten Theilen beſte— hen, die das Waſſer durchdringen kann. — Nun werden ſie in reinen Gefaͤßen, wozu die hölzernen Mulden und Tuͤbben zu gebrauchen ſind, mit koch⸗ endem Waſſer uͤbergoſſen, damit umgeruͤhrt, und bleiben in dieſem Waſſer ſo lange ſtehen, bis das Waſſer kalt und die Kräuter vollkommen weich ge— worden ſind. Man gießt das Waſſer durch ein reines Filtrum von wollenem Zeuge, druͤkt oder preßt die Kraͤuter ſo rein als moͤglich aus, gießt dieſes Ausgepreßte einige Male durch das File trirtuch, bis es vollkommen klar iſt, und vermiſcht es mit dem erſten Abguſſe. Dieſer wird nun lange ſam in einem kupfernen, verzinnten, und wo moͤg⸗ lich flachen Keſſel nach und nach bei gelindem Feuer abgedampft, und fleißig abgeſchaͤumt, wenn ſich die Maſſe concentrirt hat, in einem kleinern Gefaͤße vollends ſeiner Waſſertheile beraubt, und zu einem rundlichen Safte eingedikt, den man in Glaͤſern oder Steintöpfen aufbewahrt. Auf dieſe Weiſe wird der Löwenzahn, der Bitterklee, die Schaf— Garbe, und viele andere heilſame Kraͤuter behan- delt, wenn ein Extract aus ihnen gezogen werden fol. — Will man dieſe Kräuterfäfte der beſſern Dauer wegen mit Zuker verdiken, ſo wird dieſer erſt alsdann zugeſezt, wenn die Maſſe concentrirt, aber doch noch fo iſt, daß der durch den Zuker ente ſtehende Schaum noch ohne Verlurſt des Saftes abgenommen werden kann. c) Kräuter einzuzukern. Man zerſtoͤßt die Kräuter, nachdem fie fein geſchnitten find, zu einem Brei, und vermiſcht ſie mit 2 bis 2 Thei— len ihres Gewichts mit Zuker, und bewahrt ſie ſo auf. Sollen ſie haltbarer werden, ſo ſtellt man die Miſchung zulezt in einem verſchloſſenen Gefaͤße auch den Eleinften Theilen der Pflanze zu finden, ſogar in den Blamen und Samen. Verwachſen an etrer Stele die verſchledenen Gefäße mit einander, fo entſteht elne nezartige Verbindung, welche durch die Anſammlung der rg lüt, einem Knoten, aus diefem ein Aug“ und fomit ehren Aſt bilder. Diefe nezartige Verbindung bleibt, fo lange die Pflanze lebt, und fft immer da, wo die Aeſte ſind, zu finden. Die Wurzel iſt der unentbehrlichſte Theil der Pflanze, und deßwegen geht der Blldungstrieb der Pflanze beſon⸗ ders dahin, wenn dleſe fehlt, ſich eine andere Wurzer 542 an die Sonne, oder an einen warmen Ort, das mit der Zuker ſich vollkommner mit dem Körper vereinige. Man nennt dieſe Zubereitung Kraͤuter⸗ Zuker, oder Konſerven. Auf dieſe Art wird Sauer⸗ Klee, Erdrauch, Löffelkraut, Sauerampfer und dergleichen eingezukert. f d) Kräuterbutter. Man nimmt Welntgute und Salbei, von jedem 8 gute Hände voll, zer hakt beides klein, und thut es mit 3 Quart ſuͤßem Rahm in einen ſteinernen 1 N — Wenn es 24 Stunden geſtanden at, w v es gebuttert, und die Butter durch ein loſes leinenes Tuch gerungen, damit die Kräuter zurͤͤkbleiben. — Man gibt dieſe Butter Schwindſuͤchtigen zum Butterbrode, wenn fie des Morgens noch nicht ge⸗ geſſen haben. e) Krauterbrühe für Bruſtkranke. Man zerſchneidet ein halbes Pfund Kalbfleiſch ohne Fett in kleine Wuͤrfel, reißt 6 lebendige Krebſe ausein- ander, und ſtoͤßt beides in einem Moͤrſer fein und zu einem Brei. — Wenn dieſes geſchehen iſt, ver⸗ miſcht man mit dieſer Maſſe eine Handvoll geſchnit⸗ tenen Kerbel, eine Handvoll Ehrenpreiß, eben fo viel, Huflattig, 1 Loth Suͤßholz und 1 Maß Flußwaſſer. Dieſes Alles wird in einem gut zugedekten, oder beſſer verklebten Topfe auf Kohlenfeuer ſo lange gekocht, bis etwa s Taſſen voll Fluͤſſigkeit aus dem Ganzen ge reßt werden konnen. — Dieſe Kraͤuterbruͤhe (Saft) muß alle Morgen friſch gemacht werden, und wird von dem Kranken nach und nach genommen. Luſtgarten Schoͤnbach, naͤchſt Agram in Croatien, Sefner ren: des Frelherrn Paul v. Radivoje- vieh, k. k. apoſtsliſchen Majeſtaͤt geheimen Rathes, Comateübeufs des kaiſerl. Oeſterr. Leopolds⸗ zu verſchaffen, durch deren feine Faſern die in der Erde ſich befindliche Feuchtigkelt ekugeſo zen, und in die Pflanze ade ihte Gefaͤße vertpellt werden kann. Die ſchraubenfoͤrmigen Gefäße befördern ganz alleln das Wachsthum. Wenn eine neue Knospe entſtehen will, fo verlängert ſich ein Bänbel der ſchraubeufoͤrmigen Ge⸗ fäße, bdieſes dringt nach und nach durch die Rinde, 285 blidet ſo die Kuospe. Im verkehrten Falle die urzel. Man hat Beifpiele, daß Bäume, umgelegt, dle Aeſte halb ia die Erde gegraben, die Wurzeln halb entblößt, Ordens, Feldmarſchall⸗Lleutenants, und commän⸗ „birenden Generals im Koͤnigreiche Groatien. ) In entgegengeſezter Richtung von dem Lufts Garten Sr. Excellenz, des Herrn Banal-Locum⸗ tenenten, Biſchofs und Großprobſtes v. Alagovich, erhebet ſich auf der mittlern Bergflaͤche des von der obern Bergſtadt (der königlichen Freiſtadt Agram) auslaufenden Weingebirges der aunmuthige und weitlaͤuſige Luſtgarten, mit einem Sommerhauſe, Sr. Excellenz, unſers verehrungswuͤrdigſten com⸗ mandirenden Herrn Generals, Freiherrn Paul v. Radivojevich. Dieſe zwei in Agram ausgezeich⸗ nete Sommerſize und Luſtorte bilden ein ſchoͤnes Vis à Vis, zwiſchen welchem unten das obere Ende der Capitel⸗Vorſtadt Neudorf, und das liebliche Thal mit dem Gebirgsbache Medwedschak, mit uͤppigen Wieſen, Muͤhlen und Landhaͤuſern fort⸗ lauft; welche Gegenſtaͤnde von den gegenfeitigen Anhoͤhen dieſer zwei Luſtparke bequem und ganz uͤberſchauet werden. Herrlich iſt dieſe in ihrer Art ſeltene Lage! Durch die Vorſtadt von dem Nonnenthor der obern Bergſtadt Agram (Libera Regiaque Civi- tas Montis Graecensis Zagrabiensis) gelangt man auf einer angelegten, bequemen, durch Wein— Gärten in das hohe Agramer Gebirge Podgorje fuͤhrenden Straſſe zu dem Garten und Sommer— Haufe Seiner Excellenz des Herrn Commandiren— den. Eine doppelte, zu beiden Seiten der Straſſe, mehrere hundert Schritte lange, geſtuzte Spalier von Maßholder führt uns angenehm zu dieſem Luft: Garten. Hier praͤſentirt ſich rechts der Straße *) Seine Excellenz Freiherr Paul v. Radivojevich find auch Inhaber des k. oͤſterr. Infanterie-Regimentes Nro. 48, und Großkreuz des kalſerl. ruſſiſchen St. Annen⸗, und des Eöwfgl. Sardiniſchen St. Moutitii« und Lazari⸗Ordens. und, damit fie nicht vertrokneten, mit Moos belegt, im Frühjahr ihre Aeſte unter der Erde zu Wurzeln, und die Wurzeln über der Erde zu Aeſten bildeten, Blatter bekamen und Blüten trugen. Eln Cactus flagelliformis, als Bogen gepflanzt, waͤchſt auf beiden Selten au, trelbt auf beiden Seiten Schoſſe und Blüten. Dieß entwikelte die Idee, abgefänfttene Relſer unten ganz vor der Luft zu verwahren, dadurch, daß ſte lu Waſſer geſtellt wurden, und die Entwiklung eines Auges in dem Waſſer von der ruͤkgaͤngigen Bewegung der Saͤfte zu erwarten; bel allen Pflanzen, welche nicht E ee) 3848 das Sommerhaus mit der Orangerie, und dem großen Gemuͤſe- und Obſtgarten. Links der Straſſe iſt der engliſche Garten, mit einem zweiten Gemuͤſe⸗ Garten, und mit dem hoͤher liegenden, in ſchoͤner Kultur ſtehenden Weingarten; dieſer erhebet ſich bis auf die oberſte Hoͤhe des Berges. Wir wollen nun beide Haupttheile dieſer ſchoͤnen Anlage, nem— lich jenen zur rechten, und dieſen zur linken Seite der Straſſe, in Kuͤrze naͤher betrachten. A. Das Sommerhaus und der Garten rechts der Straſſe. b Den Vorhof des Sommerhauſes verherrlichet eine zahlreiche, überaus ſchoͤne Orangerie in ſyme— triſcher, geſchmakvoller Aufſtellung. Rechts des Einfahrt-Thores ſteht im Vorhofe eine ſchoͤne Linde, deren Stamm eine Gruppe zahlreicher Hortenſien umgibt, vor dem ſich ein grünes Raſenplaͤzchen wie ein Teppich ausbreitet. Zwiſchen und hinter den Orangen-Baͤumen bliken gemiſchte Blumen: Partien hervor. An des Hauſes linkem Fluͤgel iſt das Glashaus mit ſenkrechten Fenſtern an— gebracht, und ob dem Glashauſe ein langer, breiter Balkon, von welchem eine herrliche Ausſicht über den Garten auf die Capitelſtadt, die Nova Villa, die rechts und links fortlaufenden Weinberge. Vor dem Glashauſe iſt der andere Theil der Orangerie aufgeſtellt, dazwiſchen ſind große, nierenfoͤrmige, gemiſchte exotiſche Straͤucher- und Blumen-Partien, worunter man viele Georginen, Astern von allen Arten und Farben, Phlox paniculata u. m. a. bemerkt. Hier faͤngt nun, durch eine hohe Staketen-Wand abgeſondert, mlt dem Eingang vom Mittelpunkte dieſer Orangerie in gerader Richtung, der große Gemuͤſe- und Obſtgarten an, der Länge nach durch den breiten Hauptweg in Mitte getheilt, und durch ſchmaͤlere Querwege in mehrere große Viereke zer⸗ fallend, welche die Beete und Gewaͤchſe enthalten. Der Hauptweg hat zu beiden Seiten Pfirſchen⸗ Trillagen, unter welchen ſich verſchiedene kleine Blumen-Partien fortwinden. Die Wege und die zirkelrunden Plaͤze zwiſchen den Viereken ſind mit edlen, theils Zivergels, theils andern, jungen und altern Obſtbaͤumen beſezt; man ziehet hier die beſten unſerer heimiſchen Obſtſorten, dle Aprikoſe, Kirſche, Amarelle, Zwetſchge, die Birne und den Apfel mehrerer Gattungen, die ſpaniſche Sauer⸗ Kirſche u. ſ. f. Mehrere ſehr junge Birnbaͤume find mit ſchweren Winter- Pluzerbirnen vollbe— hangen. . In einem der Viereke linker Seits die Miſt⸗ Beete. Die Gartenbeete in allen Viereken gut eingetheilt, mit allen zum Bedarf der großen Kuͤche noͤthigen, und vorzuͤglichen Gartengewaͤchſen be— pflanzt, und an den Hauptſeiten mit Rabatten garnirt. — Eben iſt ein neues Treib⸗ Haus mit Meißner'ſcher Heizung feiner Bauvoll⸗ endung nahe; und in dieſem Herbſte wird noch ein neuer Pumpenbrunnen, paſſend geziert, mit einem ſteinernen Baſſin, von welchem Kanaͤle zur Bewaͤſſerung nach allen Richtungen des Gartens auslaufen, gebaut. — Auf dieſer linken Seite iſt laͤngs des ganzen Gartens der Bergabhang mit Geſtraͤuche bewachſen; unten im Thale der Meier: Hof. Dieß Gehölze läßt der Herr Juhaber jezt ausrotten, und nur in der Mitte eine ſchon beſte— hende Schatten» Partie belaſſen und verſchdnern; den ganzen uͤbrigen Bergabhang aber mit Gras— Samen zum Futter beſaͤen. — Noch iſt in dieſem Garten ein ſchoͤnes Exemplar einer kleinen Mag- nolia grandiflora bemerkenswerth. (Schluß folgt.) — N 7 ET mn v1. ——4 — —— Den viel Holz haben, gelingt es jedem Stopper im Waſſer Wurzeln zu N m Aus den ſchraubenförmigen Rohren tritt unter dem Waſſer ein Luftbläschen aus, welches das zu viele Einſaugen von Waſſer verhindert; nach einiger Zeit bildet die ſchraubenfoͤrmkge Roͤhre eine kleine Wulſt, welche ſich verlängert, und bald Wurzel wird, - Holzige Pflanzen aber verlieren in dem Meffer den Leim, welcher die zu Holz gewordenen Faſerröhr⸗ chen zufammen bielt, und daun zerfplittert das Holz iu eine Menge zarter Faſern (Vuͤſchel), die ſchrauben⸗ förmigen Röhrchen werden dadurch zerriſſen, die Augen⸗ Bildung muß daher unterblelden; es tritt Faͤulniß eln, und der Stopper ſtirbt. abr n Der gelungene Stopper, worunter ſich zuͤglich bei mir das Nerium splendens, Volcameria, die Hoya carnosa, Mesembryanthemen und dergleichen aus⸗ zeichneten, wachſen, in zarte Erde geſezt, ſoglelch freu— dig fort, wenn ſie bewurzelt aus dem Waſſer kommen. Noch iſt zu bemerken, daß das Waſſer immer eine gemäftgte Temperatur haben muß, und daß dfejenigen Wurzelu, welche nicht im Lichte Ein einem Glaſe am lumen⸗ x an Zu ZA 344 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniffem Elterariſche Anzeige.) Flora Ja vae, nec non insularum adjacentium, Aue tore Carolo Ludovico Blume. Obgleich Java bereits ſeit mehreren Jahrhunderten von den Europaern, vorzuͤglich den Niederländern, beſucht, und ſogar großen Theiles im Beſize derlelben iſt, fo muͤſſen wir doch ges ſtehen, daß wir die Naturgeſchichte, und insbeſondere die Flora dieſer merkwürdigen Inſel nur ſehr unvoll⸗ ſtaͤndig kennen. Dle Urſache davon moͤchte aber in den unendlichen Schwierigkeiten liegen, mit welchen, wegen des hoͤchſt ungunſtigen Klimas, das Eindringen in das Sunere verknüpft iſt. Das Gluͤk kroͤnte die Auſtrengungen des Herrn Dr. Blume, welcher als Ehef des Medlclnal-Weſens in unſeren oſtindiſchen Beſtzungen jede Stunde, welche ihm feine eben fo ausgedehnten als wichtigen Geſchaͤfte übrig ließen, der ſchoͤnen Flora dieſes Landes weihte. Keine Koſten ſcheuend, gelang es ihm, ein Herbarium von ungefähr sooo Arten vorzüglich Javanſſcher Ge⸗ wächſe zu ſammeln, von deuen er ſehr viele bereits in Indien im kurzen Aus zuge bekaunt machte. Als auch feine Geſundheit den verderblichen klimatiſchen Einfluͤſ⸗ ſen zu unterliegen drohte, kehrte er in das Vaterland zurük, wo er ſich ſeither ununterbrochen beſchaͤftigte, ſeine zahlreichen Entdekungen zu ſichten, und in ein um⸗ faſſendes Ganzes zu bringen. Von Seiner Majeſtat Könige, dem erhabenen und erleuchteten Goͤn⸗ ner der Wiſſenſchaften, auf das Großmuͤthiaſte unter- ftägt, legt er nun der gelehrten Welt den Plau einer Flora Javas und der angrenzenden Inſeln var, bei deren Ausführung ihm die Kenntniſſe und der Eifer des Herrn Dr. Fiſcher nicht unweſentliche Dienſte leiſteten. 5 Es ſoll dieſe Flora alle jene Pflanzen umfaſſen, welche die Herten Blume, Reinwardt, Kuhl und van Haſſelt auf ihren verſchiedenen Reiſen durch jene Gegenden entdekten, und groͤßtenthells an Ort und Stelle beobachteten. Es tft daher uͤberfluͤſſig, zu bemerken, daß dieſes be durchaus nichts mit fo vielen anderen gemein hat, welche nur von berelts lange bekannten Gegenftänden wiederholte Beſchrelbungen und Abbildungen geben. Eben fo wohl Orginal, als fu früheren Zeiten die unſterb⸗ lichen Werke von Rheede, Rumph, Burmann u. ſ. w. waren, wird es, dem jezigen Standpunkte der Wiſſenſchaft gemäß, den erſten literarlſchen Erzeugniffen Fenſter gebildet werden), ſehr weichlich und weiß wer⸗ den, und beim Sezen ſehr leicht zerreißen. Für die Gartenfreunde mache ich hieuach meine kleine Erfahrung zur weitern Kultur bekannt, und freue mich, durch die Gartenzeltung bald neue Erfahrungen und Beobachtungen über dieſen Vorſchlag zur Pflanzen⸗ Vermehrung vernehmen zu koͤnnen. — * Dr. ns In Sommiffion bei dieſer Art zur Seite ſtreben, und dle Verleger werden nichts verſaͤumen, um der Ausführung deſſelben den noͤ⸗ thigen Glanz angedeiden zu laſſen. Sie ſchmelcheln ſich dagegen mit der Hoffnung, daß das gelehrte Publieum dieſe koſtſptelige Unternehmung auf alle Welſe unters ſtuͤſen werde, und eröffnen deßwegen eine Subfeription unter folgenden Bedingungen: Das Werk, deſſen Umfang auf hundert Lieferungen berechnet wird, erſcheint auf Velin⸗Papler in Folio, und es werden davon monatlich eine oder auch zwei Liefe- rungen ausgegeben, deren jede ſechs Platten von dem angegebenen Formate, oder nur drei von doppeltem Um⸗ fange, nebſt dem erforderlichen Texte enthält. Der Preis jeder Lieferung mlt colorirten Tafeln iſt, franco Leipzig und Frankfurt a/m, auf 3 Thaler 8 gar. ſaͤchſiſ., mit ſchwarzen auf 2 Thaler 18 gar. feſt⸗ geſezt, wobel bemerkt wird, daß die phytotomiſchen Zelch⸗ nungen nfe colorkrt werden. - Die erſten Lieferungen, welche fobald als möglich in den vorzuͤglichſten Buchhandlungen des In- und Aus⸗ landes deponkrt werden follen, werden ſogleich abgelle⸗ fert, wann die Koften der Unternehmung elnkgermaſſen durch die Subſcription gedekt find. Nach der Publication der erſten 25 Lleferungen, welche den erften Band dleſes Werkes bilden ſollen, wird der Preis fuͤr die Lieferung mit colorirten Tafeln um 1 Thaler, mit ſchwarzen Tafeln um 16 gar. erhöht. Man unterzeichnet in Brüffel bei den Endesgeſez⸗ ten, und in den vorzüglichern Buchhandlungen des Koͤ⸗ nigreiches und des Auslandes, und fft gebeten, Namen und Stand genau einzutragen, weil die Lifte der Herren Unterzeichner dem erſten Bande des Werkes vorgedrukt wird. Brüffel, im Wal 1828. 5. der als Verleger. Zwelſylbige Charade. Dle Erſt' am Vaume ſtark und zart Schneld't man nicht mit der Scheer; Faͤhrſt du mich an mit Zwelter hart, Heiß ich dich einen Var. Das Ganze prangt im Blumenbeet, Wle's dort ins Firmament geſaert. * — —— — Man denke ſich hin zu den fteinigen Anhoͤben Atablens: was vegetirt bier? Salz ſaurer pflanzen⸗Wuch s. Und was fehlt demſelben? Etwa Feuer? Nein. Wärme? Die ſoll im Ueberfiuß vorhanden ſeyn! — Luft? — Nein — fie ſol oft Meuſchen used Thlere würgen! oder Licht? Arch nicht. Sonne und Sterue ſollen hier ebenfalls zu Haufe ſeyn. Nun, was mangelt und fehlt denn alfo wirklich? — Das reine Aether-Waſſer! Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Voftämrer en. Der ganzjährliche Preis tin ganz Deutſchland 2 fl. 26 kr. obne, und 2 fl. 44 kr. M. W. mit Convert — porte ftel. Allgemeine deutſche Garten: Zeit un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. Ne. 44. 20. October 1828. Inhalt: Lob des Herbſtes. — Ueber Schoͤahelt, Kultur und Pfropfen des Nußbaumes. — Anbau der Pa⸗ finafwurzeln in und um Erfurt. — Hopfen⸗Salat im Winter. — Luſtgarten Schönbach, nächſt Agram in Groatien ic. (Schluß.) M. immer mit des Frühlings Glanz Es unſre Jugend halten, Und hocherfreut mit Strauß und Kranz Auf Wieſ' und Auen walten. Uns Alten macht des Herbſtes Zelt Viel groͤßre Wonne, groͤßre Freud. Zwar wird auch unfer Herz ergözt Von Roſen, Tulpen, Nelken; Und haben wir fie ſelbſt geſezt, Geſchuͤzt vor fruͤhem Welten, Sind ſie uns doppelt lieb und werth, Und werden auch von uns geehrt. Doch traurig mahnt des Fruͤhlings Pracht Uns an die Jugendſtunden, Die wir in Unſchuld einſt verlacht, Und die ſo ſchnell verſchwunden. Ste troͤſt't uns nicht der Wlederkehr, Denn uns erſchelnt kein Frühling mehr. Drum loben wir, und das mit Recht, Des ſchoͤnen Herbſtes Gaben; An ihnen kann ſich Herr und Knecht Mit Freud’ und Wonne laben. Den Baum im Herbſt, von Früchte wer Erſezt die Blüte dein 17 1 47 Im Herbſt zwar gibts auch Blumen viel, Die unfre Garten zieren, Doch ſchon nah'n fie ſich ihrem Ziel, Den Schmuk bold zu verlieren. Der Froſt ſtreift ihre Blätter ab In der Verweſung kaltes Grab. Nachrichten aus Frauendorf. Die in dieſem und vorigen Platte gelieferte Be— ſchreibung des Luſtgartens zu Schoͤnbach in Croatlen wird den geneigten Leſern um ſo intereſſanter ſeyn, wenn wir die Nachricht beifügen, daß der Verfaſſer und Einſender derſelben, unfer verehrliches Mitglied, Herr von Kunitsch, verſprochen, mehrere aͤhnliche Be: ſchreibungen nachzullefern. Nlemand iſt auch vlelleicht mehr im Stande, uns Lob des Herbſtes. Dagegen prangen gelb und roth Die Baͤume mit den Fruͤchten; Was uns der Mat in Hoffnung bot, Konnt' leicht eln Froſt vernichten; Doch nun ſteht unfre Hoffnung feſt, Die uns dle Fruͤchte ſammeln läßt. Sehn wir dann noch den Welnſtok an, Des Himmels ſchoͤnſte Zierde, Damit ſich freue Jedermann, Geſtaͤrkt der Schwache würde; Dann wird das Herz zum Dank entzuͤkt, Zu Gott, der uns ſo hoch begluͤkt. Wir ſehn dann in des Herbſtes Froſt Das Bild von unſern Jahren, Und wandeln ruhlg und getroſt Mit unfern grauen Haaren Zu un’res Lebens Herbſte hin, Der ung bringt Fruͤchte und Gewinn. Wie gluͤklich, wenn der Jugendflor Im Herbſt auch Fruͤchte bringet; An feinem Sarg der Enkelchor Ein wuͤrd'ges Lled ihm ſinget; } Und Freund und Feind mit Thraͤnen ſpricht: „Er hat ſein Tagwerk ausgericht.“ Drum wird der Fruͤhllng gern verzelhn, Daß wir den Herbſt uns loben; Bald ladet uns der Winter ein Zum ew'gen Frühling oben, Wo nicht mehr Jahreswechſel iſt, Und Hlmmelsfruͤchte man genteft. Preßburg, am 20. Sept. 18928. über dle Gärtnerei ln Ungarn und Croatlen gruͤndlichere Nachricht mitzuthellen, als Herr von Hunitsch. „Ich bin ein ſteter Wanderer,“ ſchrleb derſelbe in einem Briefe vom 5. Junk 1327, — „indem ich mir ſeit eis nigen Jahren das Thema gewaͤhlt habe: im ganzen Koͤnlgreiche Ungarn, das groß iſt, und in dem zu dleſer Krone zugehörigen Ländern und Provinzen Literarifche Beobachtungsrelſen vorzunehmen. Mein ſtabller Wohnort (44) 540 — — Ueber Schoͤnheit, Kultur und Pfropfen des Nußbaumes. 1) In Bezug des Schoͤnen ſoll der Nuß baum zwiſchen ſolche Baͤume gereihet werden, deren leich— tes bewegliches und ſchoͤnes Blatt Licht und Schat— ten auf eine angenehme Art abwechſeln läßt. Sein gerader und hellfarbiger Stamm, ſein freier und ſchlanker Wuchs, die größere oder mindere Durch— ſichtigkeit ſeiner Krone machen ein Ganzes von der fhönften Wirkung. Die Gruppen, in denen der Nußbaum mit den Gattungen Fraxinus, Ai- lanthus, Rhus, Robinia, Gleditschia, Citisus, Sambucus, Ptelea, Staphylea und anderen ftehet, bieten in ihrer Krone, in der Geftalt ihres Blat— tes, in ihrem kuͤhnen oder demuͤthigen Wuchſe, in ihrer kleinern oder größern Beweglichkeit, in dem Geſurmſel ihrer Blaͤtter und in dem Spiele ihres Schattens die gluͤklichſte Uebereinſtimmung dar. „Der dkonomiſche Gebrauch des Holzes und der Frucht des Nußbaumes iſt wohl bekannt. Man ſehe: Neues allgemeines Garten-Magazin. Th. I. 28 Heft, S. 99, und Obſtbaumfreund I. Jahrgang, S. 28; weßhalb es uͤberfluͤßig ſcheint, ſolches hier zu wiederholen. 2) Aus eben der Urſache dringen wir nicht den von dem Herrn Advokaten Silvy in den europaͤi— ſchen Annalen eingeſchalteten Artikel auf, in welchem der Autor nur die Abſicht gehabt hat, die Principien, welche in der Kultur des Nußbaumes befolget werden muͤſſeu, zu ſammeln, und ius Gedaͤchtniß zu rufen, oder mit andern Worten: derſelbe hat nur die ſchon bekannten Notionen über die Ziehung der Nußbaͤume, uͤber die Wahl der Nuͤſſe fuͤr den Samen, uͤber das Pfropfen des Nußbaumes (ein aus dem Propa— gateur aveyronnais geliehenes Stuͤk) und über iſt die koͤnlelſche frele Haupt- und Comlte'ſtadt Peſth. Peſth — und Ofee, die alte Haup'ſtadt des Koͤulg⸗ Relches, dieſe zwei Haupt- end Nac barſtädte, vis Aa vis au der Donau gelegen, im Mittelpuskte Ungarns, finds der Siz der böchſten Landes - Dierſterten end Be— börder, und der Centralpunkt der unzarlſchen Grudiriom, Am Wenigten aber befinde fe mich tes Ofen und Peſth; meiftens auf Retſen Die Staͤdte Prefburg, Keſchgu, Stein amanger, Grofwardein,. Temeſchwar,, Neuſatz, Essegg, Raab, Fänfkirchen. Stuhlwelßenburg, Auram, und etliche andere, find gleſchſam melne Hauptquartiere, über die verſchiedenen Vertheile des Holzes und der Frucht des Nußbaumes unter der Geſtalt einer Abhandlung vereiniget. ; 5) Mehrere Vortheile ergeben ſich aus dem Pfropfen des Nußbaumes. Im Allgemeinen brin⸗ gen die gepfropften Nußbaͤume eher Fruͤchte, ſo daß ein alter abgeaͤſteter gepfropfter Baum nach Verlauf von 6 Jahren ſchon in guter Tracht iſt. Zu mehr Vortheil find die mit Spärarten gepfropf— ten Baͤume vor dem weißen Reif des Fruͤhlings geſchuͤzt, und bringen beſtaͤndig Ernte; die Kerne, die ſie hervorbringen, ſind ſchwerer, als die der ge— woͤhnlichen Nuͤſſe, und geben bei gleichem Maße eine größere Quantität Del. Wenn das Pfropfen des Nußbaumes nicht allgemein verbreitet ift, fo kommt dieſes von der Schwierigkeit her, die ſich bei dem Pfropfen dieſes Baumes ergibt, ſowohl mit Roͤhrlein oder Teichlein, als bei dem Okuli— ren; doch dieſe Schwierigkeit verſchwindet unter den Händen des einfachſten Bauers in der Um— gegend von Grenoble und Tulle, es erfordert nur beim Abnehmen des Pfropfreiſes eine Geſchiklich— keit der Hand, um die Rinde vom Holze des Zwei— ges abzuloͤſen. i Der Nußbaum wird okuliret, mit Roͤhrlein oder Teichlein gepfropft, und in getheiltem Ring oder Pfropfung de Thouin. — Dieſe Pfropfungen werden an den jungen Nußbaͤumen von 2 bis 5 Jahren 6 Zolle hoch uͤber der Wurzel oder auf allen jungen Trieben der aͤltern Baͤume ausgeuͤbt, die von ih⸗ ren Aeſten ein Jahr früher entbloͤßt worden find, und von denen man nur diejenigen hat ſtehen lafs ſen, welche das neue Haupt des Nußbaumes bil— den ſollen. Zur Zeit der Behauung der Aeſte der Baͤume muß man den Aeſten uͤber der Hauptgabe— lung 6 bis 8 Fuß Länge laſſen, ſich eines ſehr von welchen aus lch die Gegenden nach allen Richtun⸗ geu bereiſe, und de Punkte, wohin meine Geſchäfts⸗ Gorrefpondenzen zuſammen laufen. Auf melner Zurütreife von Sissek nach Karlſtadt habe ich geſtern Jor bochverehrtes Schreiben zu Petri- nia, dem Staatsorte des aten Banal:Gremiregtmenteg, auf der Poſt mtr lobbaftem Vergnügen erbalten, da ich mir meine Bilefe überall hin, wo lch auf Poſt-Reutea relſe, nachſenden laſſe. Glina. wo ich heute diele Zei⸗ len der Poſt übergebe, it der Staabsert des aften Ba- nal-Grenzrezimentes. Jedes Grenzregiment, deren. 347 ſcharf ſchneidigen Inſtrumentes bedienen, den Ab⸗ ſchnitt ſehr glatt und ein wenig abhaͤngig machen, um den Abfluß des Waſſers zu erleichtern. Das Okuliren mit treibendem Auge geſchieht wie jenes der gewöhnlichen Fruchtbaͤume. Die Pfropfung mit Roͤhrlein des Nußbaumes iſt ſchwer, und dieſe Schwierigkeit kommt von den holzigen Erhabenheiten her, auf welchen der Hauptknospen, der kleine, der ihn begleitet, und die Retiola des Blattes eingepflanzt ſind. Wenn man die Rinde umdrehet, ſo verlezen dieſe holzigen Erhabenheiten die Fibern, und kdunen die Anfaͤnge des Knospens zerreiſſen. Daher kommt noch, wenn man mit Roͤhrlein pfropfet, daß ſich der Keim unter der kleinen Vertiefung befindet, die durch die holzige Erhabenheit, auf welcher er trieb, gebildet worden iſt, daß man dem Roͤhrlein ziemliche Gewalt anthun muß, damit der innere Keim genau das Holz be— rühre, das oft Brüche verurſachet. Da das Roͤhr— chen des Nußbaumes ſehr dicht iſt, treibt'es die Rinde des Subjektes vor ſich her, und dieſe würde es durch ihre Reaktion wieder in die Hoͤhe treiben, wenn man es nicht befeſtigte. Um dieſen Umfall zu verhindern, haͤlt man das Roͤhrchen an dem ſchik— lichen Punkte an, und macht an dem Holze des Sub— jektes einen horizontalen Einſchnitt unmittelbar ober dem Roͤhrchen, dann nimmt man etwas von dem Holze von unten gegen oben hinweg, dieß macht eine Haltung, und eben ſo macht man es auch auf der entgegengeſezten Seite. Die Pfropfung von Thouin oder im getheilten Ringe iſt ſehr vortheil— haft dadurch, daß ſie nicht der Gefahr ausgeſezt iſt, das Innere des Knospens zu verlezen, daß ſie niemals durch die Wirkung des Saftes ausgedruͤkt wird, und im Falle, daß ſie nicht vegetirt, das Subjekt nicht verſtuͤmmelt. in der ganzen langen Kette der Oeſterreichlſch-Tuͤrkl⸗ ſchen Grenzen 27 an der Zahl find, bat einen ange⸗ meſſenen, an Ausdehnung zlemlich bedeutenden Land— Bezirk, deſſen aͤußerſte Theile immer an dle wirkliche Türkiſche Grenze ſtoßen. Hler la Glina bin ich nur 1% Stund von der nätften Grenze des Muſelmannes entfernt. Die Eineſchtung der Oeſterrelchlſchen Milftärz Grenzdiſtrtkte an der Türkel, verbunden mit den ſtren⸗ n Cordons⸗Conlumaz. und Sıaltätd > Auſtalten, lſt twahr elne der weifeften, ſchoͤnſten, comblulrteſten, kraͤſtigſten Anſtalten, deren Organlſatlon, innere Fuͤr diejenigen unſerer geneigten Leſer, welchen die in dieſem Aufſaze dͤfters zitirten Pfropfarten von Thouin unbekannt ſind, wollen wir bemerken, daß Herr Thouin (k. Profeffor der Landwirthſchaft am Muſeum der Naturgeſchichte zu Paris) mit eben ſo viel Keuntniß als Scharfſinn alle bis jezt bekannten Pfropfarten, über 100 an der Zahl, ſyſtematiſch ges ordnet und zuſammengeſtellt hat, ein Werk, welches in Frankreich ſo viel Beifall fand, daß die ganze Auflage binnen Jahresfriſt vergriffen war. Später erſchien davon eine deutſche Ueberſezung unter dem Titel: „Monographie des Pfropfens, oder techno logiſche Beſchreibung der verſchtiedenen Pfropfarten, welche zur Vermehrung, Erhaltung und Veredlung der Gewaͤchſe angewendet werden, von C. F. W. Berg, mehrerer gelehrten Geſellſchaften Mitgliede. Mit dreizehn lithographiſchen Tafeln. Leipzig, in der Baumgaͤrtner'ſchen Buchhandlung. 1824.” Anbau der Paſtinakwurzeln in und um Erfurt. Es iſt ſeit einiger Zeit in manchen dkonomi— ſchen Zeitſchriften der Wunſch geaͤußert worden, Erfahrungen uͤber den Anbau der Paſtinakwurzeln mitzutheilen, damit dieſe nuͤzliche Anpflanzung mehr, als bisher geſchehen iſt, verbreitet werde. Ich verfehle daher nicht, den Leſern hier die Art und Weiſe mitzutheilen, wie in Erfurt dieſes nuzba— re, Menſchen und Thieren geſunde Nahrungsmit— tel gebaut wird. Von den Paſtinaken (Pastinaca latifolia, sa- tiva Linn.) gibt es zweierlei Arten; einige ſind lang und gerade, von der Größe der Möhren (gel⸗ ben Ruͤben, Mohrruͤben); andere hingegen haben Einrichtung, und kraftige Handhabung man hoͤchſt be⸗ wundern muß. Billig ſollten die Bewohner auch ent⸗ fernterer Staaten Europens ihre Blife mit Dank auf die Oeſterrelchiſchen Grenzanſtalten an dem Os mann ſchen Reiche wenden: welcde verbeerende Entvoͤlkerung durch die hellloſe Peſt würde ohne diefe große und koſt⸗ ſpielige Maß regel des Haules Oeſterreich manches a: = waͤrtige Land ſchon erfahren haben! Das Sissel, wo ich jezt war, iſt jener merkwuͤrdkze klaſſiſche Boden, wo elnſt die große roͤmiſche Pflanzſtadt Siscia geweſen; das heutige Sissek fiehet ganz auf der 440 548. runde und dike Köpfe mit kleinen kurzen Schwaͤnzen. Sie ſind aber beide von einerlei Geſchmak, und difföpfige Wurzeln kommen blos vom ſchlechten Auswählen der zum Samen beſtimmten Wurzeln her. Sie verlangen keinen ſehr fetten Boden, ſon— dern nur ein Land, das zwei, auch wohl 5 Jahre vorher geduͤngt, und zu andern Gewaͤchſen, als Kopfkohl, Wirſing (Savoykohl), Blumenkohl, Zwie— beln, Gurken, Sellerie u. dgl. iſt benuzt worden. Saͤet man den Samen der Paſtinaken auf ein friſch geduͤngtes Land, ſo bekommt man keine recht ge— raden, ſondern mehr zakige Wurzeln. Will man recht ſchoͤne, große und dike Paſtinaken haben, fo muß das Land, worauf man ſie beſtellen will, vor dem Winter im Oktober und November, auch wohl noch zu Aufang des Decembers, wohl gegraben werden. Im Fruͤhjahre, meiſtentheils zu Au— fang des Maͤrzes, ſobald die Erde vom Froſte frei wird, und man Feldarbeiten vornehmen kann, wird der Samen bei ſtillem Wetter, damit ihn der Wind nicht wegfuͤhre, geſaͤet, und unmittelbar darauf mit Karſten untergezogen. Das Land wird von un— ſern Gaͤrtnern nicht beſonders uͤberrechet (mit Haken beſtrichen), ſondern blos mit der hier ge— woͤhnlichen kleinen Gartenegge uͤberzogen. Wird aber der Aker, wie es Einige thun, erſt im Fruͤhjahre gegraben, was aber ſo fruͤhzeitig, als moͤglich iſt, geſchehen ſoll, ſo wird der Samen gleich darauf in die Erde eingebracht, eingefußelt “) oder ſanft eingetreten und eingeharket. Iſt der Samen aufgegangen und einigermaſſen erwachſen, ſo muß er alsbald ſorgfaͤltig vom Unkraut gereinigt werden. Nach einigen Wochen, wenn die Pflaͤnz— „) Elnfußeln nennt man hier, mit zwei unter die Fuß⸗ Sohlen gebundenen, oder mit Riemen befeſtigten kleinen Brettern die Erde gerade treten. chen etwa einen Zoll hoch ſind, koͤnnen die uͤber⸗ fluͤſſigen da, wo fie zu dik ſtehen, mit einer klei⸗ nen Hand-Jaͤtehake zugleich mit dem Unkraut ausgerottet werden, ſo daß die ſtehen gebliebenen etwa 2 —8 Zoll weit von einander kommen. Man hat nicht Urſache, zu beſorgen, das dieſes Ausrot— ten Verlurſt bringen werde, wie Einige glauben, denen es wehe thut, daß dergleichen ſchoͤne junge Pflaͤnzchen ausgerottet werden ſollen; denn wenn ſie nicht duͤnn gemacht werden, ſo ſind Hundert gegen Eins zu verwetten, daß nimmermehr eine tuͤchtige Wurzel hervorkommen wird. Den Sommer hindurch läßt man das Land zwiſchen den jungen Wurzeln mit der kleinen Hand; Hake verſchiedene Male durcharbeiten, und vom Unkraut moͤglichſt reinigen. Gegen Bartholomaͤi kann man die Paſtinaken ſchon zum Verkauf und zur Speiſe gebrauchen. Die Wurzeln ſelbſt wer⸗ den mit einem dazu beſonders verfertigten Wurzel— Spieße, welcher einen eiſernenen Tritt hat, aus— gehoben, nach folgender Abbildung. = | Das Stecheifen ift wenigſtens 1 Schuh es Zoll, der Stiel aber 2 Schuh lang. Dieſer muß ſehr ſtark, und mit einem Griffe oder einer Handhabe verſehen ſeyn, wodurch man ihn in ſeine Gewalt, und Kraft bekommt, die Wurzeln heraus zuheben. Ein ſolcher Spieß koſtet hier in Erfurt, ganz fertig, 16 — 20 Silbergroſchen (1 fl. C. M.) Bei Annaͤherung des Winters kann man ſo viele Wurzeln ausheben laſſen, als der jedesmalige Bes darf erfordert, oder auch, daß fie eine Zeitlang aus— reichen. Bei dem Ausheben ſelbſt wird vorher die Erde, um ſich die Arbeit zu erleichtern, reihenweiſe 5 N — z N 1 | — nn nenn. mn — — — m —— — ũ õ f:᷑1„%vnx nn Grundlage röm!fher G:bäude und Werke; Monumente aller Art ohne Zahl find da vorhanden, und noch ſtoßt jeder Grabſtich in dieſer Gegend an ein römiſches Werk. Sissck, an der Aus mündung des ſchlffbaren Kulpa. Fluſſes in dem Save-Strom gelegen, iſt für die ungariſchen Länder der glüklichſte, wichtigſte Handels⸗ Punkt, der die Commualcatlon mit dem ſchwarzen Meere und dem adrintifben Meere darbletet.“ Ein gleiches Intereſſe bat ein anderes Schreiben von Szamobor, dat. v. 2. Aug. h. Is., aus dem wir nur folgende Stelle heben wollen: „Auch in diefem, von majeftätifhen Gebirgen begrenzten Save - Thale regt die Gartenzeitung aus Frauendorf allenthalben fri⸗ ſches Leben auf. Die erfte Anlage eines Gartens, wel- che Herr Carl v. Jellachich auf elner bisher oͤde ge⸗ ſtandenen Anhöhe eben begonnen hat, ſchelnt in der Fortſezung etwas Gutes, und Schoͤnes mit Geſchmak, zu verſprechen. Die kleinen Anlagen des Herrm Ignaz v. Klepach und des Herrn Ferdinand v. Wiesner bieten nur hübſche Parthien eines beſchräͤnkten Hofrau⸗ mes dar. Den innern Hofraum des hleſigen Franzis⸗ kaner-Kloſters füllt ein Blumengarten aus, was ich um dem Grafe bewachſen fand. 549 mit Karſten vorgehaft, fo daß die Paſtinaken mit den Koͤpfen von der Erde frei ſtehen, und dann wer— den ſie mit dem Stecheiſen ausgehoben. Das Ha— ken aber kann ordentlich und ſorgfaͤltig geſchehen, weil man dadurch den Vortheil gewinnt, daß das Land fuͤr das naͤchſte Fruͤhjahr nicht wieder umge— arbeitet zu werden braucht, und wenn die Zeit des Saͤens kommt, mit allerlei Spezerei-Saͤmereien beſtellt werden kann. 0 Die Paſtinakwurzeln koͤnnen aber auch bei nicht gar zu ſtrenger Kaͤlte den ganzen Winter hindurch in der Erde bleiben, und wenn kein oder nur wenig Schnee auf dem Felde liegt, nach der jezt beſchrie— benen Art ausgemacht werden, und wenn es auch einen halben Schuh in die Erde gefroren haͤtte, ſchadet es ihnen nicht, weil fie nicht fo leicht er— frieren. Andere Wurzelgewaͤchſe vertragen es nicht wohl, wenn ſie im Froſte geregt werden; denn ſo— bald ſie in die Waͤrme kommen und aufthauen, ſind ſie verdorben. Die Paſtinaken hingegen bleiben zum Gebrauch immer gut und wohlſchmekend, wenn man ſie auch bei ziemlich ſtarkem Froſte aus der Erde heben laͤßt. a Den Winter hindurch werden die Paſtinaken theils im Keller, theils in 2 Schuh tiefen Erdgru— ben aufbewahrt; hat man die Wurzelu in die Grube gebracht, ſo werden ſie mit der herausge— grabenen Erde wieder ſorgfaͤltig zugedert, und konnen hernach den ganzen Winter hindurch, auch bei dem heftigſten Froſte, unbedenklich herausge— holt werden. Der Samen iſt leicht zu erziehen. Man ſucht recht zeitig im Fruͤhjahre die ſchoͤnſten, geradeſten und reinſten Wurzeln, welche keine Nebenzaken, ſondern ſtarke Spizen oder Enden haben, aus, und verpflanzt ſie nach der Schnur 1 Schuh weit von ſo angenehmer ſehe, als ich in ſo manchen andern Kloͤſtern den innern Hofraum veroͤdet, und mlt wll⸗ Garten, und der noch größere Obſtgarten dieſes Klo— ſters find bei ihrer nur maͤßigen Kultur bemerkenswer⸗ ther. Der an Geiſt und guter Lage vortreffliche Garten der Frau Wittwe v. Ammann, gebornen v. Wiesner, zeigt in feinem dermaligen, wegen Ver: pachtung gänzlih vernadläffigten Zuſtande noch Spu⸗ ren einer fruͤher beſſern Kultur. Bedeutender in und für Szamobor erſcheinen die zwei Gaͤrten des Herrn Der betraͤchtliche Gemuͤſe⸗ einander. Sobald fie anfangen, zu wachſen, were den fie ein- oder zwei Mal mit breiten Haken vom Unkraut gereinigt. Wenn der Samen anfängt, reif zu werden, iſt es noͤthig, daß man bisweilen darnach ſieht, weil manche Samenſterne eher reif werden, als die andern, wobei die mittelſten ge- woͤhnlich den Anfang machen. Die reifſten nimmt man bei Zeiten ab, ehe ſie aufſpringen und vom Winde fortgetrieben werden. Außerdem, daß die Paſtinakwurzeln eine ſehr geſunde, und wegen ihres Zukerſtoffes nahrhafte Speiſe fuͤr die Menſchen ſind, geben ſie auch ein vortreffliches Futter fuͤr Kuͤhe, Schafe und Schwei— ne. Wenn die geringen und zakigen ausgeſucht, und mit dem Stoßeiſen klein geſtampft werden, kann man ſie unter das Schrot und anderes Futter men— gen, denn ſie geben dem Viehe eine weit beſſere Nahrung, als Runkeln, Möhren, Rüben und an— deres Wurzelwerk. Die Blaͤtter oder das Gruͤne find ebenfalls ein gutes Viehfutter. Man läßt fie hier mit Sicheln abſchneiden, doch darf dieß nicht eher geſchehen, als etwa 10—14 Tage vor Mi— chaelis; denn, wenn man es fruͤher thut, ſo hin— dert es (eben ſo, wie bei den Moͤhren) das Wach— ſen der Wurzeln, weil ſie hernach von Neuem in das Grüne zu treiben anfangen, und die Nahrung und den Saft, welche den Wurzeln zu Statten kommen ſollten, den Blaͤttern mittheilen. Noch iſt zu bemerken, daß, wenn man den Pa— ſtinak⸗Samen allzu fruͤhzeitig ſaͤet, oder in einen das Jahr vorher zu ſtark geduͤngten Boden bringt, der— ſelbe groͤßtentheils in Samenſtengel in die Hoͤhe ſchießt; daher er nie vor dem Anfange des Maͤrzes, und in kein anderes, als ein 2— s Jahre vorher geduͤngtes Land geſaͤet werden darf. Erfurt. A. Franz Reiszer, der eine bei feinem Malerhofe in Szamobor, der andere bei feinem nahe gelegenen Land— Gute. Bel St. Nedela, eine halbe Stunde von Szamobor, an der Karlſtaͤdter Strafe, iſt ein ange— nehmer großer Hausgarten in der freundlichſten Lage mit einigen Parthlen-Anlagen. Mehr bemerkenswerth find an der Laibacher Strafe: a) des Herrn Lucas v. Lyubich, Aſſeſſer des hohen Gerlchtsbofes der Koͤ⸗ nigreihe Dalmatien, Croatien und Slavonken, wie auch der Gerlchtstafeln mehrerer löbliben Gomitate, Schloß Bisztracz, welches mit felnen ſchoͤnen, im großartigen 350 5 — — Hopfen⸗Salat im Winter. Im Winter, wo wir ſo ziemlich aller Gemuͤſe beraubt ſind, und die wirthliche Hausfrau nicht weiß, wie ſie Abwechslung auf die Tafel bringen fol, ‚findet gewiß auch der ſchmakhafte Hopfenfalat ein Plaͤzchen. Doch er mag wohl weniger bekannt ſeyn, als er es verdient, und ich mache daher die geneigten Leſer mit der Verfahrungsart der Eng— laͤnder bekannt, um die ſogenannten Hopfenkeim— chen (Curgeon, sprig of hops) zu gewinnen. Man bereitet einen Miſtbeet, welches ein Fuß hoch mit Dünger belegt wird, um, wenn es die gehoͤ⸗ rige Hize erreicht hat, reihenweis mit zweijaͤhrigen Hopfenpflanzen beſezt zu werden. Zu dieſem Ende werden die Pflanzen aus der Erde genommen, und verſichtig, daß man die Augen an dem Kopf der Pflanze nicht beſchaͤdige, nach unten bis auf 1 Fuß vorkuͤrzt, und ſehr nahe an einander ſo eingeſezt, daß man noch 4 Zoll hoch Erde uͤber die Pflan— zung wirft. Das ganze Beet bepflanzt, wird es mit mehr oder weniger Duͤnger zugedekt, je nach— dem es kaͤlter oder waͤrmer iſt, um nach 6 oder 8 Tagen die Keimchen, welche in der Zeit hervorge— kommen ſiud, mittelſt einer Gabel, die man unten und zwiſchen die Wurzel ſtekt, herauszuheben. Die jungen Sproͤßlinge trennt man mit der Hand von dem Wurzelſtok, waͤſcht ſie ab, und bereitet fie wie Spargel. Man kann nun andere Pflanzen an die Stelle der herausgenommene ſezen, und fo fortfahren, bis das Beet erkaltet iſt. Einige fan⸗ gen ſchon im December zu treiben an. Robert Schomburgk, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. —— — — q́PU . ͤ—— Style ſich erhebenden Gartenentagen fo angenehm den Vorbelretſenden anßzleht; 5) dle ebenfalls anſehnliche Schloß ⸗Gartenaslage der Freyia Wilbelmine v. Kulmer zu Balogodwor, hiater welcher ſich der Gemuͤſe— nud Obſtgarten, nebſt andern Anlagen, dle noch fortgeſezt und verfhönert werden, fo Läufchend verbirgt; e) zu Bre. gana, hart am Bregana- Fluß, der Grenze zwiſchen Croatlen und Kraln, der hübſche, regelmäffig eingeiheilte Hausgarten der Frau Grafia Fauny Draskavich, gebornen Freyin Kulmer, mit edlen Zwergel-Obſtbaͤumen, in Mitte des Gartens eine runde Sizparthle unter dem Schatten hoher Luſtgarten Schoͤnbach, naͤchſt Agram in Croatien, Seiner Ercellenz, des Freiherrn Paul v. Badivoje- vich, Sr. k. k. apoftolifden Majeſtaͤt geheimen Mathes, Commandeurs des kalſerl. Oeſterr. Leopolds⸗ Ordens, Feldmarſchall⸗Lieutenants, und comman⸗ direnden Generals im Koͤnkgretche Etoatlen. (Schluß.) B. Der Garten links der Strafe. Der Haupteingang in denfelben vis A vis des Einfahrt-Thors zum Sommerhauſe und vorigen Garten. Der Leſer denke ſich das Sommerhaus mit der Orangerie und dem ſchon beſchriebenen Garten Seiner Excellenz, des Herrn Commandis renden, auf einer Pläne der mittiern Berghoͤhe. Der Garten links der Straſſe aber erhebet ſich allmaͤhlig viel hoͤher Berg auf. Dieſer zerfaͤllt in drei Haupttheile: den engliſchen Garten, den zweiten Gemuͤſegarten, und den Weinberg. a Wir fertffin zuerſt den Gemuͤſegarten kurz ab, der ſich links des engliſchen Gartens ausbreitet, mit edlen Obſtbaͤumen untermiſcht, und im Hins tergrunde mit einer Zwetſchgenbaum- Plantage, gegen den aufſteigenden Weinberg zu, umgeben iſt. Auch zeigt ſich in dieſem Garten auf mehreren. Stellen die ſtolze Sonnenblume. Der ſauft ſich erhebende englifhe Garten ent» haͤlt in anmuthigem Wechſel verfchiedene Parthien, als: zwei ſchoͤne Parthien von jungen Populus Italica, mehrere gemiſchte Parthien von anderm italie— niſchen Gehölze, gegen den Gemuͤſegarten zu eine Parthie von Zwetſchgenbaͤumen, viele im Garten zerſtreute Exemplare des Trompetenbaumes, ſchd— ner Platanen, Fraxinus pendula, Populus balsamifera, klebriger Acacie, vom Blaſenbaum u. m. a. Ferner eine gemiſchte Parthie von Platanen, Pappeln, und eine hohe Birke naͤchſt dem Haupts — ——— ́——i er Väume, und zur Selte des Schoſſes eln ſchoͤner Blumengarten. Das Ganze in diefer Gegend wird durch die angenehme, pittoreske Landſchaft, welche ſelbſt. einem großen Naturgarten glei det, ſehr gehoben, woruͤber ich vlelleicht ſpaͤter nech Manches mittheilen werde. Denn lch kann betrachtet werden, and betrachte mich ſelbſt als eln topographkſches Perpetuum mobile immer ganz allein rettend, allein beobachterd, allein Notizen ſam⸗ melnd, allela ausarbeltend. Meine Schretbfanzlei mit mit überall führend, kann ich in diefem Sinne ebenfalls ſprechen: Omnia mecum porto. Croatien, Ungarn, — — * Eingange, die gefüllte Mandel, zwei herrliche Roſen— Parthien, viele Blumen-Gruppen u. ſ. f. Unter einem Nußbaum ein weiter runder Ruheplaz, mit Platanen und Roſen umgeben; darneben eine be— dekte Kugelbahn. Ein von ſchoͤnen Trauerweiden umgebener Teich. Der Hauptweg führt weiter neben andern Ge hoͤlz⸗Parthien, dann Hibiscus, Rosmarinbaum, und zwei überaus ſchoͤnen Parthien von Pinus stro- bus, zu einem auf der mittlern Höhe des engliſchen Gartens ſich erhebenden offenen, tempelartigen Luſthauſe, welches zu beiden Seiten und im Hin— tergrunde mit Acacien umfaßt iſt: die offene Vorderſeite enthaͤlt vor ſich hin eine Tauben-Schieß— Staͤtte. Hier genießt man die Ueberſicht des Gar— tens und die offene Ausſicht auf die Capitelſtadt, und alle Umgebungen. Ob dieſem Luſthauſe aufwaͤrts ſchreitend, zeigt ſich vor uns eine Parthie Pflaumenbaͤume; vor dieſer theilt ſich der Weg, und fuͤhrt links um den engliſchen in den Gemuͤſegarten, der Weg rechts ausholend auf den Weinberg. Dieſer Weg iſt zu beiden Seiten mit hohen Spalieren, Traubenheken, Ruhebaͤnken, und auf der ſteilern Höhe mit Trep— pen. Ganz oben auf dem Gipfel faßt die maͤſſige Flaͤche das Gloriet. Ein großes, ſchoͤnes Luſt— Haus erhebet ſich auf dem hoͤchſten Punkte des Berggipfels, dem Einfahrt-Thor des Sommer— Hauſes im untern Garten entgegengeſtellt. Junge, ſchlanke Pappeln umgeben daſſelbe. Gruͤne Par— thien vom ſteyriſchen Klee, wie runde Teppiche, rings um daſſelbe ausgebreitet. Dieſe kuͤnſtlichen Berg— Wieſen wieder mit herrlich prangenden Blumen— Gruppen eingefaßt; dazwiſchen auch majeſtaͤtiſcke Sonnenblumen ſtolz ihr Haupt erheben. Laͤndlich herrliche Szene! Ueberraſchend, ergreifend iſt hier die Aus- und Fernſicht; ſie entzuͤkt! Denn aus— Kraln, Carniolia find uner ſa öpflich an Quellen und Mlt— tbeilungen aus dem Gartenbau: Grblere; meine Tage— Bücher darüber ſtehen auch vell Intereffonter Notizen; nur fehlt es mir jezt nech an Zelt und Ruhe, fie zu ordnen, was aber bei erſter Möglickeit geſcehen wird. Meine fruheren Beobadtungen find berelts in elnem ef- genen Werke gedruft unter dem Titel: Ti pegrephifche Be⸗ ſchrelbongen dee Könlgreſa Ungarn, Peſb 4124, u. f. w.“ In einem roc Ipatern Edteiben aus Aßrem, dat. vom 22. Aug. I. Is, verprigt Kar v. kunitsch U 551 — gebreitet liegt hier vor uns Alles, was das freie und bewaffnete Auge erreichen kann: zu Fuͤßen dieſer Weinberg und dreifache Garten, das Eoms merhaus Seiner Excellenz mit der Orangerie und dem erſten Garten, die ganze Vorſtadt Neudorf, und die Capitelſtadt mit ihren Kirchen und Thuͤr⸗ men, der uͤber das Thal der Nova Villa hinaus in gerader Linie entgegen liegende Luſtgarten Sr. Excelle nz, des Herrn Banal-Locumtenenten v. Ala- govich, welche man hier ganz uͤberſchauet; und uͤber all dieſen mannigfaltigen Wechſel ſo vieler vor uns ausgebreiteter Gegenſtaͤnde zaͤhlen wir noch 14 Kirchen, die unſer Auge bei heitern Tagen in weiter Ferne erblikt! Der maͤchtige Save-Etrom durchfließt die vor uns liegende maleriſche Land— ſchaft; dieſer glaͤnzende breite Silberſtreifen ent— ſchwindet in weiteſter Ferne dem ergoͤzten Auge. Schoner, erhebender wird dieſer Anblik gefuͤhlt, genoſſen, als ihn die Feder zu ſchildern vermag! In dem Zeitraume von fünf Jahren haben St. Excellenz dieſe Landparthie zu einem fo harmoni⸗ ſchen Ganzen des Nüzlihfchönen erhoben. — So ſtreben Croatiens ausgezeichnete Edle, Afthäe tiſche Kunſt und ſchoͤnen Geſchmak mit dem Nuͤz⸗ lichen der naͤhrenden Landwirthſchaft zu verbinden! Und die edle Humanitaͤt Seiner Excellenz, unſers hochachtungswuͤrdigſten Militair-Chefs, theilet fro= hen Genuß in dieſem ſchoͤnen Vergnuͤgungsorte Tauſenden auf die liberalſte Weiſe mit! Solcher gemiſchten Luft: und Nuzgärten wuͤnſche ich recht viele anzutreffen! Geferieben zu Agram, In der erſten Halfte Septembers 1828. 2 Mich. v. Kunitsch, jub!l. Profeſſor, Mitglled der praftifhen Gartenbau -Geſellſchaft in Bayern, und Ebreumltglied der Muſikverelne zu Grätz und Warasdin. die Bela relbung elner Art und Welſe, einen und den⸗ feiben Weluſtek Berg auf, und vach allen belleb ten Richtungen im Weingarten, und auf elne beliebige Ole, ſtanz, eder bis ans Ende des Weipgartens, fortzufüh * ren, und neue Stoͤke in Entfernungen von 4½ oder 2 Sarh weit ren einer der dareus zu ſermiren, welche Metbede der Vurger Jchern Perschitsch zu Petrinia preltizirt. Wir bitten Herrn v. U unitsch, dleſe veripiedene Beſafeiturg, ſo wie anderes Merkwürdlge im Gebiete der Cärtnetel, uns ja käldeſt zu liefern! 552 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Welcher Baum wirdenie vom Blize ge⸗ troffen?) Man glaubt allgem in Amerika, a die breilblätterige Buche, eine Varietät der europaͤl⸗ ſchen, nie vom Blize getroffen werde. Diefe Meinung iſt in den Staaten von Teneſſe fo allgemein, daß dle Pflanzungen dieſes Baumes Zaufluchtsorte bel Ungewit⸗ tern ſind. So wie der Himmel ſich verdunkelt, und der Donner zu rollen anfaͤngt, eilen die Bewohner zu ihrer Slcherung unter dieſes fchüzende Laubdach und bleiben da, bis die Gefahr voruͤbergegangen ift. — Auch die europaiſche Buche ſoll vor dem Bllzſtrahl fiber ſeyn, und es wäre zu wuͤnſchen, daß über den Grund oder Ungrund dieſer Meinung beſtimmte Aufſchlüſſe ge— geben würden. Auffallend waͤre es doch, wenn die Buche allein gegen den Blliz geſichert ſeyn follte, während dem die übrigen Baͤume, wle leider auch im heurigen Sabre wieder mehrere traurige Bekſplele gezeigt haben, den Verheerungen des Bllzes vorzüglich ausgeſtellt fiad. (Verkaufs ⸗ Anzeige äht holläͤndiſcher Blumenzwiebeln x.) Da ich nun im Beſiz mek⸗ ner aus Holland erwarteten Blumenzwiebeln gelangt bin, ſo zeige ich dieß auf dle an mich ergangenen vlel⸗ fachen Aufragen meinen hochverehrlichen Titl. Herren Abnehmern hiemit ergebenſt an, unter dem Erſuchen, bei Beſtellungen genau gefällig zu bemerken: ob die gewünfhten Blumen⸗Zwiebeln zum Treiben, oder für freien Grund beſtimmt find. — Von dem frühzeitigen Legen der Blumen⸗Zwiebeln hängt übrigens die Schoͤn⸗ beit der Blumen größtentheild ab. — Briefe und Gel⸗ der erwarte ich, wie billig, frantirt. Zu haben find: einfache und gefuͤllte Hyazinthen; elnfache und gefüllte Treib- und andere Tulpen für freien Grund; gefüllte Marſeiller Treib-Tazetten und andere Sorten Tazetten; gefüllte und einfache Nareis- sen; Jonquillen; Schneegloͤkchen; Crocus; Frittularien; Iris angljca, hispanica, persica ete,; gefüllte und ein⸗ fache Kaiferfronen; Hyacinthus plumosus et monstro- sus; Cyclamen europeum; Ornithogalum; gefüllte und einfache Georginen; Colchicum; Lilium tigrinum und andere Arten; Amaryllis-Arten, als: Formossissi- ma oder Iris Suedica, vittata, longifolia, bella donna, regina etc.; Pancratien; Veltheimia; Ixien; Gladioli; Antholizien; Agapantus ; Crinum; Ferraris tigrida etc.; gefüllte und einfache Tuberoſen; frühe und fpäte Ranunkeln; Anemonien u. f. w. g Zugleich bemerke ich, daß auch alle Arten Gemüfe-, Blumen-, Wald⸗, Gras-, Futter- und Klee: Samen; dle vorzüglichſten Glashauspflanzen (worunter eine Menge Camellien, größtentheils mit Bluͤtenknoͤpfen verfeben), dle vorzuͤglichſten Warmhaus⸗ und perennkrende Pflan- zen; ſehr fhone Roſen, Nelken ıc.; Obſtbaͤume, Strauch Arten u. ſ. w. zu haben find. J. G. Falcke, Samenhändler in Nürnberg, Karthaͤuſergaſſe Nro. L. 1064. DD ———— In Commiſſion bei Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Elterariſche Anzelge.) Bei uns iſt erſchlenen und an alle ſolide Buchhandlungen des In- und Aus⸗ landes verſandt worden — nach Regensburg und Paßau an Fried. Puſtet —: „Neue Anſichten und Erfah⸗ rungen beim Branntwelnbreunen und Bier⸗ Brauen in den Jahren 2320 bis 1826.” Durch⸗ aus prakttſch bearbeitet von C. W. Schmidt, Ber: faſſer der mechaniſchen Technologle, der Schriften über Brenn- und Brauerei ic. Preis 2 Thlr. 10 Sgr. oder 2 fl. 24 kr. In drel Abtheillungen. i Erſte Abtheilung. Die ı bis staͤglge Be⸗ meiſchung. Berechnung und Beurtheilung der Melſche. Das Brennen von andern der Oekonomie zuträglichen zukerhaltigen Subſtanzen. Zweite Abtheilung. Das Brauen und War: ten der gewoͤhnlichen und feinen Blere (Lagerbtere.) — Das Brauen ehne Treber nachzulaſſen, — und der kuͤnſtlichen Bierarten aus Kartoffeln, Runkelruͤben, Sy- tup ic. — Die Kuͤblmaſchine. Dritte Abthellung. Vorſchlaͤge, um mit moͤg⸗ licher Erſparniß Brenn- und Brauereien neu zu erbaus en, mit Beleuchtung des Schmldt'ſchen Brennapparats, nach welchem mis einem Feuer fufelfreier Spiritus zu 60 Gr. N. aus der Meiſche erzeugt werden kann ꝛc. Schleſinger'ſche Buchhandlung in Berlin. (Subſerlptilons⸗ Termin.) Da voraus zu⸗ ſezen iſt, daß auf mein, unter dem 22. April in Nro. 22 der dießjährigen Sartenzeltung angekündigtes Wer- chen: „Has große Geheimulß, Levkojen⸗Sa⸗ men zu erziehen, der lauter gefüllte Stoke liefert, mit 5 tlluminirten Abbildungen, mehrere Blumenfreuude noch nicht fubferibirt haben, fo erſuche ich dieſelben, dleß bald zu thun, indem nach Verlauf von 3 Wochen das Werkchen dem Druk über: geben wird. Daß das Gebeſmufß die Probe halt, dafür buͤrge ich mit meiner Ehre! Beerbach, den 24. Octbr. 1828. Joh. Fr. Wilb. Lechner, Cantor und Mltglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft. Charade. * Das Erſte dient zu Ruhe, Schirm und Spelſe; Die Zwelten ſchoͤnern unſers Lebens Relſe; Das Ganze findet ſich in Florens Kreiſe. Redwitz. Hoͤf ler. Auflöfung der Charade im vorigen Nro: A ſt e r. Der ganziährliche Preis iſt in ganz Deutschland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrel. Garten . Allgemeine deutſche e ite g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. J ahrgang. Ne. 45. 5. November 1828. Deutſchland. — Anweiſung, welſche Nuͤſſe elnzumachen. — Miscellen. Ju halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber die Pflanzung der Maulbeerbaͤume und die Seldenzucht in Fortſezung neuer Mitglieder. —— Seine Hochwohlgeborn, Herr Kafpar Franz v. Ba ch⸗ mapyr, Grund- und Gerlchtsherr auf Wlldthurm e., ln Bayern. 7 Selne Hochwürden, Herr Joſeph Kraus, Dechant zu Nettolitz in Böhmen. N * Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Krieger, Med. Dr. und ausuͤbender Arzt zu Agram in Croatlen, Mit: glied der medlzinſchen Fakultaͤt an der königlichen Univerſitaͤt zu Peſth in Ungarn. — Joſeph Kropatſch, Buchhalterei-Revldent bei Sr. Durchlaucht, dem regierenden Fuͤrſten Joſeph zu Schwarzenberg und Herzog von Krummor. — Mathäus Rattinger, Kunfte und botaulſcher . Gärtner in Bialykamien im Königreich Galllzlen, Zloczower-Kreiſes. — Peter Wagner, Bau⸗ und buͤrgerlicher Maurer: Meiſter der k. k. Kammerſtadt Pettau in der Unter: Steyermark. ueber die Pflanzung der Maulbeerbaͤume und die Seidenzucht in Deutſchland. (Aus dem allgemelnen Anzeiger der Deutſchen.) In mehreren Gegenden Deutſchlands, beſon— ders in Preußen und Bayern, bemerkt man einen regen Eifer, Maulbeerbaͤume zu pflanzen, um in der Folge Seide zu ziehen. Da die Erfahrung in fruͤheren Jahren gelehrt hat, daß die in Deutſch— land erzielte Seide nicht blos brauchbar, ſondern ſelbſt den beſten italieniſchen Sorten an Güte und Schoͤnheit gleich iſt, ſo ſcheint dieſer Eifer ſehr zwekmaͤßig zu ſeyn. Denn es iſt auf jeden Fall beſſer, durch die Gewinnung dieſes koſtbaren, ſchon laͤngſt zum Beduͤrfniß gewordenen Stoffes im Lande ſelbſt, und durch die Verarbeitung deſſelben lieber unſeren duͤrftigen Mitbuͤrgern Arbeit, folglich Ver— dienſt zu verſchaffen, als jenen in Italien und Frankreich. Da ich in meiner Jugend die Seiden— Zucht in der Rheinpfalz, wo ſie bekanntlich ſehr weit gediehen war, Jahre lang vor Augen hatte, und vor ungefähr 15 Jahren ſelbſt eine bedeutende Pflanzung von weißen Maulbeerbaͤumen anzulegen, und alle Zweige dieſer Induſtrie, vom Saͤen der Baͤume an, bis zur Verfertigung der kuͤnſtlichſten Zeuge aus inlaͤndiſcher Seide, zu bearbeiten Gele— genheit fand, ſo glaube ich, berechtigt zu ſeyn, — — — — — — EEE an Er nn EEE Nachrichten aus Frauendorf. Der Garten = Kalender. Schon im III. Jahrgange dleſer Zeltſchrlft haben wir die weſentlichſten Arbelten in jeder Woche des Jah⸗ tes ſowohl für den Obſt- und Gemüfe-Garten, als für die Orangerie und den Luſtgarten nach beiläufkger Melhenfolge vorgezeichnet; denn ein ganz genau bindender Zeltpunkt für dieſe oder jene Verrichtung laͤßt ſich zum Voraus nie beſtimmen, well die Verſchie⸗ denheit der waͤrmern oder kaͤltern Lagen, des lelchten oder troknen, des ſchweren oder naſſen Bodens einen oft weſentlichen Unterſchled macht. Indeß, To viel wir wiſſen, gefiel dieſe Art und Weiſe elner Erinnerungs- und Gedactulß⸗Hllfe allge⸗ meln; nur beklagten ſich wiele entfernte Leſer, daß fie die Garten - Zeitung zu fpät, und immer erſt eine lange Zeit nach jener Woche erhalten, in welche die vorgeſchrlebenen Verrichtungen fallen, ſo daß ſie (45) E 5 354 uͤber dieſen Gegenſtand auch ein Wort mitzu⸗ ſprechen. Ich kenne die in Italien und Frankreich uͤb⸗ liche Weiſe, die Seide zu erziehen, aus den be- ſten Schriften, und hatte Gelegenheit, die Kunſt— Fertigkeiten von Männern zu benuͤzen, die in Star lien und Frankreich ſowohl das Pflanzen der Maulbeerbaͤume, als die Gewinnung der Seide praktiſch kennen lernten. Ich bemerke im Voraus, daß ſowohl durch ſchriftliche Zeugniſſe aus fruͤherer Zeit, als durch eigene Erfahrung ich mich uͤberzeugt habe, daß die Seide, wenigſtens die in den hieſigen Ge— genden gewonnene, ganz vorzuͤglich iſt. Bei den Zeugen, die ich weben ließ, hatte ich das Vergnuͤ— gen, zu bemerken, daß die Arbeiter, die doch nur an das Verweben franzdſiſcher und italiſcher Seide gewoͤhnt waren, die unſrige weit vorzogen. Es wuͤrde zwekwidrig ſeyn, wenn ich alle Urſachen hier aufzaͤhlen wollte, aus welchen, in den erſten Jahren der franzoͤſiſchen Revolution, die Maul— Beerbaͤume in der Rheinpfalz vernichtet wurden. Aber eine der Haupturſachen muß ich doch anfuͤh— ren, weil ich dafür halte, daß die Kenntniß und Vermeidung derſelben zu dem Gedeihen des wieder aufbluͤhenden Gewerbszweiges viel beitragen kann. Man befolgte beim Pflanzen der Maulbeer— Baͤume das Verfahren der Franzoſen und Italie— ner. Man pflanzte beinahe nichts als Hochſtaͤm⸗ me, und dieſe in die Mitte der Felder, die groͤß— tentheils zum Getreidebau beſtimmt waren. Da die ganze Sache als ein Monopol behandelt wur— de, ſo zwang man die Feldbeſizer, fuͤr jeden Mor— gen Feld eine gewiſſe Anzahl Baͤume von der be— vorrechteten Seidenbaugeſellſchaft zu kaufen, auf die Aeker zu pflanzen, und die abgehenden immer wieder zu erſezen, ohne die geringſte Ruͤkſicht . H - — dann kelnen Gebrauch mehr davon machen koͤnnen. — Wir erwiderten darauf, daß ja unfere wocheutlichen Verrichtungen nicht blos für das einzige Jahr gelten, in welchem fie erſcheinen, und daß die geneig— ten Leſer, wenn ſie den III. Jahrgang der Garten⸗ Zeitung vollſtändig geſammelt und vom Buchbluder ha= ben einbinden laſſen, die wochentlichen Verrichtungs⸗ Vorſchriften dann für alle folgenden Jahre um fo be⸗ quemer benuͤzen könnten, als man dann zugleich Einſicht in eine frühere oder ſpaͤtere Woche habe, als worin man eben ſey, weil wegen Klima oder darauf zu nehmen, ob die Grundſtuͤke oder ihre Beſizer für dieſe Kultur paßten. Dieß war ſchon Grund genug, die ganze Sache verhaßt zu mas chen. Die größere Wärme in Italien und Frank— reich verurſacht, daß dort Getreide, Gemuͤſe und ſelbſt Wein unter dem Schatten der Baͤume recht gut gedeiht; ja in manchen Lagen wuͤrden ohne den Schatten der Bäume die angeführten Erzeug— niſſe in heißen Jahren zu Grunde gehen. Dieß iſt jedoch in Deutſchland ganz anders: wir haben der Waͤrme ſelten zu viel, und ſelbſt in den Gegenden des Rheins, wo Wein von be— ſonderer Guͤte gebaut wird, und deren Klima ſehr viele Aehnlichkeit mit jenem des noͤrdlichen Italiens hat, muß der Landwirth, der mit Vortheil vor— zuͤgliche Erzeugniſſe liefern will, ſchlechterdings Getreide, Wein, und ſelbſt die zum Gemuͤſe die— nenden Kohlarten ganz getrennt auf beſon— dern Feldern erbauen. In unſerem Klima gedeiht das Getreide, noch viel weniger Gemuͤſe und Wein, nicht in dem Schatten hoher, dicht belaubter Baͤu— me, und wenn man hie und da in der Nahe der Wohnungen Gemuͤſe, Wein und Getreide auf Ei— nem Felde vereint findet, ſo iſt dieſe Kulturart eigentlich zum Gartenbau zu rechnen, und der gewoͤhnliche Erfolg iſt, daß man mit uͤbertriebe— nen Koſten ſchlechten Wein und ſchlechtes Gemuͤſe erntet; Gartenwein iſt bei uns gleich bedeutend mit ſchlechter Bruͤhe. Beim Gartenbau treten uͤber— dieß beſondere Verhaͤltniſſe ein, die nicht zur Richts Schnur dienen koͤnnen, und eine gute Feldpolizei duldet keine Baͤume in den Weinbergen. Dazu kommt noch, daß die in die Aeker gepflanzten Baͤume die Bearbeitung des Feldes durch Pfluͤgen, Eggen, Walzen, ſehr hindern. Die Baͤume wer— den, beſonders in ihrer Jugend, theils durch die Witterung die vorgeſchriebene Verrichtung oft wohl um eine Woche vor- oder rüfgeftellt werden muß, — wie Jedermann leicht einſieht. Daß für die Verrichtungen im Garten eln Ka⸗ lender eben fo nothwendig, als bequem und nüͤzlich ſey, bedarf keiner Erörterung. — Kalender helßt: Zelt⸗ Weiſer. Und einen ſolchen braucht man gewiß in feinem Fache mehr und nothwendiger, als in der Gaͤrt— neret, wo fo viel und Alles von der Geſchäfts-Verrlch⸗ tung zur rechten Zeit abbängt. Es war uns daher ſehr intereflant, und wir haben @) 555 Rohheit der Akerknechte, theils ſelbſt ohne Verſchul— den der Arbeiter, haͤufig an den Rinden und Wur— zeln verlezt. Die Maulbeerbaͤume aber koͤnnen die Beſchaͤdigungen weniger vertragen, als unſere gewöhnlichen Obſtbaͤume; eine geringe Verlezung verurſacht, wie ich mich durch Erfahrung uͤber— zeugt habe, oft den Tod des Baumes, indem aus den Wunden ein brauner Saft ausfließt, wodurch das dem Baume eigenthuͤmliche Harz verloren geht, und das Abſterben des Baumes durch Vernach— läffigung herbeifaͤhrt. Das ſtarke Duͤngen mit friſchen thieriſchen Abgaͤngen ſchadet gewiß auch der Guͤte der Seide, und mag oft genug das Ab— ſterben des Baumes nach ſich ziehen. Dieß ſind die Nachtheile aber noch nicht alle. Die Maul— Beerbaͤume erwachſen in gutem Boden zu der Groͤße der Kirſch- und Apfelbaͤume, und ihr Schatten ſchadet offenbar von der Hälfte des Mais bis gez gen Ende des Junius dem Wachsthum der auf das Feld gepflanzten Gewaͤchſe. Der Hauptuͤbelſtand iſt aber noch zu beruͤhren. Um die Blätter in dieſer Zeit, der einzig ſchiklichen zur Seidenzucht, abpfluͤken zu koͤnnen, muß man die Felder betreten. Mehrere Menſchen ſchleppen hohe Leitern herbei, beſteigen die Baͤu— me, ſammeln die Blaͤtter, und da in jener Zeit das Getreide ſchon eine bedeutende Höhe erreicht hat, ſo wird gewiß eben ſo viel an dem Ertrag des Getreides geſchadet, als die Seidenernte Nuzen bringen kann. Die Beſizer großer Felder koͤnnen ſich ſelten mit dem Seidenbau abgeben, ſondern muͤſſen die Blaͤtter an die aͤrmere Menſchenklaſſe verkaufen, welche das Erziehen der Seidenraupen, um einen Nebenverdienſt zu haben, beſorgen. Wenn denn nun auch, in den zum Getreidebau beſtimm— ten Feldern, nach einer langen Reihe von Jahren, ulcht geſaͤumt, den geneigten Leſern bereits S. 282 in biefen Blaͤttera h. Is anzuzeigen, daß Herr Dr. Lechler einen „immerwährenden Garten-Kalender“ — nach Art des Jagd- Kalenders entwarf, welcher alle Verrichtun— tungen in der Gartnerei auf einen huͤbſchen, lithogra— phirten Tableau in beweglichen Monats : Eiuleg- Blät- tern fo vollftändig uachweiſet, daß wohl Niemand die Auſchaffung diefer fo herrlichen Ueberſlcht aller Garten⸗Geſchaͤfte verabiaumen follte. Um den geneigten Leſern einigermafen einen an⸗ ſchaullchen Begriff von der Einrichtung diefes Kalenders die Maulbeerbaͤume aufkommen, ſo entſtehen ſo viele Uebelſtaͤnde und Zaͤnkereien zwiſchen dem Ei— genthuͤmer und dem Arbeiter, daß gar nicht zu erwarten ſteht, daß auf dieſem Wege der Seiden— Bau in jener Ausdehnung eingefuͤhrt wird, in welcher er allein dem Lande Vortheil bringen kann. Nach meiner Anſicht, die ſich auf lange Er— fahrung gruͤndet, bleibt, wenn man die wirklich ſehr nuͤzliche Seidenzucht einfuͤhren will, nichts uͤbrig, als die Maulbeerbaͤume auf beſondere Fel— der zu pflanzen, — und das ganze Grundftüf dies ſem Zweke ausſchließend zu widmen. Jeder, der Luſt hat, Seide zu ziehen, bepflanze ein groͤßeres oder kleineres Feld, wo moͤglich in der Naͤhe des zum Fuͤttern der Raupen beſtimmten Gebaͤudes, ganz mit Maulbeerbaͤumen. Der Boden darf nicht ſumpfig oder dem Quellwaſſer ausgeſezt ſeyn, muß fo viel moͤglich eine erhöhte Lage haben, und die Sonne den größeren Theil des Tages genießen. In Gegenden, wo Wein und zaͤrtere Obſtſorten gebaut werden, darf man nur die Maulbeerpflan— zungen den Weinbergen von gutem Ertrage ſo nahe als moͤglich bringen, und mau wird ſeinen Zwek gewiß erreichen. Es gibt kaum ein Dorf, wo nicht ſchlecht, oder gar nicht benuͤztes Feld genug vorhanden waͤre, um eine Pflanzung anzulegen, die hinreichend iſt, jenen Theil der Gemeinde, der ſich mit der Seidenzucht abgeben kann, hinreichend zu beſchaͤftigen. Wollte man blos Hochſtaͤmme pflanzen, ſo wuͤrden viele Jahre darauf gehen, ehe man einen Ertrag erwarten konnte. Ich muß daher aus langer Erfahrung rathen, die dem Sei— denbau gewidmeten Grundſtuͤke groͤßtentheils mit Zwerg: oder Buſchbaͤumen zu bepflanzen. Dieſe gewaͤhren in wenigen Jahren, ſelbſt im bloßen Sandboden, wo Hochſtaͤmme gar nicht aufkommen zu verſchaffen, wollen wir die Einrichtung und dle Rub⸗ riken desſelben bier naher bezeichnen. Wie ſchon S. 232 gefagt, hat das auf ſtelfen Pape pendekel gelelmte Tableau as Zoll Höhe und 23 Zoll Breite, und beſteht in einer ſchoͤn Lithographirten Zeich⸗ nung, einen Garten mit Gewächshaus und Landſchaft vorſtellend. In der Mitte empor ragt über das ganze Tableau ein Baum, welcher in feinen Arften, fo wie in der Mitte die Rubriken der Garten-Verrichtun⸗ gen enthält, was dann im ganzen Anbllke eine (45*) 8 ©) 556 würden, eine reichliche und bequeme, folglich wohl— feile Blaͤtterernte. Es iſt ein bloßes Vorurtheil, wenn man glaubt, daß die Blaͤtter dieſer Baͤume keine gute Seide ge— waͤhren. Die dahier gezogene, und zu den ſchoͤn— ſten Zeugen verarbeitete Seide iſt blos das Erzeug— niß einer ungefaͤhr 5 Morgen großen Pflanzung von Zwergbaͤumen, die mit einer Heke eingefaßt iſt. Das Laub dieſer Befriedigung, die gleichfalls aus Maulbeerſtaͤmmchen beſteht, dient vorzuͤglich zum Futter in der erſten Haͤlfte des Lebensalters der Raupen. Die Baͤume koͤnnen in einem guten Sandbo— den in einer Entfernung von 8, und in lehmiger Erde von 10 Fuß gepflanzt werden. Man erzieht einen Schaft von 2 bis 5 Fuß, und ſorgt, daß die Krone ungefaͤhr kelchartig, das iſt, hohl von innen, ſich ausbilde. Damit iſt jedoch nicht geſagt, daß man gar keine Hochſtaͤmme pflanzen ſoll. Gemeinden und größere Gutsbeſizer thun ſehr wohl daran, wenn ſie ganze, bisher wenig benuzte, oder ſchwer mit dem Pfluge zu bearbeitende Felder damit bepflan— zen; das Verkaufen des Laubes wird in der Folge den Werth dieſer Grundſtuͤke ſehr erhöhen. In Italien ſchaͤzt man den Ertrag eines erwachſenen Maulbeerbaums auf 5— 10 Gulden. Bis zur Benuzung der Baͤume wird der Aubau von Kar— toffeln, Heidekorn, oder blos der Graswuchs ei— nigen Gewinn abwerfen. Beinahe in allen Ge— genden befinden ſich Dorf- und Gemarkungswege, welche wenig befahren werden; auch dieſe koͤnnen mit Vortheil mit hochſtaͤmmigen Maulbeerbaͤumen beſezt werden; an dieſer Stelle thun ſie dem Akerbau wenig Schaden, und das Laub kann leicht gepfluͤkt werden. An viel befahrnen, folglich ſtaubigen Geſtalt bat, wie men die fogenannten Geſchlechts-Stamm⸗ Bäume in adelichen Familien hat. — Die Pläzchen, wo die Verrichtungen, in Rubrlken getheitt, angegeben find, haben durch den Pappen⸗ Dekel durchgeſchuttene Stellen, theils rund, thells laͤnglicht, hinter welchen Stellen ein bewegllches, auf fehr feines Papfer gedruktes Einleg: Blatt die Ver⸗ richtungen für ein ganzes Monat nahmweifet, fo daß man die beweglichen Einleg-Blaͤtter im Jahre nur zwölfmal zu wechſeln und umzuſteken braucht, welche ſaͤmmtliche Blätter an der Hinterſelte des Tableaus — Landſtraſſen find Maulbeerbaͤume für die Seiden— Zucht beinahe ganz verloren, indem der Staub den Raupen ſchaͤdlich iſt, und das Waſchen und Troknen der Blaͤtter mehr Unkoſten, als Gewinn bringt. N Ich halte es für unndͤthig, über die Pflanz zung der Maulbeerbaͤume und die Wartung der Seidenraupen etwas zu ſagen. Wer im Großen mit der Seidenzucht ſich beſchaͤftigen will, und keine Kenntniß davon hat, kann ſich am Beſten durch das Lehrbuch des Seidenbaues fuͤr Deutſchland von dem Staatsrath von Hazzi, Muͤnchen 1826, belehren; die darin bezeichnete Behandlung iſt jene des Grafen Dan— dolo in Mailand, der theoretiſch und praktiſch in dieſem Kulturzweige Epoche machte. Sonſt geben eine Menge kleine deutſche Schriften uͤber den Seidenbau hinreichend Auskunft. Am Beſten lernt der Landmann die an ſich ſehr einfache Erzie— hung der Raupen, wenn er dieſe in der Naͤhe ſe— hen, oder ſelbſt mit Hand anlegen kann. Der Landmann lieſt ſelten, und hat zu Buͤchern kein Zutrauen. Wenn es alſo einer Regierung Ernſt iſt, den Seidenbau zu befoͤrdern, ſo waͤre, nach meiner Anſicht, das zwekmaͤßigſte Mittel, durch die landwirthſchaftlichen Vereine, die beinahe in jedem deutſchen Lande vorhanden ſind, an ſchik— lichen Stellen Muſteranſtalten zu veranlaſſen, wo die Landleute, beſonders ihre Kinder, das ganze Verfahren durch Anſicht und Mithilfe lernen koͤn— nen. Das Pflanzen und Behandeln der Maul— Beerbaͤume ſelbſt iſt in nichts von jenem verſchie— den, das bei den gewoͤhnlichen Obſtbaͤumen Statt findet. Sollte Jemand naͤhere Auskunft verlangen, ſo bin ich bereit, auf freie Briefe zur beſſeren wle in einer Brieftaſche aufbewahrt find, fo daß dle ganze Vor- und Einrichtung als ein einziger Körper wie ein ſchönes Gemälde an dle Wand des Zimmers gehangen werden kaan, zu welchem Behufe auch oben das ſeldene Schnuͤrchen ſchon angebracht iſt. Unter der Titel-Aufſchrift »Garten⸗ Kalender“ folgt eine Haupt-Nubrife für die Zler⸗ Pflanzen. Dleſe Rubrlke zerfallt auf vier, durch den Pappendek el 557 - — Ueberzeugung kleine Muſter von Seide und der daraus gewebten Zeuge unentgeltlich zu uͤberſenden. Dieſe Muſter wurden aus Seide verfertigt, die blos durch Laub von Zwergbaͤumen und Heken erzielt wurde. So kann ich auch Baumſchulen nach— weiſen, wo Maulbeerbaͤume einzeln und in Partien, im Inlande gezogen, um billige Preiſe zu haben ſind. Mannheim, im Oktober 1828. Hout, Amtmann. Zu obigem, uns vom Herrn Verfaſſer ſelb zugeſendeten Artikel, glauben wir noch nachtragen zu muͤſſen, was die für das Koͤnigreich Bayern in Muͤnchen centraliſirte Deputation fuͤr den Seiden— Bau ſpeziell als Reſultat der biherigen Leiſtungen fuͤr die Emporbringung der Seidenzucht in dieſem Lande für das Jahr 1828 nachwies, nämlich: 1) Eingeſchikte Cocons 210 Pfund; 2) angezeigte und nicht eingeſchikte Cocons 156 Pfund, Summa 566 Pfund; 5) eingeſchikte abgehafpelte Seide 12, ‚und in München abgehafpelte Seide 18 Pfund; Summa 50 Pfund; 4) es befinden ſich bereits zwei Abhaſpelungsanſtalten in Muͤnchen und Nuͤrn— berg im beſten Zuſtande, und man hofft, daß die dritte in Augsburg und die vierte in Neuburg den erſten bald gleichkommen duͤrften; 5) die Seideu— Zucht in Bayern einzufuͤhren, bemuͤhten ſich heuer 6 Rofal: Schulfommiffionen und Schullehrer-Se— minarien, 4 Kultur-Kongreſſe, 4 Bezirks-Komi— té's, 30 Landgerichte, 58 Magiſtrate, 500 ein— zelne Individuen; 6) Zahl der ſtehenden Maul— Beerbaum-Hochſtaͤmme 82,844; 7) Zahl der amt lich ausgewieſenen Maulbeerbaum-Pflanzen, ſo— wohl in den koͤnigl. als Privat-Baumſchulen an 227 Orten: 8000 5jährige, 8490 Ajährige, 156,850 öjährige, 199,502 2zjährige, 582,586 geſchnittenen Spalten in dle Anzeige derjenigen, wel⸗ che in jedem Monate bluͤhen, und in die Belehrung, wle fie behandelt werden muͤſſen, und zwar ausgeſchieden: die einjährigen, die aus dauernden, die Geſtraͤuche. Hierauf folgt die Spalte für die Gewaͤchshaus⸗ Pflanzen, in welcher abermal alle Gewächſe, wle fie In: einjährige, Summa 955,295 Saͤmlinge. Von den nicht eingeſchikten Saͤmlingen kann man, ge— maͤß des ausgetheilten Samens, aufs Wenigſte eine halbe Million in Anſchlag bringen, alſo Haupt— Summe: 1,455,298 Saͤmlinge. Anweiſung, welſche Nuͤſſe einzumachen. Die welſchen Nuͤſſe muͤſſen ausgewachſen ſeyn, doch noch keine harte Schale und Kern haben, und ſich leicht durchſtehen laſſen, dann werden ſie abge— nommen. Es geſchieht gewohnlich im Monat Juni. Man ſchneidet erſt unten und oben ein Scheibchen da— von ab, durchſticht fie 5 bis 4 Mal mit einer Nadel, und wirft ſie in friſches Waſſer, worin ſie 14 Tage ſtehen bleiben; jeden Tag wird das geſtandene Waſ— ſer abgelaſſen, und friſches darauf gegoſſen. Dann werden ſie weich blanchirt. Die Probe iſt, wenn man eine Nadel durch die Nuß ſtekt, und dieſe, wenn man fie in die Höhe hebt, leicht wieder ab— faͤllt. Hierauf thut man fie wieder in friſches Waſſer, und laͤßt ſie ſtehen. Den andern Tag laͤßt man das Waſſer ab, und gießt ganz duͤnnen gelaͤuterten Zuker daruͤber. Hierzu kann man den Schaumzuker, welcher ſich das Jahr hindurch ſam— melt, anwenden. Man laͤßt ihn erſt durch eine Serviette laufen, und laͤutert ihn dann mit Ei— weiß recht aus. Den folgenden Tag laͤßt man den Zuker wieder ab, laͤutert ihn aus, kocht ihn ein wenig ſtaͤrker, laͤßt ihn kalt werden, und gießt ihn dann wieder daruͤber. Den dritten Tag ver— faͤhrt man eben ſo, und ſo fort 14 Tage lang, ſo daß der Zufer beim 14ten Male zum Breitlaufen gekocht iſt, dann wird er zum kleinen Flug gekocht, die Nuͤſſe hineingethan, und einige Mal mit auf— gekocht. Alsdann werden ſie ſchichtenweiſe, alle Mal kleingebrochener Zimmt und nicht zu klein geſtoßene jedem Monate blühen, namentlich nebſt ihrer Ve— handlung aufgeführte werden. Zu beiden Seiten des Tableaus folgen: rechts der Obſtgarten, lines der Gemuͤſegarten mit vollſtaͤndigem Unterricht, was darin in jedem Mo nate zu thun fft. Wir konnen verſichern, daß der gegebene Unterricht: 358 — telfen dazwiſchen geſtreut, in ein Faͤßchen oder anderes Gefaͤß gethan, der Zuker daruͤber gegoſſen und aufbewahrt. Sollte der Zuker die Nuͤſſe nicht ganz bedeken, ſo muß man noch etwas Zuker zum kleinen Flug kochen, und ihn daruͤber gießen. Miscellen. Mons. John Damper Parks gibt ein neues Verfahren an, die Tigridia pavonia (Ferraria tigridia L.) waͤhrend der Wintermonate gut auf— zubewahren. Anſtatt die Stengel abzuſchneiden, und die Wurzeln von der Erde zu befreien, laͤßt Parks ein wenig Erde daran, und pflanzt ſie in moͤglichſt kleine Toͤpfe, ſo daß nur die Zwiebel mit der Wurzel und der daran haͤngenden wenigen Erde Plaz findet. und findet fie im Monat März eben fo ſchoͤn, als wenn er ſie waͤhrend des Winters troken aufbewahrt haͤtte. Dieſe Berfahrungsart iſt vielleicht auch bei andern ſehr zarten Zwiebeln anwendbar, z. B. bei Gladiolus cardinalis, Die belgiſchen Gärtner. pflegen gewöhnlich ſchon im Monat November und Januar Carotten und Paſtiuaken auf Miſtbeete zu ſaͤen, wodurch ihnen der Vortheil erwaͤchſt, die Wurzeln ſchon im Monat Februar und März verkaufen zu konnen, wo ſie zwar noch klein, aber ſehr ſchmakhaft ſind. Die Maulwuͤrfe zu vertilgen, verſchaffe man ſich Regenwuͤrmer, die, nachdem fie getöͤdtet, mit der zu Pulver geſtoßenen nox comica über: ſtreut werden; fo laffe man das Ganze unter ein— ander gemiſcht 24 Stunden ſtehen, und oͤffne dann die Gänge der Maulwuͤrfe, um 3 — 4 Würmer Dann ſtellt er ſie in kalte Kaͤſten, hineinzulegen; der Genuß derſelben toͤdtet fie au— genbliklich. Zur Sicherheit kann man einigemal Wuͤrmer in die Gaͤnge legen. Auf den Antillen des ſuͤdlichen Amerikas findet man einen Baum, welchem der Herr Hu m— boldt den Namen Calactodendron gab, und der bei der größten Trokenheit, wenn feine Zweige abgeftorben ſcheinen, aus feinem Stamm, durch Eins ſchnitte, eine füße und naͤhrende Milch fließen läßt. Bei Aufgang der Sonne fließt dieſer Saft am Meiſten, und um dieſe Zeit iſt es, wo die Ein— gebornen und die Neger von allen Seiten mit Geſchirren kommen, um dieſe vegetabiliſche Milch zu ſammeln, welche gelb und dik auf der Ober— Flaͤche wird. Sie hat alle die phyſiſchen Eigens ſchaften der animaliſchen Milch, nur daß ſie etwas diker iſt; man kann fie felbft ohne Nachtheil mit Waſſer vermiſchen. Wenn ſie gekocht iſt, ſtokt ſie ſich nicht; nur die Oberfläche bedekt ſich mit einem gels ben Häutchen. Säuren laſſen ſich nicht von ibr, wie von der gemöhnlichen Milch, gewinnen. Tr. Archibald Gorrie hat das Holz der gemeinen Silber-Weide (Salix alba) ſehr brauch⸗ bar fuͤr die Bauten gefunden. Er ſah das Dach eines Hauſes aus dieſem Holz zuſamengeſezt, und das, ausgenommen auf der Oberflaͤche einige Linien dik, ganz geſund war, troz dem, daß es ſchon ein Jahrhundert ſtand. Ein großer Vortheil bei dem ſchnellen Wachsthum dieſes Baumes. Einen ſehr angenehmen Geſchmak, gleich dem der Muscateller-Traube, empfangen die Aepfel, wenn man fie ohngefaͤhr 8 bis 14 Tage in ein gut verſchloſſenes Gefaͤß ſchichtenweis mit der — —— — —ü—üäxꝛjñ᷑ —U— —2P 2ů p ̃ —ß—— ———ñ— r ll faſt vollſtändig genannt werden kann, auch daß hier durchaus kein mageres Tadellen-Geripp auf Sprel⸗ zea geht, fondern vielmehr eig wahrhaft gedlegenes Surrogat elner ganzen Blbliothek tu Kürze zuſammen— gefaßt Il — Unter der Rubrik der Gewaͤchshaus-Pflanzen fit dle Orangerie; rechts eiue Mubrife mit der Auf: fartit: Erinnerungen — Neben dieſen lichen — lu Focm einer ſehe ſchoͤnen Pyramide — der laufende Mo— nat, und in Form eines aledlich dekorirten Faßes das Jahr. — Endlich kommen zwei durchgezogene Schnüre, erſtere unter der Aufſchrͤſt: S. M. D. M. D. F. S. die Monatstage, die zweite den Mondes-Wechſel aus zelgend. Neben allen diefen zeigen ſich noch ganz unten, wieder rechts und links, Sonnen-Aufgang und Sonnen- Untergang. Schon bel der erſten kurzen Anzeige dieſes Kalen⸗ ders haben wir bemerkt, daß, wer ihn nur ſteht, glelch — — Bluͤte des Hollunder-Baums (sambueus niger) einpakt. Je haͤrter das Fleiſch des Apfels, deſto laͤnger muß man ihn liegen laſſen; eben ſo richtet es ſich nach der Friſche der Aheten Hollunder⸗ Bluͤten. Bisher hielt man den Baron Tschudy für den Erfinder, auch krautartige Pflanzen durch Pfropfen, Dfuliren und Kopuliren zu veredeln; allein man findet in einem Buch, welches im 16. Jahrhundert duch Jean Baptiste Porta erſchien, daß man ſchon zu dieſer Zeit Gurken auf Melonen veredelte. Der Herausgeber handelt gruͤndlich vom krautartigen Veredeln, und findet dieſes Verfahren ſehr vortheilhaft. Einer meiner Bekannten ſchreibt mir: „Wie es vergangenen Winter ſo bald zu frieren anfing, dekte ich meine Landnelken mit Laub zu, um fie vor dem Erfrieren zu ſchuͤzen; denken Sie Sich mei— nen Schrek: wie die Kaͤlte abgeſchlagen hatte, und ich das Laub wieder abnahm, ſah ich keine Nelke mehr! Maͤuſe, die ſich unter dem Laub verbor— gen, hätten ſie ganz rein abgefreſſen, ſo daß ich fuͤr dieß Jahr auf das Vergnuͤgen, meine Nelken bluͤhen zu ſehen, Verzicht leiſten muß.“ Das haͤtte ich nun freilich meinem Freund vorher ſagen wollen, denn dieſe gefraͤßigen Thiere find fo unvers ſchaͤmt, ſelbſt die Hyazinthen-Zwiebeln aufzufreſſen, wenn ſie nichts Anderes finden. Ich wuͤrde daher den Nelken-Liebhabern, welche ſchon im Herbſt pflanzen wollen, rathen, laͤngſt der Nord- und Oſtſeite des Beets Laubreiſer zu ſteken, oder es ſo einzurichten, daß dieſe Seite im Nothfall mit 559 nicht zu zärtlich ift, und einen leichten Froſt recht gut vertragen kann. Derſelbe Freund unterrichtet mich ferner von ſeiner Methode, den Ertrag der Ananas-Erdbeere zu vermehren, und die Frucht moͤglichſt groß zu ziehen, und ich muß aufrichtig geſtehen, daß ich lange nicht ſo eine ungeheure Menge große Erdbeeren geſehen habe, als wie voriges Jahr bei ihm. „Im Herbft”, ſchrieb er mir, yfchneide ich die Blätter ab, nehme mich aber in Acht, daß ich den Herzblaͤttern nicht zu nahe komme, behake ſie dann noch einmal, und ſtreue Huͤhner- oder Taubenmiſt daruͤber, welchen ich den Winter uͤber darauf laſſe, und im Fruͤhjahr dann mit einhake. Nunmehr widme ich meinen Erdbeerbeeteu mehr Aufmerkſamkeit, ranke ſie alle 14 Tage bis 8 Wochen, und behake ſie zugleich mit. Iſt der Erdboden ſehr duͤrre, ſo werden ſie begoſſen, und dieß hauptſaͤchlich waͤhrend der Bluͤte, nach der ſie dann aufgebunden werden, um der Sonne mehr Luft zu machen, dieſelben zu beſcheinen.“ 4 — Ein herrliches Mittel, um ausgezeichnet ſchoͤ— nen Blumenkohl (Carviol) zu erlangen, iſt, daß man denſelben, nachdem er ausgepflanzt iſt, rein von Unkraut haͤlt und haͤufig behakt. Im ſaͤch— ſiſchen Erzgebirge, wo doch das Klima für dieje ſehr zarte Pflanze hoͤchſt unguͤnſtig iſt, habe ich Blumen geſehen, die mich erſtaunen machten; allein ſaͤmmtliche Pflanzen ſtanden huͤbſch weit aus— einander, und waren durch das Sehen höher und kraͤftiger. Robert Schomburgk, Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Stroh verhaͤngt werden kann. Dieſe Vorrichtung Geſellſchaft. gewaͤhrt Schuz genug, da zumal die Landnelke B ——— —ů — Taſche grelfe, was er Uebrigens beſorgt für den Buchhandel in Güde auch mit der Frage in die koſte? Es wurden daher auch die wenigen Exemplare, dle uns der Verleger zuſandte, in wenigen Stunden vergriffen, und auch der Verleger ſchrleb, daß ihm al: ler Vorrath ausgegangen. Nun vermochten wir ihn, eine größere Auflage zu veranſtalten, die auch bereits fertig iſt, und wovon wir einen bedeutenden Vorrath für jene Gartenfreunde 903855 ließen, welche ſich birefte an uns wenden wollen. Deutſchland die Puſtet'ſche Buchhandlung in Paſſau und Regensburg; — für Nord⸗Deutſchland aber Herr C. Cnobloch in Leipzig alle Aufträge. Auch beim k. k. Poſtamte Salzburg fft ein klei⸗ Vorrath niedergelegt. Illuminirt koſtet das Exemplar 1 Rthlr. 20 er. ſächſiſch, od. 3 fl. 9 kr. rheln., ſchwarz 1 — 8 — 2 — 42 — — Fur ſt. 560 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Neues Mittel, die Gartendlebe zu fangen.) Der engliſche Maler Galnsborough ward einſt zu Bath einen Bauerjungen mit einem herabhaͤngenden Hute gewahr, der ſehnſuchtsvoll über feine Garten⸗ Wand nach einigen Birnen ſchlelte, die vom Winde abgeſchuͤttelt waren. Er nahm ein Stäf Brett, und zeichnete ihn darauf. Das Gemälde ward auf eine Wand im Garten eines vornehmen Herrn zu Ipſwich aufgeſtellt, wo ſich Viele verführen ließen, dieſe traurig fortſchtelende Figur anzureden. — Sm feinen jüngern Jahren pflegte er oft die Klader eines benachbarten Geiſtlichen zu beſuchen. Man hatte ſich viele vergebll⸗ che Mühe gegeben, einen Dieb zu entdeken, der den Garten des Predigers oft beftohlen hatte. Der junge Gainsborough ſezte ſich eines Tages ganz früh in einen abgelegenen Winkel dleſes Gartens, um eine alte Ulme zu zeichnen, und hatte kaum angefangen, als er einen Menſchen mir fhüchternen Bliten über die Gartenmauer guken ſah. Er zeichnete in der Geſchwin⸗ digkelt den Kopf dleſes Mannes auf ein Brett, und traf ihn fo gut, daß man ihn ſogleich erkannte, und des Dlebſtahls uͤberfuͤhrte. — — (Der Talipot baum.) Der Talipotbaum iſt eine der ſchoͤnſten Palmenarten auf Ceylon. In andern Thellen Indiens ift er ſehr ſelten; er waͤchſt ſehr hoch und gerade, trägt eine gelbe Blume, dle, wenn ſie zum Aufblühen reif iſt, mit einem langen Getoͤß auffpringt, und einen unangenehmen und uugefunden Geruch ver⸗ breitet. Am Berühmteſten iſt der Tallpot wegen feiner Blätter, die vom Gipfel berabhängen und einen ſehr ſchoͤnen und großen Aablik gewähren. — Das Blatt iſt völlig zirkelformig, mit den ſchoͤuſten Streifen be⸗ Eränzt, und läßt ſich wie Fächer zufammenfalten. An Größe und Dite übertrifft es alle anderen Blatter. Die Breite beträgt im Durchmeſſer 3 bis 4 Fuß, und feine Länge und Dike ſteht mit derſelben im Verhaͤltulſſe; es iſt fo breit, daß 20 Perſonen gegen jede Art von Uugemwitter darunter geſichert find. — Man verarbek⸗ tet es zu Sonnenſchirmen, und es dient den Eingebor> nen zum Schuz fowohl gegen die unertraͤgliche Son⸗ neuhlze, als gegen den Regen. 2 (Ueber Wahl und Ausſaat der Obſt⸗Ker⸗ ue.) Miele Garteabeſtzer find noch der Meinung, daß man nur Kerne (Samen) von veredeltem Obſte ausſaͤen fol. Ich habe es aus dreißigjähriger Erfah- rung, daß Kerne aus Holzäpfeln und Holzbirnen viel ſchoͤnere, geſuͤndere und dauerhaftere Bäume geben, das darauf veredelte Dhft aber gerade fo gut werde, als wären die Unterſtaͤmme aus Kernen von edlem Obſte. teuzeitung in Frauendorf das Nähere, (Klage gegen die Hafen.) Ich habe ſelt zwei Jahren einen ſonſt unfruchtbaren Bergabhang in der Nähe unſerer Stadt kultlolrt und mit Obfibaumen und Reben bepflanzt. — Die Verſezung und Vehand⸗ lung der veredelten Obſtbäͤume nach Anlektung des Simon Strüf hat fo ungemein entſprochen, daß dle Bäume ſchon im erſten Jahre ihrer Verſezung eln ſchöneres und größeres Wachsthum zeigten, als ſolche, die auf andere Art verſezt wurden, in 4 Jahren erreichen, So Habe ich denn mein größtes Vergnügen an dleſer Anpflanzung, welches aber noch vollkommener feya wurde, wean nicht die Hafen. wären, — welche mir manchen Verdruß erregen, weil leider der Berg- Abhang fo gelegen iſt, daß die Hafen auf ihrem Wech- ſel aus einem Wald in den andern durch meine mit einem lebendigen Zaune von Weißdorn und Weißbuchen umgebene Obſtbaum-Anlage paſſiren muͤſſen. — Im vos rigen Herbſte hlelt ich die Vorſicht, die Obſtbaͤume vor Haſenſchaden durch Einbindung mit Strob zu verwahren, erſt im October oder November noͤthig; machte aber die traurige Erfahrung, daß die Hafen ſchon um die Mitte September, wo noch friſcer Klee und Gemäfe anf den Feldern und in den Gärten zu finden iſt, auf meine veredelten Obſtbaͤume losgingen, und in Einer Nacht 22 Apfelbäume abnagten und ſtark beſchaͤdigten. Ein Wink fur Jene, dle Obſtbaum- Anlagen auf Bergabhängen haben, die jungen Obſtbaͤume zeitlich vor Beſchädigung der Hafen zu verwahren. Laypbach, den zgten Sept. 1928. Niclas Gasperotti. (Widerruf an Aurkkeln⸗ und Nelken⸗ Freunde.) Die in Nro. 39 dleſes Blattes vom lau⸗ fenden Jahr abgedrufte, an Aurlkeln- und Nelkenfreunde gerichtete Bitte, wird hierdurch zuruͤk genommen. Friedewald, am sten Octbr. 1828. König, Mitglied ic. (Dienſt⸗Anerbleten.) Ein junger Mann von 25 Jahren, ledig, der, als Gärtner, die Geometrie theo— retiſch und praktlſch erlernte, Votaulk urd Agrlkultur an der Wlener⸗Unlverſität hörte, und ſich über dieſe Wiſſenſchaften mit Zeugniſſen prodeziren kann, Fertige keit im Zelchnen beſizt, und Entwürfe für Anlagen machen kann, durch Relſen ſich noch mehr vervollkommnete, in Fructtreiberet und Pflanzenkultur wohl erfahren ft, empfiehlt und bletet ſich hohen Herrſchaften hiemit als Kunſigürtner zu Dienſten an. — Auf frauklrte Briefe ertheilt die Redaktlon der allgemeinen deutſchen Gare — — ab et Charade im vorfgen Nro: troh blume. Aufloͤſung der S Fr - Tu — — — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. — 2 — ũꝶ ß⸗uſ — — — Der ganziährlihe Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portoftel. Allgemeine deutſche Garten Zet iat un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. 2 No. 46. 12. November 1828. Inhalt: Verzelchulß von Garten⸗„ Blumen-, Feld» und andern Sämerelen, Obſtbaͤumen, Zwiebeln, Pflan⸗ zen und in⸗ und ausländifhen Bäumen und Sträudern ꝛc. ꝛc. Verzeichniß von Garten/ Blumen-, Feld- und andern Saͤmereien, Obſtbaͤumen, Zwiebeln, Pflanzen und in— und auslaͤndiſchen Baͤumen und Straͤuchern, . welche für 1329 in der Föniglich preußiſchen privilegirten Samen: Handlung von Karl Platz in Erfurt * zu haben find, Preiſe lo in Preiſe in Preiſe in Loth. I Pfd. Pfd. Loth. Pfd. Loth. ] Pfd. Küchen⸗Kraͤuter⸗Samen. . pf. Ichl. Ar- uaglük angeſtlftet hat, ar.pf.kthl.gt, Kohl⸗Samen. — —5 Astragalas baelicus, ſchwe— Statt finden könnte, indem die krauſe Peterſille mit Blumenkohl, großer kapl⸗ ſcher, ſpaͤter . difcher Kaffee -|—1-| 5 Bafıllfum, großes Küchen- 2 —J— as dem Schlerling nichts Aehn⸗ — ſpaͤter cypriſcher 6 — — ganz feines krauſes 2.— 1/12 liches hat. — fruͤher cypriſcher 6 — Cardobenedikten 0 1 —— 42 Pfeffer: oder Bohnenkraut 4 —— 20 — ord. fpäter hollaͤndiſcher 4 — Koͤrdel und Kreſſe, ord. —| 6—| 6 Rosmarin 2 : 2 — 1/12 Broccoli oder en | — gefüllter, ſehr ſchoͤn 1al—)— 116 Salbei . % . 4 —1— 20 weißer . 2 — Loͤffelkraut 1 6! 1 — Spina! —| 31— 3 — ditto violetter 2— Majoran, achter franzöſiſ. 1061 4040 — rundblättriger 4 — 6:—| 6 Kopfkohl oder Cappus, ord. Portulak, gruͤner e ganz großer engliſcher —| sI—| 8 weißer . N —j—|ı2 — ganz geiber . 4 6, 1 — Tabak, ungarifcher rund» — großer weißer Erfurter 4 6,— 16 Pimpiuelle 1 —— 16 blaͤrtriger e 1. —— 42 — ganz früher kleiner Er⸗ Peterſille, zum Schneiden — Bes virginifher Tangblätts furter weißer 1 —— 16 — krausgefuͤllte 8 1 —4— 110 riger 8 > 1—1— 116 — — blutrother 2 — 11 .— Diefe ſollte man nur alleln, Thymian > 1 46 406 Wirſiagkohl oder Savoyer, und feine andere in der Kuͤ⸗ Welnraute 5 . 4 —1 1l— ordin, grüner al—i—| 8 che haben, damit nie die Sauerampfer . 41/—1—|16 — Ulmer ade = 2|—| 2)— Verwechſelung von Schier⸗ Lavendel 8 8 „ — 11 6 ling, der fo oft ſchon großes Dfop 8 4 al u > ie kr. bl. niedr. 1 —1—126 — — ——ͤ— —D — — — —— — Nachrichten aus Frauendorf. Unſer reiſendes Mitglied, Herr Profeſſor von Kunitsch in Groaties, theilte uns folgenden, an ihn ſelbſt gefhriebenen Brief zur Bekanntmachung mit: „Jaszka, den 8. Oktober 4828. Hochzuverehrender Herr Profeffor ! Ich und meine Gattin, wir find beide Liebhaber der Gartenpflege, und bemüben uns nach Möglichkeit, unſern Garten gut und zwekmaͤß lg zu bearbeiten, Da eln Stuͤk unſers Gartens eine zu tiefe Lage gegen den uͤbrigen Theil hatte, ließ meine Frau einmal nebſt mehreren Fuhren Erde auch den Straſſenkoth in ziemlicher Menge in dieſe Vertiefung einführen, um ſelbe zu erhoͤhen und zu ebnen. Bel uns wird diefer Straſſenkoth häufig geſammelt, und nicht nur in die Gärten, ſondern auch auf die Kulturfelder geführt mit gutem Vortheil. Diefer Straſſendung iſt hier ganz fandig, (46) 9 2) Prelſe in ; w Loth. Pfd pfd. Winterfohl,fraufergrüner ELI gr.pf-ärbl.ar- K niedriger 4 —| 6.— — mic bunten Blattern 2 — — — Bräſſeler od. Roſenkohl 1— 4.— Schnitttohl, ordin. . — 61— 6 — mit dem Blumenkohl: Blatt 4 — 146 Kohlrabi, große welße aufs Feld 4 — 146 — weiße engl. frühe Glas⸗ al 6] 46 — 1 blaue fpäte 1 —1— 16 — — frühe 2 —1 4 6 — — Wiener, kleinblaͤttrige ganz fruͤhe 2 5 —1 5 — Unter⸗Koblrabi oder Kehl⸗ Rüben, große weiße 4—— 12 — gelbe oder Ratabago al 61 4 — Wurzeln und Ruͤben. Carotten oder Möhren, lange rothe is — st—l10 — gelbe . 3 — —| 6 — kurze weiße x — 64—| 6 — ganz kleine frühe rothe 4 — 11 — Wurzeln, lange Peterfillen—| 61—| 8 — Cichorien . = — 81 — 12 — Paſtlnak . . ae Et) — Haberwurzel 3 2 —j—|16 — Scorzonerwurzel a'—1-16 — Napontica zum Salat 1— 1l— Zukerwurzela a 1 64—16 Sellerie, große Knollen- 4 —— 16 Ruben, lange welße Herbſt⸗ oder Feld⸗ 61— 6 — hollandiſche Matrüben 1 1— —14 — blutrothe Salatruͤben— 6 — 3 — Ruunkel⸗ oder Ditrüben, rothe > . ——1-[13 — gelbe Sufer= > — 6 — uͤber der Erde wachſende | 100 Pfd. 12 Thlr. — —— 4 Salat od. Kopflattik. Kopf⸗Salat, guter, mit weißen Samen 1 —— 10 — ſchwarzen Samen 1— —ı2 — großer Afatifher, weiß . Korn \ 61 1 — Dieser Salat ſchleßt bei - der größten Hize nicht leicht durch, und deßhalb dauern well dle Steine, mit voͤllgg pulverlſirt werden. Zeit zuſammen gemengt liegen. — ——jä—j 2 ů welchen die Straſſe gepfla: ſtert, und auch beſchodert wird, durch die Räder der vle— len ſchweren Fuhrwägen zerſtoſſen, und nach und usch So bereitet ſich in dieſem Straſſenkoth gleichſam eln koͤſtlicher Dung. Auf dle mit Erde und Straſſegtoth angefuͤhrte Stelle in unferm Garten ließ meine Frau ſodann auch den ganzen Bor: rath aus dem Abtritte bringen. So Aleß man es einige Im Fruͤhjahr ſezten wir auf dieſem Flek, nach gehöriger Umarbeitung, x 502 5 e Loth. Pfd. ar apa Es gr pffth.ar- wird manchem Liebhaber „ das oͤftere Nachſaͤen erſpart, und Magcher, der dieß verſaumt hat, dadurch ſchadlos gehalten, was bei andern Salstſorten, wenn ſelbige auch noch ſo gut ſind, der Fall nicht iſt. Kopfialat, Prinzgenfopf 2 — | Wluterſalat 100 Pfund ethl.) % 1 — 10 — großer Schwedenkopf 1l—8 10 — Forellen, weiß Korn 461 1l— — blut rother, ſchwarzKoru 2——— — Malländlſcher, gelb K. 1 — 20 — Fruͤh⸗Wirſing⸗ Salat am Miſtbeet . 4 —1—116 — gemiſchte Samen 100 Pfd. 32 thl. — 1 6 Endivienfalat, kraus blättr. 2 16 — breltblaͤttriger . 1 20 ae oder Feldfalat—| 61— 40 wiebeln. Zwiebeln, große tothe harte Erfurter . 1 - 12 — — ſpaniſche welche 1 —1— 146 — weiße 8 a 6] 1l— —im Winter ſtehende 4—1— 46 Porree od. ſpanlſcher Lagch— 91— 12 — ganz großer Stangen —— 46 Zwiebeln, tlelne Erfurter, zum Steken, 100 St. 2—.—— Knoblauch 109 = 5 —1—— Roccambol oder Schlasgeu⸗ l Kaoblaud) F 4 ——_|— Radieschen und Ret⸗ tige, Radles, runde und lange, weiße und rotde 1 ——116 Nettige, lange ſchwarzeEr⸗ faͤrter, um Johanuis zu legen . 1 65 1 — — Sommer: — 65-110 Verſchiedene Ker n⸗ Sorten. Gurken, ordin. zum Ein= machen . 1 — 1 — 12 — lange grüne dto. 11 61—110 * — 10 ber beſten Sorten, N Prelſe in Loth. Pfd. Gurken, extra Schlangen=, 9T.Pf. 12.3 Ar- 12 bis 18 Zoll lang 2 2|— Melonen, mehrere Sor⸗ ten 3 6 — — jede Sorte beſonders, 2 Priſe 1 gr. — Artiſchoken, große rothe 2 Cardikern, ſpauiſce 1 Spargel, großer weißer Darmfiädter . — 64— Saflor . — Sonnenblumen 100 Pfd. 16 the £ — Kürblſſe, ganz große am 1 Feld 400 Pfd. 16 thl.— Erbſe n. Zaker⸗Erbſen, engliſche frühe veißbluͤhende —|— — ganz große graue Sabel⸗— — — Zwerg⸗-, ganz niedrige — — Aafmacherbſen, ganz frühe Mat: 100 Pfd. 42 thl.—— — Erfurter fruͤhe, 100 Pfd. 3 thl. 2 — große frühe Klunker re 100 Pfd. 4 thl. — gruͤnbleibende ſpaͤte 100 Pfd. 3 thl. = — — — niedrige Zwerg⸗ — Kronerbſen, das ne 6 Spargel: Erbſen = a Bohnen. | 2 Stangen: Bohnen, erabi- ſche oder Feuer: — Schwert- oder Saͤbel— —— — paille, ſehr volltta= gende 8 . — mit weißer Schale — mit rot Sta — —.— See rothburte— —— — ſchwarze fruͤhe . — franzoͤſiſche Schwert 100 Pfd. 6 thl. — eine neue gelbe Sorte — —.— — kleine runde Erbsbohn.— —— Garten- oder puff-VBohnen 100 Pfo. 3 thl. Lok — utedrige, zum Einfaſſen— —— * u | | | » oı% Baur or Melonen: Kerne ſowohl von Zuker- als Waſſermelonen, und auch die ſogenannten Heber- Kerne von den Heber— Kürbiffen, an. nen, als wir hernach auf dieſer Stelle lauter ſehr große, ſchoͤne und uͤberaus ſchwakbafte Melonen jeder Gattung erhielten, und die Hebier- Kürbiffe eine ungewöhn⸗ llche Groͤße und Schoͤnhelt errelcten, woruͤber ſich alle Leute bei uns verwunderten, denn alle dleſe Heber— Kürbiffe waren ſehr groß, befonders aber zwei Exem⸗ plare: eines hatte 1¼ Wie groß war dann unjer Erſtau⸗ Klafter, und das andere 1 Klafter Dekonomiſche Samen, Preiſe a Pfand gr. Anles . . . * 5 ar Buchwalzen . . . 27 Bilzenktaut . . 4 7 2 Canarienſaſeen 15 Corlander . 4 > u 47% Hanffamen « 0 5 4 4 Mohn, blauer 4 . 2 — weißer 4 Schwarzkuͤmmel 565 Iyagrum sativum, Leindotter 5 Phleumpratense, Timothtengras 12 Phalaris canariense, Canarien> a 100 Pfd. 6 thl. Po atensis, Wiefenrispengras 10 Urtica dioica, große Brenneſſeln, 400 Pfd. 47 thl. Trifolium Melilotus e n, gelber Steinklee 6 * * 1½J[Vicia sylvatica, große Bergwike 5 Siedenzelten, Foenum graecum 1½ Eine Miſchung der vorzuͤglichſten Akerſpergel, Spergula arvensis 5 Kartendiſtel, Dipsacus fullonum 8 Wald zum Indigo, Isatis tinctoria 4 Hellerlinſen 1 1% Dill Die vorzuͤglichhſten Futter- Graͤſer zum Anlegen der Kunſt⸗Wteſen. Agrostis capillaris, Haarſtrauß⸗ Gras, 100 Pfd. 16 thl. 5 — stolonifera, Floringras 8 Aira cespitosa, Raſenſchmelle 6 Alopecurus pratensis, Wieſenfuchs⸗ Schwanz 4 Anthoxanthum odoratum, gelbes Ruchgras Avena Fun franzöſiſches Hays Gras — flavescens, Goldhafer — pubescens, Wieſenhafer Briza media, Wieſenzittergras Bromus secalinus, Roggentreſpe, 100 Pfd. 6 thl. — sterilis, Futtertreſpe Cynosurus cristatus, Kammgras Daciylis glomerata, Kaaulgras Festuca elatior, Wieſenſchwingel — fluitans, Manna oder Schwa⸗ degras 8 — ovina, Scafſchwlugel — rubra, rother Schwindel Hedysarum Onob his, Esparſett⸗ Klee 8 Holcus lanatus, Honiggras Juncus campestris, Feldbinfel Lolium perenne, engl, Raygras 6 Medicago falcata alba, weißer Wunderklee 8 — sativa, Lucern oder ewiger Klee 5 — . o O 2 4 8 Futtergräſer für Hornvieh, 100 Pfd. 10 thl. Elne dergl. für Pferde, 200 Pfd. 10 thl. — — — Schaafe, 100 Pfd. a2 thl. — — ordin. zum Ausbeſſern der Wieſen, 100 Pfd. 8 thl. Wald: und Holz⸗Samen. Acer pseudo-platanoides, 7 ner Ahorn — tatarica, fiblr. Ahorn, A Loth 2 gr. 1 Pfd. 2 thl. Betula alba, weiße Birke — Alnus, Etle Berberis vulgaris, Berberfzbeere 16 Carpinus Betulus, Halusude Clematis vitalba, gemeine Wald: Rebe, a Loth 4 gr. Cornus mascula, Kornelkirſche 3 Colutea arborescens, Blaſenbaum 8 Crataegus oxyacantha, Weißdorn, a Loth 2 gr. Cornus sanguinea, Hartriegel, a Loth 1 gr. 6 pf. Cytisus laburnum, Bohnenbaum a Loth 1 gr. 16 Evonymus europaeus; Spindel: Baum, A Loth 1 ar. 6 pf. Fraxinus excelsior, gemeine Eſche 2 — americana alba, weiße amert⸗ kaniſche Eſche, à Pfd. Athl., das Loth 4 gr Juglans nigra, ſchwarze amerik. Nuß, 3 Stüf 2 gr. Juniperus virginiang, virginiſche Wachholder, a Pfd. 1 thl., das Loth 1 gr. Pinus Abies, weiße Tanne — Picea, gemeine Fichte * 2 6 3 6 4 Preiſe à Pfund gr.! 17 Preiſe à Pfund gr. Pinus W bert, das Loth 1 gr. — Strobus, Welmuth er, wf. 2 thl., 1 Loth 2 — sylvestris, semeine Klefer 12 ik. zembra, Sirbeiftefe „a Loth gr. 20 Prunus avium, wilde Süß tirſche 4 — gute Kirfhtern 5 Pyrns communis, Birukern, das Loth 6 p 16 — Malus, Abſetkerd, d. Loth ö pf. 12 Rhamnus catharticus, Kreuzdorn 12 Robinia pseudo - acacia, Akazien, a Loth 6 pf. 10 Sambucus Ebulus, Zwerg: Hollun⸗ der, a Loth 1 gr. 12 — racemosa, traudenförmiger, à Loth 4 gr. Sorbus aucuparia, Vogelbeerbaum, à Loth 6 p 8 Spiraea orfilifol., Splerſtaude, Schneeballblume, a Loth 2 gr. Stapbilea pinnata, Pimpernuß, a Loth 6 pf. 8 5 . 12 Thuja oceid., abendl. Lebensbaum, à Loth 1 gr. das Pfd. ı thl, Tilia europaea, Linden, àLoth6ſpf. 22 Viburnum Opulus, Schneeballen, à Loth 1 gr. 5 8 12 Blumenſamen. Die mit“ bezeichneten muͤſſen anfangs lich warm ſtehen, und von denjenkgen, wo kein Preis angegeben iſt, koſtet die Priſe 1 gr. Preiſe & Loth gr. Agrostema coronaria, Vexlernelke Alcea, Malven in allen Farben — nigra, ganz ſchwarz gefuͤllte Amaranthus bicolor, zweifarbige — caudatus, Fuchsſchwanz — hypochondriacus, Amaranth — sanguineus, blutrother — tricolor, dreifarbiger 3 Anthirrhinum majus, Löwenmaul Aquilegia, gefülltes Akelel . Aster fistulosus, Aſtern, ausge- zeichnete ſchoͤne Roͤhr⸗ od. Feder⸗ Aſtern, als: dunkelblaue, him⸗ melblaue, dunkelrothe, hellrothe, —— 4 trauriger und 2 Schuh in der Länge, der Kopf war bei bei⸗ den proportionirt groß: der eine faßte 40, der andere 9 Maß Fluͤſſigkeit — die Miß zu 4 oͤſterrelchiſche Sek⸗ del gerechnet. Leztere 2 Exemplare wurden der Ra⸗ tität wegen von ausgezeichneten Reiſendeg, eines nach Fiume, das andere nach Trieſt, mitgenommen. Nachdem ich und meine Gattin dieſen guten Erfolg faben, fo haben wir dann von Jahr zu Jahr un ern Garten nach dieſer Welſe forgfaltig bearbeitet, und wir hatten die Freude, daß auch vlele andere Gartengewächſe, vorzuͤglich gelbe Ruben, Rettige, Knoblauch, Salatgattungen, viel beſſer und ſchoͤner, als gewoͤhn⸗ lich, gerathen find, In der Folge erfuhr ich dann erſt, und uͤberzeugte mich davon, daß der juͤngſt zu Karlsſtadt verſorbese elte Ma⸗ giſtratsrath, Herr Joſeph Ser javlch, der allzeit dle ſchoͤßſten und koͤllichſten Melonen vroduzirte, ſeſpe Gar⸗ tenbeete mit feinem Sand aus dem Kulpa- Fluß, und mit Menſchendung vermlſcht, bearbeitet hat. Genehmſgen Ste ic. Joh. Nep. v. Szladovich.“ (46*) Preiſe à Loth blaßrothe, fleiſchfarbige, ganz weiße, rothe mit Weiß, blaue mit Weiß, 100 Körner 4 gr. 6 pf.; das ganze Sortiment a0 gr. Alle Sorten durcheinander das Loth s gr. Astragalus bacticus, ſchwed. Kaffee- Wike . 7 4 - — galegaeformis, Canarlenvogel⸗ Staude. . > Atriplex hortensis, Gartenmelde 564 gr. Preife a Loth Cheiranthus Cheiri, einfacher braun. Lak * * — * — fi, pl. extra, gefüllte, 100 Körs ner 2 gr. 5 Chenopodium, Kräutlein Ge Chrysanthemum carinatum , 2 prachtv. Wucherblome 7 fl. pl., Wucherblume, gelbg of a Atropa physaloides, jahr. Tolltraut —;Convolvulus tricolor, dreifarbige *Bignonia discolor, zwelfarbiges Schlefblatt. Blitum capitatum, Erdbeerſplnat Borrago offieinalis, gem. Borretſch 4 Briza maxima, großes Zlttergras *Browallia elata, Browalta *Cacalia sonchifolia, ſcharlachrothe Cacalia Calendula hortensis, fl. pl, gefüllte Ringelblume. € 0 Calliopsis bicolor, d. fhöne Geſicht Campanula medium, große Glofea= Blume . 8 8 5 fl. pl., gefüllte, Pelſe 2gr. — speculum, Frauenfpfegel *Canna indica, indiſ. Blumentohr Capsicum annuum, fpan. Pfeffer Carduus marianus, Martendiftel *Celosia eristata, Hahnkamm, wei— ßer, rother, gelber und fleiſchfarb. Centaurea cyanns, Gatten -Kornbl. — moschata, Bilam⸗Flokenblume Cerinthe major, große Wachsblume Cheiranthus annuus, engl. und deutf. Sommerlevkolen, die man auch ſo⸗ gleich auf Blumenbeete färn und ſtehen laſſen kann; die mehrſten geben zur Hälfte gefüllte. Engliſche Mortiré, aſchgraue, kup⸗ ferfarb'ge, dunkelrothe, hellrothe, fleiſchfarbige, dunkelblaue, hell⸗ blaue, weiße, ziegelrothe, aͤpfel— bluͤth, chamoksblaue 5 > Deut ſche: Aepfelblüͤte, hellblaue, rothe, hellrothe . - Mit dem Lakblatte: Weiße, mezgerbraune, dunkelrothe, braune 12 Obige Arten durcheinander N Auch habe fh ein ſchoͤnes Sor— timent erglifcher und halbengliſcher Sommerlevfojen, die außerordent⸗ lich ins Gefuͤllte fallen, welche ich der Aechthelt willen in Toͤpfen zie— ben laſſe, und deßwegen auch nſcht in Lothen, ſondern nur in Prifen abgeben kann. Die Namen der ein nnd deren Preiſe findet man ereits vorne in dleſen Blattern Seite 239. Winde . N . = —Crepis rubra, tothe Grundfeſte 8 Cucumis anguinus, dle wahre Schlargengurfe . 5 I prophetarum, Prophetengurfe Cucurbita, ganz große Gentner> Kürbis von 150 Pfd. 1 Herkuleskeulenkuͤrbis, Flaſchenkür⸗ bis, großer und kleiner Apfelkuͤr— bis, großer u. kleiner Birnkuͤrbis, Türfenbund, grüner und weißer Warzenkuͤrbls, ganz kleiner Sta= 44 chelbeerkuͤrbis, ganz achter Apfel- fineufürbis, ſehr langer Schlan— genkürbts, weißer Paraplutekuͤr— bis, derſelbe mit Warzen, Stern- Kuͤrbis, Gurkenkuͤrbis, Herkules— Keuleukuͤrbis ohne Ranken, der— ſelbe mit gezakten Blaͤtterd, von 23 jeder Sorte das Loth. 8 Alle 20 Sorten zuſammen, von jeder * Sorte 4 Koͤrner 2 8 . Cynoglossum linifolium , weißes Vergißmeinaicht, ſehr ſchoͤn zum Einfaſſen . 3 x Cystycapnos africanus, Blaſeuraute, a Priſe ı ar. Datura, Stechapfel, giftiger . — Metel, weißer 8 Delphinium humile, nfedrige ge— füllte Ritterſporn, als: Welße, blaßblaue, ziegelrothe,blaßbraune, > +2} blaßlilla und violette, jede Sorte beſonders, das Loth 6 gr., alle 12] Sorten durcheinander . ; — Ajaeis fl. pl., hohe gefuͤllte Levk. Ritterſporn . 3 — perenne, immerwährende hohe Digitalis alba, weißer Fingerhut — rubra, rether . Dianthus caryophyllus, Gartennelke — A 8 von gefülltem Landſame N von Nummerblumen gefamm., 100 Körner 8 gr.. von Hauptblumen, 100 K. aögt. barbatus, Bartuelfe u - — chinensis, Chlneſernelke — hohe Buſchnelke ; fl Cheiranthusmaritimus, Meerlevfojen— 1 Dietamnus, Diptam, rother u. weißer It 4 weißgefuͤllt 4— ditt . 2,*Cineraria smelloides, Aſcheypflanze — o ditto in Sokten, die Peife ordlnaäre r. relſe à Loth gr. 6 *Elychrisum ee 8 g 6 Strohblume N 8 A 8 *Ferraria pavonia, Pfauenſplegel — Gossypium , Baumwollenbaum, 1. Korn 1 gr. Georgina, die ſchoͤnſten Sorten von lauter ganz gefuͤllten Blumen geſamm., die Priſe s gr. 4 3 gr. Gompbrena globasg, Kugelama⸗ 2 rauth, vorher, weißer und fleiſch⸗ farbiger 2 x . 16 }Hesperis tristis, wohlrlechende 3 16 Hedysarum, coronarium, tother 8 Suͤßllee . 5 \ 2 — gyrans, bewegliher Klee, 1K. 6 2 gr. Hibiscus trionum, Stundenblume — Helianthus annuus, gefüllte Sennen⸗ Blume . 5 9 x 2 — ſchwefelgelbe 0 4 ..— Iberis amara, Schleifenblume 2 Impatiens Balsamina, gefüllte Bal⸗ + faminen, als: dunkelrothe, fleiſch⸗ farbige, hochrothe, kupferfarblge, blaßblaue, zweifarbige und weiße, jede Sorte beſonders, 100 Körner 3 gr., alle Sorten durcheinander, 100 Korner agr., das Leth 16 gr. 8 — ordin. gefüllte und einfache 4 Inula deulus Christi, Auge Chriſtk — 16½%[pomea, Winden, mehrere Sorten 6 — 3 Sorten, jede beſonders, Prife 1 gr., das ganze Sortiment gr. 2fLathyrus odoratus, wohlriechende Sommerwike . 8 8 — latifolius perennis, Paketwiken 4 Lavatera trimestris, Sommerpap= = pel⸗Malve A : 8 Lilium tigrinum, Tfegerlill > Linum perenne, immerwaͤhrender 1 Staudenlein . 8 8 Lupinen, rothe, weiße, gelbe, blaue Iychnis, hellrothes Lichtroͤschen 4 Malva moschata, Biſammalve — kleine gefuͤlte lu Töpfe 2 Maurantia semperfl., immerbluͤ⸗ 6 henden Maurantie —, Mesembryanthemum erystall.,dag wahre Ekskraut > . 77 50 pudica, Sinnpflanze, 2 1 Körner 1 gr. a2 Mirabilis jalapa, mehrere Sorten 4 — 6 Sorten, von jeder 2 Prife zu 6 gr. — longiflora, langblaͤttr. wohlriech. 6 Jalapa 5 8 A . 6 8, Momordicg, > Körner a gr. 4 Neue ſchoͤnbluͤhende Puffbohnen, 5 —1 Stuͤk 2 gr. 865 Preiſe A Loth gr. 4 : Prefſe A Loth gr. Preiſe a Stuͤl gr. Nicotiana glutinosa, gelbblühender [Veronica longiflora, Ehrenpreis — [Aconitum variegatum, bunter 3 Tabak N Viola tricolor, Dreſfaltigkeitsblume -[ Adonis vernalis, Frühlingsadonks 2 — virginiana, rothbluͤhender Tabak Verbascum blattaria, veränderl, [Agrostema coronaria, Gartenrade — vincaeflora, welßblühender, ſehr Koͤnlaskerze . 4 Vexkrnelke . 2 ſchoͤner " —'— Tbapsus, gemeine 4Alhum sibiricum, ſibtiſche Zwiebel 2 Nigella damascena, Jungfer fu Xeranthemum annuum, rothe Stroh- — obliquum, Luftzwkebel 2 Haaren 5 — Blume 6 [Aloe margaritifera, T, Perlenaloe 6 — coarctata, niedrig gefuͤllte — — weiß gefüllte 6]— glauca T, graugrüne Aloe 6 Ocymum maximum, febr großblaͤttr. Ximenesia enceloides, geoͤhrte Xl Amaryllis formosissima , ſchoͤne Stubenbaſillcum, 4 Körneragr. |, meneſſe . 5. Amarylie . 2—3 — minimum, ganz kleinkrauſes a\Zinnia multiflora, bloß und hochroth — [Anemonen in fhönen Sorten 1 Papaver, gefüllte große Gerten⸗ . elegans: ſchoͤne Zina —Imygdeſus nana fl. simpl., K, Mohne 2 41 — lenuffoha, chwecb üthfge — Zwergwar deldeum 2 — kleine Ranunkelmohne 1 Bluwenſamen in Paketen. — (ulis B. Mar delbarw, uc: del'er 8 Amorpha fruticosa B, ſtrauchert. — perenne, immerwähr. hochrothe — 100 Sorten ſchoͤn blühende Sommer⸗ 6 Amorphe Paeonia, tothe einfache Blumenſamen auf Rabatten, »Pelargonium, Storchſchnabel, in 2 thl. Anchusa angustifolia, ſchmalblättr. vielen Sorten ; — 24 ©. garz ſchoͤne, in Miftbeet oder Ochſenzunge N 2 Pisum umbellatum, doldenfoͤrmige in Töpfe, a thl. Antirrhinum linifolium, flachsblaͤttr. Erbſen 8 224 S. perennkrende Lardpflanzen⸗ Loͤwenmaul 8 2 Polygonum orientale, indlanſſches Samen, ız gr. — majus, großes, in vielen Serten 2 Pfirſchenkraut 8 6Schönblühende perennitendejAquilegiavulgaris, gemelver Akelek, Primula acaulis, Priimel-Samen Pflanzen, in⸗ u. aus ländiſche in vielen Farbenmiſchungen, wit extra 5 a Sträucher u. Bäume zu Bos⸗ einfawen und gefüllten Blumen 2 An Auricula, Aurikel-Semen, extr. 16 quets u. eng liſchen Anlag en. ar 149 755 Oſterluzey, Reseda odorata, wohltlechendegteſeda 4 Erklärung der vorkommenden Zelchen. I nordamee ane Rheum palmatum, Rhabarber f 81. Die tt T bezeichneten 150 2155 Artemisia e Dragun, Ricinus communis, Wunderbaum — Pflanzen, dle man in einer luftigen. ernten Kafferfalat 2 = gute vorher, 4 K. 3 gr. Stube oder Kammer, worin kalen Ade are 5 udbeckia laeinista — ter, oder doch ni ar ſtark friert, e, 82 En — amplexicaulis, ſtengelumfaſſ. N a Aster acris, Sternblume, ſcharfe 2 Rudbekte . —12. Die mit B bezelchneten find Baͤume bicolor, zwelfarbige 2 Salvia eretica, kretiſche Salbek — und Sträucher zu Bosquets und amplexicaulis , hoaftengliche 5 — sclarea, Muskateller-Salbei 6 enallfhen Anlagen. — ambiguus, hohe 2 Scabiosa atropurpurea, ſchwarze 5. Die mit R bezeichneten find hoch- cordifolius, hertblättrige 3 Scabiofe 8 J laufende, mit rankenden und klim- — elegans. e 5 = — major, von dleſer Prachtblume menden Aeſten, zur Bekleidung au[— Punetatus punktirte 2 habe ich a verſchledene Sorten, Wände, Häuſer oder Lauben. e 3 jede Sorte beſonders, ı Prife Js. Die nicht bezeichneten find peren⸗[— kenuitelius“ dimnbiätftige = 2 gr., das ganze Sortim. 12 gr. nirende, im freien Lande aus dau- linifolius, leieklättrige 2 — alle Sorten durcheinander 6] ernde Pflanzen. E Nannulens — stellata, Sternſcabloſe 5 15 Preiſe à Stük gr. A Vogelſtaude 4 2 Scorpiurua vermiculata, Raupeu⸗ Absynthium vulgare, Wermuth 11 * eee kralukſche Kies ute R chillea abrotanifol. \ s 4 en # Senecio elegans, fl, pl., gefüllte 3 Garbe rt, Me Aucuba japonica T, Afube, japenif, 6 Kreuzblumen 2 —— Ageratum, Leberbalſam 5 Apfelbäume, veredelte, aus Espaller Silene Armeria; rothe Silene —|— asplenifolia, Hirſchzungenblaͤttr. 4 und in Töpfe B, 5 Spilanthus. oleraceus, Knopfblume 8]— chamomillaefolia, Chamillenblaͤt. 44 — hoch ſtaͤn mige P, 6 Solanum lyeopersicum, rother und — Millefolium purpur., Schafgarbe, 1— wilde, zum Veredeln B, 7 gelber Llebesap'el . 12 purpurroth 8 2 Aprikoſen, hochſtaͤmmige P, 20 "a melongena alba, welßes Eler⸗ — magna, große dltto 3 H— ars Eſpaller und in Töpfe 8 Oewäcs . 16,— nobilis, edle ditto 2 Balsamita major, $rauenmüge,große 2 — — violacea. blaues ditt —!— tomentosa, filzige ditts 21Dellis perennis fl. alb. pl., Mas: — Pecude capsicum. Korallentirf. —— speciosa, prädtige ditt 2] Lieben, weißgefült 1 Tagetes erecta, gelbe Sonnenblume 4]Aconitum esmmarum, langhalmiger — carnea fl. pl., Mas lieben, fleſſch— — patula, bechtethe Sammtblome 4 Elſenhut 3 4 farben gefüllt . 1 »Trachelium caerulcum, blaues — medium variegatum, großer 3— prolifera, überſezte 1 Halt kraut 8 —— Napellus, gemeiner olBerberis vulgaris B, 1 Tropacolum majus, fndfan. Kreſſe 2 — pyrenaicum, pyrenälſcher⸗ 4 Begonia discolor T, Sch ſefblatt, Valeriana alba, weißer Baldrian 6'— anıhora 8 0 eine der fhönften Pflanzen 6 — rubra, torher. Baldrlan 6 — tauricum, taurlſcher 54 Betonica oriental morgen. Betonle 4 Preiſe a Stuͤk gr. 566 Prelſe a Stuͤk gr. Betonica striata, geftreifte Detonie 4 Delphinium americanum, Rttterſp. Birnen, veredelte, in Töpfe, ans Espaller und Pyram. hochſtaͤmmige B,. 4 — wilde, zum Veredeln und Baum⸗ Schulenan lagen Cacalia suaveolens, Peſtwurzel 1 Cactus alatus T, Fafeldiftel, gefluͤgelt 6) 12 Opuntia T, (cus ind.), indian. Felge 8 flagelliformis T, Fakeldiſtel, ſchlangenfoͤrmige stellatus T, ſternfoͤrmige 0 speciosus T, ſchͤne Fafeldiftel 16 Calamagrostis raparia, buntes Brandgras . 2 Campanula medium, Glokenblume große 2 2 — collina 5 3 fl. pl., gefüllte 2 persicifolia alba, weiße einfache 2 — fl. pl., gefüllte Glokenbl. 3 — caerulea fl, pl., blaue gefüllte — pyramidalis, pyramidenförmige 4 Camellien B, T, lauter gefüllte ſchoͤne Sorten, von s bis 6thl. — das Stüf . — Centaurea glastifolia, Flokenblume, weidenbiättrige — montana, Berg: — orientalis, morgenlaͤndlſche Cerastium tomentosum, Hornkraut, filziges 1 Ceratonia T, Johannufsbrodbaum Cercis siliquastrum B, Judasbaum 10 Cestrum Parqui T, Hammerſtrauch, chlliſcher ° Chrysanthemum Achilleae, Wucher⸗ Blume, Schafgarb. — indicum, indiſche Cineraria amelloides F, Aſchen— Pflanze, amellenartige Clematis vitalba R, gem. Waldrebe 4 Colutea arborescens B, Blaſenbaum 3 Convallaria majalis, Gatteu-Malbl. ½ — flore pleno, gefüllte 2 2 6 1 4 8 2 4 6 — multiflora fl. pl., vielblumige Corchorus japonicus B, Muspflapze japaniſche ° Corylus maxima, Lambertus- und Zeller nuͤſſe, große Coreopsis auriculata, Wanzenblume, geöhrte 4 r 2 Cornus mascula B, Kormelkirihe 1 — alba B, mit weißer Frucht 2 Crataegus oxyacantha, Welßdorn, rothbluͤhende, ſehr ſchoͤn B, 6 Cypripedium calceolus, Frauenſchuh 2 Cytisus laburnum B, Bohnenbaum «4 Daphne mezereum B, Kellerhals 2 A Epilobium angustifolium fl. rubro, Weidenröshen, fhmalblärtrig. 2] _ latifolium purpureum, breitbl. purpurroth amerikaniſcher 2 exaltatum, 5 bis 6 Fuß hohe 6 — urceolatum, lblaͤttriger Dianthus caryo jus, gefüllte Gartennelken, ins Land 2 .— in Töpfe, 12 Stüf 10 gr. Stük in a2 Sorten, mit Namen 2 thl. 25 Stüf in 25 Sorten, mit Namen 5 thl. — campestris, Feldnelke arboreus T, Baumnelken, einige Sorten . nigra, fogenannte ſchwarze Nelke angelieus, gef. engl. Pinxnelken — carthusian., Karthaufernelte in vielen Farben . fl. pl., gefüllte rothe chinensis, Chineſernelken, fa vielen ſchoͤnen Farben, einfach und gefuͤllt 8 Dictamnus rubra, Diptam, tother . Digitalis ferruginea, roſtfarbiger Fingerhut Doronicum austriacum, Gemswurz, oͤſterreichlſche 3 album, weißes Eryngium planum, Mannstreu, flahblättrige = Eupatorium urticifolium, Alpkraut, neſſelartiges 8 Evonymus europaeus B, Baum, europaͤlſcher Fagus Castanea B, tothbluͤh. Kaſtanie Ficus Carica T, B, Feigenbaum Fragaria fl. pl., gefüllte Erdbeere — einblattrige 8 a — ohne Ranken Fraxinus pendula B, — aurea B, goldgelbe Fritillaria imperialis, Kalſerkrone, rothe — gelbe 8 Fuchsia coccinea T, Fuchſia, hochr. Geranium macrorhizum, großwurz⸗ lichtes 2 — sanguineum, blutiges Heorginen, einfache, in mehreren Sorten 2 oder Dahlien, gefuͤllte in mehreren Sorten, als: albicans, blaßroth, inwendig weiß amabilis N. ina, lillafarbig coceinea, ſcharlachroth splendens, dunkelſcharlech laetea rubra striata, weiß mit roth Spindel⸗ Trauereſche 2.— thapsoides, königskerzesartig — I florentina, floreatintfse Prelſe a Stär gr. Georginia livida intus fulgens, 2 oranienfarb., inwendig roth 8 4 — sanguinea, bluthroth 8 5 — speciosa, ſchöne vlolette sulphurea, gelbe 8 sulphurea grandiflora, großblu⸗ mige gelbe 40 violacea nana rosea, roſenrothe 6 — kerampelina, ſchöne brannrothe 6 Das ganze Sortiment, von jedem 1 Stuͤk, 3 thl. 212 Stüf, nach meiner Wahl und Vermehrung, 2½ thl. 4JCleditschia triacanthos B, Gledit⸗ .. 8 ſchie, breidornige 8 2]Gnaphalium margaritaceum, petls artiges Ruhrkraut + 2 2 Hledera Helix R, Epbeu 1 2.— quinquefolia R, Jungferweln 13 Hedysarum coronarium T, rother } Suͤßklee - 2 Helleborus viridis, Nießwurz, grünl, 4 — niger, ſchwarzliche Helianthus altissimus, Sonnenblume, allerhoͤch ſte N — decapetalus, zwölfblaͤttrige 2 — multiflorus, gefüllte, vielbluͤh., 1 dle allerſchoͤnſte 2 — trachelifolius, halskrautblättr. Heliotropium peruvianum T, He— liotropium, wohlriechende emerocallis flava, Tagltlie, gelbe — fulva, braunrothe variegata, braunbunte — japonica alba, japaniſche weiße Hieracium aureum, Hablichtskraut Hesperis matronalis fl. alb., Matro⸗ nalis, weiße gefült — fl. rubr. simpl., rotbe, einf. — — — pl., gefüllte rothe tristis, wahre Nachtpiole haca rhamnoides B, See⸗ 2 Kreuzdorn 5 4 6 Hyacinthus Museari, Mus cathpaz. 1½¼ 80— orientalis, gef. Garten-Hyaziatde 2 — racemosus, Trauben-Hpazkathe 1 2. Hypericum hirsutum, Johasulskraut, 4 ranhes . 6'— officinalis er 2 Hydrangea hortensis IT, Horden ien 6-3 a Hyssopus offieinalis, gewöhnlicher 2 Hibiscus syriacus B. Hlbtscus, ſyrlſ. Unula Helenium, Alant, wahrer * »» Por ro »» n» a w o — Ti 4 {Iris aphylla, blattloſe Scwertlille 6 — germanica flava, deutſche gelbe 6 .— — variegata, deutſche bunte 8 — plicata, einwärts gekrümmte 8 — pumila lutea, niedrige gelbe 1 » 4 4 4 2 2 3 2 3 a — fore caeruleo. niedrige blaue 2 7 Preiſe à Stuͤk gr. Iris sambueina, Hollunder Schwert⸗ Lilie 1 — sus jana, praͤchtige — variegata, bunte — mehrere Sorten durcheinander, 12 Stuͤk 12 gr. Juglans nigra B, ſchwarze amer. Nuß . us virginiana B, vitglulſcher achholder * — Sabina B, Sadebaum — — fol. variegatis B, buntblaͤttr. Hitaibelia vitifolia, welnblättrige Kltalbelke Lachenalia tricolor T, Lantana Camara T, veränderlice * 367 bie erispa, Krauſemuͤnze 2ʃ— piperita, Pfeffermünze 80 Mespllus Cojpneaster. , Quitten⸗ M'spel — pyraeantha B, geuerbuld 4. Menispermum ns „Mond- Samen, camadifcher Mesembryanthemum T, mehrere Sorten . 5 MirabilisJalapa, Jaloppe, mehrere Sorten 4 6 8 — rubra, rother g % Morus alba, welße Maulbeere 2 Myrtus communis macrophyllus T, | breirblätztige Myrthen — macrophyllusT, kleinblaͤttr. Latana 6—81— EL 8 0 Lepidiubs latifolium, breitbl. Kreſſe dl — eg u buntblaͤttrige Leucojum vernum, Schnerglöchen 4 Nerelſſen⸗Zwlebeln Lilium bulbiferum, $euerlilie, ord. fruͤhblühende — ill den plenum, gefüllte weiße: lie simplex, einfache welße — variegatum, buntblättrige = Martagon, Tuͤrkenbund album, weißer 1 rubrum, rother * — chinensis tigrinum , 1 Tigerlille 8 Liriodendron Tulipifera n, virgin. Tulpenbaum Lobelia fulgens T, ſtrahlende Lo⸗ belle, fehr ſchön Lonicera alpigena, Alpen-Jelaͤn⸗ gerielfeber — caprifolium, album R, durchwachf. weiße Selängerjelieber — rubrum R, rother — cacrulea, blaufrüchtiger — foliis variegatis I, buutblättr, ser Peryelimenum. deutſcher * — sempervirens R, zinnoberrother — Symphoricarpos fruct. rubr,, St. Petersſtrauch — tartarica, tartariſcher — mehrere Sorten durchekuander, 12 Stüf 10 Gr. Lychnis chalcedon, ſchatlachrothe brennende Liebe, einf. fl. pl., gefüllte rothe — dioica fl. pl., Biuern⸗Lepkoje — viscaria, Pechnelke Lyeium europ. R. Voksdorn, Teu⸗ felszwirn, Bienenbaum Martagon, gefuͤllter Matricaria Parıhenium fl. pl., gef. Mutterkraut fl. alh., welßge füllt Melissa olÿicinalis, Citrou-Mellſſe — — 12 Nerium Oleander T, rother einfacher Dleander — — fl. pl. T, rother gefünter — --- flore Ibo simpl. T, ein⸗ facher Oleander Paeonia hybrida, Baſtard-Paͤon — offieinalis carnea, flelſchfarblge — fl. simpl., einfache rothe — plena b rothe gefuͤllte Passiflora caerulea T, R, Paſſionsbl. Pelargonien T, fun 30 Sorten, das Stük «—5 gr. — das ganze Sortiment 4 thl. — in Steklingen 2 thl. E pubescens; behaarter 1 2 Annan. Bartfaden Pfirſchen B, aus Espaller und in 10 U. 21 Pflaumen B, veredelte bo&ftämmige ans Göpalter und in Töpfe 8—5 2 2) — wilde zum Veredeln Phlox glaberima, glatte Flammenbl. 5— paniculata, rispenblütlge 44— alba, weiße 5— suaveolens, wohlslechende i undulata, wellenförmige a Phyl: delphus coronarius e Jasmin — inodorus, geruchloſer Pimpinella officinalis, gemeine Pimpinelle er; larix B, gercbenbaum Pyrus Malus hatcatä B, der klelne rothe Kirſchapfel — striata B, der geſtrelf. Apfel Polyanthes tuberosa, Quberofen, 2 gefuͤllte 4 PolygonumPistorta, Wiefenknötterlg Populus italica B, ftalten. Pappel 2 Jbotentilla fruticosa B, Fünffingerfr. recta, ſtrauchartiges alPrimeln, in vielen ſchoͤnen Sorten BE 4— Monardaclinopod., ſlelſchf. Monarde s 1 Rhodiol 10 1 /alRubus can 20 Stuͤk in 20 en Sorten 1 thl. Be 15 Preiſe à Stuͤk at, Prelſe à Stuͤk gr. Primeln mit rere eden 2 1 ahaleb, B. Mebalebtircche 4 — Padus B, Traubenkleſche 94 — wilde Kürſchen z. Veredeln und in Baumſchulen B, — Laurocergsus J, Wende Ptelea trifoliata B, dreiblättrige Lederblume Punica granatum fl. pl. T, B, ge⸗ fuͤlte Grangten, die im erſten [2] » » oder zweiten Jahre bluͤhen a—ı2 Ranunculus aconitifolius fl. pl., eis fenbutblättriger Hahnenſuß 3 Ranunculus acris, ſcharf. Hahneufuß 2 Ranunkeln im Rommel in vielen —— oo oo Sorten, 100 Stüf 16 — 30 Stük in 30 verſchledenen Sorten, 4 thl. 12 ar. — perennirende gelbgefüllte » a rosea, Rhodkole, roſenrot. Rhus Cotinus B, Perükenbaum — typhinum B, Effabaum 4% Rhododendron BR DaB’, ‘ Schneeroſe Ribes rubrum fol. variegatis B, buntblättr. Sohannisbeere 2 Robinia caragana B, Linfenbaum c 12 6 4 — hispida B, Atazle, rothbluͤhende 6 — pendula R, ‚bängende 8 — pseudo-acacia B, gemeine 5 — viscosa B, klebrige, ſehr ſwoͤn 6 9 3 — in mebreren verſchiedenen Sorten und Farben. as man mir die Wahl der Sorten uͤberlaͤßt, ſo gebe ich 12 Stüf Roſen in 12 Sorten zu 2thl., 24 Skuͤk in 24 Sorten zu s thl. adensis R, fanabifche Himbeere — Idaeus, Daran Hi mbeeren, das Stuͤk 2 — n wohlrlech. Himbeeren 4 o 4fRudbekia triloba, dretlappige 4 Humer Acetosa, Sautrampfer, das Stüf 6 pf. Ruta graveolens, gemeine Reute 2 1 Ruscus aculeatus, ſtachllcher Mauſe⸗ m Dorn * Seilla maritima T, Meerzwiedel 6 645alix babylonica B, Ttauerwelde 6 oSalvia officinalis, gemeine Salbei 2 — Sclarea, Muskateller-Salbei 3 1 Sambucus laciniata B, Hollunder, 44. peterſillenblättriger * 4 — racemosa B, traubenfürmiger 4 4— albo variegatis B, welßbunter 24Santolina Chamae Cyparissus, Ey: 4 preſſenſtaude a 568 Prelſe à Stuͤk gr. Preiſe à Stuͤk gr. Preiſe à Stuͤk gr. Saponaria officinalis fl. pl., gefüllte Spargelpflanzen, dreijährige , 60 Veronica longiflora, langblüthiger 2 Seifenkraut “ 2 St. 16 gt. — paniculata, riepenblütbiger 2 Saxifraga cotyledon, Nabelkcaut 2/Spiraca Aruncus B, Gelsblatt, — salvifolia, falbeiblättriger 3 — crassifolia, Steinbrech, dikblaͤtt- [J Splerſtaude Viburnum Lantana B, woll. Schneeball s riger 0 21— filipendula, Steinbrech — Opulus B. gefüllter vi Sedum album, weißes Sedum, das I hypericifolia, Johaunkskraut. — Timus T, B, Lauruſtinus 6 Stuͤk 6 pf. 2 4 dlaͤttrlge 2 6% Vinca herbacea, Stangrün, krautart. 2 — glaucum, graugrünes Sedum, — opulifolia, fhneebanblättrige 5/— minor, kleines grünes 1 das St. 6 pf. salicifolia, weldenblättrige 2— — lutea, mit vergoldeten Biätt. 1 — bybridum roseum, gamanderz — sorbifolia, edereſchenblättrige 6/— fl. pl., gefülltes 2 blaͤttriges, roſenrethes Sedum, — ulmaria, ulmenblättrige 2 Viola alba, weißes Veilchen a das St. 6 pf. Stachys lanata, Zieſt (Roſtpolei) — obliqua, fa lefblühendes 3 — bybr. alb., gamanderblättriges wolliger . 2.— calcarata , langaeſporates 2 weißes, das St. 6 pf. — orientalis, morgenländifcher si— persicifolia, pfirſchenblaͤttriges 3 — monstrosum , monſtroͤſes 4 Staphylea pinnata B, Pimpernuß 6j— rubra plena, rotheg gefüllte® 2 — reflexum, zurüfgebogened, das Sylphium fuginatum 3 — tricolor, Drelfaltigkeitsblume 4 St. 6 pf. Syringa alba B, welßer Flleder 2 Welnreben in den deſten Sorten 2 — Telsphium purpureum, fette — cacrulea B, blauer 11— ohne Namen im Rommel, 100 1 Henne 3 6. — indica B, indiſcer 6 Stuͤk 2 thl. Sempervivum arbor. T, baumart. — persica B, perſtſcher 4 Wenn mir die Wahl der Sorten über: Hauswart, Hasslaub 6 Tanacetum vulgare, Rheinfarrn . laſſen bleibt, fo gebe ich: — nigrum T, baumartige ſchwarze halictrum aquilegifolium, akelel⸗ s St. ſchoͤnbluͤhende Staudengewaͤchſe dergl. 2 8 blättrige Wieſepraute 3 od. perennirende Landpflanzen, in — montanum, Berg: Hauslaub 2}— purpurcum, purparrothe 6 12 Sorten für 1 thl. — globiferum, fagelformiges 6 Thymus communis,gemeiner Thym. 450 St. in 2s Sorten für 3 thl. — stellatum T, ſternfoͤrmiges 6. — Serphyllum fol. varieg., bunt⸗ 100 St. in 50 Sorten für 7 thl. Senecio elegans T, ſchöͤnes Kreuz- ] blättriger R 24100 St. in 100 Sorten für 44 thl. Kraut 1 4 Trachelium caeruleum T, blaues loo St. im Rommel ohne Namen g thl. — saracenivus, mit bunten Blättern 4 Halskraut 8 4-6 Bäume und Straͤucher zu Bos quets in Solanum Dulcamara R, Hetternder Thuja occidentalis B, Lebensbaum 6 12 Sorten mit Namen, nach meiner Nachtſchatten 10 Tulipa, Tulpen 8 + Wehl a8 gr. — fol. variegata, mit buntes Blatt. 4d— Due van Doll, ganz frühe 24 St. dergleichen in 24 Sorten mlt — pseuro-capsicum T, B, Korallen bluͤbende 5 3 Namen 2 thl. Kirſe baum . «/Valeriana alba, weißer Baldrian 4150 St. dergl. in 50 Sorten mit Na⸗ Solidago ambigua, hochſtengllchte — olficinalis, gemeiner 5 men 6 thl. Goldruth⸗ 1 2.— rubra, rother 2425 St. ſchöͤnbluͤbende Topf- Pflanzen — arguta, ſcharfgeſaͤgte 2 Veratrum nigrum, ſchwarze Nieß— in 25 Sorten mit Namen 3 tbl. — canadeneis, kanadiſche 4 Wurzel R 3150 St. dergl. ia 50 Sorten mit Nas — gigantea, riefenbafte 1 triphylla, wohlriechende men e thl. — lanceolata, lanzettföͤrmige 2} Eiſenhart 5 6.100 St. dergl. in 100 Sorten mlt — odorata, wohlriehende 4,Veronicaserrulata, Chrenpr.,fägebl. 3? Namen 20 thl. NB. Die Bezahlung geſchieht nach ſächſiſch. Cours, und muß jedesmal der Verſchreibung beigelegt und frei elngeſendet werden; den Thaler zu 4 fl. 48 kr., den Groſchen zu 4½ kr. im 24 fl. Fuß, den Zwanztger zu 24 kr. gerechnet; auch kann die Bezahlung durch Wechſel, zahlbar in Frankfurt a. M., Leipzig, Berlin, Nürnberg, Augs— burg, Wien, Hamburg, Paris oder Lyon uͤbermacht, oder ein gutes Haus in dieſen Orten angezelgt werden, welches meine Anwelſusg bezahlt. Die Preife find ſowohl ia Pfunden, als auch In Lothen geſtellt; wenn weniger, als / Pfd. genommen wird, fo werden die Sämerelen nach dem Lothpreis berechnet. Fäſſer oder Emballage werden beſonders in Rechnung gebracht, und alle Briefe frei erbeten. Die Aus zelchnungs⸗ oder Beſtellungs⸗Note erbitte ich mir auf ein beſonderes Blatt, und nicht in den Brief zu ſc reiben, damit ich es als Beleg wieder zurüffenden kann. Uebrigens werden Veſtellungen auf Alles, was nur auf Oekonomie und Gärtuerel Bezug hat, augenommen, und ſchnell und puͤnktlich beſorgt von Carl Platz, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern, ——— . ͤ— —— In Commiſgon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſt'Uungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. —— — —— —— Der ganziährliche preis iſt in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portoſrel. Allgemeine deutſche arte. Z e re . Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. | VI. Jahrgan g. She 47. 19. November 1828. $uahdalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber Gartengebäude aus Lehmſtelnen. — Für Pelargonſenfreunde. — ueber den Einfluß der Winterfälte auf die Pflanzen. — Mittel, dle Maul wuͤrfe aus den beſtell— ten Gärten zu vertreiben. — Neu angelegter Luſtgarten zu Agram in Groatien ıc. Fortſezung neuer Mitglieder. — % Jyre Wohlgeborn, Frau Anna Steiner, geborne Wild, Hand: und Gartenbeſizerin zu Wien. Seine Wohlgeborn, Herr Jakob Hoͤfl, ehemaliger Johannlter⸗Ordens Kommende Beamter zu Mine delhelm in Bapern. — Maximilian Wohlfeld, Domlnlkal⸗Repraͤſentant und koͤnlgl. Poſtverweſer zu Zaleszezyk im Koͤnig⸗ reich Galllzien. 8 — Johann Wllhelm Seyfert, Wundarzt und Muͤh⸗ len⸗Beſizer zu Daſchitz im Chrudimer-Kreiſe in Böhmen, — Johann Michael Seyfried, Schullehrer zu Weil er, im Landgerichtsbezirke Feldkirch in Voralberg. — Bartholomäus Jonas ch, Frekherrlich v. Brunk⸗ ckiſcher Kunſt⸗Gaͤrtner zu Zaleszezyk im Koͤnig⸗ reich Gallizien. Ueber Gartengebaͤude aus Lehmſteinen. Man wird noch immer durch gewiſſe Vorur— theile zuruͤkgehalten, Gebaͤnde aus ungebrannten Lehmſteinen, wo es geſchehen kann, aufzufuͤhren, und nur hinter der Rhoͤne zu Gersfeld folgte man einem Beiſpiele. Es ſcheint noch an der gehoͤrigen Belehrung und Ermunterung zu fehlen, daß dieſe Bauart nicht allgemeiner wird, beſonders in Ge— genden, wo ſich ein Mangel an Steinen und Bau— Holz vorfindet. . Wenn man aber dem Landmanne noch Hinz derniffe in den Weg legt, wenn er mit Lehmſtei— nen bauen will, ſo wird er ſich vielmehr entſchlieſſen, mit ſeiner Familie in einer baufaͤlligen Huͤtte zu wohnen, als ein koſtſpieliges Haus von Steinen aufzufuͤhren, und daher manche ſchoͤne Gelegenheit zur Verſchoͤnerung unbenuzt bleiben. Wir ſollten uns nicht begnügen, blos Schlöte und Feuermauern mit Lehmſteinen zu bauen, ſondern auch die land— wirthſchaftlichen Gebäude, Obſtdͤrren, Keller- und Kaufmanns: Gewölbe, beſonders aber Gartenge— baͤude und Badehaͤuſer, weil in dieſen auch in der größten Sonnenhize die angenehme Temperatur von 18 R. herrſchet. Gewaͤchshaͤuſer aus Lehmſteinen erbaut, haben die Eigenſchaft, keine Kaͤlte eindringen zu laſſen, —ůůů——ͤ ͥ˙ ʃͥnæ¾n n — 2 ĩᷣñ³1•rx.ͤĩéůĩĩů . ————« NäRä— Nachrichten aus Frauendorf. Wir erhalten fortwährend zahlrelche Brlefe aus allen Ländern, wovon viele nicht blos mit den Angele- genbeiten Frauendorfs aufs Engſte in Verbindung ſtehen, ſondern auch mannigfaches Jutereſſe für die gez neigten Leer haben. ö „Obwohl wir ſchon mehrere ſolche Briefe in dleſen Blaͤttern mitgetheilt haben, nehmen wir doch Anſtand, dieß in allen Fällen ohne Einſchraͤnkung zu thun, well es nicht Jedermann genehm ſeyn koͤnnte, ſelne zutrauliche Privat- Korreſpondenz von uns öffentlich bekannt gemacht zu ſehen; gleichwie dagegen wieder manche andere Briefe abſſchtlich mit dem Antrage ges ſchrleben worden zu ſeyn ſcheinen, daß fie in den Chas rakter der Publlzität übergehen ſollen. Von lezterer Art fheint uns das nachfolgende, dleſe Tage aus Galizien eingegangene, an den Vorſtand (47) 370 und beduͤrfen daher eines ſehr geringen Aufwan— des von Brennholz. Bei kuͤhlen Abenden werden die Zimmer ſolcher Haͤuſer warm. Wenn gleichwohl eine gewiſſe Duͤrftigkeit an a ſolchen Gebaͤuden nicht zu verkennen iſt, ſo lange fie noch unbeworfen find, fo haben fie doch vor audern entſchiedene Vorzuͤge, und ich wuͤrde als Arzt immer rathen, Krankenhaͤuſer und Gebaͤude bei Badanſtalten mit Lehmſteinen zu bauen, da ſie den Aufenthalt in ſolchen aͤußerſt angenehm und geſund machen. Von ihrer Haltbarkeit kann man ſich uͤberzeu— gen, wenn ich bemerke, daß ein ſolches kleines Gebäude, etwa 24 Schuh lang, 15 Schuh breit und 11 Schuh hoch mit einer 1 Fuß diken Umfaßmauer, und einem Dache aus gebrannten Ziegeln gedekt, auch ſonſt noch ſehr belaſtet war. Es iſt hier nicht der Ort, von der Wohlfeile, Feuerfeſtigkeit und dem geſchwinden Aufbau ſolcher Gebaͤude u. dgl. zu ſprechen, ſondern ich will nur auf den Bewurf aufmerſam machen, von welchem die Feſtigkeit und Schönheit derſelben beſonders ab— haͤngt. Bekanntlich tragen die Mauerer den Moͤrtel auf die Lehmwaͤnde auf, ohne zur beſſern Haftung deſſelben eine angemeſſene Grundlage gegeben zu haben. Dieſes bringt vielen Nachtheil, indem ſich der Bewurf von den Lehmwaͤnden bald trennt. Der koͤnigl. bayer. Ingenieur Herr Wolf— ram machte mich mit einer Methode bekannt, die Lehmwaͤnde zu bawerfen, welche in jeder Hinſicht die allervortheilhafteſte iſt, wenn ſie nur genau befolgt wird, denn ſeit 10 Jahren hat ſich der Be— wurf noch nicht im Geringſten an einem ſolchen Lehm— Gebaͤude getrennt. Da jedoch ſolcher etwas koſt— ſpieliger wird, auch mehreren Zeitaufwand und groͤß— ere Genauigkeit erfordert, ſo kann man in den noch gerichtete Privatſchrelben zu ſeyn, welches wir bier woͤrtlich mitthellen: „Czerwonogrod, den 20. Octbr. 1228. Hochgeehrter Herr Vorſtand! Seit drei Jahren habe ich ſchon dle Ehre, mit Ihnen zu korreſpondiren. Seit dieſer Zelt find meine Obſtſorten von Ihrer Güte um Vleles vermehret. Nun habe ich von Ihnen 237 Aepfelſorten, 430 Kirſchſorten, 140 Sorten Stachelbeeren; aus elner andern Quelle habe ich 20 Pfirſchen- und Aprifofen:Sorten, Aus der * nicht ganz erhaͤrteten Lehmuͤberzug unbrauchbar ge— wordene Tafelziegeln mit der glatten Seite nach innen in der Art eindruͤken laſſen, daß fie in viele Fugen zerſpringen, in welche ſi ſich der Bewurf mes chaniſch anhaͤnget. Ein geuͤbter Maurer trug den Bewurf vor mehreren Jahren auf eine dichte Lage von Stroh— Lehm auf, der zwar der Witterung widerſteht, allein jezt mit vielen Adern durchzogen iſt, woraus der mindere Zuſammenhang erſichtlich iſt. Ich habe ein kleines Gartengebaͤude an der Nord- und Oft: Seite mit bloßem Lehm überziehen, dann mit Fluß⸗ Sand abreiben, und mit einer diken Kalkbruͤhe, der man Rindsblut beigemiſcht hatte, uͤberweißen laſſen, wodurch der Ueberzug nicht nur ein ſtein— artiges Ausſehen erhielt, ſondern auch der Witte— rung ſehr widerſtehet. 1 Mehreres hieruͤber findet man in einer kleinen Abhandlung uͤber Lehmbau, mit einer Anſicht eines aus Lehmſteinen erbauten Laudhauſes, im Verlage bei Herrn Commerzienrath Bonitas in Wuͤrzburg. Preis 24 kr. R. Fuͤr Pelargonienfreunde. Mit Recht werden die Pelargonien taͤglich mehr die Lieblinge der Blumenfreunde. Die Blume an ſich iſt zwar geruchlos, und ſteht in dieſer Hinſicht der Nelke, Roſe und Levfoje zuruͤk, aber in der Mannigfaltigkeit der Form und Farbe der Blu— men, der Aderung, der Doltenbluͤte ꝛc. ), in der Dauer des Flores und in der mehrere Monate „) Gin Stot von Regium maiden hatte an Einem Stiele 9 Blumen, die eine Dolte ſo groß, wie eine Hortenſie, bildeten, Güte des Herrn Hofraths v. Hoerey bin ich zum Beſize von 32 der beften Weinſorten gekommen. Einige Kirſchen find mir ausgeblteben, und um dleſe erſuche ich Sie im gegenwärtigen Jahre. Birnen habe ich von der Güte des Herrn Uruski erhalten, welcher die ganze Dieliſche Sammlung, von ihm ſelbſt unmittelbar, beſizet. Joan Graf Uruski in Juskowice, Zloczovers Kreifes, iſt ein großer Liebhaber und Kenner der Po— mologie. Seit vielen Jahren ſammelt er mit großem Eifer, Mühe und Aufwand Obſtbaͤnme, nicht nur im Auslande, ſondern im Lande ſelbſt. Wo er nur von 371 hindurch ſich ſtets erneuernden Bluͤte “) haben fie Vorzuͤge, die ihnen keine anderen Gartenzierden ſtrei— tig machen. Und wenn auch die Blumen des Ge— ruches entbehren, ſo geben dafuͤr die Blaͤtter der Pe— largonien eine Mannigfaltigkeit an Geruͤchen, die, wenigſtens hinſichtlich der innern Entwikelung die— ſes Gewaͤchſes, in Verwunderung und Erſtaunen ſezen. Auch wird es nicht mehr vieler Jahre be— duͤrfen, die Pelargonien Sorten auf 1000 vermehrt zu ſehen. Man gewinnt ja durch Samen, natuͤr— lich oder kuͤnſtlich befruchtet, immer neue Sorten; nur wird es dann auch immer dringender, auch fuͤr dieſe Blumengattung ein Syſtem aufzuſtellen, und fuͤr die Genauigkeit und Richtigkeit der Sor— ten die größte Sorgfalt zu hegen, damit nicht die Gewinnſucht durch Aufſtellung neuer Namen fuͤr laͤngſt bekannte Sorten von der herrſchenden Nei— gung zur Kultur dieſes Gewaͤchſes Vortheile ziehe, und damit überhaupt die hie und da ſchon einge— brochene Irrung ſich nicht erweitere, nicht gar in \ Verwirrung ausarte. Hier ſoll indeß noch nicht die Rede von Auf— ſtellung eines Pelargonien-Syſtems ſeyn, eine Ar— beit, die ungleich mehr Muͤhe, Beobachtung und Sorgfalt erfordern duͤrfte, als die Aufſtellung ei— nes Nelken-Syſtems. Die Pelargonienfreunde ſollen blos auf einige Sorten dieſer Pflanzen aufmerkſam gemacht werden, die man in den Verzeichniſſen unter verſchiedenen Namen findet, und die doch ganz einerlei ſind. So erhielt Schreiber dieſes einmal Pelargon. plantoides als Stekling. Es wuchs heran, aber bald ließ die Blaͤtterform, ſo truͤglich dieſe auch *) Schreiber dieſes hat über soo Sorten Pelargonten, und feit Februar d. J. find immer 40—50 Sorten zugleich in der Bluͤte. einer guten Obſtgattung in Keuntuiß geſezt wird, muß er ſie haben, pflanzt und betrachtet ſie kritiſch und wiſſenſchaftmäfſig. So welt hat er es gebracht, daß er die melften Sorten an den Blättern kennt. Mit allem Recht verdient er den Namen des pohlnlſchen Diel. Seine vorzüglichen Obſtſorten hat er mir in diefem Jahre verſprochen. Es wird für mich eln großes Vergnügen ſeyn, Ihnen auch dleſelben mitzuthellen. Eine prächtige Birnforte unter der Benennung Madame prin- cepe Poninske und aͤchte Domnesti Domneschti); die ich aus Bukareſt habe, bekommen Sie nächſtens. manchmal iſt, eine Aehnlichkeit mit einem andern ſchon vorhandenen Pelargonium vermuthen, und dieſe Vermuthung ging in Gewißheit uͤber, als ſich die Bluͤte entwikelte. Plantoides war einerlei mit la purete, und beide waren wieder einerlei mit einer andern Sorte, die ich unter dem Namen Waterloo *) erhalten hatte. So iſt denn auch Chandlers purpre einerlei mit Beaufortia- num, Schmythii mit Smettia, und villosum cocei- neum mit foliaceum majus. Am Aergſten iſt es aber mit einem Pelargonium ergangen, das man zuerſt von einem Handelsgaͤrtner unter dem Namen argenteum erhalten hatte; das Blatt wie Tatula oder quinquemaculatum, nur nicht ſo tief einge— ſchnitten, regelmaͤſſig fünflappig, mit einem ſil— bergrauen Schimmer uͤberzogen. Die Blumen ent— wikelten ſich bald, und nun fiel die große Aehnlich— keit auf, die dieſes argenteum mit einem andern Pelargonium hatte, das in einem andern Garten unter dem Namen Wellingthon **) bluͤhte. Die bei— den Stoͤke wurden nun gegen einander gehalten, und auch das eiferſuͤchtigſte Beſtreben, eine Ver— ſchiedenheit aufzufinden, war vergebens. Bald hernach bekam man, aber von einem an— dern Handelsgaͤrtner, eine Pflanze unter dem Na— men la Rosanne, und es war wieder argenteum. Das naͤchſte Jahr erhielt man wieder von einer andern Seite Pelargonien, und darunter auch eines mit dem Namen blandum, und es war wieder argenteum; und, daß man es kurz mache, auch die unter den Namen candidum, Blandfortium oder Blandfortianum eingeſchikten Pelargonien ſind *) Das aͤchte Waterloo blüht ſcharlachroth, und hat begonte Blätter, ) Auch unrichtig, denn das achte Wellingthon hat große kappenfoͤrmige, ſcharf gezahnte Blätter. Auf diefe Art werden Sie Ihre Sammlung mit unfera ächten Landesſorten vermehren, und dle Benen— nungen derſelben werden aus Uakenntniß der Sprache nicht verſtuͤmmelt, was bis nun der Fall war. So tft im III. Jahrgange der Gartenzeltung, Seite 205, Boramez, und S. 209 Baromez, Beides fft aber unrichtig, denn es ſollte eigentlich Baranec heißen, was in der ſklaviſchen Sprache ein Lamm bedeutet. Dieſe Benennung hat die Pflanze von denen an der Don und Wolga wohnenden ſtlaviſchen Voͤlkern erhalten. In der Aepfelſammlung Nro. 264 pohlulſche Moronkl, Diel X. Heft, pag. 29, (47*) 572 ganz einerlei mit argenteum, einem niedlichen Bluͤmchen, etwas groͤßer, als ein Sechſer, deſſen 2 obere Kronblaͤtter, rein weiß, ganz unten an den Naͤgeln zwei dunkelkarmine Saftmaͤler haben, die in kaum ſichtbaren Linien gegen die Mitte des Blattes hin ſich in drei etwas hellere Moldupfen verzweigen. Die drei untern Blaͤtter haben zwei ſehr feine hellkarmine Striche, die nach einigen Tagen der Bluͤte etwas in dieſe roͤthliche Farbe aͤußerſt zart verlaufen. Dieſe Sorte blüht übris gens in einer 5—5blumigen Dolte. Es iſt nun ſonderbar, daß gerade dieſes Pelargo- nium unter ſo vielerlei Namen, die groͤßtentheils auf den weißlichen Schimmer der Blaͤtter, oder auch auf das glaͤnzende Weiß der Blumen hindeu— ten, in die Welt geſchikt wird. Wer nun von den Pelargonienfreunden dieſe Sorte bereits unter einem dieſer aufgefuͤhrten Namen beſizt, der weiſe ſie zuruͤk, wenn ſie ſich ihm etwa auch unter einem der andern Namen naͤhern wollte; er erſpart ſich dadurch eine uͤberfluͤſſige Ausgabe und Verdruß, und dieß zu verhuͤten, iſt der Zwek dieſes kleinen Aufſazes. n. Ueber den Einfluß der Winterkaͤlte auf die Pflanzen. Die Kaͤlte wirkt auf den Boden am Staͤrkſten, der am Meiſten Feuchtigkeit enthaͤlt, auch wird eine Gegend, die ſtark im Winde liegt, vom Fro— ſte ſtaͤrker getroffen, als eine andere, die mehr vor Wind und Wetter geſchuͤzt iſt. So findet man in Oſtfriesland den Froſt den ganzen Winter 14 bis 20 Zoll tief, in Holland hingegen kaum 15 Zoll tief in der Erde. Stehendes Waſſer an — ß — — ————— ͤ äEmW—̃ ——ü—é Moronki Ziemmowi. Beldes hat Feine Bedeutung. El: gentlich follte es heißen: zimowe morogi (morongi), was Wluter-Strelflinge, oder geſtreifte Winteräpfel bedeutet. Denn morog (morong) heißt in der Volks- Sprache ein Streif. Dann Diel VII. S. 199 Jed- wabrica, was iedwabnica heißen ſollte. — Verzeihen Sie mir dleſe kleine Abweichung! — Vom Herrn Grafen Laurent Drieduszycki aus Jabtonow habe t& in dleſem Jahre nawftehende Klrſchenſorten, engliſchen Urſprungs, nemlich: Tradescant, Florenz, Elton Chery, Bludin- gus hearth, Herefordshire, erhalten. Wenn Sie diefelben windfreien Stellen gefriert langſamer, als anders, das dem Winde ausgeſezt iſt, und ein ſtehendes Waſſer kann durch eine kleine Bewegung deſſelben, etwa mit einem Stabe, zum Frieren gebracht wer— den. Die Bewegung des Waſſers war nur noth— wendig, um den darin noch enthaltenen Waͤrme— Stoff frei zu machen. Die Wirkung der Kaͤlte auf den Boden wird auch noch dadurch vermehrt, wenn der Boden nicht von Schnee bedekt iſt, weil nemlich die Schneebe— dekung den in der Erde enthaltenen Waͤrmeſtoff zuruͤkhaͤlt, der ſich, wenn die Erde bloß iſt, au die kaͤltere Luft abſezt. Van Swinten bemerkt bei einer heftigen Kälte, daß an ſolchen Orten, wo man den Schnee beſtaͤndig wegfegte, die Kaͤlte bis 21 Zoll tief in die Erde drang; 12 Fuß weiter hinweg aber, wo die Erde 9 Zoll hoch mit Schnee bedekt war, fand er ſie kaum gefroren. De Wols zu Leewaeden bemerkte auch, daß vom Schnee ent— bloͤßter Boden 20 Zoll tief gefror; indeß in einem Boden, der nur 4 Zoll hoch mit Schnee bedekt war, der Froſt blos 12 Zoll tief eindrang. In einem Fruchtgarten, wo der Schnee 6 Zoll hoch lag, war der Froſt blos einen halben Zoll tief in die Erde gedrungen. Man erſieht hieraus, daß bei einer heftigen Kaͤlte die Schneedeke auch eine mit der Kaͤlte im Verhaͤltniß ſtehende Dike haben muͤſſe, um das Frieren des Bodens gänzlich zu verhindern. Die perennirenden Gewaͤchſe werden von der eintretenden Herbſt- oder Winterkaͤlte in eine Art von Schlummer verſezt, und ziehen, ſo lange die Erde gefroren iſt, auch keine Nahrung aus derſelben. Die Gewaͤchſe koͤnnen nach ihrer verſchiedenen Natur, Zuſammenſezung und Struc— tur auch die Kaͤlte in ungleichem Grade aushalten. in Ihrer Sammlung nfht haben, fo wird es für mich eine große Freude ſeyn, mit ſolchen zu dienen. Herr Graf Drieduszycki fft ebenfalls einer der berühmteften Obſtſammler und Obſtkenner. Alle Obſtſorten, die bet ihm tragen, hat er in Wichs gemadt, was elnen herr⸗ lichen Anblit gewaͤhret. Stolz bin lch darauf, daß wir Männer haben, dle ſowohl in jeder Wiſſenſchaft, als auch in der Pomologle mit den größten Gelehrten des Auslandes um den Rang ftreiten koͤnnen. Einige Odſtſorten haben ſcon ku dieſem Jahre bei mir getragen. Mit Diel oder Truchſeß an der 52 5 Dem Landmann iſt es angenehm, wenn bei einem nakten Boden die Getreidfelder zufrieren, weil ſonſt, wenn der Froſt erſt nach ſtarkem Schnee kommt, die Saat leidet und erfriert; bei manchen Garten-Gewaͤchſen erfolgt aber das Gegentheil. Der Profeſſor Gadd zu Abo in Schweden hat in dieſer Hinſicht uͤber mehrere Pflanzen Beobach— tungen angeſtellt, von denen hier das Weſentlich— ſte folgt: Junge Roggenſaat wurde nie vom ſtarken Froſt bei nakter Erde beſchaͤdigt; von einer langſamen Kaͤlte mit Wind litt zuweilen der Herbſtwaizen. Wenn die Herbftfrdfte, ehe der Schnee einfällt, ausgeblieben find, fo pflegen erfahrne Landwirthe wohl auch in den Schnee Furchen zu ziehen, um die Erde dem Froſte zu oͤffnen. Neuen und ſeich— ten Baumſchulen ſchadet der Froſt ohne Schnee, wie auch den Pflaumen, Schlehen, dem Liguſter, Geisblatt, weißen Maulbeeren, Faͤrberpfriemen (Genista tinctoria) und dem Buchsbaum. Man verhuͤtet den Schaden, wenn man ſie nach einge— tretener Kaͤlte ſogleich mit ſtrauchartigem Haarhut— Moos (Polytrichum Scoparium) bedekt. Aepfel-, Birn⸗ und Kirſchbaͤume, Johannis- und Stachel— Beerſtraͤucher und die gewoͤhnlichen Provinzroſen leiden vom Froſte auch ohne Schnee nicht; aber gefärbte Schneebaͤlle (Viburnum Opulus rose- um L.), doppelte Roſen und Hollunder leiden weit eher vom Froſte, wenn ſie nicht vom Schnee be— dekt find, Amerikaniſche Wallnuß- und Kaftaniens Baͤume ertragen tiefen Froſt, leiden aber, wenn fie früh Blätter getrieben haben, von den Fruͤh— lingsfroͤſten. Alle Fruchtbaͤume bringen ſpaͤter Fruͤchte, wenn der Froſt tief in die Erde gedrun— gen war. Wenn die Baͤume im Herbſte ihr Laub lange. behalten, fo ſchadet ihnen der Froſt faſt immer; — — A-: : r— “! 112222 Hand, anallſirte ich fie krltiſch, und habe die Sorten aͤcht und vortrefflich gefunden. Wenn einige Obſtforten in un- ferem Klima von der Beſchrelbung abweichen ſollten, habe ich mir vorgenommen, Sie davon nachträglich in Kennkniß zu ſezen. Gott vergelte Ihnen die Freude, dle ich in meinem Garten kn voller Fülle genieße: denn dleſe bin ich Ihrer Gartenzeitung ſchuldig. Es wäre zu wuͤnſchen, daß je⸗ der Pfarrer deſelbe in freien Stunden leſen, und nach dieſer ſeinen, meiſtens wuͤſten, mit Kraut und Uaktaut verwachfenen Garten behandeln möchte, indem das man hat daher das fruͤhzeitige Entlauben, beſon— ders der Weinreben, vorgeſchlagen. Der noch im Baume zuruͤkgebliebene Saft zerſprengt, wenn er gefriert, die Saftkanaͤle. Man umwikelt auch deßwegen die Staͤmme mit Stroh, oder auch mit dem obenerwaͤhnten Haarhutmooſe. a Von auslaͤndiſchen kleinen Bäumen und Straͤu— chern ſchadete der tiefe Froſt im Winter Finnlands den folgenden nicht: dem gemeinen Baſtardjasmin (Philadelphus eoronarius L.); dem gemeinen Schneeballen (Viburnum Opulus); dem ſibiriſchen Erbſenbaum (Robinia); den Syringen (Syringa); der weidenblättrigen Spirſtaude (Spiraea salieifo— lia); dem wohlriechenden Himbeerſtrauch (Rubus odoratus); und den franzoͤſiſchen und amerika— niſchen Weinreben. Ferner blieben folgende Faͤr— bepflanzen auch vom ſtrengſten Froſte unbefchäe digt: die amerikaniſche Wieſen- oder Faͤrberſcharte (Serratula tinctoria L.); der Waid (Isatis tine- toria); die amerikaniſche ader ſchmalblättrige Gold— Traube (Solidago canadensis); die ſyriſche Sei— denpflanze (Asclepias Syriaca); doch litten die lez⸗ teren von ſehr ſtarkem Froſte, wenn ihre Wurzeln nicht mit Schnee oder ſtarken Tannenreiſern bedekt waren. Folgende officinelle Pflanzen erfrieren leicht, wenn ſie nicht nach eingetretenem Froſte ſogleich mit Haarhutmooſe oder ſonſt bedekt werden: das Teucrium Scordium L., die europaͤiſche Haſel— Wurz (Asarum europaeum), die Zaunruͤbe (Bry- onia alba), der Kellerhals (Daphne Mezereum), die roͤmiſche Aftercamille (Anthemis nobilis), die gemeine Cichorie (Cichorium Intybus), der Bal⸗ ſam⸗Reinfarn (Tanacetum Balsamita), der Hol lunder (Sambucus nigra), u. a. m. Alle Rha⸗ barberarten ertragen den tiefſten und ſtrengſten Froſt; gemeine Volk ſelue Blike auf ihn gerichtet hat. Dann erſt würde jedes Land zu elnem irdiſchen Parsdiſe umgewandelt. Der Obſtbaumfreund kſt eben fo vortrefflis, und verdient in der Hand jedes Garteufreundes zu ſeyn. Bet uns koſtet ſowohl die Gartenzeltung , als auch der Obſtbaumfreuud 4 fl. Für mic find dieſe Schriften auch um den hoͤchſten Preis nichk zu theuer, aber für wealg Bemittelte, oder für Jene, die nicht für dieſe fo eingenommen ſind, iſt der Preis uͤberſpannt. Ich habe mich an das Lemberger Poſtamt in. diefer Hinſicht⸗ 274 wie auch der Zwerghollunder (Sambucus Ebulus), Stechapfel oder Tollkraut (Datura Stramonium), weißer Dictam (Dietamus albus), Nießkraut (Ve- ratrum), große Huflattig (Tussilago Petasites), Alantwurzel (Inula Helenium), Angelika, fpani- ſcher Korbel (Scandix odorata), u. a. m. Kuͤchengewaͤchſe leiden haͤufig vom tiefen Froſte, beſonders Spargelbeete, wenn ſie uͤber der Erde angelegt ſind. Man muß ſie deßwegen allemal im Herbſte eine Viertelelle hoch mit Pferdemiſt uͤberdeken. Mangold (Beta eiela), Peterſilien— Wurzeln, Artiſchoken, Schelloten (Allium Asca- lonicum), werden haͤufig beſchaͤdigt, wenn fie unbedekt bleiben. Sibiriſche oder knollige Phlomis (Pblomis sibiriea s. tuberosa), gemeine Kraz— Diſtel (Cnicus oleraceus), ertragen den tiefſten Froſt. Die knollige Platterbſe (Lathyrus tube- rosus), Dragonermuth (Artemisia Dracunculus), engliiher Spinat und Mönchsrhabarber (Rumex Patientia), wie auch Verberis-, Rauch- und Wein- Beerſtraͤucher erhalten ſich auch ohne Bedekung gut. Außer Schneeblumen (Galanthus nivalis), Zeitloſen (Colchicum), Tagblumen (Hemerocallis), Feuer— Lilien (Lilium bulbiferum), und Kaiſerkronen (Fritilaria) verderben alle einem tiefen Froſte aus— geſezten Blumenzwiebeln, beſonders, wenn ſie kurz vor der Kaͤlte umgeſezt werden. Spaͤt keimende Samen aller Jahrgewaͤchſe leiden nicht, wenn ſie im Herbſte kurz vor der Winterkaͤlte blos in zube— reitete Beete ausgeſaͤet, eingehakt oder geegget, und mit Erde beworfen worden. Man erſieht hieraus, daß der Schnee zur Be— foͤrderung der Vegetation nicht uͤberall und nicht unbedingt erforderlich iſt, und daß er unter Um⸗ ſtaͤnden ſogar ſchaͤdlich ſeyn koͤnne. gewendet, den Beſcheld abet erhalten, daß hierlandes dieſe Schriften 4 fl. koſten. — Die Verbreitung der beſten Obſtſorten, beſonders unter meinen Landsleuten, llegt mir ſebr am Herzen; deßwegen erblete ich mid, fropfreiſer jedem Mligliede ber prottifben Gartenbau: Geſellſchaft umſonſt mitzuthellen, und ermaͤchtige Ste, dieß lu der Gartenggitung Öffentlich bekannt zu machen; nur erſuche ich dieſſſden um frantirte Briefe pr. Tluste in Czerwonoyrod, Jedem andern Liebhaber aber will lch umſonſt Reiſer im Garten geben; wenn dieſe aber geſchikt werden ſollen, verlange ich 3 kr. für eln Reis. Junge — Mittel, die Maulwuͤrfe aus den beſtell⸗ ten Gaͤrten zu vertreiben. 5 Man gieße in die neueſten Maulwurfs-Löcher Morgens, Mittags und Abends — jedesmal s bis 4 Zuber — Waſſer hinein, lege ein Brettchen oder einen Stein darauf, damit ſie offen bleiben, und gieße dieſe folgenden 2 oder 3 Tage nur 2 bis 3 Zuber hinein; nehme auch wohl einen Zuber Miſt— Jauche, um dem Thiere dadurch noch empfind— licher zu ſchaden. Oftmals geht das Thier am erſten oder zweiten Tage verloren; iſt das aber nicht der Fall, ſo arbeitet es nur ganz ſchwach in den verſchlaͤmmten Gängen, und muß im zweis ten oder dritten Tage umkommen, oder die Flucht ergreifen. Iſt das Loch ein altes, vom Maͤrz oder April her, ſo geht die ganze Familie verloren; doch muß man das Mittel mehrere Tage hinter— einander anwenden. - Neu angelegter Luftgarten zu Agram in Croatien, Seiner Excellenz, des Herrn Alexander von Alagovich, Roſonenſer Birzof, Großprobſt des Agramer Doms Capftels und Prior Auranae, Sr. k. k. apoſtolſſchen Majeſtaͤt gebeimen Rathes, und koͤnlglicher Baual⸗ Locumtenent in Dalmatien, Groatiea und Slavonken. In Agrams Capitular-Vorſtadt und Pfarre Neudorf — nova villa — erkaufte Seine Excellenz, der Herr Biſchof, Großprobſt und koͤnigl. Benal— Locumtenent von Klagovich, im Jahr 1822 ein veraltetes Haus mit einem höchft vernachlaͤßigten Garten. Unter dem Wechſel mehrerer fruͤhern Beſizer, und durch ſtets beſeitigte Kultur war dieſe Realitaͤt endlich zu einem bloßen Gemuͤſe-Garten Obſtbaͤumchen erlaſſe ich von 22 b's 20 kr. a Stük Ich wäre Willens, Ihnen Beſchrelbungen von mehreren galltziſchen Gärten, fo auch kleine Viographien gelehrtet Pomologen zu ſchiken, weil Sie aber über große Speſen für Poſtporto klagen, und Briefe über die Grenze zu franfiren unmöglich Kt, fo muß ich dleſes unterlaſſen. Uebrigens wird bei uns Jedermann in Baͤlde feine Garten- Bedürfnife nur von Frauendorf bezlehen wollen, well man von da Alles aͤcht, in beſter Qualitä um den bill igſten Preis, und am Sorgfaͤltigſten verpafi erhalt — u. ſ. w. Ign. Frankowski, Pfarrer.“ 8 berabgeſunken, der auch als ſolcher immer mehr vernachlaͤßiget ward, und das Ganze bot beim Erkauf den Zuſtand einer Wildniß dar. Auf dieſem verddeten und verwilderten Plaze ging durch die ſchoͤpfriſche Hand, den aͤſthetiſchen Kunſtſinn und ſchoͤnen Geſchmak Seiner Excellenz, des nur das wahrhaft Schoͤne und Edle liebenden und finnig befdrdernden Herrn Biſchofes und kgl. Banal⸗Locumtenenten von Alagovich eine herrliche Anlage wie durch Zaubermacht hervor — die herr— lichſte Anlage, die durch ihre Schönheit Aller Au— gen auf ſich zieht, und Tauſende der Menſchen jeden Standes in den Fruͤhlings- und Sommer— Monden ergdͤzet und erquiket, da die Humanitaͤt des edlen und menſcheufreundlichen Herrn Eigen— thuͤmers Jedermann den freien Eintritt, und un— geſtoͤrtes, beliebiges Verweilen in dieſem Luſtparke an jedem Tage und zu jeder Stunde verſtattet. Um nur eine kurze, aber anſchauliche Darſtel— lung von dieſer ganz neuen, ſchoͤnen Gartenſchoͤp— fung zu entwerfen, will ich mich an eine numeriſche Ordnung halten. 1. Ein großes Thor fuͤhrt in den geraͤumi— gen Vorhof, zu deſſen Seiten die noͤthigen Neben— Gebaͤude ſtehen. a 2. In Mitte des Hofes erhebt ſich ſymmetriſch das ſchoͤne, in erhabenem Style und neueſten Ge— ſchmake erbaute Sommerhaus Seiner Excellenz, des Herrn Banal-Locumtenenten, mit einer Terraſſe nach der Gartenſeite. 5. Zu beiden Seiten des Sommerhauſes laͤuft ſymmetriſch einer hohe, ſchoͤne Staketenwand, welche den Garten von dem Hofe ſcheidet. Beiderſeits ſind die gleichen Eingaͤnge in den Garten; doch it links der gewöhnliche oder Haupteingang. 4. Im Garten links des Sommerhauſes praͤ— Ueber vorſtehendes Schrelben erlauben wir uns einige Bemerkungen. Erſtlich in Betreff der fehlerhaften Benennungen der Sorten Ift es unmoglich, ſolche zu vermelden, wenn nicht von den Einfendern die Worte in fremder Sprache (vorzuͤglich die nomina propria) Buchſtab für Buchſtab fo deutlich geſchrleben werden, daß man fie nur nad: zumalen braucht. Wenn die Feder fluͤchtig eilt, kann Derjenige, welcher die fremde Sprache nicht verſteht, oder das nomen proprium nie gehört, unmoͤglich das o vom a, das r vom n-u.f. w. unterſchelden. Uebrigens ‘ 5 fentirt ſich, mit der Fronte gegen Suͤden, ein großes niedliches Glashaus mit hohen ſenkrechten Fenſtern, mit einer vor demſelben geordneten ſchoͤnen Oran— gerie, die durch ihre geſchmakvolle Aufſtellung noch mehr anzieht, und durch die Schönheit ihrer Baum— Exemplare, wie durch ihre lebendige Fuͤlle und ſchoͤnen Fruͤchte manche groͤßere Orangerie uͤber— trifft. 5. Zwiſchen der Orangerie und dem Sommer— Haufe läuft in ſchlangenförmigen Kruͤmmungen ein offener Kanal, ein niedliches Baͤchlein bildend, bis in die Mitte des Gartens hin, wo er einen mit ho— hen Trauerweiden umgebenen doppelten Teich bildet. Dieſer Kanal, oder Baͤchlein, iſt von dem Gebirgs— Bache Medwedschak, welcher hier vorne durch die Gaſſe fließt, abgeleitet, und durch den Hof unterirdiſch durchgefuͤhrt. 6. Von der Garten-Terraſſe des Sommerhauſes breitet ſich zirkelrund ein ebener, gruͤner Raſen— Plaz aus, deſſen Mitte eine auf einem Poſtamente ruhende, mit einem chineſiſchen Parapluie bedekte große Laterne zieret, die zur Abendbeleuchtung dienet. 2. Vorne über den Raſenplaz hinaus find Blu: men-Rabatten angelegt, mit Oleander splendens, Aconitum napellus, Phlox paniculata u. m. g. 8. Rechts des Raſenplazes befindet ſich eine oval gedrukte Parthie von Zwergelbaͤumen der edel— ſten Obſtſorten, mit herrlich prangenden Blumen— Rabatten umgeben. 9. Links des Raſenplazes ſtehen Parthien exo— tiſcher bluͤhender Straͤucher, mit Blumen garniert. Geſchrieben zu Agram In der erſten Hälfte Septembers 4828. (Fortſezung folgt.) — —— gibt die Gartenzeltung wenigftens die Gelegenheit, ſolche Fehler anzuzeigen und zu berichtigen. In Betreff des Preifes für die Gartenzektung muͤſſen wir das ſcon oft Geſagte wiederhelen, daß un— fer Accord mit dem k. k. Grenzpoſtamte Salzburg, welches dle Haupt Spedition übernommen, ausdrüklich durch dle ganze oͤſterreich'ſche Monarchke den gleichen Preis von 2 fl. 24 kr. R. W. bedingt. Betreffend die Tragung des Poſtportos, fell man nicht glauben, daß wir uns deſſen entziehen wellen, wenn der damit belaftete Gegenſtand für uns einiges Inttreſſe hat. 576 Nüzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Botanik.) Die Roſe von Jericho (Anastatica hierochuntica) tft allerdings eine merkwuͤrdige Pflan- ze; den deutſchen Namen kadeſſen führt fie ſehr mit Un⸗ recht. Sie iſt nemlich eben fo wenig eine Roſe, als fie bel Jericho wachst. Dagegen wird fie an den Ufern des rothen Meeres, fo wie in der Nähe von Cakro gefunden, wie fie denn hier am Haufigften vorkommen fol. Dleſe Pflanze hat das Eigenthuümliche, daß fie bei dem Relfen ihrer Früchte alle Blätter verliert. Hler— auf vertroknet ſie und zieht ſich mit ihren Zweigen in einen Ball zuſammen, der ungefähr von der Dike ef: ner geſchloſſenen Mannshand kſt. In dieſer Geſtalt wird fie, unter jenem ungchten Namen, als eine Sels tenheit nach Europa gebracht. Sobald fie nemlich mit Waſſer befeuctet wird, und dieſes gehörig eingedrun⸗ gen fit, breitet fie alle ihre Zweige wieder in völliger Friſchhelt zus. Dagegen zieht fie ſich von Neuem zus ſammen, fobald fie wieder troken wird. Die ktalieul⸗ ſchen Marktſchreler treiben viel Mißbrauch damit. Die erſte Tulpe, die man in Deutſchland ſah, befand ſich im J. 1559 zu Augsburg im Garten des dortigen Rathmauns Johann Hekarlch Herwart, der den Samen dazu aus Konftantinopel erhalten hatte. Eugland erhielt dle erſten Zwiebeln ums Jahr 1650. eeatterarifhe Anzeige.) Die Veredlung der Obſtbaͤume und der Obſt-Baumſchnitt, oder gründlihe Anweiſung, junge und alte Baͤume durch Dultren, Roͤhrlen, Kopultren, Ablactiren und Pfropfen zu veredeln, fie durch richtige Behandlung im Schnitt zu Hochſtämmen, Halbſtämmen, Pyramiden, Fächer⸗ Bäumen, Geländerbäumen und in Toͤpfen zu erziehen, fo wie thnen große Fruchtbarkeit, vollkommene Geſund⸗ beit und hohes Alter zu verſchaffen. Für Gärtner und Gartenfreunde. Von F. Guͤrker. 2 Thelle. Mit 5 Tafeln Abbildungen. 8. Preis 2 Thlr. 8 Gr. oder 2 fl. 24 kr. Obige Schrift iſt fo eben in der Baſſeſchen Buch⸗ handlung in Quedlinburg erſchienen, und in allen Buch⸗ bandluogen Deutſchlands, in Paßau und Regensburg bei Frled. Puſtet, zu haben. Alle in dieſer Schrift erthellten Vorſchriften ſind auf Erfahrungen gegründe*; fie werden den vielen Freun— den der Obſtbaumzucht angenehm ſeyn, da ſie Alles bei- ſammen finden, was ſich uͤber Baumveredlung und Baum— Schnitt fagen läßt. Elne ſolche Zuſammenſtellung ſcheknt jezt um fo nothwendiger, weil ſich mit jedem Jahr die Obſtbzumzucht erweitert, dabei aber ſich die Zahl der Statt findenden Fehler nicht vermindert, im Gegen: theil durch ſchaͤdliches Nachahmen nicht gut gewählter In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmtet an. Beifpiele vermehrt, wie Jeder bei unbefangenem Bllk auf die vorhandenen Baumpflanzungen ſich ſelbſt leicht überzeugen kaan. Viele angepflanzte Bäume ſterben frühzektig, denn fie wurden nicht auf eine ihnen ange» meſſene Art veredelt, oder fie wurden lebenslaͤnglich durch falſchen Schnitt mißhandelt. (Anzeige.) Bel unterzeichnetem find Nelkenkoͤrner von beßter Qualktat, d. H. a as kr. R. W. oder 2 fl W. W. auf frankirte Zuſchriften zu erhalten. Roſenau, im Goͤmoͤrer-Comltat in Oberungarn, den ıten November 1828. Gregor Mispäl, Profeſſor und Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. E ha r a de. ite und ate Sylbe. Ich ſteh' an meines Fuͤrſten Seite, Sein Diener, aber nicht fein Kuecht, Von meinem Berg’ ſchau ich ins Wefte, Mein Wahlſpruch lautet: Schlecht und Recht. Wovor das Voͤlklein unten zittert, Das iſt dem Freien hohe Luſt, Und unbeflekt und unerſchuͤttert Bricht nur der Tod dle ſtarke Bruſt. ste Sylbe. 5 Geformt aus blinkendem Metalle, Dien' ich den Erſten gern zur Zler, Es klirrt von mir die weite Halle, Und toͤnt der Boden unter mir, Feindſellg allem Zaum und Zügel, Selbſt trag und ſchwer, doch nimmer matt, Geb’ lch dem ſchnellſten Roſſe Flügel; Wohl Dem, der nicht zu viel mich hat! Das Ganze. Wo hat das Erz ſich hier verloten, y Wo iſt, der's trug, der ſtolze Mann? Ich ſeh' mich freudig neu geboren, Mit Himmelsblau mich angethan. Zu Liebespfeilen ſind die Waffen, Der Erde Mark verklaͤrt zu Licht; Der Stahl in Nectar umgeſchaffen — Errathſt Du meinen Namen nichts —— . ̃ —— —E-—ñ—— anne Der ganzjaͤhrliche Preis iſt lu ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrel. Allgemeine deutſche Garen ee Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Ftauendorf. VI. J ahrgang. No. 48. 20. November 1828. Inhalt: Beſchrelbung und Wartung des indiankſchen Blumenrohres (Canna indica.) — Ueber die Kultur der Artlſchoke, und der Cardone, oder ſpaniſchen Garde. — Kuren bel Pflanzenbeſchaͤdigungen. — Neu angelegter Luſtgarten zu Agram in Croatien ic. (Fortſezung.) Beſchreibung und Wartung des india— niſchen Blumenrohres (Canna indica.) Dieſe herrliche Pflanze iſt zwar in allen Ge— waͤchshaͤuſern anzutreffen; bisher aber iu den Blu: mengaͤrten nicht fo allgemein, als fie es verdient. Das Vorurtheil, daß ſie, weil die Laͤnder zwiſchen den Wendezirkeln ihre Heimat ſind, nothwendig ſehr zaͤrtlich und beſchwerlich zu ziehen ſeyn muͤſſe, iſt wohl allein Schuld daran. Jeder Blumen— Freund, der die nachſtehende Vorſchrift befolgt, wird ſich davon uͤberzeugen, daß ſie ohne Ge— waͤchshaus und Miſtbeet zur größten Vollkommen— heit, und dabei mit geringerer Muͤhe erzogen wer— den kann, als manche unſerer gewoͤhnlichen Gar— tenblumen. N Das indianiſche Blumenrohr, welches Tournefort Cannacorus, und die Franzoſen Balisier nennen, bluͤhet zwar im erſten Jahre nach feiner Ausſaat, dauert aber, gegen Froſt geſchuͤzt, mehrere Winter aus. Alles iſt an dieſer trefflichen Pflanze fchön, ihr ganzer Anſtand, die langen roͤh— rigen Stengel, die großen, hellgruͤnen gerippten Blaͤtter, welche am Rande ungezaͤhnt, und zu bei— den Enden zugeſpizt ſind, vorzuͤglich aber die praͤch— tigen hochrothen Blumen, deren mehrere auf einer Riſpe beiſammen ſizen. Der Kelch iſt dreiblaͤttrig, Nachrichten Wir haben ſchon früher erzählt, daß wir in Frau⸗ endorf, aus Mangel größerer Glas- und Warm: Haͤuſer, unſere meiſten exotiſchen Topf- Pflanzen in Erdgruben überwintern muͤſſen. Die Methode iſt uralt, hat aber viele Beſchwerniſſe. Gleichwohl vernehmen wir aus allen Ländern den immer gewohnlicher werdenden Gebrauch ſolcher Erbe Gruben namentlich auch für feine Gemüſe. So — die Blumenkrone aufrecht, ſechsmal getheilt, und mit einem zweitheiligen, ruͤkwaͤrts gebogenen Ho— nigbehaͤlter verſehen. Sie hat nur einen Staub— Faden und einen Griffel ohne Traͤger; beide find gelb und haben die Geſtalt eines Blumenblaͤtt— chens. Die Frucht erſcheint unter der Blume, und beſteht aus einer Kapſel mit drei Kammern, in welchen, wenn ſie reif iſt, mehrere ſchwarze, kugelrunde Samen ganz loſe liegen. Dieſes Ge— waͤchs ift das fchönfte bekaunte in der erſten Ord— nung der erſten Linne'ſchen Pflanzenclaſſe. Von demſelben gibt es eine Abart mit blaſſen Blumen (Canna latifolia), eine andere mit den nemlichen Blumen und gelb geſtreiften Blättern (Canna la- tifolia variegata), und noch eine mit roth und gelb getuͤpfelten Blumen (Canna indica puncta- ta.) Zwei andere mit unſerer Art nahe verwandte find das ſchmalblaͤttrige Blumenrohr (Can- na augustifolia), und das graugrüne (C. glau- ca), welches lanzenfoͤrmige Blaͤtter ohne Rippen hat. Beide bluͤhen gelb, und laſſen ſich auf die nemliche Weiſe ziehen, als die zuerſt genannte. An Schönheit hat dieſes aber einen entſcheidenden Vorzug; die großen Blumen ſind von der glaͤn— zendſten Nakara-Farbe, welche durch das lebhafte Gruͤn der Blaͤtter ſehr gehoben wird. Mein Verfahren, wobei ich mehrere Jahre das aus Frauendorf. liefert uns eln Engländer elne Beſchrelbung, wie er fn dieſen Erdgruben Blumenkohl überwintert. Er ſagt: Der gute Erfolg, mit welchem ich ſelt einigen Jahren Blumenkohlpflanzen ln Gruben gegen Froſt und Schnee, mittelft hoͤlzerner Rahmen, die beſtaͤndig mit Stroh bedekt bleiben, geſichert habe, veranlaßt mich, nähere Nachricht darüber mitzuthellen. Die Gruben werden auf einer fuͤdlichen oder (48) 578 Blumenrohr in der ſchoͤnſten Pracht geſehen habe, iſt folgendes. Zu Anfang des Februars fuͤlle ich ein Paar kleine, unglaſurte Töpfe mit leichter, fetter Erde, und ſteke in die Mitte von jedem, einen Zoll tief, ein einziges Samenkorn. Dieſes wird zuvor mit einer Feile hin und wieder durch die ſchwarze, ſehr harte Schale, bis auf den Kern, eingeſchnitten, dabei aber die braune Narbe, welche den Keim bedekt, geſchont. Ehe mir dieſer Kunſt— Griff bekannt war, — deſſen ich mich mit allen hartſchaaligen Samen mit Nuzen bediene, — lagen die Koͤrner ſehr lange in der Erde, ohne zu keimen. Die Töpfe ſtelle ich neben den warmen Ofen, und dalte fie mäßig feucht. Nach zehn bis zwölf Tagen erſcheint der Keim, welcher aus einem roͤhrigen Schilfblatte, ohne Samenlappen, beſteht. Von nun an bis in den erſten Tagen des Mais bekom— men die Pflanzen ihren Plaz an den Fenſtern eines geheizten, gegen Morgen oder Mittag gelegenen Zim— mers. Bei guter Witterung und Sonnenſchein werden die Fenſter geoͤffnet, um ſie allmaͤhlich an die Luft zu gewöhnen; gegen rauhe, kalte Luft und Froſt muß man ſie wohl verwahren. Da dieſe Pflanze die Feuchtigkeit liebt, wird ſie fleißig, aber nur wenig auf einmal, begoſſen. Im Mai wer: den die Pflanzen entweder in größere Töpfe verſezt, um ſie den Sommer uͤber auf dem Blumengeſtelle bluͤhen zu ſehen, oder in's freie Land, wo ſie beſſer gedeihen. Ein ſonniger, vor ſcharfen Winden ge— ſchuͤzter Standort iſt zu ihrer Vollkommenheit er: forderlich. Iſt der Boden von Natur fett und leicht, ſo bedarf er keiner weiteren Vorbereitung. Sonſt graͤbt man ein Loch 1 Fuß tief und 14 Fuß im Umfange, und füllt dieſes mit guter Miſtbeet⸗ Erde, die mit einem Drittheil Waſſerſand vermiſcht wird. Nunmehr wendet man den Topf mit der —ͤ ́ꝶ—— oͤſtlichen Rabatte angelegt, in der Einſchließung, worin die Miſtbeete und Erdhaufen liegen, damit fie vor der kalten Laft der übrigen Quartiere guten Schuz haben. Um die Gruben anzulegen, mache ich den Boden fo niedrig und fo feſt wie möglich, Indem ich ihn bel naſſer Witterung zuſammenſtampfe; ich ſeche ihn dann zehn Fuß in der Länge und vier Fuß in der Breite aus, und mache die Selten fo feſt wle moglich, indem ich fie bel fruchteım Wetter mit dem Spiten ſchlage. Die Tiefe der Grube later ſich nach dem Umfange der Pflanzen, welche darin aufbewahrt werden ſollen. Neun Pflanze in der Hand um, und hebt dieſe, ohne fie von der Erde zu entblößen, aus, welches leicht angehet, wenn ſie nicht zu feucht iſt. Die Pflanze wird in die Mitte des Lochs einen Finger breit tiefer eingeſezt, als fie zuvor geftanden, die Erde rund umher geebnet, und langſam ange— goſſen. Wenn ſie Raum hat, ſich auszubreiten, und ihr bei trokenem Wetter fleißig Waſſer gereicht wird, fo treibt fie viele, anſehnliche Stengel her— vor, an denen vom Anfange des Auguſts bis in den October eine Menge Blumen erſcheinen. Iſt man mit Samen verſehen, welcher 5 bis 4 Jahre gut bleibt, — ſo thut man wohl, die welkenden Bluͤten gleich abzupfluͤken, wodurch immer neue hervorkommen. Auch iſt es auf jeden Fall beſſer, den Samen von zweijaͤhrigen Pflanzen zu gewinnen, weil derſelbe von den jaͤhrigen nicht immer reift. Zu Anfange des Octobers ſchneidet man die Sten⸗ gel und Blätter einen Zoll über der Erde ab, nimmt die Wurzeln auf, und verwahrt ſie den Winter uͤber im Keller, oder an einem andern vor Froſt geſicher— ten Orte, in Sand oder trokene Erde eingeſchlagen, ohne fie zu begießen. Im folgenden Fruͤhjahre, wenn keine Kaͤlte mehr zu befürchten iſt, werden die Wurzeln gereinigt, und auf vorbeſchriebene Weiſe 5 Zoll tief ins freie Land gelegt, wo fie eben fo ſchoͤn, und gewöhnlich ſchon im Julius blühen.- Erfolgt nach dem Einlegen ſehr trokene Witterung, ſo muͤſſen die Pflanzen bisweilen maͤßig begoſſen werden, wenn ſich die Sproſſen zeigen; aber ehe dieß geſchieht, muß man mit dem Waſſer ſparſam ſeyn, weil die Wurzeln ſonſt leicht faulen. Bei ſolcher Wartung bleibt die Pflanze mehrere Jahre gut. Man kann ſie auch durch Zertheilung der Wurzeln im Fruͤhjahre vermehren; es ſcheint mir aber, daß man bei der Anzucht aus Samen fchönere — — ͥ ͤ ́ǗiI1L H—U— —ęAT.ẽ— —4A+nô Zoll iſt für Blumenkohl Pflanzen hlartichend, und bet dieſen iſt es noͤthig, ihnen elne biurelchende Menge von der Erde, aus welcher fie herausgenommen werden, zu laſſen und auf den Boden der Grube zu bringen. Jede Grube von dem angegebenen Umfange enthalt ge⸗ den vierhundert Blumenkohlpflanzeg. Für. Topfpflan⸗ zen muß die Tiefe der Grube der Hoͤhe der Pflanze angemeſſen ſey, deren Splzen, wenn fie in der Grube —8— nit dle Höhe des Standes der Grube erreichen tfen. 2 Die Rahmen, welche zur Bedekang dleſer Gruben 379 und größere Blumen erlange. Die Erfahrung ber ſtaͤtigt dieſes bei mehreren Zierpflanzen. v. Eſſen. Unfer verehrliches Mitglied, Herr Pfarrer Minkövits in Kroatien, hat uns über gleichen Ber treff Folgendes berichtet. 5 Dieſe Zierpflanze kann, nach meinen Erfahrungen, auf folgende Art behandelt werden: Es werden nem— lich im Fruͤhjahr die knolligen Wurzeln auf einer ſonnigen geſchuͤzten Stelle im freien Lande 8—4 Zoll tief in die Erde gelegt, und mit einer fetten ſandigen Erde bedekt. Wenn man die Blumen in ihrer größten Voll⸗ kommenheit ſehen will, fo muß man das Erdreich, im Fall dieſes zu ſchwer iſt, auf der Stelle, wo die Wurzeln eingelegt werden ſollen, 1 Fuß tief, und 1—2 Fuß breit ausgraben, und dieſe Grube wies derum mit einer feinern Erde anfuͤllen, wozu die gewoͤhnliche Miſtbeeterde, mit einem Drittel Waſ— ſerſand gemiſcht, vorzuͤglich zu empfehlen iſt. So: bald die Erde zubereitet iſt, fo werden die Wur— zeln im April nach obiger Vorſchrift eingelegt. Wenn ſich die jungen Sproſſen über die Erde ers heben, und die Witterung iſt anhaltend troken, ſo muß man, um den Wuchs ſchneller zu befördern, die Wurzeln bisweilen befeuchten. Im October werden die Stengel und troknen Blätter abgeſchnitten, die Wurzeln aus der Erde gehoben, und den Winter über in einem Gewoͤlbe entweder in Sand, oder in gemeine Grabelands Erde eingeſchlagen; man kann dieſe Wurzeln auf dieſelbe Art an einem Orte, wo ſie vor dem Er— frieren geſichert ſind, uͤberwintern. In dem darauf folgenden Fruͤhjahre werden — — bennzt werden, haben zwölf Fuß Länge und ſechs Fuß Breite; ich ziehe dieſe den noch größern vor, da biefelben, wenn man fie gebrauchen will, leicht von zwei Menſchen fortgetragen, auch von einer Perſon leicht geöffnet und geſchloſſen werden können, um dem Licht und der Luft den Zugang zu verfbaffen, Das Holz, woraus die Seiten des Rahmens ver- fertigt werden, muß drei Zoll ins Gevlerte, ſtart und ganz gerade ſeyn. Es wird gehörig zuſammengefuͤgt, auf den ebenen Boden geſezt, und oben in einer Est⸗ fernung von je neun Zoll werden Lattenſtuͤke, zwei Zoll die Wurzeln wiederum aus dem Winterbehaͤlter gebracht, ins Land gepflanzt, und wie oben ge⸗ dacht, behandelt. Ueber die Kultur der Artiſchoke, und der Cardone, oder ſpaniſchen Carde. Der Luxus und die Lekerei haben die Artiſchoke (Synara scolymus) unter unſere Kuͤchengemuͤſe eingeführt, wozu fie eigentlich die Natur nicht bes ſtimmt zu haben ſcheint. Auf den erſten Aublik gleicht ſie einer Diſtel ſehr, daher ſie auch manche in der Botanik Unerfahrne fuͤr eine Diſtelart er— klaͤrten; ſie macht aber ein eigenes Geſchlecht aus, welches wieder fuͤnf Gattungen unter ſich hat. Das Vaterland der Artiſchoke iſt Klein-Aſien, Syrien und die griechiſchen Inſeln, von da ſie im ı5ten Jahrhunderte nach Italien, und im fech- zehnten nach Frankreich und England, ſpaͤter aber uach Deutſchland kam. Da ſie nun eine ſuͤdliche Pflanze iſt, ſo ergibt ſich daraus, daß ſie einer beſondern Sorgfalt bedarf, um bei uns in Deutſch⸗ land gut zu durchwintern; wozu ich weiterhin die Anleitung geben werde. Unſere Gemuͤſegaͤrtner kennen vorzuͤglich drei Arten der Artiſchoke; nemlich: 8 1) Die glatte, rothe oder Kugel-Artiſchoke. Dieſe trägt die größten und glatten Blumenkoͤpfe, hat einwaͤrts gebogene, dike, braune Schuppen, und einen ſehr diken, fleiſchigen und zarten Blu— menboden. Es iſt daher die beſte Sorte zum Verſpeiſen, und wird vorzuͤglich in den Gaͤr⸗ ten gebaut. 2) Die ſtachelige Artiſchoke trägt zwar mehr rere, aber kleinere Köpfe, als die vorige, und wird, wegen ihrer Theilbarkeit, auch zuweilen mit gebaut. breit und einen Zoll dit, der Lange nach aufgenagelt. Iſt das Holzwerk fertig, ſo wird das Stroh lagenwelſe, wie bei Strohdächern, befeſtigt, und durch Schnüre an dle Latten feſtgebunden. Ich waͤhle hlerzu das Stroh, das hier, zu Lande Rohr (Rech heißt; dieß wird da⸗ durch bereitet, daß man den Welzen in Buͤndeln aus den Garben nimmt, und ibn mit der Hand gegen eine wohlbefeſtigte Thur ſchlaͤgt; bei dieſer Methode, zu dre⸗ ſchen, wird das Streb, mit Aus nahme der Spigen, wenig beſchaͤdigt, und iſt daher zu Daͤchern vorzüglich geeignet. 0 48 * 580 3) Die grüne oder franzoͤſiſche Artiſchoke hat kleine kegelfoͤrmige Köpfe, mit ſchmalen, auswaͤrts gebogenen gruͤnen Schuppen. Sie iſt weniger ſchmakhaft, als beide vorhergehende Sorten, und wird daher in guten Gemuͤſegaͤrten ſelten gebaut. Da die Artiſchoke gewoͤhnlich im Julius bluͤht, und dann nicht mehr ſpeisbar iſt, ſo muß man ſich mit ihrer Kultur darnach richten, um ſowohl fruͤher, als auch noch ſpaͤter im Jahre Artiſchoken zum Verſpeiſen zu haben. Dieß erlangt man durch ihre Art der Verpflanzung und Wartung. Man hat eine doppelte Art, die Artiſchoken fortzupflanzen, nemlich theils durch Samen, theils durch Nebenſproſſen der alten Pflanzen. Die Fortpflanzung durch Samen geſchieht ſo, daß man guten reifen italieniſchen Samen (denn in unſerm Klima wird er ſelten recht reif) auf ein kaltes Miſtbeet im Maͤrz ſaͤet, und ſo die Pflan⸗ zen bis zu einer Höhe von 5 Zell anzieht, und fie dann auf ein gut zubereitetes, fettes und etwas feuchtes Gartenbeet, 5 Fuß weit von einander, pflanzet, und ſie in der Folge fleißig behakt und anhaͤufelt. Dieſe Pflanzen wachſen freudig, und tragen oft noch im Herbſte des nemlichen Jahres, gewiß aber im folgenden Jahre ſehr fruͤhzeitig, Koͤpfe. Bei der Anzucht aus Nebenſproſſen verfaͤhrt man folgendermaßen. Man raͤumt im Fruͤh—⸗ linge die Erde um die alten Pflanzen, welche ſchon über ein Jahr geſtanden und Köpfe getragen ha- ben, weg, ſucht ihre Nebenſproſſen auf, und fchnei- det ſie mit einem ſcharfen Meſſer von den alten Stöfen fo ab, daß noch Wurzelfaſern daran blei— ben. Von dieſen wählt man die ſchoͤnſten und ſtaͤrkſten aus, ſezt fie, wenn fie etwas troken geworden, Im Sommer werden die Rehmen unter einem Schoppen aufbewahrt, ſo daß ſie vor dem abermaligen Gebrauch vollkommen austrofnen; bet einiger Sorgfalt halten ſie ſich auf dieſe Welſe mehrere Jahre. Sind die Pflanzen in die Gruben eingefezt, fo werden die Rahmen aufgelegt. Um ihnen Luft zu ge⸗ ben, ſteke ich nahe im Mittelpunkt jeder Grube einen vier Fuß und darüber langen gabelfoͤrmigen Stok in den Boden, welcher ſtark genug iſt, den Rahmen, der wie der Dekel einer Buͤchſe in die Höhe gezogen wird, hinreichend geöffnet zu halten. In diefer Lage bleiben ein Paar Stunden lang in ein Gefaͤß mit Waſſer, und pflanzt ſie hernach auf ein gut zubereitetes Beet 5 bis 4 Fuß weit von einander in Reihen, doch ſo, daß zwiſchen den Reihen derſelben eben fo viel Raum bleibt, 5 Zoll tief, und. druͤkt die Erde ſorgfaͤltig an die Wurzeln an. Iſt die Wit⸗ terung bei der Anpflanzung troken, ſo muͤſſen ſie in der Woche 2 bis 8 Mal ſtark begoſſen werden, bis ſie zu wachſen anfangen. Dieſe neuangeleg⸗ ten Artiſchoken werden, wenn die Witterung gut iſt, ſchon im September gewiß ſchoͤne Früchte brin⸗ gen, wenn die andern von den alten Stdͤken ſchon vorbei find; und fo kann man feine Artiſchoken- Zucht dergeſtalt einrichten, daß man faft das ganze Jahr hindurch gute Fruͤchte hat. Die meiſte Schwierigkeit macht die Durchwin⸗ terung der Artiſchoken. Man muß ſich damit nach ſeinem Standorte derſelben richten. Iſt dieſer kalt, naß, oder wohl gar Ueberſchwemmungen ausgeſezt, ſo graͤbt man die Stoͤke im October aus, ſchneidet das Kraut vorher bei troknem Wetter ab, legt ſie den Winter uͤber in dem Keller ſo tief in Sand, als ſie im Lande geſtanden haben, und ſezt ſie dann im Fruͤhjahre, ſobald als moͤglich, wenn keine ſtar⸗ ken Nachtfroͤſte mehr kommen, wieder ein. Vor ſolchen Nachtfroͤſten kann mau fie auch bewahren, wenn man Blumentdpfe uͤber ſie ſtuͤrzet. Hat man aber troknen Boden, ſo kann man ſie ohne Bedenken im Lande laſſen. Man ſchnei— det dann die jungen Nebenſchoſſen (denn der alte Stok muß vorher noch im Sommer, gleich darauf, wenn er feine Früchte getragen hat, über der Erde! abgeſchnitten werden, damit er noch kraͤftige Ne— benſchoſſen treibt) kurz uͤber der Erde ab, graͤbt dann die Erde zwiſchen den Reihen der Pflanzen auf, und haͤuft dieſelbe von beiden Seiten ſo uͤber fie Tag und Nacht, wofern nicht Kälte eintritt, ober ein Nachtfroſt zu erwarten iſt. Ich bin welt entfernt, zu glauben, daß dieſe Stroh⸗ Rahmen eine Vergleſchung mit Glas in Hlnſict der Nettigkelt des Anſehens aushalten; allein ſie gewaͤhren außer ibrer Wohlfellheit noch andere Vorthelle. Wenn ſie nemlich in die Hoͤhe gehoben ſind, ſo haben die Pflanzen in den Gruben volle Sonne und Luft, und find der Feuchtigkeit nur wenig ausgeſezt, da der Regen auf der Ruͤkſeite der Rahmen abläuft; find fie dagegen geſchloſſen, fo kann der Froſt nicht fo leſcht elndringen. 581 die Stoke her, daß die Reihen ordentliche Hügel, wie lange Graͤber, formiren. Dieß ſichert ſie am Beſten vor leichten Winterfroͤſten. Bei ſtarkem und tief eindringenden Froſte legt man noch etwa eine Hand hoch Laub, Tannennadeln, alte Gaͤrber— Lohe oder Bohnenſtroh darauf. Das Bedeken der Stoͤke ohne Erde mit Miſt iſt ſchaͤdlich; denn die Pflanzen faulen ſehr leicht darunter, oder werden von den Maͤuſen, die ſich darunter einniſten, aus gefreſſen. Wenn die Artiſchoken ſchon ein Paar Jahre auf dem Fleke geſtanden haben, ſo kann man auch, wenn ſie auf dieſe Art angehaͤuft und mit Erde bedekt ſind, in die Furche zwiſchen den Rei— hen etwas gut gefaulten Kuhmiſt zu ihrer Duͤn— gung eingraben, doch muß man ſich huͤten, da— mit nicht unmittelbar an die Wurzeln oder Etöfe zu kommen; weil dieß Faͤulniß verurſacht. Im Februar oder Maͤrz, wenn keine Nacht— Froͤſte mehr zu fuͤrchten find, uimmt man obige Bedekung wieder weg, zieht mit einer Hake die Erde von den Stöfen herab, und reinigt fie ‚das von, um zu ſehen, was ſie fuͤr junge Schoſſe getrieben haben. Von dieſen waͤhlt man einen oder zwei der ſtaͤrkſten und geradeſten, und laͤßt dieſe zur heurigen Fruchtung ſtehen, nimmt alle uͤbrigen Schoſſe ſorgfaͤltig vom alten Stoke ab, brei— tet die Erde um die zwei Schoſſe, welche man ſtehen laͤßt, aus, und druͤkt ſie mit den Haͤnden feſt an, ſo iſt das heurige Fruchtbeet wieder vor— bereitet. — Zu Ende des Aprils oder Anfang des Mai, wenn die Fruchtpflanzen gewachſen ſind, und ihre Fruͤchte zu zeigen anfangen, muͤſſen alle jungen Schoſſe, welche der Stok ſeit ſeiner Zube— reitung im Februar getrieben hat, ſowohl, als auch der Wurzelausſchlag ſorgfaͤltig abgenommen, und der Hauptſtok davon gereinigt werden, damit 2 — —— — — — — u — — Auch Äft e8 bekannt, daß man Matten und andere De— ken noͤthig bat, um bel kalter Witterung die Glas⸗ Fenſter zuzudeken: die Entfernung derſelben in der Mitte des Tages, um Luft zu geben, und ihr Wieder- Auflegen in der Nacht Ift ober mit viel Mübe verkun- den, wäbrerd dor Oeffnen und Schließen der Stroh— Fenſter nur das Werk eines Asgenbliks Ift. Ich babe verzüglia diefe Gruben und Rahwen zur Dur wirterurg der Alpen» und arderer Pflanzen ge— breucht, welche man genbhöllch ohne Helzung unter Glas bringt; alein im Nochſall lann man auch zärtliche er deſto größere Früchte treibe. Sind endlich die Köpfe, zum Verſpeiſen gut, ſo werden fie, ehe ſie zur Bluͤte aufbrechen (denn man darf keinen, etwa kleinen und unbrauchbaren Kopf ſtehen, und in die Bluͤte treiben laſſen) alle abgenommen, und der Fruchtſtok hart uͤber der Erde, wie oben ge— dacht, abgeſchnitten, damit er noch vor dem October friſche ſtarke Schoſſe treiben konne, ehe man ihn einwintert. Oft trifft es ſich, daß manche im Fruͤhjahre geſezten Pflanzen im Herbſte noch keine Früchte tra= gen. Dieſe Stoͤke ſchneidet man im October, wenn man die andern Artiſchoken mit Erde bedekt, und einwintert, nicht ab, ſondern bindet ihre Blaͤtter mit Baſt zuſammen, und haͤufelt die Erde dar— um herauf ſo hoch als moͤglich, jedoch ſo, daß die Spize oder der Gipfel der Pflanze frei bleibt. Stellt ſich nun der Froſt ein, ſo bedekt man dieſen Gipfel mit Erbſenſtroh oder Laub, und ſo win— tern auch dieſe Stoͤke ſich gut durch, und tra— gen dann im Fruͤhjahre ſehr frühzeitig die erſten Fruͤchte. a Die Artifchofe liebt, wie geſagt, einen feuch— ten, aber nicht derben, ſondern milden und fet— ten Boden. In ſolchem Erdreiche wird man ſtets vortreffliche Fruͤchte ziehen. Um dieſelben aber das ganze Jahr hindurch zu haben, thut man wohl, alle Fruͤhjahre friſche Stoͤke zu pflanzen, und die alten nicht über drei Jahre alt werden zu laſſen, und zu benuzen. Die Cardone oder ſpaniſche Carde (Cardon d' Espagne.) Cynara Cardunculus; iſt auch eine Art von Artiſchoke, die man aber nicht ihrer Blumenkoͤpfe (welche un: bedeutend ſind), ſondern ihres Schaftes und ihrer Glashaus pflanzen in ihnen durchwintern, wle ich dleß im vergangenen Jahte verſucht habe. Zum Verſuch ſezte ich dergleſchen in ſolche Gruben; und ob ich gleſch bel der ungenoͤhnlichen Strenge des Winters geröthlgt war, vierzehn Tage hindurch die Ferſter Tag und Nacht geld loſſen zu holten, und die Rahmen mit noch mehr Stroh zu bedeker, fo litten doch weiter feine Pflanzen, als einige Arten Geranium mit behaarten Blättern, und felbft dieſe trieben, nachdem fie in den Voden ge⸗ pflanzt werden waren, im Fruͤhjohre an jedem Knoten Eräftig eus u. ſ. w. 582 — diken Blattrippen wegen, welche als Gemuͤſe genoſſen werden, baut. Sie wird eben ſo, wie die Artiſchoke, kultivirt. Im Herbſte aber, wenn die Pflanze 5 bis 4 Fuß hoch iſt, umwindet man den Stok, mit ſeinen an den Stengel angelegten Blaͤttern, mit duͤnnen Strohſeilen, haͤufelt die Erde ſo hoch als moͤglich davon an, und bedekt dieſe nun mit langem ſtrohigen Pferdemiſt, ſo daß nur die Spizen oben herausſtehen. Nach 5 bis 4 Wochen iſt nun die ganze Pflanze weiß und uͤber⸗ aus zart und markig, und ein delikates Gemüͤſe, welches wie Spargel zubereitet wird. In Ita⸗ lien, wo die Blumenkoͤpfe größer werden, verfpeift man diefe mit Eſſig und Oel als Salat, oder fie: det fie in Waſſer ab, und trofnet alsdann die Blumenböden, welche aufbewahrt, zu allen Zeiten als Gemuͤſe gekocht, und des Winters verſpeiſt werden koͤnnen. Kuren bei Pflanzenbeſchaͤdigungen. Es geſchieht zuweilen, daß Nelkenſenker in irgend einem ihrer Knoten zerbrechen, aber nicht allemal abbrechen. Bricht ein Bluͤtenſtengel gaͤnz— lich ab, fo treibet er oft einen, oft zwei neue Sten⸗ gel, und die Blume kommt doch, obgleich kleiner, zum Vorſcheine. Zerknikt ein unterer Knoten, wenn er nur nicht abbricht, ſo befeſtige man den Senker ſogleich an einem Staͤbchen, daß er ſich nicht bewegen kaun, und er wird zwar nicht leicht wieder zuſammen wachſen, aber er vegetirt noch fort, und kommt ſogar mehrentheils zur Bluͤte. Denn wenn gleich durch das Verwachſen der Wunde die mehreſten Saftroͤhren unbrauchbar werden, ſo bleiben doch noch einige uͤbrig, durch die ſich der Lebensſaft in die Hoͤhe ſchwingen, und Ueber Beſtellungen in Frauendorf. Von allen Seiten mehren ſich die Beſtelluugen aller Arten Vegetablllen aus unfern Sammlungen auf elne Welſe, dle uns oͤftertz wirklich über die Möellalkelt der Befriedigung in Verlegenhelt bringt. Wir ſcäzen diefes algemelge Zuttauen als einen Beweis, daß die Empfänger fin mit unſeren Sendun⸗ gen zufriedengeſtellt finden, was ſonſt nicht alltäglich if, wie Kenner und Geſchäfts Erfahrne wohl wiſſen. Indeß find wir welt entfernt, uns einzubllden, daß unſet Inſtitut ſchon die hoͤchſte Vollkommenhelt erſtlegen ten kann. die obere Pflanze unterſtuͤzen, naͤhren und erhal— Das iſt im Pflanzenreiche gerade keine ſeltene Erſcheinung, denn alle hohlen Baͤume be— weiſen dieſes. Mehr noch beſtaͤtiget es folgender Verſuch, den ich mit einem Lakſtoke machte. Er war unten krumm gewachſen; ich ſchnitt ihn halbe bogenförmig. fo ſtark aus, daß feine hoͤchſte Schwaͤche kaum eine halbe Linie dik war. Nun nahm ich ihm ſeine ſchon bluͤhende Krone, ließ ihm aber zwei zarte Nebenzweige, die Bluͤtenknospen an⸗ geſezt hatten, und dieſe vegetirten fort. Am zwei⸗ ten Tage nach dem geſchehenen Schnitte war der Saft durch die geoͤffneten Saftroͤhren herausge— treten, und glich einem kryſtallenen, voͤllig durch— ſichtigen Waſſertropfen, der nach zwei Tagen vers troknete, ſo wie die ganze, ungefaͤhr einen Zoll lange Wunde verharſcht war. Das beweiſet, daß die Natur nach ihren feſten Geſezen zwar handelt, daß ſie ſich aber in ihren Wirkungen, ſo lange ſie nur irgend handeln kann, nicht irre machen und aufhalten läßt. Kann doch der Menſch eis nen Arm oder ein Bein verlieren, und der Kreis- Lauf ſeines Blutes gehet doch fort! Man kann daher an Blumen faulende, oder ſonſt ſchadhafte Stellen getroſt ausſchneiden, ohne etwas zu fuͤrch⸗ ten. Sicherer gehet man, wenn man dergleichen Stellen mit Kreide uͤberdekt, weil ſonſt die Äußere Luft oder der Regen Veranlaſſung zur Faͤulniß geben, und uns eine, uns werthe Blume toͤdten kann. Neu angelegter Luſtgarten zu Agram in Croatien, Seiner Excellenz, des Herrn Alexander von Alsgoxich, Roſonenſer Blſcof, Großprobſ des Agramer Doms Capltels und Prior Auranae, Str. k. k. apoftollfgen habe; — es Mt noch zu jugendlich und zart, als daß wir uns für daſſelbe nicht verpflichtet fühlten, diejenigen unferer Freunde um ſchonende Nachſicht zu bitten, de⸗ ren Begehr in elnigen Fallen dura aus nicht vermittelt werden konnte. Denn nicht Alles läßt ſich glelchſchnell vermehren, oder iſt, wenn man davon ſchon an 100 Lleb⸗ haber abgegeben bat, auch noch für den 10 1ten vorban⸗ den! — Solche Fälle treten ſelbſt bei den aͤlteſten In⸗ ſtituten ein. en Was abet auch immer für Mängel der Vergangen⸗ heit noch mogen angeklebt ſeyn: dle Zukunft oͤffuet den 583 -— Majeſtaͤt geheimen Rathes, und koͤukgllcher Banal⸗ Locumtenent in Dalmatien, Croatlen und Slavonien. (Fortſezung.) 10. Rechts des Kanals oder Baͤchleins — sub Nro. 5 dieſer Beſchreibung angezeigt — find Ro: ſenbaͤume fortlaufend. 11. Links des Kanals erheben ſich zwei Huͤgel, einer mit Philadelphus coronarium, der andere mit Cereis siliquastrum u. ſ. w. 12. Hinter dieſen zwei Huͤgeln eine kleine Wieſe, auf welcher eine Populus balsamifera, und eine überaus fchöne Populus quadrangulata — das einzige Exemplar in Agram und Gegend — pran— get. *) 15. Vor den Blumen-Rabatten des zirkelrun— den Raſenplazes — sub Nro. 6 — liegt eine größere Wieſe, gegen den Teich einen kleinen Huͤ— gel bildend, und in ihrer Mitte ein prächtige Ro- binia inermis; 14. Hinter den zwei Hügeln — Nro. 11 — und der kleinen Wieſe — Nro. 12 — ſtehen meh: rere runde, ovale und nierenfoͤrmige Gruppen von bluͤhenden Straͤuchern und perennirenden Pflanzen. 15. Hinter erſt benannten Gruppen laͤuft eine Spalier von Ligustum vulgare. Dieſe fondert: ab gegen die Mittagſeite: 16. die Miſtbeete, mit einem Pfirſchen-Kaſten, — und von der Morgenſeite her praͤſentirt ſich 17. ein Hügel mit einer überaus ſchoͤnen ges miſchten Obſt⸗Orangerie. „) In dem Garten zu Golubowecz, vormals dem Agramer Biſchofe, Mar'millan Verbovacz v. Raki- towecz, nun dem Grafen Louls Sermage v. Szom- szedvar gehörig, 6 Meilen von Agram entfernt, befinden ſich jezt etliche ſchoͤne Exemplare von Po- pulus quadrangulata. \ 18. Dann macht eine hohe Gartenwand, an derſelben die Feigenbaͤume, auf dieſer Seite das Ende des Gartens. 19. Von der Teraſſe des Sommerhauſes fuͤhrt der Hauptweg längs des Kanals — Nro. 5 — zu dem doppelten Teiche: es ſind dieß zwei kleine Teiche neben einander, die durch einen kleinen Kanal verbunden ſind, uͤber welchen eine chineſiſche Bruͤke fuͤhrt. 20. In dem einen Teiche iſt ein kleines In— ſelchen mit einer ſchoͤnen Trauerweide; und bei dem andern plaͤtſchert dreifach ſteigend Gewaͤſſer aus einem Springbrunnen in den Teich. 21. Ein Seitenweg fuͤhrt uns vom Teiche weg, neben einem Roſenberge, dann einer kleinen Wieſe mit einer Robinia inermis, und einer kleinen Parthie von mehrern Exemplaren der Robinia hispida, zu 22. einer vermiſchten engliſchen Gehoͤlzparthie. Von da gelangt man 25. zu einem von hohen Baͤumen beſchatteten Ruhe- Plaze; mit einem großen und niedlichen Vogel-Hauſe im exotiſchen Gehölze. (Fortſezung folgt.) Anmerkung. Durch eingetretenes, anhaltend regnerlſches Werter an der Fortſezung dieſer Garten— Beſchrelbung jezt gebindert, breche ich mit Nro. 28 ab, und werde die Fortſezung und den Schluß, wenn nicht heuer noch, im Frühlinge 1829 liefern, wenn die Natur ihren bunten Teppich über Gärten, Wieien und Fluren aus- gebreltet, Florens und Pomonens zahlloſe Lieblinge im üppigen Schmelze prangen! Denn dieſer Garten — dieſer Wonneſiz iſt das Tusculanum des fanfren Wel fen — Alagovich, deſſen geläuterter Geſomak und edelſin— niges Beſtreben einen neuen Auffhmwung der ſaönen und veredelten Garten-Kultur in unſerm Croatien begründen... Geſchrleben zu Agram in der erſten Hälfte Septembers 4328. —— ——— ͤ 3m—w—é—k ——— —j—— wohlthaͤtigen Schooß der wohl benüzten Zelt und der in angeſtrengteſter Thätigkeit erſtartten Kräfte, fo daß wir je länger je mehr alle an uns eingehende Beſtellungen zu befriedigen vermögen! Der Ordnung und Bllligteit wegen glauben wir aber einige Normen hier aufſtellen, und darauf gefällige: Nuͤkſicht au ſprecden zu dürfen, nemlich: a) alle Beſtellungen können nur nach der Relbe erledigt werden, wle fie elsgelaufen und realftrirt worden find; b) Nachborge geben wir zwar in alle Länder; aber die Bezahlung dei Empfang der Waaren bleibt , wle bisher, an der zarten Ehre ber Empfänger haftend. Wechſel, Banknoten ic, nehmen wir nach landes⸗ uͤblichem Fuße wie baar Geld. e) Alle Porto⸗Koſten tragen dle Beſteller. (Jeder das Seine einzeln für ſich, nicht wir das Geſammte für Alle!) d) Die Preiſe der Waaren gelten nur immer fuͤr das Jehr, in welchem fie. bekannt gemant worden ſind, indem fie, unſern Vorraͤthen angemeſſen, jaͤhrlich neu feſtgeſtellt und in dleſen Blättern bekannt ge⸗ macht werden. 584 Näzliche Uaterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Die Weinleſe von 132 8.) Wie groß wohl der Ertrag der dießljahrige Weialeſe im Koͤnigreich Württemberg fen, fit eine Frage, die natürlich nicht genau begutwortet werden kann, doch laſſen ſich einige Diten zu ungefaͤhren Schaͤzungen angeben. Wuͤrttem⸗ berg hat In 36 Obet-Aemtern 595 Welnorte, welche zus ſammen 32,298 Morgen Weinberge beſizen. Von die⸗ fen find jedoch theils nur vorübergehend, theils für immer 21,284 Morgen keinen Wein ertragend; nehmen wir daher fa runder Summe 60,000 Morgen im Er: trage ſtehende Weinberge an. Darf man im Durch- ſchnitte auf den Morgen dieſes Jahr etwa 7 Elmer Ertrag rechnen, fo wäre der Wein-Ertrag 420,000 Et⸗ mer. Wir glauben jedoch beinahe, daß er etwas höher ſeyg wird. Darf man den Mittelwerth zu 11 Gulden pr. Eimer annehmen? oder vielleicht nur 20% Gulden? Im erſten Falle nehmen wir den Werth des dieſet Jahr gewachſenen Weines auf 4,620, 00 fl. an, im zweiten Falle auf 4,410, 0 fl. Jedoch find dieß uur annähernde Schäzungen. Daß neben dem Werth des Weines an Ort und Stelle noch bedeutende Unkoften auf den Wein kommen, tft ebenfalls in Anſchlag zu bringen, und es möchte in der kurzen Zeit von drei Wochen an Herbſt— Koͤſten, Zechen, haupfſächlich aber an Fuhrlohn ıc. ꝛc. leſcht eine halbe Milton, vielleſcht noch mehr, in die ſchnellſte Zirkulation geſezt worden ſeyn. (Kaffee⸗Surrogat.) Das vom Medizinalrath und Profeſſer Plckel zu Würzburg vorgeſchlagene Kaffee⸗ Surrogat durch Zubereitung und Verwendung der Trau— benkerne hat, in Folge der von dem quieszirten Land— richter Rusca zu Klingenberg zuerſt verſuchten Nach— abmung, einen allgemeinen Beifall gefunden, derge— ſtalt, daß beinahe kein anderer Kaffee mehr daſelbſt getrunken wird. (Anfrage.) Ein noch ziemlich unerfahner Lieb: haber der hulden und zärtlichen Kindlein Florens er: ſucht einen oder den andern Gartenfreund, ihm nach ſelbſtgemachter Erfahrung folgende Anfragen gütigft zu beantworten : 1) Welches Mittel: gibt es, die Gentifolien = Roſen— Knospen ſchon vor ihrem Aufkeſmen vor dem Fraſſe der Ameklſen zu bewahren? Mehrere hundert wer: den mir auf dleſe Art alle Jahre zergoͤrt. 2) Wie beißt das Inſekt, von der Größe eines Virn⸗ Kernes wit rotbem Kopfe und braunen Fluͤgel-De— ken, geftaltet wie die Erdfloͤhe, welches den Althea— Noſen fo nachſtellet? mir ſchon 2 Jahre alle ohne Rettung verwüſtete? und welche Mittel ift dagegen? Der Fragende wird dem belehrenden Menſchen— Freunde Dank zu bringen wꝛiſſen — anf elne Art und Ge: legenbeit, wieſes feine Kräfte erlauben. — _ —— m In Sommiffien bei Ft. puſtet in Paßau. (An Blumen freunde.) Garten» und Blu: menfreunden empfehle ich mich dieſes Jahr mit meinen ſelbſtgezogenen Blumen ſaͤmereten und Pflanzen beſlens, als: - Mthlr. gar. Ein Sortiment gefüllte Röhrenaſtern in 16 Sorten — 16 ſehr gut ins Gefüllte fallende Som: mer levkojen in so Sorten 1 Herbſtlevkojen in e Sorten — Wlaterlevkojen in 12 Sorten Zierkuͤrbiſſe in a2 Sorten niedrige gefüllte Rliterſporn in e Sorten melirt a Loth 4 ggr., gefüllte Le v⸗ kojen⸗Ritterſporn in 5 Farben melirt a Loth 4 ſehr fon gefüllte Balfaminen in 16 Sorten, von jeder Farbe 25 Körner 12 gar., in 12 Köͤrneru — r Salappe in 7 Sorten 3 — 5 Sommergewächs Blumenſamen von 200 Sorten 5 2 5 3 Ein dergleichen von 100 Sorten 9 3 1 20 1 o von 50 Sorten von 25 der ſchoͤnſten Sorten Ein Sottfnient perennirende Blumenſamen in 25 Sorten — 16 Topf⸗ Blumenſamen in 25 Sorten 1 — 100 Stüf perennirende W nb in eben ſo vielen Sorten. x . 8 6 — 50 Stük dergl ichen in 50 S 3 2 2 12 Ein Sortiment Roſen in 42 Sorten F 1 12 — Anth. artemisjaefl. (Chrysantbem. indicum) in 22 Sorten x 2 — — — neue engl. Ptacht⸗ Weſerge n In 12 Sorten 4 — — — dergleichen in 25 Sorten 6 10 — — — Monatsrofen iu 42 Sorten 2 22 Far ſehr ſchoͤne kalte Topfen in 50 Sorten 2 — ſeht ſchoͤne warme Topf⸗ Pflanzen in 25 Sorten 8 > a 88 Verzelchniſſe hleruͤber belleben Blumenfteunde auf portofreie Briefe gefalligſt abzufordern. Erfurt, im November 1828. Weit Auflöfung der Charade Im vorfgen Nr.: Rltterſporn. N — . — — Beſtellungen nebmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. — ——— (— —— —äĩ6— Der ganzjährilche Preis fin ganz Diutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche 6 Garten Zeitung. Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jahrgang. Ne. 40. 3. December 1828. Junhaltt: ueber das Pflanzeu⸗Geſchlecht. — Aus Mohrrüben oder Möhren einen Saft zu machen, welcher in vielen Fällen ſtatt des Zukers dienen kann. — Mittel, gelbe Roſen zur Bluͤte zu bringen. — Modelle zu Gartenhaͤuſern, Sizen und Blumen⸗Stellagen. Ueber das Pflanzen-Geſchlecht. (Als elne Fortſezung des Aufſazes: „Ueber dle Verhelrathungen der Pflanzen“ in Nro. 20 der dießjährigen Gartenzeltung — wohin ich dle verehrlichen Leſer verwelſe.—) Ich verſprach ſchon in jenem Aufſaze, den Sommer hindurch mehrere Aufſaͤze zu liefern, die die Tendenz haben ſollten, die Liebhaber und Blu— menfreunde mit dem naͤhern wiſſenſchaftlichen Wer— the der Blume vertrauter zu machen. Leider ſehe ich, daß bereits der Sommer verfloſſen iſt, ohne daß ich etwas geliefert habe, woran Mangel an Zeit Urſache iſt. Ich beeile mich daher, am Abende des Sommer noch wenigſtens Einen Aufſaz zu liefern, mit dem Verſprechen, daß dieſen Winter mehrere über die erſten Fruͤhlings-Blumen nachfol⸗ gen ſollen, welche die Leſer alsdann beim Erſchei— nen derſelben ſchon beſizen, die Blumen wiſſenſchaft— lich zergliedern und kennen lernen werden. Zum Gegenſtand meines heutigen Aufſazes habe ich mir das Pflanzen-Geſchlecht gewaͤhlt. Ich finde, daß es zum Fortſchreiten in der nähern Pflan⸗ zen⸗Kenntniß eine der erſten Erforderniſſe iſt, mit dem, was man unter Pflanzen-Geſchlecht, Ge— ſchlechts-Namen u. ſ. w. verſteht, bekannt zu ſeyn. Zur Explication hierüber habe ich mir das Ges ſchlecht Antirrhinum (Löwenmaul) gewählt; eine in allen Gärten vorkommende Pflanzen-Gattung; und zwar die Species: majus, alſo: Antirrhi- num majus. Antirrhinum iſt hier das Genus (die Gat⸗ tung), und majus die Art, der Species-Name. Ein Pflanzen-Geſchlecht kann nur aus einer einzigen Art beſtehen, oder es kann viele Arten (Species) haben, je nachdem von einem Geſchlecht viele Arten entdekt ſind, oder viele in der Pflanzenwelt exiſtiren. Daher hat man oft neu entdekte Pflanzen- Species (Arten), wovon das Cenus ſchon gekannt war, alſo blos die Art neu benennt werden mußte, faͤlſchlich mit dem Speciesnamen altissima (höchfte) u. ſ. w. benannt; waͤhrend man einige Zeit ſpaͤter noch eine hoͤhere entdekte! — Daher die oftigen Widerſpruͤche. Das Genus (Geſchlecht) einer Pflanze erkennt man an den Geſchlechts⸗Theilen (Genitalia), Kelch, Blumenkrone, Frucht u. ſ. w. Die Species an den Blättern, Stengeln, Wur⸗ zeln u. ſ. w. d Im vorigen Aufſaze haben wir die Theile der Blume kennen gelernt, nemlich: a) die Blumenkrone, d) die Narbe, b) den Kelch, e) den Narbentraͤger, e) die Staubgefaͤße, ) den Bluͤtenſtiel, —— H—— ¾2—ü—s5 i — Nachrichten aus Frauendorf. Folgendes nachahmungswuͤrdige Aktenſtuͤk zu Gun⸗ ſten der Obſtzucht wurde uns berelts vor 2 Jahren aus Ungarn zugefendet. Indem wir es hiermit betannt machen, wuͤnſchen wir, der uns unbekannte Einſender möge gütlaft nantragen, welche Fruͤchte aus dleſem ſchöͤnen Samenkorn big jezt erwachſen find. „Kundmachung. Im Namen Sr. hochfuͤrſtlichen Durchlaucht, Philipp Fürſt v. Batthyani, unſers gütlgſten gnaͤdlgſten Herrn, made ich allen herrſchaftlichen Unterthanes kund und zu wilſſen: daß ich mich, durch den Unfug, Brodfrüchte für Obſtfruͤchte auszutauſchen, und ſogaß öfters das doppelte Maß Brodfrucht für eine einfache Maß Obſtfrucht zu geben, bewogen fand, was hoffente lich eln jeder gutgefinnte edle und rechtſchaffenen Haus⸗ Vater biligen wird, bei Sr. hochfuͤrſtllcen Durchlaucht (49) 3 f k) den Fruchtknoten, h) den Staub, 1) den Fruchtſtiel, u. i) den Beuteltraͤger, ſ. w. 5 Alle dieſe Theile kommen auch heute wieder vor, aber in andern Geſtalten und andern Formen; und dieß iſt es, was die Pflanzen-Geſchlechter von einander unterſcheiden macht. ’ Eine Pflanze botaniſch kennen lernen, heißt alſo nichts anders, als ſolche nach ihren Charakter- Verſchiedenheiten der Blumen von den uͤbrigen zu unterſcheiden wiſſen. Nemlich, wenn man weiß, daß eine Mimosa kein Akazie ſeyn kann, weil eine Akazie eine Schmetterlingsblume haben muß, und eine Acacia, z. B. lophantha, vertieillata, u. ſ. w. keine Robinia ift, weil die Charactere der beiden Blumenkronen unendlich verſchieden ſind, und auf die Blaͤtter beim Genus keine Ruͤkſicht genommen wird. Ich bitte, mich recht zu verſtehen: Ich meine, es gibt nemlich viele Leute, welche, wenn ſie ei⸗ nen Baum mit zertheilten Blättern ſehen, ausru⸗ fen: Ah! das iſt ein Akazie! ohne dabei die Bluͤte zu Rathe zu ziehen, ohne welche man niemals ſa— gen kann, ob ein Baum dieſem oder jenem Ge— ſchlecht angehdre; ausgenommen, man waͤre ſo ge⸗ nau vertraut mit ſeinem ganzen Bau, daß man ſich in der Aehnlichkeit nicht irren koͤnnte; dann iſt es gaͤrtneriſche Pflanzen-Kenntniß, die mit jener, wenn die Pflanzen vom Numerholz weg, auswen— dig gelernt werden, am Naͤchſten kommt. Es bleibt aber indeſſen den Pflanzen- und Gartenliebhabern, ſelbſt Gaͤrtnern, auch nichts an— ders uͤbrig, als ſie vom Numerholz zu erlernen. Denn wir haben ja nicht alle Gelegenheit, oder es erlaubt's die phyſiſche Zeit nicht, uns naͤher damit zu befaſſen! 8) die Staubbeutel, Indeſſen iſt es doch gewiß recht angenehm, etwas nähere Kenntniß feiner Blumen zu haben, wenn es leicht ſeyn kann, beſonders beim Pflan— zenkauf von auswaͤrtigen Handelsgaͤrtnern, um nicht eine Maus für einen Kanarienvogel zu erhal: ten! — Derjenige Theil alſo, welcher bei den Pflanzen dem menſchlichen Auge am Meiſten in die Augen faͤllt, manchesmal durch feinen Geruch: oder Ge: ſtank, iſt immer die Blumen-Krone; wenigſtens groͤßtentheils. Bald iſt dieſer Theil groß, bald klein, oder exiſtirt gar nicht, ſo daß die Geſchlechts— Theile frei und allein daſtehen; ſiehe die Weinſtok— Bluͤte ohne Blumenkrone. Die Blumenkrone kommt in allen Geſtalten vor, welche Formen in den botaniſchen Lehrbuͤchern aufgezeichnet, eigens benannt ſind ) und einen der vorzuͤglichſten Gattungs-Charakter ausmachen. Wenn man alſo z. B. fragen wuͤrde, warum Antirrhinum ſo, und nicht Dianthus oder Primula heiße, fo koͤnnte man botanifch die gegründete Ant— wort darauf geben: weil alle Theile der Bluͤte ſo verſchieden von den Theilen der Bluͤte eines Di- anthus und einer Primula ſind, und ſelbe auch mit keiner der uͤbrigen tauſenden neben ihr exi— ſtirenden Pflanzen im Gattungs-Charakter gleich uͤbereinkommt, ſo daß ihr ein eigner Geſchlechts— Name gegeben werden mußte, wofuͤr von den Botanikern der Name Antirrhinum gewählt wur de, welche man am Paſſendſten gefunden hat. Die Geſchlechts-Namen der Pflanzen bei ihrer erſten Taufe haben verſchiedenen Urſprung. Oftmals ſind die Pflanzen-Geſchlechter nach „) Siehe Jacquins Lehrbuch der Botanik; Willdenows Krauterkunde, bittlich einzukommen — daß ich Höͤchſtderſelben armen Unterthanen in der Obſtbdaumzucht Unterricht geben dürfe, welches Se. hochfürſillche Durchlaucht mit aller Bereitwilligkelt huldreich unter dem 10ten Novbr. 1826 allergnädigſt zu genehmigen, und zu erlauben gerubten, daß, wo es möglich, und ohne Nachthell der Welngär⸗ ten geſchehen könne, in Haus- und Weingarten jeder Unterthan ſich ſelbſt gute edle Obſtbaͤume zu ſeinem eigenen Gebrauch und Nuzen erziehen duͤrfe. Dem gemäß werde ich alle jene Unterthans-Haus- und Weln⸗ Gärten befichtigen, und die Plaͤze beſtimmen, wo jede Obſtbaumgattung mit Erfolg hlugeſezt werden kann. Zu diefem Behufe wird einem leden Unterthan anemp⸗ fohlen, ſich Wlidlinge von allen Obſtſorten zu ſuchen und zu fammeln (welche auf Auſuchen auch in den herr⸗ ſchaftlichen Waldungen zu bekommen ſind), und ſolche indeſſen auf einem guten ruhlgen Plaz im Schatten in den Hausgarten elnzu chlagen, bis die Pläze zum Elnſezen biezu von mir beſtimmt worden. Nichts if vortheill⸗ hafter, als ſolche Wildlinge von Samen zu erziehen, welches leicht zu erzielen ſeyn wird, wenn, fo oft Je⸗ mand Obſt ißt, die Kerne geſammelt, und ſolche daun 587 * großen Männern benannt, als 3. B. eine Thun- bergia, Jacquinia, Linaea, Willdenowia, Mi- cania u. ſ. w.; ein auder Mal ſiud fie nach ih— rem auffallenden Bau der Blumenkrone, oder des uͤbrigen Habitus benannt, und manchmal auch nach dem Orte, wo ſie entdekt wurden. Wenn man zwei ben in der Hand haͤlt, die z. B. beide Antirrhinum, oder beide Dianthus heißen, doch aber nicht eine und dieſelbe Pflanze find, fo ſezt das immer voraus, daß fie zwar zu einem Genus (Geſchlecht), aber nicht zu einer Spe— cies gehoͤren; daß nemlich die Form der Theile, Bluͤte und Frucht ſich ganz gleich kommt, der uͤbrige Bau, z. B. der Blaͤtter, Stengel, Wurzeln u. ſ. w. aber von einander verſchieden iſt. * Unterſchied zwiſchen den Blumer Es koͤnnen z. B. (wenn ich recht deutlich wer: den will) viele Bruͤder und Schweſtern zum Ge— ſchlechte Blumenberg gehoͤren, aber der Wilhelm wird immer ein anderer Blumenberg, als der Carl, und der Friedrich ein anderer, als der Gottlieb ſeyn. Manchesmal trifft es ſich aber, daß der 411 zweier Pflanzen⸗Geſchlechter fo unbedeukend ift, daß man zu Linne's Zeiten ſolche Pflanzen für Ein Geſchlecht gelten ließ. Dieſer Fall trifft ſich aber auch hier bei den beiden Pflanzen-Geſchlechtern Antirrhinum und Linnaria. Einige Abbildungen moͤgen die Sache mehr verſinnlichen: —— — BE im Hausgarten an der Scattenfeite in elner oder mehreren Reihen (Linlen) ein Korn nach dem andern in der Reihe hin querfinger tief in die umgegrabene und lokergemachte Erde eingefteft werden. Dleſe Samen gehen meiſtens im Fruͤhjahre auf, welche fodann fleißig von Unkraut gereinigt, und öfters, um ihr Gedeihen zu befördern, aufgelokert, und bei trofener Witterung zu Zeiten begoſſen werden muͤſſen. Diefe Wildlinge wachſen ſich im erſten und zweiten Jahre ſchon fo ſtark an, daß ſolche den Waldwildlingen weit vorzuziehen find, im folgenden Herbſt oder Fruͤhjahr verſezt, und im kommenden Sommer bei er Wartung melſtens ſchon veredelt werden koͤnnen. enn eln Wildling oder ſchon veredelter Obſtbaum auf einen beſtimmten Plaz einge⸗ ſezt werden ſoll, fo wird nach VBeſchaffenheit des Bo— dens (Grundes) eln zwei oder drei Fuß breites und tiefes Loch gegraben, die obere Erde oder der Raſen auf die Seite gelegt, und wenn das Loch oder die Grube dle gehörige Tiefe hat, wird die oben auf die Seite gelegte Erde oder Raſen klein zerhakt und in das Loch zu unterſt gebracht, und der Baum darauf geſezt, fuͤr den aber noch fo viel Erde eingeräumt wird, bis ſolcher 4959 * Figur A. iſt die Blumenkrone von Antirrhi-- num majus, welche der Blumenkrone von Figur E. Linaria in Geſtalt gleich kommt. Man bes merkt aber bei lezterer ein duͤnne Verlaͤngerung der Blumenkrone in einen Sporn, f. a. (fo wird dieſer Theil botaniſch benannt.) Linns achtete die— ſen kleinen Unterſchied nicht, und nannte die Pflanze Autirrhinum Linaria. Die ſpaͤtern Botaniker aber trennten die Pflanze vom Geſchlecht Antirr— hinum, und ſtellten den Species-Namen Linaria als einen Genus-Namen auf, und ſeitdem heißt die Pflanze Linaria, wovon man jezt mehrere Species kennt; als Linaria vulgaris, Linaria linifolia. Wenn wir uns alfo wundern, warum die neus eren Botanker die Pflanzen nicht fo laſſen, wie fie lange geheißen, und ihnen fortwaͤhrend neue Na— men geben, ſo ſollen wir eigentlich in der ober— waͤhnten Urſache den Grund finden; allein oftmals geſchieht es auch aus Neuerungsſucht, was dann freilich durchaus nicht gelten ſollte. Wenn es ein Oberhaupt der Botanik gäbe, oder wenn geins mit den oberen Wurzeln * etwas höher zu ſtehen kommt, als der Boden (Horkzont) beſchaffen iſt; dann werden die Wurzeln gänzlich mit lokerer Erde noch bedekt, angegoſſen, und wenn ſich Alles geſezt hat, wird noch fo viel Erde auf die Wurzeln gebracht, als zur Bedekung der Wurzeln nothwendig ff. Die übrige Erde wird rings herum zu einem Kranz gebildet, das mit im Notbfall bel trokener Witterung der neugeſezte Baum begoſſen werden kann. Hlezu werde ich, wle auch zu den Peredlungsarten, einer jeden Gemelnde deu nöthigen Unterticht und Welſung geben, wie damlt anerkannt werden moͤchte, nemlich, daß Niemand, als Dieſes, das Recht haͤtte, Pflanzen umzutaufen, ſo wuͤrden weniger Convuſionen geſchehen, als wirklich vorgehen. Dieß wird aber nie geſchehen, da die Englaͤnder nicht den Franzoſen, und die Franzoſen nie den Dentſchen das erſte Recht ein— eingeſtehen werden; ja die Franzoſen nicht einmal das Syſtem eines Deutſchen, eines Linns, des großen Mannes! annahmen, ſondern ihr eignes Sy— ſtem nach Jussin beibehalten. Wir kennen daher oft Pflanzen unter vier bis fünf Namen. Nach Rumpf, nach Linns, nach Willdenow, nach Jacquin, nach Sprens kel, nach Reichenbach u. ſ. w. 5 Ich führe dieß indeffen nur an, um aufmerk⸗ ſam zu machen, auf welche Art es geſchieht, daß Ein Pflanzen⸗Geſchlecht ſo viele Namen erhalten kann. Ich gehe nun zur Crplication meiner heutigen Pflanze über, die nach Perfoon auch nicht An- tirrhinum, fondern Orontium heißt. Ich habe allen Reſpekt vor Per ſoon; allein zu verfahren ſey. Alle jungen Bäume, es ſeyen Wilde linge, oder ſchon veredelte, müffen vor allem Schaden, Wild⸗ und Vlebfraß geſaüzt werden Wider den Wild- Fraß iſt eln lelchtes Mittel: Man ſtrelcht den Baum mit Kalchmilch bei trotener Witterung fo weit an, daß ihn das Wild nicht mehr langen kann. Zu bemeldetem Obſtbau werden die Zweige von guten Obſtſorten ans dem biefigen hoc fuͤrſtlichen Hof: Garten un⸗ entgeltlich abgegeben, und die nöthige Wetung, wle ſchon geſagt, jeder Gemelnde mit aller Vereltwilligk it erthellt. Jaͤhrlich muͤſſen, ‚befonderd im Frühjahr und 589 da die Pflanze in allen Gärten und allenthalben unter Antirrhinum gekannt iſt, ſo bleibe ich auch dabei. Solch eine Blumenkrone, wie die Figur A., nennt man: 1) eine einblaͤttrige Blumenkrone, daß beißt, fie beſteht aus einem Körper, der in ein Ganzes zuſammenhaͤngt. 2) Nennt man ſie eine rachenformige Blumenkrone, weil ſie der Geſtalt nach einen Rachen bildet; druͤkt man an beiden Seiten, fo oͤffnet ſich der Rachen. Rachen-Blu⸗ menkronen gibt es zweierlei: offne Rachenblumen und geſchloſſene Rachenblumen. Dieſe hier gehoͤrt zu den geſchloſſenen Rachenblumen. Ihre Theile beſtehen aus dem Helm. Dieß iſt die obere Lippe, Fig. a., aus dem Bart, neme lich die untere Lippe, Fig. b., aus dem Schlund, Fig. e., und aus der Röhre, Fig. d. Man unterſcheidet auch noch den Gaumen, oder unterſten Theil des Bartes, Fig. e. ö Dieſe genannten Theile muͤſſen alle bei einer Ra— chen-Blumenkrone vorhanden ſeyn; jedoch unters ſcheiden ſie ſich unter ſich ſelbſt noch durch mancherlei kleine Verſchiedenheiten, die alsdann zur Beſtimmung eines Genus-Charakters beitragen. Z. B. der Helm kann gewölbt, geraͤndert, der Gaumen zertheilt, oder ganz randig ſeyn u. ſ. w. Der Kelch, Fig. B., iſt hier fuͤnftheilig, die Theile haͤngen an ihrer Grundfläche zuſammen, und find oben etwas abs gerundet. Der Fruchtknoten a- iſt rundlich, der Narbentraͤger b. lang, und die Narbe c. einfach. Die Staubfaͤden und Staubbeutel, Fig. C., als die maͤnnlichen Geſchlechts-Theile, ſind hier beim Genus ohne Ruͤkſicht, und bezeichnen hier die Klaſſe, von welcher wir ein ander Mal ſprechen werden. Diejenigen Theile, welche Linné beim Pflan— zen⸗Geſchlecht Antirrhinum als Kennzeichen auf- Kͤ„5 ˙— T HU — Herbſt, die Baumſchelben (der Plaz, wo der Baum ſteht), aufgelokert werden, und nie darf man Raſen oder Wurzelbrut anſezen laſſen, fo den Bäumen nach thelllig ſepn wurde. Mit eller Willfaͤhrſgkelt fordere ich demnach ned: wals jeden edlen recktſchaffenen, und für das algemeine Wohl der Menſa helt gutgeſinpten Unterthan auf, ſich nebſt feinen voran geiezten eigenen Berufdge'däften der fo mionnigfidenr und ergözenden edlen Obſtbaum⸗ Zucht zu widmen. Die Voerdelle, welche daraut ent⸗ ſpringen, find fo einleuchtend, daß es niat mehr notz⸗ ſtellte, ſind: der fuͤntheilige Kelch, die ra— henformige, geſchloſſene Blumenkrone, welche an ihrer Baſis einen Hoͤker hat, Fig. F. (alſo ein ganz beſonderes Kennzeichen, was andere Rachen— Blumenkronen nicht haben), dann Honigbehaͤltniß tragend, und eine zweifaͤchrige Samen-Kapſel, Fig. D., im Durchſchnitt. Es kaun alfo noch 1000 Pflanzen mit Rachen— Blumen, mit fuͤuftheiligen Kelchen, mit 2 faͤche— rigen Kapſeln geben, aber beifammen wird man dieſe Kennzeichen bei andern Pflanzen-Geſchlechtern nie mehr treffen. Wer ſo gluͤklich iſt, ein ſehr gutes Gedaͤcht— niß zu haben, und ſich viele ſolche Pflanzen-Cha— raktere merken kann, und ſie oft mit Abbildungen verglichen hat, kann eine Pflanze an denen ihren Kennzeichen erkennen, ohne daß er ſie je in ſeinem Leben geſehen hat. — Der Botaniker braucht das zwar nicht, denn er findet die Kennzeichen im Syſtem, wo er ſie aufſucht. Linns ſpricht bei Angabe der Kennzeichen des Pflanzen⸗Geſchlechts Antirrhinum nichts von einem Sporn; ein Beweis, daß er dieſen Theil als unweſentlich betrachtete, und doch kommt er bei vielen, von ihm aufgeſtellten Arten vor. Fig. E. zeigt die Blumenkrone von Anlirrbhinum Linaria Lin. Wir ſehen aus der Zeichnung, wie verſchie— den ſich die obere und untere Lippe zeigt; die Form des Kelches u. ſ. w., folglich eine Tren⸗ nung ndͤthig machte. Somit ende ich meinen Aufſaz über das Pflan⸗ zen-Geſchlecht, obwohl ſich noch eine Menge hier- über ſagen ließe, was aber außer meinem Zweke iſt. Friedrich Blumenberg. wendig ſeyn wird, mehr hlevon zu ſagen, als das: Erſtens hat der Umtauſch der Brodfruͤchte für Obſt— Früchte in jeder Gemeinde ſchon viele Brodfrüchte er⸗ fpart,, zweitens im Allgemeinen einen großen Theil der Vertiſtung gewährt, und Brod erſezt, drittens kann das Obſt, welches übrig iſt, an andere Orte, wo fein Obſt ft, für kagres Geld abgeſezt werden, wor urch Wohlſtand entſpringt. Dieſe Kurbmadung Ift in mehreren Exemplare in der Nartoralfprace abzufaſſen, und in allen, der Heirſchaft Enying zugehörtgen Gemelnden, wie arc 590 Aus Mohrruͤben oder Möhren einen Saft zu machen, welcher in vielen Faͤllen ſtatt des Zukers dienen kann. — Auch dieſe Anweiſung wird hier wohl ihrer Stelle werth ſeyn, da der Verbrauch des Zukers auch in den Haͤuſern des Landmanns ſchon anfängt, ſehr haͤufig zu werden, und ſtarke Ausgaben macht. Es ſind nun zwar mehrere Gewaͤchſe zu ſol⸗ chem verdikten auferartigen Saft anzuwenden, therf. * Sobald die Deprräben ihre vollkommene Größe haben, werden fie aus der Erde genommen, das Kraut davon rein abgeſchnitten, ſo daß noch das aͤußerſte dunkelgraue Stuͤkchen von der Mohrruͤbe an dem Kraute ſizen bleibt. Dann werden dieſel— ben in Gefaͤße gethan und mit Waſſer begoſſen, welches einige Stunden darauf ſtehen bleiben kann, bis alle Erde aufgeldſet iſt. Dieß Waſſer wird abge— laſſen, und ſo lange immer wieder, aber ſchnell hintereinander, reines Waſſer aufgeſchuͤttet, bis es endlich ganz klar ablaͤuft, und die Moͤhren alſo ganz rein ſind. Man kann ſie auch in einem fließenden Waſſer abwaſchen und dann noch nach⸗ ſpuͤlen. Die rein gewaſchenen Moͤhren werden nun in reinen Gefaͤßen, ſo fein, als es nur immer ſeyn kann, zerſtampft, und hierauf am Feuer recht weich gekocht. — Aus dieſen gekochten Moͤhren wird nun der Saft in einem lokern Sake rein aus— gepreßt, und alsdann uͤber einem maͤßigen und langſamen Feuer fo lange unter fleißigem Umruͤh⸗ ren gekocht, bis er diker noch, als Syrup wird. Hierauf thut man dieſen Saft in gute Steintöpfe, und wenn er dort völlig kalt geworden iſt, fo werden denen Herren Seelſorgern, nebſt der hochfuͤrſtlichen Willensmeinung zu vertheilen und amtlich zu publiziren.“ Sigl. Enying, den 29. Novbr. 1226. Franz Hefner, hochfuͤrſtlicher Hofgaͤrtner. * Segen von Oben einem fo herrlichen Sueben! Wenn ein Gleiches uͤberall geſchahe: in welche varadf- ſiſche Geſtalt würde ſich unſere Erde in wenigen Jahren verwandeln! die Toͤpfe mit Wachspapier verbunden und an einen friſchen und luftigen Ort geſtellt. Er haͤlt ſich alsdann viele Jahre. Ein ſolcher Saft iſt nicht nur zu Kalteſchalen und an manchen andern Speiſen zu gebrauchen, ſondern kann auch Kindern auf Brod geſtrichen, und in manchen Bruſtbeſchwerden nuͤzlich ange⸗ wandt werden. Ein kuͤnſtliche Preſſe hat man auch nicht noͤ— thig, ſich zu dieſem Geſchaͤft machen zu laſſen. Es aber die e i. boch am Meſſten mit Vor⸗ des Bodens lauter Loͤcher hat. der Sak oder das Tuch mit den darein geſchlage— nen Mohrruͤben gethan, und obenher ein darauf bedarf dazu nur eines Kaſtens, welcher in der Mitte In dieſen wird paſſender Dekel gelegt. Der Kaſten muß freilich hohl liegen, oder auch auf vier Füßen ftehen. - Unter denſelben ſezt man ein Gefaͤß, in welches der ausgepreßte Saft laͤuft. Ein Hebel, oder ſtarke Stange, welche an einem Ende in einer Pfoſte des Hauſes angezapft, und uͤber den Kaſten, in den beiden dazu nöthigen Einſchnitten hergelegt, iſt hinlaͤnglich, den Saft aus dem Sake, welcher von Zeit zu Zeit umgelegt wird, rein aus zupreſſen. Mit Hilfe eines jeden Zimmermanns wird man für wenig Groſchen eine ſolchePreſſe ſich einrichten konnen. Mittel, gelbe Roſen zur Bluͤte zu bringen. Man muß die Zweige, an welchen man die Knos— pen zu ihrer völligen Entwikelung bringen will, ganz vor Regen und Naͤſſe zu verwahren ſuchen. Dieſe Roſen gedeihen nie, wie die Erfahrung lehrt, wenn ſie auf einem von allen Seiten freien Gartenbeete ſtehen, ſondern nur, wenn ſie an ein Gebaͤude, oder an eine Mauer mit einem etwas uͤberhangenden Obdache gepflanzt ſind, unter welchem man ihre Zweige vor Naͤſſe ſichern kann. — —— — — — —— — — — Nicht bald aber iſt auch irgendwo eine ſolche Er⸗ munterung mit beſſerem Belſpiele unterjtüst, als zu Enying, wo das hohe, berühmte Geſchlecht der Fuͤr⸗ ſten Batthyani von jeher die zwefmäßfgfte Sorgfalt für das Wohl feiner Unterthanen bethaͤtigte, ohne ſich von Schwierigkeiten abhalten zu laſſen, welche unbefiegbar ſchienen, als z. B. bei der Austrofnung des großen Moraſtes von Groß - Kanifha, und Anlegung elner kalen. Kunſtſtraſſe, um Koͤrmend mit Rechnitz ic. zu ber, aden © 391 Modelle zu Gartenhaͤuſern, Sizen und Blumen -Stktlagen. Wir erinnern uns noch aus den oͤffentlichen Blaͤt— tern, daß Seine Maieftät unſer allerhoͤchſtſelgge König Marimilian Proben von jenem chlneſiſchen Vergreis erhlelt, welche auf der Fuͤrſt Batthyäniſchen Herrſchaft Köormend als die Erftlinge befonderer Kultur-Ver— ſuche in Ungarn gewonnen worden. Eben auch in Koͤr— mend beſizt Fuͤrſt Baithyäni einen der größten und ſchoͤu⸗ ſten Gärten Ungarns, aus folgenden Haupttheilen be= ſteheud: 1) aus einem Parterre; 2) aus einem großen Ziergarten; 5) aus einem Naͤhrgarten mit zwei großen "Drane gerie-Haͤuſern und einem Ananas-Hauſe; 4) aus einem pomologlſcheu Garten, mit den beſten und edelſten Obſtſorten; 5) aus einer Baumſchule. Die Llberalltaͤt des Fürften läßt den Garten jaͤhr— lich im Frühling, Sommer und Herbſt ununterbrochen für das publikum und die Fremden geoͤffnet; frei und ohne Anfrage darf Jedermann zu allen Tagsſtunden und des Abends darin fpaziren und ſich vergnügen. 592 2 * Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Bekanntmachung.) Min gedenket dle Liefe⸗ tung von mehreren 1000 veredelten Baumſtänmen zur Nachſezung auf den Straſſenpflanzungen des Berichtes Bezirkes an die Wenigſtnehmenden zu verfteigern. Im Algemeinen wird bemerfet, daß dieſe Biume herelts die erforderliche Stärke und Höhe des Stammes baben müfen, um an den Landſtraſſen mit Vortbeil gepflanzt zu werden, und wealgſtens den ſchwachen Angriffen auf ſelbe zu widerſtehen, und Derjenige, welcher die Llefe⸗ rung machet, hialängliche Sicherheit gegen Gefährde zu leiiten hat. Die Verſtelgerung geſchleht entweder zu Ganz oder in einzelnen Parthien, und wird den 19. Decbr. Mor: geus 9 Ubr auf dem hleſigen Gertats : Bureau vorges nommen, wo man ſich vorbehaͤlt, die näheren Bedingnife dekannt zu machen. Lieferungsluſtige werden dabek zu erſcheigen eins geladen. — Könkgl. Landgericht Eggenfelden, den 17. Novbr. 1828. Hauſer, Landrſchter. Meln Verſprechen in der Gartenzektung, Nro. 30, V. Jahrgang, wegen der Keimfählgkeit des Bignonia Gatalpa = Samens zu erfuͤllen, habe ich die Ehre, einem geehrteſten Vorſtande zu eröffuen, daß der auf verſchledene Art angebante Bignonia Catalpa = Gas men auf einer fonnigen Rabatte an einer Mauer gele⸗ gen, am Beſten aufging; doch derf man nur das 10te Samenkorn als keimfählg rechneu. Diefes Jahr bluͤh⸗ ten ſämmtliche Baͤume wieder in völliger Pracht; haben aber wenſgen Samen behalten, der ganz vollkommen ſſt. In der Vorausſezung, daß mancem verehrten Gar- tenfreunde die Erziehung der Tulpenbaͤume Liriodendron Pulipifera ic. aus dem elnheimiſchen Samen unbekannt feon durfte, wie aus der dleßjaͤhrfgen Gartenzeltung Sekte 304 zu erſehen, finde ich mich veranlaßt, zu bemerken, daß in dem koͤnkgl. Hofgarten dahler ſchon während vie⸗ ler Sabre von den ſehr ſchoͤnen Tulpenbaͤumen, wovon einfge zo Fuß hoch, 1 Fuß 6 Zoll im Durchmeſſer dit find, viel Samen gewonnen, und junge Pflanzen erzo⸗ gen werden. Das Sonbarſte iſt, daß gerade der kruͤpp⸗ lichſte, nicht ſehr ſtarke und auf dem ſchlechteſten Boden ſtehende Baum den beſten Samen gibt. Eben fo find die Jabraaͤnge ſehr verſchleden; fo Ift der dleßfaͤhrige Samen und der vom vorigen Jahre ſchlecht, wohingegen vor > Jahren derſelbe febr wenig taub war. Die Kälte von 186, die bier 26 Grad Résum. war, fft Ihnen niht das Gerinafte nachtheilſg geweſen. Der Samen wird bier entweder in Käften, eder in das freie Land auf elne ſchattſge Rabatte angebaut, wo er im 2ten Jahr aufgehet. Die Tulpenbäume werden bier des Stuͤt zu 1 fl. 12 kr. verkauft. Ferner werden Bäume, Sträucher, — . — — — — Glashaus = pflanzen, Obſtbaͤume und perennirende pflanſen um die dilligſten Preiſe käuflich abgegeben. Verzelcalſſe fino in portoftelen Briefen del mir zu haben. Shoenbufh bei Aſchaffenburg, lm Nopbr. 1828. Reiſſert, jun, Hofgaͤrtner und Mitglied der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft. Der zu Bern wohnhafte Doktor Bou“ aus Genf hat dem naturhliſtoriſchen Muſeum ſelner Vaterſtadt fein Herbarium, aus ungefaͤhr 5000 Pflanzengattungen beſtehend, zum Geſchenk gemacht, was für dasſelbe um fo erfprießltcher iſt, als mehrere darin enthaltene Gat⸗ tungen bisher in dem Muſeum fehlten. Gin berühmter engliſcher Botaniker will die ſon⸗ derbare Entdekung gemacht haben, daß der günjtige Le⸗ fer aus lauter klelnen Thieren beſteht, nemlich daß der ganze Körper, Blut, Fleiſch, Knochen u. ſ. w. aus lanter Thlerchen zuſammeygeſezt iſt, wovon jedes uns gefahr den soooften Tbell eines Zolls im Durchmeſſer hat. Ja fogar die Pflingen, das Holz, Steinkohlen, Feyſterglas u. ſ. w. ſollen nur aus Moleculen, kleinen Wuͤrmchen, beiteben, und fo würde Alles auf dem Erd⸗ Ball im buchſtaͤblichen Sinne leben. Charade. Immer im Verband, Nlemals Selbſtbeſtand 1 Iſt die erſte Spelle, Allem Gegenſtelle. Zweite iſt bekandt [2 In dem ganzen Land. I Dienet wohl zu Spelſen vg Jungen und auch Greifen. Aber Ganges baßt, Wer ſich ernſt befaßt Gutes zu vermehren, — Boes zu zerſtoͤren. et Und des Gärtners Sinn Iſt ja ohnehin Nur dem Zweiten freunbllch Und dem Ganzen feindlich. mebwitz. Sie, Drutfehler⸗Berichtlgungz. x Su einigen Eremplaren diefer Blätter N ro. 8, S. 558, Spalte 2, Zelle 29, !ft auf Verſehen nox comiea ſtatt Nux vomica (zu Deutſch: Krähaugen) ſteben geblieben. S — In Sommiffion bei Ft. Puſtet in Paßan. Beſtelungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmten an. De zanziäbritce preis H in ganz Deurſoland 2 fl. 24 Tr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — pertofrel. Allgemeine deutſche Ger er eg, Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. vw Jahrgang. Ne. 50. 12. December 1828. Jnbalht: Woher rührt das Umfallen junger Pflanzen? — Das Zink⸗Blech. — Neu angelegter Luſtgarten zu Agram lu Groatien ıc. (Fortſezung.) Woher ruͤhrt das Umfallen junger f Pflanzen? Es laͤßt ſich fuͤr den Garten- und Blumenfreund kaum ein verdruͤßlicheres Ereigniß denken, als das Umfallen junger Pflanzen; denn er ſieht ſich durch dasſelbe nicht ſelten aller Hoffnung eines fruͤhzeiti— gen Genuſſes beraubt, und iſt bei der Ausſaat aller vorraͤthige Same verbraucht worden, ſo laͤßt ſich, wenigſtens fuͤrs laufende Jahr, der Verlurſt oft nicht wieder erſezen. Gemeiniglich trifft dieſer Unfall die in Blumentoͤpfen gemachte Ausſaat noch ehe die Pflaͤnzchen das dritte Blatt bekommen, doch findet er auch haͤufig in Miſtbeeten, ſeltner in freiem Lande, Statt; auch ſind die ſaftigen, und ſolche Pflan— zen, die einen krautartigen Stengel haben, z. B. Kohlrabi, Blumenkohl, Baſilienkraut, Levkojen, Lack, Melonen ꝛc. dieſem Verderben weit mehr ausgeſezt, als ſolche, die ſich mehr den Graͤſern und Straͤuchern naͤhern. f Unterſucht man die umgefallenen Pflanzen ges nau, ſo findet man die Wurzeln mehrentheils ganz unverſehrt, die Stengel aber da, wo ſie ſich uͤber das Erdreich erheben, theils von Faͤulniß angegriffen, theils ausgetroknet und verwelkt. Anfänglich fine ken die Pflanzen blos aus Mangel der Haltbarkeit um, und naͤhren ſich noch eine Weile mittelſt der Saftgefaͤße, die von dem Verderben noch nicht an— gegriffen und zerſtoͤrt ſind. Einige erholen ſich auch wieder, wenn dieſe Saftgefaͤße ferner verſchont blei— ben und der Schade wieder verheilt, wiewohl ſich allemal an der beſchaͤdigten Stelle ein Knie bildet; doch gehen bei Weitem die meiſten gaͤnzlich zu Grunde. So ſorgfaͤltig man auch den wirkenden Urſa— chen dieſes Uebels nachgeforſcht hat, ſo iſt man doch bis jezt noch nicht voͤllig damit aufs Reine gekom— men, und die Meinungen daruͤber ſind daher gar ſehr getheilt. In der That ſcheinen auch mehrere Urſachen dabei zu Grunde zu liegen, die nach den verſchiedenen Umſtaͤnden einzeln oder vereint wirken. Der vielfaͤltigen Beobachtungen und Erfahrungen zufolge, die ich daruͤber zu machen Gelegenheit ge— habt habe, ſind die vorzuͤglichſten dieſer Urſachen folgende: 1) der Boden, oder das Erdreich. Hier kom— men aber wieder ganz verſchiedene Faͤlle vor. a) Es befinden ſich in demſelben noch viele, nicht ganz zerſezte und in Erde verwandelte Koͤrper. Indem nun dieſe vollends aufgeldst und zer— ſtoͤrt werden, greift die Faͤulniß auch die, mit ihnen in Beruͤhrung ſtehenden Pflanzen an, gerade fo, wie faules Obſt das geſunde anzu— ſteken pflegt. Daß dieſer Fall allerdings Statt finden kann, leidet keinen Zweifel, doch duͤrfte Nachrichten aus Frauendor f. elne neue frähreife Kirſche. Indem wir uns unermübet beftreben, die nut irgend auffindbaren auserleſenſten Obſtforten in Frauen⸗ dorf zu concentriren, wuͤnſchten wir die Zuſendung fol⸗ gender, uns noch mangelnder Kirſchſorte, wovon das Garten⸗Magazin 1825 S. 26 ſagt: „Man bauet in Lö⸗ wen eine ſehr fchäzbare Kirſchenſorte, welche ſich noch nicht über andere Theile Belgien's verbreitet hat. Das Dfropfreis derſelben iſt aus einem Garten in der One gend von Mons bergebraht worden, wo fie aus dem Kerne erzogen war, und wo ohne Zwelfel der Mutter⸗ Stamm verloren gegangen ſeyn muß, well in unſerer Correſpondenz mit den Pomologen in Mons, die ſich eifrig mit Veredlung der Fruͤchte beſchaftigen, nirgends davon Etwaͤbnung geſchehen iſt. Diefe Klrſche hat den Namen frührelfe erhal ten, und verdient denſelben, well ſie von der erſten (50) 594 er immer unter die feltenften zu zählen ſeyn. Gemeiniglich aber ift damit noch ein anderer Umſtand verbunden. Ein ſolches Erdreich ift nemlich die Wiege unzaͤhliger kleiner Zufekten, die mit unbewaffneten Augen kaum bemerkt werden koͤnnen; dieſe benagen die zarten Sten— gel der jungen Pflanzen und befoͤrdern ihren völligen Untergang. Selten laͤßt ſich in dieſem Falle dem Uebel ſteuern, vielmehr greift es immer weiter um ſich, bis die junge Saat voͤl⸗ lig aufgerieben iſt. N b) Eben ſo haͤufig iſt altes, oft gebrauchtes, aus— gehungertes Erdreich an dem Umſinken der jun— gen Pflanzen Schuld. Wer z. B. Töpfe, wo⸗ rin Sommergewaͤchſe gepflegt worden ſind, nach dem Abſterben der leztern, ohne ſie mit friſcher Erde zu fuͤllen, mit Levkojenſamen beſaͤet, der wird von allen aufgegangenen Pflanzen ſelten eine oder die andere retten. Blumenfreunde in Staͤdten, die keinen eigenen Garten haben, aus dem ſie ſich alle Jahre mit friſcher Erde verſorgen könnten, und doch das Vergnügen einer zeitigen Blumenflor genießen wollen, pflegen insgemein ihre noch vom vorigen Jahre her gefuͤllten und laͤngſt abgetragenen und aus— geſogenen Blumentöpfe mit allerhand Saͤme— reien zu beſaͤen; aber gerade dieſe beklagen ſich am Meiſten uͤber das Abſterben der aufgegan— genen Saat. Das Nemliche findet auch auf abgetragenen Miſtbeeten Staat. Doch e) am Meiſten wird dieſer Unfall durch ein zu ſandiges Erdreich befoͤrdert, welches leicht durch die Strahlen der Sonne im Fruͤhlinge, beſon— ders an der Oberflaͤche, die ihnen am Meiſten ausgeſezt iſt, erhizt wird. Dieſe Hize ver— brennt das zarte Oberhaͤutchen der Pflanzens Stengel da, wo ſie die Oberflaͤche des Erdreichs berühren, und weil fie nun ihre Feſtigkeit vers lieren, ſo beugen ſie ſich unter ihrer eigenen Schwere und bekommen ein Knie, wovon die uͤbri⸗ gen unverlezten Saftgefaͤße ganz oder zum Theil verſchloſſen werden, welches dann endlich das völlige Abſterben der Pflanzen nach ſich ziehen muß. 2) Sehr oft rührt aber auch dieſer verdrieß⸗ liche Unfall von unvorſichtigem Begießen her. So lange die Pflanzen noch jung und zart ſind, kann dabei nicht Behutſamkeit genug angewendet werden. Es gehört eine ungemein feinlöcherige Brauſe dazu, und ſelbſt dann wird die Schwere des Waſſers noch oft die Pflaͤnzchen umkniken. Iſt der Stengel aber einmal verlezt, fo tritt augenbliklich Faͤulniß hinzu, und die Pflanzen ſind verloren; doch wird in dieſem Falle die Verheerung nicht ſo allgemein werden, beſonders wenn bei Wahrnehmung des Uebels mit mehr Vorſicht dabei zu Werke gegangen wird. Ueberhaupt ſollte man die beſaͤeten Toͤpfe niemals von oben befeuchten, ſondern ſolche lieber in Unterſezſchalen ſtellen, und dieſe von Zeit zu Zeit mit Waſſer anfüllen. Die von unten aufftei- gende Feuchtigkeit lokt die Wurzeln der jungen Pflanzen in die Tiefe; ſie erſtarken viel geſchwinder und koͤnnen hernach auch, wenn ſie in das Land verpflanzt worden find, bei eintretender duͤrrer Wit⸗ terung mehr abhalten. l 5) Einige haben zwar das Umſinken der juns geu Pflanzen der allzudiken Ausſaat des Samens zugeſchrieben. Ich habe aber dieſen Fehler oft bee gangen und davon nie jenen Unfall erlebt; aber auch da, wo ich ihn bei Andern zu bemerken Gele⸗ genheit hatte, immer daneben noch eine von den bereits angeführten oder andere Urſachen entdekt. — r m nn mn ann nn nn min nenn —ꝛ nn ne — Woche im Junk am reihlih zu Markte kommt. Man hätte fie auch die fruchtbare nennen können, deun ihr Ertrag iſt fo reichlich, daß die Stämme nach weni: gen Jahren ihrer Tragbarkeit an Erſchöͤpfung abſterben. Diefer Ertrag iſt auch eben fo gewiß als reichlich: wie unfreundlich auch die Witterung ſeyn mag, fo zeigt doch weder Frucht noch Blute die geringſte Neigung, abzu⸗ fallen. — Ihre Zweige find anfangs kurz, und tragen vom zwelten Jahre der Pfropfung an: wenn man ſie aber nicht mehr beſchnetdet, fo werden fie länger; den⸗ noch if der Baum noch unter mittlerer Große; aber er moͤchte wohl ſich weiter ausbreiten, wenn er dle Zelt dazu hatte; denn er ſtirbt nach 10 oder 20 Jahren, je nachdem der Stamm Ift, auf welchen er 3 „. wurde. Wenn et auf dle ſchwarze Kirſche geweſen iſt, die in Holland die swarte Kriele helft, fo dauert es nicht über 10 Jahre, während er zu 20 Jahren gelangt, weun er auf die ſuͤße Waldkirſche, in Holland wilde Krieke genannt, gepfropft ft. Auf dem leztern Stam⸗ me erlangt er auch elne weit betraͤchtlichere Größe, als auf dem erftern, wo dagegen fein Ertrag reichlicher Ift; auch iſt ſeine Frucht darauf größer und wird a bis 10 595 4) Weit öfter war der Mangel der atmoſphaͤ⸗ riſchen Luft, nicht weniger auch ein ſchneller Wech— ſel der Temperatur, daran Schuld. Zwar iſt durch viele Verſuche und Erfahrungen hinlaͤnglich erwieſen, daß das Stikgas, Waſſerſtoffgas, und mephitiſche Luftarten überhaupt, welche fi) haufig in vers ſchloſſenen Zimmern finden, von den Pflanzen eins geſogen werden und unter gewiſſen Umſtaͤnden auch das Wachsthum derſelben befoͤrdern; allein im Ueber— maß toͤdten fie die Reizbarkeit. Nun ſaͤen gemei⸗ niglich Liebhaber der Blumenzucht ihre Sämereien zu Ausgang des Winters, wo die Kaͤlte zuweilen noch ſehr betraͤchtlich iſt, und ſezen die Töpfe ent⸗ weder in die Nähe des Ofens, oder doch vom Fens ſter ziemlich entfernt, und an Orte, wo der friſchen Luft aller Zugang verſperrt iſt. Treibt nun die Waͤrme die aufgehenden Pflanzen ſchnell empor, ſo daß ſie anfangen, hochbeinigt zu werden, ſo eilen ſie damit, um ſolches zu verhindern, den Fenſtern zu, die fie noch uͤberdieß ein wenig dffnen. Der Zus tritt der aͤußeren Luft mag nun noch ſo ſehr gemaͤßi— get werden, ſo werden die jungen Pflaͤnzchen doch zu ſehr davon angegriffen, daß ſie — wo nicht gleich auf der Stelle, doch gewiß in der folgenden Nacht — umſinken und verderben. Selbſt wenn die beſaͤeten Töpfe fogleich in die Fenſter geſtellt werden, nachdem die Saat vollbracht iſt, ſo iſt doch der Wechſel der Temperatur hier waͤhrend des Tages, wo die Sonne, die ſie beſcheint, die Stubenwaͤrme noch vermehrt, und der Nacht, wo die Fenſter gefrieren, viel zu betrachtlich, als daß es die junge Saat abzuhalten vermochte; vielmehr wird ihre Reizbarkeit dadurch geſchwaͤcht und ſie ſtirbt zuſehends dahin. Doch 5) mehr, als alles bisher Angefuͤhrte, traͤgt zum Umſinken der jungen Pflanzen das Sonnenlicht Tage fruher reif. Auf diefem Stamme und als Spa⸗ llerbaum gegen Süden erzogen, gibt er reife Früchte von der Mitte Mals an. Man pfropft ihn in elne Spalte auf den wilden Kirſchbaum, und man okullrt ihn auf die ſchwarze Kirſche. Man ſucht jedes Jahr eine Anzahl junger Staͤmme zum Nachpflanzen zu er⸗ halten, indem man ſicher iſt, daß der Tod feine Sichel über die ganze Menge der Bäume in weniger als 25 Jahren wird geſchwungen haben. Die fruͤhreife Klrſche ſchelnt ein Baſtard von der zahmen und der wilden ſuͤſſen Kirſche zu ſeyn. Ihr bei. Zu dieſer Behauptung berechtigen mich eine Menge Erfahrungen. Auch Herr Raf'n (f. deſ— fen Entwurf einer Pflanzenphyſiologie ꝛc. Kopen— hagen und Leipzig, 1798. 8. S. 154.) zählt das Sonnenlicht unter die, die Reizbarkeit der Pflan— zen ſchwaͤchenden Potenzen. Schon Bonnet machte die Beobachtung, daß die Pflanzen an einer ganz finſtern Stelle einen merklich geilen und uͤppi— gen Wuchs haͤtten. Mehrere ſcharfſinnige Schrift— ſteller, die nach ihm Verſuche und Beobachtungen angeſtellt haben, geben ſeinen Erfahrungen ihren vollkommenen Beifall. Sezt man verſchiedene Samengattungen an Stellen, die einen ungleichen Grad von Licht haben, ſo wird man immer finden, daß die, ſo dem ſtaͤrkſten und klarſten Lichte ausge— ſezt werden, langſamer, als diejenigen keimen, wel: che im Finſtern ſtehen, und daß dieſe leztern ſchnel— ler eine beträchtliche Höhe erreichen. Ingenhouß legte Senfſamen auf ein Stuͤk Kork, uͤberzogen mit Loͤſchpapier, und ließ es in einem offenen Glaſe mit Waſſer, welches er dem Sonnenlichte ausſezte, ſchwimmen. Ein anderes Glas, mit demfelben Samen, bedekte er mit ſchwarzem Papiere, ſo daß das Sonnenlicht blos auf den Boden des Glaſes fallen konnte. Ein drittes bedekte er auf gleiche Weiſe mit aſchgrauem Papiere. Ein viertes ſezte er in einem Zimmer nahe an ein zugemachtes Fenſter. Ein fuͤnftes ſezte er in demſelben Zimmer hinter eine Wand, wohin die Sonnenſtrahlen nicht kommen konnten. Ein ſechstes wurde an einen vollig dunkeln Ort geſezt. Nach 24 Stunden fand man bereits, das erſte und vierte ausgenommen, weiße Spizen oder den Aufang zu Wurzeln darin. Nach 48 Stunden war eben dieß der Fall mit den Samen im vierten Glaſe. Am dritten Tage waren die Samenblaͤtter in allen, nur nicht in dem erſten . > — — Stiel iſt lang und ihr Kern rund. Ihre Fruce iſt leicht aufgetrieben und ein wenig länglich, welches auf die wilde Kirſche deutet. Ihr Flelſch tft ſehr zart und Ihr Saft ſehr reichlich; fie verbindet die Süßigkeit der wil⸗ den, mit der Saͤure der ſauren Kirſche. Ihre Zwelge und Blätter haben gleichfalls etwas von den Elgen⸗ ſchaften beider Sorten. Man hat es noch nicht verſucht, dieſen Kirſchbaum frei aus dem Stamme fortzupflan⸗ zen, oder aus Wurzelreiſern, noch viel weniger ihn aus Kernen neu aufzuziehen; wir werden uns indeß auf dieſe Verſuche legen. Als zahme Art wird fie (50) 396 Glaſe ausgebildet. Den vierten Tag hatten die im ſechsten Glaſe ſchon eine Höhe von 2 Zoll erreicht; ihnen folgten die im fünften Glaſe, und das zweite und dritte glich dieſem, wogegen die Samen im erſten Glaſe nicht eher, als am vierten Tage zu kei— men anfingen. Man fonnte einwenden, daß die Waͤrme, der dieſe Samen ausgeſezt wurden, ihr Wachsthum aufgehalten haͤtte. Aber man wuͤrde ſich irren; denn die Samen im zweiten Glaſe hatten einen ungleich groͤßern Waͤrmegrad, weil das ſchwarze Papier, womit ſie bedekt waren, die Lichtſtrahlen nicht zuruͤk warf, ſondern einſog. Das Fahrenheit'ſche Thermometer, das man in die Glaͤſer hineinſezte, gab in dem erſten 82°, in dem zweiten 92°, in dem dritten 86˙̃ an. Da dieſe Verſuche dfter mit gleichem Erfolge wieder: holt worden ſind, ſo ſcheint es ausgemacht zu ſeyn, daß das Licht, und nicht die Waͤrme, das Keimen der Samen verhindert habe. Indeſſen iſt ein ges wiſſer Grad von Licht doch zum Wohlſeyn der Pflau— zen, wenn fie einige Größe erlangt haben, durch— aus erforderlich. Sezt man in einem Zimmer, wo die Lichtſtrahlen dadurch geſchwaͤcht werden, daß ſie durch die Scheiben gehen, eine friſche Pflanze mit einer gewiſſen Menge Luft unter eine Gloke, ſo wird ſie hier laͤnger leben, als wenn man ſie in eine vollkommene Finſterniß ſezt, weil die Luft, welche fie an dem finſtern Orte entwikelt, in kur— zer Zeit untauglich ſeyn wird, ihr Leben zu unter- halten. Hiervon kann man ſich uͤberzeugen, wenn eman einer Pflanze, die an einer finſtern Stelle ingeſchloſſen iſt, oft eine zum Einathmen taugliche Luft gibt, wodurch ſie alsdann laͤnger, als eine andere Pflanze leben wird, der man keine friſche Luft ertheilt. Von den ſieben verſchiedenen Strablen, worin das Sonnenlicht durch ein Prisma bricht, war durch Kerne nicht ohne Veranderung fortgepflanzt werden können; fie kann aber auf dieſem Wege nicht weniger ſchäzbare, wenn auch anders artige Sorten geben, und die immer das Verdlenſt haben werden, ſchnoller er- zeugt zu werden. * Bis jezt ſcheint die fruͤhrelfe Kirfhe nicht aus ge⸗ artet zu ſeyn; ihre Fruchtbarkeit iſt nicht unterbrochen und ihre Blätter kräuſels ſich nicht. Indeſſen zeigen einige Pfropfreifer eine überſpaͤtete Reife, und ihre Blät- ter werden runder und gelber, welches nicht von dem Stam⸗ me hertühren kann, Indem man ſie Gets auf den wilden. der gelbe Strahl dem Wachsthume der Salarpflane zen, die Senebier ihnen ausſezte, am Guͤnſtig— ſten; zunaͤchſt wuchfen die am Beſten, welche dem violettfarbigen ausgeſezt waren, und endlich kamen die, auf welche der weiße Strahl fiel, denen am Naͤchſten, welche in dem geſammelten Lichte frei ſtanden. Nach dieſen Erfahrungen ſcheint das Sonnenlicht gar nicht die Wirkſamkeit der Lebens— Kraft zu vermehren, ſondern vielmehr fie zu erſchoͤ— pfen, und wenn nun die vor Kurzem erſt aufge— ſproßte noch zarte Saat ihm haufig — es fen nun in Töpfen hinter den Fenſtern eines Zimmers, oder in Miſtbeeten — ausgeſezt wird, ſo werden gewiß die meiſten, wo nicht alle, umſinken und verderben. Aus allen dieſen angefuͤhrten Urſachen, welche jenes Uebel bewirken, laſſen ſich nun leicht die Re— geln abſtrahiren, nach welchen verfahren werden muß, weun man ſolchem verdrießlichen Unfalle entgehen will. Es ſind folgende: 1) Man fuͤlle die Toͤpfe oder das Miſtbeet, worein die Saͤmereien geſaͤet werden follen, mit fri— ſcher, vollig ausgewitterter, durchgeſiebter und mit nicht zu viel Sand vermiſchter Erde. N 2) Man mache die Ausſaat nicht zu früh im Jahre, damit man nicht durch rauhe, ſtrenge Wit— terung gehindert werde, den aufſproſſenden Pflan- zen die friſche Luft genießen zu laſſen. 1 2 5) Man ſtreue den Samen nicht zu dik aus, ſondern vermiſche ihn zur Verhuͤtung dieſes Fehlers vor dem Saͤen mit klarer Erde. N N 4) Man begieße die jungen Pflaͤnzchen, ſobald ſie ſich uͤber die Erdflaͤche erhoben haben, nicht mehr von oben, ſondern ſtelle ſie in Unterſazſchalen, die man taͤglich — doch nicht im Uebermaße — mit lauem Waſſer anfuͤllt. 5) Man ſtelle die Toͤpfe weder an einen — MUQ]DD2—p — — —ů d — — Kirfbbaum oder auf die zahme ſchwarze Kirſche pfropft. Da fie, wie gefagt, von dtefen beiden Sorten Eigen⸗ faafren an ſich trägt, ſo paſſen fid die Stämme von dieſen beiden Sorten für jene glelc gut. Indeſſen ra⸗ then wir, das Pfropfreis nicht von einer Sorte auf die an⸗ dere zu übertragen; wan hat ſich durch Erfabrung hin« reichend von dem Nachthetle uͤberzeugen koͤnnen, der entſteht, wenn man den Zwergbaum der Sorte des Pa⸗ radisapfeld auf ben freimahfenden Baum derſelben Sorte pfropft, als daß man nicht eine ähnlihe Vet⸗ pflanzung bei der ſchwarzen Kirſche unterlaſſen ſollte. dumpfigen, noch auch an einen zu warmen Ort, und ſchuͤze fie hauptſaͤchlich vor dem heißen Sonnen: Lichte. Wer ſolche in die obere Haͤlfte der Fenſter feines Wohnzimmers ſezt, kann die Sonnenſtrah⸗ len durch vorgelehnte Pappetafeln, die ſich nach Befinden der Umſtaͤnde leicht wieder wegnehmen laſſen, die anprallende Stubenwaͤrme aber durch herabgelaſſene Rouleaux abhalten. Zwiſchen dieſen beiden Schirmen befinden ſich die jungen Pflaͤnzchen an helligen ſonnigen Tagen, wo man noch uͤberdieß die Fenſter eines Fingers breit öffnen kann, ſehr wohl; des Nachts aber muͤſſen die Rouleaux aufge— zogen werden, damit die Pflaͤnzchen nicht zu kalt ſtehen. Bei Miſtbeeten kann das aufprallende Son— nenlicht, durch Stroh oder Reiſig, welches man auf die Fenſter legt, gemaͤßiget und abgehalten werden. W. J. C. W. E. P. Das Zink- Blech, elne wichtige neue Erfindung für das Gartenbauweſen. 1 f f Eine wichtige und hoͤchſt nuͤzliche Erfindung fuͤr das Bauweſen uͤberhaupt, beſonders aber fuͤr das Gartenbauweſen, iſt das gewalzte Zinkblech, welches ſeit Kurzem in Schleſien auf der Koͤnigs⸗ Hütte ſehr gut fabrizirt wird, und ſowohl in Ber: lin, bei dem koͤnigl. Bergamte, als auch ſchon zu Leipzig, zu Frankfurt a. M. und an mehreren Or: ten bei den Eiſenhaͤndlern zu haben iſt. Wer weiß nicht, wie haͤufig man in Gaͤrten zu Dach— Rinnen, Roͤhren, Dachkehlen, Beſchlaͤgen von ſlachen Daͤchern, Plateformen und Portalen, Blech braucht? — Kupfer iſt zwar dauerhaft, aber ſehr theuer, uud wird doch vom Gruͤnſpan angegriffen; Blei iſt ſehr ſchwer, zu weich, und verkalkt ſich; Eiſenblech, ſowohl ſchwarzes 597 Sturz⸗, als weiß verzinntes Blech, roſtet ſchnell, und muß daher oft mit Oelfarbe angeſtrichen wer— den, und taugt, wenn es alt und verroftet iſt, gar nichts mehr. Man fiel daher vor ungefähr 20 Jahren in Frankreich darauf, das Eiſenblech, was man zur Belegung von Dächern und Plate— Formen brauchte, anſtatt es zu verzinnen, zu ver- zinken, um ihm mehr Dauer zu geben; allein es war faſt unmdͤglich, das Eiſenblech anſtatt des Zinns ſo dicht und egal mit Zink zu uͤberziehen, daß nicht feine Punkte und Bloͤßen in der Verzin— kung, eben ſo wie bei der Verzinnung, haͤtten bleiben ſollen, durch, welche die Naͤſſe der Witterung auf das Eiſen eindrang, und es dennoch roſten machte. Man kam daher in Schleſien auf den gluͤklichen Gedanken, aus dem Zink (oder Spiauter) ſelbſt gewalz⸗ tes Blech in Tafeln von verſchiedener Dike und Größe zu fabriziren, und dieß anſtatt der Kupfer: und Eiſenbleche zu gebrauchen. Dieß iſt nun voll— kommen gelungen, und man kann das Zinkblech ſowohl beim Bauweſen, als auch zu andern mechani— ſchen und dfonomifchen Vorrichtungen und Beduͤrf— niſſen, wo Naͤſſe abzuhalten, oder Waſſer zu leiten und aufzubewahren iſt, vollkommen und mit großem Vortheil ſtatt des Kupfers und ſchwarzen und weißen Eiſenblechs gebrauchen, wie ich gleich zeigen will. Man fabrizirt es gewoͤhnlich in Tafeln von 14 bis 2 rheinl. Fuß Breite und 2 bis 5 Fuß Laͤnge in 5 verſchiedenen Diken oder Numern. Davon wiegt der rheinl. O Fuß von Nro. 1— 4 Pfund, von Nro. 2— 23 Pfund, von Nro. 5— 2 Pfund, von Nro. 4— 1 Pfund, a von Nro. 5— 3 Pfund, wornach man alſo die Staͤrke beurtheilen kann. Von —ͤ———— — — — — ꝶ b—iłiUIUi„ I r ͤ‚ rÄAKRK ͤ - — —— — — —— — Lezterer iſt gleichſals der Zwergbarm der Gotturg, fo wie der wilde Kirſch baum der freie Stomm. Die um- gekehrte Vein flap zung tft weniger zu fürdten, aber wir glauben fie nickt empfeblen zu dürfen. Ein Vortbeil, welcher aus der Swmergpeftalt des frühreifen Kiriabaums entflebt, iſt der, def. man die Frucht leiht gegen die Gefroßigkeit der Voͤgel ſichern, und ſie begrem ebpflüfen larr. Man bat versucht, den Stamm der frührelfen Kir ſche nech feinem Abfierben zu erneuern, indem man fen Holz ſtark beichnitt, aber der Erfolg. iſt zwelſelhaft geweſen; beſſer iſt es gelungen, wenn man ihn aus ef⸗ nem Garten in den andern verpflanzt, und zugleich ſei⸗ ne Arfte und Wurzeln ſtark beſanttten hat; dieß Alles hat ihm ein neues Leben gegeben; aber es iſt doch bef⸗ fer, ihn durch neue Stämme zu erſezen. Diefer Baum ver wofft den Marſchbewohnern, dle ihn in großer Menge in Lewen tultiviren, einen bes träctlichen Xeripeil, auf deſſen Einnotme fie Immer tednen fünnen. Man wuß alſo Denienigen fegnen, der Ihn zuerft in Belgien e'pfübrte.. Wir wellen bei biefer Gelegenheit von elner reuss 598 —— = Niro. 1 macht man in Berlin Badewannen und Waſſertroͤge. Nro. 2 braucht man zu den Dunſt— Röhren bei der neuen Dampfheizung der Gebäus de; Nro. 3 und 4 zum Deken der Dächer und Plateformen, Dachrinnen und Waſſerroͤhren; und Nro. 5 zur inneren Bekleidung hoͤlzerner Waſſer— Gefaͤße, welche keine Gewalt zu leiden haben. In Ruͤkſicht der Preiſe ſteht das Kupfer faſt noch einmal ſo hoch, und das verzinnte Weißblech dem Zinkblech faſt gleich; der auffallende Vortheil des leztern gegen das Weißblech iſt, daß das Zink⸗ Blech keines Oelfarben-Anſtrichs bedarf, und wenn es alt und gebrochen iſt, noch ſtets das Pfund einen Werth von 4 Groſchen hat. Außerdem hat das Zinkblech noch folgende wichtige Vortheile: 1) Daß man beim Zuſammenfuͤgen die Tafeln hart aneinander ſtoßen, die Fugen mit einem 1 Zoll breiten Streifen von der duͤnnſten Sorte bele— gen, und ſehr leicht mit Zinn loͤthen kann, ſo daß gar keine Niete und Wulſte, wie beim Kupfer, entſtehen, ſondern die Flaͤchen auf der anderen Seite vollkommen glatt und eben find, welches beim Belegen der Dächer und Platefors men ſehr angenehm iſt. 2) Daß man vollkommen dichte und dauerhafte Röhren zu Waſſerleitungen von beliebiger Weite daraus machen und in die Erde legen kann, ſowohl zu abfallenden, als ſteigenden Waſſern; was bisher nur durch gegoſſene bleierne oder eiſerne Roͤhren geſchehen konnte, welche nicht allein theuer find, ſondern noch beim Zuſam— menfuͤgen Schwierigkeiten hatten. 3) Daß man damit alle hölzerne große und kleine Waſſerbehaͤlter, z. E. Öffentliche Brunnen-Re⸗ ſervoirs und Baſſins, Feuerſprizen-Kaͤſten, und ä ——— p ———— — cs A ——— Art von Kirſchen reden, welche wir in unſerer Pflan⸗ zung angetroffen haben. Der Herr Commandant Vi⸗ ala hatte uns von Zara aus Kerne von der Klrſchen⸗ Sorte gefandt, aus welcher man den Maraskino ver: fertigt, und welche ſelbſt in Dalmatien Maraſca heißt. Von drelen dieſer Kerne, welche Ende Mal's in die Erde gelegt wurden, kamen nur zwei auf. Die eine von diefen Pflanzen wuchs auf eine außerordentliche Art em⸗ por und trieb einen Stamm, der im vierten Jahre ans derthalb Fuß im Umfange hatte; feine Krone war an⸗ ſehnlich und ſehr regelmaßtg, feine Blätter waren groß andere dergl. Gefäße, waſſerdicht ausfuͤttern, und dauerhaft machen kann. N Kurz, das Zinkblech if eine neue, hoͤchſt ges meinnuͤzige Erfindung, deren Brauchbarkeit ſehr weit geht, und ſchon allgemeinen Beifall hat. (Aus dem Garten⸗Magazin.) F. J. B. Neu angelegter Luſtgarten in Croatien, Seiner Excellenz, des Herrn Alexander von Alagovich., Mofonenfer Bliſcof, Großprobſt des Agramer Doms Capltels und Prior Auranae, Sr. k. k. apoſtollſchen Majeſtaͤt gehelmen Rathes, und königlicher Banal⸗ Locumtenent in Dalmatien, Croatien und Slavonlen. (Fortſezung.) zu Agram Bei meinen ſteten Wanderungen mir unbewußt, welcher Horizont mich im wiederkehrenden Lenze birgt, liefere ich Ihnen noch heuer die Fortſezun⸗ gen und den Schluß von unſers verehrungswuͤr⸗ digſten, Kunſt und Geſchmak liebenden Herrn Banal⸗ Locumtenenten wonnevollem Luſtgarten in ſeinem herbſtlichen Schmuke; — da nach tobenden Stürs men und Regenguͤſſen Phoebus ſeine allbelebende Heiterkeit und des Segens Fülle über Croatiens Boden und feine guten Bewohner wieder aus ge⸗ breitet hat. Alſo zur Gartenſache. Bei Nro. 25 brach ich ab. Von dieſem ſch tigen Ruheplaze und dem Vogelhauſe im exotiſchen Gehölze gehe ich zum Teiche zuruͤk; hinter demſe ben ſehe ich n 2 4. eine runde Sizparthie unter einem Kirfchene Baume. Hinter dieſer 25. umſchließet in einem laͤnglichen Halbbogen ein der Natur nachgeahmter Felſen den einen Teich mit dem Inſelchen. te 26. Zwiſchen dem Felſen und Teiche führt ein und die Triebe fehr dik. Von dleſem vierten Jahre an trug er ſchon; und er ſchien ein Baſtard vom wilden und zahmen Kirſchbaum zu ſeyn, der nicht feines Glel⸗ chen habe an Menge und Feinheit des Saftes. Man kann diefen Baum, der aus Dalmatien herſtammt, mit keiner andern Frucht, als mit der fruͤhreifen Kirſche von Löwen vergleichen, wegen feiner fanellen und frühen Fluchtung. Er iſt bis jezt nur noch auf den wilden Klrſch⸗ Baum gepfropft worden, worauf er ein kräftiges Wachs⸗ tbum angenommen hat und im zweiten Jahre Früchte trägt. Wir werden ihn nun auf die ſchwarze Kirſche 509 Weg zu einer Steingrotte; dieſe mit Bignonia radicans bewachſen, in derſelben ein Fühler Ruhes Siz, ob derſelben ein ſchöner Platanus. 27. Rechts der Grotte ein kleines Waͤldchen. 28. Eine Wieſe mit einer Robinia inermis. 29. Siz unter einem großen Apfelbaum. 50. Eine Parthie Georginen. 31. Garten⸗Seitenplanke mit Pfirſchen-Trillagen. 8 2. Ob den Teichen eine Treppe zur ſteigen— den Anhöhe, auf einen erhabenen Plaz gelangend. 55. Rechts der Treppe eine ſchoͤne, erhabene Wieſe; auf derſelben einige hochſtaͤmmige Baͤume, und eine kleine runde Gruppe von Asclepias lini- folium. 54, Weiter oben ſtoßt man auf ein kleines Waͤldchen, mit Sträuchern, Spiraea salicifolium, Amorpha fruticosa, Ptelea trifoliata u, m. a. 35. Rechts dieſes Waͤldchens ein Nelkenbeet, bis 56. zu einer Parthie von Pinus strobus fort- laufend. 57. Von vorbenannter Treppe — Nro. 32 — führe der Weg weiter zu dem ſchoͤnen Brunnen in der obern Mitte des Gartens, unter dem Weins Berge. Wir verlaſſen dieſen Brunnen jezt, und werden wieder zu ihm zuruͤkkommen. 38. Links dieſes Weges ein großer gruͤner Plaz, umgeben mit Blumen-Rabatten, in Mitte ein ſchd⸗ ner Fraxinus pendula. 39. Ein Feld, mit Blumen⸗Rabatten umgeben. 40. Eine ſchoͤne Baumſchule. 41. Unter derſelben kommen wir zu einem Ra⸗ ſenp laze. 42. Links deſſelben ein ſchattiger Ruheſiz un⸗ ter einer Tilia alba. 45. Rechts deſſelben verſchiedene Blumen⸗Par⸗ thien. 44. Wir treffen einen andern Raſenplaz mit einer fehönen Robinia inermis an; und von dies ſem kommen wir - 45. zum Schildkroͤten-Teiche. In Mitte def- ſelben ſehen wir eine ovale Juſel, mit Nerium Oleander und Calla aethiopica beſezt. 5 46. Um den Schildkroͤten-Teich erbliken wir von der Nordſeite ein kleines Waͤldchen von Jug— lans regia, Aylanthus glandulosa, Acer ne- gundo, Gleditschia inermis, und Hibiscus sy- riacus. 8 47. Vom Schildkroͤten⸗Teiche führt uns der Weg im Schatten unter hochſtaͤmmigen Aepfelbaͤumen, neben der — sub Nro. 8. ſchon angeführten — oval gedrukten Zwergel-Obſtbaum-Parthie fort, zu 48. einer Weichſel-Spalier, welche das Erd— Magazin von dem Uebrigen abſondert. Hier ſind wir nun, nachdem wir mit dieſem topographiſchen Spazirgange den ganzen Garten — ohne den Weinberg — durchgewandelt haben, am andern Ende deſſelben, vorne beim zweiten Eine und Ausgangsthore der — in Nro. 5 angezeigten — Staketenwand. Hier erbliken wir noch 49. rechts und links dieſes Thores ſchoͤne Blu⸗ men⸗Parthien; und, indem wir von hier uͤber die Garten⸗Terraſſe des Sommerhauſes hinuͤber ſchrei⸗ ten, finden wir noch 50, an jener Seite deſſelben, Hortenſien in Grund (in der Erde) geſezt, welche unter. einer: leichten Bedekung hier überwintern.- (Fortſezung folgt.) Geſchrieben zu Agram in der zweiten: Haͤlfte Septembers 1828. — — ZwmœuPG— . —.ñ....ññññͤ—— okullren und feine Frucht wird dadurch vlellelcht noch an Große, an Reichlichkeit des Ertrags und an Fruͤhzeltig⸗ keit gewinnen, wenn nemlich uͤberbaupt ſeine guten El⸗ 8 noch zunehmen koͤnnen. Wit haben dleſer herr⸗ chen Kirſchſorte den Namen der frühreifen Vlala gegeben. Der andere Kern hat einen ſowachen Stamm mit Heinen Blättern hervorgebracht, der im fünften Jahre Fruͤcte getragen bat, deren Kern mit einer ſchwarzen, bits tern Hut bedekt war. Sein Stamm hatte damals kaum dle Größe des kleinen Fingers; es iſt indeſſen möglich, daß dle Kerne, welche fo verſchledene Fruͤchte gegeben haben, doch von demſelben Baume gekommen ſinde Unſer Reſultat be⸗ weif't, gegen die gemeine Meinung, daß dle Kirſche von Zara keine wilde Sorte, ſondern eine kultkpirte tft; denn der Kern eines Wildlings wurde nit fo ſehr nach elnet erſten Aus ſaat abgeaͤndert haben.“ 0 Sowohl das Holz, als die Frucht des Klrſchbaumes gewähren uns ia fo maunigfaltigen Verwendungsarten we⸗ fentlichen Nuzen, daß dle Verbreltung guter Kirſchenſorten in jeder Hluſicht von hoͤchſter Wichtigkelt iſt. In Fravendorf find bereits über 200 der vorzuͤglichſten Arten angepflanzt, die noch immer mit neuen vermehrt werden. 400 > Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. r eiern (Erbetene Berichtigung.) In Nro. 44 dies fer Blatter ud folgende Drukfehler zu verbeſſern: Selte 351 die. aote Zelle von oben herab, ſtatt welche lies: welden. Selte 551 die z5fte Zelle, ſtatt äſthätiſche fol ſtehen: äſthetiſche. — Dann, in den Nachrichten aus Frauendorf unter dem Quer⸗ Striche Seite 346 die aſte Belle ſtatt Comktatſtadt fol ſtehen: Commerzſtadt. Seite 349 die öte Zelle uoter dem Querſtriche von oben herab, ſtatt: Der an Gelſt und guter Lage vortreffllche Garten ſoll ſtehen: Det an Geste und guter Lage uͤbertreffende Garten. Der Herr Verfaſſer, welcher den Vorſtand auf diefe Fehler aufmerkſam machte, ſezte bei: „Hätte ich vermuthen können, daß Sie aus meinen, in freund⸗ ſchaftlidem Tone fo eilfertig hingeſariebenen Briefen, die nur fo nachläßig hingeworfegen Andeutungen aus⸗ heben, und in Ihrem Blatte anführen würden, wie Ste es in Nro. 44 wirklich gethan haben, ſo hätte ich wohl Manches anders, beſtimmter, genguer, vlelleicht auch etwas ausführlicher, gegeben. So z. B. habe ich da, wo ich von den 27 katſerlichen oͤſterreichtſchen Grenz⸗ Regimentern, und ihren Landbezirfen an der Türket, ſprach, nicht diſtingairt, daß das Varasdiner Genera⸗ lat, oder die croatiſche Varasdiner Grenze, welche aus den zwel Grenzreaimentern, dem Varasdiner-St. Ge⸗ orger, und dem Varasdluer⸗Kreuzer Regimente beſte⸗ het, nicht wirklich die Türkengrenze berührt. Denn dieſe zwei Regkments-Vezirke ltegen mehr landeiswärts zwiſchen den Provinzial-Gebteten, reichen nicht bis an die tüͤrkiſoe Grenze; daher haben dieſe zwei Regl⸗ menter kelgen Grenz-Cordon, und gar keinen Cordons⸗ Dienft. Hinter dieſen zwei Regiments bezlrken ziebet ſich an der Türkei die Banalgrenze hin, welche ſich bei Jessenowatz am Elnfluß der Unna in dle Save mit der Slavonſſchen Grenze vereiniget, Jessenowatz iſt nicht nur ein durch den Schiffbau merkwürdiger und futereffanter Grenzort, ſondern auch dadurch, daß die⸗ fer Ort während der franzoͤſiſchen Herrſchaft des illy⸗ riſchen Königreiches der Punkt eines Triplex Confi- nium zwifhen drei Kalſerthuͤmern, dem oͤſterreichlſchen, franzoͤſiſchen und turklſchen war, wo das Sprichwort gang und gäbe, und im buchſtaͤblichen Sinne wahr ge> wefen: „daß, wenn da ein Hahn gefräher, man ihn in drei Kalferreiben vernommen hat.“ — Noch füne ich bei, daß zwiſchen dem Diftritte des Varasdiner Gene- ralat® und der oberen croatifhen Grenze, welche aus den Szlutner, Oguliner, Ottoschaner und Likaner Grenzregimentern und ihren Bezirken beſteht, In jeder Hlnſicht, in Boden, Klima, Lage, Produklen, Vewoh— nern uf. f. weſentlicher, ja gewaltiger Unterſcied beſtehe. Das Varasdiner Generalat tft eine groͤßten⸗ theils ebene, überaus fruchtbare Provinz; die obere Karlſtaͤdter und Litaner Grenze blogegen mehrentheils eln rauhes Geblra⸗ Land, voll auffallender Natur⸗ Schönheiten, greller Situatlonen, voll von Naturwun⸗ dern: aber ein armes Land! In Wahrheit, wenn aus⸗ wärtige Fremde, mochten fie Deut ſche, Franzoſen oder Engländer ſeyn, das obere croarkſche Milltär-Grenz= Land, dortſeits, und dießſeits im Civil-Croatien, das derrliche Zagorlen bereiſen würden, wuͤrden fie mit ſtaunender Verwunderung aus rufen: „Heu quam pul- chra, quam mirabilis altera Ilelvetia!” — Die Pro⸗ vinz des Varas diner Generalats, beſonders der Diſtritt des Varasdtner St. Georger Regiments, litt jedoch (ehr vermöge der Lage durch haufiye und große Ue⸗ berſchwemmungen der Fluſſe, und durch Moräfte. Hle⸗ rin hat ſich das loͤbliche Varasdiner St. Georger Ne: giment, hierin hat ſich deſſen wuͤrdiger Chef, der Herr Oberſte und Regiments-Commandant Wilhelm Edler v. Grueber auf die preiswürdigfte Art ausgezeſch⸗ net: durch unternommene große, umfaßende und mit eben fo viel Energie und Kraftaufwand, als Kunſt und richtige Combination assgefuͤhrte und vollendete Ent⸗ wäſſerungsarbeiten, Kanäle, Damme u. ſ. f. Von die⸗ ſem in feiner Art einzigen, rubmvollen Werke, fo wie von jenem noch weit größern bei der Regullrung der Saärviz und des Sié in Ungarn unter der ruhmvol⸗ len Leitung Sr. Exzellenz des koͤnigl. Herrn Reguli⸗ rungs⸗Cemmiſſars Franz Grafen Zichy von Vasonkeö glütlich mit dem berriiaften Erfolg vollendeten Werke, werde ich feiner Zeit in meinen topographifgen Schrlf⸗ ten ausführlich handeln.“ (Ein Verſuch zur einſtwelllgen Beant⸗ wortung der ſo wichtigen Frage in Nro. 34 Seite 272 der beurigen Garten⸗ Zeitung.) Ein Garten ohne Waſſer, — eln Dach, das keine Traufe hat, — ein Kolben obne Hals, — ein Beutel ohne Geld — ſind alle mangelhaft. — Wenn man ohnehln eine gute Feuerſprize, eiae große, oder auch nur eine kleine zeimerige zu feiner Dispoſt⸗ tion beim Haufe hat, — fo koͤante man dleſelbe wohl auch als eine Garten-Sperlze gebrauchen. — Eine gute Feuerfprize trägt das Waſſer auf 50’ nach dem Zug der Luft leicht; indeſſen hätte der verehrliche Herr Fragſtellet doch vlelleicht wohl auch etwas Beſſeres und Leichteres gehofft; — es kann ſeyn, vieleicht ein au⸗ dermal, oder von elner andern Seite, — jezt hat das Begleßen in den Gärten für heuer ohnehin ſchon aufs gehoͤrt. Ceurgo. Ferd. Lang h, Ingenleur, Mltglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. Yuflöfung der Charade im vorfgen Nro.: ünkrant. — SS ————— In Commiſſion bei Fr. Puſtet In Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. .. ̃ v— Dr. utıstche dert inne Der ganziäb liche Preis iſt in ganz Dentſchland 2 fl. 24 ke. obne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portsftel. Allgemeine deutſche G art v1. Jahrgang. e u. % Barkı buchlbetbuß: Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau= Gefellfchaft in Bayern zu Frauendorf. Ne. 51. 22. December 1828. — EEEENECHERERNEENREERIETREETammern f 5 N t Sp a In gan 'affee⸗ t ic. Juha t: Fortſezung neuer Mitglieder. — Der Spargellamen als ein ganz vorzuͤglliches Kaffee⸗Surroga Sa & Neu angelegter Luſtgarten zu Agram ic. (Fortſezung.) ** N Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwürden, Herr. Ignazius Caſſian, Cur⸗ Meiſter an der k. k. Haupt- und Stadtpfarre zu Pettau in der Unter⸗Steyermark. — Johann Saltzmann, Intendant bei Sr. hochfuͤrſtl. Durchlaucht, Prinz zu Hohenzollern, und Abt zu Oliva ꝛc., zu Abtel Oliva bel Danzig in Oſtpreuſſen. Seine Wohlgeborn, Herr Sigmund von Eggelkraut, erſter Buͤrgermeiſter in Regensburg. — Albrecht Gottlieb Andreas Bergner, Herzoglich Sächſich⸗Coburgiſcher Juſtizrath zu Coburg im Her: zogthum Sachſen⸗ Coburg. — Jauaz RNeichhard, k. k. öſterr. Hauptmann im qten Feldjaͤger⸗Batalllon zu Pettau in der Untere Steyermark. — Niklas Gasperotti, Handelsmaun ia Lalbach. 2 Joſeph Alois Vene ſch, angeſtellter Direktorfals Amtsſchreiber in Nimes im Bunzlauer Kreiſe Boͤhmens. Der Spargelſamen als ein ganz vorzuͤg⸗ liches Kaffee-Surrogat, nebſt praktiſcher Anweiſung, wie man den Spargel amm Vortheilhafteſten erziehen und benuͤzen kann. Von allen, ſowohl in der aͤltern als neuern Zeit empfohlenen Kaffee-Surrogaten habe ich keines derſelben, nach haͤufig gemachten Proben und Ver— ſuchen, dem auslaͤndiſchen Kaffee, ſowohl an Ge— ruch und Geſchmak, als an den uͤbrigen Eigenſchaf— ten deſſelben, aͤhnlicher gefunden, als den wohlge— reiften Samen des Spargels (Asparagus offieinalis. Da der Spargelſame zu dieſem Behuf noch we— nig beachtet zu ſeyn ſcheint, und in allen Gaͤrten und Weinbergen, wo ſich Spargel-Anlagen befinden, eine Menge der rothen Beeren, welche den Spargel— Samen enthalten, unbenuͤzt verloren gehen, ſo finde ich mich veranlaßt, jeden Gaͤrtner und Oekonomen darauf aufmerkſam zu machen, um auf dieſe Weiſe nicht nur von feinen Spargelſtoͤken einen doppelten Nuzen ziehen zu koͤnnen, ſondern auch um deßwillen auf Vermehrung der Spargel-Anlagen bedacht zu ſeyn. Insbeſondere aber will ich es jedem Weinbauer empfehlen, zwiſchen ſeinen Weinſtoͤken, wo ſolche nemlich regelmäßig und in gehdriger Entfernung Nachrichten aus Frauendorf. Kasglers encyelopädiſches Pflanzen⸗ Woͤrter buch. Wir haben ſchon Seite 320 in dleſen Blaͤttern auf die Ankündigung eines „encyelopadifhen Pflau⸗ sen»: Wörterbuches! aufmerkſam gemacht. Seltber erſchlen der erſte Band von A bls L, welcher vor uns liegt, und uns fo wohl gefällt, daß ge nicht umhin können, ſammtlichen Gartenfreunden, beſonders aber den verehrten Mitgliedern unferes Vereines nochmal eigens die Anſchaffung dleſes Werkes beſtgemeint zu empfeblen. / Herr Kach ler bat fih durch die Herausgabe dies ſes klaſſiſnen Werkes ein unfterblites Verdienſt ers worben, und die großen Stwierigfeiten, welche er auf der ganz neuen Bahn feiner aufgenommenen Idee ge⸗ funden haben wird, gluͤklich uͤberſtlegeu. Denn, wie es ſchon in der Anzeige hieß: „Es waren Feine Vorbllder 61) 402 von einander geſtelt ſind, Spargel anzupflanzen. Die Erfahrung lehrt, daß die Rebe nur mit der Spargelpflanze allein ſich gut vertraͤgt, und daß beide neben einander, bei uͤbrigens guter Bearbei— tung, ihr Gedeihen finden, indem nicht nur beide Theile verſchiedene Nahrungsſtoffe an ſich zu ziehen ſcheinen, ſondern auch der Spargelſtok durch ſein einfaches blattloſes Geſtraͤuch dem Weinſtoke hinz ſichtlich der Einwirkung der Sonnenſtrahlen und des Luftzuges kein Hinderniß gibt. Bei den Spar— gelanpflanzungen in den Weinbergen hat man übri— gens weniger Umſtaͤnde und Kuͤunſteleien noͤthig, als vordem von den Kunſtgaͤrtnern bei Anlegung eines Spargelbeetes angewendet worden ſind. Es iſt ſchon hinlaͤnglich, wenn man fuͤr jede Spargelpflanze eine kleine Grube eines Quadrat: Fußes weit und 13 Fuß tief ausgraͤbt. So wird 4 bis 5 Zoll hoch wohl vorbereitete Erde hineingewor— fen, und dieſe mit der Hand etwas zuſammenge— druͤkt, auf dieſe zuſammengedruͤkte Erde wird nun die Spargelpflanze dergeſtalt aufgeſezt, daß die Wurzeln derſelben nach allen Seiten ausgebreitet werden. Nun dekt man den Stok mit Duͤngererde zu, dann fuͤllt man die Grube vollends mit der ausge— worfenen Erde an, tritt ſolche mit dem Fuße etwas feſt, und faͤhrt auf dieſe Weiſe von Stelle zu Stelle fort. Wenn man recht ſchoͤne und ſtarke dreijaͤh⸗ rige Spargelpflanzen hiezu erlangt, ſo kann man im vierten Jahre recht ſchoͤnen ſtarken Spargel ſte— chen, im zweiten und dritten Jahre aber ſchon eine ziemliche Menge rother Spargelbeeren zum Kaffees. Surrogat gewinnen. Die Samenkörner aber wer— den aus dieſen Beeren auf zweierlei Weiſe gewon— nen: Einmal, daß man die Beeren mit lauwarmem Waſſer begießt und in eine Gaͤhrung gerathen laͤßt, jur Benüzung vorhanden; das Werk mußte geſchaffen werden; kein Nachſchrelben anderer Autoren, kein Com- meatlren konnte Statt findea; ein Original- Produkt, neu und großartig, nüzlich, bel⸗hreud, nicht trofen und ermüdend, follte zu Tage gefördert werden.“ Es handelte ſich nicht nur darum, etwas ganz Ork⸗ ginelles hervorzubringen, ſondern auch diefes Originelle den hoͤchſt verſchledenen Tendenzen der geſammten Lieb⸗ haber der Pflanzenkunde auf eine ſolche umfaſſende Art: anzupaſſen, daß das Verlangen eines. Jeden moͤgllchſt befriediget werde. hin angegebenen erſtern Methode behandelt. wornach man den Samen, gleichſam wie die Gur⸗ kenkerne, mittelſt eines Durchſchlags reinigen und auswaſchen kann. Die zweite Methode, welche ich beſonders für ſolche Körner, welche man als Kaf— fee-Surrogat benuͤzen will, für beſſer befinde, iſt: daß man die Beeren auf einem warmen Ofen gehd⸗ rig austroknen laͤßt, fo daß man alsdann die Koͤr— ner von der ausgetrokneten Huͤlſe mittelſt des Aus: reibens mit den Haͤnden befreien kann. Um gute und tuͤchtige Spargelpflanzen ſich ſelbſt zu ziehen, hat man Folgendes zu beobachten: Man erwaͤhle hierzu nur diejenigen Stdke, welche den ſchoͤnſten und ſtaͤrkſten Spargel treiben, und laſſe hievon nur 1 oder 2 Stengel in Samen ge— hen, und nachdem die daran befindlichen Beeren ihre vollkommene Reife erlangt haben, ſo werden dieſelben vom Stoke abgeſtreift, und nach der vor⸗ Die gewonnenen Samenforner werden nun an der Luft getroknet, und zum weitern Gebrauche verwahrt. Zu Ende Septembers wird in einer guten ſon— nenreichen Lage ein geduͤngtes Gartenbeet bereitet, und 2 bis 5 Zoll tiefe Gruͤbchen in der Entfernung von 10 bis 12 Zoll gemacht, worein die Körner 5 Zoll neben einander gelegt und mit Erde bedekt werden. Im naͤchſten Fruͤhjahr werden die zarten Pflaͤnzchen bald erſcheinen, welche, wenn fie von allem Unkraute rein gehalten, dabei gut gepflegt und behakt werden, freudig empor wachſen, ſo daß ſie zum Theil ſchon im zweiten Jahre zum Verſezen tauglich ſind, und im zweiten und dritten Jahre, wo man durchaus noch keinen Spargel ſtechen darf, wenn man für die Zus kunft ſtarke Stengel erhalten will, ſchon einen ſehr reichlichen Ertrag an Spargelförnern gewähren wer— den, welche, wenn ſie nach der empfohlenen Weiſe als Kaffee⸗Surrogat benuͤzt werden, für die aufgewendete Dem Verfaſſer gelang, nach unſerm Urthelle, die Lös fung dieſer Aufgabe mehr, als man nur je erwartea konnte. Wir wollen nichts fegen von der, in dle alphabe⸗ tiſche Orduung auch noch gebradten Verſcledenhelt der Lettern zur Aus ſcheldung der Gattungen und Arten; — von Stellung des Sazes zur groͤßtmoͤglichſten Erleichterung für dis Aug; — von Beiſezung der Sys nonymen und Aufübrung der Autoren u. ſ. w., indem dieſe Weſenheſten mehr dem mechaulſchen Fleiße ange— hören konnen. Aber wir muͤſſen die große ai bewundern, mit welcher auch der Nuzen und dle 408 Muͤhe und Arbeit vollkommen entſchaͤdigen, und fuͤr die Folge auf einen bedeutenden Ertrag, welcher ſo— wohl durch den Spargel ſelbſt als durch die Samen— Körner noch gewonnen wird, rechnen kann. Durch die gehdrige Benuͤzung einer ſolchen Anpflanzung in einem Weinberge koͤnnen Arbeits- und Duͤngerkoſten ſo weit gedekt werden, daß man in ſolchen Jahren, wo zu— weilen ein gaͤnzliches Mißrathen des Weins Statt findet, keinen ſo betraͤchtlichen Verlurſt erleiden kann. Da uns die Erfahrung lehrt, daß eine friſche Miſtduͤngung, wenn ſolche zu nahe an den Wein: Stok gebracht wird, demſelben mehr ſchaͤdlich als nuͤz— lich iſt, und oͤfters dadurch das Vergelben der Blaͤtter herbeigeführt wird, fo iſt es rärhlicher, die Düngung erſt fuͤr den Spargel zu benuͤzen, und nachher ſolche dem Weinſtoke me zutheilen, welches am Vollkom— menſten bewirkt wird, wenn man vor Winters einen jeden Spargelſtok, nachdem man das Geſtraͤuch ab— geſchnitten, mit einem Haͤuflein Miſt belegt, und den Winter uͤber denſelben damit bedekt laͤßt, wodurch nicht nur ein fruͤheres Treiben des Spargels erwekt, ſondern auch durch die herabflieſſenden naͤhrenden Be— ſtandtheile des Miſtes der Stok befruchtet wird. Im Fruͤhjahre nun, wenn der Spargel zu treis ben beginnen will, wird dieſer nunmehr vergohrne und ausgekuͤhlte Miſt zwiſchen den Weinſtoͤken umher ges ſtreut und alsbald eingehakt. Auf dieſe Weiſe wird der friſche Dünger nicht nur auf doppelte Art benuͤzt, ſondern auch jedem dieſer Gewaͤchſe die ihm erſprieß— liche und erforderliche Nahrung zugefuͤhrt. Noch iſt zu bemerken, daß die Spargelkoͤrner, wenn ſolche alt Kaffee-Surrogat benuͤzt werden ſollen, eben auf die Weiſe, wie der indiſche Kaffee, in einer blechernen Kaffeetrommel gebrannt oder geroͤſtet wer— den. Nur hat man dabei, weil dieſe Koͤrner ſchon von Natur ſchwarz ſind, und man daher nicht, wie bei —— — —ñU - — Anwendung fo vieler Pflanzen angegeben iſt, eine fee e bie bis jezt noch gaͤnzlich in Gartenfartften ehlte, oder hier und da doch nur Auferft mangelhaft bemerkt wurde. Nebſidem ſind in dieſem Werke viele ganz neue Pflanzengottungen angegeben, die weder Willdenow noch Porsoon aufgeführt hatten, z. B. Beaufortia. Rob. Brown. — Calliopsis, Reichenbach. — Calothamnus. Labillerdiere. — Chorizıma. Labillardiere, — Curte- sia. Thunberg. — Duchesnea. Smith eie. Herr Kachler, zugleich Handels gärtner, if: den Kaffeebohnen, durch die Farbe entſcheiden kann, wenn ſie hinlaͤnglich gebrannt ſind, mehrere Vorſicht nörbig, daß in der Sache nicht zu viel oder zu wenig geſchehe. Man muß daher durch oͤfteres Oeffnen der Trommel mehrere Verſuche anſtellen und genau dar— auf merken, wenn die Körner glaͤnzend erſcheinen, und gleich dem indiſchen Kaffee zu ſchwizen beginnen; dann iſt es Zeit, fie vom Feuer zu entfernen, und fie eben fo, wie man mit den Kaffeebohnen zu thun pflegt, durch oͤfteres Umruͤhren ausſchwizen zu laſſen. So— dann werden ſie auf einer gewoͤhnlichen Kaffeemuͤhle gemahlen, oder in einem Moͤrſer zu Pulver geſtoſſen, und in einem wohl verſchloſſenen Gefaͤße zum wei— tern Gebrauch aufbewahrt. Da dieſe Spargelkoͤrner, als Kaffee genoſſen, noch einen ſtaͤrkern und bitterern Geſchmak haben, als der indiſche Kaffee, ſo wird das Getraͤnk milder und angenehmer, wenn man, wie es in vielen Haus— haltungen bei dem gewoͤhnlichen Kaffee zu geſchehen pflegt, etwas von den gebrannten Moͤhren zuſezt. Will man den indiſchen Kaffee mit dieſem Sur— rogat vermiſcht genießen, fo habe ich dieſes Getraͤnk am Staͤrkſten und Schmakhafteſten gefunden, wenn man zu 4 Pf. Kaffee 8 Pf. Spargel und 4 Pf. ge— brannte Moͤhren zuſezt. Ich glaube kaum der Behandlungsweiſe und Zu— bereitung der Moͤhren, um ſie als Kaffee-Surrogat zu benuͤzen, erwaͤhnen zu duͤrfen, da dieſes Surrogat ſchon ſeit vielen Jahren in den meiſten Haushaltun— gen gebraͤuchlich geweſen iſt; ich kann jedoch eines beſondern Vortheils, deſſen ich mich bediene, um dem gebrannten und gemahlenen Moͤhrenpulver einen ſtaͤrkern und dem Kaffee ganz ähnlichen Geſchmak zu verſchaffen, nicht unerwaͤhnt laſſen. Es iſt nemlich bekannt, daß die indiſchen Kaffee Bohnen, nachdem ſie gebrannt aus der Trommel überhaupt ſehr thaͤtlg in Herbelſchaffung und Verbrei⸗ tung neuer und feltener Pflanzen. Zu feinem größern Verzelcnlſſe von 3057 Artikeln find bereits, fo viel wir wiſſen, fieben Nachträge erfaienen, und wir wuͤn⸗ ſchen dem effrigen Manne nur recht viele Abnehmer!“ Und mit dleſem Wunſche erwarten wir von ihm mit Schnfuht den zweiten Thell feines Pflanzen-Woͤr⸗ terbuchets, und find überzeugt, daß ſämmtliche Garten⸗ Freunde ihr aufrichtiges Dankgefuͤhl dafur mit ung theilen werden. . 404 gethan werden, ein Eräftig riechendes aͤtheriſches Oel ausſchwizen, welches eben die Quinteſſenz des Kaf— fee's zu ſeyn ſcheint; um nun dieſes zu erhalten, und dasſelbe nicht unbenuͤzt verdunſten zu laſſen, muß man den noch ſchwizenden Kaffee ſogleich aus der Trommel in einen Topf oder in ein anderes dazu paſſendes Gefaͤß ſchuͤtten, und darauf einen Durch— ſchlag oder ein enges Sieb, welches mit gebranntem oder ganz erkalteten Moͤhrenpulver angefuͤllt iſt, dergeſtalt bedeken, daß das darin befindliche Möh— renpulver ganz von dieſem Kaffeedunſt durchzogen wird, und auf diefe Weiſe die dlichten Beſtandtheile des Kaffee 's aufnimmt, wodurch es dem Kaffee an Geruch und Geſchmak aͤhnlicher wird. Nachdem die gebrannten Kaffeebohnen, welche mitunter umgeruͤhrt werden muͤſſen, erkaltet, und ihre dlichten Beſtand— Theile dem Moͤhrenpulver mitgetheilt haben, ſo wird dieſes Pulver in einem erdenen wohl verdekten Ge— faͤß ſorgfaͤltig zum Verbrauch aufbewahrt. Becker, Poſtmeiſter in Jena. Neu angelegter Luſtgarten zu Agram ꝛc. (Fortſezung.) Nachdem ich den ganzen engliſchen Garten Sr. Erzellenz unſers Herrn Banal-Locumtenenten durch— ſpaziert, und in den vorhergehenden Schilderungen in dieſer Gartenzeitung den verehrten Herren Mit— gliedern, und andern Leſern und Gartenfreunden vor die Augen gefuͤhrt habe, kehre ich nun zu dem sub Nro. 37 bezeichneten Brunnen zuruͤk, um auch den zweiten obern Theil dieſer intereſſanten Anlage zu betrachten, und der Leſewelt mitzutheilen. Eine lange, maſſive Steinwand, den Berg gleichſam unterſtuͤzend, oben mit der Erde horizontal, ſcheidet nach der ganzen Breite der Aalage den vor— beſchriebenen engliſchen Garten von dem obern Weingarten und ſeinen Anlagen. In Mitte dieſer Scheidewand iſt der nette Pumpenbrunnen in einem Halbzirkel in den Berg hinein gebaut, und oben, mit der Erde horizontal, mit einer Weinlaube be— dekt. Das Brunnenwaſſer ſammelt ſich in einem — — ——ꝛ — ſteinernen Baſſin, und von dieſem wird es unterir— diſch dem — sub Nro. 20 angeführten — Spring Brunnen zugefuͤhrt. An beiden Seiten-Enden der Steinwand fuͤhren bequeme Treppen auf den Weinberg. Ein Drittel des Berges, nemlich der untere Theil desſelben, ob dem Brunnen, iſt nach der ganzen Breite ſcar⸗ pirt, mit langen, geraden und ſchief gegen einander laufenden geſtuzten Spalieren von gemiſchtem Ge⸗ hoͤlze in mehrere laͤnglichte Parthien eingetheilt, welche mit vielen edlen Birn- und andern Obſt baͤu⸗ men bepflanzt ſind, an denen der Segen goldener Fruͤchte ſchwer hangend pranget. Die Plaͤze oder Felder dieſer Obſt-Parthien, mit uͤppigem Graſe bewachſen, geben nicht nur der ganzen Anlage ein abſtechendes Colorit, ſondern auch ein reichliches Vieh- Futter. Neben dem Treppen-Aufgange der linken Bergſeite iſt eine hohe gruͤne Laube mit die— dieſer ſcarpirten Anlage verbunden. Ob dieſer ganzen, durch ihre Wendungen ange— nehm taͤuſchenden Spalier- und Obſtbaum-Anlage erhebet ſich der Weinberg, und ſenket ſich jenſeits gegen Oſt in ein enges Thal; der Abhang iſt dort wie— der mit Zwetſchgen- und andern Obſtbaͤumen beſezt. Ueber dieſem Engthale erhebet ſich das yoͤherſtrei⸗ chende, vielen andern Eigenthuͤmern zugehörige, gee gen Suͤden fortlaufende Weingebirge. Der ganze Weinberg Sr. Excellenz iſt mit den koͤſtlichſten, durchaus in geraden Linien geſezten, und in gleicher Höhe geſchnittenen, geſtuzten Reben bepflanzt; mit niedlichen, ſchmalen Fußwegen hin und wieder, einem Irrgarten aͤhnlich, durchſchnit⸗ ten. In der Mitte, auf dem hoͤchſten Punkte des⸗ felben, iſt der freie Wonneſiz unter einem großen, hohen, zierlichen, maſſiven Parapluie, unter deſſen weitem, ſchirmenden Dache ſich viele Perſonen vers fanımeln konnen. Dieſes Parapluie wird von der ganzen Lage der beiderſeitigen Weinbergs-Reihen und Landhaͤuſer geſehen, und ſcheint von ferne dem unbekannten Wanderer anzibeuten, daß hier ein Om des Geſchmakes und Vergnuͤgens ſey. (Schluß folgt.) — In Commiſſion del Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Yoftänter an. . . —— a Der ganziährlihe Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Cendert — vortofreſ. Allgemeine deutſche rte Nett ung — —9 ' ä. nm nn Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VI. Jah rgan O Q. Ne. 52. 20. December 1828. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Die Obſtbaum⸗Veredlung durch die Kopularion auf Wurzeln. — Ueber ein Verfahren, Gurken im Winter zu ziehen. — Neuanglegter Luſtgarten zu Agram ic. (Schluß.) — Anwelſung, Mispeln und Quitten gut aufzubewahren. — Gutes Mittel, Citronen ic. — Miszellen. Fortſezung neuer Mitglieder. Jore Wohlgeborn, Frau Marla Schrafl, bürgerl. Lederermeiſterln der k. k. Kammerſtadt Pettau in der Unter⸗Steyermark. Seine Hochwuͤrden, Herr Joſeph Ignaz Turek, lan⸗ bdesfuͤrſtlicher Pfarrer zu Daſchitz im Chrudimer⸗ Kreiſe in Voͤhmen. Seine Wohlgeborn, Herr Kaver Leirl, koͤulgl. baper. Landrichter in Mindelheim. 2 — Fahrbeck, Hauptmann im sten Linien⸗Regiment zu Aſchaffenburg. — Friedrich Sommer, Hofge richts ⸗Ausscultator zu Olpe in Weſtphalen. — Dambach, penſionirter Oberlieutenant zu Weyden⸗ hof del Vochnla in Gallizten. — Ehriſtian Wilke, Hofzärtner bei Sr. hochfüͤrſil. Durchlaucht, Prinz zu Hohenzollern und Abt zu Oliva ic., zu Abtel Oliva bei Danzig in Oſtpreuß en. — Leopold Schedel, Handelsmann in Wien und ns haber der k. k. Landesprivilegirten Wachstuͤcher⸗ und Flirniß ⸗Tafel⸗Fabrik in Braltenſee. — Jakob Haldenfteiner, herrſchaftlicher Gärtner zu Alokritz in Krain. Die Obſtbaum-Veredlung durch die Kopulation auf Wurzeln. Von den entſchiedenen Vorzuͤgen dieſer Baum— Veredlungs-Art hat Referent ſich bei feinem Garten— Nachbar und Freund, dem k. Rechnungs-Commiſ⸗ ſaͤr Herrn Feder, einem eifrigen Pomologen, welcher die Wurzel-Kopulation ſchon über 9 Jahre betreibt, — vollkommen uͤberzeugt und davon die gluͤklichſten Erfolge mit eigenen Augen gefehen, auch bereits wohl gelungene Verſuche ſelbſt damit angeſtellt; daher er es mit aller Zuverſicht uͤber— nimmt, das Verfahren des Herrn Feder nach deſſen uneigennuͤzigem Wunſche zum Behuf allgemeiner Nachahmung zur oͤffentlichen Bekanntmachung um fo mehr mitzutheilen, als in den neueſten Garten— Schriften und Zeit» Blättern hierüber noch nichts Ausfuͤhrliches vorgekommen iſt. ) Es trifft zwar die Behandlung der Kopulation auf Wurzeln mit jener auf junge Wildſtaͤmme ziem⸗ lich uͤberein; auch ſind die Unterlag-Wurzeln, wie bekannt, leicht zu bekommen oder an jungen Kerns Staͤmmchen unſchwer zu erziehen. Indeß duͤrfte hier— uͤber doch gleichwohl das ganz beſondere Verfahren ) Die Gartenzeltung machte zwar im III. Sahrgange S. 11 darauf aufmerkſam, doch nur in Kürze. 3 —u— — Nachrichten aus Frauendorf. Jahres Bericht mit Bitte um Unt erſtuͤzung zum Bau eines Glas⸗ und Wohnhauſes in Frauendorf. WVom Vexrelns⸗Vorſtande Für ſt.) Abermal iſt ein Jahr, — und nun bereits das fechste verfloſſen, ſeit ich kelnen andern Wunſch für den Reſt meiner Lebenstage mehr habe, als zum Wohl meiner Mitbräder und Mitpllger durch dleſe liebe Gottes: Welt dadurch belzutragen, daß lch bie Erde unter fh ten Füßen verr@ängen, ihre Fruchtbarkelt erböhen, und fo dle geſegneten Abſichten des Schöpfers nach als len meinen Kräften befördern helfe, und zwar unter Verhaͤltulſſen, in welchen es mir ſogar moͤglich iſt, ſelbſt auf die entfernteften Länder regſem elozuwirken. Ich geſtede, daß ich feſt glaube, die Vorſehung habe mich zu dieſem Zweke abſichtlich erkoren und gerüftet, indem ia der Art meiner Berufung 183 A hiezu 52 406 K. eines umſichtigen Beobachters und verlaͤßigen Praktikers Vortheile in ſich halten, die nicht Jeder⸗ mann ſobald ſelbſt aus Erfahrung kennen lernen möchte; weßwegen hier vor Allem mit der Erziehungs⸗ Weiſe guter Wurzelſtoͤke zu ſolcher Kopulation mit Hinſicht auf jene Baumpfleger begonnen wird, welche ſchon die naͤchſtkuͤnftige Jahrszeit zu kleinen Verſuchen benuͤzen wollen. Am Anfange Monats Jaͤner werden gefunde Kerne von Aepfeln und Birnen (die Wurzeln von Stein⸗Obſt ſcheinen weniger für die Kopulation ges eignet) in Töpfe dünn geſaͤet oder geſtupft, ſolche waͤhrend des Winters froſtfrei und ziemlich feucht gehalten, bis die jungen Pflaͤnzchen daraus hervor— kommen; dieſe werden alsdann ſpaͤterhin der mil⸗ dern Luft von Zeit zu Zeit ausgeſezt, damit ſie bis Mitte Aprils ſtark genug werden, um fie bei guͤn— ſtiger Witterung auf ein lokeres Gartenbeet in Ent— fernungen von ungefaͤhr 12 Zoll zu verpflanzen, wobei mittels eines Pflanzholzes ziemkich weite Lo= cher in die Erde zu machen ſind, um die zarten Wurzeln ganz gerade in den Boden zu bringen, damit ſolche nicht krumm wachſen und zum Kopu⸗ liren ganz untauglich werden. So verpflanzt, haben die Saͤmmlinge zwei Jahre zu verbleiben, wonach bei guter Pflege ihre Wurzeln die Dike eines Federkiels, oder eines ges wohnlichen Kopulir-Reiſes erlangen, um ſofort im dritten Fruͤhjahre vorſichtig, zu moͤglichſter Er⸗ haltung der zarten Haarwurzeln, fuͤr weitere Ver: wendung ausgehoben zu werden, davon alsdann die meiſten Staͤmmchen zwei Kopulir- Unterlagen zu geben pflegen. Bei Zurichtung der Wurzelſtuͤke zum Kopuliren iſt darauf zu ſehen, daß jedes derſelben mit einigen , FE ac “TE En ua TE an nern elne höhere Hand eben fo wenig zu verkennen iſt, als in der Gabe dauernder Geſundhelt bel elner faſt gaͤnzlichen Schlafs⸗Entbehrlichkelt ſelt dem Zeltpunkte, als ich In dieſen neuen Wirkungskreis eingeführt ward, wodurch abeiln es mir möglich iſt, Raum und Zelt zu gewinnen für die ſo umfaſſenden 4 meines öffentlichen . . 2 415 3 75 . Freudlskeit e erzens erfülle, m er e glei 40 0 versmen , . Er & anfänglich werde durch bleſe herz⸗offene ellung do Niemanden auftöpfg, wohl 4 Me 29 nen? Ich kaun wahrlich dleſe Aeuſſerung melner Gere 0 990 Saug⸗ und Haarwurzeln verſehen ſey, und dieſe daran forgfältig erhalten werden. Die zur Unters lage dienende Wurzel wird vom Abſchnitte an nach unten s Zoll lang gelaffen, und der übrige Wurzel⸗ Zopf abgeſtuzt; wenn alsdann ein der Wurzeldike entſprechendes Reis vorhanden iſt, wird die Kopu⸗ lation nach gewöhnlichen Handgriffen mittels des Rehfuß⸗Schnittes daran verrichtet, nemlich: a) Das obere Wurzel- und untere Reis -Ende, welche mit einander zu vereinigen ſind, werden an gleich diken Stellen 2 Zoll lang. (rehfußar⸗ tig) abgeſchnitten, und genau aufeinander gepaßt 5 b) das Umbinden beider Theile wird am Sicherſten mit leinenen, 4 Zoll breiten Baͤndchen, welche mit Baumwachs zu beſtreichen, und in Stuͤke von 9 —10 Zoll Länge vorzuſchneiden find, bewerks ſtelliget, indem man das Bändchen um die Ko— pulir⸗Stelle wohl angezogen herumwindet, (ohne jedoch die Abſchnitte aus ihrer Lage zu verruͤken), und am Schluße uͤbereinander klebt; endlich, zu mehrerer Haltbarkeit, daruͤber noch einen Verband von Lindenbaſt anlegt. a e) Dem Edelreiſe werden nur 3 Augen gelaffen, davon das unterſte mit der Wurzel unter die Erde koͤmmt; dann wird an der oberen Spize des Reiſes der offene Abſchnitt mit wenigem Baum⸗ Wachſe gegen die Einwirkung der Witterung verwahret. d) Zum Einſezen der kopulirten Wurzeln in die Baumſchule ſind angemeſſen weite Gruͤbchen in die Erde zu machen, damit die ſtaͤrkern Wur⸗ zelzweige ſo viel moͤglich nach ihrer Wachsthums— Proportion hineingerichtet, und die feinen Haare Wurzeln ſorgfaͤltig auseinander gelegt, und mit lokerer Erde beſtreuet werden koͤnnen, wonach fühle nicht unterdräken, und möchte es lieber jedem eke Leſer einzeln recht nachdruͤklich zurufen, daß feine Unternehmung vom Himmel je nachdrüͤkllcher unterſtuzt worden ſeyn koͤnne, als es die ausgeſprochene redliche Abſicht ward: > ; 5 „im Vereine mit Kultur und Garten-Frennden tu allen Ländern allgemeinen Sinn für Verfgöuerung der Oberflache unſerer Erde zu weken.“ Gewiß hatte der Schöpfer mit uns und mit dem Theile feiner Welten, den wir jezt durchpllgern, die gleiche Abſicht jener ſteten Vitvollkommnung, die ſich 407 die Gruͤbchen vollgefuͤllt, mit Waſſer reichlich begoſſen, und eingeſchlemmt Pe ©) Die weitere Pflege der Wurzelfopulanten durch Ausjaͤten, Behaken, Beſchneiden ic. hat in der⸗ ſelben Weiſe, wie fuͤr die uͤbrigen Baumzoͤglin⸗ ge in der Baumſchule zu geſchehen, und. wird ſich durch derſelben frohes Wachsthum und Ge⸗ deihen ſicher ausgezeichnet belohnen. Die Vorzuͤglichkeit dieſer Baumveredlungsart bewaͤhret ſich inſonderheit an folgenden Vortheilen fuͤr die Ba npflege, und an guͤnſtigem Erfolge für die Obſtzu⸗ 1. Die Unterlageimurgeln zur Kopulation un. nen jedes Jahr in hinlaͤnglicher Menge gewonnen werden, wenn ſolche theils an Kernſtaͤmmchen in oben beſchiebener Weiſe nach Bedarf erzogen, theils von wilden Staͤmmchen und Auslaͤufern aller Art genommen werden. Außerdem koͤnnen auch tauglis che Abſchnitte dazu verwendet werden, welche von. den ausgehobenen jungen Bäumen bei dem Eins ſtuzen der, vom Stoke unfoͤrmlich auslaufenden Wurzeln ſehr häufig abfallen, und bisher ganz un« benuͤzt blieben, wenn je dieſelben mit einigen Haar⸗ wurzeln und gefunden Seitenzweigen verſehen ſind; endlich ſind bereits vom Referenten Verſuche der Kopulation auf Wurzeln von wildem Geſtraͤu⸗ che angeſtellt worden, mit denen ſich ein weites Feld zur Ausmittelung guter Unterlagwurzeln be— ſonders für Zwerg- und Topfbaͤume erdoͤffnet. 2. Die Kopulation kann mit aller Gemaͤchlich⸗ keit im Zimmer oder Gartenhauſe geſchehen, wo man ſich bequem an ſeinen Tiſch ſezen, und mit viel mehr Genauigkeit, als ſonſt, zu Werke gehen, auch ſo lange in das Fruͤhjahr hinein fortfahren kann, als nur immer ein brauchbares Reis noch dazu vorhanden iſt. 3. Bei einer leicht zu erlangenden Fertigkeit i im Zuſchneiden der Kopulirtheile, und nach gut ange⸗ brachtem Verbande, werden die Kopulanten ſehr bald antreiben, und davon wenige mißlingen. 4. Der, durch ſolche Kopulation erzeugte Stamm koͤmmt ſchon veredelt aus der Erde, und bildet gez wohnlich einen geraden, gleichrunden Schaft ohne den Abſaz und ohne die Wulſten, welche daran von anderen Veredlungs-Arten entſtehen. 5. Von den Saͤften, welche das edle Reis hier: bei unmittelbar aus dem Erdſtoke anzieht, werden die Triebe viel ſtaͤrker und kraͤftiger, als bei oku⸗ lirten oder aufgepelzten Baͤumen, daher auch die Tragbarkeit der erfteren, wenigſt um 2 PUR fruͤ⸗ her einzutreten pflegt, Dieſe wichtigen Vortheile Me nad) allen Abſtufungen, theils in der Baumſchule des Herrn Rechnungs⸗Commiſſaͤrs Feder, theils an deſſen ſchon ausgeſezten Baͤumen aufs Vollkommenſte bewaͤhrt; inſonderheit wird das ausgezeichnet ſchoͤne Wachs: thum der leztern und der Zuſtand nee zur Genuͤge beſtaͤttigen: daß die Kopnlirung edler Zweige auf Wur⸗ zelftüfe ſich als eine der vorzuͤglichſten Baum: Veredlungsarten beweiſet, und als ſehr folgen— reich fuͤr die Obſtzucht jedem Obſtbaumfreunde mit Zuverſicht empfohlen werden darf. Bapreuth, im Dezember 4828. Id Strete le Mitglied der praktiſchen Gartenbau⸗ Geſell ſchaft. Ueber ein Verfahren, Gurken im Winter zu ziehen, indem man das Treibbeet in einer Weintſeiberei anlegt. Ein Gaͤrtner, dem es gut gelingt, fruͤhzeitige — 12 böchſtes Ziel uͤberall ausſpricht; und fo dürfen wir ja glauben und hoffen, daß es durchaus nie an feinem Segen fehle, wenn wir in diefem Geſſte ihm verftändig entgegen kommen! Warum alſo ſoll ich's dem Verein jener edlen Männer, die ſich zu dleſem Stele fo zahlreich an mich angeſchloſſen haben, nicht dankbar beſtaͤtigen, daß unſer Unternehmen bereits überall die geſegnetſten Folgen zeigt, die Niemand mehr verkennt, die allenthalben m 5 allgemeine Stimme laut preiſet und beurkundet. d fo, — was den Kräften des Einzelnen niemals zu vollbringen möglich geweſen wäre, wurde es der Zuſammenwirkung Vieler, deren gemelnſ⸗mes Zlel durch das Organ dieſer Harten⸗Zeitung in ſtets uͤberelnſtlmmender Verbindung gehalten, und durch wechſelſeltige Mitthellung der ven jedem Leſer gemach⸗ ten Erfahrungen zwekmaßlg geleitet wird. Dieſe in der . niedergelegten Erfah- rungen und Mittheilungen aus allen Ländern find es eben, was dieſem te einen immer audgebreiteteren Umſchwung, und Im darin ausgeſprowenen Ziele überal eine wahrhafte Begelſterung gewinnt! So wie wir aus Bayern, Oeſterreich, polen Crogtlen, Ungarn, air nt ſ. w., ſchon viert 9 „ 408 g 6 Gurken zu ziehen, gilt in der Regel auch als ein tüchtiger Mann in jedem andern Zweige feiner Kunſt, und zwar nicht ganz ohne Grund; denn wer die noͤthige Aufmerkſamkeit darauf verwendet, den ans gemeſſenen Grad der Waͤrme in einem Gurkenkaſten den Winter über zu unterhalten, ihm Luft zu geben, und zu entziehen, ihn zu bedeken und aufzudeken u. ſ. w., iſt wahrſcheinlich ein Mann von geregel⸗ ten Gewohnheiten und ſorgfaͤltiger Aufmerkſamkeit; aber dieſe Eigenſchaften tragen das Meiſte zu einem guten Erfolge in allen ſeinen Unternehmungen bei. Die Pflichten der Gärtner kleiner Gartenanla— gen in der Naͤhe großer Staͤdte ſind in der Regel fehr von denen ihrer Genoſſen auf dem Lande vers ſchieden. In erſterem Falle beſchraͤnkt ſich ihre Auf— merkſamkeit auf wenige Gegenſtaͤnde, und dieſe wer⸗ den folglich in groͤßerer Vollkommenheit gezogen. In lezterem Falle hat oft der Gärtner große Buſchan⸗ lagen, maleriſche Einrichtungen eines Parkes, nebſt abgelegenen Pflanzungen zu beſorgen, und dieß raubt ihm nothwendig einen großen Theil der Zeit, die er auf den Kuͤchengarten verwenden koͤnnte, ſo daß er ſich in vielen Punkten auf ſeine Gehilfen verlaſſen muß. Die eigene Erfahrung, daß man bei dieſer Ab: haͤngigkeit Feine ſicheren Erfolge erwarten darf, hat mich veranlaßt, mein Gurkenbeet in einer Weintreis berei anzulegen, und ſowohl leztere als erſteres auf die Weiſe zu behandeln, welche ich jezt näher be: ſchreiben will. Dieſe Weintreiberei war 40 Fuß lang, 16 Fuß breit, 12 Fuß an der hintern Seite und 54 Fuß an der vordern Seite hoch. Sie hatte eine Heizvor⸗ richtung und einen Heizkanal, welcher in dem gan⸗ zen Haufe ringsum lief. Geluͤftet konnte diefe Trei⸗ berei von oben und von vorn werden. Beiſplele darüber angeführt haben, liegen fie auch im gröſter Menge aus Rußland, Preußen, Württemberg, Sachſen, Hannover, Thüringen ic. vor. „Der Nuzen, welcher durch die Gertenzeltung ges ſtiftet wird, iſt außerordentlich,“ ſchrelbt aus Dietenderf der Agent des Thüringifben Samenbau⸗ Vereines, Herr Perf, „und obgleich die Bewohner Thüriegeng- vor dem Entſtehen Ihres Inſtltutes im Allgemeinen den Gartenbau gerade nicht vernachläßigten, fo. erhielt derſelbe doch erſt durch bie Verbreitung der Garten⸗ Zeltung einen ſichtbaren Aufſchwung. Die Zahl der Dartenfteunde, auch ganz beſonders auf dem Lande, Den 20. September, oder ungefähr um diefe Zeit, wurden die Gurkenkerne in ein maͤßiges, im Freien angelegtes Treibbeet gefäet, und auf die ges wohnliche Weiſe behandelt, bis fie ausgehoben wer: den konnten. Dieß geſchah gemeiniglich zu Anfange des Novembers. Um dieſe Zeit wurden die Wein: Reben aus dem Hauſe herausgenommen, und ich ließ ein Miſtbeet auf dem Boden des Hauſes, nach ges woͤhnlicher Art, anlegen. Nachdem man den Kaſten * und die Erde auf's Beet gebracht hat, kann man es ohne Fenſter laſſen, bis der uͤbelriechende Dampf ſich gegeben hat. Nachher werden die Pflanzen ein⸗ geſezt, die Fenſter aufgelegt, und Folgendes ſind die wichtigſten Punkte der Behandlung den Winter hindurch. — ER Man heize des Abends fo, daß eine Temperatur von 56 bis 60° und bei fehr ſtarken Fröften von 70“ entſteht. Bei ſehr kalter Witterung und waͤhrend der kuͤrzeſten Tage heize man des Morgens ſo ſtark, daß bei verſchloſſenem Hauſe eine Temperatur von zo° entſteht. Von 8 bis 94 Uhr luͤfte man das Haus gehörig, indem man die vordern und obern Fenſter öffnet. Den ganzen uͤbrigen Tag hindurch luͤftet man nur auf die Weiſe, daß man die Fenſter auf die gewöhnliche Weiſe etwas in die Höhe ſtellt. f RN I Bei milder Witterung und Sonnenſchein kann man die Fenſter jeden Tag einige Stunden lang von den Gurken abnehmen; und unmittelbar nach der Umlegung eines neuen Mantels kann man die oberſten Fenſter jede Nacht ein wenig oͤffnen, damit der uͤbelriechende Miſtdampf entweiche. f f Der Vortheil, den dieſe Art der Gurkentreiberet im Winter gewaͤhrt, iſt die verhaͤltnißmaͤßig ſichere Aus ſicht auf eine frühzeitige und gute Ernte bei —— vermehrt ſich außerordentlich, indem von mehrern Orts⸗ Vorgeſezten, und beſonders von den Herten Landgelſt⸗ lichen die Gartenzeltung geleſen wird, und dadurch auch in die Hände des Landmanns gelangt. An mehrern Orten ſogar verſammelt der Herr Pfarrer oder Schul⸗ Lehrer an gewiſſen Tagen in den Adendſtunden die wißbegterlgen Einwohner feines Ortes, trägt ihnen erklärend den Inhalt der Gartenzeltung vor, und man ſeht mit Vergnügen, wie ſich dadurch von Jahr zu Jahr der Garten⸗ und Obſtbau emporſchwingt.“— — Ein Schrelden aus Weſtpbalen, welches fo eben elnlauft während dieſer Bericht unter der Feder ik, 409 — Uä — dem dritten Theile der Mühe und Koſten des ge wohnlichen Verfahrens, Gurken im Fruͤhlinge zu ziehen. Die Koſten werden dadurch ve mindert, daß keine Deken erforderlich ſind, und alle die Arbeit wegfält, welche mit der Erneuerung der Mäntel ꝛe. verbunden iſt, und in ſchlechter Witterung vollbracht werden muß. Bei meiner Art, zu treiben, kann man ſchon im Januar Gurken abſchneiden. Die Reben werden mit Anfang des Maͤrzes ins Haus gezogen und ſchlagen vortrefflich und regelmaͤßig bei der angeneh⸗ men Miſtwärme aus. Im April wird das Haus wegen des vielen Weinlaubes fuͤr den Gurkenbau zu dunkel; und da es um dieſe Zeit in den gewoͤhnli⸗ chen Miſtbeeten im Freien ſchon eine reichliche Menge Gurken gibt, ſo mag man das Beet aus der Wein— Treiberei wegſchaffen, und die Reben bis zum Novem⸗ ber auf die gewoͤhnliche Weiſe behandeln. u F. | James Reed. Neu angelegter Luſtgarten zu Agram 9 in Croatien, Seiner Excellenz, des Herrn Alexander von Alagovich, - Mofonenfer Blſchof, Großprobſt des Agramer Dom⸗ Capitels und Prior Auranae, Sr. k. k. apoſtollſchen Majeſtät geheimen Rathes, und koͤnkglicher Ballal⸗ Lo cumtenent in Dalmatien, Croatien und Slavonlen. (S ch lu ß.) Hier will ich mich nun dem vollen Genuße ei⸗ ner reinen, atmosphaͤriſchen Luft, und einer bezau⸗ bernden Schauluſt hingeben! Maͤchtig erweitert ſich hier die Bruſt! Aromatiſchen Aether einſau— gend, ſchwelgend im bunten Gemiſche zahlloſer, im Sonnenglanze ſchimmernder Gegenſtaͤnde, nah und fern vom Auge erfaßt, glaubt der fuͤhlende Menſch hier uͤber die Erde ſich erhaben, waͤhnt der Gottheit näher — waͤhnt ein Goͤtterſohn zu ſeyn! Der freie Sinn der Weiſen, den Geſchaͤftsſorgen entriffen, holt hier balſamiſche Erquikung im ea der durch Kunſt verſchoͤnerten Natur. Ausgebreitet vor ihm, ausgebreitet vor jedem Auge, dem die freund⸗ liche Güte des edelmuͤtbigen Eigenthuͤmers freien Ge⸗ muß hiergönnet, liegt hier gen Suͤden die ganze Nova Villa, die Capitelſtadt, und die obere koͤnigl. Frei⸗ ſtadt; auch iſt der Garten des Herrn Med. Drs. von Krieger mit ſeinem obern, erhabenen Theile, mit ſeinen ſchoͤnen hohen Pappeln unter den uͤbrigen Gegenſtaͤnden auffallend erkennbar. Gegen Weſt liegt die Kirche zum heiligen Georg, und die ganze jenſeitige Weingebirgskette mit ihrem Inhalt mans nigfaltiger Landhaͤuſer und Gegenſtaͤnde vor dem Auge; dieſe Ausſicht genießt die Fahrſtraſſe, welche zu dem Luſtgarten Seiner Exzellenz des Herrn Com: mandirenden führt, und in dieſer Reihe iſt in gera—⸗ der Gegenrichtung des Herrn Eommandirenden“ Luſtgarten und Sommerhaus; *) unfern desſelben! das huͤbſche Sommerhaus des Herrn Buͤrgermei— ſters dieſer Hauptſtadt und mehrerer Comitate Gerichtstafel⸗Beiſizers, Joſeph von Stajdacher. Da- der jenſeitige Berg, von hier aus geſehen, ſich frei‘ vor dem Auge erhebet, ſo uͤberſehe ich dort alle Ge— genſtaͤnde mit einem Mal, genau, ohne dem Auge zu Hilfe zu kommen. Ich ſchaue in Seiner Exzellenz des Herrn Commandirenden engliſchen Garten hin— ein, uͤberſchaue deſſen Parthien, und erkenne dort „) Dleß — nemllch die zwei einander über das Thal hinweg, auf Anhöben gegenüber liegenden Luſtorte Sr. Excel. des Herrn Commandlireden und Sr. Excell. des Herrn Banal⸗Locumtenenten — iſt das ſchöͤne Vis a Vis, welces ich bei der Befchreibting des Radivojevick'ſchen Gartens angeführt habe. — . — — — . TE Een Dune PEST 2 BE uuterzelchnet vom Herrn Hofgerichts- Austultator Som: mer, äußert ſich alſo: — „Brrgönnen Sie, daß fd Ihnen ebenfalls zur Kenntulß bringe, wie auch in mel⸗ nem Vaterlande die Gartenzeitung wohlthätig zu wir⸗ ken beginnt, obgleich bier die Schwterigkeſten elner ver⸗ beſſerten Kultur größer und mehrfacher, als in vielen Nachbar⸗Landern ſeyn dürften. — Weſtphalen, von Lippe und Ruhr durchſtröͤmet, dle unweit Duisburg und Wer ſel in den Rheln münden, iſt durchgebends gebirgiges Land, und auf ſeiner höchſten Spize, dem Aſtenberge, zwel Drittel des Jahres mit Schnee bedekt. Demohn⸗ geachtet gehen, von der einhelmiſchen Reglerung zus gleich maͤchtia befördert, Landwirthſchaft und Obſtzucht im jezigen Augenblike bedeutend vorwärts. Ich wünſche nur, daß Frauendorf, als ein Mittelpunkt deutſcher und enropälſcher Erdekultur, feinen Raum nicht nach Morgen, ſondern nach Duadrar: Meilen zur Dis poſitlon daben, und es dabei noch moglich ſeyn mochte, dieſe Nieren = Aoftalt: durch einen Kanal aus der Donau zu bewäflern, durch elne große Fabrik allet Arbeitsgeſchitr ſchnellſt, beitebiaft und billigft zu erhalten; in unterlr⸗ diſchen Höhlen Plaz zum deguemſten und ſicherſten Ueber⸗ wintern zu haben, und dle Koften durch Erhöhung des Elutrittgeldes auf etwa zwölf Florin deken zu konne. —— Perſonen; ich ſehe und verfolge dort den auf die Höhe feines Weingartens führenden, Weg, und mit Entzuͤkung weilet mein Auge auf ſeinem Gloriet. Gegen Norden zeigen ſich mehrere Landhaͤuſer und Muͤhlen, worunter ſich das ehemalige Landhaus der Jeſuiten mit einer großen Kapelle, gegenwaͤrtig Eigenthum des Herrn Fiscals und des Warasdiner⸗ Comitats Gerichtstafel-Beiſizers Emericus von Karvanchich, auf einem Hügel auffallend ſchoͤn heraus hebet. Entfernter, und viel hoͤher gele— gen, erblike ich nordwaͤrts die Ruinen des alten Bergſchloſſes Medwedgrad, und das Hochgebirge Podgorje. Wenn ſchon im Hintergrunde dieſes Punktes, auf dem ich hier unter dem großen Para— pluie ſtehe, die Ausſicht gegen Oft durch das über dem Eugthale höher ſtreichende Weingebirg gehemmt ift: fo habe ich doch die Aus ſicht dieſes ſchoͤnen Wein⸗ Gebirges, — und ſo iſt die vorbeſchriebene Aus ſicht iu das ganze vor mir liegende Thal, auf die be⸗ nannten Stadtheile, und auf die jenſeitigen Berge und wechſelnden Gegenſtaͤnde um fo genußreicher. So beſteht denn der Luſtgarten und Sommer: Siz Seiner Exzellenz, unſers preiswuͤrdigſten Herrn Banal⸗Locumtenenten von lagovichaus vier Haupt⸗ Theilen: a) dem geſchmakvollen Sommerhauſe; b) dem engliſchen Garten mit großem Glashauſe, ſchoͤner Orangerie und edlen Obſtbaͤumen; e) dem obern ſcarpirten Obſt- und Grasgarten mit Wech⸗ ſel⸗Spalieren; und d) aus dem ſchoͤnen Weingar⸗ ten mit der reizendſten Ausſicht unter dem großen Parapluie. — Durch das Ganze herrſcht bis in die kleinſten Theile die größte Reinlichkeit, Drd- nung, und ein Decorum, das den ſchoͤnen Ge— ſchmak des Gruͤnders und Eigenthuͤmers ungemein erhebt. Nur ſoll man dieſer ganzen Anlage einen Dle Erhöhung des Eintrittgeldes für die Mitglie⸗ der, oder doch die Feſtſezung eines jahrlichen Bei⸗ trages derselben, nach Art anderer Vereine, wurde ſchon oft beantragt, vorzüglich von jenen fremden Bes ſuchenden, welche an Ort und Stelle unſere bis zur Etſchoͤpfung geſtekgerte Anſtrengung ſahen, um die abs gängigen Mittel bei dem gänzlichen Mangel eines vor- räthig baaren Betrlebs-Vermoͤgens durch Verdopplung unſerer Kräfte zu erſezeu. Gleichwohl wollte ich eiue Erz’ böbung der Eintritisgebühren nicht feſtſezen, und ſucte vielmehr durch noch höhere Steigerung meiner Bemuͤ⸗ bungen ſelbſt das Unmögliche moglich zu machen. Und fo 410 weit groͤßern, Flaͤchenraum wuͤnſchen, der zu dem gedraͤngten Inhalte ſo vieler ſchöner Parthien vers haͤltnißmaͤßiger wäre! — Dieſe ſchoͤne Schöpfung eines kunſtſinnigen, edel und ſchoͤn fuͤhlenden Ala- govich liefert das Beiſpiel eines Gartens in Eroa⸗ tien, worin geſchmakvoller Lurus mit dem edlen Nuͤzlichen gepaart iſt. * * Geſchrleben zu Agram in Croatlen in der äweiten Hälfte des Septembers 1828. Michael v. Kunitsch, jubll. Profeſſor, Mitälted der prakt. Gartenbau⸗ Geſellſchaft, und Ehrenmitglied der Muſtk⸗ Verelne zu Gratz und Warasdin. Anweiſung, Mispeln und Quitten gut aufzubewahren. Die Mispel wird bekanntlich nicht eher eßbar, als bis ſie faul iſt; ſie wird im Anfange des Novembers abgenommen, und gewöhnlich zwi⸗ ſchen Stroh gelegt, um ihre Reife zu befchleus« nigen. Andere legen fie in eine Kiſte auf eine 5 Zoll hohe Schicht von grober Kleie, die ſie mit weichem warmen Waſſer anfeuchten; dann ſtreuen ſie Stroh darauf, und hieruͤber 2 Zoll hoch Früchte, die fie ebenfalls aufeuchten, aber nicht ſo ſtark, als Kleie. Auf dieſe Art behandelte Mispeln werden in 8—10 Tagen eßbar. Quitten werden im November, wenn fie vollig reif find, eingeſammelt; man läßt fie ei⸗ nige Tage in einem Haufen ſchwizen, daun waͤſcht man ſie troken ab, und legt ſie einzeln auf das Fruchtlager. | find faſt die melſten Felder des Dorfes Frauendorf bereits Vaumſchulen, die Waldungen ſämmtlich ausgeſtokt, und es iſt Nichts verſaͤumt, was denjenigen Theil der Gärt« netei betrifft, welcher dem freien Grunde angehört. Dagegen ermangelt aber um fo fuͤhlbarer noch Inte mer das fo noͤthige Glashaus, ja ſelbſt eine anftändige Wohnung. — Es wurde bereits im III. Jahrgange dleſer Blätter S. 323 gemeldet, daß ich mir eln altes Bauern⸗ Haus gleich einem alten Klelde zufammenfliten ließ,“ wobei auch das Vorhaben angekündigt ward, ein nöthl⸗ ges Conſervations⸗ und Warm: Haus eheſt zu bauen. Dieß iſt mir jedech, wie ich wohl ſebe, durchaus 4211 Gutes Mittel, Citronen lange gut und friſch zu erbalten. Man ſteke in nicht ſehr feuchte Keller neue Beſen oder Birkenreiſer, und lege geſunde Citrouen in deren Zweige, auf dieſe Art werden fie ſich lange zeit erhalten. Miszellen. Zur Verſchdnerung einer Gegend tragen freund⸗ liche Dorfſchaften, Hofe, einzeln liegende, in guter Form erbaute Landhaͤuſer u. dgl. ſehr viel bei. Wie konnte jezt fo Manches durch unſere Voreltern ſchoͤ⸗ ner geſtaltet da ſeyu, und wie koͤnnten wir ſtatt unres gelmaͤßig hingeworfenen geſchmakloſen Bauweſens ſchoͤne Wohnungen nach der Sonne geſtaltet, mit zierlichen Gaͤrten umgeben, und durch regelmaͤßige Entfernungen getrennt, beſizen? Laͤßt ſich gleich— wohl hierin nichts mehr abaͤndern, ſo laͤßt ſich doch ſo Manches noch verbeſſern, wenn wir nur der trefflichen Vorſchrift des koͤnigl. bayer. Baurathes, Herrn von Vorherr in München nachkommen, wel— che will, wie auch ſchon Dr. Fauſt vorſchreibt, daß unſere Wohnzimmer mit Gaͤrten umgeben und ge⸗ gen die Sonne hingeſtellt werden ſollen; und doch ſieht man gegen dieſe wohlmeinende nuͤzliche Vor— ſchrift fo oft fehlen, und noch Haͤuſer mit niedrigen Stokwerken ohne Sonnenlicht auffuͤhren. Doch wird im Allgemeinen der Sinn für das Schöne reger. N ee 2 i Unſere Wege zu den Ortſchaften ſind im beſten Zuſtande und mit Obſtbaͤumen eingefaßt, nur Schade, daß bei ſolchen Pflanzungen nicht immer mit der gehdrigen Sorgfalt zu Werke gegangen wird, indem Wildlinge, beſonders aus Waldungen — aecn; unmoglich, wenn mich nicht wohlwollende Freunde eln wenig unterfiügen. — Auch der geringfte Beltrag genügt, well durch den Zuſammeufluß vieler ſolcher kleiner Gaben mir ſchon dennoch Erleichterung zus geht, ich auch bereits mit einer elgenen Zlegel⸗ Brennerei vorgerihtet bin, und das nöthige Baus Holz ſelbſt habe. Für jene edlen Gönner und Freunde alſo, welche aus ganz freiem Willen und eigener Groß⸗ muth mitwirken wollen, Frauendorf ia der kürzeſten Zeit zu einem würdigen Tempel Florens und Pomouens zu erheben, und darin ihren Namen und ihr Andenken als prleſter und Verehrer dleſer freundlichen Gottheiten 7 zur kuͤnftigen Veredlung beſtimmt, durch einen fo ſchnell veränderten Standort, und ohne gehdͤrige Vorbereitung der Erde ſelten gut fortkommen. Noch mehr leiden ſolche Bäume, wenn fie dem Bauersmanne in Bearbeitung ſeines Feldes, und dem Fuhrweſen ein Hinderniß werden, wie wir ein Beiſpiel in der Markung von Stockheim, Landgerichts M. haben, allwo der für das Wohl feiner Gemeinde beſorgte Vorſteher Roͤder eine Menge Baͤume an dem Vizinalwege ſezen ließ, die theils durch Ueber⸗ fahren, theils auf andere Weiſe zu Grunde gingen. Daher bei ſolchen Pflanzungen die Oertlichkeit. beſonders zu beruͤkſichtigen iſt, wenn ſie einſt zur Zierde und zum Nuzen Wen ſollen. Ein ſehr nuͤzlicher und ſchoͤner Verzierungs— Baum wiirde an offentlichen Wegen der Akazien⸗ Baum ſeyn, der ſehr ſchnell wachſet, und in hiefi- ger Gegend ſehr gut fortkommt, auch, wenn er bis zu einer gewiſſen Staͤrke gekommen iſt, alle Jahre gekappt, zu Pfahl und Brennholz bemize werden kann. Ueberdleß geben ſeine Blaͤtter ein ſehr gutes Futter für das Rindvieh. Wahrſchein⸗ lich kommt er feiner ſpizigen Doͤrner wegen felten in Anwendung. 5 Noch möchte ich erinnern, daß man zur Vers ſchoͤnerung und Annehmlichkeit einer Gegend der Vögel überhaupt, beſonders aber der Singodgel, aufs Beſte ſchonen muͤſſe. — Man hat im verfloſſenen Jahre im Monate Maͤrz, April und Mai Hafer in einem Garten an verſchiedenen Stellen ausgeſaͤet, um zu erfahren, ob er ſich kuͤnftig in Korn oder Weizen verwandle, jezt findet man aber die Wurzeln abgeftorben, ſo— nach wäre der Verſuch fuͤr dieſes Jahr mißlungen, wie voraus zu ſehen war. — . ——— TER TEN ä — zu verewigen, lege ich biemit ein Elnzeichnungs⸗ Blatt bet, in welchem auch dle geringfte beltebige Gabe den hoͤchſten Preis meiner Dankbarkeit gewinnt. Die ein⸗ gehenden Gelder werden in der Gartenzeitung öffente lich quittiet, die fo zuſammenkommenden Elyzeichnungs⸗ Blaͤtter aber als Buch gebunden, und in Frauendorfs Archlv zum ewigen Gedaͤchtulſſe hinterlegt. — Und fo It mir denn — — hlemſt ein Stein von meinem Herzen, und ich hoffe getroft, was ich auch ale len verehrten Leſern wuͤnſche: Mitt Sott eln glükſeliges . r ſt. 412 DI ſ——½ʃ0. Nuͤzliche unterhaltungs-⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. z (Zwekmäßlgſte Zelt, in welcher Früchte einzufammeln find.) Die beſte Zeit zum Abneh⸗ men der Früchte iſt um Mittag an einem trokenen Tage. Man ertennt am Sicherſten die Zeit der Reife an dem Abfallen einzelner Früchte; denn da die Wit: terung jedes Jiht verschieden iſt, fo gibt es durchaus teine beſtimmte Zeit, zu weldet man das Obſt abneh⸗ men koͤnnte, oft wird es in elnem Jahre 4 Wochen früher reif, als im andern. Wenn man dle rechte Zeit erwartet, fo halten ſich die Früchte gut und bleiben vol, wenn man fie zu früh abnimmt, fo ſchrumpfen fie zuſammen und erhalten ein ſwlechtes Anfehen- Pflaumen löfen ſich, wenn fie reif find, leicht von den Zweigen ab; man darf fie nur vorfihtig an⸗ greifen, weil fie ſonſt ihre fwöne Farbe verlieren. Aprtfofen nimmt man ab, wenn fie ſich an der Sonnenſelte weich anfüblen, fie ſizen feſt am Baum, und werden uͤberrelf und mehlig, ehe fie abfallen. pfüirſchen biegt man nach oben, und zleht fie dann mit elaem gelinden Zug herab, wo fie fib, wenn fie reif ſind, leicht ablöfen: man fängt fie in elnem mit Sammt ausgefutterten Trichter auf, fo daß fie nirgends anſtoßen und mit den Fingern nicht berührt werden. Feigen ſind dean reif, wann das duͤnne Eade der Frucht dieſelbe Farbe annimmt, wle das breite. Trauben ſind dann reif, wann fie recht durch- ſichtig werden; da die einzelnen Beeren elner Traube niemals zu gleſcher Zeit reif werden, fo muß man dle unreifen oder verfaulten Beeren abſchneiden, ehe man die Traube auf den Tiſch bringt. Winterbirnen werden abgenommen, wann es im Herbſt ganz trofaes Wetter iſt, weil fie erſt durch das Aufbewahren reifen. Belm Abnehmen ſelbſt hebt min die Frucht eln wenig, drüft den Aſt hinweg, und wenn fie reif iſt, ſo wird fie ſich gut ablöfen. Wenn das Obſt noch feſt fist, o thut man beſſer, es noch einige Zeit hängen zu laſſen, weil es ſich uſcht gut halten würde, und min durch das gewaltfame Abnehmen den Tragknoſpen für das nächſte Jaht leicht Schaden thun konnte. Die Birnen muͤſſen beim Abnehmen ganz troken ſeyn, und man muß alles Stoſſen, Druͤken und alle unndtbige Veruͤhrung mit den Händen vermeiden. Die gedrütten oder abgefallenen Früchte legt man an einen beſondern Ort und verbraucht ſie zuerſt. Noch mögen mancher Hausmutter folgende Regeln über die Jahreszeit, in welcher am Veſten und Bor: thellbafteſten Vorräthe für die haͤusliche Kuͤche anzule⸗ gen fiad, willkommen ſeyn. Vor Allem ſehe fie, daß die Vorraͤthe für den Winter ſchon früh eltlg im Herbſte, im September und Oktober, angeſchafft werden, als: —— — — — — —ä In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen ale Buchhandlungen und Poſtämter an; 1) Alles Obſt zum Einmachen, (einige Arten ſchon nach Johannis) zum Troknea und zum Vaken; alle Hüͤlſenfruͤchte welche jedoch nur für ein Jahr auge ſchafft werden muͤſſen, Bobnen zum Etumachen (im Auguſt) Sauerkraut, Pfeffergurkten, Samengurken, Kartoffeln, Preißelbeeren (im Spatherbſt). 2) Im September legt man die Butter ein, dle man zum Gebrauch für den Winter iu Steintöpfe ein⸗ drüͤkt. Dieß iſt vorzuͤglich anzurathen, da in den Wins SE ad die Butter am Theuerſten und Schlechte⸗ ſten iſt. . 5) In den Wintermonaten iſt das Fleifh am Be⸗ en vorzüglich Wildpret, eben fo Federvſeh und Fiſche. 4) Die beſten Krebſe gibts im Juni und Juli. 5) Pilze legt man gegen Micaelis ein. 6) Vom Marz an hat man die beiten Eier, im Winter die ſchlechteſten. 7) Das befte Bier hat man vom Januar bis Mat, - im Sommer und Herbſt iſt es ſchlecht. 8) Eſſig bereitet man am Beſten ſelbſt, und zwar während des Sommers. Bel allen dieſen Vorraͤthen muß freillch gute Aufſicht ſeyn, daß nichts verderbe, und deßhalb muͤſſen nur ſolcde Produkte gewählt werden, die ſich halten, und deren Dauer man kennen muß. Mit der Auswahl der Speiſen richte mau ſi nau nach der Jahreszeit; dabei kommt man im Wohlfeilſten weg. t In dieſem Bezuge können die Mittbeilungen des Vorſtehenden nicht ohne Nuzen ſeyn. ge⸗ am Robert Schomburgk empfiehlt ſich den Herten Girten-Inſpektoren und Direktoren, Beſizern von Gärten und Anlagen zur Beſforgung von Pflanzen und Sämereien aus den nördl. und ſuͤelichen Provinzen Amerikas. Die Bekanatſchaft mit dem Geſchafte ſelbſt, dem ich mich ſchon von früber Jugend ſwon widmete, fo wie die Verſicherung der ſchnellſten und bllligſten Ausführung laſſen mich hoffen, recht oft beſchaftigt zu werden. Gern biete ich Samenbändleru und Handels: Gärtnern die Hand zu wechſelſeitigen Gefwäften, und erſuche ich dieſelben, fib mit mir deßhalb in Corre⸗ ſpondenz zu ſezen. Ich erlaube mir, das geehrte Pub: litkum auf meine unten ftebende Addreſſe aufmerkſam zu machen, durch welche mir die Briefe am Schnellſten uüͤberkommen. Neu- Tork, in Amerika, den erſten Oktbr. 1222. Rebert Schomburgk, care of Mlsr. Petersen et Meusch. Der ganzjährige Preis ik in ganz Deutfäland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 k. R. W. mit Couvert — portofrei. (Das Regifter folgt über 2 Tage nach.) R e g i ſt. e 5 982 5 z u r Kur allgemeinen deutſchen Garten: Zeitung Sechster Jahrgang 18 28. A. A. 5 Selte Selte biapfen, ſtatt Nigolen, tin Sümpfen und Besse dl n gelleferte Abhandlungen 237. 109 Moräſten > 283 Bienen die Luft zum Rauben zu nehmen 264 Adelholzen, f. Badanfündigung — welche Blumen fie lieben 3 240 Agtam, neu angelegter Luſtgarten zu 37% 30%, 398. Blenenfreunde, Aufforderung an 48 404. 400. Blenenzucht, Bemerkungen und Erfahrungen Alpengras, getroknetes, deſſen großer Nuzen 305 zu Gunſten derſelben 444. 200. 336 Amelſen, Mittel gegen bleſelben (mit Abbildung) 286. 9 Blrnen lange aufzubewabren 309 Ananas» oder Treib⸗Haus⸗ Plau (mlt eee 49 Blatt- und Schildlaͤuſe, Mittel 8 die ſelben 10 derclees blumlſtiſche 936 Bllz, welchen Baum trifft er nicht? 382 nzelgen, literariſche 128. 136. 224.240. 264. 296. 30 Blumen aus Seiden⸗Cocons zu verfertigen 296 Apfelbaum, mein (ein Gedicht) 05 2831 Blumen, denfelben ihre Farbe zu verändern, 253 Apboriemen . 29. azr Blumenbergs gelleferte Abhandlungen 453, 335 Artlſchoken⸗Kultur 4 379 DBlumengewächfe, über kuͤnſilſche Befruchtung derſelben 82 Aurlkel⸗Kultur, Nachttaͤge zur 140 Blumenkrleg, der (eine Fabel) 40 Aurlteln, Bitte um Mittel gegen berfelben Krankhelten 232 Blumenrohr, Beſchreibung und Wartung des — = Bitte um Cinfendung vorzuͤglich ſchoͤnet 313 lanlſchen 377 uruͤknahme dleſer Bitte x 360 Blumenzwfebeln Flor in Frauendorf 10 eon, Art ihrer Aus bauung a 437 Blumenzwiebelnverkauf ächte boBändifche dafelbſt 271.584 5 B Blut, deſſen duͤugende Kraft 140 3 8 Blümchen des Frühllags (eln Gedicht) 129 Badantindigung ar Boͤheims Obitbaume-Feilbietung 8 72 Batthyani, Fürft von, beguͤnſtigk die Sbſtbaum zucht 385 Woͤſewetters Abbandlung über das Waffen f Baum, welcher wird nie vom Blize getroffen? 352 als Haupt⸗Element der Vegetation 337 Vaumläufer, der kleine grane und fein Neſt Brand oder Senigtgen von den Obſtbaͤumen (mit Abblldung) 283 abzuhalten 5 135 Baumſchuktt, die beſte Zeit dazu 97. 105. 213. 421 Bäder, f. Anzeigen literatffche. — Aber, Een, fünftkihen (mit Abbildungen) 57. 65. 73. C. D über bie dießjaͤhrige Werſendung der⸗ Cactus grandiflorus, 416 Wohlthater pleler Arwen 122 ſelben aus Frauendorf 170 Camellia japonies auf die ſchnellſte und lelch⸗ Baͤume und Garten- Töpfe zu bezeichnen teſte Art zu vermehren 135 Befruchtung, über kuͤnſtliche der Blumengewaͤchſe or — zwei Antworten auf die Frage über die Beiſelens gelieferte Abhandlungen e Frucht derſelben 200 Beker empfiehlt Spargelſamen als Kaffee: Camellien blühen im Fürft Eſterbazyſchen Hof⸗ m Surrogat 401 Sul day: im Monat Jaͤner 40 a desto Almäseher Tulpen⸗ — zu pfleg 1 299 Bau . . 304 Cardonen⸗ Kultur h 379 S:t te Caxotten gegen Würmer zu ſchüzen 55 Charaden, Aufgaben und Auflöfungen 8. 16. 24. 32. 06 104. 168. 176. 224. 252. 248. 256. 288. 296. 320. 336. 344. 352. 360. 376. 392. 400, Cheiranthus cheiri, merfwürdiger * 288 Chrysanthemum, jezt die Lieblingsblume der Enaländer 195 — verfäuflibe Arten in Franendorf und Un: terricht zu ihrer Kultur, ibidem. Cocons, aus denſelben Blumen zu verfertigen 296 Coreopsis bicolor, neu eatdekte Eigenſchaft an derſelben . 377 D. Datura fruticosa 168 Dlecker, über kuͤnſtlichen Baumfanftt 57 — Wandtafel fur Freunde der Obſtbaum— Zucht (neue Auflage) . 235 Dienst: Anerbieten 360 Digitalis purpurea ohne Samen zu vermehren 236 Dreißla empfiehlt ſich Blumenfreunden 556 Drukfehler-Berichtlaͤungen 112. 592. 400 Duntele Samen-Feilbietung 24 Duͤnguag, durch fleißige erlangt man gutes Obſt 255 E. Eggenfelden, das k. Landgericht ſucht Obſt⸗ Bäume auf Straſſen 392 Entwaſſerungsmaſchine, neu erfundene 297 Erdbeerlled Eine Verſezung) 156 Erdbeerpflanzen, die Fruchtbarkeit bei den⸗ ſelben zu befoͤrdern 159 Erde, wie es anf ſelcher ſeyn könnte 168 Erdfloͤhe von Kohlpflagzen zu vertreiben 144 Erdgruben ſtatt Warmhaͤuſer zur Pflanzen« Ueberwinterung 377 Eſſens Beſchrelbung und Wartung des Indie anſſchen Blumenrohrs . 377 Gtabliffement, folides 05 296 F. äh Falkes Samenanerbleten 48. 56. 72. 352 Farbe, Ihre Veranderungen bei ben Blumen 255 Feldbau, von den ſchädlichen Einwirkungen des folpeterbaltigen Grundes auf denſelben 237 Fiſcher's Dr. Joſ. W. gelleferte Abhandlungen 8. 14. 114. 121. 159. 164. 185. 195. 201. 257. 297. 305. 306. 321. Forſters Anleitung, grüne Gemuͤſe bis ius Frübiabr aufzubewahren 235 Prankowski’s Bemühungen um dle Obſtbaumzucht 370 Frauendorf, beurtheilt von Dr. Hornschuch 445. 155. 161 — Blumenſamen⸗Verkauf daſelbſt 5 16 — Blumenzwiebeln: Verkauf 169. 204. 209. 217. 225. — Gemüſeſamen-Verkauf 9 — Obſtbaͤume- Verkauf ic. 129 — Verbindung mit dem k. e Garten zu Niklta 265 — verbreiter feine Obſtſorten in alle Ränder 370 — vermebrt feine Sammlung von Sier-Gewähfen 156 — Vorbereltung zum Blumenzwlebelbau 277. ass. 239. 297. 305. Seite Frauendorf, Wunſch und Streben, des ſich immer mehr ausbreltende Zutrauen zu den verkäufllichen Garten-Vegetabllleu zu rechtfertigen 8 41 Frauentaſchenbuch für das Jahr 1829 272 Froſt⸗Aſſekurattons-Geſelſchaft, Vorſchlag zu einer pomologiſchen und blumlſtiſcen 145 Froſt, deſſen ſchaͤdlice Elnwirkungen auf den Obſtbau 321. 329 — deſſen Wirkungen auf Holigewäͤchſe 9 Fruchtbarkeit des Jahres 1828 und Vorau— zelge der Witterung desielben Jahres * 8 — bei den Erdbeeren zu befördern 159 Früchte, zwetmäßlafte Zeit, in welcher fie ein- zuſzmmeln find 412 Fürft, Vereins⸗Vorſtand, bittet um unterſtü⸗ zung zum Bau eines Glas- und Wohnhauſes 405 Gartenanlage, Nachricht uͤber elne neue 241. 247 Gartenbau 280 Gartenbaugeſellſchaft in Bayern zu Frauendorf, ſoll Fillale im Ausland etabliren 3 — neu entſtandene in Paris 49. 57. 65 Gartendlebe zu fangen . 360 Sarrenfrevel, Sauzmittel gegen 224 Garteng baͤude aus Lehmſteinen 8 369 Gartengewächſe, über die Ausdauer mehrerer exotiſcher im freien Lande A 206 Gartenkalender, von Dr. Lecler 232. 353 Garten⸗Nelke, von der Ueberwinterung derſelben 437 Garten: Töpfe und Bäume auf beſte Art zu bezeichnen 14 Gartenunterhaltung, Entwurf zu einer für N große und kleine Kinder 164 Gartenweſen, bewahrte Erfahrungen vom 237 Gartenzeitung, Preismoderation für die et» a ſten vier Jahrgaͤnge 259 Särten, mein Beſuch in deuſelben in und bel Wlen 282 Gaͤrtner⸗Dienſt⸗Anerbleten 360 Gaͤrtnergehtlfen können in Frauendorf Dienft betommen 8 2 112 Gaͤrtnergeſuch 8 312 Gaͤrtnerlob . 136 Gasperotti's Klage gegen die Haſen 300 Gemüfe-Waore, grüne, bis ins Fruͤhjahr aufs zubewahren 2635 Georginen, Bemerkungen uber Vermehrung i der gefüllten 246 — ſichere Art, die gefüllten zu vermehren und viele Blumen an denſelben zu bekommen 46 Gewächſe, zaͤrtllde zu beſchuͤßſen (mit Abbildungen) as. 38 Glgler zelat die Nusbarkeit des rothen Hol⸗ lunders an 167 Slarbausrofen, verkäufliche in Frauendorf 24 Glas haͤuschen, Anfrage über die zwekmaͤ pigfte Erbauung eines 26 — Entwurf zu einem (mit Abbildungen) 260 Grass Abbandlungen über Schlld- und Blattlaͤuſe 22 Gruners Pflanzen: und Samen⸗Fellbletung zar Gurkes im Winter zu zlehen A «07 Gurken⸗Zucht, einige Worte über 39 Seite H. Hahns gelieferte Abhandlungen 36. 107. 420. 130 Halde-Erde, Frage und Antwort über 105 Hackels geltefer:e Abhandlungen 49. 160 Harlemer Biumenzwiebeln = Verkauf . 216 Hammerihmidıs Mittel gegen die Amelfen 256 Haſen, Klage gegen dieſelben 7 360 Hefuer, Franz, gibt ſich Mühe, dle Obſtzucht zu verbreiten . . 390 Held, wie die Rosa multiflora jedes Jahr ſchoͤner zu haben tft 186 Hemerocailis japonica, Beſtaͤtlgung über die Ausdauer derſelben im freien Lande 272 Herbſt, Lob desſelben (ein Gedicht) 345 Herquert über elne empfeblenswerthe Melonenart 16 Hesperiden, Getten der, wofelbit er gelegen 296 Hegel, über die zwekmaͤßigſte Art eines klei⸗ nen Glıshaufes F . 16 Hlukerts getroͤate Prelsſchrift 5 212 Hochkirchen, zur Namensfeter des Freiherrn von 278 Hofiugers ga lieferte Abhandlungen 97. 233 Hofmanns Sumen=Fellbterung . 72 Hollunder, rother, deſſen Wachsthum und Nufbarkeit 167 Honkgthau oder Brand von Obſtbäumen abzuhalten 135 ge Salar im Winter 8 350 ornſchuchs eil über Frauendorf 444. 158. 461 Hortenſien, dunkelrotde zu ziehen 318 — zwei Rieſen-Exemplare 5 288 — zum Bluhen in blauer Farbe zu bringen a2. 12. 144. 246, Hours Abhandlung über Pflanzung der Mauls beerbäume in Deaͤtſchland 3 355 Hufnagels gelieferte Abhandlungen 161. 208. 248. 254 he Jahres⸗Vericht mit Bitte um Unterftägung zum Bau eines Glas und Wohohzuſes in Frauendorf 405 Johannksbeere, die (ein Gedicht) 192 ohannis⸗Trauden und Stachelbeeren, über 111 edlizka zieht dunkelrothe Hortenſien 318 K. Kachlets encyclopädliches Pflanzen⸗Wörterbuch 404 Kaffee, kein indiſcer, doch beſſer, als alle aus dere Surrogatte 8 166 — Surrogat 8 % 334 — — der Svergelſamen als eln ganz vorzuͤaliches 402 — zum inländlſchen auch eln Inländifher Zufer 227 Kartoffeln aus Samen zu erzleben 13. 54. 319 Karwinskys Abhandlung über den Muhar in Ungarn 175 Kaftanienbaum, der merkwuͤrdigſte 245 Kirſche, neue frübreife . 393 Klage, derſelben Nictigkeit, daß die Mens ſchen täglich ſchlimmer werden (eln Gedlcht) 4204 Knochen dünger, chemſſch betrachtet 113 Knochenmehl, als Danger im Gemuͤſe⸗ und Blumen⸗Garten 8 120 \ Selt Krochenmehl⸗Empfehlung . 433 Kohlarten, Bemerkungen über die Kröpfe an . We Wurzeln der - ohlpflanzen, Mittel zur Vertreibung der Erdflöde an Kolb, Franz Joſeph, an Freiherru von Er kirchen (ein Gedicht) 2 231 144 223 Kolbs gelleferte Abhandlungen 104. 273 Kopultereiſer, ſchöͤn treibende beim Lüften nicht zu verunglüfen oder abzudrüfen 303 Koͤnig's Bitte um Aurtkeln, ſ. Aurifeln Krauß, gelleferte Abhandlungen desſelben 3. 42. 156. 206. Kraut einzumachen, daß es vlel laͤnger und beſſer, als gewöhnlich confervirt wird 209 Kräuter zutrokaen, aufzubewahren und gu zu erhalten 340 Kreße im Winter im bloßen Waſſer wachf. zu machen, ſammt der Beſcrelbung eines Gefäßes hlezu 28. 71 Krieger's Garten zu Agram in Groatien 2 14. ö 281 Kröpfe, an Kohlpflanzen, woher fie entſtehen 231 Krußſches Aaſichten über Lepkojenzucht 107 Kueß, gelteferte Abhandlungen 281. 303 Kunltfpe’s gelieferte Abhandlungen 208. 209. 245. 255. 342. 350. 374. 382. 398. 404. 409 Kunſtnotiz aus Nürnberg . 31 Kuntzes Samenfellbietung - 24 Langhs gelieferte Abhandlungen 217. 289. 400 Lechners gelieferte Abhandlungen 118. 133. 140. 164. 176. 314 Lehmſteine zu Gartengebaͤuden 2 369 Leſers Samenfellbletungen . 24,384 Levkojenprobe . . 176 Levkojen, rothen weiße Fleke zu ziehen 224 — Samens Anerbleten 0 238 Levkojenzucht, mehrere Auſichten darüber 106. 107 Linan beantwortet elne Frage: über die Frucht der Cimmellia japonica . 160 Loyogryph 200. — Auflöfung 5 208 Luſigarten, neu angelegter, zu Agram in Croatlen 374. 382. 398. 404. 409 — zu Schoͤnbach, naͤchſt Agram in Croatlen 342. 350 M. 0 Malkaͤfer als Hauptfeind der Gärten 287 und Mittel dagegen R 167 Markſcheffels gelieferte Abhandlungen 41. 166 Mauerziegeln wohlfeller, leichter und dauer hafter zu berelten 306 Maulbeerbaͤume⸗ Anpflanzung . 355 — Geidenwürmer auf ſelben im freien Felde zu zlehen . + 121 Maulwurfs⸗Grllle zu toͤdten 8 256 Maulmwürfe aut den Gärten zu vertreiben 374 Mayers gelleferte Abhandlungen 17. 44 Mäufe von den Nelken abzuhalten 246, 342 Melsl's Sicherung der Nelken vor Maͤuſen 246 Melonen befonders groß zu zlehen 361 Melonen bis in den Dezember und Jauuar aufzubehalten 159 Melonenart, eine vorzüglich empfehlenswerthe 16 Meyers Anwelfung zur Obſtbaumzucht erhalten die Schulen um 1 fl. rhelniſry 40 Mlllionär-Levkoje 8 Mlszellen 858 Modelle zu Gartenhäuſern, Siien, Garten» Beleuchtungen, Monumenten ic. 45. 247, 391 Mohrruͤben⸗Saft als Zuker zu bereiten 390 — eu thürlngiſche Art zu verfertigen 53 Moͤhren lange zu erhalten 509 Monarda dydima und fistulosa, deſſen Elgenſchaften 14 Muhar, über deuſelben in Ungarn 175 N. Nagel's, Helurich von, verdiente Ehrenbezeugung 48 Nelken, Anfrage über die Kunſtausdruͤke bei denſelben 30 — Antwort darauf 96 — Sicherung derfelben von den Mäufen 246, 312 — Widerſpruch gegen dle kuͤnſtliche Befruch⸗ tung derſelben 248 Nelkenblumen, wie aus vollen känſtlicher Sa⸗ me, und daraus elne prachtvolle, ſtark ge= füllte Flor zu erzeugen fft 204 Nelkenfreunde, Nachricht an dieſelben vom Pfarrer Hahn 56 Nelken⸗Syſtem, nebſt Angabe der Gründe auf welchen es beruht 218 — wie ich eines für meinen Gebrauch zuſam⸗ mengeſezt habe 169 Nelken⸗Syſteme, über 310, (Vergleiche 248.) Nelken- und Blumenfreunde, Anzeige für 32 Nelkenzieber, Winke für 40 Nelkenzucht iu Ober- Italien F 156 Neujahrs-Wuͤnſche 0 3 Nikita, Garten zu 4 265 Noaks Pflanzenverkauf 40 Nußbaum, daß er in einem Baumgarten den andern Baͤumen ſehr ſchaͤdlich fey 272 — Schoͤnheit, Kultur und Pfropfen dan 346 Nuͤſſe, welſche, einzumachen 552 Nürnberg, Kunſtnotkz aus ” 31 O. Obſt, gutes, erlangt man durch flelßige Düngung 255 Obſtbau, ſchadliche Einwirkung des Froſtes auf denſelben 624. 529 Obſteg a Freud' und Dank deſſelben 23 die Gartenzeltung nicht verkürzen 111 Obſibaum Veredlung, durch die Kopulatlon auf Wurzeln 405 Obſthaͤume, uͤber die Düngung derfelben 1 Vermehrung ihrer Früct 7 — werden auf Strafen A 892 — von deu Urſachen des Verderbens vieler durch das fehlerhafte Elnſezen (mit Abbildung) 114 — Brand oder Honigthau von Ihnen abzuhalten 15 — über Anwendung des zerſchmolzenen Peches zum Verſchlleßen der Pfropf⸗ und ande⸗ rer Wunden an denſelben e 44 Seite Obſtbaumzucht aus Steklingen 185. 195. 001 — über die Gründe zur Eintheklung derſel⸗ ſelben lu dle naturliche und kuͤnſtllche 17 — wle kann bei der Schuljugend die Liebe und Neigung zur ſelben am Leichteſten gewekt und genädrt werden, und wie kann dieſe am Schnellſten gedelhen Obſtgarten, von den ſchäͤdlichen Einwirkungen Obſtkerne, Über derſelben Wahl und Aus ſaat 360 des ſalpeterhaltigen Grundes auf deuſelben 257 Oleauder lelcht zu vermehren 8 160 P. Pallca, über Beſchtzung zärtlicher Gewächfe 25 Parks, neu entſtandene Gartenbau: Geſellſchaft daſelbſt A 49. 57. 65 Paſtinaken lange zu erhalten 509 Paſtinakwurzeln, Anbau derſelben lu und um Erfurt (mit Abbildung) 347 Pech, zerſchmolzenes auf die Wunden der Obſtbaͤume 44 Pelargonten deutſchen Urſprungs vom Klter in Wlen 184. 241. 848 — Betrachtungen uͤber die Anzahl neu erzeugter 370 Pelargonken-Stupfer in s Tagen n . zu machen 16 Pfirſchenbaum, Beobachtungen üver ein — Befruchtung deſſelben in Anwend Pfirſchentrelberel (mit Abbildung) 105 Pflanzenbeſchaͤdigungen zu Furfren 382 Pflanzen, Einfluß der Winterkaͤlte auf dleſelben 372 Pflanzen⸗Geſchlecht, uͤber das (mit Abbildung) 385 Pflanzenkunde, Grundzüge der phnfiologifhen 265.274 Pflanzen, über derſelben dleßjaͤhrige Verſendung aus Frauendorf f — wo ruͤhrt das Umfallen junger her Pf ropfrelſer, gänzlich eingedorrte wieder le- bendig und friſch zu machen 295 Platz, Amalia Joſephine, empfiehlt vorzuͤglichen Levkojen⸗Samen 238. — Samen⸗Verzeichniß 362 Popps Abhandlung über glüflihe Erziehung der Kartoffeln aus Samen 129 395 5 Preis⸗ -Aufgabe zur Befoͤrderuug des Garten⸗ Baues Im den koͤnkgl. preuß. Staaten 240 Privat⸗Auzeigen 2 t 88 Prüfer Alles 8 . 321. 329 Q. — Dueifer, Aufforderung an Bleuenfreunde 48. 386 8 R. Raupe als Wohlthaͤterin der Roſen 264 Maupen zu vertilgen find Vögel das befte Mittel 92 — Mittel Mkr dleſelben an Obſtbaͤumen 24. 163 an Kraut und Gemuͤſe 255 — Warnung vor großer Gefahr durch dleſelben 96 Mäthfel nad N derſelben 176. 184, 192. 256. Mätbſelſchwank d eee wenn ficken welfen s . # Selte Rhabarbarpflanzung in Galizien 502 Rhododendron, merkwürdiges * 304 Rigolen in Moräften ſ. Abzapfen. Rochlings Anſichten uͤder Levkojenzucht 107 Rosa multifllora jedes Jahr ſchoͤner zu haben 136 Roſe, die gelbe zur Blüte zu bringen 390 — bie verpflanzte (ein Gedicht) 249 Roſeugattungen, Art und Wetſe, alle ſehr ſchuell zu vermehren 5 164 Rouleau's, Aafrage, wie ihnen in der Witte: tung eln dauerhafter Auſtrich gegeben werden konne . 312 Ruͤbe, die weiße, für den Winter, Frühling 8 255 und Sommer elnzumachen S. Saller kuͤndigt fein Hellbad au ; Salpeterhaltigen Grundes, von den fhäblichen Einwirkungen deſſelben auf den Obſtbau ꝛc. Samen-Feilbiethungen und Samen Handler 24. 24. 48. 56. 72. 126. 258. 361. 384. Schelhaſe's Verzelchniß für Gartens und Blumen⸗ Liebhaber i ENTE Schilders gelieferte Abhandlungen Schlld⸗ und Blattlaͤuſe, Mittel wider die 15 Schmidt lehrt die Otleander leicht zu vermehren Schueken aus den Gärten zu vertreiben Schomburgk, Robert, Handelsgärtner in Amerlka, empfiehlt ſich den Herren Garten-Inſpektoren ic. 412 Schomburks gelieferte Abhandlungen 265. 274. 350. 558 Schouner's gelleferte Abhandlungen 7. 15 Schönbach, Luſtgarten zu ° 342. 343. 850 Schönbauers Anwelſung aus vollen Nelken⸗ 4. Blumen kuͤuſtlichen Samen zu ziehen 204 Schulgarten, wie fie find und ſeyn follten 56 Schweer zeigt eln merkwuͤrdiges Rhododendron an 304 Seidenwuͤrmer auf Maulbeerbaͤumen im freien 237 Felde zu ziehen 4 421 — Cocons, neue Erfindung aus ihnen Blumen zu verfertlgen 5 1 296 Seldenzucht in Deutſchland a 355 Sendſchreiben an den Herrn Vorſtand der prafrifchen Gartenbau⸗Geſellſchaft 3 Singvögel, über den Schuz derſelben 460 Sladovich, von, zieht vorzuglich große Melonen 361 Smith, über Verhütung der Wuͤrmer in Carotten 55 So wuͤnſch ich fie (ein Gedicht) 315 Spargelſamen als Kaffeeſurrogat 401 Stachelbeeren und Johannis Trauben, über 411 Staudenmaper's gelleferte Abhandlungen 412. 200 Steklinge ſ. Obſtbaumzucht. 2 Stopper im Waſſer, über die kuͤnſtliche Wurzel: Blldung derſelben 2 837 Stoebner's, Ankündigung des Knochenmehls 120 Streitels Obftbaum-Veredlung durch Kopulatkon auf Wurzeln 2 405 Spaͤths gelieferte Abhandlungen 2864. 294. 312 Subſkriptlons⸗Exöffnung der deutſchen Klaſſiken 32 — Termin 850% Sumpf f. Abzapfen. Spſtem der Gartennelke, Bemerkungen datuͤber 130 T. 4 Seite Talllpotbaum, der, fit eine der ſchoͤnſten Pal⸗ menarten 8 360 — eln Blatt des ungehenern 264 Teubern's gelieferte Abhandlungen 8. 284 Thierquclen, das, der Kinder 2 98 Teimmels gelteferte Abhandlungen 23. 16. 40, 244. 272. 288. Tulpenbaͤume in Clauſenburg 8 304 Unterricht zur praftifhen Obſtbaumzucht (ges kroͤnte Prelsſchrift) von Hinkert 242 Urtheil, fremdes, uͤber Frauendorf 145, 155. 162 Vellchen, das erſte (ein Gedicht) Viburnum, Kopulatkon desſelben . 56 Vogelbeerbaumes, Kultur desſelben Voͤgel ſind die beſten Raupen und Juſekten⸗ Vertilger in unſern Obſtgaͤrten (mit Ab: bildungen) . 2 97 Vouxaths gelieferte Abhandlungen 117. 237 Wandtafel fuͤr Freunde der Obſtbaumzucht Warnung vor betrugerkſchen Handelsgaͤrtnern 96 Waſſer als Haupt: Element der Vegetation ((mit Abbildungen) 3 337 Wedel, Räthin, ſezt die Gefchäfte ihres Mäns nes fort 224 Wehrs gelteferte Abhandlungen 97. 105, 443. 124 Weinbau, ein ungewöhnlicher, orlglneller, vor= theilhafterer, als der gegenwärtige allge⸗ meln gewöhnliche 9 289 — neue Vorthelle belm 3 208 Welnings Mittel gegen den Blüte zerſtoͤren⸗ den Fraß der Malkaͤfer 8 107 Welnlaub und Weinreben für dle Kuͤche zu benuͤzen 4 5 319 Weluleſe von 1828 . 334 Welnſtok, der 5 8 192 Wlederruf an Aurkkeln- und Nelken⸗Freunde 560 Wien, Beſuch der Gärten in und um dasſelbe 288 Weppens Lepkojen-Probe & 176 Witterung, Voranzelge derfelben und Frucht barkeit des Jahres 4823 v * 8 Wörterbuch, ſ. Kachler E 401 Wredes Verzeichniß echter Gartenuſaͤmerelen für das Jahr 1828 8 x 61 Wurzel⸗Kroͤpfe an den Kohlgewaͤchſen, wo⸗ her fie entſteheu 0 251 N. Yueca gloriosa . 245 3. Zinkblech zum Gartenbauweſen geelgnet 397 Zlukers Warnung vor großer Gefahr durch Raupen 96 Zeplichals Warnung vor großer Gefahr durch Ungezlefer 06 — Vertreibung der Erdfloͤhe von Kohlpflanzen 144 Zuker, inlaͤndiſcher zum kuländiſchen Kaffee 217 Zwerg, Wildliug und Gärtner (ela Gedicht) 216 Zwiebelkuchen zu bereiten und zu baken 305 Ver ze ich ni der i n dem J a here A. E. 9 Selte Selte Ade, J. M. 65 Eggelkraut, Fame Atchhorn, Joh. Bapt. 49 von . 401 Amböf, Jakob 25 Eysner, Lorenz 289 Antoine, Johann 3 Arentschild, Vlktor von N 65 F. Fahrbeck, 9 405 B. Fichtl, Alen 17 Fiſcler, Joſeph 241 Bachmayr, Kaspar Forcke, C. D. 73 Franz 355 Frey, Rudolph . 17 Back, Karl Ä 161 Friedemann, Theodor Baur, Karl von 169 Auguſt 1 17 Beneſch, Joſeh Alols #01 Berchem, Jana; Graf von 8 169 Bergner, Albr. Gott: lieb Andreas. Bidenharn, A. Blum auer, Vinzenz Blumenthal, Graf von Bokelberg, Eduard 75 Botelberg, Friedrich Bott, Flortan Brauner, Karl Brauß, Ferdinand 4385 C. Caſſtan, Jgnazius 401 Corthum, Loutſe 735 Czappan, Anton von 195 Cxekelius, Dantel azı D. Dachs, Thomas 9 Datfenberger, Johann Michael 1 9 Dambach . 405 Diekmann, Karl 195 Dittmann, Joſeph 195 Dreßler, Friedr. Chri⸗ ſtian Gottlob . 177 Dreyer, Joſeph 209 Dunkel, Chriſttan 17 Dütle, Jyuaz G. Gasperotti, Niklas Getier, Ph lippe 155 Serhardinger, Matth. 461 Gigl, Auton 17 +01 Gtadl, Joſeph 241 Grebmer, Ellſe von 201 Griesmayr, Paul 153 Grimm, Joh. Katy. 75 Gummelzh)eimer, Chrk⸗ ſtlan Gottlieb. 105 Günther, Helurlch 121 H. Hacke, Amalie Graͤ⸗ fin von . 105 Hahn, Georg. 177 Halbenfteiner, Jakob 405 Hefner, Franz. 3 Heck, Joſepth - Hellenſtekner, Aegld Herrmann, Ferdinand Herrmann, Otto 201 Hiebl, Marla 25 Hlebl, Tyereſia 28 Hlecke, Wilhelm. 49 Hirnfchall, Karl . 305 Hornbera, Wilh. von 33 Höfl, Jakob N 369 Haber, Joh. Bapt. 65 beigetreten e u Seite IJzschke, Joh. Lorenz 195 Jedlizka, Joſeph 65 Jonasch, Bartholom. 369 Jung, Kaspar 73 K. Kachler, Johann 81 Kablik, Adalbert 161 Katſer, Ignaz 289 Kapoſan, Karl Appel von . 17 Kırlinger, Joſeph 177 Klang, Chleoph as 121 Klobossa, Rudolph 3 Kloͤcker, Eliph . 305 Kobel, Eyid von 3 Kraus, Sofephy . 155 Kraus, Sofrph « 355 Krieger, Joſeph 355 Kropıtfh, Joſeph 555 Kunltſch, Michael von 225 L. Lang ſchmid, Georg 75 Lechler 241 Lechner, J. Fr. Wilh. 9 Lehrbach, Eugen Graf von und zu 177 Lelrl, Xaver 405 Leſer, W. . 25 Leys, Auguſtin von 202 Loe venich, Bartholo⸗ maus von 5 25 M. Madler, Phlllpp Joſ. 25 Maffei, peter Paul Ritter von 185 Mander, Franz 108 Maſch, A. 2. 75 Miller, Magdalena ass Du Mont, Johann 73 Mühlbauer, Joſeph 261 Mitglieder. Mk: Seite Nenning, Kajetan 289 Noack, Georg 161 P. Peiteni, Joſeph Gyön- gyössy von Pludl, Mar 73 Pichler, Michael 305 Pohl, Joſeph . 155 Pokoruy, Ferdinand 241 Popp, Anton. 105 Prambök, Karl . 81 Prandi, Jakob Edler von F 25 Prieſtersberg, Johann Nepomuk 2 75 Priholda, Phfltpp vou 35 Prunhuber, Johann 81 Purgold, Auguft 133 R. Rabe, Nanette 225 Ralſp, Thereſia 17 Matttuger, Matthaͤus Reder, Badette Reinecke, Job. Chrl⸗ ſtian Ludwig. 164 Reinhard, Ignaz 401 Reiter, Engelbert 305 Rieder, Karl Georg 21 Rietl, Joſeph Martin 3 Nöllinger, Jehann Ae⸗ godlus — 9 Roͤmer, Simon Gott⸗ lieb — Rubeſch, V. Chr. Ruz'iez'ka, Joſeph 21 S. Sachs, Ferdinand von Saltzmann, Johann 4 Scabſky, Joſeph Fet⸗ dinand F Seite Schedl, Leopold . 405 Schenk, Eduard von 5 Scheucher, Sofepb 185 Schiller, Simon Tha⸗ daͤus f 49 Schmid, A. St. 177 Schmid, Karl Friedrich 225 Schneider, Joh. Paul 9 Schulzleln, Johann 9 Schoͤnauer, Joſeph 121 Schrafl, Marla 405 Schuͤll, Johann Jakob 293 Schwachenberg, Henrle⸗ te von 8 193 Schwimmer, Joſeph 222 Seidel, Gottlleb Frled— lch r 3 1 Sepfert, Job. Wilhelm 369 Seyfried, Johann Mi: chael 8 3 Slmeth, Franz Andrä 49 Starpil, Franz Smetana, Heinrich Rlt⸗ ter von . 2 Seite Sommer, Friedrich 405 Steiner, Aana 569 Stelzhammer, Joſeph 265 Steyerer, Anton Joſ. 88 Streltl, Joſeph 244 tricker, Chriftian 209 trobel, Chriftopp Ed⸗ ler von ° 17? Sturmb, Kaspar 161 . Takäts, Alols von 209 Tatzmann, Stephan von = 35 Thieme, Conrad Ju⸗ lius 169 Thies, Jobann Georg 65 Thurn und Taxks, Ale= rander Maria Graf Seite Tletze, Anguft Wilhelm 49 Tompak, Joannes 289 Tſchaffon, Leonhard 81 Turek, Joſeph Ignaz 405 + Ulbricht, Leopold 65 V. Väy.Junkenn, Frled⸗ rich Freiherr von 33 Vlutlet, Johann von 201 Vogel H 25 Wagner, Peter. 355 Walmſchratb, J. M. 185 von 3 265 Walter, Wilhelm von 169 Thurn und Taxks, Jo⸗ Warmß, Andreas 65 ſeph Thadaus Graf Waſchak, Joſeph 265 von 8 265 Welnlg, Joſeph Marla 75 pp , , — Seite Weltzt, Gottfrled 168 Meppen, Friedrich Aus guſt . Wilke, Chriitian Minkelhofer, Auguſtln 204 Wirth, Domkalk Woblfeld, Marimillan 36 Wolkenſteln Rodenegg, 3 Ernſt Gtaf von 121 Woſchahllk, Mathlas 24 3. Zaekel, Joſeph. 209 Zay, Baron von 201 Felasco, Anton. 201 Zentner, FriedrichFrel⸗ herr von 3 Zerbäl, Alexander Ma— ria von ? 33 Zlerl, A'ols 8 30 Zippellus, Johann Va⸗ lentin 105 Zwiker, Creſceutia 209 — — — Das alphabetiſche Haupt⸗Verzelchulß der fämmtlihen Mitglieder kann auch ia dleſem Jahre noch nicht erſchelnen, well es bei noch Immer fo zahlrelchem Beitritte neuer Mitelleder zu bald wieder unvolftändig wäre; wir liefern «6 aber auf alle kale künftige7 Jahr { a 13:23 dr 1X Te Berta: Zur Erleichterung der Anſchaffung dieſer allgememen dentſchen Garten- Zeitung für neu eintretende Leſer, find die erſteren vier Jahrgaͤnge 1825 bis 1826 auf die Hälfte des Preiſes herabgeſezt, und werden von der Redaktion allen loͤblichen Poſtaͤmtern und Buch Handlungen ſo verabfolgt. f Dieſe Beguͤnſtigung erſtrekt ſich aber nicht auch auf die Jahrgänge 1827 und 1828, wofuͤr der Preis niemals herabgeſezt werden wird. Vielmehr dürften in Baͤlde zum fuͤnf⸗ ten Male ſaͤmmtliche Jahrgaͤnge wieder ganz vergriffen und in Zukunft gar nicht mehr zu haben ſeyn. euere TI ů / f SFrauendorf. In der Buchdenkerei der praktiſchen Gartenban⸗Geſellſchaft. ER ge * n 3 1 Fr iu Du. LA m 2 n TEN Il 258 4249