— N Achter Jahrgang 1850. — ZU 1 u a Be eie dri ch Du kei. x air e, *** y . 5 5 nr j , g 10 * 4 1 N 8 8 a Nee . 5 2 * „ 90 * * — a 1 — 2 — — Allgemeine deutſche Gatten Zett un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang IN?: 1. 1. Jäner 1830. Inhalt: An den geneigten Leſer. — Frauendorfer Blumen: Samen: Verzeihniß, An den geneigten Leſer. Es tritt die Quelle meiſt nur Tropfenweiſe Den Weg zum Bach, zum Fluß, zum Meere an; Doch endiget ſie da die lange Reiſe Als weſentlicher Theil vom Ocean. Sey unſer Vorlild, liebe ſtille Quelle! Als Tropfen erſt und dann als Meereswelle, Die dort am naͤchſten Grashalm ſich zerſchlaͤgt, Die hier auf Schiffen England's Größe trägt. Von Tropfen nur geziemt es uns zu ſprechen, Uns Sterblichen, wenn unſre Kraft gebeut; Von Tropfen, die am Augenblik ſich brechen, Und doch beſtimmt ſind fuͤr die Ewigkeit; Die aber ſteht, im dunklen Hintergrunde, Unſichtbar, nur mit jener Hand im Bunde, Die, als fie uns erſchuf zu Pflicht und Gluͤk, Abhaͤngig uns erſchuf vom Augenblik. O laßt uns deſto ernſter dieſen pflegen Der uns der Ewigkeit entgegen traͤgt! Still und beſcheiden, wie dem Meer entgegen Die anſpruchloſe Quelle ſich bewegt. Sie mahnt auch mich, Freund Leſer dieſer Zeilen! Mit dir noch ferner Kraft und Fleiß zu theilen. O reiche mir die Hand zum Bunde dar: Gott ſey mit uns im neuerlebten Jahr! — —— r .. ———— — — Nachrichten aus Frauendorf. Die freubenvolle Erdffaung des VIII. Jahrgangs diefer Blätter glauben wir ntat zwekmäß ger begingen zu können, als Indem wir mit den verehrten Leern üderEln undunders bezuallcd aufform unde halt derFort⸗ ſezung Ruͤtſprache nehmen und gegenſelelg uns über verſchledene Wünſche für ſtite Vervoutommsung diefrr Zeltſchrift näher verſtänd egen. Denn fo wle dle Bar: tenzeltung ein Gemein: Gut aller Toelin-bmer an derſelben iſt, hat auch jeder Elazelne ein Stimmen: Next auf die Aus ſtattung derſelben in geiſtiger und formeler Anſicht. Aus ſolcdem Grfittepuntte war uns unter ande⸗ ten eine Zuſchrift aus Tileſt ſehr willkommen, bie wörtlich alſo ſautet: „Als flelßige Leſer det Garten- Zeitung und des Obſtbaumfteurdes hegen wir den rommn Munſch, daß dleſe beiden Blätter, bei Ber haltung ihres Peplerformets auf das nächſteſntretende neue Jaht, felgende Modlſikatlonen rrbalten moͤchten. (150 4 Frauendorfer Blumen-Samen-Verzeichniß fuͤr das Jahr 1830. (Der Same, allet im vergangenen Herbſte eingeſammelt, iſt durchaus gut ausgereift, echt und friſch.) Eine Sammlung gefüllt bluͤhender Althaͤen⸗ Roten (Althea rosea fl. pl.) in 15 Sor⸗ ten und 45 Prien mit Namen 1 fl. — kr. Dieſelben 15 Sorten odne Namen — fl. 40 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. ö kr. Eise Sammlung Ag legten (Aquilegia hor- tensis) in 15 Sorten und 45s Prifen mit Namen fl. TE Dleſelben 15 Sorten ohne Namen — fl. 36 kr. Einzeln koſtet jede Sorte N fl. S 8% Eine Sammlung gefüllt blühender Aſtern oder Sternblumen (Aster chinensis fl. pl.) in 20 Sorten und 20 Prifen mit Namen 4 fl. 45 kx⸗ Dieſelben 20 Sorten ohne Namen — fl. 34 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. 5 kr. Eine Sammlung gefüllt bluͤhender Balſamk⸗ neu (Impatiens Balsamina fl. pl.) in 12 Sorten und 42 Priſen mit Namen 2 fl. 12 kr. Dleſelben 12 Sorten ohne Namen — fl. 48 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. s kr. Eine Sammlung gefült buhender Georginen (Georgina variabilis fl. pl.) in 45 Spr= ten und 15 Priſen mit Namen 5 fl. — kr. Dieſelben 15 Sorten ohne Namen 2 fl. 24 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. 25 kr. Eine halbe Sammlung in 3 Sorten und 8 Priſen mit Namen a fl. 36 kr. Dieſelben 3 Sorten obne Namen 1 fl. 15 kr. Eine Sammlung einfach bluͤheuder Georginen (Georgina variabilis) in 40 Sorten und 40 Priſen mit Namen 2 fl. — kt. Diefelben 40 Sorten ohne Namen 1 fl. 24 kr. * — Einzeln koſtet jede Sorte — fl. 4 kr. Eise halbe Sammlung in 20 Sorten und 20 Priſen mit Namen 1 fl. 12 kr. Diefelbeu ohne Namen — fl. 45 kr. Eine Sammlung Scabfoſen (Scabiosa pur- purca fl. diverso) in 45 Sorten und 15 Priſen mit Namen fl. — kr. Dieſelben 15 Sorten ohre Namen — fl. 45 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. 5 kr. Elue Sammlung Sommerlevlojen(Cheiran- thus annuus) in 20 Sorten und 20 Priſen mit Namen 2 fl. — kt. Dieſelben 20 Sorten ohne Namen 4 fl. 45 kr. Einzeln koſtet jede Sorte — fl. s kr. Eine Sammlung Winterlevkojen (Cheiran- thus incanus) in 40 Sotten und 10 Priſen mit Namen 4 f. kx. Diefelben 10 Sorten ohne Namen — fl. 45 kr. Einzeln koſtet jede Sorte l. 8 fr. Eine Sammlung Sommergewaͤchſe in 100 Sorten und 100 Priſen mit Namen 4 fl. — kr. Eine Sammlung dgl. von 30 Sorten 2 fl. — kr. Etue Sammlung dgl. von 25 der beſten und ſchoͤnſten Sorten 1 fl. 30 kr. Eine Sammlung perennireude oder Staus ? dergewächfe in 0 Sorten mit Namen 2 fl. 50 kr. Eine Sammlung dgl. in 25 Sorten 1 fl. 30 kr. Eine Sammlung Topfgewägfe ia 25 Sorten mit Namen 2 fl. — kr. 1 Priſe auserlefene Lukter Aurlkeln — fl. 10 kr — — Primeln — fl, ae — — Nelken in 100 Körner 1 fl. — kr⸗ S r —ñ—ñ-—ñü——x—ñññüñ —ꝛ̃ñ——j—— ——t — —T— — — — Auſſer obigen ſind noch folgende Blumen-Samen um die beigeſezten Preiſe einzeln zu haben: Die mit J. bezeichneten find jährige, mit 2. zweijährige, mit P. ausdauernde oder perennirende, mit S. Strauch oder Baumartige, I. Topfgewachſe, W. die warm ſtehen wollen, K. Kalte-Haus pflanzen, F. die ius freie Land zu fäen, II. ins freie Land zu verpflauzen. a Priſe kr. Acacia verticillata, quirlblättrige Akazle S. H. 12 Achillea compacta, ſtrahlloſe Schafgarbe P. F. 2 — Gerberi, gerberiſche P. F. 2 — mongolica, mongoliſche P. F. 2 5 1. Um bie Mühe des zweimaligen Durchblaͤtterns im Leſen zu beſeltigen, ſollten die zwet Rubriken „Nach- richten aus Frauendorf,“ uad „Uuterhal⸗ tungen im Gartenſtübchen“ nicht wie gegen⸗ wärtig, fondern fortlaufend nach den Hauptgegenftänden unmittelbar vor den Rubriken „Nüzliche Unter hal⸗ tungen aus Briefen 1c.“ und „Kurzweil am Ertra⸗Tiſche“ elugeſchaltet werden. 2. Sollten beide Blätter alle Monate zweimal, oder wenfgftens Einmal, mit Zeichnungen von Bäumen, Blumen, intereffauten alten und neuen Anlagen, Laud⸗ a Prlſe. kr. Aconitum eminense, fuͤrtrefflicher Etſenhut P. II. 4 Adonis aestivalis, Sommer-Abonts J. F. 3 Ageratum conyzoides, dürtrwurzartiges Ageratum J. F, 2 — latifolium, breitblättriges J. F. 2 Agrostemma coeli rosa, glattblättrige Rade J. F, 2 Häufern und Gegenden und dies falllgen umſtaͤndlich befortebenen Sktugtlonsplanen, dann manchmal auch mit Porträten von Männern, die ſich im Gartenbaue und der Obſtbaumzucht tusgemein auszeichnen, gezlert erſchelnen, wobel es ſich verſtebt, daß die durch dle Poſt verſendeten Blätter nicht ln Quarto, ſondern hoͤch⸗ ſteus nach der Hälfte, der Schonung der Zeichnungen wegen, gebogen werden müßten. Die lithographiſchen Produkte find obnebin von ſebr geringen Koſter; — fat der Prels⸗Erhoͤhung der Zeltungen aber würde jeder Leſer gegen den Gewinn — oz a Priſe. kr. Agrostemma coronaria fl. albo, weiße Sammtnelke 2. F. 3 fl. rubro, rothe Z. F — Githago, gemeine J. F. Allium suaveolens, wohlrlechender Lauch P. F. Althaea ficifolia, feigenblättrige Althaͤe P. F. — officinalis, gemeiner Elbiſch P. F. Amaranthus Berchtoldii, Berchtoldiſch. Amaranth J. F. — bicolor, zweifarbiger J. F. — brasiliensis, brafiltantiher J. F. — caudatus, geſchwänzter J. F. chlorostachys, gruͤnähriger J. F. eruentus, rother J. F. deflexus, herabgebogener J F. gangeticus, bengalifher J. F, bypochondriaeus, hypochondriſcher J. F, melancholicus, melauchollſcher J. F. polyganoides, knôttertchartiger J. F, sanguineus, blutrother J. F. spinosus, ſtachlichter J. F. tricolor, dreifarbiger J. H. — viridis, grüner J. F. Ammi Boeberi, böberiſches Ammi J. F. Amorpha fruticosa, ſtrauchartiger Unform 8. U, — pubescens, weichhaariger S. U, Anacyclus aureus, goldgelbe Riugblume J. F. — clavatus, feilfürmige J. F. — divaricatus, ausgebreitete J. F. Anagallis arvensis fl. coerulea, Aker-Gauchheil J. F. Anchusaangustifolia, ſchmalblättrige Ochſenzunge P. F. — italica, ftalleniſche Z. F. — leptophylla, kleinblumige Z. F. — maculata, flekige P. F. — officinalis, gewoͤhnliche P. F. — undulata, wellenfoͤrmige Z. F. — versicolor, verſotedenfarbige Z. F. Anemone virginiana, virginfaniſche Anemone P. F. Angelica pyrenaica, pyrenäfſcher Angelik P. F. Anthemis altissima, hoͤchſte Camille J. F. — arabica, arabiſche J. F. FFF — austriaca, òſterreichlſche P. F. 2 — caucasica, kaukaſiſche J. F. 7 — cota, ftalfentihe J. F. I rigescens, fteife P. F. 7 Antirrhinum bipunctatum, aflekiges Loͤwenmaul J. F. — majus, großes Z. F. — sempervirens, immergrünes T. H. — triphyllum, drelblaͤttriges J. F. Aquilegia albiflora, weiß blühende Akelei P. F. — atropurpurea, dunkelpurpurfarbige P. F. . n D basson an N a Prtſe. kr. Aquilegia stellata, fternförmige Afelet P. F. — vulgaris, gemeine P. F. . Arabis incana, graulichtes Gaͤuſekraut Z. F. — oblongata, laͤugliches J. F. — strieta, ſteifſchottiges P. F. * Arbutus Andrachne, cauadiſcher Erdbeerbaum 8. H. — Unedo, gemeiner S. H. . Arnopogon capensis, cepifher Schafsbart J. F. — pieroides, bitterkrautähnlicher J. F. Artedia squamata, ſchuppigte Artedle J. F. Asclepias incarnata, rotholüh. Schwalbenwurz P. F. Aster tenellus, zarte Sternblume J. E. j Asiragalus bacticus, ſchwediſcher Stragelkaffee J. F. — galegiformis, geksrautenart. Tragant P. H. — glyeiphyllos, füßheljartiger P. H.. Athanasia annua, jährige Athanafie J. H- Atriplex hortensis rubra, rothe Gartenmelde J. F. Atropa Belladonna, gemeine Wolfskirſche P. F. Avena nuda, nakter Haber J, F. 5 — orientalis, morgenländiſcher J. F. — tuberosa, knolligter J. F. 8 Barbarea praecox, früher Hederich Z. F. — taurica, tauriſcher Z. F. 8 Berberis canadensis, canadiſche Berberkze — vulgaris fructu rubro, gemeine S. H. Betula fruticosa, ftraudartige Birke 8. U. — lenta, zaͤhe S. II. 5 — populifolia, peppelblaͤttrige S. H. Bidens chinensis, ainefifber Zweizahn J. F. — leucantha, gemeiner J. F. . — pilosa, haatiger J. F. 8 Bignonia Catalpa, gemefner Trompetenbaum 8. H. Biscutella auriculata, geöhrte Brlillenſchotte J. F. Blitum capitatum, kopfförmiger Erdbeerſpinat J. F. Briza maxima, großes Zittergras J. F. Browallia elata fl. albo, weiße Browallie J. T. = — fl. coeruleo, blaue J. J. Bulbine annua, jährige Bulbine J. F. Bunias orientalis, morgenländiſche Zakenſchotte P. F. Buphthalmum helianthoides, ſonnenblumenartiges Rindsauge P. F. U S. H. 2 > 0 WIND nnd GGG e D D U 2 1 2 — salicifolium, weidenblättriges P. E, 2 Bupleurum rotundifol., rundblät. Hafenöhrhen J. F. 2 Cacalia sonchifolia, gäuſediſtelartige Peſtwurz J. H. 3 Calendula arvensis, Aker- Ringelblume J. F. 1 — denticulata, gezaͤhnte T. H. a 2 — hortensis fl. pl., gefüllte Garten- J. F. 2 — hybrida, Baftartringelbfume J. F, 2 — mexicana, mexikanſſche . 3 der Zeichnungen, den Vetlurſt halber, ja auch ganzer ‚Blätter, gerne verſchmerzen. 3. Nachdem wir uns des Genußes des Obſtbaumfreun⸗ des erfreuen, ſollte, wie zuwellen geſchleht, durchaus nichts tu der Gartenzeltung aufgenommen werden, was ſtreng zur Obſtbaumzucht gehort, und dies der ſchnellern Aufſuchung ber Gegenftände wegen.“ Trieſt, im Dez. 1829. . 1 C. D. E. B. P. A. D. N. 1 * Wenn wer gleich nicht im Stande find, die bier gegebenen Winke zu realifiren, fo iſt uns doch bie Ge⸗ legenheit ſehr erwuͤnſcht, Augeſichts unferer ſämmtli⸗ chen verehrten Leſer uns darüber umſtaͤndlich erklären zu koͤnnen. Zu 1) Die Mühe des zweimallgen Durchblaͤtterus koͤnnten wir allerdings beſeltigen, wenn wir das Feull⸗ leton unter dem Striche wegließen. Allein es tft an- deren Leſern gerade auch wieder angenehm, nachdem fie die elgentliche Gartenzritung geleſen, gleichſam an ei⸗ nem Desſert (Nacktiſch⸗Teller) noch elne kleine Nach⸗ 6 — — ZZ a Prife. kr. Calendula officinails, offisfnele Ringelblume J. F. 2 — pluvialis, Regen⸗ J. P.. — stellata, fternförmige J. F. — suffruticosa, halbſtraudartige J. K. — tomentosa, filzige J. F. 4 Campanula alpina, Alpen-Glokenblume — carpalica, carbatiſche P. F. 2 — collina, Hügel, P. F. F — farinosa, beſtaubte P. F. . — grandiflora, großblumige P. F. lamiifolia, bieneuſaugblättrige latifolia, breitblärtriye lychnitea, Lychulsartige P. H. Lychnitis, Lychnts- P. H. medium, groß blühende Z. F. 8 — fl. albo pl., großbluͤh. welßgefuͤlte Z. F. — fl. coeruleo pl, großblüh. blaugefülte Z. F. — fl. lilacino pl., großblüh. lilafarbige Z. F. micrantha, kleinblumige P. H neglecta, vernsoläßigte P. H. petraea, Klippen⸗ P. H. 8 pulcherrima, ſwönſte P. H. 2 rhomboidea, rautenblättrige P. U. ruthenica, ruſſiſche P. H. speculum, ſchönblühende J. F. — fl. albo, ſœöabluͤhende welße J. F. stylosa, langgrifflige P. H. — vesicaria, Blaſen- P. H. Canna indica, indtaniſches Bluwenrohr P. W. Capsicum annuum, jähriger ſpankſcher Pfeffer J. II. Cardiospermum halicacabum, glatte Herzerbſe F. T. W. Carduus marianus, Mirlendiſtel J. E. Carpinus Ostrya, Hopfen-Buche 8. II. Garthamus tinetorius, Saflor J. H. Caucalis humilis, Heine Haftdolde J. F. — leptophylla, fleinblumtye J. F. Ceanothus Wendlandiana, Weadlands-Saͤkelbaum S. F. Celosia argentea, ſilberfärdiger Hahnenkamm JI. — castrensis, langähriger J. II. — — fl. luteo, gelber J. II. — cristata, gemeiner J. II. — — fl. luteo, geme'ner gelber J. II. — — fl. rubro, gemetner rotber J. II. — pyramidalis, pyramfidenförmiger J. H. Celsia Arcturus, geſt elte Celſie 7. II. Gentaurea africana, aftlkaniſche Flofenblume P'. I. — axillaris, abielblütige P. I. — Benedicta, Benedikten- J. F. — coriacea. lederattige P'. H. F. T. vo.» G me nenen E „ Geenen Gesa à Priſe. kr. Centaurea Crocodylium, italieniſche Flokenblume J. F. 2 — eruenta, rothe J. F. 2 — eyanus fl. div., gemeine verſchledenfarblge J. F. 2 dealbata, weißblättrige P. II. discoidea, ſche benartige P. F. moschata, Bifam: J. II. salmantica, weiße J. F. — suaveolens, wohlelechende P. H. Centrachene viseida, klebrige Ceatrachene J. F. Centrospermum Chrysanthemum, wacerblumenar⸗ tiger Mittelſame J. F. Cereis canadensis, cınad'fher Judasbaum S. T. K. 6 Cerinthe major, große Wachsblame J F. 8 Chaerophyllum bulbosum, gemeine Koͤrbelruͤbe P. F. 2 Cheiranthus annuus, Sommer-Levkoje J. U. 0 — Cheiri, einfacher Goldlak Z. H. 5 6 6 — — » »aBauu — — fl. pleno, gefülter Z. H. — incanus, Wenter⸗L'okoje Z. H. Chenopodium ambrosioides, wohltlechender Gaͤnſe⸗ fuß I. F. . . 3 — foeditum, ſtinkender J. F. 2 Chrysanthemum carinatum, fellfürmfge Wucher⸗ blame J. H. . . 2 — coronarium, kronenförmige J. H. 5 — — fl. luteo et albo, mit welßen und gelben Bluwen J. I. . Cineraria amelloides, amellenartige Aſchenpflanze T. H. Cistus ereticus, cretiſche Ziſtenroſe T. K Clematis integrifolia, einfache Waldrebe P. H. — viorna, glofenblütige S. H. — virginiana, virgintſche 8. H. Clethra alnifolia, erlenbfättrige Clethra S. T. Clinopodium vulgare, gemeine Wirbelborfte P. F. Colutea arborescens, baumart. Bliſenſtrauch S. H. — orientalis, morgenländifaer S. H. Commelina tuberosa, knolllze Commellne P. T. Conium maculatum. geflekter Schlerling Z. F. Convolvulus argenteus, ſilberweiße Winde J. I. — purpureus, parpurrothe J. F. — tricolor, dreifarbige J. F. Corcopsis auriculata, geöhrte Wanzenblume P. H. — leucantha, welßblüttge J. II. — tinctoria, ſchoͤnes Jungferngeſicht J. H. Cornus mascula, gemeine Cornelklrſche S. F. — paviculata, rtspenblütkae S. F. Coronilla Emerus, Storptons-Senne 8. M. — securidaca, beflfrautartige Kronwfte J. H. Corydalis sempervirens, immergrüner Kappen⸗ mohn Z. F. G G enen ess 7y7rrrrrrCCCCCCCPPPPPPPPPFCFCTCTTTTVTVTTTTTTVTTTTTVTTTTTTTTc——XXT aaa sauna ran AeEwEITETwarT nis leſe halten zu können. Auch der Sezer wird dadurch zu beſſerer Einthetlung und Gletchhaltaug der Artikel ges nöthiget, was für Kunſtverſtaͤndige keiner Erklarung bedarf. (Mehr voch darüber zu ſagen, erlaubt der Raum nlcht.) Zu 2) Wenn eine lithographlrte Zeichnungs⸗Beſlage pr. Stuüt nor 1 Kreyzer koſtete, wären zu 8000 Er- emplaren Arflaze fhon 135 fl. 20 kr. erforderlich. Aber für 1 Kreuzer liefert man noch Feine Zelchnung, zumal kein Porträt. Bir laſſen bekanntlich jedes Exemplar der Gartens Zeltuug und des Obſtbaumfreundes den loͤbllchen -Öftere reſchlſchen Poftämtern und Buchbandlungen für u fl. R. W. ab. Mit ſolchen Preifen kann man keine Steindrufs Bellagen liefern. Wohl aber werden wir von Zeit zu Zelt Holiſchultt⸗Zelchnungen zu llefern fortfahren. Zu 3) Diß lu der Gartenzeltung durchaus nichts aufgenommen werden fol, was ſtreng zur Obſtbaum⸗ Zacht gebort, well für dleſe Mnbrife der Obfibaume Freund beſtimmt ft, finden wir nicht Billa. Nicht allen Leſern der Gartenge'tung kann zugee muthet werden, ſich auch den Obſtbaumfreund zu — — — a Prife, kr. Cosmus sulphurea, ſchwefelgelber Cosmus I. H. Crambe maritima, Meertohl '. F. Crataegus cordata, berzblättriger Welßdorn 8. F. — crus galli, glängender 8. F. — fla va, gelbfrüctiger S. F. — orientalis, Azarol-⸗ S. F. Crepis biennis, gemelner Pippau T. P. — Dioscoridis, Dioscorifder J. F. — kamschatica, kamſchatiſoer J. F. — Lappacca, Kletten⸗ J. F. — leontodontoides, lömenzahnartiger J. F. — rubra, rotber J. F. 8 — Sprengeriana, außarbreiteter J. F. Cucubalus Beben, aufgeblafener Taubenkropf P. H. Cucumis anguinus, Schlangen-Gurke J. W. — Chate, arabiſche Gurke J. W. — flexuosus, tuͤrkiſche J. W. 8 — Melo, Melonen- J. W. 2 — prophetarum, Propheten= J. H. Cuphea viscosissima, klebrige Kupbea J. T. Cynoglossum linifolium, weißes Vergißmeln⸗ nicht J. F. 8 Cyperus acutus, ſpiziges Cyperngras J. F. — conglomeratus, gehaͤuftes P. F. — fasciculatus, buͤſa lichtes J. F. — esculentus, eßbares P. II. 8 Cytisus elongatus, banatifher Bohnenbaum S. F. — hirsutus, baariger — Laburnum, gemeiner S. F . — sessilifolius, ftalfenifder S. F. — supinus, niedriger 8. F. . Dalea Lagopus, bafenfußartige Dales, J. T. H. Datura fastuosa, (döner Stechapfel J. H. — ferox, lanadorniger J. F. — hybrida, B'ſtard⸗ J. F. — laevis, glatter J. F. — Metel, weißer J. H. — Stramonium, gemeiner J. F. 2BOPÜUARPRRP BR PR AUUH HH CH» — Tatula, blaßblauer J. F. * Delphinium Ajacis, Garten-Ritterſporn J. E. — — fl. pleno, gefüllter J. F. » — altissimum, bödfter P. H. 8 — atropurpureum, dupkelrother P. H. — Consolida, $eld: J. F. 8 — elatum, hoher P. II. . — exaltıtum, amerikeniſcher P. H. — flexuosum, getnieter P. H. — grandiflorum, grofbfütiger P. H. — intermedium, mittlerer P. H. „ h nenen à Priſe. kr. Delphinium laxiflorum, ſchlaffer Ritterſporn P. I. — speciosum, praͤchtlaer P. H — urceolatum, hohlblättriger P. H. Dianthus attenuatus, verdünnte Nelke P. U. — barbatus, Bart- Nelke Z. F. — caryophyllus, Garten- P. I. — chinensis, chineſiſce Z. H. — Fischeri, Fiſch'tiſche P. II. — plumarius, $eber- P. II. — scaber, ſcharfe P. H. — superbus, praͤchtige P. H. — sylvestris, Wald⸗ P. H. Digitalis ambigua, blaßgelber Fingerhut P. F. — aurea, goldgelber P. H. 4 — lutea, gelber P. II. . — micrantha, flrinblumfdter Z. H. — purpurea, purpurrothe E. H. a — — fl. albo, mit weißer Blüte P. . — — fl. roseo, mit rofenfarber Blüte P. H. — — fl. rubro, mit rother Blume P. H. — tomentosa, filjiger P. I. . Digitaria aegyptiaca, ägyptſſches Fingergras P. H. Diospyros virginiana, virgüniſche Dattelpflaume 8. II. Dipsacus ferox, dornige Kudendiſtel Z. F. — fullonum, Weber: Z. F. 4 — Gmelinii, Gmeliniſche Z. F. N Dolichos biflorus, zwelblutige Phaſeole J. IT. — caribaeus, cartbälſche J. T. — farinosus, mehliate J. T. — nigra, ſchwarze NT Dracocephalum moldaviea, tuͤrkiſcher Natkerkopf J. F. Echium salmanticum, portugififher Natterkopf P. H. — violaceum, pfoletter J. F. Elichrysum bracteatum, ſchoͤne Goldſonne Z. H. Elsholzia cristata, fammartige Elsholzie J. F.] Erodium cruinum, candiſcher Retherſonabel J. F. — moschatum, biiamduftenber J. F. Ervum Camelorum, zwelfamige Linſe J. F. — hirsutum, zottige J. F. A Erynchium planum, flache Mannstreue P. H. Erysimum arcuatum, gewölbter Hederich Z. F. — bicorne, zwelhorniger J. F. — cheiranthoides, levkojenartiger J. F. — diffusum, verworrener J. F. — junceum, pfriemenart'ger Z. F. — mexicanum, mextkkaniſcher Z. F. 9 — perfoliatum, durchwachſener Z. F. Eupatorium ageratoides, ogeratumartiger Waſ⸗ ſerdoſt P. II. 5 3 5 “au 324 2 E „ nher eee eeersrns eee eerst — . ——— — — ——— — —— —— — halten; und es wäre Beine vollländige Gartenzei⸗ tung, wenn fie nicht auch des Nöthige über Obſt⸗ Baumzucht entblelte Nor muß die Re dattton um⸗ ſichtige Aut wahl treff v, daß ſich belde Blätter weder wiederbolen, noch beeintröcrigen. Und wirklich deſle⸗ ben fie rab ur ſerm Urtbetle auch fo gut ben ein: ander, daß famwerl b Artikel über Obſtoaumzucht ohne Störung der Harmonle aus elnem Blatte in das ans dete peßten. Noch einen Wunſch aus Kroatien müfen wir beantworten, welcher bazlıs befieht, daß wir alljährlich Zwe mal, oder wenſgſtens Elrmal, zu der ſchlklichſten Zelt, ein feparirien Verzeſchniß aller in Fronerdorſzu has benben Blumen, Gewäcſe, Bäume, Zwiebeln-Sa⸗ mereſen v. ſ. w. oit e'n« Bellege zur Bartenzeitung liefern möchten, die die Leer ſcparirt zut Hard halten kennten, damit: fie nicht in der Gartenzeltuug large dar noch berum uſuchen bıäudten. Wir möffen hierauf erwedern, daß be Peſſämter lel⸗ ber ehre elgene Veroblung feine Beilagen beſördern. Wer hoben bh emiı to fret v. offen grarıwortet, al- dazu dle Veranlaſſung wat: Nichts auf ber Welt iſt ohne Mängel!“ a Priſe. Er. a Prlſe. kr. Euphorbia Lathyris, Springkraut Z. F. 5 Hibiscus Manihot, ſchwefelfarbener Eibiſch P. T. W. 4 — prunifolia, pflaumenblättrige Wolfs milch J. II. 3 — syriacus, ſyriſchet S. H. 3 Evonymus latifolius, breitblättriger N H. 3 — trionum, Stauden⸗ I, F. Fagus sylvatica, gemeine Buche 8. 2 — vesicarius, aufgeblafener I. F. Fedia echinata. ſtaglige Fedie J. P. 2 Hieracium aurantiacum, orangenfarbiges Ha dich — radiata, ſtrahlende J. F. 2 kraut P. II. 8 — uncinata, hakeuförmige J. F. 2 L austriacum, öſterrelchlſches P. H. Ferraria pavonia, pfauenartige Ferrarle P. T. 6 — bifurcum, zwekgabliges P. H. Festuca tenella, zarter Schwiagel J. F. 2 — canadense, canadiſches P. II. Fragaria indica, indiſche Erdbeere P. H. 8 collinum, Huͤgel⸗ P. H. . Fraxinus juglandifolia, wallnußblaͤttrige Eſche S. FF 3 — eroaticum, kroatiſches P. H. — Ornus, Manna⸗Eſche S. F 3 — eymosum, afterdoldeuförmiges P. H. — pendula, gemeine Häng⸗ Eiche S. F. 3 — incisum, eingeſchnittenes P. H. Fürstia eroatica, croatiſche Faͤrſtie J, F. 3 — laevigatum, glattes P. H. Galanthus plicatus, gefaltetes Schneeglörchen AH e maculatum, geflektes P. I. Calega officinalis, gemeine Gatdraute P. F. 3 — rigidum, rauhes P. H. = Galinsoga triloba, dreilappfige Galinfoge J. H. 85 — scabrum, ſcharfes PB.JH, Galium arvense, Aker-Labkraut P. F. 2 — speciosum, ſchoͤnes P. H. umbellatum, doldenfͤrmiges P. H, — villosum, zottiges P. II. Hippophae rhamnoides, gemeiner Sanddorn S. F. Hordeum coeleste, gemelue Gerſte J. F. — nudum, nakte J. F. Hyacinthus orientalis fl. pl. diverso, gefüdte morgen⸗ laͤndiſche Hyazinthe in mehrern Sorten P. II. — — fl. simplex diverso, einfache P. H. Hyoscyamus agrestis, Aker-Bilſenkraut J. F. — albus, weißes J. F. . — aureus, goldgelbes P. T. H. — niger, ſcwarzes J. F. — pallidus, blaßgelbes J. F. — pusillus, kleines J. F. — reticulatus, nezförmiges J. F. Hypericum pyramidatum, ppramidaliſches Sohannide Garidella Nigellastrum, ſchwarzkuͤmmelartige Ga- ridelle I. F. Genista candicans, wefßlicher Geniſter SN. Geum album, weißes Geum P, H. — pyrenaicum, pyrendiſches P. H. — urbanum, gemeines P. H. Gladiolus segetus, Aker-Slegwurz P. F. Glaucium cor niculatum, purpurrotber Höraermohn ). A Gnaphalium foeditum, ſtinkendes Ruhrkraut Z. T. H. Gumphrena decumbens, liegende Wluterblume J. I. — globosa alba, weiße Kugel- J. H. — — carnea, fleiſchfarbige Kugel- J. H. — — rubra, rothe Kugel- J. H. Halesia tetraptera. vierflüglige Haleſie S. H. Hedypnois maurilanica, mauritan. Roͤhrleinkrant J. F. — monspeliensis, franzoͤſtiches J. F. 1e Weseke dn — pendula, hängendes J. F. II Me se Balbisii, „Satbiffaes Fertelttaut 1. F. — tubaeformis, röhrenartiges I. F. 1 glattes l. N Hedysarum alpinum, Alpen-Hahnenkopf P. I. — canadense, canadiſcher P. H. — coronarium, italleniſcher P. T. — officinalis, gemeiner P. H, Helenium quadrideniatum, vlerzaͤhnige Helenie I. F. Iberis amara, bittere Schlelfenblume I. F. Helianthemum pulverulentum, ſtaubartiges Sou— — lagascana, lagaskalſche I. F. nen⸗Röschen P. J. Helianthus annuus, jährige Sonnenblume LE, — — fl. pleno, gefuͤllte I. F. ; pe — fr. albo, mit weißem Samen I. F. — giganteus, Rieſen⸗ P. H. — iadicus, indiſche J. F. — maximus, größte I. F. Helleborus foeditus, ſtinkende Ebriſwurz P. H; Heracleum tauricum, tauriſcher Baͤrenklau P. I. Hesperis africana, afrikaniſche Nachtvlole I. F. — matronalis, rothe Z. F. — tristis, wahre 2. H. Hibiscus africanus, aftikanlſcher Eibiſch I. F. — connabinus, hinfartiger J. T. W. — longifolius, [angblättriger I. W. — hispida, borſtiges 1 F. Hysopus bracteatus, nebenblättriger DfopP. H. N ann Ss ss — umbellata, doldenartige I. F. 5 Inula Helenium, wahrer Alant P. H. Ipomoea carnea, fleffhfarbige Trichterwinde J. H. — curasavica, chraſaptſche I. H. . — discolor, zmweifarbige I. H. . — purpurea. purpurtorhe I, H. Iris graminea, grasblättrige Schwertlille N. H. — sibirica, ſibitiſche P. I. . — stenogyna, P. F. . . Isatis tinctoria, gemelner Wald Z. F. Juniperus virginiana, virginiſcher Wachholder S. II. Kaulfusia amelloides, amellenartige Kaulfuſte I. II. Kiteibelia vitifolia, weinblättrige Kitalbelie P. H. Hnautia orientalis, morgeulaͤndiſche Kaautle I. F. (Schluß folgt.) — nat a In Commiffion bei Fr. Puſtet in Paß zu. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrei. — BRUUBUUGUUUUUBBRRPRBRURPRR A» nassen — * “ Allgemeine deutſche Garten Bet t en. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. gebbaren Bäume ꝛc. Nor 2. Inhalt: Frauendorfer Blumen-Samen-Verzeſchulß. — Verzelchulß der zu Frauendorf im Jahre 1880 aba 8. Jäner 1830. Frauendorfer Blumen-Samen-Verzeichniß für das Jahr 1880. (Sch lu 65. à Priſe. kr. 5 à Prlſe. kr. an articulatus, gegliederte Blatterſe J. F. 2 Malva mauritanica, maurltaniſche Malve J. F,. 2 — bentincianus, bentinklaniſche J. F. — moschata, biſamduftende J. F. 2 — odoratus, wohlriebende J. F. — sativus, eßbare J. F. 4 — tingitanus, afrlkaulſche J. F. 8 Lavatera trimestris, drefmonatliche Lavatere J. F. Laurus Sassafras, Saſſafras-LorbeerS. II. Leonurus Cardiaca, gemeiner Wolfstrapp P. F. — oeeidentalis, abendlaͤndiſcher P. II. — villosus, wetchaariger P. I. Ligusticum Levisticum, gewöhnlicher £iebesftöfel P. F. Ligustrum vulgare, gemeiner Liguſter 8. F. 1 — italicum, ftaltenifher S. F. Lilium Tigrinum, Tiger⸗Lilie P. II. Linum grandiflorum, großblühender Flachs J. F. — squamulosum, ſchuppenfoͤrmiger P. F. Lithospermum offieinale, gemeiner Steinfame P. F. Lopezia axillaris, achſelbluͤtige Lopezte J. F. — coronata, gekrönte J Lotus tetragonolobus, Spargelerbſe, J. F. Lunaria annua, jährige Mondviole J. F. Lupinus albus, weiße Feigbohne J. E. — angustifolius, ſchmalblaͤttrige J. F. — luteus, gelbe J. F. 8 — varius, bunte JF. 8 — Villosus, weichhaarige J. F. A Lychnis chalcedonica, rothe brennende Liebe P. I. fl, carneo, fleiffarbige P. II. — dioica, gemeine Lychnis P. II. Madia mellosa. wilde Madie J. F.. — viscosa, kiebrige J. F. . Malope malacoides, malvenartige Malope J. F. [aaa essen So wie Frauendorf ſelbſt erſt ſeit wenkgen Jahren aus einem Dorfe und aus einer Wildniß in gärtneriſche Kultur gelegt und mit aller Arten Weges tabilten angepflanzt worden, daß es nun weithin den entfernteſten Ländern als Vorblld nuͤzlicher Verſchöͤner— ung unſerer Erde und Veredlung derer Produkte dle— nen möchte: zeigt ſich auch ſonſt überall und in allen Laͤndern bei dem Landvolke ein, gegen frühere Zelten doppelt und mehrfach geftelgerter Sinn und Elfer für Nachrichten aus Frauen dorf. — verticillata, wirtelblaͤttrige J. F. Maurandia semperflorens, immerblühende Mauran⸗ die P. T. H. . Medicago aculeata, dſchtſlachliger Schnekenklee J F. — apiculata, ſcharffruͤchtiger J. F. arabica, arabiſcher J. F. . caspica, caspiſcher J. F. . eiliaris, gefranzter J. F. . intertexta, verwebter J. F. laciniata, zerſchlizter J. F. maculata, geflekter J. F. muricata, zakiger J. F. . nigra, ſchwarzer J. F. . orbieularis, tellerförmiger J. F. radiata, geſtrahlter J. F. . rigidula, fteifer J. F. . sativa, Luzerner- J. F. . scutellata, ſchildfoͤrmiger J. F. tornata, gedredfelter J. F. . tribuloides, buͤrzeldornartiger J. F. toberculata, warziger J. F. 5 Er uncinata, hakenfoͤrmiger J. F Melilotus caerulea, blauer Steinklee J. F. Melissa cordifolia, herzblaͤttrige Mellſſe P. H. — officinalis, Eitronens P. F. Mentha sylvestris, Wald-Muͤnze P. II. j Mesembryanthemum cordifolium, herzblaͤttrige Mit⸗ tagsblume T. K. W. 5 — cerystallinum, eisartige J. T. W. Mespilus acerifolia, herzblaͤttrige Mlspel S. F. Dns s bpb sbs * Gaͤrtunerel, worin freilich die höheren Stände, wie wir in unſeren Blättern ſchon öfters darzuthun Gelegenbeit hatten, mit dem ruͤhmlichſten Belſplele vorausgegan⸗ gen find ! Wir dürfen hierbei nicht vergeſſen, zu bemerken und zu ruͤhmen, daß ganz vorzuͤglich auch die hochwuͤr— digen Herren Pfarrer auf dem Lande, von je ber und zu allen Zeiten, es für eine Ihrer ſchoͤnſten Pflichten 2) 10 a Prlſe. kr. Mespilus eoceinea, ſcharlachrothe Mlspel S. F. 3 Milium paradoxum, fremdes Hlrfetraut P. F. 3 Mimosa pudica, ſchambafte Sinnpflanze Z. T. W. a2 Mimulus guttatus, geflekte Gauklerblume P. H. Mirabilis bybrida, Baſtard-Jalape P. H. ze — fl. albo, weiße Jalape P. H. — Jalapa fl. albo, echte weiße P. H. — — fl. rubro, echte rothe P. H. . — — fl. albo et rubro, echte weiß und rothe P. H. — longiflora, langblütige P. HI. Momordica Balsamina, gemeiner Springtärbig J. T. W 6 Moraea chinensis, bunte Morda P. H- Myosotis marginata, getändetes Vergiß geinaſcht J. F. Napaea laevis, glatte Napde P. II. Narcissus Tazetta, (Tazetten in mehreren Varletaͤ⸗ “mm. ten P.H. . Nepeta marrubioides, andorartige Kazenmuͤnze P. H. — nuda, nakte P. I. 5 — pannonica, ungariſche P. H. . — tuberosa, knollige P. H. . — ucranica, ufranifde P. H. . Nicandra physaloides, faluttenartige Nikandre J. F. Nicotiana americana, amerikaniſcher Tabak J. H. angustifolia, ſchmalblättriger J. H. asialica, afiatiſcher J. H. > chinensis, chineſiſcher J. H. . fruticosa, ſtraubartiger J. H. 9 glutinosa. klebriger J. H. . humilis, niedriger J. H. 8 Langsdorfii, Langsorfiſcher J. H. FFF paniculata, Jungfern- J. H. = pensylvanica, peuſplvaulſcher J. H. petiolata, geſtlelter J. H. F rustica, Bauern- J. H. 8 virginica, virginiſcher J. H. 8 Nigella coarctata, gedrängte Garten⸗Nigelle J. F. — damescena fl. pl. albo, gefüllte weißblühende J. E. — — — fl. pl. coer., gefüllte blaublühende J. F. Ocimum Basilicum, gemeines Baſillenkrant J. II. maximum, großblättriges J. H. — minimum, kleines J. II. Pr — pilosum, haariges J. I. 2 — polystachion, Moſchus⸗ J. W. T. Oenothera biennis, gemeine Nachtkerze Z. F. — Fraserii, ftaſertiſde P. F. 5 — fruticosa, ſtaudige P. E. . — glaucoides, gtaulichte Z. F. * — odorata, wohlrledende P. I. — purpurea, purputrothe J. F. . rr » ra — somniferum fl. pl. à Priſe. kr. Oenothera salicifolia, weldenblaͤttrige Nachtkerze Z. F. 2 — spectabilis, prächtige P. F. Ononis rotundifolia, rundblättrige Hauhechel S. F. Onopordum arabicum, atabiſche Krebsdiſtel Z. F. — tauricum, taurifde Z. F. x — virens, grünende Z. F . Orobus lathyroides, fibiriſche Walderbſe P. F. Oxalis cernua, haͤngender Sauerklee P. T. K, — digitata, gefiagerter P. T. K. . disticha, zweizelllger P. T. H. . incarnata, fleif&farbiger P. T. HK. macrostylis, langgr’ffliger . T. H. mutata, veranderlicher P. T. K. pectinata, laugblättriger P. T. K.. rubella, röthlicher P. T. H. 8 violacea, violetter P. T. H. . — virginiana, virgintſder P. T. K. Paeonia albiflora, weiße Päonie P. I. 0 — corallina, ganzblaͤttrige P. H. . Panicum album, weißer Fennich J. F. aristatum, ährentragender J. F. — capillare, haarförmiger J. F. — chinense, chineſiſcher J. F. — sibiricum, fiblriſcher J. F. — virgatum. ruthenförmiger P. F. Papaver orientale, morgenländiſcher Mohn P. H. — Rhoeas fl. pl. gefüllrblühender wilder J. F. diverso, gefülltee Garten: Mobn in verfhiedenen fhönen Farben J. F. Parthenium luteum, gelbe Parthente J. II. Penstemon pubescens, bebaarter Bartfaden P. H, Petunia nyctaginea, jasminblütige Petunte J. U. Phlomis tuberosa, kuollige Phlomis P. F. Physalis arenaria, Sand-Schlutte J. F. Phytolacca decandra, gemelne Kermesbeere P. H. Picris strigosa, geſtreiftes Bitterkraut J. F. Pins Sanieren nigra, ſchwarze Schlerlings⸗-Taune — Cembra, Zuͤrbelnuß-Kiefer 8. H. . — mariana (nigra), ſchwarze Klefer S. II. — maritima, Meerſtrands- Fichte S. H. — Strobus, Weimouths-Fichte 8. H. Pisum Ochrus, italleniſche Erbſe J. F. — Zeylanicum, zeylanifae J. F. . Plantago arenaria, Sand: Wegetritt J. F. Polemonium caeruleum, blaues Sperrkraut P. H, — — fl. albo, weißes P. H, — graeile, ſchlankes P. H. 0 — mexicanum, merlfanffde4 P. II. 12 * rennen eee Wente ens neee gehalten haben, neben dem Seelen: Hetle ihrer Untet⸗ gebenen, auch ihre zeltliche Wohlfahrt zu befördern, Ein ſolches Belſplel zeigt uns folgende Zuſchelft eines Herrn Pfarrers, (deſſen Beſcheldenhelt wir durch Unfübrung feines Namens ulcht verlegen wollen), wel⸗ chet wörtlich alfo lautrt: „Nun bin ich beinahe volle drei Jahre bler als pfarrer; und längſt hatte ich gerne an Sie geſcrieden; allela, mit waren dle Hände ge⸗ bunden. So finſter, fo welt — welt — ich darf kek ſagen, um mihtere hundert Jahre zuruͤke, — habe lch noch kein Pfarrdörfhen angetroffen, wle dleſes. Oft verſuchte fh es, mit meiner Fakel eutjugehen und Acht zu verbreiten, aber vergebens; Pruͤgel wurden mir unter die Füße geworfen, und dle Fakel ausge⸗ loͤſcht. Sle wlſſen es, wle vor 30—40 Jahren in unſerm Vaterlande Bayern die Schulen ſtanden; fo traf lch fie bier bei meinem Pfarrantritte an; — einen Lebret, der ſchon 34 Jahre bier, und in ſelnem elgnen Wobn⸗ Stuͤbchen für einige Kinder, und das nur in der Fa⸗ ſtenzelt hindurch Schule hlelt, ganz nach Schlagharti⸗ 11 — — a Prlſe. kr. Polygonum orientale, morgenland. Buchweizen J. F. 3 — — fl. albo, weißer J. T. 3 — tataricum, tatartfder J. F. 4 Potentilla angustifolia, ſchmalblaͤttriges Fluger⸗ Kraut J. H. = 8 1 — atrosanguinea, dunkeldlutrothes 1 — candicans, weißltses P. H. . 2 — nepalensis, nepalenfifde P. H. > 4 — taurica, tauriſches P. H. 2 2 Primula acaulis, ſteugelloſe Schluͤſſelblume P. H. 4 — Auricula, Aurifel: P. H. 8 8 — veris, Primel: P. II. 8 6 Prunus Mahaleb, Mahaleb Pflaume 8. F. 3 Ptelea trifoliata. dreiblättrige Lederblume S. U. 3 Pyrethrum bipinnatum, doppeltgefiederte Bertram: Wurz P. II. . . — grandiflorum, großbluͤhende P. I. — macrophyllum, großblättrige P. I. — Parthenium fl. pl. gefülltes Mutterfraut> P. II. — parthenifolium, mutterfraurblättrige P. H. - Ranunculus Breynii, Breyntfhe Rauunkel P. H. — Villarsii, Villarſiſche P. H. . Reseda alba, weiße Reſeda J. F. 1 — luteola, gelblichte Z. F. 4 — odorata, woblriebende J. F. a Rhamnus catharticus, gemeiner Wegdorn S, F. Abus typhinum, virginiſcher Sumach S. H. Ricinus communis, gemelner Wunderbaum J. H. Robinia frutescens, ſtrauchartige Mobinie 8. H. — Pseudacacia, gemeine S. F. Rosmarinus officinalis, gemeiner Rosmarin S. T. H. Rudbeckia amplexifolia, ftengelumfaffende Rud⸗ bekle J. H. . — laciniata, ſchlizblaͤttrige P. H. 9 — pinnata, gefiederte P. I. 8 Rumex alpinus, Alpen Ampfer P. H.. — aquaticus, Waſſer-Rbabarber P. F. — laevigatus, glattblättriger P. H. „ — purpureus, purpurrother P. H. 8 — salicifolius, wridenblättriger P. H. — verticillatus, wirtelblütiger P. H. Salsola Soda, langblattriges Salzkraut J. P. Salvia amplexicaulis, ſtengelumfaſſende Salbei P. U. — disermas, zottige P. T. H. A — grandiflora, großblumige P. H. 1 »BUUUMBUBBUUGMUURD * — hispanica, ſpaniſche J. F. — Horminum, Scharlach- J. F. — mucronata, ſtachlichte P. F. 8 — nepetifolia, kazenmüniblattrige J. F. Sennen MPU C A ſcher Methode. J kenne bier aus allen meinen 400 Pfarrkladern nur elne n einzigen jungen 25 jährigen Menſchen, der ſich ſelbſt gebildet hat, und fuͤr alles Gute, Nuͤzliche und Saoͤne eingenommen iſt. Ich konnte bis hleher nichts anders thun, als im Stillen hie und da Vorarbeltung machen, in moralifch und phyſiſcher Hinacht, — in der getröfteften Hoff: nung, daß doch etnmel der Zeitpunkt kommen werde, wo auch hier ein neues Schulhaus gebaut und ein neuer Lehrer aufgeſtellt werde. D a Prlſe. kr. — speciosa, föftlibe J. F. , Scandix odorata, wohlrlechender Kletter:Körbel P. H. Scorpiurus muricata, ſtumpfes Storplonstraut J. F. — vermieulat», wurmförmigeß J. F.. gemeine Schwarzwur⸗ Salvia officinalis, gemeine Salbei P. F. 1 — prismatica, prifmablättrige J. H. 2 — rugosa, runzlichte P. F. > 2 — verticillata, quirlförmige P. F. a 2 Sanvitalia procumbens. niederliegendeSanvitalieJ.H. 2 Scabiosa atropurpurea, dunkle Ecabiofe J. F. 3 — australis, (üdlise P. II. 2 3 — purpurea, purpurrothe J. F. 3 — stellata, fternförmige J. F. A 3 5 5 2 2 Scorzonera bispanica , zel PER: . . — laciniata, zerſchlüite P. F. 4 Senecio dentatus, gezähntes Kreuzkraut J. F. — elegans, (choͤnes J. II. 5 fl. alb. pl., weißgefültes J. H. fl. rub. pl., rothgefülltes J. H. — exsquamatus, portugleſiſches J. F.. Setaria italica, italfenlſches Borſtengras J. F. — glaucescens, graullchtes J. E. . Sida cristata, kammförmige Sida J. H. — Dilleniana, dillentſche J. F. 2 — hastata, ſpontonblaͤttrige J. T. 2 — ricinoides, wunderbaumblaͤttrige J. H. Sideritis elegans, f&öneg Gliedkraut J. II. Silene amoena, angenehmes Leimkraut P, H. — Armeria, Garten Silene J. F. . — — fl. albo, weiße J. F. 8 — bassanensis, baſſeniſches 8 — bellidifolia, matl'ebenblaͤttriges J. F. cerastoides, hornkrautartiges J. F. dichotoma, gabelförwiges J. F. 8 imbricata, dacziegelformiges J. F. micrantha, kleinblumfges J, P. . multiflora, v’elblumiges 2. F. nocliflora, nabrblü'iges J. F. nycthanta, nachtblühendes J. F. patula, abſtehendes P. F. quinquevulnera, fünfflek'ges J, F. ramosissima, äſtiges P. F. vespertina, abendblühendes 1 — viridiflora, grünblütiges Z. F. r Sisymbrium austriacum, edartebergifhe Rauke I. F. — pannonicum, ungarkſche I. F. y Sisyrinchium Bermundiana, Bermundlanifher Schwein⸗Ruͤſſel P. H. J 4 —ͤ—b 2 2 BPBPRRBBRDPBPBRIRRRUAUDBBPUUUUBUBBRRUHMUND M Bel meinem Pfarrautrirte fand ich einen großen Grafgarten, der ſich über das noch um 7 Tagwerke er⸗ weitern ließe; aber keln einziges fingerlauges Obſt⸗ Bäumchen darin. Ich brachte eben um dleſe Zelt von meiner Yorke gen Pfarrei J“ 150 ſelbſtveredel “e Obſtbaͤume hleher, pflanzte fie ins Grvterte fo, daß zwiiwen zwei Reiben Steins, melſtens Weichſel und Imweridgen: Bäume, eine Reihe Kernobſt zu ſtehen kam, und bier wieder zwi⸗ ſchen zwei Aepfelbaͤume ein Birnbaum, 30 Schuh welt (29 12 a Priſe. kr. Solanum aethiopicum, N n II. 5 — guineense, afriksniſwer I. FE. — Humboldtii, Humboldts- I. H. Solanum Lycopersicum, Liebesapfel J. II. — — fruetu luteo, mit gelber Frucht J. H. — ppyriformis, mit birnſoͤtm. Frucht. J. II. Melongena, efertragender J. II fr. albo, mit weißer Frucht J. II. — fr. coerul., mit blauer Frucht J. II. nigrum, ſchwerzfrüchtiger J. F. — pseudo. capsicum. Korallenkſrſchen 8. T. H. Sorbus aucuparia, gemeiner Vogelbeerbaum S. F. Spartium j junceum, binfenartige Garten-Pfrleme S. H. — scoparium, Befenftraub S. F. Spermacoce rubra, rother Zahnwirbel J. H. Spilanthus oleracea, frautartige Flekblume J. H. Spiraea opulifolia, ſchngeballenblaͤtt. Spierſtaude 8. H. Stachys cretica, cretifher Zieſt P. F. — germanica, deutſcher P. I. . — heraclea, heilkrautartiger F. F. Tage tes africana, 5 Türkennelke J. II. — erecta, großblamige J. — — fl. aurant. pl., gelte orangenfarbe J. H. — — fl. ochroleuco, röhrige J. H. — — fl. sulphureo pl., gefuͤllte ſchwefelgelbe J. U. — minima, fleinfte J. H. 8 — patula, gemeine J. I. — — bicolor, gemeine zweifarbige Je H. — tenuifolia, feinblättrige J. I. 4 Tetragonia expansa, ausgebreitete Viereksfrucht J. H. Teucrium hyrcanieum, hyrkaniſcher Gamauder P. II. Thalictrum coneinnum, nettes Tallktrum P. II. Thlaspi baicalense, baltaliſches Taͤſchelkraut J. F. Thuja occidentalis, gemeiner Lebensbaum S. II. — orientalis, morgenlaͤndiſcher S. H. Tolpis barbata, bartige Tolpis J. F. Trachelium coeruleum, blaues Halskraut P. T. K. Tradescantia erecta, aufrechte Tradeskantte J. F. Trifolium incarnatum, ſchoͤner rother Klee J. F. Trigonella foenum graecum, BERN, Kuͤhhorn⸗ Klee J. E. Trincia hispida, rauhe Trinzie J. F. Triticum asiaticum, aſiatiſcher Weizen J. F. — compositum, vielkoͤrniger 1. F. — corficum, Corfiſcher I. F. aa aa en a aa ( ae os * 5 a Priſe. kr. Triticum monococcon, ägyptiſcher Reis I. F. a Tritonia hyacinthoides, P. T. H. 3 epi majus, große Kapuzinergreſſe I. F. 2 minus, kleine I. F. Tulipa Gesneriana fl. div., Garten-Tulpe von vle⸗ len Farben P. II. Valeriana rubra, rother Baldrian P. H. Verbascum Blattaria, veränderlihe Koͤnigskerze Z. F. — Osbecki, Osbecktiſche Z. F. — pyramidatum, pyramidenfoͤrmige Z. F. — Thapsus, gemeine Z. F. Verbena caroliniana, carolinifheg Elſenkraut P. H. — urticifolia, neſſelblattriges P. H, Veronica acuta, ſpizblättriger Ehrenpreis P. I. — australis, ſüͤdlicher P. I. — austriaca, òͤſterreichiſcher P. I. — brachiphylla, ſtarkblättriger P. II. — brevifolia, ſchwachblaͤttrige P. H. — grandis, großer P. II. — longibraceata, laugnebenblaͤttriger P. H. — longifolia, langblättriger P. II. — maritima, Meerſtrands- P. H. — Michauxii, Michauxiſcher P. II. — nitida, glaͤnzender P. II. — speciosa, prachtvoller P. II. — spicata, ährenfoͤͤrmiger P. H. — spuria, unechter P. I. 0 — Teucrium, Gamander- P. H. — Waldsteiniana, Waldſteiniſcher P. I. Vicia atropurpurea, ſchwarzrothe Wike I. F. — Faba atropurpurea, purpurrothe Bufbohne I. F. — Napoleonis, Napoleons- I. F. Xanthium orientale, morgenländifhe Splzklette I. F. Xeranthemum annuum, jährige Strohblume I. I. fl. albo, weiße I. I. Ximenesia encelioides, geöhrte Ximenefie I. F. Zacintha verrucosa, warzige Zacinthe I. F. Zea Mays, gemelnes Welſchkorn J. F. Zinnia elegans, ſchoͤne Ziunte I. II. — grandiflora, großblamige I. II. — multiflora, vielblumtige I. I. - — — fl. luteo, gelbe I. I. . — tenuiflora, ſchmalbluͤtige I. H. — verticillata, wirtelblätirige I. I. nnen A PA» Ganser von einander. Gegen bie Wind: 55 Nordſelte am Zaun des Gartens hin pflanzte ich gleichfalls so Schuh, weit aus einander junge Kirſchbaͤume, und inzwiſchen Zwetſchgen. — Von biefen Bällmen haben vergangenen Sommer einige das Erſtemal getragen. Im nemlichen Garten legte ich im vergangenen Fruͤhjahre zeitig auf /. Tagwerk eine Baumſchule an mit etwa 400 zuſammengeſucht und gebettelten Kern— Staͤmmcen, welche im nemlichen Frühjahre noch ver⸗ edelt „ meiſt kopullrt und okullrt wurden, wovon kein Den übrigen Thell der Baum- einziges zuruͤke blieb. Schule beſezte ich mit verſchiedenen Gemüſearten, und noch nie habe ich fo großen, ſchoͤnen und ſteinfeſten Sa- lat, Fruͤhkraut⸗-Häuptchen, Kohlruͤben ꝛc. beſonders auch Schotten von Zufererbfen geſehen; da dom der Waſen nur abgezogen, die Erde mit gutverfaultem filſchen Schafduͤnger vermifht, umgegraben und gleich darein gepflanzt wurde. Von meiner Veredlung und Pflanzung der Obſt⸗ baͤume überzeugt ,. kam eln Bauer, eln Pfarrklnd und Nro. 186, 187. Langer rother Himbeerapfel. Meifsners leberrother Himbeer- Apfel. Braunrotber Himbeerapfel, Sülser Holaart. Polniſchergestreiſterllonigapf. Gestreifter Josephsapfel. Rother böhmifcherJungfernapf. Brauner Sommer Häsapfel. Grüner Räsapfel, Holländischer weifser Räsapf. Weilser gestreifter Sommer Häsapfel. Grüner Haiserapfel. Der KHalizer. Danziger Kantapfel, Englischer Kantapfel. CarmoisinrotherKastanienapfel Orolser gestreifter Kastanien- Apfel. Hatalonier. Französischer Klapperapfe], Kochapfel, Ber Säuerlicher Höberling. Hönig Georgsapfel. Englifcher Königsapfel, Fränkischer Königsapfel. Königsapfel von Jersei. Gukenberger Krachapfel, Schminkapfel. Gestreifter Krefsenapfel, Gelderscher Kronapfel. Rother Winter Kronapfel. Sommer Hronapfel, Sommer Agat. Sülser Sommer Hronapfel. Altgelds Küchenapfel. Grauer Kurzstiel, Kleiner süfser Kurzstiel, Königlicher rother Hurzsticl. Rosenfarbiger Kurzstiel. Bunter Langhanns, Der Langfcheider. Lavendelapfel, früher, Meifsners Lederapfel. Rother Liebesapfel. Früher Limonadapfel, Lorenzapfel, Loskrieger. Königin Louisensapfel, Schöner Marienapfel. Rother Markapfel. Brauner Matapfel. Weifser Matapfel, Braunfchweiger Milchapfel, Mönchsapfel. Grosser Mogol. Polnischer Moronki, scher Zimmetapfel. 265. Mostapfel, 267, Gelber Herbst Mussapfel, 269. DreiJahre dauernder Mutterapf. 108. 189. 193. 197, 190. 201, 202, 203. 204, 205, 206, 207, 208, 200. 210. 211. 215, 217. 218. 210. 220, 221, 222. 223, 224. 225. 226. 227. 220. 220. 230. 233. 234. 235. 236, 238. 239. 240, 241. 243. 244, 245. 246, 247, 255. 254. 256. 258. 261. 262. 263, 204. Polni- 17 — — — Nro. 275. 274. Kleiner Neuzerling. Wasser Neuzerling. Der grosse Neuzerling. Fränkischer Nonnenapfel, Neuer grosser englischer Non- pareil. Ochsenherz, Ordensapfel. Pallasapfel, Polnischer süsser Papierapfel. Rommersdorfer Pappelapfel. Grosser rother Winter Para- diesapfel, Barceloner Parmäne. Englische Königsparmäne, — scharlachrothe Parmäne, — Winter Goldparmäne. Frühe Goldparmäne, Gelbe gestreifte Sommer Par- mäne, Gestreifte Sommer Parmäne, Polnische Zuker Parmäne. Pastorapfel. Grüner Paulinerapfel. Polnischer rother Apfel, Polnischer weisser Apfel, Grosser gestreifter Paulusapfel Englischer früher Gewürzpep- ping. 275. 276, 277. 279. 280. 282, 283- 204. 285, 286, 287. 238. 280. 290, 291, 292. 293. 294. 205, 296, 297. 298, 299. — gelber Winterpepping. 500. — grüner Pepping. 501. — kleiner Steinpepping. 303. Flandrischer Pepping, Franklins Goldpepping. Gelber süsser Herbstpepping. Goldpepping. Grumkower Wachspepping. Hughe's neuer Goldpepping. Rother Kentischer Pepping. Leadington’s grauer Pepping. Marmorpepping. Sommerpep. Parkers grauer Pepping, Ribstons Pepping, Rosen Pepping. Silber Pepping, Spanischer grüner Pepping, Spenzers Pepping, Tyroler Pepping. Wallischer Limonenpepping, Weisser Pepping. Schöner Pfäffling, Weisser ‚Sommer - Pfirschen- Apfel. Rother Polsterapfel. - Pomeranzenapfel, Winter-Postoph, Bunter Prager. Prälatenapfel. 331. Prinzessinapfel. 332. Fdler Prinzessinapfel. 333, — französischer Prinzessinapf, 334, Grosser edler Prinzessinapfel. 304. 305. 307. 308. 309. 310. 311. 312. 314. 315. 316. 317. 518. 319, 320. 321. 322. 323. 324, 325. 320. 328. 320. 330. Nro. 356. 338. 240. 342. 344. 345. 340. 347. Holländischer grauer Rabau, Saurer Rabau. Weisser Sommer Rabau, Englischer Prahlrambour, Gelber Calvillrambour, — Herbstrambour, Gestreifter Hümmelrambour. Der Pfundapfel. Grosser Ram- bour, Lothringer Sommerrambour, Rheinischer gestreifter Win- terrambour, Rother Sommerrambour. Saurer Winterrambour, Winterrambour. - Grosser rother Rasselapfel. Antillische weisse Winterröt nette, Reinette von Auvergne. Borstorferreineite, Reinette von Breda, Büschelreinette. Calvillartige Reinette. Casseler grosse oder doppelte Reinette, HRleine Casselerreineite. Champagnerreinette. Charakterreinette, Reinette von Clareval, Credes Quirtenreinette. Reinette von Damason. Dietzers Mandelreinette, Französische Edelreinette, 372, Englische Birnreinette. 375. — grüne Nordreinette, 573½ — Quittenreinette. 374. — Spitalsreinette. 375. — weisse Winterreinette. 376, Erfurter gelbe Sommerreinette. 377. Feldreinette. 378. Forellenreinette. 379. Französische echte weisse Rein. 380, — — graue Reinette, F Quittenreinette. 382 Frühe rothgeflekte Marktreinet. 304. Gelbe Ilerbstreinette, 385. — Sommerreinette, 336. — Zukerreinette. 388, Getüpfelte Reinette, 380. Glanzreinette, 390. Mascons harte gelbe Glasreim, 392. Goldgelbe Summerreinette, 593. Granatreinette, englische. 394. Platte Granatreinette. 395, Graue Ilerbstreinette. 306. von Montfom. 397. Grosse englische Reinette. 398, Grüne Reinette oder grüne Nonpareil. 400. Harlemerreinette, 402. Die Hochzeitsreinette. 405, Honigreinette. 540. 350. 351. 352. 553. 354. 355. 356, 357. 359. 360. 361, 363. 364. 365. 366. 367. 368. 3060. 370, 371. Nro. 407, 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 418. 419. 422. 427. 424. 425. 426. 427. 428, 420, 450, 451. 452. 455. 454, 436. 437. 438. 440. 441. 442. 445, 444, 445. 446. 447. 448. 449. 450. 451. 452. 453. 454. 455. 450. 457. 458. 462, 403. 464. 465. 466. 407, 468, 469. 470, 471. Hleine Jungfernreinette. Königliche Reinette. Kräuter Reinette. Die Hronreigette. Küchenreinette. Lange rothgestreifte Reinette. grüne Lothringer grüne Reinette, Reinette von Lüneville. Mareipan Reonette, Menonistenreinette, Reinette von Middelburg. Wahre Neujorker Reinette. Normänische Reinette. — weisse Weinreinette. Reinette von Orleans, Graue Osnabrükerreinette. Pariser Rambourreinette. Pomphelias rothe Reinette. Portugiesische graue Reinette. — weisse Reinette, Punktirte Reinette. Röthliche Reinette, Rosmarinapfel, Rothgraue Kelchreinette. Rothe gestreifte Gewürz-Rein, — — Sommer-Reinette, — Herbst-Reinette. Süsse Winter-Reinette. Scheiben-Reinette. Reinette von Sorgvliet. Spate gelbe Reinette, Spillings-Reinette. Süsse gelbe Reinette. — Peppins Reinette, — graue Reinette. Triumph-Reinette. Von der Laan’s Gold-Reinette. Van de Loos Reinette von Niers, Wahre weisse Herbst-Reinette, Reinette Madame, Weiber. Weisse Wachsreinette. Wormser gelbe Kugelreinette, Zimmetreinette, Zitronenreinette, Zizenreinette, Gestreifter Rettigapfel. Bentleber Rosenapfel. Calvillartiger Winter- Rosen- Apfel. Grosser böhmischer Sommer- Rosenapfel. Parlümirter Winter-Rosenapfl. Platter Winter-Rosenapfel.“ Rother Sommer-Rosenapfel, Schwabischer Rosenapfel, Virginischer Sommerapfel. Ita enischer weisser Rosma- rinapfel. Marmorirte Rosette 579. 585. 18 Rothfeder, Englischer gewürzhafter Rus- set, Russet aus Norfolk, Wheeler’s Russet, Berliner Schafsnase, Gelbe gestreifte Schafsnase, Schlotterapfel. Cornellis gros- ser gelber. Grosser Schmantapfel. - Herrnhauser Schme Izling. Susser Schmidapfel. Der Apfel von Sedan. Grüner Sedan. Seidenapfel. Rother Wiener -Sommerapfel. Sommerkönig, Langton’s Sondergleichen, Rother Spezialnpfel. Grosser: rother Spiegelapfel. Gelber Herbst-Stettiner, Rother Stettiner. Wahrer gelber Winter-Stettin. Echter Winter-Streifling. Baseler platter Streifling. G«ldgelber Herbi-S:reifling, Lütticher platter Winter— Streifling. Schaumburger kleiner Purpur— Streifling. Hleiner langstieliger Strichapf. Rother Herbst-Strichapfel. Weisser Sommer-Strichapfel. Superintendenten- Apfel. Taubling, königlicher. Tulpenartiger Taubling. Weisser gerippter Herbstapfel, — Herbst-Täffentapfel. — Winter-Taffentap/el, Mayers weisser Winter- Tau- benapfel. Rother Taubenapfel, — Herbstapfel. Weisser Sommerapfel, Tulpen pfel. Ulmeräpfel, der gestreifte ro- the Cardinal. Lehmanns Ungerapfel. Vaterapfel ohne Kern. Veilchenapfel. Vex rapfel, 9 Ge treifter violetter. Waraschke. Gubner Warrasch. Weicherling, der Weichapfel. Weilburger. Grosser rother Weinapfel. Holländischer gestreifter Wein— Apfel. Lahnischer kleiner Weinapfel. Rorstels gelber Weisling.= Wei-sapfel Der Weisspart, ‚Credes grosser Wilhelmsapiel. Nro. 584. 538. 580. 590. 591, 595. 594. 595. 506. 509. 601. 605. 604. 605. 606. 607. 608. 609. 610. 611. 616 617. 618. 619. 621. 624. 620. 627, 628. 629. 631. 632. 655. 638. 642. 644. 646 07% 649. 649. 653, 658, 660, 661, 665, 660. 668. 669. 670, 672. 677. 678. 670. 630, 681. 682. 683, 686. 687. 689. 690, Brauner Winterapfel. Zehentheber. Zigeunerapfel. Gestreifter Sommer - Zimmet- Apfel, Rother Herbstapfel, Pohlnischer Zukerapfel, Platter gelber Zwillingsapfel. Gelber Apfel von Sinops, Brown’s-Apfel. Weisser Sommer-Calville. Fachinger Glasapfel, Geflekter Goldapfel. Carmin-Calville, Gestreifter grosser Imperial, Kirl’s Incomparable. Peter Jansens Sommerapfel, Süsser Königsapfel. Inauguratien, Gelber Katharinenapfel, — englischer Rönigsapfel, Süsser Nanzhauser, Loans Farmäne, Grosser Nassauer, Martinsapiel. Gelber Meklenburger. Geflekte Reinette, Gelbe Hekenreinette. Radauer Reinette. . Französische Goldreinette, Früher Muskatnussapfel, Weisser Kentischer Pepping, Prätiös. 8 Englischer Goldpepping. Weisse normänische Reinette. | Steinsapfel. Französi cher Rosenapfel. Mala rosmarine, Sophiens süsser Rosenapfel. Reinette von Winsor. Bernhardtsreinette. Stanislaus. Violette Winterreinette, Winter-Maschanzger, Spizling Weisser Herbsttäubling. Rothdurchtarbter Apfel. Streifling.- Rother, Spizling. Frankleins Goldreinette. Alexander. Blutrother Wintercardinal.“ Carminreinette, Charlamowsky. Grosser Winterzitronenapfel... Snmmerfleiner, _ Tvro'er Glansreinette, Maseons, Glasreinette. Gäsdonker Göldreinette, Van Mons Goldreinette; | Herbststanisealville, Gelbe Herbstreinette, , Nro. 693. 694 695. 696. 700. 701. 702. 703. 704, 705. 706. 707. 708. 709. 710. 270 712. 714. 715. 718. 719. 720. 721. 722. 723. 724. 725. 726. 2225 728. 729. 750. 7354 755. 737. 738. 741. 742. 747. 750. 752. 750. 758. 760. 761. 766. 767. 269. 772. 765. 786. 788. 291. 792. 794. 796, 797. 798. 799. 805. 306. Süsser Hönigsapfel. Markapfel. Gelbe Muskatellercalville, Muskatenreineite, a Lothringer Sommerrambour, Baumanns rothe Winterreinette Reinette Diel. Canada grofse rothe Reinette. Reinette Fox. Grosse weisse engl, Reinette, Zukerreinette. , Calvillartiger Rosenapfel, Winterrosenapfel. Drei Jahr danernder Streifling, Weifser Herbststrichapfel, Kentischer Taubling. Mayers weilser Wintertäubling. Ulners Goldreinette. Jwergreinette. Safranreinette. Reinette musque. Carpentin gris. Reinette Montbron Süss Malzer. Reinette d’Angleterre. Reinette piqué. Milchapfel von Christ, Matapfel a fleurs tardives. Doppelter Rheinapfel. Reine te Carpentin. Reinelte gris d'hiver. Pigonet rouge. Der Lekerbissen, Petit api. Transparent de Zuric, Reinette de Bretagne, Reinette de Rochelle. Pomme quarre. Rambour france. Transparent de Moscowie. Reinette poir, Pomme panachee, Reinette rouge, Marmelladapfel. Königs Reinette, Feierabends-Tafelapfel. Kenedy. Gvsıreifter Rosenapfel. Geflammter Butterapfel, Brünnerling, Cousinot raye d’aout. Eudolken. Cochle Pippin, Golden Harvey, Griesapfel, Multhaupts-Gulderling, Gurkenapfel, Jakobsapfel. Minchat Crate, F-ühe gestreifte Sommer- Parmäne, Neuer Pepping, Nro. 807. 808. 810. 817. 819. 822, 824, 825. 820. 828. 829. 850. 831, 832. 855. 836. 837. 838. 840. 842. 848. 849. 851. 855- 856. 857. 860. 861, 862. 863. 864. 865, 866, 867, 868. 869, 870. 871. 873. 874, 875. 870. 877. 878. 879. 880. 881. 88, 883, 884. 885. 886. 887, 900, 901. 002. 905. 0904. 905, 19 Schulz’s Pepping. Stein’s rother Winterpepping Deutsche Goldreinette Niemann’s rothe Reinette. Spanische Reinette. Rother Sommer-Rosenapef. Schmet’s Apfel, Rother Taffetapfel. Tirolesa Rosa, Weingartling, Wellingtons Apple. Wiesling. Rother calvillartiger Winter- Süfsapfel. Yellow Ingestrie, Yorkschire Gruning. h Ritters sülser Himbeerapfel. Grüner Siebenschläfer. Pile’s Russet. Venusapfel. Gelber Lavendel-Pepping, Teichzugsapfel. Englischer Winterquittenapfel, Venetianer. Mela Franzisca de Inverno, Rother Rosenhäger. Courpendu blanc, Caroline Auguste. Gestreifter Winter-Rosenapfel. Lougen Apfel. Ananas Apfel. Rosmaner: Unger. Brustapfel. Weifser Buttigheimer. Franc Rousseau d'hiver. Kisilbachi Alma. Schweizer Milchapfel. Englischer Rambour, Renet Szeyedy, Starost. Töt alma. Tschelpi Alma. Grazer Borstorfer. Viara Sinap. Pomme Imperiale, blanche. passe Pomme rouge d’ete. Zweimal tragender Apfel. Weilburger. Rother Krieger. Mecklenburgischer rother Kantapfel. D.ppelter weilser Paradies- Apfel. Orange Apfel. Incomparable des Antilles. Feigenapfel. Seiblingsapfel, Sommer Haberapfel Winter Glasanerapfel. Sommer Schmalzapfal. Sommer Fuchsapfel. Rother Herbst-Frauling. Nro, 006, Winter Niklasapfel, 907. Winter Schwarzapfel. gos. Welscher Herbst-Düntling. 910. Herbst-Weinsäuerling. 911. — Berganas. 912. Rothgimpfel-Apfel. 913. Winteröl-Apfel. 914. Aestapfel. 945. Herbst-Karfunkelapfel. 916. Herbst-Traumapfel. 917, Sommer Farbverlierapfel, 918. Grauländerapfel, 919. Ganz rother Winter - Euling- Apfel. 920, Winter-Näthling. 921. Herbst-Passauerapfel, 922. Herbst-Wurzgartenapfel, 923. Winter-Hechenaucrapfel. 024. — Blöslingapfel. 925. — Mundapfel. 026. Rother Herbst-Härtling. 927. Sommer Reuterapfel, 928. Neuer Herbstapfel, 929. Borasbotter. 030. Grosse Reinette aus London. 951. — grüne Perlreinette, 952. Grüner Rosmarinapfel, 033. Rother runder Haiserapfel. 935, Weisser Maschanzger mit Warzen, 956. Reinette von Orleans, König. 037. Rother Wintertaffetapfel, 058. Feine Leder-Reinette, 059. Reinette aus Danzig, 040, Kleiner Pepping, 941. Königin Theresienapfel, 067. Domneschti. 069. Gestr. Wint. Paradisaf, 087. Türkischer Zweimalträger. 988. Gregers rauher Klimatapfel, 089. Schäffers Charakter Reinette. 900. Batulenapfel, 901. Borosapfel. 902. Pfarrerapfel. 993. Boschapfel. 994. M ıntjenescht. 095. Kemmingerapfel, 096. Schmechapfel, 997. Löslingaptel. 098. Paninckelapfel, 999. Parisapfel, 1000, Wirkenapfel. 1001, Blauapfel. 1065. Augstapfel. 1066, Bandapfel, 1067. Bostorfer doppelter, 1068. Buntes Sommerröschen. 1069. Hardyapfel. 1070. Hechtapfel, rother. 1071. — weisser, 1072, Jungfernapfel, rother, 3* 4 Nro. 1075, Mundapfel, rother. 10 74. Passe pomme blanche Clai- rens. 1075. Peppin Wyker, 1076, Pomme reine. 4077, — sonnette, 1078. — de Varos. 1079. — d’ Uelzen, 1030, Reinette gris Cassis. 1082. — rouge, 1083. — de Friesland. 1085. Schmelzling. 1036. Taffelas blane, Kentischer, 1057. — — Aromalischer. Ener, „BRETTEN > — Folgende, meiſt nordiſch ruſſiſchen Garten 3 Nro. 1002. Schaltrauch alma 4005, Buslu Sudak alma. 1004. Zwell alma. 1005. 1006. 1007. 1008. 1009. 1010. 1011. 1012. 1015. 1014. 1015. 1016. 1017. 1018. 1019. Kabag alma. Sär alma. Heiva alma. Hara Sinap. Amtmanns- Apfel. Talkaron alma. Sagan alma. Sudak alma. Casbal alma. Bus alma, Bal alma, Pomuck alma, Manever alma. Lübischer Hasenkopf. Ala Sinap. 1020. Aljanak alma. 1021. Aporta. 1022. Ag alma. e und ori 20 Taffelas rouge. Annaberger. Bergamottapfel. Braunsilgenapfel. Cailos rosit, Completer noble, . Glokenapfel, rother, Hausapfel. Haushaltsapfel, . Katerkopfer, Klusterapfel, Palöhrapfel, Pomme charmante, rr entaliſche Sorten, Nro. 1105, Richard. 1104. Schmalke, 1105. Spekapfel, 1106, Schwarzapfel, 1107. Margarethenapfel, 1108. Negré dore. 1109. Pomme menagere, 1110. Köstliche von Kew 1111, Fette Goldreinette. 1112. Panabrektenapfel, 1113, Pomme de Rodeston, 1114. Karctzester-Apfel. 1115. Domniesk-Apfel, erhielten wir aus dem kaiſerlich u Nikita am Suͤdufer der Tauriſchen Halbinſel. Nro. 1023, 1024, 1025. 1026. 1027. 1028. 1029. 10530, 1051, Grünhofer Hasenkopf, Gyaz alma, Langer rother Himbeerapfel, Rigaischer gelber Birnapfel, Violette Winterealville. Nemeth alma, Liefländischer Lieblingsapfel, Rother Weinapfel. Liefländische weisse Himbeer- Reinette, Kleiner weisser Strichapfel, Sherinkoy, Tscheleby alma, Grosser Sudagher Sinap,. Demir alma, Scheker alma, Kl. Novogoroder Hlarapfel. Sary Sinap. Tseheleby ähnlicher Winter- Apfel, 1032, russischer 1033, 1034, 1035, 1036. 1057. 1028, 1039, 1040, Nro, 1041, Sommer Sinap, 1042. Speolings weisser Rambour. 1045. Triefs grosser Apfel, 1044. Arapka aus Bender, 1045, Swinzowka, 1046, Domjanskaja, 1043. Mninsky Kremenied, 1050. Winterapfel aus Bender. 1051. HKasubasck alma, 1052. Slenkowai, 1055. Moldauischer Traubenapfel, 1054. Domneschty. 1056, Scheftalu alma, 1057. Winogradnoy, 1058. Charlamowskischer Nalivia, 1059. Sakaritnoy, 1060, Bjel granenoy, 1061. Korapkawa, 1062. Domneschty aus Bender, 1063, Domneschty, 1064, Aksula alma, a a TE TE NEE ENT En Da SEI EI TI TREE HET ET LEITET ß, p p p p . , p ‚ ⏑—ßꝙ—5ĩrt—rßißi½.iĩ/ß,ũ;rit. —— Ero. 3. Alant- Birne, gelbe langstielige. 5. Amadot muskirte Winter. Ambrette, wahre Winter, Ananasbirne, Knoop’s, . Angelikabirne, heilige, Apothekerbirne, goldgelbe: Winter, — rheinische Herbst. — Sommer. Erzberzogsbirne, Auzustbirne, Aurate, kleine rothe Sommer- Muskateller, 286. Bergamotte Crassane, 2. — grosse Sommer. II. Birnen. Nro. 55. Bergamotte kleine gelbeSommer 38, — von Soulers, 39, — Winter, 40. Beste Birne, Sommer Eierbirne, 41. Butterbirn, weisse, 45. 46. Beurre rouge. Zweimal blühende und 2mal tragende Birne, Bischofsbirne, lange gelbe, Blankette, grosse späte Sommer, — grosse kreiselförmige,. Brüsselerbirne, Capiaumonts Herbst- Butter- Birne. #6,. Colomas Herbst-Butierbirme, 47. 48. 49. 53, 55. Nro, 57. Diels Butterbirne, 58. Englische Sommer-Butterbirne, 59, Gelbe Somm er-Butterbirne. 60. Hardenpont’s Winter-Butter- Birne. . Napoleon’s Butterbirn, Bergamotte von Cadette, Wildling von Caissoy, Calbas, Carthäuserin,. Die kleine Herbst-Zapfenbirae.. Compotbirne, Graue Dechantsbirne. Gelbe Donville, Muskirto Eierbirse, 63, 66- 67. 68, 70. 72. 78. 61. ss. “. Wahre Engelsbirne. Forellenbirne, Die späte Winter Goldbirne, Franchipane, Frauenschenkel, Fremion, Geishirtenbirne, die langstie- lige. Stuttg, Roussel. Sächsische Glokenbirne. Gönner’sche Birne. Hnoop's Goldbirne. Graue Sommer-Butterbirne. Graziöse, Habichtsbirne, Hamburger Birne, . Graue Junker Hansbirne, Rother Winter Hasenkopf, Parfümirte Herbstbirne. Schönste Herbstbirne, Herrmannsbirne, Wildling von Hery, Hirsenbirne, Hirtenbirne, grüne langstielige Winter. Honigbirne, rothe langstielige. Hoyerswerder, grüne, Jaminette, Je länger je lieber, Joannet gelbe Amire. Josephsbirne, Isambert, kleine grüne, Kampervenus, Kazenkopf, grosser französis. Hlöppelbirne, Die deutsche Winter-Pomeranzenbirne, Englische Königin, Winter Königsbirne, Königsgeschenk von Neapel, Polnische grüne Krautbirne, Kronbirne, Lansac des Quintinye, Gelber Löwenkopf. Gute Louise, Wahre gute Louise, Grüne Sommer - Magdalene- Birne, Maltheserbirne, Mannabirne. Säuerliche Margarethenbirne, Markbirne, Markgräfin, Beyer’s Martinsbirne. Junkerbirne, Graue trokne Martinsbirne, Kleine gelbe Maukelbirne, Wildling von Montigny. Muskatellerbirne, Dü Hamels wahre königl. gelbe doppelttragende, kleine gelbe Straufs-, Meyers königliche, Robert’s-, Nro, 201, 203. 207, 208, 209, 210, 211, 202% 214, 215. 217. 220. 221. 225. 224. 226. 222 228. 229. 232. 233. 234, 235. 230. 238. 239, 243. 244. 245. 246. 247. 251. 254. 255. 256. 257. 258. 260, 262, 263, 266. 271. 272. 273. 274. 270. 277. 278. 280. 281. 282. 285. 288. 291. 292. 297. 299. 301. 21 Harte Neapolitanerin. Ochsenherz. Goldgelbe Pabstbirne, Paradenbirne, Passa Tutti, Pfalzgrafenbirne. Pomeranzenbirne, bergambott- artige. braunrothe, frühe goldgelbe. wohlriechende, gestreifte, Hamden’s, rothe, runde Sommer, van Hoek’s, Prinzenbirne, grosse Sommer, Prinzessenbirne, gelbe, Rainbirne, Wahre Leipziger Rettigbirne. Reitbirne, grosse. Büttner’s sächsische Ritterbirn, Sommer-Robine, Grosser Roland. Rosanne, Rosenbirne, Dü Hamel's. — gelbgraue, Rousselet, geflekte Sommer. — gelber Sommer, — graue Herbst, — grosse Sommer, — grosse muskirte Sommer, Rousselet, kleine Zimmet, — von Rheims, — Winter, Rousseline, Salzburger von Adliz, Sarasin. Schmalzbirne, Herborner, Schönert’s Omsewizer. Schmalzbirne von Brest. Langstieliges Schwarzbirnchen, Sommerbirne, cyperische braunrothe. — graue gute französische. — gestreifte schönste. — grosse britanische. zartschalige. Sommerdorn, grüner, — punctirter. Sommerkönigin, Sparbirne, Graue Spekbirne, Schönebel's Tafelbirme. Trompetenbirne, Virguleuse, Volkmarserbirne, Weissbirne, deutsche langstie- lige. — französische langstielige. perlförmige. Nro. 302. 305. 505. 307. 308. 509. 310, 315. Wespenbirne. Winterbirne, englische lange grüne, Grumkower. lange. sächsische lange grüne, schönste. Winterdorn. Zukerratenbirne, kleine Som- mer. Zukerbirne, grüne Herbst, — Neuville’s, — rothbakichte Sommer. — Tolsduyn’s grüne Herbst, — van Tertolen’s. Zukerlachsbirne, rethe. Zwiebelbirne, grosse müskirte. Lange weisse Dechantsbirne. Jungfernbirne. Englische Winter Butterbirne, Holländische Bergamotte. Kaiser Alexander von Russ- land, Merlets Herrmannsbirne, König von Württemberg, |: Colmar Breul, Nova Christ, Dietrich’s Flaschenbirne, Stephans Sommerbirne, Beurre Dillen, Marie Louise. Von Marum’s Butterbirne, Daky. Berlaimont, Rousselet Theus. Delices Hardenpont’s, Winter Dechantsbirne, Colomas Herzbirne, Johannisbirne. Würzer d’automne, Kronprinz Ferdinand. Sylvester d’hiver. Friedrich von Preussen. Princesse d’Orange, Württembergers Glokenbirne. . Russette aus Bretagne. Augustbirne. . Bayer’s Meisner Eierbirne, Lange schmelzende Birne, Pfirschenbirne. Weinbergsbirne, Knox, . Kreiselförmige Dechantsbirne, Wildling von Vaat. Beurre bronce d’hiver, Pera grossa. — 50222, . Schekkeur. Josephine, . Thouin, Rothe Herbst Butterbirne, Böwener Zukerbirne, 22 Kro. Nro, Nro’ 429. Lansstielige Pfaffenbirne. 457. Pichl Birne, 503. Malvasierbirne. 431. Hildesbeimer Bergamotte. 458. Christ's Schmalzbirne. 506, Paradiesbirne, 455- Die Neil, 459. Glasbirne, 531. Gelbe rothgeflekte Winter- 434, Henkels Schmalzbirne, 460. Caroline, Zukerbirne, 455. Vice-Königin, 461. Vrai Canning, 555. Pinnewitzbirne. 456. Die Chaptal. 462. Kochbirne. 556. Bergamotte nilsa, 458, Villain. 465. Vrai Coloma de printemps. 557. Beurre d'or fique. 440. Jargonelle, 466. Harbour de printemps, 558. — Napoleon, 441. Brüsseler Herbst Muskateller- 467. Zwibotzenbirne. 559. Gurkenbirne. Birne, 469. Dary’s Winterbirne, 560. Parabelle musque, 442. Kreiselförmiee Honigbirne. 471. Karl von Oesterreich. 562. Rousselet hative, 445. Wildling Deborst. 472, Frauenbirne. 563. Bündchebirne. 447. Gestreifte gefülltblühende Bir- 475. Herbst-Butterbirne von Anjou. 564. Catillae. ne. 470. Sickler's Schmalzbirne. 565, Hallimine bonne. 449. Wiener Pomeranzenbirne, 402. Erzherzogin von Oesterreich. 566. Hangelbirne. 451. Spindelförmige Honigbirne, 483, König von Rom. 567, Prieschelbirne. 452, Die Chevalier. 501, Vorzügliche Bak- oder Grau- 568. Quernbirne. 454, Cadet de Vaux, Birne. 569. Doppelte Rietbirne. 455. Enghiens Butterbirne, 502, — Wirthschaftsbirne, 570. Thielbirne,- Folgende, meift nordiſche und or ientaliſche Sorten, erhielten wir aus dem Faiferlich ruſſiſchen Garten zu Nikita am Suͤdufer der Tauriſchen Halbinſel. Nro. Nro. Nro, 552. Malatschin, aus Georgien 540. Harabudey aus Kisljar. 547. Bal armud. 555 Lylla armud. 541. Sary armud. 549. Sulu Bosdur Chan, 554 Faustbirne, aus Dubossari, 542, Zizamuri, aus Tiflis, 550. Tschulmek armud, 535 Solach armud. 543. Röthliche Mittelbirne, aus Du- 551. Usein armud. 556. Wiramskali, aus Georgien. bossari. 552. Aschrapay armud. 537. Tschobar armud. 544. Gulabi, aus Georgien. 555. Turschu armud, 538. Indschir Armud. 546. Gwarzitela, aus Georgien. 554. Koksu!u armud. BEE SER ooo EEE EEE EEE TEE TEE EU EIS DET SE ENT EEE TE REES SE EEE TEE SIERT TR III. Azerolen. 2. Azerolbirne. Pyrus Pollveria. IV. Cornel- Kirschen. 2. Kornelklrſche. Gemeine hochtothe Kornelkliſche. Dirlize. Coraus mascula. V, Mispeln. Nro. Nro. 1. Celſiſche Midpel. Mespilus celsiana, 6. Größte Miepel. Mespilus maxima. 2. Niedrige M'spel. Mespilus chamaemespilus. 7. Schwarze Mispel.“ Mespilus nigra. 3. Scharlachrothe Mispel. Mespilus coccinea, 8. Weſße Mispel. Mespilus nivea. 4. Quttten Miepel. Mespilus Cotoneaster, 9. Smmergräne Mispel. Mespilus pyracantha. 5. Glänzeude Mispel. Mespilus erus galli. 10. Birublättrige Mispel. Mespilus pyrifolia, VI. Pyrus-Arten. 1. $rl’enbirne. Pyrus Amelanchier, 2. Pflaumenblaͤttrige Birne. Pyrus pruni- 2. Siblriſcher Els apfel. Pyrus baccata. folia. 3. MWoblriewende Berne. Pyrus eoronaria.. 2. NPrättige Birne. Pyrus spectabilis, 4. Grünbluͤbende Birne. Pyrus dioica. 9. Apfelbaum mir bunten Blättern, Pyrus ma- 5. Baſtardberne. Pyrus hybrida, jus foliis variegatis. 6. Schneebirne. Pyrus nivalis. 10. Apfelbaum mit gef. Blüte. Pyrus malus fl. pl, VI. QRTtten. +. Chineſiſche Quitte. Cydonia chinensis. 3. Große portugleſiſche Qultte. Cydonia vulg- 2. Gtmelne Quitte. Cydonia vulgaris. ris lusitanica. Nro. 4. 2. 25 B. in d B & I. Kirschen. Erste Klasse. a. Schwarze Herzkirschen. Werdersche frühe schwarze Herzkirsche. Süfse Mai Herzkirsche. Bettenburger [chwarze Herzkirsche. Grofse schwarze Waldkirsche. Büttner’s schwarze Herzkirsche, Kronberger schwarze Herzkirsche, Grofse sülse Mai Herzkirsche. Frasers tartarische schwarze Herzkirsche, Ochsenherzkirsche, Späte Maulbeer Herzkirsche. Frühe Mai Herzkirsche. Grofse schwarze Herzkirsche, — glänzende schwarze Herzkirsche. Kleine schwarze Herzkirsche. Englische schwarze Kron Herzkirsche, Späte spanische schwarze Herzkirsche. Gemeine schwarze Herzkirsche. Grofse schwarze frühe Herzkirsche, . Spitzens schwarze Herzkirsche. . Krügers schwarze Herzkirsche. . Merisier à gros fruit noir. . Fromm’s schwarze Herzkirsche. Souths (large black) breite schwarze Kirsche, Wilh, Tilgners langstielige Herzkirsche, Weinrichs schwarze Herzkirsche, La cer. de Trouchsesse. Die TruchsefsscheRirsche, Merkers kurzstielige schwarze Herzkirsche Zweite Klasse. b Schwarze Knorpelkirsehen, Seckbacher Hirsche. Thränenmuskateller aus Minorka, Schwarze spanische Knorpelkirsche, . Grofse schwarze Hnorpelkirsche. ver mit festestem Fleische. Kleine schwarze Knorpelkirsche. Frühe schwarze Knorpelkirsche. Schwarzbraune Knorpelkirsche. Grofse späte schwarze Hnorpelkirsche. Doctor Hnorpelkirsche. Guignier a gros fruit blanc, . Lampens schwarze Knorpelkirsche. . Bigarreau de Lory. Winklers schwarze Knorpelkirsche, Tropp Richters schwarze Knorpelkirsche, Drogans schwarze Knorpelkirsche. Tabors schwarze Knorpelkirsche. Gotthilf Tilgners schwarze Knorpelkirsche, Dritte Klasse. c. Bunte Herzkirschen. Früheste bunte Herzkirsche, Flamentiner. Amaranth Hirsche. Frühe bunte Herzkirsche, Blut Herzkirsche, Lucienkirsche. Rothe Molkenkirsche, Nro. 59. 60. 62. 63. Süsse spanische Hirsche. Büttners rothe Herzkirfche, (Sicklers) Dankelmann’s weilse Herzkirfche, Glasherzkirfche, Englische weisse frühe Herzkirfche. Tilgners rothe Herzkirſche. Princefskirfche, Türkine. . Kirfche 4 auf ein Pfund. Winklers weifse Herzkirfche, . Rofenobel, . Echte (seyn sollende) Kirfche 4 auf ein Pfund. Englische Weinkirsche, Grofse weifse Frühkirfche, Vierte Klasse. d. Bunte Rnorpelkirschen, Rothe Maiknorpelkirfche, . Spekkirsche, Gottorper-Kirfche. Lauermanns Rirfche, . Büttners rothe Knorpelkirsche, Gemeine Marmorkirsche, Frühe Bernsteinkirfche. . Perl Kuorpelkirfche, Bigerreautier à gros fruit blanc. Schöne von Rocmont, . Großse weilse Marmorkirfche, . Weifse Spanifche. . Hildesheimer ganz späte bunte Knorpelkirfche, Schröks späte bunte Hnorpelkirſche. rolls bunte Knorpelkirsche, Bültners späte rothe Knorpelkirfche. . . Punktirte Süfskirfehe mit festem Fleisch, . Rothe marmor. Sülskirsche mit festem Fleifch, . Craffion. Rouaanse Hirſche. . Purpurrothe Knorpelkirfche, Drogans weifse Knorpelkirfche. Gubener Bernsteinkirfche. Hefters ganz späte bunte Knorpelkirsche, . Dunkelrothe Knorpelkirfche. Fünfte Klasse. e. Gelbe Herzkirschen, Gelbe Herzlirsche. Goldgelbe Herzkirfche. . Gelbe Wachskirfche, Bigarreautier a petit fruit hatif blane. Sechste Klasse. f. Gelbe Knorpelkirschen. Büttners gelbe Knorpelkirfche. . Douisens gelbe Knorpelkirfche, Drogans grofse gelbe Knorpelkirfche, Süfskirfehenbaum mit ganz gefüllter Blüte. Siebente Klasse. g. Süls- Weichs el. Herzogskirsche. Rotbe Maikir:che, 24 Nro. 118. Rothe Muskateller, 119. Frühe Maikirsche. 120. Velserkirsche. 121. Pragische Muskateller. 122. Doktorkirsche, 125. Wahre englische Kirsche, 124, Schwarze spanische Frühkirsche, 125. Frühe von der Natt aus Samen, 126, Folgerkirsche, 127. Schwarze Muskateller, 128. Grosse deutsche Pelzkirsche, 129. Alte Königskirsche. 130, Königskirsche, 131. Coularde. 132. Königliche Süssweichsel. 155. Quindoux de Provence, 134. Criottier aus Paris, 138. Späte Herzogenkirsche, 139. Griottier d’Allemagne. 140. Rothe Herzkirsche, Achte Klasse, h. Glas-HKir schen. 141. Doppelte Glaskirsche. 142, Schöne von Choisy, 145. Bettenburger Glaskirsche. 144. Rothe Oranienkirsche, 145, Kleine Glaskirsche von Montmoreney. 146. Grosse Glaskirsche von Montmorency. 147, Glaskirsche von der Natte. 148. Grosse Glaskirsche, 150, Bleichrothe Glaskirsche. 151. Spätblühende Glaskirsche, 152. Pomeranzenkirsche. 153. Royale ou Chery Duke ou Royal hative etc. 154, Cerise nouvelle d’Angleterre, 155. — guigne, ou Royal etc. 156. — — variete, 157. — à gros fruit rouge bale, ou Cer..de Vilaines. 158. Doppelte Glaskirsche. 159. Rothe Glanzkirsche, Neunte Klasse. i Weichseln. 160, Frühe Zwergweichsel, 161, Schwarze Maiweichsel. 162. Spanische Frühweichsel. 163. Straussweichsel. 164, Doppelte Weichsel. 165. Bettenburgerkirsche von der Natte,. 166, Ostheimerweichsel. 167. Grosse Nonenkirsche; 168. Bouquetweichsel. 169, Bettenburger- Weichsel. 171. Erdweichsel. Nro. ; 172. Pyramidenweichsel. 173. Zwergweichsel mit dem Weidenblatt. 174. Brüsseler Braune. 176. Doppelte Natte. 177, Kirsche von der Natte. 178. Neue englische Weichsel. 179. Braunrothe Weichsel, 180. Grosse Morelle. 181, Henneberger Grafenkirshe. 182, Frfurter August Kirsche. 185. Jerusalems Kirsche. 136. Späte königliche Weichsel, 487. Leopoldskirsche. 189. Deutsche Griotte. 190. Ratafiaweichsel. 191. Herzförmige Weichsel. 192. Prinzenkirsche. 193. Kirchheimer Kirsche, 194, Braune Soodkirsche. 197. Aurischotte. 198. Wohltragende holländische Kirshe, 199. Schwarze Forellenkirsche. 200. Lothkirsche, 201. Holländische Kirsche. 202. Grosse lange Lothkirsche, 205. Späte schwarze Forellenkirsche, 206. Schwarze Weichsel mit halbgefüllter Blüte, 207. Büttners September unb Oktober Weichsel. Zehnte Klasse. k. Amarellen, 208. Frühe königliche Amarelle, 209. Frühzeitige Amarelle. 210. Süsse Amarelle. 211. Früher Gobet. 212. Trauben- oder Bouquet Amarelle. 213. Späte Amarelle. 215. Grosser Gobet. 216. Zwerg Amarelle. 217. Amarellenbaum mit ganz gefüllter Blüte, 218. Kleine Amarelle. 219. Gedoppelte Amarelle mit halbgefüllter Blüte. 220. Cerisier Juinat. 221, Kleine frühe Amarelle. 222. Bunte Amarelle. 223, Amarelle mit weissem Stempelpunkt. 224. Cerisier de Montmorency. 225. Cerisier hatif, 226, Cerisier commun à fruit ronde. 228. Ragouminier, ou Piminel de Canadiens; 229. Flemisch. 230, Kentische Kirsche, Eilfte Klasse. J. Stets blühende rothe Kirschen. 231. Allerheiligen Kirsche. Folgende Kirſchen-Sorten ſtehen nicht im Truchſeß' ſchen Syſtem. 235. Weisse Pelzkirsche. 234, Ezerechy, 235 Maikirsche. 236, Spanische Weichsel. 238. Cerise de Wellington. 259. Grosse bunte Herzkirsche. 243. Grosse Herzkirsche. 244. Schwarze ungarsche Kirsch 245. Büttners- shwarze Sauerkirsche. 246. Cerise comun ä fruit ronde, 247, Fürst’s schwarze Septemberkirsche. U. Pflaumen. 15 ordinarer oder Cappus . gelbe runde Mal x 4 Rabies oder Wee Gemuͤſe⸗Samen⸗Verzeichni ß. l. Kohl⸗Samen. à Loth. k.] Wu zeln: à Loth. kr. IV. Zwlebel⸗ Same n. Blumenkohl oder Carviol; Cichorten beſte F Zwiebeln: à Loth. kr. — capiſcher großer fpäter — 42] — Hafer 8 5 — gelbe laͤnglichte Birn . 6 — cyprliſcher fruͤher 8 58 — Paſtknak 8 8 2 — rothe harte Erfurter. 6 — hollaadiſcher ſpaͤter 4 28] — Pet erſilken unge 2 6 Ä — e 8 6 :— Rapontika (Schinkenſalat 24 — welße ſpaulſche & 6 A ie one — Scorzonere (Sawarzwurzel). 3 — Winter . . 6 — weißer italleniſger — as] Sellerie gewöhnliche . 5 Porre oder Lauch: Kopfkohloder Kraut: — — große glatte Knollen gewöhulſcher 7 bzlutrother Ulmer: Salat — Zuker . . { Erfurter großer weißer NRübenr V. Radles- und Nettig: Samen, — kleiner früher — holländlſche — tother . — weiße 4 173 N F 5 —— holländischer fpäter . 2 lange große weiße englifche — weiße 5 s 6 — ſchwarzrot her holland. kleiner Deltauer & ® 4 = _ 2 Boͤrskohloder Wirſing: weiße Sommer . 5 Sommerrettig: — Blumeuthaler oder Savojer 2] Salatrüben oder Raunen: — früher gelber Wiener 6 — . großer Wluter . — blutrothe 8 8 3, Winterrettig: 1 na 1 1. il Runtelräb en: — ſchwarzer Muͤblhaͤuſer 6 —. — spin RE Abe er 8 . 21 — — großer langer Erfurter 8 Winterkohl: Auer 3 1 evil Köber — buntblaͤttriger . 10 Ill. Salat ⸗Sa me u. ” kräuter — Brüßler oder Roſen . 6 Bafilifum: — niedriger blauer fraufer 6 Kopffalat: — großer Küchen 8 — — grüner krauſer A 4 arablſcher gelber 8 st — kraußer feiner a 10 itt⸗oder Frühlin stadt: — aſtatiſcher großer weißer el Bohnen oder Pfefferkraut 6 5 Hlunent ylblaͤttriger 5 — Berliner großer gelber e Corlander 0 ; 3 2 dingt 1 2 1 5 — beſter Winter R 2 Dill 8 1 j 2 Er berk br e — blutrother ſchwarzkorn 40 Fenchel R 2 2 9 e nire f 61 — Forellen welßkorn 100 Gartenkreſſe N 8 7 — frühe engliſche Glas . 812 Sande 15 e Dfop . . 4 — Wiener kleinblaͤttrige 12 Faler füher . Agärbel: — große weiße aufs Fel). 4 1 ee e gewoͤhulicher . Unterfohlrabt od. Kohlrüben: rette an — Rüden (Chaerophyllum — gelbe ſchwedlſche (Rutabago) 1 — großer gelber . 6 bulbosum) 1 y 3 ße weiße Stech⸗ oder Schukttſalat: Lavendel 8 2 5 Il. Wurzeln und Rüden — früher gelber kraußer 6 Loöffelkraut . 0 8 6 Catotten oder Möhren: |[Endivien oder Bindfalar: Majoran » . 8 — Frankfurter dunfelrothe . 4] — breitblaͤttriger Sommer s pPotulak: — gelbe gewohnliche 2 — — Winter 61 — gelber. 5 A 6 — goldgelbe lange * 1 4 kraußblaͤttriger Sommer 4 — grüner A a 4 — kurze weiße — — Winter 4 Rosmarin 8 2 10 — lange rothe. x 4] Nlſſel⸗ oder Feldfalat (ellas Salbei 2 2 5 6 — Saalfelder blaßgeibe⸗ 0 4 — gewohnlicher . 1 Sauerampfer 5 n 4 Freund der Obſtkultur mit der Bitte zu mir, ihm ſelne Bäumchen auch zu veredeln; ſie waͤren aber vlelleicht noch zu klein und nur Federklel dik; denn er habe vor ein Paar Jahren erſt die Biru- und Aepfelkerne ges legt. — Ich kupulirte ihm bei 60 Staͤmmchen, und kein einziges blieb zuruͤke, — das war eine Freude für den zajährigen Greis! Heuer kam er mit dem Wun⸗ ſche zu mir: Fruhobſt, Frühblrnen zu beſizen; ich ver⸗ ſptach fie ihm, obwohl ich fie ſelbſt nicht habe. Denn ich wels ja den Weg nach Frauendorf, wo Alles zu bekommen fft.- Die Obſtbaumzucht auch hler in dieſer Gegend, und von Ihrer ruͤhmlichſt bekannten Muſterſchule aus zu verbreiten, iſt mein ſehullchſter Wunſch.“ u. ſ. w. Aehuliche Zuſchriften erhalten wir faſt täglich. Uns gefällt in voriger ganz vorzuͤglich der 2 läh⸗ rige Greis und erinnert gewiß jeden Leſer an jenen sojährizen in Perſten. Gin perſiſcher Kallf (einer der machtigſten Potentaten in Afien) traf elnsmals, als er auf der Jagd war, einen alten Mann an, der einen Apfel⸗ 14 — — — ſehr lauge echte S’augens runder, gelber, gruͤn ge⸗ 6 wohltragende ſchöͤne Spinat: a Loth. kr. Kuͤrbiſſe: a Loth. kr. Melonen: a Prlſe. kr. — großer engliſcher 8 5 — Pometanzen⸗ halb grün halb [— große parlſen . 4 — [aagblätteiger 1 gelb geflekt k a 4 — Muskat: mit grünem Flelſch 6 — ib guter rundblaͤttriget 5 — Rieſen⸗ aus Nykita 8 6 — Nez: frühe Naher . 4 Thimtan . . = 65— Schmeer: englifperlVegetable [|— — tuude ° 4 Weinraute . 8 0 8 5 Marocco) > 6— — foöne 2 8 6 Mansfeld 51 — 1 5 ji . 3] — Oranges, frühe ® 4 — rkenbund großer . 44 — perſiſche . . 3 VII. Verſchledene Keraſorten. kleiner 2 4— — frühe genezte 5 4 Artiſchoken: — Wichs⸗ oder Flelſch⸗ Cucur-— Sarepta aus Rußlaud . 5 — dtoße zothe 8 bita ceratocreas) 61 — ſpantiſche fhdıe . 7 — grüne 4 — Warsens eugliſcher 4 Faß [ — Stern: mit gränem Fleſſh 4 E langer . . 4 — Sumpf: 9 . 8 Gurken: — — großer = 4] — Trigo longo, 8 12 — frübe zum Treiben - 10) — — gurtenförmiger weißer — Tarkeabund⸗ aus Croatien 4 — große grüne 9 6 — — halb geld halb gruner 6 — Verglsmeinuſcht⸗ 6 — — welße 2 12] -- — hötriger R . 4] — vortreffliche von Mispal 12 — halllſche mittellange 8 12] — — kleiner gelber d 44 — Waſſer⸗ aus Temesvar — ordindre zum Einmaben 64 — — linger blaßgelber . 4 — — mit weißem Fleiſch 8 8 „ 6 a Priſe zu 20 Kernen 15 flekter / . Zuker⸗ extra gut . 6 Kürbiffe a Priſe. — — rander, grün und gold⸗ — früͤbe ſpaulſche 8 4 — Apfelſin en, gelber 8 4 gelb gefletrer . 6 — große croatiſche 4 F Rare... s| — weißer fehr großer . 5 — Koͤnigs 2 6 — arablſcher großer 8 6 — Zter⸗, ertra ſchön . 8 — Quadaluse große 4 — Artiſchoken, fpanifher . 6 — Zwerg⸗, ohne Raaken 6 — von Palermo . 0 — Blra⸗Bergamott 61 Das ganze Sortiment von 44 Got: Das ganze Sortiment von 45 Sor⸗ — blaßgelber, langer grün geflekter | ten in 44 Priſen, à Prife 10 ten in 45 Priſen, à Prife 10 — — (aaglicher mit Furchen 3] Kern . 2 fl. 22 kt.] Kern b . 2 fl. 30 kr. — Bluͤtzer A al Melonen: = Priſe — Bundave, .. gelber runder — ägyptiſche neue . 4 Vill. Bohbnen»:Sotrtten, rucht, eß bar . 5] — Ananas - > 6 — — mit e grüner Frucht, I — Atheisons- = 6] * Abthellung. Hochwachſende eßbar 7 s| — braſillaniſche genezte 4 oder Stangen. — dunkelgrüner bronclrter 5 — Cantalup, Ananas: 5 9 Feuerbohnen: à Pfund. — fäblfarblger 51 — — florant 6 — bunte 5 5 12 — fFlaſchen⸗ 6 — — frübe 8 61 — ſchwarze 5 x 12 — großer u mit Barıen 44— — 1 ſchwarze si — weiße r 3 16 — grüs geftreifter Bira: . 31 — — Orange . . 8 wert⸗ od i 4 — arün und weiß geftreifter Bien ] — — perſiſche . 5 Sara * Site — Gurten . «4 — — römiſche . . 1 franzoͤſiſche 2 10 — Herkules⸗Keulen⸗ 5 6 — — Sliber: . 100 — — weiße 3 R — kleiner Partſer 4— — von Croatlen . 6 N . — kelchförmiger, ſchwefelgelber J — — Dalmatlen 6 Verſchledene andere gute Sorten: mit Warzen 614 — * Baciere 0 6 — Butter . . 24 — Londoner oder Zeutner⸗ — franzoͤſiſche lange genezte 4 — Duras . . 36 — Melopepo, melonenartiger 44 — ganz grüne große 271 — Eier 2 16 — Parazol- 10] — ganz große, extra 7 s — getupfte Groatier 5 12 — Pomeranzen⸗ echter, ertra ſchön 4 — — — mit breiten Furchen 6 — Pepelnlak 7 8 28 — — großer - 4] — große Kalfer- . 8 6 — ſchwarze 4 . · Baum pflanzte. Der Kallf und alle die mit ihm waren, lachten über den Alten, daß er einen fo narriſchen Ein: fall hatte, in feinem fo hohen Alter einen Obſtbaum zu pflanzen, gerade als wenn er noch ein Jüngling wäre und die Früchte von diefem Baume genießen würde, Darum ging der Kallf auf den Mann zu und fragte ihn, wie alt er fen? — Herr, antwortete der Greis, ich bin achtzig Jahre, aber Gottlob, noch ſo geſund und munter, wie einer von dreißig. — Abet, fragte der Kallf weiter, wie lange gedenkeſt du noch zu leben, daß dr in einem fo hohen Alter noch junge Bäume pflanzeft? du w'rſt ja wohl dle Fruͤchte davon nicht mehr genießen wollen; warum machſt du dir eine vergebliche Mühe und Arbeit? — „Herr, gab der Greis zur AYute wort, ich bin ſchon zufrieden, wenn ich dle Baͤume ge⸗ pflanzt habe, und bekuͤmmere mich weiter nicht mehr datum, ob ich oder eln Anderer die Fruͤchte davon ge- nießen werde. Es iſt billka, diß wir thun, wie unfere Väter gethan haben, dleſe pflanzten Bäume, und wir eſſen die Früchte; da wir nun die Arbeit nnierer Vater genfeßen, warum ſollten unfere Nachkommen nicht auch etwas von ung genleßen? Ich denke, was der Vater 15 2. Abtheilung. Zwerge oder Buſch⸗Puffbohnen: a Pfund. kt.] Knieſelerbſen: 3 Pfund, kr. Bohnen. — gewoͤhallche große . — ſpaͤte grün bleibende & 2 a Pfund. kr. — Mallaͤnder grüne 2 12 — — weiß blühende A 0 Zwergbohnen: — weiße 5 — dunte rothe 18 — Mindfor 8 8 a 7 . — Dukaten . 2 pargelerbſen: — ſchwarze getupfte . 5 e eee — gewöhalliche (Lotus tetragono- — — Neger 8 2 gut e lobus) 2 Loth 2 — ulererbfen: — e x 2 — Meubluͤhende Schwert. 22 Orasarten und andere ölonomilde — Oliven grüne 12 — graue große Scwert . 22 Samen. — weiße kleine x 16 — welßbluͤhende Sa wert 10. Hontggras a pfund 12 kr. — Zuker⸗Buſch 0 — frübefte niedrige 10 — weiches oa . Ubtbeilung. Knaulgras x 5 18 5. Abthelluug. Puff: oder @artem An lefelerbtesv: 8 Nalgres englifdes lee Bohnen, — Erfurter fruͤhe Kal 2 — franzoͤſiſches er Puffbobnen: — — große Klunker 2 0 Thlmothlengras 2 24 — engliſche purpurrothe . 8 — grüne K 242 Buchweizen, tatariſcher 3 20 — frühe ufedrige zur Einfaſſung 42 — niedrigſte Zwerg 12 Eeparfetten: Klee 8 10 CCC / NE BE TE Bo a T TE EEE TR IT EEE EB TEE BEN TISTIT EDITED TI TEE Nebſt vorftehenden, verkaͤuflich angeführten Saͤmerelen, find wir auch noch im Beſize einer weit beträchtlicher partie fhöner und neuer Topf-, perennirender- und Sommergewähs:Samen, wovon aber, der bis jezt noch zu gerin- gen Vermehrung wegen, noch richts zum allgemeinen Verkaufe geboten werden kaun; aus welcher Urſache denn auch ihre Aufführung im gegenwärtigen Verzeichuiſſe für unnöthig befunden wurde. Im künftigen Jahre, wo wir in den Stand geſezt zu ſeyn hoffen, durch eine diesjährige erglebige Samen: Ernte uuſern geehrten Mitgliedern davon mittheilen zu können, werden wir felbe bier aurelhen, und dadurch eine größere Aus wahl darbieten. Sollten allenfalls einem oder dem andern geehrten Mitgliede von Blumen-, Gemuͤſe- oder Feldſaͤmerelen welche gefaͤllig ſeyn, die wir hier nicht publizirten, fo bitten wir Diefelben, ſich bieran nicht zu kehren, und auch in dleſem Falle ſich an uns zu wenden, indem wit einzelne Beſtellungen von der Art immerhin befriedigen können, und nur durch allzu große und häufige Forderungen genöthigt werden, in Fellbtetung zu allgemelnem Verkaufe eine Heine Panſe Statt finden zu laſſen. Wir haben ſchon öfters bemerkt, daß, wenn bei uns an verkaͤuflichen Artikeln nicht eine Vermehrung für wenig⸗ ſtens 20— 30 Liebhaber vorhanden iſt, wir in der Zeitung davon gar keine Meldung machen dürfen, weil ſonſt immer mehrere Beſtellungen darauf einlaufen, als wir befriedigen können. Wir muͤſſen alfo zur Zeit noch vielerlei Vorban⸗ denes mit Stillſchweigen übergeben, bis wir es in größere Vermehrung gebracht haben. Ein auserleſenes Sortiment gefült blühender Georginen-Koollen, von vorzuͤgllcher Schönheit, und in beinahe 100 Varletaten beſtehend, deren Blüte-Praht bei allen bier anweſenden Fremden die größte Bewun— derung erregt, und vollen Belfall geerntet hat; fo wie auch ein Sortiment der ſchönſten, neueften und ſeltenſten Grundroſen, deren wir bereits gegenwärtig bei 700 Sorten befisen, wozu wir die vorzüglſchſten neue ſten noch immer ans den bedeutendſten und allgemein derühmten Roſen-Sammlungen von Frankreich und England bezlehen; ferner elne Semperflorens-Roſen Partte von bekläufig 125 ſchönen Sorten, und ein Pelargonken Sortiment von mehr als 400 der vorzuüglichſten Spezies, woven der größte Thell aus neuen Wiener: und großblomigen Eyg⸗ Üſchen beſteht, können aus oben bemerftem Grunde ebenfalls nickt angeführt werden. Spezlelle Verzelchuſſſe werden jedoch in Kurzem voch über dieſe Gegenſtände, fo wie überhaupt auch bald ein Haupt- Katalag über die in Frauendorf bis jezt aufgeſtelten Vegetabillen erſceinen, worin die davon zur Vermebrung gebrachten, und als expedabl vorhandenen, durch Belſezung der Preife von den Stand- und Mutter⸗Exemplaren unterſchleden werden. Nachſtehend folgen noch dir Verzeichulſſe unferer verſchledenen Obſt-Gattungen mlt am Ende beigeſezten Pprelſen: — j: ́ —— 22 — — Denen nn een nen Sun ug) ut} wicht genießt, das erntet der Sohn. Ueberdies finde ich eine wabre Herzensfreude und einen recht ſuͤßen Troſt in mir, wenn led mir bewußt bin, daß ich auch im Alter noch etwas Gutes für die Nachwelt gethan habe.“ — Diefe ſchoͤre Gefinnung des Alten gefiel dem Kalte fen fo wohl, daß er ibm eine gonze Handvoll Geldſtüke ſchenkte. Der Greis nabm dat Seſchenk mit vielem Dante an, und ſprach, indem er auf die empfangenen Goldſtüͤke birmwies , lächelnd zum Kallfen: „Wer lann ſagen, daß meine heutige Mühe vergeblich gewifen ſep, — da der junge Baum, den ich pflanze, ſchon am erſten Tage goldene Früchte bringt? Darum ſſt es wahr: wer mas Sutes thut, wird allezeit lauf irgend eine Art da⸗ für belohnt.“ Solche Stelſe beſckaͤmen viele kode Jünglinge, welche nidt blos keine Fäaume pflanzen, ſendern aus Frevel und Murbwinen die von Andern gepfanzter tui⸗ viren, ja wiederholt gefdebene Anpflor zungen red? murbhwißig zum Smweitenmale zerförten, wie wir Bei ſplele aus vielen Gegenden anführen konnten. 16 Verzeichniss der zu Frauendorf im Jahre 1350 abgebbaren Bäume, Sträucher und Pflanzen des Kern-, Stein-, Schalen- und Beeren- Obstes, (Bei Beſtellungen bittet man die Numern befzufezen.) Nro. O. Adamsapfel. 1. Advendsapfel. 2. Agatapfel, Enkhuiser. 5. — — gestreifter Winter 4. — — purpurrother Winter. 5. Alantapfel. 6. Amerikaner, gelber. 7. Anhänger, der, 8. Anisapfel, rother gestreifter. 9. Astrakanischer Sommerapfel. 10. Birnförmiger Apfel. 12. Claudiusapfel. 15. Harlemer gestreifter Gevwrürz- Apfel. 17. Rother drei Iahre dauernder Streifling 18. Virginischer Apfel mit wohlrie- chender Blüte und Frucht. 19. Walzenförmiger von Portland, 21. Grosser Rosenapi. 22. Rother Sommerapi. 23. Schwarzer Api. 24. Rother Apollo. 25. Geflammter Arzneiapfel, 26. Alsefsorsapfel. 27. Atlasapfel, grüner Winter. 29. Rother Augustiner. 31. Früher gelber Balsamapfel. 32. Rother holländischer Bellefleur. 33. Kleiner Brabänter Bellefleur, 34. Langer Bellefleur. 35, Belvedere. 37. Der revalische Birnapfel. 38. Bischofsmüze, die, 39. Blauschwanz. 40. Grüner Herbstblumensüsser, 41. Gestreifter Winterblumensüsser, 42. Blutapfel, der, 43. Grosser ‚rheinischer Bohnapfel, 44, Kleiner rheinischer Bohnapfel. 45. Goldgelber Bolchapfel. 47.-Böhmischer gestreifter Borstor- fer. » 48. Edler Winter Borstorfer. 50. Grüner Winter Borstorfer, 51. Herbstborstorfer. 52. Rother Borstorfer. 55. Süfser Herbstborstorfer. 54. Zwiebelborstorfer. a ee I. Aepfel. 55. Bouteillenapfel. 60. Winterbredeke. 61. Brustapfel. 62. Türkischer Bund, 65. Echter rother Winterealville. 66. Früher Rosencalville. 67. Früher Wachscalville. 63, Gestreifter Herbstcalville. 69. Gelber Herbstealville. 72. Gewürzealville. 75. Rother Herbstealville, 74. Herbstaniscalville, 76. Sterncalville, 77. Türkencalville, 78, Weilser Augustcalville, 80, — italienischer Wintercalville, 81. — Wintercalville, 82, Gestreifter Capendü, 83. Geflammter weilser Cardinals- Apfel. 84. Rother Cardinalsapfel. 85. Cardinal, tulpenartiger, 86. — violetter. 87. Carlsapfel. 88. Carmoisinapfel. 89. Carmoisinhemdchen, 90. Burchhart’s Carolin, 91. Englischer gelber Carolin, 92. Englischer rother Carolin, 95. Englischer weisser Carolin, 94. Carpentin. 95. Gelber Winter Carthäuser, 97. Winter Zitronenapfel, 100. Englischer Costardapfel, 101. Geflammter Cousinotte. 102. Gestreifter Sommer Cousinotte. 103. Kleiner gelber Sommer Cou- sinotte, 104. Rosenfarbiger gestreifter Herbsteousinotte. 106. Dunkelrother Cronberger, 109. Gelber Cyrusapfel, 111. Wellers Ekenhagner, 112. Edelkönig. 115. Erdbeerapfel, schleswiger. 116. Ernteapfel, 117. Sommererwerling. 118, Erzherzogsapfel. früher Sommer Nro. 119. 120. 121. 123. 124. 125. 127. 128. 130. 131. 133. 135. 136. 437. 138. 139. 142, 145. 144, 145. 147, 148, 151. 152. 155. 154. 157. 161. 163. 164. 165. 166. 167. 169. 173, 174, 176, 179. 120. 181. 154. Grofser rother Herbstfaros, Fafsapfel, Hleiner Favoritapfel, Gelber Fenchelapfel, Gestreifter Fenchelapfel. Göldartiger Fenchelapfel, Rother Fenchelapfel, Flamänder, der geflammte Röthling. Flees, Apfel van der, Schlot- terapfel van der Flees, Grolser Winterfleiner. * Florentiner. Braunrothe Francatu, Früher Franziskusapfel. Reinettenartiger Frauenapfel, Grüner Fürstenapfel, St. Gallusapfel. Weisser englischer Gewürz- Apfel. Weifser Sommer Gewürzapfel, Deutſcher Glasapfel. Lafferts gelber Glasapfel, Herbstglokenapfel, Münchhausens gestreifter Glo- kenapfel, Lehmanns Goldfink, Das Goldhäärchen, Goldmohr, Holländifche Gold- Reinette, Goldzeugapfel. Gräfensteiner, Harter Grünling, Gelber Gulderling, Gelber englifeher Goldgulder- ling, Ta grüner Gulderling, Quittenförmiger Gulderling. Rother Gulderling. Spanifcher gestreifter Gulderl. Der goldene Hanns. Rother langdauernder Hart- Apfel. Cornelis gestreifter Hausapfel. Kleiner Herrnapfel. HolländifcherHerrngartenapfel Gestreifter Hiefenapfel. Grofser rother Sommer Him- beerapfel, Allgemeine deutſche Garten ⸗ Ze re Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ser anna ec 8 Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Vermehrung der Obſtbaͤume durch Steklinge, und meine Anſicht 15. Jäner 1630. bierüber. — Die Blumen-Uhr, oder der Blumen- Barometer. — Wieder ein Mittel, die Ametſen jc. Fortſezung neuer Mitglieder. — — 5 Seine Wohlgeborn, Herr Dr. Hos a el, Praͤſibent der New - Yorker Horticultur- Society, und Mlt⸗ glied mehrerer Geſellſchaften in Amerika und Eu⸗ ropa, zu New-York in Nord⸗Amerlka. — Abraham Hals ey, korreſpondirender Sekretär der New-Yorker Horticultur-Society zu New-York in Nord⸗Amerlka. — Dr, John Torrey, Profeſſor der Chemie, und Mitglied mehrerer Geſellſchaften in Amerkla und Europa, zu New-York in Nord⸗Amerlka. — Klenze, Dr. der Rechte, Kanzlei-Advokat und Notar zu Liebenburg im Hildeshelmlſchen. — Gregor Waſtel, Lleutenant bei der k. k. Mon- tours-Commiſſion zu Prag. — Gottlob Auguſt, Elfenhändler und Kaufmann zu Goͤrlltz. — Joſeph Mayer, Gärtner in Egg. Vermehrung der Obftbäume durch Stek⸗ linge, und meine Anſicht hieruͤber. Auf die Aufforderung dleſer Gartenzeftung Nro. 41 1827 und Nro. 10 4829. Daß ſabgeſchnittene, und auf die vom Herrn Dr. Fiſcher beſchriebene Weiſe behandelte Obſtbaum— Zweige zur Bewurzlung gebracht werden konnen, unterliegt keinem Zweifel. Hieruͤber iſt alſo nichts zu ſagen. Jeder Menſchenfreund wird gewiß feine Wuͤu— ſche jenen des Herrn Erfinders anſchließen: daß die edle Obſtbaumzucht mehr beachtet werden, und auch jeder Grundeigenthuͤmer, beſonders aber der Bauer, mehr Neigung dazu gewinnen moͤchte. In Deutſchland hat man gewiß nicht, und noch weniger in einigen Provinzen außer Deutſchland, den Fall zu beſorgen, daß in Anfehung der unver— haͤltnißmaͤßigen Vermehrung der Obſtbaͤume eine Diskuſſion erfolgen duͤrfte, ſo wie es juͤngſt in der Deputirten-Kammer zu Paris wegen allzu großer Vermehrung der Weingaͤrten der Fall war. Hier wirft ſich aber die ſchon fruͤher von der Redaktion der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung aufgeſtellte Frage auf: Wird die Vermehrung der Obſtbaͤume aus Steklingen einen reellen dauerhaften . 00000h00p0 > ang naar. uEArtRtme ET E asane Einem sm urems” ͤ ööPVpP::ꝛ: W . UÜ (([y Nachrichten aus Frauendorf. An die geneigten Lefer einige Worte über den bevorftebenden Wohn- und Glas⸗ Haus ⸗ Bau in Frauendorf. (Vom Vereins- Vorſtande Fürft.) Mit ugausſprechlichem Dankgefuͤhle ſehe ich mich auch in diefem Jahre wieder von thellnehmenden Leſern zu dem großen Werke des noͤthigen Wohn- und Glas- Haus⸗Baues wohlthätig unterſtuͤzt. Ela großes Werk muß ich dieſe Baufuͤhrung nennen, weil eine total neue Begründung der Gebäude noͤthig, und ein Fond zur Beſtreſtung nicht dotiert fft, da nach unſeren Statuten die Mitglieder zu kelnen alljährlichen Beiträgen , wie bei anderen Geſellſchaften, verpflichtet find, ich alſo nur nach dem Maßſtabe frei- willig eingehender Beiträge in den Stand geſezt werde, den Central⸗Siz dleſer Geſellſchaft zwekmaͤßig und würdig zu begründen. Und in diefen belden Ruͤkſich⸗ ten möchte ich billigen Erwartungen doch fo gerne genügen! Ohnbezwelfelt wird der Verein nach meinem Tode einen Vorſtand vach Fraueudorf ſtellen, der den um— faſſenden Pflichten der großartigen Zweke dſeſes Welt- Inſtitutes iu jeder Hinſicht mehr gewachſen ift, als ich es bin; aber mit waͤrmerer Liebe und größerem Elfer kann er das Erbthell meiner Schöpfung nimmermehr pflegen. 5 54 K — ———-—¼i —Lñ Nuzen bringen? Dieſe Frage mit Ja beantwortet, muß vorausgeſezt werden, daß der erzogene Baum Geſundheit, Fruchtbarkeit und dabei langes Leben verſpricht. Die Erfindung iſt wirklich großartig, außeror— dentlich vielverſprechend: bei fo vielen kenntnißrei— chen, erfahrnen, gründlich nachdenkenden Goͤnnern der Obſtkultur kann es nicht fehlen, daß aus dieſer wichtigen Erfindung fuͤr uns und fuͤr Nachkom— mende, wenn auch nicht nach der ausgedehnteſten Erwartung, doch theilweiſe, Nuzen und Vergnuͤgen erwachſen wird. Als ein dreißigjaͤhriger, zwar wandernder, aber leidenſchaftlicher Pfleger der Obſtbaͤume, theile ich auch meine Anſichten mit; zugleich auch den uralten Grundſaz: Pruͤfe das Neue, verwerfe aber nicht das Alte. Die liebe Mutter Natur gab jedem vegetabili= ſchen Geſchoͤpfe zur Fortpflanzung ſeiner Art den Samen. Hier iſt aber die Rede nur von unſeren einheimiſchen, oder auch fremden bei uns einhei— miſch gewordenen Obſtgattungen. Aepfeln und Birnen gehoͤrt wohl unter allem Baumobſte, nebſt der leichter zu erziehenden Zwetſch—⸗ ge, unſtreitig der erſte Plaz. Beide erſteren, und beſonders einige Abarten derſelben, bieten bei ihrer Erziehung und Erhaltung bedeutende Schwierig— keiten dar. Von Vorzuͤgen, welche den aus Kernen, be— ſonders aus Kernen des unverbaſterten Waldobſtes erwachſenen, zugeſtanden werden muͤſſen, hier zu ſprechen, waͤre nur, das von ſo vielen praktiſchen und gründlich denkenden Männern Geſagte zu wie derholen. Es genuͤge hier nur des von unſerem unſterblichen großen Diel — dieſem Rector mag- niſicus der Hochbaumſchule, zu erwähnen: y„Ge— het an Rhein: Ihr werdet bei den Bau— ern die geſuͤndeſte, aͤlteſte, fruchtbarſte Baͤume und vorzuͤgliches Obſt finden: Und der Bauer pflegt doch ſeine Un— terſtaͤmme nur aus dem Wald zunehmen.“ Man betrachte genau die aus Samen des ed— len Obſtes erwachſenen Staͤmmchen: man wird an den Wurzeln derſelben eine große Verſchiedenheit finden. Die Farbe, die Rinde, die Haͤrte verſchie⸗ den; bei einigen die Wurzelrinde dik, ſchwammig, das Holz auch an mehrjaͤhrigen Theilen in Vergleich mit anderm weich. Dieſe nemliche Verſchiedenheit der Wurzeln und ihrer Beſchaffenheit zeigt ſich noch auffallender bei den, ſey es durch Steklinge, oder durch Ableger bewurzelten, edlen Baͤumen. Daß Baͤume, beſonders Aepfelbaͤume, welche die be— ſchriebene Eigenſchaft haben, einige Jahre gut wach— ſen, meiſtens aber brandig werden, habe ich mich bei mehreren, auf ſolche Wurzeln veredelten Baͤu— men, uͤberzeugt. N Eine Obſtbaumſchule aus Steklingen im Groſ— ſen, d. h., in der Art anzulegen, um auch die ent— fernteren Freunde der Obſtkultur damit zu betheilen; wuͤrde ich keinem redlichen Baum-Erzieher rathen; denn viele Sorten treiben ſelbſt auf frechtreibenden Wildlingen ſchwach, werden weder groß, noch alt. Auf ihrer eigenen Wurzel erzogen, wuͤrden dieſe aus ſchwachem Urſtoff entſtandenen Zaͤrtlinge noch ſchwaͤcher werden; in einem minder guͤnſtigen Klima oder Boden aber entweder bald eingehen, oder we— nigſtens dem Eigenthuͤmer kein wahres Vergnuͤgen oder Nuzen bringen; daher eignet ſich dieſe Erzie— hungsart der Obſtbaͤume mehr fuͤr die Liebhaber, als für eigentliche Gärtner; am Wenigſten aber für. Jene, welche damit Handel zu treiben pflegen. Sollte man auch je den Schwlerilkelten meines fo har— ten Anfanges bei fo beſchränkten Mitteln ulcht Gerech⸗ tigkeit widerfahren laſſen wollen: fo fol mir doch nim⸗ mermehr der Vorwurf mit ins Grab folgen, ich habe als zeltlicher Vorſtand die hohen Zweke der Geſellſchaft zu wenig erkannt und bethätiget. Darum geht auch jezt mein einziges Denken und Streben auf dle Herſtellung der nöthigen Gebäude, in einem Styl und Umfange, wie fie dem Centrale der Geſellſchaft nach allen verſchledenen Zweken auch für ſpätere Zelten anpaffen mögen und ſollen. Vlellelcht iſt es hier nicht am ungerechten Orte, darüber etwas Mehreres zu fagen, um die verſchlede⸗ nen Anſichten der verehrlichen Mitglleder und Leſer auf eine nöthige Gleichheit der Geſinnungen zu leiten, Es weis Jedermann, daß die Mitglieder der prak⸗ tiſchen Gartenbau-Geſellſchaft beinahe in allen Ländern Europas zerſtreut ſind, und ſich nun nachgerade ſelbſt immer zablreiber nach Amerlka verzweigen. Manchem könnte es daher ganz gleichglltig ſchelnen, ob am Gentral= Size der Geſellſchaft die noͤthigen Ge— baude zu Stande kommen oder nicht. Aber wer dieſe Melaung bat, hat den Zwek dleſet Geſellſchaft noch nſcht aufgefaßt. Alle Mitglieder finden 55 Mit der in der allgemeinen deutſchen Garten: Zeitung vom Jahre 1827 Nro. 11 geaͤußerten Anz ſicht bin ich vollkommen einverſtanden, nemlich: daß dieſer Gegenſtand einer mehrjaͤhrigen und ge— nauern Beobachtung unterzogen werden muͤſſe, und dann erſt die Reſaltate zur Ausuͤbung mit Verlaͤß⸗ ligkeit empfohlen werden koͤnnen, damit wir nicht auch Geſchoͤpfe des Pflanzeureichs dem von der Na— tur vorgezeichneten Gang eben ſo — entruͤken und durch dies ſubtile Kuͤnſteln — ſie, und noch mehr die aus ihnen etwa erzeugte Nachkoͤmmlinge in elende Siechlinge verwandeln. Unſere Nachkoͤmm— linge moͤchten uns fuͤr ſolchen Nachlaß keinen beſon— deren Dank wiſſen. — Und billig, wenn wir des— wegen eine gute, nuͤzliche Handlung unterlaſſen, weil wir keine Fruͤchte von unſerer Muͤhe zu erleben befuͤrchteten, mithin nur fuͤr unſeren momentanen Genuß beſorgt waͤren. Aus dem bisher Geſagten duͤrfte wohl fuͤr manche Leſer der Anſchein hervorgehen, daß ich mit den Anſichten des Herrn Erfinders nicht einverſtan— den bin. Ich verſichere das Gegentheil: ich bin mit dem verehrungswuͤrdigen Herrn Dr. Fiſcher vollkommen einverſtanden, und zum Theil auch uͤberzeugt, daß die Vermehrung der Obſtbaͤume aus Steklingen (wenn gleich nicht in der ganzen Aus deh— nung) doch von großem Nuzen ſeyn kann. Ich wi⸗ derhole nur, daß man bei der Prüfung und Ausuͤ— bung des Neuen — das Alte, nemlich die Legung der Kerne, und Vermehrung nach der bisherigen Weiſe, nicht vernachlaͤßigen ſoll. In unſerm aufgeklaͤrten Zeitalter, wo fo viele redliche Maͤnner das entdekte Nuͤzliche mit Vergnuͤ— gen bekannt machen, hat die Fiſcher'ſche Erfindung nicht jenes a zu BERN? welches einft die Erfindung des Dr. Agricola getroffen hat. Dieſer gab feine Univerſal-Vermehrung der Baͤume (Ne: gensburg 1716) heraus. Er ſoll von feinen we— niger humanen Zeitgenoſſen verlacht, feine Schrif— ten verſpottet und von ſpaͤteren vergeſſen worden ſeyn. Und doch wurde nach Verlauf beinahe eines Jahrhunderts daraus ein Vortheil fuͤr die Obſt— Baumzucht geſchoͤpft. Die Wurzelimpfung oder Kopulation wurde mit neuen Verſuchen bereichert, und wird nun mit Nuzen ausgeuͤbt; ich ſelbſt uͤbte ſie durch mehr als 50 Jahre aus. Leider! daß ich keine Gelegenheit habe, meine Zoͤglinge dieſer Art, nun, da die Aufmerkſamkeit rege gemacht worden, zu betrachten und zu unterſuchen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß einige Obft: Baͤume mehr Neigung haben, aus den Steklingen Wurzeln zu treiben, und auch beſſer gedeihen, als andere. Wenn jene Freunde der Obſtbaumkultur, welche entweder eigene Zwergſpalierbaͤume beſizen, oder welchen das Beſuchen ſolcher Gaͤrten zu Gebote ſtehet, wo viele ſolche Baͤume vorhanden ſind, die Unterſuchung der Wurzeln vornehmen moͤchten, es wuͤrde ſich bei manchem geſunden ſtarktreibenden, als Zwergbaum geſezten Spalier zeigen, daß die aus dem aufgeſezten Theile getriebenen Wurzeln dem Baum allein die Nahrung aus der Erde zufuͤh— ren. Durch dieſe Unterſuchung wuͤrde man auch die wahre Urſache entdeken, warum Baͤume von einer und der nemlichen Gattung einen unbaͤndigen Wuchs haben, dagegen andere ihrer Beſtimmung treu bleiben und nach kuͤrzerer Zeit eingehen. Mehrere, auf dieſe Art in Toͤpfen bewurzelte Baͤume, habe ich ins freie Land ausgeſezt, und nach 5, auch 6 Jahren 8 es — 50 ſich, daß ihn in ſhren Diplomen ausgedrütt; Slun für Gärtneret und Landes- Verfhönerung zu wecken, und hiezu ſowohl lite rariſch⸗ thaͤtig einzuwirken, als auch das taugbarſte Vegeta bllen⸗ Materlal praktiſch zu erproben und in dle Hande des ausuͤbenden Publikums zu verbreiten, um aus dem Schooße der Erde für ihre Bewohner neue n des Wohlſtandes zu eröffnen,” — Im weiteren Sinne ſoll dle praftifhe Gartenbau⸗ Geſellſchaft eiuen Sammelplaz aller auf Erde wachſen— den Vegetabllien begründen, und eben diefer möglich er ff: Alge den au Plan bat ſich ſo un Aufmerkſam⸗ keit und beifällfige Thellnahme breits in zweken Welt- Thellen gewonnen, weil der Welt (der Wiſſenſchaft) daran gelegen ſeyn muß, die verſchliedenen vegetablli⸗ ſchen Produkte unſerer Erde irgend an einem Orte concentrirt zu wlſſen. Wir ſind noch ſehr welt vom Zlele, da wir noch nicht einmal die nöthigen Gewaͤchshauſer für die Vege⸗ tabflien aus beißen Zonen haben. Doch iſt die Hzupte Sache gewonnen, da doch einmal der nörhige Grund⸗ Veſiz, und zwar von einem ganzen Dorfe mlt feinen 5 * 56 die Wurzeln der Quitte und des Johannis-Strau⸗ ches zwar geſund, aber an Wachsthum gar nichts zugenommen hatten, dagegen die aus dem. edlen Theile entſtandenen verhaͤltnißmaͤßig ſtark waren. Daher bin ich geneigt, zu glauben, daß in dieſem Falle die Wurzel, auf welche gepfropft wurde, ſie mag ſeyn welcher Art fie will, auf die Frucht ſelbſt kei— nen Einfluß haben kann, weil doch die dem Tag naͤher liegenden Wurzeln die meiſte Nahrung zufuͤhren. Auf vorbeſchriebene Weiſe aufgefundene Baͤu— me, welche ohne Mitwirkung eines fremden Indi— viduums mehrere Jahre in geſundem Zuſtand ver— lebt, und Fruͤchte geliefert haben, duͤrften wohl die tauglichſten Subjekte zu unſerer Abſicht abgeben. Da ich die Beobachtung gemacht habe, daß die auf Wurzelſtuͤke aufgeſezten edlen Pfropfreiſer nicht in jeder Erde gleiche Neigung haben, aus ſich Wur— zeln zu treiben, ſo wuͤnſchte ich zu erfahren, ob ſich ſolche Bewurzlung bei Anderen, und in was fuͤr einer Erdart, gezeigt habe? Jaroslau in Gallizlen, im November 2829. Georg Karakals, Mitglied der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft. Vorſtehender iſt der einzige, nach abgelaufenem Termin eingegangene Bericht auf die im Jahre 18 27, citirten Orts, erlaſſene Aufforderung zu Ver— ſuchen: ob aus Steklingen Obſtbaͤume gedeihlich er— zogen werden konnen. Inzwiſchen machte unſer verehrliches Mitglied, Herr Joſeph von Brentano Mezzegra zu Schwatz in Tyrol die Entdekung eines ſehr leichten, aber ſehr wichtigen Kunſtgriffes zur Hervorbringung der Wurzeln aus Steklingen. Der⸗ ſelbe ſchreibt woͤrtlich: „Ich machte ſchon mehrere Verſuche mit Stupfern (Steklingen) von verſchie⸗ denen Obſtbaͤumen, ohne je etwas erzielen zu füns nen. Heuriges Fruͤhjahr tupfte ich 5 Aepfelbaum— Zweige mit einer Naͤhnadel, und ſezte ſie dann ein. Von allen Stupfern vegetirten nur dieſe drei. Um zu ſehen, ob ſie Wurzeln geſchlagen, hob ich ſie vor Kurzem aus, und fand fie ringsum, fo wie ich fie tupfte, mit vielen Haarwurzelu umgeben. Die Tupfung machte ich mit einer mittelmäßigen Naͤh⸗ Nadel nur bis auf das Holz. Die Tupfung nahe an den Augen erzeugte groͤßere Haarwurzeln, als die von den Augen mehr entfernten. Ein Renetten— Apfel⸗Tupfer machte einen Trieb von 5 Schuhen Laͤnge. Ein Stupfer (Stekling) ſollte nach mei⸗ ner Meinung mehrere Augen haben, und um jedes Aug ſollten daun 4, wenn es moglich, auch 6 Stis che im Kreis herum gemacht werden. Ich bin uͤbrigens auf dieſes Verfahren aus Zufall gerathen, und habe nie etwas hievon gehört, noch geleſen.“ Dieſe Handlungsweiſe, welche nicht allein von Pomologen, ſondern, mit mehrerer Beſtimmtheit in der Folge auch von Kunſtgaͤrtnern mit Intereſſe ges braucht werden koͤnnte, dürfte allerdings einer genau— ern Aufmerkſamkeit gewuͤrdigt werden, zudem dieſelbe natuͤrlich und erklaͤrbar ſcheint, und dereinſt uͤberhaupt weſentlichen Vortheil gewähren möchte. Man kennt eine gleiche Wirkung in dem Verfahren, daß man 1 oder 2 Schnitte, in gerader Linie, unmittelbar unter dem Auge, wagrecht durch die Rinde des kraͤftigen Steklings anbringt. Die dadurch getrennten Gefäße heilen den Rand der Wunden, bekommen ſo— dann eine ſchiefe Richtung, find gezwungen, hier her— auszutreten und durch ihre Verlaͤngerungen Wurzels Faſern zu bilden. e A K r RT DI mn — — — — Waldungen, Feldern, Wleſen, Bergen und Thälern als Werkſtätte für die Geſellſchaft erworben und bereite groͤßtenthells gaͤrtneriſch ſyſtematiſch bepflanzt lſt, was koſtſpieliger und ſchwleriger war, als die Aufführung der Gebäude ſeyn wird. — Die Erbauuug der noͤthigen Wohn ⸗ und Gewaͤchshäuſer kann das Werk eines eln⸗ sigen Jahres ſeyn! Ob aber den Mitgliedern an ſolchen Gebaͤuden am Central⸗Slze der Geſellſchaft gelegen ſey? Es bedarf dies nach dem oben entwitelten Zweke kaum mehr elner Beantwortung.“ Sind auch die Mitglieder in weit von einander getrennten Ländern und Weltthellen zerſtreut, fo vers elnigt fie doch Ein Zwek zu ein und derselben abſoluten Wiſſenſchaft, der fie ein mitthellbares Central⸗ Organ In Franendorf errichteten. An dleſem Gens trale ſollen nun alle vereinzelten geiftigen und materlelen Schäze des Faches nledergelegt, von da aus der Welt zum Gemein-Gut gebracht werden; hier folen alle ſowankenden Theorten an dem Probierfteine der Erfahrung gelöfet und die Reſultate wiedergegeben werden! 5 Wle kann aber dieſer Zwek je erreicht werden, wenn 52 Die Blumen- Uhr oder der Blumen » Barometer. nicht ein zahlrelcher Perſonalſtand mit Männern für alle Fächer der vorgeſtekten Wlſſenſchaft, und dle voll: ſtändigſte Sammlung aller Vegetabillen an dleſem Ceu⸗ tral⸗Size wirklich vorhanden ſind? Wit haben in den vorausgegangenen Blättern bie: fer Gartenzeltung h. Is. ein bedeutendes Verzeichniß pomologiſcher Vegetabllien geliefert. Alle dleſe In Frauendorf vorhandenen Artikel, (und was wir noch immer dazu ſammeln), ſollen der ſyſtematiſchen Wiſſenſchaft zur Unterſuchung und Controle dienen. Wie ſolte man aber nur zum Beiſpiel uber die ſo vlelen Wein⸗ Sorten entſchelden konnen, wenn nicht jene aus hei: ßeren Zonen, die im Freien ulcht reifen, unter Glas gezogen werden? — Wir haben aber auch llterarkſch⸗thaͤ⸗ tige Einwirkung auf Beförderung aller Theile des Gartens Baues zum Zweke. Nicht immer werden die Garten⸗ Zeltung und der Obſtbaumfreund in ihrer bisherigen Form beſtehen, oder wenkgſtens nicht die einzigen Werke ſeyn, welche die praktiſche Gartenbau⸗Geſellſchaft ber: ausgeben wird. Wenn die praktiſche Gartenbau⸗Geſell⸗ ſchaft ſich ihres Namens und ibrer Beſtimmung wuͤrdlg machen will, muß fie alle gepruͤften und ſyſtematlſch ber richtigten Artlkel feiner Zelt in klaſſiſchen — 4 Erklärung. Der große Naturforſcher Linns hatte beobach— tet, daß die Pflanzen ebenſo, wie die Thiere einem gewiſſen Schlafe, d. h., einer gewiſſen Ruhe ihrer aͤußern vegetabiliſchen Thaͤtigkeit unterworfen find, und dieſen Beobachtungen verdanken wir die inter— eſſante Erfindung einer Blumenuhr, welche fruͤher ſchon G. F. Roſenthal in feiner Anti-Pandora be— kannt machte, und die wir auch hier unſern Leſern vorzeigen wollen, in der Vorausſezung, daß ſie nicht allen Blumenfreunden bekannt ſeyn duͤrfte. Der oben erwaͤhnte Schlaf der Pflanzen iſt am Deutlichſten zu bemerken an ihren Bluͤten oder Blu— men, welche im Zuſtande des Wachens ihre meiſt kelchartig zuſammengeſtellten Blaͤttchen aus einan— der breiten, d. h., ſich offnen, aber wenn der Schlaf eintritt, ſie enger zuſammenziehen, d. h., ſich ſchlieſ— ſen. Jeder, der mit Blumen umgeht, hat gewiß ſchon dies bemerkt; die meiſten ſchließen ſich, ſo— bald die Sonne den Horizont verläßt, und dffnen ſich wieder, wenn jene Lebensgeberin ihre waͤrmenden Strahlen uͤber Fluren und Gaͤrten verbreitet. Doch dffuen und ſchließen ſich nicht alle Blumen zu ein und derſelben Zeit, ſondern Viele beobachten gleichſam genau gewiſſe Stunden des Tages, be— kuͤmmern ſich dabei auch nicht um die Witterung, ob dieſe freundlich oder truͤbe ſey, und dieſe geben ſonach allein zuverlaͤßige Stundenzeiger ab. Dar— auf gründet ſich nun die fogenannte Blumenuhr, die in den Augen des denkenden Naturfreundes viel— leicht doch etwas mehr iſt, als eine bloſſe Spielerei. Man duͤrfte ſich nur die Stunden merken, in welchen die weiter unten zu nennenden Blumen ſich offnen oder ſchließen, fo würde ſchon dies einigermaſ— ſen zureichen, das geſuchte Vergnuͤgen zu finden; 38 doch weit angenehmer wird es ſeyn, wenn man ſich in ſeinem Garten ein beſonderes Beetchen eigens zu dieſem Zweke beſtimmt. Am Beſten thut man, wenn man dies nach obigem Schema in Form eines Rundels bewerkſtelligt; dieſes theilt man in 18 gleiche Theile ein, von denen der eine zum Eingang dient, und die uͤbrigen mit den beſondern Pflanzen beſezt werden; vor jede Abtheilung ſchreibt man auf ein Stäbchen die Stundenzahl mit dem Bemer— ken, ob ſich die dahinter ſtehende Pflanzenbluͤte in dieſer Stunde ſchließt oder oͤffnet. Die hiezu taug— lichen Pflanzen aber wollen wir der Reihe nach herſezen. Vormittag um 5 Uhr oͤffnet ſich die Bluͤte vom: gelben Bocksbart. 4 „ „„ V Dachgrundfeſte. 5 „ y y Löwenzahn und Alpengrundfefte, 6» y„ V Wieſenferkleinskraut und rothe Grundfeſte. Breitblaͤttriges Habichtskraut, Silber-Gaͤnſediſtel, gem. Garten— Salat, weiße Zaunblume. Rauchhaar, Ferkleinskraut, baͤr⸗ tige Ficoide. Dufatenrdschen, Gauchheil mit ro— ther Bl. Sproß, wilde Nelke. (Zu: gleich ſchließt ſich die Bluͤte vom gelben Bocksbart um dieſe Stunde wieder.) Purpurfarbiges Sandkraut, Eis⸗ Ficoide. 11 y ſchließt ſich die Bluͤte von: Alpengrundfeſte. 12 y Öffnet ſich: Glatte Gaͤnſediſtel. 10 „ „ » gen und Werken darſtellen, ein Unternehmen, wozu wir jezt lebenden Mitglieder nur anbahneu, nur den Grand legen koͤnnen. — Soll nun dieſes Alles, wie es in der Natur der Sache liegt, am Centralſize des Ver: eins geſchehen, und dleſer alfo zugleich eln entſprechend literariſches Inſtltut werden, fo braucht das Wohnge— bäude auch Bbllothek- und Arbeitszimmer für literate Derfonen, für Zeichner, Maler, Graveurs, Sezer, Buch Denker ꝛc. 1c.; es muͤſſen eine geräumige Kanzlei, Re⸗ giſtratur, ein Samenzimmer, ein Verſammlungs- Saal, mehrere Fremdeu⸗Zimmer, Obſtkammern, und was nur immer eine ſolche Auſtalt aer in den Bau mlt aufgenommen werden. Darum nenn' ich bleſe Bufuͤhtung ein großes Wert, und darum wird Jedermann lelcht einfehen, daß ich fie nur mit Beihilfe großmuͤthiger Unterſtuͤzun⸗ gen beginnen und vollenden kann. Ich war in der Zwiſchenzelt nicht mäffig, alle meine eigenen Krafte auf die Vorbereitung zu diefem großen Werke zu bethatlgen. Die errichtete Zlegelbrennerei hat bereits ein bedeutendes Quantum Bakſtelne gelles 59 Nachmittag um 1 Uhr ſchließt ſich: Sproß, wilde Nelke. 2 y offnet ſich: breitblaͤttr. Habichtskraut, rauch— ! haareneFerkleinkraut, Lungenkraut, baͤrtige Ficoide. 5 y ſchließt ſich: Purpurf. Sandkraut, gemeine Akerringelblume, zungenfoͤrmige Ficoide. 4 5 9 Y Rothes Habichtskraut. Eis ficoi⸗ de, und weiße Zaunblume. 5 „ y V» Wieſenferkleinskraut. 6 » y Weiße Seeroſe. 2 „v Syberiſche Mohne mit glattem Stamme. Hier ſind nur ſolche Pflanzen gewaͤhlt, welche leicht und uͤberall zu haben ſind; doch wird es dem Beobachter nicht ſchwer fallen, viele andere zu die— ſem Gebrauche aufzufinden. Der Blumenbarometer, den man am Fuͤglichſten wieder ebenfalls als ein kleines Rundel in der Mitte der Blumenuhr anlegen koͤnnte, wuͤrde etwa aus folgenden Pflanzen beſtehen: 1. Der ſogenannte Vogelmeyer oder Huͤh— uerdarm; dieſes Pflaͤnzchen richtet bei heiterm Wet: ter des Morgens gegen 9 Uhr ſeine kleinen Bluͤm— chen in die Hoͤhe, entfaltet die Blaͤtter und bleibt bis gegen Mittag wachend; wenn aber Regenwet— ter bevorſteht, fo geſchieht dies nicht, und die Bluͤm— chen bleiben geſchloſſen. 2. Die afrikaniſche Ringelblume oͤff— net ihre Blume gewoͤhnlich fruͤh zwiſchen 6 und 2 Uhr, und ſchließt ſie Abends gegen 4 Uhr; auf dieſe Weiſe verſpricht ſie gutes Wetter; bleibt die Blume aber noch nach 7 Uhr geſchloſſen, ſo zeigt dies an, daß es denſelben Tag noch vor Einbruch der Nacht regnen wird. N 5. Der ganzblaͤttrige Haſenkohl zieht regelmaͤßig Abends ſeine Blumenblaͤtter zuſammen, und ſchlaͤft die ganze Nacht; wenn er dies nicht thut, ſondern Nachts ſeine Bluͤte offen laͤßt, ſo hat man am folgenden Tag truͤbes Regenwetter zu er— warten. \ 4. Die ſogenannte Wunderblume oder Jalappe ſchlaͤft bei gutem Wetter den ganzen Tag, und oͤffnet ihre Blüte erſt gegen Abend; bei naſſem oder truͤben Wetter aber bleibt ſie den ganzen Tag uͤber wachend. Auch hier wird der Liebhaber noch Manches ſelbſt finden, was zur Vervollſtaͤndigung beiträgt, und ich ſchließe deshalb mit dem Wunſche, daß irgend ein Gartenliebhaber bei einem Verſuche dieſer An— gabe eins jenes Vergnuͤgen finden moͤge, welches Mutter Natur ihren Lieblingen aus ihrem Bluͤten— Fuͤllhorn ſo reichlich ſpendet. Dr. Porſch. Wieder ein Mittel, die Ameiſen aus dem Garten zu vertreiben. Ich hatte durch mehrere Jahre eine große Menge Ameiſenkolonien in meinem Garten, hatte alle Ver— ſuche angeſtellt, welche man mir angerathen und die ich ſonſt geleſen habe. Das einzige Mittel fruchtete, nem— lich: Ich grub in die kleinen Haufen ein Stuͤk unge— loͤſchten Kalk hinein, begoß es nach und nach mit Waſ— ſer, und ſomit zerſtoͤrte ich alle Ameiſenhaufen, und ich bin beinahe ganz befreit von dieſen laͤſtigen Naͤſchern. Auch hatte ich ſelbe aus meinem Miſtbeete mittelſt einer ſtarken Aſchenlauge mit Kalk verſezt, welche ich kochend uͤber ihre Kololonien goß, gaͤnzlich ver— trieben. * * Bb nl Zul u un = SS 1 mug neun sen rf ———— — —᷑ ᷑(c g UN Le a 3 fert. Nach Aeuſſerung eines Bauverftändigen dürften deren aber eine Million erforderlich ſeyn, weil haupt⸗ ſaͤchlich der Bau der Gewoͤlbe unter der Erde ſchon einen ungehenten Bedarf anſpricht. Zu dieſen iſt noch ein erglebiger Steinbruch ganz in der Naͤhe aufgedekt, und ich hoffe, im nädften Sommer alles Material auf den Bauplaz bringen, und im Sommer 1881 den Bau unternehmen zu konnen, vielleicht den Grund ſchon im beurigen Sommer. Wer kann dies mehr wuͤnſchen und betreiben, als ich! Mit faſt uͤbermenſch licher Anſtrengung ſuche ich mich gleichſam perſöulich rise zu vervielfältigen; im: mer aber bleibe ich dech nur ein einzelner Menſch, der Mitwirkung und Beihilfe erſt von entfernten ed— len Brüdern hofft, die nur gelſtig durch diefes Blatt feinen Nothruf vernehmen. Und wenn ich nun befürdten muß, daß, wer dleſes Blatt geleſen hat, es weglegen und meiner Nothbe— draͤngniß vergeſſen konnte: wer begreift meine Sorgen in ſchlafloſen Nächten; wer möchte an meiner Stelle ſeyn, und keine andere Wahl haben, als die einmal aufgeladene zentnerſchwere Laſt in dem gepreßten Her— zen zu tragen! Vater im Himmel, und Menſchen auf Erden, verlaſſet mich nſcht!! 40 Nuͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Nachricht, das Werk der Velargonien deutſchen Urſprungs betreffend.) Durch die rege Theilnahme, welcde den Herausgebern dieſes Werkes beſonders in der leztern Zeit zu Theil wurde, und durch die Anſpruchloſigkett der bei demſelben ver— wendeten Kuͤnſtler, ſind die Herausgeber in die ange⸗ nehme Lage geſezt, von nun au jedes der bereits er⸗ ſchienenen 36 Hefte ſtatt 4 fl. 20 kr. um 1 fl. in 20 Fuß geben, und fomit dle drei erſten Bände um 36 fl. in Conv. Muͤnze ablaſſen zu koͤunen. Die Herausgeber glauben durch dieſe Erfüllung el- ner ſchon früher gemachten Zuſage, nemlich diefer ihren Prels zu mindern, fobald es die vermehrte Theilnahme geſtatten werde, einen unwiderſprechlichen Beweis ih- rer Uneigennüzigkeit abzulegen. Uebrigens erhalten die neu eintretenden Abnehmer, fobald fie im Beſtz von 12 Heften ſind, ebenfalls das Recht an der bllligen Abgabe der neueſten lebenden Pflanzen Theil nehmen zu konnen. Wir enthalten uns jeder lobenden Erwähnung ſo— wobl der bildlichen Darſtellung, als des llterariſchen Werthes diefed Werkes, und berufen uns in dieſer Beziehung auf die hierüber erſchieuenen vielfechen Veurthellungen. Nur darauf glauben wer aufmerk- ſam machen zu muͤſſen, daß die Kultur dleſer ſchoͤnen Gewächſe in denſelben fo beſchrieben kſt, wie fie von den Herausgebern ausgeübt wird, deren Pelargo— ufen⸗Flor fo ruͤhmlich bekannt, alljaͤhrig ein Gegenſtand der Bewunderung der erhabenften Perſonen der Kal ſerſtadt iſt. Mit dem V. Bande erfcheint auch ganz zuverläf- ſig die ſyſtematiſche Aufzählung aller bisher bekannt gewordenen Arten dieſer Gattung, und durch dieſe mit der Charakteriſtik der Abthellung verſehenen Zuſammen⸗ ſtellung dürfte wohl jedes andere Werk entbehrlich wer⸗ den, um ſich von der Form und dem Werthe ſaͤmmtli⸗ cher Arten Begriffe zu verſchaffen. Earl Schaumburg et Comp. Wlen, Wollzeile Nro. 275. Für Gartenfreunde. Den geehrten Gartenfreunden empfiehlt ſich erge— benſt mit 310 Sorten Primeln 10 Rthlr., im Rommel das Hundert 16 Gr.; so Sorten Aurlkeln 8 Rthlr., im Rommel das Hundert 2 Rthlr.; 120 Sorten Nel- ken 10 Rtblr., im Rommel aus allen Klaſſen das Hun⸗ dert 2—4 Rthlr., gemeine volle Nelken, die alten Pflan⸗ zen das Hundert 12 g.; 50 Sorten gefüllten Rauun⸗ keln 4 Rthlr., im Rommel das Hundert 4% Rthlr.; 20 Sorten Sommerlevfojen nach Meßer'ſcher Vehand⸗ — EEE EEE EEE EEE TEE EEE — lung 1½ Rthlr.; so Sorten ohne diefer Behandlung 12 9 Gr.; 24 Sorten dlk gefüllten Malden 1% Rthlr.: 33 Sorten dito in Samen 16 9 Gr.; 36 Sorten gefüll⸗ ten Aſtern 16 0 Gr.; 10 Sorten gefüllten Ritterſporn 8 Rthlr.; 42 Sorten Scabkloſen s gGr. Genannte Sortiments find mit charakteriſcher Bes ſchreibung. Ferner: Veredelte Aepfel- und Birne Stämmchen das Hundert 5 Rthlr.; dergleichen unver⸗ edelte das Hundert 3 Gr.; Suͤßkirſchenwildlinge das Hundert 4 Kthl.; gut bewurzelte engl. Stachelbeer⸗ Ableger in ſeparkrten Sorten das Hundert s Rthlr., im Rommel das Hundert 4% Rthlr. Für Vergütung der Emballage wird Etwas beizu⸗ legen gebeten. Briefe und Gelder erbittet ſich portofrei. der Jugendlehrer Gruner in Meduſtz bei Sagen in Schleſten. Oekonomiſch⸗literariſche Anzeige Ritter G. Schubart von Kleefeld, Sohn des beruͤhmten Reformators der deutſchen Landwertbſchaft, und ehedem Beſizer der Ritterguͤter Großaörfhen und Pobles bei Lützen und Leipzig, wo im Jahr 1813 zwelmal um den Weltfrieden gekampft worden war — wird eine vierte vermehrte Ausgabe der ökoenomiſch⸗ fameralifiifben Schriften ſeines Vaters mlt Belträgen von Verehrern des Landbaues und feinen eigenen Erfahrungen, als elne Erlunerung an Haus- und Landwirthe, im Selbſtverlag auf Präunmeratſon und Subſkription herausgeben. Sein ſeliger Vater war in den lezten zwei Dezennlen des vorigen Jahrhunderts eif⸗ rigſt bemuͤhet, überall die Brache abzuſchaf fen und den Kleebau und die Stallfuͤtter ung ein zuführen, was er auch zum Hell fuͤr die Menſch⸗ heit bis auf die ſpaͤteſten Zeiten that. Der große Kaf⸗ fer Joſeph II. erkannte feine Verdlenſte, und bezeich⸗ nete ihn deshalb mit dem Namen von Kleefeld. Das Unternehmen des Sobnes, dieſe klaſſiſchen Schriften, welche feit laͤuger, denn 50 Jahren im Buchs Handel fehlen, wieder herauszugeben, if verdkenſtllch; denn die Vorthelle, für das wichtigſte Intereſſe aller Staaten — den Akerbau — welche aus den Schrlf⸗ ten ſeines Vaters hervorgingen, find unberechen⸗ bar, aber doch in vielen Gegenden die Lehren noch. wenig, auch wohl gar nicht gekannt, oder nicht geboͤrlg angewendet. Es iſt daher zu wuͤnſchen, daß dleſe mit den wichtlgſten Reſultzten neuerer Zeit vermehrte neue Ausgabe viele Unterſtuzung finden möge, da die Abneh— mer an dleſem klaſſiſchen Werke gleitfam eine ganze Bibliothek mit durchaus erprobten landwiethſchaftlichen Erfahrungen um einen verhaͤltulß mäßig ſehr geringen Preis bekommen, mit deren Benüzung fie ihre Güter bald im gedeihlichſten Wohlſtande ſehen 2 r ſt. — — — — — — — — — —F¼s —2yß ———— — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an, Der ganzjährige Preis ifi in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portoftel. — Allgemeine deutſche art een A e ene Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Vayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 4. Inhalt : Die durch den fuͤrſtlich Balthyän'ſchen Oberjäger Leopold Klingspögl ausgefuͤhrte neue Garten-An⸗ 22. Jäner 1830 lage zu Groß-Kanischa in Ungarn. — Mittel, die im Fruͤhjahre geſaͤeten Pflanzen wider dle Erd— Flöhe zu ſchuͤſen. — Die Gartenkreſſe. Die durch den fuͤrſtlich Batthyän’fhen Oberjaͤger Leopold Klingspoͤglausgefuͤhrte neue Gartenanlage zu Groß-Ranischa in Ungarn. Groß⸗Kanischa in der ſchonen und weinreichen Sa— lader Geſpannſchaft Ungarns, iſt eine große, weit: läufige Herrſchaft Seiner Durchlaucht des Herrn Fuͤrſten Philipp Batthyän von Németh-Ujvär. Der Ort gleiches Namens, ein großer, weitlaͤufiger, ſtark bevoͤlkerter ungariſcher Marktfleken — Oppi- dum, eine Landſtadt — untermiſcht mit vielen deutſchen Einwohnern und beſonders zahlreichen Israeliten, die hier eine überaus ſchoͤne, reich- und geſchmakvoll gezierte Synagoge haben, mit einem Piariſten-Collegium und Gymnaſium, einem Fran— ziskaner Kloſter, einer großen koͤniglichen Salz— Niederlage und einem fuͤrſtlichen Poſtamte, iſt be— ruͤhmt durch ſeine großen Jahrmaͤrkte und ſeinen ſtar— ken Handel, durch ſeineGewerbs-Induſtrie, und merk— wuͤrdig fuͤr die ungariſche Landes-Kultur durch das große Werk der Ableitung und Umlegung des ſeit undenklichen Vorzeiten beſtandenen und verrufenen ungeheuren Kanischaner-Moraſtes. Die Aus— fuͤhrung dieſes eben ſo großen und koſtſpieligen, als ſchoͤnen und nuͤzlichen Unternehmens war dem Nachrichten Elngegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie elnllefen.) 275) Herr Joh. Traugott Schneider, Direktor der naturforſchenden Geſellſchaft zu Goͤrlitz es kr. mit dem Motto: err aus Frauendorf. verewigten Fuͤrſten Ludwig Batthyän, und die Vollendung dieſes preiswuͤrdigen Werkes ſeinem erhabenen, edlen Sohne, dem gegenwaͤrtigen Be— ſizer, Fuͤrſten Philipp Batthyän vorbehalten geweſen. Ruhm und Ehre, Preis und Dank ſol— chen erhabenen Kulturfreunden im ungariſchen Vaterlande! Leopold Klingspoͤgl wurde anno 18 15 von der fürftlichen Herrſchaft Ludbregh — Lubring — in Croatien nach Groß-Kanischa als fuͤrſtlicher Oberjaͤger uͤberſezt und ihm dort die ehemalige Schweitzers-Wohnung, neben dem fuͤrſtlichen Mei— erhofe, zur Behauſung angewieſen. Nördlich grenzte dieſelbe nahe an den Viehſtaͤllen, und von den uͤbrigen drei Seiten war ſelbe mit Sandhuͤgeln, Graͤben und anderen oͤden Plaͤzen, worauf nur Unkraut wuchs, umgeben. Klingspoͤgl, als ſachkundiger Forſtmann, dem hier die Leitung des Forſtweſens in beiden Herrſchaften, Groß-Kanischa und Lubring, mit Einverftändniß des fuͤrſtlichen Wirthſchafts-Amtes uͤbertragen war, und der auch feine praktiſche Kenntniß und guten Geſchmak in Garten- und Ähnlichen ſchoͤnen Anlagen ſchon an— derwaͤrts mehrfach bethaͤtigte, ſah die Lage und Be— ſchaffenheit dieſes ihn umgebenden Terrains gleich— ſam als einen Wink an, der ihn einlud, ſeine Nei— EEE gi nn u Wer fo wie Du im Glauben und Vertrauen Das Wohl der Menſchhelt unermüdet ſucht; Der muß zum fhönen Lohn des Fleiß es Frucht In feiner Glorle elnſt vollendet ſchauen. Und wem Natur ein fühlend Herz gegeben, Wer Flora's heil’gem Tempel ſich geweiht; Der muß entflammt von Deiner Regſamkelt Mit Dir vereint, nach einem Ziele ſtreben. 6 42 gung, feine Thaͤtigkeit hier zu entfalten. Gleich war ſein erſtes Beſtreben, ſeine Wohnung zu ver— ſchoͤnern und ihre Umgebung angenehm nuͤzlich zu machen. Es war im fruͤheſten Fruͤhlinge geweſen, und zum Erſtaunen aller Voruͤbergehenden ſah man ſchon im erſten Jahre jene Oede mit vielen edlen Obſtbaͤumen verſchiedener Gattungen, fremden und einheimiſchen Nadel- und Laubhoͤlzern umgeben, welche mit Blumen-Gruppen und Pflanzſchulen, in neuerem beſſeren Geſchmake angelegt, abwechſel— ten; verſchiedene Haupt- und Nebengaͤnge fuͤhrten bald uͤber Anhoͤhen, wo man angenehme Ausſichten genießt, bald ſtieg man uͤber ſanfte Abdachungen in Thaͤlchen u. ſ. w. So gut und ſo ſchnell wußte Klingspoͤgl die ihm von der hohen Herrſchaft bewilligte Anlage zu geſtalten. Nachahmung der Natur war hiebei ſein Hauptgegenſtand. Im Jahre 1819 wurde dieſe Gartenanlage erweitert, und als Klingspoͤgl im Jahre 1825 zu deren aber— maliger Erweiterung die Erlaubniß erhielt, ſo wuchs der Flaͤcheninhalt uͤber 4 Joch heran, deſſen verſchiedene Anhoͤhen und Thaͤler er ſo einrichtete, daß er, ohne die andern Holzgattungen zu rechnen, allein 3000 Stüf ſechsjaͤhrige, von ihm ſelbſt er— zogene Weihmuthskiefern — Pinus strobus — darin verpflanzte. Die gluͤkliche Zauberruthe, verſtaͤndig prakti— ſche Kenntniß mit unermuͤdet thaͤtiger Kraftanſtren— gung, rief hier in ſchneller Umwandlung die freund— liche Geſtaltung hervor. Holder Zauber! Kultur— Fleiß! du vermagſt grauſe Oeden, duͤrte Anger, wildes Geſtrippe in bluͤhende Gaͤrten, lachende Flu— ren, paradieſiſche Gefilde zu verwandeln! Gottes Gebot befahl dir, Menſch, dieſe Zauberei zu uͤben! das große Geſez der Natur bedingt deinen Fleiß, dein Sinnen, dein raſtloſes Streben, der Erde So ell' auch ich, meln Scherflein einzufenfen; Wohl kſt's eln Koͤrnchen nur zur großen Saat — Doch nimmſt Du gern den Willen für die That, Kommt's nur von Herzen, was dle Hände ſchenken. Nicht Gold und Güter ſuchte ich zu mehren, In Demuth lernt’ ich mich des Lebens freu' n; Doch wünſcht' ich ſchon ein Cröſus jezt zu ſeyn! Nicht Sorge dürfte mehr Dein Wirken ſtoͤren. Oberflaͤche verſchoͤnernd, nuͤzend, naͤhrend umzu⸗ wandeln! Wir wollen nun in einem kurzen Detail ſehen, was Klingspdͤgl's gaͤrtneriſche Invention auf dieſen Sandhuͤgeln und dden Plaͤzen ins vegetabis liſche Leben rief, und welche Geſtaltungen er forms te. Ich will bei dieſer Aufzaͤhlung den nemlichen Gang Schritt für Schritt gehen, nachlaͤßig, bes quem hinſchlendernd, unbekuͤmmert um ſyſtemati⸗ ſches Eintheilen, wie ich ihn im September 1826 gegangen bin, da ich mir dieſe Notizen in meine Schreibtafel einzeichnete. Und doch iſt dies die na— tuͤrliche Ordnung dieſes Garten-Spazierganges, dies ſer Beſichtigung und darſtellenden Schilderung. 1. Der Vorhof der Oberjaͤgers -Wohnung und des Gartens, mit wechfelnden exotiſchen Gehoͤlz— Gruppen und Blumen-Partien, in ſchiklicher Eins theilung, nicht uͤberladen, Lichtraum genug, und auffallend reinlich gehalten, winkt einladend jedem Voruͤbergehenden, ergoͤzt den fuͤhlenden Menſchen, zieht auch den, der weniger Sinn und Gefühl das fuͤr hat, wenigſtens mit Neugierde an. 2. Rechts dieſes verſchoͤnerten Vorhofes das Nebengebaͤude des Oberjaͤgers, mit Trillagen von Pfirſchen und Aprikoſen. 5. Links eine ſchattige, fuͤr mehrere Perſonen bequeme Sizpartie an einem runden Tiſche zum Speiſen oder zum geſelligen Beiſammenſeyn, unter einer Laube von Robinia viscosa und Robinia hispida. 4. Reinlich erhaltene befchoderte Wege führen nun von hier den wandelnden Beſchauer durch den Partien-Wechſel. 5. Ein Weingaͤrtchen, nebſt einer Gehoͤlzgruppe. 6. Ein Ruheplaz. Nun, zage nicht, laß nur den Himmel walten, Verfolge treu den herrlichen Beruf; Er, der Dich elnſt zum Hell der Menſchhelt ſchuf Wird alles endlich wohl und gut geſtalten. Schon blüht Dir jezt des Flelßes ſchöͤner Segen, Das edle Werk ſiebſt Du in Kraft gedeih'n; Hler wird Dein Name unvergeßlich ſeyn, Und dort ſtrahlt einft Dir Himmelslohn entgegen. 45 7. Eine bedekte, vorne mit zwei Säulen offene Sizpartie, mit der Ausſicht auf den Prater. 8. Eine Bignonien-Partie. 9. Eine uͤberaus ſchoͤne Partie Pinus strobus. 10. Eine Gruppe von Robinia hispida. 11. Eine Partie Pinus picea. 12. Eine Partie Pinus larix. 15. Die ruhige Sizpartie unter dem ſchoͤnen Pla- tanus occidentalis. 14. Die Ruinen einer alten Burg, ſinnreich und muͤhſam vom Oberjaͤger Klingspoͤgl auf- und ausgefuͤhrt; von dieſem Punkte die offene, freie Ausſicht nach allen Seiten und in alle Gegenden um Groß⸗Ranischa. 15. Ein ſchoͤner Platanus orientalis; vis-à-vis deſſelben eine ſchoͤne Baumſchule. 16. Eine große, fortlaufende Partie von mehr als 5000 der ſchoͤnſten jungen, ſechsjaͤhrigen Pi- nus strobus: — ein herrlich bluͤhender Wuchs! 12. Eine gemiſchte Wechſel-Partie von Thuja orientalis, Fraxinus pendula, Fraxinus erispa, Trauerweiden, gemeinen Kiefern, Platanus orien- talis, und mehr andern; zum Beweiſe, daß ſo ver— ſchiedenartige Hoͤlzer in einem und demſelben Bo— den ſo gut gedeihen. 18. Ein hoͤlzerner Obelisk, mit der Inſchrift: Neid und Gehaͤſſigkeit verdraͤngen nie ganz * des Redlichen Fleiß. 19. Dem Obelisk gegenuͤber wird man eine große Grube gewahr, in welcher tief unten ein ſchoͤner Roſenſtok bluͤhet: man bemerkt es gleich, daß die Grube abſichtlich gemacht, eine Anſpielung auf das im Menſchenleben ſo oft beſtaͤttigte Sprichwort ſey: »Wer einem Andern eine Grube graͤbt, fällt leicht ſelbſt darein.“ Und der unten emporbluͤhende Roſenſtok ſcheint den Sieg des Unterdruͤkten anzu— deuten. Ich wollte nicht in die Nachforſchung ein— gehen, welche Urſache den gutmuͤthigen Klings— poͤgl auf die Idee zur Anlegung dieſer anſpielen— den Partie gebracht hat. 20. Von dem Obelisk kommt man durch einen ſchmalen Weg zu einer Thuͤr; dieſe dͤffnend, tritt man uͤberraſcht in ein geſchloſſenes, nach Links zu etwas abhaͤngiges Ovale, welches eine angenehm anziehende Partie darſtellt, die ringsum mit Pinus strobus, Robinia inermis, Pinus larix und Birken wechſelsweiſe gruppirt, ganz gefchloffen iſt. Die Mitte dieſes Ovale iſt ein Raſenplaz, mit klei⸗ nen Blumen-Partien geſchmakvoll gruppirt, und ringsum wieder mit jungen Baͤumen beſezt. 21. Im Vorgrunde dieſes Ovale liest man auf einem Monumente Folgendes: Dem verewigt’ einzigen Freunde unſers Durchlauchtigen Fuͤrſten und gnaͤdigen Herrn in tiefer Ehrfurcht geweiht. 22. Im Hintergrunde dieſes Ovale iſt eine Ein— ſiedelei, und hinter derſelben die Kuͤche und ein Kuͤchengaͤrtchen fuͤr dieſelbe. Die Einſiedelei be— ſteht, in Diogenes einfachſtem Geſchmake, aus einem großen aufrecht geſtellten Faſſe, in welchem ein Ruhebett, und über das Ganze ein auf 4 hoͤl⸗ zernen Saͤulen ruhendes Strohdach, mit einem herausragenden Thuͤrmchen. 25. Hinter der Einſiedelei gelanget man auf einem kurzen Pfade zu einer Urne, unter deren obe— rem Dekel Folgendes zu leſen iſt: 274) Herr Franz Pratobevera, k. k. nieder: oͤſterreichiſcher Cataſter-Schaͤzungs- Adjunkt ; 2 fl. — kr. mit dem Motto: Um Pomonens und Florens lieblichen Kindern Dach und Fach zu verſchaffen, dieſe Kleinigkelt. 275) Herr Joſeph Ruziezka, k. k. Cataſter⸗ Schaͤzungs-⸗Commiſſaͤr zu Korneuburg in Nies deroſterreicg 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Deiner Stimme folge ich, Flora! lch verehre Dich, Wie Pomona's Kinder; Drum fen dleſes Euch geweiht, Die Ihr mehret Wohl und Freud, Und das Gluͤk nicht minder, 276) Herr Franz de Paula Sailer, Gutsbeſizer zu Adelholzen 2 fl 42 kr. 6 * 44 Denkmal Stiller Erinnerung an die Hochſelige Fuͤrſtin von Batthyan, geborne Gräfin von Bergen, aus Dankgefuͤhl. 24. Ich verlaſſe nun dieſen Ort ſtiller Betrach— tung, gehe durch das vorbeſchriebene Ovale zuruͤk, und neben dem Obelisk vorbei, ſo fuͤhrt mich ein anderer Weg über eine kleine Bruͤke auf einen au: gelegten, erhabenen Huͤgel, auf welchem ein ebener Plaz mit einem bequemen Ruheſize iſt; hier habe ich die Anſicht der Commerzialſtraſſe, welche nach der koͤniglichen Freiſtadt Koprainitz — Caproneza — in Croatien, fuͤhrt. Der Huͤgel iſt mit Pinus strobus umgeben. 25. Von hier fuͤhrt mich ein Weg hoͤher hinauf, und ich komme dann uͤber einen Steg, welcher uͤber die Vertiefung zwiſchen zwei hoͤhern Hügeln gelegt iſt. Die Vertiefung bildet ein ſchmales laͤngliches Thal, mit reinlichem Fußpfad; unvermuthet ſehe ich oben vom Stege auf die tief unten im Thale, unter mir ſpazierenden Perſonen hinab, und die unten Manz delnden erbliken mich oben, hoch über ihren Haͤup— tern. Da die ganze Partie ſo geordnet iſt, daß man dies vorher nicht gewahret, ſo gewaͤhrt es eine allerliebſte, angenehme, romantiſche Ueberra— ſchung. 26. Der beſagte Steg, auf welchem ich dies Ver— gnuͤgen genieße, iſt aus einem Eichenbaume gehauen, und ſo hingelegt, als waͤre die Eiche durch Sturm entwurzelt worden und umgefallen. 27. Von dieſem Stege komme ich auf einen hoͤ— hern Berg, wo ein bequemer Naturſiz, und der Ge— nuß einer ſchoͤnen e uͤber die r zu Ebene gegen Sebetnef, Klein» Kanischa, und Homok-Komärom. 28. Von diefem Hügel führt uns ein anderer Weg in ein anderes romantiſches Thal, wo uns die Anſicht der unter Nro. 14 voterwaͤhnten Burg ploͤz— lich uͤberraſcht. 29. Dies Thal iſt zu beiden Seiten, und die zwi— ſchen die Huͤgel hineinfuͤhrenden Wege ſind ebenfalls zu beiden Seiten mit abwechſelnden ſchoͤnen, exotiſchen und einheimiſchen Gehoͤlzpartien fortlaufend beſezt. Die Anſicht dieſer Anlage iſt ganz der Natur aͤhn— lich; taͤuſchend und herrlich iſt hier die Natur nach— geahmt. 50. Aus dem romantiſchen Thaͤlchen in dieſem Garten komme ich heraus auf einen freien, etwas tiefer gelegenen Plaz; hier ſind drei bewegliche, ſchaukelnde Size zwiſchen vier Saͤulen befeſtigt, an— gebracht. 51. Von hier fuͤhrt ein langer Weg zwiſchen exotiſchen Gehoͤlzen zu einer kleinen Obſtbaum-Par— tie auserleſener Gattungen. 52. Aus der Mitte dieſes kangen Ganges zwi— ſchen exotiſchen Gehölzen, erhebt ſich ein anderer Weg zu einem erhabenen Plaze, wo unter ſchoͤnen Trauerweiden ein zwiſchen zwei Saͤulen hangendes Siz⸗Kanapee angebracht iſt; der Vordergrund iſt mit Blumen-Gruppen verziert. Hier iſt die Anſicht der Oberjaͤgers-Wohnung, und des Thurmes der Franziskaner Kirche. 55. Von dieſer Partie fuͤhrt ein Weg zur Woh— nung des Oberjaͤgers; der Ausgang dahin bildet einen Bogen von zwei ſchoͤnen, einander entgegen ſtehenden Sophora japonica, deren Zweige in ein— ander verflochten ſind. 54. Ein anderer lade von der — mit Ay Sean = „Wie er voll Hoffnung vertrauet der Erde den goldenen Samen, Und erwartet im Lenz’ froͤhlich die kelmende Saat: „So in die Furche der Zeit, gedenket er Tha⸗ ten zu ſtreu'd, Die ihm als Vaterlaudsfreund ſchon für die Ewigfeit blüh’n.” 277) Herr Schneidt, k. k. Kaſſe⸗Kontrolor auf ede 5 fl. — kr. der EN Herrſchaft mit dem Motto: Dulcia amara prius fient, et mollia dura Candida nigra deuli eernent, et dextera laeva Migrabunt easus aliena in corpora rerum Cum Tua de nostris emigret cura medullis. Virgil. Bel mir macht der Anfang "u (niet den chl 45 Partie fuͤhrt in das mittlere Thal, in welchem eine Tropffteinz Grotte, mit Thür verſchloſſen, inwen— dig ſehr kuͤhl, mit Sizbaͤnken verſehen iſt. Die Grotte erhaͤlt von Oben durch ein gefaͤrbtes Glas das einfallende Licht. Ein Conduktor iſt ſo ange— bracht, daß er die Sprache, wenn im Garten auf was immer für einem Punkte laut geredet wird, auf: nimmt, und der Grotte zufuͤhrt, ſo daß es die darin ſich befindlichen Perſonen hoͤren. 55. Von der Grotte fuͤhrt ein zwiſchen hoͤhern Hügeln ſich windender Weg zu einer andern, gera— den Anſicht der Burg und ihrer vorliegenden Ruinen. 56. Wieder ein anderer Weg von der Grotte fuͤhrt uns heraus zum Hauſe des Oberjaͤgers. Dort, am Ende dieſes Weges, kommen wir in eine halb— zirkelrunde Laube mit Gaisblatt überzogen. 57. Vor der Laube ſind wir auf der freien, of— fenen Terraſſe, wir haben den Garten im Ruͤken, und genießen hier die ſchoͤne Ausſicht in die weite Ebene, auf die jenſeitigen Ortſchaften, und auf die Gebirge in ihrem Hintergrunde. — So habe ich denn meine Wanderung durch Klingspoͤgl's neue Anlage geendigt, und deren vorzuͤglichſte Par— tien in Kuͤrze aufgezaͤhlt. Das Ganze, wie ich es beobachtete, iſt eigent— lich ein Forſtgarten, ein Pflanzgarten, eine kunſtmaͤßig geordnete Baumſchule, nach dem jezt herrſchenden engliſchen Geſchmak moderniſirt. Die darin aufgefuͤhrten Gegenſtaͤnde zur Unterhaltung, Schauluſt und Abwechslung, gehören freilich, ſtreng genommen, nicht in einen Forſtgarten. Aber Klingspoͤgl nahm es nicht fo ſtrenge; er, ein verſtaͤndiger, geſchikter, gewandter, und unermuͤdet thaͤtiger Praktiker in Garten-, Park- und Forſt-An⸗ lagen, der ſchon bei vielen Herrſchaften in Ungarn und Croatien ſchoͤne Gartenanlagen ausgefuͤhrt hat, wollte, wie man ſieht, auch hier etwas Schoͤnes und Anziehendes ſchaffen; er wollte mit der Baum: Zucht und einem forftmännifchen Pflanzgarten auch etwas fuͤr das Vergnuͤgen des Publikums verbinden, eine Anlage herſtellen, woran Jedermann Vergnuͤ— gen empfinden, und darin Luſt und Erholung finden ſollte; er ließ feine eigene Art und Weiſe in Aula— gen hier frei und unbeſchraͤnkt ſpielen, und ver— folgte ruhig den Gang ſeiner originellen Ideen. Da— her iſt in dieſer Anlage etwas Auffallendes mit dem landſchaftlich Schoͤnen, und mit dem dkonomiſch Nuͤzlichen gepaart. Daher ſprechen ſich darin auch Gefuͤhle und Empfindungen ernſter, wehmuͤthiger, ſchmerzlicher, ſehnender, dankbarer Art aus. So iſt oft des Menſchen Werk der Abdruf entweder ſei⸗ nes herrſchenden Gemuͤths-Charakters, oder einer fluͤchtigen, voruͤbergehenden Gemuͤthsſtimmung! Dieſe Ausſchweifung kann man hier um ſo mehr dem biedern Klingspogl zu gute halten, als hier mehrere Gruͤnde dafuͤr ſprechen, und zwar erſtens, wird die Liebhaberei von Einſiedeleien, Trauer— Monumenten und derlei ernſten und traurigen Ge— genſtaͤnden, ſo ſehr auch die aͤſthetiſche Regel bei Kunſtgaͤrten dagegen eifert, dochnoch lange in gewohn— tem Schwunge bleiben; zweitens, iſt dieſe Anlage hier kein eigentlicher bloßer Luxus-, Kunſt- und Ziergarten; drittens, merkt man es wohl leicht, daß Beweggründe ihn zu dieſen ernſtern Partien hier geleitet haben mochten. Die Idee von Huͤgeln und Bergen, die ſich wechſelnd erhöhen und abſtu— fen, mit Thaͤlchen und freien Pläzen, Aus- und Anſichten, Wegen- und Gaͤngen-Wechſeln, iſt hier gut gewählt und gluͤklich ausgeführt. Der enorme Fleiß, der Aufwand an Muͤhe und Arbeit, au phy— ſiſcher Kraftanſtrengung, mit unverdroſſenem Aus— harren verbunden, iſt hier nicht nur nicht zu verken— B U ——— K R u e TFT e LEERE 278) Herr Rudolph Frey zum Weinberg in Schaff— , re Zee Kr, 279) Herr Joſeph Schara, biſchoͤflicher leitmeri⸗ tzer Conſiſtorialrath, teplitzer Bezirks-Vikar, Schul⸗Diſtriktsaufſeher und Pfarrer zu Liebs— haufen in Böhmen Zum Zweltenmele 5 fl. 56 kr 260) Herr Friedrich Beilingrodt, Apotheker zu Daaden bei Siegen Zum Zweltenmale 1 fl. 42 kr 281) Herr Joſeph Schmidt, Kaufmann in Lay⸗ ba „ fe. mit dem Motto: Unglaublich viel des Guten ſchafft Der Wille und vereinte Kraft. 282) Herr Paul Adler zu Muͤhlreuth bei Auſſen zum zweiten Male 5 fl. 56 kr. mit dem Motto: 46 — nen, ſondern in der That zu bewundern. Eben ſo, und beinah mehr noch die gelungene, gluͤkliche Nach— ahmung der Natur! Die Reinlichkeit im Ganzen und in den kleinſten Theilen iſt muſterhaft. (Klings— poͤgl iſt beſonders da in ſeinem Fach recht zu Hau— ſe, wo man es ihm frei und unbeſchraͤnkt uͤberlaͤßt, die Anlagen nach ſeiner Art und Weiſe auszufuͤh— ren, ſeine Ideen und Inventionen in freiem Spiel— raum zu verfolgen.) Mehr noch als das Voluptaͤre, reſultirt ſich i in dieſer originellen Anlage das dkonomiſch Nuͤzliche; es iſt eine Pflanzſchule edler einheimiſcher und frem— der Baum- und Holzarten, zur Bepflanzung, zum ſchnellen Wachsthum und Gedeihen in mancher Sandſtreke und anderem unwirthbaren Boden u. ſ. f. Eben darum iſt in dieſer ganzen Anlage nur Ein— fachheit, kein Luxus, kein koſtſpieliger Aufwand; nur die Burg-Ruine iſt von zuſammen getragenen Steinen, alles uͤbrige nur von Holz. Und eben darin ſcheint auch ein Verdienſt zu liegen, ohne beſondere Koſten durch Fleiß und Mühe etwas Schönes zum Genuß zu geftalten, und etwas Nuͤzliches zur Ge— brauchsanwendung damit zu verbinden. Es gibt ein Beiſpiel ab, daß auch Andere ſich ohne beſon— dern Koſtenaufwand etwas Schönes und Nuͤzliches durch Kenntniß, Fleiß und Mühe anlegen koͤnnen. Dieſen zwar kleinen, aber ſchoͤnen Beitrag zur vaterländifchen Landeskultur auf des edlen Fuͤrſten Philipp Batthyän Beſizungen hervorgehen zu ſehen, erfuͤllt mich mit freudigem Vergnuͤgen; und mit jenem Lieblings-Eifer, der mich fuͤr dieſe Ge— genſtaͤnde beſeelt, und mit welchem ich die vater— laͤndiſche Landeskultur nach dem Maße meiner Reiſe⸗Kraͤfte praktiſch beobachtend verfolge, werde ich noch andere, groͤßere, ſchoͤnere, erhabenere Kul— turgegenſtaͤnde in den weitlaͤuftigen Beſizungen die— E ⁰ 222... · w DES TE Es ſoll dies ein zwelter Steln, Zum Wohn: und Glas haus ſeyn. 233) Herr Carl Lange, k. k. dſterreich'ſcher penfios nirter Faͤhnrich zu Zaaſen naͤchſt Cronſtadt in Siebenbuͤrgen 5 fl. — kr. mit dem Motto: Die gute That trägt Ihren eigenen Lohn tief in des Edlen Herzen; doch erfreut es den Mann, wenn feine Zeltgenoſſen dankbar das ſeltene Verdlenſt auch anerkennen.“ ſes edlen Fuͤrſten, (wie auch in andern Gegenden und Herrſchaften) ausheben, und in getreuen Schil—⸗ derungen zur Ehre des ate anſchaulich darſtellen. Nur in dieſer fuͤrſtlich Batthyän' ſchen Herr— ſchaft Groß-Kanischa habe ich ja noch andere, größere neue Kulturs-Anlagen, als: den Prater, die Urbarmachung einer großen Sand-Oede, die Regulirung des Waldes zu Sebetnek, u. m. a., woran auch Klingspoͤgl! raſtlos arbeitete, zu ſchil— dern, was ſeiner Zeit aus meiner Feder nachfolgen wird. Mag Klingspoͤgl bei Ausführung ger dachter Kulturwerke auch mit Hinderniſſen gekaͤmpft haben: in dem Vertrauen auf die Gnade und den Schuz ſeines weiſen und guͤtigen Fuͤrſten wankte er nicht, und nichts beirrte ihn in ſeinem ausharrenden Eifer; und er geſtaltete Schoͤnes und Gutes. Denn das Vaterland verehret in dem edlen und guͤtigen Fuͤrſten Philipp Batthyän einen großmuͤthigen Protektor der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, und einen ſiunvollen Befoͤrderer der vaterlaͤndiſchen Landes— Kultur! Geftrieben zu Agram ia Groatien, im Heumonde 1329, aus meinen frühern Not!zen. Michael v. Kunitsch, k. k. penf. Prof., Groß⸗Ehren-Mltglled der prakt. Gartenbau-Geſellſchft in Bayern zu Frauendorf, correſpondirendes Mitglied des Gartenbau- Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikvereine zu Gratz und Varas din. Mittel, die im Fruͤhjahre geſaͤeten Pflan⸗ zen wider die Erdfloͤhe zu ſchuͤzen. Jusgemein find die Gärten, welche ein feſtes und ſchweres Erdreich haben, der Plage der Erd— .... ˙ w w ³˙ rr ² 1m — u ey 284) Herr Dr. Tuſchner, k. k. Kreisphyſikus zu Pilſen 4 fl. k. 285) Herr Wotzilka, Dr. Medicinae zu Star- zow in Ruſſiſch Polen . b fl. — kr. mit dem Motto: Mit Vergnuͤgen dem guten Zweke. 286) Herr M. v. Ftman, (durch G. C. Merkel in Nuͤrnberg) 4 fl. — kr. 5 * * * 47 — Flöhe ausgeſezt, welche die im Fruͤhjahre an ſon— nenreichen Wänden geſaͤeten Pflanzen verderben, daß dadurch der Gaͤrtner in Gefahr geſezt wird, die zur zeitigen Beſtellung des Gartens noͤthigen Pflanzen zu verlieren. Es wurde angerathen, man ſoll die Pflanzen im Schatten ſaͤen, weil die Erdfloͤhe ſich immer an der warmen Sonnenſeite halten. Dieſes hat ſeine ganze Richtigkeit, wenn dadurch nicht der Endzwek des Gaͤrtners, fruͤhe Pflanzen zu gewin— nen, verhindert wuͤrde. Als ich mich auf meinen Reiſen an Oertern aufhielt, wo eben dergleichen fe— ſtes berſtendes Erdreich war, gaben mir die Erd— Floͤhe ſelbſt ein Mittel an, fie von den Pflanzen ab: zuhalten. Da ſie ſich, wie alle andere Inſekten, welche von Laubwerk ihre Nahrung nehmen, im— mer der ihnen angenehmſten gegenwaͤrtigen Speiſen bedienen, im Nothfall aber mit etwas ſchlechterem zufrieden ſind, ſo fand ich, da an einer Sonnen— Wand im Fruͤhjahre außer allen Arten Kohlſamen auch Radies geſaͤet war, daß die Erdfloͤhe ſich den— ſelben zu Nuze machten und die Kohlpflanzen ver— ſchonten. Dies gab mir die Lehre, kuͤnftig fie durch dieſe Lieblingsſpeiſe von andern Sachen ab— zuhalten, und habe nachgehends unter allem Pflanz— Werk Radiesſamen geſtreuet, und die Pflanzen ge— rettet. Das Mittel iſt alſo dieſes: Man ſaͤe zwi— ſchen dem Pflanzwerk Radiesſamen, und in 8 Ta— gen mache man vor den Pflanzen auf einem Raum von ſechs Zoll breit wieder eine Ausſaat von Radies, fo werden ſich die Erdfloͤhe desſelben bedienen, und die dadurch verſchonten Kohlpflanzen indeſſen fo groß und hartblaͤttrig werden, daß ſie nicht mehr von ihnen geſucht werden moͤgen. Der Radies, von dem man nur die Wurzel zur Speiſe verlangt, kann dennoch größtentheils genuzt werden. Dank und Freude und Hoffnung heben alle meine Seelen: Kräfte zu verdoppelter Thaͤtigkeit für unfer ge: meinſames Ziel; — eine Berges-⸗Laſt wälzt ſich von meinem Herzen! — Wie ich fo vieler Liebe vor der Jezt- und Nach⸗ Welt mich würdig bewähren könne, iſt mein einziges Sinnen und Denken. Die Zelt wird's zeigen. Nun aber eine wiederholte Bitte. Ich moͤchte dle Aktenſtuͤte diefer merkwürdigen Unterſtuͤzungs⸗Konkur⸗ Die Gartenkreſſe. um fruͤhe Kreſſe zum Salat zu gewinnen, ſaͤet man ſie ſchon im Januar in ein Miſtbeet unter den Carviol ziemlich dicht, weil man ſie nur zum Abſchneiden braucht. Etwa in drei Wochen iſt ſie brauchbar und kann mehrmals geſchnitten werden; dann ſchafft man ſie weg. Wer Miſtbeete nicht ſo fruͤh anlegt und ein Zimmer gegen die Sonne hat, ſaͤe den Samen in Käftchen, laſſe ihn im warmen Zimmer aufs keimen und ſtelle die Kaͤſtchen ſodann ins Dop— pelfenſter (Vorfenſter) oder an einen aͤhnlichen Ort, und gebe ihnen friſche Luft und Wärme, Auf dieſe Art kann man ſchon im November oder Dezember Kreße ziehen. Ins Land ſaͤet man an eine warme, ſonnenvolle Wand Kreße, ſo bald die Erde aufgeht, oder ſchon auf den Schnee oder auf die gefrorne Erde. Wie dieſe aufgeht, ſo keimt der Same auch ohne einge— hakt zu werden. Die Liebhaber von Kreße koͤn— nen dann jeden Monat einmal ſaͤen, auch ſelbſt in den Schatten, wo andere Gewaͤchſe nicht fortkommen wollen und ſo beinahe das ganze Jahr hindurch Kreſſe genießen. Zum Samen laͤßt man einige einzeln ſtehende ſtarke Pflanzen aufſchießen, oder man rupft die dicht ſtehenden aus, daß nur auf 6 Zoll eine bleibt; ſo ſteigt der Stengel bald empor, bluͤhet und liefert ſchon im Juni reifen Samen. Reif iſt der Same, wenn die Stengel und Huͤlſen weiß werden, dann zieht man fie aus, trofnet fie im Schat— ten ab, reibt den Samen aus und hebt ihn abgetroknet auf. renz und Gruͤndungs⸗Geſchichte Frau endorfs, mie ſchon früher geſagt, gerne vom Buchbinder als Buch N laſſen, wozu ein gleiches Papler-Format noͤ⸗ thlg if. 9 Man deute es mir alfo nicht übel, wenn ich bitte, wo moglich bei Ueberſendung der gefaͤlllgen Beiträge die gedrukten Einzelchnungs⸗ Blättchen zu verwenden. Haben jedoch die edlen Geber keines. bei der Hand, wird dieſer Mangel wohl immer bier erſezt; nur die Driginalität geht dann verloren. Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. DR ER fle te an m ch e . Es ſtand eln kleines Baͤumchen In einem Garten drinn, Und jedes Aug’ ergoͤzte Der Blätter ſanftes Gruͤn. Und jedes Aug’ erquffte Die Blüte bunt und zart, Die vor der Raupen Tuͤke Des Gärtners Hand bewahrt! Er band die zarten Zweige An eine Saule feſt; Und keine Sorg' und Muͤhe Er ſich verdrleßen laßt. Er reinigt Aeſt und Krone, Und tränkt der Erde Schooß; So wuchs das Baäͤumchen herrllch Zur Luft des Gärtners groß. Da ſchwebt der Herbſt voll Segen Auf lauer Fluͤgel her, Es beugen fi die Aeſte Von ſuͤſſen Fruͤchten ſch wer. Und Groß und Kleine ſchauen Das liebe Bäumchen an, Der brave Gärtner hatte Die groͤßte Freude d'ran. Ihn reuet nicht die Pflege, Und wie er ſich bemüht, Well er die vielen Sorgen So füß belohnet ſieht. Kennt ihr das gute Baͤumchen, Den emſ'gen Gaͤrtner nicht? — Die Mutter mit dem Kinde Voll ſuͤßer Llebespflicht — Die Mutter mit dem Kinde, Die ihre Pflanze zart Vor Weitluft und vor * Au treuer Bruſt bewahrk. Ste opfert Leib und Leben, Und all' ihr Gut und Blut. Drum ſollt ihr nie vergeſſen, Was eine Mutter thut! — Unterzeichnete Samen- und Gewaͤchs handlung empfiehlt ſich mit 400 der beſten Sorten Gemuͤſeſamen zu bllligſten Prellen; 100 Sorten ſchoͤner Sommergewächſe mit Namen für 2 Athlr., 50 dergleichen Sorten neuefte 1% Mthlr.; 58 Sorten englifhe und deutſche Sommerlevkojen, die ganz vorzüglid volle gefüllte geben, in Pri- fen 4 100 Korn 4 Rthlr. 14 gGr., deraleichen 24 extra ſchoͤne engliſche Sorten 1 Rthlr.; 3 Sorten Winter: Levkojen 3 gGr.; extra gefüllte Röhren: Aftern aı Sorten 9 Gr.; 20 Sorten extra gefüllten Balfaminen 1 Rthlr. 42 Sorten derglelden ſchöͤnſte 16 8 Gr., 46 Sorten ganz neuen Pracht-Hahnenkaͤmen mit Namen 1'% Rthlr.; 60 der ſeltenſten Topfblumenſamen 5 Rthlr.; 100 Sorten der neueſten perennirenden Stauden ⸗Gewächs⸗Samen 5 Rthlr., ditto 50 der ſeltenſten Sorten > Rthlr.; 60 Sorten der neneſten und ſeltenſten Zterſtraͤucher aus Nordamerlka, in ſtarken Portionen mit Namen 2 Rthlr.; 209 Sorten der ſel tenſten und koͤſtlichſten Aepfel und Birn- Bäumen, von 6— 40 gGr. das Stuͤk. Von diefen 100 Stük hochſtaͤmmige im Rommel 20 Rthlr.; 100 Stuͤt in 100 Sorten beſte Aepfel mit Namen 22 Kthlr., bitto 100 Sorten Birnen 24 Rthlr.; 50 Sorten Prachtroſen, neueſte aufs freie Land mit Namen 10 Rthlr.; 100 Stuͤk Roſen im Rommel 3 Rthir.; 80 Sorten ſeltene amerifanifde Sträucher für Luft: Anlagen 20 Rthlr.; 300 Sorten fhönfte Staudengewächſe mit Namen so Rthlr.; 150 Sorten der vorzuͤglichſten 16 Rthlr., ditto 500 im Rommel 10 Rihlr. Verzelchnſße unſerer ſammtlichen Artikel find auf frankirte Briefe gratis zu haben bei Herrn Chriſtoph Grünewald in Gnadau bei Barby, bei Herrn Th. Geh be,; und Herrn Sigmund Koch in Meiningen. Die Zahlung geſchleht im preuß. Courant, und wir bitten, dleſelbe den Beſtellungen gleich beizulegen. Alle Zuſchriften erwarten wir franko und verſichern die vollſte und puͤnktlichſte Bedlenung. im Januar . Gotha, im Januar 1850 Frledr. Pet ſch et Ed. Buſt e b. —— — — tn r ˙· . üö 2 Q —ĩͤũ—Üä „ä ——æU—ο ——̃— — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 46 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche ren e eng Herausgegeben von der der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. II I. Jahrgang. Ne. D 20. J äner 1630. 3 1 9 a f t: Fortſezung neuer Mitglieder. — Wohlfetle Art, Spargel zu ziehen. — Noch ein Wort zum Schuze der Voͤgel. turh'ſtoriſchen Reife nach Neuholland. — Das bewährteſte Mittel zur Vertilgung der Blattldufe. — Programm einer na— Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Ludwig Freyherr Ellrlchshauſen, k. und Direkter des land- und forſewirthſwaftlichen Juſtitutes zu Hohenbeim im Koͤnigreich Württemberg. wuͤrttemb. Kammerherr — Wenzl Freyherr von Hennet, k. k. tions⸗Rath zu Prog in Böhmen, Appella⸗ — Ritter Schubart von Kleefeld, ehedem Beſizer der Güter Großgörfhrn und Pobles bei Luͤtzen und Leipzig, gegenwärtig zu Fuͤufſtetten im Rezatkrelſe des Landgerichts Monheim in Bayern. — Michael Bitter! Edler von Teſſenberg, Reall⸗ täten-Jahaber und Mitglied der ſteyermaͤrkiſchen Landwirthſchafts-Geſellſchaft zu Ganns bei Mar: burg in Stepermark. — Fran; Latterer von Lintenburg, k. k. Lleute⸗ nant im k. k. öſterreichlſchen 38. Linien⸗Infanterle⸗ Reglmente, dermalen zu Graß in Stepermark. — Martin Rächak, k. erzherzogl. Wirthſchafts⸗In⸗ ſpektor zu Teſchen in 4 k. Serke Schleſien. Wohlfeile Art, Spargel zu ziehen. Der Spargel waͤchst in jeder nicht ganz un— fruchtbaren Erde. Indeſſen, je mehr naturliche Güte das Erdreich hat, je mehr ſolches durch die Kunſt verbeſſert worden, und je tiefer die Erde iſt, deſto beſſer gedeiht der Spargel darin. We— nigſtens muß man an dem Orte, wohin man Spare gel fest, 5 —4 Fuß tief graben koͤnnen, ohne daß man auf Felſen trifft. Auf guten Samen kommt dabet ſehr viel an. Man nehme ihn nicht von breiten duͤnnen, ſondern von den dikſten, geſuͤndeſten und rundeſten Stengeln, und wenn man recht diken Spargel erzeugen will, ſo waͤhle man die rothe u. pol— niſche, oder hollaͤndiſche Sorte. Den Samen bringt man ſpaͤt im Herbſte, oder im Anfang des Jahres, ſobald nur die Erde offen iſt, in dieſelbe. Man nimmt dazu gut gebautes, aber nicht erſt in der Kürze ge: duͤngtes Land. Es werden Reihen 9—10 Zoll weit von einander gezogen, und darauf 2 Zoll tiefe Löcher gemacht, fo, daß das eine von dem andern etwa 2 Zoll entfernt iſt. Nur Ein Samenkorn wird in jedes Loch gelegt, und dann mit Erde bedekt. Leichtes Land wird zulezt feſt getreten. Nach 6—8 Wochen geht der Same auf. Man hält die Pflan— zen von Unkraut rein. Es ſchadet nicht, wenn ſie CC ² Acc ⁊ͤ VPP GGPPCCCcCc CCT NI richten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) (Fortſezung“) 287) Seine Durchlaucht, Herr Fuͤrſt ** (wollen ungenannt ſeyn) ſandten . 100 fl. — kr. mit folgendem Schreiben: Hochverehrlicher Verein! Mit Recht nennen Sie, meine Herren! bie Gartenbaukunſt elne Quelle des Wohlſtandes fuͤr alle Natlonen. Deun nur wenn die groͤberen Beduͤrfniße der Landbau treibenden Menſchen-Klaſſen befriedigt find, wenden fie ſich zur Aus ſchmükung des Landes, das ihnen zur Wohnung dient; und ſobald dieſe ers freulichen Erſcheluungen in einem Land bemerkt wer— den, kann man mit Sicherheit auf deſſen Wohlſtand 7 50 vor Winter mit kurzem Miſt bedekt werden; aber unumgänglich nöthig ift dies nicht, zumal, wenn das Land an ſich gut iſt, denn der Froſt iſt den Pflanzen nicht nachtheilig. Im Herbſt des folgen— den, oder ſehr fruͤh im Anfang des dritten Jahres, nachdem die Ausſaat geſchehen iſt, werden die Pflan— zen behutſam, ohne ſie zu verlezen, ausgehoben, und dahin verſezt, wo fie ſtehen bleiben ſollen. Die ges woͤhnlichen Spargelbeete der Gaͤrtner ſind wegen des eigenen Raumes, den ſie erfordern, wegen der dazu noͤthigen Arbeit und wegen des vielen Duͤngers aͤuſſerſt koſtbar. Folgende Pflanzungsart hat den Vorzug: Man ſeze die Spargelpflanzen auf die Rabatten, jedoch fo, daß keine Pflanze der andern näher als 5 6 Fuß iſt. Man läßt nun zu den oben bemerkten Zeiten in der eben gedachten Entfernung in der Mitte der Rabatten ein Loch, ungefaͤhr 2 Fuß ins Gevierte, und eben ſo tief machen. Iſt die untere Erde ſehr wild, ſo wird ſolche auf die naͤchſten Beete vertheilt und das Loch mit guter Erde, etwa 1 Fuß 2 Zoll hoch, angefuͤllt, und ein wenig zuſammengedruͤkt. Hierauf wird die unbeſchaͤdigte Pflanze dergeſtalt geſezt, daß ihre Wurzeln, nachdem ſolche, wenn es nöthig, beſchnitten worden, ausgebreitet, und mit guter Erde einige Zoll hoch bedekt werden. Dieſe Erde wird ſanft angedruͤkt, und alsdann das Loch mit der naͤchſten guten Erde ausgefuͤllt. Nur eine einzige geſunde und wohl beſtaudete Pflanze wird in jedes Loch geſezt, durchaus nicht mehrere. Die Rabatte wird hernach beſaͤet, bepflanzt und geduͤngt, als wenn kein Spargel daſelbſt ſtuͤnde. Doch ver— ſteht ſichs dabei von ſelbſt, daß man keine Erbſen, Stangebohnen, und überhaupt keine hochwachſende Gewaͤchſe darauf pflanzen darf, denn dieſe wuͤrden dem Spargel durch Entziehung der Luft und Sonne ſclleßen. — Haben die Volker aus dem Schooße ber Erde einmal des Wohlſtands Quellen flleßend gemacht, öffnen ſich ihnen daraus auch dle weit höheren Güter ſittiger Tugend und innern Friedens: ohne Wohlſtand iſt feine Sitte! Sie nun, meine Herren, die durch alle Länder Europas auf elner verfhönerten Oberfläche unferer Erde einen Altar dleſer gedoppelten Begluͤk⸗ ſellgung aufzurichten bezweken, haben Sich dadurch eln Denkmal von Verdlenſten geſezt, das erſt die nachkom⸗ menden Geſchlechter mit der Inſchrift würdiger Auer: tennung und Dankbarkeit bezelchnen werden! Schaden thun. Auch muß man bei dem ndthigen Graben und Bearbeiten der Rabatten Sorge tragen, daß der Spargel auf keinerlei Weiſe beſchaͤdigt wird. Man läßt nun den fo gepflanzten Spargel 2 völlige Jahre nach Belieben treiben und wachen, ohne ei— nen Stengel zu ſtechen, und wenn er auch noch ſo ſchoͤn und ſtark wäre. Vor dem Winter wird er nicht beſonders mit Miſt belegt; die duͤrren Sten— gel werden gar nicht, oder 1 Fuß hoch uͤber der Erde abgeſchnitten, ſonſt raubt man der Wurzel den ihr ſo noͤthigen Einfluß der aͤußeren Luft. Im dritten Jahre nach der Verſezung ſticht man 1 oder 2 Stengel von den ſich am Staͤrkſten zeigenden Stoͤken; nie aber eher, als bis ſchon etlie che Stengel von dem nemlichen Stok unverlezt da ſtehen. Im vierten und den folgenden Jahren werden alle Stengel bis gegen den 10. Juni geſtochen, jee doch unter der Bedingung, daß jederzeit wenigſtens ein Stengel auf jedem Stok ſtehen bleibt. Alſo der zuerſt ſich zeigende Stengel wird nicht eher ge— ſtochen, als bis ſich der zweite zeigt; und wird er darüber zu alt, ſo bleibt er auch ungeſtochen. Alle uͤbrigen heraus kommenden aber werden bis zum 10. Juni geſtochen. Hiedurch genießt der Stok beſtaͤndig den Einfluß der Luft, und ſein Leben und Wachsthum wird zugleich befoͤrdert. Auf dieſe Weiſe erhaͤlt man viele ſtarke, zarte und rein ſchmekende Spargelſtengel, faſt ohne allen Aufwand, und ohne daß der Raum des Gartens durch beſondere und koſtbare Spargelbeete verengt wird, und zwar oft von einem Stoke 18 —45 Stuͤk eines zu 5—10 und 12 Loth ſchwer. Geht ein Stok aus, wie es zuweilen geſchieht, ſo koſtet es bei dieſer Verpflanzung weiter nichts als eine neue Pflanze an deſſen Stelle zu ſezen. Aber Luft und CC EEE NT = Jedoch, meine Herren, je mehr der Glanz Shrer berühmten Geſellſchaft ſich erweltert und Ihre Verblu— dungen an Ausdehnung gewinnen: deſto mehr wird auch dle Verdopplung Ihrer Pflichten in Anſpruch genommen, um die Schwierigkeiten zu befämpfen, wel⸗ che der Errelcung elnes fo großen Zwekes unter den verſchledenartigſten Geſtalten in den Weg treten könnten. Schmelcheln Ste Sih ulcht, meine Herten, (er» lauben Ste mir, Ihnen dleſe Wahrheit als das reinfte Opfer meiner aufrichtigen Huldigung und Anerkennung Ihrer greßen Zweke barzubringen); ſchmelcheln Sie 51 Sonne muß der Spargel durchaus haben. Unter einem Walde von Bäumen wird nichts aus ihm. Uebrigens kann ein Stok 10—42 Jahr, auch wohl noch laͤnger nuzbar bleiben. Wenn der geſtochene Spargel nicht ſogleich zum Genuß verbraucht wird, ſo kann man ihn dadurch einige Tage gut erhalten, daß man ihn buͤndelweiſe mit den Spizen oben in ein mit Waſſer gefuͤlltes Gefaͤß, oder im Keller mit dem unteren Ende in friſchen Sand ſezt. Noch ein Wort zum Schuͤze der Voͤgel. Im verfloſſenen Dezember beſuchte ich nach vollendeter Nachmittagsſchule meinen gut bekann— ten Freund, den Schullehrer Martin Alois Baur, der ein beſonders eifriger Befoͤrderer der edlen Obſtbaumzucht iſt, in dem Markfleken Rankweil, der ein leichtes Stuͤndchen ſuͤdwaͤrts von hier entfernt liegt. Als ich auf der nach dem ge— nannten Orte fuͤhrenden Straſſe, die hie und da mit edlen Obſtbaͤumen bepflanzt iſt, was auf mich immer einen angenehmen Eindruk macht, in Gedanken vertieft dahin ſchritt, vernahm ich plözlidy ein kleines Getoͤſe. Dieſes machte, daß ich ſogleich ſtille ſtand, mich umkehrte, und mit den Augen den Ort, von dem es kam, aus— ſpaͤhte. Wie ſuͤß war meine Empfindung, als ich mehrere Maiſen auf einem an der Straſſe ſtehenden Baume erblikte, welche gleichſam an den Raupenneſtern, die an den Zweigen desſel— ben befeſtiget waren, hingen, dieſelben von allen Seiten durchforſchten, und die jungen Raupen, welche in denſelben überwintern wollten, heraus: pikten und verzehrten! — Es iſt bekannt, daß die im Juli und Au— guſt aus den Eiern entſtandenen Raupen, ehe der Winter einbricht, ſich haufenweiſe in Bläts ter einwikeln, und dieſelben dann mit einem ftar: ken Geſpinnſte an die Zweige der Baͤume befe— ſtigen, um ſie vor dem Abfallen zu bewahren. In dieſen zuſammengerollten Blaͤttern halten ſie die ſtrengſte Winterkaͤlte aus. Tritt nun liebliche Fruͤhlingswitterung ein, und fangen ſich die Frucht- und Blaͤtteraugen zu entwikeln an, fo verlaſſen fie ganz munter ihre Winter: Quarz tiere, und fahren wieder fort, die Baͤume zu verderben. Um alſo dieſem ſeit einigen Jahren ſehr zu— genommenen Raupenfraße Einhalt zu thun, iſt es nothwendig, mit vereinten Kraͤften zur Ver— tilgung derſelben zu ſchreiten. Jeder Landmann ſollte daher im Spaͤtherbſte, Winter oder doch ſehr zeitlich im Fruͤhjahre die an ſeinen Baͤumen haͤngenden Raupenneſter ſorgfaͤltig aufſuchen und dann verbrennen, beſonders aber der unver— ſtaͤndigen Jugend nicht geſtatten, daß ſie die Maiſen, welche bekanntlich unter den raupenver— zehrenden Voͤgeln den erſten Rang einnehmen, hinwegfange, oder auf was immer fuͤr eine Art vermindere. Denn dieſe find vom Schöpfer ans gewieſen, unſere Baͤume von den ſchaͤdlichen Raupen zu befreien. Wer alſo dieſe uͤberaus nuͤzlichen Voͤgel hinwegfangt, iſt Urſache, daß ſich die Raupen ſehr leicht vermehren koͤnnen, weil er das beſte, zur Verminderung derſelben beſtimmte Mittel undankbar von ſich ſtoͤßt. Daß dieſer Unfug als eine ſehr gleichgiltige Sache angeſehen und ausgeuͤbt wird, koͤnnte ich durch viele Beiſpiele beweiſen. Ich will von dieſen aber nur folgendes anfuͤhren: Im Herbſte 1827 fing bier ein einziger Bube Ein Duzend Maiſen ein, die er ſaͤmmt— 2 0/0 d d . / mn sinn Sich nicht, der Erwartung der Welt gemügt zu haben, wenn Sie Stich begnügen, derſelben Ihren Rleſenplan in ermunternden Aufforderungen bekannt gemacht zu baben: Sie find dazu berufen, der Welt aus unab⸗ läßlg aus dauerndem ſelbſtthätigem Handeln dle Wirklichkeit Ihres Ideals zu ſchöͤpfen! Doch, Ste haben hievon ein lebhafteres Gefühl, als ich; und wenn ich fo frei bin, melne Herren, Ih nen Ihre wichtige Aufgabe vorzuhalten, ſo geſchleht es, um Sſe zuüberzeugen, daß, je genauer ich die Schwle⸗ rigkeiten und Laften kenne, bie dieſe hochanſehuliche Geſellſchaft auf ſich geladen hat, ich mich als Zeltge⸗ noſſe Ihrer berühmten Wirkſamkelt auch ſelbſt nicht von der Verpflichtung frei halte, Ihnen zur Unterſtuͤ⸗ zung Ihrer Zweke blemit eln kleines Scherflelu bei⸗ äutragen. Sie laſſen mir dle Gerechtigkeit widerfabren, zu glauben, daß ich auch ferner alle Gelegenheit, Ihnen püzlich zu ſeyn, wihrnehmen, und fo die Bewelſe mel⸗ ner Achtung und Verehrung gegen Sie nach allen Kraͤf⸗ ten mit meinen anderweitigen Pflichten für das Wohl der Menſchhelt, zu verbinden ſtreben werde; welche 1 52 lich in ein Vogelbauer einſperrte. Als ich nun im Herbſte die Schulknaben auf die Nuͤzlichkeit dieſer Voͤgel aufmerkſam machte, und das Weg— fangen derſelben als eine fuͤr das allgemeine Wohl ſehr ſchaͤdliche Handlung darſtellte, ging ber erwähnte Bube heim, nahm das Vogelbauer, hielt es unter das geoͤffnete Fenſter, und ſezte die gefangenen Maiſen bis auf Eine in Freiheit. Sobald ich dieſes erfuhr, belobte ich dieſen ſchoͤ— nen Zug, welches dann bewirkte, daß noch meh— rere Schulknaben dieſem Beiſpiele folgten, und ihren eingeſperrten Maiſen auch wieder die ih— nen genommene Freiheit ſchenkten. Moͤchten doch die ſaͤmmtlichen Leſer dieſer Blaͤtter mit Worten und Thaten die genannten Voͤgel in den Schuz nehmen! Weller, im Lindgerichtsbezirk Feldkirch in Vorarlberg. Joh. M. Seyfried, Schullehrer und Mitglied der praktlſchen Gartenbau Geſellſchaft. Das bewaͤhrteſte Mittel zur Vertilgung der Blattlaͤuſe. Die verſchiedenen Blattlaͤuſe, die, wie hin— laͤnglich bekannt iſt, in der Baumſchule eine ſehr große Plage ſind, gaben mir im verfloſſenen Sommer aͤußerſt Vieles zu ſchaffen. Denn ſchon vor Johannis waren die Zweige meiner Aepfel— Birn⸗ und Kirſchen-Wildlinge fo dicht mit Blatt: Laͤuſen angefuͤllt, daß wirklich einige derſelben einzugehen drohten. Auch die nur 4 Zoll getrie— benen Schoͤßchen der kopulirten Edelreiſer hatten gleiches Schikſal auszuſtehen. Die Aepfel-Wildlinge rettete ich, indem ich denſelben die mit Läufen befallenen Zweige hinweg; Zuſicherung nur aus den gerechten Empfindungen der aufrichtigen Freundſchaſt und aus nehmenden Hochach⸗ tung flleßt, womit ich die Ehre habe zu ſeyn, ꝛc. Fuͤr ſt 2 * 288) Seine Exzellenz, Herr Friedrich Freyherr vom Zentner, k. b. Saats⸗Miniſter der Juſtiz, Reichsritter, mehrerer hohen Orden Kapitular u. Großkreuz ꝛc. ꝛc. in Münden 8 fl. 6 kr. ——ů — — — — ſchnitt. Dieſes bewirkte, daß ſie im zweiten Saft⸗ Triebe mit verjuͤngter Kraft bis zum folgenden Herbſte fortwuchfen. Die auf den Kirſchenwildlingen befindlichen Blattlaͤuſe wollte ich mit ſtarkem Tabakwaſſer vertreiben. Dieſes gelang mir aber nur zum Theile. Um nun die noch lebend gebliebenen an denſelben gaͤnzlich zu vernichten, entfernte ich alle jene, von denſelben angeſtekten Blätter. Die: ſes Verfahren hatte aber keinen guten Erfolg. Deun die Augen der auf dieſe Art eutblaͤtterten Wildlinge entwikelten ſich im zweiten Safttriebe nicht mehr. Dieſe in den Wildlingen vorgegan— gene Stokung des Saftes war Urſache, daß meh— rere derſelben im Sommer eingingen. Die Zweige der veredelten Baͤumchen tauchte ich in ſtarkes Seifenwaſſer. Aber auch dieſes that die gehoffte Wirkung nicht. Nach dieſen nur zum Theile gegluͤkten Ber: ſuchen hinſichtlich der Vertreibung der Blattlaͤuſe ging ich nun hin, nahm die Blätter und Zweige zwi— ſchen die Finger, und — erdruͤkte die an denſelben befindlichen Blattlaͤuſe. Dieſes Zerdrüfen war von ſehr gutem Erfolge; denn meine kopulirten Baͤum— chen, die vor Anwendung dieſes Mittel gar nicht freudig fortwachſen wollten, machten nachher noch 5 — 4 Schuh lange Triebe. Nur muß man ſich mers ken, dieſe Arbeit wenigſtens alle 3 oder 4 Wochen zu wiederholen. Es trifft uemlick oft der Fall ein, daß man nach Verlauf dieſer Zeit wieder neue Blattlaͤuſe an einigen Baͤumchen ſieht. Es wird zwar mancher Leſer dieſes Mittel des Ekels wegen nicht anwenden wollen. Doch, was thut man nicht, um feine Lieblinge von einer fo großen Pla— ge, als wie die Blattlaͤuſe ſind, ſicher zu ſtellen. O biger. man 289) Herr Wenzl Freyherr von Hennet, k. k. Appellations⸗Rath in Prag 9 fl. — kr. (Unter Vorbehalt eines weitern Beitrages) mit dem Motto: Gott erhalte unfern Hrn. Vorſtand noch viele Jahte! 290) Herr A. Remele in Augsburg 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Ein Steinchen zum Gebäude Old ich mit größter Freude! — 5 5 Programm einer naturhistorischen Reise nach Neuholland. Wenn es dermal unstreitig an der Zeit ist, die schon so zahlreiche Renntniss der einzel- nen Naturkörper so schnell als möglich zu vermehren, weil nur aus der grössten Anzahl von Daten, diehöhern und allgemeinen Ansichten der Natur begriindet entspringen können, so dürfte wohl, unter allen Gegenden der Erde, Neuholland diejenige seyn, von woher die meiste Ergebniss an eigenthiimlichen und wichtigen Formen möglich, und daher eine Bereicherung der Sammlungen mit diesen Producten am Wiinschenswerthesten wäre. Dieser Reichthum an Formen, und die Ueberzeugung, dass selbst die bekannten Natur-Speeies jener Gegend öfters nur in einzelnen Exemplaren vorhanden, nicht immer in den Händen jener Naturfor- scher sind, die selbe am Besten würdigen und benüzen könnten, hat mich bewogen, eine Reise in diesen Welttheil zu unternehmen. Die Theilnahme, die wissenschaftlichen Unter- nehmungen jezt allgemein finden, läst mich noch vorzüglich bei dem Interesse, welches die königlieh-grossbritanische Regierung für die Untersuchung des Continents von Neuholland stets bewiesen hat, hoffen, dass es mir möglich seyn wird, selbst in solche Gegenden vorzu- dringen, welche bisher noch zu den unbekannten gehörten. In diesen genannten Hinsichten und beseelt von dem Wunsche, recht viele thätige und arbeitende Naturforscher mir als Abnehmer zu erwerben, habe ich die Ehre, hiemit zur Theil- nahme an den Sammlungen meiner Reise einzuladen. Es liegen aber meinem Plane einige Eigenthiimlichkeiten zu Grunde, wodurch er sich vor andern auszeichnet, und ich glaube, dass eine Nachahmung dieses Planes die Anzahl von wissenschaftlichen und sammelnden Reisenden künftig bedeutend vermehren wird. I. Habe ich mich (in so weit diess bei einer solchen Fülle möglich ist) in allen Fächern der Naturgeschichte vorbereitet, und werde eben in solcher Beziehung sammeln; wodurch jede Störung, die Jahreszeiten und andere örtlichen Verhältnisse dem blos Einzelnes beachtenden Naturforscher entgegen stellen, wegfallen wird. II. Wenn aber die Kräfte eines Einzelnen hinreichen, sich die Einsicht und Beurtheilung, die zu einem wissenschaftlichen Sammeln gehört, zu erwerben, so läge es doch aus- ser diesem Bereiche, alles Gesammelte in dem hohen Geiste jeziger Naturforschung zu beschreiben und der Wissenschaft einzuverleiben. Daher sollen: III. meine Sammlungen, je nach den verschiedenen Fächern und in den respectiven Dupli- caten, jenen Museen und Gelehrten mitgetheilt werden, bei denen für die Würdi- gung und das Bekanntwerden derselben die meisten günstigen Verhältnisse und Vor- arbeiten obwalten. In dieser Hinsicht bin ich von der hiesigen k..k. Hof-Naturalien- Cabinets-Direetion mittelst Reseript vom 30. März v. Js. zu Sammlungen aus allen Reichen der Natur für selbes beauftragt worden, und eine Abnahme meiner Samm- lungen durch die königlich-preussischen Museen in Berlin ist mir gleichfalls zugesi- chert worden. In selbem Sinne hat sich, in Anbetracht der Thiere, Herr Hofrath Reichenbach für das Dresdner Museum ausgesprochen. Uebrigens sind mir auch schon in den einzelnen Partien, nemlich der Petrefacten und Lichenen, an den HH. Grafen Kaspar von Sternberg und Dr. G. F. W. Meyer in Göttingen Abnehmer geworden, die mir in dieser Hinsicht zu den schäzbarsten gehören. IV. Meine Sammlungen sollen aber nicht die ungewissen Schiksale einer, auf mehrere Jahre berechneten Reise mit mir theilen, sondern in angemessenen? Portionen, stets mit der ersten Gelegenheit nach ihrer Bestimmung abgeschikt werden. 54 V. Diese Naturalien sollen endlich nach einem ungefähren Mafsstabe vorhinein taxirt, und wie sie anlangen, bezahlt werden. Diese kürzlich erörterten Puncte werden nun allgemein in den Stand sezen, meinen Reiseplan und den Wunsch würdigen zu können, recht viele Freunde der Natur in die Zahl meiner Abnehmer einreihen zu dürfen. Um aber der Idee dieses wissenschaftlichen Verban- des auch die deutlichste reale Unterlage zu geben, habe ich die Ehre, nachfolgenden Entwurf einer Art von Contract beizufügen, dessgleichen ich bereits mit mehreren Museen und Ge- lehrten abgeschlossen habe. 1. Hr. Dr. Johann Lhotsky wird für Herrn Herrn in Neuholland Naturalien 5 ebd. 2. Der Umfang und Preis dieser Sammlungen wird folgender Massen festgesezt: A. Chemikalien. Tropfbare Atmospherilien, in so fern sie ausgezeichnet sind. Minera- lische Wässer. Tellurische Effluvien und ae Einfache Mineralien. Charakteristische Wurzeln, Rinden, Hölzer, Blüthen, Früchte ete. Harze, Gummen ete. Charakteristische Ex- und Concremente von Thieren. Gifte. B. Mineralien. 1. Einfache. Edel-Metalle und Steine werden nach ihrem Tr n. geschäzt, jedoch immer mit wenigstens per Stük bezahlt. Ausser diesen s An- dere bis vier Quadratzoll mit ‚von da bis acht Quadratzoll . 2. Gebirgsarten. Suiten (aus Gegenden, über deren Lagerungsverhältnisse ich Notizen, wo möglich auch Profile mittheilen werde), bis vier Quadratzoll ‚von da bis acht Quadratzoll . Meteoreisen das Loth = : Sand aus den vorzüglichsten oder Metall- ete. führenden Flüssen die Unze e 3. Petrefacten. Pflanzen- und Thierabdrüke bis zu vier Quadratzoll ‚von da bis acht Quadratzoll „ von acht Zoll an . Thierschädel oder andere cha- rakteristische Bruchstüke, Zähne, Wirbel ete., so wie die einfachen Mineralien. Von acht Quadratzoll an 8 C. Pflanzen. Wer alle Arten von getrokneten Pflanzen in ein bis zwei Exemplaren von mir abnimmt, erhält die Centurie für 15 fl. Bei vier- bis fünffacher Abnahme einer Species etwas wohlfeiler. Wer sich auf Phanerogame oder Gräser, Farren etc. be- schränkt, etwas theurer. Fleischschwämme in Weiner die Centurie . Früchte, die zu gross zum Einlegen sind, dreissig Stük, 1 per Species getroknet 3 jene, welche in Weingeist kommen . Samen, 100 Species von allen Grössen . Zehn Stük Zwiebeln oder Knol- len . Ausgezeichnete Blüten in Weingeist, zehn Stük Genera . D. Thiere. Die Bälge von Säugethieren bilden drei Classen. Vonderkleinsten Dimen- sion bis zur Grösse einer Kaze Von da bis zur Grösse einer ausgewachse- nen Ziege (55 —40 Pf.) 9 Darüber Vögelbälge bilden fünf Classen. Bis zur Grösse einer 2 Von da bis zu einer Taube Von dieser Grösse bis zu der eines Huhns Von da bis zur Dimension einer Gans . Trappen, Abler, Flamingos u. dgl. Eidechsen bis zur Länge einer Spanne ‚von da bis zu zwei Spannen ; von da bis zu einer W. Elle (diese 3 Sorten in Weingeist). Jene, welche noch grösser sind B Schlangen bis zu einer Elle bis zu zwei Ellen „bis zu drei Ellen 4 noch grössere Die zwei ersten Sorten in Weingeist. . 55 Frösche und Kröten in allen Grössen . Fische bis zur Länge oder Grösse einer Spanne von da bis zu zwei Spannen . von leztgenannter Dimension bis zu einer W. Elle „von da bis zwei Ellen 5 noch grössere Die ersten zwei Dimensionen in Weingeist. 5 NB. Exemplare zu Skeletten, in Weingeist oder grob gesäubert, kosten wie die Bälge. Insecten. Lepidoptern ohne Unterschied . . 2. 2 2.2. REN: Alle dikleibigen grossen Insecten in Weingeist . . EI RE Alle andere Insecten, sie mögen nach der nothwen- per Stük und Species. digen Behandlung in Weingeist oder genadelt seyn ee Krebse, Krabben und Schildkröten bis zur Länge einer Spanne ‚bis zu einer Elle „ noch grössere E Alle Conchilien bis zur Grösse einer wälschen Nuss (von jedem Genus wenigstens ein Stük in Weingeist) ‚von da bis zur Dimension von vier Zoll ‚von da bis acht Zoll, ‚noch grössere Würmer bis drei Zoll „grössere . Zoophyten bis zur Grösse einer Spanne ‚von da bis zur doppelten Dimension „ noch grössere 3 Entozoa und Epizoa zwölf Stiik und Species N Zootomie, Von den grösten Thieren, Phoca, Balaena ete. Knochen, Articulationen, Stiike der Haut, Augen, Gehörorgane, einzelne Eingewiede, Foetus. Im Durchschnitte r Von denen der zweiten Grösse, dasselbe, nebst Köpfen und grössern Eingeweidesyste- men, im Durchschnitte 1 Von der dritten Grösse ganze Thiere in Weingeist, das Stük x Kleinere Thiere oder Einzelnheiten der grössern mit Leimmasse injicirt, das Stük . Von Insecten ausgezeichnet grosse Species, Scorpione, Spinnen etc. das Stük e Menschenköpfe ganz oder blos die Knochen, das Stük . Eigenthümliche Exantheme und andere topische, klimatische Krankheiten, im Durchschnitte a Pharmaca. Alle Naturproducte, die heilmässig gebraucht werden und weniger bekannt sind, oder die solche Eigenschaften versprechen, zwanzig Sorten in untersuchbaren Dosen. . Technica. Alle Arten von Mineralien, Thieren (niederer Classen) oder Pflanzen, die einen solchen Nuzen versprechen. Hölzersammlungen, Färbe- und Gärbestoffe ete. s. Diese Sendungen können durch Jahre, für jedes den Betrag von fl. erreichen. 4. Die Fracht und Assecuranz bezahlt der Abnehmende von dem Aufgabs- bis nach dem * Bestimmungsorte. 6. Jeder Herr Abnehmer wird ein Handlungshaus bestimmen, welches an seine Corres- pondenten in England, Hamburg etc. eine Currende erlassen wird, mit dem Auftrage, alle Sendungen, welche aus Neuholland für denselben in einen Seehafen einlaufen, gehörig zu übernehmen und nach dem Bestimmungsorte zu spediren. 6. Hr. Dr. Lhotsky wird seine Sendungen bis zu ihrer Landung in Europa assecuriren. Wenn aber die betreffenden Handlungshäuser selbe übernommen haben, so fällt die Haftung für den äussern Zustand, und der Schade, der durch so eine Verlezung im Innern der Kiste hervorgebracht wurde, ganz allein denselben zu, 7. Nach ihrer Ankunft in loco werden alle Sendungen höchstens innerhalb drei Tagen, von zwei unpartheyischen Kennern, wovon beide der contrahirenden Theile eines ’ 50 wählen, untersucht, und in einer Conferenz darüber entschieden, ob sich selbe in wissenschaftlich brauchbarem Zustande befinden. Nach dieser Entscheidung zahlt der Herr Abnehmer den Werth der als gut befundenen Sendung. 8. Alle hier genannten Beträge sind im Conventions-Fusse, zu 10 gr. sächsisch der Gulden zu verstehen. 9. Auf den. Fall, dass Hr. Dr. L. in einer Periode mit Tode abgehen sollte, wo alle Forderungen desselben noch nicht ausgeglichen werden konnten, so zahlt jeder Ab- nehmende an die Bevollmächtigten des erstern nur Dreiviertel der rükständigen Forderung. Dagegen macht sich auch jeder Herr Abnehmer verbindlich, dass eine Sendung, welche noch nach seinem Tode eintreffen sollte, von den Erben seiner Sammlung eben so bindend wie für ihn selbst angenommen und bezahlt wer- den soll. Ich hoffe, dass die Herren Naturforscher bei etwas näherer Erörterung dieser Puncte, die Billigkeit derselben nicht verkennen werden. Viele derselben sind nur wegen eines Anhaltpunctes gewählt, und wären vielleicht gar nicht nöthig gewesen; da ich durchaus nur an Museen und Gelehrte, und auf keinen Fall an Händler etc. meine Sammlungen ablasse. Sie mögen nun belieben, mir in den fiir Jeden interessanten Partien, ihre Wünsche, wegen Zahl der Exemplare, einzelne Desiderate, und auch die Preise, die Sie zu zahlen ge- denken, recht bald bekannt zu geben, wo sich das Nähere durch 1—2 Briefe gestalten wird. Eigenthümliche Sammlungs-, Präparations- und Conservations-Instructionen werden mir sehr erwünscht seyn. Im Allgemeinen richte ich mich nach denen, die von den Berliner Museen an die HH. Dr. von Olfers, Freyreiss, Sellow etc. und auch mir mitgetheilt worden sind; und nach der, in dem hiesigen k. k. Hof-Naturalien-Cabinete fiblichen, sehr guten Präparations-Methode. Mir mitgetheilte Fragen über Gebirgslagerung, Vegetation, Thierleben, Klima etc. werde ich auf das Eifrigste berüksichtigen. Die Fracht aus Neuholland gehört in dieser Entfernung zu den billigsten, und wird noch geringer ausfallen, wenn sich einzelne Abnehmer mit den benachbarten Museen oder Freunden dahin vereinigen wollten, dass ich gleichartige Producte wo möglich in eine Kiste pake, oder doch zusammen verlade. - Da meinem Plane durchaus keine lucrativen Absichten zu Grunde liegen, ja vielmehr ich die Ideen meines Lebens an die Realisirung desselben seze, so bitte ich von meinem Eifer und Bereitwilligkeit überzeugt zu seyn. Wien, den 20ten Jäner 1830. Dr. Johann Lhotsky, Mitglied der praktischen Gartenbau-Gesellschafs, - Leopoldstadt, Neuegasse Nro. 213. Antworten erbitte ich mir, wegen des (für mich in solcher Zahl) bedeutenden Portos, am Liebsten in Einschluss an hiesige Buchhändler oder Handelshäuser, oder durch die löblichen fremden Gesandtschaften. —— — ——— —— — — In Commlſſion bet Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchbandlungen und Poſtämter au. Der ganziährige Preis iſt iu gang Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und a fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portoftel. — Allgemeine deutſche Garten 3tit ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. 6. 5. Februar 1830. Ja halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ueber einen Verſuch: die Seldentaupe im Frelen zu ziehen. — Anleitung, die groͤßtmoͤglichſte Anzahl von Pflanzen, auf die beſte Art und in kurzer Zeit zum es brauch für Herbarlen zu troknen. — Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Wohlgeborn, Herr Johann Michael Zeyhet, großherzoglich badenſcher geheimer Hofrath und Garten Direktor zu Schwezingen im Großherzog⸗ thum Baden. — Franz Antoine, k. k. Hofgartuer zu Wien in Oeſterreich. — A. Heller, k. b. Hofgaͤrtner zu Wurzburg in Bayern. — Wllhelm Walker, Gärtner und Lehrer der Po⸗ mologie und Obſtbaumzucht an dem land- und forſt⸗ wirthſchaftlichen Inſtitute zu Hohenheim im Koͤ⸗ nigreich Wuͤrttemberg. — Matblas Dubravka, k. Salz⸗Waagmelſter zu Tokay in Ungarn. — Johann Omehikuse, Kaufmann zu Udbina im loͤblichen Liccaner-Reglments⸗Bezirke in Croatlen. — Anton Alois Woptiſcheck, Verwalter und Buchs» Fuͤhrer der Herrſchaft Klingenfeld im Neuſtabtler⸗ Kreife im Königreich Illprlen. Ueber einen Verſuch: die Seidenraupe im Freien zu ziehen. Zu den intereſſanteſten Nachrichten, welche die Gartenzeitung zur oͤffentlichen Kunde gebracht, gehört unſtreitig auch die in Nro. 21 des Jahrgangs 1829 enthaltene von der Seidenkultur im Freien zu Preßburg. Wenn die Akklimatiſirung der Sei— denraupe dort gelungen iſt, ſo darf nicht gezwei— felt werden, daß dies in dem groͤßten Theile des weiten deutſchen Vaterlandes gelingen werde. So viel Schreiber dieſes waͤhrend ſeines Aufenthaltes in Ober-Italien bemerkt hat, werden die Seiden— Raupen daſelbſt durchaus nur in Wohnungen ge— zogen, und der Italiener, der ſich den ganzen Win— ter hindurch nicht einheizet, thut dies nicht ſelten im Fruͤhjahre bei kuͤhlen Tagen wegen ſeiner jun— gen Seidenraupen. Es iſt daher eine merkwuͤrdige Erſcheinung, daß man unter dem mildern Himmel Italiens nicht lange ſchon dieſen Verſuch gemacht, und wenn er gemacht worden, daß er nicht von ſo gluͤklichem Erfolge begleitet geweſen, wie die vier— jaͤhrigen Bemuͤhungen der hohen ungariſchen Da— me, deren Name in der Geſchichte der Seidenkultur aufgezeichnet bleiben wird. Angenehm wuͤrde es aber jedem Freunde der Seidenzucht ſeyn, wenn Nachrichten aus Frauendorf. An unfere pyomologifhen Freunde. Seit dem wir in Nro. 2 dleſer Blätter h. Is. une fer juͤngſtes Obſtſorten-Verzelchniß bekannt machten, bemerken wir in den zahlloſen Beſtellungen und Zuſchriften aus allen Ländern eine allgemeine Sen- atlon, einen allgemein geſtelgerten Sinn und ver— uͤngten Eifer fuͤr die edle Obſtkultur! — Wir finden in diefer beifäligen Thellnahme und Würdigung des hohen Werthes der Obſtzucht unſern ſchöͤn⸗ ſten Lohn fuͤr dle nicht geringen Opfer, Koſten und Mühen, welche auf die Herbeifhaffung und Aufſtellung dieſer großen Sammlung ſind verwendet worden, und betrachten uns in Beruͤkſichtigung, daß uns fo viele edle Freunde der Pomologle auf die liberalfte Welfe zur Begründung dleſes allgemein europalſchen Sammel: Plazes aller bekannten Obſtſorten unterftügen, nicht als die alleinigen Eigenthuͤmer, ſondern nur als die Ver— 8 58 die Art, wie die Akklimatiſirung bewerkſtelliget wurde, in dieſen Blaͤttern naͤher bekannt gemacht wuͤrde; denn der Zeitraum, der dazu nothwendig war, zeigt ſchon, daß es nur allmaͤhlig geſchehen konnte. Sehr richtig hat dies der durch ſo viele Entdekungen beruͤhmte Herr Dr. Fiſcher ſchon im vorigen Jahrgange der Gartenzeitung ausge— ſprochen, und mich dadurch veranlaßt, mit dem Beginn des vorigen Fruͤhjahrs einen Verſuch zu machen. Zu dieſem Endzweke verpflanzte ich drei Maul: beerbaͤumchen ſchon im Monate Maͤrz in hoͤlzerne Kuͤbel, und ſtellte ſie in mein Blumengaͤrtchen an einen ſonnigen Ort. Wie ſie ſich zu belauben an— fingen, erſuchte ich den hieſigen Kauf- und Han— delsmann, Herrn Rangheri, der die Seiden— Kultur ins Große betreibt und ſich um die Auf— nahme derſelben ſehr verdient gemacht hat, um ei— nige Duzend ungefaͤhr acht Tage alter Seidenrau— pen aus einem Zimmer, worin gewöhnlich 189 Waͤrme nach Reaumur unterhalten wurden. Ich brachte ſie in meine ungeheizte Wohnung, wo der kuͤhlen Maitage wegen das Reaumur'ſche Ther— mometer zwifchen F 12 bis 14° wechſelte. Als ſchoͤnere und waͤrmere Tage eintraten, ließ ich die in Kübel gepflanzten Maulbeerbaͤumchen in ein gez gen Suͤden gelegenes Zimmer bringen, wo ich meine Pflanzenſammlung zu uͤberwintern pflege, und brachte nun auf jedes Baͤumchen fuͤnf Raupen. Die Fenſter wurden bei Tage geoͤffnet, Abends aber geſchloſſen, da die Naͤchte ſehr kuͤhl waren. Da ich merkte, daß der Zutritt der Luft den Raͤupchen nicht ſchadete, ließ ich ſelbe nach acht Tagen bei ſehr warmer und heller Witterung ins Freie bringen, und die Maulbeerbaͤumchen drei Schuh von einer Mauer ſo ſtellen, daß ich ſelbe bei eintretendem Regenwetter durch Ausſpannung einer leinenen Blachte ſchuͤzen konnte. Auf vier warme Tage, wo ſich die Raupen ſehr munter zeigten, folgten vier regneriſche Tage, wo die Seidenraupen aber nur die erſten zwei im Freien gelaſſen wurden. Das Thermometer zeigte des Morgens Y 109 und ſtieg gegen Mittag bis 139. Waͤhrend dieſem Regens Wetter fraßen die Seidenraupen faſt gar nicht, und waren beinah erſtarrt, daher fie ins Zimmer ges bracht wurden, wo ſie ſich nach wenigen Tagen haͤuteten. Inzwiſchen waren wieder ſchoͤne und warme Tage eingetreten, daher die Raupen ſogleich ins Freie gebracht, und nun auch waͤhrend der Nacht nicht mehr bedekt wurden, was ihnen durch- aus nicht ſchadete. Durch die Witterung hatte ich demnach bei dieſem Verſuche noch keine einzige Raupe verloren; allein nun lernte ich drei Feinde kennen, die nach und nach meine kleine Raupenkolonie bis auf vier Stuͤk vertilgten. Es waren fuͤrs Erſte die Amei— ſen, die uͤber jede herfielen, die vom Winde herab— geweht wurde, und auch auf dem Baͤumchen ſelbſt die kleinern anfielen. An die mehr herangewach— ſenen wagten ſie ſich aber nicht. Den zweiten Sei— denraupen-Feind lernte ich in einer Gattung Wess pen kennen, deren Grundfarbe ſchwarzbraun war. Am After hatte ſelbe vier lebhaft gelbe Ringe, und am Kopfe ein Kreuz von dieſer Farbe. Obwohl die Seidenraupen wenigſtens ſchon zweimal großer waren, ſo ließ ſich ſelbe dadurch nicht abſchreken, biß die Raupe durch, und verzehrte mit größter Gierde das Eingeweide derſelben. Den groͤßten Theil holten ſich aber ein Paar Rothſchweife, die. meinem Gaͤrtchen gegenüber ihr Neſt hatten. Um daher meinen Verſuch durchführen zu koͤn nen, ſah ich mich gendthiget, meine Seidenraupen E25 ATOTECHET TITEL IT ERBE STWEIET ANETTE TER PISFELITTIIEDLIIEZEIRSEIR SAH EOHET DIE ERETEGZETTFE pp . De wahrer biefes koſtbaren Schazes und Gemelngutes für uns Alle! Auch haben wir nicht aufgehört, uns fere Verbindungen zu erweitern und zu unterhalten, um noch ſtets neue, bis jezt wenig, und zum Theil noch gar nicht bekannte Sorten, welche vorzuͤglichen Werth ba⸗ ben, belzuſchaffen und zur weltern Verbreltuntz an Lieb- haber zu vermehren. Wenn nun Frauendorf, — wle ſich ein Pomo⸗ log im I. Jahrgang des Obſtbaumfreundes S. 20 aus⸗ drütt, in ſolcher Art — als dle europäiſche Hoch⸗ Schule der pomologifhen Wiſſenſchaft betrachtet wer den kann, und es für ganz Europa wichtig kſt, die Ueber⸗ zeugung zu haben, daß die Verdlenſte aller älteren Pos mologen in Ihren zu Frauendorf vollſtändig aufge⸗ ſtellten Syſtemen und Sammlungen, wle in eine heilige Halle conzentrirt, und unter den beſondern Schuz des Stastes geſtellt find,” — fo muß auch Frauendorf eln Probirfteim des hoͤhern oder geringern Werthes jeder Sorte, und folglich die Controlle der bis⸗ herigen pomologifhen Beſchrelbungen werden, dergeſtalt, daß durch dle Anpflanzungen aller Sorten In hochſtaͤm 59 vor dieſen gefährlichen Feinden zu fchüzgen Ich kompletirte demnach die kleine Kolonie wieder auf acht, ſtellte die zwei Baͤumchen, worauf ſich ſelbe befand, dicht an einander, und emballirte ſelbe mit Fliegengarn, welches unten an die Staͤmmchen feſt anſchloß, fo daß Feine herabfallen konnte. So ver— wahrt blieben ſie dem Wechſel der Witterung aus— geſezt, der haͤufig eintrat, ſo daß nicht ſelten auf eine Hize von 24 bis 26° kuͤhle und naſſe Tage folgten, wo das Thermometer bis auf 180 fiel. Dieſe Witterung ſchadete ihnen aber nicht, und ſie befanden ſich eben ſo wohl, wie jene im Zimmer, nur fingen ſelbe ein Paar Tage ſpaͤter an, ſich ein— zuſpinnen. Um dieſe Zeit waren aber kuͤhle und beſonders ſehr windige Tage, ſo daß ſich nur zwei zwiſchen den Zweigen der Baͤumchen einſpannen, die uͤbrigen mußte ich in Papier-Duͤtten geben, die ich an die Zweige befeſtigte, wo ſie ſich bald ihre Seidenhuͤlle ſpannen und ſich verpuppten. Aus acht Cocons find ſieben Schmetterlinge ausgekro— chen; denn eine Puppe iſt waͤhrend des ſcheinbaren Todes eine Beute des wirklichen geworden. Unter den ſieben Schmetterlingen waren jedoch nur zwei Weibchen, die ihre Eier an die Staͤmme der Maul— beerbaͤumchen befeſtigten. Ich bin geſonnen, eines von dieſen Baͤumchen im froſtfreien Zimmer zu uͤberwintern, und das andere im Freien zu laſſen, um zu ſehen, ob die Eierchen die Strenge unſers Winters ertragen. Im kuͤnftigen Sommer gedenke ich den Verſuch fortzuſezen, obwohl es mir fehr zweifelhaft ſcheint, daß der Seidenkultur in Deutſch— land durch Akklimatiſirung der Raupen Vorſchub geleiſtet werde. Denn angenommen, was doch ſehr wahrſcheinlich, daß noch andere Voͤgel, z. B. die Meifen, die Dohlen ꝛc. den Appetit der Rothe ſchweife theilen, wuͤrde ein großer Theil der ſich migen Stand- Bäumen und auf verſchleden ab: wechſelnden Lagen unter ſucht werde: 2) ob jede Sorte auch wirklich die von irgend einem pomologiſchen Scriftſteller deze ichnete, und 2) 15 fe der Fortpflanzung vorzuͤglich werth ey Dieſe Unterſuchung, Prüfung und Entſcheldung hat auchidle Londoner Gartenbaugeſellſchaft für nothwendig ſelbſt uͤberlaſſenen Seidenraupen im Freien bald ihre Beute ſeyn, waͤhrend ein anderer dem fremd— artigen Klima unterliegen wuͤrde, das ſelbſt den einheimiſchen Raupen bei kaltem und naſſen Wetter verderblich wird. Auch iſt die Pflege der Seiden— Raupe im Zimmer nicht ſehr muͤhſam, und viele Familien wuͤrden ſich damit beſchaͤftigen, wenn nur erſt hinlaͤnglich Maulbeerbaͤume vorhanden waͤren. Schade, daß die ſo hoͤchſt nüzliche Entdekung eines Surrogats, des Skorzonerkrautes, vielleicht die Urſache werden kann, daß mancher eifrige Befoͤr— derer der Seidenkultur mit der Pflanzung der Maul— beerbaͤume Inne hält. Man erinnere ſich aber, daß der Entdeker, (wie in Nro. 24 der Gartenzeitung von 1829 zu leſen) ſelbſt erklaͤrte: „daß er fein Surrogat keineswegs als ein die Maulbeerbaum— Blaͤtter gaͤnzlich entbehrlich machendes Futter an— geſehen wiſſen wolle, ſondern nur als eine Aushilfe in allen den Faͤllen, wo Maulbeerbaum-Blaͤtter mangeln, hauptſaͤchlich bei derſelben gehemmter oder ganz zerſtoͤrter Vegetation durch Kälte im Fruͤh— Jahre, wo oft die ganze Seidenwuͤrmer-Brut wie— der verhungern muß.“ Deſſenungeachtet ſind mehrere Verſuche ge— macht worden, die Seidenraupen ausſchließlich mit dieſem Kraute zu fuͤttern, und wie in oben erwaͤhn— ter Numer der Gartenzeitung berichtet wird, wurde dadurch eben fo gute Seide erzielt, wie mit den Blaͤttern des Maulbeerbaumes. Allein ein hier angeſtellter Verſuch iſt faſt gaͤnzlich mißlungen; von 400 Raupen, die damit gefuͤttert wurden, ha— ben ſich nur 26 eingeſponnen. Die Urſache dieſes gegen die Verſuche in Bayern fo unguͤnſtigen Res ſultats war nicht auszumitteln. — Doch die Sei— denkultur mit dieſem Surrogat war nicht der Zwek dieſes Aufſazes, und wurde nur in der Abſicht er— ————ͤ ———— —— — a ————-—— erkannt, und beſchaͤftigt ſich, wie wir, ſelt mehreren Jahren damit, alle nur aufzubringenden in- und aus⸗ ländiſchen Obſtſorten zu ſammeln und auf tragbaren Stämmen die Muſterung papiren zu laſſen. Es wuͤrde fuͤr uns elne große Erleichterung und bedeutender Vorſchub ſeyn, wenn wir uns hlerin an die Londoner Garteubangeſellſchaft anſchließen, und die dort gewonnenen Reſultate für uns benüzen könnten; allein diefes iſt nicht rathſam. Denn unſer Klima iſt nicht das von London, und der Unterſchled desſelben 8 * 60 — — — waͤhnt, damit Unternehmungsluſtige ſich zuvor durch eigene Verſuche des Erfolges vergewiſſern, und durch Mittheilung desſelben dieſen ſo aͤußerſt wichtigen Gegenſtand noch naͤher beleuchten. G. Waſtel. Anleitung, die groͤßtmoͤglichſte Anzahl von Pflanzen, auf die beſte Art und in kurzer Zeit zum Gebrauche fuͤr Herbarien zu troknen. (Nach Hrn. F. W. Siebers und eigenen Erfahrungen.) Von Dr. Johann Lhotsky, Mitglied, Wenn man eine etwas groͤßere Anzahl von Pflan— zen zum Einlegen vor ſich hat, ſo thut man am Be— ſten, fie anfaͤnglich nach ihrer Größe und andern Be— ziehungen (Saftpflanzen, ſehr ſtachliche ꝛc.) zu ſor— tiren. Am Erſten nehme man jene in die Arbeit, die, wie Irideen oder andere feinbluͤtige, bald ſchlapp oder welk werden. Hat man nicht die Ausſicht, in der gehoͤrigen Zeit mit dem Einlegen des ganzen Vorraths fertig zu werden, ſo gibt es einige Mit— tel, den friſchen Zuſtand der Pflanzen zu verlaͤn— gern, und ſelbſt wieder herzuſtellen. 1. Sind es nur wenige, oder ſehr zart?, feltene Sachen, die man noch uͤbrigens zeichnen, beſchrei— ben, oder ſonſt betrachten will, ſo ſtelle man ſie in friſches Waſſer, worin recht viel Kampfer aufge— lost worden iſt, womit man fie auch befprengen kann; dieſer hat die Eigenſchaft, den Lebensprozeß der Pflanzen laͤnger rege zu halten, ja, den ſchon ver— minderten, wieder mit neuer Kraft hervorzurufen.“) „) Den Kampſer kann man entweder in Alkohol bie zur Sättigung auflöfen, und daun in jedes Loth Waſſer, fo man bedarf, 2 Tropfen von dieſem Kam- pfergelſt geben, und tüchtig aufruͤtteln: oder man kaun auch geriebenen Kampfer unmittelbar im Waſ— 2. Will man aber eine größere Anzahl don Pflanzen laͤnger friſch erhalten, beſprenge man ſie ziemlich ſtark mit friſchem Waſſer, und gebe ſie mit einem Keſſel, einer großen Schuͤſſel, oder einem andern Holzgeſaͤß oder Korb bedekt, an einen feuch— ten fühlen Ort. Iſt man im Freien, fo reiße man an einer nicht trokenen Stelle den Waſen auf, und lege fie (auf frühere Art bedekt) dahin. Iſt aber der Ort nicht ſchattig, ſo muß man das Gefaͤß oder den Korb dicht mit feuchtem Gras oder Laub bede— ken, und öfters mit friſchem Waſſer begießen. Beim Einlegen werden die Pflanzen nach Moͤglichkeit von Waſſer abgeſchuͤttelt. Zu der Operation des Einlegens muß man ſchon früher trokenes Fließpapier auf die Art vorgerich— tet haben, daß man s (auf die gewöhnliche Art im Folio zuſammengelegte) Boͤgen, einen in den an— dern geſtekt hat, damit ſie beim Handhaben nicht ſo leicht von einander fallen. Solche Lagen richte man ſich nach der Größe des Bedarfes vor. Dann braucht man noch zwei Stuͤk Bleiplatten, von der halben Lange eines Oktavbuches, welche man auch durch zwei Stuͤke Ziegeln oder Thonfchiefer ꝛc. ers ſezen kann. Nun lege man eine von den Papiers Lagen auf einen ebenen Ort, wo man gleich dass neben einen groͤßeren Vorrath von ſolchen Lagen, und auch die Pflanzen in der Naͤhe haben muß. ) Auf die eine Lage gibt man nun die zum Einlegen ſer anflöfen. „Verhandlungen des k. preuß. Gar⸗ tenbauvereins. Berlin 1826, 5. Llefevung, p. 422. Die Verſuche v. Freiherrn Droſte u. andern. Eh. „) Bei ſolchen praktiſchen Anleitungen geſchleht es metftens, daß man fie beim Lefen nicht ganz verſteht. Ich bin aber überzeugt, daß Vorllegendes, wenn man es bet den praktiſchen Verſuchen zur Hand nimmt, vollkommen klar ſeyn wird. Solche Aus leitungen find mehr zum Handeln, als zum Lefen berechnet. Lh. S L- k-) Ta ne ee mag auch den Werth mancher Obſtſorte zwiſchen bier und England verſchleden zeigen. Dagegen iſt es uns ſehr erwuͤnſcht, wenn verläs ßige Pomologen in Deutſchland mit genauen Pru⸗ fungen unſerer Sorten uns an die Hand geben, und in dieſer Hinſicht war uns eine ſolche Aukundlgung uns ſers verehrligen Mitgliedes, des Hrn. Pfarrers Meyer zu Hof, ſehr willtommen. Selt so Jahren, ſagt derſelbe, hat man in Deutſchland angefangen, dle Obſtkunde mit ſtreugerer Wiſſenſchaftlich⸗ kelt zu pflegen und inſonderhelt, neben elner zwekmäßlgen Klafififarton der Sorten, auch die Verwirrungen ihrer Namen aufzuklären, diefe ſelbſt feſter zu beſtimmen und die Sorten genauer zu unterſchelden. Aber diefe genauere Bekanntſchaft mit den mannigfaltigen Eigen- ſchaften der Geſchenke Pomonens blieb bis jezt doch nur ein Vorzug gewiß ſehr Weniger, die in die Pos mologte tiefer einzubringen Gelegenheit und Luft hat» ten; denn man kaan wohl fagen, es.ift leichter, in el⸗ ner gelehrten Wlſſenſchaft innerhalb 10 Jahren um⸗ 61: beftimmte Pflanze, *)-thut.hierauf eine andere Lage von Papier auf den unterſten Theil der Pflanze, und gibt die linke Hand ſo auf dieſe zwei Bogen von Papier, zwiſchen denen ſich der unterſte Theil der Pflanze befindet, daß der übrige, zuruͤkgeſchla— gene Theil der oberen Papierlage uͤber die linke Hand herabhaͤngt. Nun ruht alſo die linke Hand auf einem Theil der eingelegten Pflanze, welcher, da es die Wurzel, oder das abgeſchnittene Ende des Sten— gels iſt, keiner beſonderen Vorrichtung bedarf. Doch auch dieſe laͤßt ſich dadurch bewerkſtelligen, daß der mit der linken Hand gedruͤkte Theil recht klein ge— nommen wird; und uͤberdieß hat nun auch die rechte Hand ins Spiel zu kommen. Mit dieſer faͤngt man an, die Pflanze ſo aus einander zu legen und zu geſtalten, als ſie in der Natur iſt und man ſie haben will — wobei die linke Hand auf der oberen Papierflaͤche immer nachfaͤhrt, und den ſchon ge— richteten Theil der Pflanze, mit der zurüfgefchlas genen Papierlage bedekt und zuſammendruͤkt. Iſt man mit dieſem ſo weit hinaufgekommen, daß die linke Hand (oder auch der unterſte Theil des Vor— derarms) nicht mehr zureichen, ſo nimmt man eine der Blei- oder Schieferplatten, und legt ſelbe auf die Stelle der obern Lage, die der ſchon vorgerichte— ten Pflanze correspondirt. So hat man beide Haͤnde frei, welche nun deſto leichter ihre Arbeit vollfuͤhren koͤnnen, indem die rechte immer die Pflanze aus: breitet, die linke auf dem zuruͤkgeſchlagenen Bogen nachfaͤhrt und die Pflanze bedekt. Nun kann man nach Umſtaͤnden noch die zweite Platte auflegen, wodurch der Raum, den die linke Hand zu bedeken hat, noch kleiner wird. — Iſt eine Pflanze nun ſo „) Ich ſpreche der leichtern Verſtaͤndtulß halber nur von einer Pflanze, von mehreren auf elner Lage gilt das elbe. Lh. zwiſchen den zwei Papierlagen eingeſchloſſen, ſo druͤkt man noch mit beiden Haͤnden feſt darauf, damit ſie nicht ſo leicht wieder in die Hoͤhe ſteht, und ſich verſchiebt. — Gleich auf die zweite Pa⸗ pierlage legt man wieder eine (oder mehrere) Pflan⸗ zen, welche man wieder mit einer neuen (nun der dritten) Papierlage bedekt, und nun bei allen nach⸗ folgenden, in Hinſicht der Zurechtlegung der Pflans zen mit beiden Haͤnden, ſo verfaͤhrt, wie es oben angegeben worden. Sind feine, zarte oder ſolche Blumen da, deren Blätter (wie dies bei den infundibulifor: den hy- poerateriformibus etc. der Fall iſt) oben eine Art von runder Ausbreitung bilden, und man will dieſe Blüten genau einlegen, fo: nehme man handgroße Stuͤke von feinerem Schreibpapier zur Hand. Un— ter jede Blume, die man ſchoͤn erhalten will, legt man ein ſolches Stuͤk Papier, und ſchlaͤgt es (wie eine Papillotte) uͤber die Bluͤte zuſammen. Auf dieſe Art kann man auch die meiſten blauen Blu— men (azureus, violaceus, cyaneus etc.) öfters bei ihren Farben erhalten, welches fonft ſehr ſchwer iſt. Hat man 20 bis 50 Lagen Pflanzen beiſammen, ſo iſt es beſonders bei größeren gut, fie gleich in die Preſſe zu geben, wo ſie unter dem gewoͤhnlichen Druke 10 bis 12 Stunden bleiben muͤſſen, nemlich ſo lange, bis ſie ihre natuͤrliche Steifheit verloren, und ſchlapp geworden find, Hat man gleich anfaͤng— lich warmes Papier genommen, ſo brauchen ſie fuͤr diesmal blos 6 bis 8. Stunden in der Preſſe zu blei— ben. — Hat man nun die erſte Abtheilung von 20 bis 50 Lagen eingepreßt, ſo geht man ſogleich an die andern Pflanzen, welche man immer, wenn die vorgenannte Anzahl fertig iſt, in die Preſſe thut. Laͤßt man nemlich zu viele Lagen vor ſich, ſo hat man endlich nicht Gewalt genug, fie zu meis faſſeude Kenntuiſſe zu erlangen, als innerhalb 20 Jah⸗ ren alle in Europa, ja nur die in Deutſchland bekannten Obſtfruͤchte kennen, ‚fie richtig von elnander unterſchel⸗ den, klaſſifiziren, die unter verſchledenen Namen hier und dort aufgeführten, als einerlei Sorten erkennen und dle Eigentbuͤmlichkelten der Früchte und ihrer Baͤume genau beachten zu lernen. Sehr viele Freunde der Pomologke verzichten auch wohl auf eine ſolche umfaſſende und vollkommene Kennt⸗ niß und ſtreben nut. nach elner allgemeinen Fertigtelt, die Namen, die Echtheit: und Gewißheit der ihnen vor» kommenden Obſtſorten, und beſonders derer in ihren Gärten oder in der Umgegend ihrer Wohnorte anzus treffenden Früchte, kennen zu lernen. — Doch, ohne Hilfsmittel, d. b. ohne Schriften, welche die Obſtſor⸗ ten beſchreiben, ferner ohne treue Abbildungen derſel⸗ ben, if ſolches begrelflicher Welſe nicht möglich; - Herr pfarrer Meyer will deßhalb elne Schrift mit Abbildungen herausgeben, welche ſowohl in der Art und Welſe, ‚wie. fie dle Obſtkunde behandelt, bie ſtern, und während man die obern ausbreitet, ſte— hen die unterſten durch die ihnen noch einwohnende Vitalitaͤt in die Hoͤhe, und verſchieben ſich. Iſt man nun mit allen Pflanzen auf dieſe Art fertig, ſo muß man ſich zuerſt neues Papier vorrich— ten; erſtens wieder ſolche (nemlich 5 boͤgenweis in einander geſtekte) Lagen, als man fruͤher hatte; und dann einzelne Boͤgen, welche in ihrer gewoͤhnlichen Zuſammenlegung verbleiben, aber wo moͤglich von ei— ner, von den andern in Farbe verſchiedenen, am Vor— theilhafteſten weißeren Qualitaͤt ſeyn ſollen; damit man dieſe beiden Papiere bei den nachherigen Handha— bungen von einander unterſcheiden koͤnne. Nun tritt der Zeitpunkt ein, wo die Sache (wie wohl ſchon fruͤher) fabrikmaͤßig eingerichtet wird. Man nimmt alſo die erſten (ſchon 6 bis 12 Stunden) gepreßten Lagen hervor, und rangirt die ganze Vorrichtung auf einem ſchiklichen Plaze folgendermaſſen: von der Iinfen Seite an, die einzelnen Bogen, eine Lage des warmen Papiers, das gepreßte Paquet, und ganz rechts den Vorrath der warmen Lagen. Nun nimmt man von dem gepreßten Pake eine feuchte Papierlage herunter (dieſe werden immer beifeitö gelegt), wo dann die gepreßte Pflanze vor uns liegt, dieſe nimmt man behutſam herunter, und legt ſie auf einer der beiden aus einander gelegten Folioſeiten, der einzelnen weißeren Bogen. Hier werden nun die Pflanzen noch ſo genau, als man ſie baben will, ausgebreitet; (denn es iſt das lezte Mal, daß man ſie in die Hand zu nehmen braucht) und dann mit dem zweiten Folioblatte des Bogens bedekt. — Nun geht das Schichten immer ſo fort: warme Lage von 5 Bogen, weißer Bogen, worin Pflanzen, wieder Lage ꝛc. Die ſo rangirten Pflanzen kommen nun zum zweiten Male in die Preſſe, wobei es wieder gut iſt, wenn dies ſogleich geſchieht, wenn 50 bis 40 Lagen gemacht find, weil ſonſt das Papier auskuͤhlt. Hat man nun den ganzen Vorrath der eingelegten Pflanzen auf dieſe Art vors gerichtet, ſo kann das Uebrige nun jeder Knabe un— ter Leitung beſorgen, weil die Pflanzen in den zu— ſammengelegten Bögen verbleiben, und nur die Zwi— ſchenlagen gewechſelt werden, während bei jedem andern Verfahren die erſteren jedesmal von einem Bogen auf den andern gelegt, und ſo verkruͤppelt und beſchaͤdiget werden. Je oͤfter man nun Gelegenheit hat, die warmen oder wenigſtens troknen Lagen zu aͤndern, deſto ſchneller werden die Pflanzen fertig, wobei es im- mer ſehr zeiterſparend iſt, ſich die Lagen und Pflanzenboͤgen nahe an einander zu geben, daß die Sache, wie geſagt, fabrikmaͤßig vor ſich gehen kann. Man ſieht zuweilen in den Boͤgen nach, ob doch nichts zufaͤllig verruͤkt worden, nimmt einzelne feine Pflanzen, welche ſchon troken find, heraus ıc. Der Waͤrmegrad des Papiers kann ſehr hoch ge— ſteigert werden, in einem Bakofen kann man es ſehr heiß vorrichten, und dann iſt es moͤglich, durch den Bogenwechſel alle 4, 4 oder 1 Stunde, Pflans zen (wenn Noth an Mann ift) in 6 bis 7 Stunden fertig zu bringen. Hat man keinen Ofen, ſo laͤßt ſich das Papier im Freien auf Metall- (Kupfer- oder Eiſen-) Blechen, die auf einem hohen Drei— fuße *) liegen, unter welchem Feuer brennt, auch gut troknen; oder man ſchlaͤgt in der Schnelligkeit von einigen Baumaͤſten eine Doͤrre auf. — Zu Pferde kann man mehrere Lagen trofnen, wenn man an einer Eke derſelben, ein dikes Nadelloch macht, und in dieſes ein ziemlich großes Bindfa— ») Dleſe laſſen ſich ſehr compendlöͤs in Charnleren zum Zuſammenlegen einrichten. rr . —..— Erleraung derſelben, als auch durm einen moͤgllchſt niedrigen Preis ihre Anſchaffung erleichtert und befor⸗ dert, unter dem Tltel: Die Obſt früchte in vergleichender Zu⸗ ſammenſtellung und in ibren charak⸗ teriſtiſchen Unterſcheldungen. Die Beſchrelbungen der Zwetſchgen und Pflau⸗ men ſollen den Anfaug machen. In 3, nach und nach erſcheinenden, ſchwachen Heften, — etwa jedes aus 2 Bogen Beſchrelbang beſtehend, daan mit 2 Tafeln, worauf 12 illumkulrte Abbildungen — ſollen die bekaun⸗ teſten Sorten betrachtet und unter einander verglichen werden. Der Prels eines Heftes koͤmmt auf 22 Gr- ſachſiſch, (54 kr. rheinifh oder 45 kr. Conv. Münze) zu fteben. Um wie viel alfo diefe Schrift wohlfellet ſeyn wird, als ähnliche berelts vorbandene, läßt ſich aus folgendem Vergleiche abnehmen: die 6 Hefte über dle Pflaumen, welche von Günderrode und Borkhauſen herausgaben, enthalten 36 Abbildungen, nebft Beſchrei⸗ bung. Das Werk iſt allerdings ſchoͤn und gut; allein, fein Preis iſt 12 fl. — Die vom Herrn Pfarrer Meyer 65 dendhr anbringt, und nun mehrere ſolche Lagen an einer Schnur auffaͤdelt, und ſo um ſich herum in Luft und Sonne flakern laͤßt. Was die Preſſen anbelangt, ſo waren die des Herrn Sieber in der lezten Periode wirklich gigan— tiſch, und ſahen mehr großen Oelpreſſen, als denen eines Botanikers aͤhnlich. Am Vorzuͤglichſten auf großen Reiſen find zwei, s bis 5 Fuß lange, fehr barte, und mehr als daumdike Eiſenſtangen, ganz als Schraube eingeſchnitten, die man dann in die 4 Locher von 2 Brettern einlaͤßt, und vermittelſt 4 großer Schraubenmuͤtter mit einer Handkurbel, nach Beduͤrfniß verkuͤrzt. Auch mit einer guten Pakſchnur laſſen ſich Pflanzen zwiſchen den hoͤlzer— nen Buͤcherdekeln alter Schweinlederbaͤnde, wenn Jemand zur Belaſtung darauf ſteigt, ſehr feſt zu— ſammen ſchnuͤren, und. fo preſſen. Zwiebel⸗ und Knollengewaͤchſe (die ſonſt noch nach Jahren im Herbarium Blaͤtter treiben), Fett— Pflanzen ꝛc. muß man im ſiedenden Waſſer bruͤhen, oder mit einem heißen Eiſen biegeln, jedoch im lezteren Falle mit Papier bedeken, und dann ein— legen, jedoch geht dies durchaus nicht mit den Bluͤ— ten, dieſe muß man leider oft wochenlang in wars mem Papier behandeln. In ſehr heißen Laͤndern (in den Tropen) ver— welken die Pflanzen zu ſchnell, um ſie in Pflanzen— Buͤchſen ꝛc. verwahren zu koͤnnen. Hier hat man ſich 4 bis 5 Buͤcher Fließpapier in Folio, in Schwein— Leder recht ſteif einbinden, und an den Raͤndern der Dekeln einige Baͤnder (wie bei den Handel— Buͤchern) anbringen zu laſſen. In ſolche Buͤcher legt man die Pflanzen ſogleich ein, bindet die Dekeln jedesmal feſt zuſammen, behandelt ſie dann in den Nuheſtationen nach der oben detaillirten Angabe. Sehr dike krautartige Stengeln, Blaͤtter von Fettpflanzen, größere, noch weiche Früchte ꝛc., kann man der Laͤnge nach durchſchneiden und hat dem— nach blos noͤthig, eine Haͤlfte zu troknen. In Hinſicht des Drukes, den Pflanzen beduͤr— fen, iſt es vortheilhaft, wenn man zwei Preſſen hat, oder durch noch zwei in der Mitte der Stans gen angeſchraubte Muͤtter — auf einer Preſſe zwei— erlei Druk hervorbringen kann; denn die kleinen krautartigen Pflanzen, die meiſten Graͤſer, die Mooſe und vorzüglich die Flechten bedürfen gar eines ſchwachen Drukes; ja, ein ſtarker iſt ihnen ſogar ſchaͤdlich, waͤhrend groͤßere Pflanzen, vor— zuͤglich die fetten, eines tuͤchtigen Drukes bedürfen. Im Ganzen ſind zwiſchen zwei Uebeln, fuͤr den wiſſenſchaftlichen Botaniker, zu wenig gepreßte Pflanzen, jenen, welche es zu ſtark ſind, vorzu— ziehen; denn bei leztern iſt an eine Analyſe gar nicht weiter zu denken, man hat wohl das Exten— ſum der Pflanze, und das oft ſehr ſchoͤn vor Aus gen, aber aller innere Gehalt iſt verſchwunden. Nach dieſer hier angegebenen Methode, welche beim Arbeiten noch mancherlei Vortheile darbietet, iſt es mit Hilfe eines Knaben moͤglich, in einem Tage 4 bis 600 Pflanzen zu troknen, welches auf keine andere bisher übliche Weiſe, aus fuͤhrbar ſeyn duͤrfte. ) ») Ich hoffe nicht, daß einige meiner Hrn. Abned> mer mir aus dieſem Grunde einen Einwurf gegen meine Pflanzenpreiſe (18 fl. C. M. für 100 Ex⸗ emplare) machen werden; denn fonft mußte ich diefe fragen, wle fie mir jene Pflanzen bezahlen wollen, die mir verderben, endlich jene, bei deren Sammlung ich, oder ein dazu gedungener Neger ic. irgend ein Unglüf nehmen dürften. CVP VCCCCCCVCCCPGVVCTCCCTCCVCVTTVTVTCTVTVCVCVCVCCCVCVCVTVXVV—TVTTTTTTVTVTVCVTCVÄCV————Ä—Ä————ÄCccccccccc c ˙ —— nn U u >} angekündigten Hefte hingegen ſollen eben ſo vlele Früͤchte⸗ Abbildungen und über etwa 50—60 Sorten vergleichende Beſchrelbungen enthalten; ihr Preis: beläuft ſich jedoch. nur auf 2½ ſächſ. Thaler. — Bel einem ſolchen Preife koͤnnte nun natuͤrlicher Belfe, das Unternehmen nicht obne Alſiko eines em: pfindliden Schedens auf eigenen Koſten des Verſeſſers ausgeführt werden, wenn ibn ulcht vorher eine hin⸗ Uugliche Subſcr'ptlon ficherte. Er ladet daher die Freunde der Obſtkunde zu der⸗ ſelben in der Art ein, daß ſich vor der Hand jeder Subſcribent nur auf das 2. Heft verbindlich macht, und ſelbſt dieſes (jedoch portofrei) zurülſenden kann, wenn er ſich in feiner Erwartung getauſcht finden ſollte, nun wuͤnſcht der Herr Verfaſſer die Anzeige und die Wenuͤzung der nachſten Buchhandlungen zu dieſem Verkehre. Möge Herr Pfarrer Meyer, der ſich um die Obſtbaum⸗ Zucht und Pomologle ſchon fo viele Verdlenſte erworbes, ſeln Vorhaben auch diesmal mit dem beſten Erfolgs gekiönt ſehen! P' r eis 6 „ite einiger auserleſener Gemüfe: Samen für das Jahr 1830 v o n Daniel Beiſelen in Ulm. Blumenkohl, aſtatiſcher größter 25 — cypriſcher frühefter Fa ER so — Paßauer gelber Steintopf, (dw. - . . — enygllſcher fpäter . . 3 4 30 Berliner gelber großer w. K. Brocolt, tralleniſche weiße 3 . 2 42 Wlener brauner — — franzöſiſche blaue A 8 . Forellen gedupft w. K. . . . Kopfkobl, engl. Vork⸗, Srühfrant . niedrig früh weiß Kraut . niedrig ſpätgroß ditto . Splz Zukerhutkraut . D . blutroth Salatkraut el. ir Butterkraut + 4 1 Wirfing oder Herzkohl, frößefer und halbfrͤͤh er ſpaͤter großer. . . winter grüner krauſer . . Roſenkohl Bruüßler . Kohlraben, Wiener frühefte weiße und blaue engliſche fruͤheſte weiße und blaue — große fpäte weiße und blaue. — unter der Erde weiße 8 . gelbe Rettige, frühe abe weiße Monat- + — frühe runde rothe dto. und blaue lange rofenrotbe dto. . Wiener gelbe halbfrübe n. B Straßburger rothſchallge . 5 ſchwarze Sommer und Winter + * * weiße lange Sommer und Winter 4 5 Erfurter lange größte . . . ukummern, grüne glatte. 8 5 . 5 extra zum Treiben . . . . . Flagans längfte 4 Kern . . . alla das Loch kr. 36 das Loth Salat fruͤhet großer gelber Kopf w. K. . Pr — ſchw. K. * * * Bologneſer gelber w. K. 8 E 4 8 Bund Lattich gelber w. 0 — . N Streufalat ord. > x 8 A breiter winter Endſvlen 2 . . . krauſer — Endivien . . 8 — engliſcher von Natur gelber fraufer . . Alerfulat, Sonnenwirbeln . . . . Zwiebel, blutrothe Ulmer . ua 7 runde breite Nürnberger . > 5 8 — Lauch, ſpaulſcher großer 8 - > — winter oder perennirender . 8 a Gemüſe, Spinat breitlaubiger . > 5 8 Mangolt, krauſer großer > 2 . a Sauerrampfer, engl. Spinat . . . Körner Artiſchoken große rothke. . — Cardon ſpanlſche 8 - 8 8 5 Melonen 2 5 - 3 - . eee — Spargel Ulmer großer 4 A - 8 Spargelpflaugen 100 Stük . > | z 8 blaubluͤbende . . 8 . . . . welßtluͤhende hohe Kernerbſen, hohe große — niedrige weißbluͤhende . Bohnen, niedrige Zwerg fue ameritan. ſchwarz⸗ 0 — “ + * Kürbis Kernen, große weiße holland. breite * geſprengte = B . ° 6 6 4 0 Erbfen, frübe nledrige Zwerg. . te 1 1 1 1 1 Müben, frühe weiße runde bol. Mat lange weiße rothkoͤpfige Herbſt bayer. kleine ſchwarze dito. . gelbe erd. ins Feld holländiſche extra für Miſtbeet blutrothe zum Elnmachen . lange rothe burgunder . 2 urzeln lange glatte Cichorlen . Haberwurzel . . . . Paſtinakwurzel . . . . Peterfillen große . . fein getrante R SERBIEN Mapunzel . . . Storzonerf e Sellerie hol. größte Sorte alat, brauner winter Kopfſalat w. K. Eier oder Schmalzkopf w. K. hh kurzgeſchwänzte rothgelde Garotten i + TArRURARDBPUUPBRAURABRPBRORURNPAUARUPR HA APPAHPODBAHD ET 2 1 Stangen, welfe Spek . + . sw Moskauer Bohne ganz klein * 8 2 Kardinal rothe ohne Faſern . . 5 BG ſchwarze dto. . . . 1 Verse Perlen. 8 6 2 6 4 8 — p pen - Kräuter. Bafillkum 1 1 05 kleiner 6, krauſer 2, Bohnenkraut Card⸗beuedikten 4, Corfander 2, Feuchel 2, Koͤrbel Kreſſe eir facher a, gefüllter 2, Lavendel 6, Löffelfraut Majoran s, Portulak gelber, grüner 4, Pimplnell Rosmarin 6, Salbei 4, Thbymlau Mohnſamen weißer aefcloffener befter zum Satatöl Tabak inefifber Baumknaſter . Handelsgärtnern oder Samen» Handlungen Aria Pfund Preiſe gegen portofrele Briefe zu Dienften. Endlich bitte ich noc zu Verkuͤrzung des Geſchaͤfts entweder der Beſtellung den Betrag ſogleich beizulegen, oder zu erlauben den Betrag darauf nachzunehmen. B. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. — — Beſtellungen nehmen ale Buchhandlungen und Poſtaͤmter an, Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portolrel. — Allgemeine deutſche Gt en Ze it un s Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. * VIII. Jahrgang. Na. 7. 12. Februar 1830. Ju hal : Fortſezung neuer Mitglieder. — Neu angelegter Garten zu Agtam in Croatlen, des Herrn Ki: kolaus Nikolies, Großhändler in Landes-Produkten. — Vom Anbau der Cihorlenwurzeln und ihrer Zubereitung zum Kaffeegetraͤnk. — Nachtraͤgliche Bemerkungen zu dem im vorigen Jahrg. der Grtztg. Seite 342 vorkommenden Aufſaze: „die in die Kartoffeln geſtekten Edelrelſer.“ — Ueber lange Aufbewahrung des Obſtes. — Die Würmer von den Pflanzen, beſonders Melonen abzuhalten. — Fruͤchte ohne Blüte zu erzeugen. — Junge Baͤume vor Hafen zu ſchüzen. Fortſezung neuer Mitglieder. Neu angelegter Ziergarten zu Agram in 3 Erbatien, des Herrn Nikolaus Nikolics, Großhaͤndler in Landes-Produkten. In dem ebenen Theile der untern Stadt Agram erfreute mich unvermuthet und unerwartet ein ganz neuer, recht artiger ebener Garten. ) Es iſt der ſeit dem Herbſte 18 23 ganz neu angelegte Garten des Herrn Nikolaus Nikolies, hier etablirten Handelsmannes mit Landes-Produkten all in Gros- so, und Beſizers mehrerer Handelsſchiffe; eines Seine Wohlgeborn, Herr Karl Sckell', k. b. Hof⸗ Garten-Jaſpektor zu Münden in Bayern. — Karl von Bruneck, der loͤblichen Czanader und Temeſer Comitate Gerichtstafelbeiſizer, und der löbl. Arader Geſpaunſchaft Steuereinnehmer zu Alt⸗Arad im Bauat. — Andreas Alols Stefula, k. k. Grenz-Verwal⸗ tungs-Oberlleutenant im Warasdiner Kreutzer— *) Bei der eigenen topographiſchen Lage Agrams, in Grenz -Regimente Nro. 5, ſtatlonirt zu Kloſter Ivanitsch in Croatlen. Johann Alois Schediwy, graͤflich Kollowrats ſcher Rentmeiſter zu Budkav, Snalmer Kreiſes im Markgrafthum Maͤhren. Johann Goppold, graͤflich Erneſt Wald ſt ei n'⸗ ſcher Wirthſchofts⸗Sekretaͤr, wohnhaft in Prag. Franz Xav. Pilz, Kaſtner der graͤflich Anton von Attemskſchen Herrſchaften Oberrohltſch und Ster- moll zu Rohltſch in Unterfteyer, Cillier Kreis. Frledrich Bertram, Kunſt⸗ und Handelsgaͤrtner zu Querfurth im Herzogthum Sachſen. welche ſich dle verehrten Leſer ſchon aus meinen vorigen Befchreibungen zum Theile hinein zu den⸗ ken vermoͤgen, iſt es allzelt gemäß, zu bemerken, ob es ein Berggarten oder ein ebener Garten ſey, den man beſchrelbt. Das Nemliche kſt bei allen Gaͤrten anderer Staͤbte, Oerter und Gegenden, die eine bergige Lage haben, erforderlich, weil die Lage des Terralns auch die Anlage eines Gartens, deſſen Beſchaffeuhekt, Figur, Bearbeitung, Zuſtand u. ſ. f. andert, und verſchleden macht. Und — daß mich dleſer Garten bier unerwartet uͤberraſch⸗ te, iſt ganz natuͤrlich, well mein Aufenthalt nicht ununterbrochen in Agram ſeyn kaun, und well unter der Menge gemeiner und gewöhnlicher Gaͤr⸗ ten in den weltlaͤufigen Vorſtaͤdten und Umgebun⸗ gen dieſer Stadt ſich fo manches Eblere und Schoͤ⸗ nere geſtaltet, das wle im Verborgenen iſt, bis man es erfährt. 0000 / Ad ↄðV y d Tr Ser a EEE Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der nöthigen Gebaͤude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 291) Herr Joſeph von Zerdahely, k. k. Kaͤm⸗ merer und Gutsbeſizer zu Nittra-Zerdahely in Ungarn ſandte . 6 fl. — kr. mit dem Motto: Wenn, was Du wlllſt, fo langſam koͤmmt, Soll 's Herz nicht gleich in Unmuth pochen! Trag Du zum Werk nur fleißig — Holz — Und laß den lieben Herr Gott kochen. — 292) Herr Joſeph Woͤlfel, Kauf- und Handels— mann zu Guͤns in Oberungarn 6 fl. — kr. 9 66 — {mm Mannes, der mit der Kommerz-Induſtrie und dem Spekulationsgeiſte auch den ſchoͤnen Sinn für die Landeskultur uͤberhaupt, und fuͤr die edlere Gar— teukultur innig theilnehmend verbindet. Das Lokal dieſes Gartens iſt bei dem Meierhofe dieſes Handlungsherrn, in der Spitalgaſſe hinter dem Klofter der barmherzigen Brüder. Der Garten: Plan wurde nach dem Wunſche des Hrn. Nikolies von dem Kunſtgaͤrtner Joſeph Mis eh ke entwor⸗ fen, und durch ihn ausgefuͤhrt. Der Flaͤchenraum iſt hier fuͤr den Garten be— ſchraͤnkt; er enthält, ſammt dem Vorhofe, welchen ich der Anlage wegen mit zum Garten (jedoch ohne das Wohn- und Wirthſchaftsgebaͤude des Meierho— fes) rechne, nur 24 Joch, iſt ein ungleichſeitiges Vierek, von welchem noch rechts ein ſchmaler Theil hinter das Wirſchaftsgebaͤude auslaͤuft, und ſich dort wieder in ein breiteres Gaͤrtchen mit niedlichen Anlagen erweitert. Des beſchraͤnkten Raumes we— gen wurde hier das Oekonomiſche eines Hausgar— tens vorgezogen, und dieſes mit den Luxus-An— lagen verbunden; daher konnte hier kein eigentli— cher, rein engliſcher Garten Statt finden, ſo ſehr es der Wunſch des nach dem Schoͤnen und Edleren ſtrebenden Herrn Eigenthuͤmers, und ſeiner Frau Gemahlin Eliſabeth, gebornen Demeter, eis ner beſonderen Gartenfreundin und Liebhaberin der ſchoͤnen Gartenkultur, geweſen waͤre. Dennoch iſt die ganze Anlage ſo entworfen und ausgefuͤhrt, daß ſie einem engliſchen Garten weit mehr, als ei— nem Kuͤchengarten gleichet, und die Gewaͤchs-Ta— feln mit den Beeten find durchaus fo mit Zier-Par⸗ tien und Gruppen umgeben und mit denſelben vermiſcht, daß ſie wie verſtekt darin erſcheinen; ja, man duͤrfte nur aus den Tafeln die Kuͤchengewaͤchſe entfernen, und ſelbe dafuͤr mit engliſchen Gehoͤlz— Partien ſchmuͤken, ſo wuͤrde ein ſchoͤner, kleiner engliſcher Park da ſtehen. Ich ſeze alſo dieſen Garten in feinem dermaligen effeftiven Beſtande in die Klaſſe der Zier gaͤrten, die mit Kuͤchengewaͤch⸗ ſen vermiſcht ſind; die Anlage bietet demnach einen Nuz⸗ und Unterhaltungs-Garten zugleich dar: und eben dieſe Verbindung des Nuͤzlichen mit dem Angenehmen iſt es ja, die fo ganz ges eignet dem Zweke entſpricht, die ich immer ſo gern finde und ſehe, darüber ich mich ſchon oft erklaͤrt habe. Das Ganze iſt hier mit Geſchmak und guter Eintheilung ausgefuͤhrt; ſchnurgerade, ekige Ge— muͤſetafeln und Gartenbeete vermißt man hier, alle ſind in den geſchweiften, ſich hin und her ſchlaͤn— gelnden engliſchen Formen angelegt, und durch die eben ſo ſich windenden Wege und Gaͤnge, die rein— lich gehalten werden, abgetheilt. Mehrere Anz, Aus: und perſpektiviſche Durchſichten aus dieſem Garten geben ihm den Charakter des Romantiſchen, und machen dieſen im Stillen geborgenen Ort zu einem angenehmen Aufenthalt, dem menſchenfreund— lichen Sinne des wuͤrdigen Herrn Eigenthuͤmers und ſeiner theilnehmenden Frau Gemahlin ent— ſprechend. Schon vor dem Einfahrt-Thore in den Meiers Hof zwei hohe italieniſche Pappeln. In Mitte des Vorhofes ein Raſen-Rondel, darin eine Linde zu ſtehen kommt. Der Garten vom Hofe mit einer hohen Staketen-Wand abgetheilt, die in der Mitte zu beiden Seiten des Eingangsthores ſymmetriſch vorwaͤrts ausgebogen iſt; die Ausbiegungen vorne im Hofe mit nierenfürmigen Raſen-Teppichen ges ziert, dieſe werden mit Pappelbaͤumen beſezt, und ſammt dem mittlern Rondel mit Blumen gruppirt werden. Innerhalb des Gartens ſind laͤngs der Staketen-Wand junge italieniſche Pappeln ge— 757... dd . 22 REED EEE TEEN IE TIESTTICDDTCETIINME SITES nen LES Su mit dem Motto : Dir wird die Welt, Du wirft ihr nie veralten! 295) Herr Johann Alois Schediwy, graͤflich Kollowrat'ſcher Rentmeiſter zu Budkau, Znaimer Kreiſes im Markgrafthum Maͤh— ren „„ „„ e fl. 48 mit dem Motto: Sehr wenkg! Aber vom Grund des Herzeus gegeben. 294) Ein ungenannt ſeyn Wollender (zum dritten Male) 5 fl. 46 kr. mit dem Motto: Cutta cavat lapidem! 295) Herr Chriſtoph Robke, Pfarrer zu Glane bei Iburg im Fuͤrſtenthume Osnabruͤk s fl. — kr. 296) Herr M. v. N. 7 fl. — kr. * * „* * * 67 pflanzt. So iſt die vordere Garten-Anſicht einla⸗ dend, der Eintritt angenehm. So kann auch das Einfache geſchmakvoll, anziehend ſeyn! Innen des Eingangs, der etwas erhaben, wo es ſehr fanft, ein wenig abwärts ſich neiget, breiten ſich zwei, zu beiden Seiten ausgehende, und an der Staketen-Wand ſich hinziehende Raſen-Parterres aus, mit exotiſchen und heimiſchen Gehoͤlzen, wor— unter Bignonia Catalpa, Robinia inermis, Ro- binia hispida, Colutea europaea, Salix ba- bylonica, Syringa vulgaris, Philadelphus co- ronarius u. m. a. gruppirt, und mit Blumen-Ra⸗ batten eingefaßt. Hier, von der Mitte, theilt ſich der Weg nach rechts und links, und der mittlere Hauptweg fuͤhrt bis zum Mittelpunkte des Gartens; die Wege gehen nicht in geraden Linien, ſie ſchlaͤngeln ſich wellenfoͤrmig durch den Garten hin. Zwei große Tafeln, mit allerlei Gewaͤchſen bepflanzt, ſtehen in unregelmaͤßigen, idealiſchen Figurem vor uns, theils mit heimiſchen Obſtbaͤumen, theils mit ſcho— nen auslaͤndiſchen hin und wieder gruppirt, und die Peripherien mit allerlei Blumen und Zierpflanzen geſchmuͤkt, außerhalb wieder mit Raſen eingefaßt. Im Vorhofe ſchon, und beim Eingang in den Garten, hatte ich die Anſicht der obern Stadt — nur die vorſtehenden Baͤume der benach— barten Gaͤrten hindern in etwas die Ausſicht, ſonſt wäre die Anſicht vollkommen. Imponirend ragt die obere Stadt mit ihrem Berge uͤber die untern Stadttheile empor. Hier auf dieſer Stelle ſehe ich nur die größten Gebaͤude und die Markus-Kirche uͤber die Gipfel der vorſtehenden Baͤume heraus ragen. — Ich gehe nun durch den mittlern Haupt— Weg, auf dem ich wieder andere Gegenſtaͤnde erbli— ke, und die ſchoͤne Anſicht der Domkirche und der mit dem Motto: Beim Schluß der VII gehaltvollen Jahrgaͤnge der Gartenzeitung- Sie Tibi tarda fluant, pergrataque tempora! ne spem morentur agendi gnaviter id, quod Consiliumque Aeque pauperibus prodest, locupletibus, aeque. Aeque neglectum pueris, senibusque noceret, E Marien⸗Kirche genieße, und ſtehe im Mittelpunkte des Gartens: es iſt ein Hauptpunkt, von dem ich alle Theile des Gartens uͤberſchaue, und von wel— chem nach allen Theilen hin die Wege fuͤhren, wel— che fo in einander geſchlungen find, daß man zu je: dem vorzuͤglicheren Gegenſtande, zu jeder Haupt— Partie von allen Seiten gelangt. Hier habe ich zur Rechten das huͤbſche, erſt neu erbaute Glas— Haus mit ſenkrechten Fenſtern, welches erſt einge— richtet, und mit dem zugehdrigen Inhalt gefuͤllt wird; zur Linken das neue offene Luſthaus mit der vor demſelben geſchmakvoll aufgeſtellten Orangerie. Ein großer Apfelbaum, und ein hoher Zwetſchgen— Baum, gegenuͤber geſtellt, erheben dieſe Partie. Beide, das Glas- und das Luſthaus ſind an den entge— gengeſezten Gartenwaͤnden vis-A-vis erbaut. An beiden Eken des Glashauſes ſteht ein ſchoͤner Oran— genbaum. Von dieſem Mittelpunkte habe ich ne— ben einer Eke des Glashauſes hin die perſpekti— viſche Anſicht der Domkirche in der Kapitelſtadt, neben der andern Eke die Anſicht des weſtlichen Theils der obern koͤniglichen Freiſtadt. Seze ich mich in das Luſthaus hinein, ſo erhebt ſich maje— ſtaͤtiſch die entfernte Domkirche in der Kapitelſtadt vor mir, und wieder zeigt ſich mir ein Theil der obern weſtlichen Stadt, und im Hintergrunde das blaue Hochgebirg. Vor das Luſthaus getreten, und links gewen— det, iſt die Anſicht der k. k. Seidenſpinn-Fabrik. Rechts des Luſthauſes an der Gartenwand die Ku— gelbahn, offen, unbedekt, was ſchoͤner, natuͤrli— cher, einem Ziergarten geeigneter iſt, als die bedek— ten Wirthshaͤuſer-Kugelſtaͤtten. Neben ſelber laͤuft der gefchlängeite Weg zuruͤk, oben bei dem Eins gangs erwaͤhnten Raſen-Parterre ſich verbindend. Zwiſchen dem Ar und der Kugelbahn eine fort: 297) Herr Dr. Rebholz zu Haßfurt im k. b. Un⸗ termain Kreiſe „ 2 fl. kr. 298) Herr Mathias Bara ez, Hoftichter zu Agram ek. mit dem Motto: Ubi unio ibi bene. Omnis industria est praemio digna, 299) Jz Zegreba „ .. 2 fl. — kr. mit dem Motto: 9 * 68 laufende Anlage von heimiſchen und exotiſchen jun— gen Bäumen, mit Blumen- Rabatten und Raſen garnirt. Auf dieſem Wege hat man die Anſicht der Domkirche, und des dͤſtlichen Theils der obern Stadt, ſammt der Markus-Kirche. Links vom Luſthauſe ſchlaͤngelt ſich an der Gartenwand hinab eine langgeſchweifte Partie, mit Kartoffeln ange— pflanzt, und mit Baͤumchen beſezt. Auf dieſem Wege die Anſicht des dͤſtlichen Theils der obern Stadt. Am Ende dieſer Partie ein Ruheplaz und Unterhaltungsort unter einem großen Zwetſchgen— Baume. Hier die perſpektiviſche Anſicht der Ma rlen-⸗Kirche. Ganz unten am Ende eine perſpekti— viſche Aus ſicht auf die weſtlichen Gebäude der obern Stadt, und auf das Agramer Hochgebirg. Von dem Mittelpunkte zwiſchen dem Glas— und Luſthauſe fort hinab, zeigt ſich zuerſt rechts ein gruͤner Raſeuplaz, links eine große Gemuͤſe— Tafel, und dann laufen wechſelnd fort lauter Tafeln mit Gartenbeeten fuͤr allerlei Gewaͤchſe. Saͤmmtliche Tafeln und der Raſenplaz ſind geziert theils mit in ihrer Mitte ſtehenden großen, edlen Obſtbaͤumen, theils mit hin und wieder zerſtreuten Robinia inermis, u. m. a. exotiſchen Baͤumen, Straͤuchern und Zierpflanzen, und alle ſind mit Blumen-Rabatten umfaßt. Am Ende des Gartens eine kleine Baumſchule. Dort Gruppen von He— lianthus annuus, welche majeſtaͤtiſch, groß und ſchoͤn, ſtolz heraufwinken. Dieſe Schmuk- und Nuzpflanze prangt auch an mehreren Punkten des Gartens in kleinen Gruppen. Von dieſem untern Gartentheile die Anſicht der k. k. Seidenſpinnfabrik. Rechts aber verbindet ſich der untere Gartentheil mit dem niedlichen Weingaͤrtchen auf einem ange— legten Rebhuͤgel, auf welchen von drei Seiten Wege Udenteen oben ein WN unter are! open Obſtbaͤumen, und die freie, ungehemmte Ueberſicht des Gartens. Der Rebhuͤgel verliert ſich in der Ebene ſanft in zwei entgegengeſezte, mitverbund⸗ ner Klee = Partien, mit Baͤumchen beſezt. Die meiſten dieſer jungen Weinſtöke tragen heuer ſchon ſchoͤne Fruͤchte. An allen Gartenwaͤnden ſind abwechſelnd Wein— Heken, Pfirſchen- und Feigen-Trillagen, mit Blus men⸗ Rabatten, Ziergewaͤchſen und Raſen-Linien geſchmuͤkfrt. Im ganzen Garten keine gerade Linie und keine ſcharfe Eke bei den Tafeln, Parterren und Partien. An mehreren Stellen, wo die abgerun— deten Ende der Figuren zuſammen treffen und die Verbindungswege ſich theilen, ſteht ein Oraugen— Baum. Vom Glashaus aufwärts, rechts die Mifts Beete, in einer großen, ovalen, laͤnglich-geſchweif— ten Partie von umgebenden Blumen- und Zier— Pflanzen-Gruppen eingeſchloſſen, in der Mitte mit eis ner fchonen Robinia inermis geziert. Darin bes findet ſich auch das Solanum frutescens in Men— ge, mit ſeiner genießbaren Frucht. Links an der langen Gartenwand laͤuft eine langgeſchweifte Par— tie, mit Proͤpſtlingen angepflanzt, mehrere junge Obſtbaͤume und Robinia inermis enthaltend. Die Fortſezung dieſer langgeſchweiften Partie iſt jener Eingangs erwaͤhnte Auslauf in das kleinere Seitengaͤrtchen hinter dem Wirthſchaftsgebaͤude. Es iſt nur Eine Verbindung, und das Ganze nur Ein zuſammenhaͤngender Garten; doch erſcheint, da die Lage hier ſo beſchaffen iſt, dieſer hinter dem Wirthſchaftsgebaͤude verſtekte, ſich in ein Vierek erweiternde Theil gleichſam als ein abgeſonderter Garten. Dieſer iſt in drei großen Tafeln zu edlen Gemuͤſegattungen umgelegt, welche durch ihre ge— e Siguren, in denen ſic die Beete rden, Nel 0) 1177 5 da ono, 10 N gom nashem Narava zkratchuje, Zkerblivozt zachuya, z—velikum selyum malu pomoch donasha, 300) Herr Franz Kaver Reeſchuch, Amtsdirektor der Herrſchaft 9 im ea Kreiſe Boͤhmens A 2 fl. — kr. mit dem Motto: Auf ein Pläzchen für die beliebte Erica Monsonia, 50 9 Herr Joſ. Ficher bon Wei 4 fl. 7 502) Herr Prokop Sokup, Steuer-Einnehmer der Herrſchaft Perutz, im Orte Perutz im Koͤ— nigreich Boͤhmen . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Indem ich als Mitglied der praktiſchen Gar: tenbau⸗Geſellſchaft zu Frauendorf aufgenome men zu werden wuͤnſche, fo unterſtuͤze ich den vorhabenden Bau des Glas- und Wohnhauſes. 69 und durch die gewundenen, reinlichen Wege, überall mit Blumen-Rabatten eingefaßt, eben fo anmuthig ſich darſtellen, wie der vordere größere Garten. Dieſer Verſtek iſt hier recht romantiſch. Am Schluß desfelben in Mitte, eine lebendige Laube von Buchen, mit Lycium barbarum beſezt, und im Eingang zwei Fraxinus pendula, welche die Laube uͤberdeken werden. Ausſicht auf zwei hohe italie— niſche Pappeln außerhalb des Gartens. Hier iſt ein ſchoͤner Inhalt von hochſtaͤmmigen edlen Obſt— Baͤumen, die herrliche Fruͤchte tragen. Der Garten iſt eine ganz neue Anlage, die erſt im Herbſte 1828 angefangen wurde. Durch einen betraͤchtlichen Aufwand des die Gartenkultur ſo ſehr liebenden Herrn Nikolies, durch die Sorgfalt ſeiner fuͤr die ſchoͤue, ſo wie fuͤr die nuzbare Gaͤrt— nerei gleich intereſſirten Frau Gemahlin, und durch den Fleiß des Anlegers, Herrn Mischke, er— ſcheint es ſchon jezt, nach Verlauf von 10 Mon— den, als ein anmuthiger Zier- und tragbarer Nuz— Garten: doch iſt er nicht ganz vollendet, und wird erſt durch die fortgeſezte Vermehrung, Kultur und ſteigenden Wachsthum einer der vorzuͤglichſten ſchoͤ— nen Gaͤrten dieſer Hauptſtadt werden. Der bisherige Inhalt dieſes Gartens zeigte mir: a) an perennen Pflanzen: vielerlei Aſtern, viele Georginen, Phlox paniculata, Campanula medium, Anthirrhinum, Althea rosea, alba et lutea, Helianthus multiflorus u. m. a. b) An Glashaus-Pflanzen: viele Hortenſien, mehrere Gattungen Oleander, Agapanthus umbellatus, Pelargonien viele Sorten, Calla aethiopica, Sal- via coceinea u. mehrere Sorten, Senecio elegans, Cineraria amelloides, Crassula coccinea, Da- tura arborescens, Volkameria japonica, Jas- wers hem mit dem Motto: Seyd unverdroßen, Gutes zu thun. II. Theſſal. 3. 15. 504) Herr Johann Goppold, graͤflich Erneſt Waldſtein'ſcher Wirthſchafts-Sekretaͤr in Prag * * * * * * 5 fl. Yet kr. mit dem Motto: 5 fl. 24 kr. Stengel geſchoſſen und 505) Fraͤulein Johanna Schnizlein aus Wei— minum, Punica granatum u. a. m. e) An Baͤu⸗ men und Straͤuchern: Viburnum roseum, Acer negundo, Robinia viscosa, Robinia hispida, Robinia inermis, Bignonia catalpa, Amorpha fruticosa, Hybiscus syriacus, Sorbus aucupa- via, Gytisus Laburnum, Fraxinus pendula und a. m. — Der Garten ift bis jezt ſchon auffallend blumenreich, und wird durch die Zugabe einer eben jezt erkauften anſehnlichen Partie ſchoͤner hochſtaͤm— miger Roſenbaͤume und anderer edlen Pflanzen vermehrt, im Fünftigen Fruͤhlinge und Sommer noch herrlicher erſcheinen. Geſchrieben zu Agram in Croatien, im Ernte⸗ Monde 1329, Michael v. Kunitsch, k. k. penf. Prof., Groß⸗Ehren-Mitglled der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchft in Bayern zu Frauendorf, correſpondirendes Mitglied des Gartenbau: Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Mufifvereine zu Grätz und Varas din. Vom Anbau der Cichorienwurzeln und ihrer Zubereitung zum Kaffeegetraͤnk. Um recht fruͤhe, etwa im Juli oder Auguſt, brauchbare Cichorkenwurzeln zu haben, muß der Same ſchon kurz vor dem Winter, im Dezember oder im Februar, ſo bald die Erde offen und dazu geſchikt iſt, geſaͤet werden. Allein, gewöhnlich und beſſer ſaͤet man ihn erſt im April in einen gu— ten, nahrhaften und lokeren Boden, wie anderes Wurzelwerk. Dieſe lezt geſaͤeten Wurzeln werden dann im Herbſt, im Oktober, zum Aufnehmen er— wachſen ſeyn; da hingegen jene ſehr fruͤh geſaͤeten, wenn fie ftehen bleiben, im Herbſt ſchon holzig, in unbrauchbar ſind. Obwohl wenig, doch gern’ gegeben, Wird dem Zwek nicht wlderſtreben. 505) Herr P. W. in T. „r. 506) Herr Andreas Stefula, k. k. Grenz-Verwal⸗ tungs Oberlieutenant im WarasdinerKreutzer— Grenz-Regimente Nro. 5 zu Kloſter Ivan- itsch in Ccoatien .. 5 fl. — kr. mit dem Motto: 20 Man ſtreue ihren feinen Samen nur ſehr duͤnn aus. Und wo die Pflanzen nachher hie und da dennoch zu dik hervorkommen, da ziehe man beim Jaͤten einige aus, ſo daß ſie uͤberall einige Zoll von einander entfernt ſtehen. Deſto groͤßer werden die Wurzeln, und deſto ergiebiger alſo auch. Den Sommer hindurch halte man ſie vom Unkraut rein, und begieße ſie zuweilen bei ſehr trokener Witter— ung. Will man fie recht okonomiſch anbauen, fo ſtreue man beim Flachs- oder Leinſaͤen auch ihren Samen ganz duͤnn mit aus. Ihr Kraut kann nach— her erſt von Schweinen oder Schafen abgefreſſen werden. Im Herbſt, wenn man davon gebrauchen will, und Zeit hat, ſie zurecht zu machen, grabe man eine Portion auf Einmal aus, ſchneide das Kraut dicht an den Wurzeln weg, waſche und ſpiele ſie in Waſſer ganz rein ab, und lege ſie darauf an einen trofuen Ort einige Stunden zum Abtroknen hin. Alsdann ſchneide man die Wurzeln der Laͤnge nach in ſo viele Theile, daß ein jedes Stuͤk vollkommen ſo dik wie eine gute Kaffeebohne breit iſt, und dann uͤberquer, zwiſchen jedem Schnitt reichlich die Laͤnge einer Bohne. Dieſe klein und egalgeſchnittenen Wurzeln werden im Bakofen ganz durchgetroknet, und hernach an einem trokenen Orte aufgehoben. Allzu duͤnne und kleine Wurzeln nehme man fuͤr ſich, oder lieber gar nicht mit zum Troknen. Denn die kleinen Stuͤke davon, mit den groͤßern melirt, verbrennen ſehr leicht zu Kohlen. Man brenne oder roͤſte ſie in kleinern Portionen in einer Thonpfanne über gluͤhende Kohlen, rühre ſie fleißig, und verhuͤte ja, daß ſie nicht zu viel gebrannt und ſchwarzbraun werden; wodurch ſie einen widrigen Geſchmak erhalten, und der Geſund— heit nachtheilig werden. Sind ſie eben braun Zur Vermehrung und Verbreitung Pomonens und Florens Schuͤzliagen zu verwenden. 507) Herr Carl Baldy, Dr. Med. zu Lippa im Banat 4 fl. — kr. mit dem Motto: Was die Blume im Kern verſpricht, Das lohne Ihr Alter. Mehr wuͤnſche ich nicht. 508) Herr M. W. 4 Kronenthlr. = 10 fl. 48 kr. mit dem Motto: geworden, ſo nehme man ſie vom Feuer, laſſe ſie etwas abkuͤhlen, mahle ſie, noch ehe ſie ganz kalt werden, auf einer Kaffeemuͤhle, und hebe das Mehl zum Gebrauch in einem irdenen glaſurten oder glaͤſernen Behaͤltniſſe an einem troknen Orte auf. Sezet man ſie ungemahlen bei Seite, ſo werden ſie wieder zaͤhe, und laſſen ſich ohne neues Troknen nicht gut mahlen. Die uͤbrige Zubereitung iſt wie beim rechten Kaffee. Die Cichorien laſſen ſich ſo allein, ohne weitern Zuſaz von Kaffeebohnen, trinken. Sie haben ei⸗ nen den leztern ſehr aͤhnlichen Geſchmak, und geben ein vorzuͤglich klares und geſundes Getraͤnk. Ver— miſcht man ſie nach dem Gewicht zur Haͤlfte mit Kaffeebohnen, ſo bemerkt ſelbſt ein Kaffeekenner, der ſonſt keine Veranlaſſung zum Argwohn hat, blos am Geſchmak ihre Gegenwart kaum. Das gute Zeugniß von Vielen, die den rechten Kaffee gar nicht, den Cichorienkaffee hingegen wohl ver— tragen koͤnnen, daͤmpft ſehr die Staͤrke der Be— hauptung derer, die gemeiniglich aus ſichtbaren Nebenurſachen den Cichorienkaffee als ſchaͤdlich be- ſchreiben. Daß aber derſelbe nicht jedem Geſchmak gefalle, iſt wahr, aber auch, wie bei allen andern Dingen, unvermeidlich. Die kleinſten Wurzeln, die zum Troknen zu duͤnn ſind, geben den Liebhabern im Winter fuͤr wenig Muͤhe einen guten, geſunden Salat. Man pflanze ſie nemlich in einem ein und einen halben Fuß tiefen und mit feuchtem Bergſande halb ange— fuͤllten Kaͤſtchen, wie etwa eine Kandieslade, dicht an einander hin, ſo daß die Wurzelkeime oben mit dem Sande eben ſtehen. Man lege dann einen Dekel daruͤber, und ſeze es in der warmen Stube am Ofen hin. Hier treibt die Waͤrme in kurzer Zeit, oft innerhalb 8 Tagen, ihr Kraut bis an —ü—ñ— Tr nn Traurig, wenn im Dorf der Frauen, Wie der Eigner und erzählt, Um ein Wohnhaus zu erbauen, Noch der Nervus rerum fehlt. Wäre Plutus mir gewogen, Freund, du ſeufzteſt nicht umſonſt, Daß du, von dem Gluͤk betrogen, Noch ulcht deinek würdig wohnſt. 71 den Dekel. Dieſes gelbe und ungemein zarte Kraut ſchneidet man unten ab, und macht es wie Salat zurechte. Sind die Wurzeln noch friſch, ihr Herz— Blatt unbeſchaͤdigt, und der Sand feucht, ſo koͤn— nen ſie noch laͤnger getrieben, und ihr Kraut ver— ſchiedene Male abgeſchnitten werden. Nachtraͤgliche Bemerkungen zu dem im vorigen Jahrgange der Gartzg. Seite 342 vorkommenden Aufſaze: „die in die Kartoffeln geſtekten Edelreiſer.“ Als ich den erwaͤhnten Aufſaz niederſchrieb, ver— ſprach ich, den weiteren Erfolg der in die Kartof— feln geſtekten Edelreiſer nachzutragen. Die bis zum zweiten Safttriebe erhaltenen Reſultate derſel— ben machte ich ſchon bekannt; weßhalb ich nur noch die ſpaͤter gewonnenen mitzutheilen habe. Nach dem zweiten Safttriebe bemerkte ich bei einigen der— ſelben eine kaum ſichtbare Entwiklung der Augen; bei anderen hingegen blieben ſie ganz unentwikelt. Bei der im vorigen Herbſte vorgenommenen Unter— ſuchung der 40 Stuͤke Edelreiſer traf ich alle beim Herausziehen aus den vermoderten Kartoffeln duͤrre und gaͤnzlich verdorben an. Mehrere derſelben hatte ich an einen ſchattigen Ort und in eine feuchte Erde geſtekt, um ſie leichter zum Wachſen zu bringen. Aber auch dieſer Verſuch lief ganz erfolglos ab. Sind vielleicht andere Gartenfreunde mit ihren an— geſtellten Verſuchen gluͤklicher geweſen, als ich mit den meinigen? Dieſes wuͤnſchte ich ſeiner Zeit in dieſen Blättern vernachrichtet zu leſen. Weiler, im Landgerichtsbezirke Feldkirch in Vorarlberg. Joh. Michael Seyfried, Sa ullehrer und Mitglied der praktlſchen Gartenbaugeſellſchaft. —— 1—ͤ—ͤ . —— . rr ‚ .. ——————— Aber Sorgen und Beſchwerden Drängen auch mich ſpät und früh, Und des Menſchen Loos auf Erden Iſt Entbehrung, Kampf und Muͤh. Darum ſeyen hler zwel Kronen Florens Lieblingen geweiht, Daß fie warm und troken wohnen In der rauhen Winterszeit, Ueber lange Aufbewahrung des Obſtes. So viel als ich ſchon uͤber die laͤngere Erhaltung des Obſtes und beſonders der Weintrauben geleſen habe, iſt jenes das vorzuͤglichſte, wenn man es auf ſein eigenes Laub, daran es gewachſen, legt. So bleibt es am Laͤngſten friſch und gut, jedoch muß das Laub trofen geſammelt werden. Will man Kirſchen bis zum Winter friſch aufs bewahren, fo nehme man ein dikes Stuͤk Erlenholz, bohre es durch, lege die Kirſchen friſch mit den Stengeln vom Baume gepfluͤktehinein, verſpunte beide Loͤcher, daß weder Luft noch Waſſer eindrin— ge, und lege das angefuͤllte Holz entweder in einen Brunnen oder ſonſt in ein friſches Waſſer, und ſie bleiben bis zum Winter ſo friſch, als waͤren ſie erſt vom Baume gepfluͤkt. B. H. Die Würmer von den Pflanzen, beſon— ders Melonen abzuhalten. Man löfe 2 Pfund ungeldfchten Kalk und 4 Pfund Kuͤchenſalz in einem Eimer Regen: oder weis chen Flußwaſſer auf, beſprize mit einer Brauſe die Gewaͤchſe, und man wird ſich der Wuͤrmer und Schneken entledigt finden. B. H. Fruͤchte ohne Bluͤte zu erzeugen, als Birnen, Aepfel und Pfirſchen, muß mau Zweige im Februar auf einen Feigenbaum pflanzen; jedoch muß der Stamm aufgeſpalten, und der Zweig darein geſtekt werden. B. H. Junge Baͤume vor Haſen zu ſchuͤzen, trachte man den Harn (Urin) von Hunden zu bekommen, mit welchem man die Baͤume beſtreicht, ſo ſind ſie von dieſen Naͤſchern ſicher. B. H. Und ein anderes Paar Kronen Leg ſch für den Priefter an, Der für Floren und Pomonen. Unter uns fo viel gethan! Seine Muͤhen ihm zu lohnen, Das vermag keln Erdengut. Möge er bald würdig wohnen Durch der Freunde Edelmuth. 22 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. Das Er hab een ſt e. Wenn dle Natur im bunten Fruͤhlingsklelde Er wacht, und auf die holden Augen ſchlaͤgt, Wenn Blumen blüh'n auf grüner Flur und Heide, Und ſich der Puls der hohen Schöpfung regt — Und Philomele flötet ihre Lieder — Das hallet ſauft im Menſcheubuſen wieder. * x 8 Wenn helß der Sonne Feuerbllke ſtrahlen, Vom Zeppir leiſ' bewegt ein wogend Meer, Die gold'nen Saaten auf und nieder wallen, Die Traube blinkt vom Goͤttertranke ſchwer; Und üb'cell waltet Gottes reicher Segen — Da muß der Glaube ſich im Buſen regen. * Ei = 2 Wenn um den uabewoͤlkten Himmelsbogen Den Mantel hängt die ſtille Sommernacht, Des Lebens Markt von hinnen fft gezogen, Allein der Mond mit ſelnen Sternen nah't; Da ftebt das Neid der Ewigkeiten offen Und vol Vertrauen wird die Seele hoffen. % * * GE {ft der Bilder fhönftes mir geblieben, Der Menſchheit Stolz, der Menſchhelt boͤchſtes Gluͤt, Noch hat kein Dichter wuͤrdig es beſchrieben, Weit bleibt der Worte reicer Quell zuruͤk; Ein Arbiit, bei dem alle Herzen ſchlagen, Wird mir die Zunge zu erklaͤren wagen! * * Es lſt der Baum, der edle Früchte tragt — Es {ft das Weib kn feiner größten Würde, Daß ſchon entgluͤht die ſuͤſſe theure Buͤrde, An ihren keuſchen Mutterbuſen legt; Det Himmels Maͤchte freundlich niederſchauen, Eich an den hehren Aublik zu erbauen. 25 5 * Und wenn das Band der Schöpfungen zerriſſen, Erbleichen will der Sternen ewig Licht, Dee Himmels Brunnen zuͤrnend fih ergießen — Nur ihren Pflichten weicht die Mutter nicht; Ein Engel wird fie bei dem Kinde ſtehen, Et liebend halten — und mit ihm vergehen! — % * Ihr ſollt darum den Mutternamen ehren, Der alle Erdenwuͤͤrden überträgt, Er wird fein Recht, fein heiliges, bewähren, So leng eln Herz im beißen Buſen ſchlaͤgt. — Die Macht, dle Sitte, oft find fie vergangen; Doch wird die Mutter ſtets am Kinde hangen! — (Anzeige.) Daß ich die Geſchaͤfte meines Mannes noch immer fortſeze, und daß bei mir auſſer allen Arten perennirender Pflanzen und Stauden⸗Ge⸗ wächſe, auch beſter Numer Nelkenſame 100 auserleſene Körner in 50 verſchledenen Sorten à 12 Gr. ſaͤcſiſch, und soo verſchledene Sorten der fhönften Nelken zu haben find, wovon ich das Duzend mit Nero. und Nas men nach PVorferift für 2 Rthlr. ſachſiſch, nach mei⸗ ner Vermehrung und Aus wahl aber fürı Rihlr. 12 Gr. tn der nemlichen Geldſorte uͤberlaſſe, und daß Nelken— Blätter: Karten nebſt gefchriebenen Verzeihniffe auf Verlangen zur Einſicht uͤberſchikt werden fünnen, vers fehle ich nicht, den Herren Liebhabern diefer Blumen andurch bekannt zu machen, und mich ihnen, indem ich die reelſte Bedienung verſpreche, andurch auf das Aus gelegentlichſte zu empfehlen. Jeua, im Monat Jaͤner 1880. Johanne verwlttwete Nithin Wedel. (Ankündigung.) Bei Wilhelm Engelmann in Leipzig iſt erſchlenen und in allen Buchhandlungen in Amberg, Paßau und Regensbarg in der Puſtetſchen zu haben: Weber, Dr. Fr. B., allgemeines deutſches ter⸗ minologkſches ökonomiſches Lexikon und Sdioticon, oder erklärendes Verzeichuiß aller im Geblete der geſammten Landwirthſchaft, der Aker-, Wieſen⸗, Garten-, Forſt⸗, Vieh⸗, Jagd-, Fiſcherei- und Haus⸗ Wirthſchaft, in Deutſchland und den einzelnen deut— ſchen Provinzen verfommenden Kunſtwoͤrter und Kunſtausdrüke überhaupt, und Benennungen der wirthſchaftlichen Pflauzen, Thiere, Geräthe ic. ins- beſondere. 2 Abtheilungen. gr. 8. broſchlrt 4 Rthlr. 16 Gr. Der Verleger erlaubt ſich, nicht nur alle gebildete Landwirthe, ſondern auch Juriſten, Camerallſten und Beamte jeder Art, auf dieſes, eine fo oft gefühlte Luͤke in der oͤkonomiſchen Literatur ausfuͤllende Werk, drin— gend aufmerkſam zu machen. Der Herr Verfaſſer hat die ſich geſtellte ſchwlerige Aufgabe auf das Buͤndigſte gelöst, und wird wohl ſchwerlich Jemand dies reich- haltige Buch, eine Frucht mehr als zojähriger mühfes liger Arbeit, unbefrledigt aus den Haͤnden legen. Das Aeußere iſt anftändig. (Dienft-Anerbieten.) Ein junger verheirs theter Mann, der etwa 24 Jahre alt und milltaͤrfrei fit, — als Gärtner in allen Theilen des Gartenweſens, ſo wie im Obſt⸗, Weln und Gemüſebau, hauptſaͤchlich aber in der Bo⸗ tanif, Frucht- und Miſtbeettreiberek und im Kultiviren exo⸗ tiſcher Pflanzen vorzuͤgliche Kenntulſſe beſizt, auch im Zeichnen ſich auf Relſen ausbildete, empfiehlt und bietet ſich hohen Herrſchaften als Kunftgärtner zu Dienften an. Auf frankirte Briefe erthellt die Redaktion das Naͤhere. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrek, — Allgemeine deutſche Sn ET a E20 LEE Herausgegeben von der der praktiſchen chen Gartenbau⸗ Geſellſchaft i in fe in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. N. 34 10. Februar 1830. A 3 nhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Zweite Beantwortung mebrerer gemelnnuͤziger Ehren-Fragen — Berichtigung des Artltels: „die Strukrübt.“ — Die kuͤrzeſte Anleitung zum Melonenbau. — Miszellen. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Erzellenz, Herr Dr. von Vicari, General: Vlkar zu Freyburg im Breißgan. Seine Wohlgeborn, Herr Hartweg, großherzoglic baden'ſcher botanifher Garten-Inſpektor in Karls⸗ ruhe. — Franz Reeſchuch, Amtsdlrektor der Herrfchaft Perutz zu Perutz im Mafoniger Kreiſe Boͤhmens. — Ambroſius Ambroſt, Buchhaͤndler in Paßau- — Franz Metfinger, k. b. Revlierförſter zu Fln⸗ ſterau, Landgerichts Wolfſtein in Bayern. — Prokop Sokup, Steuer-Einnehmer der Herrſchaft Perutz zu Perutz im Koͤnigrelch Böhmen. — Joſeph Mittendorfer, Domſtlfts « Grund: Anwalt zu Gurck in Kärntben. Zweite Beantwortung mehrerer gemein— nuͤziger Ehren-Fragen. (Vergl. Nro. 35 und 52 dleſer Blätter v. Is.) — Auf die ıfte Frage: Welche Obſtbaumgattungen geben nach den Elgen— ſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes den größten Ertrag, l’efera für Menſchen und Thlere die meiſte und beſte Nahrung, find am Wohlfeilſten zu erzeugen, und welche Obſtbaͤnme davon koͤnnen ſelbſt im ſchlechten Klima und Grunde mit Vortheil gezo— gen und welche Art zu einem hohen Erttag gebracht werden? Antwort; Da es ſich um Wohlfeilheit und Ertrag handelt, ſo ſind meiner Meinung nach jene Obſtgattungen die zwekmaͤßigſten, deren Kultur am Leichteſten, deren Ertrag am Sicherſten iſt und reichhaltig, folglich: da in den obſtreichſten Gegen— den der groͤßte Abſaz in Moſt, Branntwein, Eſſig, gedoͤrrtem Obſt beſteht, wären hiezu nur die ordi— naͤrſten Gattungen zu waͤhlen; das feinere, edlere hingegen in ſolche Gegenden zu verpflanzen, wo die Naͤhe großer Staͤdte und Maͤrkte den Abſaz noth— wendig erleichtert, nach welchem ſich jederzeit die Qualitaͤt berechnen laͤßt. Nach und nach durch leichtes Gelingen und Gewinnen aufgemuntert, ſteigt die Leidenſchaft, und mit ihr der Wunſch nach mehreren und vorzuͤglichern Sorten. Noah ichten aus Frahendor f. Wir haben in diefen Nachrichten ſchon mehrere, an uns gerichtete Privatbriefe mitgetheilt, wenn wir glaubten, diß ihr Inhalt auch für Andere einiges Intereſſe haben konnte. Eline ſolche Zuſchrift iſt wle— der folgende: „Seit dem Erſcheinen der Gartenzei⸗ tung war ich immer Einer der eiftigſten Leſer der— ſelben, und nicht blos Leſer, ſondern auch getreuer Junger ihrer Lehren. Beſonderes Intereſſe hatte im Jahre 1824 für mich der Stragel= Kaffee, den ich ſeither alle Ihre fortbaue. Sehr muß ich mich aber wundern, daß im Allgemeinen die Llebhaberet zu dleſen Stragel: Kaffee von Jahr zu Johr in Abnahme, ja fo> gar an manchen Orten in Verachtung gerathe. Ich kenne ſelbſt Einige, die deſſen Anbau und Genuß gaͤnz⸗ lich aufgegeben haben, ob fie gleich vorher elftige Be- foͤrderer destelben waren; fie wiſſen ihm aber auch kei- nen andern Vorwurf zu machen, als den, daß er, wie fie glaubten — zu viele Mühe und Arbeit gebrauche. 10 74 — — Auf die 2te Frage: Durch welche Mittel kann ein Obſtbaum dahln erzo⸗ gen werden, damit er bel voller Geſundheſt und lan⸗ ger Dauer ſehr bald und aahaltend fruchtbar iſt? Antwort: Darauf gründlich und feſt zu ant— worten, will ich mich nicht unterfangen; ich ſeze die Frage entgegen: Haben wir ſchon das Vollkom— menſte herausgefunden? — Ich glaube, ſo lange noch Ein Menſch auf der weiten Erde uͤbrig bleibt, ſind noch Verbeſſerungen denkbar: daher bleibt nichts übrig, als: man wähle die beſtmdoͤglichſten Reſultate unſerer erfahrenſten Obſtkuͤnſtler, beruͤk— ſichtige mit geſunder Vernunft Klima, Boden, Ur— ſache der Anpflanzung, und ſeze dann die hiezu ge— waͤhlten Baͤume, mit der paſſendſten Anwendung auf vorerwaͤhnte Eroͤrterungen; der Erfolg wird nicht vollkommen, denn es gibt nichts Vollkomme⸗ nes, aber moͤglichſt entſprechend ſeyn. Auf die ste Frage: Wie kaun eine leidenfhaftlihe Nekgung dahin nuͤzlich geleltet werden, damit die Obſtbaumzucht nicht nur in Gärten, ſondern auch im Freien mit Eifer und Sicherheit allgemein in Ausübung komme 2. Um die Obſtbaumzucht im Freien in Aufnahme zu bringen, iſt es hoͤchſt wichtig, das perſdͤnliche Intereſſe des Erzeugers ins Spiel zu bringen; ihm die Moͤglichkeit des Abſazes zu erleichtern; ihm be— greiflich zu machen, daß bei zunehmender Quanti— taͤt, ohne Vermehrung außerordentlicher Koſten, der Gewinn immer bedeutender, die Aufſicht im Großen viel leichter, daher Unfug und Diebſtahl erſchwert wird. Hingegen muͤſſen dieſe Faͤlle auch ſtrenge geahndet werden. Jeder Schullehrer muͤßte auf einem dazu beſtimmten Grund eine Baumſchule erhalten, die Anfangs zur Haͤlfte von der Obrigkeit, zur Haͤlfte von den Gemeinden beſezt, fortwaͤhrend 2 r ———————— Was mir mein gegenwärtlges Lokale erlaubte, pflanzte ich von dleſem mir fo lieben Gewaͤchſe jahrlich au, und machte auch Immer reichliche Ernte. Ich baute ihn im⸗ mer anf dem nemlichen Plaze mit Pferdduͤnger und der nemlichen Behandlung, die mir bekannt war — alle Jahre gleich an. Heuer machte ich zu meinem Unglüfe elne Aus nahme; ich nahm nur ſehr wenig Dünger und beſtreute dle Anpflanzung nach einigen Tagen vor Eintritt eines Regens mit Kaochenmebl, und von etlichen bundert Körnern, die ich mit der größten Sorgfalt geſtopft habe, giug mir — keln ein: fo dotirt bleiben muß, um nebſt dem jährlich un— entgeldlich fixirt abzugebenden Baͤumchen, auch ſo viel, um den halben gewoͤhnlichen Preis an die darnach verlangenden Gemeinden uͤberlaſſen zu koͤn— nen, als ausgewieſen wird, fuͤr freie Anpflanzungen noͤthig zu haben. Nothwendige Bedingung iſt, daß die Obrigkeit gut fuͤr die Sache geſtimmt iſt, ein herrſchaftlicher Gärtner mal des Jahrs nach— ſieht und das Noͤthige beſorgt, die Obſorge aber in allen Theilen einem einſichtsvollen, einflußreichen Manne uͤbertragen wird, der den nöthigen Muth und Kraft beſizt, angeerbte Vorurtheiie, aus In— tereſſe und Bosheit geſchmiedte Intriquen, mit Aus— dauer zu bekaͤmpfen und zu unterdruͤken. Auf die 4te Frage: Welchen Einfluß wuͤrde eine ſolche allgemeine Obſt- Baumzubt auf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Meuſchen haben? Antwort: Nicht nur daß durch oͤfteres Um- arbeiten der Boden fruchtbringender wird, die Ge— gend freundlicher ausfieht, die Bäume Schuz ges gen Wetterſchaden gewaͤhren, das Gras im Schat— ten uͤppiger waͤchst, naſſe Gegenden durch die nun erforderlichen Graͤben ausgetroknet, folglich geſuͤn— der werden — auch die Menſchen werden moralifch geſuͤnder; denn ſobald ſie von Jugend auf gewoͤhnt und angehalten werden, den Baͤumen keinen Scha— den zuzufuͤgen, ſo gibt es die ſchlichte Vernunft, daß es um ſo mehr Unrecht iſt, gegen ſeinen Mit— menſchen feindlich geſinnt zu ſeyn. Bei immer mehr gelingender, größerer Ernte, wird durch die mehr nothwendige Verfuͤhrung bemerkbar, daß dazu fahr— bare Straſſen noͤthig ſind, folglich durch Herſtel— lung und Erhaltung der beſſern Communikation auch leichterer Erwerb, daher verbeſſerter Wohlſtand ver— breitet, und die erſte toͤdtende Urſache anſtrengen— — nen ziges auf. — Was mag wohl hlevon die Urſache ſeyn? Am Grund und an der Behandlung kann es nicht feh- len, well ich in früheren Jahren auf gleichem Plaze und mit gleichem Fleiße immer reichliche Ausbeute er- hlelt. Noch weniger konnte die Urſache dem Samen zugeſchrieben werden; dleſer war einjährig und voll» kommen relf und felſch. Vet deſſen Ausſaat erſuchten mich meine zwei groͤ⸗ ßern Kinder, ich möchte fbuen erlauben, daß fie auch einige Kaffees Körner Im ihre kleinen Gartenbeetchen 75 der Betriebſamkeit, Mißmuth, feine Produkte an: zubringen, beſeitigt. Endlich gefaͤllt ſich Jeder in einer angenehm ausſehenden, kultivirten Gegend, woran er ſelbſt einen Antheil hat, viel beſſer, und ſtaͤrkt den Keim zur erſten, vorzuͤglichſten Buͤrger— Tugend, Vaterlandsliebe! Auf die ste Frage: Auf welche Art und durch welche Baumgattungen konnten die Straſſen und Wege mit Nuzen und Si: cherheit bepflanzt werden? Antwort: Feldwege, an denen Baͤume ge— ſezt werden, koͤnnten in der Naͤhe der Wohnungen von den Hausleuten, weiter hinaus im Allgemeinen beſorgt werden, ſo wie auch in der Naͤhe beſſeres Obſt, weiter hinaus ordinaͤres (in der erften Zeit) gepflanzt werden kann. Bei ganz neu angelegten freien Obſtgaͤrten, wobei die Bewaͤſſerungen ja nicht zu vergeſſen ſind, werden alle Koſten, und ſo lange es nothwendig iſt, eigene Waͤchter gemeinſchaftlich getragen. Landſtraſſen find eben fo mit Zuziehung der Herrſchaft zu beſezen und zu erhalten, und zwar mit Baͤumen, die Schatten geben und einen ſchoͤ— nen Wuchs verſprechen, als: Ahorn, Eſchen, Lin— den, Vogelkirſchen, Roßkaſtanien. Alle Weiden— Gattungen gehoren in naſſen Boden, ſind zwar ſehr nuͤzlich, aber nicht ſchoͤn. Pappeln ziegeln zu viel Ungeziefer. Auf die 6te Frage: Durch welche Mittel könnte, anſtatt der nur zum Vergnügen dienenden Blumenzucht die ungleich nuͤz⸗ lichere Obfibaumzucht in Töpfen und im Großen zum Vergnügen und Nuzen für das menſchliche Beduͤrfalß allgemein zum Vollzug gebracht werden? Antwort: Um die Topfbaumzucht mehr in die Höhe zu treiben, verſuche man Preis-Ausſtel— lungen, wie in Wien mit beſtem Erfolg mit Blu— men geſchieht. Gaͤrtnerei ohne Liebe fuͤr das Fach iſt Nichts: nun aber iſt die Topfbaumzucht blos Liebhaberei, wie eine Muſterkarte zu betrachten, um von allen Gattungen in Kenntniß zu ſeyn; da— her muß man auf den Ehrgeiz wirken, und dieß geſchieht durch Bekanntmachung, ſelbſt Auszeich— nung der vorzuͤglichſten Kultivateurs. Doch muß Jeder die Moͤglichkeit ſehen, Preiſe erhalten zu konnen, weil, wenn blos Jene, die Geld und Leute nach Wunſch verwenden koͤnnen, immer gekroͤnt werden, die Kleinern, Aermern zulezt ganz weg— bleiben. Auf die ꝛte Frage: Wle kann die Obſtbaumzucht zur Beförderung des Holzerträgniffes, des Fnutterkraͤuterbaues, des Ge— treidbaues und des Weinbaues mit dieſen Bauarten müzlich vereiniget werden? Antwort: Die nuͤzliche Verbindung mit an— dern dfonomifchen Zweigen betreffend, verſteht ſich von ſelbſt, daß zuerſt bei der Ausſezung Ruͤkſicht genommen werde, dem unterſtehenden Terrain nuͤz— lich, dem nebenſtehenden nicht ſchaͤdlich zu ſeyn: Nie zu nahe zuſammen, um die wohlthaͤtige Ein— wirkung von Luft und Sonne nicht zu hindern, und der gemeinſchaftliche Nuzen gibt ſich von ſelbſt: der Boden durch oͤfteres Umarbeiten wird fruchtba— rer, der Ertrag doppelt, — oben und unten, — die Baͤume ſchuͤzen gegen Froſt, das Gras waͤchst im Schatten uͤppiger, die Blaͤtter braucht man als Streue, die jaͤhrliche Auspuzung oder Aeſte und Baͤume gibt Brennholz, Legionen von verſchiedenen Voͤgeln werden herbeigelokt, dadurch das Ungezie— fer vertilgt, und die ganze Gegend angenehmer, belebter. ſaͤen durften. Ich bewillſgte es ihnen ganz glelchglltig; aber wie erſtaunte lch in der Folge, als ic ſehen mußte, daß die ihrigen ſchoͤn aufglagen und aufs Herrlichſte fortwuchſen, und von meiner Saat ſich kein einziges Pflaͤnzchen zeigte. — Lege ich nun dle Schuld anf das Knochenmehl, daß mein Stragel-Kaffee-Samen nicht aufging, fo werden vieleicht Viele auftreten, die mit dieſem Dünger Verſuche von verſchledener Art mit beſſerem Erfolge gemacht haben? Es ſind heuer in unſerer Gegend mehrere Verſu⸗ che, ſowohl auf Gartenbeeten, als auch auf Getreide- Aekern, mit dem Knochenmehl gemacht worden, und die Wirkungen waren hievon ſehr befriedigend, bis auf meine Stragelſaat. Jedoch muß ich von demſelben noch die Bemerkung anführen: Wenn dleſer Dünger nicht untergebaut, ſondern blos obenauf geſtreuet wird, ſo thun an folden beſtreuten Aekern oder Beeten die fleiſchfreſſenden Thiere, vorzuͤglich Hunde und Schwei⸗ ne, bedeutenden Schaden. Dleſe, durch den ſtarken Belngeruch angelokt, kommen von allen Seiten zuſam— meu, und find Tag und Nacht bemuͤhet, ga dleſer Lok⸗ 10 26 = Auf die ste Frage: Welches find die einträglihften Benuͤzungsarten des Obſtes? Die eintraͤglichſte Benuͤzung des Obſtes haͤngt von der richtigen Berechnung des Abſazes fuͤr jede Gegend ab; nemlich: Es iſt wohl zu erwaͤgen, wel— che Gattungen am Beſten gedeihen, wie ſie am Be— ſten anzubringen ſind. Die Obrigkeiten muͤſſen mit— helfen, Stappelpläze und größere Abnehmer zu verſchaffen, gemeinſchaftliche Anſtalten zu beſor— gen. Ordinaͤres Obſt wird gedörrt, zu Moſt, Branut— wein, Eſſig gefertigt, das edlere, als: Tafelobſt, geſchaͤlt, getroknet, gepreßt, eingeſotten; das un— anſehnliche und nicht anzubringende im Hauſe ver— braucht. Große Gartenanlagen haben oft den größten Ertrag in ihrer Baumſchule, kurz: es muß Alles nach den Umſtaͤnden bemüzt werden! Wlen. L. M. Die Redaktion wuͤnſcht noch IPDEREE Beantwortungen. Berichtigung des Artikels „vie Strukruͤbe.“ (Zu Nro. 14 der Gartenzeltung 1829 Sekte 109.) Eigentlich ſoll es heißen: „Strunffraut oder Struͤnkekohl,“ eine Abart oder Baſtard des Oberkohlrabi. Ein Kohlgewaͤchs, welches auf einem hohen, in der Mitte dikem, weiter hinauf ſpiz zulaufenden Strunfe oder Stamme ein Buͤſchel Blaͤtter, welches aber kein feſtes Haupt, wie der gewoͤhnliche Kopfkohl, ſondern nur ein Buͤſchel am Gipfel bildet. Am Strunke von unten hinauf ſte— hen einzelne Blaͤtter, welche aber nach und nach abfallen. Struͤnke und Stauden werden in angemeſſenem, dungreichen Boden ausnehmend mr und erreis n= r. chen gewöhnlich eine Schwere von 15 bis 17 Pfd. Fuͤr die Viehzucht ſind ſie in zweifacher Hinſicht als Herbſt- und Winterfutter von bedeutendem Vor— theile, nemlich die Blaͤtter im Herbſt und die Struͤnke im Winter. Aber auch als Speiſemittel fuͤr Menſchen ſelbſt ſind ſie, was den Strunk anbe— trifft, vollkommen brauchbar; indem derſelbe, ſo lang er jung, die Rinde noch nicht holzig und leicht vom Strunfe abzulöfen iſt, als Zuſpeiſe gleichwie die Oberkohlrabi zu gebranchen iſt, und mit Schoͤp⸗ ſen⸗ oder Schweinfleiſch als wohlſchmekendes Ge— muͤſe zubereitet werden kann. Außerdem aber laͤßt ſich aus den Struͤnken, wenn ſolche geſchaͤlt, mit der Krautſcharbe klein zerſtampft, und ſo wie das Sauerkraut in Faͤſſern eingeſalzen und dann eingeſauert werden, eine eben ſo vortreffliche Zuſpeiſe fuͤr den Winter, als wie das wirkliche, aus Kohlhaͤuptern zubereitete bekannte Sauerkraut, gewinnen. Dieſer Struͤnkekohl hat vor dem gewöhnlichen . Kopfkohl noch die Vorzuͤge: 1. daß ihm der Raupen— Fraß nicht ſo viel ſchaden kann; denn wenn wirk— lich die Raupen auch ſich der wenigen Blätter bes meiſtern, was doch ſelten der Fall iſt, (indem ih— nen vermuthlich die Blaͤtter des Kopfkohls delikater ſcheinen, und ſie die erſteren weniger beſuchen), ſo bleibet doch der Strunk, wegen ſeines harten Ueber— zuges, von den Raupen unangefochten. Es iſt dabei in ſolchen Jahren, wo es haͤufige Raupen gibt, offenbar mehr Vortheil bei dem Struͤnkekohl, als beim Kopſkohl. 2. Noch einen beſondern Vortheil, befonders in unferer Gegend, wo Feld-, Baum- und Garten-Frevel leider zu ſehr einreißen, hat dieſes Strunkekraut vor dem Kopfkohl voraus, daß es die nach Saanen begierigen Schnarhhäbne Speiſe zu ER e ihnen in me Gegend oft ein Leichtes iſt, indem unfere Aeker und Gärten mek⸗ ſtenus mit gewöhnlichen nledrigen und oft lokeren Zaͤu— nen umfangen find, worüber die Hunde leicht ſpringen, uad de Schweine die kleinen Oeffnungen geſchikt zu erweitern wiſſen, und dann hindurch ſchluͤpfen könne. Ich habe es heuer felber erfahren, wie lange und un: ermädet dieſe Thiere einem mit dierem Dünger be: ſtreuten Gartenbeete zuſezen, und was ſie für ein ver⸗ beerendes Spiel treiben, wenn fie auf dasſelbe kom— men. Uaſeren Schweinehaltern iſt es von jeher un⸗ aaa gebll! ben, obgleich fie dleſelben den ganzen Sommer Tag und Nacht nicht in deu Stall bringen, ſondern immer zum Nacthelle und Schaden der Nac barn frei — ohne alle Nachſicht herumlaufen laſſen. — Auch bier, wle in andern Ländern, findet dle all⸗ beliebte Gartenzeitung Immer mehr Achtung, Belfall und Mitleſer, wovon ſich ſchon bedeutende Früchte zeigen. So legte unſer thäriger Hr. Schulaufſeber und Gutsbeſizer, Klemens Klenpointner, mit großem Koſtenaufwande einen ganz neuen, planmaͤſſi⸗ 22 wegen feines unanfehnlichen Kopfes unberührt ſte— hen laſſen und an ihm voruͤber gehen. Es wird ſowohl im Bunzlauer -als Leitmeritzer— Kreiſe Boͤhmens, beſonders in den deutſchen Ort— ſchaften ſchon ſehr haͤufig gebauet. Den wahren Vortheil aber würden Landleute und Feldbauer von dieſem Struͤnkekohl erzielen, wenn man ihnen nur glaublich und uͤberzeugend genug die goldene Regel einpraͤgen koͤnnte, die jungen Pflanzen wenigſtens 2 Schuh, noch beſſer 5 Schuh von einander abge— ſondert, zu verpflanzen. Allein dieſes redet man dem gemeinem Volke hier Gegends nimmermehr ein; denn ſie glauben: wenn man viel Kopfkohl, Kohlrabi, Kartoffeln u. dgl. ernten oder gewinnen wolle, muͤſſe man auch recht viel Pflanzen oder Kar— toffeln in das Beet hineinſtopfen, oder, beſſer zu ſagen, das Beet mit Pflanzen oder Kartoffeln pflaſtern. Es iſt freilich ein laͤcherlicher, aber dennoch ſehr ſchaͤdlicher Irrthum, von dem ſich dieſe Leute, obſchon bei offenbarem Schaden, durchaus nicht abbringen laſſen wollen. Gabel, im Janer 18830. Joſ. Dominik Preißler, Mitglied der praftifhen Gartenbau⸗ Geſellſchaft. Die kuͤrzeſte Anleitung zum Melonenbau. Die Melone iſt zwar eigentlich ein Gewaͤchs für das Miſtbeet, kann aber doch auch im Freien erzogen werden. Man kann im Maͤrz oder April den Samen in Blumentöpfe in der Stube legen, und die jungen Pflanzen Anfangs nur bei der Mittagsſonne ans Freie bringen, nachher aber ſie immer mehr und mehr daran gewöhnen. Im Anfange des Juni, oder noch fruͤher, wenn die Witterung guͤnſtig iſt, werden ſie mit der Erde aus den Blumentoͤpfen herausgenommen, und entweder in große Kiſten, die mit fetter Erde gefuͤllt ſind, oder in dazu ſchon bereit gehaltene Beete von ſehr fetter Erde ausge— ſezt. Man gibt ihnen einen Standort, wo ſie viel Waͤrme und Schuz gegen Nordwinde baben. Man kann ſie hier, wenn man will, an Spalieren in die Hoͤhe ziehen. — Was die uͤbrige gewoͤhnliche Be— handlung dieſer Frucht betrifft, ſo laͤßt man jeder Pflanze nur zwei Hauptranken, und kneipt, ſobald ſie Knoten bekommen, das Ende derſelben ab. Eben fo verfaͤhrt man mit den entſtehenden Seitenſchoſ— ſen und laͤßt nur an jeder Ranke oder neuem Sei— tenſchoße, eine, und zwar die ſtaͤrkſte Frucht ſte— hen, und an der Hauptranke etwa 10 bis 12 Fruͤchte. Die Hauptranke behaͤlt zwei Seiten— Schoße und man nimmt alle ſchadhaften Ranken und Blaͤtter ganz weg. Will man, ſo kann man die abgeſchnittenen Ranken wieder ins Land ſezen, ſie bringen zuweilen ziemlich gute Fruͤchte. Glaubt man, daß es noͤthig ſey, fie zu begießen, fo muß man ſich bei dieſem zarten Gewaͤchs vor ſehr kal— tem Waſſer in Acht nehmen. Die Zeit der Reife bei dieſem Gewaͤchs muß man durch Uebung und Erfahrung kennen lernen. Meiſtens iſt es das ſicherſte Merkmal der Zeitigung, wenn ſich der Stiel an den Fruͤchten durch kleine Riße von der Frucht abzuldſen anfaͤngt, dann werden ſie abge— nommen und reifen dann noch einige Zeit im Keller nach. Um die Frucht recht ſchoͤn zu erziehen, legt man ihr, ſobald fie heranzuwachſen anfängt, kleine Bretter, oder flache Steine unter, damit ſie die kaͤltere Erde nicht beruͤhre, und wendet ſie alsdann nach den verſchiedenen Seiten behutſam um, damit fie überall Sonne bekommen. EEE —— — — TEE Ne SER wer. gen Gemüfe-Garten an, und ſtlftete auch vor zwei Jah⸗ ven ganz unentgeldlich einen Sculgar ten, in dem ſchon einige hundert, tbeils Wildlinge, thells veredelte Baum: chen aufs Schoͤnſte wachſen, die auch bald — Gott gebe es! — dem edlen Wohlthäter die erſten Fruͤchte dankend darbringen werden. — Der biefige Privar- Gärtner Vitus Lizellfellmer verehrte uns heuer für den Sculgarten zwiſchen 60 —70 Stuͤke Klrſchen⸗ und Zwetſchgen⸗Staͤmme. Unter deſſen Leitung legte auch der btefige k. k. Poſtmelſter Herr Sof. Statner einen ſchönen, planmäßigen Gemüfegarten neben fet- nem Hauſe an, der auch mit einer hohen Mauer um— fangen tft. — Es haben viele Bauern hier nun eln— ſehen gelernt, daß Obſtbaͤume die Intertſſen ſammt dem Kapktale zuruͤkzahlen; daber ſie auch ſchon aufan— gen, den allgemein irrigen Wahn zu beftreften, der von jeher mit dem gemelnen Manne zur Welt kam: „daß es hier nicht gut thue.“ Ste wollen damit fa: gen: unſer rauhes Klima tange nicht zu Obſtanpflan⸗ zungen, well die beſſerer Gittungen nicht reifen und gedeiben, und die ſalechtern Bäume den Plaz nicht verdienen, den fie einnehmen. Es iſt wahr, wir koͤn⸗ 78 Miszellen. J. Mein ganzes Garten-Vergnuͤgen ſchraͤnkt ſich auf einige Fenſter ein, nachdem ich mich weder im Beſize eines Gartens befinde, noch je auf ein ſolches Beſizthum als eine mobile Militaͤrperſon rechnen darf. Dennoch halte ich mir die Gartenzeitung; mit Begierde griff ich nach den erſten Blaͤttern, und als ich meine Erwartung nicht getaͤuſcht fand, kannte ich kein größeres Vergnuͤgen, als die Nuͤzlichkeit dieſer Zeitung allenthalben anzuempfehlen und fo viele Proſelyten zu machen, als es nur möglich war. Einmal wurde jedoch meine Schuͤler-Folgſam— keit durch einen Artikel der Gartenzeitung arg ge— taͤuſcht, und ich glaube, meinen erlittenen Unfall zur Warnung fuͤr Andere benuͤzen zu duͤrfen, wenn ich auch ſchlechten Dank ernte, daß ich durch mein Ge— ſtaͤndniß die Richtigkeit einer Behauptung eines Mannes antaſte, der durch mehrere Aufſaͤze in dieſer Zeitung ſich nicht nur als praktiſcher Gaͤrtner, ſondern auch als tief denkender Naturforſcher ſignaliſirte. Wie geſagt, ſchraͤnkt ſich mein ganzes Garten— Vergnuͤgen auf einige Fenſter ein, und dennoch hatte ich durch eine Reihe von vielen Jahren durch ſorg— ſame Pflege meiner wenigen Pflanzen die Freude, wenigſtens von der zweiten Haͤlfte des Monats Februar an, ein Fenſter voll bluͤhender Stoͤke zu ha— ben. Um nun die Vegetation zu ſteigern, und da— durch mein Vergnuͤgen zu erhoͤhen, folgte ich ohne allem Bedenken dem, in Nro. 25 der Garten-Zei— tung vom Jahre 1825 enthaltenen Rath des Herrn Doktor Baldy, ließ zu gleichen Theilen Schaf-, Hühner: und Tauben-Koth durch einen Pharmazeu— ten in einen harten Zuſtand verwandeln, ſofort das Sn in Pulver e und beſchen meine Lieblinge mit dieſer Lebens-Eſſenz in der ſichern Erwartung, reichlichen Lohn fuͤr ſo ſorgſame Pflege zu finden. Allein das Reſultat war — Vers lurſt aller fo betreuten Pflanzen, und nur jene blies ben mir, auf die ich keinen beſondern Werth legte, und denen ich die Wohlthat des geprieſenen Duͤn— gers nicht zukommen ließ. Auf dieſe Art verlor ich 10 Sorten Roſen in mehr als 50 Exemplaren, viele perennirende Pflanzen, allen Goldlak und meine ganze, im Herbſte ziemlich theuer erkaufte Sammlung von hollaͤndiſchen Narziſſen, Hyazin— then, Tazetten und Jonquilien. Da meine Pflanzen zur Zeit, als ihre Trieb Kraft erwachen ſollte, keine Spur von der ihnen erwieſenen Wohlthat aͤußern wollten, fieng ich an, zu unterſuchen, und fand, was ich bei einigem Nachdenken ſelbſt leicht haͤtte beurtheilen koͤnnen, wenn ich mich nicht ſo ganz dem blinden Vertrauen hingegeben hätte: den nach Vorſchrift auf die Wurzeln geſtreuten Dungſtaub durch das Begießen in einen gewoͤhnlichen unverrotteten Viehduͤnger verwandelt, der erſt in Verweſung uͤberzugehen anfieng, und dadurch ſaͤmmtliche Wurzeln in Brand verſezte. Ich bin alſo durch meine zu große Folgſamkeit um das Vergnügen meiner Fruͤhlings-Flur gekom- men; die nemliche traurige Erfahrung machte auch der Pharmazeut, welcher den Dungſtaub bereitete und dem ich auf Erſuchen einen Theil davon abtrat. Ich lege meinen geehrten Mitleſern die Frage vor, ob ſie in ihren Verſuchen gluͤklicher waren, und ob es raͤthlich, oder ohne zu befuͤrchtenden Nachtheil ſey, wenn der Dungſtaub, der doch im— mer erſt in Verweſung uͤbergehen muß, gerade auf die 0 der SE PR werde? einen nen + unferer Gegend mit u Bear: Mühe und Sorgfalt die edlern Obſtgattungen nicht zum Wachs- thume und nicht zur Relfe bringen, Indem wir met: ſtens bis April und wohl auch bis Mat noch immer Schnee haben, und es faſt Immer im November ſchon zu ſchnelen wieder anfängt, und oft noch früher. Weber: dies find noch die rauhen Winde und die vielen Reife eln wahres Hluderniß gegen Anpflanzung der beſſern Obſtgattungen. Allein es gibt ja water den fo vielen 100 Obſtſorten auch viele für ranhe Gebirgsgegegden, und es wäre daher zu wuͤnſchen, daß dleſe in Ihrer Garteupeitung eigene ER wäh belege die fpat blühenden und früh reifenden! — Waldring, im Spätherbſte 1829. 4 B. Nikolaus Wimmer, Schullehrer und Mitglied der prakt. Gartenban-Geſellſchaft. Zuſchriften, wie obige, wenn ſie dem wirklichen Le⸗ ben, der lebendigen Erfahrung, entnommen, führen im⸗ mer auf nuͤzliche Unterſuchungen und Reſultate, daher fie uns ſehr willkommen find, 79 Theil diefes Staubes mit der obern Erde ber Töpfe zu vermiſchen, ohne damit den Stamm und die Wurzeln in direkte Beruͤhrung zu bringen, koͤnnte allenfalls von Nuzen ſeyn. Preßburg. Joſeph Hoͤberth, k. k. Feld⸗Kriegs⸗Kommlſqaͤr. II. Mich wundert's, daß bis jezt die (von mir an- gefangene) oͤffentliche Correſpondenz noch nicht wei— ter gefoͤrdert iſt. Mir deucht, ſie iſt das beſte Mittel, nicht allein zur freundlichen Annaͤherung im Allgemeinen, ſondern auch, um Allem auf dem kuͤr— zeſten und ſicherſten, ja leichteſten Wege zur paſ— ſendſten Stelle zu verhelfen. Was nuͤzt Das den vielen Leſern unſerer allbeliebteſten Gartenzeitung, wenn ich da einen Vorſchlag, ein Mittel, ein Dies und Jenes angezeigt finde, und ich bin anderer Meinung, — und dieſes entweder, weil ich aͤhn— liche oder andere Proben, Erfahrungen gemacht habe, oder im Ganzen anders daruͤber denke. So lange ich die Reſultate meiner Wahrnehmungen fuͤr mich behalte, ſie moͤgen anders oder auch denen gleich ſeyn, die ich da gedrukt angegeben finde, ſo lange ich mein „Gleich“ oder »Anders“ picht zum allgemeinen Beſten hergebe, iſt die Sache bald ab— gemacht, der Gegenſtand abgebrochen, — er bleibt auf ſich ſelbſt beruhend, und Fortſchritte folgen lang— ſamer. Sage ich aber oͤffentlich mein Ja oder Nein; mein „So“ und »Anders;“ mein Darum und Warum dazu ze., dann erſt kommen wir bald weiter. Und um uns gegenſeitig auf die freund— ſchaftlichſte Weiſe weiter zu verhelfen, — das iſt ja unſer Aller Pflicht, und eine ſehr angenehme. — Daß ich hier von einem Ich ſpreche, bitte ich nicht auf mein eigenes zu deuten — unter dieſem Ich Belangend die Obſtſorten für winterllchen Gegen— den, wäre es wohl am Befteny in der Nachbarſchaft ſelbſt die Erfahrung um Rath zu fragen; doch ſtehen bier, fo viel der Raum erlaubt, einige verzeichnet, als: Aepfel: Edler Winterborsdorfer, graue Reinette, großer rheintſcher Bohnapfel, rother Stettiner, Win- terftreifling, Wiesling (vorzuͤglſcher Moftpfel) u. a. Birnen: Sommer⸗Apothekerbtrne, Herbſtbergamotte, Winterbergamotte, rothe Bergamotte, Jagdbirne, Kazenkopf, Pfundbirne, lange grüne Winterblrne, Kochblrune, Puchlbirne u. m. a. beliebe ſich jeder Zeitungsleſer jezt und fernerhin ſelbſt zu verſtehen. Weiter: Wenn ich unſerm allgemein geſchaͤzten Doktor Baldy im Banat in der Gartenzeitung brieflich ſagte, daß mir und vielen andern Blumiſten ſein Kraftduͤngerpulver extra gefalle, auch mit großem Vortheil, herrlichem Erfolg haͤufig angewandt ſey, fortwaͤhrend noch angewandt werde, und wir ſammt und beſonders Ihm fuͤr das Bekanntmachen desſelben verbindlichſt danken, — ja ſogar, wenn uns ein Gewaͤchs aufs Prachtvollſte florirt, einan— der befragen: „Haben Sie die Pflanze etwa bal— dyrt?“ (Das will ſagen: mit dem Kraftdungpulver verſehen.) Item, daß ich und viele Andere aber einen großen Theil ſeines uns gereichten Krims— krams nicht verſtehen; daß wir zu ungelehrt noch ſind, ſeine Kraftſprache faſſen zu koͤnnen, und wir Ihn gehorfamft erſuchen, uns mit gangbaren Wor— ten und allgemein einleuchtenden Saͤzen zu bewir— then, daß wir (überaus Lernbegierige) feine Lehre begreifen koͤnnen ꝛc.: wuͤrde der liebe Doktor mich nicht, wenn ich Ihn 'nmal in ſeiner Gewaͤchshaus— Thuͤre ſtehen ſaͤhe, freundlich bei der Hand neh— men und mich wohlgefaͤllig belehrend herumfuͤhren, mir zeigen, wo ihm dazumal der Teufel von Kaze den Schabernak ſpielte, der vielleicht auch die Ur— ſache iſt, daß wir ſo lange Zeit des Herrn Doktors vortreffliche Aufſaͤze in der Gartenzeitung entbeh— ren muͤſſen c. — So auch jeder Andere, dem ich mir nichts dir nichts auf die wohlgemeinteſte Weiſe ein Brieflein eingereicht. Kaͤme ich alfo 'nmal ans Reiſen, — wie angenehm, wenn ich dann ſo hin und wieder einen meiner oͤffentlichen Korreſponden— ten aufzuſuchen haͤtte! Speft in Weſtphalen. C. L. Rautenbach. Kirſchen: Buͤttners ſchwarze Herzkirſche, Büttners gelbe Knorpelkirſche, große ſckwarze Knorpelklrſche, Flomentiner, holländiſche große Prlnzeſſintirſche, rothe Malklrſche, wahre engliſche, doppelte Glaskir- ſche, ſpaniſche Welchſel, Fuͤrſt's ſchwarze September— Kirſche u. a. Wir werden in Frauendorf vorzüglich darauf bedacht ſeyn, Sorten für rauhe Gebligsgegenden auf boaftämmigen Wildlingen in großer Menge anzuziehen] — 80 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. Garten⸗ und Blumen: 12 55 empfehle ich mich auch in dieſem Jahre mit melnen ſelbſt gezogenen Samen und Ela 600 Ein EIER Eat einzelne Priſen abgegeben werden, als: Pflanzen auf das Beſte. Als von ne d. gar. Sortiment Althaͤen in 22 1 gefüllten Abanderungen zu. 3 3 22 Röhren⸗ oder Federaſter 10 16 ſbnen Sorten 23 pf. Körner von allen Sorten unter einander 4 — Sortiment Sommer:Levfojen; thells engl., helbengl., latblästrigen und Herbſt- Levkojen in 65 der fhönften und ausgezetchnetſten Far— ben. Hlevon in 22 Sorten, die Sorte 100 Körner; alle engl. und e fon 14 — dergleichen in 25 Sorten 7 . 24 — dergleichen in 50 Sorten 0 42 — Koͤrner melange 2 - 4 4 — Sortiment Winter = Levfojen in 10 Sorten, extra von jeder Sorte 100 Koͤrner 38 — dergleichen, die gut ins Gefüllte gehen, in verſchledenen Farben melirt, a Loth — 2 — Kurbiſſe in 12 ſchoͤnen Sorten Br — Mitterſporu, gefüllte nledr. in e Farben melirt 4 — Diefelben jede Sorte extra . 5 „ 0 Balſamluen in 156 gefüllten Sorten, von je— der Sorte 12—ı5 Körner extra = 8 — Hlevon 100 Körner von allen unter einander 2 — Dieſelben a Loth. 1 a 5 . 6 — Winden in s Farben & A Be Lupinen 6 Sorten, melirt a Loth 8 er, — Scnuekenklee in 10 Arten zuſammen 6 — Salıppen in 6 Farben . 6— Stabiofea in verſchtedenen ſchnenubänderun⸗ gen a Priſe 2 . 5 5 1 — Ehrenpreis in 12 fhönen Arten ; 27 Sommergewaͤchſe in 200 Arten s Kthlr. 18 — in 100 Arten 1 18 — in 25 Arten — =: 16 in 12 Arten — = 8 Topfblumenſamen in 25 Arten 1 — perennirende Blumenſamen in 25 Arten 16 Eat! Nebſt dieſen Sortimenten beſize ich auch eine be⸗ deutende Auzahl anderer fhoner Blumenſamen, wovon Akazlen, Sturm— Hüte, Amaranthen, Löwenmaul, Ringelblumen, ſehr ſchoͤne Glokenblumen, Nigellen, Baſilienkräuter, Nacht⸗ Kerzen, Rauunkel⸗ und Garten-Mohne in ſchoͤnen Va⸗ rietäten, Wunderblumen, Rudbeckten, Silenen u. dgl. m. — ——— —'Ü .Ü. . Ü. ..... ... . ——.—ñ—— .. — a. Ferner Ausführliche Verzeichulſſe hierüber belieben Blumenfreunde Aigen be Brlefe ſelbſt Glashaus-Pflanzen. gar. Acacien, 6 verſchtedene Arten das Stuͤk von 4—16 Aloe, iu 13 Artega, des Stük von . A Amaryllis, 4 Arten, d. St. von . . 2—18 Cactus, 30 Sorten, d. St. von . . o 41416 Camellien, 4 Arten, d. St- . . . 536—60 Canna, in 4 Arten, d. St. von . . 4-12 Citrus, in 4 Arten, d. St. . . .* 12—18 Diosmen, 7 Arten, d. St.. > . . 4-16 Ericen, 19 Arten, d. St. von > 0 8 —36 Gloxinien, 3 Arten, d. St. von . . 04-6 Hibiscus, mehrere Varketäten, d. St. 6 — 8 Jasmin, 10 Sorten, d. St. von . 4 —12 Leptospermum, 4 Sorten, d. St. von . 4-10 Melaleucen, 9 Sorten, d. St. von = . 4-12 Metrosideros 3 Sorten, d. St. von . 8 —140 Myrtus, 8 Varietäten, d. St. von - . 4— 8 Nerium, 6 Verſchiedenhelten, d. St. von . 04-8 Passifloren, 5 Arten, d. St. von. B 424 Pelargonien, über 75 Arten, d. St. von 416 Phylica, 4 Arten, d. St. von . . 6 — 83 Proteen, 4 Arten, d. St. von. 14636 Stapelien, 20 Arten, d. St. von 3— 6 und noch eine b deutende Anzahl anderer ſchöner und feltener Glarhaus: Pflanzen, dann Ver 1 ſchledene Artikel gar. pf. Ranunkeln, gefuͤllte, 100 Stuͤk 8 12 — — gefuͤllte, 25 Stuͤk in 25 verſchledenen febr ſchönen Sorten 5 . 24 — Tuberoſen, gefüllte, blühbare, a St. ° 1 Aurikeln ia verſchiedenen ſehr ihönen Sorten 12 Stüf . * 8 — Primeln, englliſche, ſehr ſchön/ 12 Stuͤt 85 6 — Topfnelken, 12 St. in 12 Sorten mit Namen 24 — Welnfechſer, gute frühe den untereinander a Stuͤk 8 2 — Hesperis matronalis fl. pl., weiße, gefüllte Viola matonalis, 12 St. ° 48 — — — rothe gefuͤllte dergleichen 8 24 — Mofen, gefüllte, 12 St. ia 42 Sorten 36 — Pelargonten, nene engl. großblumlge - — — Ein Sortiment in 50 Arten. . 9 Rthlr. — — — in 25 = 4 ——— — in 12 x der ſchönſt. 5 — — — Gloshanepflanzen, 50 St. in 50 Arten s — — — Trelbbauspflanzen in 50 Arten, 50 St. 8 — — — Staudengewäcdſe fuͤrs freie Land, 50 St. in 50 Arten 5 1 2 3 — — — Lee ſ er, Handels gärtner in ER abzufordern bel ——ßr — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche rn eins Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Inhalt: Ueber Wachsthums junger Bäume. Ueber die Farbenveraͤnderungen und Far⸗ benumwandlungen der Nelkenbluͤten. (Von Friedrich Paͤßler in Gernrode unweit Quedlinburg. Inhaber von Sortimentsnelkenſammluagen haben faſt in jedem Jahre zur Zeit der Nelkenflor die Er— ſcheinung wahrzunehmen: wie dieſe und jene Nel— ke, in Ruͤkſicht der ihr eigenthuͤmlichen Farben und deren Vertheilung, irgend eine Aenderung erlitten bat. Lieferten dieſe Statt gefundenen Veraͤnde— rungen mehrentheils nur ein ſolches Reſultat, wel— ches den Schoͤnheitsregeln entſpraͤche; ſo moͤchten dergleichen Erſcheinungen den Nelkeniſten nicht un— angenehm ſeyn koͤnnen; allein die Mehrzahl ſolcher umgewandelten Nelken ſinkt gemeiniglich zu werth— loſen Blumen herab; und in dieſer lezteren Bezie— hung muͤßte es dem Nelkeniſten ſehr erwuͤnſcht kom— men: mit wirkſamen und unter vielſeitigen Umſtaͤn— den moͤglichſt anwendbaren Vorſchriften bekannt zu werden, durch welche oft viele ſeiner Lieblingsnel— kenſorten vor ſolchen nachtheiligen Farbenveraͤnde— rungen bewahrt und geſichert werden koͤnnen. Schwerlich moͤchte uͤbrigens jemals die Wirk— ſamkeit ſolcher Mittel geltend gemacht werden koͤnnen, welche, unter Beruͤkſichtigung ſo verſchie— N.. 9. die Farbenveränderungen und Farbenumwandlungen der Nelkeubluͤten. — Beförderung des 26. Februar 1830. denartiger Zuſtaͤnde, dem Entſtehen jenes Uebels gänzlich begegnen konnte; und nur darauf kann meines Erachtens vorerſt Bedacht genommen wer— den: daß durch eine beſtimmte Behandlungsart der Nelkenflanzen dieſe Umwandlung der Bluͤtenfarben moͤglichſt gemindert und ſeltner gemacht werde. In dieſer leztern Beziehung duͤrfen auch nur alle dieje— nigen von mehreren um die Nelkeniſtik ſich verdient gemachten Schriftſtellern empfohlenen Vorſchriften zur Abwendung des ſogenannten Verlaufens oder ſonſtigen Veraͤnderns der Nelkenbluͤten, betrachtet werden; und wenn man zwar zugeſtehen muß: daß jene empfohlenen Vorſchriften, (welche uͤbrigens blos in einer gewiſſen Behandlungsart der Nelken— Pflanze uͤberhaupt beſtehen,) in mehrfacher Hinſicht einen etwas guͤnſtigen Erfolg aͤußern koͤnnen; ſo will es mir doch fo ſcheinen: als ob alle bis jezt be= kannt gewordenen Mittel dieſer Art auf Vorausſe— zungen gegruͤndet ſeyen, welche den bisher be— kannt gewordenen Erklaͤrungsformen uͤber Farben— Veraͤnderungen und Farbenumwandlungen nicht ge— nuͤgende Haltbarkeit gaͤben; wie denn uͤberhaupt noch keine Definition in den Schriften eines Weiß— mantel, Rudolphi, Schmaling, Ranft, v. Behr, Muͤnzel und Schröter dargelegt Nachrichten aus Frauendorf. »Der Blumen gaärtuer.“ Unter dieſem Titel erhalten wir fo eben das I. Heft „einer Zeitſchrift für Blumen-Freunde,“ aus dem Verlage des Hrn. CarlHoffmann in Stuttgart. — Heraus- geber find: Herr Friedrich Ludwig Findh, Doktor der Philoſophie und Profeſſor am Eönigl. württembergs ſchen Seminar in Urach, dann Herr Georg Friedrich Ebner, Kaufmann und Blumiſt in Stuttgart. Wir glauben, unfere geehrten Leſer werden es nicht ungerne ſehen, wenn wir fie mit dem Geifte die⸗ fer Schrift etwas näher bekannt machen. Dazu ſchel⸗ nen uns folgende Stellen aus der Vorrede dieſes aten Heftes am Sachdlenlichſten. „In dem weiten Geblete der Natur,“ heißt es da, „hat namentlich das Pflanzenreich beſonders zahlreiche Freunde, Unterſucher und Bearbeiter gefunden. Reifen 11 32 worden iſt, durch welche ſich jede Art der Farben: Umwandlungen erklaͤren ließe. Um nun aber mit den Mitteln vertraut zu wer: den, welche dieſem hier in Rede ſtehenden Uebel wirkſam begegnen, oder dasſelbe ſeltener machen koͤnnen, müßte man vor Allem eine genauere Kennt⸗ niß eben darüber haben: durch welche Bedin⸗ gungen die Farben der Nelkenbluͤten, und deren eins zelne Blaͤtter, unſerem Auge darſtellbar werden. Und mag zwar dies nur ebenfalls durch eine hypotheſiſche Erklaͤrungs form ſich darlegen laſſen koͤnnen: ſo moͤchte doch dieſelbe vielleicht auf eine immer naͤhere Auffindung zwekmaͤßiger Behand— lungsarten der Nelken, durch welche den Farben— Veraͤnderungen derſelben mehr begegnet werde, wirken koͤnnen; und ſolches ſoll lediglich der Zwek dieſer meiner Abhandlung ſeyn. Wenn ſchon Weißmantel darauf hindeu— tet: “) daß das Verlaufen der Nelken darin beſtehe: wenn die Zeichnungsfarbe ſich in die Grundfarbe umwandle, **) fo muß, um nicht Verwirrungen zu veranlaſſen, dieſer bisher giltig geweſene Begriff des „Verlaufens der Nelken“ beibehalten werden; ob zwar keineswegs jene Begriffsdefinition für au: dere und weitere Veraͤnderungen der Nelkenfarben und fuͤr ſonſtige Ausartungen, die doch nicht aus— zuſchließen ſind, ausreichend iſt. Jede Farbenveraͤnderung und Farbenumwand— lung kann ſowohhalle Bluͤten, als auch nur eine Bluͤte einer und derſelben Pflanze; ſowohl alle Blaͤtter, als auch nur einzelne Blaͤtter, ſowohl ein ) Des Blumlſten 1. Th. S. 165. “*) Siehe auch „Rudolphi's Erklarung in der Gar: tenzeltung I. Jahrg. S. 282“ und „Münzel's an Allgemeln. deutſches Gartenmagazin 249. mit großen Mitteln, großen Zweken, auch großen Re— fultaten find der Pflanzen - Kunde in neueren Zeiten zu Gute gekommen. Elozelne Männer, größere und kleinere Geſellſchaften, welt verbreitetere Vereine wir: ken für die Erweiterung und Berelcherung dleſer Wif: ſeuſchaft. Eine wahre Weltverbindung findet Statt für dieſen Zwet; und erfteullche Erfolge find daraus hervorgegangen, und werden ſich immer mehr bemerk— bat michen. Da Ift vun auch, ganz elnfach und naturlich, zwl⸗ (dem den beiden genannten Beziehungen, bald mehr ganzes Blatt, als auch nur einen Theil des Blattes einer und derſelben Bluͤte, betreffen, wel— cher Grundſaz bei den nachfolgenden Erklaͤrungen in Beruͤkſichtigung zu nehmen iſt. I. A b (net. n Das Verlaufen der Nelken bedingt die geſchehene Umwandlung einer der Zeichnungsfarben in die Grundfarbe, bei welchem veränderten Zuſtande jedoch die dunk⸗ lere der Zeichnungs farben theilweis oder gänzlich noch ſichtbar bleiben konnen. Es kann daher z. B. eine weißgrundige Pikotte oder Doublette nur in ihre dunklere Zeich— nungs farbe; eine weißgrundige Pikottpi⸗ kotte oder Biſarde nur in eine oder die andere der Zeichnungsfarben verlaufen. Daß uͤbrigens das Verlaufen der Nelken nicht von dem Verhaͤltniſſe der helleren Grund farbe zu der damit in Verbindung geſezten dunkleren Zeich— nungsfarbe abhängig ſey, iſt eine bereits be— kannte Erſcheinung; und wenn daher die Zeich— nungsfarbe heller, als die Grundfarbe ift: fo muß bei dem Verlaufen die dunkelgrundige Nelke in die hellere Zeichnungsfarbe übergehen. Eine roth— grundige Blume mit weißer Zeichnung verlaͤuft nur in weiß. Die alte bekannte Nelke „Grenoble“ kann z. B. durch das Verlaufen ſich nur in eine weiße einfarbige Nelke oder in eine Blume mit einzelnen weißen Blaͤttern, aus welchen die cra— moiſirothe Grundfarbe völlig geſchwunden iſt, ver— wandeln; wie ich dies auch in der Erfahrung an dieſer Nelke beſtaͤtigt gefunden habe, *) welches ich deshalb anfuͤhre, weil frühere blumiſtiſche Schrift— „) Auch Rudolph hat nich dem söten Stuͤke der Gartenzeitung v. J. 1808 dieſe Erfahrung gemacht. ——ñ————— —xṽ—..ñö—— ——̃—ę—ͤ ä — —— —u— — der einen Selte ſich zuwendend, bald der andern, die freie Luft an Floras Kinder erwachſen. Ste hat ſich aus dem unermeßllichen Pflanzengarten der Erde mit dem Eigenſinn der Llebhaberel hauptſaͤchlich die ſchoͤn bluͤhenden Gewächſe auserlefen. Diefe Blumen = Liebhaberel !ft beut zu Tage gar weit ausgedehnt und verbreitet. Es find nicht einzelne wenige Zierpflanzen, dle mit elgenſinniger Vorliebe ges pflegt werden, wle elaſt in Holland; nein, das ganze Geblet der ſchoͤn bluͤhenden pflauzenwelt iſt in den et» 85 —— — ſteller, z. B. Schröter, es in Zweifel zu ſezen verſucht, oder geradezu behauptet haben: daß Grenoble nicht eine rothgrundige, ſondern eine weißgrundige Blume ſey. “) Und obgleich das Ge: gentheil durch ein genaues Betrachten ſich dahin er⸗ gibt, daß deutlich genug zu erkennen iſt: wie die weiße Pikottzeichungsfarbe auf der rothen Farbe liegt, wollte man doch unter andern irriger Weiſe jene Behauptung auch dadurch begruͤnden: daß Grenoble, der Erfahrung nach, bisher nur in eine Fameuſe durch das Verlaufen ſich umgewan⸗ delt habe. Daß uͤbrigens ſelbſt dieſes leztere An— fuͤhren keineswegs begruͤndet iſt, und einen Beweis— Grund in vorbeſagter Hinſicht eben ſo wenig abge— ben moͤchte, hoffe ich durch meine im III. Abſchnitt niedergelegten Erklaͤrungen genugſam zu erweiſen. Das Verlaufen kann ſich aͤußern: a) wenn die Grundfarbe aller Blätter einer eins zelnen Nelkenbluͤte oder nur theilweis einzelner Blaͤt— ter derſelben, in eine oder die andere der aufliegen— den Zeichnungs farben umgewandelt wurde. Hieher iſt auch zu rechnen, wenn Pikotten oder Pikottpikotten, beſonders bei ſehr vollgezeichneten Blumen, die fruͤbere ſcharfe Begrenzung ihrer ein— zelnen Zeichnungsſtriche verloren haben, ſo daß die perpendikulär neben einander herablaufenden Stri⸗ che nicht durch das ſonſtige ſcharfe Hindurchtreten der Grundfarbe von einander geſondert bleiben, ſon— dern eine der Zeichnungsfarbe aͤhnliche oder faſt gleiche Farbe die Verbindung einzelner Striche mit einander mittelbar bewirkt; b) wenn mit Beibehaltung der Zeichnungsfar— ben durch eine der lezteren aͤhnliche blaſſere „) Siehe Gartenzeltung Jahrg. 1808 stes Stuͤk; und dis allgem. deutſche Gartenmagazin I. Jahrg. S. 222, und II, Jahrg. S. 179. — — welterten Krels gezogen. Nicht mehr alleln dle großen Städte, die Landfise der Mächtigen und Reichen ſtellen ta ihren Blumenhäuſern und Garten ſeltene Gewäcfe, ſchoͤn bluͤhende Pflanzen zur Schau: wle ſehr ſich der Kreis der Blumenfreunde ausgedehnt hat, das zeigen die Gärten der kleinen Städte und Dörfer, ja die Blu: meabretter vor den niedern Hütten. Wird dieſe Blumenliebhaberei auch Luxus geſchol— ten, — es iſt doch der ſchoͤnſte Lurus, eln Genuß, an dem auch der Aermſte noch Theil nehmen kaan. Farbennuance die hellere Grundfarbe verdraͤngt wird; c) wenn bei Nelken von mehr als einer Zeich⸗ nungsfarbe, bald von der einen, bald von der ans dern dieſer Farben, die Blätter der Blüte ausge— fuͤlt werden; (mehrentheils in ſehr breiten Stri— chen) auf welche Art oft die eine Zeichnungs farbe die Grundfarbe einzelner Blätter, die andere Zeich— nungs farbe die Grundfarbe der uͤbrigen Blaͤtter einer und derſelben Bluͤte, wird; d) wenn gelbgrundige Pikotten und Pikottpikot⸗ ten, und gelbgrundige Doubletten und Biſarden ſich in Feuerfaxe oder Flambanten verwandeln. Es geſchieht dieſes dadurch: daß zwar im Kelche der Blume die Grundfarbe noch ſichtbar und dieſelbe geblieben iſt; dagegen eine oder mehrere der Zeich— nungsfarben tuſchartig ſich uͤber die Grundfarbe verbreiten. Ferner e) wenn Feuerfaxe und Flambanten eine Um- wandlung erleiden, bei welcher eine der tufchartis gen Zeichnungsfarben die Grundfarbe abgibt. Feu— erfaxe und Flambanten, wenn ſolche nicht gar zu ſchwach uͤbertuſcht ſind, verlaufen ſeltener; und ſcheint mir dies die Abſicht zu beſtaͤtigen: daß ſelbige an ſich ſchon verlaufene Blumen ſind; denn nur ſcharf begrenzte Farbe, nicht aber eine tuſchartig auslaufende Farbe, ſcheint auch nur allein|natürlichr Eigenthuͤmlichkeit der Farbenzeichnung der Nelken zu ſeyn. Gleiche Bewandtniß, wie mit den Feuerfaxen und Flambanten, findet mit den Fameuſen oder Schleierblumen Statt. Bei denjenigen Fameufen mit wirklich ſcharfer Strichzeichnung, dieſe leztere mag nun in Pikott- oder Doublettſtrichen beſtehen, tritt dasſelbe Verhaͤltniß ein, wie bei den Pikotten und Doubletten uͤberhaupt; nur mit dem Unter Diefer welt verbreiteten Neigung verdanken grö ßere und kleinere Vereine, als Verelalgungspunkte des gleichen Strebens, gemeinſchaftlichen Genußes, Zeits Schriften von mehr oder weniger umfaſſenden Inhalt, Anlektungen, Anweiſungen und ähnliche Schriften der Art aus den verſchledenen Gegenden unſeres gemein- famen deutſchen Vaterlandes ihr Daſeyn. Für den bezeichneten Kreis Gleichgeſiunter iſt die neue Zeitſchrift beſtimmt. Sie beginnt mit dem Jahr 2830. Alle zwei Mo 117 8 4 ſchiede, daß durch die aufgehobene vorherige Strich— Zeichnung die Ruͤkſeite des Blattes dennoch ihre fameufenartige Eigenthuͤmlichkeit beibehaͤlt, und mithin die Nelke immer fameuſe bleibt. II. Abſchultt. Wenn das „Verlaufen' der Nelken nur eine beſtimmte Hauptveraͤnderungsform, als nemlich die theilweiſe oder gaͤnzliche Umwandlung einer Zeichnungsfarbe in die Grundfarbe, in ſich begreift; um ſo vielartiger zeigt ſich das Ausarten der Nelken, und zwar in folgenden Beziehungen. a) Wenn gelbgrundige Blumen in weißgrun— dige, mit Beibehaltung ſaͤmmlicher oder einzelner Zeichnungs farben, ſich umwandeln. (Wäre der Begriff des HVerlaufens der Nelken” nicht bereits feſtgeſtellt: fo wuͤrde ich ge— neigt ſeyn, vorbemerkte Umwandlungsart nicht durch das Wort „Ausarten,” ſondern durch den Ausdruk „Verlaufen' zu bezeichnen. Mit um ſo größerem Grunde würde ich mich der leztern Be— zeichnung bedienen koͤnnen: da ich mich verſucht fuͤh— len moͤchte, die gelbe Farbe der Nelken als eine ihr gar nicht eigenthuͤmliche Grundfarbe, ſondern ſtets als eine uͤberwiegende Zeichnungsfarbe, anzuſehen. Denn, Guweilen mit Ausnahme der wirklich hochgelben oder der dunkeler gelbgrundigen Nelken,) iſt bei den blaſſeren gelben Farben ziemlich deutlich wahrzunehmen; wie bei jeder gelben Nel— keufarbe die weiße Farbe zur eigentlichen Grund— Farbe dient; welches ſich bei genauer Beobachtung der aͤußeren Begrenzung der Zeichnungs— Farben gelbgrundiger Nelken, beſonders bei pikotten— artiger Zeichnung, erkennen laͤßt; indem ſehr ſel— ten, wo die Zeichnungs farben ziemlich nahe zuſam— mentreten, die der Nelke ſonſt eigene gelbe Grund— CCC ³˙¹·—w y -K y e EEE nate erſcheint ein Heft, ungefähr ſechs Vogen ſtark in gr. 2. In den zwei erſten Heften wird vorherrſchend auf Frühlinasblumen Rüͤkſicht genommen, die zwei fol: genden Hefte beziehen ſich auf Sommerblumen; und die Herbſtblumen machen den Beſchluß in den zwei lezten Heften. Der Inhalt der einzelnen Hefte zerfält in folgende Unterabtheilungen: J. Allgemeine Aufſaͤze, Anleltungen, Ueberſichten, Berichte, Beſchrelbungen, Vorſchlaͤge u. ſ. w. Belſplels Farbe hindurchſcheint, ſondern die gelbe Grundfar— be, bei den Beruͤhrungspunkten der Zeichnungsfar— ben unter ſich, als weiße Farbe, oder wenigſtens iu einer viel blaſſeren Nuance, hervortritt; woher denn auch der Ausdruk bei Charakteriſtik vieler gelb— grundigen Blumen: „Zeichnung auf weißer Unter— lage, richtig begründet iſt. Ja, man könnte wohl gar die weiße Farbe als die Unterlags farbe aller uͤbrigen Farbenſchattirungen betrachten.) b) Wenn die Illuminationsfarbe einer Nelke ſich ſparſamer, als ſonſt, zeigt; c) wenn die ganze Strichzeichnung der Pikotten und Pikottpikotten andere Formen angenommen hat; indem z. B. die; der in den Kelch gehenden ver— kehrten Pyramide, zur Seite ſtehenden, theils gera— den, theils bogenfoͤrmigen Seitenlinien gaͤnzlich oder zum Theil, wegfallen; oder auch: die, Spize der in den Kelch gehenden Pyramide ſelbſt, gar nicht zum Vorſchein; kommt, ſo daß z. B. in lezterer Beziehung eine vollgezeichnete roͤmiſche Pikotte: als neudeut— ſche; in erſterer Beziehung, eine roͤmiſche Pikotte: als hollaͤndiſche; eine franzoͤſiſche: als römifche; eine ſpaniſche: als franzoͤſiſche bluͤhen kann. Dieſe veränderten Richtungen der Zeichnung. aͤußern uͤbrigens mehrentheils keine nachhaltige Wirkung, da die Blumen dieſer Art in den folgen— den Jahren gewoͤhnlich wieder richtig bluͤhen.) d) Wenn bei Blumen mit einer Zeichnungs⸗ Farbe, dieſe auf einzelnen, oͤfters auf allen Blaͤt— tern einer Nelkenbluͤte, ganz wegfaͤllt; in welcher leztern Beziehung die Nelke dann in ihrer Grund— Farbe als eine voͤllig einfarbige Blume erſcheint. Mehr oder weniger ſind alle Klaſſen der Nelken, welche nur eine Zeichnungs farbe haben, dieſem uns terworfen; und wenn bei den Fameuſen, welche in der Regel ſehr treu bluͤhen, eine Veraͤnderung mit CFF halber nennen wir: Anleftung zur Vermehrung der Zierpflanzen, Schilderungen beſtimmter Garten- Anla⸗ gen, Ueberſicht der bedeutendſten Blumen-Ausſtellun⸗ gen ic. II. Speclelle Blumen⸗Beſchrelbung: Anleltung zur Kultur und Vermehrung verwandter Pflanzen-Gattun⸗ gen, fo wie einzelner, beſonders ausgezeichneter Zler⸗ Pflanzen, ſowobl älterer, als neuerer. Diefe Abthellung wird dem Zwek der Zeltſchrift gemäß immer am Relchſten ausgeftattet werden. 95 ihrer Zeichnung vorgeht, fo geſchieht ſolches meh— rentheils in der hier erwähnten Weiſe.“ e) Wenn von mehreren Zeichnungsfarben eine derſelben geradezu wegfaͤllt, oder, bis auf eine Zeichnungsfarbe reduzirt, die Blume ſich in der Bluͤte zeigt; ſo, daß z. B. eine eigentliche Pikottpi— kotte: als Pikotte; und eine Biſarde: als Doub— lette, bluͤhet. 1) Wenn neue Zeichnungsfarben hinzutreten. Doch iſt mir dies in der Erfahrung noch nicht mit anderen Farben, als der y weißen“ begegnet. *) Daß uͤbrigens, wenn z. B. gelbe Pikotten ſich in Feuerfaxe veraͤndert haben, nicht anzunehmen iſt: als ſeyen durch dieſe Veraͤnderung neue Far— ben hinzugetreten, leuchtet von ſelbſt ein, da man die tuſchartige Schattirungsfarbe als eine bereits in der Nelke, (als in der Pikotte,) fruͤher vorhanden geweſene Zeichnungsfarbe, nur mit dem Unter— ſchiede: daß ſolche jezt nicht mehr ſcharf begrenzt iſt, und vielmehr mit der Grundfarbe tuſchartig zuſammenlaͤuft, zu betrachten hat. *) g) Wenn bei dunkelgrundigen Nelken, ohne, daß ſolche die weiße Farbe als Zeichnungsfarbe beſizen, auf einzelnen oder mehreren Blaͤttern der Bluͤte ) Ich werde hlerdurch um fo mehr in meiner Anſicht beſtärkt, welde ich am Schluße des Sazes Abſchn. II. a aus ſpreche. ) Zwar habe ich auch wohl oͤfters gefunden, daß Nelken eine, wohl gar zwet Seihuungs- Farben mehr zeig- ten, als dle ihnen zugetheilte Charakteriſtik beſagte. Allein dies iſt nur immer bei Nelken, welche aus anderen Sammlungen bezogen waren und zum er— ſten Male von mir in der Bluͤte geſehen wurden, der Fall geweſen. Dieſes habe ich demnach ledig» lich einer fehlerhaften, nicht gehoͤrig ausreichenden Charakterlſtik beizumeſſen. Bei ſelbſt gezogenen Nelken, oder fonft, iſt mir kein Fall des Hinzu⸗ tretens einer Ztichnunasfarbe, mit Ausnahme der weißen Farbe, vorgekommen. Verhaͤltaiße von Südweſt-Deutſchland genaue Ruͤkſicht genommen werden, ohne diefe Ruͤkſicht ftenen fo man— che Vorſchlaͤge, Behauptungen u. dgl. nur in der Luft. Diefe beiden erſten Abtheilungen, welche den Haupt— Johalt der Zeitfchrift bilden, nehmen gleiche Räkſicht auf die Pflanzen des Glashauſes und die des freien Landes, fo wie auf die Zimmerflora. Abwechſelnd wird die Zeitſchrift ſich mit den Zierpflanzen in freien Gaͤr— ten, ſo wie mit den zartlichern Gewächfen, die weulg⸗ Hlerbek wird immer auf Boden und kllmatiſche weiße Fleke, gleichſam marmorartig, ſich bilden. Man findet dies beſonders bei den aſchgraugrundigen Doubletten. Seltener zeigt ſich die Erſcheinung bei dunkelgrundigen Biſarten. f h) Wenn bei dunkelgrundigen Nelken mit weiſ— ſer Zeichnung, unter theilweiſer Beibehaltung der lezteren, dieſe sub g erwähnten marmorartigen weißen Fleke ſich bilden. (Grenoble iſt in dieſer Weiſe bluͤhend, mehrmals von mir geſehen worden.) 1) Wenn dunkelgrundige Nelken ſich in Fameu— ſen umwandeln, wie ſolches ebenfalls bei Grenoble ſchon mehrere Male beobachtet worden iſt. Unter An— dern von Huͤbner. (S. deſſen blumiſtiſche Be— merkungen v. J. 1801 S. 15.) Mehrentheils werden hiervon jedoch nur ſolche dunkelgrundige Relken, die weiße und dabei einige ſparſame Zeich— nung haben, befallen. k) Wenn die breiten Doubletten- und Biſarden— Striche theilsweis in Pikottſtriche umgewandelt werden. Am Haͤufigſten ereignet ſich ſolches bei den mehr dunkelgrundigen Doubletten mit weißer Zeich— nung. Weitere Farbenveraͤnderungen und Farbenum— wandlungen der Nelken, als vorftehend von mir in Erwaͤhnung gezogen ſind, haben ſich in der Erfah— rung mir nicht dargeboten. Jedoch glaube ich: daß meine nachfolgende Erklaͤrungsform, wenn es uͤberhaupt erlaubt iſt, durch Hypotheſen Erklaͤrun— gen geben zu wollen, nicht allein allen von mir aufgefuͤhrten Farbenveraͤnderungen und Farbenum— wandlungen der Nelken angepaßt werden, ſondern auch dieſelbe anderen nach theoretiſchen Grundſaͤzen denkbaren Veraͤnderungen dieſer Art, entſprechen kann. ſteus bei uns für das freie Land tigen. Von den Pflanzen des heißen Glashauſes, fuͤr welche doch nur elne ſehr befchranfte Anzahl Blumen— Freunde die erforderliche Elurihtung bat, wird nur ausnahmswelſe die Rede ſeyn. DI. Zunachſt mit der zweiten Abthellung ſtehen in Verbindung: Auerbletungen zur Abgabe von Blumenſa— men und Pflanzen, beſonders der in der zwelten Ab: nicht paſſen, beſchaͤf⸗ 86 III. Ab ſchnitt. So problematiſch auch jede Definition über die Bildung der Nelkenfarben ſeyn und bleiben wird; ſo ſcheinen mir die Bedingungen: un⸗ ter welchen die Nelkenfarben ſich unſere m Auge produziren und ſich umwandeln, im Allgemeinen auf folgenden Grundſaͤzen zu bes ruhen. 1. Jeder Farbeſtoff wird durch die nutritiven Theis le, welche der Nelkenpflanze zugefuͤhrt werden oder durch diejenigen Subſtanzen, welche als nahr— loſe Theile ſie zwar erſt empfangen hat, durch die organiſche Pflanzenthaͤtigkeit aber zu wirklich nutritiven Theilen gebils det worden ſind, produzirt. 2. Durch die Verbindung dieſer zu nutritiven Thei— len praͤparirten Subſtanzen mit den organiſchen Thei— len der Farbengefaͤße ſelbſt, und in dieſer Verbin— dung, liegt die Wahrnehmbarkeit der Farbe begruͤn⸗ det; ſie iſt alſo nicht, gleich ſamein fuͤr ſich beſtehendes, Pigment, deſſen Eigenthuͤmlich⸗ keit als Farbe von den fie umgebenden Gefäßen unabhängig wäre; ſondern wird die Verbin: dung jener Farbenſubſtanzen mit den zu ihrer Produktion und Aufbewahrung be— ſtimmten Gefäßen, aufgeboben: fo fallt die Wahrnehmbarkeit dieſer praͤparir— ten Subſtanzen, als Qualität der Farbe, hinweg. 5. Jedes Blatt der Nelkenbluͤte iſt mit Gefaͤßen, in welchen der zu der Farbe beſtimmte Stoff abſor— birt wird, angefuͤllt. Dieſe Gefaͤße liegen theils neben, theils uͤber einander. Die Richtung dieſer Farbengefaͤße kann, — nemlich in derjenigen Beziehung: daß ein auf: recht ſtehendes Blatt der Nelkenbluͤte als Baſis angenommen wird, — mehr vertikal und ſchreg, als horizontal, ſeyn; da dieſelbe von dem Rande des Neikenbluͤtenblattes nach deſſen in dem Kelche der Blume befindlichen Blattſpize hinablaͤuft. 4. Dieſe Farbenkanaͤle ſind in jeder Nelke in derjenigen Vielartigkeit vorhanden, in welcher die Hauptfarbenabſtufungen in den Nelken ſelbſt her vortreten; ſo daß in einem Farbenkanale die, ſeiner Beſchaffenheit nach, einmal fuͤr ihn beſtimmte Hauptfarbe, und keine andere, — wenn auch die Produzirung einer ſehr geringen Farbenabweichung in einem und demſelben Kanale ſich zugeben laͤßt, präparirt wird. 5. Jede Nelkenbluͤte beſizt, außer denjeni⸗ gen Farbenkanaͤlen, welche durch Produzis rung der Farben ſich wirkſam zeigen, noch andere Farbenkanaͤle, deren Thaͤtigkeit durch uͤberwiegende Kraft jener, oder durch Mangel der ihnen benöthigten nutritiven Subſtanzen, oder durch Statt gefundene Ueberreizung, oder ſonſtige ent— gegenwirkende Umſtaͤnde, geſtoͤrt, oder gaͤnz— lich aufgehoben iſt. Die Unthaͤtigkeit dieſer Farbenkanaͤle kann aber durch gewiſſe Bedingungen, welche in dem Organismus der Pflanze ſelbſt liegen, oder von der Quantität und Qualität der von den Pflanzen auf— genommenen nutritiven Theile, abhängig find, theil— weis oder gänzlich, zur Thaͤtigkeit geſteigert werden. 6. Ob zwar die Darſtellung eines beftfimms ten Farbeſtoffes von den organiſchen beſonderen Eigenthuͤmlichkeiten der Pflanze und ihrer damit verbundenen Anlage fuͤr die Hervorbringung jenes Farbenſtoffes, ſo wie, in naͤherer Beziehung: von der Beſchaffenheit des Farbenkanales ſelbſt, mit bedingt ſeyn muß; ſo iſt zugleich die Hervor— bringung einer beſtimmten Farbe davon abhaͤn— rr r re K nur) een men thellung gerade behandelten für die Ahnebmer der Zeit: Schrift durch die Herausgeber und ihre Freunde, nach fo billigen Grundſaͤzen, daß leicht daraus zu erſehen ſeyn wird, daß blos freundlicher Austauſch der Zwek dieſes Anerbletens fft. Wir haben uns aut elgener und fremder Erfah: rung längſt überzeugt, daß gerade durch einen ſolchen ia einem weiteren Kreiſe eingelelteten Austauſch dle Vlumenfteunde am Beſten befriedigt werden. IV. Den Schluß machen neben kurzen Notlzen über alle in den Berelch der Zeltſchrift gebörfgen Ge⸗ genftände, Berichte über hleher gehörige Literatur des In- und Auslandes, Anfragen, Antworten und ahnliche Gegenftände. An Blumen⸗Freunde wenden wir uns mit der angekündigten Zeltſchrift. Für Votanlker vom Fache iſt vielfach anderswo geſorgt. Gärtner von Gewerbe ſorgen ſchon für ſich ſelbſt. Den Blumenfreunden ble- ten wir unfere Hand zur Theilnahme an ihren Blu: menfreunden. 87 — gig: ob die für dieſelbe nothwendige Beſchaffenheit des nutritiven Stoffes vorhanden ſey, oder dieſer leztere der Pflanze, und reſp. den Farbengefaͤßen, zugeführt werde; als auch davon: unter wel: chen Verhaͤltniſſen und Zuftänden jene Stoffe an den Ort ihrer Beſtimmung gelangen; und von der, durch äußere Zufaͤlle und andere Bes dingniſſe bewirkten, mehreren oder minderenReizbar⸗ keit und Thaͤtigkeit dieſer oder jener Art der Far benkanaͤle. Denn eine und dieſelbe nutri⸗ tive Subſtanz muß zur Hervorbringung verſchiedener Farben dienen koͤnnen, je nachdem ſolche durch die kraͤftigere Em— pfaͤnglichkeit dieſes oder jenes Farben— Gefaͤßes aufgenommen wird. 2. Bereits thaͤtig geweſene Farbenkanaͤle Fon: nen, theils durch Mangel der ihnen bendthigten zu digerirenden Subſtanzen, theils durch ihnen uͤber— wiegende Reizbarkeit und Empfaͤnglichkeit bena che barter Farbenkanaͤle, ſo wie durch andere Zu— faͤlligkeiten, unthaͤtig und zu der ihnen zuge: theilten Farbenhervorbringung untuͤch— tig gemacht werden; fo daß nun die daneben oder darunter gelegenen Farbenkanaͤle mit Produzi— rung der für fie beſtimmten Farben oder, daß die bis dahin unthaͤtig geweſenen Farbenbehaͤlter, deren Thaͤtigkeit durch jene wirkſam geweſe— nen, beſchraͤnkt oder gänzlich aufgehoben war, wirkſamer hervortreten. 8. Die Quantitaͤt der Farbenabſorbation uͤber— baupt, kann durch Wirkung guͤnſtigerer oder unguͤn— ſtigerer Zuſtaͤnde vermehrt oder vermindert werden. 9. Wird die zu einer beſtimmten Farbe durch die betreffenden Gefaͤße zu digerirende Subſtanz in ſolchem quantitativen Verhaͤltniſſe aufgenommen: daß dieſe Farbenkanaͤle uͤberfuͤllt werden, ſo wird das Zerſpringen derſelben Folge ſeyn muͤſſen. Das Zerſpringen dieſer Farbenbehaͤlter muß zwar ein Ausſtroͤmen des in ihr enthalten geweweſenen Far⸗ benftoffes verurſachen; allein da dieſer Stoff ſelbſt von der fortwirkende n Thaͤtigkeit des zerſpreng⸗ ten Kanals in ſo fern abhaͤngig war: daß ſolcher erſt zur Farbe präparirt werden ſollte, die Fortwirkung der Thaͤtigkeit des Farbenkanales durch deſſen Zerſpringen aber aufgehoben ward; ſo folgt daraus von ſelbſt: daß durch das Zerplazen der Farbenbehaͤlter, (wie gleichwohl Ranft und mehrere Andere annehmen wollen, 9 dennoch nicht eine den Bliken darſtellbare größere Farbenmaſſe hervortreten konne. Man kann die Vermehrung einer wahrnehmbaren Farbenmaſſe nicht in einer theilweiſen oder gaͤnzlichen Zerftdrung eines be— ſtimmten organiſchen Theiles, wohin doch das Zer— plazen eines Farbenkanals zu rechnen waͤre, — ſu— chen wollen, fondern in einer erhoͤheten Funk- tion ſolcher Theile erkennen! Das Zerplazen der Farbenbehaͤlter wirkt daher nicht auf direkte Weiſe fuͤr die Wahrnehmbarkeit anderer Farben, ſondern auf indirekte Art: indem durch die nun auf— gehobene Thaͤtigkeit der zerplazten Farbenbehaͤlter die Wirkſamkeit ander rer Farbenkanaͤle in der ihnen zuge— theilten Darſtellung beſtimmter und anderer Farben befördert worden iſt. 10. Man könnte zwar, zu Gunſten jener erwaͤhn— ten Ranftſchen Behauptungen, anfuͤhren: daß nem— lich in den Farbenkanaͤlen ſelbſt die Farbe nicht präparirt, ſondern, daß ſelbige vielmehr in dieſen Kanaͤlen fortgeleitet werde, und die Farbe in anderen Behältern, aus welchen ſolche den Kanaͤlen erſt zuge— =, Sieh Annalen der Gärtnerei St. 8s S. 32. „Meine Aeſthetit der Blumen“ ©. 179 f. CCC ² ² ;! Ac add W A Abbildungen von Blumen verſprechen wir fuͤr's Erſte nicht; die Koſten, fo wle die Schwlerigkelten der regelmäßigen Ausgabe der Hefte würden dadurch nur vermehrt. Dafür (ollen Abbildungen neu eingeführter und erprobter Garten » Einrichtungen und Geräthſchaf⸗ ten und dergleichen die betreffenden Mitthellungen ans ſchaullch zu machen.“ — Die Herausgeber erflären noch ferner: fie ſtehen mit Männer vom Fach, mit vielen Garten- und Blu: menfreunden in Verbindung, deren Mlithellungen fie dem theilnebmenden Publikum vorlegen dürfen. Vlel⸗ verlprechende Verbindungen mit dem In- und Aus⸗ lande find für die Förderung des Unternehmens ange» knuͤpft. Wir ſelbſt kennen die Herausgeber als eben ſo elfrige, wie erfabrne Blumenfreunde, und dürfen uns daher von denſelben ſehr viel Gutes verſprechen, da- ber ibre Zeltſchrift ohne Bedenken als ſebr gemeinnu⸗ zig empfehlen. 8. — —u—ñ—• — fuͤhrt wuͤrde, ſich geſtalte und konzentrire; und es würde dann in dieſem Falle ein fortwaͤhrendes Aus: ſtroͤmen der Farben aus einem bereits theilweis zer— ſtoͤrten Kanale ſehr gut denkbar ſeyn. Allein, nicht gut denkbar iſt es, daß die in den Nelkenbluͤten-Blaͤttern vorhandenen Farbenkanaͤle die bereits praͤparirte Farbe in ſich blos aufzu— nehmen und fortzufuͤhren haͤtten. Denn nothwen— dig muͤſſen die Farbenkanaͤle unmittelbar zur Abforbationbeftimmter Farben mitwir- ken; da, wenn dieſes leztere nicht der Fall und. ein allgemeiner Farbenbehaͤlter vorhanden wäre, aus welchem die quantitativen Farbenverhaͤlt— niſſe beſtimmten Flaͤchenraͤumen der Nelkenbluͤten— Blätter zugetheilt werden ſollten, die zu dieſen Far— ben bendthigten nutritiven Theile nicht auch zur Hervorbringung jeder wilkkuͤhrlichen anderen Farbe dienen koͤnnten, wenn nicht durch eine beſondere Beſchaffenheit ein- zelner Farbenbehaͤlter die Farben⸗ Nuancirung bedingt ſeyn ſollte. Unbedingt anzunehmen iſt aber nicht: daß jede Farbennuance eines ganz fuͤr ſich beſte— henden beſonderen nutritiven Grunde Beſtandtheiles beduͤrfe. Denn eine bekannte Erſcheinung in der organiſchen Schoͤpfung iſt es: daß ein und derſelbe Stoff unter vielartigen organiſchen Ver⸗ haͤltniſſen eben fo vielartige Wirkun— gen hervorbringen muß, und daß die Wirkung ſtets durch die Artund Weiſe, mit welchen Zuſtaͤn den jener Stoff in Verbindung gefezt wird, abhaͤn⸗ gig ſey. Hierbei ift ohnedies noch folgender Umſtand in Beruͤkſichtigung zu ziehen. Man kann nemlich wohl nicht anders anneh— men, als daß die Farbenbehaͤlter aus ſubtilen cylin— derfoͤrmigen hohlen Roͤhren beſtehen, in welchen die Farbenmaterie felbft enthalten ift. Ein Zerſpringen dieſer Röhrchen muß zwar ein Ausſtroͤmen des da— rin enthaltenen Farbeuſtoffes veranlaſſen; allein in dieſem Falle wuͤrde es doch unerklaͤrbar bleiben: wie die nach dem äußeren Blattrande hinlaufendenEn— den dieſer Kanaͤle, nachdem zuvor das untere Ende derſelben durch ein Zerſpringen zu der Fortleitung der dem oberen Ende des Farbenkanales zuzufuͤh— renden Subſtanz untuͤchtig geworden iſt, dennoch auf nachhaltige Art die Funktion des Aufneh— mens des Farbeſtoffes verrichten koͤnn— te, wenn nicht die Darſtellung der Nel— kenfarben vorzuͤglich von den cylindriſch geſchloſſenen und zuſammenhaͤn⸗ genden Seiten waͤnden der Farben: Kanaͤle als abhaͤngig zu betrachten waͤre. Es iſt nur wahrſcheinlich, (wie ich bereits Abſchnitt III. 2, erklaͤrt habe), daß die Farbe nicht eine fuͤr ſich beſtehende in den Farbenkanaͤlen einge— ſchloſſene fluide und von dieſen zu trennende Sub— ſtanz ſey, ſondern daß ſie als Fluidum unmittelbar mit den Beſtandtheilen des Farbenkanales ſelbſt, verbunden ſey, und nur in der fortbeſtehenden Verbin— dung mit den Beſtandtheilen des: ſelben als Farbenpraͤparat den Augen ſich darſtelle. (Schluß folgt.) Befoͤrdernng des Wachsthums junger Baͤume. Man reinige den Stamm und die Hauptzweige der jungen Baͤume mit einer naßen Buͤrſte oder ei— nem groben leinenen Lappen, daß weder Schmuz, noch Moos, noch todte Rinde daran bleibt. Die beſte Zeit dazu iſt in den Monaten Maͤrz, April, Oktober und November; vorzüglich leicht und ges deihlich iſt dieſes Verfahren nach einem warmen Regen. Ehe man ſie buͤrſtet, koͤnnen ſie mit einem hoͤlzernen Meſſer abgeſchabt werden. Es befördert die Ausduͤnſtung und macht die Rinde empfaͤnglich fuͤr die Feuchtigkeit und Waͤrme der Luft und gibt uͤberdies den Baͤumen ein ſchoͤnes Anſehen. J ⁰ ³⁰ꝛj A ²wn1 ² ðꝰ W ]•ið ⁵u ³ m vw . ß x ! In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrei. — Allgemeine deutſche Gan tes nne Dre een g. Herausgegeben von der praftifchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 10. 6. März 1830. Inhalt: Ueber die Farbenveränderungen und Farbenumwandlungen der Nelkenbluͤten. (Schluß.) — Ohr⸗ 4 Würmer von Nelken abzuhalten durch vegetablliſches Faulwaſſer. — Zwiebeln recht groß zu erziehen. Ueber die Farbenveraͤnderungen und Far⸗ benumwandlungen der Nelkenbluͤten. (Von Friedrich Paͤßler in Gernrode unweit Quedlinburg. (S ch lu 5.) IV. Abſchnitt. Ware Ran ft bei der von ihm aufgeſtellten Hypo— theſe, daß das Verlaufen der Nelken durch Zerpla— zen und Erweitern der Farbenkanaͤle bedingt werde, nicht zugleich mit von der Anſicht ausgegangen: als ſtroͤme aus dem zerplazten Farbenkanale noch fortwaͤhrend wirkliche Farbe aus, (da ohnedieß nach dieſer Erklaͤrungsformel angenommen werden müßte: daß uͤberhaupt ein Aus ſtroͤmen des prä- parirten Sarbenftoffes die Sichtbarwerdung der Far— ben vorausſeze, was aber mit der Analyſe der durch das Zerplazen eines Farbenkanales in groͤßerer Maſſe fortwaͤhrend ſichtbar werdenden Farbe in Widerſpruch zu bringen ſeyn moͤchte;) ſo waͤre die von ihm abgegebene Definition uͤber das Verlaufen der Nelken auf faſt alle Faͤlle ziemlich ausreichend geweſen. Man wird uͤbrigens zugeben muͤſſen, wie dieſes leztere keineswegs der Fall iſt, und Schroͤter ſelbſt, ) welcher gleichwohl der Ranft' ſchen 59 Sieh allgem. d. Gartmz. IV. Jahrg. S. 320 u. 322. Definition beipflichtet, erklaͤrt ſolche fuͤr unzurei— chend. Doch glaube ich nicht noͤthig zu haben, durch Zuſammenſtellung ſaͤmmtlicher, in den Ab— ſchnitten I. und II., von mir aufgefuͤhrten Farben— Veränderungen mit den im vorſtehenden Abſchnitte III dargelegten Erklaͤrungen noch näher zu erwei— ſen: daß nicht allein auf die von mir be— ruͤhrten Farbenveraͤnderungen, als auch auf mehrere anderweil denkbare Faͤlle von Farbenumwandlungen meine Defi— nitionen in Anwendung und Zuſammen— hang zu bringen ſeyen. Wenn wir nun aber, zwar nur nothduͤrftig aus— reichende, Folgerungen gezogen haben: wie und auf welche Weiſe die Produktion der Nelkenfarben Statt finde, beſtaͤtigen dieſe Folgerungen die Wahr: ſcheinlichkeit, daß durch nachfolgend beruͤhrte Ver— haͤltniſſe und Zuſtaͤnde die Entwikelung der Farben ſelbſt, ſo wie deren Veraͤnderungen und Umwand— lungen, naͤher bedingt werde; als: 1. von den Einwirkungen des Lichtes; 2. von den Erdmiſchungsverhaͤltniſſen, unter wel— chen die Nelkenpflanze kultivirt wird; und von der Quantitaͤt und Qualitaͤt der von der Nelken— Pflanze aufgenommenen Feuchtigkeit; 5. von einer, zur Zeit der Entwiklung der Bluͤten— r —-—- — —————— ——— — — Nachrichten aus Frauendorf. Beſchreibung einer Reiſe durch das Koͤnigreich der Niederlande. Wir bemerken mit Vergnügen, welche gute Auf— nahme unſere Empfehlungen gemeinnuͤziger Gartenbuͤcher bisher gefunden haben. In die Reibe ſehr empfeblenswerther oͤkonomiſcher Schriften, durch ein Mitglied unferes Vereines zum Druke beförderte, gehört vorzugswelſe auch dle Beſchreibung einer Reife burch das Koͤnigreich der Niederlande, welche auf Veranlaſſung des landwerthſchaftlichen Vereins in Bayern gemacht worden von dem vormaligen Oberberghauptmann Samuel von Grouner. 12 Knospen und Blüten, beſtehenden unguͤnſtigen Witterung; fo wie von den klimatiſchen und oͤrt— lichen Verhaͤltniſſen überhaupt, welchen die Nel⸗ kenpflanze ausgeſezt iſt; 4. von einem ungeſunden Zuſtande der Nelkelpflan— ze, ſo wie von der Abſtammung derſelben. ad 1. Vor Allem iſt zur Entwikelung der Farben faft jeder Pflanzengattung eine moͤglichſt ungeſtoͤrte Einwirkung des Lichtes erforderlich. Nicht ſowohl, daß durch das der Pflanze mangelnde Licht die Bluͤ— tenfarben, nach bekannten Erfahrungen, uͤberhaupt mehrentheils blaſſer erſcheinen, iſt der Lichtſtoff ſelbſt vielmehr eine weſentliche Urſache, durch welche die Organe jeder Pflanze eine größere Konſiſtenz und vollkommnere Ausbildung erhalten; was im Gegenſaze durch die in dunkelen Kellern oder kellerartigen Be— haͤltniſſen gezogenen Pflanzen, hervorgeht. Auf die Ausbildung der Bluͤtenfarben aͤußert der Licht— Stoff eine um ſo groͤßere Wirkung, da auf ſei— ner Verbindung mit dem Sauerſtoffe, indem lezterer durch Einwirkung des Erſteren in be— ſtimmten Verhaͤltniſſen den Pflanzen entweicht, ein Hauptgrund der Farbenaſſimilationen zu beruhen ſcheint. Daher kommt es z. B., daß eine, in ihren aͤuße— ren Blattkapſeln noch völlig verſchloſſene Bluͤten— Knospe in ſich nie die Farben ſchon verwahren kann, welche ſchon bei einer nur ſehr wenigen und allmaͤhligen Oeffnung der Knospe, wodurch ſie den mehreren Wirkungen des Lichtſtoffes ausgeſezt wird, ſich erſt auszubilden anfangen. Wenn aber das durch die Einwirkungen des Lichtſtoffes bewirkte Ausſtroͤmen des Sauerſtoffes, oder auch vielleicht eine unmittelbare Verbindung des Lezteren mit dem Erſtern, die Bluͤtenfarbe zu ihrer Exiſtenz bringt, kann eben ſowohl, wenn ö. Diefes Wert verdanft feine Entſtebung dem Zu: fammenwirten vieler Kräfte. Wie aus der Vorrede erſichtlich wird, gab die erfte Veranlaſſung hiezu das General= Somite des landwirthſchaftlichen Veretus kn Bayern, welches aut wohl erwogenen Gründen den Hrn. v. Grouner vermocdte, dieſe Meife für land: wirtbſchaftliche Zweke zu unternehmen, ihm zu dleſem Behufe eine anfehnliche Unterſtäzung aus Staattzmit— teln bewirkt, und ihn mit den nüßlichſten Empfehlun— gen verſehen hat. EEE A TTEE TE EEE SEIT TEILE WELEHE TEEN TEN 90 einmal die Erregung zum Ausftrömen des in den Knospen enthaltenen Sau: erſtoffes, durch den Lichtſtoff, Statt gefunden hat, dieſe Erregung aber z. B. durch anhaltende truͤbe Witterung unterbrochen wird, eine größere und dabei regellofere Ans haͤufung von Farben maſſe in der Blu- me ſelbſt, veranlaßt werden; wodurch ſich erklaͤren laͤßt, daß, wenn während der Zeit, in wels cher die Knospen zu wirklichen Blumen jich enwi— keln wollen, anhaltend trübe Witterung, bei Mans gel gaͤnzlichen Sonnenſcheins, einfaͤllt, ſehr viele Farbenausartungen ſich zu ereignen pflegen. Ebenfalls kann aber auch der Nelkenpflanze und ih— rer Blüte durch eine zu übermäßige Einwirs kung des Lichtſtoffes in ſo fern Nachtheil zugefuͤgt werden: daß der zur organiſchen Lebensthaͤtigkeit der Pflanze noͤthige Sauerſtoff ihr auf zu raſchem Wege und in zu großer Maſſe entfuͤhrt werde; wo— durch einestheils die Pflanze ſelbſt krank werden kann, anderntheils ihr die beſtimmte Quantitaͤt Sauerſtoff, deſſen fie zur Bildung ihrer Bluͤtenfar— ben benoͤthigt iſt, nicht belaſſen bleibt. Im Allge- meinen laͤßt ſich in Bezug auf vorſtehenden Punkt die Regel feſtſezen: daß man die Nelkenpflanze ſammt ihrer Bluͤte den freien Einwirkungen der Luft, des Lichtes und der Sonne aus ſeze; lezteres jedoch bis auf die ungefaͤhre Haͤlfte des langen Som— mertages beſchraͤnke. ad 2. Gewiſſe Erdmiſchungsverhaͤltniſſe, wenn die weſentlichen Beſtandtheile derſelben auch von der Art ſeyn moͤgen, daß ſolche einem allgemei— nen Gedeihen der Nelkenpflanzen zwar dienlich find, konnen dennoch den Ausbildungen beſtimmter Farben entgegen ſtehen, oder ſolche vorzugsweiſe befördern, Hieher iſt vor allem Andern eine zu Die Nette ſelbſt wurde in keiner Hluſicht uͤberellt; denn fie dauerte ein volles Jahr. Nach threr Vollen— dung farb Herr v. Grouner, ohne die relchlich ge- ſammelten Moaterlalten verarbeitet zu haben; und das General-Comité des landwirthſchaftlichen Vereins, wel— ches bledurch in den Beſiz der Meifenoten gelangt iſt, übertrug die Bearbeltung feinem Mitgliede, dem Hru. C. W Wimmer, ehemoligem köngl. bayr. Profeſſor der Londwirthſchaft, der praktſſchen Gartenbau- Geſell— ſchaft in Bayern uud mehrerer Geſellſchaften ordentli⸗ chem, korreſpondirendem oder Ehrenmitgliede, der auch 91 große Beimiſchung von Eiſenocher und phosphor⸗ ſaurem Eiſen zu rechnen. Dieſe beiden Stoffe ſind der Ausbildung der metallglaͤnzenden dunkeleren Farben guͤnſtig; den helleren Farben: den weißen und bellgelberen ſcheinen fie foͤrmlich unguͤnſtig zu ſeyn. Eine mehr oder mindere beſtehende Nahrloſig— keit des Bodens kann nur alsdann auf eine mangel— hafte Ausbildung der Farben wirken, wenn dieſelbe in einem ſolchen Grade vorherrſcht: daß die Nelken- Pflanze eines nur aͤußerſt kuͤmmerlichen Wachs— thums faͤhig ſeyn kaun. Im Gegenſaze aber wird eine uͤbermaͤßige Beimiſchung humoſer Beſtandthei— le, wodurch die Nelkenpflanze in ibrem Wachsthume uͤberreizt, und dadurch eine größere Poroſitaͤt der Pflanzenorgane veranlaßt wird; und wodurch denn auch eine zu große Ausdehnung der Farbenkanaͤle Statt findet, nur nachtheilige Folgen auf die Bil: dung der Farben haben koͤnnen. Daß die Geſundheit aller Pflanzen, vorzuͤglich der Topfpflanzen, von dem Zuſtande der Naͤße und Trokenheit, in welchem fie ſich befinden, hauptſaͤch— lich abhaͤngig ſey, iſt eine zu bekannte Sache, als daß ich dies hier erſt naͤher zu erweiſen haben ſollte. Eine zwar keineswegs zaͤrtliche, jedoch fuͤr wi— drige Eindruͤke aber eben ſo empfindliche Pflanze, wie die Nelke, kann hiervon nicht ausgeſchloſſen ſeyn. Meines Erachtens bedarf die Topfnelke eines oͤfte— ren Begießens und Bewaͤßerns, als viele andere Pflane zen, (ich rede hier freilich vorzuͤglich von der Zeit der Bluͤtenentwikelung bis nach beſtandener Flor;) kann aber eben ſo wenig ein fortbeſtehendes feuchtes Erd— reich vertragen; denn hierdurch wuͤrde namentlich eine zu große Anhaͤufung von Sauerſtoff, den die Pflanze nach ihrer organiſchen Beſchaffenheit auf ihr dienliche Art nicht konſumiren koͤnnte, notoriſch bewirkt werden.) Das richtige Bewaͤſſerungs⸗ Verhaͤltniß der Topfnelke beruhet nun aber vorzüge lich: a. auf dem Waſſerhaltigkeitsgrade der ihr zur Kultur uͤberwieſenen Erdmiſchungsverhaͤltniſſe; b. auf der Ausduͤnſtungsfaͤhigkeit der Töpfe; e. auf dem dͤrtlichen Stande der Nelkentoͤpfe ſelbſt. In Ruͤkſicht des erſteren Punktes, die Erdmiſchungsverhaͤltniſſe betreffend, ſo laͤßt ſich hieruͤber auf eine ausfuͤhrlichere Weiſe nur in einer beſonderen Abhandlung reden. In Beziehung ſaͤmmtlicher dreier Punkte kann. es ſchon genug ſeyn, wenn man den Grundſaz auf— ſtellt: daß die Erdmiſchung, bei einem mittleren Grade von fruchtbarer Beſchaffenheit, zu der Aus duͤn— ſtungsfaͤhigkeit der Töpfe und zu dem ortlichen Stande derſelben, in einem ſolchen Verhaͤltniſſe ſtehe: daß bei ſchon maͤßig warmer Witterung die Nelken eines taͤglichen Begießens beduͤrfen. Niemals darf die Pflanze eher begoſſen werden, bevor nicht der Topf ziemlich ausgetroknet iſt, und zwar dergeſtalt, daß, wenn man am Rande des Topfes mit dem Finger die Erde eines rheinlaͤndi— ſchen Zolles tief lokert, ſich keine feuchte Erde an den Finger haͤnge. Wollte man ferner das Begießen der Nelken— Pflanzen zu einer Tageszeit vornehmen, wo die Nelken den Wirkungen der Sonnenſtrahlen ſo anhal— tend ausgeſezt worden ſind, daß eine Erhizung der Pflanze ſelbſt dadurch veranlaßt worden iſt; fe wuͤrde, da ohnedies ein ſolches Verfahren manche andere geradezu verderbliche Folgen fuͤr die Nelken *) Sieb die nachthelligen Wirkungen hiervon fu dem vorhergehend ad 2. Geſagten. feioe Arbeit mit unermüdetem Eifer und beſonderer Sachkenntuiß vollendet hat. Herr von Grouner war ein Mann von umfaf- fender wͤlſſenſchaftlicher Bildung uad ausge ruͤſtet mit einer vollſtaͤndſgen Keuntniß der landwirthſchaftlichen und polytechalſchen Literatur des Feſtlandes; er hatte eine ſeltene Beobachtungs- und Auff - ſſungs gabe, daher war von ihm eine rel: Ausbeute zu gewärtigen, Dies fen Erwartungen etſpricht nun auc das Mefultat. Seine Beobachtungen auf der Hfnreife durch Bay— ern beſchränken ſich zwar groͤßtentheils auf geognoſtlſche Bemerkangen, verdienen aber Aufmerkſamkelt hinſicht— lic der Conſequenzen, die für dir Düraurgalehre dar- aus fließen. Ueberhaupt zeichnet fin die Beſchrelbung dieſer laudwirthſchaftlichen Riiſe dadurch ſehr zu ihrem Vorthelle aus, daß neben dem kenntulßreſchen Land— wirthe uͤberall auch der geuͤb'e G’oloa und Mineralog als Beobechter erſcheint. In der Beſchreibung der Reſſe durch Wuͤrttemberg über Ulm, Stuttgart und Heilbronn finden ſich, auſſer einer großen Entwäſſer— mug, auch Strafenpflafter, Waſſerbauten, die neuen Salnen, neue Snftitute und ihre Einrichtung 1c. beſchrie— 127 92 aͤußern würde, dadurch die Stokung der Fortlei— tung der Farbenſtoffe, und der dazu noͤthigen Saͤf— te, bezwekt werden. Gleichwohl ſchadet ein gelindes und weniges Beſprengen den Nelkenpflanzen, ſelbſt zur Zeit der noch fortbeſtehenden Sonneneinwirkung, wenn die Nelken einer ſolchen Erfriſchung wegen zu großer Trokenheit bendͤthigt find, gewiß nicht! Von der Qualitaͤt des Waſſers, zum Begieſ— ſen der Nelken, ſind uͤbrigens wenigere nachtheilige Einfluͤße abhaͤngig, wenn die Abnormitaͤt ſeiner mineraliſchen Beſtandtheile, — welche uͤbrigens zum Theil dadurch gemildert werden kann, wenn man das Waſſer 24 Stunden lang den freien Ein— wirkungen der Atmosphaͤre und den Sonnenſtrah— len ausſezt, — nicht gar zu groß iſt, und nament— lich nicht zu viele Kalktheile oder aufgeldster Thon, in ſeinen verſchiedenen Nuancen, darin enthalten iſt. ad 5. Ich nehme an, wie nur zur Zeit der Bluͤten— Entwikelung und des bereits Statt findenden Bluͤ— hens der Nelken, die Witterung auf die Farben Einfluß aͤußern kann; und nicht kann ich den Mei— nungen beipflichten: ) daß eine im Herbſte, Win— ter oder Fruͤhjahre unguͤnſtige Witterung, fuͤr die naͤchſte Florzeit das Verlaufen der Nelken herbei— führen konne! Denn zu dieſen Zeiten iſt die or— ganiſche Thaͤtigkeit der Pflanzen wohl noch keines— wegs mit der Bearbeitung der Farbenſtoffe beſchaͤf— tigt, welches gleichwohl, wenn auf eine oder die audere Weiſe auf die Farben hingewirkt werden ſoll— te, doch der Fall ſeyn muͤßte. Nur in ſo fern kann zu jenen Zeiten eine, und zwar indirekte, Wir— kung auf die Farben Statt finden: wenn eine fort— ) Welche namentlich Schröter, ſieh allgem. deut⸗ ſches Gartenmagazin Jahrg. 4. S. 324, geltend zu macden ſucht. ben. Die Bewirthſchaftung der Hauberge bei Ebers-⸗ bach ff für viele Landwirthe gewiß noch intereſſanter als für den Forſtmann. Beobachtungswerth erſcheinen auch die dortigen ſehr einfachen Trifteinrichtungen, Die Meſſe in Frankfurt gab Gelegenheit zu Be— merkungen über Qualitäten und Preiſe der Leinenwaa— ren, fo wie über den Gang des Handels damit. Das Herzogthum Naſſau enthält vieles Intereſſante, was von dem Relſenden gewuͤrdiget worden, ſowohl im Fache des Bau- als desFuhrweſens, des Aker- u. Weinbauetz. Die belden Rheinufer lleferten dem Geologen Stoff, beſtehende Kraͤnklichkeit der Nelkenpflanze uͤber— haupt dadurch veranlaßt werden moͤchte. Entſteht aber dieſe leztere nicht, oder erholten ſich vor Bil— dung der Bluͤtenknospen die kraͤnklich geweſenen Pflanzen wieder: fo möchte ſchwerlich die früher beſtandene unguͤnſtige Witterung bei irgend einer Art der Farbenabſorbation Nachtheil hervorzubrin— gen vermögen. Anhaltend regnichte Witterung, zur Zeit der Bluͤte oder deren Entwikelung, hat haͤufigere Faͤlle des Verlaufens und, zwar aus demſelben Grunde, zur Folge, als durch ein uͤbermaͤßiges Begießen, entſtehen; daher man durch Ueberdeken der Nelken— Pflanzen dieſer nachtheiligen Witterungseinwirkung moͤglichſt zu begegnen ſuchen muß. Was nun eine anhaltend regnichte Witterung zur Ueberfuͤllung der Farbengefaͤße beitraͤgt, er— ſchwert, in entgegengeſezter Weiſe, ſowohl eine fortdauernd große Hize, als brennende Sonnen— Strahlen die Farbenabſorbationen durch zu große Verdikung der nutritiven Stoffe verhindern, wel— ches nun entweder eine foͤrmliche Stokung in den Ausbildungen der Farbenſubſtanzen, als auch eine Unthaͤtigkeit oder eine theilweiſe Zerſtoͤrung der Far— bengefaͤße, ſehr oft zur Folge hat. Am Auffallends ſten zeigt ſich der Nachtheil dieſer Witterungsein— wirkung durch Bildung der marmorartigen weißen Fleke bei dunkelgrundigen Nelken, wie ſolche in Abſchnitt II, h beſchrieben find, wirkfam. Eben ſo kann auch eine zu große und zu raſche Abwechſelung der Temperatur der Luft, zur Zeit der Bluͤte, Erſcheinungen lezterer Art hervorbringen. Man kann aus dem vorhergehend Geſagten leicht entnehmen, wie durch den Standort der Nelken, die hier in Rede ſtehenden Uebel zum Theil befördert oder ſeltener gemacht werden koͤnnen. Ein und gewuͤrdigt find die intereſſanten Dachſchieferbtuͤche bet Caub in der Nahe von Koblenz, die Traßbrnche bei Andernach, das landwirtbſchaftliche Inſtitut in Bonn und die Wirthſchaft diefer Gegend. Bemerkungen über das Pflaſter in Jülſlcch, die Bewirthſchaftung der Gegend von Juͤlich nach Aachen, der Laurenziberg daſelbſt, und über das Gallmey Berge werk in dieſer Gegend bilden den Schluß des erſten Abſchnittes. g Der zweite Abſchnitt beglunt mit dem Elntritt in das Königreich der Niederlande bei Heinri=Chapelte 95 — —vt dem freien Luftzuge, den ungeſtoͤrten Einwirkungen des Lichtes, den Wirkungen der Sonnenſtrahlen bis auf zwei Drittheile der Tageslaͤnge, ausgeſezter Ort, iſt fuͤr die Aufſtellung der Nelken in jeder Hinſicht ein rathſamer und ſicherer Weg, vielen und auch den hier erwaͤhnten Uebeln, mehr vorzu— beugen; wozu denn auch eine Vorrichtung, um bei heftigem oder anhaltendem Regen die Nelken vor zu vieler Naͤſſe zu ſchuͤzen, hier in beſondere Beruͤkſich— tigung zu nehmen iſt. ad 4. Leicht erklaͤrlich iſt es: wie ein ungeſun— der Zuftand der Nelkenpflanzen den Farbenausbil— dungen auf eine oder die andere Art entgegen wirken kann; da von einer geregelten, weder zu trägen noch zu uͤbermaͤßig gereizten, organiſchen Thaͤtig— keit, und von dem richtigen Verhaͤltniſſe der von der Pflanze aufgenommenen nutritiven Theile, die moͤglichſt vollkommene Produktion der Bluͤtenfarben abhaͤngig iſt; und wenn der kraͤnkliche Zuſtand der Pflanze ſelbſt, nicht durch zwekdienliche Mittel ge— mildert oder gehoben werden kann, ſo iſt den daraus entſtehenden Folgen der ungeregelten Farbenaus bil— dungen uͤberhaupt nicht zu begegnen. Allein die Anlage zu ungeregelten Far— beunausbildungeniſt in einem um fo hoͤheren Gra— de vorzuͤglich in denjenigen Pflanzen vorhanden, welche von einer, in ihren Blüten theils weis oder gaͤnzlich verlaufenen Mutter— Pflanze gewonnen worden find; und wird es immer eine ſehr unſichere Voraus ſezung bleiben: wenn man durch irgend eine Behandlungsart der von einer verlaufenen Nelke entnommenen Senker zu bewirken gedenkt: daß die kuͤnftigen Bluͤten der— ſelben, die ihnen eigenthuͤmliche geregelte und rich— tige Zeichnung, produziren. Denn wenn zwar dfz ters Faͤlle eintreten, wo verlaufene Nelken zu ihrem früheren Farbenzeichnungszuſtande zuruͤkkehren, fo beruhet dies mehrentheils auf Zufaͤlligkeiten, welche ſich oft ſehr ſchwer erkennen laſſen. Je nachdem zuvor z. B. eine zu humoſe Beſchaffenheit der Erde das Verlaufen der Nelke veranlaßt hat, kann vielleicht einemagerere Erdart zum Zweke des wiederkehrenden Richtigbluͤhens dienen; und auch ſo im umgekehrten Verhaͤltuiſſe: wenn eine in zu magerem Boden verlaufene Nelke kraͤfti— gere Erde erhaͤlt. Allein mit ſolchen ruͤkkehren— den richtigen Farbenzeichnungen ſind gewiß auch andere zufaͤllige Zuſtaͤnde mit wirkſam geweſen, deren Handhabung außer der Sphaͤre menſchlichen Wirkens liegt; ſonſt muͤßten ſich bei Weitem mehr Faͤlle fuͤr das wiederkehrende Richtigbluͤhen ein— ſtellen! Es gehoͤrt daher zu den ſelteneren Faͤllen, wenn die von verlaufenen Nelken gewonnenen Pflan— zen in die richtige Zeichnungsweiſe zuruͤkſchlagen. Die oft geltend gemachte Behauptung, daß, wenn eine Nelkenpflanze in einzelnen Blumen ver— laufen, in andern richtig bluͤhe, die von lezterer Bluͤte herabwaͤrts in gerader oder zunaͤchſt liegender Richtung ſich befindenden Senker kuͤnftig gewoͤhnlich richtig, die Uebrigen aber unrichtig zu blühen pfles gen, “) — iſt eine Hypotheſe, die in der Erfah— rung, wenigſtens bei mir, als falſch ſich bewaͤhrt hat. Ich habe nemlich mehrmals gefunden: daß diejenigen Senker, welche in gerader Richtung mit der richtig blühenden Blume ſich befanden, Fünf: tig unrichtig; dagegen die auf derjenigen Seite der Nelkenpflanze befindlichen Senker, an welcher die meiſten verlaufenen Bluͤten vorhanden waren, zum Theil richtig bluͤhten. Es laͤßt fi) daher hierüber um fo weniger etwas mit Gewiß— *) Sieh allgem. d. Gartenmagazin Jahrg. 4, S. 328 — . — . —— — —— — NIE — tm ehemaligen Limburg. Die Beſchrelbung der Wirth: ſchaft dieſer Gegend muß dem Landwirthe höͤchſt lehr⸗ reich ſeyn, well fie ganz abwelchet von den herrſchen— den Grundſäzen, und aus ſchlleßlich auf Vlehzucht und Weide berechnet, einen berühmten Kas, und unter un: günftigen Verbältutffen, doch reinen Ertrag gewährt. Ueber Herve, Verolers nach Tongern und Maaſt rich gab es vielerlei Wiſſenswerthes zu bemer⸗ ken; über Wirthſchaft, Pollzel, Geräthſchaften, Duͤnger⸗ Sammlungsanſtalten in Städten und über den Handel mit Straſſenmtſt ꝛc.; über. den merkwürdigen Peters⸗ berg, und deſſen eigenthuͤmliche Beuuͤzung, findet ſich Mancherleti vor. Bet Haſſelt betrat der Relſende an einer Sekte das Land der Kampen, Campine, die unfruchtbarſte Ge— gend, welche bis jezt in Europa bekannt wurde. Wer ſollte bier. nicht mit der größten Wißbeuterde die Ge: ſchichte und das Verfahren, ſolchen Boden zu Eultivf- ren, kennen lernen? — Mlt dem groͤßten Intereſſe llest man hier und im zweiten Thelle von einer andern Ges gend der Campine, was Kenner und Augenzeugen dar- über geſammelt haben. Hler iſt das Land, wo man 94 heit beftimmen, da zwar in der Regel jede Nelken⸗ Pflanze, welche zum Theil richtig, zum Theil unrichtig, bluͤhet, ſobald ſolche mehrere oder viele Senker angeſezt hat, ſowohl richtig bluͤhende, als unrichtig blühende Pflanzen liefert. Auffallend iſt es übrigens: daß, wenn diejenige Bluͤte, welche zuerſt zur Perfek— tion gekommen iſt, die ſogenannte Haupt— Blume der Nelkenpflanze, richtig bluͤhet, dieſe Pflanze, und wenn alle nachfolgenden Bluͤten ver— laufen ſind, dennoch faſt jedes Mal ver— haͤltnißmaͤßig eine größere Anzahl fünf: tig richtig bluͤhender Senker liefert; dagegen, wenn die erſte Hauptblume verlau— fen iſt, die anderen Bluͤten es aber nicht find, den- noch faſt alle von dieſen Pflanzen ge— wonnenen Senker, verlaufene Blumen kuͤnftig liefern. Im Uebrigen iſt es keinem Zweifel unterworfen, daß die von einer, theilweis in ihren Bluͤten verlau— fen geweſenen Nelkenpflanze, gewonnenen Senker, wenn ſolche das naͤchſte Jahr auch rich— tige Blumen liefern, die von lezteren Senkern wieder gewonnenen Pflanzen um ſo leichter dem untreuen Bluͤhen ausgeſezt ſind; daher man nur in dem Falle, daß die beſtimmte Nelke nicht weiter zu erhalten ſtuͤnde, zur Angehen ſolcher Pflanzen ſich beſtim— men muß. Obgleich nun außer den von mir in dem Vor: hergehenden erwaͤhnten Zuſtaͤnden, noch weitere Ur— ſachen die Farbenveraͤnderungen und Farbenum— wandlungen der Nelkelbluͤten begruͤnden koͤnnen, kann ich doch nicht unter Andern der Annahme bei— ſtimmen, nach welcher eine zu große Anzahl der Bluͤtenſtengel zu dem Verlaufen ꝛc. beitragen ſoll. Denn ſteht die Anzahl der Bluͤtenſtengel und Blu— men mit der Ernaͤhrungsfaͤbigkeit der Nelkenpflanze in richtigem Verhaͤltniſſe; (und weshalb ſollte eine uͤppiger wachfende und kraͤftige Pflanze nicht eine größere Anzahl Blüten ernähren und erhalten koͤn— nen, da ohnedies in Ruͤkſicht der größeren Kraft der Pflanze zur Bildung eines wechſelſeitigen richti— gen Verhaͤltniſſes eine mehrere Anzahl von Bluͤten eine Verbildung derſelben, in Hinſicht ihrer Farben, um fo eher umgangen werden würde?) fo kann dies den Farbenproduktionen, von welcher Art ſie ſeyn mögen, keinen nachtheiligen Eintrag thun. Für eine kraftige organiſche Thaͤtigkeit dieſer Pflanzen kann eine geregelte Ausbildung vieler Bluͤten leichter ſeyn, als die Ausbildung von nur ſehr wenigen Blumen einer kraftloſen Pflanze ſchwer faͤllt. Gernrode bei Quedlinburg, im Janer 1880. Friedrich Päßler. Diejenigen Beſtellungeu, welche für die nächſte Fruͤhjahrsverſendungszekt, ſowobl in Bezug auf Nelken⸗ Tauſch als Nelkenkauf, uns zugeben möchten, erbitten wir uus möglichſt vor Ablauf des Monats März. — Gedentte Exemplare unſeres 1400 Nummern amfaſſenden Neltenverzeiwulffes, mit Anſcluß der Verkaufsbedin⸗ gungen, find gratis von ung wieder zu besiehen; fo wie wir auch von unteren Sortimentsnelken gewonnenen Samen, gegen Eiafendung eines halben Thalers pr. 100 Körner, in geringeren und größeren Quantitäten, fort⸗ während überlaffen, Alle auf diefe Anzeige Bezug habenden Zuſchriften erbitten wir uns poſtftei unter Addreſſe von »Friedrich Päßler in Gernrode unweit Quedlinburg am Harz. —— 2 Arbelten und Dungmachen lernen muß. Der ruͤhmllch bekannte Direktor v. Schwerz hat in feiner Anlei⸗ tung zur Kenntniß der belgiſchen Landwirthſchift Vie— les darüber geliefert, hier aber wurde reichlich ergänzt und erweitert. Zu Haffelt wird aud VBranntwein- Brennerei betrieben, und Mehreres darüber hier mit: gerbeilt. Löwen, Mecheln und Brüffel find als Städte in einigen ihrer Iinuern Elarichtungen gewür— digt. Düngerfammlung und Handel bilden hierin einen lehrreichen Hauptartifel. Hierüber und uͤber andere Gegenftände drangen ſich bis uber Antwerpen bie = 30 VIII SEERSEIENFLEITOTDEIITOESEETTITOIREREOIR EEE Eee U o.._ 20. Die Gebruͤder E, et F. Paß ler in Beruober inteteſſanteſten Bemerkungen, und obſchon er zum Theil durch die Lofalltät, wie z. B. durch Ebbe und Fluth hervorgerufen find, fo erſchelnen fie doch hoͤchſt lehrreich und anziehend. Wie Vieles enthält nur Antwerpen, vlelleſcht der beſte Hafen in Europa! Die Relſe durch Holland enthält des Wentgbe- kannten genug für den Landwirth, Beberzigungswertdes für den Magiftrat- und Vollzei-Bramten, und nicht Unwichtiges für den Gartner und Waſſerbau-Un ſergeh— mer. Die Bewirthſchaftung der Poldern und Dun a, die Bearbeitung der Torfmoore, die Behandlung des 95 Ohrwuͤrmer von Nelken abzuhalten durch vegetabiliſches Faulwaſſer. Ich habe vor vielen Jahren in irgend einem techniſchen Buche gefunden, daß ſich die Chineſen zur Vertilgung des Ungeziefers bei Topfgewaͤchſen, fo wie zur Düngung derſelben, eines vegetabiliſchen Faulwaſſers bedienen, indem ſie ein Gefaͤß mit Waſſer fuͤllen, in welches ſie allerhand Pflanzen— Theile, beſonders ſtarkriechende und von fettem Wuchs, welche leicht in Faͤulniß uͤbergehen, ein— ſenken, und fo der Sonne und Luft ausgeſezt dige— riren laſſen. Ich habe mit ſo bereitetem Waſſer ſeit vielen Jahren meine Topfgewaͤchſe, beſonders aber die Nel— ken begoſſen; die lezteren den ganzen Fruͤhling und Sommer hindurch im Freien bis zu ihrer einge— tretenen Bluͤte von oben her mit der Sprizkanne wochentlich etliche Mal, und gefunden, daß meine Topfnelken bei dieſer Behandlung wenig von Blatt— Laͤuſen ſowohl, als von Ohrwuͤrmern geplagt was ren. Bei den Nelken ſorgte ich beſonders dafuͤr, daß ihnen Luft und Sonne nie mangelte, blos die kurze Zeit ihrer Bluͤte, die ich aber dadurch noch abzukuͤrzen ſuchte, daß ich die Blumen, ſobald ich mich au ihrem Anblike einige Tage gelabt, und fie zu altern anfangen wollten, ſogleich abſchnitt, um fie nur gleich wieder ins Freie zu bringen; denn ge— wiß iſt es, daß nur durch das lange Stehen der Nelken unter der Deke, der Luft und Sonne be— raubt, das Ungeziefer ſich ſo haͤufig vermehre; an— derntheils iſt zu vermuthen, daß die Bitterkeit, womit die Nelken durch das Ueberſprizen mit dem beſprochenen Faulwaſſer gleichſam uͤberzogen wer— den, beſonders die Ohrenwuͤrmer, welche die Suͤſ⸗ ſigkeit lieben, abgehalten werden, an denſelben zu nagen. Meine Stellage hat nicht den mindeſten Schuz, weder durch Waſſer, noch durch andere Vorbau— ungsmittel gegen dieſe Gaͤſte, und ich finde fie oft in leeren, oder mit Papierduͤten gefüllten Blumen: Toͤpfen, ohne daß ſie meine Nelken zu beſteigen Luſt zeigten. Zur Faͤulniß in das Waſſer nehme ich gewoͤhnlich Wehrmuthkrant, die Zweige der Paͤonie, Hellunderzweige und Blätter, die nach der Blüte abgeſchnittenen Graͤſer von Narziſſen und Hyazinthen, ausgeriſſene Mohnſtauden, uͤberfluͤſ— ſige Salatſtauden, Paradiesaͤpfelſtauden u. dgl. Jeder Gartenfreund, der die Probe machen und ſeine ungebetenen Gaͤſte mit dieſem echt chineſi— ſchen Thee traktiren will, wird beim Beſprizen fin— den, daß hier an Geſtank kein Mangel ſey, und mit wohlverwahrter Naſe ſo geſchwind als moͤg— lich wieder das Freie zu gewinnen ſuchen. Gabel. J. D. Preißler. Zwiebeln recht groß zu erziehen. Man legt die aufgenommenen kleinen Zwie— beln, die man doch im Haushalte nicht ſonder— lich gebrauchen kann, in einer Stube ſo dicht als moͤglich bei einem Ofen, daß ſie voͤllig aus— getroknet ſcheinen, ohne jedoch von der Hize Schaden genommen zu haben. Man verpflanzt fie im Fruͤhjahre auf ein nicht ganz friſch ge— duͤngtes, aber doch altes Gartenfeld. Sie tra— gen ſo faſt gar keinen Stengel, erreichen aber eine ungewoͤhnliche Groͤße, und ſind ſehr ſtark von Geſchmak. Die weißen Zwiebeln werden die ſtaͤrkſten. C CUUö CTT ͤ cc p NTTOIETE I OUT EB Baggertorfes u. dgl. m., find dem Techulker gewiß nit minder wictig, als die mit Bakſteinen gepfleſterten holläudiſchen Stroſſen. Die Beſchrelbung der Retſe von Antwerpen über Breda, Dordreche, Ratter⸗ dam, Haag, das berühmte Fiſcherdorf Schevrnin: gen, Leyden, Harlem, Amſterdam bietet eine reiche Aus beute, und wird angenehm befriedigen. Daß dle Holländer Kuͤhewirthſchaft und Käferei blerin vor⸗ zuͤglich bedacht find, verſteht ſich von ſelbſt, aber vieles Andere iſt ebeu fo wenig umgangen. Damit wird der zwelte Abſchuttt geſchloſſen, und der dritte Abiani:t bildet beinahe auschließlich die Beſchrelbung der Ar— men⸗Colonle Freederifs⸗Oord. Hler laßt ſich darüber nicht mehr ſag en, als daß die Be— f&reibung derſelben volftandig ſey, und um ſo mehr vom hoͤchſten Intereſſe ſeyn müffe, als dieſe Colonien mit (ehr beschränkten Mitteln auf ſcleatem Boden, unter ungün— ſilger klümatiſchen Berbältniffer ausg führt, bet einer Be— völferung von mebrals 2000 Armen und Maifen bewährt haben, daß fie bet ſolcher Einrichtung fich ſelbſt erhalten loͤnnen und müffen. (Schluß folgt.) Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Warnung vor fremden Samen: Haͤnd⸗ lern.) Troz allen Anzeigen und Warnungen, durch welche die allgemeine deutſche Gartenzeitung ihr Publikum vor Betrug im Ankauf von Bäumen und Zwiebeln von den fogenannten Württembergern ſchuͤzen will; Troz dem, daß dleſe Zeitung ſchon den Namen mancher dle⸗ fer betrüͤgeriſchen Landſtreſcher zu diefem Zweke oͤffent⸗ lich nannte, find im verfloſſenen Frühjahr dennoch wies der mehrere hieher gekommen, worunter ſich Joh. G. Ziegler und Joh. Martin Reiber aus Gemingen im Württembergifhen als Samenhändler produzirten. Diefe Belde bedienten ſich des neuen elenden Kalf— fes, den Kaufloſtigen, um ſich bei ihren Waaren- An- tragen Zutrauen zu verſchaffen, mit aller Unverſchaͤmt⸗ heit die Namen von hleſigen Garteubeſizern, die ſich vorzuͤglich mit Blumenkultur unterhalten, zu nennen und luͤgenhaft zu verfihern, daß dieſe wegen vorzüglis cher Güte ihrer Waare ihnen um betrachtliche Summen verſchledene Zwiebel, Roſen ic. abgenommen hätten, während gerade dieſe aus eigener Erfahrung, daß man von dleſen Herumſtreichern immer nur betrogen wird, unter keiner Bedingniß etwas von ihnen abkauften. Durch dieſen neuen Verſuch zum Betruge gelang es ihnen, hie und da etwas an Mann zu bringen; allein der Erfolg zeigte und beſtaͤtigte Alles, was Nachtheillges von dleſen Samenhändlern bisher in öffentlichen Blaͤt— tern geſagt worden. Laybach, im Jaͤner 1880. 4 ** (Ueber das Pfropfen der Cactus-Arten) welche die Gertenzeltung Nro. 28 v. Is. S. 224 ent⸗ hält, kann ich eigene Erfahrungen folgend mitthellen. Schon im Jahre 1326 verſuchte ich auf den Cactus Opuntia andere Gattungen dieſes Geſchlechtes durch Kopulation binter die Haut zu verpflanzen. Ich wählte dazu den Cactus pendulinus, alatus, Ferox, curasavi- cus und flagelliformis. Sie gedlehen alle, und ich hatte das Vergnuͤgen, den Cactus pendulinus, alatus und flagelliformis davon bluͤhen zu ſehen. Durch dieſes Ge— lingen ermuthiget, verſezte ich im nemlichen Jahre ein großes ſchoͤngeformtes Blatt des Cactus Opuntia als Stupfer in einem Topf, und pflanzte es im runden Kreiſe an der Kante des Blattes eben auch hinter die Haut mit s größern Blattern des Cactus alatus in gleicher Entfernung eines von dem andern. Leztere ſchultt ich rehfußartig zu, ſtach mit der ſchmalen Klinge eines Federmeſſers hinter die Haut, und ſchob in dieſe Deffaung das zugefchalttene Blatt ungefähr / Zoll tief ein, verklebte es mit gewöhnlichem Baumwachſe, unterſtuͤzte die Blatter mit Staͤbchen, gab auf dieſe Art dem ganzen Gewächs die Form eines Sterns, wel— ches ein vortreffliches Anſehen gewährt, und im Som: mer 1229 erzeugten 5 Blätter davon mehrere gefunde Blumen. Seit jener Zelt zeigen fi neue Blattanſaͤze. * * * (Ankündigung.) Es iſt bekannt, daß die Reps = Zelten ein vortreffliches Mittel zur Rind⸗ Vleh⸗Maͤſtung find, und Jeder wird das Mehl derfel- ben noch am Vorthellhafteſten, der Elnthellung halber, nden. 9 Ich laſſe demnac zum Nuzen der Oekonomen und Bauern alle Kuchen mahlen, und koſtet das bayr. Scheffel loco Regensburg 3 fl. — wo bekanntlich das 1000 Zelten am Rhein à 34 fl. verkauft wird, welche nur 20 Centn. das Scheffel, oder 12 Mezel jedoch, eirea 220 Pfd. wiegen. Deujeuigen Oekonomen, welche dleſes Jahr Reps zu ernten haben, gebe ich gerne auf Abrechnung bie zur Erute fo viel fie jezt vom Repsmehl wuͤnſchen, da uns ohnehin bekannt iſt, daß ich ſtets den Samen in jeder Quantität wie im hoͤchſt moͤglichen Preis bezahle, melnen Reps⸗Bauern aber, mit Vergnügen diene, wo ich nur immer kann. Bel Eröffnung der Schlff-Fahrt, oder mit rüfgehene dem Geſchirre zu Land, laßt ſich der Trausport mit wenigen Koften beforgen, bei Chtiſtlan Friedr. Buchner in Regensburg, Beſizer der Oelmuͤhle zur Buchen⸗ Muͤhle bei Bruckdorff. Vierſylbige Charade. 1. Syl be. Wie vlelfach find nicht die Geſtalten, In denen ſich die erſte Sylbe zelgt? Und mincherlei Genuß wird durch des Schoͤpfers Walten Auch jedem Stun durch fie gereicht. Ihr Leben gibt uns Kuͤhlung bei dem Sonne-Brennen. Ihr Sterben gibt uns Wärme bei des Winters Eis. Wer kann die reihen Fruͤchte alle nennen, Womit zu nähren ſie, zu traͤnken wels? Im Wald, im Feld, im Garten if fie Zierde Und wonnevoll weilt gern auf ihr der Bllk, Und ſelbſt das Ohr lauſcht oft mit ſteigender Beglerde Tönt froͤhlicher Geſang von ihr zurük. 2. und s. Sylbe. Was fagen uns die lezten Beiden? Ste dienen manchem Kinde nicht zur Luſt, Indeſſen zu des Wlſſens vorbereiten Ein Aud'res ellt, ſich Fleiß bewußt. Das Ganze. Im Ganzen ſieht man thaͤt'ge Hände ſich bewegen, Um treu die erſte Sylb' zu pflegen, Die oft durch tief geſchnitt'ne Wunden Fuͤr's kuͤnft'ge Leben muß gefunden. q ven mo an 12 ä Er Q r- c b Tee —— ——— In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjaͤhrige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und a fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Gerten Je ite unn g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. Jahrgang. 11. 13. März 1830. Saane Fortſezung neuer Mitglieder. — Neue Gartenanlagen des Herrn Johann Georg Dömötörffy von Hogyés, und des Herrn Paul Hatz zu Agram in Croatken. — Crambe maritima (Meerkohl). — Maulwürfe auf eine ſichere und leichte Weiſe aus den Gärten zu verbannen. — Die ſchaͤdlichen Regenwürmer ic. zu vertreiben. — Mittel, Erdfloͤhe zu vertilgen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwuͤrden, Herr Ludwig v. Szepeshazy, Pfarrer und Gerichtstafelbeifizer der Löbl. Zipfer Geſpannſchaft zu Felso-Repäs in Oberungarn. Seine Wohlgeborn, Herr Friedrich Krauſe, koͤukgllch preuß. Reglerungs- und Baurath zu Oppeln in Preußlſch⸗Schleſien. — Franz Xaver Rltter v. Brahm, k. k. Comerzial⸗ Grenz⸗Zollamts-Controlor zu Theben in Ungarn, Preßburger Comitat. — Wllhelm Nonnenbruch, Geometer des köͤnigl. Kataſters in Solingen, im Kreiſe Solingen Regle⸗ rungsbezirk Duͤſſeldorf. — Conrad Vogel, fuͤrſtl. Salmfifher Hofgaͤrtuer zu Lich im Großherzogthum Heſſen. — Franz Für ſt, Werks⸗ und Gutsbeſizer zu Rotten⸗ mann in Steyermark. Neue Gartenanlagen des Herrn Johann Georg Dömötörfly von Hogyes, und des Herrn Paul Hatz zu Agram in Croatien. Intereſſant iſt ſie ſchon in ihrem Entſtehen, und intereſſanter noch wird ſie in ihrer fortgeſezten Aus— fuͤhrung, und durch ihre Vollendung werden, die neue Gartenanlage zu Agram des Herrn Georg Dömötörffy von Hogyés, Herrſchafts-Juhabers in Ungarn, Unternehmers einer großen Privat Monturs-⸗Anſtalt in Croatien, Wahlbuͤrgers, oder Mitgliedes des aͤußern Rathes der koͤniglichen Frei— und Hauptſtadt Agram, wie auch Mitgliedes der Verſchoͤnerungs-Commiſſion dieſer Stadt. Die Lage erhoͤht das Intereſſe dieſer neuen Anlage. Das Lokal iſt in der Hauptſtraſſe obere Jllitza, der untern Stadt, und zwar auf dem Berge Szwereza, an welchem ſich die rechte Haͤuſer- Reihe dieſer Straſſe lehnet. Originell und kuͤhn iſt dieſe An— lage. Herr v. Dömötörffy erbaute hinter dem großen Hofe dieſes Haus-Lokals, an und unter dem anſtoßenden Berge einen großen, wegen ſeiner maſſiven Bauart und einer Doppelreihe kuͤhner Ger wölber ſehenswerthen Keller, in welchen aus dem Hofe eben hinein gefahren werden kann. Ob dem 2000 y d r er Nachrichten aus Frauendorf. Beſchrelbung einer Rei ſe dur das Königreich der Niederlande. (Shan ß5.) Der vierte Abſchultt (erſter des zweiten Thells) beſchrelbt Bruͤſſel und deſſen Umgebung, alfo Suͤd⸗ Brabant ic. Hier wird vorerſt eine intereſſante Nachwelſung von den Vorthellen der niederlaͤndiſchen Poſtelnrichtung gegeben. Demnaͤchſt treffen die Bemer⸗ kungen die Bruͤßler Spizenfabrlfation, welcher Betrlebs— Zweig mit völiger Klarheit in allen feinen Thellen es: läutert, und nebenbei von dem Verfaſſer mit mathemas tiſcher Schärfe ausgeführt wird, daß die Preisaufgabe von Napoleon mit einer Milton Franks auf die Er— findung einer Flachsſpinn-Maſc ine, durch dle beigefuͤg⸗ ten Bedingungen, abſolut unlösbar geweſen. Eine geognoſtiſche Würdigung von Tubltz nebſt 15 98 Kellergebäude führte er eine große, breite Garten: Terraſſe nach der ganzen Quere des Hofes und ſei— nes zugehoͤrigen Antheils vom ruͤkwaͤrts hinaufſtei— genden Berge Szwereza, auf. Die Terraſſe hat 18 Klafter in der Lange und 8 Klafter in der Brei— te. In erwaͤhnter Quer-Breite von 18 Klaftern ließ er den Berg, nachdem vorher das Geſtrippe und Unkraut ausgerottet worden, bis zu oberſt hinauf ſkarpiren, und zur terraſſenfoͤrmigen Anlage eines Ziergartens umlegen. Oben am hoͤchſten Punkte erbaute er ein, dieſe ganze Breite einnehmendes, hohes Glashaus in ſchoͤnem Style, mit ſenkrechten hohen Fenſtern. Zu beiden Seiten der Garten— oder Berg-Breite fuͤhrte er von tiefeſt unten hohe Rieſen-Mauern den Berg hinauf, die das Ganze feſt zuſammen halten, und vom benachbarten Berge rechts und links ſcheiden. Den ganzen, eben ſo kuͤhnen und maſſiven, als ſchoͤnen und koſtſpieligen Bau hat unſer brave Baumeiſter Herr Barthol. Felbinger ausgefuͤhrt. Symmetrie iſt im Gan— zen ſtreng beohachtet, und auffallend vorherrſchend. Das anſehnliche Glashaus auf dieſem hohen, Punkte uͤber alle untern Stadt-Theile erhaben, her: vorragend, wird von mehreren Standpunkten in demſelben, und von den aͤußern, auch aͤußerſten und fernen Umgebungen gegen die Save, ſchoͤn geſehen. Stehe ich oben auf der Terraſſe vor dieſem Glas— Hauſe, ſo habe ich dieſen ganzen Berggarten zu meinen Fuͤſſen vor mir, die volle Ueberſicht aller ſeiner Theile, den angenehmen Genuß der ſchoͤnen, ſymmetriſch arangirten Anlage, die Ueberſicht des Hofes und Hauſes, die Anſicht des unten in der Jllieza-Straffe gegenüber ſtehenden anſehnlichen griechiſchen Gemeinde-Hauſes, in deſſen Hofe die griechiſch nicht unirte Pfarrkirche ſteht, ich uͤber— ſehe die untere Stadt mit ihren Umgebungen und der Beschreibung en r 1 Steinbrüde reihet fib bier an, und verbindet fib mit jenem der Bewirthſchaftung und des Betrlebes der hollaͤndiſchen Branntweinbrenneret in Lembeck (Genièvresfabrika— tion), wo der Branntwein nicht in Fäſſera, fondern in gemauerten Ziſternen aufbewahrt wird. Hier wird auch über die abwelchende Bauart der Niederlander-Waſſer— Räder an den Mühlen eine Bemerkung wiederholt. Die Einelchtuug einer Armen Anſtalt zu La Cambre, die Wiſſerbhebunas-Maſclue, welche ganz Brüffel mit laufendem Waſſer verſieht, die Vewirthſchaftung habe die genußreiche Fernſicht in das weite Save-- Thal, und auf die entfernteſten Gebirge. Auch dieſes ſchoͤne griechiſche Gemeindehaus iſtvom Hrn. Felbinger erbaut, wie uͤberhaupt alle ſeine Bau— werke Beweiſe, und bleibende Denkmaͤler ſeines ſchoͤnen Geſchmakes und der Soliditaͤt in der Archie tektur find. Schon iſt der Berggarten im Grund-Entwurfe geordnet, eingetheilt und angelegt von unten bis oben, die Haupt- und Neben: Partien ſtehen ſchon mehrentheils, und find einsweilen nur vorläufig bepflanzt, allerlei junge Gewaͤchſe, Zierpflanzen und Blumen wachſen, u. bluͤhen empor; junge Robinien iner mis, Populus italica, Salix babylonica und mehrere andere exotiſche junge Bäume ſtehen in. ſymmetriſcher Ordnung; die Wege und Verbin— dungsgaͤnge von beiden Seiten hinauf, ſind mit ſym— metriſcher Regelmaͤßigkeit angelegt und beſchodert, mit Rabatten garnirt, ſehr reinlich gehalten. Die Einfaſſungs- und Umgebungs-Rabatten ſtellen eine Meuge Blumen- und Ziergewaͤchſe dar; viele an— dere Gruppen theils von Sommer- und theils von perennirenden Pflanzen ſtehen in ihrem Schmuke; ſtolz prangen im obern Gartentheile ganze Reihen von Helianthus annuus, and dieſe Schmukpflanze erſcheint auch an vielen andern Stellen in ſchiklichen Gruppen. Der ganze Garten, wie er jezt be— pflanzt iſt, bietet ſchon einen Blumen-Schmelz, ein lokend Farbenſpiel dar. Von jener vorbeſchriebenen großen Terraſſe ob dem Kellergebaͤude erſcheint der eigentliche Gar— ten durch eine Staketenwand getrennt, welche in— nen mit Ziergewaͤchſen geſchmuͤkt iſt. Im Hintere grunde der erſten, ebenen und groͤßten Abtheilung des Gartens, iſt in der Mitte unter der erſten obern an eine en teig Breite des 5 Staats. Waldes bel Solgnes, die Obfte Baumzucht in Brüffel, uud darunter elne befondere Metbode, edle Obſtbuͤume, konſtant zu vermehren und dgl. werden beſchrteben, und dann zu Baugegenſtaͤnden, namentlich zur Behandlung des gebrannten Kalkes, zum Moͤrtelmechen ꝛc. übergegangen. Hierauf folgt die Nachwelſong der ortlichen Betrlebsarten des Aker- und Wleſenbaues in Suͤdbrabant mit Angabe der Geräthe ſchaften, unter welchen ſich vertcledene Pflüge aus zeich- nen. Daß biebet die Fütterung und Bebandiung des Viehes ſtets beruͤkſichtigt ſey, wird feiner Versicherung, 99 —— — erbaut, mit Vinca major und Hedrahelix latifo- lium bewachſen, in Mitte des Halbkreiſes der Grotte ein niedlicher Pumpen: Brunnen mit einem chineſi⸗ ſchen Dache bedekt. Die Grotte enthaͤlt ebenfalls einen Ruheſiz im Halbkreiſe. Beiderſeits an den Eken italieniſche Pappelbaͤume geſezt. Vor der Grotte erſcheint ein Raſenplaz, beiderſeitig mit Blumenbeeten geziert, in Mitte eine runde Gruppe von Roſen semperflorens, in deren Mitte ein hochſtaͤmmiger Roſenbaum, und dies ganze Rondeau mit aufgeſtellten ſchoͤnen Orangenbaͤumen umgrenzt. Mehrere Gruppen exotiſcher Straͤucher. Ob der Steingrotte, in Mitte der erſten obern Terraſſe, hat man die Anſicht des ſchoͤnen griechi— ſchen Gemeinde-Hauſes, die Gipfeln der italieni— ſchen Pappeln-Partie im Fuchs'ſchen Garten erſchei— nen dem Auge, und rechts hinaus die Anſicht des Okitſcher Berges. Auf der oberſten Terraſſe vor dem Glashauſe iſt die Anſicht des griechiſchen Gemeinde-Hauſes und des anſehnlichen Barmher— zigen-Kloſters, welches eines der groͤßten, und durch eine in dieſem Sommer vorgenommene und vollendete Renovirung auch eines der ſchoͤnſten Ge— baͤude dieſer Stadt iſt; die Pappeln- Partie im Fuchs' ſchen Garten wird hier ganz ſichtbar, dann iſt die Ausſicht über die Save-Ebene an die Patrinia⸗ ner Gebirge, auf die Okitſcher, und ſogar der Kleck, hoͤchſter Berg im Oguliner Regiments: Grenz : Bes zirke, iſt bei heiterm Himmel ſichtbar. Aber das Ganze iſt noch unvollendet, es iſt in der Anlage im Bepflanzen, Vermehren, Ordnen, im Werden begriffen, und erwartet ſein Wachs— thum, ſein ſteigend Emporbluͤhen. Das Glashaus wird erſt eingerichtet und mit den hinein gehoͤrenden Gewaͤchſen nach und nach gefuͤllt werden. Die große, vordere Terraſſe ob dem Kellergebaͤude wird zur Aufſtellung einer anſehnlichen Orangerie, und zu annehmlichen, ſchoͤnen, mit Wahl und Ges ſchmak angelegten Ruhe-Unterhaltungs-Siz- und Zier-Partien eingerichtet werden. So wird ein dde geftandener, mit Geſtrippe und wildem Unkraut bewachfener Berg-Theil, durch dieſe muͤhſame Anz lage in eine bluͤhende Kultur verwandelt, als eine ſchoͤne, freundliche Zierde dieſer Stadt erſcheinen. Schon die Idee, hier einen Ziergarten anzulegen, der von nah und fern auffaͤllt, der ſtatt des wilden Geſtrippes den Berg, die Lage, das Haus, die Gaſſe und Stadt ziert, iſt dankeswerth. Ohne voreilen zu wollen, eile ich mit dieſer kurzen Erwaͤh— nung gleichſam dem Werden und der Vollendung dieſer Luſt-Anlage vor, weil mich das Schöne und Intereſſante derfeiben anzieht. Dann aber, nach geſchehener Vollendung, wird dieſe Feder eine voll— ſtaͤndige, detaillirte Beſchreibung dieſer ſinnreichen Anlage liefern. Des Herrn von Dömötorffy anderes, großes, in fhönem Style erbautes, fein eigentliches Wohn— Haus, in welchem ſich auch fein Monturs-Depot und die Geſchaͤftsſtube befindet, gilt als eine der erften Zierden dieſer Stadt: es ſteht auf dem hoͤch— ſten Punkte der langen Gaſſe, welche von der un— tern Stadt in die obere fuͤhret, macht die Fronte gegen das Steinthor der obern Stadt, und die Scheidung der Bildgaſſe. Da die Ruͤkſeite oder der Hintertheil dieſes Hauſes auf dem Bergab— hange iſt, welcher ſich zu der ſtaͤdtiſchen Bachgaſſe am Muͤhlgange herab neiget, ſo hat Herr von Dömötörffy erft juͤngſt, zur Gewinnung und Er— weiterung von Magazinen, feuerfeſten Behaͤltniſſen, und auch mehrern Wohnungen durch einen unter— nommenen neuen Zubau eines koloſſalen und maſſi— ven Hintergebaͤudes, deſſen Grundfeſte unten an r: ,, rtr rr, ,.. re . üũñéê57:— ' CE SEINE beduͤrfen, aber bemerkt muß werden, daß in der gan— zen Meifebefhreibung Alles, was Dünger, deſſen Ge— winnung und Behandlung betrifft, mit der größten Aus fuͤhrlichkelt und Klarheit behandelt ſſt, und zwar fo vollſtaͤndig, wie man es nirgend, felbft nicht in den auschließlich über den Dünger erſchienenen Schriften, zu finden vermag. In der Beſchrelbung der Bewirthſchaftung der Pro— vinzen Flandern bildet die Kultur und Vebandlung des feinen Flachſes einen hoͤchſt wichtigen Arilkel, und es find darüber, und über deſſen Verbreitung, Blei⸗ chung, Verwerthung u. ſ. w. Materialien beigebracht, die man als eine wahre Fundgrube betrachten kann. Die Baum: und Blumenzucht zu Eng hien wird ebenfalls kurz beicrieben, und fie Ift gewiß merfwürs dig, weil ihre Produkte vicht ſelten die erften Prelſe in London erriogen. Die Zlegelbrennereten fuwobl im Freien als in Oefen, von verichtedenen Formen find nicht minder Gegenftand des Reiſeberlchtes, nod dle Hauptorte, welche in dieſer Hluſicht zur Norm gewählt 15 * 200 dem Bache ſtreicht, das zweite Stokwerk aber (denn dies Hintergebaͤude hat nebſt dem hohen Erd- oder eigentlich Berg-Geſchoſſe noch zwei Stokwerke oder Geſchoſſe) mit dem Hofe des vordern Hauſes die gleiche Linie macht, ſeine eben ſo kuͤhne als koſt— ſpielige Idee ausgefuͤhrt; und hier war abermal unſer Herr Felbinger der Baumeiſter. die Lage dieſes Berges, und — fo ſteil der Abhang iſt, wird er doch auf eine ſehr muͤhſame und oft ſehr koſtſpielige Art mit Haͤuſern oder Gärten an— gebaut. Ich fuͤhre dies aus zwei Urſachen an: erſtens, damit ſich die entfernteſten Leſer immer mehr in dieſe ganz eigene oͤrtliche Lage dieſer Stadt, welche ich ſchon in Nro. 35 dieſer Gartenzeitung v. Is. bei der Schilderung des Felbinger'ſchen Berggartens beſprochen habe, und davon auch eine Erwaͤhnung in meiner Beſchreibung des v. Czap— pan'ſchen Gartens vorkommt, hineindenken, und ſich ſelbe vergegenwaͤrtigen koͤnnenz zweitens, weil es mir ſo unlieb iſt, daß es ſo viele heimiſche Men— ſchen gibt, die das einheimiſche Gute oder Schoͤne, oder Intereſſante nicht goutiren, es gleichgiltig neh— men, das Auffallende ihnen gar nicht auffaͤllt, u. ſ. f. Als Mitglied des aͤußern Rathes, und der Ver— ſchoͤnerungs-Commiſſion dieſer Stadt zeigt Herr v. Dömötörffy durch feine eifrigſt einwirkende Thaͤtigkeit bei verſchiedenen nuͤklichen und ſchoͤnen Auſtalten, die der loͤbliche Magiſtrat aus edler Sorgfalt zur offentlichen Ordnung, Reinlichkeit, Sicherheit und zunehmender Verſchoͤnerung ausfuͤh— ren läßt, feinen patriotiſchen Sinn für das Anſe— hen der Stadt und das Beſte ihrer Bewohner. Wuͤrdig reihe ich hier an die ebenfalls neue Gartenanlage des Herrn Paul Hatz, buͤrgerlichen Eiſen-Geſchmeid- und Nuͤrnberger Waaren-Han— So ift delsmannes dieſer koͤnigl. Frei- und Hauptſtadt, bei ſeinem ganz neu erbauten großen Hauſe am Haupt— Plaze Harmitza in der untern Stadt, aufgefuͤhrt durch den bürgerlichen Baumeiſter Barthel. Fels binger. Herr Hatz gab durch dies anſehnliche, maſſive, und in ſchoͤnem Style erbaute Haus, zum Merkur genannt, dieſer Stadt und dieſem Plaze eine ihrer ſchoͤnſten Zierden. Der Merkur mit feis nen Attributen, im k. k. Gußwerke zu Groß-Maria⸗ Zell in der Oberſteyermark verfertigt, 40 Zentner ſchwer, ruht auf dem Hauptgeſimſe ob dem Portal. Herr Hatz, ein Freund und williger Nachahmer desjenigen Neuen, welches als gut und nuͤzlich er— kannt iſt, hat auch ſein Haus mit einem Wetterab— leiter nach der neuen Art verſehen, welche darin beſteht, daß anſtatt der eiſernen Stangen, 1 Zoll breite Kupfer-Baͤnder über das Dach hinweg und bis in die Senkungen herunter laufen, die aufrecht ſtehenden Stangen aber von Eiſen, und deren Spie zen von Kupfer, und mit gutem Golde ſtark ver— goldet ſind. Herr Hatz iſt meines Wiſſens der Erſte, der in Croatien dieſe Art Wetterableiter an— gewendet hat. Seine Eiſen-Geſchmeid- und Nuͤrn⸗ berger-Waarenhandlung fuͤhrt die Firma zum gol⸗ denen Pflugeifen. Hinter dem Haushofe, in welchem Reinlichkeit und Ordnung auffallend bemerkbar iſt, befindet ſich der ebene Garten, nur ein halbes Joch im Flaͤchen— Raume enthaltend, anſtoßend und von gleicher Große mit jenem Garten des Herrn Baumeiſters Felbinger, bei ſeinem darneben neu erbauten Hauſe, deſſen ich bei meiner Beſchreibung des Fel— binger ſchen Berggartens in der Bildgaſſe (ſieh Gartenzeitung Nro. 35 vom 17ten Auguſt 1829) erwaͤhnt habe, iſt erſt ſeit einem Jahr angelegt, im Geſchmak der engliſchen Formen zu Gemuͤſetafeln .ru Ten Tu DEE FE SET ET BE N BESENEBLTELIT IN PIRSTIIIEZNS FIRST EEE TEN AED EDGE 1 27 TIER wurden, find Freederiks⸗Oord, Boom und Rü⸗ pelmonde. Es find dabei die Metheden mir Torf, mit Relß, Guͤnſter u. dgl., dann mit Steinkohlen zu breunen, abgehandelt. Oſtflaudern ik in jeder Hinſicht eine merk⸗ würdige Provinz und aus dem dortigen Wirthltchaftsbe— triebe iſt Vfeles zu lernen. Aus der Beſchreidung der Bewaäſſerung der Wieſen an der Schelde wird auch die düngende, und nach Umſtaͤnden äzende Wirkung des Kochſalzes In großen Beiſplelen erläutert, — Für Baus kundige mag die in Baßeroode beſchrlebene Methode große Hölzer dauernd in eine beliebige Form zu biegen, da felbe febr einfach und leicht auszuführen ft, nüzlich ſeyn; aber gewiß intereſſant iſt für Baubeamte die Beſchreibung der Schiffbarmachung des kleinen Den⸗ derfluße ns, wodurch bezlelt wurde, daß die Provinz Hennegau in dle entfernte Oſtſee zu Waſſer unmlt⸗ telbar verkehren kann. Indem der Bericht die Veſchrelbung der Wirth⸗ ſchaft eines zweiten helles der Campine liefert, 101 — — — und Beeten umgelegt, und mit Kuͤchengewaͤchſen ans gepflanzet. Der Garten bekommt noch eine Aus— wahl von Baͤumen edler Obſtſorten, nebſt gewaͤhl— ten exotiſchen Baͤumen und Straͤuchern, dann an den Gartenwaͤnden Pfirſchen-, Feigen- und andere Trillagen, mit Blumen-Rabatten und Schmuk— Pflanzen umſtellt; wie auch jezt ſchon die Gewaͤchs— Tafeln mit Blumen-Rabatten und Raſen-Raͤndern umfaßt ſind, und die mir ſo beliebte Sonnenblume — Helianthus annuus — in kleinen Gruppen hin und wieder prangt. Auf einem aufgetragenen Hügel wird ein beſchatteter Ruheplaz, wo man die Ueberſicht des Gartens haben wird. So wird der engliſche Geſchmak in den Anlagen, Formen und Figuren, und in der Ausſchmuͤkung mit exotiſchen Gehoͤlzen auch bei den Haus- und Küchengärten in Croatien immer mehr nachgeahmt, und dieſe Gar— ten⸗Manier wird vorherrſchend werden. Wie man ſieht, iſt dieſer Garten in der fort— ſchreitenden Anlage und Ausfuͤhrung begriffen, und ſieht ſeiner Vollendung entgegen. Denn Herr Paul Hatz und ſeine Frau Gemahlin Sophie, geborne Mraowich, eine vorzuͤgliche Gartenfreundin und liebende Pflegerin ſowohl der ſchoͤnen als der nuͤzli— chen Gaͤrtnerei, haben hier zuerſt auf Gartenge— wächſe zum Hausbedarf geſehen, und das Ange— nehme dem Nuͤzlichen nachgeſezt, was billig iſt, und was man uͤberall thun ſollte. Als Kuͤchengar— ten hat derſelbe heuer ſchon ſein gutes Scherflein dargebracht. Nachdem dieſer Garten, wie ober: waͤhnt, mit edlen Obſtbaͤumen beſtellt ſeyn wird, nachdem die Luxus-Partien angelegt ſeyn werden, und alles im Wachsthume vorgeſchritten ſeyn wird, wird derſelbe nebſt einem bedeutend vermehrten dͤko— nomiſchen Nuzen, auch den Genuß des Vergnuͤgens und der Annehmlichkeit gewaͤhren, und zu der Klaſſe der mit Kuͤchengewaͤchſen vermiſchten Ziergaͤrten ger hören. Diefe durch den guten Sinn und edle Neigung des Herrn Paul Hatz, und durch den ſchoͤnen Ge— ſchmak feiner würdigen Frau Gemahlin nun entftes hende Anlage, ift zwar ein kleiner, aber artiger Beitrag zu der in Croatien ſich immer mehr empor— hebenden Gartenkultur; und unter ſo guten Pflege— haͤnden wird dies Gaͤrtchen ſich immer ſchoͤner und lieblicher entfalten! Ueberhaupt gewaͤhrt es mir ein ganz beſonderes Vergnuͤgen, ſo vielſeitig zu bemer— ken, wie unſere vaterlaͤndiſchen Damen und Frauen in Ungarn und Croatien mit einer fo ſchoͤnen Nei— gung ihr Augenmerk auf die edlere Gartenkultur richten, ſie liebend pflegen, wie ſo viele unter ih— nen, Florens und Pomonens, dieſer liebenswuͤrdi— gen und wohlthaͤtigen Göttinnen, eifrige Vereh— rerinnen ſind! So entfaltet ſich der aufgeregte Sinn wie in guten und nuͤzlichen, fo in ſchoͤnen, anmuthigen, gefaͤlligen Garten-Anlagen und in anderen Bau— und Verſchoͤnerungs- Werken in dieſer Provinzial— Hauptſtadt und in dieſer ſchoͤnen Provinz, unter ihren guten Bewohnern, durch den guten Geiſt, edle Neigung und lobenswuͤrdigen Eifer humgner, gebildeter, nach Kultur, Veredlung und Verſchoͤ— nerung ſinnvoll ſtrebender Männer, und zum Theil auch ruͤhmlich mitwirkender edler Frauen! Geſchrleben zu Agram in Croatlen, im Ernte⸗ Monde 1329, Michael v. Kunitsch, k. k. penſ. Prof., Groß⸗ Ehren-Mitglied der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf, correſpondirendes Mitglied des Gartenbau⸗ Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikveretne zu Grätz und Varasdin. 7 D fPfrff/f/ /// / / / / / / ( p/(pßpßp /c / / /c ccc gibt er auch eine naͤhere Nachweiſung über Garubleſche und Mllchbleiche, welche bei uns alle Aufmerkſamkelt verdlent. Dleſer fünfte Abſchultt ſchließt mit der Bes ſchreibung von Nordbrabant. Der ſechste Abſchultt behandelt die Bewirth⸗ fboftung der Poldern um Doͤl oder Tholen, die vieles Eigenthuͤmliche hat, und über die ſucceſſive Ent- ſtehung von Holland lictvolle Aufſchlüſſe gibt. Er um: faßt ferner die lezte Reiſe durch Flandern und Henne gau, mlt einem entſprechenden Detail über die mehr⸗ ſten Wirthſchaftszweige, worunter ſich noch der Hopfen⸗ und Oelſamenbau auszeichnen. Jede Methode und jedes Verfahren iſt mit Hln⸗ welſung auf den Ort beſchrieben, wo es wirklich beſteht, und es wäre kaum elne darunter, die man in Wahrheit als allgemein niederlaͤndiſch oder hollaͤndiſch bezelchnen könnte, wie es doch Leider in den mehrſten Schriften geſchehen iſt. Bei allen Städten und Provinzen hat der Ver⸗ 102 — 6Eũ — Crambe maritima (Meerkohl). Ich habe mir von dieſem wenig bekannten Kuͤ— chengewaͤchs im abgewichenen 18 29ten Frühling 5 Stuͤk Pflanzen, und 1 Priſe Samen aus der Sa— menhandlung des Gottlob Friedrich Seidel in Dresden, Gruͤngaſſe Nro. 865 b) verſchafft, und ihn vorigen Sommer angebaut. Von dem Samen gingen nur eirca 9 oder 10 Pflanzen auf. Ich verſezte dieſe, fo wie die erhaltenen 5 Pflanzen in rigolten Boden, in dungreiche, ſtark mit Sand ver— miſchte Erde. Denn der gedrukten Anweiſung des Herrn Gottlob Friedrich Seidel, welcher den Sand» und ſteinigten Boden ausſchlußweiſe dem Meerkohl angemeſſen findet, kann ich nicht fo unbe— dingt beiſtimmen. Waͤchst und gedeiht er auch in England, Schotts land und andern Kuͤſtenlaͤndern am Meerſtrande im ſteinigten und ſandigten Boden ſehr gut, ſo iſt dieſe uͤppige Vegetation wohl nicht der Magerkeit dieſes Bodens, ſondern meines Dafuͤrhaltens dem Um— ſtande zuzuſchreiben: daß dieſer ſteinigte Boden des Meerſtrandes von dem ſalzigen Ruͤkſtand des austretenden Meerwaſſers mit Düngfraft hinlaͤng— lich ausgeſtattet iſt, welche auf das Gedeihen dies ſes Kohles fo vortheilhaft wirket; dies iſt aber nicht von einem ſteinigt-, ſandig-magern Gartenboden zu erwarten; denn alle Kohlarten verlangen reichlichen Dung, alſo auch verhaͤltnißmaͤßig dieſer Meerkohl, und damit ſeine ausdauernde Wurzel nicht in Ge— fahr der Faͤulung komme, ſo kann hier ohnehin nicht von animaliſchen Duͤnger als Unterlage die Rede ſeyn; ich glaube aber, ſehr dienlich wird ihm entweder eine Lauge von ſalzſauern Kalk, oder von bloßem Kochſalz zu Statten kommen. Ich habe meine Pflanzen den Sommer uͤber 97993 — faſſer die ſtatiſtiſchen Verhaͤltulße angefügt, und die Aagaben des Hrn. v. Grouner bei jeder Gelegenheit aus den bewährteſten deutſchen, holändifhen, franzoͤ⸗ ſiſchen und engliſchen Schriften, die an Ort und Stelle zitirt find, zu ergangen und erweitern grfucht, Die beigefügten Zeichnungen enthalten: a. Die Kultur: Unlage einer Kaͤmpe; 2. a) den Grundtiß uud Querdurchſchultt eines Holländer Kühſtalles, b) Grundriß und Querdurchſchnitt einer holland, mit Bakſteinen ge⸗ pflaſterten Strafe; 3. Den Grundriß der Anlage der Atmen = Colonie Freederiks⸗Oord; 4. a) den etwa zwei Mal mit derſelben uͤbergoſſen; indem ich neben jede Pflanze mit einem Pflanzſtoke ein tie— fes Loch machte, in welches ich eine kleine Quanti— taͤt derlei Lauge hineingoß. Die alten, ſo wie die neu aufgegangenen Pflanzen wuchſen uͤppig, und zwei der erſteren bluͤhten ſogar, doch wurden von den angeſezten Samenkoͤrnern nur zwei vollſtaͤndig reif. Noch eine Eigenſchaft dieſer Pflanze, die ich noch nirgends und in keiner der fruͤhern und ſpaͤtern Beſchreibungen dieſer Pflanze gefunden habe, und die mir daher voͤllig neu war, iſt dieſe: daß die Bluͤten einen ſtarken lieblichen Geruch, wie friſche Honigtafeln aus duften, doch habe ich auf den Bluͤ— ten ſelbſt niemals eine Biene angetroffen. Ich bin neugierig, wie ich meine Pflanzen durch den Winter bringen werde, indem ſie von der fortwaͤh— rend großen Naͤſſe des 18 29ten Jahres im Oktober ſchon ſichtlich durch Faͤulniß gelitten, und die Kro— nenblaͤtter gaͤnzlich verloren hatten; doch hoffe ich, daß fie zum Fünftigen Fruͤhlinge wieder friſch aus— ſchlagen duͤrften. Maulwuͤrfe auf eine ſichere und leichte Weiſe aus den Gaͤrten zu verbannen. Im Herbſte, ehe es ganz zuwintert, laſſe man in Gärten oder auf Wieſen, wo eben die Maulwuͤrfe am Haͤufigſten ihr Weſen treiben, 5 Schuh weite und 4 Schuh tiefe Gruben machen. In dieſe Gru— ben nun bringt man friſchen Pferdeduͤnger, worun— ter viel Stroh ſich befindet, und den man ſodann nur loker einſtampft. Wenn dies fertig iſt, bringt man wieder 2 Schuh hoch Erde darauf und laͤßt das Ganze ungeſtoͤrt liegen, bis zu Ende Jaͤners, Februars, oder wie es eben die Witterung mit ſich bringt. Sodann dffuer man mit Hilfe einiger Leute — Gtundriß und Querdurchſchultt eines Scpaffſtalles der Colonke, b) die Selten: und vordere Aaſicht einer Fut⸗ terraufe für dle Schafe daſelbſt; 5. vier Anfihten von den Kppfarren, der in der Colonke gebraucht wird; 6. fünf Anſichten von den Coloniften: Häufern, Stallun⸗ gen ic.; 7. Grundriß der Anlage eines Zlegelbrandes im Freien; 3. Selten-Anſicht elner ſolchen im Freien; 9. a) obere und vordere Aaſicht elnes Roſtes, durch deſſen G brauch der Torf auch bel fortdauerndem Mrz geuwetter verbrannt werden kaun, b) Grundriß einer Anlage zum Kaltbrennen im Freien; 20. Durchſchnitt 105 dieſe Gruben, wo man ſehr leicht dieſe ſchaͤdlichen Thiere, die von der Waͤrme des Pferdeduͤngers angelokt, ſich dem Winter uͤber, in großer Menge in dieſe Gruben gefluͤchtet haben, toͤdten kann. Nur muß, wenn man dies Geſchaͤft vornimmt, das Erdreich noch ſtark gefroren ſeyn, damit die Maulwuͤrfe, die ohnehin in ihrem Elemente leicht Schlupfgaͤnge bereiten, nicht entweichen koͤn— nen. In Wintern, wie z. Bi heuer, wenn es ſehr ſtark gefriert, faͤngt man auf dieſe Weiſe aber auch mehrere, als wenn es weniger ſtark gefroren hat.. Auch Hunde, beſonders Jagdhunde und Kazen habe ich ſchon abgerichtet, die mir dieſe ungebetenen Gaͤſte haͤufig fangen. Man muß ſie nemlich, wenn ein Maulwurf die Erde emporſchiebt, bei der Hand haben und. fie darauf los laſſen, wo fie ſehr ſchnell. dieſelben mit ihren Pfoten herausheben und ſodann toͤdten. Vorher aber iſt es auch noͤthig, daß man ihnen lebendig gefangene Maulwuͤrfe zeigt und von ihnen toͤdten laͤßt, damit ſie auf dieſe Art lernen, ſelbſt Jagd auf ſie zu machen. — Auch auf folgende Weiſe habe ich recht viele dieſer Gartenfeinde gefangen 5 nemlich ich grabe runde Gruben an den Hauptgaͤngen der Maulwuͤrfe und ſeze einen 10 — 12 Zoll hohen irdenen, aber inwendig glaſuͤrten Topf hinein, ſo daß der Rand ganz an dem Gange des Maulwurfs angelegt, der Gang ſelbſt aber nicht im Geringſten verdorben wird. Der Rand des Topfes wird auch mit etwas Erde belegt, damit das Thier nichts davon ſpuͤrt. Ueber dem Topfe legt man mit Behutſamkeit einige abgeſtochene Waſen und Erde darauf, doch ſo, daß der Rand des Topfes unberuͤhrt bleibt und die Thiere keine Luft und Licht ſpuͤren. Noch muß man ſich ſehr in Acht nehmen, daß auch keine Erde . 13. ein Dünger: Magazin; 14. zwei Anfinten eines Gampfner Viehſtalles; 15. eine Windungsmaſchine zur Garnbleihe; 46. a) einen Wäg: länder Viehſtall, b) Geraͤthſchaften zur Flahsbereitung in 9 Auſichten; 17. das Mauldebart, Maulbrett in 3 Anfichten; 18. dle Hopfendarre, in 2 Anſichten. So reichhaltig dleſes Werk auch hlernoch ſchon er— ſchelut, fo find lu dieſer Anzeige doch bel Weltem noch in den Topf fallt, ſonſt kann der gefangene Mauls wurf wieder heraus. Ich habe mir, welches ich viel zwekmaͤßiger fand, befondere Toͤpfe von einem Hafner hiezu verfertigen laſſen, die oben einen 2 Zoll breiten glafürten Rand haben. Wenn nun der Maulwurf in ſeinen Gang im Anmarſch iſt, ahnet er auch keine Gefahr und purzelt in den leeren Hafen. Lechner, Cantor zu Beerbach. Die ſchaͤdlichen Regenwuͤrmer ꝛc. zu vertreiben. Um auch dieſe Pflanzenfeinde zu vertilgen, geht man im Sommer bei warmen Nächten mit eis ner Handlaterne im Garten herum, wo man dieſe Wuͤrmer haͤufig an jungen Pflaͤnzchen ꝛc., vorzuͤg— lich in Miſtbeeten nagen ſehen wird. Sodann ſammelt man ſie in einem Topf und wirft ſie den Huͤhnern oder Enten vor, welche ſie begierig freſ— ſen, oder auch ins Waſſer. Auch koͤnnen ſie da— durch vermindert werden, wenn man hie und da mit einem Stok in die Erde ſticht, wo ſie ebenfalls aus der Erde hervorkriechen und getoͤdtet werden koͤnnen. — Obigſer. Mittel, Erdfloͤhe zu vertilgen. Man ſaͤe weißen Senfſamen unter die Kräus ter, oder ſtreue Ruß aus dem Schornſteine hin und wieder darein. Oder man duͤnge den Aker oder die Beete mit Aſche, ſo bleiben die Erd— Floͤhe und anderes Gewuͤrme weg. nicht alle Gegenſtaͤnde bezeichnet, welche in der Schrift ſelbſt erzaͤblend und vergleichend abgehandelt werden, und es dürfte daher wenige Geſchaͤftsleute geben, wel⸗ che nicht für Ihr Fach Nuzen daraus ſchoͤpfen koͤunten, obſchon der Hauptinhalt landwirihſchftlich iſt. ster und zter Theil. 60 Bogen. Mit 10 und s Kupfern. gr. 8. 1826, Prels: 3 Thlr. 12 gr. oder 6 fl. Relcht m. 104 Nuͤzliche unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Reifer Same von Salvia splendens.) Herr Dantel Betſelen fragt in der Gartenzeltung Nro. 4 v. Is., ob von der Salvia splendens auch ir— geudwo in Deutſchland riifer Samen zu haben iſt? Es gerelche daher nicht nur dem Herrn Dan el Beiſelen, foudern auch den geſammten verehrten Gartenfreunden und Mitleſern dieſer Zeitung zur Naw- richt, daß Gefertigter reifen Samen von der Salvia splendens vorigen Sommer gezogen habe, und zum Beweis, daß dies wirklich der Fall ſeye, würde ich febr gern gleich hier einige Koͤrner mit der Bitte, an den hochgeehrten Herrn Vorftaud, beigelegt haben, ſolche dem Herra Betfelen im geeigneten Wege gütigft zus zuſenden, da dies aber bei der gegenwärtig ſehr ftrens 5 gen Kälte vergeblich wäre, fo verſchlägt dies nichts, ich kann von diefem Samen dem Herrn Betfelen auf ſein Verlingen in die ſen Blattern kommenden Fruͤh— Jahts einige Körner zuſenden. 5 Nun folgt die Angabe wie ich's machte, um von dieſem Gewaͤchs Samen zu gewinnen: Meine erſte Salvia splendens kaufte ih mir im Jahre 1825 von dem Handelsgaͤrtner Herrn Joſeph Held in Wien Rennweg Neo 479, und im Frühjahre 1826 verſezte ich dieſelbe, weil fie immer kraͤnkelte indem ſolche auf der 40 Mellen weiten Retſe, die ich von Wien bis hieher in der Herbftzeit machte, zweimal fammt dem Topfe zerdruͤkt wurde, damit fie fi wieder erhole, ta den freien Grund. Ich gab ihr et- nen ſuͤdweſilichen Standort, und der Grund wo fie ſtund, war ſehr dungrelch. Die Pflanze wuchs außerordentlich groß, und bluͤhte ſehr prachtvoll, min konnte ſte ven Weitem im Garten wahrnehmen, fo war fie überhangen mit ihren ſcharlach— rothen Blüten, Da dles zu jener Zeit eine neue Pflanze war, ſo gab ich davon einem meiner guten Freunde, dem hoch- graͤflich Draskoviehifhen Gärtner Herrn Joſeph Scholz in Bosjakovina, unweit Agram, auch einen jungen Ab— leger; als ich dann einmal ihn beſuchte, zeigte er mir fu feinem Warmkaſten einen von der Salvia splendens aufgegangenen Saͤmmling, ich wunderte mich nicht we⸗ ulg darüber, daß dies möglich ſeye, indem ich von mel- ner großen Pflanze, bei den fo vielen Blüten, nie Sa— men erhlelt, und mich auch darum ſebr wenig kuͤmmer⸗ te, da dies Gewächs ſehr leicht aus Steklingen zu ver- mehren ift, doch felt jener Zeit widmete ich meiner Salvia splendens mehr Aufmetkſamkeit, und als id deren Blütenbau ſehr genau betrachtet hatte, fand ich, daß der Griffel oder vielmehr Narbe, von den im In- nern des Kelches augehefteten Staubfäden, zu weit —ͤ —1——————5—5rö5r,ð— . (—ü— — g * — — — — — . — . ——— entfernt find, um ſich befruchten zu konnen, und dann Samen anzuſezen. Ich nahm mir daher ein Feder⸗ Meſſer, und trug den Blumenſtaub an mehreren Bluͤ— ten auf ihte Narben, und in 2 Tagen wußte ich ſchon genau, welche Blüten Samen ange ſezt haben, well fie feſt am Stengel figen blieben, alle übrigen Uabefruch— teten aber abfieten. a So zog ich mir von dleſer Pflanze Samen, was nunmehr jeder verebrlihe Gartenfreund, der im Bes ſize dieſer ſchoͤnen Pflanze iſt, gleich mir zu thun im Stande ſeyn wird. Sehr lieb wird es mir uͤbrigens in dieſen Blaͤt⸗ tern zu vernehmen ſeyn, welchen Liebhabern dieſe Sa— men = Erziehung gegluͤtt ſeye, und da es keine große Stwierigfeit it, fo zwelfle ich nicht, daß es irgend Jemanden fehlſchlagen wird, und da nunmebr dle Zelt berannahet, wo die Salvia splendens zu blühen an— fängt, (bei mir fangen fie an, gewoͤbullch im Monate Februar zu blühen) fo können die Reſultate bald mite getheilt werden. 8 Bellowar in Croatien an der oͤſterreiſchen Mi- litär⸗Grenze, am 28. Säner 1880. Anton Pauly, Gerichts ſchrelber Notizen und Leſe fruͤchte. In Frankreich ſoll in dieſem Herbſte eln Gerten⸗ Freund auf einem und demſelden Stamme, Weintrau— ben, Birnen und Aprikoſen zu gleicher Zeit geerntet haben. Ob diefes wohl möglich iſt? — — — Bei der lezten Ausſtellung der Blumen und Fruͤchte von der Gartenbaugeſellſchaft in Gourtraf ſollen s Biruen von der Sorte Bons chretiens jede 46 Unzen oder a Pfr. gewogen haben. Zwei von einer andern Sorte wos gen ½ Pfd. und eln engl. Renettapfel wog 2 Pfd. 4 Lth. Im rhelnlſch weſtphaͤllſchen Anzeiger Nro. 34 ſteht ein Aufſaz „über dle Bedeutung des Frauendorfer In- ftttuts” der ſehr ſchön und viel kagend iſt, auch wuͤr⸗ dig, von jedem Mitgliede gelefen zu werden. — — — Das größte bisher bekannte Glashaus hat der Her⸗ zog von Northumberland auf feinem Landſtze Sion» Houſe errichtet; es fol gegen 40,000 Pfd. Sterling gekoſtet baben, und feine gläferne Kuppel, von den ſchoͤn⸗ ſten Kryſtallſchelben mißt allein 20 Fuß Höhe, — — Köln, im November 1829. Beuu ſ ch. —d — L In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis ft in ganz Deutſchland 2 fl. 24 r. ohne, und 2 fl. 44 kr. N. W. mit Couvert portoftel. — Allgemeine deutſche Garten Ze ist ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in ern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 12; 20. März 1830. Inhalt: Verzeſchuſß von Vlumenzwlebeln für das Jahr 1350, von Kruyff et Söhne, Blumiſten in Saſſenheim bei Harlem in Holland. Verzeichniß von Blumenzwiebeln für das Jahr 1830, beſtehend in einer Sammlung der ſchoͤnſten und fruͤheſten Arten, zum Treiben und fuͤr die Gaͤrten geeignet, welche um die beigeſezten ſehr billigen Preiſe bei Kruyff et Söhne, Blumiſten in Saſſenheim bei Harlem in Holland zu haben find. (Die Preiſe find in Preuß. Courant und in 24 fl. Fuß geftellt.) Da wir die Preiſe aͤußerſt billig geſezt haben, fo bitten wir unfere verehrten Gönner, den Beſtellungen die baare Bezahlung beizufügen, oder Anweiſungen auf ſollde Handelshäufer in Frankfurt a. M., Leipzig oder Ham⸗ burg zu geben. Ueberdieß find den Catalogs Preiſen noch 40 Pet. für Emballage und Porto beizufügen. Die Blumenllebhaber, welche uns mit ihren Beſtellungen beehren wollen, werden erſucht, dieſelben ſobald als moͤg— lich, und zwar noch vor Anfang des Monats Juli zu machen, von deren Empfang wir ruͤkantwortlich unverweilt Nachricht geben werden. Außer den im Verzeichuſſſe enthaltenen Zwiebelgattungen finden ſich bei uns alle Sorten Blumenzwlebel, Blumen- und Gemuͤſe⸗Samen vorraͤthig. Für die gute Qualttaͤt aller Artikel garantiren wir. Durch unfern ansgebreiteten Handel ſtehen wir in den größern Städten Deutſchlands mit deu beiten Spe⸗ diteurs in Verbindung, und koͤnnen unſere Abnehmer verſichern, daß fie gewiß nicht Urſache haben werden, ſich über die Transport-Koſten und Spegen zu beklagen. 22000006 • ZM d y ð q ꝗñꝗ¶ꝗ. nn Nechrichten aus Frauen dorf. Des harten Winters Nachwehen. ren: alle feineren Biruſorten bis auf das alte Holz voll Brandfleken; unſere in 700 Sorten beftehende Sammlung von Grundroſen erfror bis zu den, durch die Schneedeke geſchuͤzt ‚gebliebenen Stellen; ſelbſt Rosa canina. Allen Gartenfreunden wird der überftandene, lezte harte Winter lebenslänglich im Andenken bleiben. So auch uns. Ja, uns welt mehr noch, als vielen Anderen, well er nus uicht blos fo Mancherlel zu Grunde richtete, was wir, vicht blos fuͤr uns ſelbſt, ſondern auch für jene Gartenfreunde einbüßten, die ſchon darauf Beſtellung und ſichern Antrag gemacht haben. Alle Pfirſchen, alle Aprikoſen find ganzlich erfro⸗ Sogar die Qultten haben gelitten. Aerger iſt es noch anderwaͤrts gegangen; wo⸗ her wir nur Briefe bekommen, ſind ſie voll Lamentabel. 14 400 Preiſe in reiſe in Prelſe tn P. C. 24 fl F. P. nt P. C. 124 flx gar. pfl fl. kr. ‚gar p On. kr. gar. pfl. kr. Gefuͤlte rotbe Hyacinthen Königin Augusta Pe ' ‚Velim 1 DDD mit Namen, per Stüf Dea 3 61 — 20 . Amicitia Ile Superbe Royal 4 6 2 Oefüllte blaue Hpacluthen. Aemilia Galotbij . 5 — 125 Lord Castlereach 5 — 143 Ambassadeur 31 —1—114 ä la Möde , 3 — 6 %La Pretieuse a 1% la Möde 41—I—|ı3 Aurelius Prudens . 8 63—|t1lLa Delicatesse 0 1 ao Aristides 2161 — 12 Alexander Premier, 2 — 9 l' Op lanee 2 6 6 — 20 Activitait 395 21 61— 11 Baron vin der Does 8 — 22a Tendresse 3 - 14 Admiral de Ruiter 2 —— 9 Bouquet Tendre . 6 — 1273 La Belle Nounlles . 5 — — 14, Azur Incamparable. 31 6 — 10 Beauté Suprema 5 — 2535 Marechal d' Biucher 2 6 — 11 Belle Alöde 346 — 120 Brutus 2 11 Mungo Parck 3 - 14 Bien Aimée 11 61 — 2 Bouquet Form& 4 — 48 Madame Zoutman 53531 27 Bleu Fonce 316 10 Boerhaven 4 — 20% Marquise d' la Coste 10 - 45°Bonie Leeuw 21— 9 Bruids-Hleed 4 — 20 More 2 Rth. _i- 8 eee ee 31 6 10 Berg Hella . 2 — 930rnement d' la Haije — — z2%Belle Pomona 4|—1—|ı8 Berg Vesuvius 4 —1890lijfberg © ger 181 Comte d' Bentinek 8 —— 130 Bonnet 5 64—-l16#Philis Cardinalis . 4 6 — 79— d' Buuren 31 — 14 Carmosin Royal 4 — 18 Prince d' Dessau 3—1—144ʃ— d' Salisbury 2 22 Catharina Victorieuse a5 1 Pontifex Romanus „ 2 64—|114Couronne des Indes 5 — 1 —122 Comte Bathijanij . 2 — Pastor Major 3— — 14 Duc d' Courland 5 — 1 —114 Constance =. 10 —145#Phoenix a 2 69— 11 — d' Anjou 4 — 1 — 113 Comtesse d’Hogendorp 3 — 14 /Ppamela Nova 4—R— 13i— d' Normandie 4.—1— 13 Charlotte d' Bourbon 4 20 Prince Roos al 6 — 2 Louis d' Brunswik 4— I-18 Comte d' la Coste 15 1/—#Prinz Wilhelm der Erste 21 69—|ı11)Datames > 3 —— 1424 Delice d' Printems 4 —'20$Perruque quarre 4|--4—|13:Duccesse d' Normandie 5} 64—|16 Diademe d’ Flora 3 —]Jı69Pucelle d' Amoureuse 2/—#—| Dominant 2l—i—| 9 Duccesse d’ Parma 4 —|18sÄfPrinzess von Nassau Weil. Demus . 7 —132 Demodocus 2 — 9 burg 41—# —l18/Directeur General 8 36 Duccesse d' Brunswick 4 —}ıöfParuque Royal 12 -s Dagenraad — 114 Eudorus 2 4 —I20fRose Mignon 1 64—| ziDome d' Utrecht 2 — A1 9 Eleonora 8 4 — 13 — Sceptre 4 -i Epaminondas 4 — 118 Euterpe . 2 —| 98— Surpassant 4/—#—JısfFlos Florum 12 —154 Flos Sanguineus 6 — 308 — Illustre 3)—#—jı4JjFlora Perfecta 4 — 148 Flora’s Rosenkrans 5 — 169 — Agreable 2 — 110 OCrand Sultan 2 — 111 Furius Camillus 6 — 308 — Veriginale 3| 64 —j165Globe Terrestre 4 — 18 Groot Vorst 2 64— 21 — Bouquet Aimable 3 —1 -l144Gouverneur Elliot 5 — 114 Grand Rose Roijal 3 — 164 — Miniature al—#-| gjGrand Vedette 1 Rth, — 1145 Horisont = 4 64— 20fRouge Charmant 41—g—lıs$Grand Tresorier 8 — 156 Honneur d’ Harlem 3 — 14 — Blucetre 5 — 22 Habit Brilland 4 — 18 — d' Amsterdam 3 —I— selhochus s5|—f— |22|Incomparables 3) —1— 114 Hugo Grotius 2—— Rex Rubrorum 16 — 1|124Kronprinz von Schweden 3 — 14 Hester Cliffort 3 —— j1485oureraine Vorst 2 6)—l11$Koning Assingaris | — 20 Il Pastor Fido 1 6— Soleil Brilland 3 41—3—ısjRapitain Gencral 4 — 118 Illustre Piramidale 5 6 — 10 uperbissima Rubrorum io —4—1453Kaiser Titus 3 14 Jul ia 5 al 6 — 14 Fraseas € —1— 14] HKoning Speros- 2 — 11 Kronprinz von Würtem— Dempel von Apollo 3] —1— 149Roning William 3—— 44 — berg . 2| 6%— '14lVicomtesse d’laHereria 5I—"— aKa Wente Vreugd + 3 14 ID EIER THE PERS . ͤ ͤ ——u——% . So ſcreibt z. B. dis verehrliche Mitglied, Herr Alg ner ia Giefing wörtlich: „Leider muß ich Ihnen dle traurige Nachricht mittheilen, daß der deurlge grau⸗ fame Winter meine ganze Baumſchule zerſtörte. Wo ich nur zu ſchnelden anfange, finde ich nicts als Brand vorzüglich bel den Birubäumen, die ganz ſchwarz find. Sogar die alteren Bäume find bievon nicht ausgenom⸗ men, und die ſönſtea Seitenäſte bis an den Stamm ganz ſchwarz. Beinahe alles, was ich ſelt mehreren Jahtea that, — alle Mühe — alle Koften find vetlo— reu, und ich muß noch froh ſeyn, daß ich einige Sor⸗ ten n rette, die fo tief veredelt find, daß der Schnee über die Edelſtelle hinaus telchte, wo fie noch friſch find, Leldet ließ ich mich feit einigen Jahren dazu vers leiten, die ſchöͤnern Stämme hoͤher oder gar in bie Krone zu veredeln, und dieſe Sorten find vun ganz verloren. Bei dem Anbllke diefer verſtuͤmmelten Zoͤg— linge, dle einem blatigen Schlachtfelde ulcht ganz une ahnlich feben, mochte mir das Herz im Leibe bluten, und der Schaden Ift für mich leldenſchaftlichen Obſt— baumfreund — uuerſezlich. Noch habe ich vor Bettuͤbalß keine Kunde elnge⸗ 107 —— 2— Prelle inf reife ku) \ Prelſe lu P. CI 4 fl P. W P. C. aa flF. gar. pff «| gar p. fl. kr. agr. pff fl. kr. Lineus A 2 —— 9'Alcibiades 35 —— 44/ Morgenstern 3 14 L' Dlustre 3. 64— 16 Andromeda ° 2|—f—| 91 Madame d' St, Simon 5 22 La Fleur des Enfans 4 —I— 28 Belle Noualles 44— 18 Nanette 2 a 9 L' Amitie 3'—#— 14 Blanche Fleur 3]— 8— 141Nector 2 0 La Majestieuse 12 —— 54 Byoux des Amateurs 2 — 1 — 910g Roi d' Basan 5 22 Macrofedius 3 14 — d' Harlem 5. — 1 — 14 /basse Virgo 2 9 Marecha! d' France 4 16 Bucentauris 4 — fie benelope 0 2 9 Mignon d' Drijlhout 4 — 180 Bien Aimée 4|—N--Jıs#Pıins Willem Fredrik 3 14 Mon Amie 3 —— 14 Comtesse d' Buuren 4-1 Pourpre Sans Pareille 2! 6) 44 Mirabeau . 10 —— 451— d' Hollande 6|-&—|27$Pluto 21 6) 11 Monbijoux 6 —— 22 — d' Provence 5 —— 14 Porcelaine Blanche 3 14 Non Plus Ultra 3. ——14]Candidus Violatius 4 Raad van Staat 3 14 Nouvelle Möde 5 —— 14 Coeur Aimable 3 68—ı64 Reviseur General 5 18 Negros Superber 5 —#— 22 Caisse d' Les Compo 3 — I-14] Regina Augusta 2 11 Nigritienne 5 14 Couronne Blanche 3) -- ı445ceptre d’ Or 3 14 Olde nbarneveld 3 —— 14 /Constantia Alba 4 133Sultan Achmeth 6 27 Ovidius 5 4] —2— 1sf— Elisabeth 3'—#— 144/omerkleed 3 14 Perle Brilland 5 — . |22fDagenraad 1 6 — 2 Triumph Blandina 6 27 — Piramide 3 —— 14 De ‚ngratuit al 0% — 21 Violet Superber a 9 Passe Tout 2| 6%— 11&8Duc d' Berry 5.— - 22 Virgo B 3 14 Passe Hollandia 2 —f— gh buccesse d' Bedford 4 — - 154 Victorieuse 3 14 Pasquin 5 4 6°— 20#Dulecinia 3 68—la6 © Pourpre Imperial 4] ——'13$Furius Camillus 2 —— 32 Gefüllte gelbe Hygclnthen. Porcelaine Hroon 3 am 144Flavo Superber 3 — 14 Bouquet d' Orange: = or — Sceptre 4 63 — 20 Gloria Florum ae bue d' Berry : 36 — Imperial 6 27 Grand Magnificence 3-14 Erasmus = 1 . 6 7 — Brilland 5 6&—1164Grand Triumph 5 — [148 Pruitiers ab Pourpre d’ Tyrus 3 — 946Gr and Monarque d' France —— |27 i sle 6 18 Prins Henri d' Prüsse 2.— El 9 Goldene Vlies 3-14 Melis Stoke 4 44 Passe Non Plus Ultra 10 — 45 Gravin van Welderen a 61-141 o Weetahle 5 14 4 — Roi Balleus 2 7 — 118 — van Wassenaar 2 — [ 9°Ophir d' Or 3 11 — — d Blanche Imperial 6 —I— |» P 5 24 6 Speros 2 Au P 90 27 pure d' Or 10 45 — Magor 5 —— 12 Hermina 3 — a professor Phol 5 05 Ros Riga 3 — —i14 Hector 3 1 6—2sertorius 50 Susanna Elisabein 7 —— 2 ½Ilustre Beauté ale 4 Tresorier Gencral ne Be 135 Jeannette = 44— 1 — 118 Tenebre Palpables 3 —1— 14 Hönig D David ol Einfache rothe Hygelnthen. A5 Violet Fonce 4 6 — — 27 Kaiser Trajanus 4 ſisfActeur N 5 6 16 Velours Pourpre 3 —1— 5 Königin August 2 - gfActrise 3 14 — Noir 214 — — 1 3 ——14/Aimable Juliette 6 27 — Vasıh 3| 6— 161 — Rosette 21 6 1 Gefuͤllte weiße Hyaclnthen. 9 Ade 1 en ZIELE eise ser 5 Anna Maria 5-22 La Magnifique 2] 041 Alexander Imperator 8 30 a la Mode 6 —#— 22/1 Amusante is Agamemnon 7 32 Altesse Royal 2 64— 11½% Marquis d' Baden al -i Aballino Ä 34 6 20 Aurora A 5 —— 149Ninerva 3|-4-ı;lAigle Rouge 4 48 Admiral Zoutman 3 — — 144Mignon d' Delft 3] —8—- 14 Aneromache 6 22 TE TEE TEE ET ß/c/ / / / ↄꝙ—.wü ⁰ EEE EEE holt, ob es auch in andern Baumſchulen der/elbe Fall iſt, und dann — dann find wir um viele Jahre rüͤk⸗ wärts geſcͤrltten! — Damit ich vun efnerfeitd darch Zuſchriften um Bäume und Metfer nicht immer neuerdings in elne fo unangenehme Stimmung verſezt; anderſelts aber, fo wie andere, zweklos um das Porto gebracht, und zu Antworten gezwungen werde: ſo muß ich Sie dringend bitten, mein erlittenes Unglüt in die Gartenzeitung aufzunehmen, damit ſich meine pomologtſchen Freunde, die bisher aus meiner Baumſchule ſchöpften, überzeus gen mögen, daß ich weder die im Herbſte gemachten Beſtellungen befriedigen, noch neue annehmen koͤnne. Ueber 500 Topfbäume, welche wenkaſtens zur Hälfte traobar waren, und früher mit den ſchoͤnſten Fruͤchten prangten, hake ich über Winter in die Erde geſezt, und fie erlitten das nemliche Scaitfal, Diefe Neulgkelt wird Ihnen genug ſeyn. Etwas Beſſeres kann ich Ihnen nicht ſchrelben ꝛc. Gleſing, den 10. März 1830 Aigner, Schullehrer und Mitglied.” 14* 108 Preiſe in Preiſe =] Pretfein P. C. 24 fl P. C. 24 flo P. C 24fl f Lor. pff fl. kr. gar p fl. kr. gar. pfl kr. Baron van der Capellen Paix d' Admiens, 5 20% Lord Nelson 5 14 1 Rth. 4 2 Rubrorum Triumphale La Majestieuse 6 27 Bouquet Tendre 1 Rth, 4 2 3 2 Rıb, 6 4 La Perfaite 2 9 Berengarius 4| 6 20 Rhynvis Feith 5 22 Mademoiselle Zoutman 5 22 Cajus Caligula 4| 6 20 Rosenkranz 1 z#Mademoiselle Lavalliere 6 27 Charlotte Marianne 15 a| „Solinus 4 12 54% Minerva A 2|6 14 Cardinal x 5 64 |16%Semiramis 4 18%Morus 5 3 14 Couleur Frapant 4 6 200 Standart Royal 4 18 Nulla Secunda 2 9 Charmante Rouge 1 6 7 Thalia 5 5 16 Nimroth 8 8 36 Esperance Ka 3 14° raseas > 3 14%0verwinnaar van Brede- Eugenius 13 1 Venus 4 18 rode 8 3 14 Eclatante Parfaite 7 6 Za Wilhelm Tell 4 20 Passe Jupiter 21 6 11 Euterpe 8 216 11 Plutarchus 4 18 Genderik 4 "fette hau Hyacknthen. Philopomenes 3 14 Gellert a 51 6 24% Appius 5 4 18 Peter der Grosse 4 18 Graaf van Stirum . 4| 6 zog Kgath Mignon 3 149Porcelaine Sceptre 4 18 Grand Maitre Royal 5 22 — Royal 8 3 14% Pronk Juweel 4 18 Henriette Wilhelmine 7 32 Kemilius 2 3 164Robinson . 4 18 Hygenius 3) 69 10 lexander Nigrie 2 114Sanberib n 3 14 Herstelde Vreede 5 6 240 Assaradin A 3 144Staten General 21 6 11 Herodes Magnus. 4 6 20% Kgamenes a 2 g9!Tubalcain 45 Jolie Rouge 4 18f[Ligle Noir 2 115% Voltaire 5 22 Höniginn 2 obleu fonee 2 Velours pourpre 2 9 Königs Juwe 5 14 4Boas 5 3 14 Le Maitre 4 6 aof Bone lacius 5 14 Einfache weiße Hyaclnthen. La Ballene 8 56 Beauté Aspasia 4 18 Kleibiades 5 4 18 La Hauteur 4 64 |2ofBouquet Azur 3 14 %houquet Triumph 4 18 L’Honneur d' Sassenheim 3 6 160 Crepescule 5 22 Belle Pomona 3 14 La Paisane 4 18 Castor 2 3 1 Belle Galathe 21 6 11 Lord Exmouth 5 228Comble d' Gloire 3 14 Blandina 2 2 9 L' Eclair 1 Rth. 4 2 Diocletian 4 204Caroline 5 4 18 Lord Wellington 12 54 Enicus . 3 144Comtesse d' Rechterem 3 6 16 Le France van Berkhey Gallas 5 3 149— d' Tyglingen 31 6 16 2 Rıh, 6 4 Graaf van Lottum 2 gYDagenraad 3 14 La Belle Rosette 10 45 [Crand Vedette ı Rth. 12 2]+04Grand Blanche Royal 7 32 La Victoire 6 271 Zit Zwart 3 14% Grandeur Triumphant 2 9 La Mignon 6 27loab 2 3 149Ganzevoort 31 6 16 Maria Christina 4 ısälllustre 2 4 159Grand Maitre Royal 5 22 Madame d' Pompadour 3 _1569Kaiserliche Purpur 3 164Grand Vaingeur 8 36 Mars 2 Rth, 6 4 Kaiser Tiberius 5 ı4Sllof van Holland 3 14 Monarque du Monde 6 270ltönigs Mantel 5 220 dcarus 0 4 18 Madame Guiot 6 22 HKronträger 4 ı84Konig David 2 9 Passe Non Plus Ultra 5 22fleeyera 5 3 14 Noble d' Venisse 4 18 Pascal Paoly 5 aafL’ Amie d' Coeur 2 9 Blanche 4 18 Praedinius 4 6 20 La Modeste 3 ı44Pronk Juweel 5 22 Prins van Walles 1 Rth. 4 2 Lucinia 3 14 Premier Noble 3 14 Pronk Juweel 8 Sb Lord Tarlestown 4 18 Pigeon 5 2 9 F 8 —— — —— — — — — — — —— —— Aehnlich lauten viele hundert Briefe, — und fo müfen wir uns denn über unferen eigenen Verlurſt mit Anderntröſten: nicht leder Weuter ſſt ſo tüklſch! So gar arg aber, wie Herr Alg ner ſich beklagt, hauſete der Winter bei uns doch nicht. z. VB. mit Pfropfteiſern, wenn auch nicht von allen Sorten, dog in der Havptfabe Jedermann befriedigen können, vielleicht, wie wir glauben, aus dem Umſtande, well un ere Baumſchulen nicht auf etoem Fleke belſam⸗ men fliehen, fondern in abmwechfelnden Lagen, bald mehr auf einem Hügel, bald etwas in einem Thale, bald Wir haben hinter einem Walde, fo daß, was hier zu Grunde ging, ſich doch dort wieder erhielt. Erfolgt nur ein günftiger Sommer, fo find wieder alle Wunden verheilt, die Schmerzen vergeſſen, — neue Etfahruugen gewonnen, und Erinnerungen zu altklͤger Warnung für unfere jüngeren Nachkommen auf dle Tafel unſers Gedächtulßes geſchrleben, keineswegs aber die künftigen Freuden des Gartenvergnugens uns geſtört. Moͤgen ſich alſo die Gartenfreunde mit der Zukunft tröften,, und, gleich der emſigen Ameiſe, nur gleich wieder den zerfiörten Bau ihrer Gartenfreuden repa⸗ 109 Preife inf Prelſe iu] „ Prelſe ie P. C. a4 fle P. E. 24 flỹ E. C. 24 fl . gar. pl fl. fr. sar-pfänl. fr. g9r. pföfl. kr. Parmenio . 3 44% Frühe Talipinen von allen | FAimable gris de Lain 4 18 Staten General s| 6 10 Farben, in ſchönen Rum⸗ Absalon 4 2 0 Themistocles 6 278 meln, zum Treiben. Baguet Rigo 2 9 Triumph Blandina 4 181100 Stük 2 Rth. 12 4 24 Bont lof de Haas 2 9 Wise 5 ee 14) per Stük 97 % = 1 26 14 illiam Friso 3 1442. Bien fait Incomparable 2 6 11 Frühe Tulſpauen mit Na: 4 f Eln fache gelbe Hyackuthen- men, 225 Stül. Re Denen 2 Aimable Rosette 4 480 Glermont 8 2 9 e Hofmeyen 2 f * Adonia 4 . 2 Duc van Alkmaar 1 7 — Fortunate 2167 11 e nr 6 27 — d' Orange 1 7— Triumphant 2| 6 ja Be Vogel 3 144 van Leyden 1 ?ECarmos in Gerlans 2 9 2 2 9 — Vespasia 2 D'oucheur D’ouchant 2 64 14 Couronne d' Audan 2 9 Storm 1 2 Diogenes 2 9 Cambyses ö . 2 9#Damiate Blanche 1 2 Frapante 8 14 Couleur d' Jonquilles 3 146 Gcel en rood van Leyden 1 7 Gris de Lain, superber 2| 64 11 F 2 95Grossmeister Ext. 2 Grand er 5 4 18 ar r 4 18 Isabell! 8 1 2 Midas . 2 9%Lae Sen Rhyn 1 : Gen a Ba 4 2 Mercur . 4 18 Merlion 1 7 Habit ne it li 2 5 : 5 0 e Montpellier 2 Prince d Dessau 2 ogParagon Erasmus 4 7In comparable 264 11 Plui d' Or 2 6 — d' Commis 1 7 La Cour 2 Toison d' Or 2 95Pottenbakker Ext. 2 9 5 n A 15 Gefuͤlte Hyacinthen von Rood en wit Borde 1 La Frappe 4 18 allen Farben, in ſchoͤnen Standart Ext. 2 La belle Catharine 21 64 11 Rummeln zum Trelben. Tulipes Persica Ext. 2 11% Maitre Pertout 2| 6 11 100 Stük 4 Rıh, 7 Spaͤte Tullpanen, von allen Merville d' Europe 3 14 p p . P Dergleichen rothe 5 Rth. 42 40, Sorten u. Farben, in Rum⸗ Philippine Lilac 2 64 11 Dergleichen weisse 4 Ktch. 13 8 meln, zum Garteuflor. Pourpre Armomme 21 6 11 Dergleichen blaue 4 Rth. 23 8 100 Stük 2 Rth, 5 30 Prince d’Austrien 2 9 Einfibe Hyaclothen von Äper Stük g Rose Belle Helene 2 9 den [hönften Sorten, in al: Späte feine pauachlrtecul⸗ n 2323 9 len Farben, in fehr (dönen pen, mit weißem Grunde, EN 2 9 Rummeln, zum Treiben. genannt Bijblumen, 1 Eelie BEN“ l 100 Stük 4 Rth. 7| Buntereinander iu Rummeln, . . 2) 69 22 Dergleichenrotheundr ü . ** 8 er o- 4000 Stük 2 Rth, 6 heine de Medien 2 9 senfarbige 5 Rıh. 12 9 per Stük ’ Seiten General 2 Dergleichen weisse und Dergleichen mit gelbem Silver Bontlof 2 9 gelbe 4 Rth, 43 8 Grunde, genannt Bi- Sur la Rouge 5 Dergl. alle blaue 4 Rth,ı3 8 sarden 100 Stk. 2 Rth, 6 4 Sans rival 3 6 48 Fruͤhe Tullpanen zum Trel⸗ per Stük 8 Violet à fond noir 2 6 141 ben per Stüt Feine panachirte Tulpen, — Pythagoras 2 9 Einfache Duk van Toll | 8] ; 3fmit weißem Grunde, ges — Antonia 2 9 Doppelte Duk van Toll a 43 Jnannt Bliblumen, mit Na⸗ — Pompejus 2 9 Doppelte Tournesol Ext. 4 23 men, per Stük. — Ardosia 2) 6) 41 Doppelte gelbe Rose 6] ' 2lAgath Singuliere 2 9 Roi de Congo 21 64 41 —— —ñññ mü— ————FA—AF———— — rr tiren. Denn was ginge auch über das herrliche Ver- uns für fo manches Ungemach Genngthuung gewährt. gnägen am Genuße der fhönen Natur, — in einer durch die Gartenkunſt geſchmüͤkten Laadſchaft! Die Reize einer fhönen Gegend genießen zu fün- nen, fagt ein neuerer Shriftfteller, find unſtreitig die reinſten, aber auch wohl die gerechteſten Wünfce eines denkenden, und das Schöne zu empfinden faͤhigen Ge: ſchöͤpfs; dieſe reinen Freuden, die keiner Reue und keinem Ueberdruße unterworfen fird, finden wir einzig in den wohlthätigen Spenden der ſchoͤnen Natur, und es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß fie allein Treten wir nach einem kurzen oder langen Aufenthalte eines beſchraͤnkten ſtaͤdtiſchen Raumes in eine angeneh⸗ me Landſchaft, welches füße Gefühl ergießt ſich in un⸗ fer Herz, wie erweitert ſich unſere Bruſt, wie genuß⸗ reich iſt dleſer Wechſel, wir wuͤuſchen dieſen Zauber mit doppelten Zügen einathmen zu koͤunen, allein im⸗ mer neue Anfichten. und mit denſelben neue Reize bie- ten ſich uns dar zum Genuß. Die widerwärtigen Be— gebulſſe eines mühevollen Lebens werden durch dleſe Freuden, die aus den Kenntniffen und aus den Be⸗ 110 — — — prelſe in] prelſe ing Preiſe iu P. C24 fl P. C2 afl. P. 1. zig. Violet Fonce 2 9 Sorten, in Rummeln, Grand Soleil d’Or ıl—-g 14 — Carieus 2 41 loo Stüt . 1 Rth. 16-1 3 Bald 7705 - a 2 ber Stuk 2 — 8 31 0ranc esar 9 7 Feine ſpaͤte Tulpen, mit ! 15 1 { Gloria Mundi x 1 7 geldem Grunde, genannt en Tul 3 Hative de Rhin 2 9 Bifarden, mit Nam. P. St. ae 8 EB Jeaunnissimo Inconstant 1 7 Aardglobe 2 g4Blane Borde Rouge 1 Jeanne d'Or 1 1 2 Bubas 2 9 — — Pourpre a Kapitain Oorthuis 2 9 Bon de Canielle 2 9 Bleu Rouge 2 Akronträger J 1 7 Batseba . 2 9 Zuonaparte e 2 9a Mignon 1 7 Bisard Faldu 2 11 Zisard Antonia 2 3 Milord 8 1 2 — Minime 2 | gi Betonia { 4 45 Mignon 1 +4 ent 5 114 %euronne Imperial 6 7 Horgensonne x 1 = Tad 2 9° Chasseur verte 1 7 Uorgenstund 1 7 — Porteur 2 11 D van Utrecht 1 Primo Zeelandia . a 7 — Falvier 2 . 1 “Phoenix de Sauwerier 2 7 — de Paris 3 40% inte 2 „heine d' Esperance 2 43 — Gloriosa 3 16 „ 5 : 11 Thalia A a 7 a 7 . Br x 2 10 leanne Imperial 1 zuWe'ße Teietten, mit Sul⸗ rb abir 2 oſtolie Fleur 2 oipher und Cirronen farbl⸗ 6 2 9 Leander 2 9 gen Kelchen. Chamillion al oven Roose 2 Aurora 5 a “4 Catharina Victorieuse 2 65 12 Aouge Eclatante. 1 “Aigle Blanche 4 7 Feu Caliſique 2 68 Nenosgeros 1 2 anchatre > 2 9 — de Montgabel 4 E Salamander 2 J alise Juteo 1 42 Den Porteur 2105 ore oder Papagelen ung 1 7 — Egine Clare 41 8 ZTulipes Cardinal h 1 7 Gele Kroon 1 aleo Sortes i . ampanalarius 1 7 Leander 1 8 de 0 ‚ta 5 ms 306 Dharmante 2 9 La Paillie a 93 m ta, 2 Rth.— 5|”"ADiana 1 42 Li D:esse 2 9 . 5 a 5 Don Carlos 2 9 La Cantigue 2 9485 = . 1 7 Due de Luxembourg 1 2 La Justice 2 2 8, 2% 25 : a -AGrand Primo s 1 4 I Aimable 5 17 5 1 0 Mrz Monarque 1 7 Madagatouw 2 ee ® 2 — Chartreux 2 9 Maitre Partout, 8 Pa Welblumige Tazetten. — Maitre b 2 9 Nanette 3 143 Vos allen Sorten, in Rum: Gloriosa a 7 Phoenix 8 2 6 mel⸗ 100 Stk 3 Reh. 10 6 ek . 1 7 Passe tout les olives = 16%n Rummeln per Stüt 2] |414” Blanche 1 14 Sept Provence 4 2 24a Ville de Harlem 2 0 Surpasse la Cantique 5; Gelbe Tazetten mit Ora⸗ 1? NMlustre x 1 7 Sans meme 2 4 5 K. 1 Name a Maitre Partout 1 7 Doppelte oder gefüllte Argus 9 55 leno i : 4 5 Tuſſpanen. EC omte de Byland . = 5 Philas 5 8 5 Von allen Farben und Cunigunda 0 2 OolSulpher grand bean 1 7 ————— PUEnCneErg trachtungen der Vollkommenheiten und den Schoͤshel⸗ ten der Nitur fließen, erträglich gegacht, gemildert, getheilt. Ste, dieſe Schönhelten der Natur, ziehen die Seele von den kraurigen Bildern ab, und ſezen zwiſden dem Menſchen und dem fchmerzerregenden Gegeoſtande gefaͤllige, erbeiternde Bilder. Derjenige, den die Nitur durch dleſes Auſchzuen mit ihren Scoͤn— heiten vertraut gemacht hat, empfindet in dleſem Ber: trauen eine reine, nie verſtegende Qnelle der erhaben⸗ ſten Freuden, welchen auch nicht die mindeſte Spur von tadelhafter Leidenſchaft beigemiſcht iſt. Auch der indem Palaſt zu leben gewohnte Menſch verliert bef aller Verwöhnung dennoch die Liebe und den Trieb zu dem Genuß der Natarſchönhelten nicht, eln Verlangen, eine Sehsſucht zieht ibn nach denſelben bin, er ſchkebt alle Kunſt auf die Sekte, um sleſchſam neuen Stoff zu neuen Lebenskraͤften in der Natur einzuathmen. Fröhlich elt der Geſchaftsmann nach vollbrachtem Ta— gewerke auf fein kleines ländlich »tagerkchtetes Pläz— chen, um hier feinem Gelſte Genugthuung für die taͤg liche Aaſtrengung zu verſchaffen, und in dem Krelſe feiner Lieben den Abend im Schooße der Natur zu genkeßen. 111 eh Yreffe in teife in P. Crran P. C Las afl. 5 HA fl. kr. gar. pffl. kr. kt. Sulphur Krcon “16h | zfRoi Pologne E Sladioles, per piece. Stanislaus 2 - |s3fRosemond * Cardinalis 7 Staten General 14 6 7 Rex Indierum — 5lbo ? 3 Triumphant . 166 2 Sang de Boeuf 2 Bisantio 5 Turnus 2] Sultane 2 [Ceruleo . 3 Vorstelijke Bruid . | 6 7 Gefüllte Anemonen Men 3 Wit van Rhyn a) 6R | "Avon allen Farben, ia Rum⸗ Purpureo e 3 Witte Valle . 2150 Areln, 100 Stüt 2 Rih.— 6 Lilten. Marseiller Tacçetten 24 ober Stuk . 35 i £ 3 5 5 54 h el * Ibo Simplice 9 Noris, es de Cons ten-! . H i nopel er a} Iris Any zlica. — pPleno 22 . i ouleur de Feu 9 Sifülte Narziſſen mit großen. Blumen. Albo pleno odorata Van Sion, Gelb, Jeange Incomparables Orange Phoeniı . Tratus Cantus Centifolia 2 Einfache Narziſſen. Sulpher Trompet “. Jonquilles, Doppelte grosseZwiebeln 4— Detto kleinere 5 8 Einfache detto oder Cam- pernellen © © © co Ranunculus. Tuͤrkiſche Ranunkeln zum Trelben. Merveilleuse 8 Romano 8 Turban d' Or 2 1 Gefüllte Ranunkeln von allen ſckoͤnen Farben in Rummeln, 200 Stuk ıste Sorte 1 Rıh. 4 2te Sorte 5 20 Gefüllte Ranunkeln mit Namen per Stül Arlequin Wagon — Nigion x Aleus 9 Bien aimée Bajazet 5 _Bisard Jason = Dianirus . E Doreille — Epicurus 55 Jonquillette 5 La Moderne = Moranus 0 Madame de Myntion — = Oranje Leeuw Piramide d’ Egypte Passe Regina . Roi de Marocco — Navarre 5 5 3 1 42 3 on allen Erden und Far⸗ ben, in Rummeln 100 Stük x 2 Rch. per Stük mit Namen Kgrippa = Aspasia Andromeda L Bruine Koning Delila 4 L Empereur Charles Octavia 4 Olympia Protector . JItremarin Vice-Roi Iris Hispanica, os allen Sorten und Kar» vr Stük 10 Pfeunſae. pen, in Rumlu, 200 E:üf20|— 3 75 per Stük per Stük mit Namen elle Fleur 8 jeu de Berlin elle Ardenne Bleu Celeste omminant 8 lore Pleno Fritilaria Melesgris Crocus Vernus Goldfarbige Silberbont * laue — n allen Sorten in Rumln — EN pr. Stüfe pfeunkge. Martag ons. Bouquet d' Or Blanche Pigette 4 — Neisse loedvlag 8 Chinensis Tigrinum 2 8 Courenne Elanche — > & |Calcedonieum 8 — „Cardinals Hut = 8 = Flore Pleno * 00 G [Grand Alexander 2 — „ Blanche Imperial 8 = Gouden Arend [: O Kroon van Tunis - — — Jerusalem > Pourpre Panache — Pigette 130 1 Fonce — „Prins Willem de Vijfde ‚ Kalfer Kronen nu Rummeln per Stük 21 9 Mothe 8 31 — 14 © Gelbe Al 18 2Verſaledene Zwldeln & per pieces 2 Kmarillis Giganiea 42 Rt.— 122 4— 2 Vitata 20— 1 480 C — Longifolia 40 — 45 —— Crispa 44 — 18 3 Regina N 10 — 45 — Luteo 41 18 — Formosissima . 41 0 — Ancmone Hortense Pleno 2 & 7 — — Simplice ae 44 rum Dracuneulus Ser- pentaria — Feraria Tigrida 2 Hyacinthus plumosus - 4 PR u Commosus — 4 — Poittrioides 0 304— Muscade 0 * Ornitogalum Albo Pancratium Maritimum Galantbus Rivalis » „ 3 - Io 18 | 14 » 2» e ae ee 112 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. Anzeige für Gartenfreunde und Oekonomen. In der Joſ. Lindauer 'ſchen Buchhandlung in Mün cen iſt erſchlenen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Blumengaͤrtner, neueſter, allgemelner, oder vollſtaͤndige Anwelſung, miſche Blumen, Gewachſe und Zlerpflenzen, im Freien, im Zimmer, in Glas- und Gewachshäuſern, erzogen, gepflanzt und fortgepflanzt werden; nebſt einem Blumtiſtenkalender, oder Angabe der in je— dem Monate zu verrichtenden Gefwafte, fo wie der das ganze Jahr hindurch blühenden vorzügllchſten, ſowohl im Freien, als in Treibhauſern vegetlrenden exotiſchen Pflanzen, mit einem Anhange über dle ange- nommene Sinndeutung der Blumen, und einem al» phabetiſchen Neg'fter. Von einem praktiſchen Blu— menfreunde, nach eigenen und fremden Erfahrungen, und den neueften und beſten Gartenſchriften verfaßt. gr. 8. broch. 1 fl. 48 kr. Deiß böck, J., neuer allgemeiner Garten⸗ Freund, oder kurzer, leichtfaßlicher und doch voll⸗ ſtaͤndiger Unterricht zum Andan des Küchen-, Blu: men⸗ und Obſtgartens; dann der vorzuͤglichſten und uͤblichſten Zimmergewaͤchſe. Nach eigener Erfahrung und den vorzuͤglichſten neueſten Garteabuͤchern, nebſt mehreren Figuren zur Erläuterung des Pfropfens * Beſchneidens der Bäume und s Tabellen. gr. 8. 1 fl. 48. Delßbök, J., Ueberſichts-⸗ und Erinne⸗ ruugstabellen, zur Pflege und Wartung des Kuͤ⸗ chen⸗, Blumen- und Fenſtergartens. gr. Follo. 45 kr. Eigenſchaften, die, aller Heilpflanzen, nebſt aus fuͤbrlichem Unterrichte, fie in Gärten zu ziehen, zu pflegen, zu warten und als Heilmittel zu gebrau⸗ chen. Die Aafertigung aller Kraͤuter-Biere, Kraäu⸗ terfäfte und Kraͤuterweine. Nach den vorzuͤglichſten Erfahrungen. 8. broch. 2 fl. 12 kr. Hausfreund, der neue allgemeine, auf dem Lande, oder vollſtaͤndige Beſchreibung aller beim Aker⸗, Garten- und Obſtbhau, bei der Viehzucht, im Forſtweſen, in der Fiſcherel, in Bauſachen und an⸗ dern Theilen der Oekonomle vorkommenden Beſchaͤf— tigungen und nuͤzlichen Betriebe, mit gruͤndlicher Au⸗ welſung zur Bienen- und Seldenzucht, dann den noͤ⸗ thigen Vorſchriften des Verhaltens und zur Heklung der Krankheiten aller Arten, ſowohl für Menſchen als die nüzlichen Hausthlere, nebſt einem Anhange gemeinnüziger Hans künſte, und einem Wirthſchafts⸗ Kalender. Alles nach den erprobteſten Vorſchrlften und nach eigener Erfahrung geſchrfeben von J. D. in 2 Thellen. after Theil Feldwirth ſchaft, ater Theil Haus wirthſchaft. gr. 3. broch. 2 fl. 42 kr. wie alle fremde und einhei⸗ —[pͤ—— — — —— — m EEE RE WETTE Bürchner, Ch., Unterricht in der Bleuen⸗ Zucht. Nach Desormes, Riem, Werner und ans dern bewährten Blenenwärtern bearbeitet und in ka⸗ techetiſcher Form dargeſtellt. gr. 8. geh. 42 kr. Beiträge zur bildenden Gartenkunſt für ans gehende Gartenkünſtler und Gartenltebhaber von Frieds rich Ludwig von Sckell. 2te vermehrte und ver⸗ beſſerte Auflage mit 3 Steinaberüken und dem Bild» niſſe des Verfaſſers, in lithogrephirten Umſchlagele⸗ gant brogfrt. gr. 3. 3 fl. 45 kr. Seitz, C. L., Katechlsmus der Obſtbaumzucht. Mit 5 Kupfern. gr. 8. broch. 54 kr. In dleſem Werkchen hat eln erfahrner Gartenbauer das Ganze der Obſtbaumzucht kurz und bündig auf eine fo eln⸗ leuchtende und allgemein verſtändliche Welſe barges ſtellt, daß Jeder, der auch nur leſen kann, bei forge faltiger Beobachtung dieſer Vorſchrlften, die Obſt— Baumzucht von Grund aus erlernen und glüklich aus⸗ uͤben kann. Wünſchelmann, Aug., goldene Wuͤnſchelru⸗ the, oder die entdekten Geheimniße, wle derſelbe als ein Mann von etlichen hundert Gulden zu wirth— ſchafſten anfing und mit vielen tauſend Gulden Ges winn eln hohes glüfliches Alter erreichte. Eine Samm⸗ lung von auserleſenen Vorſchriften, Lehren und Aus weiſungen, wie man nach den dlteften und neueſten Melſtern und dem Zeitgeifte gemäß, die unermeßlichen Schäze der Natur, um n kurzer Zelt reich zu werden, mit Vortheil benuͤzen kann ic. Ein praktiſcher Rath- geber für Stadt- und Landleute, Gewerbe, Fabritans ten und Naturfreunde, und ein nuͤzliches Handbuch für Jedermann gr. 8. broch. 2 fl. Weiße Maulbeer baͤu me zur ſchnellen Seidenzucht in Buſch- und Zwerge Form, find einzeln und partieenweiſe um billige Preife zu haben. Das Handelshaus Lud. Baffermann in Manns heim gibt auf portofrele Briefe naͤhere Auskunft. ana ra m. Vorwaͤrts umgeb' ich die herrlichſten Gärten, Ruͤkwaͤrts entrafft mich der Gartner der Erden. Von Elfen ſchafft vorwärts mich Hammer und Flammen. Von rukwärts gedetb' ich durd Regen und Samen; Vorwärts entſteh' ich durch weibliche Hände, Vom Zwirne zum zierlichen, modiſchen Taud; Muͤkwarts erſchein' ich mit Frühltages Ende Werde genoſſen in jeglichem Land. Gibſt du ſtatt G. mir von vorwärts eln R., Raͤche ich blutig die weiblide Ehr’, Fuor' dich in vorig' Jahrhundert' zurük — Rath', lleber Leſer! verſuche deln Gluͤk. —ů— In Sommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. VBeftelungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Couvert portoftel. — Allgemeine deutſche Walton! er Fi Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Inhalt: Frühlings: Wiederkehr. — Hradek, 27. März 1830. feine Anlagen und der dort herrſchende Sinn für Gärtnerel.— Beltrag zu dem Artlkel: „Einheimiſche Gewuͤrzpflauzen.“ — Methode, die gefüllte Hesperis matro- nalis zu vermehren. Fruͤhlings⸗Wiederkehr. Aus ihrem Winterfchlafe, Erwachte die Natur. Verjüngt im Früblingekleide Steh'n Haln und Wieſenflur. Schon keimt aus zarten Sproſſen Das jugendliche Gruͤn. Im Schmuke prangt die Mandel, Die Aprikoſen blüh’n. Ein Blumenteppich zieret Die ſchoͤne Wteſenflur. u Luft und Frohſtun rufet Die llebllche Natur. Der Voͤgel⸗Chor erfuͤllet Melodiſch Wald und Luft. Das Blenenvoͤlkchen badet Sich froh im Blütenduft, Laut bruͤllend eilt die Herde Hinaus ins freie Feld; Der muntre Hirtenfnabe Begruͤßt die neue Welt. Des Dorfes Jugend zlehet Im frohen Spiel einher, Und Alle, Alle freuet Des Frühlings Wiederkehr. Kreuznach. L. C. Kehr. Hradek, feine Anlagen und der Dort herrſchende Sinn fur Gaͤrtnerei. Bevor ich die Beſchreibung des Cameral-Markt— flekens Hradek mit feinen Anlagen und Gärten verſuche, glaube ich der geographiſchen Lage des Liptauer Komitates, in deſſen Mittel derſelbe ſich befindet, oberflaͤchlich erwaͤhnen zu muͤſſen, um zu zeigen, mit wie viel Schwierigkeiten ein hieſiger Gartenbeſizer zu kaͤmpfen hat, bis es ihm gelingt, der Natur jene Gaben zu entloken, die anderwaͤrtig mit viel weniger Muͤhe und Sorgfalt gewonnen wer— den koͤnnen. Das Liptauer Komitat liegt zwiſchen dem 36 bis 58 Gr. n. B., iſt ganz mit hohen Bergen um— geben, deren maͤchtigſte gegen Norden die Kette der Karpathiſchen Gebirge bilden. Das Klima iſt wie in allen Gebirgsgegenden von dieſer Lage, wo ein Theil desſelben manches Jahr (wie dies voriges Jahr der Fall war) noch mit Ende Juli Schneefel- der bliken läßt, leicht zu ermeſſen. Wie kurz da— her unſer Sommer iſt, wo die der Vegetation ſo nachtheiligen Froͤſte ſpaͤt aufhören und früh begia— nen, wie forgfältig und umſichtig derſelbe benuͤzt werden muͤſſe, laͤßt ſich ſehr leicht folgern. Wenn ferner erwogen wird, daß die Kultur ——— —ũ—————— T—— ̃ . ———— ———————— Nachrichten aus Frauendorf Eingegangene Beiträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauen dorf. (Nach der Reihenfolge, wle fie elullefen.) (Fort ſe zung.) 509) Herr J. Haas, k. b. Militär Apotheker in Münden ſande . . 4 fl. 48 kr. mit dem Motto: Mie ſich vermehrt ihr Sollen, Wachſe unfer Wolleu. 310) Herr Johann Valentin Schwabe, Pfarrer zu Aspers dor⸗ - 5 fl. — kr. mit dem Metto: Tour se fait avec le tems. 311) Her S*h*ım, Ce zu Sch* dau s fl. 36 kr. 15 * * 1414 i \ und die Veredlung des hieſigen, groͤßtentheils nur geringen Ertrag abwerfenden Bodens ſchon aus dem Grunde beſonders erſchwert wird, weil die haͤu— figen Ueberſchwemmungen, von den unzaͤhligen zu Zeiten ſehr gefäbrlichen Waldſtroͤmen, von den ſich aufldfenden Schneemaßen und Regeuguͤßen her— beigefuͤhrt, denſelben ganz mit Schoder und Steinen ungewöhnlicher Größe gleichſam überzies hen, die gute Erde hinwegſchwemmen, und fo, wo Jahre langer Fleiß und Muͤhe gewaltet, kaum die Spur einer thaͤtigen Menſchenband zuruͤk laſſen; — ſo muß man geſtehen, daß es ein ausdauerndes Ge— muͤth braucht, welches von allen dieſen Schwierig— keiten nicht entmuthigt, dennoch zu verſuchen fort— faͤhrt, durch rationelle Oekonomie, Induſtrie und Kunſtſinn dieſe Uebel auf andere Weiſe zu heben. Zwar gibt es in dem bieſigen Mittel noch der Plaͤze manche, welche von dem beſchriebenen eine Ausnahme verdienen, Plaͤze, wo viel verſprechende Weizen- und Kornſaaten, jenen der uͤbrigen ſegens— reichen Gegenden Panoniens gleich, ſich anmuthig erheben, — Plaͤze — wo man auf Augenblike den duͤſtern Anblik der Tannen- und Fichten-Waͤlder vergißt, indem man auch hier einige von Pomonens Lieblingen antrifft. Allein unbedeutend ſind dieſe Ausnahmen im Vergleich mit jenen Streken, auf welchen der Fluch der Natur zu laſten ſcheint. Der Cameral-Marktfleken Hradek liegt an den Ufern des Waagflußes, und iſt der Mitte nach mit einer vierfachen Linden-Allee durchſchnitten, ſo zwar, daß man ſich auf der Gaſſe ſelbſt in einem Parke zu befinden waͤhnet. Dieſe Taͤuſchung wird noch mehr durch den Umſtand geſteigert, daß man allenthalben, Fahrtwege und Fußſteige ausgenommen, den ſorg— faͤltigſt zepflegten Raſen erblikt. Die Chauſſé, welche in er Mitte der Allee läuft, wird von bei: den Seiten durch Geländer von dem uͤppigen Raſen geſchieden, und eroͤffnet den Anblik auf die rechte und linke niedliche Haͤuſer Reihe, welche zwar in einem hoͤchſt einfachen, aber durch die beſondere Niedlichkeit und gute Symmetrie deſto mehr an— ſprechendem Style gebaut iſt. Jede Wohnung iſt nach Art der Landhaͤuſer vom beſſern Geſchmak, mit einem Staketenthor verſehen, und wird entweder durch ein Gaͤrtchen, oder einen ebenfalls mit Sta- keten und gemauerten Pfeilern umgebenen Hof von der Nachbarswohnung getrennt, welches für jeden Fremden eine ungemein freundliche Erſcheinung macht. Hradeks Umgegend iſt überaus reizend, und wegen ſeinen Manipulationen und Waſſeranlagen Jedem intereſſant. Hradek hat mehrere Schneid— Saͤgen, Triftungskanaͤle, Waſſerſchleußen, einen Hochofen, mehrere Eiſenhaͤmmer und eine ausge— breitete Gewehr-Fabrik, die aber gegenwaͤrtig nicht arbeitet. Ueberdies liefert der nahe Karpath und die Gewaͤchsreichen Thaͤler ſowohl fuͤr Mineralogen als Botaniker die intereſſanteſten Erſcheinungen. Da ſich hier das Gremium der ganzen Kameral— Herrſchaft Hradek nebſt einem Salzamte befindet, das erſtere aber ſehr viele Manipulationszweige, bei welchen viele Beamten angeſtellt ſind, umfaßet, fo kann man Hradek eine wahre Beamten-Kolo— nie nennen. So klein nun Hradek übrigens in ſich ſelbſt iſt, ſo findet man in dem harmoniſchen Verein der Bewohner ſo manche Anſtalten, um wel— che ſich größere Orte oft fruchtlos bemuͤben. Ein Verdienſt, welches den Hradekern nicht abgeſprochen werden kann, und welches bisher von jedem Fremden anerkannt wurde, iſt die Garten— Kultur, um welche ſich beſonders mit Ruͤkſicht auf die Gemuͤſezucht die hieſigen Frauen durch unermuͤ— — r %ęß— ↄ ——— — — — Te ee ee nd mit dem Moro: J des unelgesnüzige Unternehmen verdlent Unterſtäzu ng, 312) Herr Franz Xaver Mann, funktioniren⸗ der Hofbau, Intendanz Aktuar in Muͤnchen 2 fl. — kr. 315) Herr Karl R. v. Steinhauſee. Pfarrer zu Moosbach . be. ee 2 für — kr. wit dem Motto: Mevſchenkraft wirkt nicht im S:me, Nicht fie tft eg, die zum Stamme, Die zu Wurzeln, Zweig und Blüte, Die zu Früchten ſolcher Güte, Die zu Bäumen bob geſtrekt, So eln kleines Körnden welt! Got'es Kraft bſt's, Gottes Kraft, Die das ſchafft. — Geh' nun rubfger zur Erde, Menſchenkörper, Seelgefährte, dete Sorgfalt, gute Anleitung und emfige Nachficht vorzuͤglich verdient machen. (Berichtserſtatter iſt zwar der Zeit ein Hradeker, mithin kann deſſen Lob parteyiſch ſcheinen, es uͤberzeuge ſich daher je— der Zweifler an Ort und Stelle ſelbſt.) Die Maͤn— ner zum Theile beſchaͤftigen ſich meiſtens außer ihren Amtspflichten entweder als Pomologen, oder Blu— miſten mit ihren Lieblingen aus dieſem Fache. Hiezu geſellt ſich noch eine Art von Aemulation unter den hieſigen Garten-Eigenthuͤmern in der Er— zeugung ihrer Produkte, in der Verbeſſerung und Verſchoͤnerung der Gartenanlagen, in der Nettigkeit und Reinlichkeit der Gemuͤstafeln u. dgl., welche nicht anders als hoͤchſt woblthaͤtig für das Garten— weſen ſeyn kann. Die Gaͤrtnerei, wag ich zu be— baupten, übt hier ordentlich maguetiſche Kraft auf Jeden aus, welchen der Beruf hier anſiedelt. Un: ſer edler Vorſtand wuͤrde hier ſeine wahre Freude baben, ſagt' ich ſchon oft zu mir, wenn ich mir die Frauendorfer Schoͤpfungen und die dortige rege Thaͤtigkeit ſo recht bildlich vorſtellte, wenn er hier das Streben jedes Einzelnen ſehen mochte, er würde zwar Vieles mit Recht zu tadeln, aber gewiß auch Manches zu loben finden. Viele ſind, die da glauben, es lohne nicht der Muͤhe, unter einem rauhen Klima die Kultur des Bodens zu betreiben, die Ernte recompenſire die Muͤhe nicht u. dgl.; wahrlich Jene wuͤrden auch unter dem gemaͤßigſten Himmelsſtriche wenig thun, die ſich blos durch den einzigen Umſtand zuruͤkſchre— ken laſſen. Die allguͤtige Vorſehung hat jedem Laͤndchen das Seinige zugewieſen, deſſen Gedeihens es ſich ruͤhmen wird; fie hat aber auch jedem Erdenbewohs ner das Pfund in die Hand gegeben, um damit zu wuchern. Wohl Dem, der es nicht vergrub, ſon— dern durch weiſe Anwendung ſich Fading ene Zinſen zu verſchaffen wußte. In Hradek baut man zwar keine Melonen, man ſieht keine unter der Laſt der Trauben ſich em— por windenden Weinreben; und während oft Gurken 5 Mal gelegt werden muͤſſen, und auch das dritte Mal eine Beute des Reifes werden, ſo ſieht man ungeachtet deſſen doch den uͤppigſten Blumenkohl, den ſchoͤnſten Wirſing, die trefflichſten Kohlruͤben, alle Gattungen von Wurzeln und Knollen-Gewaͤch— ſen, und den erſtaunlichſten Rieſen-Kohl. Und ſoll denn dieſer Segen in einem ſo rauhen Klima, nicht unſere Zufriedenheit, nicht unſeren Sinn fuͤr hoͤhere Gartenkultur erregen und noch ſteigern? — Wahrlich, Jeder, der durch dieſen Umſtand aus ſei— nem traͤgen Nichtsthun zur regen Thaͤtigkeit nicht erwacht, verdient, daß er der ewige Sklave ſolcher Vorurtheile bleibe. So viel in Anbetracht der zu unſerm Nuzen zu betreibenden Gartenkultur. Beruͤkſichtigen wir unſer Vergnuͤgen, fo konnen wir nicht laͤugnen, daß uns der hieſige Boden troz des rauhen Klimas, troz des Reifes, uns dennoch ſo Vieles beut, was das Herz eines genugſamen Blumiſten erfreuen kaun. Wenn wir auch manches Jahr Dahleas im Freien nicht erziehen koͤnnen, die Im- patiens Balsamina u. m. zeitig von unſerm allge— meinen Feinde, dem Reife vernichtet ſehen, ſo ſehen wir doch die Koͤnigin der Blumen, die liebliche Roſe, in ihrem Prunke erbluͤhen, die ſchoͤne anmuthige Levkoje, die ſtolze Nelke, die beſcheidene Aurifel und Primel, und zwar leztere oft unter dem Schnee ſchon u. m. a. in ihrem Farbenglanze mit den uͤbri— gen Kindern des Lenzes wetteifern! Und koͤnnen wir uns nicht ruͤhmen, daß wir noch ſo Manches bevor haben von andern Gegenden, die vorzugs— r.. An 2 ET BEER Ta SEE ECT e eee eee Kraft, wle ſie in Pflanzen lebet, Lebt noch mehr Im dir, und ſtrebet Aus der Erde einft empor; Und ſie wekt, ruft dich hervor, Die unſterblich dich umſchafft Gottes Kraft. 314) Herr Eitlberger, Syndikus zu Eferding 4 fl. 42 kr. mit dem Motto: Wle der Same durch Verweſung Relft zur ſchoͤnſten Bluͤten-Flor, — So geht einſtens aus dem Grabe Unfer Leib verklärt hervor. — 515) Herr G B. 2 fl. J2 kr. mit dem Motto: Florae atque Pomonae contra Climatis in- temperiem. 516) Herr Maximilian Friedrich Frey, Hofgärt: ner bei Sr. fuͤrſtl. Durchlaucht Fuͤrſt zu Khe- 52 116 weiſe die Sonne mit ihren Strahlen belächelt, dau— ert hier nicht jeder Blumenflor laͤnger als irgendwo, weil die Hize nicht ſo nachtheilig auf die Bluͤte ein— wirkt? Was ſteht uns daher entgegen, dem ſo un— endlich lohnenden Blumen-Flor nicht alle Aufmerk— ſamkeit zu widmen? Nur der rohe Menſch kann ‚Für, die Eindruͤke der Naturſchdnheiten ganz gleich— giltig bleiben. Nun haͤtt' ich zwar das Gedeihen der Kuͤchen— Gewaͤchſe, und das Fortkommen der vorzuͤglichſten Blumengattungen angeruͤhmt, ohne der Baumzucht erwaͤhnt zu haben; allein leider kann ich von dieſer wenig Ruͤhmliches ſagen. Die Obſtkultur iſt bei uns wirklich noch in tiefſtem Schlummer; ſey es, daß Viele durch das Mißrathen der Fruͤchte, indem ſie ſelten zur Reife gelangen, abgeſchrekt, oder durch die ſchlechte Auswahl der dieſem Klima am Meiſten zutraͤglichen Obſtſorten ſich ſelbſt jede Luſt zu deſſen Kultur benommen haben. Ich zweifle zwar, daß man in Hradek die Obſtkultur im Freien auf eine erhebliche Stufe wird bringen koͤnnen, indem die Reife, die bis ins vor— geruͤkte Fruͤhjahr hineindauern, nicht ſelten auch im Sommer ihre Beſuche wiederholen, einerſeits der Baumbluͤte weſentlich ſchaden, anderſeits aber der gaͤnzlichen Zeitigung des Obſtes die ſtaͤrkſten Hinderniſſe entgegen ſezen. Inzwiſchen kann eine kluge Auswahl von Obſtgattungen auch dieſem Uebel begegnen, und wir ſehen der Bekanntmachung ſol— cher Sorten ſehnlichſt entgegen, welche man hier mit Vortheil anpflanzen koͤnnte. Wie oft hat nicht ſchon die Kultur ſo manche oͤrtliche Uebel beſeitigt? Und warum ſollten hier Obſtſorten, welche ſpaͤter bluͤhen, und eine kuͤrzere Zeitigungs-Periode erfor— dern, nicht auch mit Vortheil gebaut werden? — Es werde daher ein ernſtlicher Verſuch gemacht und „Kultur und Induſtrie“ bleibe unfer Wahl— ſpruch! Es iſt ja eine ausgemachte Sache, daß Kultur und Induſtrie die ſicherſten Befoͤrderer des Wohl— ſtandes ſind; es iſt daher jedes guten Staatsbuͤrgers Pflicht, zur Verbeſſerung und Verſchoͤnerung des vaterlaͤndiſchen Bodens nach Kraͤften mitzuwirken, und wenn er gleich die Fruͤchte ſeiner Muͤhe nicht erbluͤhen ſieht, ſo werden doch ſeine Nachfolger ſich ſeiner dankbar erinnern; und ſchon dieſes Vorgefuͤhl muß jedes edle Menſchenherz zur Befoͤrderung des allgemeinen Wohls beſtimmen. Wer noch am al— ten Herkommen, an alten Vorurtheilen haͤngt, — ſich zur Beſeitigung von Schwierigkeiten zu ſchwach fuͤh— let, — der lerne in Frauendorfs Schule, und er wird als ein ganz anderer Menſch hervorgehen. Man waͤhne nicht, daß man auf Einmal einen großen Geldaufwand zu Meliorationen brauche. — Derjenige, der nicht auf Einmal vierzig Haͤnde be— ſchaͤftigen kann, ſeze blos zwei in Thaͤtigkeit, und er wird gewiß, — wiewohl nach laͤngerer Zeit, — aber dennoch zum Ziele gelangen. Schließlich kann es den edlen Gruͤndern von Frauendorfs praktiſcher Gartenbau-Geſellſchaft zu vernehmen nicht gleichgiltig ſeyn: wie man ſchon nach Frauendorfer Art die Gaͤrten zu rigolen und zu bearbeiten anfängt, *) und wie ſchon fo manch „») Das verehrliche Mitglied unſers Vereins, Herr Karl v. Zzollus, ließ einen ganzen Garten von circa 4300 U) Klaftern rigolen, viele Hunderte von Fuhren Schoders und Steine herausſchaffen, ließ den ganzen Garten neu anlegen, in Quartiere eintheilen, errichtete ein Glashaus u. dgl. Dass feibe that das verehrliche Verelns- Mitglied zu Szent-Jvany, eine halbe Stunde von Hradek eut> fernt, Herr v. Porubszly, dem auch im Geblete des Akerbaues beſondere Verdlenſte zuſtehen. — Die niedliche Elnthellnung der Gärten, der ſchoͤue venhüller - Metschisch zu Riegersburg in Defterreich V. O. M. B. * . fl. — — kr. mit dem Motto: Edler Fuͤrſt! für deln Beſtreben Schenke Gott Dir langes Leben; Denn Du willſt lm Dorf der Frauen, Der Natur Altäre bauen. — Lehrſt uns; es ſey Moͤgllchkelt: Daß die Welt zum Paradies gedeiht! 512) Herr Franz Karl Berſchbinder, k. k. Ku⸗ rat zu Altpetrein in Mähren 4 fl. — kr. mit dem Motto : Fürſten ſtreben Durch ihr Leden Nach Vergrößerung, Fuͤrſt's Beſtreben Gebt im Leben Auf Verſchoͤnetung. 112 — guter, aus der allgemeinen Gartenzeitung gefloßener Rath ſich auch hier auf das Trefflichſte bewährte, Moͤge daher Frauendorfs allgemein anerkannter Ruhm und die Zahl feiner Eleven der Lohn der viel— faͤltigen Bemuͤhnngen ſeyn. Hrade k. Schneidt, k. Kaſſen⸗Kontrolor auf der Kameral—⸗ Herrschaft Hradek, Mitglied der prak⸗ Aae Gartenbau-Geſellſchaft. Beitrag zu dem 2 Artikel: „Einheimifhe Gewuͤrzpflanzen. *) (Sieh allgem. deut. Gartz. 1329 Nro. 22 S. 169.) Crocus sativus, Herbſtſafran. Um nicht vorlaut zu ſeyn, habe ich bisher ab— ſichtlich mit nachfolgendem Aufſaze zuraͤkgehalten; ich glaubte doch irgend ein Mal eine Erwaͤhnung des Safrans in dieſer fo viel umfaſſenden Gartens Zeitung zu finden, doch umſonſt. Durch den erwaͤhnten Artikel ſtillſchweigend auf— gefordert, wage ich, mit dem bisher ganz außer Beachtung gelaſſenen ſo wichtigen Gewuͤrz-Safran (Crocus sativus) vor den zahlreichen Leſern dieſer Gartenzeitung zu erſcheinen. Ich kultivire ihn ſeit dem Jahre 1822, und will hier blos meine dabei gemachten Erfahrungen einfach und ohne fremden Zuſaz mittheilen. Blumenflor, das wohl eingerichtete Glashaus, alles beurkundet den wohlerfahrnen Gaͤrtner. Ju dem Garten des Gerlchtstafel-Belſizers, Herrn Stephan v. Zzent-Jvany d. ä. zu Szent-Jvany eines elfri⸗ gen Pomologen, fah lch viel verſprechende, bereits die fchönften Früchte tragende Obſtbaͤumchen aus Frauendorf, eine huͤbſche Nelkenflor ebenfalls aus Frauendorf herrührend u. a. m., eln Beweis, daß das Frauendorfer Vegetablle ſich hier leicht akklimatſſirt. ») Aus Verſehen etwas verſpaͤtet. Anm. d. Red. Ich hatte mir ſeit Jahren Muͤhe gegeben, Cro— cus-Zwiebeln von Krems aus Oeſterreich, wo er vorzüglich gut und eintraͤglich gebaut wird, zu erhals ten, doch umſonſt. Endlich erhielt ich durch ein gluͤkliches Ohngefaͤhr eirea 42 Stuͤk groß und kleine Safranzwiebeln von Wien. Dieſe legte ich ſogleich im Auguſt 1827 in eine mit Sand vermiſchte dung— reiche Kompoſt-Erde ungefaͤhr 2 Zoll tief, und et— wa 4 Zoll aus einander in eine einzige Reihe der Laͤnge nach auf ein 2 Fuß breites Gartenbeet. Im lezten Drittel des Oktobers kamen die Spizen her— vor, und ich gewann etwa drei Blumen. Nachdem ſie den Winter uͤber ſtehen geblieben, und im Fruͤh— linge von Unkraut gereinigt und der Boden um und aufgelokert worden, uͤberließ ich ſie der Natur. Sie vegetirten vortrefflich, machten ſtarke Buͤſche und ſezten viele Kindel an. Im Juni verſchwand das Gras, und fie ſchliefen ihren gewöhnlichen Na— turſchlaf bis in die Mitte des Oktobers, allwo ſie in ſtarken Buͤſchen hervorzuſtoßen anfingen, und den Spaͤtherbſt hindurch gegen 12 Blumen trugen, wovon ich noch am 18ten November 1828 bei ge- lindem Wetter eine Bluͤte erhielt; winterten ſodann ein, ſezten im Fruͤhlinge 18 29 ſtarke Buͤſche an, bis endlich gegen Pfingſten das Gras zu vergelben und abzuſterben anfing. Da ich eines vorhabenden Baues wegen den Plaz, worauf ſie bisher geſtan— den hatten, raͤumen mußte, ſo hob ich die Zwie— beln aus, welche ſich ſeit 2 Sommern ſo vermehrt hatten, daß ich von den 12 großen und kleinen Zwiebeln, welche ich im Auguſt 18 22 gelegt hatte, beim Ausheben im Juni 1829, große und kleine, 80 Stuͤk gewann, welche ich am 17ten Auguſt dieſes Jahres auf ein wohlzubereitetes Beet auf eben die Art wie oben einlegte. Doch war ihnen der naßkalte Herbſt dieſes —— . 2—ñ——— — ͤ— — —— —— — v —— ———— — 518) Herr Franz Pimpl, buͤrgerlicher Hutmacher zu Saalfelden 2 fl. — kr. 519) Herr Anton Polak, Dechant zu Weſſely ob der Luſchnitz im Budweiſer Kreiſe Boͤhmens i 15. kr. mit dem Motto: Gebet, und es wird euch wieder gegeben werben. 320) Herr A. 8. v, K. „e fl. — kr. mit dem Motto: Es iſt ein kleiner Beitrag. Wenn aber alle Mitglieder mich zum Beiſplel nehmen, fo iſt es viel. 521) Herr Kaſpar Sturmb, Pfarrer zu Ram: ſau e „t. 24 kr. 322) Herr Martin Riehak, Kameral-Wirth⸗ ſchafts-Inſpektor zu Teſchen in k. k. öfterr. Schleſien 42 „ o 2 fl. 24 kr. 118 \ 7 Jahres durchaus unguͤnſtig. Mit Ende Oktober waren nur erſt einige Spizen ihres Grafes hervor— gekommen, und da fie der ſchiell eingetretene Vor: winter zu Allerheiligen übereilt hat, fo weis ich nicht, ob uoch eine einzige Blume zum Vorſchein kommen wird; denn wie haben fortwaͤhrend in und um Gabel große Kaͤlte. Sollte auch wirklich des ungewoͤhnlich fruͤh und ſtreng eingetretenen Winters wegen waheſchein— licher Weiſe für dieſes Jahr die Bluͤte des Safrans gaͤnzlich verloren gehen, fo vermathe ich doch mit derſelben Gewißheit: daß dieſer Verlurſt auf der andern Seite durch eine haͤufigere Vermehrung der jungen Zwiebelbrut erſezt werden duͤrfte. Du ſich dieſes Zwiebelgewaͤchs alſo ſogar im Mittelgebirge, wie bei uns in der Gegend um Ga— bel ohne Schwierigkeit und mit wirklichem Vortheile kultiviren läßt, fo iſt es auffallend, warum dieſes als Gewuͤrz- und als Medizinalpflanze allgemein bekannte und gebraͤuchliche, und hoch im Preis ſte— hende Gartenprodukt in unſern Gärten immer noch. eine Seltenheit iſt. Eben ſo bekannt und allgemein iſt die Klage, daß ſich der Anbau der bisher ge— braͤuchlichen Garten- Vegetabilien, einige wenige ausgenommen, gar nicht mehr lohne, und man da— her auf den Anbau einträglicherer Gewächie beim Gartenbaue ſpekultren muͤſſe, um die aufgewen— deten Koſten der Kultur zu deken. Wenn ich alſo nicht irre, ſo koͤnnten eine Menge Kohlgewaͤchſe den ſchoͤnen theuern Plaz im Garten raͤumen, und neben ihren Bruͤdern und Schweſtern auf den Aekern im Felde ſich ſo ſehr ausbreiten, als fie wollten; an ihre mit Sorgfalt und Mühe zube— reitete Stelle in unſern Gärten hiagegen koͤnnten wir ohne Bedenken den aller Empfehlung werthen ſchoͤ— mit dem Motto: Zu Pomonens und Florens Dach und Fich, trag ich mit Vergnügen mein Scherflein bei. 325) Herr v. 2 * * * * 2 fl. —— kr. mit dem Motto: 1 Ein ſcönes Sommerhaus im Gerten. Micht Freude, beſſer iha zu warten. 524) Herr Anton Alois Woytiſchek, Verwalter der vereinten Herrſchaften Klingenfels mit nen Safran verpflanzen, welcher bei zwekmaͤßiger Pflege, wenn auch im Anfange nicht reichlich, doch im Verlaufe einiger Jahre ſeinen Plaz gut verloh— nen würde. Drei oder vier Jahre konnen die Safs ranzwiebeln unbeſchadet auf einer Stelle liegen blie— ben. Ihr Gras kann im Fruͤhjahre mit Vorſicht abgeſchnitten, zu Viehfutter gebraucht werden. Wenn der Safran, wie ich oben fchon ſagte, auf zwei Schuh breite Beete der Länge nach in der Mitte herunter in eine einzige Reihe gelegt wird, ſo kann man, ohne ihm zu ſchaden, alle Sommer eine niedrige Nebenfrucht auf dem Beete, entweder Zwergerbſen, Zwergdohnen oder Linſen u. dgl. um fo mehr anbauen, als der Safran ohnedem im Aus fange des Sommers abſtirbt, und ſeinen Natur— Schlaf beginnt, welcher bis im Oktober dauert; zu welcher Zeit dieſe Nebengewaͤchſe laͤngſt gereift und eingeerntet ſind, auch den Boden neben den Safran— Zwiebeln durch ihre Bedekung den Sommer uͤber vom Unkraute rein gehalten haben; wozu noch durch das Ausreißen der reifen Sommergewaͤchſe der Bo— den um die Zwiebeln wohlthaͤtig aufgelokert wird. Es iſt alſo wohl keine Frage mehr, ob der Safe ran einer Aufnahme in unfern Gärten würdig ſey, indem nicht allein die hier vorgelegten Reſultate, ſondern auch alle mir bekannten Abhandlungen hier— uͤber einig ſind, daß 1) die Kultur des Safrans ein— fach und leicht, 2) der Ertrag desſelben in dreifa— cher Hinſicht belohnend ſey, nemlich: als Gewuͤrz zum häuslichen Gebrauche, oder in Menge gewone nen zum Verkauf in die Apotheken oder an die Ge— wuͤrzkraͤmer, und uͤberdieß noch als Futter im Frühe Jahre fuͤr das Vieh. Daß die in der Blume beim Aufbrechen hervor— brechenden hochrothen zwei oder drei Piſtillen oder 4 ( www.... ² A ² ã ⁵]? ́ i7 p ̃ RNERNEEDCmE ame Era area ne Rn Swur in Illyrien . „ 6 fl. — kr. mit dem Motto: Vom Shöpfere-Segen uͤberſchattet, In Deinem Streben nie ermattet, Soll Det Bemuͤh'n zum Zwek gedelh'n; — Ne ſoll Dein edler Sinn auf Erden Durch Shiffale-Stürme truͤbe werden; Nie fol Dein Waaſch geſcheltert ſeyn. Das Werk, was edel Du begonnen, Soll ſich im Gottes Antliz lonaen; 119 \ Staubwege der einzige brauchbare Theil der Blume ſey, (und die daran haͤngenden gelben Staubbeutel aber ganz abgeſondert werden muͤſſen) den man im Handel in der Medizin, und in der Kuͤche, als Ge— wuͤrz brauchet, will ich blos fuͤr Nichtkenner dieſes Gewaͤchſes hier anmerken. Um dieſe koſtbaren Theile zu gewinnen, ſieht man alle Fruͤhmorgen fleißig nach, wo eine Blume dem Aufplazen nabe iſt; dieſe pfluͤket man, oder beſſer, ſchneidet ſie mit einem Scherchen unter der Krone, dicht am Boden weg, leget die Blumen— Blaͤtter behutſam aus einander und faßet mit den Fingern, die hoch hervorragenden Piſtillen, reißt ſie von der Baſis der Blume ab, und leget ſie dann am Beſten in eine verſchloſſene Blechbuͤchſe auf eine beiße Ofenplatte, woſelbſt ſie mit etliche Mal Um— wenden der Buͤchſe ſchnell abdoͤrren muͤſſen. Man kann ſie getroknet entweder in derſelben Blechbuͤchſe oder in einem wohl verſtoͤpſelten Glaſe bis zum Ge— brauche aufheben. Ich erinnere nochmal: daß es der Vermehrung der Zwiebeln und der Blumen ſehr vortheilhaft ſey, dieſelben wenigſtens vier Jahre auf einem Plaze ungefiört liegen zu laſſen. Will man ſich Safranzwiebeln zum Anbaue ver— ſchaffen, ſo muß dieſes gegen Pfingſten geſchehen, zu welcher Zeit die Zwiebeln, nachdem das Gras abgewelkt iſt, gewöhnlich ausgehoben werden. Nur ſorge man dafuͤr, daß beim erſten Einlegen der Zwiebeln ein lokerer, 2 Schuh tiefer, dungreicher, (wohlverſtanden, nicht durchgemiſteter, ſondern nur fetter, ſchwarzer, ſandiger Boden) dazu ges waͤhlet werde, worein die Zwiebeln wenigſtens 2 Zoll, auch noch tiefer zu liegen kommen. Ich habe uͤberdieß die ganze Reihe herunter, die einge— legten Zwiebeln, kurz vor Eintritt des Sommers, nachdem ihr Gras abzuſterben anfing, etwa 2 Zoll boch, mit einer Lage von ſandigem Schutt aus einem Abzugsgraben in Form eines Daches uͤber— dekt; davon konnte nun im Herbſte und Fruͤbjahre die Feuchtigkeit zu beiden Seiten ablaufen, und die Zwiebeln erhielten nur ſo viel davon, als ihnen dien— lich war. Gabel, im Dezember 1829. Dominik Preißler, Mitglied der praktiſchen Gertenbans Ge ſellſchaft. Methode, die gefuͤute Hesperis.matro- nalis zu vermehren. Robertſon, ein Echottifcher Gärtner, em— pfiehlt folgende Methode, die gefüllte weiße Hes- peris matronalis zu vermehren. Man ſchneidet, ſo wie die Bluͤten anfangen zu welken, die Stengel ab, und trennt ſie in Steklinge von der gewoͤhnli— chen Lange. Dann werden die Blätter abgeſchnit— ten, und die Enden glatt gemacht. Hierauf fuͤhrt man mit einem Meſſer drei Schnitte der Laͤnge nach in die Rinde, ſo daß ſich dieſelbe einen halben Zoll in der Laͤnge trennt und in die Hoͤhe hebt. Wenn der Schnittling in die Erde geſtekt wird, ſo kruͤmmt ſich natuͤrlicher Weiſe die loſe Rinde in die Hoͤhe, und aus dieſer entſpringen die jungen Wurzeln. Die theilweiſe Abſonderung und das Aufwaͤrtswen— den der Rinde ſcheint die Neigung zum Wurzelſchla— gen zu befoͤrdern. Die Schnittlinge koͤnnen in Blumentoͤpfe ges ſtekt werden, in welchen man ſie den Winter uͤber leichter in Sicherheit bringen kann; doch kann man fie auch in das freie Laud pflanzen, wofern der Bas den leicht und friſch iſt. Durch Bedekung mit ei— nem Handglaſe befoͤrdert man das Bewurzeln; auch gedeihen ſie in einem Treibbeete vortrefflich. EEE A EM AL —— —⁴ůMů—ñÄü8ñ Ü. xñ.ñ———9.H.. Hier wird es jeden Menſchen freu'n ! Auch ich bin eifelgeft beflleßen, Mich an Dein Wirken anzuſchlleßen, Und Floren Opfer hinzuſtren'n! Wer ſoll Der nicht entgegenellen, Um Deine Laſt mit Dir zu theilen, Der Deine edle Abſicht kennt? Eln Jeder wird gewiß ſich muͤhen, An Delner Burdelaſt zu ziehen Der fig Naturverehrer nennt! — 525) Herr Joſeph Schwindt, Wund- und Geburtsarzt zu Kirchberg . 2 fl. 12 kr. 326) Herr J. W. W.. . th. . 5 fl. — kr. 527) Herr V. Chriſt. Rubeſch, Dechant zu Haida in Boͤhmen . 6 fl. — kr. mit dem Motto: Longo Labore, et perse V Ta DInI- CILLIMa qVaeq Ve. s Vperant Vr. 120 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Glyeine sinensis.) Diefer vortreffliche Schling⸗ Strauch zelchnet ſich durch feine großen, weiß und hell⸗ violett gefärbten Blumentrauben vor andern Arten die⸗ fer Gattung ſehr vortheilhaft aus. Er kommt im freien Lande ſehr gut fort, eignet ſich aber wenig für den Topf, wie ſchon mehrere Verſuche gezeigt haben. Die beſte Erde dafür beſteht in einer Miſchung von lokerer Dammerde, Moorerde, etwas Lehm und Sand. Man kann dleſe ſchöͤne Pflanze durch Ableger vermehren, und damit dle Pfeiler oder Mauern eines Conſervato— tiums bekleiden. Wichtige Anzeige für alle Jekonomen— Im Verlage von Mörſchner und Jasper, Buchhändler in Wien (Kohlmarkt Nro. 257), iſt fo eben erſchlenen, und in allen Buchhandlungen, in Am- berg, Papau und Regensburg in den Puſt et ſchen zu haben: Alex. Beatſon's Nachtrag zu feinem neuen Syſteme des Akerbaues mit Vermeldung der gewöhnlichen Beſtellungsweiſe durch Kalk, Stalldünger und reine Sommerbrache, in Folge einer mehrjährigen Erfahrung zu Knowle Farm in der Grafſchaft Suffer. Ne b ſt Beſchreibung der Conſtruction und des Gebrauches ſeines ganz neuen Akerwerkzeuges, mit nachträglichen Erlaͤuterungen in Beziehung auf das Brennen von Thon- und Aker⸗Erde mittelſt der Stoppeln zur Verwendung als Duͤngermaleriale. Aus dem Engliſchen uͤberſezt von Carl Erneft Mayer, fuͤrſtlich Schwarzenbergiſchem Revidenten, der k. k. Land⸗ wirthſchafts-Geſellſwaft in Wien wirklichem, der k. k. maͤh⸗ riſch⸗ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Beförderung des Aker— Baues, der Natur- und Landeskande, der k. k. patrlotlſch⸗ oͤkonomtſchen Geſellſchaft im Koͤnigreſche Böhmen, fo wie der k. k. Landwirthſchafts⸗Geſellſchaft in Goͤrz cor⸗ reſpondirendem, dann der praktiſchen Gartenbau-Geſell⸗ ſchaft in Bayern zu Frauendorf ordentlichem Mitgllede, und Herausgeber der allgemeinen öſterreichiſchen Zeit: Schrift für den Landwirth, Forſtmann und Gärtner, Mit drei Kupfertafeln.' gr. 8. Preis: 42 gr. oder 54 kr. R. M. u. 45 kr. C. M. Wien 1850 a Es iſt bekannt, mit welcher ansgegeihneten Theil: nahme die im Jahre 122 erſchienene deutſche Ueber: ſezung des neuen Akerbau-Syſtems des G. M. Alex. Beatſon von dem landwirthſchaftlichen Publikum in ganz Deutſchland aufgenommen worden iſt. Die Orlgk— nalltät der Idee — der beſondere Umſtand, daß der Herr Verfaſſer während feiner militärifhen Dienftlef: ſtung in Oſtindlen, fo wie als Gouverneur von St. Helena zu deren Verfolgung für die Ausübung in ſei⸗ nem Vaterlande die erſte Veranlaffung fand, und die unbeſtrei bare Wichtigkeit von der Anwendbarkeit derſel⸗ ben für die manntgfaltigiten Lokalverhältniſſe mit ent- ſprechenden Modfficatlonen — mußte eine Verſchleden— beit der Urtheile hierüber, und dieſe um fo natuͤrlicher erzeugen, als den Leſern eine Ueberſezung geboten ward, welche nicht vollkommen getreu dem Origtnale folgte, und bei einer etwas zu freien Behandlung die wahren en des Herrn Verfaſſers nicht richtig erkennen eß. Da nun ſchon in dieſer Hinſicht die deutſche Bes arbeitung des Nachtrages allerdiuge werthvoll bleibt, fo wird fie es noch mehr, wenn man bedenkt, daß Beatſon denſelben in Folge neuerlicher Beobachtungen ſchrleb, daß er die guͤnſtigſteu Zeugniſſe von feinen Landsleu⸗ ten aus verſchledenen Gegenden des Königreiches bei— brachte, und daß dle Ueberſezung aus der gewandten Feder elnes Mannes floß, welcher wegen feiner per ſönlichen Anweſenheit anf dem Gute Knowle Farm wohl in der vorthellhafteſten Lage ſich befinden mußte, den Gelft des Beatſon'ſchen Syſtems vollkom⸗ men aufzufaſſen. Indem wir uns jeder weltern Bemerkung uͤber dle Unentbehrlichkeltdieſes Nachtrages füralle Beſizer des erſten Werkes enthalten, glauben wir nur noch beifügen zu müffen, daß dle mit beſonderem Fleiße in Kupfer geſtochenen 3 Tafeln die Conſtruktlon des neuen, fo intereſſanten, von dem Herrn Verfaſſer hoͤchſt finnreih aus gedachten Werkzeuges auf eine Art beurtheilen laſſen, welche nach den bisher bekannt ges wordenen lithographirten Coplen rein unmöglich war. Weiße Maulbeer bäume zur ſchuellen Seldenzucht in Buſch⸗ und Zwerg⸗ ai einzeln und partleenwelſe um billige Preife zu haben, Das Handelshaus Lud. Baffermann in Maun⸗ heim gibt auf portofreie Briefe nähere Auskunft. Auflöfung des Anagrams in Nro. 12: Gitter. Rettig. — — —— ⁰ůwùâ — = —— „„ ̃ —. — ... —ñ——— In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. M. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine ee Garten 2 ne Herausgegeben von der der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang, Ne. hir 4. April 1830. Inhalt: Blumen: PR Pflanzen⸗ Adeſt lang 5 Wien. — Beitierfängen über den Ban des fruhen rothen * — Aikukheiten 4 der een. Blumen- und Pflauzen⸗Ausſtellung in Wien. Die dritte Blumen- und Pflanzen-Ausſtellung hat vom öten bis einſchließlich gten May 1829 im Sommerpalaſte Sr. Durchlaucht des Fuͤrſten von Schwarzenberg am Rennwege Statt gefunden, und ich mache mir das Vergnuͤgen, die Reſultate derſelben den verehrten Leſern, meinem Verſprechen gemaͤß, hiermit mitzutheilen. Obſchon die unguͤnſtige Fruͤhlings-Witterung auf die Entwiklung und den Bluͤtenſtand der Pflan— zen einen nachtheiligen Einfluß ausuͤbte, und ſelbſt dem Trans portirungsgeſchaͤfte manche Hinderniſſe in den Weg legte, ſo wurden dennoch um 200 Blu— men mehr als zur vorigen zweiten Ausſtellung ein— geſendet, ein fprechender Beweis, daß die aͤſtheti— ſche Gartenkultur einer immer ſchoͤneren Vervoll— kommnung entgegen ſchreitet. Dieſe neue Ausſtellung hatte ſomit eine Anzahl von mehr als 700 der ſchoͤnſten und ſeltenſten Pflan— zen⸗Exemplare zur öffentlichen Würdigung vereinigt. Dieſelben wurden geſendet: aus dem k. k. Hof— garten zu Schoͤnbrunnz aus den Gärten Ih— rer kaiſ. Hoheiten, der Herren Erzherzoge Carl, Anton und Johann; der durchlauchtigſten Fuͤr— ſten von Metternich und Schwarzenberg; des Herrn Grafen von Dietrichſtein, der Frau Graͤfin Zichy und Zichy-Ferraris; der Herren Barone von Huͤgel und Pronay; aus dem bo— taniſchen Garten in Zara; dann aus den Gaͤr— ten der Herren: Joos, Traugott Seidel, Ig— naz Hirtl, Baumann, Henke, Junckel, Held, Angelotti, Fruhauf und Franz Joſ. Kolb. Der erſte Preis, beſtehend aus einer Dryandra euneata, der ſeltenſten und ſchoͤnſten, zu ei— nem geſteigerten Grade der Entwikelung gediehenen Pflanze, deren Vaterland außer Europa, und de— ren Einfuͤhrung in Europa ſehr neu iſt, beſtimmt, — wurde von den hiezu gewaͤhlten Preisrichtern der Calceolaria corymbosa aus Chili zu Theil, wel— che vom Herrn Baron Carl von Huͤgel eingeſendet worden. Neben dieſer Pflanze verdienten eine beſondere Auszeichnung: Erica colorans; Epacris athe- nata; Lechenaultia formosa, ſaͤmmtlich aus dem Garten des Herrn Baron von Huͤgel. Der zweite Preis, beſtehend aus einer Ha— kea nitida, derjenigen außereuropaͤiſchen Zierpflanze, welche ſich vorzuͤglich durch ihren üppigen Kultur- und Bluͤtenſtand auszeich—⸗ —— ͤ— T—- p c mE DER — rw r. Nachrichten aus Frauendorf. f Eingegangene Beträge zur Herftellung der nöthigen Gebaude in Frauen dorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) (Fort ſezung.) 328) Herr J. M. Bitter! Eoler von Teſſenberg, Realitaͤten-Inhaber und Mitglied der- k. k. ſteyermaͤrkiſchen Landwirthſchafts Geſellſchaft zu Ganns bei Marburg in Steyermark 2fl. 24Akr. mit dem Motto: Auf daß dem bochverehrten biedern Vorſtand der Segen raftlofer Thaͤtigkeit bald erbluͤhe, leg’ ich wlederbzolt ein Steinchen zu Florens und Pomogens Tempelbau. 520) Herr Franz Fuͤrſt, Werks- und Gutsbeſizer zu Rottenmann in Steyermark 4 fl. — kr. 10 122 net gewidmet, wurde einer Erythrina laurifolia zu Theil, welche ebenfalls Herr Baron von Huͤgel eingeſendet hatte. Neben dieſer Pflanze verdiente beſondere Aus— zeichnung Lychnis fulgens, eingeſendet von Eben— demſelben. a Der dritte Preis, beſtehend in einer Paeonia papaveracea, für. die ſeltenſte und gefaͤl— ligfteeuropäifche Pflanze, mit beſonderer Ruͤk— ſicht auf inlaͤndiſchenUrſprung aus der oͤſterreichi— ſchen Monarchie in ihrem ganzen Umfange beſtimmt, wurde einer Wulfenia carinthiaca aus dem Garten Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Johann zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdienten eine beſondere Auszeichnung: eine Primula integrifolia aus dem Garten Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Jo— hann, und ein Asphodelus ramosus aus dem botaniſchen Garten in Zara. Der vierte Preis, beſtebend aus einem grofs fen Exemplare, Nerium splendens, der ſchoͤn— ſten, üppigft = blühenden europäifchen, oder in deren gaͤnzlicher Ermangelung, außereuro— paͤiſchen Landpflanze, im Gegenſaze zur Hauspflanze beſtimmt, wurde einer Phlomis laciniata aus dem Garten des Herrn Baron von Pronay zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdiente beſondere Aus— zeichnung Caetha palustris, eingeſendet von Eben» demſelben. Der fünfte Preis war aus zwei Preiſen zus ſammengeſezt. Der erſte, beſtehend aus drei Exemplaren ſeltener auslaͤndiſcher Pelargonien, der ſchoͤnſten Pflanze aus der Familie der Gerania- ceae mit Ruͤkſicht auf Seltenheit ausländis ſchen Urſprunges beſtimmt, wurde dem Pe- largonium comptum aus dem Garten des Herrn Angelotti zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdiente eine beſondere Auszeichnung ein Pelargonium elegans, von Herrn Baumann eingeſendet. Der zweite Preis, beſtehend aus vier Exem— plaren ſeltener inlaͤndiſcher Pelargonien, fuͤr die ſchoͤnſte und feltenfte inlaͤndiſche Pflanze aus der Familie der Geraniaceae beſtimmt, wurde dem Pelargonium Krebnerianum, aus dem Garten des Herrn Baumann zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdiente eine beſondere Auszeichnung Pelargonium Jacquinianum, eins gefendet von Ebendemfelben. Der ſechste Preis, beftehend in einer Fuch- sia arborea, der beſtkultivirten blühenden Pflanze aus der Familie der Rhodoraceae, als Rhododendron und Azalea, dann Kalmia be— ſtimmt, wurde einem Rieſenſtrauche in uͤppigſter Blüte von einem Rhododendron, aus dem Gars ten Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Carl zu Theil. Eine bedeutende Anzahl kleiner, jedoch uͤppig bluͤhender Rhododendron catawbiense, dann ein Rhododendron ponticum in ſehr ſeltener baumartiger Form, haͤtten mit Recht verdient, die— ſer Preispflanze mit Auszeichnung angereiht zu werden. Zwei Geldpreiſe, welche man fuͤr die zwekmaͤſ— ſigeren erachtet, wurden auch dieſes Mal, von zwei Befoͤrderern der Hortikultur ausgeſezt und zwar: Der erſte Preis von ſechs Ducaten in Gold, fuͤr die ſchoͤnſte bluͤhende Camellia, oder in dem Falle, daß keine preiswuͤrdige Pflanze aus dieſer Gattung vorhanden ſeyn ſollte, fuͤr die ſchoͤnſte bluͤ— hende Glashaus- oder uͤberhaupt im Blumentopf gezogene Roſe beſtimmt, wurde einer Rosa odo— . nu — ũ —— — — — T— — rr. r.. "6 m mL au e 1 mit dem Motto: Vorwärts mit Veredlung von Pflanzen und Blumen ! Es veredelt die Menſchhelt ſich ſelbſt. — Wer Menſchen, Pflanzen, Blumen liebt, Aus Mathwill' ſelbſt kein Thler betruͤbt, Der bau sur ſeine Stufe aus, In Gottes weitem Gartenbaus. 350) Herr Joſeph Darowitz, Pfarrer zu Ad- lessich im Laibacher Bißthum und im Neu: ſtadtler Kreiſe, Krupper Bezirks, der Obftfule tur Direktor in Illyrien „ 5 fl. — kr. mit dem Motto: Pflanzet euch Gärten, daß ihr ihre Fruͤchte geuleſſet. 351) Herr J. F. B. v. A., dſterreichiſcher Haupt⸗ mann 3 fl. — kr. 582) Herr Johann Omchicus, Handels maan 125 rata flavescens, ausgeſtellt durch Herrn Baron von Huͤgel, zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdienten eine beſondere Auszeichnung: Rosa odorata lilacina und Rosa Banksiae aus dem Garten Sr. kaiſ. Hoheit des Erz: herzogs Carl; dann Rosa belladona, von Herrn Baron von Pronay, und Rosa odorata flaves- cens, von Herrn Grafen von Dietrichſtein ein— geſendet. 3 Der zweite Preis von ſechs Dukaten in Gold, für die ſchoͤnſte blühende Hortenſie beſtimmt, wurde einer Hydrangea hortensis mit fuͤnf vollkommen ſchoͤn gefärbten, und zwei noch unausgebildeten Blu— mendolden, aus dem Garten Sr. Durchlaucht des Fuͤrſten von Schwarzenberg zu Theil. Neben dieſer Pflanze verdiente eine beſondere Auszeichnung: Hydrangea hortensis flore coe- ruleo, von Herrn Junckel aus Ottakring eingeſen— det, eine Blume, welche wegen des Bluͤtenreich— thums und der ſchoͤnen blauen Farbe die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zog, und auch gewiß die Preis-Bedingung erfuͤllt haben wuͤrde, wenn nicht drei Pflanzen in einem Topfe zuſammen— geſezt geweſen waͤren. — Die ſonnenleeren Tage der lezten Woche vor der Ausſtellung, und die ſpaͤte Ankuͤndigung waren Urſache, daß von dieſer herrlichen und belteb— ten Pflanzenart nur einige Exemplare, und ſelbſt dieſe nur mit wenigen, zum Theil noch nicht aus— gebildeten Blumenbuͤſcheln, zur Anſchauung ges- bracht wurden. Der franzoͤſiſche Botaniker Commerſon ents dekte dieſe Prachtpflanze in China im Jahre 1762 und gab derſelben zur Ehre feiner Geliebten, Horten- sia Borre, welche ihn auf allen ſeinen Reiſen in Jaͤgertracht begleitete, den Namen Hortensia. Nachdem aber Commerſon in China im Jahre 1775 ftarb, fo wurde dieſe Blume erſt im Jahre 1790 nach England gebracht, und in dem beruͤhm— ten koͤniglichen Garten zu Kew als eine Seltenheit erzogen. In England wurde bisher auf dieſe Blumenge— waͤchſe die groͤßte Aufmerkſamkeit und Pflege ver— wendet. Im Jahre 1817 prangte daſelbſt eine Hortensia mit 500 Blumen, im Jahre 1825 mit 595 und im Jahre 1825 mit 580 Blumen. Der Umfang der leztern betrug beinahe 24 Fuß und die Hoͤhe 4 Fuß. Als intereſſante Gegenſtuͤke zu dieſen Pracht— Pflanzen koͤnnen aufgefuͤhrt werden: die Paͤonien im Privatgarten Sr. k. H. des Hrn. Erzherzogs An— ton zu Schönbrunn bei Hitzing. Eine Paeonia arborea prangte zur Zeit der Pflanzen-Ausſtellung mit 85, eine andere mit 97, eine Paeonia papa- veracea mit 20 und eine Paeonia rosea ebenfalls mit ſehr vielen Blumen, welche ſaͤmmtlich von auſ— ſerordentlicher Größe waren und einen ſehr ſchoͤnen Anblik gewaͤhrten. x Schade nur, daß derlei Pflanzenſchaͤze nicht ein verdienteres Intereſſe zur Beſichtigung und Bewun— derung bei Kennern und Freunden erwekten, da doch der allbekannte Gemeinnuͤzigkeitsſinn und die menſchenfreundliche Huld des hocherhabenen Eigen— thuͤmers, jedem wahren Freunde der Pflanzenkunde den Eintritt in dieſen Privatgarten bewilliget. Das Vergnuͤgen der Beſichtigung wird uͤber— dieß durch andere ſeltene in den Warmhaͤuſern be— findliche Pflanzen, wozu auch die herrlichen Rieſen— Palmen gehoͤren, um Bedeutendes erhoͤht. — Neben den bereits oben erwähnten Preis- und Acceffit: Pflanzen verdienten nachſtehende Pflanzen wegen ihrer Schoͤnheit, Neuheit, Ueppigkeit des EEE ET ELISE EEE VTT—U www ̃7 IW... ̃ ˙̃² ¹ . . By —U·ͤ b ¹wꝛJ2 ²N OT ESTER zu Üdbina im loͤbl. k. k. Liccaner Grenz Regi— mente in Croatien. . . 5 fl. — kr. mit dem Motto: Guter Gott! du biſt ein Freund Allen, die das Gute lieben; Geb auch unferm Vorſtand bald Floras Tempel zu erheben. 555) Fräulein Netti von Poͤlz, Hauptmanns⸗ Tochter von Udbina .. 2 fl. — kr. mit dem Motto: Ein Gefühl fuͤr melne Blumen. ' 554) Herr Joſeph voonBunyevacz, Stuhlrichter des loͤbl. Agramer Comitats s fl. — kr. 355) Hei e . fl. — kr. 556) Herr Nikol. Omchicus, Handelsmanns— Sohn zu Udbina loͤbl. k. k. Liccaner 1. Grenz Regiments in Croatien .. 4 fl. — kr. 16 * 124 — Wuchſes, Größe oder außerordentlicher Form, eine ehrenvolle Erwähnung: Laurus camphora, ein Rieſenexemplar, aus dem Garten Sr. Durchlaucht des Fuͤrſten von Metternich; Zamia horrida aus dem k. k. Garten zu Schoͤnbrunn; Bauhinia speciosa, Pandanus odoratissimus, Sinningia Helleri, und Pelargonium obovatum aus dem Garten Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Anton; Epacris grandiflora, Ilex aquifolium, und Epacris pulchella von Herrn Baron von Huͤgelz Rosa semperflorens Belladona, Rosa semper- florens gigantea und Rosa splendidissima von Herrn Baron von Pronay; Cycas revoluta, Cactus Melocactus, und Euphorbia antiquo— rum von dem Herrn Handelsgaͤrtuer Angelotti; endlich Rhododendron ponticum, ein 6 Fuß ho— her Baum, deſſen ſaͤmmtliche Aeſte jeder mit meh— reren Blumen prangten, Rhododendron cataw- biense, ein kleines, aber ſehr üppig bluͤhendes Exemplar, und Pelargonium Waldstätterianum von Kolb, Wirthſchaftsbeſizer in Neudorf einge— ſendet. Mehrere Damen haben ihre Vorliebe fuͤr eine intereſſante Zuſammenſtellung von Blumen ausge— ſprochen, und einen Preis von 8 Dukaten in Gold für das ſchoͤnſte Blumen- Bouquet beſtimmt. Bei der Preisvertheilung ſollte nicht auf die Größe, ſon— dern auf die zierliche Anordnung und wohlgefaͤllige Form des Ganzen Ruͤkſicht genommen werden. Nach dieſen Bedingungen haͤtte man auf die Einlangung mehrerer finnig geordneter Bouquets rechnen koͤnnen; aber der Erfolg bewies das Ge— gentheil. Es wurden nur zwei Blumen-Bouquets eingeſendet, und zwar das eine von dem Handels— Gaͤrtner, Herrn Held, am Rennwege; das an— dere von dem Herrn Ant. Schmidt, Gaͤrtner— Gehilfen des kaiſ. Schloßgartens zu Laxenburg. Das erſte war eine Compoſttion aus edlen, aber we— nigen Blumen; das zweite war in einer, aus Blu— men beſtehenden, Vaſe zuſammengeſezt, und zeich— nete ſich nicht ſo ſehr durch die Mannigfaltigkeit . der Blumen, als durch Zierlichkeit der Compoſi— tion und muͤhſame Arbeit aus, deßwegen ihm auch der feſtgeſezte Preis zuerkannt wurde. Dieſe Preis-Zuerkennung geſchah am 6. May 1529 um die Vormittagsſtunde, wo noch an eben dieſem Tage von 8 bis 6 Uhr, fo wie an den andern Tagen bis zu Ende der Ausſtellung das Lokale dem Publikum geoͤffnet, und die Pflanzen von Morgens 6 Uhr bis Mittag, dann von s bis 2 Uhr Abends in Augenſchein genommen werden konnten. Die Stunden von 12 bis s Uhr waren zur ungehinder— ten Beſchauung, gegen Billers, für die Subſcriben— ten und Eigenthuͤmer der Pflanzen beſtimmt. Nach der Preiszuerkennung wurde durch die Huld Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Anton ein großes Blumen-Bouquet uͤberſendet, welches eine Auswahl der ſchoͤnſten, edelſten Blumen in einer zierlichen Anordnung vereinte, und vollkommen ge— eignet geweſen waͤre, vor Allen, mit dem feſtgeſez— ten Preiſe ausgezeichnet zu werden. Auch ließ Herr Baron von Huͤgel zur freund— lichen Dekorirung des Schaulokales mehrere kleine recht anziehende Bougnets aufftellen. Dieſe Pflanzenausſtellung, welche durch ein heiteres Wetter beguͤnſtiget war, wurde von einer großen Menge Blumenfreunden beſucht. J. J. M. M. der Kaifer und die Kaiſerin, und Se. kaiſ. Hoheit der Erzherzog Ferdinand, Kron— prinz, geruhten dieſe blumigen Reſultate gaͤrtueri— ſcher Sorgfalgfalt und Pflege, Allerhoͤchſt Ih— rer guͤtigen Betrachtung zu wuͤrdigen. Ihre kaiſ. EEE pdf ccc / / III TEE TE TIERE DIE FTTETITETSTEESELHT ET mit dem Motto: O blitet hin auf Floras Kinder, Ste ſtehen ohae Dach im Winter! Drum helfe, wer da helfen kann; Und hilft er: Hell dem braven Mann! 557) Herr Lukas Kelleuva, Grenz-Verwaltungs Unterlieutenant im Liccaner Regimente Nro. 1 zu Udbina in Groatien 1 fl. — kr. mit dem Motto: Auf den gemeinſchaftlichen Altar im Dorfe der Frauen eia Opfer aus dem Lande der tapfera Llccaner. 558) Herr Vinzenz Jer kso, Bürger aus Udbina des Liccaner Regiments . — fl. 20 kr. mit dem Motto: Sey du Fürft im Wohlthun auf der Erde, Und fpeii’ den Armen gern von deinen Fruͤchten. Verfahre mit Bedacht bei jedem Unternehmen, Dann wirft du keiner That dich jemals ſchamen. 125 Hoheiten die Erzherzoge Carl, Anton, und Ludwig geruhten dieſe Ausſtellung mehrere Male mit Hoͤchſt Ihrer Gegenwart und mit der Aeußerung beſondern Wohlgefallens zu beehren. Dieſe Ausſtellung, welche Blumen verſchiede— ner Regionen zu einem beſchauenswerthen Moſaik— Gemaͤhlde vereinbarte, verdient mit Recht ein Fruͤh— lingsfeſt genannt zu werden. Die Blike der Be— trachtenden ſchwelgten wonnetrunken, wie Bienen auf dieſem ſinnig geordneten Blumenflor umher, un— ſchluͤſſig, auf welcher Blume ſie ſtille ſtehen ſollten, um das ſuͤße Farbenlicht in vollen Zügen zu trinken; denn immer zog ein anderes Naturerzeugniß die Aufmerkſamkeit auf ſich, und ſchien durch Formen und Farbenzauber die uͤbrigen zu uͤberbieten. Auch dieſe dritte Pflanzen-Ausſtellung verdankt ihre Exiſtenz vorzuͤglich der huldreichen Protektion Sr. kaiſ. Hoheit des Erzherzogs Anton, und den raſtloſen Bemuͤhungen des ſachkundigen, um die hoͤ— here Gartenkultur hochverdienten Herrn Baron von Huͤgel, welcher zugleich das Arragement des Gan— zen leitete, und Beweiſe eines feinen Geſchmakes an den Tag legte. Sein ſchoͤuer, in Hitzing bes findlicher, Garten zeichnet ſich durch einen Reich— thum ſeltener, gut kultivirter Pflanzen-Exemplare aus, deren Beſichtigung gewiß jedem Pflanzen- Freunde Vergnuͤgen gewaͤhren muß. Die anerkannten Bemuͤhungen des Herrn Baron von Pronay verdienen ebenfalls einer ruͤhmlichen Erwaͤhnung. Sein Garten zu Hetzendorf kann als Repertorium eben ſo ſchoͤner als ſeltener Pflan— zen betrachtet werden, und liefert augenſcheinliche Beweiſe von feiner ausgezeichneten Sachkenntniß im Gebiete der hoͤhern Gartenkunde. Bei ſchiklicher Gelegenheit werde ich, um dem Wunſche mehrerer Gartenfreunde zu entſprechen, CCC ³˙¹·AAͤ A ꝑꝗꝗ ⁵ EE d 350) Herr Joſeph Weppi, Schneidermeiſter zu Udbina in Croatien 1 fl. — kr. mit dem Motto: Srechu i Blagoslov tvome Poslu, 340) Herr Lukas Brezich, Lehrer aus im loͤbl. Liccaner Grenz Regimente 1 fl. Udbina Nro. 1 — kr. mit dem Motto: » bemüht ſeyn, über die vorzuͤglicheren Privatgaͤrten in und in der Naͤhe von Wien gedraͤngte Beſchrei— bungen zu liefern, ſo wie die Anzeige der voraus— zuſehenden vierten Blumen- und Pflanzen-Ausſtel— lung, welche dieſes Jahr Statt haben duͤrfte, als auch die Reſultate derſelben unverzuͤglich bekannt zu geben. Moͤge dieſe ſchoͤne Unternehmung, welche mit vielen Schwierigkeiten und Aufopferungen verbun— den iſt, ſich von Jahr zu Jahr im reichern Bluͤten— Schmuke entfalten, ſich feſt gründen, einen dauernden Verein bilden, und ſomit zur Vered— lung und Vervollkommnung der aͤſthetiſchen Horti— Kultur immer herrlichere Reſultate liefern! Wien, im Februar 1850, Kolb, Theilnehmer dieſer Blumen-Ausſtellung, wirkliches Mitglied der k. k. Landwirth—⸗ ſchafts⸗Geſellſccaft in Wien und corre ſpondirendes Mitglled der Gartenbau- Geſellſchaft zu Frauendorf. Bemerkungen uͤber den Bau des fruͤhen rothen Brocoli. Wenig Pflanzen haben in den leztverfloſſenen Jahren ſo viel durch Kultur gewonnen, wie der Brocoli, welcher jezt an Geſchmak und Größe faſt dem Blumenkohl gleichkoͤmmt, und vor ihm den ent— ſchiedenen Vorzug beſizt, daß er weniger zaͤrtlich iſt, und bei gehoͤriger Behandlung den ganzen Winter hindurch verſchafft werden kann. Von den Handelsgaͤrtnern werden verſchiedene Sorten, von weißer Farbe bis zur dunkeln purpur— rothen verkauft; da aber alle Pflanzen aus der Fa— milie der Kreuzbluͤten um ſo wohlſchmekender ſind, je weißer ihre Farbe iſt, ſo werden die weißen Bro— Die Aepfel, Birnen, Pflaumen, Etqulken unfern Gaumen, Die Pfirſche, Aprikof’ und Mandel, Verſchaffen Nuzen uns im Handel. Dle Blumen lohnen uns im Garten Durch Schoͤnhelt, Wohlgeruch das Warten. Darum o Menſch, beſtrebe dich Des Gartenbaues inniglich! 126 coliſorten unſtreitig auch den rothen vorzuziehen ſeyn, falls ſie eben ſo hart ſich zeigen. Die Brocoliſorte, von welcher hier gehandelt wird, iſt vom Vorgebirge der guten Hoffnung durch Herrn Marmaduke Dawnay eingeführt, und zuerſt in Surry gebauet worden, wo er unter dem Namen von fruͤhem Cap-Brocoli bekannt iſt. Dieſe Sorte wird auf folgende Art behandelt: Man nimmt jaͤhrlich drei Ausſaaten vor: die erſte zwiſchen dem 12ten und 18ten April; die zweite zwiſchen dem 18ten und 24ten Mai, und die dritte zwiſchen dem 19ten und 25ten Auguſt. Die dadurch erhaltenen Pflanzen verſehen den Haushalt vom September bis Ende Mai mit Gemuͤſe. Die Samen werden ungemein duͤnn auf eine Rabatte von ſehr nahrhafter leichter Erde ausge— ſaͤet. Man laͤßt kein Unkraut aufkommen, und ſo— bald die jungen Pflanzen s bis 10 Blaͤtter haben, (wohin ſie ungefaͤhr in einem Monate gelangen), ſo werden ſie in einer Entfernung von 2 Fuß auf ein Stuͤk ſandigen Lehm ausgepflanzt, welches durch Umgraben und durch Duͤngung mit einer anſehnli— chen Menge ganz verwefeten und oͤfters umgeſtoche— nen Miſt dazu gehörig vorbereitet iſt. Der Boden wird durch Haken von allem Unkraut rein gehalten, und die lokere Oberfläche rund um jede Pflanze auf— gehaͤufelt. Die zweite Ausſaat wird zwar wie die erſte be— handelt; allein die ſchwaͤchern Pflanzen laͤßt man in dem Samenbeete 8 bis 10 Tage, bis ſie ſtaͤrker geworden find. Sie werden dann in Toͤpfe, mit eis ner guten Miſterde gefüllt, eingeſezt, in Schatten getragen und gehdrig begoſſen, bis fie freudig zu wachſen anfangen. Hierauf bringt man die Toͤpfe ins freie Land, in einer Entfernung von 2 Fuß von einander und ungefähr 3 Zoll tief, fo daß um jede Pflanze eine Grube bleibt, um das zur gehdrigen Zeit gegebene Waſſer zuruͤkzuhalten. Mit der Zeit füllen ſich die Töpfe mit Wurzeln, und die Herbſt— Regen machen das Begießen uͤberfluͤßig; die Gru— ben werden dann, indem man die Erde um jede Pflanze zuſammenſcharrt, vollgefuͤllt und zugleich gut angedruͤkt, damit ſie der Wind nicht ſchuͤttelt. Einige wenige von dieſen Topfpflanzen zeigen zuwei— len ihre Bluͤten zu fruͤh, und um dieſe vor fruͤhem Froſt zu ſichern, bedekt man ſie durch ein Paar ge— knikte Blätter. Bei der Annäherung von beſtaͤndi— gem Froſte, im Dezember und Januar, werden alle Toͤpfe ausgenommen und in einen Kaſten, eine Gru— be, oder einen Schoppen geſtellt, wo ſie vor der ſtrengſten Kaͤlte Schuz finden, bei milder Witterung aber Luft genießen, und auf dieſe Weiſe kann man in dem haͤrteſten Winter Brocoli auf der Tafel ha— ben. Wenn der Brocoli in Toͤpfen gedeihen ſoll, fo iſt es nothwendig, daß er unmittelbar aus dem Sa— menbeete in dieſelben geſezt wird. Verpflanzt man ihn öfter, fo erreicht die Blüte eine geringere Größe und entwikelt ſich weit fruͤher. Aus dieſem Grunde ſoll man auch niemals die ins freie Land geſezten Pflanzen verſezen; und da die Waͤrme unſeres Kli— mas die Vegetatton vom Oktober bis zum Maͤrz bei Befolgung dieſer Methode nicht befördert, fo wer— den die Blumenkdͤpfe lange Zeit nach ihrer Bildung in einem Ruheſtande erhalten, ohne zu flattern, da— her dann neue Pflanzen gewoͤhnlich Köpfe von 6 bis 2 Zoll im Durchmeſſer erzeugen. Die Samen der dritten Ausſaat werden in ei— nen Kaſten oder unter Handglaͤſer geſaͤet. Gegen die dritte Woche im Oktober ſind die Pflanzen ſtark genug, um auf aͤhnliche Weiſe, wie die der beiden fruͤheren Ausſaaten verſezt zu werden. Die beſten Pflanzen benuzt man zum Samentragen, indem POTT I ISIN TITELN III TEL IF EEE SIT LESE TI NEE EEE TE TU In EI 341) Herr Thomas Latkovich, Schulgehilf im k. k. Liccaner Grenz Regiment Nro. 1 zu Udbina rin . mit dem Motto: Der Frauendorfer Flora und Pomona und Dir edler Fürft gewidmet. 542) Herr Andreas Kognikovich, Cooperator zu ÜUdbina in Croatien . . 2 fl. — kr. mit dem Motto: Adspice cara Pomona, et cum Flora ad- bibe curam, 545) Herr S. P. in Ober-Ungarn mit dem Motto: Dulde und hoffe, — Mit Gottes Hllfe wird bald das Ziel erreicht. 544) Herr Steph. Hyacinth v. Prokopovitsch, der loͤbl. Saaros und Zipßer Geſpannſchaften Gerichtstafel-Beiſizer in Alt-Lublau, Zipper 3 fl. 21 kr. 1 122 man drei unter ein Handglas ſezt, und fie nicht weiter beunruhigt. Man gießt fie mäßig und be— dekt fie, bis fie angewurzelt find, worauf man ih— nen friſche Luft gibt, und ſie im Winter wie Blu— menkohlpflanzen behandelt. Um reinen, echten Sa— men zu erhalten, iſt nothwendig, daß dieſe Samen— Pflanzen nicht nur in einen Theil des Gartens ge— ſezt werden muͤſſen, wo ſie von jeder andern Art und Sorte Kohl entfernt ſind, ſondern daß man uͤberhaupt keine Kohlpflanze, wofern man keines Samens bedarf, in dem ganzen Garten zum Bluͤ— ben muß kommen laſſen. Dies Geſchaͤft erfordert in den Monaten Mai und Juni, wo 2 bis s beiße Tage oft, wie durch einen Zauber, Radieschen, Ruͤben, Kopfkohl, Blumenkohl und Meerkohl zur Bluͤte bringen, alle Aufmerkſamkeit von Seiten des Gaͤrtners. Krankheiten der Hyazinthen. Die Hyazinthe iſt zwei ſehr gefährlichen Krank— heiten unterworfen: dem ſchwarzen und weißen Roz. Der ſchwarze Roz zeigt ſich Anfangs Mai. Man er⸗ kennt ihn an dem Herunterſinken der Blaͤtter, welche ſich alsdann bei der geringſten Berührung herauszie— hen laſſen, und einen ſtinkenden Geruch von ſich ge— ben. Man muß in dieſem Falle die Erde um die Zwiebeln herum, ſo weit man kann, ſogleich fort— nehmen, damit keine andere von dieſer Krankheit angeſtekt werde, die angeſtekte Zwiebel aber wirft man fort. Sollte es eine Hyazinthenzwiebel von ſel— tener Art ſeyn, ſo daß man ihren Verluſt nicht leicht verſchmerzen kann, fo legt man fie entweder an eis nen ſolchen Ort hin, wo ſich Schneken aufhalten, die den Roz auffreſſen werden, oder man bringt ſie 14 Tage in Waſſer, welches man mehrere Mal wechſelt, und legt ſie dann an eine trokene Stelle. Dieſe Zwiebeln koͤnnen nun ſo im kuͤnftigen Herbſte wieder gelegt werden. Jeder Beſizer, der Hya— zinthenbeete hat, macht ſich ein eigenes Geſchaͤft daraus, ſolche alle acht Tage ein, auch zwei Mal zu unterſuchen, ob keine ſeiner Pflanzen von dieſer Krankheit befallen iſt. — Der weiße Roz entſteht, wenn die Zwiebeln ſchon zum Aufbewahren auf dem Speicher liegen. Er zeigt ſich gewoͤhnlich zwiſchen den Schuppen der Zwiebeln, und man muß bei dieſer Krankheit, wie bei der vorigen, ſehr acht— ſam ſeyn, ſie gleich bei ihrer Entſtehung zu entde— ken, um ſolche vom Roz angefallene Zwiebeln ſo— gleich entfernen zu koͤnnen. Dieſe beiden Krankhei— ten ſind ſo gefaͤhrlich, daß ein Beſizer durch Ver— nachlaͤßigung tauſende verlieren kann, und man hat noch zu ihrer Abwendung kein ſicheres Mittel gefunden. Bemerkenswerth iſt noch eine Krankheit, die der Handelsgaͤrtner Makay zu Luͤttich bemerkt has ben will. Er behauptet, (wie er vorgibt) mit be— waffnetem Auge ſehr deutlich geſehen zu haben, daß ſich an der Zwiebel, die wir aus Holland beziehen, ein Inſekt befindet, welches Zwiebel, Blaͤtter und Bluͤtenſtiele bedeken ſoll, und ſich in Deutſchland fo ſtark vermehrt, daß Makay dieſem Umſtande die Verheerungen unſerer Zwiebelbeete zuſchreibt. Er will gegen dieſes Uebel ein ſicheres Mittel durch gute Erfahrung gefunden haben. Es beſteht darin, daß Makay die Zwiebeln gleich nach der Heraus— ne hme mit einem aͤzenden Waſſer behandelt, welches er von Ruß oder Nußblaͤttern kocht, es abkuͤhlen laͤßt und die Zwiebeln darin zu wiederholten Malen eintaucht. Bericht tgung. In Nro. 43 der Grtztg h. J. iſt bei dem Auffaze: „Hradek feine Anlagen ic.“ in der Note zu leſen: Hr. Karl v. Szollus ſtatt Zzollus u. Szent-Jvany flatt Zzent-Jvany. ——— — — — ER EEE ——— — VAT 2 Comitat in Ober-Ungarn . mit dem Motto: Aude et fiet, Qui nihil audet, nihil habet. Audaces fortuna juvat. Et Non, qui coepit, sed qui finit, kabet. Finis coronat opus. 845) Hert Barthol. Felbinger, Baumeiſter zu Agram in Croatien 2 5 fl. — kr. 5 fl. — kr. mit dem Motto: Gott ſchüze den Vorſtand, und helfe dieſes bochgeſchäfte Unternehmen gluͤtlich vollenden. 3406) Herr F. P. in S. 0 fl. — kr. mil dem Motto: a Finferntf durchbricht dein heller GelSt, Überall zeigt ſich desfelben SpuB; Alngſt mit Müb und Arbeit ſpaͤt und fr U, Stets beglͤtt dein ſchoͤner Lebens lau F. 128 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Salz, welches auf den Bäumen wachst.) Als Berkenme ver feinen curiöfen Antiquarlus ſchrieb, muß es im Allgemeinen für ein Maͤhrchen gehalten wor: den ſeyn, daß Salz auf den Baumen wachſe. Er führt als etwas Selt ames an, daß in Braſilien efa Baum unter dem Namen (Cereiba) bekannt ſey, deſſen Blätter mit dem allerwelßeſten Salze in ſolchem Ueberfluße beftreuet ſeyen, daß man von ein Paar Blat tern fo viel ſammeln könne, als zur Würze eines gro— ßen Topfes mit Spelfen erforderlich ſey. Dies it in der Folge von dem geſchlkten Naturfor cher Mol ua beftätigt werden. Ja der Landſchaft Santjago wächst eine Art Ocymum, die alle Morgen mit kleinen harten Salzkugelchen bedekt it, welche abgeſchuͤttelt und als Kochſalz gebraucht werden. Dieſe Menge von Salz kann nicht von dem Boden herrühren, welcher ganz und gar keine Salzthelle dei ſich fuͤhrt, auch liegt der Ort über zwölf Meilen vom Meere entfernt. Wenn man einen Zweig von dem Baum Girgirri(Bucida buceras) abbricht, oder ein Loch darein bohrt, fo läuft ein nach Salpeter ſchmekendes Waſſer heraus. Um den Euphrat wächst elne Art Weiden, die ſo ſalpeterreich iſt, daß die Türken und Perſer, nach Dappers und Rauwolffs Berichten, ihr melſtes Pulver daraus bereiten. (Samen⸗ und Pflanzen⸗An erbeten.) Die unterzeichnete Samenhandlung empfiehlt ſich zu guͤ⸗ tigen Aufträgen ſowohl in großen als kleinen Quanti⸗ täten auf alle Arten Grmüfe:, Blumen- (worunter auch dieſes Jahr wieder mehrere neue Sorten) Gras- und Wald⸗ Samen, als: Forren-Samen, Pinus silvestris, Fichten: Samen, Pinus Picea, Lerchen-Samen, Pinus Larix ic.; alle Arten Klee, als rother dreiblättriger Wiefen- Klee, ewiger oder Monats-Klee, tuͤrkiſder Klee oder Esparſette; ganz echte ruſſtſche, rheinländifche und inländifbe Lein⸗Saat; echter franzöſiſcher Grapp; Saflor; Wald; Wau; echt franzoͤſiſcher Weber: Diftel- Karten⸗Samen, (Dipsacus fullonum); ganz keimkaͤhlger weißer, rother und ſchwarzer Maulbeerbaum-Samen; See- oder Meer-Kohl, Crambe maritima etc. Des— gleichen find auch gefüllte und einfache Tuberoſen, Ra⸗ nunkeln, Anemonen, einfache und gefüllte Georginen in den feltenften und ſchoͤnſten Farben; Amaryllis for- mosissima uud aadere Amaryllis-Arten; Ferraria Ti- grida; Gloxinien; Agapanthus ; Cyclamen ; Gloriosa superba; Lilium tigrinum etc.; die vorzüglichſten Glas⸗ und Warmhauspflanzen; ausgezeichnete ſchoͤne Roſen, Nelken, Aurlkeln und andere perennirende Pflanzen zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere Tauſende ein-, zwel⸗ und vierjährige, fo wie ganz große 6—2 Schuh hohe weiße Maulbeerbäume zum Verkaufe bereit. Briefe und Gelder erbittet man ſich portofref. J. G. Falcke, Kaufmann und Samen⸗ Händler in Nürnberg, Carthaͤuſergaſſe Lit. L. Nro. 1004. WELTERBE VELVET EEE wu In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßan. — . — fr T—̃— un nn —— Beſtellungen »ehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Bel Herrn Franz Ortlieb in Relchenweyer im a Departement find folgende Weinreben zu haben: 4) Der kleine Raͤuſchling oder Ortlieber, Burger, große Raͤuſchling, Welßgutedel, Tofater, MRießling, Welßglaͤfner (weiße Traminer,) Rothgläfner (rothe Tram!ner,) Graugläfner ſog. Rulän der, rothe Burgunder; das Stüf zu 25 Centimes das Hundert zu 10 Fran⸗ ken (ohngefähr 2½ kr.—5 fl.) - 2) der grüne Sylvaner. das Stük zu 30 Centimes das Hundert zu 20 Fran⸗ ken (ohngefähr 9 kr.—40 fl.) 5) der weiße graue N Muskateller ſchwarze St. Jakobs, Rothgutedel, Welßkrachgutedel, das Stüt zu 50 Centimes das Hundert zu so Frans ken (ohngefähr 15 kr.— 4s fl.) Unbewurzelte Stöfe koſten dle Hälfte. Beſtellungen koͤnnen auch an die Herren Loͤdel und Merkel in Nürnberg gemacht werden, welche die Welnreben ſogleich bei Herrn Drrlteb beſorgen. Freunden des Weinbaues, wird dieſe Gelegenhelt, ſich mit Weinreben von einem ganz ſoliden Manne zu verſehen, willkommen ſeyn. Welße Maulbeerbäume zur. ſchnellen Seidenzucht in Buſch- und Zwerge Form, find einzeln und partieenwelſe um billige Preife zu haben. Das Handelshaus Lud. Baſſermann in Mauns heim gibt auf portofreie Brlefe naͤhere Auskunft. (Nachricht für Blumenfreunde.) Mit Vergnuͤgen gebe ich den Blumenfreunden die ganz ſichere Nachricht, daß von dem „eneyclopaͤdiſchen Handbucde der Blumen- und Zterpflanzenzucht von J. K. v. Train“ der III. Band berelts in der Reitmaver— ſchen Buchhandlung zu Regensburg erſchienen und der IV. Band unter der Preſſe iſt. Dieſes Werk hat durch den Relchtbum der darkn aufgeführten Pflanzen und durch die gründliche Aalei— tung zu deren Behandlung ſowohl für den Blumkſten als auch den ganz ungeuͤbten Blumenfreund ſolch einen gediegenen Werth, diß es eine allgemeine und nachdruͤk⸗ liche Empfehlung verdient. Frauendorf, im April 1850. Fuͤr ſt. — — — RLELER Der ganziährige Preis it in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. A. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche tn, Z e. it un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 15. 12. April 1830. Inhalt: Die Blumen. — Agrams öffentliche Promenade. — Nachtraͤgliche Bemerkungen zu dem Aufſaze: Die Blumenuhr oder der Blumen: Barometer. — Ueber das Treiben der Kalſer-Krone. — Aa⸗ welſung, im April Blumenkohl zu erhalten. i e B fu m e y. (Ein Symbol alles Lebens.) — Bite! Kinder unſrer Mutter Erde, Licht und Wärme weken mit dem Werde Euch hervor aus kalter, todter Ruh; Doch wenn Abendſchatten euch umſchweben, Schlummert fanft in euch das zarte Leben, Und ihr ſchließt die Kiaderaugen zu, Aber wenn des Morgens helle Strahlen Dunkle Nachtgewoͤlbe golden malen, Wekt euch Licht und Waͤrme wieder neu; Und ihr ſaugt in euch die jungen Lüfte, Sonnepſtrahlen, Thau und Aetherduͤfte, Bluͤhet, athmet, duftet friſch und frei. Fuͤhlt ihr Leben? Wißt ihr von Empfinden? Seh’ ich euch doch blühen, welken, ſchwinden. — Fruͤhling, Herbſt und Winter ward auch euch; Eure Knospe gleicht der Jugend Huͤlle, Llebend daftet aus euch hoͤh 're Fülle, Dann verwelkt ihr wie das Alter blelch. Zarte Kinder unſrer Mutter Erde Hofft ihr ſo wie wir ein andres Werde? Webt euch Ahnung ihren Silbertraum ? Oder ſeyd ibr nur Geburt der Sonne, Fuͤhlt ihr nicht des ſchoͤͤnen Daſeyns Wonne, Und verſchwindet ihr wie Dunſt und Schaum? Nein ihr ſeyd aus Lieb’ und Licht geboren, Holde Blumen! wiſſet, unverloren Iſt, was dieſer hohe Wille ſchafft; Glaubet auf der Weſen Stufenleiter Steigt auch ihr, ihr Fruͤhllngskinder welter, Bis zu einer nie geahnten Kraft. 3 1 o lb. Agrams oͤffentliche Promenade. — — — Et quatenus nobis denegatur diu vivere, relinquamus aliquid, quod nos vixisse testemur. Bl, ws, Eine angelegte Promenade bei einer Stadt ges hört zu den Verſchoͤnerungs-Kunſtanſtalten, und dienet zur Bequemlichkeit und zum Vergnügen des Publikums. Sie iſt, als eine Anlage, bei welcher Gegenſtaͤnde aus dem vegetabiliſchen Reiche, Baͤu— me, Alleen, Gelaͤnder, lebendige Umfriedungen u. dgl. die Haupttheile derſelben bilden, verwandt mit jenen andern Anlagen, die, wenn auch nicht ſtreng zur Gartenkultur gehoͤrend, doch im Gebiete der die Boden-Oberflaͤche verſchoͤnernden und veredeln— den Kulturanlagen ſich befinden, folglich zu dem Thema der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung paſſend zu betrachten ſind. Und wie mehr? iſt eine Stadt-Promenade nicht verwandt mit den Prome— naden der angelegten Kunſtgaͤrten? und in dieſer Beziehung nicht etwa auch, wenigſtens entfernt, als zur Gartenkultur gehoͤrend zu betrachten? Die allgemeine deutſche Gartenzeitung, dieß große, weit verbreitete Organ, durch welches die Frauendor⸗ fer praktiſche Gartenbau-Geſellſchaft und ihr wuͤrdigſter Vorſtand das Gute einer veredel— ten und verſchoͤnerten, und einer weſentlichen Nuzen —— —— ——PFPMUMwôỹ : rr Nachrichten aus Frauendorf. Was kann wohl lohnender für unſere Bemühungen ſeyn, und unſern Eifer mebr zur neuen Thäͤtlgkelt beleben, als die Ueberzeugung, daß unſer Streben nach Gemeinnuͤ⸗ zigkeit überall die erfreulichſten Wirkungen hervorbringen. Von den vielen Zuſchriften die uns In dieſer Beziehung ſchon zugekommen ſind, wollen wir uur nachſtehendes Schrei⸗ ben unſers verehrlichen Mitgliedes, Hrn. G. Waſtel in Prag unſern geneigten Leſern mitthellen. Seine Worte find: „Wäre der Glaube an Zauberei nicht laͤngſt ver⸗ bannt, ich wurde die Blumengoͤttin für eine Meifterin darin halten, und wenn der Sinn für Landes verſchöͤnerung nicht bald allgemein im deutſchen Volke Wurzel faßt, fo dürfte die Gartenzeitung unter den Landleuten doch noch nicht allgemein genug verbreitet ſeyn, denn ſonſt könnte die Wirkung unmoͤglich ausbleiben. Erfolgte fie- doch bei mir ſehr bald, ungeachtet ich ein eifriger Di⸗ lettant in den ſchoͤnen Wiffenfhaften war, und fogar die Freude hatte, mehrere meiner ſchriftſtelleriſchen Era 17 150 — — bringenden Bodenkultur uͤber alle Länder des europaͤi— ſchen Kontinentes auszubreiten ſtrebet, ſieht es als geeignet an, auch Gegenſtaͤnde dieſer Art zu wuͤrdigen. Wenn noch dazu ſolche Gegenftände von Laͤu— dern und Provinzen beſprochen werden, in denen die Bodenkultur immer mehr und mehr im Aufſtre— ben, die Landwirthſchafts-Pflege im Fortſchreiten nach rationellen Grundſaͤzen, die veredelte Garten— Kultur und ſchoͤne Kunſtgaͤrtnerei auf hoͤhere Stu— fen ſichtbar merklich, ja theilweiſe ſchnell hinauf— ſchreitend ſich befindet: ſo wird die praktifche Gar— tenbau-Geſellſchaft, ſo wird ihr verehrungswuͤrdi— ger und verdienſtvoller Vorſtand es um ſo mehr ſich zu einer angenehmen Angelegenheit machen, derlei Gegenſtaͤnde von verſchoͤnernden Kulturanla— gen auch aus deu entfernteſten Provinzen durch das Organ der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung wuͤr— digend und aufmunternd zur Kenntniß zu bringen. Eine Promenade alfo iſt ein der Beruͤkſichtigung wuͤrdiger Gegenſtand — und eine Promenade auf einem Berge, die von einer Seite die zum Theil parallel, theils hoͤher gelegene Stadt umgibt, von der andern Seite uͤber eine tief unten liegende, ſtark bevoͤlkerte Stadt hinweg, uͤber alle ihre Umgebun— gen weit, in die weiteſten Fernen mit wolluſtreichen Bliken ſieht: gehört gewiß zu den intereſſanten Promenaden. Die Agramer Promenade iſt auf dem Berge Szwereza angelegt, welcher auf der Suͤdſeite die obere Stadt von der untern grell abſcheidet. Die erſten Impulſe zu dieſer Anlage gingen von Seiner Exzellenz dem Herrn Banus, Ignaz Grafen von Gyulai, und von Ihrer Exzellenz Hochdeſſen Frau Gemahlin Julie, gebornen Freyin v. Edels- zeugniſſe gedrukt, rezenſirt, und nicht getadelt zu ſeheu. Mich unter ſolchen Umſtänden von melrer Muſe abwendig zu machen, hätte keine leichte Sache ſeyn ſollen, und dennoch gefchah es, wie durch elnen Zauberſchlag, und alle meine Verſuche, den Lokungen der lieblichen Flora zu widerſtehen, waren bisher vergebens. Es war im Jabre 13824, als ich eine Ankündigung der Gartenzeitung fa die Hände bekam, auf der, wenn ich ulcht irre, einige zierllche Blumenvaſen, oder andere Blumengeſchlrre abgebildet waren. Der ungemein wobl⸗ felle Preis gegen andere aftbetifhe Zeſtſchriften, von denen ich mehrere durchzublaͤttern pflegte, beſtimmte heim, aus. Die Koſten zur Herſtellung dieſes auf einem Berge koſtſpieligeren Werkes wurden mittelſt Subſeription freiwilliger Beitraͤge zufams mengebracht, wozu der Magiſtrat dieſer Haupt— Stadt thaͤtigſt und liberal mitwirkte, welcher auch die Ausfuͤhrung uͤber ſich nahm, leitete und vollen— dete. Zur perſdnlichen Leitung und Ausführung des Baues dieſer Anlage hatte der Magiſtrat aus ſeinem Gremio den damaligen Obernotaͤr, nachheri— gen Buͤrgermeiſter und jezigen Stadtrichter dieſer Hauptſtadt, Herrn Joſeph v. Stajdacher, ers waͤhlt, welcher die Unternehmung mit Einſicht, Sachkenntniß und mit einer beiſpielvollen Thaͤtigkeit fuͤhrte, und wobei auch der damalige Stadthaupt— mann dieſer Hauptſtadt und gegenwaͤrtige koͤnigli— che Kameral-Fiskal, Herr Johann v. Kuko- vich, in ſeiner Eigenſchaft und was zu ſeinem Wirkungskreiſe als Stadthauptmann dabei gehoͤrte, auf das Eifrigſte mitwirkte. Die Anlage wurde im Jahre 1812 angefangen, und im Jahre 1815 vollendet, wie es die Inſchrift zeiget, welche ich weiter unten anfuͤhren werde. Die fortgeſezte Auf— ſicht und Obſorge auf die Erhaltung dieſer Prome— nade fuͤhrt ebenfalls die Stadt durch ihren Ma— giſtrat. Vor der Anlage der Promenade war auf dieſem Berge nur ein einzelner, unregelmaͤßiger Fußweg, und etliche Fußpfade fuͤhrten hinauf. Nun wurde aber der Berg ſcarpirt, nach feiner Fänge eine Allee angelegt, und mit Akazien bepflanzet; es wurden vier ordentliche Aufgaͤnge, theils mit breiten Trep— pen, theils mit beſchodertem Wege, hergeſtellt. Bei der Ausgangsgaſſe aus der obern Stadt, zwiſchen dem alten Stadtthurme und dem graͤflich Roggen— dorf'ſchen Hauſe, wurde eine parallel laufende Ter— mich ſoglelch, mich darauf zu pränumeriren. Der Ja halt der Gartenzeitung war von nun an ein wahrer Leſeſchmaus für mich, denn je weniger man von einer Sache ver- ſteht, deſto lleber liest man biswellen darüber, weil die Be⸗ glerde nach Erwelterung unferer Kenntuſſſe Befriedigung bofft. Da erſchten: „Das Ganze der Blumſſteret,“ von E. v. Relder, und nun war es mit meiner Schrift ftelleret vollends geſcheben. Die Beſchrelbung der ſchoͤ nen Levkojen, der prachtvollen, Wohlgeruche ſpendenden Volkamerken und Gardenken, der fohbaren Camelllen, und fo vieler anderer Gewächſe, erfüllte mich mit wah⸗ rer Begelſterung, und von nun au beſuchte ich fleißig 151 raſſe formirt, und dieſe von der Abhangs-Tiefe her: auf mit einer aufgefuͤhrten großen, maſſiven, oben mit einem eiſernen Gelaͤnder verſehenen Mauer, geſtuͤzt, und ſo mit der Promenade verbunden. Die Promenade ſelbſt erhielt viele Ruhebaͤnke, und auf hohen Pfaͤhlen angebrachte Laternen zur Abend— Beleuchtung. — So iſt durch dieſe Anlage außer dem Genuße geſelliger Spaziergänge für das Publi- kum, und einer reizenden Ausſicht, auch eine mehr— fache Verbindung zwiſchen der obern und untern Stadt hergeſtellt. Ich will nun dieſe Promenade nach den Auf— und Zugaͤngen, welche auf dieſelbe und zu derſelben fuͤhren, ſchildern. Der erſte Aufgang iſt ſuͤdoͤſtlich, von dem un— tern Theile der langen Gaſſe, welche aus der un— tern Stadt bergauf in die obere fuͤhrt. Zuerſt geht man von der langen Gaſſe durch ein ſchmales Gäßs chen ſachte, dann ſteigt man den Berg hinan uͤber Treppen mit 15 Abſaͤzen, und kommt erſt auf den untern Theil des Berges. Hier eroͤffnet ſich der beſchoderte Weg, weiter vor- und aufwaͤrts ſanft ſich erhebend; zur Linken ſteigen die Berggaͤrten von den Haͤuſern der Hauptſtraſſe Ilicza herauf; zur Rechten ein hoͤherer Bergruͤken fortlaufend: auf demſelben oben die alte, hohe Feſtungsmauer, weis ter vorwaͤrts ſchließt ſich an ſelbe in gleicher Linie das anſehnliche, ſchoͤne Gebaͤude der koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaften, und an dieſes das graͤflich Roggendorf'ſche Herrſchafts-Haus an. Hier iſt eine Ausgangsgaſſe aus der obern Stadt, mit der Aufſchrift: „Zur Promenade.“ Das Rog— gendorf'ſche Haus bildet die eine, und der gegens uͤberſtehende alte Thurm die andere Eke dieſer Gaſſe. Ich ſtehe noch auf dem oberſten Abſaze dieſer Aufgangs-Treppe. Hler habe ich die Anſicht der Marienkirche und der Domkirche. Schreite ich ein Drittel des beſchoderten Weges hinauf, ſo habe ich eine perſpektiviſche Anſicht der Domkirche und der biſchoͤflichen Reſidenz. Komme ich auf den halben Weg, wieder eine perſpektiviſche Anſicht des biſchoͤf— lichen Schloſſes, und die Kirche verliert ſich. Ge— lange ich hinauf bis zum Punkte, wo eine Seiten— Gruppe, deren ich gleich unten erwaͤhnen werde, iſt, fo habe ich auf dieſer Stelle links eine Aus ſicht nach Oſt, gerade vor mir ſteht die ſchoͤne Partie italieniſcher Pappeln im Fuchs'ſchen Garten, ich habe eine perſpektiviſche Durchſicht in die Seiden— ſpinn-Gaſſe, der mittlere Theil der untern Stadt liegt vor mir ausgebreitet, und ich genieße eine weite Ausſicht auf die Umgebungen, und in die weite, vom Save-Strome durchſchnittene Flaͤche. Bei dem Punkte, wo dies graͤfliche Haus mit dem Akademie-Gebaͤude zuſammenſtoßt, fuͤhrt vom erſt beſchriebenen Aufgangswege, rechts eine Treppe auf den Bergruͤken hinauf, wo man oben links auf die Terraſſe, rechts auf den Fußpfad kommt, wel— cher laͤngs dem Akademie-Gebaͤude hoͤher, ziemlich breit und eben, an der hohen Stadtmauer aber nied— riger, und ſchmal auf dieſem Berge fortgeht, und ein zwar einzelner, nicht angelegter, der Natur uͤber— laſſener Fußweg *) ift, aber durch die Aus ſicht doch ein Intereſſe darbietet; denn hier hat man eine Ueberſicht des dftlichen Theiles der untern Stadt, *) Es konnte nicht im Zweke liegen, auch hier eine Promenade anzulegen; denn der oben ſehr ſchmale Berg an der Stadtmauer hin, würde nur hoͤch⸗ ſteus einen beſchoderten Gang für zwei neben etn= ander gehende Perſonen erlauben, und diefer muͤßte nach der ganzen Länge mit elnem maffiven Gelän> der geſtuͤzt ſeyn. Wollte man aber hier eine breite r — .. — — — — — DE ABLE BI — EEEEREDEnRT = die Garten, plagte die Gärtner mit Fragen über dle Nawen ihrer Pflanzen, über deren Vermehrung und Behandlung, kaufte ein Stüt um das andere, und harte die vier Fenfter meiner Wohnung bald über und über mit Blumentöpfen angefüllt. Das befriedigte mich einige Wochen, beſonders da die Beſuchenden ſich uͤber die Menge und Schönheit meiner Pflanzen zu wundern pfleg⸗ ten, was freilich oft auf Anſtlften meiner theuren Ehe— Hälfte geſchah, die mich damals bei melner Blumealteb— haberet thaͤtigſt unterſtüzte. Allein nun kamen mir Blu⸗ menverzeichniße von Handelspartnern ku die Hände, und da ſah ich, daß ich nicht den tauſendſten Theil von den aus gebotenen Herrlichkelten beſaß. Ueberdſes bemerkte ich, daß meine Gewaͤchſe zu ſehr niedrigen Preiſen an- geſezt waren, waͤhrend andere, wie Akazien, Azaleen, Camelllen, Melaleuken, Metrosideros, die ſchoͤneren Pe— largonten u. v. a. ziemlich hohe Preiſe hatten. Meine Lleblinge verloren daher gar ſehr an Werth, und konn- ten mir von nun an nicht mehr genügen. Da ih mich jedoch nicht entſchließen konnte, den geringſten von ſh⸗ nen zu verfloffen, fo fehlte es mir an Raum zur Ver⸗ mehrung meiner Pflanzen. Doch die Noth macht erfin— deriſch, und brachte mich auf den Gedanken, in einem Zimmer eine Blumen-Stellage anzubringen. Ich thellte 12˙* 152 — — und eine weite Aus ſicht nach Oft und Suͤdoſt. En detail dieſe Ueberſicht genoſſen, fo ſehe ich bei der Ekſpize der Mauer, oder am Ende dieſes Fußſteigs, die Marien-Kirche, die Domkirche und das Semi— naͤr vor mir, habe eine Durchſicht uͤber den obern Theil des Harmitzenplazes auf das Terputecz'ſche Haus in der Petrinianer Gaſſe, und eine halbe Anz ſicht des Barmherzigen-Kloſters. Zuruͤkgehend vom Punkte in Mitte der Stadtmauer habe ich die An— ſicht des Hatz'ſchen Hauſes und des dͤſtlichen Theils des Harmitzen-Plazes, rechts gewendet, ſehe ich das Okitſcher Gebirg, und im ſuͤdlichen Theile der untern Stadt habe ich die Anſicht der hohen Pap— pel-Partie im Fuchs'ſchen Garten. Am obern Ende der Stadtmauer habe ich die volle Anſicht des anſehnlichen Varmherzigen-Kloſters, des Hatz'ſchen und Felbinger'ſchen Hauſes, und eineweite Aus ſicht in in die Save-Ebene. Zuruͤk, in Mitte vor dem akademi— ſchen Gebaͤude, Durch ſicht über den Harmitzen-Plaz; desgleichen bei der obern Eke dieſes Gebaͤudes, die ſchoͤne Anſicht des von Sostarich'ſchen Hauſes. Nun bin ich von dieſem iſolirten Fußſteig auf den Punkt bei der erwahnten Aufgangs-Treppe ge— kommen, wo ich nun auf die obere Terraſſe hinan— ſteigen will. Auf dieſem Punkte habe ich die Anſicht der Save-Straſſe, des Save-Stroms und der Save- Bruͤke. Bei dieſem Punkte vereiniget ſich auch der zweite Aufgang zur Promenade, von welchem ich nachher Promenade anlegen, ſo könnte dies nur vermit⸗ telſt Aufführung elner langen, hohen, maſſiven Mauer gefheben, wo dann die Lerre des welten und langen Zwtſchenraumes mit vielen tauſend Fuhren Erde aus gefüllt, und oben geebnet werden müßte, welches einen großen Koſten aufwand er⸗ heiſchte. reden werde. Hier faͤngt auch die Allee an. In dieſer Allee, obgleich auf dem Berge, ſtehe ich tief unten unter der obern Terraſſe, welche durch Kunſt aufgeführt und geordnet, mit einer hohen maſſiven Mauer geftüzt, oben parallel mit dem Boden der obern Stadt ſteht. In Mitte dieſer hohen Wand, welche die obere Terraſſe ſtuͤzet, leſe ich auf einer Steintafel: Largitate Surrexi 4 Anno MDCCCXIII. als die Urkunde der in dieſem Jahre durch zuſam— menwirkende Beitraͤge geſchehenen Vollendung des Baues dieſes Verſchoͤnerungs-Werkes. Von dies ſem Punkte, wo ich vor dieſer Steintafel ſtehe, ger gen Süden gewendet, habe ich die Ausſicht in das Save-Thal, und auf das Okitſcher Gebirge. Auf die obere Terraſſe habe ich zwei entgegengeſezte Auf— gaͤnge; den einen zur Rechten uͤber die ſchon vorer— waͤhnte Treppe, den andern zur Linken beim Ans fange der eigentlichen Promenade. Die Terraſſe oben, mit einem maſſiven eiſer— nen Gelaͤnder ob der Mauerwand, gegen die Tiefe geſchuͤzt, ſtehen längs dem Geländer 4 ſteinerne Ruhebaͤnke. Von der innern, obern Stadt, vom Katharinen-Plaze geht eine breite Ausgangs-Gaſſe, mit der Aufſchrift: „Zur Promenade, auf die Terraſſe, welche, wie oben geſagt, parallel laͤuft. Dieſer Ausgang aus der Stadt auf die Terraſſe zur Promenade, oder umgekehrt dieſer Ausgang von der Terraſſe und Promenade in die Stadt iſt zwi— ſchen dem vorerwaͤhnten graͤflich Roggendorf'ſchen Hauſe und dem alten, vierekigen hohen Thurme, von der einſtmaligen Veſte, neben dem Karl von Jellachich'ſchen Haufe. Im Gebäude dieſes Es Thurmes befindet ſich auf der Terraſſe ein Kaffees . ¶õy P ³·Ü— —ꝛꝛ y ³·wwmꝛ5 ꝛ m . ꝛ . ˙ ü! ihn meiner Lebensgefährtin mit, fand aber unverhofften Elnſpruch, und mußte meln Projekt aufgeben. Wie ſehr hätte mich zu bi⸗ſer Zeit Jemand beglüfen konnen, der mit einige Quadrat⸗Klafter Erdteich zu einem Gärtchen uͤberlaſſen hatte! 10 Maucher gefühlvolle Leſer, der ſich des Be ſizes ei— nes Gartens erfreut, wird mich daher bedauern, daß ich mit meiner Blumenllebhaberei fo ganz auf Töpfe beſchraͤnkt bin. Ich war es, bin es aber feit drei Jah- ren nicht mehr. Der Zufoll verſckaffte mir einen Plaz, wo ich mir ein Blomengaͤrtchen anlegen konnte, deſſen Beſiz mich um fo mehr freut, da ich mauches Hinderniß zu überwinden hatte, bevor ich dazu gelangte. Ich wech⸗ felte die Wohnung, und fand bei der neuen einen gro- ßen mit Raſen bewachſenen Hofraum, deſſen VBeftimmang zwar keinen Anbau erlaubte, allein eln Winkel, von 2 Mauern gebildet und mit Schutt gefüllt, konnte ohne Nachthell zu elrem Hausgaͤrtchen umgeſchaffen werden. Ich erbat mir, und erhielt die Erlaubniß von meinem Obern, und ging nun fogleih ans Werk. Das Erſte war das Wegräumen des Schutthaufers, der freilſch für den zu gewinnenden Raum viel zu groß war, allein in großen Städten iſt der Boden theuer, und fomit konnte ſch mir bleſe Arbelt ſchon gefallen laſſen. Nun 155 Haus mit Billard, und Etrfriſchungen für die Spazierenden. Sizend auf der erſten Steinbank rechts, habe ich vor mir den Katharinen-Plaz, und uͤber ſelbem die Durchſicht durch die Herren-Gaſſe auf den Markus-Plaz, welcher der Hauptplaz der obern Stadt iſt, und auf die in Mitte desſelben ſtehende Markus-Kirche. Wende ich meinen Blik links auf die Promenade, uͤberſchaue ich die Wan— delnden. Rechts eine perſpektiviſche Durchſicht gegen Oſt, in die Landſchaft hinaus; die von bei— den Seiten auf die Terraſſe Heraufkommenden ſehe ich; und, mich umkehrend und hinab ſchauend, die unten in der Allee herauf und hinab Steigenden. — So iſt das Berg-Terrain hier benuͤzt! Das iſt Weis— heit, Kultur, Streben, Geſchmak — zu ordnen, forz men, geſtalten, was gut, nuͤzlich, ſchon, angenehm, ge— nußreich, erquikend iſt — was Anmuth gewaͤhrt, Vergnuͤgen, Luſt und Freude ſchafft! Von der Terraſſe gleite ich nun ſanft hinab in die etwas tiefer liegende, ziemlich lange Promenade, die ſich auf der Suͤdſeite um die Stadt hin, bis zum Fleiſchhaker-Thore hinab windet. Ich verlaſſe nun auf einige Augenblike die Promenade, um den zwei— ten Aufgang auf dieſelbe zu verfolgen. Dieſer iſt von der untern Stadt von der Mitte der Hauptſtraſſe, obere Jllitza, wo zwiſchen dem v. Udwardyſchen und dem von Mandelſtein'ſchen Hauſe eine breite Gaſſe, die Berg-Gaſſe genannt, zum Berge Szwereza hinfuͤhrt. Dort ſteige ich den untern Theil des Berges auf angelegten Trep— pen mit s Abſaͤzen hinan, ſie fuͤhren zum halben Berge hinauf. Von dieſem Treppen-Aufgange ruͤkwaͤrts geſehen, hat man auf dem vierten Abſaze eine perſpektiviſche Durchſicht zwiſchen entgegenſte— 1 Da in das Save-Thal; Auf dem 225 ten Abſaze eroͤffnet ſich ſchon die Ausſicht uͤber die Haͤuſer hinweg, in die Save-Ebene; auf dem ſechs— ten Abſaze wird die Ausſicht erweiterter, und die Gipfel der hohen Pappeln in dem Fuchs'ſchen Gar— ten hinter der Hauptſtraſſe der obern IIIitza, welche in Reihen ſtehend eine anſehnliche Partie bilden, werden hier ſichtbar; auf dem ſiebenten und achten Abſaze iſt die Ausficht erweiterter, freier, bis an die entfernten Gebirge, und die erwaͤhnte Pappel— Partie iſt ganz ſichtbar. Von hier fuͤhrt ein be— ſchoderter Weg die zweite, ſteilere Haͤlfte des Ber— ges hinauf; zur Rechten desſelben ſtoſſen die Berg— Gärten von der obern Jllitza an, zur Linken erhebt ſich der mit Gras bewachſene und mit Baͤumen be— ſezte Berg; am obern Ende wieder eine Treppe mit 5 Abjäzen, wo ſich dann dieſer zweite Aufgang, wie ſchon vorerwaͤhnt, mit dem Wege des erſten Aufganges bei der anfangenden Allee vereiniget. Auf dem Punkte des halben, beſchoderten Weges iſt jene Pappelpartie und die Save-Straſſe (nach Karlſtadt und Fiume führende Kommerzialſtraſſe) ſammt der Save-Bruͤke vollkommen im Angeſichte; uͤber dem halben Wege hinauf, eine herrliche, lo— kende Ausſicht in die weite Landſchaft, und eine Durchſicht durch jene Pappel-Partie auf die Save- Straſſe und Save-Brüfe. Je höher man hinan ſteigt, deſto auffallender, intereſſanter die Aus- und Ueberſicht. (Schluß folgt.) Nachtraͤgliche Bemerkungen zu dem Auf— ſaze: Die Blumen-Uhr oder der Blumen- Barometer. Herr Dr. Porſch gibt in Nro. 5 d. Gz. v. J. 1850 eine Anleitung au der Be: einer Blumen-Uhr ging es ans Rigolen, und da faud fi ſtatt des erwar⸗ teten Erdreichs abermals eine Lage von Schutt, und darunter vollends ein Pflaſter von Ziegeln, welches als der Fußboden einer früher da geſtandenen Wohnung erkannt wurde. Ich ermunterte die Leute, die bedenkli⸗ che Geſichter zu der Arbeit machten, mit der Hoffnung daß vieleicht ein kleiner Schaz unter dieſem Pflaſter begraben ſeyn koͤnnte, und förderte das begonnene Werk auf alle mogliche Weiſe. Ich ſuckte dadurch tbells dem Beſpoͤtteln der Voruͤbergehenden, theils dem Bekrltteln meiner ſonſt ſo guten Ehegenoſſin ſo bald als moͤglich zu entgehen. Indeſſen laßt fin eln Blumlſt durch ſolche Punker gewiß ſobald 1775 Annen, Er das war auch bei mie der Fall. Ich legte in dienſtfrelen Stun⸗ den ſelbſt Haud ans Werk, der Schatt und das Ziegel- Pflaſter verſchwanden, aber leider blieb aur eine dünne Erdlage zurüf, die dieſen Namen nicht einmal verdien- te, da es eigentlich nur Sand und Kalk war. Deſſen ungeachtet thellte ich den bereits umfriedigten Raum in Becte ein, brachte eine Blumen- Stellage hinein, legte ein kleines Miftbeet an, um darin Steklinge anzuzle- ben, und flößte fo deu Spöttern ſchon einigen Reſpekt ein. Aber noch immer fehlte es an der Hauptſache, an einer zur Vegetation geeigneten Erde. Ein guͤnſtl⸗ 154 —_— oder Blumen: Barometerd. Da jedoch die dazu er= forderlichen Pflanzen dort nur in deutſchen Benennun— gen aufgefuͤhrt ſind, welche nicht uͤberall eingefuͤhrt, über die damit gemeinte Pflanze Zweifel übrig laſ— ſen, ſo erlaube ich mir hiermit die ſyſtematiſchen Namen zu bemerken, wonach ſich Jeder leicht ſolche verſchaffen kann, und fuͤge noch einige bei, welche in Ermanglung jener benuzt werden. Vormittag oͤffnen ſich um 5 Uhr Tragopogon luteum, gelber Bocksbart. 4 — Crepis tectorum, Dachgrundfeſte; Pieris echioides, otterkopfaͤhnliches Bit: terkraut; Leontodon tuberosum, knol— liger Löwenzahn; Cichorium intybus, wilder Wegwart. Leontodon taraxacum, Löwenzahn; Cre- pis alpina, Alpengrundfeſte; Sonchus oleraceus, kohlartige Gaͤnſediſtel. Crepis rubra, rothe Grundfeſte; Con— volvulus sepium, Zaunwinde; Hiera- eium umbellatum, doldenf. Habichts— Kraut. Lactuca sativa, Gartenſalat; Calendula nudicaulis, nakte Ringelblume; Anthe- ricum ramosum, äftige Zaunblume. Hieracium pilosella, Nagelkraut; Ana— gallis arvensis, Akergauchheil; Hypo- chaeris glabra, glattes Saukraut. Malva caroliniana, caroliniſche Malve; Calendula arvensis, Akerringelblume; Portulaca oleracea, Portulak. Arenaria rubra, rothes Sandkraut. Papavernudicaule, naktſtenglicher Mohn; Hemerocallis fulva, feuergelbe Afodill. 11 um 12 Uhr ſchließen ſich: Sonchus oleraceus, ſ. o.; Sonchus al- pinus; Alpengaͤnſediſtel. Nachmittag ſchließen ſich um 1 Uhr Nalva caroliniana ſ.o.; Crepis rubra, ro— the Grundfeſte; Hieracium umbellatum, doldenfoͤrmiges Habichtskraut. 2 — Pieris echioides, ſ. o.; Hieracium mu- rorum, Mauerhabichtskraut; Hypochae- ris maculata, gefleftes Saukraut. 5 — Arxenaria rubra; Anagallis arvensis; Calendula arvensis ſ. o. 4 — Anthericum ramosum f. o; Alyssum sinuatum, gezähnte Alyſſen. 5 — Hieracium Sabaudum, Savoyerhabichts— Kraut. 6 6 Uhr oͤffnet ſich: Geranium triste, trauriger Storchſchnabel. 2 — Leontodon autumnale, Herbſt-Loͤwen⸗ Zahn; Nymphaea alba, weiße Seeroſe. 8 — Hemerocallis fulva ſ. o. Außer dem von Herrn Dr. Porſch angegebe— nen Vogelmeier (Alsine media), der Ringelblume (Calendula officinalis) und der Wunderblume (Mirabilis Jalappa) gibt es noch eine Menge Blu— men, welche gegen die Witterung mehr oder weni— ger empfindlich ſind, und Referent hat bereits Ein— leitung getroffen, dieſen Sommer mehrere genauer zu beobachten, ſo wie auch mehrere unſerer allgemein verbreiteten Gartenblumen hinſichtlich der Oeffnungs und Schlußzeit ihrer Bluͤte zu beobachten, da aller— dings der groͤßte Theil der vorangefuͤhrten nicht als Zierde eines kleinern Blumen-Gartens gelten kann, wo ſich nur das Schoͤnſte und Auserlefene finden ſollte. EN EEE NUT ³ — A ³ꝛ ³- ²»m ꝛ· Y ] ꝗ ]ꝗ q ³ „... T—1•/ ger Zufall verſchaffte mir auch dieſe, und nun ellte ich meine Beete mit Sommergewaͤchſen zu bepflanzen. Niat lange, und mehrere begannen her Blumen zu entfalten und den Eleizen Raum mit Wohlgerüchen zu erfüllen. Da jedoch wegen der vorgerükten Jabceszelt nicht alles gepflanzt werden konnte, wie es mein Wanſch war, fo wurde der darauf erfolgte Herbſt dazu verwendet, und erſt in den nächſten ehren erntete Ih dle Fruͤchte meiner Mübe in vollem Maße. Denn vom halben April an, wo die Narsiffen, Jonqulllen und die fruhen Tul⸗ pen ihre Blütenkelche der warmen Früblingsfonne oͤff— nen, prangt meln Gaͤrtchen ſtets im lleblichen Farben: Spiele mehrerer blühender Gewächſe; und zur Zelt des Tulpen-, Aurlkel⸗, Roſen⸗, Pelargonken- und Nel⸗ fen: Flors gewährte es mir einen entzuͤkenden Anbllk. Hler finde ich die angenehmſte Erholung, denn alle Sor⸗ gen entfliehen, wenn ich dieſes, der Blumengoͤttin ges weihte Plazchen betrete. Seit ich mich Ihrem Dlenſte geweiht, erfreue ich mich fortwährend des koſtbarſten Erdengutes, einer ununterbrochenen Geſundhelt. Hy— pochondelſche Anfälle, mit welchen ich fonft bet meiner ſizenden Lebenswetſe nicht ſelten zu kämpfen hatte, keune ich gar nicht mehr, und moͤchte daher allen jenen, dle daran leiden, den Rath eriheilen, ſich, je nachdem es 155 Ueber das Treiben der Kaiferfrone (Fritillaria imperialis). Alle, welche ich bisher befragt habe, ſelbſt er— fahrne Gärtner, hatten mir geſagt, daß die Kai— ſerkrone ſich nicht treiben laſſe, wie die Hya— zinthen, Tazetten ıc. nicht verſucht, weil die Kaiſerkrone mit der Annehm— lichkeit des aͤußern Anſehens nicht zugleich die Lieb— lichkeit des Geruchs verbindet, welche jene ſo be— liebt machen. Indeß dachte ich es mir ſo angenehm, zu einer Zeit, wo im freien Lande noch kein Bluͤm— chen lacht, im Zimmer eine reich bluͤhende Kaiſer— Krone bluͤhend zu haben. Deßhalb wollte ich es wenigſtens verſuchen. Ich legte alſo im Spaͤtherbſte vorigen Jahres eine ſtarke, rein abgetroknete Zwie— bel der Kaiſerkrone auf meinen Arbeitstiſch, und ließ ſie da ruhig liegen, bis ſie gegen Weihnachten hin Luftwurzeln trieb; dann füllte ich einen Blumenaſch, der etwa einmal ſo viel Erde faßte, als ein gewoͤhn— licher Hyazinthen-Aſch, mit durchgeſiebter Garten— Erde, legte die Zwiebel flach hinein, bedekte ſie nur wenig mit leichter Erde und goß mittelſt eines Unterſezers den Aſch taͤglich an. Bald trieb die Zwiebel einen ſtarken Keim und einen ſchwaͤchern Auslaͤufer, und in den lezten Tagen des Monats Februars d. Is. ſtand, in der gewoͤhnlichen Groͤße, die Kaiſerkrone ſelbſt in der ſchoͤnſten, vollkommen— ſten Bluͤte, hielt ſich auch faſt drei Wochen lang, und gewaͤhrte allen Blumenfreunden, welche ſie ſahen, gleich mir ſelbſt ungemeine Freude. Sollte ſich nicht auch die Lilie auf ſolche Weiſe treiben laſ— ſen? Wie viel mehr, als die doch nur prangende, nicht auch durch Geruch erquikende Kaiſerkrone, muͤßte dieſe erfreuen! Hat vielleicht ein Gaͤrtner Vielleicht hatte man es ſchon Verſuche damit angeſtellt? Ich würde mich freuen, davon zu hoͤren. Ein Geſchaͤftsmann, der Blumenfreund iſt, ſchmuͤkt gern ſeinen Arbeitstiſch, ſeine Arbeitsſtube ſo viel als moͤglich, und es iſt fo angenehm, im Winter, zwiſchen Aktenſtoͤßen herz vor, Kinder des Lenzes laͤcheln zu ſehen. Elſenberg im Altenburglſchen. Dr. Karl Back, Stadtſchreiber und Advokat, Mitglied der praktiſchen Garten baugeſellſch aſt ln Frauendorf und des Vereins für Blumiſt'k ic. la Welmar. Anweiſuug, im April Blumenkohl zu erhalten. Man nimmt dazu ſehr guten Samen, und ſaͤet ihn in der Mitte des Auguſt in ein der Sonne aus— geſeztes, durch andere Pflanzen vorher ſchon etwas mager gemachtes Beet. Er wird dann dfters ſanft begoſſen, damit er bald aufgeht, und die Pflanzen werden in einer Entfernung von 3 bis 4 Zoll von ein- ander verſezt. Gegen die Mitte des Oktobers, aber ja nicht ſpaͤter, verpflanzt man ſie in ein gutes, aber nicht zu fettes, der Sonne ausgeſeztes und gegen den Nord- und Oſtwind geſichertes Land, das nicht feucht ſeyn darf und tief umgegraben werden muß, wobei die Pflanzen behutſam herausgenommen und an den Wurzeln etwas beſchnitten werden muͤſſen. Sie wer— den feſt eingedruͤkt, und in die Rundung, die dadurch entſteht, gießt man eine halbe Taſſe Waſſer. Im Maͤrz verpflanzt man ſie abermals, und zwar in ein friſches Feld, worauf ſie ſogleich treiben und im April geſpeist werden koͤnnen. Landwirthen nahe bei Staͤdten kann dieſe Art der Blumenkohlbehandlung ſehr nuͤzlich werden. . IE — , q EISEN ————————— b T A tπ w- DEE ET ETERITESLE FETTE TEILTE ihre Verhaltuſſſe erlarben, entweder der Fruͤchte ſpen— denden Pomona, oder der Blumenbekränzten Flora In die Arme zu werfen. Beide lohnen mit Geſundheit und Frohſing, in deren Beſiz wir die Güter dieſer Erde, find uns anders welche befcieden, erſt recht ge— nleßen, und im entgegen geſezten Falle jede Entbeh: rung mit helterm Muthe ertragen. Dies iſt die Wirkung, welche dleſe Blatter auf mich aus geuͤbt, und noch ausüben; ſollten fie bel andern Mitgliedern und Leſern nimt etwas Aehnliches hervor- gebracht haben? Sollten da, wo größere Mittel zu Ges bote ſtanden, nicht auch größere Reſultate hervorgegan⸗ gen ſeyn? Zwar find bereits mehrere mitgerheilt wor— den, allein mich duͤnkt, daß die Bekanntmachung der- ſelben in größtrer Anzahl durch dleſe Blätter ſehr zwek— mäßig wäre, da die Gelellſcaft durch einen Ueberblik des bereits Gelelſteten erlangen, darin Ihren einzigen Lohn finden, und zu neuer Thaͤtfgkeit aufgefordert würde, Prag im Monat März 1830. * G. Dit} a ft e Il, Mitglied der praftifhen Gartenbau Geſellſchaft in Bayern, 156 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Erſter Maulbeer baum in Frankreich.) Das Journal von Parks vom 28. Junl 1505 theilt fol⸗ gende intereſſante Anekdote aus einem Briefe des Hrn. von Faujas, Profefor am Mufeum der Naturge⸗ ſchichte mit: „Unter die wahrhaften Wohlthaͤter der Menſchhelt muß man diejenigen rechnen, welche aus einem Lande nuͤzliche Baͤume oder Pflanzen in einen andern Himmelsſtrich bringen. Faſt Jedermann weiß, daß Lukull aus Ceraſunt den Kirſchbaum nach Italien prachte, und daß wir die angenehme Frucht dieſes Bau⸗ mes jenem Römer verdanken; — aber faſt Niemand weiß, daß der erfte, in Frankreich gepflanzte Manlbeer- baum aus dem lezten Kreuz⸗Zuge durch einen Guipape de St. Auban, Seigneur d' Allan, eine franzoͤſiſche Meile von Montelimar, mitgebracht worden iſt. Diefer uralte Maulbeerbaum fft noch jezt vorhan⸗ den, Herr de Latour du Puy-la-Chaux hat dleſes Denk⸗ mal der Agrikultur in feinen befondern Schuz genom- men, indem er es mit einer Mauer umgeben laſſen, und Blaͤtter davon zu nehmen verboten hat. Die Abkoͤmmlinge dieſes alten Baumes bedekten den Boden von Frankreich, und liefern dem Staate ein Einkommen von mehr als hundert Millionen an roher, und über vierhundert Millionen an veredelter Seide. Herr von Faujas verſpricht noch andere Details von dieſem erſten Maulbeerbaume mitzutheilen. Einſender dieſes hat aber diefe Mitthellung nicht zu Geſicht bekommen, ſollte nicht einem verehrlihen Mitgliede das Weitere hierüber bekannt, und er ſolches mitzuthellen geneigt ſeyn? 5 (Samen⸗ und Pflanzen ⸗Anerbleten.) Die unterzeichnete Samenhandlung empfiehlt ſich zu guͤ⸗ tigen Aufträgen ſowohl in großen als kleinen Quantk⸗ täten auf alle Arten Gemuͤſe⸗, Blumen: (worunter auch dleſes Jahr wieder mehrere neue Sorten) Gras- und Wald⸗Samen, als: Forren-Samen, Pinus silvestris, ichten⸗Samen, Pinus Picea, Lerchen-Samen, Pinus arix ic.; alle Arten Klee, als rother dreiblättriger Wleſen⸗Klee, ewiger oder Monats⸗Klee, tuͤrklſcher Klee oder Esparſette; ganz echte ruſſtſche, rhelnlaͤndiſche und kuländiſche Leln⸗Saat; echter franzöſiſcher Grapp; Saflor; Wald; Wau; echt frangöfifher Weber-Diſtel⸗ Karten⸗Samen, (Dipsacus fullonum); ganz kelmfähiger weißer, rother und ſchwarzer Maulbeerbaum-Samen; See⸗ oder Meer : Kohl, Crambe maritima etc. Des— gleichen find auch gefüllte und einfache Tuberoſen, Ra⸗ nunkeln, Anemonen, einfache und gefüllte Georginen in den feltenften und ſchoͤnſten Farben; Amaryllis for- mosissima und andere Amaryllis-Arten; Ferraria Ti- grida; Gloxinienz; Agapanthus ; Cyclamen; Gloriosa superba; Lilium tigrinumete,; dle vorzuͤglichſten Gles⸗ und Warmhauspflanzen; ausgezeichnete ſchoͤne Roſen, Nelken, Aurtfeln und andere perennirende Pflanzen zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere Tauſende ein-, zwei⸗ und vierjährige, fo wie ganz große 6—7 Schuh hohe weiße Manibeerbäume zum Verkaufe bereit. Briefe und Gelder erbittet man ſich portofrel. J. G. Falcke, Kaufmann und Samen⸗ Händler in Nürnberg, Carthaͤuſergaſſe Lit. L. Nro. 1004. Chat ade. Was uns die erſten Beiden neunen, Wir Alle die wir da find, kennen, Ein ganzes lebendes Geſchlecht; Doch kennen wir ſie auch wohl recht? Dem find fie Teufel, jenem Engel, Dem Phlloſophen nur voll Mängel; Ja, ſagt man nicht gar von den zwei'n: Gebrechlichkeit ihr Stamm’ muͤßt' ſeyn? Ich aber, ſchoͤne Leſerlnen! Ich nenne Freudenſpenderinen Ste nur, und Hontgfeim iſt ſchier Ihr Leben und ihr Wirken mir. Und ehre hoch ſie, die da weben Die Roſen uns kus dorn'ge Leben, Die — doch, daß es ein Raͤthſel fey, Vergaͤß ich bald ob dleſer Zwel. Wenn wonnig ſich Hier nlederſenket Der Lenz und mlld die Fluren traͤnket; Die Lerche ſchwirrt, auf Wleſengrund Sich Farben malen hold und bunt; Soll da der Baum in feiner Blüte, Soll da dich Gottes Vaterguͤte, Soll feine Schöpfung dich erfren'n, Im ſtlllen Dritten mußt du ſeyn. Das Ganze? — Flore und Pomone, So reich an Schäzen jeder Zone! Ste wählten es zu ihrem Thron; Sie — doch erratben iſt's ja ſchon. — — ——— —ꝑ—̃— ͤ— — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziaͤhriee Preis it in ganz Dentſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert pertofrel. — Allgemeine deutſche OR? PR van eien 3: Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 16. 19. April 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mirulieder. — Agrams öffentliche Promenade. (Schluß.) — Neuſeelaͤndiſcher Spinat (Tetragonia expansa). — Die grünen Läufe an den Nelken zu vertllgen. Fortſezung neuer b, Wifglieber, Seine Hochwohlgeborn, Herr Stephan Hyacinth von Prokopovitsch, der löblichen Saaros- und Zipfer = Gefpanufcheften Gerictstafel = Beifizer in Alt⸗Lublau, Zipſer⸗Comitats in Oberungarn. Selue Hochwurden, Herr Joſeph Harth, Benefiziat in Sandersdorf bei Ingolſtadt in Bayern. . Seine Wohlgeborn, Herr Max Dietz, Gerichtshalter von Zinnenberg und Egmating im Iſarkreiſe Baperns. — Franz Gergens, Dr. Med. in Regensburg. — Carl Friedrich Julius Wolfgang, Advokat und Juſtitlar zu Gotha in Sachſen. — Georg Bartholomäus Felbinger, buͤrgerl. Baus Meifter, Haus: und Garteubeſizer, dann Mitglied des Muſik⸗Verelns zu Agram in Croatlen. — Frledrich Herrmann Raͤpplee, privilegirter Apo⸗ theker zu Frauenſteln in Sachſen. ſtaͤdtiſchen Promenade. Agrams oͤffentliche Promenade. (S 0 u 60 Die Bewohner des untern Theils der obern Haupt: Straſſe IIlitza, und jene der untern Mlitza und ihrer Umgebungen, haben einen nähern und beque— mern, wiewohl hoch anſteigenden Aufgang zur Die breite Jaͤger-Gaſſe, dort, wo die vor ihr liegende Kanal-Bruͤke die obere IIlitza von der untern trennt, führt zu dieſem Auf— gange, ſo wie zum Fleiſchhaker-Thor der obern Stadt. Gleich über der Kanal-Bruͤke lenkt ſich die Haupt: Poſt⸗ und Kommerzialſtraſſe nach Karlſtadt und Fiume links aus, die untere Jllitza aber geht ges rade und weit auf die Zagorianer Kommerzſtraſſe hinaus, welche nach Nieder- und Ober-Zagorien, dann nach Steiermark fuͤhrt. In Mitte der Jaͤ⸗ ger⸗Gaſſe erhebt ſich rechter Hand das anſehnliche Haus des Herrn Landes- Pr oto-Medicus von Cro⸗ atien, Dr. Thomas v. Prevendar, ob demſel⸗ ben ſein Garten auf dem nemlichen Szwer eza-Berge. Neben diefem Garten ſchreitet man ſchon aufwärts zu der Treppe, welche bei deſſen Eke anfaͤngt und mit 110 Stufen in 11 Abſaͤzen auf die Promenade hinauffuͤhrt. Rechts der Treppe erbebt ſich der benannte Berggarten hinauf, links derſelben iſt —— VE rn a —— r PA UAA A Te Nachrichten aus Frauendorf. Nach dem fo ſtrengen Winter, der in allen Gaͤr⸗ ten fo vielen Scheden verurfschte, und die Anftrengun= gen mehrerer Jahre vernichtete, hat vun ein ſehr bal⸗ diger und anger ehmer Frühling begonnen, der uns wieder für allen Verluſt und alle Beſchwerden des Win⸗ ters zu en ſchädloen ſcheint. Wir dürfen freudig einer reichlichen Obſternte und einem üppigen Gedeſhen aller Garten⸗ Vegetabillen ertgegenfehen, wenn nur nicht etwa noch Relfe und ſpaͤte Nachtfroͤſte eintreten, deren Wir: kungen um ſo heftiger waͤren, da durch die warme Witterung in der lezten Hälfte des Märzes alle Keime fat zu fruͤh hervorgelokt und in Tr eb geſezt wurden. Man muß daber auf alle moͤgliche Weiſe forgen, fi gegen dleſe etwatsen Verheerungen zu fdüzrn, und dieſelben abzuwenden; weßhalb wir uns von unſern verehrllchen Leſern einigen Dank zu verdienen glauben, wenn wir elntge Mittel gegen die ſpaten Nachtfroͤſte anführen werden. 18 138 ; der fteile Berg mit Baͤumen beſezt und mit Gras bewachſen. 1 Schon in der Jaͤger-Gaſſe habe ich die frap⸗ pante Anſicht des Stivalich'ſchen Thurmes, wel: cher auf einem von dem Monte Graecensi Zagra- biensi (dem Berge, auf welchem die obere koͤnig— liche Freiſtadt Agram erbaut iſt) gegen Tuskanetz kuͤhn hinausſpringenden ſchmalen, hohen Bergwin⸗ kel ganz iſolirt und hocherbaut iſt. Eben fo anges nehm uͤberraſchend, als frappant iſt die Anſicht dies ſes kuͤhnen und in feiner jezigen Geſtalt ſchoͤnen Ge- baͤudes: kaum erwehrt man ſich des Gedankens, es drohe den Sturz. In der innern obern Stadt gelangt man durch die Hohe-Gaſſe hinter der Thea— ter⸗Gaſſe, flach und eben zu dieſem Gebaͤude und in dasſelbe. Hier iſt eine kurze Erwaͤhnung dieſes intereſſanten Hauſes, des Stivalich'ſchen Thurms, nach dem Namen der edlen Familie, die es beſizt, und nach ſeiner Figur ſo benannt, ganz an ihrem Orte, beſonders der intereſſanten, mit der Pro— menade in Beziehung ſtehenden Ausſichten wegen. Ein hohes, ſchmales, maſſiv erbautes Parallelo— gram iſt dies Gebäude, im aͤnßerſten Winkel des zwiſchen dem Fleiſchhaker-Thore und der Schieß— Stätte vorſpringenden Berges ganz iſolirt erfcheis nend, mit der ſchmalen Anſichts-Fronte gegen Suͤ⸗ den gekehrt, imponirt es jeder Anſicht von Nah' und Fern. In ſeinem kleinen, hohen Sale ſtand eine Inſchrift, welche einſt bei Gelegenheit des Beſu— ches des Churfuͤrſten von Köln, Maximilian, geſezt wurde; ſie ward in lezter Zeit verwiſcht, und iſt nicht mehr zu ſehen, was mir ſehr unliebſam iſt, wie ich es allemal mit aͤußerſtem Mißfallen bemerke, ſo oft, wann und wo immer ich auf zerſtoͤrte geſchicht— liche Denkzeichen oder Denkmaͤler ſtoſſe. Weit aͤl⸗ ter, als dieſes Gebaͤude, iſt das benachbarte rothe Haus, ebenfalls der Stivalich'ſchen Familie gehd- rig; doch ſind darin keine beſondern hiſtoriſchen Denkzeichen vorfindig, und eine weitere Erwaͤhnung gehoͤrt auch nicht zu dieſem vorliegenden Thema. Er— ſteres hingegen ift als eine Quaſi-Kaſerne vom Miliz taͤrſtande benuͤzt, und die Kapelle des hier garniſoni— renden k. k. Infanterie-Regimentes Erzherzog Franz Karl in demſelben bequartirt. — Wir werden am Schluße dieſer Beſchreibung noch eins mal zu dieſem Gebaͤude zuruͤkkebren, um dann die Ausſichten bei und aus demſelben zu genießen, da wir jezt unſern dritten Treppen-Aufgang zur Pro— menade verfolgen muͤſſen. Der Anfang, oder unterfte Abſaz von dem Trep— penaufgange iſt unter hohen Baͤumen. Ich will mich auf den Abſaͤzen dieſer Treppe herumſehen, wie ſich wohl jeder für die fchöne Natur Empfaͤng—⸗ liche ſo gerne nach dem Anſchauen ihrer Gegenſtaͤnde ſchauluſtig hinwendet. Auf dem zweiten Abſaze habe ich im Ruͤken einen Theil des von Tuskanetz weit hinausſpringenden Berges, mit Wald, Weingaͤrten, bergabhaͤngenden Feldern und Gaͤrten bebaut. Auf dem dritten Abſaze mehrere Auficht von Tuskanetz, und eine perſpektiviſche Anſicht auf den Stivalich'ſchen Thurm. Auf dem vierten Abſaze höhere Anſicht von Tuskanetz, der Stiva- lich'ſche Thurm verliert ſich hinter dem vorſtehen— den Berge meines Treppen-Aufſteigens; dafuͤr die ſchoͤne Auſicht der bürgerlichen Schießſtaͤtte, neben welcher der romantiſche Weg nach Teskanetz hin— auf führt, und noch links eine perſpektiviſche Durch: ſicht nach dem Okitscher Hochgebirge. Der fuͤnfte Abſaz gewaͤhret rechts eine perſpektiviſche Anficht der Schießſtaͤtte; vor dem Geſichte liegt der Kalva— rienberg mit der Rochus-Kapelle, die, auf dem aͤußerſten Vorſprungs-Winkel erbaut, imponirend Schon ſekt altern Zelten find verſchledene Mittel gegen die Nachtfroͤſte angegeben worden; z. B. das Verbinden mit Stroh, das aber für die Nachtfroͤſte nichts hilft, und auf einer andern Seite mehr ſchädlich werden kann; denn eln Mal zieht ih vom Thau und Regen Naͤſſe hinein, die dem Baume ſchädllcher lſt, als weun er einen troknen Froſt erleldet; dann wird auch der Baum durch die Verbindung mit Stroh weich» lich, und daher empfindlicher gegen den Froſt gemacht; und endlich treibt ein eingebundener Baum eher Knos⸗ peu, als ein frei ſtehender, wodurch der Schaden eher Sttohdeken, Baſtmatten ic. befördert als abgehalten wird. Daher leldet ein Baum an Mauetſpalieren und in einer vor den Nord- und Weſt⸗Winden geſchüzten Lage welt leichter von Spaͤt⸗ Froͤſten, als eln frei ſtehender Baum, well in jenem eber als in dieſem der Saft in Bewegung kommt. Ein anderes Schuͤzungsmittel find Verhaͤngungen mit Dieſes geht aber nur bei Spaller⸗- und Iwergbäumen an, und der Nuzen, den jene Verhaͤngungen ſtlften, deſteht nur darin, daß fie die Sonnenftrablen abhalten, und dadurch den zu frü⸗ hen Trleb des Baumes hindern. Das Auge blelbt in 159 * da ſteht, von der Zagorianer Straſſe und aus der Ebene weit geſehen wird; nach Links gewendet, er⸗ ſcheint das Okitscher Gebirg, ein Theil der obern Save-Ebene, und die weſtlichen Haͤuſer der untern Stadt liegen vor dem Auge. Auf dem ſechſten Ab⸗ ſaze iſt die vorige An- und Ausſicht erhoͤhet, erwei— tert, nur die Schießſtaͤttte faſt ganz verſtekt. Vom ſiebenten Abſaze iſt die Schießſtaͤtte gar nicht mehr, dagegen die untere Jllitza mehr ſichtbar, dann ein größerer Theil der Save-Flaͤche, ſammt Okitsch. Der Kalvarienberg bleibt immer vor dem Geſichte, nur die Rochus-Kapelle wird hier durch das Vor— dach eines Garteneingangs, neben dieſem Treppens Abſaze, unſichtbar gemacht. Ueberraſchend, ent— zuͤkend, mächtig ergreifend wird die An- und Aus⸗ ſicht auf dem achten Abſaze: mit einem Male die große offene Fläche nach Suͤdweſt mit all ihren Ger genſtaͤnden vor dem Blike; der Okitscher Berg tritt kuͤhn in dieſer maleriſchen Landſchaft heraus, die Save -Straſſe mit all ihren Haͤuſern und Gärten, das k. k. Verpflegs-Magazins⸗Depot an derſelben, alle ihre Umgebungen, der Save-Strom mit feiner langen Bruͤke, dem Landungsplaze und allen Ne— bengebaͤuden liegen ausgebreitet vor dem ſchauen— den Auge. Der neunte Treppenabſaz erhoͤhet, ers weitert die vorige, noch mehr ausgedehnte, herrliche Ausfiht; nur die Schießſtaͤtte bleibt immer noch verſtekt. Auf dem zehnten und eilften Abſaze iſt die Ausficht nach Suͤdoſt und Suͤdweſt. Hier iſt die ſchoͤne Partie italieniſcher Pappeln im Fuchs'⸗ ſchen Garten gerade vor dem Auge. Den Kalva— rienberg mit der Rochus-Kapelle uͤberſieht man ganz. Eine perſpektiviſche Durchſicht zwiſchen Baͤumen auf die bürgerliche Schießſtaͤtte. Ueberſicht der Pro— menade hinauf, und eine perſpektiviſche Anſicht des Barmherzigen-Kloſters. Der vierte Aufgang iſt bei dem Fleiſchhaker⸗ Thore, ohne Treppen, ein angelegter, breiter, be⸗ ſchoderter Weg, ganz bergauf gehend, unten bis zum Drittel des Berges zur Rechten mit einer maſ— ſiven Mauer, dann fortwährend, fo wie die ganze Promenade, mit einem hoͤlzernen Gelaͤnder geſtuͤzt. Dieſen Aufgang zur Promenade pflegen ſowohl jene Bewohner der untern Mlitza und ihrer Umgebung, welche den vorbeſchriebenen dritten Aufgang uͤber 110 Staffeln in 11 Abſaͤzen vermeiden wollen, als auch die Bewohner der Fleiſchhaker-Gaſſe und ihrer Umgebung in der obern Stadt, zu benuͤzen. Jene, welche durch die Jaͤger-Gaſſe herauf kom— men, haben immer das Fleiſchhaker-Thor, und den hochragenden Stivalich'ſchen Thurm vor dem Anz geſichte. Links vis-A-vis des Aufgangs, führt die Fahrſtraſſe nach Tuskanetz, mit der Aufſchrift: Tuskanetz. Hier iſt die volle Anſicht der buͤr⸗ gerlichen Schießſtaͤtte, neben welcher erſt beſagter Weg in die romantiſche Gegend, Tuskanetz, da— hin gleitet, rechts den weſtlichen Theil der obern Stadt, die ſchoͤnen Haͤuſer oben, den Stivalich’- ſchen Thurm, und die Berggaͤrten hoch ober ſich zuruͤklaſſend. Es bietet dieſer Weg einen der an- genehmſten Spaziergaͤnge dar, deren dieſe Stadt vermoͤge ihrer abwechſelnden Lage ſo viele hat. Jene Perſonen hingegen, welche aus der obern Stadt durch das Fleiſchhaker-Thor auf die Promenade ge— hen, leſen vor dem Thore links die Aufſchrift: „Zur Promenade. Sie haben hier eine Durchſicht durch die Jaͤger-Gaſſe in einem Theil der Save-Ebene, und die Anſicht jener einzeln ſtehenden hohen itali— enifhen Pappel hinter dem Mikuleteez'ſchen Gar: ten der untern Jllitza. Etwa 20 Klafter vor dem Thore faͤngt der Aufgang auf die Promenade an, zur Linken der hoͤhere Berg mit Gaͤrten der obern — . — ¶ —ññ —-—-— U — ——— — —ñ— feinen natürliben Deken verſcloſſen, und ein Spätfroft kann nun weniger ſchaden. Am Beſten ſchuͤzen aber unſtreitig die Räucherungen und Froſtableiter. Der Nuzen der Räucherungen fft auffer allem Zweifel; deun man hat von jeher beobachtet, daß Bäume und Wein: Stoͤke, welche an nledern Haͤufern, aus deren Kaminen fpät Abends und ſehr frub Morgens Rauch aufſteigt, oder an Kamknen von Feuerarbeltern ſtehen, ſelten durch Relfe und Fröfte leiden, ſondern häufig tragen. Auch hat man die Bemerkung gemacht, daß Dörfer in deren Nähe im Fruͤhjahre viele Kohlen gebrannt wer— den, immer baufig mit Obſt geſegnet find; ein übers fuͤhrender Beweis, daß Dampfrauch dle Bluͤten gegen Reife und Spätfroͤſte ſchüze, weil man keinen andern Grund des häufigen Obſtſegens dieſer Ortſchaften auffin— den kann. Die Raͤucherungen waren auch ſchon bei den Alten bekanut. Die alten Roͤmer legten Haufen Stroh und Spreu zwiſchen die Zeilen der Weinftöte, und zuͤndeten ſie an, wenn ſie einen Froſt fuͤrchteten. Die beſte und einfachſte Methode dleſe Raͤucher⸗ 13 * Stadt ſich erhebend. Am obern Ende der angefuͤhr— ten Schuzmauer iſt die volle Anſicht der Schießſtaͤt⸗ te, und mehrere perſpektiviſche Durchſichten in die große Flaͤche; nebſt dem iſt hier die Anſicht des Stivalich'ſchen Thurmes, des hintern Theils des Kalvarienberges. Auf der Mitte dieſes Bergauf— gangs hat man perſpektiviſche Durchſichten nach dem Kalvarienberge, der Rochus-Kirche, und der Save-Ebene. Nur einige Schritte hoͤher gegangen, uͤberraſcht uns plözlic) der Okitscher Berg mit der anliegenden ſchͤnen Landſchaft, die er beherrſcht; und wir haben die untere Jllitza zur Ueberſicht. Ganz oben tritt der Kalvarienberg, die Rochus Kirche, die bürgerliche Schießſtaͤtte, der Stivalich'— ſche Thurm, das Jyanossich'ſche Landhaus in Tuskanetz, und im Hintergrunde das Agramer Hochgebirg zur Anficht hervor; vor mir ſehe ich hinab in die Jaͤgergaſſe, in einen Theil der obern, und in die ganze untere Mlitza mit ihren Zugehd⸗ rungen, und den vorbeſchriebenen dritten Treppen— Aufgang; die Save-Straſſe iſt mit ihren Angehoͤ⸗ rungen und Umgebungen in freier Ueberſicht, die maleriſche Landſchaft bildet mit dem imponirenden Okitscher Berge eine des Pinſels wuͤrdige Partie, die hohen Pappelbaͤume im Fuchs' ſchen Garten win: ken uns herauf, u. ſ. f. Da vereinigt ſich nun hier dieſer hohe Bergauf— gang, in einer ganz kurzen Entfernung, mit jenem dritten Stiegenaufgange. Hier ſind wir nun von der Weſtſeite auf der obern Promenade, ſo wie wir bei dem Anfangs befchriebenen erſten Treppenauf⸗ gange von der Oſtſeite herauf kamen. Jeder Stand⸗ punkt, jedes Plaͤzchen auf dieſer Promenade bietet einen Wechſel von mannigfaltigen Gegenſtaͤnden zur Schauluſt dar; doch der Mittelpunkt derſelben, und die zwei Endpunkte von Oſt und Weſt ſind die Hauptausſichten. Ausgebreitet liegt die unermeß⸗ liche Landſchaft gegen Oft, Suͤd und Weſt, ſofweit das Auge zu reichen vermag, vor unſerm Angeſichte. Eine der herrlichſten Naturſzenen iſt fuͤrwahr dieſe große Landſchafts-Partie, welche ich mit vollem Rechte unter die groͤßten, ſchoͤnſten, anzie⸗ hendſten und genußreichſten Ausſichten, die ich auf meinen Reiſen in Ungarn, Croatien und den Nachbarlaͤndern genoß, zaͤhlte. Jeder fremde Be— ſchauer geſteht ihr dieſen Vorzug zu, Jeden uͤber— raſcht, entzuͤkt ſie. Agram hatte in der neuen Zeit das Gluͤk, von zwei großen Kaiſern, Joſeph II. u. Sr. Majeſtaͤt dem glorreich regierendem Kaiſer von Oeſterreich und König von Ungarn Franz I. bes ſucht zu werden. Als Joſe ph II. in den 178 0ger Jahren hier war, ſtand die Promenade noch nicht: aber Seine Majeſtaͤt Kaiſer Franz J ſpazierte anno 1818 auf derſelben, und der huldvolle Mos narch geruhte, ſein allerboͤchſtes Wohlgefallen über dieſe Anſtalt, und fein großes Vergnügen über die unbeſchreiblich ſchoͤne Aus ſicht zu erkennen zu geben. So wie ich erſt zuvor anzeigte, daß ſich der vierte Bergaufgang vom Fleiſchhaker-Thore herauf, oben mit dem vorbeſchriebenen dritten Stiegen-Auf— gange vereiniget, eben ſo laͤuft, in einer kurzen Entfernung ober dieſem Punkte angefangen, die Pro— menade in einer halbmondfoͤrmigen Wendung um den zur Rechten anſteigenden Berg und um den al— ten Stadtmauer: Thurm, hinab zum Fleiſchhaker— Thore. Eben hier ſind um dieſen Berg und Thurm noch zwei uͤber einander gehende, halbkreiſige Ter— raſſen, reinlich beſchodert, mit Ruhebaͤnken verſe— hen, von hohen Akazien beſchattet, angelegt, auf welche zwei mit Gelaͤndern verſehene Wege hinauf— führen. Die Anlage ſowohl des erſterwaͤhnten halb mondfoͤrmigen, weſtlichen Theils der Promenade r rer rere ES IZEI III TEE Re ungen vorzunehmen, iſt wohl dieſe: Schon im Som- mer oder Herbſte des Jahres voraus wird mit einer Schaufelhaue, oder einem Karfte, oder mittelſt eines Schällpfluges über einem oͤden Grunde, oder auf Pläzen wo man Neubrüche zu machen gedenkt, die Raſenerde anderthalb bis zwei Zoll tief abgeſchällt, getrokget, und uͤber Haufen unter Bretter, oder, kann es leicht ge⸗ ſchehen, noch beſſer unter Dach gebracht. Im Frühjahre zur Zeit, da den Weinbergen und Obſtgarten durch Reife oder Nachtfroͤſte Gefahr dro⸗ ben will, ſtelle man trokenes Holz (alte ausgegrabene Baumwurzen und Stoke ic. eignen ſich hlezu vorzügs lich), in kleine, etwa zwei Schub hohe Pyramiden, um⸗ lege fie gleich dicht mit obiger Raſenerde bis auf eine Oeffnung, durch welche das Holz angezündet werden kann. Endlich wird das Holz angezündet, und das Zuͤndloch eben auch mit Raſenerde geſchloſſen. Eine dergleicen Pyramiden dampft viele Tage und Nächte, und bat keine andere Auffikt nörhig, als daß an den Stellen Raſenerde angelegt werde, an welchen ſich etwa lebendiges Feuer zeigen wollte, was jedoch 141 bis zum Fleiſchhaker-Thore, als dieſer zwei obern Ruhe⸗Terraſſen verdankt man ganz der Güte Seiner Erzellenz des Banus, Herrn Ignaz Grafen von Gyulai, und Ihrer Exzellenz, Hochdeſſen Frau Gemahlin Julie Freyin von Edelsheim; denn ſie beſtritten die Koſten dieſer Anlage. Von der Gegend bei den Aufgaͤngen auf dieſe zwei oberen Terraſſen, zieht ſich noch längs der ganz zen Promenade an der Stadtmauer eine hoͤhere, ſchmale, zweite Promenade hin; doch iſt dieſe eng, dunkel, und gewaͤhrt wegen der vorſtehenden Baͤume keine Ausſichten; daher der löbliche Stadt-Magi— ſtrat, ſtets geneigt und ſorglich wirkend fuͤr die Ver— ſchoͤnerung der Stadt und Bequemlichkeit des Pub— likums, dieſen obern Theil zu kaſſiren, abzutragen und dadurch die eigentliche Promenade breiter, be— quemer und anſehnlicher machen zu laſſen beſchloſ— ſen hat. Da nun gegenwaͤrtig der Herr Ludwig von Jellachich, geweſener Profeſſor an der Ag— ramer koͤniglichen Akademie der Wiſſenſchaften, und Aſſeſſor der Gerichtstafel des loͤblichen Agramer Komitats, innen in der Stadt in der Seminar— Gaſſe, ein großes, anſehnliches Haus im ſchoͤnſten Style bauet, deſſen hinterer Theil in der Mitte der Promenade an dieſe mit der Fronte ſtoßt, da er in dieſem Gebaͤude ein Cassino an der Promenade herſtellen wird, und da er von ſeinem Bau-Grunde laͤngs dieſes Gebaͤudes einen guten Theil zur Pro— menade freiwillig uͤberlaſſen hat: ſo wird dadurch die Promenade nicht nur noch mehr an Erweiterung, ſondern auch an Verſchoͤnerung und Lebhaftigkeit ungemein gewinnen. So ſtreben edle Maͤnner, patriotiſch zu wirken fuͤr ihre Stadt und Gegend, für ihr Vaterland! Und ſo ſteht denn auch in ſchoͤ nem Einklauge die patriotiſch-eifrige Wirkſamkeit des hieſigen Stadt⸗Magiſtrates, welcher die Haupt⸗ boͤchſt ſelten der Fall iſt, wenn die Umkletdung mit be⸗ ſagter Raſenerde gleich dicht von unten bis oben, und auch oben angebracht worden tft. - Man wird fi überzeugen, daß dleſe einfahe Raͤu⸗ cherungsart allen übrigen in vlelfacher Hinſicht vorge⸗ zogen werden konne; denn fie fordert keinen Koſten⸗ Aufwand. Es if keine Gefabt elner Brandſtiftung das mit verbunden, weit dem lebendigen Feuer immer ges wehrt werden muß. Die Anzahl der nöthigen Dampf: Haufen, welche immer haufigen Rauch von ſich geben, kann nach der Große des Weinberges oder Obſtgartens Straſſe obere und untere Mlitza in der untern Stadt reguliren und mit Stein pflaftern ließ; den durch dieſe Straſſe flieſſenden offenen Kanal ſammt dem darüber geſezten hoͤlzernen Trottoir verſchwin— den machte, indem Derſelbe einen unterirdiſchen gemauerten Kanal bauen ließ; und dadurch ein fuͤr die Ordnung, Reinlichkeit, Geſundheit, Be— quemlichkeit Sicherheit und Verſchoͤnerung der Stadt hoͤchſt erſprießliches Werk aus fuͤhrte. Was an Mauerwerk bei dieſer Promenade vor— kommt, als: die maſſive hohe Wand, ob dem er— ſten Treppen-Aufgange dͤſtlich, welche die obere Terraſſe ſtuͤzt, und die Mauer, welche den Berg— Aufgang vom Fleiſchhaker-Thore begleitet, hat Herr Baumeiſter Barthol. Felbinger aufgefuͤhrt. Oft wird auf der Promenade Harmonie-Muſik ge- geben. Es iſt nicht unintereſſant, von unten die oben wogende Menſchen-Menge zu ſehen, und von oben die Gaͤßchen, Haͤuſer, Hoͤfe, Gaͤrten und Um— gebung des untern Stadttheils zu uͤberſchauen. Zu den naͤhern Gegenſtaͤnden, welche man von der Promenade in der großen Ebene fieht, gehoͤrt das Schloß Brezowieza, die Pfarrkirchen zu St. Kla⸗ ra, Stupeik, u. a. m. Merkwuͤrdig iſt's aber, daß man, jedoch nur bei einer außerordentlichen Heiter— keit des Tages, auch den Kleck, (hoͤchſter Berg im Oguliner Regiments-Grenz-Bezirke,) und den noch weiter entfernten Berg Sznesnig (Schneeberg), deſſen Haupt immer mit Schnee bedekt iſt, in dem durch ſeine topographiſche Lage und phyſikaliſche Be— ſchaffenheit aͤußerſt merkwuͤrdigen Montaner Pro— cesse “) des Agramer Komitats, dann noch einen *) Ein Process — Processus — iſt die ganz elgen⸗ thuͤmlich⸗uͤbliche Benennung der Bezirke, in welche die Komitate oder Geſpannſchaften Ungarns, Cro— atiens, Slavoniens eiugetheilt find. Jedes Coml⸗ berechnet oder verthellt werden. Weiß der Eigenthuͤ⸗ mer, von woher die rauhen Fruͤhliagswitade fein Land oder feinen Garten gewöhnlich beftreihen, fo kann er den Rauch von einem Paare dergleichen Pyramiden dahin zlehen laſſen. Den größten Vorthell endlich bringt die grau⸗roͤthllde Aſche der ausgebrannten Dampfhaufen, welche als gutes Dungmitrel verwendet werden kinn. Um zu wiſſen, ob in der Nacht Froſt zu befuͤrch⸗ ten ſey, darf man nur eln im Freien bangendes Ther⸗ mometer nach Reaumur beobachten. Steht dieſes um jene Zeit 4 Grad unter o, ſo muß man um Mitter⸗ 142 hohen Berg in der dortigen Grenze Krains ſieht. — So ſind wir am Schluſſe der Promenade, und begeben uns nun auf den jenſeitigen Berg zum Sti- valich'ſchen Thurm. An der Weftfeite-diefes Ge— baͤudes, außen am Berge ſtehend, liegt tief unten tat beſteht, zu ſelner innern Verwaltang und Bes richtspflege, nach Verhaͤltuiß ſeiner geographiſchen Größe aus mehr oder weniger Bezirken, die man Prozeſſe nennt. So beſtehet das Agramer Comts tat aus 6, das Warasdiner Comktat aus 4, das Kreuzer Comitar aus 2 Prozeſſen. Die 6 Pro- zeſſe des Agramer Comitats EN folgende: 1. Processus Zagrabiensis, der Agramer Prozeß, oder Bezirk. 2. — S. Johannis, der St. Johanner Pr. =. — Trans-Savanus, der Bezirk jenſeits der Save. FR — Cis-Colapianus, der: 3 dleß ſeits der Kul & — Trans. Colapianus, der. Bezirt jenfelts der Kulpa. 6. — Montanus, der Montaner Prozeß, oder Gebirgs- Bezirk. Ju jedem ſolchen Prozeſſe oder Comltats-Be⸗ zirke find folgende Comktats⸗Beamte zur Ausuͤbung der ihnen aufgetragenen Verwaltungsgeſchaͤfte, daun zur Handhabung der öffentlichen Ordnung, Pollzek, Stwerheit u. ſ. f. angeſtellt: erſter Oberſtuhlrichter, — Ordinarius Judex Nobilium, erſter Vize- oder Unterſtuhlrichter, — Vice-Judexr Nobilium, erfter Stuhlgeſchworner, — Jurassor; dleſen werden oft nach Erforderniß einer oder mehrere Honoraͤr— Vizeſtuhlrichter, und Honoraͤr⸗Stuhlgeſchworne bei gegeben. Von dem Montaner Prozeſſe, welcher ſich zwi: ſchen dem obern kroatiſchen Milltär⸗Graͤnzlande und Krain, bis vor Fiume hinzleht, den größern Theil der merkwürdigen Loukſen-Straſſe in ſich faßt, in ſeinem Gebirge Naturſzenen und Gegenſtaͤnde von der aaffalleudſten Merkwuͤrdigkelt hat, auch bet feinen Bewohnern eine ganz eigene Wirth: ſchafts- und Lebeaswelſe angetroffen wird, fol ſei⸗ ner Zeit eine getreue Schllderung aus dleſer Fe⸗ der kommen. Dieſe Note iſt nicht uͤberflüßtg zur ‚Erklärung für auswärtige Leſer. : sich’fche das Thal von Tuskanetz ‚mit der bürgerlichen Schießſtaͤtte und dem Fahrwege; jenſeits erhebt ſich das ſchon mehrmal erwähnte Wein- und Wald: Gebirg, auf deſſen ſchoͤnſtem Punkte das v. Jvanos- Landhaus dominirt; gegen Nord ers ſcheint das Hochgebirg; der Hinblik nach Suͤdweſt ruht auf dem Kalvarienberge; und nach Suͤden hat man die Save-Straſſe mit allen Gebaͤuden und Um: gebungen zur entfernten Save-Bruͤke vor ſich. Dieſe Ausſichten ſind aus den Stokwerken des Gebaͤudes ſelbſt, die nemlichen; und um fo auffallender. Bor: ne, an der Suͤdſeite dieſes Berges ſtehend, iſt die Anſicht des ganzen Bergaufganges vom Fleiſchha— ker⸗Thore auf die Promenade; Anſicht des Stadt— Thurmes; Durchſicht durch die Jaͤgergaſſe; dann eine größere Ueberſicht über die Jllitza hinweg in die große Ebene. Aus dem Hofe dieſes Gebaͤudes iſt die Anſicht des weſtlichen Theils der oberen Stadt. Ich muß nun hier bemerken, daß dieß Gebaͤu— de, der Stivalich'ſche Thurm, ganz in entgegenge— ſezter Richtung zu der vorbeſchriebenen Promenade, und zu allen ihren Aufgangspunkten, ſtehet; alſo befinde ich mich in und bei dieſem Gebäude in ei— nem entgegengeſezten Standpunkte, oder umgekehrt geſtellt. Ich ſteige nun in den Saal dieſes Ge— baͤudes hinauf: da uͤberraſcht mich die impoſante Aus- und Ueberſicht nach Suͤd und Suͤdweſt — ein goͤttlicher Anblik im Sonnenglanze! Bei heiterm Tage uͤberſieht man die große Flaͤche mit ihren Doͤrfern, Kirchen u. ſ. f. bis an die weit entfernten Gebirge; ſuͤdweſtlich ſteht der viel naͤhere Okit- scher Berg vor dem Auge, kuͤhn in dieſe weite ebene Landſchaft hervortretend. — In der Naͤhe, gleichſam zu Fuͤßen dieſes Thurmes, liegt die Fleiſchhaker = Gaſſe, und der höhere Theil der obern Stadt erhebt ſich über dieſelbe mit den Gaͤr— 006 ͥ¶õãddd/ã/ããã / / ð c Acc SEE EDIT Te nacht abermal nachſehen, und wenn alsdann das Ther⸗ mometer 2 Grade über o zeiget, fo fit nach zwei Uhr Froſt zu erwarten, und man muß ſoglelch anzuͤnden. Auch dle gute Wirkung der Froftableiter hat ſich troz allem Widerſpruche der Phyſiker dennoch praktlſch beſtaͤtigt. Ihre Erfindung gehört keineswegs ka dle ganz neuera Zelten, ſondern man findet ihrer ſchon in W. J. Döner Baum und Obſtgarten (Nuͤrn⸗ berg 1661.) Theil 1 Kav. XVI Seite 137 folgender- maſſen erwähnt: „Wider dle kalten ſchaͤdlichen Relfe ertheilen die Baumgärtner dleſen Rath: man ſolle uns ter alle Bäume im Garten ꝛc. Geſchlrre mit Waſſer ſezen, damit ſich der Froſt und Relf da hinein ziehe, oder man fol um den Baum ein ‚Meines Waſſergruͤb⸗ lein machen, fo zeucht ſich das Gefroͤſt dahin, und der Baum wird zugleich feucht erhalten. Auch iſt das ein Mittel, daß maa eln Strobband unten um den Baum blöde und dasſelbe in ein Waſſer hangen laſſe, fo bleibt Ki: Blüte unvetſehrt.“ Ebenſo hat Pater Fiſcher, der im Jahrhunderte im Lektmerſtzer Kreis als Oekonom PR ſchon dle Froftableiter gegen die Fruͤhllugs⸗ Froͤſte empfohlen. 143 — ten und Haͤuſern wie amphitheatraliſch; — hier hat man die volleſte Durchſicht durch die Jaͤger⸗ Gaſſe, und den ganzen Promenade-Aufgang vor ſich; die gerade Durchſicht durch die Save-Straſſe; die ſchͤne Pappel-Partie im Fuchs'ſchen Garten in gerader und voller Durchſicht, und andere unzaͤh— lige Gegenſtaͤnde; gegen Weſten die ganze Schießs Staͤtte mit dem Tuskanetz-Thale. e Geſchrleben zu Agram in Croatien, im Semmer 1329. Michael v. Runits ch, k. k. penſ. Prof., Groß⸗Ehren⸗Mltglled der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf, correſpondirendes Mitglied des Gartenbau- Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikvereine zu Grätz und Varasdin. Neuſeelaͤndiſcher Spinat (Tetragonia expansa). In den Annalen von Lecoq I. Th. 156. S. wird dieſe Gemuͤſeart als eine vorzuͤgliche empfoh— len. Durch die leichte Fortpflanzung, erſtaunliche Fruchtbarkeit und durch die bedeutende Menge Sa— menkoͤrner macht ſich dieſes Gewaͤchs jeder Haus— haltung ohne Unterſchied empfehlenswerth. Ver— ſuche haben gezeigt, daß es ſich an unſer Klima ſchon ſehr gewöhnt hat und im freien Garten kultivirt werden kann. Die Blaͤtter dieſes Spinats ſind dik, ſaftreich und enthalten viel fleiſchige Subſtanz, ſind graugruͤn und mit weißen Blaͤschen beſezt. Die abgenommenen Blaͤtter erſezen ſich leicht und in unglaublicher Schnelle, nur muß man ſich huͤten, beim Abbrechen die Stengel zu verlezen. Die Frucht reift in Mitte Oktobers und liefert haͤufigen Samen. Iſt kein Froſt mehr zu fuͤrchten, ſo werden die Koͤrner in ein gut geduͤngtes Land, 14 bis 2 Fuß aus einander gelegt. Sie koͤnnen auch fruͤher in Toͤpfe geſaͤet und ſpaͤter ins Freie gepflanzt werden. Der Geſchmak dieſes Gemuͤſes iſt um vieles herber und kraͤftiger als bei dem gewoͤhnli— chen Spinate. Mit einem Zuſaze von Kartoffeln wird dieſe Koſt viel lieblicher gemacht. Zwoͤlf Pflanzen reichen hin, eine Tiſchgeſellſchaft von 5 bis 3 Perſonen vom Juli bis November Einmal in jeder Woche zu naͤhren. Nur iſt es Schade, daß die Pflanze einjaͤhrig iſt. In Geigers Magazin fuͤr Pharmazie III. B. 1829 find viele neue Verſuche aufgezeichnet, welche dieſe Pflanze als das vorzuͤglichſte Nahrungs— Mittel empfehlen. Herr Dechant u. Pfarrer Gie-⸗ ſeke in Neuenkirchen bei Osnabruͤck hatte 5 Koͤr— ner gepflanzt, und es war ein großer Plaz da= von bewachſen. Auch hat Herr Rentmeiſter Schilgen zu Neuenwalde uͤber dieſes Gewaͤchs experimentirt und iſt mit den Verſuchen fehr- zufrieden geweſen. Wer in der Naͤhe dieſer Herren wohnt, kann ja leicht zu einigen Sa— menkoͤrnern gelangen und es damit verſuchen. Im hieſigen botaniſchen Garten, ſo wie in Bonn, wird er kultivirt, und es wird gewiß auch Sa— men zu erhalten ſeyn. Mit zwoͤlf Koͤrnchen, die ich erhielt, will ich es auch verſuchen und den Erfolg Fünftig mittheilen. Koln. Die gruͤnen Laͤuſe an den Nelken zu vertilgen. Man doͤrrt im Ofen Peterſilienſamen, ſtoͤßt ſol— chen zu Pulver und beſtreut die Nelken etliche Male über und über damit. Die Stöfe muͤſſen aber ganz troken ſeyn, und wenigſtens 2 Tage troken bleiben, dabei auch freie Luft und Sonne genießen. Beau ſch. Der Froſtableiter beſteht aus folgendem Apparate. Mau nimmt dazu eln 4% Zoll dikes geflochtenes oder loker gebundenes Strohſeil, das einige Ellen länger ſeyn muß, als der Baum, den man damit ſchuͤzen will, hoch iſt. An den Baum wird eine Stange befeſtiget, die einen Schuh über den Gipfel des Baumes ragt, an deren oberſter Spize das eine Ende des Strohfells befeſtigt wird. Das Seil wird vun lu ſchräger Rich⸗ tung vom Baume ab und in ein Waffergefäß geführt, das einige Ellen entfernt vom Baume geſtellt wird. Das Seil muß ſtraff angezogen und im Waſſergefaͤſſe mit einem Steine beſchwert ſeyn, damit es nicht nach⸗ gibt. Man kann die Strohſeile von mehreren Bäumen, die nicht weit von einander ſtehen in ein einziges Ge⸗ fäß leiten, nur muß dieſes frei ſtehen. Auch das verehrliche Witglied Herr Georg Alex. Palica aut Judenburg hat im vorigen Jahre in Nro. 2 des Obſtbaumfreundes verſchledene Schuzvortichtun⸗ gen für die auf Rabatten in der Blüte ſteherden Zwerg— Bäume angegeben, und dieſelben durch Abbildungen er⸗ laͤute rt. d 5 144 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniffen. (Eschholtzia californica [Polyandria Tetragynia.] Diefe in die Familie der Papavers aceen gehörige Pflanze ſtammt von der Nordweſt⸗Kuͤſte von Amerika, wo fie auf frei liegenden Wleſen waͤchſt, und wird durch Samen leicht in großer Menge fort⸗ gepflanzt. Es tt unerläßlich in der Behandlung fol: gende Vorſichtsmaßregelu zu beobachten. Die Samen ſollen im März in kleine Töpfe ge: fäet, und in einen etwas erwärmten Raum geſtellt wer⸗ den. Hat die junge Pflanze 10 oder 42 Blätter gerrie- ben, fo wird felbe ungefäumt an die Stelle verſezt, wo man gefonnen iſt, fie ſtehen zu laſſen. Später foll diefe Pflanze nicht leicht verſezt wer⸗ den, da deren Wurzeln dann zu fleiſchig und ſproͤde find, und beim Zerbrechen ſtork bluten, welches beim Heraus- heben größerer Pflanzen unvermeidlich geſchehen würde. Diese Pflanze wurde in Kalifornien in leichter ſandiger Erde (Boden) gefunden. Sie blüht vom Mo⸗ nat Juni bis zum Etatritte des Froſtes, bedett mit ihren liegenden Stengeln elnen ziemlich großen Flek, treibt geſunde ſchoͤne Blätter und Hunderte von gel- ben Blumen, weiche unter der Einwirksng der Sons nenftrablen ihr Ingeres im blendenden Glanze entfal⸗ ten, bei herannahendem Regen aber ſich ſchlleßen. Kol b, correſpond. Mitglied. (Anfrage.) Oft ſchon habe ich Zwiebeln von Ama- ryllis formosissima erhalten, welche, wenn ſich auch der Bluͤtenanſaz noch nicht zeigte, doch bald und fiber zur Blüte gelangten, allelu im zweiten Jahre tft es mir noch nicht ge⸗ lung en dergleichen wieder zum Bluͤhen zu bringen, obgleich ſolche nach dem Abſterben der Blatter in einem troknen Zimmer aufbewahrt wurden, und die lezten Wintermonate in die Nähe eines Stabenofens gebrawt, um die Blüte durch Wärme zur Entwiklung vorzubereiten. Auch junge abge⸗ nommene Zwiebeln ſind, nachdem ich ſolche 4 Jahre im Lande gezogen und im Winter warm aufbewahrt hatte, zwar bedeutend groß geworden, zeigen aber noch feine Spur von Blüten Anfaz. Wie find ſowohl abyeblühte als junge Zwiebeln der Amaryllis zu behandeln um ferner Blumen zu erzeugen, oder blüben ſolche uur einmal, und verlangen dle jungen Zwiebeln ein höheres Alter, als oben angegeben wurde? (Samen- und Pflanzen ⸗Anerbleten.) Die unterzelchnete Samenhandlung empfieblt ſich zu guͤ⸗ tigen Aufträgen fomwobl in großen als kleinen Quantl⸗ täten auf alle Arten Grmüfe:, Blumen- (worunter auch dieſes Jahr wieder mehrere neue Sorten) Gras- und Wald⸗Samen, als: Forren- Samen, Pinus silvestris, ichten⸗ Samen, Pinus Picea, Lerchen-Samen, Pinus arix ic.; alle Arten Klee, als rother drelblättriger Dielen: Klee, ewiger oder Monats- Klee, tuͤrklſoer Klee oder Esparſette; ganz echte ruſſiſche, rheinländliche — — ———ö l — — — — — — und iulaͤndiſche Leln⸗Saat; echter franzöſiſcher Grapp; Saflor; Wald; Wau; echt franzoͤſiſcher Weber⸗Diſtel⸗ Karten⸗Samen, (Dipsacus fullonum); ganz kelmfählger weißer, rother und ſchwarzer Maulbeerbaum- Samen; See: oder Meer-Kohl, Crambe maritima etc. Des⸗ glelchen find auch gefüllte und einfache Tuberoſen, Ra⸗ nunkeln, Anemonen, einfache und gefüllte Georginen in den feltenften und ſchoͤnſten Farben; Amaryllis for- mosissima und andere Amaryllis-Arten; Ferraria Ti. grida; Gloxinien; Agapanthus; Cyclamen; Gloriosa superba; Lilium tigrinum etc,; die vorzüglichſten Glas⸗ und Warmhaus pflanzen; ausgezeichnete ſcoͤne Roſen, Nelten, Aurtteln und andere perennirende Pflanzen zu haben. Nicht minder ſtehen mehrere Tauſende ein⸗, zwel⸗ und vierjährige, fo wie ganz große 6—7 Schuh hohe weiße Maulbeerbaͤume zum Verkaufe berelt. Briefe und Gelder erbittet man ſich portofrei. J. G. Falcke, Kaufmann und Samen⸗ Händler in Nürnberg, Carthaͤuſergaſſe Lit. L. Nro. 1004. Bel Herru Franz Ortlieb in Relchenweper im oberrheiulſchen Departement find folgende Weintehen zu haben: 1) Der kleine Raͤuſchllng oder Ortlleber, Burger, große Raͤuſchliug, Weiß gutedel, To kaler, Rleßling, Weißglaͤfner (weiße Traminer), Rothgläfner (rothe Traminer), Grauglaͤfaer ſog. Ruländer, rothe Burgunder; das Stük zu 25 Centimes das Hundert zu 10 Fran: ken (ohngefaͤhr 71% kr.—5 fl.) 2) der grüne Sylvaner. das Stük zu so Centimes das Hundert zu 20 Frau: ken (ohngefähr 9 kr. —20 fl.) 3) der weiße graue } Mustateller * ſchwarze St. Jakobs, Rothgutedel, Welßkrachgutedel, das Stüt zu 50 Centimes das Hundert zu so Frau⸗ ken (ohngefaͤhr 15 kr. — 45 fl.) Unbewurzelte Stöte koſten die Hälfte. Beſtellungen konnen auch an die Herren Loͤdel und Merkel in Nüruberg gemacht werden, welche die Weinreben ſogleich bet Herrn Orrlteb beſorgen. Freunden des Weinbaues, wird dieſe Gelegenhelt, ſich mit Weinreben von einem ganz ſollden Maune zu verſehen, willkommen fepn. — . m . —— — — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßan. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganziährige Preis ic in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel, — Allgemeine deutſche Bi a ion Wk ba | BORN Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Gefellfchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. Jahrgang. MN 17 26. April 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Einiges über die Camellia, — Crambe maritima (Meerkobl. — Vorrichtung, um Pflanzen, Straͤucher, junge Bäume ıc. ohne Störung des Wachsthums in der Sommerszeit ſammt der Erde auszuheben und zu verſezen. — Sicheres Mittel wider die Erdfloͤhe. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Johann Baptift Frei: herr von Waldſtaͤtten, k. k. Hofrath und Polizel⸗Oberdirektor, Mitglied der k. k. Landwirth⸗ ſchafts⸗Geſellſchaft in Wien, und Ehrenbürger von Wlener Neuſtadt ꝛc. zu Wien. — Adam Sigismund Baron von Kottwitz, Prem. Lieutenant a. D. zu Nimptsch in Nlederſchleſien. Seine Wohlgeborn, Herr Kaspar Denner, I. Mas nufakturs⸗Beamter der k. k. Arbeits⸗ und Verbeſ⸗ ferungs-Anftalt in Wien. — Chriſtian Friedrich Köhler, Land. Steuer⸗Kaſſi⸗ rer in Goͤrlltz. — Chriſtlan Ernft Franke, Archltekt zu Görlig. — Sabinian Hunſck, dliplomatirter Apotheker im Convente der Barmherzigen zu Linz in Ober-Oe⸗ ſt er rreich. — Wilhelm Eberhard Schwarz, Schullehrer zu Beckum im Muͤnſterlande in Weſtphalen. Einiges über die Camellia. Camellia (dem Pater Kamel zu Ehren ſo benannt) heißt in der Blumenſprache: Du gefaͤllſt Allen. Das Vaterland derſelben iſt Japan und China. Sie wird ſowohl durch Samen, haͤufiger und zwekmaͤßi— ger aber durch Ableger und Steklinge vermehrt, und durch das Ablaktiren und Kopuliren, dann auch Pfropfen veredelt. Die Kultur dieſer Lieblingspflanze von ganz Europa, von welcher ſchon mehr als 100 Spiel— Arten in Oeſterreichs Kaiſerſtadt zu ſchauen ſind, faͤngt an, ſich ſehr zu heben; denn in keinem Gar— ten fehlt dem Blumenfreunde dieſe durch ihre Bluͤte einen herrlichen Anblik gewaͤhrende Pflanze. Da— her finde ich mich bewogen, meine auf mehrjaͤhrige Erfahrungen gegruͤndete Behandlung, ſo wie auch Vermehrungs- und Veredlungs-Weiſe der Camel— lien hier getreu mitzutheilen. Die Camellien fordern elne mittlere Tempera— tur, einen lokern, kraͤftigen, mehr warmen und et— was troknen, als kalten und feuchten Boden; im Freien eine gegen die Sonnenhize geſchuͤzte Lage, und im Topfe eine Stellung, welche fie im Winter der mittaͤgigen Waͤrme, und im Sommer der noͤrd— lichen Friſche naͤher bringt. Sie bedarf viel Luft, . ͤ y ³⁰· dd d ⅛ 5 x ˙wm;m. w.. v!!! 7˙ Vm NETTE TE Nachrichten aus Frauendorf. Eingegengene Beiträge zur Herftellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Relhenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 347) Herr Phil. J. Walther, Hypotheken: Be: wahrer zu Pruͤm in Rheinpreußen 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Mit dem Genius ſteht die Natur in ewigem Was der eine vetſpricht, leiter die andre gewiß. 348) Herr Jakob Halbmſteiner, graͤfl. Auers⸗ pergiſcher Gartner auf der Herrſchaft Mokritz, 19 146 aber keinen Wind; daher eine luftige, aber wind- ſtille Lage. Eine Hauptſorge iſt, den Camellien nicht zu große Gefaͤße zu geben. Dieſe muͤſſen dem Ballen angemeſſen ſeyn, welchen die Pflanze um ſich bildet. Sie fordert nicht durchaus Heidenerde, ſie gedeiht beſſer in guter Gartenerde, gemengt mit einem Drit⸗ theile Sand und einem Drittheile Lauberde. Dieß Gemenge, gleich im Augenblike der Zu— bereitung angewendet, geſtattet dem Waſſer den Durchgang, nimmt aber davon eine zureichende Menge zwekdienlicher Theile auf, und halt fie feſt. Die Wurzeln ſchlagen leicht durch, die atmosphaͤri— ſchen Gaſe dringen leicht ein, die Gaͤhrungen, wel⸗ che die Gaſe unterirdiſch entwikeln und die den Pflan⸗ zen zur Nahrung dienen, und den Kohlenſtoff auf— löfen, erhalten ſich dauernd in ihr. Im Begießen ſey man immer maͤßig; etwas freigebiger zur Zeit der Blüte und des ſtarken Schaft Triebes, karger zur Zeit der Ruhe. Es duͤrfte groͤßtentheils zur Grundregel angenommen werden, daß die Wurzeln der Topfpflanze wenig Waſſer bes duͤrfen. Nichts ſchwaͤcht eine Pflanze mehr, als die immerwaͤhrende Ueberſchwemmung auf den Wurzeln. Die Erweichung und Kraftloſigkeit der Gefäße theilt ſich bald auch den obern Pflanzenen⸗ den mit, und wird der Grund, daß die geſchwaͤchten jungen Staͤmme bei dem geringſten Sonnenſcheine und Winde welken, und daß die Knospen, getraͤnkt mit kraftloſem Safte, ſo leicht abfallen, oder ſich nur zu geruchs und farbenloſen Bluͤten entfalten. In der Spannung und der zureichenden Feuch— tigkeit derſelben ſchoͤpfen die Pflanzen, insbeſondere jene, welche in ihren ausdauernden breiten Blaͤt— tern eine größere grüne Oberfläche darbieten, neues Leben. Mit einiger Aufmerkſamkeit kann man ihnen dieſe Wohlthat im Sommer leicht gewaͤhren. Die Stellung gegen Norden ſcheint dazu am Guͤnſtigſten, die Luft iſt da am Meiſten elaſtiſch und friſch. | Dieſe Stellung gegen Norden wird um fo nothe wendiger, je mehr man ſich den ſuͤdlichen Laͤndern naͤhert, wo oft auch ſelbſt dieſe Stellung nicht ge⸗ gen die große Waͤrme ſchuͤzt. Hat man den ſchiklichſten Standort fuͤr die gute Jahreszeit gefunden, dann iſt nur Ein Feind, und zwar anhaltender Regen zu befuͤrchten. Da— gegen muͤſſen Camellien geſchuͤzt werden; denn zu große Feuchtigkeit iſt ihnen, wie oben bemerkt, bes ſonders ſchaͤdlich. Kalte regnerifche Witterung ſoll auch ihre Ein— winterung beſchleunigen, damit ihre Erde Zeit ge= winnt, ſich im Glashauſe vor dem Eintritte der rau hen Jahreszeit aus zutroknen. : Bei der Einwinterung der Camellien iſt das groͤßte Augenmerk auf ein hiezu zwekdienliches Lo— kale zu richten, indem dasſelbe weder durch einen Ofen noch andere kuͤnſtliche Waͤrme erwaͤrmt wer— den ſoll, weil dieſes nicht nur das Abfallen der Blumenknospen, ſondern auch das Kraͤnkeln der Pflanzen zur Folge hat, weßwegen ſich zur Ueber— winterung der Camellien am Zwekmaͤßigſten die fo= genannten Erdkaͤſten eignen, weil in ſelben immer eine durch die natürliche Aus duͤnſtung der Erde ſich erzeugende gleichfoͤrmige Temperatur von 4 bis 50. erhalten werden kann. Dieſe Kaͤſten muͤſſen die Lage gegen Suͤden ba— ben, wenigſtens 4 Schuhe unter dem Horizonte tief ſtehen, gut ausgezimmert und mit mebreren entgegengeſezten Luftloͤchern verſehen ſeyn, damit an milden Wintertagen dieſelben leicht geluͤftet wers ——— —— K —— Ta EEE IE A PER TEE NIE TEE —-—a d! — im Herzogthume Krain an der croatifchen Grenze en nen Bf mit dem Motto : Möge diefe Meine Gade aus dem Garten Mokritz, der Mark Kraln, wohlgefaͤlllg in Frauendorfs großem europälſchen Garten auf⸗ genommen werden! 349) Herr Fr. X. Ritter v. Brahm, k. k. Com⸗ merzial⸗Grenz⸗Zollamts⸗Con troleur zu Theben bei Preßburg in Ungarn . 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: 3 Beharrlichkeit und Einigkeit führt zum lele. (Mit der Sufiberung, bis der Ban ganzlich vollendet iſt, alle halbe Jahre die newllche Summe in R. W. beizutragen.) 550) Herr J. R. in E. 1 fl. 26 kr, 351) Ein Ungenannter 10 fl. — kr. 147 den koͤnnen; nur bei fehr firenger Kälte find die Fenſter 3= auch 4 fach mit Matten und Brettern zu überlegen, damit die Pflanzen vor dem Frieren ges ſchuͤzt werden. Wenn die Camellien im Fruͤhjahre nach dem Safttriebe, welcher auf die Bluͤte folgt, verſezt werden, halten die Bluͤten im naͤchſten Jahre feſter, die Knospen ſind beſſer genaͤhrt und entfalten ſich ſchoͤner, als wenn das Verſezen im Herbſte geſchieht. Bei dem Verſezen ſind die Wurzeln ſorgfaͤltig zu ſchonen, da ſie leicht faulen und brandig werden, beſonders wenn die Toͤpfe auf einen zu friſchen, fe— ſten, inſektenreichen Boden geſtellt werden. Der Boden ſoll ſandig ſeyn, um das Waſſer nicht aufzuhalten. Die Toͤpfe ſind dann etwas einzuſenken, noch beſſer ſtuͤnden dieſelben auf einem mit poröfen Ziegeln gepflafterten Beete. Im Glashauſe ſtellt man ſie auf die Bretter oder Stellagen, die den Fenſtern am Naͤchſten ſind, und wendet im Laufe des Winters jeden Theil der Pflanze dem Lichte zu. In der Zimmerluft ſollen fie fo kurz als möge lich ſtehen; denn dieſe iſt ihnen ſehr ſchaͤdlich. Fangen ungeachtet aller Sorge die Camellien an zu kraͤnkeln, ſo erhalten ſie wieder neue Kraͤfte, wenn ſie einige Monate mit dem Ballen ins freie Land in den Boden eines gut gelegenen Miſt— Beetes verpflanzt werden. Die Wiederkehr eines beſſeren Wachsthums bezeichnet die Zeit, wenn ſie wieder in Toͤpfe zu ſezen ſind, welches jedoch eher geſchehen muß, als ihre Wurzeln aus dem Ballen in den ſie umgebenden Boden dringen. Die Vermehrung der Camellien geſchieht: 1) durch Samen, welcher in mit Camellienerde gefüllte Töpfe geſaͤet und ſodann in ein lauwarmes Beet geſenkt wird; jedoch iſt zu bemerken, daß man ſelten guten friſchen Samen, welcher die volle Keim— Kraft beſizt, erhält. 2) Dürch Steklinge auf warmen Beeten, wo ſelbe nach vollkommener Bewurzlung in mit Damm⸗ und Heidenerde, und mit einem Theile Sand ver— mengte Erde in kleine Toͤpfe verſezt werden, wobei beſonders zu beobachten iſt, daß man die Steklinge nicht mit Glaͤſern oder Stuͤrzen von oben bedekt, weil ſonſt dieſelben zu treiben anfingen, ohne bewur— zelt zu ſeyn. Das Beet, in welches die Steklinge geſenkt werden, muß immer in gleicher Waͤrme und zwar von 12— 15 Grade Reaumur erhalten werden. Beim Abkühlen der ſchon geſezten Steklinge muß man vorſichtig zu Werke gehen, ſelbes nicht zu ſchnell, ſondern ſtufenweiſe vornehmen und ſie nur dann erſt ins Freie ſtellen, wenn ſie vollkommen abgehaͤrtet find. 5) Durch Ablegen, wenn man die jaͤhrigen Triebe unter einem Auge erdroſſelt oder mit feinem Draht unterbindet, und mittelſt hoͤlzerner Haͤk— chen in ein lauwarmes Beet mit zwekdienlicher Erde heftet und beim Abkuͤhlen derſelben das Vor— erwaͤhnte beobachtet. Die Veredlung der Camellien unternahm ich: 1) Durch Ablaktiren auf die Camellia flore sim- pliei oder flore pleno rubro, welche leztere we: gen des beſſern Wachsthums mir zwekdienlicher ſchien, weil ich durch dieſelbe ſehr ſchnell zu anſehn— lichen und bald bluͤhbaren Pflanzen gelangte. 2) Durch Kopuliren, bei welchen das bei den Steklingen und beim Ablaktiren erwaͤhnte Verfah— ren ebenfalls anwendbar iſt. 5) Auch durch die gewoͤhnliche Art des Pfro— pfens iſt es mir gelungen, die Edelzweige mit An— r? ——ñ a 552) Herr Franz Seraph Wolf, Pfarrer zu Aigen am Inn 5 5 fl. 24 kr. mit dem Motto; Frauendorf's Floren. 555) Herr Max Dietz, churfuͤrſtl. Maria Leopol⸗ diniſcher und Baron von Hornſteiniſcher Ge— © auicpropitten von Zinnenberg und Egmating im Iſarkreiſe . 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Wolle den zartenppfleglingen bald ein Obdach werden! 354) Herr Niclas Gasperotti, Handelsmann aus Laibach 8 5 fl. — kr. mit dem Motto: Mit Vergnuͤgen trug ich zum Anfang, Mir Freuden trag ich zur Fortſezung, Bereitwillig werde ich auch zur Vollendung Floras und Pomonas herrlichen Tempels mein Scherflein beitragen und dabei aus rufen: Lange lebe unſer verehrter Herr Vorſtand! 19 * 148 un wendung der erſterwaͤhnten Behandlung vortrefflich zum Wachſen zu bringen. Domiulk Nowack, Gärtner bei Sr. kalſ. Hoheit dem Erzherzoge Carl in Wien und correſpondirendes Mlt⸗ glied der praktiſchen Gartenbau-Geſell⸗ ſchaft ln Bayern zu Frauendorf. Crambe maritima (Meerkohl). Der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung ver— danken wir die Bekanntſchaft mit der Crambe ma— ritima. Wenn auch daruͤber in Liepolds ver— ſtaͤndigem Gaͤrtner, deutſcher Ueberſezung B. I. S. 275, dann in jenem von Noiſette B. II. S. 142 Erwaͤhnung geſchieht, ſo ſind dieſe Werke doch entweder nur wenig verbreitet, und von Garten— Beſizern geleſen, oder man wurde darauf nicht auf— merkſam gemacht. Alle angegebenen Kulturarten der Crambe marit. (f. allgem. deut. Gartz. B. IV. S. 51, B. V. S. 44, B. VII. S. 60, B. VIII. S. 102 dann jene oben ge⸗ nannten v. Liepold und Noiſette) weichen im Weſentlichen nicht viel von einander ab; da ſie aber gegen die neueſten in den botaniſchen Litteratur— Blaͤttern der k. bot. Geſellſchaft zu Regensburg 1829 B. II. 1tes Heft S. 176 ganz verſchieden find, findet man es gut, ſie hier woͤrtlich anzugeben, und alle Mitglieder der deutſchen Gartenbau-Geſellſchaft und Leſer ihrer Zeitung, welche ſchon Verſuche mit dieſem feinen Kuͤchengewaͤchſe auf eine noch andere Art gemacht haben, aufzufordern, entweder moͤg— lichſt bald, aber doch im Laufe dieſes Jahres durch die Gartenzeitung die Reſultate mitzutheilen. Ein— ſender dieſes erhielten voriges Jahr von einem be— ruͤhmten Samenhaͤndler 6 Loth Samen, vertheilten ihn an 5 Freunde, aber man erhielt auch nicht Eine Pflanze. Der Same war zu alt. Ueberhaupt ſollte dieſer Same bei den Handelsgaͤrtnern nicht unter den Blumen-, ſondern Gemuͤſeverzeichniſſen ſtehen. Ueber den Anbau und das Treiben des Meerkohls. Die Crambe maritima, oder der Meerkohl, iſt eine einheimiſche Pflanze Englands und anderer europaͤiſcher Laͤnder, und wird am ſandigen Ufer der Seekuͤſte gefunden. Sie iſt in unſern Gaͤrten laͤngſt als Kuͤchenge— gewaͤchs eingefuͤhrt, aber erſt in den lezten 50 Jah— ren in allgemeinen Gebrauch gekommen, und einer von der anfaͤnglichen ſehr ſtark abweichenden Be— handlungsart unterworfen worden. Der Hauptwerth diefer Pflanze beſteht in ih— rem fruͤbzeitigen Wachſen, ſo daß ſie auf der Tafel iſt, wenn wenig aͤhnliche Dinge zu haben ſind. Sie geht noch dem Spargel voran, fuͤr welchen ſie kein uͤbles Subſtitut iſt, und da ſie fuͤr ſich allein eine Schuͤſſel bildet, vermannigfaltigt ſie die Delikateſ— fen der Tafel; weil man fie ferner auch für medizi— niſch nuͤzlich haͤlt, ſo iſt ſie wohl des Anbauens werth; deßwegen ſoll es gezeigt werden, auf wel— che Art mau ſie im Winter leicht ſehr vollkommen erlangen kann, bis zur Zeit des Einſammelns am natuͤrlichen Standorte. Richte Eins oder mehrere Beete (mit 2 Fuß breiten Gaͤngen dazwiſchen) zur Aufnahme der Samen in der Art zu: ſteke die Beete auf 2 Fuß Breite und einer beliebigen Länge aus, fo viel moͤg— lich von Oft nach Weſt, bezeichne die Eke zur Bes ſtimmung der Gaͤnge aller Seiten mit Staͤben, grabe die Erde des Beetes einen Spaten tief aus, und bringe die Erde etwas bei Seite, fuͤlle dieſe Aus: 355) Herr Joſeph Finſterwalder, herrſchaftl. Braͤumeiſter in Egmating . 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Eln kleiner Stein zum großen Hauſe. 356) Herr A. H. zu E. . 5 fl. 24 kr. mit dem Motto: Man fol Gutes thun, wann, Wo und fo viel man kann- 557) Herr Huberich, geiſtlicher Ratb, Dekan und Pfarrer zu Neuhauſen bei Stuttgart 5 fl. — kr. 358) Herr F. J. St. 2 fl. 15 kr. mit dem Motto: Die Beförderung des Nuͤzlichen und Guten nach individuellen Kräften iſt Pflicht eines Jeden, der dem Zweke feines Daſepus ent» ſprechen will. 149 hoͤhlung mit dem feinften und ſchoͤnſten Sande, wel: cher in der Naͤhe zu haben iſt, entweder von der Seekuͤſte oder aus einem Fluße oder einer Grube. Die Farbe des Sandes iſt gleichgiltig, nur muß er rein und moͤglichſt frei von Lehm ſeyn; denn je nachdem der Boden des Beetes arm oder reich iſt, wird auch der Geſchmak der Pflanze beim Zurichten ſeyn. Wird dieſe Vorſicht nicht beobachtet, ſon— dern den Pflanzen der reiche und kultivirte Boden eines Kuͤchengartens uͤberlaſſen, oder der Boden nach Art des leztern mit Duͤnger zugerichtet oder bedekt, ſo werden die Pflanzen zu unnatuͤrlicher Geilheit getrieben, welche den Geſchmak verſchlech— tert und dem Gewaͤchſe jenen ſtarken Geruch und Geſchmak ertheilt, der gerade den groͤßten Ruͤk— ſchritt im Werthe des Gewaͤchſes bezeichnet; wach— ſen dagegen die Pflanzen durchaus in reinem San— de, ſo iſt der Geſchmak mild und angenehm, und den meiſten Gaumen willkommen. Wenn das Beet mit Sand gefuͤllt, und damit gegen 6 Zoll uͤber die natuͤrliche Flaͤche des Bodens erhoͤht iſt (und dieß muß vor Ende des Maͤrz, wel⸗ ches die Saͤezeit iſt, geſchehen ſeyn), ſo ziehe eine Rinne laͤngſt der Mitte von einem Ende zum ans dern, gegen 5 Zoll tief, in dieſe ſtreue die Samen ziemlich dik; denn ſie koͤnnen nach dem Aufgehen in die rechte Entfernung von einander gebracht wer: deu. Wenn der Sand oder das Wetter zur Zeit des Saͤens troken ſind, ſo gib etwas Waſſer in die Rinne und deke ſie darauf ſogleich zu. War der Same gut, ſo werden die Pflanzen bald erſcheinen, und wenn fie dann hinlaͤngliche Größe haben, daß der Gärtner die am Meiſten verſprechenden ausle⸗ ſen kann, ſo werden ſie bis zur Entfernung von 6 bis 2 Zoll von einander, in welcher ſie nachher bleiben, verduͤnnt. Waͤhrend des Sommers wird das Beet bei Gelegenheit mit Duͤngerwaſſer be— goſſen, zu dem Zweke, die Pflanzen in ihrem Wachsthume anzuregen; denn da der Duͤnger in folder Geſtalt angewandt fluͤchtiger iſt, als in ſeinem feſten und concentrirten Zuſtande, ſo kann er dem Gewaͤchſe keine Wildheit fuͤr bie Zeit, wo es auf die Tafel gebracht werden kann, ertheilen. Im erſten Winter nach der Ausſaat koͤnnen die Pflanzen nicht getrieben, auch darf keiner von den Schoͤßlingen abgeſchnitten werden, ſondern ſie muͤſ— fen bleiben, und in ihrem Erſtarken unterſtuͤzt wer— den, daß ſie gehoͤrige Staͤrke erlangen, um in den folgenden Jahren entſprechende Ernten zu gewaͤhren. Gegen den Monat November des ren Win: ters nach dem Ausſaͤen wird ein Theil an einem Ende des Beetes zum Treiben vorbereitet. Zu die— ſem Zweke, und damit es mit Leichtigkeit geſchehen kann, werden ordinaͤre hoͤlzerne Kaͤſten, hinten 18 Zoll, vorn 1 Fuß hoch und von paſſender tragbarer Länge, und von der Breite des Beetes, angefer— tigt. Mittels Haken auf der Ruͤkſeite werden leichte hölzerne Dekel von paſſender Länge befeſti— get; dieſe koͤnnen, um Licht und Luft zuzulaſſen, geöffnet, und bei ſchoͤnem Wetter ganz zuruͤkge— ſchlagen werden. Wenn dieſe Rahmen angebracht find, werden die Gaͤnge einen Fuß tief ausgegra— ben, und bekommen Ausfuͤtterung vom hizigen Duͤnger, welcher an der Vorder- und Ruͤkſeite der Geſtelle aufgedaͤmmt wird. Die Oberflaͤche der Beete innerhalb der Rahmen wird mit weichem kur— zen Stroh oder Heu 9 Zoll hoch bedekt, um die Waͤrme, welche von den Seiten herkommt, feſtzu— halten, um jene warme, feuchte Beherbergung zu geben, worin die Pflanzen gedeihen werden; bei ſtrengem Froſtwetter verlangen die Kaͤſten auch noch Bedekung mit Matten und Streu, damit die Pflan- 559) Herr Karl v. Bruͤnek, der loͤbl. Arader Ges ſpannſchaft Steuer-Einnehmer zu Alt- Arad 2 fl. 50 kr. 560) Herr Anton Puchmuͤllner, k. k. Kommer⸗ zial⸗Zolleinnehmer und k. ungariſcher 3oger zu Minſchek in Ungarn 6 fl. — kr. mit dem Motto: Da zum allgemeinen Wohl, Jeder gerne geben ſoll, So will ich nicht der Lezte ſeyn, Auch mein Eutbehrllches zu weih’n. 361) Herr Johann Czwrozek, Rentamtsſchreiber a der koͤnigl. Stadt Znaim . 5 fl. 6 kr. mit dem Motto: Klein iſt zwar die Gabe, die ich hier ſende; Groß tft jedoch der Zwek, zu welchem fie ge⸗ weiht wird. 150 zen nicht ins Stoken gerathen. Der Bedarf im Hauſe und die Zeit desſelben beſtimmen dem Gaͤrt— ner die Länge und Anzahl der Kaͤſten; zwei derfels ben ſind zum Wenigſten noͤthig, damit der zweite noch unterhalten werden kann, wenn der Ertrag des einen geſchnitten wird. Junge Pflanzen laſſen ſich umpflanzen, und können, wenn deren zu haben find, benuzt werden; ſicherer aber iſt es, ſowohl zu ſaͤen, als zu pflan— zen, um Mißrathen zu begegnen. Damit die Wurs zeln durch das Treiben nicht zu ſehr erſchoͤpft wer— den, kann in einem Jahre dieß, im andern jenes Beet zum Treiben gebracht werden. Die Kronen der Wurzeln haben eine Neigung, ſich zu erheben, und da jährliches Nachſchuͤtten von Saud nach dem Zurichten im Herbſte noͤthig wird, ſo erhalten die Beete durch dieſe Anhaͤufung kein huͤbſches Anſehen; werden aber die meiſten aufſtre— benden mit dem bluͤhenden Stengel jeden Sommer abgeſchnitten, ſo erhaͤlt ſich das Ganze in ordentli— chen Grenzen. Statt der Bedekung mit Duͤnger oder Streu zum Schuze gegen den Froſt werden die Kaͤſten bei den zum Treiben beſtimmten Beeten an— gebracht; die nicht davon eingeſchloſſenen Theile des Beetes aber bekommen eine Deke von Garten- Erde aus den Gaͤngen, welche im Fruͤhjahre wie— der vom Sande abgenommen wird. Verfaſſer dies ſes fing ſchon im Jahre 1798 an, Meerkohl zu treiben, und gebrauchte dabei ſowohl innerhalb, als außerhalb eines Kaſtens mit Glasfenſtern den Bizis gen Duͤnger, fand jedoch bald, daß weder Glas, noch Dünger auf die inwendige Seite noͤthig waren, noch zuſagten; war hingegen, als er deßhalb den eben beſchriebenen Weg einſchlug, ſo gluͤklich, die ſchduſten Ernten dieſes Gewaͤchſes zu jeder Zeit der Winter— Monate zu erzeugen; er kann aber zuverſichtlich, 562) Herr Ernſt Zeplichal, Amtsverwalter auf dem Gute Ciſta in Boͤhmen 2 fl. 36 kr. mit dem Motto: Gluͤt und Segen jedem deinem Unternehmen. 565) Herr G. M. Freiherr v. Frieſen, k. preuß. Hauptmann a. D. zu Frankenthal bei Bi— ſchofswerda in Sachſen 4 fl. — kr. mit dem Motto: beſonders denen, welche kein Treibhaus und keine Miſtbeetkaͤſten beſizen, obiges Verfahren empfeh—⸗ len, während Andere, die ein Treibhaus oder Mift- Beet haben, ohne die Mühe und Koſten des Trei⸗ bens im Freien die Ernte an Meerkohl im Winter dadurch erzielen koͤnnen, wenn fie gut ausgewählte, alte Wurzeln im Herbſte in Toͤpfe bringen und in ein Haus oder Miſtbeet ſtellen, welches hinlaͤngliche Waͤrme hat, wobei durch Ueberſtuͤrzen anderer lee— rer Toͤpfe das Licht ausgeſchloſſen wird. J. NM. (Samen davon iſt in Frauendorf wieder vorräthig.) Vorrichtung, um Pflanzen, Sträucher, junge Baͤume ꝛc. ohne Störung des Wachsthums in der Sommerszeit ſammt der Erde auszuheben und zu verſezen. Ob ſchon ſpät, doch aus einem Herzen, das den innigften Antheil an allen Unternehmun⸗ gen in Frauendorf nimmt. 564) Herr Joſeph Peer, Apotheker zu Brixen in Tyrol 4 ; 5 fl. 18 kr. 565) Ein Ungenannter 1 fl. — kr. mit dem Motto: O ebler Fuͤrſt, fuͤr Dein Veſtreben! 566) Ein Ungenannter aus Ungarn 7 fl. — kr. 151 Befttaudtheile 1) Ein eiferner Ring a von etwa 18 bis 24 Zoll Durchmeſſer, mit zwei Handhaben bb; die bes ſtimmtere Groͤße des Ringes richtet ſich nach der mehreren oder mindern Ausbreitung der Wurzeln der auszuhebenden Gewaͤchſe; am Beſten eignet ſich hierzu ein ſtarker eiſerner Faßreif, der ſich zu⸗ gleich nach unten zu etwas verjuͤngt; die beiden Handhaben, etwa 6 Zoll hoch, find am Ringe aus⸗ wendig, einander gegenuͤber und ein wenig auswaͤrts ſtehend angenietet. 2) Vier Spaten ecee; für einen Ring von 24 Zoll Durchmeſſer muͤſſen ſolche ſchon ziemlich groß ſeyn, und daher von einem Zeugſchmied beſonders gefertigt werden; fuͤr einen Ring von 18 Zoll Durchmeſſer bedarf man blos 4 gewoͤhnliche mittlere Spaten. 5) Zwei Lattenſtuͤke dd zu Spreizhoͤlzern, an beis den Enden etwas gabelfoͤrmig ausgeſchnitten. Anwendung. Soll irgend ein Gewaͤchs ausgehoben und ver— ſezt werden, ſo wird zuerſt der Ring daruͤber ge— ſtrekt, und ſo auf die Erde gelegt, daß das Ge— waͤchs in die Mitte des Ringes zu ſtehen kommt. Nun ſtellt man die 4 Spaten dicht an den innern Umfang des Ringes, 2 und 2 einander gegenüber, etwas ſchraͤg und ſo tief ein, daß hiermit ja noch die Wurzeln umfaßt werden; haben ſich einige Wur— zeln außerhalb der vier eingeſtekten Spaten verbrei— tet, ſo muß man ſolche freilich durchſtechen. Der Ring kann zuvor ſo viel wie moͤglich in die Erde eingetreten, oder was noch beſſer iſt, die obere Erde bis faſt auf die Wurzeln abgeraumt werden, damit der auszuhebende Erdballen nicht unndthigerweiſe groß und ſchwer wird, und ſolcher mit den einges ſtekten Spaten um ſo beſſer in der erforderlichen Tiefe umfaßt werden kann. Hierauf ſpannt man die erwaͤhnten zwei Spreizhoͤlzer oben zwiſchen die Spatenſtiele kreuzweis feſt ein; zur beſſern Befe— ſtigung derſelben kann jeder Spatenſtiel von vorne etwas ſtumpfkantig zugeſchnitten und mit kleinen ſtumpfen Einſchnitten oder Kerben verſehen ſeyn, worin die Spreizhoͤlzer eingreifen. Nun darf man nur an den Handhaben anfaſſen und aufheben, ſo wird man ſich uͤberzeugen, daß auf dieſe Art und Weiſe der Erdballen mit dem Gewaͤchſe, ohne daß ſolches im Wachsthume geſtoͤrt wird, an die bes liebige Stelle zu tragen und zu verſezen iſt. Es verſteht ſich, daß ſowohl beim Forttragen, als auch beim Einſezen geſchikt und behutſam umgegangen werden muß, damit der Erdballen nicht zerfaͤllt und die feinern Wurzeln in ihrer Lage nicht geſtoͤrt werden. Cobleuz im März 1830. Sicheres Mittel wider die Erdfloͤhe. Der Same der Fruͤchte, die man gegen die Erd— Floͤhe fchüzen will, wird ein Paar Stunden vor der Ausſaat in Terpentinol gelegt. Mau hat hierbei nicht zu befuͤrchten, daß der Same dadurch Schaden lei— de. Die Wirkung davon iſt nur die, daß die aufge— henden Pflanzen eine Zeitlang einen ſolchen Geruch erhalten, der den Erdfloͤhen zuwider iſt. Daruͤber werden die Pflanzen groß, und gelangen zu einer ſolchen Staͤrke, daß die Erdfloͤhe ihnen nicht mehr ſchaden koͤnnen. Es verliert ſich dieſer Geruch nach und nach dergeſtalt, daß der Geſchmak ſelbſt bei den fruͤheſten Radieschen nicht davon leidet. Joh. Mich. Zizelsberger, Mitglied der praktiſchen Gartenbau-⸗Geſellſchaft. Naumann. . EEE I ²ðVw ] ·¹.. ]«²tUuẽ dd nen ET m man mit dem Motto: Florens und Pomonens Häuschen Laut Fuͤrſten's Wille aufzubauen, Sende willig auch ein Sträußchen, Des Schoͤpfers Segen wirds bethanen,. ungarisches Motto. A? szep hölgyek kebeleben a’ termeszet is szeledül; Im ‚Asszonfalva tersegeben a’ tarsasdg illy’ vegre gyül, a’ Vadonyok majd eloszlanak az akadalyok elomlanak 'S Kellemekke Are Veberfez Im Schooße der Srauen, Fiege wird ſelbſt die Natur; zu gleichen Wirken entstand auf Frauendorf's Boden der Verein. — Die Wildulſſe werden verſchwinden Alles Unwirthbare geſtaltet' Zu freudigen Gefilden. 152 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Neue zu empfehlende Pflanzen.) Clarkea pulchel la. Von Kapitin Lewelrs in Nor damerlka entdekt und über England zu uns gekom— men. Die Pflanze iſt einjährig, wird im Herbſte an ihren Standort im Freien, oder im Frühlinge in's Miſt⸗ Beet in gute, ſchwarze Erde geſaͤet. Aafangs Juni er: reicht fie eine Höhe von 1½ Fuß, baut ſich vleläaͤſtig, buſchig, und Ende Junt zeigen ſich dle praͤchtigen Blü⸗ ten. Dieſe halten bei guter Pflege zwei Zoll im Durc⸗ meſſer, die pfirſchenblätrothen Blumenblätter und die vier flachen weißen Stigmaten des roͤthlichen Gelffels bilden glelchſam elne Kreuzbluͤte, welche ſich vortrefflich aus nimmt. Jede Blüte bleibt ein Paar Tage geöffnet, und täglich folgen andere nach. Gilia capitata. Dieſe hat mit der Clarkea ein Vaterland und fft gleich dieſer zu behandeln, da es ebenfalls ein Sommergewaͤchs iſt. Doch ſcheint fie et⸗ was freiern Standort zu lieben. Ste wählt aͤſtig, er: reicht eine Höhe von zwei Fuß, und trägt auf zlemllch langen Blumenſtlelen Blütenknoͤpfe, aus einer Menge bimmelblauer Bluͤten zufſammengedraͤngt. Der Monat Junt ift dle Blätezeit, welche dann bis zum Spätherbft dauert. ö . Oenothera roseo-alba. Kommt wohl auch bereits unter den Namen Oenothera amoena in Gär— ten vor. Ela Sommergewaͤchs, welches gleich obigen im freien Lande fowobl als im Topfe gedeiht. Die Blumen find ganz blaßroth, und haben an der Baſis einen karminrothen Flek, fo daß fie dem weißen Hybis- cus syriacus gleichen. Durch ihre Größe und Menge, welche die Pflanze bedeken, fallen fie ſeyr angenehm in die Augen und zieren lange die Garten. Schizanthus pinnatus. Vaterlind Chlli. Ela Sommergewaͤchs, welches fa guter Erde, ſowohl im Lande als im Topfe gedeiht, nur muß es vor zu heißer Sonne und vielem Regen geſchuͤzt ſteben. Die Pflanze erreicht eine Hoͤhe von drei Fuß und bringt mehrere Wochen hindurch, im Monat Julk, Hunderte von Blumen, welche blaßlilafarbig, geſchlizt, in der Mitte gelb, von einem weißen Hof umgeben, dunkel⸗ violett punktirt find, (Antwort auf die Anfrage wegen Rho- dodendron ponti cum, iu Nro. 42 der Gartenzeitung vom 23. November 1829.) Ein Rhododendron ponticum im Garten des Herrn Baumelfterd Felbinger zu Agram in Croatien hatte im Mai 1329 deuſelben mit außerordentlich ſchoͤnen Blüten erfreuet, und die Aufmerkſamkeit biefiger Gar⸗ tenfreunde auf ſich gezogen. Ich war geneigt, eine An- zeige in die Gattenzeitung zu geben, verſaͤumte es aber wegen vieler anderer Arbeiten. Nun erſchlen in det Gartenzektung Nro. 47 vom 23. Nov. 1329 die An⸗ frage: „Wie man einen Rhododendron ponticum, der nicht bluͤhen will, zu behandeln habe, um ihn zum I ——— — — ——— — — ——————H—— Bluͤhen zu bringen?“ Hierauf übergab mir Herr Fel⸗ binger folgende von ihm geſchriebene Antwort, welche ich hier wortlich mittheile: well ich denke, daß andere Beſizer vom Rhododendron pontieum durch fortgeſezte ähnliche Verſuche vielleicht auf einen beſtimmten Er⸗ fahrungsſaz der Behandlungs = Methode dieſer Pflanze kommen konnen. „Ich bekam von befagter Pflanze eln a Schuh hohes Ex⸗ emplar im Monate April 4825, gefund und mit 4 Knospen, welche ich fuͤr Bluͤteknospen achtete; dieſes wurde mit vie⸗ ler Sorgfalt behandelt. Wie groß war meln Erſtaunen, als es ſtatt der Blüte einen 6 Zoll hohen Trieb mawte! Unge⸗ duldig über dieſe unerwartete Erfbelnung nahm ich es Ende Mal aus dem Gewaͤchshauſe und Topfe heraus, und ſezte es in einen blos die Morgenſonne habenden Grund, um es gleichſam dem Sqikſal zu uͤberlaſſen. Den Sommer machte es noch einen Trieb von 6 Zoll welter, und ſezte viel größere Knospen an, welche die Größe eines Tauben⸗Eles hatten. Ich ließ es ſo lange im freien Grunde, bis es der Reif elukgemale bedekte. Dann feste ich es in einen 15 Zoll weiten hölzernen Kübel mit der nemliben lehmigen Gartenerde. Im darauf folgenden Mal kamen 4 ſehr große Blüten zum Vorſchein; und im Mat des heurigen Jahres, ohne daß ich ſeither etwas anders mit ihm vornahm, erhielt es zu meiner größten Freude s große, herrlich pran⸗ gende Blüten, deren jede s Zoll im Diameter hatte, nebſt s Knospen, die mir ein gefühllofer Gaͤrtnerjunge abbrach. Die Blüten meines Rhododendron wurden von Jedermann bewundert. Gegenwärtig iſt der Strauch ſehr geſund, hat einen üppigen Wuchs, iſt + Schnh hoch, und abermal mit Blüten reich verſehen. Daraus ſchließe ich, daß biefe Pflanze keine große Hize noͤthtig habe, einen Fühlen Boden liebe, und daß eln nicht zu ſtarker Relf ihr eintgemale zuträglich ſey; deßwegen beobachte ich dieß ſeither, daß ich meinen Rhododen- dron vor der Einwinterung einem mäßigen Relfe aus- fese. — Ich füge nun den Wunſch bei, daß andere Beſizer vom Rhododendron ponticum ähnliche Ver— ſuche machen und fortſezen, und dann auch ihre Er: fahrungen mittheilen moͤchte n. Barthol. Felbinger, Baumelfter.” Mich. v. Kunitsch, Prof. u. Mitglied c. Ch ar Schmelchelnd ruft die belden Lezten Sylola dem holden Swafer zu, Und er ward nad ſaufter Ruh 8 Schnell mein Erſtes. — Belde ſezten Stich dann traulſch zu dem Buſche hin, Der ich ſelbſt als Ganzes bin. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis It in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel, — Allgemeine deutſche Gere Z e it hen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayerr zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 18. 3. Mai 1830. Inhalt: Fortſezung utuer Miralleder. — Der gräflich von Montgelas'ſche Naturgarten zu Vogenhauſen bel Münden. — Ueber den Verſuch an Edelreiſern durch das Steken in Kartoffel Wurzel zu erzeugen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwuͤrden, Herr Lorenz Franz Hohe nauer, Conſiſtorialrath, Dechant und k. k. Schub iſtrikts⸗ Aufſeher vom Moͤllthale, landesfuͤrſtl. Pfarrer zu Obervellach, Mitglied der k. k. Kaͤrthneriſch- ſtaͤn⸗ diſchen Geſellſchaft zur Befoͤrderung des Akerbaues und der Künfte ic zu Obervellach in Illyrlen. Selne Wohlgeborn, Herr Dr. Alols Sterler, koͤulg⸗ licher Botanift in Münden. — Thomas Dollinger, Plantagen Cultlvator in Sudag am ſchwarzen Meere in Rußland. — Joſeph Pan y, Hofgerlchtsſchreiber und Realitaͤten⸗ Beſizer zu Schloͤgl im Mühlviertel Oeſterreichs ob der Enns. — Joſeph Andreas Pre ys, Vegetablllen Groß haͤnd⸗ ler zu Peſth in Ungarn. — Friedrich Arn. Schulte, Kaufmann zu Reyd im Reglerungsbezirte Duͤſſeldorf in Rheiapreuſſen. Der graͤflich von Montgelas'ſche Natur⸗ Garten zu Bogenhauſen bei Muͤnchen. Befhrieben von dem k. Botaniker Dr. Sterler, Leh⸗ rer der Pflanzenkande in Muͤnchen, vieler gelebrten und oͤkonomiſchen Geſellſchaften des In- und Aus⸗ landes Mitgliede. Es iſt wohl keine ſo leichte Sache, wie Manche glauben, einen Naturgarten, der, von der Hand eines Meiſters gepflanzt, alle Anſpruͤche auf hohe Vollkommenheit hat, wuͤrdig zu beſchreiben; auch beſcheide ich mich gerne, dieſe Aufgabe nicht in ihrem Umfange geldͤst zu haben; allein es wird meine Arbeit den Freunden der Naturgaͤrten dem— ungeachter nicht unwillkommen ſeyn, da die ſuͤd— deutſchen Anlagen noch ſo wenig bekannt und be— ſchrieben ſind. Seit Hirſchfeld traten nur einzelne Hortos graphen, und dieſe mit wenig Gluͤk auf, da fie mei— ſtens dem Fache nicht angehoͤrten, oder auch nur ihr Dichtertalent zu uͤben befließen waren; unbe— kuͤmmert darum, ob durch ihre Sangweiſen Be— lehrung hervorgehen wuͤrde oder nicht. Beide Feh— ler ſuchte ich zu vermeiden, nur hie und da, wo an einer vorzuͤglich gelungenen Partie dem Auge ent— züfende Genüße bereitet find, führte ich eine paf— ſende Strophe irgend eines Saͤngers der Natur und ——— — — —————— — ———— 3 Nachrichten aus Frauendorf. Schon mehrere Male haben wir Gelegenheit ge: habt, unſere verehrlichen Leſer auf die Schriften des im Fache der Pomologie In ganz Deutſchland ruͤhmlichſt bekannten Herrn Joſeph Schmtöberger, regullr⸗ ten Chorherrn des Stiftes St. Florian in Oeſterreich und Mitglied vieler natur- hiſtoriſcher Geſellſchaften, aufmerkſam zu machen. Mit allgemeinem Belfalle wurde das erſte Heft feiner „Beiträge zur Obſtbaum⸗ zucht und zur Naturgeſchichte der den Obſt⸗ Baͤumen ſchädlichen Inſekten“ aufgenommen, und wir find überzeugt, daß ſich das fo eben erſchienene zweite Heft derſelben belfaͤlligen Aufnahme erfreuen werde. Um das allgemein Intereſſante dieſer Schrift zu zeigen, wollen wir nur den Inhalt derfelben kürzlich anführen, und einige beſonders gemelnnuͤzige Abhand⸗ lungen im Auszuge mittheilen. 20 154 — tuL ihrer Reize an, ſo wie ſie ſich im Momente freudi⸗ ger Ueberraſchung dem Gedaͤchtniſſe wiederholte. Selbſt Zeuge vom Entſtehen vieler, aus der ſchoͤpferiſchen Hand des verewigten koͤnigl. b. Hof— garten-Intendanten Friedrich Ludwig von Sckell hervorgerufener imponirender Naturanla— gen, und vertraut mit den Prinzipien, die dieſer Kuͤnſtler in ſeinen Beitraͤgen zur bildenden Gartenkunſt ausſprach, vermag ich wohl mit einigem Rechte über den Werth einer Gartenanlage ein Urtheil zu faͤllen. — Loudon in ſeiner Encyclopaͤdie des Garten— Weſens *) bezeichnet die Jahre 1725— 1735, als die Entſtehungs-Epoche der Naturanlagen in England, und nennt vorzuͤglich Kent, Pope, Addiſon, Garth, Warton als Maͤnner, die ſich theils durch Auffuͤhrung, theils durch die be— gruͤndete feſte Bafis philoſophiſcher Grundſaͤze, um die Erweiterung der modernen Gartenkunſt vorzuͤg⸗ lich verdient gemacht haben; aber es iſt urkundlich erwiefen, **) und Lipowsky führt es in feinem bayeriſchen Kunſtlexikon S. 99 auch an, daß ſchon Abt Konrad von Benediktbayern im 15ten Jahrhunderte die Umgegend des Walchen— Sees durch Lichtung des Jachenan-Thales und Fuͤhrung angenehmer Wege, in einen Naturgarten umgeſtaltete, der durch den Spiegel des Sees, das Wogen der Saaten, umguͤrtet von hohen Bergen und Waͤldern, die lachendſte Anſicht gewaͤhrte. Weit entfernt, damals zu ahnen, daß nach Jahrhunderten einſt derlei Anlagen mit der Benen⸗ ) Loudon, J. C. Eine Encyclopaͤdle des Garten⸗ Weſens, enthaltend die Theorie und Praxls des Gemüfebaues, der Blumenzucht, Baumzucht und Landſchafts⸗Gärtnerei ꝛc. Leipzig 1828. *) Meſchlbeck. Chron. Benedictob. T. I. p. 82. nung Naturgarten belegt, und von ganzen Na⸗ tionen ihre gluͤkliche Ausführung bewundert und nachgeahmt würde, begnuͤgte man ſich an andern Orten, und vorzuͤglich in Kloͤſtern, Obſtbaͤume und Wein zu pflanzen, denen fi) allmaͤhlig auch die Kultur von Ziergewaͤchſen, welche geſchmaklos mit Buxbaum eingefaßt waren, beigeſellte; die Gaͤrten ſelbſt aber umgab man mit Heken oder Zaͤunen, bis im 15ten Jahrhunderte auch lebendige Schatten: Gänge von Geſtraͤuchen und Baͤumen zur Abwen⸗ dung der brennenden Sonnenſtrahlen angelegt, und die Gaͤrten mit Mauern umfaßt wurden. Im ı6ten und 17ten Jahrhunderte *) fing man in Bayern an, Gefallen an dem franzoͤſiſchen Gar— tengeſchmake zu finden, beraubte die Baͤume ih— rer natuͤrlichen Form und bildete ſie zu den man— nigfaltigſten Geſtalten. Alles Gehoͤlze mußte der Scheere gehorchen; Spalier wurden gebildet nebſt Bogenlauben, und der Bux ſpielte eine bedeutende Rolle, indem er in tauſendfachen Schnirkeln und Strichen geometriſcher Figuren ſich zeigte. Kuͤnſtliche Waſſerſpruͤnge, verborgene Vexirwaſſer, und Gebilde des Meißels zierten die Gaͤrten, wo— von noch vor 20 Jahren der Luſtgarten von Nym— phenburg Zeugniß gab, deſſen Waſſerkuͤnſte weit und breit beruͤhmt waren, und von keinem Fremden, der nach Muͤnchen kam, unbeſucht gelaſſen wurden. Mit der Ankunft des k. Hofgarten-Intendan— ten von Sckell im Jahre 1804 fand auch der neue, in Bayern vor Jahrhunderten ſchon aus geuͤbte, Gartenſtyl der Engländer, oder die moderne Gartenkunſt in dieſem Lande freundliche Aufnahme und allgemeine Anwendung, nachdem man den im Jahre 1230 von Sckell angelegten „) Llpowsky a. a. O. S. 99 f. — . — ——ññ— Ä—½—ð —— — DENT EZB — —— — CE EEE Das Buch handelt: Von dem ſchädlichen Einflafe der Witterung im Jahre 1327 auf bie Obſtbaͤume in Oeſterreich ob der Enns. Von den Urſachen der überaus zahlreſchen Erſchelnung des grünen Spanners im Jahre 1027, feinen Ber: heerungen und von den Mitteln ihn zu vermindern, Von der Erziehung und Behandlung des Aprikofen- Baums. Von dem Schnitte der Spaller⸗ und Zwerg = Bäume und deſſen Wirkungen auf die Fruchtbarkeit derſelben. Von der Naturgeſchichte des Goldafters, Bombyx chry- sorrhaea. Von der Naturgeſchichte der grünen Apfel⸗Blattlaus, Aphis pyri mali- Verzeichniß der Generationen, der Apfel- Blattläufe, die von einem befluͤgelten Weibchen der dritten Generatlon 1928 abſtammen. Verzeichniß der Generationen der Apfel- Blattlaͤuſe, die von einem bepflügelten Welbchen der dritten Generatlon 4829 abſtammen. 155 Naturgarten auf dem Schloßberge zu Landshut und die neun Jahre ſpaͤter unter Oberleitung des Grafen von Rumford vom nemlichen Kuͤnſtler ausgeführten natuͤrlichen Anlagen bei München, den ſogenannten engliſchen Garten, nach vol— bendeter Entfaltung ihrer eigenthuͤmlichen Schoͤnhei— ten liebgewonnen hatte, und im Beſize des großen Gartenkuͤnſtlers ſelbſt nun im Stande war, mehr dergleichen Gaͤrten zu ſchaffen. Die Gaͤrten von Nymphenburg, der nuns mehr ausgedehnte engliſche Garten bei Müns chen, der Garten von Biederſtein, der Her— zoglich Leuchtenbergiſche Garten zu Ismanning, die Gärten J. J. Exzellenzen der Herren Grafen von Montgelas und von Thuͤrheim, zu Bogenhauſen und Planeck, ſo wie noch viele andere kleine Zieranlagen ſchreiben ſich aus dieſer Zeit her. Hieher gehoͤren auch noch die an mehreren Or— ten des Königreiches, wie z. B. im Berg am Starn⸗ berger- oder Wuͤrmſee, zu Tegernſee, u. dgl. von Sckell ausgefuͤhrten Landſchafts-Gaͤrten, ſo wie mehrere Privatanlagen, wovon ich nur die der Herren Grafen von Montgelas und Armanns—⸗ perg zu Zaitzkofen und Egg kenne, welche erſtere vom Herrn Gaͤrtner Seimel und leztere von dem koͤniglichen Gartenbau-Condukteur Zifchl wahrhaft im Sinne der Sckell'ſchen Methode ausgefuͤhrt wurden; geſchweige der andern mehr oder minder verungluͤkten Compoſitionen, die für natuͤrliche Gaͤrten gelten ſollen. Ich kann mich hier der Bemerkung nicht enthals ten, daß es ſo viele Gaͤrtnergehilfen und Garten— ſtuͤmper gibt, die ſich an die Ausfuͤhrung natuͤrlicher Anlagen wagen, und mit Axt und Hake auf eine unbarmherzige Weiſe losziehen uͤber die ehrwuͤr— digſten Denkmaͤler des Fleißes unſerer Vorfahren. Jeder kraͤftige Baum, in deſſen Schatten ſich ihre Enkel erquiken ſollten, muß dem Zerſtoͤrungsſinne dieſer Kanibalen ſich beugen, um ihrer neuen mißge— ſtalteten Schoͤpfung das Feld zu raͤumen. Aber wie laͤcherlich iſt auch meiſtens das bizarre Gebilde dieſer ſeyn wollenden Gartenkuͤnſtler, die, groͤßtentheils rohe Gaͤrtnergehilfen, mit der Na— tur und ihren heiligen Geſezen ſo wenig vertraut ſind, als der Irokeſe mit den üppigen Schoͤpfungen des helleniſchen Meißels. g . Sie glauben ſchon genug gethan zu haben, krumm verworrene Wege zu leiten, Huͤgel, gleichviel an welcher Stelle und wie zu erheben, ein fadenaͤhnli— ches Baͤchlein rinnen zu laſſen im mißfaͤlligen Zik— zak, einen Wirrwarr zufaͤllig in die Hand fallender Gehoͤlze zu pflanzen, hin und wieder, mit Zwang, Einbruͤche zu machen, oder einzelne, wirkungsloſe Baͤume zu ſezen, und Felſenſtuͤke auszuſtreuen, um eine natuͤrliche Anlage, einen ſogenannten engliſchen oder modernen Garten, mit allen den Forderungen eines Kenners und Freundes der Natur, entſpre— chenden Bildern ausgeruͤſtet zu haben: fie bewun— dern ſich ſelbſt und ihre widernatuͤrliche Stuͤmperei. Von den mannigfaltigen Kenntniſſen, die ſich der bildende Gartenkuͤnſtler eigen machen muß, ha— ben derlei Burſche keinen Begriff; ſie lernen auch nichts, da ihr Eigenduͤnkel ſie glauben laͤßt, alles Nothige vollauf zu wiſſen; doch ſchwaͤzen fie mit beredter Zunge von ihrer Kunſtfertigkeit, ohne an die Fabel vom verſtellten Loͤwen zu denken. Von paſſender Auswahl und Zuſammenſtellung der Baͤume und Geſtraͤuche, von ihrer Geſtalt, Hoͤhe und natuͤrlichen Beſchaffenheit iſt derlei Pfuſchern nichts bekannt; nichts auch von maleriſch ſchoͤner Compoſition und Verſchmelzung der Farbentoͤne, r . rr Verzeichniß der Generationen der Aepfel-Blattlaͤuſe, die alle von lauter unbeflügelten Weibchen auf den Topfbäumen im Zimmer 1829 abſtammen. Unter den einzelnen Abhandlungen wollen wir vorläufig nur den Aufſaz über die Vertilgun g der Gold ⸗ After ⸗ Raupen als allgemein intereſſant anführen. Der Herr Verfaſſer ſagt: Die gewöhnliche Art, den Obſtbaum von den Goldafter-Raupen zu reinigen, beſtebt in den Ab⸗ nehmen der Neſter derſelben, welches theils mit den Händen, theils mit der ſogenannten Wurmſcheer ges ſchleht. Mit den Händen wäre es frellich am Beſten, wenn es ſich allzeit thun ließe, weil der Baum dabet beſſer gefhont würde. Iſt aber dle Wurmſcheer fo eins gerichtet, daß durch fie der Schoß, woran das Wurm⸗ Neſt hängt, abgeſchnitten wird, fo leidet der Baum nicht ſo ſehr, als wenn der Schoß abgebrochen werden muß, denn durch das Abbrechen wird der Schoß nicht ſelten ganz zerſplittert, oder wenigſtens ein größerer Theil des ſelben weggenommen, als erforderlich iſt. Damit dies Abraupen, oder das Abnehmen der 20* 156 richtiger Vertheikung des Lichtes und der Schatten; von allem, was die holde Natur braͤutlich ſchmuͤ— ken, und die Sinne des Beſchauenden freudig uͤberra— ſchen wuͤrde, haben dieſe nicht die leiſeſte Ahnung; ſie vergreifen ſich vielmehr an der Natur, zerwuͤh— len und verwiſchen ihre Reize mit frevelnder Hand, und kleiden ſie in die vollen Farben der Baroken— Gemälde einer magern Gaͤrtnerburſchen-Phantaſie. Vollkommen paſſend iſt hier eine Stelle aus Voigt's gelungener Ueberſezung von Delilles Lehrgedicht uͤber die Gaͤrten: „Ein Kuͤnſtler ohne Geiſt, was er kaum ſchuf, vernichtet, Zuſammenmfſcht, und trennt, verwirrt und lichtet; Die Züge der Natur mit frechem Pinfelftric Verwlſcht, und deutſches Land, das Welſchlauds Lagen glich, Durch abgeſchmakte Wahl von Relzeu, dle er ſchichtet, Der Wahrheit nach zu Grunde richtet.“ — Andere derlei Artiſten beſizen einige Bildung und find wohl auch gar im Stande, mit nicht unges uͤbter Hand einen Plan zu entwerfen; ſie verbinden mit dieſer Fähigkeit einigen Sinn und Empfaͤnglich— keit fuͤr das ſchoͤne und Bildliche, ſuchen aber die Natur außer ihr ſelbſt, verſtehen ihre dem Auge entzogenen Reize nicht zu entfalten, und werden deß— halb entweder geiſtlos, eintoͤnig und fade in ihren Schoͤpfungen, oder ſuchen durch Ueberladung von bildlichen Scenen, durch auffallend widerſprechende Gruppirungen Wirkungen herbeizufuͤhren, die die dankbare Natur ihrem Eingeweihten ſo bereitwillig in entzuͤkender Mehrheit bereitet. Ihnen raͤth der unſterbliche Delille: Gardesque, mal unis, ces effeis- differens Ne forment qu' un chaos des traits incoherens Lescontradictionsnesontpasdecontrastes. So lange man die Natur nicht genau mit Fors ſcherbliken und gelaͤutertem Gefuͤhle in allen liebli⸗ chen, und die Sinne maͤchtig anſprechenden, unend— lichen Abſtufungen beobachtet, um den Schleier zu luͤften, der ihre Reize verhuͤllt, ſo lange man nicht zum Maler ſich bildet, und die Verbindungen einzel- ner Schönheiten zu einem rein harmoniſchen Ganz zen, zu einem zarten oder erhabenen Naturbilde zu geftalten lernt, ſondern noch fortfaͤhrt, das Stus dium der vaterlaͤndiſchen Gehoͤlze, ihrer Natur und Farbentöne, fo wie die Wirkungen der lezteren in kleineren Maßen oder in verbundenen Gruppen zu vernachlaͤßigen, und die Werke der beſten Schriftſteller uͤber Landſchaftsgaͤrtnerei unbeachtet laͤßt, in ſo lange wird Deutſchland keinen im reinen Style aus gefuͤhrten Naturgarten aufzuweiſen haben. Da— her kommt es auch‘, daß fo viele ganz mißluns gene Naturgaͤrten in den verſchiedenen Provin⸗ zen Deutſchlands angetroffen werden. Delille ruft uns zu: „Seyd reich an Geiſt, reich an Erfindung, Wollt ihr in gluͤklicher Verbindung, Natur und Kunſt bei euren Gaͤrten ſehn!“ Es iſt hier nicht der Ort, uns auf ausführliche Erdrterungen uͤber dieſen Gegenſtand einzulaſſen; aber wir ſind uͤberzeugt, daß nur der ſinnige von Sckell in Deutſchland Anlagen im reinen Natur— Style mit genialer Kraft hervorrief, und daß ſeine Beiträge zur bildenden Gartenkunſt *) ein jedem Gartenkaͤnſtler unentbehrliches Hilfsbuch ſind, das die Geheimniſſe aufdekt, wie man die Natur im lieblichſten Gewande vor das entzuͤkte Auge führen koͤnne. ) Sckell, F. L. v., Beiträge zur bildenden Garten- Kunſt für angehende Gartenkuͤnſtler und Garten- Liebhaber. Muͤnchen bei Lindauer 4819. 8. ate Aufl. 1825, mit Sckells Vortrait.. Wurmneſter von weſentlichem Nuzen iſt, ft zu beo⸗ bachten: Erſtens, daß es nie vor der Mitte November gefhebe, weil, wie wir ſahen, dle kleinen Raupen erſt im November ſich ganzlich ins Weit zurükzle⸗ hen, und zu erſtarren anfangen. Zweitens, daß dieſes Abraupen längſtens bis gegen das Ende März vollen: det ſey, und wenn frühzeltig warmer Sonnenſchein eln⸗ tritt, noch früher, well die kleinen Rappen alsbald aus ihrem Neſte hervotkommen, wenn der Saftırieb reue wird und die Knospen etwas aufſchwellen, das oft ſchon lu der Mitte März der Fall Ifk: Haben fie ſich einmal auf den Schoſſen zerſtreut, fo kommen fie felten mehr ganz zuſammen. Drittens, daß die Neſter, fie mögen im Spätherbſte, oder den Winter hindurch oder im Frühjahre abgenommen werden, fleißig geſammelt, und aus dem Garten gebracht werden; denn, blelben ſie liegen, fo krlechen die jungen Raupen ſicher aus, ſu— chen den Obſtbaum auf und finden (hu. Die Neſter mögen den ganzen Winter auf dem Boden Itegen, vom Shnee und vom Glatteld bedekt oder vielmallgem und anhaltendem Regenwetter ausgeſezt ſeyn, fo. ſchadet es 157 „Er wußte, wie man Kunſt⸗Gebuͤſch und Rleb, Und Bäch und Blumen pflanzt, ſie ordnet und erzleht, Daß da eln Tempe lacht und Zephyr faͤchelt, Wo ſonſt, wie fie der Mutterſcooß gebar, Nur kalte Wuͤſtenet und dunkle Wildniß war.“ Nicht des Auslandes Schaͤßze allein ſollen vor: zuͤglich euren Anlagen Reize verleihen, ſondern die eigenthuͤmlichen, entwikelt mit Geiſt und Grazie, wie Delille euch lehrt: Dans votre prepre enceinte apprenés avous plaire, Dann aber moͤgen immerhin die bildenden Kuͤnſte durch Meiſterwerke des Meiſſels und der Architek— tur euer ſelbſt geſchaffenes Tempe verſchoͤnern, und die Genuͤſſe des Kenners erhöhen, oder ländliche Wohnungen im Einklange eurer Pflanzung uns freundliche Ueberraſchung gewähren. Meiſtens ſind derlei natuͤrliche Anlagen im Ver— bande mit einem Gemuͤſegarten, worin ſich ein oder mehrere Glashaͤuſer vorfinden, die in einem gemei— nen oder hoͤheren Style aufgefuͤhrt worden. Die Fenſter dieſer Glashaͤuſer ſind entweder ſenkrecht oder nach unterfchiedlichen. Winkelgraden geneigt, welche leztere Methode, ſo ſehr ſie auch der Meinung Sckells widerſtrebte, unbedingten Vorzug vor der erſteren, von dieſem Gartenkuͤnſtler faſt durchge— hends befolgten, verdienen; da durch ſie den Ge— waͤchſen eine größere Maſſe von Licht und Wärme zugefuͤhrt wird. 5 Licht und Wärme ſind ja die vorzuͤglichſten Bes dingniſſe des Wachsthums der Pflanzen; ihrer be— raubt, werden ſie, auch in das angemeſſenſte Erdreich gepflanzt, fortwaͤhrend kraͤnkeln, und dann ſterben. — Alles lebt vom Lichte, Die Pflanze ſelbſt kehrt freudig ſich zum Lichte. Schiller. Bei Erbauung eines Glashauſes iſt demnach vor— zuͤglich auf die Stellung der Fenſter Ruͤkſicht zu neh— men, und der mehr oder minder rechte Winkel gegen den Meridian fuͤr die beiden Sonnenwenden zu berech— nen, indem ſonſt, wie Magenzie richtig bemerkt, die Sonnenſtrahlen nur an zwei Tagen des Jahres auf kurze Zeit ſenkrecht auf die inklinirte Flaͤche der Fenſter fallen konnen. Wenn auch bei ſtehenden Fenſtern durch eine Ellipſe an der Gewaͤchshausdeke viel an Licht-Zu— fluß gewonnen wird, ſo lehrt die Erfahrung augen— ſcheinlich, daß ſcarpirende Fenſter noch weit mehr Licht und Wärme zuführen, und der Pflanzen freu— diges Wachsthum befoͤrdern. Zwar weiß ich wohl, daß man gegenwaͤrtig die Kegelform fuͤr Glashaͤuſer vorſchlug, und auch in Berlin in Ausfuͤhrung gebracht hat; allein ich habe weder das Berliner- Palmenhaus geſehen, noch kann ich mir vorſtellen, daß mit dieſer Form nicht auch Unbequemlichkeiten oder Nachtheile ver— bunden ſeyn ſollten; weßhalb ich mich eines Urtheils hieruͤber enthalte. — l Ein zweiter Hauptpunkt bei Erbauung eines Glashauſes iſt die Ruͤkſichtnahme auf Beheizung, ob dieſe durch Feuerkanaͤle oder mittels Oefen ge— ſchieht, vielmehr die Beantwortung der Frage, wel— cher von beiden Beheizungs-Methoden der Vorzug eingeraͤumt werden muͤſſe? — Meiner, und der Meinung eines jeden prakti- ſchen Gaͤrtners nach, ſollen die Oefen, und beſon— ders die aus Gußeiſen, keine Anwendung finden, weil die ihnen zunaͤchſt zu ſtehen kommenden Pflan— zen der ungleich groͤßern Hize wegen Schaden neh— men, waͤhrend die entfernteren und gegen die Fen— ſter zuſtehenden vom Froſte leiden. Aus dieſem Grunde kommen auch die Zwiebel— Gewaͤchſe in Haͤuſern mit Oefen ſo ſelten zur Bluͤte, wie ich mich ſelbſt zu uͤberzeugen Gelegenheit hatte. ———— c p ESG SIEBEN, TEE . —— —ͤ—AKT VT SELECT SEE TITTEN EEE TE DE den darin wohnenden Raupen nicht; wovon ich mich durch den Augenſchein uͤberzeugt habe. Laßt man die Neſter auf dem Boden liegen, fo werden fie dem Obſtbaume gefaͤhrlicher als auf den Aeſten des ſelben; denn, da fie auf dem Boden eber als am Baume erwarmt werden, ſo werden die Raupen eher aus dem Wintertwlafe gewekt, und krlechen aut, und zwar fruher, als die Knospen des Baums vorge— fhoben haben. Wehe dem Zwergbaum, der in dleſem Zuſtande von ihnen befallen wird. Kaum auf ſelbem angelangt, zerſtreuen fie ſich, greifen einzeln die Knos⸗ pen an, und freſſen fie aus. Da dfefe bald aufgezehrt ſind, ſuchen ſie wieder einen anderen Baum auf, und befaadigen ihn eben ſo, wenn fie nicht der Gärtner oder der Eigenthümer des Gartens erfieht, und vom Baume bringt. Solche abgefreſſene Baͤume trelben dann im rühllng nicht mehr aus; erſt im Junk fangen fie an, ſich wieder zu belauben. Dieſes Alles habe ich mehr als einmal erfahren. So wirkſam auch immerhin das Abnehmen der Wurmnefter gegen die Verheerungen der Goldafter⸗ 158 Ich behalte mir bevor, an einem andern Orte aus— fuͤhrlicher die Gruͤnde zu entwikeln, welche gegen die ſtehenden Fenſter und gegen die Beheizung mit Oefen ſtreiten, und eine genaue Angabe damit zu vers binden, welches die zwekmaͤßigſte Beheizungs- und Beleuchtungs-Methode der Gewaͤchs- und Treib⸗ haͤuſer ſeyn duͤrfte. Liegt in der Benennung bildende oder Lands ſchafts-Gartenkunſt der Begriff einer veredel— ten Oekonomie, ſo hat die wiſſenſchaftliche Kunſt, deren Bereich ſie umfaßt, durch Loͤſung der ſchwierigen Aufgabe, einen an ſich unfruchtbaren, ſteinigten Grund in ein bluͤhendes Gefilde zu ver— wandeln, neuerdings einen hohen Triumph uͤber die Meinungen feiern duͤrfen; denn ſtatt der ehemals hier in Bogenhauſen beſtandenen holperigen nakten Kieshuͤgel und magern Weidengeſtruͤppe, ſieht nun an dem Geſtade der reißenden Iſar der uͤberraſchte Wandler lachende von ſanften Baͤchen und reinli— chen Wegen durchſchnittene Auen; ſtatt der dichten, ſtachlichen Sanddornheken *) laden kuͤhlende Haine und maleriſche Gruppen heimiſcher ſowohl, als nordamerikaniſcher Gehoͤlze uns ein, ſie mit freundlichem Blike zu durchwandeln, und die Far⸗ benpracht der Wohlgeruch athmenden Bluͤten, von ſingenden Vögeln umkreiſet, gießt der Empfindun⸗ gen ſanfteſte in die Bruſt des gebildeten Menſchen. Er ruft, von einem ſuͤßen Gefühle uͤbermannt, mit dem ſanften Haller aus: „Wie angenehm iſt doch der Büſche Stille, Wie angenehm ihr Wlederhall! Wenn ſich ein Heer glüffeliger Geſchoͤpfe In Ruh und unbeſorgter Fülle, Vereint in einen Freudenſchall.“ Doch hinweg noch auf Augenblike von den lieb— ) Hippophae rhamnoides, L. Raupen iſt, fo ſehr wird es oft von manchem Garten⸗ Befizer vernachlaͤßiget, und oft durch die Saumſeligkelt eines Einzigen ungeheure Verheerungen angerichtet. Es wäre ſehr zu wuͤnſchen, daß ſich die oberſte Be⸗ hörde ſolcher durch die Naalaͤſſigkeit der Nachbarn ge⸗ kränkter Gartenbeſizer annahme, und jedem, deſſen Gar: ten an andere grenzt, oder nicht welt davon entfernt it, das Abraupen nachdrüͤklich zur Pflicht gemacht würde, wie bereits auch ſchon in mehrern Laͤndern geſchehen fi. So lauge keine ſolche Verordnung befteht, koͤnnen ſich die Gartenbeſizer gegen die Fahrlaͤſſigkelt Ihrer lichen Bildern, die dem Auge des Luſtwandlers be— gegnen, und zur Geſchichte der Entſtehung des fchd- nen Gartens zuruͤk, um die Schwierigkeiten zu ent⸗ huͤllen, welche der Kultur eines Bodens ſich entge— gen ſtemmten, der fruͤher dem wilden Iſarſtrome, zum wandelbaren Beete diente, auf das er noch all: jahrlich feine Rechte, wiewohl vergeblich geltend zu machen ſtrebt. Bogenhauſen, ein eine halbe Stunde un— terhalb Muͤnchen erbautes Kirchdorf, liegt unterm 290 16° 15° oͤſtlicher Länge und 480 8° 52“ ndrdlicher Breite am rechten Ufer der Iſar, und hat die Anhöhe beherrſchend, mit der Reſidenzſtadt glei— ches, wo nicht noch rauheres Klima. Pflanzen aus gemaͤßigteren Himmelsſtrichen wollen durchaus nicht fortkommen, wodurch dem bildenden Garten— Kuͤnſtler eine große Beſchraͤnkung in Anlage impo⸗ nirender und maleriſcher Gruppen in den Weg tritt; denn ſelbſt der Tulpenbaum, *) der aus dem ge= maͤßigten Theile von Nordamerika ſtammt, ſo wie der ſilberſtreifige Ahorn **) gehen hier zu Grunde, obgleich in mehreren Gärten der Umge— bung von Muͤnchen der erſtere Baum kraͤftig gedeiht, und mit reichen Bluͤten ſich ſchmuͤkt. Die niedrige oder Zwergmandel ***) (), der europaͤiſche Judasbaum (), die Ka: roliniſche Kelchblume ), die krullen— farrenblättrige Salisburie (0, der ſchoͤne Saſſafraslorbeer (), der Storaxbaum (0), der ſchoͤne bluͤhende Syrer-Ibiſch (0, fo wie auch die ſtachlige Robinie (), gedeihen Y Liriodendron Tulipifera. L. **) Acer striatum. #**)(1)Amygdalus nana, pumila. (2) Cereis Siliquastrum. (5) Calycanthus floridus. (4) Salisburia adianti- folia. (5) Laurus Sassafras. (6) Liquidambar sty- raciflua. (7) Hibiscus syriacus. (8) Robinia hispida. Nachbarn in Hinfiht des Abraupens nur dadurch ſchuͤ⸗ zen, daß fie jeden ihrer Obſtbaͤume mit einem hoͤlzer⸗ nen Stiefel umgeben, und dieſen vom April bis Mitte Juni mebrmalen mit Wagenſchmier deſtrelchen. Thun fie dieß auch im November und März, ſo ſichern ſie zugleich ihre Baume vor dem gruͤnen Spanner, der bekanntlich ebenfalls ſehr ſchaͤdlich ft. Endlich iſt noch zu beobachten, daß man in den Obſtgärten, beſonders den Mal hindurch, von Zelt zu Zeit nachſehe, ob ſich nicht hier und da an den Aeſten 159 im hieſigen Kalkkieſel und harten Klima, ſelbſt bei vorſichtiger Behandlung nicht. Die gemeine Trom⸗ petenblume (), der morgenlaͤndiſche Zuͤr⸗ gelbaum (%), der canadiſche Judasbaum (0, deſſen Gattungsgenoſſe aus Canada dagegen bei uns wuchert, verderben faſt alljährig bis an die Wurzel. Meiſtens trifft aber die exotiſchen Gehölze dieſes ſchlimme Verhaͤltniß durch die hier ſo allgemeinen ſpaͤten Fruͤhlingsfroͤſte, die erſt dann mit Heftigkeit eintreten, wenn die früheren milden Tage die Pflans zen in vollen Saft gebracht haben. Bei ſolchen widerſtrebenden Verhaͤltniſſen wäre es fuͤr viele abſchrekend, und dem Anſcheine nach nicht die Muͤhe und die Koſten lohnend geweſen, die Anlage eines Naturgartens auf einem ſo magern Boden zu verſuchen. — Doch dem, um die geiſtige ſowohl, als dfonos miſche Kultur im Vaterlande gleich verdienſtvollen, hohen Beſizer des in Bogenhauſen befindlichen, als ten Edelſizes Stepberg, zu welchem die neuen Anlagen gehoren, gelang durch Beharrlichkeit die Stellung des uͤberzeugendſten Beweiſes, daß auch der unfruchtbarſte Boden, die naktſte, kalte Gegend in ein bluͤhendes Tempe umgeſchaffen werden koͤnne. Im Jahre 1805 brachten Se. Exzellenz der Herr Miniſter Graf von Montgelas dieſen Edel: Siz, ſammt den 9% Tagwerk enthaltenden Gruͤn⸗ den durch Kauf an ſich, ließen den kleinen Garten in eine natürliche Anlage umwandeln, deren rei: zende Partien Sie beſtimmten, den Anlagen umfaf: ſendere Ausdehnung zu geben. 8 Zu dieſem Ende wurde mittels Kauf das Grund⸗ (9) Bignonia Catalpa. (11) Cercis canadensis. (10) Celtis orientalis. Eigenthum auf 116 Tagwerke, 595300 Schuh, oder im Ganzen auf 4,654,955 Schuhe erhoben und 553 Tagwerke hievon, ſogleich der Ausführung einer bedeutenden modernen Anlage beſtimmt, um im Schooße der freundlichen Natur, und im Kreife einer liebenswuͤrdigen Familie die Segnungen eines thatenreichen Lebens mit den ſuͤßen Genuͤſſen eines gluͤklichen Familien Oberhauptes zu vertauſchen. (Fortſezung folgt.) Ueber den Verſuch anEdelreiſern durch das Steken in Kartoffel Wurzel zu erzeugen. Schon beim Leſen des Aufſazes in Nro. 45 & 342 der Gartz. 18 29 wollte ich meine Aeußerung hieruͤber geben. Doch der Gedanke, daß vielleicht das, was an einem Orte nicht gelingt, an einem anderen gelingen kann, hielt mich ab, meine Meinung aus zuſprechen. Da aber das verehrliche Mitglied, Herr Seyfried aus Weiler in Nr. 2 S. 21 Gz. I. Is. den Wunſch aͤußerte, uͤber die etwa gemachten Verſuche in dieſen Blaͤttern etwas zu leſen, ſo theile ich nun meine Erfahrungen hieruͤber mit. Schon vor 9 Jahren hoͤrte ich von dieſer Erfin— dung, dieſem Geheimniße, oder wie man es ſonſt nennen ſoll. Gewohnt, alles was auf die edle Obſtbaum— Zucht Bezug hat, aufzufaſſen, zu unterſuchen und zu pruͤfen, beſezte ich ein 4 Klafter langes und 1 Klaf⸗ ter breites Beet mit in Kartoffel geſtekten verſchie— denen edlen Reiſern, gebrauchte jedoch die Vorſicht, nur vier Reiſer zu ſezen, und gewann alſo an Kar— toffeln gute Ernte; bei den eingeſtekten Reiſern aber zeigte ſich das nemliche Reſultat, welches Herr Seyfried beſchrieben hat. Einige Aepfel— Reiſer hatten zwar ſchwache Wurzelchen, gingen aber im Winter ein. Jaros lau im März 1850. Karagaß. —— —ññ——ͤ———— — — r — — EITHER TITTEN TOTER der Bäume Goldafter⸗Raupen zeigen; denn, wenn auch noch ſo gut abgeraupt wird, ſo entkommen doch immer einige, und dieß um ſo mehr, wenn zu fruͤh im Herbſt oder zu ſpaͤt im Fruͤhlahre das Abraupen vor genommen wird. Bisweilen wird auch dabet das eine oder das andere Neſt im Gras boden uͤberſehen und nicht wegge⸗ ſchafft. Haben ſich alſo wirklich einige gerettet, ſo find fie im Mai nicht ſchwer zu entdeken, wenn man nur gerau ben Stamm und die Aeſte an Ihrem Urſprunge und dort, wo fie Gabeln bilden, beſichtiget. Da ſich die Raupen immer, bevor fie wi.ht ihre lezte Häutung. überftanden hoben, ein Gelpinnſt machen, und biefes von Weitem in die Augen fällt, fo können fie nicht lange unentdekt bleiben. Bei einer ſolchen Beſichtigung der Bäume im Mai muͤſſen uns auch die Ringel⸗ und au⸗ dere Geſellſchafts-Raupen unter die Augen kommen, weil ſie faſt immer in einem Haufen beiſammen ſind, und werden auf diefe Art ebenfalls vom Baume ge⸗ bracht. Aus dem Geſagten erhellt, daß man die Obſt⸗ Gärten ganz fiber vor den Verheerungen der Gold⸗ After⸗Raupen bewahren könne, wenn man ſich nur el⸗ nige Mühe gefallen läßt. 160 Nuͤzliche Unterhaltungs-Rachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Erwiderung auf die Bemerkungen und Wuͤnſche in Nro. 21 der vor jährigen Gar⸗ tenzeitung von Cantor Lechner zu Beer⸗ bach.) Die Bemerkungen und Wuͤaſche, entgegen mel: ner Abhandlung uber natuͤrliche Befruchtung der Ge— wächſe (Gartenzeitung Nro. 21 v. Js.) ſcheinen aus der Feder eines Mannes (vergleihe allzemeine Kits chenzettung 1330 Nro. 165—169) gefloſſen zu ſeyn, welchem, der Vernunft und Aufklaͤrung unhold, die Finſterniß beſſer zu behagen ſchelnt, als das allbegluͤ⸗ kende Licht. Wenn aucb dem Moſes das Geſez der Cauſalltaͤt und der Fortpflanzung der Thiere und Pflanzen nicht unbekannt war, fo war er doch gewiß nicts wenkger, als eigentlicher Pflanzeunphyſiolog und es ware wahrhaft traurig, wenn die Menfhheit ſelt Moſis Zelten fa der Naturwiſſenſchaft nicht weiter gekommen ſeyn ſollte! Zu bedauern fft derjenige, welcher eln Fremdling auf dieſem Gebiete iſt! Alles, was täglich Neues in der Naturgeſchichte und Naturlehre entdekt wird, ruͤhmt die Allmacht und Allweisheit des Schoͤpfers, und ver⸗ herrlicht die Vernunft, welche Lichtenberg den Goͤt⸗ terfanfen nennt. Die allegirten Stellen aus dem al— ten und neuen Teſtamente paſſen durchaus nicht auf meine Abhandlung, und wlederlegen ſich alſo von ſelbſt. Sapienti sat! Lechner. Anmerkung. Die Redaktion hat ſich erlaubt, mehrere anftöffige Stellen aus diefem Aufſaze wegzuſtreichen, und bittet überhaupt fie mit dergleichen für die allgemeine Gar- tenzeitung ungeeigneten Controverfen zu verſchonen, dagegen mit Aufſäzen für den Girtenbau zur allgemek⸗ nen Belehrung fie ferner wohlwollend zu unterſtuͤten. Die Redaktlon. Anzeige für Blumenfreunde. Um den vielen uns zugekommenen Anfragen mit Einemmale zu begegnen, zeigen wir hlemit ergebenſt an, daß auch diefes Frühjahr folgende Blumenpflanzen von bekannter Guͤte in folgenden Sortimenten abgege⸗ ben werden: i Athle. gr. 200 Sorten ſchoͤnſte Sommergewaͤchspflanzen, von jeder Sorte / Stok mit Namen 6 — 200 Sorten dito von jeder Sara anne mit Namen 8 — 100 Sorten dito von jeder Sorte YA Schok mit Namen Be 100 Sorten dito von jeder Sorte a Scho mit Namen . . 8 8 — * Rthlr. gr. 50 Sorten der allerſchoͤnſten von jeder Sorte 17, Schok mit Namen 2 — 50 Sorten dito von jeder Sorte 1 Sor mit Namen 7 5 — 10 Swok in 200 Sorten im Rommel ohne Namen 1 — 10 Schok in 100 Sorten im Rommel ohne Namen — 20 5 Schok in 200 Sorten iin Rommel ohne Namen . 2 Nelkenſaͤmlinge von guten Numerblumen 1 Sch. — — von den allerbeſt. Numerblumen 1Sch. 14 — — von den beſt. gefüllt. Landnelken 1 Sch. — Sommerlevfoien, 24 Sorten engliſche, ganz extra ſchoͤne, faſt lauter gefuͤllte von jeder Sorte ½ Schok mit Bezeichnung 850 Farben 14 18 1 Shot beſte iu 24 Sorten melirt 16 . — 3 Winterleutofen, englische 8 Sorten von jeder Sorte Ja Schok mit N * Farben 8 — 6 diefelben im Rommel 4 Schol 8 — 5 Gefüllte Balſaminen 46 Stüt dreimal ver⸗ pflanzt in 16 Sorten Ä 3 4 dito a Schok alle Sorten melirt „ — 6 Gefuͤllte Röhren-Aſtern 12 Sorten von jeder Sorte ] Schok mit Bezelchnung der Farben — 6 16 Sorten gefüllte Wint' rmalven⸗ Sͤmlingt von jeder Sorte s Stuͤk mit Namen — 2 12 der ſchoͤnſten Sorten Oenothera, von jeder Sorte ½ Schok mit Namen A — 9 10 Sorten Medicago, von jeder Sorte 4.5 Schok — 9 1 Sortiment extra ſchöne Hahnenkaͤmme mit Namen von jeder Sorte s ae mit Namen, 16 Sorten 8 — 8 Gefüllte Georginen-Samlinge circa 16 Sorten melirt 1 Shot . . . . —— 12 Die Pflanzen werden gut verpakt und im Monat Mal verſendet. Beſtellungen werden franko erbeten. Die Zahlung geſchleht in Preuß. Cour. entweder baar oder in Anwelfungen auf hleſige oder nahe Haͤuſer. Gotha im Monat Maͤrz 1830. Petſch u. Buſteb. Auflöſung der Charade im vorigen Nro: Wachholder. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis i in ganz Dentſchlaud 2 f. 24 kt. ohne, und a fl. 44 kr. R. W. mit Couvert pottofrel. — Allgemeine deutſche Ge eit ung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 19. 10. Mai 1830. Inhalt: Einladung in den Frühlingshaln. — Der gräflih von Montgelas'ſche Naturgarten zu Vogenhau— fen bei Münden. (Fortſezung.) Einladung in den Fruͤhlingshain. N Jaudheud auffingen im duftenden Hain Huͤpfende Voͤgel und laden dich ein: Komme zum Hala, da ruh'ſt du fo welch Unter den Roſen- und Flledergeſtraͤuch. Hörft du von Ferne den murmeluden Bach, Folge dem Murmeln und wandle ihm nach, Fülle der Blumen erbluͤhet am Quell, Hüpfend hin fließt er, wie Silber fo hell. Küblend ergulket des Buſches Gezweig, Stehe den Raſen an Beeren ſo relch, Pflüke fie emſig, im Lenze allein Dar fſt du der Beeren des Halnes dich freu' n. 7 Halte dich ruhig, es ſchreitet das Reh, Furchtſam umſchauend, in deine Nah“, Furchtſam der Haſe, geſpizet das Ohr, Furchtend des Jaͤgers aufblizendes Rohr. Hoͤrſt du das Zwitſchern im fhattigen Buſch? Siebſt duden Vogel? er lauert und huſch Schlüpft er zum Buſche, dort birgt ſich ein Neſt, Das ſich dir ſorgſam erſpaͤhen nur läßt. Lieblich erklinget der Heerde Getoͤn; Hörft du fie klingend im Buſche dort geh'n, Blaſen die Flöte nur einfach den Hirt, Welcher die wekdende Heerde gefuͤhrt? Tauben des Halnes, ſie girren im Baum, Neken ſich plkend, im ſchattigen Raum; Komme zum Halne, hier ift es fo fon Unter den duftenden Zweigen zu geh'n. Dr. Karl Back. Der graͤflich von Montgelas'ſche Natur- Garten zu Bogenhauſen bei Muͤnchen. (Fort ſezung.) Der der bildenden Gartenkunſt zu fruͤhe entriſſene koͤnigl. Hofgarten Intendant, Friedrich Ludwig von Sckell erhielt den ehrenvollen Auftrag, nachdem er die fruͤher angefuͤhrte erſte Anlage auf einem be— ſchraͤnkten Flaͤchenraume von 93 Tagwerk 2201 Schuh ſo ſinnig ausgefuͤhrt hatte, den Plan eines die ganze Summe des Grundeigenthumes in ſich faſſenden Landſchaftsgartens zu entwerfen. Im Jahre 1815 unterm 24. November über- reichte der deutſche Repton den von der Hand des koͤnigl. Baukondukteurs D. Ziſchl unter feiner un: mittelbaren Leitung mit außerordentlichem Fleiße gezeichneten und kolorirten Gartenplan nebſt einer kurzen Beſchreibung der projektirten Veränderungen. Dieſer meiſterhafte Plan fand ſeinem ganzen Umfange nach Beifall und Aufnahme, und im Fruͤh— jahre ward ſogleich mit thaͤtiger Hand der ſuͤdliche Theil des Grundbeſizthumes bis zu dem Iſar— Altwaſſer mit einem Flaͤchenraume von 46 Tagwer— ken in eine natuͤrliche Anlage umgeſtaltet. Vorzuͤglichen Antheil an den raſchen Fortſchrit— 0 Ay Nachrichten aus Frauendorf. So wie ſich mit jedem Tage die Anzahl unſerer Mitglieder mehrt, lernen wir auch ſtets neue Freunde des Schönen und Guten kennen, welche wettelfernd aus den entfernteſten Ländern unſerm Zweke ihre Kräfte wel⸗ hen. Die Kunde unferes gemeinnuͤzen Strebens iſt bereits über das Meer gedrungen, und wir ſtehen fo eben im Begriffe die vortheilhsfteften Verbindungen in Bahla, Braſillen und Neuholland anzuknüpfen. Uner⸗ meßlich wird dadurch der Gewinn für Florens Relch ſeyn, unzählig die neuen Erfahrungen, mit welchen unſer Wiſſen bereichert wird. Ungluͤklich, ſagt ein neuer Meifender müßte eln Naturbeobachter feya, der in Neu⸗ Holland, wo die Natur in dem Reiche der Pflanzen und der Thiere fo wunderbaren Wechſel barbietet, nicht die reichlichſte Gelegenheit zu merkwürdigen und intereſ⸗ fanten Beodachtungen zu finden vermochte. Die Nitur ſcheint bier von ihren allgemeinen. Gelezen Ausnahmen zu machen, und dem menſchlichen Geiſte eln unuͤberſeh⸗ 21 51 2114 ten der negen Schöpfungen nahm die dem edlen Kreiſe einer liebenden Familie zu fruͤhe entwundene Frau Gräfin Erneſtine v. Montgelas, geborne Gräfin von Arco, Erzellenz, Hoͤchſtwelche mit be— wunderungswuͤrdiger Thaͤtigkeit und Umſicht den Gang der ſchwierigen Arbeiten groͤßtentheils perſoͤn— lich leitete, und Leben und Regſamkeit unter der Maſſe der Gartenbebauer zu erhalten wußte. Dieſe geiſtreiche Dame, welcher Wiſſenſchaften und Künfte mit edlem Wetteifer huldigten, genoß. nur noch wenige Jahre die Fruͤchte ihrer raſtloſen Bemuͤhungen im Schooße der neuen lieblichen Schoͤpfung. Auch unter Italiens freundlichem Himmel gedachte fie mit ſuͤßer Erinnerung ihrer Gaͤt— ten zu Bogenhauſen und Zaitzkofen. Segen der Aſche der edlen Freundin der Natur! Stellten ſich auch der Ausfuͤhrung der Anlage man— nigfaltige Hinderniſſe entgegen, mußten ſteile An— hoͤhen abgedacht und gaͤnzlich unftuchtbare, ausge— dehnte Gruͤnde durch Beifuͤhrung vieler Tauſend Erdfuhren zum Anpflanzen der verſchiedenen Gehoͤl— ze, Zier- und Futterpflanzen geſchikt gemacht wer— den, dem ungeſtuͤmmen Andrange eines reißenden Bergſtromes durch kraͤftige Daͤmme Abhilfe geſche— hen; ſo beſiegte die Gewandtheit des großen Land— ſchaftsgaͤrtners alle die Schwierigkeiten in der Art, daß die vollendeten Partien des Gartens unter die vorzuͤglichſten dieſer Manier gezaͤhlt werden muͤſſen, obgleich abſichtlich Gebilde des Meißels und der Architektur in dem jugendlichen Eliſium vermieden wurden und die Natur nur durch ihre eigenen Reize unſere Sinne entzuͤkt. Einfach und edel wie die Natur ſind alle dem Auge ſich darbietenden Gegenſtaͤnde, die Bruͤken i 26 2 +5 I JR — —ꝛ—ʒT — 5 = und Gebäude; einfach und anziehend das Ganze; ſchoͤn durch ſich ſelbſt, wie die ungeſchminkte Wange des liebenden Maͤdchens. — Da wir nun von dem Umfange, der Lage, dem Klima und dem Boden des hieſigen Gartens das Noͤthige berührt haben, treten wir in ihn ſelbſt, bei dem untern Einfahrtsthore ein, um feine Schoͤnhei— ten einzeln einer naͤhern Betrachtung zu unterziehen. Wir befinden uns ſogleich im Kuͤchengarten, welcher 11 Quadrate in ſich faßt, und mit einem ſchoͤnen Gewaͤchs hauſe verziert iſt. In dieſem oͤkonomiſchen, mit Baſins verfehenem- Garten, welcher unter der Leitung des als geſchik— ten und denkenden Gaͤrtner bekannten Herrn Seimel: ſtebt, werden die feinſten Gemuͤſe aller Art fuͤr die herrſchaftliche Tafel gezogen. Die Rabatten ſind mit mehreren Erdbeerſorten eingefaßt und mit verſchiedenen Zierpflanzen und auserwaͤhlten Pyramiden- Obſtbaͤumen bepflanzt. Das Glashaus iſt uͤber den Salon mit einem Hauptgeſimſe und Fronten nach corinthiſcher Ord— nung geziert, womit auch die Seitentheile des Hauſes im ſtrengſten ſymmetriſchen Einklange ſtehen, und dadurch ein freundliches architektoniſches Ge— bilde darſtellen, welches dem Garten zur Zierde ge— reicht; es enthält vier Abtheilungen für Warm- und Kalthauspflanzen; die Fenſter ſind ſcarpirend un— ter einem rechten Winkel von 15 Graden; die Be— heizung geſchieht durch Oefen. In Mitte des Gewaͤchshauſes, auf das wir im Verfolge noch einmal ausfuͤhrlicher zuräffemmen. werden, iſt der mit welſchem Kamine verſehene Salon. Ruͤkwaͤrts iſt dem Gewaͤchshauſe ſehr zwekmaͤßig die geräumige Wohnung des Gaͤrtners angebaut, von wo aus er, gleichſam im Mittel⸗ rr n nme en Daum bares Feld des Forſcheus vor Augen zu fielen. Hier findet. man Voͤgel obne Flügel, ſtatt der Federn mit Haaren bedekt; vierfüßige Thiere mit Vogelſc näbeln, ſchwarze Schwäne und weiße Adler. Eine Maulwurfart hat den Schnabel einer Ente und legt Eler; ein Vogel (meliphaga) führt ſtatt der Zunge elne Art Beſen in ſeluem Schnabel, und der Iman, ein Thier, das eine gleiche Aehnlichkeit mit dem Einhorn, wie mit dem Dammhirſch hat, ſchwingt ſich, auf feinen Schwanz ge⸗ ſtüzt, in die Höhe empor. Neuholland kſt das Land, wo der Sommer beglnat, wenn ſich in Europa der Win: ter fühlen laßt, und ungekehrt; wo der Nordwind warm, der Südwtud kalt iſt; wo die elendeſten Hütten von Cederuholz gebaut find, wo die Neſſeln und Farren— Kräuter bis zu der Höhe der Bäume emporſchteßen, und brinahe eine gleich ſtarke Entwlklung zeigen; wo die Fluſſe ſtatt ſich in das Meer zu ftürzen, ihren Lauf umgekehrt nehmen, und ſich in die Moräſte des In— nern verlkeren; wo die Bäume, troz Schnee und Els mit ewigem Grün bedekt ſind, wo die aus einer holzigen Subftanz beſtehenden Birnen den Stlel an der breites ſten Seite tragen, und wo endlich die Kirſchen (exocar- 185 punkte feiner Pflanzungen gehdrige Aufficht auf das untergeordnete Perſonale fuͤhren, und die Arbeiter in der, in der Naͤhe befindlichen Ananas- und Blu— mentreiberei, ſo wie der Baumſchule leichter uͤber— ſehen kann. f a in A: Die Gegenſtaͤnde der Gemuͤſetreiberei beſchraͤn— ken ſich auf Blumenkohl, Wirſing, Kohlrabi, Weiß— kohl (fruͤhes Weißkraut), Gelbruͤben, Suppenkraͤu— ter und Spargel; damit iſt jedoch auch eine Trei— berei von Himbeeren, Erdbeeren, Bohnen, Erbſen, Melonen und Champignons, fo wie der Ananas verbunden, und durch die Thaͤtigkeit und Geſchaͤfts— Kunde des Herrn Seimel zur großen Vollkom— menheit gebracht. In ſechs Beſchlaͤchten, oder kalten unbewegli— chen Beeten von 66 Fuß Laͤnge werden gegen den Herbſt hin verſchiedene feine Gemuͤſe gebaut, um den halben Winter hindurch bis zur Zeit, wo das getriebene Gemuͤſe aus den Kaͤſten bezogen werden kann, die herrſchaftliche Tafel damit verſehen zu konnen. : Dicht an der Gaͤrtnerwohnung werden die für den Winterflor beſtimmten Gehoͤlze, Roſen, Syrin— gen, Jasmin, Schneeballen, Pfeiffenſtrauch, gez fuͤlltblumige Mandel- und Kirſchenbaͤume gezogen, und die daran ſtoſſende Obſtbaumſchule enthaͤlt eine auserleſene Sammlung des ausgezeichnetſten Obſtes von Diel, beſtehend in 150 Aepfel-, 100 Bir— nen⸗, 40 Kirſchen-, 15 Pfirſchen-, 6 Aprikoſen— und 50 Pflaumen-Sorten. Dieſer noͤrdliche Theil des Kuͤchengartens iſt mit einem, durch einen bequemen Spazierweg ver— ſchoͤnten, Damme verſehen, an dem ſich lange Spa- liere von Stachelbeer- und Johannisbeer-Sorten anlehnen, durch welche ein Weg von der Gaͤrtner— Wohnung zu den Fruͤhbeeten führt. Dieſer Damm, ſo an der Suͤdſeite mit gelben und rothen Himbeeren umpflanzt iſt, und mit dem aͤußeren, der Iſar entgegengeſtellten, eine doppelte Schuzwehre bildet, zieht ſich auf der noͤrdlichen Seite parallel mit dem Gewaͤchshauſe und wendet ſich dann in einen sanften Ellypſebogen von Oſten nach Weſten, worauf er ſich in einen abweichenden Winkel gegen Suͤdoſt endet, wo ihn zur Rechten ein durch dichtes Gebuͤſche von Weiden, Erlen, Ul— men und Pappeln ſich ſchlaͤngelnder Weg begleitet, der ſich wieder theilt und an die Straſſe nach der Iſarbruͤke zufuͤhrt. An ihn ſchließt ſich der neu angelegte Theil des erweiterten Kuͤchengartens an, der fruͤher zu Spargelbeeten gedient hatte. Allmaͤhlig kommt man nun wieder zur untern Haupteinfahrt, von wo aus man ſich zur Rechten ſogleich beim Anfange der natuͤrlichen Anlagen be— findet, wovon uns die ſchoͤnen Gruppen mannigfal— tig belaubter Baͤume und Straͤucher lebhaft über: zeugen. Im Vorgrunde des Einganges in das ſtille Heiligthum befindet ſich die dunkelgruͤne Haſelſtau— de (), mit der balſamiſchen Ebereſche (2), an die ſich eine Gruppe hoher Silber-Pappeln 6) und fies derblättriger Akazien (2) mit gut gewaͤhltem Unter— holze anreihen. An der Theilung des Pfades, rechts dem Brunn— Hauſe zu iſt eine liebliche Gruppe von Spierſtau— den 6), deren dunkles Grun mit den weißen kopf⸗ foͤrmigen Bluͤtendolden und dem ſanfteren Gruͤn der benachbarten Gehoͤlze einen angenehmen Effekt her— vorbringt. Dem angefuͤhrten kleinen Brunnhauſe naͤhert (1) Corylus Avellana L. (2) Sorbus Aucuparia. (3) Populus alba. (4) Robinia Pseudoacacia. (5) Spiraea chamaedrifolia, \ — . —ü—üä— —ööZ—M2— pus eupressiformis) mit dem Kern nach Auſſen heran wachſen. Ueberhaupt hat die neue Welt für den Sons logen, Botaniker Mineralogen, mit einem Worte für den Naturforſcher, noch fo viele Merkwürdigkeiten, über welche wir noch wenig unterrichtet find, und deren Kenntulß uns alſo hoͤchſt erwuͤnſcht ſeyn muß. Doch wir würden uns ganz in dle neue Welt verlle⸗ g und wollen daher wieder nach Frauendorf zurük⸗ ehren. — a > Am Elngange erwähnten wir der täglich zuneh: menden Ausbreitung der praktiſchen Gartenbaugeſellſchaftz wir muͤſſen aber auch des unermüveten Elfers geden— ken, mit welchem ſowohl Mitglieder, als auch Nichts Mitglieder des Vereines zur Erreichung des gros ßen Zwekes hinar betten, und kein Opfer ſcheuen, zur Beförderung des allgemelnen Beſten auf alle moͤgliche Welſe beizutragen. Nicht nur unfere Pflenzenſammlung wird taͤglich durch neue noch fehlende Exemplare frei— gebigft beteichert, ſondern auch unſere Blöltothek er— bält fortwährend aus wohlwollenden Händen neuen Zuwachs der intereſſanteſten und ausgezeichnetſten Werke. 21 * 164 — man ſich uͤber eine einfache hoͤlzerne Bruͤke, bei wel⸗ cher der Weg ſich theilt und mit einem kleinen Geis tenarme ſich in faſt gleicher Richtung mit dem breites ren, links dem Kanale entlang gezogenen, 1 reichen Pfade hinſchlaͤnzelt. An dem Brunnhauſe, das von dem königlichen Akademiker von Baader mit einem aͤußerſt zwek⸗ maͤßigen und einfachen Mechanismus verſehen wurs de, mittels deſſen das bendthigte Waſſer in die auf der Anhoͤhe liegenden Oekonomiegebaͤude, in die Baſins, und in die Abtheilung des Gewaͤchs hauſes gefuͤhrt wird, waͤhrend ſich das Abwaſſer (Ueber— waſſer) freudig mit dem in der Nähe ſauft gleitens den Bache vermaͤhlt, verzweigt ſich der Weg in drei Pfade, wovon der rechts liegende Äußere längs der von Staketten begrenzten Anhöhe führt, deren Erſteigung durch den wohlthaͤtigen Schatten dicht ſtehender Ulmen (1), Weißbirken (2), Schwarz- und Silberpappeln () (c), Hainbuchen 5), Vogels und Mahaleb-Pflaumen-Baͤume (6) (7), durch das abwechſelnde Gruͤn der lieblichen mit Ahornarten (3), Eſchenhollunder- und Nußbaͤumen verſtaͤndig geordneten Pflanzung, durch den Duft der Blutkor— nelle (9) und des wilden Jasmins (10) durch die er⸗ quikende Kuͤhle des naͤchtlichen Schattens und den lauten Geſang der froͤhlichen Voͤgel, die reizendſten Genuͤſſe gewaͤhrt. Ganz im Gefühle unſerer eigenen Empfindun⸗ gen fang auch der unſterbliche Dichter des Fruͤhlings: „Die holde Daͤmmerung durchgleiten Gerüche von Bluͤ⸗ ten und Heken, Die Flügel der Weſtwinde duften.“ (1) Ulmus campestris. (2) Betula alba. (5) (4) Populus nigra, alba. (5) Carpinus Betulus. (6) (7) Prunus Padus, Mahaleb, (3) Acer cam- pestre, sacharinum, Pseudoplatanus. (9) Cornus zubra. (10) Philadelphus coronarius. Erwaͤgt der denkende Gartenfünftler aber, daß der Grund, auf welchem die ſchattenreichen Laube Gewoͤlbe ihn aufnehmen, durchaus unfruchtbares, ſteil aufgethuͤrmtes Kieſelgeroͤlle war, das in einem weit ſich ausbreitenden Flaͤchenraume mit unfäglie cher Mühe abgetragen und zum ſanften Hügel ums geſtaltet werden mußte, ſo bewundert er gleich groß die feſte Beharrlichkeit des hohen Beſizers dieſer Anlagen, und die Opfer, die gebracht werden muß⸗ ten, zur Vollendung des harmoniſchen Ganzen, als die Kunſt des großen Gartenkuͤnſtlers von Sckell, zu deſſen Meiſterwerken die niedliche Voralpe ge— hoͤrt, die nun mit ihrem gruͤnen Kleide uͤber bluͤhende Gruppen ſo freundlich ins Thal herab lacht. Die ſo gelungene Ausfuͤhrung dieſer einzigen Partie uͤberraſchte den hohen Beſizer in dem Grade ange— nehm, daß eigentlich von dieſer Zeit an erſt die voͤl⸗ lige Ausführung des Sckell'ſchen Planes unabaͤn⸗ derlich beſchloſſen ward. Er hat die Natur erkannt, und ſie ſeine Werke; ſie ſind nach ihren Formen und Geſezen geſtaltet, ausgeführt und in einem Bilde, ihr aͤhnlich und nicht uͤberladen aufgeſtellt worden. Im ſteten Fortwandeln gelangen wir auf den ſanft ſich windenden Pfaden von den Umgebungen lieblich angezogen zur obern Haupteinfahrt zum eh= maligen herrſchaftlichen Gebaͤude, das in der Ab— ſicht niedergelegt ward, dafuͤr ein neues, zwekmaͤſ— ſigeres, in einem edlen Style zu erbauen, wozu bereits von den vorzuͤglichſten Kuͤnſtlern Plaͤne an⸗ gefertiget wurden. Nahe der Stelle, wo früher das Schlößchen ſtand, befinden ſich zwei neuerbaute Oekonomie— Gebäude einander gegenüber, welche alle erfordern lichen Bequemlichkeiten in ſich vereinigen, und ein freundliches Aeußere zeigen. — , ̃ꝗꝰꝙ yy... ̊pp7«ÿ§ÿ§˖«ẽ6 . ²¹ —Ä]¹ EI ee naee So hat uns neulich Herr Carl Joſeph Jurende Land⸗ wirthſchaftsbeſizer, Herausgeber der Moravta und vie⸗ ler gelehrten Geſellſdaften Mitglied, ſein Jahrbuch „ber vaterländiſche Pilger“ zugefandt, welches unſtreitta den erſten Rang unter allen bisher bekann⸗ ten Volks ſchriften einnimmt. Ja demſelben tft vor Als lem der moraliſche Gefistepunft aufgeſtellt, wohin er mit Sorgfalt und Vorltebe ſtets fein Streben richtete, beſonders bet den zahlreichen Natur- und Zeltblldern, bindeutend, wie uns alles iu der Zeit und in der Natur an die hohen Zwete des Lebens erinnert, Es iſt allge⸗ mein anerkannt, daß Herr Jurende durch dieſes Buch mit unaus ſprechlich gutem Willen ſehr viele Steine zufammengettagen bat zu dem großen Baue für Volks⸗ Kultur, für Veredlung des Herzens, Erbebung des Gelſtes und Gemuͤthes, um erfprieflines Walten und fegenreibes Wirken zu veranlaſſen, um dem Gefühle und der Thatkraft Nahrung und Impuls zu geben fürs Gute, Wahre und Schöne. Dieſes Zeitduch wird in allen feinen Jahrgängen nach und nach zu einem pa- norama von großen und erhabenen Natur- und Kunſt⸗ Erſchelnungen, von den neueſten und fo erfreulichen 165 — Ruͤkwaͤrts dem Schloße, wo ehmals der bes ſchraͤnkte Kuͤchengarten war, iſt eine niedliche na— tuͤrliche Anlage, von der Erfindung und Ausfuͤh— rung des Herrn Gartenbau-Condukteurs Ziſchl, der ſelbe im Sinne ſeines Lehrers mit dem großen Ganzen in harmoniſche Verbindung zu bringen be⸗ muͤht war. Die Mitte bildet ein ovales, mit Gruppen von ſchoͤn blühenden Geſtraͤuchen beſeztes Raſen⸗ Stuͤk, welches mit zwei, von einer s Fuß breiten Rabatte umguͤrteten, und ebenfalls mit niedrigem und auch hoͤherem Geſtraͤuche bepflanzt, mit Baſins verſehen und von breiten Wegen durchſchnittenen Raſenſtuͤken ſich der großen natuͤrlichen Anlage freundlich nähert, und durch Wellenlinien der an⸗ gewandten verſchiedenartigen Gehoͤlze ſich anmu⸗ thig damit verbindet. Das große Mittel: Oval iſt mit ſogenanntem engliſchen Raygraſe (Lolium perenne L.) befäet, und wird als Raſen nach Art der Engländer behan— delt, d. h., zu wiederholten Malen gemaͤht und ges walzt. Der Same wurde von einheimiſchem Lo— lium geſammelt, da der kaͤufliche Same niemals entſprach. Gegenwärtig aber iſt durch dieſes Ver⸗ fahren ein aͤnßerſt lieblicher, dem Auge gefaͤlliger Sammetraſen gewonnen. Auf dieſem Rafen-Dvale find Gruppen der mians nig faltigſten Roſen gepflanzt. Von beiden Seiten umguͤrten 18 breite reinliche Fahrwege dieſes Mittelſtuͤk, an welche ſich von Fußwegen durchſchnittene, mit Baſins gezierte und mit Rabatten eingeſaͤumte Raſen-Parquets an⸗ lehnen. Die innern Rabatten ſind mit den ausgezeichnet— ſten und verſchiedenartigſten, gedeihenden jaͤhrigen und im Freien aus dauernden Zierpflanzen geſchmuͤkt, deren liebliche Bluͤten die Luft mit Wohlgeruͤchen erfuͤllen; waͤhrend die aͤußeren Rabatten bluͤhende Ziergeſtraͤuche aufnehmen. Au der ſuͤdweſtlichen Seite läuft ein 15” breites und 300° langes Beet mit einem ausgezeichneten Sortiment der beſten Pflaumen, ſo wie an der dieſ— ſeitigen, ſonnenloſen Mauer 8 Sorten Hafelnüffe, und zwar die rothe und braune Bartnuß und die große Zellernuß gezogen werden. Rechts der Einfahrt zum Schloße befindet ſich das alte Gewaͤchshaus, das gegenwaͤrtig zu einem andern dkonomiſchen Zweke dient, und vorzuͤglich zur Winter⸗Einſeze verwendet wird. Unter dieſem Gebaͤude, ſo wie unter den ange— fuͤhrten Oekonomiehaͤuſern finden ſich ſehr gute, fuͤr das Aufbewahren des Obſtes und der Gemuͤſe-Ar— ten geeignete Keller, ſo wie ſich oberhalb dem Glas— hauſe der Aufbewahrungsort der Blumen- und oͤko— nomiſchen Zwiebeln befindet. Die dieſe Schloß— Gebaͤude umzingelnden Mauern find mit Spaliers Obſtbaͤumen beſezt, und beſonders eine Fortſezung derſelben ſchwarz uͤbertuͤncht, um das Reifen der Pfirſchen, der Aprikoſen und des Weines zu be: fördern, Der ganze Schloßplaz, fo wie ein Theil des zu dieſem Zweke etwas kultivirten ſteilen Abhanges, war unter dem vorigen Beſizer, Handelsmann Thal: ler von Muͤnchen, welcher ſich in den achtziger Jahren des abgewichenen Jahrhunderts mit der in Bayern begonnenen und durch Zeitverhaͤltniſſe wie⸗ der verdraͤngten Seidenkultur mit großer Thaͤtigkeit beſchaͤftigte, fruͤher zur Maulbeerbaum-Plantage umgewandelt, wovon noch einige Exemplare dieſes nuͤzlichen Baumes in den neuen Anlagen Zeugnrg geben. Möge der neuerdings erwachte Eifer für Sei⸗ Fortſchritten der unermeßlichen gelſtigen Meuſchenkraft, beſonders in Künſten, Gewerben ice, fo wie von denk⸗ wuͤrdigen morollſchen Erfahrungen ic.; und enthält ei⸗ nen koſtbaren Schaz der ſchoͤnſten Gedanken, der nuͤz— licſten Wahrbetten aus den verſchledenen Fa ern des menſchlichen Wiſſens, überhaupt die End: Reſultate aus den Forſchangen und Betrachtungen der Welſen aller Zeiten, mit einer Mühe zuſommengeſtellt, welche den Leſer mit Bewunderung erfüllt. Herr JIn⸗ rende kſt nicht nur ausgezeichneter Schelftſteller, fon» dern auch ein vorzüglicher Befoͤrderer der gefammten Hortikultur, beſonders des Weinbaues und der Obſt⸗ Baumzucht. In dieſer lezten Beziebung letftete er ſchon in fruͤhern Jahren els Borfteper der Erzie hungsanſtalt in Kunewald Ausgezeichnetes. Er erwarb ſich dortſelbſt ein Stuük Gartenfeld von 2 Joch oder 3 Mezen Aus⸗ faat, und depflanzte dieſes mit 1 Million und 12,000 Obſtkernen, wovon er in den folgenden Jahren das öft: ice Mähren fo wie einen Theil von Schleſten mit 2— 300, 00 Wildlingen verſorgte, die jezt als veredelte Bäume eine Zlerde vieler Gärten bilden, und ibm eln dankbares Audenken erhalten. Späterhin hatte derfelbe 166 denbau im Vaterlande beſſeres Gedeihen und lieb: volle Unterftüzung und Aufmunterung finden, fo kann der große Zwek erreicht werden, der nicht im Bereiche der Unmöglichkeit liegt. Im Vordergrunde des Schloßmittelpunktes ge— nießt man einer herrlichen Waldlandſchaft, die wuͤrdig waͤre, von der Hand eines großen Kuͤnſtlers verewigt zu werden; links zur Seite hohe ſchatten— verbreitende Linden, die, als von der graͤflich von Arko'ſchen Familie gepflanzt, den Namen Arko— Linden, tragen. An ſie kettet ſich gleichſam der linke Fluͤgel der natuͤrlichen Anlage. Geradeaus uͤber die von den beiderſeitigen Pflanzungen umguͤr— tete Bergwieſe, welche hie und da von einzelnen maleri— ſchen Gruppen auf eine das Auge ergoͤzende Weiſe belebt wird, die ſchoͤne Naturſcene, welche der mit den hieſigen Anlagen zu einem erhabenen Ganzen zerſchmelzende engliſche Garten von München, mit feinen impoſanten Baummaſſen gewährt, die in majeſtaͤtiſcher Pracht ihre maͤchtigen Wipfel bewegen. Hier an dieſer Stelle fand der verewigte Kuͤnſt— ler eben fo große, ja nochegewichtigere Hinderniſſe in Ausfuͤhrung des nun vollendeten und im uͤppig— fien Schmuke prangenden Gebildes; es gehörte vieljaͤhrige Uebung und die Frucht eines erſtarkten Beobachtungsgeiſtes hiezu, da dieſer Strich Landes ebenfalls nur aus Kieſel-Aggregat beſtand, vielfaͤl— tig durch Plazregen und andere Zufaͤlligkeiten maͤch— tige Einriſſe und Vertiefungen erhielt, und an ſei— ner Oberflaͤche nur hie und da kaͤrglich mit Erde bes kleidet war. Links am Eingange in die fortgeſezten Anlagen la— det uns eine maleriſchſchͤne Vorgruppe freundlich ein, die aus dem baumartigen u, Blut-Blaſenſtrauche (, (1) Colutea cruenta, Gelegenheit auf einer Relſe mit der Gräfin Truchſeß⸗ Zeyll-Trauchburg, nach der Schweiz, Oberltallen und Suͤdfrankreich, die herrlichſten Gartenanlagen kennen zu lernen, und feine Erfahrungen zu berelchern. Herr Jurende iſt auch ein inntger Verehrer unferer Ge— ſellſchaft, und erkennt das gemelnnuͤzige Streben, mit welchem wir durch Wort und That das Gute zu be⸗ fördern ſuchen. Sein leztes Schreiben an den Votſtand ſchließt er mit folgenden Worten: verſchiedenen Roſen, Syringen und aus der weißen Coruelle beſteht, an die ſich zur Rechten die wohl— riechende Himbeere anſchließt und von kraͤftigen Maſſen dunkelblaͤttriger Haſelgeſtraͤuche, eſchen— blaͤttriger Ahorn-Baͤume (1), ſchattiger Ulmen, Vo— gelkirſchen (2), Eſchen, Akazien, Ebereſchen (), Silberpappeln und der dreiblaͤttrigen Lederblume (5) uͤberragt werden, waͤhrend die gegenuͤberſtehende Partie an unſerm Wege von der Silberpappel, der unechten Akazie, der dreiſtachligen Gleditſchie (6), dem wilden Jasmine, der gemeinen Syringe, dem Bohnenbaum (6), der ſibiriſchen Robinie (7) und dem virginiſchen Sumach (2) zu einem paradiſiſchen Waldſaume gemalt wurden. 7 Beim Eintritte ſelbſt empfaͤngt uns die liebliche Kühlung des Schattens kraͤftig empor ſtrebender Baͤume, deren Wohlgeruͤche die Luft erfuͤllen, und auf fanft abwärts fuͤbrendem Pfade gelangen wir zur lachendſten Ausſicht, zu deren vollem Genuße zwiſchen Silberpappeln und Weimuthskiefern (NM zwei Ruheſize wirthlich einladen. Vor uns im freundlichen Thale zeigt ſich das durch eine Gruppe, vom Weſtwinde belebter Silber— Pappeln maleriſch verborgene Gewaͤchshaus, hin— ter welchem uͤber kraͤftigen und herrlichen Waldpar— tien der chineſiſche Thurm des engliſchen Gartens mit ſeiner kontraſtirenden Form ſich ſehen laͤßt, im Mittelgrunde ergoͤzt uns das liebliche Gruͤn der Bergwieſe, die ſich bis zum raſenbekraͤnzten Bache erſtrekt, über den eine niedliche Bogenbruͤke fuͤhrt; auch zeigen ſich die ſauft gebogenen Pfade, die eins (1) Acer Negundo. (2) Prunus Padus, (3) Sor- bus aucuparia. (4) Ptelea trifoliata. (5) Gle- ditschia triacanthos, (6) Cytisus Laburnum. (7) Robinis Caragana, (8) Rhus typhinum, 0 Pinus Strobus. s Gott van dle Verbreitung Der braven Gartenzeltung, Bis Du eln Herzog wirft, Um vor uns her zuzlehen, Im edelſten Bemuͤhen, Und ſiegreich einzuziehen Jus neue Wohuhaus — Für ft. Könnte wohl die treue Anpanglihfeit an unſern Ver⸗ eln ſchoͤner ausgedrükt werden, als durch dieſe Worte! Von gleichen Gefinnungen zelgt auch folgendes von unferm verchrlihen Mitgliede Herrn Anton Alois 162 ladenden Ruheſtellen, und geben dem Bilde freund— liche Deutung. Der Vorgrund iſt mit der pur— purnen amerikaniſchen Himbeere (1) bepflanzt, de— ren anſehnliche Blumen mit dem gruppirten Ge— hoͤlze große Wirkung hervorbringen. Dieſe Partien ſind in einiger Entfernung durch Blutbuchen (2) noch maleriſcher geworden und er: hoͤhen im Einklange mit der aus dem Thale empor— ragenden Marimilians-: Eiche den Effekt des herrlichen Tableaus. > Schoͤnes reicht hier lieblich dem Schönen die Haͤnde; entzuͤkend iſt die ſinnreiche Vertheilung der Farben, Schatten und des Lichtes; zart und bezau— bernd die Zeichnung der Gruppen; das Auge und den Geiſt beſeligend das Ganze. — Doch wir ſezen unſern Weg durch dieſe liebli— chen Gefilde fort und kommen rechter Hand in den durch ein Laubgewoͤlbe von Syrenen, Cornellen, Lerchenbaͤumen, Eſchen und Birken, ſich ſauft ab— waͤrtsziehenden Gang, der ſich in Baͤlde abermals theilt und uns anlokt, den ſich laͤngs der Befriedi— gung hinſchlaͤngelnden ſchmaͤleren Seitenpfad einzu— ſchlagen, welcher uͤber niedere Stufen auf die hoͤchſten Punkte der nordweſtlichen Seite der Anlage leitet. Die Gartenbefriedigung iſt hier in ländlicher Manier, und theils mit wilden Roſen, theils mit Nadelholz bekleidet, ſo wie der zur Linken liegende Bergabhang mit Tannen-, Ferchen- und Lerchen-⸗ Baͤumen bepflanzt iſt. Leztere Art von Baͤumen wurde vor 17 Jahren aus Samen gezogen und gedeiht hier ganz vorzuͤg— lich gut, wie man ſich an den uͤppigen Staͤmmen dieſer Exemplare deutlich uͤberzeugt. (1) Rubus odoratus, purpurea.“ (2) Fagus sylvatica, atro- Bontifger zu Klingeufels in Ilyrten eingefendere Gedicht: Dort in dem Bund der nichts, als Paradkeſe bilder, Den Flora mäntig ſchüzt, und mästig werden laßt; In jenem Bund der manche Blumenau gefildet, Der künſtlich aus dem Nord, zu ſcaffen weiß den Weſtz In jenem Dund fand ic der Sehnſucht Ruh’ — Und eil' dafür mit Herzensdauk, iom zu! Wle Epheu ſich fo feſt, zur dunklen Laube windet, WIN ich dem edlen Sinn, mein ganzes Daſeyn weih'n, Sollte der benachbarte Iſar-Anwohner, der hie— ſige Landmann nicht eine maͤchtige Aufforderung darin finden, ſich dieſen nuzbaren Baum gleichfalls aus Sa— men zu erziehen, um die nakte, unfruchtbare Abhangs— fläche des rechten Iſarufers ſich zinsbar zu machen? Die Durchbruͤche der Lerchenbaum-Pflanzungen gewaͤhren auf dieſem Punkte die uͤberraſchendſten Genuͤſſe; denn es oͤffnen ſich uͤber bezaubernde Gruppen von Akazien, Eſchen, Silberpappeln, Ul— men und Weiden hinaus, die lieblichſten ländlichen: Naturſcenen, deren zarter Reiz uns mit unnennba— rer Wonne durchbebt. Sehnend hebt ſich hier das bewegte Herz und umfaßt den blauen freundlichen Aether, des Ge— bildes lichte Begrenzung mit wonnigem Auge. Freundlich bliken die roͤthlichen Giebel im Ge— buͤſche verborgener Haͤuſer durch der Baͤume wech— ſelndes Gruͤn, und in unabſehbarer Ferne ragt noch hie und da ein ehrwuͤrdiger Kirchthurm in den von graulichten Waͤldern beguͤrteten Horizont. Rechts lachen die beiden Kirchdoͤrfer Ober- und Untervoͤhring als Schlußpunkte des großen Ge— maͤldes uns zu, und die benachbarten Ziegelbren— nereien von Bruͤhl zeugen durch himmelanſtrebenden Rauch die rege Betriebſamkeit der fleißigen Nach- barn der Staͤdter. Vor uns im Thale wogen die vom Weſtwinde umgaukelten Bluͤten einer ausgedehnten, von natuͤr— lich gewundenen Pfaden durchſchnittenen Wieſe, die hin und wieder anfcheinend ungeregelt mit einzelnen Obſtbaͤumen beſezt iſt. An fie ſchließt ſich gegen Nor— den ein dichter Waldſaum von baumartigen, ſilber— grauen Weiden und dunkeln Ebern (Alnus glutino- sa), deren abwechſelndes Farbenſpiel durch einen oͤf— ters hervortretenden Weiher dem Auge ſtets neue Ge— nuͤſſe bereitet. (Fortſezung folgt.) Und jene Pflicht die mich, au meine Brüder bindet, Soll ſelbſt der ſtaͤrkſte Sturm, des Schlkſals nicht entzwei'n, Ich bleib Pomona uad der Flora treu! Wind’ gleich dem Epheu mich, an Ihre Neth. In dieſem Bund wo nur die hell'ge Eintracht wohnet, Wo ſich fo Vieler Blut — in einem Herz ergießt — Laß Sakpfer mich zum Lohn, am Rand wo Flora thtonet, Ein Monument erbau'n! das diefe Inſchrift ſchlleßt: Dem Vorſtand — und dem edlen Bund gewelh't Aus Bruderpflicht — und heißer Dankbarkeit!!! 168 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Anzelge für Blumenfreunde. Um den vielen uns zugekommenen Anfragen mit Einemmale zu begegnen, zeigen wir hiemit ergebenſt au, daß auch biefes Frühjahr folgende Blumenpflanzen von bekannter Güte in folgenden Sortimenten abgege⸗ ben werden: thlr. gr. 200 Sorten ſchoͤnſte Sommergewaͤchs pflanzen, von jeder Sorte J. Schok mit Namen 6 — 200 Sorten dito von 8 e Namen a Be 100 Sorten dito von leber Sorte 14 Shot mit Namen u 5 3 — 100 Sorten dito von ieder Sorte 1 Set mit Namen 8 > 5s — 50 Sorten der ollerfhönften ee Sorte % Schok mit Namen A . 2 — 50 Sorten dito von ae Sorte 1 esst Namen 8 A 5 10 Schok in 200 Sorten im Rommel ohne Namen 9 1 — 10 Schok in 100 Sorten im Remmel obne Namen f — 20 5 Schok in 100 Sorten im Rommel ohne Namen x 3 2 . 8 — 12 Nelkenſaͤmlinge von guten Numerblumen 1Sch. — 12 — von den allerbeſt. Numerblumen 1Sch. 1 — — von den beſt. gefüllt. Landnelken 1Sch.— 4 Sommerlevkojen, 24 Sorten engliſche, ganz extra ſchoͤne, faſt lauter gefüllte von jeder Sorte ½% Schok mit Bezeichnung der Farben 4248 6 Schok beſte in 24 Sorten melirt — 16 — ER . — 333 PONTE engliſche s Sorten von jeder Sorte ½ Schok mit 1 85 Farben — dieſelben im Rommel 1 Schot > ie Gefuͤllte Balſaminen 16 Stuͤk dreimal . - pflanzt in 16 Sorten > — 4 dito 1 Schok alle Sorten melitt — 6 Gefüllte Röhren⸗Aſtern 12 Sorten von jeder Sorte J Schok mit Saas der Farben = . — 6 16 Sorten gefüllte SIE Saͤmlinge von jeder Sorte 3 Stuͤk mit Namen — 12 der ſchoͤnſten Sorten Oenothera, von jeder Sorte . Schok mit Namen 5 . — 9 10 Sorten Medicago, von leber Sorte J. Shot 2 . 9 „2 ⁵ĩ˙—0ũd . , La Rthlr. gr. 1 Sortiment extra ſchoͤne Hahnenkaͤmme mit Namen von jeder Sorte 3 1 8 0 N mit Namen, 16 Sorten > — Gefuͤllte Georginen⸗ ae circa 16 Sorten mellrt 1 Shot . Die Pflanzen werden gut verpakt und im "Monat Mal verſendet. Beſtellungen werden franko erbeten. Die Zahlung geſchleht in Preuß. Cour. entweder baar oder in Anwelfungen auf hleſige oder nahe Haͤuſer. Gotha im Monat März 1890. Petſch u. Buſteb. Anzeige über Alexander Beatſon's neues Alerwerfzeng. Die in der jüngften Zelt bekannt gewordenen Ueber— ſezungen von Alex. Beat ſon's neuem Syſteme des Akerbaues u. ſ. w. haben die Aufmerkſamkeit des ge⸗ ſammten, landwirthſchaftlichen Publikums, nicht nur in Deutſchland, ſondern faſt in ganz Europa rege gemacht. Maanigfaltig ſind die Urtheile uͤber deſſen verſchleden⸗ artige Provofittonen, aber beinahe elnſtimmig über die Brauchbarkeit des in der That finnreih ausgedahten neuen Akerwerkzeuges. Mit dem Wunſche für die Ver- breitung des ſelben nach einem bereits im Großen aus⸗ geführten Eemplare in derjenigen Vollkommenheit, in welcher der Erfinder es herſtellte, das Meinige delzu⸗ tragen, und in der Abfiht, um eine mangelhafte Her- ſtellung von mit dem Gegenſtande weniger vertrauten Perſonen zu verhindern, habe ich durch die hlerüber geſtellten, mebrfeitigen Anfragen veranlaßt, mich ent- ſchloſſen, die Beſorgung desſelben in der Art zu uͤber⸗ nehmen, daß nach einem nun ausgeführten Normal-In⸗ ſtrumente, vollkommen gleiche Exemplare unter meiner Auffiht verfertiget werden. Wer demnach von dieſem Anerbieten Gebrauch zu machen gedenket, wird erſucht, ſich in portofrefen Zuſchriften an mich (Vorſtadt Wieden, Carlgaſſe Nro. 35) zu wenden, und zu erklären, ob dieſes neue Akerwerkzeug entweder als Modell oder im Großen, mit ganzer oder theilweiſer Austuͤſtung bes ſorgt und an wen hier ia Wien zur DVerfendung übers geben, oder wie fonft diefelbe veranlaßt werden ſoll. Wien, im Monate März 1830. Earl Erneſt Mayer, fuͤrſtl. Schwarzenberg'ſcder Rev'bent und Herausgeber der ala, Oeſterr. Zeltſchrift für den Landwirtt Forſtmann und Gärtner. ——— — —ũ ẽd. — — . — . Zwu2— .:n— In Eommiffion bei Fr. Puſtet in Yapan. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtamtet an. Der ganzlährige Preis it in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert pertofrel. — Allgemeine deutſche Gg t en Tee Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Geſellſchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Hefurich Freiherr von Hunerbein, Nitterguts:Befizer zu Harderode im Mansfeldlſchen des Koͤnkgrelches Preußen. Seine Hochwuͤrden, Herr Leopold Rendl, regulirter Chorherr des loͤblichen Praͤmonſtratenſer-Kloſters Schloͤgel im Mühlviertel Oberoͤſterreichs. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Marla Rauda, fuͤrſtl. Schoͤuburglſcher Rechnungs⸗Revlſor zu Hattenſteln im ſaͤchſiſchen Erzgebirge. — Pauly, Gerichtsſchreiber zu Bellovar in Croatien. — Joſeph Tafler, Rentenverwalter zu Hagenau im Jankreiſe Oberoͤſterreichs. — Franz Colloman Ag nelly, Magifter der Phar⸗ macle zu Szolnok im Heveſer Comitate Ungarns. — Georg Vonrath, Lehrer zu Altersbach im Un: terdonaufreife Bayerns. Ne. 20. 17. Mai 1830. J n h alt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Der gräflib von Montgelas'ſche Naturgarten zu Bogenhauſen bei München. (Fortſezung.) — Getroknetes Obſt. Der graͤflich von Montgelgs'ſche Natur⸗ Garten zu Bogenhauſen bei Muͤnchen. (Fortſezung.) Der ganze Umfang dieſer freundlich lieben An— lage, bis rechts an die ſich halb im Gebuͤſche ver— bergende Bruͤke mußte durch Kunſt urbar, und fuͤr die Kultur, wie die vorher beſchriebenen Gruͤnde mit unſaͤglicher Muͤhe und bedeutendem Koſtenauf— wande gewonnen werden. Der Weiher iſt ein Ueberreſt der fruͤher bis an den Bergabhang ſich draͤngenden Fluten der Iſar, die immer verheerender um ſich greift, und den Doͤr— fern Ober- und Untervoͤhring Verderben droht. Von unſerm Standpunkte aus zeigt ſich der auſ— ſer dem noͤrdlichen Theile des Gartens mit wildem Ungeſtuͤmme fortlaufende Strom zum Theile nun ſelbſt, und in der Ferne noch ſchimmert ſein weißes Kalkſteinbeet aus der gruͤnen Matte der uͤppigen Landſchaft, an deren Saume bei heiterem Himmel die Thuͤrme von Freyſing ) ſich zeigen. Verfolgen wir unſern Weg weiter, fo haben wir die Lerchenbaumpflanzung fortgeſezt zur Linken, mit einzelnen beſchraͤnkteren Aus ſichten auf das eben *) Eine 4 Meilen von Muͤnchen entfernte Stadt. 0606 ⁵ / ³² y ⁵ Vd bbb c Nachrichten aus Frauendorf. Einige Worte über unſere Verſendungen pro 18%. Unter unſern Gärtnern iſt die Nedensart entſtan⸗ den: „daß unſere Bäume ic. fo reiffenden Abgang ha⸗ ben, wie das tägliche Brod.“ — Damit wollen ſie ſagen, daß, ſo wie einem braven Bäler das neugebatene Brod taͤglich aus dem Ofen weg rein abgenommen wird, wir auch aus unſeren Plan⸗ tagen alljaͤhrlich rein abſezen, was wir nur immer zu produckren im Stande find. Wir konnten für das Jahr 189] leider nicht alle Beſtellungen befriedigen. Der um 6 Wochen früher als ſonſt eingetretene Winter hemmte mit Elnemmale das Expedltkons-Geſchaͤft, und ſelbſt was vor dem Ein⸗ tritte der erſten Froͤſte erpedirt worden war, kam an Ort 22 170: bewunderte große Naturgemaͤlde, das nun. jeine- Schönheiten und Reize in einzelnen maleriſchen Bil- dern entfaltet. Rechts an der Gartenbefriedigung wechſeln Lerchen, Sanddorn, Birken u. dgl. mit einander ab, und bilden in Baͤlde eine undurchdringliche Wand. Nun befinden wir uns dem gruͤn bemalten Thurme von Schwabing gegenüber, wo ſich uns zur Linken der am Bergabhange befindlichen Lerchen und Fichten: Plantage eine herrliche Ausſicht eroͤff— net, die um ſo anziehender iſt, da fie von der Neumuͤhle bis auf eine ziemliche Streke niedliche Landwohnungen aus dem dunkeln Waldhintergrunde hervortreten laͤßt, der von helltonigem Gehölze un— termiſcht, kraͤftiges Colorit erhaͤlt, und mit der freundlichen Alpenwieſe zum ſchoͤnen Naturbilde in einander fließt. War es uͤberhaupt die Idee des hohen Beſizers dieſer Anlagen nur veredelte Bilder des Ländlichen ausgefuͤhrt zu wiſſen, um die Schönheiten und Reis zungen der Natur ſelbſt zu genießen, fo ſpricht ſich dieſer Zwek in dem freundlichen Charakter des Bil— des am Lebendigſten aus, zu deſſen Beſchauung wir. nun uͤber eine ſchmale Treppe gelangen. Welcher deutſche Naturgarten hat wohl, ſelbſt den Nymphenburger- und den engliſchen Garten bei Muͤnchen, die als oͤffentliche Volksgaͤrten einer Reſidenzſtadt auch einen andern Charakter haben mußten, eingerechnet, eine ſolche gelungene, ja ſo meiſterhaft aufgeführte ländliche Partie aufzuwei— fen, als die, vor welche wir nun treten, eine Land— ſchaft fo einfach, edel, anſprechend und wahr? — Keine an Luxus und Pracht erinnernden Gegen— ſtaͤnde ftören die reinen Eindruͤke dieſer wahrhaft durch ſich felbft ſchoͤnen Compoſition. Man erblikt gleichſam von einer Voralpe aus, im anmuthigen Thale, das von einem freundlichen Bache bewaͤſſert wird, die artige Wohnung eines wohlhabenden Landmannes, umrankt von zahmem und wildem Weine, und lieblich duftendem Geisblatte die Geländer mit blühenden Topfpflanzen beſtellt. Einige heimiſche Baͤume, worunter die Pappel und Weide, ſo wie der hochgipfliche Birnbaum, der Blüten uͤberſaͤete Kirſchbaum, und des Landmannes Apotheke, der wuchernde Hollunder umſchatten die friedliche Staͤtte, um welche ſich gegen des Hauſes Vorderſeite hin ame reinlichen Wege ein Halbkreis von bunten Roſen und ſuͤßduftenden Jasmin ziehen... Von der nordweſtlichen Seite des Hauſes winken vom einfachen Geländer Blüten und Fruͤchte tras gende Orangenbaͤume aus Topfen und erfuͤllen die Lüfte mit balſamiſchem Dufte. Zunaͤchſt dieſem laͤndlichen Size ſind auf der grasreichen Wieſe in regellofer Ungebundenheit aus: erleſene Obſtbaͤume gepflanzt, wovon die niedriger wachſenden gegen Suͤden, die hoͤhere Krone tragen— den aber gegen Norden geſtellt ſind, um den Genuß des Sonnenlichtes gleichmaͤßig unter ſie zu ver— tbeilen. . In einiger Entfernung ſteht nordöftlic) die laͤnd— liche Scheune, die nach oberlaͤndiſcher Bauart eben: falls mit Gelaͤndern verſehen iſt, und große Steine zur Befeſtigung der Legſchindeln traͤgt. Die ganze Umgegend ſteht in ſchoͤner Harmonie mit dieſer laͤndlichen Scene, und der Wunſch unter einem ſolchen friedlichen Obdache der Muſen zu le— ben, erwacht laut in der ſehnenden Bruſt. Unſer Spaziergang bringt uns ſpaͤter noch ein— mal auf einem andern Pfade in die freundliche Naͤhe dieſer laͤndlichen Wohnung, und wir wollen uns fuͤr jezt nur mit der lachenden Gegend unterhalten, die in einem großen Halbkreiſe ſich vor uns ausbreitet. ——— 2 —ü-Ʒ4ü 6... ——ñ— ————— ͤ ö—ůul—— nn und Stelle in Klumpen gefroren an, fo daß es viellelcht beſſer geweſen wäre, wenn wir im Herbſte gar nichts hätten verſenden koͤnnen. Dagegen draͤugten ſich die Expeditlonen um fo mehr auf das Frühlahr zuſammen, fo daß zur Ablies ferung an unſern Haupt:Spedfteur Wägen und Pferde immer auf der Straſſe waren. Unautwelchliche Folge war: daß die lezteren Der: fendungen verhältuiß mäßig gegen audere Jahre allzu ſpaͤt in dle Reihe kamen, und fo wohl unvermeldllch bet ſchon ſehr vorgeräfter Jahreszeit und Vegetation au Ott und Stelle angekommen ſeyn mögen. Deßhalb gaben wir allen dleſen Empfängern den Rath, die Bäume bei Ankunft 46 Stunden lang iu Flußwaſſer zu fielen, um fo fie wieder aufzufriſchen. Auch die bekannten Gebrüder Baumann zu Bollweiller in Frankreich, von denen wir zu unfern et: genen Anlagen alljährlich bedeutende Quantltaͤten neuer Gehölze ic. beziehen, fanden ſich zu dleſer Vorfaprift Die früher bewunderten einzelnen Anfichten und Partien verſchmelzen hier in ein neues großes Bild, das außer dem Stromgebiete der Iſar in eis ner Ausdehnung von mehreren Stunden nach Norden und Weſten viele freundliche Dorfſchaften aufnimmt, und von waldigten Anhoͤhen begrenzt wird. Im Vodergrunde der ſammtne Teppich einer auds gebreiteten Wieſe, mit dem aus duͤſtern Erlen, fils bernen Pappeln und Weiden freundlich hervortre— tenden Spiegel des ſchilfumguͤrteten Teiches und belebt von den impoſanteſten Waldpartien, die je— mals ein Kuͤnſtlerauge entzuͤkten. Im Mittel— punkte erſpaͤhen wir die eilende Iſar, deren Rinn— ſal das Auge bei einer Meile verfolgen kann, und einzelne Thuͤrme benachbarter Ortſchaften. Matthiſſon ſingt ſo ſchoͤn als wahr: „Schön Ift der Wieſe Grün, des Thals Geſtraͤuch, Des Hügels Blamevkleld, Der Erlenbach, der ſchilfumgrenzte Teich Mit Blüten überfchneit.” Unſer Pfad bringt uns num über wellenfoͤrmige ſanfte Anhoͤhen einem einzeln ſtehenden Lerchen— Baume zu, von dem aus man in Suͤdweſten den majes ſtaͤtiſchen Anblik der Koͤnigsſtadt genießt, deren maͤchtige Thuͤrme von der Sonne vergoldet, ſtolz uͤber die Wipfel der Baͤume ragen, waͤhrend das freundliche Bogenhauſen mit ſeinem weißen Thur— me, und einem Theile der bogigen Brüfe halb ver: borgen in dem Mittelpunkte ſtehen, und durch ei— neu wohlthaͤtigen Contraſt großen Effekt in die Landſchaft bringen. Haben wir uns an dieſem anmuthigen Bilde geweidet, ſo leitet uns nun der Weg etwas uͤber niedrige Stufen, erhebt ſich aber ſogleich wieder, und fuͤhrt einer einzeln ſtehenden ſchoͤnen Birke zu, in deten gaukelnden Schatten man die prächtige 171 Koͤnigsſtadt in einer groͤßern Ausdehnung vor fich ausgebreitet erblikt. So wechſeln unausgeſezt die reizendſten Grup— pen mit einander ab, und immer werden neue Schoͤn— heiten vor das trunkene Auge gefuͤhrt. „Die Pfade ſtelgen oder ſinken, Die Aus ſicht ſchlteßt, erweitert ſich. In der Berdnd’rung Zanberei’n Mit jedem Saritt’ uns neue Wolluſt ein.” Von dieſer Birke aus kann man, obwohl lange noch nicht ans Ende des Gartens gelangt, die An— höhe nicht weiter fortwandeln, da wegen zu nahe ſtehender Umzaͤunung keine Fortſezung des Pfades geſchehen konnte. Kaum haben wir deshalb den Ruͤkweg angetre— ten, ſo ſteigen wir links am Pfade etwelche Trep— pen aufwaͤrts, und ſtehen dann hingezaubert von freudiger Ueberraſchung vor einem unuͤbertreffbaren großen Naturbilde, das in einem weitgezogenen Kreiſe erhaben ſich ausdehnt. Hier von unſerm Standorte aus uͤberblikt das ſtaunende Auge die ganze ſuͤdliche Gebirgskette, von Juvavias wolkenanſtrebenden Maſſen bis zu Hel— vetlens friedlichen Alpen. Majeſtaͤtiſch umringen die blauen Gebirge in mannigfaltigen Formen die unuͤberſehbare, ſaatenſchwangere Landſchaft, die von freundlichen Doͤrfern belebt wird. Zur Rechten des Bildes ſteht uns die praͤchtige Sternwarte mit ihren beweglichen Kuppeln, zur Linken die rothen Daͤcher der unzaͤhligen Ziegelbrennereien; im Vor— grunde die Dorfſchaften Steinhauſen, Berg am Laim und Haidhauſen in ſchoͤnem Kranze gereiht. Man glaubt ſich nicht losreißen zu koͤnnen von dem herrlichen Tableau, und ſehnſuchtsvollſt rufen wir es uns noch oftmals zuruͤk. Wir trinken : ͤ˖ - A md p . Ser veranlaßt, und erthellten ſie uns ſellbſt iu folgenden Worten: „Bemerkung, wie die Gewächſe des freien Landes von weiten Sendungen im Anfange gepflanzt werden ſolle nu. Alle Baͤume und Straͤucher muͤſſen ſogleich nach Ankunft forafaltiyg ausgepakt werden. Dann ſtellt man ſolche bis über die Wurzeln wahrend einkgemal vier und zwanzig Stunden ins Fluß- oder Regen- Waſſer, und fezt fie erſt dann an ihre reſpektive Plaͤze, etwa fo wie ſolche in den Baumſchulen geftauden wären, heftet fie leicht an, daß fie ſich noch mit der Erde fen- ken fünnen, und gießt fie wohl durch und durch mit Flußwaſſer an. Man kann fie, bis fie wiederum an= gewachſen ſeyn werden, mit Papfer, Tuch-Enden, Kein wand⸗ oder Baumwollen- Lappen, mit Moos ic. um⸗ wikeln, und nur da an wieder aufbinden, wann fie an gewachſen find, und ein warmer Regen eintritt. Alle Pfirſchen und Aprlkoſen muͤſſen etwa auf 4 Zoll über 2 2 172 Rechts führt uns nun, ein fanft fich abwärts neigender Pfad durch eine ausgewaͤhlte Kirſchen— Baumpflanzung *) zu neuen Genuͤſſen; wir erquis ken uns an dem ſuͤßen Dufte und dem Farbenſchmelze der bunten Wieſengewaͤchſe, und nähern uns end- lich der laͤndlichen Scheune, die uns im Geiſte nach dem bayeriſchen Oberlande führt; vorher kommen wir in die Naͤhe dreier am Bache befindlicher Wei— dengruppen, an deren Stelle in fruͤheren Jahren eine Fabrik, Wohnhaus und Gaͤrtchen ſich befand, von deſſen Daſeyn die alten Aepfelbaͤume zeugen, deren ſchlechte Fruͤchte wenig zum Vortheil der fruͤhern vaterlaͤndiſchen Obſtzucht ſprechen. Die neue daran ſtoßende Anlage von Aepfel— Baͤumen iſt ebenfalls durch Herrn Seimel erſt entſtanden, und die auserleſenen Sorten nach dem Dielſchen Syſteme beſtimmt. Bemerkeuswerth iſt die Methode der Obſtbaum— Pflanzung des Herrn Seimel auf dieſer ſchlechten Erdkruſte, da ſie von der bisher uͤblichen auffallend abweicht, und dabei die entſprechendſten Reſultate herbeifuͤhrt. Anſtatt wie fruͤher einen tiefen Keſ— ſel in den ſterilen Boden zu graben, und mit gutem Erdreiche auszufuͤllen, in welcher die Baͤume Nah— rung und Wachsthum gewinnen ſollen, macht die— fer denkende Gärtner ſehr breite bis auf den Kies— Boden fuͤhrende Baumſcheiben mit Erde aufgefuͤllt und pflanzt ſeine ſelbſt gezogenen und ſelbſt vere— delten Staͤmme darein, die nun ihre Wurzeln an der Oberflaͤche auszudehnen gezwungen werden, und dort auch ihre Nahrung finden, waͤhrend die in tiefe Baumſcheiben gepflanzten Baͤume auch tief ſich ſen— kende Wurzeln ſchlagen, und in Baͤlde nach allen Richtungen hin auf einen aus Kalkkies beſtehenden *) 40 Sorten Klrſchen nach Truchſeß beftimmt. Grund gerathen, aus dem ſie keine Nahrungsſaͤfte ziehen koͤnnen, wodurch ſie auch ſchon nach wenigen Jahren ſ rettungslos zu Grunde gehen. Ein Wink fuͤr Obſtbaumpflanzer, der . zu beherzigen iſt. Nun ſtehen wir an der laͤndlichen Scheune ſelbſt, die gleich dem benachbarten Bauernhauſe mit einem Blizableiter verſehen iſt. Ein breiter Fahrweg um— ringt ſie zur Haͤlfte, und geſchwaͤzige Pappeln und Weiden plaudern im freundlichen Zuſammenneigen ununterbrochen und leiſe. Die ganze Umgegend iſt hier der Pomona ge— weiht, und treu dem Charakter des Laͤndlichen, ward beim Pflanzen Schnur- und Winkelmaß weis— lich entfernt. Ungebunden und natuͤrlich ſtehen die kraͤftigen Staͤmme, und doch mit Einſicht geordnet nach den hehren Geſezen der freien Natur. Links an dem Fahrwege ſteht eine Partie von hochſtaͤmmigem Steinobſte, worunter hauptſaͤchlich die ſuͤße Klaudien-Pflaume nebſt 10 andern guten Pflaumen-Arten ſich befinden. An dieſer Obſtbaum-Anlage hin kommen wir nun zum reinlichen Bauernhauſe, das mit ſeinen Blumengelaͤndern und den blendend weißen Vor— hängen eine artige Anſicht gewährt. Das Innere iſt geſchmakvoll, je prunklos des corirt. Treten wir an der ſuͤdweſtlich geſtelten Fronte des Hauſes unter den alten, von einem Ruheſize umfaßten Birnbaum und nehmen von ſeinem kuͤh— lenden Dache gegen die Strahlen der Sonne geſchuͤzt hier Plaz, ſo verweilt unſer Blik mit Entzuͤken auf dem einfachen lieblich anſprechenden Bilde. Vor uns der Mayerhof mit der duftenden Roſenum— guͤrtung, und dem Blumen erfuͤllten, langen, zu bei— den Seiten des Hauſes mit der Treppe herablau— De E37 PRESSE In = 5 SF isn nn enge Dune . ———— ee na m ln spe Ban —— —— U U U} der Veredlungs-Stelle abgeworfen und wohl verpiät werden.“ Ueber das Verſezen der Baume haben wir in biefen: Blättern ſchon bei öfteren Gelegenhelten alles Nöthige gesagt, und wir hoffen, unſere Abnehmer wer: den es hierbei an der noͤthtgen Vorſicht und Genauig- keit nicht haben ermangeln laſſen. Herr Woͤber gibt in feinem phyſiſch⸗praktiſchen Lehrbuche über das Ganze ber Zucht und Veredlung des Obſtes folgende beach— tenswerthe Vorſchrift: „Der: Verſezung im Frühianre bekommt es ſehr wohl, wenn man die Gruben hlezu ſchon im November bereitet, die Erde über den Wlu⸗ ter nur Halbſcheid elnraͤumt, und die übrige liegen läßt, damit Regen und Schnee fie mit Nahrungsſtoffen anſchwangern, fie fruchtbar und kraͤftig machen. Die Vegetation der im Frühjahr geſezten Bäume iſt dann weit ſtaͤrker, als derjenigen, die im Herbſt geſezt wor⸗ den ſind. Jeder Bum, der geſezt wird, muß an feinen ſtar⸗ en und feinen Wurzeleuden beſchultten werden. Man 175 fenden Geländer; zur Linken auf einem faft delta: foͤrmigen Raſenplaze einige Steinobſtbaͤume, fo wie, zum Spiele der harmloſen Jugend, eine ein— fache hoͤlzerne Schaukel; etwas weiter zuruͤk der von Ulmen, Weiden, Ahornbaͤumen und canadiſchen Pappeln begrenzte ſilberne Bach mit der daruͤber fuͤhrenden Bruͤke, uͤber welche hin man eine ſchoͤne Ausſicht auf die von buntem Gehölze umkreiſete Wieſe genießt. Wir ſezen nun unſere Wanderung nach Suͤd— weſt und betreten ein ſchattenreiches Gebuͤſch, an deſſen Fronte ein kreiſer Birnbaum ſchuͤzend die maͤchtigen Arme verbreitet. Zwei Pfade verlieren ſich hier in einen, auf den man in kurzen Zwiſchenraͤumen an zwei luſtige Quellen, die mit ſuͤßen Plaͤtſchern durch einfache, gemauerte Bruͤken dem nahen Bache entgegen eilen, kommt. Ein Chor von ſingenden Vögeln belebt die dicht gewobene Deke des friedlichen Haines, deſſen naͤcht— liche Schatten uns Kuͤhlung zufaͤcheln. Akazien, Birnbaͤume, Hollunder, deutſche und balſamiſche Papppeln und Pflaumenbaͤume umgeben uns rings, fo wie einzelne, weitſchweifige Weiden, unter deren. einer ein Ruheſiz ſteht. Einſam iſts hier nnd lieblich, ein Plaͤzchen für fuͤhlende Herzen, die von dem Rauſchen eines klei— nen Waſſerfalles, dem lieblichen Saͤuſeln der ſchwan— kenden Baͤume und dem froͤhlichen Baden der Voͤ— gel in ſuͤße Berauſchung ſich ſenken und die Natur in ihrer ſtillen Feier verftehen.. Nicht aus wolkenbeſtuͤrmenden Maſſen ſtuͤrzt bier unter Schauder erregenden Krachen der Wild— bach, und bedekt weit umher die losgeriſſenen Fel— ſen mit ſchneeigem Schaume, ein Bild zuͤgelloſer, verheerender Freiheit; — ſanft nur faͤllt im Schats ten bluͤhender, von der Oſterluzei ') durchflochte— ner Geſtraͤuche verſtekt, der anmuthige Bach mit ſuͤßem Geſchwaͤze, in das tiefer liegende Beet; wie der froͤhliche Knabe mit lautem Jubel hinab— läuft, um ſich am neuen Spiele zu ergözen. Zur Rechten des artigen Waſſerfalls erbliken wir auf bunt bemalter Wieſe eine Pflanzung von Oekonomie-Obſt, in 50 Diel' chen Aepfelſorten. Dieſe Pflanzung hat einen dichten Waldſaum zum nöthigen Schuze gegen die ſtrengen Oſtwinde zrechts iſt ein Theil des Gewaͤchshauſes ſichtbar. Wir verfolgen aufwärts das gekruͤmmte Rinn— ſal des Baches an kraͤftigen Eſchen, italieniſchen Pappeln, Ahornſtaͤmmen und ſilbergrauen Weiden voruͤber, und haben immer freundliche Bilder und anmuthige Gruppen zur Rechten, ſo wie den gruͤn betuͤnchten Kirchthurm von Schwabing, der freund— lich aus den Partien hervorlacht. Alle Einfoͤrmigkeit iſt verbannt aus dieſem freundlichen Kreiſe, nur Mannigfaltigkeit und Wech— ſel des Lieblichen herrſcht hier im ſtillen Schooſe der ſchoͤnen Natur. Nun aber empfängt uns das dicht belaubte Gewoͤlbe eines heiligen Haines, vom rauhen Ahorn und der ſchoͤn bluͤhenden Akazien-Robinie mit lich— teren Farben bekleidet und fuͤhrt auf einem Seiten— Pfade zu einer mit Gelaͤndern verſehenen Bruͤke. An ihrem Fuße theilt ſich der Weg in zwei Aeſte, deren einer auf die Anhoͤhe leitet, der andere laͤngs dem Bache ſich fortſchlaͤngelt, dem wir auch fol— gen, ſobald wir die herrliche, an der Bruͤke befind— liche Gruppe betrachtet. Dunkelblaͤttrige Eſchen, leichte Akazien, Gold— Weiden und ſilberblaͤttrige Pappeln beſchatten in ) Aristolochia Sipho, — — —ͤ— — . — — — U ——— eee ſchneldet daher die langen, oder beſchädkgten, ſtarken Wurzeln etwas rehfußformig von inwendig gegen Auſ⸗ fen zurüß, verſtuzt auch dle feinen an den Spizen,. oder fo weit ihre Haut abgeſtreift oder beſchaͤdiget wor⸗ den iſt, und ſezt daun den Baum bis an dle Impfſtelle, oder fo tief, daß deſſen oberſte Wurzeln noch 7—s Zoll mit Erde bedekt werden. Das tiefere Sezen taugt nichts; die Bänme ſtehen zu kalt, es gelangen dle Luft Stoffe nicht fo tief, und entgeht ihren Wurzeln daher die Nahrung. Die auf Zwergſtaͤmme veredelten Bäume müſſen, wo möglich, mit der Pfropfſtelle 3—4 Zoll in die Erde zu ſtehen kommen, damit ihre Wirzeln beim Umgraben gicht fo leicht beſchaͤdiget werden, und die Baume gegen Winde einen fefteren Stand erhalten. Sobald der Baum in der Grube ſteht, bedekt man feine Wurzeln mit feiner Erde, breitet nebſtbet die fel— nen Wurzeln auseinandrr, gibt wieder Erbe darauf und rüttelt den Baum eln weulg, damkt die Erde zwlſchen die Wurzeln gut einlauft,; gibt abermal Erde darauf, dle man andrukt; dann noch etwes Crde, fo daß die Wurzeln 5—4 Zoll hoch damit bedekt find. Nun folgt 174 — —— — kraͤftigen Maſſen die zierliche Bruͤke, an die ſich die wilde Roſe und der duftende Jasmin in lieblichem Gemiſche anreiht. Die weiße Cornelle entfaltet hier in einer dichten Gruppe die ſilbernen Bluͤten, die von einzelnen Staͤmmen der Centifolia beglei— tet, Deutung und Grazie gewinnt. Waͤhrend zur Linken uns dunkle Ulmen, Spi⸗ raͤen, Cornellen, Syringen, ſilberblaͤttrige Pappeln und Akazien durch Farbenſpiel und Wohlgeruͤche ergoͤzen, feſſelt auch die Pflanzung des gegenſeiti⸗ gen Geſtades unfere Blike, nimmer müde der zar— ten, in den entzuͤkendſten Formen hervortretenden Gebilde. Dichte Partien von Silber- und italieniſchen Pappeln umguͤrten im Hintergrunde maleriſch die auf dem Raſenteppiche in zwangloſen Vorſpringen ſich ausgießenden Gruppen der ſchneeballenblaͤtt— rigen Spierſtaude, der purpurfruͤchtigen Berberiske und der weißen Cornelle. Einzelne Obſtbaͤume, einſichts voll vertheilt, erſcheinen mit Wirkung im lachenden Bilde, das mit der vom Bache durch— ſchnittenen Wieſe ſich verbindet. In buntem Farbenſchmelze, das Auge entzuͤ⸗ kend, reihen, ſchweſterlich vereint, ſich mannigfal— tige Eſchen, ſchwarze Wallnußbaͤume, maͤchtige Ulmen mit dunkelbelaubtem Haupte, leicht bewegte Silberpappeln, gemeine Eſchen, Akazien, Hollun— der, Feldahorn, Haſelnußſtraͤucher und ſchneeballen— blaͤttrige Spiraͤen uns zur Linken an einander, und bringen einen ausnehmend wohlthaͤtigen Effekt hervor. Stets ſind dieſe herrlichen Naturſcenen mit gegenuͤber ſtehenden lieblichen Gruppen von ſilber— bluͤtigen Spierſtauden in zarte Verbindung geſezt; ſtets die Compoſition reich, neu und nie uͤberladen. Licht und Schatten findet der Kenner weiſe vertheilt, und uͤberraſchend die lieblichen Kontraſte der aufge⸗ tragenen Farben. Die ganze Anlage laͤngs des Baches hin, von einer Bruͤke zur andern, zeigt einen eigenthuͤmlichen Charakter, eine bezaubernde Verſchmelzung des Zar: ten mit dem Romantiſch-Empfindſamen, das wun⸗ derſuͤß die Seele ergreift und dem Luſtwandler in liebliche Traͤume verſenkt. Hier an dieſen Stellen empfindet man die Harfenlaute des Saͤngers des Fruͤhlings: — — — Pler it der Grafen Luſplaz; Konſtloſt Gärten durchirrt hier die Ruh'; hier rieſelt Entzükung Mit hellen Baͤchen heran. — — Ein Meer von holden Seruͤchen Walt unſichtbat über die Flur, in großen taumelnden Wogen, Von lauen Winden durchwuͤhlt. Es iſt durch tauſend Bewohner Die bunte Gegend belebt.“ Der Azur der gemeinen und perſiſchen Syringe, der Wehlgeruch der zierlichen Speklilie begleiten uns, von der gamanderblaͤttrigen Spiraͤe umarmt, bis zu dem Punkte, wo ſich zur Linken die freund— liche Alpe zeigt, deren maleriſche Gruppen ins Thal herab lachen, und durch Spizahorn und Schwarz— Wallnußbaͤume ſich zu einem rein harmoniſchen Ganzen geſtalten. Immer wechſeln die zauberiſchen Formen der neuen Schoͤpfungen und bringen glaͤnzende Effekte hervor. Wir befinden uns nun, unter lauten Fruͤhlings— Geſaͤngen der froͤhlichen Buͤrger des Haines, an ei— ner leicht gewoͤlbten zierlichen Bruͤke, bei der ſich die wuͤrzhafte Zimmtroſe, die ſilberbluͤtige Spiraͤe gefußt. Unter der Bruͤke laden im Schatten vom Winde bewegter, hoher Silberpappeln, nette Size dem ſinnenden Wandler zur Ruhe ein, um mit ——— — — ———— EEE > das Elnſchlammen des Baums; dieſes iſt bet dem Se: zen im Frubjahr eines der wichtigſten Geſchäfte, und eine wahre Aſſekuranz Anſtalt für das gewiſſe und frohe Gedeihen des neugeſezten Beams, zumal bet einer tro kenen Witterung und in einer trokesen Erdlage. Durch das Unterlaſſen dieſer fo wenig Mäbe koſtenden Ope⸗ ration werden Tauſende von Bäumen das Opfer unſe⸗ ret Nachläſſigkeit, wogegen durch die Ausübung derfel- ben viele Fehler verbeſſert werden, die wir bet einem nicht genugfamen Rütteln oder Einſtoͤſſeln der Bäume mit Hohlllegen der Wurzeln begehen. Jeder denkende Obſtpflanzer empfiedlt deßbalb dleſes Geſchaͤft auf das Dringendfte, und ich ſelbſt kann es aus mehr als buns dertfecher Erfahrung ulcht ernſtlich genug empfehlen. Ja hat man lm Herbſt bel zu feuchter Erde nicht eln⸗ flammen können, fo räume man im Frühjabre die Erde um den Baum wieder eine Hand hoch auf, und ſchlämme den Baum daun erſt eln. Alles Begleßen erſezt das wahre Etnſclaͤmmen nicht! — Elger der größten Wortbeile beftent in dem Auſezen des feſten, feinen, feuer nabrhaften Schlamms anf die Flächen der befchnittenen Wurzeln; alle neuen Wurzeln kommen 175 — — mehr Bequemlſchfeit die Reize der Naturſcenen zu bewundern und Geiſt und Herz durch ſolch edle Ges nuͤſſe zu ſtaͤrken. „Um Blumen ſplelt der Weſt, der Wald erhebt Das frlſch dekraͤnzte Haupt, und fingend ſchwebt Das leichte Volk des Aethers auf und nieder.” Ueber bluͤhendes Roſen- und Spiraͤen-Geſtraͤuch echebt ſich die gruͤn ſammtne Alpe, der wilden Na— tur durch Hilfe der Kunſt abgerungen; in ſanfter Schwellung blaͤht ſie ſich auf, mit duftenden Blu— men beſaͤet. Kraͤftige Maſſen von maleriſch geord— neten Baͤumen, worunter die ſchoͤne Platane, die purpurblaͤttrige Buche, dienen ihr mit dem Vortre— ten der Gruppen zum reizenden Guͤrtel; hohe maͤch— tige Linden, von dem Hauſe der Arco gepflanzt, kuͤhlen ihren Scheitel mit lieblichen Schatten und verbreiten ſuͤße Wohlgeruͤche umher. Rechts am Fuße der Alpe ſteigt eine ſchlanke Eiche empor, ein Denkmal zaͤrtlicher Elternliebe, das vor 22 Jahren bei der Geburt eines hoffnungsvollen Sohnes ge— pflanzt, und deshalb Maximilians-Eiche be— naunt ward. Moͤge im Schatten dieſes Sinnbildes deutſcher Kraft und Staͤrke, der erhabene Vater ſich viele Jahre noch ergdͤzen an dem froͤhlichen Spiele ſpaͤter Enkel, und ſich freuen ihres Gluͤkes, ihrer hohen Vaterlandsliebe. Es iſt ein elyſiſches Plaͤzchen, ſtill und feierlich, nur von dem Sange der Vögel und dem gleichfoͤr— migen Takte der hydrauliſchen Maſchine des Brunns Hauſes belebt. „Hler, wo die Muh’ in ihrem Schooß ihn ſchließt, Lernt ſich der Wetſe leicht der Welt entwoͤbsen, Der Sohn des Gluͤks verliert ſich hier und Luft Den Traum enteilter Wonneſcenen, Der Sohn des Ungluks feine Thräuen.“ Weithin zur Linken zeigt ſich im maleriſchen Schmuke der wohlgeordnete Park, mit ſeinen von der Sonne vergoldeten Gruppen, immer neue ent— zuͤkende Reize entfaltend; rechts in heiliger Stille die haͤngenden Zweige der babyloniſchen Weide, die hohen Wipfel der italieniſchen Pappeln, die dichten Kronen der dunkelblaͤttrigen Eſchen, durch welche der freundliche Kirchthurm ſich neugierig draͤngt. Alle dieſe Gegenſtaͤnde ſind zu einem reiz-romanti— ſchen Tempe geordnet und wirken als ein ſchoͤnes Gebilde einer zarten Phantaſie maͤchtig auf uns. Gegen dieſe Partie hin iſt der Bach mit dichteren Gruppen von wildem Jasmine, weißen Cornellen, Schneeballen und Roſen bepflanzt und ſchlaͤngelt ſich in ſanften Gewinden von ihrem Schatten gekuͤhlt froͤhlich von hinnen. (Schluß folgt.) Getroknetes Obſt. Die Aepfel und Birnen, welche in England und Frankreich in getroknetem Zuſtande ankommen, wer— den folgender Maßen zubereitet: Man thut die friſch gepfluͤkte Frucht in kochendes Waſſer, in welchem man ſie ſo lange laͤßt, bis ſie weich wird. Alsdann nimmt man fie heraus u ſchaͤlt fie ſorgfaͤltig, den Stiel aber läßt man daran. Damit nun der Saft nicht verloren geht, wirft man ſie in ein Sieb, worunter ſich eine Schuͤſſel befindet. Die geſchaͤlten Fruͤchte ſchließt man nun in einen Bakofen der die Waͤrme zum Brodbaken hat, und laͤßt ſie da 24 Stunden ſtehen. Wenn man ſie her— ausgenommen und kalt hat werden laſſen, druͤkt man ſie mit den Haͤnden platt, tunkt ſie in den ausgelaſſe— nen Saft, verpakt fie und führt ſie aus. — Wie viel kdunte in obſtreichen Gegenden Deutſchlands mit die— ſer Art zu doͤrren gewonnen werden, die faſt nicht mehr Muͤhe fordert, als das gewoͤhnliche Schnizelnmachen! Wenn gute Aepfelſorten hiezu angewendet werden ſo ſtehen ſie den aus Frankreich kommenden auch an Suͤße gewiß uicht nach. B. — — . — — — ———— —„— — —— ——— — ö.— I ue und nur aus dieſen neuen Flachen der be: fanittenen Wurzeln hervor, aufaͤuglich in der Geftalt weißer, ſehr weicher Knöpfchen, die ſich alwählig zu Wurzeln verlängern. . Aus dieſem Grundſaze erſieht man febr lelcht die nothwendige Vorſicht, die Wurzeln aller Art mit einem febr ſcharfen Meſſer glatt zu ſonelden, jede ſchadhafte Wurzel wegzuſchvelden, den Baum beim Sezen wohl zu ſtoͤßeln, die feinen Wurzeln auszubrelten, elbe gut mit Erde zu bedeken, die Erde etwes anzudruͤken, und daun mit dem aufgeſezten Sprlzſtük elnzugleßen. Nach vollgewaster Grube und trichterförmig um den Baum gelegter Erde, wird ſo lange Waſſer aufgegoſſen, bis der Trichter damit angefüllt iſt. Dleſes Waſſer ver- ſa winder in wenig Minuten, die Erde hat alle ſtarken und feinen Wurzeln umſchlur gen, und der Baum ſtebt feſt, wo dann Die noch übrige Vertlefung mit Erde geebnet wird.“ Wer felge Baume beim Verſezen auf diele Weiſe behandelt, kann ſich zuvetlaͤßig des beſten Wachsthums derſelben erfreuen. f 1 Beſtellungen, die nicht erlediget werden konnten, wer— den im uächſten Herbſte die erſten zur Expedition ſeyn! * * 176 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Absynthium Ful gare.) Bitterer Bei⸗ fuß.] Den Liebhabern der gefiederten Sänger in ge⸗ ſchloſfenen Bauern darf ich dieſen bittern Beifuß, vulgo Wermuth, als ein bewährtes Mittel empfehlen, um das läſtige, durch Stubenhize häufig erzeugte und ſich ſchnell vermehrende Ungeziefer zu verbannen. Sobald ſich die ſogenannten Käufe an den Körben zeigen, wird der Vogel herausgenommen und der Korb gereinigt; den Boden desſelben belegt man mit trok⸗ nen, oder friſchen Wermuth-Blattern, den äuſſern Ruͤ⸗ ken des Bauers kann ma, auch damit behangen und die von Riedrohr gemachten Syringhoͤlzchen damit auge ſtopfen. Den Vogel beſtreut man von Zeit zu Zekt, im Korbe figend, mit einem aus getrokneten Blättern fein gerie⸗ benen Pulver, und iſt er von dieſen ungebetenen Gä⸗ ſten ſehr ſtark befallen, fo waſcht man ihn vorher mit jungem Moſelwein. Bel den Tauben wuͤrde es gewiß auch die nem⸗ liche Wirkung hervorbringen, doch das Pulverlſiren würde viele Mühe machen und Holzaſche leiſtet hier deu ngmlichen Dienft, welche man in einem flachen, of⸗ fenen Geſchirre frei auf das Taubenhaus ſezt, worin die Tauben gerne watſcheln nud dadurch ſich von den Läuſen befreten. Herr Reichenbach ſagt im zweiten Theile des aten Bandes feines verbeſſerten Moͤßler's Geite 1452, von dieſem Wermuth noch, daß ein Auf⸗ guß auf die Blätter die Schafe von der Ruhr befreie und das Ungeziefer aus den Betten vertreibe; daß man dle Blenen damit räuchere um fie gehorfam zu machen. Daß dieſe Pflanze einen koͤſtlichen Magen bitter bereitet, iſt gewiß Manchem . 76 u . (Leiſe Anfragen) In dem III. Hefte der Reider's Annalen von 1229 befindet ſich ein Privat⸗ Blumeuverzeichniß, das ubrigens theure Preiſe und nichts Neues enthält, wohl aber Js des Heftes einnimmt. Da die Abonnenten nun doch keinen Katalog, ſondern Blumeabeſchrelbungen verlangen, fu entſteht die Frage: ob ſie verbunden ſind, den Preis fuͤr ein ſolches non ens zu bezahlen? In den Mittheilungen aus dem Geblete der Flora und Pomona, dle als Beiblatt der Abendzeitung woͤ⸗ cheutlſch beigegeben werden, findet ſich in Nro. 14 v. J. 1829 unter den eingegangenen Neulgkeiten auch eine Naturgeſchichte der Fiſche Island's u. ſ. w. Der Re⸗ dakteur diefer Blätter, Herr Profeſſor Reichenbach möge uns doch erklären, in wie fern Fiſche, Schlupf⸗ Wespen, Sängetbiere, Konchyllen und Petrefakten in das Gebiet der Flora und Pomona gehören? Unus pro multis. rend ae, 0 N EA Die Blumen reicht mir, die an Freyas Feſte Auf den Altar der freud'ge Slun ihr ſtreut: Die erſte ſey die Lilie, die beſte, Die ihr der Lenz mit mildem Hauche beut, Der reinen Uaſchuld ſchönes hell'ges Zeichen Ihr muß der Roſe ſchönſtes Prangen welchen. Es iſt die Roſe, die mit lichtem Prangen Der Lllie folgt, denn alſo laßt es gut; Wie auf der Jungfrau ſanft gewölbten Wangen Durch Alabaſter ſchwimmend fließt das Blut: So ſtrahlt die Roſe mit dem lichten Glanze Zur Lilie hin, vereint mit ihr im Kranze. Brennende Liebe glänzt mit ſchoͤnem Rothe Aus ihrer Bluͤte reich geſchmükten Stern, Ein ſuͤßes Zeichen, als der Liebe Bote, Als Wink und Deutung brauchts bie Liebe gern; Dieß reichet mir, daß es auf dem Altare Der Liebe jezt die Goͤttin froh gewahre. Cypreſſe jezt, doch wenig nur zum Kranze Erwähl' ich auch aus der Geſträuche Zahl, Mit ihres Grünes ſchwermuths vollem Glanze Heb' ſie der andern Freuden Blumen Wabl. Es iſt der Schmerz, aus dem uns Wonne fließet Und der uns erſt die Freuden recht verſuͤſſet. Vergißmeinnicht, das in dem Thale bluͤhet Beſcheiden, doch mit zaub'rtſch ſeltner Zler, Deß kleiner Stera von Himmelsblaͤu' ergiühet, Der Treue heilig iſt das Blümchen dir, Der treuen Liebe beilig ſtilles Zeichen Nie mög ſein Werth aus unſern Seelen welchen. Je länger defto Iteber ſeh ich winken Und dich nicht fern, o ſinuig Immergrün, Ja, nicht umſonſt ſollt ihr mit beide blinken, Mit euren Ranken dleſen Kranz umzleb 'n Soll meine Hand, daß keine Blume fehlet, Die als ein Zeichen ſich die Lieb’ erwaͤhlet. Und daß ſich Alles liebevoll vereine, Daß Eines Alles binde weich, So waͤhl ich aus dem reichbelaubten Halne Den Myrthen⸗Zwelg an ſchoͤnen Blättern reich; Er iſt der Lohn, der ſel'ge Preis der Llebe Er eint die Seelen, einet gleiche Triebe. merkun g. Der botaniſche Name der zum Dienfte der Freya beſtimmten Blumen iſt: Lilium candidum, Rosa centifolia, Lychnis chaleedonica, Cupressus sempervirens, Myosotis palustris, Lo- nicera caprifolium, Vinca minor, Myrthus com- munis. Dr, Katl Back. —— In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. — ee Der ganziährige Preis 1% in ganz Deutfhland 2 fl. 24 tr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrei. — Allgemeine deutſche ee e ee Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayerrzu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 21. 24. Mai 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Der gräflich von Montgelas'ſche Naturgarten zu Bogenhauſen bel München. (Schluß.) — Die Idolsberger Ruͤbe. — Kultur der Gloxinia maculata. Fortſezung neuer Mitglieder. Izre Hochwohlgeborn, Fraͤulein Joſephine von Eiſen mann, Tochter des fel. Titel Hru. Aloks von Elſenmann, koͤnigl. Hofkammerraths und Ober Salzbeamten zu Berchtesgaden, in Hengersberg. Ihre Wohlgeborn, Frau Cecilia Legetics, Realltaͤ⸗ ten⸗Beſizerin zu Nedelltz in Ungarn. Seine Hochwohlgeborn, Herr von Barnekow, Mit- glied des Gartenbau- Vereines in Preußen, und der Maͤrklſch oͤkonomiſchen Geſellſchaft, Direktor des Ruͤgen'ſchen öfonomifhen Vereines und der Nuͤgen'ſchen Bibel⸗Geſellſchaft, Beſizer mehrerer Mitterguͤter ic. zu Kubbelkow bei Bergen auf der Inſel Rügen. Seine Wohlgeborn, Herr Claudlus Hirschmann, Ge⸗ richtshalter zu Falkenfels in Bayern, — Franz Michael Holzer, Cand. der Rechte und Cameral⸗ Wiſſenſchaften, dann literater Agent der allgemeinen praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf — in Frauendorf. Der graͤflich von Montgelas'ſche Natur⸗ Garten zu Bogenhauſen bei Muͤnchen. (S ch lau ß5.) Gehen wir nun uͤber die Bogenbruͤke zuruͤk und rechter Hand in die Woͤlbung der ſaͤuſelnden Baus me, ſo kommen wir an dem Brunnhauſe vorbei, uͤber eine hoͤlzerne Bruͤke, auf einem geraͤumigen Pfade zwiſchen Vogelkirſchen und Mahalebbaͤumen, gemeinen und babyloniſchen Weiden, italieniſchen Pappeln und Ellern an die eben verlaſſenen Ruhe— Size, von wo aus wir den etwas links ausbeugen— den Pfad verfolgen, an dem holde Gruppen der klebenden Robinſe, der gemeinen Berberize und der weißen Roſe das Auge wohlthaͤtig beſchaͤftigen, während Vogelkirſchbaͤume, Haſelnußſtraͤucher, Silberpappeln, Ulmen und Erlen vom Saͤuſeln der Lüfte wiedertoͤnen. Blaſenſtraͤucher, wilder Jasmin und Schwarz— Wallnuͤſſe bilden im Verfolge die einzelnen Grup pen, denen iſolirt ſtehende Obſtbaͤume entgegenges ſezt ſind, waͤhrend zur Linken melancholiſche Eſchen mit der froͤhlich ſich wiegenden Akazie in angeneh— mer Abwechslung erſcheinen. Der bluͤtenreiche Weißdorn, der Feldahorn, die Silberpappel, die Erle, die Ulme undEfche find Nachrichten aus Frauendorf. Empfehlungs würdige Schriften. Wir halten es für Pflicht, die verehrlichen Leſer dieſer Blatter auf folgende, uns ſo eben zukommende literarifhe Werke gufmerkſam zu machen, da dleſelben der Gruͤndlichkeit der Bearbeitung und ihrer Gemein— nuͤzigkeit wegen, allgemeine Empfehlung verdienen. I. Handbuch der botaniſchen Terminologie und Syſtem⸗Kunde von Dr. Gottlieb Wilhelm Biſchoff, Privat⸗Docenten der Botanik bei der Unle verfität zu Heidelberg, und Mitglied mehrerer naturbis ſtoriſcher Geſellſchaften, in 4. Nurnberg bel Johann Leonhard Schrag 1830. Erſte Hälfte mit 21 lithogra⸗ phirten Tafeln. Ladenpreis s fl. 45 kr. Dleſes Werk erſchelnt zwar als eine zweite Aus⸗ gabe der früberen, mit allgemeinem Belfalle aufgenom⸗ menen botaniſchen Kunſtſprachez; allein das ſelbe 25 178 — — hier nach den reizendſten Abſtufungen der Farben— Toͤne geordnet; auch der ſuͤßfruͤchtige Maulbeer— baum iſt in ihrem Gefolge, der Peruͤkenſumach mit gekraͤuſelten Samen, die herrliche Bignonie, der eu— ropaͤiſche und canadiſche Judasbaum find fuͤr einzelne Gruppen verwendet, und ihrer ſchoͤnen Blaͤtterform wegen als liebe Fremdlinge willkom— men. Linker Hand oͤffnet ſich eine reizende Ausſicht auf die große Thalwieſe, welche von hier aus dem Auge durch eine dichte Pflanzung der gemeinen Erle entzogen war, und erſt vor Kurzem durch Herrn Seimel in meiner Gegenwart aufgefchioffen und mit zwei vorſpringenden Gruppen von Negundo— Ahorn, Roſen und Spiraͤen harmoniſch der groͤßern Pflanzung angereiht ward, wodurch nun ein laͤnd— lich ſchoͤnes Gemaͤlde in die Landſchaft gezogen iſt, das, beſonders von der Fahrſtraſſe aus, mit der freundlichen Alpe in Verbindung tritt, und ſo dieſe gelungene Partie eine bedeutende Ausdehnung und erhoͤhten maleriſchen Reiz gewinnt. Eine dichte Pflanzung von Silberpappeln und andern ſchoͤnen Baͤumen begleitet uns bis zur Bruͤ— ke, die im Schatten uͤberhaͤngender Weiden freund— lich ſich zeigt. Hier wenden wir uns links, treten an den Saum des Gehölzes, und vor unſerm Blike entfaltet ſich in voller Schöne ein neues genußrei— ches Bild. Vor uns die lachende Thalwieſe mit ihren einzelnen Fruchtbaͤumen, auf der oͤſtlichen Au— hoͤhe das Dorf Obervoͤhring; zur rechten Seite folgen die Blike dem Laufe des lieblichen Baches bis zur Stelle, wo in der Naͤhe des Bauernhauſes die Fahrbruͤke halb ſich im Gebuͤſche verbirgt. Der Pfad hoͤrt hier auf, wir ſchlagen deshalb im Ruͤkwege den ſchmalen Weg ein, der neben dem iſt gaͤnzlich umgearbeitet und fo vermehrt, daß es kaum als eine nene A flage des obigen Buches zu betrachten iſt, und dieſen Namen nur darum fübren kann, welt jenes durch den baldigen Abiaz die Urſache zur Bear⸗ beitung dteſes Handbuches wurde. Die Pflanzenkunde it gegenwärtig, wie der Herr Verfaſſer ganz richtig bemerkt, in einer wahren Ueber— ganyeperlode begriffen, wo eine Menge neuer Beobach⸗ tungen und Aaſichten gegen die altern anfampfend ung ent⸗ gegentreten, ohne daß jedoch ihr Steg über die leztern laͤndliche Zaun. eben zuruͤkgelegten breitern in gleicher Richtung ge— gen den Kuͤchengarten fuͤhrt, und von hohen Akazien, Silberpappeln Eſchen, Vogelkirſchen Schatten em— pfaͤngt und ein Lieblingsaufenthalt fröhlicher Voͤgel iſt. Der wilde Hopfen rankt ſich liebend um die ſchlanken Aeſte der dicht belaubten Baͤume, und der Wandler erquikt ſich an dem ſüßen Dufte der Sy— ringen, Cornellen und Vogelbaͤume. Wir treten nun nach ſanften Beugungen des ſchattenhaltigen Pfades in den Kuͤchengarten, und verfolgen den geraͤumigen Fahrweg der großen Wieſe entlang, die von ſchoͤnen Gruppen lieblicher Geſtraͤuche und kraft vollen Maſſen maleriſch wechſelnder Baumpartien umguͤrtet ſich zeigt. Links begegnet uns das Altwaſſer der Iſar, das jezt in einer bedeutenden Ausdehnung und Umfang einen natuͤrlichen ſchilfbegrenzten Teich bildet, und mit weißen Ranunfeln übergoffen iſt. Bei gaͤnzli— cher Vollendung und Ausführung der von Sckell entworfenen Anlagen waͤre dieſes Waſſer in einen ſchoͤnen inſektentragenden See umgeſtaltet worden. Suͤddͤſtlich ſtrekt das nette Bauernhaus ſeine drachenhaltigen Giebel durch die bewegten Gipfel der Baͤume; rechts an der Anhoͤhe ſehen laͤndliche Wohnungen ins Thal mit ihren golduen Saaten, ſo wie die kraͤftige Lerchenbaum-Pflanzung und der Oeſtlich erbliken wir als Schluß— Punkte die beiden Ortſchaften Ober- und Untervoͤh— ring mit ihren Kirchthuͤrmen und freundlichen Haͤu— fern. So gelangen wir im ſteten Wechſel der Au— ſichten auf einem kuͤhnen bogenfoͤrmigen Pfade an das nordweſtliche Ende der Landſchaft, wo auf ei— nem ſanften Huͤgel Ruheſize uns aufnehmen. Hier ſaͤnge der Dichter der Gaͤrten: ( d VTV ã A TT algemein entſchieden, und fie felbft fo welt geordget und geſammelt wären, um ein ſyſtematiſches Ganze zu bilden. Der elgentliche Zwek eines Handbuches der bota⸗ ulſchen Terminologke aber ſoll ſich nicht welter erſtre— ken, als auf die Erklarung der in der Pflanzenkunde berelts eingeführten und jezt noch mehr oder weltger gebräuchlichen Ausdruͤke, um dadurch vorzüglich dem Anfänger den Weg zum Merftenen der verſchledenen botaulſchen Schriften zu bahnen, weßhalb ſowohl die 179 —— „Ich habe mir ein blühend Thal erſehen, Wo majeſtätiſch zwar, doch ohne ſich zu blaͤhen, Ein ſchoͤner Hügel in die Hoͤhe ſchwlllt. Da kſt es, wo der Anmuth fanfte Wehen Kein Mißgefuͤhl des Tandelnden entqulllt, s Wo für Erhabenheit nicht rauhe Wlldhelt gilt, Noch unter Elufalt ſich das Einerlei verhält.” Von dieſer ſchoͤnen Stelle aus genießt man den Anblik der Hauptſtadt, die in einem erhabenen Bilde ſich ausbreitet und einen impoſanten Eindruk ge— waͤhrt. Haben wir ausgeruht im Schatten dicht belaub— ter Eſchen, ſchwarzer Erlen und italieniſcher Pap— peln, ſo ſchlagen wir den von unſern Sizen links führenden ſchoͤnen Weg ein. Dichte Gruppen verſchiedenartiger Weiden ver— ſteken und zeigen den fanfter hier fließenden Bach, deſſen freundliches Ufer der roſenfarbige Weiderich, der heilende Baldrian und die gewuͤrzhafte Waſſer— Muͤnze umgeben. 5 Die Thuͤrme der Reſidenzſtadt zeigen ſich bald, bald bergen ſie ſich hinter die Wipfel der Baͤume; endlich gelangen wir an einen einfachen Steg, der uns der Stelle nahe bringt, an der ehemals die Fab— rike ſtand, betrachten noch einmal die laͤndliche Scheune, das nette Bauernhaus, und gehen Bach aufwaͤrts die herrlichen Partien noch einmal voruͤber, um ihre auf unſer Gefuͤhl geaͤußerten Eindruͤke zu erneuen und Abſchied zu nehmen von all den ſchoͤnen Naturſcenen, die der Umfang dieſes Gartens im elyſiſchen Schooße verbirgt. „Zwar iſt's eln leichtes Spiel, Durch ſüße Schmelwelei’n das Auge zu beſtechen, Die wahre Kunft muß zu dem Herzen ſprechen.“ Von dieſem reinlich erhaltenen Fahrwege aus leiten wir rechts unſere Schritte auf einen uͤber das Altwaſſer führenden Steg in die neue, erſt vor Kurz zem gebildete noͤrdliche Anlage. Dieſe iſt unter den ſchwierigſten Verhältniffen der Kultur gewonnen, und durchaus nur einem rein dkonomiſchen Zweke gewidmet worden. Naktes Kieſelgerdlle, mit Sand— Dorn, Weiden, Tamarisken, ſchwarzen Pappeln, Erlen, u. dgl. darauf wachfendes Geſtrippe mußte ausgerottet, die ſpaͤrliche Erdkruſte vermehrt und zur Gedeihung einer kuͤnſtlichen Wieſe tauglich ge— macht werden. Es war hier eine Hauptaufgabe, Gruppen von Baͤumen und Geſtraͤuchen aus dem darauf befindlichen Gehoͤlze in der Art zu bilden, daß die neue Schoͤpfung mit der Sckell'ſchen Anlage in freundlichen Einklang trete. Auf dieſe Weiſe wurden der Kultur 21 Tag- werke 9106 Q Schuhe gewonnen, um durch den Ertrag von Heu und Grumet den Garten ſo viel als moͤglich auch in dkonomiſcher Ruͤkſicht nuzbar zu machen; es iſt nun an dem, dieſen bedeutenden Flaͤchenraum artiſtiſch auszuſchmuͤken, und nach von Sckells vorliegendem Plane mit Wegen zu durchſchneiden. An die Gruppen von einheimiſchem Geſtraͤuche werden demnaͤchſt auch Partien von exo— tiſchem Gehoͤlze angelegt, welche das Auge des Na— turfreundes ergoͤzen. l Den Schluß der vorzunehmenden Kultur wird die Bildung des projektirten Inſelſees ausmachen, und ſodann der Naturgarten nach dem längft entwor— fenen Plane in ſeiner ganzen Ausdehnung in ſchoͤner Vollendung prangen. Wir verlaſſen dieſe jugendliche Schoͤpfung, um uns dem Tempel der Flora, dem ſchoͤnen Gewaͤchs— Hauſe zu naͤhern und ſeine Schaͤze zu bewundern. Gegenwärtig find die Abtheilungen groͤßtentheils entleert; aber im Winter ſtellt das Innere dieſes Gebäudes einen feſtlich geſchmuͤkten Feentempel vor. Keine Sprache findet Worte, die Anmuth und Herr— — — — — EEE ara En EEE ECT CETEET ER Eee rer. zu ältern als die in neuerer Zeit eingeführten Ausdrüke aufgenommen und erklart werden müffen. Darin liegt aber gerade das Schwierige der Be⸗ arbeitung des ſo übermäßig aufgethürmten Stoffes, daß bei dem orbnungelofen Haufen von Ausdrüfen ein ſicherer durch das Labyrinth derſelben leitender Weg gefunden werde, auf welchem au der Ungeübtere wo moglich das Wehre und Brauchbare von dem Falſchen und Ueberfluſſigen unterſchelden kann. * Auſſer den erſten Anfängern in der Botanlk find bet einem terminologlſchen Handbuche vorzüglich dret verſchledene Klaſſen von Leſern zu berüffihtigen. Zu der erſten gehören diejenigen, welchen die alten Schrlft— ſteller als Muſter gelten und die beſonders daraufhals ten, daß das Gute, was dleſe geſchrieben, nicht in Ver- geſſenbelt gerathe. Die zweite Klaſſe beſteht aus jenen, welchen Kas Alte und Neue gleich wichtig iſt, und dle aus beiden das Wahre zu ſwöpfen fin bemühen. In dle dritte Klaſſe find endlich diejenigen zu ſtellen, welche aus ſchließlich einer neuern, im Entfichen begriffenen 25 180 lichkeit zu ſchildern, welche die Blumen: Göttin hier ausgießt; kein Huyſum vermag fie zu malen. Die erſte Abtheilung zeigt in denMonatenNovem— ber bis Mai ein uͤberraſchendes unuͤbertreffbares Bild. Waͤhrend Schnee und Eis die Erde umhuͤllen, und kalte Stuͤrme die rauhe Luft durchwuͤhlen, laͤ— chelt hier Flora mit unnachahmlichem Reize. Der Lenz iſt erwacht mit ſeinem bluͤtenbekraͤnz— ten freundlichen Haupte. Die Mannigfaltigkeit und ſchimmernde Farbenpracht der ambroſiſch duf— tenden Bluͤten entzuͤken das wonnetrunkene Auge und machen die Strenge der unfreundlichen Jahres— Zeit vergeſſen. „Gern ſieht man bier, auf fein Ayl vermeſſen, Den ſpantiſchen füßduftenden Jasmin, Den Pifang Aſiens fein Vaterland vergeſſen, Und von der Glut, die nur ein kleines Opfer ſchien, Getaͤuſcht, die Ananas mit holden Früchten glüh'n.“' Roſen und Levkojen in mancherlei Farben und Arten, Goldlak, die liebliche Anthemis 18 Mal ver: aͤndert; die Ranunkeln, Anemonen, Reſeden, das wohlriechende Veilchen, die rankende Veltheimie, die Baſtard-, Blut- und pappelblaͤttrige fo wie die amellusartige Aſchpflanze. Die roſenbluͤtige Ro— binie reiht ſich daran mit dem lorbeerblaͤttrigen Schneeball und der leuchtenden indiſchen Kreſſe. Kirſchbaͤume mit gefuͤllten Bluͤten beſaͤet, die Schwe— ſter der Roſe die holde Kamellie in mancherlei Far— ben, und der perſiſche, der chineſiſche Flieder, mit dem lieblichen Schmelze der ſuͤßduftenden Roſe ver— binden ſich mit dem ſilbernen Schneeball. Gewuͤr— zige Pelargonien reihen ſich daran mit dem zarten Purpur der perſiſchen und zwergartigen Mandel. Zwiſchen ihnen laͤchelt der liebliche Schmuk wohl— riechender Primmeln und ſuͤß duftender Zwiebel— Gewaͤchſe, der Tazetten, Jonquillen, Narziſſen, Hyazinthen und Tulpen. ee I —— Schule huldigen, und auf elne Totalreform im Geblete der Pflanzen kunde ausgehen. Die beiden erſten Klaſſen wird dieſes Handbuch gänzlich beftledlgen; die Leſer der dritten Klaſſe aber wollen beherzigen, daß nicht alles Alte ſalecht, well es eben alt if, und daß man bei Aanahme des Neuen nickdt zu behutſam ſeyn koͤnne, weil (bon gar Manches davon feine Geburt nicht lange überlebte, und wo nicht frühern, doch felbft wieder ſpä— tern richtigeren Nafibten den Plaz träumen mußte. Auch müſſen fie bedenken, das dieſe Terminologie für unfere Tage, nicht für folgende Dessnnien geſchrleben Aber wie viele Kinder der Flora müßte ich nens nen, wenn ich außer der prächtigen perſiſchen Iris, dem aͤthiopiſchen Schlangenkraute, dem niedlichen Schottenklee und der anmuthigen Fuchſie, ſie alle aufzählen wollte, die in unuͤbertrefflicher Schönheit hier prangen. Aus dieſer feſtlich geſchmuͤkten Halle des Tem— pels der Flora tritt man in die zweite, welche der Blumen- und Bohnentreiberei gewidmet und an der Ruͤkwand mit tropiſchen Saftpflanzen beſtellt iſt, die außerdem noch eine Auswahl. anderer feltener Warmhaus-Pflanzen umfaßt. Die zum Winterflor eigens gezogenen und auch getriebenen Pflanzen find folgende, wovon die lez— tern mit einem Sternchen () bezeichnet ſind: Celosia cristata. Salvia splendens. Phlomis Leonurus. * Veltheimia sarmentosa. * Velthei- mia viridifolia. * Anthemis artemisiaefolia 17 Sorten. Cineraria amelloides. Cineraria eru— enta. Cineraria flore albo, Cineraria hybrida. Cineraria lanata. Cineraria lactea (populifolia) nebſt 40 Varietäten, welche aus Samen der leztern 4 Species erzogen wurden. Iris chinensis. * Iris susiana, * Iris germanica. * Iris pumila, Iris Xypbium. Tropaeolum majus fl. pl, Iberis um- bellata, maxima. Iberis sempervirens. Cheiran- thus annuus, Sommerlevfojen in die 80 Sorten, welche in frühe, mittelfrühe und fpate eingetheilt find. Von dtefen Sommerlepkojen ſtehen vom Ende Oktober bis Ende Mat unnnterbroden mehrere Hunderte in voller Bluͤte. Cheiranthus maritimus. Cheiranthus incanus, Winterlevkojen 412 Sorten. Cheiranthus Cheiri, Goldlak gefüllte und einfache 6 Sorten. Rosa sem- perflorens Thea. Rosa semperflorens lilacina nebſt mehreren Vartetaͤten. * Rosa centifolia. * Rosa damascena, * Rosa hybrida nebft mehreren Specles und Abarten. Re- seda odorata, Viola odorata. Viola odorata fl. pleno. Viola odorata fl. pleno lilaceo, Helio- tropium peruvianum, Heliotropium corymbosum, Buchnera viscosa. Viburnum Tinus, * V. Opu- lus fl. roseo. Eliehrysum bracteatum, Coronilla valentina, Senecio elegans fl. pleno. Lavendula iſt, in welchen freillch noc manche Veränderungen in unferer Kunſtſprache ſich vermuthen laſſen, wenn man auf dem ſichern Pfade der eigenen Beobachtung, der in unſerer Zeit mehr und mehr von tüchtigen Forſchern elngeſchlagen wird, mit glelchem rühmligen Eifer vor⸗ warts eilt, Das ganze Buch zeichnet ſich durch eine ſtreuge ſyſtematiſche Ordnung aus, der allgemeine Theil der Terminologie iſt ganz ausführlich behandelt, und aufs fer den blos in die deſchreidende Botanik elnſchlägigen 181 multifida. Eucomis punctata. Phylica ericoides. Lotus jacobaeus fl, luteo. * Canarina campa- nulata, * Philadelphus coronarius. “ Robinia hispida, * Cytisus purpureus, * Prunus Üera- sus fl. pleno. * Amygdalus persica fl. pleno. * Amygdalus pumila fl. pleno, “ Syringa per- sica, » Syringa chinensis (speciesa). * Corcho- rus japonicus. * Amaryllis formosissima Doro- nicum Pardalianches. Lachenallia tricolor. La- chenallia discolor, Ixia crocata. Cynoglossum om- phaloides. * Convallaria majalis, * Calla aethio- pica. * Dianthus Caryophyllus. “ Lilium bul- biferum, „Althea rosea. Hollaͤndiſche Blumenzwiebeln. Tulpen, Hyacluthen, Tazetten, Jonqulllen, Narziſſen, Ranuntela, Anemonen u. ſ. w. Primula chinensis. * Nicotiana nyctaginiflora. Antholyza cunonia. * Asclepias curassavica. Vinca rosea. Außer den vorſtehenden werden noch folgende Pflanzen hier conſervlrt. 0 Camellia 15 subspeeies. Citrus 46 Sp. Pe- largonium 200 Spes darunter ſehr ausgezeichnete. Me- laleuca, Metrosideros, Diosma, Rhododendron, Paeonia; Magnolia, Acacia, Leptospermum, Pro— tea, Erica, Baeckea, Kalmia, Chorizema, Clethra, Arbutus, Amaryllis, Myrthus, Jasminum, Eucalyp- tus, Eugenia, Nerium, Fabrieia, Daphne, Aza- lea, Banksia, Hakea, Harrachia, Adansonia, Pis- eidia, Portlandia, Gardenia, Aletris, Asclepias, Crinum, Aloe, Apiera, Cactus, Stapelia, Talinum, Larochea (Rochea), Euphorbia, Crassula, Mesem- bryanthemum, Sempervivum, mehrere Yalmen- Arten, Ficus, Phyllanthus, Asclepias, Carica, Hi- biscus rosa sinensis, in mehreren Varketaten, und noch viele Caphaus-, Neubolläuder- und troplſche Pflanzen. Aus dieſer Abtheilung, welche gleich allen uͤbri— gen durch 2 eiſerne Gußöfen beheizt wird, gelangt man in den Salon, von dieſem in die dritte Abthei— - lung, worin die Ananaſſe uͤberwintert, und Bohnen und Erdbeeren getrieben werden. Von hier aus endlich kommen wir in die vierte Abtheilung, in welcher ſich eine ausgezeichnete Sammlung in Topfen gezogener, mit Früchten und Blüten prangender Orangenbaͤumchen befindet, de— Pflanzenkunde eingefübrten aufgenommen, und den las teinifhen Kunſtausdrüten auc dle gebraͤuchlia ſten fran⸗ zoͤſiſchen Benennungen angebängt. Auch die aäuſſere Aus ſtattung des Werkes laßt nichts zu wunſchen übrig. Die 21 Tafeln der Abbildungen find ganz vorzüglich ſchoͤn lithograpbirr, und Druf und Papfer ſebr elegant. Wir freuen uns ſchon im Voraus auf die zweite Hälf— te, welche auſſer den noch ubrigen bei uhagerogamiſchen und den bei kryptogam ſchen Pflarzen ublichen Ausdruͤ— ken, auch eine ausfuhrliche Behandlung der Syſtem⸗ Artikeln, wurden sum die in den übrigen hellen der ren balſamiſcher Wohlgeruch die Luft durchwuͤrzt; an ſie reiht ſich eine Auswahl ſeltener Kalthaus-Ge— waͤchſe aus Neuholland und dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Wohl kein Freund des Schönen iſt nicht noch einmal zuruͤkgekehrt zur erſten Abtheilung, um der Flora ſeine Huldigung zu erneuen, und ſowohl dem Geſchmake des hohen Eigenthuͤmers die innigſte Bewunderung zu ſchenken, als auch dem Fleiße und der Geſchiklichkeit des Herrn Seimel, der mit feinem Stiefbruder Herrn Joſeph Zinker die- ſes praͤchtige Schauſpiel bereitet, gerechte Anerken— nung zu widmen. Vere fruor semper, florae nitidissimus hortus. sera Die Idolsberger Ruͤbe. Schon ſeit vielen Jahren bauen wir mit ſehr gutem Erfolge auf der dem Durchlauchtigſten Fuͤr— ſten und Herrn Friedrich von Schoͤnburg-Har— tenſtein gehörigen Herrſchaft Idolsberg in Nieder⸗Oeſterreich die ſogenannte Idolsberger Ruͤ— be. — Sie iſt eine Spielart der bekannten Kraut— Ruͤbe, deren knollige Wurzel 4 über die Erde her: vorwaͤchst; ſie iſt aber nicht gelb, ſondern ganz weiß, und daher mit der gelben ſchwediſchen Root— a baga, deren Ertrag dieſer bei Weitem nicht gleich kommt, ja nicht zu verwechſeln. Die Vorzüge der Idolsberger Ruͤbe ſind ſo groß, daß man wenige Verbeſſerungen in der Oekonomie ſeit einem halben Jahrhunderte aufzuweiſen hat, welche eines gleichen Nuzeus mit ihr ſich ruͤhmen konnen. Nach dem Berichte des Lord Simlair's verdrängt dieſe Turnips-Rooted cabage (Dorffe genannt) die gewöhnliche Turnips (Stoppel-Waf- Kunde, und eln genaues Reglſter über das Ganze ent⸗ halten wird, — II. Gleiche Empfehlung verdient das allgemekne deutſche, terminologiſchoͤkonomiſche Les rüton und Idlottkon, von Dr. Frledrich Benedikt Weber, Profeſſor auf der Univerfität zu Breslau, gr. 8 in 2 Abthetlungen. Leipzig 1829 bei Wilh. Engelmann, Durch dieſes ausgezeſchnete Werk wurde elne ſchon lange und tief gefühlte Lüte in der oͤkonomlſchen Llte⸗ 132 ſer⸗Brachruͤbe), da fie nicht nur nochmals fo viel, ſondern weit beſſeres Futter gibt. Es iſt kein Blatt, welches den Kuͤhen eine fettere und ſchmakhaftere Milch zufuͤhrt, ſelbſt die Blaͤtter der weißen Linde in der Wallachei nicht ausgenommen. Der Reich— thum an Zuker macht ſie zum angenehmen Genuße fuͤr Menſchen und zur beliebteſten Nahrung der Thie— re. Wie ſaures Kraut behandelt, iſt ſie das ganze Jahr ein ſchmakhaftes und geſundes Gericht, fuͤr Zugpferde und Zugochſen gibt ſie im doppelten Ge— wichte, beſonders im Dampf gekocht, gleiche Kraͤfte wie Haber; ſo behandelt hat ſie eine weit groͤßere Maſtfaͤhigkeit als Erdaͤpfel. Ihre Dauer zum Fuͤt— tern iſt bis Ende Mai oder bis zu Anfang der erſten Klee: Ernte, Die Idolsberger Ruͤbe ſcheint durch ihre großen reichen Blätter, und weil fie immer 35 hoch uͤber die Erde ſteht, faſt alle Nahrung aus der Atmosphaͤre zu ziehen. Man kann annehmen, daß fie nicht 78 dem Boden Dünger entzieht, indeſſen die Erdaͤpfel die Hälfte, die Turnips 3 nehmen. Wenn Hun- ter 088 Ztr. Turnips erhält, geben die Roota baga 495 Ztr., die Idolsberger Ruͤben 709 Ztr. und noch 125 Ztr. Blaͤtter, welche das beſte Heu uͤbertreffen und die butterreichſte Fuͤtterung ſind. Eine Kaͤlte von 10 Grad R. im Felde war ihnen unſchaͤdlich. Ja, als in Rußland das franzoͤſiſche Heer erfror, waren 3500 Ztr. Rüben in Idolsberg den 18ten Oktober ganz Eis, ſie wurden mit Kram— pen nach Bedarf ausgehauen, in heißes Waſſer ge— legt, und jo gut als ungefrorne (aber nur nicht traͤch— tigen Schafmuͤttern, welche davon verwerfen) ge— fuͤttert. Die Ernte iſt nochmal ſo ſchnell als beim Ausnehmen der Erdaͤpfel, nur das Einfuͤhren iſt langweilig; man macht, wenn die Zuge nicht hin— laͤuglich ſind, Haufen auf dem Felde von 8 — 10 ratur ausgefüllt; denn die blsherkgen Schriften dleſer Art harten fıft alle noch den drelfachen Fehler und Mingel, daß fie 1) nicht nur ſehr oft gar keine el⸗ gentlichen beſtimmten und klaren Begriffe oder Defial⸗ tionen von den oͤkonomiſchen Gegenſtänden aufſtellen, auf die es doch Vielen, beionders aber denen, dle nicht ſelbſt Landwirthe find, und ſeya, oder ſich doch nur erit dazu bilden wollen, fo ſehr agkommt; und 2) daß fie befonderg die eigentlichen oͤkogomiſchen Kunſtwoͤrte r und Kunftausdrüfe me ſtens ginz unerklärt laſſen, am We⸗ nigften aber 5) ſich auf eine Zuſammenſtellung und Er⸗ Fuhren und bedekt fie mit ihren Blättern oder Reiſig. Was ihren Aubau betrifft, iſt zu bemerken: Der Same wird gegen Ende Maͤrz in vorjaͤhrige Miſtbeete gleich Krautpflanzen-Samen geſaͤet, und in Mitte Mai nach der Beſtellung der Erdaͤpfel wird der Dünger für die Idolsberger Rüben ausgeführt, und 5 bis 6 Zoll tief, s bis 10 Zoll breit eingea— kert, der Aker wird geeggt und genau kultivirt; dann jeden Tag auf den Tag vorher bearbeiteten Flek die Pflanzen mittelſt der Drahtkette 2 Schuh im Quadrat bis ans Herz gepflanzt, ſobald ſie die Blätter haben, behakt, und dieſes Behaken fo lange in die Laͤnge und Quere fortgeſezt, als es die Wit— terung und die nach 4 Wochen ſich erneuenden Dit ter erlauben. ; Nicht genug kann man vor dem Anhaufen wars nen; ſo wie der Erdapfel oftmals mit Erde begra⸗ ben ſeyn muß, eben ſo ſchaͤdlich iſt der Idolsberger Ruͤbe jede Bedekung, die Ruͤbe bleibt im Wachs— thume zuruͤk, ein welkes gelbliches Blatt zeigt ihren kraͤnklichen widernatuͤrlichen Zuſtand. In der er— ſten Haͤlfte des Oktobers waͤchst ſie oft mehr als in der ganzen vorhergegangenen Zeit, jeder warme Tag in der zweiten Haͤlfte dieſes Monats zeigt eine bedeutende Zunahme. Bei dem Ausnehmen muß man nicht zugeben, daß zum Wegſchuͤtteln der Erde zwei Ruͤben an einander geſchlagen werden; denn es werden dadurch organiſcheGefaͤße gequetſcht, wel: che die Faͤulniß wie bei gefallenem oder geſchlage— nem Obſte entſtehen, machen. Sie ſind leicht auf— zubewahren; eine mit Strohdach bedekte Schupfe auf einigen Saͤulen, 2 Bretterwaͤnde 2 Schuh ent— fernt, inzwiſchen Raum mit Stroh dicht ausge— ſchoppt, unten 1 Schuh und oben 2 — 5 Schuh mit Stroh bedekt, ſchuͤzt ſie vor Kaͤlte und Naͤße, und erhält fie beſonders, wenn ihre Bedekung in ſchoͤnen Deere H 7 klärung der provinziellen Idkotismen im Gebiete der Landwerthſchaft, oder der idtotiſchen Benennungen der ſammtlichen landwirthſchaftlichen Geräthe, Pflanzen ic in allen deutſchen Ländern ausdehnen. Diefe Fehler und Mängel find nun in dem vorlfes genden Werke forafältig vermieden. Es ſtellt von al- len bet der Lindwirthſchaft und ihren Theilen, der Aker⸗, Futterbau, Garten-, Forſt⸗, Vieh⸗, Jagd⸗, Fi⸗ ſcherel- und Haus wirthſchaft, ferner bei dem lands wirthſchaftlichen Bzuweſen, bei den jurlſtiſchen, ſtaats⸗ 185 Tagen gelüftet und deren Ausduͤnſtung erleichtert wird, vollkommen friſch bis Eude Mai. Das einzige, was muͤhſam iſt, iſt die Erzielung des Samens, welcher, da es nur eine Spielart iſt, leicht ausarten kann. Um Samen zu erhalten, wer— den die vom vorigen Jahre aufbewahrten größten Ruͤben, mehr lang als kurz, mit ſo wenig als moͤg— lich Zaſerwurzeln, auf einem von Unkraut befonders von Hederich gereinigten Boden, welcher mit altem Miſte geduͤngt worden, ſo in die Erde geſezt, daß ein Drittel der Ruͤben außer derſelben ſich befindet, jede muß von der andern 5 Schuh im Quadrat ent— fernt ſeyn. Man ſoll beſonders Sorge tragen, daß weit und breit keine andere Ruͤbengattung, vor— zuͤglich Stoppelruͤben bluͤhen und Samen tragen, weil fie ſonſt durch den Antheren Staub der Bluͤten, mit welchem die Bienen ihreLarven fuͤttern, baſtarden und gewiß ausarten! Eine ſonnige und freie Lage iſt ihnen ſehr nuͤzlich, ſie duͤrfen aber nie begoſſen werden. Da nach Schottland 6 Ztr. von Idolsberg ver— langt wurden, ſo koͤnnte es ſeyn, daß die Turnips, die uͤberdieß ein ſchlechtes Futter ſind, waͤhrend dieſe den Hafer bei dem ſchweren Zugviehe erſezen, ver— draͤngt werden duͤrften. Ich wuͤnſche herzlich, daß ſich die praktiſche Gar— tenbaugeſellſchaft von der Vortrefflichkeit dieſer Ruͤbe eben ſo wie ich uͤberzeugen und den Anbau derſelben durch die weit verbreitete allgemeine deutſche Gar— tenzeitung zum allgemeinen Beſten zu empfehlen ges neigt feyn möchte. ) Hartenſtein, im ſaͤchſiſchen Erzgebirge im April 1880. Joſ. Maria Rauda, fürſtl. Schoͤnburgiſcher Recnungs⸗Revlſor. „) Die Redaktlon wird mit Vergnügen alle ihr über den Anbau diefer nützlichen Mübenart ferner zus kommenden Erfahrungen ſchleuulgſt mitthellen. wirtbſchaftlichen und merkantilifhen Verhaͤltulſſen ic. in Deutſchland und den einzelnen deutſchen Provinzen vorkommenden Kunftwörter und Kunſtausdrüke uber: haupt, und den Benennungen der landwirthſchaftlichen Pflanzen, Thiere, Geraͤtbe, Maße, Gewichte 1c. insbe- foudere — kurze und klare Begriffe und Definitionen auf. Fu dleſem Buche findet daher jeder Geschäfts Mann, namentlich jeder Juriſt und Kımeralift, jeder Oewerbs mann, der Kaufmann wle der Fabrikant, eine Erklärung deſſen, was ihm an Begriffen, Aus drüken und Namen im Gebiete der Landwlrthſchaft unverſtänd⸗ Kultur der Gloxinia maculata. Die Gloxinia maculata hat eine prachtvolle Bluͤte, wird aber haͤufig ſo behandelt, daß ſie mehrere Jahre lang gar nicht bluͤht; befolgt man indeſſen das Verfahren, welches ich jezt angeben will, ſo kann man die Bluͤten dieſer Pflanze jaͤhrlich zu großer Vollkommenheit bringen. Zuerſt verſeze ich ſie zu Anfang des Maͤrz in Toͤpfe von 4 Zoll Durchmeſſer, gefüllt mit ſchwarzer Sumpferde, die mit ein wenig Sand vermiſcht iſt, und ſehe darauf, daß in jeden Topf nur eine Pflanze komme. Sollten Saugſproſſen emperſchießen, fo muͤſſen fie augenbliklich abgebrochen werden. Als— dann treibe ich fie im Lohbeet oder im Miſtbeet. So⸗ bald ſie zu vegetiren beginnen, werden ſie reichlich mit Waſſer verſorgt, und ſobald der Topf mit Wurzelfaſern gefuͤllt iſt, in ſechszoͤllige Töpfe geſezt. Man begießz ſie 10 Tage lang reichlich und gibt ihnen alsdann Unterſaͤze, welche beſtaͤndig mit viel Waſſer gefuͤllt find. Sobald Saugſproſſen zum Vorſchein kommen, muͤſſen fie beſtaͤndig abgebrochen werden. Bei dieſer Behandlung bekommt man 2 — 8. Fuß hohe Stengel. Wenn die Pflanzen verblüht- find, nimmt man ihnen die Unterſaͤze, ſtellt fie zu den andern Pflanzen und gibt ihnen nicht mehr Waſ— fer, als den andern, bis die Bluͤtenſtengel zu welken beginnen. Alsdann ſezt man fie auf die troknen— Stellagen im Erdhaus, bis zum 1. Januar, begießt: ſie alsdann ſparſam, bis ſie wieder aufgehen. Man ſezt ſie nun in neue Toͤpfe und behandelt ſie noch— mals auf die beſchriebene Weiſe. N. DDr = c: lich und unbekanpt, aber doch zu wiſſen nörhig und ins tereſſant iſt. Aud der deutſche Sprach forſcher wird darin ſehr viel Werthvolles finden, indem er den groſ— fen Reta tbum unſerer Matter ſprache und ihrer Dla— lefte daraus mebr kennen lerut, und ſelbſt mange Idlo- tismen viel richtiger als anderwärts erklärt findet. Am Schluße find dem Oanzen noch 3 Anhänge belgeg ben, nemlich eine Fauna und Flora oeconomica und eine Pomona anglica, Franco-gallica und italica, die gewiß jeder Leſer ſehr brauchbar finden wird, 184 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. Buchhandlungs⸗ Anzeige. Im Verlage der Friedr. Puſtet'ſchen Buchhandlung in Paßau iſt ein allgemein intereſſantes Werk unter dem Titel: Bayeriſches Thaten buch, ein Denkmal den Helden des Vaterlandes K. G 3 erſchlenen, und durch jede ſollde Buchhandlung um 1 Rihlr. ſaͤchſiſch oder 2 fl. 36 kr. R. W. zu beziehen. ; Dieſes Buch befchreibt die Kriegsthaten der Bay— ern, aus dem Zeitraume von 1800 bis 1816, mit etner Treue und Wahrheit, die nichts zu wünſchen uͤbrig laſſen. Es iſt ein mühevolles, rein patrtotifhes Werk, und dasſelbe iſt eben fo reich an elner ſchöͤnen Sprache, wie an Herzlichkeit und an der Fülle eines tiefen Ge⸗ müthes. Bel jedem Vorfalle bayeriiher Tapferkeit, find nicht nur dle Vor- und Zunamen der theilhabenden Officlere, ſondern auch die Vor- und Zunamen, ſo wie die Geburtsorte fammtlicher Unteroffiztere und gemeinen Sol- daten, welche fin dabet auszeichneten, genau angegeben, wodurch dieſes Werk einzig in feiner Art genannt wer⸗ den kann. Es iſt ein herrliches Zeugniß der Fuͤrſten- und Bas terlandsliebe, der Treue und Tapferkeit bayerlſcher Krieger, eln ehrendes Denkmal der Lebenden, wie der bereits Geſtorbenen, und die Namen, welche diefes Buch bezeichnet, berühren alle Gegenden des Bayetlandes. Es ſollte dieſes Thu tegbuch, welches mit vollem Rechte ein ſehr verdlenſtliches bayerifhes Volksbuch genannt werden kann, keinem Bayer fehlen, und wir find von der Vaterlandsl'ebe der Bayern, eines recht ſtarken Abſazes dieſes gelungenen Werkes, zum Voraus verfibert. Die Billigkett des Preifeg wird Jedem den Ankauf lelcht machen, fo wie Alles aufgeboten ift, um ſowohl an Form als fhönen Druk und Papier dem Werke eine ſaöne und angemeſſene Aasſtattung zu ges ben. Wenn wir übrigens überzeugt find, daß dieſes Buch keinem Mitgltede des bayeriſchen Heeres, und keiner Femilie im welten Bayerlande fehlen ſollte, ſo glauben wir dleſes Werk auch ganz vorzugswelſe als Preisbuch in allen Schulen, ſowohl in Städten als auf dem Lande, vorzugswelſe aber bei den Mititärfhulen als Leſebuch empfehlen zu müſſen. Nichts erhebt das Gemüth der Jugend fo febr, nichts erwekt in der ju⸗ gendlichen Bruſt die Liebe zum Fürſten und Vaterlande fo lebhaft, als Erzaͤhlungen und Bei piele, wie fie die— ſes Wert enthalt, in mwelwem fo viele bekannte Namen aufgezeichnet find, und worin fo viele ſich an den ruhm— vollen Thaten ihrer vaͤcſten und liebſten Anverwand—⸗ ten ergösen können. Wir können unſere Anzeige nicht beſſer ſchließen, als mit den eigenen Worten des Ders faſſers am Schluße feiner Vorrede, worin derſelbe un- ter andern ſagt: „Und ſo empfange denn mit Guͤte, Du herrliches Volk von Bayern! dieſes Buch mit den glorrelchen Thaten deiner ruhm⸗ bedekten Krieger, und erfreue dich au dem Inhalte ehrenvoller Erinnerung. Ihr aber, lebende Helden unter dem hochherzigen Volke, deren Namen dieſes Thatenbuch nennt, nehmt es als ein Denkmal dankba⸗ rer Anerkennung, fo wie es den Geſtorbe⸗ nen ein unzerſtörbares Andenken erhal⸗ ten, und ihren Ruhm der Nachwelt übers liefern ſoll!“ An kundig ung. Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den k. preuß. Staaten, ı5te Lieferung. gr. 4. in farbig. Umſchlage geheftet, mit 1 colorirren Kupfer. Preis 2½% Rthlr., im Selbſtverlage des Ver⸗ eins, zu haben durch die Nicolaifhe Buchhandlung in Berlin und Stettin und bei dem Sekretär der Ges ſellſchaft, Heynich, Zimmerſtraſſe Nro. 81 a in Ber⸗ lin. Desgleichen 12te Lieferung mit — Kupfern. Preis 2 Thlr. aıte a 82 2 > a 22 aote s 1 3 s 2 „ gte 3 e 2 = = 12); > ste 5 1 = 2 2 „ zte 5 2 48 3 = all; = 6te s 2.1.0 a > 1 3 ste = 8 s = 5 Aus der sten Lleferung beſonders abgedrukt: „Auleltung zum Biu der Gewaͤchshaͤuſer, mit Anz gabe der inneren Einrichtung derſelben und der Konſtruktlon ihrer einzelnen Theile; vom Garten- Direktor Otto und Bau-Inſpektor Schramm. Mit 6 Kupfern. Preis 2), Rthlr.“ hr de. Erſtes Sylbenpaar. Zum Troſte hat Gott den Kummer uns gegeben, Doch kennt uns auc der Freude ſtilles Leben. Zweites Sylbenpaar. An Strömen weil’ ih gern, und ſplegle mich darin, Das Ganze. Verwandt dem Zwelten, dent’ ich auf das Erſte hin. Id ip us ua 210 In Sommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter au. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. si. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 22. 31. Mai 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Beantwortung der in Nro. 42 der allg. deutſchen Grtztg. 4829 enthaltenen 6 Fragen über das Pfropfen der Welnreben. — Ueber die Kultur der Passiflora quadrangularis, — Der Schnellgleßer. — Kultur der Gloriosa superba. den Maulwurf. — Der Thuͤrtngiſche Samenbau-Vereln, deſſen Zwet und Statuten. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Danlel v. Nickolits, Oberſtuhlrſchter des loͤll. Temeſer Comitats zu Llppa im Banate. — Juſtin Pongratz von St. Miklos und Oevan zu ajetz im Trencsiner Comitate Ungarns. Seine Wohlgeborn, Herr Franz Xaver Feßler, Hofs Gärtner Seiner Emluenz des Herrn Primas von Ungarn, — Joſeph Derschitsch, Kunftgärtnee der Graf Adolph Schoͤnfeld'ſchen Herrſchaft Turnisch bet Pettau in Steyermark, — Leopold Klingspoͤgl, fuͤrſtlich Batthyän'ſcher Dberjäger zu Groß-Hanischa im Szalader Comts tate Ungarns. — Joſeph Mischke, Prlvat⸗Kunſtgaͤrtuer zu Azram in Croatien. Beobachtung übes Beantwortung der in Nro. 42 der allg. deutſch. Gartzg. 1829 enthaltenen 6 Fra⸗ gen uͤber das Pfropfen der Weinreben. Wenn, wie Herr Seyfried in der angezogenen Numer verſichert, das Pfropfen der Reben fuͤr ihn unguͤnſtig ausfiel, ſo theilt er dieſes Mißgeſchik noch mit vielen anderen Freunden des Weinbaues. Die von ihm aufgeworfenen 6 Fragen ſcheinen jedoch zu beweiſen, daß er hinſichtlich dieſer Operation noch nicht viele Erfahrungen gemacht haben muͤſſe. Nachſtehende Beantwortung mag indeſſen Hrn. Seyfried die gewuͤnſchte Auskunft oder Belehrung verſchaffen. Sie koͤmmt von praktiſchen Wein— Bauern, welche das Pfropfen der Weinrebe bereits viele Jahre lang angewendet, und viele Erfahrun— gen geſammelt haben. Voraus wird bemerkt, daß das Pfropfen der Weinrebe als Mittel zur Veredlung und Verjuͤn— gung des Weinſtokes bereits den Römern und Gries chen bekanut geweſen ſey, und ſowohl im Plinius, als im Columella, Varro und Cato, als in den fogenannten Geoponieis des Cassanus Bassus davon ausfuͤhrlich gehandelt werde. Allein uͤber die Frage: ob das Pfropfen ober oder unter der Erde geſchehen ſoll, geben dieſe alten Schriftſteller keine Antwort. Nun zur Beantwortung der Fragen: — A — ——— ⸗“˙wꝛ ͤ ͤ — ( —ę— — — ngnagg Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Belträge zur Herſtellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reiheyfolge, wie fie einllefen.) In den vielen Belträgen aus faſt allen Ländern Europa's zum Bau der mörhigen Werkſtaͤtten am Cen— tral-Stze unſers Vereines, beurkundet ſich ein Gemelas Sinn der Miialleder, weldem nur wenige ähnliche Bel: ſplele au die Seite geſezt werden können, Weun uus ſchon dieſe vielen Beſtrage uns zur neuen Tatigkeit begelſtern, und unfern Muth zur Ueberwin⸗ dung aller Hinderniffe verdoppeln, fo muß dieſes noch um vielmehr der Fall ſeyn, wenn wir auf die edle Den⸗ kungsweiſe der Geber hiubl'ken, wovon wir viele det herrllchſten Dokumente in Handen haben. Wir wollen als ein Betiptel nur nacſtehendes Schreiben uaſers. verehrlicen Mitalledes, des Herrn Magtſters Lipp aus Leutkirch im Königreige Württemberg anführen, wel⸗ 24 £ | 186. — u Auf die ite Frage: Maß das Pfropfen der Reben ku der Erde vorges nommen werden, und wie tief? Antwort: Das Pfropfen der Rebe muß al— lerdings in der Erde, und zwar fo geſchehen, daß die abgeſaͤgte Stelle des Stokes etwa drei Zoll hoch mit Erde bedekt werden kann, und wenigſtens zwei Augen des Pfropfreiſes aus dem Boden hervorra— gen. Uebrigens wird bei dieſem Pfropfen auf aͤhn— liche Weiſe verfahren, wie bei den Baͤumen: Man ſaͤgt den Stamm 8 —4. Zoll unter der Erde ab, ſchneidet ihn mit einem ſcharfen Meſſer eben, und ſezt das Reis mit 5—4 Augen, je nachdem ſie weit oder nahe beiſammen ſtehen, keilförmig ein. Doch iſt hiebei zu bemerken, daß dem Pfropfreiſe ein klei— ner Abſaz links und rechts eingeſchnitten werden muͤſſe, damit es beſſer auf dem Stamme aufſize, und den vom Stamme aufſteigenden Saft leichter aufnehmen konne. Da aber der Weinſtok oft nicht gerade ſpaltet, fo wird es noͤthig, daß er nach der Operation verbunden, mit feuchter Erde wohl bedekt und ſo vor den Zufaͤllen des Wetters geſchuͤzt werde. Auf die 2te Frage: Het man fein Beiſplel, dei selchem man auch ober der Erde mit gutem Erfolge Neben pfropfte? Antwort: Von dem Pfropfen ober der Erde iſt kein gelungener Verſuch bekannt. Dieß iſt begreif— lich: Wind, Hize, Kaͤlte, Naͤſſe ꝛc. koͤnnen dem Stamme und dem eingeſezten Reiſe Schaden zufuͤ— gen und das Verwachſen hindern. Auf die ste Frage: Um welche Zeit muß diefes Geſchaͤft ausgeübt werden? Antwort: Das Pfropfen muß geſchehen, be— vor die Augen getrieben haben; und ſo lang die Re— ben weinen; fo fort im Fruͤhjabre. Die im Herbſte gepfropften Reben find vielen Wechſelfaͤllen ausge— ſezt, beſonders in Gegenden, wo es fruͤhe zuwintert. Auf die à4te Frage: Kann man auch auf eisen alten weißen Rebenſtok eine rothe Treubenſorte pfrupfen ? Antwort: Man kann allerdings weiße Trau— ben auf rothes Gewaͤchs, und umgekehrt, pfropfen. Man hat ja Beiſpiele, daß ein und derſelbe Stof weiße und blaue Trauben getragen hat, ohne ge— pfropft worden zu ſeyn, und man hat weiße und blaue Trauben auf denſelben Stok gepfropft. Aus Traubenkernen von einer oder derſelben Traube er— hielt man blaue und weiße Trauben. Auf die ste und öte Frage: Hat Jemand ſchon mehrjährige gepfropfte Rebeuſtoͤ⸗ ke? Brfriediate das hieraus erfolgte Ergebniß die Wanſche des Welupflanzers? Antwort: Der Weinbauer, deſſen Erfah— rungen die voranſtehenden Bemerkungen größtens theils verdankt werden, hat ſeit 1804 feinen eiges nen Weinberg durch das Pfropfen nach beſchriebener Art veredelt. Er hat ſtets den beſten Erfolg davon geſehen. Heuriges Jahr hat er die wirklich, und auch nur ſcheinbar erfrornen Reben pfropfen laſſen. Dadurch erhaͤlt er nun im zweiten oder dritten Jahre wieder fruchttragende und zugleich veredelte Stoͤke. Eine beſondere Anſicht über die Urſache des Mißlin— gens des Pfropfens der Weinrebe, die uns mitge— theilt wurde, mag noch hier ſtehen. Sie beſtehet darin: daß behauptet wird, in Weinbergen, wo die Reben nach uͤblicher Art durch Gruben und Einlegen fortgepflanzt werden, kann das Pfropfen darum nie mit ſicherem Erfolge unternommen werden, weil da alle Weinreben unter dem Boden mit einander zuſammenhaͤngen, und der Theil dieſer großen un— terirdiſchen Kette, welcher durch das Abſaͤgen, Spal⸗ DOWTTL TEE Da ET ICE EEE Du En Een ET Dr EEE GE TEE TEN IT nn — / an ¶ I ee ches er uns zugleih mit den naten aufgeführten Bel⸗ tragen übermachte. „Woblgeborner, allgemein verehrter Herr Vorftaudb! Nicht würdiger welß ich den 1. Mai, der dem Gartenweſen vornehmlich heilig and inzigik — zu be⸗ gehen, als wenn ich, was ich ſchon lange thun, aber wegen Umſtaͤnden (weil lch nemlich das zuſammenbeln⸗ zende Beltraggeld auf Einmal ablolken wollte) nicht thun konnte — dieſen Wonnetag damit beglane oder vielmehr beſchließe: auch ein kleines Opfer auf Flora's Altar zu legen — mit dem Beltrage anderer Herten aus Leutkirch und Umgegend, welche ib hiezu zu ver⸗ mögen, mit Wort und That, nach allen Kräften ſochte. Ich habe 28 fl. 54 kr. zuſammengebracht, welche ich Ihaen hlemlt baar zufende, um Jdnen, Hoͤchſtverehrter ! einen kleinen Bewels meiner tlefſten Verebrung für Ihre Perſen fowobl als Ihre Familie und übrigem Mitarbeiter 1c. uns zugleich auch den meiner und Ans derer warmen Thetlaahme au Ihren großherzi⸗ gen und erhabenen Auſtalten zu geben. 137 —ů— ͤ ſn:—ä— — ten ꝛc. verwundet werde, nicht mehr gern an der derwundeten Seite treibe. Sollte das Pfropfen daher mit Sicherheit eines guten Erfolges geſcheben, fo muͤßte es entweder an Weinſtoͤken vorgenommen werden, die fuͤr ſich ſelbſt beſtehen, oder es muͤßte der beſtehende Zuſammenhang ein Jahr vorher ab— geſchnitten, der Stok dadurch iſolirt und alsdann erſt durch Pfropfen veredelt werden. Da nicht einzuſehen iſt, wie der Zufammenbang der Reben durch ihre Wurzeln ein Hinderniß des Pfropfens werden koͤnne, und da bisher unzaͤhlige Verſuche mit dem Pfropfen in Weingaͤrten gemacht und von gutem Erfolge gekroͤnt worden ſind, ſo moͤchten wir dieſer Auſicht vor der Hand noch nicht beiſtimmen. — Es moͤgen wohl andere Urſachen geweſen ſeyn, die das Pfropfen in ſolchen Wein— Bergen mißrathen machten. Moͤge Herr Seyfried in gegenwaͤrtiger Ant— wort finden, was er ſuchte. Mit Vergnuͤgen wol— len wir uͤbrigens demſelben, wenn er es wuͤnſchen ſollte, weitere Aufſchluͤſſe über den Weinbau geben, wie wir fie hier zu Lande für zutraͤglich halten. Klima und Boden koͤnnen wir freilich nicht mitge— ben, und hievon haͤngt denn doch gewoͤhnlich guter und ſchlechter Erfolg jeder Pflanzung ab. Freiburg. Die Deputation des bandwirthſchaftsvereins fuͤr den Dreiſamkreis. Walchner, Sekretaͤr. Ueber die Kultur der Passiflora quadrangularis. Bei mir wird die Passiflora quadrangularis in einem Kaſten oder Kübel von ungefähr achtzehn Zoll im Vierek gepflanzt; dieſer ſteht in einer Eke Der llebe Gott ſeane Ihr großes Unternehmen mit ſtets erwünſchter, voller Koͤrperkraft und zunehmen- der Gelſtesſtaͤrke! Aus dem Gertenweſen kann und mas ich Ihnen nichts melden, Sie werden ohnebim genug Hlobsbothen bekommen haben. Jedoch es wird ſich wieder alles ges ben und finden, heben und aufleben; die Ne tur hellt, ergänzt und verjüngt fich ſtets aufs Neue, und wo fie ſich nicht mächteg genug er awingen tann, bilft die Kunft, und wo die Kunſt ih ſteht, da ſchafft der Allmaächtige des Lohkaſtens auf Pakſteinen oder Steinen, damit er nicht zu tief einſinken kann. An den Seiten des— ſelben find eine Anzahl Locher, ungefähr einen Zoll im Durchmeſſer, eingebohrt, um die Wurzeln in die Lohe eindringen zu laſſen, welches ſo viel als moͤg— lich befördert werden muß, und was fie auch bei fleißiger Begießung gern thun werden. Die Pflanze laſſe ich nur in einem Stengel wachſen, bis ſie noch ungefähr einen Fuß vom Fenfter abſteht; dann aber wird fie im weitern Wachstbume gehindert, und treibt nun abgeſonderte Schoͤßlinge, welche an vier oder mehr Staͤben oder Draͤhten, die an den Dach— Sparren befeſtigt ſind, gezogen werden, und zwar ungefaͤhr einen Fuß von einander, und einen Fuß bis achtzehn Zoll vom Fenſter entfernt. Die Schoͤß— linge werden rechts und links, jedes Mal drei gezo— gen, die Seitenaͤſte jedes Schoͤßlings werden an dem Draht, an welchem der Hauptſchoͤßling iſt, gezogen. Im Herbſte ſchneidet man die Echößlinge bis auf zwei oder drei Augen vom alten Holze zuruͤk und im folgenden Maͤrz kurz vorber, ehe die Pflanze be— ginnt aufzubrechen, wird ſie herausgenommen, und die Wurzeln zuruͤkgeſchnitten, ſo daß allemal der Wurzelknollen nur ungefaͤhr noch einen Fuß im Durchmeſſer hat. Nachdem dann der Kuͤbel wieder mit friſchem Compoſt angefuͤllt iſt, wird ſie wieder eingeſezt. Iſt die Pflanze in der Bluͤte, und auch waͤh— rend des Schwellens der Frucht wird ſie reichlich oder vielmehr haufig begoſſen. Iſt die Pflanze ein oder mehrere Jahre alt, ſo wird fie meiſtens Ende Juni oder Anfang Juli ihre Fruͤchte zu reifen beginnen, und dann regelmaͤßig bis gegen Weihnachten damit fortfahren. M. ————— ——— . — — . DDr durch ſein „Es werde!“ — Auch Sie find dem Schoͤ⸗ pfer der Natur ahallch; Nun wobl, es werde, was Ste ſchaffen wollen! Und tauſend Dank wird man dem Schöpfer zollen. Aus ein Paar der beiliegenden Schreiben welle Ihre Llebe guͤtigſt entuchwen, wie ib für Verbreitung der Gatterzetturg einer-, und für Vermehrung des Bes tragt zum Wohn⸗ und Glashaus andererfeits elfere; io freue mich unendlich, daß ich dod Etwas fir Sie, beſter Vater! thun kann, wie ein lad, das fein 25* 185 — — Der Schnellgießer. Wir haben bereits in dieſen Blättern vom Jahre 1825 S. 18 eine engliſche Maſchine zum Begieſ— fen größerer Gartenplaͤze mit Abbildung angegeben. Hier bringen wir eine neu erfundene Vorrichtung mit Abbildung zur Anſchauung, der Schnellgießer genannt, welcher gleich gut im groͤßern und kleinern Raume angewendet werden kann. —————— — —‚——.. r 2 r —.ßx'ͤ TED Glut darin findet, dem Vater und der Mutter Freude 368) Herr Sanens, Pfarrer in Merazhofen zu machen. 1 fl. — kr. Unter derilichſtem Lebewohl geharret in vorgüglis mit dem Motto: cher Ehrfurcht de. Fructus exiguos — ecee! arbor, languida . ’ praestat. 367) Herr Khuon, Kaplan in Leutkirch 5 fl. 24 kr. 569) Herr J. B. Fuͤrſt, Vikar in Alchſtetten bei mit dem Motto: Leutkirch 1 fl. 21 kr. Date, et dabitur vobis! mit dem Motto: 189 - — — Die Erklaͤrung der Abbildung iſt in folgenden Verſen enthalten: Schnellpoſten, Schnellpreſſen, Schnellliebende auch Sind, wie bekannt, ſchon laͤngſt im Brauch: Doch mußte leider oft der Garten Bei ſchwuͤller Hiz' auf Waſſer warten. Wer den Schnellgießer hat erdacht, Hat dieſer Noth ein End' gemacht. Die Zeichnung ſchon zeigt deutlich an, Wozu das Ding man brauchen kann. Der Waſſerbutten haͤlt ſicherlich So viel, als vier Gießkannen in ſich, Und mit dem Butten gießt ein Mann So viel, als ſonſt nur Zwei gethan; Der Schlauch, den vorn ein Hahn verſchließt, So gut als Roͤhr' und Sprizkopf gießt; Und jeder Handdruk haͤlt den Lauf Des uͤberfluͤß'gen Waſſers auf. Wird endlich auch der Butten leer, (Ein Wunder waͤr's, wenn's nicht fo wär) Schlaͤgt man den Schlauch in' Butten zuruͤk, Und füllt ihn wieder im Augenhlif, Faͤhrt man ſo fort, raſch, unverdroſſen, Iſt bald der ganze Garten begoſſen. Will Euch die Erfindung zu einfach ſcheinen? — Nur um ſo beſſer, ſollt' ich meinen. Die beſte Erfindung iſt die zu nennen, Die Jedermann haͤtt' machen koͤnnen. Ueber die Kultur der Gloriosa superba. Um dieſe in der That prachtvolle Pflanze zur Bluͤte zu bringen, werden die Wurzeln einzeln ge— horizontal. gen die Mitte des Januars in Toͤpfe gelegt. Man fuͤllt die Töpfe mit einem Compoſt, welcher aus Lehm, 4 Blaͤttererde und 4 Sumpferde zufammens geſezt iſt. Dann ſenkt man ſie in ein Gurkenbeet, welches eine Wärme von 25—8 0 hat. Hier bleiben fie, bis die Schuͤſſe 6 oder 8 Zoll lang ges worden find. Hat man nun eine der hintern Eken eis nes Ananaserdhauſes mit dem bereits genannten Compoſte gefuͤllt, ſo verſezt man ſie aus den Toͤpfen in dieſe Erde und ſieht darauf, daß die Erdklumpen an den Pflanzen ſo wenig als moͤglich verlezt werden. Man muß die Triebe der Pflanze unterſtuͤzen und bindet ſie zu dieſem Behuf entweder an lange Stangen, oder an Spalierwerk. Ich bilde ein tem⸗ poraͤres Spalier an der Hinterwand des Ananaserd— hauſes und ziehe an demſelben die Schuͤſſe der Pflanze So lange die Toͤpfe im Gurkenkaſten bleiben, werden ſie ſparſam begoſſen; ſind aber die Pflanzen erſt in das Ananaserdhaus verſezt, ſo bee kommen ſie reichliches Waſſer, und die Triebe wer— den haͤufig mit der Sprize begoſſen. Sobald die Triebe verwelken, werden ſie abgeſchnitten, und die Wurzeln bleiben, ohne begoſſen zu werden, in der Erde bis man ſie im Januar herausnimmt, um ſie von Neuem in Toͤpfe zu legen. P. Beobachtung uͤber den Maulwurf. Man glaubte bisher faſt allgemein, daß der Maulwurf nicht nur an animaliſcher, ſondern auch an vegetabiliſcher Nahrung Behagen finde, und ſchrieb lezteren Umſtaͤnden vorzuͤglich die Verheerun— gen zu, über welche Gärtner zu allen Zeiten fo bit— tere Klagen fuͤhrten. Durch zahlreiche Verſuche ſcheint es indeſſen außer Zweifel geſezt, daß der Maulwurf ein fleiſchfreſſendes Thier iſt, und eher den Hungertod erleidet, als daß er vegetabiliſche Dem's jezt nicht moglich, mehr zu thun, Der wird darum noch nicht ganz ruh'n. 570) Herr Albrecht, Goldſchmied in Leutkirch 1 fl. 21 kr. mit dem Motto: Ich arbeit’ und ſchmlede in Silber und Gold; Doch bin ih dem Frauendorf immerdar hold. 371) Herr Plebſt sen. in Leutkirch 1 fl. 42 kr. mit dem Motto: Recht fruchtbar Gedelh'n Dem jungen Verein! 572) Herr Magiſter Lipp in Leutkirch 8 fl. 6 kr. mit dem Motto: Bene parta bene distribuuntur, — (Vorſtehende 6 Beitrage wurden durch Herrn Maglſter Ltpp etingeſchlkt.) 375) Herr Johann Alois Siberer, Wund- und Geburtsarzt in Waidring 1 fl. 12 kr. 190 Koſt beruͤhret. In Ermanglung anderer thieriſchen Nahrung ſchont er ſogar feines Gleichen nicht, und der Schwaͤchere und Fucchtſamere wird unver— meidlich die Beute des Staͤrkeren oder Beherzteren. Merkwuͤrdig ift auch die Beobachtung, daß 10 —12 Stunden das Maximum der Zeit find, die der Maul: wurf ohne Nahrung ausdauern kann, und 5 —6 Stunden Hunger reichen ſchon hin, ihn in den Zu— ſtand der groͤßten Schwaͤche zu verſezen. Aus den angefuͤhrten Thatſachen leuchtet zur Genuͤge ein, daß die Verheerungen, welche dieſes Thier in Gaͤrten u. ſ. w. verurſacht, nicht eine Folge ſeiner Vorliebe fuͤr vegetabiliſche Koſt, ſon— dern vielmehr des unermuͤdlichen Eifers ſind, womit er ſeiner Nahrung, den Inſekten und Wuͤrmern, nachjagt. Mögen daher die Gärtner nicht vergeſſen, daß jene Verheerungen zum Theil dadurch vergütet were den, daß der Maulwurf unzählige ſchaͤdliche Würs mer und Jnſekten, vorzüglich die Larven des Mais Käfers, die Geißel des Baͤrtners, vertilgt, und daß eine gaͤnzliche Ausrottung dieſes ſo hart verfolg— ten Thieres ohne Zweifel größeren Nachtheil als Gewinn herbeifuͤhren muͤßte. Bauſchowitz in Leitmeritzer Kreiſe Böhmens. Joſeph Alois Beneſch, Mitglied der praktiſchen Gattenbau⸗ Gelellſchaſt. Der Thuͤringiſche Samenbau-Verein, deſſen Zwek und Statuten. Die Gründung einer Auſtalt, welche Garten-Freunden das Vorzuͤglichſte an Samen, Pflanzen ꝛc. liefern kann, iſt gewiß Jedem wuͤnſchenswerth. Dieſer Zwek lag mir ſchon feit mehreren Jahren vor Augen, und veranlaßte mich im Jahre 1826 zur Stiftung eines Vereins, welcher den obigen Zwek erfüllen ſollte. Ich erhielt von Sr. herzogl. Durchlaucht, unſerm gnaͤdigſten Landesherrn, die Geneh— migung und Protektion für den neuen „Tyuͤringiſchen Gartenbau-Verein.“ Da ſich indeſſen die Aus— führung des Zwekes zu ſehr erſchwerte, fo fand ich für zwekmaͤßig, mich von dieſem Vereine auszu⸗ ſchließen, und es entſtand hierauf unter meiner Mitwirkung, nach dem Muſter des früher in Jena beſtandenen Vereins, ein neuer Samenbau-Verein, der zwar nur aus wenigen Mitgliedern bis jezt beſteht. Ich glaube dem Publikum eine naͤhere Auseinanderſezung dieſes Vereins ſchuldig zu ſeyn, und wende mich hiemit an den verehrlichen Vorſtand der großen deutſchen praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Frauendorf, mit der ergebenſten Bitte, gegenwaͤrtige Darſtellung durch die allgemeine Gartenzeitung zur Keuntniß aller Gartenfreunde zu bringen. Den Zwek des Vereins habe ich ſchon oben kurz angegeben und ſchreite jezt zur Mittheilung der Statuten. §. 1. Der Verein beſteht aus wirklichen und correſpondirenden Mitgliedern. Wirkliche Mitglieder ſind ſolche, deren Wohnorte nicht über 12 Meilen von dem Centrale (Dietendorf bei Gotha) entfernt find, und welchen die Erziehung aller Gegenſtaͤnde, welche in dem Cataloge der Handlung angefuͤhrt ſind, obliegt. — — — —— = — —Ä2——— — U ( — (} mit dem Motto: Es rufet uns der Vorſtaud Fuͤrſt: „Ich will vom Ziel aſcht weichen.“ Und weil fein Ziel fo edel ift, Will ich auch Helfe reichen. Eatſtehe Glisbhaus elnz'ger Art, Das Floren und Pomouen paart. 374) Herr J. H. in S. 1 fl. 12 kr. mit dem Motto: Ela Steinchen zum Glashauſe. (Weitere Stelachen werden nachfolgen.) 375) Herr Sch. ner aus Straubing (als wieder holter Beitrag) 8 2 fl. 42 ku. mit dem Motto: Wachſen meine Zwetſchgenkerne Deru aof Frau'adurfs Boden gerne? 370) Herr J. H. von Neumann in Muͤnchen 2 fl. 42 kr. 191 Correſpondirende Mitglieder find ſolche, deren Wohnorte über 12 Meilen vom Gertrale entfernt ſind, und welche blos durch Tauſch und ſchriftliche Mittheilungen ihrer im Gartenweſen gewonnenen Kenntniſſe mit dem Vereine in Verbindung ſtehen. 82 Alle wirklichen Mitglieder ſind folgenden Statuten unterworfen: A. Ein Gartenfreund, welcher wirkliches Mitglied zu werden wuͤnſcht, hat ſich an die Handlung des Vereins zu wenden. Bei der alljaͤhrigen Inſpektion hat der Agent das Lokal eines ſolchen neuen Mit— gliedes in Augenſchein zu nehmen, deſſen Kenntniſſe hinſichtlich der Samenzucht zu prüfen, alles Bemer— kenswerthe genau zu protokolliren und bei der jährlichen Verſammlung vorzutragen. Der Agent hat mit jedem wirklichen Mitgliede einen ſchriftlichen Contrakt abzuſchließen, in welchem die Preiſe uͤber die zu erziehenden Artikel feſtgeſtellt ſind, und Kraft deſſen ſich ein wirkliches Mitglied verbindlich macht, nach Vorſchrift die Samen echt zu erziehen und zur beſtimmten Zeit rein und ganz ohne Tadel an die Handlung des Vereins abzuliefern. B. Alljaͤhrlich hat der Agent die Samenzucht jedes wirklichen Mitgliedes ſelbſt in Augenſchein zu nehmen. Findet ſichs, daß ein ſolches Mirglied, welches jedoch nie zu erwarten ftebt, nicht nach den gegebenen Vorſchriften handelt, nicht die gehdrige Sorgfalt auf feine Samenzucht verwendet ꝛc., fo macht ſich dasſelbe aller der Verbindlichkeiten, welche die Handlung gegen ein wirkliches Mitglied zu beobachten bat, verluſtig, iſt gehalten, das Aufnahms-Diplom abzulegen und bei der jährlichen Verſammlung die Öffentliche Streichung aus der Liſte der Mitglieder und eine beſondere Rüge zu gewaͤrtigen. C. Eine allgemeine Verſammlung aller wirklichen Mitglieder des Vereins findet alljaͤbrlich den 16ten September Statt. Jedes Mitglied iſt gehalten, bei einer ſolchen Verſammlung ſeine Entdekungen, welche der oͤffentlichen Mittheilung werth find, entweder mündlich, oder doch ſchriftlich mitzutheilen. Dieſe Mittheilungen werden protokollirt und mit den Verhandlungsakten aufbewahrt. Bemerkenswerthe neue Eutdekungen im Gebiete des Gartenweſens, welche von den Mitgliedern des Vereins genommen werden, werden auf oͤffentlichem Wege zur Kenntniß des Publikums gebracht. 9 5. Wuͤnſcht ein Gartenfreund correſpondirendes Mitglied zu werden, ſo hat er ſeinen Wunſch dem Agenten des Vereins darzubringen. Bei der jaͤhrlichen Verſammlung wird ein ſolcher Gartenfreund der Geſellſchaft einverleibt und erhaͤlt ein Aufnahms-Diplom. Als nunmehriges Mitglied hat er folgende Vorrechte und Vortheile zu genießen: ; a) erhält er die Verhandlungs-Akten des Vereins zur Durchſicht; b) hat er das Recht, ſeine gewonnenen Samen und Pflanzen ꝛc. gegen andere aus der Handlung einzu— tauſchen. Hiebei iſt zu bemerken, daß Alles, was Jemand vertauſchen will, ohne Tadel ſeyn muß, weßhalb der Vertauſcher fuͤr die Guͤte ſeiner Artikel garantiren muß. Vor der Einſendung SCENE ͤEE06 aa õyã pp / d / / aan San A Th nn RTL A TE BE 377) Herr Hauptmann Fahrbeck in Aſchaffen- 379) Herr D. N. in L. b fl. — kr. bur um Zweiteumale 5 fl. — tr. 8 (sum 3 ) f. 580) Herr S. b . 5 fl. 30 kr. 578) Herr S. H. in L. 5 fl. 10 kr. mit dem Motto: mit dem Motto: Heilſam iſt der meiften Kräuter Saft 1 Und verſchteden ihre Arten 3 Sen IE man zur Seit San - Nicht nur um zu weten neue Kraft Wenn Blumen und Dag bunt bluͤh'n; Im Korper, zieht man fie im Garten; Man fiebt auf mancerlet Arten, Es iſt auch ihr Gerud und Farbe angenehm, Wie Gärtner und Winzer ſich muͤh'n. Krönt den Flelß und ziert die Auen ſchön. 192 um j | der Vertauſchsartikel ift ein Verzeichniß derſelben einzuſenden, welches den Mitgliedern mitgetheilt wird. Dagegen hat jedes correſpondirende Mitglied die Pflicht: a) alljährlich bis zum 16ten Auguſt einen ſchriftlichen Aufſaz über einen Gegenſtand des Gartenweſens, nach Eigenen Erfahrungen, einzuſenden; b) Alles zu thun, was in feinen Kräften ſteht, dem Vereine in jeder Hinſicht nuͤzlich zu werden, und zur Ausbreitung des Gartenweſens alles Moͤgliche zu bewirken ſuchen. g. 4. Der Verein erhaͤlt ſeine Leitung durch den Agenten und einen jährlich wählbaren Vorſtands-Aus— ſchuß, welcher aus und von wirklichen Mitgliedern gewaͤhlt wird. Das Ausſchuß-Perſonal beſteht aus dem Vorſteher, welcher den Vorſiz bei den jährlichen Verſammlungen hat und aus dem Sekretaͤr, wel— cher die Verhandlungen zu protokolliren und die eingegangenen Aufſaͤze zu ordnen hat. Die Handlung des Vereins beſteht in Gotha unter der Firma: »Samen- und Gewaͤchs-Handlung von Fr. Petſch und Ed. Bufleb in Gotha.“ Alle Briefe, welche von den Mitgliedern an den Verein gerichtet ſind, gehen unter dieſer Addreſſe ein, und ſind von den Einſendern ſtets zu frankiren. Geld-Beiſteuern oder Aufnahms-Gebuͤhren finden nicht Statt. Alle Auftraͤge, welche die Handlung erhaͤlt, werden prompt, reell und billig ausgefuͤhrt, und es kann daher jeder Gartenfreund verſichert ſeyn, aus der Handlung alles echt und friſch zu erhalten, indem der Verein ſtets Gemeinnuͤzigkeit und Billigkeit vor Augen hat. Moͤchte dieſer Anſtalt das Zu— trauen zu Theil werden, welches ſie ſtets aufs Strengſte zu erhalten ſuchen wird. Vielen Gartenfreun— den, welche ſich dem Vereine anſchließen, wird es angenehm ſeyn, wenn ſie ihre uͤbrigen Samen, Pflan— zen ꝛc. auf dem Wege des Tauſches umſezen koͤnnen. Da der Raum hier zu beſchraͤnkt iſt, um alles Naͤhere, welches den Umtauſch betrifft, genau aus einander zu ſezen, ſo erſuche ich alle Gartenfreunde, welche den Verein durch ihren Beitritt beehren wol— len, ſich in dieſem Jahre ſpaͤteſtens bis zum Monat Julius an die Handlung zu wenden, wo ihnen alles genau mitgetheilt wird. Die Produkttonsliſten füg wirkliche Mitglieder werden jedes Jahr im Monat September gefertigt, ich bitte daher alle diejenigen, welche an der Erziehung von Samen, Pflanzen ıc, als wirkliche Mitglieder Theil nehmen wollen, ſich in der dießjaͤhrigen Verſammlung den 16ten Septem— ber perfönlich einzufinden, um an den Verhandlungen Theil zu nehmen. Die allgemeine Theilnahme und das beehrende Zutrauen, welches der Verein ſeit ſeinem Entſtehen aus der Naͤhe und Ferne genießt, macht die Erweiterung desſelben in jeder Hinſicht nothwendig, und veranlaßte mich zu gegenwaͤrtiger Abhandlung. Mochte die ruhmwuͤrdige Mutter aller deutſchen Gartenbauvereine, die praktiſche Garten— bau⸗Geſellſchaft in Bayern und deren biederer Vorſtand, auch unſerm Vereine mit der ihr ges wohnten Unterſtuͤzung beehren, und beſonders mit gutem Rathe und Vorſchlaͤgen, welche ſtets mit dem größten Danke angenommen werden, dem Neulinge an die Hand gehen. Dietendorf den aoten Mal 1850. Friedr. Petſch, Agent des Thuͤringiſchen Samenbau-Verelrs, Ehren⸗ Mitglied der naturforſchenden Geſellſchaft, in Goͤrlitz etc. — — ——ůů——— — EEE EEE EEE — — — — mw —L—„—f- In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßan. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzlährige Preis i in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten e i TR OR EIER Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Vayernzu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 23. T. Jun 1830. Inhalt: Lied unter einem grünen Baume. — An die ſaͤmmtlichen Mitglieder der proktlſchen Gartenbau⸗ Geſellſchaft und die reſpektiven Herren Zeltungs- Abnehmer. (Von Dr. Baldy.) — Cactus spe- ciosus uud speciosissimus. Lied unter einem grünen Baume. — ER den der grüne Baum nicht freut, Den uns der Frübling ſchmuͤkt, Hat ſein Gefühl für Zartlichkelt Und Woaue unterdrükt. Du lleber, ſchoͤner, zarter Baum! Du Nymphen ⸗Tempel! du, Det immer diefen kleinen Raum Mir kühlem Schatten zu. Im Frühling, wann dle Blüte lacht, Im Herbſt bei goldner Frust; Beim Sonnenſtrahl, bet kuͤhler Nacht, Wirſt du von mir beſucht. Hier ruh' ich, ſticht die Sonne ſchwer, Im ſchlichten Leuzgewand; Die Lämmer graſen um mich her, Und leken mir die Hand. Die Voͤglein trillern wohlgemutd In diefer kühlen Ruh, Sauft zwitſchert ihre junge Brut Mir Seelen-Wonne zu. Die Blenden ſummen um den Baum Und ſaugen ſuͤßen Saft, Und ich — ich ſchweb in ſanftem Traum, Und ſammle Muth und Kraft. Dank ſey der Nymphe, Ruhm und Dank, Die diefen Baum belebt: Stets toͤn' mein Ruhm⸗ und Lobgeſang, Wo meine Huldin ſchwebt. Vonrath. 71 An die ſaͤmmtlichen Mitglieder der prak⸗ tiſchen Gartenbau-Geſellſchaft und die reſpektiven Herren Zeitungs-Abnehmer. (Von Dr. Bald y.) Wenn Jemand in der Welt fuͤr unſere achtungs— werthe Geſellſchaft und die verehrlichen Zeitungs— Abnehmer auf Vortheile bedacht war, muß ich ge- wiß Derjenige geweſen ſeyn; denn mir war nie die Zeit theuer, nie die Stunde ungelegen, die ich für dieſelbe benuzen konnte, und kein Opfer fiel mir ſchwer, als ich aus verſchiedenen Laͤndern jede Art von Gewaͤchſen bezog, um mich in den Stand zu ſezen, jedem Wunſche entſprechen zu koͤnnen; allein ich konnte des mir vorgeſtellten Gluͤkes nicht lange genießen, ob ich wohl keine Verſchwendung ſcheute. Nicht nur die vom Katter verurſachte und ein ganzes Jahr dauernde Krankheit, ſondern noch mehs rere unvorgeſehene Ungluͤksfaͤlle kamen mir unge— hindert vor, und warfen mich aus der Moͤglichkeit, der Zukunft nuͤzlich zu werden. Das nach meiner Geneſung folgende Jahr ward von mir durch die Verſchiedenheit der beſtellten und empfange— nen Blumen-Gewaͤchſe zu einigen Reſultaten be⸗ ſtimmt, die ich ſehr gerne mitgetheilt haͤtte; aber Nachrichten aus Frauendorf. Mein Gärt ch e n. Unter dieſem Titel hat ung das verehrllche Mits glied Herr J. Meirfel, Inhaber einer k. k. privlle⸗ girten Zitz und Cottun- Fabrik zu Algen bel Kloſter Schloͤgl in Oberoͤſterrelch eine kurze Beſchrelbung fel- nes Gartens eingefendet, welche wir unſern geneigten Leſera nachſtehend mitthetlen wollen, da der Meifel: ſche Garten ſowohl feines Umfanges, als feiner herr— lichen Pirtien wegen, wo ſich uͤberall das Schöne mit dem Nüzlichen gepaart findet, mit Recht unter die aus⸗ gezeichnetſteu Privatgärten gezählt werden kann. Herr Melſel beginnt: „Zwar war ich ſchon als Kind ein elfriger Vereh⸗ ehrer der holden Goͤttinen Flora und Pomona, indem ich keine größere Freude kannte, als in dem Garten meiner fel. Eltern auf einem eigenen Beete verſchke⸗ dene Blumen ziehen zu dürfen. Allein, als ich in tele fern Jahren den Simon Strüf in die Hände bekam, erwuchs dleſe Vorliebe zur Leidenfhaft, und ich faßte ſogleich den Entſchluß einen großen Garten anzulegen. Zu dieſem Zweke erkaufte ich mir 2 Felder, umzaͤunte 25 194 auch dieſes Jahr bereitete mir die bitterſten Tage. Im dritten des Monats Mai mußte ich mich auf Reiſen vorbereiten, weil die große Zahl der Kranken einer ſchleunigen Hilfe bedurfte, die ich nicht verſagen konnte, und nie verſagen werde, und ſo traf ich fuͤr mich die graͤulichſten Anſtalten. Ich befahl, daß alle Gewaͤchſe ſammt der Orangerie aus ihrem Winter-Quartiere in den Garten getragen und auf ihre Pyramiden geſtellt werden ſollen, weil ich befuͤrchtete, daß waͤhrend meiner langen Abwe— ſenheit ſich eine Nachlaͤßigkeit einſtellen und meine Lieblinge vor Durſt vielleicht zu Grunde gehen würs den, was im Garten nicht ſo leicht geſchehen konnte, weil ein bequemlicher Brunnen in Mitte des Gar: tens ſich befand; ich ließ ſie auch in meiner Gegen⸗ wart ſehr ſtark begießen. Der Thermometer zeigte den 18ten Grad, und ich reiſete unruhig ab, die Pflege meiner Lieblinge anempfehlend. Als ich aber naͤchtlich den beſtimmten Ort erreicht hatte, fing der Nordwind ſo zu wehen an, daß mir bald bauge ward. Nach verrichtetem Geſchaͤfte und ſchon muͤde, neigte ich mich der Ruhe zu, ohne je⸗ doch ſchlafen zu koͤnnen, weil eine ungewoͤhnliche Kaͤlte ſowohl meinen Koͤrper, als den Gedanken an meine Lieblinge mit Wehmuth beſtuͤrmte, und ein nicht fanfter, Fühler Regen herab fiel — ein trau⸗ riger Vorbote! Am vierten wuͤthete der Nordwind dergeſtalt mit Regenſchauer, daß ich um ſo leichter den hoͤchſt traurigen Schluß ziehen konnte, da ſich der Regen in Eis verwandelte, und das Gefrieren am fuͤnften ſchon allgemein war, wodurch ich in eine empfindliche Schwermuth verſezt ward, und die Niederlage meiner Gewaͤchſe vorausſagen konnte, wie es wirklich geſchah. Dennoch lag mir die Sorg⸗ falt der Nothleidenden feſter am Herzen, als der ſich herannahende Untergang meiner ganzen Blumen— Sammlung. Nach einigen Tagen fuhr ich nach Lippa und ward bald ein Zeuge meiner Vorausſa— gung; denn ich fand im Garten nichts, als einen allgemeinen Tod, den ich mit Geduld ertrug; und dieſe Niederlage ward die erfte Urſache meines Still ſchweigens und der Unmöglichkeit, weitere Reſul⸗ tate liefern zu koͤnnen. Hievon unterrichtete ich auch ſogleich unſere Redaktion. Dieſem folgte eine wiederholte empfindliches Niederlage meiner Weingaͤrten nach, die mich ums fähig machte, eine neue Blumenſammlung zu bes werkſtelligen. Jedech immer gewohnt, dem Wun⸗ ſche der Mitmenſchen zu gehorchen, und von meh reren hohen Perſonen angefeuert, denen meine Bes reitwilligkeit niemals entging, ob ich wohl die Kraͤfte dazu nimmer beſaß, mußte ich endlich nach⸗ geben, und alles im Wege Stehende uͤberwinden Ich verſchrieb mir daher eine große Sammlung exo⸗ tiſcher Blumengewaͤchſe, ordnete Alles wie vorhin und erſparte keine Muͤhe zu ihrer Pflegung, wohl meinend, unſerer Geſellſchaft, der ich mich von ganzem Herzen widmete, weitere Dienſte leiſten zu konnen. Aber ohne Wirth ſoll man ja nie die Rechnung ſchließen, wenn man nicht zweimal rech⸗ nen will. Es war ein wenig ſpaͤt, als meine Ges waͤchſe in Lippa anlangten, und mit harter Muͤhs gelang es mir, ihre voͤllige Geneſung zu bewirken. Die Krankheiten der Menſchheit aber entriſſen mich bald denſelben, und die Pflege der Gewaͤchſe mußte meiner Gattin, die in dieſem Fache ziemlich bewan⸗ dert war, ganz uͤberlaſſen werden. Endlich ward in Temeswar eine Deputation feſtgeſezt, zu welcher dieſelben, durchſcnltt fie mit 113. Klafter beelten We: gen, theilte dieſe tu Seltesgaͤage, und belezte ſolche mit veredelten Obſtbaͤumen allet uur mögllch zu erhaltenden Sorten. Hlerauf fing ich au zu rigolen, und legte bie Pflanz⸗ und Baumſchulen vorſchrlftmäßlg ae. Ich batte bel mei⸗ nen Arbelten viel zu bekämpfen uad Maucher lächelte ja bedauerte ſogat melnen Uaſtun, in einer fo kalten Gegend, die des ſtärkſten Nordwladen auszeſezt iſt, und wo fo felten das Odſt gedelht, elne Baumſchule aulegen zu wolleu. Alleln ich ließ mich dadurch wicht irre machen, ſoadern arbeitete, den Simon Strüf lu der Hand, muthlg fort, und jeder, der melnen Garten in Augenſcheln nehmen will, wird ſehen, was Fleiß und zwekmäßige Behandlung fa wenlkgen Jahren zu leiten vermögen. Auf dieſe Weiſe entſtand mein Gartea, den ich bier In Kürze beſchreiben well. Belm Elnttitte durch das erſte Gartenthor gelangt man lu deu Gemüfes oder Kücheogarten; komt bler⸗ auf zu einer Baſſta, welche e Sguhe im Durchmeſſen bält, und von den hertlichſten Karpfen belebt wird. Rechts und links befinden ſich Blumen-Stellagen mit eſulgen Hundert Blumentöpfen beſtelt; dann zur tes ten Hand auch das Glashäuschen, voa unten bis oben mit hundert Gattungen Pelergonken zeſchmükt. Jezt führt uns der Weg durch ein Obſtwäldchen, wo man rechts ein Vogelhaus erblikt, und gelangt dlerauf eben⸗ 495 ich bald eingeladen wurde. So mußte ich im Herbſte mich nach Temeswar begeben, um derſelben beizu— wohnen. Nach deren Vollzug beſuchte ich meine nur einige Meilen weit von Temeswar wohnenden Anverwandten, wo mich eine ſehr ſchrekliche Krank— beit ploͤzlich befiel, die mich 25 Tage fo bewußtlos gefeſſelt hielt, daß man mich ſchon mehr für die kuͤnftige, als fuͤr dieſe Welt anpaſſend ſchaͤzte, waͤhrend meine Gattin mit der Verzweiflung rang, da nicht nur die Ungewißheit meiner Lage, ſondern ein unerhoͤrtes Gewitter den 15ten Januar um Mitternacht mit Sturm und Hagel ſich uͤber Lippa zog und die Fenſter zerſchlug, ja noch weit mehr: es riß die Glashaus-Fenſter aus, und fuͤllte alle zwei Glashaͤuſer mit Hagel an, und meine Sammlung mußte ein Opfer werden. — So hatte ich die Ehre, wenigſtens die zweite Nie— derlage zu erleben. Seither war ich für antholo— giſche Empfindung völlig todt. Ich befand mich daher in dem leeren Tempel von Theſſalien — und die Munterkeit wich ploͤzlich von mir. — Nicht die Spaltung meines Wohlſtandes nagte an meinem Herzen, weil derjenige, der mit kaltem Blute vor— ber den Verluſt einer Million ertrug, fi) um mindere Schikſale wenig kuͤmmert; der Schmerz aber der Unthaͤtigkeit ſtand mir als Plagegeiſt zur Seite, da ich mich fuͤr unſere verehrungswuͤrdige Geſell— ſchaft als ein unwirkſames Geſchoͤpf betrachten mußte. — Dieſes iſt die zweite Urſache meines Nichtſeyns, weil ohne Stoff nicht moͤglich iſt zu Erdrterungen oder Conjekturen zu ſchreiten. Die dritte Urſache (worüber ich mich nicht felten wundere) beſteht darin, daß man mir, der wenig Vertrauen in Mixturen und Complikaturen ſezt, und mehr philoſophiſch und naturaliſtiſch handelt, und den Mitteln nur Einfachheit vorzieht, ein unbefchränk tes Zutrauen und unaufhoͤrliche Beſchaͤftigung, des ich zu huldigen ſchuldig bin, mit voller Ruhe ſchenke, und ich ſeze es mir als Menſch zur Ehre, ein Menſch ſeyn zu konnen. Aus dieſer Beſchreibung geht das hervor, was ich im ganzen Umfange darzuſtellen nicht mehr nöthig finde. Was war alfo zu thun? — Der Materia lien ganz entblößt, und in der Duͤſterkeit beſtaͤndig wandernd, mußte ich mir gefallen laſſen, ein su- perfluum Membrum geworden zu ſeyn. Der Glanz meiner innigſten Freundin (Anthologie) vere ſchwand. Der Horror Vacui verfinſterte meine Phantaſie und jagte mich davon. So war Alles für mich verloren. Von dieſer Zeit bis zum Mo nat Oktober v. Is. blieb ich in meiner Unthaͤtigkeit, außer daß ich, um mich manchmal erheitern zu Fün- nen, einige lateiniſche, lyriſche und epifche, die Heike kunde betreffende Aufſaͤze herausgab, die nicht ges drukt in dem Archiv des loͤblichen Comitates, dem ich von ganzer Seele ergeben bin, zu finden ſind; und ich muß mich ſelbſt wundern, daß ich ſeit vier Jahren nur im lateiniſchen Wirrwarr verwikelt, die deutſche Schreibart noch führen konne. — Aber auch unſere Geſellſchaft, wenn ich auch keinen Tribut darbringen konnte, lag mir am Herzen. Dann und wann, wo es mir die Zeit erlaubte, ließ ich von meiner Gattin mir die Namen der guͤtigen zur Er: richtung des Glashauſes beitragenden Mitglieder und anderer Goͤnner vorleſen. Ich frohlokte nicht wenig und ſtellte mir die Freude vor, die unſer werther Vorſtand, dem wir hinlaͤnglich gar nicht entſprechen konnen, vielſeitig empfangen haben C dd d pc c falls zur Rechten auf einem breiten Pfade zu einer Grotte. Dieſe Grotte if von ganz mafliv rohem Gra: zit, dem Efnfturze ahnlich, erbaut, mit verſchledenen Muscheln geziert, urd hat im Innern Raum für 6 Per⸗ fonen zum Sizen. An der Vorderkeite befindet ſich eln klelner Baſſin mit einer ſtelnernen Saule, wo eine Urne ſteht mit der Usnſcrift: Der Unvergeßlichen gewiemet. Bei der Urne fpringen 3 Quelles im Dreiecke. Nahe an die Grotte reihet fin eln Wald: Häuschen, aus allen bier wachsenden Holzgattungen, im rohen Zuſtande ſammt der Ninde zuſammengeſezt, welches mit Stroh bedekt Ift, und ein ſehr aͤrmliches Aus ſehen hat. Bei Oeffnung der Thuͤre aber erblikt man ſich in einem heügran ausgemelten, mit Erbbeer⸗ gulrlenden verzierten, und ellen Bequemlichkeiten vers ſebenen Gabinete- Dot elne Fenſter geht auf dle Grotte hinaus, wo das Sprudeln des Waſſers den Erwüdeten leſcht in tarftes Schlummer wiegt; das andere Fenſter bat die Ausſicht in das Freie. Das ganze Häuschen it mit Flieder- und Echneeballen » Bäumen umgeben. Von hier aus gelangt man, etwas aufwärts, zu einem Steinhügel, der fo zufammengefezt Ift, daß in den Fu⸗ ges olle Gattungen Erdbeere nad Viola tricolor her⸗ vorwachſen. Obenauf ſteht ein großer Topf mit Iris pseudoacorus, gleich darneben ein Rundtiſch mit 4 Sizen, alles den Fliegen ſchwaͤmmen ahnlie, von den hetrr⸗ 25 196 wird; allein meine Freude verwandelte ſich bald in tiefe Schwermuth, als ich mich aus dem Stande geworfen ſah, mit voller Hand, wie ich immer ge— wohnt war, beitragen zu konnen. Und — fo — mußte mein Wunſch erſtiken. Und, wie geſagt, ich weiß ſeit vier Jahren weder von der Gaͤrtnerei, noch von der Blumiſtik etwas anzugeben, weil ich von ihren Fibern ganz abgeſchnitten bin, und außer den Beitragenden gar keine Kenntniß aus dem Gar— ten ſog. Und daher muß ich um Vergebung bit— ten, wenn Jemand etwa durch die Zeitung etwas von mir verlangt haͤtte, dem ich gewiß, obwohl in Ohnmachr wohnend, nach meinen Kraͤften mit der größten Bereitwilligkeit entſprochen hätte. Nach wiederholten Aufforderungen von Seite vieler Mitglieder und Zeitungs-Abnehmer, die ich in jedem Falle auch als Mitglieder betrachte, daß ich mich durch meine Feder, die ich wahrlich gering ſchaͤze, noch hören laſſen möge, erwiderte ich ſehr demuͤthig, daß ich fuͤr das Wohl und zum Vortheile unſerer ſich ſchon in zwei Welttbeile ausgedehnten Geſellſchaft alle Aufopferungen auf mich zu neh— men bereit waͤre und ich mich nicht weigern wuͤrde, für dieſelbe, wenn es die Noth fordern ſollte, fo: gar mein Daſeyn in Gefahr zu ſezen, daß aber keine wichtigen Reſultate von mir zu hoffen ſeyen, weil ich ſeit vier Jahren das hohe Metier der Blumi— ſtik zu verlaſſen gezwungen wurde, daß man mich jes doch als eine Schuzwehre wider diejenigen Sophiſten, die ſich vielleicht erfrechen wuͤrden, die gerechte Wuͤrde unſerer hoͤchſt wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft anzu⸗ greifen betrachten duͤrfe. Als ich aber glaubte, daß man auf meine Perſon nicht mehr bedacht ſeyn werde, meine Ohnmacht erwaͤgend, ward ich mit noch mehr Nachdruk aus meinem Schlummer ge⸗ wekt und wieder aufgefordert, mich wie immer vers nehmen zu laſſen, indem man ohne ſichere Antwort gar nicht zufrieden ſeyn würde. Man kann ſich vor ſtellen, welchen Eindruk ſolche von mir unverdien— ten Schmeicheleien in das Gemuͤth eines Andern zu bewirken fähig wären; und ich muß mit voller Der muth wirklich geſtehen, daß es fuͤr meine Wenigkeit gar zu viel Ehre ſey. Ich kann mir jedoch freimuͤ⸗ thig ſchmeicheln, daß ich derjenige ſey, der anfpruch- los ſich ſelbſt betrachte — auf ſein Wiſſen gar kein Gewicht lege, vom Intereſſe ganz entfernt wohne — and — in der Menſchen-Klaſſe gar keine Distinktion ſuche. — Ich berufe mich auf einen unparteyiſchen Gelehrten, welcher mich in Lippa auf mehrere Tage mit ſeiner Gegenwart beehrte, keine Buͤcherſammlung und nur meinen Kopf in meinem Hauſe fand, ob er je nur einen Funken von Selbſtſucht, Ehrgeiz oder Anſpruch auf das oder je— nes in mir entdekt habe? — Und dieſer iſt unſer verehrliches Mitglied, Herr Profeſſor Michael v. Runits ch. — In ſolcher alſo für mich ſehr kriti⸗ ſchen Lage ſchwimmend, fand ich gar keinen andern Ausgang, als die wiederholte Petition mit einem verſichernden Ja und mit dem Inhalte der zu ver⸗ handelnden Objekte, die ich auch der ſaͤmmtlichen Geſellſchaft mittheilen werde, abzufertigen. Alſo gleich ſezte ich unſern Vorſtand in Kenntniß meines Entſchlußes, ihm offenbarend, daß eine philoſo— phiſche Gaͤrtnerei bei mir ſchon im Werke ſey, ich aber die Zeit ihrer Erſcheinung nicht genau beſtim— men koͤnne, weil mir nur des Nachts erlaubt iſt, etwas zu bearbeiten; daß ich aber von ihm zu wiſ— ſen wuͤnſche, ob meine Schriften als Beilage zu der — nn — — - — U b EIER Tue Tre en lichſten Obſtbaͤumen umſchattet. Nun geht man wieder zurut, dem Hauptgange zu, durch gerade Relhen von 10 — 12000 veredelten Obſtbäumen bis zu dem mittlern Kreuzgange. Hler wendet man fi lints binauf zu ei⸗ nem Parapluſe, welches eine Höhe von 3˙ſ%½ Klaftern hat. Unten ſteht eine Pyramide aus einigen winzig Stüken Hortenſten gebildet, welche mit ihrer Farben⸗ Pracht von blau und roth In allen Mtechungen bis au die Dete reicht. Von der Seite fteigt man über eine Stiege zum obern Stotwerke des Prraplutes hinauf, wo man eine entzütende Ausſict nach Bayern und Boͤh⸗ men genießer. Hteraul begeben wir uns wieder ber⸗ unter und wenden uns dem Mittelgange zu, welcher in gerader Richtung rechts hinein zu einer Birfenbrüfe über einen ovalen Baſſin in den Tempel des Apollo führt. Dleſer Tempel iſt blos aus robe Helzſtaͤben mit Baamtinden zuſammengefugt, mit den verſchiedenfarbig⸗ ſten Glaſern elngeleat, und hat im Hintergrunde eine Niſche, mit verfntedenen Käfern, Semetterlivgen und Moosgattungen verziert, fa welcher ein 3½ Schuh ho⸗ her, aus Gyps begeſſener Apollo ſteht. Das Ganze wird von oben durch verſchledrufarbige Gläfer beleuch— tet, und tft mit Gufrlanden von Scnekendäuschen und Tannenzapfen ausgeſchmüft und mit einem faönen Runde Tiſche und Sizen verſehen. Nur ſelten gelangt Jemand über die Bruͤke, wenn er nicht wohl untertichtet iſt, 197 Gartenzeitung Statt finden koͤnnten? und endlich erſuchte ich ihn, mir für meine Gattin viele Blumen- Saͤmereien, einige Zwiebeln und andere Gewaͤchſe, womit man noch einen Anfang verſuchen koͤnnte, uͤbermachen zu wollen. Als ich geſtern ganz erſchoͤpft nach Hauſe zuruͤkkam, ward mir plözli übel, daß ich mich niederlegen mußte. — In dieſem Augenblike trat der Poſtjunge mit der Gartenzeitung ins Zim— mer, die auf der Stelle von meiner Gattin mit Begierde erbrochen ward, um mir die Beitragenden anzudeuten; da aber kein Verzeichniß darin war, wollte fie dieſelbe aufheben, weil ich der Ruhe bes durfte. Gluͤklicherweiſe ſtieß ſie auf meinen Namen, und las mir einige Stellen vor, die man uͤberſehen haͤtte, und ohne Antwort geblieben waͤren. Ich mußte mit nicht geringem Leidweſen verneh— men, daß meine aufrichtigſten Anſtrengungen zumal zum Vortheile der Blumiſterei bei Mehreren mißs gluͤkt und ſogar ſchaͤdlich ausgefallen ſeyen, was ich mir keiner Weiſe haͤtte vorſtellen koͤnnen, weil ich bei dem erſten Verſuche ſo gluͤklich war, daß ich mit vollem Vergnügen das Reſultat mitzutheilen eilte, wohl glaubend, daß dieſer Fund vom hohen Werthe ſey; allein ich bin jezt außer dem Stande, weder pro noch contra zu ſprechen, weil ich die zweite Bluͤte meiner mit dieſem Dunge behandelten Ge— waͤchſe zu erbliken nimmer gluͤklich war, und von der Zeit der erlittenen Niederlagen gar keine Blu- miſterei ausuͤbe. Ich ſage daber nicht, daß auch meine Gewaͤchſe im zweiten Jahre mich eben fuͤr meinen Verſuch nicht geſtraft haben wuͤrden, wie der Verſuch mit der Blauſaͤure im Anfange nur Wunder Ne die Ki u! werden 4 ten. Ich muß daher ſehr bereuen, daß mir ein Ungluͤk die Moͤglichkeit entriſſen habe, womit ich haͤtte dieſe Schaͤdlichkeit wahrnehmen koͤnnen, und wodurch ich alſo gleich in den Stand geſezt worden waͤre, die ſchleunigſte Warnung mittheilen zu koͤn⸗ nen. Ich kann nur ſo viel ſagen, daß ich niemals Etwas bekannt zu machen pflege, das von den glaubs wuͤrdigſten und kenntnißreichſten Zeugen nicht bes ſtaͤtigt iſt, weil ich in der Welt war und die For— derung der Welt vollkommen kenne. Ich koͤnnte hier Viele anfuͤhren, die ſich bereitwillig faͤnden, und welche mit mir die von mir eroͤffnete Ueppigkeit bewunderten; weil aber meine damalige Bekannt- machung, wenn ich mich nicht irre, ſchon von eini— gen anbegleitet wurde, ſchien es mir unſchiklich, Entia multiplicare. — In unſerer Gegend find Viele, die den Dung brauchten, und noch heute vielleicht denſelben ohne Nachtheil brauchen; und daher iſt es mir unbegreiflich, wie ein in Aſche vers wandelter Dung, wenn keine andere Urſachen dazu beigetragen haben, eine abſolute Corraſivitaͤt ente falten koͤnne. Ich nehme jedoch die Aeußerung fuͤr Wahrheit an. Dieß aber iſt fuͤr meine Phyſik und Chemie eine ſo große Klippe, die ich nicht uͤber— ſteigen kann. Daß einige in Verweſung gerathen— den Theile andere mit dieſen im Contakte ſtehende reizen können, iſt mir nicht unbegreiflich, weil die Tendenz nicht unbekannt iſt und ſich auf die Aſſimu— lation beſtaͤndig gruͤndet und ſtets mit der Fort— pflanzung im Verkehr ſteht. Ich muß daher die geneigten Leſer aufmerkſam machen, daß die Vers weſung, die heute oder morgen den Forſcher zu dem wichtigſten Reſultate fuͤhren wird, nur das Geſez der % . beobachte, und alle Gasarten obne une zu * N denn bei dem mindeſten Wit ſteigt das Waſſer in Strömen 2 Klafter hoch durch die Brüke auf, und bewäſſert Jeden. Hterauf kehrt man wieder zum Hauptelngange zuruͤk und geht zwi⸗ ſchen Baum chulen entlang hinab bis zur Sala terrena. Vor derſelden ſtehen rechts und links 2 große hohe Rofenhügel, mit allen nur moͤglichen Roſenſorten, welche in ihrer Blute einen Anblik gewähren, der ſich nicht beſchrelben laßt. An jeder Eke der Sala terrena welce 8 Klafter lang und 3 Klafter breit iſt, befindet ſich ein runder Baſſin mit 5 Fuß hohem Springwaſſer; die 4 Bogen find bis oben mit Roſen befest und oberhalb des Thores iſt eine Uhr angebracht. Oeffaet man das Be fo ober man Re als eine große Nemite, wo alle Gartengeräthe aufbimabrt werdes. Die Bogen find aber im Innern links und rechts mit langen Sofen und Tlſchea verſehen, und die beiden äußern Selten mit Jerlchoroſen bepflanzt. Zur linten Seite von hier erbliten wir einen sfahen Wegzeiger, von denen der erſte zur Ruhe; der zwelte zum Andenken, und der dritte zur Entleerung zeigt. Folgen wir dem erſten zur Ruhe, fo gelangen wir auf einem Schlangen» Wege zum Mooshäuschen, welches von Auſſen ganz mit Rladen überkletdet, mit S’roh elngedekt und von Thränenwelden uod Akazien beſchattet iſt. Das In⸗ nete iſt an den Seiten von unten bis oben mit ver⸗ 198 eine Kraft darbieten, die mit der Fortpflanzung harmonirt, und daß die Effekte einer Verweſung in eine aktive Fortpflanzung übergehen. Dieſe Anas lyſe fuͤhrte mich ſchon vor mehreren Jahren auf den Gedanken des lebenden Erdballs. Das Mehr bier» über wird man in meinen Schriften finden. Wenn dieſe Theorie Statt finden koͤnnte, wuͤrde es nie rathſam ſeyn, mit Dungaſche die Saat- Fels der zu praͤpariren, weil ſie die zarten Fibern der Körner: Wurzel zernichten wuͤrde, aber aach das Gegentheil laͤßt ſich demonſtriren. . Man brenne einen noch nicht in Verweſanz ges ratheuen Miſthaufen, beſtreue mit deſſes Aſche die Stellen, die mit Koͤrnern geſaͤet werden fols lea, und man wird ſich des Gegentheiles übers zeugen. Ich will die Meinungen derjenigen nicht ſtreitig machen, die mehr Gewicht dem naſſen, als dem troknen chemiſchen Prozeß der Beſtaͤnde zule⸗ gen; und ich bin ſelbſt ihrer Meinung, daß die So⸗ lution per viam humidam der siccae vorzuziehen und daß auch die naturliche und ohne Feuers Hilfe entſtebende Solution die annehmbarſte ſey. — Ich kann mich jedoch nicht mehr erinnern, daß ich mein Praͤparat auf die nakten Warzeln ges legt hätte. Daß aber dieſe Aſche für Roſen, Lens kojen und analogiſche Gewaͤchſe ſchaͤdlich werden kdune, bin ich nicht ungeneigt, beizuſtimmen, weil eine uicht angemeſſene Nahrung eine zu große Uep⸗ pigkeit hervorbringt, die der zukuͤnftigen ſchaden muß. Dieß alles bätte ich bemerkt und bekannt gemacht. Darum plus vident oculi, quam ocu- lus — darum muß Einer von dem Andern lernen, darum heißt Wirkungskreis die Geſellſchaft! — Nachdem ich die Urſachen meines vierjaͤhrigen Nimmerſeyns hier offenbarte, hoffe ich in elnem hellern Lichte zu erſcheinen. — Man wird leichter glauben, daß ich Jedem geneigt ſey, und unfähig, die in meiner Macht ſtehenden Dienſte Jemanden zu verſagen. Nur zu bedauern iſt, daß ich aus des Pfade einer beſſeren Moͤglichkeit geſchleudert watde. Ja, ich din der Diener der Menſch⸗ heit und naſerer achtungswerthen Geſellſchaft; uad ich wuͤnſchte mir mehrere Arme, Füße und Hände, um bereitwilliger ſeyn zu konnen. — Wer koͤnnte nur muthmaſſen, daß ein Mann, welcher blos fir andere lebt, feinen Mitgliedern und Cellegen etwas abſchlagen würde, um ſich ſelbſt ta veraͤchtliches Licht zu ſtellen, der keine Verachtuag kennt? Wer kann dafür, wenn die Furien der Truͤbſale achtzehn Jahre ihren Groll auf mich jaͤhr⸗ lich herabſchleudern und verdoppeln? Ich bin ja nur ein Menuſch, und thue ja das, was Menſchen zu effektuiren im Stande find. — Medizin, Chirurgie, Operationen, Wirthſchaft und Familie find kein Spielzeug, vielmehr eine große Buͤrde für einen Meuſchen. Dennoch beſorgte ich allein Glas» haͤuſer, Gaͤrtnerei und Schreiberei. Alle Minuten muͤſſen bei mir ihre Beſtimmung haben, und ſchon viele Bögen ſtehen bei mir bereit, ſich der Frau⸗ endorfer Preſſe zu naͤhern, ſobald ich den Sinn des Vorſtandes und der geſammten Geſellſchaft vernom⸗ men haben werde. — Nur Stunden wurden zu dieſer Schrift gebraucht. — Wer wuͤnſcht mehr, als ich, eine allgemeine Gaͤrtnerei-Geſellſchaft, Bruͤderſchaft, oder Zuſammenkoͤrperung und einen allgemeinen Sinn nach dem Wunſche der Schd⸗ pfung? Wahrhaftig wärden Kriege und Antipathie bald aufhören, wenn ſich die Menſchen gegen— 70 ² ẽ³ A ³·˙ww ⁵ ²ꝛ ³ꝛo·w-mꝛ. A · ⁰⁰y ſchiedenes Moos ausdecorirt, dle Deke aber mit grau weisen Movie belegt, und es keſisder ich darte eln marmorner Tiſch, ein Moosſofa, ein Bild aus Birfen- Rinde, und in einer Niſche die Göttta Diana. Verfolgt man den zweiten Schlasgenveg, To kemmt ma Such ein ſchöͤnes Weichſel⸗ und Kirſchen⸗Waldchen as einer Holzſtoß. Betrachtet man denſelbes näher, fo erblitt man einen Drüfer; oͤffaet mau damit, fo empfängt den Stauneuden der Kuall eines Pöllers. Das Issere it von unten bis oben mit Wolken bemalt, ia deuen ſich im Hlatergrunde eln aus verſchledenfarblzen Glas⸗ ſteruchen gebildeter Regenbogen zeigt uad an der duskel⸗ blauen Deke funkeln goldene und filberne Sterne. Auf einem Pledeſtale ſtebht eine Urae mit der Muffchreifi: Verweſung, uud unten am Piedeſtale ein Vers aas Blumaners: „eeibftubl.” Niemand würde wohl biet des Ort der Entleerung vermuthen! Der dritte Wes fährt mes zu einer Pyramide aus Sraatt, 2. Klafter hoch, ein Denkmal, dem hochwürdigen Herrn Mathäus Gerbardiager, Dompropſt zu Paßau gewidmet. Zu unterk kſt eine Baſſin mit 6 in verſchledener 90e ſpringender Weſſerküsſte und an beiden Seiten ein Sitz. Sezt man ſch auf den erſten, fo ſchreit der Ku⸗ kuk, will man auf dem zweiten ruhen, ſo wird man wieder durch einen Schrei aufzeſchrekt. Der Hinter grund Sfr mit Peppelbaͤumen, Käaſtanten und verſchle⸗ 199 feitig kennen lernen koͤnnten! Beliebe man daher, es zul glauben, daß ich unſerer Geſellſchaft ganz gehdre. — Ich antwortete den mich Auffordernden folgender⸗ maſſen: Ich werde als ein einfacher Gärtner, als Phi⸗ loſoph, als Chemiker, als Phyſiker, als Metaphyfi⸗ ker und als philoſophiſcher Moraliſt auftreten. Ich werde die ganze Erſchaffung durch die Theile de⸗ monftriren, und hie und da die Idee eines lebenden Erdballs vernehmen laſſen. Ich werde mich im Garten verweilen, fo lange als nötbig ſeyn wird, und die Gäͤrtverei ganz wiſſenſchaͤftlich definiren. Dann werde ich auf deu Fluͤgeln meiner Forſchung eine Reiſe nach dem Nichts, nach dem Chaos, nach der Erbſuͤnde, nach Israel, nach dem Tod und nach dem Menſchen unternehmen. Nach Vollendung meiner Reiſe werde ich nach dem Garten zuruͤkkehren und ſehr lange in demſel⸗ ben bleiben, um mit unumſtoͤßlichen Gründen der Erhabenheit desſelben die competenteſte Stelle an⸗ zuweiſen und ihr das wiſſenſchaftlichſte Diplom zu ertheilen. Nachher wird mein philoſophiſches Quodlibet auf die Bahn treten, und eine mehrſeitige Dankſagung wird das Werkchen ſchließen. Ich fordere weder Gewinn, noch Vortheil, weil ich nie eine meiner Wiſſenſchaften verkaufte, und nie verkaufen werde, und mir mein Bewußt⸗ ſeyn die Entſchaͤdigung liefern muß. f Dieſes Werkchen iſt nur unſerm Vereine und de reſpektiven Herren Zeitungsabnehmern gewidmet, und dieſer Gedanke ift mir der größte Lohn, ich lege auch die Verſicherung bei, daß ich ſogar die Koſten der Preſſe deken wuͤrde, wenn ich nicht gar ſo ohn⸗ maͤchtig waͤre. Man wird ſich ſpaͤter erinnern, daß ich meine em denen Geſtraͤucher bepflarzt, wo die Singvögel Ihre Woehnſize aufgeſchlagen haben. Von bier wendet man fo rechts zu einem Luſthäus chen, ſteigt auf einigen Stu⸗ fen hinauf und tritt in das Innere, welches mit einem Sofa und Tiſche meublirt Ik, und in der Sitte elne Camera obscura enthält, welche uns die Gegend in verſchledenen Richtungen dargeſtelt. Gehen wir nun durch die zweite Thüre die Stufen wieder herab, fo erbliten wir rechts einen Roſenkerb anf einer Erboͤ⸗ bung, links ein ſönes Taubenheus, nicht weit ferne davon einen fleinernen Tiſch mit einer großen Yucca, und gelangen fo wieder zur Sala ter rene. Bei allen Gängen des Gartens find rechts und links Blu; Schatten behuͤtet werde. Mitmenſchen zu der Quelle des ſteten Vergnuͤgens zu leiten trachtete, und nur wahr geſprochen habe. Ich empfehle mich indeß mit voller Devotion, f Carl Baldy, Med. Dr. Cactus speciosus und speciosissimus. Viele klagen, daß ihre Cactus speciosi und speciosissimi fo ſelten blühen; die meinigen aber blühen ſehr häufig, wobei ich folgendes Verfahren beobachte: Zum Compoſt nehme ich Lehm und Torf mit etwas Kalkſchutt. Im Warwhaus laſſe ich die flanzen, dis ße zu elner ziemlichen Größe gelangt find, oder bis ich gerne bluͤhende Gewaͤchſe haben will; denu fie bluͤben in jedem Alter und von jeder Grdße. Im Juni und Juli bringe ich ſie heraus auf einen warmen, geſchuͤzten und der Mittag Sonne ausgeſezten Standort. Hier bleiben fie, bis die zarteren Glas haus pflanzen hineingeſchafft wen den; in dem Glas bauſe ſeze ich fie nun den Winter über auf ein Brett oder ſonſt einen hohen freien Standort. Im Fruͤbjahr bringe ich fie ins Warm⸗ oder Treibbaus, je nachdem ich fie bald zur Blüte bringen will. Sie würden auch ſchon im Glas haußt blüben, aber die Blüten find dann nur klein und das Wachstbum gebt nur langſam vorwärts; es iſt daher beſſer, fie in eine höhere Temperatur zu bringen. Ihre Blüte haͤngt wie bei allen andern Gewaͤchſen, die auf dem vorjaͤbrigen Holze bluͤhen, davon ab, daß dasſelbe gut reife, und reichlich Lußt und Sonne babe, und ſorgfaͤltig vor zu vielem Cactus speeiosus bringt bei mir reichlich Fruͤchte, welche ungefaͤhr drei Monate nach der Blüte reif werden, Cactus spe ciosissimus erfordert aber mehr Zeit zur Reife. E. men⸗Rabatten angebracht, welche von Mal bie Novem⸗ ber mit Ihren Blüten prangen und hre Wehlgerucke verbreiten. Roſen und Pelargonten find die Lieblinge meine Beobachtungen in einfamen Stunden, und lohnen die auf fie verwendeten Koſten und Mühe hiulaͤnglich durch ihr Farbenſplel und ihrem labenden Duft. Mancher kommt in meinen Gerten wundert ich über die herrlſchen Blumen die vom köſtllchſten Obſte ſtrozenken Bäume, und fragt mi wie ich meinen Garten behandle? Meine Antwort If} Nehmt der Simon Strüf zur Hand, haltet euch dle Grz und den Obfibaumfreund, befolgt die darin gegebenen Vo ſchriften, und ibr werdet eus der reichlichſten Segen: Füllt zu erfteuen haben. J. Meisl. 200 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. Notizen und Leſefrücht e. 1) Neue Aus ſlchten zur Bereicherung unſe⸗ rer Gärten. Prinz Leopold von Sachſen⸗Coburg und fonverainer Fürſt von Grlechesland, ſelbſt ein guter Botaniker, bat die Abficht, mehrere lu der Bo⸗ tanik und Gartenkunde erfahrne Männer mit vach Griechenland zu nehmen, deren Zwek ſeyn ſoll: Nu⸗ zen verſprechende Pflanzen und Baume von England Frankreich und Deutſchland nach Grkechegland zu vers pflanzen, dagegen wieder ſolche Produkte, welche für das Klima vorgedachter Lander poffen oder in Ge⸗ wäcbshäuſern gezogen werden konnen, dahin zu vers ſenden. 2) Arteſiſche Brunnen. In den neueſten Zeiten bit mau in ſolchen Gegenden, die von jeher des Wiſſers gänzlich entbehrten, ſoge nannte arteſiſche Brunnen zum großen Gewinn für manche Gegenden mit nicht großen Koſten angelegt. Es find dieß el⸗ gentliche Spriagbrunnen; 50 ja oft ſogar bis 200 Fuß tief wird gebohrt und Möhren in dieſe Tiefe eingeientt, und das Waſſer fpringt dann mehrere Fuß hoc aus der Rohre empor. 3) Der große Schlerling, ein Mittel ge⸗ gen die Räude der Pferde. Der berühmte franzöſiſche Tolerarzt Goper ſchlägt als das beſte Mittel gegen dle Raͤude der Pferde den großen Schterling (Conium maculatum) vor. Et gibt ſogar 6 Unzen und darüber klein geſchairtenen grünen Schler⸗ ling unter den Hafer. Je der landwirthſchaftlichen Zeſtung für Kurheſſen wird dleſe Hellmethode mit dem Wanſche ausführlich mitgetheilt, daß tor der Erfolg der angeſtellten diesfaͤlligen Verſuche elnberichtet wer⸗ den mochte. ) Andenten anden verfloffenen Wintet. Beim Herrn Keſſelting in Hildburghausen iſt das „Wiaterbüchlein für uns und unfere Enkel. Eln Andenken an den Winter 48294830“ für 2 gr. zu baben. ) Wichtige Entdekung durch Erbäpfel, In - dem 6. Bändchen von „Welt und Zeit 4828“ iſt zu leſen: Würde Herſchel ſelbſt mit feinem Teles⸗ cop eine andere Einheit unter den Deutfhen entde⸗ ken können, als daß fie ſäͤmmtlich Erdäpfel eſſen? 6) Die erfrornen Welnſtöke. Die Welnhänd⸗ ler verfibern, alle Weinſtoͤke ſeyen ganzlich erfroren, und wer noc irgend etwas von einem Welnzahn habe, ſolle im aller Elle Vorrath kauften — ehe die erfrornen Stöte ſich wieder erholten. So die lau⸗ nige Dorfzeitung. 1 H. J. M. R. — —ͤ — —T—— e —— ſ—ê ¹7 .. „nne ee e. Kruyff et Söhne, Blumlſten aus Saffenheim bel Harlem in Holland, werden in dieſem Jahre wie⸗ der wie ſonſt, die Herbſtmeſſe za Frankfurt a/M bezie⸗ ben mit einer febr fhöaen Auswahl ſelbſt erzogener echter Harlemer Blumenzwiebeln aller Art, wovon das Verzeichniß gratis zu haben tft ta ihrem Lokale bet Herrn Benjamin Engel am Fahrthor Lit. I. Nro. 67 zu Frankfurt /M. Briefe werden franko erbeten. — Mailen blume. Elufach hold im Schaͤferklelde, Ging ein lleblicher Verein, Einſt die Unſchuld und die Freude, Durch des Landvolks muntre Reih'n. Diefe gold'nen Tage ſchwanden, Freud' entfloh der Uuſchuld Arm, Und gelöst von allen Banden; Floh fie zu dem Städterſchwarm. Seufzend d'rob, ſchlich zu den Halnen Unſchuld ſchweren Herzens bin, Suchte durch ihr ſtilles Weinen Troſt für den gebeugten Sinn, Einen Zeugen doch zu haben, Ihrer Lelden Mitgenoß; Nahm ſie ſich von Floras Gaben Einen zarten Fruͤhlingsſproß. In dem einfamen Gebiete, Senkt ſie dleſes Pflänzchen eln; Daß es mit gebenater Blüte Trauernd ſproſſ' in ihrem Halu. Matenblum’ in weißen Kleide, Neigſt mit deiner Krone did, Seit verlaſſen von der Freude; Unſchuld fern von Menſchen wid. Wenn die Göttin nicht erſchelnet, Kommſt du, Bild der Göttin noch, Wenn fie uns verborgen welnet, Kuͤndeſt du die Nähe doch. Aus dem Sammler. ——ů— xXꝛv—ä—äö In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganziährige Preis i in ganz Dentſchlaud 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche Geigen, Berke en 8. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 24. 14. Juni 1830. + Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Beantwortung der in Nro. 35 der allgem. deutſch Gartzg. vom 31. der Dorfſchulen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwuͤrden, Herr Mar Aufheimer, Dekan des Kapftels Ottobeuera und Pfarrer zu Probftens rled im Oberdonaukrelſe Bayerns. Seine Hochwohlgeborn, Herr Anton Edler von Würth, Herrſchaftsbeſizer, dann Mitglled der k. k. Lands wirthſchafts⸗Geſellſchaft in Wien und in Steyer⸗ mark, zu Wien. — Johann Carl Kobatz, k. k. Staatsbeamter in Wilen. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Fre v „ penſionirter Gentmeiſter auf der Graf Taffe'ſchen Hertſchaft zu Elliſchau in Boͤhmen. — Marimillan Friedrich Frey, Kunſtgaͤrtner⸗Gehllfe aus Elliſchan in Böhmen, — zu Franuendorf in Bayern. Michael Höfer, Bauers ohn von Selblersreut bei Tlrſchenreut im Obermainkreiſe Baperns. Auguſt 1329 aufgeſtellten EChrenfragen. — Einführung der Botanit ka das Erziehungs: Syftem Beantwortung der in Nro. 35 der all⸗ gem. deutſch. Gartzg. vom 31. Auguſt 1820 aufgeſtellten Ehrenfragen. Auf die ate Frage: 5 Welche Obſtbaumgattungen geben nach den Eigen> ſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes den groͤßten Ertrag, liefern für Menſcen und Thiere die meifte und beſte Nabrung, find am Wohlfeilſten zu erzeugen, und welche Obſtbaͤume davon koͤanen ſelbſt im ſalechten Klima und Grunde mit Vorthell gezo⸗ aA. welche Art zu einem hohen Ertrag gebracht werden? Antwort: A. Stelnobſtgattungen. Unter allen Obſtgattungen muß unſtreitig mit Ruͤk ſicht ihrer Nuͤzlichkeit und ihres Ertrages der Vor⸗ rang der Zwetſchge eingeraͤumt werden. Nicht nur, daß dieſelbe beinahe in jedem Klima und in jeder ortlichen Lage, ja ſelbſt in jedem Grunde (wiewohl die ſchlechte Eigenſchaft eines Grundes gerade nicht ein poſitives Hinderniß der Obſtbaumzucht iſt, zumal ſchlechter Grund und Boden ſtets verbeſſert werden kann) — fortkoͤmmt, ſondern daß ſie auch ohne alle Unkoͤſten auf das Leichteſte gepflanzt, vermehrt und veredelt werden koͤnne. Ich wage zu behaup— ten, daß keine Obſtgattung, wenn anders die Kern— Saat von guten Fruͤchten geſchah, ohne alle Ver— ———— — — —— — ̃——— vꝛp . r̊mm(můniz r Nachrichten aus Frauendorf. Emofehlungswurdlge Schriften. Schon im Jahre 1828 Seite 320 und 401 haben wie in diefen Blättern unfere verehrlichen Leſer und vorzüglich alle Freunde des wiſſenſwaftlichen Studlums der Boranik auf das Erfbeinen des hoͤchſt lutereſſan⸗ ten und gelungenen Werkes: „Encyclopädiſches Pflauzen⸗ Wörter buch aller ekuhelmiſchen und fremden DVegetabilten ꝛc. von Johann Kachler, cor⸗ reſpondlrendem Mitgliede der Garten⸗Kultur⸗Geſellſchaft io London und ordentl. Mitgllede der praktiſchen Gars tenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf ic. auf⸗ merkſam gemacht. Dieſes Werk liegt nun vollendet in 2 Bänden, je⸗ der zu 20 Bogen In Lerikon-Format vor uns, und mie können verfibern, daß der Herr Verfaſſer in demſelben nicht nur alle unfere Erwartungen rechtfertigte, ſon⸗ 26 202 edlungs: Methode als z. B. Pfropfen, Okuliren, Kopuliren u. fe w. zur Tragung von fo guten Fruͤch⸗ ten in fo kurzer Zeit gebracht werden koͤnne, als die Zwetſchge, und zwar blos durch das in ſeiner Ju⸗ gend vorzunehmende Verſezen des Wildlings und Beſchneiden ſeiner Zweige. Das Baͤumchen waͤchst ſo uͤppig heran, treibt keine Dornen mehr an den Aeſten hervor, verliert den ganzen Zuſtand der Wildheit und trägt treffliche Fruͤchte. Daß durch das Pfropfen und Kopuliren ꝛc. ſchoͤnere und beſ— ſere Arten erzeugt werden koͤnnen, verſteht ſich von ſelbſt, und iſt Freunden der Obſtzucht immer mehr zu empfehlen, als das ſimple Beſchneiden der Wilodlinge. Durch das Kopuliren wird dieſe Obſtgattung auf dem Wege der Veredlung beſonders ſchnell zum Fruchttragen gebracht. Die vielfaͤltige Benuͤzung der Zwetſchgen muß von ſelbſt dieſer Obſtgattung das Wort fuͤhren. Die Frucht im friſchen ſowohl, als gedoͤrrten Zuſtande liefert die trefflichſte Speiſe, ſie gibt eingeſotten den beſten Lattwerg, Mus, (hier zu Lande Lekwar genaunt). Sie enthaͤlt den meiſten Zukerſtoff, daher wird aus ihr der beſte Brant— wein (Sliwowitza, Szilovorium) gebrannt, der immer einer der geſuͤndeſten und zutraͤglichſten Liz queure bleibt. Das hier erhaltene Spuͤlicht, dann die unreifen vom Baum gefallenen Zwetſchgen kann man ſowohl zur Maſtung der Schweine, als auch zur Bereitung eines guten Eſſigs benuzen. Es iſt beinahe kein Ding, zu welchem Zwetſchgen nicht nuͤzlich, und mit oͤkonomiſchem Vortheile verwendet werden koͤnnten, und wenn zuweilen alle Obſtarten mißrathen, ſo iſt oft die einzige Zwetſchge, welche noch ihren Ertrag ſpendet, und ergibt ſich ja zuwei— len ein Mißjahr, ſo zahlt die naͤchſte Ernte mit Die Zwetſchgen in Ungarn Wucher ihre Zinſen. dern fie noch weit übertraf, fo daß über den großen Nuzen dieſes Werkes nur eine Stimme herrſcht, welche ſich auch in vielen gelehrten Zeltſchriften öffentlich aus⸗ geſprochen hat. Wir glauben die Tendenz dieſes Buckes nicht beſ⸗ fer vor Augen ſtellen zu können, als wenn wir die im II. Bande befindliche Vorrede des Herrn Verfaſſers ſelbſt hier im Auszuge mittheilen. Herr Kachler ſagt: „Mein vorzuͤglichſtes Augenmerk bel Bearbeitung bilden einen bedeutenden Zweig der dkonomiſchen Handelsprodukte, indem ſowohl mit gedörrten Zwetſchgen, als auch mit Lekwar und Sliwowitz in bedeutenden Partien große Geſchaͤfte gemacht werden. In Ungarn wird daher der Zwetſchge kein unbedeutendes Augenmerk geſchenkt; man findet ganze Zwetſchgen-Waͤldchen, und Gärten (Szilvas Kertek) und jeder Beſizer findet darin einen Gang bedeutender Ausbeute. 5 . Die Zwetſchge baut ſich zwar ſelbſt durch die abgefallenen Fruͤchte an, und vermehrt ſich unge— mein durch die Wurzelbrut, es iſt aber der beſſern Fruͤchte wegen immer beſſer, wenn man die Steine ſelbſt legt. — Will man groͤßere Anpflanzungen machen, ſo lege man eine beliebige Quantitaͤt Steine in ein Gefaͤß, uͤbergieße ſie Spannhoch mit Miſt⸗ Jauche, und laſſe ſie ſo 14 Tage ſtehen; die oben aufſchwimmenden Kerne werden weggeworfen, die andern aber anf das zubereitete Beet linienweiſe, in einſchuhiger Entfernung, in Rinnen gelegt. Im Fruͤhjahre gehen die Kerne faſt alle auf und erfreuen durch uͤppiges und raſches Wachsthum. Die ſo gewonnenen Baͤumchen ſind viel geſuͤnder und dauerhafter als ausgehobene Wurzelſchoͤßlinge. Das Verfahren in der Samen- und Baum-Schule iſt bekannt. In einem mittelmaͤßigen und feuchten Boden gedeiht der Baum gut; auch iſt Auflokern der Erde zuweilen zu empfehlen. Um die Frucht⸗ barkeit zu vermehren, ſoll anſtatt des dem Baume mehr ſchaͤdlichen Miſtes derſelbe im Herbſt mit Baumlaub geduͤngt werden. Die Zwetſchgen duͤr⸗ fen nicht zu dicht und in Schatten gepflanzt werden, wo ſie zwar auch fortkommen und Fruͤchte tragen; dieſe werden aber nie ſo ſuͤß, als wenn ſie freie Luft und Sonne haben. Die große ungariſche Zwetſchge laͤßt ſich im Fruͤhjahre gut in Spalt pfropfen. In dieſes Buches war dle Erzielung einer mögtichft ſchnel⸗ leu und umfaffenden Ueberſicht des Ganzen und aller einzelaen Thelle; und darum durfte dieſes Werk uicht wie andere ähnliche in fo verſchledenartige Abtheilun⸗ gen zerfallen, als da find: Küchengarten, Gewuͤrzpflan⸗ zen, Futterkraͤuter, Getreidearten, oͤkonomiſche Gewaͤchſe zum Haus ⸗ und Kunſtgebrauche; Obſtgarten, Zwlebele, Knollen: und Klauengewaͤchſe; Zlerpflanzen, Zierbaͤume und Zlerſtraͤuche, wobl wiſſend, wie zeitraubend und unangenehm es iſt, irgend eine Pflanze nach Angabe des Regiſters an fo. vielen Orten des Werkes nachſchla⸗ 205 trokenen Boden pflanzt man fie im Herbſte, in feuch⸗ ten aber im Februar oder März. Die Zwetſchgen— Bäume muß man ſtets von allem Moss rein halz ten, auch ihnen die abgedorrten Aeſte nehmen, die Harznarben ausſchneiden (weil ſie leicht vom Brande angegriffen werden) und ſodann mit der Baumſalbe beſtreichen. Dieſe Obſtgattung geräth auch in win— terlichen Gegenden, und kann nur durch groͤßere Anlagen zu einem hohen Ertrag gebracht werden. Ueberhaupt ſcheint keine Obſtgattung zur Anlegung von Obſtwaͤldchen ſo geeignet zu ſeyn, als dieſe. Den Zwetſchgen folgt unter dem Steinobſte die Kirſche; ſie liebt maͤßig feuchten ſandigen Boden, freie Lage, ſie verſpricht auch in einem kaͤlteren Klima, jedoch bei einer etwas mehr ſonnigeren La— ge, und bei nicht zu feſtem Boden auch groͤßeren Ertrag abzuwerfen. Sie iſt nicht ſo gemeinnuͤzig, wie die Zwetſchge, gibt aber auch ertraͤgliche Zin— fen. Die friſchen und gedörrten Kirſchen werden gut abgeſezt, geben gute Nahrung, auch werden von Kirſchen gebrannte Waſſer gezogen, die ſehr geiſtig find, und gut bezahlt werden. Für rauhere Gegenden ſind folgende Sorten: die Flamentiner, die gemeine ſchwarze Herzkirſche, die rothe Mai: Kirſche (bei uns im Juli), die doppelte Knorpel⸗ kirſche u. a. m. Die Kirſche braucht in ihrer Ju— gend, um hohe ſtarke Baͤume zu ziehen, mehr Nach⸗ ſicht, als die Zwetſchge, und will, um gute Fruͤchte zu tragen, durchaus veredelt werden. In der Naͤhe von Staͤdten koͤnnen von einigen Baͤumen bedeu⸗ tende Summen gewonnen werden, indem die Kirſche am Fruͤheſßen zeitigt, und daher als Vorlaͤufer des allgemein beliebten Obſtes ſehr vortheilhaft abge⸗ ſezt wird. Was die übrigen Steinobſtſorten, als Apriko⸗ ſen und Pfirſchen betrifft, ſo wollen dieſe nur in gen und überall dle unalphabetiſch aufgeführten Arten durchſehen zu müfen, um das Gewunſchte zu finden, oder 75 Ueberzeugung zu ‚gelangen, daß es nicht darin enthalten iſt. Alphabetlſche Aufſtellung nicht nur der Gattun⸗ gen, ſondern auch der Arten mußte daher die erſte und unerläßliche Bedingung ſeyn, um ſolchem Uebelſtande zu begegnen. Dadurch konnte auch das Regiſter zu el⸗ nem Lerlkon erhoben werden, indem ich nur neben je⸗ der deutſchen, franzöſiſchen oder engliſchen Benennung waͤrmern und geſchuͤzten Gegenden gedeihen, fie lie- ben beſonders warmen, nicht viel Feuchtigkeit hal⸗ tenden Boden. Uebrigens ſind dieſe Sorten mit Ruͤkſicht auf ihren Ertrag blos in der Naͤhe von Staͤdten zu kultiviren, indem ſie nur als Obſt gut abgeſezt werden koͤnnen, und ihre anderweitige Be— nuzung von keinem bedeutenden Belange iſt. B. Kernobſtgattungen. Zwiſchen den Kernobſtgattungen iſt unſtreitig der Apfel, der wegen feiner leichtern Akklimatiſi— rung der Zwetſchge an die Seite geſtellt werden kann. Der Apfel nimmt auch mit mittelmaͤßigem Boden vorlieb, will aber in den untern Erdſchichten etwas Lehm haben, weil dieſe Erdgattung am Laͤngſten Feuchtigkeit haͤlt, und ſo die Saugwurzeln hinlaͤngliche Saͤfte der Krone zufuͤhren koͤnnen. Meiſtens iſt das haͤufig vorkommende Abfallen der Bluͤte, und der Früchte bei Aepfelbaͤumen, die al- leinige Urſache der zu großen Trokenheit, oder der zu vielen Feuchtigkeit des Bodens, daher muß man erſtere und leztere zu heben ſuchen. Alſo naß und ſumpfig darf der Boden durchaus nicht ſeyn. Die Benuͤzungsarten der Aepfel ſind bekannt; von den geringern Sorten kann mit Vortheil Cider und Eſ— ſig bereitet werden, auch ſind die friſchen Fruͤchte mehr geeigneter, als andere Obſtgattungen zum Handel, weil ſie ſich beſſer verfuͤhren und laͤnger erhalten laſſen. Um hohen Ertrag zu erzielen, ſollen nur Hochſtaͤmme gezogen werden. Sorten fuͤr kuͤhlere Himmelsſtriche ſind: Weißer und rother Herbſtkalville, weißer und rother Winterkaloville, Winterborsmaner, edler Streifling, die graue und deutſche Reinette, rother Borsdorfer, großer Pep— ping, Bohnapfel, rother und weißer Stettiner u. am. Beſonders zu empfehlen ift, damit dieſe Sorten auf den botanifhen Ausdruk anftatt der nun zwekloſen Sets tenzabl zu ſezen hatte, um den Leſer nicht nur auf die betreffenden Pagina, fondern vermoͤge dieſer Orduung ſogar auf die Zelle hinzuweiſen. Nebſtdem entſtand nun auch der Vortheil, alle Sy: nonymen dort einſchalten zu koͤnnen, wohin fie der al⸗ phabetiſchen Ordnung nach gehören; und mag nun eine in diefem Werke aufgenommene Pflanze unter was im⸗ mer für einem, ihr von Botauikern beigelegten Namen aufgeſucht werden, ſo ſteht ſie entweder unter dieſem 26* 204 ſelbſt gezogene, mithin auf ſchonakklimatiſirte Wild— linge veredelt werden, welches am Fuͤglichſten und am Wohlfeilſten in eigenen kleinen Baumſchulen geſchehen kann. Um von den Birnen höheren Ertrag zu erzie— len, ſollen ſelbe vorzugsweiſe nur unter einem maͤſ— ſigen Himmelsſtrich und in gutem Boden (weil er ſehr tiefe Wurzeln ſchlaͤgt), in einer der Sonne mehr ausgeſezten Lage gepflanzt und kultivirt werden. Seine Beuuͤzungsweiſe iſt bekannt; der von den Birnen bereitete Cider aber muß jenem der Aepfel weit nachſtehen. Seine Vermehrung iſt nicht oft: ſpielig, weil man Wildlinge leicht ſelbſt ziehen, und theils ſelbe aus Laubwaͤldern leicht erhalten kann. Fuͤr rauhere Himmelsſtriche ſind folgende Sorten: Kaiſerbirne, Herbſt- und Winter-Berga⸗ motte, lange grüne Herbſtbirne, kleine Muska⸗ teller u. a. m. Die uͤbrigen Kernobſtgattungen, die Quitten ausgenommen, die mit Vortheil zu Unterſtaͤmmen gezogen werden koͤnnen, verſprechen keinen weſent— lichen Ertrag, bleiben daher unberuͤhrt. C. Schalen ⸗ Hbf Von den Schalen-Obſtgattungen find die ein- träglichften die Kaſtanien und die Wallnuͤſſe; da ihnen aber leicht Froͤſte ſchaden, fo find fie nur für waͤrmere Himmelsſtriche; auch find fie in dkono— miſcher Hinſicht nur da zu empfehlen, wo Grund: Ueberfluß iſt, weil groͤßere Anpflanzungen ein be— deutendes Areale einnehmen, auf welchem mit weit größerem Nuzen andere Obſtpflanzungen geſchehen koͤnnen. Es iſt uͤbrigens nothwendig, daß jeder Grund⸗ Eigenthuͤmer die Eigenſchaften des Klimas, wie des Bodens und der Lage genau erwaͤge, indem Namen abgehandelt und mit ihren Synonymen da, oder es wird auf dle neuere Benennung hingewteſen. Das Werk follte ein Hand- und Hllfsbuch werden, nicht nur für Botaniker im Allgemeinen, ſondern auch für jene, die ſich mit einzelnen Zweigen dieſer Wiſſen⸗ ſchaft befaſſen, und, wie der Titel beſagt, für Liebhaber der Gewächskunde überhaupt. Bei jeder Pflanzengattung iſt, wie bef jeder pflan⸗ zenart, der Autor, dann dle deutſche, franzöſiſche und hieruͤber nichts Beſtimmtes geſagt werden kann, da ein und dasſelbe dieſer oder jener Obſtgattung zu— traͤgliche Klima, nicht immer auch ein und dieſelbe zutraͤgliche Eigenſchaft des Bodens und deſſen Lage in ſich vereint; und da ferners bei einem zu beab— ſichtigenden Gefaͤlls-Ertrage nicht von Liebhaberei, die ſich an nichts bindet, die Rede ſeyn kann, ſo bin ich der Meinung, daß in waͤrmern Gegenden alle vorbenannten Obſtgattungen nach Thunlichkeit in größeren Anlagen mit Ruͤkſicht auf den hiezu tauglichen Boden kultivirt, für kaͤltere Klima aber, als den größten Gewinn verſprechend, blos die ans gefuͤhrten Aepfelgattungen vorzugsweiſe bedacht werden ſollen, indem in ſolchen obſtarmen Gegen— den auch minder gute Aepfel ungemein gut und reife ſend abgeſezt werden, wie es die Erfahrung in der hieſigen Gegend an Handen gibt. — Auf die 2te Frage: Durch welde Mittel kann ein Obſtbaum dahin erzo⸗ gen werden, daß er bet voller Geſundheit und lan⸗ ger Dauer ſehr bald und anhaltend fruchtbar iſt? Antwort: Am Sicherſten wird dieß dadurch bewerkſtelliget, wenn man eine eigene Samen- und Baumſchule unterhält, und darin nur jene Sorten zieht, von welchen man uͤberzeugt iſt, daß ſie auch in demſelben Klima gedeihen; und wenn man vol— lends die Sorten der ausgeſaͤeten Kerne oder Steine kennt, und für ſolche Staͤmmchen ſodann auch eine kluge Auswahl der darauf zu veredelnden Obſtgat— tungen trifft, als z. B. wenn man auf Staͤmmchen von Fruͤhobſt füßen oder ſauren, blos Pfropfreiſer oder Augen von gleichen veredelten ſuͤßen oder ſau— ren Fruͤhobſtgattungen nimmt, ſo kann man eines guͤnſtigen Erfolges ganz gewiß ſeyn, indem es nur zu hekann iſt, daß fremde beigeſchaffte Obſt⸗ baͤume, wenn ſie nicht den gleichen Boden, Lage, engliſche Benennung angegeben, ferner wo ſolche bel Römer und Schultes, bei Perſoon und bet Willdenow aufgeführt iſt, und endlich, in welche Klaſſe und Ord⸗ nung nach dem Sexualſpſteme des Zinne, uud in welche Famllie nach dem natürlichen Syſteme des Jussieu ſie gehört. Auch alle mir bekannten Provlzlol⸗ Benennungen der Pflanzen habe ich elngeklammert belgeſezt, in der vollen leberzeugung, daß es Manwen angenehm ſeyn wird, irgend elne Pflanze, die ihnen nur unter ſolchem 205 Klima erhalten, oder ſich für dieſelben in ihrer neuen Lage keine guͤnſtigeren Conjunkturen ausmitteln laſ— fen, anfaͤnglich ſehr zuruͤkbleiben und manche zu: weilen gar eingehen, daher ſelbſt gezogene Baͤum— chen unendlich viel voraus haben. Die Verfahrungsweiſe in der Samen- und Baumſchule iſt nur zu bekannt, um hier erwähnt zu werden. Wenn nun die Staͤmmchen ſtark genug ſind, ſo okulire und kopulire man ſie; denn dieß iſt ein Vorzug in der Baumzucht, der bald am Schnell— ſen zum Ziele führt. Wenn die Baͤumchen einmal vrſezt werden koͤnnen, fo merke man beſonders dazuf, daß die Wurzelu keine ſchlechtere Erdlage erhiten, als ſie in der Baumſchule hatten; daher iſt bonders bei Samen- und Baumſchulen darauf zu ſein, daß die Erde nie zu geil ſeyn. Bei dem Verſen iſt auf das Ausbreiten der Wurzeln und auf geyriges Einſchlaͤmmen beſonders zu ſehen. Eine Has tſache, ſchone Obſtbaͤume zu ziehen, und wo am Oteſten gefehlt wird, iſt das Beſchneiden der Zweige mit welchem ſchon in der zarteſten Zus gend angeſ gen, und fo lange verhaͤltnißmaͤßig fortgefahren erden ſoll, bis die gehörige Krone gebildet iſt. e Bildung der Krone iſt ein weſent— licher Umſtand er die Fruchtbarkeit des Baumes bedingt, daher n auch im Beſchneiden ſehr be— hutſam und mit dacht verfahren muß, daß die Krone in dem Valtniß der Wurzeln gelaſſen werde; denn blos e durch guͤnſtige Um: fände des Bode der Lage, in dem Wurzelſyſtem des zumes verbreiteten Saͤfte begruͤnden Ueppigkeit, das raſchere oder lang ere Wachsthum des Baumes, daher n Verhaͤltniße, als man der Natur di Ruͤkſchneiden der Aeſte vorgegriffen, „in welchem N iu * f Namen bıfanat ft, im angehängte * . den bolyglotten⸗Lext⸗ n daneben ſtehen N e t jedem botaniſchen Wort. ſche ee und eugliſche Ueberſet dle beut> iſt keine von all 'n dreien vorhanden, Du oft fogar Erſparung des Raumes, ia Folge der nfdah zur geſtelten Reg! l: »Nicht überfezen den ſbſt auf⸗ Namen irgend eiver Gattung ren are Sprachen, in welcher derfelbe bis jezt g Bee Verhaͤltniße man eine größere Thaͤtig— keit zu dem neuen Treiben hervorge— rufen hat, in dem Verhaͤltniße ſoll mau den Wurzeln erleichtern, hinlaͤngliche Saͤfte aufzunehmen, z. B. durch Auf⸗ lokern der Erde, Begießen mit Miſt— Jauche u. dgl. Es iſt daher offenbar, daß die Fruchtbarkeit durch uͤbermaͤßiges Beſchnei— den der erwachſenen Baͤume mehr gehin— dert, als befördert wird, indem der Saftumlauf dadurch geſtoͤrt uud zur Bildung der neuen Triebe zu ſehr in Anſpruch genommen wird. Hat man nun fuͤr den Obſtbaum den dienlichen Boden und die gehoͤrige Lage, was nur das Lokale beſtimmen kann, ausgemittelt, fo hat man bei uͤbri— gens angewandter Pflege genug gethan, denſelben bei voller Geſundheit und langer Dauer bald und anhaltend zur Fruchtbarkeit zu bringen. Man kann zwar der Natur, wo es nothwen— dig iſt, zu Hilfe kommen; man huͤte ſich aber, auf das in ihren Tiefen verbors gene Syſtem durch heroiſche Reizmite tel ſtͤrend einzuwirken, die Natur lei— det keinen Zwang. Ein bewaͤhrtes Mit— tel, die Baͤume geſund zu erhalten, die Fruchtbarkeit zu reizen und ohne Nachtbeil zu erhalten, iſt das obenerwaͤhnte Begießen der Baͤume mit Miſtjauche, mit Flußwaſſer vermengt, oder eine Aufloͤſung von friſchen Kuhfladen und Rinds blut ebenfalls im Fluß— Waſſer, das Auflokern der Erde, Reinhaltung vom Unkraut, dann das Waſchen und Buͤrſten der Baum— Staͤmme. — f Auf die ste Frage: Wie kaun eine letdenſchaftliche Neigung dahin nuͤzlich geleltet werden, damit die Obſtbaumzucht nicht nur iu Gärten, ſondern auch im Frefen mir Eifer und Sicherheit allgemein in Ausübung komme? r ·wümmAA A ³¹wꝛꝛ¹ ¾mmm ꝗꝗmꝶmg DEE dert beibehilten wurde; auch der botanifhe Name el⸗ ner Art werde nicht uͤberſezt in jene Spracde, in wel: cher der Aus druk dafür ganz gleichbedeutend iſt.“ Große Botanlkker haben jederzeit dle Nuͤzlichkeit der Präctfſion des Ausdrukes anerkannt. Je umſtänd⸗ lier, weitläufiger die Kuoſtſpriche behandelt wird, deſto abfchreteuder iſt der Unterricht vorzuͤglſcd für Ans fänger.. Dleſen, befonders wenn fie der lateiniſchen Sprawe nicht mächtig find, die genaue Kenntniß aller in der Botanik vorkommenden Ausdrüfe zu verſchaffen, = 206 Antwort: Dieß ift eine Frage, die wirklich von jedem echten Patrioten, von jedem edlen fuͤr das allgemeine Wohl begeiſterten Menſchenfreunde innigſt beherzigt werden ſollte; denn es handelt ſich ja um nichts weniger, als neue Quellen des Wohl: ſtandes für die folgenden Generationen zu eroͤffuen. Welch beſeligendes Gefühl iſt es nicht, zur Verſchdͤ⸗ nerung des vaterlaͤndiſchen Bodens ſein Schaͤrflein beigetragen, und hier ein ſicheres Kapital angelegt zu haben, von welchem noch die ſpaͤteſten Nachkom⸗ men reichliche Zinſen genießen werden? — Patriotiſch geſinnte Menſchen werden leicht von dem Vortheile uͤberzeugt werden, welchen der all⸗ gemeine Obſtbau im Freien verſpricht, und von je⸗ nen iſt auch nicht zu erwarten, daß ſie einen Vor⸗ ſchlag bekaͤmpfen werden, der nichts, als Gutes verſpricht. Die Mehrheit des Bodens iſt in der Hand des Bauers, dieſe von dem großen Vortheile zu uͤberzeugen, manche von alten Vorurtheilen und Herkommen zu heilen, ihnen die Nuͤzlichkeit und die Art und Weiſe des allgemeinen Obſt⸗ Baues genauer aus einander zu ſezen, könnte dieß nicht die Aufgabe eines von Liebe zu dem theuren Vaterlande begeiferten patriotiſchen Vereines wer⸗ den? — Ich glaube ja. — Er wuͤrde zwar man⸗ che Hinderniſſe zu bekaͤmpfen haben; aber was thut man nicht aus Liebe und Eifer zum Guten! Wie viel Maulbeer-Pflanzen entſtanden nicht z. B. in Ungarn durch den Landmann, weil man ihn von dem Nuzen und Ertrage des Seidenbaues zu uͤberzeugen wußte, — kopfſchuͤttelnd ſchikte er ſich Anfangs zur Arbeit, und ſtreicht nun laͤchelnd das wohlklingende Silbergeld von den eingeloͤsten Seidenkokons in die Taſche. Mehrere Beiſpiele des gluͤklichſten Erfol⸗ habe ich ein eigenes Werk unter dem Titel: „Grundriß det Pflanzenkunde in Seſtalt eines Wörterbuches der dotaulſchen Sprache“ geſchtieben. IE: Wir haben auch dieſes Werk vor nus, und finden dasſelbe eben ſo ausgezeichnet und aller Empfehlung würdig, wie das obige. Herr Kachler hat auch bei dteſer Arbeit einen ganz eigenen Weg eingeſchlagen; denn noch nie hat Jemand verſucht, wie es in der Vorrede ganz richtig bemerkt wird, irgend eln Lehrbuch in Geſtalt eines Woͤrterbuches zu ſchreiben. Und ſollte ges koͤnnten hier aufgeführt werden, und es wird daher einleuchtend, daß auch der allgemeine Obſtbau im Freien ſein Gelingen finden duͤrfte. — Dekrete und Verordnungen der Obrigkeiten duͤrften hier we— niger nuzen, weil Zwang zu ſolch gemeinnuͤzigen Unternehmungen weniger nuͤzt, und nur mehr Geg— ner hervorruft; wohl aber ſind ſie geeignet, die Sicherheit ſolcher ins Leben tretender Pflanzungen zu begruͤnden und den Frevel davon abzuhalten. — Die gruͤndliche Lehre der Obſtbaumzucht, die vor theilhafteſte Art und Weiſe, dieſelbe im Freien u treiben, müßte mit Ruͤkſicht auf die verſchiede en Abweichungen des Klimas, des Bodens und der Lage für den Landmann verſtaͤndlich, etwa! fa techetiſcher Form, in einem kleinen Bühl ge⸗ ordnet werden, wozu die Obſtbaumlehre in ür ſts Simon Struͤf, ſiehe I. Band Seite 21434, und die Obſtbaumzucht von Geiger da: krefflich und mit großem Nuzen zu verwenden wen. Endlich könnten ja die verehrlichen Mit leder dieſes Vereins zu der Verwirklichung dieſes diekts, „den allgemeinen Obſtbau im Freien zu gründen und eine allgemeine Thaͤtigkeit hervorzuren nach Kraͤf⸗ ten und nach ihrem Wirkungskrei⸗ittelbaren, oder unmittelbaren Einfluß nehmen und ih ſo eine Stufe ewiger Dankbarkeit dee in Wenn nur jedes der verehrhh Mitglieder, wel⸗ ches kein anderes Mittel it 4 5 hat, blos dahin trachtet die Nüzlichkeit ten chen Unternehmens ſeinen Freunden und Ao 1 einander zu fer zen, fo hat ſchon diefe Gen 687 die Publizitaͤt unendlich viel gewa., ” 15 och die offenbare Näzlichkeit bei Viel "gang finden wird. Ueber⸗ dieß müßten Gruß "often, mit gutem Beifpiele „Unternehmen na ichkei An ch Tbunlichkeit vorgehen und derleichtern Hollen 0 ihren Unterthe N 2 8 befinden . mals dieſe Idee durch ‚Einen wirkliß dle Aadfabn su faten ihm unmöglich. Aber eben in die ſer ſchein⸗ wenn nicht, fagt der Herr Verfaſſer, eben in den baren Ktadlich gehaltenen Schwierigkeiten lag für für unlächtige Aotrleb, der unwlderſtehliche Relz mich rung; doch wäre deſſen ungeachtet gewiß zur ktk wie volendet worden, wenn uicht die Ueber⸗ diefr von der Nuͤzlichkelt desſelben meine oft zeren Kraͤfte imm ' 7515 er wieder aufgemuntert uud ge⸗ / 2 ukt haben, ſo ben zu kühn, 207 ſich beinahe in jeder Gemeinde ſogenannte Gemein: degruͤnde, von dieſen einige hundert [I Klafter (wel— che Kleinigkeitl)zur Baumſchule ausgeſchieden, wuͤrden eine bedeutende Anzahl Baͤumchen faßen. Die An⸗ pflanzungen ſollten nur von Jahr zu Jahr geſchehen, damit man der Wartung größere. Aufmerkſamkeit - widmen konnte. Solche Baumſchulen müßten durch jede Gemeinde unterhalten werden; freilich waͤre es beſſer, wenn jede Grundherrſchaft dieſes auf ſich nahme, indem ihr wirklich durch den Obſtzehend (wo der Grundherrſchaft nemlich welcher von Urba— rialgruͤnden gebuͤhrt) große Vortheile zuwachſen. Die jungen Baͤumchen muͤßten dann mit Ruͤkſicht auf jede Anfaͤlligkeit an die Bauern vertheilt werden. Um daher eine allgemeine Thaͤtigkeit zur Befoͤr⸗ derung der Obſtbaumzucht im Freien hervorzurufen, wäre nach meinem geringen Erachten das Zutraͤg— lichſte, wenn ſich an verſchiedenen Orten einzelne pomologiſche Vereine aus patriotiſch geſinnten Maͤn⸗ nern bilden moͤchten, welche das Intereſſe der Grunde Herrſchaften zu gewinnen, dem Bauer mit Rath und That zu unterſtuͤzen, ihn von dem Vortheile zu uͤberzeugen und ihn auf alle mogliche Art zu ermuntern ſuchen muͤßten, dann koͤnnte man mit Sicherheit auf guͤnſtigen Erfolg rechnen, und für Maßregeln, wel: che die Sicherheit ſolcher Anlagen begruͤnden, ferz ners bedacht ſeyn. „Es kommt nur auf den erſten Verſuch an, um eine allgemeine Thaͤtigkeit und Nachahmung hervorzurufen.“ (Schluß folgt.) 8 1 Einfuͤhrung der Botanik in das Erzie⸗ hungs⸗Syſtem der Dorfſchulen. Gardener's Magazin; Nro. XXI. art. 3 ® Ein wahrhaft philantropiſcher Geiſt ſcheint den anonymen Artikel zu Gunſten der Verbindung des Studiums der Botanik mit dem Schulunterrichte in den Doͤrfern verfaßt zu haben. Die Botanik ſcheint wirklich eine derjenigen Wiſſenſchaften zu ſeyn, wel⸗ che fuͤr jene am Auwendbarſten iſt, die das Land bewohnen und bauen. Die Gegenſtaͤnde dieſer Wif- ſenſchaft ſind beſtaͤndig unter ihren Augen und unter ihren Haͤnden; ſie enthalten faſt ausſchließlich die verſchiedenen Zweige ihrer Induſtrie, und indem ſie ihren Geiſt beſtaͤndig weken und zur Theilnahme reizen, müffen fie mehr als die Staͤdtebewohner den- ſelben vorbereiten, die unzaͤhligen Eigenſchaften der verſchiedenen Pflanzen-Arten kennen zu lernen und zu benuͤzen. Es waͤre uͤbrigens eben ſo oͤkonomiſch als leicht, dem Gedaͤchtniſſe der jungen Landleute die techniſchen Ausdruͤke einzupraͤgen, welche die Klaſſen und Ordnungen bezeichnen; hiezu waͤren Katechismen oder Elementarbuͤchlein nothwendig, wo man den Kindern die Worte zu buchſtabiren gaͤ— be, wovon ſie faſt in demſelben Augenblike den Sinn verſtehen lernten und in Anwendung braͤchten, anſtatt der nichtsbedeutenden Worte, die die alten Paͤda— gogen in den A B C Büchern und Tafeln vereinigt zu haben ſcheinen, blos um den Schuͤlern die Lang- weile zu verfchaffen, die fie ſelbſt bei der Verfaſſung dieſer unnuͤzen Arbeiten bewaͤhrt haben; und gewiß wäre ein Handbuch, welches auf eine elementariſche Weiſe den Kindern die Frucht, die ſie ernaͤhrt, den Hanf, der ſie kleidet, die Blume, die ſie ergoͤzt, das Obſt, das ſie erfriſcht, das Kraut, das ſte heilt, kennen lehrt, eine koſtbare und hoͤchſt nuͤzliche Arbeit. Das hieße dem Unterrichte, wo man die Ju— gend Gott erkennen und preifen lehrt, ein neues und kraͤftiges Anſehen verſchaffen! — K ae ß p . . 6 ee en ere- a2 — —— Die Abſicht bei dieſem Buche war, den Laien in der Botanfk ein Buch in die Hand zu geben, witkelſt deſſen fie nicht nur die Grundzuge dieſer Wiſſeuſchaft ſich aneignen, ſondern noch leichter auch jedes botaui⸗ ſche Werk verſtehen können. Deßwegen find die zwei wichtigſten Spſteme ausfuͤhrlich und auf eine ganz ei⸗ genthümliche Art anſchaulich aufgeſtellt, die Terminolo= gie vollſtaͤndig abgehandelt, und das Ganze alphabetifch geordnet worden. Druk und Papker, aus der Offlein des Herrn Univerfitätd Buchdrukers Sollinger in Wien, find ausgezeichnet. Bei dieſer Gelegenbelt beeilen wir uns auch, ab len Freunden der Pomologie anzuzeigen, daß von der früher in dieſen Blaͤttern angekuͤndigten Schrift: „Die Obſtfruͤch te, „ eee Zuſammenſtellung und in ihren charakterſſtiſchen Unterſchleden, beſchrleben von K. H. G. Meyer, Pfarrer zu Hof im Ober- Main: Kreiſe Bayerns das erſte Heft erſchienen, und um den ſehr geringen Preis von 54 kr. oder /: Ntbir. fährt. vom Verfaſſer unmittelbar, oder durch jede Buchhand⸗ lung zu beziehen ſey. 208 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniffen. (Dankſa gung für die in Nro. 11 der Grtztg. pag. 104 gemachte Mittheilung.) Dem ehrenwerthen Mitgliede, Herrn Gertctsſchrelder Anton Pauly in Bellowar, erſtatte ich meinen ſehr verbladlichen Dank, für den fo gütig angebotenen Sa⸗ men der Salvia splendens, fo wie auch für die gefaͤllige Belehrung und Agwelſung zur Kultur diefer Pflanze. Den Samen bedarf ich zwar nicht mehr, da ich bereits ſolchen erhalten und aus demſelben es ſehr ſchone Pflan⸗ zen erzogen habe, die Belehrung aber till ich mir zu Nuzen machen. Den Samen erhielt ich von dem beliebten Han- delsgärtner Herten Friedr. Adolph Haage jun, in Er⸗ furt, der ſolchen in feinem an neuen und ſehr ſchönen Pflanzen⸗Samen reichen Catalog ausbletet, und ſich be⸗ ſonders dadurch auszeichnet, daß er immer die neueſten Erſcheinungen im Pflanzenreiche zuerſt, und feine Ab⸗ nehmer ſtets mit friſden Somen beſorgt. Ich habe diefe Salvia splendens in verſchledenen Gärten im freien Lande geſehen, und als eine wahre Prachtpflanze fo lleb gewonnen, daß lch verſuchen will, fie, wie die Salvia coceinea, im freien Lande zu zle⸗ hen, und im erſten Sommer ihres Lebens zur Blüte zu bringen; ob es gelingt, wird die Zeit lehren? ulm, deu 25. Mal 1830. Daniel Beiſele n. Wenn Herr Buchner ſeine Repskuchen als Maſt⸗ futter in der Gartepzeitung anbterer, fo fällt es an⸗ faͤnglich auf, bis man den rechten Geſichtspankt aufge⸗ faßt hat, aus dem dieſes Anerbieten zu betrachten iſt; wenn aber Herr Buchner von den Preiſen der Reps⸗ Kuchen am Rhein ſpricht, fo harte es fin wohl geſchikt, zu ſagen, daß dieſe Kucden dort nicht der Maftung, fondern meiſt der Düngung wegen fo hoch bezahlt, und alle nach den Nirderlanden verfahren werden; wie fol= ches aus Grouners Retſebeſchrelbung nach den Nleder⸗ landen genug zu erfehen iſt. Da ich bereits eine eigene zojährige Erfahrung über die mannigfaltiıe Anwendung der Oelkuchen als Dünger habe, fo will ich bier nur mittheilen, was ſich in die Gartenzeituog eignet, und wofür mir gewiß Hr. Buchner nnd mancher Gartenfreund Dank wiſſen wird. Repskucenmehl iſt ein ganz vorzüglibes Mittel gegen dle Erdflöhe. Hat man ein Beet Nettia oder Kohlpflanzen angeſäet und es zeigen ſich die Erdflöhe, fo ſtreue man Kuchenmehl darauf und das Beet iſt nicht nur gerettet, fondern dieſes Mehl erzrigt einen ſolchen üppigen Wucht, daß der an den Erbflöben ver⸗ urſachte Schaden ſchnell rrparirt iſt. Der gleiche Fall iſt es bei den Erbfen, wenn fie von deg Inſekten an⸗ gegriffen werden. Eben fo wirkſam zeigt ſich das ſelbe auf das Wachs tbum der Kartoffeln, wenn man in jede Grube zu den Kartoffeln beim Legen elne Hand voll Mehl bringt. Auf den Wlieſen übertrifft es die Aſche und den Gyps an Effekt und Nachhaltigkeit. Im Blumengarten iſt es gar nicht mit Geld zu bezahlen, dean die nagemeine Leichtigkelt der Auwen⸗ dung, im trofnen Zuftande als Mehl mit der Erde ge— mengt, oder im Waſſer aufgelöst, macht dem Blumen⸗ Freunde zu allen Zeiten moͤglich, den Trieb feiner Pflan⸗ zen im Lande und in Töpfen zu befördern, nur muß man nicht zu vlel nehmen, ſonderu mit kleinen Doſen anfangen, bis man durch die Erfahrung die An veudung gelernt hat. Dieſe Duͤngung bringt an den Blumen einen zuvor nicht gekannten Glanz bervor, und erhoht das Feuer der Farben fo ſeor, daß man boͤchſt ange⸗ nehm demit uͤberraſcht wird. Ja jeder Beziehung iſt es dem Knochenmehl vorzuziehen. ai Nachrichten für Bleuenfre unde. Seit dem erften Juul diefed Jahres iſt bel allen Flllal⸗Verlegern des koͤnigl. bayer. Central⸗Schulbuͤcher⸗ Verlags zu haben: Handgriffe u n d Erfahrungen im Gebiete der praktiſchen Bienenzucht, oder Anwelſung, wle man dle Bienen vollkommen beherſchen, fie leit und einfah von einer Wohnung in die andere bringen und mlt einander vereinigen, mit den elufachen Strobkoͤrben alle Bortheile der ſogenannten Magazin: Blenenzucht erreichen, und den fo vielfältigen Nachtbell derſelben ganzlich vermeiden, alle alten Stoͤke in junge verwandeln, das Tödten der Bienen gänzlich in Abnahme bringen und überhaupt den größtmöglihften Nuzen aus der Blegenzucht ſchöpfen kann. Ein Beitrag zur Beförderung und beffern Emporbringung der Blenenzucht in Bayern von ' Georg Vlzthu m, Schullehrer in Moos burg. (Mit 22 lithogrsphirten Figuren, welche die Operatlon des Austreibens und Ver inigens verſiunlſchen.) Man beellt ſich, dieſe Schrift, das Reſultat viel: jähriger Verſucde und Erfahrungen, hlemit zur Anzeige zu bringen, damſt fie noch heuer in Henſicht der Ver⸗ juͤngung der alten Stök“ benust werden könne, und man bemerkt nur noch, daß das Werk vom laudwirtb⸗ ſoaftlichen Verelne des Königreias Bayern geprüft, und als ſehr gut und praktiſch der allerhoͤchſten Stelle empfoblen worden iſt. —— In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßan. Beſtelungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährige Preis ick in ganz Deutſchlaud 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Gast en 3 r it nun g — — — Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayeryzu Frauendorf. VIII. Jahrgang. N. 25. 21. Juni 1830. Inhalt: Deantwortung der in Nro. 35 der allgem. deutſchen Gartztg. vom 34. Alguſt 1829 aufgeſtellten Ehrenftagen. — Die Ottersberger gelbe Rübe — Veränderung der Grundfarbe an einer Topf: Nelke. — Aakuͤndigung. e ——— ——— — — — Da die Vorbereitungen zum Baue alle unſere Geldkraͤfte in Anſpruch nehmen, ſo bitten wir Diejenigen, welche noch mit Zahlungen fuͤr empfangene Waaren im Ruͤkſtande ſind, uns deren Betrag gefaͤlligſt recht bald einzuſenden. Fuͤr ſt, Vorſtand. — EL CE Beantwortung der in Nro. 35 der all- gem. deutſch. Gartzg. vom 31. Auguſt 1829 aufgeſtellten Ehrenfragen. (S G lau ß.) Auf die ate Frage: Welchen Elufluß würde eine ſolche allgemelne Obſt⸗ Baumzucht auf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Meuſchen haben? Antwort: Eine weiſe, geregelte, allgemeine Obſtbaumzucht duͤrfte nicht ohne weſentlichen Ein⸗ fluß auf das Klima bleiben, indem viele ſchaͤdliche Duͤnſte in der Atmosphaͤre dadurch abgeleitet wuͤr— den, zumal Bäume unendlich viel Sauerſtoff ent: wikeln. Ebene Gegenden wuͤrden durch ſolche An— lagen mehr geſchuͤzt, und der Boden wuͤrde durch das Umſtuͤrzen und Auflokern, dann durch das ab— fallende Baumlaub unendlich verbeſſert werden, ine dem bekanntlich das Baumlaub das beſte Dung— Surrogat iſt. Der Fleiß und Wohlſtand der Men— ſchen wuͤrde dadurch gehoben werden, indem jedes Individuum bemuͤht ſeyn wuͤrde, die ſchoͤnſten und beſten Obſtſorten zu erzeugen, um daraus einen größeren Ertrag zu erzielen; dadurch würden ſie auch mehr auf die Verbeſſerung des Bodens, und auf die Hebung mancher lokalen Hinderniſſe bedacht ſeyn. Die Obſtbaumzucht im Freien würde einen bedeu— tenden Zweig der Oekonomie bilden, und ſich mit dem Akerbau auf das Innigſte verbinden; daraus wuͤrden jedem Grundbeſizer viele aktive Vortheile erwachſen, und er wuͤrde ſich gewiſſer Maßen einen ſichern Reſervefond bilden, von welchem er Bedürfs niſſe, die fonft für ihn paß iv geweſen wären, ohne alle Beeintraͤchtigung feiner ſonſtigen Einkünfte, beſtreiten koͤnnte. Auf die ste Frage: Auf welche Art, und durch welche Biumgsttungen könnten die Straſſen und Wege mit Nuzen und Si⸗ cherhelt bepflauzt werden? Antwort: Bei Beſezung der Straſſen und Wege mit Obſtbaͤumen ſoll beſonders auf die Eigen— ſchaft des Baumes Ruͤkſicht genommen werden; ſo Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Betträge zur Herſtellung der nöthlgen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Relbenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezun g.) 581) Herr Franz Xaver Feßler, Hofgärtner Sr. Eminenz des Herrn Primas von Ungarn ſandte * * * 2 fl. — kr. 58 2) Frau Wilhelmine v. Wutsetich, Grund» Frau des Ortes Cseney unweit Temesväàr im Banate . . 4 fl. — kr. 38 5) Herr Michael v. Kunitsch, k.k. Prof. zu Ag⸗ ram in Croatien (zum Sten Male) s fl. — kr. mit dem Motto: 27 210 ſollen bei Landſtraſſen in gehörig abgemeſſener Ferne blos die hoͤchſten Baͤume gezuͤgelt werden, als z. B. Nuͤſſe, Kafanien, Kirſchen, und zwar aus dem Grunde, weil die Luft die Straſſen beſſer beſtreichen, ſomit nach etwaigen Regenguͤſſen ſelbe geſchwinder austroknen wuͤrde. Auch verdient beſonders erwo— gen zu werden, daß dieſe Obſtgattungen ſich ſchon vorzüglich aus dem Grunde zu Landſtraß-Pflanzun— gen eignen, weil ſie jeder Witterung trozen koͤnnen, den Raupenfraß nicht ausgeſezt ſind, daher in die— fer Hinſicht keine Nachſicht brauchen, das größte Alter erreichen, uͤberhaupt ihre Erhaltung und Zuͤg— lung die wenigſten Unkoſten, die geringſte Muͤhe verurſachen, und wenn ſie vollends herangewachſen find, auch am Wenigſten durch Muthwille beſchaͤ⸗ digt werden koͤngen; auf welche Umſtaͤnde beſonders zu ſehen iſt, indem ſonſt eine allgemeine Bepflan⸗ zung der Landſtraſſen mit Obſtbaͤumen und ihre Er— haltung die groͤßten Schwierigkeiten finden duͤrfte. Die Art der Anpflanzung kann nur durch die lokalen Umſtaͤnde gehoͤrig beſtimmt werden; doch ſollte als Hauptregel angenommen werden: daß die Obſt⸗ Baͤume nie unmittelbar auf der Straſſe ſelbſt vers ſezt werden follen, ſondern jenſeits der, bei ordentli— chen und ſoliden Straſſen angelegten, Laufgraͤben; dadurch wuͤrden die Baͤume weniger den zuͤfaͤlligen Beſchaͤdigungen ausgeſezt ſeyn. — Solche An⸗ pflanzungen der Landſtraſſen konnten entweder aus dem Mauthgefaͤlle, oder durch die betreffende Grund— Herrſchaft, oder Ortsgemeinde in deren Terrain die Straſſe läuft, oder aber auch durch einzelne Individu⸗ en, die Grundſtuͤke naͤchſt der Straſſe haben, beſtritten und erhalten werden; der Ertrag der Früchte, wels cher ſtets ein Eigenthum des Pflanzers bliebe, duͤrfte in Kurzen alle Unkdͤſten folder Anpflanzungen erfes zen und einen ſichern Nuzen gründen. Zur Sicher: beit derlei Unternehmungen, wo keine Straſſen⸗ Waͤchter beſtehen, koͤnnten eigene Hüter aufgeſtellt werden, und da ohnedieß von der allgemeinen Obſt— Baumzucht im Freien die Rede iſt, ſo haͤtten jene nicht nur die Obliegenheit, die Straſſen-Pflanzung zu beſchuͤzen, ſondern koͤnnten auch alle abſeitigen Aulagen bewachen, es beſtehen uͤberdieß an vielen Orten ſogenannte Gruͤnhuͤter, die Melonen-, Mais- und Erdaͤpfel-Felder bewachen, denen, in wie fern es das Terrain zulaͤßt, auch dieß Geſchaͤft fuͤglich zugewieſen werden koͤnnte; uͤberdieß muͤßten zur Sicherheit ſolcher Anlagen die ſtrengſten Maß— Regeln von Seite der Behörden genommen werden, um den Obſtbaumfrevel zu verhuͤten. So z. B. ſollen auswärtige Frevler in den völligen Schadens⸗ Erſaz verfaͤllt werden, ſelbſt mit Einrechnung des entgangenen Nuzens bis zu jener Zeit, wo der Scha— den wieder integrirt werden koͤnnte, einheimiſche Frevler koͤnnen nebſt Entrichtung einer maͤßigern Geldſtrafe, uͤberdieß dahin verurtheilt werden, eine gewiſſe Anzahl von Obſtbaͤumchen zu ſezen u. dgl. In Gegenden, wo ein rauberes Klima das Be— ſezen der Straſſen mit Obſtbaͤumen nicht raͤthlich macht, koͤnnen zur Zierde der Straſſen, Linden und Vogelbeere (Sorbus aucuparia Lin.) verwendet werden. In holzarmen Gegenden und auf Straſ— ſen naͤchſt Fluͤſſen und Waſſeranlagen iſt die Weide beſonders zu empfehlen, indem ihre Aeſte ſowohl zur Holzung, als zur Befeſtigung der Ufer und Daͤmme mit großem Nuzen verwendet werden koͤnnen. Feldwege, Fußſteige konnen mit Zwetſchgen, Aepfeln, Birnen und Kirſchen mit größerm Nuzen bepflanzt werden, als Landſtraſſen. Die Gründe dafuͤr ſind einleuchtend. Obige Sicherheirs-Maß⸗ regeln find natürlich auch hieher auszudehnen. —— —— U‚‚‚ ng Von meiner Mule geringem Produkt — möge die kleine Widmung, von Deutſchlands Ble⸗ dermäunern und Freunden der Literatur ge⸗ würdigt, unterftägt, ein kleiner Beitrag zu Frauendorfs großem Baue werden! 384) Frau Juſtine Gräfin CS ä ky, verehelichte v. Skerleez zu Bogäth in Ungarn 6 fl. — kr. 335) Herr Anton Edler von Würth, Herrſchafts— Beſizer in Wien ꝛc. A 12 fl. — kr. mit dem Motto: Pit dem reinſten Wunpſche, das Gute zu be⸗ fördern. 586) Herr Juſtin Pongratz von St. Miklos und Ovan zu Rajetz im Trenesiner Comitate Ungarns . 4 fl. 12 kr. 582) Herr Franz Baum bach zu Marburg in Steyermark 6 fl. — — * 211 — — Auf die öte Frage: Durch welche Mittel konnte, anftatt der nur zum Vergnügen dienenden Blumenzucht die ungleich müs: lichere Obſtbanmzucht in Topfen, und im Großen zum Verguuͤgen und Nuzen für das menſchliche Beduͤrfalß allgemein zum Vollzug gebracht werden? Antwort: So viel Vergnügen die Obſtbaum— Zucht in Toͤpfen gewaͤhrt, fo wuͤnſchenswerth uͤbri— gens ihre Verbreitung auch bleibt, eben fo unthun— lich iſt die Einfuͤhrung derſelben im Großen im Allgemeinen. Ich ſage im Allgemeinen, weil nicht Jeder die Mittel hat, eine ganze Topf-Oran⸗ gerie gehoͤrig zu unterhalten, und einzelne Aus- nahmen nicht als Regel fuͤr das Allge— meine angenommen werden koͤnnen. Manche ſind blos auf ganz kleine Hausgaͤrtchen, die Meiſten aber blos auf ihre Stubenfenſter be— ſchraͤnkt; zudem finden ſich die groͤßten Schwierig— keiten in Ueberwinterung, wegen Mangel des ndͤthi— gen Lokals, indem es viel zu gewagt wäre, Topf: Baͤume im Freien zu uͤberwintern. Ueberhaupt iſt die Topfbaumzucht im Großen blos fuͤr groͤßere Gartenunternehmungen geeignet, und für ſolche, die Kenntniſſe genug haben, ſich Topfbaͤumchen ſelbſt zu ziehen, weil ihre Beiſchaffung, die nach und nach erneuert werden müßte, zu koſtſpielig wäre, indem Topfbaͤume fi ſich mit der Zeit uͤberwachſen, und ſo— dann im Grunde, wo ſie mehr Nahrung finden, uͤberſezt ſeyn wollen. Wer uͤbrigens gute Obſtſorten erziehen, ſeine Gaͤrten damit bereichern und ſich pomologiſche Kenntniſſe ſammeln will, der ſaͤume nicht, ſich Topfbaͤume anzuſchaffen, ſie ſind ganz geeignet, dieß zu bewerkſtelligen. Fuͤrs erſte konnen mit den— ſelben unendliche Verſuche angeſtellt werden, welches bei großen erwachſenen Baͤumen nicht ſo gut geſche— hen kann, weil die Reſultate bei Topfbaͤumen ſchnell erfolgen. — Fuͤrs zweite konnen Topfbaͤume nebſt dem, daß ſie mit ihren Fruͤchten nie ſaͤumen, und zu einer Jahreszeit gewonnen werden koͤnnen, die ihren Werth erhoͤhen, noch uͤberdieß, wenn ſie zu ſtark fuͤr Topfbaͤume geworden ſind, als Zwerg— Baͤume in Gärten mit vielem Vortheile verſezt wer— denz fie gedeihen dann freudig fort und bilden ge: woͤhnlich die Zierde in Obſtgaͤrten. Ich ſah ſelbſt mehrere Topfbaͤume, die als ſolche früher vor allen Elementar-Zufaͤllen geſchuͤzt wurden, ſpaͤter aber in Gartengrund verſezt, alle Schikſale der uͤbrigen Baͤume im Freien erfahten mußten, ohne nur im Mindeſten zu leiden oder zu kraͤnkeln. Wer uͤbri— gens eine bedeutende Anzahl Topfbaͤume beſizt, kein Glashaus, trokenen Keller, oder irgend einen an— dern zwekmaͤßigen Ort fuͤr deren Ueberwinterung hat, kann ſeine Zoͤglinge folgends mit voller Sicherheit uͤberwintern. Man ziehe im Garten oder einem andern beliebigen Orte einen 13 bis 2 Schuh tiefen Graben auf die Art, als wenn man ein Miſtbeet vorbereiten wollte. Die Breite und Laͤnge wird nach der Anzahl der Toͤpfe angegeben. Die heraus— geſchaffte Erde wird rund herum um die Oeffnung aufgehaͤuft, ſodann werden an alle vier Eke des Grabens Pfloͤke eingeſchlagen, die gegen Mittag 4 bis 4 und gegen Mitternacht 54 bis 4 Schuh hoch aus der Erde hervorragen muͤſſen. Nun werden die Toͤpfe oder Kuͤbeln in den Graben gebracht und in der Reihe in ein ſchuhiger Entfernung niederge— ſtellt, die Zwiſchen- oder Spiel-Raͤume aber mit Stroh, oder ſtrohigem Kuhmiſt, der ſich nicht ſtark erhizt, ausgefuͤllt. Iſt dieß geſchehen, ſo werden an die Pfloͤke nach allen vier Seiten Bretter ange— ſchlagen, welche die Seitenwände bilden, als Be— dachung werden abermals Bretter uͤber Quer ſo ge— legt, daß das Ende eines jeden Brettes auf den C006 ⁵² ͤ dpf ² AAA ccc c K NG Ei mE SE So EEE FE ET a HE Eu RE TE Te BEE EL SEES PU c mit dem Motto: Ohne Ordnung kein Geſchaͤft! 588) Herr Wilhelm von Walter, Gutsbeſizer auf Wolfsdorf in Preuſ. Schleſien 15 fl. 45 kr. mit dem Motto: Zum Wohn: und Glashaus baue. 589) Herr Dr. J. Ch. Kraͤhe, Amtsarzt zu Kirch: hain in der Niederlauſiz 1 fl. 42 kr. 590) Herr A. S. Dechant in G. (Zum vierten Male) 0 h 18 fl. — kr. mit dem Motto: Outta cavat lapidem! 591) Herr F. B. in O. Re 5 fl. — kr. mit dem Motto: Zu unſerm Tempel der Flora. 592) Herr Gottl. Bernhold, Apotheker in Salz⸗ burg . ® 4 fl. 48 kr. 22 * 212 andern aufliegt, damit das Waſſer gebdrig ablau⸗ fen und nicht in den Verſchlag eindringen koͤnne. Iſt das Klima oder der Winter ſtreng, fo kann der ganze Verſchlag zur groͤßeren Sicherheit mit Dünz ger bedekt werden. Will man nun einige Stuͤke fruͤher, als die uͤbrigen zum Treiben bringen, ſo reißt man die Bretterbekleidung, ohne die Beda— chung zu ruͤken, von der Mittagsſeite ab, und hebt die beliebigen Toͤpfe heraus, ſezt ſie auf das Stu— benfenſter, wo in Baͤlde die Blaͤten und Blaͤtter ſich entfalten werden. Die Bretter werden dann wieder angenagelt. Iſt einmal die ganze Obſtoran— gerie ausgehoben, ſo kann der Plaz auf folgende Art benuzt werden. Man laͤßt den Miſt und das Baum— Laub in der Grube, fuͤgt noch etwas friſchen Pferde— Duͤnger dazu, benezt ſolches ſtark mit Waſſer, um eine baldige Gaͤhrung zu bewirken, tritt ſolches feſt und laͤßt es ſo lange ſtehen, bis ſich nicht das Ganze erhizt, dann wird die bei Aulegung des Gra— dens ausgehobene Erde (wenn fie anders nicht uns geeignet iſt) darauf geworfen, welche, wenn ſie auch gefroren iſt, bald durch den Dunſt von unten auf— thauen wird, iſt dieß erfolgt, ſo wird die Erde um— geſtuͤrzt und eben gemacht, und ſodann nach Belie— ben als Fruͤbbeet benuͤzt. Solche Ueberwinterungskaͤſten ſind auch Lieb— habern von Glas- oder Treibhaͤuſern zu empfehlen, weil ſich die Baͤumchen beſſer ausruhen, die Saft— Gefäße beſſer zur kuͤnftigen Vegetation vorbereiten koͤnnen und nicht immer gereizt werden; zudem kann ja aus ſolchen Kaͤſten ein beliebiger Vorrath zum Treiben ſtets, zu was immer fuͤr Zeit, geholt werden. i Um der Topfbaumzucht einen größeren Schwung zu geben, ihre Verbreitung allgemeiner zu machen, muͤßte allerdings auf den Ehrgeiz gewirkt werden, welches durch den Vorſchlag des Herrn L. M. in Wien in der dießjaͤhrigen Gartenzeitung Neo. 8, Seite 25, Antwort 6, bewerkſtelligt werden koͤnnte. Bei vielen gaͤbe dieſes einen neuen Impuls, und ſelbſt ſolche, die wenig Raum haben, wuͤrden zu concurriren trachten. Es kommt nur darauf an, die Topfbaumzucht bekannter zu machen, um die Liebe zu ihrer Befdrderung zu weken. Nuͤzlich für das menſchliche Beduͤrſniß könnte fie gemacht wer- den, wenn alle gemachten Erfahrungen darin, mit Ruͤkſicht ibrer Anwendung auf die Baumzucht im Freien, ſtets bekannt gemacht wuͤrden; ſie wuͤrde dann in Gegenden auch Eingang finden und betrie— ben werden, die wegen zu großer Entfernung zu Preisausſtellungen nicht concurriren koͤnnten. Auf die ꝛͤte Frage: Wie kann die Obſtbaumzucht zur Beförderung des Holzerträuniffes, des Futterfräuterbaneg, des Getreide: Baues und des Wetubaues mit dieſen Bauarten nuͤzlich vereinigt werden? Antwort: Dieſe Frage laͤßt ſich aus dem Vorhergehenden von ſelbſt beantworten; denn ſo wie die Obſtbaumzucht im Freien allgemeiner wuͤr— de, eben ſo wuͤrde ſich der Holzertrag mehren. Viele Obſtbaͤume treiben aus den Wurzeln, aus dem Sto— ke, konnen ſodann veredelt werden, ohne einen neuen Baum zu ſezen. Die Obſtwaͤlder wuͤrden ſich mit der Zeit ſelbſt anbauen und koͤnnten ſodann ſo behandelt werden, wie andere Laubwaͤlder. Wie uͤbrigens der Obſtbau mit dem Futter-, Getreide- und Weinbau nuͤzlich vereinigt werden koͤnne, hat unſer verehrliches Mitglied, Herr Doktor Fiſcher aus Korneuburg, in einer eigenen Abhand— lung, ſiehe Obſtbaumfreund I. Jahrgang Nro. 15 und 16 fo genügend und gründlich aus einander geſezt, daß mir hieruͤber wenig mehr zu ſagen uͤbrig 2 Tl!!! VVV ⁵ ⁵⁶⁵⁶ſ Vw DICH Dee e nen mit dem Motto: Aufgeſchoben iſt nicht aufgehoben. 595) Herr Max Aufheimer, Dekan und Pfarrer zu Probſtried im Oderdonaukreiſe, Landkapitel Ottobeuern A f kr. mit dem Motto: Concordia res parvae crescunt, 394) Ein Kölner f 5 fl. 56 kr. mit dem Motto : Langſem kommt man auch zum Ziele. 595) Herr Joſeph Pany, Hofgerichts- Schreiber u. Realitaͤtenbeſizer zu Schloͤgel 2 fl. — kr. mit dem Motto: Uabegrenzte Verehrung ſey dem Gründer bie: fet edlen Vereines. 396) Ein ungenannter Pfarrer 5 fl. — kr. mit dem Motto: 215 — ——— bleibt. Es ſey mir daher blos zu bemerken geftat« tet, daß auf Aeker blos Obſthaͤume geſezt werden ſollen, die keine zu uͤbertriebene Hoͤhe erreichen, und die ihre Wurzeln nicht zu ſehr verbreiten, dann ſollen ſie auch nicht in die Mitte, ſondern an den Seiten in gehdriger Entfernung geſezt werden. Die Linie, in welcher die Baͤume geſezt werden, ſoll 2 bis 3 Klafter breit ſeyn, welche ſodann mit Ges muͤsgattungen, Futterkraͤutern und Kartoffeln mit dem beſten Erfolge beſezt werden kann; man be— fuͤrchte nicht bei dieſer Vorſicht, daß die Wurzeln der Baͤume der Fruchtſaat ſchaden werden. Ich ſah auf dieſe Art hier in einem großen Garten, der nach allen vier Himmelsgegenden mit Bäumen be: ſezt iſt, ein Stuͤk Land, welches jährlich nach vor— ausgelaſſener Düngung als Weizenfeld bemizt wird, die fhönften Aehren tragen, ohne irgend ein Zuräfbleiben zu bemerken. Warum koͤnnte dieß allgemein im Freien nicht bewerkſtelligt werden? — Auf die ste Frage: Welche find die einträslichſten Benuzungsarten des Obſtes? Antwort: Dieſe Frage kann nur mit Beruͤk⸗ ſichtigung der ortlichen Verhaͤltniſſe genügend bez antwortet werden, wenn die Bendzungsart auf den Abſaz auch gehdͤrig berechnet wird. Inzwiſchen konnen auch hier einige der eintraͤglichſten Benu— zungsarten angegeben werden, die ſo ziemlich als generell anzunehmen ſind. Die Zwetſchge gibt gedörrt, oder zum Sliwowitz gebrannt, allent⸗ halben die eintraͤglichſte Benuzung. Z. B. ein Preßburger Mezen zu 72 Halbe gedörrter Zwetſch⸗ gen wurde hier mit ö fl. 12 kr. bis 5 fl. 56 kr. C. M. bezahlt. Ich erhielt von einem Baume vor zwel Jahren 5 Mezen, welche ich in frifchem Zuſtande Florae et Pomonae. 597) Herr F. C. K. in L. 5 mit dem Motto: Damit dle jungen Pflanzen Schuß haben ge⸗ gen einen vielleicht wieder einzutretenden fo grauſamen Winter, wie der vorige war 398) Herr G. B. Sieber, Gymnafial: Profeffor in Straubing . 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: 4 fl. 9 kr. a 48 kr. pr. Mezen verkaufte, macht zuſammen für: 5 Mezen . ’ 2 fl. 24 kr. Wenn ich nun annehme, daß mir 5 Mezen friſche 14 Mezen gedoͤrrte Zwetſchgen, a 5 fl. 12 kr. blos gerechnet, gegeben haͤtten, ſo beliefe ſich der Empfang nach Abſchlag der Feuerung pr. 24 kr. als Maximum fuͤr obige 14 Mezen gedoͤrrte Zwetſchgen auf 4 fl. 24 kr. und es zeigt ſich bei Entgegenhaltung zu Gunſten der gedoͤrrten Zwetſchgen eine beſſere Verwerthung von . 2 fl. — kr. im Ganzen, oder ein Plus von 1 fl. 20 kr. C. M. pr. Mezen. Ein ungar. Eimer Sliwowitz mittlerer Gattung zu 64 Halbe wird hier bezahlt mit 10 fl. Eonv. Muͤnze, derſelbe aber hier Halbeweis in den Wirthshaͤuſern ausgeſchenkt à 14 kr. C. M.; wie viel nun Zwetſchgen zu einem Eimer erforderlich find, weiß ich nicht anzugeben, weil ich damit Feiz nen Verſuch machte; ich laſſe daher deren Berichti— gung erfahrnern Praktikern über. In Slavenien und Syrmien wird der meiſte und beſte Sliwowitz er— zeugt; je aͤlter er wird, deſto dliger, angenehmer, foftbarer und theurer wird er auch. In weinarmen Gegenden werden Aepfel und Birnen zu dem Cyder vortheilhafter verwerthet, als der Handel im fri— ſchen Zuſtande gewaͤhren wuͤrde. In Gegenden, wo ſchiffbare Waͤſſer ſind, iſt der Handel mit ſchoͤ— nen friſchen Aepfeln und Birnen wieder eintraͤgli— cher. Im obſtreichen Oedenburger Komitate wird großer Handel mit gedoͤrrtem und gepreßtem Obſte getrieben. Die Oedenburger wiſſen dieſes Obſt in Schachteln ſo kuͤnſtlich und mit vielen Zierathen ein— zulegen, daß es wirklich zu bewundern iſt; viel wird davon in den Herbſt⸗-Meßen abgeſezt und ins Ausland verſendet. Der Handel mit Kaſtanien und Nuͤßen iſt auch ungemein eintraͤglich. Apriko— —— ſœꝛÄ ——— L —— rr O wle herrlich Ift der Preis! Einen unverdroßgen Fleiß Kröut auf unfrer Flur Selbſt ſchon die Natur. 599) Herr Franz Michael Holzer, literater Agent der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf . 2 2 fl. — kr. mit dem Motto: Nur aus der Krafte ſchoͤn vereintem Streben, Erhebt ſich erſt das wahre Leben. 214 — — fen und Pfirſchen werden friſch in Staͤdten gut be⸗ zahlt, auch geben ſie beſonders ausgezeichnete Lat— werge. Kirſchen, die Vorboten der Obſtſorten, werden, vom Baume gepfluͤkt, in der Naͤhe von Staͤdten als Ceſtlinge reißend abgeſezt. Der Er: trag von einem voͤllig erwachſenen Baume kann uͤber 40 fl. C. M. gebracht werden. Ich unterbreite vorſtehenden Aufſaz dem loͤbli— chen Vereine, nicht als ob ich ihn geeignet faͤnde, um den Preis durch Ehre zu concurriren, (weil ich ſeine Unzulaͤnglichkeit kenne, und die Erfahrung eines einzelnen Menſchen nicht fuͤr hinlaͤnglich halte, dieſe viel umfaſſenden Fragen vollig erſchoͤpfend und ger nuͤgend zu beantworten, zumal Klima, Lage, Boden in jedem Lande verſchieden ſind,) ſondern in der Abs ſicht, damit es den verehrlichen Mitgliedern gefaͤl— lig wäre, dieſe Anſichten mit Ruͤkſicht auf die kli— matiſchen Abweichungen naͤher zu entwikeln und zu berichtigen, um ſodann ein vollſtaͤndiges Ganzes zu erhalten, welches dem Zweke vollig entſprechend wäre, Hradek, im Mal 1830. Joh. Bap. Schneidt, k. k. Kontrolor auf der Cageral-Herrſchaft Hradek, Mitgl. mehr. Geſellſchaften ıc, — — Die Ottersberger gelbe Nuͤbe. 1. Selbige, Brassica Napus, gehört zur 15ten Klaſſe des Linné'ſchen Syſtems, und unterſcheidet ſich von gewöhnlichen Ruͤben durch ihre laͤngliche Geſtalt und Intenſitaͤt. — Bei der oberſten Dike eines guten Fingers erreicht fie bisweilen 5 Fuß Laͤnge, ſo daß das Ende einem Faden gleicht. Ihre Farbe iſt dunkelgelblich und die Reife fuͤhrt mit ſich, daß fie rein durchbrochen werden kann, wobei ſich eine Art Danſt zeiget, deſſen Geruch mit dem aro— matiſchen Geſchmake uͤbereinſtimmt, in welchem lezteren die Teltauer Ruͤbe der hieſigen aͤhulich iſt. 2. Ihr beſter Boden iſt gelblicher Sand, der nicht klebend iſt und etwa 2 Fuß dik liegt. Zur tiefern Unterlage iſt beſſer Moor-, als Ohrboden. 5. Neuer Duͤnger iſt nicht zutraͤglich; Roken, auch Erbſen ſind die beſten Vorfruͤchte, auch muß das Land einen Fuß tief gegraben werden. 4. Die Einſaat geſchieht etwas nach Jakobi; eine frühere gibt wohl größere Rüben, aber waͤßrige und ſtokigte, welches auch den Anbau im Fruͤhjahre widerraͤth. Ein Morgen erfordert ein halbes Pfund Samen. 5. Mit 5 Tagen iſt die Saat gelaufen, und bleibt 14 Tage unbearbeitet liegen. Sodann wer- den die Rüben mit einem Haken, wie es heißt, ges krazt, wodurch nicht nur das Unkraut abgeſchnitten wird, ſondern auch ſo viele der Pflanzen, daß von 10 gelaufenen nur 4 ſtehen bleiben. Alles ſo Abge— ſchnittene wird, wie es da liegt, gelaſſen. — Der erwaͤhnte Haken iſt ein leichtes, rundgekruͤmmtes Eiſen, von s Zoll Länge, 1 Zoll Breite, auf beis den Seiten geſchaͤrft, an einem kurzen Harkenſtiele befeſtigt. Dieſes Inſtrument fuͤhrt der Arbeiter loſe, geſchlaͤngelt auf dem Ruͤbenſtuͤke herum; und einige Erfahrung wird ihm ſagen, wie das Ziel am Beſten erreicht wird. ' > Nach 14 Tagen wird dieſes Kragen etwas wie— derholt, damit die Ruͤben nicht zu dicht ſtehen bleiben. In s Wochen find ſodann die Ruͤben brauchbar, und wenn die Witterung mittelmaͤßig war, ſo lie— fert ein Morgen 04 braunſchweig'ſche Himten. Zu trokne Witterung ſchadet weniger, als zu naſſe; die Reife ergibt ſich, ſobald das Kraut oben gelb wird. Der Roken, welcher nach dieſen Rüben gebaut 0 ⁵ AA FE SELTEN SER TIER . e EEE AIR D edler Vorſt and! Nur wer auf Frauendorſes Fluren, Die Du ſo ſchoͤn geſcheffen haft, Verfolget Deines Wirkens Sparen, Der kennet Deine Sorgen Laſt. Wer täglich kann mit Augen ſehen Der Arbeitsleute große Zahl, Im Gerten graben, pflanzen, ſaͤen, Und finuvoll ſchmuͤten Berg und Thal; Wer dort den Plaz kann uͤberſchauen, Vor Kurzem voch mit Wald bedekt, Der jezt auf feinen grünen Auen, Die edelſten Obſtbaͤume tragt; Der wird von Staunen hengerkſſen, Und muß bewundern nur den Mann, Der ſtets des Nuͤzlichen beflleß en, So Hertliches bewirken kaun. wird, geräth nicht fo gut, als auf gleichartigem Lande, welches Feine Ruͤben trug. 6. Die Samen⸗Ruͤben werden in der Mitte April mit der nothwendigen Vorſicht gepflanzt, daß keine zu weißen Ruͤben in ihre Naͤhe geſezt werden; das Land dazu wird zum Reinigen im vorhergehen— den Jahre am Beſten mit Kohl bepflanzt.“ Die Reife des Samens tritt mit 8 Wochen ein, und eine Pflanze liefert gewöhnlich 8 Loth Samen. Aus hieſigem Samen find anderwaͤrts, auf aͤhn— lichem Boden, gute Ruͤben zwei Jahre zu erzielen, alsdann verlieret ſich aber die eigenthuͤmliche Beſchaf⸗ fenheit. Da hingegen verbeſſert ſich die Art der aus dem ähnlichen Hemelinger Ruͤbenſamen erzielten ſchlechteren auf dem hieſigen Boden, und nimmt bald die Eigenſchaften der Ottersberger an. Ottersberg, im Mal 1880. Veraͤnderung der Grundfarbe an einer Topfnelke. Im Jahre 1828 erhielt ich eine Topfnelke, die rein ſchwefelgelb, ſtark gefuͤllt, bluͤhte, und da ich nebſt dieſer auch noch einige andere recht gute Gattungen Hintze. Topfnelken hatte, kam ich auf den Gedanken, durch. Uebertragung des Blumenſtaubs von einer rein dun— kelrothen, auf die gelbe Nelke wo möglich eine ste Varietaͤt von dem anſezenden Samen zu erziehen. Nachdem ich dieſe Befruchtung vollbracht hatte, ſchuͤzte ich die befruchtete gelbe Nelke, ſorgfaͤltig vor dem Regen; die Blume welkte kurz nach der Be— fruchtung ab, und zu meiner nicht geringen Freude ſah ich, daß ſie wirklich Samen angeſezt habe. Kaum konnte ich die Zeit erwarten, wo die Samenfapfel- aufſpringen, um den reifen Samen abzunehmen; allein meine Freude wurde auf einmal geſtoͤrt, als ich eines Tages ſtatt des Aufſpringens der Samen— 215 — Kapſeln bemerkte, daß fie zwar völlig reif ausſahen, aber darin nicht ein einziges Korn Samen wie ge— woͤhnlich koͤrnig, ſondern ſehr klein und ganz unaus— gebildet verwelkt war. Seit jener Zeit machte ich mich weniger um die Nelke geſchaͤftig, als bis zur Zeit, wo ſie im vori— gen Jahre wieder bluͤhen ſollte. Eines Tages, als ich wieder in ihre Naͤhe kam, bemerkte ich, daß die diken Bluͤtenknospen geplazt waren, und ſtatt ihrer ſchwefelgelben Farbe, dunkelrothe Blaͤtter hervorſchimmerten, ich dachte mir, ich habe mich doch in der Nelke nicht geirrt, es iſt der nemliche bezeichnete Topf der ſchwefelgelben Nelke; im Herbſte war ſie nicht verſezt worden, daß ich mich allenfalls am Topfe irrte, es iſt dieſelbe, weil ich ſie auch nach ihrem Stengel recht gut kannte, und jezt ſollte ſie roth bluͤhen, was mich nicht wenig verwunderte, indem mir eine aͤhnliche Farbenveraͤnderung nie vor: gekommen war. Endlich bluͤhen nach und nach ſaͤmmtliche Knospen auf; was bot ſich aber meinen Augen dar: jede Blume war quer durch, halb ſchwe— felgelb, halb rotb; ich konnte mir daher dieſe Farben— Veraͤuderung nicht anders denken, als: es muß durch die an ihr verſuchte Befruchtung mit dem Blumenſtaube der rothen Nelke, dieſes auch auf ihren Stam eingewirkt haben. Ich beſize dieſe Nelke noch gegenwaͤrtig; heuer werde ich davon Ableger machen, und da mich dieſe Farben⸗Umwandlung ungemein freut, fo habe ich mir von einem ſoliden Gaͤrtner ein Paar Duzend be— wurzelte Nelken-Ableger gekauft, und dieſen Som: mer werde ich an meinen Nelken abermals aͤhnliche Verſuche machen; was ſich dann daraus ergeben wird, werde ich in dieſen Blaͤttern zur allgemeinen Kenntniß bringen. Bellowar iu Croatleu-. Pauly, Gerichtsſchreiber. C ¶⁰ð cw ͤ⁰ͤ- T.. ³˙.i-;.]. A ⅛ ˙mwmA— DIT DIENT 7˙ X41. re era een Daß unſer Wohuplaz bier, die Erde, In einen Garten umgewandelt, Zu elnem Paradies uns werde, Dleß iſt der Zwek, daß er fo handelt. Und dieſem, ſeinem edlen Streben Hat er fein Daſeyn ganz geweiht; Er opfert Alles, ſelbſt ſein Leben, Für unſere Gluͤkſellgkeit. Der Himmel höre unſre Bitte, Und ſchenke langes Leben Dir, Damit Du ſepſt in unfrer Mitte Noch lange des Vereines Zier! O möge jede Freude blühen, Und rofig lächeln um Dich her, Bermoͤcht ich durch mein raſtlos Mühen, Die Welt wir Dir ein Freudeumeer. 216 . A- nk ü d i g n g. Bereits in Nro. 5 der allgemeinen deutschen Gartenzeituug d. Js. wurde durch ein eigens beigedruktes Programm die vorhabende naturhistorische Reise des Herrn Dr. Johann Lhotsky nach Neuholland zur öffentlichen Kenntniss gebracht. Herr Dr. Lhotsky hat sich nun wirklich zu Ende des Monats Mai von Triest nach Bahia eingeschifft, wo er einige Monate verweilen, und dann weiter nach Neuholland reisen wird. Da diese Reise besonders für die Pflanzenkunde die herrlichste Ausbeute zu verspre- chen scheint, so ist zwischen der praktischen Gartenbau-Gesellschaft in Bayern und genanntem Herrn Dr. vor dessen Abreise ein Vertrag zu Stande gekommen, welcher sowohl den Herrn Abnehmern im Fache der Sämereien, als auch dem gewiss Aneiferung verdienenden Vorha- ben des Reisenden zusagen dürfte. Die Hauptpunkte dieser Uebereinkunft sind: 1) Obgleich Herr Dr. Lhotsky, vorzüglich im Fache der Sämereien, eine bedeutende Anzahl von Sub- skribenten und Abnehmern, sowohl öffentliche Anstalten als Privaten besizt, so wünscht er doch seinem Unternehmen den gröst möglichsten Umfang zu geben, wesswegen 10 a, 2) er uns den Betrieb seiner Sämereien für alle Privaten angetragen hat, welchem Ansuchen wir hiemit auch willfahren. Er wird uns daher K 3) noch im Verlaufe dieses Jahres Sämereien aus Bahia zuschiken, welche in Pakete zu 25 Prisen oder Hörnern abgetheilt seyn werden, und welche den Betrag von 1 St. Louisd’or €. Ma. franco Frauendorf kosten, Die Zahl der Pakete aus Bahia wird auf 3—4 angeschlagen. 4) Um aber dem Hrn. Dr. Lhotsky in dem Augenblike, wo seine erste Sendung bei uns eingetroffen seyn wird, wenigstens die Beträge für das erste Paket gleich zusenden zu können, müssen wir hiemit eine Pränumeration, nemlich 1 Louisd’or C. Mz. für ı Paket von 25 Prisen oder Hörnern eröffnen. 5) Dieser Betrag wird aber bei Uebernabme der Sämereien nicht berechnet, sondern bleibt dann à Conto auf die folgenden zurük. Will aber ein Hr, Abnehmer früher oder später ausscheiden, so wird aueh diese Pränumeration zulezt berechnet. 0 E 6) Die einzelnen Prisen erhalten von dem Hrn. Dr. Lhotsky übereinstimmende Numern, und wir wer- den sogleich in unsern Blättern die Standorte (auch in Beziehung der Cultur) und mit der Zeit die systematischen Namen angeben, welehes dort an schon verblühten Pflanzen, bei Sämereien die am Bo- den aufgelesen, oder von den Eingebornen erlangt sind, oft unmöglich zu bestimmen ist. 2) Wenn bier, wie es immer geschieht, ein oder die andere schon bekannte Pflanze vorkommen sollte, so werden die Herren Abnehmer sicher auch neue und unbekannte Pflanzen erhalten, die sie sonst aus England und Frankreich erst viel später, und zu viel höhern Preisen erhalten würden. 3) Da wir blos alsMittelperson auftreten, so haben sich auch alle Herren Abnehmer mit speziellen Desideraten und Wünschenan HerrnDr, Lh otsky selbstzu wenden, jedoch werden wir Briefe dieser Art für ihn in Em- pfang nehmen, und ihm auf sichern Wegen zuschiken; ersuchen aber dieses franko einzurichten, weil eine Berechnung, auch des europäischen Portos, dem Hrn, Dr. Lhotsky etwas zu umständlich seyn möchte. 9) Die einzelnen Pakete werden von dem Reisenden gesiegelt undaddressirt seyn;von den im Vorrath geschikten werden wir eines öffnen, und über den Zustand ete der Samen in unsern Blättern Bericht geben. 100 In der Reihe als die Pränumerationen bei uns einlaufen, werden sie auch vorgemerkt, so dass die frü- hern Abnehmer auch jene Pakete erhalten, die nur in geringerer Anzahl ankommen, dieser Vortheil geht dann auch auf die Neubolländer Sendungen über. 11) Da die Uebernahme des Betriebs der Sämereien allgemein ist, so beziehet sie sich auch auf alle Pri. vaten in Oesterreich, Russland etc, Indem wir nun diese Uebereinkunft zur öffentlichen Anzeige bringen, empfehlen wir uns zu recht zahlreichen Aufträgen. 3 Frauen dorf, den ıgten Juni 1830. ; Der Vorstand der prakt. Gartenbau-Gesellschaft J. E Fürst. HT EEE TEE 2 — p P een 7 m ——L— LT — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtelungen nehmen ale Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganziährige Preis ict in tanz Dentſchlaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. ss tt. R. W. mlt Couvert portofrel. — Allgemeine deutſche Garten .it i-teun g. . Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayernzu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 26. 28. Juni 1 830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Veredlung und Vervollkommnung des Krieger'ſchen Berg⸗Gartens zu Agram in Croatien. — Elne neue Art ber beſten Melonenbeere. — Mäufe und Ratten aus Gärten zu vertllgen. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlgeborn, Herr Frledrich Baron von Seelkröm, t. ſchwediſcher Hoffekretär zu Mann: heim im Großherzogthume Baden. — Aaton Loczy de Loca, Exactor des loͤblich en Arader Comitates zu Radua in Ungarn. — Gottfried von Krämer, königl, Sekretär der Hof⸗ und Staats⸗Bibltothek in Muͤnchen. Seine Woblgeborn, Herr Jakob Seimel, gräfte von Montgelas'ſcer Dbergärtner, daun Mitglied des Iandwirtbfeaftligen Vereines Triptolemea in Scwleißheim und der Seldenbau⸗Deputatlon in Bayern, zu Bogenhauſen bei Münden. — Chriſtlan Wilhelm Me ß, Plantagenmelſter in der koͤnigl. Obſtbaum⸗ Plantage zu Herrnhauſen bel Hannover. ’ — Joſeph Scho lz, Kunſtgaͤrtneu bei Sr. Hoch⸗ geborn, dem Herrn Grafen Georg Draskovich von Drachenſtein zu Bosjakovina iu Croatlen. — Veredlung und Vervollkommnung des Berg-Gartens zu Agram in Croatien, des Herrn Joſeph v. Krieger, Doktors der Hellkunde, ausübenden Arztes in Agram, Mitgliedes der mes diziniihen Fakultät an der koͤnkgl. Univerfiität der Wiſſenſchaften zu Peſth in Ungarn, wie auch Mit: gltedes der praktiſden Gartenbau = Geſellſchaft zu B.yern ein Frauendorf. »Ihr Männer und Freuen, die ihr auf aͤſtheti⸗ ſchem Blumen Pfade wandelt, euch koſet die lies beus würdige Natur, verſchwiſtert iſt die Kunſt mit euch; euch ehren die Geblideten, und die fhönen Werke eurer Hände zlehen fo ſanft anſchmlegend gefühlvolle Seelen an! —“ Wenn ein und derſelbe Gegenſtand im Garten: Baue, und in der ſowohl verſchoͤnernden als nuzba— ren Boden- Kultur, hat ihn einmal die allgemeine deutſche Gartenzeitung oder eine andere Schfift df- fentlich beſprochen, ſich dann wie immer veraͤndert, vermehrt, verbeſſert, und beſonders, wenn er im Fortſchreiten und Aufſteigen der Kultur, ſich vere— delt und vervellkommnet: fo glaube ich, daß er abermal vor das Forum der Frauendorfer praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft, die die Verſchoͤnerung, Ver: edlung und Nuzbarmachung der Boden-Oberflaͤche durch die Gartenkultur, und durch alle mit ihr ver— wandten dkonomiſchen Kulturzweige bezweket, ges hoͤre, und alſo wieder ein nicht unwuͤrdiger Gegen- — —— —-¼ — — p ], Ü—O : 0 ⏑ũꝙ. ͤ 0 [mͤiQ—P:F—P——P——— — Nachrichten aus Frauendorf. Die veredelnde Kunſt der Gärtnerei erbluͤhet, wie wir ſchon früher einmal in der Garten: zeitung erwähnten, in den welten Reihen Sr. Majeftät des Kalſers von Defterreih und unter deſſen weis fen und friedlichen Scepter, in elner Herrlichkeit und Fulle, daß nich allgemeiner Anerkenntalß der Preis des Vorranges ohne Wlderſpruch dleſem Reiche gebührt. Denn la keinem Lande wird man einen hoͤhern Sinn für Hortltaltur antreffen, nirgends einen größern Reſch⸗ ‘ thum an Pflanzen: Schäsen aufgebäuft finden, als in dem oͤſterreichiſchen Kakſerſtaate. Könnte man nur dle Pflanzen, dle in der Nahe der Hanptitadt des Kalſer⸗ Reſches gepflegt werden, vereint an einem Orte antref⸗ fen, man würde ſich in ein Paradies verſezt waͤhnen, wo die Prototype der Vegetatlon aller fünf Weltthelle verſammelt ſind. Um hievon nur einen kleinen Begelff zu geben, wollen wir unſern verehrlichen Leſern eine in Nro. 122 der k. k. privilegirten Wiener = Zeitung 28 218 ſtand fuͤr die allgemeine deutſche Gartenzeitung ſey. Nach dieſer meiner Anſicht urtheilend und fuͤr— gehend, erlaube ich mir nun, den Garten des Herrn Medieinae Doktors Joſeph von Krieger, von welchem meine vorläufige Erwähnung in einer ſehr kurz gefaßten Beſchreibung in der Gartenzeitung Nro. 56 vom Sten September des Jahrgangs 1828 vorkommt, in ſeinem verſchoͤnerten, vermehrten und vervollkommneten Zuſtande etwas ausfuͤhrlicher zu ſchildern. Sowohl aus der obern innern Stadt gelangt man durch das Nonnenthor heraus, als durch die unter der obern Stadt laufende Bildgaſſe auf den Bildplaz der obern bergigen Vorſtadt. Von dieſem Plaze laͤuft gerade und eben aus die Georger-Gaſſe; in dieſer iſt der ſchoͤne engliſche Garten mit dem huͤb— ſchen Landhauſe und dem ihn umgebenden Weingar— ten des Herrn Doktors v. Krieger ſituirt. In dieſer ſeiner Vorder-Fronte befriediget eine maſſive Steinmauer — des anſteigenden Terrains wegen — von 90 Klafter Lange, den Garten; auf der Stein— Wand ruhen in ſymmetriſchen Entfernungen 52 vierekige gemauerte Saͤulen, und zwiſchen denſelben niedliche Staketen. Durch eine ſeither vollzogene Renovixung dieſer Befriedung gab ihr der Herr Ei— genthuͤmer ein gefaͤlliges Anſehen; und ſchon das Aeußere verkuͤndet Geſchmak. Da vor dieſer lau: gen Garten-Fronte der Weg vorbei führt, und ſich, theilt, rechts nach Schoͤnbach, dem von mir in den Numern 45 und 44 des Jahrgaugs 1828 der Gartenzeitung beſchriebenen Luſtgarten Sr. Exc. des — ſeither verſtorbenen — Herrn Feldzeugmei— ſters und commandirenden Generals Freiherrn v. Radivojevich, und dann weiterfort in die roman— tiſche Gebirgsgegend, links nach Dber-Tuscaneez: da dieſer Weg einer der angenehmſten und am Staͤrk— ſten beſuchten Spaziergaͤnge von Agram iſt, ſo wird dieſer ſchon durch fein: angenehmes Aeußeres und durch den darin erblikten Inhalt anziehende Garten nicht nur von vielen Voruͤberwandelnden mit Ver: gnuͤgen geſehen, ſondern auch haͤufig beſucht, da der liberale Sinn des Herrn Eigenthuͤmers Jeder mann freien, ungeſtoͤrten Eintritt zu jeder Zeit vers ſtattet, und ſo gerne, ſo freundlich mittheilend, Jedermann den vollen Genuß des Schönen darin ges waͤhrt. Dieſe vordere Hauptfronte iſt gegen Nordweſt. 8 Die Ruͤkſeite iſt gegen Nordweſt, tiefeſt unten im Thale, da der Weingarten, welcher den obern engliſchen Garten wie ein Kranz umgibt, ſich bergab ſenket, und unter dieſen erſt der Obſt- und Wies⸗ Garten vollends in die Tiefe hinab reicht. Hier macht die Befriedung eine Planke vong o Klafternfänz ge, mit einer Ausgangs-Thuͤr.“ Durch dieſes Engthal fließt der Gebirgsbach Medwedschak hart am Krieger'ſchen Garten hin. Durch fein oftma— liges Anſchwellen und reißende Zerſtoͤrung hätte dies fer ſonſt fo nuzbare Bach, welcher einer lebendigen, Induſtrie die Hand bietet, die Garten-Planke ge— wiß weggeriſſen und den ebenen Gartentheil des Doktors v. Krieger verwuͤſtet: der kluge Mann bot ihm aber Troz mittelſt einer angelegten Wehre, die das Waſſer noch nicht uͤberſchritt, und bereitete fich- und für andere Gehende daneben ein trokenes, be— ſchodertes Trottoir, an dem hier für Fußgänger beſtehenden Communikationswege. — So gewaͤhret der Weiſe, der wohlwollend Gutdenkende, indem er mit einer dem Zweke entſprechenden Anſtalt und gemaͤßem Aufwand Schaden und Nachtheil abwen— det, zugleich auch Bequemlichkeit und Vergnuͤgen ſich und Andern! befindliche Zuſammenſtellung der vorzuͤglichſen Garten u ihren Hauptfhäzen in und um Wien kurzlich mit⸗ theilen. „Die Sammlung ber Fettpflanzen und überhanpt der exotlſchen Pflanzen auf der k. k. Teraſſe und in dem Privatgarten Sr. Majeftät des Kalferd am Rennwege, aus welcher wir blos der Urania speciosa erwähnen wollen; die botanlſchen Reichthuͤmer der k. k. Garten im Augarten, in Schönbrunn und Laxenburg, dann die Roſen- Sammlungen Sr. k. k. Hohelt des Erzherzogs Carl zu Baden, und jene Sr. k. k. Hoheit des Erzher⸗ 3098 Ludwig zu Wein zlerl, werden ſchwerlich irgendwo ihres Glelchen finden. — Ausgeſuchte Pracht Exemplare der vorzüglihften Blumeugewächſe finden ſich tu dem Gerten Sr. k. k. Hohelt des Erzberzogs Anton zu Ba⸗ den, und elne Sammlung von Palmen lu Höchſtdeſſen Gewähshäufern zu Schoͤnbrunn, die an Größe und fris ſchem Anſehen alle Vorbegriffe uͤberraſchen. Wir bes wunderten eben dafelbft Exemplare von Poconia Mou- tan mit 117, von Poconia papaveracea mit 100, und von Poeonia odorata rosea mit 30 Blumen, desglet⸗ chen wir in den Relſeberlchten nichts Aehnliches finden. 219 Ich beginne nun meinen Spaziergang durch die⸗ ſen anſprechenden Garten, bei welchem ich eine to— pographifchesnumerifche Ordnung feſtſtelle, von dem Einfahrt⸗Thore zur Rechten hin. Da ſtehe ich 1. vor einem kleinen Rafen Hügel, welcher mit einer großen, uͤberans ſchoͤnen Salix babylonica, und einer jungen Bignonia radicans geſchmuͤkt iſt. Schon hier, kaum zum Thor hinein getreten, habe ich durch den Garten eine perſpektiviſche Durchſicht auf einen Theil der Kapitelſtadt mit der Domkirche, und uͤber ſelbe hinaus in die Save-Gegend. 2. Vorwaͤrts, nach dem Raſenhuͤgel, befindet ſich ein ſchoͤner, tiefer, mit Stein ausgemauerter ovaler Baſſin, mit einem niedlichen Staketen-Ge— länder umſchloſſen; — die erft erwähnte große Sa- lix babylonica taucht ihre tief hangenden Zweige darein. Vor dem Baſſin prangt ein praͤchtiges Exemplar Robinia inermis, und in feinem Hinter: Grunde eine junge Salix babylonica. Vor dem Teiche, bei der ſchoͤnen Kobinia in- ermis ſtehend, nimmt der andere Weg, welcher links um das Glashaus binuͤber führt, fo ſchoͤn, fo anziehend die Anſicht der Domkirche, und der Franziskaner— Kirche in der Kapitelſtadt und die Ausſicht in die Save-Flaͤche auf. 5. Eine einzeln ſtehende Robinia inermis. 4. Nun folgt eine Gruppe von Amorpha fru— ticosa, Spiraea salieifolia u. m. a. mit einge: theilten hochſtaͤmmigen Roſen, und mit perenniren— den Pflanzen beſezt, worunter Phlox paniculata, Pelargonium zonale, Helianthus multiflorus, Chrysanthemum u. m. a. 5. Zwei in der Wellen-Linie einzeln, einander entgegen ſtehende Pinus strobus machen den Ueber— gang zur folgenden ſechsten Partie. 0. Eine große Gruppe von Robinia hispida, Robinia viscosa, mit Begleitung der Syringa vulgaris, Lonicera tartarica, Philadelphus co- ronaria, 10 hochſtaͤmmigen Roſenbaͤumen, dann Spiraͤen u. m. a. Die Einfaſſung dieſer Gruppe iſt mit perennen Pflanzen und Sommerblumen. Zwiſchen den unter Numer 5 vorangezeigten zwei Pinus strobus hatte ich die Anſicht der Doms und Franziskaner-Kirche ſammt der Kapitelſtadt. Nebſtdem habe ich von dieſem Standpunkte eine zau⸗ beriſche Durchſicht durch die offene Glashaus-Seiten⸗ Thuͤr nach bem Save-Strome. Ich habe nun das auf dem beſten Punkte in Mitte des Gartens frei ſtehende Glashaus, da mich der Weg zur Rechten vorbei fuͤhrte, im Ruͤken gelaſſen, und verfolge meinen Gang zu 2. einer Obſtbaum-Partie von Aepfeln, Birnen und Zwetſchgen. Hier iſt der prächtige Ausſichts— Punkt zu einer bequemen Ruhepartie trefflich ge— waͤhlt worden: an einem runden Tiſche ſizend habe ich zur Rechten hin die Anſicht des benachbarten anfehnlichen Landhauſes des Herrn v. Emmel, zur veteraniſchen Hoͤhle genannt, und des entfern— ten Thurmes der Markus-Kirche in der obern Stadt; zur Linken hin die Anſicht des Glashauſes in dieſem Garten, und die ferne Anſicht des Thurmes der Pfarrkirche in Neudorf; vor dem Geſichtskreiſe aber habe ich den untern Theil der Vorſtadt Neudorf, mit dem anfehnlichen Garniſon-Spitals-Gebaͤude, und im Hintergrunde die jenſeitigen Weinberge mit dem ſchoͤnen, dem biſchoͤflichen Seminario gehdri— rigen Landhauſe; dann mehr füddftlich die Ueber— ſicht der ganzen Kapitelſtadt mit der Dom- und Franziskaner-Kirche, und die Ausſicht auf den Save— Strom, in die weite Ebene, dann auf die Patrini— aner Gebirge. — Vor dieſem Ruheplaze iſt eine Die Gaͤrten Sr. Durchlaucht des Fuͤrſten von Schwar⸗ zenberg verdienen nicht allein wegen ihrer vegetabllk⸗ ſchen Vollkommenheit, ſondern auch wegen der befon- deren Humaaltät beachtet zu werden, mit welcher fie der Unterhaltung des Publfkums, und ſelbſt der jahrli⸗ chen Aufſtellung zur Concurrenz um die Pflanzen preiſe großmüthig geöffnet werden. — Der k. k. botaulſche Univerſitäts Garten am Rennwege darf ſich, in Bezie— hung auf feine Seltenheiten und auf die Menge feiner Arten, mit jedem europaifchen meſſen. — Eben fo tft auch der unter der Leitung des k. k. Leib⸗Medlcus Hoſt rühmlichft beforgte Privatgarken Sr. Maieftät des Kat- ſers, welcher einzig der Flora des oͤſterreichiſchen Kal⸗ ſerthumes gewidmet iſt, überaus vollſtaͤndig, und ganz beſonders lehrreich eingerichtet. — Der Garten Sr. Durchlaucht des Herrn Fürften v. Metternich am Renn- wege gehört zu den edelſten und geſchmakvollſten Gar- tenanlagen, und dürfte als ein Muſter des guten Ge— ſchmakes in der Landſchafts⸗Gartentunſt aufgeſtellt wer den. Ein Schaz feltener Pflanzen, wle ſchoͤn bluͤhen⸗ der Gewaͤchſe, ſchmuͤken dieſen Erhohlungsort feines Beſizers. — Auch der k. k. forſtbotaniſcde Garten in 28 * 220 —--— Blumen⸗Stellage mit vielen verſchiedenen Blumen- Gewaͤchſen aufgeſtellt. Alle dieſe bisher angefuͤhrten Gruppen und Partien ſind, — nicht getrennt durch Zwiſchen⸗ gaͤnge — in Einem vom Thore bis zu den Miſt⸗ Beeten reichenden, ſchlangenfoͤrmig gewundenen, bald breitem bald ſchmaͤlern Raſengrunde, wie ein langer Teppich ausgebreitet, enthalten. 8. Nun folgen die Miſtbeete, welche auf diefer- ſuͤdlichen Seite das Ende des Gartens machen. Vom entgegen geſezten norddͤſtlichen Ende, bis zu dieſem ſuͤdlichen Ende umgibt der bergab gehende Wein-, Obft: und Wiesgarten dieſen obern engli— ſchen Garten. Ich kehre zuruͤk, und komme 9. auf den offenen, beſchoderten reinlichen Plaz, welcher ſich vor dem Glashauſe ſuͤdlich ausdehnet: hier die gerade Anſicht jenes Landhauſes zur vetera— niſchen Höhle genannt, eines Theiles der untern Stadt mit der Marien-Kirche, der ganzen Kapitel- Stadt und des untern Theiles von Neudorf mit dem Garniſons⸗Spitale, daun die Ueberſicht der Save- Ebene bis an die Petrinianer Gebirge. einer der anziehendſten Standpunkte in dieſem Gar⸗ ten, der eine fo genußreiche, ſo reizende Ausficht gewährt, und uͤberdieß noch eine ſchoͤne perſpektivi⸗ ſche Durchſicht zwiſchen der Domkirche und dem Rochus⸗Berge auf die biſchoͤfliche Vorſtadt „Walz lachiſche Gaffe” — Vicus Lotinorum — und auf das dort en fronte herüber: ſtehende graͤflich Draskovich'ſche Haus darbietet. 10. Den obigen Plaz, und den von ihm aus⸗ gehenden, an der Oſtſeite längs des Glashauſes zuruͤkfuͤhrenden Weg ſchuͤzt gegen den hier, in Mitte des Gartens, ſteilen, beinahe ſenkrechten Bergab— hang, ein niedliches Staketen-Gelaͤnder von 10 Klaftern Laͤnge. Hier iſt die volle Ueberſicht des Martie- Brunn verdient wegen feiner geſchmakvollen An⸗ lage, und wegen der zwekmaͤßigen Verſuche eine tuͤhm⸗ liche Erwähnung. — Des Fletherrn don Hügel Pflans zeuſammlung in deſſen Garten im eben genannten Ot⸗ te, verdient den Namen einer Flora der fremden Welt: theile, feine Sommlung von Grorginen den Ruf der Erſten in der Welt-. — Der Ort Penzing zählt zwel Privatgärten, die ſich theils durch Heſchwak, theils durch ihre Gewächs haäuler, wie durch außerordentlich große Exemplare rotiſcher Pflanzen aus zeichnen. Hier in Pen⸗ ziug befindet ſich auch der bekannte Handels gartner Dieſer ift: ganzen zu Füßen liegenden und hinab ſich ans brei⸗ tenden Weingartens. 11. Obiger Weg fuͤhrt mich aus obere Ende des langen Glashaus-Gebaͤudes. ) Hier iſt volle We: berſicht der ganzen Kapitelſtadt, volle Anſicht des Garniſons⸗Spitals und dieſes Theiles von Neudorf, ſuͤddſtlich Anſicht der Marienkirche und jenes Thei⸗ les der untern Stadt, wie auch des vorliegenden, tief unten ſtreichenden Medwedschak- Thales; uͤberdieß iſt hier die unter Nro. 9 bezeichnete per: ſpektiviſche Durchſicht zwiſchen der Domkirche und dem Rochus-Berge auf die Wallachiſche Gaſſe noch anziehender, weil hier die unter dem Rochus-Berge ſtehende Haͤuſer-Reihe perſpektiviſch dem Blike er⸗ ſcheint. * 12. Nun bin ich an der Rordſeite des Glashaus: Gebaͤudes. Dieſe Seite desſelben, gegen das Wohnhaus (Sommerhaus des Gartens) gekehrt, umgibt ein gruͤner Raſenplaz in einem großen Halb: Ovale, in deſſen Mitte eine jcydne Sophora japo— nica, und ihr gegenüber eine Juglans nigra ame- ricana ſteht. An der ganzen Wand des Gelaͤnders lehnt eine große Blumen⸗Stellage mit auserleſenem Inhalte von exotiſchen Pflanzen, worunter ich nur einige namentlich anfuͤhre, als: Pelargonium triumphans. ’ — concolor majus. amplissimum. helenium.. *) Das Glas haus-Gebaͤude iſt eln von Nord nach Süd ſtehendes Parallelogramm, (gleichſeitig laufendes langes Vlerek). An der Südfette kſt das Glashaus, und der übrige größere Theil des Gebaͤudes ent: halt das Preßhaus ſammt Zugenörungen; es iſt alfo ein Glas- und Preßhaus unter Einem Dachbe, das in ſelner Figur von ferne die Fronte einer grlechiſchen Kirche barzuſtelleu ſcheint. Seidel mit feinen Taufenden von Camelllen und ande⸗ ren Prachtpflanzen. Nicht welt davon, in Hütteldorf, befindet ſich ein wen'g bekannter, aber felner Kultur und eigenthuͤmlſchen Lige wegen, merkwürdiger Gatten, der Frau Fuͤrſtin von Paar zugehörig, unter der Hand des gefchifren Gaͤrtners Marc, ein Coll ville der deut: ſchen Gärtner. — Hetzendorf beſizt einen Garten, lu welchem mit ganz beſonderer Sachkenntulß überaus viele der neueſten Pflanzen-Geſamelde, die Eng⸗ land und Frankteich aus thren transatlantiſchen Beſt, zungen holten, kultlolrt werden. Den Stifter des ſelben, Pelargonium cardifolium. monstrosum u. a. m. Calla aethiopica, Viburnum Tinus, Crysan- themum mehrere Sorten, Hemimeris, Fuchsia coecinea, Phlomis leonurus, Corchorus japo- nica, Heliotropium grandiflorum, Nerium Oleander, Agapanthus umbellatus, Cineraria maritima, Jasminum grandiflorum, Lantana lutea, Lobelia cardinalis, Gorteria rigens, Senecio elegans, Ruellia varians u. a. m. Ich laſſe jezt das Glashaus zuruͤk, gehe zur Rechten aufwaͤrts, neben dem Weingarten, und komme 15. zu einer großen, nierenfoͤrmigen hohen Ge— hölz⸗ Gruppe von mehreren Robinia viscosa und R. hispida, mit Spiraͤen begleitet, und darunter Daphne odoratum. Am obern Ende dieſer Partie eine Hortenſien-Gruppe unter einem großen viel- aͤſtigen Baume von der Gattung der edlen Ringlouts. 14. Von hier fährt der Weg rechts mehr auf: waͤrts, neben dem Wohnhauſe voruͤber, — welches ich unterdeſſen unbeachtet zuruͤk laſſe, — zu einer Gruppe von Valeriana rubra, Roſen, Aſtern, Iris und Chryſanthemen. Von hier komme ich 15. zu einem großen einzeln ftebenden Roſen— Stoke, welcher den Uebergang macht zur folgenden 16. Strauchpartie von Lonicera tartarica und Spiraea oblieifolia, nebſt mehreren andern, 17. Nun folgt eine große Gruppe von Rosa semperflorens vermiſcht mit Corchorus japoni— ca, Acacia lophanta, Phlomis leonurus, Ne— rium fl. pl., Hemerocallis japonica, Salvia for— mosa u. a. m. Dann ſteht weiter hinauf 18. eine Baum- Partie von 2 anſehnlichen Exemplaren Gleditschia horrida und 1 Bigno- nis catalpa vor mir, mit Amorpha fruticosa, Lo— nicera tartarica, Spiraͤen u. a. m. beſezt. 221 19. Von hier fuͤhrt der Weg auf den Berg im engliſchen Garten hinauf, rechts neben dem Wein— Garten, links neben dem Thale, ſo ſich gegen das Wohnhaus hinabſenket. Die Formation iſt von der Natur, nicht durch Kunſt und Muͤhe aufge— führt. Zur Linken begleiten praͤchtige Robinia inermis den anſteigenden Pfad. Der Punkt auf dem halben Wege gibt die gerade Anſicht des Semi— naͤr-Landhauſes, links die Pfarrkirche von Neu— dorf, ſuͤdoͤſtlich den Saye-Strom, und eine Durch— ſicht auf die Kapitelſtadt, dann ſuͤdlich die Anficht der obern Stadt. 20. Nun komme ich ſo zwiſchen Gehoͤlzen und dem Weingarten vollends auf den Berg hinauf. Hier ein großer Rondeau reinlich planirt, beſcho— dert, mit Ruhebaͤnken verſehen, ringsum mit 12 hohen Populus italica fo umgeben, daß fie die freie Ausſicht beguͤnſtigen. Die Begrenzung des Abhangs dieſes runden Berges iſt von Rhus typhi- num, Bignonia catalpa, Robinia hispida, Vi- burnum lantana, Berberis vulgaris, Sambucus racemosa, Syringa vulgaris, Robinia inermis, Juniperus virginiana, Pinus strobus und vie— len Populus tremula formirt. Alle dieſe Populus tremula, welche die ruͤkwaͤrtige Umgrenzung dieſes fhönen Huͤgels bilden, laͤßt Herr Dr. Krieger im naͤchſten Jahre ausheben, weil ſie einen gemei— nen Wald machen und die Ausſicht hemmen wuͤrden, und laͤßt dafuͤr eine Gruppirung von edleren und niedriger wachſenden exotiſchen Sträuchern anlegen. Es iſt dieß der hoͤchſte und ſchoͤuſte Punkt, ſo wie es der ganze Krieger 'ſche Garten iſt, auf dieſem Gebirgsaſte, der die meiſten und intereſſanteſten Anz und Ausſichten darbietet. Gegen Oſt liegt hier die Kapitular-Vorſtadt Neudorf — Nova Villa — mit ihrem Thale und ihren Umgebungen zu Fuͤßen, 8 1 en N — Freiherrn von Pron ey, rühmt noch insbeſondere dle Sammlung ſelner ausländiſcen Pelargo len. — Der gräfl. Harrach'iche Garten zu Bruk an der Leitha, zur Hälfte In Drfterreih zur Hälfte in U garn, alſo kn zweit Provinzen gelegen, iſt unter den Händen des Hrn. Lübeck, eines ehrwürdigen Veteranen in der Garten: Kunde, zu einem wahren Si; und Rud⸗plaz der Blu: miengöttin geworden; die Anlagen find ortutnell, groß: artig und überraf@end, der Pflanzenreichthum hervor⸗ trerend, die Scöodelt der Exemplar beinahe einzig. — Die neuen Gartenbauten und Verſchönerungen, welche Se. Durchlaucht der Fuͤrſt Liechteuſteln ta feinem Gar: ten In der Vorſtadt Llechenthal b-wertitelligt, find ein Lieblingsgegenftand in den Erholungsſtunden der Wle⸗ ner. Des Herrn Fuͤrſten von Raſumovstt Garten in der Vorſtadt Lagdſtraße an der Donau fft elner der ſchoͤnſten Landſchafts » Gärten, und kann als ein Muſter dirfer Art betrachtet werden. Die erfte Anlage iſt vom Meſſter dieſes Faces, Roſenthal, und der hohe reine Gachmak des Fuͤrſten führt noch fortwährend paſſesde Verſchoͤnerungen, dorch feinen geſchikten Gärt⸗ ner Gervas Immellin, aus- Seltene cxotiſche Pflanzen und über ſelbe hinüber iſt die Anſicht der jenſeitigen Weinbergen-Reihe, in weiter Ferne aber die Aus⸗ ſicht auf das Moszlawiner Gebirge. Gegen Nord- Oſt uͤberſchauet man hier den Fahrweg nach dem Luſtgarten Schoͤn bach des verewigten Herrn Ge— neral-Feldzeugmeiſters Freiherrn von Radivoje- vich, man ſieht Schönbach zum Theil, und ganz den Luſtgarten Sr. Excellenz des Hrn. Biſchofs und koͤniglichen Banal-Locumtenenten v. Alagovich; man ſieht die außer Neudorf weit entfernten Land— Haͤuſer, Wirthſchaftshoͤfe, das ausgebreitete Wein— Gebirg, und im Hintergrunde das imponirende Hoch: Gebirg. Nach Suͤdoſt hin erſcheint dem Auge ma: jeftärifch die ganze Kapitelſtadt mit der ehrwuͤrdigen Domkirche, und in der großen Flaͤche das weit ſich hinausſchlingende Silberband der ſtolzen Save; im weiten Hintergrunde winken von fern her die Petrinia— ner Gebirge. Fuͤrwahr, ein Unblif, der nur geſehen, ge⸗ fuͤhlt, nicht beſchrieben werden kann. Nebſtdem iſt hier abermal jene perſpektiviſche Durchſicht zwiſchen dem Rochus- Berge und der Domkirche auf die Walla— chiſche Gaſſe noch auffallender und ſchoͤner. Und, wenn die Abendſonne von Weſtenihre Strahlen dort— hin ſendet, wenn ſie die Thuͤrme, Zinnen, Kreuze u. ſ. f. röthet, wenn Berg und Gruppen, Haͤuſer, Kirchen und Thuͤrme, und alle die Gegenſtaͤnde im Golde, die ganze Szene im Feuerglanze erſcheint: o! das wonnetrunkene Auge, das entzuͤkte Gefühl! Der gute Menſch, da fuͤhlt er, wie gut, wie ſchoͤn die Welt ſey, welche Freuden ſie, die wundervoll wohlthaͤtige Natur ihm, ihrem Lieblinge, bereitet: dieß Bild iſt ihm ein Vorgeſchmak höherer Seligkeiten! Gegen Suͤden liegt hier die obere koͤn. Freiſtadt Agram vor uns; und die Reihe anſehnlicher Gebaͤude des weſtlichen Stadttheils tritt in ſchoͤner Erhaben— heit vor das Auge. Nach Suͤdweſt, Weſt und 222 Nordweſt hin iſt hier die Ausſicht durch die jenſei⸗ tig vorſtehenden Haͤuſer und Garten- Bäume der Georger Gaſſe, und durch vorliegende Berge ſelbſt, beſchraͤnkt; man ſieht hier nur die Waldſpizen von Tuskaneez hervorragen. Gegen Norden ſieht man nur die Kirche zum heil. Georg, welche den ob der Georger Gaſſe hinaus hoch liegenden großen Kirchhof (Friedhof, Begraͤbnißplaz) ſchmuͤkt und heiligt. So iſt die intereſſante Lage dieſes Gartens und dieſes Garten⸗Berges! Das ſatte Auge, das in den entzuͤkendenden An- und Ausſichten nach Nordoſt, Oſt, Suͤdoſt und Suͤden wonnetrunken ſchwelgte, findet in der dunklern Beſchraͤnkung, in der naͤhern Begrenzung des Geſichtskreiſes, gen Suͤdweſt, Weſt, Nordweſt und Nord, romantiſch labende Ruhepunkte! es iſt dieß der wohlthaͤtige Schatten zum reizenden Lichte! So wohlthaͤtig wirkt der harmoniſche Wechſel, welchen der ver: ſtaͤndige Fleiß der Menſchen, und die mit den Na: turſchoͤnheiten gepaarte Kunſt hervorbringt! 21. Gegen Oſt windet ſich von dieſem runden Berg⸗Plateau ein Fußgang zum Weingarten hinab, der die Verbindung mit dem vorbeſchriebenen breiten Aufgangswege gewinnt: eine Partie ſchoͤner Kirſchenbaͤume unterſtuͤzt auf dieſer Seite die Grup: pirung des Berges. 22. Ein entgegengeſezter Fußpfad fuͤhrt gegen Weſten in Schlangenkruͤmmungen hinab; er durch— ſchneidet die engliſche Anlage, welche ſich von die— ſem Berge hinab gegen das Sommerhaus erſtrekt, fuͤhrt neben Pinus larix, Aprikoſen, und zwiſchen andern Gehoͤlzen neben einer grottenaͤhnlichen Fel⸗ ſenpartie vorbei, in das Thal hinab und in die Plaͤne. N 4 (Schluß folgt.) in noch feltenern großen Exemplaren find hier in Menge als Zterde dleſes mit Recht beruͤhmten Gartens zu finden. — Eln Gleiches iſt noch von den trefflihen Gartenanlagen des Herrn Grafen von Dleteichſtein, des Herrn Hofrathes von Genz, und mehrerer Yaberer zu rühmen. Aus gezeichnet durch Reſchthum und Bor: treffitchfeit der Exemplare find auch der Handelsgarten des Herrn Roſenthal auf der Laudſtraße, und jene der HH. Held und Aocelottl zu nennen. Wir können dieſe gedrängte Zuſammenſtellung der hortulaniſtiſchen Natloualwerke Oeſterreichs nicht fehlte: fen, ohne noch der Flur der Pelargonlen deutſchen Urſprungs des Herrn Klier ruͤhmͤlſche Erwähnung zu thun. Schon zum ſechsten Male ſtellt uns dieſer Di⸗ lettant in der Gartenkunſt in dem Haufe Nro. 92 uns ter den Weißgärbern, naͤchſt der Kettenbruͤke, ein Pa⸗ norama von Pelargonien vor Augen, das wohl als ei- nes der intereffantetten Schauſtuͤke gerühmt zu werden verdient, und wirklich nicht allein die Aafmerkſamkeit aller hohen und hoͤchſten Perſonen der Hauptſtadt, ſon⸗ dern auch ſehr vieler Fremden in Anſpruch nimmt. — Etwa 4000 Exemplare von mehr als soo Sorten ver: 225 Eine neue Art der beſten Melonenbeete. Die Melonen find eine der beften Früchte, jedoch fordern fie zu ihrer vollſtaͤndigen Zeitigung Größe und Guͤte, einen guten warmen Grund und ein ſol— ches Klima. Die groͤßten und beſten koͤnnen daher auf folgende einfache Art ausgebildet werden, wo— bei noch der Vortheil beſteht, daß ein ſehr guter Gartenduͤnger mit erzeugt wird. Nemlich gewoͤhn— lich miſcht man den aus Stroh und thieriſchem Aus— wurfe beſtehenden, erſt im Anfange der Verweſung begriffenen Stallmiſt mit der Erde. Allein derſelbe iſt noch nicht mit Sauerſtoff geſaͤttigt und zur Pflan- zennahrung oder Erzeugung des Humus, geeignet; wohl aber bewirkt er verſchiedene Krankheiten bei den Pflanzen, vorzüglich Krebs, Brand, viele Sa⸗ menkoͤrner gehen nicht auf, weil der faulende Miſt der Keimung widerſteht, Unkraͤuter, Wuͤrmer und andere Inſekten werden erzeugt, die Pflanzen trei— ben nur Blätter und Holz, und die Erdkrume wird durch die gebildete Salpeterſaͤure allmaͤhlig verdor⸗ ben. Zur Verhinderung dieſer Nachtheile iſt we— ſentlich nothwendig, daß der Miſt fruͤher in die Verweſung uͤberging, daher bereits zur Pflanzen⸗ Nahrung geeignet wurde, ehe er als Duͤnger mit der Erde gemiſcht wird. Nemlicy im Spaͤtherbſte wird in einer freien, warmen gegen die Nordluft gedekten Lage ein hoher Miſthaufen in dem Garten auf der trokenen Erde errichtet, der ſich von Weſt nach Oſt in die Laͤnge zieht. Dieſer Miſthaufen ift feſt zu treten und mit guter lokerer Gartenerde einen bal: ben Fuß hoch zu bedeken, worauf er in dieſem Zu⸗ ſtande uͤber den Winter ſtehen bleibt. Im naͤchſten Fruͤhjahre werden zeitlich die nach Suͤd gekehrte Abdachung des Miſt-Erdhaufens, mit Melonen: Samenkernen, und die — Seiten des Haufens entweder nach Beſchaffenheit der Lage, auch mit Melonenkernen, oder mit Kuͤrbiskernen (Blutzer— Kernen) beſaͤet. Die folgenden Fruͤchte von dieſen Pflanzen zeichnen ſich ſehr durch Größe und Güte aus; und wird im naͤchſten Winter der bedeutend verkleinerte Miſthaufen zur Duͤngung des Gartens gebraucht, ſo iſt der Erfolg außerordentlich gut und viel uͤberwiegend, als wenn der Miſt ein Jahr fruͤ— her gebraucht worden waͤre; denn er iſt nun verfault, und mehr geſaͤttiget mit dem zur Pflan— zen- Vegetation unentbehrlichen atmosphaͤriſchen Stoffen. Vortheilhafter iſt es, wenn die Melonen: oder Kuͤrbißkerne ſchon im Herbſte in jene Erde ſeicht gelegt werden; denn fie keimen dann zeitlich im Fruͤhjahre ſtaͤrker, und liefern fruͤher zeitige, groͤßere, beſſere und zahlreichere Fruͤchte. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Maͤuſe und Ratten aus Gärten zu vertilgen. Folgendes von mir gepruͤfte Mittel, deſſen Er folg immer der Erwartung entſprach, finde ich mich verpflichtet, vorzuͤglich anzuempfehlen: Man nimmt 1 Theil zerſchnittene Blaͤtter von Nießwurz und 2 Theile feines Weizenmehl und miſcht beides zuſammen. Aus dieſem Gemiſche wird ein feſter Teig mit gefaͤumtem Honig geknetet, derſelbe in erbſengroße Theile zerſchnit⸗ ten und an die Orte, wo ſich Maͤuſe oder Ratten be— finden, zerſtreut, wie ſelbe davon freſſen, ſo kom— men ſie um. Man muß aber Sorge tragen, daß das Federvieh nicht davon freſſe, welches dadurch umkommen wuͤrde. Hernleis.. J. Prinz, n prakt. ie edelter Tren in scher Blüte, bach Alem wohl⸗ gedachten Plane mit Rükſicht auf Farbenwechſel, und auf den Effekt des impoſanten Ganzen berechnet, geſchmak⸗ voll und ſymmetriſc aufgeſtellt, bilden für dleß Mal ein lebendiges Gemälde, dergleſchen man noch nirgends geſehen, und von dem ſelbſt jene fünf früheren Dar— ſtellungen der nächſt verfloſſenen Jahte noch welt über: troffen werden. Noch vor kaum 5 Monaten ſahen wir die nemlichen Gewaͤchshaͤuſer von den Fluthen einer unerhörten Ueberſchwemmung bedekt, und ſchon iſt durch dle Vorſicht und Energie des Unteruehmers in diefer. kurken gelt Ales wieder In Tann ſolcheh Zuftande ber: geſtellt, daß es unſere Bewunderung erregt. Freilich mangelt es dieſem begeifterten Blumenfteunde auch an maͤchtigen Impulſen zu jenem Enthuſtat mus nicht, mit welchem er faſt Unmoͤgliches, ſelbſt mit Gefahr feines Lebens v. der Geſundheit bewirkte. Die Erinnerung an die ihm wiederholt zu Thell gewordenen Merkmale der Huld durch den Beſuch Sr. Majeſtät, ſo wie der ganzen Allerhoͤc⸗ ſten Kalſerfamllle, mußte ihn wohl ermuthlgen, den ſtar⸗ ren Etsmaſſen Troz zu bieten, und die herrliche Flur feiner. Pelargonlen deutſchen Urfprungs zu retten.“ 224 — — Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniffen. (Combretum purpureum. Vahl.) Diefer madagaskatiſche Schllugſtrauch empfiehlt ſich wegen fel⸗ ner hoͤchſt prachtvollen, hochpurpuarrothen Blumentrau⸗ den vor vielen andern Zier = Pflangen und verdient in hohem Grade die Aufmerkfamkei: der Blumenfreuude. J bringe ihu in elnem 10 Fuß hoben Treibhauſe, in welchem ich feine Zweige nahe unter die obera Fenfter in horizontaler Richtung an Stäben hinleite, jedes Jahr zur vollkommenſten Blüte. Im Sommer ‚verlangt er hinreichende Luft und Schatten von Laub verk. Im bluͤhbaren Zuſtande verlangt die Pflanze einen etwas welten Topf, da die Wurzeln mehr ta die Breite als Tlefe wachſen und ziemlich viel Nahrung verlangen. Werden die Wurzeln tu einen zu engen Topf gezwängt oder beim Umpflanzen ſehr beſchultten, fo iſt der Wuchs ſchwaͤchlich und die Endzwelge kommen nicht zur Blüte, Der Samen kommt nur ſelten und elnzeln zur Reife; beſſer würde derſelbe reifen, wenn die Pflanze in el⸗ nem, unten zu erwärmenden Erdbeere eines niedrigen Treibhzufeg ftande, Ich vflanze diefen Strauch in fols gende Erdmiſchung: s Thelle Lauberde, 1 Thell Moor: Erde, e Theil mürben Lehm und >), Theile Fluß ſand; auch gebe ich eine gute Unterlage von feinen Scherben. Im Winter darf man nur wenig begteßen. Daß Um⸗ pflanzen muß mit moͤglichſter Stonung des Wurzel⸗ Ballens geſchehen und zwar im März; doch nicht eher, als bis der Topf vollgewarzelt iſt. Die Vermehrung kann auch durch Abſenker in angehängten Gefäßen ge⸗ ſchehen. B. (Rubus oceidentalis.) Diefer Strauch iſt bisher als Fruchtſtrauch nicht ſo beachtet worden, als er es verdient. Es gibt in vielen Gärten und Gehoͤfen ſchmale Pläze und Planken⸗Mauern und Spaltere, wel⸗ che für Spalierbaͤume zu ſchmal oder für Wein nicht warm genug find. Solche Stellen (nur nicht gegen Norden) kann man mit der obgedachten Brombeere be⸗ pflanzen, welche nicht nur ſchnell und febr hoch wachst, ſondern auch eiue überaus reiche und frühzeitige Ernte ſeht wohlſchmekender Früchte liefert. B. (Anfrage. Fruͤchte an den Cactus betreff.) Ich habe ſelbſt in Hofgarten bei einer Menge von Cac- tus noch feine Fruͤchte an denſelben bemerkt. Bet mir blühete im vorigen Jahre ein Cactus alatus (mit dem Eichenblatte) febr häufig und brachte aus einer Blüte eine Frucht hervor, die Anfangs grün, von der Große und Form elner welſchen Nuß, mit Haaren bewachſen, dann wie fie fib der Zeitigung näherte, ſich rötbete, und jezt, nob am Blatte hängend, welch aazufühlen iſt. Darin befinden ſich obne Zwelfel die Samenkörner. Wurde dleſe Bemerkung ſchon öfters und anderswo ge: macht? N. Im März 1880. . — — — — —⁰⏑öW üa‚ ͤ——¹m—¼ 0 Wichtige Anzeige für die Garten- und Aker⸗Beſizer. Im Verlage des J. P. Sollinger zu Wien, Käratnerſtraſſe Nro. 1050 erihten folgende, von Sach⸗ kennern als höͤchſt gemetanüzig und wichtig auerfannte Schrift, und fit in allen Buchhandlungen des Ja⸗ und Auslandes zu haben: Naturgeſeze sur Begründung eines neuen, elafachen und eintraͤglichern en d u e * mit wenig Stallduͤnger und obne Sommerbrache, dauer ch die Benüzungen des Luftbüggers, der Winterbreche, ſeich⸗ ten Lokerung und der wecpſelſeltigen Einwirkungen ver⸗ ſchiedener Erden und Pfl:nzen auf deren Kultur. Mit einer Widerlegung des Beatſon'ſchen Akerſyſtemes. V on Jo ſ. W. Fiſcher, Doktor der Rechte, Mitglied mehrerer vandwirthſchafts⸗ Geſellſcaften, Ehrenbürger zu Olütz und n. ö. Landes⸗Inſtiztar zu Korneuburg. g Wilen, 23830. Druk und Verlag von J. P. Sollinger. 10% Bogen ſtark, eng, aber ſebt deutlich gedrukt, gr. 8. mit Umſclag broſchirt, Preis 54 kr. C. M. Eämmtliben Freunden der Gartenzeltung und des Obſtbaumfreundes übergebe lch jese fär die Landwirth⸗ ſchaft sehe wichtige Sarlft, die zwar auf den Feldbau ſich beztehet, jedoch auch die Gertenkultur, woraus der Akerbau entſtand, vorzüglich mit betrifft, well fie be⸗ ſonders die Kultur des Bodens behandelt, welche auch bei dem Gartenbaue weſentlich zu berütſichtigen fft. Die großen Nachthelle, welche zus dem Umſturzen und Verwechſeln der cherften Erdſchichten, aus dem Legen des Samens und dem Wachen der Pflanzen in todter Erde, aus dem Mlſchen und Vergraben des Mi: ſtes in der Erde u. a. m estſteben, find, ſammt den neu entdekten Mitteln zur Erlangung der größten und dauerhafteſten Fruchtbarkeit mit den geringften Koſter, umſtändlich, gründlich und allgemein verſtändlich ange⸗ geben, auch an allen Ortes leicht zu vollzi⸗hen, denn fie beruhen auf Natur, Einfan heit und Ueberzeugung⸗ Ich hoffe, daß alle Beförderer des Garten- und Feldbaues aus jener ſehr gemrinnüzigen und auf vielen Erfahrungen berudenden Schrift dir größten Vorthelle ehen werden, woraus ſich bald allgemein ein ntues, von dem jerlgen weſ nilich verſchledenes Syſtem der Kultur des Grundes bilden wird. Korneuburg, den 29. Mal 1830. Dr. Joſ. W. Fiſcher. In Commiſſion bel Fr. Puſtet in Paßaun. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis i in ganz Dentſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kt. R. W. mit Convert portofrel. — Allgemeine deutſche Git a e it nene g. — — — K6i— — — Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 22. 5. Juli 1830. FuhHalt; Veredlung und Vervollkommnung des Krieget'ibem Berg: Gartens zu Agram in Croatlen. — Me⸗ lonen auf freier Ribatte zu zleben. — Die Stauderde Ift eines der deſten Düsgungss und Relz⸗ Mittel. — Deu Geruch der Roltu ſehr zu verſtärken ze. — Mittel wider dle Erdflöbe. * Veredlung und Vervollkommnung des Krieger'ſchen Berg-Gartens zu Agram in Croatien. (S ch lu 6.) —.— „Wehe dem, der Dinge ſchlldern will, von denen er fern fit; fein Pinſel trägt Farben auf, aber er malt nicht. ; 23. Den gekruͤmmten, aber immer bequemen und anmuthigen Fußpfad herabgekommen, deſſen ich sub Nro. 22 in der erſten Abtheilung dieſer Beſchreibung erwähnte, befinde ich mich auf der reinlichen, einfach geſchmuͤkten Terraſſe vor dem Sommerhauſe dieſes Gartens auf der Nordſeite deſſelben, im Angeſichte der engliſchen Anlage, welche hier vor mir ausge— breitet ſich zum Berg hinauf erhebet, und ſich oben mit der vorerwaͤhnten Gruppirung des Berges ver- einiget. Gruppirungen von bluͤhenden Straͤuchern, und einzelne exotiſche Baͤume, worunter Bignonia eatalpa, Liriodendron tulipifera, Populus qua- drangulata u. a. m. im Vordergrunde des großen Raſen-Parterrs, bilden den ſanften Uebergang zur engliſchen Anlage. f 24. Dieſe enthält in ihrem Wechſel: Acer ne— zundo, Gleditschia triacanthos, Cytisus labur- num, Lonicera tartarica, Amorpha fruticosa, Viburnum opulus roseum, Hybiscus syriacus, Viburnum lantana, Robinia viscosa, Thuja orientalis, Pinus strobus, Fraxinus pendula, Fraxinus erispa u. a. m. 25. Die ſchöne Gruppe bluͤhender Sträucher in Mitte des Vordergrundes des großen Raſen-Par⸗ terrs vor der Eingangs-Thuͤr zum Sommerhaus "enthält Pitosporum undulatum, Spiräen, Lo- nicera tartarica, Hybiscus syriacus u. a. m. 26. Beiderſeits der Eingangs: Thür ins Som— merhaus find hier ovale Raſen-Parterres, mit hoch⸗ ſtaͤmmigen Roſen und Blumen-Gruppen geziert. Hier, auf dieſem reinlichen Parterre, mit wel— chem ſich die vorerwähnten breiten Wege vereinigen, in welche ſich auch die angezeigten Fußpfade verlie— ren, hier laden uns niedliche Ruheſize zur angenehs men Beſchauung dieſes ſchoͤnſten Gartentheils. Ein herrlicher Genuß! Das Auge an dem Partien-Wech⸗ ſel beſchaͤftigt, bemerkt uͤbereinſtimmende Ueber— gaͤnge, abſtechendes Kolorit, der Natur nachge— ahmte Schattirung. 27. Die Oſtſeite des Sommerhauſes maskirt mit einer hohen Trillage, uͤberwachſen mit Gais— Blatt und Jpomoea purpurea. 28. Vor derſelben 2 ovale Raſen-Teppiche, mit hochſtaͤmmigen Roſen und Blumen-Gruppen. Nachrichten aus Frauendorf. Bekanntlich find in vielen Ländern eigene Blumen- und Pflanzen: Augftelungen veranftaltet, unter welchen die feit 4 Jahren in Wien Statt findende unftreitig einen vorzüglichen Rang behauptet, indem an derſelben die höchſten Herrſcheften, ja felbft Prinzen vom Ge: bluͤte zur Aufmunterung und Belebung der Hortltultur Thell zu nehmen pflegen. Die heurige Ausſtellang war vom 12—15 Mat, wo wir die nähere Beſchrelbung derſelben demnächſt in diefen Blättern nachtragen wer⸗ den. Eben fo herrlich find auch die 2 Florafeſte in Belgten, welde zu Gent alljabrlich, das eine nach Sommers Anfange, Salon d'été genannt, das audere im Wluter Sılon d'hiver gefetert werten. Zu dieſen Blum nausſtellungen tragen Gaͤrtger und Pflanzenitebs baber aus der Naͤhe und Ferne relchlich bet und die offentlichen Behörden begünftigen uad unterftägen dieſe Semmlungen, Die Blumen werden ia der Regel in Topfen gebracht, und bleiben daher während det 3—4 29 226 29. Die Suͤdſeite des Sommerhauſes umgibt ein großer, abwaͤrts gehender Raſenplaz, mit Apri⸗ koſen⸗Baͤumen, Roſen⸗Gruppen, und an der Haus⸗ Wand Feigen- und Pfirſchen⸗Trillagen. Der Raſen⸗ Plaz erſtrekt ſich gegen das Einfahrt-Thor, vis-à-vis des unter Nro. 1 angezeigten Raſenhuͤgels. Hier iſt die Aufgangs⸗Treppe in das Sommerhaus, mit einer Robinia inermis geſchmuͤkt; denn die Berg⸗ Lage macht es, daß des Sommerhauſes erſtes Stok⸗ Werk auf der Suͤdſeite mit der Terraſſe auf der Nordſeite parallel iſt. 30. So befinde ich mich wieder am Einfahrts⸗ Thore, bei dem unter Nro. 1 erwähnten Rafens Huͤgel, von wo ich ausging, und den ganzen engli⸗ ſchen Garten umging, um den Inhalt feiner Par⸗ tien in einer Ordnung, die mir am Gemaͤßeſten ſchien, durchzuſchauen. Von bier fuͤhrt noch ein ſchmaler Weg an der Weſtſeite dicht zwiſchen der Gartenmauer und dem Sommerhauſe, neben Ro⸗ ſenheken auf die obere Terraſſe des Hauſes hinauf; und ſomit iſt auch das freiſteheude Sommerhaus ganz umgegangen. 5 1. Ich begebe mich nun in des Hauſes oberes Stokwerk, auf den Gang gegen Oſt; hier feſſelt mich eine ergreifende An- und Ausſicht nach vielen Gegenſtaͤnden: zuerſt liegt der Weingarten, und der zwiſchen demſelben und dem Hauſe befindliche Theil des engliſchen Gartens zu Fuͤſſen; — tief unten das Thal des Medwedschak; — die jen⸗ ſeitige Vorſtadt Neudorf, man ſieht in ihre Haͤuſer, Höfe und Gärten hinein; — die zwei Fahrwege, welche aus Neudorf in das Thal zu den Muͤhlen, und zum Peters-Bade führen, liegen ſammt dem großen Garniſons-Spitale und der Pfarrkirche vor dem Angeſichte; — das binter Neudorf anſtei⸗ gende Weingebirg bis zum Rochus Berge, welcher gegen die biſchoͤfliche Vorſtadt „Wallachiſche Gaſſe — Vicus Latinorum“ — vorſpringt; — die ganze Kapitelſtadt iſt hier am Schoͤnſten und Voll⸗ kommenſten zu uͤberſchauen, ſammt der Marien⸗ Kirche und einem bedeutenden Theile der untern Stadt; — der dftliche Theil der obern Stadt ragt heraus; — das Auge hat Über den bifchöflichen Teich hinweg, zwiſchen der Kapitelſtadt und dem Rochus⸗Berge eine weite, ſchoͤne Durchſicht in die vWallachiſche Gaffe”, dort praͤſentirt fich dem Hin⸗ blike in voller Froute das anfehnliche graͤflich Dras- kovick'ſche Haus; — endlich eine weite Ueberſicht des Save-Stromes, und der großen Flaͤche bis an die entfernteſten Gebirge nach Oft und Suͤdoſt. — Gegen Norden iſt der obere eugliſche Garten mit der anfehnlichen Pappeln⸗Partie um das Berg⸗Plateau, ganz vor mir; — Anſicht der Georgi-Kirche; — und nordöftlich der Pfarrkirche in Neudorf; — im weit entfernten Hintergrunde das Hochgebirg; — wieder uoͤrdlich eine perſpektiviſche Durchſicht auf die entfernten Ruinen des einftmalig ſtolzen Berg Schloſſes Medwredgrad, boch im Gebirge; — und nordweſtlich erblikt man einen Theil der Gegend Tuskanecz. — Aus den Fenftern der Gemaͤcher dieſes Stokwerkes uͤberſiebt man den untern Theil des Gartens mit dem Glashauſe; — die ganze obere Stadt, und die Kapitelſtadt erſcheint vor dem Blike; — und eine perſpektiviſche Durchſicht durch das Thal zwiſchen Tuskaneez und dem weſtlichen obern Stadttheile in die Landſchaft der Save hinaus, ergoͤzet das Auge. 52. Immer mehr von dieſen genußreichen Aus- ſichten angezogen, und von Neugierde durch die Lage ergriffen, gehe ich aus dem Garten auf den nach St. Georg und Tuskanecz hochfuͤhrenden Weg. Zu Anfang dieſer Bergſtraſſe habe ich zwei Tage dauernden Austellung bei geböelger Sorgfalt in voller Bluͤtenpracht- Jedesmal wird eine Dentmünze audgetheilt. Die Blumen felbft werden als Preisbe⸗ werberinen betrachtet, und diejenige, welge eatweder wesen ihrer Seltenheit oder wegen der Größe und Schoͤnhelt eines Exemplars den meiſten Beifall finder, wird gekrönt. Auch in Ton louſe finder jährlich eine oͤffentlide Pflanzen ausſtellung Statt. Deu erſten Mal find am Konigsplaze bis zum Plaze Seint Satureln die Straſſen auf beiden Seiten in einem Raume von 200 Klaftern mit einem Thelle deſſen angefüllt, was das Pflanzeureich Merkmuͤrdiges und Relzendes aufs zuweiſen hat. Pflanzen, Geſträuche und Baume in der ſchöͤaſten Blüte find mit angenehmer Symmettie aufs geſtellt. Vom erſten Morgen bis zur Dämmerung find dieſe Straſſen mit Käufern, Neugkertgen und Llebha⸗ berg von jedem Geſclechte angefüllt, welches einen nicht minder reizenden Anblif gewährt, als die Aufſtel⸗ lung der Blumen ſelbſt. Es lſt eine ungofhörliche Bewegung zwiſchen den beiden Reihen der Gärtner und Blumenverkaͤufer, und die Luft Ifi überall mit Wohlgeruͤchen angefuͤllt. 227 — —-— herrliche perſpektlviſche Durchſichten durch Krie— gers Garten: eine zwiſchen dem Sommer- und Glashauſe auf die Domkirche; die andere zwiſchen dem Glaßhauſe und der in Nro. 2 beſchriebenen Obſtbaum⸗Partie auf die Marien-Kirche. — Oben bei der Georgi⸗Kirche ſtehet die ganze obere koͤnigliche Freiſtadt Agram, dieſe Bergſtadt in ihrer majeſtaͤ⸗ tiſchen Wuͤrde vor mir. — Steige ich auf den Thurm der Georgi⸗-Kapelle, der durch die höhere Berglage noch hoͤher als der hohe Thurm der Mar⸗ kus⸗Kirche in der obern Stadt iſt, ſo iſt das rings um die ausgedehnteſte Ausſicht, die alles Vorgeſagte, und noch weit Mehreres umfaßt. 35. Ich kehre in den Garten zuruͤk, um dem Wein-, Obſt⸗ und Wiesgarten einen fluͤchtigen Ue⸗ berblik zu widmen. Nur ein einziger, angelegt beſchoderter Weg fuͤhrt durch den gaͤhen Weingar⸗ ten hinab; er fängt bei dem Ringlont-Baume an, deſſen ich bei der in Nro. 15 beſchriebenen Baums Partie erwaͤhnt habe. Der Weg fuͤhrt die obere Haͤlfte des Weingartens ſchraͤg gegen Suͤd, die untere Hälfte ſchraͤg gegen Oft, des gaͤhen Abhans ges wegen. Auf der obern Haͤlfte dieſes Weges, welcher oben mit Blumen und Zierpflanzen grups pirt iſt, hat man die Ausſicht auf Neudorf, die Kapitelſtadt und Marienkirche mit ihrem Stadttheile. Der halbkreisfoͤrmige Berg erſcheint in Abſaͤzen, von Natur ſo geſtaltet, als waͤre er durch Kunſt ſo formirt. Der Weingarten reicht bis zum erſten Abſaze herab: eine foͤrmliche Abſtufung nach ſeinem Umfange. Hier faͤngt der Obſtgarten an, mit Grasplaͤzen; in der untern Abſtufung und tiefen Fläche der Wies garten, unter hohen Nuß, und ans dern Obſtbaͤumen. Auffallend iſt die Natur-For⸗ mation des erſten Abſazes unter dem Weingarten: an feinem füddftlichen Theile eine laͤnglich geſchweif⸗ t65 ſanft abhaͤngend ſich verlierende Vertiefung, eis nem ovalen Natur-Beken aͤhnlich. Hier ſind einige Gemuͤſe-Beete angelegt. Rechts dieſer Natur- Partie ſpringt ein eirunder großer Hügel hinaus, in die unterſte Tiefe, ſchoͤn geformt, hinab reichend. Der Huͤgel iſt mit gutem Futtergraſe bewachſen; unter demſelben in der Tiefe ein mit mehrern Trau⸗ erweiden umgebener Brunnen. Oben auf demfels ben, unter einem in ſeiner Mitte ſtehenden hohen zweiſtaͤmmigen Apfelbaume, ein beſchoderter Ruhe— Plaz mit einem niedlichen Rundſize um den Baum. Ein artiges Plaͤzchen! ein einladender Punkt zur ſtillen Muße mit einem Buche in der Hand, oder zu traulichen Geſpraͤchen! Von dieſem Ruheplaze die Anſicht des ganzen Weingartens und des obern Glashauſes; — Ueberſicht des Obſt- und Wiess Gartens; — wegen der jenſeits des Thales vor— ſtehenden Bäume hat man hier auf dieſer Viertel Berghoͤhe nur eine theilweiſe Anſicht von Neudorf, und nur die Thuͤrme der Dom-, Franziskaner- und Marienkirche ſind ſichtbar: in dieſem beſchraͤnkten Geſichtskreiſe hier in ſtille Ruhe gewiegt, gilt es einen labenden Wechſel nach den vorgenoſſenen, ſtark an— ziehenden, großen Aus ſichten. Denn, iſt gleich dieß Plaͤzchen kein verſtekter, ſondern ein offener Ort, ſo iſt es doch durch die allſeitig nahe Begren— zung und engen Geſichtskreis zu einem Aſyl ruhigen Denkens und Betrachtens geſtempelt. Auch hier hat der moderne Gartengeſchmak das Steife, die ſchnurgeraden Linien und ſcharfen Eke ꝛc. verbannt; in gekruͤmten Wellenlinien, wie es nur das Terrain zuließ, laufen die Verbindungs— Wege durch den Obſt- und Wiesgarten, uͤberall mit jungen Baͤumen der edelſten Obſtſorten beiderſeitig bepflanzt. Zwei Wege fuͤhren aus der mittlern und unterſten Bergabſtufung zum nordöftlichen obern !.. DD ne m ee 2 cc nn Auch in Bayern werden jährlih in der Kreishanptftadt Augsburg 2 Blumenmaͤrkte veranſtaltet. Scoon der in dis rauhe April-Monat fallende Palmſonntag gibt in der Marimiliang-Strafe einen kleinen Vorgeſchmak von dem winterlichen Fleiße und der zarten Pflege ſoraſa⸗ mer Hände verftündiger Vater für ihre blühenden Kins der, als Erſtlinge des lang erſehnten kelmenden Früh⸗ lings. Allein der 11. Mal entfaltet in der Ludwigs⸗ Straße die ganze Fülle der Kunſt in dleſem Fache. Mit allgemeinem Vergnügen und hoher Verwunderung durch⸗ wandelt Alt und Jung ia dichten Maſſen die langen Reihen des auf Stellagen amphitheatraliſc geordneten, herrlich prang enden Bereiches der Flora. Der lieb⸗ lichſte Farbenſomelz, die duftendſten Gerüche bezaubern die menſchlichen Sinne nach ſo langer Entbehrung wie neu erwachend aus einem langen Winterſchlafe. In der üppioſten Blüte wetteifern Roſen, Veilchen, Lev⸗ kojen, Nelken, Balſaminen, Kolokaſien, Rosmarinen, Hollunder, Hortenſten, Tulpen, Narziſſen, von allen Sorten und Großen, ferner in dem mannigfaltigſten Flor alle moglichen Arten Geranien, dann andere exo⸗ tiſche Gewaͤchſe, endlich Fruͤchte tragend die niedlichen 29 228 Ende des Weingartens, zu einem am Fuß des Wein⸗ Gartens erhabenen Ruheſize: auf dieſer Stelle hat man die Auſicht des nach barlichen, mit dieſem Wein⸗ Garten angrenzenden, dem Herrn Basilius v. Mra- ovich gehörigen Peters⸗Bades, eines beliebten Un⸗ terhaltungsortes; jenſeits des Baches Medvred- schak aber iſt die Anſicht der ſeit einem Jahre neu errichteten Steingut⸗Geſchirrfabrik des Herrn Dok⸗ ters Joſeph Krieger. Denn Krieger, ein aͤſthaͤtiſcher Freund, Schaͤzer und Verehrer der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, ein Mann, in dem ein Geiſt voll des lebendigen Gefuͤhls fuͤr alles Edle, Schöne und Wahre wehet, faßte den eines Patrioten wuͤrdigen Entſchluß, in ſeiner Vaterſtadt Agram eine einheimiſche Landes-Fabrik zur Erzeu⸗ gung der Steingut⸗Geſchirrwaaren zu gründen, in welcher die guten Naturſtoffe, die vortrefflichen Thonerden, Kieſe u. ſ. f., die der Schoß unſerer heimiſchen Muttererde in reichlicher Menge birgt, zum Vortheil des Landes benuͤzt werden ſollten. Ich wende mich nun zu den Anſichten, welche der Krieger'ſche Garten von Außen her darbietet. a) Auf dem halben Wege von Schoͤnbach herauf, iſt die hohe Pappeln⸗Partie um das Bergs Rondel, ganz ſichtbar, immer fort herauf ſichtbar. b) Sowohl am obern Ende Neudorfs, als drauſ— ſen auf der Straſſe, iſt die Pappeln-Partie ſichtbar. e) Bei ber Marien- Kapelle in Neudorf, iſt der ganze Weingarten, das Glas- und Sommerhaus ſchoͤn zu ſehen. d) Deßgleichen von dem untern Fahrwege aus Neudorf in das Thal zu den Muͤhlen; eben ſo von allen Ausgangspunkten aus Neudorf in das Thal des Baches Medwedschak; und aus vielen Haͤu⸗ ſern und Gaͤrten Neudorfs. e) Am halben Wege zwiſchen der Marien⸗Kapelle und Pfarrkirche Neudorfs.“ 4) Am obern Ende der Kapitular-Bachgaſſe, wo der Bach Medwedschak in dieſe Gaffe einmuͤndet, iſt die Pappeln⸗Partie ſichtbar. 8) Eine der ſchoͤnſten perſpektiviſchen Anſichten auf den Garten und das Glashaus des Hrn. Dr. von Krieger iſt von dem großen Rundplaze auf dem frei aufſteigenden Hügel vor dem oͤſtlichen Thore der biſchoͤflichen Reſidenz. Die Anſicht iſt uͤber den biſchoͤflichen Teich durch das Thal in der Hinterſeite von Neudorf, wo ſich von dieſem Standpunkte ges nommen, jenſeits Neudorf dieſelben Bergreihen mit ihren Landhaͤuſern, Gaͤrten und Weingaͤrten ſo ſchoͤn praͤſentiren, ſammt der hoͤher vorragenden Georgi⸗Kirche und im Hintergrunde das Hochgebirg impoſant erſcheint. Von Neudorf ſelbſt erhebt ſich auffallend das Garniſons-Spital, und perſpektiviſch zeigt ſich die Pfarrkirche. — Nicht leicht gewaͤhrt eine Gartenlage ſo viele ſchoͤne An- und Ausſichten, wie dieſe; und dem kenntniß- und gefuͤblvollen Herrn Eigenthuͤmer iſt hierin einer der gluͤklichſten Punkte fuͤr dieſe Anlage zu Theil geworden. Es iſt eine wahre Luſt dem fuͤhlenden Freunde der Na⸗ tur und des Schönen, fein Auge an dem Wechſel fo. mannigfaltig anziehender An- und Aus ſichts⸗ Szenen zu weiden, und ſich an dem Genuße der Anlagen dieſes an ſich nicht großen, aber mit guter Wahl und aͤſtbetiſchem Geſchmake Beten Gar tens zu ergoͤzen. Außer den in Nro. 12 dieſer Beſchreibung be- nannten einigen Pflanzen (da man doch, wenn man eine Garten: Partie anzeigt, einige davon nennen muß, deren aber weit mehrere da find) bekam dieſer Garten noch eine bedeutend vermehrte Auswahl von Roſen, Nelken, Tulpen, Pelargonien, Rochelien, Feigen, Eltronen- und Drangen: Bäumchen m. ſ. w. in Töpfen. Man wird nicht satt an ſelch' dimmitſchen Ge⸗ nuſſen; der Ungenügſame wuͤuſchte von Allem, der Bes ſcheldene nur Einiges zu befizen. Lezteres kann auch um billige Preife geſchehen. Es bilder dieſes ein wah⸗ res Blumen oder Mal⸗Feſt. Des zweite Feſt äbnlich⸗elgenthuͤmlicher Art für Flora Reto in der alten Aug uſta hat im Auguft am St. Jatebsıag In der Vorſſadt gleiben Nement Statt. Es bereot vemlich der ſonderbare Gebrauch, daß außer dem Weihetefte der den Evangellſchen nach der Refor⸗ matton eingeraumten St. Jakobs⸗Pfarrtirche feines fo allgemein theilnebmend gefeiert wird. Am frühen Mor⸗ gen füllet ſich ſcon an die em Tage die ſchoͤn Haupt⸗ ſtraſſe der Vorſtadt mit Buten, geſa mükt mlt den vor⸗ züglicſten Blumen: Erzengriffen aus aut dieſer vorge⸗ rütten Jahreszeit, wozu vorzüglich der auserleſenſte Nelker flor u. a. gehort. Non dräpger und woget den ganzen über die ſchau- und kan fluſtige Menge die Straſſe auf nord nieder, die anliegender Wirths bäuſer wiw meln von Gäſſen, und en allen Feoſtern der Privarbäufer von Lutherlſchen, wie von Karholiſcheu erblikt man feſt⸗ 229 Stapelien, Salvien, Jrien, Nerium, Cactus, Me- sembryanthemum, Phlomis Leonurus u. m. a. Nebſt den bei allen vorangezeigten Partien und Grup⸗ pen dieſes Gartens genannten exotiſchen ſowehl als einheimiſchen Bäumen, Straͤuchern und Obſtſorten enthaͤlt er deren noch mehrere und andere. Die Hortenſien und Georginen haben es im lezten Wins ter ſowohl in dieſem Garten als in andern unſerer bieländigen Gärten abermal bewieſen, daß fie im freien Grunde unter einer leichten Bedekung aus— dauern. Herr Dr. v. Krieger ließ die Calla ae- rhiopica ausheben und ins Glashaus einſezen, fie blühte auch dießmal nicht, und fo iſt der Verſuch noch unentſchieden. Folgende Bemerkung von Juglans nigra ame- ricana erachte ich hier nicht am unrechten Orte zu ſtehen. Herr Dr. v. Krieger erhielt die Frucht derſelben aus einem Garten im Salader-Komitate Ungarns: äußere glatte, ſehr dike, runde, grüne Schale, innen faſerig, ſehr an der harten Nuß— Schale haͤngend, die innere Schale ſehr hart und dik, mußte mit einem Hammer eroͤffnet werden, der Kern liegt feſt an der innern harten Schale an, ſo daß er den ganzen innern Raum ausfuͤllt; das Fleiſch des Kernes weiß, aber dem Geſchmake nad), ranzig, ſchon der Geruch ließ etwas Ranziges ver— muthen; doch fand dieſelbe Nuß feine Köchin ſehr gut — ſo ſind die Guſto verſchieden. Ein anderer hieſiger Gartenfreund fand feine amerikaniſche Nuß, die er ſelbſt in ſeinem Garten erhielt, von nemlicher gleicher Beſchaffenheit und ranzigem Geſchmake, wie Hr. Dr. v. Krieger. Die Frucht der Juglans nigra ſcheint alſo unſeren kroatiſchen, an unſere ſchmakhaften einheimiſchen Nuͤße gewohnten Gaus men nicht behagen zu wollen. Wie ſchoͤn iſt's, wenn der Boden, der Grund, das Erdreich, als der erſte und beſte Naturſchaz fuͤr den Menſchen, durch verftändigen und ausharrenden Fleiß kulrivirt, in dkonomiſch nuͤzliche Anlage ver⸗ wandelt, und durch aͤſthetiſchen Sinn auch fuͤr das Vergnügen verſchöͤnert wird! Wie ſchoͤn iſt's, wenn eine edle Familie in ihrem Beſtzthume durch ratio⸗ nelle Mühe und zwekgemaͤßen Koſtenaufwand einen weſentlichen Nuzen ſich verſchafft, und dabei jene genußreichen Vergnuͤgungen ſich bereitet, die demGei⸗ ſte wie dem Koͤrper als Erholung ſo ſehr zuſagen! Wie ſchͤn iſt's, wenn ein Mann von gebildetem Vers ſtande und hochherzigem Gefühle im Geleite feiner edlen Gemahlin, Josephine, gebornen Rauth, deren zarter Sinn fuͤr ſchoͤnere Gartenkultur ſie zu Florens und Pomonens erſten Lieblingen geweiht, im muntern, fröhlichen Kreiſe liebenswuͤrdiger Sproͤß⸗ linge des Lebens Luſt und Freude in ſeiner anmuths— vollen Gartenſchoͤpfung fühle! Schöner und edler noch der liberale Mitgenuß, welchen die humane Familie ſo vielen andern guten Menſchen ſo freund— lich gewaͤhret! — Steht gleich das „Omne tulit punctum, qui miscuit utile dulei“ nicht als Wahl⸗ ſpruch bei dieſem Garten angeſchrieben, ſo traͤgt er ihn doch in ſich in voller Wahrheit und Wirk— lichkeit! Geſchrleben zu Agram im Sommer 1329. Michael v. Kunits ch, . k. k. penſ. Prof., Groß⸗Ehren⸗ Mi glled der prakt. Gatrtenbau⸗Geſellſa aft in Bayern zu Frauendorf, corteſponditerdes Mitglied des Gartenbau⸗ Vereins zu Berlin, und Ehrenmitglied der Muſikvereine zu Gratz und Varasdin. Melonen auf freier Rabatte zu ziehen. Die ſpaͤtere Melonenernte, im gewöhnlichen Sommer, iſt mit weit wenigeren Koſten und Muͤhe Err ²˙¹ m5 s ęf k y nee a RER lich gekleidete Domen und Herren. Abends ertöner als lenthalben ftoͤblie Tanzmuſik. Die Nachkitowelhe wird auf dieselbe Art gefeiert, urd mit ihr Augsburgs weis ter Blumen: Markt beſchloſſen, der in Bayern noch nicht ſeines Glelchen bat, und von Fremden, die noch keinen gefeben, gens beſucht zu werden verdient. Und 10 verbreitet fi denn überall der Sinm für Blumeo- und Pflanzen- Kultur allmahiia mehr, und die Sitten der Voͤlter werben dadurch verfeinert, und für das Gute und Schone empfa glich gemacht. Ein blumenllebeudes Volk, duͤnkt mich, kaun nicht ausgeartet, nicht verwildert ſeyn, da mwentgftens in et ner Richtung der warme Stan für Swönbelr und Nar tur in ihm lebt, und der Blumenfreund durch die ihn umgebenden Pflinzen fo lebendig und dedeutungs voll an feine eigene Blütezeit, an feine Jugend und fein Alter und ſelbſt an feine Kinder und die ihnen ſchul⸗ dige Pflege und Sorgfamtelt erinverr wird. Die Blume iſt etu fo redendet Bild und Symbol alles deſſen, was Leben iſt, und beißt. Wle fie, keimt der Menſch zart und weſch aus dem mütterlichen Schooße der Natur hervor, und bedarf, wle fie, der 250 — — verbunden, als es bei der gewoͤhnlichen Praxis der Fall iſt, wovon ich mich durch vorgenommene Ver— ſuche uͤberzeugte und dieſemnach das von mir mit beſtem Erfolge angewendete Verfahren bekannt gebe. Die Sorten, welche ich auf dieſe Weiſe gezo⸗ gen habe, waren die kleine tafel⸗, große tiſch⸗hut⸗ foͤrmige und gruͤnfleiſchige Melone. Der wohlgereifte Same wird mit halbem Maͤrz in ein mäßige Wärme haltendes Beet gefäet, von welchem die jungen Pflänzchen in Töpfe geſezt und bis fie endlich ins freie Garteuland verſezt, auf die gewoͤhnliche Weiſe behandelt werden. Bei guͤnſtiger Witterung wird die erſtern Tage im Mai, im entgegengeſezten Falle aber bis zur Haͤlfte, auf eine Rabatte ein Beet mit ſuͤdlicher oder ſuͤdweſtlicher Expoſition auf folgende Weiſe gemacht. Die Erde wird 1 Fuß tief und 4 Fuß breit aus⸗ geworfen, und dieſer Graben die Halfte feiner Tiefe mit Stengeln und Blaͤttern ausgefuͤllt, die andere Hälfte wird mit gut abgefaultem Miſte von Treib— Beeten geebnet, weil dieſer meiner Meinung nach fuͤr die Ausbreitung der jungen Wuͤrzelchen zwek— dienlicher, als friſcher Stallmiſt iſt. Nachdem dieſe Materialien eingetragen ſind, hat das Beet an der Hinterſeite 1 Fuß Hoͤhe und wird mit den Fuͤßen feſt zuſammen getreten. Mit der ausgegrabenen Erde wird das Beet 9 Zoll hoch bedekt, und dieſe Deke ebenfalls feſtgetreten. So— bald nun dieſe Vorbereitung vollendet, ſo werden in einer das Beet in der Mitte durchſchneidenden Linie in einem Zwiſchenraume von 4 Fuß Handglaͤ— fer aufgeſtellt und die früher in einem Topfe gezo⸗ genen Pflaͤnzchen darunter geſezt und zwar derge— ſtalt, daß unter jedes 2 oder 5 Pflanzen angebracht und gut begoſſen werden. Wenn nun dieſe Handglaͤſer ſo ziemlich von den Pflanzen ausgefuͤllt find, fo muͤſſen dieſelben bei ſchoͤner Witterung an der Vorderſeite 8 bis 10 Tage 2 Zoll hoch geluͤftet werden. Bei trokener und war⸗ mer Witterung kann man die Pflanzen ein wenig begießen, welches aber bei truͤber oder kalter Wit⸗ terung nicht der Fall ſeyn darf. Wenn dieſe Handglaͤſer oben mit Ventilatoren verſehen ſind, ſo eignen ſie ſich fuͤr dieſen Zwek noch beſſer. Statt die Handglaͤſer zu lüften, offnet mau zwekmaͤßiger die Ventilatoren, durch welche die feuchte Luft entweicht, und ſomit verhuͤtet wird, daß die Sonnenſtrahlen die Spizen der Ranken und Blätter verbrennen, was leicht geſchehen kann, weun ſie bei ſolcher Expoſition in Beruͤhrung mit feuchter Luft bleiben. Wenn die Pflanzen faſt die Höhe der Hand⸗ Glaͤſer erreicht haben, oder ihre Ranken zu dicht in einander wachſen, muß man erſtere heben und den Pflanzen verſtatten, ſich nach Außen zu verbrei⸗ ten, wie man es mit den Gurken zu machen pflegt, die man auf das ruͤkenfoͤrmig erhöhte Beet pflanzt. Wenn die Ranken ſehr dicht in einander gewachſen ſind, kann man einige der ſchwaͤchſten abbrechen und auch die Spize von jeder Leitranke abnehmen. Für den ganzen Sommer bedarf es keines fers nern Beſcheides. Ehe man die Handgläfer lüfter, muß man das Beet mit einer Schicht kurzen Gras ſes oder trokenen Geſtroͤhes bedeken, um ſowobl die Ranken, als die Frucht huͤbſch rein zu erhalten. Der Frucht in dieſer Jahreszeit eine Unterlage zu geben, iſt ganz nundthig. Bei warmer und tros kener Witterung muß ſtark gegoſſen werden, und zwar die Woche ein oder zwei Mal, aber nicht oͤf⸗ ter; denn die Melonenpflanzen koͤnnen nicht viel Feuchtigkeit an ihren Ranken oder Blättern vertra⸗ gen und bekommen davon ſehr leicht den Krebs. r —·rſ rr . — ſchuͤßſenden Hand der Liebe, wenn er gedeihen fol. Dann fängt er an zu blühen, feine Kindheit gleicht der jugenduchea Friſde uud Anmuth der Blamen. Das Kind iſt ſchoͤn und liebenswürdig wie fie, auch liebt es wie fie den freundlichen, väterlichen Boden, und wlll, gleich der Blume, zart und vorſichtig berührt ſeyn, wenn fie nicht ausarten oder verfrüppeln ſoll. Beſchet⸗ den, etufach, ungekünſtelt ſteht das Klad, wie das Bluͤmchen in dem Garten der Natur, uad verlangt uſchts, als das ihm von dieler guten Matter verlie⸗ hene Recht, zu leben, zu bluͤhen und ſich in ihrer mil⸗ den Sonne zu freuen. Diefen Genuß, dieſes Leben, fordert das Kind, wie die aufblühende Blume. Im Dunkel, im Schstten, im Kerker mögen Beide nicht haufen, und verlieren da bald ihre jugendliche Schöne, und die Reize, womit dle Natar ihre Freibelt ausge⸗ ſmuͤkt hatte. Eadlich verblüht der Meuſch, wie das Blümchen, fie welken Belde, fie neigen ihr mattes Haupt dem Grabe entgegen, fie ſterben, und neben dem Staube des Meniwea liegt der Staub der Blume. Wie wohlthätig iſt nicht die Stande, die wir an einem ſchoͤnen Fruͤhllngs⸗ oder Sommermorgen in eis 251 Um eine fehöne Frucht zu erlangen, muß man, wenn die angeſezten Melonen die Groͤße der wel⸗ ſchen Nuͤſſe erreicht haben, auszulichten anfangen, weil auf einem einzigen ſolchen Huͤgel ſich oft meh⸗ rere Duzend Fruͤchte anſezen. Die Reifzeit der Frucht beginnt gegen die erſte Woche des Auguſts und waͤhrt bis die erſteren Tage des Septembers fort. Wenn nun die Fruͤchte zu reifen beginnen, muß alles Begießen aufhören, weil die Wurzeln der Pflanzen, welche ſich zwiſchen den verfaulten vege⸗ tabiliſchen Subſtanzeu verbreiten, den fpäter reif werdenden Fruͤchten hinlängliche Nahrung zuführen. Um die Fruchtfolge zu verlängern, kann man noch Anfangs der zweiten Woche im April ſaͤen und die Pflanzen auf die bereits bekannte Art verſezen und behandeln, und wenn froͤſtige Nächte eintreten ſoll⸗ ten, fo muͤſſen diefelben mit der ſchon früher ges brauchten Handglaͤſern, gleich der erſten Ausſaat bedekt werden. Auf dieſe Weiſe kann man ziemlich gute Melonen bis gegen Ende Oktober beſizen. Kol b, Mitglied der k. k. Lasdwirrhſchafts⸗ Geſellſchaft in Wien nad der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft iu VBepern zu Fracendorf. Die Stauberde iſt eines der beſten Duͤn⸗ gungs⸗ und Reizmittel. Die Erfahrung uͤberzeugte, daß der Staub von den an Farbe und Eigenſchaft ganz entgegengeſezten todten Erdarten das beſte Duͤngungs- und Neizmits tel iſt, wobei noch der Vortheil beſteht, daß das durch der Grund für immer nach und nach verbeſ— ſert wird. Nemlich, auf einen zaͤhen, feſten Thon⸗ Grund werden Kalkerde oder Sand, und auf einen lokern Sand- oder trokenen Kalkdoden, Thonerde nem Blumengarten zubringen, und nnter Florens Mei⸗ ſterwerken durchleben! Der Geiſt des Lebens und der Jugend baut uns an, wir ſcweben in einer Atmos⸗ phaͤre von erqulkenden Düften, und fangen Kraft in uns mit ftarfen Zügen. Wir fühlen es augenblikllch, daß uns wohl wlrd, daß urs eln Etwas zuflteft, das unfern Zuftaud in frohe Behaglichkelt verwandelt und die Seile ermuntert; daß uns mit den dalſamſſchen geilligen Getüchen der Roſe, der Nelke, der Lilie, des Thomlans, Polel, Iſops, der Mellſſe, und des Wer⸗ muths, des Majorans, der Salbei, des Ros marins ic. gebraucht. Dieſe aus der Tiefe gegrabenen todten Erden werden auf kleine Haufen geſchuͤttet, blel— ben ſo durch mehrere Wochen liegen, und wann ihre Erde dann ganz ausgetroknet iſt, ſo wird ſie zu feinem Pulver geftoffen und auf den Grund aufges ſtreut. Eine ſolche Erdmiſchung leiſtet beſſere Dienfte, als Kalk, Mergel, oder Gyps, und iſt woblfeiler. Die Kraft wird noch vermehrt, wenn die todte Erde vor ihrer Pulverung im Ofen gee brannt wurde. Vorzuͤglich wirken jene Reizmittel auf die Blaͤtterkrone; und werden fie der Erde beis gemiſcht, ſo muß dieſes bei oder nach der Aus— faat ſeicht auf die Erdoberfläche durch deren Be— ſtreuen geſchehen. Kornenburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Den Geruch der Roſen ſehr zu ver ſtaͤrken und zu veredeln. Man pflanze eine Zwiebel der größten Art au die Seite eines Roſenſtoks, und man wird wahrneh— men, daß der Geruch der Roſen weit ſtaͤrker und durchdringender als gewohnlich iſt, ohne etwas vom Zwiebelgeruch bemerken zu koͤnnen. Das von ſolchen Roſen gebrannte Waſſer iſt weit gewuͤrzhafter und angenehmer, als von den andern, und koͤnnen jene alſo vortheilhafter von den Apothekern benuzt und theurer bezahlt werden. Mittel wider die Erdfloͤhe. Eine vorzuͤgliche Wirkung gegen dieſelben aͤuſ— ſert das Suppenkraut, Dragun. Man haft das— ſelbe ganz klein, gießt etwas Waſſer darunter uud laͤßt es in der Sonne ausziehen. Dieſer Extrakt wird mit etwas mehr Waſſer vermiſcht und dann das Gartenland damit begoſſen, wo ſich die laͤſtigen Erdfloͤhe augenbliklich entfernen werden.“ u der Genſus der Geſundheit und Jugend 'entgrgenefit, um unt mit ihren Gaben zu beſcherken. Jeder Athemzug, deu wir machen, {fi mit einem ſtarken Aptheile der verfei⸗ nertſten Lebenskraft beleden. Die un nas ahwllchen Far⸗ ben der Blumen, dad Inkarnat der Roſe, der Purpur der Nelke, der Alabaſter der Narziſſe, welcht Stärkung für das Auge, welch ein fanfter Reiz fürnniere Nerven. In den Gärten, Freund! malen un ſichtbare Gelſter deine Wangen, ſo wie fie die Blumen malen; hier find Kraftquellen für. kich eröffnet, und wohlthätige Nyn phen ſa oͤpſen für dich aus dieſen Quellen. 252 Aufforderung an alle Men ſcheu freunde. In der Carl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien, am Stephansplaze, an der lioken Ete der Gold chmed⸗ Gaſſe Nro. 625, iſt eine Präuumerat ion eröffnet auf das Werk: Wiens Tage der Gefahr und die Retter aus der Noth. Eine authentische, aus den ſicherſten Quellen geſchoͤpfte Beſchrelbung der unerbörten Ueberſchvemmung der Vor⸗ ſtaͤdte Wiens, als der Leopoldſtadt, Yigerzeile, Roß iu, Thury, Llctenthal, Althaau, Alſervorſtadt, unter den Welßgaͤrbera und Erdberg, und des fla⸗ chen, an der Donau gelegesen Landes; fo wie eine wahrheltgemäße Schilderung der außeror⸗ dentlichen NRettungsanftalten, Hilfelelſtungen und thä⸗ tigen Nächſtenliebe, wodurch ſich die erhabe gen Glieder unſers Kalſerhzuſes, der hohe Adel, das Milisär, fo wie die Behörden, kurz die Wiener überhanpt, zu diefer Zeit um den Dank ihrer bedrängten Mitbürger verdient gemacht haben. Bon Dr. Franz Sartorf, k. k. Regterungs⸗Sekretär, Vorſteber des Cenkrele Buͤ⸗ cher Reolſtons-Antet, Curator der I. öfterr. Spar⸗ kaſſe und damit vereinigten allgemeinen Ber: forguage:Anftılt, und mehrerer gelehrten Geſellſchaften Mitgllede. Unerhört in den Jahrbüchern Wiens tft das furcht⸗ bare Eretynt der Waſſergorh am 1. März. Nie ge⸗ ahnet die Höhe der Flurbea der Donau, wodurch dle blühendſten Vor ſtädte Wiens überſchwemmt wurden. Keln Jahrh andert welſet in der Chronlk won Wien auf ſol de Wath der Elemente hin. Menſcken und Thlere, Häuſer und Hausgeräthe wurden eine Beute der verdeerenden Fluthen, das Elend iſt groß — die Prüfung ſchwer! Aber groß und engelgleich auch die Milde des an: gebeteten Monarchen, der mit tief verwundetem Herzen feine Söhne und Brüder, die durchlauchtigſten Erzherzone zur ſcnellen Rettung aus ſandte. Ewig wer⸗ den im Volke die Erzählungen der großberziaen Thaten fortleben, wodurch ſich die Erzherzoge von Oeserreſch, Bruder und Sdone Sr. glorrei regierenden Maieftät, um die Menſchheit und das Vatetland die unverwelk⸗ lichſten Lorbeern erworben baben. Hochberzige aus dem hohen Adel, das Militär, bie Behörden, Beamte und Bürger, Private und Dienft- — QU —— —— EEE TEE leute, fo wle Menſchen jedes Standes und Alters wa⸗ ren bemüht, Geld, Lebersmittel, Kleidung und Waͤſche anszutheil -u, Gefährzet ' iv Stwerbeit zu bringen, Ktanke in verpfleger, verwalfete Kinder ertrunkener Eltern an A anzunehmen, und ſo das Elend mildern zu elfen. Solche Züge find koſtbare Perlen in dem Kranze der Humanlıar unferer Reſidenzſtadt — fie find es werth, für fernere Jahrhunderte als Muſter reiner Menu ſchheit zu dlegen. Der Verfaſſer dieſer Schrift (wobabaft fa der Leopoldſtadt, Sperlgaſſe Nro. 246), der ſelbſt das Schik⸗ ſal der Ueberfwemmten thrilte, iſt in die günftige Lage geſezt, die vollſtäadigſten und verläßlichſten Nachrichten über zieſe Sorekensſcene zu ſammeln; der ibm allein und alle ähultoen Unternehmungen ausſchließend eröff: nete Zattitt zu den Erhebungen ſezt ibn lu sen Stand, eine vollkommen aeraue, aktenmäßlge, erihöpfende und wahrhaftige Darſtelluag, nit blos der Wiener Ueber⸗ ſchwemmung, fondern auch der Verwüftungen auf dem Lande zu liefern. Jedermann wird um b+glanbiate Mittbellung ber ibm befannt gewordeden edlen Thaten und merfwürs digen Erelgalße er:ucbt.) Der Ertrag dleſes Baches iſt einzig dleſen Ver⸗ unglätten in Wien nad in den nächſten Umgebungen der Kalierkadt gewidmet. Damit aber der Aushilfsfond nicht erſt auf die eingehenden Pränumeratlonsgelder vertröftet wird, fo wurde von dem Herausgeber und Verleger diefes Were kes gleta im Voraus der vos Sr. Maleſtät aufgeſtell⸗ ten Comm ſſton in Ueberſchwemmargs⸗ Angelegenheiten dle Summe von 1000 fl. C. Mz. mit der Bitte über: relcht, ſelch als elulwelige Gabe für die Uoglükll⸗ chen verwenden zu wollen. Die Namen der Pränumeranten, welche man rein und deutlich geſcrieben mitzutbeilen bittet, werden dem Werke zum immerwährenden Andenken belgedrukt. Das Wert wird 10—12 Bogen betragen und dem⸗ naͤchſt eribeinen. - 2 moͤgltchſt getreue Abbildungen der uͤberſchwemm⸗ ten Leopoldſtadt und Roß au, dle dem Werke beigebuns den werden, verfinnliben den ſchreklichen Anblik. Alle Bun handlungen fo den Provinzen ſowohl, als im Auslande, nebmen Präunmerarion en. Der Termin bleibt des Auslandes wegen bes zur Erſchelvung des Werkes offen; doch deltede man ſnell zu praͤnuweri⸗ ren, well die Große der Auflage bald beſtimmt werden muß. Die Praͤnumeratton wird angenommen kn der Catl Gerold'ſden Buchdandlung, am Stephansplaze, an der Itnten Ete der Goldſchͤledgaſſe Nro. 625, und in allen Buchhandlungen Deutiatands, auf eln in Uma lag gehef: tetts Exemplar auffbönem Drutpap.ermit 1 Rthl. ſächſ. 2 — * = Vellopapier . In Eommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Preis la in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mlt Convert pettoftel. — Allgemeine deutſche Garten. Z eint uns. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 28. 12. Juli 1830. Inhalt: DBereitung einer guten Erde für Topfpflanzen durch Relufgung von Saſpeterſaͤure. — Behand⸗ lung der ſogenannten ſchoͤnen Wiener⸗ oder Tiger- Blum? (Ferraria pavonia). — Das Pfropfen frantartiger Gewächſe. — Außerocdeutlich große Rettige zu ehen. — Notizen uͤber Kucharski’s Reife, Bereitung einer guten Erde fuͤr Topf— Pflanzen durch Reinigung von Sal⸗ peterſaͤure. Es beſteht oft der Fall, daß die in Toͤpfe geſezten Blumen, Obſtbaͤumchen, oder andere Pflanzen deß— wegen verderben, langſam wachſen, oder unfrucht— bar bleiben, weil die Erde mit ſchaͤdlicher Salpeter— Säure geſchwaͤngert iſt. Wird eine ſolche Erde in das Feuer gelegt, ſo verliert ſie zwar den Salpeter, aber auch zugleich den Humus, und iſt ſo als todt anzuſehen. Einen großen Vortheil gewaͤhret es aber, wenn die Erde in eine Bottich mit Regenwaſ— ſer geſchuͤttet, darin ſtark umgeruͤhrt, in Ruhe ge— laſſen, dann wieder umgeruͤhrt, und wenn ſich die ſchwerſten Theile geſezt haben, ſchnell das Waſſer in eine andere Bottich geſchuͤttet wird, in der ſich die leichtern Erdtheilchen ſezen, worauf das klare Waſ⸗ ſer abzulaſſen iſt. Dieſe ausgelaugte Erde gibt man troken in die Toͤpfe, wo ſie ſehr gute Dienſte leiſtet und beinahe das Wachsthum jeder Pflanze ſehr beguͤnſtiget. Die gelokerte Erde der Maul— wurfsbaufen, welche uͤber den Winter den atmos— phaͤriſchen Einfluͤßen ausgeſezt waren, find im naͤchſten Fruͤhjahre am Beſten zu jenem Auslaugen zu gebrauchen. Die Beimiſchung von ſehr wenig Kochſalz iſt ein gutes Reizmittel und die Bedekung u nz 2 Tr mit Knochenmehl über den Winter ein ſehr gutes Duͤngungsmittel, jedoch muß dieſes Mehl vorläus fig mit Urin oder Miſtjauche gemiſcht und in Faͤul— niß gebracht worden ſeyn. Ueberhaupt wirkt die Duͤngung nur von der Erdoberflaͤche aus, wo ſie die Verbindung zwiſchen Erde und Luft erhaͤlt, den Luftduͤnger anziehet, Kohlenſaͤure entwikelt, und ſo der Natur gemaͤß Dammerde gebildet wird. Jede Duͤngung muß eigentlich durch Entbindung der Kohlenſaͤure auf die Blaͤtterkrone wirken, und für die Wurzeln iſt ſie mehr ein Mittel zur Erhaltung der Lokerung, Waͤrme und Feuchtigkeit, in welcher Hinſicht ich auf den umſtaͤndlichen Inhalt meiner untenbenannten Schrift *) verweiſen muß, welche auch dieſen für den Feld- und Gartenbau ſehr wich- tigen Gegenſtand nach meinen neueſten Erfahrun— gen umſtaͤndlich behandelt. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. ) Naturgeſeze zur Begründung eines neuen, elufa⸗ chen und elntraͤultchen Feldbaues mit wenkg Stalldüns ger und ohne Sommerbrache, durch die Benuͤzun⸗ gen des Luftduͤnzers, der Winterbrache, ſeſchten Lokeruag und der wechſelſeitigen Elawirkung ver⸗ ſchiedenartlger Erden und Pflanzen auf deren Kal⸗ tur. Mit einer Widerlegung des Beatſon'ſchen Akerbsuſyſtems. Von Sof. W. Fiſcher, Doktor zu Korneuburg ic. Wien 1830. Druk und Ver⸗ lag von J. P. Sollinger. 10½ Bogen ſtark. groß s mit Umſchlag broſchlrt 34 fr. Con. M. Nachrichten aus Frauendorf. Unfere Roſenzeit. Noch iu keinem Jahre war der Flor unferer Ro— ſenſammlung fo ſchön nnd ausgezeſchnet, als gerade heuer. Man muß es ſehen, um fin einen Begriff von dem hertlichen Aabl u ke machen zu können, den die langen Reſhen von mehr als 700 Roſen- Sorten in den ver⸗ fotedenften Schattlrungen dem Auge gewähren. Mau glaubt ſich in elne Feenwelt verſezt, wenn man hier am fruͤhen Morgen bei den Strahlen der aufgehenden Sonne, wo der ganze bethzute Wleſenteppich einem Perlenmeere gleicht, in dieſem Roſenhalne luſtwandelt, oder am Abende, von dem fanften Zephyr umaͤuſelt, die mit Wohlgerüchen erfüllte Luft in vollen Zügen eins athmet. Hier wandelt man wahrhaft auf Roſenpfaden, denn alle Wege weit umher find mit Nofenblättern be⸗ ſtreut, welche der Mind von den abgeblühten Blumen auseinander trägt. In fanfte Träume gewlegt, werden 50 254 — — Behandlung der ſogenannten ſchoͤnen Wiener⸗ oder Tiger-Blume (Fer- raria pavonia). (Auf mehrjährige Erfahrung gegründet.) Ich erhielt von der bei uns im Jahre 1815 bekannt gewordenen ſogenannten ſchoͤnen Wiener— oder Tiger-Blume von einem guten Freunde zwei Stüf Zwiebeln. Meine Freude uͤber dieſe damals noch ſeltene Blume ſpornte meinen Fleiß und das Nachdenken an, wie ich dieſes Gewaͤchs auf die ſchnellſte Art vermehren koͤnnte, um mein Vergnügen durch Abs gabe einiger Zwiebeln an andere Blumenfreunde zu theilen. Nach genauer Unterſuchung fand ich, daß dieſe Zwiebeln einen ſehr feſten Körper enthalten, und be— reitete daher auf Geradewohl und nach meinem Gut— duͤnken fuͤr dieſelben eine Erde aus 2 Theilen guter Gartenerde mit einem Theile feinen reinen Fluß⸗ Sand vermiſcht. Sodann legte ich jeden der Zwiebeln in einen beſonderen Garten-Topf, ſo daß der obere Theil nicht ganz mit Erde bedekt war, ſondern 4 Zoll frei blieb. Dieſe Blumen» Töpfe flellte ich anfaͤnglich ſo viel moͤglich an die Sonne, und da nach der erſten Hälfte des Monats März 18 15, wo ich die Zwiebel in die Erde brachte, noch oͤfters Froſt eintrat, ſo brachte ich meine Toͤpfe zur Nachtszeit in ein Zimmer; ohngeachtet deſſen aber ſah ich doch erſt nach Verlauf von 4— 5 Wochen die Zwiebeln ſich entwikeln, und eine hellgruͤne kleine Spize her vorragen. — Nun ging aber das Wachsthum ſchnell vorwaͤrts, und nach weiteren 6 Wochen kamen 2 Stiele zum Vorſchein, welche nach und nach ohn⸗ gefaͤhr eine Hoͤhe von 1 Fuß erreichten, und in ei⸗ nigen Tagen darauf, nemlich im Monate Juli ers blikte ich die erſte Flor, wo ſodann von 6 zu 8 Tas gen aus jedem Stiele unter der erſten Blume noch zwei neue hervorkamen, ſo daß ich die lezte Flor erſt zu Ende des Monats Auguſt verwelken ſah. — Nun war die Frage: wann ſind die neu erzeugten Zwiebeln aus der Erde auszuheben, und wie zu bes handeln, um ſie uͤber Winter vor dem Verderben zu ſchuͤzen? — Hieruͤber konnte mir damals Nie⸗ mand Beſcheid geden, und ich mußte dieſen Rath wieder bei mir ſelbſt ſuchen. — Ich beſchloß daher, die Zwiebeln nicht eher auszuheben, als bis die Blaͤt— ter und der Blumen-Stiel gänzlich verwelkt und gelb geworden ſind. Dieſes geſchieht erſt in Mitte des Monats November. — Zu meinem großen Ver— gnuͤgen ſah ich, wie ſich in den 2 Toͤpfen jede Zwie⸗ bel auf 6 vermehrt hatte, ſo daß ich nun 12 Stuͤke beſaß. Ich band nun ſelbe in ein Buͤſchlein, hing ſie in meinem Zimmer 6 Fuß vom Ofen entfernt an die Wand, und ſchnitt nach 8 Tagen Laub und Stiel bis auf 4 Zoll ab, verwahrte dann die Zwiebeln in einem duͤnnen leinenen Saͤkel, in eben dieſem Zimmer an einen Nagel aufgehangen, und nicht ein einziges Stuͤk von den größten bis zum kleinſten war im dar⸗ auf gefolgten Fruͤhjahre verdorben. — An feuchten Orten auf Bretter gelegt, ſind dieſe Zwiebel unver— meidlich verdorben; auch nach meiner Aufbewah— rungsmethode in kleinen Saͤken muß geſorgt wer— den, daß keine Maͤuſe hiezu kommen koͤnnen. Wer mehrere Zwiebeln beſizt, thut wohl, ſolche in ein Gartenbeet in a4 Fuß weiter Entfernung einzule⸗ gen; jedoch muß die Erde ebenfalls, wie ſchon ge— ſagt, mit 3 feinem Fluß-Sand vermiſcht werden. Die Zwiebeln vermehren ſich bedeutender, werden kraftvoller und auch die Flor lebhafter, als in Toͤ⸗ alle Sorgen vergeſſen, und der durch die Müben des Tages barntedergebeugte Geiſt und Körper erhalten neue Kraft und Starke. In dem Aabllke der holden Koͤnlgin der Blumen lernen wir and dle herrlichſte Lebenswelshelt; — unfer Leben iſt eine Roſe. Der duft'gen Roſe gleicht das Leben, An Wonne reich und Luſt und Scherz, Doch auch von manchem Dorn umgeben, Der tief verwundet nuſer Herz. Nur wenn dle Milde voll Erbarmen, Die zerte Blüte fhügend pflegt, Und fie aus ihren treuen Armen, Weich an die Bruſt der Llebe legt: Dann nur vermag kein Dorn zu ſtechen, Sie ſinken all vor ihrer Macht, Und will ein Sturm dle Roſe brechen, Blüht jenfeits fie in ew'ger Precht. 255 pfen. — Nach meiner Behandlungsart iſt mir ſeit dem Jahre 1815 bis jezt weder in der Erde, noch uͤber Winter, nicht eine einzige Zwiebel von dieſer Blume verdorben. Hagenau im k. k. Junkreiſe im Mai 1830. Sof. Tafler, Renteuverwaltet. Das Pfropfen krautartiger Gewaͤchſe, angewendet auf verſchledene Bäume und Straͤucher, fo wie bet Liebetapfeln (Solanum Lycopersicum) auf Kartoffeln (Sol. tuberosum) ete. zur Gewinnung ever zweifachen Ernte. Im Jahre 1825 hatte ich die Abhandlung des Herrn v. Tſchudy über das Pfropfen Frautartiger Gewaͤchſe, (auch Pfropfen durch Immerſion ge— nannt,) geleſen, als Hr. Soulange-Bodin mir die praktiſche Anweiſung zur Kultur der Pinus— Arten von Hrn, Delamarre zum Geſchenke mac): te. Aus dem leztern Werke lernte ich dieſe Art des Pfropfens und die Vortheile derſelben recht verſte— hen, und fing im Jahre 18˙26 mit Erfolg an, von Pinus Laricio, einer Varietaͤt von Caramanien, und von Pinus mitis auf die ſchottiſche Pinus zu pfropfen; auch gluͤkte es mir bei rothen Buchen, Phlox, Daphne von verſchiedenen Sorten u. 1. w. Im Jahre 18 28 habe ich folgende Verſuche ausgefuͤhrt: Nachdem ich auf einer Furche 12 Stauden Kar: toffeln angelegt hatte, nahm ich am 22. Mai Zweige vom Liebesapfel, welche ich auf die der Kartoffeln brachte, indem ich die Spizen davon an dem Punkte abſchnitt, wo der Stengel holzartige Konſiſtenz er— halten haben wuͤrde. Die Operation geſchieht, in— dem man eine Spalte oben in die Zweige, auf wel: che gepfropft werden ſoll, ſchneidet, und das Pfropf— Reis auf die gewoͤhnliche Art zuſpizt, nemlich wie eine Meſſerklinge. Nachdem die Operation gehoͤ⸗ rig bewirkt, die Augen des Pfropfreifes richtig, und zwar denen gegenüber, welche ſich in den Blattwin— keln des Stammes befinden, geſtellt ſind, bringt man den Verband an und umwikelt das Pfropfreis mit Papier, um dasſelbe fuͤnf bis ſechs Tage hin— durch vor zu ſtarker Sonnenhize zu ſchuͤzgen. Nach dieſer Zeit ſieht man den Verband an, um ihn zu löſen. Sieht man, daß es ndthig iſt, die Reiſer durch den wollenen Faden zu ſchuͤzen, ſo legt man ihn wieder an, aber nicht auf derſelben Stelle, ſon— dern auf die Erhdhungen, welche der Zudrang des Safts hervorbringt. Nicht bei allen Gewaͤchſen findet dasſelbe Statt; Baͤume und Straͤucher bil— den dieſe Aufſchwellungen nicht ſo ſchnell, als kraut— artige und weiche Pflanzen, ſo daß man den Ver— band bei jenen nur 12 oder 14 bis 20 Tage nach der Operation nachſieht. Man zögert nicht, den Verband ganz abzuneh— men, und uͤberlaͤßt die Pfropfreiſer ſich ſelbſt ſo lange, bis fie die Höhe von 1 Fuß bis 15 Zoll er— langt haben; dann aber ſchlaͤgt man laͤngs der Reihe der Kartoffelſtauden in beſtimmten Entfer— nungen Pfaͤhle ein. Man befeſtigt daran zwei oder drei Reihen Gitterwerk, (was ungeſaͤumt geſchieht), um die Stengel aufrecht zu erhalten, und hiedurch bewirkt man es, die Pflanzen zu luͤften und zu kraͤf— tigen, welche mit einer ſehr merklichen Staͤrke trei— ben, und eine ſehr große Menge von Fruͤchten brin— gen. Dieſe find um ſo ſchoͤner, als man die Lie— besaͤpfel einem ſtaͤrkern Schnitte unterwirft, was zugleich ſehr noͤthig iſt, um eine gute Ernte zu er— halten. Es erhellet, daß man auf demſelben Raume doppelte Ernte hat und der Ertrag gleichzeitig iſt; denn die Knollen der Kartoffeln entwikeln ſich und nehmen zu, waͤhrend die Fruͤchte des Liebesapfels 85 üü% pf ˙ðw. ⁵] UUUUUUUUUUUUUU¹U ʃin nnn IN TEICHE TEN ER Aller Haine Sänger prelſen 17 Dich, o Blumenkönlgin, Du umſchlingſt den Kelch des Weiſen Und dle Bruſt der Schaͤferin. Dich bewundernd, weilt die Quelle, Wo dein Liebrelz ſich enthüllt, Und in jeder leichten Welle Spiegelt ſich dein ſchoͤnes Bild. Aber ach, nach kurzen Stunden Iſt der zarten Blätter Pracht, Iſt der Zauber hengeſchwunden, Der aus jedem Knoͤspchen lacht. Schmetterling und Biene ſchweb en Auf der oͤden Flur umher; Fluͤchtig iſt das Blumenleben, Du, o Roſe, biſt nicht mehr. 30* 256 reifen. Sie liefern keinen geringern Ertrag, als wenn man ihre unnuͤzen Stengel natuͤrlich härte wachſen laſſen. Wenn die Krautgaͤrtner (in den Marais) von Paris, welche eine hohe Pacht fuͤr den Boden be— zahlen, dieß Verfahren anwendeten, ſo wuͤrden ſie Vortheil davon haben, indem der Boden, den man ſonſt zu Liebesäpfeln beſtimmt, für eine andere, einträglichere Sache benuͤzt werden konnte, In gleicher Art habe ich bei dem Pfropfen der Azaleen einen gluͤklichen Erfolg gehabt. Ich hatte dieſes Jahr die ſchoͤnſten und ſeltenſten Varietaͤten davon aus Holland erhalten. Die Staͤmme waren aber ſo klein, daß das Abaͤugeln mir kein Mittel zu ihrer Fortpflanzung gegeben baben duͤrfte; ich fing daher an, ſie nach Tſchudy's Art zu pfropfen. Bei 515 Azaleen, welche ich auf dieſe Weiſe ge— pfropft harte, habe ich nur 18 Stämme eingebuͤßt. Von dem Augenblike, wo ich fie aus dem Kajten genommen habe, habe ich nur acht bis zehn Staͤmme verloren, welche wahrſcheinlich kraͤnklich waren, bei denen das Pfropfreis ſich nicht ſo ſchnell hatte verbinden können. Dieſe Operation fand Statt vom ster bis zum 2oten Mai, und wurde auf die— ſelbe Weiſe, wie bei den Liebesaͤpfeln, nur ein we— nig ſorgfaͤltiger, vollfuͤhrt; nemlich außer den Huͤl⸗ len von Papier, babe ich die gepfropften Pflanzen ungefaͤhr 20 Tage lang in Kaſten mit Fenſtern ge— ſtellt; hierauf habe ich ſie herausgenommen und ge— gen Norden an eine Heke von Thuja geſezt. Viele von dieſen Reiſern haben waͤhrend der guͤnſtigen Jahreszeit 15 bis 20 Zoll lang getrieben. Eine Magnolia Soulangiana iſt in gleicher Art auf einem Stamme von Magn. tripetala mir gegluͤkt; aber da ich des Erfolgs nicht ſicher war, habe ich nur eine fuͤr dieſen Verſuch daran zu ſezen gewagt. Es iſt mir auch mit einer Azalea sinensis lu- tea, einer ſeltenen Sorte, auf Azalea pontica gelungen. Da ich im nächften Fruͤhjahre ungefähr über 4000 Siämme disponiten kann, fo habe ich mir vorgenommen, ganz im Großen, ſowohl mit der Vermehrung der ſchoͤnſten Azaleen, als auch der Magnolien zu operiren. Ein Vortheil, welchen dieſe Methode des Pfropfens dem Pflanzenzuͤchter ges währt, iſt der, daß, da der ganze Saft auf ein ein— ziges Endauge konzentrirt wird, man dadurch hohe Pflanzen erhaͤlt, deren Gipfel man nachher in jeder beliebigen Höhe zur Krone bilden kann. Ich habe eine Bemerkung in Ruͤkſicht des Pfro— pfens immergrüner Bäume, welches ich 1826 vor— nahm, mitzutheilen. Nachdem ich alle Zweige von den Stämmen weg: genommen batte, um allen Saft in das gepfropfte Reis zu leiten, ſo nahm ich wahr, daß in jeder Schei⸗ de, welche durch die Nadeln gebildet werden, (bei der ſchottiſchen Kiefer ſind 2 Nadeln in jeder Schei— de) ein Keim hervorgetrieben war; ich zerftörte dieſe Triebe ſogleich und ſo viel es mir moͤglich war. Zu⸗ fällig hatte ich einige uͤberſehen, und als ich wieder hinzu kam, um ſie auszubrechen, waren ſie 2 bis 5 Zoll lang geworden. Es ſcheint hieraus zu folgen, daß, wenn irgend ein ſeltener Baum aus dieſer Gattung zufällig den Gipfel verlieren ſollte, man dennoch nicht die Hoff— nung aufgeben duͤrfte, ihn, vermittelſt der verbor— genen Keime, welche zwiſchen den Nadeln vorraͤthig liegen, wieder herzuſtellen. Es iſt mir unbekannt, ob dieſe Knospen neue Triebe bilden würden; dieß würde für den Kulti⸗ vateur ſehr guͤnſtig ſeyn. Fourquet, Vorſteher der Baumſchule des Gartens von Fromont zu Ris. Dep. Seine et Oise. Außerordentlich große Rettige zu ziehen. Wenn die Rettige die Groͤße eines Eies erreicht haben, zieht man, wenn fie zu dicht ftehen 7 die überflüßigen heraus, und ſticht bei den ſtehen geblie— benen mit einem Hoͤlzchen zwiſchen den Herz— Blaͤttchen hinein, doch nicht ganz durch, und legt in dieſe Oeffnung ein friſches Samenkorn, worauf man. die Oeffnung mit Erde bedekt. 257 Nonne: SEN über die wissenschaftliche Reise des Herrn Professors Andreas Rucharski von der Warschauer Universität. (Milgetheilt von Michael v. Kunitsch, emeritirten Professor und mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitgliedzu Agram in Croatien,) * . * Lingua et genus duae gemmae humanae sunt dignitatis, et a quanto excellentiores, tanto praestantiores- . . Gieichwie der beriihmte Champollion jeztin Egypten herumwandert, um die uralten Hiero- glyphen zu sammeln und zu lesen ; — gleichwie der weit bekannte und hochgefeierte Alexan- der v. Humboldt, Bruder deskönigl. preuss. Staatsministers gleichen Geschlechtsnamens, die russische Monarchie in naturhistorischer Hinsicht untersuchet, der schon über das Ural-Ge- birge bis an die chinesische Grenze vorgedrungen ist; — gleichwie mehrere andere gelehrte Männer und wissbegierige Forscher, theils aus ihren eigenen Antrieben, theils von Regierun- gen, oder von hohen und grossmüthigen Mäcenaten der Wissenschaften und Künste ausgesen- det, in andern Fächern des nitzlichen menschlichen Wissens, andere Länder, Gegenden, Himmelsstriche und Völker bereisen, und Forschungen, Untersuchungen und Sammlungen für ihre wissenschaftlichen Zweke machen: so hat auch Herr Andreas Kucharski, Doctor der Philosophie und ordentlicher öffentlicher Professor der slavischen Philologie und Literatur an der königl. polnischen Universisät zu Warschau, aus Antrag und Vorschlag dieser Univer- sität und mit Genehmigung des königl. Ministeriums vor 4 Jahren eine wissenschaftliche Reise in alle auf dem europäischen Continente von slavischen Völkern bewohnte Länder unternom- men, um ihre verschiedenen Mundarten, Geographie, Geschichte, Literatur und Ethnogra- phie zu studiren, und die Hilfsmittel dazu zusammeln, um endlich dadurch zu dem Resultate zu gelangen, über die Urgeschichte der so weit ausgebreiteten slavischen Nation etwas Gewis- seres aussprechen zu können. Die mit der Hauptidee des Zwekes verbundenen, oder natiir— lich daraus hervorgehenden niizlichen Nebenzwekesind: Vergleichung der Mundarten; Be- stimmung, welche eine eigene Mundart, und welche nur eine Variation sey; Verbesserung der Sprache, besonders der polnischen; Aufhellung, Ergänzung, Berichtigung entweder man- gelnder, oder unrichtiger ethnographischer Kenntnisse von diesem oder jenem slavischen Volke u. s. f. f Darum, weil aus solchen Forschungen und Erhebungen, Sammlungen und Zusam— menstellungen nützliche uud wohlthätige Resultate für die Geschichte und Literatur, Sprache und Volksbildung hervorgehen, muss es jeden wissenschaftlichen Mann, und besonders jeden Geschichtsforscher und Geschichtschreiber freuen, wennsolche Forschungsreisen von fähigen, *) Obgleich der Gegenstand dieser Reise-Notizen nicht direkte zum Gartenwesen gehöret, so bestimmen uns doch folgende Gründe zur Aufnahme dieses Stükes in unsere Gartenzeitung: a) das Schöne und die Nüzlichkeit des Reisezwekes; b) unsere Ueberzeugung, dass Deutschlands Völker und Literatoren an allen wissenschaftlichen Zweken freudigen Antheil nehmen; c) weil selbst viele Slaven, auch in den entlegensten Provinzen, theils Mitglieder unserer Gesellschaft, theils Abnehmer unserer Gartenzei- tung, und überhaupt für Gartenkultur von geneigtem Interesse sind; d) weil selbst in diesen Reise. Notizen einiges Interessante über Ethnographie und landwirthschaftliche Kultur enthalten ist; e) weil uns bekannt ist, dass sich die gelehrten Männer Deutschlands mit Erklärung der Runen fleissig be— schäftigen, und in diesen Notizen einiges Interessante davon vorkommt; f) weil diese Notizen, obgleich nur in allgemeinen Umrissen, doch viele Mittheilungen von einzelnen merkwürdigen literarischen Da- ten den weit von einander entfernten Literatoren geben. Die Redaktion. 258 talent- und kenntniss-vollen Männern mit verfolgendem Eifer und richtigem Beobachtungs Geiste unternommen werden. Ja, Männer, die solche und ähnliche, mit vielen Beschwer- den und Mühen, Sorgen und Arbeiten, mit mancher Resignation verbundene, und oft von vie- lem Ungemach unzertrennliche Reisen ausführen, verdienen nicht nur den Beifall, sondern gewiss auch den Dank aller wissenschaftlichen Männer überhaupt, und insbesondere die Ach- tuag und den Dank von den Völkern, um welche sie sich bemühen und verdient machen. Ge- wiss muss man also auch der WarschauerUniversitätDank wissen,dass sieden schönenGedanken gefasst und verwirklicht hat, über eine so grosse Nation geschichtliche Beiträge zu sammeln. Wie so manche, so viele Fragen kommen in der Geschichte vor, die noch unaufgelöset, oder die noch nicht genug aufgehellet, berichtiget und bestimmtsind? Z. B.über dieWohnsize der alten Slaven; über ihre Wanderungen; über ihre damalige Aufklärung, Schriftkenntniss u. m. a. Es wird jedem Denkenden leicht begreiflich, dass die Warschauer Universität noch die andere Veranlassung zu dieser Reise des Herrn Professors Kucharski hatte, nemlich durch Kennt- niss der verschiedenen slavischen Mundarten zu der genaueren Vervollkommnung der polni- schen Muttersprache zu kommen. Die Polen haben schon drei günstige Epochen für ihre Literatur erlebt; die erste war im 16ten Jahrhunderte; die zweite unter StanislausAugu- stus; und die dritte hat mit Alexander I., Kaiser von Russland und König von Polen, be- gonnen, und währet unter seinem glorreichen Nachfolger, Kaiser Nicolaus I., rühmlich fort. Jeder wissenschaftliche Mann freuet sich, dass die Warschauer Universität zu dem obenausge- sprochenen Zweke dieser gelehrten Reise eben den dazu geeigneten tüchtigen Mann in der Person des Herrn Professors Kucharski auserkoren hat, der mit einem vorzüglichen Ta- lente, und voller Kenntniss des Faches auch einen grossen wissenschaftlichen Eifer, gliikliche Beobachtungsgabe, ruhiges Denken, überlegtes Forschen, und ein stilles, geseztes Betragen wit bescheidener Humanität verbindet. Professor Kucharski war doch nicht der Erste, der eine slavische Reise unternom- men hat. Der Abbee Dobrowszky in Prag, (schon todt) ein geborner Böhme und öster- reichischer Unterthan, hat als Mitglied der k. k. böhmischen Gesellschaft der Wissenschaf- ten, nicht blos die slavischen Länder und Völker bis Petersburg, sondern auch Schweden, wegen der in ehemaligen Kriegen entführten böhmischen Handschriften, bereiset. Diese Reise wurde darauf von russischer Seite erwiedert, indem der kaiserlich russische Herr Hof- rath Köppen eine Reise in slavische Länder, und insbesondere nach Böhmen gemacht hat. Köppen ist der Verfasser der „Bibliographischen Briefe,” woriu er alle slavischen Mundarten umfasset. Dann hat der DomherrBobrowszky, ein Pole, von der Universität zu Wilna ausgeschikt, die Hilfsquellen für die slavische Philologie gesammelt. Es kann dem- nach eine solche Reise, wie die in Rede stehende des Herrn Professors Kucharsi.i ist, jedem Einsichtsvollen mehr erfreulich als auffallend seyn. Die Warschauer Universität aber hat eine ordentliche Katheder der slavischen Mundarten erwirkt und begründet, an welcher nun fortwährend darüber gelehret wird. Solche Erfolge können auch andern slavischen Völkern, seyen sie auch noch so weit von dort entfernt, nicht gleichgiltig seyn, weil die gegenseitige Mittheilung in den Fächern der Wissenschaften und in den Gegenständen des nüzlichen Wis- sens keine Grenze hat, und nicht durch geographische Grenzen beschränkt ist. Eben so wenig scheint es uns, könne dieser Gegenstand selbst den deutschen Völkern gleichgiltig seyn, da slaviscke Völker in den deutschen Bundesstaaten Ländertheile bewohnen, zwischen und mit Deutschen wohnen; da ferner ganze Königreiche, Provinzen, und Theile anderer Provinzen in dem österreichischen Staatenbunde aus slavischen Völkern bestehen, und diese Völker selbst 239 in den deutschen Erbländern dieser Monarchie stark sesshaft sind. Wie sollte ein so zahlrei- ehes Volk, die Slaven, die von allen Mundarten zusammen genommen über 50 Millionen Seelen in Europa betragen, nicht auch andere Völker dieses Welttheiles interessiren ? Damals, wo die lateinische Sprache noch ausschliessend die diplomatische, und die gelehrte Sprache war, wo man auf der gelehrten Katheder keine andere, als die lateinische Sprache gehört hat, und alle Staatsschriften, Staatsvorträge, öffentliche Urkunden u. s. f. in der- selben abgefasstwurden, auch die meisten Gelehrten ihre Werke lateinisch schrieben und her- ausgaben: da wurde die Muttersprache und ihre Literatur nur als Liebhaberei von einzelnen Individuen getrieben. Ich rede hier nicht von Ungarn und Croatien allein, sondern begreife darunter alle eivilisirten Reiche Europas. Denn, besonders in der Diplomatie und Diploma- tik war die lateinische Sprache die allgemein herrschende, gewesen. Als aber später die Deutschen, Franzosen, Italiener, Engländer ihre Muttersprachen nach und nach in mehrern Zweigen der Wissenschaften anf die Lehrkanzeln brachten, ihre Schriftsteller immer mehr in der Muttersprache schrieben, und als man anfing, auch französisch, deutsch u. s. f. zu diplo- matisiren, und in andern Sprachen Dikasterial-Geschäfte abzuthun: da mussten denn noth- weendig die Muttersprachen eine mächtige Anregung erfahren. Da man denn endlich aus der Wissenschaft kein Geheimniss mehr machte, und eine jede Nation ihre Muttersprache in allen oberwähnten Fällen zu gebrauchen anfing, so musste denn nothwendig auch die polni- scheSprache zu ihrer genauern Kenntniss und Verrollkommnung ein allgemeines und öffentli- ches Interesse finden. Desswegen haben die Polen schon seit anno 1801 eine wissenschaft- liche Gesellschaft und Akademie gebildet, deren Mitglieder sich zum Geseze gemacht haben, über alle Wissenschaften in polnischer Sprache zu schreiben. Ein Gleiches gilt mit grossem Ruhme von Böhmen, diesem Königreiche, das in jeder Art Kultur mit Oesterreich obenan steht unter den Provinzen der österreichischen Monarchie; wo nebst trefflichen Bildungs- Anstalten mehrere gelehrte Gesellschaften und gemeinniizige Vereine Wissenschaft, Erkennt- niss, Wahrheit, Gutes und Edles jeder Art fördern. Die böhmische Sprache und Literatur wird von vielen trefflichen Köpfen in einem unaufhaltsamen Schwunge bearbeitet, veredelt, bereichert, und Böhmens hoher Adel, der selbst viele treffliche Literatoren und gelehrte Männer zählt, arbeitet mit einem Wetteifer und mit einer edlen Unterstüzung für seine Na- tional-Literatur. Russland hat erstaunungswürdige Fortschritte in seiner Kultur und Civili- sation gemacht, und die russische Sprache und Literatur ist vielfach bearbeitet und mächtig ge- hoben. Denn, Sprache und Literatur pflegt in der natürlichen Ordnung der Dinge immer gleichen Schritt mit der Civilisation zu gehen. Die Ungarn, nemlich die Moagyaren, ha- ben in ihrer Muttersprache und National-Literatur rühmenswürdige Vorschritte gewonnen. Das Feld ihrer Sprache und Literatur wurde besonders in den zwei lezten Decennien desacht- zehenten, und in dem ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts von vielen ungarischen National-Schriftstellei mit einem wahrhaft rübmenswürdigen Wetteifer bearbeitet; mit meh- reren guten, mit mehreren klassischen Original-Werken, und mit einer grossen Anzahl von treff- lich gelungenen Uebersezungen haben sie ihre Nation beschenkt. Nicht nur um so auffallender, auch um so bewunderungswürdigerist dieser riihmliche Wetteifer, da die magyarische Sprache nichtnurin Europa, sondern selbst in Ungarn eine isolirte Sprache ist, obgleich diemagyarische Nation und Sprache die herrschende im Lande, aber die Bevölkerung von slavischen, und auch noch andern Völkern weit überwiegender in demselben ist. Wie weit grösser noch ist und wird nun das Streben der ungarischen Erudition seyn, da ihre Nationalsprache nun, wenigstens zum Theil, Dikasterialsprache ist und werden soll!. und da eine ungarische Aka— 240 demie gegründet wird! Von der Sprache und Literatur der übrigen slavischen Völker lassen sich, meines Erachtens und so viel mir bekannt ist, keine so allgemeinen Aufschwünge noch sagen, als von der böhmischen, polnischen und russischen, wiewohl mehrere andere slavi- sche Mundarten schon löblich nacheifern. Es könnte scheinen, als hätte ich über diese nothwendige, mit dem Wesen der Sache verbundene Vorausschikung, meinen Gegenstand, den gelehrten Reisenden, Herrn Professor Ruchars ki, vergessen; als hätte ich das Geschäft seiner Reise, die slavischen Mundarten kennen zu lernen, die verschiedenen slavischen Schriftarten geschichtlich zu untersuchen, zu erforschen, Hilfsquellen zu sammeln ete. ausser Acht gelassen. Nein! ich will nun, so viel mir bekannt ist, und es der Zwek einer kurzgefassten und oberflächlichen Anzeige in diesem Zeitblatte zulässt, die verehrten Leser den nemlichen Weg führen, welcher Kucharski ge- gangen ist; ich will ihm, wenigstens in den Haupt-Richtungen seiner Reise und Forschung, Schritt für Schritt folgen. > Zuerst begab sich Rucharskivon Warschau nach Krakau. Hier besprach er sich über seine vorhabende Reise mit Herrn Bandtke, Professor und Bibliothekar an der Krakauer Universität; von diesem kenntnissvollen Manne erhielt er über alle zum Reise-Zweke ein- schlagenden Gegenstände Mittheilungen, Notizen, belehrende Aufklärungen. Hier hat Kucharski die erste polnische Orthographie, die älteste, aus dem 15ten Jahrhunderte, für seine Sammlung erhalten. Von Krakau reiste er nach Breslau. Hier fand er in der königl. Bibliothek sehr viele interessante historische Quellen in Bezug auf die polnische und schlesische Geschichte und Literatur. Hier ist Herr Professor Wackler, zugleich Direktor der königl. Bibliothek, ein Mann, welcher durch seine „@eschichte der allgemeinen Literatur” und andere Werke, rühmlich bekannt ist. Hier hatte Rucharski die erwünschte Gelegenheit, Vieles für sein Fach zu finden, kennen zu lernen, zu sammeln, und zu notiren. Von Breslau verfügte sich Rucharski nach Prag, der Hauptstadt Böhmens, dem Musensize der böhmischen Erudition. Hier brachte er den ersten Winter seiner Reise zu. Ein reiches, wohl angebautes Feld, und von weitem Umfange fand er fiir seine Wiss- und Forschbegierde hier, in der königl. Hauptstadt der um jede Kultur, wie des Bodens so des Gei- stes, wie der Künste so der Wissenschaften ruhmvoll eifernden Csechen! Zwei grosse Bi- bliotheken, die der Universität und jene des National-Museums, vortrefflich eingerichtet, ge- ordnet, und katalogirt, sind ausserordentlich reichhaltig in der slavischen, und besonders in der böhmischen Literatur und Geschichte, und sie boten ihm eine willkommene, reiche Aus- beute dar. Unter den vielen gelehrten Männern und gründlichen Literatoren, die das Feld der Wissenschaften hier bearbeiten, und mit denen Herr Kuchagski Bekanntschaft ge- macht, lernte er auch die berühmten Gelehrten, Jungmann, Hanka, und Cselakowsky kennen. Jungmann gab eine „Geschichte der böhmischen Literatur” heraus; ein Meisterwerk, welches in Deutschland grosses Aufsehen erregte. Hanka ist Bibliotkekar am Museo. Cs ela ko wsky bearbeitet eben eine oberlausitzische wendische Grammatik in Dobrowszky's Manier, von welchem ich gleich reden werde. Er hat auch nach Dobrowszky’s Tode alle seine Schriften übernommen. Kucharski rüh- met es mit Dank, von benannten drei gelehrten Männern Vieles für seinen Zwek profitirt zu haben. 241 Sehr interessant War ihm noch der gelehrte Abbed Dobrowszky, — der damals noch lebte, seither aber gestorben — der Patriarch aller slavischen Philologen. Er besass eine umfassende Kenntniss aller slavischen Mundarten, und hatte eineihm eigene Kunst, eine origi- nelle Methode, Grammatiken zu schreiben. Nach dieser seiner eigenen Methode verfasste er eine böhmische, und eine altslavische Grammatik; beide gab er heraus. Nach dieser Me- thode hat der treffliche böhmische Dichter Buchmayer eine russische Grammatik herausge- „geben. ‚Dann folgte eine Rrainerische Grammatik vom Herrn Metelko, Professor der slo- wenischen Sprache in Laybach. Und nach dieser Methode gab anno 1826 Herr Müller in ‚Preussen eine deutsche Sprachlehre heraus. So fruchtbringend werden gründliche Werke braver Literatoren! So ahmen andere Schriftsteller würdige Vorgänger nach! Und so ver- breitet sich das Gute in nüzlicher Erkenntniss für die Menschheit! Abbeé Dobrowsaky war überdiess, und ist berühmt durch viele andere Werke in der slavischen Literatur. Dobrowszky machte unsern reisenden Professor Kucharski beson- ders auf das aufmerksam, was noch zu untersuchen und zu erforschen wäre, was noch nicht bekannt ist, als z. B, wo gewisse Handschriften zu suchen wären, als die illyrische Bibel, wel- che Rucharski auf der Insel Arbe fand, u. s. f. Ferner über die glagolistisehen Buch- staben, über ihr Alterthum, da noch verschiedene Zweifel in der slavischen Literatur vorhan- den sind; — iiber die Dialekte, z. B. ob diese oder jene eine eigene Mundart, oder nur eine Variation sey? So hatte man das Bulgarische für eine Variation der Serbischen Sprache gehalten, und Kucharski erörterte es, dass es eine eigene Mundart ist. — In Prag befindet sich auch ein oberlausizitsches, wendisches, katholisches Seminarium; in dieser Bildungs- Anstalt hatte Dobrowszky den jungen Wenden die wendische Muttersprache scientifisch vor- getragen. Kia Im zweiten Frühlinge seiner Reise begab sich Rucharski zuerst nach Dresden. Die königliche Bibliothek empfiehlt sich durch Reichthum, Ordnung und grosse Erleichterung für de und Leser, da Alles vortrefflich geordnet und katalogirt ist. Hier hat Ku- charski alle polnischen Landkarten, die je e wurden, angetroffen: ein unge- heurer Atlas! Von Dresden wandte er sich Sach Bautzen, Hauptstadt der Oberlausitz. Die dortigen Wenden nennen sich in ihrer Sprache Serben; die meisten bekennen sich zürevan- gelisch-lutherischen Religion, und haben slavische Bibeln in drei Auflagen. In der Biblio- thek ist die ganze katholische Bibel in einer Handschrift vorhanden. Er hat in dieser Biblio- thek auch Uebersezungen aus Klopstoks Werken in dieser oberlausitzischen, serbischen oder wendischen Sprache gefunden, die gut gelungen und gedrukt sind, Nun besuchte er Görlitz, wo sich die oberlausitzische gelehrte Gesellschaft befin- det. Doctor Anton hat sich hier als ein deutscher und slavischer Geschichtforscher ausge- zeichnet. Zu Cottbus, Hauptstadt in der Niederlausitz, und in der Gegend, fand er die Sprache abweichend von jener in der Oberlausitz. Auch die Stadt Lübben, ebenfalls in der Niederlausitz, und nur Meilen von Berlin entfernt, zog ihn an. Hier lernte er den Herrn Regierungsrath Süssmilch kennen; er ist Geschichtschreiber und Dichter, ein Mann voll Talent und Kenntnissen. Dicser arbeitet jezt an der Niederlausitzischen Geschichte, da die dortigen Landstände eine Gesellschaft zu diesem Behufe gebildet, und die Bearbeitung der Geschichte ihm übertragen haben. Regierungsrath Siissmilch liess einen Aufsaz über den Professor Kucharski in der Lausitzischen Monatschrift einrüken, welchen ich wünschte, dass er mir in die Hände kommen möchte. 51 242 — Berlin, Preussens schöne Hauptstadt, der Siz der Gelehrsamkeit, war nun sein nächstes Reise-Ziel. Von vielen talentvollen Männern, aufgeklärten Köpfen, gründlichen Gelehrten werden hier die Fücher der Wissenschaften mit einem lebendigen Eifer, mit einem immer regen, unaufhaltsamen, wetteifernden Fortschreiten betrieben. Hier glän- zen ein Professor Tourte in der Physik, — Hermbstaedt in der Chemie, — Klapproth in der Mineralogie, und viele andere vortreffliche Gelehrte! Hier wirket systematisch und energisch ein vortrefflich organisirter Gartenbau-Verein für die königlich preussischen Staaten, und sendet die wohlthätigen Strahlen seiner nüztlichen Wirk- samkeit auch in andere Länder aus! Auch hier lernte Rucharski unter so vielen Gelehrten besonders jene Männer kennen, deren Beruf und Wissen, deren Fach ihm frommen, für seinen Zwek nüzlich werden konnte. Er suchte Aufklärung über die Sanskritische Sprache zu erhalten, — diess trieb ihn vorzüglich nach Berlin. Erfüllt wurde hier sein Wunsch, ge- sättigt seine Wissbegierde. In der königlichen Bibliothek fand er eine grosse Sammlung Sanskritischer Bücher, gedrukt in Indien, London, Paris und Berlin. Auch eine Sanskritische Schriftgiesserei ist in Berlin etablirt; und der gelehrte Herr Bopp ist Professor dieser Spra- che an der königlichen Universität. Der Herr Staatsminister v. Humboldt studirt und be- treibt selbst diese Sprache mit grösstem Eifer; und sein Bruder Alexander v. Humboldt, der beriihmte Reisende, hat für ihn viele Notizen iiber die amerikanischen und asiatischen Sprachen gesammelt. Professor Kucharski hat von diesem gelehrten Herrn Staatsminister viele Aufmerksamkeit und Auszeichnung erhalten. In Berlin, um Berlin und um Dresden fand RKucharski böhmische Rirchen-Gemein- den. Sie scheinen Kolonien von ausgewanderten Böhmen im 30jährigen Kriege zu seyn. Sie haben böhmischen Gottesdienst und Predigten; sie zeichnen sich durch Liebe zur Musik aus, und haben jenen, den Böhmen angebornen Trieb zur Tonkunst nicht abgelegt. Von Berlin begab sich Kucharski nach Halle, wo eine Universität und ein Ver- ein zur Erforschung vaterländischer Alterthiimer ist. Dieser Verein fasste den Entschluss, alle Länder zwischen der Weichsel und dem Rhein in Hinsicht der Alterthümer zu erforschen. Da nun der ganze östliche Theil dieses Länder-Umfangs von Slaven bewohnt ist, so wünscht dieser Verein natürlich auch slavische Gelehrte für dieses Fach zu bekommen; er ernannte also den Professor Kucharskizu seinem Mitgliede und überreichte ihm das Diplom. Auch der yThüringische Verein zur Erforschung des vaterländischen Alter- thumes und Erhaltung seiner Denkmale“ hat ihn zu seinem ordentlichen Mitgliede aufgenommen und mit Diplom vom 25ten März 1327 ernannt. In Leipzig traf Kucharski eine oberlausitzische, wendische Gesellschaft evan- gelisch-lutherischer Prediger; er fand bei dieser Gesellschaft viele wendische Bücher und Handschriften. Von Leipzig reisete er über Dresden und Prag nach Wien. Da erfuhr er vom Hrn. Kopitar, Custos der k. k. Bibliothek, dass sich im Stifte St. Flo rian in Oberösterreich eine alte polnische Handschrift befinde. Sofort reisete er dahin, und fand einen polnischen Psalterin lateinischer, deutscher und polnischer Sprache. Die Sprache, die Orthographie, die Schrift selbst bezeuget, dass diese Handschrift aus dem 14ten Jahrhunderte stamme, und ist die älteste unter den polnischen Handschriften. Das Wappen, welches dabei sehr schön gemalt ist, und der Buchstabe M. scheint zu beweisen, dass diese Handschrift der ungari- schen Königin Maria, Gemahlin Sigismunds, und Tochter Ludwigs, Königs von Po- len und Ungarn, und Schwester Hedwigs, Königin von Polen, angehört habe. 245 Wieder zurik nach Wien kehrte Kucharski. Er besuchte die kaiserliche Biblio- thek und fand sie sehr reich an slavischen Handschriften und Ineunabeln. Herr Kopitar, Cu- stos der Bibliothek und Vorsteher dieses Faches, ein geborner Slave und österreichischer Un- terthan, der eine der schönen Zierden seiner Nation ist, ein Mann von grosser Erudition, und insonderheit von umfassender Kenntniss der slavischen Literatur, grosser, wahrer Ken- ner der slayischen Mundarten, bewachet diese Schäze sorgfältig, da er ihren Werth kennet, und trägt Sorge für deren Vermehrung. Herr Kopitar ist Mitglied von vielen gelehrten Gesellschaften, besonders in Russland und Polen, Kucharski freute sich auch sehr, in Wien mit dem serbischen Literator Wuk Steffanowics persönliche Bekanntschaft gemacht zu haben; diesem Sammler und Heraus- geber der serbischen Volkslieder, die in ganz Europa so viel Beifallgefunden haben, und schon ins Deutsche, Englische und in mehrere slavische Sprachen übersezt worden sind. Wuk Steffanowiccist auch Verfasser der ersten Grammatik der serbischen vulgären Sprache, und mehrerer anderer Werke, unter welchen sich das historische Werk, betitelt „Millos Obrenovies Fürst von Serbien” besonders auszeichnet, und vom Professor Ranke ins Deutsche bearbeitet worden ist. Von Wien aus bereisete er sodann ganz Mähren, um die dortigen literarischen Pro- dukte und Alterthiimer aufzufinden, als auch die slavischen Benennungen, welche in deut- schen Handbüchern über Mähren vorkommen, zu verifieiren; dann auch, um die mährischen Walachen genauer kennen zu lernen: denn er wollte nicht glauben, was er vor dieser Reise gelesen hatte, dass sie von den Walachen aus der Walachei abstammen sollten. Und er hat sie auch wirklich als Slaven, nieht als Rumuner gefunden. Abermal kehrte er nach Wien, den Centralpunkt aller österreichischen Civilisation, Kultur, Kiinste und Wissenschaften, zurik. Von dieser kaiserlichen Haupt- und Residenz- Stadt aus unternahm er nun eine dritte Reise, nach Ungarn, um genauere Notizen iiber die Slowaken und dieslowakische oder slowenische Sprache, Gezik Slowenski, zu erlangen, und die Produkte zu sammeln und zu studiren. Ob er in der ersten Grenzstadt, Presburg, etwas suchte oder fand, ist mir noch nicht bekannt geworden. Obschon diese Rrönungs— Stadt des ungarischen Reiches, so nahe am deutschen Oesterreich, grösstentheils deutschen Zu- schnitt und deutsches Leben hat, so sind doch auch viele Slaven dort, und wird in mehreren Kirchen auch slavischer Gottesdienst und slavische Predigten gehalten; auch scheint es an slavi- schen Literatoren nicht zu fehlen. Von Presburg aber begab er sich nach Tyrnau, die- ser schönen slowakischen Stadt, woihm die Graner erzbischöfliche Bibliothek Manches darbot. Nun ging er nach dem Dorfe Madunice in dem überaus schönen nnd üppigen Thale und Gegend des Wag-Flusses, den dortigen Pfarrer Holy zu besuchen, welcher sich durch musterhafte metrische Uebersezungen der alten classischen Dichter ins Slowenische aus- zeichnet und merkwürdig macht, welche treffliche Uebersezungen zu Tyrnau gedrukt sind, und gedrukt werden. Von dort besuchte er den berühmten Freiherrn v. Medniansky zu Wessele, der mit Hormapy er die vaterländische Geschichte bearbeitete. Baron y. Med- niansky bechrte den Professor Kucharski mit einer Sammlung slowenischer Volkslieder in Handschrift. Jezt ging er nach Neutra, einer grossen slowakischen, bischöflichen Stadt, und dem Hauptsize und Congregationsorte der Stände des weitläufigen, überaus schönen und fruchtbaren Neutra&r Comitates. Da hoffte er im bischöflichen Archive Hilfsquellen zu 51 * 244 finden, erfuhr aber, dass einst bei einer grossen Feuersbrunst Alles verbrannt ist. Einige slowakische Bicher bekam er in Neutra. 0 Er wendete sich nach Egyhäzos Maroth, slavisch Rostelne Morawee, wo der evangelische Pfarrer Tablıc durch seine eigenen slowakischen Werkesehr bekanntist. In Neusohl sammelte er slavische Volkslieder ; und ging über Rosenberg nach Alsco-Kubin, um die Verschiedenheiten der Mundarten kennen zu lernen. Von hier ging er nach Gallizien über, von Zeypusch — polnisch Zsiwiec — aus, um die polni- schen Goralen kennen zu lernen; er ist dann längs des karpatischen Gebirges nach Küsmark in die Zips gegangen. Sein Zwek war, die verschiedenen Mundarten zu untersuchen, und zu bestimmen, wie weit sich die eine oder andere Mundart erstreket. Von Käsmark begab er sich nach Leutschau, dort erfuhr er die erste Nachricht über die Sotaken, nemlich wo sie zu suchen wären. Desswegen begab er sich nach Ra- schau, der Hauptstadt Oberungarns, und ging dann iiber Eperies und Barthfeld, nä- herte sich wieder dem karpatischen Gebirge, und kam iiberHomonnanach Unshvär. Erst inHomonna und gegen Unghvär fand er die Sotaken, und sammelte nähere und gewis- sere Nachrichten über sie, als man bisher gefabelt hat. Die Sotaken scheinen ihm die alten Satagenzuseyn; sie zeichnen sich nicht blos durch die Sprache, sondern auch durch ihre . Farbe, Haare und durch ihre Sitten und Gebräuche merklich von andern Slaven aus. Der kalvinischen Slaven sind nur wenige; sie wollen von dem Namen Sotaken nichts wissen, obgleich man ihre Bücher sotakisch nennt. Ausführlichere Details über diese Völ- kerschaft sowohl als über andere dürfte man allerdings in einem vom Herrn Professor Ku- charski über seine Reise herauszugebenden Werke hoffen. In Unghvar wird schon Russniakisch gesprochen, und in der Gegend weiter und mehr. Der Russniakische Bischof von Munkäcs, Alexius Pötsy, griechisch-katholischen Ritus, residirt mit seinem Dom-Capitelin Unghvär; auch die Bibliothek i$t dahin übertra- gen worden. Sie enthält sehr wichtige altslavische Werke. Kucharski verfolgte die Russ- niaken in ihren Gegenden, um das Russniakische kennen zu lernen. Er. drang auch über Munkäes abermal in das karpatische Gebirg. Den Namen Horby fand er als Appellati- vum dieser Gebirge. Es ist ausser Zweifel, dass Karpaten, Chorbaten, Horvaten, Croaten von dem altslavischen Stammworte Horby Ableitungen sind. Er wendete sich nun nach Säros-Patak. Hier haben die Evangelisch-Reformirten ein vortreffliches Collegium, an demselben gelehrte Männer und Professoren, eine gehalt- volle Bibliothek und andere treffliche Anstalten. Hier fand er eine ins Polnische übersezte Bibel aus dem 15ten Jahrhunderte. Nachdem er diese Bibel untersucht hatte, reisete er nach Pesth, um dort in der Universitäts-Bibliothek, und in jener des ungarischen National-Mu- seums zu profittiren, da beide Bibliotheken sehr zahlreich sind, mit der Museums-Bibliothek auch die Szechenyische kostbare Bibliothek vereinigt ist, und beide einen Reichthum an literarischen Schäzen enthalten. — Das ungarische National-Museum in Pesth, welches sich durch seine Naturalien-, Kunst- und Münzen-Sammlung schon sehr erhoben hat, ist in der neuen Zeitepoche unter den Auspizien Sr. kaiserl. Hoheit des Durchlauchtigsten Erzherzogs Joseph, Reichs-Palatinus, gegründet, und durch Höchstdessen Munifieenz und durch die Vaterlandsliebe und Sorgfalt der ungarischen Maguaten, Edlen und Wissenschaftsfreunde ansehnlich vermehret und geordnet worden; und dieses Museum war das Erste, welches in den Provinzen der österreichischen Monarchie entstanden ist. — Herr Kollar, evangeli- _ scher slavischer Prediger in Pesth, ein vorirefflicher Kanzelredner und Dichter, auch 245 Mitglied der gelehrten Gesellschaft in Krakau, leistete ihm viele literarische Hilfe. Alle sla- vischen Bücher von jeder Mundart, welche in der königlichen ungarischen Universitäts-Buch- drukerei zu Ofen gedrukt worden sind, hat Rucharski für die Warschauer Bibliothek gekauft. *) Von Pesth reisete Rucharski wieder nach Wien, brachte dort die gesammelten Bücher und andere literärische Artikel in Ordnung, und schikte sie nach Warschau. Hier liess er sich auch 500 Abdrüke in Gyps von lauter polnischen Münzen anfertigen. Hier lernte er auch einen ansässigen Polen kennen, welcher seine Lieblingsneigung darin ausüb- te, dass er sich eine artige, iiberaus schöne Sammlung von lauter solchen Kupferstichen zusam- men brachte, welche von hiinstlern gestochen wurden, die geborne Polen sind. Eine na- tionale Eigenheit! die immer achtungswürdig ist, indem sie dem nationalen Sinn und die patriotische Denkungsart ausspricht, und zugleich einen Begriff von dem Kulturzustande der IKünste dieser Nation gibt, Im Mai 1828 unternahm er die Beisein die südlichen slavischen Provinzen, in das Jllyrieum. Auf dieser Reise verweilte er in und um Oedenb urg; denn hier wohnen die sogenannten Wasser-Croaten, die jüngst auch vom Herrn v. Caplovies ethnogra- phisch geschildert wurden. KRucharski gab sich Miihe, diese Sprache genauer zu untersu- chen und die möglichsten Produkte von ihrer Mundart zu sammeln. Nun begab er sich nach Grätz, der Hauptstadt Steyermarks, die zwar jezt ganz deutsch ist, wo sich aber eine Universität und ein National-Museum, — nach seinem Stifter, dem durchlauchtigsten kaiserl, Prinzen, Erzherzog Johann, Joanneum genannt, — be- findet, woran die im südlichen Steyermark wohnenden Wenden ihren Antheilsehmen. Es ist hier auch eine Ratheder der wendischen Sprache. Die Bibel wird jezt aufs Neue ins Wen- dische übersezt. Zwei grosse, auserlesene, vortrefflich geordnete und katalogirte Bibliothe- ken, wobei ein wohl eingerichtetes Lese-Kabinet, verbreiten nüzliche, schöne und wohlthä- ige Kenntnisse, und kommen jedem Wissbegierigen zu Statten und zu Hilfe. Bei dieser vortrefflichen Anstalt ist besonders merkwürdig das Fach der periodischen Zeitschrif- en; denn es sind da an 150 verschiedene Zeitschriften iiber alle wissenschaftlichen Gegen- tände und in verschiedenen Sprachen vorhanden. Nicht leicht findet man irgendwo bei ei- zer wissenschaftlichen Anstalt einen solchen Reichthum von guten und gediegenen periodi- chen Schriften. Alle Renner bewundern diese schöne, riihmenswiirdige Anstalt; und jeder Wissenschafts-Freund erkennet mit Dank ihr Wohlthätiges. - Es fällt dabei auf, und man vundert sich, dass unter dieser grossen Zahl nicht eine einzige von den slavischen periodi- chen Schriften enthalten ist, da doch in der böhmischen, polnischen, russischen Sprache (viel- zicht auch in der illyrischen? -—) gute Zeitschriften existiren. Das Auffallende verwandelt ) Die königliche ungarische Universitäts-Buchdrukerei in Ofen ist eine reich dotirte, grossarlige Anstalt, ‚welche in die erste Rlasse der vorzügliehsten und grösten Buchdrukereien Europas gehört; sie ent- hält alle zu einer vollständigen Kunst-Typograpbie gehorigen Kunstfächer und Einrichtungen; sie hat eine eigene Schriftgiesserei, Stereotypen u, m. a- Da die österreichische Regierung für den zwelmäs- sigen Unterricht und die Bildung aller in ihrem Staatenbunde vereinigten Völker väterlich sorget, so werden in dieser Buchdrukerei alle Nationals Schul- und Lehrbücher, Hilfe und Handbücher für alle die vielen zur ungarischen Krone vereinigten slavischen Nationen in ihren Mundarten und in den erfor- derlichen Auflagen und Quantitäten gedrukt, Nebst slowakischy eroatisch, wendisch, slavonisch, illy- risch u. s. f. drulkt sie auch serbisch u. m. 3. Ueber diess drukt sie alle für die in der ungarischen Krone bestehenden vielen Gymnasien, und für die fünf königlichen Akademien der Wissenschaften orgeschriebenen Lehrbücher u. s. f. Dann für die Privat-Schriftsteller in vielen Sprachen mit ihmenswürdiger Korrektheit und Eleganz. 246 — — sich jedoch in zufriedene Erwartung, wenn man denkt, dass diese Anstalt vermuthlich noch auch mit slavischen Schriften vermehret werden wird; weil die Untersteyermark von einer slavischen Nation bewohnt ist, und noch andere slavische Völker zu Grenznachbarn hat; weil selbstvielevon den Deutschen in der Untersteyermark und in dem angrenzenden Kärnthen die wendische Sprache verstehen; weil die gegenseitige Mittheilung nicht nur schön, sondern auch niizlich ist, und oft manches Interesse, und Vortheile darbietet; weil die slavischen Nationen beflissen seyn sollen, die Mundarten ihrer Sprache gegenseitig immer mehr kennen und verstehen zu lernen; weil aus dem Mangel, dass man die böhmischen, polnischen, rus- sischen, illyrischen Schriften u. s. f. bei uns nicht lieset, es herrühret, dass nicht selten so un- richtig über jene Länder und Nationen gesprochen oder geschrieben wird; weil endlich fremde wissbegierige Reisende und Literatoren aus den slavischen Nationen eine angenehme Anreizung erhalten, wenn sie bei einem solchen literarischen Institute auch Schriften ihrer Nationen und Mundarten finden: und dadurch gewiss ihre achtungsvolleste und dankbarste Anerkennung der Anstalt zollen. Es wurden bei Negau, zwischen Pettau 7 75 Radkersburg in der Untersteyer- mark über 20 metallene Helme mit Runischen Inschriften, ausgegraben, davon etliche in das steyermärkische National-Museum zu Grätz kamen, die übrigen alle in dem k. k. Antiken-Rabi- nele zu Wien aufbewahrt werden. Da erschien Professor Kucharski auf seiner Reise, ein linguistischer Apostel, nicht um in allen Zungen zu reden, aber um die Runischen Inschriften aa) diesen Helmen slowenisch zu erklären. Diese Inschriften sind: 4) Zidaku! tu dli jarmeiszel supni pan uapi — 2) eiorifosz jije je obil. Das ist: 1) Maurer! hier ruhet Jarmeissel, Supanien- Herr. (Heut zu Tage Comitats-Oberherr, oder rich- tiger Obergespann) von Vapa. — 2) Eiorifos hat ihn erschlagen. Merkwürdig ist Hegel, dass diese Inschriften von der Rechten zur Linken gelesen werden müssen, wodurch ihr Alterthum beurkundet wird. Zur Zeit gab Nachricht iiber diese Helme und Inschrift de Aufmerksame, eine literarische Wochen - Beilage zur steyermärkischen Grätzer Zei tung, von dem trefllichen Literator, Herrn Kollmann, Seriptor am Joanneum, re digirt, und die Zeitschrift des Museums, deren Verfasser die gelehrten Männer, Herr Dr. \ Vest, Steyermarks Landes-Protomedicus, Herr Dr. An ker, Herr Profesor Muchar Herr Wartinger, landständischer Archivarius und Andere sind, enthält sowohl die Be schreibung der Helme und Inschriften, als auch eine Abbildung des Helmes. Von Grätz aus über Marburg bereiste Kucharski den östlichen The der Unterstevermark. In Radkersburg besuchte er den katholischen Kaplan Dainks ein merkwürdiger und verdienstlicher Mann, dessen Eifer für die religiöse Aufklärung ds Volkes einen hohen Grad erreichte, der bis 12 verschiedene slavische Volksbicher, und aun eine slavische Grammatik mit verbesserter Orthographie schrieb und herausgab; seine Sam) lung wendischer Volkslieder erregte eine so beifallsvolle Sensation, dass der Wiener Mus.- Verein ihn dafiir mit einem Prämium beehrte. Von hier aus, an der Grenze des Töth-Sägher Distriktes der grossen Eisenbr- ger Gespannschaft Ungarns, machte Kucharski einen Ausflug in diesen Distrikt, vl- cher ganz von den Vandalen bewohnt ist; er untersuchte 1 die vandalischen Biücer, Schriften und Volkslieder, und sammelte sie; er lernte die Mundart dieses Volkes und deen Sitte kennen; und ein besonderes Inge se gewührten ihm zu Turnischa, einem Nekt- fleken, in der dortigen uralten Rirche aus den Zeiten der Gothen, die dort vorhandene In- schriften und Gemälde. 247 Zurükgekehrt, ging Kucharski von Grätz über Cilli naeh Laibach, wo er das Meiste für sein Fach in der Liceal-Bibliothek, mit welcher die Baron Zoys’sche Bibliothek vereinigt ist, fand. Hier hatte er Gelegenheit, mit dem Herrn Professor Metelko über die krainerische Sprache zu reden und die gewünschten Aufklärungen und Notizen zu erhalten, Er bereisete Krain in mehrern Richtungen und fand in dieser Provinz nach den verschiedenen Thälern und Gegenden die meisten Variationen und Ab- anne in der Mundart. Nicht blos die wendische Sprache, sondern anch die Alterthümer zogen ihn nun nach Kärnthen, und in dessen Hauptstadt Klagenfurt, Auf dem Wahlfelde am Herzogstuhle untersuchte er 8: Die besten Hilfsmittel für die Geschichte und Alterthümer Kärnthens hat ihm Herr Pfarrer Jarnik, und Herr Eichhorn geliefert, Von Klagenfurt ging er nach Ossiach, um dort die Grabstätte des polni- sehen Königs Boleslaus des Kühnen zu untersuchen, wovon das Nähere in seinem eigenen Werke vor- kommen wird. Schon bis jezt sind sowohl über diesen Gegenstand, als über andere, mehrere seiner Briefe in Warschau gedrukt worden, Nun begab er sich über Villach nach Görz, wo er zwar wenig fand, doch, um das Land kennen zu lernen, und reisete dann nach Triest. Von hier machte er zwei Ausflüge, einmal nach Ve- nedi g, und dann nach Istrien, bis Pola. Es ist merkwürdig, dass die dortigen Croaten dem von den Römern übrig gebliebenen Amphitheater den passendsten slavischen Namen gaben, nemlich Diwitseh; welches zu beweisen scheint, dass dort schon damals Slaven waren, als die Vorstellungen gegeben wur- den, In Venedig hatte er die Bibliothek besucht. Die Handschrift der slavischen Bibel, welche beim Herrn Pericinotti befindlich war, ist nach England verkauft worden, Im Spätherbste des nemlichen Jahrs 1828 begab sich Kucharski aus Istrien nach Agram, der Hauptstadt Croatiens, wo er die Winter-Musse mit der eröatischen Sprache, ihrer Literatur und ihren Hilfsquellen zubrachte. Die croatische Sprache und Literatur gebört zu jenen unter, den slavischen Mund- Arten, welche in der gelehrten Welt am Wenigsten bekannt sind. *) Abbee Dobrowszky, weleher alle slavischen Länder bereisete, war doch nicht in Croatien, Darum war er nicht mächtig, nicht kräftig ge- nug, zu beweisen, ob die eroatische Provinzialsprache eine besondere Mundart ausmache, oder ob sie nur eine Variation von den benachbarten Mundarten sey, So fand er immer eine starke Opposition, die be- hauptet hat und noch behauptet, dass diese Mundart zu der wendischen und krainerischen Sprache gehöre, Nach Rucharski’s geschöpften Ansichten macht sie eine besondere Mundart aus, und zwar eine Mund- art, die am Wenigsten von benachbarten fremden Sprachen angegriffen ist, Der Croat spricht seine Sprache rein aus, und die Lage von Croatien selbst, in der Mitte von andern slavischen Völkerschaften , hat nicht so leieht Zugang den fremden Sprachen zugelassen, Ich selbst, Verfasser dieser Notizen, habe einen Beweis von der Verschiedenheit der eroatischen, krainerisehen und wendischen Mundarten; indem man mir aus Kärnthen schrich, dass N. N. (ein Individuum, über welches ich dahin einer Anstellung we— gen empfehlend geschrieben) sich den croatischen, dortlandes wenig verständlichen Dialekt angeeignet habe. Es ist nur zu bedauern, dass noch keine recht gute Grammatik von der croatischen Mundart vor- handen ist. Kucharski gab sich Mübe, diese Sprache nach der Dobrowszky’schen Methode zu stu- diren, und er sah ein, wie unanalogisch die vom Rornig eingeführten Neuerungen in der Orthographie sind. Der für die eroalische Sprache und Literatur so verdienstvolle Paul Ritter, (Vitezovies) und sogar Bellosztenecz und Jambressich waren auf weit besserem Wege. Ueber die literärischen Produkte Croatiens hat unlängst Herr Miklousich, Pfarrer zu Ztenypeweez, in seinem Jzbor *) Es gibt freilich andere kleinere slavische Völkerschaften mit abgesonderten Mundarten; wie z. B. die Vandalen im Töth-Sägher Distrikte des ungarischen Eisenburger Comitats, deren Literatur keine Er— wähnung zulässt, und selbst gegen die croatische in keinen Anschlag gebracht werden kann. Aber Croatien und Slavonien sind Königreiche, und ganze Nationen, die schon einen Rang bilden. Unter den grossen slavischen Nationen, die in der Literatur ihrer Mundarten weit voraus sind, steher Cro- atien und Slavonien Zurük. . geschrieben, Herr Pfarrer Miklousich ist ein fleissiger und fruchtbarer National-Schriftseller, und ver- dienet den Dank seiner croatischen Landsleute, 5 2 Man bemerket mit Vergnügen, dass bereits mehrere eroatische Nationhlen den Pfad ‚ihrer Natio- nal-Literatur betreten, und mehrere schon Einiges für ihre National-Mundart geleistet haben, worunter Herr Anton Rosich, ord. öffentl. Professor am Königl. Gymnasio zu Varas din, erwähnt zu werden verdient, welcher sich über diess auch durch sein geographisches Werk in lateinischer Sprache verdienst- lich uud rühmlich bekannt gemacht hat. Wir dürfen hoffen, dass die Morgenröthe, welche für die croa- tische Me ‚so schön angebrochen ist, sich nach und nach durch fleissiges Streben croatischer Musen- Söhne in hellen, reinen Mittagsglanz verwandeln werde, Zu den ältern croatischen Literatur- Produkten gehört die „Adrianszkoga Mora Szirena,” ein schönes Heldengediebtüber Zriny bei Szigeth, aus dem Ungarischen durch Zrinsky übersezt. Herr Emerich Domin, aller Rechte Doktor, Landes- und Gerichts-Advokat, ord, öffentl. Professor des Civil- und Criminal-Rechtes an der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Agram, und der Gerichtstafel des löblichen Agramer-Comitats Assessor, hat sieh in der gegenwärtigen Zeit durch ein juridisches in der eroatisehen Sprache verfasstes Original- Werk ausge- zeichnet und um sein Vaterland verdient gemacht. Sonderbar, auffallend sey es, könnte und sollte man sagen, nein! nicht sonderbar, nieht auffallend ist es, — weil es so gewöhnlich ist, — dass auch die- ser würdige Mann und verdienstvolle Schriftsteller von seinen Landsleuten jenen Undank erfährt, mit wel. chem Männer, die ihre Nation aufzuklären und zu verherrlichen streben, auch bei einigen andern Natio— nen — bei denen nemlich, die der Kultur nech nachzustreben und vorwärts zu dringen haben — gewöhn- lich belohnt werden. Domin betrat einen neuen Weg unter seinen Landsleuten; mit einem ausgezeich- neten Talente, mit einem lobenswürdigen Eifer und rühmlichen Fleisse brach er sich die Bahn zum vor- gestekten Ziele: er musste sie brechen, er musste Sprache und Schrift formen, musste sich Wörter und Ausdrüke schaffen, die mit dem Grundwesen der eroatischen Sprache, selbe erweiternd und veredelnd, übereinstimmen. Ha! eine Klippe des Anstosses! Neuerung! — Ja, Neuerung, die vorwärts dringt, zum Zweke führt, aber — verkannt wird! Nicht anders erging es ja dem würdigen Karinczi Ferencz, dem fruchtbaren, eben so genialen als gemüthlichen ungarischen National Schriftsteller, und einigen andern magyarischen Verfassern, die für ihre der NationalLiteralur so wohlgemeinte und zwekdienliche Erweite- rung und Veredlung der ungarischen Sprache von vielen ihrer Nationalen angegriffen wurden,, Gerade, als ob man immer, bei dem Mittelalter stehen bleiben müsse; als ob mit der Erweiterung menschlicher Kenntnisse und Bedürfpisse nicht auch die Sprache gleichen Schritt zu halten, und vorwärts zu schreiten gezwungen wäre ? Ist es nicht, als wolle man sich dem Fortrüken in der Kultur mit Gewalt entgegen- stemmen; und das Licht, welches den Gang menschlicher Erkenntnisse in nüzlichen Wissenschaften be- leuchtet, auslöschen, oder doch seinen Schein schwächen? — Dass ‚doch alte Formen und alte Vourtheile selbst in Sprache und Schriftkenntniss so, lieb und werth sind! — Uebrigens findet man in der eroatischen schönen und bildenden Literatur nur Uebersezungen, worunter einige Schauspiele sind, — Was aber von der slavonischen Mundart in dem angrenzenden Königreiche Slavonien, und von dem Zustande ihrer Li- teratur zu halten sey, darüber werde ich ie seiner Zeit nach Einholung genugsam überzeugender Daten aussprechen. — Herr Thomas Koschiak, ein Croat, Doktor der freien Künste und der Philosophie, kö- niglieher. Provinzial-Inspektor der Nationalschulen in Croatien und Slavonien, und der Agramer Gespann- schaft Gerichtstafel-Assessor, hat die ‚Schulbücher für die croatischen und slavonischen Nationalschulen in die croalische Sprache übersezt, andere aber verbessert; dabei bemühte er sich, eine Annäherung und Uebereinstimmung der Orthographie der eroatischen und slavonischen Mundart zu bewirken: in wie ferne ihm der Versuch gelang, unterziehe ich nicht meinem Urtheile, “ Die bischöfliche und Dom- Hapitular Bibliothek in Agram empfiehlt sich durch Ordnung; gute Eintheilung, ist vortrefflich katalogirt, Eben so zeichnet sieh das Archiv durch treſfliche Einrichtung, schöne Ordnung und dienliche Erleichterung aus, Beide Anstalten hat Professor Kucharski in diesem guten, systematischen Zustande mit eben dem Vergnügen gefunden, als ich selbst selbe anno 1818 bei 249 1 meiner ersten Anwesenheit in Agram und in Croatien, schon angetroffen hatte. Und diese zwekmässige Ordnung in der Bibliothek und im Archive verdanket man dem lezt verstorbenen Bischofe Maximilian Verhovacz und der Sorgfalt des Dom-Kapitels. Die Bibliothek enthält viele slavische Bücher und Handschriften, unter welchen lez- tern auch das croatische Wörterbuch von Paul Ritter mit verbesserter und wirklich analo- gischer Orthographie sich befindet, dass noch einen grossmiithigen Mäcen erwartet, der es zum Druke beför del chte Auch befindet sich in dieser Bibliothek eine Uebersezung des neuen Testamentes von Cuszich in Handschrift, welche sich ganz vorziglich zum Druke eignete, da die Croaten ohnehin ch keine gedrukte Bibel in ihrer Sprache besizen. — Wie sehr verdienstlich können sich die talentvo ollen Manner bei j jenen slavischen Nationen, die in ihrer Spr ache und Literatur gegen andere! 1och zurük sind, um selbe machen! Professor Kucharski reisete im Mai 1829 von Agram nach Fiume; er macht dort Hiterärische Aecquisitionen. In der@egendwird eine besondere Variation der croatischen Mund- art gesprochen. Die zwar kleine Bibliothek der P. P. Kapuziner in Fiume enthält rare slavi- sche Sachen; und sie ist sehr gut geordnet, und katalogirt, Der katholische Bischof von Zengg, welcher in Novi residirt, liess im Jahre 1826 eine neue Auflage des sogenannten Schiavetto (d. i., Episteln und Evangelien, nebst andern Gebeten, die in der Messe ge- sungen werden) in croatischer Sprache veranstalten, und in Fiume druken. Von Fiume begab ie 7 charski auf die Inseln von Quarnero, die von Croa- ten hewohnt sind. Es ist merkwürdig, dass hier, wie auch in vielen Ortschaften auf dem dor- tigen festen i die katholischen Messen und die Horae in slavischer Sprache gelesen und gesungen wer ; sie haben dazu eine besondere Schrift, die glagolistische. Er war so glük- lich, nicht nur die in neuern Auflagen, die noch im Gebrauche sind, von diesen slavischen Büchern, als: Missale Romanum, das Brevier, und andere, sondern auch die ältern Auflagen zn bekommen. Auch hatte er das seltene Gliik, das erste illyrische Buch, mit lateini- scher Schrift gedrukt, zu finden, an dessen Existenz man gezweifelt hat: es sind Evangelien und Episteln von Bernardo diSpalatto, gedruktin Venedig 1495. Die Rue be sind gothisch, wie man damals auch lateinische Bücher drukte. Die Son ache aber vulgär, nicht altsla- visch. > A Reise ging von Castell-Muschio — slavisch Omeischal — auf der In- sel Veglia nach der Stadt Veglia — slavisch Kerk genannt. Von diesen Insulanern hat der polnische Fürst Sapieha das schönste Zeugniss in seiner Reise gegeben, dass sich schwer- lich auf der Insel Otaheite bessere Leute finden können. Und wirklich hat Kucharski dort in Bezug auf seine Reiss die dienstfertigsten Menschen gefunden. Von Veglia ging er über Cherso, Osero, Lusin-Piccolo und Lusin— Grande auf die Insel Arbe, wo er besonders gute Aufnahme fand, Hier fand er die illy- rische Bibel vom Cassius in Handschrift, von welcher man nicht wusste, wo sie sey. Diese Bibel ist gegenwärtig ein Eigenthum des Domherrn Galzign Dann begab sich Kucharski nach Zara, der Hauptstadt Dalmatiens, und machte dort Bekanntschaft mit Kennern der slavischen Sprache. Professor Michalevich unterrichtet die jungen Seminaristen in der slavischen Sprache. Professor Miossich übersezt die Bibel ins Uhrische. Derjezige katholische Erzbischof Nowak, ein Böhme, liess das Rituale Romanum in slavischer Sprache verbessern, und neu auflegen. Denn dort wird nicht nur bei den Slaven vom griechischen Ritus, sondern auch bei jenen des römisch- katholischen Ritus in der slavischen Sprache getaufet, eopulirt, begraben u. s. f. — Von Zara über Spalatto, wo noch die rö- 52 mischen Alterthümer zu hewundern sind, begab sich Ru eharski nach Almissa, um dorteine Handschrift der illyrischen Bibel in Augenschein zu nehmen; sie ist eine alte Uebersezung von Bugardelli in zwei Foliobänden. — Dann erreichte er Ragusa. Einmal hat die illyrische Literatur hier florirt. Die Ragusaner halten ein illyrisches Theater. Viele illyrische Schau- spiele sind aus jener Zeit zurükgeblieben. Aber sehr spät haben die Ragusaner angefangen, zu druken: auch sehr wenig wurde im Auslande von diesen Produkten gedrukt: das Meiste ist in Händschriften geblieben, und erst jezt gehen sie sich die Mühe, Manches mit dem Druke nachzuholen. Das Wichtigste, was bisher erschien, ist ein Heldengedicht, Osman betitelt, von Johann Gundulich verfasst. Jüngst hat auch Ae die Fabulae Phaedri ins Illyrische übersezt. Dr. Higgia versucht Virgils Aeneide zu übersezen. Diese wurde schon vorher von einem gewissen Zamb or (oder Zanotti) ins Dalmatinische übersezt. Ein Exemplar davon war auch in der bischöflichen Bibliothek zu Agram; man weiss nicht, wo es gedrukt ist. P. Franz Appendini, Direktor des Gymnasiums in Haken, gibt sich viele Mühe, das Slavische zu studiren. In der Bibliothek zu Ragusa fand Kucharski eine ragusanisch-sla- vische Handschrift, schön auf Pergament geschrieben, und wahrscheinlich aus dem 14ten Jahr- hunderte herstammend: es ist ein Officium B. V. M., worin einige Psalmen mit andern Uebersezungen zu vergleichen sind. Und nun reisete Prof. KRuchars ki auch nach Monte- negro — in dieses merkwürdige, aber noch so wenig recht bekannte, oft unrichtig geogra- hir te, und noch unrichtiger beschriebene Land und zu diesem eben so unr ichtig geschilderten Volke. Schon an der Grenze dieses Landes wurde er von der Dienerschaft des montenegrini- schen Bischofes empfangen, und der Bischof hatte ihm ein gut gesatteltes Reitpferd geschikt; denn man muss wissen, dass in diesem Gebirglande jede Reise nur zu Pferde oder zu Fusse ge- macht wird; angelegte Strassen und Fahrwege gibt es hier nicht. Die Diener geleiteten un- sern Reisenden nach Cetinj e, wo des Bischofs Residenz ist. Vom Bise wurde Ruchars ki auf das Freundlichtse empfangen und aufgenommen. Der Bischof, Namens Peter Petervich von Niegos ch, ist ein ehrwürdiger und um sein Vaterland hochverdienter Greis von 85 Jah- ren, noch munter nnd bei Kräften, von einem besonders starken Gedächtniss: er rezitirt bei Gelegenheit oft viele National-Lieder. Er ist der beste Kenner seines Landes; und Schade, dass Herr Viallia de Sommier, der einst die Reise nach Montenegro gemacht, und diese Reisebeschreibung in französischer Sprache verfasst, den Bischof in Cetinje nicht besucht hat. Sein Alter hindert ihn nicht, die Kirchen- und Civilgeschäfte noch zu verrichten. Die slavischen Handschriften, die Kucharski dort fand, sind schon namentlich in der Zeitschrift des böhmischen National-Museums, wie auch die Eintheilung des Landes Montenegro, und die slavischen Benennungen der Distrikte und Gemeinden angezeigt worden. Als Kucharski dem Bischofe zwei gestochene verschiedene Landkarten von Monte- negro vorgezeigt hatte, fand der Bischof keine richtig, und hatte die Güte, mit einer von ihm, selbst gezeichneten Karte unsern Reisenden zu beehren, ihm auch eine altslavische Hand- schrift, worin unter Andern auch eine alte Chronik enthalten ist, zum Geschenke zu machen. Er fand auch bei dem Bischofe eine grosse Sammlung von slavischen National-Liedern, mei- stens historischen Inhalts und Montenegro betreffend, dieKucharski dem Publikum mitzu- theilen gesinnt ist. Bald nach Er ndung der Buchdrukerei wurden in Montenegro slavische Rirchenbiicher gedrukt; Rucharski hat aber davon nur ein einziges Litelblatt gefunden, und dieses als eine Rarität nach St. Petersburg geschikt. Er hat sich auch ethnographische Notizen iiber dieses Volk gesammelt, da beinahe Alles, was man bisher über dasselbe ge- schrieben hat, aus schiefen Ansichten hervorgegangen ist. Sie beschäftigen sich mit der Kul- 251 tur ihres Bodens, und merkwürdig ist es, dass hier der Anbau der Kartoffeln fleissig getrie- ben wird, was man doch in den Benachbatten Landstrichen bis jezt nicht findet. Die Montenegriner halten zwei wöchentliche Märkte; den einen auf tiirkischer Seite in ihrem eigenen Lande zu Rjeka, wo sie ihre Landes- und Wirthschafts-Produkte hinbrin- gen; den andern auf österreichischer Seite zu Cattaro, wohin sie theils ihre Feilschaften zum Absaz bringen, theils andere von dieser Seite abnehmen. Sie treiben Handel mit Scha- fen, Wolle und anden Produkten ihres Landes; sie zeigen dabei, wie in ihrem übrigen Bet a nehmen, . angebornes Talent, gesunde Vernunft, ein leichtfassliches Denkungs- wer Be- greifungs- rmögen, eine natürliche Gewandtheit und dabei wahrlich eine nicht unedle Den- kungsart und eine gute Handlun go weise im gegenseitigen — andern Lebens-Bezie- hungen. Sie haben in ihrem Lande einfache, für ihr armes Gebirgsvolk nöthigen Hand- werke und Handwerker, unter ihnen selb, ohne dass sich noch deutsche oder andere Pro- fessionisten angesiedelt hätten: und wahrlich! — sie sind in der Einfachheit ihrer Bedürf- wisse und in ihrer Abgeschiedenheit glüklich! N Ru chars kl hat aber noch bei den gemeinen Momaken nicht blos die Kenntniss des Lesens, sondern auch des Schreibens gefunden. Im Allgemeinen haben die Montenegriner Kucharskis Idee und Erwartung sehr übertroffen; denn er hat dort mehr, als bei einem so armen Gebirgsvolke gefunden, wo doch so viele Landstriche mit scharfem Karste (nakten Felsen) bedekt sind. Kuf der Reise von Miracz nach Cetinje ist das erste Gebäude, das man im montenegrinischen Territorio antrifft, eine Kirche; und dieser schöne Eindruk erlaubet nicht, dass man das Land als ein Räubernest betrachten sollte, wie sich so manche vorur theil- _ volle oder schlechtdenkende Lente auszudrüken pflegen. Von Cetinje über Niegosch, wo sich des Bischofs Verwandte befinden, und der Gubernator des Landes seinen Wohnsiz hat, ist die Reise nach Cattaro herab sehr beschwerlich, denn, wie schon erwähnt, muss man sich in ganz Montenegro keine Fahrstrasse denken. Kucharski scheint geneigt zu seyn, über, Montenegro eine eigene Beschreibung im Druke herauszugeben. Auf seiner Zurükreise verweilte er in Karlstadt, wo er den griechisch nicht unirten Bischof dieser Diöcese, Lucian v. Mussiezsy, kennen lernte, diesen eben so vor- tvefflichen als gelehrten Präsul, und grossen Kenner der slavischen Mundarten und Literatur, welcher besonders auszeichnend in der altslavischen Rirchensprache, und in der serbischen Mundart hervorragt, und im gegenwärtigen Zeitalter als der serbische Horaz verehrt wird. Von diesem Bischofe wurde Rucharski mit grosser Achtung und mit einem unge- meinen Wohlwollen aufgenommen. Auch machte er hier die Bekanntschaft des treff lichen slavischen Literators und Schriftstellers Samuel Jllijch, Consistorial-Notär des Bischofs, wel- cher sich sehr eifrig mit der slavischen Literatur befasset. In der Karlstädter Buchdrukerei fand er nun auch serbische Schriften, womit slavische Werke gedrukt werden, so wie unter An- dern auch vom Dositheus Obradowieh, dem ersten serbischen Schriftsteller, von seinem * Werke in Vulgärsprache jener noch ungedrukte, im Manuseripte bisher gebliebene Theil, hier gedrukt wird. — Ich trage hier noch nach, dass Prof. ucharski auf seiner Reise in Un- garn zu Gran den Domherrn Palkovies kennen lernte, welcher ein grosser Kenner der sla- vischen Sprache im Allgemeinen und ihrer Mundarten ist, und jezt die Bibel ins Slowakische übersezet. — Professor Rucharski kehrte in den ersten Tagen Novembers 1829 wieder nach Agram zuriik, ordnete hier die gesammelten Bücher, Handschriften u. s. f., und liess solche nach Warschau abgehen. Am 18ten November verliess er unsere croatische Haupt- Stadt, in welcher er mit mehrern wissenschaftlichen Männern angenehmen Umgang, und lite- EN 252 1 värischen Verkehr gepflogen, und reisete nach Wien. Von dort begab er sich über Lemberg nach Kiew, wo er den „Winter zubrachte, dann im Frühlinge 10 0 er nach Mos kau, will den Sommer in St. Petersburg zubringen, und sodann nach Warschau zu- rükkehren. — Herr Romuald Joseph Quatternik, öffent. ordentl. Prof. der Civil- oder Real-Klasse an der königl. National-Primärschule zu Agram, emerit. Adjunkt des k. k. akadem. Gymmasiums zu Laibach, und emerit. Aktuar des Agramer Studien-Consesses, hatte sich an den reisenden Prof. Kuchar; ki währ end dessen eee in Agram aus Liebe für die Wissenschaft am Freundschaftlichsten und Eifrigsten angeschlossen. Quat- ternik ist unter den croatischen Literatoren einer von jenen Männern, die ihre National- Sprache wissenschaftlich ndeln und in der Literatur vorwärts zu dringen streben; er gab zwar als Schriftsteller, au er einigen croatischen Gel Sener noch kein Werk i in dieser Mundart heraus, beschäftigt sich aber immer mi iferund Liebe für dieselbe. — Auch bemerkt man noch j jüngere Blüten von andern strebenden Liebhabern der croatischen Muse, als von einem Marakovich und andern. — Ob Herr Prof. Kucharski auf seiner Reise in Ungarn auch die obern slavischen Gespannschaften, als die Trentschiner,Arveru.s.£.,undjene slavischen Gegenden und Bewohner in den Gespaneschaften des Mittel-Ungarns, als in der Batseher, Bekescher u. s. f. bereisete und die Varietäten der slowakischen Mundart verglich, oder nicht, ist mir nicht bekannt. Aber, so sehr er gewünscht hatte, den gelehrten Hrn. Prof. Schaffarik zu Neusatz an der Grenze Syrmiens, diesenberühmtenslavischen Literator ken- nen zulernen,mussteerdoch wegen zu kurz bemessener Zeit, derschlechten Wege und des frühe eingetretenen Winters wegen die Provinzen Slavonien, Syr 5 Bosnien, Serbien u. s. f. diess Mal unbereiset und ununtersucht lassen. Vielleicht, dass er spä eit gewinnt, diese Länder zu bereisen, diese Völker, ihre Mundarten, ihre Kultur, ihren literärischen Zustand undihre Denk- mäler zu erforschen? Vielleicht, dass die Warschauer Universität, an welcher nebst vielen an- dern gelehrten Männern, ausgezeichnete, Literatoren und Wissenschafts-Forschern auch ein Adrian Krzy zanowsky, Prof. der höhern Mathematik, glänzet, noch einmal ihnaufeinezu- längliche Zeit, oder einen andern in seinem Sinne und mit seinem Forschergeiste in diese Länder, aussendet? Ich gestehe es mit meinem unvorgreiflichen — ne ohne alle Mass- gebung, dass ich diesen Wunsch hege. Kuchars ki ist zwekmässig gereiset, hat sorgfältig ge- forscht, gründlich aufgefasst, rationell verglichen und fleissig gesammelt. . Nach kosmopolitischen Ansichten glaubte ich es der Wissenschaft schuldig zu seyn, diese Skize über Kucharskis. Reise in allgemeinen Umrissen nieder zuschreiben und dem Publikum vorläufig mitzutheilen. Meine natürliche Neigung als Slave, und dann der Um- stand, dass ich selbst viele von jenen slavischen Gegenden, in welchen Kucharski war, be- reisethabe, trieb mich dazu an; so wie ferner nicht minder mein Dafirhalten, dass ein e- berblik dieser wissenschaftlichen Reise nicht nur allen wissenschaftlichen Männern überhaupt angenehm seyn könne, sondern um so viel mehr die slavischen Literatoren und die betref- tenden Völker mit einem Interesse anziehen müsse. Denn das unermessliche Reich der Wis- senschaften ist durch keine Grenzen beengt noch eingeschlossen: und was ich oben für Croa- tien eingeschränkt anführte, wiederhole a hier für die Länder und Völker aller Continen- te: „Patet enim omnibus honoris et gloriae campus: ex hoe quisque, quod eupit, petat, et ads ecutus sibi debeat. — — — a Geschrieben zu Agram in Croatien im Mai 19850. 8 Der obengenannte Verfasser, — ——— ern nn ann EEE Sense en In Eommiffion bei Fr. Puſtet in paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und poſtämter an. —— —E»Xʃi —— — — — Der ganziährige Preis iſt in ganz Deutfälaud 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. d. W. mit Convert — portofrei. Allgemeine deutſche Gr ie e t ee Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 20. 19. Juli 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder — Kurze Anleitung, Sämereten ıc. zu botanifch = gärtnertihen Zwe⸗ ken zu ſammeln, zu conferviren und zu verſchiken. — Die Feld: oder Manlmwurfegrille, Weere oder Erdkrebs. — Harlemer Blumenzwiebeln. Fortſezung neuer Mitglieder. C Ibre Hochwohlgeborn, Freu Wilh. v. Wutsetich, Grundfrau des Ortes Cseney unweit Temeswar im Banate. Seine Hochwuͤrden, Herr Joſeph Schmidberger, regulfrter Chorherr des Stiftes St. Florlan und Mitglied mehrerer gelehrten Geſellſchaften zu St. Florlan in Oberöͤſterreich. — Joſeph von Gabriel, Dechant zu NeusAradb im Banate. 2 Seine Hochwohlg⸗ born, Herr Franz von Simon, Aſ⸗ ſeſſor mehrerer loͤblichen Comitate, zu Hodos im Benate. — Anton Ritter von Behllngen zu Presburg lu ” Ungarn. Seine Wohlgeborn, Herr C. Schroͤder in Ham⸗ burg. ’ Kurze Anleitung, Saͤmereien, Zwiebeln und Knollen zu botaniſch-gaͤrtueriſchen Zweken zu ſammeln, zu conſerviren und zu verſchiken. (Von Dr. Johann Lhots k y.) Da Beruf. oder Neigung dermal ſo viele Menſchen dem Reifen zufuͤhret, wo es dfterd Haupt⸗ oder Nebenzwek iſt, Saͤmereien, Zwiebeln und Knol⸗ len zu ſammeln; und da anderſeits die Alpen Ty— rols, die weiten Gefilde Ungarns, ſo wie die, mit ſuͤdlicher Pflanzenpracht prangenden Geſtade von Dalmatien und Iſtrien — ſelbſt Demjenigen, der die Grenzen des Vaterlandes nicht verlaͤßt, ſo viel Gelegenheit darbieten, die botaniſchen Gaͤrten mit intereſſanten Pflanzen zu bereichern, ſo habe ich meine Anſichten uber dieſen Gegenſtand kurz in den nachfolgenden Zeilen niedergelegt; man wird es aber mir als Reiſenden zu Gute halten, wenn mein Augenmerk vorzuͤglich auf Sammlungen und Sendungen aus entfernten Gegenden gerichtet iſt, und der Leſer dieſer Blaͤtter moͤge ſelbſt waͤhlen, was eben ſeinem Zweke am Angemeſſenſten iſt. 1. Das Sammeln. Beim Sammeln iſt vorerſt Hauptgrundſaz, nur die vollkommenſten, ſchoͤnſten und reifen Fruͤchte Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der noͤthlgen Gebände in Franendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie elullefen.) (Fortſezung.) 400) Herr Jakob Seimel, gräfl. v. Montgelas'⸗ ſcher Obergaͤrtner zu Bogenhauſen bei Muͤn— chen ſandte . . 2 fl. 42 kr. mit dem Motto: Auch ein Paar Fenſterſchelben zum Glas⸗ Hauſe. 401) Herr Michael v. Kunits ech, k. k. Profeſſor zu Agram in Croatien (zum vierten Male) 5 fl. — kr. mit dem Motto: 5 2 254 zu wählen, weil bei dieſen die Hoffnung am Groͤß⸗ ten iſt, daß fie die zum vegetativen Prozeſſe erfor— derlichen Eigenſchaften im vollkommenſten Grade vereinen. Ob die Samen reif find, iſt nicht ganz leicht zu erkennen, jedoch ſind Nachfolgendes die ſicherſten Kennzeichen: 1. Schoten (Siliquae), Huͤlſen (Legumina) und Kapſeln (Capsulae), wenn ſie gelb und troken find, und ſich zu öffnen anfangen. 2. Zapfen (Strobili), wenn die Samen von ſelbſt, oder durch einen leichten Schlag der Hand herausfallen. Bei den Bankſien aber z. B. ſind auch die reifen ſo feſt, daß man ſie mit Hammer und Meißel herausarbeiten muß. 5. Bei Kernfruͤchten (Drupa, drupa baccata), wenn das Fleiſch reif iſt und aufſpringt, bei Beeren (bacca), wenn fie weich, und an der Pflanze ſelbſt ſchon zu vertroknen anfangen. 4. Nuͤſſe (Nuces) thut man am Beſten, zur Probe aufzuſchneiden. Man muß aber in Hinſicht der Reife den wah—⸗ ren Zeitpunkt nicht verſaͤumen, weil ſonſt die Kap⸗ ſeln leer find, die Doldenſamen abfallgn ꝛc. Schon keimende Samen ſind unter den gewoͤhn— lichen Verhaͤltniſſen unbrauchbar. Bei Zwiebeln (Bulbus) und Knollen (Tuber) iſt der beſte Zeitpunkt zum Ausziehen, wenn die Pflanze faſt vertrofnet und der Vegetations- Prozeß ſchon vollendet iſt; die der Blütezeit nahen Perioden ſind aber die unvortheilhafteſten. Man waͤhle auch hier die ſchoͤnſten, feſteſten und friſche— ſten Knollen oder Nebenzwiebeln, wo dann wieder die juͤngern, einzeln ſtehenden beſſer ſind, als zahl— reich auf Einem Wurzelſtoke befindliche. Bei allen gaͤrtneriſchen Objekten, beſonders bei Samen, iſt es ſehr gut, ſie bei trokenem Wetter, nicht im Regen, zu ſammeln. Der Reiſende, der den Produkten feiner Samnız lungen wiſſenſchaftlichen Werth, dem Kul— tivateur die beſten Fingerzeige zur Behandlung der Saͤmereien ꝛc. geben will, muß nicht verabfäumen, den Wohnort dieſer Gegenſtaͤnde anzugeben. Nem— lich die beilaͤufige Höhe uͤber der Meeresflaͤche, die ſchattige oder ſonnige, feuchte oder trokene Lage, Miſchung des Bodens; und es lag in der Ver— nachlaͤßigung dieſer Angaben, warum z. B. die neus hollaͤndiſchen Pflanzen anfänglich in vielen Gärten nicht gedeihen wollten, weil der leichte, ſandige Boden, den dieſe Gewaͤchſe vorzuͤglich erfordern, den Gaͤrtnern nicht genug bekannt war. II. Das Conſerviren. 1. Fruͤchte mit trokener Huͤlle. In den Fruchthuͤllen (Pericarpien) Halten ſich in der Res gel die Samen am Beſten, und manche ſind ohne— hin ſchwer von ihren Umhuͤllungen zu trennen. Man laſſe ſie alſo in ſelben, außer, wo ſie zu groß ſind; auch bei Huͤlſen kann man die Samen heraus— nehmen, weil dieſe dem Wurmfraße am Meiſten ausgeſezt ſind. Alle Fruͤchte und Samen werden vorſichtig an einem, nicht zu ſehr den heißen Sonnenſtrahlen aus— geſezten Orte getroknet, welches am Beſten auf Papier, ſo mit Terpentindl beſtrichen iſt, geſchieht, um Inſekten und das Legen der Eier derſelben das von abzuhalten. 2. Fleiſchige Fruͤchte kann man nach Ver⸗ haͤltniſſen auf mehrere Arten vorrichten: a. Wenn man ſie ſammt dem Fleiſche troknen laͤßt, welches beſonders bei fleiſchigen, zukrigen Umhuͤllungen angeht. eee. 2ñññꝗ2é8m . — —-— Frauendorfl aus deiner Saat gerelſt, nimm zurüuk dieß Körnchen wieder. 402) Herr Anton Lo Ez y de Loe, Exactor des löblihen Arader Comitates zu Radua in Uns garn . 5 fl. 16 kr. 405) Frau Wilhelmine von Wutsetich, Grundfrau zu Cseney, naͤchſt Temeswar im Banate . . 6 fl. 35 kr. 404) Herr Fr. Kav. Ritter v. Brahm, k. k. Ko: merzial⸗-Grenz⸗Zollamts⸗Kontrolor zu Theben in Ungarn (den gewoͤhnlichen halbjaͤhrigen Beitrag . . 2 fl. 24 kr. 405) Herr Joſ. v, Gabriel, Dechant zu Neu— Arad im Banate . 2 fl. — kr. 406) Herr Franz von Simon, Aſſeſſor mehrerer Allgemeine deutſche Garten Ze it nen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. IV. Jahrgang. N°. 30. 20 Juli 1830. Inhalt: Blumenfreuden. — Des Cantors Lechner zu Beerbach Vertheldtgung feiner Enidefung des bis he- Blumen ⸗ Freuden. Wie ich in meinem Garten Unter Blumen, welche Luſt! Trege ich für alle Arten Sorg' und Llebe in der Bruſt, Und fie lächeln mir dann Wonne, Aeugeln wie die Morzenſonne, Machen mich begluͤkt! Frage ich die ſchoͤnen Kindleln: Wie ſeyd ihr fo goͤttlich hold? Wie umſchwebet eure Muͤndlein Purpurſchein und ſtrahlend Gold? Weiß und Blau, voll Reiz uad Leben, Seh’ ich enc wie Engel ſchweben, O, ich blu entzuͤkt! Und die Bluͤmlein werden kirre, Säufeln mich wie Gelfter an: Wort und Deutung werden ihre Relze meinem Herzen dann, Tulpen, Hyazinthen, Veilchen Sprechen ſich mit mir eln Wellchen, Und ich bia vergnuͤgt. So leb' ich ln Blumenfreuden Biele meiner Stunden hin, Stärke mich im Gram und Leiden, Helt're meinen trüben Sinn, Und man wähnt beim Wonneleben Mich von Böttern ſchon umgeben, Wer mich da erbiift. Vonrat h. tigen Gehelmuiſſes in der Lepkojenzucht. Des Cantors Lechner zu Beerbach Vertheidigung feiner Entdekung des Dis- herigen Geheimniſſes in der Levkojenzucht. Auf die vielen und oft zweideutigen Anfragen und Aufſaͤze in offentlichen Blaͤttern, wegen meiner Art und Weiſe, Levkojen⸗Samen zu erziehen, der nur gefuͤllte Blumen liefert, ſehe ich mich aufgefordert, hier Folgendes mitzutheilen. Was meine Verſicherung betrifft, daß meine Behandlungsweiſe bei gehdriger Akkurateſſe Probe halten muß, ſo berufe ich mich nunmehr auf die Zeugniſſe vieler verehrl. Blumenfreunde, die ſchon vor 2 und s Jahren, und auch im vorigen Jahre, fo wie gegenwärtig wieder, Samen von mir erhal: ten haben. 3. B. Herr geheimer Rath von Gemünden in München. — Major Schindler in Glarus in der Schweiz. — Poſtoffiziant Links in Ofen in Ungarn. — Samenhaͤndler Muͤnch in Heſſenkaſſel. — Oberfoͤrſter Kuttler in Alpek bei Ulm. — Decan Hofmann in Muͤhlhauſen bei Bamberg. — Amtmann Donnauer daſelbſt. — Rechnungs⸗Cammerath Haas in 2 Darmſtadt. — Samenhaͤndler Schäfer in Nürnberg, 2000 d TE TI ZT TEILE S/ T ET TOR Ta Nachrichten aus Frauendorf. Auch manche unſerer verehrlichen Leſer werden eben fo wle wir in ihren einſamen Gartenhaͤuschen und Ruheplaͤzen von den fo laͤſtigen Fliegen und Muͤken be⸗ unruhet, und oft vom fanften Schlummer aufgewekt wer— den. Es könnte daher nichts wuͤnſchenswerther ſeyn, als ein Univerſalmtttel aufzufinden, um dleſe ungebe⸗ tenen Gäfte abzuhalten. Zwar wird jeder Himmelsſtrich von derglelchen In⸗ ekten geplagt. Wir würden ſicher die unfrigen nicht gegen die vertauſchen, welche in warmen Ländern haus fen, böchft beſchwerlich, ja ſelbſt lebensgefaͤhrlich find. Damit wollen wir aber den unſrigen keineswegs das Wort reden, vielweniger fie auf- oder gar zu Ehren kommen laſſen. Vielmehr wollen wir uns alle erfinns liche Mühe geben, dle ſicherſten, leichteſten und wohl⸗ feilſten Mittel gegen ſie ausfindig zu machen. Gegen die Zimmerfllegen bietet das Pflanzenreich mehrere Abhaltungs mittel dar, unter andern den Meer: 55 258 Herr Cantor Barfus in Graͤndlach bei Erlangen. — Landarzt Falker daſelbſt. f — Kirchner Boͤhmlaͤnder zu St. Johannis bei Nuͤrnberg. — Lehrer Witſchel in Sulzbach. — Stadtrath Schmid in Halle an der Saale. — Kaminfeger Horneber in Grafenberg. — Cantor Bock in Betzenſtein. Autenrieth in Schwandt. Kelber in Ulſenheim. — MN. in Rothenburg ob der Tauber. — Lehrer Schneider in Ohrenbach. — — ulrich in Kirchroͤthenbach — Studienlehrer Zink in Amberg. — Lehrer Winter in Hohenſtadt. — — Baur in Hirſchau ic. Welches oͤffentliche Zeugniß ſie mir auf meine Bitte gewiß nicht vorenthalten werden. Schon Mehrere, namentlich die Herren Samen— haͤndler, Dreyſig in Tonndorf, Hofmann in Fuͤrth, Falke in Nuͤrnberg und vorzuͤglich der Herr Aſſeſſor von Reider daſelbſt, haben die Wahrheit meiner Entdekung bezweifelt und ſogar beſtritten, aber nichts weniger als widerlegt. Unter allen dieſen Gegnern ſind mir aber keine naͤher getreten, als Herr von Reider in ſeinen An— nalen 5. Jahrgang, 1. Heft, Seite 69— 74 und Herr Samenhändler Hofmann in Fürth. Die Ausfälle der Herren Samenhändler waren mir weniger auffallend, die als ſolche wohl Urſache haben, zu fuͤrchten, daß ihnen das enthuͤllte Geheim⸗ niß, da nun jeder Blumenfreund einen guten Sa— men ſelbſt zu ziehen im Stande iſt, großen Nach— theil bringen werde, — — als Herrn Aſſeſſor von Reiders Aeußerungen. So ſagt derſelbe z. B. Seite zo: 5 „Sobald die Blumenkrone gefaͤrbt, oder uͤber den Kelch hervortritt, iſt die Befruchtung laͤngſt ſchon vorbei.“ Ei, ei! — Da wiſſen wirklich meine Schulknaben darauf zu antworten, welche uͤberzeugt ſind, daß, wenn man die gefärbte Knospe einer einfachen Leve koje Öffnet, jedesmal unreife Staubbeutel ans zutreffen find. Daß aber diefe unzeifen Staubbeutel noch nicht hinreichend zur Befruchtung find, fällt doch ganz deutlich in die Augen, und daß ohne Be— fruchtung dennoch reifer und guter keimfaͤhiger (ich ſage nicht fruchtbringender) Same erzielt werden kann, wird durch die Beobachtung erwieſen. Nehmen wir an, daß in den Huͤhnern ohne Hahn⸗ tritt ſich dennoch vollkommene Eier bilden, obſchon ſie zur weitern Fortpflanzung nicht tauglich ſind — fo iſt gewiß auch analogiſch einzuſehen, daß, wie die Gartenzeitung vom vorigen Jahre unter den Nachrichten aus Frauendorf Seite 155 ſehr richtig ſagt: „eevkojen, und vielleicht noch eine Menge Pflanzen, nach beſtandener Caſtrations- Operation zwar in derſelben Generation noch keimfaͤhigen Sa— men, in der darauffolgenden Ausfaat aber nur noch monſtröſe, d. h. gefüllte Blüten liefern, und in dies ſer Art, wie wir aus Erfahrung wiſſen, keinen weis tern Samen geben konnen. Der Keim des kuͤnftigeu Samenkorns liegt ja ſchon vor aller Befruchtung in der Schote, und dies ſer bildet ſich ohne Befruchtung eben ſo gut und vollkommen aus, als wenn er befruchtet worden waͤre. — Aus regulaͤr befruchteten Koͤrnern aber konnen nur wieder regulär, d. h. einfache Blüten entſtehen. Die Gartenzeitung Nro 17 vom vorigen Jahre ſagt Seite 154 — 155 unter andern: „Wer mit der Phyſiologie und Pathologie der Pflanzen naͤ— E ˙— ˙ü % · ˙ rere d r en ee ee Rettig. Denn man hat bemerft, daß ſich nie Fliegen dahluſezen, wo Blätter von dleſer Pflanze hingelegt werden. - Das Wermuthskrant iſt ebenfalls els Mittel, durch welches man die Fliegen abwehrt. Die größte Wirkſamkeft aber ſoll es äußern, wenn man damit raͤuchert. Der Knoblauch und die Zwiebel werden für gleichen Zwek gerühmt. Auch die Blätter vom welſchen Nußbaum ſind empfohlen worden. Wird man nur aufmerkſam ſeyn, fo wird men hoffentlich eine Menge Pflanzen entdetes, die den Flie⸗ gen zuwider fiod, und fie darum vertreiben. Es iſt hierbei nur zu wünſchen, daß ſich Freunde der Gem in⸗ nuͤzigkelt veranlaßt fühlen wögten, ihre Kenntn’ffe und nuͤzlichen Erfahrungen mitzuthellev. Die Anwendung albt ſich fo ztemlich von ſelbſt. Es kaun bald gerathen ſeyn, die Kräuter blos an Oerter, dle man frei beben will, umher zu ſtreuen, ein anders mal, die zu verfbonenden Dinge mit denfelben zuzu⸗ 259 her vertraut ift, bedarf keines weitern Grundes mehr. Man weiß bereits aus ſonſtigen Verſu— chen, daß eine vollſtaͤndige Störung des Polli— nar⸗Ausbruches durch Abſchneidung der geſamm— ten Beftäubungs » Organe einer Bluͤte in noch unentwikeltem Zuſtande derſelben und vor Aufbruche der Antheren, oder die totale Caſtrati⸗ on, kein Hinderniß des Samenbringens und ſo⸗ gar des Fruchttragens iſt, obgleich man noch nicht die volle Zahl der Pflanzenarten kennt, die ſich unter dieſe Behandlung bequemen. — Einen. merkwuͤrdigen Vortrag daruber erſtattete Herr Dr. A. W. Heuſchel, Profeſſor an der Univer⸗ ſitaͤt zu Breslau, am 18. Oktober 1828 in der Verſammlung der Naturforſcher zu Berlin, deſ— ſen ſpezielere Darlegung im 5. Bande der Ver— handlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gartenbaues in den k. preuß. Staaten Seite 501 ff. nachgelefem werden kann. Nach deſſen vielartigen Verſucheu gaben eine Menge, der Ca— ſtration unterworfene Pflanzen ſogar durch meh— rere Generationen fort, und unter Wiederholung der Caſtration bei jeder Generation, nicht blos demungeachtet immer wieder keimfaͤhigen Samen, ſondern ſogar Frucht.“ „Obgleich dieß Verfahren“ ſagt Herr Meßer ſehr ſchoͤn in feinem Werkchen — welches zu glei— cher Zeit mit meiner Piege erſchien, und mit demſel— bem rivaliſirt — „der Behauptung entgegen ſteht, als koͤnne da, wo keine Befruchtung vorhergegangen iſt, auch kein Same erzeugt werden, ſo hat mich doch eine 5jaͤbhrige Erfahrung eines Andern belehrt, und ich kann mit Gewißheit verſichern, daß das Samentragen der Levkojen in dem Jahre, wo man der Bluͤte die Staubfaͤden oder die Befruchtungs— Werkzeuge nimmt, nicht im Geringſten gehindert wird. Die Pflanze ſteht in der Reihe des Geſchaf— fenen nicht ſo hoch, als das Thier, es kann alſo ja ihr Fortpflanzungs-Geſchaͤft auch manchen Eins ſchraͤnkungen unterliegen, die in der Thierwelt nicht gefunden werden. Durch die Beraubung der Befruchs tungswerkzeuge entſteht allerdings ein unbefruchte— tes, gleichſam geſchlechtsloſes Samenkorn; aber dieß unbefruchtete Korn geht eben ſo gut auf, wie das befruchtete, nur mit dem Unterſchiede, daß die— ſes in ſeiner natuͤrlichen Eigenſchaft, regelmaͤßige Blumen und Samen hervorbringt, während das unbefruchtete und in ſeiner Ausbildung geſtoͤrte Korn blos regelmaͤßige geſchlechtsloſe Blumen treibt, und die Kraft, die es im entgegenſezten Falle auf die Bildung neuen Samens verwenden muͤßte, in der uns ſo angenehmen Fuͤllung der Blumen ent— wikelt.“ Die Weißenſeer Blumenzeitung ſpricht in Nro. 1 d. Is. S. 2 unter dem Titel: Kultur der Leokojen: „Zuerſt Einiges über die vom Herrn Meſ— ſer und Lechner mitgetheilte Methode, die Caſt— ration der Bluͤten betreffend. Dieſe Methode, Levkojen-Samen zu erziehen, der lauter gefuͤllte Blumen bringt, hat ſich wirklich beſtaͤtigt.“ „Den ſelben Erfolg, ſagt Herr Petſch aus Dietendorf, „wie bei den Levkojen, hatte ich beim einfachen gel— ben Lak, welcher ſich dieſes Fruͤhjahr ganz gefuͤllt bei mir zeigte. Die auf dieſe Weiſe erzeugten ge— fuͤllten Blumen des einfachen Laks ſezten indeſſen gar keine Samenſchoten an, ſondern ſchienen völlig in der Abart des ſogenannten Baum- oder Holz— Laks uͤbergegangen zu ſeyn. Ich habe jezt noch ei— nige ſolcher Exemplare, welche ſich im Glas hauſe bei Winterlevkojen ſehr gut halten, und faſt unun— terbrochen noch bluͤben. Die Farbe iſt aus der IEEE eee . ͤͤ ñfðFꝛ'̃ deken, oder fie damit zu reiben, oder alt dem ausge⸗ preßten Safte zu beſtrelchen. Um die Müten aus dem Schlafgemache zu bringen, bedlent man ſich gewöhnlich des Rauches, welcher ſich durch dle geöffneten Feuſter oder Thuͤren verjagt. Zum Räuchern nimmt man verſchledene Sugredtensten, als gedoͤrrte Hollunderbluͤthen untermeugt mit Roſenblaͤt⸗ tern, blaue Kornblumen, Wermuth ꝛc. Vor dem Schla—⸗ feugehen muß aber der Geruch wieder entfernt ſeyn. Auch der Tabaks rauch iſt ein probstes Mittel, die Muͤ⸗ ken abzuhalten. Frauen und Fraͤuleins bitten darum auch in der Mülennorh gar zartllch um die Gefaͤlligkelt, durch ambrofiſchen Geruch des Tabaks die Muͤkenge- faͤhrde beſtens abzuwenden. l Sehr muͤkenfreundlich leuchten zarte Leute den Mü- ken aus dem Schlafzimmer auf folgende Welſe fort. Sie oͤffnen dle Thüre ein wenig und ſezen hinter bie Oeffnung eine brennende Lampe. Die laſtigen Gaͤſte ziehen ſich nach der lichten Oeffnung und bleiben weg. Den gewünſchten Erfolg hat auch fluͤſſtger Honig, welchen man in Schaͤlden herumſtellt. Die Muͤken fliegen hineln, bleiben hängen und finden Ihren Tod. 260 hochgelben in die braune übergegangen, Der Bau der Pflanze ſelbſt iſt indeſſen weit kraͤftiger und ſtamm⸗ hafter, als bei dem gewöhnlichen Holzlak.“ Und gegen dieſe Meinung iſt Herr v. Reider in feinen Annalen S. 75 und 74 öffentlich aufge⸗ treten und ſagt: „Dieß wäre ein fo verkehrter Grundſaz, den gewiß kein Menſch, am Wenigſten ein Blumenzuͤch— ter, wird behaupten wollen. Das Gefuͤlltwerden liegt nicht im Samenkorn, ſondern wird einzig durch die Vollkommenheit des Korns, durch die Bollkom— menheit des Organismus der Pflanze, dann durch die Behandlung derſelben im Kulturſtande oder er— hoͤhtem Erforderniſſe des Organismus bedingt. Nur wo alle dieſe Bedingungen vorhanden ſind, zeigt ſich das Reſultat oder der Ueberfluß im vollkommen— ſten Pflanzenorganismus, welches wir Gefuͤlltſeyn — den einen Zwek von Blumen-Kultur — heißen. Die Natur hat zwar ihre Geheimniſſe, aber nur er— klaͤre man ſich ſolche Auch naturgemaͤß, aber nicht umgekehrt, d. i., widernatuͤrlich, ſonſt taͤuſcht man ſich und Andere. Will aber Herr Lechner durch feine Manipu⸗ lation auch jede Befruchtung des Piſtills vermie— den wiſſen, verlangt aber doch Samen zu ernten, fo würde ſolches eine zu grobe Unwiſſenheit in der Natur kund geben, indem ohne Befruch— tung keine Frucht denkbar iſt, als daß nicht eine Widerlegung von ſolchem Unſinne ſelbſt zu Un- finn werden müßte, daher wir ſolches auch nicht annehmen fönnen.” N Wozu ſolche Sophiſten? — Eine Menge Kunſt⸗ Gaͤrtner und Blumenfreunde, die von der Richtig— keit der Entdekung vollkommen Ueberzeugung haben, koͤnnte ich, wenn es der Raum dieſer Blaͤtter ge— ſtattete, anfuͤhren, von denen nur Einige zu nennen ich mir erlauben will. Herr Samenhaͤndler und Kaufmann Schaͤfer in Nuͤrnberg, der Rittergutsbeſizer Herr v. Goh— ren in Bug, Herr Lehrer Bosk in Peters-Aurach, Herr Kirchner Boͤhmlaͤnder zu St. Johannis bei Freer Nuͤrnberg, Herr Lehrer Ulrich zu Kirchroͤthenbach und Herr Chirurgus Stoffel zu Neuhof. Ja ſelbſt eine ſehr achtbare Bauersfrau in Steinbach bei Neunkirchen, am Brand, die in der dortigen Gegend als erſte Levfogen: Erzieherin viele Jahre bekannt iſt, verſicherte, als mein Levkojen Werkchen im Druke erſchien, daß fie und viele ih: rer Vorfahren das nemliche Geheimniß gewuß, aber wohlweislich geheim gehalten haben ꝛc. Auch der verehrl. Kunſt- und Hofgaͤrtner, Herr Platz in Erfurt, kannte dieſes Geheimniß ſchon längere Zeit. Derfelbe ſchrieb mir im vorigen Jahre: „Es hat mich ſehr gefreut, die Anzeige Ihres Levkojen⸗Geheimniſſes zu leſen — und erſuche Sie daher, mir dasſelbe gefaͤlligſt zu uͤberſenden. Wahre ſcheinlich beſizen Sie dasſelbe Geheimniß, wie ich — nemlich die Bluͤten vor dem Aufbrechen zu caſtri⸗ ren ꝛc.“ Nun genug hievon. — Mit dieſen Bemerkun⸗ gen hoffe ich meine oberflaͤchlichen Gegner endlich zum Schweigen gebracht zu haben. Noch danke ich den verehrten Subſcribenten und Befoͤrderern meines Buͤchelchens (es ſind bereits an die 800 Exemplare abgeſezt) für das Vertrauen, das fie hie— mit gegen mich bewieſen haben. Beerbach im Monat Mai 1880. Joh. Fried. Wilhelm Lechner. A n kuͤn digung. Im Verlage des J. P. Sollinger in Wien if erſchienen, und durch jede Buchhandlung zu beziehen: Erprobte Mittel, alle in der Stadt 1 auf dem Lande, m „Haufe, Garten und Felde, ſchaͤdlichen Inſekten und andere Thiere £ mit geringen Koften und leichter Mühe abzuhalten, oder zu vertllgeu. g Von Joſeph Brandt. 3. Preis 9 Groſchen. Wien 1830. EEE ²˙A r a ß » SIE EISEN IE In Eommifkon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter am, Der ganzjshrige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrei. 255 b. Wenn man große Samen aus dem Sleifche zieht, da aber, wo die Samen klein ſind, die ganze Frucht im Waſſer zerdruͤkt, und die Koͤrner vom Fleiſche reinigt. Beide Arten werden dann ſogleich getroknet. e. Jene, die ſchwer trofnen und ſchwer vom Fleiſche gehen, (welches bei Caparis ete. der Fall iſt) kann man in trokenem Sande ſtratificiren und ſo verpaken. d. Sehr harte Fruͤchte, deren Samenkboͤrner leicht ranzig werden (Artrocarpus, Mangifera etc.) kann man in friſchem Mooſe ſtratiſiziren. 5. Zwiebeln und Knollen werden, nachdem ſie von der Erde gereinigt ſind, umgekehrt aufge— hangen, damit Wurzeln und Blaͤtter ſich einziehen; vorzuͤglich ſind diejenigen gut zu troknen, die in ei— nem noch nicht ganz beendeten Vegetationprozeß aus der Erde herausgenommen wurden. Man be— freie ſie daun von den laͤngſten Wurzeln und Blaͤt— tern, und ſollten dadurch, bei gar zu fleiſchigen oder faftigen Knollen, einige Wunden entftehen, fo muß man dieß mit Holzkohlen- oder Kreidepulver vers ſtreichen. Auch ganze Saftpflanzen ſind leicht zu verſen— den: man nehme Stuͤke von 1 bis 5“ Durchmeſſer, fie muͤſſen aber vor dem Verpaken gut abgetroknet werden. Will man vor dem Verpaken mit den Samen den Verſuch machen, ob ſie keimfaͤhig ſind, ſo iſt es in den meiſten Faͤllen hinlaͤnglich, ſie in Waſſer zu legen, die ſchwimmenden ſind meiſtens nicht mehr brauchbar; jedoch gilt dieß nur von ſchon aus— getrokneten Samen. ; III. Das Verpaken. Ehe man Samen, Zwiebeln und Knollen ver— pakt, muß man vorerſt noch einmal ſehen, ob ſie loͤblichen Comitate zu Hodos bei Temeswar im Banate S 2 6 fl. 36 kr. +07) Susi Petroczy v. Petrocz, geborne Dol- coiezeny v. Tothfallu zufeutfhau 24 fl. kr. 408) Herr Georg Alex. Palica junior, Land: ſchaften- und Fruͤchtenmaler zu Judenburg Gum zweiten Male) 1 fl. — kr. mit dem Motto: vollkommen troken ſind, und es iſt gut, wenn man ſie noch einmal einem trokenen Luftzuge ausſezen kann; auch unterſuche man, ob ſich keine Inſekten, oder Eier und Larven derſelben vorfinden, und ent— ferne ſorgfaͤltig alles von dieſen Angeſtekte. Es gibt dreierlei Arten, gärtnerifche Objekte zu verpaken: 1. Saͤmereien gibt man in Kapfeln von Papier, ſo mit Terpentin- oder anderm Oele getraͤnkt, oder durch Wachs gezogen iſt. Bei kleinen Samen ift es vortheilhaft, fie etwas mit trofenem Sande zu vermiſchen. Bromelien, Orchideen und Saftpflan⸗ zen werden gleichfalls in Papier gewikelt. 2. Oder man legt oder ſtreut ſie in Schachteln voll trokenen Sandes, wo aber die Schichten immer nur ganz dünne ſeyn muͤſſen. Knollen und Zwies beln, beſonders, wenn die erſtern von zarter, weicher Subſtanz ſind, erhalten ſich ſo am Beſten. 5. Endlich laſſen ſich Zwiebeln und Knollen auch in trokenem Mooſe verpaken. Gegen Schimmel ſoll man die Sendungen, Lab: geſehen von dem immer erforderlichen trokenen Standorte auf Schiffen ꝛc.) nach der Angabe einis ger Reiſenden, durch dazwiſchen geſtreute aroma— tiſche Doldenſamen, gegen Inſekten auch durch das Beſtreichen der Papierkapſeln mit Opiumtinktur verwahren. Die Samenkapſeln wikle man nach ihrer Größe zu 20 bis 30 Stuͤk in Papier, und binde ſie dann feſt zuſammen. Sind Saftpflanzen mit langen Stacheln vorhandeln, ſo muͤſſen die daraus entſte— henden Zwiſchenraͤume (ſo wie uͤberhaupt alle) feſt mit Baumwolle, oder mit zerpfluͤktem Kabelgarn, welches in allen Seepläzen ſehr wohlfeil iſt, und noch viel Theer enthält, ausgefüllt werden. Moos iſt unter allen Ausfuͤllungen die ſchlechkeſte, weil Quel paese € povero, nel quale non si trova aleuna coltura delle fruttà dei alberi, quelo al’ incontro ricco, in cui gl' abitanti se ne rallegrano, e ri- conoscono il gran beneſieio della medesima, e tanto più se il governo colle sue sagi ordinazioni loro venga in agiuto, impereioche, le fruttä dei alberi sono bellissimi, utilissimi, e beneficissimi prodotti della terra, e doverebbero essere la primiera occupazione del huomo si eirca Pac quisto, allimento e bellezza ed il principale oggeto della oeconomia del passe e dello stato. 256 man darin enthaltene Inſekten zu befuͤrchten hat. Man theile, ſo weit es Zeit und Koſten erlauben, die Sendungen ſtets in mehrere Schachteln und kleine Kiſtchen, weil dadurch das etwaige Verderb— niß einzelner Behaͤlter, in ſelben abgeſchloſſen wird. Jedes derlei Behaͤltniß muß an allen Fugen mit Papierſtreifen verkleiſtert werden; jedoch muß der Kleiſter mit pulverifirten Koloquinten oder Quek⸗ ſilberſublimat vergiftet ſeyn, weil ſonſt das Mehl nur eine den Inſekten dargebotene Nahrung waͤre. Alle dieſe Schachteln und Kiſten kommen dann in größere Hauptkiſten, deren Fugen auch fo verwahrt, und leztlich mit Wachsleinwand, einer Tbierhaut ꝛc. umgeben ſeyn ſollten. Alles Holz der Kiſten ſey troken. IV. Das Verſenden. Es iſt gut, wenn man gaͤrtneriſche Sendungen ſo einrichten kann, daß ſie vom Jaͤner bis Maͤrz, oder April an dem Orte ihrer Beſtimmung anlan— gen und gleich geſezt werden koͤnnen. Man muß bei Seeſendungen den Kapitaͤn er— ſuchen, die Kiſten in einem luftigen, trokenen Orte aufzuſtellen; der unterſte Schiffsraum iſt ſolchen Sendungen nie ausrägliche Die Feldgrille oder Maulwurfsgrille, Werre oder Erdkrebs. Von dieſem unſere Gärten verheerenden Unge— ziefer ſind wir in der hieſigen Gegend dergeſtalt ge— plagt, daß ſchon vielen Gartenliebhabern die ganze Luſt vergangen iſt, ſich mit Bebauen des Gartens zu befaſſen. Jede Pflanze, ſey es Kraut, Blume, Ruͤbe oder Gurke, wird von dieſen boͤſen Gaͤſten angenagt und auch ſelbſt ganz entzwei gebiſſen, ſo daß oft auf einem Beete von 240 Pflanzen kaum 40 geſund ſtehen bleiben; hauptſaͤchlich lieben die Feldgrillen die Zwiebel; denn ich habe ſelbſt auf vier ausgeſezten Beeten jezt nicht 100 Stuͤk geſunde und friſche Pflanzen, da ich doch uͤber 12 Schok ausgeſezt und ſeit der Zeit mehr als 6 Sch. wieder nachgeſezt habe. Die hier bekannten Mittel gegen ſie, nemlich, in die ausgewuͤhlten oberflaͤchlichen Oeffnungen überall ein Stuͤkchen in Steindl eingetauchtes Holz zu ftefen, — und um die Beete herum mehrere Blu- mentòͤpfe in die Erde einzugraben, werden hier zwar in Anwendung gebracht; doch das erſtere Mittel iſt bei einem groͤßern Garten mit vieler Muͤhe, und einem Koſtenaufwand verbunden, den die dadurch verſchonten Pflanzen nicht erſezen, und zudem nicht bewaͤhrt, das zweite jedoch zu wenig ausgiebig. Ich habe im heurigen Jahre in 60 vergrabenen Blumentdͤpfen ſchon einige hundert gefangen, aber da ihre Fruchtbarkeit außerordentlich iſt, indem oft in einem Neſte 5 bis 400 ansgebruͤtet werden, ſo iſt dieſer kleine Fang gar nicht zu merken, und ich ſehe leider alle Tage neue Pflanzen, ja ſelbſt ſchon genießbare Kohlrabi, Wirſing ꝛc. abſterben. Ob Jemand aus unferer Mitte nicht ein beße— res zur Ausrottung dieſer feindlichen Gartengaͤſte approbates Mittel weiß, iſt der Zwek dieſes klaͤgli— chen Aufſazes, und ich bitte recht inſtaͤndig, ſelbem in der Gartenzeitung einen Plaz zu goͤnuen. Wittingau, im Juni 1830. Joſeph Kropatſch Mitglied der praktiſchen ee Geſellſchaft. Harlemer Blumenzwiebeln. Wie gewoͤbnlich, werde lch dle bevorſtehende Leipziger Michaelis Meffe wieder wit einer prachtvollen Samm⸗ lung Blumenzwiebeln bezlehen, wovon der diefjährige große Cstalog unentgeldlich von beute an zu befome men ff bet der Redaktion der allgem. deut. Garten zeitung in Frauendorf und bei Hrn. F. Puſtet in Paßau und Regensburg. Es wird fgebeten, fo viel mdͤgllch die Beſtellungen nach Holland einzuſenden an un⸗ ten steel Addreſſe, und gefälligſt zu ſorgen, daß fie Anfan zs Auguſt bet mir eintreffen; oder an die Herren Gebrüder Erckel in Leipzig vor Mitte Jul. Ich werde durch Belpakuag fo viel lu meinen Kräften iſt, das Porto zu erleſchtern, oder zu erſparen trachten. Auf jeden Fall wird Alles frei bis Letpug, Sue am Malu und Hamburg gellefert. . Affourtit, Blumiſt zu 20 bel Harlem in Holland. - — SEES EEE — ——— — In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in gang Deutſchland 2 fl. 24 Er. ohne, und 2 fl. 44 kr R. W. mit Couvert — portofrei. Co Er: er oe a a Allgemeine deutſche Ze. i tuen. g Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ni. 345 2. August 1830. Inhalt: Beitrag zur Beantwortung der ln der Gartenz. Neo. 55 vom Jahre 1929 aufgeſtellten Ehren⸗ Fragen. — Wiederholte Anelferung zum Betriebe des Seldenbenes im Freien. — Sicherſtes Mit⸗ tel zur Abbaltung und Vereillgung der Erdfloͤhe. — Prelsaufgaben des Verelus zur Befoͤrde— rung des Gartenbaues in den koͤnigl. preußlſchen Staaten, für das Jahr 4880. Beitrag zur Beantwortung der in der Gartenzeitung Nro. 35 vom Jahre 1829 aufgeſtellten Ehrenfragen. Auf die 1te Frage: Welcht Obſtbaumgattungen geben nach den Eigene ſchaften des Klimas, der Lage und des Grundes den größten Ertrag, liefern für Menſchen und Thiere die meifte uad bede Nahrung, find em Wobhlfellſten zu erzeugen, und welche Obſtbaͤume bavon köͤunen ſelbſt im ſchlechten Klima und Grunde mit, Vorthell gezogen, und welche Art zu einem hohen Ertrage ge— bracht werden? Antwort: Dieſe zuſammengeſezte Frage zer— fällt wieder in mehrere viel umfaſſende Fragen, als: Obſtgattungen? Klima? Grund und Boden? Nah— rung für Menſchen und Thiere? Wohlfeile Erziee hung und Gedeihen auch in unguͤnſtigem Klima und Boden? Obſtgattungen: Dem Apfel gibt man unter unſerm einheimiſchen Baumobſte den erſten, und der Birne den zweiten Rang. So vielfaͤltig und allge: mein bekannt der Nuzen dieſer beiden Obſtgattungen iſt, ſo bin ich doch geneigt, anzunehmen, daß die Zwetſchge, beſonders die zum Troknen geeignete, beiden genannten, wenn auch nicht vor, doch an die Seite geſezt werden kann. Die Verwendung der Zwetſchge oder Pflaume in der Haushaltung, die Erzeugung verſchiedener zum weiten Verſenden ſich eignender Handelsartikel aus derſelben, ſind zu bekannt, als daß hieruͤber etwas zu ſagen nothwen— dig wäre. Uebrigens muͤſſen Lage und Verhaͤlt— niſſe jeden Grund- und Obſtbeſizer belehren, welche Obſtgattungen im Orte am Beſten und am Nuͤzlich⸗ ſten verwendet werden konnen. Klima: Jenes, in welchen man lebt und webt, muß man kennen, Grund, Boden und Lage muß man zu unterſuchen und zu beurtheilen lernen, welche Obſtſorten darin fortkommmen und gedeihen konnen: fehlt dieſes, fo find Mißgriffe, folglich auch nuzloſe Mühe und Anlagen beinahe unver- meidlich. Nahrung fuͤr Menſchen und Vieh: Daß das Obſt, vorzuͤglich aber Aepfel, Birnen und Pflaumen ſowohl in rohem als auch in zubereite— tem Zuſtande, für Menſchen und Thiere eine gute Nahrung geben, iſt ja laͤngſt erwieſen. Viele Kranke werden Wochen und Monate lang blos mit gebra— tenen Aepfeln oder gedoͤrrten Pflaumen erhalten. Ein ſchwer Arbeitender, der ſich mit gedoͤrrten Holz— Birnen auch ohne Brod geſaͤttigt hat, beſtehet ſeine Arbeit durch laͤngere Zeit ſo gut, als wenn er an— A* Nachrichten aus Frauendorf. N So eben erhlelten wir fuͤr unſere Bibliothek ein wahres Practwerk zum Geſcheake unter dem Titel: „Führer durch den Garten zu Schwetzingen, oder ausfuhrliche Beſchrelbung der Schwetzinger Gar ten-Aulagen, ihrer Gebäude und Kunſtwerke, nebſt der Geſchſchte des Orts und der Umgegend, heraus— gegeben vom Gartendlrektor Zeyher, Großher⸗ zoglich badifhen gehelmen Hofrathe, und J. G. Rleger. Neue Ausgabe mit Kupfern und dem Plane des Gartens. Mannheim, im Verlage der Schwan und Sötz'ſchen Hofbuchhandlung. 42 Bogen in 8. 18830. Wir halten es nicht für unintereſſant, unſern vers ehrlichen Leſern bier in Kürze den Hauptinhalt dleſes 34 262 dere Speiſen genoſſen hätte; freilich darf dieſes von einem Magen nicht verſtanden werden, deſſen Verdauungsfaͤhigkeit durch den allbeliebten Kaffee⸗ Trank verzaͤrtelt worden iſt. Welche Nahrungs- Stoffe jede Obſtgattung enthal: und unſern Magen mittheilt, dieß zu beſtimmen, gehoͤrt in das Bereich der hoͤhern Phyſik; dem Laien muß genügen, zu wifs ſen, daß er es mit Vergnuͤgen genießt und mit Wohlbehagen verdaut. Wohlfeile: Fragt es ſich, wie em Wohl feilſten Obſtbaͤume zu erziehen und zum boͤchſten Ertrage zu bringen ſind, ſo laͤßt ſich dieſe Frage mit nichts anderm beantworten, als jenes erſte Decret, welches der Allvater an den erſten Menſchen-Vater Adam ergehen ließ: und du wirſt im Schweiße deines Angeſichtes ꝛc. ꝛc., in Erinnerung zu bringen. Wird aber die Frage bezugsweiſe, von Wohlfeile des Obſtes ſelbſt verſtanden, fo müfs fen wir zweierlei in Erwägung ziehen, nemlich: Produzenten und Konſumenten; erſtere wünfchen guten Abſaz, leztere wohlfeilen Ankauf; nun fraͤgt es ſich wieder, weſſen Wunſch ſoll billig beguͤnſtigt werden? Ich bin der Meinung, daß die vermehrte Erzeugung fuͤr beide in gleichem Maße vortheilhaft ſeyn muͤßte. Auf die 2te Frage: Durch welche Mittel Fann”ein Obſtbaum dahin erzo⸗ gen werden, daß er bei voller Geſundheit und lau» ger Daner ſehr bald und anhaltend fruchtbar If? Antwort: Nach meiner Anſicht eine ſchwer zu beantwortende Frage, weiche vielleicht nur bei einzelnen Obſtgattungen und Varietaͤten genuͤgend beantwortet werden koͤnnte. Nur unſere eigenen, u. von Andern gemachten, uns mitgetheilten Beobachtun— gen und Erfahrungen koͤnnen uns in dieſer Hinſicht wenigſtens theilweiſe belehrten. Auf die ste, Ate, ste, 6te, zte und ste Frage: Wle kann eine leldenſchaftliche Nelgung dahln nuͤzlich geleitet werden, damit die Odſtbaumzucht nicht nur in Gärten, ſondern auch im Freien mit Eifer und Sicherheit allgemein in Ausübung komme? Welchen Einfluß würde elne ſolche allgemeine Obſt⸗ VBaumzucht auf das Klima, den Boden, den Fleiß und den Wohlſtand der Menſchen haben? Auf welche Art, und durch welche Baumgattungen konnten die Straſſen und Wege mit Nuzen und Glas cherheit bepflanzt werden? . Durch welche Mittel Fonete anſtatt der vur zum Vergnügen dienenden Blamenzucht die ungleich nuͤz⸗ lichere Obſtbaumzucht in Köpfen zum Vergnügen nud Nuzen für das menſchliche Beduͤrfniß allgemein zum Vollzug gebra&t werden? Wle kann die Obſtbaumzucht zur Vefoͤrderunz des Holzerträgniſſes, des Futierkräuterbauet, des Getrelbde⸗ Baues ic. mlt dieſen Baumarten vereinigt werden? Welches find die einträglichſten Beunuzungsarten des Obſtes? Um alle vorangefuͤhrten Fragen gruͤndlich zu beantworten, muͤſſen theoretiſche und praktiſche Kenntniſſ des Moraliften, Philoſophen, Chemikers, Statiſtikers, Finanzier und Oekonomen, und endlich die geſchikte Feder eines beredten Literaten in An⸗ ſpruch genommen werden. Wo alle dieſe Eigems ſchaften mangeln, kann man ſich erlauben, nur ei⸗ nige oberflaͤchige Bemerkungen zu machen, und dieſe Freiheit benuze ich. f Leidenſchaftliche Neigung zu allem Nuͤzlichen und Guten, folglich auch zu der Obſtbaumzucht im Freien allgemein zu weken, wird wohl noch lange Jahre ein frommer Wunſch bleiben. Wie kann da gehofft werden, daß dieſer Wunſch jemals realifirt wird, wo nicht nur das Obſt, ſondern auch die eine geſezten Baͤumchen, auch in einbefriedigten Gärten keine ſichere Freiftätte finden, wo das Gefühl des Akermanns für das Edle und Nuͤhliche verſchloſſen iſt. Um die Neigung des Menſchen zu leiten, muß an MEET ET TE a TEE NEE TEST EEE IST ET TE —VV————— IE TEE Werkes mltzuthellen, thells um ihnen einen Begriff don Schwetzlagens weitberühmten Gartengalagen ze verſchaffen, thells um fie von der zwekmaßigen, ums faſſenden und gruͤndllchen Behandlung dleſer Garten⸗ Beſchrelbung zu überzeugen. Zuerſt wird die Geſchichte von der Eatſtehung Schwe⸗ tlageus bis unter den ſchüzenden Scepter der Zähringer abgehandelt, ſodaun aaf die Satlderung der Garten« Anlagen ſelbſt übergegangen, und zwar A. Eatſtehu ig und Große des Gartens, B. Die Künfler, durch welche der Garten feine Kunfe werke und Schörhelten erhielt. . C. der erſte Blik in die Gartenanlagen. D. Die Sehens wuͤrdigkeſten des Gartens. Dleſe enthalten: I. Belm Elngange in die Anlage: 4) Vler Urnen auf Poſtamenten mit alle goriſchen Basrellefs. 2) Atalanta und elne Jagbuympbe. II. Die große Zirkel-Anlage. 4) Das Drangerle-Gebäubde. l 2) Das Geſellſchafts⸗ und Sp'elfsalgebände, 5 265 ſchon in der zarteſten Jugend der angebornen Faͤhigkeit die Richtung gegeben werden, Gluͤk fuͤr das Indi— viduum und Nuzen für die Geſellſchaft, wenn hier das Ziel nicht verfehlt wird, zu ſchaffen. Und wer ſoll bier dem Sprößling die Richtung geben? Natürlich die Eltern, Pfarrer und Schullehrer. Ein Weiſer aus den alten Zeiten gab ſich die Frage auf: was foll man die Kinder lernen laſſen? und gab ſich die Antwort; das, was ſie in der Folge ausuͤben ſol— len. Ueber den Schulunterricht der Jugend noch etwas mehr zu ſagen, als was ſchon in der allge— meinen deutſchen Garten-Zeitung und im Obſtbaum— Freunde bereits geſagt worden iſt, waͤre eine An— maßung, und dieſe will ich mir nicht zu Schulden kommen laſſen. Wo Dasjenige, was in Dieckers Zimmers Gaͤrtner uͤber die Obſtbaͤume in Toͤpfen, zu Gunſten dieſes Zweiges der Obſtbaumzucht, geſagt worden iſt, keine Neigung zu dieſer augenehmen Beſchaͤftigung erwekt, da würden wohl alle uͤbrigen Vorſchlaͤge fruchtlos bleiben. Die Frage in Anſehung der Befoͤrderung des Holz⸗Ertraͤgniſſes ſpricht das Urtheil derjenigen Männer au, welche die ſeit 40—50 Jahren er— folgte Lichtung und Ausrottung der Waldungen zu beurtheilen, welche die Vergangenheit mit der Ge— genwart zu bilanziren, und aus dem Nefultate für die Zukunft Mittel anzugeben faͤhig ſind. Die Gaͤrtnerei, nemlich jener Theil, die Obſtbaumzucht, iſt mit der Forſtwiſſenſchaft nahe verwandt, nur daß die erſtere in das Fach der lezteren wenig ein— greift; doch kann es zur Vermehrung des Holz— Ertrages beitragen, wenn der kluge Wirth die ah— ſtaͤndigen und auch zu gedraͤngt ſtehenden Baͤu— me aushauen läßt, wodurch die übrigen beſſeres Wachsthum bekommen, und beſſeres Obſt liefern, der Getreid- und Gras wuchs beſſer gedeihen würde, Weit entfernt zu glauben, der Aufforderung der Redaktion entſprochen zu haben, bin ich vielmehr der Meinung, daß ſelbſt die Beantwortung der eine zelnen Fragen (welches die Abſicht geweſen zu ſeyn ſcheint) viel umfaſſende, gruͤndliche, theoretiſche und praktiſche Kenntniſſe vorausſ zt. Man muß, wie ſchon geſagt, das Klima, die Lage, die Befchaffene heit der Erde und der in ihr enthaltenen Beſtand— theile, welche aus der Erde die Wurzeln, und aus der Luft die Blätter einſaugen, kennen und zu beure theilen wiſſen. Die Gegenſtaͤnde, welche ein Baumerzieher zu beruͤkſichtigen hat, ſind eben ſo verſchieden, wie die Gegenden ſelbſt. Nur ein leidenſchaftlicher Obſt— Baumfreund, ein fleißiger Beobachter des Ganges der Natur, duͤrfte etwas Vollſtaͤndiges leiſten; er muͤßte in kalten und warmen, hohen und niedrigen, gebirgigen und platten, trokenen und feuchten, in fetten und mageren Boden, endlich in ſolchen Ge— genden Erfahrung geſammelt haben, wo die Be— wohner die Pflege der Obſtbaͤume und die Benuͤzung des Obſtes emſig betreiben oder vernachlaͤßigen. Die Aus dehnung der Laͤnder, welche die Mit— glieder und Leſer der allgem, deutſch. Gartz. bewohs nen, iſt zu groß, die unendlichen Verhaͤltniſſe zu entſcheiden, als daß ein einzelnes Individuum etwas für alle die fo verſchiedenen Gegenden und Verhälts niſſe Anwendbares liefern konnte. Es haben zwar mehrere wuͤrdige Mitglieder viele wichtige Bei— träge in allen Zweigen der aͤſthetiſchen und oͤkonomi⸗ ſchen Gaͤrtnerei geliefert, welche die Gartenfreunde und Leſer mit Dank anerkannt haben. Wenn aber jene verehrlichen Freunde der Obſt— Baumkultur, welche die guͤtige Vorſehung mis r —— —— — —ͤ—— . ———— ——— nn —' 5) Die große Fontaine, Arkon auf dem Delphin; um ihn Kinder auf ſchwimmenden Schwänen in einem runden Baſſtn. 4) Vier Urnen aus welßem carrariſchem Marmor. 5) Vier Obellsken. 6) Die 4 kleinen Fontalnen. 7) Das Baſſin mit 2 coloſſalen Hirſchen. 8) Dle vler Elemente. 90 Acht Valen. III. Altfranzoͤſtſche Anlagen auf der linken Seite des Gartens. 10 Tempel der Minerva. 2) Mithr dates, Domitkan, Hadrlan nnd uleranbes. 3) Der lyelſche Apollo. 4) Die ſterbende Agrippina. 5) 5 6) Merku 7) Die Berräbntäftätte aus den Mömerzeiten, 8) Nemeſis und Pallas. 35 * 264. hoͤhern Kenntniſſen und mit Liebe zu der Obſtkultur begabt hat, ſich herbeiließen, die in beſprochenen Fragen enthaltenen Gegenſtaͤnde (in Bezug jener Gegend, in welcher ſie wirken, oder gewirkt haben) dem Zentrale zu Frauendorf mitzutheilen, ſo wuͤrde dieſes deſto leichter in den Standegeſezt werden, die gegebene Aufgabe ſelbſt zu loͤſen; denn nur aus der Quelle dieſes Mittelpunktes, wo alle neuen und neueſten Erfahrungen zuſammen fließen, koͤnnen wir etwas in Betreff der Fragen Vollſtaͤndiges, fuͤr Alle Paſſendes erwarten. Aus meinem Standpunkte wuͤrde ich z. B. ſagen: Jaroslau in Gallizien, iſt eine am linken Sanufer unter 408 L. 50 B. gelegenem, vor Alters durch den aſiatiſchen Handel ſehr beruͤhmte, durch Ungluͤks— Faͤlle herabgeſunkene und noch ſinkende Stadt, un⸗ gefaͤhr 12 Wiener Klafter uͤber den Spiegel des Sanflußes erhoͤhet. — Der Boden iſt uͤberhaupt lehmig, ſehr verſchieden, doch zum Getreid- und Gartengemuͤſebau fruchtbar; in vielen Orten Eiſeu⸗ Oker, wo der Obſtbaum nicht fortkommt. Anderwaͤrts findet ſich aͤhnlicher Boden, Weizengrund genannt, hier nennt man ihn aber, und mit vollem Rechte, Zwiebelgrund, denn Jaroslau verſorgte in früs heren Zeiten Warſchau, Thorn, ſogar Elbing und Danzig mit dieſem Produkte. Obſtbaͤume werden in den vorzuͤglicheren Gaͤr— ten auch von dem beſten Tafelobſte unterhalten, der gemeine Bürger halt fi vorzugt weiſe an eine Gattung der Aepfel, welche hier Stiezaki (vers muthlich Schlotteraͤpfel) genannt werden; und dieſe Wahl iſt nicht zu tadelu; denn dieſer Apfel dauert, bis es neue gibt, iſt in der Behandlung beim Verfuͤhren nicht zaͤrtlich, und machte nebſt den Zwiebeln und Wallnuͤſſen einen betraͤchtlichen Aus— ee N Stadt aus. Die fennkan Wa Obſtgattungen, Aepfel und Birnen, befonders Kal: dille, gerathen nicht am Beſten. Der allgemein berühmte Stettiner oder Glas⸗ Apfel kommt aber am Schlechteſten unter allen fort; die Sommertriebe ſterben von oben ab, die Aeſte werden brandig, die Frucht bekommt unter der Schale ſchwarze Fleken und fault vor der Reife; dieſer Fall ereignet ſich bei mehrern Gattungen. Sonderbar iſt es, daß auch bei alten, ſchon abſtaͤn⸗ digen Baͤumen die Wurzeln in allen ihren Theilen vollkommen geſund ſind. Der Zwetſchgen- und Sauerkirſchbaum verzinſet ſich ziemlich, edlere Kirſch⸗ Gattungen wollen ſich an das Klima nicht gewöhnen, Von Radimno oberhalb, und Lezansk unters halb, ebenfalls am linken Sanufer, kann das Nemli⸗ liche, was von Jaroslau geſagt worden iſt, ver. ſtanden werden. Wisocko, eine Meile von Jaroslau, Sr. Durchlaucht Hrn. Fuͤrſt von Czartoryski gehoͤrig, bekannt, beruͤhmt und in Andenken der Bewohner dieſer Gegend, daß hier Karl der XII. durch viele Monate hauste, und daß in dem Wiso- eker Garten die noch vom unſterblichen So bieski gepflanzten Eichen und Lindenbaͤume vegetiren, wo der Held nach vollbrachtem Tagwerke auszuruhen pflegte; hier hält ſich der Baum gut und das Obſt' auch der zaͤrteren Gattung erreicht mehr Vollkom— menheit. Die Pflege und der Umſtand, daß die Baͤume in der nothwendigen Entfernung ſtehen, mag wohl zu dem beſſern Gedeihen das Meiſte beis tragen. Die Lage und Umgebung von Jaroslau kann wohl den ſchoͤnſten und reizendſten mit vollem Rechte angereihet werden. Das Klima ſtellt zwar der Gaͤrtnerei in vielen Zweigen wichtige Hinderniſſe entgegen; doch koͤnnte ungleich mehr geſchehen. Er daß hier der 8 und die ee zu der IV. Die türtifopen e Bee 2) Zwei coloſſale Löwen. 2) Die Moſchee. V. Englifhe Anlagen. 1) Der Merkurlus Tempel. 2) Der See. . 3) Die Stanbllder des Rheins und der Donau. F 2) Der Temvel der Botanik. + 5) Die Ruine einer römiſchen ene 6) Der Obellsk. 2 Eine MOSER S 8) Elne andere allegotiſche Statue. 9) Vler Vaſen. VI. Altfranzöſiſche Anlage auf der linken Seite des Gartens. 1) Antinoos und Alexander. 2) Galathea. 3) Minerva. 4) Baſſin mit Kindergruppen auf waſſerſpelenden Drachen. 265 ratlonellen Obſtbaumkultur nicht nur ſchlummert, fondern das Erwachen derſelben kaum erwartet wer⸗ den kann; von Verſchoͤnerungen im Freien darf gar keine Rede ſeyn; doch macht hierin die Kreis⸗ Stadt Przemysl einige Ausnahmen. Ich vermuthe, daß mancher Leſer bei Durchs leſung dieſes Blattes mit Laͤcheln ſagen wird: Dieß ſehe gar einer geographiſchen Karikatur aͤhnlich, — und warum waͤre es denn ſo ganz unpaſſend, daß eine pomologiſch-ſtatiſtiſche Geographie den fo vielen Geographien und Reiſebeſchreibungen ꝛc. an— gereihet wuͤrde? Ich bin uͤberzeugt, daß die uns durch dieſe Blaͤtter mitgetheilten, der Geographie aͤhnlichen Artikel mit Vergnuͤgen geleſen worden ſind. Wer hat unbefriedigt das Schreiben aus Hra- dek in Nro. 15 h. Is. dahin gelegt? Hieraus er: faͤhrt der entfernte Gartenliebhaber, daß auch in dem ſegenreichen Ungarn ſolche Gegenden vorhan— den find, wo man ſich Freude und Genuß der ſcho⸗ nen Naturgaben nur durch Ueberwindung der dem kalten Norden eigenenen Hinderniſſe verſchaffen kaun. — O, konnten alle Bewohner und Bewohnerinnen unferer lieben Erde mit den braven Hradekern in die Parallele geſtellt werden! Jaroslan in Galltzien. Georg Karakass, Mitglied der praktiſchen Gartenhaus Geſellſchaft. Wiederholte Aneiferung zum Betriebe des Seidenbaues im Freien. Ich habe ſchon in dieſer Gartenzeitung vom Jahre 1828 Nro. 16 Seite 121, und vom Jahre 1829 Nro. 2 Seite 14 die Mittel angegeben, wie die Seidenwuͤrmer im Freien unſerm Klima ange— eignet werden koͤnnen; und die fortgeſezten Verſu— che und Erfahrungen uͤberzeugten wiederholt, daß der Seidenbau ſehr leicht im Freien ohne Pflege in Mitteleuropa zum größten Vortheile der Bewohner betrieben werden koͤnnte. Allein an vielen Orten ſind der gegenwaͤrtige Stillſtand aller Kraͤfte zur Befoͤrderung des Gemeinnuͤzigen, dann Gewohn— heit, Vorurtheile und Unthaͤtigkeit oft Urſachen, daß nicht mit Eifer eine Gelegenheit allgemein er— griffen wird, die ſehr uͤblen Verhaͤltniſſe der Land— wirthe dauerhaft zu verbeſſern. Wenn niemals mit Kraft und Ernſt angefangen würde, das Nuͤzliche einzufuͤhren, ſo koͤnnte auch hievon keine allgemeine Ueberzeugung verſchafft werden. Die menſchliche Induſtrie dürfte ſelten etwas Beſſeres bewirken, als einen Wald von weißen Maulbeer-Baͤumen, der, ohne Koſt und Pflege, Seide, Fruͤchte und Holz liefert. Die Seide iſt bereits durch den Luxus ein unentbehrliches Beduͤrfniß auch dort, wo ſie nicht erzeugt wird; folglich iſt es Pflicht für jeden Men— ſchenfreund, dafuͤr zu ſorgen, daß die Seide von ihren Verbrauchern ſelbſt erzeugt und daburch die Auswanderung des wenigen Geldes in andere Ge— genden verhindert werde. Ich verweiſe in Hinſicht der Akklimatiſirung der Seidenwuͤrmer auf jene meine beiden Aufſaͤze in dieſer Gartenzeitung von den Jahren 1828 und 1829, und bemerke nur noch nachtraͤglich, wie ſo— gleich im Großen die Akklimatiſirung und der Sei— denbau im Freien bewirkt werden koͤnne. In einem gereinigten und getrokneten guten Waldgrunde, der erhöht, troken und von andern hohen Baͤumen dicht umgeben iſt, wird der Same von weißen Manlbeerbaͤumen gehörig angebaut. Dieſe Baͤumchen werden in Buſchform erzogen, und es iſt darauf zu ſehen, daß ſie dicht beiſammen 5) Bachus. 6) Pau auf einem Felſen. 2) Zwei coloſſale Loͤwen. 8) Flora. 9) Der Gladkator und Solon. 10) Der Apollotempel. 14) Der waſſerſpetesde Neptuns kopf. 12) are eln Wildſchwein wird von Hezhunden gepakt. 13) Das Badehaus. 14) Das Baſſin mit den waſſerſpelenden Voͤgeln. 15) Die perfpektivifhe Feruſtct. 16) Das Baſſtu aus einem Steine mit der Waſſer⸗ Gloke. 17) Zwei Gruppen von Kladern mit Ziegen ſplelend. 18) Vier Buͤſten. 19) Eine Ceres. VII. Botaalſche Muſter⸗, Schul: und Kräuter- Anlagen. a) Rechts vom Scloſſe. 1) Das Orangerle- und Glashaus mit dem Orange⸗ rie⸗Plaze. * ſtehen. Erreichen fie die Höhe von einer Klafter, ſo wird in der Mitte des Maulbeerbaumwaͤldchens über mehrere Baͤumchen in der Höhe von 3 oder 4 Klaftern ein auf s hoͤlzernen Balken ruhendes Stroh⸗ Dach in der Form einer Schupfe von 4 Klaftern Breite und s oder 10 Klaftern Länge erbaut, und auf die unter dem Dache befindlichen Baͤumchen find im Fruͤhjahre die ausgekrocheuen Seidenwuͤr⸗ mer an die jungen Blättertriebe zu ſezen, worauf fie dann bleiben und zwar mit ihren Eiern über Sommer und Winter. In der Folge verbreiten ſich die Seidenwuͤrmer auch auf die nahe befindlichen unbedekten Maulbeerbaͤume und gewoͤhnen ſo immer mehr unſer veraͤnderliches Klima. Die von allen Seiten offene Seidenwuͤrmerſchupfe ſchuͤzet durch ihr Dach gegen Sonne, Regen, Gewitter und Vögel, und da die Luft unten frei durchziehen kann, fo härs tet ſie die Wuͤrmchen ab. Die Maulbeerbaͤumchen wachſen unter der Schupfe gut, und ihre Blaͤtter find zart und ſaftig; nur muͤſſen die Bäume zuweis len, wann die Erde ſehr troken waͤre, begoſſen werden. Die außerhalb des Daches ſtehenden Maul: beerbaͤume ſollen dicht an den bedekten Baͤumen ſte— hen, damit von denſelben die Wuͤrmer auf jene leicht kriechen konnen. Im vierten Jahre iſt die Akkli— matiſirung ſchon vollzogen, und das Dach karn nun ganz weggenommen werden. Die Dichtheit des Maulbeerbaumwaͤldchens ſchuͤzet gegen die ſchnellen Einwirkungen des Temperaturwechſels und gegen die Sonnenhize, welche von den Wuͤr— mern viel ſchwerer ertragen werden kann, als mäfe ſige Kaͤlte. Waͤhrend jener Abhaͤrtungszeit ſollen weder Wuͤrmer, noch Seide, noch Eier, von den Bäumen genommen, ſondern ruhig über den Wins ter darauf gelaſſen werden; denn ein akklimatiſirter Seidenwurm hat größern Werth, und ohnedieß gehen in den erſten Jahren mehrere zu Grunde, bis fie endlich auf ihre urſpruͤngliche natuͤrliche Beftims mung wieder zuruͤkgebracht werden. Die Eier von ſolchen, an unſer Klima und an den Safttrieb unſerer Maulbeerbaͤume gewoͤhnten Seidenwuͤrmer koͤnnten dann weiter verkauft wen den, und fo würde bald ein Maulbeerbaumwaͤld⸗ chen von 10 Joch jaͤbrlich ohne Auslagen viele tau— ſend Gulden reine Einkuͤnfte geben. Die ungegrüns dete Furcht, daß die jungen Seidenwuͤrmer durch die Waͤrme im April, oft früher aus den Eiern Fries chen koͤnnten, als die Maulbeerbaͤume ausgeſchla— gen haben, und daß die an den Baumrinden im Freien klebenden Seidenwurmeier uͤber den Winter durch die Kälte zu Grunde gingen, iſt kein Abfchres kungs mittel; denn im Freien kriechen, wegen des Safttriebes und des Luftzuges, die Wuͤrmer erſt dann aus den Eiern, wann die Baͤume ſchon aus— ſchlagen, und ſie bendthigen zur Ausbruͤtung eine Waͤrme von + 21 oder 22 Grd. R. Die Seiden⸗ Wurmeier ertragen im Freien eine Kaͤlte von — 21 Grd. R.; dagegen den Seidenwuͤrmern eine Hize von + 30 Grd. R. ſchon toͤdtlich iſt. Die Seidenwuͤrmer find alſo mehr fuͤr ein kaͤlteres, als waͤrmeres Klima, geeignet; und man erzog ſie in den heißen Laͤndern Aſiens blos zum Schuze gegen die Hlze in kuͤhlern Gemaͤchern, wo fie endlich Schwaͤchlinge wurden. Im noͤrdlichen Theile des chineſiſchen Reiches, wo die natuͤrliche Seidenzucht im Freien beſtehet, iſt ein kaͤlteres Klima als iu Deutſchland, und doch erfrieren dort die Eier nicht. Nur uuſere, von den geſchwaͤchten Seidenwuͤr— mern in den Zimmern gelegten Eier gehen oft durch die Kaͤlte, wenn ſie in dieſelbe gelegt werden, zu Grunde, weil ſie dieſelbe noch nicht gewohnt ſind; kleben aber die Eier an den Baͤumen, ſo werden 77 I TITTEN / /// ERSTEN SEN TE TEE KL IC CE Sn cc BEE 2) Das Arboretum. 3) Die Mutterſchule. 4) Die Baumſchule. b) Links vom Saloſſe. 1) Die Treib⸗ und Glashaͤuſer. 2) Der Gemüfegarten. 3) Der Obſtbaumgarten. VIII. Die Gebaͤude mit den Maſchkuerlen, wodurch dle Kunſtwerke lm Garten ihre Sprlagwaſſer erhalten. Die Topographie enthalt: 1) Das Schloß. 2) Das Theater, 3) Das ehemalige Geſandtenhaus. 4) Wohnung der Leibgarde zu Pferd nebſt dazugehb⸗ riger Srallung. 5) Den Marftell. 6) Das neue Rathhaus. 7) Die Klrche ad St. Paneratinm. 8) Die Kirche der ehemaligen Reformkrten. 9) Die evangellſch prot-ſtantliche Klrce. 10) Das eh malige Franziskaner Kloſter. 12) Bevölkerung. 267 — ſie nach und nach gegen die Kaͤlte ganz abgehaͤrtet, und konnen deren hoͤchſte Grade, wie unſere andern Raupen⸗Eier, ertragen, die oft noch eber zu Grunde gehen, weil fie weniger Waͤrme zu ihrem Ausbruͤ— ten bendthigen. Wie lange wird noch Deutſchland ſeinen großen Vortheil verkennen, daß es zur Sei— denwuͤrmerzucht im Freien mehr geeignet iſt, als die waͤrmern Laͤnder? Es iſt nicht zu erwarten, daß Deutſchlands Bewohner immer aͤrmer werden wol— len, daher wird ihre Thaͤtigkeit mit Kraft ein Mits tel vollziehen, was für immer die größten Vortheile gewaͤhrt. Koruenburg. Sicherſtes Mittel zur Abhaltung und Vertilgung der Erdfloͤhe. Zur Abhaltung und Vertilgung der Erd⸗ Floͤhe (Chrysomeda oleracea, saltatoria) find ſchon eine Menge Mittel bekannt gemacht worden, Dr. Jef. W. Fiſchet. die aber alle der Erwartung gar nicht, oder doch nur zum Theile entſprochen haben. Das ſicherſte und einfachſte Mittel iſt jedoch folgendes: Man nebme z. B. einen Mezen Horn— Spaͤnne und laſſe ſelbe mit drei Eimer Fluß— oder Regenwaſſer, unter dfterem Umruͤhren, iu einem Gefäße durch drei oder vier Tage ſtehen: mit dieſem Waſſer werden ſodann die Rabatte, in welche Pflanzen verſezt werden ſollen, gut bes goſſen, und nicht ein einziger Erdfloh wird ſich demſelben nähern; aber auch die Pflanzen ſelbſt muͤſſen in der Folge dfter mit dieſem Abguße beſprengt werden. Auf dem ſtehen gebliebenen Saze der Horn— Spaͤnne kann wieder drei bis vier Mal die nem— liche Quantitaͤt Waſſer aufgegoſſen werden, und es leiſtet die nemliche Wirkung. Kloſter Ivanlt ſch. Stefula. ann Aufgaben des Vereins zur Beförderung des Garten baues in den koͤnigl. preußiſchen Staaten. Fur das Jahr 1850, Publlelrt am Jahresfeſte den 20. Junk 1330, 4, Frühetenndnoch laufende Preiganfgeben, I. „Welchen Einfluß aͤußern die Erd⸗ und Düngerarten und deren Miſch ungen auf die Früchte der Obſtdaͤume?“ Die gefundenen Refultste wüſſen durch beflimmte, In ihrem ganzen Umfange genau auseinander geſezte Verſuche dargethan werden. Die Abhandlungen find bis zum 2. Mal des Jah⸗ 846 1351 einzuliefern. Der Preis it die Summe von 60 Friedrihtb’er, II. Auf dle Erzlehung elner neuen Varletaͤt von Weln aus dem Samen, welcher mit oder ohne vorherges gangene kuͤnſtliche kreuzende Befruchtung erzielt iſt, wird ein Preis von 60 Stuͤk Friedrihsdor ausgeſezt. Die neue Varletaͤt muß elne in jeder Beziehung vortreffliche Frucht lie fern, welche fu der Oktober-St⸗ zung des Vereins im Jabre 1835 mit einem Thelle der Rebel, woran fie gewachſen (nebſt Blatt) einzuſenden iſt. Es find dabei zugleich folgende, durch drei glaub⸗ wuͤrdige, ſachverſtaͤndige Männer des Orts zu beſchel⸗ nigende Angaben erforderlich: ———ñ———j——ͤ—— ——— — — —ꝙl..r . . t 12) Mineralbrunnen. 15) Oeffentliche Behoͤrden. 14) Gaſthaͤuſer ic. Dieſes Inhalts- Verzeſchniß, glauben wir, iſt im Stande, unſern verehrlichen Leſern wentgftens ein ſa wa⸗ ches Bild von den majeſtaͤtiſchen Anlagen Schwezlugens vor Augen zu ſtellen, und ſie von dem Jutereſſauten der vorliegenden Beſchrelbung zu überzeugen, Js wahrlich, Sa wetzlngen kann in Bezlehung auf feine Gärten mit den erſten Anlagen Deutschlands wittelfern, und ſteht jezt unter der Leltung des ruhm⸗ lichſt bekannten Gartendirsftors und geheimen Hofta⸗ thes, Herrn Zepher in feiner Vollendurg da. Wem nicht gegönnt iſt, diefe herrliche Schöpfung in der Wirklichkeit zu ſchauen, der mag fie bier in ge⸗ nannter Beſchrelbung betrachten; allein auch dem wirk⸗ lichen Beſucher Schwetzlugens wird dieſes Werk als ein erwünſchter Fuͤhrer durch die großartigen Anlagen er⸗ ſcheinen. Die äuffere Ausſtattung, Kupfer, Vignetten, Papker und Druk find aufpezeidnet zu nennen; fo daß wir kaum ein aͤhulicces Werk dieſer Art aufzuwelſen haden. 208 1, von welcher Weinſorte durch Selbſtbefruchtung, oder von welchen Weinſorten durch kreuzende Be⸗ fruchtung, der Same gewonnen ſey; 2. daß dle gezogene Warietät im Jahre 2882 in's freie Land gepflanzt und ſeltdem dar in unausge⸗ ſezt geblieben ſey; 3. daß die uͤberſandte Traube an beſagtem Weinſtoke an einem ganz frelen Spalier, ohne irgend eine kuͤnſtliche, die Reife befoͤrdernde Vorrichtung, im Sommer 1855 gereift fey. Sollten mehrere Konkurrenten für dieſe Prels⸗ Aufgabe auftreten, fo wird nas ſchledsrichterlichem Aus⸗ ſpruche ſachverſtändiger Welukultivateurs der vorzüg⸗ lichſten Frucht unter den konkurrirenden der Preis zuerkannt werden. III. Für dle Angabe der beſten, durch Erfahrung bewährten Mittel zur Vertilgung der den nuzbaren Gewaͤchſen ſchäd⸗ lichen Juſekten und anderen Thiere, (namentlich der En⸗ gitlinge oder Maikeferlarver, Melolontha vulgaris Fabr. et al.; Erdflöhe, Haltica oleracea Fabr.; Relt⸗ oder Gerſt⸗ Würmer oder Maulwurfsgrille, Acheta Gryllotalpa; Amelſen, Formicae sp. var.; Wikelraupen, Geometra brumata Fabr.; Blattläuſe, Aphidis sp. var.; Swildläufe, Cocci sp. var.; Blattſpiunen oder Kanfer, Acarus tela- rius L.; Kellerwürmer, Oniseus Asellus L.; nakten Schne⸗ ken, Limacis sp. var. u. ſ. w-) wird der Termin zur Ein⸗ ſendung auf den Monat Januar 1832 feſtgeſtellt, und eln Preis von 40 Stüf Friedrichsd'or ausgeſezt, welcher dem Prelsbewerber, wenn ſich die Mittel tn dem der Einſendung folgenden Jahre als bewährt gezeigt haben, erſt übers antwortet werden kann. IV. „Durch welches bewährte, woblfelle und leicht anwend⸗ bare Mittel iſt der Stamm⸗Faͤulniß junger Samen⸗ Pflanzen, namentlich der Kohlarten, Levkojen, Mal⸗ ven u. f. w. vorzubeugen und zu verhindern ?” Die Abhandlungen find im Januar 1232 elnzuſen⸗ den. Der dafür ausgeſezte Preis beträgt 10 ‚Stüf Ftiebrichsd'or, welcher erſt, nachdem das Mittel geprüft und bewährt gefunden, e werden kanu. . „Welches find die auf Erfahrungen und Verſuche becrͤͤnde⸗ ten Bedingungen und Erſorderniſſe, unter welchen das Füllen der Blumen, fowohl bei ein- als mehrjährigen Gewaͤchſen erfolgt, und welche Mittel hat man baber aus zuwenden, um gefüllte Blumen hervorzubrlngen?“ Die Beantwortung dleſer Prelsfrage fol nur aus direct ange ſtellten Verſuchen und aus der Erfahrung hergeleltet werden, uad find Proben der durch dleſe Ver⸗ ſuche hervorgebrachten Füllung in getrofneten Exempla⸗ ren beizufügen. Die Einfendung der Abhandlung muß im Januar des Jahtes 1882 geſchehen, und iſt der Preis auf 20 Stuͤt Friedrlchsd'or feſigtſtellt worden. B. Neue Preis⸗Auf gabe. Eine Pra wle von 100 Thlr., als den zjährigen Betrag A 50 Thlr. aus der v. Seldlitzſaen Stiftung, ſoll derjenige Prlvatgaͤrtner oder Gartenbefizer erhalten, welcher die größten und wohlſchmekendſten Erdbeeren erzlelet und zwar in der Art, daß fie denen der vorzuͤglichſten engliſchen Erdbeerſorten, z. B. Downton Strawberry, Wilmots Str, Klaus Seedling Str,, Nairn’s Scarlet Str,, Imperial Str., gleichkommen. Die Fruͤchte wäfen, von einer zur Aufnah⸗ me la die Verhandlungen der Geſellſchaftbeſtlmmten kur⸗ zen Beſchrelbung der angewendeten Kalturwethode beglel⸗ tet, im Verlaufe der Monate Jun, Julk und Auguſt 1832 an den Sekretaͤr der Geſellſchaft eingellefert werden, mit einem verfiegelten Zettel, der auß erlich das auf der Kul⸗ turbeſchrelbung zu ſezende Motto und im Innern den Namen, Stand und Wohnort des Eluſenders enthalt. Der Vorſtand ernennt elne Kom miſſion, welche dis Fruͤchte prüft und ihre Meinung darüber abgibt, wor⸗ nach die Ertheiluug des Preiſes in der Monatsvere ſammlung des Vereins im September 1332 beſtimmt werden wird. Die Abhandlungen über die Preidaufgaben ad J. bis V. werden an den Direktor oder au den General- Sekretaͤr des Vereins eingefendet. Auf den Titel der- ſelben wird ein Motto geſezt und eln verfiegelter Zet⸗ tel beigelegt, welcher äußerlich dieſes Motto und im Innern den Namen, Stand und Wohnort des Verfaſ⸗ ſers enthält. Abhandlungen, die nach den beſtimmten Terminen eingeben, oder deren Verfaſſer ſich auf irgend eine lee genannt haben, werden uicht zur Konkurrenz gelaſſen. Wenn den eingehenden Abhandlungen der Preis nicht zuerkannt werden ſollte, wird doch angenommen, daß die Herren Verſaſſer nichts deſto weniger deren Benuzung für dle Drukſchriften des Vereins bewilll⸗ gen. Moͤchten die Herren Verfaſſer dieß nicht zuge⸗ ſtehen wollen, fo werden fie dleß bei Elnrelchung ihren Abhandlungen gefälllgſt zu erkennen geben. In Commiſſlon bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganzjährige Prels iſt in ganz Deutſchland a fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. B. mit Couvert — pottofrel. Allgemeine deutſche Ggenrnt een Zeit un g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 32. 9. August 1830. Jndalt: Die Roſen⸗ phtloſophle. — Ueber die nähere wlſſenſchaftliche Keuatulß der Blumen ic. — Ueber 0 die Vortbelle des Gypſens der Weinftof: Triebe und der Gartengewächſe. — Schuzmitt-l für Baͤume gegen Beſchädigungen durch Wild, Schafe ic, — Erdaͤpfel⸗Sprup. Zubereitung desſelben. — Von den Spargel:Erbfen. — Roben Qulttenſaft zu bereiten. Die Roſen⸗Philoſophie. Ueber die naͤhere wiſſenſchaftliche er Kenntniß der Blumen, Dar mar uns der Roſe Schimmer als Fortſezung der Aufſaͤze in Nro. 20 und Nro. 49 et des Theues Morgentbräre 2 Jahrg. 1828 der allgem. deutſch. Gartenzeitung Srenmd ? wenn I& ulht rie wabne: für Damen und Blumen = Verehrer. Meuſchenloo fung ſtraolt ihr Flimmer. Was ſagt uns der Roſe Laͤcheln Bel den ſuͤßen Morgendüften ? (Von Friedrich Blumenberg.) „Eugel ſchweben in den Lüften, Bald haͤtteſt du auf uns vergeſſen, oder wir Well fie meine Krone facheln.“ haͤtten auf dich vergeſſen! hoͤre ich die Leſer der Was fagt uns der Roſe Niken i i iejeni Bel des Mittags heizem Brennen? Gartenzeitung ſagen, 5 diejenigen, welche „Götter müſſen mich verkennen, auf meine beiden obgenannten Aufſaͤze ſich noch er⸗ Well fie meinen Flor zerdrüten!“ innern; die andern werden wohl nicht ſehr boͤſe Was 55 77 der Role Slut en auf mich ſeyn! — Bei des Abends matter Schwule 7 i J „Duldel bei der Dämm'rung Kühle Allerdings e ich Ihnen, meine Vereh⸗ Wirg du wieder Wonne trinken!“ rungswuͤrdigſten! Sie nach und nach durch langſam Was ſagt uns der Roſe Heben ſich an einander anreihende Aufſaͤze mit dem wife 5 * eee friſchem Hauche? ſenſchaftlichen Werthe der in unſern Gaͤrten am ach beſtand'nem Kummer tauche i 90 er eee allgewöhnlichft vorkommenden Blumen bekannt zu Was (aut uns der Roſe Flimmer machen. Diejenigen, welche dieſen Werth ſchon Bel dem Wechſelſplel der Zeiten? kennen, werden mit mir uͤbereinſtimmen, daß dabei „Hoffnung, Troſt und Kummer ſtrelten das Intereſſe ſehr gewinnt und der Genuß ungemein . Mi diefem Leben immer.“ erhoͤht wird. Es wird Ihnen gleichviel ſeyn, wie eund! hab ich dich nun belehret i i i 5 i ee ebenes raht der doe ich mich uͤber mein langes Schweigen entſchuldige. „Wechſelnd find des Meuſchen Looſe; Wenigſtens behauptet ein großer Gelehrter und Doch — deln Sott hat ſie beſcheeret.“ Kenner des ſchoͤnen Geſchlechts, und ſagt: „Wenn Vonrat h. man ſich bei den Damen nur entſchuldigt; es iſt — — EEE. Nachrichten aus Frauendorf. Im lezten Nro. dieſer Blätter haben wir unſere Auch dieſe Beſchrelbung verdient der obengenanns geehrten Leſer auf dat prachtvolle Wert: „Fuͤbter durch ten von Schwehingen rübmlihft an die Selte geſezt zu den Garten von Sc wetßzlugen ic.) aufmerkſam gemacht. werden, ſowohl der darin abgehandelten Gegenflände Ferner erhielten wir ein äbulldes Werk durch die Güte wegen, als auch wegen der aͤuſſern geſchmakvollen Aus⸗ des Herrn von Speck, Freiherrn von Sternburg in Lelp⸗ ſtattung des Werkes. lig, unter dem Titel: Spazirgang nad Lütz. schena und deſſen Umgebungen. Ein Weg⸗ Lützschena iſt ein unwelt Leipzig an ber welſer für Freunde der Natur, Kunſt und Landwirtb⸗ Straſſe nach Halle liegendes Rittergutsdorf. Der dop⸗ ſchaft, in 3. mit Kupfera, Leipzig del Teubner 1880. pelte Weg, der zu dieſem Feenſchloße führt, ruft überall 35 270 gleichviel, wie.“ Ich fuͤr meinen Theil wuͤrde das nicht zu behaupten wagen, aus Furcht, Ihre Uns gnade zu verdienen. Ich bin alſo wie die Blumen ſelbſt, von denen ich zu Ihnen ſprechen will, durch die warmen Fruͤhlings-Luͤfte aus meinem Winters Schlafe erwacht, obgleich ich verſichern kann, daß ich kein Hamſterleben fuͤhre. Doch zur Sache. Die Pflanze, die ich mir heute zu meiner Vor⸗ leſung (die ich mit Ihnen halten will) gewaͤhlt babe, iſt eine Ihnen Allen ſehr bekannte Frühlings» Blume. Nemlich: die Primula Aurieula, Fruͤhlings-Aurikelblume. Ehe ich eine Converſation mit Ihnen beginne, meine ſchoͤnen Damen, bitte ich vorerſt, ein Exem⸗ plar mit Blättern und Blume dieſer Pflanze vor fich. in ein Glas Waſſer aufzuſtellen. Der Bau der ganzen Pflanze iſt niedrig. Dieſen Ausdruk haben die Botaniker für alle Pflans zen gewählt, die ſich nicht ſehr von ihrer Mutter- Erde erheben; es gibt deren, wie Sie wiſſen, eine unzaͤhlige Menge. Vom Stamme, Stengel, von Zweigen u. dgl. kann hier keine Rede ſeyn, da er⸗ ſterer nur Baͤumen angehoͤrt und leztgenannte hier nicht zu ſehen ſind. Solche Pflanzen nennt man (acaules) ſtengellos. Zwar bildet ſich bei alten Aurikelpflanzen eine Art Verlängerung des Wurzels Stokes, was aber nicht Stengel genannt werden kanu, ſondern jenen angehoͤrt. Die Bluͤten, die bei den Pflanzen gewöhnlich aus den Zweigen ent: ſpringen, muͤſſen hier in Ermanglung deſſen einen andern Standpunkt haben, nemlich ebenfalls auf dem Wurzelſtoke. Ein 6—8 Zoll hoher Blumen⸗ Stengel (Involuerum) trägt auf feinem Haupte 12 bis 16 ſchoͤn gefaͤrbte, oft mit den prangend⸗ ſten Farben geſchmuͤkte Bluͤtenbuͤſchel, wovon eine jede Bluͤte (wie zu ſehen bitte) beſonders geſtielt iſt. Dieſe beſonderen Stengel nennt man den Bluͤten⸗ Stiel (Pedunculus), der aber nicht mit dem allges meinen Blumenſtengel, ſo wie auch nicht mit dem gewöhnlichen Pflanzenſtengel (Caulis) zu verwech⸗ ſeln iſt; der hier aber, wie geſagt, nicht vorhanden iſt. Alle die beſondern Bluͤtenſtiele vereinigen ſich auf einem Punkte, und ſizen auf den allgemeinen Blumenſtengel auf. Den ſchoͤn gefärbten Theil, die Blumenkrone, bitte ich aus dem gruͤnen Theile, an welchen ſie in ihrer Baſis eingefuͤgt iſt, ſanft hervorzuziehen. b 2. Dieſe Blumenkrone (ſiehe Fig. I.) wird ber ruͤkſichtigt nach ihrer Einheit. Sie beſteht aus eis nem ganzen Theile, und heißt folglich eine einblätte rige Blumenkrone (Corola monopetala), das heißt, weil ſie aus einem ganzen Koͤrper beſteht, der nicht, wie die Roſe oder Nelke, in mehrere Theile zerfaͤllt, die folglich nicht einblättrig oder (beſſer geſagt) ein⸗ theilig genannt werden koͤnnen. 2. Iſt dieſe Blumenkrone nach ihrer Form zu beruͤkſichtigen, wo ſie eine roͤhrige Blumenkrone die merkwürdigſten Crinnerungen zuräk. So z. B. die Gegend, wo am 16 Oktober 1813 dle ſchleſiſche Armee unter Blücher und Mork die Völkerſchlacht mitſchlagen half, und Marmonts Krieger nach ver⸗ geblicher Anftrengung: das brennende Mödern den ſieg⸗ reichen Preußen überließen. Krtegerifher Scene aus früheren Jahrhunderten gedenken wir bei dem Dorfe Wahren, welches nebſt feiner Kirche im Jahre 1622 von Tily’fhen, 1682 von Wallenftein’fhen Soldaten geplündert wurde, und in den Oktobertagen des Inh⸗ zes 1813 die Schrekniſſe ſelner Umgebungen theilte. Biken wir über dle Chauſſee nach Lindenthal und Bretteufeld hinuͤber: dort entbrannte elnſt im September 1651 zwiſchen dem großen Schwebentönige Guſtav Adolph und dem General Tilly eln belßer Kampf. Noch etwas weiter hin ſtand in der unvergeßlichen Voͤlker⸗ Schlacht auf der Anhöhe bei Lützschena das ruſ⸗ ſiiche Corps des General Sacke n, ſo wle uuferu elne Congrev'ſche Batterle u. f. w. So unter ernſten Erinnerungen nähern wir uns Lütsschena, Das Schloß oder Hetteohaus fällt 271 — genannt wird. Die Form der Blumenkrone iſt zur Erkennung des Geſchlechts einer Pflanze unum— gaͤnglich notbwendig. Die Botaniker haben dieſe Form mit der einer Roͤhre verglichen, und ſolche als Charakter- Bezeichnung feſtgeſezt. Es iſt in der Natur der Blamen gar nichts Seltenes, daß Theile von Pflanzen viel Aehnlichkeit mit Thieren, menſch— lichen Werkzeugen und Maſchinen haden. 3. B. findet man die Nektarien des Sturmhuts (Aconi- tum) wie eine ſizende Taube geſtaltet, die Blumen— Krone der Aris tolochia hat die Form einer Tabak: Pfeife, andere die Form von Haͤmmern, Gloken, Hoͤrnern, Trompeten u. ſ. f. Wenn man die For— men, welche die Botaniker als Kennzeichen aufge⸗ ſtellt haben, kennt, ſo erkennt man ſchon die Pflanze, ohne daß man ſie jemals geſehen hat. So z. B. erkennt man die Convolvulaceen und Ipomeen an den Trichterblumen, die Campanulaceen an den Olokenblumenkronen ſehr leicht, fo wie auch die Fritillarien. Unfere Blumenkrone hier iſt alſo eine roͤhrige, und beſteht aus a) der Röhre (Tubus), b) aus dem Rande (Limbus), c) aus der Mündung (Faux). Die Betanis ker ziehen bei Pflanzen, wo die Erkennungscharak— tere nicht auffallend genug ſind, auch noch die Form des Randes, die Ausferbung, die Länge und Weite der Röhre u. ſ w. in Betracht. Man ſchneide die Roͤhre mit einem feinen Meſ⸗ fer von einander, und wird darin 5 maͤnnliche Staub— Beutel angeheftet finden, *) während der Kelch mit ) In einigen Blumen findet man auch 6 und : Staub- Beutel, was ein Spiel der Natur iſt. der Narbe, dem Fruchtknoten und Narbentraͤger zurüfbleibt, (ſiehe Fig. 2.) Dieſe fünf männs lichen Staubbeutel find das Kennzeichen der sten Klaſſe nach Linne, und daı allein ſtehende Weibchen das Zeichen der erſten Orduung. (Siehe Fig. 2. a.) Der Fruchtknoten Fig. 3, b. iſt hier eifdrmig geſtaltet, und verwandelt ſich ſpaͤter in eine Kapſel, welche in mehrere Klappen aufſpringt, und wodurch ſich Oeffnungen bilden, durch welche der Same auf die Erde faͤllt. Der Kelch (Fig. 2. b.) iſt klein im Verhaͤltniß zu der Blumenkrone und 6 bis 10 ſpaltig. So haͤtten wir nun die Theile durchgegan— gen und kennen gelernt. Es gibt eine unzaͤhlige Menge Varietaͤten von dem Geſchlechte Primula, Aurikeln, Primeln, auch Schluͤſſelblumen genannt, die alle hieher gehören. Allein es gibt auch viele wirk— liche Spezies, die ſich in ihrem Baue merklich von dieſen unterſcheiden; allein ich bin gewiß, wer ein— mal eine Blumenkrone von Primula kennen gelernt und ſo mit mir durchgegangen hat, erkennt ſie ge— wiß gleich für ihre angehdrige, und wenn fie aus dem entfernteſten Welttheile kaͤme. Die gewöhnliche Primula Auricula blüht gelb und waͤchst in Oeſterreich, Salzburg und Kaͤrnthen wild. Die ſchoͤn faͤrbigen in Gaͤrten ſind aus Kul— tur und Samen entſtanden. Sie bewohnen groͤß— tentheils die Alpen und Gebirge der kalten und ges maͤßigten Zone. Die ſyſtematiſchen Kennzeichen find nach Per— ſoon: Der Bluͤtenſtand, eine Dolde, die Blumen— Krone, eine cylinderfoͤrmige Roͤhre, oben geoͤffnet, der Rand ausgeraͤndert, die Narbe kugelfoͤrmig, die Capſel einfaͤchrig, oben ꝛ0ſpaltig. . c ne Trennen m rn rn uns gleich in die Augen. Vor dem Herreuhanſe ſteht in der Mitte eines Löftlih duftenden Roſen⸗Boslkets, auf einem Poſtamente von Steln, ein in Eifen gegoſ⸗ ſener Antinous. Links über den Hof hin erbliken wir die Gärtuer-Wobnung, an welche das ſchöne Gewächs⸗ Haus grenzt. Vor demſelben ftebt auf einem grünen, mit Orange⸗ und andern edlen Bäumen eingefaßten Plaze der Borgbesiſche Fechter. Zur Rechten des Gewaͤchs⸗ Hauſes dehnt ſich, von lymmetriſchen Gängen durch⸗ ſchultten, und von elner Kirſchbaum⸗ Allee begrenzt, der Blumen ⸗ und Küchengarten aus. Voretſt aber ſtellt ſich uns noch liuks der herrliche Schwanentelch dar. Eln dießſelts der Elſter aufgeworfener, mit ed⸗ len Obſtbaͤumen bepflanzter Damm umſchllaßt als ſchuͤ⸗ zendes Bollwerk gegen Ueberſe wen mungen einen großen, mit zierlichen Lauben, Schaukeln 1c. verſehenen Obſt⸗ Gerten, und leitet uns an der Büfte der Nymphe Hlytie vorüber zu dem ſogenennten Kiosk, einem zelt— artigen in orlentallſchem Geſchmake erbauten Sommers Häuschen. Von bier kommen wie zu dem ruffifhen Haufe. . s5* N 272 Ueber die Vortheile des Gypſens der Weinſtok⸗Triebe und de der Gartengewaͤchſe. Werden im Srühjabre ı die neuen Triebe eines tief beſchnittenen Weinſtokes, nachdem ſie bis gegen 6 Zoll lang ſind, mit fein gepulvertem rohen Gypſe beſtreut, ſo bewirkt derſelbe als Reizmittel, daß das Wachsthum kraͤftiger entwikelt, die ſchaͤd— lichen Einwirkungen des Reifes und der Naͤſſe ges hindert, die Fruchtbarkeit oft beinahe auf das Dop⸗ pelte vermehrt, und die Früchte früher zeitig werden. Je ſaftiger die Weinpflanzen ſind, was beſonders bei jungen, oder in gutem fetten Boden wachſenden, oder wie gewöhnlich ſtark beſchnittenen Weinſtdken beſtehet, um fo größer iſt der Erfolg. Gleich wichtige Vortheile auf Vergroͤßerung der Vegetionskraft hatte auch der Gyps, wann er auf Huͤlſenfruͤchte, oder auf Gartengewaͤchſe, als: Spargel, Ruͤben, Kraut, Kohl u. a. oben uͤber die Mitte des ſich im dichten Buſche befindlichen Blaͤt— terkopfes, ſo lange derſelbe noch klein war, geſtreut, oder nur mit den Fingern in einen kleinen Haufen gelegt wurde. Der Gyps ſoll roh, ungebrannt, von allen frem⸗ den Erdtheilen rein, und zu ſehr feinem Pulver ge— ſtampft ſeyn. Das Beſtreuen jener zarten ſafti- gen Pflanzentriebe muß ſorgfaͤltig und nur ſehr duͤnn an einem heitern, windſtillen Abende geſchehen, damit der Gyps vom Winde nicht verwehet werden, ſondern ſich an der Oberfläche der Blätter ſezen und darauf durch den Thau befeſtigen kann. Der Gyps— Staub wird in einen kleinen Sak aus grober Fein wand gegeben, durch deſſen Erſchuͤtterung mit der Hand die herausfallenden kleinſten Theile die Pflanze oben ſeicht bedeken. Der Gyps iſt ein erdiges, aus Schwefelſaͤure und Kalk beſtehendes, im Waſſer nur ſchwer aufldslis ches, geſchmakloſes Mittelſalz, das als Reizmittel zur Befoͤrderung eines kraͤftigeren Wachsthumes, durch vergroͤßerte Aufnahme der Nahrung, auf die Pflanzen, vorzuͤglich deren ſaftige und fette Blaͤtter und Stengel, wirkt, wozu er von denſelben einge— ſogen und zerſezt wird. Die guten Wirkungen des Gypſes aͤußern ſich nur auf fruchtbaren, feuchten, beſchatteten oder bethauten Gruͤnden; daher das Beſtreuen magerer trokener Gewaͤchſe in offenen, windigen, duͤrren oder unfruchtbaren Gegenden weniger wirkt, oder gar ſchaͤdlich iſt, weil der Gyps keine Pflanzen⸗ Nahrung gibt, ſondern vielmehr den beſtehenden Humus durch deſſen ſchnellere Zerſezung aus der Erde entziehet, folglich keine Reproduktion dort be— wirken koͤnnte, wo hiezu weder von der Erde, noch von der Atmosphaͤre Nahrung abgegeben, oder wo dieſelbe von den ſchwachen Pflanzen nicht benuͤzt werden kann. Dieſes ift aber bei den tief einge wurzelten, beſchnittenen Weinſtoͤken nicht der Fall, deren faftige Triebe durch den Gyps zur Vergröfe ſerung des Wachsthumes und der Fruchtbarkeit fräfe tig belebt werden. Nur dieſe Triebe, nicht die Erde, werden beſtreut, und für ein Viertel Weine Garten iſt oft ein halber Zentner Gyps binreichend, der nur alle drei Jahre einmal angewendet wird. Anſtatt des Gypſes dienet auch als Reizmittel, und zur Verhinderung der ſchaͤdlichen Einwirkungen des Reifes, der Kaͤlte, Naͤſſe und des Ungeziefers, wenn die Triebe des Weinſtokes auf jene Art mit feiner, trokener, friſcher Heerdaſche, oder mit ges brannter und zu feinem Pulver oder Staub zerſtoſ⸗ ſener roher Thon- oder Kalkerde, durch Beſtreuung bedekt werden, denn dieſes hindert auch die Bildung 2 I nm TEE TIEFE TEN FETTE Derr Den Obſtgarten durchſchneldend, kehren wir zu dem Borgbesiſchen Fechter zurük, und gehen über die Bo⸗ genbrüte In den Park. Hler ſtellt ſich ſogleich die fhöne Statue elner Veſtalln dar. Die vorsäglicften, Sehens⸗ würdigkelten in dem Parke find: Die Badeinſel, das Enten: und Tiubenhäuschen, das Braſiltader- und Ti⸗ betaner Zlegenhaus, der Dreieks⸗Telch, der Scildkro⸗ ten⸗Telch, der ſogenannte Ruheſiz, die Wendeltreppe, das Ex voto, bas hertliche Monument des Katſers Alexander I. auf einem Poſtamente, deſſen 1te Platte die Jaſotift führt; »Der Zurof ſelbet des Engels belohnt nicht ganz einen König, der Gott ſeln Herz geweiht,“ — Klepftod, die zte im Slune des Dichters allo fortfaͤhrt: „Und gute Thaten in vollen Scaa⸗ ten um ſich verbreitete, bis fein. Gelſt zu der Uaſterbllakelt ſich ſchwang.“ N M. v. Speck. 275 des Thaues und deſſen Gefrier unmittelbar auf der Pflanze. * Es wäre zu wuͤnſchen, daß durch Anwendung jener Mittel das gewohnte, ſchaͤdliche oder uͤber— fluͤßige Duͤngen der Weingaͤrten mit Miſt verdrängt wuͤrde, welches auf die Dauer, Fruchtbarkeit, Ge— ſundheit der Weinſtoͤke, und auf die Güte des Weis nes nachtheilig wirkt, die Einwirkungen des Reifes, der Kaͤlte und Naͤße beguͤnſtiget, und eine Ver— ſchwendung des Duͤngers iſt, der an anderen Orten nuͤzlich gebraucht werden konnte. Jene Reiz- und Duͤngungsmittel der Blaͤtterkrone befoͤrdern auf die— ſelbe die atmosphaͤriſchen Einwirkungen und die vergrößerte Aufnahme des Luftduͤngers, und fie lei— ſten ſo dadurch oft vorzuͤglichere Dienſte, als eine Duͤngung der meiſtens nur Feuchtigkeit und lokere Erde bendthigenden Wurzeln, wobei die Miſchung mit verſchiedenartiger Erde viel beſſeren und dauer— hafteren Erfolg als der Miſt gewaͤhret. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Flſcher. Schuzmittel für Baͤume gegen Beſchaͤ— digungen durch Wild, Schafe ıc. Durch einen guten Freund, welcher die Frau— endorfer Gartenzeitung mithaͤlt, erhielt ich ſelbige zu leſen, und fand im zweiten Stuͤke des zweiten Jahrganges die allgemeine Klage uͤber Beſchaͤdigung der Obſt- Plantagen und Anpflanzungen durch Wild, Schafe u. dgl. m. Da ich nun im Beſize eines ſehr guten und erprobten Mittels bin, wel: ches ich auch ſelbſt ſehr oft mit gutem Erfolge an: gewendet habe, ſo wuͤnſchte ich doch auch, daß ich mein kleines Scherflein zu der ſo verehrten und ach— tungswerthen Geſellſchaft mit beitragen koͤnnte, um vielleicht Manchen einen guten Dienſt damit zu lei— ſten; denn ich kann mir nichts Aergerliches denken, als wenn ich junge Bäume im Fruͤhjahre ſo ſchaͤnd— lich zugerichtet ſehe; aber durch dieſes Mittel kann ich den Baum, ohne zu verbinden, ruhig ſtehen laf- ſen, und habe die Probe gemacht, daß meine Baͤume drei Jahre lang unangefreſſen und unbeſchaͤlt gut geblieben ſind. Will man aber ganz gewiß gehen, fo kann man alle zwei Jahre den Anſtrich der Baume wiederholen, und man wird den Erfolg ſeben. Dieſes Mittel beſteht aus folgenden Beſtand— theilen: 8 Loth Assa foedita. 4 — Sungfernfchwefel. 2 — Tannenharz. 4 — Aloe. 20 Stuͤk oder Knollen Knoblauch, 4 Haͤndevoll gruͤnen Wermuth. Die erſten Spezies werden in 4 Kannen oder preußiſch Maß Wagenſchmiere (diefe Wagenſchmiere kann man in jeder Bechhuͤtte bekommen, es iſt der Abgang von Bech und Theer) auf Kohlen gekocht; den Knoblauch und Wermuth muß man ſehr fein wiegen oder quetſchen. Haben ſich nun die vorher— gehenden Spezies gehörig aufgelost, fo thut man den Knoblauch und Wermuth hinein, ruͤhrt es wohl durch einander und bindet den Topf feſt zu, ſo iſt dieſe Salbe fertig. Der Auguſt iſt die beſte Zeit, dieſes zuzubereiten, und im November werden die Bäume. ganz duͤnn vermittelſt eines Pinſels angeſtrichen. Sollte die Salbe zu dik ſeyn, ſo kann man ſelbe durch Wagenſchmiere verduͤnnen, beſſer iſt es aber, wenn man ſich ſogleich ſo im Kochen einrichtet, daß es duͤnne verfertigt wird, weil die Salbe da— durch beſſer ift.- Zugleich iſt dieſer Anſtrich fuͤr die Inſekten, welche ſich in die Haut zu verbergen ſuchen, ſehr . dd dc // ð . ⁰ y . und in deſſen ster Platte die Worte eingegraben ſind: „Wilia 1807-°° Ce jour est le plus beau de ma vie! ALEXANDRE. Dann das Labyrinth, die St. Georgen: Säule, die Wald⸗ Kapelle, die Reitbahn, die Blirkenſchaukel, die Etoſte⸗ beiet, wo durch das Dach einer Strohhuͤte elne mäch⸗ tige Eiche gruͤnend emporftrebt, befchirmt den duffern Gang um die Hütte, fo wie den kleinen Kochherd von Mauerſtelnen, und hat die Inſchrift: Au dieſem Haln, vom Erlenbach durchtanzt, Ein Saͤrtwen nur vor einer kleinen Hütte, Mit ſchlanken Pappeln malerifh umpflanzt: Iſt Alles, was ich vom Geſchik erbitte! Matthiſſor. Ferner der Waſſerfall, der Grabhügel „ein Rahe⸗ Plz für alle Müden, der Tempel der Freundſchaft mit Amor und Pſyche, das Fiſcherbäuschen, welches vor einigen Jahren — durch Muthwillen oder Bosheit angezündet — in Feuer aufging. Eine nahe dabei 274 gut; denn felbige weichen ſogleich zuruͤk, wo ein Baum damit beſtrichen iſt. Sie werden meine gute Abſicht nicht serkennen, welche ich dabei hege; ich war zwar willens, dieſes Mittel nicht an den Tag zu legen; — da ich aber das gute Unterneh— men der Gartenbau-Geſellſchaft wahrgenommen, und ſich ein Jeder faſt der guten Sache unterzieht, ſo habe ich nicht ermangeln wolleu, ein Gleiches zu thun. Poplitz. Erdaͤpfel⸗Syrup. Zubereitung desſelben. Auf 10 Theile Erdaͤpfel Staͤrke werden 10 Theile Waſſer genommen. Die eine Haͤlfte des Waſſers verſezt man mit 2 Theilen Schwefelſaͤure, in der andern Haͤlfte wird die Staͤrke kalt zerrieben, dann das ſchwefelſaure Waſſer zum Sieden ge— bracht und die Staͤrkemilch portionenweiſe und nach und nach unter ſtetem Umruͤhren hinzugeſezt. An— fangs wird die Miſchung dik und kleiſterartig, nach einigem Kochen hingegen nimmt fie eine ganz Dünns fluͤßige Beſchaffenheit an. Sie wird nun 8 bis 10 Stunden lang in ſtarkem Kochen erhalten, waͤhrend dem ſich die Staͤrke ganz bis auf einigen Ruͤkſtand in Zuker verwandelt. Waͤhrend des Kochens ſezt man fo viel heißes Waſſer hinzu, als noͤthig iſt, das Ganze in der noͤthigen Duͤnnfluͤßigkeit zu erhal: ten. In den erſteren Stunden muß fleißig geruͤhrt werden, um das Anbrennen zu verhuͤten. Hierauf ſezt man der Fluͤßigkeit ſo lange gepulverten kohlen— ſauren Kalk oder Kreide hinzu, bis die Neutraliſi— rung der Saͤure erfolgt iſt; filtrirt hierauf dieſelbe durch Flanell, laͤßt ſie dann noch etwa 24 Stunden ſtehen, um das voͤllige Abſezen des Gypſes zu bes wirken, und dampft die klare Fluͤßigkeit dann zur J. Grahl. Syrupsdike ab. Dieſer Syrup, von einem angeneh⸗ men und ſuͤßen Geſchmake, gerinnt nach einiger Zeit in eine feſte Maſſe, oder wenn er weniger kon⸗ zentrirt war, fo ſezen ſich, wie aus dem Trauben⸗ Syrup, koͤrnige kryſtalliniſche Klumpen daraus ab. Wird dieſer weiche Zuker noch vor feinen Aus⸗ troknen durch Leinwand gepreßt, ſo ſondern ſich die ſchleimigen Theile davon ab, und es bleibt ein weife fer Zuker zuruͤk, welcher troken ein feines glaͤnzen— des Gefuͤge zeigt, aber leicht zerreiblich iſt. Er verſuͤßt bei gleichem Gewichte etwa um die Haͤlfte weniger, als feiner Rohrzuker; 10 Pfund Staͤrke liefern 10 Pfund diken Syrup, oder etwa 9 Pfuud geronnenen, nicht abgepreßten Zuker, der noch Schleim und etwas Staͤrke enthaͤlt. Je mehr man Schwefelſaͤure anwendet, deſto kuͤrzere Zeit zum Kochen iſt noͤthig, um die Zuker— Bildung zu beendigen; deßgleichen, wenn man keine uͤberfluͤßige Menge Waſſer anwendet. Je reiner die Staͤrke iſt, deſto beſſer gelingt der Prozeß. Zur Verfertigung der Erdaͤpfel-Staͤrke erfand Gefertigter im Monate September 18 29 eine eigens dazu geſchikte Erdaͤpfelzerreibmaſchine, deren Ko— ſtenbetrag ſich auf 2 fl. 30 kr. C. M. belaͤuft, und deren originelle Abildung nebſt Maßſtab demnaͤchſt folgen wird. — Auch kann obig bemerkte Zerreib— Maſchine in der vom Gefertigten aufgeſtellten Wirthſchaftsgeraͤthſammlung von Jedermann in Augenſchein genommen werden. Bauſchowitz, Doraner Herr ſchaft, Leitmerltzer Kreiſes in Böhmen. Sof. Alois Beneſch, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. .... Bm TEE FEUERT ET STETTEN TTS TEE cc ˙ N EETEREESTERZER EEE Bei VB. EÄTETT FE Ce ſtehende Eiche, welche durch den erwähnten Brand eis nen Theil ihrer Zweige verlor, bietet dem Spazirgaͤn⸗ ger einen Ruheſt; au mit der Jaſchrlft, — (die ih auf einen darunter befindlichen, mlt einer großen Elſen⸗ Platte bedekten Grabhügel bezleht): „Bleike zurük in die Vergangenheit, betrachte die Gegenwart — nach der Zukunft forſche nicht: denn ie wird ewig wandeln!“ Hetmann. Zudem ſind noch ſehenswerth: der in Mitte eines chiueſiſchen Ringſpleles ſizende Chlneſe, der Dianens Teich, der Dianen- Tempel, der Ehren = Tempel, der Säulenheiltge Daniel, das Pltſchaftsfaß, Virante (ein in Form elues Drelekes auf drei großen Eichen erbau⸗ ter Wetterſchirm), die Knoͤchelpielerin, der verdekte Laub enbogeng ing, das Strobhuttchen, mit dem Moun⸗ mente, auf welchem elne Sphlor ruht. Dieb Denkmal iſt Dem Aydenken zweler geliebten Mütter 275 Von den Spargel-Erbfen. Verſchiedene Gartenbuͤcher lehren, daß die Spargelerbſen (Lotus tetragonolobus L.) als Rs chengewaͤchſe nicht werth wären, gepflanzt zu wers den, und die Schriftſteller koͤnnen vielleicht Recht haben, wenn man ihre Schoten, welche ſehr bald hart werden, nicht zu rechter Zeit verſpeiſet. Wenn fie aber gehoͤrig gebraucht werden, fo wird jeder Liebhaber der Natur und der Gemuͤſe dieſem Ges waͤchſe wegen feiner hochrothen ins Schwaͤrzliche ſpielenden Blüten und wegen des Artiſchoken aͤhn⸗ lichen Geſchmakes ſeiner Schoten mit Vergnuͤgen einen Plaz in feinem Garten einraͤumen. Man ſaͤet fie, wie Erbſen, auf ein 8 Fuß brei⸗ tes Beet, in 5 Reihen, nicht zu dicht, nach Bes ſchaffenheit der Witterung im Monate Maͤrz oder April. Wenn ſie etwas erwachſen ſind, ſtekt man zur Unterſtuͤzung Stöfe dabei, bindet fie auch wohl daran, weil ſie ſonſt umfallen und von Naͤße leiden. Nach etwa 8 Wochen kann man zum Küchen: Gebrauche davon abpfluͤken; man muß aber nur die zarten Schoten, in welchen der Kern oder Same noch nicht zu fuͤhlen iſt, und welche ſich noch beu— gen laſſen, einſammeln. Man laͤßt die vier Fe⸗ dern rund herum abſchneiden, die Schoten mit Salz abkochen und bringt ſie wie Artiſchoken mit einer ſaͤuerlichen Brühe zu Tiſche, und ein Liebha⸗ ber der Artiſchoken wird dieſe Speiſe ſehr angenehm finden, und die Spargel-Erbſen mit Artiſchoken gern vertauſchen. Wenn man die Schoten etwas zu lange ſizen laͤßt, werden ſie inwendig hart und ſind nicht mehr zu gebrauchen: die Fruͤchte oder die Kerne aber find zum Kuͤchengebrauche gar nichts nuͤze, weil fie, wenn fie reif find, gar nicht mürbe werden, wenn fie noch jung und zart ſind, wenig anbringen, auch uͤberhaupt keinen guten Geſchmak haben. Die reifen Kerne oder Erbſen haben das Beſon— dere, daß fie aus zwei Theilen eines gallertartigen Weſens, und einem Theile einer gruͤnen Subſtanz, welche auch den Keim enthaͤlt, beſtehen, wie ſich dieſes nach einem zweitägigen Einweichen offenbaret. Vielleicht hat dieſer Gallert einen bisher noch unbe⸗ kannten Nuzen fuͤr Gewerbe und Kuͤnſte; vielleicht auch gar fuͤr die Apotheke. Sollten alſo nicht die Spargel-Erbſen wegen dieſes ſchleimigen Weſens, das ſich auch in den eß— baren Schoten entdeken laſſen wird, eine recht ge— ſunde Speiſe auch ſogar fuͤr Kranke und Schwache ſey? Auſſerdem find fie noch ſehr fruchtbar, und trae gen reichlich, daß ſie alſo auch deßhalb eine Stelle verdienen. Ohne Zweifel find fie auch zum Vleh⸗ Futter fuͤr Huͤhner, Tauben und Schweine zu ge— brauchen. Sie nehmen mit allerlei Boden, auch dem ma⸗ gerſten, vorlieb, nur lieben ſie einen offenen Ort, wo ſie von der Sonne beſchienen werden. Rohen Quittenſaft zu bereiten. Aus guten, zeitigen Quitten preſſe man den Saft aus, ſeze ihn in einem glaſirten Topfe zum Feuer und ſchaͤume waͤhrend des Siedens den Schaum fleißig ab. Iſt der Saft zur Haͤlfte ein⸗ geſotten, fo hält er ſich lange, und iſt, mit Zu— ker verſezt, ein ſehr geſundes, durſtloͤſchendes Mittel. gewidmet, und hat auf der Rükſeite noch folgende us ſchrift: „Eure Llebe zu uns ging mit Euch ins Grab, nur unfere Wehmuth nicht; fie bleibt, bis auch wir im Schoos der Erde ruhen.“ — Aus dem Parke gelangen wir eudlich über dle große Eifterbrüfe wieder zu dem Herrenhofe. Hier nehmen wir vor Allem dat prachtvolle Wirtbſchaftsgebaͤude in Augenſchein, mit den verſchledenen Abthellungen, der Bräuerel, Branntweinbrenneret, die Kubſtaͤlle, in wel⸗ chen wir einen herrlichen Rindplehſtaum aus dem Can⸗ ton Bern erbliken, die Schaferel mit lauter Electorlals Schafen und Romnep⸗Marsh⸗ Schafen, die Tibetanere, Zlegenzucht ꝛc. Der Raum geſtattet uns nicht, noch mehr von den praͤdtigen Anlagen Pütz schenas anzuführen; allein unfere geehrten Leſer werden aus biefer gedrängten Darſtellung ſchon im Stande ſepn, ſich Im Geifte ein Bild von dleſen romantlſchen Sa dpfungen zu entwer⸗ fen, welcdes Bild ihnen genanntes Werk, wenn fie ts leſen, noch weit ſchoͤner aut malen wird. 276 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Rosa pimpinella in Slavonien, deren Blätter ein treffliches Surrogat des Holläadee⸗ Thees.) Herr Dr. Benedikt von Horvath, gezenwär⸗ tig in Agram ausübender Arzt, machte milch vorläufig mit dieſer Pflanze, welche er bei feinen frühern bota⸗ ulſchen Wanderungen in dem pflanzenreichen Slavonken kennen lernte, und mit ihrem dlenlichen Gebrauche bes kannt, Nar in den Gegenden an dem Fluße Illo po a, welcher Slavonten von Croatien fweldet, fand er dieſe Pflanze, und zwar nur in den Welngarten⸗Grunden und um dieſelben; nicht ia der platten Ebene, nicht im Hochgebirge, nicht in Wäldern traf er fie an. Er fand fie nict in einzelnen, zerſtreut ſtehenden Exem⸗ plaren, ſondern, wo ſie angetroffen wird, in groͤſ⸗ ſerer Menge beilammen. Ein ſtreuchartiges Gewächs, das nur hoͤchſtens 1 Schuh hoch wachst, mit einem ge⸗ raden, faferigen, beinahe holzartigen, hohlen Stengel, oder Stämmchen, von der Dite eines gemeinen duͤn⸗ urren Federkteles, hohl, mit vielen Aeſten und Zwelg⸗ chen, buſchigt voll Blätter; daywifhen mit kleinen ſpi⸗ zigen Stacheln, gleidwle Dörner bei den Roſenſtoͤ⸗ ken. Das Blatt iſt oval, mit zakſchtem Rande. Die Blüte, welche erſt im Auguſt zum Vorſchelne kommt, tft ein einziges, einfaches, dunkelrotbes Blümchen ganz oben an der Spize des geraden Stämmchens, in der Mitte gelblich. Die Blätter dleſer Pflanze, welche nicht zu den Officinal = Pflanzen gebört, geben einen vortrefflichen Thee, der dem Geſchmake des rechten Holländer Thee's täuſchend ahnlich iſt. Die Blätter können zu jeder Zelt, ohne die Blüte abzuwarten, abgenommen werden, muͤſ⸗ fen aber getroknet werden, well fie nur im getrofneten Zuſtande zum Theegebrauch dieullch find, und konnen fo, wie Immer, lange aufbewahrt werden. Herr Dr. von Hervath hat ſich eine Partie diefer Blätter ges ſammelt, und zu feinem Gebrauche bieher gebracht. Da lernte ich dieſen Thee kennen, trank ihn im Waſ⸗ fer, und mit Mllch, gleich ſchmathaft und wohl behag⸗ lich; zum Punſch If er vortrefflich, auch blos als Waſ⸗ ſerthee, mit einigen Tropfen von Rum Zugabe, ſehr angenehm und ſtaͤr tend. Durch Hrn. Drs. von Horvath Veranſtaltung und meine Mitbemuͤhung wollen wir nächfteng ein ganz friſches Exemplar von dleſer Pflanze, und dann wleder im Monate Auguſt eines mit der Blüte an den Herrn Vorſtand der praktiſcen Gartenbau- Geſellſchaft nach Frauendorf elnſenden, da wir wuͤnſchen, daß über dleſen zwar Hein ſcheinenden Gegenſtand, der uns aber doch ein Inte⸗ teſſe abgewlant, durch Vergleichung, Erörterung und mehrere Kenutulß einige Reſultate aufgebellet werden möchten, alt: a) eine wahre und vollfändige Diagnose von dleſer Pflanze; b) ob felbe in Deutfchlandes Ges genden, oder in andern Provinzen der oͤſterrelchiſchen Monarchle etwa ſchon bekannt und vorhanden fey ? c) ob ihre Verpflanzung und Vermehrung in andere Ge⸗ genden thunlich und dienlich ſey? d) ob es der Mühe werth ſey, dle Bewohner jener flavonifhen Gegenden, wo dieſe Pflanze wächst, anzuregen, daß fie die Blaͤt⸗ ter derfelben in Quantität ſammeln, und zum Verkauf⸗ Abſaz anwenden mödten? Ja diefer Abſicht ſende ich dem Herrn Vorſtande etwas weniges von dem noch gauz Heinen Vorrathe dieser Blätter auf einige Schalen Thee zur gefaͤlligen Probe. Agram im Monate Junk 1850. Michael v. Kunits ch. Prof. und Mitglied der praftifhen Gartenbau⸗Geſellſchaß in Bayern. Der Blumenſtrau ß. Als der Monarch von feinem Gartner Blumen verlangte. Erhab'ner Herrſcher, großer Herr! Ich habe keine Blumen mehr. Denn die Granaten ſind verloren, Und deine Lorbeer find erfroren. Die Immortell find dir geraubt, Die Palmen hat der Feiod entlaubt, Die Kalſerkrone will verdorren, Verwelkt find alle Ri- terſporen. Die Koͤnigs⸗Kerz, das Löwenmaul Sind laͤngſt ſchon ln der Wurzel faul. Die Narziß⸗Blume, Elſenhut, Zerſtoͤrte laͤngſt des Nordens Wuth. Den Keuſchbaum hat dein Heer vernichtet, Die Munz der Feind ſich aufgeſchlch tet. Die Siegwurz will nicht mehr aufkommen, Die Sternblum’ hat ganz abgenommen. Das Kreuzkraut und der Trauerflor, Die richten ſich jezt hoch empor, Und Wunderblumen gibts nicht mehr, Nur Tollkraut wuchert noch umher. Das Zwangskraut hab ich friſch begoſſen, Die Todtenblume bringet Sproſſen, Die Cppreß, das Meduſen⸗Haupt Und Aſchenpflanz', find friſch belaubt. Der Kreuzdorn treibt noch traur'ge Bluͤten: Drum kann ich dir nichts anders bieten! P Ari Tre an a a mn rm —— p —— —— — — — —— —— r — — — — In Commiſſlon bei Fr. Puſtet ln Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poftdmter an. Der ganzjährige Preis iſt in gau Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portoftel. Allgemeine deutſche Garten Ze i t, un g. — nn Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau;? Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jah rgang. 10. August 1830. Jn halt; Beleuchtung des la der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung Jahrgang 1829 Niro. 38 pag. 50% angeführten Aufſazes: „Sartenkotden.” — Die Raſenetafaſfung der Beete lange und ſchoͤn zu erhalten, Beleuchtung der in der allgem. deutſch. Gartenzeitung, Jahrg. 1829, Seite 304 unter der Ueberſchrift: »Garteulelden dur Herrn Meinhold aus Frauken⸗ thal gegen Herrn Handelsgärtner und Elgenthümer, Gottlob Frledri Seidel in Dresden in vieler Hin: ſicht uͤbertrlebenen, liebloſen und ungegruͤndeten Be⸗ ſchuldigung und Entwürdiguug feines Crebltes.“ Der Unterzeichnete, der ſeit dem Jahre 1822 mehr oder weniger, nach Befinden der Verhaͤltniſſe, ſeine Mußeſtunden im Gartenweſen zu bethaͤtigen ſuchte, bemuͤhte ſich ſeit dieſer Zeit, von verſchiedenen Han— delsgaͤrtnern ſich allerlei Samen und Pflanzen kaͤuf— lich anzuſchaffen, um dadurch feiner Lieblings-Nei— gung eine angenehme Beſchaͤftigung zuzufuͤhren. Durch die werthe Gartenzeitung, die ich im Jahre 1825 zum erſten Male ſah und ſogleich von ihr angenehm gereizt, mir anſchaffte, genoß ich einen Theils das Gluͤk einer allgemeinen bis jezt noch nicht anderwaͤrts geleſenen Belehrung im Gar— tenfache, theils die Freude, in ſelbiger mehrere ſich empfehlende Handelsgaͤrtner kennen zu lernen, un— ter denen auch Herr Gottlob Friedrich Seidel, als Handelsgaͤrtner und Eigenthuͤmer, mich durch feine vielen ſchoͤnen und verſchiedenen Saͤmereien PPT 3 — und Pflanzen, beſonders mit dem Wunſche beſeelte, von demſelben Samen und Pflanzen kaͤuflich zu be⸗ ziehen. Es war im Herbſte 18 26, als ich vom Hrn. Seidel aus Dresden mir Sämereien kommen ließ, die ſich ſͤmmtlich durch ein vollkommenes Aus» ſehen und ausgewachſene Geſtalt und nach deren Ausſaat durch ein freudiges Wachſen auszeichneten, ob fie gleich ins Freie und in mitteimäßigen Garten: Boden geſaͤet worden, indem ich damals keine Miſt- oder Treibbeete beſaß. Die Pflanzen, welche ich vom obigen bezog, wa— ren friſch und geſund, und boten zu einer mehrfa— chen Vermehrung auf die eine oder andere paſſende Art und Weiſe gute Gelegenheit dar; auch taͤuſch— ten ſie durch ein freudiges Fortwachſen, ob ich gleich dieſelben nar in gewoͤhnliche Gartenerde pflanzen konnte, nicht im Geringſten meine Hoffnung, die ich bei ihrem freudigen Ausſehen zuvor hegte. Von einem Jasmino offieinali z. B., den ich im Herb⸗ fie 1829 vom Hrn. Seidel aus Dresden bezog, und der waͤhrend dem Winter in den kaͤlteſten Ort der Wohnſtube, ſpaͤter in eine Stubenkammer, dann vor das Fenfter geſtellt wurde, kann ich heuer wenigftend 25 Pflanzen durch Schnittlinge gewin: nen, eine Lonicera japonica, mit vorigem gleiche Behandlung genießend, zeigt jezt ein uͤppiges ————— ! ———— EERSTE BEER En Nachrichten aus Frauendorf. Freundes Rath zum nahenden Glashausbaue in Frauendorf. Folgendes, an den Vorſtand eingegangene Privatz Schreiben dürfte auch für Manchen unferer geneigten Leſer Inteteſſe haben: N. . . b. . , den 24. Juli 1830. Hochverehrter Herr Vorſtand! Wenn ſch Ste heute, bel Ihren ohnehin fo vielen Geſchaͤften, mit meiner Zuſchrift und einem Autrage belaͤſtige, fo geſchleht dieß in der wahren lleber zeugung, daß Ihuen diefelben von Nuzen ſeyn könnten, und daß Sie als elner unferer wenigen welſen Männer auch die Meinung Erfahrung des unbedeutendſten Men⸗ ſchen nicht zurükwelſen, vielmehr, wie die Biene auch aus Grasblumen und Thau den Honig zu faugen ge⸗ wohnt find, Wie ich Ihnen ſchon einmel meldete, fo legte ſch 86 278 — Wachsthum; einige Pflanzen von Asclepias syria- ca, die ich vor 5 Jahren von eben demſelben bezog, hat heurigen Winter im Freien unbedekt, in gew lichem Grabelande gut uͤberſtanden. und ſchlagrane zahlreich aus. Demgemaͤß nun erlaube ich mir aus freiem Antriebe, uͤber Samen und Samenhandel, ſo wie über die in der Gartenzeitung 1829 Nro. 58 von Hrn. Meinhold aus Frankenthal durch einen Aufſaz mit der Ueberſchrift: Gartenleiden ausgeſprochene Gleichſtellung Hen. Seidels mit Betruͤgern und Haufirern mit Saͤmereien und der hierbeibeabſichtigten Entwuͤrdigung des Herrn Seidel bis jezt gewordenen Credites im Allgemeis nen, ſonach uͤber Samen-Anzucht, ferner uͤber eine billige Art und Weiſe, ſich aus Suͤd-Europa und den Tropenlaͤndern von allerlei Schoͤnem der Pflan⸗ zenwelt Samen und Pflanzen zu erhalten, einige Worte, und zwar, was Hrn. Seidel anbetrifft, zur gerechten Vertheidigung feines zeither genoffes nen Credites im Allgemeinen, ſo wie endlich zum Schluß uͤber einige andere Handelsgaͤrtner ein bils liges und gerechtes empfehlendes Lob auszuſprechen. Zu einem ſehr ſchoͤnen, aufheiternden und inter— eſſanten Bethaͤtigen unſerer Lebenszeit zaͤhlt man mit vollem Rechte die angenehmen Beſchaͤftigungen im Gartenweſen; denn aus jenem unendlichen, uns verſiegbaren und unerforſchlichen Schaze und Fuͤll⸗ Horne des Ewigen, aus dem Pflanzenreiche, er— wekt ſo manches Schoͤne und Prachtvolle die Liebe und Zuneigung des für Schönes. und Gutes Sinn und Gefuͤhl habenden Erdenpilgers. Ob es nun ſchon einem jeden Menſchen, als Bewoh—⸗ ner der Erde, einen Theils der Landwirthſchaft, andern Theils dem Gartenweſen, mit Obliegenheiten und Pflichten anzugehören, alſo dieſer beiden Erwerbs: Zweige im menſchlichen Leben Benuzer und Befoͤr⸗ derer zu ſeyn, überall auf dieſer Erde zu ſeinem und der Nebenmenſchen Erwerbe freigelaſſen iſt, ſo iſt dieß jedoch nur bei den wenigſten derſelben der Fall und moͤglich, weßhalb uns auch in dieſer Hinſicht die Gärtner mehr oder weniger an die Hand gehen. Wer ſollte dieß aber auch mit mehr Liebe, mit mehr Thaͤtigkeit und Aufopferung ſo mancher Ru⸗ heſtunden ins Werk ſtellen, als es die Gärtner thun, die zu jeder Zeit im Jahre, fruͤh und ſpaͤt, wenn der Landmann ſchon oder noch im Bette ruhet, fuͤr die Pflege der Pflanzen unermuͤdet ſorgen? Tragen dieſe nicht mit uns, die wir nach Got⸗ tes weiſem Rathe und Willen das Land bebauen, gleicher Maßen des Tages Laſt und Hize, und ſaͤen fie nicht gleichfalls ihren Samen in der zweifelhaf⸗ ten Hoffnung, daß Regen oder Sonne, Kaͤlte oder Duͤrre, wenig oder gar nichts, werde aufkommen laſſen? —. Billig wage ich, die Leſer der allegm. deutſchen Gartenzeitung zu fragen, iſt nicht jene Arbeit, von Pflanzen allerlei Arten Samen zu erziehen, eine muͤhſame und viele Vorſicht und Geduld erfordernd⸗ Beſchaͤftigung? Lieblos und das allgemeine Zutrauen der Ne⸗ benmenfchen entwuͤrdigend find jedenfalls Herrn Meinholds Beſchuldigungen, wenn er Herrn Seidel mit einem Herumzieher, Hauſirer und mi: 8 einem Betruͤger durch Saͤmereien vergleichet; es iſt ja dieſe Gleichſtellung mit Samenumtraͤgern en wenn gleich auch mit braven und reelen vor 4 Zihren einen Garten von circa 4 Morgen an, und erbaute darin ein Glashaus, das mlt den Heiss Kammern 104 Stube lang Ik. — Wielleicht find Ih: nen meine Erfahrungen hlerin im Augenblike, wo Sie ihnliche Einrichtungen treffen, nuͤzlich, und ich bin ber relt, auch Alſſe davon elnzuſchlken. Noch mehr: Ela Seſcaft führte mich in den er⸗ ſen Tagen des verfloffenen Mal's nah. Kölo. Die Lelch⸗ tigkelt, mit der man jezt auf Dampfbooten reifet, muus terte. milch auf, eluen kleinen Selten ſyprung zu (deren es zwar wenige, aber überall immer- noch nige gibt) Herrn Seidels, hier gar een anzuwenden, indem machen, und fo kam ic In 27 Stunden von Rotterdam nach London. — Ste dürfen glauben, daß, wenn ich auch ulcht alle großen Garten⸗Joſtltute von New, Hammer- smith u. a., von Loddigges, Lee, Chandler, Colvill, Mooret, Young, Davey, Denni etc, in der kurzen Zeit von 3 Wochen beſuchen konnte, ich doch manches Schöne und Jatereſſante geſehen babe, — Vorzüglich zogen mich ihre Elurichtungen und Helzm thoden an. Bel dem enormen Abſaze, den fie Alle haben, It Vermeh⸗ runs, und zwar ſchaelle Vermehrung, ihr Hruptaugene merk, daher man faſt nlchts, als mlt Glas gedekte 279 2. Herr Seidel als Samenhaͤndler keine Reifen alſo auch keinen Herumtraͤger und Hauſirer mit Sämereien macht, und 2. derſelbe in Dresden eine bleibende Staͤtte hat, anſaͤßig iſt, daſelbſt ein Haus und einen Pflan- zen⸗Garten eigenthuͤmlich beſizet. Alſo Ad 1. Es iſt allerdings aus der fraglichen Annonge des Herrn Meinhold aus Frankenthal eine Gleich⸗ ſtellung Herrn Seidels aus Dresden mit Hau— ſirern mit Saͤmereien und mit einem Betruͤger hierin deutlich hervorzuleiten,; allein wie wenig iſt dieſer Vergleich anwendbar, da doch Herr Seidel keine Reiſen mit Saͤmereien, um ſie zu verkaufen macht, oder gar dieſelbe in ein Raͤnzchen pakt und auf dem Bukel in Deutſchland zum Verkaufe herumtraͤgt. Dieß Anfuͤhren im Eingange dieſes Aufſazes iſt al— lerdings fuͤr Hrn. Seidel eine ſehr grobe Beleidi— gung; denn in dem Falle, wenn Herr Meinhold dieſe beabſichtigte Beleidigung nicht haͤtte wollen ausſprechen, ſo duͤrfte in dieſem Aufſaze von jenen Hauſirern nicht die geringſte Rede und Anfuͤhrung ſich vorfinden. Waͤre es wirklich der Fall geweſen, daß jener Levkojen⸗Samen unreif und von einfachen Sorten geweſen waͤre, was bei einem ſo großen Geſchaͤfte, als Herr Seidel fuͤhret, durch fremde Leute, die oft ganz unachtſam ſind, und die er bei dringender anderer Beſchaͤftigung hiermit oͤfters' bethaͤtigen muß, oft geſchehen kann, ſo iſt dieß vielleicht bei andern Samenzuͤchtern gewiß dfters auch der Fall, da doch Herr Seidel Frankreich und England be— reiſet hat und durch ſein Werk: den exotiſchen Gärtner, der Welt gezeigt hat, daß ihm die eng: liſche Kultur der Pflanzen als eine vorzuͤgliche in Europa ganz bekannt ſey, er alſo doch wohl auch noch guten Levksjen-Samen von allen Sorten zu ziehen im Stande fy? — Doch dem fey, wie ihm wolle, die Samen⸗ Zucht und der Samenhandel iſt das undankbarſte Geſchaͤft (ich erlaube mir, die verehrlichen Leſer die— ſerhalb an den trefflich ausgeſprochenen Aufſaz, den uns ein Gartenfreund in der Gartenzeitung Jahrg. 1829 Nro. 10 pag. 75 lieferte, hinzuweiſen, denn der Eine will Loth-, der Andere Gaufeln-, der Dritte Pfund: und der Vierte gar Mezenweiſe von Saͤme— reien haben, und zwar um ein geringes Entgeld, und welcher Spektakel, wenn nicht jedes Koͤrnchen aufgehet, oder vielleicht die Haͤlfte blos aufgehet, und wenn gar kein Pflaͤnzchen ſich zeiget, o! wel— cher Tumult, welches Geſchrei, welcher Aufſtand erregt ſich im Hauſe und in der Umgegend, und zu— mal bei ſolchen Menſchen, die das Muͤhſame und Gefaͤhrdende des Samenbaues wenig oder gar nicht bedenken. — . Warum ſollte aber auch Herr Seidel ſich nicht im Allgemeinen befleißen, den guten Credit, den er ſeither hinſichtlich ſeiner Samen und Pflanzen ge— noſſeu, auch noch jezt und fernerhin zu bewahren, da er beſonders in Dresden, einer Reſidenzſtadt von 22000 Einwohnern, ſeither eine allgemeine Liebe und Achtung genoſſen, welche ihm ſein unermuͤdeter Eifer und ſeine unverdroſſene Thaͤtigkeit, von allem Schoͤnen der Pflanzenwelt etwas zu ziehen und zu pflegen, auch billig erwarb und ſicherte? Wuͤrden denn nicht die Nachtheile, die daraus erwuͤchſen, wenn Herr Seidel gleich jenen Hans ſirern mit Saͤmereien, auch noch im Allgemeinen Betrug und Taͤuſchung wuͤrde vorherrſchen laſſen, fuͤr ihn ſehr groß ſeyn, zumal er durch ſeine vielen Reiſen ſich eine ausgedehnte briefliche Unterhaltung, 1 fiadet, dle man frellſch nur in einer von Ha- gel freien und von der Meeresluft gemilderten Gegend aawenden kann. Retour ging ich nach Ostende, Brugge, Gent, Antwerpen, Mecheln, Brüssel, Löwen, Lüttich und Achen wieder nach Haus. — Das impoſanteſte, koftbirfie und zwekgaͤß kaſte iſt jenes auf eine Anhöhe vor Brüſſel erbaute Gewaͤchs⸗ Hus, fo wie es im bon jardinier von 1828 abgebll⸗ det iſt. Die Helzung mit Dampf aber in Bleckaͤſt en koͤmmt wegen Vorrichtungen zu koſtbar, und ſchelnt mir gleichviel, ob warme Dünfte oder Feuet ſo⸗ gleich direkte die Rohre oder elrcallrenden Kaͤſten er⸗ wärmen; vielmehr dauert es länger bis das Waſſer in den Sad kommt, und alle die Feuerswarme geht zum Schlot vergebens hinaus, . Das Befte unter Allen — wer kn dle Tieſe hin⸗ unter kann — ſcheint mir die Heizung unterlrdiſch, wie im katſerlichen Hofgarten zu Wien in der Halder⸗ Goffe, oder die Meißnet'ſche Wärmeleltung zu ſeyn⸗ vorzüglich well die grelle Hlze des Ofens durch gleich, förmige Perthellung und Ausbreitung gemildert wird. 36 * 280 als auch durch die Bekanntmachung feiner Cataloge eine ausgebreitete Anſpruchnahme zugeeignet hat, die im Ganzen nicht wuͤrde Statt finden, wenn ſich nicht Herr Seidel durch Reelitaͤt und Promptheit da, wo es nur moglich, (denn in Allem gut zu hau⸗ deln, iſt nur Gottgebornen möglich) im Allgemei⸗ nen aus zeichnen würde? Wir haben im Jahre 1329 der Gartzg. Nro⸗ 18 pag. 140 den Aufſaz unſers Landsmannes, des Herrn Jugendlehrer Schneiders zu Niederbo— brizſch bei Freyberg ebenfalls geleſen, und koͤnnen hierauf aus Erfahrung Folgendes entgegnen: Ich bezog von Herrn Seidel aus Dresden 31 Sorten Sommer: Levkojen⸗Samen und 12 Sorten Winter- Levkojen⸗Samen. Hierzu richtete ich ein Beet eine gute Viertel: Elle hoch mit Pferdemiſt und durchge— reuterter Gartenerde in einem vierekigen offenen Kaſten an, am Sonnabende vor Oſtern, nach dem Ef- fen, ſaͤete ich den dritten Theil der Sommer-Levkojen⸗ Arten, konnte aber bei eintretendem Sturmwetter mit Graupeln, die wie eine Nuß ſtark fielen, die 51 Sorten nicht einſaͤen, und that dieß erſt nach Oſtern. Hievon find anjezt von 19 Sorten Pflan⸗ zen erſchienen, die Wintersfevfojen-Arten, die ich am 26. April d. Is. ſaͤete, in ebendemſelben Viereke ſind alle in zahlreichen muntern Pflaͤnzchen bis auf 6 Sorten aufgegangen: wegen der ſeither noch. nicht erſchienenen Pflaͤnzchen der uͤbrigen 12 Sorten Sommer⸗Levkojen dürfte ich ſehr ſchuld ſeyn, indem in dieſem Beete ſehr zahlreich Haber hervorwaͤchst, auch die Zeit zu ſehr vorgeruͤkt war und ich aller⸗ dings den Samen bei heiterm Wetter in trokene, feine Erde in Glasbeete haͤtte ſaͤen, auch zuvor durch mineraliſche Waſſer haͤtte aufquellen ſollen! Dieß wenige alſo zur Entgegnung des Schgei— der'ſchen Anfuͤhrens: von 600 Levkojen gingen 8 Pflanzchen auf. Wegen des nur zur Haͤlfte auf gegangenen Samens von Radies, Krautkohl, Kohl: rabi und gefuͤlltem Koͤrbel verweiſe ich meinen lie⸗ ben Lands mann auf jenen trefflich und ganz gegrün: det ausgearbeiteten Aufſaz, den uns die werthe Gartenzeitung im Jahre 1829 Nro. 10 pag. 75 lieferte. 8 Ich fuͤr meine Perſon ſelbſt bitte hiemit die hochverehrte Redaktion dieſes Blattes mir die Ehre zu vergoͤnnen, ins Kuͤnftige uͤber das Fortbeſtehen und Darſtellen der Seidel'ſchen Leskojen- Pflanzen, fo wie ferner über meine ſchlichten Erfahrungen, da: hin einſchlagende Aufſaͤze der Gartenzeitung einzu— verleiben, wofür und ſonſt ich jederzeit ein unermuͤ⸗ deter Befoͤrderer der Gartenzeitung ſeyn werde! — Uebrigens zeigt der Aufſaz des Herrn Jugend— Lehrer Schneiders nicht jene allgemeine Ent— wuͤrdigung, die man in dem Aufſaze des Herrn Meinhold einleuchtend bemerkt, ob er gleich zu⸗ vor dieſe ſeine Bemerkungen erſt an den Abſender des verlangten haͤtte richten ſollen, und wenn dieß haͤtte dreimal geſchehen ſollen; denn der guten Dinge muͤſſen jederzeit drei ſeyn: denn es ſpricht euer Herr und Meiſter: Vergebet, ſo wird man euch wieder vergeben; denn dieſen iſt das Himmel— Reich und — ſammelt Kohlen auf dem Haupte eurer Feinde — wenn ja die Sache wirklich ſich ſo verhielte, wie Herr Schneider angibt; es iſt und bleibt jederzeit ein Kennzeichen von Rache, wenn der Empfaͤuger einer Waare, wenn dieſelbe ſeinen Wuͤnſchen ins kuͤnftige nicht entſpricht, nicht ſogleich dem Abſender 1 bis 5 Mal Meldung gibt, ſondern ſogleich das Publikum darüber benachrich⸗ tiget: ich habe ja ſelbſt genug Faͤlle erlebet, wo ich gegen meine Vorbezahlung zur gehörigen Zeit nichts, auch nicht einmal ſchriftliche Auskunft über dieſes Härte ich nicht das Unglük, das ſich bei den vle⸗ len Regenjahren das Waſſer in meinen Glashaus Ka— näle anſammelt, was es vom Anfange des Baues 4 Jahre lang nicht gethan bat, fo fände ich doch keine Heizungs⸗ Methode, wie die meloſge, welche Batſtein⸗ Kanäle, den Boden gleich, mit 2½ Schuh langen und⸗ 18 Zoll breiten Elſenplatten hat, und wie mich die tägliche Probe uͤberz ugte, mit wen igem Holze in ungeheuerer Schnelligkeit und gleichför⸗ mig die Warme nach Willkühr im ganzen Haus herſtellt, ohne nur im Geringften einen Plaz wegzu⸗ nehmen. Vor einigen Jahren war ich auf den Elſen⸗Ma⸗ ſchin⸗Werken des Hrn. Grafen v Salm in Reis und Blansco, wo fc die fat den Rauch verzehrende Het: zung des Herrn Madula auffaßte, und nach ganz eige⸗ net Idee die Züge des Helfofeus, fo wie des Canals aulegte, der Zug deſſelben war fo vehement, daß ſelbſt gleich beim erſten Anzuͤnden der Holzes Schlußriegel an⸗ bringen: mußte. In der sten Mlunte fing dle lezte * 281 Nichtsſenden erhielt, und dennoch habe ich mich nie fo ekelhaft zu raͤchen geſucht, wie es durch Ber kanntmachung im Publiko nur geſchehen kann, man erhält dadurch doch nichts, und wenn man mehrere Male den Abſender um Entſchaͤdigung erſucht, fo bin ich uͤberzeugt, daß man mehr hiebei erlangen werde. Jedoch zeigt der Aufſaz des Herrn Schnei— der, daß ihm die Abſicht, ſich zu raͤchen, weniger beiwohne, indem er Herrn Seidel hinſichtlich ſei— nes Geſchaͤftes im Allgemeinen als einen Betruͤger zu ſchildern ſich nicht unterfangen, indem er unter andern in ſelbigem anfuͤhret 3. „Wenn ich mich nun über Vorſtehendes dffentlich ausſpreche, fo geſchieht es wahrlich nicht aus boͤſer Meinung gegen zuleztbemerkten Herren; auch wollte ich nicht andere abhalten, mit ihm Geſchaͤfte zu machen.“ Dieſe Worte, ſie leiten mich auf den Schluß hin, daß Herr Schneider, dem Sinne des Evangeliums gemäß: Richtet nicht, auf daß ihr nicht wieder gerichtet werdet, was um fo mehr der Fall iſt, wenn man dem Fehlenden ſelbſt private keine Meldung ſeiner Fehler thut, ſondern ſogleich der Oeffentlichkeit das gute Zutrauen, das dieſer ſeither genoſſen, durch Schilderung eines im Allgemeinen betruͤgeriſchen Charakters, ſo wie es Herr Meinhold that, zur Entwuͤrdigung Preis gibt — ganz zu denken, zu ſprechen und zu handeln ſich bemuͤhe; warum ſollten wir aber auch nicht unſerm Vaterlande der braven Lehrer im Felde Got: tes fo viele zählen, wo vor nunmehro 300 Jahren das Licht der Reformation ſich erhob und Sachſen zu einen ewigen Tempel der Erinnerung an die reinſte Aufklaͤrung in Religionsſachen, die nur ſeit Chriſto Statt fand, machte? — Alſo zur Genuͤge hievon; es war nur Einem Menſchen auf dieſer Erde von Gott vorbehalten, der ohne Fehler, Sünden, Leidenſchaften, böfe Ger wohnheiten und Laſter ſeyn ſollte, der uns als ein Muſter eines guten Menſchen, ſo wie es Gott ver— langte und noch verlanger, für immer zur Erinne— rung bleiben ſollte! — Ad 2. Dieweil nun Herr Seidel in Dresden wohn— haft, Haus- und Garten-Eigenthuͤmer iſt, ſo iſt auch die Vergleichung Hrn. Meinholds mit Hauſirern mit Saͤmereien, hier ganz widerſinnig und abge— ſchmakt; hier, wo Herr Seidel mit guter Buͤrg— ſchaft auftreten und handeln kann, wo er durch ſeine gewiſſe und bleibende Staͤtte bei Betruͤgereien im Allgemeinen ſich bald den Ruin ſeines Credites und Geſchaͤftes zuziehen wuͤrde; was aber bei Samen— Hauſirern nicht der Fall ſeyn kann, indem viefeiben in Deutſchland uͤberall herumziehen, alſo auch Zeit— lebens mit den Oertern, wohin ſie ziehen, wechſeln koͤnnen und ſich hiedurch der allgemeinen Aufmerk— ſamkeit entziehen. Und ſollten wirklich einige Leſer der Garten: Zeitung in dem Wahne ſtehen, als fließe mir durch den jezigen Aufſaz aus den Haͤnden des Herrn Seidels aus Dresden einiges Intereſſe zu, ſo daß ich mich hier wirklich partheilich ausgeſprochen haͤtte, alſo in dem Einen die Wahrheit verlezet, in dem Andern wieder den Betheiligten zu nahe getre— ten worden waͤre, ſo werde ich ins Kuͤnftige das unpartheyiſche Zeugniß deren Bekannten und Freunde hier in Aufführung bringen, die alljaͤhrlich die ſchoͤne Freude genießen, die Seidel'ſchen Som— mer: und Winter⸗Levkojen-Arten in kraͤftigen und ſchoͤnbluͤhenden Pflanzen durch eigenes Anſchauen zu bewundern, was mir um ſo weniger zu Theil ’ u Platte ſchon an, heiß zu werden, und in 15 Mlunten wer eine Abthellnug von 34 Lange, 25“ Tiefe und 18“ dis 19“ Höhe auf die erwünſchteſte Art uͤberwaͤrmt. — um elne ſchone Form dem ganzen Bau zu geben, bedekte ich das Dach mit circa 3000 Quadratfuß Zluk⸗ Platten, was mir aber bet des Flaſchers Unwlſſenheit und Eile im Loͤthen viele unangenehme Folgen verur⸗ ſachte; bis mir erſt kürzlich einer meiner Maurer das un. Dach mit einer anuſcheinend dauerhaften Kitt erzog. Nun habe ich einen Ofen angebracht, und konnte den lezten Winter meine Kanäle entbehren; wenn Sie demnach meine Eiſenplatten benüzen konnten, fo wollte ich Ionen ſelbe um einen billigen Preis überlaſſeu, was Ihnen um fo betuhlgender ſeyn konnte, als jelbe ſcdon eln Paar Jahre der Probe unterworfen waren. Hauptſaͤchlich aber iſt mein Zwek, Sie von den Vorthellen meiner Anſichten und Einrichtungen über Glashaͤuſer zu überzeugen, und felbe nach nunmehr viel⸗ 282 werden kann, da ich 12 Meilen von Dresden ent⸗ fernt wohne. — 8 SE nun das Ganze im Jahrgange 1827 der Frauendorfer-Gictenzeitung verzeich nete Sortiment Sommer- und Winterlevkojen in muntern und voll⸗ kommenen Pflanzen bei Herrn Seidel in Dres: den anzutreffen, warum ſollte da auch nicht Samen hievon (die naſſen Jahre ausgenommen, wo die Samenzucht wenig gelingt) gezogen und dann feil⸗ geboten werden koͤnnen, und warum ſollte Herr Seidel als erfahrner Gärtner dieß nicht erfüllen koͤnnen? — Dieß alſo, das Exiſtiren geſunder Pflanzen von allen den Arten, die Herr Seidel anführet, iſt Probe und Buͤrge für die Reelitaͤt, womit Herr Seidel auch ins Kuͤnftige hierin Gartenfreunde auf das Beſte und Prompteſte bedienen wird, ſollte auch wirklich Herr Seidel viele und wenn auch 4 der Samen: und Winter⸗Levkojen⸗Sorten nicht in Pflan⸗ zen aufweiſen koͤnnen, ſondern blos, wie alle Han— delsgaͤrtner, in Samen wieder von andern en gros beziehen, fo wird ſich doch, (wozu ich hiermit dͤf⸗ fentlich auffordere) ins Kuͤnftige Herr Seidel in Dresden bemuͤhen, von allen dieſen Arten Pflanzen auf alle nur erſinnbare und moͤgliche Art und Weiſe Pflanzen zu erziehen, um der Welt und dem braven Theile derſelben zu zeigen, wie ſehr es ihm als bra— ven Manne angelegen ſey, jene ihm öffentlich an— gethane Entwuͤrdigung feines ſeither genoſſenen dͤf— fentlichen Credites gaͤnzlich und fuͤr immer zu ent— kraͤften! — Auch ich bezog von Herrn Seidel aus Dres— den eine Priſe mit Meerkohl-Samen und fand die Koͤrner groß und ausgewachſen, jedoch mit einer harten Schale verſehen; hiebei muß ich auf Hrn. Kreitner zu Worms vorgeben, daß derſelbe blos 4 Pflanzen von 1 Loth ſolchen Samens, den er von Hen. Seidel bezogen, gewonnen habe, billig ent⸗ gegnen, daß dieſer Same vermdge feiner harten Schale der Einweichung in mineraliſche Waͤſſer nothwendig bedarf, und daß er ferner eine ſeinem Vaterlande angemeſſene Kultur verlangt, um gute Pflanzen zu liefern. ; Daß Herr Kreitner das Loth derlei Samen bei Herrn Seidel mit 1 fl. 48 kr. bezahlen muß: te, während Hr. Hinze in Gerbſtaͤdt diefen à Loth fuͤr 50 kr. anbietet, koͤmmt mir wahrhaftig nicht fo bewundernswuͤrdig vor, als Hr. Mein hold ſich denket; denn ich finde, daß das Ungleichſeyn der Preiſe der Saͤmereien in Deutſchland ſehr vor— herrſchet; denn Saͤmereien oder Pflanzen, die man in Braunſchweig oder Hamburg oder Nuͤrnberg in einer gewiſſen Menge um 8 Groſchen bekoͤmmt, ko— ſten in Frauendorf, oder in rauhern, kaͤltern Gegen— den vielleicht 1 Thaler, und ſo entgegengeſezt Saͤ— mereien, die man in obigen Staͤdten mit 1 Thaler bezahlen muß, bekoͤmmt man in Frauendorf in glei— cher Quantitaͤt und Qualitaͤt fuͤr s Groſchen. Der mehr oder wenigere Anbau von Pflanzen in einer Gegend beſtimmt auch in ſelbiger den hoͤhern oder geringern Preis der Saͤmereien und Pflanzen. Hier abermals zur Genuͤge: fuͤr die werthen Freunde des Pflanzenreiches bringe ich nun Folgen des in Vorſchlag: Ein Verein von mehreren Perſonen beſtimmt ſich zu dem edlen Zweke, von allem Schönen und Seltenen des Pflanzenreiches, fo uns Suͤd-Europa und die Tropenlaͤnder darbieten, in Samen und Pflanzen Etwas durch die Vorſorge eines Einzigen anzuſchaffen, wozu nicht nur jedes Mitglied ein Gewiſſes alljaͤhrlich beitraͤgt, ſondern auch das Publikum von der Anzahl der Mitglieder und den EEE ZEN ů — ——— —U2——.—. . — wt 2 ——— — ———r—— EROTISCHE fältigen Erfahrnagen — auch in Praxi vollkommen gluͤk⸗ lich ausgeführt zu ſehen. Richt gleichgiltig konnte mir ſeyn, als ich neulich in Hensingthon den fruchtbaren — nun eigentlich bo⸗ taulſdden Scheiftſteller Tou don beſuchte, der nun ge—⸗ rade vor einem Gabe bei mir im Garten war (wovon ich nichts wußte) und mir in feinem Tagebuche eine umſtaͤndliche Beſchreſbung meiner Gärtnere‘, vorzuͤalſch aber über die Einfachhelt, Raum und Zwekmäßtskelt des Glashauſes wies. It habe nlemals meine Aıfihten aufgedrungen, a ich aber auf meiner Reiſe abermals geſehen, daß, obngeichtet wir in manden Lebens- und Geſchaͤfts⸗ VPerhaͤltalßen noch um ein halbes Jahrhundert zurüf find, doch in der Ele fachheit und Wohlfelldeit mancher Bor: und Elntltungen nicht ganz zu verwerfen find; ſo finde ich mich, ſo zu ſagen, verpflichtet, Ihnen, da Se eben im Begriffe ſtéhen, ahnliche Woftalten zu bauen, melne wenigen Erfahrungen mitzuthellen. Hätte ich beim Beglun melner Blumen: und Gam 255 — 00 erhaltenen Zuſendungen benachrichtet wird: ein Direktor dieſes loͤblichen Entzwekes wäre Herr Fuͤrſt, das Organ aller oͤffentlichen Mittheilun— gen die allgemeine deutſche Gartenzeitung. Dieſen Vorſchlag, der durch die Menge der Mitglieder in Erfuͤllung gebracht werden koͤnnte, und der gewiß von unſterblichen Folgen fuͤr die Welt ſeyn wuͤrde, lege ich anbei hiemit gelegentlich dem werthen Publiko zur Erwaͤgung vor, mit der Bitte, dieſer halb zahlreiche Beherzigung Statt finden zu laſſen! — Nun wohlan, zum Schluß: die Empfeblung einiger mir aus Erfahrung bekannter Handesgaͤrt⸗ ner, und zwar: in Altenburg Herr Kunze, hinſichtlich feiner vies len und zahlreichen Saͤmereien, von ſchoͤnen und ſeltenen Pflanzen; iu Braunſchweig, Herr Wrede, verſorgt mit gus ten friſchen Samen, prompt und ſchnell nach Möglichkeit; in Erfurt, Herr Platz, empfiehlt ſich ebenfalls durch wohlfeile und gute Saͤmereien und durch gute Pflanzen; iu Heyda bei Wurzen, Herr Weber, verſorgt billig mit guten, gefunden Ananas: Pflanzen, und zwar einjährige à Stuͤk fuͤr 3 gr., zweijährige à 6 gr. und dreijaͤhrige à 10 bis 12 gr.; in Gotha, die Herren Frd. Betſch und E. Bufleb, fie beſizen eine auserleſene Sammlung Säs mereien von Blumen und amerikaniſchen Ge— hoͤlzen, der vor mir liegende Samen von den: felben läßt boffen, daß fie ſehr in Anſpruch genommen werden; in Nuͤrnberg, Herr Falke, feine ſaͤmmtlichen Säs mereien gehen gut auf, auch liefert ſein Maulbeerſamen danerhafte und geſunde Pflan⸗ zen, welchen ich Liebhabern des Seiden— Baues hiemit empfehlen will. Die edle Gcwerbear flalt des Nathuſius ende lich liefert von allerlei Pflanzen Scholweiſe Exemplare und empfiehlt ſich auch zu Auftragen von Saͤmereien— Beziebungen aus Amerika. Dieſelbe iſt zu Althal⸗ densleben und Hundisburg bei Magdeburg und em— pfiehlt ſich zu einer ſehr billigen Anfhoffung im Großen ganz beſonders. Und ſomit verehrungs— wuͤrdige Leſer der Gartenzeitung, ſchließe ich dieſe Zeilen, mit dem Wunſche, daß ihr ſaͤmmtlich jene Freuden bis an euer Ende genießen moͤget, die nach des Schoͤpfers Willen die Natur uns darbietet, und daß euch des Schoͤnen und Guten noch viel zu Theil werde! — Wie ſen bei Zwſckau, Im könlgl. fühl. Erzgebirge. Anton Eduard Boͤſewetter, Oec; Stud. und Mitglied der prakt. Gartenbau- Geſellſchaft iu Bayern zu Frauendorf. Die Raſeneinfaſſung der Beete lange und ſchoͤn zu erhalten. Der Raſen zu den Einfaffungen der Beete ver— liert ſeine Schoͤnheit, wenn man ſeine Wurzeln zu weit um ſich greifen laͤßt. Um dieß zu verhuͤten, verſchaffe man ſich, bevor der Raſen gelegt wird, klar geſtoſſene Meilerkohlen, oder den Abgang ders ſelben aus dem Kohlenbehaͤlter der Schmiede, und belegt den Grund 2 Zoll hoch damit; dann ſeze man den Raſen darauf, fuͤlle ebenfalls beide Seiten bis an die obere Flaͤche des Raſens mit dieſem Kohlenſtaube voll und ziehe nun Erde oder Sand daruͤber. Bei trokener Witterung muß der Einfaß einige Mal begoſſen werden. — — — — . — — — — — — tenliebhaberei auch einen ahnlichen Mann gefunden, der mich vor botautfeem Quakfalbern gewarnet, und mit freundlicem Rathe mir an Har den gegengen wäre! — allein unfere civilifirte Welt hat eine Freude der: an, wenn ein Anderer auch das Lehrgeld dezohlt, wo” fie bezahlt haben. Wes Gärtnerei onbetriffr, ſo gabe ich des Schönen und Nozlicen ſo viel gefeher und ſo viele Wunſche und Vorſchläge, daß ich e Bar münd⸗ lich mittbeilen ann, weil mir zum Sofelben die Mu⸗ ſeſtunden fehlen. Beförderung des Blum dots Im Simwer, fo wie im Frelen, das iſt mein ‚Refrain und vorzuͤglich das A klimartſir en fo vieler (döner Pflanzen. sehn alter. Freund Bupck begleitete mlch in alle sedentende Gärtnerelen von Flandern und Brabant. Wie ſtaunte lch, be onders in Gent, die Magnolia Tbomsoniana, tripetala u. m. a. 44— 25 Fuß hoch, die Päonien ins geſammt, ganze Felder von Khododendrons und Azaleen, Kalmlen u. a. nach elner Winterkälte von 24 Gted Reaum ur im Mal und Juni info voller Blüte da ſtehen zu feben! — (Schluß folge t. 84 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Das Vergißmein nicht. Eln getheiltes Blumenſtraͤußchen zwiſchen Koͤnig Mar und einem Soldaten. Der beſte König iſt nicht mehr, Ruft Bayern klagend aus! O lebte Max, und für Ihn waͤr' Ich in dem Todtenhaus! Oft eilte ich für Ihen zum Tod Im Sturme reihendict, Denn Mar ſpracd einſt beim Morgenroth Zu mir: „Vergiß mein nicht!“ „Hört nur! Einft ging bei Münden ich Im kühlrn Morgenthau; Da pfluͤgte ich mir wonniglich Der Blümchen weiß und blau: — Da tritt der Könfg hold zu mir, Sieht auf die Hand und ſpricht:“ „yMein lieber! was verſtekſt du hier?“ “ „Mein Herr! Vergißmezunicht!“ „Et fhön, wenn Krieger dleß erfreut; »Spricht Mar, nimmt mir den Strauß“ — „Dem Armen lohnt Zufrledenhelt, Dem Reichen weicht ſie aus; Zum Angedenken nehm’ ich mir Der Blumen halde Schicht; — Da nimm zurük, behalte dir Auch du Vergißmeln nicht!““ „So ſprach der allerbeſte Herr Zu ſelnem treuen Knecht; Ich ſchwamm in einem Freudeumeer, Pries meinen Stand mit Recht. Hob danz zum Hlmmel meine Hand, Und ſchwur beim ew'gen Licht; 5 Mein Leben ſey das Uuterpfand. Dein, Max! vergeß ich nicht!“ „Bei Abensberg und Thann erfocht' Ich meinen Werth im Feld'; Vor Scharuſtz und am Schönberg pocht' In meiner Bruſt ein Held; i Und Schwatz erſtürmten muthlg wir Nach tapfter Bayern Pflicht, Und frendig ſchlug der Buſen mir; Deun ich — vergaß Sein nicht.“ „Bel Breßlaus kühn gewagten Sturm, Wo Bayern Wunder that: Wo jede Bruſt ein feſter Thurm Sich ſtellte vor die Stadt. Da gad es Wunden, doch der Muth Entflammte mein Geſicht, Und ſo verlor ich gern mein Blut; Max ſprach: Vergiß mein ulcht!“ „Bel Glogau, Brigg und Koſel hleng Der Sieg au Heldentreu; Zu Kant und Glatz und Friedberg ging Der Tod an mir vorbei; Ich ſtaud im Sturm der Schrefendaargt Dem Feind im Angeſicht': Dafür erhielt ich Lohn, und dacht' Mein Mar vergißt mein nicht.” „Bel Hanau und bei Arcy ſchlug Der Baper ſtolz die Solacht; Nach Vltrp und nach Brienn’ trug ; Unt kühn des Kampfes Macht. ‚Dafür vor meines Koͤnigs Thron, Bis elnſt das Aug mir brlcht, Erhielt ich koͤniglichen Lohn; Denn Marx vergaß mein nicht.“ — Seht her, es glänzt auf meiner Bruft In Gold Sein treues Bild. Er war und iſt ſtets meine Luft, Mein Pater ſanſt und mild. Sein Herrſcherruhm, der nie vergeht, Umſtrahlt Sein Grab mit Licht; Zwar Mar iſt todt, doch im Gebet Vergeß ich Seiner vicht.“ — 12 Dieſes Lied beſorgte und verkaufte Herr Aſſeſſor Greger zum Beſten des die ia ſolchen vorge⸗ tragene Handlung veranlaßten Kriegers des Feld⸗ webel Schmidt, und bewirkte für ſolchen meh⸗ rere hundert Gulden. So koͤnnen auch bie klekaſten Blümchen Früchte tragen! Ergebenſte Bitte. Der Unterzeichnete erſucht in demuͤthiger Bitte, als Anfänger im Gartenweſen, die verehrten Mltglie⸗ der, ihm von Auriteln, Nelken und Primeln, durch Abgabe an Herrn Für ſt io Frauendorf bis zum 2. September d. Is., ein Weniges von Samen unent⸗ geldlich, jedoch gegen Tragaug des Portos, leutſellgſt und behilflich zu unterſtüzen. — Wieſen bei Zwickau im Koͤnigreich Sachſen. 1 Ant. Ednard Boͤſle wetter, Oec, Stud. und Mitglied der praktiſchen Gartenban⸗Geſellſcaft in Bayern zu Frauendorf. —— c ſ— ͤ — — — äè . —— — — In Commlſſton bei Fr. Puſtet ia Paßau. Beſtellungen nehmen au. Buchhandlungen und Poftdmter an. Der ganzjährige Preis iſt in gauz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. v.. nit Coudert — portoftel. Allgemeine deutſche Garten- ee g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. 25. August 1830. Jn halt:; Welche Kuͤchengartengewaͤchſe können zur Erziehung des Samens im Garten neben einander ges pflanzt werden ie. — Die beſten Sparöfen zue Erwärmung der Treibhaͤuſer und Wohnungen. — Etwas von der Gfrtneref der Alten. — Ueber Traubenſortiren, Abbeeren ic. Welche Kuͤchengartengewaͤchſe koͤnnen zur Erziehung des Samens im Garten neben einander gepflanzt werden, ohne zu be⸗ fuͤrch en, daß durch gegenſeitige natuͤrliche Befruchtung eine Ausartung geſche⸗ hen kann? Es if allgemein bekannt, daß größtentheils die Ausartungen mancher Gewaͤchſe darin zu ſuchen find: wenn bei der Samenerziebung und in der Bluͤtezeit verwandte Arten neben einander ſtehen, wodurch eine gegenfeitige Vermiſchung des Blu— menſtaubs geſchehen kann; die obige Frage und die Beantwortung derſelben werden alſo fuͤr Laien in der Gärtnerei, die ſich ihre Saͤmereien ſelbſt ziehen wollen, hier nicht überflüßig ſeyn. Ich uͤbergehe dabei alle botaniſchen Beſchreibungen und Erklaͤ— rungen der Verwandtſchaften und der natuͤrlichen Befruchtung, und zeige hier nur praktiſch: „welche Kuͤchengartengewaͤchſe neben einander ſtehen koͤn⸗ uen, ohne ſich gegenſeitig zu verfaͤlſchen, und wel⸗ che von einander entfernt werden müffen.” Folgende Gewaͤchſe haben Verwandtſchaft mit einander und duͤrfen daher zur Samenerziehung nicht neben einander gepflanzt werden: 4. Kohl, Rettig, Ruͤben, Senf. Unter allen Gartengewaͤchſen ſind dieſe am Meiſten geneigt, in einander uͤberzugehen, und man fin= det unter ihnen ſonderbare Ausartungen. Von den Unkraͤutern iſt beſonders der Hederich (Ra- phanus raphanistrum) fähig, die Samen jes ner Gewaͤchſe zu verderben. 8 2. Carotten oder Moͤhren, Peterſilie, Sel⸗ lerie, Paſtinaken. 5. Cichorienwurzel, Endivien, Lattich. 4. Haferwurzel, Scorzoner. 5. Gurken, Kuͤrbis, Melonen. 6. Erbſen, Phaſeolen, Gartenbohnen. 2. Artiſchoken, Kardonen, Weberkar⸗ den, gemeine Diftel, Aber nicht allein die hier genannten Arten einer Gattung, ſondern auch ihre Abarten, und beſonders die des Kohls, des Lattichs, der Erbſen und Bohnen ꝛc. muͤſſen bei der Samenerziehung vorzuͤglich von einander getrennt werden. Es duͤrfen demnach nicht neben einander ſtehen: 1. a) Weißer Kappus, b) Wirſing, o) Kohlrabi. Hier werden a und b und a und a einander verderben; b und c find weniger geneigt, in einander uͤberzugehen. 2. a) Rother Kappus, b) großer ſchlich⸗ Nachrichten aus Frauendorf. K Freundes Rath zum nahenden Glashausbaue in Frauendorf. (S chlu 6.) Der Bäkermelſter Montior derkaufte im vorigen Jahre eln ganzes Beet von mehr als so neuen, aus Samen gezogenen Varfetaͤten von Azaleen um 3500 Franks; van Caſſel hat fie eben fo ſchoͤn im Freien, war aber mit dem Verkaufe nicht fo gluͤklich. Van- damme hat mehrere Hunderte von verſchiedenen Rhododendrons, die alle bis auf das eingeführte pon: ticum den kalten Winter unbedekt ausgehalten. Vandenburgh fordert für einen aus Samen gezogenen Pelargonlen⸗Stok, der freilich einzig ſchoͤn iſt, und den ich noch fu voller Blüte ſah, 200 Frauks, und 140 Franks waren ihm ſchon darauf geboten, 7 280: ter Blaukohl, cy blauer Kohlrabi. Wenn a und c ſich wechſelſeitig befruchten, ſo entſteht das ſogenannte Strunkkraut, das unter einem Kohlrabi noch ein Krauthaupt bildet. Durch b wird beſon⸗ ders a verdorben. 5. Alle Arten des Blattkohls (d. i. ſolcher, der ſich nicht in Koͤpfe ſchließt) ſind im Stande, den Wirſing zu verderben. 4. Der bunte plumagenkohl entſtand durch wechſelſeitige Befruchtung des grünen ond blauen krauſen Blattkohls; wird er nun bei der Sa⸗ menerziehung dem einen oder dem andern zu nahe gebracht, ſo verliert ſich ſeine bunte Farbenmiſchung, und er geht wieder entweder in gewöhnlichen grünen oder blauen Blattkohl zuruͤk. 5. Der Proccoli verdirbt den Blumenkohl. 6. Der blaue krauſe niedrige Bartowicker und der gruͤne krauſe Dachskohl arten in gemeinen ſchlichten Hochkohl aus, wenn ſie dieſem in der Bluͤtezeit zu nahe gebracht werden. Hiernach iſt es nothwendig, alle Arten und Abar⸗ ten des Kohls zur Samenerziehung von einander entfernt zu halten. In Ermanglung des Plazes muß man hochwachſende Erbſen dazwiſchen bringen, die aber fruͤhzeitig genug gelegt werden muͤſſen, da⸗ mit fie in der Blütezeit des Kohls dieſen uͤberwach⸗ fen haben. Man könnte z. B. einige Kohlarten mit Erbſen folgendermaſſen rangiren: 4, Kohlrabi. Erbſen. Blaukohl. Kappus. Au m. Koblrabt und Kappus haben eine mähere Ver⸗ wandtſchaft zu elsander, als zu dem Blaskohl, daher ſteht dieſer bier in der Mitte, am jene beiden mehr zu trennen. 2, Blaukohl. Erbſen. Kohlrabi. Erbſen. Wirſing. Erbſen. Au m. Hler allt vom Blaukobl und Wirſing eben das, was oben von dem Kohlrabi und Kappus geſagt worden fft, und der Kohlrabi, der zu beiden wenk⸗ ger Nelau 1g hat, ſteht deßwegen in der Mitte, Nach dieſem Schema einer Ordnung der Kohle Samenpflanzen untereinander, und nach dem, was oben von den Verwandtſchaften überhaupt geſagt wor⸗ den iſt, laſſen ſich auch mehrere Gewaͤchſe untereinan⸗ der bringen, ohne ſich gegenfeitig zu verderben. Z. B. 1. Peterſilie. Lattich. Kohl. Spinat. 2. Sellerie. Kohl oder Ruͤben. Endi⸗ vien. 3. Carotten. Rettig. Cichorien. Spi⸗ nat. 4. Kohl. Haferwurzel. Zukerwurzel. Mangold. Und ſo laſſen ſich noch viel Abaͤnderungen machen, ohne auf eine Verwandtſchaft zu treffen, die fuͤr die Echt⸗ heit des Samens ſchaͤdlich werden koͤnnte. Die beſten Spar⸗Oefen zur Erwaͤrmung der Treibhaͤuſer und Wohnungen. Alle unſere unzaͤhligen, ſeit mehreren Jahren zur Erſparung des Holz: Verbrauches erfundenen oder verbeſſerten Oefen haben den aͤußerſt wichtigen Nach- theil, daß der groͤßte Theil der aus dem brennenden Holze und deſſen Feuer entwikelten Hize mit dem Rauche und der verduͤnnten, daher leichtern Luft aus dem Ofen und Rauchfange entweichet, und ſo fuͤr immer gaͤnzlich verloren iſt. Man beobachte nur die große Hize in den Rauchfaͤngen, und wie ſchnell fie mit der Luft in die Höhe ſtroͤmet, und man wird ſich aus Vergleichung mit der ſeitwaͤrts in das Zimmer durch den Ofen ſich verbreitenden Waͤrmegroͤße überzeugen, daß dieſelbe zehnmal we⸗ niger beträgt, als die mit dem Rauche aufgefties gene und entflohene Waͤrme. Wenn wir daher 10 Erbſen oden Bohnen, Gurken, Zwiebeln. rr rr rr — L—-½i Der Seldenfabrlkant Koch in Köln hatte unter ſo vlelen hundert koſtbaren Gewächſen und vielen gros ßen Paeonien im Freien die rubra und papaveracea in ganz großen Stoͤken mit so bes 40 Blumen, wovon jeder Stot 100 preußlſche Thaler gekoſtet hat; allein welcher Abſtand dort gegen uns! — Geiſt und Erzle⸗ bung, Handel und Gewerbe, Verdlenſt und Geld — — — Kartoffel = Artlſchoken! was gelten dieſe gegen einander übet? — Nichts kommt mir aber laͤcherlicher vor, als wenn ſich Gärtuer mit großen Sammlungen ſeltener und neser Pflanzen ruͤhmen, die weder durch Schönheit noch Geruch einigen Werth haben. — Ich finde dieſe Sammlungen ſehr ahnlich — den Schaͤzen ſtaublger Bibliotheken, die man anſieht und bewundert, und Zelt⸗ lebens nie öffnet. Da hatte Engels in Köla in der Glokengaſſe, wo ich wohnte, eln rothes Blümchen vor feinem Fenfter ſteben, (deſſen Namen lch nie erfahren konnte, fo gute Freunde wit zuſammen wurden) daß lch. nlcht 300 Holländer dafür nehmen wuͤrde. 28% Klafter Holz verbrennen, ſo genießen wir, bei der gewöhnlichen Benuͤzung der nur nach den Seiten ſtrahlenden und ſich verbreitenden Waͤrme, blos den zoten Theil der entbundenen Hize, und die übrigen 9 Theile verlieren ſich in der hoͤhern Atmosphäre, wo die Wärme vertheilt und gebunden wird. Die aus dem Feuer ſich entwikelnde Waͤrme verbindet ſich nemlich mit der Luft, dehnet dieſelde aus und macht ſie viel leichter, daher ſie von der umgeben⸗ den kaͤltern, folglich ſchwerern Luft in die Hoͤhe ge⸗ drukt wird. Mit der leichtern Luft entweichet alfo die damit verbundene Waͤrme und zwar nach Moͤg⸗ lichkeit gerade in die Höhe. Ferner beſtehet auch noch das Naturgeſez, daß die Waͤrme immer der Mittheilung wegen den Fältern Orten zuſtrdmet, und daß ſie ſolche feſte Koͤrper am Leichteſten und Schnellſten durchdringet, welche wie Eiſen, Kupfer oder Metalle uͤberhaupt die beſten Waͤrmeleiter ſind. Die ruhige trokene Luft iſt ein ſchlechter Waͤrmelei⸗ ter; fie entläßt daher die Wärme langfamer und entſtroͤmet, mit ihr verbunden, leichter. Der Rauch beſteht aus ſehr kleinen und leichten unverbrannten Theilchen des Brennſtoffes, zerſezt durch das Feuer, und da ſie als heiß und fein leichter ſind, ſo werden fie gleich dem waͤſſerigten Dunſte oder Dampfe von der warmen Luftſtroͤmung mitgenommen. Der Rauch hindert alſo ſehr eine groͤßere Wärme- Ent: bindung; denn er iſt eine Entziehung ſehr vieler brennbarer Theile, und mit ihm entfliehet eine große Menge verbundene Waͤrme. Ein Feuer gibt daher eine größere Menge Wärme, wenn es weni: ger Rauch entwikelt, folglich den größten Theil des Brennſtoſſes verzehrt, und wenn die Waͤrme dem Rauche und der Luft durch Ableitung entzogen wird; der Rauch ſoll folglich vom Feuer ſelbſt durch Verzehrung vernichtet, und die erwaͤrmte Luft durch ihre Leitung in einen kaͤltern Raum zur Abs gabe iyrer Waͤrme gendthigt ſeyn. Unſere ſaͤmmtlichen gegenwärtigen Oefen erfuͤl⸗ len nicht jene Bedingungen, und ſie verdienen nicht den Namen Spardfen; daher immerwaͤhrende Ver⸗ änderungen und Abſchaffungen beſteben. Die ſchwe⸗ diſchen Spardfen, in welchen Hize, Rauch uud Luft durch eigene kleine Röhrchen in dem Ofen umlaufen, und dann erſt daraus ſich entfernen, vermehren nur wenig die Waͤrme; denn Rauch und Hize entfernen fi) um fo ſchneller durch die Kanaͤle mit der Luft, weil dieſelbe darin noch mehr erhizt und leichter wird; ſolche Oefen beſtehen gewohnlich aus ges brannter Erde, die ein ſchlechter Waͤrmeleiter iſt, folglich kann waͤhrend des Zuges die Waͤrme um ſo weniger aus der Luft abgeleitet werden, und ſie muß vielmehr in derſelben bleiben, weil die Roͤhren ſelbſt durch ihre Naͤhe von Hize durchdrungen und umgeben ſind, folglich dieſelbe nicht leicht an kaͤltere Orte ſich verbreiten kann. Die Epardfen hindern alſo nicht waͤhrend des Feuers die Entweichung des größten Theiles der Hize durch den Rauchfang, und fie befördern vielmehr dieſen großen Nachtheil wes gen ſchnellerer Entſtrdmung der erwaͤrmten Luft aus den Kanaͤlen. Die in neuern Zeiten mehr in An⸗ wendung gekommene Heizung der Gemaͤcher mit erwaͤrmter Luft bewirkt noch mehr die Entfernung der Hize durch den Rauchfang und verzehrt ſehr viel Holz. Denn gewoͤhnliche eiſerne Oefen ſind ſehr nahe daran mit einer duͤnnen Mauer umgeben und bedekt, durch dieſe Mauern gehen im Zimmer zwei Löcher, eines unten, das andere oben. Die zwiſchen dem Ofen und der Mauer befindliche Luft wird ers hizt, ausgedehnt und leichter, daher von der durch das untere Loch hereindringenden kaͤltern Luft durch das obere Loch herausgedrukt, und fo durch dieſe 3 — — . ³³ —— WERE —————— D—Ä— Allein bei uns iſts noch ein großes Glük, wenn man auch nur einen halbordentlichen und halbehrlichen Gartengehllfen findet; Windbeutel, Groß ſprecher und Bentelſchneider rechen einander allenthalben die Hand, und dann, wes hat man am Ende für einen Lobn? Keine Thellnahme, wenn Einen nicht der eigene Ges muß, dle eigene Aaſchauung befriedigen tann. — Was bade Ih gleich im eriten Jahre 1827 für koſtbare und fhöre Sachen bekommen? Die ſchoͤn⸗ ſten Camelllen, Azalren, Magnolien, dle beiden Aſtrapeen, alle Paͤonſen ic. und um von meln em Gärte ver nicht Alles verderben zu ſeher, war ich gezwungen, ale kzlicden Sachen wieder abzugeben. — Nun bes ſchraͤnke ich mich, auſſer wenigen anderen Pflanzen für Glas haut, auf Camellſen und Pelargonten, wovon 1 von erfteren circa so Varſeräten, und von lezteren ges gegen 600 der ſchoͤnſten und weneften befze. Ich ſehe demnach Ihrer gefäligen Antwort en gegen — u. ſ. w. — * 27* 288 —ů —— Stroͤmung der erwaͤrmten Luft das Zimmer er: waͤrmt. Allein da der Ofen wie gewöhnlich beſchaf— fen iſt und geheizt wird, ſo beſteht auch der Nach— theil, daß die Hize des Feuers durch den Rauch— fang ſich entfernt, folglich fuͤr immer verloren iſt. Man kann ſich leicht durch das Gefuͤhl uͤberzeugen, daß die Hize eines Feuers nur ſehr wenig nach der Seite, ſondern am Meiſten nach oben wirkt, weil die mit Waͤrme verbundene Luft als leichter gerade aufſteigt; denn man kann den Finger an die Seite des Kerzenlichtes ſehr nahe halten, ehne eine Wärme zu fuͤhlen, die aber uͤber der Spize des Lichtes ſehr groß iſt. Unſere Oefen koͤnnen daher nur ſehr wenig entbundene Hize mittheilen, weil dieſelbe, wie bei einem Kerzenlichte, oben am Staͤrkſten iſt, aber nicht benuͤzt wird, ſondern entflieht. Es muͤſſen alſo zwei eiſerne Oefen im Zimmer ſeyn; nemlich der eine, worin das Feuer brennt, und der andere, worin ſich Waͤrme und Rauch ſammeln und die Waͤrme der Umgebung mitthei⸗ len, wie folgende Zeichnung verſinnlichet: 4 1 Wenn aus obiger Zuſchrift im Allgemeinen zu er⸗ ſehen, von welch regem Slun und Enthuſſasmus der Thron der mengöttin aller Orten umgeben iſt, ſo ergibt ſich noch kuſonderhelt daraus die freudige Wahr⸗ nehmung, wie ſich ganz vorzüglich von den elfrisſten und erfahrenſten Garten > Freunden eine gemelufame Theilnahme au den Angelegenheiten der prak⸗ ktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft fo laut als wohlwollend ausſpricht, eine Thellnahme, dle lu vielen bundert äbulichen Zuſchriften den Beweis liefert, daß, von dem gleichen Gelſte beſeelt, die Mitglleder des Vereines ſich fuͤr dle Herſtellung eines sweimäßigen Ge⸗ wächs hauſes zu Frauendorf wie für ihre eigene Sache intereſſiren! — Es iſt loblich und wuͤnſcheuswerth, und wit erken⸗ nen es mit dem lnulgſten Danke, wenn Jedermann, der guten Rath weiß, feinen Vorſchlag und feine Meluunz uns darlege, und fo. beitrage, einen Akt zu bilden, aus deſſen Einzelnhelten das zwekmaͤßigſte B e.fk.e lu eln Ganzes geformt werden kaun. E 289 Aus dem Heizofen A, der unten einen Roſt hat, um das Einſtroͤmen der Luft zu vergrößern, gehen Rauch, Luft und Wärme durch die blecherne Roͤhre B in den Rauch⸗ und Waͤrmeſammler C, und zwar oben. Die nach oben ſich verbreitende Hize theilet ſich aus ABC der Umgebung mit, der in Cabgekuͤhlte Rauch faͤllt darin groͤßtentheils zu Boden, oder legt ſich an die eiſernen Wände mit der erzeugten Holzſaͤure, und die groͤßtentheils ſchon abgekuͤhlte Luft mit wer nig Rauch gehet unten aus dem Waͤrmeſammler C durch die Rauchroͤhre D zur Bewirkung des zur Unterhaltung des Feuers nothwendigen Luftzuges aus dem Zimmer. Die Hize in dem Waͤrmeſamm— ler C ift ſehr groß und würde ohne denſelben ganz verloren ſeyn; anſtatt ſie durch den Rauchfang ent⸗ fliehen zu laſſen, wird fie gefangen und benuͤzt. Beide Oefen A C und die Röhren B D muͤſſen aus Eiſenblech oder Gußeiſen beſtehen, well das Eiſen uͤberhaupt ein guter Waͤrmeleiter iſt, folglich die Warme leicht durchlaͤßt und den Rauch zuruͤkhaͤlt. Wann im Heizofen A das Feuer ausgebrannt iſt und keinen Luftzug mehr bendthiget, ſo wird die Röhre D geſperrt und fo im Waͤrmeſammler C zu: rükgehalten. In jedem Zimmer oder Treibhauſe konnen jene Oefen, entweder einer allein, oder beide, leicht angebracht, oder zwei Zimmer, jedes mit eis nem Ofen, geheizt, und ſo mit einer Klafter Holz mehr Waͤrme bewirkt werden, als bei den gewoͤhn— lichen Oefen mit 6 Klaftern, die eigentlich nur den Rauchfang erhizen. Korneuburg. Etwas von der Gaͤrtnerei der Alten. Als Liebhaber der ſchͤnen Gaͤrtnerei leſe ich Feis Dr. Joſ. W. Fiſcher. ſeyn, ob in ihren Schriften nichts vorkommt, das meine Begriffe von dem Fleiße der Griechen in die— ſem Fache rechtfertigen koͤnnte. Allein die wenigen Spuren, die ich zur Zeit davon aufgefunden habe, beweiſen zu wenig, um daruͤber etwas Beſtimmtes angeben zu koͤnnen. Unterdeſſen iſt bekannt, daß Griechenland ein von der Natur ſehr geſegnetes, und noch uͤberdieß mit vielem Fleiße und Verſtande be— bautes Land war. Die Baumzucht ward insbe— ſondere mit aͤußerſter Sorgfalt getrieben; wir leſen bei Lyſias ein hartes Strafgeſez gegen die Baum— Freoler. Wein, Oel, Feigen, Datteln und andere Baum— Fruͤchte mehr machten nicht nur allein einen großen Theil der gewöhnlichen Nahrung der Griechen aus, ſondern fie führten auch auswärts damit einen ſehr ausgebreiteten Handel. Da bei den haͤuslichen, bei den offentlichen, buͤrgerlichen und gottesdienft: lichen Feierlichkeiten ein großer Aufwand für Blu: menkraͤnze und Blumenbuͤſche gemacht zu werden pflegte, auch die Blumen als Beſtaudtheile zu den be- ruͤhmten Salbenmiſchungen, deren ſich die Grie— chen und alle verfeinerten gleichzeitigen Voͤlkerſchaf⸗ ten haufig fleißig bedienten, gebraucht wurden, fo folgt daraus, daß auch dieſer Zweig der feineren Kultur mit vielem Fleiße in Griechenland muͤſſe ge— trieben worden ſeyn. Plinius, der aͤltere, ſagt, daß in Kampanien große Plantagen blos von Roſen an— gelegt geweſen, weil damit durch ganz Italien zu dem angefuͤhrten Endzweke ein ſtarker Verkehr ge— trieben wurde, und die Roͤmer waren doch immer in dem Gebrauche dieſer Dinge viel enthaltſamer, als die Griechen. Die waͤrmere Sonne verleitete auch die Grie— chen, daß ſie allenthalben da, wo es ſchiklich war, nen alten Schriftſteller, ohne aufmerkſam zu wohlthaͤtige Schatten verbreiteten. Ihre öffent: Wir rüfen nun dem Zlele — der Planlegung der Gebäude — immer näher; und wir möchten dabei gerne Alles vereinigen können, was in deu neueren Schiif⸗ ten fswohl, als in den neueſten praktiſſchen Erſah⸗ rungen Baukunde und Gartenkusſt im ſchweſterlichen Veteine für das wirklich Beſte zu empfehlen und zu verbürgen haben. Wir würden uur Wiederholungen und bekannte Dinge ausſprechen, wenn wir erörteru wollten, daß ſeit etwa 28 Jahren in dem Bau der Gewaͤchs haͤuſer, in den innern Eturichtungen, in der Couß ruktlon der einzelnen Thellesderſelden, weſentliche Abweichungen gegen ehe⸗ mals Plaz genommen haben. Dieſe Abweichungen und Verbeſſerungen, oͤfters wohl auch Verſchlumme rungen, find nicht ſowohl dem Beſtreben nach Vervollkommnung, als vlelmehr dem: Umſtande zuzuſchrelben, daß fett einem Vierteljahrhun⸗ derte nach Europa — nach Dentſchland — Ge waͤchſe aus ſolchen Gegenden fremder Weltthelle e nzefuͤhrt wur⸗ den,, die wir vor dieſer Zeit kaum dem Namen nach 290 — — lichen und beſondern Uebungs-Plaͤze, Brunnquel⸗ len und Spazirgänge waren mit Biumen, und ge: meiniglich mit dem Platanus, ihrem Lieblingsbau⸗ me, beſezt. Bildſaͤulen und Denkmäler aller Art waren hier vielfaͤltig angebracht. Faſt jeder Tem⸗ pel hatte ſeinen Hain, der den Zutritt darch ein hei⸗ liges Dunkel ehrwuͤrdiger machte, an» jeder Hain beſtand wieder aus der einer jedes Gottheit beſon⸗ ders gewidmeten Baumart. Nach Tü neydides Zeugniſſe liebten die Griechen und insbeſondere die Athenienſer das Landleben. Die meiſte Zeit des Jahres ſaßen fie, ſagt dieſer Schriftſteller, is vel⸗ ler Haushaltung auf ihren Landſijen. Perikles ruͤhmt in ſeiner uͤber die im Felde gebliebenen Mit⸗ bruͤder gehaltenen Rede die außerordentliche, artige Einrichtung ibrer Wohnungen in den Städten. Es iſt daraus zu ſchließen, daß die Griechen nicht weniger auf die Verſchoͤnerung ihres Liebliagsaufenthaltes werden angewandt, und uͤberhaupt ſich beſtrebt ha⸗ ben, ibr laͤndliches Eigenthum in ein Elpſium um⸗ zuſchaffen. MWarirgend ein von der Natur beſonders verſchoner⸗ ter Winkel vorhanden, ſo traf man ds auch gewiß auf Haufen vergnuͤgter Buͤrger, die anter dem Vor⸗ wande gemeinſchaftlicher Opferſchmaͤnſe und Be⸗ rathſchlagungen fih daſelbſt verfammelten und bes luſtigten. Das Thal Tempe in Tgeſſalien, deſſen Aelian erwaͤhnt, zeichnete ſich unter dieſen ange⸗ nehmen Pläzen vorzuͤglich aus. Kraͤftig bluͤyend, mannigfaltig war hier die Schöpfung, wie ie Mil⸗ tons Paradiſe. Die Wirkung, welche dieſe Scenen, einzeln genommen, oder im Kontraſt unter ſich, auf jede für das Edle und Schbne empfängliche Seele hervorbringen mußten, läßt ſich zum Theil durch den Eindruk erklaͤren, den heur zu Tage die engliſchen Parks auf uns machee. Wie konnten unter ſolchen Umſtaͤnden die Griechen in die Verſu⸗ chung fallen, Luft: und Prachtgaͤrten auf einem ums ſchriebenen Plaze von etlichen Morgen Feldes zu bilden, ſie, deren Geiſt in allen Unternehmungen nach Freiheit, nach Große ſtrebte, und daher allen Zwang, alle Einſchraͤnkung verabſcheuen mußte? Pauſanias, der auf feiner gelebrten Reiſe durch Griechenland nichts, was angemerkt zu werden ver⸗ diente, unbeſchrieben ließ, ſpricht von keinem Pracht⸗ Garten, das er doch zuverlaͤßig gethan haben wuͤr⸗ de, wenn deren einige vorhanden geweſen waͤren, oder die vorhandenen ſeine Aufmerkſamkeit beſon⸗ ders verdient haͤtten. Indeſſen ſtelle ich nicht in Abrede, daß es [han in den aͤlteſten Zeiten der Griechen Sitte geweſen ſey, Nuzgaͤrten zum täglis chen Beduͤrfniſſe naͤchſt den Wohnſizen auf dem Lande anzulegen; bejouders ward die Baum- und Krautgärtnerei von den alten Griechen und Römern nach guten Grundfäzen getrieben, jo wie überhaupt die feinere Kultur von der nüzlichen durch eigene Plaͤze geſchieden geweſen zu ſeyn ſcheint. Daher mag es auch gekommen ſeyn, daß, wie Plinius, der aͤltere, ſagt, in den 12 Tafeln, wozu bekanntlich der Stoff aus Geiechenland geholt worden, allezeit das Wort Hortus, und niemals das Wort Villa, wenn von Landſizen die Rede geweſen, wire ges braucht worden. Wie die Anordnung und Einrichtung dieſer Gärten beſchaffen geweſen, laͤßt ſich nicht eigent⸗ lich beſtimmen, ſo ſehr man auch geneigt iſt, ſich nebſt dem durchichlängelnden Bache nur eine lies benswuͤrdige Unordnung in des Aleinous Gäre ten zu denken. Auffallende Regelmäßigkeit in den Gärten, und insbeſondere die Quincunxordnung la der Baumpflanzung, duͤrften wenigſtens auch noch in viel fpärern Zeiten in Griechenland wenig oder — Erg ee TC TE kaunten. Meere und Menſchen⸗Races floßen in einen unbzyrensten Verkegt zuiamarn; Ioara sad Sprachen, Sivlltſatlon und Wildhelt fwoben die Pole ihrer Seichies denheit aus den Angela der Natur — und töstes fich in die Hırmonle eines allgemeinen Weltgelſtes auf; die getrennten Welttdelle ind Eine Welt geworben, und diefer aefammıen Welt vegetablliſche Schaze ſind in fhönfter Vegetation bei uns gar oft in ein und demſelben Gwäihshaufe belſammen zu finden. Sogar fol ela E aldader in der ſuͤdlichen Schwelz eln Beſiz⸗ thum auzukaafen ſuchen, in welchem eln Berg liegen müſſe mlt ewigem Spier und Els bedekt, welchen er in einen Gatten umwandeln will, der dle vorfuͤgllchſten Gewichſe aller Zonen is ſich verekalgen ſoll. Ja die oberſte Schneeregton kommen bie Pflangen der kalten, in die mittere die Pflanzen der gemäßlaten Zone zu ſtehen, am Fuße des Berges aber alle Pflan⸗ jeu der heiten Zone, theils lm Ftelen, theils in Ge⸗ wähshäufern. Eine folge Zufammenfkellung der Gewächſe ans 291 — gar nicht bekannt geweſen ſeyn, da, wie Reno phon bezeuget, Leander aus Lacedaͤmon, als er dieſe Regelmaͤßigkeit und kuͤnſtliche Anordnung in den Gaͤrten Cyrus, des juͤngern, zu Sardes gewahr ward, ſolche noch als etwas Neues und Unerwar⸗ tetes anſtaunte. Ein halbes Jahrhundert nach Cyrus Tode ſtiftete Epikur, wie Plinius, der ältere, ſagt, eine neue Epoche in der Gaͤrtnerei dadurch, daß er feinen Garten in Athen zu Jedermanns Gebrauch eröffs nete; denn von nun an ward es Sitte, Gärten in Staͤd⸗ ten ſelbſt anzulegen. Ich glaube, daß ſeit der Ein⸗ führung dieſes Beiſpiels der Geſchmak an laͤndli⸗ cher Grazie und natuͤrlicher Einfalt unter den Gries chen ſich allmaͤhlig verlor, daß fie jezt anfingen, Gaͤrten mehr fuͤrs Auge, als fuͤrs Herz anzulegen, und daher daruͤber in viele zwekwidrige Ausſchwei— fungen in der Verſchoͤnerung derſelben verfielen, fo ſehr ſie auch ihres heißeren Klimas wegen noch im⸗ mer gendthigt waren, in Verbreitung der Schatten mehr auf große, als kleine Maſſen Bedacht zu nehmen. Unter dieſem Geſichtspunkte ſtelle ich mir alle Luft: und Prachtgaͤrten vor, die nachher nach dem Muſter der Gaͤrten des dueullus in Italien ans gelegt worden ſind, ohne anzunehmen, daß ſchon damals das Kleinliche in den Verzierungen, welches an den Gaͤrten Plinius, des juͤngern, geahndet wird, uͤblich geweſen waͤre. Ich glaube vielmehr, daß dieſe Manier dem Eigenthuͤmer perfönlich eigen geweſen ſey, ſo wie uͤberhaupt bekanntlich ſein Wiz außerordentlich ſpielte.. In dem griechiſchen Romane des Achilles Tas tius, Klitophor und Leucippe kommt die Beſchrei⸗ bung eines ſtaͤdtiſchen Gartens vor. Der Natur ward da noch immer ziemlich gefroͤhnt; aber dle hohen Mauern, die ihn umgeben, aͤngſtigen mich. So find noch heut zu Tage die Harems⸗Gaͤrten angelegt und verwahrt, und ich finde hier einen neuen Beweis von der Richtigkeit der Bemerkung der Lady Montagne und anderer Reiſender, daß es im Orient noch viele Gegenſtaͤnde, zumal ſolche, dle ſich auf Boden und Klima beziehen, gibt, die eine auffallende Aehnlichkeit mit den Bildern haben, wel⸗ che wir bie und da in den alten griechiſchen Schrift ſtellern finden. Ueber Traubenſortiren, Abbeeren ꝛc. Unter den zur Weinbereitung dienlichen Apparaten iſt der von Wilhelm Schwab in Peſt erfundene Traubenſortirer, und dle von Carl Hummel in Wien erfundene und am 25. Auguſt 1822 mit einem Sjährigen Privilegium betheilte Maſchine zum Abbeeren und Zerquetſchen der Trauben beſonders zu empfeh— len. Lemoni brachte eine Maſchine zum Zer— ſtampfen der Weintrauben in Vorſchlag. Fried⸗ rich Ruͤbe, und fruͤher ſchon Kecht, hat, um das Zertreten der Weintrauben entbehrlich zu machen, Mühlen anempfohlen. Die Trauben werden zuerſt in einem obenaufſtebenden Faße durch das Umdrehen der darin befindlichen 8 eifernen Querlen ſchnell abgebeert. Die Bee⸗ ren fallen durch ein meſſingenes Sieb in den Mahlkaſten, und werden hier von ſteinernen Cylindern ergriffen und zerriſſev. Es bedarf dann nur einer geringen Kraft beim Preſſen, um allen Saft ſchnell zu erhalten, K Fr . K — — allen Zonen iſt der höchſte Triumph des Gärtrers, wel⸗ cher aus langjährigen Erfahrangen gar oft mit Schaden erft lernen mußte, was jede einzelne Pflanze verlange, und welche Elurichtung der Haufer dem Sedelhen derſelben am Zuttäglichſten ſey. In Frauendorf ſoll eln Ceutral⸗De pot aller etreihbaren Vegetebtlien vunirer Erde angelegt werden. — Welche Umficht erfordert hlezu dle Planlegung der Geböude, in Verbir dung mit den voͤ⸗ thigen Abthellungen für dle verſchledenen Wärmegrade und den hlezu zwekmaͤßligſten Helzungselnrſchtungen, — der Waſſerlettungen durch alle Innern Raume — und fo. herab bis ins Detall der Veirmehrungs⸗Käſten — mit Anſchlleßung der Wohnungen für eln zahlrelches Perſonal!! Wir haben zwar, was In den Werken der Ban⸗ Kunde, und vamertlich in den vorzurlchern Gerten⸗ Schriften darüber vorfimmt, greßertbells vor urs: je⸗ doch find privalſve frrurdickaftlide Winke und Fluges zeige uns vor Irdermann ſteis ha ſtwilltom men? 202 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebnſſſen. Die Meiſen an die Menſchen. Auf ſehr vielen Erdeuraͤumen Sehen wir das harte Loos, Wie die Raupen auf den Bäumen Diefe freſſen blaͤtterlos. Traaurkg iſt der Menſchen Zagen, Das uns tlef im Herzen ruͤhrt; Denn gegründet find die Klagen, Die ihr, liebe Menſchen, fuͤhrt. Um den Klageton zu ſtlllen, Hört uns, gute Menſchen, an; Wahrlich! es find keine Grillen, Die wir bringen auf die Bahn. Um die Raupen zu verzehren Sind wir hier auf dieſer Welt; Damit diefe nichts verheeren In dem Garten und im Feld. In den fhönen Fruͤhlingstagen, Wo ſich manches Herz erfreut, Hören wir nichts, als von Klagen Und von duͤſt'rer Traurigkeit. Ju des Baumes Höhlen bauen Wir die Neſter zwar hinein, Um vor nuſrer Feinde⸗Klauen Doch recht gut geſchuͤzt zu ſeyn. Aber kaum find unſre Eier In des Neſtes weichem Moos, Stürmt der Bube, wle ein Geler, Machebreunend auf fie los! Waͤhrend wir die Jungen laben Mit der Raupen Wuͤrmerbrut, Nimmt die Hand des böfen Knaben Ihnen ſchon das Lebens gut. Wehe unſern lieben Kleinen, Wenn des Knaben Tlegerhand Ste ergreifet bei den Beinen # Am erhöhten Neftesrand. Dleſe rohen Buben ſcherzen Noch bei unſerm Angſtgeſchrel. Martern ſo mit kaltem Herzen Uns aus bloßer Spielerei. Wenn der Herbſt beginnt, ſo fanget Ihr uns ſchaarenweiſe ein, Und ihr Menſchen, ihr verlanget Von den Raupen los zu ſeyn? Dieſes kann ja nicht geschehen, Wenn ihr uns ind Bauer ſperrt, Und der Knaben wildes Spaͤhen Nicht wit ſtrengem Ernſt' verwehrt. Eltern! Lehrer! ſagt dem Kinde, Daß es uus nicht quälen ſoll; Auch das ganze Hausgeſinde Sey mit uns erbarmungsvoll! Durch der Baͤume hohe Aeſte Wollen wir daun fingend zleh'a, Und die Raupen aus dem Neſte Zu vertilgen uns bemuͤh'n. Denn zu jeder Tagesſtunde Suchen wir Sufelten auf, Und in dicht verſchloßnem Bunde Hemmen wir der Raupen Lauf. D'rum, ihr Menſchen, fuͤhlt Erbarmen Mit uns Meifen, und mit Recht Denket künftig von uns Armen Nicht, wie früher, feindlich ſchlecht! Wekler, im Landgerichtsbezirke Feldkirch im Vorarlberg. Jo b. Michael Seyfrleb, Schullehrer und Mitglied der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaſt. Gedankenzunder. D' Alembert ſagte: „Wer mir eine neue Pflanze zeigt, iſt mir lleber, als alle Dialektlker, die über Wahr⸗ ſchetulichkelten vernünfteln; deun was iſt ihre Phlloſo⸗ phie? — eine Meinung über Meinungen.” a In Commiſſlon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen ale Buchhandlungen und Poftämter an. Der ganziährige Preis If in ganz Deutſchland a fl. 24 kr. ohne, und s fl. 44 kt. N. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche Gent en.! i — ——— Ü—a— Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauen dorf. VIII. Jahrgang. 30. August 1830. Suhaltz Fortſezung neuer Mitglieder. — Ermiederung an das verehrllche Mitglied, Hru. Med. DCarl v Fortſezung neuer Mitglieder. — 8 Ibte Wohlgeborn, Frau Karolina Blechinger, Glasfabrikantens-Gattin In Erneſtbrun, Herrſchaft Krumau. AN i Seine Wohlgeborn, Herr Friebe. Pohl, ordentlicher Profeſſor der Oekonomke und Technologie an ver Unlverſität zu Leipzig, und mehrerer gelehrten Geſellſchaften Mliglied ic. ꝛc. Herr Joſeph Falta, hochfuͤrſtlich Schwarzenberg'-⸗ ſcher Ingenieur in Krumau. Wenzl Bittner, hochfuͤrſtlich Schwarzenberg'⸗ ſcher Schloßverwalter in Krumau. Franz La ad, bochfuͤrſtlich Schwarzeuberg'ſcher Hofgaͤrtner in Krumau. H. Srah , Kunftgärtner bei Herrn Grafen don Hrosigk zu Poplitz. Scwabe, Kunſtgaͤrtner und Mitglied des Ber⸗ linet G tenban Vereins zu Seppan bei Belten „„ in Schleſſen. Nachrichten au zan bört febr oft bittere Klagen, daß bet Em⸗ pfang zärtlicher Pflanzen — r viele darurter belb abgeſtorben ankommen. Wir felbft ers bieten unlängſt eine Klſte, worin von den gefendeten ir Gegeuftänden kaum ti noch Leben hatten. Was einmal todt iſt, wird freillſch nicht mehr le⸗ bendis, Aber es gibt doch noch Mittel, halb Erſtor⸗ benes wieder zu beleben. . Baldy zu Llppa im Benate. — Elue Nedhenwalze. — Bemerkungen über den im Freien verſuch ten Seldenbau. — Eine vorthellbafte Erfindung, Melonenbeete anzulegen ic. — Verbeſ⸗ ſerung der Melonen. — Von den Urſachen, daß im Winter einige zarte wle dleſem zuvorzukommen iſt. — Spargelkultur zu Poltou in Frankreich. ewaͤchſe erfrieren, und ” TREE ²˙¹ AAA T 2 Erwiederung an das verehrliche Mitglied, Hrn. Med. Dr. Carl v. Baldy zu Lippa im Banate. Cor meum, animaque mea TE, vir praeclarae lau- dis, reveretur! Das geſchaͤzte Blatt, das ſo viele Mitglieder vereint, — Frauendorfs allgemeine deut- ſche Gartenzeitung — ehre ich; und mit Vergnaͤgen leſe ich darin ſo viele verehrungswuͤrdige Namen; und freudig las ich auch darin ſchon oft den Namen des Biedermannes am Maroſch— Geſtade. Und des Edlen beſcheidene Erinnerung an mich weit Entfernten, ausgeſprochen in der Gartenzeitung Nro. 25 von zten Juni 1850 — goß Gefuͤhl der Wonne in meine Bruſt. Trennt auch weite Entfernung jezt uns: iſt mein Herz Dir nah', mein Sinn verwandt mit dem Deinen, meine Verehrung Dir gewidmet, mein Geiſt ſeh⸗ net ſich nach Dir. O Baldy! theurer, werther Name mir! Suͤße Erinnerung ſeliger Tage, ver— gnuͤgter, frohverlebter Stunden im traulichen Um⸗ gange des ſanften Menſchenfreundes! Zeuge ſeelen⸗ voller Harmonie mit Deiner vortrefflichen Ge⸗ mahlin, der Frauen Zierde, wuͤrdig' Beiſpiel! Und des haͤuslichen Gluͤkes, der Zufriedenheit Fuͤlle — in Seelenruhe wiegend Euch, edles Paar! Und s Frauend or f. Ein ſolches Mittel thellen wir bier aus den Ber: Mner: Verhandlungen wörtlich mit, welches nach Verſi⸗ cherung des A. Frhr. von Droſte ſtets bewährt be⸗ funden wurde, und wodurch alle und jede Pflanzen, Steklinge und Reiſer, welche entweder wegen ſchlech⸗ ter Verwahrung beim Verſendey, oder anderer Zofäl⸗ ligkeiten, durch die nachtbelligen Einwirkungen der Luft und Sonnenftrablen fo lehr gelitten haben, daß ihre Blätter und Triebe ganz welk geworden, und die 88 294 aͤſthetiſche Genuͤſſe, Pflege der Muſen, Liebe der Wiſſenſchaft, Kunſtſinn, gepaart mit der Freund⸗ ſchaft Treue, und liberaler Humanitaͤt, und des Herzens Hochgefuͤhl! f So lernte Der kennen Dich, den Du bezeich⸗ neſt als Unpartheyiſchen; — und recht erkannteſt auch Du mich: denn Unpartheilichkeit war immer meine Richtſchnur, und immer wird ſie mir bei⸗ wohnen. — So erkaunte ich Dich, verehrter Baldy! fo erkannte ich Deinen edlen, hohen Mannesſinn! Schon in Deiner Ilnglingsbruſt glomm einſt ein heilig’ Feuer: zu immer ſtaͤrkerer, hellerer, reinerer Flamme patriotifcher und buͤrger⸗ licher Tugend, wiſſenſchaftlich-aͤſthetiſchen Stre⸗ bens und edlen Wirkens fuͤr Menſchheit⸗Wohl lo⸗ derte es in Deiner Mannesbruſt auf! Und Du, Floras Prieſter, Pomonas Verehrer — Beider Liebling! wie ſorgſam pflegeſt Du Dei⸗ nen Garten, Lippas Zierde an des Marofchs Flußes freundlichem, Schiff umlagerten Ufer! Wie zärtlich warteſt Du Deine Lieblinge, Florens liebliche, bunt geſchmuͤkte Kinder! Wie erfreute auch mich Deiner Blumen Schmelz! wie er⸗ quikte mich ihr Balſamduft! O mein Baldy! vermoͤcht' ich, auf aͤtheriſchen Schwingen mich nie⸗ der zu ſenken in Lippas und Radnas elyſiſche Ge⸗ fildel und Wonne dort ſaugen, und ſchwelgen in reichen Gaben uͤppiger Natur — und an der Kai⸗ ferfäule entzuͤkend ſchauen die wolluſtreiche Land⸗ ſchaft, durchflochten mit des Maruſius hellem Silberbande — wogend die gold'nen Saaten, trächs tigen Reisfelder — der romantiſchen Weinberge traubenſchwere Reben winkend; des geſegneten Ba⸗ nates ſchone Landſchaften mit Kultur zu uͤppiger Vegetation und reichem Ueberfluſſe gefördert! — und des uͤberſchͤnen Menesch, Vilägos ic. — Rinde uad Warzeln bereits einzuſorumpfen anfangen, blauen 2—5 Stunden vollig und in allen ihres nose ulcht gan; erſtorbenen Thellen: wieder neu belebt wet» den. Die Zuberelfung dleſes ganz einfachen und wohl⸗ rk: 3 fo wle die Anwendung desſelben, iſt olgende: Min nehme reetlficlrten Weingelft (Alcohol) fe, viel man nöthig zu heiden glaubt, uad loͤſe darin fo. viel Kampfet auf, bis der Welngelſt ganz damit gefdts tigt iſt, melges man daran erfenat, wean der noch zauberiſche Nachbarſchaft! nach dem weltberuͤhm⸗ ten Tokay — Bachus erſter Thronfiz in Ungarn. Doch — welche traurige Nachricht ertheileſt Du unſern verehrten Mitgliedern? Der Wonne Mond, der Erde zarten Schooßkindern ſonſt fo mils de, ſo hold, vernichtete dießmal Deine Gewaͤchſe, zerflörte Deine Blumen, zerknikte die Blüten — gab einen allgemeinen Tod Deinem ſchoͤnen Gar⸗ ten. Ich fuͤhle es mit Dir, und jeder Freund der Natur, jeder Blumenliebhaber fuͤhlt's — welch ein traurig Schikſal Deinen gefuͤhlvollen Sinn, Deine ſchoͤne Gartenpflege, Deine auserleſene Pflanzen, Blumen- und Gewaͤchſe⸗Sammlung traf! Konnte des Himmels Wuͤthen ſchwerer, verderbli⸗ cher treffen Dich? — © Aber — des Mannes Sinn trozt auch dem Geſchike! Dein geſezter Sinn, Dein feſter Wille, Deine gepruͤfte Standhaftigkeit weiß auch den Verlurſt des Liebſten zu ertragen. Und Dein res ger Geiſt, Dein ſorgſam Wirken, raſtlos Muͤhen, thaͤtig Fördern, emſig Pflanzen — wird wieder ſammeln, mehren, ordnen, erſezen Alles wieder zur anmuthigen Schauluſt und zum reizenden Genuß. Und Flora, Pomona, Ceres und Bachus ſpenden wieder koͤſtliche Gaben Dir! und des Himmels. Segen gibt Gedeihen Deinem ſchoͤnen Bemühen! So lebe ich der ſuͤßen Hoffnung! und mein Geiſt ehret, mein Herz verehret Dich! Und Du, Hygiaͤas hoher Prieſter! fahreſt fort, Deinem Berufe getreu, dem Wohle leidender Menſchheit, der Hilfe ſchmachtender, mit Schmerzen ringender Kranken, nach Geneſung ſich Sehnender, Dich zu weihen. Mirum est, qua religione, quo stu- dio, quo labore, qua resignatione quietis TU, vir insignis, officium Medici curasl Agram in Eroatien. M. v. Kunitsch. zagegebene Kampfer ſich nicht mebr auflöfen will, ſon⸗ dera un aufgelöst am Boden des Gefäßes liegen bleibt. Daun nimmt man eine dem vorhab öden Zwele anges meſfene Quantität reinen Regen: oder Flußwaſſers und gidt darin auf jedes Loth Waffer zwei Tropfen des eben erwähoten Kempfer⸗Gelſtes. Bet großen Zuderel⸗ tungen, wo das Abwägen der einzelsen Lothe uud das Zäbleu per Tropfen zu langwelllz und mühlam ſeyn würde, iſt es binrelch end, wean jedesmal auf elne Kanne Waffer ela guter Eßlöffel voll des Kampfergelſtes zus gegeben wird. Da der Kampfet, fobald er die Oberflache 205 Eine Rechenwalze. In beigefuͤgter Zeichnung zeigt A dieſe Walze mit ihrem zum Ziehen eingerichteten Geſtelle, die Achſe a b, fo wie die Ringe e d und e f find von Eiſen. In Figur B dagegen iſt die Einfuͤgung und Stellung der Zinken dargeſtellt. Die Vorthelle, welche dieſe Walze fr dle Gemülſegäͤrtnerei darbietet, ſind folgende: Sie walzt das gegrabene oder gepfluͤgte Garten⸗ Land, gleichviel, ob die Erde leicht oder ſchwer iſt, nicht allein eben und gleich, ſondern drüft auch die noch ſich vorfindenden Erdklumpen klein, und gibt eine Auflokerung von wenigſtens 5 Zoll Tiefe, was der Arbeiter mit dem gewoͤhnlichen Handrechen ſelbſt unter Anwendung des größten Fleißes nicht zu ere reichen im Stande iſt. Sie rottet alle wuchernden Wurzeln, z. B. Que⸗ ken (Tritieum repens) ꝛc. aus, indem ſie ſolche in ihre Zinken aufnimmt, von wo man ſie nur von —ů—— ————— — — TE des Waſſers berührt, ſogleich gerinnt, und das Waſſer mlt einer dünnen Haut nen fo muß Alles Halte durcheinander geſc lagen werden; der Kampfer ſchwimmt Altdaun Anfangs in der Geſtalt zarter, welßer Flok⸗ chen überall im Waſſer umher, welche jedoch ſchvell ganz verſcwiaden, und ſich ait idem Waſſer vereinigen. Jun dleles noch votſebender Anwelſung zubereitete Kampfe rwaſſer verſenkt man kleinere Pflanzen, fo wle alle jene, deren Blatter und jüngere Trlebe bereits welk und ſchlaff geworden, fo, daß alle ibre Theile vollkommen bedekt ſind. Nach Verlauf von 2, hoͤchſtens 3 Stunden werden die zuſammengewelkten Blätter wies der entfaltet, die ſchleff hängenden jungen Triebe wies der aufgerichtet, und die bereits eingefhrumpfte Rlnde wieder geglättet ſeyn. Man nimmt fie ſodaun heraus, pflanzt fie ſogleich ia nahrhafte Erde, und ſchlaͤmmt fie mit reinem Regen- oder Flußweſſer ein, wobet man zugleich dafur ſorgt, daß die Sonnenftrahlen fie nicht treffen können, bevor fie voͤllg eingewurzelt find, Bel stoßen pflanzen, 3. B. Bäumen, Hilft wan 36% 290 Zeit zu Zeit abzunehmen und in dem Korbe G zu ſammeln hat, und reinigt auf dieſe Weiſe, wenn auch nicht auf Einmal, doch ſehr bald ein mit folz chem Unkraute verunreinigtes Land. Sie braucht dann erſt angewendet zu werden, wenn das ganze Land ſchon gegraben, oder gepfluͤgt iſt, wodurch dieſes Graben oder Pfluͤgen alſo unauf— gehalten vor ſich gehen kann, und im erſtern Falle kein Arbeiter ſeinem Grabſcheite entzogen wird, um theilweiſe und oft in ſehr kleinen Abtheilungen die Erde mit dem Rechen zu bearbeiten. Sie entſpricht auch dann noch ihrem Zweke voll kommen, wenn bei feuchter Witterung dem aufge— grabenen Lande einige Tage zum Abtroknen ver- goͤnnt werden muͤſſen, indem ſie in einem ſolchen Falle von zwei Arbeitern nur nach verſchiedenen, oder ſich durchkreuzenden Richtungen daruͤber hin— gezogen werden darf, wo ſie dann in einer Einzigen Stunde leiſtet, was der Rechen im Laufe eines ganzen Tages bei der muͤhevollſten Arbeit dennoch nur auf eine hoͤchſt unvollkommene, das Gedeihen der Pflanzen nicht foͤrdernde Welſe leiſten wuͤrde. Selbſt bei gewoͤhnlichem Feldbaue wird ſie in allen jenen Faͤllen endlich mit Nuzen anzuwenden ſeyn, wo von einem kleinen Samenkorne, wie z. B. bei der Kleeausſaat, die Rede iſt, indem ein ſolches Samenkorn eine feinere und gleichere Bearbeitung des Bodens verlangt, als dieſe mit der gewoͤhnli— chen Egge zu erreichen iſt, und unwiderſprechlich ſichert ſie gerade hier nicht nur eine Erſparniß an Samen, ſondern, was wichtiger iſt, ein ſchoͤneres und gleichmaͤßigeres Aufgehen desſelben. . Bringt man zulezt die fo oft ſich wiederholen⸗ den Koſten für Anſchaffung der Handrechen in Ans ſchlag, während eine ſolche Walze, bei gehöriger Behandlung, langjaͤhrige Dienſte zu thun im Stande gutem Erfolge nachahmte. iſt: ſo wird mit Grund wenigſtens auch gegen je— nen Geldbetrag nichts einzuwenden ſeyn, welchen ihre Anſchaffung i in Anſpruch nimmt. 5 vor der Hoͤhe im Jull 1880. H. Hackel, Hofgaͤrtner und Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. Bemerkungen uͤber den im Freien verſuchten Seidenbau. In dieſer Gartenzeitung vom Jahre 1328 Nro. 16 Seite 121, und vom Jahre 1829 Nro. 2 Seite 14 gab ich die Mittel an, wie in unſerm Klima die Seidenwuͤrmer im Freien erzogen und allmaͤhlig da⸗ für abgehaͤrtet werden können. . Es iſt ſehr lobens wuͤrdig, daß der hochgeſchaͤzte Herr Waſtel, vermoͤge der Gartenzeitung vom Jahre 1850 Nro. 6 Seite 57, jene Verſuche mit Nur beſchweret er ſich, daß viele Seidenwuͤrmer von Ameiſen, Wespen und Vögeln gefreſſen wurden; dann beſorgt er, daß bei der Zucht im Freien ein großer Theil der Sei⸗ denwuͤrmer beim naßkalten Klima unterliegen konnte. Allein unſer Klima iſt nur den bereits durch widernatuͤrliche, verzaͤrtelte Erziehung und Behand⸗ lung geſchwaͤchten Seidenwuͤrmern ſchaͤdlich, nicht aber dann, wenn ſie bereits durch wenigſtens drei Abſtammungen zur Natur zuruͤkgefuͤhrt, und an une ſere Witterung mittelſt allmaͤhliger Abhaͤrtung ges wohnt wurden. In Typett und im nördlichen China, wo die Seidenwuͤrmer im Freien ohne Pflege ſehr gut gedeihen und die beſte Seide liefern, find die Winter viel Falter und anhaltender, als bei uns, das Frühjahr tritt ſpaͤter ein und die Sommer ſind ſehr heiß und trofen. Die Urfaden, warum ſich dadurch, daß man fie drei Stunden lang mit den Wurzeln in Kampfer waſſer ſtellt, und zugleich den Stamm und die Zweige öftere damit benezet und beftändig feucht erhaͤlt, um auch die Rinde wieder zu erfelſchen; doch hat das Verſenken der ganzen Pflanze bei Wels tem den Vorzug. Stekliuge und Reiſet werden wie Pflanzen behau⸗ delt. Länger, als hoͤchſteus 4 Stunden muß man nies mals die Pflanzen im Kampferwaſſer laſſen, denn Alles, was ſich binnen biefer Zelt nicht vollkommen wieder erholt hat, war bereits zuvor vollkommen tobt, daher auch durch keine kuͤnſtlichen Mittel zu beleben iſt; und der beftige Relz des Kampfers wirkt, wenn er allzulange fortwährt, zulezt naeh llis auf dle Pflanzen. Uebiigens verſteht es fi wohl von ſelbſt, daß fernere Gedelhen der durch das Kampferwaſſer w belebten Pflanzen von ihren n Aalen Elgenſchaften, det Beſchaffenheit der Wurzeln und der zwekmäßlgen Behandlung abhängt; deun mit der Wlederherſtellung in den vorherigen Zuſtand hat der Kampfer feinen 297 man ſchon feit fehr langer Zeit an andern Orten die kuͤnſtliche Seidenzucht im Zimmer einführte, ges ſchah blos bei ſehr vermehrter Bevölkerung von fleißigen Menſchen, die kein Grundeigenthum, das her keine Baͤume hatten, folglich den Genuß deren Laubes kaufen oder pachten mußten. Diebe und Vögel machten den Beſiz der Seidenwuͤrmer im Freien unficher, daher war es vortheichafter, die Seidenwuͤrmer einzuſperren oder hiezu das Laub zu verkaufen. Dieſe Seidenzucht wurde bei der armern Menſchenklaſſe als Nahrungszweig allmaͤh— lig zur Gewohnheit, wodurch die Natur der Sei- denwuͤrmer verzaͤrtelt und die freie Seidenzucht ges hindert ward. Die Natur der Seidenwürmer vers träge leichter Kälte, als Hize, und zur Vermeis dung der ſchnellen Abwechslungen muͤſſen ſie im dichten Walde erzogen werden, worin die Tempe— ratur gleichartiger iſt. Unſern einheimiſchen Raus pen wird zwar oft die naßkalte Witterung des Fruͤh— Jahres verderblich; allein dieſes iſt dort viel ſelte— ner der Fall, wo die Baͤume wie in einem Walde dicht beiſammen ſtehen, daher ſo den Einwirkungen der Winde weniger ausgeſezt ſind. Daß die Seidenwuͤrmer im Freien ſehr oft zur Speiſe anderer Thiere dienen, iſt allerdings richtig; aber bei uns nach vollzogener Akklimatiſirung nicht zu beſorgen, denn ihre Vermehrung iſt ſehr groß; Vögel und Wespen find bereits bei uns fels tener, koͤnnen auch voy andern Raupen und Thie— ren ſich ernaͤhren, waͤren leicht zu entfernen und machten dort noch keinen Schaden, wo uͤber den Sommer die Seidenwuͤrmer frei auf den Maulbeers Bäumen ſich pflegten. Wo alſo die Seidenwuͤrmer im Freien ſich erhalten, dort unterliegt es nach volls zogener Akklimatiſirung keiner Bedenklichkeit, daß auch die Eier uͤber den Winter an den Baͤumen bleiben und beim Triebe des Baumes durch die Waͤrme ausgebruͤtet werden können. Dieſes bes ſtaͤtigten alle Verſuche, und es fft zu wuͤuſchen, daß ſie allgemein mit Beharrlichkeit und Genauig— keit zur Ueberzeugung von den ſehr großen Vorthei⸗ len vollzogen wuͤrden. Es waͤre ein großer Schade fuͤr das Allgemeine, ſich durch irrige Meinungen abſchreken zu laſſen. Einſt hielt man es für uns moͤglich, den Bau der Weinftöfe, Aprikoſen, Pfir— ſchen und anderer Pflanzen, und viele Thiere, in Deutſchland zu erbalten, und nun ſind ſie bei uns gaͤnzlich akklimatiſirt. Die Folge wird uͤberzeu— gen, daß dieſes, wie bei den aus Aſien hergebrach— ten Maulbeerbäumen, auch bei den Seidenwuͤrmern als Raupen des Maulbeerbaumes der Fall iſt. Der allgemeine Nuzen Deutſchlands ſoll alfe feine Stimme kraͤftig erheben, den Seidenbau im Freien zu begruͤnden. Korneuburg. Dr. Joſ. W. Fiſcher. Eine vortheilhafte Erfindung, Melonen— Beete anzulegen, die eine beſtaͤndige gleiche Warme acht Monate hinter- einander behalten. Man muß im Herbſte Rinde von Eichen und Birken, ſo wie ſie die Gerber brauchen, (das iſt Loh) in den Garten fuͤhren, ſolche in Haufen ſe— zen, und alsdann mit Stroh bedeken, (eben ſo, wie man mit der Melonenerde verfaͤhrt, die man um dieſe Zeit aus den Beeten nimmt) damit die Rinde den Winter uͤber nicht gefrieren moͤge. Wenn nun die Melonenbeete ſollen angelegt werden, werden die Lohhanfen aufgemacht und die Loh in die Beete eine halbe Elle tief gleich ausgebreitet, gefuͤllt, darauf die Beete mit lokerem Strohe nach der Wirkungs- Kreis vollendet, das Uebrige bleibt der Natur und der ihr zu Hllfe kommenden Kunſt überlaſſen. Ein anderes Mittel fühet RN an. Er ſtellte nemlich den Stengel elner Fries, der über einen Tag in einem mit Waſſer angefülten Gefälle war aufbewahrt worden, und deſſen Bluͤte zu verwelken angefangen hatte, in eln ähnliches Gefäß, in welches er einige Gran N r geſchüttet hatte. Die Blüte, welche fid ſchnell erholte, ſtarb erft nach einigen Stunden wieder ab. Profeſſor Willdenow machte dleſelbe Erfahraug * au einem Zorige dir Sileno pendula, deren Blüten fih ſchon 9 batten. Nach Verleuf einer Stunde fand er die Blärter wieder aufgeroßt, i e fie in eben geöffneten Blüten zu ſepu pflegen. Am 16. Oktbr. legte ich einen feinen Zweig vom Cheiranthus annuus (Sommerlevfojen? mit zwei ro— then Blüten und eben ſo vielen Blättern in K mpfer⸗ Waſſer, and drei von derſelben Art in reines Waſſer, wovon der eine Zweig eine, der andere drei, und der dritte fünf Blüten trug. Gegen Ende des britten Tages gewöhnlichen Art vollends gefüllt, und wenn die⸗ ſes Stroh anfängt, überall und gleich durchzubren⸗ nen, auch zuſammenſinkt, muß man über das Strob eine Schicht von vorerwaͤhnter Gerberlohe, eine Elle hoch, oder noch hoͤher, legen, bis die Beete zulaͤnglich gefüllt find; und wenn dieſe lezte Schicht Lohe auch vom Strohe erwaͤrmet und an⸗ gezuͤndet wird, füllt man Erde etwa 18 Zoll hoch darauf. Die auf ſolche Art zubereiteten Melonen⸗ Beete behalten eine beſtaͤndige gleiche Waͤrme vom Fruͤhlinge an bis ſpaͤt in den Herbſt, wie kalt auch immer die Fruͤhlings- und Herbſtzeit ſeyn mag; und bringt auch ſelbſt alsdann, wenn der Sommer ſchlecht und rauh ausfaͤllt, dennoch vor Mitte des Sommers reife Melonen hervor. Gute Haus- Wirthe auf dem Lande können beſſer einen Vorrath von Rinde erhalten, die ſie von ihrem Brennholze nehmen koͤnnen, und ſich damit Treibbeete auf ſolche Art zurichten, auch ſolche auf mehrere Art benus zen: z. B., ſo kann man auf ein einziges Beet erſtlich Weißkohl, und nachdem dieſer heraus iſt, Blaukohl u. ſ. w. ſezen. ; — ͤ——yL Verbeſſerung der Melonen. Es iſt bekannt, daß die Alten ein Mittel zu befizen glaubten, die Melonen wohlſchmekender und gewuͤrzreicher zu machen. Man bewahrte nemlich die Kerne lange Zeit zwiſchen troknen Ro— fenblättern auf, und legte fie dann mit denſelben in die Beete. So glaubte man auch dadurch der Frucht mehr Suͤßigkeit zu geben und Weichheit zu verſchaffen, wenn man die Kerne drei Tage vor dem Einlegen in Milch oder Meth einweichte. In Frankreich hat man ein anderes Mittel in Vorſchlag gebracht, welches ſich auf die Erfahrung gruͤndet, N fingen ſchon die zwei untern Zweige an, zu welken. Hierauf tante ich den etſten Zwetg ie das Kampfer⸗ Waſſer, welcher noch vor Ende des Teiges feine vorige Frlichhelt wieder erlangte, und erſt am 21. Oktober Spuren der Mattigkeit zeigte, vo zie zwei untern Bluͤ⸗ tea des fünfblätigen Zweiges voöllla verwelkt waren, und dle jüngere Blüte des elablätigen Zweiges noch mehr niedething. Die untere Blüte von dem smelblüs tigen Zweige, der unverzüglich las Kampferwaſſer ae: fest worden war, verwelkte erſt am 27. Oktbr. Wis aber dle Kräfte des Kampfers ganz auſſer Zwelfel ſezte, 298 daß die untere Fläche der Pflanzenblaͤtter überaus geſchikt iſt, die Feuchtigkeiten der Erde einzuſaugen, und dadurch zur Ernährung der ganzen Pflanze beie zutragen, Man raͤth daher, um die Zeit, wenn die Melonen zu reifen anfangen, eine Anzahl Blaͤt⸗ ter mit ihren mittlern Flaͤchen über aromatiſche In⸗ fuſienen, z. B. von Muskat⸗Roſen oder Orangen⸗ Bluͤtenwaſſer zu legen, und zu erwarten, daß ſich etwas von dem Geiſte derſelben in die Blätter hin⸗ einziebe, und hernach den Saͤften der Früchte ſelbſt beimiſche. Von den Urſachen, daß in manchen Wintern einige zarte Gewaͤchſe erftie— ven, und wie dieſem zuvorzukom— men iſt. Es geſchieht oft, daß in vielen Wintern man⸗ che zarte Gemuͤsarten, als: Kohl, Salat, Spinat, Spargel u. dgl., wie auch zarte Blumen- Gattuns gen, als: Grasblumen, Goldlak, Violenzc. erfrieren und verderben; hingegen auch in mauchem Winter gut bleiben. Die Urfache dieſes Verderbens ift nicht allein die Kaͤlte, ſondern, weun ſolche von der Sonne wieder aufthauen, nachdem ſie gefroren geweſen, wie auch, wenn ſolche vom Regen benezt werden, und hernach wieder frieren, denn aus dieſen Urſachen geſchieht es, daß inwendig ihre zarten Faͤſerchen zerſpringen, welches die Urſache ihres Verderbens iſt. Es ſind alſo dieſe zarten Pflanzen des Winters durch mit Schnee, Stroh, Brettern u. dgl. gegen die Sonne und Regen zu bedeken, um ihrem Verderben zuvorzukommen. — war Folgendes: Der etublütkae ſowohl, als der zwek⸗ blutige Zweig bitte eine ungeöffnete Blüte, deren Krone um eine Linie über den Kelch bervorragte. Die Blüte des Zweiges, der am 28. Oktobet in reines Waſſer getaudt wurde, war noch eben fo groß und weiß, wie vorher; die Blume des andern aber wer mehr, als drei Lialen über den Kelch hinaus gewawſen und von roͤthltder Farbe. (Man muß ſich in Acht nehmen, den Kampfer nicht mit einigen Tropfen Welngeiſt zu reiben, weng man nicht elne ganz entgegengrirste Wirkung hervorbringen will.) Eben denſelben Verſuch machte W Spargelkultur zu Poitou in Frankreich. Der Spargel von Poitou iſt in Frankreich ſehr beruͤhmt und übertrifft allen uͤbrigen, den man von anderen Orten bekommt. Die Art oder Kultur, die man dabei befolgt, iſt eben ſo einfach, als wohl⸗ feil, und die Beete dauern zum Wenigſten 30. Jahre. man zu Poitou und Agenois am Beſten erhält. Das Verfahren iſt dieſes: Man waͤhlt ein Stuͤk Land, das der Ueberſchwemmung nicht ausgeſezt iſt, und macht darin eine Waſſerfurche, die zwei Fuß tief iſt, und ſo lange und breit, als man will. Findet man, nachdem man zwei Fuß tief gegraben, kei⸗ nen feſten Boden mehr, ſo muß man platte Steine dar rein legen, um zu verbindern, daß die Wurzeln. des Spargels nicht zu weit vordringen. In dieſe Graben legt man einen Fuß guten Kuhmiſt, druͤkt ihn derb zuſammen, ſodann wieder einen Fuß gute Erde daruͤber, hernach wieder einen Fuß guten Kuhmiſt, und zulezt wieder einen halben Fuß gutes Erd⸗ reich; und jo fährt man fort, bis die Schichten einen Fuß hoch über der Erde ſtehen. Man muß ſorgen, daß. der Miſt und die Erde in dem ganzen Graben gleich ver⸗ theilt werden. Iſt die Gartenerde zu fett, ſo kann man unter die, welche man zulezt legt, etwas Sand miſchen, und am Beſten Flugſand. Wenn, nun Alles ſo vorbereitet iſt, ſo zieht man eine Schnur über die Mitte des Beetes und ſezt der Länge nach an der Schuur zwel Schuh weit Stoͤke. Hernach nimmt man die Schnur weg und ſpannt fie zwei Fuß entfernt von der erſten rechts, und ſezt den andern Stok ebenfalls zwei Schuh weit von, einander, wie ein verſchobenes Vierek. Man fährt: ſo rechts und links fort in der erſten Linie nach der Länge des Beetes, und ſaͤet bierauf feinen Samen ich an Campanula pyramidalis, Am 46. Oktbr. pflukte ich drei Blut en von dieſer Pflense mit ihre» Etergeln eb. Von der erſten Blute, die ſie vor drei Tagen geöffnet hatte, waren zwei Staubbeutel nech nicht ge- Öffnet, die zwelte war älter, und die drirte war gegen die Staubbeutel zu won ganz verwelft, Die Steub⸗ Beutel der lziers erbolten fin kaum wleder, als die Wlüte in Kampfermafler geſezt wurde. Vos der zwei: ten, mittleren Alters, die in reines Woſſer eingetaucht worden war, verweltte ſchon em dritten Tage dir Krone, blelt ſich aber, als fie an demſelben Tage in Kampfer⸗ Man muß aber guten Samen beſizen, den um jeden Pflok herum, daß die Gaͤnge in drei Löchern zuſammenlaufen, einen Zoll weit und einen Zoll tief, doch ſo, daß in ein Loch nicht mehr, als ein einziges Korn kommt, das man enthuͤlſen muß. Wenn die Pflanze völlig aufgekommen iſt, und etwas Kraft hat, ſo laͤßt man nicht mehr, als eine von dreien, die man um jeden Pflok gepflanzt hat, ſtehen, die anderen reißt man aus. Finden ſich etwa Stellen, in welche nicht drei Körner ges kommen waͤren, ſo ſtekt man eines von denen, die man ausgezogen hat, dahin, wo ſie fehlen. Man braucht hiezu einen Verſezer, womit man die junge Pflanze aushebt, um fie mit der Ers de, wenn es ſeyn kann, zu verpflanzen, und zieht ſodann den Stok weg. Bei einem trok⸗ nen Sommer wird mehrmal begoſſen, auch iſt das Unkraut ſorgfaͤltig auszujaͤten. Vor dem Winter wird die Pflanze abgeſchnitten und 4 Zoll. Gartenerde darüber geſchuͤttet, die vor der Kälte ſichert. Bis ins ste Jahr wird mit dem Begießen bei allzugroßer Hize, mit dem Ausjaͤten, mit dem Abſchneiden der Pflanze vor dem Winter, und mit dem Aufſchuͤtten von vier Zoll guter Erde fortgefahren. Im dritten Jahre ſchneidet man die größten zum Eſſen ab, die kleineren aber laͤßt man ſtehen, bis ſie heran⸗ wachſen. Im Mai wird der Spargel geſaͤet, wenn es ſeyn kann; doch geſchieht dieß auch im April und September. Schneidet man die Pflanze vor dem Winter ab, ſo muß man ſich huͤten, daß keine Samenkdrner ausfallen, oder fie ſorg⸗ faltig, aufſuchen; denn ſonſt bewurzeln fie ſich, und der Spargel kommt zu dik, wodurch ſeine Güte verliert. Durch dieſe Behandlung gewinnt man in Poitou Spargelbeete, die dreißig bis vierzig Jahre immer ſchmakhafte Früchte tragen. Waſſer geſezt, und dadurch wieder ſriſch wurde, bis zum 20. Oktbr., wo fie mit der viel jür gern, welche in reis nes Waſſer geſezt war, zwar zu welken anfing, jedoch dergeſtalt, daß lhre Staubbeutel am folgenden Tage nit fo ſcleff und matt erſchlenen, als die, welche in reines Waſſer geſtellt wurden. Möge aus dleſer Mitbeilung mancher Gartenfrennd Nuzen ſcöpfen, und fo immer webr und mehr belgetta⸗ gen werden, die Mittel zur Erhaltung vegetablliſchen Produkte zu erweitern! A 500 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Der geliebte Gärtner. Der muntere Herbſt hat um die Gartenlaube Schon zwanzigmal die ſuͤße Traube Mit Purpur und mit Sold bemalt, Seit die Sonne mir und meinem Mädchen ſtrahlt. Sie liebt nur mich, — ein heißes Händedruken, Ein warmer Kuß — erhoͤhet mein Entzuͤken. Dort, wo ſich die Nachtigall des Milen Schattens freut, In jenem Wald — es führt ela ſchmaler Ging Stnanf am jähen Felſeuhang, In deſſen Moos die Hand des er Veilchen ſtreut, Dort iſt ein Plaz, der Liebe nur geweiht. — Anu dieſem Ort, in Seligkeit verloren, Hat Röschen ewig mir die Liebe zugeſchworen. — Sie iſt mein! — O welche Göͤtterluſt, Sinkt ſie an meine treue Bruſt! — Fr. Sof. Kolb, Mitglied der k. k. Landwirthſchafts⸗ Geſellſchaft in Wien und der prakt. Gartenbaugeſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. Fuͤr Gartenfreunde. Den geehrten Gattenfreunden empfiehlt ſich 3 benft mit 290 ſchoͤnen Sorten Primeln 10 Rthlr., im Rommel das Hundert 20 gr.; so Sorten Aurlkelu s Rthlr., im Rommel das Hundert 2 Rthlr.; 420 Sor⸗ ten Nelken 40 Rthlr., im Ronmel aus allen Klaſſen das Hundert 2—4 Rthlr., gemeinen vollen Nelken in als ten Pflanzen 12 gr.; 65 Sorten einfachen Tulpen 2 Rthlr., 100 Stüt in 20 f patirten Sorten 4½ Rth. 100 Stük im Rommel 12 Gr.; 30 Sorten velle Tul⸗ pen 2 Rthlr., 100 St. in 10 feparirten Sorten 1°); Athlr.; so Sorten gefüllten Rauunkeln 1 Rthlr., im Rommel das Hundert 4 Rihlr.; 6 Sorten Crocus 5 Or., im Rommel das Hundert 22 gGr.; 28 Sorten Sommer⸗Levkojen 12 g®r.; 12 Sorten Winter:Levfojen 8 9 Gr.; 56 Sorten Sommer⸗Aſtern 20 gGr.; 24 Sor⸗ ten gefüllten Malven in Pflanzen 4˙ſ Rthlr., 38 dito in Samen 16 g®r.; 10 Sorten gefuͤllten Ritterſporn s Gr.; 42 Sorten Skabioſen s gGr. Genannte Sor⸗ timente find mit charakteriſcher Beſchrelbung. Ferner: Gefüllte, weiße Narziſſen das Hundert 1 Kthlr.; blaue, welße und gelbe Trauben und Steru⸗Hpazinthen das Hundert 12 Or.; Tlegerlillen das Hundert 2 Wr Aepfel⸗ und Biruwildlinge das Hundert 8 Gr.; bewurzelte engl. Stachelbeer⸗Ableger in beſten un parltten Sorten das Hundert 5 Mlblr., im A das Hundert 2), Mthlr.; 3—6 Fuß hohe Maulbeer⸗ Stämmchen des Hundert 3 Rtblr. Für Vergütung der Emballage wird etwas belze⸗ legen gebeten. Diejenigen meiner geehrten Abnehmer, TER: Der ganzjährige Preis iſt in gang Deutſchland 2 fl. 24 kt. In Commiſſion del Fr. Puſtet in paßan. Beſtellungen nebmen alle TE und Poſtamtet ar. ia i . welche im Fruͤhjahre tätlich erzogenen oder pincirten Levkojenſamen guͤtigſt von mir entnahmen, bitte ie wegen der fatalen Täuſchung um Entſwuldigung, und bin bei geneigten Aufträgen obiger Gegenſtaͤnde zu ef: ner Enutſchaͤdlgang fehr gern bereit. Medultz bel Sagan In Schleſſen. Gruner, Jugendlehrer u. Mitglied. neee g- e- Den geehrten Gartenfreunden habe ich die Ehre onzuzelgen, daß über die Pflanzen- Sammlung im koͤ⸗ niglichen Hofgarten dabier eln neuer Catalog erſchienen iſt. Derſelbe enthält 753 Nro. von Bäumen und Stras- chern; 115 Lanbroſen, 616 kalte Hzus pflanzen und 321 Staudengewägie, welche um die blllteſtes Preife kaͤuf⸗ lich abgegeben werden. Auch werden A. pfel-, Birnen-, Pfirſchen⸗, Aprikoſen⸗ und Pflaumen⸗Väume ic. verkauft. Es empfiehlt ſich zu geneigten Aufträgen und er⸗ bittet ſich portofteie Elaſendung der Briefe Schoͤnbuſch bel Aſchaffenburg im er 1830. A. Reißert, körfalicher Hessler. (Bluͤbende NT; Ame rlea ns) Bnfetort- ehrliches Mitglied, Herr Gerlchtsſchrelber Paul zu Bellovar in Croatisu, gab uns Nachricht, daß beiläufig am 10. Auguft h. Is. in dem bodgräflid Draskovich- ſchen Garten in Bösjakovina unweit Agtam elne Agave americana blühen werde. Dieſe Nachricht lief war hier am 7. Auguſt eln; aber da die Garteugeltung ſaon immer 24 Tage vor ihrem Datum zum Saz und unter die Preſſe kommt, war es leider zu fpät, als daß wir die verehrllchen Garten: Freunde dortiger Gegend noch zeitgemäß auf dieſe Sel⸗ tenhelt hatten aufmerkſam machen konnen. Am ısten Jull war der Blumenſchaft zwei Klafter und vier Suh lang, und 4 Zoll dik, an welchem in senkrechter Rich⸗ tung mehrere Seltenzwelge hervorgelchoſſen waren, die an ihren Splzen wieder mehrere Blumen trugen, und deren Zahl ſich an ganzen Stofe über mehrere Tan: ſende belaufen 4 am u Me des . zune, pas en Gättuers, aufmerkſame un Manu e biefes ele zum Blühen gebracht l er . ehe ber: malen kaum 30 Ne gar Abbaltün 5 m art dle ſe A8ae , feels Ka ein die er. nenfdirm darauf 3 Fer "N. 105 Be⸗ quemlichkelt die Blüten betragten , ein > tuͤſt um dle ſelbe errichtet. 13 I ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche Goat en; Z. k tenen g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 30. 6. September 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Vorſchlag- und Einladung an Ungarns, Croatlens und Slavonk⸗ ens ratlonelle Landwirthe (Oekonomen), große Welngarten-Beſizet, Freunde und Pfleger des Welnbaues, Gärtner, Kulturfreunde 1c. — Medicinifber Nuzen der Paradieäpfel. — Nuzen der Elchenblaͤtter in der Gartenkanſt. Fortſezung neuer Mitglieder. Seine Hochwohlg born, Herr Wilhelm Anton Frei⸗ herr v. Gleilſſenthal auf Zandt und Thaller⸗ ftorf, zu Zandt in Bayern. — Johann Joſeph Ritter v. Puchner in Krumau. Georg v. Soltesz, t. l. peufionirter Lieutenant und Aſſeſſor mehrerer loͤblſchen Gomitate, zu Lippa im Banate. Emeric v. Deva y, des loͤbl. Bacser - Comltats Comiſſär zu Zombor in Ungarn. — Martin Herrmann, Rittmelſter des k. k. buc⸗ cowiner Mllltar⸗Oeſtuͤts und Remontlrungs⸗Com⸗ mando zu Radautz in der Buccowina. — Dr. Joſeph Zuccarini, fönigl. Profeſſor der Botanif an der k. Ludwig Marlmllians Univerſitat in Münden, Seine Wohlgeborn, Herr Johaun David Lorenz, Schriftgießerel⸗Beſizer zu Münden. j — Ebertd, Hofgärtuer in Rumpeuhelm am Main. Vorſchlag und Einladung an Ungarns, Croatiens und Slavoniens rationelle Landwirthe (Oekonomen), große Wein⸗ Garten-Beſizer, Freunde und Pfleger des Weinbaues, Gaͤrtner, Kultur⸗ Freunde u. ſ. f. Quid enim laudabilius atque praestantius, quam et reipublicae suae negotia curare? et partes, et spe- cies, et objecta rei rusticae observare, promovere? Accedit his vinculum necessitudinis publicae. Des Ueberflußes ſegnend Fuͤllhorn ift über Ungarn und feine Nebenlande ausgegoſſen; feinem gluͤkli— chen Boden und milden Klima entſtroͤmen Schaͤze von Naturprodukten aller Art in zahlloſen Quanti⸗ taͤten und edelſten Qualitaͤten. In den Zweigen feiner umfangreichen Landwirthſchaft ragt der Wein⸗ Bau bedeutend, auffallend, ja großartig hervor. Durch die Vielheit, durch die vielen Gattungen ſei⸗ ner edlen, auserleſenen Deſert-Weine, durch die uͤbergroße Menge ſeiner trefflichen Tafel-Weine, und durch die eben ſo unglaublich große Menge ge⸗ meiner Weine behauptet dieß große Koͤnigreich einen der erſten Vorzuͤge, eine der hoͤchſten Rang⸗ Stufen in dieſem edlen Naturprodukte unter allen Laͤndern Europas. — — — —————— —''Tfp—. — —ê Nachrichten aus Frauendorf. Au die ſämmtlichen Mitglieder ber ptak⸗ ur, Ar Gartenbau-Gefellfbaft und die reſpektigen Herren Zeltungs⸗ e Abnehmer. (Von Der. Bal dp.) Wenn ih der Schikſale wider mich ſeit achtzehn Jahren unaufhörlich kämpfende Furlen zu femmeln im Stande wäre, welß ich nicht, ob ich nicht den größten gaſotiſchen Apparat der Welt aufſtellen würde; und wenn ich mathematisch alle ungewöhnlichen Triebe des Herzklopfens zu berechnen faͤhlg wäre, würde ich der Bewegung noch ſo vlele Grade zulegen, die mit der Macht der Berechnung ſtreiten wurden, ob das Jahr aus zwölf, oder zwanzig und vier Monaten beſtehe. — Wahrlich! für wich aber aus dreimal dreibnudert fünf und ſechzig Tagen. Alle Funken melnes Stre⸗ deus, von der Ewigkeit vieleicht beſtimmt, die Proben 89 302 Der Wein — dieß Naturprodukt — iſt aber auch Kunſtprodukt. Die Naturgabe des Bodens unterliegt dem Fleiße, dem Beſtreben, der Sorgfalt des Menſchen, des Bewohners, des Bebauers, Er— zeugers; alſo der Kultur! Die Kultur, die ratio— nelle, wiſſenſchaftlichpraktiſche, hat ſich daran verſucht, hat gute, nuͤzliche, gluͤkliche Erfolge hervorgebracht; in ihrer Fortſchreitung, in der Anwendung fortge— ſezter Erfahrungen wird ſie immer noch wichtigere, herrlichere Reſultate darſtellen, ſo groß, wichtig und herrlich auch die bisherigen ſchon ſind. Unter dieſen und aͤhnlichen Beobachtungen auf meinen topographiſchen Wanderungen in Panno⸗ niens großen, herrlichen Gebieten, reizenden Land⸗ ſchaften, romantiſchen Gegenden, uͤppigen Fluren, traͤchtigen Wied: und Weide-Gruͤnden, goldſchim— mernden Weinbergen, reichen und großen, ſtolzen Forſten: in dieſem pittoresken Wechſel der Schau⸗ Luſt eines unermeßlichen Natur = Panoramas ent: ſtieg mir einſt auch die Idee: (ob Bachus ſie mir eingab ?) daß es ja ein ſchoͤnes, lobwuͤrdi⸗ ges, patriotiſches Unternehmen wäre, die vielen edlen, guten und mittleren Weingebirge Ungarns mit ihren Rebſor⸗ ten zu beſchreiben, und, mit Zeichnun⸗ gen begleitet, im Druk und Stich heraus⸗ zugeben. Ich dachte hin und wieder verſchiedentlich uͤber dieſe Idee nach; fie gefiel mir: es ſchien mir, mei: ner wenigen Einſicht nach, einzuleuchten, daß ein ſolches Werk, beſonders, wenn alle Weingebirge des großen Weinlandes darin aufgeführt und die Kul— tur⸗-Methoden und Manipulationen mit rationeller Vergleichung ihrer Vorzuͤge ſowohl, als Gebrechen beigefuͤgt waͤren, nicht nur zur Ehre des Vaterlan⸗ des und zu ſeinem Ruhme gereichen muͤßte, ſondern auch zum Nuzen vielſeitig erſprießlich werden koͤnn⸗ te. Allein, je mehr ich darüber nachdachte, defto- mehr ſtellten ſich mir die Hinderniſſe eines durch mich ſelbſt und allein auszufuͤhrenden Unternehmens dar. Einmal müßte ich, abgeſehen von allem Andern, mich einzig und allein dieſem Gegenſtande widmen; alle Weingebirge nach einer gewiſſen geographiſch⸗ topographiſchen Ordnung bereiſen, nach ihren Haupt: und Neben: Eintbeilungen beſchreiben, die Verſchiedenheiten der Rebengattungen, der Pflan— zungen, der Lagen u. ſ. f. angeben, die Kultur Betriebe, Methoden, Manipulationen, Obſervan— zen, Abweichungen u. ſ. f. darſtellen, die Zeichnun— gen anfertigen u. m. a. Welche jahrelange fort— und unausgeſezte Arbeit fuͤr ein einzelnes, im Alter vorgeruͤktes Individuum! Dann andertens ſey auch dieß Alles geſchehen und vollendet: wer dekt, wer gibt her die großen Koften zu dieſer Auflage? Wo und wie find fie aufzubringen und zu erſtatten? Wo find die Auguſte als Maͤcene? Nicht nur, daß ich von einem noch fruͤhern Plane, wobei ich mir einen noch weit größern, mehr- und vielfach verzweigten Kreis recht wohlmeinend ſanguiniſch vorgezeichnet hatte, nach den erſten Verſuchen der Vorarbeiten in der erkannten Ueber— zeugung feiner Unausfuͤhrbarkeit (durch mich und: von mir allein in der Beſchraͤnktheit meiner phyſi— ſchen und materiellen Kräfte) abſtand, ſondern auch die hier ausgeſprochene Aufgabe, Ungarns großen Weinbau betreffend, mußte aus Erkenntniß gleich. großer materieller Hinderniſſe vor mir ſchwinden und von mir wegfallen. Sogar das viel beſchraͤnk— tere Thema, welches ich mir nach obigen Anſichten, als mehr zuſagend meinen beſchraͤnkten Umſtaͤnden, folglich leichter aus fuͤhrend, waͤblte, vermag ich nur im Kampfe mit Hinderniſſen durchzufuͤhren. —— . — L L . — — — D —— LL vor der Reidung abzalegen, müſſen iu ihrem Triebe durch mannigfache Scentillen gehemmt uus der ſich wie⸗ derholenden Re bung Preis gegeben ſeyn. Hierin erkenne ich eine unſichtbare Micht, ole mich darch ſich erneu⸗ ernde Proben vollkommea r audzubildea fuhr, und. durch meine Gelaſſeuhelt kräftigere, nicht der Nachah⸗ mung unwürdige Beiſptele verbreitet zu ſehen wuͤnſcht. O! warum darf ich nicht durch melnes Innern Zergliederung den Zelger voa em ines Herzens Werken in feiner Reinhelt dem ſaͤmm lichen Vereine aufthun und im ganzen Abreiße darlegen, damit eln Jeder bie Bucftaben der Tafel der Ehrlichkeit nnterihe'den und den Stoff des Gemürb?s prüfen konne! — Welch elne Wohlthat für mein Bewußtſeyn wäre es, menu s dteſem die Sauftton einer Rectferttgung nachfolgen würde! — Alleia (won ſchwebt das Gegenthell vor mriurr Idee, und elne duͤſtre Zuverläſſigkekt ſagt mir, daß mein Name zwlſchen Verdacht und Beſchuldkgung eine entebrende Roll- ſplele, und zu diefer Stunde ſchon mit der Präge der Unebre, ohne des Uarechtes ſich rühmen zu können, gebruntmurft. worden ſey. Denn, wenn man Etwas 505 Damit nun jedoch das Eingangs benannte Vor— haben in Betreff der ungariſchen Weingebirge nicht als ein unausgeſaͤetes Koͤrnlein verloren gehe, ſon— dern zu einigem Fruchtertraͤgniße erwachſen möge, finde ich das Mittel dazu in dem Organe der allge— meinen deutſchen Gartenzeitung und in der patrio— tiſchen Willfaͤhrigkeit der ungariſchen, croatiſchen und flavonifchen Herren Land-Oekonomen, Guts— und Weingarten-Beſizer, Kulturfreunde und Lieb— haber des einheimiſchen Weinbaues, Gaͤrtner u. ſ. f. In jeder Weingegend Ungarns, Croatiens und Slavoniens, bei jedem großen, mittleren und klei— neren Weingebirge finden ſich mehrere oder einige, oft viele, entſchiedene Pfleger und Befoͤrderer des Weinbergbaues und der Weinkultur, die mit einer großen Neigung und Vorliebe, oft mit einer gaͤnz— lichen Hingebung ſich dieſem ſchoͤnen und edlen Zweige der Land-Induſtrie widmen, die mit einer rationellen Kenntniß vieljährige Praxis und Erfah: rung verbinden. Wie ſollte es da bei jedem an— dersnamigen, einen weſentlichen Unterſchied darſtel⸗ lenden Weingebirge, an einem ſchriftlichen Bearbei— ter fehlen konnen? der nach der obigen Grundidee das Weingebirg, deſſen verſchiedene Haupt-Rebſor⸗ ten, die Art und Weiſe der Bearbeitung, Pflege, Manipulation beſchriebe, und ſo die gewohnte und gebraͤuchliche, oder anders befolgte und abweichende Methode der Kultur darſtellte, und ſeine Erfahrun⸗ gen und Reſultate mittheilte? Wenn auch die in Zeichnungen ſinnlich dargeſtellten Anſichten beſei— tigt werden, wird doch das Gute fuͤr Kenntniß und Kultur in den blos ſchriftlichen Beſchreibungen un— gemein viel gewinnen, und die Ehre des ungari— ſchen Weinbaues erheben. Der wuͤrdige und ver— dienftvolle Herr Vorſtand der Frauendorfer prak— tiſchen Gartenbau- Geſellſchaft aber, und die Re— daktion der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung, ſtets unabläßig bemuͤht und ſinnvoll ſtrebend, alles Gute, Nuͤzliche und Schoͤne im Gartenbaue und im mitverwandten Weinbaue und Landkultur in allen Laͤndern zu foͤrdern, werden ohne Zweifel jede gut bearbeitete, eingeſendete Beſchreibung unentgeltlich in der Gartenzeitung aufnehmen und durch den Druk oͤffentlich bekannt machen. Bedarf es einer Erwaͤhnung mehr, was Gutes und Schönes und Erſprießliches dadurch und dar— aus fuͤr den Weinbau uͤberhaupt, und fuͤr den Ruhm des ungariſchen Weinbaues und ſeiner verbundenen Nebenlande erwachſen, ja ſelbſt manchen Vortheil in manchen ungarifchen, croatiſchen und flavonifchen Wein⸗Landſchaften bezweken muͤſſe? — Kleinlich, engbruͤſtig und gar nicht patriotiſch würde die Ein— wendung erſcheinen, als ob eine Bekanntmachung der Weinſchaͤze Ungarns ihren Beſizern einen Nach— theil bringen koͤnnte. Der in Europa und vielleicht ſchon in allen Welttheilen gekroͤnte Tokayer, die hochgefeierten Meneſcher, Ofner, Ruſter, Schomlauer, Erlauer, St. Georger, Oedenburger, Karlowitzer find allgemein bekannte Wein-Na⸗ men. Ihnen reiben ſich wuͤrdig und trefflich an: der Vilänyer, Neßmiler, Badacſonyer, Szekszärder, Ratzersdorfer, obſchon fie nicht ſo allgemein bekannt ſind. Wie unverdient iſt dagegen die weit wenigere Bekanntſchaft des vor— trefflichen Miſchkolezer in der Borſchoder-Ge— ſpannſchaft, jenſeits der Donau, und des eben ſo lieblichen, als geiſtreichen Szerednyer in der Beregher-Geſpannſchaft, der einer der feinſten und edelſten Weine iſt? Wie viele Tauſende und Hun— derttauſende der Bewohner Ungarns kennen nicht einmal die Namen lezrerwähnter zwei Weine? Und durch oͤffentliche Kundmachung verſpricht, iſt man auch ſchuldig, Wort zu halten. Nicht umſonſt zitterte ich, als bet Adizuf der rechten Zeit in der Bartenzeitung von mir keine Beilage in Vorſcheln kam; nicht vergebens befiel mich eine finſtre Mlene, die gewoͤhul'ch ein bau- ges Herz zu oft begleitet. Es war gar zu wahr! der Skrupel hatte Alchtigkett. Am 16. Mai übergab ich einer augenbliklich nach Wlen reiſenden perſen, der man noch mehr hatte auver⸗ trauen können, meinen erften, meinem Verſprewen gemäß, aus dreizehn Bogen beftehenden, Aufſaz, mit der Bitte, ihn dem Poſtwagen in Wien übergeben zu wollen, weil der Temeswarer- Poſtwagen nach Verlauf zweier Wo— chen abzug hen beſtlmmt hatte, und Zett gewionen wollte, und ſch ſicherte die Adreſſe aun den Vorſtand per Vilshofen nah Frauendorf mit meiner, einen Aufſaz über die Gärtnerei, franko bis an die Grenze, anwel⸗ ſenden Unterſchrift, welt entfernt, denken zu wollen, daß es in Perlurſt geratben olle, um fo weniger, da ich für meine Ehrlickeft und morallſoge Denkungsert zu jes der Zeit zu haften im Stande war und ſey, und nie ſchrelt⸗ lich oder mündlich die Grenzen der Geſeze, der Moralität 59 * x 504 wie wenigen ungariſchen Bewohnern jenſeits der Donau, Theiße und Maroſch iſt der treffliche Töth-Sigher, der ſchmakhafte und geiſtreiche Rechnitzer, der edel- vortreffliche Eiſenberger, der gute Guͤnſer, alle vier in der ſchoͤnen Eiſen⸗ burger-Geſpannſchaft, und der feine Neckenmar— ker in der Oedenburger-Geſpannſchaft, nebſt ſovielen andern trefflichen und guten Weinen in dieſem Ko— mitate, beſonders am Neuſiedler See, bekannt? Und wer dießſeits der Donau und in vielen andern Gegenden Ungarns weiß etwas von dem trefflichen Magyarater in der Arader-Geſpannſchaft, und von dem uͤberſtarken, aber den ungewohnten Ge— ſchmak erſchuͤtternden Werſchetzer im Banate, und von dem guten Weißkirchner eben dortlan- des? Und der Peſther Bewohner Lieblingsgetraͤnk, der trefflich gute, geſunde Steinbrucher, wach— ſend auf dem Sand-Weingebirge, das ſich auf dem in der ungariſchen Geſchichte bekannten Räkos- Felde erhebet. Und der Viſchonter in der He—⸗ weſcher-Geſpannſchaft; und der Urheter in der Stuhlweiſſenburger-Geſpannſchaft. Selbſt der Stuhlweiſſenburger, auch ein recht guter, aber etwas harter Wein: und das ſchoͤne, ſanfte Stuhlweiſſenburger Weingebirg mit ſeinen mehr als tauſend ſchoͤnen und huͤbſchen, netten Weingar— tenhaͤuſern, gleichſam eine Stadt zwiſchen Baͤumen und Weinheken bildend; die Poſt- und Kommerzial⸗ Straſſe führt hindurch; das Gebirg, nur eine Bier: telſtunde von der in der ungariſchen Geſchichte ſo berühmten Stadt Stuhlweiſſenburg — Alba Regalis — entfernt, dominirt dieſe, und iſt der Lieblings-Beluſtigungs-Sammelort der guten, hu⸗ manen Stuhlweiſſenburger Bewohner. Und der gute Fuͤnfkirchner in dem praͤchtigen Weinge— birge dieſes Namens, an welches ſich die anſehn— liche koͤnigliche Freiſtadt Fuͤnfkirchen romantiſch lehnet in der maleriſchen Gegend, in der herrlichen Lage der Baranyer-Geſpannſchaft, wo das unga⸗ riſche Sprichwort gang und gaͤbe iſt: HBaranya bor anya,” zu deutſch: Die Baranyer-Geſpann⸗ ſchaft, die Mutter des Weines. Wegen der Menge vieler guten Weine in dieſer romantiſchen Provinz, in dieſer fruchtbaren, anmuthig wechſelnden Land— ſchaft, in welcher auch der obangefuͤhrte Vila: nyer, der ſchon zu den ſchmakhaſteſten Deſert— Weinen gehoͤrt, waͤchst; in welcher Provinz die große, weit ausgedehnte Herrſchaft Bellye, Sr. kaiſerl. Hoheit, dem Durchlauchtigſten Erzherzoge Carl gehörig, ſituirt ift, bei welcher in allen Zwei⸗ gen der Landwirthſchaft ein fo hoher Grad rationeller Kultur entwikelt iſt, und Induſtrie-Betriebe ange- troffen werden, die wuͤrdig waͤren, auch fuͤr viele Gegenden anderer kultivirter Laͤnder als Muſter zu dienen. Eine noch höhere Entwiklung landwirth⸗ ſchaftlicher Betriebe und großer, kombinirter In— duſtrie-Anlagen unter der Leitung des Herrn Ober— Regenten v. Widtmann beſteht in der großen Herrſchaft Ungariſch-Altenburg in der Wieſelburger⸗ Geſpaunſchaft, ebenfalls Sr. kaiſerl. Hoheit, dem Erzherzoge Carl, dieſem großen Befoͤrderer der Landeskultur, gehörig. — Und ſoll man nichts ers waͤhnen von dem guten Weine bei Großwardein in der Biharer-, 290 Geviertmeilen haltenden, Ge— ſpannſchaft? und von der uͤbergroßen Menge der leichten, angenehmen, ſchmakhaften, auch ſehr ſtar⸗ ken Weine in der Szalader-Geſpannſchaft und am großen Baloton — Plattenſee? — und in der Weßprimer und Schimegher-Geſpannſchaft? als 3. B. von dem trefflichen Kiss-Eörser Weine? — Und ſogar in den ungeheuren Ebenen des Mittel— Ungarns, wo keine Berge, keine Huͤgel — doch und meiner Pflichten als Staatbürger verlest habe. Mithin ſey es nit übergeben, was wahrfweinlider Ift, oder unterſchlagen, oder aus anderen Rükſicten und verdaͤchtigen Impulſen zurüfgehalten und eröffnet, was doch wider die Geſeze der mindeſten Clvlliſation in je⸗ dem Falle iſt, muß ich nun wilder die Grundfäzge der morallſchen Phlloſophle gezwungen handeln, und dleſen Eld in die Hände der ganzen Welt ablegen: daß lch aus gerechten Faſern beſtehe, und melne Pflichten als Menſch mit Aufopferung meines Wohlſtandes und bes ten Jahre erfüllt habe und noch heute erfülle, und ich wun⸗ ſche ſelbſt von Herzen jedem Staate mehrere ſo gerecht Denkende. Ich rede vor Gott, den iſt fuͤrchte; hier aber ſteht meine Stirne ohne Runzel. — Man wird in meiner Schrift nlts als Wahrheit gefunden haben. Deun dle Beſtaͤtigung wird bald folgen, well ich noch in dieſem Zeltraume wohne. — Nun mag unſer ſchäzbarſtet Vers ein guͤtig urthellen, ob nicht übermenſchliche Kraft er⸗ fordert werde, da ich nicht nur mit meteorologiſchen, ſondern auch mit menſchlichen Schlkſalen und mit dem 505 Weinbau genug! Nur kann man fie Weinfelder nennen, dieſe ebenen Fluren von Weinreben und Obſtanlagen, von hochaufgeworfenen Erdwaͤllen und tiefen Graͤben umſchloſſen; im eigentlichen Sinne find es wahre ebene Wein- und Ob ſt⸗ Gaͤrten. Auch hier wachſen gute Weine, wo nemlich Sandboden iſt, wie bei Maria Theresio- polis, Baja und mehrern andern Orten; wo hinge— gen der Weinſtok in der uͤppigen ſchwarzen Damm— Erde gepflanzt iſt, da iſt der Wein dik, truͤbe, un⸗ ſchmakhaft. — Es iſt uͤberhaupt ſo eine intereſſante Sache, das Land Ungarn in feiner, und deſſen Na— turfchäze wie deſſen dkonomiſche Manipulationen in ihrer Eigenthuͤmlichkeit zu kennen. Das Erlauer Weivgebirg, eines der ſchoͤn— ſten in Ungarn, welches mit Allem, was unter die— ſem Namen begriffen wird, dießſeits und jenſeits des Fluſſes Erlau ſich meilenweit ausdehnet und der anſehnlichen erzbiſchoͤflichen Stadt Erlau Vor— ſtaͤdte beruͤhrt, lauter rothen, aͤußerſt wenig weißen Wein liefert, beſteht aus folgenden 19 abgefonder: ten Gebirgen, als: A. Dießſeits des Fluſſes Erlau. 1. Der Erlauer-Berg, oder Egid, Sanctus Egi- dius, ungariſch: Eged-Hegy, iſt der höchfte unter den neunzehn und dominirt die Stadt. 2. Töth-Hegy. 5. Sik-Hegy. 4. Afrika. 5. Nesz-Hegy. 6. Nyerges. 7. Alsö-Rözep és Felsö-Czigled. 8. Nagy es Kiss Bajusz. 9. Birka. 10. All-Magyar. 11. Tihamer. Jenſeits des Fluſſes Erlau. 1. Galagonyäs. 2. Maklyäny. 5. Eger-Szalok. 4. Felsö es Also Fekse Szalok. 5. Rots. 6. Hajdü-Hegy 7. Szarkäs. 8. Retz-Hegy. a Der Erlauer Wein waͤchst alſo in 19 ver- ſchiedenen Gebirgen, welche, zuſammen genommen, das eigentliche Erlauer Weingebirg ausmachen. Die einzelnen Gebirge ſind in ihrer Lage, Beſchaf— fenheit des Bodens, Gattungen und Arten der Weinreben, fo auch in der Behandlung und mehr oder weniger fleißigen Kultur verſchieden; daher denn auch der Erlauer Wein in feiner Güte, Staͤrke und uͤbrigen Beſchaffenheit verſchieden iſt. Der Eged-Hegy (heil. Egid) und der Sik-Hegy liefern den beſten, ſtaͤrkſten und vorzuͤglichſten Erlauer Wein; der Czigled, Retz-Hegy, Galagonyäs, Maklyany und Szarkäs geben fehr gute Weine; von den uͤb— rigen Gebirgen kommen die mittelmaͤßigen und die geringen Erlauer Weine. Ich will mich hier nicht in die Darſtellung der Ertraͤgniß⸗Quantitaͤt einlaf- ſen; man kann ſich leicht vorſtellen, daß ſelbe groß ſey. Nebſt dem ortlichen Conſumo nimmt der Abſaz der Erlauer Weine eine dreifache Richtung: erſtens wird ein Theil derſelben in die weinarmen ſlowaki— ſchen Geſpannſchaften Oberungarns verführt; zwei⸗ tens geht ein großer Theil uͤber Kaſchau nach Gal— lizien, Polen und Rußland; drittens wird ein an— ſehuliches Quantum über Peſt nach Wien, Prag, Deutſchland und England verſendet. Aus dieſem einzigen, in zuſammen gezogener Kuͤrze Kr ep von den 1 50 Chaos des Neides ringen muß; 1500 ehrlich rn am Laͤngſten. Ich bitte daher Inftändig, mich mit anderen Augen und gerechter Nachſicht beurtheilen zu wollen, weil bet mir das potius mori quam foedari feft ſteht. Ich habe den zwelten Thell nach Frauendorf ſchon expedirt, und heute geht der dritte und lezte Theil ab. Die nemlihe Hand, welche dea in Verlurſt ges fuer Aufſaß ſorleb, kann 2010 amel depſelben ſchrelben; und morgen werde ich zu Werke gehen, ob⸗ wohl nicht unmoglich ſey, daß es unvollkommener aus⸗ falle, da nicht wehr möglich iſt, die Materie zu der Erinnerung zurükzufuͤhren, und um fo ſcͤhwerer, well ich, der vielen Kranken wegen, ſogar den Minuten die Zelt zu ſtehlen gezwungen blu; der Arm aber, welcher fib felerlich für den ſcäzbarſten Verein bereits eut⸗ ſchied, wird nur dann aufhören, wann elne Paralyſe ihn aufhören laſſen wird, und der Wille dennoch wird unveränderlich bleiben, und ich habe noch Söhne, 305 Welngebirgen mag es erhellen, ob und in wie fern meine angedeutete Idee beachtenswerth, mein aus— geſprochener Vorſchlag oder einladende Zumuthung beruͤkſichtigend fey: daß Freunde der Land- und Weingartenkultur, Weingaͤrten-Beſizer, herrſchaft⸗ liche Wirthfchafts- Beamte, Girtner oder Andere, da es doch in jeder Weingegend und bei jedem Wein: Gebirge ſolche Maͤnner gibt, theils von ganzen und zuſammenghaͤngenden, theils von einzelnen und ab⸗ geſonderten Weingebirgen richtige Beſchreibungen über die Lage der Gebirge, Beſchaffenheit des Bo— dens, und vorzuͤglich uͤber die Rebſorten verfaſſen, und ſich auch uͤber die Kulturart, Behandlung, Ma⸗ nipulation u. ſ. f. verbreiten und ſolche Beſchrei⸗ bungen an den Herrn Vorſtand der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft nach Frauendorf in Bayern einfenden moͤchten. Solche einzelne, größere und kleinere Schilderungen, Verzeichniſſe, Beſchreibun⸗ gen wuͤrden in den Blaͤttern und Jahrgaͤngen der Gartenzeitung wie auf einem großen Sammelhau— fen zuſammengetragene Baumaterialien erſcheinen, die einſt von irgend einer pattiotiſchen Feder mit Kenntniß, Umſicht und Combination benuͤzt werden konnten, um ein ſyſtematiſches Gebäude Über Un— garns Weingebirge und Weinkultur aufzufuͤhren. Auch Beſchreibungen einzelner Weingaͤrten, wenn eine gewiſſe Erfahrung mit ihrem Reſultate dabei angegeben werden kann, find hiezu dienlich. Eben fo find hiezu ganz zwekmaͤßig Beleuchtungen gewiſ— ſer Manipulations-Methoden, kritiſche Verglei— chungen derſelben, mit andern Methoden nach prak— tiſchen Erfahrungsſaͤzen mit ſtattbafter Gruͤndlich—⸗ keit durchgeführt. Wie denn auch alles Uebrige, was in dem edlen landwirthſchaftlichen Zweige des Weinbaues wiſſenswuͤrdig waͤre, hier am rech⸗ ten Orte gegeben würde. Wie leicht konnte aus dieſer meiner Aufforde⸗ rung die Vermuthung bei Einem oder dem Andern entſtehen, als wollte ich mir dadurch die Materia- lien zur Bearbeitung eines ſolchen Werkes verſchaf— fen? Ich ſehe mich gleichſam verpflichtet, auch eine Vermuthung dieſer Art im Voraus ſtandhaft von mir abzulehnen, indem mir die Ausarbeitung eines ſolchen Werkes, beſonders in ſolchem Inhalte, in ſol— cher Anordnung, in ſolcher Darſtellung und Durch- fährung, in ſolcher Vollſtaͤndigkeit, und auch in ſol— chem Aeußern der Ausgabe, wie es ſeyn ſollte und werden muͤßte, in meinem vorgeruͤkten Alter und bei meinen beſchraͤnkten materiellen Kraͤf⸗ ten geradezu unmdglich iſt. Denn fuͤrs Erſte müßte ich das Eingehen und Sammeln der par— tikulaͤren Beitraͤge durch mehrere Jahre abwarten: weil man vernuͤnftigerweiſe erſt dann einen ſyſte— matiſchen Entwurf machen kann, wenn alles Zuge— hoͤrige beiſammen iſt. Und wohin dann mit dem kurzen Abendreſte meines Lebens? Gerne uͤberlaſſe ich daher ein ſolches Unternehmen jeder andern wil— ligen Feder; und es wuͤrde mich hoͤchſt freuen, es erlebt zu haben, wenn es eine vaterlaͤndiſche Feder bearbeitet haͤtte. Duleia remanent longaevae praemia famae! In dieſem Wablſpruche finden meine verehrten Landsleute die Aufforderung zur Bes herzigung meiner Idee, meiner Andeutung und. meines ausgeſprochenen Wunſches; den Antrieb zur Bearbeitung angedeuteter Aufſaͤze. Und ſoll ich nichts ſagen von den edlen und gu— ten Weinen in Croatien und Slavonien? Ja, ich werde in einem moͤglichſt bald nachfolgenden Nach- trage einen Bericht uͤber die croatiſchen und ſlavo— niſchen vorzuͤglichen Weingebirge liefern. Ag ram in Croatieu. Mich. v. Kunits ch. Ich habe bel gelitten, ich dalde und werde ertra⸗ gen. Ich bin Menſch, ſch liebe die Meaſchen und bleibe Menſch. Mag der Neid noch fo krumm die Niſe rüm- pfen: id verbleibe ſtets ela Menſch, — der Neld aber tft kein Meuſch. Ip gehöte als Bärtaer der Geſell⸗ ſchaft zu, und ich verbleibe, wenn auch aus der Wir: kung, immer ein Gärtner. Und als Mitglled der Ge⸗ ſellſcaft verbletbe ich als unzertrenaliches Mitglied. — Sum ita nune vester, vester eram et ero, Llppa im Banate, den 26. Juli 1850, Wenn nufere geehrten Leſer Herrn Dr. Bald y bis jezt nicht allein als edlen Menſchen kennen gelernt und lieb gewonnen, fordern gewiß auch als ge⸗ ntalen und origtnellen Denker bewundert haben, wer⸗ den fie mit uns aufricht'g betrauern, daß wir über des Slkfals Widermwärtigteiten ſelt elner Relhe von Jahren einen Mann klagen hören, dem wir fo gerne für fein gadzes Leben nur des Gluͤkes und der Segnungen reich- ſte Zufluͤſſe wünſchen und gönnen mochten! Auch auf uns und die geſammten Leſer dehnen die 507 Mediciniſcher Nuzen der Paradisaͤpfel. (Aus. Röslers gemeinnüzigen Blattern.) Herr Ludwig Winter, geprüfter Chirurg und Geburtshelfer zu Soroksär, ſandte uns folgen— den Artikel zu. Wir nehmen ihn, oͤffentlich dankſagend, auf, jedoch, wie immer bei ſolchen Anläffen, mit dem Zuſaze, daß man in vorkommenden Faͤllen die moͤgliche Hilfe eines Arztes nicht verabſaͤumen ſoll. Herr Winter ſchreibt uns: Ich mache hiemit auf ein Mittel aufmerkſam, das wegen ſeiner in der ſogenannten Brandbeule (Anthrax) ſo oft er⸗ wieſenen Heilkraft recht bekannt zu werden verdient. Dieſes Mittel, das ich aus meiner Sammlung un— gariſcher Volksmittel entlehnte, iſt der in allen Kuͤ— chengaͤrten vorkommende ſogenannte Paradisapfel (Solanum Lycopersicum, Liebesapfel, Paradit- somalma). Ich habe ihn bei meiner erſt zweijaͤh— rigen Praxis in der Umgegend von Peſt bereits an 55 mit Karbunkel behafteten Perſonen in Anwen— dung zu bringen, und mich immer mehr von ſeinen faft unfehlbaren Wirkungen in dieſer fo gefahrvol— len Krankheit zu uͤberzeugen Gelegenheit gehabt. Nur zwei der Patienten find mir geſtorben: ein Schäfer in Peteri und ein ı2jäbriger Knabe in Puszta Alsé-Vasad. Die Gebrauchsart iſt fol: gende: Man fchneidet einen friſchen Paradisapfel in zwei Hälften, bedekt dann mit der innern fleifchte gen Flaͤche der einen Haͤlfte die ſchon aſchenfarbige Beule, und haͤlt ſie ſo lange darauf gebunden, bis ſie anfaͤngt, welk zu werden und abzutroknen. Dann wird mit einer friſchen Haͤlfte abgewechſelt, was ungefaͤhr jede fuͤnfte Stunde, und ſo oft ge— ſchehen muß, bis ſich im Umkreiſe der Blaſe eine ſtaͤrkere Entzuͤndung erzeugt, die der Stoff zur Abe ſonderung eines gutartigen Ejters wird. Die Blaſe zuͤrnenden Lemuren ihrn verfüm meruden Einfluß aut, und laſſen uns den Verlurſt eines Manujkıiptes für: dieſe Blätter ſchmerzulc bedauern.“ Unmoͤglich können wir glauber, daß an dieſem Ber: lurſte irgend eine Poſt Sa uld tragt; wir haben vlel⸗ mehr alle Urſache, den ämmtiiben löbliben Poſtamtern Defterreibs und Ungarns über Ibre Rlatigkelt und Promptidode unſere dankbarften Lobſpruche zu erthel⸗ len: das Manuitr'pt muß alo von der dom'r cemmiſ⸗ fionieten Per ſon gar nicht zu Poſt beförders worden ſeyn !“ fuͤllt ſich damit von ihrem Rande ringsum gegen die Mitte zu allmaͤhlig an, ſie erhaͤlt ein gelbliches An— ſehen, was gewoͤhnlich am dritten Tage nach Auf— legung des Mittels einzutreten pflegt, und dieß gibt immer ein gutes Zeichen ab. Sobald nun die Blaſe mit gutartigem Eiter ganz voll iſt, muß die— ſelbe im Grunde mit einer ſcharfen Scheere wegge— ſchnitten, und die zuruͤkgebliebene, jedesmal etwas vertiefte Wunde durch Auflegung einer Miſchung von 2 Theilen Waſſer und einem Theile Eilberglätts Extrakt, (Extr. Saturni) mittelſt Charpie plum. verbunden, zur Heilung und gaͤnzlichen Vernarbung. gebracht werden. Zur Winterszeit, wo ich keine friſchen Paradisaͤpfel haben konnte, bediente ich mich einer von denſelben verfertigten und eigens zu jenem Gebrauche aufbewahrten Latwerge; aber die Wirkung davon ſtimmte nicht ganz mit der von den friſchen Aepfeln uͤberein. Blos von dem Wunſche geleitet, durch dieſe Anzeige der Menſchheit nuͤzlich zu ſeyn, empfehle ich das erwaͤhnte Mittel nur deß— wegen, weil meine Ueberzeugung und Erfahrungen dafuͤr ſprechen.“ Nuzen der Eichenblaͤtter in der Garten⸗ Kunſt. Man bedſent ſich in Treibhaͤuſern der Eichenblaͤt— ter, die man 5 — 6 Wochen lang in Haufen 6— 7 Fuß dik liegen laßt, ſtatt der Gerberlohe, mit fo großem Vortheile, daß ſie gewiß von allen Gaͤrtnern auch dann noch vorgezogen zu werden verdienten, wenn ſie eben ſo ſchwer zu bekommen waͤren, als die Lohe. Sie waͤrmen nicht allein gleichförmiger und länger, als die Lohe, ſondern geben auch, nachdem ſie ausge— braucht ſind, einen vortrefflichen Duͤnger ab, da die Lohe zu nichts weiter taugt. Mit Duͤnger vermiſcht, geben fie ſehr gute Miftbeete.- »Aber dle nemlice Har d, die es ſchrleb, kann es noch einmal (dreiben,” ſagt Hr. Dr. Bal dy ſelbſt; und wie beben deßhelb nicht mehr ſo faſt den eigentlichen Verlurſt, als vielmehr nur die große Müde zu bed nern, welche für Hru. Dr. Baldy zur neuen Bearbeitung. um fo grißer ſeyn muß, alt derfelbe von feinen Manuffripten vie eine Abıchrift nimmt, und ſich kaher ganz friſch wieder in der drengarg der zerrifferer Hefte ein ſlu⸗ diren muß. Wir wün cer die em edlen Vorſeze den gedelhllchſen Vorſcub und das baldigſte Ziel! 508 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Anmuth des Land⸗ und Cartenbaue s.) Der Land: und Gartenbau iſt die augenehmſte unter allen Beſchaftigungen, und vieleicht die einzige, welche die damit verbundenen Beſchwerden durch tauſeudfaches Vergnügen erſezet. : Bel den meiſten Arbeiten iſt der Menſch in fein Zimmer oder in feine Werkitätte eingeſchloſſen. Aber derjenige, der das Feld oder den Garten bearbeitet, befindet fich auf dem freien Schanplaze der Natur. Der blaue Himmel iſt feine Deke und die deblümte Erde fein Fußboden. Er athmet reine Luft, welche nicht von den wldrigen Dämpfen der Stadt und des Hauſes vers fälſcht iſt. Er ſiebt tauſend Sachen um ſich, die ihn vergnügen, und wenn er einigen Geſchmak an den Schönheiten der Natur hat, fo kann er niemals leer von wahren Freuden ſeyn. Wenn das Licht des Tages am frühen Morgen den Schauplaz wieder öffnet, fo ei: let er auf fein Feld, oder in feinen Garten. Die Mor: genröthe verkündet ihm die Sonne. Das friſche Gras erhebt fein Haupt und feine Spizen ſunkeln von den Tropfen des Tdaues, als von Diamanten, Smaragden und Saphiren. Ihm wallen die Düfte von allen Sel⸗ ten entgegen, welche die Kräuter und Blumen aus hau⸗ chen, und ftärfen fein Haupt mit ihren balſamiſchen Gerüs chen. Auch dieſes macht den Land⸗ und Gartenbau zu einer vorzuͤglich angenehmen Beſchäftigung, daß ſich bei demſelben eine unendliche Mannigfaltigkeit von Sachen, Beſchäftigungen und Gegenſtänden findet, welche uns unterhalten und vergnügen können. Die Natur führt ihren Liebhaber durch tauſendfache Abwechslungen. Wo⸗ bin er feine Augen wendet, ſieht er neue Gegenſtaͤnde. Der Himmel über ihm und die Erde unter ihm ent» balten einen unerfhopflihen Reichthum von Aumuth und Glükſeligkelt. Die Gefchaftigkeit der aufbluͤhenden Natur in den Pflanzen um uns her iſt die angenehmſte Unterhaltung für das Auge. Jedes Feld bietet dem⸗ ſelben eine bezaubernde Landſchaft, und dem Geruche einen Blumenſtrauß dar. Freue dich des Frühlings, der Natur, und der Anmuth deines Lebens! Goffnung auf ein gutes Wein jahr.) Heuer hätten wir Hoffnung, wenig, aber guten Wein zu erhalten; jedoch bei der Hize ſeit dem ganzen Jull, wo der Thermometer nach Reaum. im Schatten ſtets 25 bis 24 Grad, in der Sonne 32 bis 34 Grad ſteht, iſt zu fuͤrchten, wenn es nicht bald regnet, daß dle Trau⸗ ben vertrofnen und verfaulen. An den Helen, wo die Trauben der Sonne ausgeſezt, und nicht mit Blaͤt⸗ tern bedekt find, ſchrumpften die Beeren eln, werden gelb und faulen. Möge es nur hier bald regnen! Pettau, den 7. Auguft 2880. Bened. Haus ch ka, Mitglied. Der Schmetterling. Einft trieb ſich ein Schmetterling, Wle ihr wißt, ein eitled Ding, Auf der Flur herum; Grüßte jedes Blümchen laut: Meine Liebe! meine Braut! Und fang feinen Ruhm. Mofe! ſprach er, du biſt mein! Deine Glut, dein Purpurſch ein, Die entzäken mich! uad die Roſe hauchte Duft, Blies ihn leiſe darch die Luft, Schwleg und neigte ſich. Drauf flog er zur Lil'e hin: Unſchuldsweiß und Hoffnungsgruͤn, Sprach er, zieren dich! Und die Lil'e hauchte Duft, Dlied ihn leiſe durch die Luft, Schwieg und nelgte ſich. Dann ſprach er zum Vellchen blau: Wle der Himmel ſtrahlt die Au, Bluͤmchen, nur durch dich! Und das Vellchen hauchte Duft, Blies ihn leiſe durch die Luft, Schwieg und neigte ſich. Nun ſann er die Tulpe an: Stolze goldne Tull pan! Hehre Götterflor ! Und die Tulpe ſchoͤpfte Luft, abte ſich mit Blumenduft, Uud ſah ſtolz empor. Und det dumme Schmetterling, Wie ihr wißt, ein eitles Ding, Sann fie ſtaunend an: Alle Blumen ſchaͤmten ſich; * Du nut ſtrahleſt koönlalich, Soldne Tullpan! Vonrath. In Commiſſlon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis Ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und a fl. 44 kr. R. W. mie Convert — portofrei. Allgemeine deutſche n RI — — nn Je its g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 37. 13. September 1830. Inhalt: ueber dle Kultur der Grorginen und deren Anwendung als Zterpflanzen in den Gärten. — Von der Vermehrung der peruvisaffhen Sonnenwende. — Mittel zur Vertilgung der Werren. — Eſſig aus Orangenblüten zu machen. Ueber die Kultur der Georginen und deren Anwendung als Zierpflanzen in den Garten. Das Vaterland dieſer ſchonen Zierpflanze iſt Merico, von woher fie zuerſt im Jahre 1789 nach Spanien in den koͤnigl. botanifchen Garten zu Mae drid kam. In demſelben Jahre wurde ſie dann durch die Marquiſe Buͤte nach England gebracht. Da aber dieſe Pflanzen ausgegangen waren, fo brachte Lady Holland im Jahre 1804 wieder Samen mit, und von dieſen und einigen aus Frank- reich eingefuͤhrten Pflanzen ſtammen die jezigen großen Georginenſtoͤke in England ab, Cavonilles, der ſie zuerſt beſchrieb, nannte ſie Dahlien, dem verdienten ſchwediſchen Bota— niker Dahl zu Ehren. Da aber Thunberg ſchon fruͤher eine Gattung Dahlia gebildet hatte, die auch in die 22 Linnsſche Pflanzen-⸗Klaſſe aufges nommen worden, und dieß eine Verwirrung gegeben hätte, fo fand ſich Wilde now mit Recht bewogen, ihren Namen in Georgina zu verwandeln, dem berühmten Profeſſor Joh. Gottlieb Georgi in St. Petersburg zu Ehren. Man darf ſich uͤber die ſchnelle und mit jedem Jahre ſich weiter ausdehnende Verbreitung dieſer Pflanze nicht wundern; denn außer der großen Schoͤnheit und Mannigfaltigkeit der Blumen ſind fie in einer Jahreszeit in ihrer ſchoͤnſten Vollkom— menheit, wo unſere Gaͤrten nur wenig aufzuweiſen haben. Auch ſind die Wurzeln eßbar, obwohl nicht von angenehmem Geſchmake. Es iſt genug, wenn man dieſelben, nach dem Genuße der Schoͤnheit der Blumen, als Viehfutter gebrauchen kann. Keine Pflanze variirt außer den Pelargonien mehr, als die Georginen, wenn man ſie aus Sa— men zieht, ſowohl der Form, als ihren Farben nach. Es gibt einfache, halbgefuͤllte und ganz ges fuͤllte; und vom tiefſten Purpur bis zum blaſſen Roſeuroth, vom Perlgrau bis zum reinſten Weiß, vom Ledergelb bis zum hohen Citronen- und Goldgelb, läuft beſonders die erſte Sorte — Geor- gina variabilis — alle Farben durch. Ueber die verſchiedenen Arten und Abarten dieſer ſchoͤnen Pflanze wollen wir uns dieſes Mal nicht aufhalten, fondern die verehrten Leſer nur mit der Kultur ders ſelben genau bekannt machen. 1. Von der Sammlung des Samens der Georginen. Man muß vorzuͤglich die ſich zuerſt dffnenden Blumen ſchonen, damit man reifen, guten Samen erhalte. Den Samen laͤßt man an einem trokenen, luftigen Orte zum fernern Aufbewahren recht troken Nachrichten aus Frauendorf. Georginen⸗Verkauf in Franendorf. (Sammtlich gefullt.) Wir erhielten vors Jahren durch die Guͤte des Hrn. Hofgaͤrtners Noack in Beſſungen bei Darmſtadt das ganze Georginen = Sortiment, welches derſelbe in ber allgemeinen deutſchen Gartenzeltung vom Jahre 1828 S. 40 in 95 Sorten empfohlen, dann 1829 S. 96 in 100 Sorten fell geboten hat. Durch diefen Zuwachs zu unſeren, ſchon früher aus verſchiedenen Orten beigeſchafften Sammlungen, ſahen wir uns in den Stand geſezt, die Georginen Zucht ins Große zu beginnen, wozu wir einen ausgeſtotten Wald⸗ Plaz benuͤzten, den wir nach unſeret bekannten Art durch Schmanchfeuer (ſ. Grtztg. 1326 S. 179 — 2486) verbeſſerten und veredelten. Obgleich wir dle Vermehrung der Georginen⸗Knollen 40 510 werden, und bemerkt die Farbe des Stokes, wo— von ſie genommen ſind, damit man doch ohngefaͤhr weiß, welche Farben man zu erwarten hat. 2. Wie und wann der Same ausge⸗ fäet werden muß, daß die Pflanzen das. von ſchon im erſten Jahre nach der Ausſaat blühen? Sobald im Frübjahre ein Miſtbeet für die ſoge⸗ nannte Sommerflor zubereitet iſt, ſaͤe man den Sa— men der Georginen aus, und halte die Saat feucht, aber nicht zu naß. Iſt der Same friſch, ſo wird er bald aufgehen. Sobald die Pflanzen das dritte und vierte Blatt erreichen, verſezt man ſie nach und nach in kleine Toͤpfe, die man mit alter Miſtbeet- oder ſonſtiger fruchtbarer und nicht allzu fetter Erde anfuͤllt, gießt fie an und ſtellt alle Toͤpfe wieder ins Miſt⸗ Beet. Wer kein Miſtbeet hat, kann ſeinen Zwek auch in einem gegen die Sonne gelegenen Zimmer In dieſem Zuftande laſſe man die Pflan- erreichen. zen unter gehoͤriger Befeuchtung und Luftmachung der Fenſter bei Sonnenſchein ruhig fortwachſen; nur wenn ſie zu ſchnell in der Hoͤhe ſpindeln, gebe man ihnen einen kaͤltern Plaz, und gewoͤhne fie nach und nach an die freie Luft. Erſt in der zweiten Haͤlfte des Mai, wenn gar kein Froſt mehr zu be⸗ fuͤrchten iſt, bringt man ſie auf die Stelle ins Land, welche ſie durch ihre ſchoͤnen Blumen verzieren ſollen. 3, Beſchaffenheit der ihrem Gedeihen zutraͤglichſten Erdarten im freien Lande. Faſt in jedem kultioirten Gartenboden gedeiht dieſes Gewaͤchs und treibt uͤppige Stengel, wenn man dafür ſorgt, daß es nicht an gehoͤriger Feuch⸗ tigkeit feblt. Aber fo iſt es nicht mit dem Bluͤhen; dieſer Pflanze, indem die Blüten ſich oͤfters im uͤp— pigſten Boden erſt ſpaͤt im Herbſte zeigen, und alds dann wenig Vergnuͤgen gewaͤhren, wodurch mans cher Liebhaber von fernerer Kultur dieſer ſchoͤnen Pflanze abgehalten wird. Der beſte Boden, um dieſes zu verhuͤten, mochte wohl ſeyn: 1 Theil Sand, 1 Theil muͤrber Lehm mit etwa 10 Proc.“ Mergel und 1 Theil verrottete Holzerde. Zu, den alten Pflanzen ſind ungefaͤhr 15 Zell im Durchmeſ⸗ ſer haltende, und eben ſo tiefe Gruben erforderlich, damit die Keime s Zoll unter die Oberfläche kom- men, um eines Theils den jungen Trieben etwas Haltung von der obern Erde zu gewähren, andern: Theils aber, um eine geringe Vertiefung zum Giefz- fen zu erhalten, welche bei warmer und trofener Witterung gewöhnlich mit Moos bedekt werden ſoll, wenn die Stengel einen Fuß angetrieben ſind, da— mit die Feuchtigkeit laͤnger erhalten, und auch die Wurzeln gegen zu ſtarke Erwärmung geſchuͤzt werden.“ 4. Wie die Pflanzen im Garten geord⸗ net werden ſollen, damit fie ein jchde: nes Anſehen gewaͤhren, und wie ferner damit verfahren wird. - Die Verſchiedenheit der Gartenaulagen bedingt eine eben ſo große Verſchiedenbeit in der Ordnung der blühenden Pflanzen. In großen Anlagen kon- nen mit dieſer Pflanze noch unbepflanzte Gruppen ausgefuͤllt werden. Ueberhaupt ſcheinen ſich die Georginen befonders- dazu zu eignen, einer neuen Gartenanlage gleich im erſten Sommer ein vollkommenes Anſehen zu geben, denn da man ſolche von der Hohe zu 16 Fuß bis zu 5 Fuß und noch niedriger kultivirt, (wie ſie hier jaͤhrlich in demſelben Boden und bei gleicher Pflege ſeither fo weit vorwärts brachten, daß wir im heurkgen Jahre der Aufſtellung unſeres Sortiments noch drei ahnliche Plate widmen mußten, haben ſich einige Sor⸗ ten doch noch nicht fo ergiebig angelaſſen, daß wir fie 3o bis 4omal abgebbar hätten, wie dieß Immer erfor⸗ derllch iſt, wenn wir Artikel oͤffentllch zum Verkaufe aus bleten. Wir hätten vlelleſcht wohl gethan, wenn wle auch heuer noch nichts von uaſerer Georginen⸗Sammlung gemeldet, und fie etſt noch ein Jahr lang ſtellſchwel⸗ geud vermehrt hätten. — Allein die in dem lezten har⸗ ten Winter fo vielen Blumenfreunden zugegangenen Ver⸗ lurfte ihrer Georginen-Kgollen, und die daher ſo große Nachfrage nach (olchen, machen es uns zur Pfllst, das, was wir für jezt ſchon abgeben können, mit Lieb- habern zu thellen. Wir glauben, daß elge Mannlgfaltigkeit von 20 Sorten Vielen genügen werde, und bieten ſie alſo folgendermaſſen fell: 511 zu finden find,) fo kann man fie zu verſchiedenen Partien gut benuzen. Es laſſen ſich damit auch beſonders Gartenbefriedigungen oder Waͤnde deken, und die Georginen gewaͤhren zugleich durch das mannigfaltige Farbenſpiel von Schneeweiß bis zum dunkelſten Violett, Purpur- und Schwaͤrzlich-Blut⸗ roth, durch Schwefelgelb, Orange und Scharlach in allen Schattirungen dem Auge einen ſchoͤnen An— blik, wenn man jede Farbenart beſonders in Maſ— ſen aufſtellen kann. Dieſes kann aber nur mit al— ten Pflanzen bewirkt werden, weil junge Saͤmlinge, von Einer Farbe gezogen, oft in 20 verſchiedene Spielarten ausfallen, wenn die Mutterpflanze noch uͤberdieß in der Naͤhe von andern verſchiedenartigen Farben ihres Geſchlechts geſtanden hat, wo Inſek— ten den maͤnnlichen Befruchtungsſtaub von einer Pflanze und Blume zur andern uͤbertragen koͤnnen. Will man fie in Gruppen auf freien Rafenpläs zen anwenden, ſo kann man, wie bei andern Ge— hoͤlz⸗ Gruppen, auch von dieſen die hoher wachſen— den mit niedriger bleibenden Sorten einfaſſen, und ſo Maſſen bilden, welche dem Winde eher widerſte— ben, als wenn ſie einzeln gepflanzt werden, wo ſie der Wind leichter beſchaͤdigt. Auch alleeartig laͤßt ſich dieſe Pflanze ſehr zwekmaͤßig anlegen. In dieſer Abſicht bildet man vorlaͤufig eine Allee durch Einſchlagen von Ellen ho— hen, etwas ſtarken Pfaͤhlen, welche nach der Garten: Schnur in gerader Linie 5 Ellen weit geſezt werden. Nachdem dieſes geſchehen, wird die Pflanze mit voͤl— ligem Erdklumpen nahe an dem Pfahle eingeſezt, und einsweilen nur loker mit naßgemachtem Strohe oder Binſen angebunden und angegoſſen. Anfangs wachſen ſie ſpaͤrlich, deſto geſchwinder aber im Julius, wo die Naͤchte warm zu werden anfangen, und man ihnen bei trokner Witterung mit einer halben Gießkanne Waſſer zu Hilfe kom— men muß. Sind nun die Pflanzen bereits 2 Schuh hoch aufgewachſen, fo nimmt man ihnen die une terſten 5 oder 4 Seitenaͤſte, nachdem ſie deren mehr oder weniger angeſezt haben, bindet den Haupt— Stamm abermals an, und ſo wird auch mit dem fernern Anbinden ſtets fortgefahren. Wenn keine anderen Pflanzen zur Seite ſtehen, und man die Berſtung von unten wuͤnſcht, ſo unterlaſſe man das Wegnehmen der Seitenaͤſte. Wegen Beſchraͤnktheit des Raumes kann man ihnen in kleinen Gaͤrten ein beſonderes Land einraͤu— men, worauf auf vorbeſchriebene Art ebenfalls die Pfaͤhle 1 Elle weit, und über das Kreuz, fo wie man Obſtplantagen anlegt, eingeſchlagen werden; jeder Reihe muß man eine Bruſtwehr machen, da— mit die langen und ſchweren Seiten-Aeſte nicht uͤberhangen und vom Winde abgebrochen werden, auch daß man deſto bequemer rings herum gehen kann. Die Reihen einer ſolchen Anpflanzung bil— den eine Heke, die lieblich anzuſehen iſt. Da dieſe Pflanze ſich mit jedem Boden begnuͤget, ſo kann man die Eken des Hofes, oder ſonſt uͤberall unanſehn— liche Stellen, damit aus ſchmuͤkenz vorzüglich iſt dies ſes mit den uͤberwinterten Knollen der Fall. Man gebe deßwegen den aus Samen gezogenen Pflanzen im erſten Jahre die beſten Stellen, und bringe die alten Stöfe an die ſchlechtern Plaͤze. 5. Wie man die Pflanzen auch in Toͤ⸗ pfen zur Flor bringen konne? Man ſezt die Pflanzen aus den kleinen Toͤpfen in gewöhnliche Nelkentoͤpfe (der Auswinterung we— gen nicht in größere) und verſehe fie mit Staͤben; fie wachſen in dieſen Toͤpfen 5 bis 4 Fuß hoch und es blühen an den Hauptzweigen oft 5 bis 4 Blu: Nro I. kr. 3. Julius. — Cuprea intus carmina 5 8 . . . . . . — 24 6. Hollandine jeaune sup. — Non plus ultra sulphurea D . » 3 40, Pailles de Hollande. — Nanquin 8 . . - 8 — 24 13. Goliath. — Violacea grandiflora 0 . . . . . . — 24 22, Burgsdorf, — Cinnabarina ranunculoides formosa % . 5 — 30 25. Pallisot. — Splendens sanguinea grandifl. form. 2 8 2 5 — 48 25. Langsdorf. — Lilacina ex lutea multiflora 0 4 3 . . — 1234 912 men, die übrigen Zweige aber muͤſſen ihnen ſchon fruͤher nach und nach genommen werden, da— mit alle Kraft in den Hauptſtengel treibt. Dieſe Topfpflanzung hat den Vortheil, daß man nicht nur durch den Flor eine ſchoͤne Stellage bilden, ſondern auch zu einer großen Menge ſchoͤner Farbenſpielung gelangen kann. Man muß bei diefer Pflanze nicht vergeſſen, daß der geringſte Froſt ſie toͤdtet; wenn man viele in Toͤpfen hat, welche man zur Abhär- tung gerne in die freie Luft bringen moͤchte, ſo muß man deßwegen immer einen Theil zuruͤkbehalten, damit man bei einem unerwarteten Froſte doch nicht Alles verliert. 6. Bleibt die Farbe einer fhon florir⸗ ten Wurzel, nachdem ſie ausgewintert iſt, ſich treu, oder nimmt ſie fuͤr das zweite Jahr eine andere Farbe oder Schattirung an? Im Allgemeinen kann man dieſe Frage dahin beantworten, daß fie ſich treu bleibt. Die bes merkte Unbeſtaͤndigkeit iſt nur jungen Pflanzen eis gen und verliert ſich, wenn dieſe aͤlter werden, wo ſie dann mehr bei derſelben Form bleiben. Doch muß man die allererſten Blumen im Srühjahre, ſo wie die lezten im Herbſte nicht, zum Maßſtabe nehmen. Es geſchieht oft, daß die Stoͤke, welche ſonſt die ſchoͤnſten gefuͤllten Blumen liefern, im er— ſten Fruͤhjahre einfache Blumen haben. Auch die Farbe der Blumen im ſpaͤten Herbſte iſt nicht immer die, welche dieſer Stok im Allgemeinen hervorbringt. 7. Ueber die verſchiedenen Abarten dies ſer Pflanzen, vorzuͤglich derjenigen, welche gefuͤllte Blumen liefern. Die Georginenſtoͤke, welche gefuͤllte Blumen liefern, find nicht fo beſtimmt von den immer ein— fachbluͤhenden geſchieden, wie dieſes der Fall z. B. bei den Levkojen iſt. Ein gewöhnlich gefüllt blüs hender Stok kann einzelne, einfache Blumen liefern, ſo wie auch halb gefuͤllte. Wenn auch uͤberhaupt die gefuͤllt blühenden Stoͤke nicht fo viele Samen liefern, als die gewöhnlich einfach bluͤhenden Stoͤke, ſo bekommt man doch Samen genug, ſich nach und nach eine Menge Pflanzen daraus erziehen zu koͤn— nen. Uuter vielen Pflanzen wird man dann auch einige gefuͤllte erhalten, und endlich zum Beſize einer ausgeſuchten Sammlung von unendlicher Verſchie⸗ denheit gelangen. Wer bei der Verſchiedenhelt ulcht blos die Blu⸗ me, ſondern auch die Blätter, die Zweige, die Wur— zeln ꝛc. beruͤkſichtiget, dem geht die Mannigfaltigs keit bei dieſer Pflanze ins Unendliche. Der Um— ſtand, daß die Georgine za einer beträchtlichen Größe heranwaͤchst, verhindert es, den Beſizern kleiner Gaͤrten ſo werth zu ſeyn, als ſie es ſonſt ſeyn wuͤrde. Aber auch dieſes Hinderniß wird durch fortgeſezte Kultur beſeitiget. Herr Donkelaar hat ſchon eine Sammlung von dieſen Pflanzen, die ſich nicht über 14 Schuh Höhe erheben, die noch den Vorzug haben, daß fie früher, als die hoch— wachſenden, blühen. Hat man einmal ſolche Zwerge Pflanzen, ſo muß man nur von dieſen den Samen ſammeln. Bei dieſer erſtaunungswuͤrdigen Steigerung der Nuͤancen kann man wohl die unendliche Schöpfere Kraft der Natur, mit welcher ſie unuͤbertrefflich ihre Farben zu miſchen weiß, nicht genug bewundern; aber mit Nichts laͤßt ſich die Unruhe des Liebhabers vergleichen, der nicht abſieht, wenn zulezt ein Stillſtand diefer unerſchoͤpflichen Quelle der oft ſich ganz entgegengeſezten Farben eintreten wird. Wenn Donkelaar, nachdem er bereits zehentauſend ñü„ũ%„%„xꝑ e end d r SE RI TUR u mu Nro, „% 41. Alexiewna, — Crocata spl. bru, grandiflora . . . 1 40 43. Luticente. — Aurora ex lutea grandiflora . 1 1 — 47, Gunner. — Atroviolacea multiflora — > A = & — 48. 51, Lindor, — Aurea multiflora & > 8 ‚x x 2 — 52, Stroem. — Miniata carnea ex lutea formosa — 7 8 2 48 65. Mirabilis. — Cuprea fistulosa e . . . — — 4 68. Claudius. — Sulphurea 4 7 4 7 — 30 73. Banks, — Cinnabarina grandifl, bruneo & - R 5 — 24 515 — —2 Pflanzen nach und nach gezogen hat, noch immer neue Nüancen erhält, fo iſt kein Grund zu zweifeln, da, daß man noch Tauſende erhalten koͤnne. 3. Vermehrungsart. Die gewoͤhnlichſte Art iſt das Zerſchneiden der Knollen, ſo daß ein jeder Theil mit wenigſtens Ei— nem Auge verſehen iſt, welche gewöhnlich am uns terſten Ende des Strunkes ſich befinden, da, wo die Knollen anſizen, auch bisweilen einige Zolle hoͤ— her; alsdann kann man beim Zertheilen durch har— tes Aufaſſen die Augen leicht beſchaͤdigen, und muß die noͤthige Vorſicht gebrauchen. Die andere Art des Vermehrens iſt durch Steklinge, welches aber nicht allen Gaͤrtnern gelingen will, weil die Stek— oder Schnittlinge, beſonders bei feuchter Witterung, ſehr leicht in Faͤulniß gerathen. Judeſſen iſt es mir in einigen Sommern gelungen, aus ſtarken Zweigen und jungen Austrieben Pflanzen mit Knol— len zu erziehen, eben auf die Weiſe, wie man Topfgewaͤchſe aus Steklingen erzieht. Ferner aus Samen. Neue Sorten gefuͤllter Georginen zu erziehen iſt ſchwerer, als die einfa— chen zu vermehren, daß ſie gefuͤllt werden. Die einfachen tragen ſo viel Samen, daß derſelbe haͤu— fig ausfällt, und im folgenden Sommer, auch noch nach Jahren, auf der Stelle aufgehet, wo die alten Pflanzen ſtanden. Von den gefuͤllten Blumen gibt es aber oft nur wenig Koͤrner guten Samen, wo— von auch die wenigſten wieder gefüllte Pflanzen geben. 9. Wo die Wurzeln am Leichteſten durch— wintert werden koͤnnen. Die Auswinterung der Wurzelknollen hat we: nig Schwierigkeiten. Wer einen Behaͤlter hat, die allbekannten Kartoffeln zu durchwintern, der darf auch um ſeine Georginenwurzeln nicht be— ſorgt ſeyn. Weil man aber dieſe Wurzeln nicht in der Menge, wie die Kartoffeln, erzieht, ſo hat man bei einzelnen Stoͤken auf Folgendes Ruͤkſichtz zu nehmen: 1. daß ſie der Froſt nicht trifft, 2. daß ſie im Winter nicht zu ſehr austroknen, 5. daß ſie im Herbſte moͤglichſt troken an ihren Ueberwinterungs— Ort gebracht werden, damit ſie nicht verfaulen; lauter Dinge, die auch bei den Kartoffeln noͤthig waͤren, wenn ſie einzeln aufbewahrt werden muͤßten. Darin iſt aber die Georginenpflanze verſchie— den, daß leztere im Herbſte zu wachſen aufhoͤrt und dadurch ihre gehoͤrige Relfe anzeigt, erſtere aber im Herbſte einst fortwaͤchst, bis der Froſt den obern Theil, als; Stengel, Blätter und Blüte zer— ſtoͤrt. Es iſt eine gluͤkliche Eigenſchaft diefer Pflan— ze, daß man uͤber die Zeit, wenn die Wurzeln aus der Erde genommen werden muͤſſen, unbeſorgt ſeyn darf; man genießt ihre Blumen ſo lange, bis dieſer Zeitpunkt eintritt, dann ſchneidet man die Stengel bis auf einige Zolle ab und laͤßt ſie ſo lange in der Erde, als der Froſt nicht hineindringt; je laͤnger man ſie in der Erde laſſen kann, deſto beſſer iſt es. Wenn man blühende Pflanzen in Toͤpfen in ein temperirtes Gewaͤchshaus bringt, erhaͤlt man doch die Vegetation nie laͤnger, als bis in die erſten Tage des Februars. Bei dem Herausnehmen muß man Sorge tragen, daß die Wurzeln nicht beſchaͤdigt werden; dann wird jede Wurzel von aller Erde geſaͤubert und an einem luftigen Orte auf Bretter gelegt; an dies ſem Oxte bleiben fie fo lange liegen, bis die Froͤſte eindringen wollen; man kann fie dann nach Belies ben guf mancherlei Art aufbewahren. —— — ————— —-— — ͤ UAHAA—A——ůů ů ů 2 Nro. 1. Im 89. Turio. — Rosea ex albida . < L * 5 A — 30 00. Turner. — Splendens sang. ranunc, intus punct, 1 438 95. Brunhilde. — Carnea . 1 9 — 8 3 . — 24. 99. Soleil d'or. — Aurea et aurora multiflora 2 85 8 1 — 102. Lucretia — Crocata N . . — 2 Es kommt alfo obige Sammlung von 20 Sorten auf 16 fl. 40 kr. zu ſtehen. 3514 — 10. Nuzen dieſer Pflanze. In Hinſüht der knolligen Wirzeln ſcheint, daß Kartoffeln zur Faͤtterung des Rindviehes, der Schafe, Ziegen, Sch veine und Hieſche nußbarer find, weil fie mehr Keaftmehl und überhaupt mehr Nahrungsſtoff enthalten, als jene, wenn gleich die Ausbeute der knolligen Wurzeln der Georginen im lokeren, tief kultivirten Aker bedeutend iſt, wo die gewöhnlichen einfachen Arten auch ohne Pflege ge: deihen, und viel Kraut liefern. Lezteres mit den gruͤnen ſaftreichen Stengeln und Blaͤttern iſt ein geſundes Futter fuͤr Schafe, Ziegen, Schweine und Eſel; hier freſſen es auch die eingehegten Hir— ſche und Kühe. Getroknet, werden die Laͤmmer und jungen Ziegen mit dieſem Kraute gefund erhal: ten, welches ſie gern freſſen. Bei feuchtem Wet⸗ ter kann man das Kraut einen Fuß hoch uͤber der Erde zwei bis drei Mal ſchneiden, weil die untern Augen gern von Neuem austreiben und raſch wach— ſen. Vielleicht wird dieſe Pflanze von Landwir— then kuͤnftig als nuzbares Futterkraut aufgenommen, wenn auch die Warzelfuollen nicht fo vortheilhaft, als Kartoffeln und Uater-Artiſchoken (Helian- thus tuberosus) ſeyn ſollten. Von der Vermehrung der peruvianiſchen Sonnenwende. Dieſer kleine Strauch (Heliotropium peru— vianum) findet, wegen des lieblichen Geruchs ſei— ner Bluͤten, viele Liebhaber, ſeiner Zaͤrtlichkeit we— gen aber unterliegt die Kultur desſelben manchen Schwierigkeiten; denn er will im Winter weder zu warm, noch zu kalt gehalten, und mit dem Begieſ— fen ſehr vorſichtig behandelt ſeyÿn. In einer Kam- mer, welche Tag und Nacht durch die offen ſtehende Thuͤre aus der warmen Stube fo viel Wärme er- hält, daß man ſich, ohne zu frieren, darin aufhal⸗ ten kann, ſtehet er am Beſten, und dennoch ſieht man es ihm gegen das Fruͤbjahr an, daß er ſich nach freier Luft ſehnt. Es iſt daher ratyſam, nicht nur seine, ſondern mehrere Pflanzen davon durchzuwin⸗ tern, damit man ſich doch Hoffnung machen kann, wenigſtens einige durchzubringen, wenn auch gleich verſchtedene darauf gehen ſollten. Bisher wurde die Pflanze durch Zweige, die etwas hartes Holz hatten, vermehrt. Die mit ſolchen Zweigen bepflanzten Töpfe wurden des Sommers in die freie Luft ge— ſtellt, und gehörig gewartet, da denn einige davon wurzelten, andere aber, welches gemeiniglich die Meiſten waren, :verdarben. Dieſe Vermehrungs— Art gefiel mir gleich das Erſtemal, als ich fie ver- ſuchte, nicht ſonderlich; denn von fuͤnf Zweigen, die ich in einem Topfe hatte, verdarben vier, der fuͤnfte gerieth zwar, es gingen aber einige Monate vorbei, ehe er einigen Wuchs zeigte. Ich machte alſo den Verſuch, die Vermehrung auf die Art, wie bei der Justicia adhatoda vorzunehmen. Dieſer fiel erwuͤnſcht aus. Den Liebhabern dieſes Ge— waͤchſes, die meine Vortheile in der Gaͤrtnerei nicht beſizen, wird es nicht unangenehm ſeyn, wenn ich ihnen dieſen leichten und ſicheren Weg zeige, durch welchen fie ihr Heliotropium peruv. haͤufig vers mehren konnen. Die Behandlungsart iſt folgende: Sobald der Strauch im Fruͤbjahre noch in der Aus— winterung ſo viel getrieben hat, daß ich einen Zoll lange junge Triebe, die noch ganz zart und weich ſind, abſchneiden kann, ſo nehme ich alle Blaͤtter mit einem Federmeſſer behutſam davon ab, nur die oberſten 5 oder 4 noch unausgewachſenen Herzblaͤt— ter bleiben ſizen. Dieſe dergeſtalt zubereiteten Zweige werden in ſehr kleinen, mit fetter, lokerer, Wer das ganze Sortiment nimmt, erhält alle zu⸗ ſammen um 25 fl. Sollten einfge Liebhaber ſich mit einer Sammlung von 10 Sorten begnuͤgen wollen, ſo geben wir dle Nu⸗ mern 5, 10, 13, 47, 31, 57, 63, 75, 95 und 102 zu⸗ ſammen um ö fl. 1 12 Stüke im Rommel (ohne Nam en) erlaſſen wir um 3 fl. Einzelnen Beſtellungen fans noch auferdem in 30 6 100 Sorten begegnet wer en, jede einzelne Sorte zu den nemlihen Prelſ eu, wie fie Hert Noack in dle⸗ fen Blättern v. J. S. 96 feſtgeſezt hat. Wir wuͤnſchen, daß die Beſtelungen frühzeitig im Herbſte gemacht werden, well es uns an Pliz mangelt, den ganzen Vorrath unſerer Kaollen zu überwintern. Doch kann Jeder feinen Bedarf auch noch im Frühe jahre beſtellen — fo lange der Vorrath reicht. 515° — — Erde gefuͤllten Toͤpfen eingeſchlaͤmmt, ohne daß ſie am untern Ende, wie es bei dem Lak mit Nuzen geſchieht, aufgeſpalten werden. Dieſe Toͤpfchen werden an die Fenfter einer warmen Stube geſtellt, und ſo viel begoſſen, daß die Zweige keinen Mangel an Feuchtigkeit leiden. In vier Wochen zeigen ſie ſchon einen eigentlichen Wuchs. Sie bluͤhen nicht nur in eben dem Sommer noch, ſondern, wenn man von ihren nachher getriebenen jungen Aeſten wieder einige ſtekt, fo. kommen auch dieſe noch zur Blüte.. Von allen Zweigen, die ich auf dieſe Artebehandelt habe, iſt mir noch nicht ein Einziger mißrathen.“ Ich habe alſo gegruͤndete Hoffnung, daß auch An: dere eben ſo gluͤklich damit ſeyn werden, wenn ſie nur die bepflanzten Toͤpfe nicht eher an die freie Luft ſtellen, bis die Zweige zu treiben angefangen haben. Mittel zur Vertilgung der Werren. In der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung vom Jahre 18350 Nro. 29 Seite 256 werden ei— nige Mittel zur Vertilgung der Werren oder Erd: Krebſe (bei uns Werle genannt) angegeben, und da— bei erſucht, im Falle Jemand etwas Beſſeres zur Ausrottung dieſer Ungeziefer wiſſe, es auf dem nem— lichen Wege bekannt zu machen. Ich kann, aus eigener Erfahrung, verſichern, daß das tiefe Um— graben oder Rigolen der Erde im Herbſte vor Ein— tritt des Winters ſchon ein gutes Mittel iſt, den Garten von vielen ſchaͤdlichen Juſekten zu reinigen, weil durch das Umgraben viele Neſter und Eier, die die Inſekten im Herbſte in die Tiefe der Erde legen, . auf die Oberflaͤche der Erde kommen, und zu Grunde gehen muͤſſen. Ein noch verlaͤßigeres Mittel gibt es, um die ſchaͤdlichen Werren oder Erdkrebſe auszu⸗ rotten. Man grabe in ſeinem Garten im ſpaͤten Herbſte ein beliebiges, rundes oder laͤngliches Beet 5 Fuß tief aus, fuͤlle es mit friſchem Pferdemiſte und etwas Stroh an, und bedeke es mit Erde. In dieſem Beete verſammeln ſich nun beim Eintritt der Kaͤlte, von der Waͤrme angelokt, Werren, Maͤuſe und mehrere andere Inſekten aus dem gan— zen Umfange des Gartens. Sobald nun die Froſt— Zeit eintritt und Schnee faͤllt, laͤßt man das Beet aufgraben und den Pferdemiſt ſammt Stroh mit den darin verſammelten Inſekten auf den Schnee herauswerfen, wodurch fie alle umkommen muͤſſen. Das Beet bleibt bis zum kuͤnftigen Fruͤhlinge auge: gegraben ſtehen. Lalbach, im Auguſt 1850. Niklas Gasperotti, Mitglied der prektiſcheu Gartenbau: Ge ellſchaſt. Eſſig aus Orangenbluͤten zu machen. Man nehme dazu 5 Pfd. friſche Orangenbluͤten, 1 Pinte Orangenbluͤtengeiſt und Pinten deſtillir— ten Eſſig. Die Bluͤten bringe man in eine glaͤſerne Retorte, und den Orangenbluͤtengeiſt und den Eſſig darauf; nachher nehme man die Deſtillation im Sandbade vor, um 3 Theile der Menge der ange— wendeten Fluͤßigkeit daraus zu gewinnen. Wenn man hierzu deſtillirten Eſſig und rektificirten Orangen— Geiſt nimmt, ſo hat man den Vortheil, einen an— genehmen Eſſig zu erhalten, weil der ſich mit dem Orangengeiſte zuerſt erhebende Weingeiſt ſich deſſen bemaͤchtigt und ſich lieber mit ihm verbindet, als der Eſſig. Wenn man im Sandbade deſtillirt, muß man bedacht ſeyn, nur ganz trokenen Sand zu gebrauchen. ——— — —— —— —ñ—b— In dem Augenblike, da dleſes geſarleben wird, (27. Auguſt) iſt unſer G orglnenflor in einer Pracht und Herrlichkeit, in einer Fülle und Mannkafaltlgkeit zu ſehen, daß wir nicht ur terlaſſen dürfen, Lebbaber, die nur wenige Stunden von Frauen dorf entfernt woh⸗ nen, eigens darauf anfwerkſam zu machen und fie zum perfönligen Beſuche freundlia ft einzuladen, . Zwar bat die Iinae angrdanerte Hize und Trokne — bei dem Umftande, daß wir auf den entfernt lle⸗ genden Plazen, wo unſere Georginen ſtehen, gar nicht mit Begleßen helfen konnten — gemacht, daß viele Blüterknespen abfielen. und die Pflanzen ſelbſt etwas im Wuchſe zurükblieben. Aber fie haben ſich bet wies der eingetretenem Küblwerter mit untermiiatem Regen bald herrlich erbolt und ihren ſich in früberen Jahten erworbenen Ruhm heuer glorreic. behauptet.“ Vorzüglich ſchöͤn find einige, aus Samen ge⸗ wonnene ganz neue Sorten, wovon wir im nädften Sohre, nach geſchehenet Vermehrung, Näheres: melden werden. 316 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. Das R d 8s ch e n. Elnſt hatt? ich ein Roͤsleln: in aller Welt Trugs lieblicher nimmer ein Garten; Drum war mir das Roͤslein nicht fell um Geld, Ich thaͤt wle ein Kindlein es warten. Mich lokte der wekende Morgenſtrahl Vom Lager zum Gaͤrtchen hernieder, Und ſenkte der Abend ſich kuͤhl aufs Thal, Verlleß ich mein Röschen erſt wieder. Es ulkte fo freundlich beim Morgengruß, Als wollt' es voll Liebe was ſprechen, Und bot ich ihm Abends den Abſchledskuß, Da ſchien ihm . Herzchen zu brechen. Ich pflegte manch Stuͤndchen, als haͤti's Vorſtand, Mit ihm gar vertraulich zu koſen, Und wenn ich mein Roͤslein nur wleder fand, Vergaß ich der ſtolzeren Roſen. Eluſt kam ich am Morgen zum Gartenbeet; — Mein Roͤschen, ach! fand lch nicht wieder. Es lagen die Blattchen umher geſaͤt: Mir bebten vor Schreken die Glleder. Da buͤkt' ich mich nieder und weinte laut, Und ſammelte klagend dle Reſte, Und uͤber mir fluͤſtert' es, ungeſchaut: „So endet das Schoͤnſte, das Beſte!“ „Es welket die Blume, der Menſch geſchwinb, Nichts Dauerndes blühet im Staube! Drum weine nicht länger, du Schmerzensklad! Blühſt auch der Vernichtung zum Raube!“ — Und treulich bewahrt” ich das ernfte Wort Und denke, wenn wieder im Jahre Die Roſen verbluͤhen: bald trägt dich fort Zur frledlichen Kammer die Bahre! — Die Drangerte zu Verſallles beſteht Chefland we⸗ nigſtens im Jahre 1801) aus 600 Bäumen, wovon die größten 15 Zoll im Durchmeſſer haben, und dle älteſten über 500 Jahre alt find. Unter ihnen {fi ein wilder Pomeranzenbaum, den König Franz I. (fl. 4847) von der Republik Venedig zum Geſchenke erhalten hatte. Er tft 28 Fuß boch, theilt ſich ungefähr 5 Fuß über der Wurzel fu s Stämme, deren jeder faſt 5 Zoll im Durchmeſſer hat. Selne Krone bat 43 Fuß Um⸗ fang, oder 16 Fuß Durchmeſſer. Die Blätter find klein, und die Stacheln ſehr lang. Man hindert die Frucht, um ihn nicht zu ſchwächen. Sa Nizza (Piemont) bat ein Pomeranzenbaum in Ei⸗ nem Jahre 5000 Stuk Fruͤchte, und in Oporto (Portu⸗ gal) ein Pomeranzenbaum in Einem Jahre 16,000 Stüf Fruͤchte gehabt. Zu Hildesheim Im Hannöverſchen) {ft ein ſehr ale ter wilder Roſenſtok (Hetſchepetſch, Rosa canina)z ſeine Wurzeln liegen unter dem mlttlern Altar der Domgruft und find mit eisem ſteiner nen Ge: wölbe bedekt; ſeln Stamm gebt durch die 5-6 Fuß dife Mauer, feine Aeſte ſchwingen ſich, gleich einem Weinſtoke, an einem Geländer an der oͤſtlichen Seite der Mauer hinauf. Er iſt ungefähr 20 Fuß hoch, und über 20 Fuß breit in der Ausdehnung. Er gruͤnt und bluͤht jabrlich. Schon im Jahre 1073 ließ ihn der Bi⸗ ſchof als eine Merkwuͤrdigkelt mit einer Mauer umgeben. Zu Montpeltter hatten vor der Revolutlon in Frantreich die Brüder Ribbaus eine Meile von der Stadt Pflanzupgen von wohlriechenden Kräutern und Blumen zu ihrem Gewerbe als Parfuͤmeurs, unter au⸗ dern eln Roſenfeld mit 40,000 Roſenſtöken. Der Doktor L. in Parks, ein großer Theoretiker, der aber das Unglüf hatte, daß ihm iu der Prexis faſt alle feine Pattenten ſtarben, wurde einft zum Mitgliede einer landwirthſchaftlichen Geſellſchaft ernannt. — Er ſcherzte daruͤber und ſagte: „Ich weiß gar nicht, was ſie dort mit mir wollen; ich bin weder Baum noch Staude, weder Frucht noch Blume!“ — „Aber Ste find ja doch eine Art Dünger!” entgegnete ein Anwe⸗ ſender kronlſch. Ea e. Die Erfte, von Dielen fo feurlg erſtrebt, Die tief aus der Erde der Bergmann nur graͤbt, Sie führt uns nicht felten vom wahrhaften Glut Nur welter zurüf, Die Zweite, fo leicht auch die Hand fle zerbricht, Uebt tren der Verſchwlegenhelt heilige Pflicht, Sie leiht dem Geheimulß den ſicheren Schild Mit Wappen und Bild. Das Ganze, das duftend in farbiger Prackt Dem Auge entgegen vom Gartenbeet lacht, Am Relchſten und Herrllchſten blüht es uns nur Auf nordlſcher Flur. 8 - 3 * ů ——— — —᷑— — — ——— — — In Commiſſlon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in gang Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrei. n Gatten Allgemeine deutſche Ze izt zun g. * — ¼ͤ - — ͤ —¶—üüU — — —gL-.:.æ 3äxͤxͤÄ3Ä3— Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. Ne. 38. 20. September 1850. Jnu halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Aufzählung der vorzüglichſten Pflanzengattungen, die fa Prag em Zahlretoſten vorkommen ic. — Elin Mittel wider die bei den Levkojen, dem Blumenkoble, und anderen Pflanzen auf warmen Miftbeeten fo gewöhnliche Faͤulung und Vertroknung des Stengels. — Elolge Worte über kuͤnſtliche Befruchtung der Nelken. — Auch eln Wort über Ausartung der Pflanzen. — Samen⸗Anerbleten. Fortſezung neuer Mitglieder. © n Ihre Woblgeborn, Frau Magdalena Hanf, Ge: mahlin des Herrn Med. Dr. Haaf lu Wien. — Anna Kommacher, k. k. Krelskaſſters Ge⸗ mahlin zu Korneuburg in Oeſterrelch. Selue Wohlgeborn, Herr Franz Ha aß, Med, Dr. in Wlen. Ignaz Schneider, Adminiftrator des k. b. alle gemeinen Schulfondes für den Untermalukrels zu Wurzburg in Bayern. 1 — Benedikt Hauſchka, k. k. Feld⸗Apetheker, Se⸗ nor der Invalldenhaus Apotheke, Mitglied des lindwirtbſchaftlichen Vereins in Steyermark zu Pettau in Steyermark. — Anton Lug inger, Abgeordneter zur bayer'ſchen Staͤndeverſammlung und Blerbrauer zu Trlftern im Unterdenankrelſe Bayerns. Aufzählung der vorzuͤglichſten Pflanzen⸗ Gattungen, die in Prag am Zahlreich ſten vorhanden ſind, wie auch jener, die noch ſelten vorkommen. (Mit Angabe der Preiſe.) Die Vorliebe fuͤr ſchoͤne auslaͤndiſche Pflanzen— Gattungen, die in neuerer Zeit faſt allgemein zu werden Scheint, muß dem weniger Beguͤterten es hoͤchſt wuͤnſchenswerth machen, billige Verkäufer kennen zu lernen, um ſeine Sammlung mit maͤßigen Auslagen vermehren zu Finnen. Ob nun wohl die meiſten Pflanzengattungen, deren Einfuͤhrung nicht in die neueſte Zeit faͤllt, faſt mit jedem Jahre zu etwas billigeren Preiſen ausgeboten werden, wie dieß mit Camellien, Eriken, Bankſien u. ſ. w., beſonders aber mit Pelargonien, der Fall iſt, ſo glaube ich doch, daß ſich die Mitglieder der Gartenbau-Geſell— ſchaft, die in alle Laͤnder verbreitet ſind, be— deutende Koſten erfparen konnten, wenn ihnen die Plaͤze bekannt wären, wo eben ein oder die an⸗ dere Pflanzengattung in großer Vermehrung vor— handen, und daher auch zu billigen Preiſen zu ha— ben iſt. Es kaͤme dann nur darauf an, daß ein daſelbſt wohnhaftes Mitglied die Gefaͤlligkeit hätte, den Ankauf im Intereſſe des fernen Kaͤufers, dann — —— — u — — — — — cz So eben kam ein Mitglied unferes Geſellſchaft von einer Fußreiſe uach Lindau zurük, und übergab uns nachſtehende, von ihm bei dieſer Gelegenbeit im Ger biete des Oartenbaues 1c. gemachte Beobachtungen, welche für manchen unſerer verehrlichen Lefer nicht ganz umfaterefjaut ſeyn dürften ; weßhalb wir den Be⸗ richt des Metfenden hier wortlich mitthellen wollen. »Den Weg nach Muͤuchen nahm ich dleßmal, der Abwechslung und Neuhelt wegen, durch das herrliche Nachrichten aus Frauendorf. Vllsthal, über Vilsbiburg und Erding. Von dem freund lichen Staͤdtchen Vilsbofen führt eine mit Alleen zwek⸗ mäßig bepflanzte Streſſe nach dem ehemaligen Kloſter Altersbach. Hler hatte ich das Verguägen, den zwar kleinen, aber hoͤchſt geſchmakvoll angelegten Garten des als gemüthlichen und gelſtvollen Dichter ruͤhmliüchſt bes kannten Mitgliedes, Herrn Vonrath, zu beiehen. Dleſes Gaͤrtchen kann wahrlich in jeder Beziebung mu- ſterhaft genannt werden. — Einige Stunden von 41 . 518 die Verpakung und Abſendung zu beforgen, eine Gefaͤligkeit, die wohl ein Planzenfreund dem an⸗ dern nicht verſagen wied. Als Lurus-Artifel find erotiſche Gewaͤchſe gewiß in großen Städten in größrer Vermehrung vorhanden, und ich will das her zur Anregung obiger Idee die Pflanzengattungen bezeichnen, welche ſich in den hieſigen Gärten am Zahlreichften vorfinden, und zu welchen Preiſen ſelbe dort, oder auf dem hieſigen, den ganzen Som⸗ mer hindurch reich beſezten Blumeumarkte zu haben find. Am Beſten ſcheinen in den hieſigen Gärten jene Pflanzengattungen zu gedeihen, zu deren Kultur Heiden⸗Ecde erfordert wied, die ſich um Prag in: vorzuͤglicher Guͤte vorfindet; daher denn auch alle Arten von Erifen in einem ſehr üppigen Kulturs Zuſtande und in großer Auswahl zu haben ſind. Faſt in allen Gärten findet man eine bald größere, bald kleinere Sammlung dieſer eben ſo zahlreichen, als niedlichen Pflanzengattung, deren Preije nach Verhaͤltniß der Schönheit oder Seltenheit von 24 Kreuzer bis 1 fl. 30 kr. Conv. Münze ſteigen. In noch größerer Menge finden ſich hier die Pelargonien, beſonders jene engliſchen Urſprungs, die jezt ungefaͤhr das Doppelte in Groſchen koſten, was vor einigen Jahren noch in Thalern hier vers langt wurde; denn ſie ſind im Durchſchnitte (mit Ausnahme einiger Gattungen) für 4 gGr. zu has ben. Die am Cap wild wachſenden werden wenig mehr geachtet. 3 Nach Erwähnung. diefer zwei an Arten fo Übers aus reichen Pflanzengattungen will ich mich bei Aufzählung der übrigen mehr an alphabetiſche Ord⸗ nung halten. Von Akazien finden ſich wohl mehrere Arten, am Haͤufigſten Acacia lophanta und Acaeia lo- phanta speeiosa, die Preiſe find aber noch ziem⸗ lich hoch, etwa 3 Thlr. im Durchſchnitte; Acacia, decurrens und deeipiens ſind jedoch noch ſelten, daher auch bedeutend hoͤher im Preiſe. Noch ſeltener ſcheinen die Andromeden und Azaleen zu ſeyn, da ſo aͤußerſt ſelten ein Exemplar auf dem Blumenmarkte angetroffen wird. Sie find daher nur bei Handelsgaͤrtnern zu ziemlich ho hen Preiſen zu haben. Bankſien find dagegen fchon: zahlreicher vorhanden, obwohl auch im Preiſe noch, ziemlich hoch. Bluͤhbare Exemplare koſten immer noch 1 Thlr. 8 9 Gr., und manche Arten noch daruͤber. Von den Cactus-Arten find Cactus alatus und» flagelliformis algemein, blühende Exemplare der ıten Art koſten nicht über 8 9 Gr., von der 2ten Art etwas mebr. Neben dieſen zwei Arten findet man noch am Meiſten den Cactus speeiosus, (nach Kachler Cereus speeiosissimus) von dem ein bluͤbendes Eremplar noch 1 Thlr. koſtet, dafür aber auch jeden Beſchauer der prachtvollen Blumen im: Erſtaunen ſezt. Ein- und zweijährige Stopfer find: verhaͤltnißmäaßig billig, und koſten hoͤchſtens die Haͤlfte dieſer Preiſe, und bluͤhen bisweilen ſchon im naͤchſten Jahre. Die Cactus-Arten eignen ſich bee: ſonders für den Zimmergaͤrtner, und es dürfte viel⸗ leicht die einzige Pflanzengattung ſeyn, die hier beſ— ſer gedeiht, als in Glashaͤuſern, woran freilich auch die Vernachlaͤßigung der Gaͤrtner Schuld ſeyn mag, die ſie gewoͤhnlich im Winter gar nicht, und im Sommer hoͤchſt ſelten begießen. Andere Arten, wie Cactus Melocactus, C. nobilis, C. flavispi- nus und albispinus. find noch ſehr felten, und das ber auch theuer. Wir kommen nun zu einer Pflanzengattung, deren Beſiz einer der ſehnlichſten Wuͤnſche aller Gartenbeſizer zu ſeyn ſcheint, und in der That Alters bach entfetut, liegt dte Hofmark St. Mirltakirchen, den Erben des ſel. Hra. v. Gemelner gehörig. Der Schloß garten daſelbſt verdient, daß ihn jeder Fremde beſuche. Er eathält 3 Abthellungen: einen Gemuͤſe⸗ und Blumengarten, einen Obſtgatten, uad einen engl, Garten. Der Blamea⸗ und Gemüͤlegarten micht dem dortigen freundlichen Gärtaer wegen der aaſſerordent⸗ lichen Relullchteit, zwek näßlaen Einthellang der Gar⸗ tenbeete ic ganz vorzügl e Ehte, fo we auch dle enaliſchen Aaladen ſehr ſchon und geſchmakvoll find, Nicht gerne hätte ich auch den heerſchaftlichen Garten zu Armſtorf geſehen, konnte aber, da ich ſchon um 8 Ude Morges darcpaſſtrte, keine Glegenbett dazu finden Erfreullch war es mir, auf dleſer ganzen Route hla, uberall die Straſſen mit HObftbaumen bepflanzt zu finden, obwohl in Beziehung auf die iwekmäßtee Anlage und B. handlang dieser S raſſen⸗ Pflanzungen noch Manches zu wuͤnſchen uͤbrig wäre. Einen ferner ſebeaswerthen Garten traf ich in der dem Herrn von Mayer aus Munchen gehoͤrkgen Hof⸗ mark Ah em und Gorzen au. Der dortige Swloßgarten iſt im franzoͤſiſchen Style angelegt, und beſizt vorzuͤge 519 rechtfertigen diek Camellien dieſe allgemeine Vor— liebe. Ihr herrlicher Wuchs, das prachtvolle von keinem Feinde je bedroht werdende Laub, die über: aus ſchoͤnen Bluͤten, die kaum ihres Gleichen im Pflanzenreiche finden, ſo wie die lange Dauer dieſer Prachtſtraͤucher ſichern ihnen dieſe Vorliebe noch auf lange Zeit. Daraus läßt ſich der Eifer erklaren, mit welchem die Gaͤrtner, freilich mit verſchiedenem Erfolge, an deren Vermehrung arbeiteten. Ein hieſiger Handelsgaͤrtner beſizt uͤber tauſend dieſer herrlichen Pflanzen, und verkauft Exemplare von 1— 1 Schuh Höhe zu 16 gÖr., von 2 — 5 Schuh Höhe zu 1 Thlr., von 4—5 Schub zu 2 Thlr. Ich ſelbſt habe meine kleine Sammlung zu dieſem Preiſe gekauft, der immer noch um die Haͤlfte wohl— feiler iſt, als jener, welchen manche andere Han: delsgaͤrtner verlangen. Nur die Camelli: mit weißer Bluͤte, ſo wie neuere Varietaͤten, ſind hoͤher im Preiſe. Gardenia florida kommt ſehr häufig, die übe rigen Arten aber ſehr ſelten vor. Jene koſtet im Durchſchnitte 8 gGr. Goodien, Gordonien und Gravilleen ſind ſelten, aber ziemlich zahlreich die Hakeen, beſonders H. sua- veolens, von der ein Exemplar von 1 Schuh Höhe etwa 8 gGr. koſtet, andere Arten find etwas theurer. 2 Die Gattung Hermannia wird hier wenig Fuls tioirt; mehr aber die Hibiscus-Arten, wovon Hi- bisous rosa sinensis und syriacus allgemein find; der Preis iſt 8—10 gGr. Die Hydrangea mutabilis seu hortensis iſt in einigen Gaͤrten in mehreren hundert Exemplaren vorhanden, daher ſie denn auch in der Bluͤte nicht über 4 gOr. koſtet; dagegen find Hydrangea ar- borescens, nivea und quereifolia aͤußerſt ſelten. ſelbſt im Freien aushalten wuͤrde. — Auch die Jas min-Arten werden nicht fo zahl⸗ reich gezogen, als ſie ihres Duftes wegen verdien— ten. Am Meiſten kommen J. officinale revolu- tum und Sambac vor, und koſten 4— 5 gGr. Kalmien gehdren hier noch zu den Eeltenheiten, was um fo unerklaͤrbarer iſt, da dieſe ſchoͤne Pflan— zengattung aus einem kulttvirten, mit England im lebhafteſten Verkehre ſtehenden Lande ſtammt, und ſo wenig zaͤrtlich iſt, daß ſie bei guter Bedekung Leptosper- mum iſt dagegen ziemlich zahlreich, beſonders Lep- tospermum flavescens, wovon 3 jährige Stek⸗ linge 3 9G. koſten; auch andere Arten find nur ein wenig hoͤher im Preiſe. l Zu den ausgezeichnetſten Gewaͤchsgattungen gehoren unſtreitig die Magnolien, wovon aber hier außer der M. grandiflora nur noch zwei Arten, und dieſe nur in einzelnen Exemplaren vorkommen. Da die Einfuͤhrung dieſer herrlichen Baum- und Straucharten weder neu, noch ſchwierig iſt, ſo laͤßt ſich ihr ſeltenes Vorhandenſeyn nur durch die ziemlich ſchwierige Vermehrung erklaͤren, die, wenn man nicht keimbaren Samen hat, nur auf dem Wege des Ablegens mittelſt Einſchnitt und Anhaͤn— gung eines Topfes geſchehen kann. Eine M. gran- diflora von 2— 3 Schuh Höhe koſtet hier noch a Thlr. 8 gGr., andere Arten find faſt gar nicht zu haben, oder doch viel theurer. Von den zwei mit einander nahe verwandten Gattungen Melaleuca und Metrosideros finden ſich hier viele Arten im beſten Gedeihen, und in zahlreicher Vermehrung, daher auch zu billigen Preiſen. Selbſt mehrere Schuh hohe Exemplare find um 12 fGr. zu haben. N Von Myrten find außer M. eommunis noch ein Paar Arten in Vermehrung, und lobnen die — — öÜAmò;im—ññ ͤ—— ͤ——-— . ———— lich eine bedeutende Drangerie. Auch der herrſchafillche Garten in Zauftirben zeſchnet ſich ehre voll aus, Die Stadt Erding har mehrere vorzüulise Gärten aufluw len, z. B. den des Herrn Landiſchrers, des Herrn Gerichtshalters Mändel, des Herrn Bler⸗ Brauere Neſch u. a. m.; ganz vorzüglich aber ragt die auſſerhalb der Stadt zum bell. Blur b fir dliche Ans lage, und der Garten des Herrn Reutbe menh e rvor: ſowobl wegen der einfechen und geſckmakvolen Anord— nung des Ganzen, als auch der einzelnen Partien, ſo wie nicht minder des bedeutenden Umfanges wegen. Die Muͤnchner Gärten kannte lch bereits arößtens thells alle, und beichränkte mich deßhalb zur Beſchlen⸗ nigung meiner vorhabenden Reiſe für dieſes Mal auf den Goten des Herrn Kunft: und Hendelsgärtvers Schulz an det Pafingerftioffe, wo Ih noch eine große Anzahl feiner Pelargonlen- Sammlung, die ſich upſtrei⸗ tig den erſten D-utidlands an die Eeite ſtellen darf, in der Blüte bewundern konnte. Ich bedauere nur, den Haup flor nicht gelehen zu haben, der, wie mlch mehrere Argen zeugen verſſcherten, in dleſem Jahre ganz ausgezeichnet geweſen ſeyn fol. 41 * ‘ 2 520 — Pflege ſchon in ihrer Jugend mit zahlreichen dufti— gen Bluͤten. Kleine Exemplare koſten nicht uͤber 4 Gr. Eines unſerer ſchoͤnſten und dankbarſten Ge— waͤchſe iſt der Oleander, beſonders die unter dem Namen Nerium splendens bekannte Spielart mit gefuͤllter prachtvoller Blüte. Dieſe Pflanze verei— nigt alle Vorzuͤge, die der Blumenfreund wuͤnſchen kann. Sie iſt leicht zu vermehren, leicht zu uͤberwin⸗ tern, wird von Inſekten nicht beſucht, und entwi⸗ kelt eben fo herrliche, als angenehm riechende Bluͤ— ten. Bluͤhbare Exemplare koſten hier nicht mehr, als 8 gGr. Von den Paͤonien findet man nebſt den im Freien ausdauernden Arten auch die noch ſehr theure P. arborea, von der ein bluͤhbares Exem⸗ plar noch 2 Thlr. koſtet. Da aber dieſe pracht— volle Pflanze bei guter Bedekung auch im Freien ausdauert, wo ſelbe mehr Wurzelſproſſen treibt, und daher ſchneller vermehrt werden kann, als wenn ſie, wie bisher, als Topfgewaͤchs kultivirt wird, ſo duͤrfte ſie bald zu billigeren Preiſen zu haben ſeyn. Von den vielen Arten der Paſſionsblume findet man die Passiflora coerulea häufig, die übrigen aber find felten, und daher auch theuer. Von Roſen trifft man ſehr viele Arten, beſon— ders von den immerbluͤhenden, die daher auch ſehr billig verkauft werden. So koſtet z. B. die ſchoͤne Rosa bichonia nur 5, R. purpurea und noiset- tiana nur 4—5, und ſelbſt die herrliche Theeroſe nur 8 gGr. Ungefaͤhr zu denſelben Preiſen ſind noch viele Varietäten zu haben. Deſſenungeachtet kann man nicht ſagen, daß der Eifer in der Kultur der Roſen der allgemeinen durch alle Stände vers breiteten Vorliebe für dieſelben entſprechend wäre, was um ſo mehr befremden muß, da viele Arten zu jeder Jahreszeit zur Blüte gebracht werden koͤn⸗ nen. Vielleicht liegt die Urſache darin, daß die immerbluͤhenden, von welchen dieß vorzuͤglich gilt, in Toͤpfen ſelten einen reichen Blumenſtand gewaͤh⸗ ren. Ich kann daher den Wunſch nicht unterdruͤ⸗ ken, daß die Gartenzeitung die Kulkur der zahlrei⸗ chen Arten von Roſen, deren Behandlung daher auch ſehr verſchieden ſeyn muß, mehrfach befpres chen moͤchte. Ein Schaͤrflein dazu beizutragen, wird meine naͤchſte Sorge ſeyn. Obwohl dieſer Aufſaz es vorzuͤglich mit exoti⸗ ſchen Pflanzen zu thun hat, fo wird es den zahlreis chen Verehrern der Aurikeln, Levkojen und Nelken doch nicht unangenehm ſeyn, zu erfahren, in wel⸗ chem Werthe dieſe zwei Blumengattungen hier ſte⸗ hen. Die durch Zahl und ausgezeichnete Blumen bedeutendſte Nelkenſammlung dürfte der in Ho⸗ ſtiewitz unweit Prag verftorbene Hofrath Ambdͤk gehabt haben, welche nach deſſen Tode oͤffeutlich verſteigert wurde. Herr v. Thiebault, deffen Nelkenſammlung ſchon fruͤher ſehr zahlreich war, hat fie nun durch Zukauf aus der erſtern über 1000: Numern vermehrt, und ſo ſteht nun deſſen Nelken— Sammlung als die 1te da. Er erlaͤßt das Duzend zu 2 Thlr. Eben ſo ausgezeichnet ift deſſen Lev— kojen⸗Flor, und ich glaube über 60 Farben Nüane cirungen auf den Stellagen wahrgenommen zu ha— ben, unter denen die aus Frauendorf erhaltenen ſich vortheilhaft auszeichnen. Zaͤhlte dieſe Blumen— Gattung ſchon früher viele Verehrer, fo dürfte fie nun ein Liebling aller Blumenfreunde werden, da das durch dieſe Blätter enthuͤllte Geheimniß, Sa men zu ziehen, der lauter gefuͤllte Stoͤke gibt, ſich nach meiner eigenen Ueberzeugung durchaus be- waͤhrt erwieſen hat. Wenn hie und da dennoch ———— ——̃ — . lrE.ññĩ—łÄ:¹,D!⸗ñn½ . 1 rw rr Von München nahm ich meinen Weg über Lands⸗ berg, Waal, Kaufbenern und Kempten nach Sontdo⸗ fen. In dem Markte Waal, dem Herrn Fuͤrſten von der Leyen gehoͤtig, befindet ſich ein wahrdaft fürfilis cher Garten mit einer großen Orangerie, Treib- und Glas haͤuſern ic. und den reizendften Partien. Kauf: beuern prangt mit vorzuͤglichen Anlagen, unter welchen dle Gärten der Herren Großhändler Walch und Hänſelman die ausgezelchnetſten find. Von Kempten muß ich mit wahrem Schmerzgefühle bemerken, daß es den ganzen Tag, während ich dort verweilte, heftig regnete, ſo daß lch keinen Garten beſuchen konnte, de⸗ ten mehrere ganz ausgezeichnete dafelbſt ſeyn follen, Einen ganz vorzuͤalichen Gartenfreund hatte ich das Vergnuͤgen in Sonthofen an dem dortigen koͤniglichen Herrn Landrichter Dr. Joh. Nep. Krum kennen zu lernen. Er hatte die Güte, mir ſogleich ſeinen Garten zu zeigen, und Alles auf die zuvorkommendſte Welſe zu erklaͤ⸗ teu. Dleſet Garten hat einen bedeutenden Umfang, indem auch der Antheil des ehemaligen Rentbecmten damit vereinigt ift. Mit ganz beſonderer Freude bemerkte ich darin eine Baumſchule von thells ſchen veredelten, 521 — Pflanzen mit einfachen Bluͤten zum Vorſcheine kom— men, ſo iſt die Caſtration entweder zu ſpaͤt vorge— nommen worden, oder es ſind caſtrirte Pflanzen in der Naͤhe von nicht caſtrirten geſtanden und durch dieſe befruchtet worden. Daß uͤbrigens der auf dieſe Weiſe gewonnene Same theuer werden duͤrfte, ſcheint mir eine billige Vergeltung der dabei ange— wandten Mühe. Kleine Aurikelſammlungen findet man hier in mehreren Gaͤrten, eine große aus den ſeltenſten Blu— men beſtehende aber beſizt Hr. Med. Dr. Wuͤnſch. Als ich im verfloſſenen Fruͤhjahre den beginnenden Flor betrachtete, haͤtte ich dieſen Blumen von ſo ſeltenen Farben die Größe jener geben mögen, mit welchen mich meine aus einigen 60 Sorten beſte— hende Aurikelſammlung heuer erfreute. Was mir fruͤher unglaublich ſchien, daß Aurikeln Bluͤten von der Größe eines Laubthalers ſpenden koͤnnen, wie von jenen des Herrn Magiſters Schneider vor einigen Jahren geruͤhmt wurde, ſah ich nun an den meinigen verwirklicht, und ich hatte ſogar eini— ge, deren Biumen noch rund herum vorſtanden, wenn ich ein dſterreichiſches Silber-Zwei-Gulden⸗ Stuͤk darauf legte. Ich hoffe naͤchſtens die zum Theil zufaͤllige Behandlung, die mir einen ſo aus— gezeichneten Flor verſchaffte, durch dieſe Blaͤtter bekannt zu machen, und bemerke nur noch, daß ich das Stuͤk zu 4 Gr., von den fchönften aber zu 8 gGr. erlaſſe. Sollte dieſer Aufſaz andere Mitglieder unſeres weit verbreiteten Vereins veranlaſſen, die Blumen— Schaͤze ihrer Umgebung mit Angabe der billigſten Preiſe bekannt zu machen, ſo wuͤrde ich mit Dank die Gelegenheit benuͤſen, das mir Wuͤnſchenswer— the kommen zu laſſen, ſo wie ich dagegen jedem Blumenfreunde zu Dienſten Rr der mir in a kirten Briefen feine Wuͤnſche unter meiner in Nro. 5 dieſer Blätter l. Is. enthaltenen Adreſſe bekannt machen will. Wege, im Aug uſt 1880. G. Wa ſt el, Mitglied der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft. Ein Mittel wider die bei den Levkojen, dem Blumenkohl und anderen Pflanzen auf warmen Miſtbeeten ſo gewoͤhnliche Faͤulung und Vertroknung des Stengels. Es wird einem jeden Gartenfreunde, der gerne frübe Pflanzen auf warmen Miſtbeeten anzuziehen pflegt, nur allzuſehr bekannt ſeyn, wie gemeinig— lich an dem Stamme, oder Stengel der Levkojen, Guldenlak ꝛc., insbeſondere aber des Blumenkohls. und anderer Kohlpflanzev, ſich eine Faͤulniß aͤußert, indem ſie unten einſchrumpfen, ſchwarz werden, umfallen und endlich verdorren. Dieſe Krankheit entſteht eigentlich von den dlichten und andern ſchar— fen warmen Duͤnſten, die ſich in ſolchen gemeinig⸗ lich mit recht fetter Erde angefuͤllten Miſtbeeten haͤufig erzeugen. Indem ſie aufſteigen, werden ſie nicht immer durch hinlaͤngliche Oeffnung der Fenfter. gehörig abgeleitet. Sie fallen alsdann von dem Glaſe in großen Tropfen auf die Pflanzen nieder, und ziehen ſich unten um den Stengel zuſammen. Hier kann dieſe Feuchtigkeit von der fetten Erde, die immer ſtark ausduͤnſtet, nicht ſogleich ganz ein— geſogen und vertheilt werden, ſondern bleibt in der Oberflaͤche der Erde zunaͤchſt am Stengel ſtehen, und wird immer durch neuen Zuſaz vermehrt und geräth endlich durch die anhaltende Wärme sl theils unvetedelten Arpfel- und Burt mmden, 2000 an der Zahl, welche alle aus Frauendorf bezogen find, und faſt ohne Ausnahme im üppigften Wachstheme daſte⸗ hen. So groß auch der Garten iſt, fo herrſcht doch eine muſterhafte Ordnaug und Reinlichkeit in allen Theilen desfelben, welche Ehre vorzuͤglich der einſichts⸗ vollen Leitung der Frau Landrichterin gebührt, welche eigenhändig mit ihren Fräulein Töchtern den Blumen⸗ und Gemüfegarten beforget. So wie nun Herr Land⸗ richter Dr. Kr um felbit ein enthuſtaſtiſcher Garteufreund iſt, fo ſucht er diefe Lebe zur Gartenkultur, beſonders zur Obſtbeun gde, Ai bel den Feen ale den durch Wort und That zu verbreiten, was ihm um ſoo mehr gelingt, da er ohaehin allenthalben, feiner gro= ßen Rechtlichkelt, Einſicht und Humanktät wegen, wie ein Vater geltebt wird. Ungerne trennte lch mich von dieſem Bledermanne, und ſezte meine Reiſe uber Im⸗ menſtadt nach Weller fort. Eine halbe Stunde auſſer⸗ halb Weller in dem Markte Simmerberg traf ich wies der einen wahren Patrioten an dem dortigen Gaſtgeber Peter Baldauf. Er las fo eben im Simon Strüf, und ſprach mit feinem: Sohne über Baumſchulen. Mit. 522 des untern Miſtes, als der Sonnenſtrahlen in Gͤͤbrung. Dadurch wird nun der noch zarte Stiel der Pflanze mitangegriffen, die Pflanzenſaͤfte ver⸗ derben, die noch aͤußerſt feinen Saftroͤhren werden zerſtoͤrt, ſie ſchrumpfen ein, erhalten von dem vers brannten Safte eine ſchwarze Farbe, und die Pflanze ſelbſt, die ſich noch eine zeitlang durch die von Oben eingeſogenen Feuchtigkeiten friſch erhalten hat, ſinkt endlich kraftlos dahin und ſtirbt. Der erſte Grund dieſes Uebels liegt alſo in der Fettigkeit der Erde, die durch die gleichfalls dlichte, fette Wärme des Miſtes in Bewegung geſezt wird, und mit ihr vereinigt aufſteigt. Man wurde daher dieſem Uebel am Sicherſten durch eine ganz magere Erde zuvorkommen. Allein dadurch wuͤrde dann zugleich den Pflanzen die ihnen fo zutraͤgliche naͤh⸗ rende Kraft einer fetten Erde entriſſen und ihr voll⸗ kommenes Gedeihen von einer andern Seite ge⸗ ſchwaͤcht werden. Blos eine gute Wartung des Miſtbeetes und eine ganz gemaͤßigte Waͤrme tragen auch ſehe Vieles zur Verminderung dieſes Uebels bei. Bei dem Allen koͤnnen aber oft zwei truͤbe Tage, an denen die Fenſter nicht gedffner worden, die Duͤnſte im Beete alſo darin geblieben ſind, ver— urſachen, daß alle Pflanzen von dieſer Krankheit angeſtekt werden. Hier iſt alſo ein Mittel noͤthig, das dieſe Ents zuͤndung gänzlich verhindern kann, ohne die Pflan— zen in ihrem Wachsthume zu ſchwaͤchen. Und da habe ich bei verſchiedenen wiederholten Verſuachen folgendes am Wirkſamſten gefunden. In der, aus ganz alter verfaulter Kühedüngers, Laub⸗ oder Holz⸗Erde, und feiner Garten- oder aus- gewitterter Schlamm-Erde vermiſchten und gut zube⸗ reiteten Miſtbeeterde werden mit der Hand ganz flache Rinnen gemacht, worin man den Samen ſaͤen will, etwa einen halben Zoll tief, und 4—8 Zoll breit. Die Erde wird zu beiden Seiten hinge- zogen, oder in einem Topfe ganz herausgenommen, und wieder nachher aufgeſtreut. In dieſer Vertie⸗ fung ſtreue man eine duͤnne ebene Lage von trokenem, leichten Bergſande aus. Oben auf ſaͤe man den Samen nicht zu dik, druͤke ihn mit der umgekehrten Hand uͤberall leiſe an den Sand, ſtreue noch einmal eine dünne Lage Sand hin, dann die zuerſt bei Seite genommene Erde, und endlich zulezt wieder etwas Sand gaben darauf, welcher ebenfalls etwas fanft angedruͤkt wird. Bei dieſer Methode, verbunden mit einer gehd⸗ rigen Zubereitung und uͤbriger ſorgfaͤltigen Wars tung des Miſtdeetes, wird nicht leicht eine Pflanze verderben. Denn der Sand zieht den niederſinken⸗ den Dampf ſogleich an, und durch den Sand ver— theilt ſich dieſe Feuchtigkeit alſobald uͤberall hin; die Pflanzen werden folglich davon befreiet. Uebri⸗ gend wird das fernere Wachsthum und Gedeihen der Gewaͤchſe auf warmen Miſtbeeten durch das mit Einſicht und oͤfterer fleißigen Nachſicht verbundene Luftgeben, oder Oeffnen und S der Fenſter ſehr befoͤrdert. Einige Worte uͤber kuͤnſtliche Befruch⸗ tung der Nelken. Es wird fo Manches von veredeltem Nel— ken⸗Samen geſprochen und geſchrieben; deßhalb ſey es auch mir erlaubt, meine Anſicht daruͤber kuͤrz⸗ lich aus zuſprechen. Ich beſchaͤftige mich mit der Kultur der Nelken ſchon ſeit vielen Jahren, und gab mir ſtets alle ex: denkliche Muͤhe, dieſe Zierpflanze recht ſchoͤn, groß und mit der moͤglichſten Mannigfaltigkeit der Fa⸗ größ em Bergsügen »tfaht to, das ec eine bedeutende Bum ch ile ta Stumerberg und da in auch noch elar, in Witler erkaufte, beſtze. Beide Aalegen Hand ehr refallch genalten und die darin b fiadlicheg Stimme ſeht gerade und fon, Von Weller ſchlug ih den ait ern Wez über Scheldeg diirch dis oͤſterrelchiſche Geber (Vorarlberg) ein. Ya dle ſet Gegend wird vorzüänlie ſchbaer Flichs geb tut, b nahe d irchzeheads 1½ bayriſche Elen linz. Min verftegt ih gat zu behandeln, und treibt ſtar⸗ ken Hiidel la das Ausland, befonders die Shwel Sit er 1c. damit. Es war 6 Uor Abende, als ich dle A höhe ertelchte, von welcher aus min zur Llaten die alte Stadt Bregenz, grradebla den mıj-ftirtihen Bor denſee, welcher voa den Strahlen der untergrbenden Span: in ein Fenermeer verwandelt zu epa ſchlen, mit feiner Jnſelſtade, den för beleuchteten Lindau, mit den am See hin liegend en Bärten und Wetaber⸗ gen, and dle den Hintergrund bildesden Schwelzerbetge mit ihren hellſttrableaden Schaeegſpfela überisauen kaun. Ich uͤberuachtete hier und ging erſt am naͤchſten 525 Ben zu erziehen. Vor zwei Jahren hatte ich Ge: legenheit, folgende Beobachtung zu machen: Ich. erhielt aus gewöhnlichen Samen eine einfache gelbe Nelke mit blauen Streifen. Der Seltenheit wegen ſammelte ich Samen davon und baute denſelben an, und zu meiner größten Ueberraſchung fand ich uns ter 100 St. nur 15 einfach, die uͤbrigen alle ge⸗ fuͤllt und von den auserleſenſten Farben. Ich glaube daber, daß Alles, was bisher uͤber kuͤnſtliche Befruchtung geſagt und geſchrieben wur⸗ de, ein bloßes Naturſpiel iſt. — Ich hade ſchon mit fogenannten veredelten Nelkenſamen Probe ge: macht, ſah mich aber in meinen Erwartungen gaͤnzlich getaͤuſcht. a Auch ein Wort über Ausartung der Pflanzen. Die Ausartung vieler Pflanzen war ſchon ſeit langer Zeit ein Gegenſtand meiner Beobachtungen. Aus gemocht iſt es, daß homogene Pflanzen, neben einander geſezt, ſich verändern. Das Klima einer kaͤl⸗ tern Gegend, welche uͤberdieß noch durch Berge ein- geengt iſt, bewirkt rur eine Ausartung durch chlech⸗ teres Wachsthum der Pflanzen. Die größte Veraͤn⸗ derung in der Farbe der Blumen aber erzeugen die mannigfaltigen Beſtandtheile des Erdreiches. Gleichwie der in Waſſer aufgelöfere Salpeter ges ſprenkelte Farben hervorbringt, fo enrflebr dieſelbe Erſcheinung von vielen Arten des Quellwaſſers, in welchem ſich ein bedeutender Gehalt von ſalpeter— ſourer Kalkerde findet. Es wundert mich daber gar nicht, daß binnen wenigen Jahren meine blauen Schwertlilien und Campanula media, vorher dunkelblau, nun ganz, und Lychnis chalcedonica zur Hälfte weiß bluͤhen. Welche Veränderungen finden wir nicht bei den Nelken? Ganz blaßgelbe Blu— men bekommen oft ſchon im zweiten Jahre ro- the Streifen, und gehen endlich in das Roth: braune uͤber. W. S. W., Mitolted. Auerbieten eines vorzuͤglichen Samens von Levkojen und andern Lieblingsblumen. (An theure Schweſtern nah und fein.) -—— Gefuͤbloolle Meuſchen, welche empfängllch für ade Freuden der Natur am lieblich prangenden Blumen⸗ Flore des Gartens ihr Auge weiden, vermeſſen unserne dle Lepkoje mit dem merrigfoltigen Wes ſel ihrer Far- ben. Ich ha' te dieſes gewußt. Doe von Neuem wurde es mir beftät'gt, dorch die argerebme Erfehrurg, das von wir gemachte Anerbieten, zum Andaue, zur Kultur dieſer Blume mitzuwirken, in Nabe und Ferne feſt über Erwartung. freudig aufgenommen zu feben, Ich sole ellen Schweſtern, welae mir ihr Zutrauen in tiefer Hin⸗ ſicht ſchenkten, meln en wermſten Derk. Ich babe ncht aufgehört, alle meine Kräfte al zuſtrer ger, um biefe Blumen ia immer größerer Schnbelt und Vollkemmendelt zu etzengen, und fie blühen in dle em Auger blike, mit vielen ſaön n, neuen und ſeltenen Sorten verwehrt, zu vielen Teuſerder um mia her, im mernigfaltigen Farbenſplele, in Toͤpfen und auf Beeten. Dur die ſorgſamſte Pflege, welae o der Pflanze angedeihen lleß, tft es mir gelungen, dir Levkejer flor um mich ber In ſtrozerd, gtößterſheils gefülllen Blüter, prangen zu ſehen. Durch den freudiggen Erfolg meines zweimsliger Arerbietend erwuntert, wür ſche lo one dieſes Mal zu bewirken, 55 Schweſtern in Nabe und Ferne mit des Wunſche ſich an mich wendeten, zur Ausſchmuͤkung ihres Garte nt zutragen. Das unten gegebene Verzelchniß wird bei der Auswahl zur Leitung dienen, und ich bemerke nur voch, daß bei früber Beſtellusa aus Buch hänsler Gelegenbeit berüzt werden karn; da dle meiſten ſollden Bac hand- lungen Deutihlands Beſtellungen sm melses Mann gefäligft übernehmen. Dech muß ich vm freie Zuſendung der Briefe ud Gelder bitten. Morgen. nach Lindau. Wie man den Berg ber-bfommt, glaubt man in einem ganz andern Lande in ſevs. Alle Wege, Straſſen und Felder find mit Obfibdumen be: pflanzt, die mit Ihren ſedafarbigen Frücten das Auge des Wanderers entzüfen; man wähnt in eln em Obſt⸗ Walde zu gehen, deſſen Anhöhen weithin mit Weinre- ben prangen. Je räber man Lindau kommt, deſto fd: ner fielen ſich die Anlagen dar. Is ser Stadt felbft ſollen nur ein Par kleine Gärten fen: alle übr'grn befinden ſich auſſerhalb der Bruͤke, on den Ufer de- Sets Sin, woruntet der Garten des Hrn. Oeuerglmolots v. Wat hlngton auffeinem Lardgute Gibeitob unfſrei⸗ tig den erſten Rang behauptet. Nach einem angerehwen stägigen Aufenthalte in dem deutloen Venedig trat ich nun auf derſelben Route meine Müfretfe an. Nachträglich muß ich woch bemerker, daß in der Umge⸗ bung vor Lindau auſſerordentlla viel Mobn gebaut wird, und war, wie mla mehrere Oeteromen verſts ert ev, mit großem Vorth elle. Möchte man dech aud anderwerts dle⸗ fer Oelpflanze bald die verdiente Au meikſamkeit identen!. 5 , 42. Aug. 2230. F. M. H. 524 Noch wlll ich die Bemerkung wiederholen (ſ. Grtztg. Nro. 35 S. 280 v. J.) daß, fo vlel die Erfah: rung mich lehrte, nur durch ſorgſame Wartung der Pflanze Samen erzlelt werden kann, der größtentheilg ge⸗ fuͤlte Blumen gibt. So ſehr das kuͤaſtliche Verfahren, durch eine Operation der Blüten, gepriefen wurde, wie die Herren Lechner und Meß er fie vorfchrieben, diefe Abſicht noch vollſtaͤndiger zu errelchen, hat es bei mir feine Zwekmäßligkelt gar nicht bewährt. Ungeachtet der angewandten großen Sorgfalt ik unſere swochentliche Arbeit völlig verloren geweſen. Ich rathe wenigftens Jedem, dieſen Verſuch nur im Kleinen zu machen, well ein Mißlingen dann keinen fo bedeutenden Schaden mit ſich führt. Ich beſize: Si Englifge Sommmer⸗Levkojen, welche ihre Blumen gedrükt an einander ſezen. a. Blaßlila, 2. hellmortore, 8. kupferbraun, 4. blaßroth, 5. mezgerbraun, 6. dunkelaſchgreu, 7. blaß⸗ ziegelroth, 8. roſenfarbig, 9. blaßflelſchfarblg, 10. dunkelmortore, 21. blaßblau, 12. dunkelkarmiu, 13. ſchwarzbraun, 44. flelſchfarbig frühe, 15, rothgrau, 46. hellaſchgrau, 47. violett, as. weiß, 19. dunkelzlegelroth, 20 karmolſin, 24. hellvlolett, 22. blaß blau. Enugliſche Sommer⸗ Levkojen, mit dem Lak⸗ oder Weldeublatte 25. karminroth, 24. weiß, 25. zimmtbraun, 26. ſchwerzbraun, 27. flelſchfarbig, 28. violett, 29. dun⸗ kelziegelroth, 30. kupferbraun, 32. dunkelaſchgrau, 32. blaßbraun. Halbengliſche Sommer⸗ Levkojen, mit dem gewoͤhullchen Blatte 35. weiß, 34. fleiſchfarblg, 35. dunkelaſchgrau, 36. blaßblau, 37. karminroth, ze. pfirſchenbluͤtig, 39. blaßziegelroth, 40. blaßbraun, 41. zimmtbrau, 42. violett, 45. dunkelzſegelroth, 44. ſowarzbraun, 45. blafroth, 46. hellwortore, 47, apfelbiütig, 48. kaſtankenbraun, 49. karminroth, 50. rofenfarbig. Spätblühende Herbſt⸗ oder Baſtard⸗Levkojen, (laſſen ſich auch durchwintern) 51. karminrotb, 52. weiß, 55. dunkelziegelroth, 54. violett, 55. blaßroth, 56. violett mit dem Lak⸗ Blatte, 57. hellmortore, 88. dunkelkarmin, 59. blaßblau, 60. karmoſſin, 61. roſenfarbig, 62. karmluroth. Jede einzelne Priſe von 100 vollkommenen Körnern koſtet 4 J g Gr. Davon erlaſſe ich auch ein Sortiment von 12 Sorten, von jeder Sorte 100 Körner zu . . — Thlr. 15 gGr. 16 2 a * . . — 2 20 2 24 „ 3 3 . . 173 8 36 * 2 * . * 2 8 —— 2 1 Das ganze Sortiment in 62 Sorten . 8 3 85 * 3 Alle Sorten durch einander gemiſcht 400 Körner . . — 2 24 4 2 » das Loth 5 — 2 = — „ Von den im freien Lande erzogenen Sommer⸗Levkojen alle Sor⸗ ten gemiſcht das Loth 8 . . . — 65 und in Sorten das Loth 5 . . 2 — . 42 : Außerdem kann ich noch folgende fhöne Blumen ku Sortimenten befteus empfehlen, als: 13 Sorten gefüllte Feder- und Roͤhraſtern, jede Sorte beſonders, zu — 16 - alle Sorten gemiſcht, das Loth — m 6 * 2 ⸗WMWinter⸗ Levkojen, jede Sorte beſonders, zu 5 10 10 „ gefüllte Balſaminen, von jeder Sorte 100 Körner, zu — „ 20 „ alle Sorten durch einander, 400 Korner — = 14 5 „niedrig gefühlte Ritterſporn, jede beſonders, das Loth — . 6 alle Sorten gemifcht, das Loth — ? r 10 Pi Spomoeen oder Trichterwinde, jede beſonders, zu. — . 8 * alle Sorten gemiſcht, das Loth — . 4 * 6 = Mirabilis Jalappa, jede beſonders, zu . — >» 6.» alle Sorten gemiſcht, das Loth — a 10 s ſchöne, neue, großblumige Stabiofen } 5 — : 20 3 alle Sorten gemifcht, das Loth — : 6 * 8 s 0 gefuͤllte Agullegten 2 . — . 6 alle Sorten gemlſcht, das Loth — . 8 Die Bezahlung geſchieht in ſaͤchſiſchem Courſe, den Thlt. zu 4 fl. 48 kr, den gSt. zu 4˙% kr. Erfurt, im Auguſt 2850. Amolle Joſephine pla ß. Aufloͤſung der Charade im vorigen Niro: „Gol del a k.“ „%% P ¶ñTtW y ² —T—0—. ! K ⁵—n KT —ñä — — d. '. '. . . qö —ö.—ää ääoel;ʒñx́ĩ:ÄSñ—— ä. .FZ— b 5 —— —u—̃ — In Commiſſlon bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Prels iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofref. Allgemeine deutſche Garten 6 3 e iet ung g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau: Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 39. 27. September 1850. — . . — — — Inhalt: Hecbſtblumen. — Einiges zar Berüffihtigung der Sommer- und Winter⸗Levkokojen-Sämerelen des Hrn. G. F. Seldel 1c. — Nachtrag zur Levkojen Kultur. — Ueber dle Kultur der Orchldeen. — Alten Samen durch Chlor waſſer keimfählg zu machen. — Die Erdfloͤhe zu vertilgen. Herbſtblumen. „ Sadat Herbſtgebornen, Blüht mir die verlornen Freuden wieder ein! Ob auch Roſen ſtarben, Eure Duͤft' und Farben Wollen Tröfterinnen feyn, Bluͤht mir alle Schmerzen Weg aus meinem Herzen, Schmütet mir die Bruſt! Ob auch Lllten ſchwinden, Welß und blaue Winden Blühen neue L bensluſt. Jedes Morgens Sonne koket neue Wonne Mlld auf unfre Flur. Was uns auch vergehet: Seht, es blüht und ſtehet Ewig freundlich die Natur! Und fo ändre immer, Erde deinen Schimmer, Keine Stunde gleich. Wis iſt dem zu rauben, Der in beil’gem Glauben Offen ſieht das Himmelteſch! Stöne Herbſtgebornen, Bluͤht mir die verlornen Freuden wieder eln! Ob auch Roſen ſtarben, Eure Duͤft' und Farben Wollen Tröfterinnen ſeyn! — Einiges zur Beruͤkſichtigung der Som⸗ mer⸗ und Winter⸗Levkojen⸗Saͤmereien des Herrn Handels gaͤrtners Gettlob Friedrich Seidel ia Dresden, fo wle zur bllligen Empfehludg und Würdigung der Natbufifhen Gewerbe- Aaſtalt zu Althaldensleben bei Magdebarg 1c. Es war am Sonnabende vor demheiligen Dfters Feſte, den 10ten April 1850, als ich nach dem Mittagsmahle die von Gottlob Friedrich Seidel aus Dresden anheuer bezogenen Sommer-Levkojen— Samen in mehrern Sorten, in ein blos mit Reiſig bedekt werdendes Laubbeet zu ſaͤen mich beeilte. Ich that dieß mit forgfältiger Beſchraͤnkung des Raumes für jede Sorte; der Boden war eine leich- te, ſandige Gartenerde. So wie ich nun ohngefaͤhr die Haͤlfte der Saͤ⸗ mereien verfäer hatte, kam ein ſolches fuͤrchterliches Graupeln und Schloſſen, daß ich durch und durch naß war, als ich die andere Haͤlfte vollends geſaͤet hatte. Der Raum, den ich jeder Sorte gab, faßte im Durchſchnitte die Breite und Laͤnge der flachen Hand, wobei freilich die Saat zu dik gerieth, ſo wie denn auch nach der Erbffnung des gräflich Solm ſchen Hofgaͤrtners, Herrn Schmidt zu Wildenfels, welcher ein erfahrner, fleißiger und Nachrichten aus Frauendorf. Betelts in Nro. 26 und 28 der Grtztg h. Is. wurde auf das höoͤchſt intereſſante Wert: Natargeſeze zur Veorüs dung eines neuen, einfachen und elatraͤgli⸗ heran Felobaues mit wenig Stalldänger und ohne Sommerbrache 10, voa dem rübhmlichft bekannten Herrn Dr. J. W. Fiſcher in Korneuburg, aufmerkſam ges micht. Mit befonderer Eiaſicht und auf die richtigſten Prinzipien geſtüzt, behandelt der Herr Vetfaſſer in die⸗ em Werke die Kultur des Bodens, und bei diefem Orgenftande vorzüglich die Düngung desſelben; da nun diefe Materie aack auf den Gartenbau von dem wich⸗ tigſten Elnfluße tft, fo wollen wir hier in Kurze Eink⸗ ges darüber aus dem gedachten Werke unfern verehrki⸗ chern Leſern mittheilen. Indem Herr Dr. Fiſcher das zwekw'drige Ver⸗ fahren, den Dünger unter die Erde zu graben, ausein- auderſezt, fogt er unter Andern: „Der mit Erde 42 526 leutſeliger Gaͤrtner iſt, die Saat bei den damaligen Umſtaͤnden ganz und gar baͤtte feylſchlagen konnen. Demnach zeigten ſich Pflanzen von 22 Sorten Sommer⸗Leokojen; hiervon gingen „ Sorten, wo die Pflanzen zu dicht aufgeſchoſſen waren, ein, und 18 Sorten find dermalen noch in Pflanzen ſchoͤn bluͤ⸗ hend vorhanden; es konnten auch ohngefaͤhr 12 Sorten Winter⸗Levkojen ſeyn; und noch muß ich be⸗ merken, daß ich 6 oder 2 Sorten Sommer⸗Leokojen⸗ Samen an einen meiner Bekannten, ohne dieſelben ausſaͤen zu koͤnnen, abgelaſſen habe, was ich hiers mit zur beſſern Einſicht ſage. Auch erhielt ich be⸗ zugsweiſe eine Priſe Meerkohl-Samen, wevon ich 18 Körner ſtekte; davon gingen 12 Stuͤke auf, die jedoch durch das heuer eingetretene große Schloffens Wetter, welches in unſerer Gegend ganze Winter⸗ Saaten einknikte, ganz zerſchlagen und vernichtet wurden, indem ich dieſelben wegen des unver— mutheten Hagelns nicht ſogleich bedeken konnte. Schön, ich mochte ſagen praͤchtig, blähen als lerdings dieſe Seidel'ſchen Semmer Levkojen, in einem Boden, der blos gute durchgeworfene Gartenerde, mit Laub geduͤngt, iſt. Wie die Win⸗ ter⸗Leokojen bluͤhen, kann ich jezt, da ich dieſes ſchreibe (Mitte Julius 1850), noch nicht berich⸗ ten, indem dieſelben bei mir noch nicht bluͤhen, es ſoll dieß aber kuͤnftig, ganz der Wahrheit ge⸗ treu, gemeldet werden. Da ich jedoch, waͤhrend ich dieſes ſchreibe, noch nicht weiß, welchen Eindruk meine Ausarbeitung und Widerlegung der von Hru. Meinhold aus Frankenthal gegen Hrn. Gottlob Friedrich Seidel in Dresden, unter der Ueberſchrift: Gartenleis den, in der Gartenzeitung 1329, gemachten lieblo— ſen Verlaͤumdung und beabſichtigten Entwuͤrdigung feines Credits überhaupt bei den verehrlichen Les’ ſern ſowohl, als bei Hrn. Meinhold und den übrigen Intereſſenten gemacht hat, fo fordere ich, um den etwaigen Schmaͤhungen oder Vorwuͤrfen einer Parteilichkeit, oder ſonſt beleidigenden Zeilen in Schrift und Druf von Seiten Hrn. Meinholds, bier überhaupt zu begegnen, Herrn Gottlob Friedrich Seidel, Eigenthuͤmer und Handels— Gaͤrtner in Dresden, durch dieſe Gartenſchrift hiermit geziemend und oͤffentlich auf, binnen Jah⸗ resablauf ein, oder mehrere Zeugniſſe der Bewoh— ner Dresdens, die feinen Sommer- und Winter: Levkojen? Wuchs ngp Flor ſelbſt zu ſehen das Gluͤk genoſſen, beizubringen und dieſer Gartenzeitung zum Druke zu uͤbergeben. Hinſichtlich der Entwuͤrdigung ſeines Credits uͤberhaupt, welche ſich, wie ſchon oft erwaͤhnet, in fraglicher, mit Gartenleiden uͤberſchriebenen, Charakters Schilderung offenbar ausſpricht, wird derſelbe ebenfalls erſucht, das Zeugniß eines in Dresden wohnenden unparteyiſchen Gartenfreuns des, Gaͤrtners, Profeſſors oder ſonſt ſachkundigen Naturforſchers von dem ohngefaͤhren Inhalte: „Daß N. N. auf geziemendes Erſuchen des N. N. ſeine ſämmtlichen Pflanzen in ſeinen Haͤu— ſern, Kellern, Miſtbeeten und Gruben ꝛc. wohlbe— ſichtiget und vollkommen als geſund gefunden has be’, — nach Frauendorf einzufenden und der Re— daktion d. Bl. zur Inſertion zu uͤberlaſſen, als wel⸗ che dieß auch gerne zu ſeiner Zeit thun wird. Dieß waͤren alſo Erforderniſſe, die jene Ver— laͤumdungen ganz und gar heben; denn geſunde Pflanzen geben geſunden Samen, und warum ſollte nicht Herr Seidel dieſen auch ziehen konnen? — Dieß zum Schluße der von mir gemachten Wis derlegung der von Herrn Meinhold aus Fran— kenthal in der Gartenzeitung 1829 Nro. 38 Seite gemiſchte, oder vielmehr daria vergr:beue Dünger bil- det, als zerſtreut und bezekt, keine belebeaee Malle; er entbindet keine Koblenfäure und erhält keinen Sauer: Stoff. Er wird todt; und kommt er dane v rmodert, verdumpft und verfäuert wieder auf die Oberfla de, fo iſt er nicht mehr fähig, müzlise Verbindungen einzu« gehen, fondern bildet, fa Verbindusg mlt dem Sauer⸗ Stoffe und Lictſtoffe, ſchädliche Säuren, oder verliert ſich chnell. Die Natur olldet den Hamut blos aaf der Oberfläche aus den Pflauzenreſten; daher auch der Dän⸗ ger nur daſelbſt zum Humus und in deſſen im Waſſer auflösltde Theile, nemlich in Exttakttoſtoff, umgewane belc werben faan. Yu beſtändteer Wechſelwirkunz muß der Dünger mit der atmospbäriſchen Luft ſtehen, das Sauerſtoffzas leicht und häufig anzleben, demſelben Kohle mitth⸗llen und es fo in kohlenſaures Sas ver⸗ wa dels könsen. Durch dieſes Gas werden Vegetation und Fruchtbarkeit bewirkt; daher (ol der Grund im Wister mit Schnee oder Dünger, und im Sommer dicht mit Pflauzen bedeft ſeyn, damit das foblenfaure Gas rublg und häufig ſich eatwikeln, von der Erde elngeſo— gen werden, nicht aus derſelben leicht entfliehen, mit 527 304 ausgeſprochenen liebloſen Verlaͤumdung und Entwuͤrdigung des allgemeinen Credites des Herrn Gottlob Friedrich Seidel aus Dresden, mit der Bemerkung, daß, da ich die fraglichen Aufſaͤze weder aus Parteilichkeit, noch ſonſt einem Vorthei— le, ſondern nur aus reiner Liebe zur Wahrheit, und weil andere Handelsgaͤrtner ſehr oft auch ſehr grdblich fündigen, ohne jedoch fo, wie hier, an den Pranger geſtellt zu werden, ich weder Hrn. Neinholds, noch auch ſonſt eines andern Intereſ— ſeiten etwaige Gegenäußerungen ſowohl in dieſer Gatenzeitung, als auch ſonſt anderswo, beant— woren und beruͤkſichtigen werde. — Möge Herr Sehrel, fo lange nur die Tage feines irdischen Lebend währen, feinem Berufe und Fleiße gemäß, eine allgemeine Beachtung und Beruͤkſichtigung ges nießen; udgen ihn in Tagen trüber und herber Schikſalsfcle die Freuden, ja die unſterblichen geis ſtigen Genuͤe, die der Menſcheufreund aus Gottes unerforſchbare und weiſer Natur nur zu ſchoͤpfen vermag, aufhitern und im Glauben an Gott ſtaͤr— ken und erhalten, ſo wie in den Tagen des Gluͤkes und Wohlſeyns in die Liebe feiner Nebenmenſchen, das Wohlwollen ſiner Freunde und die Achtung eines jeden Menſcha auf dem engen Lebenspfade muthig und getroſt zin Ziele hinleiten, daß er noch am Abende ſeines Leens, wenn auch ſo manche berbe Stunde verronne, und manche Thraͤne dem mit Silberhaaren bekraͤzten Haupte entſchluͤpft, und mancher Seufzer uͤbernenſchliches Dichten und Trachten entflohen ſeyn rag, zur Ebre Gottes, des Herrn, bekennen und igen möge: „Ja! es war doch ein herrlicher Tag! Ja, dieß ſind meine Wuͤnſche, dieß find fie, die ch im Gefühle der Menſchenfteundlichkeit und derueberzeugung aͤuſ— ſere, daß wir Alle, die wir das höne Gluͤk genieſ— fen, diefe ſchoͤne Erde unſers Gottes, des Schoͤ⸗ pfers alles Sichtbaren, zu bewohnen, Bruͤder und Schweſtern find; es ſind dieß Gefuͤhle, die mich meine Religion jederzeit lehret, daß wir Alle, kei⸗ ner der Erdenbewohner aus geſchloſſen, Recht und Theil haben an unſerm hier koͤrperlichen und einſt geiſtigen Wohlſeyn! — Ich gehe nun uͤber zu einer dankbaren Anerken— nung eines mir gewordenen Erbietens einer unent— geltlichen Ablaſſung einiger Sorten nordamerikani— ſcher Holzarten von Seiten der woblachtbaren Nathuſiſchen Gewerbe-Anſtalt zu Althaldens⸗ leben bei Magdeburg, und werde dann zum Schluße eine Bitte um unentgeltliche Uebereignung von Samen der Baumwollenpflanze, Gossypium her- baceum anfuͤgen, mit dem ergebenſten Erſuchen, dieß moͤglichſt zu beherzigen! Es war am 1oten Mai dieſes Jabres, als ich mich wegen Anſchaffung von nordamerikaniſchen Saͤmereien an die obige Gewerbe-Anſtalt bei Mag⸗ deburg ſchriftlich wendete, mit der Bemerkung, daß ich von jeder Samen-Sorte nur 5, hoͤchſtens 2 Koͤrner in Priſen zu haben wuͤnſchte, um dabei, wo moͤglich, 22, anch 96 Sorten für nicht zu hohe Preiſe zur Ausſaat erhalten zu konnen. Am ı2ten Juni d. Is. erhielt ich unvermuthet von der Na— thuſiſchen Gewerbe-Anſtalt einen Brief mit fol⸗ gendem Hauptinhalte: Althaldensleben, d. 25. Mai 1880. „Ihr geehrtes Schreiben vom voten d. Monats kam leider um 8 Tage zu ſpaͤt an, um Ihren darln enthaltenen Wunſch, etwas Samen von nordame— rikaniſchen Holzarten — vorzüglich Eichen: zu er— halten, noch jezt gleich erfüllen zu können; denn der in dieſem Fruͤhjahre angekommene Transport nordamerikaniſcher Saͤmereien war bereits ausge- crear, . K —ͤ—T—ů —T..( —— EEE der Pflanze ſich verbinden und dura die Luftſtroͤmun⸗ den nicht leicht entfernen kaum. Wit ſuben auch, daß die Natur blos die Dberflawe der Ede durch darauf verwefende Thelle des Pflanzen- und Tlerreſches, und durch den Luftdünger dünget, womus ſicherſt die frucht⸗ bare Dammerde bildet, was in der Erde licht der Fall ſeyn kann, die eigentlich zur Befeſtigung der Wurzel: Kronen und für dirfeiben zur Sammlung der Feuchtigkelt nud anderer vothwendtaer Stoffe dlevet; öolglic fel- len die unters fogenannten Pfablwurzeln in roher ges ſchloſſener Erde ſteden. Blos das S menkorm und daher der obere Wurzelſtok, nemlich der Knoten oder Keim, aus dem die Blätter: und Wurzelkronen entfteben, be⸗ nöthiget die fruchtbarſte und fein gelokerte Erde zur Umgebung, wie uns die in freier Natur ſich vermehren⸗ den Pflanzen darſtellen. Die Düngung der Aeker und Gärten ſoll daher dadurch geſchehen, daß der Miſt im Spaätherbſte über den Aker ausgebreiter und fo bis zum Frühjabre ge⸗ laſſen wird. Selbſt der ſchlechteſte, large, früche Miſt, grüner Dünger, oder nur Stroh ante leiften dure 42 528 — — ſaͤet, womit um ſo mehr geeilt werden mußte, da die Ankunft ſich ſo ſehr verzoͤgert hatte. Wir ſind aber, damit Sie nicht in Ihrer Anlage um ein ganzes Jahr zuruͤkgeſezt werden, mit vielem Vers guügen bereit, Ihnen zum naͤchſten Herbſte Pflanzen dieſer Holzarten, die ſchon 1% Jahr alt find, un: entgeltlich zu uͤberlaſſen und bitten nur, uns ſeiner Zeit daran zu erinnern und dabei zu bemerken, was für Sorten Sie vorzuͤglich zu haben wuͤnſchen.“ Nathuſiſche Gewerbe-Anſtalt. Es iſt nicht lange her, und zwar erſt ſeit die— ſem Jahrhunderte, daß man die Schaͤze des nord— amerikaniſchen Pflanzenreichthumes mehr beherzigte, und dieß mit vollem Rechte; denn einen Theils ka— men von dergleichen die zarteſten Baumſorten auch in Suͤddeutſchland, andern Theils auch die an— dern Arten in Norddeutſchland, geſchuͤzt oder unge— ſchuͤzt, je nachdem es die Natur des Baumes er— heiſchte, fort, gediehen uͤppig, brachten Bluͤten, und manche Sorten auch Samen. Dieſe guͤnſtigen Umſtaͤnde nun, ſo wie ferner die vielen moͤglichen Verwendungsarten jener Baumſorten Nordamerikas zu techniſchen Gewer- ben, haben nun auch in neuern Zeiten ſo manche Nachfragen nach Nordamerikas Pflanzenſchaͤzen ers. reget. Möchten alſo recht viele Naturfreunde die An ſchaffung nordamerikaniſcher Holzſaͤmereien moͤg— lichſt beruͤkſichtigen, daß dieſe fo nuͤzlichen Gehölze ſowohl zu neuen Erwerbsmitteln, als auch zu Luft und Vergnuͤgen um die billigſten Preiſe, auch dem aͤrmſten Landbauer zu Theil werden konnen! — Hiermit empfiehlt ſich nun die achtbare Na—⸗ thuſiſche Gewerbe-Anſtalt durch ihre großen Anla⸗ gen der Art Gehoͤlze ſowohl im Freien, als auch durch ihren großen unermuͤdeten Eifer in der Pflege und Akklimatiſirung derſelben, und man kann von nordamerikaniſchen Gehoͤlzen ein- und zweijaͤhrige Pflanzen Schokweiſe erhalten, das Schok von Ca- stanea vesca z. B. koſtet 1 Rthlr. 16 gr., von Liquidambar styraciflua 2 Rthlr. 16 gr., von Weißdorn 20 gr. Billiger bekommt man im Ganzen jezt in Deutſchland dergleichen Gehoͤlze nicht, was auch jeder verehrliche Leſer von ſelbſt einſehen wird, wenn dle wohlachtbare Nathuſiſſche Gewerbe-An ſtalt zu Althaldensleben bei Magdeburg ihren Kt— talog im Auszuge in dieſer Gartenzeitung wird ſa⸗ ben abdruken laſſen, zu welcher jedem Leſer der Gartenzeitung gewiß ſehr erwuͤnſchten Sache ich hiermit dieſelbe geziemend auffordere, damit aus dieſe Pflanzenvorraͤthe der Gartenzeitung Zierde gben. Nochmals ſage ich hierbei oͤffentlich de achrbas ren Vorſtehern und Direktoren jener großn Anftalt ungeheuchelten Dank, mit dem Wunſcke, daß fie nicht nur die Abſicht des Gruͤnders vollkommen erreiche, ſondern ihr auch eine allgeyeine und müs zende Theilnahme unter den Deurhen zu Theil werde. — n Endlich erlaube ich mir nochals Anhang uͤber folgende Bücher zu ur- heilen: Richters Taſchen⸗ Buch für Gartenfreunde ꝛc. wid durch die Gartens Zeitung, Jahrg. 1825 ganz atbehrlich, indem es daraus geſchoͤpfet iſt. Dietichs botaniſcher Luft: Gärtner, 2 Theile, iſt keieswegs genügend bear— beitet und iſt ganz desſelln Inhaltes, wie das, aber ſehr vorteffliche un Jedem zu empfehlende Werk: Dietrichs Haolexikon der Gärtnerei und Botanik ꝛc. (ſieh Gartereitung 28 29 Seite 288. — Webers terminologihes, dkonomiſches Lexikon und Idioticon. 2 Theil (ſieh Gartenzeitung 1827 Seite 228) ſollte ! jedes Naturfreundes Händen Ä — — —— —— —— —— — — ᷓ ——— —— htäkiee) eine ſolche Bedekung große Wirkungen, dle bei altem, ſchwerem, fettem Miſte mit Jauche außerordentlich vor⸗ thellhaft ſich zeigen; nur muß das adflleßende Waſſer keine düngenden Theile megführen können, daher ſoll der Grund s Zolle tief fein gelokert und nicht uneben leyn. Eine ſolche Bedekung über den Winter macht den Grund im hohen Grade loker und fruchtbar; der⸗ felbe liefert eine Menge Kohlenſäure, und feine Düns gung erhält ſich durch viel längere Zeit würkſam, als eingepflügter Miſt. Wird der im Frühjahre auf dem Aker noch befindliche duͤrre Strohmiſt ſehr ſelcht un: — — — tergepflägt, oder zuͤmmengerechet, und dann in das Kar⸗ toffelfeld gegebey oder über aus geſaete Oelſaaten, Hülſenfruͤchte vrbreitet, wo er liegen bleibt, fo daß dieſelben durchmchſen muͤſſen, fo beſtehet außerordent⸗ liche Fruchtbarelt. Der auf dem Aker ausgebreltete Miſt tft allel geelgut, die befruchtende Verbludung zwiſchen Luft and Erde zu bewirken; er ſaugt ehr han⸗ fig Luftdunge und Sarerſtoff ele, thellt der Erde oder den Pflanzen Aus wieder mit, und entwlkelt die zur Frucht⸗ barkeit weſutlich geörige Kohlenſaure. Durch dle Ver⸗ dünſtung erliert c blos Waller und feine äzenden 529 — — ſeyn. — Ferner fordere ich ergebenſt und befchels den die verehrlichen Leſer der Gartenzeitung auf, über die empfehlungswertheſten Blumen und Baͤu— me, welche für unſer Deutſchland paſſend und pflegs bar ſind, kuͤrzlich in dieſen Blaͤttern Meldung zu thun, damit einen Theils andere Naturverehrer leicht wifs fen, was gat und pflegewuͤrdig iſt, andern Theils die Gartenzeitung dadurch eines Schmukes mehr bekomme, und die Herren Haudelsgärtner den uns nisen Samen den Voͤgeln des Himmels laſſen mögen! — Nun zum Schluſſe die Bitte: Ich wuͤuſchte kuͤnftigen Jahres in Treibbeeten die Zucht der Baumwollenpflanze, Gossypium herbaceum, zu verſuchen, und erſuche daher die Herren Mitglies der in Ungarn oder Italien mir dergleichen Samen bei Gelegenheitsſendungen oder ſonſt auf eine mir moͤglichſt wenig koſtſpielige Art nach Franendorf zu uͤbermachen, von wo ich denſelben ohnedem ers halte. Es verſteht ſich, daß ich die Fracht- oder Poſtkoſten trage, nur müßte der Same unents 9 eltlich aus der Hand des guten Gebers kommen, was auch Jeder mir nicht verargen wird. Ob und wie dieſe Bitte erfolgreich geweſen, wie ferner dann die Zucht dieſer Baumwollenpflan— zen gerathen, wie ferner die Nathuſiſchen Pflan- zen bei mir gedeihen, und wann und welche bei mir ankamen, wie die Seidelſchen Winter-Levkojen bluͤhen, und wie kuͤnftigen Jahres mein erſter Ver— ſuch im Seidenbaue ausfaͤllt, werde ich zu ſeiner Zeit in dieſer werthen Gartenzeitung nebſt meinen Dankerſtattungen fuͤr etwaige unentgeltliche Samenuͤbereignungen den geehrten Leſern eroͤffnen, vorjezt aber bitte ich um moͤgliche Beherzigung! — Wleſen bei Zwick im Köntzreicke Sachſen. Anton Eduard Boſe wetter, Obe. Stud. und Mitglied ic. ſchadllchen Theile, wis dagegen bei feiner Bedekung nicht geſchiebt. Die Jauche, als das Nüsliafte vom Mtſte, welche bei deffen Etaakerung verloten gehet, iſt bei feiner Ausbreitung viel beſſer und für die pflan⸗ zenvrgetation ganz benuzt, nur darf dieſe Dängung nicht wieder durch Verweeslung der Erdſchichten vers loren geben, oder durs Lokerung und Brace im Soma mer vermwirtern. Ueberhaupt fol blos dle aͤußerſte Oberflache gedungt ſeyn, denn dadurch erlangt auch der Hürdenichlag erſt feinen Nazen, und der Compoſt nuͤ⸗ zet nur vorzüglich, wenn er bei der Saat mit einge⸗ was vor zunllche und dauerbafte Dlenſte leitet. Nachtrag zur Levkojen-Kultur. Da ſo viele Blumenfreunde nah und fern die Klage fuͤhren: yihnen ſey nach meiner Anweiſung, Levkojen— Samen zu erzlehen, die Kaſtration bei aller Sorg— falt und Akkurateſſe nie gelungen,“ ſo ſehe ich mich aufgefordert, weil ich vorausſezen darf, daß fie meine Behandlungsweiſe nicht ganz fo, als es hätte ſeyn ſollen, beobachtet, daher viel— leicht in ihren Erwartungen getaͤuſcht, ſchon mans ches Liebloſe von der Sache ſelbſt geäußert haben mochten, hier Folgendes, welches ich neben der Kaſtration letver in meinem Werkchen weggelafen habe, noch nachzuholen. Sobald meine Leokojen-Pflaͤnzchen, die ich: fuͤhzeitig in Miſtbeeten, oder Toͤpfen ziehe, zum Verpflanzen tauglich find, gebe ich fie in friſchge— grabenes, gutes Gartenfeld. Lezteres muß aber fhon im Herbſte zuvor ſtark geduͤngt, und einige Mal fleißig umgehakt worden ſeyn. Kuh-, Schaf-, Zaubens und Ziegenduͤnger, der natürlich ganz vers weſet feyn muß, iſt die vortheilhafteſte Nahrung für die Levkojen. Je fruchtbarer der Boden iſt, je mehr Duͤnger man ihnen gibt, und je fleißiger ſie mit abgeſtandener Jauche von Taubenduͤnger und Re— genwaſſer vermiſcht, gegoſſen und behakt werden, deſto kraͤftiger wachſen die Stoͤke heran, und ent— falten ſchon fruͤhzeitig ihre lieblichen Blumen. Die einfach ſich zeigenden Stoͤke werden jezt mit aller Sorgfalt gewartet und gepflegt, fleißig mit Taubenmiſt- Jauche begoſſen, ihnen die Blüten: Knospen bis auf 5 ausgezwikt, alle Seitentriebe, ſobald fie ſich nur zeigen, ausgeſchnitten und in der Folge den Stöfen auch alle Blätter genommen.“ Wenn nun die Schoten eine Lange von 1—2' egget ward, was jene Bedekung noch mehr und elnfa: cher bewirkt. Die Chineſen und Oßindier bearbeiten: die Erde nur ſehr ſeicht, und düngen blos die oberſte Flache, wodurch fie auch die Eutkraͤftung ihrer Gründe: ſeit mehreren taufend Jahren verhinderten. In Eng: land, Holland und Niederland wird auch der Aker bei‘ der Saat nur mit Mengedünger (Compoſt) beſtreut, beffer wirkt aber jene Belegung malt altem, 1 75 klgen Miſte über den Winter.” 350 Zoll erreicht haben, nimmt man die Stdͤke, ohne daß Erde au den Wurzeln bleibt, die aber durchaus nicht beſchnitten werden duͤrfen, heraus, und pflanzt ſie einzeln in mittelmaͤßige Töpfe, die mit ſehr frucht— barer und geduͤngter Erde gefüllt werden; jedoch darf der Duͤnger nicht friſch, ſondern muß ſchon ein Jahr lang, mit der Erde vermiſcht, im Freien aufs bewahrt worden ſeyn. Nun laßt man fie 14 Tage lang im Garten an einer ſchattigen Stelle ſtetzen, gießt fie fleißig, und wenn fie anfangen, wieder zu vegetiren, werden fie von o zu 3 Tagen immer et⸗ was mit abgeſtandener Jauche von Taubenmiſt und Kuh⸗Urin, welches aber zur Hälfte mit Res genwaſſer vermiſcht wird, begoſſen. — Jezt ſtellt man ſie nun an die volle Sonne, (etwa an eine Mauer, wo fie auch vor Regen gefchüzt werden muͤſſen,) begießt ſie, ſobald die Schoten anfangen, gelb zu werden, immer ſparſamer, ſchneidet alle noch nachtreibenden Knospen und Blätter ſorgfaͤl tig ab, und bis Ende September, oft noch früber, wird man, wenn alles Obengeſagte genau befolgt und angewendet worden iſt, den ſchduſten und Fräfs tigſten Samen erziehen, der ganz beſtimmt lau: ter gefuͤllte Stoͤke gibt. Noch iſt zu bemerken, als ein Haupt⸗Erforder⸗ niß, daß man nur ſehr kraͤftige Stoke zur Sa menzucht wähle, und nach Verhältuig ihrer Staͤrke ihnen nicht mehr, als 1 bis 2, hoͤchſtens nur 3 Schoten laſſe. Mehr Schoten zu ernähren, ſind ſie wohl im Stande, aber die Kraft, die ſie blos auf den Samen verwenden ſellten, geht auf dieſe Ars verloren. — Schoten an kleinen Stöfen ſchneide ich 8 Tage nach dem Abfallen der Blüte in der Mitte ab, um ja lauter kraͤftigen Samen zu gewinnen. — Ein kleiner Stok mit kleinen und vielen Schoten iſt nie im Stande, viele gefuͤllte Samen hervorzubringen; daher betrachte man die Auswahl der Stoͤke und Schoten ja nicht als eine gleichgiltige Sache, ſondern waͤhle, wie ich [don oben bemerkte, immer recht kraͤftige und gutgenaͤhrte Stoke mit großen und diken Schoten zur Samenzucht. Kruͤppelhafte, kleine Stoͤke, wenn fie gleich ſchon Schoten augeſezt ha⸗ ben, thut man am Beßten, ſie wegzuwerfen. Uebrigens kann auch noch zu jeziger Jahreszeit dieſe Methode recht gut angewendet werden, wenn man nur immer ſtarke und üppig gewachſene Stoͤke biezu wählt, die dann im Zimmer, oder Winters Fenſtern, noch leicht zur Reife gelangen. — Dieß den verehrlichen Blumenfreunden und Abnehmern meines Levkojen 1 zur ſchul⸗ digen Erklaͤrung. — Beerbach, im Auguſt 1830. Fr. Wilh. Lechner, Cantot und Lehrer, und Mitglied der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft. 8 Ueber die Kultur der Orchideen. Die einheimiſchen Orchideen werden recht gut bei folgender Behandlungsart gedeihen: Man wähle einen Plaz auf einer nach Norden zu liegen: den Rabatte, oder an der Nordſeite einer Heke, der alſo vor der Mittagsſonne geſchuͤzt, ud auch fo viel als moͤglich gegen die kalten Fruͤhlingswinde verwahrt iſt. Man nehme die Erde zwoͤlf Zoll tief weg; in dieſe Ausboͤblung lege man unten hin drei Zoll hoch Ziegelſtuͤke; dieſe bedeke man mit duͤnner Raſenerde, und das Uebrige fuͤlle man mit einem Compoſte aus, der halb aus Melonenerde, ein Vier— tel aus Lohballen und ein Viertel aus Sand be— ſteht. Die Wurzeln pflanze man nun ungefähr FS DT IT EN TURN TE Be IE —ññ ü —r.fJ6 . — —— An elnem andern Orte ſagt der Herr Verfaſſer: „Der zur Bedekung uber den Winter dienende gute Miſt muß feine zur Düngung nothweablgen Stoffe erſt aus der Amospbäre beziehen, dieſelben durch Verbin: dung vermehren, zubereiten, und, geläutert vom Schnee oder Regenwaſſer, erſt durch das ſelbe der oberſten Erd⸗ Kruſte zur weitern Befruchtung mitthellen, daher die Erde dem Miſte alle zur Düngung geelgneten Beſtand⸗ theile mit größter Beaterbe entzlehet. Bel jener neuen Kultur geſchleht die Düngung folgend: Im Spätherbſte wird der leere Aker uͤberegget, mit Dünger beſtreut, und derſelbe dana im Frühjahre erſt elngeegget, wobei feine liagern Strobtbelle, was aber ſelten deſtehet, entwedet geſammelt und verdranae werden, woraus die zu verſtreuende Aſche für bumusttelche Gründe als dis deßte Relzmittel wirkt, oder iſt der geſammelte, duͤrre aber ſehr gute Strobdünger auf einen mit Hülfenfrüchs ten, Kartoffeln, Mais, Flachs, Hanf u. a. Sommerge⸗ wächſen bebauten Aker auszubreſten, ſelcht eiazupfluͤ⸗ gen, oder in Haufen zu legen, mit Erde iu bedeken und nach feiner Verweſung auf den Grund arszaſtteu⸗ en, oder wie ein Compoſt eluzueggen; auch kann der 551 drei Zoll tief und lege um die Zwiebeln einen Zoll weit Sand, wodurch man verhuͤtet, daß fie im nafs ſem Wetter nicht verderben. Nun lege man über das Beet eine leichte Deke von Heidekraut oder Far⸗ renkraut, um fie vor den kalten Winden des Maͤr⸗ zes oder Aprils zu fügen. Denn in dieſer Jah⸗ reszeit verderben fie häufig ſogar auf ihren natuͤr⸗ lichen Standorten durch die Strenge der Witterung. Beſonders folgende Spezies werden auf diefe Weiſe gut gedeiben: Habenaria bifolia, Orchis Mo- mo, mascula, latifolia, maculata; Gymnade- nia conopsea; Herminium Monorchis; Li- stera ovata; Epipactis latifolia und palustris. Folgende Arten aber find zaͤrtlicher, und um fie mehrere Jahre zu erhalten, muͤſſen fie in Töpfe mit oben beſchriebenem Compoſte geſezt werden; dieſe Toͤpfe muͤſſen unten guten Abzug haben; um die Zwiebeln ebenfalls. Sand. Wenn die Bluͤten— Stiele verwelken, ſtelle man die Toͤpfe dicht unten an eine nach Suͤden liegende Mauer oder Heke, wo ſie wenig von Regen getroffen werden, oder lege die Toͤpfe auf die Seite, um ſie vor Naͤſſe zu behuͤten. Im Herbſte werden ſie in ein ungeheiztes Haus, welches nach Oſten oder Weſten, aber nicht nach Suͤden liegt, geſtellt, und dort bis zum April gelafs fen. Jeden Frühling ſezt man fie in andere Toͤ⸗ pfe, wobei man alle, oder wenigſteus faſt alle Erde und Sand von ihren Wurzeln nimmt. Folgende Spezies find es, welche dieſe Behandlungsart ers fordern: Orchis pyramidalis, ustulata, milita- vis, fusca, hireina; Habenaria viridis; Ace- ras anthropophora; Ophrys muscifera, api- fera, aranıfera und Spiranthes spiralis. Die Epipactis pallens, ensifolia und Neot- tia Nidus avis werden felten länger, als ein Jahr erhalten werden, wenigſtens bei allen Behandlungs- — nz Dünger auf dem newllchen Aker, we er liegt, im Früb⸗ Jahre, iedom ſeſcht und gleich vertheilt, urterpflüget werden, was dle größten Vortheile gewahrt. Es wird alfo der Dünger doppelt und zwelmäßlg benüzt; er iſt ſehr viel beſſer und dauerhafter, als der mit Erde ger miſchte, oder von der elben bedette Dünger, und de⸗ wirkt ohne Zerre ßen der Akertrume deren befte Loker⸗ ung. Ein auler, alter, feſter Dünger läßt bis zum Fröbjahre rur wenig Stroh' helle zurüf, diefelben kön⸗ nen daher leſcht von der Egge zerelſſen und wit der Erdkruſte gemischt werden. Eine Düngung darf nur alle Arten, die mir bekannt ſind. — Von der Spiran- thes spiralis behaupten zwar Viele, daß ſie nicht an demſelben Orte mehrere Jahre bluͤhe; allein bei oben angegebener Behandlungsart wird man finden, daß fie alle Jahre regelmäßig blübe, und ſogar flärs ker waͤchst, als die meiſten andern Spezies. A. X. Alten Samen durch Chlorwaſſer keim⸗ faͤhig zu machen. Bekanntlich ift Chlorwaſſer, oder eine Auf⸗ lbſung des Chlorgaſes in Waſſer, (2 Maß Chlorgas werden von 1 Maß Waſſer vollkommen verſchlukt), ſehr fähig, alten, oder auch (dien Eämereien ihre Keimkraft wiederzugeben, oder fie mehr zu beleben. Zu dieſem Ende weicht man die Saͤmereien 12 Stunden vorher in Fluß- (nicht in Brunnen:) Waſ⸗ ſer ein, ehe man ſie in das Chlorwaſſer bringt, wel— ches nur hoͤchſt wenig Chlor enthalten darf, wenn fie nicht ganz getoͤdtet werden ſollen. Man miſcht nemlich 15 Tropfen ſtarkes Chlorwaſſer mit 1 Pfd. Fluß⸗ oder Regenwaſſer, legt die bereits im Waſ— fer geweichten Samen hinein und laͤßt fie 6 Stuns den darin, und zwar unter dfterem Umruͤhren und dem Einfluße der Sonnenſtrahlen; dann erſt bringt man ſie in die Erde. Auch bei friſchen Samen hat man mit einem durch Waſſer noch vers duͤnnten Chlorwaſſer ſchnelleres Keimen, Wachſen und Reifen hervorgebracht, und auch einen hoͤhern Ertrag davon zu gewinnen geglaubt. — Die Erdfloͤhe zu vertilgen. Man ſeze auf jedes Beet nach Proportion der Länge 1 oder 2 Untertaſſen oder auch Teller, am Beß⸗ ten von weißer Farbe, worauf man etwas Oel gegoſſen hat. In 24 Stunden fangen ſich ſo viele Erdfloͤhe, daß der ganze Boden davon bedekt wird. Minkovits, 4 oder 6 Jabre geſchehen, nah Beſcaffenhelt und Kraft des Grundes, und berfelbe kann bei jener ſeich⸗ ten Lokerung ununterbrochen In den angemeſſenen Frusiwechſel wit dem beſten und dauerhafteſten Er⸗ folge gezogen werden. Der Miſt ſoll alſo die Erde nur dedeten, wovon wir faon längfı den cus ſtigſten Erfolg bemerkten, wann Kleefelder, Topfbäume oder große Bäume über ihren Wurzelkronen durch den Winter mit Mft, Laub, Moos, Pflanzen oder Stroh belegt waren. 552 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. Indiſche Lauben.) Wan findet auf den Ju⸗ ſeln im iadiſchen Meere, unter deren helßem Klima der Schatten eines der angenehmften Gefcheufe der Natur ft, viele Bäume von einer Ausdehnung und von einem Reichthume des Laubes, die Alles, was wir au Größe he Pflangenreige zu ſehen gewohat find, übers treffen. Gentil erwähnt einer Laube nahe bel Pondichery auf der Kuͤſte Koromandel, die in der Linge von Nord⸗ Welt nach Suͤdweſt 270 Fuß, und in der Breite eben To viel betrug, und wo der Etgentbümer viele Wochen hindurch feinen Lieblingsaufenthelt mit einigen Freun⸗ den hatte, die hler nach Art der Mongolen unter Zelten wohnten. Die gro zube oder vielmehr dleſes Luſt⸗ Wäldchen, das auf einem Higel mit einer reizenden Ausſicht lag, ward von einem einzigen Baume gebildet, der den ganzen Bezirk bedekte und einen beträchtlichen Schatten gab, der, zumal wenn ihm eln Lüftchen zu Hilfe kam, die Hize des Tages ungemein milderte. Der Baum der Banlanen kann mit der Zeit allein elnen Wald aus machen. Auſſer feiner Frucht hat die Natur ihm noch einen andern Weg zu feiner Vermeh⸗ tung angemiefen. Aus feinem Gipfel oder aus feinen Zweigen wächst eine Sproffe hervor, die ſenkrecht bis auf die Erde herab hängt und darin Wurzel ſchlaͤgt. Diefe Sproſſe nimmt zu, und wird mit der Zelt ſel bſt zum Baume. Auf dieſem Baume ſezt ſich ein Gipfel, der wleder mit dem Gipfel des nächſten Baumes zu⸗ ſammen wächst. Mit ihm verelnigt ſich wieder ein neuer Baum, und dleß geht fo weit, daß oft ein elazi⸗ ger Baum eine ganze Gegend umher elnnimmt. Es iſt gemelulglich ſehr ſchwer, den eigentlichen Stamm⸗ Baum zu unterſcheiden; doch verratb ihn zuwellen feine Dite, die oft fo anſehnlich iſt, daß drei Männer ihn kaum umklaftern können. Ein Baum von dieſer Art wird oft etliche Jahrhunderte alt. Die Indler pflegen die duͤnnern und jüngern Stämme abzubauen, um ſich eisen Eingang zu bahnen, und legen verfafedene Lauben unter ihm an, in welchen fie vor der Hize beſchlemt find, da die kleinen Zweige fo haufig hervorſchießen, daß kein Sonnenſtrahl durchdringen kann. Uater einem ſolchen Baume könnten ſich elalge tauſend Menſchen ver⸗ bergen. — Durch die Bekanntmachung des Hrn. F. Rau ſche bier in Nro. 214 des allgemeinen Anzelgers ſehe ich mich veranlaßt, meinen zahlreichen, arößtentheils vlel⸗ jährigen geehrten Geſchaͤftsfreunden hlermit die Verſi⸗ &erung zu geben, daß mein, ſchon ſo lange ruͤhmlichſt beſtan⸗ dene Geſchäft, durcaus nicht aufgegeben kſt, und nicht alleiu, wie zeither, feinen Fortgang haben, fondern durch vermehrte Thaͤtlgkeit und die ſtreugſte Sorgfalt in der Bedienung, das zeither fo relchlich genoßene Zutrauen mit ſeinem ganzen Umfange zu erhalten nnd foldes an erweltern, mein elnziges Beſtreben ſeyn wird. aig Um alle moglichen Irrungen zu vermelden, bemerkt ich, daß mein Geſsäft mit dem des Herrn Rau ſche in gar keiner Beziehung geht. Sobald meine beurigen Kataloge beendigt find, erlaube lch mir, ſolche meinen werthen Geſchgäftsfreun⸗ den zu uͤberſesdes, maye jedoch meine Blumenllebbe⸗ der hiedurch vorläufig darauf gafmerklam, daß fie bei wir, anfer deu ſchou langt rühmlicft bekannten Som⸗ mer⸗, Herbſt⸗ und Wluter Levkoſen⸗ Samen, gegen 500 Sorten der vorzuͤgllchſten Lulk er und engliſchen Aurt⸗ keln, 150 Sorten Pelargonien, elne große Aus wahl der prastvollden, ganz gefüllten Georginen, derglelchen balbasfilllte, eine Menge vorzuͤgllch ſchoͤner, blauer und rotber Hortenfien, gus gezeichnet ſchoͤne Nelten, Roſen ic. zu fee billtgen Preifen haben können. Zur Erleicterung des Gefchäftes habe ſch, durch neuere vielſeitige Verbludungen in den Stand geſezt, dle Einrichtung getroffen, die Verſendungen vos grö⸗ ßeren Paqueten und Klſten, welche durch die Poſt⸗Ver⸗ fendungen za viel Porto verurſachen, ſowebl von Erfurt als von Aruſtadt aus, durch dle ſchuellſten Fubrgelegen⸗ beiten nach allen Richfunges Deutſchlauds bin in ganz biliger Fracht zu bewerffteligen, und daß vöthlgenfals auch größere Seld⸗ Beträge aus entfernten Gegenden nicht erſt bleher gefandt, ſondera an Handels- Häufer in der Naͤhr der Empfänger gezahlt werden konnen. Tonndorf bel Welmar, im Augoſt 2830. Aug. Friedr. Drepßlg. Belm Dorfe St. Jean de la Blaquiero wird etne Art Schllf gepflanzt, deſſen Flbern zu Zenzen verarbei⸗ tet werden. Der trofenfte und unfrastbarſte Grund wird zu dieſer Pflanzung gewählt, mit dem Pfluge oder der Hake wird der Boden bearbeitet, ia den nachher den Same getdet wird, wach 3 Jahren if die Pflanze aus⸗ gewachſen. Nun wird das Schilf abgeſchnirten, und 9 Tage ies Waller gelegt, alsdann mit hölzernen Keulen gequetſchet, gehechelt, geſponnen und zu groben Zeugen gewoben, den die Landsleute zu Kleidera brauchen. Aus einer felnern Art dleſer Pflanze wird mit etwa mebr Sorgfalt auch ein felnerer Zeug gewonnen, der auf der Bleiche fo weiß, als die ſchöͤoſte Leinwand wird. Nee m Lenz erqulk ſch dic, m Sommer kuͤhl ich dich, m Herbſt ernähr ich dich, m Winter wärm ich dlch. % o 1 2900 — ————— ———— — — In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Veſtellungen nebmen alle Buchhandlungen nad Poſtamter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz, Drutfchlans 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche N ET Sao a a 3 e it unn g. — — ———— wä———— een net denn Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſenſchaft in Bayern zu Frauendorf. — — — ꝗ 43 — ng VIII. J ahrgang. No. 40. 5. October 1830. Inhalt: Fortſezung neuer Mitilleder. — Bemerkungen für Nelkenfreunde. — Ergebniß der Kartoffels Pflanzung sah Hermbſtäbt. — Verßleſchender Ruͤtblit in Betreff neuer Pelargoniea. — Ueber dle Verſendunz der Nelken und Aurlkelpflanzeu. — Die welſchen Nüſſe in friſgem Zuſtande zu erhalten. Fortſezung neuer Mitglieder. — — I Exzellenz, die hochgeborne Frau Joſephiae ver⸗ wittwete Oran Eszterhäzy, geborne Gräſta Csüky von Keresztszegh und Adorian, Stern⸗ Kreuz⸗Ordens⸗Deme zu Särosd in Ungatn. (Groß⸗Ehreu- Mitglied.) Seine Hochwuͤrden, Herr Johann Helarlch Gelgen⸗ bach, Pfarradjunkt zu Lindau am Bodenſee, Seine Wohlgeborn, Herr Romuald Joſeph Quattee⸗ alt, Öffentl. ordentlicher Profeſſor der Realtlaſſe an det köntkgl. Nationale Primärſchule zu Agram, emerlrt. Adjunkt des k. k. akademiſchen Gymaa⸗ ſiums zu Lelbach und emerlt. Aktuar des Agramer Studlen⸗Conſeſſes zu Agram in Croatien. — Wilbelm Maurer von Willenfels, k. k. Zoll⸗ Elauehmer zu Auſſergefild in Böhmen, — Jobann Stransky, Burggraf der Herrſchaft Rad⸗ low zn Borcenezin fm k. k. oͤſterr, Galllzien. Bemerkungen fuͤr Nelkenfreunde. Gar nicht ſelten hört man von Nelkenfreunden die Klage, daß ſie mit denjenigen Senkern, welche fie aus fremden Samenhandlungen beziehen, ſehr unzufrieden find. Mau erhält häufig ſchlecht bee wurzelte und ſchwaͤchliche Senfer, von denen die meiſten, wenn mau fie im Herbſte bezieht, ſchon den erſten Winter nicht uͤberleben. Werden aber einige Exemplare gluͤklich durch den Winter ges bracht, fo gehen fie entweder wahrend des Some mers dennoch zu Grunde, oder ſie vegetiren ſehr langſam fort, und muͤſſen dfters einige Jahre lang ſehr forgfältig gepflegt werden, bevor fie zur Blüte kommen. Aber auch ſolche fremde Senker, welche gut bewurzelt find und außerdem geſund und kraͤf— tig ſcheinen, ſterben zuweilen noch vor der erſten Bluͤte ab. Gewöhnlich führt das Bolligwerden ih— ren Tod herbei. Dieſe Krankheit entſtehet zwar an wirklich gefunden Senkern dfters dadurch, daß man im Winter zu viel, oder zur Unzeit begießt; aber haͤufig tragen dergleichen Senker den Keim dieſer Krankheit ſchon in ſich, wenn man ſie aus fremden Sammlungen empfängt, da manche Nel⸗ keniſten ihren Mutterſtoͤken nicht die gehörige Bes handlung angedeihen laſſen. „„ ]]!!ßx K—[— 1—ñä— —ͤ— Nachrichten aus Frauendorf. Kleine Excurſton des Votrſtandes nach Beoͤ h me n. „Wenn Einer elne Relſe thut, So kann er was erzählen,” — — Dieſe kleine Ercurfion unters Vorſtandes wurde aber nicht als elne elgentliche Neffe, noch weniger in der Abſicht unternommen, dle geehrten Leſer dar⸗ über mlt einem Berſchte zu behelllgen. — Elner gele⸗ genheitlichen Veranlaſſung nachgebend, und um wleder „erifhen Athem zu ſchoͤpfen,“ ſezte ſich derſelbe den Herrſchafts-Siz Elliſchau, im Prachkuer⸗Kreiſe gele⸗ gen, zum Relſe⸗Zlele, um dort den biedern Vater el: nes feiner Gärtoer, den Herrn Rentmelſter Frey, zu beſuchen, bet welcher Gelegenheit der Sohn Meximtlian Frey als Geſellſchafter und Dollmetſcher Begleitſchaft leiſtete. 45 Es wird daher vielen Nelkenfreunden fehr an⸗ genehm ſeyn, wenn ich hier auf einen Mann auf- merkſam mache, der eine ſehr ſchͤne Nelkenſamm⸗ lung hat, und von welchem man ſtets geſunde und kraͤftige Senker empfaͤngt, die mit dem herr⸗ lichſten Gedeihen lohnen. Dieß iſt der Revierfdͤr⸗ pre Ziprftuon tie Retufttot bil eeetinvb ung. Er treibt zwar mit ſeinen Nelken kein eigentliches Ge⸗ ſchaͤft, ſondern haͤlt ſie nur zu ſeinem Vergnuͤgen. Da er aber bei ſeiner hoͤchſt zwekmaͤßigen Behand⸗ lung alle Jahre eine ſehr ſtarke und kraͤftige Ver⸗ mehrung an ſeinen Stoͤken gewinnt, ſo laͤßt er gerne von ſeinem Ueberfluſſe ab, wenn ſich Blumenfreunde an ihn wenden. Seine Sammlung enthaͤlt gegen⸗ waͤrtig 500 Sorten; aber er leidet als ein ſehr eif⸗ riger Blumiſt keine geringe Sorte, ſondern hat nur ausgezeichnet gute Blumen. Obgleich er fortwaͤh⸗ rend aus fremden Sammlungen die ſchoͤnſten Blu⸗ men bezieht, ſo befinden ſich in ſeiner Sammlung doch auch eine Menge ſelbſt gezogener Nelken, wel— che hoͤchſt prachtvoll ſind. Da vielleicht Manchem daran gelegen ſeyn koͤnnte, einige der ſchoͤnſten von ihm ſelbſt gezogenen Nelken näher kennen zu lernen, fo nenne ich hier beiſpielsweiſe folgende Sorten :. L. Rosette, gb. h. P. hochroſa. L. Castille, w. franz. P. kupferroth. L. Polonie, w. h. P. roſa. L. Klinias, gb. h. PP. beaſchtkupfr. u. aur. L. Pomposo, w. h. PP. inc. u. cramf.. L. Alfred, cram. E. D. bleiſtift. L. Alzire, gb. r. PP. blroſa, beaſchtroſ. u. aus. L. Guido, gb. r. P. roſa. L. Atalanta, kupferf. E. D. ſcharlach. E. Bareine, w. fam. dunfelviol.. L. Columbine, gb. ſp. PP. columb: u. braun. . Aline, gb. E. D. kupferf. Coeur aimable, hochgb. hochgb. h. 5p. aur. dunkelgrau und chair. . Codrington,. gb. ffr. aur. u. aſchblau. Preciosa, w. Biſardfam. chair u. cerise. . Cythere, gb. E. B. chair, cramſ. u. puce.. Aphrouite, biaßgb. r. PP. roſa u. aſchblau. .. Henriette Sontag, gb. h. PP. chair, aur. u. grau. Magnifique, gb. u. P. incarnat.“ Adonide, w. r. PP. aſchroſa u. incarn. Louise v. Windheim, w. h. P. cerise. Cassander, w. ſp. P. hellviol. Adolph Lipsius, gb. h. PP. aur. ,, bechlge⸗ u. braun. Cleopatra, w. r P. rofa.. . Libussa, gb. r. PP. aur. u. grau Cendreuse, dgb. Biſardff. glanzgrau u. drofa.. . Nelson, kupferf. E. B. ſcharlach u. ſtahlblau. Diomede, w. E. D. chair. Moderne, w. E. D. aſchgrau. PFF PPP HN FFP Außerdem habe ich bei dem Revierfoͤrſter Li p⸗ ſius viele andere ausgezeichnet ſchoͤne Blumen ges ſehen, die er ſelbſt gezogen hat, deren Namen und Charakteriſtik ich jedoch nicht mehr angeben kann. Schon ſeit einigen Jahren habe ich Nelken von: dieſem Blumiſten erhalten, welche mir immer das. größte Vergnuͤgen gewaͤhrt haben, was ich aber. von denjenigen Blumen, die ich aus anderen Samm⸗ lungen erhielt, eben nicht ſagen kann. — Um nun auch das Urtheil eines andern Nelkeniſten uͤber die bezeichnete Sammlung darzulegen, fuͤhre ich hier eine Nelke aus einem Briefe an, den ich von dem Herrn Dr. Sch. .. in Hettſtaͤdt erhielt. Derſelbe ſchrieb mir Folgendes: 1 ð˙ 0 A ⁰• c ̃⁰ĩ %—eũ 7+A— P.. . ˙ ü ˙¹³ꝛ̃˙ , ⅛.——7ꝛCCe ;. ˙ eemammmf Wir beben folgende Worte aus den mitgebrachten Melſe⸗Notizen aus:. „Sehr leicht erreicht man von Frauendorf weg zu Fuße in Einem Tage dle böhmiſche Grenze. Wit be: traten fie jedoch erſt am dritten Tage, da wir, gemäch⸗ lich dahin ſwlenderad, am etſten nur 4, Stunden welt gingen, und am zweiten: gleich. wieder fa Fluſterau uͤbernachteten, Herr Revlerförſter Metfinger, zum Voraus ſchon Quartier gemacht hatte. — Von da. wäre. es ſehr leicht wo uns uaſer verehrliches Mitglied, geweſen, an Einem Tage nach Elllſchau zu kommen; abet wir verwellten bald hler bald da auf den hohen Glpfela der boͤbmiſchen Ur⸗Wälder, wo abwechſelnd bald die in hohen Schlchten übereinander llegenden humus⸗ reihen Etdhaufen aus verweſeten Waldbäumen te., bald die wle eln unüberſebbarer rother Teppich aus ge⸗ breiteten — Prelßelberren uns anzogen und aufhlelten. Ueberdleß machten wir einen Kleinen Abſtecher nach Stachau, und lenkten ſpaͤt erſt zur Nachtherbecge Bergtrelchenſteln zu. 555 „Wenn Sie ein Verehrer der Nelken find, fo unterlaſſen Sie doch ja nicht, in dem Flore zum Foͤr⸗ ſter Lipſius nach Neinſtedt bei Quedlinburg zu reiſen, und Sie werden gewiß zufrieden geſtellt ſeyn. Brillanter und ſchoͤner gehalten, als die Nelken bei Lipſius, kenne ich nichts. Jaͤhrlich beſuche ich ihn in der Nelkenflor, und dieſer Tag ge: hört immer zu den froheſten des Jahres. Meine guten Nelken ſtammen faſt allein aus dieſer Sammlung.” 1 Auch in dem dießjaͤhrigen Flore war ichl bei Lipſius, und ſeine Nelken bluͤhten in einer nie geſehenen Pracht, und hatten herrliche Vermehrung. Andere Nelkeniſten, die ich zufaͤllig uͤber dieſen Gegenſtand gefprochen habe, ſagten mir einftim: mig, daß auch ſie niemals eine ſo prachtvolle Nel⸗ kenflor geſehen haͤtten. As. Ergebniß der Kartoffelpflanzung nach Hermbſtaͤdt. (Deſſen gemeinnülicher Matharber fär den Burger und Laodmann. II. Band Nro. XVII S. sz. dezöglich auf Niro. 6 der allgem. deuiſch. Gartz. I. Jahrg.) Ich erhielt ohngefaͤhr im Jaͤner 18 21 die Ka⸗ taloge aus einer wohlbekannten Samenhandlung, und fand unter den verkaͤuflichen Artikeln zugleich die peruvianiſche Kartoffel (Arrakatſcha) und die hol⸗ laͤndiſche Zukerkartoffel. Nengierig auf den in oͤf⸗ fentlichen Blaͤttern als ſo erfolgreich geruͤhmten Charakter der Arrakatſcha, verſchrieb ich mir von je⸗ der der vorbenaunten zwei Sorten Ein Pfund. Am 10ten April legte ich beide Sorten (auf abgeſonder⸗ ten Plaͤzen) in einen mit Sägefpänen und ausge⸗ laugter Gerberlohe dermiſchten Boden. Sobald die in Stuͤke zerſchnittenen Knollen (worunter be⸗ ſonders die hollaͤndiſchen Zukerkartoffeln wegen der vielen Augen ſehr theilbar waren) ihre Keime Hand hoch getrieben hatten, wurden ſie, wie gewoͤhnlich, aufgelokert, ſodann der bepflanzte Plaz einige Zoll hoch mit derlei Erde wie oben ſo beſchuͤttet, daß die hervorgekommenen Kartoffelpflanzen durchaus bedekt waren, und dieſes Verfahren wiederholte ich, ſo oft die Pflanzen uͤber den aufgeſchuͤtteten Boden Hand hoch hervorgewachſen, etwa noch vier Mal, fo daß das Kartoffelbeet faſt 5 Schuh höher, als die Flaͤche des Gartens war. Am loten Oktober begann nun die Ernte. Die peruvianiſchen oder Arrakatſcha gewähren keinen uns gewöhnlichen Ertrag, und ich fand, daß fie in der Bildung der Knollen im Wachstbume und in fruͤ⸗ herer Genießbarkeit ganz jener Sorte aͤhnlich waren, welche hier in Gabel und der Umgegend ſchon ſeit mehreren Jahren unter dem Namen krumme, oder Gurkenerdaͤpfel als eine frühe Sorte be⸗ kannt find, und die Herr Völker im III. Bande des Reichart'ſchen Land- und Gartenſchazes die fal ſche Arrskatſcha nennt. Ueber alle Erwartung aber war die Ergiebigkeit der hollaͤndiſchen Zukerkartoffel; denn ich erhielt von Einem Dresdner Pfund, oder etlich und zwan— zig Stuͤk meiſt kleiner Knollen, einen reichlichen halben Strich (boͤhmiſch Maß) ziemlich großer, und zum Theil ſehr ſonderbar geformter Kartoffeln, im Gewichte 982 nied. dfterr, Pfund. Da das Dresd— ner Pfund ſich zu unſerem wie circa 28 zu 82 ver⸗ hält, fo war der Ertrag hier mehr, als hundert— fach. Ich kann daher jedem Gartenbeſizer, beſonders aber den ſogenannten Kleinhaͤuslern, welche nur wenig Grund und Boden beſizen, den ſchichtenwei— fen Anbau der Kartoffeln nicht genug empfeh⸗ len. Fuͤr Beſizer groͤßerer Guͤter iſt dieſer Anbau ſeiner Umſtaͤndlichkeit wegen im Großen freilich — — — — —— — — — — — LISTE Frühzeitig waren wir am vierten Tage ſchon wie⸗ der auf dem Wege, von dem wir jedoch bald wieder inks abtraten, um die derümte fürallch Sa warzen⸗ bergiſcde Scelter Schwenm = Auſtalt auf der Watawa zu ſehen, wo wir auc gerade drelßigtauſend Klafter angerichtet vorfanden. Waren wir auch noch nicht gar weit vorwärts ge⸗ kommen, fo batte unſer Herumſtelgen in der Kreuz und Quer und doch ſchon ziemlich ermuͤdet, weßhald wir es uns ſehr gerne gefallen ließen, daß wir den Ort Langendorf als den nächſten Hafen vor uns erblikten, wo wir einlaufen und frübfiüfen konten. Langendorf beſteht aus Alt» und Neu = Langendorf. Neulangendorf wurde erſt vor etlich dreißig Jah⸗ ren angelegt und mit lauter ſolchen Familien bevölkert, deren Gefwäft einzig im Scheitermawen beſteht, weß⸗ halb wir auch wenge Einwohner zu Haufe fanden; — Männer und Weiber waren mit allem Vieh, mit Bet⸗ ten und Kindern — fammt Schulmelſter — in den Wald gezogen, aus dem ſie erſt im Herbſte wieder zutuͤkkehren. 45* 8530 nicht leicht aus fuͤhrbar; aber für Häusler und Tag: loͤhnerfamilien ſehr wohl, und die darauf verwen— dete Arbeit und Mühe wird ja uͤberreichlich belohnt. Nur muß ich noch beifuͤgen, daß ich den Anbau nicht in Gruben, (wie Hermbſtaͤdts Rathgeder an: gibt) ſondern auf der Oberflache des Gartens vor; genommen habe; daß dieſes Beet auf freiem Plaze, gut an der Sonne gelegen — und die zum Auf⸗ ſchichten vorraͤthige Erde mit Sand, Saͤgeſpaͤnen, vorzuͤglich aber mit ausgelangter Gaͤrberlohe wohl vermiſcht war. Ob jede Gattung Kartoffel dieſes Reſultat ge: waͤhren wird, will ich nicht geradezu verbuͤrgen; denn bei einem zweiten Verſuche im Jahre 1822, da ich Knollen von der Lerchenkartoffel auf dieſe Art in eine alte Miſtbeetgrube ſtekte, und mit der obenbeſchriebenen Erdmiſchung vier bis funf Mal be⸗ ſchuͤttete, wurde meine Erwartung nicht befriediget. Auf jeden Fall gehoͤrt zu dieſer Pflanzungsart eine Sorte Kartoffeln, welche beſonders reich an Augen iſt. Dergleichen augenreiche Kartoffeln gewinnt man nur dadurch, wenn man von Zeit zu Zeit eine Regeneration durch Ausſaͤung des eigentlichen Kar⸗ toffelſamens vornimmt. Was aber dieſe ſchichtenweiſe Kartoffelpflanzung nebſt Erſparung an Erdflaͤche (Area) beſonders und allgemein empfiehlt, iſt: daß man bel der fruͤ⸗ hen Kartoffelpflanzung durch die Bedekung mit tro⸗ kener Erde oder Gerberlohe die herausgenommenen jungen Kartoffelpflaͤnzchen gegen die Spauͤtfroͤſte ſchuͤzſen kann. Sobald man nemlich dei Sonnen⸗ Untergang mit Wahrſcheinlichkeit einen Nachtfroſt befuͤrchtet, bedeke man die hervorgekommenen Kar⸗ toffelpflanzen mit der immer bereit liegenden Erd- Miſchung; und dieß iſt ja ſo muͤhſam nicht, indem man zum fruͤhen Verſpeiſen keine ſehr große Quan⸗ titaͤt anzubauen pflegt. Anſtatt aller Bewelſe nur folgendes wahre Faktum: Im Jahre 1922 am 2 5ten März beſtekte ich 2 Beete mit wohlgekeimten holländiſchen Zuketkartoffeln. Vom Aten bis 1 1ten April kamen mehrere ſtarke Nachtfröfte; eben lo am sten und 18ten Mai. Obſchon uun in der ers ſten Hälfte des Aprils die jungen Kartoffelpflaͤnz⸗ chen bereits hervorgekommen waren, erfror mir dennoch keis Einziges, weil ich fie bei fühlen Aben⸗ den ſogleich mit Erde zollhoch uͤberdekte. In etli⸗ chen Tagen nach der Bedekung bei warmem Son⸗ nenſcheine gukten dle Pflaͤnzchen ſchon wieder mun⸗ ter hervor; und fo, durch oftmalige Bedekung ges ſchuͤzt, wuchſen fie ungeſtoͤrt fort und gewährten fu Mitte des Juli ſchon eßbare Knollen. Ich erlaube mir zum Schluße dieſes Aufſazes die Worte des ſehr ſchaͤzbaren Herrn Verfaſſers des Rathgebers uͤber dieſen Gegenſtand anzufuͤhren: „Möchten die Herren Seelſorger und Schullehrer auf dem Lande, denen dieſes Blatt zu Geſichte kommt, ſich von der Nuͤzlichkeit der vorbeſchriebenen Me⸗ thode ſelbſt uͤberzeugen, und ſolche dann unter die armen Mitglieder ihrer Gemeinde zu verbreiten füs chen, ſo wuͤrde mein Zwek vollkommen erreicht ſeyn.“ Gabl in Boͤhmen. Joſ. Dominik Preißler, Mltglieb der pratstfgen Gartenhaus Geſellſchaft. Vergleichender Ruͤkblik in Betreff neuer Pelargonien. (Auf bie Beſchrelbusg kroatiſcher Gärten ia den Numern 35, 38 and 39 der Gartz. 1329.) In meiner Beſchreibung der Felbinger'ſchen Berg s Gartenanlage in Agram, in Nro. 35 v. Is. Franz Harant wltd unfern Dank genehmigen, daß er uns von da nach der verfallenen Burg Ra by begleitete, uach dem Huſſtten⸗Kriege von dem elnaͤugt⸗ gen Zizka zerſtört, wohl in ganz Böhmen und noch welter die merkwuͤrdigſte Rulne der Vorzelt, aus deren Gemäger wir zum Andenken ein — Schueken haus mitnahmen! — Neprachow, elner det Mayerhöfe der Herrſchaft Elliſchau, war nun unfer nächſtes Zlel; der 8sjährige Grels und Vater unfer einziger Gedanke. Vater und Sohn hatten fich ſen 2 Jahren nicht gefeben; — wir uͤberraſchten iha in volleſter umtsthaͤtigkelt unter ſei⸗ nen Arbeitern auf dem Felde, ohne daß er uns früher bemerkt hatte, als bis wir 2 Schrltte hinter feinem Muͤken ſtanden. Er wird uns dleſe ſchalthafte Unart und — das freundige Erſchreken verzeihen; wir wollen ung eln andermal beſſern. 5 Daß wir hier koͤſtlich zu Nast geſpelſet und treß⸗ lich bis zum hellen Morgen geſchlafen haben, gedoͤtt weſentlich zu unſeten Relſe⸗Notizen, fo wle wir nicht 557 erwähnte ich nicht, daß Hr. Felbinger fein Glashaus anno 1824 erbauet, und ſchon anno 1825 neben andern Pflanzen auch beſonders 80 Sorten von Pelargonien, und darunter viele von den neuen, darin ſtehen hatte. Dieſe Nichterwaͤh⸗ uung bedarf von mir wohl keine Entſchuldigung, da ich mich bei einigen Gegenſtaͤnden kuͤrzer zu faſſen ſuche, indem viele meiner Beſchreibungen ohnehin zu lang gedehnt find, und zu viel Raum in der Gartenzeitung einnehmen. Wer ndͤthigt mich auch, überall fo ins Detail einzugehen? In meiner Beſchreibung des Gartens zu Bre- zowrieza in Nro. 38 und 39 v. Is. ſagte ich, daß der dortige Hofgaͤrtner Heinrich Rockendorfer der Erſte war, welcher die neuen Pelargonien dahin brachte, und welche von ihm andere Gärten Ctoa⸗ tlens uͤberkommen haben. Gleichwie es nun wahr iſt, daß Hr. Felbinger einer der erſten Veſtzer von neuen Pelargonien in Agram und in dieſer Ge⸗ gend war; eben ſo wahr und richtig iſt es auch, daß Hr. Rockendorfer die neuen Pelargonien am Erſten nach Brezowicza und in jene Gegend brach⸗ te. Denn weder fein Vorgaͤnger hatte noch neue Pelargonien dort, noch hatten ſolche Andere in der⸗ ſelben Gegend. Unbeſchadet dem Dienſte und der Ehre des Hrn. Felbinger für Agram und dieſe Gegend ftebt demnach mein Aus ſpruch bei Brezo- wicxa feſt und richtig für jene Gegend. Denn kei⸗ neswegs hat Nockendorfer feine neuen Pelargo⸗ ulen nach Brezowiera aus dem Felbinger'ſchen Garten, ſondern von Wien gebracht. Und wer weiß, ob nicht noch ein etwas früherer, oder doch gleichzeitiger Beſizer von neuen Pelargonien in Croatien ſey? Wer wird das ſo genau unterſuchen, und fo fireng nehmen, worauf es eigentlich in der Weſeubeit nicht ankon an? Zu dem kommt noch, daß, nachdem man die neuen Pelargonſen in Brezowitzer Garten geſehen hat, andere Liebhaber ſich auch ſolche anſchafften und bringen ließen; was der gleiche Fall auch dei Hrn. Felbinger ſeyn kann, daß Andere ihm nachahmten. Es kann ſich dem⸗ nach hier hoͤchſtens um das Bischen eitle Ehre ei⸗ nes fruͤhern Beſſizes um einige Monate — und wenn es auch eln Jahr wäre? — handeln: was unter gutgearteten, und nur für das Gute und Schöne der Garten: und Pflanzen⸗Kultur geſtimm⸗ ten Perſonen doch wohl keine Veranlaſſung zum Vorwurfe oder zur Beneidung ſeyn ſollte! R Es iſt alſo in der ganzen Sache weder Widers ſpruch, noch Unrichtigkeit, noch Irrthum; nur die Unterlaſſung der nähern Auseinanderfezung konnte einen Spielraum zu einem Mißverftänpniffe ges den. Haͤtte ich aber bei Brezowieza aus druͤklich behauptet, Rockendorfer ſey der Erſte geweſen, welcher die neuen Pelargonien in das Land ge⸗ bracht, und daß alle Gaͤrten Croatiens von ihm ſolche erhalten haͤtten; dann waͤre die Angabe unrichtig. Dieß ſprach ich aber wohlbe⸗ daͤchtig nicht aus. Wie baͤtte denn Rockendor⸗ fer auch alle Gärten in Croatien mit den neuen Pelargonien verſehen konnen? — Zu dieſer nach⸗ träglichen Eroͤrterung veranlaßt mich die Räkficht, daß ich das Zuum cuique fo gerne beobachte; Das mit Niemand meine, es ſey ihm unrecht geſchehen, wiewohl Maͤnner, die ſich nicht wie Kinder geber⸗ den, ſich uͤber dergleichen Kleinigkeiten binwegſe⸗ zen. — Im Uebrigen, ſo wahr es iſt, daß Herr Felbinger neben ſeinem Fache als wiſſenſchaftli⸗ cher Baumeiſter fich in der fchönen und edleren Gar⸗ tens und Pflanzen⸗Kultur vorzüglich bemerkbar uns ter dem hieſigen Buͤrgerſtande auszeichnet: eben ſo wahr iſt es auch, daß Herr Hofgartuer Rocken⸗ Pf TPC PPccccP—P—P——P—PPPPPPPPP——TPPTyWWrrrrrPWTrTTTT——WW FIIR verſchweigen wollen, daß dann gleich der folgende Bor: mittag beuuzt wurde, deu ſeit 7 Jahren kunſt⸗ und geſchmakvoll und berrlſch angelegten „euzliſchen Garten zu Elliſchau“ zu begehen. Mir zollen dem zarten Kanſt⸗Sinne der Frau Grä⸗ ir von Taaffe uniern vollſten Belfell; vorzüglich Alles ſchoͤn, was als neueſte Verbeſſerung in dle Augen fällt; und wir haben uns in Deren Abweſenhelt erlaubt, noch zwei» dreimal zu kommen, immer wieder von neu bemerkten Schönheiten neu angeſprochen, ſo wle wir uns auch im Praſchtwitzer Wäldchen aus dem wahrhaft großſianig angebragten Natur⸗Slze an den berrlichen Ansfisten über Horaydiowis, Hradeſchltz, Zahratka, Smrkowetz, Breſchan, Kleindor ic. gar weld⸗ lich ergoͤzten. Au dem uageheuren Drachen wachten wir unſere ergebenſe Aufwartung, und danken ihm biemit für die maj⸗ſtätlſch ruhige Haltung, während wir len conterfelten. Viele Freude machte uns der wahre Nuzgarten auf der Heldy bei Silberberg, welchen der Herr Pfar⸗ 558 dorfer zu Brezowieza'als ein vorzuͤglicher Pflan⸗ zen: und Blumen: Pfleger in Kroatien bekannt iſt, daß er beſonders ſehr ſchone und vorzuͤgliche Pelar⸗ gonien⸗Gattungen beſizt; daß er beſonders in der ſchnellen Pflanzen- und Blumen-Vermehrung einen eigenen Fleiß und Geuͤbtheit hat; daß er, und dieß 3. B. durch außerordentlich ſchoͤne Exemplare der Primula chinensis, eben jezt bewies, wo jeder Stok in einer Ueppigkeit, in einem Flore von mehr, als hundert ſchoͤnen Blumen pranget; daß er aus Einem von Wien gebrachten Stoke in der Zeit von etwa über Ein Jahr (dom an hundert ſchoͤne Stöfe vermehrt hat u. ſ. w. Agram, Ende Februar 1880. Michael v. Kunits ch, k. k. emerlt. Prof, ꝛc. Anumerk. Die Aufnahme des vorſtebenden Artl⸗ kels wurde aas Verſehen etwas verſpätet. Ueber die Verſendung der Nelken und Aurifel- Pflanzen. Man hat behauptet, daß ein Blumenfreund vor dem April, ja nicht eher, als bis ſich in dieſem Monate warme Witterung einſtellt, keine Nelken⸗ Ableger von andern Orten kommen laſſen duͤrfe. Ich bin gegenſeitiger Meinung, und behaupte, daß bei leidlicher Witterung, nur nicht bei hartem Fro⸗ fie, im März, die Fruͤbjabres-Verſendung und Verpflanzung in Naͤpfe, am Sicherſten iſt, jedoch wohl verſtanden, daß die verſandt werdenden Pflan⸗ zen nicht verzaͤrtelt und den Winter uͤber nicht zu warm gehalten worden ſind; denn mit dieſen iſt es im Maͤrz ſo mißlich, als im April, und noch miß⸗ licher. noch kein merkliches Wachsthum befoͤrderu. Daß ich die Verſendung der Nelken (auch der Aurikel) im Maͤrz, der im April vorziehe, dazu habe ich folgende Urſachenz Im Maͤrz hat die Nelkenpflanze, beſonders die im vollen Lande ausgewinterte, noch Stillſtand, ſie iſt noch nicht in Saft getreten, oder der Saft iſt noch dergeſtalt verdikt, daß die verdikten Saͤfte Auch die im luftigen, mehr kalt, als warm, im Winter⸗ Quartiere geſtandene Pflanze waͤchst noch nicht, wenigftens ſehr unmerklich. Hebe ich dieſe Pflan- zen mit eben ſolcher Sorgfaltaus, als ich ſie zum Ver⸗ ſenden einpaken muß, fo hemme ich durch das Aus⸗ heben und Verſenden die Circulation des verduͤnn— ten zum Wachsthume befoͤrderlichen Saftes noch nicht, vielmehr hat die Pflanze nur ſo viel in ſich, als ſie zur nothdürftigen Erhaltung braucht. In dieſem Zuſtande haͤlt ſie eine ſehr weite Verſchikung aus, widerſteht auch auf der Reiſe ziemlich harter Witterung, und wenn Der, dem ich die Senker ſchike, den Boden bereit haͤlt, beim Einſezen ſorg⸗ faͤltig verfaͤhrt, die eingeſezten Pflanzen maͤßig be⸗ gießt, und die Näpfe in ein luftiges, vor hartem Froſte geſchuͤztes Zimmer, Kammer oder Saal bringt, ihnen leidliche Witterung, Luft und Sonne gönner, ſo iſt die Verſendung und Verpflanzung im Maͤrz der Pflanze am Allerwenigſten ſchaͤdlich. Ich, der am Fuße des hohen Gebirges in einer ziem⸗ lich kalten Gegend wohne, habe immer ſowohl Nel- ken⸗, als Aurikelpflanzen von Harlem im Maͤrz be⸗ gehrt, und dabei bin ich am Beßten gefahren. Hat man dort der Witterung halber Anſtand genom⸗ men, meinem Verlangen zu genügen und die Abe ſendung erſt im April beſorgt, ſo habe ich die Pflan⸗ zen viel weicher gefunden, und bei nachher erfolgten Nachtfroͤſten große Einbußen erlitten, welches ich 8 —ͤ UnI— T . ᷑ ũᷓw-- — — ter Sega, unſer verehellches Mitalled, i Jahre 1316 auf einem ehevor ganz öden Plage angelegt und mit einem huͤbſchen Scheunen = Gebäude geztert hat. Der Pla; war früher ein Schottergerölle, voller Grn⸗ ben, welcher mit belgefuͤhrter Erde gerbaet, mit Obſt⸗ Bäumen bepflanzt und muſterhaft eingefriediget worden. Herr Pfarrer Sega wurde ſeither nach Hradeſalß ver ſezt, wo derſelbe neserdings mit größtem Fleiße eigen noch größeren Gatten anlegte, mit vielen hundert Obſt⸗ Bäumen von den beſten Sorten, gebſt einem Neden⸗ Gatten für Wein und Spargel, mit welch lezterem der gafliche Herr Pfarrer feine Freunde ſchon immer zum Nealaht uͤbetraſcht. f Die Pfarrgärten in Böhmen beurkunden uͤberhaupt eine eben fo elfrige als weiſe geordnete Llebe zur Gaͤrt⸗ nerel: Herr Pfarrer Praäſens zu Kleindor, und Herr Dechant Mrkwiczke in Horazdlowitz, deren Garten wie noch zu ſehen Gelegenheit hatten, haben eben ſo müh⸗ ſam als zweimäßig wahre Muſter gärten aoge⸗ leit, und wirken durch ihr Belſpiel ſehr wohlthätig auf das umliegende Land polk. 559 mm bei den im März: erhaltenen: feltener erfahren, da ich ſie nach und nach im luftigen Winterquartiere an die hieſige rauhe Witterung beſſer gewöhnen: konnte. Alle zur Verſendung en ier cee Hans zen, es ſeyen Nelken oder Aurikel, wintere ich in vollem Lande aus, die Pflanze ſey ſo hart, fo theuer und koſtbar, die Blume noch ſorſchdn, als fie im⸗ mer wolle, und es mag eingehen, was da wolle.“ Weichlinge hege ich nicht. Ich gewinne ſo viel dabei, daß alle meine verſendeten Pflanzen am zweiten Orte gut fortkommen und ziemlich harter Witterung widerſtehen. Ohnerachtet ich von der Aurikel-Verſchreibung und Verſendung im Fruͤhjahre gar nichts halte, ſo muß man ſich doch nach dem Verlangen der Abneh— mer mehr, als nach ſeinen gemachten Erfahrungen richten. Ein großer Theil der Blumenliebhaber will die Pflanzen nicht eher verſchreiben, entweder weil er der Pflege, den Winter über, gern uͤberho⸗ ben ſeyn, oder weil er bald die Pflanze mit der Blume ſehen will, um auf den Flor nicht ſo lange warten zu dürfen... Nun iſt die Aurikel eine der erften Fruͤhlingeblumen und jeder Aurikelbauer wird mir zugeben, daß, ſobald nur der Schnee weg iſt, und die Sonne einige warme Blike macht, die Aurikel⸗ Pflanze ihr Wachsthum ſehr fichtlich zeigt. Diefes: Wachsthum hat ſowohl auf das Blatt, als auf die ſchon im Herbſte ſich vorbereitete Blume Beziehung. Je eher ich nun die Aurikel- Pflanze im Fruͤhjahre verſenden kann, je weniger hindere ich ſie am Wachsthume; je laͤnger ich aber. damit: anſtehe, deſto größer. iſt für den Empfänger der Schaden. Dieſer glaubt die beßte vollkommenſte Aurikel bluͤ⸗ ben zu ſehen, und er ſieht eine ſchlechte, unvoll⸗ ſtaͤndige, ſieche Blume, macht von dieſer fchledhten: Blume einen Schluß auf des Abſenders ganze Aurikel⸗ Flor, und erhält dadurch nachtheillge, uns richtige Begriffe. Wer. den will, muß feine Ver: ſchreibung im: Anfange des Herbſtes, oder fo zeitig machen, daß die Pflanze ſich vollſtaͤndig bewurzeln und ſich im Boden feſtſezen kann, auch von dem Flor im erſten Jahre auf die Vollkommenheit der Blume noch keinen Schluß machen. Denn dieſe Pflanze kann ihre Stärke in dem Flore im erſten Ver: ſendungsjahre, wo fie im Wachsthume geſtoͤrt wor: den iſt, noch nicht zeigen, am Wenigſten aber, wenn die Verſchikung im Fruͤbjahre, und noch dazu erſt im April, in welchem Monate ſie zu bluͤhen anfängt, geſchehen follte.. Die Nelke verträgt die Verſendung im Frühs Jahre viel eher; wenn aber die Verſendung erſt im April geſchieht, alsdann iſt es um die Flor mißlich, die Grundfarbe zeigt ſich ſelten ganz rein, die Illu— minations farben find matt, und die Größe verliert uͤberaus viel. Je zeitiger daher die Verſendung der Nelken- und Aurikelpflanzen geſchehen kann, deſto beſſer iſt es, und deſto vollſtaͤndiger wird der Flor feyn.- Die welſchen Nuͤſſe in friſchem Zuſtande zu erhalten. Wenn die Nuͤſſe reif ſind, ſo fuͤlle man einen breiten Topf damit an, vergrabe dieſen an einem trokenen Orte im Garten, uͤberdeke den Ort mit einem flachen Brette und beſchwere dieſes mit eis ner beliebigen Laſt. Auf dieſe Weiſe kann man die Nuͤſſe bis zur neuen kuͤnftigen Ernte im friſchen Zus ſtande erhalten. ————————ũ N Zur Verbreitung. dleſer allgemeinen Liche zu Gar; tens Ankagen in der von uns bereiſeten Gegend des Prachiner⸗Krelſes, mag weſentlich das große Deifpiel: angebabnt haben, welwes der Herr Graf v. Ru m⸗ merskirch zu Horazdtowitz ſcon vor 30 Jahren aufs ſtellte. Die faſt aneinander hargenden drei großen engl. Anlagen: Der Annagarten, die Ja ſel und die Sternallee find Zeugen von eben ſo deharrlichem Eifer, als kunſtſinnigem Geſa make des hohen Beſizers;: nut wären weufger Gänge und mehrere Aus ſichten zu wünſchen, wenn gleich in lezterer Hiaſicht das Glotiet auf dem Stohlawec wieder vollen Erſaz lelſtet; denn von hieraus iſt ole Aus ſicht nach den Herrſchaften Elllſchau, Hotafdtowltz, Hoſchtitz, Schicowitz; nach den Guͤtern Chanowitz, Laſchan, und welter nach den ferneren boͤh⸗ miſchen Gebirgen hin, wahrhaft einzig! Ueberbaupt iſt Böhmen ein gar herrliches Land, von der Natur in großartige Formen geſtaltet, reich und fruchtbar, bleder und gaſtfreundlich, ſo daß es da Einem recht aus dem Herzen qullt: „Hier iſt gut ſeyn!“ 340 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. i — Re Blumen in den WebfzeAnd&t Abgepflüft, zum Strauß gebunden Und an's warme Herz gedrükt, Das tft Wonne! das eutzukt. Drum pflanz' ich in meinem Garten Freudig Blumen vieler Arten, Und fie ſchmlegen ſtch mit Luſt Dankbar dann an melne Bruſt. Blumen in den Abeudſtunden Abgepfluükt, zum Strauß gebunden Und an's müde Herz gedrükt, Das iſt Labung | das erqulkt. Blumen in Geſellſchaftsſtunden Abgepfluͤkt, zum Strauß gebunden, Einen Freund an's Herz gedrüft, Sagt: ob dieſes nicht entzukt ? In der Truͤbſal huͤcern Sauen, In der Freude grünen Auen, Bel Verdruß, im Sram und Scmerz, Stärkt ein Blümchen unſer Herz. Nicht nur unſre Kinderjahre Schmüken Blumen — auch dle Bahre; Jeder Raum der Lebeas zeit Wird durch Blumen eingeweiht. Stolzer Siun will: Blumen feyen Da, nur Kinder zu erfreuen; Für Erwachſ'ne ſey'n fie nicht. Hoͤrt was die Erfahrung ſpricht: Härte, Trot und Trug entwelhen Den, den Blumen nicht erfreuen; Freundſchaft, Troſt und milder Sinn Herrſchen da, wo Blumen bluͤh' n. Denn, die Blumen find das Zeichen, Wem die Herzerstriebe gleichen: Kaun auf Sande, kann auf Stein Guter Same keimen? Nein! Drum wollt ihr die Garten weihen, Pflanzt die Bäume da in Reihen, Zwiſchenher und an dem Baum Gebt den Blumen daun den Raum. Um die Wurzeln recht zu ſonnen Stebt an Bäumen boch die Kronen; Unten, wo ſonſt Unkraut ſtebt, Wird ein Blumenktels erböht. Blumen. Eine Krone voll vor bunten Fruͤchten; En am S ume . ginge, Kork Aida “It doppelt ſchͤn ? Wolle des Uakrant Ihr vershren, Duͤrft ihr da ant Blumen nadren: Düngen, jdten med erziedn, Und der Baum wird beffer blähn. Dünger, Ilten und auch Graben, Wollen js die Bäume haben: Nun, fo pfleget fie mit Fleiß Durch den ſchoͤnen Blumenfrets, Mehr wird daen ber Baum gedeſhen, Mebr ſich auch das Heiz erfreuen, Balfamduft und Fruchtgewisn Werdet ihr im Garten zleh'n. Sd wird Leib und Geiſt genleßen, Und genleßend rufen mäflen: Schöpfer! Bott! wie uberall Lebſt Du hier im Blumenſtrahl. Nur aus einem ſchwachen Keime Sproßen Blumen, Sträucher, Bäume, An Entwillusg zlemlich gleich, Und an Pracht unendlich reich. Seht, wle ſle ſich bier entfalten — Tauſendſach is den Geſtalten; Alle rufen dann voll Pracht: Nur Ein Gott hat uns gemacht! alleluja ! alle Floren ud zu Gottes Lob erkoren! Halleluja Gott dem Herrn! Jubelt jeder Blumenſtern. Vonrath. Nelkenſenker⸗ und Nelken ſamen⸗ Verkaufs ⸗ Anzeige. . Gegen Einfendung eines balben Thelers für 200 Koͤrrer erlaffen wir von unfere Sortiments Nelten dießjährig gewonnenen Samen in geringeren und arb⸗ ßeren Quantitäten. Auf Verlangen theilen wlr die Verkaofs bedingungen der Neltenſenker, fo wie gebrukte Exemplere unſeres 1100 Sorten enthaltendes Nelken⸗ Verzelchulßes unentgeltlich mit. Alle, auf dieſe Anzelge Bezug babenden Zuſchriften, erbitten wir uns poſtfrel unter Adreſſe: An Friedrich Päßler in Geratode unweit Quedlinburg am Herz. 1 Gernrode, im September 1850. Die Gebrüder E. et F. Päßler. —— —— — ————— ——— ——J — — In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Peßau. Veſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche 7 . Garret een Ze tet uin g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 41. 12 October 1830. Inhalt: Fottſezung neuer Mitglieder. — Die Kunſt, Gartenrofen waͤhrend des Winters im Zimmer zur Bluͤte zu bringen. Jortſezung neuer Mitglieder. — Jute Hochgeborn, Frau Juſtine Skerlecz v. Lo m- nicz a, geborne Graͤfin Czäky_ von Heresztszegh und Adorian, Sternkreuz⸗ Ordens ⸗ Dame ic. zu Bogäth im Elſenburger Comſtate Ober = Ungarns, Seine Hochgeborn, Herr Joſeph Slerlecz von Lom- nicza, k. k. wlrkllcher Kämmerer, k. Commiſſaͤr bel der Draufluß ⸗Regullrung und mehrerer Eos mltate Gerlchtstafel-Velſizer zu Bogith im El⸗ ſenburger Comitate Ober⸗Ungarns. (Beide als Groß = Ehren = Mitglieder.) Seine Hohmwärden, Herr Johann Bapt. Mengen, Pfarrer und Lokal = Schulinfpeftor zu Schlicht im Regenkrelſe Bayerns, Seine Wohlgeborn, Herr Anton Zacharlas Hackl, k. b. Rentbeamter und Mitglied des landwlrth ſchaft⸗ lichen Vereines, zu Burghauſen im unterdonau⸗ Kreiſe Bayerns. Die Kunſt, Gartenroſen waͤhrend des Winters im Zimmer zur Bluͤte zu bringen. (Nach mehrjährigen Erfahrungen dargeſtellt von Heinr. Dan. Freund, Paſtor zu Siptenfelde. Unter obigem Titel erſcheint bei Carl Bruͤg— gemann zu Halberſtadt (und zu haben in allen Buchhandlungen) ſo eben ein kleines Buͤchelchen, auf welches alle Leſer, vorzuͤglich die Roſenfreunde, aufmerkſam zu machen, wir fuͤr unſere Pflicht halten. Der Hr. Verfaſſer ſagt: Seit mehreren Jahren mache ich mir das Vergnügen, Gartenroſen in Toͤ⸗ pfe einzuſezen und waͤhrend des Winters zu treiben, ſo daß ich, ohne ein Treibhaus oder auch nur einen Treibkaſten zu beſizen, von Weihnachten bis zum Monate Juni fortwaͤhrend bluͤhende Roſen von verſchiedenen Sorten im Zimmer habe. Auch jezt, während ich dieſes ſchreibe, ſteht ein Stok von eis ner der kleineren Centifolienſorten in meiner Wohn— Stube am Fenſter, an welchem zwoͤlf Roſen in voͤl— liger Entfaltung und außerdem noch fuͤnfzehn Knos— pen ſich befinden. Daß dieſer Stok einen wahr— haft prachtvollen Anblik gewaͤhrt und von jedem Blumenliebhaber bewundert wird, darf ich wohl — . —ññ — — Nachrichten aus Frauendorf. Roſen- Verkauf in Frauendorf. Die Könkain der Blumen, dle ltebllche Roſe, iſt und bleibt mmer der ſchoͤnſte Schmuk unferer Bärten, zumal, wenn noch der Retz des Aablikes durch eine Mauulgfaltigkeit der Sorten erhöht wird! Ji Frauendorf beſizen wir bekanntlich eine Samm⸗ lung freler Landroſen von vielen hundert Sorten. Davon find aber bisher erſt 200 Sorten vermehrt. Nach unferer Auswahl erlaſſen wir: 200 Sorten um 80 fl. 150 Sorten um 60 fl. 100 Sorten um 30 fl. Wer von den verzeichneten nachſtehenden 150 Sor⸗ ten nach Belieben — fo viel er will — felbft wählt, zahlt fie nach den belgeſezten Prelſen, als: 44 5427 nicht erft erinnern. Aber nicht ganz uͤberfluͤßig moͤchte die Bemerkung ſeyn, daß dieſer Roſenſtok (wie alle meine getriebenen Stöfe ohne Ausnahme) in Hinſicht auf Blaͤtter, Knospen und Blumen, mit eben fo. friſchen Farben und in eben fo uͤppiger Fuͤlle prangt, als es nur immer bei der wirklichen Bluͤtezeit im Garten an den geſundeſten Exempla— ren der Fall ſeyn kann. Gelbe Blaͤtter, oder uͤber— haupt ſolche, die ein kraͤnkliches Anſehen haben, finden ſich an meinen Stoͤken niemals. Hierauf theilt der Herr Verfaſſer ſeine Anlei- tung in folgende Kapitel:, 1. Die Auswahl der Roſenſtdͤke. Er ſagt: Es iſt keineswegs gleichgiltig, welche Roſepſtoͤke man wählt, um dieſelben im Winter zur Bluͤte zu bringen; denn gerade von der richti— gen Auswahl der Stöfe hängt hauptſaͤchlich das Gelingen des Treibens ab. Hat man einen eige— nen Garten, wo im freien Lande ſchon ſeit mehre— ren Jahren Roſenſtoͤke ſtehen, unter denen man diejenigen auswaͤhlen kann, welche zum Treiben fuͤr den Winter am Tauglichſten ſind, ſo iſt das freilich am Beßten. Iſt dieß aber nicht der Fall, ſo kann man auch ſolche Stoͤke, welche man, bei dem Mangel an einem eigenen Garten, zugeſchikt erhaͤlt, fuͤr die Topfzucht benuzen, wenn dieſelben die hierzu erforderlichen Eigenſchaften haben. — Als ganz untauglich zur Topfzucht ſind diejenigen Stöfe zu betrachten, welche ſchon mehrere Jahre im freien Lande geſtanden haben. Wollte man ſolche alte Stoͤke einſezen, ſo wuͤrde ſchon der Fall ſehr oft eintreten, daß ſie bei der emſigſten Pflege dennoch nicht einmal anwachſen, ſondern abſterben, ohne auch nur Blaͤtter getrieben zu haben. Sollten dergleichen alte Stoͤke wirklich grün werden in dem Topfe, ſo taugen ſie dennoch zum Treiben im Win⸗ ter gar nicht; denn fie liefern bei der beßten Pflege: immer nur duͤnne und ſchwaͤchliche Zweige, welche entweder niemals bluͤhen, oder doch nur ſehr ſelten eine kuͤmmerliche Blume liefern, an welcher der Erzieher nur wenig Freude haben kann. Schon an⸗ ders verhält es ſich mit ſolchen Stöfen, welche zwar drei bis vier Jahre alt ſind, aber in fettem Boden ſtehen, und daher ſehr kraͤftige Zweige haben. Solche Stoͤke kann man zum Einſezen in Toͤpfe waͤhlen, denn fie liefern bei geböriger Behandlung im Winter viele und kraͤftige Blumen. Am Aller- beßten und Sicherſten verfaͤhrt man jedoch, wenn man recht kraͤftige ein- oder zweijaͤhrige Schoͤßlinge waͤhlt, welche im Garten von den alten Stoͤken aus⸗ gelaufen ſind, und nicht gar zu nahe an dem alten Stoke ſtehen. Stehen die Schoͤßlinge gar zu nahe an dem Mutterſtoke, ſo haͤlt es ſchwer, dieſelben mit dem noͤthigen Wurzelfuße abzuldͤſen; ſtehen aber dieſe jungen Auslaͤufer von dem Mutterſtoke etwas entfernt, fo kann man die Ablöfung leichter auf eine ſolche Art und Weiſe bewerkſtelligen, daß der junge Stok die gehörige Wurzelmaſſe behaͤlt. Daß aber das Stoͤkchen, welches man in den Topf ſezen und für den Winter treiben will, gut bewurs zelt ſey, iſt durchaus nothwendig, wenn man ſich eines guten Gedeihens desſelben erfreuen will. Als gut bewurzelt find nur diejenigen Wurzelſchoſ— fen zu betrachten, an deren diken und holzigen Stammwurzeln auch einige feine Haarwurzeln ſich befinden. Aus dieſen Bemerkungen geht alſo das Reſultat hervor, daß der Blumenliebhaber nur dann auf die kuͤrzeſte und ſicherſte Art und Weiſe viele und kraͤftige Roſen im Winter erziehen kann, wenn er zum Einſezen kraͤftige ein-oder zweijährige Wurzelſchoſſen wählt, welche gut bewurzelt ſind. C dd... d y u Nro. Ros a r. INro. Rosa Kr. Nro. Rosa kr, 3. verecunda 16 32. Holoserica ranunculiflora 36 67- turbinata lucida 15 8. pulchra purpur, nigrescens 30 54, Damascena carnea 30 ro- muscata rubra 15 14. Holoserica jcerasina 36) 36. Gallica einerea glauca 27| 74. variegata 24 15. magna regia 27 38. prima nobilis 45| 75. York et Lancaster 30. 24. pulchra purpurea violacea® 27 41. Imperator. 30| 77, pulchra rubra 48 25. purpur, violacea triumphalis 36 44. centifolia saturata 15| 81. vielacea nova 36 26. purpurea albicans 18 46. purpurea violacea 24| 82. turbinata 18 27. Pensylvanica humilis 160 59. Damascena media 18] 86. Ja Reine d' Hongrie 1 fl. — 29. marmorea 15] 62. rubrifolia 12] 87. omnium calendarum fl. albo 27 30, cerasina albescens 36 64. rubella caule inerme. 24| 89. omnium calendarum fl. var. 27 =.) 345 — Zuweilen befolge ich aber noch eine andere Me: thode bei der Erziehung derjenigen Roſenſtoͤke, wel- che im Winter bluͤhen ſollen, woruͤber ich mich noch mit einigen Worten erklaͤren will. Ich ſeze nem— lich auch ſolche Wurzelauslaͤufer in Toͤpfe, welche im Fruͤhlinge fo eben aus der Erde hervorgekommen ſind und erſt eine Hoͤhe von nur einigen Zollen er— reicht haben. Wenn an einem ſolchen zarten Aus— laͤufer einige Blaͤtterzweige voͤllig ausgebildet ſind, ſo daß er einem kleinen Baͤumchen gleicht, ſo wird derſelbe einige Zoll tief in der Erde abgeſtochen und in einen Topf gepflanzt. Der Topf bleibt nun ſo lange an einer ſchattigen Stelle des Gartens ſtehen, bis ich bemerke, daß der junge Sproͤßling gewach— fen iſt. Dasſelbe Verfahren bringe ich häufig auch bei den Auslaͤufern in Anwendung, welche an den— jenigen Rofenftöfen ſich befinden, die ſchon im To— pfe während des Winters gebluͤhet haben. Es tritt nemlich haͤufig der Fall ein, daß im Winter an den in Toͤpfen ſtehenden Roſenſtdoͤken ſich Auslaͤufer bilden, und dieſe nehme ich dann gleich im Fruͤh— Jahre in ihrer zarten Jugend und im friſchbelaubten Zuſtande aus dem Topfe, und pflanze jedes Pflaͤnz— chen in einen beſondern Topf, um dasſelbe fuͤr den Winterflor zu erziehen. Bei dieſer ſo eben angege— benen Methode tritt zwar der Uebelſtand ein, daß man ſolche zarte Pflaͤnzchen zwei Jahre lang pfle— gen muß, bevor dieſelben bluͤhbar werden; aber zu— gleich genießt man auch den bedeutenden Vortheil, daß ſolche Stoͤke in der Regel weit mehr Blumen liefern, als diejenigen, welche man als ſchon bluͤh— bare Stoͤke in dem Garten ausgehoben und in Toͤpfe eingepflanzt hat. Dieß hat auch ſeinen ganz na— tuͤrlichen Grund; denn dergleichen junge Pflaͤnz— chen erlangen ihre ganze Wurzelbildung ſogleich im Topfe, und gewoͤhnen ſich daher ſchon von ihrer fruͤheſten Entwiklung an, gleich den eigentlichen Topfpflanzen, an den eingeſchloſſenen Raum, der ihnen fuͤr ihre Ausbildung angewieſen iſt, und an die Erdart, mit welcher der Topf gefuͤllt wurde. Gewöhnlich erreicht der Stamm dieſer Stoͤkchen nur eine gewohnliche Hoͤhe und bildet dann eine Menge von kraͤftigen Nebenzweigen, welche in baumartig abgerundeter Form ſich ausbreiten und zur Zeit der Bluͤte viele Roſen liefern. 2. Die Beſchaffenheit der Töpfe Davon ſagt der Herr Verfaſſer: Auch die Tds pfe, in welche man die fuͤr den Winterflor beſtimm— ten Rofenftöfe einſezen will, bedürfen einer beſon— dern Beruͤkſichtigung; denn es iſt durchaus nicht gleichviel, wie dieſe Gefaͤße beſchaffen ſind, da ſie auf das Gedeihen der Pflanzen einen nicht unbedeu— tenden Einfluß haben. Vorzuͤglich ſehe ich mich daher veranlaßt, vor allen Toͤpfen, welche von Porzellan gemacht find, auf das Nachdruͤklichſte zu warnen; denn dieſe ſind gaͤnzlich zu verwerfen, weil ſie auf jede Pflanze, ohne Ausnahme, ſehr ſchaͤdlich einwirken, und ſehr häufig ſogar in dies fen Toͤpfen die alleinige Urſache zu ſuchen iſt, weßs halb die in denſelben ſtehenden Gewaͤchſe gänzlich abſterben. Solche Töpfe halten wegen der Härte des Porzellans die Feuchtigkeit, welche man der Pflanze von Zeit zu Zeit zufließen laſſen muß, gar zu lange an, und fuͤhren dadurch leicht das Faulen der Wurzeln herbei. Außerdem aber haben dieſe Töpfe auch noch den Nachtheil, daß die den Pflan⸗ zen noͤthige Wärme durch dieſelben wegen ihrer Haͤrte nicht gehoͤrig eindringen kann, und daß dis in denſelben befindliche Erde im Winter viel ſchnel— ler gefriert, als in gewöhnlichen irdenen Gefäßen, woraus ebenfalls hervorgeht, daß Porzellantoͤpfe AST LIBTIT 1 Tas a ENTE m Ten a a RE TEE IT DO DT Ta RT HEHE Da EEE c ˙7˖7˖——— w ˙ V TEST u Pa EEE SE TE Nro. „ R 0 F Kr.] Nro, Rosa kr.]Nro, Rosa kr, 90. Chremesina cum albalineola 24] 101. praenestina 22120. violacea superior 27 91. terrestris coronala 10104. Anglica grandis 451121. — singularis 30 92. smaragdus rubra 10 105, Juno 301122. — rubicunda 36 95. Chremesina purpur, lilacina 160 107, purpurea lilacina 24]123. Holoserica chremesina 54 94. pulchra amabilis 27] 108. ex rubro violacea 27]124..rubra insignis 36 95. pulchra marmorea ad] 109 principum lilacina 18]125. osmanes grandis 27 96. fastuosa 27112. alba rosea transparens 18]136. gloria rubrorum 36 98. Flandrica maritima 10 114. smaragdus major = 27129. Pimpinellifolia nana duplex 36 99. mirabilis rubra. 54] 115. gema rubra 270158. sorbifolia splendens 18 100. purpurea violaeca deliciosa 27| ı17, Rhenoburgensis pulla 18]134. mutabilis 18 44 544 dem Gedeihen der Pflanzen ſehr hinderlich find. Dieſe mit ſolchen Geſchirren unfehlbar verbundenen Nachtheile werden jedoch nicht überall gehörig be— herzigt, oder man kennt auch vielleicht hie und da dieſe Nachtheile gar nicht; denn ich habe bis jezt ſolche Porzellantoͤpfe bei Blumenliebhabern immer noch gefunden. Man ſollte doch bedenken, daß das Gewaͤchs Hauptſache und der Topf Nebenſache iſt, und daß eine kranke Pflanze, wenn fie auch in dem ſchoͤnſten Porzellantopfe ſteht, gar keinen Werth haben und dem Erzieher keine Freude gewaͤhren kann. Eben fo verwerflich zur Blumenzucht find die Toͤpfe von ſogenanntem Steingute; denn ſie veranlaſſen fuͤr die Gewaͤchſe dieſelben nachtheiligen Folgen, von denen ich ſo eben geredet habe. Auch moͤgen dieſe Töpfe wohl nicht Häufig in Anwendung gebracht werden; ich wenigſtens fand dieſelben bei Blumenerziehern nur aͤußerſt ſͤlten. Deſto haͤufi⸗ ger aber finden ſich, ſogar bei manchen Kunſtgaͤrt— nern, irdene, aus gewoͤhnlichem Toͤpferthone zus bereitete Töpfe, welche mit Glaſur umgeben find, Dieſe Töpfe find den Gewaͤchſen zwar nicht fo ſchaͤd— lich, als die beiden vorhin genannten Arten; aber dennoch muß ich vor der Anwendung derſelben war— nen, weil auch ſie in Folge der empfangenen aͤuſ⸗ ſern Glaſur zu hart ſind, und daher ebenfalls den Nachtheil haben, daß weder die Feuchtigkeit ſchnell genug ausduͤnſten, noch die Wärme gehörig in die Erde eindringen kann. Wenn auch die in ſolchen Toͤpfen ſtehende Pflanze nicht gaͤnzlich abſtirbt, ſo wird ſie doch in ihrem Wachsthume bedeutend ge— bemmt, woruͤber ich aus eigener Erfahrung meh— rere Beiſpiele mittheilen koͤnnte. Manche Blumiſten behaupten, man muͤſſe zur Roſentreiberei nur ſehr große und hohe Blumen— Töpfe wählen, welches nach meiner Erfahrung durchaus nicht noͤthig iſt und was ich ſogar für ſchaͤdlich halte, weil in einem zu großen und hohen Topfe die Feuchtigkeit ſich länger halt, als es dem Roſenſtoke dieulich iſt. Ich waͤhle in Hinſicht auf Groͤße fuͤr alle meine Roſen nur zwei verſchiedene Sorten von Blumentoͤpfen. Die kleineren Stoke und die ganz kleinen zarten Skoͤkchen werden in ſol⸗ che Toͤpfe eingeſezt, welche man gewöhnlich für die Nelkenzucht anwendet; die größeren und ſtaͤrkeren Stoͤke erhalten bei ihrer Einpflanzung Toͤpfe von derjenigen Sorte, die man gewöhnlich zum Einſe⸗ zen der Winterlevkojen benuzt. Eine noch genauere Bezeichnung dieſer Toͤpfe ſcheint mir darum nicht noͤthig, weil jeder Töpfer beide Sorten unter den Namen: Nelken: und Levkojentoͤpfe liefern wird. — uebrigens iſt es nicht nothwendig, bei der Aus⸗ wahl der Töpfe, was nemlich ibre Größe betrifft, gar zu aͤngſtlich zu Werke zu gehen; denn ſchon in einem gewöhnlichen Nelkentopfe gedeihet, bei ſon⸗ ſtiger zwekmaͤßiger Pflege, jeder eingepflanzte Ro— ſenſtok, wenn er die Eigenſchaften hat, welche ich, in Hinſicht auf die für den Winrerflor zu waͤhlenden Stöfe, in dem erſten Kapitel diefer kleinen Schrift naͤher angegeben habe. 3. Die Befhaffenheit der Erde. Dieſes Kapitel behandelt der Herr Verfaſſer mit ſo belehrenden Bemerkungen uͤberhaupt fuͤr Blumenliebhaber, daß wir es faſt ohne Abkuͤrzung wollen folgen laſſen. Er ſagt: Daß man fuͤr ſeine Roſenſtoͤke eine einzige beſtimmte Erdart oder auch Erdmiſchung in Anwendung bringen muͤſſe, iſt nicht nothwendig. Man kaun vielmehr die Stöfe in ſehr vielen von einander verſchiedenen Erdarten oder Erdmiſchungen mit gutem Erfolge im Winter zur Bluͤte treiben. Nur duͤrfen gewiſſe Nro, Rosa kr.[Nro Rosa kr. Nro. Rosa kr. 430. variegata nova 10172. corymbosa major 27]ı86. aimable rouge 45 137. pulchritudo illustris 3 lı73. Parisiensis 27189. alpina plena } . 18 138. incarnata delectans 15|175, maritima 184190. altissima americana_ 30 139. Damascena rubra 12]176 matronalis media 27105. Aurora 45 145. grisea punctata 15|177. delectabilis 15201. caucasica 15 tar. violacea striata 27|180, Georgia 15209. centifolia villmorin 88 148. purpurea lepida 53 [6 1. Ascania 15210. Damascena lucida 36 157. speciosa 36182. Romulea 2712. Damascena menstrualis 165, massiliensis 101853. basilica 24 carnea 27 109. Pomponia 15 1104. Gallica rubra lilacina 15 214. Damascena spectabilis 1 fl, 12 545 Eigenſchaften derjenigen Erde, welche man wählt, durchaus nicht fehlen, und dieſe erforderlichen Ei— genſchaften will ich nun vor allen Dingen genauer angeben. Die Erde muß nemlich: leicht, lo- ker und fertig ſeyn. Sind dieſe drei Eigenſchaf⸗ ten vorhanden, ſo iſt es uͤbrigens ganz gleich, aus welchen Beſtandtheilen die Erde zuſammengeſezt wurde. Leicht und loker muß die Erde aus dem Grunde ſeyn, weil fie durch dieſe Eigenſchaften al: lein dazu faͤhig wird, die empfangene Feuchtigkeit ſchnell eindringen zu laſſen und den Ueberfluß der— ſelben, welchen die Wurzeln der Pflanze nicht ſo— gleich einſaugen konnen, bald wieder durch Aus duͤn— ſtung abzuſondern. Dieſes ſchnelle Eindringen und baldige Ausduͤnſten der Feuchtigkeit iſt aber für das kraftige Gedeihen der Pflanze ein weſentliches Er— forderniß; denn die Wurzeln werden dadurch fort— waͤhrend zu neuer Thaͤtigkeit gereizt, was auf das kraftige Wachsthum der Pflanzen natuͤrlicher Weiſe ſehr wohlthaͤtig einwirken muß. Ein ſchwerer und dichter Erdboden dagegen haͤlt die Feuchtigkeit zu lange an ſich und draͤngt die zarten Theile der Wur⸗ zeln zu ſehr zuſammen, daß die Thaͤtigkeit derſel— ben gehemmt wird, wodurch dann leicht Faͤulniß der Wurzeln entſteht, oder doch irgend eine andere Krankheit derſelben herbeigefuͤhrt wird, was noth— wendig Siechthum und endliches Abſterben der Pflanze zur Folge haben muß. Beſonders ſehe ich mich daher veranlaßt, vor aller Erde zu warnen, welche in ihren Beſtandtheilen viele Thon- oder Lehmtheile enthaͤlt; denn dergleichen Erdarten ſind viel zu ſchwer und zu dicht. Aus eben dieſem Grunde wende ich von meinem Gartenlande gar keine Erde zur Erziehung von Topfpflanzen an. Es enthaͤlt das ſelbe nemlich durchgängig ſehr viele Thontheile, gedeihen zwar in demſelben alle Blumenarten, w- che man im freien Lande erziehen kann, ſehr gu aber das kommt daher, weil das freie Land den Eindringen der Luft und der Sonnenwaͤrme in ei nem ſolchen Grade ausgeſezt iſt, als es bei der ir. Toͤpfen eingeſchloſſenen Erde durchaus nicht der Fat ſeyn kann. Es kann alſo eine Pflanze im freien Lande weit mehr Feuchtigkeit ertragen, als eine ſolche, welche im Topfe ſteht; denn wegen des une gehinderten Zudranges der Luft und der Sonnen— Waͤrme duͤnſtet die uͤberfluͤßige Feuchtigkeit im freien Lande ziemlich ſchnell wieder aus, waͤhrend ſich zus gleich ein Theil derſelben in die Tiefe hinabſenkt. — Aber nicht allein leicht und loker, ſondern auch fettig muß die Erde ſeyn, welche man zur Roſentreiberei verwenden will; denn in einer zu magern Erde würde der Roſenſtok nur ſehr kuͤmmerlich fortwach— ſen und ſchwerlich bluͤhen. Man muß daher die Erde, wenn ſie nicht an ſich ſchon fett iſt, mit Duͤnger vermiſchen; aber in dieſem Falle darf man dieſelbe nicht fruͤher benuzen, als wenn zuvor der beigemiſchte Dünger ſich ebenfalls vollig in Erde umgeſtaltet hat. Findet man Erde vor, die zwar die uͤbrigen noͤthigen Eigenſchaften hat, von wel— cher man jedoch nicht weiß, ob ſie durch fruͤheren Zuſaz von irgend einem Duͤngungsmittel bereits hin— laͤnglich fett iſt, ſo kann man ſich durch folgende Unterſuchung leicht von ihrer Beſchaffenheit übers zeugen. Man fuͤllt einen Blumentopf nicht ganz bis zum Rande mit dieſer Erde, gießt ungefähr eis nen halben Zoll hoch Waſſer auf und ruͤhrt die Oberflaͤche der Erde ſogleich mit einem Stöfchen etwas um. Behaͤlt das ſich nach und nach einzies hende Waſſer bei dieſem Verfahren blos eine ſchmu— zig graue Farbe, ſo iſt die gepruͤfte Erde zu mager; und iſt daher ſehr feucht, ſchwer und dicht. Es wird aber bei dem Umruͤhren die Oberflaͤche des BAITIEIIEE II EI IE EDEL IT IE EEE EIS SETBSITIE TER DS ALERT E IT BIT ER DEN » » » » ͤ XU SITUTENTR Nro. Rosa kr,fNro, Rosa kr.jNro, Rosa kr, 215. Decora 504251. incomparable' , 1 fl. 12[248, Bimpinellifolia alpina albaı 15 217. Eglanteria lutea simplex 15/233. Hroon 1 fl. — 249. — major 18 218. feu de Parade 431254. laxa incarnata 361250. Prix doux 54 219, flamboyante 30250. matronarum nana 420/252. Provincialis marmorea 24 223, Gallica imperialissima 10240. millefolia purpurea 300209. villosa grandis 15 324. — purpurea et violacea 241. monachalis gratiosa 424291. Umbra superba 54 plena 361245. nouvelle rouge 500202. la turque 3 225. grande belle noire 1 fl. — 244, odorata- 1212953. turbinata 15 228. Hebe de Medicis 40245. papaveracea 1 fl. — 204. triomphante- 1 1 — 230. incarnata. 1 fl. 12|246, parade 361295. Surpasse Singleton 56: 54 6 Waſſers mit einem weißlichen Schaume uͤberzogen, ſo iſt die Erde fett genug. Um ſich gute Erde zu verſchaffen, thut man am Beßten, wenn man ſich auf einem freien Plaze ein Magazin anlegt, indem man auf dieſem Plaze fol: che Materialien ſammelt, welche leicht vermodern und in Erde ſich verwandeln. Ich ſchlage hierzu vor: Raſen (welcher aber auf einem etwas hoch und tro— ken liegenden Grasplaze ausgeſtochen ſeyn muß,) alles im Garten ausgejaͤtete Unkraut, Abgaͤnge von den gruͤnen Gemuͤſen und Wurzelgewächſen, Laub, Kartoffeifraur (iſt ganz vorzuͤglich zu empfehlen), Abgaͤnge, welche bei Zubereitung des Flachſes ent— ſteben, Gerberlohe und andere dergleichen Gegen— ſtaͤnde. Will man zwiſchen dieſe Stoffe etwas Aſche ſchuͤtten, ſo wird auch das von guter Wirkung ſeyn. Die hier geſammelten Stoffe muͤſſen nun waͤhrend des erſten Jahres, ungefaͤhr in jedem Monate ein Mal, durcheinander gemiſcht werden. Spaͤterhin iſt dieſe Arbeit nur einige Male im Jahre ndͤthig. Durch Einwirkung der Luft, des Regens, der Son— ne, des Schnees und der Winterkaͤlte verwandelt ſich die ganze Miſchung binnen einigen Jahren voͤl— lig in Erde und iſt zum Füllen der Toͤpfe ganz vors zuͤglich geeignet. Auch fuͤr diejenigen Blumenliebhaber, welche die ſo eben beſprochene Erde noch nicht geſammelt haben, ſchlage ich einige Erdarten vor, von denen fie diejenige wählen können, welche ihnen zu Ge: bote ſteht, indem ich verſichere, daß bei Anwen— dung derſelben ihre Roſenſtoͤke auf jeden Fall im Winter ſehr ſchoͤn blühen werden, wenn die uͤbri— gen Regeln, welche ich bereits gegeben habe und in den noch folgenden Kapiteln geben werde, befolgt worden ſind. — Wohnt man in einer Waldgegend, fo kann man zum Füllen der Blumentoͤpfe Heide Erde nehmen. Dieſe Erde befindet ſich unter dem Heidekraute im Walde und liegt gewoͤhnlich einige Zolle hoch auf der Oberfläche des eigentlichen Wald Bodens. Sie eignet ſich überhaupt zur Pflanzens Zucht recht gut, weil ſie aus verrotteten Pflanzen Stoffen beſteht, welche unter dem ſchuͤzenden Hei— dekraute ſich angeſammelt haben. Außerdem kann ich auch die Erde, mit welcher die Miſtbeete der Gärtner angefüllt find, für die Roſenzucht empfeh— len. Hat man ſich Holzerde aus hohlen Bäumen zu verſchaffen gewußt, ſo iſt auch dieſe anwendbar, nur muß man dieſelbe zuvor wenigſtens vom Herb— ſte bis zum Fruͤhlinge im Freien liegen laſſen, und dann ſie, wegen ihrer gar zu großen Leichtigkeit, zur Hälfte mit guter Gartenerde vermiſchen. Im Freien muß dieſe Holzerde wenigſtens waͤhrend eines Winters gelegen haben, weil ſie gewoͤhnlich der Aufenthaltsort unzaͤbliger Gewürme iſt, die der Wurzel der Pflanze leicht ſchaͤdlich werden koͤnnten, die aber, wenn die Erde im Freien liegt und der Winterkaͤlte völlig ausgeſezt iſt, entweder ſich ent= fernen, oder umkommen. — Sehr oft kann man auch mit gutem Erfolge die Erde benuzen, welche von ganz alten, halb verwitterten Erowänden (oder Wellerwaͤnden) genommen iſt, was aber immer nur dann geſchehen darf, wenn dieſe Erde leicht, loker und fettig iſt. Dieß iſt nicht immer der Fall, weil es natuͤrlicher Weiſe hiebei darauf ankommt, aus welchen Erdarten die Wand gebildet wurde. — In Ermangelung aller dieſer Erdarten, muß man frei⸗ lich zu der gewohnlichen Gartenerde feine Zuflucht nebmen, und auch in dieſer werden die Roſenſtoͤke gedeihen, wenn dieſelbe von einem Beete genommen wurde, welche ſeit mehreren Jahren durch Auflokern 2 ͤůͤ.•“]1!!n]wU !:!!! d r EEE TEE Nro. Rosa kr.{Nro, Rosa kr.{[Nro, Rosa kr. 296. superbissima 560521. Pyramide Rose 301306, Provincialis rubicans 18 297. Soleil brillant 1 fl. —!324. bluce 27|450,. Provincialis regia 24 298. semiplena rubra 151225. Garnet 42]439. nitida 12 304. Sans flatterie 3028. montana fl. albo 151503. inermis plena 36 305. rouge penetrant 500551. Clenpatra 3054. Taubenkehle fl. min, pl. 36 306. retusa 271333, Ja Virtorieuse 1 fl. —|515. hybrida semiplena 36 310, purpurea imbricata 16537. palustris (pensylvanica 526. Pulmonaria fl. mag. pl. 45 312. pourpree v »ietie 18 fl. simpl. 12]553. maxima marmorea 42 313. — hative 15558. Königin fl. roseo 1 fl. -1534, Galliea belle africaine fl, 314. — charmante) 27 [a. prolifera alba 21 mag. pl. 1 fl. 12 — 319. violette agreable fonce 501543. sorbilolia,semiplena 151556. pendulina purpurea 18 342 und Duͤngung zwekmaͤßig kultivirt worden iſt. Sollte aber die Gartenerde nicht loker genug ſchei— nen, fo muß man fie vor ihrer Benuzung fuͤr die Toͤpfe mit etwas Sand vermiſchen. Unter den bisher angegebenen Erdmiſchungen iſt jedoch diejenige, welche ich ſelbſt zu meiner Ro— ſentreiberei anwende, noch nicht bezeichnet worden. Ich muß mich daher auch hieruͤber noch naͤber er— klaͤren, und das um ſo mehr, da ich aus triftigen Gründen feft überzeugt bin, daß die Roſen in keiner andern Erdart mit ſo ausgezeichneter Pracht und in fo uͤppiger Fülle blühen können, als es in derjenigen der Fall iſt, die durch meine Miſchung entſteht. Um. fo mehr thut es mir leid, daß nicht jeder Blu: menliebhaber im Stande iſt, ſich dieſe Miſchung zu bereiten, weil es dabei auf die Gegend ankommt, in welcher man wohnt, und man nicht uͤberall die Erdart haben kann, welche den wichtigſten Beſtand— theil dieſer Miſchung aus macht. Die Miſchung, welche ich zum Füllen meiner Töpfe anwende, be— ſteht nemlich zur einen Haͤlfte aus ſolcher Erde, die aus geſammeltem Unkraute, Raſen, Laub und ders gleichen entſtanden iſt, zur andern Haͤlfte aber aus Meilererde, die von einer Kohlenſtaͤtte im Walde abgegraben wurde. Dieſe leztere Erdart bildet eben den wichtigſten Beſtandtheil jener Mi— ſchung. Daß uͤberhaupt die Meilererde uuter al: len übrigen Erdarten am Kraͤftigſten auf das vorzuͤg— lichſte Gedeihen der Pflanzen einwirkt, iſt ſehr na— tuͤrlich; denn da ſie aus Kohlentheilchen beſteht, fo enthält fie eine bedeutende Menge von Kohlen— Stoff und entwikelt daher nach ihrer Verwitterung eine viel groͤßere Maſſe von Kohlenſaͤure, als alle uͤbrigen Erdarten. Daß aber gerade die Kohlen— Säure dem Pflanzenreiche den vorzuͤglichſten Nah— rungsſtoff gewaͤhrt, iſt eine aus der Naturlehre hin— laͤnglich bekannte Sache. Zugleich bemerke ich noch, daß nicht allein die Roſen, ſondern auch eine große Menge anderer Gewaͤchſe in der Meilererde viel beſ— ſer gedeihen, als in jeder andern Erdart, wovon ich mich durch vielfältige Verſuche und Erfahrungen uͤberzeugt habe. Das in jeder Beziehung ausge— zeichnete Wachsthum und die große Menge und Schoͤnheit der Blüten ſolcher Gewaͤchſe, welche ich in Meilererde zog, ſezten mich oft in das groͤßte Erſtaunen. Ich kann daher dieſe Erdart allen De— nen, welche ſich dieſelbe verſchaffen konnen, nicht dringend genug empfehlen. Aber auch das muß ich noch hinzufuͤgen, daß es durchaus nicht gleich— giltig iſt, von welcher Meilerſtaͤtte man die Erde nimmt; denn wenn man hierbei ohne Auswahl zu Werke gehen wollte, ſo wuͤrde man ſich in ſeinen Erwartungen oft getaͤuſcht ſehen. Die Meilerſtaͤt— te, welche man nur zur Sammlung von Erde aus— wählt, darf wenigſtens ſeit fünf Jahren nicht friſch bekohlt worden ſeyn, ſo daß auf derſelben ſeit der lezten Bekohlung ſchon wieder etwas Gras, oder ein junger Anflug von Holzarten gewachſen iſt. Hierdurch zeigt dieſe Erde von ſelbſt ſchon an, daß fie ſich zur Erziebung von Pflanzen nun hinlaͤyglich eignet. Wollte man aber eine friſch bekohlte Staͤtte waͤhlen, ſo wuͤrde man ſeine Abſicht darum nicht erreichen, weil ſich auf derſelben nur kleine Kohlen— 0 Theile befinden, welche ſich durch Faͤulniß noch nicht gaͤnzlich in Erde verwandelt haben. (Fortſezung folgt.) Berlchtigung. In Nto. 38 der Gertzg. in den Relſe⸗Notlzen iſt bei Kaufbeuern ſtatt Hänſel mann nm leſen: „Heinzelmann.“ ————— ͤ NTA— EEE Wer dle ganze, oben verzelchnete Sammlung von 1450 Sorten mitſammen nimmt, dem erlaſſen wir fie um * * * — 6 „ 10, 0 * * . * 100 Sorten im Rommel, gefuͤllte und halbgefüllte untereinander, etwa zu Helen oder Luſt-⸗ Gebüſchen, erlaſſen wir um 409 fl. Alle Sorten ſind Auslaͤufer aus der Wurzel, und keine Okulauten. Wir haben unſer ganzes Nofenfortiment unter die ſtrengſte Prufung und Con: rolle geftellt, und verbürgen: für jede Sorte die Echthelt. (Die Nr. bitten wir bei Beſtellungen belzuſezen.) Unfere Glashaus- oder ſoge nannten Monat⸗ Ro ſen ſtehen im Jahrgange 4828 Seite 83 verzeſchnet. Wir haben ſelther zwar noch einen bedeutenden Zuwachs neuer Sorten erhalten; da aber zu einem neuen Ders zelchuſße bier. eines Theils der Raum mangelt, andern Theils viele der neuen Sorten aus noch nicht hiulaͤng⸗ lich vermehrt find, verwelſen wir die Roſenfreunde für dieſesmal Kürze halber noch auf das alte Verzelchniß. Fur ſt, Vorſtand. — 548 Nüͤzliche Unterhaltungs- Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Einige Gedanken über Naturgärten.) Je näher eln Künſtler der Natur kommt, deſto beifer iſt fein Werk; je mehr er davon abweicht, deſto elen⸗ der iſt das Stük, welches er verfertiget hat. Die ed⸗ len Künftler find daher nichts anderes, als Nachfolger der Natur, die vermittelft der Aus grüblung ihrer Kräfte und Wege Dasjenige zuſammentragen und fezen, dazu fie in iprem Relche die Anlage gemacht, und die Ma⸗ tezriallen ausgethellt bat. Man machte ehedem einen zum Garten beſtimm⸗ ten Plaz nach der Waſſerwage mit großer Sorgfalt platt und eben: Man ſtekte ſchnurgerade Gänge ab, tdeilte den ganzen Raum In regelmäßige Viereke oder Triangel, bepflanzte folde mit Hainbucenbeken, fand in einer Menge ſolcher ſchön geſchornen künſillch ge⸗ zwungenen Helen eine vorzügliche Schönheit, und ſuchte dadurch, wenn man, aller angewandten Muͤhe ungeach⸗ tet, den ganzen Plaz ulcht in ein voͤlliges Vierek brin⸗ gen konnte, die etwa übrig bleibenden Winkel und Ittegularktäten zu verſteken. . Jezt glaubt man zu bemerken, daß das Auge ſich an eine gar zu große Regelmäßigkeit leicht gewöhne. Es widerfiebt uns, wenn wir in einen Garten treten, und fofort das Ende, oder eln Point de vue, welches das Ende bemerkt, vor uns fehen, und alsdann doch noch wohl 100 bis 4500 Schritte auf einer mit vieler Mühe nach der Waſſerwage eben und feſt gemachten Fläche fortgehen müſſen, ehe wir au's Ende gelangen. Da fin bis dahin unſeren Augen ſtets einetlei Ge⸗ genftände darſtellen, nemlih große Räume, oder ge⸗ ſchnittene Pyramiden, oder geftorene Helen, fo wird uns Zeit und Weile lang, ehe wir das Esde erreichen, und weil keine Abwechslugg uns reizt, fo erinzeru wir uns nach vollbrachtem Spazirgarge an nichts welter, als daß wir eine oder mehrere Stunden lang auf einem geraden Gange zwiſchen Heken und großen Baͤumen fortzegangen ſind. Wir werden deſſen noch eher müde, wenn wir uns in einem kleinen Garten befinden, und alle 100 oder 200 Schritte umkehren, und den nemlichen Gang zu⸗ tut wandern müſſen, dabet auch jedesmal das Ende vom Anfange an vor uns ſehen, und neben uns dle nemlichen einförmigen Gegenftäude erbliken, auch gar von der einen Seite von einer Maner, an der andern aber von einer gefchornen Hefe elngeſchloſſen werden. Nach der neuen Mode ſuchen wir alfo billig dem Auge mehrere Abwechtlungen zu verſcaffen; alles Ge⸗ zwungene, Stelfe und Cinförmfae zu vermelden, und die Neugler der Spasirengeheuden durch unerwartete, ohne Unterlaß abwechſelnde, ihn aufwerkſam machende Gegenſtände zu reigen. Er muß nat im Voraus willen, noch errathen können, wohln er gelangen, und was er zu ſehen bekommen werde. Alle Augenblike muß ein oder der andere Sinn durch eine Abwechslung gereſzt, und dadurch ein weiteres Nachſinnen und Nachforſchen veranlaßt werden. Dann muß uns ein Gewächs aufſtoſſen, an dem wir etwas Seltenes bemerken; es ſey denn fein ſonel⸗ ler Wuchs, ſeln prächtiges Laub, feine künſtlich gemalte en 7 2 leuchtende Frucht, ſeine beſondere Ge⸗ alt u. ſ. w. f Bald muß ein angenehmer Geruch unſere Niſe einnehmen, und wenn wir weiter kommen, durch einen veränderten nicht weniger lieblichen Geruch abgewech⸗ ſelt werden. N ; . Bald müfen wer reife Früchte von mehrerlet Art abbrechen, deren Geſchmak unfere Zunge auf eine ans genehme Art kizelt, uab uns vorzügllch bei ſchwuͤler Zelt erqulket. Balo muß der Geſang und das Gezwitſcher der Vögel von mancherlei Art, welche durch dle unterſchie⸗ deuen, ihnen Nahrung gebenden Samen und Beeren, berbeigeloft werden, uns fillle zu fiehen bewegen. Ueberhaupt muß eine Darſtellung mehrerer Arten von Schönheiten und Reichthuͤmera der Natur uas zur Bewunderung und zum Nachſinnen aufmuntern; fo, daß wir denn einmal, um nuſern Gedanken nachzuhän⸗ gen, aufgebalten und uns binzufesen bewogen werden; da an wieder fa der Ferne einen unerwarteten Gegen⸗ ſtand entdeken, den wir gern näher betrachten moͤchten, ohne zu wiſſen, wie nad durch welchen Weg wir dahln gelangea werden. Blumiſtiſche Anzeige. Der Sefertligte gibt ſich die Ehre, Blumenfrenn⸗ den anzuzeigen, daß er nachſtehende Blumen⸗Gattungen verkaͤuflich ablaſſe, und zwar: Ein Duzend Nelken Sorten, mit befgefügter Charak⸗ teriſtik derſelben, incl. der Emballage, zu 8 fl. C. M. Sommer: oder Winter-£evtojen- Samen dle DNB a ea 100 Körner veredelten Nelken⸗Samen zu Ein Sortiment von 48 Gattungen ganz ge⸗ fülter Balfaminen, jede Sorte zu 100 Nörner a „ en 5 Ein Sortiment von 30 Gattungen gefüllter ſpaniſcher Aſtern, die Doſis Samen zu 22 kr. — ſtark gefüllt bluͤhender Goldlak, die Doſis Samen a . . RN mit dem fernern Bemerken: daß Ich 1000, — uur vorzuͤgliche — Nelken⸗Sorten — so Sommer-, und 20 Winter⸗Lepkojen⸗Gattungen kultlvfre. Für die Güte des Samens ſowohl, als dle Schoͤn⸗ beiten der dieffäligen Blumen, kann fh in Voraus bürgen, und Jeder, ber gegen meine Ueberzeugung ſich nicht vollſtändig befriedigt glauben ſollte, erhält einen unentgeltlichen Erfaz. Briefe und Gelder werden portofrei erwartet. Prag, im Sept. 1850. G. v. Thiebault, Mitglied. Im elgenen Haufe, Neuſtadt, Nro. 953. 12 kr. — 1 fl. — ——— —— . ——— —e — — In Commiſſlon bet Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchbandlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 Er. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutfde Gan een — nn Ze i t un g. Herausgegeben von der prakttſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Ja hrgang. — : ʒ— JInhelt: Blu e zu bringen. (For-) 9 — — Fortſezung neuer Mitglieder. De e Hochwohlgeborn, Herr Markınlltan v. Speck, Freherr v. Sternburg, Beſizer von Luͤtzſcheua, Freiroda und St. Veit zu Leipzig im Koͤnkgreiche Sachſen. — Nikolzus Ernſt Anhorn v. Hartwiß, Artlllerie⸗ Hanpzmaan, Direktor der kaiſerlichen Gärten ic. zu Nikita in Rußland. Seſye Hoctwürden, Herr Alois Sega, Pfarrer zu Hradeſchitz lu Böhmen. Seine Woblgeborn, Herr Johann Rößler, gräflich Harrachiſcher Juſtizrath zu Teplltz in Böhmen. — Gottlieb Stauffer, Gutsbeſizer, Mitglied der oͤtonomlſchen Geſellſchaft in Bern ꝛc. zu Gampelen im Kantone Bern in der Sa welz. — Alols Sommer, Gutebefizer zu Flape im Her⸗ zogtbume Weftpbalen. No. Fortſezusg neuer gyliglleder. — Die Kauſt, Gartenroten während des Winters im Zimmer zur Die Kohlpflenzen gegen die Erdflöhe zu louen, — Blüheade Azave. 42. 19 October 1830. — — 2 — PPP Die Kuuſt, Gartenroſen waͤhrend des Winters im Zimmer zur Bluͤte zu bringen. (Fortſezung.) Im vierten Kapitel handelt der Herr Verfaſſer von der Zeit des Einſezens der Roſen in Toͤpfe, und zwar mit folgenden Worten: „Sollen die Rofenfidfe in Toͤpfen blaͤhen, fo muͤſſen ſie ſeit laͤngerer Zeit ſchon eingeſezt worden ſeyn; denn die Bluͤtenknospen kommen nicht eher zum Vorſcheine, als wen bereits die Wurzeln des Stammes in dem Topfe ſich gehörig ausgebreitet haben. Nur in ſeltenen Faͤllen, etwa wenn das Wetter bis zum Ende des Dezembers vorzuͤglich guͤuſtig iſt, bluͤhen diejenigen Roſenarten, welche am Leichteſten ſich treiben laſſen, im Anfange des Fruͤh— lings, wenn ſie auch erſt im Herbſte, gleich nach dem Abfallen der Blaͤtter, im Garten ausgehoben und in Toͤpfe eingeſezt worden ſind. Beabſichtigt man aber, erſt am Ende des Aprils oder im An— fange des Mai blühende Gartenrofen zu haben, und will man hierzu die leicht zu treibenden Sorten (eine kleinere Centifolie — die Dyfonroſe — oder die ger wohnliche weiße gefüllte Roſe) wählen, fo iſt es hinlaͤnglich, wenn man die zu dieſem Zweke ausge— Nachrichten Verzeilchniß der zu Frauendorf in Vermeh⸗ rung vorhandenen und zu beigeſezten Prelſen abgebbaren Pelargonien Pelargonium jfl.ıkrı Pelargonium fl. hr abbreviatum — 42 falienatum 1112 Actinogramma 21—Jalnifolium —136 alchemilloides — Iı2Jaltharoides 15 Alexander ı|solAmaryllidis — [48 aus Frauendorf. Pelargoni um f. rf Pelargonium ff. hr amauron ıl—[Antenianum 3 — ampliatum ı| faquilinum — 48 amplissimum — |18Jarboreum AB amplissimum rubri- asperum —ı20 florum — |36laugustum 1148 anemonifolitm ılı2J]Azalveae 1136 angnlosum — 66 — insigne 2 anomalum a — roseum 1140 a5 550 wählten Stöfe im Herbſte in die Töpfe einpflanzt, nachdem dieſe Stöfe das während des Sommers hervorgetriebene Laub bereits verloren haben. In Hinſicht auf die fernere Behandlung ſolcher Roſen— Stoͤke gelten dieſelben Regeln, welche in den fols genden Kapiteln uͤber die Roſentreiberei im Allge— meinen angegeben werden. Wird man durch dieſe oder jene Umitände dazu veranlaßt, die an den aͤl— teren Rofenjtöten befindlichen Warzelausläufer im Herbſte aus zupflanzen, und wuͤnſcht dennoch, daß dieſelben ſchon im naͤchſten Fruͤblinge blüben ſollen, ſo thut man nach meiner Erfahrung am Beßten, wenn man zu dieſem Zweke das Dyjonrdschen wählt, da die jungen Ausläufer dieſer Roſenart, wenn fie in kraͤftiger Erde aufgewachſen ſind, gewoͤhnlich ſchon blühen, nachdem fie die Höhe eines Fußes erreicht haben. Steht dieſe Roſenart im Topfe, fo vermehrt fie ſich durch häufige Ausläufer ſchneller, als andere Arten. Gewöhnlich geſchieht dieß, waͤhrend der Mutterſtok im Winter zum Bluͤhen angetrieben wird. Solche im Winter emporgewach⸗ ſene Ausläufer verſezegich im naͤchſten Herbſte, und ſtelle fie ſogleich in ein gegen Mittag geleges nes Zimmer, welches nicht gebeizt wird, dicht hin⸗ ter ein Fenſter. Sie bluͤhen alsdann im folgenden Fruͤhlinge am Ende des April oder im Anfauge des Mai. Auch wegen ihrer ausgezeichneten Schön» heit verdient die Dyjonroſe zum Treiben ganz vor— zuͤglich empfohlen zu werden. Sie iſt zwar nicht groß, gehoͤrt aber zu den Centifolieuarten und iſt unter allen mir bekannten Roſenarten am Staͤrk⸗ ſten gefuͤllt. Ihre Farbe ift blaßroth, jedoch iſt der Kelch mit dunkleren Blaͤttern gefuͤllt, ſo daß die dunklere Farbe des Kelches nach dem Rande der Blume hin allmaͤhlig in ein blaſſeres Roth uͤbergeht. Der Geruch dieſer Roſe iſt ſehr fein und aͤußerſt angenehm; ich wenigſtens ziebe dieſelbe auch in Hinſicht auf ihren Geruch allen andern Roſen, ſelbſt der Centifolia maxima, bei Weitem vor. Was ich jedoch bisher in Beziebung auf die Zeit des Einſezens der Roſen in Töpfe bemerklich gemacht habe, iſt nur als Ausnahme von der Regel zu betrachten; denn in der Regel thut man am Allerbeſten, wenn man die für den Winterflor be— ſtimmtes Roſenſtdke im Fruͤhlinge in die Töpfe pflanzt. Dieſe geelgnetſte Zeit zum Einſezen Ber Roſen aber nach Monat und Tagen ganz genau zu beſtimmen, iſt mir nicht moͤglich, weil hierbei die Verſchiedenheit des Klimas, in welchen man wohnt, durchaus beruͤkſichtigt werden muß; denn in einem mildern Klima muß das Einſezen natuͤrlicher Weiſe früber erfolgen, als in einem kaͤlteren. Hat aber sin Roſenſtok ſchon feine Knospen fo weit hervor— getrieben, daß die Blätter anfangen, ſich zu ent⸗ falten, ſo iſt es keineswegs rathſam, denſelben nun noch aus zubeben und in den Topf zu verſezen, weil alle in dem Stamme befindlichen Saͤfte ſchon in voͤl— liger Thaͤtigkeit find, und eine durch eln fo ſpaͤtes Verſezen unfehlbar herbeigefuͤhrte gewaltſame Stoͤ— rung derſelben fuͤr eine laͤngere Zeit nachtheilig auf das Gedeihen des Stokes einwirken kann. Am Zwekmaͤßigſten verfährt man daher, wenn man zu dem Einſezen der Stöfe ſchreitet, ſobald die erſten milden Fruͤhlingstage eingetreten ſind, und, nach dem Verſchwinden des lezten Winterſchnees, das Gartenland in dem Grade abgetroknet iſt, daß man das ſelbe umgraben laſſen kann. Sind die Roſen— Staͤmme bebutſam ausgehoben, damit keine Ver: lezung der Wurzeln entſteht, fo. beſchneidet man die Warzeln in dem Maße, daß die ſtarke Stamm— Wurzel ſowohl, als auch die an derſelben befindli— chen Haarwurzeln einige Zolle Laͤnge behalten. Auf —— — — —— ——— — — rn ans m Er —— 8 — 2 Pelargonium [{fl.|krf Pelargonium_ [{fl.jkr Baileyanum Rloiberi- apense 1112 anum 2 24 Caroliniaaum 1136 Barringtonii — |20fvartilagineum — 48 Beaumontine 1 —feartilagineum pur- bellum al purcum 11 betelina 1|12jcastiliaefolium 3 bicolor — |45]Chamaerhodon —|48 blandum — !481Chadler — [48 Blücher ı1]ı2jCharlex 11 — Browns Elisabeth 1l48|chiridium 1)— Pelargonium fl. rl Pelargonium fl. lr Coburgianum 1/12lcucumerinum 1150 cochleatum roseum..| 1)30|Daochonum 1112 concolor majus 112 Davianum 1124 con forme 1/12$deltoidum — 45 erataegifolium cor- Dennisianum 1 difolium — |20/denticulatum —|18 cruentum, seu san- de vians 1 — guineum — As ſdidymum 1 — cucullatum — 4s diforme 11— — floribundum !—J481Double pink. 1112 551 ein ganz genau beſtimmtes Laͤngenmaß kommt es zwar hierbei nicht an, jedoch thut man wohl, dieſes Beſchneiden ſo einzurichten, daß bei dem Einſezen in den Topf die Stammwurzel den Boden nicht be— ruͤhrt, ſondern wenigſtens einen Zoll Erde unter ſich hat, und daß auch die feineren Haarwurzeln nicht bis dicht an die Seiten des Topfes reichen, ſondern ebenfalls etwas Erde zwiſchen den Spizen der Wurzeln und dem Topfe ſich befindet. Uebrigens muß man dahin ſehen, daß der in den Topf verſezte Roſenſtok wieder eben ſo tief in der Erde ſteht, als es bei ſeinem fruͤheren Standorte der Fall war. Noch habe ich hier zu bemerken, daß die fuͤr die zu treibenden Roſenſtoͤke zubereltete Erde, wenn man fie nun zum Füllen der Töpfe anwenden will, tro— ken ſeyn muß, damit dieſelde ſich uͤberall an die Wurzeln des Stammes dicht anlegt, was bei feuchs ter Erde nicht leicht geſchieht. Auch iſt es rathſam, die Erde bei dem Einfüllen zuweilen etwas anzu⸗ druͤken, und dann mit beiden Haͤnden zugleich an den Topf zu ſchlagen, damit durch dieſe Erſchuͤtte⸗ rung die Wurzeln des Stammes überall gebörig mit Erde umgeben werden. Auf dieſe Weiſe fuͤllt man den Topf ſo weit an, daß der obere Rand des Topfes ungefaͤbr einen Finger breit frei bleibt. Nachdem der Roſenſtok in den Topf eingepflanzt worden ift, muß die Erde angefeuchtet werden, da— mit fie ſich an die Wurzeln feſt anlege und beſonders den Wurzeln die zum Anwachſen noͤthige Feuchtig— keit zukommen, laſſe. Zu dieſem Behufe ſtelle man gleich nach der Einpflanzung des Stammes den Topf in ein Gefaͤß mit Waſſer, etwa in eine kleine Gelte, welche ungefaͤhr bis zur Haͤlfte mit Waſſer angefuͤllt iſt; jedoch darf der Topf nicht ſo tief im Waſſer ſtehen, daß dasſelbe uͤber den Rand des Topfes hinwegfließen kdunte. In dieſem Gefäße läßt man nun den Topf fo lange ſtehen, bis die Oberflaͤche der Erde gänzlich durchnaͤßt iſt. Nach vollzogener Einpflanzung werden die Toͤpfe ſechs bis acht Tage lang in den Schatten geſtellt, damit die Erde nicht zu ſchnell austrokne, wodurch das baldige Anwachſen der Wurzeln verzögert werden wuͤrde. Nach Verlauf von ungefaͤhr acht Tagen aber ſtellt man die Töpfe auf den hierzu beſtimmten Standort. Die Wahl dieſes Standortes haͤngt freilich oft von den Verhaͤltniſſen ab, in denen der Blumenliebhaber lebt, oder von der Beſchaffenheit des Baumes, den er zu dieſem Behufe anwenden kann; jedoch muͤſſen bei der Wahl desfelben durch— ans einige Umſtaͤnde beruͤkſichtigt werden, wenn man ſich eines kraͤftigen Gedeihens der eingepflanz— ten Rofenftöfe erfreuen will. Der Plaz, auf wel— chem die Roſenſtoͤke vom Fruͤhlinge bis zum Herbſte ſtehen bleiben, darf durchaus nicht beſtaͤndigen Schatten haben, ſondern muß wenigſtens mehrere Stunden des Tages von der Sonne beſchienen wer— den. Auch muß dieſer Plaz eine freie Lage haben, damit die Stoͤke dem ungehinderten Zudrange der freien Luft und dem Regen fortwaͤhrend ausgeſezt ſind. Man würde daher ſich in ſeinen Erwartun— gen gewiß getaͤuſcht ſehen, wenn man ſeine Roſen— Stoͤke zwiſchen Geſtraͤuche, oder unter dicht neben einander ſtehende Baͤume ſtellen wollte; denn alle Roſenarten haben von Natur die Eigenthuͤmlichkeit, daß ſie nur auf einem moͤglichſt freien Standorte kraͤftig gedeihen.“ Im fuͤnften Kapitel ſpricht der Herr Verfaſſer von der Behandlung der Stoͤke im Fruͤhjahre, Sommer und Herbſte, und ſagt hiebei: „Es iſt am Beßten, die Roſenſtoͤke bis zu dem Zeit— punkte, wo man ſie treiben will, immer in der rer rr AAA QQ K - Ar Pelargonium, fl. Eri Pelargonium fl. hr dubium As ſexochum 1/12 Duchesse de Glo- exstipulatum — 148 chestre 1/48 ffastuosum 2. — echinatum — 403] — coceineum 2.24 elegans — 30 Felderi 1112 Eleonore ı | sölfenestratum 1130 Elisabeth 1/36] Ferdinandeum 3/24 episcopale —+5[Flameum 140 Esex 112] — variegatum 1148 eximium 1/30|loridum 1— Pelargonium fl. rf Pelargonium foliaceum majus 2) — Islomeratum — 112 formosum — 30] 3!utinosum — 15 fragrans —15[Grand Chadler 2 — fraternum — |30|grandeur superbe 1/48 fuscaeflorum 1 Izrandiflorum — 24 gangraenosum 2/30jhelenum — 48 — lobtum 3/3 [heraldicum — 48 Geisslerianum ı)12[homophyllum 4— gibbosum — |40[Hora 12 glaciale 1)36]hortensioides 1112 45 * 552 -— freien Luft ſtehen zu laffen, iudem die jungen Triebe deſto kraͤftiger werden und ſchoͤnere Blumen lie— fern. Man laſſe daher die Stoke auf ihrem Stand— Orte in der freien Luft ſtehen, bis ſie im Herbſte die Blatter verloren haben und bereits ſtärkere Nachtfroͤſte eintreten; denn es ſchadet ihnen nicht, wenn fie auch im Freien von einigen unbedeutenden Nacırfröften getroffen werden. Nachdem aber die Blätter abgefallen find, werden die Töpfe in das Wohnhaus geſchafft. Hier ſtellt man dieſelben auf den Saal oder in irgend ein Zimmer, welches nicht geheizt wird, und laͤßt ſie dort ſo lange ſteyen, bis ſie zum Treiben in ein warmes Zimmer genommen werden. Ueber den Zeitpunkt, wenn fruͤher die Ro— fen in das warme Zimmer zu Rellen find, und wie ſie dort behandelt werden muͤſſen, wird im achten Kapitel dieſer kleinen Schrift näher ge— handelt. Waͤhrend die Toͤpfe noch auf dem Saale oder in einem ungeheizten Zimmer ſtehen, bevor man fie alſo zum eigentlichen Treiben der Stdͤke in ein geheiztes Zimmer bringt, darf man nur m aͤßig gießen, wenn die Oberfläche der Erde trofen gewor⸗ den iſt. In dieſer Zeit befinden fi) die Roſenſtöke in einem Zuſtande der Ruhe, und die Thaͤtigkeir der Wurzeln findet nur in einem ſehr geringen Grade Statt. Wollte man alſo häufig und übermäßig gießen, ſo wuͤrde unfehlbar das Faulen der Wur— zeln herbeigefuͤhrt werden, weil der Stamm und deſſen entblätterte Zweige in dieſer Zeit nur wenig Nahrung beduͤrfen, und die Wurzeln aus dieſem Grunde nicht viel Feuchtigkeit einfaugen und verar— beiten konnen. Jedoch muß man auch unter dieſen Verhaͤltniſſen ſo viel gießen, daß nicht der ganze im Topfe befindliche Erdballen völlig austrofner; denn wenn man es hierzu kommen ließe, fo koͤnnte natuͤrlicher Weiſe der Roſenſtok fehr leicht gaͤnzlich Pelargonium jflfkef Pelargonium lr — 20 Jaquinianum 24 1 —— 1 12 — 42 1 12 2 40 — 30 24 12 12 12 humile Husseyanum 12 juvenile — roseum 24) King Georg hybridum 20/Klierianum ignescens illecebrum indicum involucratum fuca- tum involuc, 50$Kolowrathianum 50llaciniatum ® 15jLady Brougtbon Rundel lambtonia 36} Laparette r lilacinum 1 — — abſterben. — Das Unkraut, welches vielleicht in dem Topfe aufwaͤchst, wird gleich bei ſeinem Er⸗ ſcheinen ausgezogen, damit es dem Roſepſtoke keine Nabrung entziehen kann, und dem ungehinderten Elnwirken det Luft und Sonne auf die Erde nicht im Wege ſteht. Außerdem muͤſſen die Roſenſtdke von bem Ungeziefer, welches ſich etwa auf denſel⸗ ben einfindet, fortwaͤhrend gereinigt werden. Die grünen Läufe, das gewoͤhnlichſte Ungeziefer auf Roſenſtöken, welche zuweilen in unzaͤhlbarer Menge die Zweige und beſonders die Stiele der Knospen umgeben, richten zwar keinen ſchnell in die Augen fallenden Schaden an, aber ſie entziehen dem Stoke dennoch einen Theil ſeiner Saͤfte und geben ihm ein haͤßliches Anſehen. Welt mehr Schaden aber rich⸗ tet der Gartenroſenwikler au, welcher ſich auch nicht ſelten auf den Skoͤden einfindet und die Slaͤtter nebſt den Bluͤtenknospen zerftdrt. Dieſe ſeor ſchaͤdliche Raupe, muß daher mit der groͤßteu Sorgfalt auf geſucht und vernichtet werden. Zuweilen tritt der Fall ein, daß die im Früh: Jahre eingeſezten Wurzelaus lauter, wenn fie bes ſonders kraͤftig und gut bewurzelt waren, ſchon im erſten Sommer Blumenknospen anſezen. Für dies fen Fall wird von mehreren Blumiſten die Regel ger geben, man ſolle die Blumenknospen gleich bei ih— rem Erſcheinen abbrechen, weil der Stok, wenn man dieß unterlaſſe, im Winter nicht bluͤben würde. Dieß ſteyt jedoch mit allen meinen desfalfigen Ers fahrungen im Widerſpruche. Gar nicht jelren trei— ben meine für den Winterflor beſtimmten Rojeuftöfe waͤhrend des Sommers Blumenknospen; aber ich breche niemals eine derſelben ab, ſondern laſſe ſie ruhig bluͤhen, und deſſenungeachtet liefern dieſelben Stoke bei der Behandlung, welche ich mir augeeig— net habe, im Winter prachtvolle Blumen. Ich Pelargonium, fl. hr Pelargonium |[fl.|kr lateritium — | 18/maerantlıum gibbosu- lavaterifolium — 48 lum 3/30 Le Grand 112] — roseum 1148 leonuroides 40] — speciosissimum| 3]— Leopoldinum 1)24/maculatum — 50 litigiosum 124 macrorhizon — 12 Lord Wellworth 1 |12|magnilicum 1136 Lord Withworth 1/24]Maid of Orleans: 1112 Ludovicianum 3|—Imalvaefolium — 15 macranthum 1130 Marckianum il 555 ſehe alſo gar nicht ein, warum man ſich des Vers gnuͤgens berauben ſollte, feine Roſenſtoͤke auch im Sommer bluͤhen zu laſſen, wenn ſich dieſelben hierzu auſchiken.“ Das ſechste Kapitel behandelt das Beſchnei— den der Roſenſtoke, wobei Hr. Paſtor Freund feat; „Bei denjenigen Stoͤken, welche aus dem Garteslonde genomwen, oder von den in Toͤpfen befindlichen Mutterſtoͤken abgeldsr find und in die Töpfe verpflanzt werden ſollen, bringe ich folgen— des Verfahren in Anwendung: Wenn der Stok nur aus einem Schoͤßlinge beſteht, welcher noch gar keine Seitenzweige gebildet hat, fo betrachte ich das auf der aͤußerſten Spize des Stammes befindliche Auge ganz genau. Hat dieſes Aage weder durch Froſt, noch durch andere wienige Zufaͤlle gelitten, und iſt es daher völlig friſch und geſund, fo wird der Stamm gar nicht beſchnitten. Zwar iſt dieſes Uns terlaffen des Beſchneidens nicht durchaus udtoig; denn wenn man will, daß der Stok gleich im erften Sommer einige Seitenzweige anſczen fell, fo ſchuei⸗ det man die Spize dicht uͤber einem ſtarken Auge weg. Dieß unterdleibt jedoch bei mir in dem anz gegebenen Falle nur aus dem Grunde, weil es mir beſonders Vergnuͤgen macht, einen Roſenſtok in der Krone bluͤhen zu laſſen, indem, wie es mir wenig— ſtens immer geſchienen hat, die in der Krone ſich bildenden Knospen weit ſchoͤner and uͤppiger bluͤ— hen, als diejenigen, welche an den Seitenzweigen entſtehen. Sollte jedoch ein ſolcher, bis in die aͤußerſte Splze völlig geſunder Wurzelausläufer ſchon fo hoch heraugewachſen ſeyn, daß er in keinem Feuſter Raum finden koͤnnte, fo muß man freilich den obern Theil gleich bei dem Einſezen in den Topf wegſchneiden. Dergleichen nur aus einem Schoſſe beſtehenden, ſehr hohen Stͤke, kommen jedoch nur —— 2 —— Pelargonium fur Pelargonium:- ;fl.|kr marginatum ex aureo|— | 56{Oblatum 1112 Melaleucum 1 ſobtabile 11— melalophum — |s#3fobseurum N Metternichianum 2|+ölodoratissimum —115 mirabile 1 Orleans 1112 mons!rosum — [36fpannifolium 11— Morreanum- — |+ö/peltatum u Nelson 1124)— hederaefglium | —|20 nervosum 2 fpenicillatum — [20 nobile 1)—Iperseverans 3|— En rn een rn felten vor, weil die Rofen-von Natur nicht zu den baumartigen, fondern zu den ſtrauchartigen Ges waͤchſen gebdren. In dem nördlichen Deutſchlande erbaͤlt man ſolche Stoͤke nur dann, wenn einige bes ſonders gellnde Winter auf einander folgten, wähs rend deren Verlauf die jungen Schößlinge in ihren Spizen nicht gelitten baben und daher In den nach folgenden waͤrmeren Jahreszeiten ungeftört in die Höhe fortwachſen konnen. Ich, meines Theils, pflege dergleichen Stoͤke niemals zu verſtuͤmmeln und in Töpfe einzuſezen, ſondern ich pflanze diefels ben lieber in das freie Gartenland, wo fie dann die fchönften Baͤumchen bilden und eine vorzuͤgliche Zierde des Blumengartens ſind. Sie erſezen in dieſem Falle nicht nur die hochſtaͤmmigen okulirten Roſenbaͤume, ſondern ſie ſind denſelben in mebrfa— cher Beziehung noch vorzuziehen, woruͤber ich mich jedoch hier nicht weiter ausſprechen kann, weil mich das von dem eigentlichen Zweke zu welt ab— fuͤbren wuͤrde. — Zuweilen, jedoch nur ſehr ſel— ten, erhaͤlt man auch junge Stoke, welche bei völ: lig geſunder Kronenſpize und noch vor ihrer erſten Blute ſchon Nebenzweige angefezı haben. Sind die Spizen aller Zweige völlig geſund, jo bedürfen dergleichen Stoͤke bei dem Eiaſezen in Töpfe des Beſchneidens gar vicht; ſollte aber die Spize an eis nigen Zweigen ſchon abgeftorben ſeyn, fo beſchnei— det man dieſelben in dem ganz gefunden Holze und zwar ſo, daß an dem Zweige nur einige, hoͤchſtens drei bis vier Augen bleiben. — Will man ſolche Stoke einſezen, welche nur aus einem Schoſſe be— ſtehen, deten Spize aber abgeſtorben iſt, ſo muͤſſen dieſelden nothwendig gehoͤrig beſchnitten werden. Man ſchneidet alsdann nicht blos die wirklich ver— dorßeue aͤußerſte Spize weg, ſondern man macht den Schnitt etwas tiefer, dicht uͤber einem beſonders FFF Pelargonium fl. ef Pelargonium fl. hr Prinz Leopold 1 24 reniforme — 136 — of Oranien 104 $Robinsoni 1112 — Regent 1012 roseum —l15 purpurascens —|4: ]Ros-aianum 2124 quercifolium — 115 Rowania 1112 — minor — 18 — majus 1130 Radula — lis leubescens 2136 — foliis variegatis | 1]50frutilum 112 — speciosum — [5b]Salisbury 1112 Regium maiden 14% condens — 115 554 — kraͤftigen Auge. In den meiſten Fällen wenigſtens iſt dieß durchaus nothwendig, weil die dicht unter der Spize liegenden Augen gewoͤhnlich viel ſchwaͤcher ſind, als diejenigen, welche ſich tiefer am Stamme befinden. Wollte man alſo uͤber einem ſolchen ſchwaͤchlichen Auge den Stamm abſtuzen, fo wärs den, waͤhrend alsdann die tiefer liegenden kraͤftige— ren Augen ſchlafend bleiben, auch nur ſchwaͤchliche Triebe entſtehen, von denen keine oder nur kuͤm— merliche Blumen zu erwarten ſind. — Waren die Stöfe, welche man in Töpfe ſezen will, ſchou fruͤ— ber im Gartenlande an der Spize beſchnitten, und haben ſie alsdann kraͤftige Nebenzweige getrieben, ſo ſchneidet man jeden Zweig ſo weit zuruͤk, daß er nur drei bis vier Augen behält, damit die neu ent: ſtehenden Zweige deſto kraͤftiger werden. Zugleich ſucht man das Beſchneiden auch ſo auszufuͤhren, daß der Roſenſtok eine huͤbſch abgerundete baumar— tige Form bilden kann. Man ſchneidet daher die— jenigen Zweige, welche in zu weiter Entfernung von den uͤbrigen am Stamme hervorgewachſen ſind, wie auch diejenigen, welche einen unregelmaͤßigen Wuchs haben, ganz dicht am Stamme gaͤnzlich ab. — Noch muß ich in Hinſicht auf die Roſenſtoͤke, welche zum fünftigen Treiben eingeſezt werden ſol— len, Folgendes bemerken: Man thut ſehr wohl, das Beſchneiden, wo moglich, fo einzurichten, daß der Stamm uͤber der Erde nur einen, hoͤchſtens ei— nen und einen halben Fuß Höhe behaͤlt. Derglei— chen niedrige Staͤmme ſezen in der Regel viel mehr und auch viel kraͤftigere Nebenzweige aus, als die hoͤheren Staͤmme; man hat alſo gewoͤbnlich von den erſteren mehr oder ſchoͤnere Blumen zu erwar— ten, als von den lezteren. Auch fällt ein niedri— ger Stamm, der mit ſeinen vielen Zweigen eine ſchoͤne abgerundete Form bildet, weit angenehmer in die Augen, als ein hoͤherer mit nur wenigen Zweigen. ' Nun komme ich auf das Beſchneiden derjenigen Stöfe, welche feit dem Fruͤpjahre in Toͤpfen ge— ſtanden haben und in dem naͤchſten Winter zum Erſtenma le getrieben werden ſollen. Dieſe werden jedesmal im Spaͤtherbſte beſchnitten, wenn fie das Laub verloren haben und man fie aus der freien Luft in die Behauſung bringen laſſen will. Die ſeit dem Fruͤbjahre unmittelbar aus dem Stamme hervorgewachſenen jungen Triebe werden alsdann ſo tief beſchnitten, daß ſie nur zwei bis drei Augen behalten. Zugleich nimmt man auch bei dieſem Geſchaͤfte wieder darauf Ruͤkſicht, daß der Stok in ſeinen Zweigen eine gefaͤllige abgerundete Form erhalte. Hatte der Stamm aber ſchon einige Neben zweige, als er in den Topf eingepflanzt wur— de, fo kann man auch die ganz jungen Triebe gaͤnz— lich außer Acht laſſen und bis in jene aͤlteren Ne— benzweige ſo tief zuruͤkſchneiden, daß dieſelben zwei bis drei Augen behalten, wenn man dadurch eine ſchoͤnere Form der ganzen Pflanze zu bezweken meint, oder wenn man dieſelben niedriger zu halten wuͤnſcht. Sehr rathſam aber iſt dieſes Verfahren, bis in das ältere Holz auf die fo eben angegebene Art zuruͤkzuſchneiden, wenn man ſolche hat, welche wegen ihrer völlig gefunden Augen an den Spizen der Zweige, bei dem Einſezen in Toͤpfe gar nicht beschnitten worden find und während des Sommers im Freien gebluͤhet haben. Dieſelbe Bewandtulß bat es mit denjenigen Stoͤken, welche, ohne Ne— benzweige zu treiben, in ihrer Kronenſpize waͤhrend des Sommers zur Bluͤte kamen; auch dieſe werden in dem aͤltern Holze, welches ſie ſchon bei dem Ein— ſezen hatten, dicht über einem kraͤftigen Auge be- ſchnitten. Haben jedoch dergleichen Stoͤke Seiten- . al nn Oo ———— — 2 PRweR 5 Pelargenium fl,|krı Pelargonium fl. ur Schwarzenbergia- Sophie varietas 1124 num 1030 So roreum — 30 scutatum —|+ö[spectabile purpur, |— 36 senescens 112 JSpeculum 1 — serrulatum —|50|splendens majus 1112 Seymuriae 1 [Susanae 124 sidaefolium —|24lternatum —|24 smyrniifolium 1\30]tetragonum — 24 Smythii 124 tomentosum — 115 Sophie 1 12 triste —!30 Pelargonium he Pelargonium jfl.|kr triumphans 2|12{|Watsoni ılız tussilaginifolium se- Wawerley 1136 mideletum 1/48] Witingtonia 140 umbellatum — |50]Zonale — 15 usſulatum 1112 — album — 15 Vandesiae 1/24] Zonale fol. aur. var.|—|ı8 villosum —— flore pleno — 136 vitifolium —|15l— roseum —|15 Washington 1124|— rubrum — 15 Waterloo 1l12l— umbellatum) — 930 855 —ͤ —äwj4L Zweige gebildet, welche noch nicht zur Blüte ges kommen ſind und an deren Spize ein voͤllig geſun— des Auge ſich befindet, ſo ſchneidet man den Stamm dicht Über dem oberſten Nebenzweige ab, und läßt übrigens die Nebenzweige unberührt. Ueberhaupt pflege ich auch im Herbſte weder die Kronenſpizen zu beſchneiden, wenn die Stoͤke noch gar nicht gebluͤ⸗ het haben, und zugleich die aͤußerſten Spizen aller Zweige von ſolchen Augen gebildet werden, welche noch vollig eeſund find; denn dieſe Spizen der Zweige liefern wufeblbar im Winter fndne Blumen, wenn ſonſt in Hinſicht auf die noͤtdige Wartung und Pflege der Rofenfidfe keine Fehler begangen werden. Es bleibt nun noch uͤbrig, über das Beſchnei— den derjenigen Roſenſtoͤke, welche im Winter be— reits getrieben worden ſind, mich naͤher zu erklaͤren. Wenn die getriebenen Roſenſtoͤke im Fruͤhjahre aus der Behauſung geſchafft und wieder in die freie Luft geſtellt werden, ſo muß man dieſelben abermals beſchneiden. Es werden alsdann jedoch nur dieje— nigen Zweige beſchnitten, welche im Winter Blu- men lieferten; die übrigen Zweige läßt man unbes ruͤhrt. Man ſtuzt aber bei Vollziehung dieſes Ge— ſchäftes blos die Spizen der Zweige fo ab, daß nur einige, dicht unter dem Blumenſtengel befindliche Augen mitweggeſchnitten werden, und der Zweig alſo noch eine ziemliche Laͤnge und mehrere Augen behält. Haben ſolche Stoke denn dis zum Herbſte auf ihrem Standorte im Freien geftanden und die Blaͤtter verloren, ſo ſchneidet man die bereits im Fruͤhjahre abgeſtuzten und alle uͤbrigen, durch das Treiben im Winter entſtandenen Zweige ſo tief ab, daß an denſelben nur zwei bis drei gefunde Aus gen bleiben, indem man die aus dieſen Zweigen im Sommer entſtandenen Seitenſproſſen gänzlich unbe⸗ ruͤkſichtigt laͤßt. Wollte man den Schnitt im Sammlung zwar noch eine große Anzahl ganz neuer Mutter⸗Exemplare, die aber entweder goch ger vit, oder nur in ſehr geringe Vermehrung gebrest find; wir wollten bier nur diejenigen anführen, dle Jedermann ſogleich beziehen kang. Denn uniere geneinten Leſer wiſſen bereits, daß wir von allen Artikeln, die wir oͤf⸗ fentlich ansbieten, immer ſchon eine Vermebrung von 20—30 Er mplaren röthig haben, und wir ſolche, die in geringerer Bermebrusg vorhanden find, noch in kein Verzelchuſß bringen durfen. Auſſer den bier vergelawueten Artes heben wir in unferer Fruͤbjabre an den im Winter entſtandenen Zweigen tiefer machen, um dadurch Seitenſproſſen zu erzie— len, welche im folgenden Winter zur Blüte getries ben werden ſollen, fo würde man ſich keines guͤnſti— gen Erfolgs zu erfreuen haben; denn die im Som— mer aus den kuͤnſtlich getriebenen Zweigen entſteben— den Seitenſproſſen bleiben immer, wenn man auch die Zweige bis auf wenige Augen zuruͤkgeſchnitten bat, viel zu ſchwaͤchlich, und liefern im naͤchſten Winter entweder gar keine Blumen, oder doch nur wenige ünd zwar folche, an deren man nur geringe Freude haben kann. Stuzt man aber die getriedenen Zweige im Fruͤhjahre blos etwas ab, ſo erlangen ſie waͤhrend des Fruͤhjahrs, Sommers und Herbſtes hinlaͤngliche Staͤrke, um, nach aber— maligem tieferen Beſchneiden, im Winter kraͤftige Nebenſproſſen treiben zu konnen, welche reichlich blühen.” (Schluß folgt.) Die Kohlpflanzen gegen die Erdfloͤhe zu ſchuͤzen. Man beſtreue die Beete, bevor die Kohlpflan— zen zum Vorſcheine kommen, mit ſogenannter Kobl⸗Loſch, und man wird ſehen, daß weder Erdfloͤhe, noch Schneken des unangenehmen Geru— ches wegen ſich einfinden. Dieſe Loͤſch ſchuͤzt aber nicht nur die Pflanzen vor dem genannten Unge— ziefer, ſondern gibt ihnen auch als Feuer duͤn— ger eine fette und lokere Nahrung. Fratenderf. Max. Frey, Mitglied, Bluͤhende Agave. Im Treibhauſe des botaniſchen Gartens in Muͤnchen bluͤhte heuer eine Agave americana, welche an ihrem ſeltenen Bluͤtenſtengel 1502 Blu- menknospen hatte. Usſer Strebe gebt fortwährend dahin, auch von biefen Pflonzes, welche fo viele Verebrer gefunden haben, immer die ſelterſten und ſchönſten Arten beis zuſa affen und fo die Sammlung allmählig auf die moͤg⸗ lichte Weiſe vollſtändig zu machen. Auch find wir zu jeder Art von Tauſch bereit, wenn Pelargonſen-⸗Beſizer andere, in bleiem Verzelch⸗ niße nicht befindlige, ſellene und neue Arten dagegen einfenden wollen. Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Die Mittel — Viscum L.) Die Frage, ob die Miſtel — Viscum L. — ein Aus wuchs der Baume fep, worauf fie gefunden wird, oder od ihre Fortpflans zung durch Samen geſchehe, war in ältern Zeiten zwei: felbaft, bis dars die Verſuche des Engländers Johann Rajus und des berühmten Lehrers der Kräuterkunde Mudolph Jakob Cammerer dle Fortpflaazusg durch den in der Miſtel befindlichen Eames erwiejen Wurde, Diefe Schmarozer⸗Pflange wird wesen der Zähe des Saftes ihrer Beeren Viscum genannt, and ſchon in den ältefen Zelten bereitete nan auß Ben Beeren el⸗ nen Leim zum Vogelfenge. Pliuſas gedenkt desſel⸗ ben nud su® der Art der Zabereitueg. Er will, man ſoll idu aus den onreifes eder auc aas des ge⸗ trokneten, geſtampften, mit Waſſer gegohrsen, und nachher abermals geſtampften Beeren berrtter, indem er glaubt, daß durch das Reifwerden die Beere ſich vergrößere, der Leim der elden aber verwelke, fobald fie beregnet werde. Nach dem Zeugnutſſe eben dieſes Natur ⸗Geſchlctſchreibers wurde die Miſtel, welche an den Eichen wuchs, von des alten Deutſchen mit gottes⸗ dienſtlicher Hochactung verehrt und nichts für beillger, als ſolche Eichen gehelten, und die Eichen Miſtel Heil aller Krankheiten genannt. Auch in neuern Zeiten iſt der Gebrauch des Wit: ſtelſtrauchs in der Arznekwiſſenſchaft gerühmt. Die Ein ſammlung fol im Herbſte, bei hellem Wetter, nachdem der Strauch vollig ausgewachſes, ſaftig, Inwendig ein wenig röthlich, und auſſen an der Rinde ‚grünbräunlih iſt, geſchehen. Uebrigens wird in Thüringen bei Fut⸗ termangel die Miftel von dem Landmause gefammelt, und dem Vieh klein geichnitte» gereicht, welches dabef gut gedeiht; auch freſſen dle Ziegen die friſchen Bee— ren gerne. (Blaue Sumpflilie — Marica cae- rules.) Die überaus prachtvollen Blumen dieſer Pflanze, welche die der Marica Northiana und jeder andern Art dleſer Gattung übertreffen, entwikeln Ach nach und nach je fünf aus eirer Saelde. Ihr Vater⸗ Land iſt Brafilien. Sie liebt das warme Lobbeet elnes niedrigen Treibbauſes, wo ſelbſt fie im Frühlinge blä⸗ bet; indeß gedelhet fie in der wärmern Jahreszeit auch febr wohl im Sommerfoften. Man verpflanzt fie nach der Blütezeit im Mal nud Junk in nickt gar zu Kleine Töpfe. Man legt auf den Boden derſelben 1 Zoll hoch kleine Steine und gibt der Pflanze übrigens eiee ſehr ſandige, leichte Lauberde, oder fandige Heldeerde von grauer Farbe. Das Begleßen geſoieht im Winter dufs ſerſt mäßig, im Fruͤhlinge und Sommer etwes relcli⸗ cher. Die Vermehrung geſchieht durch forgfältige Mhz nahme der Nebenſproſſen. Lled für Botantten (Elngeſeudet.) Was wollt ihr, Forſcher der Natur, Mit Büchern euch beſchweren? Das kleiuſte Blümchen auf der Flur Kann beſſ're Welsbelt lehren. mab, wie ſich die Wurzel ſenkt, Hinauf, wohln dle Krone lenkt, Mußt ihr die Blike kehren. Mich euer Forſcherauge matt, So wendet es zur Seite, Urd merket, wie Natar das Blatt An Zweig und Steugel reihte! Rund If es, ſtumpf und ſpiz und breit, Und deutet auf Geſelligkeit 5 Und Maffigung im Strelte. Des Kelches Form betrachtet jezt! Sie gleichet einem Becher: Und wenn Ihr gern die Kehlen nezt, So folgt dem Wink, ihr Zecher, Den fhäumenden Pokal zur Hand, . Und fülle; ibn bis an den Rand Mit echtem Sorgenbrecher! In Duft und reicher Farbenprecht Erglanzet dle Corolle, An's Liebchen ſey dabei gedacht Mir treuem Llebeszolle! Nur ſchielet nicht nach andern hin, Und Jeder habe ſeln's im Sinn, Damit es ihm nicht ſchmolle! Der Spruch iſt wahr: man fol den Baum An feinen Früchten kennen! Doch laſſen Frucht und Blüte kaum Slch von elnander trennen, Wer Nützliches mit Schon em paart, Der iſt ein Forſcher echter Art, Und darf ſich welſe nennen, B G. In Commiſſton bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nebmen alle Buchhendlungen und Poſtamter an. Der ganzjährſge Preis iſt in gan Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. ®. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche A Ge —— nn nn Ze it unn g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. No. 45. 20 October 1830. Juhaltt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Die Kunſt, Sartenrofen während des Winters im Zimmer zur Bluͤte zu bringen. (Schluß.) — Ueber die Kultur der Aurlkeln. — Kultur der Erythrina Crista galli. — Anwendung des Holzkohlen Pulvers bei Zwiebeln ic. — Methode, mehrere Arten Rhodo- dendra zc, im Freien zu überwintern. — Ueber den Spargelbau. — Fortſezung neuer Mitglieder. — Ce „Söre Wodlgeboru, Fräulein Therefla Liefer, Tochter des Kaufhandkers Herrn Franz Joſeph Lleſe zu Olpe im Großherzogthume Weſtphalen. Seine Hochwurden, Herr Sebaſtlan JI j ieh, [proto⸗ Dlakon, biſchoͤfliwer Zeremonlaͤr, des hochwürdkg⸗ ſten Karlſtädter Conſiſtorlums der orkentallſchen Kirche beeldeter Notar und Profeſſor der Theolo— gie zu Carlſtadt in Croatlen. ; — Carl Bodola, reformirter Stadtpfarrer zu Szäsz- Väros iu Siebenbürgen, Stine Hochwohlgeborn, Herr Joſeph von Kuntzy, des loͤblichen Weszpremer Bißthums Domalnen⸗ Praͤfekt zu Weszprém iu Ungarn. Seine Wohlgeborn, Herr Carl Uffeln, Doktor der Phlloſophie zu Marburg in Weſtphalen. — Johann Steffula, Kontrolor bei dem verelnig⸗ ten k. k. Hauptzoll⸗ und Drelßigſt⸗-Amte zu Pettau in Steyermark. Duͤngen der Roſenſtdͤke. en —mm̃]³ A ³˙-¹üA wüm— Die Kunſt, Gartenroſen während des Winters im Zimmer zur Bluͤte zu bringen. (Schlau ß.) Im ſiebenten Kapitel iſt die Rede von dem Der Herr Vers faſſer führt dabei an: „Wenn man die zum Win— terflore beſtimmten Roſenſtoͤke in eine kraͤftige Erde einfezt und ſich in dieſer Beziehung nach den bereits gegebenen Vorſchriften gerichtet hat, ſo beduͤrfen die Stoͤke, waͤhrend ſie auf ihrem Standorte im Freien ſtehen, gar keiner weitern Duͤngung. Ja ein Duͤngen derſelben in dem angegebenen Zeitraume koͤnnte den Pflanzen ſogar ſehr leicht nachtheilig werden, weil jedes Uebermaß in der Regel nur ſchaͤdliche Folgen hat. Man wuͤrde alſo ſehr im Irrthume ſeyn, wenn man glaubte, ſeinen Pflan— zen durch uͤbermaͤßige Duͤngung eine beſondere Wohlthat zu erzeigen. Die Wurzeln erhalten durch übermäßige Düngung weit mebr naͤhrende Säfte, als fie verarbeiten konnen, und da die uͤberfluͤßige Nahrung in den durch Toͤpfe eingeſchloſſenen Erd— Ballen keinen anderweitigen Ausweg finden kann, ſo entſteht ſehr leicht in den Wurzeln Verſtopfung der zarten Gefaͤße, worauf dann Krankheit und —— üm⁴- — Nachrichten aus Frauendorf. Eingegangene Beiträge zur Herftellung der nöthigen Gebäude in Frauendorf. (Nach der Reihenfolge, wie fie einliefen.) 409) Herr Chriſtian Gottfried Schatz, Darmſai— ten⸗Fabrikant u. Muſik⸗I nſtrumentenhaͤndler zu Neukirchen bei Adorf im ſaͤchſiſchen Voigt— lande 5 5 fl. 18 kr. mit dem Motto; Wenig mit Liebe Bringt eine Bleue Zum edlen Bau Der fuͤrſtlichen Frau. 410) Herr Auguſtin Reißert junior, Hofgaͤrtner zu Schoͤnbuſch bei Aſchaffenburg 4 fl. 45 kr. 411) Herr F. A. zu H. . 6 fl. — kr. 46 858 — — wohl gar endliches Abſterben der Pflanze folgt. Im freien Lande dagegen tritt auch bei uͤbermaͤßiger Düngung dieſer Fall nicht leicht ein, weil hier die uͤberfluͤßigen Saͤfte, welche von der Pflanze nicht aufgenommen werden koͤnnen, ſich in dem umlie— genden Erbboden vertheilen. — Gleichfalls feh— lerhaft aber wuͤrde es ſeyn, wenn man ſeine Roſen— Stöfe in den Topfen niemals duͤngen wollte; denn durch das häufig udteig werdende Gießen loͤſen ſich die in der Erde befindlichen Nahrungstheile um ſo ſchneller auf, und die Erde wird endlich ſo ſehr ausgemergelt, daß die Wurzeln keine hinlaͤngliche Nahrung mehr finden koͤnnen. Der Roſenſtok wuͤrde daher nur ſehr kuͤmmerlich fortwachſen, wenn man ihm nicht von Zeit zu Zeit durch Duͤnger neue Nahrung zufuͤhren wollte. Das Duͤngen wird jedes Mal im Herbſte vors genommen, wenn die Roſenſtoͤke von ihrem Stande Orte im Freien in die Behauſung gebracht werden ſollen, und man wendet hierzu nur reinen Dünger an, welcher weder mit Stroh, noch mit Laub, noch mit irgend einem andern Einſtreuungsmittel vers miſcht wird. Dieß geſchieht hauptſächlich aus dem Grunde, weil der reine, nicht mit Stroh oder dergleichen vermiſchte, Duͤnger ſich weit ſchneller, als der mit einem Einſtreuungsmittel vermiſchte, zerſezt und ſo ſeine naͤhrenden Stoffe den Pflanzen ſchneller zufuͤhrt. Es iſt aber auch keineswegs gleichgiltig, von welchen Thieren man den Duͤnger anwendet. Pferde- und Schafmiſt eignet ſich dazu am Wenigſten; auch der Rindviehmiſt iſt der langs ſamen Wirkung wegen von keinem guten Erfolge. Der wirkſamſte und ſchaͤzbarſte unter allem thieris ſchen Duͤnger iſt der Huͤhnermiſt (oder Taubenmiſt). Er wirft ſchnell und anhaltend, und aͤußert eine vorzuͤglich treibende Kraft. Er iſt daher zum Duͤngen der Roſenſtoͤke der allerbeſte, und ich wen— de hierzu keinen andern an, als gerade dieſen. Auch ſchreibe ich den Wirkungen desſelben ganz vorzuͤglich die uͤppige Bluͤtenpracht meiner getriebenen Roſen— Stoͤke zu. Nachdem der Winter voruͤbergegangen iſt, laſſe ich dieſen Miſt von dem Huͤhnerhauſe in den Garten bringen und auf einen Plaz ſchuͤtten, der den Einwirkungen der Luft, der Sonne und des Regens ungehindert ausgeſezt iſt. Hier bleibt er bis zum Herbie liegen, und wird dann zu der oben, naͤher angegebenen Zeit zum Duͤngen der Roſenſtdͤke verwendet. Dieß geſchieht auf folgende Weiſe: Die obere Erde in den Topfen wird einen Zoll tief abgeraͤumt, und der hierdurch entſtehende Raum wird mit Huͤhnermiſt ausgefuͤllt. g Nachdem als— dann der Huͤhnermiſt etwas angedruͤkt iſt, wird er mit Erde ſchwach bedekt. Vielleicht kaun man auch den Huͤhnermiſt ganz friſch, wie er oben vom Huͤhnerhauſe kommt, zum Düngen der Rofenftöfe verwenden, woruͤber ich jedoch noch keine Verſuche angeſtellt habe, weil ich befürchte, daß er in dieſem friſchen Zuſtande die Rofenftdfe gar zu ſtark treiben moͤchte. Ueberhaupt leiſtet der Hübner: und Taubenmiſt. fuͤr Blumiſterei in jeder Hinſicht ganz vortreffliche Dienſte. Hat mau deuſelben im Ueberfluße, fo kann man feinen Blumenbeeten im Garten eine große Woblthat erzeigen und dieſelben zu dem fhönften Flore bringen, weun man dieſen Miſt ſchwach über die Beete ausſtrenen läßt. Das achte Kapitel endlich iſt ſehr wichtig, in— dem darin die Pflege der Roſenſtoͤke wahrend des Winters abgebandelt wird. Wir wollen daher den Juhalt desſelben hier wörtlich anführen. „Wie frühe man die Roſenſtoͤke zum Antreiben in das warme Zimmer nehmen muß, das richter ſich 412) Herr Dionys v. Rudnay, Herr zu Rudné und Divék-Neudorf zu Klein-Bélitz im Neu⸗ traer-Comitate in Ungarn 6 fl. — kr. mit dem Motto: Tentare licet, 415) Herr Johann Steffula, Kontrolor bei dem vereinigten k. k. Hauptzoll- u. Dreißigſt-Amte zu Pettau in Steyermark 2 fl. — kr. mit dem Motto: Was Fuͤrſt unternimmt, gedeiht zur Voll⸗ kommenheit. 414) Herr Emeric v. Devay, des loͤbl. Bacser- Comitats Commiſſaͤr zu Zombor in Ungarn 5 fl. — kr. 415) Herr Anton von Szent-Iväny, jubilirter Praͤfekt zu Markt Tottis im Comorner Comi— tate Ungarns. ‚ 14 fl. — kr. 550 nach dem Zeitpunkte, in welchem dieſelben bluͤhen ſollen. Sollen ſie zum Weihnachtsfeſte bluͤhen, ſo muß man dieſelben ſchon in den lezten Tagen des Oktobers in das warme Zimmer bringen, weil bei denjenigen Roſen, die man ſo fruͤh ſchon zur Bluͤte treiben will, gewoͤhnlich acht bis neun Wochen ver— gehen, bevor die Blaͤtterknospen hervortreiben und zur Blüte kommen. Dasſelbe Verhaͤltsiß finder bei denjenigen Stoͤken Statt, welche im Laufe des Januars oder im Anfange des Februars bluͤhen ſollen; denn auch dieſe muͤſſen acht bis neun Wo— chen in dem warmen Zimmer geſtanden haben, be— vor die Blumenknospen derſelben aufbrechen. Die: jenigen Roſenſtoͤke jedoch, welche ſpaͤterhin blühen ſollen, bringen ihre Blumen, wenn ſie in das war— me Zimmer geſtellt find, ſchon nach fünf bis ſechs Wochen. Hiernach kann man alſo ſehr leicht be— rechnen, wenn man eher die Roſenſtoͤke in das war: me Zimmer nehmen muß, wenn ſie zu einer beſtimm— ten Zeit bluͤhen ſollen. Kann man unter den Zim— mern die Auswahl haben, fo thut man am Beßten, wenn man ein Zimmer wählt, deſſen Fenſter gerade gegen Suͤden liegen und alſo waͤhrend des groͤßten Theils dem Sonnenſcheine ausgeſezt ſind; denn je— mehr Sonnenſchein die Roſenſtoͤke genießen, deſto haͤuftger und ſchoͤuer bluͤhen fie. Aber auch dann ſchon wird man ſeine Muͤhe reichlich belohnt ſehen, wenn man dergleichen Zimmer nicht hat und ein ſolches waͤhlen muß, deſſen Fenſter nur waͤhrend einiger Stunden des Tages von der Sonne beſchie— nen werden. Nur darf man keine Blumen an den Roſenſtoͤken erwarten, wenn man fie zum Treiben in ein Zimmer ſtellt, deſſen Fenſter ganz gegen Norden liegen und wohin gar kein Sonnenſtrahl dringt; denn bier wuͤrde alle angewendete Muͤhe vergeblich ſeyn. Da die Rojenrreiberei dann am 416) Georg v. Soltez, k. k. penſionirter Lieute— nant und Aſſeſſor mehrerer Comitate zu Lippa in Ungarn . . 2 fl. — kr. 412) Herr H. D. F. zu O. 6 fl. — kr. mit dem Motto: Mög: Frauendorf's Aufbluͤben ſegens reiche Srünte für die ganze Meuſchheit bringen. 418) Herr S* *. — fl. 36 kr. * * Vorzuͤglichſten gelingt, wenn die Stdoͤke recht viel Licht und Sonne haben, ſo ſtellt man die Toͤpfe ganz dicht hinter das Fenſter, und gießt nun die Roſenſtoͤke ſo oft, als die Oberflaͤche der Erde in den Toͤpfen abgetroknet if. Man muß jedoch zum Begießen niemals ganz kaltes Waſſer nehmen, weil dadurch die Wurzeln des Stokes gar zu ſehr abge— kuͤhlt werden, was bei jeder Treiberei von Gewaͤch— ſen nur ſchaͤdlich wirken kann; vielmehr muß das Waſſer wenigſtens einen Tag lang in der warmen Stube geweſen und uͤberſchlagen ſeyn, bevor es zum Begießen angewendet werden darf. Auch dadurch kann man ſich in dieſer Beziehung helfen, daß man das kalte Waſſer mit heiß gemachtem vermiſcht, wobei jedoch die Vorſicht anzuwenden iſt, daß das Waſſer nicht eigentlich warm, ſondern nur uͤberſchla— gen in Anwendung gebracht werde. Wenn dann an den Stdͤken die Blaͤtterknospen hervortrei— ben, ſo muß man vorzuͤglich darauf achten, daß nicht etwa der bekannte Gartenroſenwikler ſich ein— niſte und die zarten Triebe zerfreſſe. Die Aufmerk— jamkeit auf jene ſehr ſchaͤdliche Raupe muß während des ganzen Zeitraums, in welchem die Stoͤke im Zimmer ſtehen, foytgeſezt werden, weil dieſer Feind nicht immer ſchon bei dem Entſtehen der Zweige ſich zeigt, ſondern zuweilen auch erſt ſpaͤterhin pldzlich erſcheint, und weun er nicht entfernt wird, den gan— zen Roſenſtok in ſeinen Blaͤttern und Knospen zu Grunde richtet. Sollte etwa anders Ungeziefer an den Zweigen der Roſenſtoͤke entſtehen, fo muß na— tuͤrlicher Weiſe auch dieſes bei Zeiten vernichtet werden. Sehr dienlich und erfriſchend iſt es für die Roſenſtöͤke, wenn man die hervorgetriebenen Zweige derſelben von Zeit zu Zeit vermittelſt einer Gießkanne, die mit einer ganz fein durchloͤcherten Prauſe verſehen iſt, mit uͤberſchlagenem Waſſer 419) Herr A. F. Wiegemann, Med. Dr, ete. zu Braunſchweig . 5 fl. 50 kr. mit dem Motto: Non verbis sed factis, 420) Herr Hflr. . 1 fl. 12 kr. mit dem Motto: Dem retuen zarten Herzen Gewähret Flora hohe Luft. 421) Herr J. G. B. in St. 8 fl. 6 kr. 46 * 560 beſprizt. Jedoch iſt dieſes Geſchaͤft nicht durchaus nothwendig und kann daher ohne Schaden auch gaͤnzlich unterbleiben. Will man ſich aber dieſer Muͤhe unterziehen, ſo darf man das Beſprizen nur bis zu dem Zeitpunkte fortſezen, wo die Blumen— Kuospen aufbrechen wollen; denn wenn man auch nach dem Aufbruche der Knospen die Blumenblaͤt— ter mit Waſſer beſprengen wollte, ſo wuͤrden die Blumen dadurch ſehr bald ihres fhönften Schmu— kes beraubt werden. Das Zimmer, in welchem die zu treibenden Roſenſtoͤke ſtehen, muß regelmäßig an jedem Tage im Winter geheizt werden, damit die Waͤrme in demſelben immer ziemlich gleichmaͤßig ſey. Jedoch muß man auch dahin ſehen, daß die Hize im Zimmer niemals zu ſtark werde. Am Zu— traͤglichſten iſt es den Nofenfidfen, wenn man das Heizen des Zimmers ſo einrichtet, daß ungefaͤhr fuͤnfzehn Grad Waͤrme (nach Reaumurs Thermo— meter) entſtehen. Es iſt zwar nicht noͤthig, daß man gar zu aͤngſtlich bei dem Abmeſſen der Waͤrme— Grade zu Werke gehe, jedoch würde eine dfters wiederkehrende uͤbermaͤßige Hize die Stoͤke auf je— den Fall ſo uͤbertreiben, daß die Blumenknospen gelb werden und abfallen, bevor fie zur völligen Ausbildung gelangen koͤnnen. Man thut alſo ſehr wohl, dafuͤr wenigſtens-Sorge zu tragen, daß die Waͤrme im Zimmer das Maß von achtzehn Graden niemals uͤberſteige. Auch in Ermanglung eines guten Thermometers lehrt es bei einiger Aufmerk— ſamkeit ſchon das eigene Gefuͤhl, ob die Waͤrme im Zimmer einen zu hohen Grad erreiche; denn wer nicht durch eigene Schuld ſchon verwoͤhnt iſt, wird, im geſunden Zuſtande wenigſtens, eine uͤber— maͤßige Wärme im Zimmer ohnehin nicht dulden. Während die Rofenftöfe bluͤhen, verlangen ſie haͤu— figeres Begießen, als vorher, was dieſelben auch ſchon durch das dftere Abtroknen der Erdoberflaͤche rund geben. Jedoch gießt man auch während der Blüte niemals fruͤher, als wenn bereits die Erde abgetroknet iſt. Nachdem die Roſenſtöke abgebluͤ— het haben, ſtellt man dieſelben, wenn keine ſtarke Kaͤlte mehr zu erwarten iſt, in ein nicht geheiztes Zimmer. Tritt alsdann mildere Witterung ein, ſo gibt man ihnen durch Oeffnen der Fenſter in den Mittagsſtunden freie Luft, damit die Wintertriebe nach und nach erſtarken. Hier laßt man die Stoͤke ſtehen, bis keine ſtarken Nachtfroͤſte mehr zu be— fuͤrchten ſind, und alsdann werden dieſelben wie— der auf ihren Standort in der freien Luft gebracht. Hierbei muß ich aber bemerken, daß man ſehr wohl thut, die Roſenſtoͤke nicht vor der Mitte des Mo— nats Mai fuͤr beſtaͤndig in die freie Luft zu ſtellen; denn wenn ein ſtarker Nachtfroſt die im Winter getriebenen Zweige traͤfe, ſo wuͤrden dieſelben da— durch unfehlbar ſehr leiden. Ueber die Kultur der Aurikeln. Als ich im Jahrgange 1820 der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung von der Größe der Aurikeln des Herrn Magiſter Schneider in Baſel las, ſchuͤttelte ich unglaͤubig den Kopf, denn die groͤßten Bluͤten, die mir bald darauf meine wenigen Auri— kelſtoͤke ſpendeten, waren kaum von der Größe eiz nes Silberſtuͤkes von 20 kr. Welch ein Abftavd von einem Laubthaler! Obwohl mir die Sache et— was unwahrſcheinlich vorkam, wurde ich dadurch doch veranlaßt, dieſer Blumengattung mehr Auf— merkſamkeit zu widmen. Ich kaufte gleich im Fruͤhjahre darauf einige Stoͤke engliſcher Pracht— Aurikeln, machte davon eine kleine Samenernte, und im Herbſte eine Ausſaat. Wahrſcheinlich hatte 2 IT EEE EIER sds . d Dumm EEE EEE mit dem Motto: Floribus pauca, 422) Herr J. D. P. aus G. 425) Herr A. Sch. aus Muͤnchen mit dem Motto: Eine Kleinigkeit zu Frauendorf's großem Glas hau e. 424) Herr A. S. zu Ope im Herzogthume Weſt— phalen . +. . — fl. 48 kr. 8 fl. — kr. 2 fl. 24 kr. 425) Herr Carl Gottlob Herelotz, Kaufmann zu Neuwernsdorf in Sachſen 5 fl. — kr. mit dem Motto: Das Schone mit dem Nuͤzlichen verbinden, Das Sale tee helfen, iſt Pflicht. 426) Herr Erlbeck, Pfarrer zu Martinsbuch 5 2 fl. 42 kr. 427) Herr Franz Xaver Ritter v. Brahm, k. k. 561 ich den Samen mit zu viel Erde bedekt, denn die Pflanzen kamen ziemlich ſchuͤchtern zum Vorſcheine, wuchſen aber recht freudig heran. Im naͤchſten Herbſte erfreuten mich ſchon einige mit Bluͤten und ganz andern Farben, als die Mutterſtoͤke. Die meiſten befriedigten aber meine Neugierde erſt nach zwei Jahren, und darunter waren gerade auch die ſchoͤnſten. Nun hatte ich in 160 —420 Pflanzen einige dreißig weſentlich verſchiedene Sorten, und ſuchte ſie in einen uͤppigen Kulturzuſtand zu verſe— zen. Ich verſuchte Miſtbeet-, Laub- und Heide— Erde, ohne mich eines auffallenden Erfolges er— freuen zu koͤnnen, weil ich immer den Fehler beging, daß ich meine Aurikeln im froſtfreien Zimmer uͤber— winterte. Inzwiſchen war die Sammlung meiner uͤbrigen Pflanzen ſo angewachſen, daß fuͤr die Au— rikeln kein Raum mehr in dieſem Zimmer blieb, und ich mich daher entſchließen mußte, ſie im Freien zu überwintern. Es war im Herbſte 1829, wo ſich ſchon in den erſten November-Tagen der Winter einſtellte, daher ich mich beeilte, meine an der Garten— Mauer auf den Boden geſtellten, aber nicht einge— ſenkten Aurikeltoͤpfe 2 Fuß hoch mit Laub zu bede— ken, und nicht ohne Beſorgniß ihrem Schikſale zu uͤberlaſſen. Der darauf gefolgte ſtrenge Winter iſt noch in Jedermanns Andenken, und dauerte bis gegen Ende Februar. Am lezten dieſes Monats brach die Eisdeke des Moldauſtromes, und nun waͤlzte ſich eine mit jeder Minute merklich anwachſende Waſſer⸗Maſſe uͤber die Ufer, und uͤberſchwemmte die nahe daran gelegenen Stadttheile, ſo wie auch mein Gaͤrtchen. Ich wollte zwar meine Aurikeln vor dieſer Ueberſchwemmung ſichern, fand aber die Toͤpfe noch ſo feſt angefroren, daß ich ſie nicht los bringen konnte. Bald ſtand das Waſſer drei Schuh hoch daruͤber, und kaum hatte es ſich nach 5 Tagen 1 Theben in Ungarn = 2 fl. 24 kr. (Den gewoͤhnlichen halbjährigen Beltrag.) 428) Herr Franz Auguſtiu Nieberle, Pfarrer zu Legau 8 2 fl. 24 kr. mit dem Motto: Es möge gelingen, was Frau'ndorf's Garten verfhönert und dem Vereine Ehre gewährt! Comerzial-Grenz-Zollamts-Kontrolor zu in das Flußbeet zuruͤkgezogen, als wieder heftige Froͤſte eintraten. Ich gab meine Aurikeln faſt fuͤr verloren, und als bald darauf ſchoͤne warme Tage folgten, konnte ich mich nicht gleich entſchließen, die Laubbedekung davon abzuraͤumen, aus Beſorg— niß, meine Vermuthung beſtaͤtiget zu finden. Endlich mußte es aber doch geſchehen, und wie er— ſtaunte ich, gerade das Gegentheil von dem zu fin— den, was ich befuͤrchtet hatte. Die Aurikeln waren nicht nur alle vollkommen geſund, ſondern zeigten bereits durchaus ſtarke Bluͤtenſtengel, mit zahlrei— chen Blumenknospen. Sie hatten demnach nicht nur den ſtrengen Winter, ſondern auch die Ueber— ſchwemmung mit den darauf gefolgten Froͤſten, de— ren Wirkung ich am Meiſten gefuͤrchtet hatte, ganz ohne Nachtheil uͤberſtanden, was die Staͤrke dieſer Pflanzengattung hinlaͤnglich beweist, daher jede verzaͤrtelnde Behandlung dabei uͤbel angewandt iſt. Ich brachte nun meine Aurikeltoͤpfe theils in ein leeres Miſtbeet, theils auf Stellagen, und ſchuͤzte ſie die erſten Tage vor der Mittagsſonne. Nach vier Wochen ſtanden ſie in voller Bluͤte. Mehrere hatten vier bis fuͤnf 1 Schuh hohe, dike Bluͤtenſten— gel getrieben, an denen Blumen von der Größe ei— nes Silber-Zwei⸗Gulden⸗Stuͤkes prangten, die ſich uͤber den uͤppigen Blaͤttern herrlich ausnahmen. Die Erde, mit welcher meine Aurikeltoͤpfe dießmal gefuͤllt waren, beſtand zur Haͤlfte aus ei— nem Compoſte, den die Gartenzeitung zur Erzielung vieler Feigen vorgeſchlagen hatte, nemlich aus Gar— tenerde, reinem Kuhmiſte und Ochſenblut, die an— dere Halfte war gewöhnliche Dammerde. Obwohl dieſe Erdmiſchung zum uͤppigen Gedeihen der Au— rikeln viel beigetragen haben mag, ſo halte ich doch das Ueberwintern im Freien fuͤr eine Hauptbedin— gung zur Erzielung eines ſchoͤnen Flors, denn die 529) Herr Joh. M. Steininger, k. k. Diſtrikts⸗ Tabak-Verleger und buͤrgerl. Handelsmann zu Ried im Innkreiſe . 5 fl. 30 kr. mit dem Motto: Die Natur if ſchoͤu, kann noch veredelt werden, Dleß that bereits Herr Für ſt In Frau'adorſ's großen Gaͤrten. 362 — wenigen Töpfe, die ich im froſtfreien Zimmer uͤber— wintert hatte, bluͤhten in derſelben Erde wieder eben fo ſchlecht, wie in den fruͤhern JIiheen, und waren neben die anderu nicht anzuſehen. Die in freiem Grunde ſtehenden Stoͤke hielten in Hinſicht des Blumenſtandes das Mittel zwiſchen beiden, wos durch eben der Einfluß der Erdmiſchung erwieſen iſt. Prag. G. Waſtel, Mitglied. Kultur der Erythrina Crista galli Hah⸗ nenkamm⸗-Koralleubaum.) Dieſe überaus ſchoͤne baumartige Zierpflanze kam zuerſt 1771 von Braſilien nach Europa und wird jezt in vielen deutſchen Gärten kultivirt. Dieſe Pflanze iſt zwar etwas zaͤrtlich, will aber doch nicht zu heiß gehalten ſeyn, und muß, damit ſie nicht zu fruͤhzeitig im Winter treibe, in dieſer Jahreszeit an der kuͤhlſten Stelle des Treibhauſes, nahe an den Fenſtern ſtehen. Treibt ſie zu fruͤh im Treibhauſe, zumal in einem hohen, worin ſie mit dem Gipfel zu weit von den obern Feuſtern entfernt iſt, ſo kommen die Zweige ſelten oder nur ſpaͤrlich zur Bluͤte. Dieſe erſcheinen zu dreien aus den Blatt— Winkeln der dießjaͤhrigen Triebe, und bilden am Ende derſelben eine große beblaͤtterte Traube vom prachtvollſten Anſehen. Ihre großen kirſchrothen Blumen erheben dieſe Art zu einer der ſchoͤnſten ih— rer Gattung, und ſie ſollte wegen ihrer leichten Kul— tur in keiner Summlung feblen. So lange die Pflanze noch jung iſt, gedeiht ſie vom Maͤrz bis September am Beßten in einem hohen Sommerka— ſten, woſelbſt ſie vom Mai bis Juli und Auguſt ihre Blumen entwikelt. Unter ſehr guͤnſtigen Umſtaͤn— den trägt ſie Samen, der im Spaͤtherbſte reift. Die Verpflanzungszeit iſt im Oktober und November, die Pflanze wurzelt ſtark, und daher darf der Topf nicht zu klein ſeyn; ein 8 —4 Fuß hohes Exemplar (welches 80 — 100 Blumen liefern kann) bedarf ein 9 Zoll weites Gefäß. Ich finde, daß dieſe, und die anderen Erythrinae in fein geſiebter nahrhafter Miſtbeeterde, welche mit 4 Moorerde, 2 Lehm und 4 groben Flußſand gemijcht ift, ſehr gut gedeihen. Diefe Art wird zwar im Sommer reichlich begoffen, verträgt aber auſſer der Vegetationszeit vom Okto— ber bis Ende Februar oder Anfang Maͤrz, waͤhrend welcher Zeit ſie im Treibhauſe ſteht, nur wenig Naͤſſe, und muß dann, um auch das zu fruͤhe Trei— ben moͤglichſt zu verhuͤten, nur fo viel befeuchtet werden, als fuͤr das Leben der Pflanze nothwendig iſt. Des guten Waſſer-Abzuges wegen wird der Boden des Gefaͤßes einen halben Zoll hoch mit Scherben belegt. Des Lohbeetes bedarf die Pflanze nie; im Fruͤhlinge und Sommer iſt es aber noth— wendig, daß ſie nahe unter Glas ſtehe, viel Luft, reichliche Feuchtigkeit und bei ſtarker Sonnenhize Schatten erhalte. Bei lange eingeſchloſſener Luft, und wenn ſie zu ſehr von naheſtehenden Pflanzen bedraͤngt wird, ſezen ſich gerne viele Schildlaͤuſe an Stamm und Zweige, welche ſorgfaͤltig abgepuzt werden muͤſſen. Um kraͤftigere Triebe, und um ſo ſicherer eine große Anzahl Blumen zu erhalten, iſt es gut, im Februar, ehe die Pflanze zu treiben anfaͤngt, die Zweige bis au die unteren ſtaͤrkeren Knospen einzu— ſtuzen, und die Abſchnitte mit Baumwachs zu verkle— ben. Die Vermehrung durch Steklinge iſt ſchwer. Wenn man die jungen ſaftigen Triebe, wenn ſolche etwa 4 —5 Zoll lang find, in feinem weißen Sande, in ein warmes Miſtbeet ſtekt, ſo wachſen ſie bis— weilen an. Anwendung des Holzkohlenpulvers, um das Gedeihen der Zwiebeln zu befoͤrdern. In dem unter meiner Aufſicht ſtehenden Gar: ten, in einem ſehr feuchten, ſteifen Boden, uͤberſtren— gen Thon, ohne den geringſten Abfall, mißriethen ſeit mehreren Jahren in verſchiedenen Perioden ih— res Wachsthums die Zwiebeln theils durch Wuͤr— mer, theils durch den Stok, der ſich um ihre Wur- zeln ſezte. Dieſes Uebel zeigt ſich ſogleich an den Blaͤttern, welche graugruͤn, dann gelb werden und zu welken beginnen. Ich ſteuerte demſelben dadurch, daß ich Holzkohlenpulver 4 Zoll dik auf die Oberfläche des fuͤr Zwiebeln beſtimmten Landes ſtreute, ehe der Same geſaͤet, das Land aber ſchon gehörig bez 505 ſtellt war; es wurde darauf mit der Oberflaͤche der Erde innigſt vermiſcht, und dann nach gewoͤhnli— cher Weiſe verfahren. Größere und kleinere zu: vor angeſtellte Verſuche zeigten die Nuͤzlichkeit die— ſes Verfahrens; denn die mit dem Kohlenpulver behandelten Beete blieben von dem Uebel gaͤnzlich verſchont, während die übrigen ſtets von demſelben ergriffen wurden. Um das Kohlenpulver troken aufzubewahren, ſchuͤttet man es auf einen runden Haufen, welchen man mit Torf überlegt, dis man es gebraucht. Als ich auf ſolche Kohlenpulver -Beete, nachdem die Zwiebeln herausgenommen waren, Kohl, namentlich Blumenkohl pflanzte, verſchwanden die kugelgelfoͤrmigen Auswuͤchſe an den Wurzeln des Kohls gaͤnzlich, mit denen er ſonſt immer be— haftet war und die ihn am Bluͤhen hinderten. Methode, mehrere Arten Rhododendra, bengaliſche Roſen, und andere wider den Froſt empfindliche Holzarten geſund und ſicher, ſelbſt in der ſtrengſten Kaͤlte im Freien zu durchwintern. Um Rhododendron ponticum, pontatum, maximum, hirsutum, furugineum und cataubi- ense; Rosa semperflorens, sinica, multiflora, Grevillii, Boxburghii,moschata u. a.; Horten- sia mutabilis, Coriaria myrthifolia und mehrere andere immer grüne Sträucher bequem und ficher zu durchwintern, laſſe man ſich eine Art Korbringe verfertigen, von Weiden weitlaͤuftig geflochten, welche je zwei und zwei ſo in einander gepreßt wer— den muͤſſen, daß beide Ringe 8— 10 Zoll Raum zwiſchen ſich behalten, welcher mit Laub oder Moos ſehr dicht verſtopft wird. Ein Dekel, welcher wie ein Strohdach verfertigt wird, dient dazu, um bei⸗ eintretendem Froſte die Pflanze, welche im Korbe ſteht, zu uͤberdeken; derſelbe muß über den aͤußern Ring paſſen, und zugleich die Laubwand gegen ein— dringende Naͤſſe ſchuͤſen. Will man mehrere zu: ſammenſtehende Pflanzen auf dieſe Art ſchuͤzen, ſo werden rund umher Staͤbe eingeſtekt, und auf aͤhn— liche Art, wie die Korbringe geflochten und die Zwi— ſchenraͤume verſtopft. Da aber hier wegen des großen Umfanges keine Strohdekel anwendbar find, ſo nehme man dafuͤr duͤnne Bretter und bedeke ſol— che bei Froſtwetter 1— 2 Fuß hoch mit Heidekraut, oder 8 Zoll hoch Laub. Eine Hefe von Rhododen- dron oder Viburnum Tinus würde am Beßten auf ſolche Weiſe durch den Winter erhalten werden koͤnnen. Innerhalb der Geflechte wird der Erdboden 8 Zoll hoch mit Laub bedekt. Bei jeder milden Wit⸗ terung verſtattet dieſe Einrichtung den großen Vor— theil des Luftgebens, wodurch die Pflanzen gruͤn und geſund erhalten werden. Die hochwachſenden Roſen werden kreisfoͤrmig innerhalb der Geflechte umher niedergebunden. — Ueber den Spargelbau. Nach engliſchen Nachrichten zieht man jezt vor, den Spargel in einzelnen Reihen zu bauen. Man gewinnt dadurch die Gelegenheit, den Duͤnger an die Wurzel zu bringen, indem man ihn mit dem Spaten zwiſchen den Reihen einſticht, waͤhrend die bisherige Weiſe der Miſtbedekung leicht den Krebs an die Pflanzen bringt. Die Pflanzungen geſchehen in 5 — einen hal— ben Fuß von einander ſtehenden Reihen. Die Stoͤke legt man 9 Zoll von einander. Der Boden muß vorher ſehr tief umgegraben und mit verfaultem Rindermiſte gut geduͤngt werden. Auch zieht man vor, im Juli, ſtatt im Fruͤhjahre zu pflanzen, und zwar mit Samen des n Jahres. — Blumenzwiebeln in kurzer Zeit zur Bluͤte zu bringen. Ein Kunſtgaͤrtner hat kuͤrzlich die Entdekung gemacht, binnen 3 Wochen faft alle Arten Blumen- Zwiebeln in Toͤpfen bis zur vollftändigen Bluͤte zu treiben. Das Verfahren dabei beſteht darin: Man. fuͤllt den Blumentopf faſt bis zur Haͤlfte mit unge— loͤſchtem Kalke, den übrigen Raum aber mit Erde an, legt die Zwiebeln, wie gewoͤhnlich, und erhaͤlt die Erde nur moͤglichſt feucht. Die Waͤrme, welche vom Kalke erzeugt wird, hebt die Erde zwar in die Höhe, man druͤkt jedoch dieſelbe täglich nieder, und hat das Vergnügen, in ſehr kurzer u. ganz ungewoͤhn— licher Zeit die ſchͤnſten Blumen entſtehen zu ſehen. 564 Nuͤzliche Unterhaltungs⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Calochortus.) Alle Arten von Calochortus find zwiebeltragende Pflanzen, mlt geſtreiften Stengeln, ſchmalen ſcheldigen Blättern und ſchoͤnen purpurfardnen oder weißen Blumen, welche auf der Janenſelte merk⸗ würdig gebartet find, Die zuerſt von Pur ſch beſchrle⸗ bene Art, ſcheint große Verſchledenhelten von den uͤbri— gen zu zeigen, aber bei genauer Analypſe der Bluͤten⸗ Thelle verſowiadet dieß. Dleſe Gattung hat Aehnlichkelt mit der Fritillaria, von welcher fie ſich darch dle getrenn⸗ ten zlegeldawartig liegenden Blumenblätter und die fadigen Ashänge, durch die Kuͤrze der Staubgefäße und die Anheftusg der Samen in einer einzelnen Reihe unterſcheldet. Die Gattungscharaktere find folgende: Calochortus: Blumenblätter 6, ausgebreitet, aufrecht oder herabhaͤngend, übereinanderliegend, dle 8 funern breiter mit einem Fadenbuſche Aber dem Nagel. Staub⸗ Fäden 6, kurz, eingefügt auf der Baſis des Stempels; Staubbeutel laͤnglich, vierkantig, halb fo laug als die Blumenkrove. Fruchtknoten oberſtaͤndig, drelkantig, Grlffel febr kurz, Narbe dreilappig, zurükgeſchlagen; Kapſel verſchieden an Geſtalt, lintenförmig oder oval, drelfaͤcherig, vielfamig, an der Spkze in drei Klappen ſpaltend und durch Thellung der Scheidewaͤnde aufſprin⸗ gend. Samen zahlrekch, flach, wagerecht, oval, halb⸗ rund oder eklg, in einer Reihe, mlt haͤutiger Schale. Man Eultivirt vorzügli® 3 Arten: Calochortus macro- carpus, Calochortus nitidus nnd Calochortus elegans. Ihr Vaterland fft Amerika, wo fie fih vorzüglich in den Gegenden am Kolumbla-Fluße finden, Nachricht für Blumenfreunde. In Folge des in Nro. 38 der Grtztg. h. Js. von mir enthaltenen Aufſazes, bin ich, noch ehe dieſe Nu⸗ mer hier angelangt, mit mehreren Zuſchrlften beehrt worden. Da Briefe aus dem Auslande gur bis an die oͤſterreichiſche Srenze frankirt werden können, fo bleibt mir immer noch das Porto von daher zu entrichten, welches 10—ı2 kr. Conv. Mz. beträgt, je nachdem dle Grenze näher oder welter von Prag iſt. Derſelbe Fall tritt ein, wenn ich Briefe ins Ausland zu ſchiken habe, die ich ebenfalls bis an die Grenze franklren muß. Daher wollen Blumenfreunde, dle mich mit Zuſchrlften und Beſtellungen, denen der Betrag gleich beizulegen iſt, beehren, auf Vergütung meiner Auslagen, wle auch der Emballage, gefaͤlligen Bedacht nehmen. Prag im Okt. 1830. G. Waſt el, correſpondirendes Mitglied. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßan. Beſtell Die Rosmarin ⸗ Blüte Sah ich ein zartes Blümchen Strahlend wie himmliſches Blau; Sagt' mir eln freundliches Maͤdchen: Nimm dleſes Blümchen und ſchau! Schan es mit lieblichen Blffen, Nimm es mit freundlicher Hand, Es werd dich wounkg entzüfen, Es iſt der Zaͤrtlichkelt Pfand. Ploͤzlich enteilte das Mädchen Mir dann mit laͤcdelndem DIIE, Und lief das freundliche Blümchen In meinen Händen zuruͤk. Was fol dies Bluͤmchen mir ſagen? Fragt ich im traulichen Scherz.: Soll ich am Buſen es tragen? Bluht es mir Luft oder Schmerz? Und ſieh! das Bluͤmchen erblaßte, Fiel mir aus taͤndelnder Hand, Während ich fregte und ſpaßte, Daß ich es nie wieder fand. Aber dle Liebe — dle Liebe Wuchs in der Seele empor, Und quoll im heftigſten Triebe Schnell aus dem Buſen hervor. Waͤhrend ich ſtaunend nun dachte, Flel es im Sinne mir bel: Daß, was das Maͤdchen mir brachte, Blüte vom Rosmarin fey. Diefe verbindet die Herzen, Machet das Mädchen zur Braut, Endet die Liebe mit Schmerzen, Wenn man ſie öfter beſchaut. Vonrat h. Tang; Wer meine Früchte will genießen, Der ſuche fie euf meizen Zweigen nie! Er ſchuͤttelt, bricht, und pfluͤkt fie nicht: und findet fie, Wenn er den Stamm zerjtört, blos unter meinen Füßen. J 2 ja p⁰ 22 ungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtämter an. . — ara are as ar Der ganzjäprige Preis iſt in gang Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei. Allgemeine deutſche W Garten S tete nan g Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 44. 2. November 1830. Fnhalt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Ergebenfte Berlichterſtattung über einige in der Pflanzen: Kultur ges fammelte Erfahrungen. — Ueber dag Treiben der türkiſchen Ranunkeln. — Leichte Vermehrung der Cineraria amelloides- — Die Reſede (Reseda odorata) ſeht frübe im kalten Grunde zur Blüte zu briugen. — Große Bluͤteukolben am Goldlak. — Iſt die gaͤnzliche Ausrottung der Amei⸗ fen in Gärten auzuratyen? — Sicheres Mittel, den Kohl gegen Raupen zu ſchüzen. Fortſezung neuer Mitglieder. — Seine Hochwohlgeborn, Herr EmericusEdler v. Hara- Inhaber der Herrſchaft Novigrad (Neuſchloß) und Beſizer mehrerer Laudguͤter und Realitäten im Koͤnkg reiche Croatien; der loͤblichen Agramer, Varasdiner und Kreuzer OGeſpannſchaften Gerichtstafel⸗Aſſeſſor zu Novigrad in Croatlen. minchich, Seine Hoch wurden, Herr Franz Auguſtin Nieberle, Pfarrer in Legau k. b. Landgerichts Groͤnenbach im Oberdonaulreiſe. Seine Wohlgeborn, Herr Johann Buschek, quler in Trleſt. Ban⸗ — Runge, Tönigliher Depoſitar, Kaſſen-Rendant und Calculator zu Lindsberg an der Warthe im Koͤnlgrelche Preuſſen. — Jakob Hell, Conzepts⸗praktikant im k. k. Krels⸗ Amte zu Korneuburg. Ergebenſte Berichterſtattung uͤber einige in der Pflanzen-Kultur geſammelte Erfahrungen. Folgende in verſchiedenen oͤkonomiſchen Schrif: ten als vorzuͤgliche Futterkraͤuter geruͤhmte und deß— halb zum Anbaue empfohlene Vegetabilien: Aster novae Angliae, Belgii, Solidago altissima, und virga aurea haben mich veranlaßt, fie aufmerkſamen Kultur— Verſuchen zu unterwerfen, um den ihnen zugeſchrie— benen Nuzen kennen zu lernen. Die Reſultate erga— ben: holzige Stengel, ſchwache Beſtaudungen und ei- nen langſamen Wuchs. Welche Gruͤnde Veranlaſſung gegeben, den Anbau in Rede ſtehender Gewaͤchſe als Futterkraͤuter zu empfehlen, die meinen von denſelben gehegten Erwartungen auf keine Art ent ſprachen, vermag ich nicht zu beſtimmen. Aster grandiflora, mit deren Kultur ich mich ſchon ſeit Jahren beſchaͤftige, ſtaudet auf eine ausgezeichnete Weiſe, treibt mit vielen ſaftrei— chen, dem Viehe gute Nahrung gebenden Blaͤttern beſezte Schoſſe und waͤchst ſo ſchnell, daß ſie bei Erreichung einer Hoͤhe von circa zwei Fuß gemaͤht, — . —— —V Nachrichten aus Frauendorf. Feilbietung ausländiſcher Gehoͤl ze und Zlerſträucher zur Anlegung fogenannter engliſcher Gärten. Wr haben in unferen Blättern noch niemals eln Verzeſchniß unſerer vorräthigen ausländiſchen Gehölze und Zlerſträucher geliefert, weßhilb wir von ſehr vle⸗ len Gartenfreunden beftändig mit Nachfragen angegan⸗ gen werden: „was wir denn an ſolchen abgebbar vor- räthig haben, und zu welchen Preifen?” Es ſcheint deßhalb noͤthig, dieſen Gegenſtand hier einmal eigens zur Sprache zu bringen. Gleich bei der erſten Grundlegung des Frauendorfer Snftitutes nahmen wir vorzuͤgliche Ruͤkſicht, ſolche Schmuk⸗ Bäume, Straͤucher und perennirende Verzierungspflan⸗ 47 506. wo ihre Stengel noch ziemlich zart find, pro Jahr 2—5 Mal gehauen werden kann. Art wuͤrde nach den Ergebniſſen der mit ihr ange— ſtellten Anbauungs-Verſuche, wohl eher, als die fruͤher gedachten Vegetabilien geeignet ſeyn, deren Kultur als Futtergewaͤchs zu empfehlen? Zu Anlegung kuͤnſtlicher, oder zu Verbeſſerungen ſchon beſtehender Wieſen, erlaube ich mir folgende Gewaͤchſe in gehorſamſten Vorſchlag zu bringen:: Lathyrus perennis, Lolium perenne aristatum, Anthoxantum odoratum, Avena elatior, Alchemilla vulgaris. Lathyrus perennis aͤußert das zweite, fo wie nicht minder die folgenden Jahre nach ihrer Aus— ſaat, eine außerordentliche Vegetation, und liefert ein vortreffliches ſehr ergiebiges Futter. Lolium perenne aristatum ſtaubet ſtark, ges hoͤrt zu den beßten Graͤſern und waͤchst ungemein ſchnell. Ein den 14ten April l. Is. damit beſaͤe⸗ tes Land gab mir noch vor Eintritt des Herbſtes ſchon 2 reichliche Schnitte. Anthoxanthum odoratum gewaͤhrt ein den Pferden, Kuͤhen, Schafen und Ziegen, in gruͤnem und gedoͤrrtem Zuſtande, ſehr angenehmes Futter, ſtaudet gut und kann pro Jahr, nach Beſchaffenheit des Bodens, 2— 5 Mal gehauen werden. Avena elatior treibt eine große Anzahl zarter, blattreicher, 4 Fuß hoher Halme mit 12 Zoll langen, ſehr vielen mehlreichen Samen tragenden Rispen, gedeiht beinahe auf jedem Boden, iſt ein der Ge— ſundheit des Viehes beſonders zutraͤgliches, nahr— haftes Futter, perennirt 6—8 Jahre, gibt durch einen Sommer 4 reichliche Schnitte und Eis Same eine vortreffliche Gruͤze. Dieſe Aſter⸗ Alchemilla vulgaris wird unter die vorzuͤglich⸗ ſten, die Quantitaͤt und Qualitaͤt der Milch ver— mehrenden Gewaͤchſe gezaͤhlt, und aus dieſem Grunde von Schweizer Molkerei: Inhabern beſon⸗ ders geſchaͤzt, da es jedoch zu den eine nur ſpaͤrliche Ausbeute liefernden Vegetabilien gehoͤrt, iſt deſſen Anbau blos im Gemiſche mit andern uͤppig vegetiren⸗ den und gleiches gutes Futter hervorbringenden Gewaͤchſen zu empfehlen. Das bei vielen Landwirthen gegen neue Ver— beſſerungen herrſchende Vorurtheil, welches theils aus Unkenntniß, theils aus Scheue fuͤr anzuſtellende, eigenes Nachdenken erfordernde Verſuche, ihre Be— ſizung auf die zwekmaͤßigſte Weiſe zu nüzen, ent⸗ ſteht, gibt Veranlaſſung, die Kultur ſo mancher Beachtung verdienender Gewaͤchſe zu vernachlaͤßi— gen und keine Sorge zu tragen, des Anbaues un— werth ſcheinende Plaͤze durch Anbauungen nuͤzli— cher, fuͤk ſie paſſender Vegetabilien tragbar zu machen. So z. B. wird in Schleſien, nicht aber in England, Schweden und einigen andern Laͤndern die Kultur des in verſchiedener Hinſicht zu dkono— mifch-technifcher Benuzung ſehr intereſſanten Ge— waͤchſes, Menyanthes trifoliata, von dem ich nun handeln und auf feinen Aubau aufmerkſam machen werde, ganz außer Acht gelaſſen. In Rede ſte—⸗ hendes Vegetabil wird mit dem beßten Erfolge, nicht nur die Stelle des Hopfens erſezend, ſondern denſelben noch uͤbertreffend, zu Anfertigung geſun⸗ der, und vorzuͤglich ſchmakhafter Biere, z. B. des engliſchen Porter und des ſchwediſchen Stokholmer benuzt. An Bitterkeit uͤbertrifft es den Hopfen, und darf alſo von dieſem zu einem Gebraͤue Bier, bedeutend weniger, als von jenem genommen wer— den. Seine Blaͤtter muß man an einem luftig ſchattigen Orte troknen, und im Fruͤhjahre, wenn — . . . 7 , . SBSEIERES 220. zen in großen Maſſen anzuziehen, welche ins freie Land, auf Alleen, in öffentliche Aal⸗ges und engliſche Garten, oder ſonſt zur Verſchöͤnerung der Umgebungen von Städten, Märkten, Shlöfern und Dörfern in neuerer Zeit mit Recht fo beliebt geworden und der Anpflanzung fo würdig find! Es gibt gewiſſez Arten Gehölze, deren Vermehrung aͤuſſerſt langſam von Statten geht, welche folalich in- ner eines ſo kurzen Zeitraumes, als das Frauendorfer Inſtitut beſteht, noch nicht in großen Maſſen vorräthie gebracht werden konnten, dagegen viele andere ſich leich ter und ſchueller vermehren laſſen. Wenn wir nun gleich von faft allen in Europ be: kannten ausländiſchen Gehölzen ic. Vorräthe heben, fo wollen wir hier vub für das heurige Jahr doch nur diejenigen zur oͤffentltchen Feilbletung brlagen, welche tier ſtüͤkweiſe zu den beigefezten Preifen, — in großen Maſſea aber noch bifiger abgeben können, Diefe ſind: 567 ſie noch jung und in der beßten Kraft find, einſam— meln laſſen. Zur Bereitung weicher und ſuͤßer Biere ſind dieſelben ihrer eigenthuͤmlichen Bitterkeit we— gen, wie ſich von ſelbſt verſteht, nicht geeignet. Im Ganzen wird Menianthus trifoliata auf die⸗ ſelbe Weiſe wie der Hopfen behandelt. Aus deſſen Blättern laͤßt ſich eine grüne und gelbe, für Maler und Faͤrber anwendbare Farbe bereiten. In medi— einiſcher Hinſicht werden ſie auf vielfache Art mit dem beßten Erfolge benuzt. Aus ſeinen Bluͤten ziehen die Bienen Stoff zu Honig, und deſſen Same iſt ein der Geſundheit des Geflügels ſehr zutraͤg— liches Futter. In Rede ſtehendes Vegetabil ge— deiht in Suͤmpfen und Moraͤſten, die ſeine kriechende Wurzel ſehr bald mit einer feſten Deke uͤberziehen. Da dergleichen Grundſtuͤke fuͤr nicht kulturfaͤhig ge— halten zu werden pflegen, und demnach meiſt unbe— baut bleiben, ſo waͤre wohl zu wuͤnſchen, ſie durch den Anbau des queſtionirten Gewaͤchſes auf eine Beruͤkſichtigung verdienende Weiſe zu nuͤzen. Nach eingegangenen Berichten geſchaͤzter Mit— glieder des Acclimatiſations- Vereins für vaterlaͤn— diſche Kultur, dem ich vorzuſtehen die Ehre habe, ſind von demſelben Anbauungs-Verſuche mit Gos— sypium herbaceum unternommen worden, welche jedoch wegen der Kuͤrze unſerer Sommer, wo die zu erbauen beabſichtigte Pflanzenwolle nicht zur gehoͤrigen Reife gedieh, unguͤnſtige Reſultate gelie— fert. Sollte es denn keine, die Stelle von Gos. h. erſezende, in unſerm deutſchen Vaterlande mit gluͤk— lichem Erfolge anzubauende Gewächfe geben? Ver: ſuche dieſer Art! wuͤrden wohl ſehr wuͤnſchenswerth ſeyn? * Da die Kultur nuͤzlicher Oel-Gewaͤchſe auch Be— ruͤkſichtigung verdient, habe ich mich l. Is., wie ſchon früher, mit dem Anbaue von Helianthus annuus maximus beſchaͤftigt, welche eine große Anzahl guter oͤlreicher Samen, ohne ſonderliche Pfle— ge zu bedürfen, hervorbringt, wenn ihr nur ein feuchs ter und ſonniger Standort angewiefen wird. Nach— dem der Same gereift und zu deſſen Ernte geſchrit— ten werden konnte, betrug der Umfang eines Frucht— Bodens der größten Exemplare 5 Fuß, der Bogen ſeiner Woͤlbung 14 Zoll preuß. Maß, und deſſen Schwere 5 Pfund 22 Loth preuß. Gewicht. (Wird fortgeſezt werden.) Kreisſtadt Nimpt ſch in Nlederſchleſien. Baron v. Kottwitz, Prem. Llentenant a. D., korreſp. Mitglied der prakt. Garten bau⸗Geſellſchaft zu Frauendorf in Bayern, wirkllches auswärtiges Mitglied des Gartenbau- Veretus in den k. preuß. Staaten zu Berlin, correp. Mitglied der ſchleſi⸗ ſchen Geſellſchaft für vaterlaͤndiſche Kul⸗ tur zu Breslau, Ehren-Mitglied der märklſch. oͤkonom. Geſellſchaft zu Potsdam ic. Ueber das Treiben der tuͤrkiſchen Ranunkeln. Herr P. F. Bouché, Kunſt- und Handels— Gärtner in Berlin, gibt folgendes Verfahren an, die tuͤrkiſchen Ranunkeln zu treiben. Er ſagt: „Unter den Zierpflanzen, die zum Treiben be— nuzt werden, gehoͤren die Ranunkeln vorzugsweife zu den ſchoͤnſten, insbeſondere die ſogenannte tuͤrki— ſche Rannnkel — Ranunculus africanus Febu— rier, Ranunculusasiaticus var. sanguineus Can- dolle; Turban d'or und exquisita romana der hollaͤndiſchen Blumiſten. — Sie zeichnet ſich nicht allein durch ſchoͤnen Bau und brennende Farben, ſondern auch durch lange Dauer der Bluͤte aus. Deſſen ungeachtet gehoͤrt ſie immer noch zu den Sel— I ——— — 0ö i ————————— — EEE TEST, kr, kr, kr. Acer negundo, Von 30 kr. abs Aesculus Hippocastanum, Von Amygdalus pumila flore pleno 24 wärts bis 12 24 kr. abwärts bis sſ Andromeda polifolia . 48 — platanoides. Von 24 kr. ab» — hybrida ... 24 Kristolochia Sipho 24 warts bis. . . 40— macrostachys . 45 Berberis vulgaris „„ — pseudo platanus. Von 24 kr. — Pavia 24 — fructu violaceo 18 abwärts bis 2 6 — rubicunda etule 5 — sacharinum 2 2 24 K morpha fruticosa . 12 — lenta Se 48 — striatum 24 Amygdalus communis. 10— papyracea 20 — tataricum. Von 24 tr. ab: — nana “ 2... % .12]Bignonia Catalpa , . 18 warts bis. 9|— pumila 1 . 1% radieanss e „ 1 422 568 tenheiten unſerer Treibhaͤuſer und Zimmer, wovon der Grund wohl groͤßtentheils in den Schwlerigkei— ten liegt, mit welchen das Treiben, oder Hervor— bringen derſelben verbunden iſt. Ich will daher mit wenigen Worten das Verfahren angeben, das ich ſeit einer Reihe von Jahren beobachtete, und wo— durch es mir gelungen iſt, ſie im Winter mehren— theils mit Erfolg zu erziehen. Ich ſage mehren— theils, indem eine unguͤnſtige Witterung oft alle angewandte Muͤhe vereitelt. Zuerſt muß man darauf bedacht ſeyn, ſich kraͤf— tige und geſunde Zwiebeln zu verſchaffen, oder ſelbſt zu erzielen; welches leztere gewiß jeder Gaͤrtner vorziehen wird. Es iſt dieß fuͤr ihn nicht allein vortheilhaft, ſondern er iſt auch von der Guͤte der— ſelben uͤberzeugt, und hat Pflanzen, die an ſeinen Boden gewöhnt find, worauf ſehr viel ankommt. Ich will daher in der Kuͤrze das Erziehen derſelben im Beete vorangehen laſſen. Zu dieſem Behufe laſſe ich im November, oder Dezember, ein gewoͤhnliches Miſtbeet mit halb ver— brauntem Pferdemiſte, d. h., mit ſolchem, der 4 bis 5 Wochen auf einem Haufen gelegen und die größte Hize verdampft hat, dergeflalt füllen, daß noch eine Lage guter, kraͤftiger Miſtbeeterde, s bis 10 Zoll hoch, daruͤber gebreitet werden kann. In dieſes Beet nun pflanze ich bie Zwiebeln (eigentlich Knollen) in Reiyen von 5—6 Zoll Entfernung, und 1 Zoll tief ein. Sodann laffe ich fie durch Um— ſchlaͤge von Miſt, Laub u. dgl., und durch Belegen der Feuſter mit Strohmatten, gegen die Einwir— kung einer zu ſtrengen Kälte ſchuͤzen, obgleich fie dieſer, wie dem Froſte, ſo ziemlich widerſtehen, und es ihnen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, ſelbſt dann nicht nachtheilig wurde, wenn die Erde 2—5 Zoll tief gefroren war. Bei gelindem Wet: ter luͤfte ich die Fenſter fleißig, und begieße die Pflanzen, im Falle die Erde troken wird, reichlich, indem ſie, beſonders bis zur Blütezeit, viel Feuch⸗ tigkeit lieben. Gelangen ſie auf dieſe Weiſe im April, oder Aufangs Mai zur Bluͤte, ſo nehme ich die Fenſter ganz weg, und beſchatte ſie nur mit Brettern, was auch bis zum Hinwelken der Blaͤtter geſchieht, Indem die Ranunkel keine zu große Son- nenhize verträgt. — Der Grund bievon iſt wohl in dem Umſtande zu ſuchen, daß die tuͤrkiſche Ra— nunkel von Natur eine Wieſenblume iſt, und als ſolche von nebenſtehenden Pflanzen reichlich beſchattet wird. — Solbald die Blaͤtter gelb werden, hebe ich die Knollen wieder aus der Erde, und laſſe ſie an einem fühlen, luftigen Orte abtroknen. Sie übrigens im freien Lande, gleich den übrigen Ranunkeln zu zie— hen, hat mir noch nie recht gelingen wollen, und ich glaube, daß ſie im Februar und Maͤrz mehr Waͤrme haben wollen, als die andern. Was nun das Treiben der tuͤrkiſchen Ranunkeln betrifft, fo gehört dasſelbe zu dem uneigentlichen Treiben, das nicht, wie das eigentliche, durch kuͤnſt⸗ liche Waͤrme, ſondern durch ein Anregen der Le— benskraͤfte, durch unzeitiges Beſchneiden u. ſ. w. bewirkt wird. Ich nehme zu dem Ende Knollen, die ein Jahr über troken, d. h. ungepflanzt, gele⸗ gen haben, indem friſche, in demſelben Jahre erſt ausgenommene, nie ſo gut gedeihen. Dieſe nun pflanze ich zu verſchiedenen Perioden in Toͤpfe, die mit kraͤftiger Miſtbeeterde gefüllt find, welche aus vier Theilen Kuhmiſt und einem Theile Sand be— ſteht; und zwar die erſten Anfangs Auguſt, und fahre ſo von 14 zu 14 Tagen bis in den Oktober damit fort. Sodann ſtelle ich ſie an einen freien Ort, wo ſie an warmen Tagen gegen die Sonnen— Strahlen geſchuͤzt werden. Iſt die Lage des Orts — kr, kr. kr, Buxus sempervirens „ 3|Clematis Vitalba , + + 10 Cornus sanguinea „. . 6 — — arborescens 10 Colutea arborescens 6 — sericea 2 ° 8 28 Calycanthus floridus Fr . 36|— orientalis s : 12 — sibirieaa 4 a „ 12 Castanea vesca . 3 24 Corchorus japonicus 8 24 — Stricta 2 8 SE Celtis australis 2 12 Cornus alba . S 4 Corylus Avellaiia R - 6 Cephalanthus oceidentalis. 1 — fol. varieg. — 1 — — maxima 10 Cercis canadensis . . « 241— alternifolia 2 . : 18I— — oblonga 2 510 — Siliquastrum A . 24|— eircinata 5 ° 15 Crataegus coccinea e 116 Chionanthus virginica — 45 — mascula — 6 — Crus galli ji 1 Clematis virginiana a » 24|— novi Belgii — ° 10 Cydonia chinensis , 5 2.8 r 369 nicht recht frei, und ſtellt man ſie etwa hinter, oder gar unter die Baͤume, oder hinter Zaͤune und Mau— ern, fo treiben fie zu ſchwach, um nachher gut bluͤ— ben zu koͤnnen. In jener freien Lage erhalte ich ſie, ſo lange es des Froſtes wegen, bei naͤchtlicher Bedekung von Fenſtern und Laͤden, moͤglich iſt. Auch darf das fleißige Begleßen nicht vergeſſen wer— den. Tritt ein ſtarker Froſt ein, ſo ſtelle ich ſie ins Glashaus, und zwar den obern Fenſtern ſo nahe, als moͤglich. An den untern, mehr oder weniger ſenkrecht ſtehenden Fenftern, hat es mir noch nicht damit gelingen wollen. Ich bediene mich zu dieſem Behufe eines kleinen Glas hauſes, welches mitten zwiſchen zwei andern liegt, und in dem kein Ofen befindlich iſt, wohin aber bei ſtren— ger Kaͤlte durch die auf beiden Seiten offen ſtehen— den Thaͤren die noͤthige Waͤrme eindringen kann. Meinen Beobachtungen zufolge, iſt die Ofenwaͤrme den Ranunkeln ſehr nachtheilig, beſonders wenn ſie im Begriffe ſind, Knospen zu treiben; daher gedeihen ſie auch faſt gar nicht, wenn ſchon vor dem Januar ſtarker Froſt eintritt, und man gendthigt iſt, ihnen durch vieles Heizen zu Hilfe zu kommen. Bei dieſer Behandlung ſind die tuͤrkiſchen Ra— nunkeln mir in der Regel recht gut gediehen, und ich habe ſie immer, je nachdem der Herbſt warm oder kalt war, vom Oktober oder November bis in den Februar in Bluͤte gehabt. Das Treiben der übrigen gewöhnlichen Garten: Ranunkeln, hat mir noch nie recht gelingen wollen; auch ſind ſie, wenn ſie ja zur Bluͤte kommen, weit weniger ſchoͤn, als die tuͤrkiſchen. Es iſt daher wohl nicht der Muͤhe werth, ſie zum Treiben zu benuzen. Leichte Vermehrung der Cineraria amelloides. D Meine meiſten warmen und kalten Pflanzen ver- ſeze ich mit Ende des Monats Mai in geſchuͤzter Lage in den freien Grund. Hier bleiben ſie durch den ganzen Sommer bis Ende Auguſt ſtehen, und gewaͤhren mir einen weit ſchoͤnern Flor, als wenn ſie in Toͤpfen ſtuͤnden. Eines Theils iſt dieſe Vers ſezung in freien Grund bei mir bedingt nothwen— dig, weil mir das Waſſer mangelt und deſſen Herbeiſchaffung zu viel Umſtaͤnde macht. Um alſo ſo viel moͤglich die Sammlung zu erhalten, pflanze ich ohne Unterſchied ſowohl einen Theil der warmen, als auch der kalten Gewaͤchſe auf beſonders zuge⸗ richteten Rabatten ins Freie, in eine der Sonne nicht zu ſtark ausgeſezte Lage. Hier bluͤhen die Lantana, Vinca rosea, Clerodendron fragrans, Aselepias currasavica, angustifolia und tube- rosa, Heliotropium grandiflorum, Plumbago capensis, Jasminum odoratissimum, Salvia splendens, dann die vielartigen Pelargonien u. m. a. in hönfter Vollkommenheit, auch laͤßt ſich eher im freien Grunde von allen dieſen Pflanzen leichter und weit mehr Samen erziehen, als ſonſt. Um wieder auf die Cinneraria amelloides zu kommen, muß ich beifuͤgen, daß ich, weil ich dieſes Gewaͤchs, wegen ſeiner zarten Bluͤten, die es zu verſchiedenen Zeiten und beſonders im Sommer in Menge bringt, ſehr liebe, immer viele Exemplare uͤberwintere. Im Sommer, wenn ſie dann mit den andern Pflanzen ins Freie verſezt werden, wird die Erde um die Stöfe oͤfters aufgelokert, und ſo kom⸗ men die untern Aeſte oftmals unter die Erde zu ſte⸗ hen, ſchlagen Wurzeln, und ſchon von einem einzigen Stoke gewann ich ſechs Stüfe junge Ableger. Dies kr, Kr. “ kr, Cydonia vulgaris . Daphne Mezereum . „10Genista sibirica 8 1 10 Cytisus alpinus . 7 9 Diervilla. canadensis . . 9j— tinctoria 5 479 — austriacus 12)Fagus sanguinea . 24 Gleditschia triacanthos an — capitatus , 1 9Fraxinus excelsior „ 9 Halesia diptera * 4 22 — elongatus 5 — 12 — — pendula ° 24 Hedera Helix 8 P WA — hbirsutus 10 — expansa 4 N « 22|Hibiscus Syriacus , 3 0 — Laburnum 5 +. 8— juglandifolia » 24 Hippophae rhamnoides . 15 — nigricans . — 12 — Ornus 9 5 24 Hydrangea arborescens 12 — sessilifolius 1 12 — parvifolia 5 N 27ı— glauca — 4 5 18 — supinus A > 120Genista florida 12 — nivea * A 2 15 570 führte mich auf einen befondern Vortheil den ich ſeit jener Zeit forwaͤhrend im Gebrauche fuͤhre, und zwar: N Ich ſeze nunmehr alle meine Pflanzen um viel tiefer in die Erde, als fie früher im Topfe ſtanden, dadurch gewinnt der Stok friſche Wurzeln, die aus dem Stamme, der tiefer in die Erde kam, ausſchla— gen, dann ſchneide ich im Herbſte beim Umſezen die alten Wurzeln von unten, ſo viel noͤthig, weg, und ſo wird alle Jahre fortgefahren; kommt dann der Stamm mit den unterſten Aeſten mit unter die Erde zu ſtehen, fo vervielfältigt ſich der Stok ohne viele Mühe von ſelbſt. So mache ichs mit an— dern Arten von Cineraria, Senecio und allen übriz gen Gewaͤchſen, die leicht wurzeln. ' Wenn ich dann ſo viele junge Stoͤke erziehe, achte ich die alten nicht mehr, und um mir die Muͤhe mit deren Verſezen im Herbſte zu erſparen, laſſe ich ſie ſo lange im Grunde ſtehen, bis ſie der Reif vernichtet, oder fie werden an andere Gartenz Liebhaber verſchenkt. Bellowar in Groatien. Die Reſede (Reseda odorata) ſehr fruͤhe im kalten Grunde zur Bluͤte zu bringen. Pauly. Dieſe einjährige Pflanze, welche ihrer ſchoͤnen Bluͤten, vielmehr ihres angenehmen Geruches we— gen ſehr viele Liebhaber zaͤhlt und daher allgemein bekannt iſt, verdiente, daß ſie in den Gaͤrten zur fruͤhern Blüte befördert würde. Viele pflegen fie deßhalb in den Gewaͤchshaͤuſern und verpflan— zen ſie dann ſammt der Erde aus den Toͤpfen Allein bei der erſten Methode muͤßte man ungeheuer viele Blumen-Toͤpfe haben, um einige Einfaſſun— gen bei großen Gruppen bepflanzen zu koͤnnen. Bei der leztern Act Fränfeln die Pflanzen oft ſehr lange, wenn ſie, wie haͤufig geſchieht, an den Wurzeln von der Erde entbloͤßt werden, bleiben nicht ſelten ganz aus, oder blühen wenigſtens nicht fruͤ⸗ her, als die ſogleich in das kalte Land gefäeten Pflanzen. j 1 f Die beßte Methode, welche ich in dieſer Hinz ſicht ſeit einigen Jahren praktiſch erprobte, iſt folgende: 5 N Man nimmt im Februar oder Anfangs März eine Partie Waldmoos und macht davon eine Art kleiner Koͤrbchen, welche man am Beßten über ein Pflanzholz, mit Baſt gebunden, verfertiget, und zwar 1— 13 Zolle weit und 2 Zolle tief. Hat man ſo viele fertig, als man zu einer Einfaſſung fuͤr hinreichend halt, fo wird jedes mit guter Miſtbeet— Erde angefuͤllt, mit Samen beſaͤet, und dann in ein mittelmaͤßig warmes Miſtbeet geſtellt, und im Uebrigen wie Sommerpflanzen gepflegt. Nach eini⸗ gen Tagen kommen die Pflanzen zum Vorſchein, wo man dann die ſtaͤrkſten 2—35 in jedem Koͤrbchen ſtehen läßt, die übrigen aber ausreißt. Wachſen die Pflanzen allmaͤhlig heran, ſo gibt man ihnen immer mehr Luft, und ſucht ſie ſo an das Freie zu gewoͤhnen. Sind keine Nachtfroͤſte mehr zu befuͤrchten, oder will man die Muͤhe der Bedekung nicht achten, fo nimmt man fie ſammt dem Moos- Koͤrbchen aus dem Miſtbeete heraus und verſezt ſie an ihren beſtimmten Plaz. Die Wurzeln und uͤberhaupt die ganze Pflanze bleibt auf dieſe Weiſe unverlezt, und bluͤht ſo zu einer ungewoͤhnlich fruͤhen Zeit in freiem in das Freie. Andere pflanzen ſie in Miſtbeete, Lande. Auch andere Pflanzen kann man auf dieſe Art und verſezen dann die Pflanzen in das freie Land. behandeln. Maximilian Frey. kr, kr. ur. Hypericum Androsaemum 150 Liriodendron Tulipifera . 45 Lonicera sempervirens 422 Ilex Aquifolium 9 2 . 24|Lonicera alpigena = „ 15 — tartarica rubra 5 15 Itea virginica N 8 27 — caerulea . 5 . Bl — alba 0 8 2 8 Juglans cinerea 8 B 24|— canadensis [L. Diervillae] 9|— ‚Symphoricarpos 10 — nigra > - Ä . 20/— Caprifolium b „ 6jLycium barbarum . 5 il — regia . . . . 18|— — rubra . 9|— europaeum 8 Hu — — fruetu maxim . 24— — fol. varieg, . 1 Mespilus acerifolia 24 Juniperus virginiana, . 24 — dioiea F 121— Chamaemespilus 3 24 Ligustrum vulgare 3 . 4|— nigra 4 10|— germanica 24 -- — fructu alb 10|— pyrenaica 15!— nivea 24 871 Große Bluͤtenkolben am Goldlak. Im vorigen Jahre hatte ich Goldlakpflanzen mit 15 Zoll (rhein.) langen Bluͤtenkolben, welche in der ganzen Umgegend großes Aufſehen machten, ſo daß Alle in mich drangen, ihnen das vermeinte Ge— heimniß mitzutheilen. Dieſes beſteht aber in nichts Anderm, als daß man gewoͤhnliche gute Erde mit etwas alter Wanderde verſezt, den Topf zur Haͤlfte mit gutem verfaulten Kuhduͤnger anfuͤllt, und rund um den Topf herum ebenfalls Duͤnger legt. Die Hauptſache iſt indeſſen, daß man das Jahr vorher die Steklinge auch ſchon, gleichſam in Dünger einge: pakt, ſo behandelt. Dieſe Behandlungsweise bleibt dieſelbe, man mag die Pflanzen in Toͤpfen, oder im Freien erziehen. Waͤhrend der Bluͤtezeit be— gieße ich meine Pflanzen ſehr ſtark, weil der Goldlak uͤberhaupt, beſonders aber, wenn er bluͤht, große Naͤſſe lie bt. Im heurigen Jahre habe ich einige Töpfe mit andern Miſchungen aus Ruß, Duͤnger mit etwas Aſche unter die Erde vermengt, angefuͤllt, und Steklinge darein gepflanzt, und hoffe noch groͤßere und ſchoͤnere Bluͤten zu erhalten, wor— uͤber ich ſeiner Zeit Nachricht geben werde. B. im Koͤnlgteiche Hannover. S. F. A. Iſt die gaͤnzliche Ausrottung der Ameiſen in einem Garten wirklich immer anzurathen? Was den Blumengarten anbelangt, ſo unter⸗ ſchreibe ich, beſonders als Nelkenfreund, wo ſie mir ſchon ſo viel Verdruß machten, gar gerne ihr Todesurtheil. Ein anderes duͤrfte vielleicht der Baumfreund anrathen. — Umſonſt, oder blos um ik Igraben 4 aa der 5 keines 1ꝓ—.— Geſchoͤpfe ins Leben gerufen. — Nun iſt zwar der eine Nuzen der großen Ameiſe, Formica rufa, für die Apotheke hinlaͤnglich bekannt; allein ſollte ihr emſiges Auf- und Ablaufen an den Baͤumen auch außer der Zeit, wo ſich ſuͤße, reife Fruͤchte an denſelben befinden, umſonſt ſeyn? — Die Amei— ſen ſind bekanntlich große Honigfreunde. Nun werden die Blaͤtter gar oft mit dem Unrathe der Blattlaus (Aphis pruni), einer ſuͤßen Feuchtigkeit ganz bedekt, zuweilen ſchwizen ſie auch ſelbſt, be— ſonders nach Regen und darauffolgender warmer Witterung ſuͤßen Saft aus, der indeß bald vertrok— net, und vielleicht das Ausduͤnſtungs- und Einath— mungsgeſchaͤft der Blaͤtter hemmt, wo nicht gar unmoglich macht. Sollten da jene Honiglefer nicht gute Dienſte leiſten? — Sind ſie nicht vielleicht gerade in ſolchem Geſchaͤfte begriffen, wenn wir ſie zuweilen beſonders emſig den Stamm auf- und ablaufen ſehen? — Erzaͤhlte mir doch ein Freund, daß ſein Vater zu gewiſſen Zeiten ganze Saͤke voll von der großen Waldameiſe ſammeln und in ſeinen Baumpflanzungen ausſchuͤtten ließ. Man komme ja hiebei nicht auf den Gedanken, daß er die Amei— fen = Eier gewinnen wollte; nein, feine Abſicht war auf die Baumpflanzungen gerichtet. Vielleicht ein Wink fuͤr Manchem zur naͤhern Unterſuchung der Sache. Th. Spaͤth, Mitglied. Sicheres Mittel, den Kohl gegen die [Raupen zu ſchuͤzen. Man ſaͤet den Rand des Kohl-Landes mit Hanf an. Dieſe Einfaſſung wird alle Raupen ſo vollkom— men abhalten, daß ſich auf dem eingefaßten Lande nicht eine Einzige mehr befinden wird. Ich habe be— reits auf meinen Kohlaͤkern dieſes Mittel ganz er— probt gefunden. A. Ir. kr- kr. Morus alba - N > 15 Philadelphus ek Dit 24 Pinus Strobus . N 24 — nigra 3 8 . 20 — inodorus . 9 12 — sylvestris 8 — rubra 5 . 5 15 — laxus 8 % 24 — virginiana N 1 24 — tartarica 2 . 15 Pinus Abies b N „ 6 Platanus acerifolia . 4 3806 Myrica cerifera A 18|— Balsamea 5 8 24 — occidentalis 5 24 — Gale 4 8 24 — canadensis I A - 24|Populus alba. N 3 2.15 Periploca graeca 20|— Cembra 8 2 . 30 — balsamifera 7 * 42 Philadelphus coronarius 6|— Larix N 0 8 „iE dilatataa ’ 5 iR — — fl. pl. 24 — larieina 45 — graeca 3 — — nanus 12. — Picea 0 (Sich luß folgt.) 72 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages⸗Begebniſſen. (Einige Gedanken uber die Garten> Kunſt.) Die Gartenkunſt iſt unläugbar eig Theil der Vaukunſt, der aber fein ganz eigenes Studlum erfor⸗ dert. Denn die Einrichtung eines fhönen Gertens er⸗ helſcht eben fo viel Nachdenken, eben fo viel Gefühl für das Wahre und Schöne, als jene, aber es muß noch eln eigenes Studlum des Pflauzenreiches und der Landſchaft dazu kommen, und dieß iſt es, was den Meiften derjenigen angeht, dle Gärten enlegen. Da⸗ her iſt ſelbſt, weil dieß Studium des Pflanzenreiches fo vernachläßiget wird, die Wirkung eines Gartens, von Gartenkuͤsſtlern angelegt, auf das Gefühl des Be- ſizers fo windelber, und oft hat der neu angelegte Garten eine Menge von Reizen, dle bei dem Anwuchſe der Bäume nac und nach verichwinden, da doch mlt dem Erſtarken der Baͤume ſolche von Jahr zu Jahr erböht werden follten. Der Baumelſter elued Gartens ſollte alſo alle dlejenigen Gewächſe, die er zur Ver⸗ fhönerung ſeines Gartens verſchwenden will, genau nach der Ch zraktertſtik, auch nah dem Ausſehen in ihrer Juzend, und wenn fie erſtarket find, keanen, da⸗ mit er auf ihre Wirkung ſchlleßen koͤnne, die fie bei kluger Verſezung in der Folge der Zelt auf das Herz des empfindſamen Beſizers hervorbringen müffen. Aber da dleß Studlum fo gänzlich verſaͤumt wird, fo firden wir fo wenig Gärten, die das Herz rühren und den geſchmakvollen Kenner befriedigen können. Melſtens find fie mit Zlerrathen wunderbar uͤberhaͤuft, oder mit Kunftftüten beladen, die auſſer den Grenzen des ſchöͤ⸗ nen Pflanzen reiches liegen. Oder man ſucht Schoͤn⸗ beiten in Sachen, die der Natur des Pflanzenrelches widerftreben. Eine Heke, oder ein Baum, die ich durch das Meſſer oder die Scheere in eine künfillche Geſtalt gezwungen, entrinnen nach ihren Niturtrieben derfel- ben in kurzer Zeit, und dle ungeſtalfeten Reiſer, die alsdann bald hie, bald da hervorbrechen, beleidigen das Auge viel heftiger, als es der einförmige, kuͤnſtliche, widernatürliche Schnitt je hätte vergnügen koͤnnen. Laßt man aber dem Baume feinen natürlichen Wuchs, fo iſt er an und für fi ſelbſt melſtens ſchon fo ge⸗ bildet, daß er zu allen Zelten Schönheit und Reid: thum bei ſich hat. Ware es nicht zu wuͤnſchen, daß die Gartenkunſt auch einmal das unterftüzende Auge eines Fuͤrſten auf ſich zo te? Wir haben fo viele Akademien der Ban Kunſt, der Malerei, der Bildhauerei, der Zeig enkunſt u, dal. Aber eine Akademie der Gartenkunſt fehlt uns gänzlich, wo Juͤnglinge mit den wahren Regeln der Schönheit bekannt gemacht würden, ſolche innigft ſtuditten, mit der Natur vertraut, und mit eigenen erfinderlſchen Gaben ausgeräftet, uns die angenehme Kunſt lernten, ſchöͤne Gärten anzulegen. Das Rofenöäl In Bulgarien wird daß Roſendl in der Gegend der Feſtung Schumla, von ganz gemelnen Leuten verfertiget. Dieſes Volk, Bulgaren, iſt ſehr fleißig und friedfertig, wohnt in kleinen Weklern und treibt fonft groͤßtentheils Viehzucht. Bet Sellmnla l eine ganze Strete mit Ro⸗ ſenſtraͤuchern bepflanzt, um davon die Roſen zur Ber reltung des deliebten Roſenoͤls zu verwenden. Die Ge: gend erhält hierdurs ein befouderes ſchoͤnes Ausſehen. Auch in der faönen Provinz Fayum ia Aegypten wird der Roſenbau im Großen betrieben und daſelbſt ein vortreffliches Nofenöl verfertiget. Ema p fe h, Dun g. Da wir die Vortreffllakeit der boländifhen Blu⸗ menzwiebeln von J. G. Bootb et Comp. in Hamburg (Mühlendrüke Nro. 152) durch elgene Erfahrung er⸗ probt haben, fo halten wir es für Pflicht, dieſelben allen Blumenfreunden hier unaufgefordert zur ge⸗ neigten Abnahme öffentlich zu empfehlen. Das heurige Verzeichniß iſt wieder reich an neuen und ausgezeichneten Sorten von allen Gattungen. Es finden ſich darin verzeichnet: 95 Sorten doppelte blaue Hygzinthen mit Namen, — welße — — 84 — — rothe — — 10 — — gelbe — — 54 einfache blaue — — 44 — — welße — — 44 — — rothe = — 22 — — gelbe — — 46 — fruͤhe Tulpen mit Namen, 55 — gefüllte — — 7 monftröfe — >» mehrere Sortimente fpäter und verſchledener Tulpen. 55 Sorten verfhledener Tazetten mit Namen, 6 — Narziſſen mit Namen, mehrere Sortimente Jos qulllen, 25 Sorten Crocus mit Namen, 25 — extta gefüllte Anemonen, 15 — der ſchoͤnſten doppelten Rauunkeln, 12 — der vorzuͤglichſten Kalſerkronen, | * verſchledene Sortimente von Iris, Lillen, Gladiolis , Amaryllis, Martagons etc, etc. Die Preife find fehr blülg geftelt, und die Zwle⸗ bein find nicht blos fogenannte Hatlemer Blumen⸗Zwie⸗ bein, ſondern von ganz vorzuͤglicher Güte und Echtheit, und wir find uͤberzeugt, daß jeder Abnehmer gewiß diefe Empfehlung mit uns unterzeichnen werde, Frauendorf, im Oktober 1850. Fuͤrſt, Vorſtand. In Eommiffion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter an. Der ganzjährſge Preis iſt in gan Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei Allgemeine deutſche Gaar tene nee it ung. Herausgegeben von der praltiſchen Gartenbau- Ceſellſchaft in Vayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. ® V. 45. 09. November 1830. Zahatr: Verftändigung wegen Bezug von Blumen und Samen and Franendorf im Spätherbſte 1350. — Korze Beſchrelbung der Harten Anlagen zu Stepperg. — Dlumiftiise Miszellen. . 1.2 ENDEN Em ee Wie mut and eg wegen Bezug von Baͤumen und Samen aus Frauendorf im Spaͤtherbſte 1850. 5 * Mehdere, in entfernten Laͤndern wohnende Leſer der Gartenzeitung, haben uns zu wieder— holten Malen den Wunſch ausgedruͤkt, daß das Verzeichniß unſerer abgebbaren Baͤume und Saͤmereien früher als ſonſt geliefert werden möchte, indem bei ihnen die Zeitung erft eintrifft, wann die Beſtellungszeit ſchon verfloſſen iſt. Dieſen diene nun zur Nachricht: g In- Betreff der Bäume ſteht unſer Verzeichniß fuͤr dieſes Jahr bereits in Nro. 2 der Gartenzeitung h. Is. Seite 16— 52; wir erklaͤren hiermit dasſelbe auch in allen feinen Rubriken pro 1834 für voll: kommen giltig, und bitten demnach die verehrlichen Gartenfreunde, aus demſelben zu waͤhlen. In Betreff der Samen iſt es uns unmoͤglich, obigen Wuͤnſchen durch fruͤhere Lieferung der jaͤhrlichen Samen— Verzeichniße zu entſprechen, indem die Einſammlung und Reinigung der Samen nicht fo fruͤhe bewerkſtelliget werden kann, als die fruͤher zum Druke kommenden Zeitungen hier verſendet werden muͤſſen, welches immer wenigſtens 4 Wochen vor dem eigentlichen Datum zu geſchehen hat. Alle Abnehmer, welche daher wegen zu weiter Entfernung die gewoͤhnliche Aus— ſchreibezeit nicht abwarten koͤnnen, werden erſucht, ſich immer an das Verzeichniß und die Preiſe des vorigen Jahres zu halten. Bei dieſer Gelegenheit erlauben wir uns, noch zu bemerken, daß die heurige gute Witterung der Samenreife vorzuͤglich guͤnſtig war, und deßhalb auch die Samen von aus— gezeichneter Qualitaͤt ſeyn werden. en Nacheichten aus Frauendorf. Feillbletung ausländiiwer Gehölze und Zkerſträucher zur Anlegunz u fogenannter engliſcher Garten. (S dh Lu 65.) } kr, kr. kr. Populus hudsonica B ? 5 2% Poien gil fruticosa . 9 Prunus cerasifera . 3 — monilifera 5 A . 12) Prinos verlicillatus A 23% — Cerasus . . CR — nigra ; 5 A u 6|Prunus aviun fl. pleno . ..36)— — fl. pl. . . 20 — tremula - . 4 — canadensis 3 c . 201 — Chamaecerasus 8 08 48 574 Kurze Beſchreibung der Garten-Anla- gen zu Stepperg, Luſtſchloß Ihrer koͤulgl. Hohelt, der verwittweten Frau Churfürſtiu von Bayern. Als ein fleißiger Leſer der fo weit verbreiteten, all— gemein beliebten Gartenzeitung aus Frauendorf, habe ich in derſelben ſchon manchen Aufſaz über neu angelegte Gärten, groͤßtentheils aber des Auslau— des gefunden. Auch unſer Vaterland hat herrliche Gaͤrten aufzuweiſen, welche eine ausführliche Be— ſchreibung und in ihren Anlagen gewiß alle Nach— ahmung verdienten. So traf ich bei einer Waſſer— Reiſe auf der Donau, vom Oberlande Bayerns nach Wien, einen ſolchen Prachtgarten zu Step— perg an, einer Herrſchaft zwiſchen Donauwdoͤrth und Neuburg, welche Ibrer koͤnigl. Hoheit, der verwittweten Frau Churfuͤrſtin von Bayern gehört. Ich habe dieſe Anlagen geſehen, und halte es nicht für unintereſſant, eine kurze Beſchreibung derſelben in dieſen Blaͤttern mitzutheilen. Ich betrat den Garten beim Haupteingange vom Schloße aus. Unwillkuͤhrlich mußte ich beim Eintritte ſtehen bleiben. Ein ſchoͤner, freier, groſ— ſer Raſenplaz lag vor mir ausgebreitet, aͤber wel— chen drei freie Aus ſichten in den Garten hin, zwi— ſchen Obſtbaͤumen, die in Gruppirungen getheilt ſtehen, das Auge uͤberraſchten. Von dieſem Plaze aus theilen ſich drei Wege, wovon einer links, und zwei rechts in gefälliger Richtung ſich hinſchlaͤn— geln. Ich waͤhlte den erſten, und traf bald eine wohlgeordnete Stellage mit den neueſten Pelargo— nien in mehreren hundert Arten an. Mit jedem Schritte ſtellen ſich dem forſchenden Auge neue Ab— wechslungen der anmuthigſten Gruppen von ſchoͤ⸗— nem Gehoͤlze und von den herrlichſten perennirenden und anderen Blumen dar, und fo gelangt man denn auf einen freien Plaz, auf welchem das ſchoͤne Glashaus, ganz einzig in ſeiner Art, neu erbauet iſt. Dieſes Gebaͤude iſt 250 Fuß lang und von Außen mit einem ſchoͤnen Portale und mit Saͤulen geziert. In der Mitte befindet ſich ein prächtig dekorirter Salon, in welchem man auf die Hauptpartie des Gartens die ſchoͤnſte Aus ſicht ges nießt. An jede Seite des Salons ſchließen ſich' 5 Abtheitungen des Glashauſes an, welche in dev: ſchoͤnſten Symmetrie zu einander ſtehen. Die größs- ten und hoͤchſten 2 Abtheilungen, links und rechts, am Salone, werden durch Kanäle und die uͤbrigen 4 durch Oefen geheizt, und die beiden aͤußerſten Abtheilungen ſind ausſchließlich fuͤr die Orangerie beſtimmt. Die Gänge darin find geräumig, und wie man an den Stellagen ſieht, muͤſſen die Töpfe mit den Glashauspflanzen in maleriſche Gruppi⸗ rungen geſtellt ſeyn. Der Vorplaz des Glashaus ſes iſt etwas erhaben und bildet gleichſam eine Ter- raſſe, die am Rande mit einer niedrig gehaltenen Heke von Centifolien-Roſen beſezt iſt. Auf diefem: Vorplaze ſelbſt findet ſich die prachtvolle Orangerie in vierfacher Allee aufgeſtellt, wo man unter wohl— duftenden Geruͤchen der Orangenbluͤten luſtwandeln uvd nebenbei dem Auge die herrlichſten Genuͤſſe gewähren kann. Von dieſem ſchoͤnen Plaze aus ſieht man in einer 2 Viertelſtunde weiten Entfer— nung einen ſuͤdlichen, jenſeits der Donau liegenden Berg vor ſich, der hoch mit Waldbaͤumen bewach— ſen iſt, und der neuen Anlage von dieſer Seite gleichſam den Schluß gibt. Etwas mehr ſuͤddͤſtlich. und dießeits der Donau liegt der ſogenannte St. Antoniberg, welcher mit ſeiner ſehr netten Wahl— fahrtskirche und Klauſe nebſt ſeinen majeſtaͤtiſchen Lindenbaͤumen der Anlage einen herrlichen Seiten— ä ——— ae eos . — kr, Prunus domestica fl, pl. -. 41Quercus palustris — Mahaleb 3 6— Robur 2 — Padus E - 4 6 — rubra — pumila A - 2 . 190 — montana. — pygmaca . . 1 27 — 'tinctoria 3 — serotina » 2 g . 24 Rhamnus alnifolius — sinensis. 5 5 24 — cathartieus Ptelea trifoliata . 1 . 9 — Frangula . Pyrus spectabilis . 5 . 150 Rbhus Copallinum Quercus discolor . 2 „ 24 — Cotinus kr. kr, 3 56 Rhus elegans 5 a . 18 x 6 — Toxicodendron . . 2 45 — typbinum 8 4 42 . 46 Ribes alpinum 3 > 8 . 45 — floridum fol. varieg. 12 18 — nigrum 1 2 585 9 — — bacco albo 5 6 0 9 Robinia Caragana . 7 de 10 * „ 24 — dubia 8 £ 1 2227 4 0 18 — frutescens 5, 24 325 Grund und die ſchoͤnſte Anſicht darbietet. Oeſtlich liegt in 1000 Schritte weiter Entfernung abermals ein waldiger Berg, wo zwiſchen der Gartenanlage und demſelben die Feldfruͤchte in dem uͤppigſten Wachsthume prangen, das Alles taͤuſchend mit der Aulage ſich verbindet, weil dieſelbe mit keiner ſtei— fen Einbefriedigung umgeben iſt, ſondern nur einen leichten, mit Weißdorn bepflanzten Stakettenzaun hat, und alfo dem Auge die freie Aus- und Ueber— ſicht geſtattet. Verlaͤßt man dieſen ſchoͤnen Plaz, von welchem aus mehrere Wege in ſchoͤn gebogener Richtung ab— ziehen, und ſchlaͤgt einen Pfad links ein, ſo gelangt man zu einer großen Partie, die groͤßtentheils mit einheimiſchen Holzarten bepflanzt iſt, welche in verſchiedenen Gruppirungen in harmoniſchem Wech— ſel zu einander geordnet ſtehen. Hier findet der Luſtwandelnde ſowohl angenehmen Schatten, als auch bequeme und geſchmakvolle Size zum Aus ru— hen. Dieſer Weg, weiter verfolgt, fuͤhrt dann in ein 2 Tagwerke großes Wiesthal, welches mit den verſchiedenſten Gruppen ausgeſchmuͤkt iſt, und nach Verſicherung des Hrn. Hofgaͤrtners demnaͤchſt am Ende der Wieſe auf einer ſanften Anhoͤhe ein paſſendes Gebaͤude erhalten ſoll, das uͤber den herr— lichen Wieſenteppich hin dem Auge einen reizenden Anblik gewähren wird, um fo mehr, wenn die vorha— habende Anwendung der Dr. Fiſcher'ſchen Waͤſ— ſerungs⸗Maſchine (ſ. Gartz. 1326 S. 297 flg.) realiſirt wird. Bei dem Herumwandeln auf dieſen angeneh— men Partien ſtellt ſich dem Auge oͤfter ein kuͤnſtlich angelegter Berg dar, welcher bald verſchwindet, bald bei einer andern Anſicht wieder ſichtbar hervor: tritt, bis man endlich ganz nahe zu demſelben ge— langt. Er erhebt ſich zur linken Seite in leicht concaven Richtungen; zur Rechten ziehen ſich dicht bepflanzte Gruppirungen fort, und den Vorder— grund bildet ein großer Raſenplaz, der mit einzel⸗ nen, oder mehreren zuſammengeſtellten Baͤumen von Liriodendron Tulipifera, Acer, Robinia inermis, Aesculus Pavia bepflanzt und mit vers ſchiedenen Gruppen von den ſchoͤnſten gefüllten Ges orginen, Rosa semperfl., Spiraͤen, Feigen, Pru- nus Laurocerasus und andern Zierſtraͤuchern ges ſchmuͤkt iſt. Dieſe Anlage liegt 80 Fuß über dem Waſſerſpiegel der Donau und bietet daher gegen Suͤden und Oſten die uͤberraſchendſte Aus ſicht in das Donau-Thal dar. Alle Objekte reihen ſich hier ſo taͤuſchend an einander, daß Derjenige, welchem die Größe des Gartens nicht bekannt iſt, glaubt, auch dieſe fernen Gegenſtaͤnde ſeyen zur Anlage ge— börig. Fluß, Auen, Geſtraͤuche, Baͤume, ferne Fel— ſengruppen wechſeln in dieſer Naturſcene aufs Schoͤnſte mit einander ab. Beſteigen wir nun den Berg ſelbſt. — Er iſt ungefaͤhr 50 Fuß hoch und fein Umkreis beträgt 525 Schritte. Auf der Spize enthaͤlt er eine Flaͤche von 50 Fuß im Durchmeſſer, worauf, wie es heißt, ein offener Tempel erbaut werden ſoll. Mit unausſprechbarem Vergnuͤgen verweilt Jeder hier, der dieſe Stelle betritt, um das reizende Bild der ſchoͤnen Natur zu bewundern. Bezaubernd iſt der Aublik der majeſtaͤtiſchen Donau, deren Waſſerſpiegel man in den verſchiedenen Kruͤm⸗ mungen auf 2 Stunden lange Entfernung glaͤnzen ſieht. Mit freiem Auge uͤberſchaut man mehr, als 20 Ortſchaften mit ihren prangenden Fluren, Auen und Waldungen, und mit bewaffneten Augen kann an ſelbſt die Gegenden von Dillingen und Hoͤch— Ave ſehen. Der Berg hat 3 Hauptaufgaͤnge, wo— von jeder von einer andern Seite aus einer Haupt— Partie der Anlage herauffuͤhrt. Die ſuͤdliche und ————— . Deer ee Kr. r Robinia hispida A > „ 24 Rubus laciniatus — Pseudoacacia. Von 24 bis 6 — oeccidentalis — — amorphaefolia „ . 24— odoratus — — inermis 5 > „ 24 Salix alatern@ides — spinosa N 8 a „..18J— alba — viscosa 8 8 5 20 — albescens Rubus fruticosus 0 5— babylonica — — fl. pleno— . 24— — annularis — idaeus A 2 2 . 41" fissa — — fructu luteo 2 9— Forbiana kr- kr. N 12 Salix fragilis . 7 8 AT s . . 12)— glaucescens - . 40 . . .6|— Helix “ 0 et 2 6 — hippophae 5 A 2 -20 8 6 — laurina 5 2 80 6 — monandra 1 80 Her 9 10 — pallida N 5 N ER :) 6|— phyllicifolia s 5 2 4 6 — ridea x . E 14 9 — rosmarinifolia 0 48 * 576 — weſtliche Seite desſelben ift mit lauter blühenden Zierſtraͤuchern und Zierbaͤumen bepflanzt, die noͤrd— liche und dſtliche Seite aber mit Waldbaͤumen, um den feinern Gehoͤlzen Schuz zu verſchaffen, zu— gleich einen ſtarken Hintergrund zu bilden, und dem Berge eine frappantere Auſicht zu geben. Das ſchoͤne Glashaus, die ungezwungenen, geſchmakvollen Grup: pirungen und die ſanft gekruͤmmten Wege, welche die Partien von allen Seiten durchſchneiden, bieten von dieſem Standpunkte aus einen herrlichen An— blik dar. Beim Herabſteigen von dieſem Berge nahm ich den Weg, welcher noͤrdlich zwiſchen Fich— ten, Lerchenbaͤumen und Birken, groͤßtentheils auf Stufen, die zwiſchen kuͤnſtlich angelegten Felſen ſich durchkruͤmmen, herabfuͤhrt. Von dieſer Seite iſt der Berg mehr ſteil. Unten am Fuße fuͤhrt ein Weg zwiſchen Felſen und Gefträachen hindurch, na— tuͤrlich wild, auf einen freien Raſeuplaz hin, in deſſen Mitte eine ſchoͤne Linde, mit Cornus alba umgeben, praugt. Links zieht ſich ein Weg auf eine leichte Anhöhe bin, welche mit 6 Linden bepflanzt ift, die mit ih— ren Aeſten und Blaͤttern ein Paraplue bilden, unter welchem ein Siz zur Ruhe und zum Genuße einer ſchonen Ausſicht einladet. In weiterm Verfolge dieſes Weges, der allmaͤhlig abwärts führt, koͤmmt man unvermuthet, da eine ſchoͤn verwachſene Partie mit Cytisus Laburnum, Jas min, Viburnum etc. die Ausſicht verdekt, mehr und mehr neben Felſen, auf Treppen hinab, zu einer freien Anficht der Do— nau. Ueberraſchend iſt der Aublik des ungefähr 50 Fuß tiefer dahin ekkenden Stromes, jenſeits mit einem waldigen Berge begrenzt, der dem Ganz zen ein romantiſches Auſehen verleiht. Links liegt der ſchone St. Antonfberg mit der Wahlfahrtskirche, und zwiſchen dieſem und jenem waldigen Berge ſtroͤmt dͤſtlich die mächtige Donau hindurch. (Dieß iſt der erſte merkwuͤrdige Punkt, wo die Donau zu gleicher Zeit links und rechts zwiſchen Bergen ein: geengt dahiuſtroͤmt, und wo zu Nömers Zeiten von einem Berge zum andern eine Bruͤke erbaut war, wie die hie und da noch vorfindlichen Ruinen deut— lich beweiſen.) Den Vordergrund bildet die be— ruͤhmte Sollnhofer Stein : Niederlage und der fogenannte Stepperger-Hafen, wo die Floͤſſer vom Lech und der Iller ihre Floͤſſe ins Größere bauen, jene Steine zu vielen Tauſenden verladen, und ſo nach Oeſterreich, Ungarn, ja ſelbſt in die Tuͤrkei verfuͤhren. Rechts hin liegt eine uͤber 2 Stunden lange, mit deu ſchduſten Naturſcenen wechſelnde freie Ebene, in welcher ſich das ſchoͤne Schloß von Bertolzheim und das Staͤdtchen Rain am Lechfluße herrlich zur Anſicht darſtellen. „Wendet man ſich hier unwillkuͤhrlich um, ſo ſteht man vor einer Grotte, aus Felſeuſteinen ganz nach der Natur angelegt. Der unerwartete An⸗ blik derſelben ift frappant und der Bau außerordent— lich kuͤhn. Sie iſt 56 Fuß lang und hat 2 uns gleiche Abtheilungen; die Tiefe betraͤgt in einer Abtheilung 12 und in der andern 10 Schuh. Das Innere ziert ein Kanapee, Stuͤhle und 2 Tiſchchen, mit Moos decorirt, und beide Abtheilungen enthal- ten Raum für 50 Perſonen. Die Anſichten, welche man von dieſer Grotte aus hat, find ganz perſpek— tiviſch, und dieſe herrliche Anlage gereicht dem eins ſichts vollen Naturgaͤrtner zum vorzuͤglichen Ruhme. Im Verfolge dieſer Promenade zieht ſich ein anderer Weg, zum Theile mit Stufen, zwiſchen Felſen aufwaͤrts, wo auf der entgegengeſezten Seite der kuͤnſtliche Berg wieder hervortritt, und ſich ſehr naturgemaͤß ausnimmt. Endlich verlieren ſich allmaͤblig die Felſen; kr kr. Kay Ir. Salix rubra 8 „ Sambucus nigra F » .6)Spiraea hyperieifolia 4 5 12 — Russeliana A — 66 — — fol. argent. var. 18 — laevigata 2 * 20 — — varietas 8 £ 2 0 „aur var: 18 — opulifolia 8 N * 8 — schmitheana 5 0 — racemosa ie „ salicifolia 5 7 „ 8 — sericea A B 9 . Sorbus aucuparia 8 9. — — fl, carneo . 1 PT — syringiana 8 9 „ — bybrida £ 16 — sorbifolia . 2 8 — triandra 4 2 . e hybridiformis .» . 50 — tomenlosa 8 3 „ 15 — undulata 8 e Spartium junceum . — 18 trifoliata 5 Ä * Br — vim'nalis A 2 6 — scoparium A e . .g— triloba © e br 12 Sambucus canadensis > . 15!Spiraea crenata . & . 15 — ulmifolia * 8 15 577 Partien mit ſchoͤnen Roſen, Syringen, Coluteen, Spiraͤen u. a. treten hervor, und man gelangt dem Glashauſe gegenüber auf einen freien Plaz, ven welchem aus man auf zierlichen Sizen unter dem kuͤhlenden Schatten von Pappeln und Acacien die Auſicht des Gewaͤchshauſes, über eine ſchoͤne Raſen— Partie hin, welche mit mehreren Gruppen von ver— ſchiedenen Gehoͤlzen prangt, zum Genuße hat. Von hier fuͤhrt ein Weg links in ein Tannen— Waͤldchen, in welchem ein Siz angebracht iſt, von woaus man durch Ausſchnitte zwei perſpektiviſche Ausſichten ab- und aufwärts über die Donau hin genießt, und wo ſich bei einer beſonders das Staͤdt— chen Rain ſehr ſchoͤn zeigt. In dichter ſchattiger Bepflanzung von Acacien, Eſchen, Elſen- und Haſelnußſtraͤuchern führe, dann der nemliche Weg fort, bis man zur Rechten unter dem Schatten einiger Cypreſſen eine Gruppe von Hortenſien, von einem ſchoͤnen Raſenplaze umgeben, erblikt. Zu dieſer ſchͤuen Partie führen mehrere, mit Sizen verſehene Wege, damit der Spazierende dieſelbe von allen Seiten im Anblife hat. Von hieraus ſchlaͤngeln ſich wieder [hun beſchattete We— ge, auf welchen verſchiedene Size zur Ruhe einla— den, zu einem freien Grasplaze hin, wo zur Linken eine Stellage mit mehr, als 150 Hortenſien in Toͤpfen, die durch ihre Farbenpracht mit einander wetteifern, ſich befindet. Zur Rechten prangen auf einer Stellage mehrere 100 Töpfe mit ſchoͤnen Glashauspflapzen, und der Raſen ſelbſt iſt mit einigen Gruppen von Glashaus pflanzen, welche im Herbſte wieder aus: genommen werden, verziert. Sezen wir den be— tretenen Weg fort, ſo kommen wir wieder an den Vorplaz deim Eingange des Gartens, wo ich meine Beſchreibung angefangen habe. Möchten doch bald mehrere Beſchreibungen fe henswerther vaterlaͤndiſcher Gärten nachfolgen! Münden. A. Sch. Blumiſtiſche Miszellen. I. Ueber die Datura arborea. Davon habe ich mehrere Stöfe, und dieſe find in 2 Theile getheilt. Der eine Theil wird im Fruͤh— Jahre in Toͤpfe, in nahrhafte, nicht zu leichte Gar— tenerde verſezt, den andern Theil aber verpflanze ich mit Ende Mai in freien Grund, und hier bleiben fie bis Anfangs September, wo fie dann in Toͤpfe aufs genommen werden; bis ſich dieſe erholen, hat die Abtheilung in Toͤpfen bereits zu bluͤhen angefangen, und ehe dieſe verbluͤhen, kommen dann die anderen kurz darnech in Flor und ihr Bluͤhen dauert auf dieſe Art ziemlich lange. Im Herbſte, wenn alle Sachen in die Winte— rung eingeraͤumt werden, kommt die Abtheilung, die im freien Grunde verſezt ſtand, in das warme Haus; jene, die in Toͤpfen fortwaͤhrend war, in das kalte Zimmer; erſtere wachſen durch den gan— zen Winter fort, leztere aber bekommen die hinter— ſten Plaͤze hinter Stellagen und ruhen den ganzen Winter hindurch. Im Fruͤhjahre darauf wird dieſe Abtheilung, ſtatt wie fruͤher in Toͤpfe, in den freien Grund ver— ſezt, und jene aus dem warmen Zimmer, die fruͤher im Grunde ſtanden, haben, während fie im war— men Zimmer geftanden find, ſchon mehrere Bluͤten— Knospen angeſezt, und bluͤhen, wie ſie ins Freie kommen, mit Ende Mai, gleichwie im Herbſte zum Zweitenmale. Nach dem Abbluͤhen werden ſie im Juni in Toͤpfe friſch verſezt, und muͤſſen im Herbſte darauf abermals bluͤhen, und zwar fruͤher, als die „„ F T ⁵˙ðW-.. UUUPUUPVwVFffPP d 0 DIN kr. kr, 12 Kr. Staphylea pinnata . „ 12 Thuja orientalis 8 4 : Viburnum Lantana . 29 — trifolia 8 F . 18|Tilia americana ie Lentago . ; 3 a Syringa chinensis — „ 18 — cordata 93 Opulus 2 85 8 6 — Rei — . . 8 europaea. . „ ı 21 — roseum ALL, 9 12 — vulgoris 6/Ulex europaeus . . 10) — foliis variegatis „ 10 tl. albo 2 „ Umus americana . 24 — prunifolium 1 „ write — — — purpureo . 10 — campestris . . Vinca major . . 22 — — — rubro de Marly 24 — — fol, varieg, ; . 24|— minor - N * 360 Texus baccata 2 E 24|— crispa A 27 — — fol, argent. varieg . 12 Thuja occidentalis . o_ Viburnum acarifolitim —V 151 — —ä— aur. varieg. 21 © 578 im Grunde ſtehenden. So wechsle ich mit ihnen ab, habe doppelten Flor im Jahre und gewinne durch das Grundverſezen immer ſtarke Stöfe. Vermehrung derſelben. Diejenigen Aeſte, die beim Fruͤhjahrsverſezen der Regelmaͤßigkeit wegen abgeſchnitten werden, und wenn ſie auch 5 Schuh lang wären, ſteke ich in nahrhaften Garten— Grund, an einer nicht ganz ſchattigen Rabatte ein, erhalte die Erde loker und feucht, und in kurzer Zeit ſchlagen fie Wurzel, wachſen raſch fort und blüben noch den nemlichen Herbſt gleich alten Stoͤken. Werden aber zu kurze und ſchwache Steklinge ein— geſenkt, ſo kommen ſie zwar jenen Herbſt nicht zum Flor, aber auf das kuͤnftige Jahr, wenn ſie wie— der ins Freie kommen, werden ſie recht groß und bluͤhen dann alle durchaus. II. Ueber die Salvia splendens. Alle Stoͤke, deren ich mehrere habe, werden Ende Mai aus den Topfen in den freien Grund, in nicht ganz ſchattige Lage, in bloſſe Gartenerde ver— ſezt, und alle alten Stengel ausgeſchnitteu; ſie wachſen hier bei gehoͤriger Abwartung recht uͤppig fort; ſo wie ſich aber die roͤthlichen Bluͤten— Spizen zeigen, verſeze ich ſie in nahrhafte Garten— Erde in Toͤpfe, wo ſie dann ſpaͤt bis in November blühen. Bekanntlich iſt dieß eine Warmhauspflan— ze, und muß daher zur Ueberwinterung ins warme Haus eingeraͤumt werden. Nach ihrem Abbluͤhen werden alle Stengel kurz zuruͤkgeſchnitten, und ſie treiben dann neuerdings aus, wachſen bei gehdri— ger Abwartung kraͤftig fort, und bis zum Monate Februar zeigen ſich ſchon die roͤthlichen Bluͤtenaͤhren abermals. Wer nun mehrere Stöfe hat, wird fie bis in den Monat April fortwährend in Flor haben. Gibt man aber der Pflanze zu leichte Erde, ſo wird En kr, Vitis hederacea L A 5 F > . 10 — Labrusca 3 R 4 A 4 2 18 — lacinosa 2 > f 5 5 - 18 — vinifera 5 7 3 3 2 10 — vulpina K e . 12 Xantorrhiza opiifolia 5 4 s 4 Hg Zum Schluße wollen wir bier aus blefem Verzeich⸗ niße noch beſonders nachſtehende, zu Alleen-Pflanzun⸗ gen ganz vorzüglich geeignete Bäume ausheben: fie nicht fo kraͤftig wachſen, als ſonſt, und bluͤht auch ſehr ſchlecht. Oefteres Beſprizen der Blaͤtter traͤgt ungemein zu ihrem Gedeihen bei. Vermehrung derſelben. Im Herbſte und Fruͤhjahre waͤhrend ihrer Florzeit kann man durch kuͤnſtliche Befruchtung ziemlich viel Samen gewinnen, wie ich dieſes in Nro. 11 der heurigen Grtztg. angeführt habe; aber auch durch Stek⸗ linge vermehrt ſich dieſelbe ſehr leicht, ſowohl im Sommer im freien Grunde, als auch im Miſtbeete in Toͤpfen; jedoch ziehe ich immer jene im Grunde angewachſenen Steklinge denen in Toͤpfen vor, weil ſie weit ſtaͤrker und uͤppiger anwachſen, als dieß der Fall bei jenen iſt. Ueber den Cheiranthus annuus. Vorigen Jahres habe ich nach der Meſſer'ſchen und Lechner' ſchen Anweiſung zur Erzielung des Samens, der gefuͤllte Stoͤke gibt, meine Verſuche gemacht, ich bediente mich dabei einer bloſſen klei— nen Scheere, womit ich die noch nicht aufgebluͤhten Knospen an der Spize aufſchnitt und die Staub— Faͤden mit bloſſer Hand abzwikte, jedoch habe ich blos die vier laͤngern abgezwikt, die zwei kleinern ließ ich allemal ſtehen. Nachdem ich dieß au meh: rern Sorten verſucht hatte, war ich begierig auf den Erfolg. Jede auf dieſe Art operirte Blume brachte eine kruͤppelhafte, gekruͤmmte und weit kuͤrzere und duͤn⸗ nere Schotte, als die unoperirten, und bei Ausloͤ— fung des Samens aus den Schotten war derſelbe viel kleinkorniger, als der gewöhnliche Same, bei welchen nichts verſucht wurde. Im Monate März d. Is. wurde der daraus gewonnene Same ausgefäet, ich gab davon einem III. Akazlen: gemeine, von 6—45 Fuß Höhe, das Stüf von 620 kr. das 100 von 8—24 fl. Valſampappeln von 8—42 Fuß Höhe, das Stuͤk von 22—ı15 kr. Kaſtanlen: gemeine oder Roßkaſtanlen, von 6—10 Fuß Höhe, das Stüf von 18—24 kr. das 100 von 20-30 fl. 579 1 nn achtbaren Gartenfreunde gleichfalls eine Priſe die— ſes Samens, der ihn auch ausbaute; endlich, nach—⸗ dem die beiderſeitigen Pflanzen ausgeſezt und ſo weit gediehen waren, daß man aus den Bluͤtenknos— pen folgern konnte, welche gefüllt, und welche nicht gefuͤllt waren, zeigte es ſich bei mir, daß in einer 5 Klafter langen Reihe nur 2 einfache, alle uͤbrigen gefuͤllt wuͤrden, und das Gefuͤlltſeyn der Stöfe zeigte ſich eben fo auch bei dem erwähnten Freunde. N Dankbar erinnerte ich mich dabei des Hru. Mef: ſers und Lechners, daß uns ihr bierfälliged Ver— fahren durch die Gartenztg. freigegeben worden ſey. Noch muß ich hier beifuͤgen, daß man dieſe Operation am Leichteſten bei den weißen und kar⸗ moiſinrothen Sorten vornehmen koͤnne, deren Staub— Faͤden, wenn ſich auch ſchon die Blume zu entfalten beginnt, noch nicht aufplazen, oder eigentlich noch nicht recht reif find, was man bei den andern Sor⸗ ten nicht abwarten ſoll; denn ich fand manche noch unentfaltete Bluͤtenknospe, in welcher ſchon der Samenſtaub ſich von den Staubtraͤgern entwikelt und die Narbe bereits befruchtet hatte; ich zwikte eine ſolche gleich ab, und operirte nur jene, die kaum die farbige Spize herauszeigten, in ſolchen war der Samenſtaub noch nicht entwikelt, was da— bei doch das Hauptſaͤchlichſte iſt. Ferner muß ich bemerken, daß noch mehrere dem Cheiranthus annuus aͤhnliche ſchottentragende Blumengattungen da ſind, an denen ſolche Opera— tionen, um gefuͤllte Blumen zu erhalten, verſucht werden koͤnnen; jedoch wäre es wuͤnſchenswerth, wenn ein ſachkundiger Gartenfreund dieſe zuſam— menſtellte, und in dieſen Blaͤttern zur allgemeinen Kenntniß bringen wollte, um weitere Verſuche zu veranlaſſen. IV, ueber den Cactus hexagonus. Ich habe ein Exemplar von 1 Klafter Hoͤhe, und da er im Topfe zu ſchwerfaͤllig und dem Um— ſtuͤrzen ausgeſezt war, fo habe ich ihn deßwegen, und weil mir wenig an ihm gelegen war, ſeit drei Jahren immer mitten im Garten, in einer ſonnigen Lage, in freien Grund verſezt. Er waͤchst ſehr ſtark, es regnet und hagelt auf ihn los, und er befindet ſich ungeachtet deſſen im— mer gut dabei. Ich hoffe ihn bald zum Bluͤhen zu bringen. Was mir aber bei ſeiner Behandlung das Schwierigſte iſt, iſt das Verſezen im Fruͤhjahre und Herbſte; ich muß ihn früber in einen Kozen einwikeln, ehe ich ihn angreifen darf, ſonſt iſt er ohne Beſchaͤdigung der Finger auf keine Weiſe anzu— faſſen, und wenn ihm bei ſolchen Gelegenheiten auch einige Stacheln abgeſtoſſen ſind, ſo verſaͤumt er nicht, friſche nachzutreiben. V. Ueber den Hedysarum gyrans. Deſſen angeruͤhmte Bewegung im Sonnenſcheine findet nicht Statt. Ich hatte 5 Stöfe im Treib— Beete, betrachtete ſie zu verſchiedenen Zeiten, und nie fand ich, daß ſie ſich bewegten, außer wenn der Wind bei offenen Fenſtern hinein blies, und ſie bei ihren duͤnnen und zarten Stengeln dann in Be— wegung kamen; wurden jedoch die Fenſter geſchloſ— ſen, ſo blieben ſie unbeweglich. Dieſes Gewaͤchs iſt buͤbſch, aber auch ſehr zaͤrt— lich und verlangt bei hoher Temperatur eine große Aufmerkſamkeit. Bello war in Croatien 1880. Pauly, Gerichtsſchrelber und Mitglied der prakt. Gartenbau⸗Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. 2 MET Baer Timm TEE TH EEE BETT TREE ccc 2 EEE EEE TEE TITTEN Pappeln: italleniſche, von 5—42 Fuß Höhe, das Stuk von 8—25 kr. das 100 von 1020 fl. Vogelbeerbaͤume: von 6—42 Fuß Höhe, das Stuͤk von 6-22 kr. das 100 von 8-46 fl. Elchen: gemeine, von 8— 42 Fuß Höhe, das Stuͤk zu so kr. Ahorn: gemeine, von 5—45 Fuß Höbe, das Stuͤk von 9-24 kr, das 100 von 10 80 fl. Erlen: dreijährige zu Waldanlagen auf ſumpfigen Grun⸗ 155 ſtehen in die Tauſende à 30 fl. per 1000 ell. Auch beſizen wir einen vorzuͤglich großen Vorrath von gemeinen rothen Himbeeren, von denen wir das 200 zu 5 fl, und das 1000 zu 25 fl. ablaſſen konnen. 550 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Rafflesia, die größte bis jezt bekannte Blume) Dr. Joſeph Arnold enzdekte im Jahre 1818 auf Sumatra eine wunderbare Pflenze, welche nach dem eneliſchen Gouverneur Stamferd Raffles — Raff- lesia genangt wurde. Die Blume ſtelgt gerade aus der hortzortalen Wurzel, ohne Blätter, in die Höhe; die Knospe tt mit runden, dunkelbrauren, ſchͤppen⸗ förmig übereinander llegenden Blumerblätteru bedekt, und fieht einem Kobltopfe ſehr ähallch. Sie hatte zur Zeit ihrer vollenderſten Ausbildeng an Ort und Stelle gemeſſen, 3 Fuß im Durchmeſſer; wog 15 Pfund, und man ſchäzte ihren lanern Raum für bielänzits, um 12 Platen Fluͤſſigkzit zu faſſen. Herr Brown fest nach der Kenntaip, die er von dfefer Pflanze erhalten konnte, ſolche im Syſteme in die Nähe der Ariftolochlen und der Paſſifloren, und iſt der Mefaung, daß fie ein bloßer Scmarozer auf der Wurzel ſey, auf welcher fir wählt Doch zur geranrra Beſtimmung find noch mehr neue Beobachtungen röthte. Die größt- Blume dle man bis jezt gefunden hatte, war die der Aristolochia cordiflora, die nach Herrn A. v. Humboldt einen Durchmeſſer von 16 Zoll hat. Am Magdalenenfluße in Sadamertka ſezen die Kinder fie als Muͤzen auf. 4 (Aloe mitraeformis.) Unter allen Sorten der kleinen Alden, welche die Zierden einer Sammlung von Dif: oder Fettpflanzen machen, iſt unſtreitig wegen ihrer reichen und prächtigen Blüte die Aloe mitraefor- mis, oder Müzen⸗Aloe, die ſoönſte Perle. Ihr Stamm wird 2—3 Fuß hoch, iſt dankelplolett, ot kleinen Blär⸗ tera beſezt, welche bald abfall a. Die Blätter umfaf- fen den Stamm, find dunkelgrün, dik, und am Rande mit rothgelben Dornen beſezt. Ihre Blumenkrone bes ſteht aus einer Menge hochrother, inwendig grün ge⸗ füllter cylindriſcher Bluͤten, welche wie eine Muͤze her⸗ abhängen, und der Pflanze ein praͤchtiges Anfeben geben. Ihr Vaterland iſt, wie das von allen Dikpflanzen, das Cap der guten Hoffnung. Ste muß daher im Glashauſe durchwintert, und im Sommer auch aaf ein fehr be- ſchüztes und obenher bedektes Blumengeſtell geſezt wer= den. Sie wird ſowohl durch Samen, als Ableger ſehr leſcht vermehrt, iſt leicht zu erhalten, und dient daher auch jedem Privat- Liebhaber der Pflanzen zu vielem Vergnuͤgen. (Amaryllis coranica,) Eine neut Ar* mit zwelzelligen, ſchlef fihelförmigen, feln gerägten Blaͤt⸗ tern, einer blütenrelchen Dold?, auf einem doppelt fo hohen Schafte, regelmäßigen, trichterfoͤrmigen, zurük⸗ gerollten Blumen, von der doppelten Länge der Blü- tenſttele, und einer Röhre, zweimal kürzer, els der Saum. Sie iſt eine der erſten Zierdeu, die unfere Gärten der langen und gefahrvollen, von Burchell unternommenen Relſe verdanken, welcher fie im Cora⸗ nalande in einer fandigen, mit Gras dewachſenen Ebene in großer Menge faud. Die Luft war vaa dem Wohl: geruche der fhönen rothen Blumen ganz erfüllt. Wo findet men dle geſch'kteſteu Botaulker ohne Studium? Antwort: Im Thterrelche, indem die unvernünf⸗ tigen Thlere von felbft die Gif pflanzen ausſchelden, was man Ihnen finulich nickt beibringen lonnte. Chat ade. Wenn dir eln Leld der Weure Stragl entzogen, Und beineu H'mmel eine Wolke trebt; Wenn dich ein Freund mit frecher Stlru' belogen, Den du aus Herzeusgrunde treu gellebt; Dann komm, den bittern Kummer mir zu klagen. Und ich will dann die erſten Zwei dir ſagen. Wenn ich vor Mofa liebetrunken ſt⸗he, Von ihr mein Blik mit keinem Strahle welcht: Wenn ich ins Aug’ ihr mit Eatzuͤken ſehe, Und in das Herz, das einem Engel gleicht; Dann kennt mela Herz nur Einen Wunſch auf Erden: „O, mochte ſie zur dritten Selbe werden!“ Die lezte it ein Woͤrtchen zum Verne inen, Bel Frag’ und Aatwert wohl gebraucht ; allein] Um an dem rechten Plaze zu erſcheinen, Muß es in einen Sit verwoben ſeyn, Und wer et nicht anf dleſe Art verbindet, Hat wohl der Sprache Vorſchrift nicht ergründet. Beſcheiden bluͤht in den verjüngten Auen Ein Blämcen, wohlbekannt und wunderhold, Zwar ohne Duft, doch lieblich anzuſchauen, In Azurbleu gekleidet und is Gold. Das Ganze fol dir dieſes Bluͤmchen ſagen, Und wer mich liebt, mög’ es im Buſen tragen! % „ 1616 1 fun 6 2 en m ——g—4 In Commiſſion bei Fr. Puſtet fa Peßau. Veſtellungen nehmen alle Buchbendlungen und Poſtamter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 Er. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrei, A N Aa N ER Allgemeine deutſche Zeitung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. J ahrgang. No. 40. 16. November 1830. Inhalt: Ablaed von den Blumen bei heteruaherdem Winter. — Beſchrelbung wlrklich ſchoͤner Sortl— ments⸗Nelken. — Blumiſtiſche Miszellen. — Grüne Roſen zu zlehen. Abſchied von den Blumen bei heranna— hendem inter, Sn Schelden iſt's, Ihe Blumen! ach, zum Schelden! Schon ſeh' ich euch vom kalten Hauch verzehren: Hyemis rauhe Hand wird euch zerſtören; Nicht mehr laßt ſich das harte Loos vermelden! An euerm Uaſchuldsblite mich zu weiden, Will nimmer mlt bie rauhe Zeit beſcheren, Ich kann dle zarte Aeuß'rung ulcht erwehren: Mlt euch erſterben alle meine Freuden! So welkt denn hin, ihr meine Seeleuwonne! Und ſchlummert, bis die fanfte Frühllugsſonne Zum neuen Leben wieder eus entzüfet. Bispin will ich in filler Wehmuth leben, Dis wieder — um den Seelenſchmerz zu heben — Einſt meine Hand das erſte Veilchen pflüfet, Vonrath. n Beſchreibung wirklich ſchoͤner Sorti— mentsnelken. Vom Obe rappellatlonsſekretaͤr Päßler zu Zerbſt } im Anhaltkſchen. Seit einer Reihe von Jahren habe ich die Kul— tur der gefuͤlltbluͤhenden Gartennelke als Sor— timentsblume eifrig betrieben, und bei meiner aus— gebreiteten Bekanntſchaft im blumiſtiſchen Fache, beſonders aber durch Samen, gedieh meine Nelken— Sammlung zu einem hohen Grade der Vollkommen— heit. Da es mir niemals auf die größere Sorten— Anzahl, ſondern nur auf die Echdnheit meiner Nelken, angekommen iſt, ſo habe ich, um nur wirk— liche Rangblumen in meiner Nelkenſammlung zu concentriren, ſeit wenigſtens 10 Jahren den Grund— Saz in Ausuͤbung gebracht, mein Nelkenſortiment, troz aller jaͤhrlichen Zuwuͤchſe an neuen Sorten, nicht über 500 Numern aufſteigen zu laſſen; ja, ſo ſchwer es mir geworden iſt, dieſem Grundſaze auch in dem dießjaͤhrigen Florjahre 1850 treu zu bleiben, weil ich, beſonders in Folge einer im ver— gangenen Jahre waͤhrend der Nelkenflor unternom— menen blumiſtiſchen Reiſe, zu meinen bereits be— ſeſſenen 500 Nelkenſorten, außerdem noch 646 neue Sorten bezogen hatte: ſo habe ich dennoch ſo r ˙ w . . ̃—ͤÄ2 . , ««ꝙrmã A nz Nachrichten aus Frauendorf. Empfehrungs würdlge Schriften. Wir beellen uns, die verehrlichen Gartenfreunde auf nachſtehende, in der J. Ebner'ſcden Bachhaadlung iu Ulm erſchſenene Schilſten aufmerffam zu mas chen, da biefelben in jeder Bezlehung gewiß allgemeine Empfehlung verdlenen: 1. Gartenllebling, der wohlerfahrene und nothwendige, ein faßlich⸗belehrendes Handbuͤch— lein für Baume, Küchen: und Blumengaͤrtnerei, ent⸗ haltend: die wichtfgften Lehren zum praktiſchen Gar⸗ tenbaue, in Erztehung der Obſtbaͤume in Gärten und Töp/en, des Welnſtokes am Spallere und in Topfen, der bellebteſten Gemüſe, Blumen und Zler⸗ Gewächſe, und Lehren über mehrere andere nuͤzliche Gegenſtaͤnde. 12. 226 Seiten. Preis 5 kr. oder 44 gr. 29 1 882 viele Numern meiner Nelkenſammlung, welche ich aͤhnlich und beſſer beſaß, oder welche ſich nicht durch ganz vorzuͤgliche Schoͤnheit auszeichneten, waͤhrend der Flor fofort, mit Toͤpfen und Ablegern aus mei— nem Garten entfernt, ſo daß ich auch jezt nur ein Nelkenſortiment von 500 wirklichen Rangſorten beſtze, wie aus meiner aufgelegten Nelkenblaͤtter— Charte zu erſehen iſt. — Dieß, glaube ich, zu meiner Legitimation als Nelkeuiſt vorausſchiken zu muͤſſen, und ich uͤbergebe nunmehr den reſp. Leſern der beliebten Frauendorfer Gartenzeitung hiermit die Beſchreibung einer Anzahl ſolcher von mir er— probten Nelkenſorten, die gewiß auch der ausge- zeichnetſten Nelkenſammlung zur beſondern Zierde gereichen dürften. Es find:. F. Schöne von Eilenburg, zitronengelbe neu: franzoͤſiſche Pikotte mit hellem Aurora, ſtumpfes Blatt, unplazend, 24 Zoll groß, Pergamentblatt. Moritz Braͤcklein, blaßgelbe roͤmiſche Pikotte mit Scharlach, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, mit Hilfe unplazend, vollkrummig. Paͤßlers Fredonia, weiße hollaͤndiſche Pikotte mit Coquelico, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, hoch— ſtenglich, ſtarke Keilzeichnung. R. Cedo:nulli, gelbe roͤmiſche Pikott-Pikotte mit Aurora und Glanzkupferfarben, plazt, 54. Zoll groß, etwas gezähnt — Prachtſtuͤk.. Genf. Lottchen, weiße franzdoͤſiſche Pikotte mit Scharlach, ſtumpfes Blatt, 5 Zoll groß, faſt un— plazend.. Huͤbn. Schöne v. Holland, weiße deutſche Biſarde mit Coquelico und Dunkelbraun, etwas gezaͤhnt, 24 Zoll groß, faſt unplazend, brillirend. Bk. Polikrates, reinweiße hollaͤndiſche Pikotte mit Pompadour, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, langhuͤlſig, unplazend. Alle in dieſem wahrhaft vortrefflien Merkchen angegebenen Kultur-Arten und Vorſchriften beruhen ſaͤmmtlich anf den beßten praktiſchen Etfehrungen, und wir haben [deßhalb ſchon mehrere derſelben im Laufe dleſes Jahres theils iu der Gartenzeitung, theils im Obſtbaumfreunde abgedrukt. Es wird kaum eln Buͤchlein dleſer Art vorhanden ſeyn, welches ſowehl feines reichen Jsbalt s, ale des woblfellen Preifes wegen mit dem fraglichen in Ber: gleichung geſtellt werden konnte.“ Fa. Adelgunde, hochgelbe roͤmiſche Pikotte⸗ mit Schwarzbraun, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll: groß, unplazend. Kh. Pindar, gelbe hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit Aſchroth und Puͤce, ſtumpfes Blatt, unpla— zend, 24 Zoll groß, langhuͤlſig. Bth. Agnes E., hellcarmoiſin hollaͤndiſche Pi— kotte mit expreßiver weißer Zeichnung, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend. Paess. Möris, hochgelber Biſardfeuerfax mit Aurora, Aſchgrau, Carmoiſin und Puͤce, faſt ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend.. Catharina II., aſchgraue deutſche Biſarde mit weiger und incarnater Zeichnung, gezaͤhnt, 24 Zoll groß. v. H. Antonie, canariengelbe hollaͤndiſche Pi— kott-Pikotte mit Hellbraun und Carmoiſin-Vio— lett, 5 Zoll groß, faſt unplazend, vollkrummig — Prachtſtuͤk. Rh. Barnesia, gelbe hollaͤndiſche Pikotte, mit- Incarnat, vollgezeichnet, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend. Dm. Bobelina, weiße neuſpaniſche Pikotte mit Pompadour, ſtumpfes Blatt, langhuͤlſig, 5. Zoll groß, unplazend, ein Fuß böber, als alle uͤbrigen Nelken, ſchoͤner als v. Rh. Kammerſe— kretaͤr Luͤder. Wz. Thereſe Richter, weiße hollaͤndiſche Pi— kotte mit Incarnat, 53 Zoll groß, vollkrum— mig, plazt — Prachtſtuͤk. v. Z. Adelheid v. Dalwigk, weiße fran⸗ zoͤſiſche Pikotte mit Coquelico, ſtumpfes Blatt, 5. Zoll groß, plazt, ſehr fein und ſcharfgeſtrichen — Prachtſtuͤk. Stern's Auguſt, weiße deutſche Biſarde mit Scharlach und Carmoiſin, etwas gezaͤhnt, 23 —— 2. Vo lllſtaͤndige Auwelſung, ſchöne Mofen, desgleichen auch jede Roſenart thells einzeln, tbeils in Verbladung mit andern auf dem newlichen Stam⸗ me, in kurzer Zelt baumartig zu erziehen“, nebſt ei⸗ nem auf Erfahrung gegründeten Uaterrichte, den Gold⸗ lak, wle auch die Primeln und den Ritterſporn zu: einer ſeltenen Höhe und prachtvollen Flor zu brin— gen. Zweite, ſtark vermehrte und verbeſſerte Auf— lage. 6. Ulm 1830. 176. Seiten. 48 kr. oder 42 gr. 585 Zoll groß, ſehr vollgezeichnet, faſt unplazend, brillirend. La Rarete, weiße engliſche Biſarde mit Roſa und Aſchroth, ſtumpfes Blatt, 22 Zoll groß, unplazend, langhuͤlſig. Gr. Marie Große, weiße hollaͤndiſche Pikott— Pikotte mit Incarnat uud aſchgrau, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend, ſcharf ge: zeichnet. Hanck. Anacreon, weiße engliſche Biſarde mit Hochroſa und Violett, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend. Lips. Klinias, ſteingelbe hollaͤndiſche Pikott— Pikotte mit Hellem, Graukupferfarben und Iſabell, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß — eigene und ſeltene Farbe. La Magnifique, weiße engliſche Doublette mit Bleigrau, vollgezeichnet, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß unplazend — aͤhulich Frb. von Henneberg. Barbarossa, Dunkelcarmoiſin, deutſche Dou— mit reinem und breitem Weiß, klein gezäbur, 23 Zollgroß, faſt unplazend — wohl die ſchoͤn— ſte der Art. — Hlbz. Othello, ſammtartiges Blauſchwarz unie, 23 Zoll groß — eine der ſchoͤnſten ſchwarzen Farbennelken. — v. Herzogin Julie v. Coͤthen, weiße hol⸗ laͤndiſche Pikotte mit Scharlach, Pyramidalzeich— nung, 24 Zoll groß, faſt unplazend, ſtumpf. Blatt. Prinzeſſin Aug uſte v. Sachſen, weiße hol— laͤndiſche Pikott-Pikotte mit Coquelico und Car— moiſin, ſtumpfes Blatt, 23 3. gr., unplazend. Höfl. Smels, gelbe roͤmifche Pikotte mit Hoch⸗ roſa, ſtumpf. Blt., 23 Zoll groß, faſt unplazend. Mil. Prometheus, gelber hollaͤndiſcher Pikott⸗ Erſt unlängſt haben wir das vortrefflide Werkchen det Herrn Paſtor Freund, betitelt: „die Kunſt, Gartenrofen während des Winters im Zemmer zur Blüte zu brlugen,“ beſprochen, und das oben angeführte Buch beſchaͤftigt ſich ebenfalls mit der Roſentultur, ein Dewels von den vielen elftigen Verehrern, deren ſien die Königin der Blumen zu erfreuen hat. Ueber dle Braudberkelt des vorliegenden Werkes darf nur gsgeführt werden, daß der ſauelle Ablaz des: ſelben in kurzer Zeit eine zwekte Auflage nothwendig machte. Feuerfax mit Aurora und Blaugrau, faſt ſtum⸗ pfes Blatt, 23 Zoll groß, unplazend. HIbz. Capitolium, dunkelkupferfarbene eng⸗ liſche Doublette mit hoͤchſtem Coquelico, ſtum⸗ pfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend — ſehr auffallend. Arabes, hochgelbe hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit hellem und dunkelm Braun, plazt, 55 Zoll groß, vollkrummig. Wz. Karaiskaki, ſcharlach deutſche Doubs fette mit reinem und breitem Weiß, 23 Zoll groß, faſt ſtumpfes Blatt, faſt unplazend, — ſeltene Schönheit. F. Brillantine, gelbe hollaͤndiſche Pikott-Pi⸗ kotte mit Lakroth und Braun, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß und unplazend, brillirend. Staaten von Amerika, graue deutſche Bi⸗ ſarde mit Incarnat, Sarmoifin: Violett und Puͤce, faſt ſtumpfes Blatt, breit- und vollgeſtrichen, hochſtenglich, langhuͤlſig, faſt unplazend. Brum. Friederike, weiße roͤmiſche Pikott-Pi⸗ kotte, hoͤchſtes Scharlach und Dunkelpompadour, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend, ſehr brillirend. MU. Jobanna, gelbe hollaͤndiſche Pikott-Pi— kotte mit Aurora, Aſchgrau und Puͤce, 24 Zoll groß, unplazend, ſtumpfes Blatt. Sal. Ariſtoteles, gelbe neudeutſche Pikotte mit Carmoiſin-Violett, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend. v. Ziegl. Feu brillant, mit Rußſchwarz, la- ſurte kupferfarbene deutſche Doublette mit bes aſchtem Scharlach, klein gezaͤhnt, 22 Zoll groß, einzig. Lips. Polonie, weiße hoͤllaͤndiſche Pikotte mit Nach vorkaus geſcikten algrmelnen Bemerkungen über die Nofen werden die vorzüglichſten Arten der⸗ ſelben abgehapdelt; dann von dem zur Erziehung der Roſen erforderllchen Boden und Standorte, von der Koripflanzung der Roſen, von der Veredlung derſelben, von der Pflege der Roſenſtöke nach der Veredlung, vom Verſezen der Roſenbäume, vom Schnitte der Ro⸗ ſenbaͤume, von der Roſenbaumſchule, von der Behand⸗ lung der Roſen im Winter, von deren Behandlung in Töpfen, von der Roſentrelberet, vom Nuzen der Roſen, von den widrigen Sufälen, die dem Gedeihen der Ro= 49 * 584 Nofa, ſtumpfes Blatt, langhuͤlſig, hochſtenglich, 23 Zoll groß, unplazend. Lips. Henriette Sontag, citronengelbe hol— laͤndiſche Pikott-Pikotte mit Aurora und Aſch— grau, 23 Zoll greß, unplazend, langhuͤlſig, faſt ſtumpfes Blatt. Paͤß l. Jo, hochgelbe hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit Chamois und Incarnat, ftumpfes Blatt, 24 Zoll groß und unplazend. Kh. Veſtalin, weiße hollaͤndiſche Pikotte mit Zinnober, ſtumpfes Blatt — cum rara illumi- natione — 23 Zoll groß, faſt unplazend. Paͤßl. . weiße hollaͤndiſche Pikotte mit Ceriſe, faſt ſtumpfes Vlatt, 5 Zoll groß, plazt zuweilen, vollktummig — Prachtſtuͤk. Paͤßl. Hauptmann v. Grumbkow, gelbe hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit Lakteth, Carmoi— fin und Columbia, ſtumpfes Blatt, 3 Zoll groß, vorzuͤglich ſchoͤn. Kh. v. Paſchwitz, kupferfarbene engliſche Bi— ſarde mit Ponçeau, Dunkelpurpur und Puͤce, breit⸗ und vollgeſtrichen, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, unplazend. Johanne von Kent, gelbe roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Iſabell und beaſchter Pfirſchenbluͤ te, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, langhuͤlſig, faſt unplazend. Kh. Blumauer, gelbe roͤmiſche Pikott-Pikotte mit Kupferfarbe und Carmoiſin, ſtumpfes Blatt, 2% Zell groß, unplazend. Lips. Attalante, glanzfupferfarbene . Doublette mit Coquelico, Meissen 24 Zoll groß, unplazend. F. Bianca Capello, hellgraue engliſche Dou: blette mit breitem Weiß, 23 Zoll groß, faſt ſtum⸗ pfes Blatt, faſt unplazeud. rn: DDr fen. hinderlich find ic. ausführlich geſprochen. Zum Schluße it dem Werfen noch in prafti cher Inter richt über die zwelmäßigſte Behandlung des Goldlakes, — dr. Stellakes, der Garten: Wrimelu, der Rltterſpor⸗ nen, der Pechnelke 1c. aug hängt. Papier und Druf find gut, und der Preis auſſerſt wohlfeil. 3. Praktiſche Anleitung zur Maulbeer⸗ Baum: und Seldenraupenzucht nach den vorthellhafteſten Methoden; aus dem Stalieni den des Strafen Ch. Verti und Frauzoſiſchen des Dr. Dittm. Mll. Freund Fink, gelbe römifche Pikott-Pi⸗ kotte mit Aurora, Aſchblau und Puͤce, frequent gezeſchuet, ſtumpf. Blt., 23 Zoll groß, unplazend. Max Piccolomini, gelber römiſcher Pikott— Feuerfax, Hochpurpuraurora und Aſchblau, ſtum— pfes Blatt, 25 Zoll groß, langhuͤlſig, unpla⸗ zend, brillitend. Paͤßl. Jupiter, gelber Bi ſardfeuerfax mit Aus rora und Kupferfarbe getuſcht, lakroth und braun geſtrichen, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll 8 aͤußerſt lebhaft. Gtth. Franz Haage, bellesrmoifin 8 Doubiette mit Weiß, bluͤhet auch als Salamatız der, 24 Zoll groß, unplazend, langhuͤlſig. Kh. Kunibert, dunkelkupferfarbene evgliſche Biſarde mit Coquelico, Dunkelpurpur und Puͤce, ſtumpfes Blatt, breit- und vellgeſtrichen, 23 Zoll groß, unplazend. Dittm. Cardinal Ruffo, weiße engliſche Bi: ſarde mit Scharlach und Braun, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, langhuͤlſig, unplazend. Gr. Tinchen Große, weiße roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Dunkelſcharlach, faft ſtumpfes Blatt, 54 Zoll groß, plazend und unplazend. Cardinal Ruffo II., weiße roͤmiſche Pikott⸗ Pikotte mit Scharlach und Braun, 23 Zoll groß, vollkrummig, faſt unplazend. W. Paſtor Grofſe, bleigraue deutſche Biſarde mit breiter weißer und Columbia-Zeichnung, faſt ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß. Narina, hochgelbe hollaͤndiſche Pikott— Pikotte mit Aurora und Coquelico, klein gezaͤhnt, vollkrummig, 24 Zoll groß, unplazend. Kh. Seume, weiße hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit Incarnat und Aſchgrau, ſtumpfes Blatt, vollkrummig, 5 Zoll groß, Wunde. PPP T 2 Eh. Fontaneilles überſezt, mi mit Ehre: gen deutſcher Maulbeerbaus- und Geidenzücter ver» mehrt. 8. 140 Seiten. 48 kr. oder 22 gr. Dleſes hoͤchſſt zwekmaͤßige und wohlfeſle Werkchen enthält elgenttich zwei Ab heflungen: J. Die Maulbeer⸗ Baumzucht, II. die Seidevraupenzucht. Die erſte Abs theilung bat 40 Kapitel und handelt im 1. von ber Anlage der Maulbeerbaumſchulen; 2. von dem Verpflanzen der Maulbeerbäume an ih⸗ ren Standort; 585 Braun. Sabina, weiße hollaͤndiſche Pikott-Pi— kotte mit Kupferroſa und Ceriſe, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, unplazend, langhuͤlſig. Geueral von Jagow, dunkelzinnober, deutſche Biſarde mit reinem Weiß und Dunkelpurpur, 5 Zoll groß, vollkrummig, faſt unplazend. Wilhelm Stern, dankelblaugraue deutſche Dou— blette mit hoͤchſtem Purpur, faſt ſtumpfes Blatt, 25 Zoll groß, unplazend, leuchtend. Kaiſer Joſeph, weiße franzdoͤſiſche Pikotte mit Roſa, faſt ſtumpfes Blatt, 5 Zoll groß, voll krummig, plazt. F. Gloria florum, hochgelbe roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Aurora und Scharlach, 23 Zoll groß, ſtumpfes Blatt, unplazend, feurig. Gt. Doktor Franklin, mordore hollaͤndiſche Pikotte mit Bleigrau, regelmaͤßig und ſchoͤn ge— baut, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß und ſchoͤuer, als J. Fuͤrſt Hardenberg. K. Thereſia, wachs weiße roͤmiſche Pikotte mit Kupferfarbe, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend. Paͤßl. Druſus, weiße Fameuſe mit Kirſchroth, weißer Einfaßung und im Kelche die volle Zeich— nung breit abgeſchnitten, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend. Kh. Matthiſſon, gelbe neuſpaniſche Pikotte mit Braun, faſt ſtumpfes Blatt, s Zoll groß, faſt unplazend, vollkrummig, langhülfig, Prachtſtuͤk. Jehr. Gloire d' Adorf, dunkelblaugraue engliſche Bifarde, mit Hochpurpur, Carmoiſin-vio⸗ lett und Puͤce, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, ſehr lebhaft. Wz. Saladin, dunkellakrothe deutſche Biſarde mit Scharlach, Kupferroſa und Ceriſe gezeichnet, klein gezaͤhnt, 27 3. gr., faſt unplaz., Seltenheit. 3. von Behandlung der Maulbeer: Bäume an ihrem Standorte in den verſchledeueg Ishteu nach ihrer Verpflan zung; von Behandiung der erwachſenen Maulbterbaͤume; von den Maulbeerheken; „von den Krankheiten der Maubeerbaͤume; von dem Abblatten oder Einſammeln der Blätter; von Erziehung der Maulbzerfämlinge in rauhen Gegenden; von den Veredeln der Maulbeerbäume; von den Maulbeerſlräuch rn. o N 8 Salamons Lais, weiße Biſardfameuſe, mit Zinnober getuſcht und Ceriſe geſtrichen, 5 Zoll groß, plazt, vollkrummig, prahlend. Aehnliche Nelke it Sp. Hermione. Ditm. Roſe de Braunſchweig, weiße neu— ſpaniſche Pikotte mit Dunkelroſa, ftumpfes Blatt, 22 Zoll groß, unplazend. Dumouriez, weiße engliſche Biſarde mit Aſch— grau undpuͤce, 23 Zoll groß, unplazend, rein. Kreller's Stadt Paris, weiße roͤmiſche Piz kotte mit Aſchgrau, 4 Zoll gr., plazt, ſchoͤn gebaut. v. Z. Hauptmann o. Grumbkow, blaugraue deutſche Doublette mit hoͤchſtem Purpur, gezaͤhnt, 5 3. groß, langhuͤlſig, faſt unplazend prahlend. Charlotte Gnuͤge, hochgelbe roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Incarnat und Chamois, faſt ſtum— pfes Blatt, 5 Zoll groß und faſt unplazend. Milord Anson, ſtahlbraune eugliſche Biſarde mit breiter weißer und Dunkelpurpur-Zeichnung, klein gezaͤhnt, 2 Zoll groß, unplazend. Paͤßl. Marusca, weiße hollaͤndiſche Pikotte mit Zinnober, ſtumpfes Blatt, eum rara illu- minatione, 24 Zoll groß und unplazend. Berdoley, weiße engliſche Biſarde, Scharlach— und Kupferfarbe, abjtechend in Farben, 5 Zoll gr., faſt unplazend, ſtumpfes Blatt — Prachtſtuͤk. IIIbz. Hedwig, weiße franzoͤſiſche Pikotte mit Zinnober, 54 Zoll groß, vollkrummig, ſtumpfes Blatt, plazt. Br. Schoͤne Meli, weiße Fameuſe mit hohem Zinnober, 23 Zoll groß, unplazend, ſtumpfes Blatt. Hͤlbz. Schöne v. Zerbſt, weiße hollaͤndiſche Pikott-Pikotte mit Zinnober und Kupferfarbe, ſcharfgezeichnet, abſtechend in Farben, 23 Zoll groß, unplazend, ganz herrlich. PPP Die zweite Abthellung hat 8 Kapltel, wovon das 1. von der Eiurfchtung- eines Aufenthaltes für Seiden- Würmer, nebi dem ihrem Wachsthume augemeſſe⸗ nen Raume; 2. von der peſſendſten Zelt des Aufanges des Selden⸗ Baues und von dem Verfahren belm Auslegen und Ausbrüten der Eier; 3. von der Behandlung, Pflege und Fuͤtterudg der Sek⸗ denwürmer während der Dauer ihres Lebens fa: ihren fünf Lebensperloden; 386 Paͤßl. Graf Bourmont, hochgelber hol— laͤndiſcher Pikottfeuerfar mit Aurora und Blau: grau, ſtumpfes Blatt, 23 3. groß, faſt unplazend. Z. von Eck, blaßgelbe hollaͤndiſche Pikott-Pi— kotte mit Stahlcarmoiſin und einzelnen Hellku— pferfarben, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend. Br. Mahlmann, hellblaugraue deutſche Dou— blette mit Hochincarnat, 54 Zoll groß, langhuͤl⸗ ſig, loker gebaut und faſt unplazend, ſehr voll— krummig, auffallend. Hlbz. Leopold Keßler, gelbe roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Lakroth, Carmoiſin und einzelnen Dunkelkupferfarben, faſt ſtumpfes Blatt, 33 Zoll groß, plazt, vollkrummig — Prachtſtuͤk. Bek. Bolivar, glanzgraue engliſche Biſarde mit Incarnat, Carmoiſin-Violett und Puͤce, 24 Zoll groß, unplazend. Kh. Holty, weiße engliſche Doublette mit Zin— nober, ſtumpfes Blatt, unplazend, 5 Zoll groß, reingrundig. Hlbz. Gloria florum, blaugraue deutſche Doublette mit hoͤchſtem Purpur, breit- und volle geſtrichen, vollkrummig, 3 3. groß, ſehr brillirend. Wz. Caroline Winzer, weiße roͤmiſche Pi— kott⸗Pikotte mit Incarnat und Aſchgrau, ſtum— pfes Blatt, 34 Zoll groß, plazt, ein Prachtſtuͤk. Hlbz. Atticus, gelbe ſpaniſche Pikotte mit Zinnober, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, faſt unplazend. Paͤßl. Hofraͤtyin Paͤßler, aſchblaue engliſche Doublette mit Hellpurpur, breit und vollgeſtri⸗ chen, 54 Zoll groß, plazt, Prachtſtuͤk. Paͤßl. Samiel rectikié, Biſardfeuerfax in Dunkelgrau getuſcht und braun geſtrichen, mit 4. von der Reife ver Raupen und von dem Einſpin⸗ nen derſelben; von den Krankhekten der Seldenwürmer ; . von den verſchledenen Spielarten der Seldenraupen; „Beſchrelbung elner ganz neun, ſehr vortheilhaften Fütterungsweiſe für die Seldenraupen; von den Surrogaten der Maulbeerblätter zur Nah— rung für die Setdenwürmer handelt. In elgem Nachtrage endlich wird noch von dem 28 8 0 Blaͤtterertrage der Manlbeerbäume und der Größe ih- res Verbrauches für den Seldenbau, von Benuͤzung Aurorora- Flamme auf jedem Blatte, ſtum⸗ pfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend, einzig. HIbz. Olympia, wie vorige, nur ſtatt des Dunkelgrau ein Kupferfarben, welches aber ſchmaͤ— ler ombrirt iſt. Hibz. Lucian, Biſardfeuerfax in Graukupfer⸗ farben getuſcht und braun geſtrichen mit rothgel— ber Flamme, ſtumpfes Blatt, unplazend und 24 Zoll groß — einzig. a v. Johanne Schröder, weiße holländifche Pikotte mit Pompadour, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend. Thalia II., weiße franzdfifche Pikotte mit Apfel⸗ Bluͤten, klein gezaͤhnt, 23 Zoll groß, faſt un: plazend. Paessl. Livia Drusilla, weiße hollaͤndiſche Pikott-Pikotte, hochroſa und violett, ſtumpfes Blatt, 54 Zoll groß und plazt. Paͤßl. Johannes Huß, gelbe roͤmiſche Pikott— Pikotte mit Jucarnat und Aſchgrau, abſtechend in Farben, ſtumpfes Blatt, 23 Zoll groß, lang: huͤlſig, unplazend. i Hlbz. Amanda, ſchwefelgelbe hollaͤndiſche Pi— kott-Pikotte mit Chair und Zinnober, Pprami— dalzeichnung, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend, herrlich. HIbz. Soleil brillant, hochgelbe Sternpi- forte mit Feuerbraun, ſtumpfes Blatt, 24 Zoll groß, unplazend — einzig. Paessl. Signora, ſchwefelgelbe Sternpikotte mit Dunkelbraun, 23 Zoll groß, unplazend — einzig. Hofraͤthin Becker, dunkelblaugraue deutſche Doublette mit boͤchſtem Purpur, 23 Zoll groß, unplazend, Streif an Streif — Prachtſtuͤk. des Maulbeerbaumes auſſer der Seidenzucht, und von der Wrauldeerdsumgunt in Cyiaa und Nord = Afrika geſprochen. Zum Schluße müſſen wer bei dleſer Gelegenhelt auch noch eines andern ausgezeichneten Wertes erwih—⸗ nen, welches zu Asfaag des heurigen Jahres bei F. Teudler, Bachändler In Wlen erſchlenen iſt, und den Titel fuͤhrt: Anwelfung zur Führung einer deut ſchen doppelten Buch haltung für die Landwirt h⸗ 587 Blumiſtiſche Miszellen. I. Ueber die Amaryllis Belladonna. f Was kann die Urſache ſeyn, daß ſolche lange nicht blühen will? Jährlich ſezt fie mehrere Neben: zwiebeln an; werden dieſe abgenommen, ſo bluͤht ſie dennoch nicht, und ſezt wiederholt friſche Neben— zwiebeln an. Fachkundige Gartenfreunde werden boͤflichſt gebeten, die Behandlung, wie dieſes Zwie— belgewoͤchs leicht zur Blüte zu bringen ſey, hier in dieſen Blaͤtten guͤtigſt mitzutheilen. II. Ueber die Momordica Elaterium. Wird in den Gartenbuͤchern als eine einjaͤhrige Pflanze aufgefuͤhrt; allein meine vorjaͤhrigen Mo— mordicae, auf die ich gar nicht mehr gerechnet, ſchlugen heurigen Fruͤhjahrs neuerdings aus der Wurzel und wuchſen recht groß, ohne daß ihnen der ſtrenge Winter geſchadet haͤtte, ſie waren nicht einmal zugedekt geſtanden, und dennoch haben ſie ſich erhalten. III. Weber die Cobaea scandens. Im Zimmer will fie lange nicht blühen; wird fie jedoch in freien Grund verſezt, fo wächst fie ers ftaunlich ſtark und blüht ſehr gerne und voll. IV. Ueber die Georgina variabilis: Willd. Wer aus Samen gefuͤllte Stoͤke ziehen will, waͤhle die runden walzenfoͤrmigen Körner; die platt— foͤrmigen werden alle einfach. V. Ueber die Plumpago capensis. Sie iſt ſehr zu empfehlen; ich pflanze ſie des Sommers in freien Grund, wo ſie recht ſtark fort— waͤchst und durch den ganzen Sommer und Herbſt in reichen Dolden blaßblau bluͤht. Im Winter —᷑— 2 e e neee ſchaft ic. nach zweierlei Methoden, von Jo haun Carl Kobe, k. k. Staatsbeamten. gr. 8. 2 Bd. Diefed vortrefflige Werk, mit den umfsffendften prakilſcen Kenntn’ffen bearbeitet, eſgnet ſich ganz vor⸗ züglich für Herrſchafitbeſizer, Wirthechaftsraͤthe und Snipefroren, Landwlrthſchafts- und Forſtbeamte, Ned: nungsführer und Landwirthe des In- und Aus landes, und: ſcllte daher in keiner oͤkonomlſchen Bibliothek fehlen. ſtelle ich ſie ins warme Zimmer, und hier bluͤht ſie auch im Winter zu verſchiedenen Zeiten. Dieſen Sommer erhielt ich Samen, der ſich jedoch im Zim— mer nie anſezen wollte. VI. Ueber den Ruscus Hypoglossum. Er bringt auf ſeinen glaͤnzend gruͤnen lederarti— gen Blaͤttern, auf deren Oberfläche kleinere Blaͤtt— chen ſtehen, erbſengroße rothe Beeren, die ſich im Winter, in welcher Zeit ſie zeitig werden, ſehr ſchoͤn ausnehmen. Erhaͤlt ſich in freiem Grunde in ſchat— tiger Lage ohne alle Pflege recht gut, waͤchst hier wild; ich pflanze einige im Monate Auguſt in Toͤ— pfe, die ich dann wegen ihres ſchoͤnen Anſehens überwintere.- VI. Ueber den Schyzanthus pinnatus (nen). Er iſt fo zärtlich, daß während dieſes trofenen Sommers alle jene Stoͤke, welche die Sonne traf, bei all meiner Sorgfalt, daß ſie zu gehdriger Zeit begoßen wurden, vernichtet worden ſind. Bellowar in Croatlen 1880. Pauly, Gerichts ſchreiber und Mirglied der prakt. Gartenbau- Orfelliaaft in Bayern zu Frauendorf. Gruͤne Roſen zu ziehen. Neben einen Roſenſtrauch pflanze man eine Stechpalme (Jex aquifolium). Wenn deren Wur— zel ausgeſchlagen hat, ſpaltet man ein Reis derſelben und ſezt einen Roſenzweig bis an's Ange hinein; dann verbindet man die Spalte genau mit Hanf oder Flachs, ſo daß keine Luft dazu kommt. Hat nun das Auge des Roſenſtoks getrieben, dann wird das Stech— palmenreis von demſelben getrennt, und es erſchei— nen grüne Rofen.- Dieſe ſyſtematiſch geordnete, in alle Zweige der Landwlrth'chaft eingreifende Rechvungs- oder Buch fuͤh⸗ rung ſezt den Oekonomen in den Stand, nicht nur das auf einem Eute haftende Stammkapltel ſteis rictig darzuſtelen und zu verrechnen, ſondern auch zu erpro⸗ ben, welch reinen Ertrag ein Gut ſowohl im Ganzen, als auch jeder für ſich beftehende Landwirthszwelg eins zeln, abgeworfen, und wie ſich der ganze Beſitzſtand von einem Jahre zum andern verzinſet hat. Druk und Papier aus der berühmten Officin des Herrn Sol linger find ausgezeichnet. 588 — Nuͤzliche Unterhaltungs-⸗Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. (Enkianthus quinqueflora.) Der Enkian- thus fft eine det ſchönſten exotiſchen Pflanzen, dle wir aus China erhalten haben. Er wächst vorzüglich in der Provinz Canton, wo er Tſiau⸗Tſung heißt. Seine oval⸗ſpizigen Blätter, welche er nach und nach abwirft, find auf der obern Seite glatt und dunkelg rang, auf der untern aber weißgrün mit ſcoͤnen tothen Rippen und Adern. Er macht einen Straus oder kleinen Baum: chen, einige Fuß hoch. Selge Bläterzweige bilden, ede die Blumendolden bervorfomisen, einen gn geform⸗ ten, prächtig rothen Blütenksopf, aus welchem ſich her⸗ nach die lieblſchen glokesför sigen, teeth urd welßen Blumen entwikeln, welche aber geruchlos find. Die Frucht iſt eine ovale, fuͤnfek'ge Beere, welche vielen Samen enthält. Der Enkianthus kſt eine Gewächshaus - Pflanze und wird wie die Camellia japonica behandelt; ſie for⸗ dert im Winter nicht mehr Wärme, als die Oran— gerte noͤthig hat. Dieſe neue und feltene Pflanze iſt ein großer Lieb⸗ ling der Chinefen, und wird bet ihnen gewiſſermaſſen hellig gebalten, fo daß fie dieſelde ihren Goͤzen als ein angenehmes Opfer darbringen, und ibre Tempel am Neujahrstage mit blühesden Zwelgen derſelben ausſchmüken. Auch in den Hänfern der Mandarinen findet man in den Zimmern häufig bluͤbende Zweige davon in großen porzelafnenen Vaſen mit Waſſer als Verzierung aufgeſtellt. (Mesembryanthemum densum.) Dieres Mesembryanthemum fft eine der ſcönſten und ſelten⸗ ſten Dik⸗ oder Fettpflanzen. Ihr Vaterland iſt das Vorgebirg der gaten Hoffnung, und fie ift alſo eine Warmhaus pflanze; verlangt auch dieſelbe Behandlung und Pflege, wie die Stapelten. Ihre Blätter, welche dicht gedrängt ſtehen, find kleine, dike, gurkenförmige Cylinder, deren jeder auf der Spize einen weiten fta= cheligten Stern mlt einem gelben Mittelpunkte fleben bat. Ihre Blüte iſt ſehr anſehnlich, bell und dunkel⸗ karmolſin geſtrelkt, fie iſt aber auſſerordentlich ſchwer zur Blüte zu bringen, und blüht oft 15 — 20 Jahre lang nicht. Es iſt alſo blos der aͤuſſere Habitus der Pflanze, der fie fo beltebt macht. Die Vermehrung geſchleht, wie bei allen Dikpflanzen, durch Steklinge. (Styphelia triflora.) Das Vaterland dieſer zierlichen Pflanze, von der wir ſchon 21 Gattungen kennen, iſt Neuholland, mit feinen benachbarten Jaſels. Sie ſteht, fo zu ſagen, zwifsen den Myrthsn und Diosmen oder Buccoſt räuchern in der Mitte, und bildet einen kleinen, fhönen, ſmmerarünen Strauch, deſſen Blätter bläulichgrün und mit einem rothen Rande elngefaßt find. Die lieblichen Blumen, welche zu drei zuſammen in den Blattwinfela ſtehen, find am Kelche roih, and oben, wo ſich die dehaerten Blätter umrol⸗ len, gelb, die lang hervorragenden S aubfaͤden aber roth, welches ihsen ein ſchöͤnes Aaſeden gibt. Ste bluͤhen gewöhnlich bet uns im Freien, auf einem be⸗ ſchuͤzten Stande, im Jullus, und tragen reifen Samen. Diele ſcöne neuholländiſche Pflanze iſt gar nicht zärtlich Im Durchwintern, doch verlangt fie das Glas⸗ Haus. Sie wird durch Samen nad Sseklioge vermehrt. Dust, ©, R,.de Tl (Eine Allegorie der Schörhelt und des Lebens.) Eine Roſe flaud am Bache, Bluͤhend, ſchoͤn in Fruͤhllngspracht; Sah ihr Bild im Flutenſplegel; Voller Freuden rief fie aus: »Ja, ich bin die allerſchoͤnſte Blume in dem welten Thal', Mir hat bie Natur den hoͤchſten Reiz und Götterpracht verlieb'n. Steben Morgen, wann dle Sonne Unfern Horlzont begrüßt, Kommt der ſchöͤnſten Schmetterlluge, Mich bewundernd, eine Schaar. Und die goldverbramte Biene, Wolluſt ſangt fie aus der Bruſt, Dle ich ihr zum Kuße blete, lar bewußt des vollen Sleges. Ich erhoͤh' des Thales Schöcheit, Hauche Düfte in dle Luft, Bia des Zephyrs Auserwaͤhlte, Flora ſelbſt beneldet mich.“ Und fie schwieg, die ſcoͤne Roſe, Und ein Sturm erhob ſich dann, Und entblattert ſtand die Stolze An des Baches jaͤhem Rand'. In den ſilberhellen Fluten Bettet ſich ein Grab ihr Relz, Und die Schmetterlinge ſchwinder, Und die Bienen dleſben weg. — Und der Bach in ſeinem Spiegel Zelgt ihr ſtets Ihr traurig Bild, Und fie ſeufzt bei dem Gedanken, Was fie war, — und — was fie Hi — EF ²˙ .. . En ᷓꝗ . ̃]⁵—Koqun. e . . . TEEEICEE ED In Commiſſton bei Fr. Puſtet io Peßau. Beſtellungen nebmen alle Buchbendlungen und Poſtämter an. Der ganzjährlge Preis ift in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portofrel. 2 I e deutſche Arten Zeitung. Herausgegeben von der ee Gartenben⸗Geſebſchaft in Vayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Ne. 4 23. November 1830. — — — — Inhalt: Verzelchniß von Garten, Blumen⸗„ Feld: und andern Samereſen, Dbibäamen, Zwiebeln, Pflanzen ie. Be r ze ich ni 5 FüR v0 VRR Garten-, Blumen-, Feld: und andern Saͤmereien, Obſtbaͤumen, Zwiebeln, Pflanzen und in- und auslaͤndiſchen Baͤumen und Sträuchern, welche in der koͤniglich preußiſchen privilegirten Samenhandlung bei Carl Platz in Erfurt „ zu de * Prelſe in Preiſe in Lory Pfand Loth] Pfund Küchenkränter⸗Samen. fa pf. th. fa. pf. A. pi. [ hlla. pf Astragalus baetieus, ſchwebiſcher Kaffee — 6i—| 5/— [ Broccolt oder Spargelkohl, weißer 21 61 1015 — Baſillkum, großes Küchen: 0 a) 5— 22 6 — — violef ter 2| 61 1015(— — ganz feines kranſes 2 21 6 15/—|| Kopfkogl oder Cappus, or !indrer weißer 11 3-17] 6 Cardodenedikten 0 1 — 425 — ] — großer weißer Erfurter 11314 — 120 — Kreſſe, ordieäre . . — 8—| 26 — ganz früher kleiner Erfurter weißer 4 3] —Ia0ol— Körbel, desgleiben . * 1—— 2 6 — — dlutrother 8 l — gefuͤllter, ſehr ſchoͤn 5 21 31— 20 — Kleines bluͤtrothes Salatkraut „ Löffelkraut . al 91 1] ——ı| Wirſinatohl oder S:voyer, ordinär, grüner] 412 6 Majoran, achter fran zöſiſchꝛt 2 2 — alı2) 6) — Ulmer früher . 2| 61 21 — Portulsf, grüner . 2451 -]20/— — ſpäter 11 61 2— — — ganz gelber . . 2l—| al — 1 Winter kobl, krauſer blauer uledtiger 11 5l—-|15|— Wimptnelle 0 11 5 — 20 — ] — gräter dio, . 1|—i-110'— Peterſilte, zum Schneiden . —| 64—| 5)— | — mit bunten Blättern 5 21 61 21 — | — — franggefülte . 8 1 ——15(— — Brüſſeler oder Roſenkohl . 1— 1 — — Pfeffer⸗ oder Bohnenkraut . 11 3i—[25)—|| Säpittfohl, ordis. > — 2 — 7| 6 Ros matin . ° 2 — alı5|— | — wit dem Blumenkohlblatte 113 — 120 — Salbei . . Ä al 5(— 25 — Kohlrabi, große weiße aufs Feld 1— — 451 — Spinat, lerchlͤttriger . — 4l—| — — welße engltise frühe Glas⸗ 11 31 ı| | — — randblättriger . — 6 — 6 — — große blaue fpäte = 1151120 — — ganz großer englifder 1 —1— 110. — — — frübe 2 0 476 Tabak, unysriiwer rundblaͤttriger 1— 1 — 15 — — Wiener kleinblästrige, ganz frübe 5 —1 2115 — — vltalaiſcher Iaugblättriger. 1 5—20— Uater⸗ Keel abi oder Kohlrüben, große weiße 1——15— Thymlan 3 ° 2 — 1 2) z7|)—| — gelbe oder Rutebago E Alena Fe . 5 ; ki. 1 Wurfel und Rüben.’ Lꝛvendel⸗ 8 2 1 —(— 20 — [ Gırotten oder Möhren, lange rothe 1— 1 — 1121 6 Dfop . 9 . 11 31 1 ——| — gelbe 2 5 — 2 — 8) — Koblſamen. — kurze welße 2 — 6 Blumenkobl, großer kapfſcher ſpaͤter 10 — 9 —|— | — ganz kleine frühe rofhe . N — flruͤher cyprtſcher 7 6) — [ Wurzelv, lange Peterſilſen 5 — s]—|10/ — — prdindrer fpäter hollandiſch tr 5 —1 4—— 1 — Cchorten 5 — sl—l10|— 90 — Preſſe ku Preiſe im Loth Pfund Loth] Pfund fa pf. th. (g. pf. Er 5 rec fa. pf. th. fg pf. Wurzeln, Paſtlnak . — . 8/— || Zufererbfen, enalifhe frühe weißbluͤhende— — 7.— — Habetwurzel . 1) 5[—|20)— || — ganz große graue Säbel> — — — — Scorzonerwurzel . a) 51— 120 — — Zwerg⸗. ganz niedrige . ——1— 21 6 — Rhapontica zum Salat 1 3 11 —|— Aufmacherbſen, ganz frühe Mal: 100 Zukerwurzeln 8 . 11 51— |20/— Pfd. 12 Rthlr. 8 — —1— 51 — Sellerie, großer Knollen- . 11 3I—|20 — — Erfurter frühe 100 Pfd. 5 Ntbte. — —[— 43 Nüben, lange weiße Herbfts oder Feld: — 3— 27/— || — große frühe Klunker 100 Pfd. 4 Rthlr.——[—2— — hollaͤndiſche Mairüben 1 —1—117— — gruͤn bleibende fpäte 100 Pfd. 3 Rthlr.!— — al — blatrothe Salatrüben . —| 81— z| 6 — nledrige Zwerg: . ——— 2 6. — Runkel⸗ oder Dikruͤben, rothe — 1 — 3 9 — Kronerbſen, das Loth. — 64 |-|— — gelbe Zaker⸗ . 11 | 8/— || Spargelerbfen . > — 66 -|—-|— . 1 wach ende, 555 Pfd. e n . Stapgenbohsen, arabiſche oder Feuer⸗ ——I—| 44 — Salat oder Kopflattig. — Scwert⸗ oder Sabel . Kopf⸗Salat, guter mit weißen Samen 1 5— 12] 6] — pellle, ſehr volltragende . el 2| 6 — — mit ſcwarzen Samen 11 31— 120 — — mit weißer Schale 5 — 1 — 5 (— — großer aſiatiſcher, weiß Korn 2 — a] 2—— mit rother Schale — —1— 4 4— — Ptriazenkopf 2 8 1 31 —25/— || Iwergbohnen, rothbunte 5 — — 1 — 4 14— — Minterialat . 11—1— 15 — — fawarze frühe 8 — —1— 4 1— — großer Schwedenkopf . 1 — 15 (—— franz. Schwert⸗ 200 Pfb. 5 Rehlr. 1-1 2 — — Forellen, weiß Korn . 2 — 1] 2)— || — eine neue gelbe Sorte. — 11 7i— — blutrother, ſchwarz Korn . 3—— — — — kleine runde Erbsboh gen. — 1 — 41 6 — Mallaͤnder, gelb Korn 1) — 25 — Garten- oder Puffbobnen 200 Pfd. 3 Rthlr.———4.— — Fruͤh Wirſing⸗Salat aufs Miſtbeet. 1 5 — 25 —— ganz große Windfor — 14156 — — gemtihter Samen g 1. — — 10— || — niedrige zum Einfafen . ——1— 26 tenfalat, kreusblaͤttriger . 113 1— 120 — f ln, Sa ’ . 1 3.— 25 — ODekonomiſche Samen. Preiſe a Pfd. ſg. pf. Rapunzel⸗ oder Feldſalat . 1 ——115[— || Anis 8 7 2 31— Buchweizen . 3 6 — ee n. Bllſenkraut 5 4 1 Zwiebeln, große rothe harten Erfurter 1 — 20 — || Ginarienfamen . 2 al — ſpaulſche welche . 1) 5i—|25 Corlander 2 2l— — — welße . 21—| 11 —|— Hanfiomen Ä 8 sl — im Winter ſtehende . 4) 31 —125/— | Mohn, blauer 8 x 8 Porree oder ſpaniſcher Lauch. 1 —— 20 — — weißer 8 — 5 — — ganz große Stangen . 1 31 — 25 — || Schwarzkümmel 8 8 2 Zwfebeln, kleine Erfurter zum Steken 100 St. | 2 — Siesenzjeiten, Foenum graeem 5 A Knoblauch . 100 St. 4 — -( — — Akerſpargel, Spergula arvensis R 6|— Moccambol, oder Schlangenknoblauch 100 St | 5 — I — Kerdendiſtel, Dipsacus fullonum . n Wald zum Judigo, Isatis linctoria , 10 — Ridtlesgen und Rettige. Hellerlirfen n er a Radles, runde und lange, welße und rothe 4 3I— 20 — Dill a . 3 = k Jo- N Be Tan EN um Jo⸗ 5 DE Die vorzüglichſten Futtergräfer zum — Sommer: R : 31 Aulegen der Kunſtwieſen. ß Agrostiscapil., Haarſtrausgras, 100 Pfd. 1oNthir. 4 — Verſchleden e Kerufſorten. stolenifera, Floringras 100 Pfds a2 Riblr.] + — Gurken, ordin. zum Einmachen. 1320 — Kira eespitosa, Raſenſchwelle 100 Pfd. 10 Rthlr.] . — — lange grüne dto. F 2—1—125— Alopecurus pratensis, Wleſenfuchs ſchwanz 10 — Surken, extra Schlangen⸗ 12 —191Zoll lang 24 64 21 —.— Antoxanthum odoratum, gelbes Ruchgras 40 Melonen, mehrere Sorten 8 7 611 a Avena elatior, franzöfiibes. Naygras al — 10 der beiten Sorten, jede Sorte be: — flavescens, Goldhafer 8 10— ſonders a Peiſe a ſgr. 3 dl. — pubescens, Wleſeubafer . 10 — Artkſchoken, große rothe . 8 — 2 .— Briza media, Wleſenzittergras A 8 Gardifern, ſpantſche . 2— 12 6 Bromussecalinus, Roggentreſpe, 100 Pfd. 8 Rthlr. 3 — Spargel, großer welßer Darmſtaͤdter — 20 — sterilis, Futtertreſpe . 2 Saflor v . — 9 — 21 6 Dactylis glomerata, Kuaulgras d 51 Sonnenblumen 100 Pfd. 16 Rthlr. — 86 Festuca elatior, Wieſenſchwingel . 5 — Kürbiffr, ganz große aufs Feld 200 Pfd. | — Sluitans, Manna- oder Schwadegras 10 — 46 Mthlr. — 81— 21 6 — ovina, Schafſchwlagel . 10 * Prelle 3 Pfd. (f. pf. Festuca rubra, rother Schwingel Hedysarum Onobrychis, Esparſett-Klee Holcus lanatus Honfggrag, 100 Pfd. 12 Rthlr. Juncus campestris, Feldbinſen x Lolium perenne, engliſches Raygras Medicago falcata alba. weißer Wunderflee — salſva, Lucera oder ewiger Klee — lupulina, Hepfenklee 5 Melica caerulea, blauts Perlgras . Myagrum sativum, Leindotter . Phleum pratense, Ttmolhlengras . Phalariscanariens's, Canarkengras, 100 Pfd. 6 Rthl. Poa pratensis, Wleſentkspengras . Urtica dioica, große Brennefleln . Trifolium Melilotus oflicinalis, gelber Steinklee — Pratense, rother (panlſcher Klee Vicia sylvatica, große Bergwike . 15 Eine Miſchung der vorzuͤglſchſten Futtergraͤſer für Horuvleh 100 Pfd. 8 Rthlr. Eine dergleichen für Pferde 200 Pfd. s Re hlr. — — Schafe 100 Pfd. 10 Rthlr. — — orden. zum Ausbeſſern der Mieſen 100 Pfd. 7 Mthlr. Wald⸗ und Holzſamen. Acer campestre, gemeiner Ahorn . — talaricum,fiblr.Aborn à Loth 22 la à Pfd. 2 Mth. Betula alba, weiße Birke = Alnus; Erle Berberis vulgaris, Verberlzbeere 4 Carpinus Betulus, Half, buse E Clematis vitalba, gemeine Waldrebe à Loth s ſgr. Cornus mascula, Kornelklrſche 8 Colutea arborescens, Blafenbaum . Crataegus «xyacanıha, Weißdorn a Loth 23 fat. g sanguinea, Hartriegel a Loth 2 far. Cytisus Lahurnum Bohrenbaum A Loth 14 for. Evonymus europaeus, Spindelbaum, à Loth 2 far. Fraxinus americ. alba, weiße amsrifan. Eſche a Pfd. a Riehl. — excelsior, gemeine Eſche 8 - Juglans nigra, ſchwarze amerik. Nuß 3 Stuͤk. Juniperus N viralniſcher Wachholder a Loth 23 for. das Pfand 1 Rthlr. Platanns occidentalis, abendlaͤndiſcher Platauus à Loth a} far. das Pfund 1 Rthlr. Pinus abies, weiße Tanne 5 — Picea, gemeine Fichte — Larix, Lerchenbaum à Loth 14 fat. — Strobus, Welmuthsklefer a Loth 22 Sgr. das Pfunde Rrplr. — sylvestris, gemeine Klefer . — Cembra, Zirbeltiefer à Loth 14 for. Prunus avium, wilde Suͤßklrſche . — gute Kirſe kern . Pyrus communis, Birnfern 0 — Nalus, Apfelkern . Rhamnus eathartieus, Kreuzdorn Robinia Pseudacacia, Afazten . Sambueus Ebulus, Zwerg. Hollunder — racemosa, traubenförmiger a Loth u s ſgr. Sorbus aucuparia, Vogelbeerbaum Spi gea opulifol., Spferſtaude, ſſchneeballenblatt— tige a Loth 25 ſgt. — 2 — 218 228 FES Fee — lu 5 L NUT ENRROANM — ou» » Faser 2 2 — rr 2 2 2 — D loo Sl MIST SE sol ao 391 Preiſe à Pfd. ſg. uf. Staphilea pinnata, Pimpernuß . 15 Thuja oecidentalis, abendländifcher Lebensbaum a Loth 43 ſgr. das Pfund 4 Rthlr. Tilia europaea, Linden 15 Viburnum Opulus, Schueeballen ä Loth 23 for. 45 Blumen ſamen. à Prife Die mit“ bezeichneten muͤſſen anfänglich warm ſtehen Adonis aestivalis, Sommer Adonis 1 Agrostemma coeli rosa, Hemmelstoͤschen 1 Agrostemma coronaria, Vexlernelke 4 Alcea, Malven in allen Farben a Loth 5 fgr- — nigra, ganz ſchwarz gefüllte . 1 Amaranthus bicolor, zwelfarbſger . 1 — caudatius, Fachsſchwanz a Loth 4 for. — hypo chondriacus, trauriger Amaranth à Lth. 10 fgt. * Amaranthus sanguineus, blutrother * — tricolor, dreifarb'ger a Loth 15 ſgr. Anoda Dilleniana, blaue Anode . Antirrhinum bicolor, zwelfarblges Löwenmanl — linifolium, leinblättriges . — triphyllum, drelblättriges . — majus, großes Loͤpenmaul a Loth 5 ſgr. Aquilegia, gefülltes Atelet das Loth 3 ſgr. — 8 ÖGorten, von jeder eine Prife Aster fistulosus, Aſtern, ausgezeichnete ſchoͤne In 18 Sorten, von jeder Sorte eine Priſe 20 fer- Aster fistulosus, alle Sorten durcheinander a Lth. 7 — tenellus, zarte kleine hellblaue Aſter Astragalus baetieus, ſchwediſche Kaffeewike d. Leh. — galegaeformis,Canartenvogelftaude d. Loth 241g. Atriplex hortensis, Gartenmelde d. Lth. 22 Sgr. Atropa pbysaloides, jähriges Tollkraut Blitum capitatum, Erdbeerfpinat d. Lth. 10 Sgr. Borrago officinalis, gemeiner Borxetſch Briza maxima, großes Zittergras das Loth 5 Sgr. *Browallia elata, Browalka *Cacalia sonchifolia, ſcharlachrothe Cac lia Calendula hortensis fl. pl., gefüllte Ringelblume das Loth 5 Sar. . — hybrida, Baſtard Calliopsis bicolor, dat ſchoͤne Geſtot d. Loth 5 Sgr. Campanula! Medium, große Glokendlume d L. 5 Sgr. 6 — — fl. pl. gefüllte blaue — fl. p. lilacina, Ila ” — Speculum, Frauenſplegel „Canna indica, indiſches Blumenrohr „Capsicum annuum, ſpankſcher Pfeffer Carduus marianus, Mariendifiel . *Celosia cristata, Hahnkamm, welßer, rother, gel: ber und fleifhfarbiger das Loth a Rth. Centaurea Cyanus, Gatten-Kornblumen Lth. 8 Sgr. — moschata, Biſam-Flokenblume — — fl. alb., welße . — pullata, ſwarz geränderte . — sicula, fletndorntgte . — suaveolens, ftarfrie®ende 8 Cerinthe major, große Wachsblume Cheiranthus annuus, engliſche und halbengliſche Sommerlevkejen, dle men auch ſogleich auf Blumenbeete fden und ſtehen laſſen kann; die meiſten geben zur Halfte gefüllte, als: 50 — -aua au 1 S = 222555 — S O Pu» 288222 a a 22 2 — — — — 6 reife In Prifen fa. pf. Engl., helvtolette, blaßrothe, bleßzlegeltothe, kupfer: braune, bl ßbraune u dunkelaſchgra ven eth 15 Sgr. Halbenalliche, dankelſe wergdreune, zimmelbreune, car atotorbe, weſße, dellmorbore, fleiſchlerbige und ble sbraune d. Loth 15 Sgr. 8 Odige Sorten unter eigander b. eth. 7 Sgr. Engliſde Sommerleviejer, weiwe ihre lumen ge- dritt an einander ſezen, ia 22 Sorten. Eugliſche Sommerlevisjen mit dem Lafs oder Welbenblotte, in 10 Sorten. Halbengliſche Sommetlepkejes mit dem sewoͤhull⸗ wen Blatte, in 18 Sorten, Spar blüher de Herbst- oder Bafiard:Levfoirnis 12 Sorten. Jece einzeine Prife von 100 volfominzen Kür: nern loftet 2 Sgr. Davon eräffe ich auch ein Sotelment von 42 Sorten, jede In 400 Körnera zu 19 Szr. 383 . 3 = 25 . 6 pf. ** 1 „ 24 = s 1 Kth. 2 6 pf. 36 > = ea 5 2 Rid. — == Des ganze Sortiment In 62Gerien s rb. 7 En. pf. Alle Sort. durchelnand. gemilh?, 400 Körner s Sar. 24 Sorten durcheinander gemiſcht das Lib. 2K b. Cheiranthus incanus, Winterlevk., 6 Sorten, jede Sorte beſonders 100 Körner von jeder Sorte durcheinander. des Loth 15 Sgr. maritima, Mectlevfejea £ cheiri, einfacher brauner Lak bas L h 10 Sgr. fl, pl. extra gefhüter 100 Körner Lak blauer einfacher 100 Körner Chenopodium, Kräntleln Geduld 5 Chrysanthemum carinatum, prechtv. Wucherblume — fl. pl., Wucherblume, gelbze füllte d. Lth. s Sgr. — welßgefüll:e d. Ltb. s Sgr. *Cineraria amelloides, Aſche⸗ pflanze. Gonvolvulus tricolor, brelfarbige Wade Lth. 3 Sge Coryd alis sempervirens, Immergräue Keppenmone Crepis hispida, ſtachlicher Pippan Dioscoridis,dtostsrifger gelb. Pippan 1 Prlſe 1 Sgr. 3 pf. rubra, rothe Grunbfeſte 9 *Cucumis anguinus, die wahrt Schlangengarke ober Melone das Loth zo Sgr. propbetarum, Vrophetengurfe Cucurb ta, ganz groß et Ceninerkacols von 150 DI 7 das Loth 22 Sgr. 8 Ferner 20 Sorten verſchledene Kürbis, von jeder Sorte das Loth 10 Sir. Alle 20 Sorten sufammen von jeher Sorte 4 Körner das Ltb. 10 Sar, das ganze Sortiment 25 Sgr. Cynoglossum linifolium, weißes Vergfemeinnlcht, fehr ſa on zum Elafaßen, das Loth 22 Sgr. Cysticapnos africanus, Bla entaste, a Prife Datura, Sedapfel, giftiger 9. 2ıh. 5 Sgr. Metel, weißer . 8 Deiphinium humile, niedrige gefüllte Ritterſporn, als: weiße, blaßblaue, zlegelrothe, blaß braune, blaßltla und violette, von jeder Sorte, a Pri e alle Sorten durcheſnander das L h. 5 Ser. — Ajaeis fl. pl., hehe gefüllte Levkloj-Rittſporn das Lth. 5 Sgr. — perenne, fmmermwährende hobe d. Lth. 2 Sgr. exaltatum, dto. 5— 6 Fuß hohe * 1 1 4 2 2 222228 D „ 592 * — —-—- 9 „ oa Digitalis alba, weißer Flugerhut . Jutea, gelber . . — robra, rocher das Lth. 5 Sar. Dracocephalum Sleldavica, rartiſce IR: life eitatum, ſchüldformige 5 Disatbus caryophıyllus, orbin. Sartsefe, Lth es Sg. von gefüllten Lanoſamen 100 för. von Nummerklumen geſammelt 100 Körn. von Haupeblamea 100 K. barbatus, Bartnelke chinensis, Chlaeſervelke 5 hohe Boſchnelke das Eth. 2 Sgr. Dietammus, Diptze, rother und weißer Erodium gruinum, Relherſchaabel *Elychrisum'iucidum, glanz. Strohblume Lth. s Sgr Fedia Cornucopiae, Schmalfzkraut *Ferraiia pavonia, Pfaueaſptegel *Gossypium, Bumwolleubaam 1 Georgina, die ſchͤuſſen Sorten vou lautet ganz gefüllten Blumen d to otto in Sortes Galinsoga trilobata, deiffoppfae Gallnſoga L. d- K. 1 Sgr. 3 pf. Gomphrena globosa, Kagelamatan h, rother, welſ⸗ fer und flaſſchfardlger das Eh. 15 Sgr. Gilia capitata, kopfförmige Gllia, ganz neu und ſchoͤn 4 Priſe . N Grahamia aromatiea, riecht fehr angenegs, ganz den Uecsperis matronalis, Frauen-Nach tv. d. Lth 22 Sgr. tristis, wohltlechende Nach vlale Lth. 3 Sgr. Hedysarum coronarium, roth. Sußtlee L h. 4 Sgr. „ trans, beweglts er Klee, a Korn 2 Sg. 6 pf. Hibiscus trionum, Stundenblume . Helianthus annuus, geflt. Sonnenblume Lth 25 Sgr. ſchwefelgelbe . 8 Hypericun oflicinale, Johaunlsktaut eth. 7 Sgr. Hippoerepis multisliquosa, vlelhuͤlſiges Kafet: fenfraut 2 2 Iberis amara, Säleifenbfume des Loth 23 Sgt. eoerulca, blaue. Impatiens Balsamina, gefuͤllte Balfamizen, in 12 Sorter, jede Sorte beſonders, 100 Körner 2 Sar, alle Sokten durcekuauder, 100 Körner 1 Sgr. S pf., das Loth 20 Sgr. — ordin,, gefüllte und elnfacde, das Lth. 5 Sgr. Inula oculus Christi, Ange Chrfli . Ipomoea, Winden, mehrere Sorten, vou jeder Sorte eine Prife io Sgr. . Odtee Sorten durcheknander das Lth. 5 Sgr. Lathyrusodorat., wohltie®. Semmerwiks L. 23 Sgr latifolius perennis, Paketwiken d. Lth. 74 Sgr. Lavatera trimestris, Sommerpapp u lmalve Lilium ligrinum, Ttegertilte . Linum perenne, kamerwätrender Staudenleln Lupinu-, rorbe, weiße, gelbe, blaue, Lth. 43 Sgr. Lychnis, helltoches Licttöscen bas Leh. 5 Sgt. Malva moschata, B ſammalve . Malope trifida, dreirheil'ge Malope ſehr ſchoͤne Maurandia semperfl., kmmerblähende Maurantie »Mesembryanthemum eristal., d. wahre Elskraut *Mimosa pudica, Sinnpflange, 2 Körn. 1 Sar. 3 pf. Mirabilis Jalapa, ale 1) weiße, 2) goldgelbe, 5) bleßgelbe, 4) carmolſin und 5 carminreihe, von jeder 2 Prife . . 0 1 >» Sn reife in Prlſen fg. pf. 1465 3 0 S S a oa S ou 0 Preiſe in Prifen Obige Sorten durcheinander das Leh. 4 Sgr. »Momordieca, 3 Körner 1 Ssr. 3 pf. Nicotiana glulinosa, geldelahesder Tabak L. 5 Sgr. Langsdorfii, grünblübender virginiana. totbbiühender des Leh. 5 Sgr. vincacllora, weig blüdender, ſehr ſchoͤuer Nigella damascena, Jungfer ia Haaren coarctata, niedrig gefüllte 3 Ocymum maximum, {ehr großblättriges Stubenba— ſillkum, 4 Körner 1 Sgr. 3 pf. minimum, ganz kletnkrau les, das th. 22 Sgr. Oenothera grandiflora, großblühende N purpurea, parpurrothe rosea, to entothe . tetraptera, vierflägeliche . tenella, feinblaue amoena, angenehme Nachtkerze longiflora, I langblä! ttige Papaver, gefüllte große Gartenmohne d. Lib. 2 Sgt. tlelne Rinankelwohne, das Lth. 5 Sgr. perenne, immerwährende bewreide Paeonia, totd> einfache *Pelargonium, Storcſchnabel, kn vielen Sorten Pisum umbellatum, deldenförm. Erbfen Lih. 24 Sg. Polygonum prientale; indtaniſches Pfirſchenkraut, roth, das Lty. 24 Sgr. 8 weiß Primula acaulis, prlmellamen, estra, Lth. 20 Sgr. Kuricula, „Aurlkelſa ven; extra Lih. 20 Sar. Reseda odorata, wohltrlech. Reſ., das Lth. 5 Sgr. Nici nus communis, Wunderbaum . *— ruber, roıher, 4 Körner 5 Sgr. 9 pf. Rudbeckia laciniata, verſcllſſene Rudbeckle amplexicaulis, ſtengelumfaſſende dio. Salvia cretica, kretiſche Salbei 8 Sclarea, Muß kateller Salbei . Scabiosa atropurpurca, ſchwarze Scab. Lth. 5 Sgr. major, von diefer Prachtblume habe ich, 8 ver: ſchledene Sorten, jede Sorte beiond. 1 Priſe das ganze Sortiment 10 Sgt. alle Sorten durch inasder das eth. 5 Sar. stellata, Steraſcabloſs, das Loth 72 Sgr. Scorpiurus vermiculata, Nıupenfiee, d. L. 5 Sgr. *Senecio elegans K- pl., gefüllte Kreuzblume, ꝛckth welßge füllt. Silene Armeria, rotde Stlene, Lth. 5 Sgr. *Spilantbus oleraceus, Knopfblume, th. 5 Sgr. Solanum Lycopersicum, tothet m. gelb. Ltebeszpfel * Melongena alba, welßes Cletgewachs violacca, blaues dto. Pseudo- capsicum, Koralentirfhen Tagetes erecta, gelbe Sammrklume, a Loth 5 patula, hos rothe dto. das Loth 5 Sgr. Tolpis barbata, kärtiger Pieu 8 *Trachelium eaeruleum, blau’ Halsktaut Tradescantia erectä, erhidene Tradeskantie Tropzeolum majus, tad’anifae Kerle, Lth. 24 Sgr. Trifolium elegans, ſœönbluͤhender Klee incarnatum, ftönrether . Valeriana alba, welßer Baldrian 4 rubra, rother . . Veronica longiflora, Ehrenprels . Vicia Faba fl. rubr., rotbblühende neue amertfa: ulſche Puffbohnen, fehr ſchoͤne 4 Stüt Sgr. fg. pf. |; | Peru n 22 2 2 — — — 22 2 2 2 2 2 2 2 22 2 2 — » e S aa av wo a uam m O 5905 Preiſe in Priſen ſg. pf. Viola tricolor, Drelfaltigkeltsblume Verbascum Blattaria , ee Koͤnigskerze, das Loth 5 Sgr. Thapsus, gemelne, das Loth 5 Sgr. Xerantbemum annuum, rothe Strohblume, L. 74 Sg welß gefüllte XKimenesia encelioides, gedhtte Kimenefie Zinnia multiflora, blaß und ba * elegans, f&due Zkanla * tenuiflora, femalblüttge verticillata, wuͤrfelbluͤtige . Blumenſamen in Paketen. Sorten ſchoͤnblühende Sommerblumenſamen onf Rabatten 2 Rehlt. ganz fmdne ine Miſtbeet ob. in Töpf. 1Rt prrennirende Landpflaugenfemen 15 Sg aufgezeichnet ſchoͤne gefuͤl. Malven 20 Sg der allerſchoͤnſten 15 Sgr. Schoͤnblühende perennirende Pflanzen in⸗ und ausländiſche Stiducher und Baͤn me zu Bos quets und engli⸗ ſchen Anlage. Erklaͤrung ber vorkommenden Zechen. 1) Die wit 1 bezeichneten find Topfpflanzen, die man in einer luftigen Stube oder Kammer, worin es ſelten oder doch ni@t gar ſtark friert, darch⸗ winters kann. 2) Die mit B bezeichneten find Baume und Sträus Her zu Bosquets und eagliſchen Anlagen. 5) Die mit A bezeichneten find hochlanfende, mit rankenden und klimmenden Aeſten, zur Beklei⸗ dung an Wände, Häufer oder Lauben. 4) Die nicht deſelcneten find perennirende, im frelen Lande aus dauernde Pflanzen. Abetüthf vulgare, Wermuth x Acacia Löphantha T, duüſchelblaͤtttige Aczcla Achillea abrotanifolia, ehrseprefsblärtrige Garbe asplenifolia, hirſchzungenblattrige chamacifolia, @amaäneblättrige millefolium purpur, Schafgarbe, purpurrothe magna, gtuße dio. . tomentosa, filzige dto. . speciosa, prächtige dto. Aconitum camarum, langhelmfger Elſenhut medium variegatum, großer . Napellus, gemeiner - pyrenaieum, pytenälſcher . Anthora, 100 24 24 20 12 m un un n variegatum, bunter Adonis vernalis, Frühltagsadonſs . Agapanthus umbellatus T, Liebesblume Agrostemma coronaria, Gerkenrade, Vexlernelke Althaea narbonens's, warbonifce Althee Allium sibiricum, fblrtſche Zwiebel. Aloe margaritifera T, Perlenaloe — glauca T, grougrüne Aloe 5 Amaryllis formosissima, ſchoͤne Am. 100 St. 8 Rh. Anemone, fa fdönen Sorten Amygdalus nana fl, simp. B. Zwergmandelbaum duleis B, Mandelbaum vrredeiter Amorpha fr uticosa B, ſtrauchartige Amorphe u — — —— — — e à Stuͤtk Jg. pf. 1 22 2 nnen ernennen een 10 ao ao 0 D Preife a Stüf fa. pf. 21 6 Anchusa angustifolia, ſchmalblaͤtttige Ochſenzunge Antirrhinum linifolium, flıhsblättr. Loͤwenmaul großes, ia vielen Sorten . Aquilegia vulgaris, gemeiner Akelei in vielen Far⸗ benmiſo gangen, mit einfachen u gefullt. Blumen Aristolochia Sipho R. Oſterluzel, nordamertkanlſche Artemisia Dracunculus, Dragun, ae Katz ferfalat 5 Artischoken, Pflanzen Asclepias jearnosa T 8 Aster acris, Sterublume, ſcharfe 3 bicolor, zwerifarbige 8 amplexicaulis, hochſte ngliche ambiguus, hohe . cordifolius, herzblaͤttrige . elegans, zierliche . punctatus , puaktirte . spectabilis, prachtvolle . tenuifolius, dünnblättrige . linifolius, leinblättrige Astragalus galegiformis, Sanartenvogelftaude Astrantia carniolica, kretulſche Aſtran tie Aucuba japonica T, Aukube, japontſche Arpfelbänme, veredelte an e u. in Töpfe B hochſtaͤramige B wilde zum Veredeln 8 Aprikoſen, bochſtas mige B 0 aus Spalier und in Töpfe 5 Balsamita major, Frzueamünze, große Bellis perennis fl. alb. pl., Maslteben, weißgefüͤllt earnea fl. pl., fielfpfarbea gefüllt Berberis vulgaris B Begonia disc, „lor T, Schlefblatt, eine der fhönften Pflanzen Betonia orientalis, morgenlaͤndiſche Betonie Birnen, veredelte, in Töpfe, ans E paller v. Ppram. hochſtämmige B wilde zum Veredeln und Baumſchulaulagen Cacalia suaveolens, Peſtwurzel 5 Cactus alatus T, Fakeldtſtel, gefluͤgelte Opuntia T, (fieus ind.) indftaniſche Feige flagelliformis T, Fakeldiſtel, ſchlangenförmige stellatns 2 fternförmige speeiosus T, ſchoͤne Fekeldiſtel Calamagrostis rip is, buntes Bandgras Campanula Medium, Glokenblume, große persicifolia alba, weiße einfache N. pl., g füllte Glokenblume caerulea fl. pl., blaue gefüllte pyramidalis, pyramidenförm'ge Camellien B. T, lauter g füllte fhöne Sorten von 3 —5 Rthlr. das Stüt Centaurea glastifolia, Flokenblume, weldenblaͤttrige montana, Berg— orientalis, morgenländiſche Cerastium tomentosum, Hornkraut, filzigts Ceratonia siliqua T, Johaanlsbrodbaum Cereis siliquastrum B, Jubagbaum . Cestrum Parqui J, Hammerſtrauch, chlliſcher Chrysanthemum Achilleae, Wucherblume, ſchafgarb. indicum, fndifwe 1 Chrysocoma Linosyris, deutſche . Cinerarif amelloides F, Aſchenpflauze, amellenart. Citrus Aurantium 1, Pomeranzen- u. Citronen⸗ EE 2 1 120er 2 12 N 0 » On Our » — 19 nm» 0 2 — — 188 6 3 Sau na N HNO oa S O O a u ao ao S O 0 59 4 Prelſe a Stuͤk ſgepf. Baͤumchen mit und ohne Fruͤchten von 5 Sgr. bis 2 Rthlr. Clematis vitalba R, gemeine Waldrebe Colutea 5 B, Blaten baum Convallaria majalis, Sartea- Maiblumen fl. pl., gefüllte Wie fl. pl-, vlelblumige 2 Corchorus japonicus B, Mußpflanze, japonifche. Coreopsis auriculata, Wanzenblume, geöhrte Corylus maxima, Lampertus- und Zellerauͤſſe, große Cornus mascula B, Kotnelluskirſche alba B, mit weißer Frudt . Crataegus oxyacantha, Welßdorn, rothbluͤhender ſehr ſchoͤner B Cypripedium Calceolus, Frau nſcub Cytisus Laburnum B, Bohnenbaum Daphne Mezereum B. Kellsthalss Delphinium americanum, Ritterſporn, amerlkan. exaltatum, 5-6 Fuß boch 8 urceolatum, hohlblättriger Dianthus caryophyllus, gefüllte Gartennelken kus Land . D in Töpfe campestris, Feldnelte arboreus T, Baumnelken elulge Sorten anglicus, gefüllte enaliſcge Pinknelken carthusian. „Karthzuſernelten in vielen Farben fl. pl., gefüllte rothe chinensis, Chinefernelten ku vielen ſchoͤnen Farben, elnfꝛs und gefüllt Dietamnus rubra, Diptam, rother - Digitalis fer N roſtfatbiger Fingerhut Doronicum austriacum, Gems wurz, ͤͤſterrelchlſche Epilobium angustifolium fl rubr., Weidentoschen, ſchwalblattr! g 8 — latifolium purpur., breltblatr. purpurrothes album, weißes Eryngium planum, Manndtreue, fladblättrige Evonymus europaeus R, Spindelbaum, europaff. Fagus Castanea B. rothblühende Kaſtanle Ficus Carica T, B, F igenbaum Fragaria fl. pb, gefulte Erdbeere . elublättrige x . ohne Ranken. . Fraxinus pendula B, Trauereſche . aurea B, goldwelbe 5 Fritillaria imperinlis, Kalſerktone, rothe Fuchsia coccinea F, Fucſia, hochrothe Geranium macrorh zon, großwurzlichter Storchſchn. sanguineum, biutiger Georalnen oder Dahlien in 20 gefüllten Sorten mit Namen a Stuk 7 Sgr. 6 pf. bie 10 Sgr. 12 ©: 1 nach meiner Wahl uad Vermehrung 2 Rihlt 15 Sar. einfache Gleditschia triscanthos B, Gleditſchie, dreidornige Hedera Helix BR, Epheu . quinquetolia R. Jungferwein Hedysarum coronarium T, rother Süfflee Helleborus viridis, Nießwurz, grünliche niger, ſchwärzliche Helianthus altissimus, Sonnenblume, allerhoͤchſte dodecapetalus, zwölfblättrige . — multiflorus, gefüllte, vtelbluͤh., die allerſchoͤnſle trachelifolius, Halstrautblättrige wo nen n ο D nnen e S » 0 Aenne eren reren S 8 8 S a E 898998 a E 9 0 Heliotropium peruvianum T, Heifoir., wonltiew. Hemcrocallis caerulea, biaublühende Taglille — flava, gelbe A . fulva, variegata, braunbunte . japonica alba, japaniſche welße fulva, braunrotbe . Hieraeium aureum, Habichtskraut, goldgelbes Hesperis matron. fl. alb., Matronalis, weiß gefuͤllt. — rubr. simp., rothe, einfache Pl., gefüllte rothe tristis, wahre Nachtvlole . Hippophaearhamnoides B, Serfreuzborn Iraeinthhas Muscari „ Muc kathyaclythe — ortlentalis, gefüllte Gart-ubyaclathe racemosus, Trauben Hpacinthe Hypericum oflicinale 2 Hydrangea hortensis T, Hortenſien 21 bie Hyssopus oflicinalis, gewöballcher Dfop Inula Helenium, Alant, wahrer N thapsoides, königsterzeuartlger iris aphylla, blattlofe Schwertlille . florentina, florenttulſche . germanica flava, deutſche gelbe variegata, deutſche bunte lurida, ſchmuzige 8 orientalis, nezförmige . pumila lutea, niedrige gelbe — fl. caer, „niedrige blaue sambucina, Hollunder-Schwertlille Susiana, prächtige . squalens , gelbbunte . spuria, Baftard . mehrere Sorten durcheinander 12 Stuͤk Juglans nigra B, ſchwarze amerlkaniſche Nuß Juniperus virginiana B., virginiſcher Wachholder — Sabina B., Sadebaum . — fol, variegatis B,, buntblättriger Kitaibelia vitifolia, metnblättrige Kitalbelle Lachenalia tricolor T, . Lantana Camara T, veränderlihe Lantane 74 bis; Laurocerasus TB, Kirſchlorbeerbaum 5 Sgr. Lepidium Jatifoljum. breitblättrige Kreſſe Leucojum vernum, Schneegloökchen — fl. pl., gefülltes Lilium, in mehrern Sort. und Farben ASt. 1—5 sg. Lobelia fulgens T, ſtrahlende Lobelle, ſehr ſchoͤn Lonicera, mebrere Arten von 2—5 ſgr. Lychnis chaleedon, ſcatlachtothe brennende lebe, einfach A . — chalcedon fl. pl., gefüllte rothe — dioica fl. pl, Bauern:£evfoje viscaria, Pechnelke . Lycium europ, R, Bocksdorn, Teufelszwirn, Ble⸗ nenbeum . Martagon, gefüllter + Melissa offieinalis, Citroven-Mellſſe Mentha crispa, Krauſemunze . — piperita, Pieffermünze . Mespilus Cotoneaster B, Qufttenmispel „ pyracantha B, Feuerbuſch 4 Menispermum canadens. U, Mondſamen, canadlſcher Mesembryanıhemum T, mehrere Sorten Mirabilis Jala pa, Jaloppa mehrer Sorten Morus alba, weißer Maulbeerbaum — — 1 eee e e 2 2 . . e b b b e e A.» — u 2 a ES [23 6 6 BP oo O S OO S S * S S S ao 50 — — Prelſe à Stüf fa. pf. 7 6 | | Preiſe à Stuͤk fa. pf. Myrtus communis macrophylla 1, breitblätttige Myrte . . — communis microphylla T. leinblättrige — fol. varieg. T, buntbiätttige Narelſſen-Zwiebeln . . Nerium Oleander T. rother einfacher Dleand, s bis — fl. pl. T, rother gefüllter 10 bis fl. alb. simp. T, einfacher weißer Oleander Paeonia hybrida, Yaftard: Paͤbnſe . — officinalis carnea, fle lſch farbige — fl. simpl., einfache rothe . plena rubra, rotbe gefüllte . Passiflora caerulea T, R. Paſſionsblume Pelargonium T tn o Sorten das Stück 5 bie — das ganze Sortiment 4 Mthlr. — in Stecklingen 2 Htblr, a Pfirſchen B. ans Epalter und In Töpfe 10 bis Pflaumen B veredelte hon ſtaͤmm. ang Spalier und in Töpfe . wilde zum Veredeln . Phlox glaberrima, glatte Flammenblume — paniculata, risperblütige alba, weiße Philadelphus coronarius B, wilder Jasmin inodorus, geruchloſer . Phodiola rosea, Phod'ole, roſenrothe Pimpinella officinalis, gemeine Pmpfnelle Pinus Larix B, Lercenbsum . Pyrus Malus baccata B. der kleine rothe Kirſchapfel iR — striata B, der geſtreifte Apfel Polyanthes tuberosus,. Tuberoien, gefüllte Polygonum Bistorta, Wleſenknoͤterkg Populus italica B, ttaltenifche Parpel Potentilla fruticosa B, Fuͤnffingerkraut recta, ſtrauchartiges . Primeln lu vielen ſchoͤnen Sorten . Prunus Mahaleb B, Mahalebtirſche . — Padus B, Traubenklrſche wilde Kirchen Schulen B . — Laurocerasus J, Kirfchlorbeer Ptelea trifoliata B, dreiblättrige Lederblume Punica Granatum fl pl. T, B, gefüllte Granaten, die im 1ten oder aten Jahre bluͤhen 20 bis Ranunculus aconitifolius fl. Pl., eifenhutblätiriger Hahnenfuß . — acris, ſcharfer Hahnenfuß 8 Ranunkeln tm Rommel (e viel. Sort. 100 St. 18 bis — 30 Stük in 30 verſchledenen Sorten 1 Rihir. — perenntrende gelbgefüllte Rhus Cotinus B, Perrückenbaum — thypbinum B, Eifiabaum Rhododendron ponticum T, B, Schneeroſe R bes floridum, f&önblübende 8 fol. var. B, buntblättrige Johannis brere Robinia Caragana B, £infenbaum 5 hispida B, Acacle, rothbluͤhende pendula B, haugende 8 Pseudacacia B, grmefne 9 Fuß hohe sophoraefolia, fopborablättrige neue speetabilis, prächtige neue . Robinia tragacanthoides, tragantarilge neue viscosa B. klebrige, ſehr ſchoͤne Rosa, in mehreren verſchledenen Sorten u. Farben. * 2 big zum Veredeln und ln Baum: 5 big 7 7 [2 — O — — * Gnesen 2 [23 © » » DO» on » — S 0 — 2 S 8 280 DC 6 6 6 S 1 S 596 — — . . Preiſe à Stüt Preife à Stüt fa. pf. pf. Tanacetam vulgare, Rheinfarrn Preiſe A Stuͤk fa. pf. Wenn man mit die Wahl der Sorten überläßt, ſo T überläßt, fo 7 gebe ich 12 Stuͤk in 12 Sorten zu 1 Rthlr. Thalietrum aquilegifol., ackelelblättr. Wiefenraute 5 9 24 Stuck in 24 Sorten zu s Rthlr. — purpureum, purpurrothe 7 6 Rubus cagadensis R, canadiige Himbeeren 5 Thymus communis, gemeiner Tbymlau 6 — idacus, gemeine Himdeeren, das Stud 6 — serpyllum fol. varieg., buntblättriger 3| 6 — odoratus, wohlriechende Himbeeren 5 Trachelium caeruleum J, blaues Halskraut 5 Rudbeckia triloba, dreilappige Rudbeckle 5 Tropeolum fl. pl., gefüllte Kopuztuerkreſſe 5 bie 7 60 Rumex Acetosa, Sauerampfer . 6 Thuja oceidentalis B, L;beasbaum . 2 6 Ruta graveolens, gemetne Raute . 1 Tulipa, Tulpen 6 Scilla T, Merrzwiedel 8 716 --- Due van Doll, ganz früh blühende 2 3 Salix babylonica B, Trauerwelde . 7 6 Valeriuna alba, welßer Baldrian 5 Salvia officinalis, gemeine Salbei . 1 - off cinalis, gemetver 2| 6 Sambucus laciniata B, Hollunder peterſillenblaͤttrig. 3 Veratrum nigrum, ſowarze Nieswurzel 51 6 — racemosa B, traudenförmiger. 5 Verbena triphylla, wodlriech. Elſenbart 216 — alba variegata B, welßbunter 7 6 Veronica serrulata, Ehrenpreis, fAgeblättrfger 3 9 Saponaria . fl. pl. gefülltes Seifenkraut 13 — paniculata, riepenblütiper 5 21 6 Saxifraga Cotyledon, Nabelkraut. 21 6 Viburnum Lantana B, wolltger So nreball >| 9 — crassifolia, Steinbrech, dikblaͤttr. 2 6 — Opulus B. gefüllter 5 Sedum mehrere Arten 6 — TinusT, B, Lautuſtinus 4 7 6 Sempervivum iu mehreren Arten von 240 Sar. Vinea ere N Skungrün, krautariiges 266 Solanum Dulcamara R, tletternder Nachtſchatten 115 — minor, eines grünes 6 — fol. variegat., mit bunten Blättern 5 — lutea, mit vergoldeten Blättern 11 3 — Pseudo-capsicum T, B, Korcellenklrſchbaum | 5 Viola alba, welßes Veilchen 2 2 3 Solidago ambigua, bochſtenglichte F 216 — persicifolia, pfirſchenblaͤttriges 3 — arguta, ſcharfgefägte 216 — rubra plena, tothes gefülltes . 2 — 5 e 4 — tricolor, Drelfaltigkeitsblume n. 1 — gigantea, tieſenhafte . 5 Welnreben In den beften Sorten mit Namen 2 6 — lançeolata. langetförmige _. 216 - ohne Namen im Rommel 100 Stüt 2 Aıyle. 45 Spargelpflanzen, breliährige 60 Süd 20 Sgr. Wenn mir die Wahl der Sorten übrrlaffen bleibt, fo Spiraea Aruncus R, Geksblatt-Spferſtaude 5 5 an 2 Ba % Pe far gebe ich 25 Stück (Sönblünende Standengewächfe, Lu pen 5 15 Stein iu ittri | >) 9 perinnfrende Lindpflanze e, in 12 Sorten fur ı Rt — hyperiecifolia, Johannksktautblaͤttrige 2 6 50 Stück in 25 Sorten für 3 Rö hblr. 2 pay 1 W e 1 5 9 100 Suck fn so Sorten für 7 Rthlr. — salicifoha, weidenblättrige . 2 5 = „ — sorbifolia, ebereſchenblatirige. 5 100 Stuck in Rommel ohne Namen 5 Rihlr. — Ulmaria, ulmenblättrige 2| 6 Baum: und Sträucher zu Vogguets In 12 Sorten Stachys lanata, Zieft (MoRpolel), wolliger 2 mit Namen nach meiner Wahl 22 Sar. 6 pf. Staphylea pinnata B, Pimpernuß . 716 24 Stück dergl. in 24 Sorten mit Nam. 2 Rthlr. Syringa alba B, weißer Flieder 0 2 50 Stück deral. in 50 Sorten mit Nam. 6 Rtblr. — caerulea B, blauer Ä 1 25 Stück ſchoͤnbluͤhende Topfpflanzen in 25 Sorten — indica B, lndiſcer . 716 mit Namen 3 Rthlr. — persica B, perſiſcher 5 50 Stuͤck dergl. in 50 Sorten mit Nam. 8 Rthlr. Symphitum officinale, putpurrothes Leluwell 5 100 Stüd dergl. in 100 Sortea mit Nam. 20 Rthlr. NB. Die Bezahlung geſchleht nach preußſſchem Courant, 30 Sar. zu elgem Thlr., den Zwanziger zu 7 Sur. gerechnet, und muß jedesmal der Verſchreibung bekgelest und frei elngeſendet werden; auch kaan dle Bezahlung durch Wechſel, zahlbar in Frankfurt a, M., Leipzig, Berlin, Nürnberg, Augsburg, Wien, Hampurg, Paris oder Lyon über: macht, oder ein gutes Haus in diefen Orten augezeigt werden, welches meine Anweiſung bezahlt. Die Preiſe find ſowohl in Pfunden, als auch in Lothen geſtellt; wenn weniger ale ½% Pfd. genommen wird, fo werden die Samer elen nach dem Lothpreife berechnet. Fäſſer oder Emballage werben beſonders in Rechnung gebracht, und alle Briefe frei erbeten. Carl Pla tz, Mitelied des Verelns zur Beförderung des Gartenbaues in Preußen und in Bayern, wle auc der k. maͤrkiſcen Ge ellſcaft zu Potsdam und des ökovomiſch⸗kameral'ſtiſchen Vereins lu-Ftevburg korreſpondirendes Mitglied. B ‚ —.. ‚ ——̃̃̃̃ſ:!“D:ſʒ:ꝑ. d...... !D7k In Commit on bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nehmen alle Buchhendlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in gau: Drutfchland 2 fl. 24 fr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Gagrt en in 8191 d 1 bite un g. san Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VII. Jahrgang. N. 49. 7. December 1830. Inhalte: Kultur der Cactus⸗Atten. — Erklärung. — Beitrag zur Kultur der gefüllten italleulſchen Ta⸗ zetten. Kultur der Cactus-Arten. Ueber dieſen Gegenſtand liefert Hr. P. C. Bouchs, Kunſt⸗ und Handesgaͤrtner in Berlin, in den Vers bandlungen des preußiſchen Gartenbau-Vereins I. Band S. 40 nachſtehenden Aufſaz: „Da die Art und Weiſe, dieſe ſchoͤnen Gewaͤchſe zu kultiviren, nach meinem Dafuͤrhalten, in vielen Gaͤrten noch ſehr fehlerhaft betrieben wird, ſo will ich die uͤber dieſen Gegenſtand von mir gemachten Erfahrungen hier mittheilen. Die Erde, in welche ich alle Cactus-Arten ohne Ausnahme pflanze, beſteht aus drei Theilen guter Lauberde und einem Theile Flußſand. Beim Pflan— zen muß man, beſonders bei den groͤßern Arten, die Erde in den Toͤpfen ſtark andruͤken, damit ſie in dieſen gehörig feſt ſtehen. Bei den kleinern, und namentlich bei den kuglichten Arten, z. B. C. mamillaris L., iſt dieß weniger noͤthig, ja ſo— gar ſchaͤdlich, weil ſich die Erde dadurch zu anhal— tend feucht erhaͤlt, und dieſer Umſtand ihnen nach— theilig werden kann, weil ſie in der Regel weniger Naͤſſe verlangen, als die groͤßern Arten. Das Um— pflanzen in größere Töpfe iſt bei dieſen Gewaͤchſen weniger, als bei andern erforderlich, indem ihre natuͤrlichen Standorte aus trokenem, und auch ihnen zu große Toͤpfe gibt. zum Theile aus unfruchtbarem Boden beſtehen, ſie daher mit wenig Erde zufrieden find, und oft mehs rere Jahre hindurch in demſelben Topfe bleiben koͤn— nen, wobei ſie ſich beſſer befinden, als wenn man Sie werden in dieſen gleichſam zu ſehr mit Nahrung überfüllt, und ſelte— ner und auch nicht ſo reichlich bluͤhen. Die meiſten Arten dieſer Gattung muͤſſen bei uns beſtaͤndig im warmen Hauſe erhalten werden, und nur die kleinern, wie auch die jungen und nie— drigen Exemplare der größern Arten, kann man den Sommer hindurch in ein abgefähltes, mit Fen— ſtern bedektes Miſtbeet ſtellen, in welchem ſie viel ſtaͤrker und kraͤftiger wachſen, wie im Hauſe. Auf dieſe Weiſe habe ich ſchon mehrere, fonft aͤußerſt ſel— ten bluͤhende Arten, ſehr gut zum Bluͤhen gebracht. Diejenigen Arten hingegen, welche bei uns den Sommer uͤber im Freien aushalten, kann man in einem temperirten, oder Orangerie-Hauſe durch— wintern. Es gibt aber auch Arten, welche man, in Hinſicht der Temperatur, auf zweierlei Weiſe behandeln kann, wie z. B. C. hexagonus L. und C. tetragonus L. Stellt man nemlich dieſe ins warme Haus, ſo wachſen ſie zwar bald in die Hoͤ— he, aber bringen ſelten Blumen; ſtellt man ſie hin— gegen den Winter uͤber in ein temperirtes Haus, Nachrichten aus Frauendorf. Ein neues Surrogat der Maulbeerblätter zur Nahrung für die Seldenraupen. Daß die Scorzonera hispanica, fogenann!e Schwarzwurzel, ſtatt der Maulbeerblaͤtter als Futter für dle Seldenraupen benuzt werden könne, haben wir bereits in Nro. 44 S. 351 der Grtztg. v. Is. anges führt. Laut offentlichen Nechrichten hat nun Hr. Pfar⸗ rer Tretzel zu Groß⸗Katolinenfeld im k. b. Landge⸗ richte Noſenbelm ein noch wohlfelleres und beſſeres Surtogat an der wildwachſenden Scorzonera humilis entdett. — Dieſe Pflanze waͤchst ungemein bäufig auf Wleſen, beſonders auf magerm Boden, wo fie die Ober⸗ Hand erhält, während fie auf fettem von dem höheren Grate verdrängt wird. Häufig wächst fie auch an und in Waldungen unter Hos ſſtammen, auf ſaattlgen Mei: den, und vorzüglich unter Eichen, wo fie oft in erflauns licher Menge und Größe getroffen wird. 52 406 den Sommer hindurch aber ins Freie, ſo wachſen ſie freilich weniger ſchnell, aber bluͤhen viel reichlicher. Will man die Cactus-Arten im Zimmer ziehen, und zur Bluͤte bringen, ſo muͤſſen ſie an ein ſon— nenreiches Fenſter geſtellt, im Uebrigen aber wie im Gewaͤchshauſe behandelt werden. Hier ver— faͤllt man nicht ſelten in den Fehler, ſie im Hinter— grunde, an den Waͤnden berum aufzuſtellen, da mau ihnen doch um fo mehr vorne, und in der Nuͤhe der Feuſter ihren Standort anweiſen ſollte, als fie auch in ihrem Vaterlande nicht an ſchattigen, ſon— dern ſonnenreichen Orten wachſen, und — wie ich aus eigener Erfahrung weiß, — es durchaus ndͤthig iſt, daß ſie viel Sonnenlicht genießen muͤſſen, wenn fie zur Bluͤte kommen ſollen. Da, wie ich bereits oben bemerkte, die Cactus— Arten in ihrem Vaterlande auf troknem Boden wach— ſen, ſo lieben ſie nicht zu viel Naͤſſe; deßhalb muß man beim Begießen gehdrig darauf ſehen, daß dieß weder zu oft, noch gar zul ſelten geſchieht, weil fie im erſten Falle leicht faule Wurzeln bekommen. Dieſe Faͤulniß verbreitet ſich gewoͤhnlich bis in die obern Theile der Pflanzen, und fuͤhrt dadurch ih— ren ſchnellen Tod herbei. Durch das leztere, nem— lich durch zu ſtarkes Austroknen, verdorren die jun— gen Wurzeln, und werden bei der nachberigen Bes feuchtung ebenfalls faul, wo dann die Pflanze we— nigſtens auf eine Zeitlang erkrankt, wenn fie nicht ganz und gar eingeht. Die Vermehrung geſchieht bei den meiſten Ars ten durch Steklinge. Man legt die zu dieſem Bes hufe abgeſchnittenen Zweige, ehe man ſie einſezt, an einen trokenen Oct hin, und laͤßt ſie daſelbſt fo lange liegen, bis die durch das Abſchneiden entſtan— denen Wunden gut getroknet ſind. derſelben muß man darauf ſehen, daß ſie nicht zu Beim Einfezen tief in die Erde kommen, weil ſie ſonſt leicht ag len. Die Arten, welche key: oder niemals Ne benzweige treiben, wie 3, B. C. hexagonus, ſchnek⸗ det man, um Vemehrung zu erzielen, oben in be— liebiger Laͤnge ab, alsdann treiben ſie da, wo abgeſchnitten ſind, bald Nebenzweige, welche man, ſo wie auch den oben abgeſchnittenen Theil, als. Steklinge benuzen kann. Auch kann die Fortpflan⸗ zung durch Samen geſchehen. Man nimmt zu dies ſem Behufe Blumentoͤpfe und füllt fie bis auf ele nen halben Zoll vom Rande mit der oben beſchriebe— nen Erdart an, ſtreut ſodann den Samen auf die Oberflaͤche der Erde hin, ohne ihn mit ſolcher zu bedeken, weil oft genügend iſt, ihn blos etwas an zudruͤken, oder mit wenig feingehaktem Mooſe zu beſtreuen. Die auf dieſe Weiſe zubereiteten Sa— mentoͤpfe, welche man auch mit Glasſcheiben be— deken kann, haͤlt man ſo lange, bis der Samen aufgegangen iſt, etwas feucht, und ſtellt ſie ins warme Haus, oder wenn das Ausſaͤen im Som— mer geſchieht, in ein Miſtbeet, aber fo, daß fie etwas ſchattig ſtehen, weil der Zutritt des freien: Sonnenlichts dem keimenden Samen, wegen ſeiner oberflächlichen Lage, leicht nachtbeilig werden koͤnn— te. Auch die jungen Samenpflanzen muß man noch eine Zeitlang vor zu ſtarkem Sonnenlichte ſchuͤ— zen, und erſt nach und nach, wann ſie ſtaͤrker wer⸗ den, an dasſelbe gewöhnen.” Er E e unn —— In der Frauendorfer allgem. deutſchen Gartze, VII. Jahrg. Nro. 40 vom sten Oktober 1850, befindet ſich ein anonymer Aufſaz unter der Benen— nung: „Bemerkung für Nelkenfreunde,“ worin die Nelken-Handlung des Herrn Revierfoͤre Zur Seidenzucht ſoll min aber nie dle Shattens ſonderg nur die Sonnenblätter wahlen, Indem die Ras⸗ pen von dieier eher gejärtiget werden, und auch mehr und beſſera Setdeoftoff liefern. Die ganze Pflanze, wo ein Thell abgeriffen wird, gibt einen mllchlgen, weißen Saft von ſich, der ſtark riecht und ſehr bitter it. Tro⸗ ten farbt der Saft blutroty, und iſt aus Leinwand und wolleuem Tache kau mehr herauszubrkagen. Wle Herr pfarrer Dretzel darch Vercuche erprobt und der köatglichen Seldenbau-Deput ation ia Mulchen berichtet hat, llefern dle aus dlieſer Scorzonera hum lis gezogenen Seldegwuͤrmer gute Cocons und ſpianen alichzettig, oder doch nicht viel ſpäter als die aus Mialbeerblaͤttera gezogenen, wenn fie ganz oder mel⸗ ſtenthells mit Blättern aus der Sonnenlage gefütter werden. Die Raupen machten bet Herrn Tretzel mit dieſem Futter regelmäßig die gewohnlichen Haus tungs Perloden durch, uod fingen nach 40 Tagen ſchon zu fpluneu on, Dieſer aͤuſſerſt thärige Patrlot wird im nächſten Jahre größere Verſuche machen, und auch bei mehreren 407 ſters Lipſius zu Neinſtedt bei Quedlinburg, be— ſtehend aus 500 Sorten, als etwas ganz Vorzuͤg— liches, Außerordentliches und Einziges empfohlen wird. Mir iſt es um ſo auffallender, daß in dieſer Bekanntmachung der in 1100 (Tauſend einhuns dert) Exemplaren beſtehenden Nelken⸗Collektion der Herren Gebruͤder E. und F. Paͤßler zu Gernrode unweit Quedlinburg keiner Erwaͤhnung geſchieht, da Gernrode nur cine kleine Stunde von Neinſtedt gelegen ift und die Päßler'ſche Sammlung als eine der vorzuͤglichſten oͤffentlich, und namentlich in Nro. 2 der dießjaͤhrigen Weißenſeer Blumens Zeitung, anerkannt iſt. In Folge deſſen fühle ich mich berufen, hier durch anzuzeigen: daß ich ſeit mehreren Jahren mit den Herren Gebruͤdern Paͤßler zu Gernrode in Handels-Verbindung ſtehe, und ſowohl rüffichts lich der Qualitaͤt der Sorten, als der Pflanzen, meine volle Zufriedenheit hiedurch zu erkennen ges ben muß, da mir dabei nichts zu wuͤnſchen uͤbrig bleibt. Die Herren Gebruͤder Paͤßler ſind leiden— ſchaftliche Nelken-Freunde und treiben die Nelken— Handlung nicht des Gewinſtes wegen, ſondern um die Koſten der ſehr ins Große gehenden Zucht einigermaſſen zu deken. Von ihrem Eifer fuͤr die Nelken⸗Zucht haben wir die beßten Früchte zu ers warten, wie denn der Aufſaz in Nro. 9 und 10 der allgem. deutſ. Gartz. d. Is., über die Farben— Veraͤnderungen der Nelken, von Hrn. F. Paͤßler, dieſes hinreichend erweiſet. Eine Verſendung der Herren Gebruͤder Paͤßler von Nelken-Pflanzen im vorigen Jahre nach England bat dort großen Beifall gefunden. Der Katalog, beſtehend in 1100 Numern iſt bei den Herren Gebruͤdern Paͤßler zu haben. Bleckede, ohnwelt Lüneburg im Okibr. 1880. v. Ramdohr, könfglich Hanno ver'ſcher Oberſt, Con mandeur N des koͤnkgllchen Guelphen Ordens. Beitrag zur Kultur der gefuͤllten ita— lieniſchen Tazetten. Seit länger als 30 Jahren trieb ich dieſes Zwie— belgewaͤchs im Winter, ohne es im naͤchſten Fruͤh— Jahre wieder zur Bluͤte bringen zu koͤnnen, ich mochte es in Toͤpfe oder in die Rabatten des war— men oder kalten Hauſes pflanzen; auf den Beeten des Gartens erfror es bei gewöhnlicher Deke. Vor zwei Jahren machte ich einen neuen Verſuch; ich ließ eine Partie abgetriebener Zwiebeln in den Garten pflanzen und doppelt ſo ſtark wie die andern Ta— zetten mit Kiefernadeln bedeken. Nachdem fie ſo recht gut durch den Winter gekommen wa— ren, hatte ich das Vergnuͤgen, im lezten Win— ter 6 Stuͤke in Toͤpfe gepflanzte, und bei glei— cher Behandlung 9 im freien Lande, in dieſem Fruͤhjahre ganz vortrefflich blühen und ſich reich lich vermehren zu ſehen. Man muß aber im Fruͤhjabre die Deke etwas zeitiger, als von au- dern Tazetten, wenigſteus theilweiſe abnehmen, und ſie bei etwa eintretendem Froſte anderweit beſchuͤzen, weil fie bedeutend fruͤher, gleich mit der Hyazinthe ihre Blumen treiben, doch hatten die von mir gezogenen einige Froſt-Naͤchte von 2—5 Grad ohne weitere Bedekung recht gut ausgehalten. ſelner Pfarrkinder (Kolonifien aus der Mhelnpfalh) ſolche veranlaffen. Sollte auch dleſes neu entdekte Surrogat die Maulbeerblatter niet ganz entbebrlih machen konnen, wie man von den bisher befannten Surrogaren gewöhnlid annimmt, jo it die Scorzonera humilis doch als Aus⸗ bilſe futter und vorzüglich defbolb (ehr zu ſchäzen, well ihre Blätter ſchon in Mitte April bervortreiben, und alſo auch die Seidenzucht ſchon um dieſe Zelt begonnen werden kann. Es iſt ſehr zu wuͤnſchen, daß mit dleſer Pflanze mehrſeltige genaue Verſuche gemecht werden, und daß beſonders die königl. Seidendsu-Depufatlon, welcher vom Herrn Pfarrer DTreßel 425 Corcons zur Prüfung und Ab haſpelung der Seide überfender wurden, bald die Reſultate Ihrer Beobachtungen öffentlib mitthelle. Sind dieſe guͤnſtig, fo werden ſich bald viele Lebbaber der Seldenzucht melden, indem fie nie mehr wegen des nöͤthligen Fütterungs⸗Mater tales beforgt ſeyn dürfen. — 408 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages⸗Begebniſſen. Anerbleten von Camelllen, Samen ic. In der unterzeichneten Samenhaudlung ſind, außer allen Arten von Gewüuͤſe⸗, Blumen⸗, Wald⸗, Gras- und Klee⸗Samen, Glas-, Warmhaus und perennkrenden Pflin⸗ zen, Blumenzwiebeln, Obftbäumen dc. nachfolgende Ca⸗ melllen⸗Sotten, wovon der größte Theil mit Blumen- Kabpfen verſehen, billig zu haben. Es koſtet das Stüf von Camellia alba plena, 11—2 Fuß hoch 35 fl. — atrorubens, 15—2 Fuß hoch 57 fl. — coccinea, 15 Fuß doch 95 fl — conchiflera, 2 Fuß hoch 42 fl. — crassinervia, 2 Foß boch 42 fl. — expansa, 42 — 2 Fuß hoch 54 fl. — fimbriata, 2 Fuß boch 30 fl. — incarnata, 1 — 2 Fuß hoch 35 fl. — myrtifolia, 12 —2 Fuß hoch 54—4 fl. — oleifera, 2 —5 Fuß hoch 26 fl. — perle de Camellia, 25 Fuß hoch 20 fl. — paeoniflora, 15—2 Fuß hoch 34 fl. — pink, 13 —2 Fuß hoch 33 fl. — pomponia, 3 12—2 Fuß hoch 33 fl. — — grandiflora, 4 Fuß hoch 15 fl. — rubra, 12— 2 Faß hoch 54 fl. — sasangua, 42 — 2 Fuß hoch 85 fl. — simplex, 12—2 Fuß hoch 22, 2—25 fl. — variegata, welß u. roth 13—2 Fuß doch 83 fl. — variegata fol. varieg., 2 Fuß hoch 5 fl. — warrata, 42—2 Fuß hoch 84 fl. Von mehreren der vorſt denden Camelllen⸗Sorten ſind auch Pracht⸗Exemplare von 2—8 Fuß Hoͤbe zu ba⸗ ben. — Gelder und Briefe erbitte ich air, wie bll⸗ lig, portofrel. Die Verſendungen koͤnnen von hier aus nach allen Gegenden mit Fuhrleuten erfolgen. Die Verpakungs⸗Koſten werden ſeparat berechnet. J. G. Fal cke, Kaufmann und Samenhaändler in Nürnberg, Cartbäufers Safe Nro. 20064. Nachricht an Blumen⸗ Freunde. Der Handelsgaͤrtner Frledrich Rauſche in Tonn⸗ dorf bei Weimar (vormals viele Jabre Gärtner beiden nun längſt verſtorbenen Herrn F. A. Drepßis all bier, berühmt durch ſelne ſcͤnen Levkojen), empfiehlt allen Liebhabern feine aus 52 Sorten beſtehende Samm= lung von aus zeſucten ſchöͤnen Sommer: und 20 Sorten Winter⸗Levkojen, als ganz vorzüglich ſtark Ing Gefüllte falleud; die Prife von 100 vollkommenen Körnern koſtet davon einzeln 7 kr. rhein. In Sortimenten nach meiner Aus wahl erlaſſe ich gegen baare Bezahlung oder Nach⸗ nahme des Betrages von der Poſt 1 Sortim, von 10 der ſchönſten Sorten Sommer:Levk. jede zu 400 Körner um 1 fl. — kr. — . „ 15 — D a fl. so kr. — „ 20 0 . 2 fl. 6 kr. 3 „ 24 a * 2 fl. 24 kr. — . . 30 „ „ 5 fl. — kt. — . 86 0 5 4 fl. — kr. — 3 „ 46 5 0 4 fl. 30 kr. „Winterlevk. — fl. 54 kr. — 40 Außerdem befise lch alle Arten der ſchöͤnſten und ſelteſten Blumen-, Gemuͤs⸗, Feld: und Wald⸗Szmen, wovon ein gedruftes Prets-Verzeſchniß bei mit zu haben iſt. Toundorf bel Weimar im Nov. 2230. Friedrich Rau ſch e, Handelsgärtaer. Ant e i 8 e. BA J. B. Wallis hauſſer, k. k. privilegfrten Buchhaͤndler und Buchdruker in Wien, am hohen Markte Nro 545, fo wle in allen Buchhandlungen der öſterr. Movarcie und des Auslandes, wird Pränumeratlon angenommen auf den dritten Jahrgang der Allgemeinen Oeſterreichiſchen Zeitſchrift 5 für den Landwirth, Forſtmann und Gärtner, Ein Central⸗Blatt für die Reſultate wiſſenſchaftlicher Forſchungen und prakt. Erfahrungen, nicht nur vorzugswelſe des In-, ſondern auch des Auslendes, auf dem geſammten Gebiete des Aker⸗ Baues, der Viehzucht, der Forſt- und Jagdkunde und des Gartenbaues, fo wie ſämmtllaer, mit der Lands und Gartenw'rthlchaft, dem Korft: und Jagdweſen im ausgedehnteſten Sinne in Verbindung ftebenden Wifs ſenſckaften, z. B. der Technologie, Phyſik, Chemie, Mathematik, Mechenlk, Baukunft, Veterlnärkunde ꝛe., nebſt Correſondenz Nachrichten aus allen Thellen der oͤſterr. Monarchie und des Auslandes. In Verbladung mit mehreren Gelehrten und Freunden der Lagdwirthſcaft - herausgegeben von Carl Erneſt Mayer Von dleſer Zeltſchrlft erſchelset wochentlich elne Numer von wenlgſtens 21 Drukbogen in Medlan⸗Quart, und monatlick eine mit befonderem Fleiße ausgeführte Zeichnung. — Mas prägumerktt auf einen ganzen, aus 52 Namern und 22 Zeichnungen beſtehenden Jahr⸗ gang mit 42 fl., und balbjäbrig mit 6 fl. C. Mz. fa Wien, und auswärtig bei den zunächſt liegenden Poſt⸗ Aemtern mit 13 fl. oder halbjaͤhrlg 6 fl. 30 kr. An Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nebmen ale Buchhendlungen und Poſtämter an. Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kt. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Convert — portoftel. Allgemeine deutſche Garten Ze ict un g Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau- Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. — — ENTE Ne. 50. 14. December 1830. Inhalt: Elnem Jeden das Seine! — In Englard gebräuchliche Kultur der Pelargonſen. — Behandlung des Caladium bicolor. — Erprobtes Mittel zur Vertilgung der Ratten. Einem Jeden das Seine! Es hat in Nro. 40 der dießjaͤhrigen Frauendorfer Gartenzeitung ein Anonymus Belehrungen uͤber die Behandlung der Nelkenſenker mitgetheilt, und dabei auf die vortreffliche Nelkenſammlung des Hrn. Foͤrſters Lipſius zu Neinſtedt bei Quedlinburg aufmerkſam gemacht, wo, obgleich der Mann kei— nen eigentlichen Handel mit Nelken und deren Sen— kern triebe, man dennoch, wer ſich an ihn wenden wurde, ausgezeichnet gut beſorgt werden dürfte. Um dieſes vorzuͤgliche Lob auch noch mit Andrer Meinung zu bekraͤftigen, hat er eine Stelle aus ei— nem Briefe des Unterzeichneten an ihn, obgleich nur mit den Anfangsbuchſtaben v. Dr. Schr... in Hettſtedt genannt, doch hiulaͤnglich bezeichnend — citirt, die allerdings feine Ausſpruͤche nicht ſchmaͤlert. So loͤblich nun auch für den Hrn. Anonymus als nahen Verwandten des Hrn. Lipſius und nahen Ortsnachbar es ſeyn kann, ſo ſchmeichelhaft es auch für mich iſt, ohne mein Vorwiſſen die dank— bar⸗freundſchaftliche Achtung, zu der ich mich dem Hrn. Foͤrſter Lipſius für fo viele ohne Intereſſe erzeigte Gefaͤlligkeiten (wozu auch eine faſt jaͤhrli— che Schenkung ſchoͤner Nelkenſenker gehoͤrt) ver— pflichtet fühle, oͤffentlich geruͤhmt zu ſehen, fo auf— fallend war es mir doch als Unpartheiifchen, daß der Herr Anonymus, da er einmal von Nelkencol— lectionen in der Gegend von Quedlinburg ſprach, nur allein die des Hın. Lipſius ruͤhmen mochte, und zwar in einer Zeitperiode, wo neben der Lipfius” ſchen eine zweite noch viel ausgedehntere und gröfe ſere, ich meine die der Herren Gebruͤder E. und F. Paͤßler in Gernrode bei Quedlinburg in brillanter Manier ſeit einem Jahre ſchon aufgetreten war, und fie Cataloge und Blaͤtterkarten darüber vertheilen. Wer uͤber die ungemeine Reichhaltigkeit dieſer Nelkenſammlung ſich unterrichten will, darfs nur das Verzeichniß nachleſen, darf nur Nro. 45 der vorjaͤhrigen Frauendorfer Gartenzeitung, Nro. 20 der vorjaͤhrigen und Nro. 1 der dießjaͤhrigen Weiſ— ſenſeeer Blumenzeitung nachſehen, und kann ſich dann nicht genug wundern, wie der Hr. Anonymus einen ſolchen Stern erſter Größe fo lange mit Still ſchweigen uͤbergehen konnte. Wird nicht etwa der Liebhaber der Pikotten, der Bewunderer der Feuerfaxe und Flambanten eben ſo gut, als der feine Kenner der Doubletten und Biſarden hier bei den Herren Paͤßler auf Einmal befriedigt? Je— der Relkeniſt hat eine vorherrſchende Neigung für dieſe oder jene Spezies; hier ſieht man mit einem Nachrichten aus Frauendorf. Da wir auch dle Bleuenzucht in den fruͤhern Jahr⸗ gängen der Bartenzeitung ſchon öfter zur Sprache ger bracht haben, fo wollen wir hier auf ein ſehr wichtiges Werkchen, deſſen Erſcheinen wir bereits in der Grtztg. Niro. 24 Seite 203 h. Is. anzelgten, aufmerkſam mas wer, welches von dem landwirthſchaftlichen Vereine für Bapern elgens geprüft und als ſehr gut und praktiſch der allerhöchſten Stelle empfohlen worden war. Das Buͤchleln für den Titel: Handgriffe und Erfahrungen im Gebtete der BRETT al Bilenenzucht, oder Anwelſung, wie man die Bienen vollkommen behern— ſchen; fie leicht und einfach van einer Wohnung ku dle andere bringen und mit einander vereinigen ; mit den einfachen Strobförben alle Vorthelle der fogerannten Magaziu⸗Bienenzucht erreichen, und die fo vielfältigen 55 . 410 Blike in einem großen Enſemble faft Alles, was jede Spezies Schönes aufzuweiſen hat. Als ich vor etwa anderthalb Jahren an den Anonymus die von ihm cititten Worte: „brillans ter und ſchoͤner gehalten, als die Nelken bei Hrn. Lipfius, kenne ich nichts,“ ſchrieb, wußte ich theils nicht, daß er ein naher Verwandter des— ſelben ſey, und dieſe Sammlung ſchon kenne, theils war die Paͤßler' ſche Collection weder oͤffentlich, noch mir bis dahin bekannt; ich ſchrieb alſo in der That dieſe Worte aus Mangel an weiterer Kenntniß, aber aus dem Grunde meines Herzens. Da ich indeß bei meiner naͤchſten alljaͤhrigen Som: merreiſe 1829 vom Hru. Foͤrſter Lipſius zu den Herren Gebruͤdern Paßler kam, war ich über die noch größere Quantitaͤt, fo wie über die Bewunde⸗ rung erregende Qualität und über die ausgezeichs net ſchoͤne Haltung nicht weniger erſtaunt. Beſizt Herr Förfter Lipſius in wohl tauſend und mehr aufgeſtellten Toͤpfen 500 verſchiedene herrliche, un: ſere Freude in Anſpruch nehmende Nelken, ſo trifft bei den Herren Paͤßlers der Kenuer in 4 bis 5000 Toͤpfen ein Sortiment von 1100 verſchiede— nen Nelken, und man iſt hingeriſſen von den vielen mannigfachen Schönheiten, die Natur und Kunft aufbieten, bewundert aber auch, was für Zeit, Geld, Geduld und Anſtrengung wohl eine ſo ſchoͤn gehaltene, ſo große Sammlung den Privatmann koſten moͤge. Hier ſieht ſich das Auge nicht ſatt, und man bedauert nur, nicht Muße genug zu haben, um alle die kunſtvollen und Freude erregenden Nuͤ— angen gehdrig zu ſondern und zu genießen. Zum Schluße erſuche ich noch Jeden, wer dieſe⸗ Gegend im Juli bereiſen kann, und Liebhaber von ſchoͤnen Nelken iſt, auch bei dem Herrn Lotterie— Gollefteur Dammann in Quedlinburg zu zuſpre⸗ chen; denn auch da wird er eine ſchoͤne und gut ges haltene Nelkenſammlung, einen einladenden Gar— ten und eine wohlwollende Freundlichkeit des Herrn Wirths und der Frau Wirthin finden. Hettſtedt im Measfeld'ſchen im Oktbr. 1830. Dr. Schreiber, koͤnkgl. preußiſcher Bergphpfikus. In England gebraͤuchliche Kultur der Pelargonien. Gleich nach der Bluͤte werden die Pelargonien 5—6 Zoll über der Erde abgeſchnitten und Stek— linge von den Aeſten gemacht, und zwar in Toͤpfen, ſo viele wie moͤglicher Weiſe Plaz haben, und dann in ein nicht zu kaltes Miſtbeet geſtellt. Sobald ſie genug Wurzeln haben, werden fie in kleine Töpfe gepflanzt und unter Glas ins Miſtbeet gebracht, wo ſie, wenn ſie gut getrieben oder gewachſen ſind, nach und nach abgehaͤrtet werden. Im Oktober werden ſie mit den alten Pflanzen ins ſogenannte Geranium— Haus geſtellt und den Winter uͤber ſo kalt gehalten, wie in einem ordinaͤren kalten Pflanzenhauſe; die ſterbenden Blaͤtter werden fleißig abgepfluͤkt und die Erde nicht zu trofen gehalten. Anfangs April des naͤchſten Jahres oder Ende März bekommen fie gröfs ſere Toͤpfe, reiche oder fette Erde und werden et— was wärmer gehalten, um fie früh in Blüte zu ha⸗ ben; wenn die Pflanzen nicht krank ſind, muͤſſen alle Steklinge bluͤhen, was jedoch auch ſchon haͤufig im erſten Jahre, wenn ſie etwas fruͤh geſtekt ſind, der Fall iſt. Nach der Blüte werden fie alle abge⸗ ſchnitten, und etwas waͤrmer und dicht unter Glas gehalten, damit ſie ſchneller wieder Aeſte treiben. Wenn die Aeſte ſtark genug ſind, d. h., einen oder einige Zoll lang, werden ſie abgehaͤrtet und alsdann ins Nachthelle derſelben gänzlich vermelden; elle alten Stöke in junge verwandeln; das Tödten der Bienen gänzlich in Abnahme bringen, und überhaupt; den größtmög: lichſten Nuzen aus der Bienenzuct ſchöͤpfen kann. Ein Beitrag zur Beförderung und beſſern Empotbringung der Bieuenzucht in Bayera, von Anton Vitzthum, Swullebrer in Moosburg. Mit 22 lithographirten Abbildungen, welche bie: Operationen des Austrelbens und Vetei⸗ nigens verfiunllchen Die einzelnen Rubriker des Inheltes find: $ 1. Beweis, daß die ordinaren Strohkorbe del rech⸗ ter Behandlung die olerbeften und vortpeilhafteften Bleneuwohnungen find, und daß die fogenannte Maga⸗ zin⸗Bienenzucht in zerlegbaren hoͤlzernen Käſtden mehr Schaden als Nuzen briuge.. F. 2. Vom Austrelben der Bienen und Verjüngung des Wachsbaues. Mit 22 Abbildungen, welche die Handgriffe beim Aus trelben verfianligen. §. 8. Von der vorthellhafteſten Art, die Dieuen zu fuͤttera. F. 4. Wie die Faulbrut zu erken⸗ nen und zu behandeln ſey. J. 5. Die Welſellofigkeit und 411 Frele gebracht. Bringt nfan fie früher ins Freie, ehe fie getrieben, fo kommmen fie fpärer, und es iſt er— ſtere Behandlung dieſer vorzuziehen. Gegen den Herbſt, im September oder Oktober, pflanzt man ſie in kleinere Toͤpfe und gibt ihnen magere Erde, ſchont jedoch fo viel wie möglich die Wurzel — man ſchneidet die Wurzeln oder den Ballen nicht ab, ſondern mit einem ſpizigen Hoͤlzchen werden die Wurzeln von der Erde entbloͤßt, und ſo der Umfang des Ballens verringert, — dadurch wird das uͤppige Wachsthum im Winter verhindert. Im April oder Maͤrz erhalten ſie wieder groͤßere Toͤpfe und reiche Erde. Durch dieſe Behandlung erlangt man den Vor— theil, daß man immer niedrige, buſchige und außerordentlich reich und ſchoͤn blühende Pflanzen hat. Da dieſe Pflanzen fo beliebt find, ſo verdie— nen ſie wohl die geringe Muͤhe, die mit dieſer Be— handlung verbunden iſt. Die magere Erde, worin die jungen Steklinge, nachdem fie Wurzeln haben, gepflanzt werden, bes ſteht aus 12 oder 2 aa fandigem Lehm, 1 Theil Heideerde und 4 Theil weißem Sande. Zur Herbſtpflanzung wird dieſe ebenfalls angewendet. Zur reichen oder fetten Erde nimmt man 1 Theil verfaulten Dünger, 1 oder 2 Theile fandigen Lehm, 1 Theil Heideerde, 4 Theil Sand. Behandlung des Caladium bicolor. Gewöhnlich laßt man dieſe Pflanze im Winter ganz abtroknen, legt dann im Fruͤhjahre die Knol— len in friſche Erde und ſezt den Topf in ein warmes Miſtbeet. Allein bei dieſer Erziehungs-Methode verderben die meiſten Knollen. Als die beſte Kuls tur⸗Art zen Caladiums hat fich 4 . Man nehme die Pflanze im Winter zwar aus der Lohe und ſtelle ſie an einen warmen Ort, etwa auf eine Stellage an der Ruͤkwand des Hauſes, laſſe? ſie aber nicht gaͤnzlich eintroknen, ſondern gebe ihr alle Tage ein wenig Waſſer, das ſich aber blos an der Seite des Topfes herum verbreiten darf. Sobald ſich im Februar die erſten Spuren eines neuen Le— bens durch friſche Keime zeigen, dann muß die Pflanze, ohne ſie zu verſezen oder zu vertheilen, in ein warmes Lohbeet eingegraben und nach und nach wieder mehr begoſſen werden. Hierauf entwi— keln ſich bald kraͤftige Blaͤtter, und im April wird man ſchon ſelbſt ſchwache Pflanzen reichliche Blumen herz vortreiben ſehen. Hat die pflanze abgebluͤht, dann kann man ſie nach Belieben zertheilen und in friſche Erde ſezen, wodurch dieſelbe kaum ſo viel leidet, daß auch nur Ein Blatt welk werden ſollte. Nach hoͤchſtens s Tagen koͤnnen die Pflanzen wieder haͤu— figer Waſſer vertragen, und werden alsdann bis im November im uͤppigſten Wuchſe ſtehen. Die Erde, welche man dieſer Pflanze gibt, beſteht aus einer Miſchung von Torferde, Lauberde und Sand. Auch dem Caladium viviparum bekommt dieſe Behandlung ſehr gut und bluͤht dabei reichlich. Erprobtes Mittel zur Verlilgung der Ratten. Als ein ſicheres Mittel gegen die Ratten habe ich die friſchen Blaͤtter oder Pflanzen von Attich (Sambucus ebulus) gefunden. Man legt fie an die von Ratten beſuchten Orte hin, und dieſelben ver— laſſen auf immer dieſen Plaz. In dieſer Abſicht habe ich ſeit 2 Jahren an einer Mauer unter Drilage— Baͤumen alle Wienerklafter weit eine ſolche Pflanze ers sogen u. erfreue mich des beſten Erfolges. W. S. W. dle Mittel u welfeloſen Stoke beten. — $. 6. Von der Räubertt und den Mittela dagegen. — 5. 7. Vom Verſtellen und deſſen Nuzen. — F. 3. Was beim Schwärmem nicht auſſer Acht geleſſen werden fol. — F. 9, Vom Vereinigen der Nachſchwaͤrme ohne Rauch. — S. 10. Vom Auf- und Unterſezen. — F. 11 Von der Hontz abnahme. — F. 12. Vom Urberwiatern. Her Dekan und Deſtiltis-Schullnſpektor Wurm: von Wartenberg ſagt in der Vorr de dazu: „Herr Leh⸗ rer Vitzthum verdient darch leln angeg ' benes Ver— fahren um fo mehr den herzlich ſten Dank aller Freunde De A da 10 Br perfönlih und praktlſch überzeugte, daß feine vorgeſctkebege Art, die Bienen zu verjüngen, auszutreiten und zu vereinigen, uſcht blos als ein ſchö er Gedanke auf dem Papiere ſtehe, fondern von Jedermann leicht ausführbar ſey. Wer- den die Bienen auf dle ongrgebene Weiſe bedandelt, fo wird und muß diefer wichtige Zweig der Landwirth⸗ ſcheft bnd in Aufnahme und Flor komen.“ Dleſes Büchlein verdiente alſo von jedem Ble⸗ nenfreunde geleſen zu werden, da dasſelbe uͤberdleß auch nur 10 kr. koſtet. 412 Nuͤzliche Unterhaltungs-Nachrichten aus Briefen, Buͤchern und Tages-Begebniſſen. Bucher Anzelgen. Bel uns it erſchlenen, und durch alle ſollden Buchs handlanges des Ja- und Alslandes zu bezlehen: Neue Auſtchten und Erfahrungen beim Branntweinbrennen u. Bierbrauen in den Jabren 4820 bis 1820. Durbaug praktiſch bearbeitet von C. W. So midt, Verfiſſer der mechaniſchen Teonologle, der Schriften über Brenn: und Brauerel ꝛc. Preis 13 Niblr. oder 2 fl. 24 fr. Erſte Ubrbeilung. Die 1 bi ötägige Belmis ſchang. Berechnung und Beurth-ilung der Melſce. Das Brennen von andern der Oetonomie zutraͤglichen Subftanzen. Zweite Ubtheilung. Des Breuen und Wars ten der gewohnlichen and feinen Blere (Lagerblere.) — Das Bra leg ohne Treder nanzulafen, — und der kuͤnſt⸗ lichen Bierarten aus Kartoffeln, Runkelrüben, Sprup ze. — Die Kühlnaſchine. Dritte Abtheilung. Vorſchläge, um mlt möge licher Erſparniß Breun- und Brauerelen neu zu erbeu— en, mlt Beleachtung des Schmidt'ſchen Bren napparats, nach welchen mit einem Feuer fuſelfreier Spiritus zu 60 Gr. R. aus der Melſche erzeugt werden kann ꝛc. Ueber die Entwiklung der produktiven und commerziellen Kraͤfte des preußiſchen Staates. Preis 16 gr. oder 1 fl. 12 ke. Diefe Spelft, welche in gedrungener Kürze dle wlchtigſten Steats⸗Intereſſen behandelt, und mit eben fo viel Klarheit als Sachkenntalß verfaßt iſt, glauben wir mit Recht allen Behörden fo wie allen Klaſſen der produktiven Geſellſchaft empfehlen zu konnen. Geſchichte der Israeliten ſeit der Zeit der Maccabaͤer bis auf unſere Tage, nah den Quellen bearbeitet von Dr. J. M. Sof. 9 Bände fu 3. (jeder Band 25 Rthlr. oder s fl. 28 kt.) Preis 103 Rthlr. ober 29 fl. 42 kr. Mit dem 9. Bande fft dleſes wichtige Werk gegen» wärtia beſchloſſen; ſowohl die mit dem Erichrinen el. nes jeden Bandes wichſende Thellsahme des Pablikums, als auch die nünfttgen Beurthe'fungen is faſt allen Li⸗ teraturzeltungen zeigen ſeinen Werth. Somit wäre hem fo lange gefühlten Bedürfalße eines Werkes, das bir polttlſche⸗, Kultur⸗, u. Religklonsgeſchlchte eines der intereſſanteſten Voͤlker der Welt umfaßt, abe gebolfen, und wir empfehlen es nicht alleln dem Staats- manne, dem Hiſtorſter und Theologen, dem es in mans ulgfacher Hluſicht Aufſchluß über vieles bisher Zweifel⸗ bafte geben wird, fondern zuch dem Gebil deten jes des Standes und Glaubens zur Belehrung und Unter— baltung. — Dem 9. Bande if ein Regkſter angehängt, welches fo wie auch die Eitate dem Gelehrten ſehs wlükommes ſeyn wird. i C W. Sameßkp's (könkal. preuß Küchenmeifter) Neueſtes praktiſches Berliner Kochbuch für höhere Haushaltungen, oder gründliche Auwelſung, alle Arten der feinen und feisften Speifes und Bakwerke auf die ſchmak⸗ hafteſte Art zu bereiten. Eta Handbuch der felnſten Kochkunſt. Preis fhoa gebunden 1 Meblr. oder 2 fl. as kr. Auch unter dem Tltel: C. W. Sametzkp's Lehr⸗ Bu der Kochkunſt. 2rer Thell. ꝛte vermehrte, verbeſſerte, wohlfsilere Ausgabe. Diefer Bend enthalt Alles, was hoͤhere Haushal⸗ tungen von der Kuͤde mit Recht fordern konnen; um den Reichthum des Jahalts zu zeigen, fuͤhren wir aus den 252 Vorſchriftea über Koch- und Bokkunſt, Berek⸗— tung von Getraukes und andern Erfrlſchung-e, Elnma⸗ chen vou Früchten aller Art, an, daß es auffer den vies len verſchſedenes Arten von Braten, Gemüfen u. ſ. w. zwölf verſchledene Vorſchelften von Beignets, 20 Cromes, 16 Els, 23 Gilets, 8 Gelée, 42 Kuden, 23 Mehlſpet⸗ fen, 11 Puddtags, 29 Torten, 3 Soucen, 20 Suppen, a7 Tortelettes ꝛc. enthält. VWollftändige Spetfe» und Küchenzettel, über Arorduung der Speiſen bei Dejeuaers, Diaers und Soupers ſcließen fin dem Ganzen ſo an, daß es allen feinen Haushaltungen, zu⸗ wal denen auf dem Lande, welche Gondftoreimaaren ſich ſelbſt bereiten wolles, und allen feinen Reſtaure⸗ teurs ſehr willko men ſeyn wird. Für die prakelſche Gründlichk zit bürgt der Name des Verfaſſers und der ſchnelle Abſaz der erſtes lehr bedeutesden Auflage. C. W. Sameg k p's Neueſtes praktiſches Berliner Kochbuch für buͤrgerliche Haushaltungen, oder gründlihe Anwelſuns, alle Arten Spelſen und Balz werke uf die wohlfellite und ſchsakhefteſte Art zu ber reiten ; auch unter dem Titel: Lehrbuch der Koch- Kun ſt, iter Theil, ate durcheus umgearbeltete, ver mebrte and verbeſſerte Asflage. Preis (da gebursen 13 Riblt. vder 2 fl 24 fr. rhein. Ein unentbehrlicdes Handduch für alle Haus⸗ Frauen, Köchlunen und Wirthſchaſterlagen! — Schleſinger'ſche Buch- und Muſikhandkung in Berlin. In Co umiſſion bel Fr. Puſtet in Paßau. Beſtellungen nezmen alle Buchhandlungen und Poſtamter an, Der genzjährige Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 24 kr. ohne,] und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portofrel. Allgemeine deutſche Garten ki tung. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. Noe. 51. 23. December 1830. Jnu halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Bemerkungen über die Beleuchtung des Hrn. Böſtwetter in Nr. 35 dieſer Zeitung. — Ankündigung: 2 um die Auflage-Größe der allgemeinen deutſchen Gartenzeitung für 1831 beſtimmen zu können, bitten wir, die neuen Beſtellungen bei den löblichen Poſtämtern und Buchhandlungen gefälligſt recht frühzeitig zu mas chen. — Daß die Gartenzeitung im neuen Jahre an innerem Gehalte und an Gemeinnützigkeit, wegen des als Beilage unentgeltlich dazukommenden Anzeigeblattes, bedeutend gewinnen werde, haben wir bereits in frühern Numern erörtert. Das im vorigen Jahre verſprochene Verzeichniß der ſämmtlichen Mitglieder der praktiſchen ‚Gartens baugeſellſchaft iſt bereits unter der Preſſe, und wird mit Nro. 52 an die verehrlichen Abonenten der Garten— Zeitung gratis abgeliefert werden. Da dieſes Verzeichniß mehrere Bogen ſtark wird, fo iſt es uns un⸗ möglich, von den lezten 4 Numern der heurigen Gartenzeitung mehr, als einen halben Bogen, und Nro. 52 vor Ende Dezember zu liefern, weßhalb wir um Geduld und Nachſicht bitten. Fortſezung neuer Mitglieder. Ihre Hochgeborn, Frau Charlotte Gräfin v. Schulen⸗ burg⸗ Wolfsburg, geborne Freyin v. Vineke zu Wolfsburg im Herzogthume Magdebarg. Selne Hochwohlgeborn, Herr Dr. Johann Lhots y, Naturforſcher in Wien (gegenwärtig auf Relſen, uach Neuholland.) Georg Bar ſch, koͤnkgl. preuß. Landrath des Prüs mer Kreiſes, Mrior a. D., Ritter, Mitglted meh— terer Geſellſchaften ic., zu Prüm im Reglerungs⸗ Bezirke Trier, Provinz Niederrhein ln Preußen. Carl Chrigoph Milinowski, Beſizer von Klelnhammer bei Danzig. Seine Hochwuͤrden, Herr Franz Rav. Czudermann, Koplan zu Peirovina nächſt Agram ka Croatlen. Seine Wohlgeborn, Herr Joſeph Lesnik, buͤrgerli⸗ cher Gaftwirth zu Bellovar in Croatten. Bemerkungen uͤber die Beleuchtung des Hrn. Studioſus Böoͤſewetter in Nro. 33 dieſer Zeitung. Der Herr Studioſus Boͤſe wetter ergreift hier die Feder, um auf eine ſehr weitſchweifige Art, Hrn. Seidels in Dresden allerdings hart ange— griffene Ehre zu retten, wozu es aber weit weniger Worte bedurft haͤtte, wenn nur ſolche die ausge— ſprochenen Klagen der Herren Meinhold, Schneider u. a. m. entkraͤften und das Ge⸗ gentheil beweiſen koͤnnten. Der Herrn Meinhold pag. 229 gemachte Vorwurf grober Beleidigungen verfaͤllt in Nichts, wenn Hr. Boͤſewetter die fragliche Ruͤge nach ihrem einfachen Sinne noch einmal uͤberliest; denn da ſteht ganz deutlich, daß man von Hauſirern in der Regel betrogen, ſich nur an angeſeſſene und Nachrichten aus Frauendorf. So eben erhielten wir für unſere Bibllothek dle erſten drei Hefte von dem ausgezeichneten Werke: „Amoenitalesbotanicae Monacenses, oder Auswahl merkwürdiger Pflanzen des bota⸗ niſchen Gartens zu München ia Abblldun⸗ gen und Beſchrelbungen, nebſt Auleltung rükſtchtlich ihrer Kultur, herausgegeben von dem ruͤhmlichſt befonnten Hro. Dr. C. F. Po. v. Martius, Mitvorſtand und Conſervatot des botaalſchen Gartens, Profeſſor der Botankk an der Univerſitaͤt und M'talled der könig. Akademle der Wiſſenſchaften zu München, Rlt⸗ ter des Cloll-Verdienſtordens der bayer'ſchen Krone ic Die Brönner 'ſche Buchhandlung in Frankfurt a. M., in deren Verlag dleſes Prachtwerk erſchelnt, ſagt in der Ankündigung desſelben über die nähere Tendenz Kols gendes: „Die großen Fortſcritte, welche die Votanlk in allen ihren Zweigen, namentlich aber auch in der Keuntniß feltener oder vorher ganz unbekannter Ge> 54 \ 414 * ſolide Handelsgaͤrtner wenden möge; daß jedoch leiz der nicht alle auf dieſe zu erwartende Solidität Auſpruch zu machen ſcheinen; und nun fuhrt Herr Meinhold feinen Beweis dafar an, nennt und vergleicht jedoch keineswegs Hrn. Seidel mit Hau⸗ ſirern. Vorerſt wollen wir aber unterſuchen, ob es denn wirklich fo lieblos und entwuͤrdigend iſt, dͤffentliche Klage über ſchlechte Pflanzen und Samenzuſenoun⸗ gen zu fuͤhren. Eher halten wir wohl dafuͤr, daß es von den Verkäufern hoͤchſt lieblos iſt, der— gleichen ſchlechte Waare, für deren Werth fie nicht einſtehen konnen, dem Publikum doch als unta— delhaft gegen theures Geld aufzuhaͤngen. Dieſer Betrug an und fuͤr ſich ſchon untecht, hat noch die traurigen Folgen, daß der Anfänger in der Gärt: nerei die Luſt und Liebe dazu wieder verliert, ſo wie der mehrjaͤhrige Gartenfteund durch dͤfters ge: taͤuſchte Erwartungen endlich auch in ſeinem Eifer erkaltet. — Wenn nun Hr. Boſewetter haben will, daß man in ſolchen Faͤllen ſich erſt dreimal an den Verkaͤufer wenden ſoll, ehe man fo öffenrlich kla— ge, was ſoll dieſes denn eigentlich bezweken? Der Handelsgaͤrtner antwortet entweder gar nicht, oder er ſchiebt die Schuld auf Witterung, unpaſſenden Boden, fehlerhafte Behandlung, weil dieſes Urſachen wären, den beſten Samen zuruͤtbleiben zu laffen, und ſomit glaubt er ſich vollkommen gerechtfertiget zu ha— ben. Und wenn er nun auch einen Kunden dabei ver: liert, ſo kommen täglich neue, was nun freilich bei Öffentlichen Rügen nicht fo leicht zu erwarten ſteht. Anfänger in der Gärtnerei werden gewiß nicht oͤffent— lich gegen einen Handelsgaͤrtner der Art auftreten, und Jeder, der es thut, wohl unumſtdͤßliche Beweiſe zur Hand haben, daß er betrogen wurde. Ob ſolches der Verkäufer abſichtlich oder aus bloßer Nachlaͤßig— keit, oder wohl gar aus Unwiffenheit gethan, aͤndert des Kaͤufers erlittenen Schaden nicht. Daher iſt es Pflicht, ſolche Warnungen der Oeffentlichkeit zu uͤbergeden, denn durch derartige Handlungsweiſe kommt der Gartenbau nicht in Fler und wird dem Aufaͤnger nur verleidet, oder dieſer wenigſtens ges zwungen, feine Erfahrungen ſehr theuer und zeitver— derbend zu erkaufen. Herr Seidel hat gewiß auch ſehr gute Saͤmereien; allein er gibt ſolche vielleicht nur einzelnen feiner Abnehmer, wo er ſchon mehrfa— che Keuntniß des Samens voraus ſezt; Anfänger, oder vielmehr ihm Unbekannte klagen recht haufig uͤber denſelben, hier muß aber von einem rechtlichen Manne keine Ausnahme gemacht werden. Von Hen. Boͤſewetters erhaltenen 48 Lev⸗ kojenſorten find nur 30 Sorten aufgegangen, wie ſolchet angibt, und das war auf jeden Fall vom bes ſten Samen! Warum will denn nun Hr. Boͤſew. nicht zugeſtehen, daß die Herren Schneider und Meinhold noch ſchlechteren erhalten haben koͤn— nen? — Ich beziehe ſeit 6 Jahren Levfojens Samen von Herrn Haage janior in Erfurt, und ohne, wie Hr. Boͤſewetter fuͤr ndthig hält, Glas- und Treibbeeten oder gar mineraliſche Waͤſſer anzuwenden, gehen nicht nur alle Far— ben in zahlreichen Exemplaren auf, ſondern ſind auch allemal in der Mehrzahl gefüllt, oft bis zu zwei Drittheilen. Gleiche Bemerkungen machten Freunde von mir, die früber von Serdel' chen Sar men nur leere Pflanzen gezogen, oft aber nicht eins mal dieſe erhielten. Da wir dasſelbe auch hinſichtlich aller andern Blumen- und Gemuͤſeſaͤmereien fo ges funden, fo muß es nothwendig an der Befchaffenheit des Samens gelegen haben. Uebrigens wundere ich mich, wenn Herr Boͤſew. aus Erfahrung eine ganze Reihe achtbarer Samenhandlungen empfiehlt, indem er doch unmdͤglich mit allen dieſen Herren wächſe, ſelt einem Decnlem gruisat, und modurd fie- fich zahlreiche neue Fleaude worden het, laßt uns hoffen, das wohlwollende Intereſſe es Publikums für dieſes Untern- ymen zu gewiunes. Der Verfaſſet beabſtattz't, ia relallchen und ſorg⸗ fältig ausge alten Abbildungen einen Theil jener vie: len inter ſſenter botagiſchen Eutdefunaru bekannt zu machen, die den unter ſeiner Leitung flebenden Föntgl. dotaniſchen Gerten zu Münden zieren, wohln fie thelis darch ibn feibit aus Braſilten, theils durch neuere Rei⸗ lende aus allen Läabera der Erde, namentlich aus Me⸗ rico, Chlli, Gulnea, Oſtindien ic. gekommen find, Er wird ſein Augenmerk, vorzüglich auf ſolde wenden, die entweder durs ihre Sconheit und Z erlich keit den Liebhabern der aftberifsen Pflanzenkunde ewpfodlen zu. werdes verdienen, oder irgend ein Intereſſe für den Arzt, Pharmazruten, Techniker und Oekonomen erwes ken. Die Abbildungen werden von Beſchrelbungen in lateintſccer und von Cograkteriſtiten in deutſcher und ftanzoͤſiſder Sprawe begleiter, eben fo werden Anmet⸗ tungen uber den Nuzen, Gebrauch und die Kulturart in den beiden leztern Sprachen hinzugefügt. 0 415 — — ſchon Geſchaͤfte von einiger Bedeutung gemacht ha— ben kann, da deutlich aus ſeinem Aufſaze herleuchtet, daß er nur erſt kurze Zeit mit praktiſcher Gaͤrtnerei ſich beſchaͤftiget haben kaun. Dieſe Herren haben zum Theile ihren Ruf ſchon laͤngſt begräuder, und bedürfen der Empfehlung ſo leicht nicht mehr. — Wenn Herr Boͤſewetter uͤber den Preis der Saͤmereien urthei— len will, und dabei es ganz natuͤrlich findet, daß eine gewiſſe Menge Samen zweimal fo viel in einem an— dern Orte Deutſchlands koſten konne, fo iſt er ſehr in Irrthum, dieſes auf ſolche Saͤmereien wie Crambe maritima anzuwenden. Dieſer war und iſt zum Theil noch bloßer Handelsartikel der Gärtner, da er wohl: feiler im Ganzen bezogen werden kann von feinen na— tuͤrlichen Standorten, als daß er ſollte haͤufig in Gaͤr— ten angezogen werden. Deßhalb kann da aber auch keine ſo große Preis verſchiedenheit, als bei Blumen: Saͤmereien, Statt finden. Herr Seidel bot noch in dieſem Jahre Crambe maritima das Loth zu Einem Thaler aus, waͤhrend andere Handlungen es fuͤr drei Groſchen ablaſſen, welcher leztere übrigens ohne mi— neraliſche Waͤſſer aufgeht. Das heißt nun freilich eis nige hundert Prozentchen zu viel genommen. Noch etwas Weniges uͤber meine mit Hrn. Sei— del gemachten Erfahrungen. Vor mehreren Jahren erhielt ich von felbigem Nelkenſamen 100 Korn extra Kopfblumen, zu 12 Gr., ſaͤete dieſen mit 84 Korn ſelbſt erbauten an einem Tage in gleiche Erde und gleiche Toͤpfe aus, behandelte beide Toͤpfe ſtets ganz gleich, und erhielt von Hrn. Seidels Samen acht Pflanzen, wovon ſechs einfach bluͤhten, von den mei— nigen ein und achtzig Pflanzen, wovon dreizehn einz fach bluͤhten; und waren auch unter meinen kaum drei ganz gut gezeichnete Blumen, ſo taugten doch jene zwei gar nichts. Von vier Stuͤk Malven, das Stuͤk zu vier Gr., welche als dikgefuͤllte, roth, violett, gelb Min will dieſe Auswahl intereſſanter Pflanzen keineswegs zu einem bändereichen Werke ausdehnen, ſondern beabſichtig 't nur dle Ausgabe eiues einzigen Bandes, der nach Maßg be der Theilnahm: 6 10 Hefte, von 5—6 Tifeln ria jedes, enthalten oll. Aber diefe Beſchränkungen auf geringere Ausdehnnog bei großem Reichtbume des Stoffes bürgt gerade für elne um ſo geelgnetere Auswahl. Dem lezten Hefte wird eln Re— giſter und das Subſkribenten⸗Verzeichniß beigegeben.“ und ſchwarz bezeichnet waren, erhielt ich vier braune einfache Sorten, waͤhrend mir eine Priſe Samen zu zwei Gr. von einer andern Handlung ſpaͤter mehrere Duzend ganz und halb gefuͤllte in allen Farben gab. Sollte nun auch das Gefuͤlltbluͤhen nicht zu verbürs gen ſeyn, ſo war es doch bei den Farben unverzeihli— che Nachlaͤßigkeit, da der Preis hoch genug war, um ausgeſuchte Sorten erwarten zu koͤnnen. Statt weißer Johannisbeerſtraͤucher erhielt ich ebenfalls welche mit rothen Fruͤchten, und einige Saͤmereien waren nicht zum Aufgehen zu bringen. Daher gab ich die Idee wieder auf, von dieſem Herrn Waaren zu beziehen, wozu mich hauptſaͤchlich Portoerſpar— niß veranlaßt hatte. Zu gleicher Zeit von demſelben er— haltene Johannisſtaͤmmchen waren dagegen gut bes wurzelt und ſehr billig. Daraus koͤnnte man wohl nicht ohne Grund ſchließen, daß es manchmal an genauer Aufſicht und guter Ordnung fehlen duͤrfte, nicht aber auf Hru. Seidels boͤſen Willen, und es wird gewiß jeden Gartenfreund freuen, wenn die— ſer eingeſchlagene Weg der Oeffentlichkeit dazu dien— te, alle Handelsgaͤrtner auf ſtrenge Rechtlichkeit hinzuweiſen und auch Hrn. Seidel in Zukunft von erfahrenen Mitgliedern unpartheyiſches Lob ers theilt werden kann. — Hen. Boͤſewetters Vor⸗ ſchlag, von neuen Samen und Pflanzen, durch einen beſonderen Verein alles Schöne anzuſchaffen u zu vers breiten, konnten wir als recht zwekmaͤßig empfehlen, wenn nicht ſchon jede große Gartenanſtalt, gleichſam die große Ausfuͤhrung dieſer Idee in der Wirklichkeit wäre, ganz deſonders aber Frauendorf, wo dies ſer Zwek ja deutlich genug in den Statuten der Gar— tenbaugeſellſchaft ausgeſprochen iſt. — Mehr über obige Gegenſtaͤnde halte ich fuͤr uͤberfluͤßig, die ge— ehrten Leſer werden entſcheiden, wer von den ſtreiten— den Partheien Recht hatte. F. H. Raͤpple. ED EDEL Eu —2—— - ————ꝙ— 2 Ein Werk, welches des weltberuͤhmten Herrn Nits ter von Mart lus zum Verfaſſer bat, bedarf keiner eigentlichen Empfehlung, denn der Name und die Lelſtun⸗ gen desſelben im Gebiete der Botanik. ſiad bekannt ge⸗ nug. Auch hat die Verligshandlung ihr Moͤglichſtes gethan, um des Werk dem Jahalte würdig mit der böchften Eleganz auszuſtatten. Druk und Papter, fü wie die Abbildungen find von ausgezelchneter Schönheir. 416 Ankündigung eines neuen, allgemein intereſſanten deutſchen Volksblattes. Mehrere unſerer zahlreichen auswärtigen Korreſpondenten haben uns zu dfteren Ma⸗ len den Wunſch vorgetragen, daß wir doch aus unſeren, durch faſt ganz Europa verzweigten Hilfsquellen Gelegenheit ſchoͤpfen moͤchten, ein allgemein deutſches Volksblatt zu gründen, welches in zwei Haupt-Abſchnitten ſowohl das Wiſſenswertheſte aller neueſten Entdekungen im Gebiete der Haus- und Land wirthſchaft, der Kuͤnſte und Gewerbe ꝛc. enthalten, als auch im Bereiche der Politik ſich beſtreben ſoll, durch belehrende Raͤſonements den Irrlichtern und Irrwiſchen falſcher Freiheitsgeiſter zu begegnen, und fo zur Ruhe und Befoͤrderung des haͤus- lichen Glüfes im geſammten deutſchen Vaterlande mit beizutragen, wozu auch moraliſche Abhand— lungen und Erzählungen, ſelbſt humoriſtiſche Aufſaͤze, Anekdoten, Denkſpruͤche ae. gehoren mochten. So groß nun auch die Anforderungen ſind, welche unſer Zeitalter an eine Zeitſchrift der Art zu machen berechtiget iſt, fo glauben wir doch durch die verſchiedenen uns zu Ges bote ſtehenden Hilfsquellen, durch die in ganz Europa verbreiteten Korreſpondenzen und durch die eifrigen Unterftüzungen gelehrter Mitarbeiter in den Stand geſezt zu ſeyn, bils lige Erwartungen rechtfertigen zu konnen. Wie ſollen wir aber unſer Volksblatt betiteln? Es moͤchte wohl am Paſſendſten der deutſche Buͤrger heißen; doch wir nennen es eine Allgemeine deutſche Buͤrger- und Bauern⸗ Zeitung. Baͤrger und Bauern bilden den Kern des Volkes, und ſie verdienen wohl eine eigene Zeitung. Gewiß wird uns jeder redliche Patriot gerne unterſtuͤzen, dieſes Blatt ſowohl in recht viele Haͤnde zu bringen, als auch dasſelbe ſtets mit einem Inhalte zu verſehen, welcher der beſtgemeinten Abſicht feiner Begründung entſpricht. Dieſes allgemeine deutſche Volksblatt erſcheint mit atem Jaͤner 1851 wöchentlich 4 Bogen ſtark im Folio-Formate, und koſtet, da wir die Portoſpeſen ſelbſt beſtreiten, in allen Ländern halbjaͤhrig nur 4 fl. 12 kr. R. W. Beſtellungen darauf nehmen ſaͤmmtliche loͤbliche deutſche Poftämter und Buchhandlungen an. Fuͤr die loͤblichen Poſtaͤmter in der k. k. oͤſterreichiſchen Monarchie mit allen dazu gehörigen Ländern hat das k. k. Grenz- Poſtamt Salzburg die Hauptſpedition übernommen. Um die Auflage-Groͤße beſtimmen zu koͤnnen, bitten wir die Beſtellungen unter Anlage halb— jaͤhrlicher Vorausbezahlung bei der naͤchſten Poſt oder Buchhandlung ja recht zeitig zu machen. 8 Die erſte Numer, welche zugleich als Probeblatt gilt, wird demnaͤchſt verſendet werden. — Gediegene Beiträge für dieſes Volksblatt laufen unter der Adreſſe: A n die allgemeine deutſche Buͤrger- und Bauern - Zeitung zu Frauendorf in Bayern. In Co mmiſſion bei Ft. Puſtet In Paß au. Beſtelluag ea nesmen ale Buchhandlungen und Poſtäſaitet an. Der ganzjaͤhrſge Preis iſt in ganz Deutſchland 2 fl. 2 kr. ohne, und 2 fl. 44 kr. R. W. mit Couvert — portoftel. Allgemeine deutſche G.gaart en Zet i ton g. Herausgegeben von der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. VIII. Jahrgang. No. 52. 31. December 1830. Jn halt: Fortſezung neuer Mitglieder. — Vom Pfropfen in die friſchen Triebe. — Kultur der weißen Scheideulllle. — Gartenwege lange vom Graſe rein zu halten. Fortſezung neuer Mitglieder. Sause Hochwohlgeborn, Herr Bernh. v. Grandauer, gehelmer Kabinets- Sekretär Seiner Maleſtaͤt des Kbnigs von Bapern, Ritter des Clvll-Verdlenſtor⸗ dens der bayeriihen Krone ic. in Münden. Seine Hochwuͤrden, Herr P. Athanas Saltz, Ex⸗De⸗ finltor, Quardian, Direktor der Hauptſchule, Katbes cet, Profeſſor der Lehr-Metbodit und Pfarr-Ad⸗ mialſtrator zu Karlſtadt in Croatlen. P. Aurel Hörmann, des k. Gymnaſſums Lokal⸗ Direktor, k. Buͤcher⸗-Cenſor, Erhortator, Definitor und Konvents:Bikär zu Karlſtadt in Croatlen. — Mikloussich, emeritirter Profeſſor des koͤnkgl. alademifhen Gymnaſiums zu Agram, Pfarrer zu Zienyewecz in Croatken. — Anton Kerssich, Pfarrer zu Glina in Croatlen. Seine Wohlgrborn, Herr Erneft Partſch, k. k. Staats- Buch haltungs⸗-Rechnungs⸗Offizlal zu Lalbach in Syrien. — Andreas Salt, k. k. Staats⸗Buchhaltungs⸗Rech⸗ nunge⸗ Offizial zu Lalbach in Syrien. — Georg Gönner, bürgerl. Handels mann in der k. k. freien Mllitar⸗Kommunltaͤt zu Petrinia in Ct oatlen. — Johann Perss ich, Bürger In der k. k. freien Militär: Kommunität zu Petrinia in Croatlen. Seine Hochwohlgeborn, Herr Dr. v. Martius, Mit⸗ Vorſtand und Conſervator des botanifhen Gartens, Profeſſor der Botankk an der Unlverſitaͤt, Mit— glled der k. b. Akademie der Wiſſenſchaften, Ritter des Civil: Verdienftordend der bayeriſchen Krone ic. zu Münden. — Alexander von Zichy von Zieh, Erbherr von Zala, könkgl. Gerichtstafel-Aſſeſſor lim Simeger Comitate zu Zala in Ungarn. — Wilhelm Baron v. Dlebtſch, Oberſt zu Pocza- pince bel £iitn fu Podolten. — Bernhard v. Hoͤdly, Grenz: Verwaltungs: Haupts mann im loͤbl. k. k. Karlſtädter Szluiner 4, Grenz⸗ Regimente zu Karlſtadt in Croatten. — Emericus Lopassich, Lindes⸗ und Berichtes Advokat, ſurrogirter Buͤrgermelſter und wirklicher Stadthauptmann der koͤniglichen Freiſtadt Karlſtadt, und der loͤblichen Agramer und Warasdiner Ges ſpannſchaften Gerichtstafel-Aſſeſſor zu Karlſtadt ta Groatien. — J. Ludwig Vrabetz, Landes» und Gerichte: wie anch k. k. Militär: Grenz: Gerichte = Advofat, und Ehrenmitglied des ſteyermaͤrkiſchen Muſikvereins zu Karlſtadt in Groatien. — Georg v. Nobiach, Doktor der Medizin, Co- mitats⸗Pbyſikus, und Gerlchtstafel-Aſſeſſor des löbl. Agramer Comitats, zu Karlftadt in Croatlen. —— —— Nachrichten aus Frauendorf. Wenn wir aus dem Ergebniß der fo großen Ver: mehrung unferer Leſer in diefem Jahre, und der be= deutenden Zahl neu beigetretener Mitglieder zu unſerm Vereine, zu der angenehmen Saluß-Folge berechtigt find, daß ſich der edle Sinn für Gartenbau-Kanſt je länger je mehr zu immer regerem Eifer entfalte, fo bedarf es feines eitlen Red prusks and Flltters, um darzuthun, daß das Samenkorn unſrer beſtgemeinten Abſicht bei OGruͤndung unſers Jaſtitutes auf Leinen unfruchtbaren Boden gefallen ſey, ſondern in allen Ländern die herr⸗ lichſten Fruͤchte trage. Auch unfere erdabenſte Protektorin Königin dofumentirte All rhoͤcſt Ihre Anerkennung der Verdlenſte unſers Vereines durc Weberfendung elner großen gol⸗ denen Gedaͤchtalß Medallle für die Seſellſcheft, mit fol⸗ gendem allerhoͤchſten Handſchreiben aus Blederſtein dde. 2. Mal: „Ich habe aas den Schriften der prak⸗ tiſchen Gartenbaugeſellſchaft mit großer Thellnahme ers 5 5 418 Vom Pfropfen in die friſchen Triebe. (Aus dem Blumengaͤrtner.) — Bekanntlich ſind die franzoͤſiſchen Gaͤrtner in den Veredlungsarten der Obſtbaͤume vorzugsweiſe voran, und gar manche Entdekungen in der Behand— lung der Pflanzen überhaupt haben wir ihnen zu ver— danken. Dabei werden ſie freilich von ihrem Klima weit mehr beguͤnſtiget, als die deutſchen und engli— ſchen Gärtner, welche leztere indeß in Behandlung der tropiſchen, neuhollaͤndiſchen ıc. Gewaͤchſe den franzoͤſiſchen wieder voran geeilt ſind. Daß aber in Frankreich Gärtnerei überhaupt fo bedeutende Fortſchritte gemacht hat, und noch ſtets macht, hat auch darin ſeinen Grund, daß es da, wie auch in England, die Gelehrten nicht verſchmaͤhen, die verſchiedenartigen Gegenſtaͤnde der Pflanzenzucht ihren wiſſenſchaſtlichen Erforſchungen zu unterwer— fen, und dann mit Hilfe der Erfahrung Ergebniſſe vorbereiten und herbeifuͤhren, die von allgemeinem Intereſſe, von allgemeiner Auwendbarkeit ſind. Von einer ſolchen neuen Anwendung eines ſchon laͤngſt gebrauchten Verfahrens im Veredeln der Pflanzen, geben uns die Annalen der Gaͤrtner-Lehr— Anſtalt in Fromont Kenntniß, und die Leſer der all— gemeinen deutſchen Gartenzeitung werden es gewiß nicht unintereſſant finden, wenn wir ihnen hier uͤber das Pfropfen in die friſchen Triebe vor: zugsweiſe das Wiffenswerthe vorlegen. Anwendung. Dieſe Pfropfart läßt ſich bei allen Gewaͤchſen anwenden, ſie ſeyen einſtaͤmmig, mehrſtaͤmmig oder vielſtaͤmmig, alſo auch beim Wein— ſtoke fo gut, wie bei der amerikaniſchen Fichte, bei ver Azalee, der Horten ſie fo gut, wie bei dem Nußbaume. Zeit. Die beſte Zeit zu dieſer Veredlungsart iſt der Mai, wenn die Gewaͤchſe ungefähr 2 ihres Fruͤhjahrstriebes gemacht haben, wo der fortwir— kende Safttrieb die Verwundung leichter heilet, und die Vereinigung geſchwinder befördert. Bei Glas— Hauspflanzen kann der Zeitpunkt dieſes Pfropfens durch groͤßere Waͤrme beſchleunigt werden, wie denn überhaupt bei dieſen Arten von Gewächfen die beſte Pfropfzeit allemal durch die Beſchaffenheit des zu pfropfenden Triebes ꝛc. beſtimmt wird. Verfahren. Der beſte Zweig zu dieſem Pfropfen iſt der Haupttrieb bei einſtaͤmmigen, die ſtaͤrkeren Triebe bei mehr- und vielſtaͤm— migen Gewaͤchſen, wobei es indeß kaum zu bemer⸗ ken ſeyn dürfte, daß man bei den leztern Arten nicht gerade alle neuen Triebe, die ohnehin auch nicht alle zu gleicher Zeit dazu reif genug ſeyn werden, pfro— pfen, ſondern für den Fall des Mißlingens ſich eis nige, ſey es zur Forterhaltung des Stokes, ſey es zur ſpaͤtern Wiederholung des Pfropfens, vorbehal— ten muͤſſe. Das Verfahren ſelbſt muß ſchnell geſchehen, das mit der Pfropfzweig nicht welk werde, und daher an einem Orte, wo kein Luftzug beſteht. Den friſch gewachſenen Pfropfſtamm ſchneidet man da mit einem ſcharfen Meſſer glatt ab, wo die jungen Blätter ſchon beinahe ausgewachſen find, oder ihre natuͤrliche Größe beinahe erreicht haben. Alles alte Holz wird dicht am Stamme abgeſchnit— ten, und auch die Seitentriebe werden bis zu ihrer Hälfte eingeknikt, um den Saftlauf mehr zur Pfropf— Stelle hinzuleiten. Unter der Pfropfſtelle muͤſſen einige Blaͤtter zum Saftzuge ſtehen bleiben. Die Pfropfzweige werden nicht von Hauptes, ſondern von den Seitenzweigen genommen, und muͤſſen mit dem Pfropfſtamme in möglichft gleichem Wuchsverhaͤltniſſe ſtehen; fie find 2— 8“ lang, ſehen, mit welchem gluͤklichen Erfolge dieſelbe biaher ibre Gefwäfte geführt har, und wünſche von Herzen, daß ein Uaternehmen, welches derſelben, fo wie dem Vaterlende zur Ehre gereicht, ſich eines immer ſchoͤnern Gedelhens zu erfreuen heben möge. Als einen Bewels des Anthelle, welchen Ich daran nehme, empfängt der Gründer dleſer Anftalt, Herr Halloberbeamte Fürſt, das beiliegende kleine Andenken, mit der Verſicherung Meines aufrichtigen he ir womit ic verbleibe D:sfriben wohlgeneigte Caroline.“ Mit fo großem und freudigem Danke wir auc aus dieſen erhebenden und ermunternden Reſultaten ver⸗ doppelten Elfer zur Fortſezung unſers begonnenen Wer⸗ kes ſchoͤpfen, fühlen wir doch nur allzu wohl dle Schwachen unferer Kräfte, und die Mängel unferer Leiflungen, und wle ſehr wir der Nachſicht aller Derjenigen bedürs fen, welche unſeren Beſtrebungen ihre thetlnehmende Antmerkiamteit ſchenken und uns zur Erretcung des geſtekter Zteled fo liebevoll und beharrllch mit Wellen und That unterſtüzen. Es leuchtet euch wohl ein, und Liegt in der Natur 419 und behalten ihre Blätter oder Nadeln oberhalb der opfſtelle. a 5 Gewaͤchſen mit abwechſelnden Blaͤttern kann eines noch am Pfropftriebe ſtehen bleiben, das beim Einſchieben bis zum zweiten Blatte des Pfropfſtammes gehen muß. Bei jenen mir gegenuber ſtehenden Blaͤttern wer— den die am Pfropfpfeile ſo eingeſchoben, daß ſie mit jenen des Stammes gegenuͤberſtaͤndig find, Bei der erſten Art der Gewaͤchſe, nemlich den mit abwechſelnden Blaͤttern, wird der Spalt bis zum zweiten Blatte herabgefuͤhrt, bei den uͤbrigen richtet er ſich nach der Beſchaffenheit des Pfropfreiſes. Iſt dieſes duͤnner, als der Pfropfſtamm, ſo wird es dreikantig zugeſchnitten, und der Stamm nur an der Seite geſpaltet. Das Pfropfreis muß gut aufſizen und die Raͤn— der müſſen genau auf einander paſſen, damit die Verwachſung ſchneller und ſicherer vor ſich geht. Iſt das Pfropfreis gehörig eingeſchoben, ſo wird der Verband wie gewoͤhnlich angelegt, und mit Papier bedekt. Gewächſe in Toͤpfen werden unter Glas, frei— ſtehende unter Schatten gehalten, der auch jenen gegeben werden muß. Faͤngt der Pfropfzweig an zu wachſen, was bei Gewaͤchſen mit Blättern oft ſchon nach 5 Wochen, bei jenen mit Nadeln aber ſelten ſchon im erſten Jahre geſchieht, fo kneipt man die Spize ab, da— mit ſich fruͤhzeitig Seitentriebe bilden, die, wenn ſie etwa auch wieder zu ſtark treiben ſollten, gleichfalls zur verhaͤltnißmaͤßigen Länge eingekuͤrzt werden. Es iſt zu erwarten, daß man auch bei uns mit dieſer neuen Veredlungsart recht bald Verſuche an— ſteuen werde, und es würde uns freuen, bald mehr Erfahrungen darüber mittheilen zu konnen. — — 5 mr wrͤj Ze -= ñͤ᷑ % —PAbiu— unſets Unternehmens, daß in ſelbem keln, auf den Im: lauf elnzelner Jahre zu begrundendes Inſtitut in un⸗ ferer Abſicht ſey; wir konnen einer jüugeren Genera⸗ tion nur Materkallen fammeln und binterlaffen, vertrauend dem fortſchreltenden Gelſte der Zett, der fie zum Wohle der Nachwelt fo zu benüzen wiffen wird, wie wir es ſelbſt thun würden, wenn einzelner Menſchen Leben für die Vollendung eines fo großartigen Natſo⸗ nen Werkes uicht zu kurz ware. Wir bauen unſern Nachkommen nur eine Brüke zum Uebergang. Wir ſden aus: unfere Kinder ernten, Kultur der weißen Scheidenlilie (Xiphi- dium albidum). Dieſe Pflanze liebt verweſete, mit Sand und klei⸗ nen Rindenſtuͤken gemiſchte Holz- und Lauberde, und ein mehr weites als tiefes Gefaͤß, welches auf den Abzugslochern mit einer guten Lage kleiner Scherben zur Befoͤrderung des Abzugs uͤberfluͤſſiger Feuchtigkeiten verſehen wird. Das Umpflanzen ge— ſchieht Anfangs März, und zwar nur dann, wenn eine zu große Anhaͤufung der Wurzeln und eine Thei— lung der vielen Sproͤßlinge ſolches nothwendig macht, Die Pflanze muß viel Wärme haben und ſtets ſehr nahe unter Glas ſtehen. Im Winter kann man ſie auf ein Brett unter die obern Fenſter des Treibhau— ſes ſtellen und daſelbſt ſehr wenig begießen. Im Fruͤhlinge und Sommer aber ſtelle ich fie in ein beif- ſes Lohbeet, welches immer durch friſche Duͤnger— Umſchlaͤge warm erhalten wird. Die Spizen der Blaͤtter beruͤhren beinahe die Fenſter. An dieſem Standorte bei hinreichender Luft und reichlicher Feuchtigkeit waͤchst die Pflanze ſehr raſch, und die Blaͤtter, welche ſonſt immer Brandfleken haben, bleiben lange grün und werden gegen den Herbſt erſt etwas flekig. Die Knospen erſcheinen im März und April, und die Blumen entwikeln ſich Ende Mai und im Juni. Garten-Wege lange vom Graſe rein zu halten. Man nimmt nach Große des Bedarfs 50— 00 Maß Waſſer, 20 Pfd. ungelöfchten Kalk und 2 Pfd. Schwefel, ſiedet Alles in einem Keſſel und gießt dann die daraus entſtandene Lauge auf die Gartenwege, wo mehrere Jahre kein Gras mehr bervorſproſſen wird. Darum — Leſer, Freunde, Gönner! laſſet den Bund der geſelllgen Ver kiukgung zu gemein ſam elfriger Wirk⸗ famfeit für das geftette Ziel ues immer enger und innt⸗ ger ſchließen, in der unwandelbaren Zuverfiat, daß jedes nächſte Jahr die Erfolge unferer Bemühungen fon wie⸗ der ſigtdarer zeigen, mit miuch nicht erwarteter Frucht und Freude uns lohnen, und den Augenblik herbeiführen werde, wo wir unfern begluͤkt zurütgelegten Lebenslauf mit eben der Zufriedenheit überſchauen, wie wir herz— lich wünſchen, daß jeder ‚geneigte Leſer auf das nun verflofene Jahr freudig möge zuruͤkbltten können! 55 420 Nuͤzliche Unterhaltungs: Nachrichten aus Briefen, Büchern und Tages-Begebniſſen. (Crinum amabile,) Diefe überaus praͤchtige, zu dem Geſchlechte der Hakenlilten gehörige Pflanze, bilder eine wadre Zierde in dem Glaͤshauſe. Ihr Ba: terland iſt Oſtludten, und befonders die Küſte Coro— mandel; fie verlangt daher auch ibres Stand immer iu einem Trelbhauſe von 16° R. Warme, wo fie wie andere Cap Pflanzen behandelt wird. Die Blätter dies fer Pflanze find über 4 Fuß laug und faſt 4 Zoll brelt. Die Blumen- Blätter fisd weiß, mit einem karmolſin⸗ rothen Sreifen in der Mitte, mehr als 9 Zoll lang, die Autgeren und Staubfaͤden, fo wie auch dle Stengel duntelpurpurroth, welches dieſer herrlichen Pflanze eln hoͤchſt prechtvolles Anſehen gibt. Die Blumen ſelbſt haben einen ſehr ſtarken und höchſt angenehmen Wohl: Geruch. Ihre Vermehrung geſcteht durch Ausſchoͤßlinge, welche fie aber nicht häufig anſezt. Buͤcher⸗ Anzeigen. So eben iſt bei Fr. Vieweg ia Braunſchweig erſchleuen: Vollſtaͤndige Beſchrelbung und Abbildung der e . ſaͤmmtlichen Holzarten, welche im mittlern und nördlichen Deut ſchlaud wild wachſen. Für Forſtmaͤnner, Gutsbeſizer, Oekonomen und Freunde der Natur. Von F. L. Krebs. ites bis 14tes Heft, jedes Heft mit 6 forgfältig kolortrten Kupfers. gr. Fol. Fein Velin⸗ Papier a 4 Rthlr. 12 g Or. oder 2 fl. 42 kr. Von diefem ausgezelchneten Werke, welches die ſpezlelle naturgeſchlchtliche Beſchrelbung, Abbildung, Fortpflanzung, wirthſchaftliche Behandlung und Benu— zung, auch Angabe der Feinde und Krantbeiten, von mehr als 200 Holzarten umfaßt, die in unſerm deut- ſchen Vaterlande wild wichſen, und welches die natur⸗ getreuefte Darſtellung, hohe Eleganz und ſehr wehlfrf= len Preis vereint, werden im Ganzen noch 10 Hefte etſcheinen, von denen alle 2 Monate etwa Eins ausge- geben wird. Eine ausfuhrliche Ankündigung und das I, Heft liegen zur Anſicht in allen Buchhandlungen vor. In der Ha h u'ſchen Hofbuchhandlung In Hannover iſt fo eben erſchlenen, und durch die Puſtet'ſche Buch- handlung iu Paßau zu beziehen: Kurze Anwelſung für Landleute zur Erzie⸗ hung geſunder und fruchttragender Obſt⸗ Bäume. Nebſt einem Anhange zur Anlegung von Baumſchulen für Landprediger und deren Schulleh⸗ rer. Nach elgnen Erfahrungen zufammengeftellt von einem Landprediger. 8. geheftet ag Gr. oder 48 kr. RM. In Commiſſion bei Fr. Puſtet in Paßau. Nachſtehende empfehlenswerthe landwertbſchaftliche Schriften unſetes Verlages haben wir, um deren Aa- ſchaffung zu etletctern, nebſt verſchiedenen anderen, worüber das gedrutte Verzeichniß in jeder Buchhaud⸗ lung zu finden ift, bedeutend im Prelſe herabgeſezt: Chr fſt, J. C., der Baumgärtner auf dem Dorfe, oder Anleitung, wie der gemeine Landmann au die wohlfriifte und leichteſte Art, die nüßzlechſten Obſtbaͤume zur Beſezung feiner Gärten erziehen, behandeln und deren Früchte zu Verbeſſerung ſei— ner Haus haltung recht benuzen fol; ste verbeſſerte und vermehrte Auflage, gr. 8. 4804, fonft 1 Thlr. oder 1 fl. 30 kr., jezt 12 gr. oder 45 kr. — Handbuch über die Obſtbaumzucht und Obſtlehre. Vierte, nach des Verfaſſers Tode neu heraus gege⸗ bene, ſehr verbeſſerte und vermehrte Auflage. Mit 5 Kupfertafeln. gr. 8. 1817, fonft 2 Thlr. 16 gr. oder 4 fl., jezt 2 Thlr. oder 3 fl. Keller, J. L. A., Anleitung zur Verbeſſerung des Wieſen⸗ und Futter baues. Nebſt einer kurzen Bellage über die Verbeſſerung der Gärten: und der Obſtkultur auf dem Lande. gr. 3. 1321, ſonſt 1 Thlr. 20 gr. oder 2 fl. 45 kr., jezt 1 Thlr. oder 1 fl. 30 kr. Frankfurt a. M. im Nov. 1830. Joh. Ehriſt. Herman n'ſche Buchhandlung. Bei Frledrich Vie weg in Brauuſchwelg iſt fo eben erſchlenen: leber die Baſtarderzeugung im Pflanzenreiche. Eine von der töntyl. Alademte der Wiſſenſchaften zu Berlin gefrönte Prelsſchrift, von Dr. F. A. Wiegma un. Mit ilum. Kupfern. gr. 3. fein Velinpapler. 20 gGr. Es breucht kanm bemerkt zu werden, vou wie ho⸗ hem Joteteſſe die vorſtehende gekrönte Prelsſchrlft nicht allein für den Naturforſcher und Kundlgen vom Fache, ſondern auch für jeden gebildeten Praktiker, namentlich für Landwirthe, Gertenltebhaber und Gärtner iſt, da die mit ſeltener Umſicht und Genaufgtelt geleiteten Ver⸗ ſuche zu den wechtigſten Nefultaren geführt haben, und für ben Getreide» und Gemuͤſebau von entſcheldenden Folgen find. Beſtellungen nedmen alle Buch handlungen und Poſtämter an. — —ꝛñ̃ñ̃᷑ ä6äé— —— U—ẽ—⅛ ä —.üfj Der ganzjährige Preis iſt in ganz Deutſcland 2 fl. 24 tt. ohne, und 2 fl. 44 k. A. W. mit Couvert — pottoftel. N t ee e sur allgemeinen deutſchen Garten: Achter A. Abeynthium vulgare, ein bewaͤhrtes Mit: tel, die Voͤgel von Ungeziefer rein zu halten. 8 Affourtit, R. G., feilt Harlemer Blumenzwie⸗ beln aus 8 8 k Agave americana blüht zu Bosjukovina — Muͤnchen Agram, Gartenanlage des Hrn. Dömötörfty daſelbſt . . des Herrn Nikolies daſ. des Herrn Dr. Krieger daſ. — dffentliche Promenade der Stadt . Aigner zeigt die Nachwehen des ſtrengen Win: ters 1838 ann 5 Aloe „ Beſchreibung derſelben Amaryllis coranica, Beſchreibung derſelben — formosissima, Anfrage, wie abgebluͤhte und junge Zwiebeln zu behandeln find . Ameiſen aus den Gaͤrten zu vertreiben e — iſt die gaͤnzliche Ausrottung derſelben in Gärten wirklich immer anzurathen? . Anagramm . Anfragen, leiſe . Ankuͤndigungen von Garten: Schriften Lich mehreren anderen dkonomiſchen Mer: ken 40. 72. 81. 89. 112. 120. 428. 155. 177. 184. 201. 208. 216. 224. 252. 260. 261. 581. 405. 404. 408. 409. 4 — — Seite 176 256 500 355 65 97 217 129 105 580 580 144 59 571 142 176 412 Jahrgang 133 q. Anleitung, Saͤmereien, Zwiebeln und Knollen zu botaniſch gaͤrtneriſchen Zweken zu ſam⸗ * N 5 8 2 8 eee TRITT Zeitung. meln ꝛc. . 254 Apologie der Blumen (Gedicht) = . 540 Aurikeln, Kultur derfelben 5 560 Aurikelpflanzen, uͤber Verſendung derſelhed 55.3 B. Baldy, Dr., Nachricht an die ſaͤmmtlichen Mit: glieder und Zeitungsabnehmer 195. 298 — Erwiderung an denſelb. durch Kunitsch 293 Baſſermann, Lud., gibt n weiſ⸗ ſer Maulbeerbaͤume 112 Baubeitraͤge fuͤr Frauendorf 49. 68. 111. 121. 145. 185. 209. 258. 357 Baͤume gegen Beſchaͤdigungen durch Wild, Schafe rc. zu ſchuͤzen 8 1 225 — junge, vor Haſen zu ſchuͤzen 71 — junge, Beförderung des Wachsthumes derſelben 88 Baͤumchen, das beſtgepflegte (Gedicht) . 48 Beatſons neues Akerwerkzeug, Anzeige hie— von . 120. 168 Beilage, neue zur allgem. deut. Gtz. pro 1851 angekuͤndigt . 397 Beiſelen, Daniel, feilt Gartenfämereien aus 04 Berggarten des Hrn. Dr. Krieger zu Agram 217 Bienenzucht, ein Werk daruͤber von Vizthum 208 Blattlaͤuſe zu vertilgen . Me Blumen, Abſchied von ſelben bei herannahen— dem Winter (Gedicht) 5 R Blumen, die (Gedicht. 1 . Blumenfteuden (Gedicht) 8 * Blumenfreunde, Nachricht für ſelbe 128. Blamenkobl im April zu erhalten. . Blumen - Samen-Berzeihniß von Frauenz dorf für das Jahr 1880 8 Blumenſtrauß, der (Gedicht) : . Blumenuhr, die, oder der Blumenbarometer (mit Abbildung) — 37. Blumen- und Pflanzenausſtellung in Wien. Seite 381 129 257 304 155 Blumen, über die nähere wiſſenſchaftliche. Keuntniß derſelben (mit Abbildung) Blumenzwiebeln in kurzer Zeit zur Bluͤte zu bringen — . . Blumenzwiebeln: Verkauf in Saſſenheim bei: Ruyff und Söhne Botanik, Einführung derſelben in das Erzie⸗ bungsſyſtem der Dorfſchulen . 8 Boͤſe wetter, A. Ed., bittet um Samen von Aurikeln, Nelken und Primeln 8 — Hagelableiter gegen denſelben .. 5 — Vertbeidigung des Hrn. Seidel in Dress den gegen Hrn. Meinhold 278. Both und Comp., Empfehlung feiner Blumen Zwiebeln * 3 8 5 Brocoli, Bemerkungen uͤber den früben rotben Buchner, Chr. Fr., feilt Knochenmehl aus 96. Bürger: und Bauernzeitung, neue angekuͤndigt Bufleb, Ed., und Petſch feilen Gartenſaͤme⸗ reien aus 48. 100. C. Cactus, Anfrage, ob an ſelben Fruͤchte geſe⸗ ben worden ſind? 8 ; Cactus-Arten, über die Kultur derſelben — dos Pfropfen derſelben — speciosus und spegeiosissimus, Behand- lung derſelben 7 . . Caladium bicolor, Bebandlung des . Calochortus, Beſchreibung derſelben & Camellien, Einiges über 8 a 572 125 208 4106 168 224 405 96 199 411 304 145 Seite Campanula aurea, Behandlung derſelben 402 Charaden 96. 150. 184. 516. 380 Chlorwaſſer, durch ſelbes alten Samen keim-⸗ faͤhig zu machen . Cichorienwurzeln als Surrogat des Kaffee 5 zu benuͤzen . . . Cineraria amelloides, leichte Vermehrung derſelben . R . Combretum purpureum, Kultur desjelben : Crambe maritima, (Mehrkohl) Kultur des 551 69 ſelben . .. . 102. 148. D. Dienſt⸗Anerbieten 2 3 Dorfichulen, Einführung der Botanik in das Erziehungsſyſtem bei ſelben . 207 Dreyßig, A. F., erklärt, daß iyre Samen: Handlung noch immer beſteht 6552 Druffebler: Berichtigung . 122. 547 Duͤngungs⸗Metboden, Bemerkungen über eis‘ nige bei Blumen . 597 Duͤngungs mittel, eines der beſten iſt die Staub⸗ - Erde . 05 . . 231 E. Edelreiſer, uͤber die in die Kartoffel geſtekten (ſ. Gtz. S. 542) 8 71. 159 Ehrenfragen, Beantwortung mebrerer gemein- nüzigen = „ 73.2013 RO 209 Eichenblaͤtter, Nuzen derſelben in der Gartens Kunſt . 5 8 302 Enkianthus quinqueflora, Beſchreibung— und Behandlung derſelben | . 588 Erdaͤpfel⸗Syrup zu bereiten Se 274 Erde, Bereitung einer guten fuͤr Topfpflanzen durch Reinigung von Salpeterſaure 283 Erdſlöde, die im Fruͤbjahre geſaͤeten Pflanzen dagegen zu ſchuͤzen . . 46 — zu vertilgen 105. 151. 251. 267. 551 — durch Repskuchenmehl zu vertilgen 208 — von Koolpflanzen abzuhalten 355 Erhabenſte, das (Gedicht) . d, 72 Erklärung . Erythrina Crista 5160 Kultur desſelben 502 Eschholtzia californica, Behandlung ders. Eſſig aus Orangenbluͤten zu machen 5 F. Falcke, J. G., feilt Samen und Pflanzen aus 1 er 128. 150. — feilt Camellien aus . . Farbenveränvderung der Nelkenbluͤten B — an einer Topfnelke Faulwaſſer, vegetabiliſches, zur Abhaltung der Obrenwürmer von Nelken. 5 Feldgrille oder Maulworfsgrille, Werre oder Erdkrebs zu vertilgen x 250. Ferraria pavon:a, Behandlung derfelben . Fiſcher, Dr. Joſ. W., 255. 265. 269. 28 6. . * Fliegen aus Gartenbaͤuſern zu vertreiben . 25 Frauendorfer Baͤume- und Straͤucher-Ver— zeichniß . . Blumen-Samen-PVerzeichnig f. d. J. 18 50 Gemuͤſe-Somen-Verzeichniß 8 Georginen-Verzeichniß . . Pelargonien-Verzeichniß . , Preis: Verzeichniß der abgebbaren Bäume Roſen-Verzeichniß — 0 Verſtaͤndigung wegen Bezug von Baͤu— men und Samen . . — Zierſtraͤucher- und Gehoͤlz⸗ Derzeicniß . Freya's Feſt (Ge dicht) 3 6 Fruͤchte ohne Bluͤte zu erzeugen . . Fruͤblingsbain, der, (Gedicht). Fruͤhlings-Wiederkehr (Gedicht) . Futterkraͤuter, neue, Erfahrungen darüber . G. Garten-Anlagen, neue, zu Agram in Croa— tien . ö 65. 97. — — — zu Bogenbaufen 155.461. 169. — — — zu Hradek e 2 — — — zu Groß-Kanischa in Ungarn — — — zu Stepperg R . Garten- und Landbau, Anmuth desfelben » . EFFI Seite 144 515 144 408 81 215 16—31 4 15 509 340 32 849 2 177 115 41 574 508 Seite Gartenkreſſe frühzeitig zu erhalten At; Gartenkunſt, einige Gedanken über felbe + 372 Gartenroſen wahrend des Winters im Zim— mer zur Bluͤte zu bringen . . 541 Gartenwege lange von Gras rein zu halten „ 419 Gartenzeitung, ſelbe erhaͤlt eine neue Beilage 397 „Gärten, aus ſelben Ameiſen zu vertreiben „ 39 — — — Maulwuͤrfe ſicher und leicht zu verbannen . 102 — — — Ratten und Maͤuſe zu ver⸗ tilgen . 225 Gaͤrtner, der geliebte (Gedicht) — 500 Gaͤrtnerei der Alten, Notizen daruͤber 289 Gehölze: und Zierſtraͤucher-Verkauf in Frau— endorf . 2 5065 Gemuͤtſe-Samen-Verzeichniß von Frauendorf für das Jahr 1650 5 56048 Georginen, uͤber die Kultur derſelben 309 Georginen- Verkauf in Frauendorf . 309 Gewaͤchſe, über das Pfropfen krautartiger „ 235 — von den Urfachen, daß in manchen Win- tern einige zarte erfrieren, und wie die— ſes zuverbuͤten — 298 Gewuͤrzpflanzen, einheimiſche, Beitrag hiezu 112 Gloriosa superba, über die Kultur derſelben 189 Gloxinia maculata, Kultur derfelben . 185 Glycine sinensis, Behandlung derſelben . 120 Goldlak, an ſelbem große Bluͤtenkolben her— vorzubringen 371 Groß- Kanischa, Gartenanlage daſelbſt ar Gruner feilt Garten-Saͤmerrien aus 40. 500 Gypſen der Weinſtoktriebe u. Gartengewaͤchſe 272 H. Hagelableiter gegen Hrn. Boͤſewetter . 400 Halen von jungen Bäumen abzuhalten. 7ı Heliotropium peruvianum, Vermehrung derſelben 1 . 514 Herbarien, die Pflanzen für dleſelben auf die beſte Art zu troknen 5 5 60 Herbſtblumen (Gedicht) . 3285 Hermbſtaͤdt, Ergebniß der Kartoffelpflau⸗ zung . . . 355 Hesperis matronalis, gefüllte zu vermehten 119 ** Seite Holzkohlenpulver, das Gedeihen der Zwiebeln durch ſelbes zu befoͤrdern . 2 Hradek, ſeine Garten-Anlagen und der dort herrſchende Sinn fuͤr Gaͤrtnerei 2 Hyazinthen, Krankheiten derſelben— . 0 Idolsberger-Ruͤbe, Kultur derſelben K. Kaffee, Cichorienwurzeln als Surrogat desſ. . Kaiſerkrone (Fritillaria imperialis), über das Treiben derfelben 5 8 Ranischa, Groß⸗, Gartenanlage dafelbft . Kartoffelpflanzung, Ergebuiß derfelben nach Hermbſtaͤdt . . * * Kohl gegen die Raupen zu ſchuͤzen 8 Kohlpflanzen gegen die Erdfloͤhe zu ſchuͤzen . Rruyff feilt Blumenzwiebeln aus 105. Kucharskis wiſſenſchaftliche Reiſenotizen . HKunitsch 41. 65. 97. 129. 152. 217. 257. 276. 295. 501. Kuͤchengartengewaͤchſe, welche koͤnnen zur Erz ziehung des Samens im Garten nebenein— ander gepflanzt werden, ohne Ausartung befürchten zu muͤſſen? L. and und Gartenbau, Anmuth desſelben . andwirthe, Vorſchlag und Einladung an Un— garns, Croatiens, rationelle N Danben,. indiihe n. . Laufe, grüne, an den Nelken zu vertilgen . Lechners Erwiderung auf, die Bemerkungen über natuͤrl. Pflanzen -Befruchtung . Nachtrag zur Levkojenkultur 2 Vertheidigung feiner Eutdekung des bis— 5 „* herigen Geheimniſſes in der Levkojenzucht Leſefruͤchte u. Notizen 204: 200. 516. 525. Leſer, an den geneigten (Gedicht) 0 Leſer, Wilh., feilt Saͤmereien u. Pflanzen aus Levkojen-Kultur, Nachtrag zur ſelben — Levkojen, Mittel wider die bei denſelben anf- warmen Miſtbeeten fo gewöhnliche Faͤu— lung und Vertroknung des Stengels * 562 115 122 181° 69 3 2 Seite Levkojenzucht, Lechners Vertheidigung ſeines Geheimniſſes darin 2 % 8 Lied für Botaniker (Gedicht) . = Lied unter einem grünen Baume (Gedicht) . Lhotsky, Dr. Johann, Reife nach Neuhol— land 4 2 5 5. Maienblume, die (Gedicht) . 4 Marica caerulea, blaue Sumpflilie 8 Maulbeerbaum, erſter in Frankreich A Maulbeerbaͤume, weiße, erhaͤlt man durch L. Baſſermann in Frankfurt . Maulwurf, Beobachtung über denfelben . Maulwuͤrfe aus den Gärten zu verbannen . Maulwurfsgrille — Erdkrebs — zu vertilgen Maͤuſe und Ratten aus Gärten zu vertilgen . Meerkohl (Crambe maritima), Kultur des⸗ ſelben 8 2 102, Meifel, Beſchreibung feines Gartens . Meiſen, die, an die Menſchen (Gedicht) . Melonen, Anweiſung, von ſelben Würmer abs zuhalten 2 5 .- — auf freier Rabatte zu ziehen 2 — Melonen, Verbeſſerung derfelben 8 Melonenbau, kuͤrzeſte Anleitung hiezu 8 Melonenbeete, eine neue Art derſelben 225. Mesembryanthemum densum, Beſchrei— bung derſelben x 8 Miszellen, blumiſtiſche 28. 377. Mitglieder-Verzeichniß nach Namen und Wohnort 5 0 N. Nathuſiſche Gewerbeanſtalt zu Althaldensle- ben empfohlen 2 Naturgarten, graͤfl. Montgelas' ſcher zu Bo⸗ genhauſen 155. 161. 169. Naturgaͤrten, einige Gedanken über ſelbe . Nelken, Befchreibung ſchöͤner Sortiments⸗Nel⸗ ken + — über kuͤnſtliche Befruchtung derſelben . — über die Verſendung derſelben . 257 556 195 216 200 556 156 112 189 102 256 225 148 195 292 71 229 298 27 297 588 58 7 421—454 322 2 348 581 522 358 Nelken, von ſelben die grünen Laͤnſe zu ver— treiben . 4 — von ſelben die Ohrwuͤrmer durch vegetabi⸗ liſches Faulwaſſer abzuhalten . Nelkenbluͤten, über Farbenveraͤnderungen bei felben 5 N b Neltenfreunde, Bemerkungen für felbe 555. Nelkenpflanzen, über Verpakung derfelben — uͤber Verſendung derſelben . Nelkenſammlung des Foͤrſters Lipſius, Be⸗ merkungen uͤber ſelbe 509. Nelkenſenker-Verkauf der Gebrüder Paͤß— ler angezeigt Neuholland, Program einer naturhiſſorlſchen Reiſe dorthin Nuͤſſe, welſche in friſchem Zuſtande zu krhatten . Shit zu troknen . A ; — lange aufzubewahren 8 Obſtbaͤume, Vermehrung derſelben durch Stek⸗ linge B . . Obſtſorten-Katalog von Frauendorf Oekonomiſch-literariſche Anzeige x Ohrenwuͤrmer durch vegetabilifches Faulwaſſer von Nelken abzuhalten A 5 Orangenbluͤten, aus ſelben Eſſig zu machen Orangerie, Beſtand derſelben zu Verſailles . Orchideen, uͤber die Kultur derſelben : Ortlieb, Franz, feilt Rebenſorten aus ® Ottersberger gelbe Ruͤbe, Kultur derſelben . P. Paradiesaͤpfel, mediziniſcher Nuzen derſelben Passiflora quadrangularis, über die Kultur derſelben . Paͤßler, E. und F., feilen Nelkenfexer imd Samen aus. 94. Pelargonſen, gebraͤuchliche Kultur derſelben in England . — deutſchen Urſprungs, Nachricht über das Werk derſelben . — vergleichender Ruͤkblik in Betreff neuer 406 599 558 409 540 5 5 559 175 74 55 16— 51 40 95 515 516 550 128 214 807 187 540 410 40 556 Seite Delargonien = Verkauf in Frauendorf . 349 Petſch und 17 0 feilen Gartenſaͤmereien aus 48. 160. 168 Pflanzen, die im Fruͤhjahre geſaͤeten wider die Erdfloͤhe zu ſchuͤzen 4 46 — für Herbarien am Beſten zu trofnen . 60 — halberſtorbene wieder friſch zumachen . 395 — neue zu empfehlende 5 . 155 — über Ausartung derfelben . 3528 — und Blumen-Ausſtellung in Wien . 121 — Wuͤrmer von felben abzuhalten n — ſammt der Erde im Sommer leicht aus: zuheben (mit Abbildung) . 130 Pflanzengattungen, in Prag zahlreich vor— handene 8 347 Pflanzenkultur, Berichterſtattung uͤber einige geſammelte Erfahrungen in ſelber 365 Pfropfen der Cactus-Arten . 995 — krautartiger Gewaͤchſe > 255 — in die friſchen Triebe 0 El Platz, Amalie J., bietet Blumenſamen aus 524 Platz, Karl, Samenverzeichniß desſ. v. 1851 589 Prag, die vorzuͤglichſten und zahlreichſten Pflanzengattungen daſelbſt 517 Preis⸗Aufgaben des preußiſchen Gartenbaus Vereins pro 1850 . . 267 N. Quittenſaft, rohen, zu bereiten 275 R. Rafflesia iſt die groͤßte bis jezt bekannte Blume 380 Manunkeln, tuͤrkiſche, über das Treiben derſ. 367 Raſeneinfaſſung der Beete lange und ſchoͤn zu erhalten B 265 Ratten zu vertilgen . 225. 411 Raupen von den Kohlpflanzen abzuhalten . 371 Rauſche feilt Blumen-Samen aus . 408 Raͤthſel = . 552. 564 Rebenpfropfen, Beantwortung der in Nro. 42 der Gartz. v. Is. n 6 Fra⸗ gen über dasſelbe 4 165 Rechenwalze (mit Abbildung) 295 Regenwuͤrmer zu vertilgen 9 105 Seite Reißert, A., zeigt einen neuen Katalog an 300 Repszelten, Feilbietung von Ch. Fr. Buchner 96 Re ſede (Reseda odorata) ſehr frühe im kalten Grunde zur Bluͤte zu bringen 570 Rettige, außerordentlich große zu zieben „240 Rhododendr , Metbode, mehrere Arten im Freien zu durchwintern 365 Rhododendron ponticum, uͤber die Be: bhandlungsart desſelben 5152 Rosmarin-Bluͤte (Gedicht) . . 564 Rosa canina, großer Stof zu Hildesheim . 316 — pimpinella, ein Surrogat des hollaͤndi— ſchen Tees . . 276 Roſe, die (Gedicht) = . 588 Roſen, den Geruch derſ. ſehr zu vermehren 251 — gruͤne zu ziehen . 58 7 Roſendl zu verfertigen . 5272 Roſen-Philoſopbie (Gedicht) . 269 Roſen⸗Verkauf in Frauendorf . „1541 Roͤschen, das (Gedicht) 2 «316 Rubus occidentalis, Kultur desfelben . 224 Ruͤbe, Idolsberger-, Kultur derſelben . 181 — Otters berger-, gelbe 8 214 — Sttunkruͤbe, Berichtigung über ſelbe 76 D. Salviasplendens, reifer Same derſelben 104. 208 Salz, welches auf den Bäumen waͤchst . 128 Samen: Händler, Warnung vor fremden 96. 277 Samen, alten, durch Chylorwaſſer keimfaͤhig zu machen . 351 Samenbau Verein, o gc, deſſen Sta⸗ tuten ꝛc. ‚e de 190 Saͤmereien zu botaniſch-gaͤrtneriſchen Zweken zu ſammeln und zu conſerviren 255 Scheidenlilie, Kultur derſelben . 419 Schilf, beſondere Art bei St. Jean de la Bla- quiere in Frankreich . 352 Schmetterling, der (Gedicht) . 508 Schreiber, Dr., Beleuchtung der Lipſius'ſchen und Paͤßler'ſchen Nelkenſammlung . 409 Schnellgießer, der (mit Abbildung) 12 8 Schubart, Ritter v. Kleefeld dfon. Schriften 40 Seidenbau, wiederholte Aneiferung zum Be— triebe desſelben im Freien . 205 Zierpflanzenzucht . . Eeite Seidenbau, im Freien, Verſuche darüber 296 Seidenraupe, im Freien zu ziehen 57. 290 Sonnenwende, peruviauiſche, Vermehrung derſelben ie e 314 Sortimentsnelken, Beſchreibung wirklich ſchoner B » . 581 Spargel, recht großen zu ziehen . 405 — wohlfeil zu erzieben . 490 Spargel-Erbſen, zu kultiviren . 2275 Spargelfultur in England . ) . 568 — zu Poitou in Frankreich 299 Sparbſen, die beſten zur Erwärmung der Treibhaͤuſer ꝛc. x 268 Spinat, neuſeelaͤndiſcher (Tetragonia ex- pansa) Kultur desſelben . 143 Stauberde ift eines der beſten Duͤngungs- und Reizmittel . . . 231 Stengel, Mittel gegen die Faͤulniß und Ver— trokuung desſelben bei Blumenkohl, Lev⸗ kojen ꝛc. 321 Stepperg, Beſchreibung der Gatten! Anla⸗ gen daſelbſt 8 871 Styphelia triflora, Beſchreibung derſelben . 388 Sträucher und Pflanzen ꝛc. ohne Stoͤrung des Wachsthums in der Sommerszeit ſammt der Erde auszubeben und zu verſezen (mit Abbildung) . ° . 150 Strunkruͤbe, Berichtigung über felbe A) Sumpflilie, blaue (Marıca caerulea) 356 Tazetten, Kultur der gefüllten italieniſchen „402 Tetragonia expansa, (neufeeland, Spinat 145 Toarenbucdy bayer. angekuͤndigt 184 Thiebault, G. v., feilt Garteufämereien aus 348 Thuͤringiſcher Samen-Bau-Verein, deſſen Zwek und Statuten 1 190 Tieger-Blume (Ferraria pavonia) Be⸗ handlung derſelben % “ 254 Topfnelte, Veränderung der Grundfarbe an einer . . 215 Topfpflanzen, gute Erde fuͤr dieſelben 254 Train, encyclop. Handbuch der Blumen- und 128 1 00 Seite Traubenſortiren, etwas über .. . 291 Treibhaͤuſer, die beſten Spardfen fuͤr dieſelben 280 V. Vergißmeinnicht, das (Gedicht) N Verhandlungen des preuß. Gartenbauvereins . angefündiget . Verſailles, Beſtand der Orangerie dafelbit . Vorrichtung, um Pflanzen, Bäume ıc. im Som⸗ mer ſammt der Erde leicht ausheben zu konnen (mit Abbildung) . 150 Vorſchlag und Einladung an Ungarns, Eroas 264 tiens ꝛc. rationelle Landwirthe 2381 Voͤgel, ein Wort zum Schuze derſelben 52 W. l Warnung vor fremden Samenhaͤndlern 96. 272 Waſtel zaͤhlt die vorzuͤglichſten und zahlreich⸗ ſten Pflanzengattungen von Prag auf . 317 Wedel, Johanna, zeigt ihre Geſchaͤfts-Fort⸗ ſezung an. 2 Weinbau in Ungarn, Vorſchlag e . 301 Weinjahr, Hoffnung auf ein gutes 0 Weinreben, uͤber das Pfropfen derſelben . Weinſtoktriebe, Vortheile des Gypſens derſ. Werren, Mittel zur Vertilgung derſelben 286. Wien, Blumen- und Pflanzen-Ausſtellung daſelbſt . Wiener⸗ oder Tigerblume, Behandlung der. ſelben 1 5 . Wuͤrmer von Pflanzen abzuhalten ; R. Xiphidium albidum, (weiße Scheldenlilie) Kultur derſelben x 5 3. Zeitſchrift, neue, wird in Frauendorf 1051 herausgegeben — öfterreihifhe für den Landwirt, Forſt⸗ mann ꝛc. angekuͤndigt . ? Zwiebeln, recht groß zu zieben Seite 308 185 272 315 419 416 408 95 — deren Gedeihen durch Holztohlenpulder zu befördern 55 Ri 362 S o net t an unſern verehrten Herrn Vorſtand J. E. Fuͤrſt. (Beim Schluße des VIII. Jahrg. der Gartenzeitung.) Biel des Schönen, Guten, Edlen, Wahren, Was zum Ruhme und zur Wohlfahrt führt, Geiſter adelt und die Erde ziert, Haben wir durch dieſes Blatt erfahren In bereits verſtrömten Forſchungsjahren. Keine Frag' — kein Wunſch blieb unberührt, > Und die Hoffnung ſtrahlt — in Zukunft wird Uns der Edle mehr noch offenbaren. Trägt Er nicht die Sorgfalt in dem Bufen? Iſt Er nicht ein Liebling aller Muſen? Drum, Ihr Freunde! laßt uns dankbar ſeyn! Wie die Horen neue Reize weben, Gärten, Hain und Fluren zu beleben: Laßt uns Ihm ein neues Vivat weihen! Vonrat h. — . —... K. —— . Frauendorf. 5 In der Buchdrukerei der praktiſchen Gartenbau⸗Geſellſchaft. Namen = Verzeichniß ſaͤmmtlicher Mitglieder der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern. (Von ihrer Gründung bis zum Jahres-Schluße 1830.) Nrofecetor in; Ihre Majeſtaͤt, die verwittwete Frau Koͤnigin Caroline von Bayern. Direetorium: Vorſtand: Herr J. E. Fürſt, königl. Halloberbeamter und Eigenthümer des Dorfes Frauendorf— General: Sekretär: Herr Michael Waldhauſer, k. Studien-Rektor und Pfarrer in Triftern. Literater Agent: Herr Franz M. Holzer, Candidat der Rechte ꝛc. ꝛc. Privat-Sekretär: Herr Eduard Manſuet Wallern. Groß-Ehren-Mitglieder und Ehren-Mitglieder: — . Seine Königl. Hoheit, der Kronprinz Maximilian von Bayern. . Seine Königl. Hoheit, der Prinz Karl von Bayern. . Seine Hoheit, der Herzog Maximilian von Bayern. Herr Alagovich, Alex. von, Excellenz, Agramer: Dioceſan-Biſchof und k. k. wirklicher Ge: heimerrath zu Agram in Croatien. m 2 0% 5. — Antoine, Franz, Hofgärtner in Wien. 6. — Dzieduszyceki, Graf von, Erbherr mehrerer Güter zu Jablonow in Gallizien. 7. — Ellrichshauſen, Ludw. Freiherr von, Die rektor des land- und forſtwirthſchaftlichen Inſtitutes zu Hohenheim in Württemberg. 8. Frau Eszterhäzy, Joſephine, verwittwete Gräfin von, Excellenz, Sternkreuz-Ordens-Dame, zu Sarosd in Ungarn. 9. Herr Födiſch, Joſeph, Hofgärtner zu Eifenftadt in Ungarn. 10. — Grandauer, Bernhard von, Cabinets-Sekre— tär Se. Maj. des Königs von Bayern, Ritter des C. V. O. der bayr. Krone ꝛc. in München. 11. — Haraminchieh, Edler von, Herrſchaften⸗ Beſizer zu Novigrad in Croatien. 12. — Hartweg, Großherz. Baden'ſcher Garten-In— ſpektor zu Karlsruhe. 13. — Hauſchka, Benedikt, k. k. Feldapotheker ꝛc. zu Pettau in Steyermark. 14. — Helter, A., Hofgärtner in Würzburg. 15. Herr Hörmann, P. Auel, Eönigl. Gymnaſiums⸗ Direktor, Bücher -Cenſor ꝛc. ꝛc. zu Karlſtadt in Croatien. — Hunits, Michael von, k. k. emerit. Profeffor 2c. zꝛc. zu Agram in Croatien. — Lopassich, Emerich, Landes- und Gerichts— Advokat, Stadthauptmann ꝛc. ꝛc. zu Karl⸗ ſtadt in Croatien. 16. 17. 18. Herr Martius, Ritter von, k. b. univerſitäts-Pro⸗ feſſor, Mitvorſtand und Conſervator des botaniſchen Gartens, in München. 19. — Meſſer, Ludwig, Bürger zu Kahla. 20. — Mikloussich, k. k.emerit. Profeſſor, Pfarrer zu Ztenyewecz in Croatien. 21. — Nobiach, G. von, Dr. Med. Comitats-Phyſi⸗ kus zu Karlſtadt in Croatien. 22. — Partſch, Erneſt, k. k. Rechnungs-Offizial zu Laibach in Illyrien. 23. — Pohl, Fried., Univerſitäts⸗Profeſſor in Leipzig. 24. — Saitz, Andreas, k. k. Rechnungs- Offizial zu Laibach in Illyrien. 25. — Schmidberger, Joſeph, regulirter Chorherr zu St. Florian in Oberöſterreich. 26. — Schmidt, Dr. Ludw. Fried. von, k. b. Mi⸗ niſterialrath und Cabinetsprediger J. M. der verwitt. Frau Königin Caroline von Bayern. 27. — Schneider, Ignaz, k. Schulfonds-Adminiſtra⸗ tor zu Würzburg. 28. — Schröder, Karl, in Hamburg. 29. — Sckell, k. b. Hofgarten-Inſpektor in München. 30. Frau Skerlecz von Lomnieza, Juſtine von, geborne Gräfin Gsaky etc. Sternkreuz— Ordens-Dame zu Bogäth in Ungarn. 31. Herr Skerlecz von Lomnſe za, k. k. wirklicher Kämmerer ꝛc. ꝛc. zu Bogäth in Ungarn. 32. — Speck⸗Sternburg, Freiherr von, Beſizer mehrerer Landgüter zu Lützſchena bei Leipzig. 33. — Urus ki, Graf von, Erbherr mehrerer Güter zu Jaskowice in Gallizien. 34. — Vicari, Dr. von, Excellenz, General-Vikar zu Freiburg im Breisgau. 35. — Vrabetz, J. Ludw., Landes: und Gerichte: Advokat zu Karlſtadt in Croatien. 36. — Waldſtätten, Freiherr v., k. k. Hofrath und Polizei⸗Oberdirektor in Wien. „ = Br 27. 28. ar Hl 422 Ordentliche Mitglieder. a Abele, Georg Chriſtoph, Spiegelglasfabrikant zu Ludwigsthal in Bayern. Abels, Chriſtoph, Guts- u. Vergwerksbeſizer zu Rhöndorf bei Königswinter. Achbauer, J. v., k. k. Rath und jubil. Staats⸗ Buchhalter zu Brünn in Mähren. Adler, Paul, Bauer zu Mühlreith in Oberſteyer. Agthe, J. M., Jugendlehrer zu Dietendorf im Herzogthume Gotha. Agoſton, Stephan v., Magiſtratsrath ꝛc. ꝛc. zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Aichhorn, Joh. Baptiſt, Appellationsgerichts⸗ Sekretär zu Landshut. Aichinger, Johann Adam, Bürgermeiſter und Rothgärber zu Vohenſtrauß. Aigner, k. Lehrer zu Gieſing nächſt München. Albert, Franz Xaver, Kunſt- und Handels— Gärtner zu Bogen. Alberti, Peter Graf von, k. k. Landrath zu Trieſt. Allioli, J. A., Kaufmann zu Amberg. Althaus, Auguſt, Baron von, Inſpektor der Ludwigs-Saline zu Dürrheim im Großher— zogthume Baden. Altmannshofer, Clemens, k. Garde-Meuble Auffeber zu Schleißheim nächſt München. Alwens, Franz, k. b. Regierungsrath in Speyer. Amböck, Jakob, b. Kirſchnermeiſter in Wien. Ambroſi, Ambroſius, Buchhändler in Paßau. Ambroſi, Peter, Buchhändler in Paßau. Amlacher, Georg, Lehrer zu Fiſchertratten in Oberkärnthen. Anacker, Jofeph, k. k. Lieutenant zu Pettau in Steyermark. André, k. württemberg'ſcher Hofrath und Herausgeber mehrerer Zeitſchriften, zu Stutt⸗ gart. Andrian, Ferdinand, Freyherr von, k. b. Käm⸗ merer, Regierungsdirektor, in Paßau. Angerer, Franz, Stadt- Wundarzt ꝛc. ꝛc. zu Bielitz in k. 6. Schleſien. Angerhauſen, Theodor, Lehrer zu Dorma— gen in Rheinpreußen. Antoine, Johann, k. k. Hofgärtner zu Wien. Appel von Kapoſan, Karl, Fürſtl. Eszter- häzyſcher Conſulent zu Eiſenſtadt in Ungarn. Appiano, Kaufmann zu Peſth in Ungarn. Arentſchild, Viktor von, General: Major 2c, zu Münden im Königreiche Hannover. 29. Frau Aretin, Anna, Freifrau von, Beſizerin meh: rerer Landgüter, zu Haidenburg in Bayern. 30. Herr Armansperg, Joſeph Ludwig, Graf von, 32 Ercelleng, k. b. Staatsminiſter der Finanzen ze. 2c. in München. Arrenbrecht, J. W., Lehrer zu Peſch in Rheinpreußen. Attenhauſet, F. K., Apotheker zu Straubing. — 33. Herr Auersperg, Wilhelm, Fürſt v., Durchlaucht, 57. 60. Sr. k. k. Majeſtät wirklicher Kämmerer und Oberſtlieutenant in der Armee, zu Wlaſchim. Aufheimer, Mar, Dekan und Pfarrer zu Probſtenried in Bayern. Auſſenegg, Anton, Grundbuchsführer der Herrſchaft Oberburg in Steyermark. Baader, Pfarrer zu Pfahldorf. Babo, Franz, Apotheker-Proviſor zu Ober: hollabrun in Niederöfterr.ic. Bachmayr, Kaspar Fr. v., Gerichts- und Grund-Herr auf Wildthurm in Bayern. Bachſtein, Joh. Gottl,., Raths -Aſſeſſor zu Apolda bei Weimar. Back, Karl, Advokat und Notar zu Eiſenberg im Altenburg'ſchen. Baczo, Joſeph, Stadt-Ingenieur Ungarn. Bader, Quir., Lehrer zu Unterigling in Bayern. Bäntſch, Auguſt, Hüttenſchreiber in der Ober⸗ hütte bei Eisleben. ’ Bärſch, Georg, Ritter von, königl. preuß. Landrath, Major a. D. ꝛc. ꝛc. zu Prüm in Rheinpreußen. Bäuerle, Franz, fürſtl. Fugger'ſcher Rentbe⸗ amter zu Babenhauſen in Bayern. Bäumler, Georg von, Gutsbeſizer zu Adl— hauſen in Bayern. Baldy, Magdalena von, Doktors Med. Gat⸗ tin zu Lippa in Ungarn. Baldy, Dr. Med. zu Lippa in Ungarn. Balling, Anton, Lehrer in Stadt : Lauringen bei Schweinfurt. Ball: Rofenburg, Edler von, Güterbeſizer zu St. Paul bei Botzen. f Banffy, Joſ., Graf von, Kammerherr und Gu⸗ bernialrath zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Barbenius, Johann Georg, Kauf- und Han⸗ delsmann zu Cronſtadt in Siebenbürgen. Barnekow, von, Gutsbeſizer zu Kubelkow bei Bergen auf der Inſel Rügen. Bartak, Joſ. Gottf., Amts- und Gerichts⸗ Aktuar zu Tſchiſta in Böhmen. Barth, F. A., großh. badiſcher Garniſons⸗ Auditor zu Raſtadt. Bauer, Joh. Bapt., heim bei Bamberg. Baur, Karl von, Geheimerrath zu Mannheim. Baumann, Joſeph, Pfarrer zu Beutelsbach in Bayern. Baumgarten, Joh. Gottl. von, Arzt ꝛc. zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Becker, Joh. Wilhelm, Gartenbeſizer zu Oeſe in der Grafſchaft Mark. zu Ofen in Oberlehrer zu Butten— 61. Frau Bedall, Fanny, Landrichters⸗Gattin zu Stadt⸗ Eſchenbach in Bayern. * 62. Herr Behlingen, Anton, Ritter von, zu Preßburg. 63. Herr Behnkel, 64. 65. 66. 67. 68. 69. 1. 71. 72. 73. 74. 75. 76. 77. 78. 81. 425. mannſtadt in Siebenbürgen. Behnel, Lorenz, k. k. Eiſenwerks- Verwalter zu Kudſir in Siebenbürgen. Beiſelen, Daniel, Gartenbeſizer und Samen— Händler zu Ulm. Beisler, Herrmann, k. b. Regierungsrath zu Paßau. Bellingrodt, Friedr., Apotheker zu Daaden in Rheinpreußen. Benda, Wilh. von, Hofrath in Regensburg. Beneſch, Joſ. Al., k. k. Amtsſchreiber zu Nimes in Böhmen. Berchem, Ig. Joſ., Graf v., k. b. charakteriſirt. Major zu Straubing. Bergleiter, Peter, Apotheker zu Cronſtadt in Siebenbürgen. Bergmeiſter, J. G., Dr. Stadt- und Land: Gerichts-Phyſikus zu Kufſtein. Bergner, Albrecht, Juſtizrath zu Coburg in Sachſen. Beritz, Karl Leopold, Bezirksrichter zu Fün— fenburg in Italien. Bernard, Joſ., Gärtner zu Weyarn in Bayern. Bernhold, Apotheker in Salzburg. Bernlochner, Bernhard, Pfarrer und Käm— merer zu Zolling in Bayern. Beroldingen, Klemens, Graf von, Ober: förſter zu Rothweil in Württemberg. Bertram, Friedrich, Kunſt- und Handels— Gärtner zu Querfurt in Sachſen. Besnard, Karl, k. b. geheimer Miniſterial⸗ Sekretär in München. Beszedits, Joh., Verwalter zu Mägots ini: ungarn. 82. Frau Bethlen, Gräfin von, zu Klauſenburg in Siebenbürgen. 83. Herr Bethlen, Alexander, Graf v., k. k. Kammerherr 84. 85. 86. 87. zu Klauſenburg iu Siebenbürgen. Beutelspacher, Philipp, Kunſt- und Hans delsgärtner in Speyer. Bezeredy, Stephan von, zu Bezered, er: ſter Comitats Vice - Notar. zu Hydgya in Ungarn. Biedenharn, A., Kaufmann zu Quakenbrück. Bielke, Friedr. Wilhelm von, Großh. Sachſ.⸗ Weimar'ſcher Hofmarſchall ꝛc. ꝛc. zu Weimar. 88. Frau Biernböd, Klara, Bräuhausbeſizers-Gattin ꝛc. in München. 89. Herr Billing, Chriſtian Wilh., Pfarrer zu Markt⸗ 90. 91. 92. 93. 84. Sepheim in Bayern. Binzer, J., Oberrentmeiſter in Oberdiſchingen. Birambo, Stadtpfarrer zu Glogau in Schleſien. Biſchoff, W., Hofgärtner zu Apäti in ungarn. Bitterl, Michael, Edler v. Teſſenberg, Rea— litäten-Inhaber zu Ganns in Steyermark.“ Bittner, Wenzl, Schloßverwalter zu Krumau in Böhmen. . 95. Frau Blechinger, Karoline, Glasfabrikantens-Gat⸗ tin zu Erneſtbrun in Böhmen. 96. Herr Bleil, Ignaz, Haus- und Gartenbeſizer in Wien. Ignaz, k. k. Poſt⸗ Offizier zu Herr⸗ 97. Herr Bluduwsky. 98. 99. 100. 101. 102. 103. 104. 105. 106. 107. 108. Freyfräulein von Bodmann, Ernſt, Baron, Herr mehrerer Güter zu Orlau in öſterr. Schleſien. Blum, Georg, Demänen-Kanzlei-Direktor zu Buxheim nächſt Memmingen. Blumauer, Vinzenz, Pfarrer zu St. Gott— hard in Oberöſterreich. Blumenthal, Graf von, Dom:Gapitular ꝛc Erbherr vieler Güter zu Schloß Neudeck bei Herzberg in Preußen. Bochnik, Franz, Handelsgärtner und Pomo— log zu Bielitz in k. k. Schleſien. M., zu Meggingen am Bodenſee. Herr Bodmann, Sigmund, Freyherr von und zu Bodm ann am Bodenſee. Vodola, Karl, Stadtpfarrer zu Szäszväros. Bodor, Paul von, k. k. Kaſſa⸗Kontrollor, Gutsbeſizer, zu Klauſenburg in Sieben— bürgen. Böck, k. k. öſterreich. Hauptmann zu Krems Böck, Jakob Andreas, Pfarrer zu Oberdiet— furt in Bayern. Bödiker, L., Juſtiz-Kanzlei- Direktor zu Meppen bei Osnabrück. Böheim, Kaspar, Handelsmann in Vilshofen. Böhmer, Anton, Kaufmann zu Telgte in Weſtphalen. Boer, Wilhelm, Lehrer zu Saegen in Preußen, Böſewetter, Anton Eduard, Oekonem etc. ete. zu Wieſen bei Zwickau im ſächſiſchen Erzgebirge. Bogulawsky, von, zu Groß- Rake in Preußen. Bohr, Gottf. Emil, Kaufmann in Eiſenach. Bokelberg, Wegbauführer zu Sprakenſehl in Hannover. Bokelberg, Friedr., Wegbauführer zu Gif—⸗ horn in Hannover. Bollinger, Ant., Kunftgärtnerin Augsburg. Boos, Fr. R., Graf von und zu Waldek, Herr⸗ ſchaftenbeſizer in Böhmen. Bornemissa, L., Freyherr von, k. k. Kam⸗ merk err ꝛc. zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Borries, Otto Ludw. von, k. großbritt. han⸗ növerſcher Premier-Lieutenant zu Hildesheim, Bott, Florian, Wundarzt ꝛc. ꝛc. zu Sarleins⸗ bach in Oeſterreich. Boveri, Albert, k. b. Landrichter zu Uffen⸗ heim in Bayern. Brahm, Franz Kaver, Ritter von, k. k. Aa merzial-Grenz-Zollamts-Controllor zu Theben. Brandt, J. A., Kunſt⸗ und Handelsgärtnre zu Güſtrow in Meklenburg Schwerin. Bratosovich, Joh., k. k. Lokal⸗Kaplan zu Bassovitza nächſt Trieſt. Braun, C., Med. Dr. und Phſikus zu Orb. Braun, Jakob, Pfarrer und Diſtrikts Schul⸗ Inſpekter zu Sonthofen in Bayern. Braun, Johann Georg, k. b. Steuereinneh⸗ mer ꝛc. zu Großbokenheim in Rheinbayern. Brauner, Karl, Kreis-Chirurgus zu Piſek in Böhmen. 130. 131. 424 Herr Brauß, Ferd., Papier- und Tuchfabrikant zu Düren in Rheinpreußen. Bray, Gabriel, Graf von, Excellenz, k. b. Staatsrath, auſſerordentlicher Geſandter und bevollmächtigter Miniſter am Eaifel. öſterr. Hofe, Herrſchaftsbeſizer zu Irlbach in Bayern. Brefeld, Franz, Doktor der Medizin und Chirurgie zu Telgte in Weſtphalen. Brefeld, Wilhelm, Apotheker zu Telgte in Weſtphalen. Breithaupt, Fried., Revierförſter zu Karls⸗ dorf bei Bruchſal in Baden. Brentano - Mezzegra, Joſ., Edler v., zu Schwaz in Tyrol. Breyer, E. G., Vikarius zu Schwieberdin— gen bei Stuttgart. 8 Breymeſſer, Franz, Probſt-Dechant, Kon: ſiſtorial⸗Rath ꝛc. ꝛc. zu Frieſach in Unter⸗ kärnthen. Brigide, Paul, Graf von, k. k. Kämmerer in Trieſt. Brocke, Karl, Apotheker in Köln. Brocki de Lodzia, Gutsbeſizer in Gal⸗ lizien. Brück, Chriſtian von, k. k. Oberarzt zu Mun⸗ kats in Ungarn. Brückner, Kaufmann und Fabrikant zu My⸗ lau bei Greitz. Brüneck, Karl von, Gerichtstafelbeiſizer u. Steuereinnehmer zu Alt-Arad im Banate. Brunszvik, Thereſe, Gräfin von, zu Ofen in Ungarn. Buchegger, Meinrad, Pfarrer zu St. Ste⸗ phan bei Dürrenſtein in Unterkärnthen. Buchele, Michael, k. b. Stadtpfarrer zu Lauin⸗ gen an der Donau. Buckatzsch, Metius, Juſtiz⸗Commiſſarius, dann Direktor der pomologiſchen Geſellſchaft zu Guben in der Niederlauſiz. Buehl, Joſeph, Güter-Adminiſtrator zu Ho⸗ henaſchau in Bayern. Builan, Nikolaus, k. k. Siebenbürgen'ſcher Provinzial⸗Berggerichts Sekretär zu Za⸗ lathna bei Karlsburg in Siebenbürgen. Bürresheim-Breit bach, Freih. von, Reife: Stallmeiſter ꝛc. 2c. Sr. Durchlaucht des Her: zogs von Naſſau in Naſſau. Büttner, Franz v. Paula, geiſtl. Rath und Pfarrer zu Oberbergkirchen. Büttner, Romuald, Pfarrer zu Kleinſölk im Emsthale. Buſch, L., Rektor zu Köln am Rhein. Busehek, Banquier in Trieſt. Buttlar, J. von, Landjägermeiſter zu Mar⸗ burg in Churheſſen. Buzestian, Joſeph, Kunſtgärtner zu Krasna in Mähren. Buzin, L. G. S., Rittmeiſter beim Sten bel: giſchen Huſaren-Regiment zu Bergen in den Niederlanden. Cacone, Karl Jakob, Direktor des k. k. Haupt⸗Taxamtes in Trieſt. 159. Herr Cammerlohr, Georg, Ritter v., k. b. quiesz. 160. 161. 168. „169. 170. 171. 172. 173. 174. 175. 176. 177. 178. 179. 180. 181. 182. 183. 184. 168 186. | 187. 188. | 189. Landrichter und Gutsbeſizer zu Kollnburg. Carl, Anton, Herrſchaftsrichter zu Weißen⸗ horn in Bayern. Caſſian, Ignaz, Kurmeiſter an der k. k. Haupt⸗ und Stadt- Pfarre zu Pettau in Unterſteyermark. Cattrein, Kreis-Kaſſen Rendant zu Prüm. Cerasio, Andreas von, Domherr ꝛc. ꝛc. zu Karlsburg in Siebenbürgen. Chanovsky, Otto, Freyherr von Langen⸗ dorf, k. k. Kreis-Commiſſär zu Niemtschitz in Böhmen. . Charlier, Notar und Bürgermeiſter zu Schleiden in Rheinpreußen. Chriſtalnigg, Karl, Graf von, k. k. wirk⸗ licher Kämmerer zu Klagenfurt. Chriſtek, Franz, Amtsverweſer zu Skaliczka, Collenbach, Franz, Freyherr von, Regi. rungsrath zu Düſſeldorf. Colloredo-Mannsfeld, Ferdinand, Graf von, k. k. Major und Herrſchaftsbeſizer, in Wien. Compoſt, Joachim, Rentenverwalter zu Meggingen am Bodenſee. — Coronini, Pompejus, Graf von, k. k. Käm⸗ merer, zu Görz in Illyrien. Fräulein Corthum, Luiſe, Ehrenmitglied der natur⸗ forſchenden Geſellſchaft in Halle, ꝛc. ꝛc. zu Zerbſt in Anhalt-Deſſau. l Cossa, Thereſia, zu Jaroslau in Gallizien. Herr Crailsheim, Franz, Freyherr von, Ritter⸗ Gutsbeſizer zu Rügland in Bayern. Csäkanyi, Franz, k. Kameralverwalter zu Werſchetz im Banate. Frau Csaky, Gräfin von, zu Comorn in Ungarn. Herr Cs alk y, Joſ., Graf von, Kammerherr ꝛc. 2e. zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Csäpö, Daniel von, mehrerer Comitate Ge: richtstafelbeiſizer zu Tengeliz in Ungarn. Csernus, Andreas von, Gerichtstafelbeiſizer und Grundherr zu Litze in Ungarn. Frau Cs uz y, Joſephine, zu Csüz in Ungarn. Herr Czappan, Anton von, Landes- und Ge: richts⸗Advokat, Grundherr ze. ze. zu Agram in Croatien. . Czekelius, Daniel, Holzmagazins⸗Com⸗ miſſär ꝛc. ꝛc. zu Herrmannſtadt in Sieben⸗ bürgen. Czudermann, Franz Xaver, Kaplan zu Petrovina in Groatien. Czwrezek, Johann, Bürger und Rentamts⸗ Aktuar zu Znaim in Mähren. Dachauer, Sebaſtian, Schulbeneſiziat zu Branenburg in Bayern. Dachs, Thomas, Pfarrer zu St. Pantaleon bei Laufen in Bayern. 5 . Daiſenberger, J. M., Buchhändler in Paßau und München. Dambach, penſionirter Oberlieutenant zu Weydenhof in Gallizien. Dankelmann, Fried., Freyherr von, auf Alt⸗ und Neumuhr, in Nürnberg. 425 190. Herr Dankelmann, Heinrich, Graf von, zu Groß⸗ re in Schleſien. 191. — Darowitz, Joſeph, Pfarrer zu Adless ich, und der Obſtkultur Direktor in Illyrien ze, zu Karlſtadt. 192. — Daubrawsky, Franz Ser., Lehrer zu Kallna auf dem Gute Cziſta in Böhmen. 193. — Dauer, Franz, k. b. Landrichter zu Grafenau in Bayern. 194. — Deichelmann, Joſeph, Lehrer zu Wolfe: münſter in Bayern. 195. — Deichmann, Johann Heinrich, k. großbritt. hannöver'ſcher Notar und Commiſſär zu Hildesheim. 196. — Dellera, Joſeph, Inhaber der Herrſchaft Reichenburg in Unterſteyermark. 19. — Derschitsch, Joſeph, Kunſtgärtner zu Tur- nisch in Steyermark. 198. Frau Des fou s, Antonia, Gräfin von, zu Hra- deck in Böhmen. Herr Detterle, Auſanius, ehemal. Prälat des Stiftes Raitenhaslach in Bayern. 200. Deväy; Emerich von, des löbl. Bacser-Gomi: tats Commiſſär zu Zombor in Unge ern. 201. — Diebitsch, Wilhelm, Baron von , Oberſt zu Poczapince in Podolien, 202. — Diecker, Rudolph, ehemal. Obergärtner zu Frauendorf. a 203. — Dieckmann, Karl, Stadtkämmerer zu Helm: 2 ſtädt. . 204. Frau Diel, Dorothea, herzogl. Naſſauiſche geheime 1 Räthin zu Dietz an der Lahn. ö 205. Herr Diel, Dr. Friedrich Adr., herzogl. Naſſaui⸗ ſcher Geheimerrath ꝛc. ꝛc. zu Dietz an der Lahn. Dietrich, Magdalena Suſ., Königsrichterin zu Mühlbach in Siebenbürgen. Herr Dietrich, Friedr. Aug., Kaufmann zu Anna: N berg im ſächſiſchen Erzgebirge. Frau 208. — Dietrich, Johann Lor. Gottl., Pro viſor der Apotheke zu Scheinfeld in Franken. 209. — Dietz, Mar, Gerichtshalter zu Egmating in Bayern. 210. — Dikelhuber, Johann, Bauer zu Aspach in Bayern. ü 1. — Dimnig, Michael, privatiſirender Handels— mann zu Trieſt. 312. — Dippel, And., Ritter von, k. b. Oberberg: meiſter zu Königshütte in Bayern. 213. — Dittmann, Joſ., kath. Prediger zu Rybnick in preuß. Oberſchleſien. 214. — Dobeſch, Franz, Rentmeiſter zu Bilin in Böhmen. 215. — Döllinger, Thomas, Plantagen-Kultivator 5 zu Sudag am ſchwarzen Meere in Rußland. 216. — Doering, Wilh. Ludw., Dr. Med. et Chir. praktiſcher Arzt zu Bochum in Weſtphalen. 217. — Dörnberg, Ernſt Fried., Freih. v., Staats⸗ Rath, General: Commiffär und Regierungs— Praſident zu Regensburg. 218. — Dollmann, P. J., Kooperator⸗Expoſitus zu Beiharting in Bayern. 219. Herr Dopfer, E., Maurermeiſter zu Wafferalfins gen in Württemberg. 220. — Dorſten, J. R. A. von, der Rechte Liten— tiat zu Düſſeldorf in Rheinpreußen. 221. — Dreßler, Friedr. Chriſt., Rektor zu Berg⸗ gießhübel in Sachſen. 222. — Drexler, Wenzl, Apotheker zu Piſek in Böhmen. 223. — Dreyer, Joſeph, Patrimonial » Richter zu Untermeitingen in Bayern. 224. Frau Dreyßig, Auguſte, geborne Herzog, Kauf männin zu Tonndorf bei Weimar. 225. Herr Druſchba, Joh.. gräfl. Gärtner zu Vöttau in Mähren. 226. — Dubravka, Mathias, k. Salzwagmeiſter zu Tokay in Ungarn. 227. — Dümlein, Adam, Färbermeifter zu Haßfurt. 228. — Düttle, Ignaz, Kreisrath zu Freyburg im Breisgau. 229. — Du Mont, Joh., Dekan und Diſtrikts⸗ Schulinſpektor zu Obermoſchel in Rheins Bayern. 230. — Dungern, Friedr. Heinrich, Freyherr von, herzogl. Naſſau. Geheimerrath und Oberſtall⸗ . meifter zu Biebrich im Herzogth. Naſſau. 231. — Dunkel, Chriſtian, Handelsgärtner in Erfurt. 232. — Dunſt, Franz, Gaſtwirth zu Altötting in Bayern. { 233. — Duval, Julius, k. k. Salinen-Magaziner zu Drohobyez in Gallizien. 234. — Diworzack, Franz, hochfürſtl. Schwarzen berg'ſcher Haupt-Caſſier in Wien. ; 235. — Ebe, Dionys, Pfarrer zu Waldbertsweiler in Schwaben. 236. — GE Hofgärtner zu Rumpenheim am Kain. 237. — Ebner, G. Friedr., Kaufmann und Samen händler zu Stuttgart. 238. — Eck, Joſeph, k. k. Magiſtrats-Beamter, Bo: taniker ꝛc. ꝛc. in Prag. 239. — Eder, Joh. Nep., k. b. Regierungsrath in Paßau. 240. — Ederer, Joſ. Anton, Kaplan zu Hohenwart in Bayeru. 241. — Eger, E., Gaſtgeber zu Kaiſersheim in Bayern. 242. — Eggelkraut, Sigm. von, I, Bürgermeiſter zu Regensburg. 243. — Eiſelin, Condſtor zu Kalisch in Polen. 244. — Eiſenhart, Herrſchaftsgerichts -Aſſeſſor zu Kipfenberg in Bayern. 245. Fräulein Eiſenmann, Joſephine von, k. Ober⸗ Salzbeamtens-Tochter in Schönberg. Herr Eiſner, Karl Leop. v., der Rechte Dr., kek. Landrath, Güterbeſizer ꝛc. ꝛc. zu Trieſt. 247. — Eifner, Lorenz, Haus- und Gartens Eigen: thümer zu Preßburg in Ungarn. | 248. — Eitlperger, Auguſtin, Syndicus der Stadt Eferding in Oeſterreich. 249. — Elßenwenger, Joh. Paul, k. k. Salinen⸗ Transportsbeamter zu Steeg. 250. — Endres, J. V. Felix, Kunſt⸗ und botank⸗ ſcher. Gärtner Gehilfe von Würzburg. 5 6 426 251. Herr Endres, P. F. E, Oberpfarrer zu Schwein⸗ furt in Bayern. 252. — Engel, Anton, Graf von, k. k. öſterr. Major in = Armee zu Schloß-Seiſenburg im Traunkreiſe. . 253. — Engel, Wilhelm, Poſtgehilfe zu Thieden⸗ wieſe bei Hannover. 254. — Engler, Markus, Markts-Vorſtand zu Tei⸗ ſendorf in Bayern. 255. — Englert, Chriſt. Wilh., Lehrer zu Schwein: furt in Bayern. 256. — Enzinger, Georg, Handelsmann in Thal: gau bei Salzburg. 257. — Erlbeck, Franz Xaver, Pfarrer zu Martins⸗ buch in Bayern. 258. — Ermer, Joh. Gottlob, Gärtner zu Cöthayn bei Meiſſen in Sachſen. 259. — Ernſthauſen, Joh. Georg Ernſt, Baron v., k. k. öſterr. Major zu Uſon in Siebenbürgen. 260. — Erſchen, Lukas, Pfarrer zu Adelsberg in Illyrien. 261. — Ertl, k. Landrichter zu Kirchenlamitz. 262. — Ertel, Leop., Rechnungsführer und Garten⸗ Befizer zu Neuwaldegg bei Wien. 263. — Eſchweiler, F. G., Med. Dr. und Pro⸗ feſſor der Naturgeſchichte zu Regensburg. 264. — Eſer, Anton, Stadt- und Herrſchafts⸗Gerichts⸗ Aſſeſſor in Eichſtädt. 265. — Fahrbeck, k. b. Hauptmann zu Aſchaffenburg. 266. — Falkmann, W., Fürſtl. Lippeſcher Zoll⸗Com⸗ miſſär zu Erder an der Weſer. 267. — Falta, Joſeph, Ingenieur zu Krumau in Böhmen. 7 5 268. — Faßmann, Adam von, Apotheker ꝛc. ꝛc. zu Amberg. 269. — Fehrenbach, Franz, Apotheker und Bür⸗ germeifter zu Radſtadt im Salzburgiſchen. 270. Frau Feiliczſch, Julie, Freifrau von, Kreis⸗Ober⸗ Forftmeifters = Gattin ſiſchen Erzgebirge. Herr Felbinger, Georg Barth., bürgerl. Bau⸗ meiſter zu Agram in Croatien. zu Forſthof im ſäch⸗ 272. — Feßler, Franz Xaver, Hofgärtner zu Preß— burg in Ungarn. 273. Feuchtwangen, k. b. Landgericht, im Namen der koͤnigl. Landſchul⸗Kaſſen. 274. Herr Feyertag, Dr. Anton, k. k. Univerſitäts⸗ Syndicus zu Prag. 275. — Fichtle, Alex, Pfarrer zu Neubeuern in Bayern. 276. — Figura, Andreas, k. k. Poſtmeiſter zu Sereth 5 in der Bukovina. 277. — Finck, Dr. Friedr. Ludwig, k. Profeſſor zu Urach in Württemberg. 278. Frau Fink, Agatha, Weingaſtgeberin zu Braunau am Inn. Fink, Eleonore, bürgerl. Schiffmeiſterin in Braunau. 280. Herr Finſterwalder, Patriz, Pfarrer zu St. Zeno be. Relchenhall. 281. Fiſcher, Auguſt, konigl. großbritt. hannöv. Kittmeifter zu Meinerſen in Hannover. 279. 295 296. 297. 298 239. 300. 301. 302. 303. 304. 305. 306. 307. — Frey, Franz, Verwalter der Herrſchaft Stra⸗ — 282. Herr Fiſcher, Ferdinand, Oberſchreiber zu Wetten haufen nächſt Burgau. 75 288. — Fiſcher, Joſ. W., Or. der Rechte, k. k. nie⸗ deröſterr. Landes⸗Juſtfziär ꝛc. zc. zu Korneu⸗ burg bei Wien. f 284. — Fiſcher, Joſ. von Weiſſenburg, Tabaks⸗Hof⸗ Buchhaltungs- Offizial in Wien. 285. — Fiſcher, Karl, Sberbeamter zu Stockern in Niederoſterreich. 286. — Fiſchler, Joſ., hochgräfl. von Nostiteſcher Sekretär zu Prag in Böhmen. 287. — Fiſenne, Ludw. Anton, Freyherr von, Ca nonicus zu Alexandersruh. 8 288. — Fleck, Joſeph, Kunftgäetner zu Szlavetich in Croatien. 289. — Fleiſchbein, Simon, Steuereinnehmer zu Dahn in Nheinbayern. 290. — Flekeiſen, Karl, Kreisamtmann zu Lutter⸗ im Großherzogthume Heſſen. 7 291. — Fliegner, Chriſtian Gotthilf, Kaſſa⸗Ren⸗ dant zu Ratibor in Oberſchteſien. 292. — Flieſen, Wilhelm, k. b. Regierungsrath in Speyer. . 293. — Florian, Joh., Rentmeiſter und Oekonom zu Goppelsbach in Ster ermark. 294. — Floriancig, Valentin, Orts-Curat zu Na- | brosina im Küſtenlande. 2 — Födiſch, Joſeph, k. Boll: Einnehmer zu Kö: niggrätz in Böhmen. ; 2 — Folz, Karl Heinrich, Kaufmann in Speyer. — Forcke, C. D., Particulier zu Hildesheim im Hannover'ſchen. Frau Forgäts, Eliſe, Gräfin zu Ghimes und Gäcs zu Gäcs in Ungarn. . Herr Forſter, Johann Georg, k. Zwiſler-Waldhaus in Bayern. Forſter, Karl, Apotheker zu Mako in Ungarn. Fraesz, Franz de Paula, k. k. Schulendi⸗ rektor zu Karlſtadt in Croatien. Franke, Chriſtian Ernſt, Architekt zu Görlitz. Yrankowski, Ignaz, Pfarrer zu Czer- wonogrood in Gallizien. j Franz, Joh. Chriſtoph, Richter und Wirth⸗ Revierförſter am fhaftsbefizer zu Pommerle in Böhmen. Fraunhofen, Karl, Freyherr von, Regler rungs = Aſſeſſor und Gutsbeſizer ꝛc. ꝛc. zu Regensburg. . Freund, H., Paſtor zu Oppenrode am Un. terharze. 5 ziowitz in Mähren. Frey, Joſeph, penſionirter Rentmei ſter zu | Elliſchau in Böhmen, 8 309. — Maximilian Friedrich, Kunſt⸗Gärtnergehilfe aus Elliſchau in Böhmen. 310. — Frey, Rudolph, zum Weinberg, Pflanzen⸗ händler ꝛc. dc. zu Schafhaufen in der Schweiz. 311. — Freyſtätter, Fried. Ernſt, Apotheker zu Aub. 312. — Friedheim, Ghriftiaen, Raths Kämmerei⸗ Schreiber in Gotha. 3 313. — Friedmann, Th. Auguſt, reitender Förſter⸗ 0 du Wendhauſen im Herzogth. Braunſchweig. * ö 318. 319. Frau 320. Herr 321. Frau 322. Herr Fruhmann, 323. 332. 19 5 427 Herr Friedrich, Adalbert Johann, Oekonomie⸗ — — 14 Verwalter und Caſſier zu Prag. Frieſen, Georg Mar, Freyherr v., k. preuß. Hauptmann a. D. zu Frankenthal in Sachſen. Frießnogg, J. G., k. k. Tabaks⸗Hauptver⸗ leger zu Voitsberg. Friſche, Franz Wilhelm, Wegbaumeiſter zu Hildesheim in Hannover. Fritz, Johann, Lehrer zu Altenmünſter bei Schweinfurt. Fröhlich, Erneſtine, Domänen: Räthin auf Kleefeld im Gras Me clenburg⸗ Schwerin. Frommann, L. Adam, Kunſt- und Schön⸗ farber zu pe Frueth, Euphemia, Oberamtspflegerin und 7 Stadtſchultheißin zu Oberndorf in Württemb. Joſeph, Poſt⸗Expeditor zu Gangkofen. Fuchs, Franz Anton, Kunſt⸗ und botaniſcher Gärtner-Gehilfe aus Würzburg. Fuchs, Franz Seraph, herzogl. Leuchtenberg. Bergratgh und Inſpektor zu Obereichſtädt. Fügerſchuh, Joſeph, Bezirks-Waldmeiſter zu Doroszio in Ungarn. Füller, Joſeph, Verwalter zu Unterkärnthen. Fürſt, Franz, Werk⸗ und Guts : Rottenmann in Steyermark. Fürſt, Joſ. Theob., Herrſchafts-Gerichts⸗Ak⸗ - tuar zu Remlingen in Bayern. Fürſtenberg, Karl Egon, Fürſt von, laucht, Landgraf in der Baar c. Donaueſchingen. Gabriel, Joſeph von, Dechant zu Neu-Arad im Banate, 0 Gabriel, Manſuet, Präfekt der k. k. Ritter⸗ Akademie ꝛc. ꝛc. in Wien. Gabriel, v., k. k. Kreisſekretär zu Przemisl in Gallizien. Gäßler, Joſeph, herrſchaftl. Kunſtgärtner zu Ettmannsterf in Bayern. Galle, Franz, Herrſchaftsbeſizer zu Laibach in Illyrien. Gallenkamp, Johann Friedrich, Apotheker, Bräuereibeſizer ꝛc. ꝛc. zu Hildesheim. Gantſchnigg, Matthäus Joſeph von, Herr⸗ ſchaftsbeſtzer m Goppelsbach in Steyermark. Gareis, J. Traiteur in Vilshofen. Gasparotti, he Handelsmann zu Laiz bach in Illyrien. Gaßner, Matthäus, k. k. Muſterlehrer zu Markt- Auſſee in Steyermark. n Peter, Stadtſchreiber in Lindau. eier, Philipp, Dr. o. 6. Univerſitäts⸗Pro⸗ feſſor zu Würzburg. N Geigenbach, J. H., am Bodenſee. Geigenbergex Aurel Auguſtin, frei reſig⸗ nirter Pfarrer u. d. 3. Benefiziat zu Kott⸗ geiſering in Bayern. Gemmingen, Sigm., Freyherr v., großherz. Baden'ſcher Oberſtlieutenant 2" u Mayrhofen in Beſizer zu Durch⸗ ꝛc. zu Pfarradjunkt zu Lindau 345. Herr Gemünden, Peter von, wirklicher Rath und 346. 347. 348. 349. Glaſer, Karl, geheimer Miniſterial-Sekretär zu München. Genfer, Lorenz, Gaſtgeber zu Markt Ehren- hauſen in Steyermark. Gergens, Franz, Dr. Med. in Regensburg. Gerbardinger, Matthäus, Dr. Theol., geiſtlicher Rath und Domprobſt zu Paßau. Gerſte, Ferd. Felir von Gersburg und Ra— wenſtein, Gutsbeſizer ꝛc. ꝛc. zu Komorn in Ungarn. Gerſtmayr, Joſeph, Patrimonialrichter zu Hainhofen in Bayern. Gerſtner, Louiſe, k. b. Landrichters-Gattin zu Ingolſtadt. err Geßner, Chriſtian, Schönfärber zu Klobauk in Böhmen. Geuſau, Julie, Freyin von, Herrſchaftsbe— ſizerin 26, ꝛc. in Wien. r Ghy ez y, Ignaz von, de Eudem- Assa und Ablanz-Joürth, Gerichtstafel-Beiſizer, Prä- fekt ꝛc. ꝛc. zu Potis in Ungarn. Giech, Karl, Graf von, Ertaucht, Gutsbeſi⸗ zer ꝛc. ꝛc. auf Thurnau in Bayern. Gierl, J. M., Dr., Stadt: und Landgerichts⸗ Arzt in Lindau. Giger, Ignaz, Kaufmann in Wien. Gigl, Anton, Herrſchaftsrichter zu Prien in Bayern. Gigler, Joſ., Bauer zu Koſchach in Kärnthen. Gilet, Johann, k. k. Kriegszahlamts-Con⸗ trollor zu Verona in Italien. Gindl, Jos., Landes- und Gerichts-Advokat zu Peſth in Ungarn. Giſſer, Thomas, Hausbeſizer in München. Glaeſel, Joh. Wolfgang, Pfarrer zu Arzberg in Bayern. 5 k. b. Steuer⸗Controllor zu Kirchheim in Rheinbayern. Gleißenthal, Wilh. Anton, Freyherr von, Gutsbeſizer zu Zandt in Bayern. Glocker, Karl Joſeph, geprüfter Botaniker und Gärtner zu Szulabér in Ungarn. Gmehling, Ignaz, Ober- Ingenieur im Markte Kula in Ungern. Gönner, Georg, bürgerl. Petrinia in Croatien. G oppe r, Michael, Handelsmann zu Korck im Großherzogthume 8 Göriz, Haupt⸗Poſtamts⸗Caſſier zu Stuttgart. Goößl, Anton, Landgerichts-Oberſchreiber zu Waldfaſſen in Bayern. Gotz, Karl Friedrich Auguſt, Rechnungs-Re- viſor zu Heilbronn in Württemberg. Goppold, Johann, Wirthſchafts⸗ Sekretär zu Prag. Soteſch ee k. k. Hauptgewerkſchafts-Faktor und Agent in Linz. Gozani, Johann Nepomuk, Marquis von, k. k. Straſſen-Commiſſar zu Krainburg in Illyrien. Grabinger, Andrä, k, Advokat zu Miesbach, in Bayern. Handelsmann zu 377. Herr Grach, Michael von, Gutsbeſizer zu Buzinka 378. 379. 380. 381. 382. 388. 384. 395. 397. 398 399. 404. 405. Frau Herr 428 — in Ober-Ungarn. - Gradl, Adam Chriſtoph, wirklicher Rath und Magiſtratl. Wirthſchafts-Inſpektor zu Prag. Gräſel, Anton, Kunſtgärtner zu Ingolſtadt in Bayern. Grahl, H., Kunſtgärtner zu Poblitz an der Saale in Preußen. Grandauer, Andrä, ehem. Steuer-Recla: mations-Obertaxator und Gutsbeſizer zu Kutterling in Bayern. Grandauer, Johann Vaptiſt, Gaſtgeber und Bräuereibeſizer zu Uttendorf bei Braunau. Gratze, Franz, k. k. Berg-Revier-Ver⸗ walter zu Offenbanyen in Siebenbürgen. Grebner, Elife von, Gutsbeſizers-Gattin ze. zu Dietenheim. Greger, J. B. Kreis- und Stadtgerichts— Rath zu Regensburg. Gregora, Johann, Rechtsfreund und Oeko— nom zu Elhenitz in Böhmen. Gremly, Johann, Bezirksarzt und Kreis: Amtmann zu Wöſchbach im Cantone Turgau in der Schweiz. Grienberger, Joh. Bapt., Hofamtmann und Gutsbeſizer zu Traunſtein nächſt Ge— münden. Grießmayr, Paul, Dr. Med., k. k. Be⸗ zirks-Phyſikus zu Mitterſill im Ober-Pinzgau. Grimm, Johann Kaspar, Kaufmann zu Gotha. Grochowski, Bonaventura, Pfarrer zu Oleszice in Gallizien. Größing, Franz Xav., Edler v., k. k. Haupt: mann und erſter Regiments-Auditor zu Vin kovce in Slavonien.— Groinigg, Maximilian, Herrſchaftsbeſizer ze. zu Traunkirchen in Oberſteyermark. Groß, Franz Kaver Markus, Herrſchaftsrichter zu Mönchsroth in Bayern. Gruber, Joſeph, Wirth und Gaſtgeber zu Gaißa bei Vilshofen in Bayern. Gruber, Joſ., Pfarrer zu Aiſterheim. Grün, Klarg, Verweſerin zu St. Salvator in Unterkärnthen. Gruner, Jugendlehrer zu Mednitz in Schleſien. a Gugler, Franz Innozenz, Pfarrer zu Heilbrunn in Bayern. Günther, Heinrich, Hofgärtner zu Thurnau in Bayern. Gürtler, Georg, Dechant und Stadtpfarrer zu Enns in Oberöſterreich. Gumpelzheimer, Chriſtian Gottlieb, groß— herz. Meklenb. Schwerin'ſcher geheimer Le— gationsrath ꝛc. ꝛc. zu Regensburg. Gundermann, Philipp Andreas, Lehrer und Unteraufſchläger zu Burgwindheim in Bayern. Guſtav, Dr., k. Advokat ꝛc. ꝛc. in Nürnberg. Gyöngyössy von Petteny, Joſeph, k. k. Salinen⸗Marktſcheider zu Thorda in Siebenbürgen. 406. Herr Gyuräsz, Adam von, Landes und Berichtes 407. 408. 409. 410. 411. 412. 413. 414. 415. 416. 417. 418. 419. 420. 421. 422. 423. 424. 425. 426. 427. 428. Frau Herr Frau Herr Advokat zu Thäros-Berény in Ungarn. Haage, Friedr. Adolph jun., Handelsgärtner in Erfurt. ö Haageß, Kaspar, Gaſtgeber in Dünkelsbühk. Haarſtick, Joh. Heinrich, Med. et Chir. Dr., Stadt = Phyſikus ꝛc. ꝛc. zu Oſterode im Königreiche Hannover. Haas, Joh., großh. Heſſiſcher Rechnungs-Kam⸗ merrath zu Darmſtadt. Haaß, Franz, Dr. Med.ein Wien. Haaß, Magdalena, Gemahlin des Herrn Dr Haaß in Wien. Haberecker, Johann von, k. k. Verpflegs⸗ Adjunkt zu Saaz in Böhmen. Hacke, Amalie, Gräfin von, Excellenz, Ges mahlin des Eönigl. preuß. Hofmarſchalls, Gras fen von Hacke, in Berlin und Düſſeldorf. Hackel, Heinrich, Hofgärtner zu Homburg vor der Höhe. 4 Hacker, Vinzenz Rudolph, Buchhalter in Prag ag. Häcke, Georg, Kaufmann zu Mühlheim am Rhein. - Häckel, A. 3., k. b. Rentbeamter zu Burg⸗ hauſen in Bayern. Händl, Johann Nepomuk, Edler v. Reben burg , Herrſchaftsbeſizer zu Oberlichtenwald. Häusler, Karl Samuel, Kaufmann zu Hirſch⸗ berg in Schleſien. Hahn, E. G., Pfarrer zu Dannenfels am Donnersberge in Rheinbayern. N Hahn, Georg von, k. b. Appellations-Gerichts⸗ Acceſſiſt und Gutsbeſizer, in Straubing. Hailler, Johann Nepomuk, k. Hofgärtner in Schleißheim. 0 Halbenſteiner, Jakob, herrſchaftl. Gärtner zu Alokritz in Krain. Hallberg-Broich, Th. F., Freyherr von, ehemals Feld-Oberſthauptmann am Rhein, Güterbeſizer ꝛc. ꝛc. zu Birkeneck in Bayern. Haller, Franz, Graf von Hallerſtein, Herr ſchaften-Beſizer zu Sebes in Ungarn. Haller, Gabriel, Graf von, Magnat zu Ugra in Siebenbürgen. Haisey, Abraham, korreſp. Sekretär der Horticultur-Society zu New-York in Nords Amerika. Hamm, Dr., Peter, königl. preuß. Notar zu Wermelskirchen in Rheinpreußen. Hamann, Joſeph, Gaſtgeber und Realitätens Beſizer ꝛc. ze. zu Malta-Unterdorf in Kärnthen. Ham merſchmidt, Karl, Candidgt der Dok⸗ tors-Würde ꝛc. ꝛc. in Wien. Handlos, Karl, Profeſſor an der k. k. Nor⸗ mal⸗Hauptſchule zu Görz in Oeſterreich. Hanſen, Joh. Ant., Kaplan zu Mayen in Rheinpreußen. ö Harkort, Karl, Kaufmann zu Leipzig in Sachſen. N Harteneck, Joh. Ludw., k. b. Rentbeamter gu . in Rheinbayern. U 436. Herr Harth, Joſeph, Beneſtziat zu Sandersdorf 437. 438. 439. 450. 452. 453. 454. 455. 456. 457. 458. 459. 460. 461. 420 Hartmann, Criminal-Rath und Notarius publicus in Glogau. Hartwiß, Nik. Ernſt Anh. von, Direktor der kaiſerl. Gärten zu Nikita in Rußland. Hatona, Sigismund von, Gubernialrath zu Klauſenburg in Siebenbürgen. Hauber, Pfarrer zu Goßheim in Württemberg. Haubner, Lic. v., k. Rentbeamter und Rit⸗ terguts-Inhaber zu Waldſaſſen in Bayern. Hayn, Pfarrer zu Rabſen in Schleſien. Hazzi, Joſ. von, Staatsrath und Vorſtand des General:Gomite des landwirthſchaftlichen Vereins in Bayern zu München. Hecht, Friedr., Friedensrichter zu Stromberg. Heckel, Ignaz, k. Poſtſtallmeiſter in München. Heeck, Georg von, Hammergutsbeſizer zu Altenweyher bei Vilseck in Bayern. Hefner, Franz, fürſtl. Batthyaniſcher Hof— Gärtner zu Enying in Unterungarn. legedüs, Joſ. Edler v., Landes- und Ge— richts-Advokat ꝛc. zu Csakathurn in Ungarn. Heichlinger, Friedr., Kriminal-Adjunkt zu Babenhauſen in Bayern. Heidinger, Michael, Handelsmann in Vilshofen. Heikle, Marx, Bauer zu Kappel auf dem Schwarzwalde. Heilmann, Anton, k. Civil-Adjunkt zu Windsheim in Bayern. Heimpel, Chriſtian. Kaufmann in Lindau. Heinecken, Joſ. Theod. Eduard, k. k. Ober: lieutenant in der Armee zu Prag. Heinemann, F. J. von, Kreisamtmann zu Helmſtedt im Großherzogthume Braunſchweig. Heißler, Joſeph, Pfarrer zu Oberwang bei Mondſee in Oeſterreich Hell, Jakob, KreisamtiConcepts- Praktikant zu Korneuburg. Hellenſteiner, Egid, Pfarrer zu Egern in Bayern. Heller, Joh. Anton, k. k. privileg. Papier⸗ Fabrikant zu Ledetsch in Böhmen. Hellrigl-Rechtenfeld, J. G., Med. Dr., Landgerichtsarzt zu Lana in Tyrol.“ Hempel, Ch. L., k. preuß. Suftig" Com⸗ miſſär und Notar zu Heringen in Preußen. 462. Frau Henckel v. Donnersmark, Ottilia, Gräfin 468. 464 465, 466. 467. 468. von, Oberhofmeiſterin Ihrer k. Hoheit, der Frau Erbgroßherzogin zu Weimar. Herr Henkel, Joh. Gg., Amtmann und Gerichts— halter zu Altdorf in Bayern. Hennemann, Franz Auguſtin, Obervogt und I. Kreisrath zu Offenburg in Baden. Hennet, Wenzl Freyherr von, k. k. Appel⸗ lations-Rath in Prag. Herbert, Michael, Stadtpfarrer zu Mühl: bach in Siebenbürgen. Hercloz, K. G., Kaufmann zu Neuwernsdorf. Hergt, F. Ch., Amts⸗Apotheker und Inha⸗ ber der neuen gelehrten Buchhandkung ꝛc. zu Hadamar im Herzogthume 5 469. 470. 471. 472. 473. 474. 475. 476. 477. 478. 479. 480. Herr Heritſch, Anton, Pfleger der Herrſchaft Steinach in Oberſteiermark. Herniſch, Joſ., Handelsmann zu Voitsberg. Herödyski, Dionys von, Gutsbeſizer von Babince bei Czernowitz in Gallizien. Herring, Kaufmann in Strehlen. Herrmann, Ferd., Fabrikant zu Schönebeck in Preußen. Herrmann, Otto, Stud. Cameral. zu Schönebeck in Preußen. Herrmann, Martin, k. k. Rittmeiſter zu Radautz in der Buccowina, Herrſchmann, Kaspar, Hammergutsbeſizer zu Plankenhammer-in Bayern. Hertzog, Joſ. von, k. k. Kameral⸗Kaſtner zu Kamienica in Oſt⸗-Gallizien. Herzl, Wenzl., Magiſtrats-Kanzelliſt, Quar⸗ tiermeiſter ꝛc. zu Lisso in Böhmen. Frau Heß, Rebeka, Gattin des Mechanikus Heß zu Gnadau bei Magdeburg in Preußen. Herr Heuber, Chriſtoph, ehemal. fürſtl. v. Wre- de’fcher Rentbeamter zu Ellingen in Bayern. Heufelder, J. Inſpektor am k. Schullehrer⸗ Seminar zu Straubing. Heuglin, M. Friedr., Pfarrer zu Hirſchlanden in Württemberg. Heyß, F. A., k. k. Poſtmeiſter zu Ried in Oberoͤſterreich. Frau Hiebl, Maria, gegenw. verehelichte Bruber Kanzlei-Kaſſadienersgattin in Wien. Madmſ. Hiebl, Thereſia, Hausinſpektors Tochter . Herr Hiecke, Wilhelm, Apotheker in Wien. = Provifor zu Hayde in Böhmen. - Hilger, Franz Xav. Chriſtoph Ritter von, Landrichter zu Landau in Bayern. Himmelberg, Ant., Pfarrer zu Cseb in Ungarn. Hinkert, Wilh., k. Hofgärtner in München. Hinze, Joh. Chriſtoph, Kunſt- und Handels- Gärtner zu Gerbſtedt in Preußen. Hirnſchall, Karl, Regiſtrant der k. k. new einigten Hofkanzlei in Wien. 5 Hirſchberg, Bernh. Freyherr von, d. b. Hauptmann zu Regensburg. Hirth, J. B., Stadtpfarrer zu Schweinfurt in Bayern. Hocke, J. W., Privatdozent in Wien. Hödly, Bernhard von, k. k. Grenz⸗Verwal⸗ tungs⸗-Hauptmann zu Karlftadt in Croatien. Höfer, Michael, Bauersſohn zu Seidlersreut in Bayern. 8 Höfl, Jakob, ehemaliger Johanniter-Ordens⸗ Commende-Beamter zu Mindelheim in Bayern. Höfler, Johann Chriſt., Lehrer zu Redwitz in Bayern. Höftmann, J. M., Kaufmann und nieder ländiſcher Conſul zu Memmel. Högwein, Ig. Alois, Landarzt zu Rotten⸗ buch in Bayern. Hönn e, Friedr., Kaufmann zu Danzig in Preußen. 5 7 450 502. Herr Hönig, Ignaz, Pfarrer zu Metten in Bayern. 503. — Hörtenhumner, Jak., Pfarrvikar zu Pön⸗ dorf bei Frankenmark. 7 504. — Hofer, Paul, Handelsgärtner zu Aſchach in Oberoͤſterreich. 505. Frau Hoffmann, Anna, Garten- und Hausbeſizerin in Wien. 506. Herr Hofmann, Joh., Herrſchaftsbeſizer zu Alt⸗ mannsdorf bei Wien. 507. — Hofinger, Joh. Nep., Pfarrer in St. Peter, bei Braunau. 508. — Hohenauer, Lorenz Franz, Conſiſtorial⸗ Rath, Dechant und Pfarrer zu Obervellach in Illyrien. 509. Frau Hohenbruck, Walburga, Freyin von, k. k. Feldmarſchall⸗Lieutenants-Gattin, Beſizerin des freien Hermanshofes ꝛc. in Wien. 510. Herr Hois, Joh. Pet., Pfarrer zu Sindelsdorf in Bayern. - 511. — Hollwek, Pfarrer zu Oberviechtach in Bayern. 512. — Holz, Heinrich, k. b. Regiments-Auditor in München. 513. — Holzer, Franz M., Cand. juris ꝛc., litera⸗ ter Agent der prakt. Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. 514. — Hornberg, Wilh. v., k. b. Rentbeamter zu Burgwindheim in Bayern. * 515. — Hornig, Franz, k. ungariſcher Kameral- Buchhalterei-Rechnungs⸗OffizierzuTemesvar. 516. — Hornſchuch, Dr. Ch. Fried., k. preuß. Uni⸗ verſitäts-Profeſſor zu Greifswalde in Preußen. 517. — Hornſtein⸗Grien ingen, Friedr., Edler Pannier- und Freyherr von, großherzoglich baden'ſcher Grundherr zu Biethingen in Baden. 518. — Hornſtein, Joh. Nep., Edler Pannier- und Freyherr von, zu Biningen in Baden. 519. — Hosack, Dr., Präſident der Horticultur- Society zu New-York in Nordamerika. 520. — Ho ſp, Franz Xav. senior, Handelsmann zu Schwarzach. 521. — Hosseus, Joh. jun., Partikulier zu Strom: berg in Rheinpreußen. 522. — Hottelmann. Karl, Oberlandesgerichts-Re— giſtrator zu Magdeburg in Preußen. 523. — Hotter, Pfarrer zu Haimbach in Bayern. 524. — Hoyer, H. J., Adminiſtrator der Börnerſchen Apotheke zu Leer in Oſtfrieslond. 525. — Huber, Franz Kav., k. b. Salinen⸗Forſt⸗ Inſpektor zu Reichenhall. 526. — Huber, Seb., fahrender Paßauer-Bote in Straubing. 527. — Huberich, Anton Nik., geiſtlicher Rath, Dekan und Pfarrer zu Neuhauſen in Würt⸗ temberg . 528. — Hueber, Joh. Bapt., Vikar zu Voldepp bei Rattenberg in Tyrol. 529. — Hueber Joh. Mart., Revierförſter zu Arberg bei Gunzenhauſen in Bayern. 530. — Hufnagel, Philipp, k. k. penſ. Oberamt⸗ mann zu Chotieſchau in Böhmen. 531. — Hüffer, Ant. Wilh., Kaufmann zu Eupen in Rheinpreußen. 4 532. Herr Hünerbein, Heinrich, Freyherr von, Ritter: Gutsbeſizer zu Harckerode in Preußen. 533. — Hummel, E. J., Pfarrer und Diſtrikts-⸗Schul⸗ Inſpektor zu Rollbach in Bayern. \ 534. — Hunick, Sabinian, diplomatirter Apotheker im Convente der Barmherzigen zu Linz. 535. — Jäger, Pfarrer zu Achſtetten in Württemberg. 536. — Jäger, Joſ., Müller zu Schönau in Böhmen. 537. — Jäger, With., Pfarrer zu Caſſel in Kurheſſen. 538. — Jällen, Simon, Handelsmann zu Laibach in Illyrien. 539. — Jaschke, Joh. Lorenz, Gaſtgeber u. Wein⸗ Händler zu Ratibor in Schleſien. 540. — Jauchius Auguſt, Kauf- und Handelsherr zu Brand im ſächſ. Erzgebirge. 5 541. — Jbolher, Kaver, Lehrer in Steindorf. 542. — Jedlizka, Joſeph, gräfl. Gärtner zu Groß: Surany in Ungarn. 543. — Jehle, Alois, bürgerl. Gärtner in Augsburg. 544. — Jekelfalussy, Anton von, Gerichts— tafel⸗Beiſizer und Rittmeiſter zu Teuch in Ungarn. 545. — Jeszenszky, Karl von, k. k. Rath zu Belad in Ungarn. 246. Frau Jeszenszky, Thereſe von, zu Csibrak in Ungarn. 547. Herr Jirasek, Karl von, k. k. Salinenamts⸗ Concipiſt zu Hallein nächſt Salzburg. 548. — Jirsyk, Joh. Valerian, Kurprieſter u. Ka⸗ techet zu Raudnitz in Böhmen. 549. — Ilg, Wilhelm, k. b. Negierungs-Direktor in Paßau. 550. — JIjich, Sebaſtian, Protodiakon und Conſiſt. Notar ꝛc. zu Karlſtadt in Croatien. 551. — Imhof, Paul With. Freyberr von, Ritter⸗ Gutsbeſizer ꝛc. in Nürnberg. 552. — Immrich, Johann, Magiſtratual- Sekretär u. ei-Aktuar zu Kronftradt in Sieben⸗ bürgen. 553. — Inſam, Nikolaus, Patrimonial-Landrichter zu Gufidaun in Tyrol. 554. — Job, Joh. Martin, Stadtpfarrer und k. Die ſtrikts⸗-Schul⸗Inſpektor zu Neunburg v. W. in Bayern. 555. — Jöldvary, Niklas von, Edler zu Bernäth- 5 falva, Gutsbeſizer zu Peſth in Ungarn. 556. — Jonaseh, Barth., Kunftgärtner zu Zaleszezyk in Gallizien. 5 557. Frau Josika, Freyin von, geborne Gräfin von Gsaky „ Sternkreuz -Ordensdame, Lane despräſidentin ꝛc. zu Klauſenburg in Sieben⸗ bürgen. 558. Herr Joz et, Wenzl., Kaplan zu Kallna anf dem Gute Czista in Böhmen. y 559. — Irlbeck, Michael, Bauer zu Liebenſtein in Bayern. 560. — It z, Eduard, Dr., Edler v. Mildenſtein o. ö. Humanitäts-Profeſſor zu Braunau in Böhmen. 561. — Juch, Andreas, geiſtl. Rath, Probſt, Dechant und Pfarrer zu Eberndorf in Kärnthen. * — Jugny, Graf von, k. k. Hauptmann und Guts⸗ u” zu Steinklam bei Rabenſtein. * 451 563. Herr Jünger, Jakob, Emailleur in Hanau. 564. — Jüngling, Martin, Stadthauptmann ze. zu Haßfurt. 565. — Jung, Kaspar, Kreis- und Stadtgerichtsrath zu Bayreuth in Bayern. 566. — Junker⸗Bigotta, Klemens Freyherr von, k. b. Kammerherr, Beſizer des Silberberg— Baues zu Sangenberg und mehrerer Gü— ter ꝛc. zu Schweißnig in Böhmen. 567. — Kablik, Abalbert, Apotheker zu Hohenelbe in Böhmen. 568. — Kachler, Johann, Samenhändler in Wien. 569. — Käſe, Gottlieb, Gerichtsſchreiber zu Hohen— liebenthal in Nieder-Schleſien. 570. — Kaiſer, Ignaz, Techniker in Wien. 571. — Kaiſer, Joh. Peter, Schullehrer zu Schna— kenwerth in Bayern. 572. — Halisky, Frederik, Kaufmann zu Phila— delphia in Nord-Amerika. 573. — Kall, Karl Wilh., großherzogl. badifcher Kreis: Baum⸗Gärtner zu Gerlachsheim. 574. — Kalſer, Franz, Apotheker zu Winterberg in Böhmen. 575. — Kamel, Kaspar, Pfarrer zu Zeillarn in Bayern. 576. Frau Kam macher, Anna, k. k. Kreis-Kaſſiers-Gat⸗ tin zu Korneuburg in Oeſterreich— — Kammel, J. Gg., Medicinal-Chyrurg zu Bi⸗ ſchofshofen im Salzburgiſchen. 578. — Kapaun, Joſ. Albrecht, Freyherr v. Swoykow, Sr. k. k. apoſtol. Majeſtät wirklicher Käm— merer, Apellations- und Kriminal-Oberge— richts-Rath ꝛc. zu Prag. 579. — Karakass, Georg, k. k. Haupt⸗Zolllegſtatts— Kontrollor zu Jaroslau in Gallizien. 580. — Karl, Ant., Herrſchaftsrichter zu Weißenhorn. 581. — Karlinger, Joſeph, Kaufmann zu Miesbach. 582. — Karner, Joſ., Verwalter bei Sr. k. k. Ho: heit dem Erzherzog Karl zu Halbthurn in Ungarn. 583. — Karwinsky v. Karvin, Karl Freyherr v. k. k. Forſtinſpektor zu Montona in Iſtrien. 584. Frau ffenmair, Viktoria, k. Raths- und Land— ters Gattin zu Burglengenfeld in Bayern. 585. Herr delka, Joſeph, Bürger zu Ollmütz in Mähren 586. — Keck, Joſ., Pfarrer zu Rödelſee in Bayern. 587. — Kehr, Ludwig Chriſtian, Buchhändler zu Kreuznach in Rheinpreußen. 588. Frau Helcz von Füle tine, Johanna, zu Roz- gony in Ober-Ungarn. 589. Herr Keller, Herrmann von, k. k. öſter. Chef der Militär: Verpflegung zu Fiume. 590. — Keller, J. N. Ludwig, Med. Dr. in Duis⸗ burg am Rhein. 591. — Keller, Kaufmaun zu Duisburg am Rhein. 592. — Kellner, Gerhard, Pfarrer zu Engelmar in Bayern. 593. Frau Kendeffi, Gräfin von, zu Klauſenburg in Siebenbürgen. 594. Herr Kern, J. J., königl. württemb. Kameral: Verwalter zu Rottenburg am Nekar. 595. Herr Kerſchbaumer, Ignaz, Pfarrer lund Die ſtrikts-Schulinſpektor zu Würding in Bayern. HKerssich, Anton, Pfarrer zu Glina in Croatien. Ketelhodt, Eduard, Baron von, in Hanau. Khloyber, Sam. eudw. von, zu Herrmann⸗ ſtadt in Siebenbürgen. Kimmerle, Joſ. Ant., k. b. Landrichter in Schwabenmünchen. Kindervatter, Chriſtoph Erhard, Kauf— mann zu Ulm in Württemberg. Kinkelin, Georg Fried., k. Stiftungs-Ad⸗ miniſtrator in Lindau. Kinkelin, k. Landarzt zu Lindau. Kippenberg, Karl Fried., Lehrer an der Toöchterſchule ꝛc. in Hildesheim. Kira ly, Joſ., k. k. Salz⸗Einnehmer zu Dö- ml in Ungarn. Sr Sr 598. — 599. — 600. — 601. — 602. — 6083. — 604. — 605. — Kirchner, Joh. Fried. Gottlieb, Buchdruker zu Goslar am Harz. 606. — Kirchtech ner, Mich. Gartenbeſizer in Wien. 607. — Kiselka, Franz, Bräumeiſter zu Lemberg in Gallizien. 608. — Kiſtler, Joh., k. preuß. Bergſchaffner in Un: gvär. 609. — Klamm, Ant., Gärtner zu Thurnthal in Oeſtr. 610. — Klanck, Albert, gräflicher Schloßgärtner zu Rißdiſſen. 611. — Klander, Ant. Steuer⸗Einnehmer und Rent— beamter zu Lind in Oberſteyermark. 612. — Klang, F. Cleophas, Oekonom im Convente der Barmherzigen zu Linz. 613. — Klenze, Dr., Kanzlei Advokat und Notar zu Liebenburg im Hildesheimiſchen. 614. — Klier, Jakob, k. k. Staats-Central-Caſſa⸗ Officier in Wien. 615. — Klinger, S. Ludwig, Samenhändler in Nürnberg. 616. — Kling spögl, Leopold, fürſtl. Oberjäger zu Groß⸗Hanischa in Ungarn. 617. — Hlobassa, Rudolph, Salinen⸗Holzmaterial- Verrechner zu Drohobyez in Oſt-Gallizien. 618. — Klocke, Eduard, Kaufmann in Caſſel. 619. — Klocker, Eliph, Dr. Med. et Chir, und ausübender Arzt zu Cöln am Rhein. 620. — Knab, Fried., Stadtſchreiber in Münchberg. 621. — Knauth, Gebhard, Grubenfteiger in der Oberhütte bei Eisleben. 622. — Knieſtedt, F. W., Kunſt⸗ und Handels— Gärtner in Magdeburg. 623. — Kobätz, Johann Karl, k. k. Staatsbeam⸗ ter in Wien. 624. — Kobell, Egid von, k. b. Staats-Rath und General-Sekretär, vieler hohen Orden Rit— ter ꝛc. in München. 625. — Kober, Dr., Chriſtian Auguſt, Apotheker und’ Oberamts-Gerichts-Aſſeſſor zu Hall in Würt⸗ temberg 626. — HKociänovieh, Ig, Apotheker zu Temes- var im Banate. 627. — Koch, Gottfried, Kaufmann in Magdeburg. 628. — Kögl, Steph., Pfarrer zu Schlierſee in Bayern. 432 629. Herr Köhler, Adolph Leopold, Erbherr auf Mi- 630. 631. 632. chalcza, zu Michalcza in Preußen. Köhler, Chriſtian Friedrich, Landſteuer-Kaſ⸗ ſier zu Görlitz. Köller, Franz Johann, Pfarrer zu Rattay in Mähren. Kölliſch, Georg, biſchöfl. Notar und Pfar⸗ rer zu Semlowitz in Böhmen. 633. Frou Köllnberger, Maria, k. b. I. Landgerichts⸗ Aſſeſſors-Gattin zu Paßau. 634. Herr Köllnberger, Mart., k. b. quiesc. I. Lan» 635. 651. Gerichts-Aſſeſſor zu Paßau. König, Joh. Adolph, Juſtiz⸗Amts⸗Actuariats⸗ Aſſiſtent zu Friedewald in Churheſſen. Köſel, Georg. Wund- und Hebe- Arzt zu Weitnau in Bayern. Köſtenheim, Virgil Perſich von, k. k. quieſe. Hauptmann und Güterbeſizer zu Laurana bei Fiume. Köttgen, Heinrich, Kaufmann und Fabri⸗ kant zu Langenberg in Rheinpreußen. Kö ver, Joh. von de Réthat, Kreisamts⸗ Stuhlrichter zu Lippa im Banate. Kolb, Johann, Kaufmann und Großhändler zu Peſth in Ungarn. Kolbe, Fried. Heinr., Apotheker zu Mark- tissa in der Oberlauſitz. Kolinski, Karl Moriz, Stadtarzt zu Sta⸗ nislau in Gallizien. Koller, Florian, geiſtl. Rath und Pfarrer zu Atting in Bayern. Koller Ignaz Lorenz von, großherzogl. ba⸗ den'ſcher Major à la Suite zu Donaueſchingen. Koller, Wolfgang, Bräuerei: und Realitäten⸗ Beſizer zu Windorf in Bayern. Konopka, Stanislaus Edler von, gallizis ſcher Landſtand, Herrſchaftsbeſizer ꝛc. zu Mogilany in Polen. Kon opka, Thadeus Edler von, Grundherr mehrerer Güter zu Modlnica bei Krakau. Konyovits, David von, beeideter Notar zu Zombor in Ungarn. Kopreinik, Michael, Pfarrer zu St. Ge: orgen vorm Bleiberg in Oberkärnthen. Kon, Johann Gottlieb, Buchhändler Breßlau. Korren, Mathias, Gerichts-Aktuar zu Haas⸗ berg in Illyrien. in 652. Frau Kos they, Thereſia, k. k. Oberlieutenants⸗ Gemahlin zu Stokerau bei Wien. 53. bi Kosz, Franz, Inhaber der Herrſchaft Weif: 654. 655. fenfels zu Aßling in Krain. Kottwitz, Sigmund Baron von, Prem. Lieutenant a. D. zu Nimptsch in Schleſien. Ro vac 5, Joſ. von, Gerichtstafel-Beiſizer ꝛc. zu Riggieza in Ungarn. 666. Frau Krackowitzer, Veronika, Landrichters-Gat⸗ tin zu Braunau. 657. Herr Krähe, Dr., Joh. Chriſtian, Amts-Arzt zu 663. Kirchhayn in der Niederlauſig. Krämer, Georg von, königl. Sekretär der Hof: und Staats: Bibliothek in München. — 1 659. Herr Kraft, Karl Freyherr von, zu Haaßlach im 660. 661. 662. 663. 664. 665. 666. 667. 668. 669. 670. 671. 672. 673. 674. 675. 676. 677. 678. 679. 680. 681. 682. 683. 684. Frau 685. Herr 686. 687. 688. 689. — Großherzogth. Baden. Krag, Peter Tetens, Buchdruker aus Kopen⸗ hagen in Dänemark. Krasicki, Mathias, des heil. römifchen Reichs Graf, galliziſcher Landſtand und Be⸗ ſizer der Herrſchaft Dubiecko in Gallizien. Kraus, Franz Xav., Patrimonialrichter und Gutsverwalter zu Haidenburg in Bayern. Krause, Joſ., Dechant zu Nettolitz in Böhmen. Kraus, Georg, k. preuß. Stadtgerichts⸗Di⸗ rektor zu Wezlar. Krauſe, Friedrich, k preuß. Regierungs⸗ und BawRath zu Oppeln in Schleſien. Krauß, Joſ., bürgerl. Handelsmann und Poſt⸗ Beamter zu Zeeben in Ungarn. Kreitmayer, k. Diſtrikts⸗Schulen⸗Inſpektor und Pfarrer zu Ellbach in Bayern. Kreitner, Georg, Muſikverleger in Worms. Kreling, Joh. Friedr., Bäker und Amts Meiſter in Osnabrück. Krieger, Franz Xav., Hofkammerrath in Mainz. Krieger, Sof. von, Med. Dr. und ausũben⸗ der Arzt zu Agram in Croatien. Kroat, Ignaz, Gaſtwirth zu Oberhollabrunn in Nie deroſterreich. Kropatsch, Joſ., fürſtl. Schwarzenberg'ſcher Buchhalterei-Revident zu Krumau in Böhmen. Krosigk, Ant. Emil Ritter von, k. preuß. Rittmeiſter zu Gröna bei Bernburg. Kruyff, Dr., Blumiſt zu Saſſenheim bei Harlem in Holland. Kuczera, Joh. Joſeph, Kaufmann und Bür⸗ ger zu Königingraz und Prag in Böhmen. Kuhle mann, Carl, Conduktor und Gieſ⸗ ſerei-Inſpektor zu Hildesheim. Kühnemann, Martin Alex., Güter⸗Direk⸗ tor zu Salaberg in Niederösſterreich. Kürſchner, Franz, Haupt⸗Caſſa⸗Rechnungs⸗ Führer zu Prag. Kulezycki, Michael, Pfarrer zu Bud- ranew in Gallizien. 5 Kuntzy, Joſ. von, Domän üfekt zu Weszprem in Ungarn, Kurrany, Johann Ev., Benefiziat zu Ebene fee in Oberöfterreich. Kurz, Anton, k. b. Regierungs » Rath in Speyer. Kuttler, Creszenz, k. b. Landrichters⸗Gattin zu Burgau. Laad, Franz, Hofgärtner zu Krumau in Bohmen. Lämmerhirt, Lud., 1. preuß. Oberpoſt⸗ Sekretär zu Aachen in Rheinpreußen. Lamotte, Freyherr von, k. k. wirklicher Kammerherr und Hauptmann in Krems. Landvoigt, G., Kunft und Handelsgärtner in Hannover. Lange, Karl, k. k. penfionirter Fähnrich in der öſterreichiſchen Armee zu Cronſtadt in Siebenbürgen. 455 690. Herr Lange, P. T., Notar der k. Siebenbürgi⸗ 691. 692. 693. 694. 695. 696. 697. 698. 699. 701. ſchen Hofkanzlei in Wien. Langer, Franz Xaver, Inhaber des Gutes Poganitz in Krain. Langh, Ferdinand, Ingenieur zu Csurgo in Ungarn. Langſchmid, Georg, Kaufmann zu Grebau in Mecklenburg Schwerin. Latterer v. Lintenburg, Franz, k. k. Lieutenant zu Gratz in Steyermark. Laub mayr, Sof, Gärtner zu St. Johan⸗ niskirchen in Bayern. Lax, Joſ., Gutsbeſizer dann Herrſchafts- und Gewerkſchafts-Adminiſtrator zu Gmünd in Kärnthen. Lebitſch, Joſ., Haus- und Gartenbeſizer zu Straßburg in Kärnthen. Lebküchner J. K., Magiſtrats-Rath zu Schweinfurt. Lechler Dr, Oberamts- und Gerichts-Arzt, dann Oberamts-Gerichts⸗Aſſeſſor zu Leonberg in Württemberg. Lechner, J. Fr. Wilhelm, Cantor u. Lehrer in Beerbach. Legeties, Cäcilia, Realitäten-Beſizerin zu Nedelitz in Ungarn. Lehrbach, Eugen Graf von, Kammerherr, Ceremonienmeiſter, Oberſt- Lieutenant und Flügel⸗Adjutant des Großherzogs von Heſſen, zu Darmſtadt. Le,britter, Friedr. k. b. Brand: Aſſekuranz⸗ Commiſſär in Würzburg. Leicht, Joſeph, gräflicher Kunſtgärtner zu Türmitz in Böhmen. Leirl, Xav., k. b. Landrichter in Mindelheim. Lemberg, Fried., Haushofmeiſter zu Gap: penberg in Weſtphalen. Leoprechting, Karl Freyherr v., k. b. Käm⸗ merer und Poſtmeiſter zu Paßau. Lerchenfeld, F. S. W. Freyherr v., Dom⸗ Propſt, Präſident des Metropolitangerichtes und des erzbiſchoͤflichen Conſtiſtoriums ze, zu Bamberg. Leſer, W. Handelsgärtner in Erfurt. Lesnik, Joſeph, Gaſtgeber zu Bellovar in Croatien. Lettner, Franz, Pfarrer und Dekan zu Vohburg an der Donau. Lettow, Oberappelationsgerichts- Prokura⸗ tor zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin. Leuchs, Joh. Gg. Friedr., Wirth und Oeko— nom zu Lichtenau in Bayern. Lerer, Andreas, Pfarrer zu Tröppolbach in Oberkärnthen. Leys, Auguſtin v., zu Paſchbach, Landrichter zu Taufers in Tyrol. Leyſter, Johann, gräfl. Gärtner zu Schloß Dur in Böhmen, Leythäuſer, Lit. Sebaſtian, k. b. Regie: rungsrath in Paßau. Lhotsky, Dr, Johann, Naturforſcher in Wien. | 719. Herr Liederskron, De,, v., Vorſtand eines Erzie⸗ 720. 721. 722. 723. 724. Herr Frau Herr hungs-Inſtitutes in Erlangen. Liedl, Paul, Pfarrer zu Neukirchen in Bayern. Liegel, Georg, Apotheker in Braunau. Liegel, Joſepha, Apothekerin in Braunau. Lier, Chriſtian, Gottfried, Waiſenlehrer zu Mühlhauſen in Thüringen. Möflle. Lieſe, Thereſia, Kaufhändlers-Tochter zu I} Olpe in Weſtphalen. Lindner, Franz, bürgerl. Zimmermeiſter u. Gartenbeſizer zu Neumarkt in Bayern. Linhard, Michael, Pfarrer und Diſtrikts⸗ Schulinſpektor zu Ruhmannfelden in Bayern. Lipp, Hieronimus, Stadtſchullehrer zu Leut⸗ kirch in Württemberg. Lipp, Joſ., Lehrer der III. Klaſſe und der Baumzucht zu Bruneck in Tyrol. Locatelli, Cäcilia von, Sternkreuzordens— Dame ꝛc. zu Görz. ‚Loczy de Loez, A., Exactor des löblichen Arader-Comitats zu Radua im Banate. Lövenich, Barthol. von, Beſizer einer Tabak Fabrike zu Erlangen. Lomnieki, Jakob, Magaziner der Saline zu Stebnik in Gallizien. Loos, Peter, Kaufmann zu Crefeld in Rhein— Preußen. Lo Presti, Joſephine Freyfr. zu Merczidorf im Banate. Lorenz, Johann David, Schriftgießerei-Be⸗ ſizer zu München. Lorenz, Maximilian, Schultheiß und Amts Verſammlungs-Aktuar zu Waſſeralſingen. Lottner, Joh., Bapt. von, k. b. Regierungs- Rath zu Paßau. Levack, Ferdinand, Apotheker zu Kanischa , in Ungarn. - Luft, Alexius, Wundarzt zu St. Martin in Oberoſterreich. Luginger, Anton, Bräuereibeſizer ꝛc. zu Triftern in Bayern. Lücke, Johann Conrad, Bürger und Bräuer reibeſizer ꝛc. in Hildesheim. Lüngtzel, auf dem Rittergute Sellenſtedt bei Hildesheim. Lupin, Fr. von, auf Illerfeld, k. b. Oberſt⸗ Berg-GCommilfär zu Illerfeld bei Memmingen. Lutz, Joſeph von, Oberamtmann und Juſti⸗ ziär zu Fulnek in Mähren. Maacks, Freyherr von, herzoglich Naſſau'ſcher Regierungsrath zu Wiesbaden. Ma das y, J. M., Bürger und Wirthſchafts- Beſizer in Prag. Machatsch, Kajetan, Rentmeiſter zu Ober⸗ Pettau in Steyermark. Machhaus, Martin, Handelsmann zu Zitk ling in Bayern. Macke, Dechant, Pfarrer und Direktor der Baumzucht zu Deſingerode. Mackenrodt, Dr., Stadt⸗Sekretär in Fulda, Madler, Philipp Joſeph, k. Revierförfter zu Miltenberg in Bayern, von, 55 454 752. Herr Maffei, Peter Paul, Ritter von, Gutsbeſi⸗ \ zer auf Haunsberg im Salzburg'ſchen. Magyar, Emerich, Seelſorger - Gehilfe zu Bisztrieza in Groatien. Makovitsgb, Wenzl, gräfl ch. Gärtner in Enzersdorf bei 5 Malalan, Thomas, bei Trieſt Mann, Fr. Fav., funkt. Hofbau⸗Intendanz⸗ Aktuar in München. Mannhart, Franz Paul, Siegsdorf in Bayern. Mannteufel, Hans Ernſt Wilh. Freyherr von, k. Landrath und Präſident der Gubener pomologiſchen Geſellſchaft zu Guben in der Niederlauſiz. Marcus y, Rudolph, k. k. Cataſtral⸗Schä⸗ zungs-Adjunkt zu Korneuburg in Nieder: Oeſterreich. - Marezibanyiv. Pucho, Martin, Güter: Beſizer ꝛc. zu Ofen in Ungarn. Markl, Joh., Apotheker zu Ledetſch in Böhmen. Markſcheffel, Joh. Chriſt., zu Forchheim in Bayern. Marſtrand, Peter, fürſtl. Hofgärtner zu Donaueſchingen in Baden. Martin, Georg Franz, k. b. Oberforſtrath und Kreis-Forſtreferent in Paßau. Martin, Kajetan, Oekonomie⸗Verwalter des allgemeinen Krankenhauſes in München. Martiny, H. J. Th., Apotheker zu Mün⸗ chenbernsdorf im Großherzogthume Weimar. Marr, Joſeph, k. k. Haupt⸗Zollamts⸗Ober⸗ Einnehmer zu Klagenfurt in Kärnthen. Marzak, Joh. Robert, Oberamts⸗ Protokolliſt zu Leitomiſchl in Böhmen. Maſch, A. L., Hofrath zu Mirow im Med: lenburg'ſchen. Maternne, Chriſtoph, Wund- und Geburts⸗ Arzt zu Laybach in Illyrien. Mauder, Franz, Amts⸗Verwalter zu Kom⸗ marzitz in Böhmen. Maurer, J. F. Kellermeiſter zu Mergentheim in Württemberg. Maurer, Joſ. Ed., k. k. Amts⸗Controllor zu Lankowitz in Steyermark. Maurer, Karl, Kaufmann zu Görlitz in Preußen. Maurer von Willenfels, Wilhelm, k. k. Zolleinnehmer zu Auſſergefild in Böhmen. Maximovies; Abraham, Konſiſtorialrath und Pfarrer zu Zombor in Ungarn. Mayer, Anton, Wirth und Nealitätenbeſizer zu Dachau in Bayern. Mayer, Carl Heinr. Gottlieb, Pfarrer an der Hoſpitalkirche zu Hof in Bayern. Mayer, Carl Lud., Rentmeiſter und Oeko⸗ nom zu Hünnefeld in Hannover. Mayer, Johann, Güterbeſizer zu Lengmoos bei Boten in Tyrol. Mayer, Joh. Heinrich, Kaufmann zu Os— nabrück in Hannover. Lokal⸗Kaplan zu Servola Handelsmann zu 782. Herr Mayer, Joſeph, herrſchaftlicher Gärtner zu 783. 808. Frau Mecsery, . Herr Frau . Herr Egg in Bayern, Mayer, Johann, Sr. kaiſ. Hoheit des Erz⸗ herzogs Karl Rentmeiſter zu Bellye in Ungarn. Mayer, Mar, Schmelztiegerfabrikant zu Haf⸗ 2 nerzell in Bayern. Mayer hauſer, Otto, Stadt: Apetheker zu Reichenſtein in Schleſien. Mayr, Johann Nep., Medizinal⸗Chyrurg, Geburtshelfer ꝛc. zu Neukirchen bei Braunau Thereſe, Freyfrau v., k. k. Feld⸗ marſchall⸗Lieutenants⸗ „Hofkriegs- und Gehei⸗ meraths Wittwe zu Kaschau in Ungarn. Meinhold, Fried. Wilh., k. b. Salzbeamter zu Frankenthal in Nheindavern. ſcdeiſel, Joſeph, Inhaber einer k. k. legirten Zi und Cottun⸗Fabrik zu in Ober-⸗Oeſterreich. Meiſinger, Franz, k. b. Revierförſter zu Finſterau in yet rivi⸗ igen Meisner, Karl Wilh., Kaufmann zu Dim kelsbühl. Meiſter, Samuel, k. Steuereinnehmer zu Mühlbach in Siebenbürgen. Meitinger, Joſ. Eduard von Engelsheim k. k. Salinen⸗Zeugamts⸗ und Saumatericle Verwaltungs-Controllor zu Hall in Tyrol. Melbechowski, Adam, Graf von, Erbherr auf Olexince in Gallizien. Mende, Chriſtian Benjamin, Auctionator zu Naumburg in Preußen. Mengein, J. B., Pfarrer zu Schlicht in Bayern. Mergenbaum, Karl, Freyherr von, k. b. Kämmerer und Gutsbeſſzer zu Nilkheim bei Aſchaffenburg. Mes leo, Juliana, Freyin von, zu Enyiczko in Ober: Ungarn. Mesko, Marie, Freyin von, geborne Gräfin von Fay, zu Bodo Ro in Ober: Ungarn. Me&szäros, Johann, Pfarrer zu Groß: Retfe in Ungarn. Metz, Chriſtian Wilhelm, königl. Plantagen⸗ Meiſter zu Herrenhauſen in Hannover. Meuſel, Johann Ernſt, Buchhändler und Antiquar in Coburg. Meyer, Valentin Gottl., zig in Preußen. Meyner, L., Pfleger zu Seiſenburg in Deſtr. Michel, Jakob Wilh., Handelsmann zu Lob⸗ loch bei Neuſtadt in Rheinbayern. Mie g, Arnold, v., k. b. General⸗Commiſſär und Regierungs : = Präfident zu Ansbach in Bayern. Milinowski, Carl Chriſt., Beſizer von Kleinhammer bei Danzig in Preußen. Miller, Joſ. v., k. b. General = Zoll- und Mauth⸗Direktor in München. Kaufmann zu Dam 809. Frau Miller, Magdalene, Haushälterin in Paßau. 810. Herr Mischke, Joſ., Kunftgärtner zu Agram in Croatien. „ = 455 811. Herr Mispäl, Gregor, Pfarrer zu Hün-Taplotza 812. 813. 814. 815. 616. 817. in Ungarn. Mittendorfer, Iof., Domſtifts⸗-Anwald or Gurck in Kärnthen. Möllhauſer, k. preuß. Lieutenant zu Bonn. Mördes, Chriſtian, Kammeralpraktikant zu Mannheim in Baden. Mohnhaupt, Karl Chriſtian, Kunſt- und Handels-Gärtner zu Breslau. Mois, Andreas, k. Landrichter zu Neumarkt in Bayern. Mooslechner, Sebaſtian, Kooperator zu Seeon in Bayern. Moritz, Jakob, Oekonom von Mayerhof bei Vilshofen in Bayern. Moritz, Paul, Oekonom von Mayerhof bei Vilshofen in Bayern. Mofer, Franz v. Paula, k. Landrichter zu Beilengries in Bayern. Mühlbauer, Joſ., Lehrer zu Rettenbach in Bayern. Müller, Auguſt Fr., Xpotheker zu Freyſtadt in Niedorſch leſten. Müller, Anton Alois v., Hofrath und Ober— Amtmann zu Dünkelsbühl. Müller, Dr. Friedrich Karl Aug., Redak⸗ teur der bay. Landbötin ꝛc. in München. Müller, Joh. Bapt., Handelsmann zu Ma⸗ derhalm bei Immenſtadt in Bayern. Müller, Johann, Gaſtgeber zu Waſſeralfingen. Müller, Joſ., Hauptmann zu Königgratz in Böhmen. Müller, Joſ., k. k. Förſter zu Lankowitz. tüller, Dr, Dompräbendar ꝛc. zu Freyburg. Müller v. Eck, Philipp, k. k. Tabaks⸗ und Stempelgefälle ⸗Diſtrikts-Verleger zu Le: detſch in Böhmen. Müller, Seraph Friedrich, Curat zu Aller: heiligen in Ungarn. Mündel, Joſ., k. k. Cataſtral⸗Schäzungs⸗ Commiſſär zu Feldsberg in Oeſterreich. Mulle, Georg, Realitätenbefizer zu Laibach in Illyrien. Multz v. Waldau, Reichsfreyherr Emanuel Ladislav, Kron⸗ Lehen: Güterbeſizer zu Neu: hof in Böhmen. Mulzer, Auguſt Joſ. Freyherr von, k. be General-Commiſſär und Regierungspräſident in Paßau. Muſinan, Franz Chriſt., Pfarrer zu Neun: dorf bei Lichtenfels in Bayern. Muſſinan, Dr., k. Advokat zu Bogen in Bayern. Muſſy, Peter, Muſterlehrer zu Markt Schönſtein in Steyermark. Muttich, Wenzl Eduard, I. Oberamts-Kan⸗ zelliſt und Gerichts-Aktuar zu Swigan in Böhmen. Nagel, Heinrich von, k. geheimer Miniſterial⸗ R. giſtrator zu München. Negro, Nikolaus Franz von, Herrſchafts⸗ Beſizer ꝛc. zu Thurn in Illyrien. 842. 843. 844. 845. 846. 847. 848. 849. 850. 851. 865. 866. 867. Frau 868. r Ovid, Jakob, 869. 870. Herr Neittier, Joh. Gg., Hammerwerk- und Blech⸗ Fabrik⸗Inhaber zu Krems in Steyermark. Nemeth, Johann v., k. k. een zu Verebely in Oberungarn. Nenning. Kaj., Wund- und Geburtsarzt zu Hohenfurth in Böhmen. Neudegg, Joſ., gräfl. Obergärtner zu Städ⸗ teldorf in Unteröſterreich. Nickels, Chriſtian, k. k. öſterr. Hauptmann zu Tarnow in Gallizien. Nickolits, Daniel von, Commitats⸗ Stuhlrichter zu Lippa im Bannate. Nieberle, Franz Auguſtin, Pfarrer zu Le— gau in Bayern. Niederwanger, Joſ., Lehrer an der po— mologifchen Anſtalt zu Pfalzen in Tyrol. Niesner, Anton Lukas, k. k. Profeſſor und Zeichnungsmeiſter zu Leipnik in Mähren. Nieter, Auguſt Ludwig Karl, k. preuß. penf. Oberlaades Gerichts⸗ Rendant zu Döllnig bei Halle a. S.. Nitzky, Joh. Graf v., k. k. Kämmerer, Ge⸗ richtstafel-Beiſizer ze. zu Torony in Ungarn. Nitzſche, Karl Heinrich, Berg- Kommife ſions⸗Rath, dann Direktor der k. ſächſiſchen Klöppelſchulen ꝛc. zu Erlahammer im ſäch⸗ ſiſchen Erzgebirge. Noack, Georg, großherz. heſſiſcher Hofgärt⸗ ner zu Beſſungen bei Darmſtadt. Nonnenbruch, Wilhelm, Geometer zu So- lingen in Rheinpreußen. Nußhart, Dr., Leopold, k. Kreismedizinal⸗ Nath in Paßau. Nyary, Rudolph Graf von, Herrſchaften⸗ Beſizer zu Gbellän in Ungarn. Obermair, Georg, Pfarrer zu Zell in Obere Oeſterreich. Obermayer, Mich., Hausbeſizer in Paßau. Oettinger, Ludwig v., k. k. dirigirender Cameral-Ingenieur zu Facset in Ungarn. Olivo, Anton, abſolv. Juriſt, Grundeigenthü⸗ mer ꝛc. zu Görz. Omchikus, Johann, Kaufmann zu Udbina in Croatien. Orlando, de, Franz Kav., Haus- und Wirthe ſchaftsbeſizer zu Cosmanos in Böhmen. Oswald, Georg, Bürger und Lederhändler zu Würzburg. Oſter, Friedr. Georg, Rentenverwalter zu Tann in Bayern. Otmer, Ludwig, Seifenſieder zu Goslar im Königreiche Hannover. Otto, Marie Wilhelmine, Stadtſchulen-Rek⸗ tors⸗Gattin ꝛc. zu Sobernheim in Rheinpreuß. Pfleger und Diſtrikts⸗Commiſ⸗ ſär zu Reichenau in Oeſterreich. Paar, Anton, Amtmann zu Fellendorf in preuß. Schleſien. Pachmayr, Fr. P. Stephan von, Pfarrer, Notarius und Gerichtstafel-Aſſeſſor zu Apa- thin in Ungarn. Ober⸗ bürgerl. Melber und 456 871. Herr Pachler, Anton, Dr. der Rechte in Gratz. 872. 873. 874. 875. 876. 877. 878. 879. 880. 881. 882. 883. 884. 885. 886. 887. 888. 889. 890 891. 892. 893. 394. 895. 896. 897. 298. 299. 900. 901. Frau Palocsay, Nina, Freyfrau v., zu Bodo- Pachner, Joſ., Ritter von, zu Krumau in Böhmen. Palica, Alex. Georg jun., Landſchafts— und Früchtenmaler ꝛc. zu Volosca in Iſtrien. Ho in Oberungarn. Herr Pampichler, Michael, Bürger und Garten⸗ Beſizer zu Stokerau bei Wien. Pany, Joſ., Hofgerichtsſchreiber und Reali⸗ täten⸗Beſizer zu Schlögel in Oeſterreich. Paris, Benedikt von, k. b. Kammerherr und Major der Landwehr zu Gailenbach in Bayern. Pataczka, Joſ. Ant. k. . Oberlieutenant in der Armee zu Cilli in Steyermark. Pauer, Joh. Joſ. v., Hammergutsbeſizer zu Wolfsbach bei Amberg in Bayern. Pauer, Joſeph, Apotheker zu Traunſtein in Bayern. Paumgartten, Silveſter von, Hofrichter des Stiftes Schlierbach in Oberöſterreich. Pauſchmann, Ant., k. b. Oberrechnungs⸗ Commiſſär in Paßau. Pauthner, Joh. Mich., Oekonom zu Stadt⸗ Scheinfeld. Frau Payr, Anna von, zum Thurmbach, k. k. Berg⸗ und Salinen-Beamtens-Gattin zu Hall in Tyrol. Herr Payr, Karl von, zum Thurmbach, Güterbe⸗ ſizer, dann k. k. Berg: nnd Salinen-Beam⸗ ter zu Hall in Tyrol. Payrl, Adam, Canonicus, u. d. 3. Kaplan zu Feldkirchen in Oberöfterreich. Peer, Joh. Paul, Stadt-Apotheker zu Brixen in Tyrol. Frau Pechy, Anna, Gräfin von, zu Bodo- HO in Oberungarn. Herr Peheliesnigg, Jakob, Pfleger der Herr⸗ Frau Petroczy, Suſi, von Petrocz, Herr P fi er, Chriſtoph, ſchaft Bleyburg in Kärnthen. Perssich, Johann, Bürger zu Petrinia in Croatien. Pertsits, Stephan, Spiritual der geiftlis chen Zöglinge zu Colocza in Ungarn. Peter, Lorenz, Pfarrer zu Neukirchen bei Fürſtenzell in Bayern. Petermair, Beno, Pfarrer zu Obereichſtädt in Bayern. Peterß, Joh. Daniel, Kaufmann zu Güſtrow in Mecklenburg'ſchen. geborne Dolco.ezeny v. Tothfallu zu Leutſchau in Ungarn. Magiſtratsrath in Lindau. Pflugſtädt, Fried., Rheinpreußen. Pfuhl, Adolph von, penſ. Sberförſter zu Hamm in Weſtphalen. Pichler, M., Lehrer zu Zorneding in Bayern. | Pidl, Andrä, Handelsmann und Bürgermeifter zu Riedenburg in Bayern. Pierl, Franz, k. k. Kameral- Verwalter zu Sachſenburg in Oberkärnthen. Kaufmann zu Cleve in 902. Herr Pierz, Franz, Pfarr - Vikar zu Petſch in 903. | 928. os 932. 933. Piris, Fried. Ludw., Pongratz, Oberkrain. Pigenot, Sebaſtian von, k. Kreisbaurath zu Paßau. Pilz, Franz Xaver, Kaſtner zu Rohitſch in Unterſteyermark. Pimpl, Franz, bürgerl. Hutmachermeiſter zu Saalfelden im Salzburgiſchen. Pindl, Mar, Eiſenhammerwerksbeſizer zu Edelhauſen bei Regensburg. Pircker, Valentin, Kunſtgärtner zu Mas ſelberg in Kärnthen. Inſpektor und Pfarrer zu Marnheim in Rheinbayern. Platzer, Peter von, Gutsbeſizer zu Gmünd in Kärnthen. Plettner, Franz Peter, Winzer und Büts ner zu Nordheim in Bayern. Poche, Franz, Hof und Bergwerkbeſizer zu Hudlitz in Böhmen. Pöhlmann, Karl Chriſtian, k. Revierförſter zu Engelthal in Bayern. 5 PO rök, Joh. von zu Szendrö, Gerichts- tafel⸗Beiſizer ꝛc. zu Podraisäny iu Ungarn. Pörtner, Valentin, Stadtſchreiber zu Ges rolzhofen in Bayern. Poglayen, Anna, k. k. Majors⸗Gattin zu Commorn in ungarn. Pohl, Anton, Pfarrer zu Grambſchütz in Schleſien. Pohl, Joſ., Kaufmann zu Troppau in öſterr. Schleſien. Pokorny, Ferdin., Gerichts-Aktuar zu Ro ſenberg in Böhmen. Polak, Anton, Dechant zu Weſſely in Böhmen. Foläkovies, Joh., Orts-Notar zu Hegyes in Ungarn. Pollhammer, Karl, Gerichts-Aktuar und Steuereinnehmer zu Gſtatt in Oberſteyerm. Pollin, F. X., k. Advokat zu Wörth in Bayern. Poloz Antoniewiez, Karl de; Büter: Beſizer ꝛc. zu Skwarzawa in Gallizien. Juſtin von St. Miklos und Oevan zu Rajetz in Ungarn. Ponkraz, Anton, Stadtgärtner zu Kamm in Bayern. Popp, Anton, k. Poſtverwalter und Reali⸗ täten⸗Beſizer zu Donauwörth in Bayern. Porubsky, Samuel von, Gerichts; Tafel⸗ Beiſizer ꝛc. zu Szent- Iväny in Ungarn. Madmſile. Poſchinger Babette, Großhändlerstoch⸗ Herr ter ꝛc. zu Pettau in Steyermark. Pourd, Seb. Theod., k. k. Rentmeiſter zu St. Michael in Lungau. Prandi, Jakob Edler von, Güterbeſizer in Trieſt. Pregl, Karl, Privatier und Garten-Beſizer zu Gerz. Preho F r, Georg, Gärtner zu Gaſſen. Preißler, Joſ. Dominik, Rektor zu ‚Gabel in Böhmen, 2 457 5 — — 934. Herr Preſchl, Michael, Meßner zu St. Peter in Wien. 935. — Preys, Sof. Andreas, Vegetabilien-Groß— händler zu Peſth in Ungarn. 936. — Prieſtersberg, Joh. Nep., Güter-Inſpek⸗ tor zu Wien. 937. — Prihoda, Philipp von, k. k. Cameral-Rent⸗ meiſter zu Peklin in Ungarn. 999. — Prinz, Joſeph, Pfarrer in Herrnleiß nächſt Aſpern. 939. — Prokopovitsch, Stephan Hyaeinth von, a Gerichtstafelbeiſizer ꝛc. zu Alt-Lublau in Ungarn. 5 ; 940. — Proli, Ludwig, Bürger zu Offenbach am Main. 94. — Pronay, Marm. von Töth-Prona und Bat. nitza, Gerichtstafel-Beiſizer zu Apathfalu in Ungarn. 942. — Proſch, Joh. Aug., Schloßgärtner zu Schwar— zenberg in Franken. 943. Frau Prummer, Theres, Weingaſtgebers-Wittwe Hr in Paßau. 944, Herr Prunhaber, Johann, k. Oberdreißiger und Wiener-Währungs-Caſſier zu Caschau in Ober-Ungarn. 945. — Puchmüllner, Ant., k. k. Kommerzial⸗Zoll⸗ Einnehmer zu Minschek in Ungarn. 946. — Puchwein, Ferd., Lehrer zu Gröbming in Oberſteyermark. 947. — Pungg, Sebaſt., Probſt eines Collegiat-⸗Stif— tes, geiſtl. Rath ꝛc. zu Innichen in Tyrol. 948. — Purgold, Auguſt, herzl. Revierförſter zur Fröh— lichenwiederkunft im Sachſ. Altenburg'ſchen. 949. — Puſt, Ant., bürgl. Handelsmann zu Va in in Croatien. 950. — QAueifer, Auguſtin, Verwalter der Herr— ſchaft Thurn in Krain. 951. — Auentell, Max Karl, Freyherr v., k. k. öfter: reich'ſcher quit. Oberlieutenant, zu Schwann— dorf in Bayern. 952. Moſlle. Rabe, Nannette, Muſikustochter zu Wien. 953. Fräulein Kad vans z k y, Thereſe von, aus Marksdorf in Oberungarn. 954. Herr Räpplee, Fried. Herrmann, Apotheker zu Frauenſtein in Sachſen. 955. Frau Raiſp, Theres, Gattin des Hrn. Bürger— meiſters der k. k. Kameral-Stadt Pettau in Steyermark. 8 936. Herr Ramutha, Alois, Handelsmann und Guts— Beſizer in Laibach. 97. — Ramutha, Franz, Oekonomie-Beamter zu 2 Wurmberg in Unterſteyermark. | 959. — Rattinger, Mathäus, Kunft: und botani— ſcher Gärtner zu Bialykamien in Gallizien. 959. — Rauda, Joſeph Maria, Rechnungs-Reviſor zu Hartenſtein im ſächſiſchen Erzgebirge. 960. — Rautenbach, C. L., Zeichnungs- Lehrer zu Soeſt in Weſtphalen. 961. — Rebholz, Joh. Martin, Med. Dr., und k. b. Gerichts-Phyſikus zu Haßfurt. 962. Fräulein Reder, Babette, k. b. Diſtrikts⸗Phyſikus⸗ Tochter zu Melerichſtadt in Bayern. 963. Herr Reder, Iwan, k. hannover'ſcher Weg: Baus Inſpektor zu Elze in Hannover. 964. — Reeſchuch, Franz, Amts-Direktor zu Perutz in Böhmen. 965. — Reh, Johann, Sägemüller zu Augsburg. 966. — Rehmann D., Wilh., fürſtl. Fürſtenberg⸗ ſcher Hofrath und Leibarzt zu Donaueſchingen. Reichhard, Ignaz, k. k. Hauptmann zu Pettau in Steyermark. Reineke, Joh. Chriſt. Lud., Kaufmann zu Braunſchweig. Frau Reiſchach, Antonie, Freyfrau von, zu Imen⸗ dingen im Großherzogthume Baden. 970. Herr Reiſchel, Amtmann zu Schmatzfeld am Harze. 971. — Reiſſert, Auguſtin, Hofgärtner zu Schön⸗ buſch bei Aſchaffenburg. 972. — Reiß, Joſeph, k. k. Oberlieutenant zu Prae- 5 misl in Gallizien. 973. — Reitbacher, Sigmund, Oekonom zu Kalk . berg bei Vilshofen in Bayern. 974. — Reiter, Engelbert, Schullehrer und Organiſt . zu Grafing bei München. 975. — Remmele, Achatius, Handlungs-Commis in Augsburg. 976. — Remenyik, Andreas von, Grundherr zu Csetnek in Gallizien. 977. — Renati, Franz Wilh., Hammerwerks- und Gutsbeſizer zu Murau in Oberſteyermark. 978. — Rendl, Leopold, regulirter Chorherr zu Klofter : Schlögl in Ober-Oeſterreich. * 979. — Renner, Karl von, Rechnungs: Dfjizial der k. k. montaniſchen Hofbuchhaltung in Wien. 980. — Reuſch, Max Ad., Bürgermeiſter zu Beren⸗ ſen bei Lüneburg. 981. Frau Reuttner, Gräfin von Weyl, Herrſchafts⸗ Beſizerin zu Achſtetten. 982. Herr Rezehaunek, Ant. Vinzenz, k. b. Wund⸗ Arzt am Berghof bei Füſſen in Bayern, 9883. — Rhedei, Ladislaus Graf v., k. k. Kammerherr zu Klauſenburg in Siebenbürgen. 984. — Richter, C. A., herz. Hofgärtner zu Deſſau 8 in Anhalt. 985. — Richter, Joſ. E. W., Kurprieſter und Ka⸗ techet zu Raudnitz in Böhmen. 986. — Richter, k. penſionirter Lieutenant ꝛc. zu Annabrunn bei Mühldorf in Bayern. 987. — Rieder, Dr. Karl Gg., geiſtl. Rath, De ſtricts⸗Schulen⸗Inſpektor, Dekan und Pfau rer zu Roſenheim in Bayern. 988. — Riederer, Joſ., Krämer zu Elbach in Bayern. 989. — Riedhamer, Bonif., Pfarrer zu Bernried in Bayern. 990. — Riegel, Dominikus, Amts- und Gerichts- Aktuar zu Lomnitz in Böhmen. 991. — Riehr, Michael, Pfarrer zu Geyersberg in Oeſterreich. 992. — Riekl, Joſ. Mart., Gärtner der botaniſchen Geſellſchaft in Regensburg. 993. — Rieppel, Sof. Mart., Hammergutsbeſizer zu Hopfau in Bayern. 994. — Rippe, Alexander, Haus- und Gartenbeſizer ꝛc. zu Wien. 59 1018. 458 995. Herr Riſch, Karl, Weinhändler zu Reifferſcheid 996. 997. 998. 999. 1000. 1001. 1002. 1003. 1004. 1005. 1006. 1007. 1008. 1009. 1010. 1011. 1012. 1013. 1014. 1015. 1016. 1017. 1019. 1020. 1021. 1022, 1023. in Rheinpreußen. Ritter, Joh. Georg, Entrepreneur der deutſchen europäiſchen Kunſt⸗ und Buchhand⸗ lung zu Philadelphia in Nord-Amerika. Robke, Chriſtoph, Pfarrer zu Glane im Fürſtenthume Osnabrück. Rochleder, Ant., Apotheker und Hausinha⸗ ber zu Wien. Rockendorfer, Heinrich, Hofgärtner zu Brezowieza in Croatien. Röbbelen, Heinrich Aug., Dr. zu Gronau im Hildesheim'ſchen. Röckel, Alois, Reichsritter Edler von, Pfar— rer zu Wieſenacker in Bayern. Röllinger, Joh. Aegydius, Wundarzt und Oekonom zu Hammelburg in Bayern. Römer, Simon Gottlieb, Dr. Med. et Chir., k. k. Arzt zu Kronſtadt in Sieben— bürgen. Römhild, Johann Volpert, Lehrer zu Nie— derwerrn bei Schweinfurt in Bayern. Rößler, Heinrich Ernſt, Ober-Inſpektor zu Burg⸗Schlitz in Meklenburg-Schwerin. Rößler, Johann, Juſtizrath zu Teplitz in Böhmen. Roger, Auguſt, gräfl. penf, in Augsburg. Rohde, C. W., Bürgermeiſter zu Homberg in Churheſſen. Rooſchütz, Gottlieb Lud., königl. Ober— Amts-Richter zu Marbach in Württemberg. Roſenbaum, Emanuel, Ritter von, Oeko— nomiebeſizer zu Horzowitz in Böhmen. Roſenbaum, Joſ. Karl, hochgräfl. Eszter- häzyſcher Sekretär in Wien. Roſenbuſch, Joh. Arnold, Schönfärber zu Klobauk in Mähren. Roſenſtiehl, J. G., Lehrer zu Neuwied in Rheinpreußen. Rosmini, Johann Bapt. Ritter von, Dr. der Rechte, Advokat und Güterbeſizer zu Trieſt. Roſſy, Joſeph Alois, Bürgermeiſter zu Schön— berg in Mähren. Rothhamer, Andrä, Lehrer und Aufſchläger zu Kirchdorf bei Aibling in Bayern. Rottenhan, Luiſe, Gräfin v., Gutsbeſizerin zꝛc. zu Merzbach in Bayern. Rotenhan, Sigmund Freyh. v., k. b., auch k. preuß. Kammerherr zu Markt Rentweins— dorf in Bayern. Rubeſch, V. Chriſt., Hauptſchuldirektor, bi- ſchöfl. Notar nnd Dechant zu Haida in Böhmen. Rudits v. Almas, Dr., Joſ., Grundherr zu Kumbaja, Gerichtstafelbeiſizer ꝛc zu Ma— ria-Tberesianopel in Ungarn. Ruff, Joſ., Amts-Reviſor zu Achern im Großherzogthume Baden. Rückert, Adam, k. Rentbeamter zu Ebern in Bayern. Rüdiger, k. großbritt. hannöv. Amtmann zu Nienover in Hannover. Rentbeamter — 1024. Herr Run d, Bernhard, k. b. Reglerungs⸗ Rath 1025. — 1026. 1027. 1028. 1029. 1030. 1031. 1032. 1033. 1034. 1035. 1036. 1037. 408d, 1039. 1040. 1041. 1042. 1043. 1044. 1045. 1046. 1047. 1048. 1049. 1050. 1051. in Paßau. Runge, königl. Depofitar, Kaſſen-Rendamt de. zu Landsberg in Preußen. Ruprecht, Joh. Bapt., Pfarrer zu Feld⸗ moching in Bayern. Rupprecht, J. M., Kaufmann und Fabrik⸗ Inhaber zu Mittelwalde in Preußen. Rupprecht, Joh. Steph., Kaufmann zu Neutitſchein in Mähren. Ruziczka, Andreas, Cooperator zu Tie⸗ ſchelitz nächſt Ollmütz in Mähren. Ruziezka, Joſeph, Kommiſſär der k. k. Cataſtral-Schäzung zu Oberhollabrunn in Niederöſterreich. Rzehak, Martin, k. k. erzherzogl. Wirth⸗ ſchafts-Inſpektor zu Teſchen in Schleſien. Sachs, Ferdinand von, Kanonikus zu Holle im K. Hannover. Sagerer, Bernhard, Pfarrer zu Nieder⸗ bergkirchen in Bayern. Saharek, Joh., k. k. Haupt⸗Zolllegſtatts⸗ Kollektant zu Brody in Gallizien. Sailer, Benedikt, Obertaxator bei der k. b. unmittelbaren Steuer-Kataſter-Commiſſion in München. Sailer, Franz de Paula, Inhaber des Edelſizes und Heilbades zu Adelholzeu in Bayern. ; Saitz, Athanaſius, k. k. Profeſſor, Direktor der Hauptſchule, Pfarr-Adminiſtrator ꝛc. zu Karlſtadt in Croatien. Sajowitz, Math., Verwalter der Herrſchaft Reifenſtein in Steyermark. Saltzmann, Joh., fürſtbiſchöfl. Intendant zu Abtei Oliva bei Danzig. Sa massa, Ant., Kunſt⸗ und Glockengießer zu Laibach in Illyrien. Sam müller, Joh. Bapt., Pfarrer zu Dei: ning in Bayern. Sanens, Jakob, Schulinſpektor und Pfar⸗ rer zu Merazhofen in Württemberg. Sartorius, Franz Gabriel, k. Regierungs— Sekretär in Paßau. Sartory, Johann Georg, Kaufmann und Großhändler zu Peſth in Ungarn. Schabsky, Joſ. Ferd., Buchhalterei-Ad⸗ junkt zu Pettau in Steyermark. Schad, Johann Ulrich von, Partikulier zu Ulm in Württemberg. Schäfer, Chriſtoph, k. Poſt⸗Expeditor zu Feuchtwangen in Bayern. Schäffer, Fried., penſ. k. k. Major zu Bregenz am Bodenſee. Schaller, Paul Seb., Pfarrer zu Kainach in Unterſteyermark. Schara, Joſeph, Konſiſtorial⸗Rath, biſchöfl. Be zirks-Vikar und Pfarrer zu Liebeshauſen in Böhmen. Schatz, Chriſtian Gottfried, Darm: Seiten: Fabrikant und Muſik-⸗Inſtrumenten⸗Händler zu Neukirchen im Voigtlande. 1052. Herr Schediwy, Johann Alois, Rentmeiſter zu 1053. 1054. 1055. 1056. 1057. 1058. 1059. 1060. 1061. 1062. 1063. 1064. 1065. 1066. 1067. 1068. 1069. 1070. 1071. 1072. 1073. 1074. 1078. 1076. 1077. 1078. 1079. 1080. 1081. 1082. 1 459 Budkau in Mähren. 0 Schedl, Leopold, Handelsmann und Fabrik— Inhaber in Wien. Scheibenig, Barth., k. k. Poſtmeiſter zu Möttling. Scheibler, Adolph, Inhaber einer Spinn— Maſchine zu Eupen bei Achen. Scheidtweiler, Theod., Samenhändler zu Köln am Rhein. Schenk, Eduard v., Exzellenz, k. b. Staatsmini: ſter des Innern ꝛc. in München. Schenk, Georg Edler von, k. k. penſ. Haupt: mann zu Drohobyez in Gallizien. Scherrer, Joh. Jak., Hauptmann zu Für: ſtenau in der Schweiß. Scherzer, J. G., bürgerl. Gaſtgeber und Hausbeſizer in Wien. Scheucher, Joſeph, Landarzt zu Miesbach in Bayern. Schielder, Joſ. Wenzl, Apotheker zu Waid— hofen in Oeſterreich. Schieß, Jakob, Zeichner in einer Cottun— Fabrik zu Cosmanos in Böhmen. Schifferl, Joſeph, Pfarrer zu Kirchdorf bei Aibling in Bayern. x Schiffner, Joſ. Karl, Benefiziat am Berg bei Rohrbach in Oberöſterreich. Schildenfeld, Vinzenz Ritter von, k. k. Hauptmann zu Laibach in Illyrien. Schill, Chriſtoph, k. b. Landrichter zu Dil⸗ lingen in Bayern. Schiller, Simon Thadäus, Patrimonial— Richter zu Schenkenau in Bayern. Schlechl, Joſ., Advokat zu Hall in Tyrol. Schleis, Mar Joſ. v., k. Negierungs-Se— kretär in Paßau. 5 Schmeller, Dr. Andreas, k. b. Univerſitäts⸗ Profeſſor, Cuſtos der k. Hof- und Staats— Bibliothek ꝛc. in München. Schmid, Alois, penſ. Feldwebel zu Mirs⸗ bach in Bayern. Schmid, Anton, herrſchaft. Kunſtgärtner in Rogau. Schmid, Franz, k. Kreisforſt-Inſpektor in Paßau. Schmid, Joh. Bapt. v., Appellationsgerichts⸗ Direktor zu Amberg in Bayern. Schmid, Dr. Joſ., k. Landgerichtsarzt zu Viechtach in Bayern. Schmid, Leopold, Stiftspfarrer zu Schlier⸗ bach in Oberöſterreich. Schmidt, Ferd. Joſ, Handelsmann zu Lai⸗ bach in Illyrien. Schmidt, A. St., Tabaksfabrikant in Qua⸗ kenbrük. Schmidt, Joh. Karl Gottl., Kantor zu Wehlen bei Pirna in Sachſen. Schmidt, Karl Fried., Rentamts⸗Oberſchrei⸗ ber zu Forchheim in Bayern. Schmitt, Joh. Michael, I. Lehrer zu Bur⸗ kardroth in Bayern. 1083. 1084. 1085. 1086. 1087. 1088. 1089. 1090. 1091. 1092. 1093. 1094. 1095. 1096. 1097. 1098. 1099. 1100. 1101. 1102. 1103. Frau 1105. 1106. 1107. 1109. 1110, 1111. 1112. 0 Herr Schmoll, Karl, k. k. Kammeral-Verwalter — und Bezirks Commiffär zu Adelsberg in Il— lyrien. Schmutz, Joſ. Friedr., k. k. Poſtmeiſter und Gutsbeſizer zu Wippach in Krain. Schneider, J. G., Keller-Pächter zu Wald⸗ heim. Schneider, Joh. Nep., Patrimonialrich⸗ ter zu Lechhauſen in Bayern. Schneider, J. M., großbritt. hannöv. Ka: pitän zu Burgdorf bei Hannover. Schneider, Joh. Paul, Magiſtrats-Rath und Bürger iu Straubing. Schneider, Johann Traugott, Polizeiſekre— tär u. d. 3. Direktor der naturforſchenden Geſellſchaft zu Görlitz. Schneider, Samuel, Magiſter zu Baſel in der Schweiz. Schneidt, Joh. Bapt. von, k. k. Kaſſe⸗ Kontrollor zu Hradek in Ungarn. Fräulein Schnitzlein, Johanna, Dechants-Toch⸗ Herr Schnorr, 1104. Herr ter zu Weimersheim. Georg Sigm., Patrimonialrich— ter zu Arzberg in Bayern. Schönauer, Joſ., Pfarrer zufSt. Mariakir— chen in Bayern. Schönbauer, Dr. Vinzenz v. k. k. Profeſ⸗ ſor zu Waitzen bei Peſth in Ungarn. Schönberger, Philipp, ehemaliger Land— gerichts-Oberſchreiber in Vilshofen. Schöpfer, Franz Xav. von, Privatier in Salzburg. Scholz, Joſ., Kunſtgärtner zu Bosjukovina in Croatien. Schomburgk, Robert, Kaufmann in Leip⸗ zig. Schonner, Paul, Privatier in Wien. Schopf, Franz Joſ., Juſtiziär mehrerer Herr: ſchaften zu Budwitz in Mähren. Schorner, Jak., Buchhändler in Straubing. Schrafl, Maria, bürgerl. Lederermeiſterin zu Pettau in Steyermark. Schramm, Kantor und Lehrer zu Schön: waldau in Niederſchleſien. Schrikell, Albert Ferd., k. Material-Ren⸗ dant an der Saline Dürnberg in Preußen. Schröfl, Kajetan, Bürger und Samen: Händler zu Gratz in Steyermark. Schubart v. Kleefeld, Ritter v., Güter⸗ Beſizer, zu Fünfſtetten in Bayern. Schubert, Karl, k. k. Straffen: und Brü⸗ kenbau⸗-Commiſſär zu Tarnow in Gallizien. Schuderoff, Dr. Jonathan, herzogl. Eon: ſiſtorial-Rath, Superintendent und Oberpfar— rer zu Ronnenburg. Schufflay, Alex. Philipp v., Oekonomie⸗ und Juſtiz⸗ Verwalter zu Groß⸗Ribnik in Erdatien. Schüftarz, Ignaz, Oberbeamter bei der Herrſchaft Thurnthal in Oeſterreich. Schüll, Johann Jakob, Tuch: und Papier- Fabrikant zu Düren in Rheinpreußen. 440 1113. Herr Schütz, Joſeph, Kleidermacher und Beſizer | 1141. Herr Selbſtherr, Karl, Kaufmann uud Wein mehrerer Gärten zu Klauſenburg in Sieben: bürgen. 1114. Frau Schullenburg⸗Wolfsburg, Charlotte, Gräfin von, zu Wolfsburg bei Magdeburg in Preußen. 1115. Herr Schuller, Anton, Bürger und Apotheker in Vilshofen. 1116. — Schuller, Joſeph, Apotheken- Proviſor zu Altenötting in Bayern. 1117. — Schulte, Fried. Aug., Kaufmann zu Rheyd in Rheinpreußen. 1118. — Schultz, Fried. Wilh., Handelsgärtner in München. g 1119. — Schuppe, Fried. Aug., k. preuß. Commiſe ſions⸗ Rath, Bürgermeiſter, Juſtiz-Com⸗ miſſär ꝛc. 2e, zu Obisfelde in Preußen. 1120. — Schwab, Johann Val., Pfarrer zu Ober fellabrunn in Niederöſterreich. 1121. — e Kunſtgärtner zu Seppau in Schle⸗ ten. 1122. Frau Schwachenberg, Henriette von, Gutsbe⸗ ſizerin zu Hove bei Hagen in der Grafſchaft Mark. 1123. Herr Schwaiberger, Joſeph, Pfarrvikar zu Frankenburg in Oberöſterreich. 1124. — Schwanda, Emerich, k. k. Kameral-Ver⸗ walter zu Facset im Banate. 1125. — Schwarz, Heinrich, Regiſtraturgehilfe in München. 1126. — Schwarz, Wilhelm Eberhard, Lehrer zu Beckum in Weſtphalen. 1127. — Schwarz, Hofrath, königl. Bräuerei-Admi⸗ niſtrator in Nürnberg. 1188. — Schwertzell, G. Lud. Wilh. von, Rittmei⸗ ſter und Güterbeſizer zu Willingshauſen in Kurheſſen. 1129. Fräulein Schwertzell, Wilhelmine von, Ritt⸗ meiſters⸗Tochter zu Willingshaufen in Kur⸗ heſſen. Herr Schw immer, Joſeph, k. Rechnungsführer bei der königl. Gewehrfabrike zu Amberg in Bayern. 1131. — Schwind, Joſeph, Wundarzt und Markt⸗ Richter zu Groß Siegharts in Unteröfterr. 1132. — Seefeldner, Joſeph, Bürger und Galan— terie-Waarenhändler zu Peſth in Ungarn. 1183. — Seelig, Georg, Dr., k. b. Landgerichts⸗ Phyſikus zu Waldſaſſen in Bayern. 1134. — Seelſtroem, Friedr., Baron v., k. ſchwe⸗ diſcher Hofſekretär zu Mannheim in Baden. 1135. — Sega, Alois Anton, Pfarrer zu Hradeſchitz in Böhmen. 1436. — Seidel, Franz, Kaufmann und Gutsbeſizer zu Karlſtadt in Groatien. 1137. — Seidel, G. F., Handelsgärtner in Dresden. 1138. — Seimel, Jakob, gräfl. von Montgelas'ſcher Obergärtner zu Bogenhauſen in Bayern. 1139. — Seits, Tobias, Pfarrer zu Oberhofen bei Mondfee in Oeſterreich. 1 . 1140. — Seitz, J. E., Handlungs- Aſſocie zu Roth bei Nürnberg. Händler zu Breslau. 1142. Frau Semsey, Eva von, geborne Gräfin v. Keke- vich, Sternkreuz-Ordens-Dame zu Enyicke in Oberungarn. — Semsey, Marie von, geborne Gräfin von Andrässy zu Sacza in Oberungarn. 1144. Herr Sengebuſch, Fried., Kunſt⸗ und Handeks⸗ Gärtner zu Neubrandenburg in Mecklenburg⸗ Strelitz. : 1143. 1145. — Seraschin, Joſ., k. k. Lofals Kaplan zu Kattinara bei Trieſt. 1146. — Serpes, Ludw. Freyherr von, k. k. Oberſt⸗ 10 Wachtmeiſter zu Tengelitz in Ungarn. 1147. — Seutter, Albr. Ludw. v., k. b. Regierungs⸗ Vice-Präſident zu Speyer in Rheinbayerm 1148. — Seybold, Karl Wilh., priviligirter Apothe⸗ ker zu Adorf und Neukirchen im Voigtlande. 1149. — Seyfert, Johann Wilh., Wundarzt und Mühlenbeſizer zu Daſchitz in Böhmen. 1150. — Seyfried, Johann Michael, Lehrer zu Weiler bei Feldkirch im Vorarlberg. 1151. — Seyß, Georg, k. k. Bollgefälls : Beamter zu Haſelbach in Böhmen. l 1152. — Seywald, Johann, gräfl, Kunſtgärtner zu Salaberg in Niederoöſterreich. Ar 1155. — Siebeneicher, Joachim Ludolph, Dr. Med, und Hofapotheker zu Breitenbach am Thik⸗ ringer Walde. 1134. — Siebenpfeiffer, Dr., k. Land⸗Commiſ⸗ ſär zu Homburg in Rheinbayern. 11535. — Sieber, Georg Bonifaz, Gymnaſial-Pro⸗ feſſor zu Straubing in Bayern. E 11565. — Siberer, Johann Alois, Wunds und Ger burtsarzt zu Waidring in Tyrol. 1157. — Siebert, Balthaſar, geheimer Regierungs⸗ Rath zu Darmſtadt in Heſſen. 1158. — Siegfried, J. A., Kaufmann und Holz⸗ Händler in Magdeburg. 1159. — Sigerus, Peter, Apotheker zu Hermanns ſtadt in Siebenbürgen. 1160. — Silbermann, Joſeph von, Gutsbeſizer zu Straß bei Neuburg a. D. in Bayern. 1161. — Simeth, Franz Andrä, Pfarrer zu Bogen⸗ berg in Bayern. Simon, Franz von, Comitats-Aſſeſſor zu Hodos im Banate. Sintzl, Joſeph, k. b. Forſtamtsaktuar zu Horlach in Bayern. 1162, — 1163. — 1164. — Sixt, Ferdinand, Mühlinhaber zu Roßhof bei Murek in Unterſteyermark. 1165. Frau Ska], Joſephine, Freyin von, Gutsbeſizerin zu Jungferndorf in öfterr. Schleſien. 1166. Herr Skarpil, Franz, Zahlmeiſter der k. k. Mi⸗ litär-Akademie zu Wiener-Neuſtadt in Nie- deröſterreich. 1167. — Skubitz, Joſeph, Herrſchafts Verwalter zu Thurn in Illyrien. : 1166. — Sluga, Auguſtin, Domherr, Dechant und Stadtpfarrer zu Krainburg in Kärnthen. 1169. — Smetana, Heinrich, Ritter von, zu Hayon in Mähren. 441 1170. Herr Sohr, Regierungsrath in Breslau. 1171. 1172. 1175. 1174. 1178. 1176. 1177. 1178. 1179. 1180. 1101. 1182, 1105, 1184, Frau 1195. 1196. 1187, Herr 1188. 1189. 1190, 1191. 1192, 1195. 1194. 1195, 1190. 1197. 1190. Herr Frau Sokup, Prokop, Steuereinnehmer zu Pe— rutz in Böhmen. Soltesz, Georg von, k. k. penſ. Lieute— nant u. Comitats-Aſſeſſor zu Lippa im Banate. Sommer, Alois, Gutsbeſizer zu Flape in Weſtphalen. Sommer, Fried., Hofgerichts-Auscultator zu Olpe in Weftphalen, - Spaur, Karl, Graf von, k. k. Kämmerer und Oberſt in der k. k. Armee zu Innsbruck. Spengler, Karl, Oberamtmann zu Swi— gan in Böhmen. Sperling, Karl, Kunſtgärtner zu Freyhan in Schleſien. 1 Speth⸗Granheim, Freyherr von, zu Granheim in Württemberg. Spiegler, Joſeph, Pfarrer zu Autenried in Bayern. Spillmann, Andreas von, k. k. Hauptmann in der Armee zu Przehorzow in Böhmen. Spiring, Johanna, Freyfrau von, k. b. Kammerherrns- und Güterbeſizers-Gemah— lin zu Fronberg in Bayern. Spitzenberg, Franz Xaver, Baron von, Excellenz, k. württemberg'ſcher General, zu Stuttgart. Spleny, Ignaz, Baron von, k. k. oͤſterr. Feldmarſchall-Lieutenant, Excellenz, zu Peſth in Ungarn. Sponnagel, Veronika, Bräuerei- und Rittergutsbeſizerin zu Thorn in Preußen. Stadnicki, Johann, Graf o., galliziſcher Landſtand und Erbherr zu Poratin in Gallizien. Stainer, Theres, k. k. Poſtmeiſtersgattin zu Kemmelbach in Niederöſterreich. Stand, Stephan von, k. k. Hauptzollamts—⸗ Controllor zu Chwalowice in Gallizien. Stark, Auguſtin von, Dom-Kapitular ꝛc. in Augsburg. Stauber, Mar Nep., Stadtapotheker zu Straubing in Bayern. Staudenmeyer, Friedr., Handelsgärtner in Ulm. Stauffer, Gottlieb, Gutsbeſizer zu Gam— pelen in der Schweitz. g Steffula, Johann, k. k. Hauptzollamts— Controllor zu Pettau in Steyermark. Stefula, Andreas Alois, k. k. Grenzver⸗ waltungs⸗Oberlieutenant zu Kloſter Ivanitsch in Groatien, Stein, Ernſt Julius, fürſtl. Hofgärtner zu Detmold. Stein, Fried. Guſtav v., Erzherzogl. öſterr. Hofmarſchall zu Schaumburg an der Lahn. Stein, Ignaz, Kaplan zu Gurſchdorf in öſterr. Schleſien. Steindl, Johann Bap., Edler v. Sonnen: ſtein, Landgerichts- und Bezirks⸗Chirurg zu Greiſſenegg in Steyermark. Frau Steiner, Anna, Haus: und Gartenbefizerin in Wien. 1199. Herr Steiner, Johann, k. k. Oberförſter zu 1200. 1201. 1202. 1203. 1203. 1205. 1206. 1207. 1208. 1209. 1210. 1211. 1212. 1215. 121% 1215, 1216, 1217. 1218, 1219, 1220. 1221. 1222. 1223. 1224. 1225. 1226. 1227, 1228, Werfen in Tyrol. Steinhauſer, Franz, Ritter von, Herr⸗ ſchaftsbeſizer zu Bulgarn in Oeſterreich. Steinhauſer, Karl, Pfarrer zu Mood bach in Oberöſterreich. Steininger, Joh. M., Handelsmann zu Ried in Oberöſterreich. Stelzhammer, Joſeph, Martin in Oberöſterreich. Stelzle, Johann Nepomuk, Buchbinder und Lehrer zu Waſſeralſingen in Württemberg. Stengel, Gottfried Leop., Freyherr v, k. b. Regierungsrath zu Regensburg. Stengel, Karl v., k. b. Regierungs-Direktor zu Speyer. Sterb, M. K. A., Pfarrer zu Untereiſts⸗ heim in Württemberg. Sterler, Dr., Alois, königl. Profeſſor der Botanik ze. ꝛc. in München. Sterr, Anton, k. k. Rittmeiſter und Mili⸗ tär = Geftütts = Kommandant zu Piber in Steyermark. Steyerer, Franz Xaver, bürgl. Schuhma⸗ cher zu Beilengries in Bayern. Steyrer, Joſeph Anton, Handelsmann zu Murau in Steyermark. Stetter, Andrä, k. Regierungs und Fiss kal-Rath in Paßau. Stich, Joh. Bapt., Handelsmann zu Titt⸗ moning in Bayern. Stichaner, Joſeph von, k. b. Staatsrath, General-Commiſſär und Regierungs-Prä— ſident zu Speyer in Rheinbayern. Stiepanek, Johann Nep., Theater-Direk— tor ꝛc. ꝛc. zu Prag. 5 Stießberger, Franz Xaver, Kaufmann in München. > Stökl, J., Lehrer zu Vierkirchen in Bayern. Stöttner, Johann Michael, Weinhändler in Nürnberg. Stollberg, Fried. Dorothee, k. Juſtiz⸗ Räthin zu Weiſſenſee in Thüringen. Stozingen, Eliſe, Freyfrau von, geborne Du Mont zu Steißlingen in Baden. Strahl, Komerzien-Rath zu Glogau in Schleſien. Stransky, Johann, Burggraf zu Boreen- ezin in Gallizien. Sirassoldo, Anton, Graf von, Freyherr von Villa nova, Herrſchaftbeſizer ꝛc. ꝛc. zu Görz in Illyrien. Strauß, Johann, Dr., k. k. Kontumazarzt zu Pancsova im Banate. Streicher, Gottlieb, Schreinermeiſter zu Waſſeralfingen in Württemberg. Streitel, Joſ., k. b. Poſtmeiſter zu Bay: reuth in Bayern. Streitl, Joſ., bürgerl. Gärtner zu Mur nau in Bayern. Streng, Alois, Apotheker zu Burglengen⸗ feld in Bayern. Lehrer zu St. 00 1244, 1245. 1246. 1242. 1248. 442 Herr Stricker, Chriſtian, erſter Aufſichtsbeamter des Zimentirungsamtes zu Wien. Strobel, Chriſteph, Edler von, Kanoni⸗ kus und Pfarrer zu Wallern in Oberöſterreich. Stroof, Johann Theodor, Kaufmann zu Köln am Rhein. Stubenrauch, Maximilian von, Stadt⸗ Schreiber in Straubing. Sturm, Franz Xaver, k. Lehrer zu Marn⸗ ſtein in Bayern. Sturmb, Kaspar, Pfarrer zu Ramſau in Bayern. Stutterheim, Fried. von, geheimer Rath und Kammer: Präfident, Direktor der alten— burg'ſchen pomologiſchen Geſellſchaft ꝛc. ꝛc. zu Altenburg in Sachſen. Sturz, Dr., Melchior, gräfl. Leib- und Gerichtsarzt zu Caſtell in Bayern. Süning, Rudolph, k. großbritt. hannöv, Poſtoffiziant zu Sulingen in Hannover. Süß mann, Chriſtian Auguſt, Advokat und Notar zu Neuhaus bei Bremen. Suppantschitsch, Johann Paul, Han⸗ delsmann und Realitätenbeſizer zu Laibach in Illyrien. Supersperg, Anton, k. k. Poſtmeiſter und Handelsmann zu Sachſenburg in Ober: Kärnthen. Sußdorff, Chriſt. Fried., Kunſtgärtner-Ge⸗ hilfe aus Eiſenach. Sutner, Joſ., k. b. Rechnungs-Commiſſär bei der k. Staats-Schulden-Tilgungs-Com⸗ miſſion in München. Szabo, Karl von, Gerichtstafelbeiſizer zu Tällyä in Ungarn. Szekely von Doba, Apotheken-Eigenthü— mer zu Peſth in Ungarn. Szent-Ivany de Eudem, Anton von, mehrerer Comitate Gerichtstafelbeiſizer, ju— bilirter Präfekt ꝛc. ꝛc. zu 10 tis in Ungarn. Szepeshäzy, Karl von, k. ungarifcher Landes-Commiſſar zu Raschau in Oberun⸗ garn. Szepeshäzy, Ludwig von, Pfarrer zu Felso-Repas in Oberungarn. Szereeseny, Guſtav Anton von, k. k. Zollamts-Kontrollor zu Saming in Ober— Oeſterreich. 1249, Frau Szerentsy, Thereſe von, geborne von Radvansky, zu Raschau in Oberungarn. 1250, Herr Szilass y, Joſeph von, Gomitats- Ober: Commiſſär zu Cossontz- Tugär in Ungarn. 1251. Frau Szilassy, Katharina von, k. k. Hofräthin zu Peſth in Ungarn. 1252. Herr. Sz mendrovich, Paul von, Pfarrer zu 1255. 1254. 1255. — St. Martin sub Okirch in Groatien. Szonragh, Wilhelm von, Gutsbeſizer und Exator des löbl. Gömörer - Comitats zu Dopschau in Ungarn. Szollusz, Karl von, k. k. Salzamts⸗Con⸗ trollor zu Hradek in Ungarn. Tafler, J., Rentenverwalter zu Hagenau. 1256. Herr Takats, Alois von, mehrerer Comitate 1257. 1258. 1250. 1260. 1261. 1262. 1265. 1264. 1265. 1266. 1267. 1268. 1269. 1270. 1271. 1272. 1275. 1274. 1275. 1276. 1277. 1279, 1279. 1280. 1281. 1282. 1283. 1204. Gerichtstafel-Beiſizer, Güter-Präfekt ꝛc. ꝛc. zu Preßburg in Ungarn. Tamme, Franz, Wundarzt zu Neuſchloß in Böhmen. Tann, Heinrich, Freyherr von der, k. b. Kämmerer zu Tann in Bayern. Tarnavsky, Viktor, Pfarrer zu Prussy in Polen. . Tatzmann, Stephan von, Diſtrikts-G neral-Perzeptor zu Jasz- Bereny in ungarn. Tauffkirchen, Wilhelmine, Gräfin v., ges borne Gräfin von Orttenburg, zu Kleeberg in Bayern. Tautphöus, Freyherr v., k. b. Regierungs⸗ Vice-Präſident zu Regensburg. Tein, ulrich von, Pfarrer und Diſtrikts⸗ Schul-Inſpektor zu Zehl in Bayern. Teindl, Joh. Ubald, Präfekt an der k. k. Thereſ. Ritter-Akademie in Wien. Teubern, von, herzogl. Forſtrath zu Klo⸗ ſter⸗Lausnitz in Sachſen.“ Thieme, Gottlob Auguſt, Kaufmann zu Görlitz in der Lauſitz. Thieme, Konrad Julius, Dr, der Philos ſophie in Leipzig. Thiebault, Gerhard von, Hauseigenthü⸗ mer in Prag. 5 Thies, Joh. Georg, Gaſtwirthſchafts⸗Beſizer zu Sprakenſehl im Lüneburg'ſchen. Thilen, Franz, Apotheker in Wien. Thomke, Andreas, Landwirthſchaftsbeſizer zu Lipnik in Gallizien. Thum, Melchior, Werkmeiſter zu Aalen in Württemberg. Thurn und Taxis, Alexand. Maria, Graf von, k. k. wirklicher Kämmerer, dann deſſen Herr Sohn: Thurn und Taxis, Joſ., Thadeus, Graf von, zu Neuhaus in Oberoöſterreich. Tietze, Auguſt Wilh., Apotheker zu Schoͤn⸗ lanke in Preußen. Tiſchler, Joſeph, Bezirks-Commiſſär und Herrſchafts-Verwalter zu Goppelsbach in Steyermark. Tomba, Johann, Dr., Gerichtstafelbei⸗ ſizer, Fiscal ꝛc. ꝛc. zu Tberezuwaez in Slavonien. Torrey, John, Dr., Profeſſor der Chemie zu New -York in Nordamerika. Trainer, J. B., Pfarrer zu Domelſtadl in Bayern. Trating, Gregor, Lehrer an der k. k. Nor⸗ mal⸗Haupt⸗ Schule zu Trieſt. Trimmel, Johann Michael von, Kapell⸗ und Kammer-Muſikus zu Eiſenſtadt in Ungarn. Troppmann, Andreas, k. b. Landrichter zu Waldſaſſen in Bayern. Trunkenpolz, Joſeph, Pfarrer zu Geis ſenhauſen in Bayern. Tschaffon, Leonhard, gräfl. Kunſtgärt⸗ ner zu Diſchingen in Württemberg. 1297. 1298. 1299. 1500, 1501. Frau 1502. Herr 1705. 1504. 4705 1506. 1307. 1508, 2509, 1510, 1541. 1312. 1313. 1514. 445 Herr Tscherne, Jakob, Pfarrer und Diſtrikts⸗ Schulaufſeher zu Opstina bei Trieſt. Tschuschner, Emanuel, Architekt und Ingenieur zu Leitomisebl in Böhmen. Turek, Jeſ. Ignaz, Pfarrer zu Daschitz in Böhmen. Tuschner, P., Dr., k. k. Kreis-Phyſikus zu Pilſen in Böhmen. Uebelherr, Patritz, Schullehrer zu Ruh— polding in Bayern. Uechtritz, Karl Auguſt, Freyherr v., große herzogl. heſſ. Kammerherr zu Dieburg bei Darmſtadt. uffeln, Karl, Dr. der Philoſophie zu Mar: burg in Weſtphalen. Ulbricht, Leopold, gräfl. Haushofmeiſter in Wien. Ungerland, Karl, Bürgermeifter zu Winds— heim in Bayern. Urbänek, Franz, Pfarrer zu Ivanka in Ungarn. Urchs, Joſeph, Lehrer zu Kaarst in Rheins Preußen. usfhneider, Joſeph, Ritter von, k. b. geheimer Rath ꝛc. ꝛc. in München. Uxkull-Gyldenband, Kuno Otto, Graf von, königl. württemberg'ſcher Revierförſter zu Hohentwiehl bei Singen. Valchich, Joh. Bapt., Apotheker zu Karl: ſtadt in Croatien. Vas ina, Johann, herrſchaftl. Gutsverwal⸗ ter zu Zsitlin in Ungarn. Vauthier, Karl, Freyherr de Baillamont in Krems. Vay von Vaya, Freyfrau von, zu Also- Söltza in Ungarn. Vely-Jungkem, Fried., Freyherr von, Kammerherr ꝛc. ꝛc. zu Hüffe in Weſtphalen. Vetter, Joſeph, zum Schlößle in Villingen am Schwarzwalde. Pintler, Johann von, ſtänd. Kreis-⸗Steuer⸗ Einnehmer zu Bruneck in Tyrol. Vogel, Conrad, Hofgärtner zu Lich in Heſſen. Vogel, P., Kaplan zu Koſteletz am Kreutzl in Böhmen. Vogt, Philipp, Pfarrer und Decanus emer. zu Winnweiler in Rheinbayern. Vonrath, Georg, Lehrer zu Altersbach in Bayern. Vorherr, Dr., Guſtav, königl. Baurath in München. Wachtel, Heinrich, k. k. Kreis-Sekretär zu Zaleszezyk in Gallizien. Wäber, Fried., k. preuß. Lieutenant zu Eliſensruhe bei Dresden. Wächter, Chriſtian M., Eiſenhüttenwerks⸗ Beſizer zu Frankenhammer in Bayern. Wächtler, Ernſt Ludwig von, k. k. Ober: Lieutenant in Salzburg. Wagner, Gerhard Fried., Tuchhändler zu Osnabrück in Hannover. 1316. 1317. 1318. 1319. 1332. 1333. 1334. 1335. 1336. 1337. 1338. 1339. 1349 1341. — 1315. Herr Wagner, Heinrich, Kaufmann zu Obern⸗ dorf in Hannover. Wagner, Joſeph, Haus- und Gartenbeſizer zu Laibach in Illyrien. Wagner, Peter, Maurermeiſter zu Pettau in Steyermark. Waibel ⸗Breitfeld, von, Obervogt zu Achſtetten. Waldhauſer, Michael, k. Studien-Rektor, Generalſekretär der praktiſchen Gartenbauge— ſellſchaft in Bayern und Pfarrer zu Triftern. Walker, Wilhelm, Gärtner und Lehrer der Pomologie zu Hohenheim in Württemberg. Wallern, Eduard Manſuet, Privatſekretär bei der praktiſchen Gartenbau-Geſellſchaft in Bayern zu Frauendorf. Wallerſtein Oettingen⸗Oettingen, Ludw. Karl, Fürſt von, Durchlaucht, k. b. Kronoberſthofmeiſter des Reiches, General— Commiſſär und Präſident der Regierung des Oberdonaukreiſes ꝛc. ꝛc.in Augsburg. Wallſegg, Franz, Graf von, niederöfterr. Landſtand zu Huppach in Oeſterreich. Walmichrath, Fried. W., Kaufmann zu Badbergen in Hannover. Walter, Joſeph, k. b. Pfleger der Regie⸗ rungs-Gebäude in München. Walter, Stephan, Pfarrer zu Mechenried in Bayeru. Walter, Wilhelm von, Gutsbeſizer zu Wolfsdorf in Schleſien. Walther, Philipp Julius Friedrich, Hy— potheken-Bewahrer zu Prüm in Rheins Preußen. Warmß, Andreas, Buchhalter zu Schöne: beck bei Magdeburg. Waſchak, Joſeph, herrſchaftl. Kunſtgärtner in Wien. Washington, Jakob v., k. b. Kämmerer, General- Major, Flügel : Adjutant Seiner Majeſtät des Königs ꝛc. ꝛc. zu Gibelbach am Bodenſee. Weber, K., k. b. Oberpoſtamts- Sekretär in München. Wechsler, Georg, Tabakfabrikant in Ulm. Weckert. Joſ. Anton, Mädchenlehrer zu Haßfurt in Bayern. Weckbecker, Andrä von, k. b. Regierungs— Aſſeſſor in Paßau. Wedrich, Andreas, Kunſtgärtner zu Forſt im Rieſengebirge. Wehrs, Auguſt v., k. hannöver'ſcher Haupt⸗ mann a. D., Hofrath ꝛc. ꝛc. zu Hannover. Weichert, Ludw., Kaufmann zu Ortelsburg in Preußen. Weichſelberger, Anton, Benefiziat zu Mariahilfberg bei Paßau. Weidacher, Joſeph, k. Fiſchbachau in Bayern, Weidenbuſch, Franz Wilhelm, Gärtner zu Euerdorf iu Bayern. Revierförſter zu Handels⸗ 1 1342. — Weidner, D. Rechnungskommiſſär in Paßau. 443 1343. Herr Weidner, Karl Fr., Eigenthämer in Breslau. 1344. 1345. 1346. 1347. 1348. 1349. 1350. 1351. 1352. 1353. 1354. 1355. 1356. 1357. Weingarten, Franz Kaspar, Nettesbeim in Rheinpreußen. Weinig, J. M., Kreis: und Stadtgerichts⸗ Protokolliſt zu Amberg in Bayern. Weiſe, K. G., Buchdruker zu Poſen. Weiß, Lic., k. Apellations-Gerichts-Advokat zu Miesbach in Bayern. Weiß, Wolfgang, Pfarrer zu Mitterfels in Bayern. Weißenbach, Joh. Mich., Mechanikus zu Grönenbach in Bayern. Weißmann, Joſ., herrſchaftl. Gärtner zu Hienhard in Bayern. Weitzl, Gottfried, Amts. Aktuar zu Kirch⸗ berg in Oeſterreich. Welden, Ludw., Freyherr v., k. württember⸗ giſcher Kämmerer und quiesc, Landvogt, Guts— Beſizer in Kleinlauphein. Wendevorn, Wilh., Buchdrukereibeſizer zu Klausthal in Hannover. Wendland, J. C., k. Garten-Inſpektor zu Herrnhauſen in Hannover. Wenning⸗Ingenheim, Dr. Joh. N. d. k. b. Hofrath, u. 0.6, Univerſitäts-Profeſſor Joh., in München. Wentz ky-Petersheyde, Fr. v., Landrath zu Rogau in Schleſien. Wenz, Kaspar, Freyherr von, zu Schloß⸗ Buch in Bayern. Weppen, Dr. Friedr. Aug., Gutsbeſizer zu Wickershauſen in Hannover. Werkmeiſter, Rudolph, Lützow bei Charlottenburg. Weſcher, Joh. Chriſt., Edler von Piberau, Major und Commandant des k. k. illyr. Beſchell- und Remuntirungs » Departements zu Laibach. Wetterich, Lorenz, Verwalter zu Würzburg. Weyda, Franz, Pfarrer zu Kallna, auf dem Gute Cziſta in Böhmen. Wiedersheim, And. Friedr. Wilh., Hof: Cameral- Verwalter zu Stetten in Würt⸗ temberg. Wieninger, Felix, Bräuereibeſizer ꝛc. zu Schärding in Oeſterreich. Wieninger, Gottlieb, Bräuereibeſizer ze. in Vilshofen. Wieninger, Philipp, Bräuereibeſizer zu Teiſendorf in Bayern. Wieſer, Heinrich, Kaufmann zu Zürich in der Schweitz. Wieſinger, Andreas Lambert, Rentmei⸗ ſter zu Auhof in Niederöſterreich. Wilhelmi, Georg, churpfalzbayer. Rath in Mainz. Wilke, Chriſtian, Hofgärtner zu Abtei Oliva bei Danzig. Wimmer, G. C., Hofgärtner in Schlitz bei Fulda. Wimmer, Karl, Inſpektor bei der k. land⸗ wirthſch. Lehranſtalt in Schleißheim. Lehrer zu Gutsbeſizer zu 1373. Herr Winkelhofen, Joh., Freyh. von, Rechtes 1374. 1375. 1376. 1377. 1378. 137% 1380. 1381. 1382. 1333. 1334, 1335. 1386. 1387. 1388. 1389. 1390. 1391. 1392. 1393. 1394. 1395. 1396. 1397. 1398. 1399. 1400. Conſulent, Gutsbeſizer ꝛc. zu Brixen. Winklhofer, Auguſtin, Pfarrer zu St. Michael in Lungau. Winklern, Joh. Bap., d., Pfarrer, De⸗ chant und Schul-Diſtrikts-Aufſeher zu Unz⸗ markt in Oberſteyermark. Winter, Ludw., Tabakfadrik⸗Inhaber und Senator zu Reichenſtein in Schleſien. Wintzingerode, Graf v., Excellenz, 8 württemberg'ſcher Staatsminifter und Groß⸗ Kanzler der Orden, zu Schloß Bodenſtein bei Wintzingrode. Wirth, Dominik, Pfarrer zu Bohumilitz in Böhmen. Wismayr, Franz, bei Paßau. Wiſſinger, Ig., gräfl. Sekretär in Wien. Wittmann, Joh. Adam, Hammergutsbeſt⸗ zer zu Unternbleiſtein in Bayern. Witzell, Lehrer der Gärtnerei ander Uni verſität und Aufſeher des botaniſchens Gase tens zu Wilna bei Warſchau. Witzenmann, Ch. F., Kaufmann zu Pforz⸗ heim in Baden. Witzenmann, J. F., großherzogl. baden'ſcher Orcheſter⸗Direktor zu Carlsruhe. Witzleben, G., von, k. Hauptmann zu Ca⸗ menz in Sachſen. Wölfel, Joſeph, Kaufmann zu Cüns in Ungarn. Wörſching, Joſeph, Kaufmann und k. b. Salzfaktor zu Dünkelsbühl in Bayern. Wohlfarth, Ferd. Max, von, der Rechte Doktor, zu Landshut. Wohlfeld, Maximilian, Dominikal⸗Reprä⸗ fentant und k. Poſtverweſer zu Zaleszezyk in Gallizien. Wolf, Franz Nik., k. b. Landgerichts⸗Aktuar zu Orb in Bayern. Wolf, Franz Seraph., Pfarrer zu Aigen am Inn. Wolf, Johann Mich., Pfarrer zu Markt Steinach in Bayern. Wolfgang, Friedr. Julius, Advokat und Juſtiziär zu Gotha. Wolkenſtein, Ernſt, Graf v., k. k. Inge⸗ nieur und Straſſenbau⸗Inſpektor zu Imſt in Tyrol. Woſchahlik, Math., Kaplan zu Moldaut⸗ hein in Böhmen. . Wotzilka, Joſeph., Dr. Med, et Chir. zu Staszow in Polen. Woynarowski, Jyan v., Dechant und Pfar⸗ rer zu Kopyezynce in Gallizien. Wrede, Ernſt Chriſtian Conrad, Handels⸗ Gärtner in Braunſchweig. Würth, Anton, Edler v., Herrſchaftsbeſlzer ze. in Wien. Wurm, Iof., gräfl. Gärtner zu Ebenthall in Kärnthen. Wirth zu Aepfelkoch 445 ET De - 1404 Herr Wurſtet, Johann Friedrich, Freyherr don, k. Kämmerer zu Wilhermsdorf in Bayern. 1402. — Wurzinger, Ferdinand, Fabrikant und Be⸗ ſizer der freien Burg Ybbs. 1403. Frau Wutsetich, Wilhelmine von, Grundfrau zu Cseney im Banate. 1404. Herr Wy da, v., Domherr zu Kirchdrauf in Ungarn. 1405. — Zäckel, Joſeph, , des Zimen tirungsamtes in 3 a 1408. Fran Zamoyska, Gräſiſ von, Herrſchaftenbeſt⸗ zerin zu Kozlow in Ofyami zuen. 1407. Herr Zannbaur, Karl, infulirter Prälat ꝛc. ꝛc. zu Krumau in Böhmen. 1408. — Zaunrith, Leop. jun., Aſſoeſe der Mayer: ſchen Buchhandlung; in Salzburg. 1409. — Zawadzki, Alexander, Profeſſor der Phys. ſik zu Lemberg. 1410. — Zay, Emerich, Freyherr von, k. k. Kämmerer zu Butsan in Ungarn. (411. — Zelasko, Ant, Bürgermeiſter zu Rybnik. 412. — Zeller, Leonh., k. wirkl. Rath in München. 413. Zentner, Fried., Freyherr von, Excellenz, k. v. Staatsminifter Der Suflig ꝛc. 26, in * München. 414. Zeplichal, Ernſt, Amtsverwalter auf dem Gute Czista in Bohnen. 416. — Zerdabely, Joſeph von, k. k. Kämmerer und Güterbeſizer zu Tiyrnau in Ungarn. 1416. — Zerpak, Alexander Maria von, Gutsbeſi— zer zu Ztanelintz in Ungarn. 412. — Zeyher, Michael, geheimer Hofrath und Gartendirektor zu Schwezingen in Baden, 1418. Herr Tichy, Alex. v. 7e h. 7Erbherr en ale, Gerichtstafel-Aſſeſſor zu Lala in Ungarn. 1419. Frau Tichy, Franziska von, k. k. Hofräthin zu Nagöes in Ungarn. 1420. Herr Ziegler, Ignaz, Wundarzt ꝛc. in Trieſt. 1421. — Ziegler, Joſeph, k. k. öfterr. Hauptmann zu Herrmannſtadt in Siebenbürgen. 1422. — siert, Alois, Lehrer zu Roſenheim in Bayern. 1423. — Zierer, Johann Nep., k. k. Wirthſchaftsbo⸗ amter zu Nagybanyen in Ungarn. 1424. — Zimmermann, Karl, Apotheker und ſtädti⸗ ſcher Bau-Inſpektor zu Gengenbach in Baden. 1425. — Zintl, Friedrich von, k. b. Hauptmann zu Reichenhall in Bayern. 1426, — Zippelius, Johann Valentin, Gärtner zu Haßfurt in Bayern. 1427. — Zirngiebl, Michael, Lehrer zu Rottenbuch in Bayern. 1428. — Ziſtler, Leopold Max., Fabriks- Faktor zu Starkenbach in Böhmen. 1429, — Zizelsberger, Joh. Mich., Handelsmann zu Kamnitz in Böhmen. 1 1430. — Zoczek, Karl, k. k. Hauptmann und Viee⸗ Baudirektor zu Winkoveze, 1431. — Zollerndorf, Ritter von, k. k. Militär Regimepts-Aſſiſtent zu Munkats in Ungarn, 1432. Frau Zsigmond, Magdalena von, k. k. Poſt⸗ meiſterin zu Szexärd in Ungarn. 1438. Herr Zuccarini, Sof. Dr., k. Univerſitäts⸗Pro⸗ feſſor der Botanik in München. 1434. Frau Zwiker, Greszenzia, Forſt⸗Verwalterin zu Waldburg in Württemberg. Correſpondirende Mitglieder. 1. Herr Agnelly, Franz Golloman, Magiſter der Pharmacie zu Szolnok in Ungarn. 11. Herr Lang, E. Sterhan, k. Forſtamts⸗ Aktuar zu Tirſchenreut in Bayern. 2. — Auersberg, Leopold Wolf. Graf von, k. k.] 12. — Minkovits, Ignaz, Pfarrer zu Novigrad Hauptmann zu Judenburg in Steyermark. in Croatien. s. — Cikowski, Alois von, Gutsbeſizer zu Zlot- 13. — Munderloh, V. H., Gärtner zu Flensburg niki in Gallizien. in Schleswig. 4. — Denner, Kaſpar, k.k. Manufakturs⸗Beamter 14 — Nowak, Dominik, Hofgärtner zu Weilbusg in Wien. 5 bei Wien. 5. — Gasparini, Carl Georg, Caſſier und Con- 15, — Pauly, Gerichtsſchreiber zu Bellovar in trollor bei dem k. k. Zahlamte in Trieſt. Croatien. 6. — Gerubel, Ferdinand, t. k. Berg: Oberamts- 16. — Platz, C., Samen: u. Pflanzenhändler in Erfurt. Aſſeſſor und penf. Eifenwerks⸗ Verweſer zu 17. — Pratobe vera, F. G., k. k. Cataſtral⸗Scha⸗ Bogschau im Banate. zungs⸗Adjunkt zu Korneuburg. 82 Heydlamp, Handelsgärtner in Barmen. 18. — Quatternilk, Romuald Joſeph, o. 3. Pre⸗ & — Hueber, Johann Bapt., Pfarrer zu St, So: feſſor ꝛc. zu Agram in Groatien. hanniskirchen in Bayern. ! 19. — Waſtel, Gregor, k. k. Lieutenant bei der & d. — Kolb, Franz Joſeph, k. k. Rechnungsführer u. k. Montur⸗Commiſſion in Prag. Wirthſchaftsbeſizer ze. in Wien. 20. — Witmann, Ernſt, k. k. Profeſſor der Botanik A — Krieger, Ernſt Thomas Theodor von, privat., zc. zu Zlotmiki in Gallizien. Phyto-Zoolog, und Oryktognost, Haus. || 21 — Woy tische, Anton Alois, Verwalter zu und Gartenbeſizer ꝛc. zu Eperies in Ungarn Klingenfels in Illyrien. ran Summariſche Virederhelung. 5 £ ‚Stoß: Ehren Mitglieder- und rar 7 110 ass 36 dentliche Mitgkieder 5 1 97 1 1 1434 Serteſpondirend. Mitglieder 19 ZE Geſammt zahl! 1381 Alphabetifche Aalen, Thum. Achen, Lämmerhirt, Achern, Ruft. Achſtetten, Jäger, Reutner v. Weyl Waibel-Breitfeld. Adelholzen, Sailer. Adelsberg, Erschen, SchmoH, Adlhauſen, Bäumler. Aepfelkoch, Wismayr. Agram, Alagovich, Czappan, Felbinger, Krieger, Hunits, Mischke, Quatternik. Aigen, Meisel, Wolf. Aiſterheim, Gruber. Alexandersruhe, F 186 nne. h Allerheiligen, Müller, Alokritz, Halbensteiner. 7 55 Soltza, Vay. Alt: Arad, Brüneck, Altdorf, Henkel. Altenburg, Stutterheim. Altenmuͤnſter, Fritz. Altenoͤtting, Dunst, 446 Aufführung der EURE tel ſich Mitglieder hahe, und welche. (Taufnamen und Charakter zeigt das Namen- Verzeichniß.) Altenoͤtting, Schuller. Altenweyher, Heeck. Altersbach, Vonrath, Alt⸗Lublau, Prokopovitsch. Altmannsdorf, Hofmann. Amberg, Alliohi, Fassmann, Schmid, Schwimmer, Weinig. Annaberg, Dietrich, Annabrunn, Richter. Ansbach, Mieg o® Apathfalu, Pronay Apathin, Pachmay Te Apäti. Bischoff, Apolda, Bachstein, Arberg, Hueber Arzberg, Gläsel, Schnorr. Aſchach, Hofer. Aſchaffenburg, Fahrbeck, Asbach, Dikelbuber, Aßling, Kosz. Atting, Koller Aub, Freystätter. Auhof, Wiesinger. Augsburg, Bollinger. Jehle. Reh, Remmele, Roger, Stark, Wallerstein, Auſſee, Gassner, Auſſergefild, Maurer. Autenried, Spiegler. Babenhauſen, Bäuerle, _ Heichlinger, Babince, Herödyski. Badbergen, Walmichrath, Bamberg, Lerchenfeld. Barmen Heydlamp. Baſel, Schneider. Bassovitza, Bratosovich, Bayreuth, Jung, Streitel. Beckum, Schwarz. Beerbach, Lechner. Beiharting, Dollmann. Beilengries, Moser, Steyerer. Belaäd, Jesseg Bellovar, Lesnik, Pauly. Bellye, Mayer. Berenſen, Reusch. Berg, Schiffner. Bergen, Pr Buzin, Berggießhuͤbel. Dressler. Berghof, Rezehaunck, Berlin, Uacke, Bernried, Riedhammer, Beſſungen, Noak, i Beutelsbach, Baumann. Bialykamien, Rattinger. Biebrich, Dungern. Bielitz, Angerer, Bochnik. Biningen, Hornstein. Biethingen, Hornstein. Bilin Dobesch. Birkeneck, Hallberg, Biſchofshofen, Hammel. Bisztricza, Magyar. Bley burg, Feheliesnigg. Bochum, Döring. Bodenſtein, Wintzingerode, Bodmann, Bodmann, Mesko, Palocsay, Pechy. Bagäth, Skerleez, Just. v., Skerleez, Jos, v. Bogen, . Albert, ws Mussinan. Bogenberg, Simeth.- Bogenhauſen, Seimel. Bogſchau, Gerubel, Bohumilitz, Wirth, Bonn, Moöllbauser. Borcenczin, Strans hy. Bosjukovina, Scholz. Bassovitza, Bratosovich. Brand, Jauchius. * Brannenburg, Dachauer. Braunau in Böhm. Jtz. 2 Braunau am Jun, Fink, Agatha, Fink, Eleonore, Krackowitzer, Ziegel, Georg, Ziegel, Josepha, Braunfchweig, Reinecke, Wrede. Bregenz, Schäffer. Breitenbach, Siebene ichen. Breslau, Rohr, Mohnhäupt, Selbstherr, Sohr, Weidner. Brezowicza, Rochendorfer. Brixen, Peer, Winkelhofen. Brody, Saharek, Bruneck Lipp Vintler, Brünn Achbauer. Budkau Schediwy, Budwitz Schopf. Buch Wenz. Budzänew, | Kulezycki. Bulgarn Steinhauser. Burgau Huttler. Burgdorf Schneider. Burghauſen Haeckel. Burglengenfeld Kastenmayr Streng. Burgwindheim Gundermann Hornberg. Burg: Schlig Rössler. Burkardroth Schmitt. Butsan Zay. Buttenheim Bauer. “ Buxheim Blum. Buzinka Grach. Ca hla Messer. Camenz Witzleben. Cappenberg Lemberg. Carlsruhe Hartweg Witzenmann. Caſſel Jager Rloke. Caſtell Sturz. Chotieſchau Hufnagel. Cilli Patacza. Cleve Pflugstädt, Coburg Bergner Fromann Meusel, Coͤthayn Ermer. Colocza Pertsits. Comorn Csaky Gerste Poglayen, Cosmanos d' Orlando Schiess. Cossontz-Tugär Sailassy. Crefeld Loos. Cronſtadt Barbenius Bergleiter Immrich Lange Römer. Csakathurn Hegedüs, Csetnek Remenyik, Cseb Himmelberg. Cseney Wutsetich, Csibräk Jeszenszky.. Csurgo il. Langh, Czerwonogrood Frankowsky, Czuz Csuzy. Daaden Bellingrodt, 447 —— — Dachau Mayer, * Dahn Fleischbein, Harteneck. Dannenfels Ilahn. Danzig Höne Meyer, Darmſtadt Haas Lehrbach Siebert. Daſchitz Turek Seyfert. Deſingerode Macke. Deining Sammüller. Deſſau Richter. Detmold Stein, Dieburg Uechtritz. Dietendorf Agthe. Dietenheim Orebmer⸗ Dietz Diel, Aug. Friedr. Diel, Dorothea, Dillingen Schill. Diſchingen Tachaffon. Demölk Hiraly. Doͤllnitz Nieter. Dommelſtadl Trainer. Donaueſchingen Fürstenberg Toller Marstrand Rehmann,. Donauwoͤrth Popp. Dopſchau Szonragh. Dormagen Angerhausen, DoroszIö Fügerschuh Dresden Seidel. Drohkobyez Duval Hlobassa Dubiecko Krasicki Duͤnkelsbuͤhl Haagen Meissner Müller Wö rsching, | Düren Brauss Schüll, Duͤrnberg Schrikell. Duͤrrenſtein zuchegger. Duͤrrheim Althaus. Duisburg Keller L., Heller. W. 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Fiume, Heller. Flape, Sommer. Flensburg, Munderloh. Florian St., Schmidberger. Forſt, Wedrich. Ferſthof, Feilitzsch. Frankenburg, Sehwaiberger. Frankenhammer, Wächter. Frankenthal in Sachſen, Friesen. Frankenthal in Rheinbayern, Meinheld. Frauendorf, Holzer; Wallern. Frauenſtein, Räpplee, Freihan, Sperling, reyburg Dültle, Müller; Vicari. Freyſtadt, Muller. Friedewald, König, Frieſach, Breymesser Fronberg, Spiring. Froͤhlichenwieder⸗ kunft, Purgold. Fulda, Mackenrodt. Fulnek, Lutz. Fuͤnfenburg, Beritz. Fuͤnfſtetten, Schubart v. Meef. Fuͤrſtenau, Scherrer. Gabel, Preissler. [4 Gäcs, Forgäts. Gailenbach, Paris. Gaißa, Gruber. Gampelen, Stauffer. Gangkofen, Fruhmann, Ganns, Bitter], Gaſſen, Prehofer, Gbellan, Nyäry, Geifenhaufen, Trunkenpola, — 48 Gengenbach, Zämmermann, Georgen St., Kopreinik, Gerbſtedt, Hinze, Gerlachheim, Hall. Gerolzhofen, Pörtner. Geyersberg, Riehr. Giebelbach, Washingtog, Giefing, Aigner, Gifhorn, Bokelberg, Glann, Robke. Glina, Herssich. Glogau, Birambo, Hartmann, Strahl. Gmünd, Lax, Platzer. Gnadau, Hess. Goͤrlitz, Franke, Höhler, Maurer, Schneider, Thieme. Goͤrz, Coronini, Handlos. Görz, Locatelli, Dlivo, Pregl, Strassoldo, Goppels bach, Florian, Gantsehnigg, Fischler, Goslar, Kirchner, Ottmann. Goßheim, Hauber. Gotha, Friedhelm, Grimm, Wolfgang, Gotthard St, Blumauer. Grafenau, Dauer. Grafing, Neiter. Grambſchitz, Pohl. Granheim, Speth-Granheim. Gratz „ Latterer. Pachler, Sehröfl, Grebau, Langschmid. Greifswalde, Hornschuch, Greiſſenegg, Steindl. Groͤbming, Puchwein. Groͤnau, Krosigk, Grönenbach, Weissenbach. Gronau, Röbbelen, Groß bokenheim, Braun. Groß-Rake, Bogulavsky. Groß-Retſe, Meszaros, Groß⸗Ribnik, Schufflay. Groß : Siegharts Schwind. Gſtatt Pollhammer, Guben Buckatzseh Mannteufel. Gufidaun Insam. Guͤns Wölfel. Guͤſtrow Brand Peters. Sure Mittendorfer Gurschdorf. . Haasberg Morren. \ Haaßlach Kraft. Hadamar Ilergt. Hafnerzell Mayer. Hagenau T.fler. Haida Rubesch. 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Dieſes iſt die Urſache, daß wir die allenfallſigen Orts- oder Standes Veraͤnderun gen unſerer verehrten Mitglieder, oder deren Entſchlummern in eine beſſere Welt, vegelmds ßig nicht erfahren, alſo auch hier nicht berichtigen oder anzeigen konnten. Dankbar werden wir von gefaͤlligen, uns darüber zukommenden Anzeigen, im Mar trikel⸗Haupt-Buche Vormerkung nehmen, und bei einer zweiten Auflage des General-Ver⸗ geichniffes davon pflichtſchuldigen Gebrauch machen. Die, vom Iten Jaͤner 1881 an neu beitretenden Mitglieder, werden wir, wie es bisher geſchehen, nach der Reihenfolge ihres Eintrittes, in den laufenden Numern der all— emeinen deutſchen Garten-Zeitung ſogleich jedesmal zur Öffentlichen Anzeige bringen, am chluße des Jahres aber wieder alphabetiſch recapituliren. Die waͤhrend des eiligen Drukes gegenwaͤrtigen General-Verzeichniſſes etwa ein— geſchlichenen Unrichtigkeiten bitten wir zu entſchuldigen, die bei unſerer Durchſicht noch ſelbſt bemerkten aber wie folgt, zu berichtigen: Im Damen: DVerzeichniße iſt zu leſen: bei dem Mitgliede Nro 89 Ipsheim ſtatt Ispheim. A ‘ 150. Breidbach-Buͤrresheim ſtatt Buͤrresheim-Breitbach. 2 5 509 Frey, Maximilian. 8 5 533 Grienberger ꝛc. zu Rittſtaͤtten am Traunſee ſtatt Traunſtein. u 7 650 Korn ſtatt Kon. B re Ti Verehrliche Mitglieder! So wie Sie, vom hoͤchſten Range koͤniglichen und fuͤrſtlichen Gebluͤtes, bis zum ehrwuͤrdigen Stande des Landmannes herab, Sich aus rein vpatriotiſchem Entſchluße zu glei— chem Zweke gemeinſchaftlich verbunden haben, finden Sie Sich nun auch hier in ein ge— meinſchaftliches Verzeichniß vereiniget, und lernen Sich gegenfeitig als Glieder eines Bundes kennen, welcher zur ruͤhmlichen Abſicht hat: 9 „Allgemeinen Sinn für Gärtnerei und Verſchoͤnerung der Oberfläche unſerer Erde zu weken, und hiezu ſowohl literariſch-thaͤtig einzuwirken, als auch das taugbarſte Vegetabilien-Material in die Hände des ausübenden Publikums zu verbreiten, um aus dem Schooß' der Erde neue Quellen des Wohlſtandes fuͤr die geſammte Menſchheit zu eroͤffnen.“ 5 - Wir haben uns ein hohes, der Menſchheit wuͤrdiges Ziel gewählt; zu mehr den Grund gelegt, als wir waͤhrend der kurzen Dauer des menſchlichen Lebens vollenden koͤnnen. Jedes Unternehmen aber muß einen Anfang haben. Unſer Bund wird mit unſerm Tode nicht untergehen; wir vererben unſere unerreichten Zweke an unſere Nachkommen, an ein juͤngeres Geſchlecht, welches vollenden wird, was wir unvollendet zuruͤke laſſen muͤſſen. Empfangen Sie Alle meinen innigſten und heißeſten Dank fir Ihre vielſeitige Unterſtuͤzung und das in mich geſezte, mich für alle meine Mühen hinlaͤnglich lohnende Ver: trauen, wodurch Sie mich in den Stand geſezt haben, Das, was bis jezt als das Reſultat unſerer gemeinſamen Bemuͤhungen ſchon gewonnen iſt, der Welt zum Beweiſe vorlegen zu koͤnnen: was vereinte Kraft und feſter Wille auch unter den ſchwierigſten Umſtaͤnden vermoͤgen! Erweitern Sie um Sich den Gemeinſinn für unſere Zweke, und die Zahl unſerer Mitglieder; ermuͤden Sie nicht in Ihrem, der ſpaͤteſten Nachwelt noch nuͤzenden Eifer; ich meinerſeits werde, ſo lange mich Gott noch unter Ihnen laͤßt, alle meine Kraͤfte nur der Geſellſchaft widmen. Leben Sie gluüͤklich! Frauendorf, den 28. Dezember 1880. (An meinem 46ſten Geburtstage.) * * Johann Evangeliſt Fuͤrſt, Vorſtand. Wer A * ee 5