En # H Allgemeine Hiſtorie | der Reiſen zu Waſſer und zu Lande; | oder Samnlung Rtiſcheſchreibungen, welche bis itzo in verſchiedenen Sprachen von allen Voͤlkern herausgegeben worden, und einen vollſtaͤndigen Begriff von der neuern Erdbeſchreibung und Befchichte machen; Worinnen der wirkliche Zuftand aller Nationen vorgeſtellet, und das Merkwuͤrdigſte, Nüglichfte und Waprhaftigite in Europa, Aſia, Africa und America, in Anfehung ihrer verfchiedenen Reiche und Länder; deren Lage, Größe, Graͤnzen, Eintheilungen, Himmelsgegenden, Erdreichs, Früchte, Thiere, Flüffe, Seen, Gebirge, großen und Fleinen Städte, Hafen, Gebäude, u.fw. | tie auch der Sitten und Gebräuche der Einwohner, ihrer Religion, Regierungsart, Kuͤnſte und Wiffenfhaften, Handlung und Manufacturen, enthalten if; EN 58 — De n/a * 4 1 IL, —— 2 — J Mit wmoͤthigen Landkarten nach den neueften und vichtigften aſtronomiſchen Wahrnehmungen, und mancherley Abbildungen er Städte, Küften, Ausfichten, Thiere, Gewächfe, Kleidungen und anderer dergleichen Merkwürdigkeiten, verſehen; durch eine Gefelfchaft gelchrter Männer im Englifihen zuſammen getragen, und aus Demfelben und dem Franzoͤſiſchen ins Deucſche überfegt, Achter Ba. Dit Koͤnigl. Poln. und Churfuͤrſtl. Saͤchſ. allerzuaͤdigſter Freyheit. Leipzig, bey Arkſtee und Merkus. 1751. ® - — — er ER yher | — — Be Be: et nl Pe ERBE are eng, Be Ba RER 2 * Beat 4 ee m — — — — a ee | er Be en * * ; Des Herrn Ast Prevoft Nachricht an den Leer. Reiſebeſchreibungen an Befkändigkeit gefehlet. Siehaben 7°" & ein Unternehmen aufgegeben, worein ich mich nur nach Anführung eingelaffen habe. Man bringt verſchiedene Lirfachen von ihrem Efel gegen die weitere Fortſetzung ihres Werkes bey, unter welche man ohne Zweifel die Beſchwerlichkeiten einer fangen und vers druͤßlichen Arbeit vechnen muß Einige Nachrichten aus London aber verſichern ganz beſonders, da fie ihr Werk als eine Sache von einiger Wichtigkeit für die Schiffahrt und Handlung angefehen, und ſich ge⸗ ſchmeichelt haͤtten, den Schutz der Regierung zu verdienen: ſo waͤren ſie es uͤberdruͤßig geworden, den Beyſtand gar zu lange verſchoben zu ſehen, wozu man ihnen Hoffnung gemacht hatte, und ohne welchen es ihnen nicht moͤglich war, die Koſten zu Ausfuͤhrung ihres Vorhabens zu beſtreiten. Man hat unter dem Vorwande, die Beduͤrfmiſſe des Staa⸗ tes erlaubeten es denenjenigen, die das Ruder in Händen hätten, noch nicht, ihre Achtſamkeit auf die Wiſſenſchaſten zu richten, fich die Er— laubniß und Freyheit genommen, ihnen nicht Wort zu halten. Sie haben ſich daher berechtiget zu feyn geglaubet, von einer Arbeit abzır ſtehen, Die fie nur in dieſer Hoffnung unternommen hatten, a 2 Ihre ihrer Des Herrin Abt Prevoſt Ihre letzte Vorrede, welche ihre Klagen und ihre Berufung auf das gemeine Velen enthält, beſtaͤtiget die Wahrheit dieſer Nachrichten. Sie verhehlen es nicht, Daß fie Frankreichs Gluͤck beneiden, wo Die Staatsgeſchaͤffte die Wiffenfchaften nicht um diejenige Gunſt bringen, welche fie verdienen, und wo man fagen kann, die Haͤupter und obers flen Bedienten des Staats waren auch die vornehmſten Gelehrten der Nation. | Man fieht alſo leicht ein „dag, wenn dieſes Werk Einftig eine an⸗ dere Geftalt annehmen, und feinem Titel anſtaͤndiger werden wird, man ſolches nicht den Engländern werde zu danken haben. Es würde ſich Bier nicht wohl ſchicken, die Mängel an ihrer Arbeit zu entdecken, und die Dankfagungen, Die man ihnen ſchuldig if, in Kritiken zu ver; warden. Die Welt hat nicht fo lange gewartet, ihnen Gerechtigkeit wiederfahren zu laffen + Man darf aber nicht erwarten, daß, da ich nun bekannt mache, wie ich hinfuͤhro ohne Führer wandeln werde, ich auf einmal der Mo thode eines andern entſagen koͤnne, oder Daß ich mitten in Aſien, wo nich die Engländer verlaſſen haben, fogleich nach einem neuen Grund» riſſe bauen wolle, Es verhält fich hier wie mit einem uͤbel angelegten, aber ſchon halb aufgeführten Gebäude. Man bedauret, daß es nicht beffer angefangen worden: es iſt aber viel zu ſpaͤt, ſolches wieder nies der zu reißen, und Die gefunde Vernunft erlauber noch weniger, es nach einem andern Grundriſſe fortzufüühren, als welches nur eine un geheure Verbindung mit dem erflen machen würde. Bey allen aſiati⸗ ſchen Reiſen alſo, die ich noch zu liefern habe, werde ich gezwungen ſeyn, dem Beyſpiele der Englaͤnder zu folgen. Die Nothwendigkeit dieſer Nachahmung aber wird nicht verhindern, daß man nicht einen dreyfachen Hauptunterſchied darinnen wahrnehmen wird. | 1. Werde ich mich befleißigen, wie ich es am einem andern Orte angezeiget babe >, einige Nationen, deren Ruhm Die englifchen Ders 4) Dan ſehe die folgende Einleitung zu den Reifen der Holländer. faſſer . Moachricht an den Leſer. faſſer wenig geruͤhret zu haben ſcheint, mit mehrer Gleichheit auf die Schaubuͤhne treten zu laſſen. Es hat dag Anſehen, als hätten ſich die Engländer recht mit Fleiße vorgenommen, nur eine ſehr kleine Anzahl von andern Reiſenden anzufuͤhren, gleich als wenn ſie befuͤrchteten, es moͤchten dadurch nicht gar zu vortheilhafte Vergleichungen mit ihnen, in Anſehung der Schiffahrt und der Handlung angeflelfet werden. Diefe Sorgfalt wird nicht allein auf die Sranzofer, Spanier und Hol länder geben, fondern auch auf die nordiſchen Nationen, die in den vorhergehenden Banden gänzlich hindangeſetzet worden. Außer den d% fentlichen Huͤlfsmitteln dazu, habe ich auch Anſtalten gemacht, mir ver⸗ ſchiedene Nachrichten aus Schweden, Daͤnemark, Hamburg u. ſ. w. zu verſchaffen, die in unſern franzoͤſiſchen Bibliotheken noch nicht ſon⸗ derlich bekannt find, weil fie ohne Ueberſetzung geblieben. Die Mini⸗ ſter von den meiſten Höfen Haben es fuͤr ihr Were gehalten, dieſes Un⸗ ternehmen zu befördern, und fo gar fuͤr die Auszuͤge zu ſorgen. Mt. Werde ich alle Aufmerkſamkeit anwenden, welches die Englaͤn⸗ der nicht gethan haben, die Nachrichten in eine folche Ordnung zu ſtellen, daß fie einander zur Erläuterung dienen, und durch Die Verbindung der Begebenheiten und der Angelegenheiten dem Werke die Eigenfchaft einer wahrhaften Geſchichte geben koͤnnen. Ein Reifender koͤmm in ein Land; er iſt Zeuge von einer wichtigen: Sache, wovon ex den Ur⸗ frrung und den Fortgang erzaͤhlet bis zu feiner Abreiſe , die ihm nicht erlaubet hat, den Ausgang davon zu erfahren. Fordert nun da nicht die Ordnung, daß dag Tagebuch eines andern Reiſenden, melcher nach ihm an eben den Det gefommen ifk, gleich Binter feines geſetzet werde, um dasjenige zu erſetzen, was ihm abgeht? Eben fo verhäft ſichs auch mit der Nachricht von den enropdifchen Niederlaffungen in Indien, wel che einem aufmerffamen Lefer Fein Genuͤge leiſten Farın, wenn ſie unvoll⸗ kommen bleibt, oder lange unterbrochen wird. Ueberdieß, mit was fuͤr einem Rechte wuͤrde denn dieſes Werk den Titel einer Geſchichte verdie⸗ a 3 nen, Des Herrn Abt Prevoſt Nachricht an den Leſer. nen, wenn Die Erzählungen nicht eine Art von beſtaͤndigem Verhaͤltniſſe unter einander haͤtten, welches machet, daß ſie wie eine Hiſtorie ausſehen? 11. Werde ich, fo viel es bey der Methode der Engländer möglich iſt, die Wiederhohlungen vermeiden, die nichts nuͤtzliches zu den neuen Materien hinzuſetzen, und die ihnen eine verdruͤßliche Gleichheit mit der ten Sachen geben , die fehon da geweſen find. Allein, die Leſer muͤſſen auch nicht fo zaͤrtlich ſeyn, und Diefen Namen den verfihiedenen Tagebuͤ⸗ chern von einerley Reiſe, Straße und Lande beylegen. Der Unterſchied der Beobachtungen und Begebenheiten iſt eine wirkliche Mannichfaltig⸗ keit, die ſich auf einerley Schauplatze, d.1. am ſolchen Oertern, welche man tauſendmal genannt bat, finden kann, und allen Reiſenden das Hecht giebt, ihre Rolle auf demſelben nacheinander vorzuftelfen, und if re Begebenheiten zu erzählen, woben man Die Namen — und ſich nur an die Vorfaͤlle und Umſtaͤnde halten muß. Obgleich dieſe drey Punete, wenn ſie treulich beobachtet werden, mir vermoͤgend zu ſeyn ſcheinen, die Achtſamkeit der Leſer bey der Folge dieſer Sammlung zu unterhalten: fo mache ich Doch feine Schwierigkeit, itzo anzukuͤndigen, daß mich nur bloß die Nothwendigkeit bey dem Ent⸗ wurfe der englaͤndiſchen Verfaſſer noch gehalten bat, und daß ich die Abſicht habe, ſolchen zu verlaſſen, wenn der Artikel von Aſien geendiget iſt. Die Eintheilung meiner Materie fuͤhret mich darauf nach America. Ich Habe mir fehon im Voraus eine ganz andere Methode gemacht, die Denen Mängeln nicht unterworfen ſeyn wird, weiche ich mir felbft Hey der erſtern vorruͤcke; und der ich mit einem neuen Eifer zu folgen mich bemuͤ⸗ hen werde, welcher meine Kräfte zu der Größe der Materie erheben kann. Es iſt noch nicht nöthig, allhier Abſichten zu erklären, deren Aus⸗ führung noch entfernet iſt. Indem ich mich ige vom neuem verbinde, alle ſechs Monate einen Theil herauszugeben: fo denke ich innerhalb Jahresfriſt im Stande zu Im, das Verſprechen zu erfuͤllen, welches ich der Welt thue. Vorbe⸗ N) WVorbericht des deutſchen Herausgebers. ſermuthlich wird man aus vorſtehender Nachricht bereits erkannt SAY Haben, DaB gegenwaͤrtiger Band nicht ferner aus dem Engli⸗ ſchen, fondern nur aus demFranzoͤſiſchen muͤſſe ſeyn uͤberſetzet worden. Das engliſche Werk iſt mitten in ſeinem Laufe ſtehen geblieben, und die Verfafſer haben ihre Arbeit abgebrochen, ohne ihren Entwurf ausgeführer zu haben. Wir waren anfanglich Willens, mit ihnen auf⸗ zuhoͤren. In dieſer Abſicht brachten wir alles dasjenige in den vorher⸗ gehenden VII Band, was noch von den Englaͤndern herruͤhrte; Da Binz gegen ein gut Theil davon den VII Band der franzöfifchen Ausgabe an⸗ füllet. Allein, da wir uͤberlegten, daß der Erwartung unferer Lefer, welche auch von den noch übrigen Theilen der Welt einige Nachrichten und Reifebefehreibungen zu leſen wuͤnſcheten, noch gar fein Genuͤgen ges ſchehen war, und uͤberdieß fahen, daß man im Franzoͤſiſchen den Vorſatz gefaßt hatte, Diefe Sammlung fortzufegen: fo wollten wir. den Liebha⸗ bern nicht ihre Hoffnung entreißen, noch ung den Vorwurf zuziehen, als ſey unfer Werk nicht vollſtaͤndig, indem man im Sranzöfifchen mehr harte, Wir gehen alfo mit dem Herrn Prevoſt fort, und haben die Hoffnung, daß ſolches niemanden unangenehm ſeyn werde. Noch wer - niger befürchten wir, daßg man es ung als ein Verbrechen anrechnen, oder einen großen Borwurf daraus machen werde, daß wir gegenwaͤrtig sein Bedenfen tragen, ihm zu folgen, da wir in dem erſten Bande dieſes Wertes unſere Abneigung gegen feine Arbeit bezenget haben. Wir find noch Der Meynung , daß ſeine Lieberfegung des Engliſchen, ſonderlich in den erſtern Baͤnden, nicht gar zu treulich geweſen, daß verſchiedenes aus⸗ gelaſſen und vieles dagegen aus ſeinem eigenen Kopfe hineingeruͤckt wor⸗ den, und Daß er zuweilen eine ganz andere Ordnung und Verbindung gemacht habe, ats ſich in dem Originale befindet. Man wuͤrde uns einen billig verdienten Verweis haben geben koͤnnen, wenn wir ſeiner Ueberſe⸗ * tzung Vorbericht des deutſchen Herausgebers, tzung damals vorzüglich vor dem Engliſchen hätten folgen wollen. Itzo aber verhalten fich die Sachen ganz anders. Er iſt kein Ueberſetzer mehr, fondern ſelbſt ein Verfaſſer. In dieſer Betrachtung koͤnnen wir ihm ſicher und getroſt nachgehen. Wir getrauen uns auch ſogar zu behaup⸗ ten, daß er fuͤr viele Leſer ein weit angenehmerer Verfaſſer ſeyn wird, als es die Engländer geweſen; und dag fie feine Arbeit mit mehrerm Bar gnuͤgen leſen werden, als vielleicht jener ihre, Es wird manchem vor⸗ kommen, daß er weit beſſer dasjenige zu waͤhlen gewußt habe, was ihre Neugierde zu reizen dienet; und daß ſein Vortrag ihre Aufmerkſamkeit auf eine anmuthigere Art unterhalten koͤnnen. Wir wollen nichts deswe⸗ gen entſcheiden, und nur noch bloß erinnern, daß wir ſeine Arbeit, ihrer aͤußerlichen Geſtalt nach, der in unſern vorigen Baͤnden gleich zu machen geſuchet haben. Herr Prevoſt hat ſeine Sammlungen zwar in Buͤcher gebracht: aber ſich eben nicht darum bekuͤmmert, dieſe Buͤcher in Capi⸗ tel, und die Capitel wieder in ihre Abſchnitte einzutheilen, und einem jeden ſeinen Inhalt vorzuſetzen. Er konnte ſolches um ſo viel leichter unterlaſſen, weil er ſchon in den vorigen Baͤnden eben nicht ſonderlich Acht darauf ge⸗ habt hatte, wo ihm doch die Engländer darinnen vorgegangen waren. Da aber unſere Leſer bisher dergleichen gewohnt geweſen: ſo wuͤrde es ihnen ein großer Uebelſtand zu ſeyn beduͤnket haben, und ganz fremd vorgekom⸗ mien ſeyn, wenn wir auf einmal von dieſer Einrichtung hätten abgehen, der franzoͤſiſchen Art folgen, und dadurch dieſem Bande ein ganz ander Anſe⸗ hen geben wollen, als die vorigen gehabt haben. Es hat uns daher unſere Pflicht zu ſeyn geſchienen, den Buͤchern gewiſſe Capitel, und den Capiteln bequeme Abſchnitte zur geben, und den Inhalt eines jeden vorher anzuzeis gen. Wir haben aber dieferwegennicht dag geringfe in dem Zuſammen⸗ hange oder der Verbindung geändert. Wir brauchten es auch nicht; denn die Natur der Erzählung, welche oftmals aus verfchiedenen Stuͤcken bes Fund, gab uns ſelbſt dazu Anleitung. Doch glauben wir / daß der Bequem⸗ lichbeit der Leſer einigermaßen dadurch gedienet worden, denen zum Ver⸗ gnuͤgen und Nutzen wir dieſe ganze Arbeit übernommen haben, und ſie ih— nen auch noch ferner beſtens empfehlen. Ver⸗ * | Berzeihniß dee in dieſem VII Bande enthaltenen Reifen und Beſchreibungen. Das JBuch. Reiſen der Hollaͤnder nach Oſtindien. Einleitung 3 Seite. Das I Eapirel. Erſte Reife der Holländer nah Oftindien von Cornelius Houtmann 12 Das I Capitel. Zweyte Keife ver Holländer nach Dftindien 63 Der eſchnit Reiſe des Jacob Cornelius van Neck, und Wybrand van War- ; wi 3 Der 11 Abfchriet. Beſchreibung der Inſel Java vor der Nieberlaffung der Hol- länder dafelbft N 7 76 Der III Abfchnitt. Naturgefchichte von der Inſel Java 92 Der IV Abſchnitt. Gewicht, Maaß und Münze in Oftindien ER 98 Das I Capitel. Andere Reifen nach Dftindien im Jahre 1600. 102 Der 1 Abfchnitt, Reiſe des Paul van Caerden 102 Der II Abſchnitt. Jacob van Necks zweyte Reife Der II Abſchnitt. Reife zweyer bollandifchen Schiffe nach dem Königreihe Achin, . die mit des van Caerden und van Neck feiner verbunden ift, 122 Das IV Eapitel. Drey Reifen nach Oſtindien von 1599 bis 1607. "130 Der 1 Abfchnitt, Stephans van der Hagen Reife — Der Abſchnitt. Wolphart Harmanfens Reife — 135 Der II Abſchnitt. Cornelius van Ween Berrichtungen: | 144 Das V 5*8 Franz Pyrards Reife, welches die erſte der Franzoſen nach Dftin- dien iſt. e | ie Der 1 Abſchnitt. Fahrt und Begebenheiten des Verfaffers bis an die Inſeln Co- morres au — Dell Abſchnitt. Pyrards Schiffbruch und Gefangenſchaft — Der 11 Abfehnitt. Phrards Befreyung und neue Gefangenſchaft zu Cohin 166 Der IV Abfchnitr, Ankunft des Berfaffers zu Goa 178 Der V Abfehnier. Nücreife des Verfaffers nad) Europa 180 Der VI Abfebnite. Befhreibung der maldivifchen Eylande AR. 98 Der VII Abfehnite, Befchreibung der Inſel Goa ' =. Das VI Capitel. Georg Spilbergs Reife nach Dftindien, im Jahr 1601. Des I Abſchnitt. Spilbergs Fahrt bis zu den comerrifchen Inſeln 224 Der II Abſchnitt. Spilbergs Reife nach der Inſel Ceylan und Verrichtungen daſelbſt 230 Der UI Abſchnitt. Spilbergs Ruͤckkehr * * | b | — HI Verzeichniß der in Diefem Bande Das VII Capitel. Wybrands van Warwyck Reiſe nach Oſtindien im Jahre 1602. 244 E - Des VI Capitel. Zweyte Reife Stephans van der Hagen nach Oſtindien, im Jahre 1604 | 256 Das IX Capitel. Reiſe des Cornelius Matelief nach Oftindien, im Jahre 1605 263 Der 1 Abſchnitt. Mateliefs Seefahrt bis. nad) Malaeca 263 Der I Abſchnitt. Mateliefs Feindfeligkeiten auf Malacca 267 Der IU Abſchnitt. Fortſetzung der Feindſeligkeiten vor Malacca 274 Der IV Abfehnitt, Beſchreibung von Malacca + 282 Der V Abſchnitt. Mateliefs Berrichtungen zu Johor 234 Der VI Abſchnitt. Mateliefs Unternehmung wider die Portugiefen 287 Der VI Abſchnitt. Mateliefs fernere Verricheungen 203 Der VII Abſchnitt. Mateliefs Reife nad) China * 300 Der IX Abſchnitt. Mateliefs Ruͤckreiſe 310 Das X Capitel. Beſchreibung der moluckiſchen Inſel 314 Der JAbſchnitt. Die eigentlichen Molucken, Ternate, Tidor, Motier, Machier und Bachian 314 Der II Abſchnitt. Bon Amboina und andern zu den Molucken gehoͤrigen Eylan- den 322 Der UI Abſchnitt. Naturgefchichte der moluckiſchen Inſeln 334 Das XI Capitel. Zweyte Reife Pauls van Caerden nach Dftindien, im Jahre 1607. 338 Dos XII Capitel. Peter Willems Verhoeven Reife nah Ofkindien im Jahre 1607 und 1608 347 Der J Abfchnitt. Verhoevens Berrichtungen und Fahre bis nac) Kohor 347 Der 11 Abfehnitt. Verhoevens weitere Berrichtung und Ermordung 355 Der III Abſchnitt. Zweyer von Berhoevens Flotte abgeſchickten Schiffe, Reife nach Japon. 364 Der IV Abföhniet, Fernere Reife der Holländer zu dem Kaifer in Japon 367 Der V Abfehnitt, Ruͤckreiſe ver Holländer vom Hofe und aus Japon 376 Dis en Capitel. Willhelm Isbrands Bontekoes Reiſe nach Dftindien im Jahre 1618 378 Das XIV Capitel. Reife Peters van den Broeck nach Oſtindien im Jahre 1613 Au Der 1 Abfehnitt. Ban den Broecks Reifen und Berrichtungen bis zur Niederlaf- fung der Holländer in Mocka 042 Der I Abſchnitt. Reiſe des Verfaffers in dem Sande Moda 420 Der II Abſchnitt. Dan den Broecks fernere Reifen und Verrichtungen 425 Der IV Abfehnitt. Nachricht von dem Urſprunge der Stadt Batavia 4434 Der VAbſchnitt. Ban den Broecks letztere Verrichtungen und Nückehe 443 Das ii er en — — Tr Pe — — — —— - “- enthaltenen Reifen und Befchreisungen. Das XV Capitel. Befchreibung von Batavia Der I Abſchnitt. Beſchreibung der Stadt an ſich und ihrer Gebäude "446 Der I Abſchnitt. Von den Einwohnern in Batavia R — Der II Abſchnitt. Nachricht von der Handlung in Batavia 458 Das XVI Capitel. Robert Knoxens Reife nad) Oſtindien, im Sabre 1657 und fol- 1 gende m 402 Der I Abſchnitt. Beſchreibung der Inſel Ceylan 483 Der I Abſchnitt. Naturgeſchichte der Inſel Ceylan 57 2 Das II Bud. Reiſen der Franzoſen nach Oſtindien. Das I Capitel, Renneforts Reife im Jahre 1665 57 Kinleitung — — Der JAbſchnitt. Zuruͤſtungen zu der Reiſe und Schiffahrt der franzoͤſiſchen Flotte 529 ‚Der I Abſchnitt. Einrichtung der Oftcompagnie auf Madagafcar 537 Der I Abſchnitt. Nenneforrs Ruͤckreiſe a Der IV Abfehnitt. Keife des Mondevergue, oder Anhang zu Nenneforts Reife: befchreibung t 557 Der V Abfchnitt. Beſchreibung der Inſel Madagaſcar 566 Dos UI Capitel, Dela Haiens Reife nach Oftindien im Sahreıs7ro 597 Der I Abfehnitt. : De la Haiens Befuch einiger KHandelspläge . 598 _ Der II Abſchnitt. Fahır nach Eoylan und Berrichtungen dafelbft 605 Der II Abſchnitt. De In Haiens Berrichtungen zu St, Thoma 613 Verzeichniß der Karten und Kupfer, nebſt einer Anweiſung für den Buchbinder, wo er ſolche hinbringen ſoll. Eyland Baly oder Elein Java + 2 Die Inſel Moritz, nachher Isle de France oder die Inſel Frankreich genannt 3 Vorftellung von dem Eylande Java 4 Manns: und Frauensperfonen von der Inſel Java 5 Karte von den maldivifchen Inſeln 6 Ausfiht von Goa 7 Grundriß von Goa 8 Grundriß von der Stadt und Fefte Malaca 9 Befondere Karte von den molukkiſchen Eylanden zo Karte von den an den Moluden liegenden Eylanden i 1 Ein Einwohner aus der Inſel Amboina, zum Kriege gerüftet 12 Pfeffer, Durion, Sogn, Honts-Tongue oder ae ꝛe. 13 Die Eylande Banda 14 Hollaͤndiſch Fort auf der Inſel Banda 15 Grundriß von der Stadt und dem Schloſſe Batavia 16 Karte von den Gegenden um Batavia 17 Karte von dem Eylande Ceylan - 18 Chingulefen, die fih mit einem ZTalipotsblatte vor dem — bedecken 19 Radga Singa, Koͤnig von Candy in der Inſel Ceylan 20 Art, wie die Chinguleſen ihre Todten verbrennen - 21 Hinrichtung durch einen Elephanten 22 Edle Chingulefen und Chingulefinnen 23 Verſchiedene Arten von Affen in der Inſel Geylon 24 Grundriß von dem Kort Dauphin \ 25 Pflanzen und Früchte von Madagafcar 25 Karte von der Inſel Bourbon fonft Maſcaregne 59 Seite. 64 76 * 195 218 216 232 814 322 326 336 358 360 446 450 434 507 594 502° 504 499 512 519 578 598 ng — —úû—— nn en —— — rer wur u Te Mlgemeine Sammlung Reiſebeſchreibungen, fit dem Anfange des XV Jahrhunderts. BSD, Allgem. Reifebefehr, VIII Band. | Reiſen der Holländer nad) Oftindien, . Einleitung. Urſprung des hollaͤndiſchen Handels in Oftindien. wird eine allgemeine Compagnie aufgerichtet, ‚ Houtmann ziehe zu Liffabon Erkundigungen Vornehmfte Punete ihrer Aufrichtung. Bes ein, die ihm die Freyheit koſten. Erſte Geſelle fondere Kammern und Anzahl ihrer Vorſteher ſchaft zu Amſterdam unter dem Ramen der Ihre Beſoldung. Erfte Schiffahrten derſelben. entfernten Länder. Erſte Reiſee Die Hollän: Sie fehren fich au der Spanier Widerſetzung der erhalten verfchiedene Wortheile. Ihre nicht. Die Compagnie nimmt zu. Neue Mäfigung. Zweene portngiefiihe Briefe, Verwilligung und Beſtaͤtigung. Erſte Reife eines Hollaͤnders um die Welt, Es ; * M * ar = Ss ift doch ein recht ſeltſam Ding um die Eiferfucht, wenn fie ſich zum A Nac)theile der Gerechtigkeit äußert, und uns bewegt, eine Dede über die Borzüge anderer Menfthen zu ziehen, um nur unfere eigenen zu erhe⸗ ben. Die englifchen Verfaſſer der exftern Theile diefer Sammlung haben fi) von diefem Flecken nicht befreyen Fönnen. Ihr Stillfchwmeigen von —— aleem demjenigen, was den Fortgang der hollaͤndiſchen Schiffahrt betrifft, zeiget genuafam, daß fie bloß auf den Ruhm ihres Baterlandes gedacht haben; und wennfie den Porsugiefen etwas mehr Gerechtigkeit haben wiederfahren laſſen, ſo iſt es bloß geſchehen, weil fie geglaubt Haben, der Verfall, worinnen dieſe Nation in Oſtindien gerathen, Eönne den Engländern heutiges Tages mit ihrem alten Ruhme nicht beſchwerlich feyn. Die Gerechtigkeit ſowohl, als die Eigenfchaft diefes Werkes verbindet mich, ihre Vergeſſenheit wieder gut zu machen, Diefes Vorhaben aber erfordert einige vorläufige Beobachtungen, als eine Einleitung. Die Hollaͤnder, welche bey der Handlung, die fie in Spanien und andern europaͤi⸗ ſchen Sändern fuͤhreten, reichlichen Unterhalt RD dachten wenig an weite Reifen und 2 * neue Einleitung, en en) Urſprung des hollaͤndi⸗ ſchen Han: Einleitung. dels in Oſt⸗ indien. Cornelius Houtemann zieht zu Liſſa⸗ bon Erkundi⸗ gungen ein, die ihm die Freyheit fo: ſten. Erſte Ge⸗ ſellſchaft zu Amſterdam unter dem Namen der entfernten Laͤnder. Erſte Reiſe. 4 Reiſen der Hollaͤnder neue Entdeckungen. Die Verfolgungen aber, die ſie durch Wegnehmung ihrer Fahrzeuge und ihrer Waaren, welche ſcharf unterſuchet wurden, zu leiden anfingen, erweckten in ih⸗ nen Die Begierde, unter einem andern Himmel und bey barbarifihen Völkern die Hülfs- mittel zu fuchen, die ihnen von ihren Nachbarn verfagt wurden. Weil fie indeffen eben die Feinde auf denen neuen Wegen zu befürchten hatten, welche von den Portugiefen ent- deckt worden: fo hielten fie Dafür, fie würden, wenn fie nach Nordoſt führen, die Küfte der Tartarey erreichen, und darauf nach Kathay, nach China und nach Oftindien gehen fönnen. Die Ausführung dieſes Anfchlages wurde großen Seeleuten anvertrauet. Allein ihre Nachforfchungen, welche lange Zeit fortgefeget, und vielmals erneuert worden, die aber bis igo noch feinen glücklichen Erfolg gehabt, gehören zu andern Theilen diefer Sammlung. Unterdeffen daß man diefe Schiffahrt auf der Nordſeite verfüchte, zog ein Holländer, Namens Cornelius Houtmann, ber feiner Angelegenheiten wegen nach &iffabon gegangen, von allem demjenigen forgfältig Nachricht ein, was die indiſche Handlung betraf, und was für Wege dahin eine glückliche Erfahrung-den Portugiefen bekannt gemacht hätte, Seine Neugierigfeie hatte ihn zu einigen Unbedachtſamkeiten verleiter, welche ein Mis— £rauen erregten, zu einer Zeit, da die Nachforfchungen den Fremden fiharf verbothen war ren. Er wurde fo gleich ins Gefängniß geworfen, und zu einer Geldbuße verdammer, die weit über fein Bermögen war. Die Noth gab ihm den Anfchlag ein, ſich an die Rauf- leute zu Amfterdam zu wenden, denen er Hoffnung machte, er wollte. ihnen, wenn er feine Freyheit durch fie erhielte, alles entdecken, was er von der Handlung und den Wegennach Indien in Erfahrung gebracht, Sein Vorſchlag wurde angenommen, Man bezahlte eine große Summe, die vermuthlich nur gefordert worden, um feine Befreyung unmög- lich zumaden. Als er im Sabre 1594 wieder in fein Vaterland zuruͤck gekommen: fo dachte er aus einem doppelten Bewegungsgrunde, nämlich aus Eigennutze und aus Er: fenntlichfeit, an die Ausführung feines Berfprechens, Nachdem man fich über feinen Bericht berathfehlaget: fo befehloffen die. Kaufleute zu Amfterdam, eine Geſellſchaft unter dem unbeftimmten Namen die Compagnie der entfernten Länder, aufzurichten. Die erften Vorfteher, an der Zahl zehne 2), erwogen, daß ungeachtet der Bortheile des Weges durch Norden, welcher viel Fürzer und weniger den Krankheiten unterworfen ſeyn würde, weil man nicht durch die Linie gehen dürfte, der Erfolg davon dennoch ungerwiß und zweifelhaft war. Sie entſchloſſen fich alſo, den portu— giefifhen Weg nach Indien unter Houtmanns Anweifung zu-verfuchen. In diefer Ab- ficht ließen fie vier Schiffe ausrüften, wovon das vornehmfte dee Mauritius hieß, und vierhundert Tonnen und vier und achtzig Mann führte. Das Geſchuͤtz darauf beftund aus zwanzig metallenen Canonen, fechs großen und vierzehn Fleinen, vier großen und ſechs fleinen Steinftücken und einer gehörigen Anzahl Flinten und Mufketen. Johann Jans Molenaer wurde ernannt, die Flotte zu führen, und Cornelius Houtmann ſolſte als Kaufmann oder: Commiffar die Handlung beforgen, Das zmeyte Schiff, Holland, war faft von eben der Größe und Stärke, als das erftere, Der Haupfmann darauf hieß Johann MIhre Namen verdienen anfbehalten zuwer- Poppen, Heinrich Buyck; Dietrich van Os; Sie⸗ den. Heinrich Rudden, Reinier Pauw, Peter vert Phterß Sem und Arend ten Grootenhuyſe. Haſſelaar, Johann Janß, Earl de Onde, Joh, nach Oſtindien. 1 Buch. | 5 Iohann Dignumß;ʒ und der Commiſſar Gerhard von Beuningen Das dritte Linleitung Schiff unter dem Ramen Amſterdam, war ungefaͤhr von zweyhundert Tonnen und mit neun und fünfzig Mann, ſechs großen metallenen Stücen, sehn Eleinen, und vier großen und fechs Fleinern Steinftücken beſetzet. Es hatte Johann Jacobs Schellinger zum Fuͤhrer und Beinier van Hel zum Commiſſar. Das: vierte Schiff endlich war eine Fleine Pinaffe von ungefähr dreyßig Tonnen, mit zwanzig Mann, ʒwoen großen und fechs kleinen metallenen Canonen, und zwey Steinftücken befeger. * Es wurde von Simon Lamberts Mau geführer, Ich würde dieſe Einleitung unnügertveife weitläuftiger machen, wenn ich mir vor: feste, alle Nachrichten hier mit enzubringen, welche in der Sammlung der Reifen von der Holländifchen oftindifchen Compagnie find befanne gemacht worden. Allein, die mei- ften von diefen Stücken find nur eine Zufammenftoppelung vieler verfihiedenen Tagebücher und gehören alſo nicht eigentlich. zu meiner Abſicht, welche nur auf wahrhafte Nachrichten von Neifenden geht, das ift auf folhe, die unter ihrem Namen herausgegeben worden, Die andern müffen mit mehrerem Nechte unter die Gefchichte gezähler werden, und diefe Anmerfung habe ich bereits bey Gelegenheit der Portugiefen gemacht, BDoutmanns Reiſe alſo felbft wird yon dem Gefege, welches ich mir mache,- nur. deswegen frey feyn, weil fie die erfte ift; und einige Auszüge nebſt folgenden Anmerkungen werden genug. ſeyn, ſich von allen andern den Begriff zu machen, der fich für meine Unternehmung ſchicket. : Nachdem die erftere Flotte nach zwey Jahren und vier Monaten ſeit ihrer Abreife in bie holländifchen Hafen wieder eingelaufen war: fo erregte ihr Gemwinnft, ob er- gleich nur mittelmäßig war, die Geſellſchaft, diefes Unternehmen weiter zu treiben... Sie vernahm damals, daß fich andere Kaufleute in Amfterdam vorfegeren, gleichfalls einige Schiffe nach Indien zu ſchicken. Die Furcht aber, fie möchten einander fhaden, machte, daß fie insgefammt Die Partey ergriffen, fich zu vereinigen. Die beyden Flotten machten alfo nur eine aus, von acht Fahrzeugen, die im Jahre 1598 unter der Anführung des Admirals Jacob van Neck 5) aus dem Texel ausliefen. Da man auch in Seeland eben diefen Anſchlag gefaßt: fo rüfteren einige Kaufleute diefer Provinz gleichfalls einige Schiffe aus, und ließen fie abgehen, Diefe Beyſpiele ertegten die Einwohner von Rotterdam, welche bald eine Geſellſchaft aufrichteten. Sie ließen fünf Schiffe in See laufen, deren Führung fie Jacob Mahu übergaben: fie follten aber durch die magellanifche Meerenge, und durch das Südmeer nach den Molukken gehen. ee Indeſſen ließ der Eifer der amfterdamifehen Geſellſchaft nicht zu, daß fie die Rück kunft ihrer acht Schiffe erwartete, Sie rüftete drey andere aus ‚, welche den gten May 1599 unter der Anführung des Admirals van der Hagen c) unter Segel gingen. Den gten des Heumonats eben diefes Jahres fah fie viere von den erftern anfommen , welche, nachdem fie ausgelaben worden, fo gleich. Befehl erhielten, unter Jacob Willekins Anführung wieder unter Segel zu gehen. Buchen der Zeit richteten einige Kaufleute die- fer Stadt, meiftens Brabanter, eine neue Compagnie auf, die im Chriftmenate 1599 vier Fahrzeuge nebft vier andern von der. alten Geſellſchaft abgeben ließ. Diefe acht Ze 3 - Echiffe 5) Die Sammlung der Tagebuͤcher von dieſe Reife finder fich in dem L Bande der Sammlung ) Ebendaf, U-Bande; von der Compagnie, es vi ind * —— 9 Reifen der Hollander geinfeitung. Schiffe kamen nach zweyen Jahren mit vielen Reichthümern beladen zuruͤck. Vor ihrer Zuruͤckkunft aber, ruͤſtete die neue Geſellſchaft zwey andere Fahrzeuge aus," und die alte fuͤgte noch ſechſe hinzu, die zuſammen im Jahre 1600 unter Segel giengen und von Jacob van Neck, dem Admirale der zweyten Reiſe, gefuͤhret wurden 4). So viel gluͤckliche Erfolge flammeten alle Kaufleute in den vereinigten Niederlanden an Bloß die amftadamifihen Gefellfhaften ließen funfzehn Fahrzeuge im April-a60r | auslaufen, Im folgenden Jahre fahıman dreye davon reich beladen zurück kommen. Sie brachten mit, es hätte der König von Achin, auf der Inſel Sumatra, ſich bemuͤhet, zwey von den Fahrzeugen, von 1599 zu überfallen; Cornelius Houtmann hätte dabey das Les - ben verlohren; und einige Holländer wären in den Händen der Inſulaner gefangen geblie- ben. Paul van Eaerden e), welcher nebft Peter Borthen in eben dem Sabre abreifete, amd indem Hafen zu Achin ankam, ohrie zu willen, was vorgegangen war, erfuhr das .felbft eben die Anfälle. Es war nicht ſchwer, die Urfache davon zu wiſſen. Die Spanier, melche böfe Darüber waren, daß eine Gefellfehaft Kaufleute an ihrem Handel mit Theil nehmen wollte, hatten eine mächtige Flotte ausgerüftet, die Holländifchen Fahrzeuge weg⸗ zunehinen, und ungeachtet ihrer weit größeren Stärke, waren fie doch gezwungen werden, . Ahnen den Weg frey zu laſſen. Sie nahmen darauf ihre Zuflucht zur Lift, und ſchickten an alle indianifche Höfe, um dieſe neuen Handelsleute in üben Ruf zubringen, welche ſie als Seeräuber vorftelfeten, Die weder Ehre noch Redlichkeit hätten, Der König von Achin wurde anfänglich durch diefe Raͤnke verführe. Nachdem er aber aus feinem Irrthume gebracht worden: fo nahm er den Admiral Dicker, der im Jahre 1601 von Seeland auge gelaufen war, und Beorg Spilbergen /), der die amſterdamiſche Flotte von eben Die- ſem Jahre führte, guͤtigſt auf. rate gern 2 Indeſſen faßten Die Generafftaaten, melche von denen Gewaltthaͤtigkeiten Nachricht erhalten, welche ihre Unterthanen von den Spaniern zu fürchten hatten, den Entfihluß, denjenigen, welche die Reife nach Indien unternehmen würden, ordentliche Verordnungen zu geben, um fie zu bevollmächtigen, nicht allein ſich zu wehren, fondern auch felbft zuerſt anzugeeifen, und allen denjenigen als Feinden zu begegnen, welche ihre Handlung ftören Die Hoflin- würden. Mit einer folchen Vollmacht griff der Admiral, Jacob Heemskerk, eine portu- der erhalten giefifche Carake an, welche reich befaden und mit mehr als fieben Hundert Mann befest aus verſchiedene China zuriick kam. Die Portugiefen gaben ſich einige Mühe, fich zu vertheidigen. Die Vortheile. Furcht aber, fie möchten von dem holländifchen Gefchüge in Grund gefchoffen werben, zwang fie, um Quartier zu bitten, Sie erhielten ſolches. Zweene Briefe, welche von den portugiefifchen Befehlshabern zu Malacca an den Admiral nach feinem Siege gefchries ben worden, legen von der Mäßigung der Sieger ein fehr rühmliches Zeugnig ab. Sie wurden gebrucht, um die falſchen Begriffe zu widerlegen, welche die Feinde der Holländer wider fie auszubreiten fich bemühee ‚Hatten. Die Liebe zur Wahrheit erfaubet mir nicht, folche hier zu unterdrücken, Der erftere war in diefen Worten abgefaßt, welche aber doch die portugieſiſche Nation nicht verunehren. Zweene por⸗ „Es ift eine alte Gewohnheit, daß, mern Könige und Fürften uneins find, alsdann eugieffhe die Unterthanen an ihren Perfenen und Guͤtern Schaden leiden. Das Gluͤck iſt eurem Briefe, | h „Admirale A) Ebendaf. TI Bande. zweyte Neife des van Caerden und eine zweyte dee © Eben dafelbft. Man findet im Ul Bande eine dan der Hagen. | | \ | — — — — nach Ofkindien, T Buch, — 7 „Admirale fo guͤnſtig geweſen, daß die Carake ‚ welche aus China gekommen, in ſeine Einleitung. » Hände gefallen, 2* nicht ohne Gottes —— geſchehen. Diefem un: » geachtet habe ich nicht umterlaſſen tollen, euch beyfommende Erfriſchungen zu fenden, „um euch meine Erkenntlichkeit wegen des mit meinen Portugiefen gemachten Vergleichs, und wegen des ihnen gehaltenen Wortes zu bezeugen, Ich verſichere euch, daß ich fol- » des zu allen Zeiten eingedenk feyn und bey Gelegenheit wieder thun werde, Gott der » Ülmächtige halte euch in feinem Schutze. Geſchrieben durch den Secretaͤr Paulo’ » Mendes di Vaſcolas zu Malacca den oten März 1603. Diefer Brief war unterzeich- net: Rugulos grammanis, Andreas Sernandes, Domingo de Monte, lasc de Guſgago. x Der andere war fo abgefaßt: „Der Krieg iſt unficher und zweifelhaft, und der Sieg „in demfelben ſteht allein in Gottes Hand, da die Menſchen nur bloße Werkzeuge davon „find. Das Glück bat euch gefuger, daß ihr eine reiche Carafe angetroffen und wegge⸗ „nommen habet, Die voller Kaufleute, Weiber und Kinder geweſen, die zum Kriege un: & nuͤtz und untüchtig find. Es betrüber mich, daß ihr mir nicht in meinem Schiffe bege- »gnet feyd; denn fo-follter ihr haben verfpühren Fönnen, was für ein Unterfehied unter „Soldaten und Kaufleuten in Bertheidigung und Beſchirmung ihrer Schiffe iſt. Das- »jenige was den Hollandern in China begegnet iſt, geht mir ſehe nahe, weil die Urfache „zu einer fo ſchweren Strafe viel zu geringe iſt. Ich verficherereuch aber, daß der Lrhes „ber davon eingezogen und mit feinem Kopfe foll bezahlen muͤſſen. Die Schiffe von eurer „Nation, die mir aus den Molucken und China gebracht worden, find zwar ausgeladen »tvorben, doch Habe ich ihnen noch allezeit gütig begegnet. Ich fehicke euch hier nebft dies „fen Briefe, das Schiff und Wolf wieder ‚ welches die Portugiefen aus der eroberten Ca⸗ „vade überbracht Haben. . Dieſe Gewogenheit werde ich lebenslang erfennen: doch würde ſolche Erkenntlichkeit noch ſtaͤrker ſeyn, wenn ihr mir den Hauptmann nebſt dem Pater Anthoni und den uͤbrigen Portugieſen, die ihr noch zuruͤck haltet, ausliefern, und mit „dem Könige unterhandeln wollte, damit wir das Wolf mit der eroberten chinefifchen Junke wieder bekommen moͤchten. Gegeben zu Malacca, den gten März 1603, Fer⸗ „nando d Albugueraue, Olivier van Noerd kam im Jahre 1601 nach einer dreyjaͤhrigen Reiſe, in welcher Erſte Reiſe er um die Welt gefahren war, nach kb er 8) € in im un 1598 aus eines Hollaͤn⸗ Goereefe Bat in See gegangen, und der Xeichthum, womit er beladen wieder Bam, beach au. um die ten ihm eben fo viele Ehre, als der Ruf von feiner Reife, | * Mitten unter diefen gluͤcklichen Exfolgen entdeckte man eine Unbequemlichkeit, welche Es wird eine dermögend war, folche zu unterbrechen, und zuletzt unfeplbar ihren gänzlichen Verfall wer: allgemeine urfachen würde. Diefes waren die pielen Gefellfchaften, die täglich entftunden, ohne mie Compagnie ‚ ben andern Öemeinfehaft zu haben, oder in ihren Anfehlägen mit ihnen überein zu ftimmen, aufgerichtet. Sie beluden zu gleicher Zeit viele Schiffe, die nach eincrley Hafen beftimmet waren. Dies‘ — ſes ſchlug den Preis der Waaren nieder, und machte den Seeleuten viel Verdruß. Mache dem die Generalftaaten diefe Unordnung in Erfahrung gebracht: fo berlefen ſie die Vorſte⸗ ber von ben verſchiedenen Gefellſchafien nach Haag zufammen, und beredeten ſolche, daß ſie — Im I Bande der Sammlungen der Geſell⸗ ) Mat wird bier einen I i ⸗ au wird hier einen Auszug von diefer bes Khaft, an wird bier eine Reiſe a nach von Spilbergen ruͤhmten Neife finden, die in dem zweyten Bande & den Molucken finden. der Sammlung der Compagnie ſteht. 4 * 8 | Reifen der. Hollinder Binteitung. ſich verglichen, hinfuͤhro nur eine einzige Gefellfehaft auszumachen. Man errichtete einen —— Boertrag, welcher durch die hohe Obrigkeit auf ein und zwanzig Jahre beftätiget ward, von dem aoften März 1602 an zu rechnen. Die vornehmften Arrikel diefer berühmten Errich⸗ sung verdienen angemerfe zu werden, | Vornehmſte Die Borfteher oder Bewindhebber der Kammer zu Amfterdam follen zu der erſtern Puncte ihrer Ausruͤſtung die Hälfte, die Kammer von Seeland ein Bierthel, die von der Maaß ein Aufrichtung. Achtel, und die von Nordholland auch ein Achtel geben. Die Berfammlung diefer allgemeinen Gefellfchaft ſoll aus fiebenzehn Perfonen befte- ben; nämlich. aus achten von Amſterdam, vieren von Seeland, zweenen von der Maaß, ziveenen von Nordholland , und der fiebenzehnte ſoll nach der Reihe bald aus der Kamıner von Seeland, bald der Maaß, bald von Nordholland ſeyn. Dieſe Berfammlung foll dasjenige, was zum Beſten der Compagnie gehöret, nach den mehreften Stimmen entſcheiden. Man ſoll dieſe Verſammlung zuſammen berufen, um zu berathſchlagen, wie viel Schiffe man nad) Indien ſchicken wolle, zu welcher Zeit und nach was für einem Orte. Ueberhaupt foll fie alles einrichten, was für die Compagnie gehöret, und bie befonbern Kammern follen dasjenige ausführen, was überhaupt eingerichtet worden. Die Berfammlung foll die erftern ſechs Jahre zu Amfterdam und die zwey folgenden in Seeland; und die fechs andern in Seeland und die zwey folgenden zu Amfterdam gehal⸗ ten werden, | nn * — Die wichtigen Angelegenheiten, woruͤber die Verſammlung nicht einig werden koͤnn⸗ te, ſoll der Entſcheidung ihrer Hochmoͤgenden uͤberlaſſen, und dieſer Ausſpruch von allen Kammern ausgefuͤhret werden. Die allgemeine Compagnie ſoll ein und zwanzig Jahre lang beſtehen, von 1602 an zu rechnen: alle zehn: Jahre aber ſoll man von der Verwaltung Rechnung ablegen, und bey der er— fteen Rechnung foll es denen, die daran Theil haben, frey ftehen, ſich davon abzufondern; und alsdann foll man gehalten feyn, ihnen ihr Geld mit einem Gewinnſte, fieben von Hundert, oder noch mehr, wie es die Verſammlung der Siebenzehner fuͤr dienlich befin« den wird, wieder zu geben. Eine jede Privatperfon, die in den vereinigten Niederlanden wohnet, foll durch öf- fentliche Anfchläge eingeladen und zugelaffen werden, an dem Capitale der Geſellſchaft Theil zu nehmen, mit fo wenigem oder fo vielem Gelde, als ihm benzutragen beliebet, nur daß die Summe nicht über fünfzig tauſend Gulden unter dem Namen eines einzigen fteige: Das Capital, welches man geben will, ſoll auf drey Friſten, namlich im Jahre, 1603, 1604 und 1605 abgetragen und bezahlet werden. Die Kammern follen einander gegenfeitig mit Spegereyen und andern Waaren verfes ben, die fie nöthig haben. Diejenigen Provinzen oder Städte, deren Einwohner funfzig taufend Gulden in eine von den Kammern der Compagnie eingelegt, folen das Recht Haben, ein Berzeichniß von den aus Indien geſchickten Waaren, und von dem, was man daraus gelöfet, zu verlangen. - Wenn das Capital von funfzig taufend Gulden von einer einzigen Perfon aus einer don den Provinzen oder Städten eingelegt wird: fo foll die Compagnie einem Agenten dies u — — — — ſer Provinz oder Stadt das Recht erlauben, in die Kammer zu gehen, und ſich nach allem zu erfundigen, was barinnen vorgenommen werde. Die nach Oftindien. 1 Bud. ©: a Die befondern Kammern waren an der Zahl fechfe; die zu Amfterbam, in Seeland, Einleitung zu Delft, zu Rotterdam, zu Hosen und zu Enkhuyſen, deren Mitglieder, Die Damals in ze, großer Anzahl waren, durch ihren Tod auf zwanzig für Amfterdam, zwölfe für Seeland, 5 mern fieben für Delft, fieben für Rotterdam, fieben für Hoorn, und fieben für" Enkhuyſen ſoll ap. Anzahl gen herunter gefeget werden. Ihre Befoldung wurde aufs fünftige drey taufend ein hun⸗ hrex Worfte: dert Gulden Banco jährlich für einen jeden Vorſteher der Kammer zu Amſterdam; zwey her. tauſend fünf Hundert für die von der Kammer von Seeland, und ein taufend zwey hundert Men Sepol: für die von den vier andern Kammern geſetzet. Die Provinzen und auch viele Stäbte ha⸗ en ben in vielen Kammern eine Stelle eines Borftehers auf ein tauſend zwey hundert Gulden Beſoldung erhalten, deven Verrichtung gemeiniglich nur drey Jahre daurer,. Die Städte Harlem und Leyden fchicken auch auf fieben Jahre einen Vorſteher in die Kammer zu Am fterdam, der mit unter die zwanzig ordentlichen Bewindhebber auf eine Beſoldung von drey taufend ein Hundert Gulden begriffen ift. Man gab auch zu ‚ daß die Compagnie im Namen ihrer Hochmögenden nicht allein Berträge mit den natürlichen Einwohnern des Sandes in Sudien machen , fondern auc) Fer ſtungen daſelbſt bauen, Statthalter daſelbſt ſetzen, Soldaten und Gerichtsperſonen halten koͤnnte; jedoch mit dieſer Einſchraͤnkung, daß ſolche Beamte ihren Hochmoͤgenden den Eid der Treue, was die Verwaltung des Kriegesweſens anbetrifft, der Compagnie aber der Handlungsgeſchaͤffte wegen, leiſten follten, Es ſollte niemand innerhalb ein und zwanzig Jahren von 1602 an gegen Often von dem Vorgebirge ver guten Hoffnung oder durch die magellaniſche Meerenge fchiffen Fön- men, bey Strafe daß ihm feine Schiffe und deren Ladung weggenommen werden follten, | Alle Specereyen follten nach) dem amfterdamifchen Gewichte verkaufet werden, Zur Erkenntlichkeit für diefe Verwilligung und Betätigung machte fih die Compa- Wie anbeifchig, den Hochmögenden fünf und zwanzig taufend Gulden zu bezahlen, welche Der Staat wagen wollen, unter denen Bedingungen, nach welchen Die Privatperfonen daran Theil nehmen, Mach der Zeit follte fie dem Staafe drey von Hundert für die ausgehenden en nach Indien bezahlen; das Geld aber ift frey, wie auch alles, was fie aus Indien ekoͤmmt. Nachdem alſo die hollaͤndiſche oſtindiſche Compagnie eine anſehnliche Geſellſchaft ge- Erſte Schif⸗ worden, deren Capital ſich auf ſechs Millionen, ſechs hundert taufend Pfund belief: fo fahrten derfel: ſah man bald, wie fie fich aller ihrer Vortheile zu Muse machte. Sie rüftete anfänglic) ben. eine Flotte von vierzeben großen Schiffen aus, die im Brachmonate 1602 unter der Fuͤh⸗ rung des Admirals Wibrand van Waerwick ) in See gieng. Das folgende Jahr brachte eine Jacht, die ausgeſchickt war, die Ankunft vieler andern Schiffe zu melden, eine Nachricht von demjenigen, was zwiſchen dem Admirale Molphart und Don Andreas Furtado de Mendoza vorgegangen war, welcher fich unterfangen, die Holländer aus Indien zu verjagen, vor Bantam aber gefehlagen worden. Ein anderes Treffen, welches der Admiral van Neck, bey den Molucken mir drey portugiefifihen Schiffen gehalten, war nicht fo glücklich gewefen, weil er gezwungen worden, Das Treffen zu verlaffen, nachdem er einige Finger an feiner vechten Hand verlohren. Auf diefe Zeitung ließ die Compagnie Ben *) I Band der Samml. der Comp, , Allgem. Reiſebeſchr. VII Band, B Kinleitung. Sie kehren fh an der Spanier Wi: derſetzung nicht. do | | Reiſen der Holländer u Se den ıgten des Chriſtmonats eine andere Flotte von dreyzehn Fahızeugen auslaufen, welche Stephan van der Hagen führte z), Das Jah 1605 war wegen einer Verordnung des Königes in Spanien merkwuͤrdig, melche allen Einwohnern der vereinigten Provinzen bey Sebensitrafe unterfagte, Feine Hand: fung in Spanien und Oft- und Weftindien zu freiben. An ſtatt daß Diefer gebietherifche ' Sie ließ fo gleich eine Flotte von eilf Schiffen zum Kriege und zue Handlung ausrüften, deren Anführung fie dem Admirale Cornelius Matelief k) übergab, Kaum mar folche in See gegangen, als die Bewindhebber oder Vorſteher eine andere ausrüfteten, die aus’ acht Fahrzeugen beſtund, welche eben fo gut mit Soldaten als Geräthe verfehen. wurden, und ‘Befehl erhielten, wenns nöthig wäre, in den indifchen Meeren und Häfen zu bleiben, um die holländifchen Eontore zu vertheidigen. Daulvan Caerden 2) wurde zum Admi⸗ rale diefer Flotte ernannt. Zwey Fahrzeuge von der erftern Ausruͤſtumg, die mit Näge: . Befehl die Compagnie hätte erſchrecken follen, erhob er ihren Muth nur noch vielmehr fein und andern Specereyen zuruͤck Famen, fündigten bes Admirals van der Hagen Rück I kunft an. Er hatte den Spaniern und Portugiefen viele Fahrzeuge weggenommen, Er hatte ihnen das Fort Amboina entriffen. Ex hatte das zu Tidor’gefchleift, und fie gänzlich ausden Molucken verjaget. Allein diefe Unternehmung erregte eine große Streitigfeit zwi⸗ ſchen Holland und England, weil die Engländer den Feinden der Compagnie beygeftanden Die Compa⸗ gnie nimmt un und ihnen Pulver und andern Vorrath verfchaffee hatten, Mar handelte damals in den Niederlanden wegen des Friedens. Die Compagnie ruͤſtete, um zu erkennen zu geben, daß fie nicht gefonnen wäre, von der Schiffahrt nach Indien abzuftehen, eine neue Flotte von dreyzehn Fahrzeugen aus, und gab ihr Peter Willemſen Derboven m) zum user, deffen Herzhaftigkeit fich unter Semskerken in dem Treffen bey Gibraltar gezeiget hatte. Die Handlung ward einer von den vornehm⸗ ſten Gegenſtaͤnden der Unterhandlung. Da aber die Schwierigkeiten machten, daß fih diefe Sache in die fange zog: fo munderte man fich fehr über ven Muth, womit die Ge: _ neralftaaten ihre legten Entfchliegungen in diefen Worten vortragen ließen: „Spanien ſollte „entweder Durch den Friedensvertrag den Handel in Indien verftatten; oder er folltedurch „einen Stilleftand auf einige Jahre erlaubt ſeyn; oder die Sachen folften auf den Fuße „bleiben, wie fie ißo in denen jenfeits des Wendeyirkels des Krebfes gelegenen Sanden ftün- „dert, und es follte ein jeder Krieg führen, und feinen eigenen Vortheil ſuchen, wie man „angefangen hätte,,, Der Stillſtand wurde angenommen und auf zwölf Jahre gefchloffen, Ehe man aber mit dem Bertrage zur Richtigfeit kam, hatten die Holländer Malacca be- fagert , welches fie genoͤthiget waren , zu verlaffen, um mit einer portugiefifchen Flotte zu ſchlagen, und hatten fich Machian, einer von den moluckiſchen Inſeln, bemächtiget, in der Hoffnung, ſich auch bald Ternate zu. bemeiftern.. Nachdem der Stillffand in den Niederlanden bekannt gemacht worden: fo war man bedacht , den Spanier und Holländern durch eine Pinaffe, die mit fpanifchen Paͤſſen ver: fehen war, eiligft davon Nachricht zu geben. Die Geſellſchaft, welche ihren Anfchlägen feine Schranken mehr ſetzte, erlaubte den Schiffleuten und Soldaten ihrer Flotte die Frey beit, ihre Weiber und Rinder mit nach Indien zu nepmen. Die Sachen befanden fichim die I ö | | * Jahre #) II Band eben der Sammlung. 75 IIE Band ober der Sammlung. &) Eben die Sammlung LIE Band 191 ©. m) Ebend, IV Band, V nach Oſtindien. I Buch. al Sabre 1615 In’ ſo blͤhendem Zuftande, daß fie eine mächtige Flotte durch bie magellantfche Meerenge in die Süpfee fehickte, in der Hoffnung, die Spanier von diefer Seite zu ſchwaͤ— hen, wider welche der Krieg von neuem angefangen hatte; und die Reiſe nach) Indien auf diefem Wege fortzufegen. Mia hei kam nach einer zweyjaͤhrigen Abweſenheit wieder nach Holland, in welcher Zeit er "ne Reiz fe um die Welt gethan hatten), Einige Kaufleute ſuchten währender Zeit alle Mittel, die ompagnie zu untergraben, und einen Theil ihres Handels an fich zu bringen. Nachdem fie beſchloſſen Hatten, den Weg in die Süpfee durch einen andern Weg, als die magelfatii- fihe Meerenge, zu verfuchen: fo rüfteten fie ztoen Schiffe aus, die fie unter Cornelius Willhelm Schoutens und Jacob Ie Waire Anführung, im Brachmonate 1615, abge: hen ließen 0). Sie fanden auch wirklich einen Weg, welcher fe Mairens Meerenge ger nannt wurde; und da fie in der Suͤdſee fortführen, fo kamen fie bis zu den Molucken. Als fie aber zu Batavia anlangten: fo bemaͤchtigten ſich die Beamten der Compagnie ihrer Schiffe, weil ihr Unternehmen der Verordnung der Staaten zuwider war, Die folgenden Jahre waren für die Compagnie fo vortheilhaft, daß in den Jahren 1618 und ıörg die bloße Ladung von zehn Schiffen ‚auf fechs bis fieben Millionen gefchäßer wurde. Lorenz Real, ein geleheter, kluger und beherzter Mann, diente ihnen fehr viel, die Bemuͤhun⸗ gen der Spanier zurück zu treiben, Man ſah im Jahre 1621 auf dem Schiffe Goede Vrede fünf Koͤnigs⸗ und Sürftenfinder mit Eommen, die in Holland erzogen werden, und die chriſtliche Religion annehmen ſollten. Y Als indeffen die Verwilligung der Staaten im Jahre 1622 zu Ende Tief: fo enfftunden einige große Mishelligkeiten ʒwiſchen ben Vorſtehern oder Bervindhebbern und einigen.heil- habenden Perfonen, fo daß ihre Hochmögenden genoͤthiget waren, fie vor ihr Gericht zu fordern. Diefe weifen Mittler ftellten durch ihre Klugheit den Frieden wiederum her. Die Rechnungen wurden abgelegt, Die Yustheilung geſchah fünf und zwanzig vom Hundert, welches in Nägelein bezahlet wurde Die Compagnie erhielt darauf eine neue Berwilligungp) auf eben fo lange Zeit, als die erftere. Die Streitigfeiten zwiſchen Holland und England wegen der Handlung wurden endlich beygelegt, vermittelft einer Summe von achtma hun dert tauſend Gulden, welche dieneue Compagnie den Engländern zur Schadloshaltung zahlte, -. Nachdem man einen neuen Weg in das Südmeer entdecfet hatte: fo hatten ihre Hoch⸗ mögenden nebft der Compagnie den Entſchluß gefaßt, durch diefen Weg einige Fiotten nad) Indien zu ſchicken. Die erfte, cob le Hermite q) angeführer, "Die Compagnie erkannte, daß alle Vortheile, welche bisher ihren Handel fo blühend gemacht Hatten, vornehmlich der Auffuͤhrung ihrer Admi⸗ rale zuzuſchreiben waren. Eine ſo wichtige Betrachtung vermochte ſie in Zukunft, nichts an dieſer Wahl ermangeln zu laſſen. Die Macht, welche fie ihrer Klugheit anvertraute, tar ftets den Schwierigkeiten gemäß, welche fie ihnen vorftellte zu überwinden, Es ge: fang ihr auch nach und nach, nicht allein die Macht der Spanier in Indien zu vermindern, ſondern ſich auch auf ihren Untergang feſt zu ſetzen, da ſie ſich ihrevornehmftenDerter zugeeignet. Man muß ſich aus den Nachrichten felbft einen richtigen Begriff von ihrer Macht und von dem Anfehen ihrer Regierung machen. Hier hat man ſich nichts weiter vorgeſetzet, als die Leſer durch dieſe kurze Einleitung dazu vorzubereiten, 32 Das m) Eben daſelbſt. Br ) Die Zeit von dieſer Ernenerung iſt der iſte In eben dem Bande, 1622. -M Sammlung der Geſellſchaft V Band. Ginleitung. —— — RL eorg Spilbergen, welcher ernannt war, fie anzuführen, ' Neue Vers willigung und Beſtaͤtigung. welche le Mairens Spuren folgete, wurde vom Ja⸗ N 12 ‚Reifen der Hollaͤnder Bee th A are Ar HR A A A HUB 8 He 2: 2 4 goutmann, | Das 1 Capitel. 1595. — A Erſte Reiſe der Holländer nad Oſtindien, von Cornelius Houtmann. I vier Fahrzeuge von der erftern hollaͤndiſchen Flotte r) giengen den aten April ‘ 1595 unter Segel, und ihre Schiffahrt hatte nichts merfwürdiges bis auf den agften April, da alle Seute auf venfelben, welche von den geringften Umftänden ° geruͤhret wurden, die ihnen in den neuen Breiten, worein fie täglich kamen, vorfielen, auf der Höhe von drenzehen Grad, dreyßig Minuten nordwaͤrts der $inie wahrnahmen, da fie die Sonne im Zenith oder gerade über ihren Kopf hatten, fo daß fie feinen Schatten (Siebegegnen machte, Den gten May entdeckten fie zwo portugieſiſche Caracken, welche, da fie dieſe ao Caracken. Hier Fahrzeuge gleichfalls wahrgenommen, ſich alle Mühe gaben, fie zu vermeiden. Ends lich aber kamen fie zufammen, ohne daß fie auf beyden Seiten gefonnen waren, einander zu beleidigen. Die Portugiefen fagfen, man müßte, wie ſie es ſchaͤtzeten, auf achtzig See: meilen von ben africanifthen Küften ſeyn; fie wären fünf Schiffe ftarf vor zwanzig Tagen von Liſſabon abgefegelt, und wollten insgeſammt nach Goa gehen; eine von den beyden Die Porn: Caracken führte den Exzbifchof zu Goa, vier hundert Soldaten, Bundert und fünfzig | giefen find Bootsknechte und achtzehen metallene Stücken, Sie befchenften die Holländer mit einigen —— 9 portugiefifchen Confituten, und erhielten von ihnen etliche Kaſe und Schinten Sie ſchie⸗ en den auch nicht anders, als mit einem Ehrenfchuffe auf beyden Seiten, von einander. ine fo ruhige Begegnung war ein betrügliches Borfpiel von dem langen Haffe und denen bfuti- gen Kriegen, wozu diefe Keife der Holländer die erfte Gelegenheit feyn follte, Denızten des Brachmonats giengen die vier Schiffe durch die Sinie, ohne daß fie eine andere Ber ſchwerlichkeit gehabt hätten, als eine große Windftille und ftarfe Hihe. Nachdem fie über die Linie gegangen waren; fo unterließen fie nicht, fich fo viel möglich war, oſtlich zu hal⸗ ten, um vor den Abrolhos vorbey zu kommen, welches Klippen find, die fich an der Küfte von Brafilien wohl dreyßig Meilen in die See erſtrecken, und wofür ſich die Schif⸗ fer fücchteten, . Die Krank Der Schaarbock verurfachte fehon fo viel Beſchwerden auf der Flotte, daf man nicht heiten nöthi: unter fünfzig Kranke auf jedem Schiffe zählte, Man feufzete ſehr nach dem Sande, als fich ga fie — die ſolches den zten Auguſt gegen Abend zeigte. Das Sand ſchien anfaͤnglich hoch und bergicht Drag sin, fon: man fand aber, daß es niedriger ward, fo wie man an der Küfte pinfuhe; und — den andern Tag ſahen fie einen Fluß, vor deſſen Mündung eine Bant lag. Gegen Abend entdeckte man das Nadelvsrgebirge, oder Cabo das Aguilhas, welches fehr nie: drig iſtz und den gten liefen ſie in die Bay ein, welche die Portugiefen Aguada de San Bras genannt haben, Diefer Dre wird feiner Sage megen wenig befucher, meil er allen binden, außer dem Nordiwinde offen ſteht. Die Küfte ift ſehr Hoch und auf der ah VER; weftlichen ) Man hat oben In der Einleitung den Na⸗ der Urſache ihrer Neife gefehen. Es iſt aber zu men und bie Beſchaffenheit der vier Fahrzeuge nebſt merken, daß, da man dasjenige weggelaffen, was nicht ’ nach Oſtindien. I Buch, I Cap 13 treftfichen Spige ſteht ein Baum, den man anfänglich für ein kleines Caſtell anfehen ſollte. Houtmann. Diefe Bay liege ungefähr fünf und vierzig Meilen von dem Borgebirge der guten Hoffnung. 1595- Man trifft dafelbft eine kleine Inſel oder vielmehr eine große Klippe an, die voller Pen- —— guinen iſt. Die Hollaͤnder bewunderten dieſe Vögel, Die fie noch nicht anders, als aus Bern den Nachrichten der Portugiefen, Eannten, Die Penguinen haben Feine Flügel, oder fie ei find wenigftens fo kurz, daß fie mehr einem Felle oder den Haaren von Thieren gleich zu feyn feheinen. An ftatt der Fluͤgel Haben fie Fifchfinnen von Federn, bie ihnen dienen, die $uft zu durchfehneiden. An einem Orte, wo man niemals Menfchen fah, ließen ſie ſich mit den Händen greifen, ohne davon zu fliehen, Man fand aber, daß fie eine fo Harte Haut hatten, daß man mit einem Saͤbel kaum durchhauen Eonnte, ausgenommen auf vem Kopfe. Auf eben der Klippe war auch eine große Menge von Seehunden, die fich wider und Seehun: die Matroſen zur Wehre ftefferen, Man födtete einige davon. Die Sebensmittel aber war de. m —* nicht fo abgegangen, daß man an fo fihlechten Speifen einen Geſchmack gefun- en hätte, . Die Holländer, welche noch) gar nicht voraus fahen, daß fie dereinft auf diefer Kit- ſte anſehnliche Pläge beſitzen wuͤrden, waren anfänglich bedacht, ſich des Landes zu erkun⸗ digen. Unter der Zeit, da fie fich von dem Ufer entfernet Hatten, waren fieben Schwar- Sie laſſen ze ihrer Spur gefolget, und Eamen zu der Schaluppe, die am Rande des Waffers lag. fih —* den Die Schiffleute bothen ihnen bey ihrer Zurnctunt⸗ Meſſer, Leinwand, Schellen und Elei- — ——— ne Spiegel an, die ſie annahmen, ohne ſich merken zu laſfen, daß fie viel daraus mach- Un ten, Man both ihnen Wein und Zwieback an ‚worüber fie vergnügeer zu feyn fehienen, Sie verftunden die Zeichen, wodurch man fie um Schafe und Kühe erſuchte, und die en glaubeten auch, zu verftehen, daß fie folche auf den andern Tag bringen wollten. Sen folgenden Tag giengen wieder einige Leute ans Sand, und fanden ein ſehr ſchoͤnes Wie fie Er: tand, welches mit wooplciechenden Behoͤlʒen durchſchnitten, umd mit Bluhmen befüct war, friſchungen Sie bemerkten Spuren von Menfehen » Tieren und Hunden, erftaunten aber gar feh, Bat EN als fie die Spiegel, Schellen und auch felbft Die Leinwand auf der Erde fanden, womt boalten man ben Tag vorher die Schwarzen beſchenket hatte, Ms fie wieder nach) der Schaluppe zueickfehrten: fo ſahen fie einige Yon diefen wilden Einwohnern, welche befchäfftiger zu fern ſchienen, ſolche zu bewundern, fich aber fogleich zurüctzogen, als fie Menſchen gewahr wurden , bie ihnen fo wenig gleih waren. Sie fonnten mit ungemeiner Behendigfeit durch die Büfche fortfommen, Mn Sie kamen aber bald wieder; und da man ihnen Eifen geroiefen hatte, welches fie Cori nannten, fo verfprachen fie, Vieh zu bringen, und ſol⸗ ches Dagegen zu vertauſchen. Nach Mittage giengen zwanzig Mann von der Flotte wieder landwaͤrts ein, und bemüheten fich vergebens, einige Haͤuſer zu entdecten, Die Wilden giengen neben ihnen, ohne einen sale Weg zu halten, oder folchen zu zeigen, Gie giengen, wenn fie fahen, Daß die Schiffleute giengen. Stunden folhe, ſo huckten fie fich auf ihren Hintern und ihre Ferfen nieder, Da endlich die Bootsknechtedie Hoffnung verloren, fich deutlicher erklären zu koͤnnen: fo kamen fie gegen Abend wieder an Bord. Den ten giengen fie an der Zahl drey und zwanzig, Lauter beherzte Leute, abermals ans Sand, und e 3 waren — Achtſamkeit des Leſers in dieſer Nachricht zu eilen, die fie als die erſte Reiſe bon einer Na⸗ nicht et, es dennoch ndthig zu ſeyn geſchlenen, tion keuntlich machen, welcher Sudien und der gar zu leichtſinnig uͤber die Umſtaͤnde hinweg Weg dahin noch ganz unbekannt war, z a4 | | Reifen der Holländer Houtmann. waren entfihloffen, die Dexter aufzufuchen, wo die Wilden wohneten. Nachdem fie eine’ 1595. Halbe Stunde ungefähr gegangen : fo fahen fie folche mit ſechs Schafen erfiheinen, wofuͤr die ihnen eine Stange Eifen drenßig Pfund ſchwer und einiges Geld gaben. Die Schwier vigfeit aber, diefe Stange zu theilen, erregte einen Zank unter ihnen, So gleich zündeten die Wilden ein Feuer an, um ihren Miegenoffen Durch den Nauc Nachricht zu geben. Die” Bootsknechte loͤſchten folches aus. Allein in eben dem Augenblicke bemächtigten ſich die” Wilden zweyer Schafe und nahmen damit die Flucht, Die vier andern wurden auf ihre i Schaluppe gebracht. Sie machen Die andern Negern folgeten indeffen den Bootsknechten, da fie zuruͤckgiengen, und * BEER gerſprachen ihnen durch Zeichen, fie wollten eine größere Anzahl Vieh herbringen. Dierk Markt, ſes Verfprechen und die Art, wie es angenommen wurde, ftelleten fogleich den Frieden mie: der her. Die Holländer gaben den Wilden fpanifchen Wein zu trinken. Sie hatten bie Freyheit, ihre Tonnen mit einem fehr klaren Waſſer zu füllen, welches an der Meftfeite der Bay aus den Bergen floß. ine Eleine Verſchanzung von Steinen, die fie bey dem Waf T ferplaße geroahr wurden, fieß fie urtheilen, es müßten andere Europäer auch hieher kom⸗ - men, Waffer einzunehmen. Den Tag darauf feßete man mehr Leute ans fand, Kinige fiſchten Mufcheln, worinnen man Perlen fand. Andere pflückten eine große Anzahl wohl⸗ riechender Kräuter, die auf allen Seiten im Ueberfluffe waren. Mittlerweile wurde ihnen von den Schildwachten Nachricht gegeben, man fühe die Wilden mit-einer Menge Vieh fommen. Man both ihnen das Eifen an, das man mitgebracht hatte, und der Hanbel gefchah mit beyderfeitigem Vergnügen. Die folgenden Tage warteten die Wilden auf die Schaluppen an dem Ufer des Meeres, Man bekam zweene fchöne Ochſen und drey Scha- fe für eine Stange Eifen fiebenzig Pfund ſchwer, welches in fünf Stuͤcke getheilet war; einen andern Ochſen für ein echtes Beil; drey Dehfen und fünf Schafe für ein krummes Meſſer, ein Beil, einen eifernen Nagel und-einige andere Sachen, die zuſammen nicht eis nen Thaler wert) waren. Ein Meffer wurde mit vielem Danke für ein Schaf angenom⸗ men. Die Holländer würden an dieſem Tage fo viel Vieh bekommen haben, als fie ver- langten, wenn fie. mehr Eifen bey fich gehabt hätten ; denn fie ſahen eine Menge Ochſen und Schafe auf den Höhen weiden. Schönheit Die Ochſen diefes Landes find fehr hoch und ſo groß, wie die fpanifchen. Sie haben — einen Hoͤcker auf dem Rüden. Einige haben feine Hörner und niemals: welche gehabt, — Die Schafe find auch ſehr groß und von einer außerordentlichen Schoͤnheit. Einige ha⸗ ben Schwaͤnze eine halbe Eile dicke in der Runde und fo fleiſchigt, daß eben fo viel daran“ zu eflen ift, als an einer Keule, An ftatt der Wolle haben fie Haare tie die Ziegen u ‚eben fo lang. Die Holländer fahen in dieſer Gegend Rebhuͤhner, Wachteln, Lerchen un verfchiedene Arten von Sperbern und Sperlingen. : Geſtalt und Die Einwohner find überhaupt ein wenig kleiner, als man gemeiniglich in Holland Bee Ein iſt. Sie haben von Natur eine ſchwarzbraune Farbe und ein fehr haͤßliches Geficht. Sie” duer, befleißigen fich aber, duch die ſchwarze Farbe, die fie brauchen, ſich noch haͤßlicher zu machen. Der Berfaffer vergleicht ihre Haare auf dem Kopfe, mit den Haaren eines Men: ſchen, der ſchon eine Zeitlang gehangen hat. Sie gehen ganz nadend, außer daß fie eine Ochſenhaut wie einen Mantel gerundet, mit den Haaren inwendig, um den $eib ſchlagen, und einen breiten Riemen eben davon mitten um ben Leib binden, Ihre Schaam bedecken fie mit dem Schwanze von eben der Haut. Einige wickeln ſich an ftatt der Schuhe 9 Stud 2% nach Oſtindien. I Buch. J Cap. 15 Stuͤck Haut um die Fuͤße; andere tragen kleine Bretter unter den Fußſohlen. Viele ha⸗ — ** ben ſich die Haut zerriger, ums fich einen Zierrath aus den Wunden zu machen, die fie mit 1595. ſtinkendem Fette angefüllet. Ihr ordentlicher Schmuck beſteht in Armringen von Elfenbei⸗ ne und rothem Kupfer, von geſchliffenen Mufchelfchafen, einigen goldenen Ringen, die ſie an den Fingern tragen und kleinen Kuͤgelchen von Holze und Beinen. Ihre Waffen ſind lange Spieße mit breitem Eiſen beſchlagen, jedoch fehr fehlecht, Sie ſchienen ganz wild zu ſeyn, und die Holländer argwohneten ſo gar, daß fie Menſchenfreſſer wären, weil fie von einem Ochfen, den fie fchlachten fahen, das Eingeweide verfangeten, und es fo roh aßen, nachdem ſie nur den groͤbſten Unflath vorher ein wenig ausgefchürtet hatten. Ihre Are zu reden iſt ſehr beſchwerlich, und gleicht faſt dem Kiuchzen der calecutfchen Hähne; faft mie die Leute in Deutſchland, ſaget der Verfaſſer, die zwiſchen den Schweizergebirgen, und um Die juli: fehen Alpen wohnen, wo fie von der Härte des Schneewaſſers, das fie trinken, große Kroͤpfe kriegen. Man konnte nicht erfahgen, ob fie noch andere Speifen hatten, als ihr Bieh, ihr Weidwerck und ihre Kräuter, ie fürchteten fich ſehr, naß zu werden, wenn das Meer . anlief, und aus diefer Furcht vor dem Waſſer urtheilten die Holländer ‚ daß fie nicht fifch- een, und feinen Geſchmack an den Fiſchen hätten. Weil fie aber doch Feine von ihren Wohnungen und auch feine von ihren Weibern zu Öefichte befommen konnten: fo getrauet fih der Berfaffer nicht, etiwag gewiſſes von ihren Gebräuchen zu fagen, Man fah, daß fie oftmals durch Zufammenreiben zweyer Stuͤcke Holz an einander, Teuer anzuͤndeten, und die Nacht um Diefes Feuer herum zubrachten, : Den sten Auguſt faßte man den Schluß, wieder unter Segel zu gehen 5. nicht: als ob Die Houan· man mit den erhaltenen Erfriſchungen zufrieden geweſen waͤre, und bey Erbuickung des vie: Be 9J len Viehes, das man auf dem hohen Lande weiden fab, nicht gewuͤnſchet haͤtte, noch mehr wi Da davon zu erhalten; fordern das tägliche Arbeiten in dem Falten Waſſer fing: an Fluͤſſe inden Bras zu were Beinen zu verurfachen, die Zufälle ungerechnet, welche man von dem fchlechten Stranden laſſen. zu befuͤrchten hatte. Der Kranken waren fo viel, daß man Mühe hatte, die Anfer- zu be= ben. Indeſſen fanden fie do noch neue Beſchwerden auf dem Meere, indem fie his, auf den aten des Herbſtmonats von den Stürmen herum getrieben. wurden, Der die Beſchwer⸗ Der Schar. den von dem Scharbocke von Tage zu Tage zunahmen: fo mußte man fich entſchließen, in bock zwingt fie der Inſel Madagaſcar zu linden, melche man den andern Morgen mit Anbruche des Tages M —— entdeckte. Das Stuͤck, welches ſich zeigte, iſt ein ſchlechtes ebenes Land, ausgenommen ge⸗ ken anzufah⸗ gen die Nſoitze, das Vorgebirge San Roman genannt, wo das Sand bergicht ift. Das" Vorgebirge felbft erhebt fich fee und. machet ein Doppeltes Gebirge, Man war genoͤthi⸗ get, wegen der Stärke der Winde und dev Steömer ſich von dieſer Spige abzuwenden, Der Amſter dam ließ feine Schaluppe mit ſechs Mann in die See, welche nad) dem Bor: gebivge St, Maria zuführen, Einige Menfihen, die fie am Ufer gewahr wurden, flo⸗ ben bey Erblickung der Schafuppe auf die Höhen, Indeſſen hatten doch die fechs Hollaͤn⸗ der drey Fiſcherfahrzeuge entdecket, und bemächtigten ſich zweyer Leute, deren: Sprache fie nicht verftehen fonnten, Sie gaben ihnen einige Ölasfügelchen. für Fiſche und ließen fie wieder geben, Als fie ans Ufer anführen, entdeckten fie fünf andere Menfchen, welche aus: Suche auch for gleich verſchwanden. Sie £ehreten mie ihren Sifchen,. und einer. Menge: uſtern, die fie auf dem Sande gefunden, wieder an Bord. FM Den Tag Darauf entdecite eine andere Schaluppe unter den Felſen einige Fiſcherfahr⸗ Beſchwer⸗ zeuge, in deren einem drey Mann waren, die fie wien Ihren Willen an Bag braten. Be 1 Rach⸗ mit den: Ein: u 16 | Keifen der Holländer a Hontmann. Nachdem fie ihnen durch einige Geſchenke einen Muth gemacht, wovon fie ſaſt nichts acht 1595. teten, als die rothen Mügen und einige Krammaaren : fo Faufte man ungefähr fechjig Steinbraffen von ihnen, - Als man fie wieder fren gelaflen, fo kehreten fiemit einer erſtaun⸗ ge ER wohnern eine ſchen Geſchwindigkeit wieder nach dem Ufer, und bezeugeten durch ihr Geſchrey und durch zulaſſen. ihre Geberden, was fuͤr Freude ſie haͤtten, daß ſie ſo entkommen waͤren. Einer von ihnen hatte ſich aus Furcht ins Meer geſtuͤrzet, als er die Schaluppe ankommen fehen. Sie hatten fo wenig Erfahrung und-Berftand, daß mart ihnen kaum beybringen Eonnte, wie | fie den Fuß fegen müßten, um in das Schiff zu kommen. Ihre Geſtalt war übrigens wohl geordnet, und größer, als der Einwohner zu St. Bras ihre. Sie hatten zwar eine Binde um den Leib, man konnte aber doch fehen, daß fie befchnitten waren. Ihre Haare waren ſchwarz und in drey Flechten getheilet. Sie trugen Eleine Kochen eines Daumens dicke in den Ohren. Andere Einwohner, welche ans Ufer gekommen, und fie durch die” Schaluppe wegführen fahen, zuͤndeten Feuer an und machten ein Geſchrey, um vermuth⸗ lich die ganze Kuͤſte in Laͤrm zu bringen. Der hollin: Ungefähr drey Meilen von dem Ufer ließ die Flotte gegen Nordweſt gen Wert ein difhe Kirch» Eyland liegen, welches hernach der Holländifche Rirchhof genannt worden, weil fie dieſen hof. Dre zu ihrem Begräbniffe erwaͤhlten, da ſie viele von ihren Seuten verlohren. Man ließ den Sie ſuchen andern Morgen vergebens andere Schiffsleute ans Land geben, um Früchte zu ſuchen, wel⸗ Einwohner. che den Kranken einige Linderung verfehaffen Fönnten. Sie fanden nur ein trocknes kahles Ufer, welches durch ein inneres Waller, das falzicht war, abgefondert wurde, ohne daß fie merken Fonnten, wo es feinen Ausgang ober Eingang hatte. Sie entdeckten einige” Fußtapfen von Männern und Kindern, ohne aber ein Haus wahrzunehmen. Sie hieltem den andern Tag mit Suchen an, aber eben fo vergebens. Den ızten da fie hinter dem Felfen zurückehreten, wo man anfänglich vor Anker gelegen hatte, fahen fie einen großen Rauch, der aus einem Gehölze aufſtieg. Nachdem ſich einige Schiffsleute dieſem Orte genaͤhert: ſo trafen ſie nur eine alte Frau und ein junges Maͤgdchen an, welche Reiſig brannten, und fie durch ihre Zeichen zu zweenen Männern wiefen, welche fie ihnen weiter ‚davon zeigten. Da diefe beyden Männer höveten, daß man fie vief x fo blieben fie einige. Augenblicke ftehen, endlich aber legten fie ihre Netze an die Erde und liefen davon. 4 Fahren da⸗ Um zu erkennen, in was für Verwirrung die Holländer waren, ‚und um einigen Az mit fort, theil an ihren Erzählungen zu nehmen, muß man nicht allein erwägen, daß fie zum erſten⸗ male einen Weg genommen, welcher den Portugiefen ſchon bekannt war, fondern daß * aͤlteſten Reiſenden dieſen Theil von Madagaſcar eben ſo wenig gekannt haben. Nachdem die Schiffsleute die beyden Frauen und die beyden Männer bald aus dem Geſichte verloh⸗ ven: fo. nahmen fie fi) vor,ifnen auf die Spur zu folgen. Sie kamen an einen Fluß, wo fie an dem Ufer gegen über einen Mann, der fifchte, und drey Kinder fahen. Der Fifcher, welchererftaunte, als er fie fah, ſchickte eins von den Kindern weg, um Beyſtand zu bo In. ‚Das Kind kam auch bald mit einem alten Manne wieder, ber feine Schwierigkei machte, über den Fluß zu gehen. Die Holländer, welchen diefe Freymuͤthigkeit gefiel mwoliten in feinem Eanoe über Das Waſſer gehen, Weil fie aber in ſolchen Fahrzeugen 3 fahren nicht gewohnt waren: fü fielen fie ins Waſſer und retteten fih nur durch Schwi men. hr Unfall bewog die beyden Inſulaner und ihre Kinder zum Sachen, die aber de noch geneigt zu ſeyn ſchienen, ihnen zu Hülfe zu kommen. Die Annäherung der Na ' nöchigte Die Hollander, nach ihrer Schaluppe zuruͤck zu fehren, nachdem fie ihnen ein klein Geſchent nach Oſtindien. IBuch. J Cap. 17 Beſchenk gegeben hatten. Diefe Erzählung aber machte, daß ihre Gefährten einen beſſern Boutmann. Begriff von der Gemuͤchsart dieſer Eyländer befamen, Den folgenden Tag ſchickte man 1595. nur fünf Mann aus, um ihnen durch ihre Anzahl Feine Furcht zu erwecken. Dreye von —y ihnen giengen auf der einen Seite ins Sand, da die beyden andern einen andern Weg nab- men, Diefegtern trafen nur einen Mann und eine Frau an; und da fie feinen Befehl hatten, die Macht über. auf dem Lande zu bleiben, fo kehreten fie wieder nach ihrer Sche- luppe zuruͤck. Die drey andern aber giengen mic Hulfe eines Compafles, den fie mitge- nommen hatten, aus Furcht, fie möchten ſich verirren, Durch ein Gehölze rund um eine Art von Meerbufen mit falzichtem Waſſer. Gegen Abend trafen fie einen jungen Neger an, ber fie zu. einem Alten führte, welcher fein Water zu fern fihien. Dieſer gab ihnen einige Krebſe zu eflen und Waffer-zu trinken. Weil fie gefonnen waren, noch weiter zu gehen, um Erfeifhungen zu ſuchen: fo gaben fie ihnen zwo Müsen, wodurch fie willig wurden, ihnen zu Führern zu dienen. Es war Macht, aber heller Mondſchein. Als fie einige Zeit gegangen: fo ſchied der alte Schwarze von ihnen, Fam aber bald mit einigen Werkzeugen wieder, Er machte ein Feuer und noͤthigte fie, fich zufegen, um ein wenig aus: zuruhen. Weil fie ſich nicht getraueten, ſich lange Zeit an einem Orte aufzuhalten: fo mach- sen fie fich eilig wieder auf den Weg. Der junge Menſch gieng auch weg, kam aber bald mit fechs Schwarzen wieder, Die oftmals Die. Köpfe zufammen ftedfeten und Rath zu halten ſchienen. Dieſes geheimnifvolle Wefen erweckte bey den drey Hollaͤndern einigen Arg⸗ wohn. Sie beſchenkten dieſe Wilden mit einigen gläfernen Korallen, in der Hoffnung, fie | zu gewinnen. In eben dem Augenblicke aber wurden zweene von ihnen von vier Schwar⸗ Sie werden zen überfallen. Der dritte, Der ihnen wieder enefprungen, machte die benden andern durch feinen Muth auch Ios, Nunmehr fingen fie ein Treffen mit Steinen an, wodurch) die x , e wird uͤbel be: Holländer endlich fo ermuͤdet wurden, daß fie ſich gezwungen fahen, fich zu ergeben. Sie geanet. _ wurden nadend ausgezogen und ihnen ihre Waffen genommen, ob fie fich gleich. derfelben nicht bedienet Hatten. Indeſſen ließ man ihnen doc) die Freyheit, wieder an Bord zu ge- ben, mo fie erft den andern Abend in fehr fehlechtem Zuftande aufamen. Den 2often that man eine neue Sandung, ohne fich Durch die Wildheit abſchrecken zu Sie ſuchen faffen, worüber man durch die Sanftmuth zu fiegen hoffte, Die Zahl der Schiffsleute noch weiter. wurde nur verdoppelt, Cie entdeckten zur Rechten an dem Rande eines innen Waſſers, einige kleine Huͤtten, worinnen Fiſcher wohneten. Zweene Maͤnner und zwo Frauen, die ſich ohne Furcht zeigten, wieſen ihnen eine Duelle friſches Waffer. Einer von den Män- nern both ſich fo gav an, fie dahin zu führen, und nahm zwo Ninden von einem Baume mit, um das Waſſer darein zu fehöpfen. Sie fanden es aber falzicht. Darauf führte er fie in eine andere Wohnung, wo fie nur ziwey Weiber fanden. Won da Famen fie nach ihrer Schaluppe zurück und näherten ſich einer Fleinen Barke, wo fie. einige Fifche für Co- rallen eintaufcheten. Da die Ungeduld fie wieder ans Sand getrieben hatte: fo fliegen fie suf Bäume, von da fie drey Haufen Schwarze entdeckten. Sie fahen denfelben fo fange zu, bis fie von dem Oberhaupte der Schwarzen entdeckt wurden, Sedoch hatten fie folan- ge Zeit, daß fie nach) ihrer Schaluppe zurückkehren Eonnten, von da fie bemerften, daß er ihnen Zeichen machte, nach einem Orte zu fahren, ber fehr untief war, Diefes Fam ihnen ſehr verdächtig vor, Sie warfen vielmehr an einem tiefen Orte Anker, wo zweene Kähne bey Nacht an Bord kamen, und ihnen Krebfe gaben, Gie urtheilten von diefem Beſuche nicht beffer,, und ihre Machten bey der Nacht twaren ihrem Mistrauen gleich. Den an- Allgem. Keifebefchr, VI Band, € dern Houtmann. 1595. Verraͤtherey der Schwar⸗ Wachen voraus, um ſich vor allem Ueberfalle zu verwahren... Darauf ſchickten fie ihrer jen. Bay S. Au⸗ guſtin. Man kaufte von ihnen Schafe von einer uͤbermaͤßigen Groͤße, wofuͤr man ihnen kleine Sie haben daſelbſt gute Anſcheinun⸗ gen. gaye und einen Mann fo lange zum Pfande ließ, bis er den Ochſen wie „einden tragen, eine ſehr erfriſchende Frucht, Die folglich Fir den Schaarbock gut it, Die” 18 ar Reifen dev Holländer dern Tag Famen die Wilden mit eilf Fleinen Fahrzeugen an die Schaluppe, und bathen die Leute auf derfelben, mit zu kommen, und ihre Wohnungen zu befehen. Die Holländer näherten fich nach der Geite: allein, da fie fich noch erinnerten, was ihren Gefährten des vorigen Tages begegnet war, fo wollen fie nicht ans Sand ſteigen; und diefes um fo viele” mehr, weil fie eine Menge Leute wahrnahmen, die fich hinter den Bäumen verfteckt hielten, und weil das Oberhaupt aller ihrer Einladungen ungeachtet, fich nicht getrauete, an Bord zu kommen. Endlich aber fam er doch in einem großen Canse, wohin er fich faft alle Fifche von den Schwarzen bringen ließ, und fie den Holländern für Rofenfränze verkaufte Er war bis an die Knie mit einer geftreiften cattımen Decke bekleidet, 4 Die Holländer machten feine Schwierigkeit mehr, ans Sand zu fleigen. Sie ſtellten B N % fünfe aus, fich des Sandes zu erkundigen. Ihr Weg war ruhig, bis fie an einen Winkel eines Holzes Famen, wo fie in einen Hinterhalt von funfjig Schwarzen fielen, die fie um⸗ ringten, mit ihren Pfeilen auf fie ſchoſſen, und fie nöthigten, ſich zu vertheidigen. Sie thaten drey Schüffe, wovon einer von den Wilden erfcheffen wurde, Diefer Zufall vers urfachte ein folches Schrecken unter ihnen, daß fie mit großem Gefchreye die Flucht nah— men. Die Holländer glauberen nunmehr, von innen befreyer zu feyn. Sie befüchten ver- fhiedene Derter, wo fie nur ein fehr duͤrres Sand voller Holz fanden, und daher noch vor Pacht wieder zu ihrer Flotte fuhren s). Den 22ften faßte man den Entſchluß, aller Ungewißheit ein Ende zu machen, indem man die Pinaffe mit einer wohlbewaffneten Schaluppe abſchickte, um ſich Erſriſchungen zu verſchaffen, es möchte koſten, was es wollte. Den dritten Tag nach ihrer Abreiſe lande⸗ ten Diefe beyden Fahrzeuge an zwo duͤrre Inſeln, wo fie nur einige Fifcher fanden, die ſich daſelbſt des Nachts aufhielten. Sie entdeckten aber gegen Oſtnordoſt von dieſen Eylanden eine Bay, St. Auguſtinsbay genannt, wo ſie einen ſchoͤnen Fluß fanden, der durch zwo Muͤndungen in die See fiel. Als ſie in dieſen Fluß eingelaufen: ſo kamen die Einwohner von den benachbarten Orten frey zu ihnen, und ſchienen über die weißen Menſchen ſehr er⸗ ſtaunt zu feyn; noch mehr aber, daß ſie die Pinaſſe ohne Ruder und Ruderer ſchiffen ſahen x). Spiegel, Glasknoͤpfchen und andere Kramwaaren gab, Ein Bootsknecht ließ einen zin- nernen Loͤffel fehen, wofür ihm einige fo gleich den ſchoͤnſten Ochfen bothen ; und da dieſer Ochſe entlief, fo waren gleich andere da, bie ihm einen von ihren Dchfen dafür geben wort. ten. Es entſtund darüber ein fo heftiger Zank unter ihnen, daß es zum Schlagen gefom- men feyn würde, wenn man nicht den Loffel dem erften zugefprochen bäßte, der feine Aſſa⸗ ergeholt hatte, Das Land war fehr ſchoͤn; man entdeckte Thaͤler, die vortrefflich grün waren ‚und eine Menge Vögel von allerhand Art, deren Geſang eine angenehme Melodey machte, Man fah auch eine Menge Meerfagen auf den milden Palmenbaͤumen, welche die Tamaz Schiffsleute insgeſammt waren von Diefer Krankheit fo gequaͤlet, daß fie Faum geſunde Leute ) Samml. der Geſellſch. 1Band von der 214 #) Ebend. a. d.220 u. 220 S. Man bar bis kis 280 &, ’ = bieher noch wohl begreifen koͤnnen, daß die Hollaͤn⸗ der viel Barbarey an den Küften von Madagaſcar haben —J J 4 * nach Oftindien, I Buch, ICap. WM Senfe genug hatten, das Schiff zutegieren. Der Anblick dieſer Frucht verurfachte eine Foutmann. ſolche Freude bey den Seuten von der Pinaffe, dag fie in der Ungeduld, eine fo angenehme 1595. Zeitung ihren Gefährten zu überbringen , geſchwind eilten, den Anker zu lichten, um wier V— der zur Flotte zu fommen. Sie wurden wie Bothen vom Himmel aufgenommen, Man hatte bereits fiebenzig Mann verloren, und die Anzahl der Kranken war fo groß, daß nur noch zwanzig Mann im Stande waren, zu dienen, Damit man recht erfennen möge, in was für außerſter Noth man geivefen, fo ſetzet der Berfafler Hinzu, es hätten zweene Boots: knechte, der eine aus dem Schiffe Holland, der andere ausdem Amfterdam, welche wegen einiger Meuterey zum Tode verdammt worden, unter der Bedingung Gnade erhalten, fie folften ans Sand gefegt werden und innerhalb fünf Tagen mit Kmonien und andern Er- friſchungen wieder zurück fommen ; fonft follte ihr Urtheil vollſtrecket werden, wofern fie nicht lieber unter den Wilden ein elendes Leben führen wollten. Sie waren bey der An— kunft der Pinaffe abgegangen, und man hat niemals erfahren, wo fie hingefommen find, Den often ftarb der Schiffer Johann Dignump an der gemeinen Krankheit, Tod des Er urde wie bie andern auf der Eleinen Inſel begraben, melche nachher den Namen des Schiffers Di: bolländifchen Rirchhofes geführet hat. Man öffnete einen verfiegelten Brief, welcher uumß. von den neun Vorſtehern oder Bewindhebbern unterzeichnet war, und Peter Dirkes Rey⸗ fern zu feinem Nachfolger ernannte, Die Schwaͤchſten fanden noch Kräfte genug, Hinzugehen und die Güter zu genießen, - die ihnen angefündiger worden. Die Pinaffe führte fie bis in die Bay. Sielegten fih daſelbſt in dreyßig Faden Waſſer thonichtem Grunde vor Anker. Die Eylaͤnder brachten ihnen viele Schafe an Bord, und duden fie ein, ans fand zu fteigen. Diejenigen, die aus Ungebuld ans fand giengen, konnten fid) das befte Vieh für einen geringen Preis ausfu- — ” chen, "Man gab ihnen für einen zinnernen Löffel einen Ochſen oder drey oder vier Schafe, Negern. Die Negern waren in dag Geräthe von diefem Metalle fo verliebt, daß ein Bootsknecht, Namens Danderdoes, \ ein junges Mägdchen von zehn Jahren für einen einzigen Löffel er⸗ hielt m): ‚er wurde aber durch ihre Thränen dergeftalt gerühret, daß er ihr aus bloßen Mitleiden die Freyheit wiedergab, Es wurden ihnen trockene Fiſche, Milch und andere Erfriſchungen in ſolchem Ueberfluffe gebracht, daß man die Kranken ans Ufer brachte, nach— dem man einen bequemen Irt für fie ausgefuchet hatte. Allein, fie fanden daſelbſt nicht alle gehoffte Ruhe, Einige Wilde, die den ızten, Sie greifen unter dem Bormande, ih nen etwas zu Kaufe zu bringen, zu ihnen gekommen waren, be- ” Kranken obachteten ihre Schwachheit und begaben ſich fogleich zurück, um fich in geößerer Anzahl" zu verfammeln. ‚Darauf erſchienen fie wieder, hundert an der Zahl, plünderten ohne Wi- derftand Seufe, die wegen ihrer Schwachheit fich nicht vertheidigen fonnten, und warfen fie mit Steinen. Bon da giengen fie zu einem andern Haufen Kranke, die einen Flinten⸗ ſchuß weit von ben erftern waren, aber fich noch nicht ſoſchwach befanden und fich daher zur Wehre fegten, auch zweene oder drey Wilde erfchoffen. Das uͤbrige Schiffsvolf, wel- ches noch am Borde war, hatte nicht fo bald ſchießen gehöret, als es geſchwind ans Sand flieg, Die Wilden aber nahmen bey ihrer Erblickung Die Flucht und begaben ſich in die € 2 Gebirge. haben antreffen koͤnnen: daß aber im Jahre 1595 guſtinsbay noch feine Schiffe und Segel gekannt, Di. ungefähr 100 Sabre feit der erften Schiffahrt das ſcheint nicht wahrfcheinlish zu feyn, der Portugiefen die Einwohner an der St. Yu 3») Auf der 223 ©, Houtmann. 1595. Anlaß zu neuem Strei⸗ te, Lentſeligkeit genen mit. Seine Sandesleute erfannten ihn in der Schaluppe, und famen ans Ufer. der Schwar⸗ Nachdem man ihn num ausgefegt hatte: fo Famen fie, ihn die Hände zu Füflen, ohne int zengegen ein: - ander, machte den Wilden Zeichen der Freundfchaft, indem man fie verließ, um wieder an Bord ſchellen beladen war , erföff bald. Die beyden Jungen, welche fein Unglück gemabr wur⸗ ‚ gefunden wurden. Die Holländer führten einen Davon ans fand, in der Abficht, ihn ge: * Reiſen der Hollaͤnder Gebirge. Dieſer Zufall noͤthigte die Holländer, rund um ihre Kranken herum, Ver ſchanzungen zu machen, die fie mit Bäumen umgaben, und in welche fie drey ober viet Steinftücke mit vier oder fünf gefunden Leuten von jedem Schiffe ſtellten. Diefer Untreue” ungeachtet famen die Wilden wenige Tage darnach wieder an Bord, um dafelbft ihre” Schafe zu vertaufchen. Man fah noch.an einigen die blutigen Merfmaale von dem Ders, wodurch fie verwunder worden, Viele trugen verfchiedene Kleinigkeiten am Halfe, die fie” geraubet hatten, vermuthlich in der Borftellung, daß man folches nicht wahrnehmen ſollte, und führeten fich über dieſes fo auf, als ob fie ficher wären, daß man fie nicht — wuͤrde. Den ꝛoſten giengen einige Holländer, die in den Verſchanzungen auf der Wache wa— ven, auf die Jagd aus, wie fie täglich zu thun gewohnt waren, Sie fingen und ſchoſſen viel Meerfagen, Papagoyen, barbarifche Hühner, und mancherley Vögel. Auf ihrem Wege trafen fie einen fchrvarzen Weber an, der auf feinem Stuhle faß, und Cattun wer bere, Sie brachten ihn gefangen in ihre Berfehanzung. Bald darauffah man fieben Kaͤh⸗ ne zum Vorſcheine kommen, welche fich unter dem Vorwande, daß fie Fifche zum Vers Faufe brächten,, dem erften Lager der Kranken näherten. Da die Holländer, ohne die Ab⸗ ficht der Wilden zu unterfuchen, an ihrem Halfe verfchiedene Dinge fahen, welche fie ges raubet hatten: fo wollten fie ihnen folche wieder wegnehmen. Hieruͤber entftund ein ſo heftiger Streit, daß zweene Schwarze dabey ums eben kamen. Viele wınden verwunz bet, und ziveene von ihren Männern blieben nebft ihren Weibern, und vier Kindern ges” fangen. Man ließ Die Weiber und die beyden Fleinften Kinder wieder los: die beyden Männer und die ziween jungen Burſche aber wurden an Bord geſchickt. Den zoften, da fie den Fluß hinauf giengen, um etwas einzutaufchen, nahmen fie einen von den Gefan⸗ | | En auf die Gefahr Acht zu haben, die fie liefen, gleichfalls gefangen zu werden, Darauf brachten fie einen Ochfen und zwey Schafe herbey zu feiner Xuslöfung. "Man bes zahlte aber das Vieh und gab ihm die Freyheit, ohne etwas dafür zu nehmen, Man zu geben. In der folgenden Nacht Frochen der zweyte Gefangene, der nur Handfchellen an hats” te, und die beyden Jungen, die ohne Feffel waren, heimlich durch eins von den Schief- föchern hinaus, und ſchwammen nach dem Sande zu. Der Mann, melcher mit den Hand- den, ſchwammen nach dem Kahne von der Pinaffe zu, und festen ſich hinein, um damit zu entfliehen. Allein der Strom von dem Fluſſe trieb fie feewärts, wo fie den Morgen gen einiges Vieh umzutauſchen. Sie Eonnten abernicht begreifen, warumdie Wilden nicht: einmalein Schaf für feine Ausloͤſiung geben wollten, Man führte ihn nebft feinem Gefähr- ten wieder an Bord zuruͤck, und ließ fie auf der Flotte dienen. Sie wurden mit nad) ‚Holland genommen, der eine, unter dem Namen Lorenz, der andere Madagaſcar. Der legte Streit hatte den Wilden das Vertrauen benommen, melches man ihnen” beybringen wollen, und es war unmöglich, mit ihnen zu handeln, und folglich fich Vieh zu ‚ verfchaffen, Sie nahmen bey Erblickung der-Holländer die Flucht, und nichts war vor mögendy ⸗ nach Oſtindien. J Buch, T Eapitel. — moͤgend, fie zuruͤck zu bringen. Man beſchloß, andere Mittel anzuwenden, um bie nö- Houtmann. thigen Dinge zu erhalten. Den agften erhielten fechzehn Mann Befehl, bis an gewiffe IT, Brunnen zu gehen, wo das Vieh zur Tränke kaͤme. Sie fahen einige Schwarzen, bie dahin kamen, in ihren Ealabaffen Waffer zu holen. Ihre Abficht war, ihnen bis zu ih- ron Wohnungen zu folgen. Sie kamen auch wirklich glücklich Hinzu. Indem fie aber hinein traten: fo faben fie fich auf einmal von mehr, als drey hundert Wilden umringt, die ihnen droheten, fie mit ihren Spießen zu werfen, ob man ſich gleich bemübete, fie dadurch zu befänftigen, daß man ihnen verfchiedene Kaufmannsiwaaren wies. Ihre Drobungen wurden fo ſchrecklich, daß Die Holländer die Partey ergriffen, einen Schuß zu thun, Die: fer Knall trieb den ganzen Haufen ſogleich aus einander. Man hielt aber doch einige da- von auf; und dieſe gaben ziveen Ochfen, und drey Schöpfe für einige zinnerne Löffel, Sie bathen aber die Holländer flehentlich, fich wiederum hinweg zu begeben, weil alle die übrigen Einwohner, Männer, Weiber, und Kinder, mit ihrem Viehe, die Flucht genommen hatten, Gegen Mittag näherten ſich einige Negern der Berfchanzung, und Die Negern gaben durch Zeichen und Geſchrey zu verftehen, daß fie Milch gebracht hätten. Dieſes erſchlagen ih- war eine Sf, wodurch fie die Holländer auf die Seite locken wollten. Der footsmann eg Pi⸗ auf dem Moriz, Niklas Janſen, war, nebſt zween Freywilligen, zu ihnen gegangen, loten. Sie ergriffen fie alle dreye, und ſchoſſen den $ootsmann mit einem Pfeile in den Hals, wovon er todt zur Erde nieder fiel, Sie verwundeten auch die beyden Freywilligen. Als fie fich hinweg begeben hatten: fo bekam man viele von ihren Leuten zu Gefichte, die mit Tanzen aus dem Gehölze hervor kamen, um ihre Freude Darüber zu erkennen zu geben, daß fie ſich gerächer hätten, Die Holländer beerdigten ihren Todten nach Rriegesgebrauche, und ermunterten einander zur Rache. Gleich den folgenden Tag begaben fie ſich, an der Zahl acht und vierzig, in die Wohnung der Megern. Weil fie aber dieſelbe leer fanden: fo gien⸗ gen fie zuruͤck, ohne ide Vorhaben ausgeführet zu haben, Den folgenden Tag ſah man zween Wilde in einem Machen, welche fich der Berfchanzung näherten. Da der eine an das Sand geftiegen war, um einige Packe Baumwolle zu Holen: fo verfolgte man den an⸗ dern durch ftarfes Rudern, Mau bekam ihn im Waſſer gefangen, iworein er fich geſtuͤrget hatte, als er ſah, daß die Schaluppe auf feinen Machen los kam. Da ihn die beyden Freywilligen für denjenigen erkannten, der fih mit bey der Ermordung des Lootsmanns befunden hatte: fo wurde er, an dem Orte, wo diefes Verbrechen begangen worden war, Wie fein Tor an einen Pfahl gebunden, und mit den Waffen durchbohret. Durch feinen Tod wurde 9° iu het vollends alles Gewerbe mit den Einwohnern aufgehoben, Man entfchloß ſich, die Kran- wird. fen wiederum an Bord zu ſchaffen, und die Verſchanzung anzuzünden. Die Negern un- terließen nicht, dasjenige, mitten unter den Flammen, daſelbſt zu fuchen, was man et» wan zurück gelaffen haben Eönnte, Indeſſen wollte man den Fluß wiederum hinauf fahren, und noch einen legten Verſuch hun, ob man menfhlichere Einwohner auf der Inſel antreffen Eönnte. Die Bootsknech⸗ te, welche fortgefihiekt wurden, Eamen ven folgenden Tag wieder, weil ihnen der fehnelle Strom nicht geſtattet hatte, mehr als drey Meilen zurück zu legen. Außerdem harten fie nur ein wütes Land angetroffen, wo es unmöglich fehien, Durch zu reifen, und alles floh vor ihnen, als ob das Schrecken felbft vor ihnen hergezogen wäre. Die Thiere felbft - ſchienen an diefem Schrecken Antheil zu nehmen, Sie fonnten nur ein einiges mit einem f Suervopre toͤdten. Ein anderes, welches gegen das Meer zu geflohen war, wurde da- € 3 ſelbſt outmann. - 1595 Geſtalt und Eigenfchaften diefer Negern an der See: kuͤſte. Sie konnten gluͤcklicher ſeyn. ſie ſammeln und ſtoßen davon aber nur ſo viel, als ſie noͤthig haben. Die Blaͤtter glei Ihre Hand⸗ fung. — Reiſen der Hollaͤnder ſelbſt gefangen, und an Bord gebracht. Die Hitze war über die maßen groß; und man hatte von dieſer Fahrt feinen weitern Nutzen, als vortrefflich friſches Waſſer, womit ſich die Bootsleute überflüßig verſorgten. 4 Die Einwohner an dieſem Fluſſe find fehr ſchwarz, und von einer —— Stärke und Munterkeit. Die ganze Kleidung der Männer beſteht in einem Stuͤcke Car fun, womit fie den Vordertheil des Leibes bedecken. Die Weiber haben dergleichen von der Bruft an bis unter die Knie: aber ganz und gar ohne Aermel. Ihr Schmuck befteh! in fupfernen, ober zinneenen Armbaͤndern. Sie tragen Fleine hölzerne Obrengehenfer und ſtecken fie durch Löcher, Die einen Zoll im Durchfchnicte haben, Diefe arınfeligen J fulaner füen und erndten nicht. Die Reichſten erhalten fich von ihrem Viehe; Die Armen‘ aber leben von Fifchen. Sie haben feine Häufer, aufer Eleinen Hütten, die übel gebauet, und von allen nothwendigſten Bequemlichkeiten zum Leben entblößer find. Shre Waffen “find Eleine Wurffpieße, oder Affagayen, wovon fie immer die Hand voll haben, und wel” che fie mit vieler Fertigkeit zu werfen wiſſen. "Sie fürchten fich Dergeftalt vor bem Feuerge⸗ wehre, daß fie bey dem Anblicke eines Feuerrohres gleich Davon laufen. Durch ein wenig Fleiß Fönneen fie in ihren Gehölzen, und auf ihren Feldern, fchen fo viel finden, daß fie fich Damit ihr Leben angenehmer machen koͤnnten. Man fieht hier eine große Menge von Turteltauben, Rebhuͤhnern, Reigern, und eine bemundernswürdige Mannichfaltigkeie von andern Vögeln. Die Affen haben daſelbſt ein anderes Haar, und eine andere Geſtalt, als diejenigen find, welche man aus Brafilien bringt, Die Papageye find graulicht. Was die Früchte anlanget: fo findet man hier Kürbiffe, Calebaſſen, und zwey bis dreyer⸗ ley Arten von Fleinen Bohnen, welche das fand von fich felbft Hervor bringt, Das Krauf, woraus Der Anil x_) verfertige wird , wächft daſelbſt ebenfalls, ohne daß man es bauen darf. Die Wilden bedienen fich deffelben, um ihre Baummollenfaden damit zu färben: chen den Roßmarinbläftern: aber die Pflanze waͤchſt nicht höher, als der Thymian, Die Einwohner nennen fie Enger. Sie haben verfchiedene. Gattungen von Hole, womit fi ſchwarz, gelb, und braun färben. Die Holländer geriethen in Berwunderung, da fie eine große Menge Eifen und Kupfer bey ihnen fahen, und doch feine Bergwerke bey ihnen wußten. Sie fihägen das Zinn fo hoch, Daß, da ihnen ein Befehlshaber von der Flotte einen filbernen Löffel darboth, fie denfelben mit ihren Zähnen verfucheten, und ihn verwar⸗ fen, weil fie ihn härter, als das Zinn, befanden. Die Baummolle waͤchſt häufig au Eleinen Baͤumen, womit ihre Felder angefüllee find; und ihre Weiber befchäfftigen ſich damit, daß fie dieſelbe fpinnen. Ihre Handlung iſt in getrocknete Fiſche, Salz, und Datteln, eingefihränfet, Die fie weiter hinein in das fand, und bis an einen große Wohnplas, den fie Raugo nennen, verführen. Wenn fie ein großes Thier, entweder auf der Jagd erlegen, oder aus ihrer Heerde fchlachten: fo erlanget ein jeder ein Stuͤck d von, und verfpricht, eben ſo viel Dafür wieder zu geben. Ihre Ichfen und Schöpfe fin von einer erftaunenswürdigen Groͤße. Der Schwanz von einem Schöpfe if drey und zwan sig Zoll dicke, und wiegt nicht weniger, als acht hofländifche Pfund. Er iſt zureichen acht bis neun Perfonen fatt zu machen. x) Diefes ift der Indig, den die Portugieſen Anil nennen. a 4 ET Re Fe Su nach Oſtindien. 1Buch. Im 700 3 Die Holländer Haben nicht gefunden, daß diefe Negern an ber Seekuͤſte mehr als eine rau hätten. Cie hatten auch nicht wahrnehmen koͤnnen, ob fie einiges Sicht der Neligion befäßen, Nachgehends aber erfuhren fie von einigen jungen Knaben, Die fie mit fi) nah— men, daß fie dem muhammedanifchen Glauben zugethan find, und befchnitten werben, Ihr Glaube ift dahin eingefchränfer daß fie einen Schöpfer alles desjenigen, was ift, er- kennen. Sie bringen ihm aber £eine Opfer, und bethen auch nicht zu ihm. An ſtatt, dag fie einen befondern Tag feinem Dienfte widmen ſollten, find ihnen vielmehr alle Tage der- maßen gleich, baß fie auch nicht einmal einen Namen haben, wodurch fie diefelben von ein⸗ ander unterfcheiden Fönnten, Ebe ‚Eben ſo wenig Unterfchied machen fie unter den Jahren und Wochen. In den Zahlen ſteigen fie nicht hoͤher, als bis auf zehen .; und diefe zählen fie allemal an den Fingern ab, Endlich gaben die Holländer die Hoffnung auf, daß ſie fih in dieſer Bay Erfri— fehungen würden verſchaffen Eönnen. Und weil fie von den übrigen Theilen der Juſel nicht beffer urtheilten: fo lichteten fie, den 1aten des Ehriftmonats, den Anker, und feßeten ih⸗ re Schiffahrt fort. Verſchiedene Stürme, womit fie, bis den gten Senner, 1596, be- ſtritten wurden; die heftigen Ströme, bie gewaltigen Winde von Südoften, die immer zunehmenden Krankheiten, mit einem Worte ‚ die Unmöglichfeit, es länger auf der See auszuhalten , brachte fie zu dem Enefchluffe, nach Madagafcar zurüc zu Eehren, in der Hoffnung, daß fie ſich auf der Inſel Ste Marin würden erfrifchen können. Den roten befamen fie diefe e Inſel zu Gefichte. Den folgenden Tag fchickten fie einige Bootsknechte, in dem Boote eines jeglichen Schiffes, aus, um das sand zu befehen, und Erfrifchungen zu füchen, wovon ihr Leben nunmehr abzuhangen anfing. Indem fie, mit einer Begierde, die ihrer Beduͤrfniß gleich war, auf die Jurüc- Funft berfelben warteten, erblickten fie einen Nachen, der von der Inſel ber Fam, und uns gefcheuet auf ihre Flotte zufuhr. Er fchien fo groß zu feyn, daß dreyßig bis vierzig Mann darinnen Plag hatten. Kin s herum befanden ſich Bänke, wora ich niederſetzen konnte, aber ohne Bedeckung, Drum bef fih Bänfe, worauf man ſich nie ſetzen umnte 9; und die Bretter wurden durch bölzerne Pflocke zuſammen gehalten, Es befanden ſich darauf nur fünfNegern, welche vortrefflich fehönen Reiß, Zu⸗ ckerrohr Limonien ‚ und eine Senne, bey ſich hatten. Die Holländer gaben ihnen dafür Schnupftücher, und Glaskuͤgelchen, und dankten dem Himmel für die Hilfe, Die er ihnen zufchickte. Auf einer andern Seite fanden die Bootsleute ‚ da fie an das Ufer gefommien waren, daſelbſt eine Menge Einwohner, die ihnen &imonien, und andere Früchte, zu brach⸗ ten. Sie nahmen einige Negern zu fich, Houtmann. 1595. Ihre Sit: ten, and ihre Religion. Die Hollaͤn⸗ der kehren nach der Inſel Ste Maria zuruͤck. Sie finden endlich Erfri⸗ ſchungen. um, mit ihnen, ihren Weg bis an einen Canal fortzufegen, Der zwiſchen der großen und £ feinen Inſel iſt. Sie wurden einen Großen, und einen Befanmaft gewahr, welche beyde, durch das Feuer, fehr beſchaͤdigt waren. - Daraus fehloffen fie, daß Hier etwan eine Zar —— ake verungluͤckt ſeyn muͤßte. Sie waren damals allzuweit von den Schiffen entfernet, als daß fie ſich hätten ihrer Neugier überlaf fen fönnen, Da fie aber fünf Mann und Die Wilden, an das Sand feeten: fo erfuhren fie von ihnen, daß man daſelbſt, auf einigen Wiefen, wo fehr fhönes Gras ftünde, fri- ſches Waſſer, Früchte, und Ochſen antreffen koͤnnte. Nachdem ſie dieſe erfreuliche Nach⸗ richt auf dev Flotte bekannt gemacht, und ermag von denen Gütern, die fie ankuͤndigten, dorgezeiget hatten; fo ftiegen fie den folgenden Tag noch einmal ans Sand, Da fie die Er⸗ | fahrung I Diefe Zahlen druͤcken fie in ihrer Sprache Enning, Souto, Gulo, Sidi, Soulo. Man aus durch Iſfa, Rove, Tele y Sen, zimen feße — nen Madagaſcar. / Se REED 2A Reiſen der Holländer - Boutmann. fahrung des vorhergehenden Tages kuͤhner gemacht hatte: fo brungen fie bis an ein Dorf ‚1596. yon etwan zwanzig Käufern; und von hier Famen fie in ein anderes, welches von dem er⸗ ſtern nicht weit entfernet war. Die Begierde, fie zu fehen, lockte fogleich eine große” Ernſthaftes Menge Einwohner zufanmen, "Darunter war auch ihr Fuͤrſt. Diefer faß unter einem Betragen ei⸗ Baume, deffen in einander geflochtene Ziveige gleichfam einen Thronhimmel über feinem‘ nes Surfen Haupte vorftelleten. Die Weiber giengen mit vieler Exnfthaftigkeit einher, und trugen kind verfchiedene Gattungen von Früchten, Hühner, und andere Lebensmittel, auf dem Kopfer Das Glaswerk, welches ihnen zum Taufche angebothen wurde, nahmen fie willig an. Ihr Fuͤrſt ſchien an die Holländer, wegen ihrer Ankunft auf feiner Inſel, eine große Rede zu” halten. Sie bemerfeten, daß er, im Reden, oftmals die Augen gen Himmel hub. Da die Befehlshaber auf der Flotte von einer fo günftigen Aufnahme Nachricht erhielten: Seine überfchiekten fie ihm, den ı4een, durch fechs oder fieben Mann, ein Gefchenf von blaue Dummheit, Glaskuͤgelchen; und diefe ließ ev fich ganz gelaffen um den Hals binden. Weil er abe nicht weniger dumm war, als feine Unterthanen: fo gab er auch nicht durch die geringſte Bewegung zu verftehen, daß er gefonnen wäre, Diefe Höflichkeit zu erwwiedern, Indeſſer murden der SSlotte von einem großen Machen, in Geftalt der venetianifchen Gondole Ziegen, Schöpfe, Hühner, und Reif zugeführer, Es befanden fich Darauf fünf und zwanzig Negern, umd von diefen Faufte man den größten Theil diefer Lebensmittel, Handlung Inzwiſchen liefen der Moriz, und die Pinaffe, in einen Meerbufen ein, der mif der Holländer Fleinen Bergen umgeben war, In demfelben fanden fie zwo kleine Inſeln. Die eine wa nit den Ein: mit Reiße befüet, und die andere mit Waldungen bedecket. Als fie ſich der Küfte naͤ— ir der Green: fo fahen fie am Ufer, zwiſchen Hi Bäumen, verfihiedene Häufer, aber Feine eu Spur von Menſchen. Weiter hin entdeckten fie einen Fluß, einen Machen, und verfchies dene Neger, wovon fich einige auf dem Fluſſe befanden. Einige Matroſen, die man afl das Sand feßefe, ermahneten fie durch Zeichen, und Zurufen, daß fie fich an Bord des Schiffes begeben ſollten. Weil fie aber unbeweglich ftehen blieben: fo urtheileten die Hob länder daraus, fie würden lieber gefchehen laffen, daß man zu ihnen kaͤme. In der That erwarteten fie dieſelben, ohne das geringfte Zeichen einiger Furcht. In kurzem verfant melten fich ihrer bey zwey und zwanzig; und dieſe luden die Holländer ein, daß fie and Ufer fommen follten, Die Männer Hatten zu ihren Waffen vier lange Wurffpieße mie fik bernen Spißen, und zu ihrer Kleidung ein Gewebe von Graſe, oder eine Art von einek Matte mit verfihiedenen Farben, Die Weiber trugen einen Noc von geftreifter Leinwand der ihnen bis auf die Waden hinunter gieng, und ein Wammes. Beyde Gefchlechter ge hen mit bloßem Kopfe und Füßen. Den folgenden Tag, als man ſich fertig machete, auszufteigen, um ihrem Verlangen Genüge zu leiften, ſah man einen Machen mir fün und zwanzig Mann auf den Moriz zu fahren. Diefe Leute brachten Reif, Hühner, Ener &imonien, Bamanen, und Fleine Bohnen. Dafür befamen fie Eleine Spiegel, Glasko⸗ rallen, und andere Kleinigfeiten. Nachmittage ließen fich fechs andere Nachen fehen, DIE Mas fie auf mit neuen Erfrifchungen angefüllee waren, Bey der kurzen Handlung , welche die Hola? der Inſel Ste der mit ihnen pflogen, Fonnten fie doch deutlich genug merfen, daß fie überaus eiferſuͤch —— tig auf ihre Weiber ſind. Ihre Haͤuſer ſind von Holze, ſehr niedrig und mit Bananas blaͤttern, und Reißſtrohe bedecket. Die Inſel bat etwan fünf und zwanzig Meilen M der Länge von Morden gegen Süden. Die großen grünen Baume, womit fie angefüll® ift, machen diefe Sandfchaft ſehr anmuthig. Das Sandfelbft Liege fehr hoch. Wenn nu a —_ nach Oftindien. I Buch, J Cap. — aber an den Kuͤſten hin gebt: fo ſcheint es, als ob es durch einen Canal gefheifer würde, Houtmann der zwo befondere Inſeln daraus mache, Die größte Breite ift gegen Nordoften, Das 1596. and bringe viel Reiß nobſt verfchiedenen Arten von Öetraide, Obſte, und Hilfenfrüch- — ten hervor, welche zur Nahrung der Menfehen dienen fönnen, Die Einwohner find Sa⸗ pbern, das ift, Heiden, Die aber befchnitten find, Man hielt fich unter ihnen nicht fo \ lange auf, daß man eine Kenntnif von ihren Gebräuchen Hätte erlangen Eönnen, Den folgenden Tag fah man von der Höhe von Madagafcar eine große Lanciare, Sie erhalten in Geſtalt einer Galeere anlangen, worinnen ſich der König von diefem Theile der Inſel Beſuch von befand, welcher von feinen Seuten Phulo genenner wurde. Auf jeder Seite waren acht kinem Koͤnige. Ruderer, und um den Fürften befanden fich fünf und zwanzig Megern, welche die Holfän- der entweder für feine Leibwache oder für feinen vornehmſten Adel hielten. Die Sanciare näherte ſich mit einer großen Stille, Der König ftieg, in Begleitung eines einzigen Men- ſchen, in die Pinaffe, und feßete ſich dafelbft auf einen Teppicht, Er bielt fo gleich eine lange Rede, welche mic einem Geſchenke von Reiße und Früchten begleitet wurde, Man ließ ihn die Pinaffe in Augenfehein nehmen. Man ließ ihn auch, in eine Fleinen Rahne, um Diefelbe herum fahren, Er ließ viel Verwunderung über diefes Fleine Fahrzeug von fich blicken. Kleine Spiegel, einige Glaͤſer, kleine Roſen, Ohrengehenke und Giasko rallen, womit man ihm ein Geſchenk machete macheten vollends feine Freude vollfom- men, Mic diefen Gefinnungen reifeteer ab. Sein Pagne beftund aus einem fhönen Stüdfe von geftreiftem Eattune, welches bis auf die E vde hinunter gieng, Auf dem Kopfe frug er eine Art yon einer Müge, die einem Bifchofshute ziemlich gleich war, mit einer Spige, oder einem Horne auf jeder Seife ‚und Duaften an beyden Enden, - Er mochte fünfzig bis ſechzig Fahre alt ſeyn. Seine Leute ſchienen fo viel Ehrerbiethung ge- gen ihn zu hegen, daß fie ſich niche unterſtunden, in feiner Gegenwart zureden. erwählete den ı8ten, um dem Unterbootsmanne auf dem Noris, der am Scorbure geftorben war, die legte P Tod eines € ' flicht zu erzeigen, Man beeröigte ibn auf der Inſel Ste Maria, Unterboots: im Angefichte der Einwohner, Diefe gaben durch Zeichen zu verftehen, Daß die Seele mannes sen Himmel gefahren wäre, Daraus fhlo man, daß fie noch veinere Begriffe von der Meynung F Religion Haben müßten, als die Negern in der erften Bay. Sie verlangeten, man ſollte ee dem Verftorbenen die Beine abhacken. Man achtete aber wenig auf ihr Begehren, und beerdigte ihn unverſtuͤmmelt. Indem die Holländer in der Day von Ste Maria nach ſuͤßem Waffer fucheten, näher: Krieg zii- ten fie fic) einigen Huͤtten, wo fie anfangs feinen Menfchen wahrgenommen hatten. Al ſchen ihnen, lein in dem Augenblicke ſahen ſie einen Mann heraus fommen, der mit einem Langen und den a Wurffpieße, und mit einem großen hölzernen Schilde, bewaffnet war, und aus aller ae Macht fehrie. Viele andere Negern, Die auf fein Geſchrey Herzu gelaufen famen, verſam⸗ — melten ſich ſogleich mie eben ſichen Waffen, und ſtelleten fich zufammen in einer Haufen, - | Aus ihren Zeichen bemer£te man » daß fie mit den Einwohnern In Madagafcar Krieg fuͤh⸗ eten, und diefe Hütten deswegen gebauet hatten, damit fie ihnen zu Wachthäufern dienen Fönnten. Auf dem Berge ſah man ein großes Dorf,weldes mit Schanzpfäplen umgeben war, und eine folche Sage hatte, daß man ihm unmöglich beyfommen fonnte, aufier durch einen Weg, der mit drey Pfahlwerfen derfehen, dabey aber fo enge war daß nicht ze Perfonen neben einander hätten hindurch Fommen £önnen, Hier hielt fich der Fuͤeſt auf; | Id diefer Fam an Bord mit ſei ner Gemahlinn, und verſchiedenen Befehlshabern in feinem Algen, Reifebefchr, VI Band, D Gefol- eo a Reifen der Holländer Houtmann. Gefolge, Sie brachten Erfriſchungen mitz und die Holländer Fauften diefelben aus Er) 1596, kenntlichkeit. Es tft eine ſehr merkwuͤrdige Gewohnheit unter den Negern, daß fich DIE Weiber bier das Geficht mit einem weißen Gummi reiben, und daß fie fich zu ihrem Schmucke des Ingwers und geroiffer trockenen Blätter bedienen, welche im Geruche und im Geſchmacke den Wuͤrznelken gleichkommen. | J Die Hollaͤn⸗ Den zıften lichtete man den Anker, in der Abſicht, gegen die große Bay von Ma ber kommen dagaſcar zu zu fahren. Gegen Abend wechfelte man mic dem Borde, weil man glaubter en NL daß man hinter die mirtägliche Spise der Inſel lief, Allein die Sootsmänner, die noch I mer ungewiß waren, erkannten endlich, daß ihre Karten fie betrogen harten, Sie fanden weder einen Meerbufen noch eine Bay, ob fehon eine angegeben war; auch Fein Bedeckung gegen die Winde von Südoften, Hftfüdoften und Suͤdſuͤdoſten, welche gemei— niglich in diefen Gegenden zu wehen pflegen. Den agiten langeten fie endlich in der große” Bay an, welche von den Porfugiefen die Bay von Antongil genennet wird, Sie an kerten daſelbſt zwo Meilen vom Ufer, und fanden einen fehr guten Grund, Sie ließe ſich durch die vielen Feuer, die fie des Nachts auf dem Sande fahen, nicht hindern, folgen den Morgen dafelbft auszufteigen. Die Einwohner in zweyen benachbarten Dörfern tau⸗ feheten für Hühner, Reif, Honig, grünen Ingwer, Bohnen und Pomeranzen, Sachen vol geringem Werthe ein, Sie gaben zu verftehen, Daß fie den folgenden Tag auch Vieh here bey bringen wollten. Auf einer andern Seite fanden einige Matrofen von dem Amſter⸗ dam ein anderes Dorf, welches nicht weniger ftarf bewohnet war. Der König dafelbſt hieß fich einen auf indianifche Weife verfertigten, und mit Golde eingefaßten Schild nach fragen. \ 1 ? Die Pinaffe ſtieß nicht eher wiederum zu den übrigen Schiffen, als den 2aſten. Bon denen Leuten, die fi darauf befanden, erfuhr man, daß fie einen Fluß mit ſuͤßem Waffer, und eine gute Rhede, angetroffen hätten , die fich ziemlich weit hinter eine Inſel erſtreckte, welche gegen zwo Meilen im Umfange hatte, und fehe hoch lag. Mitten in der‘ Day hatten fie drey bis vier andere Fleine Inſeln angetroffen, Die ganze Flotte lichtete fox gleich die Anker, und begab fich auf diefe Rhede. Den folgenden Tag fliegen einige Per⸗ foren ans Sand, Famen.in ein Dorf, und Fauften dafglbft, ungehindert, einen Ochſen, und Redlichkeit etwas Honig, Den 2öften fah man funfjehn große Machen auf dem Fluffe herab fahren, der Neger, Einer Davon fonderte fich ab, und fuhr an den Moriz hinan. DieNegern gaben zu ver: ftehen, daß fie, wenn fich erwan ein Holländer mit ihnen ans fand begeben wollte, dreye von ihren Leuten als Geifeln zurück laffen wollten. Diefer Borfchlag wurde angenommen Man gab demjenigen einige Gefchenfe, der fich erboth, fie zu begleiten, Die Geifeln, des nen man mit Sleiße fehr liebfofete, ließen fich den Wein fo wohl fehmecken, daß man Mühe hatte, ihrer Degierde darnach Genüge zu leiften. Indeſſen fehickte man einige Machen an das Ufer, und fand dafelbft einen fehr be quemen Waſſerplatz mit vortrefflichem Waſſer, welches vonder Höhe eines Eleinen Berges herab fiel. Die Bootsleute giengen fo weit hinein, daß fie verfichere feyn Fonnten, daß diefer Theil der Inſel ſehr fruchtbar an Reiße, Limonien, Pomeranzen und Bananas waͤre Auf einem Bananasfelde fanden ſie zwo Mannshände zwifchen zween Holzhaufen, Di ſes waren die Hände eines Negers, der Bananas geſtohlen hatte, und deffen Körper einig Sihritte von eben dieſem Orte, ohne begraben zu werden, bingeworfen worden war, Ge gen Abend kam ber Mann, der mis den Machen abgefahren war, wiederum an * um— — 8 5 nach Oſtindien. IBuch. ICap. 27 und hierauf ſchickte man die Geiſeln zuruͤck, nachdem man ihnen einige Geſchenke zugeſtellet — te. Dieſem Bootsmanne war don den Negern mit vieler Leutſeligkeit begegnet worden, er Man hatte ihm junge Hühner vorgeſetzet, wovon einige gekocht und andere gebraten waren. er Dootsmann brachte auch einen Affen mit, womit ihn der König oder Fürft des Lan⸗ des beſchenket hatte. Die Holländer ließen nunmehr alle ihre Furcht fahren, und bedauer- en nur, daß ſie nicht eher eine Küfte em becke hatten, wo fie fo wohl Ueberfluß, als hoͤfli— bes Bezeugen antrafen. In dieſem Vertrauen ſchickten ſie drey Boote an das Land ; zween gegen ein Dorf, Erſte Hand⸗ welches fie Spakemburg nenneten, gegen Weſten, und den dritten an ein Dorf gegen lung. Dften, welches auf den Karten St, Angelo genennet wird, und mit einem ſtarken Pfahl⸗ werke umgeben war, Die beyden erſten Boote ſchloſſen einen um ſo viel vortheilhaftern Handel, weil das Oberhaupt des Dorfes und die meiſten von feinen Seuten eben betrunken waren. Diefer Fürft, oder Souverain, welchen Namen ihm der Verfaſſer beyleget, ließ den Holländern in einem Rindshorne ein Getränke darreichen, welches aus Honig und Reiße verfertiget war, und deſſen Geſchm ſtund ungefähr aus hundert Käufern, ack fie fehr angenehm befanden, Das Dorf be- und war fehr gut bevölkert, In einem Wacht- hauſe befanden ſich zwanzig Mann, die mit langen Wurſſpießen und runden Schilden ber waffnet waren. - Ein jeglicher von ihnen hatte ein Fleines weißes Zeichen über den Magen, wodurch er von den übrigen unterfchieden werden konnte. Man fand dafelbft auch) ein Wirchshaus, mo fich die hollaͤndiſchen Matroſen nebſt den Einwohnern betrunken. Als ſie in das Dorf hinein kamen, kam ihnen der Fuͤrſt, dem ein großer Theil ſeiner Die Hollaͤn⸗ Unterthanen folgete, entgegen, Seine Leute ſungen im Gehen, und rühreten eine Art von * en Teummeln, worauf fie auf beybe Seiten zugleich fihlugen, oben mit einem Teummelfchlä- — — ger, und unten mit der platten Hand. Nachdem fie aber ihre Gaͤſte mit ſolcher Munter⸗ Eeit empfangen, und fie zum Schmaufe eingeladen Hatten: fo fingen fie unfer einander ſelbſt in der Hige des Trunfes aus einem ganz andern Tone an, und warfen einander mit den leeren Gefäßen mit folcher Heftigkeit, daß fie daher tiefe Wunden davon fragen. Die Holländer fpüreten nichts von diefer Raſerey, und derzehreten ganz ruhig den gutgekochten Reiß, den ihnen der Fi | irſt vorſetzen ließ. Auf dem Ruͤckwege nach dem Schiffe erblickten fie einige kleine Hütten, die fie anfangs für Wachrdäufer hielten, Nachgehends aber fan- Gräber für den fie, daß es erhoͤhete Hölen in Geſtalt der Backöfen waren, telche Gräber vorftelleten, die Koͤnige dee und mit Brunnen und großen mie Waffer angefülleten Gefäßen verfehen waren. Dip Landes. Leichname waren in einen bolen Baum geleger, Durch) ein Loch, welches die Matrofen durch die Bedeckung bohreten, entpeckken ſie alte Öebeine, Indem fie folchergeftalt ihre Neugierde befriedigen wollten, bath ſie das Oberhaupt des Dorfes inſtaͤndig, daß ſie ſich an dieſen kleinen Vehaͤltniſſen nicht vergreiſen möchten, Zugleich gab er ihnen zu verſtehen, daß dieſes das Begraͤbniß der Phulos oder der Könige des Sandes waͤre. Den folgenden Tag giengen fie nad) St. Angelo zurück, und tauſcheten daſelbſt fies benhundert Pfund ſchoͤnen Reiß und eine große Menge Hühner ein. Weit fie gefunden hatten, daß die Einwohner den Wein ſehr liebten: fo gaben fie ihnen von ihrem fpanifchen Weine Häufig zu trinken, In zwoen Reifen, die fie nach einander in die drey Dörfer tha⸗ ten, bekamen ſie in einem Tage zwölfhundere Pfund Reiß; und diefe fofteren ihnen nicht Mebr als einige rothe oder blaue Glaskorallen. Die daſigen Einwohner hatten eben die — er Geſtalt und chen die Leibesgroͤße, wie die Einwohner auf der Inſel St. Maria. Sie tru- — 5— J— D — vom 28 Heilen der Holländer 2 Yontmann, gen auch eben folche Kleidung, und. hatten eben folche Gewohnheiten. Ihre Häufer ruhe 1596. ten auf Pfählen, die vier bis fünf Schub hoch waren, vermuthlich deswegen, damit fie vor dem giftigen Ungeziefer gefichert feyn möchten, womit die Inſel angefüller ift. Man fi det in dieſer Gegend viel Bergeriftal, und die See wirft rothe und weiße Corallen an das Ufer 2). 1 Durch die Fortſetzung des Handels regierete ein ſolcher Ueberfluß auf der Flotte, daß auch die geringſten Spuren des Schaarbocks dadurch vertrieben wurden. Indeſſen erfuhr tan, daß ein Phulo aus einem der gedachten drey Dörfer feinen Unterthanen verbothen hatte, langer Reiß zu verkaufen, Diefer Phulo war mit einer fehr fehönen Leinwand bei kleidet, und trug auf dem Kopfe eine Art von einer Muͤtze, die aus grünen Kräutern 5 ſammen gerebet zu feyn ſchien. Man glaubte, den Bewegungsgeund zu dieſem Verboth errathen zu haben. Der Reif ftund noch auf dem Felde; und weil es beſtaͤndig vegnete fo beforgte er vielleicht, der Reiß möchte hernach zu teuer werden, oder gar nicht zu habe ſeyn. Indeſſen fand man aber doch noch immer überflüßig genug davon. Sturm, wo⸗ Es war nun nichts mehr übrig, als daß man unter Segel gieng. Den aten des durch die Kah Hornungs wurde befchloffen, daß diefes den folgenden Tag gefiheben ſollte. Allein, gegen ne der Flotte Mitternacht entjtund von Süden ein fo gewaltiger Sturm, daß man in der Dunfelheir q verlohren ge⸗ ſehr beforge war, der Holland und der Moriz möchten einander beſchwerlich fallen, und“ * vielleicht am Ufer ſcheitern. Nachdem ſich ven folgenden Tag gegen Abend der Stu 2 gelegt hatte: fo ſah man mit Betruͤbniß, daß die beyden Schiffe ihre Kaͤhne verlohren hat⸗ ten. Den sten erhielten einige Matrofen Befehl, zurück ans Sand zu gehen, umd Diefelben los zu Faufen, wenn fie etwan in die Hände der Megern gefallen wären. Indem fie ſich dem Sluffe näherten, fanden fie, daß der außerordentliche Strom die Mindung deflelben erweitert hatte, und daß die vorhin bemerften Gräber nunmehr von dem Waffer bedeck waren. Dieſe große Fluth verhinderte fie, daß fie durch das Rudern nicht wiederum hin⸗ auf kommen konnten. Sie fanden ſich genoͤthigt, ihre Zuflucht zum Bugfieren zu nehmen; Diefes giebt und die fpafemburgifchen Negern waren fo dienftfertig, daß fie ihnen bierinnen huͤlfrei Gelegenheit Hand leiſteten. Sie gaben ihnen aber zu verſtehen, daß die Einwohner von St. Angelo reits mie die Kähne bereits in Stücken geſchlagen hätten. Die Holländer begaben ſich fogleich in. “den Degen. 008 Dorf, und forderten fie von den Einwohnern, Man antwortete ihnen, die Kaͤhne toären Durch Die Gewalt dev Wellen zerbrochen und an dag Ufer verfehlagen worden, Sie ſchickten fünf Mann dahin ab; und diefe fanden fie in Stuͤcken, aber ohne das geringfte Eiſenwerk und ohne einigen Nagel, Ihr Unwille darüber war fo heftig‘, daß die Eins wohner, welche diefes merkten, und wegen der Folgen in Furcht waren, einen Theil ihrer Güter und ihrer Rinder in ihre Nachen fegeten, und eilig den Fluß wiederum binauf fuh⸗ ven. Sie brauchten aber die Borficht, und liefen einen Haufen von funfzig Mann zurüch die mit ihren Schilden und Wurffpießen bewaffnet waren, um ihren Rückzug zu unterſtuͤtzen⸗ Weil nun die Holländer Eeinen Befehl erhalten hatten, es zu Gewaltihätigkeiten kommen zu laſſen: fo entſchloſſen fie ſich, wiederum zurück zu kehren, Indeſſen wurde in dem deswegen gehaltenen Nathe nach Anhörung ihres Bericht befchfoffen, die Schaluppe von jeglichen Schiffe wohl bewaffnet ans Sand zu ſchicken; den Negern den Vorſchlag thun zu laffen, daß fie inen einige von-ihren Banciaren verkaufe follten ; und fie zugleich zu bedrohen, dag man fie auf erfolgte Verweigerung dieſes Anſu⸗ vi e 2) Man ſehe die Beſchreibung von Madagaſcar nach dem Berichte Renneforts. (4 tz nach Oſtindien. 1Buch. JCap. 29 chens angreifen, und ihnen eben ſo begegnen wuͤrde, wie fie mit den Kähnen umgegangen Boutmann. waren, Die drey Schaluppen waren mit acht und vierzig Mann befeger. Indem fie fih 1596. dem Ufer näherten, erblickten fie aufder ofklichen Seite des Fluſſes ungefähr fechzig beivaff- —— nete Negern, welche fie durch ihre Sprünge und ſeltſamen Geberdungen zu verfpoften ſchie⸗ nen, und ſich immer weiter gegen St, Angelo zurück zogen, je mehr fie die Holländer an- rücken fahen. Durch diefen Anblict wurden die Holländer nur noch mehr. aufgebracht. Sie fuhren bis an St. Angelo hinauf; und Bier rüftete fich dieſer übermüthige Haufen in Gefechte, ber That zu einem Gefechte. Ein jeder Neger tauchte die Spige feines Wurfſpießes in das Wafier , führete fie hernach zum Munde, und ließ einige Tropfen in denfelben hinein fal- len, welches bie Hoffnung anzeigen follte, die fie hegeten, eben diefe Spigen in das Blut der Holländer zu tauchen, Hierauf warfen fie, ohne ihnen zum Ausſteigen Zeit zu laflen, eine fo große Menge Steine auf fie zu, daß die Schaluppen damit angefülfee wurden. Die Holländer entfchloffen fich, Anker zu werfen, und einige Schüffe auf fie zu thun, mehr, um fie zu ſchrecken, als um ihnen zu ſchaden. Durch diefe Mäßigung verdoppelte fich ihre Verwegenheit. Denn da fie niemanden unter fich verwundet fahen : fo bildeten fie fich ein, ihre Schilde koͤnnten von den Kugeln nicht durchdrungen werden, Nunmehr ſchonete Durch die man fie nicht weiter ;_ und von der erften Sage, die man ihnen gab, fielen drey oder viere Feuerröhre von ihnen todt zur Erde, Die übrigen fehaffeten fie Binweg, und zogen fich Hinter die en ; Käufer, an ſtatt die Flucht zu ergreifen, Einige Augenblie Hernach kamen drey ober Biere Flucht a don ihnen herzu, bathen, daß man die Seindfeligkeiten einftellen möchte, und verfprachen gt Dich herbey zu bringen, lg fie aber fahen, daß man auf ihre Zeichen wenig achtete, und daß das Feuer aus den Flinten nicht nachließ : fo ergriffen fie endlich Die Flucht; und in furzem folgeten auch die übrigen ihrem Beyſpiele. Nunmehr liefen die Holländer die Haͤlf⸗ = —— ans in —— ka ee Sie fanden daſelbſt nur ein Eleines Maͤgbchen ne te, und nahmen Diefes, mehr aus Mitleiden als aus Haſſe, zu fih. Das _, Dorf wurde geplündert, Cs geſchah, jet der Berfaffer fpricht, er RR wie , Die De er hinzufeger, auf Befehl des Schifftaths, daß man einige Häufer anzündete, die auf der * Windſeite lagen, Weil fie nur aus trockenem Holze und Strohe beffunden: fo vichtete die ' Flamme eine fo ſchleunige Verwuͤſtung an, daß ſich die Holländer ſelbſt kaum davor ſchuͤtzen konnten. Durch dieſen — Zufall wurde eine gro e Menge Reiß und Stroh nebſt vielen Früchten und Hühnern verzehret, groß ge Rei ı h nebft \ Alſo wurden fie duch die Beute, die fie Davon trugen, noch nicht wegen der Gefahr ſchadlos gehalten, der fie fich ausgefeger Hatten, Sie ofen om Ufer das Kind, * fie mitgenommen hatten; und die Neger holeten es fogleich ab. Die Anzahl der Einwoh⸗ ner betief ſich auf hundert und dreyßig oder Hundert und vierzig; und viere davon fand man in einem Holze todt, wo fie dieſelben hingeſchleppet Hatten. Man fand hier auch einen „peil von ihrem Hausrathe den die erften Flächtigen nicht gleich Hatten in ihre Machen bringen konnen. Die Holländer trafen, indem fie ſich zurück zogen, bey den Gräbern ver- fhiedene Negern von Spafemburg an, die ihnen allerhand Liebkoſungen erroiefen, und über das Ungiöt ihrer Nachbarn fehr dergnüge zu feyn fhienen. | | * Unter dieſem Gefechte hatten ſich fuͤnf oder ſechs andere Negern in einem Nachen an Zweifelhaſte td des Moritzens begeben, und wollten daſelbſt Citronen verfaufen, Weil man ſchon Wiederaus⸗ gefangen hatte, das Knallen des Geſchuͤhes zu hören: fo hatte man fie gefangen genom- ſohnung. D 3 man, a Reifen der Holländer | 1 Boutmann. men. Als man das Feuer von dem angezindeten Dorfe gewahr wurde, und fie mir Fleiß 1596, die Augen gegen St. Angelo zu richten ließ; fo nahmen fie Walter, und gojlen ſich daſſelbe auf das Haupt, um damit anzuzeigen, Daß fie nicht mit unter die Schuldigen gehöreten, die man hätte ſtrafen wollen, Nach der Zurückfunft der drey Schaluppen fegete man fie nicht nur wiederum in Freyheit; fondern führete fie. auch eilig ans Sand, weil man ihren Anfüh? ver für den Phulo von Spafemburg hielt. Als er ans Sand ftieg, kamen auch’ in der That viele Männer und Weiber herzu, und Füffeten ihn. ehrerbiethig die Fuͤße. Ex fick eine Menge Citronen herbey bringen, und befchenfete Damit diejenigen, die ihn bergeführer hat“ ten. Diefes hinderte aber gleichwohl nicht, daß fich nicht bey ihrer Abreife-ein Haufen von Einwohnern hätte zeigen follen, die ihnen mit ihren Wurffpiegen und Schilden 5 drohen fehienen, — F Den gten fuhr eine Schaluppe ans Ufer, um Waſſer einzunehmen. Der Phulo Som Seiten gete fih dem Volke, und theilete Hühner, Neiß und Früchte reichlid) unter daſſelbe aus des Neger, Die Holländer betrachteten diefe Gefihenfe als ein neues Zeichen der Erkenntlichkeit, die e ihnen für feine Freyheit fchuldig zu feyn glaubte, und hielten fich für verbunden, dieſe Hoͤf⸗ lichkeit mit neuen Handlungsoorfchlägen zu erwiedern. Sie ſchickten zween Kaͤhne und eine Schaluppe ans Land, brauchten aber doc) dabey Die Vorſicht, fie mit fechs und vier zig Mann zu befegen, Einige erenneten fich von dem Haufen, und giengen in das Dorf Ob aber fehon der Phulo nicht weniger als fechzig gewaffnete Mann um ſich hatte: fo e ‚griffen Diefelben doch die Flucht, da fie nur dren oder vier. Holländer erblidten. Einige, Die nicht bewaffnet waren, blieben zurück, und gaben zu verftehen, wenn man mit ihrem Zürften handeln wollte: fo dürfte man fih dem Wohnplage nicht nähern. Sie fihickte fo gar ans Ufer, ließen die Holländer bitten, daß fie fich zurück begeben möchten; und verfprachen unter diefer Bedingung, daß man ihnen alsvenn Vieh zuſchicken wollte, Die Schaluppe warf an dem jenfeitigen Ufer Anker, und die Negern ſchickten dahin fogleich einen! Ochſen und einen Bock. Sie fehlugen fo gar die Glaskorallen aus, die ihnen dafür ange bothen wurden, und gaben Durch Zeichen zu verftehen, Daß diefes ein Gefchenf wäre, wo für fie keine Vergeltung verlangeten. Indeſſen veichete man ihnen Wein, und diefen nah? men fie begierig.an. Der Phufo felbft überwand feine Furcht, und näherte ſich dem Ufer um einmal Wein zu trinken. So bald er aber getrunken batte, begab er fich eilig” zurück, | 4 Unruhe der Die Hollaͤnder wußten nicht, wie ſie dieſe Vermiſchung von Sanftmuth und wildem ar. Weſen auslegen follten. Indeſſen langeten drey Negern in einem Nachen am Borde des A lrung. Woriz an, und bathen fie, daß fie Leute ans Sand fhiden möchten, weil ihnen der Phuld ein Geſchenk mit einigen Stücken Vieh machen wollte. Es war ſchon fo fpät, daß mal fi nicht erfühnete, auf ihr Anerbierhen zu trauen. Den folgenden Tag Fam eine Scha⸗ luppe bis.an die Graͤber, um die Geſchenke des Phulo anzunehmen. Die Matroſen, De ven an ber Zahl zmwölfe waren, fanden dafelbft einige Negern, von denen fie genöthiger wun den, in das Dorf zu fommen. Diefes Dezeugen, das demjenigen fo entgegen war, wel ches fie vor zween Tagen bemerket hatten, war fähig, ihnen ein Vertrauen einzufloͤßen Sie entſchloſſen ſich alſo, fünf Negern als Öeifeln zurück zu behalten, und indeſſen zwect® von ihren Seuten nah Spakemburg zu ſchicken. Sie geriethen aber in nicht geringes Et ſtaunen, als fie höreten, daß alle Einwohner die Flucht ergriffen, und nur einen Eleineh Ochſen = nach Oſtindien. JIBuch. Ic 0 9 Ochfen zurück gelaffen Hatten, den die beyden Matroſen herzu gefuͤhret brachten. Sie fa- Zr. men bis an den benachbarten Sledten, fanden ihr aber eben fo wüfte, Indeſſen brachten 1590. Ühnen einige Negern, die nicht fo furchtfam waren, noch einen Ochſen. Dafür gab man ihnen Seinmwand, und vielmehr Glaseoraffen und Waaren, als man verlanger hatte @). Endlich fehöpfeten die Holländer über diefe Abwechſelung von Zutrauen und Furcht Sie — fo viel Verdruß, daß fie, weil ſich ihrer Abreife fonft nichts entgegen feßete, den ızten Des DR I ir Hornungs den Anker lichteten, Sie hatten fich nicht fo lange in der Bay von Antongil a aufgehalten, ohne dafelbft einige Anmerkungen zu machen, welche verdienen, gefammelt — — werden. Dieſe große Bay liegt im ſiebenzehntehalben Grade der fünfichen Breite, Sie Ib s £ h kungen von erſtrecket ſich Dis auf zehn Meilen gegen Nordnordweſten und Suͤdſudweſten, in einer per Bay von Breite von ungefähr fünf Meilen \ Die vornehmfte Inſel von denen, welche man daſelbſt Antongik, antrifft, iſt fehon und fruchtbar aber fo hoch, daß von dem unterften Theile der Küfte, bis an das Ufer, fein Abſatz oder Zwiſchenraum iſt. Gegen Nordoſten find einige Fefen, und drey andere Fleine Inſein. Nach diefem koͤnmt man in einen Fluß, am deifen Ufer man verfhiedene Dörfer wahrnimmt. Zwiſchen dem Waſſerplabe und der Bay auf der Nordfeite entdecket man drey ſolche Dörfer, die fehr que bewohnet find; und.bis an einen andern Fluß, den man gegen Norden findet, ſieht man deren noch mehrere. Rachge— 2 hends gelanget man an den großen Fluß, wo die Holländer faſt allen den Reif kauften, woraus Ihre vornehmften Nahrungsmittel beftunden, Diefer Fluß hat zween Aerme. Ei: ner davon erſtrecket fich gegen Norden, und der andere gegen Welten. Er wird durch eine. Kleine Inſel getheilet. Das Dorf St. Angelo liegt an der mitternächtlichen Seite, Das Dorf Spakemburg, welches ſich zur linfen Hand zeiget, wenn man in den Fuß hinein koͤmmt, beſteht ungefaͤhr aus hundert und achtzig Haͤuſern. Weiter hinauf liege das Dorf, welches bie Holländer das nordliche nennen, Auf der weſtſuͤdweſtlichen Seite der Jnſel findet man noch einen Fluß, und an dem Ufer deffelben ein anderes Dorf, Weiter er- ſtrecken ſich die geographiſchen Anmerkungen der Hollaͤnder nicht. Sie bemertten aber, daß die Einwohner, mir denen fie einigen Kandel trieben, fehe Eimohner, ſchwarz waren, und Fein ſo fraufes Haar, auch Feine folche Nafen und Sippen hatten, als die wahrhaften Negern. Ueberhaupt find diefe Einwohner groß und ſtark. Sie find dem Trunke fehr ergeben, Ihr Tranf befteht aus einer Vermifihung von Honig und Reife, wovon fie oftmals trunken werden ; wiewohl ihnen der Gebrauch deſſelben zu gewiſſen Zei⸗ ten unterſaget iſt. Der Hausrath, den man in ihren⸗Haͤuſern antraf, war von geringem Werthe. Sie haben eine Art yon einer buntfarbigen Matte, die ziemlich gut gearbeiter iſt, und ihnen fo wohl zum Sigen ale zum Siegen dienet ; ferner hölzerne Mörfer und Bloͤcke, worauf fie den Reiß ftampfen. Ein jeder hat fein Sieb, womit er das Mehl rei⸗ niget; Säde, worinnen er es aufbehaͤlt; irdene Töpfe, worinnen er es focher ; und Ca⸗ lebaſſen, die ihnen an ſtatt der Tellera und Schuͤſſeln dienen. Zum Trinken haben fie an ſtatt der Gläfer ein großes holes Rohe, welches fie niit einem Stöpfel zumachen. Ihr König, den fie Phulonennen, Hat zu feinem einzigen Schmuckefupferne Armmbaͤn⸗ Ihr König, der, die er als einenfehr Foftbaren Zierra, th anfieht ; ein Halsband von Glaskorallen und ein großes langes Beil, welches er an ftatt eines Zepters führer. Alle ſeine Unterthanen gehen nackend, außer, daß fie fich mitten um ben Seib mit einem Stücke Tuch von Baum: Finde bedecken. Einige tragen ein Wammes, aber ohne Aermel. Ihr Schrank beftehe En Hey ; in ON Seht 247, 248, 249, 250, 25 und, 252, — 1 32 Reifen der Holländer Houtmann. in Armbaͤndern von Zinn, oder dem fhlechteften Silber, in Geftalt der Fupfernen Arm 1596.. bänder, die in Guinea gemein find... Sie fragen aud) eine Art von Fleinen Steinchen, IM — v7 fie Lagueva nennen. 00. Ihre De: Die Mannsperfonen befhäfftigen fich mit der Jagd, der Fifcherey, dem Bogen foäfeigun: fchiegen, und der Fütterung des Viehes. Die Weibesperfonen befchäfftigen fich mie pflat” » gen, und ihr zen, fäen und einerndten des Getraides, welches in Reif, und zwey⸗ oder dreyerley Artel Reichthum. don gruͤnen, rothen, und weißen kleinen Bohnen beſteht. Sie bauen auch Bananasbaͤu me, deren Frucht und Kerne einen großen Theil ihrer Nahrung ausmachen, Des Ziel ſches bedienen ſich diefe Seute felten b), Sie begnügen fich mit Obfte, Reife, Mitch und Fiſchen. Ihr Vieh beſteht in einer großen Menge von fhönen Ochſen, worauf fie fo wid halten, daß man argwohnet, fie bethen diefelben an. Gleichwohl bemerfeten die Hollant der nicht, daß fie einiges Bedenken trugen, diefelben zu verfaufen.. Sie haben aud) viel le Ziegen und Boͤcke, aber wenig Schöpfe. Man fah bey ihnen auch einige Hunde: aber in fo großem Ueberfluffe, als Hühner und Enten. Unter ven Früchten kann man fi gen, daf die Natur Simonien, Citronen und Pomeranzen, an fie gleichfam — bat, Ingwer und Maniguette, eine Art Pfeffer, die man ſonſten Paradiesköͤrnet nennet, find ebenfalls auf ihren Feldern fehr gemein. Sie haben eine Wurzel, welcht von außen dem Ingwer fehr gleich fieht, inwendig aber gelb if. In der malanifchel Sprache heißt fie Cumbet; in der arabifchen Habet, und in der portugiefifchen Safra das Indias. Der häufige Saft verhindert anfangs, daß man nicht die ganze Stärf davon ſpuͤret: endlich aber merket man, daß fie ſehr fharf ift, ob wohl nicht fo beißend/ wie der Ingwer. Dieſe Wurzel wird ſtark zu Arzeneyen gebrauchet, und die Bluͤthen gie chen den fhönften weißenfilien. Man findet dergleichen auch häufig in Java, und in au dern indianifchen Gegenden ec), 4J— Die Schif⸗ Der Wind war den Hollaͤndern günftig, bis den 23ſten März. Nunmehr aber fi ‚fahrt der Hol: fon ihnen die Windftillen, und die fehnellen Ströme befehwerlich, die aus Südoften fa Fi men, und fie noͤthigten, gegen bie füdlichften von den maldivifchen Inſeln zu zu fteuern lic, Auf diefem Wege, worauf fie zu ihrer Bewunderung, fechs Wochen lang gar nicht ge vet wurden, ſahen fie eine Menge Bögel, die fie für graue Kileven hielten, und welche die Portugieſen Barajos nennen. Gie fahen einige Rabos Forcados, welches ſchwar⸗ ze und weiße Voͤgel find, die den Aglaſtern ſehr gleich Eommen, aber einen fangen und g fpaltenen Schwanz haben, faft wie eine Schneiderfcheere. Sie fahen auch gewiſſe weiß Voͤgel, in Geſtalt ber Tauben, mit einem langen Schwanze, der aber niche viel Feder - hatte; und noch andere, welche Eleinen Enten glichen, aber fleckicht waren. Alle viel Bögel finden ihre Nahrung in der See, und befriegen die fliegenden Fiſche. Einige fe ten fich auf die Schiffe, und ließen fic) mit der Hand fangen, ohne, wie der Berfafle bemerfet, einige Furcht bey Herannäherung der Menfchen fpüren zu laffen, als derglei chen ſie niemals geſehen hatten 4). Die Boniten, die Doraden, die Meerſchweine, di Seehunde, welche die Portugieſen Tuberonen nennen, die Grondeurs u, d, g. ver ſchaffeten den Matroſen oftmals das Vergnuͤgen zu fiſchen, und waren ihnen auch ni weniger zu ihrer Erfriſchung dienlich. Die Meerſchweine, die ſich der Flotte in ſo gro | Haufe 5) In der Befhreibung wird man die Gewohne _ c) Seite 253, 254, 255. \ heiten verfchiedener anderer Theile der Infelfinden. 4) Es ift wunderlich, daß die Holländer HF | era nach Oſtindien. J Buch. I Can 33 Haufen naͤherten, dag das Meer davon grün wurde, hätten. ihnen zu einem angenehmen Houtmann. Schauſpiele dienen fönnen, wenn die Piloten ihnen nicht gefagt-häften, daß dieſes einen 1596. turm vorbedeutete, Endlich ſcheint bey diefer glücklichen Schiffahrt nichts weiter Bm N gelt zu Haben, als ein wenig mehr friſches Wafler, Das noch vorräthige war durch die Bei — Hitze dermaßen gemindert worden, daß, ob fchon eben biefe Hitze die Beduͤrfniß noch ver- — Kur mehrte, man fich genöthigt fad, den täglichen Antheil eines jeden Matrofen auf ein Nößel * einzuſchraͤnken. Das Schiffsvolk fire fo heftigen Durſt, dag man ein Stuͤck von Achten fuͤr ein Glas Waſſer both, und es doch nicht erhalten: konnte. Den ıften-des Brachmo⸗ nats erblickten fie rand. Wie erfreullch war dieſer Anblick nicht für durſtige Matroſen! Indem fie fi der Kuͤſte naͤherten ‚ fanden fie eine Inſel, welche von der Meerenge Son- da, im funfzig und einem halben Grade füdlich liege. Sie urtheileten, daß diefes die Zufel- Dugniato@ täre,. welche die Povtugiefen Isla do Inganno nennen, ‚und weldje ſechzehn Seemeilen von Sumatra liege. -Drey Semeilen davon hatten ſie ſchon ven vortrefflichen Geruch von den Spezereyen und gewuͤrzartigen Kräutern empfunden, welche die Natur dafelbft hervorbringe, fi Den bſten entdeckten fie an der Kuͤſte diefer Inſel, ſechs bis fieben Nachen, welche Inſel En- ſich aber nicht erkuͤhneten, ſich der Flotte zu nähern. Eine Schaluppe, Die ausgeruͤſtet — * wvurde um Nachricht von ihnen einugiehen, diente nur dazu, daß ſie hurtig gegen das * — Ufer zurück kehrten, wo fie fo gleich aufs Trockene gebracht wurden. Diefe Eleinen Sahır "* zeuge waren ziemlich fang, aber kaum einen Schuh. breit, Zwey lange Stuͤcken Holz, no: durch fie oben auf beyden Seiten eriweitert tourden, Dieneten, daß man fie bequemer Drehen konnte. Die Einwohner von der Sufel, welche ſich darauf befunden, waren ander Zahl drey und zwanzig, und mit Bogen und Pfeifen bewaffnet. Sie fihienen groß von Leibe, und gelb von Farbe zu ſeyn. Ihre Haare waren ſehr fang, und hingen über die Schul« fern herunter, Sie giengen ganz nadend; und die Holländer urtheilten Daraus, daß fie febr wild ſeyn müßten. Doc) Inden fie das Volt auf der Schaluppe, durch Zeichen ein, daß es ans Sand fteigen follte, Weil es aber mit Waffen fehlecht verfehen wars fo wollte es fich nicht zu fo barbarifchen Leuten wagen, Den uten gelangefe man an die Einfahrt der Meerenge Sonda. - Die Menge der Einfahrt im Inſeln ift hier ganz imyäplig, 18 die Diejenige Inſel, welche man erwählte, um Dafelbft zu die Meerenge anfern, ift, Übrer Öeftaft nad) lang, mit Bäumen bederft, wuͤſte, und ohne Waſſer. Sonda. Den folgenden Tag ſah man von der Kuͤſte von Sumatra drey Segel ankommen, und Indianiſche hierauf folgten in Kurzem ſechs andere, | Diefes waren die erften, welche. man von dem Fahrzeuge. Vorgebirge der guten Hoffnung an, entdeckte Man ſchickte ein Boot auf fie zu, und eg fiel demfelben auch nicht ſchwer „an Bord zu fo mmen, Ein jegliches von dieſen Fahrzeu⸗ - gen war mit fechzehn Mann beſetzet. Sechſe davon r uderten, Die übrigen hielten fich indeflen ruhig unter einem Tengue, und waren von der Mitte des Seibes an, bis auf die Füße, mit. einem Stuͤcke Cattun bedecke; vom Nabel an aber bis an den. Kopf nadend,. Auf dem Kopfe tengen fie gleichfalls ein Stick Cattun, welches wie ein tuͤrkiſcher Bund zuſammen gewunden war. Das Volf auf dem Boote Fonnte fie. nicht verftehen e). Sie nenneten zwar Bantam und Japara: weil fie.aber mic diefen beyden Nanten die Wsr- : ter: Eu - J N 7 mwwer ſo reden, als ob ſie ſich fuͤr die erften gehalten e) Iſt es nicht zu bewundern, daß ſie keinen hätten, die in diefe Gewäffer gefommen wären, Dollmetſcher bey ſich gehabt haben? Algen, Keifebefehr, Vi Bane € \ 5 J 7 * 34 | Reifen der Holländer — Zoutmann. ter: Sonda Calippa vermiſchten: fo verſtunden die Holländer nichts davon. mbeftl 1596. wieſen ihnen die Indianer Sumatra, und gaben ihnen durch Zeichen zu verftehen, 2 fie daſelbſt alles finden worden, womit fie ihren Bedürfniffen abhelfen koͤnnten. DIE Rath, den man wohl zu verftehen glaubte, brachte das Volk auf den Entfchluß, die Pinall ans Ufer zu ſchicken, welche mit ſechzehn Mann befeget war. Eine von den. Schatuppl folgte indeffen den neun Segeln, die an eben den Ort wieder zurück Eehreten, von welche man fie hatte abgehen fehen. Die Schaluppe anferte gegen Abend an einer Inſel, welcher in einer Fleinen Entfernung noch zwo andere lagen. Die Marrofen höreren daſelb einige Perfonen veden, befamen aber niemanden zu Gefichte, | Erſte Ber: Den folgenden Tag fahen fie vier Fleine Fahrzeuge vor Anker liegen, und einige al bindung der dere. umter Segel. Sie giengen auf die vier erften los; und diefe Bingen fich an einandl Holländer a, als fie diefelben ankommen fahen. Sie fragten durch Zeichen, ob fie nicht an eine —— IT benachbarten Orte Waſſer finden koͤnnten? Man zeigete ihnen einen Ort, der nicht roll entfernet war, Mach und nach wurden fie kuͤhner, und ſtiegen in die indianifchen Fah zeuge hinein, Hier begegnete man ihnen gar nicht uͤbel; ſondern zeigte ihnen vielmehr vel ſchiedene Seltenheiten, als einen vergoldeten Dolch, und einen kleinen goldenen Kind mit einem Eleinen, aber übel gefchnittenen Diamante. Nachdem fie ihre Neugierde be friediget hatten, begaben fie fich toieder auf die Pinaffe; und einige Indianer folgeren ih nen dahin in einem Machen. Man befam von ihnen genug Fifhe, Reif, Waffermel nen, Zuckerrohr, Cocos, Knoblauch, Zwiebeln und einige Früchte, Die der Inſel eigel find. Dafür gab man ihnen rothe und blaue Ölasforallen. Da fie ſich Hierauf erbochell Höfliches ihnen bis nach Sumatra zu Führern zu dienen: ſo entſchloß man -fich, ihnen zu folgen, Au eis dem Wege traf man drey oder vier Machen an, welche Perfonen vom vornehmſten Rang Ta Anlet zu führen fchienen. Die Holländer glaubeten dieſes wenigftens wegen ihrer Kleidung, DIE fen. aus einem außerordentlich feinen himmelblauen Zeuge beftund. Diefe ehrlichen Anfulanel waren fo höflich, fuhren mit ihnen in einen Canal von geſalzenem Waffer, zeigten ihnen de Waflerplaß, und führeten fie bis an ein Dorf von ungefähr zwanzig Haͤuſern, welche voll Palmenholze ganz artig aufgebauet waren. „Hier fahen fie, wie der Verfaſſer anımel „tet, zum erftenmale den Pfeffer auf den Pfefferftengeln wachfen, die wie Hopfenfteng! „an einem langen Rohre in Die Höhe fteigen., Sie Fauften Davon fo viel, als man ihnen darboth, und nahmen auch etwas gleichſam nur zur Probe von Wuͤrznelken und Mufed tennüffen mit, Man fegete ihnen auch Citronen, Kürbiffe und Palmenwein vor: Fleiſe aber fühen fie nicht. Die Weibesperfonen hatten fehr große Armbänder. Vom Guoͤrte bis auf die Füße waren fie mit einem Stuͤcke Cattun bedeckt, und ein anderes Stuͤck if gen fie auf der ‘Bruft, Ein Theil ihres Haares hing herunter: der übrige Theil war ge flochten und zierlich auf den Kopf hinauf gebunden. . Sie vermei- Vier Nachen, die an die Pinaffe fuhren, brachten derfelben Hühner, Rei, Dfeffd den einen und Earias, welches alles man für einen fehr wohlfeilen Preis bekam. Indem man ab® ‚Streit, mit diefer Handlung befchäfftiger war, geſchah es zum Ungluͤcke, daß ein Feuerrohr undel fehens log gieng. Die Einwohner erfhraden darüber dermaßen, daß fie ſogleich I Schanzkleid ausfpanneten, und mit drohenden Zeichen ein Steingefihis an Bord zogen Das Volk auf der Schaluppe, welches diefe Bewegung bemerfte, wollte ans Sand gehe! allein einige Indianer in Dem Rachen fprangen ans Ufer, und ließen fie nicht heran kommeh nach Oſtindien. I Buch, I Cap. ı 35 —* faſſete ſogleich den * een zu ber Flotte zurück zu Eehren, um biefen wer verdrießlichen Argwohn von fich abzu ehnen, 1596. Den zgten ließ 2 eine kleine Pirogue, bie fid) dem Moriz genähert hatte, dich —— Zeichen bewegen, daß fie an Bord fam, Ein Inſulaner ftieg in das Schiff und erborh ſich, Die Flotte für zwanzig Stuͤcken von Achten, nach Bantam zu führen, Wein die Hol- länder, welche ſelbſt noch nicht wußten, was fie thun wollten, ließen es daben bewenden, daß fie ihren Antrag höflich aufnahmen. Indeſſen blieb der Indianer in dem Schiffe, als ob fie den Antrag wirklich angenommen hätten. Denrztenfam eine andere Pirogue dahin, | die ihm zuzugehören fhien, ie war mit vierzehn Mann befeger. Zween Dabon ſtie Seltſame Art gen in das Schiff, und bezeugten dem dafelbſt befindlichen Indianer ihre Unterthänigkeit zu grüßen, nach ihrer Act, Cie nahmen nämlich feinen linken Fuß, und fuhren damit an ihrem vechten Beine bis an das Knie binauf, um von hier bis an das Geſicht von unten an, bis auf ven Wirbel deg Kopfes. Endlich entſchloſſen ſich die Holländer, nach Bantam zuzuſegeln, und giengen den ıgten unfer der Anführung des Indianers, der ihnen feine Dienfte angetragen batte, unter Segel, Als fie vor einer Eleinen Stade in Sumatra vorbey fuhren, fanden fich viele Piroguen bey ihnen ein, und brachten Cocosnuͤſſe, Pfeffer, Wuͤrznelken, Mu— ſkatennuͤſſe, Bananas, Huͤhner und Pomeranzen, welches alles fie für Meſſer vertauſche— ten, Sie fehiffeten bis den 22ften, ohne viel weiter zu Fommen; indem fie ſowohl durch Beſchwerliche bie mannichfaltigen widrigen Winde, als auch) durch Die ftarfen Ströme aufgehalten wur- Schiffabr den, Bon Mitternacht an, bis um zehn Uhr des Morgens bfäft der Wind in der Moer- nach Java, enge beftändig von Dften, Nachgehends wendet er fich gegen Welten, und fährt fo fort, bis gegen Abend, Diefes machet die Fahrt ſehr beſchwerlich c.. Indeſſen fingen die Schiffer auf jedem Schiffe an, ſich den Namen der Hauptleute beyzulegen. Cornelius Joutinann befam den Namen eines Dberhauptmanns, Man betrachtete ihn nicht nur als den Urheber diefer Unternehmung der Holländer; fondern auch 2 als ihren vornehmften Führer, und als den Grund aller ihrer Hoffnung. ‚Ann eben diefem Tage, welches der 23jte war, entdeckte man in der Bay von Java, eines von denen Fahrzeugen, welche die Indianer Junken nennen. Es fuͤhrete dreyß ig bis vier: Beſchreibung zig Laſten. Es hatte einen Fofemaft, einen Hauptmaft und einen Befanmaft mit feiner Befane, einer Junte. welche fehr groß war; wie auch eine Blinde auf dem Boogſpriet. Die Segel waren aus Hotze oder Schilfe zufammen gewsebet, Alles Takelwerk, ſowohl laufendes, als ruhendes, beſtund ebenfalls aus geflochtenem Hotze. Der Bauch des Schiffes war wie ein Faß rund zuſammen gefüget, und auf dem Verdecke befand ſich ein Eleines Dad von Schilfe, Wenn der Wind auf das Hintertheil diefer Sahrzeuge zu bläft: fo ziehe man die Taue zurück: bey der Befane nämlich an dem einen Ende, und bey dem Hauptfegel am andern, Die Segel find ſowohl unten, als oben, und in gleichen Entfernungen, mit ftarfen Quertau— en oder Schilfröhren verſehen, und daran angebeftet. Diefer Bau und diefe Ausruͤſtung kommen denenjenigen erftaunend ſeltſam vor, welche zum erfienmale aus Europa bieher fommen. Die Holländer bewunderten nicht weniger einegroße Menge’ von Eleinen Darken, die fie ziemlich nahe bey der Stadt Bamam fahen, und melde von den Indianern Paraen, er Paren genennet werden, Die Segel und das Tauwerk beſtehen aus eben dem - | 2 E Stoffe, Ha» 277 Seite, \ Liz u en —* - 4 — — — — — — — — * — —— von Vantam. klaͤrete ſich, daß fie von dem Statthalter, und den Einwohnern in Bantam, welche ſich } & h J < wort der Hol. Schiffe des Chomas Candiſch, gefangen worden waren, Sie machten eine weitlaͤuftige 36 Reiſen der Hollaͤnder Zoutmann. Stoffe, wie bey ven Junken. "Sie kamen vor der Fiſcherey zuruͤck; und aus ihrer Menge 1596. fah man genugfam, daß die Stadt fehr bevoͤlkert feyn mußte. 5 Mortugiefifhe ‚ Gegen Abend fah man eine von diefen Paren, worinnen fich fechs Portugiefen, med Sefandten Ihren Seibeigenen befanden, an den Moriz hinan kommen. Der vornehmfte darunter er Ihre Unter⸗ wegen Anlangung der fremden Flotte in Unruhe befanden, abgeſchickt worden wären, zreduns ſich zu erkundigen, woher, und in welcher Abſicht fie kaͤme. Man antwortete ihm, DA fie aus Holland kaͤme, und friedlich mic ihnen handeln wollte, Er verfeßete, die Hollat der wären in der That an einen Handelsplatz gekommen: allein ißo wäre die Gelegenhel nicht gar zu günffig: denn vor fünf Tagen häften die Einwohner fünf mit Pfeffer beladen Shiffe nah) China geſchickt; und die Junke, die fie diefen Morgen in der Bay hätte muͤſſen vor Anker liegen fehen, fuchte längft an ver Küfte hin ebenfalls Pfeffer, Indeſſet ſtelleten fich doch die Porrugiefen fehr höflich. - Man fragte fie um einige Nachrichten vol dem Sande, und von den Öefinnungen des Königes. - Sie erzähleten, dag diefer Furl por nicht langer Zeit aufgebrochen wäre, um Dalimbam, eine Stadt in Sumatra, zu be lagern; er wäre dafelbft ums geben gefommen, und fein Heer, welches ſchon die Stab thore eingenommen gehabt hätte, wäre durch den Tod des Röniges in Unordnung gerath und gezwungen worden, ſich zuruͤck zu ziehen; bey dem Aufbruche nach der Inſel Sum tra hätte es aus zwey hundert Segeln beſtanden, und die Völker wären fo zahlreich gem® fen, daß ein Theil von den Soldaten Hunger geftorben wäre; der König hätte einen ein gen Sohn binterfaffen, der nur fünf Monat alt wäre; und die Einwohner in ihrer Haupf ftadt hätten zu ihrem Statthalter einen Heren aus Dem Sande, mit Namen Cheftate, erwaͤh let, welches der Vater einer von den Gemahlinnen des verftorbenen Koͤniges wäre g). „Kluge Ant: , Unter den fechs Portugieſen befanden ſich einige, die zu Ternate von dem engfifche 2 — Erzählung von denen Verwuͤſtungen, die der Hauptmann Lancaſter 5), in der Meerenge von Malacca, verübet hätte, wobey DiePortugiefen eben fo wenig, als die Indianer, gefche net worden wären, - Man antwortete ihnen, diefes wären Streitigfeiten, an denen DIE Holländer Keinen Antheil nahmen; fie waren nur gekommen, um aufrichtig. einzukaufen und eben fo zu bezahlen. —— Por⸗ Die Portugieſen bathen den Oberhauptmann, daß er ſich vor denen Schiffen, er Se che Don Antonio ausgefchickt hätte, nicht fehen laffen möchte, aus Furcht, es möchte fih zwifchen dem beyderfeitigen Schiffsvolke ein Streit erheben; wozu denn auch die ver ſchiedenen Berwiefenen, Die fich in Pegu, Bengala, Tanafferim, Martaban, auf De Küfte Eoromandel, und in den übrigen Theilen Indiens befanden, vermuthlich ihr moͤg fichftes beytragen wuͤrden. Dieſe Ungluͤcklichen fucheten, ihrem Vorgeben nach, jemandel der ihnen Huͤlfe leiſtete, und ihre Partey unterſtuͤtzete; es wäre aber gefährlich, ihnen Sl trauen: denn die Hoffnung, daß fie vielleicht noch zurück berufen werben fönnten, mind “fie allemal fähig machen, diejenigen zu verrathen, die ihre Partey ergreifen würden. Nach biefer Erklärung bath Houtmann Die Porkugiefen, daß fie dem Statthalter die Dienfl DA d.278 Set. gefehen. Man kann fie io hiet dazu nehmen, A b) Man hat die Erzaͤhlung dieſes engliſchen die Umſtaͤnde mit einander — Hauptmanns im erſten Bande dieſer Sammlung nach Oftindien. I Buch, I Cap. 37 der Flotte antragen, und ihn verſichern möchten, daß fie mit fanftmüchigen und feiedferti- Yontmann, gen Gefinnungen gekommen wäre, um zu handeln, \ 1599 e Sie ſtelleten ſich, als ob fie darüber viel Freude hätten, und in eben dieſer Gefin- ee. nung zurück kehreten. Dev Sabandar, welches der vornehmfte am Hofe ift, und vor dar begiebt den alle Steuerfachen Eommen, fand fich ebenfalls auf dem Hollande ein. Man ant- ſich an Bord wortete auf feine Fragen, Die Holländer wären gekommen, um Pfeffer und andere Speces der Flotte. reyen einzukaufen; und in diefer Abſicht Hätten fie auch gute Stuͤcken von Achten mitge: bracht. Man zeigte ihm davon einen Theil, Nunmehr beftritt er ihr Vorhaben ſo we— nig durch Einwendungen, daß er vielmehr fagte, fie wären an einen zur Handlung be quemen Dre gekommen, und würden gar bald ihre Ladung finden. Den aaten brachten verſchiedene Einwohner Waaren an Bord, und erzeigten den Wie ſehr der Hollaͤndern viele Liebkoſumgen. Sie verſicherten ſie auch, daß ſie genug Pfeffer zu ihrer Kan Bu gadung finden würden; und außerdem würde man in vier Wochen wieder neuen Pfeffer Pi — einerndten; da dieſes ein ſehr fruchtbares Jahr wäre, fo wäre er fo ‚wohlfeil, daß man, geweſen iſt. an ſtatt dreyer Saͤcke, fo viel nämlich ordentlich für einen Ratti z) gegeben wide, fünf bis fechs Saͤcke, um cben diefen Preis liefern wollte, Ein jeder Sad wiegt vier big fünf und fünfzig hollaͤndiſche Pfund; das Pfund ungefähr zu funfzehen Deniers. gerechnet, Der Sabandar kam Nachmittages wieder, und bach den Oberhauptmann, ans Sand zu ftei- gen, und feinen Beſuch bey dem Statthalter abzuftatten. Houtmann antwortete, feine Berhaltungsbefehle gäben ihm hierzu Feine Vollmacht; wenn aber der Statthalter den Holländern die Ehre erzeigen, und auf ihre Flotte Eommen wollte, fo fnnte er alsdenn mit ihm nach der Stadt zurück kehren. Der Sabandar fhlug ihm auch vor, daß er ſich dem Ufer ein wenig weiter nähern füllte, Er willigte darein, und ankeree noch. an eben diefenm Tage, unter Pulo Pujam, das ift,. der langen Inſel, die nur zwo Meilen von Anker geworfen hatte, kam der indianiſche Bantam entfernet it, So bald man dafeibft Admiral, der ſich Tomongon Angabaſa nennete, an Bord, und erklaͤrete ſich durch feinen Dofimetfcher, daß der Statthalter die Holländer feiner Freundſchaft verficherte, Der Sabantar ‚ und die Portugiefen gaben eben diefe Verficherungen im Namen des Kö« nigs und feiner Rathe. Sie brachten viel Erfriſchungen mit; und ein jeder wiederholete, daß nichts in dem Sande wäre, welches nicht ehrlichen Kaufleuten, von was für einem Bol- fe fie auch ſeyn möchten, zu Dienfte ftünde, Diefe Berfiherungen des Schutzes fehienen um fo viel aufrichtiger zu feyn, da fih Menge von Ehinefer , Araber, Perfer , Mobren, Türken, Malabaren, Peguaner, und mit einem ‚Kauflenten. Worte, Kaufleute aus allen Sändern » zu Bantam befanden. Der Sabandar gieng ge- gen Mittag wiederum ans Ufer: die Portugiefen aber blieben am Borde, und wurden den ganzen übrigen Theil des Tages bewirthet. Sie warneten die Holländer, dag fie den Ein- wohnern in Java nicht frauen follten: denn man Fönnte fich auf ihre Verfprechungen we⸗ nig verlaffenz; es waͤre ſo gar noͤthig, ihnen auf die Haͤnde Achtung zu geben; und über- baupt dürfte man hier Meimanden ‚als feinen eigenen Augen, glauben. . Man banfete ih⸗ nen für Diefen guten Rath. Da aber Tomongon, und der Sabandar, den folgenden Tag wieder kamen: fo warneten fie Hinwiederum, daß man den Portugiefen nicht frauen 3 ſollte, „Ein Katti Beträge ungefähr neun und ziwan: mäffen ans den vorigen Erzählungen fehon bekannt che Gulden, Diefe Benennungen feyn,, 5 Sch f | | IB. - j * | | | 38. 20 Reifen der Holländer Ri Houtmann. follte; als welche bereits. Berleumdungen ausfprengeten, und fo falfch wären, daß | 1596. niemals wiſſen Fönnte, mas in dem Grunde ihres Herzens verborgen wäre. Hierauf Fall we .- | j ein Indianer von dem Statthalter, mit Namen Quillin Panjam, an Bord, und bail die Holländer, im Namen der ganzen Stadt, fie möchten ihre Flotte vor Palimbanı fi ” | ven, und biefe Stadt beſchießen, da indeſſen die Völker auf der Inſel fie zu Sande angel fen würden, Der Statthalter verfprach, ihnen die dafelbft befindliche Beute zu Laffel Sie verröarfen diefen Antrag mit vieler Redlichkeit, und wendeten vor, daß ihre Verhal u Re: tungsbefehle nur die Handlung betraͤfen. Den’zöften kamen Kaufleute von verſchiedene : Bölkern zu ihnen, und handelten friedlich mit ihnen; es war aber darunter auch nicht e ir - einziger, ber fie nicht gewarnet hätte, daß fie den Portugiefen nicht trauen ſollten. Gefchenfe der Den 27iten wurden fie von noch vielen andern beſuchet, und über diefes auch be Holländer für dem Sabandar, Diefer Drang darauf, dag Houtmann feine Aufwartung bey de : den Grat? Statthalter machen, und fich hierinnen der eingeführten Gewohnheit gemäß erzeigen follit! —— Er ſtellete ihm zugleich vor, daß er ſich auch nicht entbrechen Eönnte, demſelben zum ZU chen des Buͤndniſſes und des Friedens ein Geſchenk zu überreichen. Man hatte ſchon Schiffsrathe den Entſchluß gefaflet, ein Geſchenk zu überbringen. Der Oberhauptman er ernennete deswegen viere von den vornehmften Holländern, die es fragen follten. Est ; u fund aus verfchiedenen ſchoͤnen Eriftalgläfern, einem vergoldeten Spiegel, und eine — Stuͤcke Scharlach. Da diefe Abgeordneten in Die Stadt hinein Famen, ftießen fie auf einige Portugie fen. Diefe geüßeten fie mit ihrer gewöhnlichen Berftellung ; fagten zu ihnen, daß fie ihne ‚die Hände Füffeten, und begaben fich hierauf hinweg. Da der Sabandarihörete, daß dl Geſchenke anlangeten: fo begab er fich ans Ufer, um die Holländer zu empfangen. E führere fie in den Pallaft des Statthalters, der damals noch bey Tifche war. Indeſſe fahen fie vor feinem Palfafte eine ziemlich fehöne gegoffene Canone, fünf Grenaden, uf einige andere Stüce nebft einem Moͤrſer. Da fie zum Verhöre gelaffen wurden, uͤbe ä reichten fie dem Statthalter ihre Geſchenke, und bathen ihn im Namen ihrer Befehlshabet Br: daß er fich auf die Flotte verfügen, und ein aufrichtiges Bündniß mit ihnen ſchließen moͤch 3 ; te. Er antwortete ihnen, Daß er fich wegen ihres Anfuchens bedenken wollte, Hierall giengen fie in den Pallaft des Sabandar, und diefer ließ ihnen Zuckergebackenes vorſetzen Man gab ihnen auch im Namen des Königs und feiner Rache verfchiedene Arten von ER “4 £ friſchungen; und dieſe nahmen fie mit auf die Schiffe, a Er beſuchet Den folgenden Tag ließ man dem Dberhauptmanne zu wiſſen thun, daß fich DI Be fie auf der Statthalter entſchloſſen hätte, ihn auf der Flotte zu befuchen. Die Holländer fegeten ſi i Vlotte. in Bereitſchaft, ihn zu empfangen. Man ernennete Diejenigen, die ihm entgegen geb! — ſollten, und gab ihnen Beſehl, ſich zu Geiſeln darzuſtellen, wenn ſich etwan einige Schw rigkeit eraͤugen ſollte, die ihn zurück halten koͤnnte. Quillin Panſam, der ihm zu einel x — Dolmetſcher dienete, Fam ihnen entgegen, und meldete ihnen, daß ſich der Statthalter i £ Hafen befände, aber erwartete, daß ihn der Oberhauptmann abholen wuͤrde. Die M e:.. geordneten fahen fich genöthige, wiederum an Bord zu kehren, und von diefer Hinderml Bericht zu erſtatten. Houtmann machete feine Schwierigkeit, in feine Schaluppe# fteigen, und gegen das Ufer zu zu fahren. Er ließ aber einen von feinen $euten vor geben, und die Erflärung thun, daß er nicht eher das fand berühren würde, als bis 4 Buͤndniß gefhloffen wäre, . Der Statthalter ſtieß endlich aus dem Hafen ab, mit | FR nach Oſtindien. 1Buch. I Can. mw zehn Hroßen Piroguen, im Angefichte der Portugiefen, welche den Abgeordnefen neue Hoͤf⸗ — lichfeiten erzeigten Aounmann flieg Hierauf in feine Pivogue, und fegete fich neben ihm, _ 159 Sie unterredeten fich von ber Holländifchen Regierungsart und Macht. "Der Statthalter fragte, wie viel es Schiffe jährlich ausruͤſten ünnte ? zu was für einer Jahreszeit fie die Reife nach Indien unternehmen müßten? und ob die Holländer gefonnen wären, noch mehr als einmal nach Bantam zu kommen? Die ſer vornehme Beſuch ward am Borde mic den größten Merkmaalen der Hoch Er befuͤrch⸗ achtung aufgenommen. Indeſſen, da man den Statthalter in die Kammer des Haupt: —J———— manns führere, bemerkte man, dag er zitterte, vermuthlich aus Furcht, daß man ihn da⸗ zu werden. felbft gefangen behalten möchte, Der Sabandar und Tomongen fprachen ihm einen ° Muth ein. Man brachte die Puncte des Bergleichs in Ordnung. Mebft verfchiebenen andern Bewilligungen verfprach der Statthalter auch, daß die Freyheit, Spezereyen zu kaufen, niemanden eher geftattet werden follte, als bis die Hollaͤnder ihre völlige Ladung hätten. Er derlangere einen Theil der mitgebrachten Raufnannsgü zeigte ihm Sammer md Scharlach. Hierzu fügte man ein neues Gefchenf, und überreich- te ihm don jeglicher Gattung ein Stick, Er nahın alle Theile des Schiffes in Yugen- fein, Endlich bezengte er, daß es ihm ein Vergnügen feyn würde, wenn man ihn bey feiner Abreiſe mit einer Sage von dem gefammten Gefchüge begrüffen wollte, Der Saban- dar wollte am Borde bleiben R und das Vergnügen haben, fehiefen zu fehen. Diefe drey Herren und alle uͤbrigen Herren in ihrem Gefolge giengen koſtbar gekleidet. Ihre Klei—⸗ dung kam der Tracht der Einwohner auf der Infel Sumatra fehr gleich, Sie erfläreten ſich in folchen Ausdruͤcken, welche wenig Zutrauen zu den Portugiefen zu verftehen gaben. Der Sabandar erzähfere, daß er der Stade Bantam zweymal hundert tanfend Dukaten für die Inſel Pulo Pujam angebothen hätte: diefer Vorſchlag wäre aber verworfen wor- den : denn da man ihre Abfichten ſchon Fennete : fo glaubte man gewiß, daß fie auf die: fer Inſel eine g aufgerichter Haben würden, wenucch die Handlung zu Bantam hät: te zu Grunde gerichtet nserden fönnen. A Da nun Houtmann feinen Vorwand mebr hafte, weswegen er nicht ans Sand ſtei⸗ Houtmann gen ſollte: fo erwaͤhlete er den erſten des Heumonarg ‚ um feinen Beſuch bey dem Statt- Kattet En halter abzuftatten, Sein Gefolge beftund nur aus neun Perfonen. Er zeigte die Voll: nn macht des Prinzen von Dranien vor, durch welchen die Befehlshaber der Flotte berechtiget halter ab. wurden, ‚ein Bündniß zu fliegen, vermoͤge deffen die Holländer in dem Sande alle Bor- rechte genießen follten, Die den übrigen Kaufleuten bewilliget wären. Diefe Vollmacht wurde fogleich in das Portugiefifche und Arabifche überfeger, Hierauf bath Houtmann den Statthalter um eine ſchriftliche Berficherung ; und dieſe wurde ihm auf das nächfte mal verfprochen, wenn er wiederum ang Lifer kommen würde, Gegen Abend, noch an eben diefem Tage, fah man einen indianifchen Fürften zu „Faller in Bantam anlangen, dem die Portugiefen den Namen eines Kaiſers beylegten „weil er der Java. Sohn eines Monarchen war, der-fber die mei fen Könige in Java eine unumfchränkte Herrſchaft gefuͤhret hatte, Sie weigerten fich aber, ſich feinem Sohne zu unterwerfen, unter dem Vorwande, daß er fich lange Zeit in Malacca aufgehalten, und dafelbft allzuviel neigung zu den Portugiefen eingefogen hätte, vor deren Herrſchaft fie fi ungemein fürchteten, deffen wurde er doch in allen Theilen der Inſel mit fehr großen Ehrenbe- jeugungen empfangen, Die Könige felbft vedeten mit ihm mit in einander gefchlagenen Haͤn⸗ 40 Reiſen der Hollaͤnder Zoutmann. Händen, welche Gewohnheit die Leibeigenen gegen ihre Herren zu beobachten pflegen. PM 1596. beſchuldigte ihn, daß er ein ſehr ungebundenes Leben führete, und den Trunk übermäß® liebete. Er erzeigte den Holländern die Ehre, und begab fich nebft feinen beyden Soͤhnen und einigen Portugieſen zu ihnen an Bord. Seine Kleidung beſtund aus einem fehone® mit Golde geftikten Stüce Cattun, Der ältefte von feinen Söhnen, der zwanzig Jah alt und wohl gebildet war, trug an ſeinem Guͤrtel ein laͤnglichtrundes goldenes Kleinod, ME fehr großen Edelſteinen befeget, wovon die meiften Schmaragden und Rubinen waren, Beſtaͤtigung Den zten kehrete Houtmann ans Ufer zuruͤck, und verlangte von dem Statth des Buͤndnif die Beftätigung des Bündniffes, Er hatterdie Puncte aufgefeget, die unterzeichner MAT rs. den folften, Der vornehmfte darunter war, das Buͤndniß follte nicht nur getreulich ul unverbrüchlich beobachtet werden, fondern, wenn fich jemand unterfangen follte, einen v beyden Theilen zu beleidigen: fo follten fie fich mit einander vereinigen, and mit geſammt Pracht der Mache allen ihren Feinden widerſtehen. Das Gefolge des Oberhauptmanns beftund A Hollander. acht Mann, welche ſammete Kleider und Degen an der Seite trugen, Viere giengen t ihm her, und viere folgeten ihm nach. Ein Bedienter trug ihm einen Sonnenſchirm uͤbe den Kopf. Zween Trompeter, Die ebenfalls vor ihm ber giengen ‚ hatten Befehl erhalte dann und wann in die Trompeten zu ſtoßen. Zehn oder zwölf Matrofen beſchloſſen de Zug. Auf den Wege trafen fie den Fürften an, den die Portugiefen einen Kaifer nenn ten, und ber feinen Pallaft außerhalb der Stadt Hatte : denn in der Ringmauer durfte nicht Nachtlager halten. Er ließ ihnen Früchte und Zuckerwerk vorſetzen. Die Port giefen wollten noch) immer für Freunde der Holländer gehalten ſeyn; fie giengen daher m ihmen in die Stadt, und bathen fie, daß fie, nach dem Ausdrucke des Verfaſſers, ſich fo me herunter laſſen, und in eines von ihren Häufern kommen ſollten. Sie hatten eine groß Gaſterey angeftellet ; und bey dem Schmaufe bedieneten fie fich taufenderley Falfcht Sie werden Liebkoſungen. Da die Eiferfucht eine Empfindung iſt, die fich ſchwerlich befiegen laͤß von den Porz ſo fragte Houtmanen einer, der ihn zu Liſſabon geſehen hatte, mit einem ſpoͤttiſchen Tot ver: sh er ein Herzog geivorden wäre R) ? * | — Indeſſen konnten fie durch ihre geheimen Raͤnke doch nicht verhindern, daß nicht IF Bertrag von dem Statthalter unterzeichnet worden wäre. Der Sabandar, der noch iM mer in feinen-gufen Gefinnungen gegen die Holländer verharvete, rieth ihnen, unverzuͤgli Pfeffer einzukaufen, weil er feit zehn Jahren nicht fo wohlfeil geweſen wäre. Sin eind allgemeinen Schiffsrathe aber faſſeten fie, aus andern Gründen den Entfhluß, die me Erndte zu erwarten, jeml | Man will ſie Indem fie ſich noch wegen des Vertrauens berathſchlagten, welches fie gegen die PIE angreifen, tugiefen hegen ſollten, Eam der Dofmetfiher, Bnillin Panjam, an Bord des Morigl! und meldete ihnen im Namen des Statthalters, daß fie auf ihrer Huf feyn müßten, rofl fie nicht von. dem Kaifer überrumpele werden wollten : denn dieſer hätte fich von den Dot fugiefen verführen laffen, und hegete die Abſicht, fie unter dem Scheine eines Beſuches überfallen. Er nennete diefen Fuͤrſten Raja d Auma. Durch eine Nachricht von? cher Wichtigkeit wurde gar bald alles auf den vier Schiffen in Schrecken gefeger, J Geſchuͤtz wurde geladen, und die Waffen wurden herum getheilet. Den folgenden 2 fieß ihnen der Statthalter ferner zu wilfen thun, daß ſich in der Stadt große Zwiftigfeil erhoben hätten ; ein Theil des Volkes wollte die Flotte angreifen, andere aber weigert fi ”„-4 k) A. d. 297 Seite. nach Oftindien, J Buch. I Cap. 4 a ſich, in diefen Meineid zu willigen ; weil er aber den Ausgang noch nicht wüßte: ſo rieth er Houtimann. ihnen, ihre Borficht zu verdoppeln. vr A 59%. Houtmann ftellete fi, als ob er nichts von dem wüßte, was zu Bantam vorgienge, und ſchickte zween von ſeinen Leuten zu dem Sabandar, unter dem Vorwande, daß ſie nur gr: Ban ¶vwas ausrichten ſollten. In feinem Pallafte fahen fie fechzig Feuerröhre; die friſch gela- —— ra den zu ſeyn fehienen. Allein diefer Herr, gegen den fie deswegen ihre Berwunderung be⸗ zeugten, ſagte zu ihnen, Daß die Hollaͤnder ſeinetwegen ohne Kummer ſeyn ſollten; dieſe Zuruͤſtungen geſchahen nur deswegen, um den Kaiſer aus der Stadt zu verjagen; dieſer Fuͤrſt Härte daſelbſt einen maͤchtigen Anhang; und der Hof finge ſchon an, zu befürchten, daß er fich davon Meifter machen möchte. Er feßete hinzu, daß er ihnen gar fehr riethe, wachſam zu ſeyn: denn der Kaifer beſtrebete ſich nachdrücklich, den Adel dahin zu bewegen, daß er ſich mit ihm dereinigen und fie angreifen ſollte; und diefes wäre eine Warnung, die ihnen auch der Statthalter bereits ertheilet Haben müßte; übrigens koͤnnte der Adel nach ben Begriffen des Wohlſtandes, die bey viefem Wolke eingeführee wären, fich niche mit ‚Ehren weigern, diefem Fürften zu folgen, fordern würde Diefer Unternebmung ohne Zwei⸗ fel mit beytreten; fo viel aber wäre gewiß, daß der Adel eine Sofung unter fich haben, und 10 in —* Entfernung halten wuͤrde, damit er von dem Geſchuͤtze nicht erreichet werden oͤnnte 2). ah) Houtmann war allzumenig von dem, mas in dem Sande vorgieng, unterrichter, als Aufammen: daß er die eigentliche Beſchaffenheit dieſes Staatsgriffes hätte einſehen Fonnen. Er blieb — aber bey dem ſtehen, was ihn angieng, und urtheileie, daß der Kaifer fih durch das An- Slotte.. fiegen der Portugiefen hätte bewegen laſſen, und vermuthlich in der Hoffnung, eine anſehn⸗ liche Beute zu machen, den Entſchluß gefaſſet hätte, die hollaͤndiſhe Flotte anzugreifen, In der That erfuhr er auch nachgehends, daß Die Portugieſen ihm vier taufend-Stüc von Achten für das Gebäude der vier Schiffe und Die Ausrüftung derfelben gebothen hatten. Sie hatten ihn zu überreden gewußt, daß es ihm, went er nur zwanzig Mann in jegliches Schiff brächte, alsdann leicht fallen würde, ſich derfelen zu bemächtigen, und das Schiffs- volk niederzumanhen. Als er aber erfuhr, daß den Holländern fein Borhaben nicht unbe- Ex kannt war: fo nahm er feine Zuflucht zu andern Mitteln, um es ins Werk zu richten. Cr Man wendet ließ ein großes Gaſtmahl anftellen, und die Hauptleute, Schiffer, Trompeter and Spiel- Lift an. feute, bie ſich im Hafen befanden, dazu einladen. Auf feinen Befehl wurde befannt ges _ macht, daß er fich ein Bergnügen mit den Fremden zu machen ſuchete. Allein die Hollän- der entſchuldigten ſich damit, daß fie mit ihrer Handlung befhäfftiget waren. Den zten, als den Tag vor dem Gaſtmahle, ſchickten ſie einen Schiffsbedienten an ihn ab, und ließen ihn bitten, Daß ex nichts wider die Flotte unternehmen möchte, wenn er aber ja diefen Anſchlag gefaflet hätte: fo wuͤrbe er unfehlbar mit eben fo viel Verluſt als Schande zurüd getrieben werden. Man lic ihn auch bitten, Daß er den falfchen Befchuldigungen der Portugieſen, die nur aus Eigennutze vedeten, Eeinen Glauben beymefien möchte. Er ſtel⸗ lete fich, als ob ev darüber in großes Erſtaunen gerieth, und nicht wüßte, was man haben wollte, Er feßete hinzu, er hoffete Morgen die Befehlshaber, die er eingeladen hätte, bey ſich zufehen, und glaubte nicht, daß fie ihm dieſes Zeihäwbießertmieng und der Freund⸗ ſchaft abfchlagen würden, —— A. d. 289 Seite, — Allgem. Beifebefchr. VIII Band. F Den 42 | Reiſen dee Hollaͤnder outmann. Den gten ſchickte er eine Pirogue an Bord, um diejenigen abzuholen, die er einge 596. den hatte. Man anfivortete, die meiften befänden ſich nicht wohl, und wären zu Die $uftbarfeic nicht aufgeräumt. Zu gleicher Zeit führete man den Bothen mit Fleiß oben Al Die Hollän: pas Verdeck, wo die Waffen in fehr großer Anzahl hingen, Ueber diefen Anblick erfchtd der freien er dermaßen, daß er einige Zeitlang Fein Wort reden konnte. Hierauf ſetzete er fich nl chre Feinde. ¶ der, und fragte, was die Abficht der Holländer wäre, und weswegen der Oberhauptman ungehalten zu ſeyn ſchien? Man gab ihm aber Feine weitere Erklaͤrung. Er gieng fell ohne etwas weiter zu ſagen; und das Schrecken, in welches er in kurzem durch feine Mad richten die ganze Stadt feßete verurfachte, daß Die Feinde der Holländer die HoffnuM verlohren, daß fie ihre Schiffe würden angreifen koͤnnen. Der Kaifer ließ feinen Borll fahren, und ließ ſich bey ihnen entſchuldigen, fie auch fo gar verfichern, daß, wenn aul ein ſchlimmer Borfas wider fie gefaffer worden wäre, er doch nicht den geringften Anthel daran hätte, Sie erfuhren aber durch fichere Zeugen alle Umſtaͤnde dieſer erfchrecktichl Zufemmenverfchwörung. Sie ließen ſich indefien gleichwohl dadurch niche hindern, hl ein Geſchenk zu überfchicken, welches er auch annahın, Sein Berdruß oder andere U chen bewogen ihn, den zıten nach Jacatra aufzubrechen, welcher Dre nur zehn Seeme fen von Bantam liege, . | GojaRajaanı, Den ızten fanden fich verfchiedene türkifche und arabifche Kaufleute auf der Flotll = tuͤrtiſcher ein. Darunter fand fih einer, mit Namen Goſa Rajsan, ber zu Venedig gervefll ufmann. war, und italienifch fprad,. Er verſicherte den Oberhauptmann, daß er ſich gluͤcklich ſchaͤtzen wuͤrde, wenn er mit ihm nad) Holland, und von dar zurück nach Conſtantinope feinem Baterlande, gehen koͤnnte: denn er zweifelte fehr, daß er durch Achin einen freye ‚Weg finden würde, weil der König.afle Kaufleute anhalten liege Er erborh fich, all feine Güter mit auf das Schiff zu bringen, und die Befehlshaber der Flotte zu Erben el zufeßen, wenn ev auf dem Wege fterben ſollte. Man antwortete ihm, er Fönnte ſich nel vor Abgange der Flotte wegen diefes Borhabens bevenfen. Erneuerung Auf einer andern Seite ſchlug der Sabandar, der durch die Unruhe der Hollaͤnd des Buͤndniß geruͤhret worden var, dem Oberhauptmanne eine Unterredung mit dem Statthalter vol fe. Und da er einigen Zweifel wegen der Gefinnungen des Hofes zu hegen fehlen: fo erborh 4 fih, Daß er fich in feiner Abweſenheit zum Geifel ftelfen wollte, Dieſes Erbiethen wur nicht angenommen, Doch beharrete er darauf, daß er indeffen, weil Houtmann um Robert Derbel mit ihm ans Sand ftiegen, feinen älteften Sohn zurück laſſen wollte, SEe— wurden von dem Statthalter tvohl empfangen, Beyde Theile mußten einen Eid ablege und ſchwoͤren, daß fie einander nachdruͤcklichen Beyſtand wider alle Arten von Feinodl leiſten wollten, Der Kaifer war bievon ſelbſt nicht ausgenommen. Nach einer fo ford Sie errichten lichen Verbindung glaubten die Holländer, daß fie nunmehr im Stande feyn könnten, E eine Factorey ven Feinden Troß zu biethen, Weiner und zehn andere brachten verfchiedene Warren t DREAM die Stadt, um dafelbft den Grund zuc Handlung zulegen, Man gab ihnen ein von SIE nen aufgeführeres Haus, werinnen es an Feiner Bequemlichkeit fehlete. Allein der S bandar warnete fie, daß fie fich nicht ohne Unterfchied mit den Einwohnern einlaſſen, WE nicht zu oft zu Leuten gehen -follten, Sonderlich empfahl er ihnen, daß. fie feinen M gang mit dem Frauenzimmer pflegen ſollten. Noch an eben diefem Tage zeigte ihnen A Javaner ben Riß von ihren drey Schiffen und von der Pinaſſe, wie auch yon den Flag TE ae Tun u DT 2 a ’ x r * * Ka er Ind di PAD Ei mL DU A a dp 7 Er ka! Fre AS Sn nach Oſtindien. IBuch. 1 Cap. 43 nes ; ann. auf dem Prinzen Moriz, fo, wie fie ſich in der Rhede von Bantam zeigen. Leber die⸗ er ze fen Anblick erftauneten fie um fo > mehr, da ſie im geringften nicht geglaubt hatten, daß — die Indianer gut malen oder zeichnen Fönnten =), Einige arabifche und chineſiſche Kaufleute boten den Hollaͤndern Pfeffer an. * — mann und ber Schiffsrath glaubeten, der neue Pfeffer würde noch wohlfeiler ſeyn, un nicht folgen. konnten ſich daher nicht entſchließen, ſich diefes Anerbiethen zu Nutze zu machen, ob ſchon ein Portugieſe, mit Namen Pedro de Tayde, der zu Malaeca gebohren war, und nach⸗ druͤckliche Merkmaale ſeiner Zuneigung gegen die Holländer gegeben Hatte, ihnen rieth, es enzunehmen. Er ftellete ihnen vor, jego wäre der Pfeffer wohlfeiler, als er jemals gewe⸗ for wäre ; ben der Ankunft der chineſiſchen Funken aber würde es gewiß nicht dabey bieis ben, Pedro de Tapde war ein berühmter dootsmann, der alle Küften und Inſeln von ı rten Davon verfertiges hatte, Man wollte fich aber auf feine Erfahrung nicht verlaſſen, und zauderse fo lange, daß man fich es endlich mußte reuen laſ⸗ fen, daß man die Gelegenheit verfäumer hatte. Indeſſen waren der Siatthalter, der Ada miral und der Sabandar, mit einem zahlreichen Gefolge in die neue bolländifche Factorey gekommen, und hatten eili g einen großen Theil ihrer Waaren gekaufet, welche nicht eher bezahlet werben fekten, als nach ver Ernöte — und zwar nach dem Preiſe, um welchen der Pfeffer alsdann verkauft werden wuͤrde. Der Bewegungsgrund zu dieſer Eilfertigkeit mag auch damals geweſen ſeyn, welcher es wolle; fo ift Doch dieſes gewiß, daß die Eiferſucht der Portugiefen nicht eingeſchlaͤfert wurde. Sie blieſen dem Statthalter beftändig in die Ohren, daß die Holländer nur ges ommen wären, um das fand auszufundfchaften. Sie gaben zween Beweiſe davon an: erſtlich, aus ihrer Aufführung fähe man deuklich, daß fie gar nicht gefonnen wären, einzu- Er * kaufen; hernach, es wäre nicht möglich, daß fie aus einem fo entfernten Sande, wie Hol⸗ ” gang bey land wäre, mit fo wenig Volke gefommen wären; und es waͤre folglich fehr wahrfheinlich, zn Statt: daß fie Straßenräuberey trieben, und bey dem Angriffe eines Schiffes, welches fie haͤtten halcer. wegnehmen wollen, einen Theil ihrer Leute verlohren haͤtten. Sie ſetzeten hinzu, fie haͤt⸗ ten in iſſabon ſehr viel Flanderer und Hollaͤnder geſehen, faͤnden aber ‚ daß die Leute auf ber Flotte ihnen niche gleich wären 2). Durch diefe liſtigen Borftellungen wurde der Statthalter nad) und nach auf einen Argwohn gebracht. Eine große Summe Geld, die man ihm anboth, wenn er mit Houtmannen brechen wollte, beftätigte viefelben noch nach- drüdlicher. Jedoch both er den £ en Hollaͤndern auf Abſchlag desjenigen, was er ihnen für bie Waaren fhuldig war, einige Saͤcke Pfeffer an. Sie nahmen diefes Exbiechen an. Als fein die Säcke wurden niche ausgeliefert; und aus dieſem Verfahren fahen fie, daß man fie nur durch falfche Hoffnun g aufhalten wollte, Außerdem erfuhren fie täglich von Tay⸗ den, was wider ſie angeſponnen wurde. — Dieſer ehrliche Motemann beſuchte fie.ofe, und hegte ſolche freundſchaftliche Geſin⸗ Die —2 nungen, die ihm Vertrauen zuwege gebracht Hatten. Und menn er länger gelebt hätte, fo En Man wuͤrden fie, wie ſie ſich ſchmeichelten wichtige Nachrichten wegen des indianifhen Slau elmerd, tes und Zuftandes von ihm erhalten Haben. Allein, der Statthalter erlaubte den Portu- | giefen, ſich deffelben zu entledigen, Sie drungen den ıgten Yuguft, an der Zahl fechzehn, in fein Haus, und erwuͤrgten ihn auf eine barbarifche Weiſe. Es wurde auch eine Une terſuchung wegen diefer Mordthat angeftellet 0), In⸗ $2 ") A. d. 292 Seite, ©) N. d2 294 Seite, ©) A. d.295 Seite, ae a 1 ee Pr a Ta EB El. a0 EN An 3 2 Ga - BET — u ars 7 Ah “der brauchen ; 7 ‚ — 1 *. R vn a * | 4 | >-Keifen der Holinder outmann. Indeſſen beſchwerten ſich die Befehlshaber der Flotte bey dem Statehalter daruͤbe 596. Haß er ihnen ihren Pfeffer nicht austiefern wollte, Sie erfläreten fih gegen ihn ung ſcheuet, die Ehre eines Fürften beruhete Darauf, daß er feinem Verſprechen nachkaͤme. Die Hollän: der Hitze ihres Zornes droheten fie ihm, daß fie vor die Stadt fommen, und fie in Bra der gerathen ſtecken wollten, Hierauf liegen fie alle ihre Kaufmannsguͤter nebſt einigen Saͤcken Pfeffel —— die fie gekauft Hatten, einpacken, und macheten ſich fertig, dieſelben an Bord tragen zu I * ſen, als ob ſie den Entſchluß gefaſſet hätten, abzuſegeln. Die Portugieſen hatten 5 Junken im Hafen, welche fie mit Nägelein und andern Kaufmannswaaren nach Malac ſchicken wollten. Der Statthalter, der durch den Eifer der Holländer in Furcht gefekl worden war, beforgefe, fie möchten diefe beyden Fahrzeuge wegnehmen, und der Stasfhl ser in Malacca möchte hernach die Schadloshaltung diefes Verluſtes von ihm fordet Seine Unruhe wurde dadurch noch vermehret, da er hoͤrete, dafs fich die holländifche P naſſe der Stadt genähert, und alle Theile des Hafens erforſchet häkte, Houtmann hegt nur die Abficht, den Portugiefen Teos zu bierhen, und die Einwohner in Furcht zu feße Aus einer Unternehmung von folcher Beſchaffenheit aber urtheilete man, daß die Gefab ſo Dringend wäre, daß alle javanifchen Fahrzeuge, die fich auf der Rhede befanden, ih Ankertaue Fapperen, und fie gegen das Ufer treiben ließen. In kurzem erhielten DE Holländer in der Factorey Nachricht, daR zu Jacatra große Zurüftungen gemachet wuͤrden um Die Flotte anzugreifen. Sie meldeten diefes den Befehlshabern, und ließen eine Su me Geld an Bord bringen, die fie von dem Statthalter zur Bezahlung für ihre Waare empfangen hatten, = Houtmann Ungeachtet dieſer Nachricht beſaß Houtmann die Kuͤhnheit, ſich mit einem Gefol ' wird in Ver: von fieben Mann zu dem Stakthalter zu verfügen. Kaum war er aber in den Pallaſt Hit daft genom⸗ ein getreten, fo ward er mic allen feinen Seuten in Berhaft genommen, weil er fich in d — Hitze feiner Rede geruͤhmet hatte, daß er die beyden Junken wegnehmen koͤnnte. In ebl dem Augenblicke ließ der Statthalter den Hollaͤndern in der Factorey anbefehlen, fie ſollte ſich nicht hinweg begeben. Doch ließ er ihnen die Verſicherung geben, daß fie nichts } befürchten hätten, und daß er nur durch Die troßigen Reden des Hauptmanns aufgebrach worden wäre. ö Die Hollaͤn⸗ Da die Befehlshaber auf der Flotte die Schaluppe nicht zurück Fommen fahen: | merften fie, daß einige Unordnung vorgegangen feyn müßte, Ihr Zweifel wurde aber 9 bald gehoben, da fie den Dolmerfcher des Statthalters anfommen fahens Dieſer hatt fich mit einem von den Hollaͤndern aus der Factorey und einem Gefolge von neun Leibeig nen an Bord begeben, und meldete ihnen, daß der Hauptmann nur deswegen in Berbal genommen worden wäre, damit man der Vollſtreckung feiner Drohungen vorbeugen möfl fe; daß er aber wiederum in Freyheit geftellet werden follte, wenn die beyden Junken abI° ie fie dern gangen ſeyn würden, Allein, diefe Erklärung ſchien fo verdächtig zu feyn, daß man in DA Dolmetſcher Schiffsrathe den Entſchluß faffete, den Dolmerfcher und die Seibeigenen in Verhaft zu ne des Statthal: men, zween ausgenommen, welche zu dem Statthalter zurück gefchieft wurden, und ID ters begegnen. eichfolls mielden follten, daß er nicht Hoffen dürfte, feine Leute eher wiederum in Freyhe zu fehen, als bis er den Hauptmann auf freyen Fuß geſtellet haben wuͤrde. Die] Herr war gleich bey dem Sabandar zu Gafte, als er diefe Nachricht erhielt. Mac) A börung derfelben ftund er plöglich auf, und ſchwur, wenn fein Dolmerfcher nicht noch 9 | Rn > u er Segengewalt. S | nach Oftindien J Buch. T Gopitel. 45 Untergange der Sonne frey gelaſſen wuͤrde: en wären, hinrichten laſſen Man ermangelte nicht, Soutmannen ſolches zu hinter⸗ bringen, und diefer ſchrieb fogleich an Die Befehlshaber der Flotte, daß es ihm nothwen⸗ dig zu fern fehien, den Dollmerfcher wiederum in Freyheit zu fegen. Sein Brief wurde von dreen feibeigenen überbracht, m diefe lieferte man fogleich zween don den gefange- nen Seibeigenen aus, und entſchuldigte fich, daß man den Dollmetſcher nicht mit zurück ſchicken Fönnte, teil die Witterung ſehr ſchli reiflicher Ueberlegung aber ließ man ihn do Man war bey der Art, wie m verfahren. Die erſte Bewegung des Schiffsvolfes war fo heftig gewefen, daß er glaubte, man drohete Ihm mit dem Tode ‚ und daß fich auch fo gar einige von feinen Leuten aus Furcht in die See ſtuͤrzeten. Nachgehends fhlug man ihn in Feſſeln, und feine Unruhe dauerte die ganze Macht binduch. Die Zufriedenheit aber ‚ die er hernach darüber em⸗ pfand, daß er fich wiederum in Sreyheit fah, bewog ihn, den Statthalter dahin zu brin⸗ gen, daß er die Schaluppe mit fünf gefangenen Hollandern wiederum an Bord geben ließ, und geftattete, daß die Handlung fortgefeger werden möchte. Allein die Befehlshaber auf der Flotte überfchicften nur eine Eleine Summe, und einen einzigen Mann, welher Be - fehl erhielt, die übrigen Gefangenen zu ermahnen, daß fie ihr moͤglichſtes thun follten, um ſich in Freyheit zu fegen, weil die Schiffe anfingen, an Waſſer Mangel zu leiden, und cs daher unmöglich wäre, daß fie länger auf der Rhede vor Anker liegen Eönnten, Dieſer othe wurde nebſt den übrigen zurückbehalten, unter dem Borwande ‚ da er allein, und ohne Waaren gekommen wäre » To müßte Hinter feiner Ahſchickung eine Hft verborgen ſeyn. Die Befehlshaber wurden durch dieſe neue Beleibigung aufgebracht, und fanden ein Mit- tel, den Gefangenen. zu wiſſen zu thun, daß fie gefonnen wären, ſich der Stade zu nähern, und fie in Grund zu ſchießen. Houtmann antwortete ihnen, wenn ſie es alſo auf das äußerfte kommen iaſſen wollten » fo wäre es um alle Holländer ge tam befänden, "Die Holländer in der Factorey fehickten auch täglich Waſſer, und andere Erfeifchungen an Bord um den Schifiscarh von einem Entſchluſſe abzuhalten, der ihnen zum Verderben ausgeſchlagen ſeyn würde 0), In einer fo dringenden Noth wurde ein allgemeiner monats auf dem Mori 5 verſammelt. Man berat ſchlagte fich lange lich, an den Statthalter zu fihreiben : } / t wenn er den Hauptmann und alle feine Leute ‚ nebft “ Ihren Gütern, nicht in Freyheit fegete: fo winde man ſich, vermöge ver Vollmacht es Prinzen Moriz, und dermöge des Vertrages für berechtiger Halten ſich aller Macht, die man in Händen hätte, zu bedienen, und Gegengewait zu brauchen P). Diefer Brief wurde durch einen Fifcher uͤberſchickt, dem fie einige Eleine Spiegel zum Bothenlohne ga- ben, und welcher derfprach, ihn zu uͤberliefern. N Den sten, nachdem fie ch den folgenden Tag ans Sand ſetzen. bis zu Mittage vergeblich auf eine Antwort gewartet hatten, naͤherten fie ſich der Stadt, und ankerten in einer Tiefe von drey Klaftern. Die Scha- luppen twurden bewaffnet. Die S Iuppe des hollaͤndiſchen Löwen wurde mit drey- zehn Mann befeger, und rückte gegen mm, und das Boor fehr Elein wäre. Nach an ihn gefangen genommen batte, nicht Flüglich genug ſchehen, die fich zu Ban- ſo wollte er alle Gefangene, die in feinen Hän- En RE” Schiffsrath den aten des Herbſt⸗ ‚Die Dot - der m IM und befchloß end en zu Feindſelig⸗ feiten, Sie nehmen eine Junke an. Sie warf einen Hafen hinein, und verſchiedene emaͤchtlgte fich derfelben. Man fand darinnen nur nen Widerſtand thaten, und nur um ihr geben fleheten. Die Junte wurde fogfeich an 3 ‚ die Ur, 299 Seite. . DM. d. 300 Seite, N vierzehn portugiefifche Seibeigene ‚die Junken weg. » ea ul gi —— nt ar aa > 7 $ Lu Das RZ RN — ae 7, Ada Eid . * * genen Hollaͤn⸗ uͤberliefert worden; und dieſer hatte ihn dem Sabandar uͤberbracht. Den folgenden um the ren uk he ne an iin ie SE ed u: Reifen der Holländer Houtmann. die Schiffe gebracht, ohne daß ſich jemand. unterfängen hätte, ſich dawlder zu ſehen 1596. ſchon diefe Unternehmung vor den Augen einer großen Menge von Einwohnern: gef Die Sıhahuppe des Moriz enferte noch eine andere Junke, die eben fo wenig Wierftal that, als die erftere, Die Pinafle rückte gegen eine dritte an: allein die Porfugiefen, © nen fie ebenfalls zugehörete, faſſeten den Entſchluß, fie anzuziinden, und verbrannten fie aufs Waſſer. Die Pinaffe griff noch eine andere an, und bemaͤchtigte fich derfelben. WE fand darinnen, tie in der zweyten, nichts, als Reif, Cocosnuͤſſe und andere: Lebe mittel von geringem Werthe. Die Ladung der erftern beftund aus zwanzig Tonnen Wu nelfen, ſechs und zwanzig Tonnen langen Pfeffer, Benzoin, und andern Waarın. J der andern befanden fich Leibeigene. ‘Die verbrannte mar weit mehr werth. Sie enihlf nach dem Berichte der Leibeigenen funfzig Tonnen Würznelfen, und verſchiedene Foftbaf Waaren, wovon man aber der Geſchwindigkeit des Feuers nichts hatte enfreißen förnnend Die gefan⸗ Der Brief des Schiffsrathes war von dem Fiſcher einem Holländer in der SHE — * verſammelte ſich der javaniſche Rath. Allein mitten unter feinen Berathſchlagungen & zu : führet, fuhr er, daß Die Schiffe vor der Stadt Anker geworfen, und ſich bereits einiger Junk 7 Hemächtiget haͤtten. Der Statthalter gab in der erſten Hitze feines Zornes dem Saball dar Befehl, alle Holländer in Der Factorey gefangen nehmen zu laffen, Sie wurden Son Pallaft gebracht, und von hier, nebft den alten Gefangenen, an den Dre abgeſuͤhre wo die Mifferhäter öffentlich hingerichtet werden. Man fhen: Alles ſchien ihnen ein erfchreckliches Urtheil anzufündigen. Ein neuer Befehl ab fer ihnen das gertrieb ihre Furcht. Sie wurden anfangs in die Häufer einiger Chinefen vertheilet. DH Schi möge eines dritten Befehles endlich, der mit nicht geringerer Geſchwindigkeit erthe wurde, brachte man fie wiederum in ihre Gefangniffe 4). Houtmann fchrieb an d Schiffsrath, und bath ihn, daß er mit mehrerer Mäßigung verfahren möchte. Er fe te hinzu, man hätte ihm Hoffnung gemacht, daß man ihn, wenn die Junken nicht plündert wären, wiederum in Freyheit ſetzen wuͤrde. Nebſt feinem Briefe erhielten‘ Befehlshaber auf der Flotte auch einen von dem Statthalter. _ Diefer bad, daß ® Feindfeligfeiten eingeftellet werden möchten, und verfprach unter diefer Bedingung, er morgen die Gefangenen zurück ſchicken wollte. Sie fchieften ihm eine Antwort zu, ® mahneten ihn aber mit nachdruͤcklichen Worten, fein Berfprechen zu erfüllen, und dreh ibm, daß fie ſich, wenn er demfelben zumider handelte, der Stadt noch weiter nahe? und fie in Die Afche legen würden. Zur Vollſtreckung hießen fie ihm Zeit bis zu Ende ® großen Marktes in Bantam, der täglich Bormittage gehalten wid, -# Streit! zwi⸗ Den folgenden Tag erwartete man geruhig das Ende des großen Marktes. ſchen den Hol: man aber Feine Nachricht aus der Stadt erhielt: fo beſorgte man, die Einwohner möcht laͤndern, und dieſe Zeig angewendet haben, um fich zur Gegenwehr zu rüften. In dieſer Beforgi® den Javanen . urde die Pinaffe, nebft einer Schaluppe, die mit acht und zwanzig Mann befeger WE auf eine Junke losgeſchicket, die man hinter einer Inſel fahren fah. Sie wurde gen und in Grund gebohret. So bald die Einwohner, deren fich eine große Anzahl am UI befand, die Junke finken fahen: fo warfen fie fich in zwanzig Piroguen, wovon jeg ‚fünfzig Mann Halten konnte. Sie waren mit langen Piken, Säbeln, runden Schild MWurffpießen, und einigen Feuerroͤhren, bewaffnet. Alle diefe Piroguen ſtelleten fich in a 9) A. d. 301 Seite, ) Eben daſelbſt. nach Oſtindien. I Buch. I Cam 47 nen halben Mond, und ruͤckten gegen die Pinaſſe an. Diefe Hatte viel Mühe, ſich ge- ce „ind genug zu twenden, um ihren erſten Anfall auszuhalten. Nachdem fie ſich aber 1596 mit Hilfe der Schaluppe glücklich los gemacht Hatte: fo erwartete fie die Piroguen bis auf einen Eansnenfehuß. Nunmehr machten die Holländer auf beyben Fahrzeugen ein fo ſtar⸗ kes Feuer, daß ſie einige davon in Grund ſchoſſen, und uͤber hundert Javaner toͤdteten, oder verwiundeten ). Indeſſen Eonnten ſie doch nicht verhindern, daß nicht die Feinde, durch die verſchiedenen Bewegungen der Piroguen, ſo nahe gekommen waͤren, daß fie das Tau, womit die Schaluppe an die Pinaffe befeftige war, zerhauen Eonnten. Die Javaner fprangen in Die Schaluppe und fochten darinnen mit einer außerordentlichen Herzhaftigkeit. Sie waren fo liſtig, und ftjeßen ihre Piken in die Schieglöcher der Piz Die Java⸗ naffe „ welches den Feuerwerkern piel zu fehaffen machete, Man gab ihnen aber fo graufa- Bier eben dich me Sagen aus ben Finten, daß dadurch eine große Anzahl von ihnen getödter wırde, Die — übrigen wußten nicht, wo fie ihre Bertpundeten Bin thun follten , und befanden ſich in eine, MI Verwirrung, welche fie nöthigee »_ ih zurück zu ziehen, Die Pinaffe jagte ihnen nach, und verfolgte fie bis ans Ufer, Die drey Schiffe waren indeffen in den Eingang des Ha⸗ fens gerücer, und fhoffen die Stadt mic ihrem Geſchuͤtze zu Grunde s), Ufo trugen die Holländer den Sieg davon, und ihre Feinde zogen ſich ſehr gedemuͤ⸗ Den Gefam thigt wieder hinter ihre Mauern. Der Statthalter richtete nunmehr ſeinen Zorn wider die genen wird Hefangenen / und dieſe wurden ſogleich zum Tode verdammet, Die Vollſtreckung dieſes Beer ge⸗ Urtheils wäre nicht aufgefchoben worden ‚ wenn man im Rache wegen der Met der Todes. drohet, ſtrafe hätte einig werden Fönnen, Einige wollten ‚, man follte fie. an Pfähle binden, und dafelbft mit Pfeilen ducchbohten. Andere viethen, man follte fie in eine Canone laden, und noch andere derlangeten, man follte fie mit Dolchen durchſtechen. Wegen diefes Streites der Meynungen wurde ihr Tod bis auf den folgenden Tag aufgefchoben. Indeſ⸗ fen hörete das Feuer auf der Flotte bis zum Anbruche des Tages nicht auf, und viele Ein wohner wurden dadurch verwundet, Cine Kugel, Die in den Föniglichen Pallaſt fiel, ſe⸗ hete vollends alles in Schrecten ‚ und trug vieles zur Befreyung der Gefangenen bey,. Mar bath Hautmannen, an Bord zu fehreiben, und in die Befehlshaber zu. dringen, Surhtgonse daß fie nicht allein mit dem Feuer aufsören, ſondern ſich auch von der Stadt entfernen manns. ſollten, wenn fie ihn nicht am Ufer an einen Pfahl gebunden, und mit Pfeilen durchbohret fehen wollten, Er ſehet⸗ hinzu, man machte große Zuruͤſtungen, um die Schiffe mit of⸗ fenbarer Gewalt, und durch allerhand Arten von &ft anzugreifen; die Einwohner hätten, ohne daß fie außerhalb ihren Mauern Huͤlfe fuchen dürften, genug, Kriegesleute, um diefes: _ zu unternehmen; von den vornehmſten Herten, dergleichen der Statthalter, der Saba dar, der Commongton und verſchiedene andere wären, hätte jeglicher zu feiner Leib— wacht über dreyhundert Mann, an deren Sehen ihnen wenig gelegen wäre, und die fiegern ber Gefahr ausfesen würden; endtich müßte man, allem Vermuthen nach, beforgen, daß Die Gefangenen nach Malacca gefuhret und den Juden ausgeliefert würden; und diefes Unglück würde unter allen übrigen das geößte ſeyn .. ä So ernftliche Borftellungen bewogen fie, fih von dem: Ufer zu entfernen, Andere Sriedensun Briefe verfprachen Houtmannen bie Frenbeit, wenn man für feine Ausloͤſung dreytauſend terhandlum⸗ ick von Achten bezahlen wollte, Sie gaben zugleich zu verftehen, daß die Portugiefen I 5 mögliche thaͤten, um feine Freyheit zu erhalten, Es fiel nicht ſchwer, die * u ache EB 302 Eike, ; 2) A. d. 302, 303, 304; ») A. d. 304. 305 2 2 92 Reifen der Holländer Houtmann. ſache diefer Veränderung zu errathen. Sie thaten es aus Verlangen, ihre Kunfen 1596. Her zu bekommen, die ihnen zugehöreten, und welche fie geen für die Gefangenen ausg : — ſet geſehen hätten. Allein der Statthalter hatte ihnen geantwortet, Daß dieſes Staate fangene wären; und daher glaubten die Holländer, fie koͤnnten Daraus den ſichern Su — machen, daß man ihre Freyheit für eine Summe Geldes erhalten wuͤrde. | Brief des Der Statthalter fehrieb felbft, daß er in ihre Befreyung willigen Eönnte, wennn Statthalters. Die Feindfeligkeiten einftellen wollte; wenn man aber den Krieg hartnaͤckig fortfegeter würde die Rache auf fie fallen. Einige-Nachrichten melden, er habe noch binzugefe® „Wenn die Holländer einen Krieg anfangen wollten; fo würde er fid) deswegen Kummer machen, fondern ſich in den Stand feßen, ihnen entgegen zu gehen, Well * „geten fie aber den Frieden, ſo willigte er auch darein, und waͤre bereit, alle Bedingun Er „des Vertrages zu erfüllen; man fonnte ihm nicht einmal vorwerfen, daß er ihm, 7 „bieher zumider gehandelt hätte; und wenn er auch. einige Holländer hätte gefangen I „men laffen, fo wäre er durch ihre trogigen Drohungen Dazu beivogen worden ; und DI „um fo vielmehr, da feine einige Abficht gervefen wäre, fich ihrer bis zur Abfahrt „Junken zu verfichern; wenn man an den Waaren dadurch einigen Berluft erlitten 4 „fo wäre er erböfhig, den Schaden zu erfegen, und das erhaltene Geld wieder zu er „ten, oder um fo viel Pfeffer Dafür: zu geben; er hegete nicht den geringften Haß M „die Hollaͤnder; alles Uebel rührete von denen befondern Streitigkeiten her,die,fie mit e „gen Einwohnern gehabt hätten; und die erfte Duelle davon wären falfche Berichte, | „die Bosheit der Portugiefen #). 5 Antwort des Der Schiffsrath gab zur Antwort, er verlangete nur den Frieden, und wäre bei Schiffsraths. ſich wegen des Verluſtes, den die Junken erduldet haben möchten, zu einer Schadlos tung zu verſtehen. Der Moriz und der Holland ließen aud) noch vor Ende diefes Tl diebeyden Junken, deren fie fich bemächtiget hatten, ansUferteeiben, nachdem fiezuvor! jenige, womit fie ſich befriedigen Fonıtten, Daraus hinweg genommen hatten. Die 8 wohner, welche diefes fahen, näherten fich aud) denfelben, ohne Verzug in ihren Pirogl!’ und machten fi Meifter davon, Per Die Hollaͤn⸗ Nachdem die Holländer, durch eine fo freywillige That , ihre Neigung zum Fri des lichten den zu erkennen gegeben hatten: fo lichteten fie den 1zten den Anker, um frifches Warlel SA: fuchen, Huf der Küfte war zwar fein Mangel an Waſſer: allein fie beforgeten, es mal Fi nicht ficher ſeyn, fich derfelben zu nähern, weil der Statthalter eine ſtarke Wache an Schickſal der Fluͤſſe Hin geftellethatte. Sie entfehloffen ſich, nach Sumatra zu fegeln. So bald fl | Gelangenen. Zthede verlaſſen hatten, vertheilete man die Gefangenen in der Stadt unter diejenigen, in dem legten Gefechte , ‚einige von ihren Leibeigenen verlohren hatten. Man lag ihnen daß fie ihren Glauben fahren laſſen folleen , und brauchte fo gar Gewalt hierzu: allei a. widerfeßten ſich fo ftandhaft, Daß man endlich aufhürete, fie damit zu peinigen. _% Ei Portugieſen gaben täglich Bittſchriften bey dem Nathe ein, und wollten fie für eine me Geld Faufen. Sie bothen vier tauſend Stück von Achten x), welches ein anfebnllf i: Geld für neun Holländer war. Allein ihr Anfuchen ward ihnen völlig abgefchlagen. E Bean. * Die Flotte zeigte ſich wiederum auf der Rhede, nachdem fie zu Sumatra 84 pernm auf die eingenommen hatte. Houtmann erhielt Erlaubniß, an feine Befehlshaber. zu ft! : Ahede von Er bath fie nicht nur, Daß fie fich nicht der Stadt Bantam naͤhern, und daß fi ir : Bantam- 4 > } a th Sa nei en nt ee ar et ae ira shi Tat Eu nn Malen un an R ich 9 * Ki — Au En ni snbe a rn De bi 5 Sc Ko up x) A. d. 305,386 Seite. 9) A. d. 308 Seite. nach Oſtindien. T Buch, 1 Cap. 49 Feind ſeligkeiten einſtellen ſollten: ſondern auch, daß fie ſelbſt an den Statthalter ſchreiben, Boutmann und ihm wegen Ausloſung der Gefangenen billige Bedingungen vorſchlagen möchten, Die: 4596. fes war der einzige Weg, den man noch ergreifen Fonnte, Bier holländifche Schiffe Fonn- ten, indem Zuftande, worein fie durch die Beſchwerlichkeiten einer langen Schiffahrt, bereits verſehet waren, ohne eine blinde Verwegenheit, nicht hoffen, einem ganzen Volke Gefege vorzufchreiben, oder den Statthalter in feinen Mauern zu zwingen. Vahh verfehiedenen Vorſchlagen yourhe man ‚ ben uten des Weinmonats, tiber fül- Man ver: gende drey Puncte’einig: Die Holländer ſollten zwey tauſend Stuͤck von Achten bezahlen, a „und hierauf follten die Gefangeneit fogleich die Freyheit erhaften, an Bord zu gehen, „, gan. ® »2) Was von beyden Theifen veggenommen worden ware, follte in den Händen dar Befi- „Ber verbleiben, und als eine rechtmäßige Bergeltung angefehen werden, 3) Man ſollte „ein neues Buͤndniß ſchließen Znd die Handlung ſollte mie beyderfeitigem Zutrauen wie⸗ „ber hergefteller werden Noch an eben dieſem Tage fihickte der Statthalter zween Geifel auf die Flotte. Der eim war ein chineſiſcher Edelmann, der über hundert Seibeige- me hatte, Der andere war der Herr des Haufes, worinnen die Holländer ihre Factorey angelegt hatten. ⸗ Der Schiffsrach hingegen uͤberſchickte noch vor Abend tauſend Stuͤck von Achten; und die übrige Summe folge morgen besähler werden 2), | Diefer glückliche Tag gab voiederum die fhönfte Hoffnung zur Ruhe und Freundſchaft. Neue Gele: Man überbrachte den Holländern allerhand Erfeifchungen, Sie erhielten auch Erfaubniß, genbeit zum in die Stade zu Fommen, und ſich dergleichen einzukaufen, ie machten jich dieſe Streite. Zeit zu Nuge, und kauften zu verfchiedenenmalen Pfeffer und Mufcatennüffe. Es ent- o- u neue Streitigkeiten wegen der Auflage von zweyhundert Stücken don "Achten, Die der Statthalter fir jedes Schiff forderte, Diefe Streitigkeit ; IB zu unterbrechen. ‚ der dem Statthal- 2 g verfperren möchte, Da nicht aißhfgen. Der Staff a © Re hnen, für einen fldhen Preis, Hagen. Der Statthalter vergaß alle feine Verſprechungen und wendete vor der Adel des Landes ſihe die Hoffäner ni dee feine Berfprechungen, ’ £ DER n, und wollte nicht zugeben, daß fie fän- ger an diefer Küfte blieben, Sie hatten fich in — * Ben de- ver beyben Funken eingelaffen, dig mie Muffatennüffen beladen waren, von den bandai: ſchen Inſeln herfamen, und vi Herrn ihres Haufes zugehoͤreten. Der Kauf war faft oth ihnen aber, Denfelben zu fchfiefsen 2 % BEE .;; Diefes Berborh ſah man als die &ofung zum Haſſe y een des Han⸗ Die Hollaͤn⸗ 5 ließ alle Holländer ‚ Die fich auf dem Sande befanden, an Bord der werden ge: Sabandar und alle ihre Freunde, warneten fie fogar, wenn fie nicht —— wollten gefangen, und vielleicht den Portugieſen ausgeliefert werden: fo ſollten ſie ſich ei⸗ erlaffen.. fig Hinmeg begeben, und nicht mehr ang Ufer kommen. Houtmann ließ die vornehm: * ſten Guͤter wegſchaffen, und dasjenige, was von geringerer Wirhtigkeit war, verbrennen, Ungeachtet diefer Eilfertigkeit aber fiel eg ihm dennoch ſchwer genug, ſich einzuſchiffen, weil es ſchon ſpaͤte mar und einige Portugiefen ihn anfallen wollten, weil das Schiff des — vor dem Hafen lag. Indeſſen wehrete er ſich ſo muthig, daß er ſich endlich 5; 2. 310, 311 Seite, s * 4) A.d. a0 Seite, einen Reiſebeſchr. VIII Band. G Pr 3 59 Reiſen der Holländer H ’ Zoutmann, einen Weg öffnete, Einer von feinen Factoren, der in der Stade geblieben war, Fonkt Be: 1596, ſich nicht anders retten, als durch Huͤlfe eines ehrlichen. Chinefen, der ihn durch fieben 4° R — —— eigene, wovon jeglicher mit einer Pike und einem Feuerrohre bewaffnet war, zwifchen MT | Matten an Bord bringen ließ; ob man ihm ſchon Hundert und zwanzig Stüd von At Be. - gebothen hatte, wenn er ihn an die Portugiefen ausliefern wollte. Den folgenden = e kam ein $eibeigener, der ven Holländern günftig war, und ſich in einen freyen Menfet BR : un. berfleider hatte, auf die Flotte, und meldete ihnen, daß man verfchiedene von ihren Anhaͤt L. gern eingezogen hätte, fonderlich einen gewiffen Antonio Sylveiro, der ihnen beträchtilfl K 5 Dienfte geleiftet hatte; daß man ihn mit dev Todesſtrafe bedrohete, und daß man zug | a" große Zurüftungen machte, um die Slotte anzugreifen b). Sie fangen | ‚Man verfammelte ſogleich auf dem. Moriz einen allgemeinen Schifferath; und @ bie Feindfelig: Unwillen über fo viele Beleidigungen faffete man den Entſchluß, Nache deswegen ausf keiten von üben. Die vier Schiffe näherten fich) der Stadt Bantam, und nahmen fogleich zwo FU neuem an. ken weg, die mit Mufcatennüffen und Mufcatenbluhmen beladen waren , welche fie an IK bandeln wollten. Sechzig Seibeigene, die in einer von diefen beyden Junken waren, von dem Bergleiche ihres Heren mir den Holländern nichts mußten, machten einige Bet gungen, und wollten fich zur Wehre fegen. Auf die erftern Flintenſchuͤſſe aber ſtuͤrzett .- fie fid) indie See, und entfamen durch ſchwimmen. Zwo bewaffnete Schaluppen rückt auch gegen die Schaluppe des portugiefifchen Schiffes ans fie entkam ihnen aber, MM nahm noch einige andere Junfen weg, und die vier Schiffe zogen fich nicht eher zuriick, bis fie ein erſchreckliches Feuer auf die Stade gemacht hatten, Der Kaiſer Indeſſen erhielt man Nachricht, daß die Einwohner mit ihren Zuruͤſtungen fortfl fehlägt ihnen venz Daß fie von den Portugiefen dazu angereizet würden; daß diefe ihnen Beyſtand de vor, dag fie fprächen, und den Kaifer hätten bitten laffen, Daß er nach Bantam kommen, und ih = * " Anhang verftärfen möchte, Diefer Fürft, der für tapfer gehalten wurde, lag damd ien, mit fechs oder fieben Barfen, die mit hundert und funfzig Mann befeget waren, vor ein Eleinen Inſel in der Bay, mit Namen Pulo Dun. Er antwortete, da er zu Dantal fo vielen Schimpf erduldet Hätte: fo koͤnnte er nicht mit Ehren dahin zurück gehen. mie ex auch in Anfehung der Holländer diefe Antwort befräftigen möchte: fo bach er IF ſich zu ihm zu fihlagen, und mit ihm die Stadt anzugreifen. Einige von fein $euten, die er, mit einem Geſchenke von Federviehe auf Die Flotte ſchickte, ver! geten ein ficheres Geleite, und gaben zu verfiehen, daß er gefonnen wäre, felbft zu Fol men, Den gten des Wintermonats fand ex ſich auch in der That ein. Allein diefer 2 ſuch war den Holfändern verdächtig c). Doch erzähleten fie ihm alles, was feie jet Abreife von Bantam vorgegangen war, und verhebleten ihm auch nicht die Abficht , "7 man ihm zugefchrieben hatte, daß er fie hätte überrumpeln und angreifen wollen. Era wortete, es wäre ihm niche unbekannt, daß man ihn zu Bantam haſſete; dieſe Beſche digung wäre eine bloße Verleumdung; er wäre auch aus Jacatra verjaget worden; mel aber die Holländer ihre Macht mit der feinigen verbinden wollten: fo verzweifelte er nich daß man nicht diefe beyden hochmuͤthigen Städte würde demuͤthigen koͤnnen. r. Urſachen, Houtmann erwog, daß von dieſer Unternehmung eben fo wenig Nutzen, als Eh — Be zu erwarten ftünde d); wenn man auch voraus feßete, Daß die Holländer ein außerot Holländer ab⸗ * 6) A. d. 313,914, 313 Seit, | ° d) &. d. 317 Seite u. f. 9 ec) A. 8, 316, Seite, e) Man ſehe weiter unten die Beſchreibung dieſer 30 (eh RE. RR — nach Oſtindien. DBuh. J Cap. 5 liches Niederme tzeln unter den Einwohnern anrichteten, dig auch) einige von ihren Seuten verliehren; und bey der Ungewißheit deſſen, was ihnen 1596. begegnen koͤnnte / und da fie fo weit yon ihrem Baterlande entferne waͤren, müßte bie. ger — ringſte Verminderung ihrer Macht für fie ein betraͤchtlicher Berluft ſeyn. Dieſe Betrach⸗ ei * tung bewogen fie, den Anker zu lichten, Houtmann näherte ſich einem Flu gen Oſten von Bantam, unter welcher der Kuͤſten wohl kundig w uͤben. ſſe, mit Namen Tanjun java, acht Meilen ge: Fluß Tanian. dee Anführung eines Guzuraters, eines Lootsmanns, ar, und Abdul hieß. Dieſer Fluß iſt an der weſtlichſten Spi- a Ge der Bay von Facatra, Binzer hieß | hier einigen Inſein. Indem die Holländer dafeibft vor An⸗ fer lagen, bemerkten fie, daß Die größte Länge der Inſel Java von Oſten gegen Weiten iſt; daß fich daſelbſt Buchten und Meerbufen befinden, worein verfchiedene Flüffe Fallen, und an welchen man berfchiedene Dörfer ſieht; daß Die meiften von Diefen Meerbufen Un⸗ tiefen und Sandbänfe haben, fonderfich por Punctan und Tanhara, welches fehe volk⸗ veiche Dörfer find ed a. en. u - Den ızten langete man vor Jacatra an. Flott vielen Inſeln umgeben, und Bat verſchiedene Buchten an der Kuſte. Man ſah fo gleich ankert vor eine große Anzahl Pivoguen erfcheinen, wovon bie meiften mit Erfriſchungen beladen wa- Jacatra. ven. Eine Darunter führete den Sabandar, und dieſer erboth fich ſelbſt zu aller Hülfe, welche die Stade der Figtte leiſten Edunte, Damit er. auch die Holländer um fo vielmehr zu gutem Vertrauen anfrifchen möchte: fo wollte er felbft, als Geifel da bleiben; und in- deffen follten fie einige von ihren Seuten ans fand ſchicken. Die Stadt beſtund ungefähr aus drey taufend Häufeen, und mitten hindurch giengein Zuſtand Sie: fhöner Fluß. Das Sand warmic Gewaͤſſern unterbrochen, und außerordentlich fruchtbar f), Te Stadt Weil aber die meiften Einw⸗ ; y r ohner, bey Erblickung der Holländer, die Flucht ergriffen hat⸗ inlichfei ſich, ex mit ſo wilden Leuten und zwar um fo vielmehr, da er wohl wußte, daß alle Kaufmanns: ’ n be nach) Bantam verführee wuͤrden. Doc) wurde den beyden Factoren, die dahin gekommen waren, in dem Haufe des Saban- dar, ſehr hoͤflich begegnet, Der König felbft begab ſich den söfen, da er von der Aulan- gung der Flotte Nachricht erhielt, in Begleitung einiger Herren, an Bord. Cr war ſchon ſehr bejahret. Nachdem er das Schiff, worein er geftiegen war, befehen hatte; fo dankte er den hollandiſchen Befehle habern für die Ehre, die fie feinen Staaten erzeigten, und verfprach ihnen feinen Schuß. Durch Biefeshöfliche Dezeugen ließen fie fich aber den- noch) nicht abhalten, wieder unter Segel zu gehen, ut Sie fuhren verſchiedene Wege, bis den aten des Chriſtmonats, da fie über einer Stadt Tu⸗ Stade mit Namen Tubaon, anferten, Diefe Gegend des Sandes ift fehr bergicht, und baon. kann leicht an einem hohen Berge erkannt werden, den man entdecket, wenn man von We- ften gegen Often zu ſegelt. Er hat die Öeftalt eines Hutes mic einem großen Rande, und. auf dem Gipfel deſſelben ſteht ein groBer Baum, ‚der ſich won ‚allen übrigen unterfeheider. Dem Berge gegen: Welten finder man einen großen Mecrbufen, der einem Fluffe fehr ahnlich iſt. Auf eben diefer Straße, längft an der Küfte Hin, fieht man einen andern erbufen, wo bie Holländer anferten g), 2” \ © 2 aß Sacatra jetzo Bata-⸗ Meife finden, a — "9 wird man in Graafs ) Ad. zar;aaa, ind nie dl 3 * rn Kaum , I) Sebertmann weis, d via if, Die Beſchreibu * D fo müßten fie dabey doch nothwen⸗ Zoutmann e auszu⸗ Das Land iſt hier niedrig und eben, mit Die Flotte —— ER —— — ————— a BE a A * * Reiſen der Holländer» on Zoutmann. Kaum hatte man ſich dem Sande genaͤhert: ſo kam eine Pirogue an Bord des A | 1596. fterdam, und fragte im Namen der Einwohner, woher die Flotte kaͤme ? Man: empfil diejenigen höflich, ‚Die ſich darinnen befanden ;ʒ und- weil die Witterung ſehr unangened war, ſo bath man fie,daß fie bis den folgenden Tag am Borde bleiben möchten. Sieh ten einige Spezereyen zu verkaufen, Man erfuhr von ihnen, daß auf der Küfte drey mil Deey niche weit von einander entfernte Städte lägen, worunter Tubaon die beträchtlichfte waͤre. weit von ein: Namen der beyden andern find Cidaſo und Surbaſa. Das Land iſt ſehr bergiche, un ander entfern kann an drey langen ſchwarzen Bergen erkannt werden, deren Gipfel plate iſt, wie eit Städte, fange Tafel, Die Portugiefen nennen fie Asınefas de Tubaon ; - die Malayer ab Batto Cillinh. Drey Meilen von. dem Meerbufen liegt eine andere Stadt, mir N | men Joartam. Die Handlung ift bier ziemlich blühend, weil viele Junken nach M moluckiſchen Inſeln, nach Amboina, und nach Banda abgeben, und mie ihrer Ladungne Bantam zuruͤck ſegeln. mt ee 2 Auf die Einladung der Leute in der Pirogue ſchickte man einen Mann vom Amfied dam nebft dem Lootsmanne Abdul, der fehr gut portugiefifeh, malayifch und javanif ſprach, ans Ufer. Nachdem fie ans Sand geſtiegen waren, führetesman ihnen zwey © eistrauen telpferde zu, auf welchen ſie in die Stadt reuten ſollten. Da indeſſen ihre Führer mel} der Einwoh⸗ fen, daß Abdul nicht von Java gebürtig war: fo fragten fie ihn, mo er her wäre ? ei wer. antwortete aufrichtig, daß er von Bengala gebuͤrtig wäre, und feinen Aufenthalt zu B fam hätte, Man wolkte ihn in Berhaft nehmen, um Dadurch zu verftehen zu geben, de die Einwohner des Landes mit diefer Stadt in feinem guten Bernehmen ftünden, mid! deren Statthalter fie auch taufenderley Schmachreden ausftießen, Sie wurden aber vi derum befänftigt, da fie höreten, daß er fich freywillig auf die holländifche Flotte begebil Hätte. Sie machten mic einander ihre Aufwartung bey dem Könige. Diefer empfil fie ſehr wohl, und verfprach, nicht allein die holländifchen Schiffe zu befuchen, fondern au Geifel dahin zu bringen, damit auf einmal ein gutes Zutrauen zumege gebracht wird Hierauf zeigte er ihnen einen Haufen Naͤgelein, der etwan fechzig Tonnen betrug, un pe für einen billigen Preis verkaufen wollte, Der Name diefes Fürften we Le a ER 1m . ; Unter den Seuten auf der Pirogue, welche die Holländer gebethen haften, ans Sand Hl fteigen, befand fich ein portugiefifcher Kenegate, der im funfzehnten Jahre feines Alters Malacea gefangen, und vor fiebzehn oder achtzehn Jahren nebſt einigen andern Portug fen nach Java gefuͤhret worden war. Cr hatte ſich in fo großes Anfehen im Sande gefebl daß er zu Surbaja zwey faufend Mann zu feinem Befehle hatte, Seine Hoͤflichkeit a feine Anerbiethungen fhienen fo gezwungen zu fern, daß fie Mistrauen erregten. 4 argwohnete, die Portugiefen in Bantam Härten ihn abgeſchickt 3), um neue Unruhen erregen; und der Erfolg beſtaͤtigte dieſen Argwohn. Seltſames An eben dieſem Tage erhielt der Hauptmann auf dem Amſterdam, Schelling hier; Eme. einen ſehr ſeltenen Vogel vom Könlge. Die Einwohner nennen ipn Eme. Er iſt me einmal ſo groß, als ein Schwan. Die Federn über dem ganzen Seibe find ſchwarz, und a hen den Straußfedern; aber die Zunge, die Flügel und der Schwanz find anders gef tet. Dben auf dem Kopfe bat er ein Schild, welches fo hart if, wie Schildkröte. (8 A. d. 323,324 Seite. * 5 €. dan nn nach Oſtindien. 1Buch. J Cap. 53 | Deine find lang, die Fuͤße groß, und mit ſtarken Spannadern durchwachſen. Er bedienet en fich derſelben zu feiner Vertheidigung, und fehläge damie aus ‚ auch hinterwaͤrts, wie ein 1596, ferd. Er verſchlang auf einmal dasjenige, was man’ ihm zu feoffen darboch, und fo gar einen Apfel in der Größe einer geballeten Fauft, der auch fo ganz wieder von ihm gieng, wie er ihn verſchluckt hatte. Er fraß fo gar gluͤende Kohlen, ohne dadurch beſchweret zu ſchei⸗ nen, und Stücken Eis, womit er ſich vermuthlich Abkühlen wollte, Ge kam aus den bat tamifchen Inſeln. Schellinger nahm i hn als eines von den ſeltenſten Thieren mit nach Holland, wo man den Staaten ein Ge ſchenk damit machte 7), , Den folgenden Tag, weiches der ste des Chriſtmonats war, ruͤſtete man fih auf den Verraͤtherey, vier Schiffen, um den König.mie denenjenigen Ehrenbezeugungen zu empfangen, die man = — feinem Range ſchuldig zu feyn glaubte, . Die Trompeter ließen fich hören, und. alle Flag: lic ik, u gen weheren. Was man aber fuͤr geſchickt Hiefe, ihm zu gefallen, gab Gelegenheit zu eis nem traurigen Argwohne. Diefer Fürft ließ durch eine Pirogue fragen, was dieſe Zuruͤ⸗ ſtungen zu bedeuten hätten, und ob man mit ihm eben fo umgeben wollte, wie man mit den Dantamern umgegangen wäre, wo man die Slaggen auf gleiche Arc hätte wehen Iaffen ? Man antwortete; man hätte nur die Abſicht geheger, ihm Ehre zu erzeugen, wie es bey den Hollaͤndern gewoͤhnlich waͤre. Man fonnre unmoͤglich errathen, ob dieſes ein ſchon vorher ausgeſonnener Vorwand zu der bald hernach erfolgten abſcheulichen Unternehmung geweſen ſey, oder. ob man den Entſchluß, die Flotte zu Grunde zu richten, nur erſtlich bey dieſer Ge⸗ legenheit gefaſſet habe. Wenige Zeit nach den Beſchwerden des Königes Fam der portugieſiſche Nenegate auf Wie ins den Noris, und verlangte einige fehöne Kaufmannswaaren zu fehen, Man zeigte ihm ſtuͤtzet wird, ren Kuͤraß und ein Stuͤck rothes Tuch, Er wollte⸗ dieſes Faufen, verlangte aber, daß man ihm geſtatten ſollte, dieſe Sachen erſtlich in die Stadt zu bringen. Diefe Bedingung wurde verworfen. ndefien ſah man zwo Bnken an der Kuͤſte, die von derſelben abſe⸗ gelten, und erſtlich in die offene See ſtachen, ſich aber in kurzem wieder umwendeten. Ihre Abſicht war vermuthlich zu ſehen 06 die Schaluppen fie verfolgen würden » damit fie ih⸗ euen Vorwand rechtfertigen möchten. Allein die Holländer wa⸗ } fo weit entfernet ‚ daß fie fich nicht einmal ur > Abficht diefes Verfahrens bekuͤmmerten. Gegen Mittag naͤherten fich der Flottes große Piroguen, in Geſtalt der Öaleotten, Sie waren ftarf mit Mannfchafe beſetzet, verurfachten aber noch nicht die geringfte Unruhe auf der. Flotte, Dreye davon Famen an den Amfterdam, r und die drey übrigen naͤherten fich der Pine Dear Sabandar, als das Haupt diefer Unternehmung, hatte zwey ſelten⸗ Thiere mitgebracht, und erklaͤret⸗ ſich, daß er dem Haupt: manne bamit ein Geſchenk Machen wollte, Darauf ftieg er in den Amfterdam, undließ Niedermetze— felbft Anſtalt machen, um fie Hinein zu Bringen. indem ein Theil von dem Schiffswolfe lung auf der damit befchäfftiget war, und der andere, ohne etwas zu argivohnen, zuſah, fprangen plag- Flotte. ‚ lich viele Infulaner in das Schiff. erhel, welcher Befehlshaber darauf war, fragte den abandar auf portugiefifch, vas feine Leute dorhätten ? Er antivortere bloß mit einem Soßen Gefchrene, welches ohne Zweifel die Sofung zum Morden feyn füllte, Zugleich zog er feinen Dolch ‚ und ſtieß ihn Verheln in den Hals. Die übrigen folgeten feinem Bey⸗ ſ ig, daß der Hauptmann, Johann Schellinger, und die meiſten, die auf — k) Diefe Beſchrei 5 a 3 ; dung wird in denen Nachrichten, welche Banda betreffen, beftätigee werden, F 7 u 2 DR wie A ja ur — ——— * * chen. ter ihren Feinden an, Sie drungen mit ſolcher Wuth auf fie los, daß diejenigen, die — ——— 24 — EN N in get ee *— 38 ee ee De J — hr N ER RA £ Gin At Er a er 54 > Reifen der: Holländer Houtmaun. dam Verdecke waren, ermordet oder toͤdtlich verwundet wurden, ohne ſich wertgeibigem 3590. koͤnnen A), | A , Diejenigen, die fih unten im Schiffe befanden, wurden ſowohl durch die Begien Wie ſich die zur Rache, als durch das Verlangen, ihr geben zu erhalten, angefeuert, ftiegen mit P Holländer väz Ind Säbeln auf das obere Werde, und richteten hinwiederum ein grauſames Biucbad rem erſten Anfalle noch entfamen, gezwungen wurden, fich in die Piroguen zu werfen." nächte Pirogue, die mit Verwundeten angefüllet war, wurde. durch eine Canonenkuge Grund geſchoſſen. Da die drey Piroguen, welche an die Pinaffe Hinan gekommen wa fahen, daß den übrigen ihr Vorhaben fehl gefchlagen war: fo erfühneten fie ſich nicht, woas zu unternehmen, und fuhren unter den Boegſpriet des Amfterdam. Das Volk den beyden übrigen Schiffen aber, welches den Laͤrur hoͤrete, und einen Theil von ber Lindl nung vernahm, warf fic) in die Schafuppen, und verfolgete bie Piroguen hitig. Sell ' reichten eine Davon, und machten ein großes Feuer auf dieſelbe. Hernach Tiefen fie W Wurth durch fo graufame Säbelhiebe aus, daß nur eine geringe Anzahl von den Meine gen davon kam. Man tödtete noch) viele von ihnen im Waffer. Diele Einwohner, well diefes Schaufpiel am Ufer mit anfahen, fehickten ihren $euten dreyzehn große bewafftld Piroguen zu Hilfe. Allein, das Feuer aus dem Geſchuͤtze fihrestere fie ab, näher. fommen 7). i Erſchreckliche Die Holländer, die von dem Streite ermuͤdet waren, kehreten auf den Amſterda Grauſamkei⸗ zuruͤck, nachdem fie noch einige Gefangene gemachet hatten. Ihre Betrübnif war ihtl seh, Erftaunen gleich, da fie fahen, daß das Verdeck mir den Seichnamen fo wohl ihrer Michi der als ihrer Feinde bedeckt war. Einen armen Schiffsjungen , der nicht über zehn OR eilf Jahr alt war, hatte man mit dreyzehn Dolchftichen durchbohret. Dieſe Graufaml erregte bey ihnen einen folchen Abfcheu und Ummillen, daß fie die Gefangenen , welche mitgebracht hatten, fo gleich mit Dolchen durchftachen. Doch hatten fie bereits fo viel # ihnen heraus gebracht, daß fie den Hellandern von Bantam aus gefolget wären ; daß nach Jacatra gegangen wären, in der Hoffnung, fie zu überrumpeln; daß fie hernach Japara auf fie gewartet hätten, und erftlich geftern vor Cidaſo angelanget waͤren. fes war der Ausgang diefer fhändlichen Verrätherey. Die Holländer verlohren da — —— und ihr Tod wurde durch den Tod von Hundert und fünfzig Inſulanern vächet m), Sieverlafien , Da nun alle Hoffnung zur Handlung auf der Inſel Java vernichtet war, und M die Rhede von fich wegen Der geringen Anzahl der Holländer Feine andere Rache vorfegen konnte: fol Bantam. Houtmann in der Mache den Anker lichten, und anferte auf der Rhede der Inſel 4 dura, welche Java gegen Weſten liegt. Den 6ten, da man kaum in einer Tiefe von! ben Faden Anker geworfen hatte, fah man zwo Piroguen an Bord Eommen, Die Ü laͤnder unterſtunden fich nicht, in das Schiff hinein zu kommen, fondern überbracen höfliche Anerbiethungen von ihrem Fürften, ob fie fchon bereits durch Die Piroguen, DER ftändig von einem Eylande zum andern fahren, von dem Gefechte bey Eidajo Nadil erhalten hatten. Sie verfprachen auch, Erfriſchungen zu überbringen, und fich in Anſehl der Bedingungen wegen ber Handlung dem Willen ver Holländer gemöß zu erzeigem ) A.d. ꝛs Seite. n) M.d:307 Celle m) A.d.327: 328 Site nach Oſtindien. 1Buch. 1Cap. + a. . Den folgenden Tag kam eine andere Plrogue mic ache und zwanzig Mann an Bord, Soutmann. Diefe trugen einige Spezereyen an, Die zu verkaufen, und, wie fie fagten, aus einem Schif- wat, * gerettet worden wären, welches vor einem Jahre Schiffbruch gelitten hätte, S fagte or wenigftens ihr Befehlshaber, Einige von feinen Leuten aber ‚ bie man in geheim fragte, wußten von feinem Schiffe, welches an ihrer Kuͤſte verunglückt wäre. Diefes falſche Bors geben war fähig, Argwohn zu erwecken. Indeſſen unterließ man dennoch nicht, ihrem Fürften ein Geſchenk von zween Spiegeln ztı überfenden, * Madura iſt eine kleine Inſel, ihrer Geſtalt nach laͤnglicht, und liegt faſt gerade ge⸗ Inſel Nabe gen der nordoſtlichen Spitze von Großjava über, von welcher fie nur durch einen fehr engen ra. Canal getrennet wird. Sie iff überaus fruchtbar, fonderfich an Reife. Das Erdreich üft fo geil, daß man faſt in ganz Holland fein beffeves finden wird, Allein es ift fo oft mit Waſſer bededt, daß die Arbeiter und hie Ochfen, die daſelbſt pflügen, manchmal bis an die Knie darinnen waden. Diefes geſchieht auch fo gar zur Seit der Erndte.Die Unties fen, womit Diefe Inſel umgeben ift, verurfachen, daß große Schiffe daran garnicht kom⸗ men dürfen, Die Einwohner gleichen den Javanern ſowohl in ihren ſchlimmen Eigen⸗ ſchaften, als auch in ihren Kleidungen und in ihren Waffen, Die meiſten erhalten ſich von der Seeraͤuberey, die ſie mit kleinen Fahrzeugen treiben, ohne daß es ihre Nachbarn wa⸗ 9", fich ihnen zu widerſehen · denn Madne, iſt gleichſam ein gemeines Vorrathshaus von Neiße, wohin fie fic) den Zu gang nicht gern verfperren wollen 1). Den sten kam der Dolmetfcher des S cherifs, ober des Oberpriefters auf der Inſel, Der König mit dreyen Piroguen an den Amfterdam, und fragte, ob der König und der Scherif Die —— Flotte beſehen konnten ? zu gleicher Zeit überreichte er ein Geſchenk von zwoen Ziegen und Flotte abftäge einigen andern Erfrifchungen, Der hollandiſche Sootsmann, der noch an einigen Wunden teil, übel auf war, die er im Gefechte bey Eidajo empfangen hatte, Eonnte diefen Indianer nicht anfehen, one zur Rache gereizet zu werden, Wan mußte ſo gar Gewalt brauchen, Damit man ihn abhielt, daß er demfelben nicht mit einem Bajonnette die Kehle abſchnitt. Diefer Unftend und andere Betrachtungen bewogen den Hauptmann, in das Verlangen des Dol⸗ metfchers nur unter der Bedingung zu willigen, daß niemand weder in den Amfterdam, als deffen Volk zu fehr vermindert tar, noch in die Pinaffe, fordern nur in: den Moriz fommen follte, Er überbrachte diefe Antwort feinen Herren, die fich bereits mit verſchie⸗ denen Piroguen in die See begeben hatten, Sie giengen aber Dennoch, weil er fich entwe⸗ E der nicht vecht ausgedrückt hatte, oder weil es eine abgeredete Sache war 0), gerade auf den Amfterdam 108. Eine von denen Piroguen, die vielmehr den Namen einer Zufte ver= —— hatte ein Verdeck und drey ſehr dichte Reihen Mannſchaft, die uͤber einander aßen. Das hollaͤndiſche Schiffsvolk, welches uͤber den ſchrack, loͤſete drey Eanonen, Ar Anblick einer fo großen Menge er: Was er ihm —E ber dieſen unvermutheten Knall fielen alle Indianer auf und feinen der Pirogue des Röniges wie tode darnieder, Das Volk auf den übrigen Schiffen, welches Leuten koſtet. Biefes für bie Sofung zu einem Gefechte annahm, warf fich fogleich in die Schaluppen, und Aberfieldie Piroguen mit ſolchem Ungeftüme, daß von ſo vielen Leuten, womit fie angefül- - waren, nur zwey und zwanzig Perfonen davon kamen. Alle die übrigen wurden ent— "weder erfchlagen, oder gefangen genommen. Unter den Todten fand man den König, der an feinem Guͤrtel ein goldenes Kleinod trug, welches mit fünf Edelgeſteinen befeger war, . ) A. d und "405 Seite, P) A. d. 406 Seite, ; et ER EG — nn nun Dig er — se ER —— 56 Reiſen der Holländer 355 { BHoutmann. 15964 ey Auflage der Sefangenen. men haben würden. Diefer Beweis ſchien für fie ſo ſtark zu fern 4), daß man ihnen Leutſelige Handlung. Inſel Lubor. ein Inſel, mit Namen Luboc, oder Kleinmadura, zwölf oder dreyzehn Seemeilen von‘ Schwaͤche des Br hollaͤndiſchen Schiffsvolks. Wecſten zu geſteuert hatten, geriethen fie in außerordentiiche Verwunderung, da und den Scherif, den beyde Armen abgehauen waren, Die beyden Körper wurden in} See geworfen. pP) mn nid ro Ag 4 Nachdem man die Gefangenen an Bord geſuͤhret hatte, befragte man jeglichen befonderei: Einige geftunden, daß ihre Abficht gewefen wäre, das Schiff anzugre wenn fich eine bequeme Gelegenheit hiezu gezeiget hätte, Allein diefes Geſtaͤndniß v verdächtig, weil es die Wirfung einer Furcht feyn Eonnte, Die übrigen verficherten, ® fie nicht allein diefe Abſicht gar nicht geheget hatten, fondern Daß man auch dieſes nicht! mal argmohnen Fönnte, weil fie.in dieſem Falle nicht ihre Weiber und Kinder mirgen! geben ſchenkte, ausgenommen dem Dolmetfcher, der ein junger Menfch von zwanzig J ven war. Er fihien über das Unglück, wozu er Gelegenheit gegeben hatte, über die mal betrübt zu ſeyn. Er weinete bitterlich, Der königliche Prinz, der ein Kind von fechs d fieben Jahren, und von einer außerordentlichen Schönheit war, vergoß ebenfalls eilt Strom. von Thränen, Weil diefer junge Prinz bemerket hatte, daß Houtmann in gl ferm Anfehen ftund ‚als die übrigen, und daß man ihn den Oberhauptntann nennete : warf er fich ihm zu Füßen, und bath um das Leben des Dolmetſchers. Er that diefes folcher Anftändigkeie, Ehrerbiethung und Vernunft, daß alle Holländer darüber in V wunderung geriethen , fich mit ihm vereinigten, und dasjenige, warum er bach, zu erh ten ſucheten. Nachdem man einige Erfriſchungen unter diefe Ungluͤcklichen ausgerhel hatte; fo schickte man fie in ihren Piroguen zurück, ausgenommen ziveene junge Knabl die man zum Dienfte des Schiffes zurück behielt 1). , Li Diefe Begebenheit nöthigte Die Holländer, noch einmal ihren Dre zu verändern. M ten des Chriftmonats giengen fie wiederum unter Segel, und anferten unter einer £leill! va, in fechs Graben, zehn Minuten, Der König von Japara, der diefes Eyland ul feine Staaten zählete, hatte vor drey Jahren ungefähr fünf hundere Mann dahin ab ſchickt, um fie zu bevölfern. Dieſe ftunden unter der Anführung eines Heren an fei Hofe. Der Boden daſelbſt war vortrefflich, und wurde noch beffer durch die forgfäl Anbauung deflelben, Man fand dafelbft Reif, Geflügel und Vieh im Ueberfluffe, der oftlichen Spige zeigeten fich eine Eleine Kirche und eine große Menge von Cocosl men. Diefen Theil der Inſel hatten die Einwohner zu ihrem Aufenthalte erwaͤhlet u As man bafelbft anlangete, fah man zwey und zwanzig Mann am Ufer fpagieren gehll Eine Schaluppe, die man zu ihnen abfchickte, vertaufchte etwas Eifen und Bley fuͤr H ner und Fruͤche. | Die Holländer hätten gern gefehen, wenn fie eine bequeme Rhede gefunden hoͤ mo fie eines von ihren Schiffen hätten laſſen fönnen. Das Schiffsvolk war fo fm daß fie nicht mehr hoffeten, daß es für vier Schiffe zureichen würde, Es waren nnd vier und neunzig Mann übrig, die eheils gefund, theils Frank, hinkend und verftüm® waren, Nachdem fie aber-ihren Weg bis den 2sften fortgefeget, und beftändig 9 ie g) A.d. 407 u. f. Seite. , fie, da die zwanzig Perfonen, die gerettet mul 2 nothwendig nur. Mannsperfonen jeyn konnten ) Es feheint Hier, daß die That der Holländer Weiber und Kinder ermordet haben, a, dF eine von den allergrauſamſten geweſen ift, und daß 407 Seite. nn A nach Oſtindien. 1 Buch, I Cap. — wiederum im Angeſichte der Inſel Luboc befanden, von welcher fie ſich ſehr weit enffernet Boutmann · zu ſeyn glaubten, Sie ſchrieben dieſen Irrthum den weſtlichen und nordweſtlichen Win- 1597. den und der Gewalt der Ströme SU, wider die fie beſtaͤndig zu ſtreiten hatten 7). Man ſah ſich genoͤthiget, noch einmal an der Küfte dieſer Inſel zu ankern. ohann Mullenaar, einer von den vornehmſten Befehlshabern auf der Flotte, Einer von ih⸗ farb plögtich, Aus den bauen lecken, womit er bedeciet war; aus feinen Haaren, Die ven — ihm auf dem Kopfe ausgiengen; und aus dem Gebluͤte, das ihm haͤufig in die Kehle trat, at ba itheilete man, daß er vergiftet ſeyn müßte, Die Wundärzte befichtigten ihr, und bes 9 Fräftigten diefen Argwohn. Ein ſolcher Zufali ſetzete das ganze Schiffsvolt in fo große Veftürzung, daß Diejenigen, die darauf gedrungen hatten, daß man nach den moluckiſchen Inſeln gehen ſollte, nunmehr ſchrien, daß es Zeit wäre, nach Holland zurück zu kehren. Indeſſen beſchuldigte man den Oberhauptmann eines fo graufamen Verbrechens ‚ und fein ‚eigenes Schiffsvolk legte ihn in Feffen u). Man erinnerte ſich, daß fih Mullenaar und er, Die ganze Reiſe uͤber beftändig gezanfet, und fo gar gefchlagen hatten ; daß fie ein- ander mit den Bajonnetten gedroher hatten ; endlich, daß Hourmann fo unvorfichtig ge- handelt, und gefagt hatte, er fähe wohl, daß ihn Mullenaar niemals zufrieden laſſen wuͤr⸗ de, und daß er kein anderes Mittel mehr wuͤßte, ſich Ruhe zu verſchaffen, als Gift, Une geachtet fo ftarfer Bermuthungen wurde er in vollem Schiffsrathe losgefprochen x). io Soffs ¶ JM eben dieſem Schiffsrathe erwog man den Zuftand des Amfterdams, der überall ———— aͤck war, und faſſete den Entſchluß, ihn zu verlaſſen. Den ıften Jenner 1597 richtete man Yen ehe con Diefes ins Werk, Das gefammte Schiffsvolt befchäfftigte fich eilf Tage lang mit Ausla⸗ jhren Syif- dung der Waaren, und Abnehmung des Takelwerks, welches unter die übrigen Schiffe ver- fen, theilet wurde, Indem das Schiff im Feuer ſtund, fuhren die Einwohner der Inſel Luboc in ihren Piroguen hinan, und zogen eg auf eine Sandbanf, um das Eiſenwerk davon zu er: halten, Sie brachten einige Erfeifchungen auf die Flotte, als ein Zeichen der Erkenntlich⸗ feit für die Freyheit, die man ihnen gelaffen hatte, das übrige von dem Schiffe zufammen zu ſuchen. Die beyden jungen Indianer, Die man auf der KRüfte von Madura gefangen genommen hatte, macheten ſich dieſe Gelegenheit zu Nuge, wıd enttame durch Schwim⸗ men. Den 12ten lichtete man den Anker, in der Abſicht, an der ofklichen Spige der Inſel Java zu anfern, und Dafelbft Lebensmitiel zur Ruͤckreiſe einzunehmen. Den ıgten erblickte man den feuerfpeyenden Berg über Panarman, ver einen fehr dicken Rauch) ausftößt, Man fah noch einen andern Berg, den die Portugiefen Sierra da Pagoda nennen, an deſſen Fuße eine £leine Stadt, mit Namen Pacadra, liegt. An eben diefem Tage liefen die Holländer in die Meerenge yon Balambuan ein, die gegen Süden die Inſel Bali, Belagerung und gegen Welten die Inſel Java liegen- bat, Sie ruͤckten bis ins Angeficht der Stadt yon Balanı- gleiches Namens fort, Einige Inſulaner, die in zwoen Piroguen an den Moriz binan buan. gefahren waren, erzäbleten, dag Balambuan jeso von einer javanifchen Flotte belagert würde, auf welcher ſich nicht weniger, als acht taufend Mann befinden follten; der Hunger verurſachte den Feinden mehr Defchwerlichkeit, als die feindlichen Waffen; und drey * By trugieſi⸗ SI Ud. 408 Seite. 2) And. 410 Seite. A. d. 409 Seite, x) Eb. daſ. u. f. S— ) U d. ar Seite, 9 Feuerfpeyen: _ der Berg, Allgem Reiſebeſchr. VII Band. | Po ern er NR ——— — er — ——— — Houtmann. „1597. Ein König, niges, ein fehr bejahrter Fuͤrſt, der gezwungen worden wäre, fich in das Innere ber J der über hun⸗ zu wenden, bedauerte ſehr, daß er ſich des Vergnuͤgens beraubet ſehen müßte, die Hell Sa u. Haie der zu empfangen, indem er vor zehn Fahren die Freude gehabt hätte, mit einem SH Jahre alt iſt. Inſel Bali. Zween Hol⸗ Under folgen bewaffnet waren, woran große rothe und weiße Quaſten hingen, Als er die hollaͤndiſe k einem Herrn aus der Inſel. 58 Reiſen der Hollander tugieſiſche Feuerwerker, auf welche ſie ihre vornehmſte Hoffnung geſetzet haͤtten , baren! gegen fie erklaͤret, daß fie Feine längere Gegenwehr thun Fönnten. Die Holländer ent ten in ber That eine große Anzahl Segel in einem Meerbufen an der Kuͤſte von Bali. ei maßen aber der Erzählung von dieſer Belagerung fo wenig Glauben bey, daß fie fich de mehr feſt einbildeten, es wäre Diefes eine Sijt, wodurch man fie bintergehen wollte y), W diefe Menge von Piroguen beftündeaus der ganzen javanifchen Macht, Die ſich verfam ' hätte, um fie anzugreifen, und ihnen den Weg zu fperren, Sn diefer Beſorgniß väter fie fich zum Streite; fie warfen aber doch an der Kuͤſte, eine Seemeile weit von der Su Anker, Ein Edelmann des Sandes, der an Bord Fam, verficherte fie gleichwohl, daß! Nachricht von der Belagerung gegründet wäre. Er fagte zu ihnen, der, Vater des" welches wie die ihrigen geftaltet gemefen wäre, eine genaue Freundfchaft aufzurichten. urtheileten, diefer Fonigliche Greis koͤnnte wohl derjenige feyn, von welchem Thomas Cl diſch in feiner Reifebefchreibung redet, und dem derfelbe über, hundert und funfzig Jah beyleget 2). Den zsften erfuhren fie, wenn fie ein wenig weiter fortrückten, fo wuͤrden fie eit Fluß finden, wo Lebensmittel im Ueberfluſſe zu haben wären. Die Begierde, fich dan zu einer langen Schiffahrt zulänglic) zu verſehen, bewog fie, fogleich den Anker zu licht, Sie entdeckten den Fluß : allein die Einfahrt war fo feichte, daß Faum leere Schaluppe dafelbft fortfommen fonnten. An dem Fluſſe ſah man ein Dorf von etwan fechzig Haͤuſet wo die Einwohner beſchaͤfftiget waren, cattunene Kleider bunt zu färben, und verſchiede Zeuge zu weben, welche fie in die benachbarten Inſeln verſchickten. Sie waren ſaubel gekleidet, als alle uͤbrigen Eylaͤnder. Einige von ihnen kamen an Bord, und th Handlungsvorſchlaͤge. Weil ſie aber nicht im Stande waren, ihnen alle Lebensmittel verſchaffen, bie fie noͤthig hatten: fo gieng man den 27ften zu Mitternacht wiederum um Segel, und anferte an der Kuͤſte einer kleinen abgefonderten Inſel. Den folgenden Tag ſahen fie, daß es die Jufel Bali war. Einige Einwohner MT herten fich in einer Pirogue, fragten im Namen des KRöniges, woher die Slotte fame, WE verlangten, daß fie die Antwort der Holländer aufgefchrieben überbringen dürften. 7 erlaubte ihnen, einen Griffel und ein Cocosblatt zunehmen, Darauf fehrieben fie nad) ih! Art: die Flotte kaͤme aus Holland, und die Befehlshaber thäten Vorſchlaͤge zu einer chf en und friedlichen Handlung mit den Unterthanen des Königes, Es verftrichen ein! Tage; indeffen fuhren verſchlebene Matroſen ans Ufer, und fahen eine große Menge J fulaner, welche von einem Markte zu kommen fehienen. Einige trugen Eiwaaren, bel gefauft hatten, und andere trieben verfehiedene Thiere vor fi her. Einige waren zu Pl de. Darunter aber fah man einen, der in einer Art von einer Sänfte von vier Leibeigel⸗ gesragen twurde, und zwanzig Mann vor fich hergeben hatte, die mit langen Wurfſpieße Matroſen zu Öefichte bekam: fo überfihickte er ihnen etwas von Früchten, und ließ fie" en, daß fie ziveen von ihnen erlauben möchten, ihn zu folgen. Sie willigten darein ul der Bedingung, daß er auch zween von feinen Leuten als Geifel zuruͤck laſſen ſollte. 3) Auf der 413 ©, 2) Eb. daf — — {DAS LXLAXD BATY Hp oder KLEIN Java. I DA Annnmn DEZ Wirren 5) A.d. 47 uf.S, Straße ren Ballabuan TAXI h N 1 V z,2680 xx sh ai ——— nach Oſtindien. I Bach, Icap. — | | Nachdem die Flotte den folgenden Tag ein wenig weiter gegen Norden su gerückt war: —* m, fihichte Hourmann die beyden Indianer ans Sand, und gab ihnen einen —— eibeigenen mit, welcher Befehl erhielt, die beyden Matrofen nurück zu bringen. "Als —* Sie werden der Here feine behden Inſulaner anfjmmen fa: fo weigerte er fich, die Holland 8 sar, zuriick beat: gen zu laffen, und behielt auch den Seibeigenen zuruͤck, unter dem Vorwande die Hirte ten. > ätten ihren Ort geändert, und befäuden fich niche mehr in dem Beʒirke feiner Gerichts arkeit. Indeſſen erhielt einer yon pen beyden Matroſen duch inftändiges Bitten die Er⸗ laubniß, doß er an Bord gehen dürfte, Daſelbſt erzählete er, daß fein Mitgefangener und der portugieſiſche Seibeigene an den König in die Stadt Bali abgeſchickt worden wã· ren. Nicht lange hernach erhiefe man einen Brief von ihnen, worinnen fie die gute Auf⸗ nahıne, bie fie bey dem Könige gefunden hätten, fehr ruͤhmeten; aber zu beforgen ſchienen, dieſer Fuͤrſt möchte nich geneigt ſeyn, fie los zu laffen, , : Mon entfchloß fi), um dieſe beyden Perfonen wieder zu bekommen, ihm zwanzig n Sammiet, vothe Ölaseoraflen, Criftalgläfer, Eleine Spiegel, und andere \ i urch dieſe Großmuth turde er dermaßen geruͤhret, daß er nicht nur den Matroſen und den £eibeigenen zurict fehickte; ſondern auch) der Flotte ein Geſchenk von vier fetten " 2. g, frauen herge⸗ Schreeinen überbringen, und ihr affes anbiethen ließ, was in fei- gener, ‚ner Mache ftünde, Man machte nunm ehr weiter Feine Schwierigkeit, in eine große Bay, Namens Padam, einzulaufen. Hier erfuhren fie von den, Einwohnern, daß fie vor achtzehn Jahren andere Fremde, fait in eben der Kleidung, wie die Holländer, gefehen hät- sen; dieſe hätten einen Stri in fechs oder fieben Theile zerfihnitten, und wären fo ge⸗ | ſchickt geweſen, diefelhen wieder zuſammen zu fügen. Man urtheilete, daß Diefes vielleicht der Ritter, Franz Drake, mit feinen Englandern gewefen feyn Fönnte 2). er gte des Hornungs war ein angenehmer Tag, weil der König von Bali den Der Köoͤnig Holländern die Ehre erwies, Ä ſich ans Ufer zu begeben, “Er faß auf einem Wagen, deffen —— die Bau und Ausarbeitung fie berunderten r und welcher von zween Buͤffeln mit koſtbarem Geſchirre gezogen wurde, Seine Leibwache zog vor ihm her, und war mit fangen Wurf- fpießen und Pfeifen mie dergoldeten Spigen bewaffnet. Er fihien zu wünfihen, daß man ihm zu Ehren das Geſchuͤtz losbrennen moͤchte. Dieſes Vergnuͤgen wurde ihm ſogleich gewaͤhret. Den folgende n Tag lief er verſchiedene Fäffer mic friſchem Wafler auf die Flot⸗ — | te bringen, y Diefer Fuͤrſt iſt mächtig, und wird Yon feinen Unterthanen fehr gefürchtet. Sein Hof war weit prächtiger, als der Hof des Statthalters in Bantam, Die Day Padam, wo die drey Schiffe vor Anker lagen, hätte ven Namen Baya Formoſa mit Recht fuͤh⸗ ten koͤnnen, fo wohl wegen ber ſchoͤnen Ausſicht als auch wegen der vielen Erfriſchungen, die man daſelbſt antrifft Sie liegt in einer ſuͤblichen Breite von acht Graden, drey und dreyßig Minuten. Die ganze Inſel fehien den Holländern das angenehmſte Sand zu ſeyn, ö | welches fie den ganzen Lauf ihrer Schiffahrt über gefehen hatten. - Sie nenneten fie „Jung { Holland; und die Degierde, die fie Hatten, fie zu befehen, gab ihnen Zeit, folgende An⸗ | merfungen zu machen 5). Die Inſel Bali liegt gegen Dften von Großjava, Meilen im Umfange, und bat ungefähr zwoͤlf deutfche . » Sageder in Die nordliche Küfte iſt bergicht. Gegen Süden —— * ein gef Bali. 5 | ; it in die See hinei r iche Vorge- Deren Be- } ſehr Hohes Vorgebirge, welches fehr weit in die See re geht. Das nordlich sur — ————— A416 Seite, 5) A.d. 4 u. f.S. en ⏑ — —⏑ —— Bar er — Jung — — —— — —ñ er —e — — ——— a Er Ir — „Win mohnpeiten. aufgeſtoßen ift. Ihre Kleidung iſt eben fo befchaffen, wie die Kleidung der Zand bringt. lerhand Thiere, als Ochſen, Büffel, Ziegen, Schweine, und auch Pferde, welcher 60 | Reifen der Holländer Eu Houtmann. birge befindet fich in der ſuͤdlichen Breite von acht und einem halben Grade. Afle ® | 1597. der Inſel find außerordentlich ſtark bewohnet. In der Hauprftadt , die ebenfalls den ‚men Dali führet, ſieht man einen fo wohl geraumen, ‘als prächtigen Pallaſt, wo DET nig ordentlich Hof halt, Man findet aber auch noch andere mehr in verfchiedenen che der Inſel. 4 Einwohner, Die Einwohner find ſchwarz, und die meiſten haben krauſes Haar. Ihre Neil und ihre Ge-ift Goͤzendienſt. Den Tag über bethen fie die erſte Sache an, die ihnen des MM und, mit diefen fommen fie aud) darinnen überein, daß fie feinen Bart haben. fen ſich denfelben mit gewiſſen Werkzeugen, Die dazu erfunden worden find, aus, MI einzigen Abficht, ihren Weibern zu gefallen: denn diefe nennen fie Bocke, wenn fil ſelben mit einem Barte fehen. Ein Mann hat bier mehrere Weiber; und diefes iſt der Berfaffer glauber, die Urſache, weswegen die Inſel fo ſtark bevölkert iſt. Ob fiel eine Menge Menfchen in die Leibeigenſchaft verfaufen: fo erſtrecket fich doch die A der Einwohner über fechs Hundert taufend. Männer und Weiber halten es für einen un gänglichen nothwendigen Wohlſtand, daß fie nieder Fauern, wenn fie ihr Waffer.ab gen wollen. Sie vergleichen diejenigen mit Hunden, welche diefen Gebrauch unter und nennen ſie auch Hunde. Ihre gemeinſte Befchäfftigung ift, daß fie das Sand ba und Zeuge und Tücher wirken. Bas diegn Die nfel träge fehr viel Baumwolle, und außerdem wird auch aus Samt fel hervor: und ben übrigen benachbarten Städten, viel davon eingeführe. Man finder daſelbſt der Berfafler anmerket, fo Elein find, als die franzöfifchen, und kaum einen gervafl Reuter fragen Fonnen. Weil wenige davon aus der Inſel verführet werden: ſo verme fie ſich dafelbft fehr ſtark. Die gemeinen $eute find indeffen die einzigen, die fich derſe bedienen, und darauf von einem Dorfe zum andern reuten, Große Herren find gell fi) von Seibeigenen tragen, ober auf einem Wagen fortziehen zu laſſen. Ob ſchon Inſel eine außerordentliche Menge Reif hervorbringe: fogeftatter der König dennoch denfelben auswärts zu verfaufen. Was übrig bleibt, und nicht verzehret wird, das! jährlich in die Zeftungen gebracht, die auf den Gipfeln der Berge liegen, und dafelbft #F fältig auf folche Zeiten aufgehoben, wenn etwan unfruchtbare Jahre oder Kriege, Ueberſchwemmungen einfallen follten. Federvieh, als Hühner, Gänfe, Enten, PIE Turteltauben, findet man dafelbft nicht weniger im Ueberfluffe, Die gemeinften Frik find Cocosnuͤſſe und Citronen, womit die Gehölze, und die mwildeften Gegenden angel! find. Der Berfaffer ruͤhmet eine Frucht, in dee Größe einer Birne, die mit einer S le umgeben ift, welche der Kaſtanienſchale ziemlich gleich kommt, aber nicht fo ſtach iſt. Der Kern ift weiß, bat einen angenehmen Geſchmack, und iſt gut wider den SA bock. Man kann fie ſowohl in Satz, als in Zucer einmachen, und aufbehalten. man fie in Waſſer, daß ſich das Salzwaſſer Herausziehe: fo verlichren fie den Gefchffl des Salzes, und nehmen ihre natürliche Cüßigfeit wiederum an. Man ſchaͤtzet uch eine andere Frucht Boch, Die an der Erde wächft, und die Größe einer Nuß bat, 2 Holländer fanden nicht, daß die. Inſel Spezereyen hervorbraͤchte, außer Singwer. % gegen hat fie allerhand Apothekerwaaren, als Balgant, Doringui, Canjor, Hard nach Oſtindien. 1Buch. Cap. — und verſchiedene andere, "Das Meer, welches ſie umgiebt, iſt überaus ſiſchreich, und ug die Geräffer im Sartdeigleichfalts, Bey allen dieſen Bortgeilen treiben die Einwohner den· 1597. Noch wenig Hanklungzur See. Sie laffen es dabey bewenden / daß ſſie in ihren Eleinen — ivoguen / baummollene Tücher und Zeuge an die Küften von Java verführen. — Dieſe Inſel iſt eine gemeine Rhede, und ein vortrefflicher Erfriſchungsplatz für pe Schiffe ‚die nach den molukkiſchen Inſeln nach Bande, und nach Mecaffer, geben. Man finder daſeibſt zuwelen Ehinefen, die ihre Sabe und ihr Porcellan, fir Cattun — vertauſchen. "Die kleinen Cayas gelten daſelbſt nicht; ſondern man nimme nur die großen, — wovon ſechs tauſend ein Stück yon Achten ausmachen. Enras, Man verficherte die Holländer, daß unter den verſchiedenen Metaken, welche die Inſel hervorbringt, Gold und Kupfer die gemeinſten wären, - Allein der König erlaubet nicht, ‚einäufchlagen, Ein jeder kann davon urtheilen, was.er will. Indeſſen fahen die: jenigen, die Erlaubniß ee ſich in dem £öniglichen Pallafte umzufehen, verfchiedene ' J goldene, oder dergoldete Gefäße, die ſo gar noch Eoftbarer waren, als fie an irgend einem andern indianifchen Hofe gefehen hatten; wiewohl der Statthalter in Bantam ebenfalls viel dergleichen hatte, Die groͤßten Herren des Hofes veden mit dem Könige, nur mie gefaltenen Händen, Chrerbie— Die Regierungsfachen uͤberlaͤßt er feinem Oberſtatthalter, der den Namen Quillor führer, ig Und unter welchen verfchiedene andere Herren, in ihren befondern Abtbeilungen , die Ne- den König. gierungsfachen verwalten, In allen Theilen dieſes kleinen Staates findet man eine be⸗ wundernswuͤrdige Einigkeit, “Ein Aufruͤhrer wuͤrde fogleich von allen übrigen angegriffen meiden, und feine getingſte Strafe würde die Sandeswerweifung ſeyn. Vor nicht mehr als zehn oder zwölf Jaheen haste ſich ein Prin; von koniglichem Geblüte wider das Seben des Königes verſchworen Sein Unternehmen wurde encbectet, Er und feine Miefehul: digen wurden zum Tode dverdammet. Der König wurde aber von Mitleiden gerührer, und verwandelte die Todesftra fe in die Berweifung auf eine wüfte Inſel, wohin fie auch alle abgeführer wurden, Diefe Fnfel liege gegen Suͤdoſten von Dali, und führet den Namen Pulo Roffs, Wie die In— welches cine wuͤſte Inſe hebeuter, Sie baueten diefelbe an, und nach wenig Jahren hat: IE ——— : ten fie das Sand mit allerhand Arten von Viehe angefüllet. In der Religion waren fie DV) — don den Einwohnern in Bat nicht unterfkhieden. Sie hatten aber die Gewohnheit ange: Si. Weiber nommen, Die in verfchiedenen andern indianifchen $ändern eingeführet iſt, daß fich die Iaffen fich mit Weiber eine Ehre daraus macheten, ſich nach dem Tode ihrer Männer, auf eben dem ihren "Drän- Scheiterhaufen mit zu derbrennen, Man glaubet, wie der Berfaffer anmerker daß der Hein verbren: Urfprung diefer graufamen Gewohnheit aus einem gewiffen Königreiche herrühre, wo die TM- Weiber, die ihrer Männer überdrüßig find, fein Bedenken tragen, fie mit Gifte zu vergeben. Indem die Holländer in der Bay von Padam waren, erfuhren fie, daß an zu Pulo Roſſa, den Seichnam eines Yon den vornehmſten Inſulanern verbrennen würde, und daß ſich verſchiedene Weiber freywillig eben diefem Schickſale unterworfen hat⸗ en, Man bath fie, diefem Schaufpiele mit beyzumohnen. Weil fie fich aber feinen an- dern, als einen fuͤrchterlichen Begriff davon machen Fonnten: jo verfpareten fie ihre Neu- gierde auf nicht fo traurige Gegenftände c), — H3 Den c) A. d. 421, 422 Seite, — — ———— — J ki — — — 2 f} eat bensmitteln verſorgte: fo gieng man endlich den 26ften des Hormmgs wiederum urite 3 62 - Reifen der Hollaͤnder | Soutmann. Den aoften war ein Theil von dem Schiffsvolke ans Land geſtiegen. Fe 397, fenaus dem Mjoris, der eine mic Namen mantel Rodemburg, von Amſtert Zween Perandere Jacob Claſſen, von Delft, giengen in das Eyland Dineimäres, und 7 Bootsknechte veten fich gegen ihre Mitgefellen von weitem: mern fie allzulange außen bleiben wuͤ ah laufen weg. ſo wuͤrde es vergebens ſeyn, auf fie zu warten, Den folgenden Tag ließen fie ihre der abforbern: man wollte ihnen aber.diefelben nicht abfolgen laſſen. Weil fie num dl Entſchluß gefaffer hatten , ohne eine Urfache zu. Befchwerden zu haben, und weil alle wohner einſtimmig den Dre ihres Yufenthalts verbehleten: ſo konnte man-ficher glau daß fie vielleicht durch die Annehmlichkeiten eines fo ſchoͤnen Aufenthalts, und auch M durd) die Siebfofungen einiger Weiber auf der Infel dazu verleitet worden wären. Zuſtand der Nachdem man drey Wochen damit zugebracht Hatte, daß man ſich mit friſch un gel, nach dem Borgebirge der guten Hoffnung zu, gegen Suͤden von Java. ; Schiffsvolk, welches bey der Abfahrt aus Holland, an der Zahl zwey hundert und M und vierzig Mann ausgemacht hatte, war nunmehr bis auf neun und achtzig geſchmolzen und von vier Schiffen waren nur dreye noch übrig, die auch in fo ſchlechtem Zuftande ven, daß man allerdings Urfache hatte, wegen einer fo gefährlichen und beſchwerlich Reife in Furcht zu ſtehen. Außer den neun und achtzig Holländern hatte man noch andere Perſonen, die man auf dem Wege gefangen, oder eingenommen hatte. waren zween Neger aus Madagaſcar, ein Chineſe, zween Malabaren, ein junger H be, der vorgab, daß er zu Malacca geboren wäre; ein anderer von acht oder neun J ren aus Joartam, auf der Inſel Java; und der Lootsmann Abdul, der geneigt zul ſchien, dem Gluͤcke der Holländer bis in ihr Vaterland zu folgen, wo eg ihn an Beſch tigungen nicht mangeln konnte, worinnen man ſeiner Gefhicklichkeit benoͤthigt war. Streit zwi⸗ Man richtete ſeine Gedanken nunmehr nur auf die Ruͤckreiſe, und auf die Nothm —— * Se digkeit, der Gefellfehaft von den Verrichtungen auf diefer Reife Rechenfchaft abzulegen. ——— ſich nun deswegen alle Befehlshaber auf den Hollande verſammelt hatten: ſo erh ſich heftige Streitigkeiten zwiſchen ihnen wegen der Aufführung, die man vor Ban beobachtet hatte e). Die Factore rückten den Haupfleuten und den Sootsmönnern f daß fie von ihnen der Gefahr ausgefeget gelaffen worden wären, Die ihnen in der Fall gedrohet hätte; und daß fie nur ihrer Furcht Gehör gegeben, und fic) zurück gezogen sen. Die Hauptleute befchuldigten hingegen die Factore, daß fiedurd) eine falfchye Boll tigkeit, und übel angebrachte Behutfamkeir ermangelt hätten, bie Sabung an Pfeffer HIT werkſtelligen, ob fie fehon in einen guten Hafen, und in die zu folcher Handlung al quemfte Stadt gebracht worden wären, Diefer Streit gieng hernach noch) mehr als mal von neuem an, fo lange die Fahre dauerte, | Sie faufen Diefe war übrigens fehr glücklich Bis in den Terel, Hier wurden fie von eine in den Texel heftigen Sturme überfallen, daß das Volk auf dem Hollande ſich gezwungen ſah, F eit, Maſt zu kappen. Endlich langeten fie den ızten Auguft in dem Hafen von Amſterdam an. aus Indien. “) A. d. 429 Seite, : e) A. d. 421 Seite, ? fi . v nach Oſtindien. T Buch, II Cap. 63 RE i ri AH AR He HR AR An BE He Lrid it ay id Ka Wu Das IT Capitel. Zweyte Reiſe der Hollaͤnder nach Oſtindien. Der 1 Abſchnitt. Reiſe des Jacob Cornelius van Neck und Wybrand van Warwick. Bewegungsgruͤnde zu dieſer Reiſe. M \ Dan led. Nan ruͤſtet er erhaͤlt Handlungsfre heit. Portugleſen eine Flotte aus. Inſel Cirue oder f 5 5 gsfrey Moritzinſel: machen den Einwohnern Verdruß. Die Schif 1598. Zuftand derfelben. Ihre Veſchreibung. fe ce fih. ont vom Teufel befeften. fie trägt. Ihre Thiere, Der AdiniralEmme Holländer kommen had Banda. Stadt Vera. nah Dantam; wird für einen Feind angefehen, . Sraufaner Krieg. Wuth der Ueberwinder. Abduls gute Dienſte Bortheilhafter Handel, rſtes Waarenfager der Holländer. Ruͤckrei⸗ Rückkehr des Admirals nad) Holland, Mare fe zweyer Schiffe. Warwick handele zu Am— wick bleibt zuruͤck. Unvorſichtigkeit der Hollän- boina; ſchiffet nach Termate. Mistranen des der. Ihre Streitigfeit mic, dem Könige von Küniges, Handlung und Preis der Maaren. Maduraz Diefer ſaht viele gefangen nehmen, Neubegierde des: Königes, Seine Beſchaffen⸗ Vergebliche Unterhandlung. Die hollaͤndiſchen heit Tapferkeit und Grauſamkeit; Eriegerifche Gefangenen werden übel Schalten. Werfuch, und gottesfürchtige Neigung. Seine Hofftatt. fie zu befreyen, Läufe ſchlecht ab. Niederlage Kiopffechter, Beſchuldigung wider die Party: der Holländer, Der Admiral will gern Friede; giefen, Inſel Oba. Nückreife nach Bantam; ſchiffet nach den Molucken. Empfang dafelbft;. nach Europa. Inſel Afcenfion. iefe zweyte Unternehmung, welche gleich nach Houtmanns Zuruͤckkunft geſchah, iſt Benny: $ als eine natürliche Solge von der erſten anzufehen, wicht nur, weil man ſich eben gründe zu dies derfelbigen Steuerfeute bedienete, uno infonberheit des Öuzuraters Abdul ; wel fer Reife, chen die Holländer in dieſer Abſicht von Java gehohlet hatten, ſondern hauptſachlich auch deswegen, weil man fie für nothwendig hielt, um das bey der vorigen Reife empfundene Unglück wieder gut zu machen, Eje verdienet alfo ben Pas, den wir ihr einraͤumen, auf alle Weiſe; und dieß um fo vielmehr, weil ein aufmerkfaner $efer begierig feyn wird rim vernehmen, auf was für Weiſe die Holländer ihre Handlung nad) Bantam wieder zu Stan⸗ de gebracht haben, | . Die Wichtigkeit dieſer Sache bewog die Bewindhebber oder V gnie, auf eine weit anſehnlichere Schiffsrůſtung als Die vorige war, zu gedenken. Die eine zahlreiche Zahl der Schiffe wurde verdoppelt. an arbeitete den ganzen Winter uͤber an ihrer Flotte aus, Ausruͤſtung; und den ıffen May 1598 giengen fie unter dem Admirale Jacob Cornelius van Neck aus dem Teref, Man bat uns ihre Namen aufbehalten,; "das erfte, worauf E fich der Admiral ſelbſt befand, hieß der orig; das siveyte, welches Wibrand van War; wich führete, der fich nachgehends bey andern Unternehmungen unfterblichen Ruhm ertvarb, vurde Amſterdam genannt. Die übrigen Maren nach den vereinigten Provinzen See- land, Geldern, Utrecht, Frießland und Oberyſſel benenner, Die ſaͤmmtliche annſchafft belief ſich auf fünfhundere und fechzig Köpfe, ; Ihre orſteher der Compa⸗ Man rüfter re ee Fe — en re ee a — Van Neck. 159% Die Inſel Eirne oder Moritzinſel. Zuſtand dieſer Inſel. man konnte ſich allem Anſehen nach Erfriſchungen im Ueberfluſſe verſprechen. Unterdeſſ Ihre Be⸗ ſchreibung. Was fie traͤgt. nahe eben die Größe als die Cocosbäume, aber auf dem Gipfel befindet ſich ein grob Holz ift meiftentheils entweder fo ſchwarz, als das fhönfte Ebenholz, oder ungemein ger 64 S Keifen der Holländer Ihre Schiffaher hatte bis in den Herbftmonat Feine andere , als nur gewohnliche V gebenheiten. Mach dieſem aber wurden fie auf der Höhe des Vorgebirges der —— nung, durch einen ſchrecklichen Sturm von einander getrennet, und fuͤnfe Davon n der Inſel Madagafcar getrieben. Sie fegelten das Borgebirge des heiligen Julians vo bey, und entdeckten den ızten eine Inſel, welche die Portugiefen bisher mit dem Nam Cirne beleget hatten, Die Holländer kannten fie nur dem Namen nah f), Sie ſchickle ſogleich zwey Boote an das Land, davon eines einen vortrefflichen Hafen entdeckte, mit innen mehr als funfjig Schiffe gegen alle Winde bedecket liegen Fonnfen, und der ee \ fes einen ſehr guten Ankergrund hatte. Gegen Abend Fam das Boot mit acht bis 1 großen Vögeln und einer Menge Eleiner zurück, Die man mit der Hand weggefangen ball Die Matrofen hatten überdiefes frifches Waſſer entdecket, das vom Gebirge herab floß, da man noch nicht wußte, daß die Anfel ganz unbewohnt war, und der Befehlshaber M gen des gefährlichen Zuftandes feiner Kranken eine Zeit. mit Ausfundfihaften verfiehl durfte, ſo fegte er den zoften einen großen Theil feiner Monnfchaft ans Land, und mad alle Anftalten, Damit er von einem plöglichen Ueberfalle nichts zu fürchten hatte. Die genden Tage ſchickte er Boote an andere Gegenden der Inſel, um die Einwohner aufzill chen, Man fand beftändig eine große Menge Vögel, die fich nicht von der Stelle rück! wenn man fie geeifen wollte. Man fah aud) eine große Menge Cocosbaͤume. An ein Orte fand man dreyhundert Pfund Wachs am Ufer liegen, worauf griechifche Buchftabf ſtunden. Nicht weit davon fah man mie Erſtaunen ein Stück von dem Ueberlaufe ein Schiffes, eine Stange von der großen Winde, und einen Maft, welches alles Ueberb ſel von einem zu Grunde gegangenen Schiffe ſeyn mußten. Allein, es war unmöglich, ein weitere Nachricht aufzutreiben, und man konnte eben fo wenig die geringfte Spuhr von® nem Menfchen antreffen. Man zweifelte daher im geringften nicht, Die Inſel müffe MT bewohnt feyn. Nachdem die Hollänser dem Himmel gedanfet haften, daß er fie in ein fo bequemen Hafen geführet hatte: fonenneten fie das Eyland, dem Prinzen von Oral zu Ehren, die Moritzinſel. Sie liege unser achtzehn Grad dreyßig Minuten Suͤderbreite, und hat nicht wenig als funfzehn Seemeilen im Umkreiſe. Die Tiefe des Meeres bey dem Eingange in Hafen, iſt ungefähr hundert Faden. Des fand ift überall, wo man nur hinſieht, hohen Bergen angefüllee, welche zwar mit qrünenden Bäumen, aber auch gar oft 17 Wolfen, und zuweilen mit einem: dicken Rauche bedecket ſind. Der Boden ift beyn⸗ alter Orten ſteinigt. Nichts deftoweniger trägt er Bäume in großer Menge, und fie ft fo dicht beyfammen, daß man auf feine Weife zwifihen ihnen durchfommen Fan. roch, oder wachsgelb. Die Holländer brachten von jeder Gattung etwas mit nad) —9 ſterdam, woſelbſt jedermann ſeine Schoͤnheit bewunderte. Sie fanden auch eine MEAN Palmbaͤume, welche der Flotte eine ſehr angenehme Erfrifchung lieferten. Ciehaben? 7 "1 Kopf, deffen Mark den runden Rüben an Weiße und Suͤßigkeit gleicht. Pr der Verfaſſer den Zuftand diefer Inſel etwas weit damals noch unbewohnet war, und daß N M Mean wird ſich nicht darüber wundern, daß fäuftig befchreißt, wenn man uͤberleget, nu I Hollande 4 — Eu MoRirz, NACHHER ISLE DE Praxen). ‚Oder die INsen Franeneie cH genannt. Hafen — zZ, — 2. Breite von 18 Graden 3o Alinuten fudlich . ; 8 a ugem. Axijroreiy aaa ve % nach Oſtindien. IBuch. II Can 65 Bey dieſem außerordentlich großen Holzvorrathe, bauete man ohne Schwierigkeit Be a ſo viele Hütten auf der Sufel, als man nur wollte, Man hielt die Luft für ſehr gut, weil 1598. ie Kranken ihre Geſundheit in weniger Zeit wieber befamen. Das Meer iſt in Diefer - Öegend dermaßen fiſchreich, daß man auf einen einigen Zug eine halbe Tonne fing. Man befam einen Nochen, davon die völlige Mannfchafe eines Schiffes zwo Mahhzeiten hielt. * Schitofröten waren fo groß, daf fechs Männer in einer Schale figen fonnten, Was die Voͤgel betrifft, fo hatten die hollaͤndiſchen Matroſen niemals fo viele Turteltauben gefe- ben, Sie fingen wohl-anderehalbhundert in. einem einigen Nachmittage. Die Reiger waren etwas wilder; fie flogen davon, wenn man auf fie los gieng, und ſetzeten ſich an⸗ faͤnglich auf hohe Bäume, hernach machten fie ſich gänzlich unſichtbar. Von Gaͤnſen ſah man wenige, hingegen eine erſtaunliche Menge grauer Papageyen. Inſonderheit bewun⸗ derte man gewiſſe Voͤgel in der Größe eines Schwanes, mit einem dicken Kopfe, und eis ner Haut darũber, in Geſtalt einer Capızinermüge.. An flast der Flügel Haben fie nur drey bis. vier Federn, gleichwie auch ihr Schwanz nur aus vier bis fünf graulichen und krauſen Federn beſteht. Ihr Fleiſch iſt bloß an der Bruſt etwas mürbe, übrigens aber dermaßen hart und zähe, daß ihnen die Holländer den Namen Walgvogels, das ift Wuͤrgevoͤgel, beylegten. Uebrigens ſchmeckten die Turteltauben ſo koͤſtlich, und waren in ſo großer Menge vorhanden, daß unſere Reiſenden dasjenige gar wohl miſſen konnten, was ihnen nicht zu Halſe wolite rwick, welcher ſeit der Trennung vom Admirale, der oberfte Befehlshaber war, ließ eine hölzerne Tafel an einem Baume aufhängen, und das Wapen von Holland, Seeland’ und Amſterdam Davein ſchneiden, nebft der Beyſchrift in portugiefifher Sprache: Chriftianos Reformados, Gleichfalls ließ er ein Stuͤck Land von etwa vier hundert Ruthen groß, umzaͤunen, und allerley Gartengewaͤchſe, Getraibe und Huͤlſenfruͤchte darein ſaen wie fie fortkommen würden, Er ließ auch) einige Hühner zu⸗ ruͤck, damit die Oſtindienfahrer allerley Erfriſchungen finden möchten g). e Erndlich gieng er wieder unter Segel, und legte den übrigen Weg gluͤcklich zuruͤck; Der Adınt- doch der Admiral war ihm zuvor gekommen, und bereits den 26ften des Winter monats nenn. nebft den übrigen drey Schiffen, auf der Rhede vor Bantam angelanget, Es iſt zu ver muthen, Die Holländer werden ſich mit dem Statthalter wieder ausgeföhnet haben, che fie ſich bey der Stade vor Anfer legten. Denn fonft hatten fie wegen ihrer Ausſchweifun⸗ gen bey der vorigen Reife, billige Unfäche, jeden Einwohner als einen Feind zu fürchten, Sie ließen den Dberfaufmann des Admirals, Cornelius van Heemskerk, ans sand: treten, um zu fehen, mie die Sachen eiwa ſtehen möchten. Sein Befehl lautete, er ſolle ſich um die Gewogenheit und Freundſchaft der Inſulaner bewerben ohne fie an das vergange⸗ ne zu erinnern, und bey dem Statthalter, oder bey dem Chapate um Erlaubniß bieten, eine ehrliche and ruhige Handlung mit den Landeseinwohnern zu errichten, - Hemskerk befand die ganze Stadt gegen fein Anbringen entrüftet, Sobald die Ein- he * wohner die Flotte erblicket hatten, hatten fie fich auch Rechnung auf neue Feinfeligkeiten —* Pu gemacht. Sieglaubeten, es ſey eben diejenige, die im abgewichenen Sabre fo großen Unfug * Ausuͤbete, und fie habe unterdeſſen nur auf dem Meere herumgeſchwaͤrmet, und Seeräube- rey fie auch fo Lange behielt, bis de France bekam. ) Ad. 451 und folg, Seite, . Ss Holländer lan föiehen ge Zeit einiges Recht über fie zu- geleget hatten, den ‚ teil ſie ihr den Namen Moriginfel bey: fie den Namen Isle Allgem. Reiſebeſchr. VII Band. u ee For HL] ee EN? NE H 66 | Reifen der Hollaͤnder Van Neck. rey getrieben. Dieſes hatten ihnen die Portugieſen in die Köpfe geſetzet; ja fie Al" 1598... noch immer fort, durch unaufhörliche Borftellungen, Mistrauen und Furcht bey den” famern zu erwecken. Hemskerk Eam alfo wieder an Bord, nachdem er fich vergeblich muͤhet hatte, feine Sandesleute zu rechtfertigen. | Der Roots: Den diefer mislichen Beſchaffenheit beſchloß man, den Abdul A), melcher auf ® mann Abdul Hauptfhiffe für Sootsmann dienete, ans fand zu ſchicken, und ihm die Beforgung DI ———— Sache, dabey man fo viele Schwierigkeiten fand, zu uͤberlaſſen. Abdul hatte die Geſt ai Geepheit lichkeit , alle feine guten Freunde in der Stadt, deren nicht wenige waren, auf die hell auf Bantam diſche Seite zu lenken; ja er brachte es in etlichen Tagen fo weit, daß der Statthalter zu handeln. fprach, den Abgeordneten von der Flotte Gehör zu ertheilen. Hiemit war ſchon ein geil gewonnen; und man hatte Urfache, zu glauben, die Höflichkeiten und Geſchenke mit gleich bey dem erften Gehöre das Ihrige thun. Die Abgeordneten wurden auch der That fehr wohl emfangen, und der Chapate, welcher des Königes Stelle ver! ließ fich ihre Erklärung ganz gut gefallen. Das Geſchenk beftund in einem vergolde Becher, einigen Stücken Sammet und’andern Seidenzeuge, ſchoͤnen Gläfern und M golderen Spiegeln. Zu gleicher Zeit überreichten fie die offenen Briefe der Generalſtack und des Prinzen Moris. Mach diefem Gepränge wurde man des Handels wegen bald nig, und man machte gleich des folgenden Tages mit fo guten Fortgange den Anfang! zu, daß alle drey Schiffe innerhalb fünf Wochen beynabe die völlige Ladung hatten 3). Vortheilhaf⸗ Unterdeſſen war es nicht vortheilhaft für fie, daß Abdul die Ankunft der übrigen fl tiger Kandel, Schiffe, und daß auf felbige noch mehrere folgen würden, ausgepfaudert hatte, Dem Erwartung fo vieler Kaufleute frieb ven Pfeffer auf einen hohen Preis, Doch die H fänder waren froh, daß ihre Sachen fo glücklich liefen, und Fauften immer drauf | Alein, wie groß war nicht ihre Freude, als einen Monat hernach der Viceadmiral KM wich mit feinen fünf Schiffen anlangte! Sie befuden in aller Geſchwindigkeit eines ! dem Pfeffer, den die Einwohner noch hatten; und weil der Admiral Feine Zeit verfä "2599. wollte, der Compagnie eine fo ertwünfchte Zeitung zu bringen, fo gieng er den ııten Jen 1599 mit den vier beladenen Schiffen unter Segel, Ihre Ladung beſtund in vier Hund Des Admi saften Pfeffer, hundert Saft Nägelein, und einer mäßigen Menge Mufcatenbluhmen #E ——— Zimmet. Sie erreichten den Terel glücklich, den roten des Brachmonats, nachdem —* innerhalb funfzehn Monaten eine Reiſe von acht tauſend Meilen gethan hatten k). Es auf dem ganzen Ruͤckwege ſonſt nichts außerordentliches vor, als die Strafe, welche Admiral dem Unterbootsmanne Peter Gisbrechts auflegte, weil er den Hochboots geſchlagen hatte. Er wurde auf der unbewohnten Inſel St. Helena ans fand geſetzet, aber doc) etwas gewiſſes an Brodte, Oele und Neiße, nebft Angeln zum Fifehen, Pl! und eine Flinte gelaflen 7). Warwick Warwick, welcher nunmehro die uͤbrigen vier Schiffe, naͤmlich Amſterdo bleibt mit vier Seeland, Geldern und Utrecht, als Admiral unter ſich hatte, verließ Bantam, den ö eg 3° Jenner, und fegelte nach den moluckiſchen Inſeln. Er fegte fi) bey Jacatra ohne. DIE I vingfte Beforgni vor Anker, weil die Flotte in vorigem Fahre mit: biefer Stade nicht mindeſte Steeitigfeit gehabt hatte. Den 22ften näherte er ſich Tubaon mit gleicher 8% heit, weil die erſten Hollander nichts als Gunſtbezeugungen und Höflichkeit von dem”, x 5) Man fehe die vorige Neifebefehreibung. ). A. d. 459 und folg. Seite, 2), d. 457, 458 Seiten 1) A. d. 460 Seite, 1 ẽ eh —* — — * — \ nach Oſtindien. I Buch, II Capitel. 67 nige genoffen Hatten, Hierauf trenneten ſich die vier Schiffe; der Admiral und der Utrecht Warwick. warfen die Anker vor der Inſel Madura, da unterdeffen die andern beyden nach Joar⸗ _ 1599 am fegelten, um einen Sootsmann zu ſuchen ‚ der die Küften Fennete, und die Flotte nach en moluckiſchen Inſeln führen koͤnnte. aͤhrend dieſer Trennung traten vierzig Bootsknechte, theils von dem Admiralſchif⸗ Unvorſichtig⸗ fe, theils aus dem Utrecht zu Madura ans Sand, ohne an die Streitigkeiten vor dem er der Hoi⸗ „Jahre mehr zu gedenken; fie wurden aber in einer Stadt, Namens Arofabais, gefaͤnglich laͤnder. angehalten. Dieſer Zufall wurde den beyden Schiffen ſogleich zu wiſſen gethan, und er berurfachte, daß fie ohne Berzug zum Nomirafe fließen. Doch die Sache verdiener, daß wir fie weitläuftiger erzählen, Der Admiral und der Utrecht Hatten ihren Lauf gegen die weſtliche Spige der Inſel Ihre Strei⸗ Madura genommen, und ſich vor der Eleinen Stade Arofabaia vor Ante gelegt. Diez tigkeit mit fes ift ein fefter Prag, e mie fehr dicken Mauern und T oren ganze Nacht uͤber Wache halten. Dahin h —— worauf die Einwohner die dem Koͤnige um Reiß und andere Lebensmittel atten fie eine Schaluppe und ein Eanoe gefehicke, von — einzukaufen. Als die Schaluppe den Reiß eingenommen hatte, kam ſie auf den Grund zu ſitzen, und mußte die nächfte Fluch abwarten, um wieder flott zu werden. Unterdeſſen ſtellete einer von den Vornehmſten auf der Inſel dem Koͤni⸗ g8 dor, Diefe Ausländer wären chen diejenigen, welche im abgewichenen Jahre eine große Anzahl feiner Unterthanen getoͤdtet hätten. Hieruͤber gerieben die Inſulaner dergeftalt in Eifer, daß fie Schaluppe und Canoe anbielten. Der Oberkaufmann des Admirals, huermann anoe, mit vier Mann ans Sand gekommen, um Dieſer laͤßt zu ſehen, wo beyde Fahrzeuge fo lange blieben? Dieſen hatten fie gleichfalls angehalten, viele ug tan nahm ihm feinen Hut, feinen Degen und fein Geld, und führete ihn nebft den uͤbri- nehmen. gen, Die man ebenfalls entwaffnet hatte, in ein Fleines Häuschen, wofelbft einige fo gar ganz ausgezogen wurden, Der König ließ auch die beyden Steinftücke nebft allem Geweh⸗ ve aus der Schaluppe wegnehmen. Endlich gab er doch den Gefangenen die Erlaubniß drey aus ihrem Mittel an den Apmiral abzufchicken, und ihm das vorgegangene zu berich: ten, doch mit dem Bedinge, fogleich wieder zu kommen. Sie hielten auch diefes Berfpre- chen vedlich, aus Furcht fie möchten ihren Geſellen durch langes Verweilen eine noch ſchlim⸗ mere Begegnung zuziehen m), In dieſem Zuftande war die Sache, a eg heuer genug zu verkaufen. Der Schiffsrath verſammelte lungen. ſich alſo in des Admirais Kquͤt eil nun anfaͤnglich nichts anders zu chun war, als guͤtliche — zu pflegen: ſo verſuchte man dieſes Mittel einige Tage lang. Die Forderungen des oniges waren übermäßig groß. Er verlangte für Die Freyheit der vier- oͤßten Stück, Y iv te, viele er Stüce Tuch und Sen. in uce, welche der Admiral am Borde hatte, vie — tauſend Stuͤck von Achten, Der Admiral verwarf die⸗ —— Pen Abe nicht ” feinem Vermögen, das Geſchut wegzugeben, ie eine Sum ame es ihm fo fehr nicht an, diefen Fuß fuhr man Die Hollän- Einige Tage im Fordern und Biethen fort, . a zeigten ſich die Inſulaner. Unterdeſſen brachte es der Admiral von der Inſel, welcher ven —— bet y he wer Ra y2 SO gepatten. "d. 473 und folg, Seite, m) N. d, 475 Seite, IS beyde Schiffe zurück Famen. Das Leben Vergebliche feben nach in £einer Gefahr: allein vermuthlich war der Unterhand: önig gefonnen , ihre Freyheit t Je langer es waͤhrete, deſto halsſtarriger be⸗ diſchen Ge- a A — — Be, Be Wr nn wWarwick. Hollandern gewogen war, bey feinem Könige dahin, daß er acht bis neun Gefangene” 1599. Verſuch ſie zu befreyen, laͤuft ſchlecht Hieruͤber ergrimmeten die Holländer dergeſtalt, daß ſie den Augenblick auf die Ol ab. Niederlage Als fie zum Hafen hinaus fuhren, ſchlug eine Schaluppe mit fechs und dreyßig M derHolländer, u, Einem Kahne mit dreyzehn Mann ergieng es eben alfo, Diefes doppelte Und 68 =. Reifen der Hollaͤnder gab, und fie auf dem Canoe nad) ihrem Schiffe fahren ließ. Doc) fie waren Faum MT fo reuete ihn diefe Höflichkeit wieder, und er ſchickte die übrigen nach einem Flecken, man fie fehr genau bewachte. Des andern Tages wurden fie, den Oberfaufmann, © Steuermann und einige andere ausgenommen, in ein Loch oder unterirrdiſches Gefaͤng auf dem Gipfel eines Berges geworfen, Hier hatten fie Fein ander Bette, als PM blätter, und fein ander Eſſen, als was einer von den Wächtern in den umberliegelf Dörfern für fie zufammen bettelte 0), Der Admiral wußte fo wenig, wie es ihnen gienge, daß ihm nicht einmal -befall war, wohin man fie das erftemal gebracht hatte; er glaubte vielmehr, fie befanden meiftentheils noch in der Schaluppe, In dieſer Meynung verfammelte er den Schiffet! und man befchloß, etwas zu ihrer Befrenung zu wagen. Weil die Schaluppe am Ei ge des Hafens lag: fo fehlen. es etwas leichtes zu feyn, die Wache zu überrumpeln, und die Beute abzujagen., Man fegte alfo hundert und funfzig Mann in drey Schalupff und eben fo viele Kähne, Indem diefe Fleine Flotte fich dem Sande näherte: fo erblidt® eine Menge Leute, und zweene Portugiefen mit Friedensfahnen, die ihnen entgegen Fall und fie verficherten, die Infulaner verlangten nichts, als einen baldigen Vergleich. es war bloße Berftellung, um nur Zeit zu gewinnen, und fich in Vertheidigungsſtand fegen. Zwanzig Mann begiengen die Unbedachtfamfeit, auf diefe gegebene Verfichel ans sand zu treten. Sogleich gab man von allen Seiten Feuer auf fie, dreye bis viere ben auf dem Plage, die übrigen fie der Unteradmiral, der fie anfuͤhrete, geſchwind mi in feine Schaluppe fteigen, und vettete fie dadurch p). losgiengen. Doc indem fie derfelbigen fich näherten, bemerften fie, daß die Einwoh zu einem andern Thore hinausfielen, und fie im Hafen einzufperrenfuchten. Daherf® ten fie zween Kaͤhne ab, um die Barre zu bewachen; denn wofern fich ihre Fei derfelbigen bemeiftert hätten, wären fie ſaͤmmtlich fo gut, als in einem Netze, gefangen, wefen. Während der Zeit fcharmügelte man von beyden Seiten. Die Inſulaner [9 aus den Steinftücen, imgleichen aus Flinten und mit Bogen. Sie vermenneten, Die % länder zu nöthigen, alle ihr Pulver zu verfchießen, wornach fie mit ihnen leicht fertig merden verhoffeten, Doch, es entftund ein plöglicher Sturm; und weil über dieſes Ebbe einfiel, fo mußten die Schaluppen und Kühne wieder nach der Flotte zurück Fehl Foftete einigen Holländern das Leben, welche theils erfoffen, theils von den Inſulanern tödtet wurden. Einige wurden an das Ufer geworfen; zum Gluͤcke befand ſich Mammeluck aus Tuban und Freund der Holländer an demſelbigen Orte, der ihnen $eben vettete, Zum Zeichen der Begnadigung ließ man fie niederknien, und freuerell!F eine Hand voll Sand auf den Kopf, Allein, wer anderswo ans Ufer kam, der wurden ne Barmherzigkeit erwuͤrget; ja die Feinde wateten fo gar ins Waffer, um fie zu 0 Nur funf und zwanzig kamen Davon, die man des Abends in das Stadtgefängniß fuͤh Den Trompeter und ben Corporal fehloß man in die Eiſen. Dieübrigen band man zuſ men, ob gleich ihrer drey fehr gefährlich verwundee waren q). 4 0) A. d. 474, 435 Seite, 2) A. d. 478 Seite, 9) A. d. 478 und folg. Seite. nach Oſtindien. T Buch, U Cap. 6 ‚Den 6ten des Hornungs warf man fie in eben das Soc) , wo ihre übrigen Gefährten Warwick. bereits waren, Allein des andern Tapes nahm man fie wieder Heraus, und brachte fie in 1599. die Stade, Den Trompeter und Corporal führete man vor den König, der ihnen Wer —— ber und andere Gnadensbezeigungen anborh, wofern fie in feine Dienfte treten wollten, e gaben zur Antwort, fie wollten mit ihren Sandesleuten wieder zu Schiffe gehen, und der Admiral verbe ihrer Gefangenſchaft hoffentlich ein Ende machen. Die Zahl der Ge⸗ angenen belief ſich auf ein und fünfzig, Man führete fie durch die Stadt und in eine klei⸗ ne Inſel, wo fie die Wache Tag und Nacht nicht aus dem Gefichte ließ. | Ä Unterdeffen bedachte der Aomirat ‚ daß er nicht nach Indien gefommen fey, Krieg zu Der Admiral oni That nichts anders thue, als daß er bas Wie⸗ re . Se, ja daß er es nicht einmal fo arg mache, als es die Flotte in 9* vorigen Jahre gemachet harte, Daher gab er neuen Friedensvorfchlägen Gehör. End- lich verglich man fich auf zwey taufend Stuůcke von Achten, für die Freyheit der Gefange⸗ nen, mit dem Bedinge, wofern fie nicht alle zugleich losgelaffen würden, fo füllte auch die Bezahlung nur nach eben demfelbigen Maafe erfolgen, und zwar entweder an Tüchern, oder an Gelde, wie die Inſulaner wollten, Den 14ten waren fie alle wieder auf der Flot⸗ te, zween Bootsfnechte ausgenommen, twelche wider des Admirals Willen, aus eigenem Belieben, auf der Inſel blieben, Eben diefen Tag, des Abends, giengen die vier Schiffe nach den moluckiſchen Inſein unter Segel, und hatten den Verdruß, daß fie die Zeche für andere theuer genug hatten zahfen müffen r). — en zten Maͤrz kamen ſie in die Straße von Amboina, welche ſehr ſchmal ift, und Schiffet nach legten ſich an der Kite, vor einer Fleinen Stadt, Namens ron. Die Inſel Amboina, den — welche von einigen unter die moluckiſchen gerechnet wird „), trägt fehr viel Wuͤrznelken und ſchen Inſeln. andere Früchte, als Pomeranzen, Simonien Citronen, Eocosnüfle, Bananen, Zucker: rohr u. ſ. w. Die Holländer liefen ſich damals noch nicht einmal träumen, daß fie nach vier bis fünf Jahren die Portugiefen aus diefem reichen Sande jagen, und es felbft befigen würden. Sie dachten an nichts, als ihre vier Schiffe mit Nägelein anzufüllen, Cs lie ſich auch alles nach Wunfche an. —— | 5 Des folgenden Tages erſchien der Admiral von der Inſel, und fuhr mit dreyen feiner ¶ Wie er em— | beften Galeeren, die man dafelbft Cargcores oder Caracolen nennet, um ihre Flotte herum, pfangen wird, Sie waren ftarf bemannet , und mit allen Krieges- und Seebedürfnifien wohl verfehen. Zu- gleich trieben fie nach ihrer Art große Freudensbezeugungen. Die Eyländer füngen, ſchlu⸗ h ‚en, und lange Trummeln, die fie unter dem Arme hatten. Die Sänger ftimmeten mit dem Klange der Inſtrumente überein ‚ und die Ruder wurden nach dem Tafte gezogen, Jede yon den drey Caracoren hatte drey Steinftücke auf, welche der Admiral den Ausfändern zu Ehren zweymal abfeuern ließ. Die Holländer gaben ihre Salve ebenfalls, Doch diefer außerlichen Freundfhaftsbezengungen ungeachtet, ftunden fie fleißig auf ihrer Hut, zumal da fie erfuhren, daß die Inſulaner die ganze Macht über hen am Ufer ausgefteller batfen, Acc Der indianifche Admiral kam an den Bord des hollaͤndiſchen, und fragte nach der Erhaͤlt Hand: bſicht feiner Reiſe? Warwick antwortete ihm ſo, daß er daruͤber ſehr vergnuͤgt zu ſeyn lungsfreyheit. —T Hierauf [ud er die Holländer ein, ans fand zu treten. Dem zu Solge begab fich der eradmiral des andern Tages ans Ufer. Man empfing ihn mit großer Höflichkeit, 3 ” 2 3 J unter ur, 479 Seite, 9 A. d. 481 Seite, ef rn A nn ge Die vier Sie giengen den sıten März unter Segel, und den 1äten zu Abend befamen fie ee ee Inſel Banda ins Geſicht, welche füboft von ihnen lag ©). Die folgende Mache fuh gen ſich. — Reifen dee Hollaͤnder Warwik. unter einem Gezelee von Schiffsſegeln. Dieſe erfte Unterrebung dauerte bey drey Su 1599 , den. Den öten wurde noch eine gehalten, und ſaͤmmtliche Befehlshaber der Inſel ver! ’ chen dem Unteradmirale, Nägelein genug zu zwoen Schiffsladungen zu verfchaffen. , er wieder an Bord gieng: fo nahm ex des Königes von Ternate Bruder nebft vielen vor men Herren des Sandes mit fich, weil fie $uft bezeugeten, die Schiffe zu ſehen. Ungeachtet der Admiral von dem Handel auf Amboina gute Hoffnung gefchel hatte: fo mußte er doch aus dem eigenen Berichte der Einwohner mir Seidtvefen perl! men, Daß er nicht mehr als zwo Schiffsladungen befommen konnte. Die Unruhen } Die Portu · der Inſel ſchadeten der Handlung nicht wenig. Denn obgleich Die Portugiefen nicht gaſ — (ich Meifter von ihr waren: fo hatten ſie doch an der Weſtſpitze noch eine Schanze inn — woraus ſie den Einwohnern beſtaͤndig viel Ungelegenheit verurſachten, und jetzo, da ih die Ankunft der Holländer bedenklich fiel, allerley Bewegungen unternahmen, um fie bu die Furcht vor einem Kriege von ihrem Vorhaben abzuſchrecken, weil fie glaubeten, die 3 länder würden fich nicht gern in Seindfeligkeiten einlaffen. LYstvoik hatte in der um fo weniger Luft dazu, weil ihm befohlen war, fie zu vermeiden, Unterdeffen beſch er doch, das Anerbierhen der Amboiner anzunehmen, und zwey Schiffe nach Banda ſchicken, um Mufcatennüffe und Bluhmen zu laden. Zu diefer Unternehmung wurden Schiffe Seeland und Geldern ernennet 2). fie vor der Inſel Serton x) vorbey, welche nur fünf Seemeilen gegen Nordiveft von Ball Inſel vom liegt, Hier vertvunderten fich die Holländer gewaltig, als fie fahen, wie beftürze ihre! Teufel beſeß dianiſchen Sootsleute bey dem Anblicke Diefer Inſel auf einmal wurden. Endlich vernd fen, men fie von ihnen, die Inſel fey nicht nur unbewohnet, fondern auch, der allgemeinen 2 nung aller Indianer zu Folge, vom Teufel befeffen, und es unterftehe fich Fein Menfhr, zu betreten. Weil man ganz nahe am Walle vorben fuhr: fo nahmen die Indianer ZU fangen zur Hand, ftelleten fich vorne auf das Schiff, und arbeiteten mit aller Mack, mit fie vor Diefem verrünfchten Orte bald vorbey Fommen möchten. Waren fie muͤde/ legten fie die Stange vor fih bin, und ließen fie von feinem Menfchen anrühren, fondt behielten fie in der Hand, bis fie vor der Inſel vorbey waren. Bey dem geringiten & raͤuſche pfiffen fie mit dem Munde, und fangen, als ob fie ihren Feind zum Einfehlal bringen wollten. Ja fie waren fo voll Angft, daß fie die Spöttereyen der Holländer Ml einmal vernahmen, . | Die Hollän: Den ısten entdeckte man noch zwo Inſeln, eine halbe Meile füdweft von Bandall! der Eommen hieße Pulo Way, die andere Puls Rim, und des Abends liefen die Schiffe in den nach Banda. Banda ein, Kaum hatten fie beygelegt, fo ſchwaͤrmete eine Menge Piroguen um fie weiche Proben von Mufcatennüffen, Bluhmen und Wirznelfen mitbrachten, und verſich ten, es jolle ihnen an Ladung nicht fehlen, Daben viethen fie, das eine Schiff ſolle ſich der Fleinen Stadt Ortartan, und das andere hey era, weiches auf der andern GT der Inſel liege, vor Anfer legen. „ Diefer Rath war vortrefflich. Denn fo bald matt y wegen der Handelsbebingungen einig geworden war, thaten die Holländer den ganzen 2) U d. 485 Seite, ein und vierzig und einen halben Grab Gib te. Wan febe die unten folgende Beh ») Bier und zwanzig Meilen von Amboina, auf bung dieſer Infel, fi . * per nach Oſtindien. 1 Bu. U Cap. ,.- und di e eıften Tage des May nichts anders, als daß fie Waaren ausfhiffeten, und gegen Warwik. der Einwohner ihre verfaufchten. Zioeen Wagen wurden vom Morgen bis auf den Abend 1599. Nemals leer, und zumeilen erbandelte man in einem einigen Tage zivo Saften oder — ven Gewuͤrz. Anfänglich bezahlte man nicht mehr als fechzig Realen von Achten für eine aſt ober Hundert Pfunde Muſcatenbluhmen nach bandaiſchem Gewichte, aber fuͤnf hundert Und fünf und zwanzig nach bolländifchem ; imgleichen fünf und vierzig Nealen für eine Laſt ürznelfen, und fechs Realen für eben fo viel Mufcaten. Allein die Inſulaner ſtiegen allmaͤhlig mit dem Preife, ſo, wie Ihe Vorrath abnahm. Der Verfaffer bemerfet bier als eine feltene Sache, daß den gten May eine Schlange von eilf Schuhen lang in ein Schiff Fam, daſelbſt todt gefchlagen, und don dem Bolke verzehret wurde, . ival vor Anker lag, ift die Hauptſtadt der Inſel. Hier waren die Nera, Haupt⸗ Holländer Zeugen von einer Seit einigen Jahren war wegen Er Dre 0 ſo heftiger Streit zwifchen den ſel · er andern, Namens Labbetaera die nur eine Meile Grauſamer davon liegt, entitanden, daß fie niemals zuſammen Eamen ‚ ohne fich mit aͤußerſter Wurh Krieg. herum zu fehlagen. Gines Tages Famen die Labbetacrer, wie fie der Berfaffer nenner, — mit acht Caracoren vor Nera, tödteten und verwundeten eine große Menge ihrer Feinde, — Dieſes zu rächen, liefen die Neraner wenige Tage hernach mit finf Caracoren aus, und überfiefen eine Eleine Znfel, Namens Wager, deren Einwohner es mit den Sabbetacrern bielten. Einen Theil davon hieben fie nieder, und reibeten die Köpfe an Schnüre, um fie als ein Zeichen ihres Sieges nach Haufe zu bringen. Mebft einer geringen Anzahl anderer Gefangenen nahmen fie auch eine Frau mit, Die fie hernach mitten durch, von oben bis unfen entzwey hieben ; ja fie giengen fünf bis fechs Tage mit den blutigen Säbeln in der and herum, Endlich ſteckten fie einige Stangen durch die Köpfe, trugen fie vor des Eabandars Wohnung u ter einen Baum, und liegen dafelbft eine Stunde lang auf ei⸗ nem großen Steine liegen 3, Worauf man fie in weißen Cattun wickelte, in große Schüffeln legte, und unter einem Dicken Rauche von Spegereyen in die Erde warf y). Erſtes Waa⸗ Die Hollaͤnder erſtauneten zwar tiber eine fo große Barbaren, nichts. deſtoweniger — der mierhete der Unteradmiral ein Haus Holländer, Gelde und Waaren da, um Mufcatennüffe und Bluhmen einzukaufen 2), Cs gebühret ihm alfo der Ruhm, daß er das erſt⸗ Waarenlager oder die erfte Factoren der Compagnie in Oſtindien errichtete, damit die Schiffe bey ihrer Ankunft aus Europa Fünftig ihre Ladung gleich’ vor fich fänden. Den zten des Heumonats begab er fich ang Sand, und empfahl feine gemachten Anftalten dam Sabandar und den übrigen Vornehmen auf der Anfel. Den sten gieng er böchfkvergnüge über feine glückliche Verrichtung unter Segel, Da er keine Ruͤckreiſe Urſache hatte, zu dem Ypmirgfe nach Bantam zu fhiffen: fo nahm er feinen Weg nach dem — SM: Vorgebirge der guten Hoffnung, und lief im Aprilmonate des folgenden Jahres gluͤcklich k in dem Amfterdamer Hafen ein. Die Bewindhebber waren fo vergnüge über die veiche $a- dung, daß fie diefelbige dem Volke Öffentlich fehen ließen. Die Mufcarennüffe waren fo Bu nd feifch, daß man Del daraus 309. Niemals waren dergleichen nach Siffabon ge⸗ ig * benachbarte Haͤuſer wurden von ihrem keblichen Geruche gleichfam einbal- a), Untere oder Pulo Setton. 2) A. d. 498, 499 Selig, Yan, “) Eben daf, zu Nera, und ließ zwanzig von feinen Leuten nebſt RE UF, Seite, —————————— ee ——— Reiſen der Hollaͤnder Warwik. Unterdeſſen ſuchte Marwik fein Gluͤck auf Amboina ebenfalls zu machen, „IT 1599 er aber mit lauter Handlungsgedanfen umgieng, erſchienen zu feinem großen Schreden ‚einmal zwo javanifche Kriegesjunfen, welche die Einwohner zur Hülfe gerufen Harten, Warwick die Portugiefen anzugreifen, unb ihrer unaufhörlichen Plackerey einmal ein Ende zu U ——— chen. Dieſe Hülfsvölfer waren deſto angenehmer, weil es die Portugieſen feic der HAT Ambeinafor. ber Ankunft ärger trieben, als jemals. Sie fuchten eine Eleine Stadt zu überrum wurden aber mit Verluft zurück gejagt, Weil nun einige Holländer den Inſulanern fand geleifter haften: fo erweckete diefe freymillige Großmuth eine gewaltige Liebe bey Einwohnern gegen fie; denn fie Hatten nicht vermuthet, daß ſie, als Europäer, es mild nen gegen den König von Spanien und die Portugiefen halten würden 5). Defto MI ger waren fie folglich zur Handlung. Man taufchte zwar Mägelein gegen Waare, BE aber wenig. Da nun die Kriegesunruhe noch dazu Fam, fo giengder Admiral nach den luckiſchen Inſeln unter Segel ec). 4 Schiffet nad) Den 22jten anferte er auf: funfzehn Faden Grund, vor der Inſel Ternate, ° Zernate. Tage hernach Fam der König herbey gefahren, und ließ den Admiral auf feine Ca | bitten. Dafelbft unterredeten fie fich lange Zeit durch Dolmetſcher; er wollte aber Dil aus nicht zu dem Admirale an Bord kommen. Er entſchuldigte fich, die Treppe fen! lich zu fleigen. Man befegte, fie den Augenblick mit Tuche, Als diefe Ausfluche med fo fagte er, es fey ſchon zu fpät, Die Sonne, wolle untergehen, und er müffe fein GAR verrichten. ' . Mistrauen Des andern Tages kam er wieder, und hatte zwey und dreyßig wohl bemannete, des Koniges. mit mehr als, hundert metallenen Steinftüden bewaffnete Caracoren bey fih, Diele! dianiſche Flotte fuhr dreymal, gleich als im Teiumphe, um die holländifchen Schiffe hei Das ift, fie klimperten mit Füpfernen Becken, fungen und. trummelten dazu, daß 85 nefe, Der Admiral wußte nicht, was Diefes bedeuten follte: er ließ alfo fein Gefchußl übriges Gewehr fertig halten ; die Mannfchaft wurde eheils unter das Verdeck, theils den Ueberlauf gefteller, _ Allein es näherte fich Feine einzige Caracore, als des Koͤn Doc) wollte er niemals aufdas Admiralsſchiff treten. Er ſchickte bloß einen feiner Befehleh⸗ dahin, und ließ dem Admirale einige höfliche Worte vermelden. An jeder Seite de niglichen Caracore war ein Gang in Geſtalt eines Gerüftes angebauet, worauf die MV Enechte in einer doppelten Reihe faßen. Ob ſie gleich vuderten: fo hatten fie doc, Ü fpieße und Schilde neben fich liegen. Von den übrigen Caracoren war jede mit etwa } hundert Mann befeget, welche nach ihrer Art wohl bewaffnet waren, aber wenig Flu und, nod) weniger Geſchicklichkeit hatten, damit umzugehen. Einige von ihren Stell den haften drey Läufe, die man zugleich losbrennen konnte c): allein fie bedienen ſich d Geſchuͤtzes ſelten. Des Abends ließ der König eine Pirogue ins Waſſer fegen, und den Admirale chen, er möchte einen Stuͤckſchuß darnach thun. Diefer traf. Hieruͤber wundert Handlung, alle Inſulaner von feinem Gefolge ganz ungemein, und der König fagte zum Anden und’Preis der glaube, feine Caracore würde eben fo wenig eine Stuͤckkugel aushalten fonnen, KAM —— machte man ihm einige Geſchenke, die ihn endlich die Erlaubniß ablockten, mar koͤnne Anfang mit dem Handel machen. Eine Laft Nägelein wurde auf vier und funfzig? b) A. d. so Seite. Oo) A.d. z02 ©. d) A.d. 503 ©, nach Oſtindien. I Buch, U Cap, FR don Achten angefchlagen. Diefes Gewicht beträgt auf Ternate ſechs Hundert Pfunde, auf Warwik. Am ‚oina aber mr fünf hundert Man fagte den Holländern, die moluckiſchen Juſein, _ 1599. das iſt Ternate Tidor, Bachan und Motier, truͤgen alle Jahre vier tauſend ſechs hundert bis ſieben hundert Laſt Gewuͤrznelken 4 ). N * Enpfich, den asften des Heumonats, begab ſich der König doch auf das Schiff Az Der —— ſterdam; und weil die bisherige Verzögerung ihn nur deſto begieriger gemacht hatte, fo — —— beſah er alles bis auf das geringſte, und bewundert⸗ auch alles, Der Kuͤchenblasbalg Seine Neu⸗ )ien ihm eine ungemeine Erfindung zu feyn, Cr feste ihn fogleih an den Mund, und begierde. blies fange Zeit mit aller Macht, Mebft andern Vorfchlägen, die er dem Abmirai⸗ that, derlangte er auch, er möchte einige Leute auf der Inſel laſſen. Diefe Bitte wurde ihm ben einer andern Unterredung gewaͤhret, da man vermittelſt eines feyerlichen Vergleiches fünf Holländer auf Ternate zu laffen verſprach, damit fie den Handel forefegen, und die Waare bis zu Ankunft der Schiffe verwahren follten, Unter diefen war Franz Vander⸗ does, ein Vetter des Oberſchultheißen zu Amfterdam, mit begriffen e). Der König von Ternate war ein longer dicker Mann, von etwa hatte ein luſtiges Gemüth, und eine außerorbentliche Begierde, etwas Neues zu ſchaffenheit. hören oder zu ſehen. Eines Tages hatten die Holländer ihm zu Ehren etwa zwanzig bis dreyßig Schwärmer geworfen. Diefes gefiel ihm fo wohl, daß er gleich des andern Ta- ges auf das Schiff Fam, und fich zeigen ließ, wie man fie machte und brauchte. So bald ev glaubete, nun wiſſe er genug, Eonnte er Faum Die Zeit erwarten, bis er feine Künfte an den Mann brachte, Weil ein großer Balken vor feinem Pallafte (ag : fo fiel ihm ein, durch ein paar handvoll Pulver könne er ihn ganz wohl entzioen fprängen, Den Augenblick ließ rein oc) hinein bohren, folches mit Pulver ausfüllen, und einen hölzernen Keil vorfchlagen, dem er jedoch eine Eleine Deffnung ließ; fo fcharffinnig war er hernach zündete er das Pulver mit eigener Hand an, und der Balken gewann eine ganz gerade Spalte, Diefer glückliche Erfolg erfreuete ihn der eftalt, daß er den Holländern für ihre Unterweifu fam zu danfen wußte N. —— NEN ng niche genug- Ueber diefes war er feiner Tapferfeit wegen ungemein berühmt, Die Holländer fa- Seine Tanz gen mit eigenen Augen, wie hitzig er dem Feinde bey einem Zuge gegen die Tidyrer zu Seibe ferkeit und ging. Den zoften des Heumonats begab erı ſich nebft feinem auserlefenften Wolke zu Grauſamteit. Schiffe, um einen Anfall auf ein Dorf in diefer Inſel zu wagen. Da fprang er nun mit unglaublicher Herzhaftigkeie ing Waſſer, und fehlug verſchieden⸗ Feinde todt, Allein er befudelte feinen Sieg dur) eine graufame That. Mebik einer Menge anderer Gefangenen brachtesman auch einen Enkel des Königes von Ti ne idor vor ihn, der etwa zwanzig Jahre ale feyn mochte. Diefen ließ er an das Ufer führen, und befahtihm feine Händen Da Da ſich nun der arme Menfch bücfete, um Gehorfam zu leiften: fobefam er einige Säbelbiebe uf ben Rücken, die ihn mitten entzwey fpalteten. Die Stüce band man an eine Pirogue, und fieß fie ſchwimmen, wohin fie oolfte £) u. — une fo gar bey den Andachtsühungen merkte Man das Friegerifche Gemuͤth des ter- Kriegeriche natifhen Königes, Weil er ein Muhamedaner war, fo gieng er am Freytage allemal in Und gottes- ie Mofchee, Er tief aber einen Raben vor fich hertveten, Der eine Ziege zum Opfern fürchtige Nei- fühtere, und einen Säbel auf der Achſel trug. Auf dieſen Opferpriefter folgte ein Schwarm "3 e) A. d. 504 &, Krieges- M EA. 514 G. DAL zu G. gem. Beifebefchr, VIH Band, ö Kr im Jahren, ſechs und dreyßig Seine Be u * 4% ——— — — RER ie 2 22 Pu Eigentlich von der Sache zu veden, waren es weiter nichts, als Stüde von einem B | N * 74 — Reiſen der Hollaͤnder Warwit. Kriegesleute, hernach ein Pfaffe mit einem Rauchfaſſe in der Hand, endlich Seine 7599 mit vielen Sclaven umgeben, Die ihm einen Sonnenſchirm über den Kopf hielten, © ſchluß machte ein anderer Haufen Soldaten mit einer fliegenden Fahne 2). N Er liebte das Seeweſen Dergeftalt, daß er einen großen Theil feiner Zeit auf N Caracore zubrashte, worinnen ein vergoldetes Bette ftund. Cr war niemals müßig« lange die Holländer auf der Rhede lagen, mußte der Steuermann des Nömirals oft ihm Formen, und ihm die Kupfer in Johann Huygens Buche auffchlagen und erkl Diefes ergößete ihn ungemein 5 ja er that öfters-fo feharffinnige Fragen, daß der & mann nicht wußte, was er antworten ſollte. Wiewohl er mit den Hollaͤndern gan : traulich umgieng: fo betrug er ſich doch gegen feine Unterthanen fehr majeftatifch. DIES Befäaffen: nehmen Herren an feinem Hofe, imgleichen feine Kriegesbedienten und Bothſchafter, beit feiner den allemal die Hände falten, und über dem. Haupte in die Höhe heben , wenn fie vor Hofſtatt. orfchienen, Doch ließen fie diefelbigen undermerft wieder ſinken. Auf diefe Weiſe ſu fie wechſelsweiſe beftändig fort, fo lange fie in feiner Gegenwart waren. Die Hofj waren in Seide oder Cattun gekleidet. Ihre Hofen famen an Öeftalt den portugiell ziemlich nahe, Das Wammes war entweder von Cattun, oder von einem gewiſſen , das aus Baumrinde gemacher wird, und bey deſſen Verfertigung die Einwohner eine i . eigene Geſchicklichkeit an den Tag legen. Die Holländer fanden bey dem ternatifche feine andere, als erhabene und großmüchige Gefinnungen, nebft einer weit größeren fiht und Fähigkeit, als die javaniſchen Eheleute zu haben pflegen. Jeder Haupt war beveits bey ziemlichen Jahren, und ſo wohl feiner Erfahrenheit, als auc) feines [RE ‚grauen Bartes wegen ehrwirdig 7)... . Der König hatte fein Eriegerifches Wefen dem ganzen Volke mitgetheilet. Je mann trug Wurffpiege von Holze oder Rohre, und wußte ſehr geſchickt damit zu wer Die Säbel waren am Ende fehr breit. Nur die Schilde hatten nicht die artigſte Gel Den Doch die Tapferſten in dieſem Sande, welche eine Sturmhaube trugen, konnte mar fi 3 Kiopffechter mit Klopffechtern vergleichen. Sie ſtunden im Kampfe allezeit nur auf einem Fuße, a0 Ternate. mie fie nach Befchaffenheit der Umftände defto hurtiger vorwärts, fonderlich aber 4ER 0.00 fprängen konnten. Weil fie bey ihrer großen GefchicklichFeit auch ſehr eitel waren : derten fie Die Hollander Heraus ; ja fie erbothen ſich, einer gegen fechfe zu kaͤmpfen. Matroſe von dem Schiffe Amſterdam bath fich nur einen einigen auf ein paar Degen, Dolce aus; Doch diefer Vorſchlag wurde nicht beliebet k). i Weil die Holländer fünfe von ihren Seuten zu Ternate ließen: ſo gefiel dem KÖN dieſes freundſchaftliche Zutrauen dermaßen wohl, Daß er fie bey ver Abreiſe in eigener # fon allergnaͤdigſt zu Schiffe begleitete, und dem Himmel dafür dankete, daß er ihm J Mortngiefen De beſchehret hätte, die mit feiner Gemuͤthsneigung fo wohl überein Fämen, Als je? werden der erzaͤhleten, die Portugiefen hätten das Oberhaupt des hollandiſchen Staates in feinem Granfamkeit nen Pallaſte erwuͤrgen laffen: fo gab er zur Antwort ; eben diefe Portugieſen hatten IE Berhuldiget. Borfahrer weggehaſchet, in Stüce gehauen, ſolche eingefal;en, und-nach Malacca gi vet 2): doch er fey von dem Schiefale dazu auserfehen, Diele Beleidigung empfindlic rächen, _ Als er von dem Admirale Abſchied nahm: fo verlangte er, mit einem Feuer! 3) Ad. 516 Seute. ) Adesiz S ) Ads, J — — | nach Oſtindien. TBuch, II Cap, B dem r ſaͤmmtlichen groben Geſchuͤtze beehret zu werden. Dieſe Ehre erzeigte man ihm von Re Herzen gern, Ey hatte einen portugieſiſchen Renegaten an feinem Hofe, einen durchtriebe 1000, "EN und verſchlagenen Meufchen, um deffen Gewogenheit fich die Holländer ſorgfaͤltig be⸗ warben, weil feine Gunſt ihrer neuen Faͤctorey höchftnörhig war m). * — en ıgten Auguſt lichteten fie die Anker, "Den zoſten ſahen fie die Inſel Oba, wo Jaſel Oba fie den bten des Herbſtmonates anlaͤndeten, in Hoffnung, einige Erfriſchungen, Daran 28 hnen geipafeig fehlete, Dafelbft einzunehmen? Der geöfte Theil diefer Inſein, welche einen leberfiuß an Gewuͤrge hervorbringen, ſind mit den Beduͤrfniſſen zu einer Seefahrt ziem⸗ lich ſchlecht verfehen. Es liegen hoc) fo viel andere Eyfande Oba gegen Welten, daß man fie unmoglich all⸗ zaͤhlen kann. Sie liegen unter dem zweyten Grade Siverbreite.. Es " „ar wenig darauf zu finden, und-der Mangel mwınrde fo groß, daß den 101en ein Kaͤſe von fieben Pfumden um zwölf und einen halben Gulden verkaufe wurde m). "Daher mußte man ziemlich Noth feiden , his man den ızten des Wintermoniates auf dem Fluffe ne ankam. Den rten ging man nach Bantam unter Segel, und begegnete zweh feeländi- ſchen Schiffen, Barkelenk und die Sonne, welche von der Rhede Diefer Stade herka⸗ men, wo fie nach Warwiks Abreiſe einen vortheilhaften Handel getrieben Hatten. * nunmehro begonnte das indianiſche Gewaͤſſer den Hollaͤndern ziemlich geläufig za erden, Mn TE t * 2 ie * Dei) ihrer Ankunft vor Bantam wurde der Admiral mie fo Herzlichen Freundſchafts- Rücreife ee: R zeugungen von dem Statthalter empfangen, daß er, um diefe Neigung zum Vortheile ber * i Mina = iz ar ation zu unterhalten, ihm die Schaluppe verehrete, worinnen er ans fand gefahren I N h fr o). Diefes Fahrzeug war mit zwey Steinftücken befeget, und mit Scharlache ausge- IE { lagen, Beyde Schiffe verweileten ſich einige Tage, um noch mehr Pfeffer einzuneh⸗ 3 men, und traten fodann Die Reife nach) Holland an. Sie giengen den arften Kenner ı600 Seine Ab⸗ | h unter Segel. Ihre Reife endigte fih ohne das geringfte Unglück, Doch da fie den 16ten 2 no | May auf die Höhe von St. Helena kamen: fo Bätten fie gern einige Erfrifehungen einge- Curopa. { nommen: allein bey Erblickung einiger daſelbſt Tiegenden portugiefifchen Caracen mußten fie eine andere Straße ſuchen ul02# Zt Zu A Den zoften fahen fie die Inſel Aſcenſion, und einige Matrofen führen in einer Scha- _Snfel Aſcen⸗ luppe ans Sand. Sie füchten aller Drtan » fanden aber nirgends einen Tropfen Maffer, Non Das Erdreich iſt eigenelich niches anders, als ein verbrannter Felfen, und Den Schmiede: Fohlen ähnlich. Dennoch fahen fie Schweine, wiewohl fie nicht begreifen Eonnten, wovon fie febten, indem man weder Bäume, Gras noch Kraut auf der Inſel fishe pP). Ein weit ſchlechteres Wunder bes, daß es eine Menge Seemeben daſelbſt giebt, die man ohne —* —— — kann. Man fing auch viele Schildfröter, wovbon tige ni ter Hundert Pf; eng). bei i ö glücih, und die Compas h Pfund wogen 4). Die übrige Reiſe war hoͤchſt nie hatte das Wergnügen, da ihre ſaͤmmtlichen acht Schiffe nach) einander ankamen, "Und Reichffsitres miche . ß ihre fü en ade Schifi und chten, welche die kuͤnftigen Un⸗ > ternehmungen mit etwas mehr als mit einer bloßen Hoffnung "0 er : } | 7 unterſtuͤtzeten. ——— u; Wr i gi "Ad; 8. Rice a 56, : REEL TER Pl an ea ® — — — er 76 Reiſen der Holländer arte a ae BA RE a ib a a A ee ä EB nn Dep, IE Abfehnitt, — — Beſchreibung der Inſel Java, ni der Niederlaſſung der Holländer Lage der Inſel. Urfprung der Einwohner. Jede Stadt hat ihren König. Hauprftädte. Pa: „narucan. Paſſarwan. Garniter. Soartam; Gerrici. Surbaja. Tubaon. Hofſtaat des Koͤniges. Die Holländer beſuchen ihn. Be— ſchreibung ſeiner Gemaͤcher. Seine Marſtaͤlle. Städte: Cajaon; Mandalicaon; Japara; Ma: taran; Pati; Dauma; Taggol; Eharabaon; Dermajo; Cravaon; Jacatra. Beſchreibung von Bantam. Ihre Befeſtigung; Straßen; Eintheilung; Haͤuſer und Gebäude; Pallaſt; Vierthel der Chineſen; Markepläge ; andere Plaͤtze. Religion. Vielweiberey. Hecht der Dvsteich in dem erſten Theile diefer Sammlung hin und wieder einige Anmerkungen der Inſel Java eingeſtreuet find + fo werden fie. doch das Vergnůgen nicht ve da Mi | Beyſchlaͤferinnen. Rinder und ihre Zucht. sel rathsgut der Mägdihen. Hochzeitgebraͤu Höflichkeit-gegen die Frauen. Ihre Kleidung ihre Verrichtungen. Art, Gericht zu halte Staatsrath. Wunderliche Feuerordnung. Stolz, Unerhörte Wuth. Geftalt der av ner. Ihre Soldaten. Pfeile von Fifchgrä Guͤterpacht Selavenhandlung in Java. Sch und Dücher- Fremde Kaufleute, Chinefen Bantam. Coxas, tvie fie nad) Bantam geko men. Portugiefen und ihre Handlung. S Bi Gewoͤhnliche Winde auf der javaniſchel ee. f dern, das der Sefer hoffentlich empfinden wird, wenn er alles, was man von dem ehemal Zuftande diefer großen Inſel weis, auf einen Blick vor fich ſieht. besiegen an Diebereits beygebrachten Nachrichten, damit ‚er Diefe zerftreuete Stücken —J E) Lage der In⸗ ſel. laͤnder oder das Feuerland heißt. kreiſe. men ſetzen, und mit der folgenden Erzaͤhlung vergleichen koͤnne 5) — Die Inſel, welche man gemeiniglich Java, zuweilen auch Großjava nennet, fie von einer andern nicht weit davon befindlichen Juſel zu unterfcheiden , die den N Kleinjava oder Bali führer, liege füdoft gen Often von Sumatra, Zeit für ein Stück von dem feften Suͤdlande, Wir erinnern ihn # + Man biele fie la! das man gemeiniglich die unbefannren Marcus Polo giebt ihr acht hundert Meilen —* Andere ſetzten ihren Anfang bey dem ſiebenten Grade Süderbreite , und ma M) fie Hundert und fünfzig Meilen lang, ohne von ihrer Breite etwas geroiffes zu fagen. fere neuern Erdbefchreiber feßen fie zwifchen dem hundert und drey und zwanzigſten und | dert und vier und dreyßigften Grad der Sänge, füdlicher Breite, Urſprung der ihrem Vorgeben aus China ber. Da die Javaner felbft von ihrer Abkunft wenig zu fagen wiſſen: fo wäre es eine Einwohner. wegenheit, wofern man dießfalls deſſere Nachrichten: haben wollte, und zwifchen dem fechften und neunten Sie fommen 9 — Unſere Vorfahren, fagen fie, konnten die Scla darein fie geftürzet waren, unmöglich länger ausftehen; fie tiefen alfo haufenmweife aus = Sande, und bevölferten diefe Infel. eine Beftätigung hievon. *) Dan ſehe die Nachrichte des Seot un ‚an ⁊ an ihre Landesleute hielten, und uͤbrigens Ar Wenn es auf ihre Gefichtsbildung anfäme: ſoh m N ihr Borgeben allerdings Grund. Denn ſie haben meiftentheils, fo mie die Chinefen, breite Stirne, große Wangen, und Fleine Augen, Ja, man findet beym Marco Die Tatarn, bey denen er fich aufbielt, fagten ihm, vorzen wäre Großjava ihnen zinsbar geweſen; es haͤtte aber zugleich nebft China fich we au por! derer, in welchen die engländifchen Verfaſſer fich nach der Ordnung frägten, / HYLAND : IN ON DEM EYLANDE JAVA) aus HolleendıJchen Manuseripten genomme 9 SUMATR = | — — Zur allgemeinen Historie der Reılen . : 7 — E Zumpons 5b ay N | en Ss: = 8 — * — —— N n Carımon Java * aa j — Das Innere diefer Injel und & : X — — — — der hauf der Flufe sınd 2 Pe - x g ES Rache - ! nach werıy bekant ; \ = 1 \ — 3 Ber Bay — — Inde > SF KölnekrıcH > Baer EB... f guy © T 2 ? —— > x V ce EN u => I | KOENIG- LEN BEE 8 2 — \ I» * ANTAM N FRTREICH gar EM T! co x DEN N } ATS E \ ost Spitze von Java < > „>= JACATRA (N TSrASSEM € a. N | : \ nen TI En zerstoert wann = " — , Salasc * KOENIGRESIC —— — | Towers — > — ua r ; —— fi BE — b Gebirge II/TSIERIBON £ | : R / Sand Juꝛe * Tsieribon ZE 9 — BA * z N / d „ıne” en SIDAMER Se — — I — D — ‚} © ee © 3 wer | 8 * I EEE doppelepg — * N — ——— * Gebipge Materan > ü u IN — — J a f / I SA Rt sa = 77 u ; ; J — —— —RE S TH RZ ; B * N } — Fa: BER ) zur 3 F GEBIE _ ÜEBIETRE CaDorwang f ‚CEBIETHE /GEBIETHE oe LANDSCHAFT E% ⸗ — N. un Bir reis z 23: * „ :LopAaYAi Povser „; Barampvan E / — zn 15 er ⸗ IE »“ GERIETER ; f * >; * 2 = / — =; — — — — — — — — — x — alambı / — Be u = | ea 9 2 — : 2 6 | Ma Noessz Baron 2 EN = a 3 ER a Y S — Lenge von dem Sylande Ferr? ——— IM a h N * — I n \ — | MI nn mm — — ——— — — —— TEE ——— — —— —— — BEER. 0 Ver TR 3 x GERT? s nach Oſtindien. JIBuch. U Cap. 77 horſame entzogen. In Bantam find noch viele Chinefen, welche ſich hauptſaͤchlich deswe⸗ — gen daſelbſt niederlaffen, damit ſie der Schaͤrfe ihrer Landesgeſehe entgehen. Pi She java. enigftens iſt doch die ſes unftreitig, daß die Japaner fchon feie langer Zeit ihre eige- — ven Könige Haben. Es gieng in dieſer Inſel eben alfo zu, wie in andern Laͤndern, wo aus Mangel eingeführter Gefege oder Verordnungen wegen der Keichsfolge eine Menge Jede Stadt kleiner Herren entſtund, die ſich entweder mit Gewalt oder mit Liſt in den Beſitz eines Stuͤck hat einen Kö: andes ſetzeten. Jede Stadt hatte einen König vor fih und ihr umliegendes Gebiethe; nig. 0% war das bantamifche Königreich jederzeit das mächtigfte. Was den Raifer betrifft, dem alle javanifche Könige lange Zeit gehorſam geweſen waren s): fo ift aus dem hollaͤndi⸗ chen Tagebuche zu erſehen, daß er damals nichts mehr als den bloßen Titel hatte, und daß man die Hoheit feines Ranges nicht fonderlich in Ehren hielt, Wir müffen vor allen Dingen den : * Java betrachten, damit wie di⸗ Veränderung dagegen Halten konnen, welche die Hollän- der Infel. der nachgehends damir vornahmen. Die natürliche Drönung erfordert, daß mir diefe: Mufterung bey der öftlichen Spitze anfangen ‚ und bey der mweftlichen beſchließen. Zuerſt * findet man Balambuam, eine berühmte und mit ſtarken Mauern verwahrete Stadt, Balambuam. welche der Koͤnig von Paſſaruan eben damals belagerte, als die Holländer ihre erfte Reife on nahmen, Sie liege der Inſel Bali gerade gegen über, und wird nur durch eine Meerenge einer halben Meite breit Yon ihr abgefondert, "Die man die Straße von Balam⸗ buam nennet, ; Zehn Meilen weiter gegen Norden findet man die Stadt Panarucan, tofelbft viele Panarıcan, Portugiefen wohneten ‚ weil fie mit dem Könige in Freundſchaft ſtunden, und weil der da- nebſt dem feu- n fige Hafen vortrefflich ; * erſpeyenden > Guest. Man treibt daſelbſt einen ftarfen Kandel mit Schaven, lan? he gem Pfeffer, und mit dergleichen Srauenkleidern, vie man in bafiger Gegend Conjorins nennet. Oberhalb Panaruca iſt ein großer feuerſpehender Berg, der im Jahre 1586 jum erftenmale anfing, Afche und Steine auszuwerfen, und zwar in fo großer Menge, daß die ganze Stade damit bebecker wurde, Der dicke Rauch benahm der ganzen Gegend drey Tage lang das Sommenlicht. Yen dieſem fuͤrchterlichen Brande kamen ehn taufend Re fülaner um das $eben, | Sechs Meilen dayon findet man die Stade Haſſarwan, welche ein fehöner Fluß be- ¶Paſſarwan. mäflert, und deren König im Jenner 1597 Balambuam brlagerte. Die Holländer erzaͤh⸗ len eine wunderliche Urſache yon dieſem Kriege. Der König von Paſſarwan, welcher dein mubamedanifchen Ölauben zugethan iſt, verlangere die Tochter des Königes von Balam- _ buam zur Öemablinn; fie wurde ihm auch nebft einem prächtigen Gefolge zugefchicker, Nahe - dem fich der neue Ehemann des Mechtes, das diefer Titel mit fich führer, bedienet hatte: fo ließ er fie nebft ihrem ganzen Gefolge gleich nach der erften-Nacht in Etücken bauen, loß deswegen, weil fie einem andern Glauben zugethan war #),. und ben feinigen ver- muthlich nicht annehmen wolfte, Hernach verfammelte er fein Heer, und verfüchte, Pana⸗ Fucan zu überrumpeln. . Allein, er verlor die Hälfte feines Bolkes bey diefer Unterneh⸗ Mung, Mit dem übrigen Nefte befagerre er Dalambuam, welches bey der Holländer An: kunft bereits vier Monate lang Widerftand gethan hatte, 2 msaRR, Sal Tom Die; *) Wird der Mataram genennet, 3) Erſte Reiſebeſchr. a, d. 335 ©, — Bere ehemaligen Zuftand der vornehmſten Städte in Hauptſtaͤdte a — — — WEN N EN VEREINE De in T 13 1 RES 28 gieiſen der Hollander Beſchrei⸗ Die Waaren, damit man zu Paſſarwan handelt, find die Garniter, und baum" bung von (one Zeuge. . Die Öarniter find eine Öattung Fruͤchte, in der Größe der Erdbeeren, WM Sroßjava. Keine aber find fo hart, daß man Halsgehaͤnge und Armſchnuͤre davon macher, N 1595 Zehn Meilen weiter gegen Welten fteht die Stadt Joartam an einem IHM. ni Fluſſe, und bat einen guten Hafen, wo ſich die Schiffe, die von den moluckiſchen Ju Sernu nach Bantam fahren, wor Anker legen. Hier findet man allerley Gattungen von $ebt Zoartam, mitteln, Gerrici iſt eine andere Stadt, die an der Weftfeite eben diefes Fluſſes fiegt, M deren König in folchem Anfehen ſteht, daß alle übrige Könige auf der Inſel nicht ande Gerrick. als mic gefaltenen Händen, gleic) den Seibeigenen, mit ihm ſprechen. In diefen beyiil Städten wird viel Salz für Dantam geladen =). Surbaja. Surbaja folget auf Gerrici; es liege an eben dieſer Kuͤſte und an einem Fleill! Fluſſe. Dieſe Stadt oder vielmehr ihr König hat zugleich Brandaon unter ſich, eine f ne Stadt, fechs Meilen davon gegen Welten; nicht weniger auch Cidaſo, eine Feftung ME einem Hafen, der aber fo ſchlecht ift, daß man bey eneftehendem Sturme nicht vor I | bleiben Fann x) # ; Tubaoun oder Zehn Meilen davon gegen Nordnordweſt findet man Tubaon oder Tuban, A Be.‘ Tuban, wohlbefeftigte Handelsſtadt mit fchönen Thoren. Dieſes if die fehönfte Stadt auf ® ganzen Inſel. Ihr König , den die Holländer bey ihrer zweyten Reife ſahen, hatte ein ſehr prächtigen Hofſtaat. Da fie eines Tages an das Ufer ausgeftiegen waren, that ; Hofftaat des Ihnen die Ehre, und Fam dahin, Er faß mit kreuzweiſe übereinander gefchlagenen DE = Königes. nen auf einem Elephanten, unter einem Eleinen Gebäude mit einem Dache, das ihn MI J der Sonne und dem Regen ſchuͤtzete. Seine Kleidung war ein Wammes von ſchwarze En Sammer mit weiten Aermeln. — Es waren viele Edelleute zu feiner Begleitung um ih weiche Zlinten und lange Wurffpieße trugen, davon einige zwo lange eiferne Spitzen HAT ten. Nachdem er ſich den Schaluppen genähert hatte, Ind er die Holländer zu fich in ſ N - ; Die Hollän: nen Pallaft, welcher weit genug ift, und eine Menge Gemächer hat. Erſtlich mußten 4 der befuhen cine Treppe von ſieben Stufen fteigen. Hernach kamen fie durch eine enge Thüre, den König. wohl fie dennoch breiter war, als die Thüren auf diefer Inſel fonft zu fern pflegen, De 3 in diefem Sande find fie gewoͤhnlicher Weife ungemein enge und niedrig. Hierauf rrafl x fie in das Hauptgebäude felber, welches von Ziegelfteinen gebauet, und mit gemeinen Sl Ben, dergleichen man in Holland hat, gepflaftert war. Bey dem Eintritte fahen fiel a Elephanten des Königes, jeden unter einem befondern und mit vier Säulen unferftüßl® Dache. Man zeigte ihnen den größten und fhönften, und erzähfete zugleich allerley auße ordentliche Sachen von ihn. Wen man ihm befahl, jemand ums Leben zu bringen, I that ers; hernach lud er ſich die Seiche mit dem Rüffel auf den Rücken, und legte fie end \ zu des Koͤniges Füßen nieder, Sein Nüffel war zur Hälfte weiß. Er mar fo gut ji . Kriege abgerichtet, daß dev König bey feinen Feldzuͤgen Feinen andern, ala ihn beſtieg. M gab ihm ein Gewehr, das er mit feinem Ruͤſſel fo geſchickt zu brauchen mußte, als der bi Soldat. Die Holländer zähleten noch zwölf andere, fanmelich vor befonderer SchönhlF aber Fleiner, als der erfte, welchem fie die Höhe ziweyer Männer beylegen ). 4 Beſchreibung In dem erſten Gemache, das man ihnen zeigte, ſtund des Koͤniges Geraͤthe in feiner Gemaͤ⸗ (on uͤber einander geſchichteten Kaſten, welche beynahe den ganzen Saal vollfuͤlleten. cher. dieſe Kaſten ſchleppet der König mit ſich, wenn er eine Reiſe unternimmt, fie mag W yo ed Im —J— u) A. d. 336 Seit. x) Zweyte Reiſebeſchr. a. d. 462 ©. ) Eben daf. 464. nach Oſtindien. IBuch. ITCap- % SNS ſo klein ſeyn, als fie will. Hernach kamen ſie in das Gemach der Kampf haͤhne, davon jeder feinen eigenen Käficht innen dat. Dieſe gleichen übrigens den hollandiſthen Setchenkäfichten; nur aber find fie mie zween Finger dicken Stähen verwahret. Es iſt ein eigenes Hofamt dazu beſtellet, deſſen Glieder fuͤr die Haͤhne Sorge tragen, und ihre Kaͤm⸗ Pie anordnen muͤſſen. Weil diefe Tiere einander in ihren Kaſichten beftändig im Gefichte oe: fo gehen fie hernach mit erftaunfichem Grimme aufeinander los z), Ferner famen die Hollander in das Gemach der Papageyen, die ihnen fhöner zu feyn bedünfeten, als ie fie anderswo gefeden hatten, Nur ihre Größe war nicht ſonderlich. Die Porfugiefen aumen fie Noiras. Ihr Hals und ihre Druft hat eine hohe und glänzende Röthe, der Rücken Hingegen ſchimmert wie Gold. Aeußerlich find die Flügel grün und blau, in— wendig aber fehön leibfarben. Dieſe Gartung wird in Indien Fehr geſuchet, und das Stüct gern mit zehn Realen von Achten bezahlet. Man lieft in der Reiſebeſchreibung des Johann Aupgens, die Portugiefen hätten es vergeblich verfücher, dergleichen fehöne Vögel nad) Europa zu bringen, weil fie Das Seefahren nicht ausftehen Fönnren. Nichts deſto weniger haben die Hollander bey ihrer zweyten Reife einen mit nach Amſterdam ges bracht. Sie machen ihrem Herrn viel Ergoͤtzlichkeit. Sie ſchmeichein ihm mit ſolcher Anmuth und Vertraulichkeit, daß man fich darüber verwundern muß; hingegen fallen fie fremde Perſonen fo geimmig an als Hunde a), Aus dieſem Gemache fuͤhrte man die Hollaͤnder in den Humdeftall. Jedweder Hund hatte fein eigen Gehäufe, und feinen Lehrmeiſter, der ihn zur Jagd, oder zu andern Les bungen abrichtere, Der König fragte: ob es große Hunde in Holland gäbe? Man antz Wortete ihm, es gäbe einige in der Größe der Pferdefüllen, uns fo grimmig, daß fie im fande wären, einen Menfchen zu zerreißen. Er fragte weiter: ob die Pferde groß ode ven? Man fagte, einige wären fo groß, als feine Eleinen Elephanten. Anfänglich glaubte er, es ſey ein bloßer Scherz; da man ihn aber die Wahrheit verſicherte, ſo both er eine an⸗ ſehnliche Belohnung für ein großes Pferd, und für einen großen Hund aus Holland. Er yerrounderte fich aber noch mehr, da er hörete, man Fünne diefe Thiere wegen des Untere ſchiedes in der Witterung nicht wohl nach Indien bringen >). | Nachdem die Holländer das Hundegemach genugfem bewundert hatten: ſo kamen fiein den Entenſtall. Diefe waren den hollaͤndiſchen ganz ähnlich, nur etwas größer , md mei⸗ ſtentheils ganz weiß, Ihre Eyer find weymal größer, als unfere fhönften Hühnerener, Aus diefem Drte ließ fie der König durch ein fehr ſchmales Thürchen in das Gemach feiner vier vechtmäßigen Gemahlimen gehen, davon bie beyden aͤlteſten ihm entgegen Ea- Men, und bey dev Thüre ftehen blieben, Bon diefen vieren hatte er ſechs Söhne und zwo Lchter, Die beyden jüngern Frauen ſahe var, die fie halb verdeckte. Sie werden ſammtlich von alten Sclavinnen bevienet. Außer⸗ halb diefes Gemaches faßen einige von des men baumwollenen Zeuge, x de, das von dem vorigen Gemache durch eine Mauer unterfchieden war, Hier zeigte fich ganzer Schwarm Benfchläferinnen, alle nach der Reihe. Ihre Kleidung war wie der D sen ihre befehaffen, Ihre Kammern ftießen an die Scheidemauer. Aus dieſem Ge: kamen fie noch in eines, das abermal eine⸗große Anzahl Beyſchlaͤferinnen in fich j — ſchloß. Eben daſelbſt a.d. 464 Seite, 4) Ehen dafelbft a.d. 485 Seite, » A.d. 465 Seite. T \ 7 * Beſchrei⸗ bung von Geroßiare. 1595: —— n mit vielem Vorwitze hinter einer Matte her⸗ Koͤniges Beyſchlaͤferinnen, in Kleidungen von Endlich kamen die Holländer durch eine äuferft ſchmale Thuͤre in ein befonderes Ges er — — Großjava. Andere Beob⸗ zeigte man zwar dem größten Theile der Geſellſchaft keine anderen, als die itzo beſchrieben u — Marſtaͤlle des Hierauf ließ er die Holländer in ſieben Marftälle führen. In jedem ftund nut go 32 Reifen der Holländer ; Beſchrei⸗ ſchloß. Die ganze Summe diefer Weibesperfonen belief fich auf drey hundert c), Di bung vb par dag legte, was fie ſahen: denn gleich hernach wies man ihnen ein kleines Pförcht! wodurch fie zum Pallafte hinaus giengen, Dey einem andern Befuche, den fie in ftärferer Anzahl abfegten, als das erſten 1595: achtungen in Gemächers doch der König nahm ihrer drey Heraus, und begnadigte fie mit dem dem Pallaſte. ſhauen des Turteltaubengemaches, worinnen er felbft zu ſchlafen pflegte. So bald fie D! ein getreten waren, legte er fich auf eine feidene, mit Watt ausgeftopfete, und mir Kill belegte Matrage, Das Bette, deffen Geſtalt der Berfaffer mit einem Altare vergleld! beftund aus geauen Steinen, welche etwas über den Boden des Zimmers empor vage j und mit ausgehayenen Figuren gezieret waren. Der obere Theil, worauf die Maftdk lag, Br breiter, als das untere, aber von eben demfelbigen Steine, um defto fühle liegen d). | Man breitete den drey Holländern eine Matte hin, worauf fie fich nach Landes brauche festen. Der König fragte, wer ihe Sandesherr ſey? Hierauf gaben fie durch Ü Dolfmetfcher eine weitläuftige Antwort, Doch, was ihm am beften gefiel, das war! Erzählung der langwierigen und blutigen Kriege, die fie mit den Spaniern geführer haft! Wahrend diefer Unterredung brachte eine alte Sclavinn eine von des Königes Töchtern dem Rücken herbey gefragen, und fegete fie vor feinem Bette auf die Erde nieder, % junge Prinzeßinn terug Armbänder von goldenem Schmelze. Sie blieb vor ihrem 9% ſtehen, und fpielete gang vertraulich mie ifm. Der größte Theil des Gemaches war of wie meiftens alle Häufer auf der Inſel, damit die Luft durchftreichen fonnte, Man il nur Vorhänge vor , und nach Befinden wieder auf. Die Turteltauben waren in KAM ten, die an der Decke des Zimmers hingen, und deren Stangen aus gläfernen Kügell von allerley Farbe beftunden, die man an dünne Stäbchen angereihet harte, Sie ml ten einen artigen Anblick, und rings um des Königs Bette hingen dergleichen Kafichte Könige. einziges Pferd, Die Wände beftunden aus einem hölzernen Gatterwerke; und der BA! aus ducchbohreten Brettern, damit der Mift durchfallen Eonnte, den ınan fogleich bey te fchaffete. Die javanifchen Pferde find Elein, aber wohlgeſtaltet, und ſchnell zum Sant Ueberhaupt find die Pferde in Indien etwas feltenes, und daher in hohem Werthe. © tel und Zeug ift prächtig, wenigftens nach dafiger Landesart; denn der Verfaſſer geil daß dieſe Pracht den Europaͤern fehr fremd vorkommen würde f), Die Beſchreib der zweyten Reife meldet, die Zäume wären weiß wie Mabafter und mit Edelgefteinen" feet, die Puckeln von Silber, und zuweilen vergoldet; die Sättel von Sammel T Saffian, mit vergüldeten Drachen: und Teufelsfiguren, welche jedoch den unſerigen Geſtalt ziemlich ähnlich fehen. | Es giebt viele Edelleute zu Tubaon. Sie handeln mit Seide, Camelot, wollenen Zeugen, und einer geriffen Gattung leichter Kleider, die man fonft nirgends, Ad dieſem Orte verfertiget. Sie führen auch Pfeffer nach Bali, fegen ihn gegen groben tun um, den man auf dieſer Inſel machet , und bringen felbigen nad) Bande, Te, und in die philippinifchen Eylande, von da fie mie Mufcarennüffen, Mufcatenbiid 6) A. d. 467 Seite, 4) Eben daſelbſt. H Eben daſelbſt. ON. 8. 465 Seite, "EI Beſchr. der erſten Reiſe a d.h 9 — J 4 nach Oftindien. IBuch. II Cap. &ı H Haufe kehren. Das gemeine Volk nähret fih von der Fiſcherey und r Befeheei j un —— 1595. nig hat, „aber eben fo wenig viele Handlung, zur See treibt, als Mandalicaon ——— eine benachbarte Stadt, die nur von Fiſchern bewohnt wird, Geht man fünf Meilen wei- Be Sr Kr Weften: fo koͤmmt man nah Japara, welche Stade auf einer Erdſpitze liegt, Be echt —5 Cajaon. ch drey Meilen weit ins Meer hinein erſtrecket. Sie wird von. einem ſchoͤnen Fluſſe Yanvalicaon woaſſert, und hat einen ſchoͤnen Hafen, worinnen allezeit viele Schiffe liegen, ZhrKö- Sapara, ig iſt zu Waſſer und Sande mächtig. Fünf und jiwanzig Meilen von Japara, und fünf und vierzig von Bantam iſt die große Stadt Mataran, die Refiden; und das Eigen- Mataran. thum deffelbigen Kaifers ohne Anfehen, mit wel en die Holländer bey ihrer erften Reife alleriey Zwiftigfeit Hatten s ). rs r ch e Hollaͤnder bey ihrer erſt ſe Fünf Meilen weiter gegen Weften, liege die Stade Pati, und dre SM, ot ; a i ti die Stadt Dauma, die gute Mauern * Beyde Stäben liegen an — — und find dem Kaiſer zuſtaͤndig. Drey Meilen weiter, an eben dieſem Meerbufen, ift die . Stadt Taggal. Jedwede von dieſen dreyen Städten wird von einem ſchoͤnen Fluſſe be- waͤſſert. Hernach findet man Charabaon das eine ftarfe Mauer hat, und von einem angenehinen Fluſſe durchſchnitten wird. Mach Charabaon zeigee fich die Stadt Der: Charabaon. majo auch an einem Fluffe, und oncaon , wiſhen welcher und Japara ein großer Dermajo, Stecken Namens Cravaon liegt ,"wofelbft man nach den Inſeln des jacatraifchen Seebu⸗ Morcaon, fens überfeget. An eben diefem Bufen liegt noch eine andere Fönigliche Stadt, Namens Cravaon. « : =, Doch geringer, als Jacatra, deren Sage und Größe die Holländer in ihrer erften Rei⸗ febefchreibung melden 7), | Hat man über die Canäle gefeget „ welche die Eylande des jacarraifchen Meerbufens —— von einander trennen; fo gelanget man endlich nach Bantam, 5 a alle Ri en ge auf der Inſel an Größe und Schönheit weit übertrifft. Daher iſt er auch gleichfam der i Mittelpunet der Handlung. Die Stadt liege im Grunde, an dem Fuße eines hohen Berges, und etwa fünf und zwanzig Meilen von der Inſel Sumatra. Sie wird von drey Fluͤſſen bewaͤſſert; auf jeder Seite läuft einer vorbey und der dritte mitten durch; fie fönn- te ſich alfo Feine’ größere Bequemlichkeit zur Handlung wünfchen, wofern biefe Flüffe et⸗ was tiefer wären: allein der tiefite hat Faum drey Schuhe Waller, und kann alfo feine Schiffe tragen, welche tiefer gehen, An ftate der Schlagbäume werden fie nur mitdickem Rohre verfchloffen. | ö ? j Bantam hat ungefähr die alte Groͤße von Amſterdam, allein fie koͤmmt weder an Schoͤnheit noch Feſtigkeit der geringften Stadt in Holland bey. Die Mauern find we: nigſtens vier Fuß Di, und von rothen Ziegelfteinen gebaut. Sie haben weder Wall Ihre Befefi. —* Bruſtwehre, beſtreichen aber einander allemal in der Weite eines Steinwurfes. Der gung. inkel jeder Flanke iſt zwar mit einem Stuͤcke beſetzet; es iſt aber keine Geraͤthſchaſt zum S ießen dabey, weil die Einwohner im geringften nicht damit umzugehen willen, fondern Ne) davor fürchten, übrigens auch ihr Pulver von Malacca hohlen müffen, woſelbſt eine Pulver: ) Einige Reiſende nennen ihn ſelbſt den Mataran, 5) S. die Reiſebeſchr. des Houtmann. Allgem. Reifebefehr, Vil Band, Ed Naͤgelein na iehzucht g); * Sf Meilen von Tubaon gegen Rordweſt, liegt die Stadt Cajaon, die ihren ei⸗ genen Ko Taggal. Jacatra. ee in 2 ae er — — hin Beſchrei⸗ bung von Großjava. 1595. EA Ihre Stra Ben, e Eintheilung in Vierthel. ternacht, und ſobald es finſter wird, geruͤhret. Die Hauptmoſchee hat eine weit gef Man gebrauchet fie niemalen des Nachts, und es geht ſodann niemand ohne dringe Haͤuſer und Gebaͤude. 8 Reiſen der Holländer Pulvermuͤhle iſt. Alle ihr Geſchuͤtz iſt von Metall. Steinſtuͤcke haben ſie viele, der Erde, oder auf Schleifen liegen k). 4 Die Stadtthore ſind ſo ſchwach, daß man ſie mit einem Brecheiſen aufſprengen fl te. Ihre Vertheidigung beruhet auf einer Wache, und auf dem beſchwern⸗ Zugange. Weil die Mauern und Thore Feine Thürme haben: fo find gewiſſe ORT von Maftbäumen und Balken drey Stockwerke hoch aufgeführet, worauf man mit 2 feige, und Feuer giebt. Auf diefe Weife wehren fich die Einwohner bey einer BelageT recht gut. Da ſie einft einen Angriff von dem Kaifer zu Mataran beforgeten: fo erbaut an der Mauer einen Gang von hohen Bäumen, darauf fie ftunden; die Mauer felb| nete ftatt der Bruftivehre, und alfo ſchoſſen fie darüber weg 2). Die Stadt hat nicht mehr als drey gerade Straßen, welche alle drey vor dem FT fie des Röniges, auf einem Plage, welchen man Pacebam nennet, ihren Anfang" men. Eine gebt vom Pallafte bis an die See; die zweyte vom Pallaſte nach dem Feld te, die dritte vom Pallaſte bis an das Bergthor. Der Boden ift grober. Sand, ohne les Pflafter. Man kann vermittelft Eleiner Candle oder Bäche, durch) die ganze Stadt Schiffen herum fahren. Weil ſie aber nicht tief find, noch ſchnell genug laufen, um die ne Unterlaß darein geworfenen Unreinigfeiten wegzuführen; überdiefes auch Bantam einem ſehr moraſtigen Boden liegt, ſo daͤmpfen ſie keinen fee fieblichen Geruch aus, ! eher dadurch noch unerträglicher wird, weil fich die Einwohner beyderley Gefchlechts öflf lich darinnen baden, folglich ven Schlamm beftandig aufrühren m). 4 Bantam ift in gewifle Vierthel abgerheilet, Davon jedes. feinen Auffeher oder! Oberhaupt hat, und von den übrigen durch Thore abgefondert wird, die man des Pad verfchließt. Es ift auch eine Trummel vorhanden, in der Größe und Geftalt eines M füderigen Weinfafles, worauf man mit einem Hammer fehlägt, und, Larm macher, ME etwas vorfälle, Sonſt wird fie gewöhnlicher Weife nur mit anbrechendem Tage, um? ve Trummel, die man nur bey wichtigen Fällen gebrauchet, ungemein weit vernimmt, deren Klang in Eurzer Zeit mehr als zehn tauſend Mann ins Gewehr bringe und verll melt. Die Einwohner haben auch Fupferne Trummeln oder Pauken, welche beynahe® alfo fingen, wie unfere Glocken: allein fie werden nur zur Muſick Und zum Ausrufen brauchet, Jede Straße hat ihre Schildwachen, die fehr genau Achtung geben. 9 Abends werden alle Kähne, darauf man in der Stadt herum fährt, forgfältig verfchlell Noth aus feinen Haufe »). - Die meiften Häufer find mit großen Cocosbaumen umringt. Sie beftehen 7 Strohe und Rohre; und werden von acht bis zehn hölzernen Pfeilern unterftüger, bie Un mis Schnitzwerke auszleret. Das Dad) ift von Palmblättern, Unten ftehen fie I Damit die Juft durchſtreichen kann; denn in Diefer Inſel weis man nichts von der KT Bey der Nacht ziehe man die Vorhänge vor, Damit ift das Haus verſchloſſen. Wen weder Obergeſchoß noch Dachboden hat: fo ſteht gemeiniglich ein ſteinernes Waarenh⸗ dabey, ein Stockwerk hoch, ohne Fenſter, und mit Strohe gedecket, worein jeder * ſchließt, was er hat. Entſteht Feuer in einem Haufe, weiches zu Bantam nichts k) A. d. 333 Seite. N A. 8. 349 Set, Mm) Ald. 340 Seite, 9 7) Eben dafelbft, 5 . 6) A. d, 341 Seite, - tin * nach Oſtindien. I Buch. U Ca. 83 nes iſt: fo bedecket man dieſe Dächer mit dicken und enge zuſammen geſchobenen Dielen, Beſchrei⸗ vor ſtreuet Sand darauf an das Feuer nicht Pay fann, Die Zimmermände —3 — eſtehen aus geſpaltenen Bambusrohre, welches ſehr dick, fo hart als Holz, und in dieſer — Vleichwie in ganz Indien, etwas gemeines iſt. Dergeftalt koͤnnen die Bantamer — Ohne fonderliche Koſten Hauſer bauen 0). | Bey dem Eintricte in einen Pallaſt/ finder man zuerſt einen großen viereckichten Hof, Prof. wo die eibwache des Herrn fich aufhält, nebſt einem mie Palmblättern gedeckten Gehör- ſale In einem Winkel des Hofes ſteht eine Capelle, das Mittagsgebeth darinnen zu derrichten. Am Ende des Hofes finder man die Hausthüre, welche gewöhnlicher Weife ſehr enge iſt, und wodurch man in einen nicht weniger ſchmahlen Gang fommt, in deſſen Winkeln und Egen die Sclaven des Nachts für die Sicherheit ihres Herrn wachen, Die Nation iſt Höchft mistrauiſch, weil jedweder die Ehrlichkeit anderer Leute nach feiner eige- nen beurtheilet P), ’ ; Rings um die Stadt berum, ja bis ans Ufer, wohnen Ausländer, als Malayer, Vierthel der Guʒurater, Bengaler und Abpffinier. Die Chinefen haben an der Weftfeite ein 'eige- Ehinefen. nes Bierthel innen, das mit guten Pfahlen und einem Morafte verwahret, folglich fehr ſchwer zu bezwingen ft. An der Stadrfeite rinnet ein ftarfer Bach vorbey, der es an kei— ner Bequemlichkeit fehlen läßt, Die Holländer merkten gleich bey ihrer erftenXeife, wenn fie vermittelſt einiger Feſtungswerke ſich Meifter von diefem Orte machen Fönnten, fo wür- den fie auch Meifter von dem ganzen Gemwirzhandel feyn, nicht nur auf Java, fondern auch auf Bande, ven moluckiſchen Inſeln, und mit einem Worte überall 4) Bantam hat drey große Marftpläge r), worauf man alle Tage nicht nur Waren, Marktpläge ſondern auch Lebensmittel einkaufen kann, Der größte liegt an der Morgenfeiteder Stadt. HU Bantam. Er wird allezeit mit Anbruche des Tages geöffnet, und ift der allgemeine Sammelplag ei- Hauptmarkt. ner. amendlichen Menge Kaufleute, Portugiefen, Araber, Türken, Ehinefen, Quilliner, Seine Be— Peguaner, Malayer, Dengalen, Guzurater, Malabaren, Abyſſinier, ja aus allen Ecken Khreibung. und Enden von Indien. Diefe Zufammenkunft waͤhret bis gegen neun Uhr des Morgens. s Auf eben diefem Page fteht die Hauptmofchee von Santa, und ift mit Pfählen einge: faffet. Auf dem Wege finder man eine Menge Weiber, die mit Süden und einem gewif: fen Streihmaaße, Bantan genannt, da fißen, und auf die Bauern warten, die ihnen Pfeffer zu Markte bringen, Dieſen Handel verſtehen fie vortrefflich. Die Chinefen aber find.noch Elüger; ſie gehen den Bauern entgegen, und fuchen partieweiſe zu kaufen. Noch) giebt es andere Weiber Innerhalb der Pfaͤhle, welche Betel, Arecca, Waflermelonen und Dananas verfaufen. Weiter bin figen einige mit ganz warmen Gebadens. An einer Seite des Platzes verkauſet man allerley Gewehr, als metallene Steinftüde, Dolche, Pfeilfpigen,, Mefler und ander Eifengeräche, Disfe Handlung treiben nur die Männer, etnad) findet man einen Dre, wo weißer und gelber Sandel verkaufer wird. So find auch befondere Stellen für den Zucer,, für Honig und Confect, für fhwarze, rothe, gelbe Mune, graue Bohnen, für Zwiebel und Knoblauh. Bey diefem lestern Markte laffen ſich auch Diejenigen finden, welche Zeuge und andere Waaren partienweife verfaufen ; gleichen Diejenigen, welche die Schiffe und ander Handelsunternehmungen verfichern. 2 Zur PX. 342 Seite. ) Diefe Befchreibung verdiente aus dem Origi⸗ D Ehen daf. und 343 Seite, hal nach der Länge eingeruͤcket zu werden, ve). WERE IRAUT ” Mae rd ER — — Zween andere Der zweyte Pas, welcher der Fönigliche oder Pacebam genennet mird, ift de j k 84 Reifen der Hollaͤnde u Befehreis Zur vechten Hand iſt der Hühnermarkt, da man Enten, Täuben + Dapagayen und M bung VOR cherley anderes Geflügel verkauft. h- GBroßiavs. 2 ugs ; f 2 e : Hier koͤmmt ein drepfacher Scheideweg. Einer führet nach den Kramlaͤden ber 395 | neſen, det zweyte auf den Krautmarkt, der dritte zur Fleiſchbank. Auf dem erften MF maan zur rechten Hand die Juwelierer, welche meiſtens Coracons oder Araber find, un“ vorbeygehenden Rubine, Hyaeinthen und andere Edelgefteine zeigen; zur dinfen Han Bengalen, welche allerley Gattungen von Schmelz; und Eurzer Waare ausframen. : ” dann gelanget man zu den Buden der Chineſen, welche Seide von allerley Farbe, koſth Stoffe, als Damaft, Be Taffet, goldene Stücke, Goldfaden, Porcellan, und! fenderley Koftbarfeiten feil biefhen; und beyde Seiten von zwoen Straßen befegen. dem zweyten Wege findet man erftlich zur rechten Hand alleriey Schmelz, zur-linfen # wand für die Mannsperfonen. Hierauf folget der Leinwandkram für die Weibesperfl worein fein Mannsbild bey fehmerer Strafe den Fuß fegen darf. Ctmas weiter Fü man auf den Kraut: und Obſtmarkt, der ſich bis an das Ende der Marktpläge erſtre und beym Zurüffehren findet man den Fiſchmarkt. In einiger Entfernung davon] zur linfen Hand die Sleifhbänfe, wo man infonderheit große Stüce, als etiva ou oder Ochfenfleifch verfaufer. Roch weiter, ift der Gewürz und Spezereyfram, bet lauter Weibern gehalten wird, Endlich findet man zur rechten Hand, Reiß, Topfel ſchirre und Salz; zur linken Del und Cocosnüffe, wornach man auf dem erften W wieder auf den großen Platz gelanget, wo fich die Kaufleute verfammeln, und der ih zur Börfe dienet. | Plaͤtze zu niglichen Pallafte gerade gegen über, Hier verkaufet man Pfeffer und allerfey andere Dantam. Gensmittel im Kleinen, Dieſer Markt fängt an, wenn der erfte aus iſt, und waͤhret meiniglich bis Mittags, ja auch bis Abends, Nachmirtage wird auf dem dritten PA der zum Chinefervierthel gehörer, noch ein anderer Marke von Lebensmitteln gehalten, ! cher den Ehinefen viel einträge. i Religion der Auf der Inſel Java iſt die Religion nicht einerley. Die Einwohner mitten im ® Einwohner, de, ober bie von den Holländern alfo genannten Hochländer, find bloße Heiden, und} ten getvaltige Stücke auf die Seelenwanderung; Daher fie den Thieren nicht das geriil $eid zufügen, ja fie wohl gar forgfältig aufziehen, damit fie defto länger leben mögen. ife ein großes Verbrechen dey ihnen, ein Thier zu rödten; noch ein größeres aber, Dil bige zu eflen. An der Seefüfte, zumal an der weftlichen , als der befannteften, — gleihfalls Heiden; überhanpt aber find die Javaner meiftens Muhamedaner. Holländer vernahmen bey ihrer erften Reife mit Erſtaunen, daß die Juͤſel dieſen Glau erſt ſeit funfzig bis ſechzig Jahren angenommen habe, und daß fie die meiſten Pfaffen Mecca und Medina kommen ’laffe, Daher find die abergläubifchen Gebräuche bieſer ligion noch in ihrer völligen Staͤrke ). J —VV Vielweiberey. Die Vielheit der Weiber iſt keiner von denen Glaubensartikeln, die mar am fehle ſten haͤlt; und der Verfaſſer bemerfer, daß die Jabaner nebſt der Erlaubniß des MM meds noch eine andere Urſache haben, mehr als eine Fran zu nehmen. Man findet NE lich auf der ganzen Inſel, infonderheit aber zu Bantam), allemal zehn Weibsbilde Hirn A SI U. 8. 346 Suite, - ) A. d. 348 Seite, 1 + nach Oſtindien. J Buch. IL Cap. B_ gen einen Mann Daher nehmen fie nebft ihren ordentlichen Frauen noch fo viele Bey- Beſchreie⸗ (öliferinnen, als fie wollen, welche jenen als nen —— und ihr Gefolge vermeh⸗ — —* wenn ſie ausgehen. Ja eine Beyfchläferinn muß von den rechtmäßigen Srauen 1595 — dazu Haben, wenn fie bey ihrem Herrn ſchlafen will; doch Eönnen felbige Diefe __° 7 N rlaubniß auch nicht verweigern, Ohne fich felbft an ihrer Ehre Abbruch zu thun. DieKin- Necht der er der Beyſchlaͤferinnen Fönnen nicht verkaufet werden, ob gleich ihre Mütter Leibeigene, Beyſchiaͤfe | an für, * gewiſſes Na — find. Sie werden auf Rechnung der rechtmaͤßigen kinnen. Rauen gebohren, wie Ismael auf der Sarai ; allein dieſe Stiefmütter fchaffen fie gar Öfters mit ee bey Seite r), res Sara therr allein biefe © — * “ — , Die Kinder gehen auf dieſer Inſel nackend, nur bedecken fie die Schamglieder, mit Kinder, und einem Schilde von Golde oder Silber #). 5 Die Mägdchen tragen überdiefes noch Arm- ihre Zucht. baͤnder. Allein ſobald fie das Alter von dreyzehn bis vierzehn Jahren erreichen, welches die Zeit ift, da fiedie Kleider anlegen müffen, fo verfäumen ihre Eltern keinen Augenblick, fie zu verbeirathen, wofern fie anders nicht Lüderlich werden follen, weil fie ſich das Recht zu⸗ ſchreiben, unter dem Deckmantel der Kleider ein ausgelaffenes $eben zu führen, ° Moch ei- ne andere Urfache, warum fie die Kinder frühzeitig verheirathen , ift diefe, Damit fie der Erbſchaft nicht verluftig werden, Denn es ift zu Bantam dev Gebrauch , Daß der Koͤ⸗ nig, nach des Mannes Tode, fein Weib, feine Kinder, und fein ganzes Vermögen weg: nimmt. Daber verheirathen fie diefelbigen öfters im achten oder zebenten Sabre, um fie der Schärfe dieſes Geſetzes zu entziehen x), * Fa) Das Heirathsgut einer Frau beſteht, wenigftens bey Vornehmen, in einer Summe Heirathsgut Geld, und in einer gewiſſen Anzahl Sclaven. Als die Holländer zu Bantam waren: fo der. Mägd- beirathete des Sabandars Sohn eine junge Anverwandeinn von ihm. Diefe befam zu ih: * rem Heirathsgute funfzig Mannsperfonen, funfzig junge Mägdchens, und drey hundert —* —— welche ungefähr fechs und funfzig Gulden fünf Stüver, bolländifch be⸗ ragen y). ; % Fu ? Am Hochzeittag ſchmuͤcken ſich beyde Verlobte ihre Anverwandte und Sclaven aufs Hochzeitge— beſte. An beyde Haͤuſer wird eine große Menge Wurffpieße mit Trodeln von weißer und Bräuche, rother Baumwolle angelehnet. Man feuert einige Steinftüce los. Nachmittage, füh- vet man dem Bräutigam ein Pferd mit foftbarem Reitzeuge vor, worauf er bis Abends in der ganzen Stadt herum reutet. Unterdeffen legen feine Sclaven ihre Aufwartung bey der neuen Gebietherinn ab, und machen ihr ein Geſchent. Hernach bringen fie ihr das Hei⸗ rothsgut, das mit allerley Zierrathen aufgepußet iſt. Sobald der Bräutigam wieder nach Haufe koͤmmt, geht man zur Tafel, Sämmtliche Anverwandte fpeifen mit; und ſodann uͤhren fie das neue Paar unter ein Dach, das mit Borhängen umgeben ift z), , Die vornehmen Frauen werden fo genau verwahret, daß ihre eigenen Söhne nicht Allgemeine in ide Gemach fommen Dürfen, Sie gehen felten aus, und alle Mannsperfonen,. die ih- — ge⸗ nen begegnen, auch Der König ſelbſt, müffen auf die Seite weichen. Der allervornehm- * fe Herr darf, ohne Erlaubniß des Mannes, fie nicht anfprechen, Sie haben die ganze acht über Betel bey fich, den fie unaufhoͤrlich kauen, und eine Sclavinn , die ihnen dei Rücken krauet. N ' tz Wenn Dieſes iſt vermuthlich von reichen Lenten zn x) Eben daf. lu derftehen, | IH A. d.349 Seite, - 2) Eben daf. 86 0 "Reifen der Holländer Beſchrei⸗ Wenn eine reiche Frau ausgeht, ſo kann man fie an der Kleidung von einer MT, bung, keinesweges unterfiheiden; Denn es hat eine wie die andere zwey fange Tücher bet} Deohingse hängen, die ihr den ganzen Leib bedecken. Eines reicher vom Kopfe bis über die Bruſt — andere vom Gürtel bis auf die Fuͤße. Sie gehen barfuß, und der Kopf iſt mit nichts al⸗ Ihte Klei⸗ ihren Haaren bedecket, die fie in Locken aufbinden. Doch an Feſttagen, und ben! dmg. Seyerlichfeit tragen fie eine goldene Krone, imgleichen Armbaͤnder von Sitber oder Gold! Ihre Ber: Sie wafchen fich des Tages wohl fünf- bis ſechsmal: allein zur Arbeit haben fie richtungen. gemein wenig Suft. Sie fißen von Morgen bis auf den Abend da, ohne das gell ‚vorzunehmen, Die Sclavinnen müffen für die Hausgefchäffte forgen. Die Maͤnnet ben ihres Ortes eben fo wenig Trieb zur Arbeit; daher figen fie mitten unter einem Duß Weibern auf Matten und kauen Betel. Defters blieben die wichtigſten Gefchäffte I bloß weil der Statthalter zu Bantam fo lange bey feinen Weibern faß. Zumeilen IP" die Sclavinnen auf einem gewiffen Inſtrumente, das den altvaͤteriſchen Geigen mit! Saiten nicht unähnlich ſieht. Sie haben auch große kupferne Becken, worauf fiel dem Tacte fehlagen. Nach diefem Klange tanzen die Weiber: fie machen aber wenig? ſpruͤnge. Ihre Tänze gehen fo huͤbſch ebrbar dahin, und die ganze Zierlichkeit bel darinnen, Daß fie fich zumeilen umdrehen, die Achſeln auf mancherley Weife ziehen, „bie Arme bewegen. Diefe Hebung treiben fie infonderheit des Nachts, und fodann® man in der ganzen Stadt ein groß Geklimper von Beden und andern Snftrumenten 7 Mann fist ganz gelaffen dabey, und freuet fih, daß feine Weiber fo große Mühe alt den, ihm zu gefallen 6). da ; Kurze Weiſe Die obrigfeitlichen Perfonen zu Bantam verfammeln ſich alle Abende im P Gericht zu um jedermann, ber es verlanger, Recht zu fprechen. Jedermann kann hinein ge halten. darum weil jedweder feine Sache felbft vortragen muß. Daher weis man weder von vocaten noch von Gevollmächtigten etwas, und der Procef wird niemals der fange. w verdrießlih. Die zum Tode Berdammten binder man an einen Pfahl, und ſticht ſie einem Dolche todt. Andere lebensſtrafen find nicht üblich. Hat ein Ausländer jemal ermordet: fo fann er fich mit einer Summe Geldes losfaufen, die er an den Herrn an die Freunde des Entleibten bezahlet. Die Abſicht dieſes Geſetzes iſt Feine andere, ar Handlung zu befördern, Den Holländern fiel diefe Einrichtung auf ihrer erſten mehr als einmal nöchig. Allein die Santeseingebohrnen kommen nicht fo gelinde bave Staatsrath — Die Staatsgefchäffte werden des Nachts bey Mondenfiheine abgehandelt, und Il die wichtigften Entſchließungen gefaſſet. Der Rath verfanmelt fich unter einem ſehr Baume, und er muß wenigſtens aus fünf hundert Perfonen beftehen, wenn eine 5 Auflage gemachet, oder Geld von der Stade gefordert werden folle. Des Tages! geben die Räthe in ihren Haͤuſern Gehör, und vernehmen die Vorſchlaͤge, welche DAT meine Beſte beiveffen, Koͤmmt es auf einen Krieg an ſo werden die vornehmften AM leute, ander Zahl drey Hundert mic zu Nathe gezogen; und wenn der Schu zu 4 lichkeit gebrache werben foll, fo untergiebe man jedweden einen Theil vom Volke, ME Wanderliche Dre Befehle mit einen blinden Gehorſame vollzieht. Er — geuerotde Es ift eine ſehr ſeltſame Gewohnheit, daß, wenn Feuer in einem Haufe entfteh? ung. a) X. d. 350 Seite, 2 8) A. d. 352 Seite, 4) U. de 351 Seite. NV23. EN -UND FRAUENSPERSON von der Infel Java . MANNS EI N (IE IE — vflarstaller (eucdp 7 ———— a ——— ——r — Any — 2 nach Oſtindien. IBuch. II Cap. 87 dann niemand loſchen darf, als die Weiber; die Männer ſtehen nur im Gewehre, und ver- —— hindern die Diebftähle 4). 2 num che dee Jar © en ein vornehmer Here, der den Titel eines Hauptmannes führet, mit feinem vaner, - ge nad) Hofe gebt: fo laßt er ein Paar Wurfſpieße und ein Schwerdt mit einervofben 1505, | * ſhwarzen Scheide vor ſich hertragen Sobald das gemeine Volk diefes Wahrʒei· bis Nee + fo weicht es aus, fteller ich an die Häufer, und fälle fo lange auf die Knie, @tolz der l 5 der vornehme Herr vorbey ift. Diefes thun die Weiber fo wohl, als die Männer. Jed⸗ Bantamer. wede Perſon von einigem Anfehen sieht mit großem Stolze auf der Strafe einher. Die dienten geben hinter ihnen her, und tragen akferey Geraͤthe, als etwa eine. Schachtel mit Betel, einen Nachttopf, einen Sonnenſchirm, den fie ihrem Herrn über den Kopf hal⸗ ven. Sie geben barfuß, und. es wäre der größte Schimpf , bey einem fo prächtigen Auf⸗ zuge Schube zu fragen, ob fie gleich zu. Haufe Pantoffeln won rothem Leder anhaben, die aus China, Malacca und Achin kommen. Der Herr bat ein mit Golde gefticktes Schnupftuch in der Hand, und einen Zurban aus Dengalen von fehr feinem Zeuge auf feinem Haupte, Einige bängen ein Eleines Mäntelchen von Sammer oder Tuch um ih. Am Gürtel hängt der Dolch, zuweilen vorne, zuweilen hinten; und dieſes Gewehr, das fie für ihr beftes halten, legen fie niemals von fih e). | Die Jabaner find von Natur falſch und boshaftig. Bey ihren Zaͤnkereyen achtenfie Unerhoͤrte eine Mordthat für nichts; der Schwaͤcheſte wird. gemeiniglich von feinem Feinde erwuͤrget. Wuth. Unterdeſſen bringt die Gewißheit der Strafe eine ſehr ſeltſame Wirkung bey ihnen hervor, Der Mörder fpringe voll Wurh mitten unter das Vol, hauet und fticht auf allen Seiten * ſich, und machet alles nieder, was er kann, ohne einmal der Kinder zu ſchonen, ſo lange, bis man ihn beym Leibe erwiſchet, und der Obrigkeit ausliefert. Es geſchieht aber ſelten, daß man ihn lebendig anhält; man machet ihm vielmehr den Garaus, fobald man kann, aus Furcht, felbft von ihm beſchaͤdiget zu werden ) . _ Dev Verfaffer leget ihnen übrigens auch noch dieſe Eigenfchaft bey, daß fie unter allen befannten Voͤlkern das ge- ſchickteſte zum Stehlen find, Ihre Rachgier geht fo weit, daß fie ſich nach empfangener Berwundung das feindliche Gewehr mic Vorſatze tiefer in den Leib ftoßen, nur Damit fie ih- ven Feind erreichen, und ihm vor Ihrem Tode-gleichfalfs einen Streich verfegen mögen, _ Öemeiniglich laſſen fie ihre Haare und Nägel ſehr lang wachſen; dagegen befeilen fie _ Geſtalt der die Zähne, Sie ſind eben fo braun als die Drafilianer, meiftentheils groß, ſtark und wohl: Javaner. ‚gebildet. Sie haben ein plattes Geficht, breite und erhabene Wangen, große Augbrau- ‚nen, Fleine Augen und wenig Bart g). - Idee Unterthaͤnigkeit gegen ihre Vorgeſetzte und gegen jedermann, der das. Recht hat, Ihre Solda⸗ ihnen zu befehlen, ift gemein, Ein angenfeheinlicher Tod. Eann ihren Gehorfam Feines: fe. weges aufhalten. Bey dieſer Veſchaffenheit find ſie nothwendiger Weiſe gute Soldaten, ‚Und bey der größten Gefahr unerſchrocken: allein, fie wiflen tweder mit grobem noch Fleinem Beſchuͤtze umzugehen. Ihr Gewehr beſteht in langen Wurfſpießen, in Dolchen, die fie | Krieß oder Kriſſen nennen/ aus Säbeln und großen Meffern. Ihre Schilde find hölzern, | er fie fpannen auch $eder um einen Reif. Gleichfalls Haben fie Panzerhemden, die aus - eiſernen und mie Ringen an einander, gehangenen Platten beftehen, Die Dolche find vor- trefflich gehaͤrtet, und die Klinge fo glatt, als wenn fie mit Schmelz überzogen wäre, Diefe fragen A) Chen daſ. ) Eb. daſ. * ar, 344 Seite, org = 2 Eben Fr x + u a > ande: 1a) 4 Dia il ir ch nal an Zaun 1 a u aa Ara E Hebensart und Gebraͤu⸗ che der Ja⸗ vaner. 1595. —— Hierzu nehmen fie Sandel, der weiß und leicht iſt, und hoͤhlen ihn ſehr geſchickt aus. Sabarcanen, Pfeile von Fiſchgraͤten zu ſchießen. ehemals unten am Gebirge Paſſarwan, an dem oͤſtlichen Ende von Java wohnete. ”° „ fi) vor einigen Jahren unter den Schuß des Königes von Bantam. Sie baueten "Stadt, Namens Secra, wo ihr eigener König nebft den Vornehmſten unter ihnen ben, und ihr ganzer Handel befteht darinnen, daß fie Pfeffer und Obft zu Bantam i \ BL. Buͤterpacht. dem andern. Sie ſind friedfertig, warten des Ackerbaues, und folgen den Lehre— 88 Reifen der Holländer | fragen fie gemeinlglich am Gürtel, Der König giebt jedem Kinde, ſo bald es fünf DIET Jahre alt ift, einen Dolch, und zugleich die Erlaubniß, ihn zu tragen 2). Die Soldaten bekommen keinen Sold, fondern nur fo lange der Krieg währe” der, Gewehr und Lebensmittel, die in Fiſchen und Reiße beftehen. Die meiften Se! hängen fic) an die vornehmen Herren und an andere reiche Perfonen, die ihnen Woh und Nahrung reichen. Se mehr ein javanifcher Herr Sclaven hat; defto angeſehe— f er 3), Man begreift ohne Mühe) daß bey Diefen Umſtaͤnden und bey ihrem blinden horſame es ihren Herren etwas Teichtes fen, fie zum Aufbruche zu bewegen, und wi@® entwaffnen. Sie ſchicken ſich auch am allerbeften zu einem umverfehenen Leberfalle 7 find ſelten muͤßig. Sie arbeiten beſtaͤndig etwas, gemeiniglich aber hölzerne Degen! wenden auch großen Fleiß darauf, ihr Gewehr blank zu halten, welches gemeiniglich % tee und fo ſcharf ift, als ein Scheermeffer. Diefes Haben fie Tag und Mache bey ſich fie würden ohne felbiges nicht einen Hugenblick ruhen." Wenn fie fehlafen, fo legen unter den Kopf, Weil fie einander alferfeits als heimtuͤckiſche Kerl bekannt find: fol ‚fie weder Anverwandten noch Freunden. Kein Bruder läßt den andern ins Haus, " den Dolch in Bereitfhafft, und einige Wurfſpieße bey der Hand zu haben. ezuf ſtellen fie Steinftüce in ihre Borhöfe, wiewohl es ihnen gemeiniglic) am Pulver fehl zu laden, 7 Sie haben auch gewiſſe Röhren, woraus fie Bolzen von Fifchgrären bfafen ; die ift vergiftet und eingeferbet, damit fie in der Wunde abbrechen, und das Gift vefte im Leibe ſich ausbreiten folle. In der That entzünden fich auch diefe Wunden ſoh daß gemeiniglich der Brand dazu fehlägt, und der. Verwundete fterben muß. Zwar den einige Holländer geſchwind wieder geheilet ; allein es verwunderten fich auch DIE wohner gewaltig darüber, meil ihnen die Stärke des Giftes befannt war .k). J Hinter der Stadt Bantam und der Küfte von der Meerenge Sonda, am Ful Berges Bonon Befar, worauf viel Pfeffer wächft, findet man ein gutartiges Voll dem diefe Seute lange Zeit unter einem tyrannifchen Joche geſeufzet hatten: fo begabe nete, Die übrigen vertheileten fich in die umliegende Gegend, und baueten ein Do k Bramanen, welche alles Fleifcheffen verbierhen. Ihre Maͤßigkeit ift verwundernswi Der Verfaſſer fager zugleich auch, fie heiratheten nicht, ohne zu erflären, wie fie ihl \ ſchlecht fonft forepflangen. Ihre Kleidung befteht aus einer Art von weißem Papier) fie felbft aus’ Baumrinde verfertigen. Uebrigens führen fie ein ganz philoſophiſch Faufen. er Wi Die übrigen Einwohner der Inſel, die ſich bloß vom Landbaue nähren, und Di ter des Röniges und des Adels pachten, nennet man des Königs Gefangene m): 4) Schuldigkeit zahlen fie entweder mit Neiße oder Caras, So ftrenge auch ihre une h) X. d. 355 Seite. rk) Ü.d. 356 Seite. a4 #) Eben daf, u.a.d, 356 ©. 7 HA, 357 Seite. ‚GE mach Oſtindien IBuhı U Ca 8 figkeit mä | aͤhrenden Pachtes ſeyn mag: ſo werden fie dennoch wieder völlig frey, fo bald fie Arbenanst ihrer ee geleiftet haben... —— großen Pachten haben Die ge Sun Zar Vornehmen und Keichen auch noch Meyerhoͤfe und Lanöhäufer, auf welche fie Sclaven vaner, ſetzen, die ihnen die Früchte liefern müffen, welche in jeder Jahreszeit Darauf wachſen: als 5 595 Erempel, Reif, Pfeffer, Coeobnuůſſe, eine Menge Gefügel und Ziegen, — Die Selaven pachten ebenfalls zuweiien einige Güter, und verſorechen etwa von ei⸗ — nem Cocosbaume funfzehn hundert bis zwey tauſend Caxas zu bezahlen. Allein, ſe muͤſſen ei der Pohl Achtung geben, was-fietyun; denn sr Herr will bezahlet ſeyn, es mag herkommen, gGerren yon wo es will, Daher arbeiten fie meiftentheils lieber um das Tagelohn. Zn diefem Falle ipnen, verdienen fie täglich acht Hundert Caxas und ihe Effen. Arbeiten fie aber in ihres Herrn Haufe, fo befommen fie den bloßen Unserhaft,.. Andere arbeiten fechs Tage für ihren Herrn, und fechs Tage zu ihrer eigenen Unterhaltung, Am allerglaͤcklichſten fahren fie, wenn fie In ihren Schranken bleiben ; denn’fo bald fie wegen Untreue perdächtig find, werden ſie auf mancherley Weiſe geftraft. - Das geringfte ift, daß man ihnen ein Stuͤck Holz an den Hals hängt, nebſt einer Kette , die fie Zeit Lebens nachfchleppen müffen. - Ihre Weiber můſſen eben fo wohl für den Heren arbeiten. - Sie figen auf den Marktplägen, und vers Eaufen allerley Sebensmiktel, damit fie taͤglich eine. gewiſſe Abgabe erlegen koͤmen. Andere fpümen, oder weben Jeuge · Will man einen Sclayen verkaufen, ſo fuͤhret man ihn von Haus zu Hauſe und überläft ihm dem Meiffbiethenden... Der gemeine Preis iſt fünf Fardos, welches etwa drey Thaler beträgt, Ihre Kinder gehören dem Herrn, welcher damit umgehen kann, wie er will, nur das Sehen kann er ihnen ohne Bewilligung des Ko niges oder des Statthalters nicht nehmen m), Kung | J Bey allen bantamiſchen Handelsleuten find Verſtellung / Betrüigerey und Argliſt die Sandlungaa’ gervößnlichiten Laſter. Inſonderheit werfälfehen fie den Pfeffer mit Sande und kieinen der. Inſel es Steinen, Damit er defto ſhwerer wiege. Michts deſtoweniger blüher ihre Handlung nicht va. nur im Lande und auf den benachbarten Eylanden; ſondern fie erſtrecket ſich bis nach China und, in das groͤßte Theil. von Indjen. Man bringe ihnen Reiß von Macaſſar und Soms baja; Eocosnüffe von Balambuam; Toartem, Gervici, Pati, Juama und. andere Orte ſchiclen ihnen Salz, welches fie wieder nach, Sumatra verführen, und gegen fach, Denzoe, Baumwolle, Schildkroͤtenſchalen und andere Waaren umfegen, Zucker, Honig und Wachs bekommen fie aus Tacatee, Japara, Cravson, Tumor und Palimban; trockene Fische pon Cravaon und Bandermacha; Eiſen von Crimata auf der. Znfel Borneo; Gummi vor Baniea „der Hauptſtadt einer Inſel gleiches Namens; Bley und Zinn von Pera und Gaſclan welche Städte auf der mioluckiſchen Küfte liegen; - Baum- tolle und alferlen Zeuge oder Kleidungen von Bali und Cambaſa »). Hat es ein Kaufmann einmal weit gebracht: ſo reiſet er felbft nicht mehr, ſondern recket nur einem andern Geld auf fein, Schiff vor, wobey er gemeiniglich den doppelten Gas gewinnet. ¶ Geht das Schiff zu, Grunde, ſo perliehrt er fein Darleyn ; kommt es uͤcklich zurück, und der Gläubiger Bann dennoch) nicht zahlen, ſo muß er ihm Weib. und Kinder fd fange zu Pfande geben, bis or ihm gänzlich befviediget. Der Vergleich wird, Schriſt uud ie alles übrige, mit einem eiſernen Griffel auf Baumblätter gefchrieben ’ hernach voller Bücher, Man die Blaͤtter zuſammen; ober wenn ein Buch Daraus werden foll, fo leget man fie zwi⸗ U ſchen *A. d. 358 S. - MY. 359 ©, 0) Eben daſ. uf, _ Br Allgem, Reiſebeſchr. Val Band. a Ye u TE er EEE tn J oo. Reiſen der Hollaͤnder Aebensart ſchen zwey Bretter, und heftet ſolche mit dünnen Schnuͤrchen ſehr artig zuſammen. * Egger fehreibt auch auf chinefifches Papier, welches ſehr fein, ‚und auf mancherley Weife gef! Saner — Üfte- Von der Drurferfunft wiffen fie'niches; fchreiben aber fehr fcjön. Sie Haben 9 1595: 39 Buchftaben, damit fie alles ausdruͤcken koͤnnen. Diefe haben fie von den Mal! — entlehnet, deren Sprache fie auch reden. Sie ift leicht, und in ganz Indien gebtdl a —* lernen ſie in der Schule, und dieſe Sprache gehoͤret mit zu einer guten ziehung pP). ee! j ‘ Die Perfianer, die man auf der Inſel nur unter dom Namen der Coracone FA handeln mit Edelgefteinen und Spezerey. Man ruͤhmet fie wegen ihrer Einficht in DIE Gemuͤthsbe-Stuͤcke, und wegen ihrer Sanftmuth. Ya fie find den Ausländern fehr geneigt, un haftende übertvejfen alle bantamifche Kaufleute an Höflichkeit, Die Handlung der Araber und ‚her fremden tugieſen wird ſelten anders, als zu Waſſer getrieben. "Sie führen die Waaren von ® Kaufleute, Seat zur andern, und vertaufchen viele an die Chinefen gegen andere, die fie aus Inſeln bringen, Die Malayer und Onilline ſchießen Geld auf Gewinn und Berluſt! Die Öuzuvater, welche gemeinigfich nicht viel haben, dienen als Seeleute, und ihnen den die Malayer ihr Geld vor, mit welchem fie das drey und vierfache erwuchern. diefe Ausländer find in feinen Cattun geffeiver, und tragen Tinbane, Wenn fie Bantam fommen, fo kaufen fie eine Frau, und verfaufen fie ben der Abreife wie allein * Kinder muͤſſen fie mitnehmen, wenn einige aus diefem Umgange vorhall find 4). = Chineſen zu Wir haben bereits erwwähnet, daß die Chinefen ein eigenes Vierthel innen haben, "7 Bantam. mit Pfählen und einem Morafte umgeben ift, Ihre Häufer find fehöner und bequell als in andern Viertheln ver Stadt. Mir einem Worte, die chinefifchen Kaufleute ha Wis und Unverdroffenheit zu ihrer befondern Eigenſchaft. Sie halten eine gute ZU allein in Java hält man fie für eben fo große Wucherer, als in Europa die Juden Ihre Hauptbemuͤhung geht dahin, den Pfeffer aus der erften Hand zu Faufen, Sie ge von Dorf zu Dorfe, machen fich die Einfalt der Bauern zu Nutze, und bezahlen |" medr, als ein Cati, oder hundert taufend Caras, für acht Saͤcke mit Pfeffer, ob ſie Een der Schiffe aus China nicht mehr als zween Saͤcke fuͤr dieſen Preis We n. ¶ Diefe Schiffe kommen alle Jahre im Kenner nach Bantam, und zwar in Fl Flotten von acht bis zehn Fahrzeugen, Davon jedwedes funfzig Tonnen führet. Sie brill! Geld, welches auf Java und allen umliegenden Inſeln gaͤng und gäbe iſt. Man nennen Caras eine im Malayſchen Caras oder Kaſches, und im Zavanifehen Pitil, Der innerliche We ! Münze, ungemein ſchlecht. Es iſt ſo dicke, als etwa ein Haͤller, und beſteht aus geſchmolzen Bleye, mit etwas Kupferſchaume vermiſchet. Daher iſt es fo gebrechlich, daß allerzal große Menge zu Trümmern gehe, wenn ein Pac auf den Boden falle. Koͤmmt es #7 Zufall eine Nacht in Seewaſſer zu liegen : ſo kleben die Stuͤcke fo feft zufammen, daß # mal ein gut Theil davon zerbricht ). © °. — 3— Wie ſie zu ¶ Dieſes wunderliche Geld wird in einer chineſiſchen Stadt, Namens Chinhen! Sartam auf gekuͤnſtelt. Es ſchlich ſich erſt feit dem Jahre 1590 in Bantam ein, und die Holland gekonmen. führen, auf was für Weiſe. Wontay, Kaiſer von China, erfuhr, daß die Dez r pP er ra ei ) X.d.362 ©, 7) A. d. 360 ©, af 5) A. d. 365 ©, nach Oftindien. IBuh. Emm 9 Caras, die, fein Vorfahrer Hatte prägen laffen, alle umliegende Inſeln angefuͤllet, und —— bey feinen eigenen Untertdanen Eeinen Sauf mehr hatte, Damit bildete ex. ſich ein, ſie wͤr 4, der a. > Ihon von felbft feltener werden, wenn er fie fo ſchlecht machen ließe, Daß wegen ihrer paner, Serbrechlichkeit alle Jahre eine große Menge bey dem Verkehren zu Grunde gehen muͤſſe. „1595. ", abs dieſes Mittel ihre Zahl noch nicht genugfam vermindert Hatte: fo ließ fein Nach · ꝰv⸗ folge, Hommion, noch ſchlechtere giefjen, welches zu der Zeit geſchah, da die Hollaͤnder u Bantam waren. Die Caxas haben in der Mitte jedweden Stüdes ein viereckichtes och, dadurch man ein Steopband sieht, das man Santas nennet, und alfo allemal zwey⸗ hundert an ein Strohband anreihet, Fuͤnf Santas machen folglich allemal taufend Caras, und heißen ein Sapocu. Bon den erften Caxas fieht man beynahe Feine mehr, wenig: ſtens find fie auf Java nicht mehr gänge und gäbe 2). F DR Berner bringen die chinefifchen Schiffe gutes und geringes Porzellan mit , imgleichen Naͤhſeide, Eleine Stuͤcke Seidenzeug von vierzehn bis fünfzehn Ellen, und viele andere Waaren. Auf die Ruͤckreiſe laden fie, nebjt dem Pfeffer, allen Lack, der aus Tolomban koͤmmt, 100 er im Ueberfluffe zu haben ift. Imgleichen laden fie Anil, ober Indig, der von Anir koͤmmt; Sandelhoiz, Mufarennüffe, Naͤgelein, Schildkroͤtenſchalen weraus man in China ſehr ſaubere Arbeit verfertiget; Elephantenzaͤhne, davon man ſchoͤne Stühle, machet, die den ſilbernen gleich geachtet werden, und nur fuͤr die Mandarinen und Unter⸗ koͤnige gehören 1), Nik Die Chinefen brennen zu Bantam viel Eocoswein, und machen Brandtewein dar- Geſtalt der aus. Weil dieſes eine fchöne Gelegenheit für die Holländer war, bekannt mit ihnen zumer- Ehinefen auf den: fo beobachteten fie, daß die meiften fehr Häfilich aus ſahen. Allein in dem Abriffe, den Bantam. der Verfaſſer von ihrer Geſtalt machet, giebt er ihnen große Augen, welches dem Begriffe zuwider iſt, den man ſich aus dem Berichte anderer Reiſenden von ihnen machet. Er ſaget auch, fie Hätten eine glatte Haut im Geſichte, eine breite Stivn, lange ſchwarze Haare, und ſahen Weibesbildern ſo aͤhnlich, daß man ſie nicht wohl anders, als am Barte von ihnen unterſcheiden Fönnez und dieß um ſo viel mehr, weil fie die Haare in Zöpfe flechten, um den Kopf wickeln, und ein jartes Meß von Roßhaaren darüber ziehen x). Weil die portugiefifchen Kaufleute nicht in der Stadt bleiben dürfen: fo wohnen fie ee mit der Chineſen Erlaubnif in ihrem Duartiere, - Cie handeln mit Pfeffer, Wuͤrʒnelken Handlung. Mufcaten, Sandelhote, langem Pfeffer, und. indianifhen Spezereyen, wofür fie Zeuge und andere Waaren geben, die fie aus ihren Waarenlagern gefchictt befommen, Sie ha⸗ ben weder Prieſter noch Kirche zu Bantam: allein, zu Panarucan genießen fie einer voͤl⸗ ligen Glaubensuͤbung, ja es haben viele Einwohner dafelbft das Ehriftenthum angenom- men. Ihre gewoͤhnliche Kleidung beſteht in langen Hoſen, fo, wie man fie in Perfien trägt. Sie gehen nach Sandesgebrauche barfuh, und haben allezeit viele Sclaven Hinter fih, die ihnen den Sonnenſchirm über den Kopf halten y). — han. Dowoht bie indianifshen Seefchifte den europäif—hen nicht gleich kommen : ſo ſind doch ¶ Seeſchiffe. inige Fuſten und Galeeren zu Banıtam. Allein, unerachtet man fie mit großer Sorgfalt unter einem großen Dache,vermahrer, fo ‚gewinnen ſie doch wegen der großen Hitze beſtaͤn⸗ dig große Deffnungen, welche eine unaufhörtiche Ausbefferung bedürfen. Man gebrauchet fie felgen zu etwas anderem, als zu wichtigen Unternehmungen, dergleichen etwa eine Be- M 2 lagerung J Auf der 34 8. u) Eben, daf. uf. IA. d, 365 Seite, 2) U d. 366 Seite. RN Pan er en < — greifen Be 1 Lebensart [agerung ift, bey welchen man öfters indianifche Flotten von zwey bis drey hundert J— und Gebraͤu⸗ ſicht. ‚Die javaniſchen Galiotten gleichen unſern Galeeren noch ziemlich, nur daß IF —— I Hintertheile eine Galerie haben, und daß die Sclaven oder Ruderknechte wohl angeſch 3 5. 5.unten im Schiffsboden, die Soldaten aber auf dem Ueberlaufe über ihnen find, dat A 2 defto freyer Fechten koͤnnen. Sie haben vorne vier Steinftüce, und nur zween MA Die Pares oder Piroguen dienen zu Küftenbewahrern gegen die Seeräuber und ande? “fälle. Sie haben einen Ueberlauf, einen großen und einen Fockemaſt, fechs Mann v welche im Falle der Noch tudern, und zween hinten am Steuer; den alle Schiffe in UT Sande, auch die Funken nicht ausgenommen, find mit zwey Steuerrudern verfehen zn ift, auf jeder Seite mit einem, Die Junken haben einen Boegfpriet, zumeilen auch ® . Dezaanmaft, nebft dem großen und Fockemaſt. Sie baben vorne und hinten eine #7 ckung, in Öeftalt eines Hausdaches, worunter man vor dem Sonnenfcheine und Regen IE iſt, aber Feine andere Eajüre, als des Schiffshauptmanns oder Steuermanns, Schiffsraum hat verſchiedene Eleine Abtheilungen, worein man die Waaren leget, un ſchen dieſen Abtheilungen find die Feuerſtaͤte a). Die bantamiſchen Seeleute wußten nichts von Seekarten und ihrem Gebrauche. bedieneten fich des Compaffes nur erſt feit kurzem, und hatten diefe Wiſſenſchaft den # tugiefem zu Danfen. Doch zähleten fie nicht mehr, als acht Striche, weil es bey ihnen zween Hauptwinde giebt, die faft das ganze Jahr über in ihren Meere blaſen. ind Gewoͤhnliche der Nordoft, den fie Ceilaon nennen, und der mit dem Weinmonate anfängt, und/ Winde aufder zu Ende des Märzes dauert, da die Ströme fo veißend gegen Oſten werden, dapdien —— länder eilf Tage ſchifften, ohne von der Stelle zu fommen. Der andere, welcher die ů s Zeit vegieret, iſt der Oftfüboft, den fie Timor nennen, und bey welchem die Ströme ! ‚fo beftig gegen Werten treiben, als bey dem vorigen gegen Dften 5). = iD a ri A ib a A te OSB Ship hie He arte arte Ute HD te Pr} , Der III Abſchnitt. Naturgeſchichte von der Inſel Jada. Gemeine Thiere. Zwo Arten von Hühner, Betel Talaſſa. Java. Stachelbirn. Wilder ZU auf Pulo Seveſſi. Mangas, Mangas bra: mer. Carcapuli. Zerumbet. Lanquas. F vas. Samaca. Mambus ohne Tabaxir. Du: gara. Benzoe. Anacardium, Pao de cont ginon. Feindſchaft zwiſchen dem Durinon und Aguilla Brava. - Ealamba, | Betel. Lantorbaum. Eubeben. Mangeftan, F diefem Abſchnitte werden Feine andere Sachen vorfommen, als welche der UT Inſel Java ganz allein eigen, und ihrer Bortrefflichfeit wegen eines beſondern zuges würdig find, felbige mag übrigens von der Eigenſchaft des Bodens, oder DOM Beſchaffenheit der Witterung berühren. "Alles, mas diefe Inſel mit andern There Thiere, die Indien gemein hat, das geböret, vermöge der in gegenwaͤrtiger Sammlung eingefühleg man anders: Ordnung, zu der allgemeinen Abhandlung. Daher verweilen wir uns weder bey don — phanten, davon es eine gewaltige Menge auf Java giebt, noch auch bey dem Re NZ a) Eben daf. und 368,©. t- A) Eben daf. +) Eben daf, et nach Oſtindien. IBuch. U Cap. 93 welches daſelbſt eben ſo wenig ſelten ſeyn muß, weil die Einwohner fo viele toͤdten, daß fie Naturge⸗ Fe Haufen Hörner zu Markte —— ſie ee Kräfte gegen alle Gat- a Re ungen des Biftes zufchreiben ©) ;° noch bey den Hirſchen, die heerdenweiſe herum laufen; — Noch bey einer Menge anderer wilden Thiere, dergleichen die Büffel und wilden Schwene _ find, die man in großer Anzahl antrifft; die Affen und Wiefel, davon alle Bäume voll ihen; die Papageyen und wilden Pfauen; die Crocodille und Alligators, welche die Chine⸗ en auf der Inſel zahm machen, mäften, und hernach effen 4) ; die Zieberhfagen, die man daſelbſt Caftoris nennet, aber feinen fo reinen und weißen Zibeih geben, als die guis neiſchen, u. f w. H Die Holländer geben, was die Thiere betrifft, weiter nichts, als zwo Gattungen Hühner fir etwas der Inſel Java ganz eigenes aus. Eine Gattung nennen fie indiani: ſche Halbhuͤhner, weil fie den gervöhnlichen indianifchen Hühnern beynahe gleich ſehen, nur aber die Groͤße nicht haben. Die Engländer nennen fie Bantams. Es ift das zor- nigfte Thier von der Mel. Man Hält fie auch nur deswegen, daß fie mit einander kaͤm⸗ pfen müffen; bey einem folchen Gefechte geht es dermaßen hißig her, daß der Ueberwun- dene gewöhnlicher Weife auf dem Plage bleibe e). Die zwente Gattung ift eine Art Hühner, welche kohlſchwarze Federn, Knochen und Fleiſch hat, dennoch aber fehr gut zu eſſen iſt. Die Bäume hingegen und die Gewaͤchſe zeigen ung mehrere Seltenheiten. Wir über _ 2. F gehen das Betel und Arecca, deſſen Gebrauch in Java eben fü allgemein ift, als in dem —— uͤbrigen ganzen Indien. Doch muͤſſen wir mit dem Verfaſſer der erſten hollaͤndiſchen SRei- tungen, febefchreibung dieſes bemerken ‚ daß man außerhalb ber Straße von Sonde eine Inſel, Namens Pulo Seveßi antrifft, wo dev Betel von felbften, und ohne Die geringfte War- Inſel Pulo fung, häufig waͤchſt. _ Die Yavaner holen ihn daſelbſt bey ganzen Piroguen voll, ohne en er weitere Koften, als die ihre Reife verurfachet, und ohne weitere Mühe, als daß fie ihn —* — zwiſchen den Neſſeln aufſuchen, darein er ſich verwickelt. Sein Laub gleicht einiger maßen dem Laube der Citronenbaͤume ift jedoch laͤnger und ſpiziger. Man bereitet ihn zu Java eben alfo, wie in dem übrigen Indien, nämlich mit Kalche von aebrannten Aufterfihalen, und mit Areccanuͤſſen; nur fügen die Javaner zumeilen etwas Cate dazu, welches eine Art von Kuchen iſt, die man aus dem marki { gen Holze eines geroiffen Baumes verfer⸗ tiget f). Die Inſel Java bringt eine treffliche Frucht hervor, die man Mangas nennet. Mangas. ie waͤchſt auf einern Baume, der unfern Wallnußbaͤumen giemlich gleicht, aber feiner vie- len Aeſte ungeachtet nur wenige Blärter bat. Sie ift ſo groß, als ein großes Gaͤnſeey, laͤnglicht von Geſtalt, und hat eine gelbgrine Farbe, Die zuweilen ins Rothe fpielet. In⸗ Wendig hat fie einen großen Keen, und in ſolchem eine ziemlich große Mandel, melche bit fer ſchmecket, wenn man fie roh ißt, aber angenehmer wird, wenn man fie auf Kohlen ratet. Man rühmer fie ungemein, wegen ihrer Kraft gegen die Würmer und den Blut uß. Die Manges wird im Wein: Winter- und Chriſtmonate reif. Sie übertrifft die en Pficfiche am Geſchmacke. Man pfleget ſie vor der Zeitigung mit Knoblauch und M3 Ingwer ah, Bon den Hühnern zu Tubaon if im vorigen 5) A. d. 270 Seite. Bon der Areeca kann nitte geredet worden, man des Knor Reiſebeſchr. und die Naturgeſchich te von Indien nachſehen. 94 0 Meifenn der Hollaͤnder Naturge⸗ Ingwer einzumachen, und flatt der Oliven zu eſſen, wiewohl fie mehr fauer, al ſwichte von ſchmecket g). PAR 2 ui N I Japa .Es giebt noch eine Gattung Mangas, welche die. Portugiefen Mangas bin! 1595 , nennen, und die ein fehr ſubtiles Gift bey fich führer, Es verurfacher einen augen“ Mangas bras hen Tod, und bisher Hat man noch Fein Mittel dagegen auszufinden gewußt. Dil! vos. liche Frucht iſt Hellgein, und voll weißen Saftes. Sie hat wenig Fleiſch. Der? ift mit einer ſehr harten Schale bedecket, und an Größe gleicht fie einer Quitte. Samaea. Man haͤlt die Ananas auf Java für die beiten im ganzen Indien. Die SA! ca ift eine andere Frucht dieſer Inſel, in der Größe einer Citrone, und von einer IT Farbe, die ins. Rothe fälle. Sie ift fer faftig, und fauerlih an Gefhmade, man machet von den Blättern des Baumes mehr Wefens, als von feiner Frucht. I ge wären übrigens den Eitronbfättern ähnlich, wenn fie nicht eine rundere Geſtalt ha Sie werden mit Zucker eingemachet und wie die Tamarinden gegen Entzündungen u tige Fieber gebrauchet. Mambus oh: · ¶ Die javaniſche Pfefferpflanze waͤchſt bey einem gewiſſen dicken Rohre, und haͤng ne Tabaxir. daran. Das Rohr nennet man auf der Inſel Wambus, und man faget, es habe ! den Tabaxir in ſich, den die Portugiefen Sacar oder Mambuszucker nennen; da⸗ famfte ift, daß der javaniſche Mambus fein Tabarir in fid) bat, ob man ihn 9 in den Mambufen auf der malackifchen Kuͤſte, infonderheit aber auf Coromandel Bi); gar und Malacca findet. Diefer Zucker iſt nichts anders als ein weißer und dicker € wie geſtockte Milch, Die Araber und Perfer machen fo viel Wefens davon, daß LI mit = aufwägen. Doch die Befchreibung feiner Tugenden gehöret indie Naturgell * te von Indien. „2 Duriaon. Die Frucht, welche die Malayer Durison nennen, und die Portugiefen fir e bem Sande Malacca eigenes ausgeben wollten, wächft in Java weit ſchoͤner, als an ke andern Orte. Der Baum, worauf fie waͤchſt, heißt Batan. Er gleicht an Gröfl ftärkften Apfelbäumen, Das Holz ift Hart und feft, die Rinde grau; die Bluͤthe DU genannt, weißgelb, anderthalb Spannen lang, und zwey bis drey Finger dick. Rande ift fie etwas gefpalten, und ungemein —* gruͤn, inwendig aber blaffer, Frucht gleicht an Größe einer Melone, und wird von einer Dichten Schale umfaffet 7 che mit Fleinen ſehr fpigigen Dornen bemachfen iſt. Aeußerlich ſieht fie grün aus, hat länglichte Streifen, wie die Melonen. Inwendig findet man vier KHöhlungenr 7 in jeder drey bis vier Capfeln, die eine milchtveige Frucht an Größe eines Hühnereyes ME fhließen. Der Geſchmack davon übertrifft alle Sulzen vom Reiße, Capaunen und M waffer, die man in Spanien Manjarblanco, oder das weiße Effen nenner 4). Frucht hat ihren eigenen Kern, in der Größe eines Pfirfichkernes, Wer die Du zum erſtenmale Foftet, der ſchreibt ihr einen etwas heftigen Geruch zu, dergleichen Zwiebeln an ſich haben, wenn fie in der Aſche gebraten werden. Dem unerachtet #7 fie eine der beften, gefundeften und angenehmften Früchte von ganz Indien. F Feindſchaft Man redet mit Verwunderung von der Feindſchaft, wofern es anders erlaube viren ber Diefes Wort in einer phyſikaliſchen Materie zu gebrauchen, die fich zwiſchen der DA Duriaon und dem Betel. E) Ohne Zweifel ift fie mit der Frucht einerly, A. d. 387 Seite. die wir Mango nennen. Auf Ceylan nicht weit von Columbo wächlt dergleichen ebenfalls. 3) U. d. 388 Seite, nach Oſtindien. 1Buch, II Cap. PL) J —* Betel äußert. Man darf nur ein einziges Betelblatt in ein ganzes Gewölbe Naturge⸗ uriaon legen, fo werben fie beynahe im Augenblice zu fanlen beginnen. . Ferner, ei m PN Man fich etwa den Magen mit der Durigon überladen, fo darf man nur ein Betel⸗ blate Außerlich auf die Herzgrube legen; fogleich vergeht alle Beſchwerlichkeit, und man darf allema fo viel Duriaon effen, als man immer will wofern man nur einige Betel⸗ Blätter bey fich hat 5). 1595. is — Lantorbaum, iſt auf Java ebenfalls von ungemeiner Schönheit. Seine Lantorbaum. ätter find fo lang, als ein Mann, und fo glatt, daß man mit einem Bleyftifte oder Grif- e darauf fehreiben Fann. Daher werden fie von den Einwohnern ftatt des Papieres ge- braucher, und alle ihre Bücher davon verfertiget. Zwar haben fie noch anderes Papier don Baumrinde: allein man braucher es nur zum Einwickeln k), Die Eubeben wachfen nirgend, als auf Java, an der fondifchen Küfte, wo fie den Namen Enciombi oder Cumuc tragen. Sn dem übrigen Indien Heißt fie Cubachini; denn ehe die Portugiefen nach Indien famen, wurde dieſes Gewürz von den Epinefen aus Java abgehohler, und in alle Morgenländer verfuͤhret, indem die ganze Handlung daſelbſt in ihren Händen war, Diefe Frucht waͤchſt nivgend als in wuͤſten Gegenden. Die Pflanze hängt ſich an die Bäume, wie der Pfeffer, und die Eubeben hängen trau⸗ benweiſe daran, mie die Weinbeeren; es hat auch jedes Korn feinen eigenen Stiel, Die Japaner halten fie deito höher, weil man fte fonft nirgends, als bey ihnen findet, und Eoe chen fie vor dem Berfaufen, damit man fie an feinem andern Drte pflanzen koͤnne. Man gebrauchet fie wider den Schnuppen, und zum Ablöfen der zähen Seuchtigfeit, Die Mob: ven nehmen fie in Wein, um die Wolluft zu erwecken 7), * Cubeben. ie Mangoſtane ſind gleichfalls eine vortreffliche Frucht auf Java, ob fie gleich Mangoftan. äußerlich unfern Hedenfchlehen fehr ähnlich fehen, Das Kraut, das auf Javaniſch Ta: laſſa, und im Malayfhen Zalada heißt, trägt weder Bhüche noch Feucht. Allein die Einwohner gebrauchen die Blätter zum Abwuͤrzen der Speifen. ie werden auch noch gegeſſen, weil fie gleich den Cubeben zur &uft reizen follen wm), .., (och findet man auf Java #) eine Sucht, Namens Jaca, in der Lange unferer größten Eitrulfen. Sie waͤchſt an Bäumen, aber aus Dem Stamme, und der Erde gleich. Nach) erlangter Zeitigung viecht fie hochſt angenehm. Ihr Fleiſch viecht zuweilen wie Melonen , zuweilen tie Pfirfiche, wie Honig, und wie die auserlefenfte Citrone. Ih⸗ te Kerne find größer, als gemeine Datteln. —* BWolluft. Mi st Sie ſchmecken gefotten oder gebraten gut, und sen zur Wolluſt. Wiewohl man diefe Frucht in ganz Indien Häufig finder: f5 Bat fie doch die letztere Eigenfchaft nur auf —* — J Yen Big ſ rb N Die benachbarte Inſel, Dali, traͤgt eine Frucht in der Groͤße einer Birne, unten rund, oben ſpitzig, mit einer ſehr ra uben Haut; daher fie die Holländer die Stachelbir- Die Stachel; NE nennen. Sie wächft auf hohen Bäumen } un j d fo dichte behſammen, als die Beeren Yo auch in folcher Menge, daß man ſich wundern muß, warum die ſte nicht brechen. Man machet ſie ein⸗entweder mit Salzwaſſer ober mit Zucker.‘ Die Caſſia und die Mirobolanen, find der Inſel Java nicht dergeftale eigen, daß Man fie an gegenwärtigem Orte beſchreiben konnte; doch iſt die Caſſia auf den fondifchen Inſeln, A. n) Man fehe unten die Veſchreibung der Inſel ‘d, = Seite, “ Eeylan von Anok!- PR al- . Talaſſa. Die Jaca. birn. 06 0 Reifen der Hollaͤnder Naturge⸗ Inſeln, wenigſtens ihrer Menge wegen, berühmt: Java hat auch eine Art von voll ſchichte von. Zimmer, den die Portigiefen Canela di Mato nennen, und der in der That (Hl Java. it, als der feine.Es iſt verbothen, dergleichen nach Portugall zu bringen; dem un 1595. tet wird er. im Menge eingeführer , und für Ceylanifchen ausgegeben 0). Er hat w Bilder Zim⸗ Geſchmack und Kraͤfte. Die Ninde iſt dick und grob, und die Bäume find kleinern met auf Zava. auf Ceylan. E ECarecapullDie Carcapuli iſt eine Art ſauerer Kirſchen auf Java, in der Groͤße einer. geml! Kirſche, aber: mie vielen Kernen. Es giebt weiße, rothe, undfeibfarbene, die man feits hoch ſchaͤtzet. , Der Coftusindicusp), damit ſtarker Handel in die Turkey nach Xrabien, M Zerumbet. ca, u, ſ. w. getrieben wird imgleichen der Wuͤrzcalmus g), und die Zerumbet, | 7 zwanı der Inſel Java nicht eigen, doch aber fehr gemein, und außerordentlich ſcho felbſt· Die Zerumbet iſt eine Wurzel; fie hat mehr Tugenden, als der Ingwer, und vet auf Java den Namen Canjor. Die Galanga, von den Arabern Calvegian genannt, waͤchſt auf unferer ; Lanquas. unter dem Namen Lanquas: allein ob fie gleich Bier größer wird, als in China, N} ; fie doch den guten Geruch bey weitem nicht, _ Sie ftehe auf einer kleinen Pflanze, DW waͤchſt. Die Blätter gleichen einer Lanzenſpitze. Einige Inſulaner pflanzen fie MT Gärten, und effen fie im Salate. Sonſt aber wird fie als eine Arzeney gegen manch Krankheiten gebrauchet. Die Wurzeln find lang und dick, mit einer Menge kleiner ten, wie.an ben Calmuswurzeln. Sie find aufen und innen roth, und fihmedel wie Ingwer. a VFagara. Die Fagara iſt eine javaniſche Frucht, in der Größe einer Cubebe. Die Ni zart, und mit einer ungemein dünnen ſchwarzen Schale überzogen. Inwendig Kiel einiger Kern, Der gegen die Flüffe, gegen die Schwachheit des Magens und den fall treffliche Dienfte leifter, Auf Java wachfen große fehr grüne Waffermelonen, von befonders angenehmen Benzoe. ſchmacke. Der Benzoe iſt ebenfalls eine herrliche Waare dieſes Sandes vr), Es | | Art von Gummi, die dem Weihrauche oder der Myrrhen gleicht, aber wegen ih eo fichen Geruches und Nutzens in der Arzeney, weit höher geachtee wird, Der B tropfet durch gewiſſe deswegen gemachte Deffnungen aus dem Stamme eines gewiſſen Ben und ſtark belaubten Baumes, deſſen Blätter von dem Laube des Limonien baumes nig unterſchieden find. Die juͤngſten Bäume geben den- beften Benzoe, ſchwaͤrzlich Farbe, und von trefflichem Geruche. Die alten geben weißen, der aber jenem⸗ ' beyfommt. Unterdeſſen mifchee man beyde Gattungen duecheinander, damit eine dir * dere verkauſet. Die Mohren nennen dieſen Gummi Louanjovy, das iſt janall Weihrauch. Es iſt eine der koſtbareſten Waaren des Morgenlandes. J Man findet rothes Sandelholz auf Java: es wird aber nicht fo hoch gehallen das gelbe und weiße, das qus den Inſeln Timor und Solor fommt. Der; of Bi. 6) X. d. 392 Set bie: s) Ad. 399 Seite. | pP) Coſt⸗Indique. #) Die Portugiefen nennen es Pao 047 4) Ealamus aromaticus. u) A. d. 400 Seite, a 7) U.d.395 und folg. Seit ua man. a) Ad. 399 Seite, * N) nach Oſtindien. J Buch. cam 97 Sandelbaum alei ee ; d Geftalt wie Naturge⸗ — * gleicht dem Wallnußbaume. Er trägt eine ſchwarze Frucht, an Geſtalt w 4 die Kieſchen, aber ohne Geruc) und Geſchmack. Der Sandel wird durch ganz Indien Br FR J d gebrauchet. Man reibt ihn mie Waſſer zu einem Breye und beſtreicht ſich den damit. — Das wegen ſeiner Aehnlichkeit mit einem Menfchenherze alſo genannte Anacardium, Anacardium, oder die Heryfrucht, waͤchſt auf den ſondiſchen Inſein, und beſonders auf Java, Die Por⸗ tugieſen nennen es Fava de Malacca, weil es einer Bohne ebenfalls ähnlich ſieht, tie: wohl eg größer iſt. Die Indianer nehmen es in Milch ein, gegen Engbruͤſtigkeit und ge⸗ gen die Würmer, Wird es wie Oliven zubereitet, fo giebt es einen guten Sallat,. Sein Mark ift dick wie Honig, und fo roth, als Blut, Noch) wächft auf Java und allen ſondiſchen Inſeln die Wurzel, welche von den Portugiefen Pao de cobra, von den Hollindern Schlangenholz, und von den Franzo: Pao de cobra fen Serpentaire oder Serpentine genennet wird.. Sie hat eine ins Gelbe fallende Weiße, iſt biecer, und ungemein hart. Die Indianer zerreiben fie mit Waffer und Weine, und gebrauchen fie in hitzigen Fiebern, und gegen die Schlangenbiffe, Man entdeckete ſie durch Anleitung eines gewiffen Fleinen Thieres, Quil oder Ouirpele genannt, von der Größe und Geſtalt eines Iltis, das man gemeiniglich im Haufe hat, um die Ratten und Miu fe wegzufangen , gleichtvie bey ung die Kagen. Diefe Thiere find den Schlangen aͤußerſt feind; und da es öfters geſchieht, daß fie einen Biß davon fragen, fo nehmen fie ihre Zuflucht zu diefer Wurzel, terden auch) unfehlbar wieder gefund, Seit dem man Diefes weis, wird fie durch ganz Indien häufig verfuͤhket +), * Das Holz, welches die Portugiefen Aguilla brava nennen, koͤmmt gleichfalls aus Aguilla braba. Java. Ob es gleich weniger Kraft bat, als das Calamba ı), welches hauptfächlich auf Sumatra und in einigen andern Gegenden gefunden wird: fo hat es Doch feinen Werth, und machet einen anſehnlichen Theil der Handlung aus. Die Indianer verbrennen die Seichname ihrer Braminen und großen Herren damit. Bey ihnen, ift es eben eine ſo große Herrlichkeit, auf einem Scheiterhaufen von ſolchem Hoize derbrannt zu werten, alg es in Europa prächtig läße, wer man ein Grabmaal von Marmor hat u), Die bantamer Rau ; fleute verfaufen viel Calamba, ob es gleich auf ihrer Inſel nicht Calamba. roächft. Der Baum hat die Höhe eines Delbanmes. Je trockener fein Holz wird, deſio Keblicherriechtes. Man erfenner feine Güte, aus feiner Schwere, feinen ſchwarzen Adern, und einem fetten Saſte, dor bey dem Zerfpalten abtropfet. Wird es mit einer flüßigen Materie zerrieben und eingenommen, fo giebt es einen lieblichen Achenr, ftärfet den Mas gen, ſtillet Die Dlusflüffe, das Blutſpringen Er ee - | Der Berfafler von der erſten holländifchen Reifebefchreibung, ſetzet auch folgende Pflanzen und Specereyen hen mit unter die javanifchen, doch ohne gehörig zu melden y), ob er fie alle und jede Diefer Inſel ganz allein zufchreibe oder nicht), Podi eine Art von Mehl, deffen man I) Weil er fleißig angemerfet Hat, ans we: x) Das Gem Sande * ur die andere nach Bantarı ge⸗ fich gegen die Kälte und den Wind bedienet. Die übe werde: fo ift daraus zu Schließen, dag die Caxumba oder Slors, eine Wurzel, damit man I ſonſt nirgend, als auf Java, wachſen. die Speifen abwuͤrzet und die baumwollenen Kleider! n. Reifebefchr, VIU Band. N faͤrbet e in kol. Mangali. Cates. Metricol. Candile, en Gantam. Viun Gedeng. Covodo. Par: I + — Wer ſchon davon ge doch dasjenige, was fie auf ihren Reifen, bey ihrer 3 ſehrieben · ¶ bisher davon erfahren haben. Bafpard Balbi, ein venetianifcher Juwelier, dervol Sabre 1579 bis 1588, das ift, fen Ländern herum reiſete, gegeben, und zum Wortheile ver Handelsleute, ihren Werth gegen einander berechne Allein bey diefer Vergleichung, die mehr als vierzig Eeiten ausfülle, ließ er es a wenden, ohne die geeingfte Erläuterung von der eigentlichen Beſchaffenheit der M felbft, zugeben. Einige andere Reiſenden, als namentlich Pyrard b) und Sarl haben einige befondere Münzen und Maaßen erflärer, die ihnen bey Gelegenheit W fommen waren: der Europäer, die übrigen ebenfalls kennen zu lernen, beliebten vermutlich die Holländer, folgende Anmerkungen fund zu machen. 7 Der große Bahar. Der Verfaſſer bemerfet, 98 Gewicht, ir wollen alles, was die morgenländifchen Maaßen und Münzen betrifft, nach Benfpieleder Holländer, unter einer allgemeinen Auffehrift vortragen , oder werd faͤrbet. Das Caſuapi eine Art Holz, das den Mund heftig entzünder. Man fößtes fehr Elein, . wegen feines vortrefflihen Geruches, und machet eine Salbe daraus, damit man fich den Leib be: ftreiht. Die Eantione, Sattung der Taupinambours und Truͤffeln. ſie ſey in Guinea ſehr gemein: er ſaget aber nicht unter welchem Namen. Die Sermpsrentson, eine bittere Wurzel, diegeofe. Tugenden haben fol. Sie werden aber nicht be: uennet, Die Pontion, welche aus Malacea und Coromandel koͤmmt; die Gato⸗ gamber, eine den Oliven aͤhnliche Frucht, die aus Cambaya koͤmmt: die Ganti, eine Wurzel, damit ſich die Indianer den Leib beſalben, und die man aus China nad Dantam bringt. Der Sabani, ein Gefäme, daraus man eitte Art von Senf bereitet. Die # Reifen der Holländer BR sr ne ee “een if Der IV Abſchnitt. Maaß und Münze in Oftindien, Bewicht, Wer ſchon davon gefchriehen. Der große und klei: daos = Scherafin. Tangas. Maaß und Me Bahar. Faratelen, Almene. Mao. Pir ſarucos. Fanos. Barrine. dreyzehn Jahre vor ber erſten hollaͤndiſchen Fahre, M hatte bereits ein Berzeichniß der indianifchen Geldforten h allein fie befümmerten fich wenig um die übrigen, noch um die DI ‚Zu Malacca, Achin, und in der Machbarfchaft, beſtimmet man das Gewichte und Eleine Baharen. Hiervon giebf es zweyerley, den großen und Fleinen. Der große Bahal zweyhundert Catis; ein Cati fechs und zwanzig Taele, halbe Ange portugiefifch Gewicht; indem jeder Tael drittehalb Unzen wiewohl etwas wiegt, Mit diefem Gewichte waͤgt man den Pfeffer, den Ingwer, den Zimmer, die Tamarinden, eine Frucht von der "von ihrer Übrigen Defchaffenheit, fondern NIE Vintine· U Pagode. F Thomas. Pardaos reales, j 2 Handlung, und durch Ausft Um diefem Mangel abzubff oder acht und dreyßig u a die Nägelein, die Muſcaten das Lack, die Mufcatenbluhnen, den Doringi, dieman nengebohrnen Kindern eilt Der Verfaffer ſaget nicht, ob es eine Wurzel ein Gefäme fey. Die Galam, eine Wurzt im Waller wählt, und fehr kuͤhlet. Die; il eine Frucht, welche von den Indianern gel und bey allerley Krankheiten als ein Sue nommen wird. Die Madian, das # der Eoroffani, Eommen von Achin nach Dal : and beranfchen ſehr. Der Verfaffer.faget ! ſes, man vermifche die Madian und MIA, dem guten perfürhen Kümmel, der im malad" Jentanieran heißt, und bereite eine Arzenl x aus wiber den Schlag und die Flüffe, Das 7* dium, iſt die Aſche von einem Daume Ai ſondiſchen Zufeln. Man reiniget den Peib | Das Sari if eine Gattung von Mehl | gi nach Oftindien J Buch. II Cap. — der, die Mirabolanen, das Sandelholz, ſchied den Indigo oder Anil, die Alaune und ver- —— me andere Waaren. - . ß und © — * 5 Münze in ha Der Fleine Bahar hält auch) zwey hundert Catti; ein jeder von diefen Catti aber Oſtindien. nur zwey und zwanzig Tael oder zwey und dreyßig Unzen und ein Achtel; denn in die⸗ fem Kleinen Bahar hat das Igel an Man das Dueckfilber, Zinnober, de, den Mufeus, den Zibeth oder A Auf dem feſten Sande von Indi die Rhabarbara, und die Narden nach $ Oder zwey Siffaboner Pfunde beträgt, derthalb Unzen reichlich. Mit diefem Gerichte wiegt Kupfer, Eifenbleh, Zinn, Bley, Elfenbein, die Sei- gaglia, den Ambra, und den Kampfer, en, wird der Kampfer, die Caſſia, das Aloeholz, aratelen gewogen, Davon jedwede ein Arrobe Der Safran wird nach einem andern Gewichte ver⸗ kaufet, das Almene heiße, und ebenfalls zwey Pfunde beträgt. Sn China waͤget man mit Bahars. hundert Catis, welche nur zwey hundert malakkiſche betragen; jedwedes Eati haͤlt ſech zehn zehn Taele, das iſt ei Ein Tael wiegt anderthalb Nealen von "Achten Taele. Zu Malacca hat das Cati nur vier; ſche Unzen. eine Maſe zehn Conduris. das fie für ihre Waaren einnehme Es Hat aber ein chinefifcher Bahar drey ein und zwanzig porkugieft- r bält zehn Maſen, und Nach diefem Gewichte wägen die Ehinefer das Silber, N, weil fie feine Münze haben, Sie fehneiden die Rea- fen von Achten, gleichwie alles Silber, zu Eleinen Süden, Zu Bantam und auf der gan zen Inſel Yava, wie auch auf den benachbarten Eylan⸗ den, hält der Tael nur acht Maſen, und ween Realen von Achten wiegen fieben Maſen. Noch Hat man ein ander Gewichte, Mao oder fi, jeden von zwey und zwanzig Taelen hält, fieben und zwanzig Taele, und man waͤget alle In China gebrauchet man auch ein Gew ſechzig und drey viertel Catis; dergeſtalt, Main genannt, das nur zwölf Ca⸗ Aber zu Cambaya und in Indien beträgt es Lbensmittel damit... icht Picol genannt, Es beträgt fechs und daß drey Picole und ein Bahar zwey hundert Catis waͤgen: diefes Gewicht gebraucher man zur Seide, Die Diamante , Rubinen und. jeden zu drey Oran, man den Leib beftreicht, und das die schädlichen Wirkungen der Minde verhindert. Die Tagari, die Suraban und die Sedoncia find Wurzeln, die man pülvert, und den Keib da- mit reißt. Die Sambaja iſt in China unter dem Namen Geiduar befannt; eine Frucht in Größe einer Eichel, fehr felten und cheuer, von trefflicher Wirkung in allerley Krankheiten , zuma⸗ len gegen giftige Biſſe, und andern Sift. Die alave, eine Frucht in Groͤße der vorigen, die Wan zu Arzeneytränken gebrauchet. Die Pare- das, ein Eühlendes Kraut, ift felten und theuer. An ruͤhmet es bey Wallungen des Geblütes, und “sündeter Leber. Die Tomonpute, eine der fie won oder Eunrcoema Ähnliche Wurzel, nur dag ‚gleich dem Podi Se Man beftreicht ſich den Leib zum.. damit. Man findet auf Java und den andere Eoftbare Steine, Mangalis, davon jedweder fünf Gran hält, Die waͤget man in Indien nach Smaragden wäget man nad) Cates; 2 Die fondifhen Inſeln eine Pflanze, deren Blätter dem Laube des Tamarindenbaumes gleichen. Sie trägt eine Art von Bohnen; glei) unſern Wolfsbohnen, ‚bie fehr gefund find. Die Eleinen Bohnen, .die man auf Malayiſch Conduri, auf Javaniſch Sage nennet, dienen zum Goldgeiwichte, imgleichen Sil: 1595: an Faratelen. Almene Mas, Picol. Mangalis. Cates. ber und andere Metalle zu waͤgen Gie ſind ſhoͤn roth, mit einem Eleinen ſchwarzen Flecken an der Seite. Man kann fie vor Bitterkeit nicht eſſen. a) Viagsio dell’ Indie Orientale di Gafpare -Balbi, in Venetia 1490 in 1210. A. d, 149 und folg. S. 5) Seine Reifebefchr, iſt an die vorige ange drucket. e) Steht im er fen Theile gegenwärtiger Sammlung. 8 100 Reiſen der Holländer 1 "Bewicht, Die Apotheker haben ein Eleines Gewicht, Metricol genannt; diefes ife der fechl —J— und Theil einer Unze; ein Mitricoli thut nur den achten Theil einer Unze. — In Indien zu Cambaya und Bengala, nennet man das gemeine Maaß für 2 1595. Reiß und andere Körner Candijl oder Candile. Es hält ungefähr vierzehn Megen, n Meiieo AM Gewichte fünf hundert Pfunde. Mach dieſem Maaße ſchaͤtzet man die Schiffe, WE audit. faget, es führe fo und fo viel Candiles. fi Auf Java und den benachbarten Inſeln bat man ein Fleineres Maaß, das 4 Gantan. Gantan nennet, und das ungefähr drey hundert Pfund Pfeffer haͤt. Der Sad, ! | Baruth. man Baruth nennet, hält fiebzehn Bantane, welche vier und fünfzig bis fechs und fu Sedeng. zig holländifche Pfunde wiegen. Für andere Körner hat man ein Maaß Gedeng genau das ungefähr vier Pfund Pfeffer beträge, wornach man die übrigen beurtheilen Fann, Das Sängenmaaß für Sammet, Tuch, Leinwand und andere weſtliche Waaren, Covodo. der portugiefifche Covodo, oder zwey und ein viertel hollandifche Ellen. Die Sande ge Faufet man nad) Stücden, und halben Stüden, welche eine gewiſſe änge haben muͤſſel diefe Fänge ift ſowohl in China, als anderswo, von vierzehn bis funfzehn Ellen. | Was die Münzen betrifft, fo zaͤhlet man zu Goa und auf dermalabarifchen Kuͤſte „A Patdaos⸗· Pardaos⸗ Scherafinen, welches eine filberne Münze iſt, aber von fhlechtem Gehalt Scherafin. Man fihlägt fie zu Goa, und fie gilt drey Teftoni oder drey hundert portugiefifche Ne Auf einer Seite ſteht ein Sebaftian, auf der andern ein Bund von vier Pfeilen. Tangas. Man führer daſelbſt auch Rechnung nach Tangas, welches Fein wirkliches Geld, IF dern nur ein gewiſſer Werth ift, wie die Pfunde und Keichsthaler in Europa. Ein PA 860 Scherafin thut zum Erempel vier gute, und fünf fehlechte Tangasz; denn das und ſchlecht find abermals zwo befondere Arten Rechnung zu führen. Man bediener IM bey dem Buchhalten auch der Vintine, wiewohl es eigentlich Feine folche Münze gie! Vintine. Bier gute Vintine oder fünf fehlechte, machen ein Tanga, Die Baſarucos find v⸗ dem allerfchlechteften Gehalte. Sie beftehen aus ſchlechtem Zinne, dennoch giebt es CH Baſaturos. fen in.ihrer Guͤte. Funfzehn gute Baſarucos, ober achtzehn fehlechte, machen ei! Vintinz und dreye machen zwey portugiefifche Reys, alfo das drey hundert und fünf UT i \ fehzig Baſarucos auf einen Pardao⸗ Scherafin gehen 4). J Ob gleich die Pardao⸗ Scherafine die allergangbareſte Muͤnze von Indien find: f find fie doch der Berfälfchung fehr unterworfen. In großen Städten fisen an jebmeil Ede einer Straße indianifche Chriften, welche für eine fehr geringe Belohnung die in, Be: ER, befehen, Sie find durch langwierige Erfahrung fo gefihickt in diefem Stüde, daß fie nen falfehen Pardao unter taufend andern erfennen, und auf ein Haar willen, was | wereh iſt / wenn fie ihn nur in die Hand nehmen, Die Europäer haben Fein anderes MI | J tel, die falſchen zu kennen, als den Klang. Sie werden auf dem feſten Sande von Ind | . norn gepräget, Die fich dadurch bereichern, aber auch ſcharfe Styafe zu gewarten haben, mi die Sache heraus koͤmmt. 4 - 3) Einige andere Etkldrungen 868 Wechſels, und der Beſaruten findet man hr Pyrarbs SP ſchreibung von Som J 7 4 bb DEN ln ann nad u E15 an ati Du a ne > and AM data " he "el. ih ni dr = x‘ nn en — nach Oſtindien. 1 Buch. I Cap. 108 - Was die Caxas betrifft, fo iſt von dieſer elenden Münze ſchon hinlaͤnglich geredet wor⸗ ER | en. Die Sanos iſt eine andere Gattung in Indien, davon zwanzig auf einen Pardao Mänse in Sehen, Die Darrine find eine fehr feine Silbermünze, welche zu Lar in Perfien gepraͤ eindien, I wird, und den Namen daher hat, Sie ift lang, wie etwa dicker Silberdrath, Br 1595 . ammen gebogen , und auf einer Seite mit einen perfifchen Stempel bezeichnet. Ein Dar: —— rin gilt fünf bis acht hundert Baſarucos, nachdem der Wechfeleurs befehaffen ift. Fe Eine ſehr beruͤhmte Muͤnzſorte find die in Indien alſo genannten Pagoden. Es Pagoden. Siebt zwey bis dreherley, und fie.gelten allezeit mehr, als acht Tangas. Sie werben zu Narſinga, Bisnagar und anderswo geſchlagen. Auf einer Seite fteht ein ögenbild, auf einem Stuble ſitzend abgebildet, auf der andern ein. König auf einem Triumphwagen, den ein Elephant zieht, Die Zechinen ober venetianifhen Ducati, welche über Ormus nach Indien kom⸗ men, imgleichen die andern in der Türfey gefchlagenen Ducasen, gelten gemeiniglich zwey Pardao. Die Sr. Thomas, die ihren Namen von dem Bildniffe Diefes Apoftels ba- St. Thomas. ben, das. auf einer Seite, auf der andern aber ein langes Kreuz ſteht, gelten allemal mehr, als fieben Tangas, ja zuweilen acht. Unter allem fpanifchen Gelde, gehe Feines in Indien, als die Nealen von Achten, wder alfo genannten Piaftern, unter dem Namen Pardaos reales. Bey Ankunft der Pardaos Schiffe gelten fie gemeiniglich vier Hundert und ſechs und dreyßig portugiefifche Keys, - venles,, Hernach fteigen fie im Aufwechſel, wenn man fie nach China aufſuchet. Weniger aber gelten fie niemals, Man mag kaufen oder verkaufen, fo muß man allemal darüber einig Werden, in mas für Gelde die Zahlung gefchehen folle. Iſt aber die Frage von Perlen, Juwelen, Gold, Silber und Pferden: fo nennet man nur die Anzahl der Pardaos, weil man allezeit Dardaos zu vier Tangas verfieht. Was aber andere Waaren betrifft, fo muß man Pardaos zu fünf Tangas nehmen, wer man niches ausdruͤcklich beftimmer, fondern fie nur ſchlechtweg benennet hat. Einige rechnen auch Larrins Pardaos, und ſodann gilt einer fünf Sareinen, Die Fleinen Muſcheln, die man im Königreihe Bengala, und anderswo, ſtatt der Baſarucos annimmt, verdienen nicht, daß man ihrer unter den Münzen gedenke; fie gehören in den Abſchnitt derjenigen Sänder, da man fie als Geld gebrauchet. ” Siehe oben den TNAbſchnitt. * N 3 UHR Bm Dos uw. Reiſen der Holländer re HE HB ER U AHE Are HR ae HR ie IR OHR AA alb a kb Das II Capitel. Andere Reifen nach Oſtindien im Jahre 1600. en F Der 1.Abſchnitt. Baer Reiſe des Paul van Eaerden nach) Oſtindien. Einleitung. Abreife und Ankunft in Indien. Hol-. ten viel Höflichkeit. Die Umftände ändern ſich länder werden zu Tikou betrogen. Unglück zu Urfachen zur Rache. Die Holländer werden Paſſaman. Sie machen ſich Freunde zu Achin; aus der Factorey nad) der Flotte gebracht, DAT ‚gehen dahin. Mistrauen gegen die Portugie: Caerden nimmt die Schiffe weg: vor Achinz DT fen. Sie ſchicken Abgeoröngte nach Hofe. Ih⸗ Holländer verbrennen einige; werden bedrohet nen, wird gedrohet. Caerdens Eutſchließung; entgehen der Gefahr; wie fie ihren Pfeffer DE er begicht fich nachdem Pallafte. Man will die zahlen; gehen nach Bantam. Taerdens By) e Beglaubigungsſchreiben nicht- annehmen. Be: veife. Africaniſche Baye befommen Namen trügliche Höflichkeit der Sndianer, Der König Caerden fährt das Vorgebirge vorbey. Kömm von Achin wird wider die Holländer eingenom: mach Holland, * ‚men Maͤßlgung der Holländer. Sie erhal⸗ al Van Caer⸗ Me dieſe Reiſe nach Oſtindien, nach der Ordnung der Jahre, erſt die vi den. Stelle bekommen follte ): fo geben ihr die Verfaſſer gegenwärtiger Sal 1599. lung dennoch Die dritte, und zwar aus einer gedöppelten Urfache : erſtlich, = fie die erfte Unternehmung einer neuen Handelsgefelffehaft mar, deten Urſprung in der Einleitung. [eitung unter dem Namen dev brabantifchen Geſellſchaft erzähler torden ; zent? teil das Geſchwader des van Caerden nicht durch die allergeringfte Hinderniß aufgeh fen wurde, und daher beynahe eben fo bafd in Indien anlangte, als dasjenige, welches dritte Reife unternahm, „obgleich diefes letztere fieben Monate zeitiger ausgelaufen M Indem die brabantifche Gefellfchaft feine andere Abficht Hatte, als etwas zu geroinnen ruͤſtete ſie vier, Schiffe aus, deren Stärke man nicht erwähnet, die aber folgende Nal führeten: die Niederlande, die vereinigten Provinzen, der Naſſau, und der“ Abreife des yon Holland. Man übergab fie Paul van Caerden; und fie liefen den zrften * ER Chriſtmonats 1599 aus dem Terel, Eine glückliche Fahrt von ache Monaten, auf mel EM Sn: der Naſſau und der Hof von Holland ſich freywillig von den übrigen abfondertendf dien, brachte die vereinigten Provinzen und den Hof von Holland den Gten Auguſt 1600 ZURE Pan Caerden befand ſich auf jenem Schiffe, und führete den Titel MT -Öenerales. ' Zu Bantam nahm er einen ootsmann und zʒween Dolmetfeher mit, um zu Priam Pfeffer aufzufaufen, Allein, weil er dafelbft die angepriefene Menge nicht fand: fo DE er ſich nach Tikou. Die Handlung fiel an diefem Orte eben fo fehlecht, weil die Ein Ns ) Die Reife. des van der Hagen hätte von die ihnen Waffer und Proviant mittheifetei "ft techtswegen vor die gegenwärtige gefeket werben drey Kranke von ihrem Volke zu fich nahme u follen, weil befagter Admiral den Sten April 1599 mit fie geſchwind nach Bantam fegeln konn aus dem Terel lief ohne unterwegens anzulanden, Sie wollten ) Es geſchah mir Bewilligung der andern, ' ee 7: nach Oftindien. J Buch. III Cap. ——— ner Erzbetrůger waren. Sie miſchten Sand und. Steine unter den Pfeffer. „Sie benetze⸗ Rn F ihn mit Waſſer Bamic.er.defto chiverer würde, Mebit dem mußte man bie Schalup- —E., Fen an, gefährlichen Orten laffen, wo ſie dey der Ebbe auf den Grund zu fisen kamen. Dan -serden ſchlug den Indianern vor, fie wollten auf einer gewiſſen Fleinen Inſel, die nur ,, Hollän- eine halbe Meile vom Hafen liegt, mit einander handeln, under wollte ihnen den Pfeffer ger werden nach Beſchaffenheit ihrer Unkoſten deſto theurer bezahlen. Dieſen Vorſchlag verwarfen fie von den In⸗ nicht nur, ſondern fie: beſchwereten auch die Waaren alle Tage mit neuen Yuflagen. Die dianern zu Ti⸗ Spigbüberey wurde fo hoch geteieben, daß einer von den angefehenften Raufleuten der In⸗ Fon betrogen, dianer die Leinwand wieder Drachte, die er gegen Pfeffer getauſchet hatte, unter dem Vor— ande, er wolle lieber mit Gelde bezahlet feyn. Da man aber recht nachſah: fo hatte ex . bon jedem Stuͤcke zwo Ellen abgefihnitten 2). a ‚Diefe Schelmerey, ‚welche verdiener, daß fie zum VBortheile dev Handlung von den Ander Un Hollaͤndern erzaͤhlet werde, bewog ſie, nad) Paſſaman zu ‚gehen, welche Stadt drey Mei- glück zu Pal: ten von Tikou unter der. Linie. liegt... Mein, da Hatten fie vom Regen und vom Winde laman. Gefahr auszuftehen, Zwo von ihren Barfen giengen bey der Ausfahrt aus dem Fluſſe zu Örunde. Damit befchloffen fie, nach dem Hafen von Achin zu fegeln, wiewohl fie bereits Nachricht von der Grauſamkeit ‚hatten, die einige ſeelaͤndiſche Schiffe daſelbſt ausftehen mußten, d)s Doch da ſie zugleich auch Höreten, es gäbe Pfeffer im Ueberfluffe daſeloſt, und es ſey der allervortheilhaftigfte.Dxe zur Handlung: ſo Fonnten fie einer fo füßen Vor⸗ ſtellung nicht widerftehen k). Sie hatten drey Einwohner von Achin am Borde ‚ denen fie alle erſinnliche Höflich- Sie machen feit erwiefen, in Hoffnung, fie wuͤrden ihnen Doch. auch einige Gefaͤlligkeit erzeigen. Diefe a Hua Leute verfprachen auch wirklich, ein wortheilhaftes Zeugniß von der. Holländer Geſinnun- ou Achin. gen bey ihrem Könige-abzulegen, - Sie verfprachen, ihn zu verfichern, Die Holländer haͤt⸗ ten zu Bantam, als daher ſie kamen ihren Handel in aller Stille und mic aller möglich- ften Aufrichtigkeit getrieben ; fie hätten auch daſelbſt Die falfche Befchuldigung der Portu- Sie m ob fie luͤderliche Seeräuber wären, durch ihr edles Bezeugen ganz zu nichte ge- macht J——— As ſie auf der Rhede vor Achin ankamen m), welches den 2rſten des Wintermona⸗ Gehen dahin tes geſchah: fo Fand van Caerden neun Schiffe aus Öuzurate, Bengalen und- andern Ge- genden daſelbſt, worunter er ein Eleines portugiefifhes Fahrzeug aus Malacca fogleich er- kannte. Kaum hatte er Anker geworfen, als der portugieſiſche Hauptmann, Namens adriga de. Coſte, einen Hamburger „ Narthigs Mero, der in feinen Dienften war, am ihn abſchickte, und ihm zur Ankunft Stück wünfchen ließ; Die Holländer danfeten für die Höflichkeit, doch ohne ſih viel daraus zu machen. -. N Ka Die folgende Nacht uͤberbrachte ein Dolmerfcher des Koͤniges von Achin, der ſich ſtellete, als ob er nicht portugieſiſch verſtuͤnde, dem Generale im Namen feines Hoerrn aller- %) Früchte, und fragte, was bie Abſicht feiner Ankunft wäre? Van Caerden, der wohl ußte, wie viel an demjenigen gelegen ſeh, was man bey der allererſten Unterredung vor⸗ bringt, Schiffen zuvorkommen, welche die alte Handels: ) Reiſe des van Caerden, wie oben, a. d. i21 ©, NONE: zu gleicher Zeit ausgeſchicket hatte. 2) Eben daf. . : ſh "Sammlung der hollaͤndiſchen Handelsgeſell.· =) Auf fünf und einen halben Grad Norder: 5 U Theil, a.d. ug y, folg. S » breite, Andere ſchreiben Achem ; allein, man fol: Dean fehe die-Einleitung, get hier der Reiſebeſchreibung. 104 — Reiſen der Hollaͤnder den Eate: bringt, antworlete ſehr beſcheiden. Er ſtattete dert Könige eine ſehr hoͤfliche Dankſag den. wegqen feines Geſchenkes ab. Er bezeugete einen großen Eifer; Diejenige Gnade, MET ‚1500. gr ſeho bloß der Guͤtigkeit eines ſo großen Monarchen zufchteiben müffe, kuͤnftig DIE Ehrerbiethung und geleiftete Dienfte zu erwerben. Hernach bath er den Dotmerfher, die Erlaubniß auszuwirken, die feeländifchen Gefangenen zu fprechen, als welche feine Land leute wären, und einerley Heren mit ihm hätten. ° Zwar müßte er das Unglück der fe diſchen Schiffe wohl, fuhr er weiter fort: allein er wiſſe auch, daß Diefes Unglück von ner Ungeneigtheit des Königes herrühre, fondern bloß den Falfchen Befchuligungen © . Portugiefen zuzufchreiben fey: in diefer Zuverficht ſey er in den Hafen von Achin einge” ö fen, um zu handeln, und glaube er, der König werde den Ungrund des portugiefifchen =" gebens vollkommen eingefehen haben»). Des andern Tages ließ er, ohne Die Antwort Königes abzuwarten, die drey Einwohner von Achin ans fand fegen, nebft einem voll“ beyden Dolmetſchern, die er von Bantam mitgenommen hatte, um dem Könige im men der Holländer aufzumarten. Er hatte jedwedem einen goldenen Ring verehret, einen feharlachenen Rock und andere Koftbarfeiten verfprochen, wenn fie ihm gute Di leiften würden. I 4 Bezeuget Eben diefen Tag Fam Mew wieder an Bord, nebft zweenen Portugiefen, me Mistrauen dem Generale Seide, feine Leinwand und Früchte zum Gefthenfe brachten. Van E# gegen DIE Por: den nahm die Früchte nicht anders, als mit der Bedingung au, fie follten ſogleich (& eugteit davon effen. Diefes hieß ziemlich deutlich geſagt, er traue ihnen wenig Gutes zu. F bald fie die Früchte gefoftet hatten, Tief er fie dem Schiffsvolke austheilen, ohne erwas * von zu genießen, welches fie verdroß, ob fie es gleich zu verbergen fuchten 0). - Schicket feine Als der hollaͤndiſche Dofmerfcher und die drey Achiner den 2gften wieder kamen * Abgeordnete ſtelleten fie dem Generale einige Verſchnittene Des Königes vor, die ihm einen ſichern EeldX | nach Hofe. Geier in deſſen Namen eimhändigten p), nebft dem Befehle, einige feiner Seute ans Sag ſchicken. Hiezu wurde Vogelsar und Meyer auserfeden. Des Abends kamen fiel der zurück. Der König hatte fie gnädig empfangen, und jedwedem einen langen Roc ſchenket. Hans Deker, einer von den gefangenen Seeländern, mußte ihren Dol ſcher abgeben, Sie hatten gefagt, fie kaͤmen der Handlung wegen, und der König W ohne Schwierigfeit in die Unterfuchung ihrer Maarenproben gewilliget. k Während diefer Unterfüchung hatten fie fih mit Hans Dekern befprochen, un? Portugiefi: fraget, wie es den Gefangenen ergienge : allein der portugiefifche Abgefandte, welche feher Abge⸗ Geiftlicher war, und bey Hofe in großem Anfehen fund, wollte ihre Unterredung well ven per dern, Er warnete Jans Dekern, vorfihtig zu reden, und durch feine Unbevachefalt u Unglück, feinen Anlaß zur Abfahrt der Holländifchen Flotte zu geben. Der Verfaffer führer 9% eigene Worte an: „Gieb Acht, was du thuft, verfahre vorfichtig; und wenn bu deine”; „fangenfchaft nicht verlängern willſt, ſo mache, daß Die Schiffe auf der Rhede bleib Nichts deftoweniger geftund Hans Deker offenherzig gegen die.beyden Abgeordnete, ven vier hollänbifche Compagnieſchiffe auf bie Rhede gekommen; er hätte ihnen gerat fie möchten nur immer wieder abfegeln; das hätten fie auch gethan; ihm aber fen ed” - wegen fehr übel gegangen 4)» WAL Seite . 25 Iſt ein gewiſſes Zeichen, Das der Berfall“ ) u 52 0 2 Pi Echappa nennet, a nach Oftindien, IT Bud, III Cap. . 105 Diefe Erzäpfung verurſachte dem van Caerden viel Unmurh und Mistrauen. Er Van Caer⸗ befurchre, der Kan —* nebſt dem portugieſiſchen Abgeſandten ſchaͤdliche Anfchläge ge: m. r 5.1 bie Flotte fehmieden, und diefe Gedanken machten ihn zweifelhaft, ob es niche ficherer . für ihn wäre, wenn er weggienge, "Auf der andern Seite ſtellete ev ſich die Gefährlichfei- en und die große Beſchwerlichteit vor, die er auf einer fo langen Reife ausgeftanden hatte: —— “ey Dachte er an das Gluͤck, das ihm allemal davon geholfen Hatte, und blieb endlich da- des Caerden. 9, man müffe in dergleichen Faͤllen etwas wagen r). Daher feßte er alle Furcht beyſei⸗ ‘e, und beſchloß, dem Könige des folgenden Tages nebft einem anfehnlichen Gefolge auf- nwarten, ihm bie Geſchenke ſelbſt zu überreichen, und ſich die Erfaubniß zu handeln aus: zubitten. So bald er an das Ufer ſtieg, waren Elephanten in Bereitſchaft, um ihn nach dem Begiee fh Pallafte zu tragen, Hans Deker kam ihm entgegen, und führete ihn in des Röniges Ge- —* —— mach. ¶ Dieſer Herr umarmete ihn, bezeugte ſich ſehr vergnuͤgt über die Geſchente, und laſte. lieg ihm Erfrifchungen vorſehen. Ullein, er wollte das Schreiben des Prinzen von Naffau, Seltfame Ur. das ihm Caerden überreichete, weder annehmen, noch fich vorlefen laflen Die Hollaͤn⸗ (ache, das Be: der bildeten fich ein, und geben es ungefcheuet vor, der portugiefifche Geſandte habe dem glaubigungs- Könige eingeblafen, er folle es niche annehmen, weil es auf Schweinspergament geſchrie⸗ ſchreiben nicht ben fey. Daher konnte van Caerden weiter nichts fagen, als er ſey gekommen, Pfeffer anzunehmen. zu Faufen, und mit Waaren oder Gelde zu bezahlen. ¶Hernach trug er vor, ihm wäre das Unglück der Seeländer zwar befannt, allein er gäbe es niemanden Schuld, als den Portugiefen, und er bäthe, Seine Majeftät möchte ven Kunftgriffen der bolländifchen Feinde Fünftig feinen Glauben mehr beymefien. Der König antwortete, er wolle fie auch Feinesweges mehr "anhören, fondern die Holländer, als feine eigenen Kinder halten s). Damit fie hieran nicht zweifeln moͤchten: ſo erließe er ihnen hiermit alle Abgaben für aus: und eingehende Waaren, und verböthe allen Landeseinwo hnern, fie möchten fremde oder —— ſeyn, einigen Pfeffer zu laden, ehe die Holländer zur Genüge damit verfehen - waren zZ), i f Caerden verlohr hiermit alles Mistrauen, und miethete ein Haus in der Stadt ‚Um Vermiſchung feine Waaren hinein zu legen, und den Handel anzufangen. Eine mohrifche Kleidung von Hoͤflich⸗ und ein vergoldeter Dolch/ die ihm der König fehenketen ‚ waren neue Merfmanle von der — ae Gnade dejielbigen. ‚ Der portugiefifche Gefandte zwang fich fo ſehr, daß er den Hollän: |" dern viele Höflichkeiten erzeigete: allein ſie gaben ihm zu verftehen, fie wüßten es aus der nett. 2 Erfahrung, daß man keinem Spanier trauen dürfe, Der Oberkaufmann von der Flotte, ens Adam Vlaming, der mit Waaren ans Sand gefchidet wurde, bekam vom Rö- nige ein Kleid, einen Dolch und etivag Silbermünze gefchenker, Mit einem Worte, es fehlete nun nichts mehr, als daß fie über den Preis des Pfeffers einig wurden, als auf einmal neue Schwierigkeiten entftunden, und das vorige Mistrauen bey den Holländern er⸗ wecketen. Diefe Schwierigkeiten erſtrecketen fich nicht nur auf den Preis des Pfeffers, fon- en auch auf die Befchaffenheit ver Zahlung, und der Waaren, die fie onbothen. Eaerden wurde unwillig, und fprach vom Wegreifen. Hier auf that man billigere Vor⸗ ſchlage, die in malayiſcher Sprache aufgeſchrieben wurden, Allein Dlaming wollte ni NA. d. 123 und 124 S. s) Ad. 125 Seite, *) Ehen daf. EEE! hin 2) Eben daf. Allgem, Reiſebeſchr. VIL Band, O Yan Caer⸗ ven. ‚1600. & Der König von Achin laͤßt fich gegen bie Holländer ein: wehren, lag ihm beftändig auf dem Kaffe, malete die neuen Kaufleute: als’ Seeräuber ab, Nachrichten, die ihnen Mistrauen erwecken. in der Stadt waͤre. Dieſem Rathe wurde dankbarlich gefolget. Unterveflen gieng daſelbſt noch mehrere zu ſich, und hierauf ihren Weg nach der Küfte von Lumarlan Et laͤnder nur da wären, auf Der See zu rauben, und die Freyheit der Rhede zu verlegen Mägigung bisher ganz aufrichtig bezeuget, Daher ſey es billig, den glimpflichten Weg zu gehen.) 2 der Hollander. heſchloß alſo, der Öeneral ſollte ſelbſt dem Könige Nachricht von Der Flucht dee Gefe jr 106 Reiſen der Hollandee nicht unterſchreiben, ehe fie ins Portugieſiſche uͤberſetzet waͤren, und da befand er zu Tell größten Erſtaunen, daß er bis zur naͤchſten Pfeffererndte warten, den Preis aber UT deflen zum Boraus bezahlen ſollte. Diefe- Bedingung wurde fo geſchwind geleſen, Leute von geringerer Aufmerkſamkeit, als die Holländer, fie leicht uͤberhoͤret hätten. EHE den und Dlaming wollten alfo nicht unterfchreiben. Hieruͤber entſtund ein devmd heftiger Wortwechfel, daß die Indianer den Auffag zerriffen. Doch als Vlaming be Könige Klage führere, fo gab. ihm diefer guten Troſt. Sie glaubeten ihm auch um fe mehr, weil ev ihnen zu Liebe einige feelandifche Gefangene fosgelaflen hatte, ja fo gar® ſprach, fie dürften zu Schiffe gehen, und. beftändig darauf bleiben, Mit einem U es hatte das ganzliche Anfehen, der König fey aufrichtig geſinnet. Allein, der Gefal batte die Hof bedienten des Koͤniges auf feiner Seite, welche meiftens von den Portugl beftochen waren. u). | uhr * mit | Als bey diefen Umſtaͤnden einige Piroguen ins Waſſer gelaſſen wurden: fo fchöpl Die Holländer großen Argwohn, und. der Sabandar- ließ ihnen fagen, ohne daß er f als. ob er Hiervon etwas wüßte, fie möchten in ihrem Waarenlager fleißig Wache hal auch wohl einiges Schießgewehr dahin bringen, weil, eine Menge Diebe und Boͤſewich A or EN Sabandar hin, und beſchwerete ſich beym Könige, die Holländer. beſchimpften ihm;' hätten fich mit Gewehre verfehen, und. führesen nichts Gutes im Schilde. Caerd mußte öfter als einmal Borftellungen hun, ehe er den Hof von feiner Unſchuld über gen Fonnte, # verg a 4 Bald darauf entwiſchten fünf gefangene Seeländer aus ihrem Gefängniffe, und! men glücklich auf Die Flotte. Sie-erzähleten, feit dem felbige angefonimen fen, habe! fie enger eingefchlefien, als jemals; es wären zwölf Piroguen nach Pedir abgefahren, ter dern Vorwande, Pfeffer für die Flotte zu holen: allein, an ſtatt fie zu beladen, ſ man fie zum Kriege ausgerüftet, Hernach wären fie nad) Pafang abgegangen, häl genommen, welches fünfzehn Meilen von Pedir liege, um daſelbſt Waller einzunehm und fich mit der Flotte des Königes von Achin zu vereinigen, welche die hollaͤndiſchen Sch angreifen ſollte. Mit diefem fchönen Anfchlage habe fich der Befehlshaber der Pirog vor. den Gefangenen breit gemacht, und dabey gefaget, man wiffe gar wohl, daß die? Die fünf Flüchtlinge evzähleten ferner, daß währenden Verweilens der vier SH von der alten Handlungsgeſelſchaft auf dieſer Rhede, Bie achinifche Flotte hinter einem! nachbarten Borgebirge aufgelauert Habe, und Willens geweſen fen, fie entweder piöglid überfallen, ober mit offenbaver Gewalt anzugreifen, weil die Indianer mußten, ihre MA ſchaft fen durch Krankheiten ſehr geſchwaͤchet. Diefe Nachricht vermehrete die Unruh Caerden nicht wenig. Er hielt Schifferath. Einige ftelleten vor, der König habe * — rn de n26 u S. 7 Ad 3. * x) A. d. 132 u. f. Seite. —— 4) Es ſcheint hier, a er US, "GRAS in < Bin de rare J nach Oſtindien. IBuch. UII Cap. 107 Den geben, aber ohne fich- von ihrer Erzählung etwas merken zu faflen; Übrigens muͤſſe Yan Caer⸗ non auf feiner * nr ift, in Bereitſchaft ftehen, nach Beſchaffenheit der Umſt ͤnde ent: —— der wegzugehen, oder gleiches mit gleichem zů vergelten y).. Bun TOOO, erden gieng alfo zum Könige, auf die Slotte,entflohen. Er bath, und bekannte, es wären fünf gefattgene Seeländer 88 der König möchte ihnen die Freyheit ſchenken, und Pu 2 ruͤhmete zugleich die Aufrichtigkeit der Holländer, mit dem Anhange, fie würden aflezeit mit neue. 1Oöflich: gleicher Ehrlichkeit verfahren, · Diefes'gefiel dem Könige fehr wohl, Er bewilligte die keit. teyheit der Gefangenen, "und fagte, er liebe den General niche nur als feinen Freund, ſon⸗ Die Umſtn dern als feinen Sohn. In diefer Aufwallung von Freundſchaft beſchenkte er ihn mit einem de dnpeie fi: Becher, deſſen Materie man höher fhäßete, als Go. 2 el Allein, er änderte fich aus andern Abfichten bald nieder, Unerachtet der getroffenen Abrede forderte er Geld zum Woraus y ae on den Holländern. Sie mußten es auch geben, Ob er gleich den fünf Seeländern mit einigen andern, die ihrem Beyſpiele folgeten, bie Freyheit fehenfte; fo ließ er Doch andere wieder zurück nehmen, und in ein ander Gefäng- niß feßen. Man erfuhr über diefes von dem Schiffsvolfe, daß die Portugiefen durch ihren Hamburger fie zum Aufruhre angereizet, und ihnen vorgefhlagen hätten, fie ſollten ihre Vorgefegten umbringen, und nad) Malacca fegeln, wo man ihnen diefe Schandthat reich lic) vergeften wollte, Der Schiffsrath erſchrack hierüber, und glaubte, die Porkugiefen würden ſich ohne Einwilligung des Königes nicht unterftehen, einen fo abfcheulichen Anz fhlag zu machen, noch denjenigen, welche den Frieden in feinem Hafen brächen, Schuß zu verfprechen. Daher ſchloß man, die vielen Beratbfchlagungen bey Hofe mic dem Ab: gefandten dieſer Nation zieleten bloß auf den Untergang der Holländifihen Schiffe 2). Diefer Argwohn wurde durch mehrere Vorfaͤlle bekraͤftiget. Der König verlangete Andere Urſa⸗ neuen Vorſchuß von den Holländern, und fegte fie in Sorge, er möchte fie zu Bezahlung hen reizen fie des Pfeffers anhalten, ven die Seeländer umfonft mitgenommen hatten 2). Endlich gab zur Rache. er vor, man babe einige Piroguen von Johor gefeben, die ihn befriegen wollten, die Hol: länder möchten alfo ihre Schaluppen ausruͤſten, und fie auffuchen. Caerden ftellete ver- geblich vor, er wäre nicht deswegen ausgeſchicket , Krieg zu führen, er habe nichts, als Handelsſchiffe bey ſich, und ſie waͤren nur zu ihrer eigenen Beſchuͤtzung bewaffnet. Wegen dieſer Weigerung, und wei [ex ſich ſonſt eine Unzufriedenheit merfen ließe, mußte er grobe Schimpfworte anhoͤren 43). a er wurde gewarnet / der Hof hätte die Abficht, ihm Hände und Süße abhauen zu laſſen, wenn dem Könige nicht aus andern Abfichten mehr daran gelegen toäre, Die Yusfänder zu Freunden zuwbehalten,. 0.0 u... es Tages, da der Geſandte und alle Hauptleuteder im Hafen liegenden Schiffe Behoͤr gehabt Hatten, konnten die Holländer allein keines erlangen. Sie erfuhren zugleich, er Geſandte habe den Portugieſen befohlen, fie ſollten Feine Gemeinſchaft mit ihnen pfle⸗ gen, und ſich fertig halten, in bier Tagen unter Segel zugehen. Der König ließ eben als durch die ganze Stadt ausrufen ‚ feine Seefeute follten ſich auf befagte Zeit gefaſſet fen. Endlich, fo viethen ihm auch einige heimliche Freunde, er möchte immer einpa⸗ 11 und-abreifen, weil alle dieſe Anftalten unmöglich auf etivas anderes, als auf Die hol: andiſche Flotte, zielen koͤnnten c). — Nas Er defeie su Klagen gegeben hätten, es müßte denn 2) Man hieß ihn einen Buͤffel 0.8, 144,9, x: daß fie den Pfeffer mitnahmen, um fih we 07 A.d. 140 u, f. Seite. "erlitenen Unrechtes zu raͤchen. dpi. SEE — — EA ER Su STRUETE — — — — 7 * ir — 4 nn m mn — X Van Caer⸗ den. 1600. Wie die Hol⸗ ligkeit zu noͤthigen. Die einige Schwierigkeit betraf ihre Leute, die noch auf dem #7 länder aus waren, Dem Vlaming befand fich nebft den Kranfen daſelbſt. . Man durftees dem Waaren- nicht wagen, ihn öffentlich abzurufen, aus Furcht, man möchte ihn gefangen nehmen fager nach der ſo viel mehr, da man alle Augenblicke Nachricht:von dem hämifchen Anfihlage erhielt Flotte ges bracht wer⸗ den. Ban Caerden So bald die Schaluppe wieder zurück Fam, verſaͤumete Caerden keinen Augenbl . —F alle auf der Rhede befindlichen Schiffe wegzunehmen. Es waren neun. Drey AM der Rhede vor Achin weg. Vergebliche Unterhand⸗ lung. vorgeſchoſſen, aber noch keinen bekommen hatte: ſo hielt man für gut, einige Schiffe! - rits, Oberbootsmann auf dem Schiffe die vereinigten Provinzen, und erborh N » rathen feyn, als fie zu feinen, größfen Freuden in einem Canoe erſchienen. "Sie hatte? deswegen verweilet, weil einer von den vier Schwimmern, auf deſſen Gefthicklichfeit MT dern in feinem Namen abgefordert hatte, Diefer Brief wurde des Morgens durch ein 18.000 Reifen der Hellander )- 4 Er begab fich alfo auf fein Schiff, und es wurde in einem allgemeinen Rathe fhloffen, es fen hohe Zeit, an die Ruͤckfahrt zu denken. Mlein, da man Geld auf PM zunehmen, die auf der Rhede lagen, um Dadurch den König und feine Unterthanen zuF es höchft gefährlich war, den Angriff abzuwarten. Diefe Schwierigkeit Hub KTicfel'® Vlamingen und die Kranfen wegzubringen. Er begab ſich mit neuen Waaren " and; daher frhöpfte niemand einigen Berdache von feinem Vorhaben. -: Während MT Abweſenheit machte man dem Schiffsvolfe die genommene Entſchließung kund, und beit das Gewehr zum Wegnehmen der Schiffe in Bereitfchaft zu Balten 2). | Mit einbrechender Macht näherte ſich die Schaluppe des Gerrits, die am St@ geblieben war, feinem Befehle zu Folge, einer Eleinen Inſel im Fluffe, um ihn und diel gen, die er dahin bringen würde, einzunehmen. Hier mußte man uͤberſchwimmen. ber hatte auch Gerrits, der recht gut ſchwamm, noch vier andere Schwimmer mit genommen. Er theilete die Seute aus dem Waarenhaufe in zweene Haufen, und fuͤhrete legten in eigener Perfon. Nichts deſtoweniger Fam er eher an die Schaluppe, als“ erfte, welcher eine halbe Stunde vor ihm aufgebrochen war. Bey der Unruhe, DE darüber empfand, daß er fie noch niche in der Schaluppe antraf, fiel ihm ein, daß er" feinem Abzuge einigen Laͤrm in der Stade gehöret hatte. Er fürchte ſchon, er möchte fo große Rechnung gemachet hatte, erfoffen war; das Glück hatte den übrigen, Kahn gezeiget, darein fie ſich gefeget hatten. Zween Kranke, welche Berrits harte! ten wollen, und die dem Anſehen nach Faum gehen konnten, waren dennoch ftark gel ſich mit feiner Hülfe an das Ufer zu begeben, und uͤberzuſchwimmen ©). Um die Waal die man zurück ließ, befümmerte man fich wenig, weil man Mittel genug hatte, fie ni zu befommen, "wenn nur die Leute vorher wegwaren. * fen, drey Guzuraten, ein Portugieſe, und zweh von Bengala, worauf fie etwa hund Gefangene machten, doc) mit fo geringem: Widerſtande, dag nicht das geringfte Blut! goffen wurde. Drey Schiffe waren mit Pfeffer beladen ; man. lief alfo ohne Verzug ihnen ausdem Hafen, und bewahrete fie forgfältig. | 3949 ‚ ‚Noch vor Anbruche des Tages ſchrieb der bolländifche General an den König, | die Urſache feines Verfahrens vor, und-verlangere das Geld wieder ‚, bas man den Ho Gefangenen überfchiekt. Doch der Tag lief ohne Antwort vorbey. Des andern 3 Fam ein Dolmetfcher, und brachte ein Schreiben von dem Könige mit, worinnen WTL A) A. d. 145 S. * De Dt e) Eben daſ. u. a. d. 146 ©. einge * — en Ä nach Oſtindien. 1 Buch. IN Cap. 109 —* einige Complimente ſtunden, von der Hauptſache aber fein einiges Wort. Weil die >> Caer⸗ Uberſchriſt an van Caerben und Vlaming, englandiſche Haupleute, gerichtet wars fo — iff man daher eine Entfihuldigung, warum man nicht darauf antwortete. Dieſes chreiben, fagte man zum Dolmerfcher, geht die Holländer nicht an; denn die find ein . Mderes Wolf, Unterdeſſen verficherte man ihn, man habe feine andere Abfiht, als den ergleich zu haften; und Damit ex fehen möchte, es fey auf Feine Seeräuberen angefehen, h führete man ihn nebſt den beyden Leuten, die er bey ſich hatte, in die große Cajuͤte, und zeigte ihnen die Saͤcke mit dem Gelde, das zur Handlung beſtimmet war, Caerden erboth ſich nochmals, er wolle den Pfeffer annehmen, um deſſen Preis man einig geworden ſeh, er olle auch das noch Rückftändige baar bezahlen ; anbey aber fagte er rund heraus, wofern diefes nicht gefhähe, fo würden die Holländer ihre Ladung aus den Schiffen nehmen, da- von fie Meifter wären f), —X Us der Dolmerfcher weg war, fo machte man ein Verzeichniß von allen auf den Meggenommenen Schiffen befindlichen Sachen, damit man genaue Rechenfchaft davon ’ geben Eönnte, im Falle der Zwiſt durch einen gütlichen Vergleich geendiget werden follte, ; Indem man damit ‚befchäfftiget war, erfchienen drey zum Kriege ausgerüftete Suften g). Caerden bemannete in der Geſchwindigkeit eine Schaluppe, und ließ fie wegjagen. , Zu gleicher Zeit begonnten die Feindſeligkeiten von Seiten der Stadt, und die Ein- le Pelle wohner fchoffen auf die Flotte heraus, Diefe Verwegenheit beantwortete man noch zur er u Zeit nicht anders, als mit einem Briefe, Darinnen man die genommenen Schiffe zu ver- Schiffe, ; Brennen drohete. Als das Schießen dem ungeachtet fortwährete: ſo ſteckte man den Por: — tugieſen in den Brand. Des andern Tages, welcher der 17te Jenner 1601 war, ließ man zwey andere Schiffe im Rauche aufgehen, und hätte mie den übrigen eben alfo verfahren, wofern das Mittel nicht geholfen hätte. Des andern Tages erhielt man Briefe von dem Könige und den feeländifchen Gefangenen, welche um einen Vergleich anfuchten. Caerden » fab, daß man Stüde auf die Stadtwälle führete; daher konnte er leicht merken, der Ko— nig füche nur Zeit zu gewinnen, Nichts deftomeniger wiederholete er fein voriges Begeh⸗ von, und erboth ſich, die verbrannten Schiffe zu verguͤten. Ja er bezahlte ſogleich und ohne die Antwort zu erwarten, eine m Bomiß einige Zentner Pfeffer, die er im Brande verlohren zu haben vorgab, Doch, da die Antwore des Königes, und die übrigen Briefe dejielbigen, von der Hauptfache niemals etwas erwähneten : fo konnte man nicht anders gedenken, al er füche die Holländer nur mit leeren Worten abzufpeifen, damit er feine Mache inzwiſchen verſammeln £önnte, \ Einer von feinen Bothen, der holfändifche Dienfte ee * berlangete, und den man Auch gern annahm, weil er viele Sprachen vedete, offenbarete drobet, den Holländern, daß man auf dem Fluſſe vier Piroguen zu Brandern ausrüftete, die man uſammen binden, und mit der Ebbe auf die Holländifchen Schiffe treiben laſſen wollte, nter ihnen follte Die ganze Seemacht anruͤcken h). ¶Hieran konnte man des folgenden Tages nicht mehr zweifeln, als matt von den Maft- Amen, den ganzen Fluß voll Galioten, Piroguen, Fuſten und Junken erblickte, nebft Üner Galeer⸗ „ die unter der Feftung lag. "Endlich befehloß man, unter Segel zu gehen, Mehr es auch in der folgenden Nacht, durch Hülfe eines guten Sandroindes. Doch bat: ie Man des Abends vorher alle Gefangene in eines von den eroberten Schiffen geſetzet. IB. am Diefe 2m —J an nennet dieſe kleinen Fahrzeuge ſonſt uͤber " 5) A, d. 149, 150, 151 Seite, ares, und der Name Fuſten iſt wenig bekannt. — "Reifen der Hollander Yan Caer⸗ Diefe waren voll Freude und Verwunderung, daß fie die Freyheit erhielten, Man⸗ den. ihnen ein Schreiben an den König mit, worinnen der ganze Verlauf angefuͤhret, zud „1608, quch ein Verzeichniß der zurück gelaffenen Waaren, und des voraus bezahlten Geldes Bermeiden gelegt wurde: Caerden befand, daß der weggenommene Pfeffer ganz genau eben IM es durch ihre werth war, welcher nebft dem erfauften, ungefähr die Hälfte feiner &adung betrug. 7 Abfahtt. bey verfprach er, bey einer benachbarten Fleinen Inſel zween Tage vor Anker zu liegen De in Hoffnung, der König wuͤrde fich eines beſſern bedenken, und den getroffenen Vergleich richtig erfüllen, J — Vermuthlich hätte er wirklich gewartet: allein da er keinen Ankergrund bey der fand, fo fuhr er weiter, um eine andere e aufzufuchen 2). Die ganze Flotte gef in einen Canal zwifchen der Inſel und vielen Klippen, mo der Strom ungemein re - war, gelangete aber des Abends doch wieder in Die weite See, und hielt fich an die um Pofane, Ticou und Prisman zu beſuchen. Indem aber eben fo wenig Hof! anfchien, an diefen Orten ihre Ladung, als eine gewiehrige Antwort von Achin zu A Gehen nach ten: fo lief fie geraden Weges nad) Bantam, wo fie den ıgten März Anker warf, Bantam. , Eaerden nahm diefen Weg aus einer gedoppelten Urſache; erftlich, um feine $a . einzunehmen, zweytens um dem holländifchen Statthalter zu Bantam die ‚gehabte = drießlichkeit felbft zu erzählen, damit füch nicht etwa ein falſches Gerüchte davon ausbril und der Nation Schaden fhun möchte, Daher erzählete er alles umftändlich und auf tig. innerhalb drey Wochen war er im Stande, mit völliger Ladung unter Segel Hl hen. Indem er vor Bantam lag, Famen drey Schiffe von der alten Handlungsg ſchaft auf die Rhede. Die übrigen drey waren auf der Keife durch, Sturm zerftreuet den k). Endlich gieng er den ı2ten April in der Macht nach Holland unter Segel. _, Ruͤckreiſe des Die Rückreife Eoftete ihm eine beſchwerliche Schiffarth von fieben Monaten, GM Caerden am ıgten ftarb Dlaming. Hernach mußte er bis auf die Höhe von etwa acht und bri Graden ſchreckliche Stürme ausftehen, und meiftens fielen des Nachts Hagelkörner MR Größe von Flintenkugeln. Eines von den Schiffen war in höchftfchlechtem Zufta denn es war auf allen Seiten laͤck, weil es den groͤßten Theil der Fücterung durch die tigen Stöße dev Wellen verlohren hatte: Daher mußte er den gten des Heumonates iM africanifche Bay auf vier und dreyßig und einen halben Grad einlaufen. Africanifhe Unterdeſſen daß das Schiff ausgebeffert wurde, ftieg er mit zwanzig Mann an das Sand) Does — Erfriſchungen aufzuſuchen, und traf eine Frau an, nebſt ſieben Negern, die ihm durch er “hen Bieh zu liefern verfprachen. Das Sand duͤnkete ihm ſchoͤn zu feyn, ob es gleich nig Bäume hatte, Erfah Hirfche und Elephanten: allein er- konnte nichts befoml als Waſſer und Mufcheln ; daher feine Leute Diefe Bay die Muſchelbay nenneten, SM mal fahen fie verfchiedene Seepferde, über deren Größe fie erftauneten 2), Den ızten fuhr man wieber neben der Küfte bin, ohne fonderlich meit fortzukd N bis auf den ızten, Da man wegen Heftigkeit des Windes in eine andere Bay einkaufen! te, und bey dieſer Gelegenheit einiges Vieh von den Einwohnern erhandelte.- Sieg einen Ochſen für ein Stück Eifen eines halben Schubes long, und ſo weiter. Diele’ 3) Es ift umferes Ortes nicht, zu unterfüchen, 4) Die Meldung, welche Bier von dem wer unrecht hatte; zumal da der Verfaſſer des Neck geſchieht, verbindet feine Reiſe ga ⸗ Fi} bh) Sie heißet Putoway. get, als den Indianern. Tagebuches den Porsugiefen mehr Schuld beyle⸗ zwungen mit des van Caerden feiner, — nach Ofkindien, JBuch. II Cap. om * vier und dreyßig und drey viertel Grade gegen Oſten vom Nadelvorgebirge, und —— er den Namen der Fleiſchbay m). Den 22ften fuhe man weiter, mufte aber a des folgenden Tages in der dritten Buche beylegen, weil beyde Schiffe auf das neue läd wurden. Diefe Bay liegt auf vier und dreyßig und zwey drittel Grade, und man blieb bis den often darinnen liegen, Den 2ten Yuguft mußte man wieder in einen Fluß — wo man erſtaunlich große Seepferde, und eine Menge ſchoͤner Fiſche fand, da⸗ er man ihn die Fiſchbay nennete. Die Einwohner brachten fünf Schafe, und nahmen einige Stückchen Eifen dafür =), Des Abends lichtete man die Anker, gnuͤgen, daß man das Vorgebirge der g "und den 27ften bemerkete man mit größten Ver⸗ — uten Hoffnung des Nachts vorbey geſegelt war, Vorg In < = B —58 © r guten Inden man Immer befürchtet hatte, man würde auf deffen oftlicher Seite überwintern müf- — * ſen, weil das eine Schiff beſtaͤndig ſchadhaftiger wurde, Auf der Höhe von neun und yermerkt vor— dreyßig Öraden, fah man ein finechterliches Ungeheuer, Den ızten des Herbſtmonates hey. verforgte man fich auf der Inſel St. Selena mit Waſſer; fab den 2sften die Simmel: febrtsinfel oder Afcenfion, und fuhr den Sen des Meinmonats fo nahe bey ver Mi⸗ ehaelsinfel vorben, daß man die im Hafen liegenden Schiffe abzählen fonnte, Doch hier: bey fiel nichts merkwuͤrdiges vor. Beyde Schiffe Hatten von nun an beftändig guten Weftwind, ver fie miteiner reichen Koͤmmt nad Sadung nach Holland brachte. Caerden haste von beyden Schiffen fieben und zwanzig Holland. Mann verlohren, hingegen brachte er zehn mic zurück, Die er aus der Gefangenſchaft zu » Achin erlöfet hatte 0), | er Wi EEE En AR — — / iD SH HB AH ar ae SD A a ee arid eiß ee ee Der II Abſchnitt. Jacob van Necks zweyte Reiſe nach Oſtindien. Faͤhigkeit des van Neck. Seine Abreiſe. Sons Großes Gaſtmahl des Koͤniges. Die Holline Van eds derbare Degebenheit. Schiffahrt bisnah Ban: der lichten die Anker, Langhairs⸗ Eyland. zweyte Reife, tam. Eifer der Indiauer fir die Handlung: Sie naͤhern ſich China; verlieren zwanzig Mann; 1600. Der Admiral geht mit zwey Schiffen nad) den gehen wieder. nach Patane. Thorheitsbay. In⸗ Molucken. Mit was für Freude er daſelbſt fel umd Stadt Tikos. Sie kommen zn Para aufgenommen wird. Chrerbierhung des Köni- nean. Siegesfeft. Beſchreibung von Patane. ges gegen das Ehriftenthum. Die Portugie: Siamiiche Tempel und Goͤtzen. Anmerkungen fen wollen den Admiral angreifen, Abbildung, von dem Königreiche Patane, Eßbare S die ſie von den Hollaͤndern machen. Treffen, neſter. Tribut an Siam. Charakter der de dem der König von Ternate zuficht, Die Hol niginn. Ban Necks Rückkehr der andern drey - (änder ziehen fih zuruͤck. Der Aomiral will Schiffe, Nach Patane gehen; wohnet einem Feſte bey, Di das Vertrauen durch den guten Exfolg touchs: fo war es ganz natürlich, daß bie ——— des T. Wahl der Geſellſchaft auf diejenigen fiel, deren Muth und Klugheit fie erfahren van Neck. batte. Ban Ned, welcher dieſe behden Eigenſchaften bereits in ihrem Dienfte geiviefen hatte, Nyy 154 Seite. m) A. d. 155 Seite, det zum Vorſcheine kommen. Bey Beſchreibung J Eben daſelbſt und a. d. 156 Seite. derſelbigen handelt ex weitlaͤuftiger von den Sitten —R ben daſelbſt. Dan Caerden wird bey einer und Gebräuchen der Indianer, als in der gegenz B Reife als Admiral yon acht Schiffen wies wärtigen, Seine A: Diefe Flotte gieng den 2gften des Brachmonats vom Terel ab, Cie hatten die m : Reiſen der Hollaͤder 1 van Necks hatte, wurde im Jahre 1600 ernannt, unter dem Titel eines Admirals und General zwepte Reife. kaͤns eine Flotte von fechs Fahrzeugen anzufuͤhren, welche zur oftindifchen Handlung 1600. ſtimmt waren. Dasjenige, auf welchem er war, hieß Amfterdam, und der Rame Unteradmirals war Dordrecht. Die andern hießen Harlem, Leyden, Delft, " Goude; Namen, welche fähig waren, die Holländer durch das beftändige Bild der " nehmften Städte ihres Vaterlandes aufzumuntern. reiſe. Monate uͤber, die fie brauchten, nach der Strafe von Sunda zu kommen, ſich faſt nichts zu beſchweren, als über die Winde, die fie von ungefähr in die Inſel Anno warfen, und fie hinter einander bald an die africanifchen, bald an die americanifchen zT ſten trieben. Sie fanden aber bey dem portugiefifchen Statthalter zu Annoboumehr Ho feit, als er gegen andere Holländer gehabt hatte; und Die fechs Fahrzeuge erhielten CN Sonderbare ſchungen von ihnen, welche ihnen abzugehen anfingen 7), Man bemunderte es, al Vegebenheit. was feltfames, daß man in dem Leibe eines Dorado von fünf und einen halben Fuß | den fie gefangen hatten, einen eifernen Compaß fand, welchen der Bootsmann vier ge vorher ins Meer fallen laffen. Sie fingen den 17ten des Herbſtmonats einen andern — über den fie ſich wegen feiner Geſtalt eben fo ſehr verwunderten. Er war eine halbe - lang, batte ein fehr fpißiges Maul, und das Fleifch war fo weich, als Schleim. mal hielt ihn aus Neugierigkeit lange Zeit lebendig: endlich) aber fiel er von felbft in Stüdell Schiffahrt Nachdem fie die Inſel Annobon verlaffen: fo hielt der Schiffsrath für gut, biedl bis Bantam. te zu heilen und den Amfterdam, Delft und Goude, die man für die beften Se hielt, voraus gehen zu laffen, damit fie Handel frieben und den erften Marke mad! Man veinigte den Amſterdam, der gleichfam mit einer Ninde von Schaalen überji und über folchen fo grün geworden war, als Gras, Weil fich diefe drey Schiffe auf Fahrt nicht aufhalten follten: fo machte van Neck, der durch die Erfahrung vieles 94 net hatte, einige reeife Anordnungen auf denfelben. Der Zweyback wurde ausgethl jedem Manne ein halb Pfund täglich. Er Hatte aber nicht vorausgeſehen, daß weil! Austheilung wöchentlich nur einmal geſchah, viele Bootsleute ihr Theil auf fieben Ta einem oder zweenen Tagen aufzehren, und die übrige Zeit alsdann Hunger leiden will Sein Gefeg wurde auch mit der größten Strenge beobachtet, und nur einige Fifcher, man zuweilen fing, als einen Hay von vierzehn Fuß lang, an welchem fünf und zwd Mann genug zu ziehen hatten #), waren der einzige Troft für die heißgungerigen MA Diefer Abgang an Lebensmitteln, nebft dem Mangel am Waffer, wovon man von! “ ızten Jenner 1601 an einem jeglichen Manne nicht mehr als eine Pinte oder ein Roͤßel⸗ jeden Tag geben fonnte, machten die Reife ungemein befchwerfich. Der Sturm fa zu, welcher fie nöthigte, unter dem fiebenzehnten Grade füblicher Breite dem Delft Maft zu Fappen s). Indeſſen waren doch die Bootsfnechte, welche nur dasjenige ei, glück nennen, was fie abhält, ihr Ziel zu erreichen, über den guten Ausgang ihrer 4 vergnügt, als fie den 22ſten des Hornungs Sand fahen, welches fie ſeit fuͤnftehalb Mon nicht gefehen hatten. Sie wurden noch durch eine Windftille bis den 27ften März OT halten, da fie in die Straße von Sunda einfuhren, und fich den zoften bey Banta * p) An obangef. Orte a. d. t39 u.f. 56. A. 8.25 Seite. 9ᷣA.d ‚uch ) Eben daſ. a. 1,5586, DU. d. 266 Site, — nach Offindien T Buch. m Cap, B er . Er - " : 3 * Ei 1 Knfer legten¶ Van Caerden/ beſſen Nachricht vorher ſteht, war damals mie feinen Mat TH, weyen Fahrzeugen auf diee Rhede." — 600. na des van Neck Aukunft brachten ihm viele Chineſen und Javaner Kaufmanns» · aan imd Erftiſchungen an Bord." Sie legten ſolche auf ihren Piroguen eben fo ordent⸗ Eifer ae lich aus, als es zu Amſterdam auf dem Markte gefchieht 2), "Sie wandten aber ihre Acht⸗ — * ntait auch auf alles, was ihnen gejeiget wurde. les, was fie.in den Händen der Handlung. Hollaͤnder fahen ; ſchien ihnen anzüftehen. Sie ließen innen nichts entgehen; ihre Augen, ) ——— — ſie — auch beynahe den geringften Kaufmannswaaren ihren rech⸗ en Werth zu beſtimmen syn. 0 00°. j Damals warfehr wenig Pfeffer zu Bontam. Wan Neck ‚ ber Davon nicht mehr Er * ale bie &adung eines einigen Schiffes Hoffen komte, faßce den Entfehluß , den Delft zu mac)ben Dis, befaden, und dieſes Fahrzeug nach Europa zuruͤck zu ſchicken. Darauf gieng gr, in der — Hoff nung ih noch vor dem Ende des Muſſon nad) den Molucken zu begeben, den eten "April mie feinem eingenonmienen Borrathe von Reiße und Arvak wiever inter Segel. Nachdem er den aten May unter der Linie durchgegangen; fo befand er fich ven roten A, an und zwanzig Minuten Norderbreite, und entdeckte die Spiße von Cefebes, Er fuhr längft | an der Küfte diefer Inſel Bin bis den zoften, da er das Sand von Gilolo ſah; und den zuften erkannte er das Eyland Ternate. N Die Einwohner diefer Ynfen, "welche ihn bey feiner Ankunfe kannten, nahmen an Mit was für feiner Freude Igeit, Dar König ſelbſt und feine Hofleute eileren, ihm am Borde Glück zu Sreude ex dar münfchen, Sie hatten den Vanderdoes und die drey andern Holländer bey fich, welcher, * „anige \ um eine Factorey anzulegen, auf dieſem Eylande gelaffen hatte, Der ganze Tag mar wien, richt anders, als ein Feſttag. Der ‚König fehien fo vergnügt zu fern, daß, alser den "Morgen wieder Fam, _ welcher ein Sonntag war, und man eben Gottesdienft hielt, Ehrerbie⸗ er berlangte, man füllte für die Religion feines Gaftes Ehrerbierhung haben und da: hung des Ko⸗ mie er ben Herren von feinem Gefolge ein Beyſpiel davon gäbe, fo blieb er wor dem N Verdecke ſtehen. Der Schiffsprevoſt ſtund mit) feinem Gerichtsſtabe in der Hand — neben ihm, um zu verhindern, baf feiner von den Inſulanern in das Schiff hinunter vn fliege. Weiler aufgerichtet fund, und der König ſah, daß alle andere Holländer auf den Knien lagen: fo machte er ihm ein Zeichen, er follte auch niederknien. Er antwortete ihm aber, fein Amt verbände in, aufgerichter ftehen zu bleiben, um Diejenigen zurück zu hal⸗ ten, welche die Heiligkeit des chriſtlichen Gottesdienſtes nicht Eenneten. Darauf nahm ber König den Gerichtsſta b von ihm, und fagte zu ihm, er konnte nunmehr auf feinen Gottesdienſt alle mögliche Ahtfamkeie wenden; er verſpraͤche ihm, er wollte feine Leute ſchon in der Ehrerbiethung erhalten. Diefer Herr verrlchtete auch in der That, nachdem N der hollandiſche Beamte auf die Knie gefallen, das Amt eines Prevoftes den ganzen Gote tesdienſt hindurch, der wohl anberr halb Stunden dauerte x), Der Admiral und afle Beamte auf der . Flotte hielten fich für verbunden, feine Fröm- Aigkeit durch ein großes Gaſtmahl zu belohnen. Er fagte zu ihnen, er wäre durch die Srdnung ſehr erbauet worden, welche fie bey ihren Religionsäkungen beobachteten, und , das, was er: gefehen Hätte, käme gar nicht der Abſchilderung bey, welche ev die Portugies ſen davon hätte machen hören y), — — Einige 2) Ehen daſ OR) Ad. 18 Seite, I) A-d.169 Seite, Allgem. Reiſebeſchr. VI Band, P — nn i — er — — — — — — — e = Er a ee ik br a aa BE u U A Ede be an - 2 — — — ·ñ —— —— — —— —— J “ den Admiral bekleidet und einer goldenen Kette um den Hals. Sein Sohn, der neben ihm faß, d& 14 1 Reifen der Holländer Van Lecks Einige Tage darauf vernahm der Admiral, die Portugieſen vom der Inſel Tibet ie Reiſe von Willens, ihn mit vier Fahrzeugen anzugreifen, worunter auch ein holländifches! 9°, welches, fie weggenommen hätten 2). Er entfchloß fich alfo, den König um Erlaubnil) Die Portu. bitten, ihnen vorzukommen. Er ſchickte einige Beamte von der Flotte in den Palle 4 m gieſen wollen fes Fürften, und fie fanden ihn nach der Sandesart figen, mit’einem Paar feidenen A angreifen. Hofen von goldenem Stücke an, und eine eben fo Eoftbare Kette um, als fein Vater I Abgeordneten zeigten ihre Deglaubigungsfchreiben vor, nebft der Commiffion von! Prinzen Moriz, welche portugiefifch und arabifch geſchrieben war. Darauf bathen fit die Erlaubniß, welche der Admiral eifrigft zu erhalten wuͤnſchte. Der König antwelll er wollte fich mit feinen Staatebevienten über das Anfuchen berathfchlagen, und er M ihnen feine Meynung innerhalb drey Tagen zu wiſſen thun.a), 7 Abbildung. Die Portugieſen, welche von dieſem Vorhaben Nachricht erhalten hatten, ſchrit diefie von den an dieſen Fuͤrſten einen Brief, worinnen fie die hollaͤndiſche Nation mit den ſchwaͤr —— Farben abſchilderten. Dieſe Feinde der Föniglichen Hoheit, ſageten fie, ſuchen nichts ders, als den Koͤnigen ihr Reich zu nehmen und ſie von dem Throne zu ſtoßen. Sie ben weder Gefege, noch Religion. Der Sohn Iebet mit feiner Mutter in einem ver! tigen Umgange, der Bruder mit feiner Schwefter, und die Mannsperfonen beflecen unter einander mit den abfcheulichften Greueln. Mit einem Worte, diefer Brief wa } Gewebe von den entfeglichften Säfterungen. Der König gab ihn den Holländern zu ld! Er war portugiefifch gefchrieben. In dem Entfegen, welches er felbft davor hatte, erlal er dem Admirale, fo graufame Feinde anzugreifen; und fagte zugleich, er möchte febft! das Spiel mit anfehen 5). ’ 4 Treffen, dem Den gten des Brachmonats giengen beyde Fahrzeuge unter Segel; und den I der Königvon am Pfingfttage, um fieben Uhr des Morgens erreichten fie die Portugiefen, denen ſe En gleich den Vortheil des Windes abgewonnen. Die Portugiefen thaten den erften Sch und die Holländer antworteten ihnen mit ihren Boegftücen, welches halbe Kartaunen ren. Das Feuer ward nunmehr entfeglih. Die Portugiefen hatten auf dem U dreyen Orten Batterien aufgeworfen, und ihre Fahrzeuge gaben ihnen ohne Auf hoͤren # je Sagen. Das Schiff Amſterdam ſchwenkte fich mit feiner Seite gegen des portug {hen Admirals feine, und brannte feine ganze Lage auf ihn los. Die Jacht gab auch? portugiefifchen Fahrzeuge, welches ihm am naͤchſten gefommen, eine ganze Sage. ; geimmige Angeiff wurde zu verfchiedenenmalen wiederholet, und daurete über eine Stu als eine Stücfugel dem Admirale die rechte Hand wegnahm, eben da er fie ausgeftil hatte, Befehl zu geben. Faſt zu gleicher Zeit wurden-drey Mann auf feinem Schiffe tödtet, und dem Schiffer auf der Jacht wurde das rechte Bein wegaefchoffen c). | Die Hollaͤn⸗ Der König von Ternate, welcher das Treffen auf feiner Pirogue mit anfah, ließ” der ziehen ſich Holländern fagen, es wäre Zeit, ſich zurück zu ziehen, und diefer Verſuch gaͤbe ihm zuruck. genug zu erkennen, wozu ihre Her haftigkeit fähig wäre. Man hatte auf feinen B feine Acht; fondern fuhr fort zu feuern, bis er zum andernmale ſchickte, und infrand® bey dem Admirale anhalten ließ, er möchte fich aus Achtung gegen ihn, zurück A | — x — — — — — 2) €s wat von Rotterdam und nach dee magel⸗4) A. d. 170 Seite. laniſchen Meerenge beſtimmt. — 4) Eben daſelbſt. I ©) 4.8.95, 171 S. nach Oſtindien. I Buch, IM Capitel. ns wieder nach Ternate kommen, weil er Nachricht erhalten hätte, es ließen ſich zwey andere BE Schiffe an den Küften daſelbſt ſehen. Diefe Zeitung‘ nöthigte die Holländer, von dem BE sagte abifchen, in welchem der Amſterdam allein über drey hundert Canonenfchiiffe — an harte 4). > ei Dey ihrer Zuruůͤckkunft fanden fie, Ma , daß die beyden Fahrzeuge, wovon man ihnen gegeben , zwo porfügiefifche Junken waren... Der König erfuchte fie, ſich nad) elingame zu begeben, obgleich ihre Schiffe von dem porfugiefifchen Geſchuͤtze viel gelit⸗ ten Hatten. Daſelbſt fegeten fie Die neue Schaluppe auf, die fie zu Ternate zu bauen ans fangen hatten; die große Hitze aber erfaubte ihnen nicht, folche in weniger als fechs bis —— ſieben Wochen fertig zu befommen. Weil unter der Zeit des van Neck Wunde geheifer war: fo erſuchte er den König um Der Admiral die Freyheit ; nad) Patane zu fegelity weil damals wenig Handel in feiner Inſel zu treffen will nach Pa⸗ war. ¶ Dieſer Fuͤrſt Hätte gern gefehen, daß die Holländer fo lange gewartet, bis eine an tane gehen. dere Flotte von ihrer Nation angefommen, um im Stande zu ſeyn, die Portugiefen zu verjagen. Indeſſen Eonnte er ſich doch dein Vorſatze, den fie hatten, abzuteifen, niche widerfegen. Der Schiffer von der Jacht ftarb den 1sten des Heumonats an ſeiner Wunde, und wurde neben der hollaͤndiſchen Factorey anftändig begraben e), Ehe van Neck abgieng, fah er noch eine außerordentliche Ceremonie mit an, wel-Wohnet einem he wegen der Vermählung einer Tochter des Sabandars mit einem von den Pfaffen auf Feſte bey. der Inſel geſchah, die daferbit bey dem Könige und dem Bolfe in großem Anfehen ftehen, Diefer Fürft begab fich anfanglich In dem Gefolge feines ganzen Hofes in das Haus des Sabandars, wohin ihn der Abmiral, um gleichfalls zu diefem öffentlichen Fefte etwas bey⸗ zutragen, von einem Faͤhnlein Holländern in ihren Waffen, nebft ihren Trummeſſchlaͤ⸗ gern und Pfeifern begleiten ließ. In dem Haufe hatte man einen großen Saal zubereitet, und mit Tapeten verfehen, um welchen fich die Holländer rund berum ftelfeten. So bald fich der König mit feinen Herren gefeget hatte: fo fah man ein fehr herrlich Wer bringen, womit der Bräutigam feine Braut befehenkte, Diefes Kunſtwerk beftund aus fünf Thuͤr⸗ men, deren jeder von einer andern Farbe war. Es war ſehr zierlich gemacht und fund auf vier Rädern, wel he von ungefähr fechzig Perfonen f) fortgesogen wurden, Darauf famen acht Mann, ei a, ein jeder mit einer Standarte und einem Faͤhnchen oben drauf; und vier andere, Die eine goldene oder weni l . enigftens fehr ſtark vergoldete Kifte trugen, worinnen das Hochzeitgefihmeide lag, Hundert und funfſig Frauen ‚ die darhach herein traten, tru⸗ gen eine jede ihr Geſchenk in’einem kupfernen Gefaffe, welches fie mit beyden Händen in die Höhe Huben. Ihnen folgeren fiebenzig Männer mie großen porceflanen Gefäßen voller luhmen und Betel, welche fie vor pen Holländern auf die Erde feßeten, und fie ermahne⸗ en, den Berel zu kauen, Der Aufzug wurde mit einer Art von Fechtern befihloffen, die — Auhiebene Hebungen mit ihren Saͤbein imd Schildern auf eine fehr geſchickte und fertige M Machten £ er ‚ T / | sin : ; Der Köni bath dem Admiral, nicht eher unter Segel zu en, alsbiser ihmneueMerf- Großes Saft: tale von fine Sechacheung Durch ei met Fear ‚ welches er für alle Hol- mahl des Kö- er don beyden Schiffen anftellen wollte, Da F Neck dieſes nicht abſchlagen durf⸗ niges. E 2 s z 2 : E te, Den dag F) Man ſeht nicht vecit, wie diefes Kunſtwert “ gemacht geweſen, und wozu es gebraucht worden, IA d. 172 Seite, Ze — ) A. d. 172, 173 S. \ n6 0 Reifen der Hollaͤndee Van Necks te, forfagte er Boch mir zu, daß er bloß die Hälfte von feinen Leuten auf beyden SH vfeeyte Reife, zu dem Gaſtmahle mit bringen wollte. Es wurde der 2gfte, «ein Sonntag, das" 1601. ſtimmt. Die Holländer fanden alles, was nur möglich war, einem nach dafiger Landeen vorzufegen. Faſt alles Volk von dev Inſel hatte Helfen die Küche beftelfen >), und König Hatte Tafeln von Rohr für die Bootsknechte bereiten laſſen; fuͤr die Wornehlll aber waren fie von Holze und wohl angerichtet. Des Adel machte. ihnen eine Luſt mit” nem Spiegelgefechte. ee Die Hollaͤn⸗ Nachdem endlich die beyden Schiffe die Anker gefichter hatten: fo ftachen fie na" der lichten bie Kuͤſte von Celebes hinüber; von da nahmen fie ihren Lauf nad) Patama, bis auf den #7 Auler. des folgenden Monats, Da fie aber durch einen Sudſudweſtwind aufgehalten wur“ „fo entfchloffen fie fih, nach China zu fegeln , um einen Handel indem Fluſſe Canton verfüchen, Den sgten ankerten fie unter der Inſel Coyo, welche eine von den philipf!” ſchen iſt. Eine Schaluppe, welche ans Sand: gefihickt wurde, erfannte, daß die Einwl ner Wilde wären und den Spaniern Tribut bezahleten. Den 2aften legete man ſich an? Kuͤſte einer: andern großen Inſel vor Anker, deren Name fich auf den Karten niche fin! Langhairs⸗ Man nennete fie Langhairs⸗ Eyland oder das Sanghaaren- Eyland, weil die Einwoh Eyland. „auf derfelben ihre Haare lang über die Schultern hängen hatten 2), 4— Sie naͤhern Den 2often des Herbſtmonats fanden fie ſich nahe bey den Eylanden des großen China. neſiſchen Reichs. Van LTeck hatte Anker werfen laffen, und fehickte die Schaluppe Kundſchaft aus. Sie traf einige Fiſcher an, welche der Steuermann fragte, wo die fel St. Juan läge. Sie hoben fieben von ihren Fingern auf und zeigten oftwäres, MT aus man fihloß, fie wollten fieben Meilen gegen Dften Damit anzeigen. Den arften,, man um das Eyland herumfuhr, entdeckte man eine große Stadt, die faft auf die # wie die fpanifchen Städte gebauet war, Die Holländer, welche fehr darüber erftaund warfen eine halbe Meile von diefer Stadt Anker, Eine Stunde darnach fahen fie}? hinefifche Barfen an Bord fommen, deren jede eine ganze Familie führe, d. i. c Mann, eine Frau, und einige Eleine Kinder, Van Neck erfuhr von ihnen, die © hieße Macao. Dieſes verdoppelte feine Verwunderung, weil er ſich nicht einbil fonnte, wie er fo weit in den Fluß Canton hätte hinein fommen fonnen, Er fehidl gleich zwey Mann in einem Kahne aus, wovon der eine malayifh, der andere aber I nifch vedete, mit dem Befehle, in der Stadt felbft Erfundigung einzuziehen k). Verlieren Da der Kahn den ganzen Tag nicht wieder an Bord gekommen war: fo ent zwanzig man den andern Morgen von den Verdecken eine Menge Volkes, das fich auf einem? Man. ge verfammele hatte. Die Schiffsleute-auf beyden Schiffen ſchoͤpfeten einen übeln * dacht daraus, Sie befücchteren, es möchte dieſes nichts anders zu bedeuten haben; | daß man ihre Gefährten hinrichten wollte. Denn fie harten von dem berühmten I Huyghen van Linſchooten vernommen, die Stadt Macao wuͤrde von Portugiefel, wohnet, die allda einen Oberften und einen Biſchof hätten Man. befihloß, fich ey an bie Stadt zu legen, fie wurden aber durch einen heftigen Wind zurück getrieben, 7, Einwohner, welche die Schaluppe hatten zum Borfcheine Eommen feben, und gar bald —— — — —— | Fan! 3) Eben bafelbft. ’ Be A. d. i76, 1776. A 8.174 Selle. *) Sonft Bilolo. Diefe Inſel liegt um” "K) A. d. 175 Seite, n Grradð ſieben und vierzig Minuten, 4) Eben daſ. u. a. d. 176 Geite. — —— S nah Oſtindien. I Buch. U Cap. u7 Kanten, daß die beyden Schiffe nicht anruůcken konnten, ſie zu vertheidigen, ſchickten Fünf — * nt Junken gegen fie aus, welche fie angeſichts der beyden Schiffe wegnahmen. Dieſer be⸗ — truͤbte Zufall koſtete den Hollaͤndern ihren Oberſteuermann Jan Dirks von Enkhuyſen, meiſter des Admirals, und achtzehn Bootsknechte von der Jacht. Sie bes Mideten fich vergebens, einige Junken zu erhafchen, um wenigftens Briefe nad) Macao MU ficken, und ihre Gefangenen wieder zu fordern, Die Winde Hielten mis folher Hefe tigkeit an, daß, nachdem ſie vielmals Gefahr gelaufen , umzufommen und an dem ‚Ufer du feheitern, ‚fie Die Partey ergriffen, wieder nach Patana zurüc zu gehen und an dieſem vie einige Mittel zu ſuchen, ihre Gefangenen los zu machen 7). Die beyden Schiffe nahmen ihren Sauf zwifchen den Inſein und dem feften Sande von Er geht wie⸗ China, Nachdem fie mit voller Mühe und faft beftändig mit der Bleyſchnur in der Hand der nad) Par Hifchen ben Bant en und Untiefen Hinducch gefahren, ohne daß fie die Einwohner des bam MP des um bie geringfte Nachricht hätten erfuchen Eönnen: ſo fanden fie fih wieder an eben dem Drte, 100 fie Anker geworfen hatten, ehe fie in Diefes Meer gekommen. Ihre Freu⸗ de war ungemein, daß fie fich wieder in einer Gegend befanden, von welcher fie Doch mes nigftens einige Kenntniß hatten. Van Neck ließ die Schiffsleute zufammen kommen, und fragte fie betruͤbt, ob ihm nicht jemand ein Mittel angeben Fönnte, Die Gefangenen zu befteyen. Da ihnen nun diefes unmöglich zu feyn ſchien: fo befchloß man, die Reife fortzufegen, und der Seeoberfte nahm alle Leute zu Zeugen, Daß er aus höchfter Noth ges drungen gewefen, ihte Gefährten zu verlaflen 2). Den sten des Weinmonats befand man ſich auf der Höhe von achtzehn Grad funfe Beſchwerli⸗ zehn Minuten, wo fie einige weiße Vögel anfichtig wurden, welches nach der Anmerfung cher Wes. des portugiefifchen Seefahrers, Petro Taydo, ein Zeichen war, daß man nicht weit don der großen Bank entfernet war. Ihre Sage iſt im xzten Grade, Batochina 7) zeigte fich den andern Morgen acht Seemeilen- von ihnen gegen Welten, und den Tag Darauf warf man daſelbſt zroifchen zwo Fleinen Infein in neun Faden Waffer, in einemfans Bigen Örunde Anker, wo man vor den Winden fiher war, Einige Bootsknechte fliegen ans Sand, um Erfeifchungen zu füchen: alfein drey oder vier feute, die fie am Ufer gefes ben hatten, nahmen die Flucht, als fie folche herankommen ſahen. Man war genöthiger, wieder unter Segel zu gehen; und weil fie Mangel am Waffer hatten, fo liefen fie längft an dem Lande hin bis unter den eilften Grad fünf und vierzig Minuten, wo fie eine vortreffliche Rhede fanden, Die vor allen Winden ficher und fo geräumig war, daß wohl taufend Schif- fe daſelbſt bequem hätten liegen kͤnnen. Die Holländer nannten fie die Thorheitsbay, Thorheitsbay. weil fie daſelbſt eine Art von Pflaumen mie großen Kernen fanden, wovon diejenigen das Bedaͤchtniß verlohren, die ein wenig überflüßig davon aßen, hauptſaͤchlich von den Kernen, die in den Steinen ſteckten. Diefe Krankheit dauerte nicht Über zween bis drey Tage; fiever- Urfachte aber bey den Kranfen eine ſolche Art von Thorheit, die der Verfafler für unglaubs Ausgiebe n). | Yan Der Anblick von dem Sande Patana, wo man den 2aften ankam , troͤſtete die Hol Inſel und einen Quartier er wegen aller ihrer Widerwaͤrtigkeiten 0). Den a7ften entdeckten fie zwiſchen weyen Stadt Tikos. P3 Gebir⸗ N Den 25ften daß folch Sid gegen Oſten und inn. > auf der Höhe von fieben Grad erkannten, dag ſolche von gegen Often, ei Minuten ar Hana * Land Suͤdweſt von Norden gegen Weſten gieng, ohne einen Meer⸗ en St; woraus fie fehloffen, daß die Lagenauf buſen, da man inden Karten hergegen einen großen; arten nicht recht gus bezeichnet wären, Sie Meerbuſen daſelbſt antraf. D ei — 7 #020 — Van Necks zweyte Reiſe. 1601. Sie kommen zuPatana an, miachen. Er hatte aber dabey doch vieles zu leiden, und noch mehr von der Eiferfucht - ten überfteigen q). Siegesfeſt. buches, Reelof Reelofs, und funſzig Musketirern, fo wohl zu feiner. Sicherheit, als? “auf das befte gekleidet waren, und neue Drangenfähnchen an ihren Trompeten hatten, Beſchreibung von Patana. * ni. > Reifen der Holländer Gebirgen eirien großen Meerbufen ‚-in welcher die Inſel Tikos oder Pulo Tikos 1% Eine mit Reiße beladene Junke, welche fie zu gutem Gluͤcke antrafen, kam ihrem Hun ſehr wohl zu ſtatten. Der Statthalter in der Stadt Tikos ſchickte ihnen auch einige friſchungen, und fie ließen ihm ihre Erkenntlichkeit Durch ſolche Geſchenke fehen, DIET Wohlthat gemäß waren. Diefe Sinfel liege fieben und ein Drittel Grad nördlicher DIT Acht Meilen davon gegen Norden liege eine große Stadt, Namens Ligor, wohin die nefen jährlich vier große Junken ſchicken, Pfeffer zu laden P). Der Oberkaufmann DIT ſich nach Tikos, um dafelbft Nachricht einzuziehen, und brachte drey Büffel zurück, wel ein neues Geſchenk von dem Statthalter waren. Diefer indianifche Befehlshaber PT ein Öreis mit grauen Haaren, ſehr wohl gekleidet, deffen Anſehen Ehrerbiethung einpr#d” Er erboth fih, den Holländern in einer Zeit von acht Tagen eine große Menge Pfeffet liefern. Sie ſchlugen aber diefe Gewogenheit höflichft aus, weil ihnen die Khede MM gar zu gut vorkam. Ä Sie gelangten darauf den zten des Wintermonats vor der Stadt Patana an; ® ihnen anfänglich alle Höflichkeit wiederfuhe, womit die Indianer in den Handelsftal nicht fparfam find, Sie wurden um einen billigen Preis wegen des Pfeffers einig, # van Neck wollte einige von feinen Leuten da laffen, um den Anfang zu einer Factor! Portugiefen und Siamer zu fürchten. Die Klugheit und Herzhaftigkeit des van A aber, welche durch feine Geſchenke unterftügee wurden, ließen ihn alle diefe Schtwierig® Seine Beſchwerlichkeiten wurden über dieß mit einigen Vergnuͤgungen untermiſc Der ızte des Brachmonats war ein GSiegestag zu Patana, und die Königinn ließ hollaͤndiſchen Admiral mit feinen Leuten zu diefem Feſte einladen, Er gieng mir fe Kaufleuten, welche die Indianer feine Edeln nannten r), mit dem Schreiber Diefes TU Königinn Ehre zu machen, dahin. Esfamen ihm faft auf vier tauſend Einwohner auf ff Art bewaffnet entgegen, nebft hundert und fechs und funfzig großen Elephanten, wovon ei ſehr prächtig aufgepuget waren. Die Königinn befand fich felbft an der Spige die! Haufens, nebft der Prinzeßinn ihrer Tochter, welche beyde zufammen auf einem Eleph ten faßen, Als fich die Holländer näherten, fo fingen zwölfe von ihren Trompetern, Sied von Wilhelm von Naſſau an zu blafen. Diefe Mufit feste die Koniginn auf angenehme Art in Verwunderung. Sie ließ die Holländer dicht bey ihrem Elephan vorbey ziehen, um das Vergnügen zu haben, fie zw betrachten: Allein der Berfarfer ſchreibt diefes Feſt nicht weitläuftiger +). A Er bemerket, die Vorſtadt von Patana ſey fo lang, als alt Amfterdam , aber breit; und bie Stadt felbft fen ſchmal und lang. Auf der Sandfeite iſt fie mie einem PM rafte umgeben, und wird nach der Sandesart durch eine Verpfählung von großen vierell ten Balken vertheidiget, Die an den Seiten ſchlecht behauen find, tief in der Erde und) P) Die Holländer erkannten hier, daß die Höhe Eos, und alſo acht Grad ſechs und funfyig arm don Patana nicht fieben und einen halben Grad ift, war. u weil die Spitze, auf welcher diefe Stadt liege, einen D A.d. 180 u. f. Seite. * Pu halben Brad weiter gegen Süden, als die änklTr 7) Ad. ©, — — nach Oſtindien. I Buch, III Cap. 119 dicht beyſammen ſtecken, daß ſie einander beruͤhren. Sie kucken fo hoch uͤber der Erde — — derer, als der große Maft auf einem Schiffe über dem oberften Verdecke bis an den großen en en. Oder Maſtkorb. Auf der Meerfeite wird fie durch einen Eleinen Fluß gefperret, wel: 77, Der längft den Häufern hinfließt. Es fehlet ihr nicht an Geſchuͤtze; und der Verfaſſer feset fe nicht nur unter die fhönften, fondern auch unter die fefteften Städte in Indien, —e Siamer haben dafelbft drey Tempel, die fie Pagoden nennen. Syn einem derfelben —— \cht man eine vergoldete Bildfäule von der Größe eines Pferdes, die aber einen figenden Sign enſchen vorftellet, der Die eine Hand niederwärts, die andere aber in die Höhe hält, An Mer Seite hat er einen großen dergolderen Drachen, und bey jedem Drachen eine fteinerne Bildſaͤule, wovon die eine eine Mannsperfon, die andere aber eine Frauensperfon vorfteffet, welche beyde die Hände falten, alg ob fie betheten. In dem zweyten Tempel fiedt man ein ander Gögenbild Yon eben der eftalt, aber Halb vergoldet und halb roth gemalt. Das in dem dritten Tempel hat nur einen goldenen Streif auf der Bruft. Hinter dem Altare des lestern entdeckte man ein anderes Eleines Gößenbild in menfchlicher Geſtalt, mit einem großen Zopfe Haare auf dem Kopfe,. der ziemlich wie ein Horn ausfah. Ein fiamifcher Priefter, der einige Holländer zum Eſſen einlud, und ihnen wiele Liebkoſungen erwies, fügte ihnen, diefe Bildfäulen wären der große Gott. Er hatte auch) in feinem Haufe auf einem Kleinen Altare drey kleine Goͤtzen von Metall nebft einem Vorhange, der fie bedeckte. Er hieß Brabala. Weil er aber fein Portugiefifch und Malayifh, verftund: fo Eonnte man Nichts anders von ihm erfahren. Die Mofchee der Einwohner des Landes, welche Mubam- Medaner find, war mit vieler Kunft vergoldet +), Das Königreich Patane ift ſehr weitläuftig, und fo volkreich u), daß es hundert und RE achtzig taufend fkreithare Mann auf die Beine bringen kann: allein, die Nation ift von eye = atur nicht Friegerifch, Die Stadt Patana und ihr Gebiete enthält nicht über zehntau- Be = fend Einwohner, wovon ein Drittel aus Malayen oder Moren ‚, ein Drittel aus Chineſen oder Wieftifos, das ift, aus einer Vermiſchung verfchiedener Bölkerfchaften, und das übri- ge aus Siamern befteht, wovon die meiften auf dem Sande leben, und es bauen. Die Pataner Haben mehr Schiffe zur See, als die von Bantam, Jahor, Daban und die an- dern Nachbarn, Sie erſtrecen ihre Schiffahrt weit, und ihre Fluͤſſe, die ſchoͤn und in großer Anzahl find, geben ihnen beftändig Gelegenheit, ſolche zu treiben, Indeſſen find fie doch von Natur träge, und haben Feine &uft zur Arbeit ; vornehmlich die Malayer, welche ey leben, Sie nehmen zwey oder drey Weiz Nur von ihren Früchten und yon ihrer Fiſcher ber, und dazu noch fo viel Deyfchläferinnen, als fie ernaͤhren Fönnen, Das Vermögen der Reichen beſteht in Land und in Sclaven, Alle Künfte und Handwerke werden von den inefen getrieben, welche auch den Handel in ihren Händen haben, Ihre Factore find beſtandig auf der Reiſe, und verführen in alle Theile von Indien Porcellan, Töpfe, Pfan- "en, Keſſel, und allerley andere Arten von Eiſen verke, getreugtes und geraͤuchertes Fleiſch, dſchene und getreugte Fiſche, vielerley Arten von Leinwand u, ſ. w. Dagegen bringen vielerley Arten von Pol; zu Erbauung der Haͤuſer, Rottang oder Tauwerk vom Baſte Aus Cocosbaͤumen, Reiß, Eleine grüne Erbſen, Del aus Eocosmüffen, allerhand nn aͤute Ad &, Stände berufen, in welcher das Verzeichniß von der R Ad. 1888, us: Städten, Flecken und Dörfern diefe Summe aus⸗ Mann Pictor Sprinkel, hollaͤndiſcher Oberfauf: machte, ; iu Patana, wurde zu einer Berfammlung der — — — * — er Reiſen der Hollnder >, Van Necks Haͤute von Buͤffeln, Kuͤhen, Boͤcken, Hirſchen, Caninichen, Hafen u. d, 9. zuruͤck. ʒveyte Reife, gerkaufen auch den Pfeffer, welcher zu Patana und an andern benachbarten Orten wall v0, er ifkiaberinllezeit ein wenig eheurer, als zu Bantam x). Sie verkaufen Saroy Bou So nennen fie gewiſſe Vogelneſter, welche die Bauern in den Felfenhöhfen fuchen, ME Eßbare Vo⸗ den Küften an dem Meere, Diefe Waare wird von den großem Herren und reichen” gelneften. _ gen — geſuchet, daß in China das Pfund davon auf drey bis vier Piaſtres ve! nase FOR OL DA Tschad, Ri Das Erdreich in Patana iſt außer dent fehr fruchtbar. Es hat einen Ueherflil Reiß, an Thieren und Geflügel. Die Pfauen find dafelbft fehr gemein, und die DM aus ihrem Schwanze werden zur Zierde bey denen Gerichten gebraucher , die man auf $ Her Herren Tafel ſetzet. Die Hieſche, die Hafen und Caninichen find dafelbft eben N nig var,nalsdie Früchte und das wilde und zahme Geflügel, Man zäblet unter die nehmſten Srüchte-dafelbft, die Durionen, Mangaſtonen, Ananas, Kanciater, A boutsnen, Piffenen, Granaten, Limonien, Oranjen, Gibol⸗Limonien, weh andere Art von Dranjen ift, die aus China komme, die Mamplanen, die Batia und die Centulen 2). | 1 J Tribut an Die Könige von Patana zahlen dem Könige in Siam einen jährlichen Tribut Siam. "einer goldenen Bluhme und einigen ſammtenen oder feharlachenen Kleidern, Died Charakter der ginn, welche den Staat nad ihres Gemahls Code regierte, war ungefähr funfzig I Königin. alt, Sie brachte faft den ganzen Tag mit ihrem Hoffeauenzimmer in ihrem Pallafl welche fich dieſer Bedienung wegen nicht verheirathen durften. Wenn fie aus dem Pa gieng: fo hatte fie allezeit ein ſehr zahlveiches Gefolge um fich. Hielt fie fich an einen dern Orte auf: fo bemirthere fie Diejenigen fehr reichlich, weiche fie begleitet. hatten. 5 . bie Holländer von ihr Abſchied nahmen, und ihr die Factore beftens empfohlen, welch in ihren Sändern ließen : fo verfprach fie ihnen einen beftändigen Schuß, jedoch untl Bedingung, daß ihre Aufführung der Hoffnung gleich Fame, die fie von ihnen hätte,’ vornehmlich, daß fie fich niemals voll föffen. Sie enefchuldigte fich, daß fie dieſelben ‚oft genug bewirthet hätte, Dieſes, fagte fie, iſt eine Höflichkeit, die fich für end) nicht recht würde geſchickt Haben. Sie bath, fie möchten fo oft nach Datang Eommell < ſie nach Indien veiften. Bey dem legten Abfihiede von dem Admirale befchenfte fie mit einem vergoldeten Dolche, Sie empfahl ihm, den patanifchen Schiffen beyzufpril fo oft fich Gelegenheit darzu ereignen wuͤrde. Kurz, es fehlte nichts an der Bezeuh ihrer Guͤtigkeit und Höflichkeit 2). - Ban NedsVan Neck verließ den 2zften Auguſt 1602 die Nhede mit zweenen Schiffen auf Ruͤckkehr. land, welche während der Zeic feines Aufenthaltesdafelbft angekommen waren, und ml" wieder zuruͤck kehren follten. Da er ſich aber zu Bantam von ihnen getrennet: ſo ſch ‚feinen Weg bis den 23ſten Jenner 1603 fort, da er ſich auf der Höhe von drey und DT Grad fand. Noch feiner Muthmaßung glaubte er mic der weltlichen Spige yon M 2 gaſcar Sud und Nord zu ſeyn. Den 1zten des Hornungs entdeckte er zwey Segel, | | für die zwey feeländifchen Schiffe hielt, von denen er ſich zu Bantamgetvenner Hatte · dem er aber erfannt, daB es ein franzoͤſiſches 6) und ein englifches Schiff war: ſoh | , ’ * * 189 — fo ” =. 194 u. f. Seite. | 5 3„)Ud.1968, - i Dieß war das zweyte Schiff von . | | : s 2) 2192 ©. Reiſe. Siehe weiter unten, | 4 dd & nach Ofindien TU. I Cap. 2 Et, daß fie von Achin kämen. Das englifche Hatte feine Ladung Pfeffer, das franzöfifche aber hatte niche mehr, als funfzehn Laſten zuſammen bringen Fönnen, Sie waren aber eyde in ſehr em Stander da des van Heck feines Bingegen von Krankheiten, von Dlnger, yon Duigse Tnäfendiihe, und faſt zit Werzrbeifehng gebracht war, Bon hun⸗ \ zwey und zwanzig Mann zählte man hoͤchſtens noch zwanzig, die zur Arbeit tuͤch⸗ tig waren. Die Infel St, Selena, wo man den aten März anlaͤndete, brachte den Kranken einigen Trofk, Nachdem man aber wieder durch die Linie gegangen : fo fielen bie beyden Schiffe von nouem in chen das Ungluͤck¶ Das Volk auf der Yacht fah fich ge: noͤchiget, "ihre Schiffsfahne zum Zeichen ihrer Gefahr aussuftecken, teil alle Seute auf der⸗ ſelben fo ſchwach waren, daß niemand fie mehr regieren Eonnte, Der Amſterdam ſchickte vier Mann dahin, ob es gleich ſelbſt nicht in viel beffern Umftänden war, Sie fanden nichts, als Gegenftände der Betruͤbniß und des Mitleideng auf derfelben. _ Man hatte eine große Menge Leute derlohren; und es waren nur noch zw und die Kaufleute mitger ‚die an widerſtunden J Van Necks zweyte Reiſe. 1603. oͤlfe uͤbrig, den Steuermann jeit widerſtunden. Werner van der Does, Dberfactor zu Ternate b dem Anfange der Factorey dafel bft, und ein Sohn des Herrn von Noortwyck, ftarb auf dem Schiffe Amfterdam c), Nachdem fie fange Zeit in einer fo elenden Noth geweſen waren : ſo langeten die benden Schiffe endlich zu Portland in England an, yon da fie den 1sten’ des Heumonats 1604 vor Rammelens in Seeland vor Anker kamen d), aut J seit it su al Dre Ems Ne > * X Sechs Wochen nachher ſah man die drey andern Schiffe, welche vor vier Jahren unter des van Neck Führung abgegangen waren, und die er bey der Inſel Annobon hin⸗ ter ſich gelaſſen hatte, mit einer vollen Ladung im Terel anlangen. Sie Hatten die Keife mit mehrerm Gluͤcke als Klugheit gethan | Weit fie ſich an der Kuͤſte von Sumatra zeig- en, zu einer Zeit, da die'Eriniiertin von dem dan Caerden die % erbauten Fit cher Geige aba dreye von ihren Leuten gekoſtet Hatte, Von da feg ten fie an verfchiedenen Orten herum, und kamen endlich nach Camboya, wo fie nicht guͤnſtiger aufgenommen wurden, fündern vielmehr dutch ihre Unvorſichtigkeit drey und zwanzig Mann verloren, die ihnen niederge- hauen würden, Ihr Führer Felbft, welcher han der „Indianern gefangen genommen wor⸗ den, hatte die Freyheit me unter ſehr ſchimpflichen Bedingungen wieder erhalten, Sie hatten ſich nach Kayhan begeben, wo fie in eben die Gefahr gerarhen waren. Kurz, fie batten nirgends, als auf da Küfte von Patana einige Gewogenheit gefunden, nachdem ‚ fie vernommen, daß van Neck fich daſelbſt fange auf ebakten, und einige Holländer da- ſelbſt gelaſſen haͤtte, um eine Handling anzueichren, Dt drey fe hatten daſelbſt ihre “bung Pfeffer eingenommen, Weil Aber das Schiff Harlem Pr nicht im Stande befun- N, Die Reife vollends zu thun: ſo war lammen zu übergeben. Sie waren Darauf mit ziven andern hollaͤndiſchen Schiffen, die "NS China zurück kamen, und eine veich befabene portugieſtſche Caracke weggenommen hat⸗ “N, wieder unter Segel gegangen,’ und brachten der Compaaı ihrer Freude und ihres Rei humes ey). su s” x | Der e) Ad, 220 und vorhergehenden Seite, AH und ar ©. x, 2 nen 9; Allgem, Keiſebeſchr. VIII Band. FOR Enpagn eine gie Vermehtuns Ita N 3 Ruͤckkehr der andern drey Schiffe. llaͤnder daſelbſt noch tigkeit abgetrieben ‚ welche ihnen Han gesungen geweſen, es auszuladen, und den. Kr 222 7 Neifen der Holländer | Ur a A AR HB AH AB AH Eee 1 Dee III Abſchnitt. Bw Reiſe zweyer hollaͤndiſchen Schiffe nach dem Königreiche Achin, die mit de * van Caerden und des van Neck ſeiner verbunden iſt. Einleitung. Traurige und langwierige Schiffahrt. laſſen. Ihr Zuſtand. Ahr Anſchlag zur Flug Drey außerordentliche Empoͤrungen. Viehifher Kluge Vorftellung eines Malabaren, She HU Muth dreyer Bootsieute. Ankunſt der Schiffe ſchlag glücker nieht. Ihre Verzweifelung. 3 bey Sumatra, Verrätherey der Inſulaner. trauen des Königes gegen die Portugieſen. Viele Holländer werden getödtet oder gefangen. derer Anſchlag der gefangenen Holländer ; [I Zorn des Königes von Achin wider fie. Tyran⸗ auch fehl. Die Einwohner begegnen ihnen I nifche Geſetze, die man ihnen vorfehveiben will, tig. Ihr ferneres Schickſal. Die Gefangenen werden von den Schiffen ver: i Reife nach ER ET 4 Achin. free Abſicht ift, diejenigen Erzählungen, die nur in Anſehung des Inhalts einige 3 600. wandtſchaft mit einander haben, in eine gewiſſe hiſtoriſche Ordnung zu bringen, ? aus man wenigftens ben Fortgang fehen koͤnne, ben ein jegliches Volk in feinen MX Einleitung. (affungen und in feiner Handlung gehabt bat. Um deswillen liefern wir bier die zweyer bolländifchen Schiffe f), Die im Jahre 1600 in Gefellfchaft der Flotte des WM rals van Neck abgeſegelt, und nach Achin beftimmer gewefen find. Die Wipernäl Feiten, welehe van. Caerden und: einige andere. Holländer im diefem Hafen erdulder hal ! müffen den $efer nach: dem Erfolge ihrer Streitigkeiten begierig machen, Man muß 4 daran um fo viel mehr Antheil wegen des Schickfals der beyden Schiffe nehmen, als wel von folchen Begebenheiten nichts mußten , und fich an denen Orten, mo die Hollaͤndel reits fehr verhaßt waren, beynahe gleicher: Gefahr ausgefeger hätten. 1 Zraurige und Bey ihrer Schiffahrt findet ſich nichts merkwuͤrdiges, ein uͤbermaͤßiges Elend au Iangivierige nommen, welches durch Hunger und Durſt verurfacher wurde, und zu einigen. Empoͤl ea gen von. gefährlichen Folgen Anlaß gab. Schon den sten.des Heumonats, das ift, Y Drey außer: faͤhr drey Wochen nach ihrer Abreife, wurde der Schiffsrach durch die Furcht vor der fühl! ordentliche men Witterung, bie ihnen auf dem Wege bereits Unruhe verurſachet hatte, bewogen," Empoͤrungen · gen des ordentlichen Autheils an Lebensmitteln eine Verfügung zu treffen. Darauf % ſchworen ſich fünf und zwanzig oder fechs und zwanzig Matrofen, davon zu laufen. bemächtigten fich dev Piken, und einige ſtiegen auf Die Gallerie, um das Boot los zu chen, welches hinten an das Schiff angebunden war, Indeſſen kam man ihnen zul und der. Hauptmann fuchte fie mit den ftärkften Gruͤnden zu überreden, Diele tiepenf bewegen, Die übrigen aber wollten dem ihnen gethanen Berfprechen, nicht trauen, * beforgeten, man. möchte ihnen; nachgehends ihren. Sold vorenthalten, und ihnen den IKT ſchuß über die erſte Einrichtung abziehen. Daher blieben. fie ftandhaft auf ihrem © ſchluſſe. Einer von ihnen ſtuͤrzete ſich in die See, und ſuchte die Küfte von England ME Schwimmen zu erreichen. _ Seinem Beyſpiele folgeten. eilf andere von ſeinen Micgefl Der Hauptmann ſetzete ihnen in der Schaluppe nad), Sb ſie fehon. bereits aus uͤfer langet waren: fo ließen fie fich doch endlich durch das Verfprechen bewegen, daß mand ) Ramlich von der neuen Gefſellſchaft, bie groͤß · Namen Biefer beyden Schiffe waren + A tentheils aus brabantifchen Kaufleuten beſiund Die Adler, und der Schwarze Adler, | — nach Oſtindien. IBuch. II Cap. 1 eine allgemeine Verzeifung wiederfahren Iaffen Fein bewilligen tooltge, Der Wundarzt, | nadig dawider ſetzete: er wurde aber wider feinen Willen in die Schaluppe geworfen, und wiederum an Bord geführet g). Aus dieſer Erzählung fiehe man, „undveinen tärkern Anteil aı Sebensmit- Reiſe nach der betrunken war, war der einzige, det fich hart- Achin. 1600, wie fehr der Gehorſam zur See gezwungen ift, und Was es folglich den Befehlshabern fir M ’ Mühe Eofter, die Matrofen in der Unterthänigfeit ZU erhalten, ¶Das Uebel iſt alsdenn um fo viel gefä Hrlicher , wenn es ſelbſt von denenjeni- En herruͤhret, die Dazu gefeger find, daß fie es unterdrücken ſollen. Der Berfaffer lehret uns durch ein zweytes Beyfpiel, daß man niemals zu ſtrenge und zu fehleunige Mittel das gegen anwenden kann. Nachdem die beyden brabantifchen Schiffe fih von der Flotte des von Neck getrennet hatten: fo war der Prevoft auf einem von den beyden Schiffen, Janſy, ven doch fein Ame verpflichtere, über gute Drdnung zu halten, der erſte, der fih über die fehlechten Sebensmittel trohig Befehtoerete, Durch fein gewaltfames DBezeugen wurde man bewogen, ihn in Feſſeln zu legen, und war entfihlojfen, ihm fein Urtheil zu forechen. Einige Tage hernach ‚ da fich die beyden Schiffe auf der Inſel Annobon mie Erfrifchungen verfehen hatten, fprach der Schiffsrath das Urtheil über ihn aus, daß er ausgefeget und verlaffen werden follte 1). Gegen Abend führete man ihn ans Ufer, Meil ihn aber der povtugiefifche Statthalter nicht ans Sand fteigen laſſen wollte: fo führete man ihr gegen bie andere Spige der Inſel. Allein, bier widerfeßeten fich die Einwohner eben- falls der Annäherung der Schaluppe, An einem folchen Orte, auf welchem die Holländer gern Erfriſchungen holen wollten, trug man Bedenken, Gewalt zu brauchen ; und Daher wurde die Vollſtreckung des Urtheils bis zur Abreife verſchoben. Darauf gab man dem Verbrecher einige Sachen, nebſt einem Sacke voll Brodt; und alfo ließ man ihn ohne weis tere Hülfe auf einer Spige, wo ſich niemand blicken ließ 2). Aus der dritten er d rung muß man fich einen ſeltſamen Begriff von den Eigen: Viehiſcher ſchaften holl andiſcher Boot mit Namen Hendritß, Ja⸗ Muth dreyer gen einer Meuterey in Feſſeln geſchlagen worden. Die Matroſen. sleute machen. Dreye von ihnen; cobs, und Wouters, waren ne beyden erften fanden ein Mittel, fich loszumachen » giengen frech vor die Kajuͤte des Haupt: manns, und verlangefen, daß man ihnen ihr Recht hun, und das Urtheil uͤber fie ausfpre- chen follte. Der Schiffsrath wurde verſammelt; und man befahl ihnen, zu warten, und in ihr Gefaͤngniß zuruͤck zu kehren. Sie weigerten ſich, zu gehorchen, und betheuerten, dieſes, daß fie warten ſollten, ſchien ihnen mertraͤglicher zu feyn, als der Tod; fie wollten daher, man ſollte ihnen ihr Recht thun. Man hielt dieſe Autwort nur für eine lächerliche roßpralerey. Hierauf zogen ſie ihren dritten Geſellen aus den Feſſeln, bemaͤchtigten ſich Ale dreye ſehr geſchickt der Pulverkamnma » fegeten ſich daſelbſt zur Wehre, und drobeten, 05 Pulver anzuzünden, wenn ihnen der Schiffsrath nicht einen vortheilhaften Vergleich ewilligte k). ie verjagten zween Feuerwerker, welche die Pulverfammer bewacheten, Und zogen ein Faß Pulver hervor, In der Hitze einer fo: rafenden Unternehmung aber nen fie die Vorſicht vergeffen, Feuer mitzunehmen, -- Einer von ihnen gieng hinweg, RD wollte welches holen: er ward aber ergriffen, und mit Händen und Füßen an eine Ca: "one gebunden, Die beyden übrigen fhienen deswegen doch noch immer Luſt zu haben, N 2 ſich Reiſe der beyden Schiffe nach Achin wie oben h) Eben daſ. u.0,d. a9ı, 292 ©, a a eben, 3) Eben daf k) A. d. 942 Seite. AL, e — 124 | Keifen der Holländer — ſich zu vertheidigen. Endlich aber verlohren fie den Much wegen der uͤberlegenen M 6 4 und den zoften April wurde das Urtheil über ſie ausgeſprochen. Man verdammete beyden größten Aufrührer, daß fie follten erfihoffen werden ; - und. der dritte ſollte du!" gefielhaalet werden. Den aziten wurde diefes Urtheil vollſtrecket 2). ’ Ankunft der ‚Nachdem bie Holländer über ein Jahr lang die See gehalten, und durch Kran, Schiffe bey fen ein und vierzig Mann eingebüßer hatten + ſo langeten fie endlich in einem Hafen“ der Inſel Sur Inſel Sumatra an. - Der Berfaffer hat ihn nicht.genennes.m) 308 fihien ihnen abet matra. ſes doc) nad) einer fo mühfamen Reiſe ein ſehr anmuthiger Ort zu ſeyn. Einige indie ſche Piroguen brachten ihnen fogleich allerhand Erfriſchungen, und vertauſchten fe" fhlechte Waaren. ndeffen Fam ein Hauptmann des fandes an Bord, brachte el Dolmerfcher mit, der ein wenig portugieſiſch ſprach, und verlangte von ihnen zu wit wer fie wären, und was ihre Abficht waͤre. Weil fie noch nichts won der verdrüßlid Begebenheit mit ben Seeländern und mit dem van Caerden wußten : ſo gaben JE Antwort, fie wären holländifche Kaufleute, die aus ihrem Sande abgefegelt wären, Waaren nach Indien zu bringen, und dafelbit Pfeffer einzukaufen. Man ante ihnen, fie würden ganz bequemlich fo viel finden, daß fie ihre beyden Schiffe Damit beit khnnten i onru ter a rer ram » Berrärherey In dieſer Hoffnung fingen fie.an zu handeln. Man betimmere den Preis des PM der Inſula⸗ fers. Verſchiedene Kaufleute und fehr viele Matroſen von beyden Schiffen wurden u ne verfchiedenem Vorwande gebetben, ans Sand’ zu feigen. Man bewog fie fo gar, Viele Hollän Wohnung in der Stadt zunehmen. Allein, die indianifchen Befehlshaber hegten nu der werden ges Abſicht, ‚fie zu verrathen. Eines: Tages, da die drey Kaufleute, Pieters, Loft söbtet,oder ge· Seneſcal aus den Schiffen nach der Wohnung zurückkehren wollten, wurden fie mit! fangen. geftüme angehalten, und erfuhren zu ihrem $eidivefen, daß verfchiedene yon ihren Gef) ten ermordet, Die übrigen aber in Feſſel geworfen worden wären. Sie ſelbſt wurden bunden; und die Einwohner zanfeten-fich mit einander darüber, wer fie fortführen fol in.der Hoffnung, ein großes Löfegeld von ihnen zu erhalten, Einige fehienen aber dod zu beklagen. ı Andere wendeten indeffen allerhand Lift an, um von ihnen zu erfahren} viel noch Volk auf den beyden Schiffen vorhanden-wäre m). J Man ließ ihnen nicht einmal die Freyheit, ihren Befehlshabern von dem Ungl Nachricht zu ertheilen, welches ihnen zugeftößen war. Diefer Zwang würde noch) [a gedauert haben, wenn die Indianer nicht wegen ihrer Wunden beforge gervefen waͤren / möchten durch ihren Tod den für ihre Freyheit geboffeten Preis verliehren. Endlich laubte man ihnen, an Bord zu ſchreiben, daß fünfe von ihren Gefährten getoͤdtet wall und daß Die übrigen für drey taufend Stück von Achten ausgelöfer werden follten. D erboth man fi), den Preis der Kauftnannsgüter Davon abzuziehen, der fich.auf- fehl Hundert belief. · ¶ Unter diefen Bedingungen wollte man den Holländern auf den Di) Schiffen die freye Handlung zugeſtehen. * | j Zorn des Koͤ⸗ Indeſſen wurden die Gefangenen in das Haus des Statthalters gebracht. Dal niges von ſollten fie bleiben, bis das Loͤſegeld für fe bezahlet werden würde, oder von hier aud —* wider achiniſchen Hof abgefuͤhret werden. Einige Indianer glaubten, fie dadurch nicht 9 iR roͤſten I I) Eb. daf. und». 295 Seite. Tax 3) U d. 301, f. Seite, ai; er) m) A. d. 299 ©. Aus dem folgenden wird e) Man fehe oben die Erzählung des van zu man fehen, daß 08 Tikon gewefen iſt. i ES J | nach Oſtindien. 1Buch. ICH 0000 m äflen, daß fie ihnen die Urſache ihres Unglücs.entdedten. Sie erzaͤhleten Ihnen, zwey Mt a 5 länbifche Schiffe härten taufend Barren Pfeffer mitgenommen, ohne fie zu bezahlen; und - er anhalten zu laffen. , „Der Schiffsrath auf den beyden Schiffen trug einem Raufmanne, mit Namen As: vink, auf, den Statthalter vorzuftellen, da man fünf Mann ums geben gebracht, und ich einer großen Menge Kaufinannsgücer bemächtige haͤtte: ſo waͤre es der Gerechtigkeit "öde gemäß, daß man eine fo große Sumnie für die Yuslöfüng der Gefängenenforbertes Man hätte vedlich und mit gutem Vertrauen, welches man den Einwohnern ſchuldig zufeyn geglaubt Härte, unternommen, mit ihnen zu Handeln ;. man hätte ihnen Feine Urfache zu orwürfen gegeben; und was den Pfeffer anlangete, den ihnen andere Kaufleute wegge- nommen. hätten, ohne ihn zu bezahlen ‚fo glaubte man gewiß, daß diefe Befchuldigung die Engländer angienge 0), kalt hinten ‘ a ν— Der Statthalter ließ fich dadurch fo wenig bewegen, daß er vielmehr ftandhaft be- Tyranniſche hauptete, fie wären von eben dem Volke, fie redeten eben die Sprache ‚ fie trügen eben die Sefeke, die Kleidung, und Kaufleuten aus eben dem Sande koͤnme ja dasjenige nicht unbefannt fenn, ale — was ihren gemeinfhaftfichen Mugen angienge. Ravink wurde mit diefer Anttvort zu- er —— ruͤck geſchickt; und ein Dolmetſcher begleitete ihn, um ſie zu beſtaͤtigen. Der Schiffsrath " ſah nunmehr die Schwierigkeiten mit ganz andern Augen an; er bewilligte die Bezahlung , des Loͤſegeldes, und erboth fich, dasjenige zu uͤberſchicken, was daran noch mangelte. Es eräugete fich aber noch eine andere Hinderniß von Seiten des Stadtrathes, Dieſer be- ſchwerete fich, daß er nichts von diefen Vorfchlägen gewußt haͤtte, und behauptete : da die es Fr hätte füch , um fich wegen Diefes Vertuftes fhadlos-zu-ftellen, entſchloſſen, alle 902 e än | = Waaren der Holländer bereits eingezogen und ausgetheilet wären , fo dürften fie nicht mit Inden Bertrag gebracht werden. Er verlangete, Die Holländer follten, ohne auf ihre Waa⸗ ven Acht zu haben, das größte von ihren beyden Schiffen für die Auslöfung der Gefange- nen zurück faffen, ober vier taufend Stück von Achten bezahlen. - Weil Ravink am Borde Frank geworden war: fo murde bie Schiffahrt dadurch einige Tage,lang aufgehalten; zumal, da feiner von den Einwohnern die Nachricht von diefer neuen Anforderung an die Holländer überbringen wollte, aus Furcht, man möchte ihn auf den Schiffen gefangen behalten, Endlich erhielt einer von den Gefangenen Er- laubniß, ſich dahin zu begeben. Die Einwohner hatten ihm aufgetragen, ihre Anfprüche du eröffnen : feine Mitgefellen aber verlangten, er follte die Befehlshaber bitten, daß fie gbianer und Junken wegnehmen ,. oder die Stadt mit. dem Geſchuͤtze ſchrecken möchten, er Schiffsrath extheilete den Einwohnern nur eine ungewiſſe Antwort : ‚die Gefangenen ngegen ließ er ermahnen, daß fie nichts fparen follten, um in Freyheit zu gelangen. Er "ihnen zugleich melden, daß man des Nachts eine Schaluppe und ein Boot. an die - Mündung des Flufles ſchicken wollte, um entweder diejenigen, von ihnen, die entfommen . fünnten, einzunehmen, ‚oder einige von den, Einwohnern wegzubolen. Dieſen Entfehluß Rote man ins Werk. Als aber die Indianer bemerkten, daß die Mindung des Fluſſes die Nacht uͤber bewachet wurde: ſo bekamen ſie — nicht nur mehr Abneigung, ſich +3 an HA eben die Holländer, durch welche ſich der der gehalten hatte. Dieſe beyden Erzaͤhlungen über ei von Achin beleidige,zu ſeyn glaubte, biefes follten hinter einander gelsfen werden. . nehmen ſchienen, daß man fie für Englän: a 23T 2 u — Ihr Zuſtand. Ihrer waren an der Zahl zwoͤlfe, aus jeglichem Schiffe ſechſe. Sie waren vom? Se geheimer hin, von denen fie hätten Huͤlfe oder Troft hoffen fönnen. In einem fo traurigen Zul | 126 Reiſen der Holländer | — Reife nach an Bord zu begeben; ſondern fie verwehreten auch ihren Gefangenen die Freyheit, MT Achin. den dahin abzuſchicken. Solchergeſtalt wurde alle Gemeinſchaft voͤllig unterbrochen BF 1602, ‚Man wartete bis den.ziften Auguſt. Da nun die beyden Schiffe Feine Drieft j Die Gefan- ben Gefangenen erhielten: fo enefchloffen fie fich, den Anker zu lichten, Diefes watt genen werden traurige Zeitung für die Unglüctichen, die in einer harten Knechtſchaft ſchmachteten yon den Kindeflen fehmeichelten fie ſich doch, die Schiffe wären nur deswegen unter Segel gega® en ver zum einige Junken, oder Indianer wegzunehmen: fie würden aber wieder fommen, fie ſich in den Stand geſetzet Hätten, fie zu befreyen. Allein fie wurden in diefer Hofftl betrogen, Dieſes feßete fie vollends in Berzweifelung, daß der Schiffsrath bey DER fahrt jhnen nicht wenigftens ein Zeichen gegeben hätte, Sie würden alsdann geſuch ben, ſich durch Schwimmen zu retten. Sie hatten ſich durch die Betrachtung der H dung zurück halten laſſen, und beſorgt, man möchte ihnen nachgehends vorruͤcken, 2 Diefelbe durch unmeisliche Unternehmungen geftöhrer hätten. Sie machten ſich ſelbſt wegen bittere Vorwuͤrfe, daß ſie ihre Freyheit der Hoffnung, die Freyheit der Hand! zu erhalten, aufgeopfert hätten. Dequemlichfeiten des Lebens entbloͤßet; und einige hatten nicht einmal fo viele Kiel daß fie ihre Dlöße bedecken Eonnten.. Der Ort, mo man fie zurück gelaffen hatte, ma abgelegener Winkel, wo Feine Handlung getrieben wurde, Es famen feine Freinden har, zut de, wo fie weiter für ſich nichts hoffen konnten, berathſchlagten fie ſich mit einander # 2 die Mittel, wie fie fich aus der Knechtſchaft befreyen Fönnten. Mac) der Abfaht beyden Schiffe wurden fie nicht fo ſtark bewachet; und ihre Herren vertwehreten ihnen nicht die Freyheit, einander zu fprechen. Einige eröffneten einander ihre Gedanfen,, entſchloſſen fich , die Gelegenheit einer malabarifchen Funke zu ergreifen, Die in der N angelanget war, und deren Patron ihnen höflich begegnete, Sie bildeten fich ein: M fie fich einmal auf die June begäben, unter dem Vorwande fie zu befegen, fo Font ſich einer Barke, oder eines Bootes bemächtigen, welches zu ihrer Flucht dienen koͤnn Kluge Vor: Zween von ihnen nahmen es über ſich, fich auf die Funke zu begeben. Sie en ne ten ſich dem malabarifhen Schiffspatrone, und fragten ihn um Rath, Cr verwe 1 nF Worhaben gar nicht; fondern bewunderte ihren Much, woducch fie angetrieben mail alles zu unternehmen, und aus ihren Seffeln zu kommen, und nicht in die Hände bei? tugiefen zu fallen, die in einem ftarfen Verſtaͤndniſſe mit dem Könige von Achin IF Er ſtellete ihnen nut vor, daß fie bey einer folchen Unternehmung, wovon ihr Seben © bangen fchien , nicht zu viel Behutfamfeit brauchen fönnten, und daß fie diefes ab große Hinderniß anfehen müßten, daß ihnen der Weg nach Bantanı nicht befannt M welches ungefähr hundert Seemeilen davon abläge; die daſigen Küften wären gefab" und man trafe dafelbft öfters Seeräuber an, Die für Menfchenfreffer gebalten wuͤrden von denen man feine größere Gunft, als eine ſtrenge Kuechtfehafe, zu erwarten N Diefe fürchterliche Abfchilderung war aber doch nicht vermögen, fie zum Wanfen zuꝝ gen. Sie verſprachen dem Patrone, wenn das Gluͤck ihnen guͤnſtig wäre: fo wollt ihm feine Koften reichlich erfegen, Huf diefe Berficherung verfprachen ihnen die MG | pP) %. d. 304, 305 Seite, A . d. 307 n.f, Seite, . 9 A. d. 306 Seite, nah Oſtindien. 1 Bud, III Cap: 27 ren alle Hüffe, die in ihrer; Gewalt ftünde; daß fie nänılich eine Menge Segel verfertigen, an af, Lebensmittel, Ruder, Fenerröhe, Wurfſpieße und Schilde verſchaffen en +), | Nach einem fo glücklichen Vergleiche verſammelten die beyden Gefangenen, in der Nacht, ihre Migefelen. Die Nachricht, die fie ihnen ertheileten, machte fie voller: Freude. Sie entfchloffen fich mit einander » fich ihrer eigenen Schatuppe zu bemaͤchtigen, die auf dem Fluſſe geblieben mar, oder einige indianifche Barken wegzunehmen, die fich J a, geoßer Anzahl daſelbſt befanden. Sie erwähleten zu ihrem Hauptmanne, durch ie 'e Mehrheit der Stimmen, Willheim Senefcalen, und leifteten ihm einen Eid, daß ie ihm gehorſam, und getreu ſeyn wollten. Cie verglichen fich auch, wenn einer yon ih⸗ un die Flucht ergreifen wollte: fo follte den übrigen erlaubt feyn, ihn umzubringen. Der Keife nach: Achin. 1602. Ihr Anſchlag gluͤcket nicht. Malabar, dem alle dieſe Schlüffe, gleich den folgenden Morgen, bekannt gemacht wur⸗ den, fehien auf feinem Borfage zu beharren, daß er ihnen dienen wollte. Die Bollſtre⸗ ung wurde daher auf den folgenden Tag angeſetzet. Weil aber ihre Schafuppe ohne Tas kelwerk war, und man Gewalt brauchen mußte, wenn man ſich einer andern Barfe ber mächtigen wollte; fo verſah fich ein jeder, an ftatt der Waffen, mit einem großen Hebe- baume, Der Patronempfahl ihnen, hierzu die folgende Nacht zu ergreifen: doch ſchien er: noch immer über ihre Kuͤhnheit zu erſtaunen, und bewunderte, daß fie, mit fo weniger: Macht, und ohne Waffen, ein folhes Unternehmen wagten 2). Indem er fein Erſtaunen alfo bezeugte, fiel es ihm ein, fie zw fragen: ob ihr erſter Factor, Pieters, ebenfalls mit bey ihrer Flucht ſeyn würde? Sie antworteten, er hätte biervon Feine Wiſſenſchaft. In der That hatten fie auch eingeſehen, daß es fehr ſchwer eyn würde, ihn Davon zu beingen: denn er wurde genauer bemachet, als bie übrigen; und fie beforgten , man möchte ſich Mühe geben, ihm wieder zu. befommen. Außerdem. waren fie nicht allzuwohl gegen tes Ungluͤcks zuzufchreiben hätten, Weil fich aber doch der Patron erklärete, daß er ihnen nicht behüfflic) ſeyn würde, wenn Pieters nicht bey ihnen wäre, und er fh, zu Ban tam, eine Ehre daraus- machen wollte, daß er einen angefehenen Befehlshaber befreyet hätte: fo faben fie fich genöchige, dem Factor ihr Vorhaben zu entdecken; und dieſer hoͤ— tete auch ihren Entſchluß mie vieler Freude an. Eine andere Schwierigkeit aber bewog die Malabaren völlig zu ganz widrigen Öefinnungen, Sie bemerketen, daß die Einwoh⸗ ner in der Stadt an das Ufer eine Wache Bingeftellet hatten, um auf ihre Gefangenen Ach- fung zu geben. Diefe Verhinderung ſchien ihnen fo unuͤberwindlich zu feyn, daß fie ſich Sanzlic) weigerten, ſich mit einer fo Füglichen Sache zu vermengen =), Die Holländer fielen alſo in ihren verzweifelten Zuſtand zurück, und eröufdeten ‚ einige ihn gefinnet, weil fie glaubten , daß fie ihm einen Theil ih⸗ Ihre Verve Tinte lang, alles, was Kummer und Elend nur unerträgliches haben koͤnnen. Mache dweifelung. Taf Tag formen fie auf neue Anfhläge, fahen aber mit Berrübnik, daß ihr Anfchlag alle: durch einen verdrießlichen Umftand, vickgängig gemacht vourde; lieh ihnen ja‘ tg ein Mittel übrigs fo beftund es bloß in der Hoffnung, daß. einmal ihre Schiffe zu, kommen, und-fie auslöfen koͤnnten, wenn fie ihre wolle Ladung haben wuͤrden. Manch⸗ I ſagten die Einwohner zu ihnen, daß der König von Achin entfehloffen wäre, mit den ) A. d. 307 © & ite 2 ® PR «30 + fr 7 28 Reiſen der Holländer Keife nach Hofländern Feiede zu machen, und ihnen die freye Handlung zw geſtatten. Allein VE Achin. hieß nur ihrer Moth geſpottet; Denn zu gleicher Zeit kamen hingegen andere, und 60%, ficherten fie, daß fie nach Achin abgeführet werden ſollten, wo man fie zwingen wid von Glauben zu verleugnen, wenn ſie nicht lieber den -Elephanten vorgeworfen, 3 Portugieſen zu Leibeigenen verkauft werden wollten. In der That aber beruheten ale” * fe Reden bloß auf einem allgemeinen Gerüchte. Der Statthalter, bey dem fie ſich UT : gen beflagten, drohete, diejenigen zu beftrafen,; welche, ſie mit folchen Maͤhrchen untl ten. Ex verficherte ſie ſogar, daß der König. den Portugieſen nicht allzuginftig MT und ungeachtet er ihnen die feeye Handlung-in feinen Staaten bewilligte, fo hatte " beftändig ein Mistrauen in fie geſetzet. TERN 2 Mistranen - Die Meynung, Die er von ihnen hegte, wurde gar bald gerechtfertigt. Um des Königs dieſe Zeit erſchien eine portugieſiſche Flotte von mehr als fechzig Segeln an den KRüften * Ku ¶Achin, und fordere von dem Könige, verifollte ihnen eine Inſel abtreten wo ſie ein ee I hauen wollten, unser dem Vorwande, ihre Handlung wider die Anfprüche der Holla zu ſichern x). Der König ſchlug ihnen dasjenige ab, was fie mit fo vielem Stolze langeten, und geftattete ihnen nicht einmal, an feinen Flüffen Wafler einzunehmen. 7 glaubete aber, wenn er nicht beftändig Die Augen zu feiner Vertheidigung offen häf wuͤrde er von Ihnen nichts getingers, als einen Einfall, zu erwarten haben, Indeſſen ſich die portugiefifche Flotte dieſesmal zurück, ohne etwas unternommen zurbabeny). T Anderer An Die gefangenen Holländer ‚genoffen die Früchte diefes Zufalles. Der KönigN ame: Befeht, daß fie beffer gehalten werden follten. Allein, es wurde dieſem Befehle fo ſch —— nachgelebet, da einer von ihnen an der rothen Ruhr farb. Mitten unter fo vieler l he, und unter fo vielem Verdruſſe, Fündigte ihnen der 6te des Weinmonats neue I nung an, Einige von ihren bemerfeten eine Eleine Barke, die eben unter Segel IF wollte. Sie faßten den Entfehluß, ſich derfelben zu bemächtigen. Die Umftändt Zeit fehienen ihnen günftig zu ſeyn: denn es war Neumond ; die Nächte waren fehr regt und die Wache wurde niche mehr fo genau beſtellet 2). Mu: Sie wurden einig, daß fie ſich zu. Mitternacht am Ufer verſammeln wollten. | fanden fich alle daſelbſt ein, ausgenommen zween, die erıtennet worden waren, um Il ſam den Nachzug auszumachen, Man wartete eine Stunde lang auffi. Ein A aber, das fich damals in dev Stade hören ließ, flürzete diefe ungluͤcklichen Fluͤchtig außerordentliche Verwirrung. "Sie bedauerten ſchmerzlich, daß fie ihre enden MIT len verlaffen ſollten. Indem aber das Krmen immer größer wurde: fo ermunterke einander, ihr Unternehmen zu befchleunigen. . Die Barfen befanden ſich in einige” fernung vom Ufer, Sie begaben fich ins Wafler, bis an den halben Leib, und gie! auf diejenige Barke zu, auf welche fie ihre Hoffnung gefeget hatten, Einer von it tzete ſich mit ihren Sachen in einen Fleinen Kahn, und erwartete feine Gefährten nE Mündung des Fluſſes. Ein anderer nahm es über ich, den Anker zw lichten, DI ben übrigen, wovon jeglicher mit einem großen Hebebaume bewaffnet war, griff Barke an, verjagten daraus fechs bis acht Mann, und zwangen diefelben, fich ind "7 x) Ad. zu Seite. | Eben daſelbſt. 9) Eben da. > { : er ; nach Ofridien.\ 1 Buch. me 229 Peru ſtůrzen Sie hatten nun nichts weiter mehr als daß fie eilig gegen die Reiſe nach zu ſtuͤt zen. zu thun, als daß fie eilig gegen Die Xeiſen Mnbung Ds ruf hen ee ai 4 - a 1602. Man tar es aber in der Stadt inne geworden, daß die Gefangenen hintveg tdaren, ee: und ein jeglicher Hatte-den feinigen geſuchet. Man war fogfeich auf den Markt gegangen, Er fhlägt ih: wo gemeiniglich einige Piroguen befindfich waren, und hatte geargwohnet, daß fie fic "en ebenfalls vielleicht derſelben bemächtige Haben koͤnnten. "Bon hier war man ans Ufer gelaufen , weil Man wußte, daß daſelbſt einige Barken zur Boototnechte die ans fand kamen großes Geſchrey; und der malaba zu helfen. Nunmeh Abfahrt fertig ſtunden. Die indianiſchen huben gar bald allen Zweifel. Hierauf erhub ſich ein riſche Patron wurde gebetben, die Fluͤchtigen aufhalten r war es ſchon an dem, daß fie.fic in Freyheit ſehen follten; denn ih- —— nr — Einigen aber eneftel der Muth; fie ftürzeten fich ing Zi f Be oben ans Ufer. Die übrigen, die r allzuſchwach wären, folgeten dieſem Beyſpie⸗ le, aus Furcht, ſie nice herren ee ‚Friedergem furheh fen in ein Geholz un Famen daſelbſt faſt alle zuſammen. enden Poͤbel niedergemachet werden. Sie lie: Diejenigen, welche ſchwim⸗ men fonnten, entfehloffen fich, iiber den Fluß zu fegen,- md mit Hülfe-der Dunkelheit, freywillig in die Stadt zurück ; erfaufen, fehrie fo heftig, daß er u fehren, . Einer von den übrigen, der in Gefähr war, zu die Einwohner mit Lichtern an diefen Ort zog. Sie ſuchten überall nicht fomahfl.aus Haß/ sals vielmehr, aus Mitleiven gegen Un- Die Einwoh: glückliche, die von wilden Thieren zerriffen, Man rief ihnen zu, fie Fönnten ohne Furcht fprechen nicht, und hielten ſich immer noch in dem Gebüfche verborgen. nen diejenigen nahe, welche-fie fuchten tiefen ohne Unterlaß: Fa der That fagten fie fu ihnen, ten ſich nicht, daß fie ihre Freyhe ‚ einem Sande, und auf einer See waͤre c). Weil ihre Gefangenſch zuruͤck kehren. Sie traueten aber diefem Ber; ren gütig. Hier kamen ih- ohne daß ſie dieſeben gewahr geworden wären, und iefen ohn kommet zurück, unſinnige Engländer,d). Diefe Jagd dauerte biszu Anbruche des Tages; unddawares ihnen nicht möglich, Die Indianer liefen mit den Waffen auf fie zu; und da fie mer noch weiter flohen, fo warfen fie Die Waffen weg, ſich länger verborgen zu halten. fahen, daß fie aus Furcht im- | 3 ,_ um ihnen einen Muth zu machen. ohne ihnen fm geringften übel zu begegnen: fierwunder- "1.1 it fücheten: fie befänden aber, daß ihr Unternehmen in ‚ die fie nicht kenneten, zu leichtfinnig, und zu verwegen aft vielleicht ſo lange gedauert hat, als ihr Leben fo hat man Erläuterung niemals einige andere Erläuterung von ihrem ickfale erhalten, als einen Auszug aus wegen ihres Be Tagebuche. des Beier Cornell ein Aramına aa Anne —— uns des Admirals Heemskerk. Diefer vedet von ihnen folgendergeftalt: Auf der weltlichen Küfte der Inſel Sumatra liege »eine kleine Stadt, mit Namen »fich der Unteradmiral der Flotte Kin Hi » * Stunden, über zwey hundert Hã Tihu, in vierzig Minuten der füdlichen Breite, wohin wegen der Handlung, begeben hat. Diefes geſchah » gleich nach einem großen Brande ; in der Stadt Achin, wodurch in’ einer Zeit von zwo fer verzehret wurden, worunter auch) die Wohnung der llaͤnder war, melche dabey über vier Hundert tauſend Pfund veriohren. Der-Unter- Ndwiral hörere zu Tiku / daß ſich daſelbſt hollandiſche Gefangene befänden, und daß fie 9) X.d.312 und folg. Seite. ” Allgem Reifebefehr, VII Band.‘ „von 5) X. d. 313 Seite, AR e) A. d. 314 Seite, 1 RR: oder yon Raͤubern ermordet werden Eonnten, Mer begegnen 130 “Reifen der Hollaͤnder Kür nach don dem weißen Adler, und von dem ſchwarzen Adler, wären ¶ Da dieſe Hy Achin. „Schiffe in dem Hafen Erfriſchungen einnehmen wollten: ſo wurden diejenigen , Me", 1602, . „and: geftiegen waren, durch Berrätheren , angegriffen, « Einige wurden erfihlager vr ‚andere gefangen genommen, Mit dem Unteradmirale giengen Die Einwohner nicht „hcher um. Sie wendeten alle Mühe an, um ihn zu überrumpeln. - Das Benfpll „Holländer, die vor ihm getvefen waren, bewog ihn, fo wohl wider Liſt, als wider „sale, auf feiner Hut zu feyn, Er dub dafelbft auch zwey und dreyßig Darren BUT „Allein durch alle feine Bemühungen. konnte er doch die Freyheit der, Gefangenen „erhalten d). ; “. — nd an LEE ZZ EUER sonne“ on Das V Capite Drehy Reifen nad Oſtindien, von 1599 bis 1601, Dee I Afihnitt.. Dan Stephand van der Hagen Nele Ban der Einleitung. Abreife Die Güte der Holländer . Sie werden genöthiget, Bantam zu verfaffel Hagen. soird. übel belohnet. Die Portugiefen tödtenei- haben im Jahr 1600 noch fein Waarenlagert 1599, wen son ihnen. Man fücher die Einwohner felbſt. Der Admiral will die Portugiefl der Inſel Mayo vergebens. Ungewiſſe Fahrt Amboina bekriegen; ſolches laͤuft übel fuͤrd bis nad Sumatea. Holländer werden zu Hollaͤnder. Geſchicktes und glückliches Verh⸗ Bantam wohl aufgenommen. Beſchreibung ten des Admirals gegen die Einwohner. * des Pallaſtes. Gehör bey dem Statthalter. ſchließt einen Vergleich, und bauet ein Fort. Einleitung. E noch der. Admiral van. Neck von feiner erſten Reiſe zurück gekommen war Fr ie): Y ten. die Bewindhebber der Gefellfchaft, die, ihm, im Jahre 1598, acht S anvertrauet hatten, noch drey andere Kaufarthey-und Kriegesſchiffe aus, ſowo den glücklichen Fortgang der vorigen zu beſchleunigen, als auch, um ſich neue Wege zumRu ‚ und zur Handlung zueröffnen, Siegaben ihnen die prächtigen Namen ; Sonne, Mond 2.0 m Morgenftern. RR die Waffen nur zu ihrer eigenen Vertheidigung führeren: 103% doch der Ausgang, Auf dieſer eife, und den beyden folgenden, daß fie bereits den V gefaſſet hatten, den Stolz, und den Geiz der Portugieſen zu unterdruͤcken. Steh Han der Hagen, ein herzhafter, und im Seeweſen erfahrener Mann, wurde zum’ Abreiſe. haber dleſer kleinen Flotte erwaͤhlet. Den bsten April 1599 fuhr er aus dem Terel ad Die Güte derou, 1 Die erſte Ausübung der Großmuth geſchah felbft gegen Feinde feiner Unterned mi Sotänder nämlich gegen ein Fleines portugiefifches-Bnbtzeug, ‚welches von. einem, feangöfichenngl ish, raͤuber geplündert, und ohne Lebensmittel, oder andere Hülfe, vor Anker liegen ‚get war. Er ließ den. Leuten auf demfelben , auf eine fehr edelmüthige Weiſe, „alle SUN ‚hen, die fie zu ihrem Fortkommen nöthig hatten /). Auf der Inſel Mayo aber," feifches Waſſer einnehmen mußte, wurde dieſe Handlung ſchlecht belohnet. Seite}, 39 20.4 E00 ; 7 4) Eben daf. a. d. 315 Seite. 6) Seifeblich des van der Sagen; wie eben nF nach Oſtindien. Buch. IV Cap. 131 baueten zu diell auf die Unſchulde ihrer Abſichten, und, verfuhren bey dieſer Arbeit mit ſo Van der —— als ob ſie mitten. in ihrein Baterlande geweſen waͤren . agen. Auf der nſel befanden ſich zwar wenig Portugieſen ; und die meiſten waren auch da⸗1596 . hin nur verwieſen worden. Indeſſen u fie, durch diefe Nachläßigkeie, Dennoch verlei- ar et, des Nachts einen Holländer-am Ufer zu ermorden. Da man am Borde dieſen Un⸗ „ic beingen glücklichen fchrenenhörete: ſo wurde geſchwind eine Schalunpe ausgeruͤſtet, die ſich an den- einen Mann ſelben Ort hin begeden mußte · Allein, das Bolt auf derſelben wurde ſogleich angegriffen, yon ihren Leu⸗ Und zerſtreuet, indem die Dunkelheit verhinderte, daß man die Feinde nicht zu Geſichte fin Hm bekomnien kounte welche ſich mit ihren Flinten and Feuerroͤhren, zwiſchen die Baͤume, und an andere vortheilhafte Poſten hingeſtellet hatten. Der Morgenſtern erhielt Befehl, um die Inſel herum zu fahren, und ſich umzuſehen, ob nicht etwan noch andere Portugie- fen aus der, Inſel St, Jags,, in sinigen Barken angelanget wären. Denn diefes konnte man ſich wicht eittbilben, ‚daß-bie Portugiefen auf der-Snfel Yayo, deren an der Zahlnur ‚acht ober zehn waren / ſich haͤtten nuterfangen follen, Der Mach Dreyer Schiffe zu zogen, Von dreyßig Mann, die man wider fie ausgeſchickt hatte, Famen drey und zwanzig zuruͤck, und fieben waren, gefangen genommen worden. Außer dem Schiffe, welches die Küften der Inſel unterfuchen follte, ſchickte man aus Vergebliches den beyden uͤbrigen sch hundert Mann mit Feuerrohren ab, und gab ihnen Befehl, hin en und wieder auf der Inſel nach uuſuchen, ob fie vielleicht ihre Gefaͤhrten befreyen koͤnnten. wohnern auf ‚Sie fanden dem Körper des Ermordeten, an welchem ſich die Grauſamkeit feiner Diörder der Inſel ‚auch noch nach ſeinem Tode geübt hatte. Man haste ihm Naſen und Ohren abgeſchnitten, Mayo. die Augen aus geſtechen, ui Den Nabel und die Schaamglieder abgeviffen, ‚» Diefer An⸗ blick war für die hundert Hollander abſcheulich Ob ſie aber ſchon zur Rache gereizer 10a ten: ſo durchſtrichen ſie doch faſt die gange Inſel ohne ‚einen einzigen Portugieſen anzu⸗ treffen. Indem fie alſo ſucheten, Kb ra A welche man ehends fürenglifhe Schiffe erkannte. Den folgenden Tag fingeben diefer Haufen von neuem an, die änfel zu durchſuchen: aber mit eben fo ſchlechtem Erfolge. Manfonnte garnicht (ereathen 7 wo ſich Die Einwohner hin gewendet Haben.müßten,, . Nachdem man ober Waf- fer elüigenermmen hatte, aund-ficy gedrungen faf, fih,die Zpit zuNuße, zumachen: fo ui man endlich biefichen Gefangenen, in einer harten Knechtfhaft,, in.den Händen der Por- tugieſen zuruͤck laſſen ). rl BE — * .. Auf der Prinzeniufel , auf verſchiedenen Theilen der, Kuͤſte von Africa, bis an Das Ungewiſſe Vorgebirge Lopez, und auf der Inſel Annobon ſuchten die drey Schiffe ſich ebenfalls Fahrt bis nach ‚mie Erfriſchungen zu verforgem: Sie fanden hier faft-übgrall gleiche Hinderniffe von Sei Sumatra, een der Negern und ber Portugieſen. Digfen Schaden erſehete aber das auferorden il Gluͤck, daß fie um das Vorgebirge der guten Hoffnung herum Famen, ‚ohne von Stuͤrmen mishandelt zu werden; und daß fie auf der Inſel Madagaſcar/ wo fie-einige Bayen ug chten, deren Namen: ihnen nücht bekannt waren, Negern von einer. leutjeligen Ger > * sbefchaffenheit antrafen 6). 10: IHNEN THE Mate m, Diefetungenife Fahet bauerte bis den often des Ehriftmanats, da fie gegen Sıls 1600. ¶NMrra gu ſteuerten und im Hornunge des folgenden Jahres daſelbſt aulangeten,... zubein ”—v— Haſen dieſer Inſel, Lampon, der aber unter die Herrſchaft des Königes von Bantam gehörek, fanden fie Erfeifchungen. ._ Sie nahmen auch einen ootsmann mit, der fie nad) Bantam re — Na Der Muͤhren DI Een daf.a. Biası Seitee IX, d. 262 Seite. *) Aid 064 Seite: an — — — — — nommen, A 192 | Reifen der Holländer es 4 Yan der führen ſollte, ob fie fehon nicht wußten, wie fie dafelbft aufgenommen erden MA Hagen. weil fie von der Wiederausföhnung des van Neck mit den Eimvohnern diefer Stat, 1600, feine Nachricht erhalten hatten 1). Die legten Streitigfeiten zu Achin aber, von ſie zu Lampon etwas gehöret hatten, machten ihnen Hoffnung, daß fie zu Soncamı® der Streit noch) in friſchem Andenken wer, günftiger aufgenommen werden wuͤrden. Die Hollän Da fie auf der Rhede anlangeten, wurden fe durch eine Menge von Piroguen Berierden zu thig gemachet, die ihnen auf eine dienftfertige Art Lebensmittel zuführeren. Bantam Haß die Einwohner in diefer Stadt, auch; ohne Abficht auf die Wiederausföhnund wohl aufge: Yan Neck beftändig geneigt geweſen find, ſich die Gelegenheiten, die fich zur Han zeigten, zu Rutze zu machen. Daher muß man urtheilen, daß es die erften Hole entweder in ihrer Aufführung verfehen, oder Urſache gehabt haben, ihr ganzes Ungluͤc Neide der Portugieſen zuzuſchreiben. Indeſſen kam ein Dollmetſcher auf das AMT ſchiff, und bath, im Namen des Schach Bandar, oder befahl vielmehr in HEN, Ausdruͤckungen k), daß man einige Perfonen in die Stadt ſchicken follte, damit mal ihnen hören Fönnte, was ihre Abſicht wäre. Der Dollmerfcher verband mit diefen 7; fehle alle Berficherungen und Kennzeichen einer offenherzigen Neblichkeit, und erboth Geiſeln zuruͤck zu laſſen. Een Beſchreibung Einige Kaufleute, die herrlich bekleidet waren, ſtiegen mit Trompeten, ‘und el, des Pallaftes. anfehnlichen Gefolge ans Ufer. Sie näherten ſich dem Pallafte, und befanden die OT de deffelben fehr niedrig, aber fo fauber, daß fie ſich Darüber verrvunderten. Auf je’ Seite des Thores ftund ein Wachthaus. Beyde Wachthäufer waren mit wohlbemäfl een Soldaten angefüllet, welche $eibeigene des Statthalters I) waren, und fih mie fchiedenen Handarbeiten befchäfftigten. - Die Holländer machten einige Soldatenmufll diefem erften Eingange, Als fie an den zweyten Eamen, deſſen Portal ihnen ſehr fh feyn fehien, fingen fie von neuem an, ihre Trompeten hören zu lajlen. Der Hof zit diefen beyden Thoren wird von fehr niedrigen Häufern umgeben, welche den Wach ten des Pallaftes zu ihrer Wohnung dienen. EIERN f i WVon hier giengen fie über einen großen Platz. Zur rechten ftund die Moſchee zur linfen ein Wachthaus für den Adel: Der Schach Bandar, der eine große ATy von vornehmen Edelleuten bey fich hatte, erwartete bier die Holländer, um fie in das? mer des Statthalters zu führen. Aus diefem Plage ließ er fie durch ein anderes THF hen, welches von nicht geringerer Schönheit war, als das vorhergehende. Nachgeh iengen fie über einen kleinen Bad), und traten in den Verhoͤrſaal. Diefer Dre mol allen Seiten offen, und ftellete eine Art von einer großen Kuppel, oder einem große woͤlbe vor. Er wurde von Pfeiler unterftügee, und war, an ftatt der Stühle, mE!" ſchoͤnen Matten verfehen, die darinnen ausgebreitet waren. 1 Guͤnſtiges Der Statthalter ſchien gar nicht misvergnuͤgt darüber zu ſeyn, da er hörete, 2" Gehör bey mir Holländern redete. Er fagte zu ihnen: wenn fie Pfeffer Faufen wollten ,; fo may es zu einer fehr unbequemen Zeit angekommen, teil man eben Feine reichliche Erndte habe hatte, und die chineſiſchen Schiffe, die eben igo mir der Ladung deſſelben BIT tige wären, den Preis deffelben vollends gefteigert hätten. Hierauf fragte man fi "7 er et ee ee m) Sn der Erzählung Houtmanns bat” Sande Bo gefehen, daß der König noch minderjaͤhrig WA · k) U b. 277 Seite, * — 1) A. d. 278, 279 Seite, F ERF (M nach Oſtindien. I Buch, IV Cap. 133 don eben der Geſellſchaft wäreny zu welcher Die beyden andern) Flotten von ihrem Wolfe Van der Rhoͤreten, die — —— hätte; > ob fie gefonnen wären, ben Pfeffer id mit Öelbe, ober mit Wanren zu bejahlen? «Er war mit der Antwort der Holländer fo wohl 99 , dufrieden , daß er ihnen nicht nur in Anfehung ihrer Flotte, und ihrer Handlung feinen Shutz verfprach; fondern hnen auch ein von Steinen aufgeführtes Haus anboth, wo ihre daaren wider Feuer und Diebe gefichert ſeyn Eönnten. Sie danfeten ihm für-fein Aner⸗ biethen ‚behielten fich aber die Freyheit vor, ſich deffelben zu bedienen, oder nicht zu bes dienen, nachdem es ihr Mugen erfordern würde, «Als fie hinweg waren, fo überfehickte der Admiral, der über ihre gute Aufnahme erfreuet war, dem. Statthalter Geſchenke. Diefe beftunden in vergofdeten Spiegeln, Sammet, und verſchiedenen europäifchen Seltenheiten. Noch an eben dieſem Tage begab fih der Schach Bandar an Bor, ohne das geringfte Mistrauen von- ich blicken zu Jaffen... „Er wide dafelbit unter- dem Sihalle der Trompe⸗ ten empfangen, und fehr gut bewirthet m). u... be lin n ’ Da es indeffen darauf ankam; Daß der Preis der Barren, und die Auflagen beftim- Veraͤnderun⸗ met werden follten; fo fah man nunmehr wohl, daß der Statthalter nicht nur ſich die Sel- a ae tenheit des Pfeffers zu Nutze machen wollte, fondern auch übermäßige Abgaben für das Anfergeld forderte, N . : genöthigt wers ohne noch den fünften und achten Pfennig, von allen mitgebrachten den, Bantam Kaufmannswaaren zu rechnen. Zu gleicher Zeit erhielt man noch, aber mit vieler Mühe, zu verlafien. einen Brief, den die legten. holländifchen Schiffe in der Stade zurück gelaffen hatten, Darinnen ftund, daß Wybrand van Warwick, Unteradmivaldes van Neck, durch Ma dura, und die molukkiſchen Inſeln gegangen wäre, und Factore daſelbſt zuruͤck gelaſſen haͤtte. Der Admiral wurde durch dieſe Hoffnung angefriſchet, und hingegen durch die Ab⸗ gaben zu Bantam abgeſchrecket. Er glaubte Daher, daß ihm fein- Glück weiter riefe, und faffete den Entſchluß fich nad) Amboina oder Ternate zubegebe. Dieſes Vorhaben wurde dem Statthalter zu wiſſen gethan. Derfelbe war darüber misvergnügt, bedauerte, daß ihm ber gehoffete Bortheil entgehen follte, und ſparete nichts um die Holländer, Durch andere Anerbiefhungen zurück zu halten. Allein fie enefehuldigten ſich, und wendeten vor, daß fie ſich gedrungen fühen, dem erhaltenen Briefe nachzufom- men, Ihre Abreiſe geſchah auch mit fo vieler Höflichkeit, daß ihnen der Statthalter we- der tcbensmittel, noch die Erlaubniß verfagte, einen Dollmetſcher und einen Lootsmann, aus der Stadt mitzunehmen, Wir müffen Hierbey mit anmerken, daß den 28ſten März Sie haben 1600, als an dem Tage, da fie unter Segel giengen, die weftindifehe Gefefffchaft fi auf Im Jahr 1600 der Inſe { Java no ch ni ch t hiedergela ffen h z ae ; * ſt s Gefe ſch fi ſich „Die häufigen Windſtillen machten dieſe Keife verdruͤßlich, bis den aten May, da ſie % vor der Synfel Amboina anlangeten. Die Sonne warf dafelbft Anker: der Mond aber, . ub der Morgenſtern wurden durch die gewaltigen Stroͤme fortgetrieben, und bis an die Rüfte von Banda geführet, Der Admiral erfuhr hier erſtlich zroölf Tage bernach , Durch ‚revon ihren Schaluppen, daß fie ſich noch in Sicherheit befänden, und hoffeten, dafelbft . N Sadung zu fin » Bun Amboina hatte es fein fo glückliches Anfehen. Die Würznek en waren groͤßtentheils verkauft, und bereits weggefuͤhret. Man mußte daher auf eine ndte warten, , | Rz * Dieſer Pie: Deswegen hat man eben diefen Auszug wei: Man will auch den amboinifchen Krieg, und die Er⸗ ausgedehnet, als die. Sache ſonſt verdienet. richtung des Holländifchen Forts, mit beybringen, van der Dieſer Aufſchub, welcher ſechs Monate lang dauern ſollte, würde dem * Geſellſhaft gefetzeten Kraͤften zu widerſtehen. Die Bedingungen waren die Einwohner fo ra 134 > Reifen der Hollander Hagen Verdruß verurſachet haben, wenn erniche allem) Anſehen nach,‘ andere Be 600. . Gelegenheit, diefelben auszuführen, gehabt haͤtte. Die Bräncejen, oder der % ——y—— Sande, führeten Krieg wider die Dorrugiefen, und fleheten ihn um Hülfean, Was Der Abmiral NEN günftigern Borwand hätte man haben können, fo viele Beleidigungen zu rächen, I u will die Por, die Holländer von diefen geaufamen Feinden erduldet hatten, umd fie,wo möglich, au tugiefen in Syafel zu verjagen, wo die Geſellſchaft fo viele Bewegungsgruͤnde hatte, ſich daſelbſt nie Amboina bes zufaflen ? Indeſfen ſetzet der erh des Tagebuches beſcheidentlich Hinzu, der Ar ’ kriegen. babe anfanas mit vieler Hoͤflichkeit 5) die von ihm verlangte Hülfe abgeſchlagen man aber heftig in ihn gedrumgen hätte: fo hätte er ſich endlich" entſchloſſen, den J fülanern mit ſechs bewaffneten Schaluppen beyzuſtehen p). In dieſer Abficht wurde Schaluppen des Mondes ind des Morgenfterns —* den tapferſten seiten 9— beyden Schiffen, von Banda abgerufen. "Der Krieg Den ſten diefes Monars flieg der Admiral an * Spike eines Saufen — De ; Bu ländern auf der Inſel ans Sand) Er follte das portugiefifche Fort zu Lande belagerng I ! Binder and. —* ——— denen verſchiedene indianiſche Galeeren folgeten, ſollten es auf ber * angreifen.» Allein, die Portugiefen Hatten am Ufer Batterien aufgefüßrer ; und" durch wurde die Annäherung der Schaluppen unmöglich genracher,’ ' Sie werfuchren I in der Bay des Forts eine Sandungs allein der Ausgang war nicht hirkiieher, 9— fete, dieſen Schimpf dadurch auszutilgen, daß man das Schiff ſelbſt anruͤcken ließ; & man fehmeichelte fich, daß man wenigftens eine mit Würznelken beladene Caracke, ter dem Forte lag, wuͤrde — koͤnnen. Allein dieſes Unternehmen war — Die Holländer ſahen nach einer Belagerung von zween Monaten nicht den zehnten ® von denen Voͤlkern, welche die Einwohner verſprochen hatten, und fanden ſich dahet noͤthigt, abzuziehen. Indeſſen ſchoſſen ſie noch einige Kugeln gegen das Fort und * racke los, und forderten beyde zur Uebergabe auf. Allein die Portugieſen ſpotteten gar) ruhig uͤber dieſe Pralereyen g), und faßen fie auch noch = eine Begebenheit be die fie bloß einem ungefähren Zufalle zu danken hatten, ' Eine von ihren Kugeln wi Schaluppe des Admirals, zündete das Pulver an, und verwundete fechzehn: Mann. © davon ftard, und die übrigen genafen erſtlich nad) langwierigen Schmerzen, Der Ad muß übrigens nicht fehr hitzig geivefen fen , weil bie ——— keinen weitern — f bey erdulder Haben r). ©. | k Ei Anfangs wollten fie es Haben bewenden laſſen daß fie e ihre Shhiffe mit alle und — übrigen alten Wuͤrznelken beladen wollten. Als aber der Mond und der Morg enſ a * He: ‚mit ihrer Sadung von Banda anlangeten? fo erweiterten fie ihre Abfichten'bergeftaltr 4 yals gegen die ſie den Entſchluß faffeten, ein —— auf der Inſel Amboina auſzufhren und eine Einwohner. fagung daſelbſt zu laffen. Erſchließt ei⸗ Man fing an, ein Bandniß mit den Inſulanern iu fliegen, Under * Born { nen für die daß man feine Mache mit der ihrigen vereinigen wollte, um den Portugieien mit zuſam vortheilhaſten der Erbauung eines Forts arbeiten, und zwar nach dem Muſter, welches: ihnen vd Seueinget, werden wuͤrde; die TEA ſollten wa Gefchüge, — J— — dr Sei, —S — — —— p) Eben daſ. r) Eben daſ. nach Ofindiens. l Buch IV Cap, 25 mnein ſchaſffen 3. und zur Erkenntlichkeit fuͤr einen fo wichtigen Dienft follten Yan DR Äonen oe Aryl der Zufel, für einen beſtaͤndigen Preis ausgeliefert werden, ‚ohne zes deß ein anderes; „einigen Angeruch darauf machen önntes; Ein Vergleich von folcher 1622 baffenheit verdie nete wohl daß man ſich bey der Vollſtreckung deffelben nicht. ſaͤumig erwies. Man drung in die Einwohner „daß ſie an der Erbauung des Forts arbeiten foll- ten. Ehe noch ſech Bochen zu Ende waren, wurde dajfelbe zu Stande gebracht. Man Ühaffere Banzıgutes Geſchuͤtz hinein, und darunter, waren fünf gegoffene Canonen, - Man ließ Plver und Bley dafelbft zuruͤck, und alles, was zu den Bediirfniffen einer Beſatzung don ſieben und zwanzig KHolländern noͤthig war. Johann Divks Sarmeberg wurde zum Befehlshaber darüber ernenner s), * „Den öten des Weinmonats reiſete van der Hagen von Amboina ab, und mar ohne Zweifel vergnügter über‘ den Dienft, den er der Geſellſchaft jetzo geleiftet hatte, als über alle andere Ztüchte ſeiner Reife." "Er iud fin Schiff vollends zu Bantam; gieng den 14ten Jenner 1601 mie fünf andern Holländifehen Schiffen, die ebeitfalls nach Europa zur: ruͤck DON unter Segel, und langete noch in eben dieſem Jahre glücklich im Texel an ?). Fr er nun aa ne ee ae re ee ee ® 29 gahiie Ab zb sa Darth ihſchuct. — — | Wolphart Harmanſens Reiſe. Mi Einleitung, Abreiſe und Anzahl der Schiffe. Die ſchließen ſich, die portugieſiſche Flotte anzugrel⸗ ae jorgfältig beſtimmt. Güte der fen. Groͤße diefer Unternehmung. Zuräffuns Sol Heetnskerk trifft Portugiefen an. den der Holländer. Mehrmalige Gefechte, Wunderbare Begebenheiten eines. Franzofen, Die Psttngiefen verlieren zwo Galeeren · Yuss “ Schiffahre der Holländer nach Palinmban. Ber: fage'der. Sefangenensr Die poreugiefifche Flotte | druͤßliche Zeitung für die Soländer. . Schiffs- Hält fich ſchlecht. Die Holländer trotzen ihr. rath, der nahe bey einer portugiefifchen Flotte Harmanfen koͤmmt als Sieger zu Bantam an; gehalten wird. Anmerkungen über den Haß der errichtet bafelbft eine Sactorey, Nückreife nach Portugiefen wider die Holländer, Diefe ent: Holland. i 03: ZU 12: Z 2 — ft DIE Ak 3 F — ] ir ERLITT F 4 so» A infann?® em | i nz pe DW Berlaler Biefes Tagebuches merker an). Daß Au Anfange des fiebzehnten Jahr-⸗ Varmanſen. hunderts die Schiffahrt nach Sftindien eine fo gemeine Unternehmung in Holland ges , 16°: worden ift, daß man.alle, Jahre eine große Anzahl Schiffe dahin hat abgehen ſehen. Man darf fich nicht einbilden, als | 7 8 Sb.alle dieſe Reiſen Durch wichtige Begebeupeiten merkwürdig Einleitung. gran worden, pars. größtes Werdienf if, daß fie theils Durch, den bloßen Weg d Handlung, eils dur | ü WARST. oe „ und Unterhandbungen, theils Auch Durch die Wa en, nad) und nach, die Hollandifche fü Ku ER RA Es Ne nun⸗ Mehr. die Zeit gekommen, daß die Poreugiefen in Berfall-gerathen follten ;. und Wolphart Aarmanfen hafte bie Ehre, daß ihn das. Glück rief, ihnen den erften Streich beyzubrin- sen... Dobucch erhält diefe Erza lung vor denenjenigen einen Votzug, welche bis hieher Nier nichts geliefert Haben, als, — 525 und Handlungsunternehmungen, oder t, nur geringe Depeisthmer des? duthes, und, ber. großen Abſichten der Hol— x | Die NA. d. 284 und Seite / Tagebuch der Reiſe Wolphart Harmanſens, ) Auf der 297 En U wie oben a. d. 316 ©, Harmaſnen. Die Flotte, welche den 2aften April 1601 unter a des Admirals k —— ; { ' i m M eeiffe Portu⸗ fünf Graden mit ſeinem Schiffe wiederum zu Harmanſen. Er berichtete, den roten? giejen an. auf der Höhe von vier und zwanzig Graden wäre feine Flotte auf zwölf bis drenzeht! | | rt 16 f 2 Weiſen der Hollaͤnder har 1601, manfen aus dem Terel abgieng, beſtund aus fuͤnf Schiffen. Das vornehmſte Dar T führete den Ramen Beldern; und war nur von Fünf hundert und zʒwanzig Tonne! Abreife und waren aber alle fehr gut ausgerüftee. "Sie giengen in Geſellſchaft mit einer andern d7 Bu der unter Segel, die unter dem Admirale van Heemskerk für die alte Gefeltfehaft AL Der Verfaſſer des Tagebuches ſetzet hinzu: und unter Johann Breniern für DIET Geſellſchaft x)" Diefes laͤßt uns in Ziveifef, fuͤr welche "von beyden Gefeltfchaften — manſen die Reife unternommen habe; man nnüßte denn aus der erften Anmerkung " Ben, daß er von verſchiedenen Befondern Kaufleuten abgeſchickt worden .. "I Die Zeichen Die Zeichen, die mit einer ſolchen Sorgfalt beſtimmet wurden, dergleichen mal ee den, Flotten der Geſellſchaft noch nicht gefehen hatte, und, die übrigen, Schlüffe des OUT — raths ſchienen außerordentliche Unternehmungen anzukuͤndigen. Harmanſen trenne den.gten May von Heemskerken und Greniern, und ſehete feine Fahrt glucklich fol auf bie Hoͤhe von fuͤnf Graden, funfzig Minuten. Es fiel ihm nichts merkwuͤrdiget Site der. Sol: bis den 6ten —— da fh Fahrzeug fehen ließ. en Mer zwo Luppen ab, und dieſe brachten es zu der Flotte. Cs war,eine, Caravelle, ‚Die von 7 Länder. Inne a En a gehen wollte, 2 tin Bd aus be 3 Mandeln. Die $eute darauf meldeten, man hätte fieben Caracken nebft vielen Sol! die mit Gewalt nad) Oſtindien abgeführet, wuͤrden, von Kſſabon abgehen laffen; und andere ftünden ſchon in Bereitſchaft, ihnen zu folgen. Sie fegeren hinzu, fünf Tag vor hätten fie eine holländifche Flotte entdecket. Diefes Fahrzeug fegete feine Straf Gefellfchaft mit dem Aomirale fort, bis den folgenden Tag, ‚da es von ihm durch Windftoß getrennet wurde, welcher feinen Befanmaft zerbrach, und es nöthigte, zul bleiben. ' Man fügte ihm aber nicht die geringfte Beleidigung zu: ſondern reichte ihm was es bedurfte; der Admiral gab ihm auch aus lauterer Höflichkeit einige Gefchenfe hollaͤndiſche Barfe würde von Den Portugiefen wohl fehwerlich folhe Gunftbezeugu halten haben. age; — — A Heemstert „. „An eben biefem Tage ſtieß Heemskerks Unteradmiral, Greni r, auf der Hoͤh tugieſiſche Schiffe geſtoßen. Der Unteradmiral derſelben, “ein Schiff von fechs hu Tonnen, wäre mitten durch die Holländer hindurch gedrungen, haͤtte fich an eine Jach zu ihnen gehörete, angehänger, und ein fo erfchredliches Feuer aus den Muskoten gemit daß dafelbft viel Unordnung dadurch verurfachet worden wäre; die Portügiefen wide fes Fahrzeug weggenommen haben, wenn man ihm nicht zu Hülfe gekommen märe ij ſelbſt Harte fich mitten unter eilf Schiffen von der portugiefifchen Flotte befunden yo diefer Gefahr Hätte er fein anderes Rettungsmittel gehabt, als die Leichtigkeit feiner 9 — die Feinde hatten ihn dem ganzen Tag über verfolget, und gegen Abend Härte er fie Ai aus dem Öefichte verlohren 5 er wüßte nicht, was den übrigen boflanbtfehen: Shin gegnet wäre: er glaubte aber gewiß, ‘Daß Die Jacht viel gelitten haben muͤßte der MT bätte einen Trompeter verlohren, ohne fünf Verwundete zu rechnen y). = . F a x) Weiter unten nennet er ihn dem Unteradmiral von der Heemskerkiſchen Flotte 22° -' g : P Be Rn 7 — 22: nd Me * / nach Oſtindien. 1J Buch. IV Cap. 137 SSarmanſen fah, daß es nicht dienlich wäre, Die Portugieſen ſehr zu ſchonen; und sarmanfen, wenn re wäre ‚fo müßte ſie beftändig die Klagheit zu ihrer Ber — geiterinn Heben, Seine Berordnungen- wurden auf jedem Schiffe mit neuen — — orficht erneuert. ¶ Den reten Auguft faffete er den Entſchluß, bey der Inſel Moritz zu ankern/ und Waſſer und Lebensmittel einzunehmen, woran er Mangel zu leiden anfing. ermuthlich hat er die Jacht, die junge Taube, voraus gehen laffenz dem der Berfaf- fer meldet, bier Wochen hernach habe man dieſes Fahrzeug mit einem Franzoſen, den es don dieſer Inſel mitgenommen hätte, zurück kommen fehen. | E Diefer Franzofe war vor einigen Jahren in England auf ein Schiff gegangen, wel⸗ — ches nach Indien abgefogeft war, — Er erzählete, nachdem die Engländer nicht weit von a ar dem Borgebirge ver guten Hoffnung eines von dieſen Fahrzeugen verlohren gehabt Hätten: Franzofen. fo wären ſie durch das Hinſterben eines großen Teils ihres Volkes genöthige worden, ihr Unterabmiralfchiff zu verbrennen, und aus den beyden übrigen nur ein einziges zu machen; - da fie Durch die Krankheiten immer noch mehr gefchtwächer worden wären, und nicht mehr teute genug zu den nöthigen Schiffsarbeiten gehabt hätten, fo wären fie endlich an der Küfte von Pulo Bontan, nicht weit von Malacca, gefcheitert ;_ bier wäre das übrige Schiffsvolk geftorben, fieben Mann ausgenommen, nämlich ihn, vier Engländer, und zweene Negern. Weil diefe Unglücklichen nach eben diejer Erzählung nicht im Stande wa: ven, das Schiff zu regieren: fo bemächtigten fie fich einer indianifchen Junke, in der Ab- N ficht, nach England zurück zu Eedren. Sie fchiffeten lange Zeit fehr glücklich. Alfein die Negern haften, vermuthlich aus Berdruß, daß fie fih von ihrem Baterlande entfernen follten, eine Berrätheren angefponnen, "Man entdeckte diefelbe; und aus Furcht vor der Strafe ftürzeten fie fich in die See, Berfchiedene Bervegungen führeten die fünf Euro— päer an die Inſel ori s allein ihe gutes Verſtaͤndniß dauerte dafelbft nicht länger, als acht Tage. Der Franzoſe war der Meynung, man follte daſelbſt bleiben, und erwarten, was der Himmel ihres Schickſals wegen verhängen wuͤrde; indeffen Fönnte man auch die Junke in einen folhen Stand fegen, daß fie den Wellen beffer widerftehen Fönnte, "Die Engländer beharreten darauf, daß fie fich nicht länger daſelbſt aufhalten wollten, und bes. gaben fich alle viere in die See, in der Hoffnung, nach England zurück zu kehren. Alſo blieb ver Franzofe allein auf einer völlig wüften Inſel. Er brachte daſelbſt achtzehn oder zwanzig Monate zu, und erhielt ſich von Datteln. und Schildkröten, Gleichwohl ſchien er hoch eben ſo munter zu feyn, als irgend ein Holländer auf der Flotte, Doch fah man, daß er einen ſchwachen Kopf hatte, und nicht vecht mehr bey Berftande war, Die Gedanken dergiengen ihm, wem er lange reden follte, oder wenn man allzuviel Fragen an ihn erge- ben ließ. ° Der Verfaffer bemierfer ‚ daß diefe Schwäche des Verftandes nicht zu bewun= _ dern gemefen ift, indem er bisher in der Einſamkeit und im Elende gelebt, und. über dieſes ine große Krankheit ausgeftanden hatte, in welcher ihm die Kleider dermaßen zerriffen, daß er faſt nackend gieng 2). mn 0. | Bis den a6ften des Herbftmonats ſteuerte man gegen die Inſel Moritz zu. Man Schiffahrt hatte viel Muͤhe, ſie zu entdecken, und verlohr ſie ſo gar wiederum aus dem Geſichte, nach⸗ RE dem man fie fchon entdecfet hatte, Endlich langete man daſelbſt an, und brachte die Zeit — bis den 2often des Weinmonats damit zu, daß man daſelbſt Erfriſchungen einnahm. Den” - erften ) A. d. 321 und 322 Seite, . 2) A. d. ze5 u.f · S. Allgem. Beiſebeſchr. VIII Band. S = 33800... Reifen der Holländer Harmanſen. erften des Wintermonats, in der Breite won funfzehn Graden, dreyßig Minuten IT, 1601. Abend, fand man eine Tiefe von dreyßig Faden, und auf dem Grunde weiße SAT 7 zumeilen auch Steinchen, Die den Erbfen-glichen. 2. Mach der Murhmaßung der Lootſen war man der Barrefansbanf nahe. fuchte man zu vermeiden, indem man gegen Norden zu fteuerte, um unter diefelbe Hr fangen 2). Den ıgten entdeckte man in der Breite von ſieben Graden, drey und DET Minuten , eine unbekannte, nfel, wovon man nur zwo Meilen. nordnordreftlich ent” war. Das Erdreich war niedrig, und die Laͤnge fchien von Oſten gegen Werten zug“ Einige hielten fie für die Jnfel S. Roch. Die vorhergehenden Tage über, vom ge; hatte man beftändig fo große Wellen gefehen, Die ein Wind, der größtentheils von PT fam, erregete, Daß man glaubte, das Meer müßte fich hier an einem Felſen brechen # Den ızten des Chriſtmonats glaubte man in der Höhe, von drey Graden vier fünfzig Minuten zu bemerken, daß die Ströme gegen-den bengalifchen Meerbufen 3 gen, an welchem man fehr nahe war ; und man glaubete, daß fie die Flotte da hinein ben würden. Einige Tage hernach fah man Stücen Rafen und Schilf auf dem P fhwimmen. Man beobachtete viele Schlangen, und einen ganzen Baum, meld? Bewegung ber Wellen folgete. Alles diefes waren Zeichen von einem nahen Lande/ den 23ſten wurden diefelben durch die Erblikung der Inſel Enganno, den asften durch den Anblick der Inſel Bons Fortuna beſtaͤtigt. Man lief in die Meerenge Bantam ein; und der Verfaſſer merket dabey an c), daß diejenigen, die gegen hier einlaufen, ihren Weg oftfüdoftlich nehmen müffen, bis an die Snfel Blanca, MT vechten Hand liegt, und etwan zwölf Seemeilen davon entfernet ift. Die Abweid) der Magnetnadel beträgt eine halbe Linie 4), Endlich langete man vor der Stadt F limbam an. J 14 Berdruͤßliche Die Abſicht des Admirals mar, wegen des Zuſtandes von Indien Nachricht A — An ziehen, damit er feine Fahrt darnach einrichten koͤnnte. Eine chinefifche Pirogue, DIE a a er. freyen Stuͤcken an Bord kam, uͤberbrachte ihm ſehr feltfame Nachrichten davon. 3 meldete ihm, es befände ſich jetzo vor Bantam eine portugieſiſche Flotte von dreyßig geln; fie beftunde aus acht großen Galionen von ſechs bis acht hundert Tonnen, zwölf > ften und acht Fregatten; alle Diefe Schiffe wären gut ausgerüftet, und zu Bon, IM ‚und Malacca unter dem Yomirale Dom Andre Surtado de Mendoza zuſammen bracht worden, um den Dre zu Waffer und zu Sande zu belagern, bloß in der. Abfichtr — daß man den Hollandern die Freyheit, daſelbſt zu handeln, nicht gel!” moechte e). \ N 1 Schiffsrath, Man fah dieſe Zeitung anfangs als eine Urſache zum Schrecken an. Man var der nahe bey Palimbam Anker, und der Admiral gab das Zeichen, daß Schiffsrath gehalten MI En A —5* ſollte. Die Berathſchlagungen dauerten lange, und waren der Wichtigkeit der UM, Ds gemäß. Hier bringt der Verfaffer die ganze Gefchichte der neuern Handlung mi wird. meiler die vorläufige Erzählung derfelben für nöehig hält, um die Entſchluͤſſe des bl ſchen Schiffsrarhs zu rechtfertigen. Es würde vergebens ſeyn, wenn wir ihm in Ausſchweifung felgen wollten, die nichts zu dem Begriffe hinzu fegen würde, den man a) A. der. 334 ©. PEN ©) Der Lefer muß wiffen, daß man dir ws b) A.d.335 und 336 Sette 7 Ken Theile Diefer Erzählungen’ Anterdracket / 2 —“ 9 nach Oſtindien. 1 Buch. IV EM . 330 ſchon aus dem erften Bande diefer Sammlung von den Eroberungen, ben Niederlaffungen, Harmanſen. und der Handlung der Portugieſen hat machen muͤſſen f). — — — Wir haben nicht nöthig, ſo weit zurück zu gebenz und es wird genug ſeyn, wenn noir — nur ſo viel anmerken, daß die Portugieſen bey dem Beſitze ſo vieler Vortheile ſehr wohl gen über den einfahen, daß fie, um fich darinnen zu erhalten, die Schiffahrt nach Indien den Fremden 5.5 der Por- verwehren, und daſelbſt allein Herren von der Handlung bleiben müßten, In dieſer Ab⸗ kugleſen wider ſicht bemächeigten fie fich vieler Pläge, Städte, und ganzer Königreiche, wovon fie die die Holländer. meiſten durch die Waffen bezwangen; fie erbaueten daſelbſt Feftungen, und legten Beſa⸗ | tzungen hinein, um die Bölker im Zaume zu halten. Mir denen Fürften und Staaten, die fie niche unter das och hatten bringen koͤnnen, fehloffen fie Verträge und Buͤndniſſe. - Davon hatten fie nicht weniger Vortheil, als von ihren Befasungen und Feſtungen, in- dem fie alle Diefe Mächte gefchickt zu überreden wußten, Daß fie nur ihren gemeinfchaftli- chen Nutzen zur Abficht Härten, nr nat it. —*8 Die Kenntniß diefer Schwierigkeiten verhinderte gleichwohl andere europäifche Voͤl⸗ ker nicht, die Reiſe nach Indien zu unternehmen. Sie fahen, daß die See offen mar, und daß man eben den Weg nehmen fönnte, den die Portugiefen genommen hatten ; fie glauberen, man müßte ihnen feinen Glauben beymeſſen, wenn fie fich, mit Ausfihließung anderer, der Herrſchaft über alle dieſe großen Sünder anmaßetenz ohne Zweifel wären viele Sander übrig, wovon fie fich noch nicht hätten Meifter machen Fonnen; diefe Sünder müß- ten ebenfalls Spegereyen und andere koſtbare Waaren hervorbringen; es wäre endlich, ohne den erſten Eroberern die Guͤter, in deren Beſihe fie wären, ſtreitig zu machen, erlaubt, aus andern Theilen von Indien die Reichthuͤmer zu ziehen, die fie freywillig hergeben würden, Aus ſolchen Grundfägen fingen die Holländer ihre Schiffahrten an. Sie hatten in ver- fhiedenen indianifchen Haͤfen, wohin fie der Wind führete, gefunden, daß man geneigt war, fie aufzunehmen, und fonderlich" einen tödtlichen Haß gegen die Portugiefen hegte. Sie machten ſich dieſe gluͤckliche Entdeckung zu Nutze, und fegeten, ohne Die Abfiche zur he⸗ ‚gen, die alten Befiser zu fören, als friedliebende Kaufleute eine Handlung fort, deren Srüchte alle ihre Hoffnung rechtfertigen, Mit mas für Rechte wollten fich nun die Por: tugiefen dem Fortgange ihrer Arbeiten und ihres Fleißes twiderfegen? | & urtheilete der Holländifche Schiffsrath. Man kann nicht zweifeln, daß nicht der Zr Unmilfen über viele Beleidigungen, welche die Schiffe ver Gefellfchaft, bey allen Gelegen- Die Hollän- beiten, von den Portugiefen, wo fich diefe am ftärkften zu ſeyn glaubeten, erduldet hatten, * — gleich vermögend geweſen ſeyn follte, fie zu heftigen Entſchließungen anzutreißen. Man — —— urrtheilete mit einmuͤthigem Eifer, man dürfte von einer Flotte, die nur zum Untergange Flotte anzute der Holländifchen Handlung ausgerüfter wäre, nichts, als neue Beleidigungen erwarten; greifen. man müßte fie, ungeachtet der ungleichen Macht, angreifen, und zwar, aus einem dreyfa- ben Dewegungsgrunde, nämlich ‚ dem Baterlande Ehre zu erwerben, die Freyheit der andlung zu fihern, und dem Eide nachzukommen, durch welchen man ſich zum Dienfte der Theilpaber verpflichtet Härte £). —* ‚Der Berfaffer des Tagebuches nennet dieſe Unternehmung eine von den merkwuͤr⸗ a dieſer digſten Begebenheiten, die der Tapferkeit der alten Römer wuͤrdig geweſen wi; Sa | waͤre. 8 En dasjenige mitnimmt, was in der Schiffahrt 5) Man fefe die Einleitung vor dem erften Ban nigen Nutzen haben kann. de, und alle Erzaͤhlungen in demſelben. +d.,338 ©, e) Eben daſ. E) A. d. 338 Seite, Harmanſen. waͤre b). Er ftellet es als etwas Bewundernswuͤrdiges vor, welches die göttliche 7 ı601 Zuruͤſtungen der Hollaͤnder. Mebrmalige ge, welche gar nicht glaubeten, daß Kaufleute, die aus Europa kaͤmen, geſchickt waͤrem Sefechie, Zufall, der dem bolländifchen Admiralſchiffe begegnet war, nötbigte auch die übrige - Schu die Seinigen niemals verläßt, fie nicht durch einen Bothen, deffen Ei durch zu erzeigen glaubete. In der That war es noch Zeit, die Zufammenkunft mit durch das Steuerruder, und zerbrach die Stenge. Der Unteradmiral, Zans Brot 140 F Reiſen der Hollaͤnder ſicht alſo eingerichtet gehabt habe, daß die Portugieſen, die ſich vorgeſetzet gehabt hr | ſich ſchon im Auguftmonate vor Bantam zu zeigen, durch die Winde zuruͤck gehalten * den, und erſtlich den z4ften des Chriftmonats angelanget wären, das iſt, an ebeun Tage, an welchem fich die fünf hollaͤndiſchen Schiffe in eben dieſer Gegend eingefl haͤtten 5). Er bemerket auch, daß, nach der eingeführten Gewohnheit, diefe kleine 9 ihre Canonen von den Lavetten genommen hatte, weil fie glaubte, daß fie diefelben FT die Meerenge Sonde nicht brauchen wuͤrde. Sie würde in diefem Zuftande überall” morden, und unfehlbar in die Hande der Portugiefen gefallen fern, wenn Bott, 2 fuͤr ein rechtes Wunderwerk gehalten werden muß, vor der Gefahr gewarnet I te k). Dieſer Bothe war ein Chineſe, der fremden Kaufleuten einen beſondern Dienlt Feinde zu vermeiden, Allein, man faflete einen ganz andern Entfchluß, Gott fir nach dem Ausdrucke eben diefes Schriftitellers, feine Knechte, und Fößete ihnen MM ein 2), Unter den Bewegungsgeünden der Holländer war auch) noch die Hoffnung, fie die Aufhebung der Belagerung von Bantam bewerfftelligen, und eine Stade beftt Fönnten, die mit ihrem Baterlande in Freundfchaft ftünde, und deren Untergang fÜl Handlung der vereinigten Niederlande nothwendig betruͤbt ſeyn müßte, ; Nachdem Harmanſen den fünf Schiffen den Entſchluß des Schiffsraths excl hatte: fo war man fogleich bemühet, die Hangematten herunter zu nehmen, und die mern einzuveißen, Die unter dem oberen Verdecke waren. Alles, was nicht auf die 9 gefchaffet werden Fonnte, wurde ins Waſſer geworfen, um dieSchiffsarbeiten und alle” wegungen im Gefechte zu erleichtern, "Das Gefihüs, die Waffen, und alles, wagt Gefechte dienen follte, wurde in einer Macht zubereitet. Den folgenden Tag vor Anbil des Tages lichtete die Flotte den Anfer,auf das gegebene Zeichen mit einem Feuer, wor! man fic) verglichen hatte, J Den 27ſten des Chriſtmonats gegen Untergang der Sonne entdeckte man die pl giefifche Flotte. Sie hatte zwo Galionen zur Borwacht unter die weſtliche Spige der? Penſano geſtellet. Bey Erblickung der Hollaͤnder ruͤckten verſchiedene feindliche Faht zu empfangen, hurtig hervor, um fie zu überfallen, und ſich ihrer gleich zuerſt zu beit tigen. Sie beobachteten nicht, dafs fie ſich zu weit von einander entferneten, und DaB ihnen ſchwer fallen würde, -fich im Gedränge loszumachen. Sie wurden auch durch erſte Feuer ſo übel zugerichter, daß fie ihre Entkommung bloß einem Ungluͤcke des polWT ſchen Admiralſchiffes zu danken hatten. Eine von feinen Canonen zerfprang, hinderte der von diefem Zufalle feine Nachricht erhalten fonnte, fuhr mie dem Gefechte fort "7 gab einer Caracke von Malacca fo häufige Sagen, daß bende Seiten davon durchboß wurden. Diefe Unerſchrockenheit, welche fünf Schiffe zeigten, ſchien die Portugiefe a ſtaunen zu ſetzen. Sie zogen fic) zurück, und anferten unter der Inſel Denfano. 7 b) %. d.343 Seite, 2) Eben daf. 7 3) A. d. 347 ©. 77 Eben daf — a nach Oftindien IWBUh IV Cap . uan der Flotte unter einer andern Inſel mit ihm Anker zu werfen, Den ꝛsſten erhub ſich ein Barmanſen. großer Sturm, daß es unmöglich war, die Segel gehörig zu beforgen, und das efchi- 1601. | zu regieren, Die Holländer fahen dieſe Berhinderung als eine neue Gunft des Himmels — | fe wodurch das Admiralſchiff Zeit erhielt, fein Steuerruder vollkommen wieder herpu: ellen m), \ An eben diefem Tage gegen Abend faffeten fie den Entfehluß, währender Dämmerung ein Boot mit einem Briefe an den König von Bantam abzuſchicken, und ihm von deme: nigen Nachricht zu ertheilen, was fie zu feinem Dienfte unternommen hatten. Das Boot am aber wieder zuruͤck, weil es wegen ber Fluth das Sand nicht erreichen Eonnte. Man fund nur anderthalb Seemeifen yon den Portugiefen, aber unter dem Winde. Wegendes Schredens, das man unter ihnen wahrgenommen hatte, durfte man nicht beforgen, daß fie fich diefen Vortheil zu Nuse machen, und das Treffen von neuem anfangen würden. Indeſſen würden die Holländer allzugrogen Berdruß darüber empfunden haben, wenn ih⸗ nen ihre Beute entgangen wäre. Sie bemerkten vier feindliche Galeeren, bie fich ebenfalls unter dem Winde der Flotte befanden. Diefe hoffeten fie erreichen zu koͤnnen. - Den 2often giengen fie wiederum unter Segel, und kamen ihnen fo nahe, daß fie ih Die Ports nen alle Sagen geben konnten. Das Feuer war auf beyden Seiten arfihrettich. Die Ga- geſen age (eeven zogen fich im Fechten zurück. Weit fie aber auch den Wind von vorne hatten: fo ih enterte jegliches von den beyden hollaͤndiſchen Schiffen, der Utrecht ‚ und der Guar⸗ ymftände bey dian, eine davon. Diejenige, morein der Utrecht den Haken geworfen hatte, war viefem Veriys ſchon von Schüffen fo durchlächere, daß das Schiffsvoff, an ſtatt auf feine Vertheidigung ſte. zu benfen, bemuͤhet war, in das hollaͤndiſche Schiff zu ſteigen, und daſelbſt eine Freyſtadt wider die Wellen zu finden, Die Furcht aber, es möchte dafelbft die Oberhand gewinnen, bewog die Holländer, den größten Theil Davon in die See zu ſtuͤrzen. Diefe Unglüclichen kamen darinnen um, und nur der Hauptmann, und einige Portugiefen, wurden gerettet. Das ganze Volk auf der Galeere beſtund aus drey und achtzig Mann, nämlich drey and zwanzig Portugiefen, und fechzig Indianern, Der Hauptmann Dom Srancifco de Sousa, war ein Sohn des Eontador mayor zu Siffabon, Dom Juan de Teves x), Die andere Galeere, an welche fich der Guardian angehänget hatte, verkaufte ver Sieg theuerer. Der Hauptmann, Dom Andre Bodrigues Paliota, war ſchon bey Jahren, und hatte bereits zwey und dreyßig Jahre lang in Indien gedienet. Seine Hark⸗ naͤckigkeit koſtete ihm das Lben. Gr wurde mit einer halben Pike durchſtochen, und das geſammte Schiffsvolk wurde ohne Verſchonen niedergemacht; ſo, daß nur drey Portu— gieſen davon kamen. Man nahm aus den beyden Galeeren die Canonen, und die Stein⸗ geſchuͤtze; und ob dieſelben ſchon mir Reiß und andern Lebensmitteln beladen waren, fo beihlog man dennoch , fie alle beyde zu verbrennen 0), Der holl andiſche Admiral erhielt damals eine umſtaͤndliche Machrihe von der portu- Auſſage der eſiſchen Macht. Man zählete bey dieſer großen Zuruͤſtung zur See fünf Gallionen ‚don Gefangenen, Son, Auf der einen befand fi Dom Andre Furtado de Mendoza, ihr Admiral; auf einer andern der Unteradmiral, Thome de Juza de Beucha; und auf den drey übri- = waren Hauptleute von ſehr edler Geburt. Ferner zähfere man hierunter zwo Cara- Mon Malacca, und eine von Cochin; zwo Fuſten, und zwo Galeeren von Minar, und ©3 von ı *) U, d. 348, 349 ©, u) Eben daf ) Ad. 351, 352 Seite, — Reiſen der Hollaͤnder Harmanſen. von Ceylanʒ zido Gallionen von Malacca; zwo Junken und ſieben Bantinen, ober 9 601. ten mit Rudern. Auf allendiefen Fahrzeugen befanden ſich acht hundert portugieſiſche daten, ohne Das übrige Schiffsvol£ zu rechnen, welches alles aus Schwarzen oder MT nern beſtund. Hierbey gedenket man nicht einer andern Carade von Malacca , die nebſt achtzehn Fuſten abgetrennet Hatte, und nach Ceylan gegangen war. Dieſe Fahrt nicht weniger traurig: denn es Fam nur eine einzige Fuſte zuruͤck; und auch diefe ® von den Kolländern genommen. : ‚Die Gefangenen feßeten hinzu, es wären noch viel! dere portugieſiſche Schiffe, und eine Jacht in dem Hafen von Achin; und ihr Herr et tete weiter Feine Verſtaͤrkung, als diejenige, die zu Anfange des Aprils von Goa abgel follte p). Die portugies Die portugiefifche Flotte Hatte das Unglück ihrer beyden Galeeren mir angefehen, füche Flotte die geringfte Bewegung zu machen, um ihnen beyzufpringen; ob fie ſchon Geftänbig I => r ſich Vortheil des Windes Hatte, und die Holländer auch noch dieſen Feind zu beftveiten half folct Damit fie aber doch nicht gänzlich in der Unthätigfeit bleiben möchte: fo zündere fie IE von ihren eigenen Fahrzeugen an, in der Hoffnung, daß die Flamme vielleicht ihren 0° den ſchaden koͤnnte. Allein der Wind, der fie mit vieler Geſchwindigkeit forttrieb, DIET nur dazu, daß fie völlig verzehret wurden, ehe fie noch die holländifchen Schiffe en cheten q). | Die Hollän: HSarmanſen, der durch feinen Sieg muthig gemacht worden war, gieng den MT der trotzen ihr unter Segel, mit dem Entfchluffe, feinen Feinden vor ihren Anfern zu troßen. Sie 9% gen ebenfalls unter Segel, und die Holländer glaubeten, daß das Treffen nunmehr ange!) wuͤrde. Weil aber eine Windftille einfiel, und das Ancücken ſchwer machte: fo wat ‚3 umle" p) Shen daf. and a. d,355 S. 4) Eben daſ. 7) U.0d.354 Seite 5) A. d. 355 Seite. 8) A. d. 361 Seite. 9) Den ꝛten des Wintermonate 1602, warf man das Senfdley aus, und fand hundert und funfzehn Faden tief Waffer, und auf dem Grunde Schalen. Gegen Mittag warf man es noch ein: mal aus, und fand eine Tiefe von hundert und Fünf und vierzig Faden. Gegen Abend fand man gar feinen Grund mehr; ob ſchon die Schnur zwey Hundert und dreyßig Faden lang war. Aus dies fem Verfahren fa man mit Gewigheit, daß man in der füblichen Breite von fünf und dreyßig Gra⸗ den ſeyn mußte, weil man einen Grund mehr fand. Ab. 361 & . * Folgendes muß man, als eine gewiſſe Wahrheit genau beobachten. Diejenigen, die nach der Synfel St. Helena gehen, und fi von dem DVorgebirge der guten Hoffnung entfernen wollen, werden unz feblbar gegen hundert Seemeilen weiter gegen Dften von diefer Sufel abfonımen, wenn fie in der. Höhe „bernad) ihren Lauf gerade gegen Nordweſte * nehmen, wenn die Magnetnadel gerade auf den und Norden welft. In diefem Falle | ‚Lauf gegen Weſtnordweſt zu nehmen, big find, daß fie das Vorgebirge entdecken koͤnnen man immer weiter gegen. Mordiveften zu |Ü bis man in der füdlichen Breite von ſechzehn⸗ den iſt. Diejenigen, „die im ſechs und dreyß Grade Grund finden, können daraus au I ſHließen, daß fie mit dem Nadelvorzebirat If lich und nordlich find. Alsdenn mug man id Vorgebirge der guten Hoffnung, der much" en Rechnung nach, gegen Nordwerten PN bat. Hierauf muß man , wenn die Magnen gerade auf Süden und Norden weiſt, feiner" gegen Nordweſten zu richten, und bepzändid eben der Strafe fortichiffen, bis man eine [3 von fechzehn Graden erreichet har, Ad man nicht weiter, als etwan eilf Seemeilelläil lich, von der Infel St, Helena entfernet. 9 Erfahrung hat man, im Wintermonate ‚6 € dem Schiffe Geldern angeftellet. ut In eben dieſem Monate näherte ſich es Ka umſonſt, da de auf die portugiefifche Flotte zu liefen, zu empfangen; nachgehends aber fing fie tado aufgeſteckt hatte, konnte ſeinen Fein noch nicht hatten Alſo ruͤckten die Hollaͤnder rem Siege ſelbſt nach Bantam r) hatten aber viele verwundete. nach Oſtindien. J Buch. IV Cap. ß die Holländer den folgenden Ta ohne Widerftand fort, - Sie wurde Fangen; und wir werden nachgehends fehen, genheit ihrer Handlung gebracht Habe, &ie 243 foie vielen Vortheil diefe glückliche Verwe⸗ ( verlohren dabey nur einen einzigen Mann, Sie nahmen fich tigen Dienftes, einige Zeit, um ihre Schiffe zu Balfaterır; % den fie der Stadt Bantanı geleifter hatten bloß bey ihnen beruhete, ob fie ihre Ladimg daſe dennoch, ihre Reiſe nach den molukkiſchen Bey ihrer Ruͤckreiſe erhielten ſie, und den Einwohnern daſelbſt, ſten Factore waren Nicolaus Gaeff, der Handlung nuͤtzlich ſeyn koͤnnen u), terlande, und langeten daſelbſt im admiral dem Vorgebirge ſo weit, daß einen kleinen Canonenſchuß weit davon entfernet war. Nachdem er es vorbeygeſegelt war ſo lief er, indem die Magnetnadel gerade auf Suͤden und Norden wies anf der nordweſtlichen Straße fort, er nur noch Selena zu erreichen. Er ſah aber u feinem Ver⸗ druffe, daß er noch über Hundert —— * Oſten davon entfernet war, Eine Flotte von vier Schiffen, unter der Anfüh: Fung des Admirals Schurmanns hat eben die⸗ RS erfahren. Nachdem fie vor dem Vorgebirge vorben waren, fahen fie fein Pan, Sie fanden Aber Auch in der Breite von ſechs und dreyfig Gra⸗ OR, da fie das Vorgebirge das Agullas vorbey ger = & waren, neunzig Faden tief Grund. Hier h Ffthiffeten fie fort, bis fie nach ihrer Rechnung ierzehn Seemeilen weit don dem Vorgebir⸗ „ferner waren. Don bier fuhren fie gegen io Defen, Bis zu: Hreite von ſechzehn Graden. oft; ng: fie ganz wohl noch neunzig Seemeilen + Bach) der Anzeige deffen, wie weit fie nach ſbſt nehmen wollten, fo entfchloffen fie ſich ya einer; nfeln weiter fortzufegen +). ohne viele Mühe, von dem Statthalter zu Bantanı, die Erfaubnifi, eine Factorey dafelbft zu errichten, und Johann Lodowickfen.z), Auf dem übrigen Theile der Reife nahmen diefe Ueberwinder umden Namen der Kaufleute anz fiebefchäfftigten fich nur mic folch wendeten fich in Friede wig April 1603 an x). der Portugiefen wieder⸗ 4 g ihre Arbeiten wiederum anfingen. und gera Harmanfen. Anfangs ſchien dieſelbe zwar geneigt zu ſeyn, ſie an zu weichen; und die rothe Flagge die Fur⸗ den die Luſt zum Gefechte nicht einfloͤßen, die fie 1601. und brachten die Zeitung von 7— "So n dafelbit als die Befreyer der Stadt em- Cieger 2 Bantam am & errichtet Die er; daſelbſt eine Factorey⸗ Seine Ki en Anmerkungen, die in reiſe nach derum nad) ihrem Va⸗ Holland. Der Weſten gekommen waren, von der Inſel entfernet. A. d. 362 363, Den Hten Jenner 1603 bekam man des Mor⸗ gens die Inſel Fernando Kaurentio zu Geſichte, und ließ fie etwan vier Seemeilen weit gegen We⸗ ſten von der Flotte liegen. Die Rhede, wo man Anfer warf, ift an der weltlichen Küfte der Inſet, hat eine Tiefe von achtzehn, frebenzehn und feche zehn Faden; und auf dem Grunde findet man Sorallen. Wenn man dahin koͤmmt: fo läßt man das Land zur linken Hand liegen; und diefes gift auch von der Infel St, Kelena; font Fan man dafeldft nicht einkaufen. Alſo iſt es eine gute Erz innerung, daß man, wenn man von Dften dahitr koͤmmt, um das nordliche Ende der Inſel herum fahren muß, damit man die Rhede gewinne. U. d. 365 Seite. * x) X-d.365 S. Eine Jacht wor der Flotte, die fich bey dem Vorgebirge der quten Hoffnung abgetrennet hatte, um einige verirrete Schiffe zu ſuchen, war ſchon zu Middelburg angelanget; und Harmanſen erfuhr dieſes vor Plymouth, wo er ſich funfzehn oder ſechzehn Tage lang aufhielt. 144 | Reiſen der Hollander ir Eee ee Gid GeGat Gch aih arch PL 3 ß \ ne Ween. Der II Abſchnitt. r 1602, en Eornelius von Ween. Nuhen diefer kurzen Erzählung. Tapfere Thaten der Holländer. Ween iſt fo gut ein Seerduhe als ein Reiſender. el A Was dieſe Hit Erzählung würde hier deswegen feinen Pag verdienen, weil fie einmal vor Eutze Erzah⸗ den ift, und. um demjenigen, deſſen Namen fie führer, eine, Stelle unter den Re ung | zit den einzuräumen, wenn nicht zwo merkwürdige Thaten, aus deren Befchreibung gie 1, faffer. gänzlich befteht, Deswegen zur Gefihichte der Reifen gehöreten, weil andere Unternehm — gen dadurch erleichtert worden ſind. Harmanſen hatte zuerſt den Namen der, Hol in Indien furchtbar gemacht. Ween, der feinen Fußtapfen unmittelbar folgte, IM wie jener, gewiß zu glauben, daß es nunmehr Zeit wäre, die Portugiefen niche länger, "7 bisher, zu fhenen, Den ızten des Brachmonats gieng er mit neun Schiffen von Ami dam und Enfhuyfen aus dem Terel ab, und biele ſich den aaften des Weinmonats, * der Rhede von Annobon auf Zapfere Tha⸗ Hier fand er bey dem Statthalter nicht mehr Höflichkeit, als die meiſten uͤbri ten der Hol: hollaͤndiſchen Befehlshaber. Weil er aber einmal entſchloſſen war, feine Landesleute finder, gen aller Beleidigungen zu rächen, die fie auf diefer Inſel erduldet Hatten: fo unterndt er eine Sandung daſelbſt. Die Portugiefen vertheidigten fich exftlich, aber vergebens zogen ſich hernach auf das Gebirge; und überließen der Willführ des Ueberwinderd 7, Erfriſchungen, die er von ihnen nur in der Abſicht verlanger hatte, daß. er fie bezah wollte y). Hierauf kam er bis nad) Macao, langete den zoften des Heumonats 1603 Dal an, bemächtigte.fich einer reich beladenen und nach Japan beftimmten ‚portugiefifhen 7 vade, nahm alle Güter daraus hinweg, und vwerbrannte fie nachgehends bis aufs % fer 2). Auf feiner Rückreife nach) Bantam entdeckte er den ı8ten des Herbſtmonats große Junke, und muthmaßete, wie der Verfafler ſpricht, daß darinnen entweder PT giefen feyn müßten, oder doch Güter, welche dieſem Volke zugehöreten, Er griff ſie als fie fich auf feine Aufforderung nicht ergeben wollte. _ Die Holländer enterten fie end! und tödteren alles, was das Unglück hatte, unter ihre Waffen zu gerachen, Bey ach Indianer Famen dabey ums Sehen, Von denenjenigen, die noch verfchoner wurden führen fie, daß die Junke von Siam waͤre. Sie bedauerten über die maßen, dab ihre Freunde und Bundesgenoffen, und folche Leute ermordet hatten, mit denen fie LI, Handel trieben a). Weil aber das Uebel nicht zu ändern wars fo liefen fie es dab 7 wenden, daß fie den übrigen Theil von diefen Ungluͤcklichen, nebft ihrer Junke, veredelt, in Freyheit feßeten. Doch kann man glauben, daß fie wenigſtens die Ladung behaltl ben werden, Die aus Seide und Foftbaven Zeugen, beftanden hat, Denn das “ 2.) Nie oben. a) A. d. 368 Seite, 2) Kben daf, a. 8.367 Seite, 65) Eben daſ. nach Oſtindien. TBuch, VCap. 145 In te ipeartung gar nicht zu, ſondern bemerket vielmehr, daß fie mie Ween. Je Beute nach Holl and zůruͤck gekehret find, nachdem fie zu Bantam ihre volle 1602. ladung eingenommen hatten 6. BEER ——— } Seeng eben N Nach diefer Erzähfung möchte man fragens verdienet Ween nicht eben fo wohl den —** u Amen eines Seeräubers, als eines Reiſenden? Seeraͤuber, Pan 2] PET, x ‘ als ein Mei: Die nachherigen Niederlaſſungen der Hollaͤnder wird ma * n nach der folgenden Air Erzaͤhlung finden. | fender, —— Dos V Capitel. | Reife Franz Pyrards welhes die erſte der Franzoſen nad Prem. — a RUNDEN ME u Te ven UL Un on ar ee ebene Der 1Abſchnitt. Kahrt und Begebenheiten des Verfaſſers, bis an die Inſeln Comorres. Bewegungsgrund au dieſer Reiſe. Abreiſe der beyden Schiffe. Schlimme Borbedeutungen. \ Anfchein zu einem Streite mit verſchiedenen KHolländern, Fliegende Fiſche. Unmerkliche gebirge. Woher es den Namen hat. Sie werden nach St. Lorenz verſchlagen; laufen in die Bay St. Auguſtin ein. Vorſicht wegen Sicherheit der Kranken. Sie erhalten in der Bay Huͤlfe. Ihr Kane, Beichreibung der Schiffahrt unter tranziger Zuftand. Anmerkungen über Madae Linie. Sie kommen an die Sufel Aunobon. gaſear. Sie ſuchen Erfriſchungen auf den In⸗ chreibung derfelben. Sie fegeln nah St. feln Comorres, Lift der Portugieſen. Fiſch Helena. Abroihos gefährliche Klippen, Abrol: mit einem Menfchenkopfe, ef. Vorgebirge das Agullas pder Nadelvors d F ie Nacheiferung, eine Quelle fo vieler Tugenden und großer Unternehmungen, ſcheint Bewegungs ver erſte Bewegungsgrund geivefen zu feyn, welcher die Kaufleute aus Bretagne grund zu dier angetrieben hat, den Fußtapfen der Portugiefen und Spanier zu folgen. Seit ler Reiſe. bey nahe hundert Jahren erfchallete der Ruf von den Thaten diefer benden Voͤlker durch ganz Europa. Ganz Oftindien war gleichfam ihre Beute geworden; und man vedete nur mie Berwunderung von den Reichthuͤmern, welche fie beftändig aus dieſer unerfchöpflichen Jundgrube zogen, ohne daß ſich noch die Franzofen, hee nächften Nachbarn, bemüher haͤt⸗ een, fie mit ihnen zu theilen. Eine Gefelffehaft, die fih zu St. Malo, zu Laval, und zu Vitre zuſammen that, unternahm es, nach dem Ausdrucke des Verfaſſers, einen Verſuch zu thun, den Weg nach Indien zu ſuchen, und aus der Quelle ſelbſt zu Khspfen. In diefer Abſicht ruͤſtete fie zwehy Schiffe aus, eines von vierhundert Tonnen, Weiches der halbe Mond genennet wurde, unter der Anführung des Ia Bardelierez und ein anderes, mit Namen der Rabe, von zwey hundereTonnen, unter Frans er. ws I Deswegen unterbricht man die fernern Un: ihr das Recht ſtreitig machen kann, welches man gu ehmurgen der Holländer, um diefe Reiſe im ihr hier zugefteht, findet man zu Ende des Tages te ihr zukommende Zeitordnung zu bringen. Was buchs Pyrards. gem. Reiſebeſchr. VI Band, 146 Reifen dee Holländer | Pyened. du Clos/⸗neuf. Pyrard, der’ fich auf das andere Schiff begab, ſchreibt ſich keinen 1601. dern Bewegungsgrund zu, als die Begierde, neue Dinge zu ſehen, umd Vermoͤgen⸗ erwerben. 3 In der Erzaͤhlung eines getreuen und ſcharfſinnigen Reiſebeſchreibers werden dien ſtaͤnde einer langwierigen und ungluͤcklichen Schiffahrt zu lauter nuͤtzlichen Lehren, £ Abreiſe der verdienen, forgfältig gefammelt zu werdend). Den ıgten- May 1601,reifete man DON beyden&chiffe Malo ab. Das Glück hatte die beyden Schiffe nicht unter feinen Schuß genomn — Kaum hatte man einige Seemeilen zurück gelegt: fo zerbrach der Beſanmaſt auf dem 9 gen für die benz und man mußte die Zimmerleute aus beyden Schiffen zuſammen nehmen, und Reiſe wieder ausbeſſern laſſen. Eine noch verdrießlichere Wirkung dieſes erſten Ungluͤcks d diefes, daß bie meiften Reiſenden, und bie meiften Bootsknechte, diefes fir eine (HIN Borbedeutung annahmen, daher den Muth finfen liegen, und öffentlich Drohefeitu Reife aufzugeben, wenn man fich in einem franzöfifehen Hafen erfriſchen wuͤrde Y feugnet nicht, daß er von der Zeit an, da er zu Schiffe gegangen wäre, von dem Fort? ge feiner Fahrt übel geurtheilet habe: er führet aber eine gegründetere Urfache davon Das Volk auf den beyden Schiffen wußte nichts von Ordnung oder Gehorſam. Matt rete unter ihnen nichts, als Schwuͤre und Gottesläfterungen. Es entſtunden beftäll Zänfereyenz und die beyden Befehlshaber waren nicht fo mächtig daß ſie dieſelben ha ſtillen koͤnnen. Endlich ſah man überhaupt alle Laſter unter ihnen herrfchen. Anfchein zu Den zıften erblickte man neun große holländifche Schiffe von denenjenigen, bie n einem Streite Hocker nennet. Diefemachten fic anfangs fertig, den franzöfifchen Schiffen die gewo mie verſchie⸗ lichen Ehrenbejeugungen zu erweifen. Sie liefen fo gar unter den Wind, welches" — eh. größte Zeichen der Unterwerfung if, das man zur See geben kann, und ein jegtich®® fen, fete feine Canonen. Weil aber das Unteradmicalfehiff mit Kugeln ſchoß, und die Rn des Raben durchlöcherte: fo glaubte Is Bardeliere, als Dberbefehlshaber auf den dr ; = den franzöfifchen Schiffen, daß durch diefe Beleidigung , das Zeichen zum Gefechte ges® } worden wäre. Gr ordnete eilig alles zu einer tapfern Gegenwehr an, und-ließ ohne ab ® ve Erklärung, zwo Canonenfugeln durch die Segel des holländifchen Unteradmirald 3 fchießen, um ihn felbft in die Nothwendigkeit zu fegen, fich zu erklären. J Verwunderung, daß daſſelbe ruhig blieb, und ergriff daher einen andern Weg. ne : —— nete ſich des Vortheils des Windes, lief mit vollen Segeln auf das Aomiralfchiff FF Si ſchoß eine Canonenkugel auf daffelbe, und befahl ihm, die Segel zu ftreichen. Er gel B. RE in nicht geringeres Erſtaunen, da er ſah, daß ſeinem Befehle ſchleunig nachgelebet ul ‚und daß das Admiralſchiff über ein fo heftiges Berfahren fehr unruhig war, Man et ‚rere fich. Der Conftabler des Unteradmiralſchiffs war betrunken, und das ganze Berl 3 : ſchien auf ihn zu fallen. Die Holländer erbothen ſich, ihn fo gleich auszufiefern, ode u ſelbſt an die Segelftange aufzubenfen. Der franzöfifche Befehlshaber bach Dingegeit ‚Gnade für ihr, und war mit diefer Genugthuung zufrieden. | ' : 70 Nachdem! fie den zten des Brachmonats vor den Canarieninſeln, und den reten ten vor den Inſeln des grünen Vorgebirges, vorbeygefegelt waren: fo befanden fiel wen zoften dieſes Monats, in der Höhe von fünf Graden, und der Polarftern ſchien | ‚iedrig zu ſtehen. Zu gleicher Zeit bemerfete man den füdlichen Polarfteen , welchen = Seeleute das Rreus nennen, weil er aus vier Sternen beſteht, welche ein Kreuz vor &) Diefen Unterfchied triffe man beftändig zwiſchen dem guten und ſchlechten Erzaͤhlungen a | nach Oſtindien. J Buch. V Cap. 147 dber ſchon nicht weniger, als fieben und zwanzig Grade, von dem wahren ſuͤdlichen Pole pyrard. entfernet ft; ſo richten fich doch die Piloten nad) ihm, als dem nächften, und meffen nach ı6on ihm die Hoͤhe. re | , ._ Zeugniß Py⸗ Dprard, und feine Gefährten fahen Bier eine erftaunenswürdige Menge von fliegen- zurds von der : den Fiſchen, been Flügel den Flügeln der Sledermäufe gleichen, Diele davon fielen auf Menge ber die beyden Schiffe, und man konme fie daſelbſt ſehr leicht fangen. Denn weil ihre Fluͤgel fliegenden Fi⸗ im Fluge trocken geworden waren: fo konnten fie ſich nicht wiederum in die Hoͤhe ſchwin⸗ ſche. gen. Der Verfaſſer befand ihr Fleſſch ſehr wohlſchmeckend. Die Albacoren, die Bo⸗ niten, und die Meerſchweine gewaͤhreten beyden Schiffen das Bergnügen, daß fie beſtaͤn⸗ dig fifchen konnten, und dieneten ihnen zur Erfriſchung. Einen gleichen Ueberfluß an flie⸗ genden Fiſchen bemerket man, wenn man ſich der Linie nähert, fo wohl auf der füdlichen als auch auf der nordlichen Seite. DL Die Ströme, durch welche man wider die Meynung der Soorfen fo getrieben wurde, Steöme,der bis man die Küfte von Guinea entdeckte, hielten die Schiffahrt fehr auf, Den 2aſten Au: ven Wirkung guft kam man erfttich unter die £inie. Der Berfaffer pricht: „An diefem Tage nahm en „Man zur gewoͤhnlichen Stunde, nämlich im Puncte des Mittags, die Höhe der Sonne, "" „und fand gar Feine Höhe. Daraus fahen wir, daß wir unter der kinie waren. Cine nicht weniger ungefünftelte Beſchreibung machet er von den Unbequemlichfeiten der Reife; Weil man in feiner: andern Reifebefehreibung fo viele Umſtaͤnde beyfainmen antrifft: ſo ver⸗ dienet dieſe Erzaͤhlung hier von Werte zu Worte mit eingerückt zu werden. Be, „Nenn man fich der Linie ſowohl gegen Norden, als gegen Suͤden, um fieben oder Merkwuͤrdl wacht Grade nähert, fo wird man durch die unbeftändige Witterung, und dutch die ſchlim⸗ ge Beſchrei⸗ me Luft, ſehr beſchweret. Die Hige ift fo gewaltig und fo erſtickend, daß nichts daruͤ⸗ bung der „ber ſeyn Fan, Die mei ften $ebensmittel verderben Dadurch. Das Waffer wird ſtin⸗ em »fend, und voll großer Wiener, Alles Fleiſch, und alle Fıfche verderben, wenn ſie auch) ginie, „noch fo gut eingefalzen find. Die Butter, die wir mitgebracht hatten, zerfchmolz zu fau- „ter Oele. Dielinfchlistlichter zerliefen ebenfalls. Die Schiffe gaben ſich an denen Orten „von einander, wo ſie die See nicht beruͤhreten. Pech und Teer zerſchmolzen uͤberall; „und es war faſt eben ſo unmöglich ‚ (unten im Schiffsraume zu bleiben, als in einem Backofen. Es iſt war überhaupt nichts fo unbeitändig, als die &uftz Hier aber ift fie „die Unbeſtaͤndigkeit ſelbſt. In einem Augenblicke ift es fo fille, daß man fich darüber „verwundert; und eine halbe Stunde hernach fieht und hoͤret man überall nichts, als Wer: »terleuchten, und die erſchrecklichſten Donner und Blitze, die man fich nur einbildert kann; »ſonderlich, wenn Die Sonne bald Tag und Nacht gleich machen will: denn alsdenn ſpů »tet man fie heftiger und gemaltfamer, In einem Augenblicke wird es wiederum ſtille, hernach koͤmmt wieder ein Sturm, und fo geht es beftändig fort, Manchmal erhebt fich »Auf einmal ein fo ungeftümer Wind, daß alles, was man hieebey thun Fann, Diefes iſt, »daß man hurtig alle Segel einzieht. Es fheine ‚ als ob Maften und Segelftangen zer brechen, und das Schiff zu Grunde q eben ſollte. Oſtmals ſieht man von weitem große »Wirbelwinde welche die Seefahrer Dradıen oder Wafferhofen nennen. Wenn dieſel⸗ »ben über die. Schiffe fämen: fo wuͤrden diefe davon zerbrechen, und zu Grunde gehen, » Senn man fie ankommen fieht: fo nehmen die Schiffleute bloße Degen, fehlagen fie auf dem Vordertheile des Schiffes, oder auf der Seite . wo fie den Sturm fehen, Freusivei- nm a ; 2 Hyame »fe TE in de a en zT Zen 2m k 2 “ \ 148 > Reiſen Der Holländer Ent Preard: „fe zuſammen; und glauben, daß diefe Wafferhofen dadurch abgehalten werden, übern 60. „Schiff zu kommen, und ſich auf die Seite abwenden. Mebrigens ift der Regen in DEF Fauuft fehe gefährlich. Wenn jemand davon getroffen wird, und nicht alsbald anderes N „der anzieht: fo laufen ihm, nicht lange hernach, über dem ganzen Seide Beulen und Do „tern auf, und in die Kleider fommen Würmer, Wir fahen uns genöthigee, unfere SA „fe mit Wachsleinwand zu überziehen, und uns durch Gezelte ſowohl gegen den MIT „als gegen Die Sonne zu ſchuͤtzen. Es würde mir unmöglich fallen, wenn ich alle IM „und alle Beſchwerlichkeiten haarklein erzählen wollte, die wir, wegen diefer Windftil? „und wegen diefer Travaden, mit welchen Namen man folche Windftöße belegen, ET „det Haben. Man leidet dadurch weit mehr, als durch einen großen Wind, oder A „durch einen heftigen Sturm. Die Schiffe nusen ſich auch in kurzem ab. Das „ſchwanket bald auf diefe, bald auf jene Seite, wegen der Gewalt des großen Lueſmo moiefen Gegenden, Blaͤſt aber der Wind auf das Hintertheil des Schifes, fo Half „die Segel das Schiff fell; und wenn er von der Geite her wehet, fo neiger fih 2 Schiff nur auf eine Seite. Eine folche abwechfelnde Seeftille erſchuͤttert die Schiffe" fuͤget ihnen viel Gewalt zu; fonderlich , wenn fie groß und ſchwer beladen find. - „mals bekoͤmmt das Schiff aud) fo ftarfe Riffe, daß es, wenn nachgehends ein erde cher Sturm Dazu koͤmmt, nicht länger widerftehen kann e)., — Sie beyden Den 2gften Auguſt entdeckte man, in einer Entfernung von zehn. Seemeilen, Schiffe kom⸗ Die Freude in den beyden Schiffen war —— — ‚weil fie durch die Stel men an die Khan vielmal gegen die Küfte von Guinea zu etrieben Morden waren, und nunmehr. anf“ —— gen, Mangel am Waſſer zu leiden. Im kurzem erkannte man die Inſel Annobo Auf das gegebene Wort der Portugiefen, welche Herren von der Inſel waren, ftieg M ven folgenden Tag ans Sand, bereuete es aber zu fpäte, daß man ihren Verſprechungen ar viel getvauet hatte. Dem Lieutenant auf dem Raben koſtete es das Sehen, und vid Bootsknechten die Freyheit? _Diefe wurden mit Gelde wiederum ausgeloͤſet. Inde verweilete man fich doch fechs Wochen lang auf diefer Rhede, aber ohne mit den Ein nern einige Gemeinfchaft zu haben, Deren Untreue man ſchon erfahren hatte. Man ſah auch genöthigt, die Nachtzeit zu erwählen, wenn man fich einigen frifchen Waſſerquel nähern wollte; und. dabey lief man doc) auch Gefahr, mit Steinen geworfen, und mit gehn gefchoflen zu. werden, ru re nr En Beſchreibung Die Inſel Annobon gehoͤrete damals einem portugieſiſchen Herrn, und alle Dar“ dieſer Inſel. gieſen, die daſelbſt wohneten, waren nur feine Factore oder Berwalter, Mit den Ei bohrenen des Landes, die er als feine Leibeigenen anſah, trieb er alle Jahre einen anſehl Handel, nachdem fie ſich ſtark vermehreten. Es waren Schwarze. Männer MT eiber giengen nackend, außer daß fie Die Schamtheile mit einem Stuͤcke Cattun bene Die Weiber trugen ihre Kinder auf dem Nücen, und ihre Brüfte waren fo lang, DAB diefelben über der Schulter Damit faugen konnten. Die Inſel liege anderthalb Grade füolichen Breite, Im Umfange Hat fie nur fünf oder fechs Seemeilen. Sie ift aberh bergiche, und beftändig grün. Pomeranzen und Ananas wachfen dafelbft häufig. Bananas dienen den Einwohnern dafelbft an ftatt des Brodtes, Die Cocosbäume Hell, TI ihnen Wein. Es fehlet ihnen auch nicht an Reiße und Hirſe. In der Baummolle } rn 2 aber wien, datß man zuioeifen üben die Linie kömmt, ohne biefe Berger" zu ei 4120 i — nach Oſtindien. I Buch, VCapitel. 149 ben ihro vornehmſten Einkünfte, und das Meer welches ſie umgiebt, iſt mit vortrefflichen Pyrard. giebt, . Üfthen angefülle. ‚Eine Eleine Iufel, ie-nur "anderthalb Sermeile davon entfernet ift, 2601. Aber nichts grünes hat, dienet einer erſtaunenswuͤrdigen Menge von Penguinen f) zum Aufenthalte, Diefes find Vögel, etwas größer, als unfere Tauben, die ihnen aber an den ern fehr gleich Fommen. hr Fleiſch ift zwar (chrwarz , aber wahrhaft, und von ziemlich stem Geſchmacke. Diefes war eine Erquictung für die beyden Schiffe, welche täglich eis ne große Anzahl davon fingen, Die Nothwendigkeit andere Erfeifhungen wider den Scharbock zu ſuchen, der man Der Schar: „unmebe zu ſpuren anfing, bewog den Befehlshaber, den Anker zu lichten. Den 16tendes bot — Weinmonats nahm man die Strafe nach St, Selen, ungeachtet der Ungewißheit des En * Lotsmanns / welcher ſich nicht verfprach, daß er fie bey denen Winden, die in dieſer Jah eye. — reszeit herrſcheten, würde finden Fönmen, Doch langete man den ten des Wintermonäts — daſelbſt an. Dieſe Inſel liegt im ſechzehmen Grade der ſuͤdllchen Breite, etwan ſechs hundert Seemeilen von dem Vorgebirge der guten Hoffnung. Man hatte gehoffet, dafelbſt Holz zu finden, womit man den Beſanmaſt auf dem Raben ausbeffern Fönnte: fie brach te aber feines hervor, das zu diefem Gebrauche dienlich geweſen wäre, Die Luft, und das Waſſer daſelbſt find bewundernswuͤrdig rein. Die Fruͤchte und das Fleiſch von den Thieren ſtelleten die Geſundheit aller Kranken wiederum her. Den ı6ten des Wintermo⸗ nats fegelte man von Bier ab, und gegen das Vorgebirge der guten Hoffnung zu Drey Tage hernach fuhr man vor den Abrolhos vorbey.. Diefes find Sandbänfe, Abrolhos ge- und Klippen, gegen die Küfte von Braſilien zu, denen die Portugiefen diefen Namen bey: PR, geleget haben, damit die Keifenden wider die Gefahr auf ihrer Hut ſeyn möchten, Diefer * Namebedeutet: thue die Augen auf; und diefes ift auch ein nothwendiger Rath für diejeni- gen, die ſich fonft verleiten laſſen wirden, hinein zu laufen; denn es wiirde ihnen fehr ſchwer fallen , wiederum heraus zu Fonmmen,. Er bemerket, wern man die Abrolhos zurück ge⸗ Abrolhosfeſt. legt habe, ſo habe man zur See die Gewohnheit, ein Feſt zu begehen, welches einen gan⸗ zen Tag lang dauerf, und wobey man einen König erwählet, der demfelben vorſtehen muß, Dieſe Gewohnheit ruͤhret von den Portugieſen her, Der Verſaſſer verwirft fie aber, weil ſolche Suftbarfeiten, die in Schmaufereyen beftehen, nur zur Verminderung der Getränke und der Sehensmittef dienen, welche doch auf einer langen Schiffahrt niemals zu fehr geſpa⸗ tet werden koͤnnen. Man glaubte nunmehr, gegen das Vorgebirge der guten Hoffnung anzuruͤcken; und man fah ſchon auf dem Waſſer die Art von Rohre, welche — ———— und wovon immer zehn bis zwoͤlf Stengel an einer Wurzel befindlich find, Hierzu Fam noch ine große Menge von weißen, ſchwarz geſprenkelten Vögeln, Die Portugieſen nennen fie Sammetaͤrmel. Sunfzig bis fechzig Seemeilen weit von dem Vorgebirge fangen fie an, du zeigen, Indeſſen befand fich der Rabe in einer dunkeln Nacht, die durch Regen d einen ſtarken Wind noch fürchterlicher gemacht wurde, fehr nahe am Sande, und wuͤr⸗ Runfehlbar an den Felfen, Die in die See hervorrageten, gefcheitert feyn, wenn nicht noch Dootsfnechte die Gefahr wahrgenommen hätten. Man eilete wiederum ‚in die offe⸗ 4 See, und warnete das Admiralſchiff durch einen Canonenſchuß. | 33 Den N Der Verfaffer nennet fie Pinasi, ss. > Reifen der Holländer - vor Pyraxd. Den folgenden Tag fah man, dag man vor dem Vorgebirge ber quten Hoffnung f) 1602: hey war, und Das Borgebirge das Agullas vor Augen hatte ' Ppyrard merker an In führe diefen Namen deswegen, weil gegen dem Vorgebirge über Die Nadel des Ser Vorgebitge paſſes beftändig gerade auf Morden weift, und weder gegen Oſten noch gegen Weften bas Agullas weiche: wenn man aber vor dem Vorgebirge vorbey ift, fo fängt fie wiederum an, if Woher es Diez — fen Namen Nordweſten abzumeichen, —1* uw erhalten habe, Die Abficht des Befehlshabers war, feinen Weg an der äußern Seite der Inſel dagaſcar hin zunehmen ; und deswegen hatte er fich von zwey hofländifihen Schiffer En trennet, Die, eben toie er, nach Indien giengen, und in der Bay Formoſa, an der A denSchiffe an von Welinda, wiederum zu ihrer Flotte ftoßen follten. Allein, die Unwiſſenheit ſein die Inſel St. Lootsmannes brachte ihn dahin, Daß er anfangs dem Sande Natal folgte. Er war HT Lorenz ver» fo glücklich, und Fam ohne Stürme vorbey; obgleich diefelben Hier herum vom drey MÜ ſchlagen wer⸗ dreyßigſten bis zum acht und ziwanzigften Grade fehr Häufig zu ſeyn pflegen : allein, 9 den, zten des Hornungs fah er, daß er. fich betrogen hatte, Er beharrete darauf, daß eben der Küfte auf feinen vorigen Weg zurück kehren wollte, und fegete feine beyden Sch allem demjenigen aus, was die Wellen in diefer See nur fürchterliches haben. Ein Stk der: vier Tage lang dauerte, zeigte Pyrarden wohl taufendmal alles Schredliche des Tot As er fich legre, fo wurde das Volk auf dem Raben in eine andere Unruhe geftürzet.. hatte den Befehlshaber aus dem Gefichte verlohren ;.. und da es noch dazu einen grüßt Maft um fih berumfchwimmen fah, fo glaubte es ganz gewiß, er wäre vom hal“ Waonde, und diefes ungluͤckliche Schiff wäre untergegangen. N e: Die Leute auf dem Raben waren von den Befchwerlichkeiten ermüdet, und die 7 — ſten befanden ſich krank. Ihr Hauptmann, Grout du Clos Neuf, ſchlug vor, M = follte ans Sand fteigen, weil fein Lootsmann, der ein Engländer war, niemals die Reifen . Indien gethan hätte. Man bath ihn, das nächfte Sand zu erwählen. Diefes war al Anfehen nach die Inſel Madagaſcar. Allein, “auch diefes Unternehmen war nicht 0 Gefahr ; denn unter dem ganzen Schiffsvolfe war nur ein einziger Conftabler aus 7 dern, der einige Kenntniß von den Küften hatte; und feiner Wiffenfchaft frauere man viel zu, _Etwan dreyßig oder vierzig Seemeilen von der Jnſel ſchien das Meer eine dere Geftalt zu befommen, Es hatte eine gelblichte Farbe, und ſchaͤumete fehr, Es mit Meernüffen, Rohre, Schilfe, und andern ſchwimmenden Kräutern bedecke. DW Man läuft in Anfehen behielt es bis ans fer, Endlich entdeckte man das !and den ıBten des Hornun SEE die Bay St. und den ıgten früh warf man in der Bay St, Auguftin Anker, Pyrard fteller bie Auguſtin ein. gerſelben uͤnter den drey und zwanzigſten und einen halben Grad der füblichen Breiter ⸗ ter den Wendezirkel des Steinbode, ct Gegen Mittag an eben dieſem Tage befam man ein großes Schiff zu Gefichtes ug in kurzem erkannte man daffelbe für den halben Mond. Es war viel übler zugeri | worden, als der Rabe, und der größte Theil des Volkes darauf war krank. Abende Be: eines von den beyden holländifchen Schiffen, die man am Vorgebirge das Ayullas J— troffen hatte, ebenfalls in die Bay ein, und anferte nicht eher nahe bey den Franzoſen bis es diefelben erkannt hatte, Der, Hauptmann, mit Namen Sort, war ein gebe", Holländer, und fein Bater hieß Franz de Vitre. Er hatte fehon eine Reife nad) Ih gethan, und fih an dem Hofe zu Achin auf der Inſel Sumatra in außerordent Gunſt geſetzet. BE Sin au * ai, Alan Au U 09 ulm i } x De nach Oſtindien. 1Buch. VCap. 11 ¶Veil die dreh S auf gleiche Weiſe einer Ausbeſſerung bendthigt wären: fo Ppyrard. fiel der Schluß nen ——— ir murbe, dahin aus, daß 1602. an ſogleich einen bequemen Dre aus ſuchen follte, wo man die Kranken Binfegen Fönnte, Borficht, we: Die Anjahl derfelben war auf den beyden franzöfifhen Schiffen groß. Man erwaͤhlete sh bee Se unten an einem hohen Berge an dem Ufer des Fluffes, der fish in Die Bay ergieft, einen cherheit der Dit, den. man mit dicken Pfälen umgab, die dicht an einander in die Erde geſtecket, und granten, MIE Dicken Aeſten bucchflochten murden, Diefen Platz bedeckte man mit Segeln; und da- MIE man diefe Fleine Feftung verfheidigen Fonnte: fo pflanzete man einige Canonen hinein, eine Wache von gefunven Perfonen hinzu, die mit Mugfeten und Slinten bes net waren. gaben mar mit Ausbeſſerung der Schiffe befchäfftige war, fiel es nicht ſchwer, in Sie erhalten einen Handel mit den Einwohnern — ra —— ee zu ee Nach⸗ in uf * dem fie einige Zeit lang ziveifelpaft-gewefen waren, welches von ihrem Mistrauen herruhs Huͤlfe. tete: fo verfprachen fie endlich Durch verfchiedene Zeichen , für kleine Scheren, effern, und andere Kleinigkeiten, woraus fie ſehr viel zu machen fehienen ‚, allerhand Lebensmittel herbey zu fchaffen. Alſo befam man gar bald einen großen Vorrath von Viche, Vögeln, Milch, Honig und Srüchten. Fuͤr ein Paar Zahlpfennige, oder für einen £upfernen oder zinnernen $öffel, erhielt man von ihnen eine Kube oder einen Stier,. Weil fich aber ihre Sorgfalt nicht fo weit erftrecfete, Daß fie die Thiere gefchnitten hätten: fo durfte man von ihnen weder Rinder noch Schöpfe hoffen. Ein großes Holz, welches am Ufer fhund, die- nete denenjenigen den Tag über zu einem Spagiergange, welche fo viel Kräfte hatten, daß fie gehen Eonnten. Sie fanden daſelbſt eine große Menge von Fleinen Affen, eine erſtau⸗ nenswuͤrdige Menge von allerhand Voͤgeln, ſonderlich Papageyen von verſchiedenen Fe: dern, und allerhand Arten von Srüchten, wovon einige ſehr gut zu effen waren. Allein ungeachtet aller dieſer Huͤlfe hatte man doch noch mit ei 2 ewalti en Hiße Trauriger zu Fämpfen, daß man ſich Beine N Kar verbrannte, —— oe Zuftand der Schuben derfehen war, , Dabucch twurde man nicht alfein am Gehen verhindert; fondern dranzoſen. es verurſachte Diefes, auch) oftmals Geſchwuͤre die ſchwer zu heilen waren. Die Muͤcken und anderes herumfliegendes Ungeziefer waren ebenfalls eine Beſchwerlichkeit, wogegen man ſich Tag und Nacht zu mehren hatte. Auf einer andern Seite überfießen fh die Matro- ‚fen, nachdem fie auf der See gefaſtet haften, ihrer Efbegierde ohne Maafe, und überfil- leten fich mit Fleiſche, deſſen Verdauung, die übermäßige Wärme ſchwer machte. Alſo wurden die meiften, an ſtatt wiederum zur Geſundheu zu gelangen, mit einem hitzigen Fie⸗ ber befallen, wodurch fie in einer Zeit von zwo oder drey Tagen bingeriffen wurden. Ein Und vierzig Sranzofen farben yon ihrer Unmäßigkeit oder am Scharbocke. Man hatte Nun ſechs Wochen mit dem Kalfatern zugebracht; und die beyden Schiffe befanden fich nun- Mehr im Stande, wiederum unter Segel zu gehen, Weil aber der Befehlshaber durch die "etminderung feiner Leute in Furcht gefeger, und wegen der Folgen einer Reife, womit N; Nnoch gar nicht weit gekommen war, in Sorgen ftund : fo faffete er den Entſchluß, einige inwohner aus der Inſel zu entführen, um den Mangel an Volke zu erfegen. Er o —* te Dazu St und Gewalt , aber vergebens. Es war aber nachgehends noch ein. £ Po für den Raben ‚ daß Ihm biefes ungerechte Unternehmen nicht von ſtatten gegan⸗ gen war. x | m ai Pyrard EA, N * ab 5* mit drey bis vier aͤmmern auf einmal; welches der Verfaſſer mit Augen gefehen zu DM" ‚ den Inſeln find, Den 2gften entdeckte man fie in zwölf und einem halben Grade der füdtichen” m 1 5 Helfen Der Hollander pyrard · Phyrard ſpricht, die Inſel Madagaſcar habe über ficben hundert Seemeilen it 1602. Umfange, und verlanger, daß man feirien Worten glaubemfolle, weil er auf feinen be Schiffahrten Gelegenheit gehabt hätte, fie zu umſchiffen. Die Außerfte Spige gegen! ‚ Anmerkun den liegt in der Breite non fechs und zwanzig Graben, und die nordliche im vierzed gen des Ber» Grade. Diefe große Inſel iſt ſehr ſtark mie Viehe verfehen g). Die Schafe lamll aflers verfichert. Der Schwang von Widdern und Schafen wiege bis auf ache und malt Pfund. Alle Arten won Viehe gehören den Einwohnern gemeinſchaftlich zu, ober m mehr denen, Die fie wegnehmen. : Denn weil fie fehr wenig Fleiſch eſſen: fo find fe, nicht beforgt, diefelben ordentlich zu füttern. Es find auch Die meiften von Diefen Sol wild und man fieht fie in Heerden von drey bis vier hunderten. Die Ichfen und NT haben am Halfe ein großes Seh Fett, won: eben dem Geſchmacke, als der Schwan”; den Schöpfen. Ueberhaupt aber hat ihr Fleiſch bier Eeinen fo guten Geſchmack; es iſt nicht fo gefund, wie in Europa. Die gemeinen Nahrungsmittel auf der Inſel beſtehe Fiſchen, Früchten und Milchwerke. Affen finden fich daſelbſt in fehr großer Anjahl. Menge der Papagene iſt ganz unglaublich; und ihr Fleiſch ift nicht weniger gut, als ‚Sleifch ven großen Tauben, Unſere Franzofen befanden fi) dabey fo wohl, daß fie HM" ‚bis fechzig davon in einent Keffel-anf-einmal Eochen ließen. Hühner; Nebhühner, F% fanen und andere Arten von Vögeln find nicht weniger gemein auf der Inſel. Man MH dafelbft eine Menge von Chamäleonen, Eidechfen von einer ungeheuern Größe, und dermaͤuſe, die fo groß find, als Naben, Die Slüffe find mie Fiſchen angefuͤllet, denen eine große Menge von Crocodillen nachftelle. Kia 1) a0 ' Die Farbe ver Einwohner ift ſchwarzbraun, und fällt in das Rothliche. Siel; Yang, gerade, behend, und gehen nackend, außer daß fie die Schaamtheile mit einem" nen Stuͤckchen Eattune bedecken. Ihr Haar ift lang und geflochten. _ Die Weiber MT ein Tuch, welches von dem obern Theile der Bruft bis mitten auf. den $eib hinunter I und ein anderes vom Nabel bis auf die Knie. Der Kopf aber ift glatt ; denn fie pi” ſich beftändig das Haar forgfältig abzufchneiden. Ihr Schmuck befteht in kupfernen⸗ nernen, oder eifernen Armbandern. Der Verfaffer verwirft die Meynung deverjelit ‚nicht, Die den Urfprung diefer Infulaner den Chinefen zufchreiben, welche durch einen SM bruch an diefe Inſel follen ſeyn verfchlagen worden. In ihrem Angefichte fand et Aehnlichkeit mit den Chinefen, außer daß fie eine ſchwarzbraune Farbe haben, die #7 Wirfung der Himmelsgegend, und ihrer Gewohnheit, beftändig nackend zu gehen/ ‚ fhreibt. Er feger Hinzu, die Inſel fen ſtark bevölkert, ob fie fehon Durch die Kriege ſchiedener Könige, unter welche fie fich getheilt befände, fehr verwuͤſtet worden wäre · Keligion der Einwohner war eine Bermifhung von dem muhammebanifche Glaube” vom Gösendienfte, | Die beyden Den ısten May lichtete mar den Anker, aber mic fo wenigem Vertrauen weg pe ſchlechten Zuftandes der beyden Schiffe, dag man, an ftatt auf das Ende der Reife Hy kungen auf fen, die Inſeln Comorres zu erreichen fuchete, wo die Erfeifchungen für Kranke g 0 " Y Comorres · zwifchen der Infel Madagafcar und dem feſten Sande von Africa. Man faffere Dei MN ſchluß, vor der Inſel Malailli zu anfern, die zwifchen den vier übrigen mitten inne gi g) Man fehe, weiter unten die Befchrelbung. Man Hat hier nur die Abſicht, den Kam Pyrards einen befondern Vorzug einzuräumen. e nach Oſtindien. IBuch. VEean 8 - Die Einwohner ũberbrachten ven beyden Schiffen: freywillig die Reichthuͤmer ihrer Inſel. Prem. Diefe beftunden in. Neife, der; wenn er —* Ab ; —* Veilgenfarbe bekommtin — nig, in derſchiedenen Arten von-füßen und fauern Pomeranzen , in ziveyerlen Citronen, UNd in andern Früchten, als Bananas und Cocosmüffen, die fie für allerhand europäifche leinigfeiten vertaufcheten. Es mangele ihrer Inſel auch nicht an Viehe und Flügelmerke: 'e wollen dieſes aber mit Gelde bezaptet haben. In den vierzehn Tagen, die man auf dieſer Rhede zübrachte, wurden alle Kranken glücklich wiederum Hergeftellet, >: Der. Be- fehlshaber wurde von den Einwoh: rn gebethen, ans Land zu ſteigen, und ihren Konig ſelbſt du beſuchen, von welchem fie ihm viel Gunftbezeugung verfprachen, Allein ihre hartnäcfige Verweigerung der Geifel, und das Andenken an dasjenige, was er auf der Inſel Anno⸗ bon ausgeſtanden hatte, waren given ſtarke Bewegungsgruͤnde, die ihn bewogen, allen ihren Anerbiethungen zu widerſtehen. Dieſe Inſeln werden von verſchiedenen Voͤlkern be⸗ wohnet, die von der a iſchen Kuͤſte hinuͤber fommen, von Eaffern, Mulatten, Arabern und Perfern. Sie befennen fich alle zum muhammedanifchen Glauben, und bandeln mit den Portugiefen in Mozambik, indem fie davon nur etivan fiebenzig Seemeilen entfernet find. Der Berfaffer fpricht: ich weis, daß die Portugiefen an allen diefen Orten denen Leu⸗ Lift der Por⸗ ten, mit denen fie in einem Buͤndniſf⸗ ftehen, rathen, und fie fo gar inftänbig bitten, daß kugieſen. ſie alle Arten von Verrätherey: und ſt wider die franzöfifchen, englifchen und holländifchen Schiffe anwenden folfen ; ja fie verfprechen ihnen fo gar Belohnungen für ihre Untreue, ı Er ſetzet noch folgendes, als ein Meerwunder an diefer Küfte, Hinzu: da er ſich in einer Schaluppe eine Seemeile weit vom Sande befunden hätte: fo hätte er in der Nähe einen wunderbaren Fiſch wahrgenommen; dieſer hätte einen Menfchenkopf gehabt; derfel- Fiſch mit ei: be wäre aber etwas fpigig sugegangen, und mit Schuppen bedeckt geivefenz | am Kinnenem Mens hätte man eine Art von einem Barte wahrgenommen. Bon feinem Rücken, der ſchuppicht KpmEapfe, war, konnte er nur einen Theil entdecen. Da er fich näher Hinzu bewegen und ihn ge nauer betrachten wollte: fo verfchwand er. vr Er A HE HE rare Rid nid SIE BETTEN TEUEFFELGPRRER re re Der 11Abſchnitt. Pyrards Schiffbruch und Gefangenfchaft. Anmerkung von den Eigenfchaften des Verfaſſers. derung in Pyrards Schickſale. Er wird auf die Er leidet Schiff bruch. Die Franzofen komman Inſel Male gefuͤhret. Wie ihm der König da: aufdie Inſel Pulodu. Ihre — 55 — daſelbſt. ſelbſt begegnet. Der Hof iſt begierig, die euro⸗ Man nimmt ihnen alles, Beſondere Ehrerbie- päiihen Gewohnheiten zu willen. ‚ Trauriges . thung gegen den König. Die SHiffsteimmern Schieffal der Übrigen franzöfifchen Gefangenen. werden zuſammengeſuchet. Wie viel Geld die Mon vierzigen bleiben ihrer hur neune, Zunei⸗ Franzoſen gerettet. Iht Elend wird dadurch gung eines Großen gegen Pyrarden. Er be: vergrößert. Pyrards trauriger Zuftand, Er kommt das maldiviſche Fleber. Beſchreibung ndert ſich ſolchen ;; geräth An Lebensgefahr. Eis. feiner Krankheit, Einige Niederländer wollen wige von feinen Gefährten entfliehen. - Ankunft ‚entfliehen, und fommen um. Pyrard geräth b ‚And Empfang eimes großen Heren auf ‚der Inſel des wegen in Verdacht; fällt intingnade; kinmt Pandue. Schärfe wider diejenigen, die von Ben ' wieder in Gnade. ‘Er bereichert fi. Große Tranzofen Geld genommen. Glückliche Veraͤn⸗ Sonnenfinfternig. | > Bis bieher hat Pyrard in feiner Gefchichte noch Feinen Vorzug vor dem gemeinen Hau⸗ © 4,fen der Reifenden, und. der Nusen feiner Anmerkungen ſchraͤnket fih nur auf. Serfah: Algen. Reifebefeht, VII Band. u Den Diege Ruhs . mann hielten dieſe Inſeln für Die Inſeln des Diego. dos Keys, ob man fie ſchon a „00.00 Heine Barken zu erwarten verabſaͤumete, welche, wie man nachgehends erfuhr, berd® wm. > Reifen: der Hollaͤnder « pyrard rer ein Nunimehr aber öffnet ſich die Schaubůhne gi angenehmern Vegebenheiten⸗ 3602. ‚ihn mitunter den Haufen der Geſchichtſchreiber, Erdbeſchreiber und Maturbeſchreiber und worinnen er fich beftändig als einen forgfältigen Beobachter und ſcharfſinnigen ©® Anmerkung ſteller erzeiget. Es wide vergebens feyn, wenn man alfe diefe Eigenfchaften einige? : Far — ſonen von großen Verdienſten zuſchreiben wollte, die ſeine Nachrichten durchgeſehen gen Berfogs unterſuchet habenz denn ſelbſt die Sorgfalt, die fie bey dieſer Atbeit anwendeten, zeugT ſers. der Hochachtung, die ſie gegen den Verfaſſer und gegen ſein Werk geheget haben 6) Scdiffbru q Das Schickſal, weiches ihn zu einem ſehr unruhigen Leben beſtimmete, machte 1 des Haben. Anfang zu feinem Ungluͤcke mit einem Schiffbruche. Der Hauptmann auf dem Au Grout du Clos Neuf, war auf den Inſeln Comorres ſo wenig vollfommen wiede® 17 »geftelfet worden, daß er hernach wiederum in seine Mattigkeit verfiel, welche fürdie OT, -heit feines Schiffes gefährlich war. Machdem man den'ziften des Brachmonats uͤbet Linie gegangen wars ſo hatte man bis auf den fünften Grad der nördlichen Breite, ze günftige Witterung. © Den aten des Heumonats bemerkte man von weitem geoße SF bänfe, die eine Menge von Fleinen Inſeln umgaben. Der Befehlshaber und ſein Seemeilen weit gegen Weften Hatte legen laſſen Es war annfonft,, daß die Leute auf“ Raben behaupteten, es wären die maldivlſchen Inſeln und man irüßte fich dest mit Borficht waffnen. — A Diefer Streit dauerte den ganzen Tag über. Die Hartnaͤckigkeit, womit ber” fehlshaber auf feiner Meynung beftund , beachte denfelben dahin, daß er unweistich & men, um ihm zu Fuͤhrern zu dienen." > Seine Abſicht tar ‚san der nordlichen Sell maldivifchen Inſeln hin zu fegehs, zwifchen der Küftevon Indien und den Anfange ME Inſeln. Indem man aber feinen Befehlen folgete, Tief man vielmehr mit einer DIT Dummheit in die Gefahr hinein. Damit die Unbeſonnenheit vollends vecht groß feyn WET ser ſo brachte ein jeder die Nacht in einem tiefen Schlafe zu; ohne felbft diejenigen @! nehmen, welche für die übrigen pahenßlten: | Der Steuermann und der Inter mann. lagen in der, Trunkenheit begraben, welche von einem fangen Schtwelgen herrüßlle Das Feuer, welches ordentlich den Compaß erfenchter, wertöfcjete, teil derjenige, DE mals das Steuerruder hielt, zu allem Ungluͤcke ebenfalls eingefihlafen war. Indem alſo jedermann in einer unglücklichen Unempfindlichkeit’lag, ſtieß das Schiff mit vieler" eigeeit zwehmal an; (ind Inden? man übte dem Geräufche erwachete, fo ftieß cs zum I” we male an, und ſchlug anf ber Sanbbank un, u... 2 ne Wie fing hier nicht ein Haufen von Ungluͤcklichen an zu fehrenen und zu ſuffen fie faben, daß ſie mitten im Meere und in der Finſterniß an einem Felſen geſcheitert MIT wo der Tod ihnen unvermeidlich zu ſeyn fehlen ! Der Berfaffer fteller vor, wie ein weinet, and aus aller Mache gefchtien, ambere gebether, und hoch andere ihten © gebeichtet Haben. An ſtatt, daß fie von ihrem Befehlshaber hätten, unferftüßee, folfen, fo hatten fie einen, der ihr Leid nun noch bergeoßerte. ; Seine Schwach ihn fehon einen Monat lang. im Bette gehalten. © Gleichwohl zwang ihn die. Furl dem Tode, heraus zu fleigen: allein der Erfolg war, daß er mit Den übrigen wein ne een Ren art] in ed 5) Der Kerausgeber bemerket in der Worede Sachwolter im Potlemehten 2 Ga daß der Breker Sitronyhigb Bignon, oberfter ——— era 9 FR ® daß allen Fnfulanern auf das nach Oſtindien. JI Bach, V Cap. Be. kuͤhneſten ka ppeten hurtig die Maſten ab, um zu verhindern, daß das Schiff nicht noch Pyrard⸗ weiter umſchluͤge. Man loſete eine Carione,!um demhalben Mond von dem Umglüde, 1602, worein man verfallen war, zu benachrichti igen. Den ganzen übrigen: Theil der Nacht — brachte man in einer beſtaͤndigen Furcht zu daß man unterſinken möchte, Bey Anbruche des Tages entdeckte man über den Sandbänfen verſchiedene Inſeln an einander , in einer Nfernung von fuͤnf oder fechs Seemeilen. Man ſah auch den halben Mond, der wor den Klippen vorbey fuhr: aber denenjenigen, die er-untergehen ſah, niche die geringfte Huͤlfe leiſten komte 2) nahm) ni, mar enkin vis 2 erg annp Indeſſen schien das Schiff. auf ver. Seite feſt zu liegen; und man Eonnte Hoffen, daß 8 in dieſer Lage den Wellen noch eine Zeit lang widerſtehen würde: denn es lag auf einem Felſen. Pyrard und feine Gefährten hoffeten daher, daß fie wenigftens ihr Leben würden teten fönnen. Sie fingen-an, eine Xrt'von einer Floͤße zu bauen, nahmen dazu viele hoͤl⸗ zerne Balfen, und nagelten darauf eine Menge Bretter ; Die fie aus dem innen Raume des Schiffes heraus nahmen. ¶Dieſes Gebäude, welches Pangaje genenner wird, war zureichend, fie alle zu tragen, und auch einen Theil von’ dem Geräthe und won den Kauf: _ mannsgütern zu retten. Ein jeder nahm auch von dem Gelde, das fih in dem Schiffe befand, fo viel mit, als er forebringen konnte. Mit allen diefen Befchäfftigungen brachte - man über die Hälfte des Tages zu. Als man aber: die Pangafe fertig hatte: ſo war es —* moͤglich, fie über die Sandbaͤnte hinaus zu Bringen, daß fie hätte flott werden Innen, a mehren mind | — 1.09 In diefer neuen Verʒweifelung befam man eine Barke zu Öefichte, bie von den In—⸗ kin herkam, und gerade auf das Schiff zu zu kommen fchien, als ob fie daffelbe in Augen fhein nehmen wollte, Zu allem Ungluͤcke aber blieb ſie in der Entfernung von einer halben Seemeile zurück, Diefer Anbfick gieng einem franzöfifchen Booesfnechte dermaßen zu Herz : zen, Daß er gegen die Barfe zuſchwamm, und diejenigen, Die fie fuͤhreten, durch Schreyen und durch Zeichen anflehete, daß fie unglüclihev Sremden ihren Beyſtand angebeihen laf- fen möchten, von denen fie gewi ‚mod B eine Erfenntlichkeie zu hoffen hätten, Die diefer Wohfthat gleich kaͤme. Als er aber ſah, daß fie auf fein Bitten nicht achteten: fo fah er ſich gend: thigt, mit vieler Mühe uud Gefahr wieder zurück zu kehren. Pyrard erfuhr nachgehends, ſtrengſte verbothen war, verungluͤckten Schiffen zu nahe zu kommen, wenn ſie nicht ausdruͤcklichen Befehl von ihrem Könige dazu haͤtten. Ob er ſchon dieſes Geſetz fir. grauſam Hält : fo findet er doch bey weitem nicht fo viel Unmenſch⸗ lichkeit daben, als bey dem Verfahren verſchiedener Bootsknechte um ihn herum. Dieſe oͤreten, ungeachtet ihnen der Tod vor Augen ſchwebete, nicht auf zu freſſen und zu ſaufen⸗ UND wendeten vor, da fie fih am End e ihres Sebens befänden: fo wellten fie lieber unter: wackerem Saufen fterben, als in der See ertrinfen, Nachdem fie fich voll getrunken hat⸗ en: fo fingen fie Händel unter einander an, und ftießen erſchreckliche Fluͤche aus. Einige Plünderten die Kuffer dererjenigen, die fie bethen und fich zum Tode bereiten ſahen. Sie dteten nicht mehr. auf das Anſehen ‚des Hauptmams fondern fagten zu ihme da ihre Reife vernichtet worden-wäre, fo wären fienicht länger verbunden, ihm zu gehörchen. Niemand hatte bisher geglaubee, daß man erwas würde mit der Galione anfangen konnen, nicht allein, weil die Maſten abgekappet waren, und man keine Winde anbringen Ua fonnte, N Sein Schickſal wird man am Ende dieſer Erzaͤhlung finden. u ge re Su ara ren ai er e r 4 156 RKeiſen der Hollaͤnder pyrard. konnte, um ſie über das zweyte Verdeck zu heben, wo fie lag, ſeit dem man die nfeinE® 1602, morres verlaffen battesi fondermiauch moch mehr, weil die Wellen alle Augenblicke = Pike hohaiber das Schiff giengen, und das Meer zwo Seemeilen um die Sandbaͤnke um ſo vngeſtuͤm mar, daß man ſich von einer ſo ſchwachen Huͤlfe nichts verſprechen gan f = Weil aber doch fein anderes Mittel mehr übrig wars fo richtete man nunmehr alle D hungen auf diefen einzigen Gegenftand der Hoffnung. Die Galion wurde mit ung cher Mühe hervor gezogen. ° An verſchiedenen Orten war fie laͤck, und durch die Sf ganz zerbrochen. Man fparete nichts, um fie in einen brauchbaren Stand zu fegen. 7 aber die Nacht einbrach, ‚che man mit diefer Arbeit zu Stande kommen konnte: fo ſah ſich genoͤthiget, ſie uͤber den Bord des Schiffes zu bringen. Dieſes geſchah mit po? größerer Anbequemtichkeit und Gefahr, da es inwendig fehon faft mit Wafler ange” und man ohne Unterlaß den Wellen ausgefeget war, die darüber hinweg giengen." 4 10. Den folgenden Tag früh fing man erſtlich an, die Galion duͤrch Schwimmen übe" Sandbänfe zu ziehen ; welches ein ſo wohl gefaͤhrliches als muͤhſames Unternehmen MU Wie die Ftan⸗ Indeſſen brachte man ſie doch hinüber; und das geſammte Schiffsvolk hatte nunmeht zufen auf die Freyheit, hinein zu fteigen, nachdem fich ein jeglicher erftlich mit einem ‘Degen, einer Sujel Pulodu fe, und einer halben Pike verfehen hatte. In dieſem Zuftande, der auch die Herzhaftel, fommen. zum Zittern bewog, weil die Galion übermäßig beladen ‚und überall Täck war‘, ſtieß MT in die.See,| und fuhr gegen.die Inſeln zu. Dabey lief man wegen der. Winde und 2 len, die über die maßen heftig waren, verfchiedene mal Gefahr, unter zu finfen, Die mußte man bey fo feltfamen Umftänden Furcht und Beſchwerlichkeit für nichts achten, I fich noch glücklich ſchaͤtzen, daß man an einer Inſel, mit Namen Pulodu k), anlall“ konnte, nachdem man den Tod unter taufenderley Geftalt vor Augen gehabt hatte, | Unter wasfür +) Die Einwohner hatten ſich am Ufer verfammele, - Ob fehon ihr Außerliches Anſe Bedingungen nichts Trauriges ankündigee: ſo gaben ſie doch durch Zeichen zu verftehen, daß fie niem ————— den erlauben würden, auszuſteigen, außer denenjenigen, die ſich wuͤrden entwaffnen laſe (werben, Man mußte ſich ihrer Willkühr überlaffen. Nachdem man die Waffen auf die Seite” ſchaffet hatte: fo war ihre erfte Bemühung dieſe, daß fie die Galion auf das Trockenen gen; das Steuerruder, „den Maft und das uͤbrige Takelwerk davon hinweg nahmen, 17 diefe Dinge in andere Inſeln ſchickten. Ihre eigenen Fahrzeuge wurden ebenfalls en, net. Pyrard merkte gar bald, daß man fich mic der Unterwerfung übereilet hatte, 7 Inſel Haste nur eine Seemeile im Umfange, und die Anzahl der Einwohner belief fih NT auf fünf und zwanzig. Beraffneten Perfonen, deren an der Zahl vierzig waren, MIT J leicht gefallen ſeyn, ‚ihnen Geſetze vorzuſchreiben, und ſich ihrer Fahrzeuge zu ben! —— Im El ; zu) J DES N Ir . 4 Mannimmt - Die Gefangenen, wie fie der Berfaffer nunmehr beftändig nennet, wurden in ihnen — Wohnung mitten auf die Inſel gefuͤhret, und erhielten daſelbſt einige Erfriſchungen, a fie haben. Eocosnüffen und Simonien beftunden. Ein alter Herr, mit Namen Ibrahim, oder lodu Duilague, als Here von der Inſel, der einige portugiefifhe Worte verftund, "4 in diefer Sprache allerhand Fragen an ſie. Hierauf wurden fie von feinen Leuten d * ſuchet; und diefe nahmen ihnen alles, was fie bey ſich hatten, indem es dem Könige” # — maldiviſchen Inſeln zugehoͤrete, weil ihr Schiff an feinen Kuͤſten verunglückt wäre. x) Pulo bedeutet in der indianiſchen Sprache eine Inſel. nach Oſtindien. IBuch. V Cap. 157 Hauptmann Hatte ein Stück Scharlach geborgen; Man fragte ihn, mas dieſes Pyrard. —2 Er antwortete, es waͤre ein Geſchenk, womit er dem Koönige auſwarten wollte; und 1602. —* — dieſes Stuͤck nur deswegen aus dem) Schiffe genommen, um es unbeſchaͤdigt zu reichen, weil er befuͤrchtet Hätte, es möchte ſonſt durch die Wellen beſchaͤdigt werden. Beſondere iefe Erklärung flößete den Inſulanern fo viel Scheu ein, daß fie fih nicht unterftunden, —— and daran zu legen, oder es auch nur anzuſehen. Der Hauptmann und feine Gefaͤhr⸗ —* F = entfchloffen fich aber dennoch, zwo oder drey Ellen davon abzufehneiden, und dem König. deren der Inſel ein Öefchenf damic zu machen, um ihm zu guten Gefinnungen gegen fie zu bewegen. Als aber derſelbe bald hernach hoͤrete, daß man koͤnigliche Bediente ankom⸗ men ſahe: fo gab er dem Hauptmanne ven Scharlach wieder, und deſchwur ihn, ja nichts davon zu gedenken, daß er ihn angeruͤhret hätte, ‘ * Einige Fönigliche Beamte, die in der That anlangeten, nahmen den Steuermann des abens und eeen Boorsfnechte, und füpreten fie vierzig Seeme ilen weit; von Pulodu, auf die Inſel Male, welches die vornehmfte unter allen malbivifchen Jnfeln, und der or- dentliche Aufenthalt des Königes ift. Der Steuermann nahm das Stuͤck Scharlach mit ſich, uͤberreichte es dieſem Fuͤrſten, wurde dafuͤr ſehr hoͤflich aufgenommen, und bekam ſo gar feine Wohnung in dem Pallaſte. Ein Prinz, mit Namen Ranabaadery Talou⸗ von, ein Schwager des Königes, erhielt Befehl, alle Trümmern von dem gefcheiterten - Shiffe jufammen zu ſuchen. Er bekam nicht nur die Waaren daraus, fondern auch Die Die Inſula⸗ Canonen und die ſchwereſten Sachen. Bon bier gieng er auf die Inſel Pulodu, und ner ſuchen die bolete den franzöftfchen Hauptmann, nebft fünf oder fechfen von feinen Gefährten ab. Diefe Trümmern wurden von dem Könige fehr wohl aufgenommen, Dieſer Monarch verſprach dem Haupt: Shi * manne, daß er eine Barke ausruͤſten, und ſie nach der Inſel Sumatra abfuͤhren laſſen — — —— nunmehr angelanget ſeyn müßte, Der Verfaſſer zweifelt, gehalten haben wuͤrde. Allein, der ungluͤckli Per ein yore glückliche Grout du Clos Neuf Die übrigen Gefangenen wurden in verfchiedene Inſeln vertheifet, und Pyrarden Wie viel die führete man nebft zween von feinen Gefährten auf die Iuſel Pandue, die einen größern Franzofen Umfang bat, als Pulodu, und nur eine Seemeile u entfernet it. Er abet * Geld’ gerettet bey der Theilung des Geldes, welches man aus dem Schiffe hätte retten Eönnen, hätten haben. diejenigen, denen es anvertrauet worden wäre, ihre Bürde in leinwwandene Tücher genä- bet, und ſich Diefelben um den Leib gebunden. Diefes Geld follse zu gemeinfihaftlichen Be⸗ dürfniffen angervendet werden; und gleich in der erften Nacht wurde man einig, es auf der Vfel Pulodu zu vergeaben ‚und es alfo vor der Begierde der Einwohner zu verbergen. Pyrard und feine beyden Gefahrten Hatten nicht fo viel Zeit gehabt, ihre Gelobinden wie- der hervor zu ſuchen, als fie Diefe Infel verlaffen mußten. | Weil man noch nicht wußte, was fie aus ihrem Schiffbruche gerettet hatten : fo Teir Ihr Elend ete man ihnen anfangs auf der Inſel Pandue ziemlich guten Beyftand. Die übrigen wird dadurch ber , die in Pulodu zurück geblieben waren, fanden dafelbft nicht den Leberfluß, den fie * re Sewünfcher hatten, adurch wurden fie bewogen, ihr Geld. auszugraben, und es ben 8 x nwohnern für gebensmittel anzubiethen. So bafd die Einwohner fahen, daß fie diefes fsmittel hatten: fo faſſeten fie den Entfchluß, ihnen nicht das geringfte zu bewilligen, wenn fie es nicht bezahleten. Das Gerücht davon breitere fich gar bald auch in die übri- t u3 gen \ Der wäre? Pyrard, 1602, chergeſtalt koſtete fie eine Sache von dein geringften Werthe allemal ein ganzes Stüct@% ſich eben fo wohl, als die ätmften, allen Arten von Elende ausgeſetzet. Trauriger Zu: fand Py: rards. zu dieſer Jahreszeit beftändig anhält, und oftmals den Meereswellen felbjt ausgefeget z Er lindert ſich ſolchen durch feinen Fleiß. Er geraͤth in Lebensgefahr. ſch 158 Reiſen der Hollaͤnder gen Inſeln aus ; und diejenigen, die wie Pyrard fortgereiſet wären, ohne ihre 9 Ben mitzunehmen, ſahen ſich in das aͤußerſte Elend verſehet. Die uͤbrigen mußren den Brauch in Indien nicht, wo alles geprägte Geld angenommen wird, wenn es sem Gehalte it, und wo man es in Fleine Stücken ſchneiden kann, welche man nach) na wichte hingiebt, fo viel, als man namlich auszugeben noͤthig hat. Alſo gaben fie den wohnern ihre Piafter hin, und diefe gaben ihnen darauf nichts: wiederum — Diejenigen, welche das meiſte gehabt hatten, erſchoͤpfeten ihre Guͤrtel gar bald, und JH" Pyrard machet eine traurige Abfchilderung von feinem Zuftande, Er fuchte MT feinen Gefährten auf dem Sande Meerfchnecden, oder todte Fifche, die von den Wellen!" Sin geworfen worden waren. An ſtatt der Zurichtung Focheten fie diefelben mic unbefatl sen Kräutern, und in Seewaſſer, welches ihnen an ftatt des Salzes dienetes- Das grof Glück für fie. war noch, wenn fie etwan eine Citrone fanden; und den Saft davon dar miſchen konnten. Sie befanden fich in diefer Noch ziemlich. lange Zeit, Als aber end! Sie Einwohner fahen, daß fie in der That fein Geld. hatten: fo fingen fie wiederum an, nige Merkmaale des Mitleidens gegen fie-fpüren zu laſſen. Sie brauchten: fie zur Fl rey und zu andern Arbeiten; und dafür gaben fie ihnen Cocosnuͤſſe, Honig und Hirfe. 2 Wohnung hatte Pyrard den Winter des Landes hindürch, welcher in den Brady W Auguſtmonat fälle, nur einen hölzernen Schoppen, den man am Ufer des Fluffes aufge tet hatte, um ein Fahrzeug Dafelbft zu bauen. Oben war er ziwar bedeckt, aber auf" Seiten-ganz offen. Alſo war er die ganze Nacht hindurch den Winden, dem Regen, # fotglich hatte er die Erhaltung feiner Gefundheit bloß einer außerordentlichen Gnade Himmels zuzufhreiben. Seine beyden Gefährten, die, als: Bootsfnechte, beffer an 2 ſchwerlichkeiten Hätten gewohnt feyn follen, fielen in gefährliche Krankheiten, 1 Indeſſen zog er doch aus feinem Ungluͤcke eine Frucht, deren Nutzen er gar bald e pfand, und deren Verabſaͤumung feine Gefahren nachgehends fehr bedauerten. Un ‚feinen Arbeiten bemühete ex fich , einige Worte von der Sprache des Landes zu behall Diefe Bemühung, worauf er alle feine Aufmerkfamkeie wendete, fegete ihn in den Stall daß er mit den Einwohnern reden Fonnte, Der Herr der Inſel mit Namen Aly PR dio Acatourou, der fich mit einer Anverwandtinn des Königes vermählet hatte, gewo eine Zuneigung zu ihm, und fehöpfete ein Vergnuͤgen Daraus, wenn er fich mie ihm un halten konnte. Er hatte einen guten Berftand, war auch in den Wiffenfchaften ben dert, und hatte die Seecompäffe und Seekarten aus dem Schiffe zu feinem Antheile” kommen. Weil diefelben denenjenigen nicht ähnlich waren; die man in feinem Lande fe: ſo bewog ihn feine Neugierde, eine Erklärung derfelben zu wünfchen. Eben fo be} rig war er auch, ſich in den europäifchen Sitten und Gewohnheiten unterrichten zu del, Durch Den Umgang mit ihm beſchleunigte Pyrsrd feinen Fortgang in Erfernung Sprache, und ſetzete ſich noch feſter in der Hochachtung des Aly Dandio. Erd” Lebensmittel und andere Hilfe; und Diefe machten ihm feinen Zuftand erfräglicher. m AlyDandio war ein Anverwandter des Heren von Pulodu, Ibrahim. ee aft und Anverwandtſchaft bewogen ihn, denſelben zum oͤftern zu befuchen, Ein nahm er Pyrarden dahin mit, damit er das Vergnügen haben möchte, feine Gef; — J—— (7 " wieder zu ſehen nach Oſtindien. J Buch. v Cap. 159 d. | ¶ Allein dieſe Gnnftbezeugimg brachte ihn. in die aͤuherſte Sebensgefahe, Pyrard. Sr! dem Elende wore in die übrigen Berfeger —— es ihnen unmöglich „hm Erfri⸗ — ſchungen vorzuſetzen· Sie fuͤhreten ihn daher mit ſich an das Ufer, um daſelbſt etwas zu en fuchen, womit fie ihren Hunger ftillen Eönnten. ' Sie fanden dafelbft eine große Schildkro⸗ fe, die auf dem Ruͤcken lag, und fünf bis fechs Hundert Eyer, fo groß, wie Huͤhnereyer, hatte. Ihre Freude darüber war außerordentlich groß. Sie ſehnitten fie in Stücen, und kocheten fie in füßen Waſſer. Weil fieraber entwäper eine andere Zurichtung erforderte, ober weil ſie all zugeizig gegeffen ,- und fich uͤberfuͤllet hatten ſo wurden ſie alle todtlieh krank Pyrard wurde noch mit genauer Noth wiederum hergeftellet, und ſah aus diefem Beyſpie⸗ le, was feine Gefährten auf der Inſel Pulodu erdulden mußten. Es ftarb auch von demfelben immer, einer nach dem andern; » Der Hauptmann, der erſte Factor, der Unter: ſteuermann, und viele Matvofen, waren bereits ode, - 1 Kart Eko sr Aria Da der Steuermann) der erftlich auf die Inſel Male geführet werben, and von dar Der Steuerz nach Pulodu zurück gekommen war ſah, daß ver Koͤnig ſelt dem Tode des Hauptmanus er — nichts mehr von der Barke gedachte, die er ihm nach der Juſel Sumatra auszuräften vor- nme mebft fprochen hatte: fo faffete er den Anſchlag, zu entfliehen. "Er eröffnete fein Vorhaben nur wolf andern, gwölfen von feinen Gefährten, unddiefe verhielten ſich dabey mit ſolcher Klugheit, daß fie feinen Ge: endlich die Barke des Aly Pandio erhaſcheten, als diefer Herr bey dem Ibrohim feinen faͤhrten, die Beſuch abſtattete. Sie verſahen ſich mit ſuͤßem Waſſer und. Cocosnäffen, die fie heimlich dlucht. in einem nahen Gehölze verborgen Hatten, und giengen am hellen Mittage zu Schiffe, das ift, zuder Zeit, da man folches am menigften vermuthete. Die Infulaner merfeten es aber doch gar bald. Weil fie aber Feine andern Backen hatten, um ihnen nachzufegen: ſo kehreten fie ihren. Zorn wider die Ungfücklichen, die fich noch in ihren Händen befanden, und deren an ber Zahl achte warenz. nämlichvier geſunde und wien kranke. -Siemisdan- delten dieſelben ſo graͤuſam daß Die Kranken davon ftarben, und in die See geworfen wurden, ohne daß man ihren Gefährten erlaubt hätte, fie zu begrabey. Der Schiffslieu- tenant war unter diefer unglücklichen Zahl @ Biertehalb Monat nad) ihrem Schiffbruche ſah man seinen von den vornehmſten Ankunfe eines Herren des Hofes auf der Inſel Pandue anlangen· ¶ Er hatte Befehl’ von dem Könige großen Keen erhalten, vollends alles aus dem Schiffe heraus ziehen zu laſſen, was daſelbſt geblieben N ee ſeyn koͤnnte ‚und eine genaue Unterfuchung wegen des Geldes anzustellen, welches die Ein- Seyerfiche wohner in Pulodu ihren Gefangenen abgenommen hatten. Sein Name war Affan Empfangung: Caunas Calogue. Bey feiner Ankunft wurde er mit denen feyerlichen. Gebraͤuchen em=deilelten. Plangen;, die gegen Perſonen non dieſem Nange becbachretign erden pflegen, Pprad +. + ſah diefelben mit an. Die Barke welche dieſen Herrn fuͤhrete, gab von weitem ein Zei⸗ Gen mit einer rothen Fahne, ſtrich die Segel, und warf einen Buchſenſchuß weit von der Sufel Anker, Aly Pandio lieh ſogleich Erkundigung von ihr einziehen; und als ex höre: ey daß ſich ein vornehmer Föniglicher Bedienter darauf befände,, fo gab er flaumig Be ſehl, ihn zu empfangen. Nachdem ſich nun ‚alle Barfen von der Inſel verſammelt hat ten: ſo fuhr er in Begleitung dev meiſten Einwohner, abs: Die Prieſter, die man Catt⸗ bes nennet und vier oder fünf von den Alteften.der Inſel, welche den Namen Moſculis Rz waren die einzigen, Die am Ufer zuruck blieben, Einige Barken waren mit Co— enuſſen beladen „andere mit Banauas, Vereh; und allerhand Früchten der Inſel, ‚Die Fehr artig in Körben von Cocosblaͤttern dort ſtunden. Diele Körbe werden niemals mehr, v ne a i & 1 160 Reifen der Holländer pyrard. als ein einziges mal gebrauchet ; nicht nur, weil man fie in großer Menge Haben fan! 1602, fordern auch, weil fie auf eine folche Art verfertiger find, daß man die Früchte nice aus nehmen kann, ohne die Körbe zu zerreißen. "Der Herr der Inſel trat zuerſt MT Barke des koͤniglichen Abgefandten, und fagte zu ihm: allam alecon 7), welches ige wöhnlicher Ausdruck ift, wenn fie einander grüßen wollen. Er buͤckte fich hierauf nie) und berübrete feine Füße mit der rechten Hand. "Darauf hub er eben diefe Hand über nen Kopf, um damit anzudeuten, Daß er bereit wäre, feinen Kopf unter die Füße des gefandten zu legen. "Alle diejenigen, die ihm folgeten, beobachteten diefen lehtern Gebr ebenfalls, und fraten paarweife mit den Gefchenken hervor, die fie auf ihren Sch 11 einem Stecken trugen. Dieſe Gefchenfe, und ven Gruß nennet man Dedon a vuelf Der Herr hielt eine Rede, und bath ven Abgeordneten, an das Sand zu jteigen, wo ME bereits eine Wohnung für ihn zubereiter Härte, "Der Abgeoronete näherte ſich dem HT Ehe er aber ausftieg, traten die Catibes und die Moſculis, bis an den halben Leib Meer, ihm entgegen. in jeder trug unter dem linfen Arme ein Stuͤck Zeug, Halb! Seide, und halb von Baummolle, eine Elle lang, und eine halbe oder drey Viertel ET breit. Es war roth gefärbet, und ſehr fehön gearbeitet. Sie begrüßeten ihn mit e böflichen Anrede, und überreichten ihm ihren Zeug, nebſt andern Gefchenfen, . JM der Abgeordnete ausfteigen wollte, both ihm einer von den vornehmſten Catibes oder MF feulis, feine Schultern dar. Er feßete fich darauf, wie auf ein Pferd, ließ ein PT auf der einen, und das andere auf der andern Seite herunter hängen, In diefer Stell beachte man ihn ans Sand, und war fehe beforgt, zu verhindern, daß er fich die F nicht benegen möchte. Man führete ihn unter einer großen Menge Volk, bisandie PH nung, welche man für ihn zubereiter hatte. Dafelbft fing man wiederum mit den Ber fommungsreden an, und brachte eine halbe Stunde mit verfchiedenen Unterredungen Hierauf begab fich der Herr der Inſel wiederum hinweg. Nunmehr bothen feine geute® Abgeordneten ein laulichtes Bad an, welches er auch annahm, Man brachte ihm WE viechendes Del, womit er fich auf indianifche Weife den Leib rieb. Indem er aus Bade ftieg, überreichte man ihm einen Trank von dem beften Eocosfafte, nebft verſch ‚nen Telleen mie Betel. Hierauf begab er ſich in den Haupttempel, Ucuru Meſdſc und verrichtete dafelbft eine halbe Stunde lang fein Geberh. Die ganze Zeit über, DIE auf der Inſel zubrachte, wurde feine Tafel mit den wohlſchmeckendſten Speifen des JM" verfehen, und alle vornehme Häufer überfchickten ihm Geſchenke. u Strenges So bald er das erfte beforge hatte, das ihm aufgetragen worden war, und well Verfahren die Truͤmmern des Schiffes anberraf: fo gieng er auf die Inſel Pulodu, um daſelbſt wider ae denenjenigen zu Forfchen „ die einigen Antheil an dem Gelde der Gefangenen gehabt HA, —— Fran: Da niemand eben eilete, ſich als einen Schuldigen anzugeben: fo ließ er alle Einwon zofen Geld ge: auf der Inſel, die Weiber nicht ausgenommen, greifen und binden, und bedrohere Ey nommen hat: den härteften Seibesftrafen. Man flecfete ihnen die Daumen zroifchen gefpaltene Stade", ten, dfete fie zu, und band fie zuſammen, nachdem man den Daumen recht eingepveffet DE, | Der Schmerz zwang fie,zureden, Sie gaben wenigftens einen Theil von demjenigen; aus, was man von ihnen verlangte: denn e8 war ſchwer, die wahre Summe des 2 zu erfahren, welches fie erhalten hatten, Sie gaben verfchiedene Perfonen aus den gen Inſeln an, und Diefe ließ man fogleich in Verhaft nehmen. Selbſt die Soldaten 2) Aſſelan alicon. - nach Ofkindien. I Buch, V Cap. 161 neh anbefohlen war, dasjenige, was man den Gefangenen abgenommen hatte ru bewa⸗ Pyrard. eden verfehiebener Diebſtaͤhle uͤberfuͤhret. Dieſes ſtrenge Verfahren wurde über 1602. ein Jahr lang fortgeſetzet, und man machte dadurch immer neue Entdeckungen. —N — * — wurde den Abgeordneten von Aly Dandio vorgeſtellet, und hatte das Gluͤck, Gluͤckliche m ven zugefallen. Nach feiner guten Gefichtsbildung hielt man ihn für einen vorneh- Veränderung Men euvopäifchen Herrn. Dieſe Meynung Müher war, feinen Herren diefelbe zu benehmen. Nichts aber war ihm fo nüslich, als daß er die Sprache des Landes erlernet hatte. Der Abgeordnete fand ein ſolches Vergnü- - gen daran, wenn er fi) mit ihm unterhalten konnte, daß er ihn nicht einen Augenblick berlafien durfte · Er fuͤhrete ihn auf eine Sufel, mit Namen Pulader, zehn Seemeilen bon hier, wo er Damals eine von feinen Gemahlinnen hatte, As er nachgehends wieder⸗ um nach Hofe zuruͤck kehrete: ſo nahm er ihn nicht nur mit ſich, ſondern erlaubte ihm auch, einen von den Übrigen Gefangenen mit ju nehmen, gegen den er eine befondere Freunbfchaft _ begete. Die Hochachtung , Die er gegen ihn. hatte, erſtreckete ſich auch auf feine übrigen Gefährten; und er gerubete, fie mit der Hoffnung eines beffern Schickſals zu fröften. Am Tage der Abreife ftieg man Abends auf einer Eleinen Infel, mit Namen Ma⸗ Er wird auf sonnodu, ans Sand; denn in den maldiviichen Inſein hat man die Gewohnheit, daß man gg des Nachts niemals auf der See bleibt. Als man ven folgenden Tag in Male angelan, *3eführer get war z fo gab der Abgeordnete feinen Leuten Befehl, Pyrarden in feinen Pallaft zu führen, ‚und verfügte fich fogleich nach Hofe, um dem Konige von feinen Berrichtungen Bericht zu erftatten. Er ermangelte nicht, mit ihm von feinen Gefangenen zu reden; und diefer Fürft war begierig, denfelben zu ſehen. Pyrard winde geholet, Man lieh Ihn drey Stunden lang auf einem Saale des Pallaftes warten, und Abends führere man Ün in einen Hof, wo der König dasjenige in Augenfchein nehmen wollte, was manaus dem Schiffe mitgebracht hatte. _Diefes waren Canonen, Kugeln, Waffen, undverfhie- * re und Seewerfzeuge. Man brachte diefes alles in das Zeughaus auf der njel, ? Hierauf näherte ſich Phrard, und bezeugte dem Könige feine Ehrerbiethung, niche Wie ihm da⸗ allein in der Sprache » fondern auch nach den Gewohnheiten des Sandes. Ein fo ſeltener ſelbſt von dem Anblick verurfachte dieſem Monarchen fo großes Wohlgefallen, daß er fih ein Vergnügen nl ee: daraus machte, ſich mit ihm zu unterhalten, _ Er verlangte von ihm. verfchiedene Erfäuge- net wird. rungen wegen, einiger Ueberbleibſel aus dem Schiffe, deren Mugen er nicht begreifen Fonnte, Hierauf befahl er ihm an, ſich alle Tage nebft den übrigen Hofleuten, in dem Pallaſte einzufinden, und gab dem Abgeordneten Befehl, ihm eine bequeme Wohnung zu verſchaf⸗ fen, und ihn wohl zu halten, * *t | \ Die folgenden Tage über Fonnte Pyrard dem Könige, ber begierig war, von den Der Sürft, franzöfifchen Sitten und Gewwohnpeiten unterrichtet zu ſeyn, Eaum genug antworten, Sein a Erftaunen ſchien auß erordentlich groß zu feyn, da er hörete, wie weit Frankreich Dem Koͤ— ——— ngein Portugal an Große und Dachtüberiegen wäre, Cr fragte, weswegen bie grane die europät: 7 Die Eroberung Indiens andern eyeopäifchen Völkern überlaffen ha P * "König fir atten, und — * — ortugieſen die Kuͤhnheit hätten Haben koͤnnen, ‚ihren König für den mächtigften unter + wohnheiten (en hifchen Königen auszugeben?, Pprard wurde aud) den malbivifchen Königinnen du wiſfen. vorgeitelfet; und-diefe untechielten ipn.ehenfalls werfchiedene Tage lang, um ihre Neugierde Allgem, Keifebefchr. VI Band. £ au f rds war für ihn fo vortheilpaft, daß er gar nicht —— —* Lufee duschen urn A Yh E pyrard. 1662. nr Trauriges Schickſal der Abrigen fran⸗ zoͤſiſchen Ge⸗ fangenens der böfen $uft des Sandes aufgerieben , welche für die Fremden eödelich it. Ueber DM - erhalten hate, Daran verzweifelte, daß er das Ende feines Elendes fehen würde: fofall unter dem Vorwande, Daß man fie genauer auf andern Inſeln einfperren wollte. Von vierzig Gefangenen: bleiben nur neune uͤbrig. 162 fen der Hollaͤnder zu befriedigen. Sie thaten taufenderley Fragen an ihn wegen der Geſtalt, der Kleidun der Ehen und der Eigenfchaften des franzöfifchen Srauenzimmers. Oftmals ließen fell auch alsdenn zu fich rufen, wenn der König nicht mit zugegen war, und folche Zuſamme Fünfte waren gar nicht eingefchränft. Ü u N Bon fünfzehn oder fechzehn Gefangenen, melche vor ihm auf diefe Inſel gebrad tn 4 vi den waren, befanden fich nur noch zween Niederländer übrig. Diefes waren zufamtlf viere mit Pyrarden, und feinem Gefährten, den er mitgebracht hatte. Ale die übt waren todf, und entweder an Krankheiten oder durch fraurige Zufaͤlle an ver Ankunft fanden fie, auf der Rhede ein portugieftfches Schiff von Cochin, —9— Reiße beladen war. "Der Hauptmann und der Kaufmann, welche Meſtizen waren," 7 das gefammte Schiffssolf, welches nur aus indianiſchen Chriften beftund, ob es gleich portugiefifche Weife geffeidee war, ließen fehr wenig Zuneigung gegen fie ſpuͤren. Nach hends verlangeten fie diefelben von dem Könige; und Diefer ließ auch gefchehen, daß! fie hinüber nach Cochin führen möchte: Allein der franzöfifche Hauptmann , und alle” übrigen, welche wohl wußten, daß biefes ihr größtes Unglück feyn würde, wenn fie HIT ſchlimme Hände fielen, berheuerten , daß fie lieber den Tod erwählen wollten; -zumalr_ fie noch Hoffnung hätten, eine Barfe von dem Könige zu erhalten, und darauf nad) S matra hinüber zu chen, { Der Hauptmann lebete nach diefem nicht lange mehr, und der erfte Factor folgte W im Tode nach, Andere erlagen ebenfalls unter ihren Befchwerlichfeiten, und rourden ” hatte der König? da er die Entweichung des Steuermanns, und der zwölf Gefang® aus Pulodu, erfuhr, einen feyerlichen Eid gethan, daß er nicht einen einzigen mehr | gehen laffen wollte. Da nun der $ootsmann, der fich Bisher noch bey guter Geſund er mit dren Boorsfnechten den Entfehluß, fich einer Barke zu bemächtigen, und alles wagen, um zu entfommen, Diefes Vorhaben wurde durch einige Inſulaner entdeckt/ ihr Verfahren beobachtet hatten. Ob fie ſchon Die Nacht zu ihrer Abfahrt erwaͤhlet hatt fo wurden fie Doch von einigen Soldaten überfallen. Dieſe legten ihnen Feffel an die fen hieben fie ihnen die Köpfe auf dem Meere. ab. NPyrard erfuhr diefe eranrige Zen da er zu Male anlangete, Sein einziger Troft war, daß er von einem Föniglichen 200 manne hörete, daß der Steuermann und die zwölf Gefangenen aus Pulodu, glücklich ! dem feften Sande angelanget wären, Gleichwohl wurde ihm auch diefe Freude verbittert eben Diefer Sootsmann Binzufegete, man hätte fie auf einer portugiefifchen Galeere mit fein beſchweret, und er hätte fie nad) Goa abführen fehen. Folglich waren von den vierzig Perfonen, die der Wuth der Wellen entrumen I) ven, auf den üßtigen Snfeln nur noch fünfe; und in Male mir noch wiere übrig. My rard wendete alles, mas er vermochte, an, um wenigftens fo viel zu erhalten, daß 7 le zufammen auf eine Inſel gebracht werden möchten. Diefe Gnade wurde ihm perl &) Es waren ihrer alfo an der Zahl neune beyfammen, nämlich vier Franzoſen, u J 54 Niederlaͤnder. Dieſe wurden alle von dem Könige, und von ben Großen, ziemlich Nr gehalten. Allein das gute Verſtaͤndniß zwiſchen den Niederländern und Franzoſen DU y nicht lange. Weil der König und die Königinnenmehr Sorge fir Pyrarden ragen, J nach Ofkindien I Buch, V Cap. 163 diefer mehr. | Gewogenheit gegen. bie. Branzofen fpiiven ließ: fo wurden die aͤbrigen eiferſuch · Pyrard. tig Darüber, & —— ber Verfaſſer — ** — * Hofe an; und die Erinnerung 1602. feines guten Dieufte war, nicht, vermogend, ihnen diefe Gedanken aus dem Kopfe zu — dringen, n nm 19 ui * Indeſſen theilete er doch noch immer mit ihnen die bebensmittel und die übrigen Güter, a ‚Die er yon Aſſanen erhielt. Diefer Herr hatte ihm eine Wohnung in feinem Pallafte ein- men Herrn ‚geräumet, und begegnete ihm mit nicht geringerer Güte, als feinen eigenen Kindern. Die Gegen Porave fe liebten ihn auch als ihren Bruder... Affen war in gleichem Alter mit dem Könige, näm- gen, lich etwan funfzig Jahr alt. Er war von, Jugend auf mit diefem Fuͤrſten erzogen worden. Pyrard hätte keinen mächtigern Beſchuher wünfhen Eönnen, Der Ueberfluß und die Freyheit, die er genof, konnten aber doc) nicht verhindern, Er bekömmt ‚Daß er nicht in ein hibiges Fieber gefallen wäre, welches Die gefährlichfte Krankheit des das ee ‚Sandes ift, Man kennet fie in ganz Indien unter dem Namen der Maleonen, oder des ſche Fieber. waldigifeben Siebers . Ein Suembder, der von Biefer Kranfheit genefer, wird mit un ser die Zahl der Eingebohrnen in dieſen Jufeln gerechnet, und erhält den Namen Dives,... . - „mit welchen die Einwohner benenner werden, Diefes Königreich beißt in ihrer Sprache, - Male Rague, die übrigen Völker der. Inſel aber nennen es Male divas, und legen den Namen Divas denenjenigen bey , welche es bewohnen... Pyrard war zween Monate lang in der aͤußerſten Gefahr, Es gieng fein Tag vorbey,, daß fich nicht dee König und die Königinnen, ‚nach feinem Zuftande erfundigt hätten, , Sie ſchickten ihm ohne Unterlaß von ihren beſten Speifen; und weil fie beſorgeten, es moͤchte ihm an Beyſtande fehlen, ſo ließen fie einen von feinen Gefährten bey ibm, der ihn bedienen follte, Ganzer acht Tage lang wollte er nichts als frifches Wafler zu fich. nehmen, Dieſes Befchreißung war ein ſchaͤdliches Verhalten, welches ihm hätte den Tod zuziehen koͤnnen. Die Einwoh⸗ feiner Krank: ner des Landes trinken hingegen ganz laulichtes Waſſer, worein fie geftogenen Pfeffer mi- Bit: ſchen, um die Gefchwulft zu.verbindern, welche ſich fonft, am Ende der Kraukheit, ein- ſtellet. Kaum hatte ihn auch das Fieber verlaſſen: fo fingen feine. Beine und Schenkel an zu ſchwellen, wie bey Wafferfüchtigen. Seine Augen wurden dergeftalt Dunfel, daß er befürchtete , fein Geſicht gänzlich zu verliehren. Es blieb ihm noch eine Verſtopfung der Milz übrig, die ihm das Athemholen ſchwer machte, und wovon er nicht befreyet wurde, ſo lange er fih auf den maldiviſchen Inſeln aufhieit. Diefe Krankheit ift ſehr gemein un⸗ ter den Einwohnern. Sie nennen fie Ont covi Yerzte und Arzeneymittel mangelten Pyrarden gar nicht: allein fie konnten ihm keine Linderung verſchaffen. Endlich ſprungen ihm die Beine auf; Das, Waſſer, ‚woher, Die, Geſchwulſt ruͤhrete, leerete ſich von ſeloſt aus; und feine Augen bekamen Aber Schärfe eh entſtunden an feinen Deinen fo tiefe und. ſchmerʒhafte Gefchroüre, daß er davor nicht fehlafen konnte, Er brach⸗ fe vier Monate lang in dieſem Zuftande zu; und er hat es für dienlich erachtet, für dieje⸗ nigen eine Nachricht Davon mit beyzufügen ‚ welche vielleicht. aus feinem Benfpiele einigen ’ Bugen (höpfen FÜHMEN. 5 Ed.JC F Der König hoͤrete nicht auf, ſich um feine Gefundbeit,zu bekuͤmmern „ und ihn en en bieler Sorgfalt abryarten zu.Jafjen. u (Er ließ aus einer Seinen Infel, mit Namen ARMOR, dern kommen die gegen der. Inſel Male uͤber liegt, einen Mann holen, der in dem Rufe ftund, daß ET yierenm, in: diefe, Krankheit glüclicy heilen konnte . Auf Anrathen deffelben wurde Pyravd in Diefe dem fie ent: Juſel hinuber gebracht, wo die Suft für die Kranken «| under iſt. Seine Abweſenheit ge- fliehen wollen. lage P ai 7 2 veichte u — cr ie —B——— I a a nn —— Hofe. 164 Reiſen der Hollaͤnder J Pyrard. reichte vier Niederlanden, von den fuͤnfen, Die er zuruͤck gelaſſen Hatte, zum Wer! 1602. ben. Die Bekuͤmmerniß, daß fie keinen Dollmetſcher hatten, und die Abſch dung der Huͤlfe, die fie fonft von dem Verfaſſer erhieken, machten ihnen ihren Al halt zu Male fo unerträglich, daß fie in geheim einige Anftalten zu ihrer Fluch mad, fi) einer Fleinen Barfe bemächtigeen, die zur Fifcheren beftimmet war, und mir Ein! * che der Nacht dieſelbe beſtiegen. Zu allem Ungluͤcke für ihr Unternehmen erhub ſich heftiger Sturm, und ihre Barke fheiterte mitten unter den Klippen und Sandbd J— Den folgenden Tag ſah man noch einige Stuͤcken davon; und daraus urtheilete man, "7 die vier Flüchtigen in den Wellen umgefommen wären. a Zween Tage hernach ftarb der vertraute Gefaͤhrte Pyrards, welcher, mie er IT aus Bretagne war, und beftändig die Pflichten einer gefreuen Freundſchaft gegen ihn be ‚achtet hatte, an einer Krankheit, womit er ſchon feit langer Zeit behaftet gervefen ME Seine Betrübnig darüber war fo Beftig, daß feine Genefung dadurch noch zween Moll verzögert wurde; fonderlich, da er erfuhr, daß der König die Entweichung der vier WE Man arg⸗ derländer den übrigen zur Schuld anrechnere, und von ihm felbft Ben daß et wohnet, daß was Burch feine Nathfchläge darzu mit beygetragen hätte. Die benden Franzofen, und“ Pyrard zu th· eine Micberländer, die zu Male noch übrig tvaren, wurden mit viele Strenge be 19, —— und ob man fie ſchon nicht für fehuldig erfannte, fo wurden ihnen doch Die Sebensmittel gen habe, gefchnitten, die fie vom Hofe erhielten; und man verfprach ihnen bloß, daß fie Lebensmi von mildthaͤtigen Seuten erhalten Fönnten, welche freywillig etwas für fie hergeben well Der Verfaſſer entfchloß ſich, nach feiner Genefung auf der Inſel Bandu zu bla damit er dafelbft feine Traurigfeit verbergen, und por dem Zorne des Königs ficher | 8 koͤnnte. Man rieth ihm aber, nach Hofe zuruͤck zu kehren, weil dieſes das einzige MI wäre, ſich zu rechtfertigen. Mach feiner Ankunft begab er ſich in den Pallaft, und" gegnete von ungefähr dem Könige, da derfelbe eben aus einem von feinen Höfen kam. un „, grüßete ihn freymuͤthig, und ohne das geringfte Zeichen einiger Unruhe. "Diefer Furl) u Er fallt in daraus einen günftigen Schluß für feine Imfchuld. Er fragte ihn, ob er völlig wieder! ugnade bey geſtellet wäre ? Er wollte fich fo gar felbft davon verfichern, und fah daher nach den NE ben feiner Wunden. - Inbeſſen ſchenkte er ihm doch fo wenig feine vorige Gunft wieder / er vielmehr befahl, ihn nicht beffer zu haften, als feine Gefährten. Diefes war € N viel größere Demüthigung für ihn, da die größten Herten im Königreiche fich es fir 5 F Ehre hielten, wenn fie Reiß und andere lebensmittel von Hofe aus bekamen, und es" lich eine Art von einem Schimpfe war, wenn man derfelben berauber wurde, In nich. feinem Elende ſtelleten ihm feine Freunde vor, um ihn gu teöften, nicht nur, daß es ‚Feiner langen Dauer feyn würde; fondern daß er auch nicht auf hören dürfte, fich iM FT laſte zu zeigen, wie es die Gewohnheit des Landes mit ſich brächte, wo die Großen, DIET Ungnade gefallen wären, fich beftändig vor dem Könige zeigten, und warteten, DE wieder anfangen würde, mit ihnen zu reden, He Indeſſen breitete fich ein Gerücht aus, daß er den Anſchlag gefaſſet haͤtte, mit" nen Gefaͤhrten die Flucht zu ergreifen. Die fechs vornehmſten Möfenlis viefen ihn it © Pallaſt, und verborhen ihm, mit den drey übrigen Gefangenen einigen Ungand zu pfll * oder auch nur Franjoͤſiſch mit ihnen zu reden. Die Ausführung dieſes Befehls wat, fchwer , weil fie nahe an einander wohneten. Indeſſen machte man ihnen doch ein brechen daraus, daß fie denfelben übertreten hatten, und zween von den drey Gefaͤh AN | ; | En .. nad) Hftindien. 1Buch. V Cap. 165 Porards mußten dafür ihre Strafe leiden. Sie wurden aufeine Infelmit Namen Sonadu Pyemd. $eführet „„welche achtzig Seemeilenvon Male, gegen Süden liegt. Derdritte würde glei- 1602. es Schickfal erfahren haben, wenn die Dienfte, die er einigen Moſculis als Schneider Und Trompeter geleiftet hatte, fie nicht bewogen Hätten, eine Fürbitte für ihn einzulegen. „Der König machte Pyrarden fehr Heftige Vorwuͤrfe wegen feines Ungehorfams. Als —— et aber dach hernach, mit mehrerer Sanftmuth binzufeßete, es würde ihm leid gewefen ir — MN, wenn er hätte hören ſollen, daß er, wie die übrigen Niederländer, -ertrunfenmwäre: €; mr. P napın Pyrard daher Öelegenheit, fich jo nachdrücklich zu verhtfertigen, daß diefer Zufall dienete, ihm wieder in Gnade zu fegen. Er befam feine Wohnung im Pallafte, und als les vollauf. Man gab ihm einen Seibeigenen zu den häuslichen Verrichtungen , eine Sum- me Öelbes, und verfchaffete ihm verfchiedene andere Bequemlichkeiten. In Kurzem erhielt er Die Zurücfberufung der benden Beriwiefenen, bey Gelegenheit eines Kunſtſtuͤckes, mel ches der eine von beyden, der ein Niederländer war, "bloß mit der Spiße eines Meſſers verfertigte. Es war ein kleines Schiff, nach hoffändifcher Art. Die Sänge deffelben war nur eine Efle: es mangelte ihm aber eben fo wenig, .als einem Schiffe von fünf hundert Tonnen, an Segeln, Tauen, oder dem geringften Takelwerke. Der König vergnügte ſich über feinen Fleiß, willigte in feine Zuruͤckkunft, und ließ in Betrachtung feiner, auch feinem Gefährten Gnade wieberfahren, | Ppyrard brachte einige Jahre in einem fo angenehmen Zuftande zu, daß er, tie er. Der Verfaf: ſpricht, nichts wermiffete, als die Ausübung feiner Religion. Ex fah den König ale Ta- fer bereichert ge, und diefer überhäufte ihn mic Wohlthaten. Die Großen liebfofeten ihm; und ver- er kan ſchiedene von ihnen hegten zu ihm eine wahre Zuneigung. Er beachte auch eine Menge o don Eocosbäumen an fich, welche mic unter die Reichthuͤmer des Landes gehören: und da ex mit den fremden Schiffen fein Verkehr hatte, welche wegen der Handlung oftmalsnach Male famen: fo konnte man ihn in der That für einen echt wohlhabenden Mann anfe- ben. Die Kaufleute fegeten in feine Redlichkeit fo viel Vertrauen, daß fie ihm in ihrer Abwefendeit, Güter zurück ließen, die er indeffen verfaufen ſollte, bis fie wieder zuriick kaͤmen. Uebrigens vichtete er ſich nach den Sitten und Gebräuchen der Einwohner, Pie- mals ift wohl jemand im Stande gewefen, fie beffer zu Eennen; und bey Erlernung derfel- ben hegte er nicht nur die Abfiche, fich dem Volke gefällig zu machen, fondern auch ſich in den Stand zu feßen, daß er einmal eine getreue Nachricht von den maldivifchen Inſeln lie- fern fonnte, wenn es dem Himmel gefallen follte, ihn wiederum in Freyheit zu ſetzen. Im Jahre 1605 war eine große Sonnenfinſterniß, die am helfen Mittage ‚ drey 1605. * Stunden lang dauerte, Das Volk gab fein —— daruͤber * ein —*— Ge⸗ — eule zu erkennen, Diejenigen, melche fie als eine ſchlimme Vorbedeutung für den Staat nenfinfterniß. fahen , betrogen fih nicht in ihren Muthmaßungen: denn in eben Diefem Jahre ftarb ene On den Gemahlinnen des Koͤniges, indem fie einen jungen Prinzen zur Wele brachte; und bald darauf verlohr der König ſelbſi das Sehen md die Krone. Für den Verfaffer aber "waren die Vorbebeutungen auf den mäldivifchen Inſeln glücklicher. Das Ungtüct andever bei feine Ketten, und in dem Verderben der malbivifehen Inſeln fand er feine Frey: eit wieder, ia \ ‘ £ * Der — c— N: a SEE Ei nn nee ee mtr dan. u 7 Dane —— —A A Ha Wa FEAT — nn — Staatever⸗ fähe, Die aus ſechzehn Galeren oder Galiotten beftünde; und es waͤre ſchon an dem, feiner Gemah⸗ getragen wurden, umd in große taffetne Schleyer verhuͤllet waren, . Pyrard, der cbel linnen · ¶ Ausruſtung der Galeren beſchaͤfftigt war, traf dieſen ungluͤcklichen Fuͤrſten auf dem f e 66 09 Reifander Hollaͤnder | Hr HB He ee ee ee ee a 2 | i 2, A : J RR ir RE Ne ae Pyrards Befreyung, und neue. Gefangenfchaft zu Cochin. Erſtaunenswuͤrdige Staatsveränderung, wodurch de daſelbſt. Wie Pyrard von dem Könige ef 4 er und feine Gefährten in Freyheit kommen. pfangen wird. Seine Unterredung mit IT Flucht des Königes und feiner Gemahlinnen. * Seine beyden übrigen Gefährten finden fih® Er kommt in einem Treffen um. Pyrarden ihm ein. Hitzige Gemuͤthsart des Könige wird von den Ueberwindern feutfelig begegnet. Beyſpiel davon. Kirche der Jeſuiten zu Caleck Urſache des Unterganges, der maldiviſchen In- Pyrard und zweene von feinen Gefährten geh fein. Pluͤnderung von den bengalifchen See nach Cochin. Cie werden von den Portug raͤubern. Sie führen Pyrarden und feine Ge⸗ fen verrathen, Wie man ihnen begegnet. ME fährten mit fort. - Inſel Malicut. Divandur, verfaͤhrt gelinder gegen fie. Sie werden, N Große Menge Wallfihe, Hafen Ehartican. Cochin geführer, und mit dem Tode bedrohe Königreich Mutingne, - Wie Pyrarden vondem Der Statthalter läge fie ins Gefaͤngniß fühlt Könige begegnet wird: Die Hafen Chambaye Befchreibung deffelben. Gewohnheiten UM . und Babara. Eigennüßige Liebkofungen gegen Elend darinnen, Pyrard wendet fich an die Pyrarden. Er begiebt ſich nach Calecut. Mar: ſuiten, und genieße ihre Mildthaͤtigkeit. E quaire Eofte, oder Eoanaly. Schön 9. wird nad) Goa geſchickt; koͤmmt dafelbft an⸗ | Pe er Me Ankunft zu Ealecut. Bequemlichkeit für Frem⸗ (65 waren nunmehr ungefähr fünf Jahre, da Pyrard den Himmel um feine Beftel gebethen hatte. Einsmals käumere ihm des Nachts, daß er fih außerhalb der > Eeſtaunens⸗ I Freyheit und in einem chriftlichen Sande befände, Dieſes gefehah im Hornunge 2 poirdige Zween Tage hernach wurde dem Könige gemeldet, dag man eine Schiffsflorte anth änderung wel· ſie zwiſchen die Inſeln einfaufen wollte. Diefe Zeitung, wovon man nicht die ger che —— Vermuthung gehabt hatte, verurſachete eine gewaltige Unruhe in Male. Der Kong — ei. fogleich fieben Galeren in die See laufen, die er auf undermuthere Fälle in Bereitl Fleyheit ver: hielt, ohne die übrigen Schiffe, Barken und Fleinern Fahrzeuge zu rechnen, deren e u ſchaffet. große Menge vorhanden war. Da ſich unter‘ diefen Zurüftungen die feindlichen 9 fehen ließen: fo gab er Befehl ‚ das koſtbarſte eilig zu Schiffe zu bringen, damit. nan nebft feinen Gemahlinnen auf die ſuͤdlichen Inſeln in Sicherheit bringen konnte, w Schwierigkeit des Weges die Feinde am Anländen gehindere haben würde, a Stuct des ¶ Watt thre Flotte immer weiter anrückte; ſo begab er fich aus feinem Paftafte | Königes und den drey Königinnen, feinen Gemahlinnen, die von einigen Hofbedienten auf den Ne an, und beforgefe anfangs, er möchte mit ihm zu Schiffe gehenmüffen. Allein, derd dankte ihm für feinen Eifer, und fagte mit thränenden Augen nur fo viel zu ihm: er ein rechtſchaffener Mann, und er lobete feine, Treue, Er ftieg in Begleitung feine! mahlinnen und feines Betters in die Fönigliche Galere, mit Namen Dgare Gout und bedauerte, daß er den größten Theil feiner Reichthuͤmer und ſein ganzes Gefäilg Stiche laffen ſollte. Man gieng fogleich unter Segel, und nahm feinen Weg gegen auf die Inſel Suadu zu. Alle Galeren fuhren mit einander aus, die Fleinfte ausg” men, bie zurück biieb> und die Schäge einnehmen follte. 4 nach Oſtindien. J Buch. V Cap, 67 Hyrard beſorgte immer noch, man möchte ihn zwingen, zu Schiffe zu gehen, und Pyeard. erklaͤrete ſich gegen eine Gefährten gerade heraus, 9 es Sie waͤre, fich in ein benachbar- 1607. 18 Gchöfe zu verbergen, Er nahm einen Ummeg, und ziveen von den brey Übrigen tha- y fen eben diefes, um das Gehölze zu erreichen. Der britte, bei fich niche fo hurtig verbers gen konnte, wurde nach Ber Galere zurück gefuͤhret, und gezwungen, hinein zu fteigen: eben diefe Gafere wurde aber gleich darauf von dem Feinde weggenommen, Auf der Inſel aber lieh nur eine Fleine Anzahl von Einwohnern, Pyrard Eehrete in den Pallaſt zurick, mo das Gold, das Eilber, die Kleinodien, und der Hausrat des Königes in die Nappufe gingen, Er war aber fo wenig gefonnen, ſich daran zu vergreifen, daß er nicht einmal das Geld, welches er ſelbſt hatte, behiele, Cr ſchenkte Diefes nebſt feinem ganzen Bermö- gen, welches in feinen Bäumen, einem Fahrzeuge, und einem Haufe, das er gefauft hatte, beftund, dem Soßne des Herrn von dem er aus Pandue hinweg geholet worden war, und dem er ſo viel zu danken Hatte. _ Seine Gefährten, die nicht fo uneigennüßig waren, vetteten einige Sachen, die fie verborgen hatten. ah Nachdem der Oberbefehlshaber der feindlichen Flotte die Flucht Des Königes entdecket Cr koͤmmt in Hatte: fo ſchickte er ihm acht Galeren nach, und ftieg nebft dem übrigen Theife feiner Flotte einem Treffen ans Land. -Pprard ftellete fich den erften, die ans Land fliegen, freywillig dar. Sie hiel- um. ten ihn für einen Portugiefen. Sein Tod wurde ſogleich befchloffen ; fie zogen ihm daher feine Kleider aus, und nahmen ihm alles, was er hatte, Da er aber zu erfennen gab, daß man ihn für denjenigen hielt, der er nicht wäre: fo begegnete man ihm leuffeliger, und führere ihn zum Befehlshaber, Diefer ließ ihm feinen Schuß angedeihen, und ihm andere Kleider reichen. Um feiner Sicherheit willen nöfhigte man ihn, den übrigen Theil des Ta- ges und die Macht auf den Galeren zuzubringen. Darauf erhielt ex die Erlaubniß, daß er frey auf der Inſel herum gehen durfte; *9 a) ’ Gleich ven folgenden Tag fab man die Gaferen anlatıgen, welche ben König verfolge Wetter fehr ftille war, und hatten. Sie hatten feine Galere gar bald erreiche, weil das fie beffer rubern konnten. Er feßete ſich mit vieler Wuth zur Gegenwehr,. Man ftürzete ihm aber gleich anfangs mit einem Pikenſtoße zur Erde, und tödtete ihn hernach vollends ertvanf, indem er fich beftrebte, durch mit Degenflihen. Der Prinz, fein Vetter, Schwimmen davon zu kommen, Die Königinnen fielen in die Hände ihrer Feinde, Diefe nahmen ihnen alle ihre Kleinodien, trugen aber doch Scheu, ihre Perfonen anzutaften. Bon ben fieben Föniglichen Galeren Eamen mir zwo Davon, die auf den Untiefen geſtrandet waren. Pyrard ſah die Königinnen anlangen; und diefe zeigten fich in aller der Traurigfeit, Pyratden die ihrem Unglücke gemäß war. Sie wurden mit einigen Bedienten, Die ihnen aufwarten wird a ten, in einen Eleinen Pallaſt eingefpervet, ‘der habe bey dem großen ftund; und indeſſen — — jan plünderten die Feinde alle Schäge, und befuden fogleih ihre Schiffe damit, * Der Ver- felig begegnet. faffer erhielt Erlaubniß, fie zu befuchen, ob dieſelbe ſchon allen Einwohnern der Inſel ver- ger wurde. Sie badeten fich in Thränen. Indeſſen befanden fie fich doch durch feine Sienftfertigkeit gerühret, und fragten ihn zum öftern, ob er nicht den König bedauerte, don dem er ſo zärtlich geliebt worden wäre? Er entdectet dabey die Urfache, wodurch er auf einmal in große Gunft bey dem Befehlshaber gefeger nwuirde, ii Dos bejte Geſchuͤtz auf der Infel war dasjenige, welches man aus den gefcheiterten Fanzofifhen Schiffe gerettet Hatte. Die Feinde waren erfreuet, da ſie fich von diefen ſchoͤ— nen rar a Fi Wa" 05 Saas, 1 al Are] an de a er; * En ee — SE —ã — — J 1ss Neiſen der Hollaͤnder Pyeard., nen Canonen Meiſter ſahen: fie waren aber ſehr bekümmert, mie fie dieſelben auf“ 1607. Schiff bringen follten. Bon ihm lerneten fie die Art, Diefes zu bewerfitelligen, welche jjuvor nicht gewußt hatten. Außerdem hatten fie gehoͤret, in mas für Anfehen er ben Könige und dem ganzen Hofe geftanden hatte. Daher hoffeten fie, allerhand Erlaͤuten gen von ihm zu erfahren, Die zu beſſerer Kenntniß diefer Inſeln dienen könnten. Er Ir Urfache des hinzu, der Untergang des Königes, ‚und das Verderben der maldivifchen Inſeln, MT Untergangs Yon Der Verrätherey eines Loots mannes aus dem Sande her, der die Zugänge vollkomm, der Safe, inne gehabt, und fich gegen die bengalifchen Seeräuber erbothen hätte, fie für eine glo en “ Summe Geldes dahin zu führen. 4 Pluͤnderung, Die Pluͤnderung dauerte zehn Tage lang; und in dieſer Zeit kamen unſchaͤtzbare MT) welhe ¶ die thuͤmer auf bie feindliche Blotte, ohne hundert und zwanzig Canonen zu rechnen, welche Pa Seeräuber als den, Foftbarften Theil ihrer Beute anſahen. Bey ihrem Abzuge ließen ausüben. pie Königinnen in Freyheit; und um die Krone mochten ſich einige Anverwandten des? niges und die vornehmſten Herren zanken. Sie nahmen weiter niemanden gefangeny“ ) ben Bruder der vornehnften Koͤniginn; nicht, wie es ſich Pyrard anfangs einged# hatte, um einiges Loͤſegeld für fie zu erhalten: fondern weil er es ſelbſt inftändig verld hatte, und um ihm die Gelegenheit zu erleichtern, daß er fi) an den Hof zu Lananob ‚geben koͤnnte: denn von dar hoffete er mic einem mächtigen Heere zurück zu kommen, fein Recht auf die Berlaffenfchaft des Königes, feines Schwagers, auszuführen, 9 Berfaffer erfuhr nachgehends, daß das Glück fein. Unternehmen unterflüger, und el unter dem Schuße des. Königes von Cananor in den Beſitz des Thrones geſetzet haͤtte · Sieführen „Die Seeräuber ‚ließen von ihrem höfichen Bezeugen gegen Pprarden und feine” Ppraiden und führten fo wenig ab, ‚daß fie, als fie zu Schiffe giengen, einander. die Ehre ftreitig M “feine Gefähr: fen, wer fie auf feiner Galere haben follte. Dieſe alltzu große Siebe verurfachte ihnen UM sen wit ſich giek mehr Bekuͤmmerniß, da fie deswegen in Furcht. geviethen, fie möchten. wiederun ſort. eine neue Gefangenſchaft gerathen; wobey fie auch noch das. Misvergnuͤgen hatten, DAPE auf ihrer Schiffahrt getrennet wurden, und erftlich lange Zeit hernach wieder zufall famen. Pyrard wurde nad) dem bengalifchen Meerbufen zu geführet. Indem die täuber dor der legten malbivifchen Infel, mit Namen Uſtime, vorbey fuhren, warfe vor Derfelben Anker, weil der König, den fie lesrlich ermordet hatten, daſelbſt geb war. Sie hieben alle Einwohner nieder, und liefen erſchreckliche Spuren ihrer Gral Feit zuruͤck. Hernach brachten fie drey Tage zu, che fie eine Fleine Inſel, mic NT Anfel Mali: Malicut, erreichten, warfen dafelbft Anker, und erfrifcheten ſich zweene Tage lang et. Snfel, weiche nur vier Seemeilen im Umfange hat, iſt überaus fruchtbar an Hivfe * cosnuͤſſen, Bananas und vielen andern Fruͤchten. Die Fiſcherey iſt daſelbſt vorireſ und die Luft iſt viel gemaͤßigter, als in den maldiviſchen Inſeln. In ver Sprache WET den Sitten aber fommen fie mit einauder überein, Sie fund erſtlich unter der Regel der maldivifchen Inſeln. Nachgehends aber gab fie der König einem von feinen DH zu feinem Antheile; und. hierauf kam fie in Die Hände einer vornehmen Frau, die untel Könige in Cananor ftund. Diefe Königinn empfing Pyrarden mit vielen Liebkoſun Sie hatte denfelben ſchon zu ‚verfchiedenen malen an. dem Hofe des Königes der md y ſchen Inſeln gefehen, deflen nahe Anverwandtinn fie war. Sie ließ ſich das traurige dieſes unglüclichen Monarchen erzählen, und vergoß dabey viele Tränen. ı HIFI [4 nach Oſtindien. IBuch. V Cap. 189 Die Seeräüber ſegelten hierauf gegen die Inſeln Divanduru zu, welche dreyßig —** Seemeilen yon Maliene gegen Rorden liegen. Es find ihrer an der Zahl fuͤnſe. Jegliche 1007.0, bat ſechs bis fieben Seemieilen im Umfange. Sie liegen: achtzig Seemeilen von der mala⸗ Inſeln Dis batifchen Rüfte, und ſtehen unter. dem Könige in Canane. Ihre Einwohner find mr u, hammedaniſche Malabaren. ¶ Die meiften find-durch die Handlung feht reich geworden, * ‚ die fie in allen Theilen Indiens treiben, -fonderlich in den Maldiven, aus welchen fie viele Waaren erhalten, und wo fie auch ihre Factore haben. In Anfehung ihrer Sit: en und ihrer Sprache find fie von den Einwohnern.in Cananor, Cochin, Ealicut, und uf der ganzen mmalabarifchen Küfte nicht unserfchieden. Das Erdreich. ift fruchtbar, und die Luft überaus geſund. Diefe Inſeln find gleichfam eine Niederlage für alle Waaren Aus. dem feiten Sande, den maldivifchen Inſeln und Malicut, | WVon bier fegelte man weiter gegen: Suͤden, um das Borgebirge de Belle Serum, Außerordent⸗ welches die Spige der Inſel Ceylon iſt. Die Anzahl der Wallfifche ift.auf dieſer Straße liche Menge ſo groß, daß Die Galeren dadurch in Gefahr geriechen, und Die Seeräuber ſich genörhige vor Wallfi— foben, diefeiben durch Das Getoͤſe ihrer Trommeln, Becken und Keffel zu entfernen. - Rad) einer Schiffahrt von vier, Wochen langere man in dem Hafen Chartican, in Hafen Char⸗ dem Königreiche Bengala an. Hier wurde Pyrard dem Statthalter in dieſer Landſchaft kican. vorgeſtellet, welcher ſich, nach der Gewohnheit aller dieſer Gegenden, einen Koͤnig nennet. Der Sig des großen Königes in Bengala liege weiter drinnen im Sande, dreyßig bis vier- zig Seemeilen weit vonder Küfte. In Chartican lag ein Schiff aus Calicut. Der Steuermann deffelben verficherte Pyrarden, daß man oftmals hollandiſche Schiffe zu Ca- liche ſahe, und ſchlug ihm diefen Weg vor, wiederum nach Frankreich zu fommen, Alle Lebfofungen des Starthalters konnten ihn nicht abhalten, dieſen Worfchlag anzu⸗ nehmen, „Er reiſete ab, nachdem er die ea te einiger maßen bemerfer hatte, die an ihren gehörigen Orten einen Plag finden werden. Seine Schiffahrt dauerte drey Wochen lang. Machgehends ftieg er im Hafen Mutingue ans fand, in dem Rö- Königreich) nigreiche gleiches Namens, zwifchen Eananor und Ealicut. Die malabarifchen Seeräu- = r Hafen ber pflegen bier ihren ordentlichen Aufenthalt zu haben. Cr gerieth in außerordentliches Nutingue. Erftaunen, da er die meiften Einwohner in den Waffen ſah. Er ſchraͤnket Diefes hernach auf die malabariſchen Befehlshaber ein, die ſich dafelbft in großer Anzahl befinden : denn das Volk darf feine Waffen führen. ¶ Er wurde zu einem muhammedanifchen Heren ge- führer. Dieſer behielt ihn drey Tage lang-bey fich, und bewirthete ihn recht wohl, Gleich) damals erhielt diefer Here einen Befuch von dem Könige, Pyrard bewun⸗ Wie Pyrar: derte feine fehöne Geſtalt. Es war einer von den fchönften Mannsperfonen, die er jemals PEN Tu gefehen hatte, feine Farbe ausgenommen, die etwas gelblicht war, Als dieſer Fürft in den ner.wird. Saal hinein getreten war: fofegere einer von feinen deuten in die Mitte deſſelben einen vier⸗ efichten Seſſel, den er trug, und welcher anderthalb Schub breit, und einen halben Schub hoch war. _ Er fegete fich auf denfelben nieder, und alle Großen funden um ihn herum, ohne die Sachen in dem Zimmer oder die Wände deſſelben zu berühren. Dieles Pflegen fie Hier allemal forgfältig zu beobachten, wenn ſie bey einander find. Der König at verfehiedene Fragen an Pyrarden twegen des Zuftandes Frankreichs, und verlangte don ihm insbeſondere zu wiſſen, mas für ein Unterſchied zwiſchen den Engländern, Hollän- dern und Frangoſen waͤre. Hierauf bath er ihn, daß er ihn in feiner Wohnung beſuchen Möchte, die etwan eine Vierthel Seemeile von dem Meere abgelegen war, Allgem. Reifebefchr. VILL Band. D)) Den \ ! — hr ea 2 RE ee — Er « — — A I a a ae Dr a ha) une la A, ——— Bi tl u — re ; 2. — Fr un — a ak ——— a * 7 Liebkoſungen, unter dem Koͤnige in Calecut ſteht. Er fragte ihn, weswegen die europaͤiſchen öl - 00 Hefe Hellander Pyrard, Den folgenden Tag unternahm der Verfaffer diefe Eleine Reife. Er fand ein SO" „1607. mit einer Zugbrücke, welches mit einer Are son einem Walle, und mic einer guten ? —— befeftige war. Der König in Mutingue hält nur einen einzigen Elephanten. - feinem Hafen hat eben dieſe Küfte noch zween andere, und mitten dazwiſchen befinder —— der ſeinige. Der eine, mit Namen Chambaye, liegt gegen Cananor zu: der am zween andere aber, mit Namen Badara, auf der Seite von Calecut. Bon diefen dreyen Haͤfen Hafen der Mut zwo Seemeilen von einander entfernet find, hat jeglicher feinen befondern König Seeraͤuber. alle dreye ſtehen unter dem Samorin. * Pyrard hatte genug gegen die Vorſtellungen des Koͤniges in Mutingue ut pfen, welcher ihn durch Anbiethung feiner Wohlthaten in feinen Staaten zu behaften MAT „ Weil er aber großes Verlangen trug, fein Vaterland wieder zu fehen: fo veifere eh nachdem Ed eines und das andere angemerkt hatte, und begab fich fogleich nad) 4 dara. Die gute Aufnahme, die er Hier bey dem Könige fand, vergrößerte feine Bet derung über die Seutfeligfeit dieſer Seute, welche doch mu Seeräuberen treiben, GI Todfernde der Portugieſen. _ Die drey Häfen, Chambaya, Mutingue und ad find eigentlich gleichfant eine einzige Bay, und koͤnnen einander Hülfe Teiften. ' Von Nothwendigkeit, Diefes zu thun erhalten fie Nachricht vermittelft Verfehiedener SH pläge oder Wachhäufer, Die auf fehr Hohen Säulen ftehen, und wohin man Schifowall ftellet, deren Ausſicht ſich ſehr weit erſtrecket. — Cangelotte, ein anderer Hafen der Seeraͤuber, der aber wegen des weiten. Al ges bes Sandes, und wegen der großen Menge der Einwohner, mehr Betrachtung be ‚net, liege etwan achtzehn Seemeilen weiter gegen Norden, nicht weit von Barcelor % Diefe Seeräuber muͤſſen ſehr große Beute von ihren Streifereyen zurück bringen: denn WE ‚Denen Unkoften, die fie auf die Ausruͤſtung ihrer Schiffe verivenden müffen,, und auf ä Abgaben, die fie ihren Fürften abzufragen haben, muſſen fie auch dem Samorin, ih höchften Gebierher, beffandig Geſchenke machen, j F Die vierzehn Tage über, fo lange Pyrard zu Badara aufgehalten wurde, giend oftmals in das Innere des Landes fpazieren, und befand daſſelbe ſehr fruchtbar und gumuthig · Der Boden iſt roth und fandig. ¶Der konigliche Pallaſt liege drey Sud, ſchuͤſſe weit von der Kuͤſte, auf einem Berge, der von der Seeſeite unerſteiglich it. 7 Frauenʒimmer hat er in einem andern Schloſſe, welches anderthalb Seemeile weit von! gg (efternt abliegt. Porard wohnete bey einem muhammebanifchen Heren.. Diefer fühl Eigermüige thn zu verfehiedenen malen nach Marquaͤre Cofte, einem Schloſſe, welches unm 4 N Ar J Serfafen n,€inander befriegten, da fie doch alle Chriften wären ?, Pprard antwortete iym, wie * wohuer auf der Küfte bekriegten einander-ebenfalls, ob fie ſchon ae Muhanmedanet von. Der malabariſche Fuͤrſt antwortete: darüber darf man fich nicht vertwundern: DE die Seeräuberen iſt unfer einiges Handwerk, und wird von dem Vater auf den Sohn gepflanzet. Dieſer Herr erwies ihm nur Deswegen fü viele SiebEofungen, weil. er bellfy einiges Sicht in Anſehung der Mafdiven von: ihm zu” rerhalten benn er bastelt ‚vörgefeget, im folgenden Jahre dieſelben mit einer Flotte zu. plandern, -. Er fragte 0% fälsig nach, wo der König und die Königinn- ihre Schäge bärtenz „und Pyraud. w ſich auf fein. inftändiges Lnhalten ſchweriſch Haben entbrechen Fönnen, ihn zu-beglelf nach Oſtindien. IBuch. VCap. 371 wenn er fich nicht damit entſchuldigt Hätte, daß er dem Samorin feine Aufwartung machen Ppraro⸗ mußte, deffen bloßer Name ſchon ein Kappzaum für die Seeräuber war. an 1607: 1 Er reiſete mit Schugbriefen, des Königes zu Sande, bis nach Calecut, welches nu —— ‚ van zwölf Seemeilen ilen weit von Badara entfernet iſt. Er hielt fich sehn bis zwölf Tage Er begiebt (ang zu MarquäreCofte.auf, und fand dafelbfk einen yon femen Gefährten wieder. Niche ſh nah Eate Nur fein Wirch von Badara, d j er fie oftmals befuchte, ſondern auch die Beamten und Ein: Nehmen; des: Samprin;. begegneten ih m Dafelbft mit vieler Hochachtung. Dieſe letztern Narguäre wurden et⸗ ba er die Abſicht hegte, ‚fich an den calecutifchen Hof zu begeben. als.eine Ve; Cote, oder ſchimpfung ihres Herrn angeſehen haben, ‚wenn er nicht feinen Unterhalt und die Bequem⸗ —— ÜchFeiten zu feiner Reiſe von ihnen angenommen Hätte, Das: Sand fchien ihm fehr gut zu Legnaly . ſeyn 3 und die Portugieſen hegten eben dieſe Meynung davon, wie man aus verſchiedenen Verſuchen urtheilen kann, die ſie, aber vergebens, gethan haben, um ſich daſelbſt nieder zu laſſen. Sie neuneten es das Land Lognaly, von dem Namen eines Statthalters des Samorin/der fie zu verſchiedenen malen gefhlagen und alle ihre Unternehmungen: ger— nichtet hatte. Die Feſtung und zwey andere kleine Forts, welche die Mindung des Fuuf fes bedecken, ſtehen nur zur Vertheidigung einer ziemlich großen Stadt. da, wodieHäufer, die Straßen und die Kramlaͤden nicht weniger. prächtig ausfehen, als zu Calecut. Sie liegt an einem Berge, und die Feſtung auf demſelben. Pyrard ſetzet fie in die Reihe der reichſten und fhönften Städte an der Küfte, vo Der Weg bis nach Calecut war für ihn und für feinen Gefährten fo anmuthig, daß - Schönheit er die Ehrenbezengungen und die Gunftbezengungen, Die er beſtandig von deu mubamme: bes Weges. danifchen Malabaren erhielt, kaum genug -befchreiben kann. Sie brachten acht Tage auf einer Reife zu, Die fie in weniger als zween Tagen hätten vollenden kdnnen. ° Das Sand fheint zwar ſandig zu feyn: ‚der Sand haͤlt aber feit. N - Die Häufer find zahlreich, und die Felder find mit einer großen Menge von Bäumen bedeckt, welche vortreffliche Früchte tra⸗ gen. Auf den Straßen Auf r trifft man ohne Unterlaß eine Menge Leute an, welche zu ihrer Sicherheit keiner weitern Vorſicht nothig haben, als daß fie ſich von einem KTaiven be- gleiten laſſen. Dieſes iſt eine Art von Edelleuten, die ſich in ſehr großer Menge in dem rande befinden. Man muß über einige Moräfte und über zween Flüffe geben, Eine Meile von Calecut trifft man eine ſehr fehöne Stade an, wo diePortugiefen ehemals eine Feftung und eine Nieberlaffung hatten, die fie aber nachgehends. verlohren. | ‚As endlich die beyden Franzoſen zu Calecat anlangetens fofanden fie fogleich einige £ö- — wigliche Beamten, die eine Wohnung am Skeufer haben, welche auf Säulen ahet, und Erf in Cr wo fie ſich nur dem Tag über aufhalten. Weil die Stadt und der Hafen über eine See: "" meile lang find x fo findet man bier drey folche Gebäude, wo man auf die Ankunft der Waaren Achtung giebt, damit man fie in die Alfandica bringen laffen Eonne. Diefes ift ein großes Gebäude mit doppelten Gängen, die von Steinen bogenweiſe gewölbet find, und mit einer großen Anzahl von Gemächern und Niederlagen für alterhand Kaufmannswaa- ven, Die Alfandica ſteht zwey bis dreyhundert Schritte von der See, zwifchen der Stadt und dem Hafen. Man * daſelbſt beſtaͤndig Wache, und den Beamten derſelben wird mit vieler Ehrerbiethung begegnet. Fr — So ee denen Die beyden Fremden begegnet waren , erfuhren, daß fie — Swaer waͤren; fo ſchienen fie ſehr froh zu ſeyn, daß fie dieſelben dem Könige vorſtellen i Au — "Stade für onnten, und fuͤhreten fie indeſſen in ein Haus in der Stadt, wo fie ſich in der Hitze des Sremde. sit 2 Tages * — — — en 7 NN Seine Unter: chen einiger‘ Furcht von ſich blicken ließ. Hierauf that er-an fie verfchiedene Fragen wi tu, " ar ML” A Ni a A. 201 Be EN EN Nie — TER 9 Fr — — — — nr im . N . > 19% - Reifen der Hollaͤnder n pyrard. Tages aufhalten koͤnnten. Caleeut hat vor andern malabariſchen Städten den POT 1607. daß daſelbſt Fein Mangel an Wirehshäufern ift, mo. man für fein Geld Speife amd 7, 5 nung finden kann. Abends kamen einige von der Wache, die von der Ankunft der am ‚den Nachricht erhalten Hatten, nahmen Pyrarden und feinen Gefäheten mit fich „und TE reten fie in den Föniglichen Pallaft, der eine halbe Meile von der Stadt liegt. Bon PT Bedeckung ward ihnen ehrerbierhig begegne. *v — Der König, der ſchon von ihrer Ankunft Nachricht erhalten atte, begab ſich in I", von den unterften Sälen des Pallaftes. Er hatte zehn oder zwölf junge Nairen zu Bedienung bey ſich. Diefe trugen Lampen von Goͤld oder dergoldeten Silber, u! großes Gefäß voll Dele für die Sampen, Sie Bingen an einer langen ſilbernen und goldeten Stange, ¶ Dieſe war oben gekruͤmmet, um die Lampen recht gerade zu haltet. an dem andern Ende fpisig, damit man fie in die Erde ſtecken Fönmte. Die Stühle Saale waren von fehr fehönem Holze, und mit ſchwarzen gegläfteten Steinen untermill die ebenfalls zum Sitzen dieneten. Den König fieht man öffentlich garnicht fisen, dern allemal ſtehen. ae Bl a vd Wie Pyrard Dieſer Fuͤrſt trug auf ſeinen Aermen einen von den Enkeln feines Bruders. Er von dem Koͤ⸗ etwan drey Jahr alt, und von einer recht reizenden Geſi sbildung, Er machte INT nige empfan= fangs das Vergnügen, und ließ diefes Kind näher zu den beyden Fremden Hinzu ge gen wird. Er fragte daffelbe, wer fie wären, und fehien erfreuet zu ſeyn, da er fah, daß es kein redung mie ihres Vaterbandes, und verlangte Durch feinen Dofmerfcher von ihnen zu willen, was biefem Fuͤr- In Ume ſchie wiſchen ihnen und den Hollaͤndern wäre, und welches von benden BO ein die meifte Mache befüße ? Pyrard antwortete gerabe "heraus , daß gar Fein Berg zoifchen ihnen wäre, und daß die Macht der Holländer von der Macht des Köniz Sranfreich unendlich weit übertroffen würde, Er verfeßete hierauf: „Die Holland „gen eben diefes von ihrem Grafen Moriz, und die Portugiefen von ihrem Könige, 2 „Toll ich nun glauben ?,, "Die Erklärungen Pyrards waren umgekünftele,und der W beit gemäß. Der Dolmetfcher fragte ihn weiter, welches die Bewegungsgruͤnde zu ner Reiſe geweſen wären ? "und als der Koͤnig aus feiner Antwort hoͤrete, daß er ml der Hoffnung hieher gekommen wäre, ein holländifches Schiff anzutreffen, worauf aM Europa zurück kehren koͤnnte: fo Heß er ihm fagen ‚" vor vier Wochen wären dreyzehn Bier abgegangen, die ſich in feinem Hafen erfriſchet Hätten 5 er hätte ihnen auch Eva niß gegeben, in feinen Staaten eine Feftung zu erbauen : fie wären aber mic dem fprechen abgereifer, daß fie im folgenden Jahre wiederfommen wollten ; Deswegen FIN ren aber immer zween Franzofen ungehindert zu Calecut bleiben ‚ und verfichere ſeyn, es ihnen bey ihm an nichts mangeln winde, Er gab dem Dolmetſcher, der ein Band . rar, und Die portugiefifche Sprache ſehr wohl verftund, Befehl, für fie Sorge zu ra” und ihnen eine bequeme Wohnung zu verfchaffen, dr Sie befamen ihre Wohnung bey einem von den vornehmften muhammedaniſe Herren, deſſen Haus eines von den ſchoͤnſten im Sande war. Dabey Hatten fie aber nur die Unbequemlichkeit, daß fie von der Stadt, und von dem Pallafte entfernet wat y fondern fie befanden ſich auch den KRüniften der Poltiigiefen ausgeſetzet, welche fie Febr 4 gern zu Calecut ſahen. Der Doltmerfcher, mit Namen Maniaſte, welcher dur) IT Sorgfalt die Abſichten des Koͤniges gefreulich erfüllete, befand es ficherer, ihnen ihre Br \ nach Oftindien IBuch V Cap. 173 us in ber Alfandica anzuweiſen. Man gab ihnen einen Leibeigenen zu ihrer Bedienung; Pyrard. ein jeglicher bekam taͤglich zween Pananten. Dieſes find Muͤnzen, die etwan ziwey 1607. ae = —— halten. ¶ Hiernaͤchſt bekamen fie alles, was zw ihrer Nahrung und ” g erforderlich war | 0 man nt it vor, Arad? ! * Nachdem ſie ſich drey Wochen lang in dieſen Umſtaͤnden befunden hatten, genoſſen EB fie das Vergnügen, ihre beyden übrigen Gefaͤhrten ankommen zu ſehen, die ihnen von fäbtten finden Beingue aus, nachgefolger waren. Man empfing fie mit nicht geringerer Höflichkeit eich zu Colecut nd der König wollte, daß ſie bey einander wohnen, und mit einander fpeifen follten. > Geyipm ein. Sie hielten fich etwan acht Monate lang zu Calecut auf, und diefe Zeit wendete Py- Eigenſchaften vard forgfältig Dazu an, daß er allerhand Beobachtungen anftellere. Der König war ein des ei witziger Kopf, und es ließ fich fehr gut mit ihm ungehen, fonderlich was die Fremden an- ln betraf. Er war aber unbeftändig, ſowohl in feiner Sreundfchaft, als in feinem Haffe, Samiehsart und fehr auffahrend,, wenn er zornig war Diefes machte ihn beyallen Nairen furcht⸗ bar. Einsmals ſah er öffentlich eine €, , welche außerordentlich. hurtige Wendungen und Sprünge machte. Er beſchwerete fich zu verfchiedenenmalen, dafs erniche ungehindert gemug zuſehen koͤnnte, weil zwiſchen dem Orte des Schauſpieles und dem Gan⸗ ge, wo er mit den Königinnen ſich befand, allzwwieles Volk ſtund. Weil man ihn vor dem Geraͤuſche und vor dem Gedränge , nicht einmal hören konnte: fo wurde er dadurch dermaßen aufgebracht, daß er einem Edelknaben einen Sonnenſchirm aus der Hand riß; mit diefem Gewehre in der Hand herab flieg , und. alle Diejenigen zu fchlagen anfing, Die ibm im Wege waren. Er Fam foweit in das Gedränge, daß die Zufchauer, die aus Furcht und aus Ehrerbiethung/ zum Weichen gedrungen wurden, elendiglich übereinander wegfie- len, beyde Haͤnde auf den Kopf legten, um ihre Unterwerfung dadurch zu bezeugen, und ei⸗ nige Zeitlang ein ſehr ſeltſames Schauſpiel vorſtelleten. Die ganze V ung wuͤrde fich hinweg begeben Haben, wenn er nicht felbft Befehl ertheifer hätte, daß ein jederfeinen Plag wiederum einnehmen, und'die $uftbarkeit fortgeſetzet werden ſollte. Der Verfaſſer erzaͤhlet noch ein anderes Beyſpiel von der auffahrenden Hitze dieſes Ein anderes Fuͤrſten und wie leicht er ſich doch wiederum habe faſſen koͤnnen· Die Großen machten Beyfpier, ſich ein Vergnügen daraus, den Fremden beftändig mit Höflichkeit zu begegnen. Pyrard, und ſeine Gefaͤhrten wurden oftmals eingeladen, mit ihnen zu eſſen und zu trinken, und kamen niemals ohne einige Geſchenke von goldenen Münzen, Leinwand, ſeidenem Zeuge, baumwollenem Zeuge und Früchten, zuruͤck. Einsmals wurden fie in das Landhaus eines don den vornehmſten Hofbedienten gefuͤhret, welcher in der Abwefenheit des Koͤniges, die Regierung zu Calecut führere, Diefes Haus ftund-an einem "Teiche. Zween’ Herren ka⸗ men dahin „und wollten fich das Feſt über baden. Der eine,-der ein Vetter des Königes War, und einen heimlichen Groll gegen den andern begte, ließ ihn fragen, wie er fo fühn fon, und ſich an einem Orte baden Fönnte, wo er den Vetter feines Herru zugegen fühe? 8* ließ ihn zugleich mit einer ſchimpflichen Strafe bedrohen. Dieſer Herr, der viel Muth aß, und in einer anſehnlichen Würde ſtund, antwortete demjenigen, der ijm fo ver- Örtliche Befehle überbrachte, bloß mit einem Badtenftreiche.” Durch eine hiche Defehim- Rg wurde der Prinz bervogen, Daß er fogleich eine große Menge von Gemaffneten zu⸗ ſammen berief. Der gedachte Herr konnte ſich nicht entbrechen, feine Freunde und Be— Bei zu feiner Vertheidigung ebenfalls herbey zu rufen. ¶ Bon beyden Theilen fand fich » eine fo große Menge von Nairen ein, daß die Anzahl derfelben, wie der ee 3 meldet, J N i | 174 005 Reife der Holländer” Pyrard. meldet, auf verfchiedene taufend anwuchs. Dem Könige Fonnte biefer Laͤrmen nicht I 1607. unbekannt bleiben. Er fragte nach dem Uefprunge dejlelben, und erzürnete ſich d eh über feinen Better, da er hörete, daß die Schuld an ihm läge, daß er befahl, ihn og”, £ hinzurichten. Einige Freunde diefes Prinzen gaben ihm ſogleich hiervon Nachricht/ . ne ihm Zeit zu laffen, daß er ſich Durch Die Flucht verten Fonnts, Edr gieng daher ei Saw | einen Fluß, welcher die Sünder Chaly und Calecut, von einander ſcheidet. Der a! ! Ä { 1 | gerieth dadurch nur noch in groͤßere Wuth, da er hörete, daf feine Befehle nicht vol cket worden waren. Gleichwohl wurde der Prinz, nebſt mehr als hundert Mairen die Drohung einer gleichen Strafe zugezogen harten, weil ſie ihm gefolgt waren, m a ge bernach wiederum begnadigt. PR omg Eee a Der Sameorin iſt dermächtigfte und unumſchraͤnkteſte unter allen Fuͤrſten, die ind labar hereſchen, das iſt von Barcelor an, bis an das Vorgebirge Comorin. Kiel gehören die Könige von Cananor, von Mutingue, von Badara, von Cochin Tananor, von Coilan, und verfchiedene andere, - Seine Staaten liegen zwifchen und Cananor, na tl 9954 dd: ‚so SA Ob ſchon die Porrugiefen-aus dem Sande vertrieben waren: fo befanden- fish de . der Stadt zween Jeſuiten. Der eine war: ein Italiener, der andere ein-Portugiefe, * de ftunden fehr wohl bey dem Könige, und er gab ihnen eine jährliche Befoldung) Ehriſtliche außer derjenigen, die fie aus Portugall’erhielten. Er ertheilete ihnen Erlaubniß, ein Eee er ſchoͤne Kirchezu bauen, und fie mit einem: Kirchhofe zu umgeben.“ ‚Ex ließ ihnen; au ter den Zefii Freyheit daſelbſt öffentlich das. Evangelium zu predigen; und ſie hatten damals ſcho ten ehr, große Menge von Einwohnern bekehret. Dieſe neuen Ehriſten nahmen ihre Wo ul dent Bezirke, wo fich die Miffionarien aufbielten; und dieſe wendeten einen The ’ Einkünfte dazu an, daß fie ihnen Häufer bauen liefen. Der eine von dieſen beyden tern begegnete, ob er wohl ein Portugieſe war, Pyrarden ſehr liebreich. Er troͤſtete in feiner Bekuͤmmerniß, und rieth ihm, ſich nach Cochin zu begeben, both ihm auch wegen Empfehlungsſchreiben an den daſigen Statthalter an. Der italieniſche Jeſuſt * gar nicht geneigt, ihm mit ſolcher Güte zu begegnen. Indeſſen berathſchlagte fich MM ‚Aber dieſes Anerbieihen mit feinen Gefährten. Sie entſchloſſen ſich, es anzunehmen/ genommen der Niederlaͤnder, welcher: reformirt war, und ſich Daher den Portugieſen : anvertrauen wollte, die ihm ſchon einigemal übel begegnet waren. Der Rönig un — Großen des Landes beſtrebten ſich, Pyrarden ein ‚gleiches Mistrauen einzufloͤßen. u | blieb aber ſtandhaft auf feinem Entſchluſſe ; und da feine Abreife durch nichts mehr 9 dert wurde, fo ließ er ſich von dem Samorin einen Geleitsbrief durch alle Orte „die ſeiner ——— ſtunden, geben. a ; er Hornung gieng nunmehr zu Ende, Die drey Franzofen ſchloſſen einen Belt — — mi einigen Bootsknechten/ welche fie in einer Almadia / in den Hafen von Cochin € ten, gehen gen follten, der nur zwanzig Seemeilen von Calecut entfernet iſt. Sie, fahen aber Tr nad) Cochin bald, daß ihre Führer Berräther waren. Pyrard war mir ihnen einig geworden, / a mie dev Fluth abfahren wollten. Gegen Mitternacht viefen fie ihm. Indeffen Mehl ihm Zeit, fich mit ſeinen Gefaͤhrten vollends fertig zu machen, und ftelleten fich, fie an dem Orte auf ihn warten wollten, wo er zu Schiffe gehen füllte. Es war DW ſehr heller Mondenfchein. Er begab fich mie dei beyden übrigen Sranzofen auf ben - Sie trugen alle dreye ihre Sachen, giengen am Ufer des Meeres bin, und trafen zul # Pyrard, und nach Oſtindien. Buch. V Cap. 175 Seit lang Feine Verhinderung an. Als fie aber der Almadia nahe Fanien ſo ſahen fie ſich Pyrard Auf einmal von — Haufen Chriſten aus dem Sande umgeben, welches Freunde der Por: 1608, igiefen waren. Siepatten fich in einen Hinterhalt geſteliet, und auf fie gelauett ‚. über: — fielen fie hernach, und ſchrien Matar!; Matar! das iſt: ſchlag rodelifchlag todt} Zu — Por: gleicher Zeit thatem fie einige Streiche auf fie, um ihre Furcht noch zu vergrößern. Py⸗ tugieſen ver⸗ LTD fehrie, er wäre ein katholiſcher Chriſt, und bath fie, daß fie ihn wenigftens erſtlich zathen, beichten (affen möchten, che fie ihn hinrichteten, Sie fihienen durch fein Bitten wenig ge- Mieman ib: hret zu werden, und fehalten ihn einen Zutheraner. Hierauf ergriffen fie ihn, und nen begegnet. feine Gefährten, Bey dem Kragen; banden ihnen die Hände fcharf auf den Rüden, und bedroheten fie mit bem Tode, wenn fie den Mund aufthun, und veden würden. Sie hiel⸗ ten ihnen über eine Stunde lang den Degen an der Kehle, damit fie Zeit hätten, dem por= tugieſiſchen Factore von dem Fortgange ihrer Unternehmung Nachricht zu ertbeilen. Das Haupt diefer Räuber war ein: Meſtige von Cochin, mit Namen Johann Surtado, Er Hiele ſich feit einiger Zeit zu Calecue auf, um auf die Wicdererftattung einesSchiffes zu dringen, welches ihm die benachbarten Seeräußer weggenommen hatten. So bald fein Bothe zuruͤck gekommen war, ließ er den drey Franzofen alles, was fie mitgebracht hatten, abnehmen, und fie nackend und gebunden in eine Almadia werfen, Die faſt ganz voll Waß fer war, und too fie anfangs glaubten, daß man fie erfänfen wollte, Indeſſen verſprach er ihnen, mit einem Eide, daß er ihnen Fein $eid zufügen wollte, Die Almadia wurde in die See gelaffen. Man fuhe bis an die Küfte von Chaly, undftiegdafelbftanstand, Furtado wollte von feinen Unterhändlern in Calecut willen,ob - den Samorin die Entführung der Franzoſen befannt wäre, und wie er diefe Zeitng aufge: nommenhätte? DieNacheichten, die er erhielt, verurfacheten ihm wenig Zufriedenheit, So bald diefer Monarch erfuhr, was für Gewalt mar gegen Die drey Fremden ausgeübet haͤt⸗ te, die ſich unter ſeinern Schuge befanden: fo ließ er die beyden Jeſuiten, dem Factor, und alle Portugiefen , die fich zu Ealeeut aufbielten, herbey rufen , und bedrohete fie mit alten feinem Zorne, Die Jeſuiten enefi chuldigten ſich, und ſchoben dieſe Verraͤtherey auf den Furtado. Sie mußten auf ide Evangelienbuch ſchwoͤren, daß fie feinen Theil daran gehabt hätten," Munmenr kehrete fich fein ganzer Zorn wider den Furtado. Crbefahl, daß das Schiff, welches er wieder verlangete, fogleich verbrannt: werden follte, und ver- both ihm auf ewig, wiederum nach Cafecut zu kommen, Ungeachtet des Verdruſſes, den Furtado uͤber dieſe Nachrichten empfand, gab er Man ver: feinen Gefangenen portugiefifche Kleider nahm feinen Weg zu Sande, und gieng mit ihnen fähr gelinder durch die Landſchaft und die Stadt Chaly nach Tananer, - Die Portugiefen hatten da gegen fie. felbft,, wie zu Ealecut , eige Kirche, einen efuiten , und einen Factor, Ehe Furtado die Stat hinein Fam, ließ er ihnen feine Ankunft melden. Zu feinem Eeſtannen er⸗ dran aber, daß einer von Den beyden Jeſuiten aus Ealeeut vor zweenen Tagen dafelbft ans langer wäre, und fein Unternehmen fo wenig billigte, daß er ihm vielmehr deswegen orwuͤrfe machete, daß er den Samsrin fo unweistich zum Zorne"gereizer haͤtte. In dieſer Verwirrung faffete Furtado den Entſchluß, fich in einer Entfernung von Sie werden Tanansr zu halten; die drey Sranzofen aber auf eine Almadia zu bringen, und fie unter nach — der Aufficht einiger Soldaten nach Codhin abführen zu laffen, Er verſicherte fie. auch, daß —— oh ; fie nicheg zu befuͤrchten haͤtten, und daß er an den Statthalter in Cochin einen Brief fchrei: bedtohet, "wollte , der fuͤr fie guͤnſtig feyn würde, Diefes war ein neuer Meineid, Denninder . Hoffnung, nn TE EEE ei, a ma DE JA, Bi ET nn en — pyrard. 1608. — den. Zu allem Gluͤcke aber weigerte ſich dieſer Beamte, ihr Richter zu ſeyn, weil ſie RUFT ——— 9 und wartete auf Gelegenheit, fie nach Goa vor das Gericht des Unterkoͤniges in ven, in Cochin. den Holländern verfprochen hatte, In der That war der Auf alfo gegangen. FM ‚und feine Gefährten, fehiffeten den übrigen Theil des Tages , und Die ganze Mache hind Gefängnig Das Gefängniß in Cochin wird Tronco genennet, Es iſt ein großer und DE nem langen Stiele, dasjenige, was man für dienlich erachtet, ihnen zu bewilligen. he das gemeine Berzeichniß. Sie bemerfeten, daß dieſer obere Theil des Thurmes ei u... in? Reifen der Holländer) In Hoffnung, feine That zu verbergen, und eine Belohnung dafür zu erhalten, ſchrieber i mehr in dem Briefe, daß er fie auf der See gefangen befommen hätte, wo fie eine Ir; Menge Malabaren gerödter hätten; fie hätten nach Marquaͤre Cofte gehen, und DAT, die Feſtung Cognaly bauen laffen tollen, twelche der Samorin, feinem, Borgeben Den folgenden Tag um zehn Uhr langeten fie in Cochin an. J Indem man fie am Ufer bewachete, und auf die Zuruͤckkunft eines ihrer Führe tete, der dem Statthalter Dem Brief des Furtado überbradht hatte, bewunderten Menge des Volfes, welche die Neugier herbey lockete, um fie zu fehen, Sie hoͤreten allen, daß fie den folgenden Tag. aufgehenfet werden würden; und man zeigte ihnen © großen Plaß, zur Rechten des Fluſſes, wo man in die Stadt hinein gebt. Daſelbſ man noch zweene oder drey Hollaͤnder am Galgen haͤngen, welche vor kurzem gleiches Sch ſal gehabt hatten. Ihre Kleider beſtunden aus einem bloßen Stuͤcke Cattun: denn UT do hatte ihnen, da er fie von ſich ließ, diejenigen wieder genommen, die er ihm Chaly gegeben hatte. In Furzem ſahen fie einen portugiefifchen Gerichtsdiener ankonn der fieben oder acht mit Partifanen bewaffnete Jeibeigene bey fich Hatte. Bon dieſen den fie zu dem Statthalter geführee, Sie wurden daſelbſt befraget: man hiele aber” Antworten für lauter Berrügereyen, Ei: Die Gemabliun , und die Töchter des Statthalters, welche die Freyheit erhielten zu fehen, und deren Schönheit Pyrard beiwunderte, ſchienen gleichwohl einiges MIN zu empfinden; und fie wuͤrden ihnen auch, wie er ſpricht, Gutes gethan haben , well niche durch die Furcht zurück gehalten worden wären... Bon bier wurden fie vor den dor de cidade, oder den Criminalrichter geführet, um als Räuber verurtheifet zu gefangene wären, Endlich ließ fie der Statthalter in das öffentliche Gefangniß MT | zu ſchicken F 7 viereckichter Thurm. Unter dem Dache deffelben iſt ein Boden ‚ mit einer Art von Fallthuͤre mit einem Schloffe, welches durch einen Schtüffel geöffnet wird, und me man die Gefangenen auf einem Brette hinunter läßt, das von vier Seilen gehalten Auf gleiche Weife zieht man fie wiederum herauf. Die Tiefe diefes Loches beträgt bis fieben Ruthen. Unten ift Feine Thuͤre. Das Licht fällt nur durch ein großes "7 hinein, welches in die Mauer gehauen iſt, die anderthalb Elle dicke ift. Das Feuſt große eiferne Stäbe, durch welche man ein Brodt von zwey Pfunden ſtecken kann. 4 diefe Deffnung reicher der Kerfermeifter den Gefangenen, vermittelt einer Schaufel" eiferne Gegitter iſt dreyfach; naͤmlich eines inwendig, ein anderes auswendig, Wi drittes in der Mitte, Pyrard Fann fich nicht einbilden, daß ein fo fürchterliches } niß in dem ganzen übrigen Theile der Welt feyn koͤnne. Nachdem man ihn und It fährten, oben auf den Thurm hinauf Hatte fteigen laffen: ſo fehrieb man ihre Mal v ves Gefaͤngniß war, und hoffeten, einige Augenblickelang, daß man fie nicht weiter, nach Oftindien. l Buch. V Cap. om Sie fanden dafeibft einen Holländer , den ſie auf den malbivifchen Inſeln gefeben Pyrard. alten, wo er fein ———— hatte · Er war ſeit Furzem auf Fuͤrſpruch der Jeſuiten. 2008. 0.9 dem untern Gefängniffe berauf genommen worden, weil er.mit-einer heftigen Kranfheit N befallen war.» Moch vielmehr aber wunderten ſie ſich da fie einen Edelmann dafelbft fan- den, der zu Marfeille gewefen war, und gut Franzöfifch fprach, und fich nach dem Herzo⸗ ge don Guiſe erkundigte, in deſſen Dienſten er geſtanden hatte. Er ſchenkte ihnen eine goldene Münze, bie eine Cruſade am Werthe halten mochte, - Endlich ließ fie der Ker⸗ kermeiſter in das untere Gefaͤngniß hernieder, worinnen ſich damals hundert und zwanzig oder hundert und dreyßig Gefangen: ſowohl Portugiefen, als Meftizen, und Indianer, Ehrijten , Muhammedaner, und Heiden befanden, ) alte year] ugs . Diefe Mnglücklichen haben die Gemopnpeit , Daß fie.einen von den aͤlteſten aus ihrem Gewohnher Mistel eunählen, "dem fie geparchen, Ein jeder bezablet\ihm etwas bey dem Einteire, ter Beer Davon giebt. er Die Hälfte dem Kerkermeifter. -Er muß auch dafuͤr eine lampe vor einem —* —* Mavienbilde unterhalten, Ale Feſitag· wird an Dem Außerften Gegister Meife geiefen, IN Beil diejes der unfauberfte und angeſteckteſte Ort if, den man Sich nur vorfteflen Fann: fo muß man außerordentlich ftark ſeyn, wenn man den wergiiteten Dünften, Die Dafelbft aus: duften, lange Zeit widerſtehen milk - Die Sampe, welche. Die ganze Nacht hindurch bren⸗ nend erhalten wird, erloſchet oftmals aus Mangei der duſt. Durch) die übermäßige Hitze wird man gezwungen Tag und Nacht nackend zu gehen. Einige Leibeigene, welche der aͤlteſte bezahlet, Fühlen zwar jedermann mit einem Fächer ad. Die vornehmſte Erquickung aber, ohne welche man gleich in Ben erften Tagen umkommen müßte, rühret von der por- £ugiefifchen Brüderfchaft der Barınderzigkeit her. Diefe giebt einem jeglichen chriftlichen Öefangenen täglich einen halben Lengue, welches enwan drittehalb Groſchen beträgt. Die übrigen bekommen täglich einmal gefochten Reiß, und Fifh.- ¶ Man reicher ihnen auch Wafler zum Wafchen. Pyrard und feine beyden Gefährten waren Faum neun'oder zehn Tage in diefem abftheufichen $oche gewefen: fo geſchwoll ihnen der $eib, und fie befamen Überall joBE ABIBeRADOE Beulen. nn en die Einige PB Betangens,sieihen Ihnen, ‚an die Jeſuiten des Collegii in Cochin Pyrard wen⸗ zu fihreiben. > Der | orſteher deſſelben beſuchte fie unverzuͤglich; und da er befand, daß ſie det ſich an die Franjoſen und katholiſche Chriſten waren, fo nternahm er es, ihre Freyheit aus zuwirken. a * Der Statthalter antwortete, da er deswegen Mon an.den Unterfönig gefchrieben Hätte, piepätig- ſo ffünde bie Sache nicht mehr in feiner Gewalt: er hätte fih aber vorgefeget, fie nach zeig, Goa zu ſchicken; und indeffen willigte er in ihre Defreyung, unter der Bedingung, wem ich die Jeſuiten anheiſchig machen wollten, fie vorzuftellen, Alſo wurden fie von ihven eſſeln erlöfet, und ziemlich. wopt-gep, !ten, bis zu äbrer Abneife. . Pyrard wendete feine Freyheit Dazu an, Daß er Das Mer wuͤrdigſte zu Cochin in Augenſchein nahm. » ... Nachdem ungefahr zween Monate verfloffenmwaren, fo fah man eine Flotte von funfzig — —— Fe — 2* von dem —— 3 der dfpige Galle auf der Inſel Ceylan abgeſegelt waren. In dem Hafen von Car in au⸗ Ferte fie, um Erfriſchungen dafeibft einzunehmen... ee be Ann ah ie lich zu Anfange des Sommers, inekhe in Ben Serbffmener fallt , eine Flotte von hundert alliosten ¶ und drey oder vier Galeeren aus, „ Die Hälfte davon Ichickte.er gegen Norden, bis nach Din und, Lambays, um die Küfte zu bewahren, und ſich derer Schiffe ju ber Mächtigen, welche fich oyne Dal; auf der See finden ließen, “Die andere Hälfte wurde in Allgem. Reifebefchr. VIL Band. Würde, eben - Re, : : ER .. Reifen der Holländer or — J —* pyrard. eben dieſer Abſicht, gegen Süden ausgefehick, bis an das Borgebirge Comerin, und © RE 1608. Inſel Eoylanı Weil alſo die Schiffahrt nur für die Portugiefen, und ihre Freunde ME mv war: fo unterftunden fich die Araber und’ die Einwohner in Sumatra, welche beftall® & Krieg mit ihnen führeten, nicht aus ihrer Häfen zu gehen, wenn fie nicht im Stande! ven, ihnen Widerftand zu hun. ar Gi. t 17 Er wird nach Die portugiefifche Flotte follte nach Goa zurück Eehren, welches nur Hundert Seal Soa abge: fen von Cochin gegen Norden abliege, Pyrard ſuchte durch den Fürfsruch dev Sei en — fo viel zu erhalten, daß man ihn nebſt feinen Gefaͤhrten mit zu Schiffe gehen laſſen moch Biefer Reife Dieſe Bitte wurde ihnen auch gewähren, Allein der Statthalter in Cochin ließ ihnen erduldet. mehr wieder Feſſeln an die Füße legen, welche dreyßig bis vierzig Pfund wogen; MT Ddieſem Zuſtande wurden ſie an den General ausgeliefert. Phraͤrdehatte das Ungluͤck, man ihn in die Galliotte eines barbariſchen Hauptmanns, mie Namen Petro Doderdl that. Dieſer hielt ihn für'einen Holländer, und begegnete ihm auf feiner ganzen OR, fahrt, mit der aͤußerſten Grauſamkeit. Noch andere Zufaͤlle zogen ihm eine toͤdt Krankheit zu, und er haͤtte tauſendmal unter derſelben erliegen müffen, wenn ihm nicht * Dominicanermoͤnch mit feinen Liebesdienſten beygeſtanden hätte. Die Portugiefen an Er koͤmmt ten vor Cananor, welches etwan vierzig. Seemeilen von Eochin abliegt.; Biybiet wa Goa. ſich nur drey Tage lang auf; und zu Anfange des Brachmonats langeten fie in Goa ar a En HR AH art AH a HH AH HB SHE HE SHb He Ab Hi “or F a sn Der IV Abſchnitt. Einst a . da tr [2 N: - IE nn Ankunft des Berfaffers zu Goa... 28 in J IH a Bird wegen Krankheit in das Hoſpital gebracht: Malaeca. Inſel Madura und Bally. Ne 1 Schönheit diefes Gebäudes, Deffen Befchrei: nach Ormus und Cambaya. Handlung zu O bung. Vergebliche Hoffnung beyder Franzoſen. mus. Reichthum der dafigen Statthaltel Sie muͤſſen wieder ins Gefaͤngniß. Werden Die Inquiſitlon läßt des Königes von Ormu⸗ SGefreyet. Nehmen Kriegesdienfe.. Wie es dem — — Cambaya und Div. Daman re N MBegfaffer ergangen. Sie's. dem Schiffe der Baffains und Chaul. Pirard koͤmmt wie rend ‚ud zwoͤlf aus den moldiviſchen ins Gefaͤngniß. Ankunft der portugieſiſche Snſeln ‚entflohenen Franzofen- ergangen. Caracken. Verdrießlichkeiten des, Verfaſſerh 3), ard gehe als Soldat nach Ceylan. - Treulo Er erhält Erlaubniß abzureifen. Der alte Intl 5 — eit des daſigen Königes. Pyrard koͤmmt nach konig uͤbernimmt den Befehl uͤber die Schiffe Rt Wird wegen nebſt einem feiner Gefaͤhrten, durch ſo vielfaͤltiges Ungluͤck und durch KT ee: Krantheit ins heit, in einen dermaßen fchlechten Zuftand gerathen, daß es ihnen nicht möglich # 2m ge⸗ Auf den Füßen ‚su fleben, da man ihnen die Feſſeln abnahm, um fie vor den Intertönd WÄR: führen. Endlich hatte man noch ſo viel Micleiden mie ihnen, und lieh ſie nach dem 2 tale tragen, Man feste fie unterdeſſen vor der Thuͤre auf Stühle nieder‘, bis Schönheit feher kamen und fie einließen. Sie erftäuneten über Die Pracht diefes Gebäudes irfes Gebaͤu⸗ daß ſie es für einen Pallaſt anſahen. Allein ſie erblickten über der Thuͤre die Au "Bub koͤnigliches — nebſt dem Wapen von Caſtilien und Portugall mid’ erneuert Man brachte fie ohne langes Verweilen erſtlich in einen bedeckten Vorhof) wo die © Be ihren Zuſtand a fobantı tiber-eitre große fteinerne Treppe in die RAM E.: | »0o fie Bleißenfollten., Der Oberaüffeper, eitiJefüit, machte fogleich ale erförnentiäje? in Be Der Verpflegung, = ET ui. „OR de \ P; Be a et — % Ä Fam) WERE — een 4 3 — —— 2734 ET . nach Oſtindien. 1Buch. V Cap 179 Der Verfa ex erwaͤhnet dergleichen Umſtaͤnde von geringer Wichtigfeit nicht ohne Pyrard. Urfache; denn ei er ee fey dergleichen Hoſpital fonft-nivgend in Dev Welt zu fin- den, fo befchreibt ex es der Welt, und allen denen, bie fein Buch leſen, zum verimennsen Defehreibung eſten. Das Gebäube iſt fehr grofi, un ſteht am Ufer eines Fluſſes. Die Könige von Por- des „Hofpitalg tugall Haben es geftifter,, und fünf und zwanzig taufend Pardos Einkünfte dazu verma⸗ au Son. . » Davon einer-wie er faget, fünf und zwanzig Stüber unferes Geldes; im Sande aber wey und dreyßig gilt: - Doch find dieſe Einkünfte durch die Freygebigkeit großer Herren | Nachgehends ſehr vermehret worden. Hiernaͤchſt ift die Eönigliche Stiftung in einem fp wohlfe len Lande an ſich ſelbſt ſchon erklecklich und die kluge Wirthſchaft der Jeſuiten, ver- mehret die Einkünfte taͤglich. Sie laſſen Kaſe und andere Lebensmittel bis von Cambaya kommen. ¶ Die übrigen Bediemen find Portugieſen und chriſtliche Sclaven. Es fi ehlet nicht an Aerzten, Wundaͤrzten und Aporhekern, welche die Kranken des Tages zweymal befuchen müffen, Hingegen iſt auch die Anzapi der Kranken fehr groß, wiewohl man we⸗ dev Jndigner, als weiche ein eigenes Kofpisaf haben, noch Beibesperfonen einnimmt, — che ebenfalls in ein befonderes Gebäude fommen, Als Pyrard ‚aufgenginmen wurde, zaͤhlete man ein taufend fünf hundert Kranke darinnen, Sauter. Portugiefen und meiftens Soldaten. ever hat fein eigen- Bette Iwey Schuhe weit. von feinem Nachbar, das aus verſchiedenen Matragen von Baumwolle und Taffend beſteht. Die Bettſtellen find niedrig, aber mit allerley Farben giertich bemalet. Fuͤr jede Krankheit iſt eine beſondere Kammer, und man ſchlaͤgt nicht mehr Betten auf, als Kranke find. Die Bettlacken find ale von Baumwolle, fehr fein und weiß. - Dem neuankommenden wird. erftlich alles. Haar vom $eibe abgefchoren, Hernach wird er,gebadet , und in Diefer Reinlichkeit beftändig erhalten. Die Menge der Bequemlichkeiten die man i ie IS hnen veichet,, > ift — wu wi’ zge wird alles abgewechſeit. Die Fremden dürfen me des Morgens pı acht bis ei Uhr, und ———— Pi rn er heit, mit ihren Dekannten zu fpeifen ; und wenn bie Aufwärter fehen, daß ein Befuch kommt, ſo tragen fie etwas mehr als gewöhnlich auf. Brodt befömme man nach, Belie ben. x Die Brodte find Flein, und man giebt.einem Kranfen drey bis vier, ob er gleich.fele.) ten mehr als eines verzehret. Was uͤberbleibt, wird nicht zum zweytenmale aufgetragen. Man giebt niemals weniger, als ein. ganzes entweder gefostenes oder gebratenes Huhn; und jeber befömmt, was er will, Reiß, gute Suppen, Eyer, Fiſche, Confect, nebft allerien Fleiſche und Srüchten ges fey dann von dem Arzte verbothen. Die Schuͤſſeln und Teller find von hinefifchent Porcoffane, Nach der Mahlzeit fraget ein-portugiefifcher Aufſeher in jedem Gemache, mit lauter Stimme, ob jeder das feinige befommen ‚ und ob er nichts zu Klagen habe? | — Das Hoſpitalgebaͤude iſt von einem großen Umfange. Es find viele Gänge, Höfe und anmuthige Gaͤrten darinnen, wo die Kranken friſche Luft ſchoͤpfen koͤnnen, wenn ſie et⸗ was beſſer werden. Sodann bringt man ſie auch in andere Gemaͤcher, und jedweden zu ſolcher Geſellſchaft, die in gleichem Grade der Beſſerung mit ihm ſteht. Mitten im Hoſpi⸗ ¶e iſt ein großer ſchon gepfiaſterter Hof, mit einem S ringbrunnen in der Mitte, wo ſich die Kranken zuweilen baden. Das ganze Gebäude wird des Nachts mi, einer, Menge pen ‚Saternen und Sichter erleuchtet. Statt des, Glaſes find die Laternen mit Schild⸗ kroͤtenſchalen verichloffen, gleichwie uͤberhaupt die Fenſter in allen Kirchen und Gebauden zu Goa. Die Gänge ſind mit ſchonen ne behangen,, welche bibliſche Geſchichte 2 vor⸗ J —2 Wr At a Fr ET EEE ER —— 186 RWeiſen der Hollaͤnder J pyrard. volſtelen.¶ Das Hoſoital hat zwo praͤchtig geziärte Kirchen Mit einem Worte; I 1608. Stiftung iſt dermaßen prächtig, reinlich und mir allem Ueberfluffe verſehen, daß Der u er Eesbifchef und Die vornehmſten Herren zu Gea öfters einen Gang HUT ind. Br il ur! IHIGTNTHN Tao Se ir N — Bergebliche Inmnerhalb drey Woche befand ſich Phrard nebſt ſeinen Gefährten ſo vollkomm Hong hergeſtellet, daß er auf die Leutſeligkeit feiner Wirthe ein voͤlliges Vertrauen ſetzete IE — glaubte; dieſer glückliche Anfang wuͤrde ein Worfpiel ihrer Freyheit ſeyn z ja, man EL. ihnen noch einen Franzoſen zugeſellet, welcher mit der guten Werpflegung nicht wen "HÖHE zufrieden war, ob gleich feine Krankheit nur von einer Erfchöpfung der REZ rruhrete "Ste bathen demnach den Oberauſſeher alle drey, er möchte ihnen € au mwegjubegeben. "Allein, er gebrauchte vielmehr drey ganze Monate land all "Ausflüchte, ihrer Abzug zu verzögern. Er wußte nach Pyhrards Anjeige fehr wohl man mic ihnen umgehen toinde, Endlich, da fie nicht abliegen, befahl er ibigen, mil hen, weil fie ja mit aller Gewalt heraus wollten. Er führete fie in ein Gewölbe, 1 “fete jedem ein neues Kleid, und einen Pardo, "ober fünf und zwanzig Stüver, feßel nen ein Frühftück vor, undnöthigee fie, ungeachtet ihrer großen Eilfertigkeit, zu d endlich gab er ihnen mit Bezeugung eines großen Mitleivens feinen Segen... 7 Muͤſſen vie Kane war er weg, fo kamen zween Gerichtsdiener mit ihren Häfchern," bernd J SE. Se ten ſich ihrer, banden ihnen die Hände, und führten fie alles Rfagens unerachter, M “7 Vene Stadtgefängniffe. Der Stockmeiſter und fein Weib, waren Meftizen. DW nun höretetr, die neuen Ankoͤmmlinge wären Franzofen und gute Katholiken: fo ver tere fie ganz beſcheiden mit ihnen. Es find auch die Gefängniffe zu Goa überhaupt M ſolche Stanklocher, wie die zu Cochin. Der Befehldes Königs von Portugalflautet} man folfe alle Kriegesgefangene und Ausländer auf feine Koften unterhalten, doch die dienten unterfihlagen einen Theil von den ausgerorfenen Gehalte, Unterdeſſen erſetzen barmherzigen Brüder diefen Abgang. 9 Durch wel ¶ Es gieng Pyrarden lange nicht fo ſchlimm, als er befuͤrchtet hatte. Als er Gen Zufall fie Monat in dieſem Zuſtande hingebracht hatte: ſo erkannte ihn ein Sefuie, der die Kranken loslommen. ſuchte fuͤr einen Franzoſen und ſagte ihm, es ſey in dem Colle gio zu St. Paul in ein feanzöffcher Jeſtit, Namens Pater Sebaſtian de la CroixAn diefen ſchrieb und gleich des andern Tages, Fam der ehkliche Pater ins Gefaͤngniß, troͤſtete ihn, ihm Geld, und verfprach, ihre Freybeit bey dem Umterfönige auszubitten, Er war ‚Rouen gebürtig,, hielt aber dem ungeachtet fein Wort fo redlich, daß er den Lnterfl und den Erzbiſchoß einen ganzen Monat lang, ohne Unterlaß anlief. Anfänglich bie die drey franzöfifchen Kerl verdieneten den Tod, fie wären wider ihres eigenen Kö Willen, und nach gefehloffenem Frieden mit Spanien nach Indien gekommen, Der terfönig ſchien Willens zu ſeyn, ſie nach Spanien zu fehtefen, Damit der König mit machen koͤnne, was er felbft wollte, Doch der Seftie hielt fo ſehr an. mit Bitten, daß endlich) alfe drey los kamen, Ir ame MäffenDiens Diefes důnkete ihnen eine Auferſtehung aus dem Grabe zu feyır Unterdeſſen DAT 3 fe nehmen, Ihr neues Lebert bloß darinnen, daß ſie als Soldaten dienen, und zwey Jahre lang von gersößnlichen Solde zu Goa leben mußten, ¶Zwar befarnen fie in vornehmen Haufe, Wie es man die Lebensmittel wicht fehonier; Fütveilen erwas zu eſſen. Mein, fie mußten ME dern Verfaſſer Züge bis nach Dis und Cambaja mitmachen , imgleichen bis ans Vorgebirge Comm, ergangen. nach Oſtindien. lBuch V Cap. 8. AND nach Ceyfanl Wenn fie mım wieder nach’ Goa kamen, fe ſammelte Pyrard allerley Pyravd. rmerfungen, die vornehmſten Geltenheiten diefer Hanpeftadt des portugiefifchen Indiens 1608. betreffend, Doch- geitehe er, er wuͤrde mehr Fleiß auf dieſe Arbeit verwendet haben, falls — 5 etrige Hoffmng wor ſich geſehen Hätte, einſtens wieder wach Frankreich zu Fommen. M fein hierzu ar fie feines Schiffbruchs fo wenig Anfehen vorhanden ‚daß. er niemals HE Rechnung darauf machte, Ueber diefes wollen die Portugieſen ihve Anſtalten fo heim gehaften wiffen , daß ihm ein ewiges Gefängnif ganz gewiß zu Dienfte geftanden, „venn er fich der Reugierigkeit wegen im allergeringften verdächtig geimachet hätte, Hier⸗ Fon wußte er Beyſpiele. Sie hatten einfk/an der melindifhen Kite einen englifhei Ma: , ofen in der Schalüppe feines Schiffes mie dem Senfbleye in der Hand erwifchet, und des⸗ vdegen auf eine grauſame Weife hingerichtet. Daher verlangete er keinesweges für feharf- finnigiangefeben zu feyn; fondern et fkeffete fich vielmehr dumm, that, als wenn er weder fehreiben noch leſen koͤnnte, auch nicht portugieſiſch verſtunde Er that alles, was mat ihm befahl, mit blinden Gehorfames und wenn er merfete, daß man ihm nicht gut war, Po fehfief er fo lange niche fanfte, bis er ſich durch) feine emfige Dienftbefliffenheit wieder in Gnade gefeger Hatte, Unerachtet diefer Demuth mußte'er dennoch, wie er faget, fo vie⸗ „lerley Grobheit, Scheltworte und Beſchimpfungen während einer fo fangen Gefangen- „ſchaft verdauen, daß er nicht alles befchreiben kann. Bey feinem Aufenthalte zu Goa erzähfeten ihm einige Engländer, die auf dem Fluſſe — —— Surate zu Gefangenen gemacht worden, eines von den beyben Schiffen, darauf er von 5 — St. Malo abgefahren war, der halbe Mond genannt, habe bey der Inſel St. Zelenavor np zroslf ang Anker geleget ; und weil es in fhlechten Stande geweſen ein englifches Schiff, das den Maldiven ebenfalls auf der Rhede lag; zu bemeiftern gefucher. Die Engländerträchtent ſich aber entflohenen bey der Mht davon, teil fi zu fewarh ar Dearmflhaft ——— war fo läd, daß er nicht nach; Frankreich kommen Eonite ; doc) wurde Die Ladung durch IMIN- einen glücklichen Zufall gevetter, den der Berfaffer nachgehends erſt erfuhr, Gleichfalls er⸗ fuhr er zu Goa, daß der Schiffer von feinen eigenen Schiffe, nebft den zwölf aus den maldiver Eylanden entfluͤchteten Matroſen nach Eeylan gekommen wäre welches fand unter portugleſiſcher Bothmaͤßigkeit ſtind Einige nebſt dem Schiffer waͤren an Krank beit geftorben, die übrigen theils nach Portugall unter Segel, theils in Kriegeedienſte die. fer Nation gegangen. ” | Weil Pyrard ebenfalls nur Soldat war: fo mußte er dem portugiefifchen Heere bey Sig — — verſchiedenen Unternehmungen folgen ‚ babey ex Gelegenheit hatte, nicht nur die Küfte, * aa Cop worauf Goa liegt, ſondern auch Ceylan Sumatra, Malada, Java, einige ſundiſche, ja, a Die mohueföfchen Fifehe zu befichtögen," Ceyfarı Fam ihm fehr groß vor, Er giebt iht ıe größte Laͤnge vom Mittage gegen Mitternacht. Die füdliche Epige liege dem Vorge- bitge Commorin gegen über, zroifchen welchem und der Infel das Meer fo feicht ff, daß die Schiffe nicht durchkoͤnnen. Nach) Pyrards Erachten iſt kein Sand in der Welt ſo ſchoͤn MD fruchtbar, Die Portugieſen Hatten zwo Feftungen im Befise, Colombo und Pur- Galle, worinnen einige Befagung lag, die meift aus Spigbuben beftcht, welche man j ſtatt der Strafe dahin ſchicket. Ihr General hieß )e FJerome Azebedo en: —— Es gab berſchledene Könige auf der Fnfel, Einen Hatten die Portugieſen entfůͤhret, es us Goa gebracht, wo fie ihn taufeten, und mie einem anſehnlichen Gehalte verforg⸗ —— en. Als ſie glaubten, nunmehro ſey er genugſam in Guten befeftiger x fo wurde En: Bo: I uhr ii 3 . > +7 bahn it⸗ —— ae Pyrard. 182 — Reiſen der Hollaͤnder 1608. Gutbefinden bes Staatsraths von Indien nach Ceylan geſchicket, um unter dom SM ; des fpanifhen Königes dafelbft zu regieren. Allein, kaum waren zwey Jahre vorur fiel er vom Ehriltenthume wieder ab, und bekriegte Die Dortugiefen, - In der Tauſe er. den Namen Don Juan bekommen, und fein Sand lag in Der Gegend von Punto Jo, welches Borgebirge ſich weit gegen Mittag erſtrecket. Um eben diefe Zeit warf) hollaͤndiſche Schiffe dafelbft Anker; und weil ihnen der Abfall des Dom Juans MT war, fo hoffeten ſie Bortheil daraus zu ziehen, und Die Portugiefen.aus dem Sattel ben. Die Freundſchaft wurde leicht geſtiftet. Die Holländer bekamen die ſchoͤnſten troͤſtungen; daher ftiegen fie ans Sand, und ihr General fammit ſechzig feiner eute Koniges Pallaft zu Gafte. Man ftellete ſich beyderfeits ſehr treuberzig, und es MT Herrlichkeit und Pracht des Feftes ungemein groß. ı .. Allein, beym Nachtiſche wurd® Holländer alle niedergemacht. Man bätte fich ihrer Schiffe bemächtiget; es kamen zum Ölüce einige Matroſen davon, ließen die Ankertaue abbauen, und fuhren mil ruͤcklaſſung der übrigen immer davon. Dom Juan hoffete durch dieſe Treufofigeelt Portugieſen Gnade wieder zu erwerben, ja Pyrard erfuhr von ihnen ſelbſt, fie haͤtten Ausfohnung auf. diefen Preis gefeget, und ihm einen Theil der Öüter abzugeben DE ‚hen, wofern er die drey holländifchen Schiffe liefern Fönne. nn. 0. 2% Die ceylanifehen Könige bielten ihre Sriedensfchlüffe fo ſchlecht, daß die Portug Für beffer hielten, beſtaͤndige Kriege mit ihnen zu führen, dabey es fehr unmenfü ich gieng. Denn es blieben nicht nur viele Leute in dieſem waldichten Lande, da ‚mark? Beil und Säge nicht fortkommen kann; fonderm es that auch jeder mit feinen Gefang was ex wollte, Die Portugieſen ſchlugen alles todt, was zur Sclaverey nichts nase" and die Snfulaner fhnitten den untüchtigen die Naſe weg, weil fie nach ihrer Keliglelli nen Unbewaffneten toͤdten dürfen, Pyrard verwundert fich, warum die portugieſiſch Der Kerfaf, — — ausgejaget wurden, unerachtet ihre Feinde nichts thaten, als imm ei agern m), | — —— Von Ceylan ſegelte die Flotte nach Malacka, welche Stadt bie Portugieſen ſorg befeſtiget hatten, indem ſie den Hauptſchluͤſſel zu Handlung nad). China, Japan, nF mofudifchen und allen nahe an der Strafe de la Sunda liegenden Inſeln vor Sie war aud) damals, nur Goa und Ormus ausgenonmen, die reichſte Stadt ME Indien. Sie machte von Engländern und Holländern fo viele Befchwerlichkeit , wenige Jahre zuvor mit ihrer ganzen Seemacht in daſigen Gemäffern Davor gerück xren. Doc Alphonſus von Caſtro nöthigte fie, die Belagerung aufzubeben, ob ie einen Theil feiner Flotte zu Grunde gerichtet hatten. Des Gefecht war ſo hart daß alle portugieſiſche Hauptleute Befehl harten, ſich zu. verbrennen, oder in die Sprengen, wenn fie dadurch ein feindliches Schiff vernichten koͤnnten. Linerachtet Mr Ken Reichthums zu Malacka, der eine erftaunliche Menge Auslaͤnder dahin, locket— Ort fo ungefund, daß man nad) einigen Jahren eine Bleyfarbe im Gefichte, und ſtaͤndiges Kraͤnkeln davon trägt. Einige verliehren die Haare, andere die Haut. 7 bemertet, daß die Landeseingebohrnen felbit vielen Krankheiten unterworfen find MT dura und den Dre für den ungofunbeften in aanr Judhe. Nina Dar Felle PR 2. Beyde Inſeln, Sumatra und Java, ſah er nur im Borbeyfahren, und Fam 3 bey Madura vor Anker, das Der lettern gegen. Norden liegt. Dieſe Inſel iſt HAN m) Die Erzählung dieſer Begebenheiten koͤmmt anderswo vor. A — nach Oftindien I Buch. V Com 2183 - ſo früchtgar ai Reif, daß fie verfehiedene andere Inſeln damit verſorget. Die darauf lie⸗ Pen ni Stade heißt Arosbay, it ſchoͤn gebauer, und mit guten Mauern verfehen. < Die — — n wohner gehen wie die Javaner gekleidet und "bewaffnet Die Juſel Bali, aha RA Stotte Crfeifchunigen einmahnn, "md welche gegen Often von Java liege, hat Ueberſluß an Geflügel und ferten Schweinen. ¶Endlich fuhr man nach dan moluckiſchen Inſeln, und von da nach Goa zurück, I rail ae hit ıd J Ein anderes mal fuhr Pyrard mie nach Cambaya und Ormus. Die kleine Inſel, Bug ger welche den Namen Ormuůs trägt, war damals nach Goa der reichfte portugieſiſche Drt ——— Zrdien wein alle Waaren aus Indien, Perſien, Sorien und der Levante im Hin: — ai und Herwege vorbey mußten. Bon drmus beachte man fchöne Perlen nach Goa, die man Sunus, sefeloftfifcjerer" Manbäfcfie für die geößeften, seineftenund-Fofkbareften inder ganzen Welt, i Herner brachte maneine Mengevon einern gewiſſen Gelde, das man Ormuſer ⸗ Larinen nen— nete, und Das aus dem feineſten Silber beſtehe imsleichen perſſche Seide, roh und ver⸗ arbeitet ; Teppichte von ungemein fehöner Arbeit arabiſche und perfifch erde, mit koͤſte lichem Zeuge von Gold, Silber, Seide und Perlen, vwiewohl fie ihrer eigenen ‚Schönheit wegen in hohem Preife ftunden; allerhand Gattungen von Zuder, Conferveit, Marmela: den, perfifche und ormufer Rofinen; eine Menge trefflicher Datteln 5 gewaͤſſerte Camelote aus Perfien und Ormus, die von der Wolfe gerifler großer Schafe gemacher werden, es iſt aber dieſe Wolle nicht kraus, wie an unſern Schafen; mancherley andere Zeuge, Maͤtie tel und Röcke von eben dieſer Wolle. Doch bewunderte unfer Berfafler nichts fo fehr, als die Menge und erftannliche Mannichfaltigkeit des Gewuͤrzes und anderer Spezereyen, die | man im Ormus fand, en pinbhltn 2 ne 3 af pri —* 5 Eaın ihm eben nicht wunderſam vor, daß die Statthalter nach einer dreyjahrigen Bring Verivaltäng mehr als fechs Hundere taufend Thaler mit ji wegnahmen, Der Damalige der Sumas. nennete fi Don Pedro de Eutindo. Weil feine Ze um war, fo. gieng er mit der ran Jotte nad) Goa zuruͤck. Don Andreas Surtado von Mendoza, Unterfönig von Spbien, wollte ihm fünfzig taufend Thaler abborgen, die in Portugal wieder bezahletwer- den follcen, Allein er ſchlug es ab, Da ihm der Unterkdnig worftellete, das Geld ſollte zu. Bezahlung einer Flotte angewendet werden, die er gegen die Malabaren ſchicken müßte: fo gab Cutinho zin Antwort er waͤre im Stände, ſelbſt eine Flotte zu des Königes Dien- —* —2 und anzuführen, aber einem andern. gäbe er fein. Geld nicht zu ge⸗ auchen. he [ : Der Verfaſſer erzäßfer, bes Königes von Ormus Bruder habe ſich in einem reich be: (abenen Schiffe nach Goa geflüchter, imter dem Wormande ‚, das Chriſtenthum anzuneh⸗ den eigentlich aber wegen eines mic feinem Brude gehabten Verdruſſes. Ex hatte der‘ Portugiefen Huͤlſe zu Erlangung feines Erbtheffes verlanget 5 die Flotte „worauf Prrad® ſahr, derhalf ihm auch dazy. Allein, er verſchob ſeine Taufe von einem Tage zunrandern. ai AND machte fich unterdeffen mic einem jungen portugieſiſchen Schüler, ven ar durch Ge Fe 2 Br: ſchenke verfuͤhret hatte, eines gewifſen Verbrechens wider die Natur ſchuldig. Die Mifition Hahn ihn gefangen. "Ziartieß-erfichison den Jeſulten in der, Geſchwindigkeit Zrmus Bru⸗ Kaufen, und verſprach, fünf hundert tanfend ·Thaler in die Ricche: zu bezahlen. Doch fein der hinrichten. Geld hacre man ohne dieß gewiß / Daher wurde er zum Feuer verdammet, und ber junge Poriugieſ in einer Tonne in Die See gefeßet,- ai En re > nos y 184 Reifen dee Hollaͤnder EB Pyrard. Als die Flotte vor Cambaya lag, ſo fand ver Verfaſſer die Schoͤnheit des 1608.und die Größe der Stadt eben fo wundernswuͤrdig, als Ormus. Nirgend wird MT Handel mit Perlen und Juwelen getrieben, und nirgend.in-ganz Indien find die Er * Cambaya und ne, hoͤſlicher, als hier. Sie ſchicken alle Jahre bey drey bis vier hundert Schiffem Goa, die man die Caſſilen von Cambaya nennet, und worauf die Portugieſen eben warten, als die Spanier auf die americaniſche Flotte. Cambaya iſt uͤber dieſes ein ßes Königreich, deffen Namen die Hauptſtadt führer. - - Sie liegt an einem Meer * der bey feiner Muͤndung zwanzig Meilen in der Breite hat. Gegen Norden vonder? dung, ſehr nahe am Sande, findet man. die Inſel Din, einen berühmten Handel Portugiefen. - Bon Cambaya bis Goa hatten fie nur drey Feftungen an dev, Küfter #7, Daman / Baß man, Baſſains und Chaul; denn Dabul, das gleich nach Chaul folger, geht # fans und nen nicht, wiewohl ſie einen Factor da hatten. Die Fiotte befuhr einen Hafen nach Chaul. andern. Daman ſchicket viel Reiß nach Goa; Baſſains Bauhoiz zu Haͤuſern und fen, nebſt gewiſſen ſchoͤnen und harten Quaderſtuͤcken, davon man die Haͤuſer und KM dieſer prächtigen Stadt baue, Chaul iſt weit reicher, weil es mancherley Waaren in größerer Menge liefert, ſonderlich eine Gattung von Seide, Die man zu Goa hoben) tzet, als die chineſiſche. * en — ( a» Als es gegen den Winter gieng, fo fuchten Die Portugiefen dem Winde zuvor zu men, welcher in dieſem Gewaͤſſer ordentlich abwechfele. Der General war mir Pl Dienften wohl zufrieden, und verfprach, ‚bey dem Unterfonige für ihn zu bitten, daß den Caracken nad) Europa gehen dürfte. Seine Gefährten wurden auch mit: in dieſet gnadigung begriffen; fie betheten alfo fehr andächtig, daß die Flotte gluͤcklich nach kommen möchte, und erſchracken, fo bald ſich der geringfte Gegenwind erhub, ' ENT fam fie. an. Allein, da fie in der füßeften Hoffnung waren s fo hatte der Unterte Pyrard muß einigen Verdacht auf die in der Stadt befindlichen Auslaͤnder geworfen, und ließ alle wieder ins nigen ins Gefaͤngniß ſetzen, Die auf feinem portugieſiſchen Schiffe nach Indien geko Gefangniß da waren. Einige neuangelangte Engländer wurden zuerſt in ein enges Gefangniß gefl el hof amd Die drey Franzofen hatten ein gleiches Schickſal. Sie nahmen ihre Zuflucht auf "4 zu ben Jefuiten, und dieſe hielten bey-dem Unterfönige aufs neue mit Bitten an. M gedenket des Pater Gaſpard Alemanns, den man mit dem Titel des Vaters der fien beehrete; des Pater Thomas Stevens»), eines gebohrnen Engländers; des Johann von Cenes, aus Berdun ; des Pater Nicolaus Trigaut von Douant zu des Pater Sebaftian de la Croix, aus Rouen. Ihr Eifer-war fo groß und mob Daß die Drey Franzofen nach Berlaufe ſechs Wochen wieder in Freyheit gefeger wurden Ankunft der .. Bor Endigung des Winters liefen vier große Caracken im Hafen:zu Goa ein "ul Saraden. führete ungefähr zwey taufend Tonnen. Es waren zwar fünfe-von Liſſabon ausgele es hatte fie aber ein Sturm auf der Höhe vom Vorgebirge der guten Hoffnung aus der geſtreuet. Jedes Schiff hatte uͤber tauſend Perfonen, theils Soldaten und MA 4 theils Edelleute und Kaufleute am Borde gehabt; 23 waren aber kaum noch drey auf jedem übrig, und auch Diefe meiftens krank. Sie brachten einen Befehl des MT von Spanien an den Unterfönig mit, er follte nicht leiden, Daß einiger Franzoſe der oder Holländer fic in Indien aufpalte ; die Dafelbit vorhandenen ſollten ſich A R if ”) Diefes iſt ein vortheilhaftiges Zeugniß für erften Theile gegenwärtiger Sammiung h dieſen Mipionarium, deſſen Heifebefchreibung im koͤmmt. E we nach Oftindien. I Buch. »V Eap. 185 bens ensſtrafe ſogleich einſchiffen, weil fie nur Kundſchafter wären, die fich bloß daſelbſt auf- Pr E hielten, um das fand auszufundfhaften. —— Pyrard erſuchte die Jeſuiten inſtaͤndigſt, ſie moͤchten dieſe Gelegenheit ergreifen. Sie Maren, wie er faget, durch ihren eigenen Bortheil Hierzu genothiget ; denn da fie den drey Franzoſen als leiblichen Brüdern beyftunden , fo hatten fie eine unaufhörliche Loft auf ſich, die fie gem vom Halfe gehabt hätten, Doch es war nicht genug, daß der Unterfönig in ihre Abreife willigte, man mußte auch einen eigenhändigen Befehl von ihm haben, damit fie tebensmirtef befämen.‘ Die Hauptfeure zu Goa, welche wußten, wie ſchwer es damit zugienge, vedeten Pyrarden zu, eine Fahrt nad) Mofambigue und Sofala mit ihnen zu — —— thun. Allein, die Jeſuiten ſtaͤrketen ihn bey ſeinem Entſchluſſe abzureiſen, und ſtelleten —— ihm vor, wie gefaͤhrlich es für ihn fen, langer bey ven Portugiefen zu bleiben. Er bath i fie, ihn nebft feinen Gefährten für den Unterfönig zu bringen. Dieſer Herr, des Don Surtado von Mendoza Nachfolger, war beftürzt, da er drey Sranzofen vor fich fab. Denn er hatte vermennet, es fey noch niemals ein franzöfifches Schiff bis nach Dftindien Erhalten enb- gekommen. Doch da er erfuhr, wie fie dahin gefommen wären und wie lange fie da- ie Ab⸗ ſelbſt zugebracht Hätten, ſo verſprach er ihnen, den Abſchied und ihre Verſorgung auf der MP Reife zu geben. | en Vier Monate hatten die Caracken zu ihrer Belaftung nöthig. Sie wurden auf die Rückreife zugerüfter, und mit Pfeffer beladen. - Don Antonio Surtado von Mens 8954, welcher von der Regierung. abgieng, follte fie, bis nach Liffabon führen. Man glaubte, dieſer Herr, der feit langer Zeit kraͤnklich war, fey von einer Weibesperfon ver giftet worden, Die langfamen Vergiftungen find nichts feltenes in Indien. Unterdeffen war er. einer der größten Männer, welche Portugall jemals zu Unterfönigen gehabt hatte, Er war fehr jung nach) Goa gefommen, und-in allen feinen Kriegeszügen glücklich gemefen. Der König von Spanien vief ihn bloß wegen feines großen Rubmes zurück, weil er einen Der alteltn- Unterthan ſehen wollte, der ihm fo viele wichtige Dienfte-geleifter hatte, _ Das Volk terkönig über: verehrete ihn, ‚als. feinen Abgott; er verfprac) auch wiederzufommen, wenn er dem Befehle Nimmt den des Königes würde nachgelebet haben, Doc) er brachte feine Reife nicht zu Ende, Der en Tod übereilete ihn auf der See, bey den azorifchen Inſeln = Unerachtet des Berfprechens vom Unterfönige, befamen Pyrard und feine Gefaͤhr⸗ ten feine Lebensmittel. Ihr Reiſepaß enthielt nur einen Befehl an die Befehlshaber der vierten Caracke, fie nebft ihrem Gerärhe mitzunehmen , und ihnen fo viel Waffer und Brodt zu reichen, als für die Seeleute beftimmet it, Der König verforgete zwar jeden, der nad) Indien gieng: allein denen, die jurüc wollten, gab er nichts als Zwieback und Waſſer, aus Beyſorge, es möchten allzuviele Portugiefen die Luſt, in Indien zu fen, verliehren, wenn fie bequem wegfommen Fönnten. ard. 08: F Allgem. Reifebefchr, VII Band, „da Der A > A 2 0 a Pyrard. 1610. Gr — Anmerkun⸗ gen uͤber die Seeanſtalten der Portugie⸗ en, © 86 Keifen der Holländer Pf al 4 ! 1 “ u 80 ae AR ER ER ar ee {N #1 J Der V Abſchnitt. = Ruͤckreiſe des Verfaſſers nach Europe, Anmerkungen Über die Seeanſtalten der Porku: giefen. Pyrard und feine Gefährten müffen von Zwiebacke und Waſſer leben. Betruͤgerey der portugiefifchen Befehlshaber. Geflügeltes Ungeziefer, das die Seefahrenden quälet. Der Berfaffer genießt einigen Beyſtand. Schöne Ordnung auf der Caracke. Schrecken der Por: tugieſen. Sturm. Anftalten gegen andere Zu: fälle. Enefegliche Gefahr. Man will umkeh⸗ sen. Gefährliche Stile. Man koͤmmt das Cap vorbey. Komödie. Man landet bey St. Helene. Pyrard findet Veränderungen dafeldft. Misgunft der Nationen gegen einander. Atts merkungen von dee Inſel. Ihr damaliger Zu: J : Fi Gefahr. Ein Franzofe leiſtet einen ihr | Dienſt. Man geht nach Brafilien. Die ew vade feheitere im Hafer. Seltenheiten zu — Salvator. Portugieſen befürchten einen A geiff von Heinrich dem Großen. Dienfte Franzofen Julian Michels. Loͤblicher Eifer nes Wallfiiches. Pyrard verfaumet fein GME Seine Liebesbegebenheiten. Seltfame Bed fenheit feines Gemuͤthes. Wunderliche Urfachlr warum er nicht abreifen kann. Dinger ſich 9W einem Släminger auf das Schiff. Kömmt v dem Tago an. Sturm. Uneinigkeit des Sch fers mit einem Raufmanne. Sie landen an DT bayonnifchen Inſeln. Geluͤbde der Ports” land. Die Caracke koͤmmt auf dev Rhede in fen ; des Verfaſſers. Er koͤmmt nah Hauſe · He Einfchiffen gefchah in der Nacht des zoſten Jenners 16105 und weil von den HF Caracken nur bie vierte völlig bemannet war : fo gieng fie auch unter dem Hall manne, Antonio Baroſo, am erften unter Segel. Man nahın nebft den drey Fra ſen noch einen Zläminger aufs Schiff, welcher fich für einen Aufrärter, den die PA giefen Grometto nennen, verdingete, damit er feines Unterhältes gewiß war. - glaubet, er muͤſſe dem Sefer alles ausführlich erzählen ; er ſaget alfo, das Schiff fey u mein groß geweſen. Er vergleicht es mit einem Schloffe, nicht nur wegen feiner Gr fondern auch wegen ber vielen Leute, und wegen der unglaublichen Menge Waaren, beynahe bis an die Hälfte des Maftes aufgethuͤrmet waren, und Faum einigen Pag I" \ hin⸗ und wiedergeben übrig liegen. Bier Tage verliefen, ehe man unter Segel gien In dieſer Zeit hoͤrete man nichts, als muſikaliſche Inſtrumente, und das Krachen des m nen und groben Gefchüges einer unzähligen Menge Barfen, darinnen die Portugiefen FE der Stadt kamen, und von ihren Bekandten Abfchied nahmen; zumal,da noch eine and Flotte fegelfertig lag, welche Coefine zwifchen Sofala und Mozambif wegnehmen pi Den andern Tag nad) dem Einſchiffen fah ein Befehlshaber ven Pyrard muͤßig da ſte obgleich jedermann beſchaͤfftiget war. Diefer ſchlug ihn ohne Weitlaͤuftigkeit Hinter Die sen, ſchalt ihn einen Sutheraner, und drohete ihn, über Bord zu werfen, wenn er fi) eifriger für das gemeine Befte erzeigen wollte. Diefe Ermahnung floͤßete ihm einen derbaren Trieb zur Arbeit ein. In der That waren auch unter den acht hundert Perf? die mit Einfehluffe der Selaven und fehzig indianifcher oder portugiefifcher Weibespaf auf der Caracke fuhren, nur wenige, die nicht zur gemeinen Sicherheit Hand an Zween Franeiſcaner hatten ſich in geheim mit eingefchiffet, und ohne Erlaubnig vom m) bifchofe oder Superior zu haben ; dem ungeachtet fehlete es ihnen nicht an Gelde, 1%, Fracht zu bezahlen, welrhe man voraus bezahlen muß, und Die in drey hundert Pal” befteht, * # nach Oſtindien. IBuch. VCap. 187 , US fie zum Hafen’von Goa ausliefen, ſahen fie zwölf Meilen weit genen Norden ei⸗ Pe Mige duͤrre und gleichfam. verbrannte Inſeln, welche die Portugiefen Islas quimadas Nennen, und die nichts anders, als gefährliche Klippen find. Dieſes iſt Das erfte fand, x 23 man auf dem Wege von Goa nad) tiffabon entdecket. As man unter Segel war: fo vermuthete Pyrard und ſeine Gefaͤhrten, es wuͤrde eben alſo ſeyn, wie auf den franzoͤſiſchen Schiffen; ſie erſchracken aber ſehr, da fie das Schiffsvolk mit einer kleinen Portion Zwie⸗ back und MWaffer bekoſtigen ſahen. Weil fie dachten, man würde fie gehörig verforgen: — d hatten fie nur etwas weniges an Sebensmitteln mitgenommen, Das kaum auf vier Tage (in Sefährs zureichete. Sie zeigten dem Hauptmanne und Schiffsſchreiber ihre Neifepäfle, die fie Dis: gen _mürfen ber noch niemals, als nur der Schiffswache beym Einfteigen, aufgezeiget hatten. Der von Zwieback Hauptmann fehlen beftürze zu feyn, daß er drey Franzofen am Borde hatte : noch mehr und Waſſer aber, daß die Paſſe nichts vom Proviante erwähneten, obgleich es der Gebrauch) ift, die; leben. jenigen auf des Königes Koften zu fpeifen, die auf feinen Befehl zu Schiffe gehen. Er be- Elagte die Franzoſen, daß fie fich nicht beffer verforger hätten, ſchinaͤhlete über den Unterkö- Betruͤgerey nig und die Befehlzhaber, die er Diebe zu nennen beliebte, teil fie keinesweges erman- * re. geln würden, die Bekoͤſtigung für drey Auslaͤnder in Rechnung zu bringen, Dabey fagte a . Die er, das Zwieback und Waffer, das fie waͤhrender Reife bekommen würden, müffe er den“ übrigen an ihrem Antheile abbrechen. Unterdeffen hatte jedermann, der von ihrem Schickſale hörete, Mitleiden mit ihnen, und begegnete ihnen freundlich, Ihr Elend erweckte Erbarmen: aber deswegen mußten fie dennoch großen Mangel ausftchen. Man reichte ihnen monatlich dreyßig Pfund Zwie⸗ back und vier und zwanzig Rannen Waffe. Da fie nun nichts Berfchloffenes hatten: fo ſtahl man ihnen zuweilen etwas davon, infonderheit des Nachts, wo fie nicht einmal die gering» fe Verdeckung gegen den Regen hatten, Cine andere Befchiverlichkeit, die nicht nur ihrer Gefloͤgeltes Ruhe, ſondern auch ihrem Vorrathe ſchadete, war ein Schwarm gefluͤgeltes Ungeziefer, Ungeziefer, das den Mayfäfern ähnlich fieht, und das man mit aus Indien beingt, folglich unaufhoͤr⸗ das die See⸗ liche Quaal davon ausftehen muß. Diefes Gefchmeiß ſtinkt abfcheulich, wenn man es fahrenden todt tritt. Es frißt den Zwieback; ja es durchbohret die Kiſten und Tonnen; daher maͤlet. öfters der Wein und anderes Getränke zu Grunde geht. Von diefem Gefchmeiße wim- melte es auf ber Caracke. Sonſt befand Pyrard den portugiefifchen Zwieback fehr gut. Er iſt eben fo weiß, faget er, als unfere Semmeln,. Man nimmt auch wirklich das weiſ⸗ fefte Brodt dazu, ſchneidet es in vier platte Scheiben, und bäder es zweymal, Jeder— mann auf dem Schiffe befam eben fo viel Waſſer, als die Schiffsofficier ſelbſt. Man geht fehr fparfam damit um, weil der gemeine Vorrath nur auf drey Monate hinreichet, folglich) die Noch ungemein groß wird, wenn die Reife länger währet. Einige brave Leute bathen zumeilen die drey Franzofen za Gafte, ober ſchickten ihnen Der Br das übergebliebene von ihrer Tafelz doch Pyrard aß fehr mäßig, weil das Fleiſch einge- genisft rg Ijen war, und er mit dem wenigen Waſſer bey einfallender Windftille und beftändiger denVeyſtand. Hige feinen Durſt nicht hätte föfchen können, Gleich in den erften Tagen hatte der Haupt⸗ kunde Mann jedermann, ber im Schiffe war, mit Namen auffchreiben laffen. Er hatte Policey- gg eönungen gemacht, und Wachtmeiſter ernennet, die Darauf Acht Haben mußten. Er ana an konnte die Schuldigen gefangen fegen, oder ausprügeln laffen. Was Eivitfachen betraf, die konnte er endlich entfcheiden, mern fie nicht über hundert Thaler betrugen, Ana Den 188 Reifen der Holländer ! Pyrard. Den neunten oder zehnten Tag entſtund Laͤrm auf der Caracke, weil man drey ei 9 — 1610. erblickete, welche von Arabien her, gegen die maldiviſchen Eylande ſchifften. Man —9— —— fuͤr Hollaͤnder, und der groͤßte Theil des Schiffsvolkes war bey anderer Gelege * re iz ſchon unter ihrer Hand gewefen; daher fehlete es wenig, fie hätten aus Kachbegirde hl fen. Furcht ihren Grimm an den drey armen Sranzofen ausgelaffen, die fie als Freunde d m | x bigen anfahen, oder nach ihrem vorgefaffeten Wahne, nebft ihnen unter dem Namen a Autheraner begriffen. Einige wollten fie über Bord werfen. Doch da die kleine 9 5 ihren Weg ganz gelaffen fortfeßete : fo hielt man fie für Araber, die nach den malbivll® Eylanden, oder nach Sumatra wollten. Sturm. An: an Den ısten März mit anbrechendem Tage, entdeckte man auf der Höhe von zdf andere Aufäl. Grad, die Inſel Diego Rodrigo, welche ungefähr vierzig Seemeilen von Madagaſe hi * gen Oſten liegt. Da ſie unbewohnet iſt, ſo hatte niemand etwas darauf zu ſchaffen. ein entfeglicher Sturm, der fünf Tage mic gleichem Ungeftüme wuͤtete, brachte die CH de in aͤußerſte Gefahr, und warf fie wieder ihren Willen dahin. Als diefe Gefahr 9 beymwar: fo befurchteder Schiffshauptmann, es möchte zwiſchen dem Lande Natal und IT Vorgebirge der guten Hoffnung eine neue entftehen; Daher fieß er das grobe Gefchüß. je die Schaluppe von dem Ueberlaufe wegnehmen, und bernach die Caracke mit großen FR en vorne, hinten und in der Mitte binden, Diefe Taue, die etlichemal um. das ORT herum gewunden, folglich unter dem Kiele durchgezogen werden, halten das ganze Geh de wunderſamer Weite zufammen, Nach dem Sturme Fam ein fehönes portugiefild - Srauenzimmer, von etwa dreyßig Jahren, fo unglücklich nieder, daß es nebft der Kl darauf gieng, und das Meer zum Begräbniffe befam. Pyrard war bey feinem eigen Unglüce noch fo weichherzig, daß ihm Diefes nahe gieng. Entfegliche Man fegelte das Land Natal vorben ‚ ohne vom Sturme und Winde Anfechtung Gefahr, wel. haben. Die größte Noth aber war bis an das Vorgebirge verſchoben. Pyrard > ei SER merfet, man fey zu fpäte unter Segel gegangen. Don Rechtsmwegen foll.es mit Ausga een er des Chriſtmonats oder Anfange des Yenners geſchehen, und wer diefes nicht thus, der ſteht. terwirſt ſich der unbarmherzigen Wuth des Meeres. Es würde unnöthig fern, ME : men mit den Berfaffer alle Hinderniffe befehreiben wollte, die ſie zween ganzer Monarld s am Borgebirge aufbielten, und zu einem Balle der Wellen und der Winde machten, 7 Caracke war fo laͤck, daß die Pumpen diefe ganze Zeit über weder Tag noch Nache fere | Obgleich jedermann, ja der Schiffshauptmann felbft Hand anlegte, fo Eonnte man 05 | das Waſſer unmöglich Herausfchaffen, das auf allen Seiten eindrang. Der große MH brach zweymal mitten entzwey, und die Segel giengen gar öfters in Chicken, el — Matroſen und zween Sclaven wurden weit ins Meer binein davon gefuͤhret. Die NE wurde fo groß, daß man, zu Erleichterung deg Schiffes, die Waaren ausiverfen wohl doch hieraus entſtund eine andere Unordnung. Weil man bey ven Kiften und Ballen 7 fangen mußte, die am erften bey der Hand waren: forerhub fich ein heftiger Wortwech der endlich fo weit gieng, daß man die Degen auf einander 309: Der Hauptmann mußt „ daher alles übrige bey Seite fegen, und diefe Unordnung ftillen, welches endlich, wie | mit großer Muͤh geſchah. Die unruhigſten Köpfe wurden in die Eifen gefchloffen. ' re die Bekuͤmmerniß und den Verdruß noch größer machte, war dieſes, daß man ber ti Te VAL, > ar EN. a es ner * > nach Oſtindien. IBuch. VCap. 189 blickung des Vorgebirges, den bisherigen Wind nur noch ſechs Stunden noͤchig gehabt — atte, fo wäre man vor dem Borgebirge vorbey geweſen. In diefer Äußerften Noth, welche ohne Huͤlfsmittel zu feyn fehlen, hielt der Houpt Man will wie⸗ mann Rath mit den Edelleuten und Kaufleuten. Jedermann ftimmete auf den Ruͤckweg y., umfehren. nach Indien, um defto mehr, weil der König von Spanien verbuchen hatte, bey Diefer ahreszeit das Vorgebirge vorbey zu ſchiffen, und weil ein ſolches Schiff, wie die Carade "war, unmöglich dafelbft einlaufen koͤnnte, geſetzt auch), daß man es erreichte. Allein die Steuerleute verwarſen dieſe Meynung, weil das Schiff nicht im Stande waͤre, ſo weit zu⸗ ruͤck zu kehren, inſonderheit da man das Sand Natal vorbey fegeln müßte, wo es ohne Zwei⸗ el neue Stürme fegen würde, Indem man Rath hielt, tar man ziemlich nahe anı Sande, Kaum war er geendi- Neue Gefahr get, fo entfiund eine plögliche Windftille, alfo daß man Fein Segel gebrauchen, noch vom wegen Wind: Sande abhalten fonnte, Daher wurde die Caracke durch die Wellen oder Ströme in eine Mille. große Bucht getrieben, woraus man ohne Hülfe des Windes unmöglich kommen Eonnre, Unterdeſſen lief eine erftaunliche Menge Wilden am Strande zufammen, die auf das Schei- tern des Schiffes zu warten ſchienen. Der Hauptmann ermabnete bereits jedermann, das Gewehr zu ergreifen, und man hatte nicht nur den Schiffbruch, fondern auch die Hände der Barbarn zu befürchten: doch der Himmel ſchickte in diefem Augenblicke einen Landwind, der die Caracke aus der Bucht führete, und alfo vom Untergange ervettete, Nach) mancherley andern Gefährlichkeiten wurde der Wind endlich den legten May Man koͤmmt bequem, das Borgebirge vorbey zu fahren. Die Steuerleute merften gleich des andern ae Tages, Daß fie vorbey wären, und fogleich ermunterte ſich das Schiffsvolf , weil es fich En. nunmehro Hoffnung machte, Liſſabon glücklich zu fehen. Die Portugiefen glauben diefes niemals gewiß, fo lange fie das Vorgebirge nicht hinter ſich Haben, fondern beforgen fich immer, fie müßten wieder umkehren. Man ftattete dem Höchften feyerlichen Danf ab, und fpielete fodann eine nach des Berfaffers Urtheile fehr ſchoͤne Comödie, die man auf der Portugieſiſche Reife bisher auswendig gelernet, und alle Tage geübet hatte. Unterdeffen wurde in einem Comövdie. ebermaligen Schiffsvathe befchloffen ‚ nach der Inſel Selena zu gehen. Das füße Waſſer fing an zu mangeln; die Caracke war auf allen Seiten laͤck, und obgleich die Inſel noch ſechs hundert Meilenventfernet war, fo war fie doch das: nächfte Sand ‚, da man vor Anker legen Eonnte, Weil der Hauptmann Holländer daſelbſt zu finden befürchtete: fo ließ er ſei⸗ ne vierzig metallenen Stuͤcke wieder auf die Lavetten ſetzen. Imgleichen machte er alle uͤbri⸗ ge Anftalten zur Vertheidigung. . Den sten bes Brachmonats landete man an der Infel Helena. Man fand ziwar Man —— fein einziges Schiff daſelbſt aber in der Capelle 0) einen Brief von den drey übrigen Ca: Mn 2 taden , welche vermittelit einer glücklichen Schiffahrt in diefem Hafen eingelaufen waren. Dadey lag noch ein Brief von einer Caravelle ; die man der vierten Carade aus Spanien entgegen gefchicket hatte, die aber in Meynung, daß alle Hoffnung von ihrer Ankunft ver heblich fey, wieder nach Spanien zurück gefehret war, wi‘ Als Pyrard ans Sand ftieg, fo verwunderte er fich über die vorgegangene Veraͤnde—⸗ u. Aion rung in der Eapelle, Denn da er nach Indien reiſete, war ſie mit einem ſchoͤnen Altare, a eraͤnde⸗ Mit Gemalden und anderm Zierrathe verfehen: vor der Thuͤre ſtund ein großes aus Steine kung. gehauenes Kreuz, das die Portugiefen aus Liſſabon dahin gebracht hatten, Doch die Ya 3 Hol: O Im erſten Tpeile dieſer Sammlung. £ | 1 h 190 Reiſen der Holländer | h Pyrard. Holländer hatten alles zerfehlagen, nicht ſowohl aus einem Religionseifer, als un. Ab, 1610, Ben Portugiefen zu rächen, die alle ihre Briefe und Auffchriften wegnehmen, die fie fit legten. Zugleich hatten fie auf einen Zettel gefehrieben : Portugiefen! Kaffee un Briefe und Schriften, wie fie find, fo wollen wir euere Kreuze und Bild⸗ ebenfalls fo Iaffen, wie fie find. Doch die Leute auf der Caracke ruͤmpfeten nur u 2 Wirkung bey: fe über diefen Vorſchlag. Auf diefe Weife wurde durch die beyderſeitige Abneigung und 7* F derſeitiger gunſt alles vernichtet. Die Bäume ſelbſt wurden nicht verſchonet. u Deisgunfe Unterdeſſen wurde der Altar wieder gebauet, und auf das neue —— ſe Capelle war ſo alt, als die Entdeckung der Inſel. Allein da niemand Luſt hatte, am unbewohnfen Orte zu bleiben: fo dienete fie nicht ſowohl zur Ausübung des Gottesdie ir als zur Verwahrung dev Nachrichten, welche die Seefahrer einander geben. Doch ir cherte man Pprarden, es wären einft vier Sclaven beyderley Geſchlechtes aus einem SH fe in diefe Inſel entflohen, und lange darauf geblieben, ohne daß man fie finden Font teil fie ſich bey Erblickung eines Schiffes, fogleich in unzugängliche Orte fluͤchteten. | und nad) vermehreten fie ſich bis auf zwanzig, und fie hätten mit der Zeit ein ganzes geftiftet. Doch die Porfugiefen verdroß es, daß diefe Einwohner die gemöhntiche MH der Früchte allzufehr verminderten, dahero brauchten fie Liſt und Gewalt bis fie ihrer”, | fter wurden. Man erzählte Pyrarden auch die Gefchichte von dem berühmten EinfiT Ä welcher einige Jahre fang, ein frommes und einfames Sehen auf diefer Inſel geführet DT Alein ftatt der gewöhnlichen Erzählung von feinem $ebensende, fagte man ihm, der K | von Spanien habe ihn nach Portugall zurück bringen laffen, weil er einen ftarfen mit Ziegenhaaren trieb, und daher fo viele tödtete, daß man beforgen mußte, er m fie endlich alle ausrotten. _ 5 Ihr dama⸗ Die Inſel hat nur fuͤnf bis ſechs Meilen im Umkreiſe, und iſt mit großen Felſen iger Zu— geben, woran ſich die Wellen ohne Unterlaß mit großem Ungeftüme brechen, und in— Bahr Hoͤhlungen Waſſer zurück laffen, das an der Sonnenhige verrauchet, und fehönes 9 anfeget, Die &uft ift rein, und das Waffer fehr gefund. Es fälle in verfchiedenen! fen Bächen vom Gebirge herab, und ergiefit ſich in das Meer, wohin es nicht weit | u fen bat. Unerachtet ihres Fleinen Bezirkes, findet man Ziegen, milde Schweine, 2% huͤhner, Hafelhühner, Holztauben, indianifche Hühner, Fafanen und andere TUT Doch, das nüglichfte für die Seefahrer ift eine gewaltige Menge Eiteonen, Pomerdliy und Feigen, welche nebft der reinen Luft, und dem guten Wafler, ein unfehlbares Ge heitsmittel wider den Scharbod find. Pyrard glaubet, alle diefe Früchte, ja auch Ihiere wären von den Pottugiefen, als Exfindern diefer Inſel dahin gebracht wel? Bor Zeiten ließen fie ihre Kranken dafelbft, und andere Nationen folgeten dieſem Ben, Allein feit neun Jahren hatten die Holländer fo übel dafelbjt gehauſet, daß man Rechnung mehr auf die Fruͤchte machen durfte. Die Rheede iſt von Natur vortreſ zu allen Jahreszeiten ſicher, und ſo tief, daß auch ſogar die Caracken nahe am Ufer gen fönnen. Man blieb neun Tage dafelbjt vor Anker, In diefer Zeit ließen 'fich #5) auf dem Schiffe befindliche Portugiefen und zween Sclaven, nebſt einer Indianerinn It fien, auf der Juſel zu bleiben. Sie brachten ihr Geräche ang Sand, und verſtecketen im Gebirge. Sie hatten auch einiges Schießgewehr und etliche Angelſchnuͤre zum OT mitgenommen. Allein fie wurden ausgeforfcher, und wieder an Bord gebracht. nach Oſtindien. 1 Buch, V Eapitel: a So viel Fleiß als man auch auf Ausbefferung der Caracke gewendet hatte, fo erweck⸗ — “e dach ein neuer Zufall einen Zweifel, ob fie die Reife ausftehen würde, Man hatteeinen 1610. von ben eyden, gegen die Sandfeite ausgeworfenen großen Ankern, aufgewunden. Da man — en zweyten aufwinden wollte, blieb er an einem großen Taue haͤngen, das ſeit langer Zeit ein dieCarade Auf dem Grunde der See lag, und derurfachete, daß der Anker immer weiter rüciete je qufder Nhede Rärfer: man ihn 309, folglich auch das Schiff ganz nahe ans Ufer ſchleppete. Der Haupt: eömme, | ann befahl, das Anfertau ohne Verzug abzubauen und unter Segel zu gehen. Zum Un⸗ glücke drehete fich Ber Wind in einem Augenblicke, und blies mit ſolchem Ungeftüme ans der ee daß die Caracke auf den Strand getrieben wurde, und fünf Stunden in fehr feichtem Waſſer figen blieb, Ja cs gaben fich fogar einige Bretter aus dem Boden los. Sogleich warf man das füße Waffer wieder aus, Das man eingenommen hatte, imgleichen einige aaren von geringem Werthe, Man fhleppete die Anker weit in die See, um das Schiff los zu winden. Enduch wurde es zwar twieder flott. Allein es war läd; und da der Hauptmann nach vieler Bemüßung endlich merkte, man babe einen Täucher nötig, um den Schaden vecht zu befichtigen: fo verfprach er hundert Erufados für einen fo wichti⸗ gen Dienſt. Einer von Pyrards Gefaͤhrten, ein Zimmermeiſter von Corbin, war der einzige, Ein Franzofe der fich Hierzu erboth, wiewohl er an einem glüclichen Erfolge felbft zweifelte. Denn —— — man mußte allzulange unter dem Waffer bfeiben, und den ganzen Schiffsboden unterfuchen, Dienft, Mebft dem war es ziemlich kalt; denn die Sonne befand fich damals im Wendefreife des Krebfes, folglich war es Winter auf der Inſel. Endlich, da ihm jedermann allerley Berfprechungen that, und er ſich über diefes freywillig angebothen hatte: fo tauchteer ver- fhiedenemale unter und brachte zwar einige zerbrochene Bretter zum Borfcheine, war aber übrigens der Meynung, der Kiel fey unbefchädiget. Diefe Nachricht machte dem Hauptman- ne wieder Muth, Man bebauerte, daß man die Geſchicklichkeit der Fran zofen nicht eher gewußt Hatte, und fie hatten es nunmehro defto beſſer. Man fammelte in der ganzen Ca⸗ vade für den ehrlichen Zimmermeifter, und der Hauptmann verficherte ihn einer veichlichen Belohnung, wenn er mic nach Portugall kommen wollte, Ob man gleich mit Yusbeffe: tung des Schadens zehn Tage zugebracht hatte: fo beſchloß man dennoch ‚ nach Braſilien du gehen, und daſelbſt eine noch größere Yusbefferung vorzunehmen, Pyrard bewundert bier die Führung des Himmels, Ohne dieſen glücklichen Zufall Hätte die Caracke ihren Weg nach Portugal fortgeſetzet, aber unfehlbar zu Grunde gehen müffen, Als man recht ——— das Steuerruder faſt gänzlich los, und der geringfte Sturm hätte. es in die ee geftürzer. ! Den gten Auguſt entdeckte man die Küfte von Brafilien, welche von weiten ganz — a Weiß; fcheine, wie etwa feinenzeug, das man zum Trocknen aufhängt, oder wie große * neehaufen. Daher gaben ihr die Portugiefen den Namen der Bettlackenkuͤſte. Den "" Ken warf man Anker, vier Meilen von der Allerheiligen Bay, worein ſich der Steuer- an ohne Wegweifer nicht zu fahren getrauete. Bald darauf Famen drey mit allerley rfriſchungen beladene Caravellen zum Vorſcheine, welche große Freude auf dem Schiffe Werften. Seit der Abreife von Goa, waren zwey hundert und fünfzig Perfonen geftor- ben, und Die übrigen von der fechs monatlichen Reife ganz entfräfter, Den soten des Morgens lief man in die Bay, und zwar auf der Mordfeite, wo man eine fehr fchöne Kir- He und ein Klofter vom Orden des heil, Antonius ſieht. Die Mündung der Bay ift uns gefahr 192 - Reifen der Holländer Pyrard, gefähr zehn Seemeilen breit, und wird durch eine Inſel von vier Meilen im umfreile — 1610. zwo Einfahrten abgetheilet: man kann aber auf jeder Seite ber Inſel mit gleicher Si 2 A Heit einlaufen. | Unterdeffen, da man fich der Stadt näherte, Fam die Carade auf eine Sandbanftl figen, und fhlug um, welches Ungluͤck defto unvermutheter war, weil man zween € ahn Schiffbruch Steuermaͤnner aus der Stadt auf dem Schiffe hatte. Es kam ſogleich eine große Su im Hafen, Caravellen um Barken berbey, um die Perfonen und Güter zu · retten. Als malt Schiff erleichtert hatte, wurde es wieder flott, und man legte unter dem Gefchüßt Stadt St. Salvator vor Anker, Der Unterfönig fehickte fogleich eine Caravelle nach ſabon, um die Nachricht von der Ankunft, und von dem ſchlechten Zuſtande der € dahin zu bringen. Man hielt fie fir untauglich, die See ferner zu halten, und alſo den die uͤbrigen Guͤter voͤllig ausgeladen. Das erſte, mas Pyrarden in die Augen fiel, war die Lage der Stadt, welche auf! nem hoben, und an der Seeſeite dermaßen fteilen Berge erbauet ft, daß alles, MH die Stadt, oder aus derfelbigen gebracht werden foll, mit Mafchinen auf- und abgewun Eeltenheiten werden muß. Denn es würde bey diefer Befchaffenheie allzu beſchwerlich fallen, und 5. zu ©t. Sale zugroße Koften verurfachen, wenn man Fuhren gebrauchen wollte, dahingegen malt |. ER das Auf- oder Abwinden einer Tonne Wein oder andern Getränfes nicht mehr als zu, Stüver bezahle. Zu gleicher Zeit da man eine aufwindet, wird eine andere ey ſchwere abgewunden, wie etwa zween Eymer in einem Schöpfbrunnen, Es liegen ſchiedene kleine Inſein in der Bah, davon Pyrard diejenige beſichtigte, welche von⸗ Portugieſen Die Franzoſeninſel genennet wird, weil die Franzoſen Brafilien am entdecketen, und fich auf befagter Inſel aufhielten, um dem Grimme der Wilden zu MT hen. Wir verfpahren aber die Anmerkungen des Verfaflers bis an einen andern Orb | bleiben vorißo nur bey dem, was ſeine eigene Perfon betrifft, 4 Die Portu⸗ Bey ſeiner Ankunft fand er die Portugieſen ſehr unruhig, indem ſich das Get giefen befuͤrch ausgebreitet hatte, Heinrich der Große wollte fie mit einer ftarken Seemache über ten einen Anz: wozu die Schiffe meiftentheils in Holland ausgerüftee würden. Eben diefer SHE —— hatte ſich in alle der ſpaniſchen Krone in America zugehörige Sande ausgebreitet. =|f fen. defto wenigen vedeten fie mit großer Hochachtung von diefem Könige, und bemunderl uf ne Tapferkeit und übrigen Tugenden ganz außerordentlich. Doch im Anfange des #7 monates erhielt man die Nachricht von feinem Tode, vermittelft eines von Sevilien druͤcklich abgeſchickten Jagdſchiffes. Große Dien⸗ Pyrard traf einen von Nantes gebuͤrtigen Franzoſen in Braſilien an, einen ſte —— Kaufmann, Namens Julianus Michel, der mit ven Portugieſen in Geſellſchaft re AM on war, und den Waltfifchfang in diefer Bay auf fieben Jahre gepachtet hatte. Erlaubniß hatten ihm feine der Krone Spanien geleifteten wichtigen Dienfte zu MEI, bracht; denn der Herr von Mevcöur hatte ihn währender Ligue nach Spanien abgel —9 und ſeit derſelbigen Zeit hatte er ſich zu Bilbao niedergelaſſen. Der Verfaſſer be —9* daß dieſer Mann ganz außerordentliche Anſpruͤche auf die Dankbarkeit der Spanier —9 mußte, weil der Wallfiſchfang den Auslaͤndern bey Lebensſtrafe verbothen war. 25 ein mit Thran befadenes und ihm zuftändiges Schiff heimlich aus dem Hafen u den Zoll zu vermeiden, ſo wurde es durch einige nachgefchichte Caravellen wieder in die B 9 ruͤck gebracht, auch der Fuͤhrer und ſeine Matroſen nach der Schaͤrfe beſtrafet, ohne \ 0 Pr; nach Oſtindien. 7 Buh, V Cap. 193 der franzöfifche Kaufmann den geringften Berdruf davon gehabt hätte, Er leugnete blog, Pyrard. daß er etwas davon müßte, ob es gleich wider alle Wahrfcheintichkeit lief, daß fie ohne 1610. ein Vorwiſſen fo viel twürden geivager haben; Michel erzeigte dem Berfafler ungemein Tv diel Sreundfehafe, und bervies Badurch, da ein Granzofe die Siehe zum Baterlande niemals Sazlich ableger. Er befuftigte ihn zuweilen mie der Fiſchereh Cines Tages harte man einen jungen Wallfifh) gefangen: es gieng aber der Alte fo grimmig auf die Barke los, daß er alles über und über warf, und dem jungen alles Gefchreyes und aller Bemühungen der Löblicher Eifer Fiſcher unerachtet, vettete. Pprard glaubte, diefes Benfpiel von der natürlichen Liebe und eines Wall: — eines Wallſiſches, würde den Naturfündigern nicht unfieb zu vernehmen ſches. eyn. | - _ Berner fand er zu St. Salvator einen Franzofen aus Marfeilfe, der ala Muficus bey dem alten portugiefifchen Unterfönige in Dienften ftund, und zwanzig bis dreyßig Scla- ven in der Mufic, und im Spielen verfchiedener Suftrumenten unterrichtete. Diefer Herr, Pyrard ver⸗ der in geoßem Anfehen ftund, drang ſtark in Pprarden, er möchte als Dberauffeher über ſaumet fein die Sclaven in feine Dienfte gehen. Er both ihm eine anfepnliche Befoldung an, und verfprach Bluͤck. fie ihm in Portugal, dahin er das folgende Jahr zurück kehren mußte, gleichfalls zu rei⸗ chen. Doch die Begierde Franfreich wieder zu fehen, und die Kiebe zur Freyheit uͤberwog dieſes alles, Dennoch wurde er der Gnade des Unterföniges deswegen nicht verhuftig. Als er feinen Reifepaß aus Goa vorgezeiget hatte: fogab ihm der Unterfönig zu feinem größten Erftaunen nicht nur die Tafel, fondern auch ein Zimmer in feinem Pallafte. Er nennete ſich Don Srancifeo de Menaiſſa. Er hatte zween Söhne, Der älteftevon fünf und _ zwanzig Jahren, wurde bey einem portugieſiſchen Srauenzimmer im Bette erwiſchet, und‘ von ihrem Manne verwundet. Doch kam er noch glücklicher davon, als fie, welche fünf bis fechs Degenftiche davon tru I u ws Es gieng in Salvator ziemlich galant zu „und Pyrard machte felbft eine Probe da⸗ Seine Liebes: von. User einft ganz aflein in der Stadt fpazieren gieng, und ein feidenes Kleid nach begebenbei: dem Schnitte von Goa trug, welcher von der Kleidermode der Portugieſen zu Liſſabon und ten. in Braſilien unterſchieden ift: fo begegnete ihm eine junge ſch ohne weitere Umſtoͤnde, er folle feinen Argwohn fehöpfen, fondern getröft mit ihr fommen, es wolle ihn ein gewiſſer braver Herr ungemein gern fprechen, Ob er nun gleich befürchte: ı# te, die Sache möchte vielleicht gefährlich ablaufen: fo gieng er dennoch mit, nur um zu ſehen, wer es wohl ſeyn möchte? Die Sclavim fuͤhrete ihn erſtlich durch eine Menge en⸗ ger Gaͤßchen herum; und weil es ſchien, als ob ihm nicht wohl zu Muthe dabey wäre, fo ſprach fie ihm auf das troͤſtlichſte zu. Endlich Fam grin ein großes und praͤchtig ausgeſchmuͤck⸗ tes Haus, worinnen er niemand als ein portugiefifches Franenzimmer fah, das ihn freund- lich empfing. Man bewirthete ihn ſehr Herrlich, Weil fein Hut ziemlich fehlecht ausfah : ſo nahm ihm das Frauenzimmer denfelbigen mit eigener Hand weg, und gab ihm einen an- dern von fpanifcher Wolle, mit einer fehönen Schnur. Er mußteverfprechen, öfter zu kom⸗ Men; und weil er gegen fo viele Guͤtigkeiten nicht unerfenntlich war, fo empfing er bey fei- 4 nem Aufenthalte zu St. Salvator noch mehr Geſchenke, und afferley Hütfsleiftungen von ihr. Der Berfaffer erzähle dieſe Defanntfchaft mit fo vieler Beſcheidenheit und Aufrichtig- keit, daß man ein ganz gutes Urtheil davon fällen follte, wofern er nicht fagte, er habe Noch eine andere mit einer portugieſiſchen Frau, Namens Maria Mena gehabt, die ei⸗ ven Gaſthof für Auslander hielt, und die ihm lange Zeit umſonſt zu eſſen, ja auch Geld Allgem, Reiſebeſchr. VI Band. Bb gab, warze Sclavinn, und fagte 194 Reifen den Hollaͤnder· pyrard.· gab, ohne daß ber Mann etwas davon wußte. "Man ſollte nicht glauben, daß die Reiſch 0, fhreibung des Pyrards endlich noch mit zwoen Liebesbegebenheiten aufhören wiirde, u Setfame —* re pe Aufführung und aus feinen, Anmerkungen, ein ſehr geſetztes = Beſchaffen⸗ zu ichließen gßt. md a nd re Ania ee Dei Klee: Als er zween Monate lang auf eine bequeme Gelegenheit, nach) Europa zu Fommeni 3° | müthes. woartet hatte: fo wollten ihm drey portugieſiſche Edelfeute, bey denen er viel galt, mid — Schiffe nehmen. Dieſe waren Don Fernando de Sylva, welcher zu Goa Gent! um er nice Über Das nordifche Gefchwader geweſen war „ und deffen beyde Schwaͤger. Er nah ‚ obreifen Eann ſes Anerbiethen an, und das Schiff lag fegelfertigz „doch der, Haupturann wollte Prem! nicht einnehmen, unter dem Borwande, er habe einftens einen Franzoſen geführer, MAT aber ibın mehr Verdenß verurfachet, als das ganze. übrige, Schiffewolt , daher habe et verſchworen, „niemals. mehr einen auf fein Schiff zu nehmen. Diefe- Weigerung ger zu des Berfaffers Gluͤcke. Denn als er. einige Zeit barauf nach Portugall Eaınz fosecil er, Die Seeräuber Hätten. diefen unfreundlichen Mann nebſt feinem Schiffe weggenomil Er bedauerte nur die drey Herren, daß fie in der Barbarcı als Sclaven-leben mußten. ‚ Zweene Fläminger, die in Handlungsgeſellſchaft ftunden, und- das Recht als gebo ne Portugiefen erlanget hatten, bielten.es für ein Gluͤck, daß fie Pyrarden und .feine MT Dinger ſich den Cameraden auf ide Schiff befamen, .ı; Diefes. war ein. Hocker von zwey hundert A — funfzig Tonnen; er gehorete ihnen eigen, und einer von ihnen gleug damt nach itfabonmi auf das ruͤck. Man verglich ſich, die drey Sranzofen follten frey miffommen, hingegen aber DIE SHhiff. ſte auf dem Schiffe thum, - Sie ihres Ortes hielten es fuͤr ein Gluͤck, daß fie die Frac— und Zehrungskoſten abverbienen konnten ; denn ſelbige ftiegen gemeinigtieh über viethſ Thaler. · Der Hocker war- mit Zucer beladen, mit geobem und Eleinem Gefehüge m verfehen, und bie Zahl der Reiſenden befief fich auf fechzig.. Weil Pyrard in Borrugl ausfteigen mußte: ‚fo nahm er einen Paß vom Unterkoͤnige mit, ’ Den zen des Weinmonates gieng man bey widerwaͤrtigem Winde unter Segel, UT brachte fünf und zwanzig Tage zu, um das Borgebirge St. Auguftin vorbey zu komme obgleich es nur hundert Meilen von St. Salvator liegt, - Die übrige Fahrt war glu lich. Den ısten Jenner entdeckete man die Gegend von Portugall, welche den Nam la Brelingue führer, und acht Seemeilen nordwärts von Sijlabon liegt. ‚Der Schi Römmt vor wollte auf dem Tage einlaufen , doch der Wind wurde widerwärtig, und darüber entſtun dem Tago an. ein hitziger Wortivechfel zwifchen ihm und einem folchen jüdifchen Handelsmanne, ver 9— chen die Portugieſen Neubekehrte heißen. Dieſer hatte vor mehr als hundert tauſend TI fer Out auf dem Schiffe, wie denn feit langer Zeit Fein fo reich beindenes Schiff in Liſſabe angekommen war. En Unnflh an mio - Ai Sturm. Mas verfuchte des widerwaͤrtigen Windes ungeachtet ‚in den. Fluß einzufaufen, MR lavirte alfo, bald gegen das fand, bald gegen die See, Der juͤdiſche Kaufmann gab 2 Uneinigfeit es fey unmöglich nach Liſſabon zu Fommen, weil man mie Wind und Meere zugleich FA ar 2 18 ofen muͤſſe. Der Schiffer hingegen fagte, er wolle einen andern Weg nehmen , weni Kaufmann, Jude für allen Schaden, der aus Diefer Berzögerung entftehen möchte 2 ſchriftlich gut ‚gen wollte; ſonſt wolle er lieber die See halten, weil das Wetter hierzu günftig fey, 9 = 9 * & \ E 1} . f) P) Das Schiff, der halbe Mond, irdeffen Geſell· der ans Indten zuruͤck, gieng aber bey den fe ſchaft Pyrard abgereifet war, kam im Jahre 1503 wie: fchen Inſeln zu Grunde Das Volk wurde duch m... * F — * 3 U T BEN. Die Zaguediven = fi = * = _ Inleln Divandorou INSELN. Zur Slloemeinen Hiflorie der Reifen 1700. . Malieut zo BE Aaligue [a Stollen de "> Aılla doue. — Jniel Male Haupt, — — — Tafel. f 2 Ltollon de — Wadous : — „len diideumati Canal 2a 57 —— —— 92 2 — * — 7 —— ee — de Seuadou } —— * x in Erlande Ferro or — — en £ 5 i — — — * Eau s n hi rer z — == * ee Zu — — ⸗9;) Ti er ei u — — * — — —“ — 1.3 N u — FR 3 F — — — — re ja. - r z — Bee — * — — —— 4 E i = f E nach Oſtindien 1Buch V En 195 Det wiederſegetſge Wind ſich ALLE EEE tee einem Kopfe; er Pyrard. — Sa See Ye Son eit feit gelentet Bin, Bird a — — Steuernder / um nach 'fel- ROSE zu faheen. Der Sthifer wiredefich-fehwertich befänfriger Haben, wWöfeen der - - Ude nicht endlich den verlangeten Schein von ſich geſtellet Hätte, worauf man den "Weg nach Gallicien ganz gelaffen nahm. kr Ren v2 Unterdeſſen war der Sturm fo heftig, daß man beſagte Inſeln erſt am fünften Tage Fahren nach erreichte, Das Schiff war auf ir Seiler er der von der See kam, den * trieb es a mauſhdelich gegen Die Kuͤſte Pprato'verfichere, man Habe auf dem Schiffe vor ſchen S mehr als ein tauſend fünf Hundert Thalet Gelůhde gethan. Der vornehmſte Kaufmann that eines von acht hundert Crufaden ‚ bald, ein Weyfenmägdchen auszuftatten , und halb zu einer Lampe für Unſere Siebe Frau. Beyde Gelibde erfüllere er fogleich beym Ausitei- gen. Die Portugiefen find gewohner, bey entftehender Gefahr ihre Zuflucht mehr zu Ge⸗ Geluͤbde der tübden, als zu fleigiger Arbeit zu nehmen, Pyrard glaubte unzähfigemal, fie würden zu Portugiefen; "Grunde gehen, und er hielt die Gefahr, die er auf diefem Wege von Tags bis an Die bayonnifhen Inſeln ausftchen mufite, fuͤr die ſchrecklichſte, die er auf allen feinen Reifen in- nerhalb zehn Fahren ausgeftanden hatte, Nachdem er glücklich ans Land getreten war: fo erinnerte er fich eines Geluͤbdes, das Des Verfaſ⸗ er in feiner Gefangenfchaft gethan-hatte, namlich nach St. Jacob in Gallicien zu wall» ſers. fahrten, wenn er einſtens wieder nach Spanien kommen füllte. Seine Gefaͤhrten nahmen Abſchied von ihm: er aber begab ſich nach Compoſtell, das nur zehn Meilen von ihm lag. Bon dar reifete er nach Corunng in Hoffnung, eine Gelegenheit nach Frankreich anzu⸗ treffen. Diefe bekam er zwo Meilen von beſagtem Hafen, in einer kleinen Rheede, wo ‚er ſich auf einer Barke von Roſchelle Anſchiffete, und den Schiffer mir Erzählung. feiner ‚ausgeftondenen Abentheuer, zu deſſen größten Vergnügen, bezahlete. Die vornebmften Er kömmt ‚Einwohner dieſer Stadt bewunderten ihn, und erzeigten ihm alle Höflichkeit, Allein, weil glücklich nach er fein werthes Vaterland Laval fehen wollte; fo.fam er den ı6ten Hornung 1611 daſelbſt an. Haufe. Bud Zu 125 Zu 23 Zu 125 Zu 127 Ze er aetern wi AB RAR Are OHR A n Aib nid is ar Er ar Der. VI Abſchnitt. Beſchre bung der maldiviſchen Eplande, 1608. 3 : ni: has : 2. Ihre Rage, ihre Zahl, ihee Geftalt, und ihre Mittenig Lage der Inſeln. Ihre Abtheilung in Atellons, den Atollons. Canaͤle zwiſchen den Inſeln eines Ihre Zahl. Ihre Geſtalt, Canaͤle zwiſchen jeden Atollons. Witterung und Luft. — Dir Inſeln welchen ihre Einwohner den Namen Malerague geben, und andere In⸗ dianer hingegen Maledives und ihre ie: a nennen, fangen mi Tor . 2 Lage der In⸗ t dem feln, ‚achten hollindiſche Schiffe gerettet. Franz Martin dir Zahre 1629 eine Heine Reiſebeſchreibung Se aus, fie tre, der auf befagtem Schiffe gewefen war, gab im iſt aberfo ſchlecht, daß fir wenig Achtung, verdienet, bons. 0 begreift eine große Menge Eleiner Gnfehn.in.fich. Cs ift ein ganz befonderer Anblick, MER 196 Reifen der Hollaͤnder Beſchreib. achten Grabe Norderbreite an, und endigen fich mit dem vierten Grade Suͤderbreite, ni der Maldi⸗ ches einen Strich von etwan zwen hundert Meilen in die Lange beträgt, der aber nur MI er Big oder fünf und dreyßig in der Breite bat. Ihre Entfernung vom feften Sande, das 7° vom Borgebirge Comorzin; von Ceplan und von Cochin ‚beträgt hundert und — Seemeilen. Die Portugieſen zählen vier taufend fünf hundert Seemeilen von der PT dung des Tago bis an die maldiver Bank 9) F ⸗ ur r 2 : n ẽ 4 Ihre Abthei· © Sie find in dreyzehn ‚Provinzen abgetheilet, die man Atollons nennet. Diefe u kung in Atol: lung iſt ein Werk der Natur: denn. jeder Atollon ift von dem andern unterfehieden, MT ‚man fieht, daß jeder.von diefen Atollons mit einer großen Steinbank umfaſſet iſt 17 welcher Feine Mauer bey weitem in Dergleichung fommt, Sie find eyrumd „ und DAT etwan dreyßig Seemeilen im Umkreiſe. Sie folgen von Norden gegen Süden auf ein⸗ der, find aber durch Candle von unterfchiedlicher Breite abgefondert. Aus dem MU puncte eines Atollons erblicket man die-Steinbanf , die ihn umgiebt, und die Inſeln gen die Wuth des Meeres beſchuͤtzet. - Die Wellen brechen ſich mit ſolchem üngeſtun daran, daß der beherzteſte Steuermann nicht anders, als, mie Furcht und Zittern, heil naher. —* J Die Einwohner halten fuͤr gewiß, es belaufe ſich die Anzahl aller Inſeln der drei Atollons auf zwölf taufend, und der maldivifhe König fuͤhret den Titel eines Sults % Anzahl diefer der Oreyzehn Provinzen, und der zwölf taufend nfeln. Allein Pyrard glaue Inſeln. man muͤſſe durch dieſe Zahl nur eine ſehr große Menge verftehen, infonderheit da ein HER licher Theil der. alfo genannten Inſeln aus nichts, als unbewohneten Sandbänfen, beit® die alle Tage durch ftarfe Fluthen oder Ströme verringert, ja gar weggeführer werd Vermuthlich find alfe diefe Fleinen Inſeln nebft dem Meere, das fie von einander tre n nichts anders, als eine einige Bank, es fey denn, daß man glauben wollte, vor Zeil hätten fie eine einige Inſel ausgemacht, welche nachgehends durch die Gewalt der — gleichſam in Stücke zerſchnitten worden. Die innen Canäle find ruhig, und das Wal ift auf das höchfte nicht über zwanzig Faden tief. Man Fannı beynahe überafl bis auf Grund ſehen, welcher aus Felſen und weiſſem Sande befteht. Bey niedriger Ebbe fon man ganz wohl aus einer Inſel, ja aus einem Arollon in den andern geben, ohne wald! als bis an den Gürtel naß zu werden; und die Einwohner hätten Feine Schiffe zu Un haltung der Gemeinſchaft nörhig, wofern fie ſich derfelbigen nicht aus zweyerley ua bedieneten : erftlich aus Furcht. vor den Paimonen, einer Gattung großer Fifche, we J den Leuten Die Beine entzweh fhlagen, und fie hernach auffreffen; die zweyte ift die SE fi) an den fpißigen und ſcharfen Klippen zu verlegen. Man finder daſelbſt auch eine * — a kung Covaltenzinfen, Die aber grob und löchericht find. Die Inſulaner nennen fie in ML Sprache Aquiry, zerſtoßen fie, kochen fie mit Cocosmwaffer ‚ und bereiten ihr Honig — ihren Zucker davon, Pyrard lehrer ung die Namen der dreyzehn Atollons, davon and" » Reifende wenig fagen r). 7 | DE + 1 rollon 9) Pyrards Reiſebeſchreibung I Theil, auf der 3 Padypolo. 4 Malos⸗madu.⸗ — ‚Seite. j * Br Male, wozu die Inſel Wale, die’ Ha dm ”)ı Tilla⸗dumgtis. & Milleduesmadue, ‚aller maldiviſchen Eylande gehoͤret. re R 72 * \ nach Oſtindien. JIBuch. Ve 147 D ie meiften- Inſeln find gänzlich unbewohnet, und tragen nichts, als Bäume und — Gras; andere haben gar nichts grünes, fondern find bloße Haufen von einem lockern Don! # ande, und werden bey ftarfer Fluth größtentheils unser Waffer geſetzet. Man findet 1602, BU allen Zeiten eine große Menge großer Krabben und Seekrebſe daſelbſt, imgleichen eine ——— maßen erfaunliche Anzahl Penguinen, daß man Eeinen Schritt thun kann, ohne auf ihre Eyer oder Junge zu treten, Allein, obgleich dieſe Vögel gut zu eſſen find : fo wer den fie doch von den Einwohnern nicht gebrauchet. Es giebt nirgend ſuͤßes Waffer, als in den bewachfenen und bewohnten Inſeln; nicht, als ob fie etwa Flüffe hätten, fondern Weil es etwas leichtes. ift, Brunnen zu geaben, indem man in der Tiefe von drey bis-vier Schuhen Wafler im Ueberfluffe finder, ja fo gar am Ufer des Meeres, und. an Gegenden, weiche die See zu uͤberſchwemmen pfleger, Diefes Waffen iſt Ealt, zumal. des Mittages; des Nachts aber fehr heiß 5), Obgleich ſammtliche Atollons durch Canäle unterſchieden werden: fo koͤnnen doch die Canaͤle zwi⸗ Schiffe m viere bis, fünfe befahren, und zwar nicht ohne Gefahr, mofern man Die Klip- Iben _ den pen nicht fehr wohl kennet. Die Einwohner haben Seekarten, worinnen die Klippen und Atollons. Untiefen ſehr genau bemerket ſind. In den großen Canaͤlen bedienen fie ſich über dieſes des Compaſſes. Der erſte Canal iſt gegen Norden, an deſſen Mündung. und auf der Bank des Arollons, Malos⸗Madu, des Pyrards Schiff zerfiheiterte. Der zweyte iſt zwiſchen Pulodu und Male, etwan ſieben Meilen groß, und das Seewaſſer ſcheint bey ihm fo ſchwarz, als Dinte, wiewohl es bey dem Schöpfen die gewöhnliche Farbe zei⸗ get, Es ſprudelt beſtaͤndig, eben ſo, wie kochendes Waſſer; und da die Bewegung der Wellen ordentlicher Weife ſehr ſchwach daſelbſt iſt fo verurſachet dieſe Kochen bey den In⸗ ſulanern ſelbſt einiges Entſetzen. Der dritte Canal iſt auf der ſuͤdlichen Seite von Male; der vierte bey Suadu, ift wanzig Seemeilen breit, und gerade unter der Sinie, Ueberhaupt find diefe Durchfahrten alle gefährlich, auch die ficherfte. Daher fucher man fie zu vermeiden, wofern man feinen Weg nicht nothwendiger Weife dahin nehmen muß: allein, dieſe Inſeln erſtrecken fich dermaßen weit, und ihre Sage ift alfo befchaffen, daß man fie ſchwerlich vermeiden Fan, zumal bey Windftiflen und widerwaͤrtigen Winden, da die Schiffe ihre Segel nicht nach Wunſche gebrauchen Fönnen, und durth die Ströme dahin gerifien werden. Mir dürfen nicht vergeffen, daß diefe Ströme, die man Oyvaru nennet, zwifchen den Canaͤlen der Eylande, gleichwie an vielen andern Orten der See, bald nach Oſten, bald nach Weften führen, nämlich, ordentlicher Weife fechs Monate nach Often, und eben fo lange nach Weften, nur aber zuweilen länger oder Fürzer, welches viele Schiffe in einen gefährlichen Jrrthum ſtuͤrzet. Die Winde find meiftentheils beftändig, und bla- fen entweder gegen Often, oder gegen Weiten, Doc) haben fie mehr Veränderung, als die Steöme, zumeilen gegen Süden, zuweilen gegen Norden, dahingegen die Ströme nur mit der Jahreszeit abwechfeln 2), Was die Eanäle zwifchen den Atollons betcifft, fo ift zwar ihr Waffer alfezeit ruhig 3. I Allein die Untiefen und Klippen machen ihre Durchfahrt ſo gefährlich, daß fich die Ein- rg wohner felbft des Nachts nicht hinein wagen. Bey Tage find fie mit einer unendlichen | TREE 3 un Menge I: Molud. 9 Nillandus. 10 Collomadus. $) Een daf. a,d, 73 Seite. Adumatis. 12 Surdu. 13 Yddu und pova⸗ Oluc, find zweh werden aber für eine Provinz 2) Eben daf a.d.76 ©, gerechnet, well.fie ſehr klein find. Beſchreib. der Maldi⸗ deſtoweniger, ven, I 602. * ‚ men: Witterung und Luft. 134 Geſtalt der & Maldiver. —* z 198 | Reiſen der Hollaͤnder Menge Batken angefuͤllet, aber des Abends begiebt ſich jdermann an das Sand. NM und obſchon es den Inſulanern an Geſchicklichkeit nicht Fehler, ja ſie vie beſſer, als Feine andere Nation in der Welt / geuͤbet find, gefährliche Fahren zu unten ten: fo gefehehen dennoch Schtffbrüche genug.‘ * Die Mündungen der Atollons wenig Breite, und jede wird von’ zwo Inſeln eingefihloffen, Die man feicht be Sn koͤnnte. Die breiteſte von dieſen Mündungen hat keine zwey hundert Schritte, die malt haben nur dreyßig bis vierzig. Bon dergleichen Deffiningen bat die Natur durch eine N dernswuͤrdige Vortſichtigkeit jodwedem Atollon viere gegeben, welche den benachbae Atollons beynahe in gerader Linie gegen über liegen; daher kann man entweder in ET ‚oder in jene einlaufen, und allemal in den Arollon kommen, der Wind mag blafen, NT her er will, und die Ströme mögen nach ihrer Gewohnheit noch fo ungeftüm ſeyn — Da die maldivifchen Inſeln unter der &inie legen; fo follte man die Hige für lich, und die Luft für ungefund halten. Indem aber Tag und Nacht beftändig gleich | fo füllt die Nacht, ihrer Länge wegen, ein häufiger Thau, der fie ungemein kuͤhle mal Deswegen findet man auf den großen Inſein, me im Weberfluffe. Der Winter beginner im April, und währer fechs Monate, Sodann fkürmen die Weſtwinde gemalld! hingegen regnet es in den fechs Sommermonaten niemals, und der Wind komm ſode | friert zwar nicht, aber es regnet beftändig. ‚aus Oſten. Geſtalt der Maldiver. Ihre Eigenfihaften. Sie lieben fehwarz Haar, Haarputz der Weiber, Kleidung der Männer. Einfaͤltiger Aberglau— be. Sprache der Maldiver. Ihre Haͤuſer und Y Städte, Wie fie Steine aus dem Waſſer ho: + Jen. Ihre Religion. Kinderzucht. Ihre Schrift. . Pergament von Baumblättern. Negierungs: “ form. Verwaltung der Gerechtigkeit. Zuftand der Selaven. Peinliche Strafen. Eineheilung in vier Stände. Maldiviſcher Adel. Reiche: bediente. Soldaten, deren Unterfchied. All⸗ gemeine Gebräuche, MWunderlicher Gebrauch ‚wegen des Effens, Neinlichfeit bey der Tafel. Ihr Getränke. Gebrauch des Betels Shre a) Eben dafı a. d. 76, 77 und 78 &. 2. Geſtalt, Gemuͤthobeſchaffenheit, Sprache, Lebensart, Sitten = H Religion der Einwohner. Dan 5 wollen zwar einige den Urfprung der Maldiver aus der Inſel Ceylan herleiten?: find aber ihre Gründe nicht fo ſtark, daß fie ung überreden follten, zwwen Bölferr u nicht Die geringſte Aehnlichkeit unter fich haben, ob fie gleic) unter einerfey Himmels liegen, Fönnten aus einer gemeinfhaftlichen Quelle entfproffen feyn. ſchwarz, und fchlecht gebildet. - Die Maldiver find olivenfärbig, und von fo fehönel ftalt, daß fie, nur die Farbe ausgenommen, den Europäern wenig nachgeben. eo wabrfcheinlicher, daß fie von der indianifchen Küfte bergefommen find, obgleich felbige 1 der Sonnenhitze ungeachtet, Gras und DE Arzeneyen. Ihre Meymungen von der Werd feuche, Ihr nnordentliches Leben. Befchttl bung des Eöniglichen Pallafteg. Wie man der Könige aufınartet, Praͤchtige Gemaͤcher 2 Kleidung. Zeichen der Föniglichen Würde. N Eunfte-des Königes, Landesinünze. Handlun mit den Bolys. Andere Maaren. Wied Portugieſen diefe Inſeln bemeiſtert. Em diviſcher Konig wird ein Cheift; der Krone taubet ; von den Portugieſen geſchuͤtzet. Di @ ‚bemeiftern fich des Landes ; „vergleichen fi m den Maldivern. Der chriftliche König LAN su Goa nieder. Schickjal eines jungen Pe N tugieſen. Die Ceylaner | zu. x) Eben daſ. a. NEE ß.. nach Oſtindien. IBuch, V Can 199 ter yon; hnen entfernet liegt, als Ceylan. Es ließe ſich eine weit richtigere Vergleichung Gebräuche Machen, nicht Dr —— Geſtalt der aldi = Indianer, fondern auch zwiſchen * Ze ihrer eerfitigen Genrrpsbefheffengei und Lebensart, zumal was diejenigen betrifft, —— welche zwiſchen Male und dem nordlichen Ende der Inſein wohnen. Die ſudlichen Maldiver haben etwas groͤberes in ihrem Vetragen und in ihrer Spra- bean ſich. Man findet noch immer Weibesbilder daſelbſt, die ſich ihrer Bloͤße nicht ſchaͤ⸗ "en, ausgenommen, daß ſie die Mitte-des Seibes mit einem Stüsfchen Leinwand verdecken; dagegen iſt Die Sebensart der nordlichen Maldiver von der indianifchen wenig unterfehieden, Und es gehs bey. ihnen, eben: fo hoͤflich zu. In diefer Gegend wohnet auch der geſammte del, und der König nimmt feine Soldaten daher... Zwar kann diefes nicht fo. wohl ihrem. Urſprunge, als vielmehr dem Umgange mit Ausländern zuzufchreiben feyn, welcher in diefer Gegend häufiger ift; imgleichen auch der Durchfahre der Schiffe, welche niemals in Sit- den gefchehen iſt, und weiche die norbliche Gegend nicht nur bereichert, fondern auch geſit⸗ teter machet. Doch, die Maldiver find überhaupt ſinnreich, gefchickt, zu Künften geneigt, Ihre Eigen: ja auch dev Wiſſenſchaften fähig, als von welchen fie viel Wefens machen ; zumal von der ſchaften. Sternwiſſenſchaft, darauf fie ſich forgfältig legen. Sie find herzhaft, willen mit ihrem Gewehre wohl umzugehen, lieben die Ordnung und Polizey. — Die Frauensperfonen find ſchoͤn; und wiewohl fie meiftentheils eine Dfivenfarbe haben , fo giebt es doch auch einige eben fo weiße, als in Europa x), — Ale Einwohner, von einem Geſchlechte wie von dem andern, haben ſchwarze Haare, Lieben ſchwar⸗ nd halten dieſe Farbe für etwas fehönes.. Cie kmmt nicht fo wohl von der Natur, als de Haare. don der Gewohnheit her, den Kindern die Köpfe alle acht. Tage zu befcheeren, doch mit dem Unterſchiede, daß ſie den Maͤgdchen bis ins Alter von acht oder neum Jahren einen Schopf über der. Stirne fi eben lajfen, damit man ſie von den Jungens fenner, als welche ganz glatt befchoren find, Nach diefer Zeit iſt es Feiner Mannsperfon erlauber, lange Haare zu fragen, außer dem Adel und den Kriegesleuten, alter Neibesperfonen, fo bald fie die Kindheit zurück geleget Haben. Sie wenden viele Weiber. Mühe und Unfoften darauf, ihre Haare mohlviechend zu machen, und binden fie auf dem Ruͤcken zufammen Sie nehmen falſche Haare mit darunter ‚ damit-Die Zöpfe defto an- fepnlicher und ſchoͤner laſſen. Das Band, damir fie beyfammen gehalten werden, ift eine, Gattung eines Ringes von Golde oder Silber, auch) zuweilen mit Perlen und Edelgefteinen gezieret. Sie nehmen wohlviechende Bluhmen mit dazu, und es wird alles auf das artigfte eingerichtet. , Das falfche Haar kommt meiffentheils aus Cochin, Calesut, und von der ganzen malabarifhen Küfte, wo die Mannsperfonen fange Haare tragen, fie aber abſchnei⸗ den und verfaufen koͤnnen. Die Maͤgdchen tragen bis ins achte oder neunte Jahr nur ein Pagne oder. Tuch. Die Knaben bekommen Die erfien Kleider im fiebenten Sabre, das iſt, Wenn & befchnitten worden y), Die gewöpnliche Kleidung der Maldiver it eine Gattung Hoſen von Seinwand, welche Be der Som Gürtel bis unter, die Knie teichen, und worüber fie ein Pagne von Seide oder anderm Männer, uge fragen, das mit mancherley Zierrathe verfehen iſt, nach der Beſchaffenheit ihres enges oder Reichthumes. Der übrige Leid iſt nackend. Beil fie wegen der großen Hitze 4 Xhaarig werden, ja fo gar glauben, die Natur erzeige ſich graufam gegen fie, wenn fie Ihre Saare icht über und über mit Haaren beivachfen find: fo ſcheeren fie folche an der Bruſt und am und ige Dart, Bauche 9) Eben daſ. —— (> Y Hingegen find fie ein Schmuck Haarputz der — — —— —i 200 Reiſen der Hollaͤnder Gebräuche Bauche weg, doc) fo, daß Hier und dort welche ſtehen bleiben, welches von ferne läßt, ae der Maldi⸗ wenn fie ein ausgefehnittenes Wammes am Seibe hätten. | in ver. Sie geben ihrem Barte zweyerley Geſtalt: eine ift nur den Pandiaren, ala ron den Prieftern, und denen, die zu Mecha und Medina gerefen find, erlauber, und beit darinnen, daß man den Bart wachfen läßt, fo fang er will, doch aber unter dem sun und um beyde Lippen abfeheeret, meil fie ihr Eifen ımd Trinken für verumreiniget d wenn es vom Barte beruͤhret wird. Die zweyte Geftalt des Bartes gehöret für sh, meine Volk, und befteht darinnen, daß man ihn ganz kurz trägt, um den Mund und der Gurgel abfiheeret, ohne einen Knebel ftehen zu laſſen; wiewohl, da das Bartpußen mit der Scheere gefchieher, fo iſt dennoch allezeit ettvas von ihm zu ſehen, zumal am KH wo er fpißig zuläuft, Y Die Frauenfleidung ift weit anders befchaffen, als der Männer ihre, "Sie tag vechte Seibröcke von leichtem Seiden- oder Baummollen-Zeuge, und fie mürfen fich des 0 ftandes wegen den Buſen forgfaltig bedecfen. Es giebt auf diefen Inſeln Feine öffentl Barbierer, Jedermann barbieret fich ſelbſt mit ſtaͤhlernen Scheermeflern, oder mit Fupf nen und mefalfenen Scheeren, Einige bedienen einander wechſelsweiſe. Der König / . die großen Herren laffen fich yon vornehmen Leuten Barbieren, die fich eine Ehre bat! Einfältiger _ Wegen der abgefchnittenen Haare und Nägel find fie fehr abergläubifch ; fie ſcha Ä | ] machen, und Feine Befoldung verlangen, Aberglauben. ſelbige mit großer Sorgfalt auf ihren Begräbnifplägen ein, / damit nichts verlohren g® möge, Sie fehen diefe Sachen als einen Theil von fich felbft an, Den man eben fo M* begraben müfle, als den übrigen feib. Die meiften befcheeren fich an der Thuͤre A Mofchee 2). — an \ | Sprache der Die gemeine Sprache der Maldiver ift Diefen Inſeln ganz einen, doch aber im Maldiver. ſuͤdlichen Atollons gröber und härter, obgleich übrigens eben diefelbige. Das Arab erlernet man in der jugend, wie in Europa das Satein. Wer mit Ausländern viel MT gehen muß, der lernet auch Cambayiſch, Guzuratifch, Malayifch, ja fogar Porrugielidr Haͤnſer und - Die Hauptinfel, welche Male Heißt, und von welcher die übrigen den Namen _Staote. dem Beyfase Dives, das it, Infeln, befommen, liegt ungefähr in der Mitte unter IT Sie mag etwa anderthalb Meilen im Umkreiſe haben. Weil der König feinen befta - gen Siz darauf bat, folglich vieles Volk zuläuft: fo iſt fie die volkreicheſte, gleichwie ME die fruchtbarefte, aber dabey die ungefundefte. Die Inſulaner geben vor, es Fomme 7 fes von denen Dünften her, die von der großen Menge der dafelbft verfiharreten Seichen IT, fteigen. Das Wafler tauget ebenfalls wenig. Der König und die Vornehmen af! Waſſer aus einigen andern Inſeln holen, worein niemand begraben werden darf, ua Inſeln, ja auf Male felbft, ift Feine einige ummauerte Stadt. Jede Juſel ſteht I Haͤuſer; einige ſind in ordentliche Gaſſen abgetheilet; andere ſtehen einzeln. Das gell Volk bauet feine Wohnungen von Cocosholze, und decket fie mit den Blättern dieſes mes, die man zweyfach an einander näher. Die großen Herren und die Kaufleute | von einem weißen und glaften Steine, der aber hart zu bearbeiten if. Man findet, Häufig auf dem Grunde der Canäle: er wird aber endlich ganz ſchwarz, wenn er lange?" von Negen oder von anderm fühen Waffer beneßet worden 2). 2 2) Eben daf. a.d. 81 ©. 5) Eben dal. a. 8.90 ©. — a Eben daſ. a.d. 88 S ce) Auf der st ©, nach Oſtindien. IBuch· VE o ko d Weiſe, wie er aus dem Grunde, gehofet wird, iſt merkwuͤrdig. Be Be waͤchſt auf diefen hen * gewiſſer Baum, ee in der Größe seines ——⸗ nußbaumes, an Weiße und am Laube dem Eſchenbaume aͤhnlich, aber ungemein weich. 1602 dr tragt micht die geringſte Frucht, und dienet nicht eimmal zum Brennen, Iſt er duͤrre. ſchneidet man ihn zu Brettern, die wie Kork.auf dem Waſſer ſchwimmen. WM, Wie ſie Stet⸗ Nun einen großen, Stein aus dem Waſſer ziehen: ſo bindet man ein Tau daran, welches ne aus dem deſto leichter geſhieht, weil die Infulaner alle ſchwimmen und tauchen können.) Hernad) Waſſer holen. dehmen. ſie ein, Candubrett, und binden es nahe bey dem Steine an das Tau, oder ſie bob: ‚ven ein Loch hinein, und ziehen das Tau durch, Ueber Diefes Breft werden noch mehrere an das Tau befeſtiget, und mit einem Worte, fo viele, daß endlich das Holz oben auf Das Waſſer komme, folglich den Stein aufhebet, den fie hernach ohne Schwierigkeit an das Ufer ziehen 5). Pyrard verfichert, daß fie auf diefe Weife alles, ja fo gar das grobe Ge⸗ fhüß aus einem perfunfenen Schiffe holen. Aus eben dergleichen Brettern machen fie Floͤßen zum Fiſchen mie einem Rande, die fie Candırzpatis nennen, ee eh at ee life ep es anbrennet/ wenn man zwey Stücke an einander reiber, u ee. die Einwwohtiet bedinfen Feines andern Feuerzeuges. ° Was den Kelch ʒur Mätierfpeife bes. u as. trifft: ſo wird er eben fo, wie in dem größten Theile von Indien, aus Mufcheln und She il „fen bereitet, die man am Ufer des Meeres findet ce). De Die Religion dev Maldiver iſt die muhammedaniſche, | & ‚bräuchen, . Jede Inſel hat ipre Tempel oder Mofcheen. - Wer zu Mecha und Medina ge Maldiver. swefen ift, Der wird in großen Ehren gehalten, „feine Ankunft mag übrigens ſo gering, ſeyn, als fie will, und er genießt allerley Vorrechte, „Man nennet dergleichen Seute Agis:, Das iſt, Heilige; und damit man fie. kenne, fo tragen fie Pagnes von weißem Cattune, und ‚Eleine runde Mügen don gleicher Farbe, nebft einem Rofenkranze am RE ne — = Die Geſetze auf diefen Inſeln ſorgen inſonderheit für die Erziehung der Ki der. So Erziehung der bald ein Kind zur Wet Ag — u en — — Waſſer ge- Kinder. waschen, und endlich. mit. Dele geſalbet ; dieſes geſchieht lange Zeit. „Die Mütter müffen ihre Kinder. ſelbſt füugen, auch fo gar die Königinnen, Sie werden in feine Windeln ge- _ wickelt. Man leget fie ganz nackend und frey in Eleine Betten von Schnüren, die in der $uft fehweben, und die Sefaven wrüffen fie wiegen. Unterdeſſen ſieht man Feine unge- ſtaltete unter Ihnen; ja mie dem neunten ‚ten Jahre werden fie befchnitten, Die Art un rauen ro i mit allen ihren Feſten und Ög- Religion der Monate fangen fie an'zu gehen e). Am fieben- Im neunten muͤſſen fie die gewöhnlichen Wiſſenſchaften und die Seibesubungen erlernen, —* ur, pa 7 Rs Die Wiſſenſchaften beftehen darinnen, daß fie lefen, fchreiben, und den Alkoran ver⸗ ER ſtehen fernen. Man lehret fie dreherley Seit ; bie arabifche, nebſt einigen Buchftaben ER und Puncten, die fie dazu gefeger haben, damit ſie die Worte ihrer eigenen Sprache damit ‚ausdrücken konnen; ſodann noch eine, welche der maldivifchen Sprache eigen ift; und end» lich Die deitte, welche auf Ceylan und in dem größten Theile von Indien im Sthiwange ‚geht. Sie fehreiben ihre Aufgabe auf weiß angeftrichene hölzerne Täfelchen. Haben fie dieſelbige auswendig gelernets fo loſchen fie, das Gefchriebene aus, und beweißen Die Tafel don neuen, 2 ya \ RR: as | 4) Auf der 92 Seite. e) Auf der 34 ©, | 3 Algen, Beifebefchr, VII Band. y ‚ce — =, 22 Reifen der Hollaͤnder Gebraͤuche Was beſtaͤndig bleiben foll, das ſchreibt man auf eine Art von Pergamente, kur der Maldi⸗ qur aus den Blättern des ſo genannten Makarequo⸗ Baumes beſteht /). Ein —* Blatt iſt anderthalb Klafter lang, und einen Fuß breit. Sie machen Buͤcher —* Er ‚che länger dauern, als unſere. Damit nicht zu viel Pergament aufgehe, wenn die Mn Mergament fehteiben lernen: fo haben fie glatte hölzerne Tafeln, darauf fie Sand ftreuen, WW won Baum: Buchſtaben darein fchreiben, welche die Schüler nachfchreiben müffen ; hernach werden härtere ¶ ausgeſtrichen, und neue worgefchrieben, 9 Obgleich zu Erlernung der Wiſſenſchaften eine gewiſſe Zeit beſtimmet ift: J doch viele beſtandig dabey, und legen ſich inſonderheit auf den Alcoran, und auf die —4 monien ihrer Religion. Die Machemati wird gleichfalls fart getrieben: beſonders ten fie viel von der Sterndeuterfunft, ja ihr Aberglauben gegen Die Geftirne geht p Mi daß fie nicht das geringfte unternehmen, ohne die Sterndeuter um Rath zu fragen. 77 König Hat ſehr viele an feinem Hofe, und folger ihrem Rathe zum öftern g). a Negierungs-, . Die, Regierungsform ift uralt und monarchiſch. Allein, ‚obgleich die Gewat rg * w Koͤniges unumſchraͤnket ifts -fo wird fie doc) überhaupt von. den Prieftern ausge Hände, — Gleichwie die Natur dreyzehn Atollons angeordnet hat: alſo find auch dreyzehn OP halterfchaften, ober eben fo viele Provinzen, davon jede ihr Oberhaupt unter dem. je nes Naybe hat. Diefe Nayben find die Sehrer des Gefeses, und haben die Au N bber alles, was zur Religion und zur Verwaltung der Gerechtigkeit gehürer. Wenn er zurl mehr als ein und bierjig Einwohner hat «fo wird fie von einem Lehrer einer all“, “Gattung regferet, nei Eaelb Hei, "unb.Bie Prater de Mofcheen unter fich hat. Ay “Einfünfte beſtehen in dem Zehencen, den fie won den Früchten erheben, und in einem 8 gen Gehalte, den jeder nach feinem Grade vom Könige befümme, Die wichtigften > .... Khäffte aber find in den Händen der Nayben. Sie allein find Richter in bitrgertichen, m “ ‚ peinlichen Sachen, Siemüffen, vermoͤge ihres’Amtes, alle zu ihrem Atollon gehoͤt Sufeln des Jahres viermal beſuchen > Dennoch Haben fie ein Oberhaupt, das beftd "auf der Inſel Male bleibt, und ſich niemals von der Perfon des Koniges entferne. Berwaltung Dieſer fuͤhret den Titel Pandiar, und iſt zugleich das Oberhaupt der Religion, " — Oberrichter des ganzen Königreiches. An ihn wird von dem Ausfpruche dev Nayben er pelliret. Unterdeſſen kann er in wichtigen Sachen Fein Urtheil fällen, wofern er nicht 4 ‚oder, vier angeſehene Männer zu Rathe zieht, die man Mocuris nennet, und die den 9 ran auswendig wiſſen. Es ſind ihrer in allem funfzehn; und aus ihnen beſteht gleich der Rath des Pandiars. Nur der Koͤnig hat die Macht, die Schluͤſſe dieſes 4 eihtes umzuftoßen. Beſchweret ſich jemand dariiber, fo unterfucher er die Sache nebft oh ‚feiner vornehmften Bedienten, die man Moſculis, das ift, Aelteſte, nennet, und der Hruch wird auf der Stelle vollzogen. Die Parteyen tragen ihr Recht felber vor, Ko ‚es auf eine That an, fo werden drey Zeugen aufgeführer : außer dem glaubet man BO Beklagten auf feinen Eid, den er mit Berügrung des Gefegbuches ableger. DBerrifft Sache einige Gerechtſamen; fo urtheilet man nach den Elaren Worten des Geſetzes. Th der Richtern ben ſchwerer Strafe verbothen, die geringſte Belohnung anzunehmen, nicht als ein freywilliges Geſchenk. Aber ihre Gerichtsbedienten, die man Devanız net, können den zwölften Theil der ftreitigen Sache zu ſich nehmen. Ein ie be PU d. 135 Seite. ' Sp) Eben daſ. nach Oſtindien. 1Buch. V Cap. 203 gen vor den Gerichten abgeben, und das Zeugniß dreher Weibesperſonen gilt Kane? als eines einigen Mannes 2). > ze Schaven find diejenigen), welche fich freywillig verkaufen, oder welche durch die Ge⸗602. feße dau gemacher werden, weil fie ihre Schulden nicht bezahlen’ koͤnnen ; endlich auch — Ausländer, welche in Diefer Eigenfchaft ins Sand gebracht und verfaufer werden. Schiff⸗ Zuftand der beuch giebt den Iuſulanern Fein Recht über Die Freyheit der Ausländer. Unerachtet der Sclaven.- Lutfeligkeit diefes Gefeßes geht es den Sclaven in den Maldiven fehr hart #). Sie Fon- nen nicht mehr als eine einige Frau nehmen; freye Perfonen hingegen drey. Wer fie be: leidiger, wird nur halb fo feharf geftraft, als wenn er einen freyen Menſchen befeidiget hätte, Sie bekommen Feine andere Bel N ohnung für ihre Dienfte, als ihre Koft und ihren . Unterhalt, Wer ein Seibeigener feines Glaͤubigers wird, der darf an feinen andern Herrn derfaufe werden, fondern der Gläubiger nimme nach feinent Tode alles weg, was er ver⸗ laͤßt. Reichet es nicht zu, fo muͤſſen feine Rinder ſo lange dienen, bis alles abgetragen iſt. Was peinliche Verbrechen betrifft: fo muß der Beleidigte Klage führen, wenn das Peinliche Gericht ein Einfehen-haben ſoll, oder Die That muß gehörig angezeiget werden, wenn die Strafen. Strafe erfolgen fol. Sind die, Kinder noch unmändig, wenn ihr Vater ermordet wor⸗ _ ben: fo wartet man, bis fie ſechzehn Jahre alt find, wornach fie fagen muͤſſen, ob fie von der Obrigkeit gerächer feyn wollen, oder nicht? In dieſer Zwiſchenzeit wird der Mörder bloß daziı verdammet, daß er fie enähren, und ihnen eine Handthierung lernen laffen muß: Erreichen fie das beftimmte Alter: fo koͤmmt es auf fie felbft an, ob fie Gerechtigkeit ver: langen, oder ob fie dem Verbrecher verzeihen wollen, wornach er Deswegen nichts mehr zu befürchten hat. Die gewoͤhnlichen Strafen find entweder die Verbannung auf eine unbe: wohnte Inſel gegen Süden, oder der Verluſt eines Gliedes, oder Die Geißelung, welche die gewoͤhnlichſte, aber eine ungemein Harte Beſtrafung ift. Man gebrauchet Hierzu leder⸗ ne Riemen, eines Armes lang, vier Finger breit, und zwey Dick, Davon man fünf bis fechfe an einen hölzernen Stiel befeftiger. Die Streiche find hart, und gar oft toͤdtlich. Dieſes iſt die Strafe für große Verbrechen, als unnatuͤrliche Unzucht, Blutſchande, und Ehebruch. Einem Diebe wird die Hand abgehauen, wofern der Diebſtahl ſehr wichtig ift A). Die ganze Nation ift in vier Stände eingetheilet. Der erfte begreift den König, Eintheilung alfe feine Anverwandten, die Prinzen aus den ehemaligen Föniglichen Häufern, und die re vier Staͤn⸗ großen Herren. Die zweyte gehöret für die Ehrenftellen und Aemter, welche niemand, als" nur der König erteilen Fann, und wobey der Rang forgfältig beobachtet wird, Den drit⸗ ten machet der Adel aus; und das gemeine Volk den vierten. Weil der Adel feine Vorzüge Durch die Geburt erhält: fo wollen wir bey ihm anfan⸗ Maldiviſcher gen, Es giebt alte Edelleute, darunter einige ihr Gefchlecht bis auf die fabelhaften Zeicen Add. Binaus führen, Hiernaͤchſt kann der König auch) adeln, wen er will. Der Adelsbrief wird unter dem Schalle einer Glocke auf der Inſei Male abgeleſen. Dieſe Glocke iſt ei- genetich nur ein Kupferblech, worauf man mit einem Hammer ſchlaͤgt. Die Anzahl der Edelleute ift fehr groß, und man finder aufjeder Inſel einige. Das gemeine Volk ja auch ie veicheften Kaufleute, die nicht geadelt find, Dürfen ſich nicht neben einem Edelmanne niederlaſſen, ja, wenn er ftöht, Dürfen fie: gar nicht figen, Begegnen fie ihm, ſo muͤſſen ſie ſtille ftehen, bis er vorbeh iſt, und wofern fie etwas tragen, Die Buͤrde fo lange nieder: & 2 ſetzen 3) Eben daf. a:d, 147 ©. &) Eben daf. a. d. 148 und 149 ©. 3) Eben daſ. 2) Eben daß ad. 151 u folg. S. nur ſo viel - ae ia ln nn > u eh Da J u * March, al BD era a * Waldi⸗ Rang keinesweges; vielmehr werden die Rinder Edelleute. Heirathet ein gemeines MI 1602. Han einen Edelmann: fo wird fie Deswegen nicht edel, wohl aber- werden es die Vaher bleibt jeder indem Stande, darinnen er gebohren ift, und Eann ohne bes. IM | herren Belieben nicht daraus treten... 000) ' | EEE... anna. Dee-malvivifche König führet den Titel Raskan, und die Königinn Rent ei Dee Auf dem König folgen die Prinzen vom Geblüte, und die Abkoͤmmlinge der alten KOM ae asia al rue Var Ba NEE nn. 790 — , 3 WARE u. Er | > fihleb, Nunderäger ¶ 5, Ale vier Stände haben, einige allgemeine Gebräuche, bie von Großz and Klein Saf 3 um ws Eß ſtellen oder Geburt, Gleichwie aber eine ſichere Regel en —elſen der Holander Gebräuche ſetzen. Das adeliche Frauenzimmer, das einen gemeinen Mann heirathet, verliert feintt welche in eben fo großem Anfehen ftehen, ob fie gleich ‚aus einem andern Gefchlechte MT Hernach fommen die Reichsbedienten, darunter der oberſte Buillag genenner wird, geichſam Statthalter. des Königes iſt. Ferner giebt es.-einen Kanzler, Staatsfeuf Oberſchatzmeiſter, Dbereinnehmer 1. |. ws imgleichen ſechs Mosculis, davon bereit" dacht worden, nebſt andern Ehrenſtellen, welche der Koͤnig gemeiniglich Edelleuten er let, die in ſeiner Gnade ſtehen, ‚zugleich weiſt er ihnen gewiſſe zu ihrer Befoldung beſtimm⸗ te Inſeln an. Er verforger fie auch mit Reiße. In dieſem Sande beſteht die Ehre darinnen DR man des Koͤniges Reiß ißt. Die Edelleute ſelbſt werden nicht ſonderlich geachtet, w 3 „ſie Diefem Vortheil nicht mit dem Vorzuge ihrer Geburt verknuͤpfen. J „et Ale Soldaten genießen ihr, zumal die Seibwache, ‚Die aus ſechs hundert Mann or Unter: Rebe, in fechs Compagnien eingerheilet iſt, und von ſechs Mosculis angeführer wird. Koͤnig unterhält noch zehn andere Compagnien, Die-unter dem Befehle der pornehml Herren im Sande ſtehen. Er hat ſie aber nur in Kriegeszeiten um ſich, und gebrauchet Übrigens zu Vollziehung feiner Befehle, Sie haben ganz befondere Vorrechte. Sie i gen lange Haare, Am Daumen haben ſie einen Ring, der zum Bogenfpannen Biene, font niemand zu fragen erlaubet iſt. Nebſt des Königes Neiße find ignen noch einige ENT Inſeln und-einige Zölle zu ihrer Unterhaltung angewieſen. ¶Die reichen Inſulanee ud meiſtentheils, entweder unter die Leibwache, oder unter bie Soldaten zu fommen zes g en” | vet aber des Königes Erlaubniß dazu, und es koſtet viel Geld gleichwie die. meiften DH gerlichen und Kriegesbedienungen überhaupt m). mi} — Die Maldiver haben nicht mehr als einen einigen Namen, als zum Beyſpiele, AM Sf, Affen, Ibrahim u. ſ. w. ohne; einen Gefihlechesnamen zu führen, De aber nicht unzählige Namen giebt: fo ſetzen fie ihren Ehrentitel dazu... Die gehoben EOdelleute führen den Titel Takuru, und hre Frauen Zybis u). ‚Einige hängenden mien iner Inſel an, die fie zu eigen beſitzen. Die Bedienten, welche nur, ihrer Aa wegen unter die Edelleute gehören, führenden Titel Callog, und ihre Frauen Comullo sole Dissgemeinen Seute hangen das Wort, Lallo an ipren Namen, und iyre Frauen Eat, 0.Am großerer Deutlichkeit wilfen-fegen fie. noch die Benennung ihres Handwerlte yder ihrer Kunſt dazu. | RN: 759 Bebrauch wer achtet werden. Sie effen mit niemanden, ‚als mit ihres gie ichen, an Reichthume, Ehte ugefuͤhret iſt, wornach man d Bleichheit ab meſſen lonntor ſo eſſen fie ſehr felten mit einander. , Wer ſeine guten Zr beroirchen will, der laßt allerley Speifen zuricheen, auf einen runden Tfch feßen, mie fend bedecken, und ſchicket ihnen die, Mablzeit ins Haus. Dieſes wird, für eine große © fi ‚gehalten, F ort ti ui nl Srrsa don Ta ”r) Eben daſ. a. d. 150 und 151 S. ni Ada G. e) A.d. 136 u, 17. S. ae nach Oſtindien I Buch VoCam 295 j i N £ äuche' © Wenn fie für fich affein ſpoi en, fodarf niemand zuſehen, fondern fiegehen in das in- eh Aeifte Oman —* Ei alle Vorhänge F Ihr Tiſch iſt der Boden bes zn.” vi or worauf eine reinliche Matte gebreitet wird, und fie ſabſt mit Freugmeife witer- 605, a hlagenen Beinen fügen. ., Tafeltücher gebrauchen fie. nicht, fondern breiten Die oben Pananasblärter auf die Matte, welche folglich die Stelle der Tafel- und Tolfercücher verſe⸗ ER. Dennoch, ift ihre Neinlichkeit fo groß, daß fie niemals etwas verſchuͤtten. Ihr Zu — u felgefchirr befteht aus einer Gattung ſchlechtem Porcellane, das aus Cambaya kommt, ober Seinichfeit AUS feinem chinefifchen, davon jedermann einigen Borvarh-befigt. Doch wird niemals eine bey der Tafe !tdene ober poccellanene Schüffel aufgetragen, ohne fie, in einen runden und ſauber gefür- . Alten Napf von Sandesarbeit zu -fegen, auch, mit einen dergleichen Deckel zu bedecken. Dieſer mag aber ſo genau ſchließen, -als er mil: fo breitet m noch ‚ein feibenes Tuch von, Heicher Größe darüber. _ Yuch die Allerärmeiten —— Raͤpfe, nicht nur, weil fie wenig koſten, ſondern hauptſachlich wegen der Ameiſen, davon alles wimmelt, und. die man nicht wohl von den Speiſen abhalten kann. Goldenes und ſilbernes Tafelzeug iſt Durch Die Geſetze verbothen, wiewohl die meiſten vornehmen Herren übrigens veich genug dazu mären, · ¶ Slüßige Sachen nehmen fie,mie den Lüffel, das übrige mit den Fingern. nꝛ Ihre Mahlzeiten endigen fich ſehr geſchwind, und es wird kein Wort dabey geſprochen. Sie trinken nur einmal, ſodann nämlich, wenn fie ſatt find. | Ey, ae gewohnlichſter Trank iſt Waſſer, ober am felbigen Tage abgezapfter Coeoswein. Getruͤnke der Man bereitet noch zwo andere und £öftlichere Gattungen von Getränke, welche abet nur Maldiver. für. den König und die großen Herten, oder fürdie Feſttage gehören. ine it warm, be- ſteht aus Walter, Honig, ‚vielem Pfeffer, und geroiffen: andern Kötnern, Cahoa genannt; Bieranderewird kalt geftunken, ‚und aus Zucer und in Waſſer gewweicheren Cocusnüffen ber reitet. ⸗ ne. - en w A BE TFT FO Ber ın in ! le 1... Na Te er hin a ei tn... 3 ©) ac) er Mahlzeit wird ſtatt des Macheifches en a üffel Betelblätter aufgetragen: · — — ee ee Frau forget; denn die Mannsperſonen halten fic) Die Kocherey fir ſchimpflich. Es, gehören viele Cevemonien dazu, wenn man einem Thiere Die Gutgel abe ſchneiden will, und es wuͤrde niemand von dem Fleiſche effen, wenn er nicht wüßte, daß fel bige ſammtlich Beobachter worden. ET a A — Betel und Arecka wird auf dieſen Inſeln eben ſo ſtart gebrauchet, als in ganz Indien. Gebrauch des Jedermann trägt in den Gürtelfalten einen Vorrath davon bei fich. Boy dem Degegnen Betels. überreichet einer dem andern dergleichen Blätter, Große und Kleine befonmen von dem. \naufbörlichen Kauen rothe Zähne, welches man bey ihnen für eine Schönheit hält, Wenn Ne jich baden, welches febr-oft gefihiehez fo reinigen fie die Zähne forgrältig, damit die Farbe vom Betel deſto befe-hatsen fan p). eh nu u Er en A Re £ ¶ Ihre Krzemeptoiffenfehaft.beftehe vielmehr in abergläubifchen Schräuchen, als in einer Argneyender wuentüchen Pflege. Doch baben fie einige macüniiche Mittel, welche den Euvopädın zu: Malbiver. »eilen helſen. ¶ Gegen Augenſchmerʒen, damit fie ſehr gepfaget find, wenn fie lange Zeit | und eflen ſſe. As Phratd und. den Frauen oder Töchtern be ’ MM Sonnenfcheine bleiben, kochen fie eine wahneneber, ud ‚een. fie,.;, Me Porasd wit Kine Gefährten von eben dieſein Uebel angegtifen wurden, gegen I, Diefer Denfpiele- Ken iehe fi,die Chavactere und andere gaubeife Dinge weg, Dame Die Suflandt bie Mittel perfnüpfen, „Sie verſpuͤreten ———— Sir die Verſtopfung 5 ⏑⏑, va RR —* — * der \ a — = P) Eben dag, rn . we. — —— En — 9 ea * * a 66 Reifen der Holländer . ’ . - \ 7 „Gebräuche der Mil; , eine fehr gemeine Krankheit, die man der boͤſen Luft zuſchreibt ‚ und bie mit 4 der Maldie ner ſehr fehmerzlichen Geſchwulſt verbunden ifE, brennen fie den geſchwollenen Hk, *3 legen ein baumwollen Laͤppchen in Oele getunket über die Wunde. Dieſes Mittel malt — , Porard nicht gebrauchen ‚ ober gleich feine gute Wirkung an andern gefehen hatte, vertrieb er fich einige Geſchwuͤre an den Beinen durch aufgelegte Eupferne Bleche, na Benfpiele der Inſulaner. Sie haben auch Kräuter und Spezerenen von bekannter a ; infonderheit für Wunden. Man bereitet Salben daraus, und befchmierer die Wunde mit, ohne fie weiter zu verbinden. Die Sranzofen heilen fie mit dem abgefochten T spe Die Maldi⸗ hen von einem Holze, das aus China Fimmm. Was aber das feltfamfte, und Pyrafl ver en wunderlich dünfete, ift Diefes, daß fie vorgeben, die Europäer Hätten dieſes Liebel in —— ſeh and gebracht, ſelbiges auch Frangui Haeſcur, das iſt die Scanzofenfrankheie nei ans Europa Es geht ein fehr gefährliches Fieber bey ihnen im Schwange, das in ganz Indien * gekommen. dem Namen des maldiviſchen Fiebers bekannt iſt. Nebſt dem regieret alle zehn Jahr⸗ Art von Pocken, die fo anſteckend find, daß die Einwohner voneinander weichen mit 5 Sir — und daß allemal eine ae Darauf geht g). v Unordentli⸗ Ihr unordentliches Leben ſchwaͤchet ihre Geſundheit eben ſo ſehr, als die Beſcha ches Leben. heit ihrer Sandesart. Männer und Weiber find erſtaunlich geil, Unerachtet der ſch Geſetze, hoͤret man von nichts als Ehebruch, Blutſchande, und noch aͤrgerer U Schlechthin zu huren, das hat nichts zu fagen, und die unverheirarheten Weibesperſo treiben es eben fo ungefcheuet, als die ledigen Mannsperfonen. Sie gehen des Tages | aus, Alle ihre Befuche ftatten fie bey der Nacht ab, in Begleitung einer Manns die fie-allegeit mitnehmen müffen. Man pochet niemals an eine Hausthuͤre; man nicht einmal, fie möchte geöffnet werden. Die Hofthuͤre bleibt die ganze Mache offen, Hausthuͤre iſt bloß mit einem Teppiche von Cattun verwahret. Man darf alfo nur eintreten, und huften, ſogleich erfcheinen die Hauslente, und empfangen ihre Gaͤſte Beſchreibung Der koͤnigliche Pallaſt hat einen großen Umfang, und begreift viele Luſt⸗ und Ball des fönigliz gaͤrten im fich, Die mie Springbrunnen und Teichen gezieret find. Er iftvon Stein, chenPallaſtes. u. ein Stockiverk hoch, befteht aber aus einer großen Menge Zimmer, und vielen davon jeder einen fehönen Brunnen von weißem Steine in der Mitte har. Der Eingang in den Pallaft ift eine Hauptiwache, mit einigen Stuͤcken und an" Gewehre verfehen. Das Thor gleiche einem großen vibreckichten Thurme. Aus dem bantenſaale koͤmmt man in einen andern, der für die großen Herren und für die Hof gehöret. Weiter Darf niemand gehen, als’ die Hausbedienten des Konlges und der KU ginn. Das Pflafter beyder Säle, ift drey Schuhe hoch über den Erdboden 55 Rai = recht artig mic diefen beleget, worauf man alle Morgen eine Matte vom mancherley ben mit eingemifchtem Saubwerfe und anderm Sierrathe, ausbreitet. "Die Wände | mit feidenen Teppichten behangen: die Decke ift ebenfalls mie Geidenfeuge überzogett/ * rings herum hängen ſchoͤne Franſen. Der Ort, wo ſich der König im zweyten Saalt Di verläßt, iſt ein großer Teppich, worauf er mit kreuzweiſe untergefchlagenen Beinen —— Wie man ihm Geſtalt der Decke ſtellet einen Himmel über feinem Haupte'vor, Alle Herren feines? — ſitzen in der Reih auf der Matte, jedweder nach ſeiner Geburt und ſeinem Ehrenſt Die geringern ſtehen hinter den Vornehmern, es ſey Denn daß der König, ober in ein Abwefenheit, einer der Großen fie nieberfigen heiße. "Die Edellente auf der Inſel IR “ s D r a ne " 9) Eben daſ a. d. 132, 133 Seite. , r) Eben daſelbſt. a. d. 141,142 ©. —* tel mic Betel und Arecka. Ein Lehrer des Ge nach Dftindien, LBuch. V Cap. | 207 —— AA sbräuche wmuſſen alle Mittage im Paflafte erſcheinen. Zeiger fich der König nicht, ſo laſſen ſie ihm = — 2 — vermelden, ſie waren gekommen, feine Befehle zu vernehmen. Zuweilen ſchicket er ihnen tel und Obſt. Die Auslaͤnder einpfangt er nur in dem erſten Saale 4). 7 Die innern Gemächer , find: mit den fhönften Tapeten aus China, Bengalen und Ma, ulipasarı geſchmuͤcket. Alles glänzer von Golde und Seide, Die Abwechslung in der Praͤchtige rbeit und den Farben iſt unvergleichlich. Zwar verfertigen die Maldiver ebenfalls Ta⸗ Gemacher. Peten und Zeuge, aber meiſtens nur von Baumwolle, fuͤr die gemeinen Seute, Das Bet fe des Königes, und der Vornehmen, "hängt wermittelft vier Schnüre an einer hölzernen Stange, die auf ʒween Pfeilern ruhet. ¶ Die-Küffen und Betstücher , ſind nach indiani⸗ ſchem Gebrauche von Seide und Baumwolle. Die Betten haben diefe-Geftalt Deswegen, ‘Weil vornehme und veiche Perfonen-fich wiegen faffen, um die Milzkrankheit entweder zu vertreiben, oder ihr vorzukommen. Die gemeinen Leute ſchlafen auf baumwollenen Matra⸗ zen, die auf einem Geſtelle von vier, Fuͤßen liegee. 6 ESo lange Pyrard in den maldiviſchen Inſeln war, trug der König gemeiniglich ei⸗ Seine Klei⸗ mnen langen Rock von weißem und fehr feinem Cattim, oder vielmehr einen Ueberwurf, Der dung, 1602. ‚bis etwas unter den Guͤrtelreichete, mit weiß und blaueingefaſſet, und vorne mit gegoffenen goldenen Knöpfen zugeknoͤpfet war 2). Der übrige Leib bis an die Ferſen, war miteinem roth taffenden Schurʒe bedecket, der oben mit einem breiten und langen roth ſeidenen Guͤr⸗ tel mit goldenen Franſen und mit einer dicken goldenen Kette angeguͤrtet war. Das Schloß ‚ander Kette war breiter, als eine Hand, und mit einer großen Menge Juwelen beſetzet. Vorne am Schenkel hing ein koſtbares Meſſer herab. Auf dem Haupte trug er eine kleine wit Gold geſtickte Muͤtze mit einem gegoſſenen und mit Juwelen beſetzten goldenen Knopfe ander Spitze. Wiewohl die großen Herren in dieſem Sande lange Haare tragen, fo ließ er doch Die feinigen alle Wochen ‚abfcheeren, ohne daß die Hofleute feinem Benfpiele folgen durften, Die Beine waren bloß, wie des geringften Unterthanen ; doch trug er Pantof- ‚fein von vergoldetem Leder, die aus Arabien kammen — — Wenn er ausgieng, und ſeine Leibwache um ſich hatte: ſo hielt man ihm einenweißen Zeichen der Sonnenſchirm über den Kopf , welches nad) Sandesgebrauche einesder vornehmſten Zeichen finiglichen der Föniglichen Wuͤrde iſt. Er hatte beſtaͤndig drey Edelknaben um fich. Einer trug den Wuͤrde. Windfaͤcher, der andere fein bloßes Schwerbtund feinen Schild, der dritte eine Schad)- ſetzes trat ihm nach , mit einem Buche in der Hand, Er hatte fein Belieben am Fifchen, wie un meiften Borfahren.. Sein "größter Zeitvertreib war, daß er gefchickte Kuͤnſtler und Handwerksleute in ſeinem Palla- fe arbeiten ſah, als etwa Mater, Goldſchmiede Sticker, Drechsler und Buůchſenma⸗ "her, Die er mit großen Belohnungen an fich lockte, . Er gab ihnen den Arbeitszeug, be⸗ Lhlte fie veichlich , und fehmückee feine Wohnung mit ihrer ‚Arbeit, ‚oder verfchenkte fie, h erfundigte fich nad) allem. War ein Ausländer geſchickt, oder wußte etwas, das im “ande noch unbekannt war, der war bey Hofe fehe angenehm u); —E Die Einkuͤnfte des maldiviſchen Koͤniges beſtehen in feinen. Tafelguͤtern, das iſt, in ‚Einkünfte einigen Infeln , die ihm unmitelbarungermorfen find; ferner in dem Fünften aller San- Br waldivi⸗ desrüchte; in einer Vermoͤgenſteuer die er nach der. Zahl der -Cocosbäume ausſchreibt, ſchen Koniges. ingleichen nach der Menge gewiſſer Muſcheln, die von den Maldivern Bolys genannt, d ſtark verhandelt werden; ſodann in einer Auflage aufgetrocknete Fiſche, in den er ben 2 Eiendap.a,d, 155,556,157&, 2) Eben daſ. a. d. 138 S. n) Eben daſ. a. d. 159 ©. nahe SRE 511) u u I) kA NE N ER Ka - a EN RR EEE AR A — — 00 ——— Zn hr a Ann a re Fr li H 3 ‘ 7 en N an x Y 208 Reiſen der Hollaͤnder Gebräuche ben der auslaͤndiſchen Kaufleute, und in der Handlung, Die er ſelbſt außer Landes grai der Maldi⸗ inden er Schiffe mit den Landeswwaaren befäder md ausſchicket. Nebſt dieſem gehoͤret ver. Jes ihm, was die See ans Ufer wirft, es ſey durch Schiffbruch, oder durch den game! 1602. > fichen Lauf der Wellen, als welche eine Menge Ambra und Corallen, infonderheir abet ne Gattung großer Nüffe an das Sand ſchwemmen, die bey den Maldivern Tamara" bey den Porrugiefen maldiviſche Cocosnüffe heißen. Man weis nicht, woher fie “men: man ruͤhmet aber ihre Kraft in dev Arzeney) und Pyvard machet fie ſo groß ats nen Menfchenkopf, Wenn ein Maldiver ſein Gluͤck machet: ſo pfleget man im Speidt worte zu fagen , er habe Ambra oder Tawarkarre gefunden, welches ſo viel fagen" er habe einen Schaß entdecket x). - gan Zn 3 me bu "gt Landesmuͤnze. Die Münze der Maldiver iſt von Silber, und nur von einerley Gattung 9 9 wird auf ber Inſel Male gepräger, und es fteht des Königes Namen mit abi Buchſtaben darauf. Man nennet dieſes Geld Larinen, und es hat den Werth — drey guten Groſchen. Auslaͤndiſches Geld wird ebenfalls genommen, aber nach dem 97 wichte und innerlichen Werthe . Sir Indien und den benachbarten Landern giebt es ‚große Menge Könige, folglich auch allerley Geld, nicht nur von Silber und Golde dern auch von einem andern Metalle Calin genannt, das feiner Härte und Weiße mid in hohem Werthe ſteht. Ja einige fehlagen fogar eifertie Münze, > die aber frentich nirgend gilt, ‚als in ihrem Sander. + Allein Silber» und. Gold behalten ihren: innerlig Werth allezeit. Doc) iſt folcher won demjenigen unterſchieden, den ſie in Europa Ha Denn das Silber ſteht höher, das Gold hingegen niedriger; als bey uns, Die ſpaniſ Piaſter werden in ganz Indien geru genommen. Was die: maidiviſchen Larinen trifft, fo ſchneidet man ſie zu Stücden, und bezahlet die Waare nach dem Gewichte, ml! man allemal Schaden leider, weil man bey dem Zerſchneiden ein Zwoͤlftheil am B verliehrt. id ya sr | Statt der Scheidemuͤnze gebraucher man die Bolys, eine Gattung Eleiner M worinnen der Reichthum diefer Inſeln beſteht. Sie ſind nicht viel groͤßer als die des kleinen Fingers. Ihre Farbe iſt weiß und glaͤnzend·Man ſiſchet fie alle MA zweymal / dreh Tage vor dem Neumonden und drey Tage hernachDieſe Verrich * gehoͤret für Die Weiber, welche bis an den Guͤrtel ins Waſſer ſteigen, amd ſie im S Handlungmit aufſuchen. Man verfuͤhret alle Jahre dreyßig bis vierzig Schiffsladungen voll, den — "nach Bengalen, wo fie unerachtet des Ueberftuſſes am Gold, Silber und andern Meta, — ee vennoch zur Scheidemuͤnze dienen, Der Konig und die Großen laſſen ausdrüctich OP = ‚de dazu aufführen, Diefe zerbrechlichen Keichehümer, die einen Theil ihrer Schaͤtze aus ne darinnen zu verwahren. Man verfaufer fie in Paͤcken von zwölf taufend Stücken, einen Larin betragen, . Sie werden in kleine Körbchen von Cocosblättern gepacket, N wendig mit Zeuge von eben diefem Baume Ausgefürtere ſind. Diefe Paͤcke giebt —— einander wie in Europa die Geldſaͤcke, das iſt ungezaͤhlt z une in. — eb eig Andere male Die übrigen malbivifhen Waaren, find Tane und Segel vom Coeosbaum⸗ „ip divifihe Waa⸗ nn Honig von eben demſelbigen, und die Cocosnuͤſſe felbft, deren man: alle ——— als Hundert Schiffsladungen voll, ausführer 5» ferner; geräudjertelßund getuo EnatPREN u 0) nie Helitiges Tages” reißen bie fer einen Theil dieſer Handlung, und führ denn Eben daſ. ard. 163 Sn En 100 Sie Krris⸗ in viele: africaniſche nach Oſtindien. 1Buch. VE 209 taaln von einer Gattung Schildkroͤten, Cambes genannt, die man nirgend als ben —— ſen und den philippiniſchen Inſeln findet; Binſenmoatten, die hier artiger und zierlicher Der. geflochten werden, als an feinem andern Drre, gefärbte Cattune, feidene Zeuge, Die man 1602. AUS der eingeführten vohen Seide von allerley Größe verfertiger, und Pagnes, Turbane, I" _ chnupftuͤcher und lange Röcke daraus mache, Mit: einem Worte, die Gefchicklichkeit = Einwohner ift ſehr beruͤhmt, was die Waaren betrifft, die fie verführen; deswegen an en fie auch alles dagegen bekommen, was ihnen die Natur verfager hat, als zum Er- empel: Reif, weißebaummorlene i Zeuge, rohe Seide und Baumwolle, Delvon einem lieb⸗ lichriechenden Gefäme, damit fie den Leib falben; Area zu ihrem Betel, Eifen, Stahl, Sewuͤrz, Poreellan, ja Gold und Silber, welches niemals wieder aus diefen Inſeln koͤmmt, weil die Einwohner den Fremden niemals etwas Davon geben, fondern es zum Zierrathe ihrer Wohnungen, oder ihrer eigenen Perfon anivenden a) Die Portugieſen Hatten fich die Uneinigfeit einiger maldiviſchen Fürften zu Muse ge Wie die Por: macht, ‚den größten Theil 2er Inſeln unter ſich gebracht 4), und zehn Jahre lang ruhig tugieſen Miet: beſeſſen. hre Geſchichiſchreiber erzählen, auf was für Art und Meife Diefes wichtige uͤn * — ternehmen allgemach ausgefuhret worden, Ein König dieſer Inſeln hatte die Wahrheit der Ein BE chriſtlichen Religion eingeſehen; und weil er leicht urtheilen Eonnte, feine Unterthanen wuͤr⸗ ſeher Konig den nimmermehr darein willigen, daß er ſie annaͤhme, ſo gieng er mit ſeiner Gemahlinn, wird ein und einigen vertrauten Freunden heimlich zu Schiffe nach, Cochin, und ließ ſich daſelbſt tau- Chriſt. fen. Sogleich wurde ein anderer maldivifcher Prinz, fein ehemaliger Mitbuhler um das Wird der Kro⸗ eich, auf ben Thron gefeßer, . Allein ‚ weil er auf den Benftand der Portugiefen trotzete, ne Deraubet. mit Denen er fich Durch cin fo heiliges Band vereiniger Hatte: fh ſchrieb er nichts deſtoweni⸗ ger an feine alten Unterthanen, und befahl, fie folltenden chriſtlichen Glauben annehmen, und ihm die gewöhnlichen Abgaben erlegen, wo nicht, fo wiirde cr nächftens mit einer ftarfen Flotte erfcheinen, und die —— zuͤchtigen. Sie gab * en hierauf zur Antwort, ſie haͤtten nichts mehr mit ihm zu thun. Wäre ihm jemand etwas ſchuldig, fo möchte er eg abholen: Gefiele ihm das Chriſtenthum wohl, fo möchte er immer dabey bleiben, fiefür ih⸗ re Perfon ‚ wollten lieber fterben ‚ als ihre Religion ändern, : Hierauf verlangte ee Beyſtand von den Portugiefen. Der Unterfönig von Indien verſprach Die Portugie⸗ ſolchen willig, jedoch mit dem Bedinge, er ſolle nicht in erſon mitziehen, aus Beyſorge, er moͤchte en mebmen ſich mit ſeinen Unterthanen vergleichen und ſeinen Beſchuͤtzern einen ſchlimmen Streich ſpielen. PRO Die Portugiefen gtengen unter Segel, und fegeten anfänglich alle Inſeln in Furcht, Dennoch wurden fie mit Verluſt zurück gewleſen. Das folgende Jahr kamen ſie mit groͤßerer Macht wie⸗ der, und eroberten bie Inſel Maie mo der neue König mit dem Degen in der Fauft ums eben kam. Sie baueten dafelbft eine Feſtung, machten fich die übrigen Inſeln unterthänig,und = derglichen ſich mit den Einwohnern, fies möchten ihre Religion immerhin behalten, nur .“ ſollten fie dem chriſtlichen Könige feine Gebühr richtig abteagen. "Hierauf wurde Die Ruhe in dem groͤßten Theile der Inſeln wieder hergeſtellet; nur zween der vornehmſten Herren zo⸗ gen ihre Macht in dem Atollon, Susdu, zuſammen, der an dem ſůdlichen Ende liegt, und die Portugieſen waren niemals im Stande, fie zu bezwingen, Daher erfannte weder ber fagter Atollon ‚ noch die ganze fübliche Gegend die portugiefifche Herrſchaft €), ’ Die 4) Eben daf. BE, 5) Eben daf. 4.8. 1698, e) Eben daf. a.d, 169 ©, Allgem. Reiſebeſchr, VIII Band, Ob 210 ; Reifen der Holländer Gebräuche Die Maldiver geftehen, es habe die Handlung niemals fo fehr in’ ihrem Sande 6 dee Maldi⸗ bluͤhet, als unter diefer Regierung, welche etwa zehn Jahre waͤhrete. Es geſcha all DE unter dem Namen des chriftlichen Königes, der zu Eochin ſaß; und die Portugiefen hatte! 602. einen Unterfönig von ihm, aus der Nation eingefeget, dem fie ein und andere Vory Machen fi bewilligten; allein die Befehle kamen eigentlich aus dem von ihnen niebergefegten AA Meifter vom Und murden durch die zahlveiche Befagung von Yale vollzogen. Unterdeſſen — ande ; Macht bender widerfpenftigen Fürften dergeftalt angewachfen, daß fie, unerachter der fernung des Atollons Suadu, welche etrvaachtzig Seemeilen beträgt, befagter Befa! nicht wenig Verdruß machten, Mach oftermals abwechfeindem Gluͤcke, wodurch bieſt werden wie⸗ Krieg lange verzögert wurde, kamen einſtens malabariſche Seeräuber mit vier Gatereli der verjagt. ihnen, welche Beute zu machen fuchten. Diefen borhen fie die Hälfte dev Beute an, M fie die Portugiefen befriegen wollten; und als fie vernahmen, der Befehlshaber von de Seftung fen nebft einem Theile der Befasung nad) Cochin abgegangen, folandeten ſie maßen unverfehens auf Male, daß fie die Feftung überftiegen, und dreyhundert DAK nen vorhandene Portugiefen niederhieben. Alle Reichthümer wurden von den Ueber dern redlich getheilet. Allein, da es beyde Fürften verdroß, daß fo große Schäge aus Inſel weggeführer werden füllten: fo begiengen fie eine große Treulofigfeit, Sie überfeldt die Malabaren, nahmen ihnen die Beute und die Öaleeren ab, ihre Perfonen aber ſehet ſie ohne weitere Beleidigung ans Land 4). J Vergleichen ¶Die Portugieſen unternahmen einen neuen aber vergeblichen Krieg. Alle ihre Fit! fi) mit den Wurden drey Jahre nacheinander geſchlagen, und die Feftung, die fie mit fo großer So Maldivern. falt aufgeführer hatten, wurde zu einer unüberwindlichen Hinderniß ihres Vorhabens. © lich Hielten fie es dem Bortheile ihrer Handlung gemäßer, einen Vergleich zu treffen. einen ungewiſſen Krieg fortzufeßen e). Daher wurde man beyderfeits einig, die bey Fürften follten zwar in ruhigem Beſitze der Inſeln bleiben, doch unter einer drenfacht! - Bedingung; erftlich, folten fie nicht den Titel Baskan, welcher einen König 2 fondern nur Quillag, das ift Zürft oder Herzog, führen; zweytens, dürften fie zwar Hriftlichen König nicht für ihren Herrn erfennen, doch follten fie ihm jährlich etwas gel fes entrichten, welche Abgabe zu Cochin bezahler werden, und auf feine Erben oder N kommen fallen ſollte. Drittens, follten alle Maldiver, die fich der Handlung toegen, ihren Inſeln begeben wollten, einen Reifepaß von den Portugiefen nehmen, gleichwie u dere Völker, mit denen fie im Friede leben, gleichfalls thäten. -Diefer Friede and” zwar noch, als Pyrard durch Schiffbruch dahin fam: allein die Inſulaner waren den PX tugiefen heimlic) todfeind f). — Der chriſtli⸗ Nachgehends trat der chriſtliche Koͤnig den dritten Theil ſeiner Einkuͤnfte an den en cheKonig läge nig von Portugall ab, damit er ſich zu Goa niederlaſſen durfte, woſelbſt ihn Pyrard fi) zu Goa feinen Reifen antraf. Diefe Einkünfte beftehen in Bolys, und in Taumerke von Rinden \ nieder. das ınan Cayro nennet. Die Maldiver beluden jährlic) auf ihre Koften vier Schiffe = mit, jedes von hundert und funfjig Tonnen, und mußten fo lange gut dafür feyn, bis u aus ihren Inſeln und Steinbänfen heraus waren g). #; Wahren ‘ d) Eben daf. a. d. 170 Seite. | ) Shen baf. a. d. 173 Sekte, *) Eben daf. a,d.17ı ©. > er nach Oftindien, 1 Buch, V Cap. Ber: Waͤhrender Reichsverwaltung der beyden Bruͤder, welche fuͤnf und zwanzig Jahre oleich vegiereten , wurde ber innerliche Friede durch verfchiedene Aufruhre unterbrochen. er ältefte hieß Bode-tazcuen, der andere Affan Buillag. Einer hatte Die Witwe, er andere die Tochter des im Kriege gebliebenen Königes geheirathet. Der aͤlteſte hatte einen Sohn, der ihm folgete, und bey des Pyrards Anmefenheit auf dem Throne faß. Er atte ihm vor feinem Tode den Eid der Treue vom ganzen Volke ablegen laflen. Diefe nſtalt fchien ihm defto noͤthiger zu feyn, weil der junge Prinz ein leutfeliges Gemuͤth, und wenig Luſt zum Kriege hatte, Er hatte auch verfchiedene Hinderniffe aus dem Wege ge: aumet, indem er einige hiervon umbringen ließ, die ihm die Krone ftreitigmachen konnten. Doc) diefe Graufamfeit zog ihm vielerley Angelegenheit über den Hals, die er durch feine Klugheit und Standhaftigkeit überwand A). ’ Pyrard erzählet eine, Die man nicht ohne Vergnügen zum Befchluffe dieſes Abſchnit⸗ Gebraͤuche der Maldi⸗ ver. 1602. Gluͤck und tes leſen wird. Ein großes Schiff ſcheiterte auf den maldiviſchen Steinbaͤnken. Auf fel- tranriges En⸗ bigem befand fich ein junger Portugiefe von fieben Jahren, und fo ausnehmend fchöner Ge- —* * ftalt, daß ihm beyde Könige gewogen wurden. Sie ließen ihn mit ihrem kuͤnftigen Kron- 2 Portuste: erben aufziehen, der ungefähr gleiches Alter hatte. Die Natur hatte diefen Fremdling mit eben fo viel Berftand, als äußerlicher Schönheit verforget. Er brachte es alfo ſehr weit in ben bier zu Sande üblichen Wiffenfchaften und Seibesübungen; und da er fah, daß man ihm eben fo viele Ehre erzeugte, als dem maldipifchen Prinzen, fo gerieth er auf den Ein- fall, fie wären Brüder. Zar da er etwas Alter wurde offenbarete man ihm feine Her- kunft, und erinnerte ihn, er müffedem Prinzen, derfein fünftiger Herr fen, Ehrerbiethung und Treue wiedmen. Doch, als der jüngere von beyden Königen ftarb: fo hatte der Alte ve noch immer fo viel Sreundfchaft gegen ihn, daß er ihm feines Bruders Tochter zur Ehe gab, welches die vornehmfte und reichte Partie im ganzen Königreiche war. Nach diefer Heirath gelangte er zu den höchften Ehrenftellen. Er wurde Admiral, Mo⸗ feuli, und Hauptmann der erften Eompagnie von der Leibwache. Hierüber wurde er hochmuͤthig, und erhub feine Gedanken bis zue Krone, zumal da er fah, daß der male divifche Prinz ein ſchwacher Herr war, und in geringerm Anfehen ftund, als er, In dieſem Vorhaben wurde er dadurch beſtaͤrket, weil der König alle Großen, Die er fei- nem Sohne für gefährlich bielt, unvermerkt auf die Seite raͤumete. Er befürchtete, die Reihe möchte ihn endlich ebenfalls treffen, und in diefen Gedanken ‚ pflog er heimtiche Un- terhandlungen mit den Portugiefen. Der König, welcher beftändig voll Argwohn war, am Hinter den Anfchlag, und erfuhr von einem Mitverfchwornen, daß fein Neich und fein chen in gleicher Gefahr ftche, Hierauf ließ er den Eronfüchtigen Fremdling zu fich entbie- den, Diefer erſchien auch, nicht anders als wenn er das veinefte Gewiffen hätte. Er ieß ihn mitten unter den ausdrücklich hierzu verfammelten Großen niederfißen; und umfei- Ne Standhaftigfeit auf die Probe zu ſtellen, ließ er viele Fragen an ihn abgehen, und ſah ihm dabey ſcharf ins Geſicht. Endlich ärgerte er fichlüber feine Verwegenheit, und lief etliche Sofpaten herein treten, die ihn banden, und ans Ufer fehleppeten, woſelbſt fie ihn M einer Barfe nicht weit yom Geſtade, tödteten 3). —— Dvd 2 | Der 5) Eben daſelbſt. 5) Eben daſ. a. d. 174, 175 Seite. I Eben daf. a, d, 13. Fr h; ER Zu a le * Reiſen der Hollaͤnder v Beſchrei⸗ PM HE Hm a mm HB ae ar mi ie ee ae — bung. von Eon. — Der VI Abſchnitt. au — 608. Befchreibung der Anfel Goa. * ſch g Inſ Einleitung. Die Inſel Goa liegt in einem Fluſſe. ſelbſt verkaufet. Pferde, Wechsler. Münze r . Ihre Beſchaffenheit. Allerley Sinwohner. Duelle Banguenin. Indianer find koͤnigliche * — Anuꝛernhied unter den Portugiefen. Ctadt Goa. Pachter. Stolz der Portugiefen. Benache ? Schlechte Befeſtigung. San der Flußfeite barte Könige von Decan. Ihre Madre, Trau⸗ Br am färkften. Zweyter P lab. Dritter. Ans riges Ende eines indianifhen Fürften. u u: - dere Pläge amı Fluſſe Cine Vorſtadt. Schloß. chengeſetze werden einem zu gefallen gebroche F Sale und Gemälde, Große Hanptſtraße. Macht des Unterföniges. Anſehen des Er ei Vornehmſte Gebäude. DWier Sefuitengebände, ſchofes. Inquiſitionsgericht. Zeugniß des Haͤuſer und Straßen in Goa. Zahl der Vor- faſſers davon. Wunderliche Andacht. ſtaͤdte. Marktplaͤtze. Selaven, die man da: das die Ausſchweifungen befordert. Einleitung. HD gleich die portugiefifihen Schriftftelfer alles, was ihre Einrichtung in Indien * * trifft, weitlaͤuftig abgehandelt haben: ſo iſt doch zu vermutben, ein verſtaͤndiger ſer werde die Anmerkungen eines Yusländers deſto höher fehägen, weil er durch Hülfe felbigen deſto leichter einfehen Fann, wenn jene etwas in ihre Erzählungen einfließen laſſ das nirgend als in der unmäßigen Siebe gegen ihre Sandesleute, oder in ihrer Eitelkeit y gründen ift, Wir müffen hierbey erinnern, daß Pyrard zwey Fahre in Goa zubrach und alfes fleißig anmerkte, was er dei Mühe werth zu feyn hielt k), 1.27 Inſel Son , 50% ift eine Inſel, Die vor Zeiten zum Königreiche Decan oder Dealkan gehöre fiege in einem und etwa acht Seemeilen im Umkreiſe hat. Sie wird von einem ſchoͤnen und großen Be Zluſſe. umgeben, welcher noch mehr andere Inſeln macher, worauf Indianer und Portug ” \ wohnen. Der Fuß ift ziemlich tief, obgleich fehr große Schiffe, als Caracken und © { Iionen;an der Mindung, die. man die Barre nennef, ‚vor Anker legen müffen, Das \ der Inſel wird von fieben Schanzen_ vertheidiget, darunter die zwo wichtigften an "7 —* Muͤndung des Fluſſes liegen; eine gegen Norden auf dem feſten Lande, welches der den ihres iſt, aber unter den Portugiefen ſteht. Dieſe Schanze dienet nicht nur zur : cherheit des Fluffes, fondern auch zur Verwahrung einer fhönen Quele von füßem + { fer. Die andere liege glei; gegen über, auf einer Inſelſpize. Beyde Schanzen ver “= i ven zwar das Einlaufen in den Fluß recht gut: allein fie können nicht Bindern, daß de Schiffe an der Barre vor Anker legen, folglich die portugiefifchen Schiffe niche au ' fen laffen, Eine Meite davon, zwifchen der Barre und der Stadt, ift die Schanze Par wo alle Schiffe, fie mögen ein- oder auslaufen, einen. Paß von dem Statthalter neh | muͤſſen. Dieſes iſt einer der angenehmften Wohnplaͤtze auf der ganzen Inſel und der wo bie neuen Unterfönige abfteigen, um den Tag ihrer feyerlichen Einhohlung abzumatl*” See Ber Die ganze Inſel ift bergige; der Boden aber meiftens vorher Thon, daraus ve ſchaffenheit. wohner ſchoͤnes Gefchirr verſertigen. Doch findet man auch eine andere weit Bar feinere, aber ſchwarzgrauliche Erde, toraus man, Öefäße machet, die fo fein als de | find. Der Boden ift nicht fonderlich fruchtbar, welches nicht ſowohl von feiner ſch mal = — Eigenſchaft, als vielmehr von feiner hoben Sage herruͤhret; denn in den Thälern ſaet gu | 3 Reiß und Hirfe, und hat des Jahres zweymal Erndte, Das Gras und die Bäume AM PER — PER PEN Kraut, * — TE A EN % SI TRTE da! ee ) Pyrards Reiſebeſchr. IB, a. d. ı6 Seite, x MN HUN N * ea Hl —— —— * li Il TANTE h AUSSICHT VON GOA. | Br 2 = == ES = — == = = = = == >= == == — == >= —= = == — — —= — = — — — — — — — — — — — — — — — == — — — — == == == === == — — = —= == == = == — we = == == == = == —— == == == — == =S == == — == = = = Z= == == — == — — = == — == = — == = — = — — == — = = = = == = == | — = = = — — — — | =! _ == = = — = = Be = == = — ES = , GE * —F ER Re ya j nach Oſtindien. IBuch. V Cap. 313 nen das ganze Jahr uͤber, wie faſt uͤberall ʒwiſchen beyden Wendekreiſen. Man findet did eine große Menge Baumgärten, die wohl befeger, und mit Mauern eingefaffet find; wo⸗ — ſelbſt Sie Portugiefen ſich zu erluſtigen pflegen, Sie führen das Waſſer durch viele Cand- 1608. nein, um ihre Cocosbäume zu waͤſſern, die ihnen Wein und andere Bequemlichfeiten — an derfchaffen. "Micht weit von der Stade i ft ein ſehr ſchoͤner Teich, von mehr’ als einer Ser — > . Umfreife, an deffen Rande die vornehmen Herren ſchoͤne Luſthaͤuſer und Obſtgaͤr⸗ en haben 7), re nam. — ji Die Dörfer auf der Inſel werden theils von einheimifchen, theils von Auslaͤndern be⸗ Mancerlep Pehnet. Die Eineimifihen find meiftentheils noch Heiden, ¶ Anter dieſen find erftens die Einwohner. Braminen, welche durch ganz Indien aus gebreitet find, und von den andern Als ihre Obrig⸗ keit angefehen werden. Zweytens die Canarinen, die ſich wieder in zweyerley Gattungen abtheilen. Eine treibt Handlung und andere anfehnliche Handthierimgenz Die andere bes fieht aus Fiſchern, Kuderern und alleriey Handwerfern. Drittens die Lolombinen,; wels che die verächtlichfte Arbeit ehun, und ein arınfeliges Leben führen, Dieſe alten. Einwoh⸗ ner haben das Vorrecht, daß fie, kraft einer Verordnung. der portugiefifchen Könige; ihrer, Freyheit ruhig genießen, und weber in ihrem Gottesdienfie.geftöret, noch zu Sclaven ges machet werden dürfen, | | ki 0 108 Abit pin * Was die Ausländer betrifft, fo gebühree zwar der erſte Nang den Portugiefensfie —— machen aber ſelbſt einen großen Unterſchied unter denen, die ſich alſo nennen. Die wahren — Herren im Lande ſind diejenigen, die aus Portugall ankommen, und ſich den gezwungenen * Titel portugieſiſche Portugieſen beylegen. Nach ihnen: haben: die: von portugieſiſchen Eltern in Imdien gebohrnen, das meiſte Anſehen. Sie fuhren den Namen Caſtizen. Die geringſten ſind, welche zwar einen portugiefifchen Hälfte ihrer Abkunft aber einem Indianer oder einer Indianerinn danken müffen: Diefe. nenne man Metifen oder Meſtigen gleichwie Mulatẽe iejenigen x i Unterdeſſen genießen die Metifen, die vom Vater oder Mutterſeite aus dem Braminen ⸗Geſchlechie find, eines beſondern Vorzuges. Die uͤbrigen Einwohner find entweder fremde Indianer, die gegen Erlegung eines Tributs wegen ihrer Perſon die Freyheit erlangen, auf der Inſel zu wohnen: oder Euro⸗ paͤer, als eine geringe Anzahl Spanier, eine Menge Italiener, einige Deutſche und Flaͤ⸗ minger, viele Armenier, und ‚cn und einige Engländer, . Won Sranzofen ſieht man nicht ‚einen, Ausgenommen einige Jeſuiten, die zur Miſſion gebrauchet werden, Die Menge der Scla⸗ ven iſt amenblich, "Die Povrugiefen Faufen fieiyon allen: indianifehen Nationen zuſammen a2 und treiben einenweitläuftigen Handel damit. Sie fragen wenig nach denen Verorbduungen,/ die ihnen auferlegen, diejenigen Bölker auszunehmen, mit denen fie in Sriedeleben. Sie neh⸗ men weg oder Faufen alles, was in ihre Hände fallt, es mag Freund oder Feind feyn, und : verkaufen fie nach Portugall oder in andere Pflansftädte m), A Fir ara 1 — Die Stadt Goa, die ihren Namen von der Inſel Hat, darauf fie liegt, erſtrecket Stadt Cor, ſich auf eine halbe Seemeile weit am Ufer gegen Norden, Der Verfaſſer konnte fich wicht Enugſam wundern, daß die Portugiefen-feit etwa hundert und zehn Jahren, ıda fie Mei⸗ e davon wurden, fo viele, prächtige Gebäude ‚aufgeführet "hatten , —— Bahn Klöfter, Pallaͤſte Marktpläge, Feſtungen amd andere in Europa übliche Einrich DD 3 tungen ) Eben daſ a. detr ih .. m) Eben daf ID a. dran, ar. = 214 > Reifen der Holländer > re: kungen befindlich find: Er giebt ihr anderthalb Seemeilen im Umkreiſe, ohne die PM von Goa. ſtaͤdte. —— 1608.° . ‚Sie iſt nur an der Waſſerſeite feſt. An der andern Seite hat fie eine bloße Maut m Welche einem Feinde, der Meifter von der Inſel waͤre, nicht lange widerſtehen wuͤrde Shlehte de: Anfaͤnglich hatte fie gute Thore,imgleichen höhere und dickere Mauern, als igo. Allein M feltizung · ¶ ſie bey dem blühenden Zuſtande ihrer Herrſchaft über ganz Indien ſehr erweitert wur ſo iſt dieſe alte Befeſtigung beynahe ganz unnuͤtz geworden, Die Portugieſen ſetzen auch W ganzes Vertrauen nur auf den beichtwerlichen Zugang 1). Iſt auf der Zwiſchen der Stadt und dem Ufer des Fluſſes hat man drey große Werke ange Waßferſeite welche durch Mauern von einander unterfchieden find, die an die Stadtmauer ftoßen, un fefter. weit ins Waffer hinein gehen, folglich den Zugang auf beyden Seiten verfihließen, und ke nen andern Eingang erlauben, als durch die Thore. Der erfte von diefen Plagen, MT welchem man Das Meer gegen Welten erblicket, wird Riviera grande genenner, Er zwey Thore, wodurch man in die Stadt geht, und einige Erhöhungen mit Geſchuͤtze be pflanzet, um felbige zu beſtreichen. Doch gehöret ein Thor zu der Wohnung des Com mendanten von dem Plaße, welcher zugleich Auffeher der Finanzen ift, und den erſt ‚Rang nach dem Unterfönige hat, nebſt dem Titel, Viador de faſienda. In der R viera grande iſt die Münze, das Gießhaus, und das große Vorrathshaus von aller Eifenwerfe, das man zum Kriege und zur Handlung gebrauchet. Die Arbeit gehe darin nen beftändig fort, es mag Sonntag oder Feſttag feyn, nur mit diefer Einſchraͤnkung, “ i man am Sonntage nur des Nachmittages arbeitet, obgleich. die: Arbeiter für den gan Tag bezahlet werden, Der Viador kann von feiner Galerie alles fehen, mas auf de - Plage und Flufle vorgeht. Nahe bey feinem Haufe. fteht eine prächtige Kirche, deren Halle oder Vorgebaͤude einen verſchloſſenen Raum in ſich hat, worinnen er alle Tage mit den übrigen Föniglichen Bedienten Rath Hält. Die Riviera grande ift ein Viereck etwan acht hundert Schritten in die Lange, und zwey hundert in die Breite 0). = Zweyter Der zweyte Platz, der mit dem Ufer des Fluſſes gegen Oſten fortlaͤuft, wird auf be Pla. - Stabrfeite von dem fchönen Hofpitale eingefchloffen, davon man: die Befchreibung in. ur vards Tageregifter geleſen hat. Diefer Plag hat den Namen, die Catharinenkay, © der Fiſchmarkt, weil man die Fiſche wirklich dahin bringt, und verkaufe. Diefer Kay fehr bequem, die Kranken auszufchiffen, die aus Portugall anfommen. Man kann al 2 Waaren daſelbſt abladen. Er hat viele Thore mit Blockhaͤuſern, worauf Geſchuͤße red" Es wimmelt da immer von Bolfe, weil es beftändig etwas zu arbeiten giebt, 2 Dritter Aus dieſem Plage koͤmmt man in den dritten, welcher defto beſſer verſchloſſen int, mel Platz. die letztere äußere Mauer ziemlich weit in den Fluß hinein geht. Man nennet ihn den leerenplatz. Es liegen auch wirklich einige da, von eben dem Baue, den fie in Spanien W Italien haben. Die herumftehenden Gebäude find Borrarhshäufer von allem, was ma! im Kriege zu Waffer und Sande nöchig hat, Die Eingänge auf der Wafferfeice we forgfältig bewacher, weil das große Stadethor durch des Unterföniges Pallaft in diefen PIF geht. Hier werden auch die Waaren nad) Portugal eingefchiffer. Sie bezahlen bey d Ausfuhre zu Goa drey vom Hundert, dahingegen die aus Portugall anfonımenden 9 3 nichts bezahlen. Alle Kayen diefes Plages find mic guten Mauern verfehen, und die — ſten haben ſteinerne Treppen. Das große Stadtthor iſt ſehr praͤchtig gezieret. Man ie e m) Eben daſ. and 16 und 22 G. v) Eben daſ. a. d. 24 und 25 ©. - nach Oſtindien. 1 Buch. V Cap. am Vemaͤlde daran, welche die Siege der Portugieſen in Indien vorſtellen; Siegeszeichen, Beſchreib. und inſonderhein ein —* Bes Bild der h. Catharina, welche die Befchügerinn “ 4 von Goa ift, weil die Portugiefen dieſe Inſel an ihrem Feſttage eroberten pP). | — ni? tebft diefen dreyen Plägen liegen Roc) mehrere am Fluſſe, die aber weder mit Wa⸗ —S chen noch mit Waͤllen verſehen find, Der fogenannte Terrero liegt zwifchen dem Fluſſe am Fluſſe. und des Unterkoͤniges Pallaſte. Seine Laͤnge beträgt etwan ſieben hundert Schritte, feine N Breite zen hundert. Er witb auf einer Seite von der Mauer des erwähnten Pallaftes, Und auf der andern von der Mauer des Öaleerenplages eingefchloffen. Es ift ein großen Kay, und die Anfuhrt aller indianifchen Schiffe, welche die Handlung nad) Goa führer, und davon die Anzahl niemals gering iſt. Es ſteht ein fehönes Gebäude darinnen, das feines Säufenganges wegen einige Aehnlichkeit mit dem Föniglichen Plage zu Paris hat. Diefes ift. das Zollhaus für die Sebensmittel ‚ und trägt den Namen Alfandeque, gleich: wie das Zollhaus für die übrigen Waaren Banqueſalle genennet wird. Es giebt auch Gebäude für die Wage, fir die Zolleinnehmer, und für alle Bedienten, die bey ven koͤnig⸗ lichen Pachten gebrauchet werden. So bald ein Schiff ausgeladen ift, fo ruͤcket es den Fluß weiter hinauf, und machet Raum für andere, — Zu Ende dieſer Kay ſolget ein anderer wunder und ſehr meitläuftiger Pla, welcher der groͤßte Markt in Goa fuͤr die Lebensmittel iſt. Es wimmelt hier beſtaͤndig von Seiten; denn man hat alle Tage feil, auch Sonn- und Fefttage nicht ausgenommen, und’ in Goa Cine Bar: ift es nicht gewöhnlich, fich auf längere Zeit als einen Tag zu verforgen, An diefen Plas fast. fößt eine ſehr fchöne Vorſtadt, worinnen das Dominicanerkfofter nebft "einer prächtigen u ee Ueberdiefes begreift fie. verſchiedene Pfarrkirchen und andere Kirchen in fih 4). Der Pallaſt des Unterkoͤniges, oder das ſogenannte Schloß, iſt ein koſtbares Gebaͤu⸗ Pallaft. des de, mit einem großen Platze an der Stadtſeite, Campo del paffo genannt, wo fich der Unterkoniges, Adel verfammelt, wenn der Unterfönig in völligem Staate erfcheinen will. Er wird des Pe BRnt Abends vorher durch den Teommelfchlag davon benachrichtiget , und des andern Tages: be- giebt er ſich in dein prächtigften Aufputze zu Pferde auf diefen Platz, wo er. den Austrittund Befehl des Unterköniges erwartet, Gleich gegen dem Thore des Pallaftes über ſteht ein großes Gebäude, worinnen die oberften Suftizeäche fich verfammeln, davon der Präfident der Difembargador MAYOr genennet wird, Ob man gleich den Pallaft mit dem Na⸗ men Forralezza over Schloß beleget: fo ift er doch auf der Stadtfeite fehlecht befeftiget; ein zur Wohnung iſt er ſehr bequem. Zur rechten Hand am Eingange findet man das Gefaͤnzniß, ver Cronco genannt, das mit zum Gebäude gehoͤret. rd So | Hernach folgen ziween große Höfe, und rings um fie eine Menge Gemächer, imglei- Zween große ben Kirchen, Uhren, Warfferbehättniffe, und Gewölbe für einen‘ Theil des Föniglichen — Sthaßes; denn Der andere Theil iſt ein Franeifcanerflofter. In dem erften Hofe zur Gemälde, inken Hand fteige man auf einer großen fteinernen Treppe in einen fehr geräumigen Saal auf, worinnen alle Flotten abgemalet find, welche Die Reife aus Portugall nach In— en gethan Haben, nebft den Namen der Nomicafe und Schiffshauptleute· Mar fiehe ſo Ar die Schiffe, welche durch Sturm verungfücket find, und ihre Zahl iſt etwas erſtaunli⸗ es. Hierquf folget ein anderer Saal, worinnen Staatsrath gehalten wird. Hier ſieht man die Bildniſſe aller Unterfönige in Indien nach- dem Leben gemalet, Vor dem Saale ſteht 2) Ehen daſ. a. d 27 und 23 S. 4) Eben daſ. a, d. 28 und 29 S. 3 F * -\ x = | Mn Reifen der Hollaͤnder 4 Beſchreib. ſteht affegeit eine Wache. Pyrard weis von den innern Gemächern nichts zu ſagen, nd von Bor gr dahin niemals kommen durfte. Doch lobet er den Pallaſt, feiner Sage und fehönen 1608 baͤude wegen, ungemein + Die Mavftälle find wicht in dem Bezirke deffelbigen; fie MM" aur rechten Hand am Eingange n)e — "Gegend. „non dem Pallaſte kommt man in die fehönfte Straße won ganz Goa, welche je füöneStıage, dreche, oder Die gerade Straße genennet wird. Sie hat mehr als funfzehn hun Schritte im die länge, und die Haͤuſer haben koſtbare Schilder, woran man fieht, Jumelieer, Golbſchmiede, Wechsler, und andere portugiefifhe,; italienifche. und DEU Kaufleute darinnen wohnen, welche die veicheften von ganz Indien ſind. Dieſe ORT endiget ſich an ber Kirche unſer lieben Frauen von Aſera, oder von der Barmherʒig welche eine ber fihönften von ganz Goa/ und inwendig Ganz bergoldet iſt· Ueber der al thüte ſteht ein ſteinernes und vergeldetes Bild des berühmten Don Alphonfo von⸗ buquerque, welcher die Inſel Goa den Porfugiefen unterwarf. Nicht weit von der che iſt ein Kloſter für verwanfete Jungfern von guter Herkunft, die fo lange darinnen ben muͤſſen, bis fie ſich verheirathen. In eben.diefes Kloſter ſperren die Portugleſen Weiber, wenn fie aus der Stadt verreifen. 3. und. bare u tra Mitten in der Rua drecha ſteht anf einer Seite das fürchterfiche Inquificionege ‚auf der andeen Seite das Katbhaus. Diefe Gebäude find groß‘, von fhönen die aufgefuͤhret, mit großen Treppen verfehen, und nach Pyrards Worten „giebt es keine iglichen Palläfte; die ſo ſchoͤne Sale Hätteni„ Der exzbifhöfliche Pallaſt giebt IM ¶agte eine neue Zierde. Es ſteht eine hoͤne Kirche-daben, Affee genannt, und nicht! davon das ſchoͤnſte und · reichſte Franciſcanerkloſter von der Welt). Das ganze Leben h. Franciſcus iſt inwendig mit Golde und Laſur vorgeſtellet. a BVier Jeſnt⸗ I Pyrard befehveibt noch mehr Straßen und Gebäude, wobey er die erſtaunliche tergebände, Kirchen bemerket. Die Sefliten allein Haben viere +), und die vornehmſte iſt der 2 7 ang Pauli zu Ehren geſtiftet. Dieſe Kirche gehöret zu ihrem Collegio, welches OEL ruͤhmteſte in ganz Oſtindien iſt/ und worinnen Pyrard mehr als zwey taufend Schületl \ Die zwente träge den Namen Jeſus amd iſt inwendig ganz vergoldet, - Der Verfall ein gegoſſenes goldenes Kreuz darinnen, drey Schuhe lang, vier Zoll; breit, und zu) Tun Dick, mit einer Menge: Juwelen beſetzet. Mat ſchatzete es auf Hundert tauſend es war zu einem Geſchenke für den Pabft beſtimmet, wurde auch mit eben den SE ‚worinnen Pyrard abveifere, Seiner Heiligkeit wirklich zugefhidet.. Diefes zwente x mit feiner Kirche iſt zum Beichtefigen, zum Austheilen der Sacramente, und zur AR me der Unglaͤubigen, die ſich bekehren wollen, gewidmet Dian unterhalt eine gro FRE e dergleichen Seute,; folänge, bis ſie genugfam unterriehtet finds... Der Berfafler‘ u > ftensrin Pauli Bekehrungs eſte funfjebit hundert herausk ommen, und in Ordnung no R CLollegenkirche ziehen, wo fie getäufet wurden. Das dritte Haus der Jeſuiten iſt das t e — viciathaus, worein fie niemand, als Portugieſen von Water und. Mutter aufnehmen Tg übrigen Mönchserden nehmen auch Meſtizen an ; aber die bloßen Sudianer fund van dp Orden ausgeſchloſſen, obwohl man ihnen die priefterliche Wuͤrde ohne Schwierigkeit let. Das vierte Haus, Das außen vor der. Stadt liegt, kann nur für ein aihaus I oder auf / das hoͤchſte für eine Gattung von einem Hoſpitale, ‚welches wegen ſeiner * uns 5 RER, a 2 02 2; ma ya, nlarıın ara) mat n nnd LM Ipallas a re ne Fri De Eben daſ. 0.8.29 S. s) Eben daſ. a. d. 290 u. 30 ©. #) Eben daf.a,d, 31 ©. & EINS SI ITIQ N ” —* — 2..Madre deDio . 17. St„üAntens Platz. 2. Sb. Jofeph. 28. St. Andreas. 3.8. Doms, 19. St. Matthoeus. : #.ULF. de Monte. \20. ULE£de Guadalıp.\% I. St. ÄAmara. | 22. StuAnna, 6.Holz-markt, 22. SE Peter; 7 Eich -marke, 23: ULF deRıbando . 6. ——— und Platz. | 24. Kollhaus . des Unter Roenives.\ 25.De Markt platz. 9, Se Catharina. = 26°. Infel Capateıro . E 20. St-Francifeus-markt.| 27, Pangin.. i E 21,56, Marcus. 28. Platz. für- die / E22. Dre Boerfe Galeeren.. E13. LaAlıferieorde, 29, St.Bras. 14.51. Pauls Collegium. 25. AHefpital . 20. Palaje des Erz - 5* * Mr RN ER - 26 S Bene ei nach Oſtindien. I Buch. V Cap. aan ‘ N j Ödetetr und buſtwaſſer den Miffionarien zu Wiederherſtellung ihrer Geſundheit dienet, wenn Be fie ran undiabgemättet von der Reife ankommen, fr s“ -, 1608 . Aus Pyrards Tagebuche ft ſchon befanne, wovon man die Häufer zu Goa bauet. Sie ſind geräumig, aber nur wenige Stoͤcke hoch, übrigens außen und innen roth und weiß Häufer und angeſtrichen. ¶Die allermeiſten haben Gärten, Die großen Strafen find mit fehönen Strafen. reiten und platten Steinen gepflaftert, auch mit Rinnen verfehen, damit das Regenwaſſer “Allen Unrath abſchwemmen kann, wornach es in gewölbten Canälen ablaͤuft. Pyrard be weret ſich uͤber die Breite dieſer Rinnen, welche den Uebergang von einer Seite der traße zur andern öfters beſchwerlich machet. Es giebt zwar an einigen Orten. gewoͤlbte uͤcken, allein ben weitem nicht jo viele, als es wohl nöthig wäre, Es regnet ſehr oft zu da. Daher find,auc) Die ſchlecht bepflaſterten und mie: feinem Abfchuffe verfehenen Strafen allegeit fehe kothig. Man zäplet fechs Bis acht Vorſtadte welche Die Größe des ee Ortes nicht wenig verinehren, übrigens aber mit, eben dergleichen Häufern angebauet find, orſt Kreuz are ea — 5 Der Berfaffer befchreibt die Marfepläge zu Goa fehr angenehm.: Die Lebensmittel Märkte, werden alle Tagevon fechs Uhr Morgens bis zu Mittage verkauft, Allein die Rua drehe iſt eimbeftändiger Marke, da man alle Waaren aus Europa und Indien findet. : Hier ſieht man Perfonen von allerley Stande durch einander vermifchet, welche Faufen, oder ver- faufen. Man feget dafelbft fein Geld um ; imgleichen geſchehen an diefem Orte Die ge- richtlichen Verkäufe, und der Selavenhandel. Da auch die Handlung in diefer Stadt fo außerordentlich blüher: fo nimmt jedermann alle Tage einigen Antheil an dem, mas in die fr Strafe vorgeht... Das Gebränge ift ungemein, und weil jedermann Sombreros;, Oder große Huͤte von fechs bis fieben Schuhen im Durchſchnitte, träge, um gegen Sonne und Regen ficher zu feyn< fo fchliefien fich diefe Huͤte dermaßen dicht zufammen, daß fie gleichfam nun ein einiges Dach vorftellen.. 4 Kap za Bahr manenstnh arte Die Selaven werben mit eßen fo weniger Ehrbarkeit verfaufer, als in der Türken, das Sclavenhans iſt, jedermann bat Die. Freyheit, ſie zu befucken, wie.er will. "Die Theuerften galten zu del. | Pyrards Zeiten nicht mehr, als zwanzig bis dreyßig Pardos, obgleich fehr wohlgewachſene Mannsperfonen und fehr ſchoͤne Weibesbilder aus allerley indianifchen Gegenden darunter waren, davon die meiften die Muſik, nähen, ſticken, alierley Frauenzimmerarbeit, Con: fect und eingemachte Früchte zu verfertigen mußten, © Der Berfaffer bemerfer, daß uner- achtet des heißen Landes alle dieſe indianifche Sclaven feinen übeln) Geruch ausdünften; dahingegen die africanifhen Schwarzen nach friſchem Knoblauche riechen, welcher Geruch unertraͤglich wird, fo bald fie fich erhigen x), rs ; Die Portugiefen zu Öoa tragen fein Bedenken; junge Sclavinnen zu faufen, und vofern fie feinen Mann baben, bey ihnen zu fehlafen. -©eben‘fie äßnen hernac) einen Mann: fo entfagen fie dieſem Rechte, und halten ihr gegebenes Wort für ein Gefeß ; das 'e ohne Schande nicht brechen Fönnen.: Bekommen fie einen Sohn von einer ſolchen Scla- din, ſo iſt er vollbintig, und feine Mutter ift frey: Eine große Menge Sclaven- macher du Goa ihren Herrn reich · ¶ Denn man wird. nicht nur im- Haufe bediener ‚ fondern Die Abeigen, die ſich auswärts befehäfftigen, muͤſen das Berdiente ihrem Seren noöchentlich 2 einliefern. Auf eben dieſem Markte giebt es beſtaͤndig eine große Menge Sclaven, He nicht 4) Ehen daſ. ad. 3&. — x) Eben daſ. a.d. 37 u. 33 ©. Allgem. Reiſebeſchr. VIU Band; Ce 2 Beſchreib. nicht zu verkaufen find, ſondern ihre eigene Arbeit verkaufen, oder einige Beſchaͤfftigum von Goa. 1608. Pferde. Wechsler. „von am Werthe, gilt fünf hundert alte Boſuruquen, und fünf und fiebenzig —* Quelle Ban⸗ Weil die Fluth bis an die Stadt ſteigt: fo muͤſſen die Einwohner ihr —— 218 Neifen der Holländer dazu fie geſchickt find, fuchen. Die Maͤgdchen ſchmůcken ſich forgfaltig, damit fie det Anſchauern gefallen, und Diefe Gewohnhei giebt irfache zu mancheriey XusfihmweifungenJ) Gleichfalls findet man in der Rua drecha eine Menge fchöne arabiſche und perfiht Pferde, die man ohne Sattel und Zeug bis für fünf hundert Pardos verkauft. Die er, ften aber find mit koſtbarem Reutzeuge beleget, das oft mehr Eofter, als das Pferd felbfl- Die Vechsler, die man Keraffes oder Scherafes nenner, find fo wohl in i Buden, als auf dem Markte anzutreffen, und bereichern ſich mit einem Geiverbe, we, die Befchaffenbeic der Münze unumganglich nothwendig machet. Mebft den Gold⸗· Silbermünzen giebt es zu Goa noch eine Menge Füpferne, die man Boſuruquen, Arco⸗ wf. m; nennet. Ein Tanga, das iſt eine kleine Silbermuͤnʒe von etwa achtehalb 0, zwey hundert und vierzig Arcos. Eben alfo ift es auch mic der Eiſenmunge beſch und mit dem aus Calin verfertigten Gelde, welches ein chinefifches Metall iſt. Der W fer Verrichtung iſt, daß fie dergleichen Münze gegen Gold und Silber geben, weil die bensmittel in ſehr geringem Preife ftehen, und man folglich ohne Unterlaß Eleine nöthig bat, ob fie gleich ihrer Schwere wegen fehr verdruͤßlich fälle. Man hätte eine‘ te Laſt zu tragen, wofern man von Haus aus fo viel Rupfer-und Eifenmünze mit ſich pen wollte, als man zu Erkaufung allerley Nothwendigkeiten bedarf. Diefem B helfen die Scherafen ab, die man überall antrifft, und folglich: allemal Bofuruquei Arcos einwechſeln kann. - Haben fie eine gute Menge Gold-und Silbermuͤnze bey! men 5 fo geben fie felbige den föniglichen Einnehmen und Pachtern gegen neuger Kupfer- und Eifengeld 2). Das Silbergeld zu Goa beſteht in Pardos, welche j und dreyßig dafige Stüver gelten; in halben Pardos; in Karinen, die aus Orimis Perfien kommen, und in ganz Indien aufgefuchee werden ; in Tangos, Piaftern,. anderm fpanifchen Gelde. Die Goldmünze beſteht in Scherafinen, davon einer fünf zwanzig Stüver gilt; in Venifiens und heiligen Thomaßen, von fünfzig Stüvern Werthe; auch) in andern zu Goa ober anderswo in Indien geprägten Stücen. ſche und‘ portugiefifche Goldftücke ſieht man nicht, weil das Gold im weit geringer DR ſteht, als in Europa: Nebft dem, fo wird Gold und Silber nad) dem Gewichte ve felt, wie bereits angemerfer worden =), w aus einigen Selfenquellen holen, die vom Gebirge herab rinnen, Eleine Bäche machen, einen Theil der Inſel bewaͤſſern. Die meiften: Häufer zu Goa haben. Schöpfbr 3 allein iht Waſſer taugee nur zu anderm Gebrauche im Haufe, Das Teinfoaffer EM aus einer ſchoͤnen Quelle, Banguenin genannt / die eine Vierthelmeile von der Stadt I und mit einer Mauer umfaffer iſt. Unterhalb derſelbigen find viele Wafferbehätter, * nen man Zeug waͤſcht, oder ſich badet. Ungeachtet des beſchwerlichen Weges, indem My einige hohe Berge auf und ab fteigen muß, trifft man Tag und Nacht eine —— Menge Volkes dabey am, das ab und zu geht. Das Waſſer wird in der Stadt verfl Hiermit beſchafftigen ſich unzählige Sclaven, die mit großen irrdenen Gefäßen herum ben, und eines für fünf Bofuunquen verfaufen, die etwan ſechs Pfennige betragen pie wäre den Portugiefen etwas leichtes, Die ganze Quelle, vermittelft einer Wafferleitung, in 2) Eben daf. a. d. 38 S. 2) A. d. 39 ©. #) A. de 40 S. ee 7 ur Zt ee ER bringen : allein fie fagen, fie würden dadurch niemanden eine Gutthat erzeigen, als Beſchr den Ausländern, weiche bes Zeinfwwaffer fodann umfonft aben wuͤrden &s find aber vor Art. Mehr Ausländer in der Stadt, als Portugiefen, Nebſt dem trägt es den Portugiefen etwas 828 ein, weil ihre Sclaven das Waffer verkaufen, und der Gewinnſt ihnen gehöret 5). Es geht niche wohlan, die Anzahl der Einwohner zu Goa genau anzugeben, weil felbige unaufpörfich abwechfelt. Denn es Eontmen beftändig Fremde an, die längere ober tere Zeit daſelbſt verharren, nachdem es ihre Gefchäffte und Abſicht erfordern, Unter: deffen wimmelt es in der Stadt und in den Vorftädten von Leuten c), und der Reichthum etwas ſo gemeines, daß man unter den allergeringſten Handwerksleuten einige antrifft, die Hundert tauſend Thaler vermögen, Diefes find theils heidniſche, theils muhammeba- — ir fit — * Indianer, welche die königlichen Pachtungen haben, und die Zölle von allen Waa⸗ 3 en einnehmen. Pachtleute. Alle Portugieſen wollen Edelleute ſeyn; folglich geben ſie ſich mit nichts ab, was * Stolz der tem hohen Stande nachtheilig zu ſeyn ſcheint, und begnügen fich an der Handlung, als Portugiejen. welche bey Titel und Wapen beftehen kann. Die meiften erfcheinen nicht anders, als zu Pferde, oder in einer Sänfte. Sie veuten Feine andere ‚ als arabifche oder perfifche Pfer- be; das Neutzeug ift aus China, Bengala und Perfien, mit Seide geſticket, mit Goide, Silber und ſchoͤnen Perlen gezieret, Die Steigbügel find ſilbern und vergoldet, Die aͤume mit Juwelen befeger, und mit filbernen Schellen behangen. Sie laſſen eine große Menge Evelknaben, Aufwaͤrter und Bediente hinter ſich nachtreten, welche ihr Wapen und ihre tiberey tragen, Das Frauenzimmer bedienet ſich allezeit eines Palankins, das ift, einer Sänfte, die von vier Sclaven getragen, und gemeiniglich mit ſchoͤnem Seidenzeuge behangen wird. Hinten nad) folgen viele Sclaven zu Fuße 4), Bey diefer age von —— die Portugieſen von keiner andern indianiſchen Na⸗ Koͤnige von tion etwas zu befuͤrchten, als von Dekanern, im Falle das gute Berftändnig aufhören Dekan find follte. Allein, diefes ift feit langer Zeit auf eine gleihfam unauflösliche Weife befeftiger, Die Nachbarn Indem die Inſel Goa und die Landſchaft der Barden fonft unter den defanifchen Königen a ſtund: fo ſuchten dieſe anfänglich mit aller Macht zu verhindern, daß ſich keine Auslaͤnder daſelbſt einniſten möchten. Sie thaten zween Angriffe auf Goa, jeden mit zweymal bun- dert taufend Mann, und jedwede Delagerung währete neun Monate, Allein, als ſie merk⸗ ten, bie Handlung mit den Portugiefen ttüge ihnen mehr ein, als der Befig von Goa, und teil die Portugiefen ihrer Seite ebenfalls merfeten, die Freundſchaft diefer Könige wäre zu einer dauerhaften Einrichtung unumgänglich nöchig, indem fie die Sebensmittel aus ihrem Sande holen mußten: fo ſchloß man einen dauerhaften Frieden, auf ſehr ungefünftelte Be- dingungen, die man aber beyderſeits genau beobachtet, y Nämlich, die Portugiefen ſollten behalten , was fie hätten, doch ohne weiter etwas Friedensbe⸗ don dem dekaniſchen Lande zu erobern + die defanifchen Könige wollten fie in dem Beſitze en ib der Znfel nicht ftören : die Indianer auf ber Synfel, an der Zahl etwan zwanzig taufend, De, en, 1m — die Freyheit behalten, nach ihrer Gewohnheit und Religion zu leben, N, aber einen Hortuieſen. ardo für den Kopf an den König von Portugall bezahlen , auch die portugiefifchen Poli- be und Juſtizgeſetze beobachten, und weder Tempel noch Pagoden haben. Man ver- die Gefangenen ober Mifferhäter, die man von beyden Seiten in Schuß neh⸗ follten nicht dürfen ausgeliefert werden. Doch es hält fehr fhiver, fich aus Ee 2 Goa ) Eben daſ. a. d. 4. S. Men Würde, e) Auf der 42 und 43 ©. 4) Eben daf, 220 | F | ‚Reifen der Holländer" in Becſſchreib. Goa zu flüchten, weil man ohne eine fehriftliche Erlaubniß nicht auf das feſte Sand — vor Goa. kann, und alle Zugänge fleißig bewachet werden. Man findet im Defanifchen eine g * 1608., Menge Portugieſen, die mit aller Freyheit daſelbſt wohnen und leben, ausgenommen‘ fr ihnen die Hebung ihrer Neligion nicht zugelaffen wird 9. 7. Br Macht von Die Koͤnige zu Dekan find von langer Zeit her Mubammedaner, obgleich ein The Dekan. ihrer Unterthanen, als die Canarinen zu Goa, und die meiften Indianer, Heiden Das Reich Dekan ift fehr groß. Es begreift verfchiedene Königreiche in fich,, welche Zeit und die Gewalt Damit vereiniger hat. Auf einer Seite‘ ftößt es an das Könige) Dengala, auf der andern an die ander des großen Mogols. Der portugiefifchertinf Fönig halt beftändig einen Abgefandten an dieſem Hofe, nebft- einigen Jeſuiten, mel - Srepbeit, das Evangelium zu predigen, bey dem Könige auszuwirken fuchen: Gteichfal® hat der König von Defan einen Abgefandten zu Gya. Phyrard redet mie Verwunderun von der Menge Manns- und MWeibesperfonen, Thiere und Lebensmittel, welche täglich me . dem Dekanifchen nad) Goa kommen. Er erzählet, es hätte fich einftens ein fehr nahe Anverwandter des dekaniſchen Koͤniges auf der Inſel eingefunden, und die chriſtliche Kl gion anzunehmen verlange, Man haͤtte ihn-täglich mit großem Fleiße unterrichtet ‚u „darüber wären Drey Jahre perftrichen, bis endlich einige indianifche Betrüger angekom ‚und ihn weis gemacht, der König wäre todt, und die Krone gebuͤhrte ihm, als dem ſten Erben. Ja fie gaben fo gar vor, fie wären von den Großen abgeſchicket. En berebeten fie ihn zur Flucht, und halfen ihm heimlich über den Fluß. - Allein, da wu r in Die Eifen gefchlagen und geblender, welches Die gewöhnliche Landesſtrafe für digenige iſt, die nad) der Krone ſtreben. 1 Tr a eng eh E Kirchengeſetze Der Verfaſſer ſah noch einen andern dekaniſchen Prinzen zu Goa, der das Chrill® werben einem thum angenommen, und fich verheirathet hatte, auch ein jährliches Gehalt vom Könige® detanſchen ¶ noß, gleichwie alle indianifche Könige und große Herven,. welche Chriften werden, und I En zu den Portugiefen begeben. Als diefer Prinz nach fünf bis fechs Jahren feiner Gemahl ⸗ = % überdrüßig wurde: fo wollte er fie nach mubammedanifchen Gebrauche wieder von ſich fen, und eine andere nehmen. Die Geiftlichkeie ſchlug ihm die Erlaubniß dazu ab. % über wurde er, umwillig, begab ſich auf ‚mubammedanifchen Grund und: Boden, und! den Portugiefen fagen, er wollte niemals wiederkommen, wofern er nicht eine andere nehmen dürfte. Nach langen Berathſchlagungen meynete die Geiftlichkeit, —* wohl beſſer, daß er ſeine Gemahlinn verließe, als die Religion. Daher wurde er we ledige Perfon erflärer, und mit einer Braminen Tochter vermähler, mie welcher er des Berfaffers Wiffen ſehr ruhig febete ). ur ae lu ar — Macht des Die Gewalt des portugieſiſchen Unterkoͤniges erſtrecket ſich uͤber alle Plaͤtze der N Agnerloniges tion in Indien. Er uͤbet alle koͤnigliche Vorrechte aus, nur an den Edelleuten nicht; ! he den Namen Fidalgos tragen. Diefe koͤnnen fo wohl in bürgerlichen, als pen, " Sachen, von feinem Urtheile nach Portugall appelliren. Er ſchicket fie aber als Gef ne und in den Cifen dahin. Seine Befoldung beträgt etwas weniges gegen die ubri Bortheile, ‚Die er bey feiner dreyjaͤhrigen Regierung machen kann. Der König giebeiht: etwan fechzig taufend Pardosz doch davon kann er kaum leben: hingegen gewinnet er wohl eine Million, Er wird als ein König. bedienen” Ex ſpeiſet niemals außer, ala * — mes pdun "7 eh er ro ; STE „RO AR 26 EIER SEINE e) Eben dafı a, d. 92 &, “97 Gben daſ.a. d. 49 © — nach Oſtindien. IBuch. VCap. 221 Pallafte, ausgenommen an Pauli Befehrungs - und neuen Jahrstage bey ven Jeſuiten. a Pur der Erzbifchof fpeifet zuweilen bey ihm ZN meR Sagpin Gel auianp 0 | ne 1 Dieſer Praͤlat ift ſeines Ranges, und ſeiner erſtaunlichen Einkuͤnfte wegen, ſelbſt ein (he großer Herr, Er ftellet einen inbianifchen Pabft vor, nur Die Jeſuiten ausgenommen, 2, en des eunter niemanden als unter bem Pabfte und ihrem Generale ftehen wollten, und deswegen Erſbiſchofes feit langer Zeit Proceß mit ihm fuͤhreten >), Seine Einkuͤnfte find uneingefthränfet, Denn ohne die mit der Winde eines Erʒbiſchofs und Primas von Indien verknuͤpften Ge⸗ e zu rechnen, ſo bekoͤmmt er auch von der ganzen Geiſtlichkeit in Indien Geſchenke, im⸗ geichen den größten Theil der, Guter, die von dem Juquifitionsgerichte zu Goa eingezogeh Merden,. Gr sah cına eben fo viel Ehrenbe eugungen, als Der. Unterkoͤnig , Et ſpeiſet öffen lich mit eben fo großem Prachte, und.machet ſich eben fo wenig mit. dein Adel gemein, Es ſteht ein Biſchof unter ihm, der auch den Titel eines Biſchofs von Goa fuͤh⸗ tet, Die Beſuche in feinem Namen abftaster, auch Die Bifchöflichen Verrichtungen meiftens ER he ai she Sic. APR R: ie in bormerfen, daß er zu wenig Ehrerbierhungge- Das Inqui⸗ gen die Kicche Habe 4 man alſo weis, was man ihm in dieſem Stuͤcke zutrauen darf: ſo iſt es Zeit, daß wir fein Zeugruß anfüh: ven, um zu fehen, mas man ſich für eine Borftellung von dem berufenen Inquiſitlons ge⸗ richte zu Goa machen muͤſſe, welches die Portugiefen für eine nothwendige Stüge des Ehri: —— in Indien ausgeben ; dahingegen die englifchen und hollaͤndiſchen Meifenden ein Werk Daraus machen , deflen fich die Portugiefen lieber fehämen follten, Eine Sache von folcher Wichtigkeit verdienet wohl, daß, wir fie mit des Verfaſſers eigenen Worten befehret: en, ohne das geringfte daran zur OBEN = in an na ENTE Pe ʒ Was die Inquiſition betrifft, fag BEER K),.fo dei —— Spa weit ſtren · Nachricht »ger, als in Portugall, und ——— dergleichen Den, welche bie Portugie- des Verfaſſers „fen Chriſtianos Novos, das iſt Reubekehrte nennen. obald ſich bie heilige Inut davon. ſition ihrer Perſon bemaͤchtiget, fo thut ſie mit ihren Guͤtern ein gleiches, und es werden » nicht leicht andere, als reiche Seufe, beym Kopfe, genommen... Der König besahfet alfe » Öerichtsfoften, wenn der Gefangene nichts hat: allein es wird felten einer angegriffen, als » wenn man weis, daß er großes Gut erworben habe. Diefes Gericht iſt das unbarrt- »berzigfte und graufamfte Ding in der ganzen Welt; denn der geringfte Verdacht oder »das geringite Wort, etiva eines Kindes oder eines Selaven, der feinem Hertn Verdruß »machen will, verurſachet, daß man einen Menſchen gefangen nimmt, und dem Kinde » Ölauben zuftellet, ofen es nur veben Fan, , SZumeilen befehuldiget man dergleichen aseute, fie legten das kai die Küffen, ‚worauf fie zu Ne oder zu Enien „pflegen; »öpteeilen, fie peitfäfen bie Silber und Affen Feinen Spert; endlich au, Mae ach üremn eemaigen ie gleich Sendich di Warte gurer Corte Hk >50 glaube als eine Wahrheit, daß fie Ihnen meiftentheils weis machen, was fie wolle; > denn fie bringen Feine ums $eben als nur die Reichen, und legen den Armen nın eine N * Buße auf. Das grauſamſte und: gottloſeſte iſt dieſes wenn ein Menſchder einem 14.7 adern fein iſt, ihn wegen biefes:Safters antlaget/ und der verklagte wirt eingezogen, Ani Seen ein Def m Bringen, By m a Ta un Hahn arıda HR ein ga igoyiet Ndlo) nano 7, feinie 5 I hen daſelbſt. 3) Eben daf. a. d. 53, 54 &; I Eben daß. b, z2 und 33 Seite, ck) Prards Neiſebeſche BC, 6ald. 55 36S ” r Wenn er etwas erzählet, das diefelbige angeht. Da man alfo weis, ON, 922 > Reifen der! Holländer 7 vn. Beſchreib. „feine Party zu nehmen, fo wenig als bey einem Beleidiger dev Majeſtaͤt. Ueberhauptun von Goa. „terfteht fich das gemeine Volk nicht, von der Inquiſition anders zu fprechen, als mit guoßt 1608. „Ehrerbiechung; und wenn einem zufaͤlliger Weife etwa ein Wort entfiele , das ihr nur in T3 „allergeeingften zu nahe kommen möchte, fo. mitte er fich den Augenblict fetbft. tiece „und es anzeigen, im Falle er etwa Dächte, es möchte jemand feine Rede aufgefangen „ben; denn wofern es ein anderer angäbe, fo nähme man ihn fogleich beym Seibe. mE iſt eine erſchreckliche und fürchterlihe Sache, wenn man einmal darinnen ſtedet „denn man hat weder Procurator noch Advocaten, der für einen ſpraͤche ‚ fordern fie fe „Richter und Partey zugleich. Was die Weile betrifft, wie man verfährt, fo ift ehr „in Spanien, Italien und Portugall üblichen, ganz ähnlich. Mancher figt MW „zwey Dis drey Jahre gefangen, ohne daß er weis, warım? Es koͤmm niemand zu „nen, als die Snquifitionsbedienten, und fie find an einem Orte, wo fie niemals ei g „ Menfchen zu fehen befommen. Haben fie nichts zu leben, fo giebt ihnen der KON » Die Heiden und die indianifchen Mohren zu Goa, fie mögen ſeyn von welcher Rel ge ſie wollen, find dieſer Inquiſition nicht unterwerfen, außer wenn ſie den chriſtlichen G „ben annehmen. Unterdeſſen, wenn ein Indianer, Heide ober Mohr, einen andef a’ der Luft zum Chriſtenthume hätte, hinderte oder abhielte, und man bewieſe ihm ſolch⸗ a, fo würde ihn die Inquiſition gefangen nehmen, gleichwie auch denjenigen, der einen € „ dern wieder zum Abfalle bringe, wie es öfters gefchieht, Es wäre mir unmöglich. „ſagen, wie viel diefe Inquiſition gewöhnlicher Weife ums $ebenzu bringen pfleget. J „begnüge mich an dem Beyfpiele eines hollaͤndiſchen Juwelierers oder Steinfchneib In „ weicher länger als fünf und zwanzig Jahr Dafelbft gewohnet, und fih mit einer mel” „hen Portugiefinn verheirathet, auch eine Tochter von ihr hatte, Die fich alfe Tage » beirathen Fonnte. Er hatte ein Vermögen von dreyß ig bis vierzig taufend Erufaden „worden. Weil er nun übel mit feiner Frauen lebere, fo beſchuldigte man ihn, er DET a, proteftantifche Bücher. Hierauf wurde er gefangen, fein Bermögen eingezogen, WE „Halb feiner Frau, Halb der Inquiſition zugeſprochen. Wie die Sache endlich abge fen, weis ich nicht. ‚Denn ich veifete darüber weg. Aber ich glaube, es fen nich! „ders Daraus geworden, als daß er entweder fterben mußte, oder Doch Haab und Gut? „löhr. Er war ein gebohrner Holländer. Uebrigens find alle übrige Snquifcione®, „Indien eben fo befchaffen,, wie diefe zu Goa. An den Hohen Fefttagen halten fie Gert „Sie lajfen alle diefe armen Sünder mit einander gehen, in geſchwefelten, und mit Je „ flammen bemalten Hemden; der Unterfchied zwifchen denen, Die fterben muͤſſen, „den andern iſt dieſer, daß jener ihre Aha in die Höhe ftehen, und "der andern „ umgefehrt,. Man führet fie gerades * es in die große Kirche, die nahe ben dem „fängnifle ift. , Dafelöft bleiben fie fo lange, als die Meffe und die Predigt währer, R „innen man ihnen ſtarke Verweiſe giebt; hernach führer man fie nad) dem Campo MM „Lazaro, und verbrennet die einen, in Gegenwart der andern, bie dabey ſtehen * underfihe > Woſern es nicht eine an fich ehrwuͤrdige Religionsbung)beträfe, fo konme ma Andacht. gen, es laffe lächerlich, wenn man ſieht, daß alle unter portugieſiſcher Bothmaͤ hende Neubelehrte, mit einem großen hoͤlzernen Roſenkranze am Halſe herumgehen, daß Die Portugieſen ſelbſt, ſowohl Männer als Weiber, ohne Unterlaß einen in der u Far Er I) Eben daſelbſt a. d. 55, 56 und 57 Seite. nach Oſtindien. 1Buch. V Cap. 223 haben, und ihn Hiemals von ſich legen, auch ſodann nicht, menn fie Dinge vornehmen, Beſcreib. Welche der —— und — aͤußerſt entgegen ſind. Sie haben noch mehr derglei⸗ > ; Shen ſchlecht überlegte Andachtsähungen. - Zum Exempel: bey der Meffe, menn ber Prie- nd er die Hoftie in die Höhe Hält , recken fe alle den Arm im die Hoͤhe, als wenn ſie daauf D deuten wollten ‚und 96* etlichemal, fo ſtark fie kͤnnen ee Will man De ntſchaft machen, und ein Mägdchen fehen, das man heirathen will: fo gefchieht es in der Kirche. Afes Iedige Frauenzirmmer erſcheint ungemein aufgepußet daſelbſt. Ein Menſch dDer ſich verheirathen will, lieſt ſich eine aus, erkundiget ſich nach ihrem Na⸗ en und Zuftande, verlanget fie darauf von ihren Anverwandten zur Ehe, und des andern 908 derfpeiche er fich wit ihr, im Benfeyn eines Priefters, SHernac, Farın er fi befi- Gen ſo oft er will, man läßt fie aber niemals allein. . . Die Trauung, gefchieht gewoͤhnli⸗ Her Weife des Nachmittages, mie folchen &uftbarfeiten, die mehr einem heidnifchen Feſte als einem chriſtlichen Gebrauche ähnlich find. I Bet Man mag vonder Gemuͤthsbeſchaffenheit des Verfaflers noch fo eine gute Meymung - Kraut, das haben, fo weis man doch nicht, was man von den Eigenfchaften gedenken folle ; die er ei- eg ner Frucht in Größe einer Mifpel zufchreibt, und welche, wie er faget, „nicht auf einem er beföt- » Baume , fondern auf einem Kraute wächft, gruͤn, rund, uͤber und über fieckicht, und IF » voll kleiner Körner iſt. ¶ Indem er, vonder zu Goa bey beyderley Geſchlechte im Schwan⸗ ge gehenden Leichtfertigkeit redet, ſo ſaget er: wenn eine verheirathete Frau ſich mit ihrem Siebhaber unbeforgt ergößen wolle, ſo laſſe fie diefe Frucht in feinem Getränke oder in ſei⸗ ner Suppe weichen, und ihn davon genießen. Eine halbe Stunde hernach, werde er » wie albern, finge, lache, mache allerlen Gautelpoſſen, ohne zu wiffen, was er thue, noch »was man in feiner Gegentvart thue. In dieſem Zuſtande bleibe er fünf bis fehs Stun- „den, fchlafe hernach, und glaube bey feinem Aufwachen, ex Habe beftändig gefchlafen,, oh⸗ » ne fich an das zu erinnern, was vor feinen Augen geſchah. Die Männer ‚, wenn fie mit „einer Fran zu Stande fommen wollen, die ſchwer zu überreden ift, beftechen eine Scla⸗ „vinn, und laflen ihr diefes gefährliche Gift bepbringen.,, Prard’fager, „daß bey ſei⸗ „nem Aufenthalte zu Goa verſchiedene Jungfern ſchwanger wurden, ohne zu wiſſen, wiees * „damit zugegangen ſeyn möchte. Diefes: Kraut eife in Indien Dutroa, und »in den maldivifchen Moetol Mm). Das *) Eben daſ· Cap. 7 a. d. 68, 69 — — N f - 224 a Reiſen der Hollander 2 nt or 0 00 o» or ee rar Fr" an a Spilberg. — Georg Spilbergs Reiſe nah Oſtindien. 1601. * | and Der 1Abſchnitt. oh Spxilbergs Fahrt bis zu den comorriſchen ¶ Inſeln.. Einleitung. „Abveife. Spilbergs Kuͤhnheit. Un comorriſchen Eylanden.. Ex verliehrt eine Scha⸗ gluͤck, das er fich zuzieht. Meile bis ans Vor: luppe. Entfeßlicher Sturm. Die Schaluppe dgebirge. Inſel Se. Eliſabeth. Seebaͤren ers koͤmmt wieder Mie die Holländer auf den ſchrecken die Holländer. Nutzbarkeit dieſer u Inſeln empfangen werden Man bittet Spil⸗ ſel. Tafelbay befömme den Namen von Spil: „bergen, ans Land zu kommen. Warum es ihm bergen. Er begegnet den erften franzöfifhen übel geht; er verlichre acht und zwanzig von Schiffen in Indien. Was ihnen auf der Juſel feinen Leuten; muß ſolche zuruͤck laſſen. Aunobon begegnet. Spilbergs Weg nach den «u nm. «7 katımam Ai si & dem fie fih- den Eingang in Dftindien geöffnet, und ein folches Anfehen daſelbſt erworben hatten, daß die Portugieſen billig befürchten mußten, es möchte De einst ihre Mache eben ſo gänzlich’ zu. Grunde gehen, als ihre Handlung bereits abzunehmen anfing: fo erzählen fie ung felbft, wie fiediefes wichtige Vorhaben wirklich unternommen, und. ftufenmeife zu Werfe gerichter haben. Die alte und neue Handlungsgefellfchaft hatten bisher ihre Abfichten und Kräfte noch nicht vereiniget. Dieſe beyden Öefellfchaften ‚ welche nic)! mit einander gemein hatten, als den Damen der Holländer, ihr Vaterland, und die, au diefem einigen Grunde beruhende Verpflichtung zu einem gegenfeitigen: Beyftande , legte ohne ihr Wiſſen den Grund zu dem großen Gebaͤude, welches nach kurzer Zeit aus ihret Bereinigung entftehen ſollte. Spilbergs Reiſe ift die legte, welche uns drey Schiffe dat⸗ flellet, die mit einem bloßen Paffe,von dem Prinzen Moriz, das ift ohne Verbindung mit der alten Gefellfchaft, aus Seeland abfuhren. Hat Abreiſe. Er gieng den sten May 1601 zu Beer unter Segel"), Als er den zoten des Brad” monates an dem grünen Vorgebirge angelanger war: fo begab er fich in eine Jacht, um zu Porto Dali einige aufgetragene Gefchäffte auszurichten: ¶ Drey Schiffe, die er nicht wel von Auffifco antraf, aber nicht Fannte, gaben ipm unverfohens ie fage. Er vermutßt te gleich, es müßten Portugiefen feyn. Es waren aud) in der That drey Caravellen von diefer Nation. Ungeachtet der ungleichen Macht, beſchloß er, ohne Die Zeit mit Schießen und andern Sangweiligfeiten zu verderben, eine davon zu.entern, und ſich die zugefuͤgten Feindſeligkeiten theuer genug bezahlen zu laſſen. — wurden die Euterhacken ange worfen. Er hätte ſich aud) in der erften Hitze Meifter davon gemacht: allein die übrigen Kuͤhnheit des beyden, feßeten ihm mit dem groben und kleinen Gefchüge dermaßen zu, daß er ablaſſen Spilbergs ger mußte. Die Holländer wurden gezwungen, zu weichen, doch ohne Verluſt. Sie er os ug Ar = ae a oe ee ne: ip Einleitung. D der Jahre fuͤhret mich auf die Reifen der: Holländer zuruͤck. Nach gen die Por⸗ tugieſen. 2). Spilbergs Reiſebeſchreibung, im II Theile 6) Eben daf. a. d. 373 S. der Sammlung der hollaͤndiſchen Handlungsge⸗ 9 Dieſen Namen gab man den Holländer ſellſchaft. A. d. 371 ©, damals noch. — nach Oftindien. I Buch: VI Capitel. 225 een nicht mehr als drey Verwundete, und darunter ben General, welcher durch ben Arm Spilberg heſchoſſen war. Allein die Portugiefen befamen drey Todte und viele Verwundete. _ 1601, 4 Diefes Gefecht brachte ven Holländern deſto mehr Ehre, weil es im Angefichte des ”———’ und allee Einwohner von Porto Dale vorgefallen war 0), Spilberg, der ſich | Landwindes bedienen wollte, um wieder nach feiner Flotte zu fommen, begab fich in Die Schaluppe ‚ und befahl der Jacht, in den Hafen von Porto Dale einzulaufen. Seine 4 icht war, mit den übrigen beyden Schiffen nachzutommen, Allein die Verwegenheit, Ungtüd,das die er begieng,, beynahe ganz allein: alfo wegzufahren, war ein tollfühner Streich: für ei er ſich zuzieht. nen Admiral, Er wurde von einer großen Menge Schwarzen angefallen, die ihn ge: Angen nahmen, ihm alle Kleider vom Leibe riffen, an beyden Händen verwundeten, und nach Auffifco brachten. Zum Gluͤcke lagen einige franzefifche Schiffe dafelbft, die ihm M Bord: nahmen und verbanden, Der Verfaffer der Reifebefchreibung ſaget, um feinen Admiral zu entſchuldigen, es hätte fein Menſch dieſen Zufall vermuthen ſollen, weil alle chwarzen auf diefer Küfte Freunde der Franzofen md Fläminger find pP). 1 Als beyde Schiffe fein Unglück erfuhren, fo kamen fie geſchwind und hohlten ihn zu Ruffiſco ab; die Franzofen gaben ihnen auch die Schaluppe wieder, die fie den Schwar- en abgenommen hatten, Sie vereinigten: fich zu Porto Dale mie der Jacht; und weil fie Nur noch eine Caravelle fanden, fo machte es ihnen wenig Mühe, fie zu bemeiftern. Die 'tugiefen erfannten ſelbſt, daß fie mit Rechte beftrafet würden, und diefes ehrliche Ge: aͤndniß bewog Spilbergen, ihnen ihre Caravelle wieder zu geben 4). Weil der Aomiral feiner- Bermundungen wegen lange Zeit nicht im Stande war, fei- Reiſe bis ns sem Amte vorzuftehen: fo vertrat es der Unteradmiral Guion le Fort bis zu feiner Wie- Vorgebirge. ergeneſung. In dieſem Zwifchenraume, der ihm Zeit ließ, bis an das Vorgebirge Bai⸗ zu geben, mußten die Holländer allerley Verdruß einnehmen, als fie die Moth trieb, f mit Erfriſchungen zu verforgen, Erſtlich wurden fie von den Schwarzen auf der Kite "zurück getrieben, hernach machten es ihnen die, Portugiefen auf den fein St. Thor Mag und Annobon nicht beffer, Das Borgebirge Lopez aber verfchaffete ihnen eine neigtere Aufnahme, die fie ungefähr vierzehn Tage lang genoſſen. Sie fanden ein Schiff don Ämſterdam dafelbft 7), das von der guineifchen Rüfte kam, fechs hundert Mark Gol⸗ aufhatte, und fie bis an das Vorgebirge der guten Hoffnung begleitete, ©" Wir gedenfen ihrer Fahrt nach demfelben mır deswegen, damit wir Gelegenheit ha— er: iu erwähnen, daß fie den 28ften des Wintermonats nicht nur das DBorgebirge, fondern Veſchreibung ie eine Inſel entdeckten, welcher der Admiral den Namen St. Eliſabeth beylegte, Da der Inſel Eli: I Des Nachts auf der Rhede vor Anker lagen: fo führete ihnen der Landwind den Laut fabeth. fi Aleriey Thiergefchreye zu, das etwas graͤßliches an ſich Hatte), Dem ungeachtet em fie des andern Tages ans Land. Die Inſel liege etwa zwo Seemeilen- vom feften fing’ AMD neunzehn bis zwanzig Seemeilen nordlich vom Vorgebirge. Ihr Umkreis be- ab Klnur eine Seemeile.“ Auf der Weſtſeite ift fie mit Felſen umfchloflen, “an: der Oſtſeite finder man in einer Tiefe von fechzehn Klaftern Ankergrund auf weißem Sande. Das Ri eich ift zwar niedrig und fandig, träge aber eine Menge fehöner Rräuter und wohlrie— ender Bluhmen. Die Inſel hat weder Holz noch Waſſer, aber allerley Thiere. N ge: — ie —3 d. 374 Seite. f | . s) H: 8.384 ©. ö f IA, d. und vorberg- ©. ? £ Allgem. Reifebefchr. VILBAnd, Sf — 206 Reiſen der Hollaͤnder Spilberg. Die Holländer erſchracken erſtlich über den Anblick fo vieler Seewoͤlfe, ober vielmeht 1601. Seebärenz denn ſie ſchienen den Bären ähnlicher, als ven Wölfen, Diefe Ungeheuer la⸗ Serhkeen un gen auf den Felſen, ſo lang als das Ufer war. An Kopf und Farbe gleichen fie den DR ſchrecken die ven vollfommen, nur iſt die Schnauze etwas ſpitziger. | Sie gleichen" hnen auch an ihrem Holländer, rt Nutzbarkeit wegen ihrer erftaunlichen Menge konnten ſich die Holländer kaum rühren. Es landen we⸗ Gange und ihren Bewegungen; ausgenommen, daß ſie die Hinterfuͤße oder Pfoten nucht leicht bewegen, die man für Hundespfoten anſehen ſollte. Nichts deſtoweniger laufen ſie ' fo fhnell, als ein Menſch. Sie beißen dermaßen ſtark, daß ſie das Eiſen an einer halben Pice in der Mitte entzwey brechen , wie die Erfahr ung bewies Ein ſolches fuͤr hterlt ches Thier laͤuft vor etlichen Männern nicht, ja es greiſt ſie an, wenn cs. fie einhohlen Fan. Die Holländer toͤdteten eine große Menge )edoch gebrauchten fie ihr Gewehr lieber gegen eine Art Dannboͤcke die eben fo gut fehmecken; als Laͤmmerʒ uͤbrigens glei⸗ ehen fie den, Dannboͤcken nur an Öeftalt und Farbe, denn fie find fo langfam, daß man viele im Laufen einhohlete, und weghaſchete. DV — — * Es gab auf dieſem Eylande viele Bögel, inſonderheit Penguinen, und eine andere Gattung; die man Scholvers nennet. Sie find ſchwarz, inder Größe der Enten, und dieſer Inſel. nige Schiffe an dieſer Inſel, wofern fie nicht durch Sturm dahin verfchlageniwerden uff serdeffen fehlet ihr nichts, als füßes Waſſer. "Man Fönnte fich mic Thrane von ven See⸗ baͤren verſehen, "und in kurzer Zeit ein Schiff von fechs hundert Tonnen’ damit beladen Vielleicht konnte man Brunnen graben, und ſodann fehlete es an gar nichts ). Tafelbay, be· ¶ ‚ Der Admiral war Willens, nordlich über Madagaſcar gegen die comorrifchen Inſeln Forums die len zu ſegeln, woſelbſt Matthias Schmidt / Schiffer auf der Pinaſſe, der dieſe Reife [cher Nomen von inmal gethan hatte, bekannt zu ſeyn verhoffte Man unterſuchte eine Bay auf vier u Spilberg. dreyßig Grad vier Minuten, ungefähr funfzehn Seemeilen nordlich vom Vorgebirge ber gu ten Hoffnung, welcher Spilberg den Namen der Tafelbay gab x), wegen eines Hohen Berges , der eine folche Geſtalt hat, und fich neun bis zehn Seemeilen weit ins Meer er⸗ ſtrecket, und der Bay zum Kennzeichen dienet. Eine kleine Bucht etwa eine halbe Meile davon ‚nennete.er- Rio de Jacquelina. Sie liegt oftlich vom Vorgebirge, und erſtre cket ſich mit allen: Anzeigen eines: Fluſſes ins Land hinein.“ WVom da Fam man den ezſten nahe bey einer andern Inſel, fuͤnf Seemeilen ſuͤdlich von der Inſel St, Eliſabeth/ vor Anker. Sie war etwas größer, als diefe, und befam den Namen Cornelia y). DI Holländer richteten einen Pfahl auf, und bemerfeten den Namen daran, den fie ihr bei? geleget-hattens unit ms Vonlir Ga er © Begegnet den Den 2yften giengen (fie: wieder unter Segel mb — nähe am Borgebirge tie beyden erſten franzoͤſiſchen Schiffen von Se. Malo ‚davon wer. Herr de la Bardeliere Yomiral und franzöftfchen Schiffen Indien. in der Herr Connetable de Vitre Unteradmiral war 2). Sie hatten einen niederiandiſchen Steuermann bey ſich/ Namens Wouter WDillekens. Spilberg, der feinen Unterad⸗ Was ihren miral aus dem Geſichte verlohren hätte, fehiffte in ihrer Gefeltfchaft fort. Sie ernaͤhlten⸗ auf der Inſel daß fie in der Inſel Annobon ausgeftiegen wären, wo man ignen die Gräber einiger von Annobon be: gegnet, ihren Landesleuten gezeiget hätte, Die in einem Gefechte mit drey flämingifen: chi) sich Kan nd aa Od are are ergebe 5 U d. 385 Seite, x) A. d. 339 ©. Die Urſache der Benennung n) Eben daß und 336 S. Vielleicht iſt es eben dieſer berühmten Bay iſt zu merken * die Sinfel, die in andern Beſchreibungen die Canis 9) A. d. z91 S. Iſt vermuthlich das Rebe nichen⸗ Inſel genennet wird, be; Eyland. nach Oſtindien. 1IBuch. VI Cap, 227 geblieben waren. Sie hatten fich vorgeſtellet, fie würden als gute Katholiken auf dieſer Spilberg Safet in Sicherheit feyn, zumal da ſie nur ausſtiegen, um eine Meſſe zubören. Allein die 1601, Meſſe kam ihnen theuer zu ſtehen. Die Portugieſen machten einige nieder: andere nah⸗ —— ‚Men fie gefangen, und bie Franzoſen mußten für ihre Befreyung tauſend Thaler an Gelde, und allerien Waaren erlegen, 1.) ir — E v na FO Weil die Franzoſen oftlich vor Madagafcar vorben wollten: fo trennete fih Spilberg, wiewohl ungern von ihnen, ob gleich er um feines eigenen Nutzens willen, nicht viel län- u ger.bey-ipmen bleiben konnte; Seder-von feinen feuten bekam wöchentlich nicht mehr, als deey Pfund Zwieback, und alle zehn Tage zwey Maaß Wein, dabingegen auf der franzö- Fſchen Flotte ‚alles vollauf war. Diefes. Benfpiel war etwas gefährliches für die holländi- ſche Flotte, und wuͤrde nur Klagen, ja vielleicht Empoͤrungen unter dem Schiffsvolke nach ſich gezogen. haben. =), Sie hielten fich alfo an der Küfte des Landes Natal, wo die Strö- Me dermaßen reißend waren, ‚Daß ſie denſelbigen mit vollen Segeln und bey gutem Winde Reiſe des nicht widerftehen Fonnten, welches, wie der. Berfaffer faget, denen unglaublich duͤnken muß, Spilbergs bis die es nicht verfuchet haben 5)... Weil das Meer.in dergleichen Gewaͤſſer ſehr hohl gehen Sn. mußte: fo hatten fie vom Anfange des Jahres 1602 bis auf den Anfang des Hornungs, da fe 2. fie. an die Kuͤſte von Sofala kamen, eine-befchwerliche und verdrießlihe Schiffahrt. Man — jeigete einigen Schwarzen allerley Eiſenwerk und andere Waaren, um fie zum Handel x ocken: fie gaben aber dagegen Durch Zeichen zu verftehen ‚ man müfle fünf bis ſehhs Mei- Verliehrt len weiter. fegeln.. Sie nannten den Fluß Quama, vor deffen Mündung man auch wirf- eine Sche- lich den gten Hornung Anker warf. Die Schaluppe fuhr den Fluß hinauf, um die Sage lupbe. Und Befchaffenheit des Landes zu erfunbigen, Allein die See gieng fo hohl, daß fie nicht Wieder an das Schiff kommen konnte. Zum Ungluͤcke erhub ſich ein Windfloß, der die "Schiffe über die Ankertauen trieb, und fie nöthigte, unter Segel zu geben. > Als fie von Rio buon ſenary und den Inſeln Primeras vorbey waren: fo entftund Entſetzlicher in fo, ensfeglicher Sturm‘, daß viele alte Matroſen ſich feines dergleichen zu entſinnen Sturm. Wußten, Wind und Regen tobeten fo ungeſtuͤm, Daß es bie Leute duͤnkete, man baue fie : Mit Kuchen ing Geficht und um bie Beine, ja fie empfanden auch eben denfelbigen Schmer- zen. Man konnte feinen Menfchen vor dem Geräufche der Wellen verftehen, wenn man ihn gleich mic der. Hand- erreichen konnte. - ‚Sie ftiegen bis auf eine unglaubliche Höhe, und lugen fo oft in die Schiffe, daß man Tag und Nacht pumpen mußte: Das Admiral⸗ Kir gieng beynahe zu Truͤmmern. Die Krummftüde, Bauchhölzer und andere, gaben NG) auseinander; Die Wände waren:ganz los, und verlohren bald da bald dort einige Bret⸗ ler. Unerachtet aller, möglichen Bemühungen, Die man drey Tage lang anwendete, den au— Lenſcheinlichen Untergang abzuwenden, waͤre das Schiff dennoch verlohren geweſen, wenn 5 die unſichtbare Hand des Allmaͤchtigen nicht noch erhalten hätte, dafür ſich der Berfaf- er Zeit Sehens zur Dankbarkeit verpflichtet erkennet 5). * A Br‘ . Nachdem diefer entfegliche Zuftand bisaufden uen gedauert hatte: fofah manendlih Die Scha: de Sonne wieder, und die Holländer Eonnten ihre Segel wieder gebrauchen. Den rzten luppe kommt ſahen fie die eomorrifchen: Inſein. Dev Wind nöthigte fie, in einer Entfernung vort zwo Slate —* m Er a y = Ä lynpnamriblrin ’y, Sf nina put PERL HER oder Er hie 4 1a Bardeliete Der ſehe die Einleitung zur Pyrards Reiſe · Ser ten sure war nichts als ein * A. d. 392 Seite. eins et von Vitre, Namens Franz Martin, der b) U. d. 395 Seite. 32. Deſchreibung feiner Reife heraus gab, Man .e) Ad» 399 und 400 Seite. ; . 228 Reifen der Holländer Spilberg. oder drey Seemeilen die See zu halten. Hierauf erbfickten fie ein kleines Fahrzeug an der 1602. Kuͤſte, und. vermutheten, es möchte vielleicht ihre Schaluppe feyn , die fie auf dem Qua⸗ — ma = Shuffe verlohren zu haben glaubten. Sie war es auch in der Tharı es fehleten aber zwo Perfonen von ihrem Bolfe, worunter ſich der Steuermann Julian Steil befand. Er mar nebft noch einem in der Portugiefen Hände gerarhen , als ſie den Fluß aufwaͤrts ſegelten, woran die Portugieſen eine Schanze haben. Mehr erzähler der Verfaſſer nicht ‚von ihrem Unglüce d). Die andern warteten fünf Tagelang auf dem Fluſſe. Da aber niemand wieder Fam: ſo befchloffen fie, die Inftrumente des Steuermanns zu gebrauchen 1 # ‚gut fie konnten, ob fie gleich Feinen vechten Begriff davon hatten. Es Tief auch mit ihrer Unwiſſenheit fo gluͤcklich ab, daß fie auf dem allgemeinen Sammelplage der Flotte bey der — erſten comorriſchen Inſel ankamen. Pi er ' hin — Als Spilberg ebenfalls anlangte: fo ſchickte er eine andere Schaluppe ans Ufer, um —— ſich der Neigung der Einwohner zu verſichern. Sie kam den aoften mir allerley geben? Inſeln em; Mitteln wieder, welche zum Zeugniffe dieneten, man dürfe fich nähern. Des andern T@ pfangen wer⸗ ges brachten einige Inſulaner nebft einem Dollmetſcher in einem Kahne $ebensmittel het‘ den. bey, die man ihnen bezahlte, Den zaften warf man auf der Rhede Anker. Als Spil berg guten Grund bis auf dreyßig Klaftern fandr fo ließ er in dem Haufe des Prinzen ei⸗ ne Kiſte mit Waaren, imgleichen einige Stangen Eiſen niederſetzen, als ein Pfand für DIE Bezahlung desjenigen, was man feinem Wolke geben würde. Der Verfafler nennet die . Inſel Mulali 2). Es giebt dafelbft Ochſen im Ueberfluffe, aber wenig Rei. DE Fürft war ein Mann , der ſich viel verſucht, Auch in Arabien und anderswo gereifer Hatte: Er redete ziemlich gut Portugiefifh. Er bezeugere ungemeines Wohlgefallen an der Muſtk, und ergößete fich fehr an den Feldftücken der Trompeter, und an dem Klange anderer Zi ſtrumente. Man glaubte fo gar, er müßte Flügel und Harfen gehöret haben; denn er — fragte, ob dergleichen auf der Flotte wären. Sein Sohn kam mit vielen Bedienten und zweenen Tuͤrken an Bord, Sie waren ſammtlich nach türfifcher Arc koſtbar befleide _ Spilberg empfing ihn mit großer Ehrerbiethung, und fegte ihm eine herrliche Collation ‚vor: allein er genoß nichts, weil er denfelbigen Tag, feinem Geſetze zu Folge, faften mußte Der Admiral beſchenkte ihn, für ſich und feine Mutter, mit einigen Spiegeln, Halsbärr bern, Ambra und Chryſtall. Sogleich ſchickte die Königinn einen Ochfen und einige Zie⸗ j „gen dagegen auf das Schiff A). e — — ¶Deſe beyderſeitige Höflichkeit machte den Hofländern fo viel Muth, daß ſie ohne Scheu Br — zu in die Stadt giengen, wo fie jedesmal mit aller Freundlichkeit empfangen wurden. © fommen, batben ihren Admiral, ev möchte dem oftmaligen Erfuchen des Koͤniges und der Königin! zu Folge ans fand fommen, Man verficherte ihn, dieſe Prinzeßinn fen ausdruͤcklich von dem andern Ende der Inſel hieher gekommen, um ihn zu fehen. Allein die Begebenbeit bey Auffifco, machte ihn zu allen Vorſtellungen taub, ob ihm gleich der König feine Sohn zur Geifel anboth, ja zuerft auf das Schiff kommen wollte, um ihn dadurch zu gleicher Freymuͤthigkeit aufzumuntern, Der fünfte März wurde zu diefem Befuche ange⸗ feet. Er hatte ein ſtarkes Gefolge bey fich, und war nebft ſolchem auf tuͤrkiſch gekleidet. Seine Unterredung mit dem Admirale war nicht unangenehm, Er verftund die Schiffahrt Er ließ ſich eine Landkarte und eine Fünftliche Erdkugel bringen, und zeigte die — 4) Er giebt zu verſtehen, der Steuermann ſey hätten die uͤbrigen geglaubet, er ſey von den Portu⸗ ans Land geſtiegen, und da er fange augen blieb, gieſen gefangen, und eben diefes Schickfal befuͤrchtet | nach Oſtindien. 1 Buch. VI Cap. 229 hi Indianifchen Pläge darauf. Insbeſondere bemerket man, daß er das rothe Meer be- Spilberg. er hatte, und eine beſondere Kenntniß davon beſaß /f). Weil die Faftenzeit nochwäh- 1602. fo Fonnte man ihm feine andere Ergöglichfeit machen, als mit der Mufik, und dem —° Knallen der Stücke, Er ließ fich alles ſehr wohl gefallen, was man ihm zu Ehren that, und der Verfaſſer iſt ungewiß, ob er damals falſch gefinnet gervefen. N Aber ʒween Tage hernach kam Spilberg ans fand, ohne dem Könige die geringfte Urfache, war: achricht davon zu geben. Er begab fich jo gar in die Stadt; und als ihm der oberfte um es. ihm > tiefter yon der Juſel ungefähr begegnete, und ihm zuredete, den König zu befuchen: fo übel gebt. ntſchuldigte er ſich abermals, mit dem Borwande, die Faſten fey noch nicht zu Ende, und as größte Vergnügen bey dergleichen Zufammenfünften fey diefes, daß man mit feinen —* Freunden eſſe und trinke, Endlich lief die Faſtenzeit zu Ende. Man ſetzete ihm mehr AUS jemals zu, in die Stadt zu fommen, und an den $uftbarfeiten Theil zu nehmen. Er vendete aber neue Enrfchuldigungen vor. Bald darauf fam der Hauptmann Speck mit feinem Schiffe wieder zur Flotte, und der König begab ſich abermals an Bord, um ihm destyegen Glück zu wünfchen g). Doch weber diefe Höflichkeit, noch die Einladung des Surfen Konnte bey feinem Eigenfinne etwas ausrichten. Diefe ganze Zeit über hatten $eute ihre Handlung mit erwuͤnſchtem Forfgange am Sande getrieben. Als aber den zıften März die Schaluppe und das Boot mit acht und zwanzig Mann Man nimme * $and geſchicket wurde, Waſſer zu holen: fo Fam niemand wieder zuruͤck. Man gab ihm acht und 8 Abends das gewöhnliche Zeichen mit Stuͤckſchießen zweymal, allein vergeblich, Die nen $euten acht gieng auf diefe Weife vorüber. Des andern Tages ſteckte man eine weiße Flagge gefangen. Wf, nachdem man alle mögliche Anftalt gegen einen unvermutheten Ueberfall gemachet I te: allein, es erfchien niemand am Ufer; man fah Eein Boot auslaufen, ja man gab * einmal ein Gegenzeichen auf die von der Flotte gegebenen Zeichen. Eine dermaßen ame Begebenheit verurfachte dem Admirale deſto mehr Nachdenken, weil feine Kräfte N ch diefen Verluͤſt allzumerflich gefhwächet wurden, und er nicht im Stande war, Ger „ Dale zu gebrauchen, indem die Hälfte feiner übrigen Leute Frank lag. Denn ob’ er gleich Ne Schaluppe und fein Boot verloßren hatte : fo konnte ev doch bey einem Flecken von * ee eat ver Sifeherflecken genannt, Volk ans and fegen, und wer — nach der Urſache einer Begebenheit fragen, die er auf keine Weiſe zu ergründen &i öchte, Die Handlung war allezeit mit Bezeugung einer vollkommenen Vertraulich⸗ tund Freundfehaft gefuͤhret worden, und niemals die geringfte Zwiftigfeit zwifchen den lindern und Inſulanern entftanden. - Unterdeflen war zu befürchten, Diejenigen, die — Sand fegen wuͤrde, möchten eben fo wohl angehalten werden, als die vorigen; es nte auch wohl Gelegenheit zu Feindſeligkeiten daraus entftehen. Man machte ſich fer ertig, man lavivte in der Bay, man gab durch neueZeichen zu verftehen, daß man ſich ge ruͤſtete. dr Endlich wurde Spilberg des vergeblihen Bemühens überbrüßig, und befchloß, nach Asp, ſel Anjuan zu gehen, wo die damals regierende Koͤniginn Hof hielt. In dieſer Way, lichtete er den Anker: er rar aber ungemein beſtuͤrzt, da zu Anſuan und AA eben fo wenig jemand zum Vorſcheine Eommen, noch auf feine Zeichen antworten wiewohl die Einwohner vorher ohne Scheu an Bord famen, und Lebensmittel = | 31 3 beach uf der 402 S. A. d. 405 ©. 5 Auf der 403 u. 404 ©. ” A. d. 407 und vorherg. ©, —— et u. Me ar R E 230 > Reifen der Holländer Spilberg. brachten. Eine Landung durfte er auf dieſen Inſeln noch weit weniger wagen, als auf den 1602. übrigen. Endlich brachte ihn das Murren feiner Kranken, und das Unvermögen, DIeÖF — fangenen zu befreyen, auf den Entſchluß, daß er.öffentlich bezeugte, er ‚habe Feine Schub Muß die Ge: an der ganzen Sache, und die ipm-aufgetragenen Geſchaͤffte ‚litten fein längeres Verweilen fangenen zu» an dieſem Orte; daher muͤſſe er feine Reiſe fortſeßen. Jedermann ließ ſich dieſes gefallen, ruͤck laſen. weil nichts anders zu thun war, und man machte den Rugenblick Segel, Die zurückge⸗ TR | WR — — — TE et — — N * ———— — —— — — —r — — — Me m — ⸗ — aſſenen acht und zwanzig Mann, worunter ſich der Schiffsſchreiber befand, waren die ge ſundeſten und ftärfften auf ber ganzen Flotte ). rg lesben. Da Der I Aöfhnite.. Spilbergs Reiſe nach der Inſel Eeylan, und Verrichtungen daſelbſt. Er begiebt ſich nach Matekalo; geht nach Hofe; ſoll ein Portugieſe ſeyn. Mistrauen der Hol: laͤnder. Er nimmt acht Chinguleſen gefangen; ſchreibt an den König; vergleicht fi); erfährt, daß ein Oberkoͤnig auf der Inſel iſt; ſchicket eis nen Factor an ihn; wird nach Candy eingela⸗ den. ı Wichtige Lirfachefeiner Reife. Ihm wies derfährt große Ehre, Was er zu Vintana ges fehen; er wird prächtig eingeholet. Sein Ge: hör bey dem Könige in Candy. Er eroͤffnet ihm feine aufhabenden Geſchaͤffte ſteht fehr in Gna⸗ ah — ne den. Vortheilhafte Verſprechungen des Koͤni⸗ ges. Wie ſolcher zur Regierung gekommen⸗ war unter dem Namen Don Juan von Oeſter⸗ veich getaufer ; läßt ale Portugiefen niederhauen; ſchlaͤgt ein portngiefifch Kriegesheer; machet ſich den Sieg zu Nutze. Zweyte Niederlage der Portugieſen. Wie es mit ihnen ſteht. Gluͤck⸗ licher Einfall der Holländer, Sie uͤberlaſſen dem Koͤnige zween Spielleute; nehmen eine portugieſiſche Galliotte weg; mas ſie damit machen. — befand man ſich ſchon auf der Höhe von Cochin, auf der malabariſchen Kuͤſte. Zween Tage hernach lief man das Vorgebirge Comorrin vorben, und erblickte den agften Pumt® Gallo auf Ceylan ;), Der Admiral, welcher geheime VBerhaltungsbefehle hatte, richtete feinen Lauf geget Matekalo. Da er aber untertwegens eine Bucht antraf, worein fi), wie es fchien, MM Fluß ergoß: fo mennte er, dieſes ſey der geſuchte Dre ; doch, da er nur ein bloßes Dorf einem Cocoswalde liegen ſah, fo ſchickte er ein Boot ans fand, um ſich zu erfundigen, wo Matekalo liege. Die Einwohner antworteten, er müßte weiter gegen Norden gehen Man gab ihnen einige Meſſer, worauf ſie verſprachen, des andern Tages Wegwaſer z verſchaffen k). Spilberg machte ſich noch einige andere Nachrichten dieſer Schwarzen zu Nutze ſchickte einen ſeiner Leute zu Lande an den Koͤnig, * der nur eine halbe Meile hielt. Einen Fluß traf er nicht an, als etwan ſechs Seemeilen von dieſem Due. „, SM Waſſer war aber fehr ſeicht; einige Inſulaner kamen nebft einem portugiefifchen Dol metſcher auf das Schiff, und fagten, fie Hätten Pfeffer und Zimmer zu verkaufen, und £öniglicher Bedienter, den fie den Modeliar nenneten,fen in der Nähe, und verlange de Aomival zu fprechen.. Zu gleicher Zeit kam der Abgefchickte. vom ‚Hofe zurück, und; beiich tete eben dieſes. Der, König hatte ihn wohl empfangen, und ließ den Holländern fag@V fie würden Pfeffer und Zimmet in feinem Sande finden... Spilberg gieng mic „fünf 5) X. d. 415 und verherg. Seite, ı Sa 6 bis ſechs 2) A. d. 416 S. N Keife nah en ı2ten April war man von den comorriſchen Inſeln abgereiſet, und den 23ſten Ra nach Oſtindien. I Buch· Vic 231 fh Mann ans Sand. Am Ufer fand er fünf Elephanten, die ihn zu dem Modeliar Spilberg. Yingen follten, Diefer wiederholete die bisherigen Werficherungen mündlich, und Spi- 1602 gverforach, den König des folgenden Tages zu befuchen. Er Fam alfo wieder an Bord, um die Muficanten und Geſchenke mitzunehmen. ’ — ; Den gten begab er ſich von neuem an das Sand, und in die Stadt Matekalo, wo Spilberg ge⸗ N * einige der vornehmſten Herren zum Könige fuͤhreten. Die teibwache beſtund aus mehr, het nach Hofe. 018 ſechs hundert Mann, mit bloßen Degen, Der König hielt fein Schwerdt gleichfalls M der Fauſt, und Hieß ihn willkommen. Spilberg überreichte hierauf feine Geſchenke; et ließ auch feine Spielleute eines auffpielen, worüber der König nebft allen Anweſenden vergnuͤgt zu ſeyn ſchienen. » Hernach wurde: er zu dem Modeliar geführer, der ihm he ſt feinem Gefolge höflich begegnete. Des andern Tages befahl man ihm, ohne Er- " ubniß des Königesnicht aus dem Haufe zu gehen, und des Abends wurde er in den Pal: ft berufen, wo ihn einige Große mit vieler Heftigkeit befehuldigten, er fey ein Portugieſe. Soll ein Por⸗ ieſe Einbildung benahm er ihnen mit großer Mühe, und ſodann erhielt er die Erlaubniß, tugieſe ſeyn. Wieder nach feiner Flotte zu gehen, end Des andern Tages Fam der König mit feiner ganzen Seibwwache an das Ufer." Spil- berg, der die ganze Nacht über die Geſchenke zurechte geleget hatte, Damit er die Gunſt des Röniges und feiner Hofleute gewinnen wollte, ſtellete fich gleichfalls ein, und kramete feine — aus . Er verwunderte ſich aber nicht wenig, daß beſtaͤndig mehr Soldaten zu dem Könige ſtießen, und noch mehr erſtaunete er, da ihm der Modeliar zumuthete, er — fein Schiff auf das Land ziehen laſſen, wie die Inſulaner ihre Kaͤhne. Dieſer An⸗ 1: 3 Kam ihm Defto verdächtiger vor, weil er von einigen Mohren bereits erfahren hatte, — N Bübe wenig Pfeffer anf dev Inſel, ja es wuͤrde gar Fein Handel damit getrieben... Doch) rn * er ſich nichts merken, ſondern bewilligte alles, in der Abſicht, den freyen Ruͤckweg nad) VEREIN. einer Flotte zu erhalten Da er aber wegwollte: fo fagte man ihm, er muͤſſe viere von inen Leuten auf denhsande laflen. Er bemilligte auch diefes, und erfuchte einige Chin ⸗· — ganz freymuͤthig/ fie möchten zu ihn an Bord kommen. Eilfe giengenmit, ohne m" u.n.> 4, Stinaften Argwohn zu ſchoͤpfen. Sobald ſie auf dem Schiffe waren,ließ er achte, Der zn Won in den Raum hinab fteigen, unter dem Vorwande, die Waaren zu:befichtigen, —— * — * aber das Gitter zulegen und verſchließen. Damit waren ſie gefangen· Darauf zeigte gefangen, dem Dollmetſcher und den beyden übrigen die Koſtbarkeiten, die er zum Verhandeln mit- Rbracht hatte, ſchickte ſie wieder zuruͤck, und befahl ihnen, ſie moͤchten dem Könige erzaͤh⸗ * was fuͤr eine Menge koſtbarer Waaren fie geſehen hätten, die für, ihn beſtimmt gewe⸗ en Wären, wofern er den. verſprochenen Pfeffer und Zimmet geliefert Hätte, | ber Nach diefem ſchrieb er einen Brief an ihn, und bath, er möchte ſchlimmen Rathge⸗ St folgen, fondern die angeberhene Haare liefern. Gleichfalls füllte er die, vier, vo Anden frey laſſen, wofern er feine acht Chingaleſen wieder ſehen wollte. Er beſchwe⸗ Be SR daß man ihm zumuthen dürfe, ex follte feine Waaren ans fand bringen, und ein er an N iff daſelbſt miethen, ohne zu zeigen, daß man ihm Pfeffer und Zimmet geben koͤnne. Be “on Habe fich nicht geſchaͤmet, zu behaupten, er fey ein Portugiefe; folglich müffe er be⸗ * ten, man moͤchte unter dieſem erdichteten Vorwande dasjenige wegnehmen, was er Sand brächte, Doch, wofern der König die Handlung aufrichtig wieder herftellen 3* wollte: %) Die Beſchtelbung der Iuſel Tehlan wid ) Auf der 419 und vorher N de n — Inſel Ceylan wir I Auf ri und vorherg. ©. 232 | Reifen der Holländer Spilberg, wolle: fo fen er bereit, gleichfalls aufrichtig zu verfahren, und es alfo zu machen, daß mal! 602. mit ihm zufrieden feyn würde, Diefem Schreiben waren einige neue Öefchenfe beygeleget. Man ließ Wimpel und Flaggen fliegen, und gab dem Koͤnige zu Ehren einige Salven aus dem groben Geſchuͤtze, welches ihn mehr erſchreckete, als daß er ſich eine Ehre daraus 9® macher hätte m). Wie man ch Dennoch ſchickte er noch deffelbigen Tages einen Dollmetſcher an Bord, in einem Ca: yergleicht. noe, der mit allerley $ebensmitteln, als Eyern, Hühnern, Butter, Obft u: f. w. beladen war, nebſt Befehl, dem Admirale alles anzubiethen, was das Land vermoͤchte. Die vier Holländer kamen in einem andern Kahne zuruͤck. Der Dollmetſcher bath den Admiral- feine Ladung nirgend anderswo zu ſuchen; ja, er wollte einige Chingaleſen fo lange al Geiſeln am Borde laſſen, als man mit Handeln beſchaͤfftiget ſey· Das Zumuthen des Mo⸗ deliars gab er fuͤr einen Misverſtand aus. Endlich verlangte er nur einige Friſt, den verlangten Pfeffer herbey zu ſchaffen. Dieſe Entſchuldigungen wurden ſehr gern angenom men. Des andern Tages brachte man Proben von Pfeffer und Wachs, allein der Preis fehien außerordentlich hoch zu fenn. Doch Spilberg fehügte nur dieſes vor, er koͤnne fi auf fo wenig in feine Handlung einlaflen »). Der Admiral Die Holländer waren von der Negierungsform auf Ceylan Höchft ſchlecht unterrichtet: erfaͤhrt, daß Endlich erfuhren fie bey Gelegenheit vom Könige felbft, er könne ihnen nicht alles bemill® ein —— gen, was fie verlangten, ſondern er muͤſſe von feinem Oberherrn, welchem er den Titel des er) er Inſel großen Koͤniges beylegte, hierzu Erlaubniß haben. Er bath alfo um Friſt, felbige auf“ Juwirken, und die Holländer koͤnnten nach) Belieben jemanden mitgehen laffen. Bey DIE. ſem Borfehlage fperrete Spülberg Die Angen gewaltig auf, und befchloß, ſelbſt an des gr Ben Königes Hof zu reifen, verlangete aber vom Könige zu Matekalo fünf Geiſeln, pie “ er ihm auch ohne Schwierigkeit zufendete 0). Da er aber erfuhr, die Stadt Candfr als der gewöhnliche Sig bes großen Königes, fen fehr weit entfernet: fo ſchickte er nur ei⸗ Schickt einen nen Factor mit Geſchenken dahin ab. In den achtzehn Tagen, da dieſer auf der Reiſe Factor anihn- war, erhandelte man am Ufer allerley Edelgeſteine, als Rubine, Topaſen, Granaten, Hya⸗ einthen u. ſ. w. Doch, da ſie in dieſem Lande nicht von der feineſten Gattung ſind: f waren fie auch nicht fonderlich heuer, und der größte Aufwand der Holländer beftund ind“ nen Gefihenfen, bie fie dem Könige von Matekalo machen mußten pP). Wird nad) Den zten des Heumonats Fam der Factor mit zween Ageriten des großen Koͤniges wie, Candy zu der zuruͤck. Einer hieß Gonzala Roderigo, der andere Melchior Rebecca. Die kommen erſu⸗ Ruͤckkunft werurfachete eine große Veränderung in- den Entſchließungen des Admiral chet. Denn er empfing ein hoͤfliches Schreiben, darinnen er eingeladen wurde, nach Candy zu kommen, und den Hof zu fehen: Waaren füllte er für feine Schiffe in genugfamer Menge bekommen. Zugleich war ein Geſchenk beygefuͤget, das in einigen goldenen Ningen un in einer Gattung großer Pfeile beftund, die man Segunſtos nenne. Eben diefen Tag lief der Unteradmiral in die Bucht ein, den man feit dem 24ften des Chriſtmonats nicht gefehen hatte, | Aus m) Auf der 427 und vorher. & G. 4) Auf der 423 S. fe n) Eben dafelbft. 0) Auf der 422 und folg .· 8. 7) Benennung eines Pallaftes oder einer Woh⸗ ») Ehen daſelbſt. niung großer Herren. ⸗ - nach Oſtindien. J Buch. VI Cap. —— Aus Freude über zween dermaßen glückliche Zufälle entfehlo der Admiral, nach Candy Spilberg. reifen, und machte fein Geheimniß mehr, aus der Hauptabſicht feiner Reife. Er hatte 1602. al, den König von Ceylan zu befuchen, und ihm das Schreiben von dem Prinzen 7. oriz einzuhändigen, worinnen er ihm ein Buͤndniß und Beyſtand gegen feine Feinde an- age Ur: oth. Einen empfindlihern Streich konnte man den Portugiefen nicht beybringen Denn —J—— ieſes hieß den Grund zu einem Verſtaͤndniſſe legen, das fie mit der Zeit aus Der ganzen a j nſel vertreiben mußte, Der Admiral hatte Die Sache geheim gehalten, fo. lange er. noch Inderniffe vor fich fand, oder einige Erläuterung; wegen Des auf habenden Geſchaͤfftes be⸗ | rfte. Allein, nunmehro wurde ihm alles deutlich, und alſo konnte ihn weder die fänge, Reiſet ab. Roc die Beſchwerlichkeit des Weges länger aufhalten. .\ Er veifefe den bten des Heumonats Ehre, die ihm Mit, einem Gefolge von zehn Perfonen ab, worunter einige, Spielleute waren g)- er ig Fa Anfänglich begab ex ſich nad) Matekalo / wo ihm der König Elephanten und iderſaͤhet· gnkins mitgab, um ihn nach dem Gebiethe des großen Koͤniges zu bringen, nebſt einem fehle an feine eigenen Unterthanen, ihn auf feinem Grund und Boden frey zu halten. As er an der Graͤnge des beyderfeitigen Gebiethes anlangete: fo fand er einen Modeliar fh, der ihm entgegen gefommen war, und ihn unter Pfeifen und Trummelklange in MeYldeg führere, wo er wohl bewirthet wurde 7). Das Gemach war mit weißen Tep⸗ N en behangen, welches in Ceylan die größte Ehre ift, die man jemanden erzeigen Fann. on da Fam er nach einer Reife von zwo Seemeilen an die Alden einer Königinn, Tochter "8 Verftorbenen Königes von Candy, und Gemahlinn des jego regierenden, "Sie felbft & damals zu Vintana, we der Admiral des andern Tages vorben zog. Als er ſich der tadt näherte, kamen ihm ſechs Madeliars entgegen, mit vielen Bedienten und Inſtru⸗ Mengen, und führeten ihn mit Trummeln und Dfeifen in die Stadt. Dafelbft bekam er "weiß ausgefchlagenes Gemach, und blieb zween Tage. Die Königinn ließ ihm bey di er Ankunft vermelden, fie ſey ſehr begierig, ihn zu feben, und er koͤnne alles, was er be= uͤrſe, kecklich verlangen. Vintana liegt an dem Fluſſe Trinquamale, ein und zwanzig Meilen von Mate⸗ Was er zu tale, und neun von Candy, Man zimmert dafelbft die Öaleren und Schiffe des Köni; Vintana fah. ar Das ſchoͤnſte Gebäude in der Stadt iſt ein großer eyrunder Tempel, ber. unten hun⸗ und dreyßig Schritte im Umkreiſe hat. Dben läuft er in eine viereckigte Pyramidezu, it an der Spige vergoldet. Unter andern Tempeln ift noch einer, Dabey ein Klofter - t, deſfen Mönche geld gefleidee gehen, und befchorne Köpfe Haben. Sie tragen ‚einen 1 enfranz in der Hand, und murmeln einige Geberhe s). Die Holländer fahen eines ihren Feſten feyern, dabey ein feyerlicher Umgang gehalten wurde, Der Superior —2 einem Elephanten, war. in Gold und Silberſtuͤck gekleidet, und hielt ein Zepter Übrigen Befehlſtab mit beyden Händen über dem Kopfes Bor ihm her giengen die — Mönche unter dem Klange von allerley Inſtrumenten. Rings um fie trug man —* Menge Fackeln und Lampen. Zuletzt folgte eine große Menge Weiber und Männer —E Ordnung, die aus Andacht mitgiengen. Als der Umgang anfing, und als man wie⸗ a dem Kloſter zurück Fam: fo tanzeten die fchönften Jungfern lange Zeit vor den Aus IN der Zufchauer, Unten waren fie Foftbar bekleidet, oben aber nadend 7). — Kin dr a —* on m Die Gehräugge der Chingelefen wird der Les bey zwanzig Jahre auf der Inſel zugebracht noxens Raſebeſchreibung finden, welcher Hatte. 2) Auf der 427 ©. Allgem, Beifebefchr, VI Band. 69 ss #Ps 234 Reifen der Holländer . Spilberg. Bon Vintana wurde der hollaͤndiſche General in die Aldea des Föniglichen pe 1602. sen geführet, die mir eine Tagereife weit von ber Stadt lag. Hier wurde ihm des Koniges Palankin entgegen geſchickt, welches Elephanten trugen. Die von Vintana mitgenomme® Der König ne Fuhren und Efephanten giengen nach) ihrem Orte zurück, Des Königes Dalankin wat laͤßt Spilber: mit Goldſtuͤcke behangen, und der übrige ganze Zug ungemein prächtig, Bon einer zen gen einholen. zur andern ftelleten fich Leute ein, welche Lebensmittel, Obſt und Wein brachten , der dem = porfugiefifchen nichts nachgiebt. Nahe bey Candy, am Ufer eines Fluſſes, bath man den General, ftille zu halten, und der König ſchickte ihm feinen oberften Modeliar entgegen Diefer war ein gebohrner Porkugiefe, Namens Emmanuel Dios, und hatte noch ME rere Hofbediente'von eben diefer Ankunft bey fih, Die Ohren waren ihnen allen abge fehnitten, zum Zeichen, daß fie in Hofdienften ftünden. Spilberg zog mit ihnen fort und ihm folgeten mehr als taufend Soldaten von allerley Nationen, Türken, Mohren, eiw galefen, Caffern, portugiefifche Mameluden, alle bewaffnet, mit acht fliegenden Fahneih worunfer einige den Porfugiefen abgenommen waren #). : Mit ſo außerordentliche Prachte wurde Spilberg in die für ihn beſtimmete Woh⸗ fung geführer. Er hatte den Hauptmann Jongerhelt von Vlißingen ben ſich. Dre Tromperer zogen voran, nebft dem vierten Manne, welcher die Fahne des Prinzen mar eng. Bier andere Bediente folgeren hinter dem Generale. Die Wohnung war nach pe! eugiefifcher Weife aufgepußet. Emmanuel Dios und die übrigen Herren leiſteten ihn Gefellfchaft, bis der König drey Reutpferde abſchickte, ihn nad) dem Pallajte zu briu⸗ gen. Er begab ſich alſo auf den Weg, Die zehn Holländer giengen mit, und trugen die Geſchenke. 4 Gehoͤr bey Ben dieſem erſten Gehoͤre war der König weiß gekleidet. Er empfing den General —— und feine Geſchenke mit ſonderbaren Zeichen feiner Wohlgewogenheit. Hernach ftund "auf, gieng mit ihm auf und ab fpazieren, und ihre Unterredung währete ſehr lange. DOM da ihm einfiel, Spilberg möchte von der Reife ermuͤdet feyn : fo nöthigte er ihn zum Aus ruhen. Die holländifhen Mufikanten legen hierauf ihre Inſtrumente erfchallen, und die £öniglichen erwiederten dieſe Höflichkeit gedoppelt. ‘Des andern Tages kam Spilberg wie⸗ der nach Hofe, und man fing an, von der Handlung zu ſprechen: allein der Preis des pfef ı 2. fers und des Zimmers Fam ihm viel zu hoch vor, Spilderg er: Als er nach einigen Gefprächen Abfchied nehmen wollte, fragte ihn der König: maß öffnet fein anfe er denn für diefe Waaren geben wollte? Hierauf eröffnete ex fein aufhabendes Sr rg Se: und fagte, er fen nicht fo wohl —— und Pfeffer zu kaufen, als dem Könige BRENE, die Freundfchaft und das Buͤndniß feines Prinzen anzubiethen, und zu eröffnen, daß ſelbie ger bereit ſey, ihm Schiffe und Volk wider die Portugieſen zu Huͤlfe zu ſchicken, wofern er es für noͤthig befande. Dem Könige gefiel dieſer Antrag fo wohl, daß er ihn ſogleich fer nem ganzen Hofftaate zur allgemeinen Freude zu wiſſen machte, ja in der Entzuͤckung, par” ein er aus Überfehtwenglichem Vergnügen gerietb, umfing er den General mit folcher Ber traulichkeit, daß er ihm in die Höhe hub, und hoch betheuerte, aller Pfeffer und Zimmit im ganzen Sande ftünde zu feinem Befehle 9). Doc) geftund er zugleich, er habe leider nicht viel, weil er biefen glücklichen Zufall nicht vorher ſehen können, und an ſtatt mit Zim⸗ met zu handeln, die Bäume vielmehr ausrotten laſſen, um feine Feinde, die Portugieſen⸗ des bisher daraus gezogenen Nutzens zu berauben. Spilberg dankte ihm für-feine — u) Auf der 428 Seite. x) A. d. 429 und 430 & . | nach Oſtindien. IBuch. VI Cap. 235 beit, und ſchuͤtzte die inftehende Abwechslung bes Muffons vor, warum er fuͤr dieſes mal Spilberg. ohne Saͤumniß abreifen, und die Handlung bis zu feiner Wiederfunft verſchieben muͤſſe 2), 1602. Die folgenden Tage unferrebete er fich beftändig auf eine ganz vertrauliche Weife mit dem Könige, Diefer zeigete ihm. alles Gewehr, das er den Porlugieſen abgejaget hatte, J imgleichen alle feine Pagoden, und vier bis fünf hundert Gögenbilder, darunter einige ſo —— * Roß waren, als ein Maftbaum. Man hatte auch ausdrüclich fehöne fteinerne und kuͤnſt⸗ " lich ausgezierte Thuͤrme für fie gebauet, die ihre Tempel vorſtelleten. Der General wurde in einem großen austapezierten Saale des Pallaſtes bewirthet ; die Speiſen waren nach Aropäifcher Manier zugerichtet, und auf einen Tiſch gefeger, um welchen man fich auf Stuͤhle nieberließ. Er verehrete Den Könige ein geharniſchtes Bildnif des Prinzen Mo- Ü, zu Pferde und nach dem Leben gemalet, fo, wie er in ber Schlacht den aten des Brach- . Monats 1600 ausgefehen hatte; und weil diefes Gemälde dem Könige fehr wohl gefiel: fo Wähle ihm Spilberg den ganzen Verlauf, und den Zuftand dev vereinigten Provinzen. Hernach wurde er in Das Gemac) der Königinn geführer, welches an diefem Hofe eine ganz außerordentliche Gnade iſt. Er fand fie mitten unter ihren Kindern fügen, und nach euro- Päifcher Weiſe gekleidet. Dev König ſagte fodan: „Ihr Dürfet kecklich glauben, wenn Verſprechen & 288 euern Herren, den Staaten und dem Prinzen belieben wird, eine Feftung in meinem des Königes » Sande zu bauen: ſo werden Die Königinn, der Prinz, und die Prinzeßinn, die ihr hier feher, zum * Ham allererſten Steine, Kalch und andern Bauzeug herbey tragen. Diejenigen, Die eure —— dollaͤn⸗ » Herren zu dieſem Ende abfchicken werben, können fich eine Bay und einen Drt hierzu er: »wahlen / der ihnen am bequemften zu ſeyn feheint 2). Er verfah den General mit Briefen und Vorfchlägen zu Ausführung diefes Entwur= fes, Ja er bekleidete ihn mit Der Würde feines’ Abgefandten, um biefe wichtige Sache mit dem Prinzen und den Staaten abzuhandeln. Endlich fo überhäufete er ihn mit Eh⸗ kenbezeugungen und Geſchenken, und man konnte ſich, wie der Verfaſſer des Tagebuches anmerket, mit Rechte Hoffnung machen, er werde den Holländern unverbrüchlic) zugethan, und ein geſchworner Feind der Portugieſen bleiben a). — Dieſer König hieß in der cingaleſiſchen Sprache Fimala⸗darma⸗Suriada. Durch Bie diefer fine Tapferkeit harte er das Königreich Candy von der portugiefifhen Bothmaͤßigkeit be— —— rehet.Spilberg lieh ſich die Umſtaͤnde dieſer Veraͤnderung erzählen 5). Die Inſel gherung Fam. Leylan war in viele Koͤnigreiche zertheilet. Einer von dieſen Koͤnigen, Namens Mara⸗ ragu, deſſen Hauptſtadt Setawacka hieß, wurde von einem ſeiner unaͤchten Söhne ermor⸗ der Der Batermörder, Darma oder Derma mit Namen, ſchwang fih auf den Thron, . Und bekriegte die Portugiefen, bie viele Pläge auf der Küfte befaßen, wovon er ihnen feine AMdere, als Colombo und Manar, übrig ließ. Allein, da er ſich bey den Einwohnern, don Candy verhaßt machte, welches Konigreich ſehr mächtig ift, und im Mittelpuncte der, Juſel fiege: fo fehlug Die Feindfchaft endlich in einen offenbaren und langwierigen Krieg US, worinnen fie die Portugiefen zu Hülfe riefen. Derma wurde endlich vergiftet, und x dadurch dieſe Unruhe geſtillet. Unterdeſſen hatten ſich die Portugieſen ſelbige zu Nutze gemacht, und einen freyen Weg in die Inſel Ceylan eröffnet; ja, ihr, Buͤndniß mit dem Koͤnigreiche Candy machte en ſie zu Beherrfchern deſſelbigen. Sie baueten Feſtungen in demſelbigen, und ſetzten ſich recht feſt darinnen. Die meiſten verheiratheten ſich mit Weibesperſonen aus dem Lande, ag kr Gg2 und N Eben daſ 3 A. ) Auf der 434 9. 5) A.d.438 u. folg. ©. DE Reifen der Holländer Spilberg. und zu Spilbergs Zeiten waren noch viele Nachfommen von ihnen da. > Der König vor 1602, andy hatte feine andern Kinder, als eine Tochter, die fie nach Manar führern, ta ten, und ihr den Namen Doms Catharina beylegten. Ferner hatten fie ven Sohn de — —— großen Modeliars, Namens Pinala -darma -füriade nach Colombo gebracht, —* en Taufe bereder, und ihm den Namen Don Juan von Befterreich gegeben. Der} 5 von Sefter- Peinz Fam hernach nach Goa, wo er feinem Stande gemäß erzogen wurde, be © seid) getauft, ungemeinen Berftand und Herzbaftigfeit an ſich blicken ließ, und die Portugiefen glaubelen⸗ ‚er ſey ihnen ſehr zugethan: fo ſchickten ſie ihn wieder nach Ceylan, um die Stelle feines‘ ‚ters zu beileiden, welche die vornehmfte imganzen Königreiche war. BZ Laͤßt alle Dafelbitibeforgee er die Regierungsgeſchaͤffte lange: Zeit mit großer Gefchiettichtelr ' Portugieſen daß zufegt alles auf ihn anfam, Er gewann die Liebe der Soldaten und des Volkes, ohne nieder hauen. daß die Portugieſen den geringſten Argwohn geſchoͤpfet hätten. Allein, fo bald der König ſtarb: fo bediente er ſich der in Händen habenden Gewalt, und ſtieg auf den Thron. DI Unternehmung fchienen die Portugiefen zu misbilligen. Er befand fich durch ihr lauliches Weſen ungemein beleidiget, ließ alle, die im Koͤnigreiche Candy waren, niederhauen; weil er feft befchloß, ſich nimmermehr mie ihnen auszuſoͤhnen: fo kuͤndigte er ihrer ganzen Pation den Krieg an ec), Schläge ein Hierauf rüfteren fie fich mit aller Macht, fo wohl zu Goa, als in ihrem übrigen Ge⸗ poꝛtugieſiſches biethe. Ihre Flotte gieng unter Anführung des Pedro Lopez de Souza unter Sg Kriegesheer. welcher die Prinzeßinn Catharina von Manar mit ſich nahm, und auf Candy los giend um fie in ihr wäterliches Reich einzufegen. Sodann follte er fie heiraten, und ihres Hecht zur Krone genießen. Don Juan zog ſich immer zuruͤck; ja, er ließ ihn fo gar in DI Hauptſtadt einruͤcken: allein, er feste ſich in den umliegenden Wäldern feft, ſchnitt ihm ie Lebensmittel ab, fehlug alle Portugiefen, die fid) aus der Stadt wagten, und ließ diejenl⸗ gen erwuͤrgen, die er zerſtreuet antraf; mit einem Worte, er noͤthigte den Souza, ſi aus der Stadt zu machen, und ihm eine Schlacht anzubiethen. Dieſe wurde am eine Sonntage des Jahres 1590/wirklich geliefert. Der portugiefifche General hatte zwar übtes Volkz hingegen waren die Eingalefen ihrem Dom Juan von Herzen gewogen. D Siebhaber der Prinzeßinn Catharina hatte vierzig zum Kriege abgerichtete Elephant Doch alle diefe Vortheile vermochten ihn gegen ven hizigen Angeiff des Dom Juan nt zu retten. Er wurde gefchlagen, bfieb felbft auf dem Plage, alle feine Elephanten wurden gefangen, und eine große Menge Portugiefen zu Sclaven gemacht. Durch diefe Haupt ſchlacht befeftigte fih Don Juan auf dem Throne, heirathete die Prinzepinn Catharina und zeugte die beyden Kinder mit ihr, welche Spilberg ſah. 1 . Machet fi Die übrigen Povtugiefen vetteten fich mit der Flucht nach Colombo. Alle ihre Schar den Sieg zu zen wurden geſchleift. Als nun Don Juan ruhig auf dem Throne faß : fü bauete Nutze. einen prächtigen Pallaſt zu Candy, nebſt vielen Thuͤrmen, Pagoden und andern Gebaͤu⸗ den, worzu er die gefangenen Portugiefen brauchte. Unter diefe Zahl gehoͤreten auch I“ rigen, welche Spilberg fah, und welche zum Merkzeichen ihrer Niederlage und Selavereh durchbohrte Ohren hatten. ft ar Zweyte Nie: Sy den nachftfolgenden dray oder vier Jahren that Don Hieronymo Oviedo = —— moͤglichſtes, die Portugieſen wieder in den Beſitz des Koͤnigreiches Candy zu ſetzen. * — Fi N e) Auf der 448 und folg. ©, 4) Man ſehe oben; die folgenden ELSE - nach Oſtindien. 1Buch. VI Cap. 237 ihm die erſten Verſuche nicht gelangen: ſo wagte er noch mehrere und hitzigere mit einer Spilberg. großen Anzahl Cavalleros Hidalgos von Goa, welche die Eroberung der ganzen Jufel- 1602: für das geringfte anfahen, was ihrer Zapferfeit möglich ſey. Dieſes neue Heer drang bis Ha Ballena durch, welches eben derjenige Ort war, wo das vorige feine Niederlage er⸗ itten hatte. Don Juan lagerte ſich gleichfalls daſelbſt. Es kam zur zweyten Schlacht, welche nicht weniger blutig und hartnaͤckig war, als die erſte. Doc Oviedo hielt fein Volk beftändig wohl gefihloflen, und zog ſich in guter Ordnung zuruͤck. Er wurde fuͤnf “age lang verfolget; und ob er gleich den Verdruß hatte, überwunden zu fenn, fo hatte er ch auch die Ehre, einen Theil feines Volkes von der Schlachtbank zu reiten, und nicht mehr eute zuwerliehren, als Don Juan auf feiner Seite verlohr. Seit diefer Zeit, zogen die Portugiefen nicht wieder zu.Selbe. Sie begnügten ſich Wie es mit M einigen Streifereyen, die ihre Befagungen vornahmen. Hingegen gebrauchten fie alle Ahnen ſteht. %finnfiche Sift, die Befehlshaber der Föniglichen Feftungen zu gewinnen, Davon die meis en nicht weit von den ihrigen entfernet waren. Don Juan fparete feines Ortes eben- Als feine Mühe, fich ihrer übrigen Pläge zubemeiftern. Sein damaliger Großmodeliar, — manuel Bios, hatte feine Erhebung zu diefer wichtigen Stelle bloß den Dienften zu danken, die er dem Könige wiber feine eigenen Sandsleute leiſtete. J f Km Brachmonate 1602, das ift währenden Aufenthaltes des Spilbergs auf der In⸗ el, überrumpelte er eine Schanze, auf der Inſel, worinnen Don Simon Correro lag, ließ die ganze Beſatzung über die Klinge foringen. Bey biefer Befchaffenheit ver Sa- aaa Gen both Spiberg dem Könige den Beyſtand der Holländer zu gänzlicher Vertilgung fei- — Mer Feinde an; wobey dieſer Umſtand beſonders meckwuͤrdig iſt, daß er von dem Zuſtan· Zellander. eder Inſel nicht das geringſte wußte, ja nur von ungefähr erfuhr, daß ein Königreich) andy in der Welt fen A). | Bor feiner Ubreife verlangte ber König zweene Muficanten von ihm. Spilberg er- Sie uͤberlaſſen Kir diefe Gelegenheit mit benden Händen, jemanden in Candy zu laſſen, welcher den Hop dem Konige der angefponnenen guten Neigung gegen die Holländer erhaften Eonnte, Er überließ * Spiel⸗ Mo dem Könige zweene, Namens Hanns Rempel und Eraſmus Martsberger- Diefer Serelieg fich ſogleich eine Section auf ihrem Inſtrumente geben, und erhub Wartsbergern ücde eines Secretaͤrs €). u Als der General Abſchied genommen hatte: ſo ließ er ihn auf Elephanten nach dem fer zuriick bringen, und ſchickte ihm einige Segunſios als Seifen feiner Treue. Die fig und zwanzig Tage über, die er mie der Nüctreife zubrachte, wurde er auf das erſinn⸗ —* bediener, auch gaͤnzlich freygehalten, daß er alfo keine Unkoſten hatte, als was die ſchenke betrugen. ten Indem ſich nun die Hollaͤnder in Erwartung des oſtlichen Muſſons, der mit dem letz⸗ Auguſt anfängt, ſegelfertig machten: fo befuchte fie der Großmodeliar, Emma⸗ — auf dem Schiffe, wiederhohlete alle Verſprechungen des Koniges, und half eine gute Rhede fuͤr ihre Flotten ausſuchen. Als er noch am Ufer war, ſo entde⸗ —8* Man ein Segel auf der See. Spilberg ließ ſogleich eine Schaluppe ausrüften, und ! Schiffe entgegen gehen. Es war eine neue fhön gebaute Galliotte von etwa achtzig Spilberg en, mit fechs und vierzig theils Portugiefen theils Indianern bemannet, auch mit ei- nimmt eine | En vortugieſiſche bühgen 633 nigen aliotte nd werden zeigen, wie ſich die Hollaͤnder nach e) %. de 434 Seite, weg: ch auf der Infel feft ſetzten. [ 28 2 Reifen der Holländer Spilberg, nigen Eleinen Stücken, zwey Steinſtuͤcken und anderm Gewehre ausgeruͤſtet. Ob fie nu 1602. folglich gleich genugfan im Stande war, ftarfen Widerſtand zu ehun: foließ fie fich dennoch von der Schaluppe wegnehmen, die nicht mehr als vierzehn Mann auf hatte. Sie war mi nichts als mit Arecka beladen, womit den Holländern wenig gedienet war, Der Haupf Man ſchenkte ihm einen Thel mann hieß Antonio de Coſta Montero. mmanuel Dios ſah dieſe Begebenheit mit an, . as er da⸗ des portugieſiſchen Geſchuͤtzes. Das Schiff wurde nebſt feiner Ladung dem Könige vereh⸗ mit — ret, welches ihm deſto beſſer gefiel, weil er nunmehro nicht den geringſten Zweifel mehr b* ben Fonnte, die Holländer müßten der Portugiefen Feinde ſeyn. Spilberg hatte von DIE fem Fange feinen andern Vortheil, als daß einige Gefangene freywillig Dienfte auf feine Geſchwader nahmen. Bon den übrigen ſchenkte er einige dem Könige von Candy, die au dern ließ er ins Waffer werfen, die aber, fo viel ihrer ſchwimmen Fonnten, das Ufer leicht erreicheten f). Der III Abſchnitt. Spilbergs Ruͤckkehr. Die Holländer verlaffen Ceylan und ſegeln nad) Achin. Spilberg thut dem Könige dafelbft Vorftellungen; lauret auf eine Carade; nimmt folche weg; unterredet fich mit den Portugiefen. Seine verftellte Abreiſe. Er koͤmmt nad) Achin Handlungsgeſellſchaften. Spilberg geht nad Dantam. Portugieſiſcher Hochmuth fällt: Aufnahme der Holländer; wird durch ein um glück geftöret. Der Unteradmiral Weert wird ermordet. Spilbergs Betruͤbniß darüber, Der zuruͤck; ſetzet fich bey dem Könige in Gnaden; König von Candy ſuchet der Holländer Freunde verliehrt eine Schaluppe. Vereinigung beyder Schaft, Spilbergs Rücreifenach Holland, Die Hollans Nehdem nun Spilberg alles, was ihm aufgetragen worden, auf der Inſel Cehlan gli“ — lic) verrichtet, und eine vollkommene Freundſchaft mit dem Könige daſelbſt geſtifte din, hatte: fo gieng er den zten des Herbfimonates mit feiner Flocte nad) Achin unter St und gelangete Den zöten eben dieſes Monates dafelbft an. Einige englifhe Schiffe, Die u er dem Admirale Lincefter 5) auf dafiger Rhede lagen, ſchlugen Spilbergen vor e möchte nebft ihnen auf eine portugiefifche Taracke kreugen, tmelche den Namen des beil Thomas führete, und nach Malacca fegeln follte, Cr verſprach, ihnen mit feinem Schi fe beyzuſtehen. Allein weil er einen Brief von dem Prinzen Moriz an den König von Achin abzugeben hatte, an deſſen Ausſoͤhnung den Holländern fehr vieles gelegen war: fo ftieg in dieſer Abſicht an das Sand. Die zu Achin noch vorhandenen. Seeländer empfingen he mit großer Freude. | ö Nach erhaltener Erlaubniß begab er fich in den Pallaſt, und überreichete das Sch ben. Es enthielt eine Bitte des Prinzen an den König, er möchte den Holländern 9 Vorftelluns gen feyn, und ihnen die Handlungsfrenheit erlauben, Spilberg übergab zugleich feine Ö* gen, die Spil: ſchenke, und erſuchte den König, er möchte den Verluſt in Erwägung ziehen, den berſche Ps — dene hollaͤndiſche Schiffe in ſeinem Sande gelitten Härten, und ihnen dießfalls einige SH, — Dieſe Bitte bekam durch die Gegenwart des Bio” macher, loshaltung angedeihen laſſen. ‚Sort FI R.d.437 und vorherg. Seite. Man! ſehe das Unglück der Holländer betrifft. an Knox Reiſebeſchreibungz was die Inſel Ceylan, £) Diefer Engländer bieg Kancaſter Pepe angeht, und den Befchluß der gegenmwärtigen, wa⸗ nach Oſtindien. l Buch. VIE 239 Sort ein defto größeres Gewichte, als welcher fein Seben beynahe eben ſowohl verloren Spilberg. * als der General Houtmann, und Thomas Coymans das ihrige wirklich verloh·1602. Ai Der König antwortete, er habe die Schuldigen beſtrafet; er habe an biefen Unord- Angen nicht den geringften Antheil gehabt, und die Holländer müßten fie bloß dem alten abandar zufchreiben, der fein Seben im Gefechte eingebüßer habe. Er feines Ortes habe eines eigenen Sohnes, und wirflihen Königes zu Pedir, nicht gefihonet, fondern ihn * Hofe verwieſen, weil er dem Anfange der Unruhe nicht vorgebeuget habe. Wuͤßte Rn noch mehrere Mitfehuldige an diefem Unglücke: fo wolle er fie io noch ftrafen. Mit ieſer leeren Entſchuldigung hoffete er, ſich von der begehrten Schadloshaltung loszuwickeln. fi och wurde Spilbergen und feinem Gefolge wohl begegnet, und die meiften Großen luden ich bey ihm zu Gafte, um ihn dadurch zu beehren. Weil fie gern trinken, fo mußten J Holländer fleißig Befheid thun. Die Mahlzeit wurde noch mit andern Luftbarfeiten & llſchaftet. Es Famen die Tänzerinnen des Königes fehr koſtbar gekleidet, und mie d gefteinen bedecfet dahin, ſungen, tanzten und fpielten auf ihren Inſtrumenten b). £ Spilberg aieng den aıften mit den Engländern unfer Segel, und ließ Guion Te Geht mitden Sort und Speds im Hafen zuruͤck, um den Pfefferhandel zu beforgen, Die englifche Engländern _ Flotie beſtund außer dem Seinigen noch aus drey andern Schiffen, und fegelte erſtlich nach — Cara⸗ er Inſel Queda, font Pulo⸗ punaon genannte. Den iſten des Weinmonats befand 2 2 ich bey einer andern Fleinen Inſel, Gerre genannt, und Freuzete daſelbſt auf Die Ca: fe Thomas. Sie rücte bis an die malaffifche Küfte, und traf den ten ein Eleines Meng dafelbft an, das für eine portugiefifche Barke angefehen, und weggenommen A es war aber eine Pirogue von For, deffen Einwohner mit den Achinern Krieg Pr ‚eten, und ihnen durch Seeräubereyen gewaltigen Schaden zufuͤgeten. Diefes Benfpiel dißte tinceftern und Spilbergen defto ftärker gegen die Portugiefen, Den 1zten entdecke: en fie ein anderes Segel; und Damit es ihnen nicht entwifchen möchte, fo theileten fich Die He ae in der Meerenge von einander, und verfprachen einander Durch Zeichen Nach⸗ geben 5). * Hs es ſtockſinſter geworden war: fo ſchickte Spilberg feine Schaluppe wohl bewaffnet hi fe nach, worauf man Jagd machte, nebft dem Befehle vor anbrechenden Tage eine don ihm zu weichen; und wenn das fremde Schiffsvolk fragen follte, was das für * Flotte ſey, die ſich ſehen ließ, ihm zu antworten, es ſey die Armada von Malakka * on Andre de Furtado, welche gewoͤhnlicher Weiſe in dem Gewaͤſſer von Ma- N 2, de la Sonda und an den moluffifchen Inſeln kreuzete, um die Handlung anderer tionen zu vernichten A), n lg, „Inden bie Schaluppe dahin fuhr, fo befand ſich die Caracke, denn fie mar es wirf- fe nahe am hollaͤndiſchen Schiffe. Sie gab zuerſt Feuer, als ihre Feinde noch befchäff Et waren, einander durch die verabredeten Zeichen herbey zu rufen. Endlich gaben ihr Een erg und ein engländifcher Schiffshauptmann die tage, worauf fie aus grobem und — Geſchuͤte antwortete, Doch that man wegen der dunkeln Nacht einander beyder⸗ (a Wenig Schaden. Auf diefe Weiſe hielt die Caracke das feindliche Feuer zwo Stunden Mus, ohne das ihrige zu vermindern. Doch da ſich ihre Feinde verſammelt haften, he ſo ſe Sant Reifebefchreibung im erſten Theile dieſer 3) U. d. 461 und folg. ©. b — k) Eben diejenige, welche von Wolfert Her⸗ Hd, 459 und 460 Seite, manfen gefchlagen wurde, Siehe oben. \ 240 Reifen der Holländer Spilberg. fo gieng er weit fehärfer zu, wiewohl fie dabey immer in Sorge ftunden, fie möchten ſich 1602. im Finſtern ſelbſt untereinander in den Grund ſchießen. — — Unterdeſſen lief alles fo gluͤcklich ab, daß die Caracke bey anbrechendem Tage ſehr be Die Carace ſchaͤdigt ausfah. Sie wurde in die Meerenge bey den Inſeln Arri getrieben, woſelbſt die —— Portugiefen fh ergaben, weil fie viele Leute verlohren hatten, und das Waſſer aller Otten 0 in das Schiff drang. Ihr Hauptmann gab fich fehr betrübt an den Bord des Linceſters Man verſprach ihm Quartier, und das ledige Schiff wieder zu geben. Die vornehmſten Portugieſen wurden auf die feindlichen Schiffe vertheilet. Cs M ven meiftentheils reiche und angefehene Perfonen, in Sammer und in die Eoftbareften denzeuge gekleidet. Man begegnete ihnen ganz hoͤflich. Spilbergund Middleton bekamen die Aufſicht über die Gefangenen, und über die Güter, Sie hatten ganzer acht Tage N thig, Die Ladung aus dem Schiffe zu nehmen, Sie beftund aus neun hundert und ſechʒiß Ballen, achtzig Kiſten, und vierzig Canaſtern, allerley der ſchoͤnſten Zeuge, einer Menge Kleidungen und Gervehr, allerley Eoftbaren Seltenheitem, und vielen Sebensmittelt: i Was von feinem fonderlichen Werthe war, das mochte man nicht einmal herausnehmen, pP mu auch den Reiß, Butter und das Del nicht, weil es allzuvielen Raum auf den vier SH } weggenommen haͤtte. Die Carade trug ein tauſend zwey hundert Tonnen. Mehr als J ſechs hundert darauf befindliche Portugieſen nebſt vielem Frauenzimmer, und einigen Kir 4 dern, befamen die Sreyheit 7). H i Spilberg un Spilberg unterredete fih zum oͤftern mit dem Haupfmanne, und den vornehmſten u en ar Gefangenen. Sie fragten ihn, warum die Holländer an fo weit entfernten Orten zu ba tugiefen. deln begehrten? „Deswegen , fagte Spilberg, weil der König von Caſtilien und Porcugal \ „ſo ungerecht mit uns verfährt, und uns in feinem Lande nicht handeln läßt. Er noͤ „get uns alfo, nad) America und Oftindien zu kommen. Wir hoffen, bald die Freyheit u erhalten, nach China zu handeln. Unſere Schiffe find bereits in der magellanifchen „Meerenge, im Suͤdmeere, und in den philippiniſchen Inſeln geweſen. Zu Patane pat man fie fehr wohl aufgenommen. Wir haben unfere Factore auf einem tuͤrkiſchen Sc „fe nad) Ouzurate und Cambaya gefihickt.» Diefes aufblühende Gluͤck der Holland! kraͤnkte die Portugiefen in der Seele, Aber da fie noch ferner erfuhren, Spilberg habe ein Buͤndniß mit dem Könige von Candy getroffen: fo weißagten ſie ſich ſelbſt allerley nau Daraus m). Verſtellte Die ſiegreiche Flotte kehrete nach Achin zuruͤck, woſelbſt die engliſchen und poffänd — der ſchen Factore in ihrem Handel nicht eben ſo gluͤcklich geweſen waren. Sie hatten nur w ? aDapDR, nig Pfeffer befommen. La Bardeliere z), der in eben dem Hafen lag, war es aid, | befler gegangen. Die Engländer wurden über den fchlechten Erfolg verdrießlich ; fie befehl? - fen, das Haus, welches fie zu Achin erbauet Hatten, ftehen zu laffen, und abzureif . Spilberg gieng in aller Geſchwindigkeit unter Segel, und ftelletefich, alsob er nach Euroft Sehen nach yeifete. Er fam aber nicht weiter, als.bis an die nicobarifchen Inſeln, blieb einige zu Achin zuruͤc. dafelbft liegen, und kehrete fodann wieder nach Achin zurück, in Hoffnung, der P Hr wuͤrde nachdem Abzuge der Engländer und Franzofen mwohlfeiler ſeyn. Den asſten z Ehrilimonats kam er dafelbft vor Anker 0), ai Seb lb I) X. d. 464 und folg. S. m) Befehlshaber der beyden Schiffe von % m) Eben dafeldft. Wale, die den Holändern ſchon einmal Be ' / - . „ nach Sftindien. 1 Buch, VIEap. 240 Sobald der Koͤnig feine Ankunft erfuhr, ſchickte er ihm Erfriſchungen an Bord, und Spilberg. erſuchte ihn, an das fand zu kommen. Die Merkmaale einer freundfihaftlichen Gefinnung 1602, bewogen die Holländer um fo vielmehr, die Handlung wieder anzufangen, Spilberg be- — gab fich nach Hofe, verehrete dem Könige ein metallenee Stud, und vieles Gewehr, von ir —— N x portugiefifchen Beute; und weil er auch einen anſehnlichen Theil von der übrigen $a- &un; u pi ung der Cargcke befommen hatte, fo machte er fich die gute Neigung des Königes zu Nu⸗ Guaden ſetzet. he, um ſie mit Vortheile anzubringen. Er ſagte, die Hauptabſicht ſeiner Reiſe ſey keines⸗ Bee in Indien Handlung zu treiben; er fen ein Gefandeer des Prinzen Moriz, und glich nicht mit Gelde verfeben, Pfeffer einzufanfen; da er unterbeflen durch Zufall eini= - K indianifche Zeuge in bie Hande befommen hätte, fo wäre es ihm lieb, wenn der König Ur zwey Hundert Saft Pfeffer Waare eintaufchen wollte, indem er gern fo viel Pfeffer mit ; Men möchte. Der König willigte darein, Doch mit dem Bedinge, daß er zween Mo: ate warten muͤſſe. Einige Tage hernach, hatte er das Ungluͤck, ſeine Schaluppe zu verliehren, Die we— lehrt gen ſehr — — mit aan $adung Pfeffer zu Grunde gieng. Neun Holländer * —— kamen dabey ums Leben; die übrigen wurden auf eine wunderbare Weife erhalten. Nach pe mit nenn Nigen Tagen fand man ned) einige auf den wüten Inſeln Bomerfpul, dahin fie die Mann. ellen — hatten, und wo ſie ſich mit Rräutern und Baumblaͤttern ernähren ten p). de Den ızten dieſes Monats erſchienen zween ſeelaͤndiſche Schiffe, Vliſſingen und dergoes genannt, auf der Rhede von Achin. Sie kamen von Matekalo auf Ceylan, wo even Zirickſee, ein anderes feeländifches Schiff, gelaffen hatten, deflen Factor, Sebald y tt, an den candyſchen Hof gereiſet war. Diefe beyden Schiffe brachten Spilbergen ie Nachricht von der glücklichen Bereinigung beyder holländifchen Handlungsgefellfchaften, WMd die Holländer ftelleten große Freudensbe zeugungen Deswegen an. Der König räumes ilbergen das von den Engländern verlaffene Haus zu feiner Wohnung ein, Es war don fihönen weißen Steinen gebauet, gegen das Feuer wohl verwahret, hatte viele huͤbſche Summer, und in der Mitte einen großen vierectichten Hof. Sogleich ftelleren bie Hollaͤn⸗ der das Wapen des Prinzen Moriz über dem Eingange auf q). Sie wurden aber noch weit vergnügter, als Sebald Weert aus Eeylan anlangfe, 1603, wofsbft er außerordentliche Gnade von dem Könige genoſſen hatte. Drey andere Schiffe, ——’ le einen Monat hernach vor Achin Anfer warfen, brachten ihm das Patent mit, worinnen Vereinigung Tyan Wiceapmirale bey der unter Wybraud von Warwöyck nach Dftindien abgeſchick. beyder hollaͤn⸗ {en Flotte erkläret wurde. Diefe Verordnung mar defto nöthiger, weil fich unter den —— Krüpfeuten der im achiniſchen Hafen befindlichen Schiffe, bereits einiger Rangſtreit erho- fünften, Batte, Denn indem die Bereinigung beyder Gefellfehaften den ehemaligen Rang _ anfgepoben hatte: fo wollte ein jeder fo gut ſeyn, als der andere, und feiner unter dem dern ftehen: nunmehro aber mußten fie alle dem Sebald Weert als Unferabmirale ge- boeten, Diefer feste die Gefchäffte der Gefellfchaft zu Achin auf einen dauerhaften Fuß, d machte ſich fertig, mit einer Flotte von fieben Schiffen wieder nach Eeylan zu geben, "D; womit NeteR, und auf deren einem ſi rard befand, 0) A. d. 468 ©. defen Beitbefhreund Brite Ren. pP A. d. 479 5 DATE. Allgem, Reiſebeſchr. Vlil Band. 22 - u © Reifen der Holländer Spilberg. womit er große Dinge zu thun, und die bey feiner erften Reife entworfenen Abfichten aus" 1603. führen verhoffte r). — N Bu se Spilberggeht Spitberg, den feine erhaltenen Befehle nach Europa zurück riefen, und der über 0 nach Bantanı, ſes mit feiner Ladung vergnuͤgt war, fegelte nacı Bantam. Vor feiner Abreife Hatte Porsugiefi- das Vergnuͤgen, daß viele Portugiefen Neifepäffe von ihm verlangen mußten, die et 9 ſcher ziemlich thewer bezahlen ließ. „Dergeftalt, ſaget der Berfaſſer bes Tagebuches, war der —— „portugieſiſche Hochmuth, der uns in Oſtindien fo ſehr gedruͤcket hatte, ſchon bermaßen gedemuͤthiget, daß fie unſern Schuß anflehen mußten. Die Eroberung ihrer Car — 37 nebft andern über fie erh Itenen Worfeilen, Hatten ihnen fo viel Furcht eingejaget, daß 3 fie fich lieber fo weit erniedrigen, als ei gleiches befücchten wollten °° —_ — Spilberg fand Wybranden von Warwyck nebſt nem Schiffen der vereinigten der Holl ander. Geſell ſhaft auf der Rhede von Java. Die Nachricht von dieſer Vereinigung durchlieſ großer Gefchwindigfeit ganz Indien, ‚veränderte die ganze Geſtalt der Handlung , und ver mehrete das Anfehen der Holländer., Heemskerk, Aontival einer andern Flotte, die e | einiger Zeit im Gewäfler bey Johor Freuzere, lief gleichfalls im Hafen zu Bantam ein, und fuͤhrete eine den Portugiefen abgenommene Carade gleichfam im Triumphe auf. Sie “ te fich zwar gut gewehret: allein der hollandiſche Guͤcke ſtern gewann allmählig die Ober band. Sie war mit Kupfer, Metalle, Maune, einer Menge Lignum oluum und CH namurzel, imgleichen mit Geidenzeugen, Golöftangen und andern Koftbarkeiten beladen/ alſo, daß die Beute auf ſieben Millionen Eivres geſchaͤtzet wurde, ohne was in die Rap puſe gegangen war. Lieber dieſem Gluͤcke kamen die Holländer vor Freuden ganz ut fih, zumal da noch zwo andere gluͤckliche Begebenheiten dazu Famen. Die Englände nahmen ebenfalls eine portugiefifche Caracke bey der Inſel Selena weg, und die Seelan der eine an dem Fluſſe Biyis s), > 79 J Wird durch Dieſe Freude wurde durch eine traurige Zeitung ziemlich verſalzen, die das Schill einen Maut: Dergoes den,szien Auguſt aus Ceylart mitbrad;te. Janns Sour, der es führete, — ine 9° zaͤhlte bey ſeiner Ankunft zu Bantam, der, Unteradmiral, Sebald Weert, ſey nebft Dr —— und funfzig von feinen Leuten bey Matekalo niedergehauen worden. Spilbergen kam MT ſes weit fremder vor, als andern, weil er an den Könige zu Candy nichts als Freundſcha und Bertraulichfeit gemerfer hatte. Daher erfundigte er ſich ben dem Schiffsvolke, wie es mit dieſem Ungluͤcke eigentlic) zugegangen ſey. Die wenigften Fonnten eine Urfache a | geben; fie glaubten nur, es möchte daher gekommen ſeym weil’der Unteratmiral vier genonmene portugieſeſche Schiffe wieder frey gegeben, und den’ Emmanuel Dios einid" Portugieſen, die der König verlangefe, abgefhlagen hätte- r). Diefer mistrauiſche un eiferfüchtige Fuͤrſt legte Weerts Auffuͤhrung alfo aus , als ob die Holländer weit bee! Freunde der Portugiefenr wären, als fie vorgäben, und ihn folglich nur zu betruͤgen ſuch ter. Zwar hatte er ſich nichts deſtoweniger von Candy nach Matekalo begeben, aber mit verſtellter Freundlichkeit, die feiner Rachbegierde zum Deckmantel dieneter hi 4 ER: Bl IMHRZ * 5 im Ta Yon: Be A. d. 472 und folg. ©: Weert lief feinen 2) In Pyrards Reiſebeſchreibung wird die Sae Unglück entgegen. Ba anders erzaͤhlzt, und einige Umftände anders ans 2 A. d. 482 und vorherg. C. geben. Doch; da Pyrard damals a geil f \ in 0 / * * nach Oſtindien 1Buch· VIl Cap. 243 Als der Unteradmiral mit drey hundert Mahn ans Land geftiegen war, um ihm auf Spilberg rwarten: fo gab er por, ein fo großer Schwarm ſey ihm verdrieplich, weil er fih gern _ 1603. ee mit ihm unterreden moͤchte. WVeert ſchickte demnach alle ſeine Seute an Bord, er UNO Behieft Miie ſine dactore, Trompeter und übrige Bediente bey 19. iz Kcafınns DE DIE artsperger, eben derjenige Muſicant "den Spilberg zu Candy gelaſſen Hatte, Der AH bee ereits cingalefifch verftund, und den der König mitgenommen hatte, damit er dollmet⸗ md fünfzig en koͤnnte, „hatte dem, Unteradmivale im Namen des Königes, gerathen „. er möchte Mann inCey- eine Flotte nach Puntogallo ſchicken, um, diefen Platz von der Seefeite anzugrei- lan ermordet. — gleichwie der Koͤnig mit ſeinem Volke Aıllafde ehünwollte, Der Unterabmiral hat⸗ ** e zwar derein gewilliget, aber den König erſuchet, ao a zu ihm an ‘Bord fom- — en, Dieſer Haste ſich entſchuldiget, und einigen Argwohn mer Au verauf der Ad⸗ miral zur Antwort gab, wenn er nicht an Bord kommen wollte, fo follte die Flotte auch ui nah Puntogallo gehen. Hieruber erboßte ſich der König, und brach in bie fuͤrch⸗ x kerli hen Worte heraus: ; Matta efto can «),. (hauet den Hund nieder) worauf ſeine Leib⸗ wache den Unteradmiral.nebft allen feinen Seuten. zu Stuͤcken hieb my ns . Spilberg betrübete ſich nicht weniger über den Verluſt fo vieler braven Holländerrals Spilderg be: ber die Vernichtung feiner gangen Bemuͤhung, und Darauf gebaueten Hoffnung, Er hatte Brie⸗ trüber fh fe dom Könige zu Candy an die Generalſtaaten, und an den Prinzen bon Oranien bey ſich, wor⸗ — u. * innen or um Hilfe gegen die Portugieſen bath + er hatte auch, nichts wahrgenommen / wor aus er u En Eine Topfeindfchaft des Koniges gegen Die Holländer ſchließen konnte; daher fchrieb er fein verän- er tes Gemüch der Unvorfichtigkeit des Unteradmirals 3u.%), Doch da er die Nachricht vondfe > Kr Begebenhelt nur durch ein v on WWeerts Flotte abgeſchicketes Schiff erfahren hatte: ſo wußte Licht, daß der Friede zwiſchen den Hollaͤndern und dem Könige von Candy bereits geſchloſſen Autober daß doch wenigftens Peter. van Enkhuyſen, nah Weerts Tobe Die Anführung er Flotte übernommen, des Königes Entſchuldigung angenommen, und por feiner Abrei- Der König Raus Ceylan den Grund zu ‚einer dauerhaften Verſoͤhnung geleget hatte, Ja es warvon Candy eich deg-andern Tages nad) dem Niedermetzeln ein Geſandter bes Königes mit einem * —* Schreiben auf die Flotte gekommen, worinnen ſelbiger die Holländer um Erneuerung ihrer Hollaͤndern N eundfchaft erſuchte, Gott zum Zeugen anrief, und. eidlich betheuerte, fein Zorn ‚gegeu pertragen. en Weert ſey nur Daher gefommen, teil er aus einigen Umftänden gefchloffen, man olle ihn betrügen, oder auch aus einem unglücklichen Misverſtande, der ihm äußerft leid 19; künftig wollse er nicht den geringften Argwohn mehr in die Holländer ſetzen; ſie moͤch⸗ N jemanden an ihn abſchicken, mit welchem er Unterhandlung pflegen Fönne, er ſey allezeit reit, ihnen fo viel Pieter und Zimmer zu liefern, als in feinem ganzen Sande anzutreffen % er wolle auch ihren Beyſtand gegen die Portugiefen allemal gern annehmen. Nach: aktyan uͤber dieſen Brief lange genug. berathſchlaget hatte: ſo hielt endlich der neue Un⸗ radmiral für das beſte, und dem Vortheile feiner Dbern gemäßefte, fi) in einen Berz R % einzulaffen. Daher batte er jemanden nach Candy abgefihiet; und wofern er ja beit a fherungen des Königes nicht völlig Glauben beymaß fo brachte er Die Sache doch | "Nigftens in folche Umftände, Daß die aa Schiffe ohne Furcht und er 2 ——— 7 He 21173 2 i Bi ——— Day { eylan Sen and: fo ft man leicht, warum beyde =) A. d. 485, 486 © genügen nicht übereintreffen,. Man kann fie IM einander halten. | x) Eben daf, 244 | Reiſen der Holländer Spitberg. Ceylan kommen Fonnten y). Man wird aus dem folgenden erfehen, was fir Nutzen DIE 1603. fe weife Entſchließung gefchaffer habe. ' j — Spilberg, welcher nichts anders mehr zu thun hatte, als nebſt dem Admirale Wat“ | Ruͤckreiſe des wyck einige Einrichtungen wegen der Handlung zu machen, veifete nach Endigung diefet — clan Gefchäffte von Bantam ab, und warf den 24ften May 1604 mit einer reichen Ladung PO " Bliffingen Anker 2). ‚ — Dos VII Capitel. ; Wyhbrands van Warwyck Reife nad Oſtindien. Bereinigung der beyden holländifchen Geſellſchaften. Greſſick. Unter was für Bedingungen er da? Die Flotte wird diefer neuen Einrichtung gemäß ſelbſt eine Factorey aufrichtet. Er begiebt fh ausgeruͤſtet. Die Holländer verbrennen und nach Johor. Schwierigkeiten auf dem Wege. pluͤndern das Eyland Annebon. Abfchilderung Seine Klugheit. Zwey hollaͤndiſche Schiffe der Eyländer. Bemerkung auf Warwycks Rei- nehmen eine reiche Gallion weg, Warwycks ‚fe. Zuftand der Holländer zu Bantam. Wars Lift. Sein Schreiben an den König in Siam. wycks Bemühungen, ihnen einen feften Sitz zu Wie er die Ehinefen vorbereitet, die Holländer. verfchaffen. Neue Einrichtung der holländifhen zu leiden. Ehinefifche Einbildung, die ihm Nur Handlung. Der Admiral begiebe fih nach Ken bringe, Warwycks Ruͤckkehr nach Holland- Kinleitung. WS ey dem Zuftande, in welchem fich der Holländer Handlung befand, begriffen N wohl, daß die größten Hinderniffe Fünftighin von niemanden anders, als von ihnen | ſelbſt herruͤhren Fönnten, indem fich ihre Macht unter zwo Gefellfchaften eheilte, beren Abfichten verfchieden wäre, und die folglich einander von benden Seiten ſchadeten £ Die Generalftaaten, welche diefe Betrachtung anftelleten, überführten die Beroindhebber Def —— alten und der neuen Geſellſchaften ohne große Bemuͤhung von derſelben Nichtigkeit, und dar⸗ Hoffändifhyen aus entſtund der berühmte Bereinigungsvergleich, von dem wir Die vornchmften Puncte er Geſeuſchaf⸗ zaͤhlet haben a), Der Erfolg rechtfertigte diefes Unternehmen fo vollkoinmen, daß mat tens Hollands Glück von diefem Zeitpuncte an rechnen muß, von dem es beftändig an Reichthum : und Macht zugenommen bat. | Die Flotte - Die Zurüftungen der erſten Flotte waren fo großen Abfichten gemäß. Sie beſtund wi EEE aus vierzehn Schiffen und einer Jacht, die meiftens von ſechs bis acht Hundert Tonnen, all richtung ge, ME Gefchüge wohl verfehen, und mit mehr als taufend Mann an Seeleuten befeät wareit mäg ausge: Wybrand van Warwyck, den man zum Admirale darüber ernannte, hatte fich ſchon durch ruͤſtet. feinen Muth und feine Klugheit hervor gethan. Ob ihn gleich einige von Diefen Schiffe die an verfchiedene Orte beſtimmt waren, verlaffen follten: ſo mußten fie ihn doch allezeit für Befehlshaber erkennen, fo lange fie fich unter feiner Flagge befanden, Er lief Monte, den rzten des Brachmonats 1602 aus dem Terel aus d), I: gel e 3) Diefe Umſtaͤnde finder man in der Beſchrei⸗ =) Man fehedie Einleitung zur Reiſe des Hout⸗ burg der erften Reiſe der gesetroirten Compagnie. mann, welcher bie erfte der Holländer ift. m Zwar lautet die Erzählung in einigen Stüden ans 5) Tagebuch der Reiſe für die oetroirte Sell ders, duch ohne en ber Hauptſache. fhaft a. d 499 ©. 2) A. d. 490 e) Eben daſ. zo8 u. f. S. Dag Eyland An nach Oſtindien. I Buch, VI Cap. 245 We Weil er eben dieſe Meere verſchiedenemal durchgeſegelt hatte: fo fonnte er auf dem Warwyck. b ge nichts wunderwuͤrdiges mehr antreffen. Inbeſſen fand er beym Cap lopeʒ nicht Le· 1602, bensmittel genug , welches ihn nötbigte, felche auf der, Rhede von Annoben zu fuhen; und 7 & erfuhr dafelbft mie fo viel Erftaunen als Misvergnügen, Daß ein Schiff aus feiner Flotte, Die Hollän- AS unter allen zuerft mit Sriedens- und Freundfehaftsvorfchlägen angelangt war, von den er * inwohnern war zurück getrieben worden, und ſogar ein ſtarkes Feuer aus Eleinem Geſchuͤ⸗ — Eye Be hatte auszuftehen gehabt, wodurch ein Matrofe war verlegt worben. Diefe Eyländer, (and Annos N noch allezeit trohig und ftolz waren, fo fehr fie auch der Admiral van Neck vor ʒwey Jah⸗ bon. hi gedemüchige Hatte, wollten alfo vierzehn Schiffen Gefege vorfchreiben, die nichts wei- verlangten, als für ihr Geld die allgemeinen Rechte der Menfchlichkeit gegen Fremde zu geniegen. Die Noch, in der fih Warwyds Seemacht befand, trieb ihn fo fehr an, als fein ven, daß er fich etſchloß, fie ihrer Schuldigfeit baldigft auf eine Art zu erinnern, bie fie Rüche ſo gefchwind vergeflen Eönnten. Zwanzig Schaluppen mie vier hundert Seuten wur⸗ befeplige, ans Land zu gehen. Eilferücten nach ber Weftfeite der Wohnung,und die neun andern oftwärts. Die Einwohner ſtecketen dennoch trogig die rothe Flagge auf, und verbar- 3ER fich in ihren Verſchanzungen, von denen fie auf die Holländer feuerten.. Sie merferen er bald, daß fie nicht vermögend wären, Die Landung zu verhindern, und dachten nur dar⸗ auf, nach den Gebirgen zu fluͤchten, wo hin ſie den Tag zuvor alle ihre Sachen gefchafft hatten. je hr Eyland,das nur ʒwo Seemeilen im Umfange hat, giebt ihnen allezeit eine Zuflucht, zu Abſchilderung fenft niemand-fommen kann, auf zweene hohe Berge, Die beftändig mit Wolfen ungez der Eyländer« !find. Nichts deſtowenige ſieht man dafelbft viel fehöneund an verfehiedenen Früchten als getanas, Potatoes, Drangen, Ananas, Tamarinden, Cocos u, d. gl, reiche Thäler, de Waſſer ift gut, aber wenn das Meer zu fleigen oder zu fallen anfängt, ſchwer zu ent⸗ den, Die Eyländer ziehen eine Menge Schweine und Hühner, und koͤnnten mit folchen; * den fremden Voͤlkern, welche die Rothdurft auf ihrer Kuͤſte führer‘, einen vortheilhafte Fr Ndel treiben, Allein ihre Gemuͤthsart treibt fie beſtaͤndig zum Mistrauen oder zur Treue Da worinnen fie von den Portugiefen , die fie beherrfchen, verftärkt werden; und fie gen fich alfo beftändig der Öefahr aus, ſelbſt fo viel Uebel zu erfahren, fo viel fie andern an⸗ Kr wollen. Ihre Zahl beſteht nur ungefähr aus ſechs hundert, die alle von der Portugieſen eligion find, welche ihnen einen ausnehmenden Haß gegen die Proteftanten einflößen- rwyck ließ ihre Thäler plündern und ihre Wohnungen ohne Barmherzigkeit abbrennen e). % Den iaten des Chriſtmonats nahmen drey Schiffe von bet Flotte, nachdem fie um das oegebirge der guten Hoffnung gefegelt waren, von dem Admirale Abfihied, auf der Höhe der uade de San Bras Cs waren eben diefelben, die auf der Rheede von Achin zu drey fon 0" unter dem BiceadmitaleSebald Weert ftießen, und die ungluͤckliche Reife thaten, der in vorhergehender Erzählung iſt Nachricht erthelt werde. ſid Warwyck nahm ſeinen Weg oſtwaͤrts 4) bis auf die Laͤnge von Romeros, wobey er Bemerkungen dwaͤrts in ein und dreyßig Gr. vorbey fegelte, und mit einem friſchen Weſtwinde ge: auf Wars Rn — 5 3 ah F ſchwind wycks Reiſe. — aiſten Gr. funfzig Min. ſüdl. Breite ein den, bis man ſeiner Schätung mach awen buubert a als Seemeilen vom feften Lande von Africa. und fünfzig oder drey hundert Meilen oſtwaͤrts von wen Ir Verfaſſer des Tageregiſters bemerket, Romeros ſey ‚um nicht in die verdrießlichen Um⸗ Rede gerade nach Bantam gehen wollte, ohne ſtaͤnde zu gevatden; in welche Warwyck kam. Denn No anulanden ſo muͤßte man Möwärtsges Iwiſchen eilf und zwoͤlf Gr. hatten fie — ud ei Era j ſchwerli⸗ 246. Warwyk. 603.ihn geſchwind nordwaͤrts bie Auf eilf Grade ſudlicher Breite trleben —— -..; ſiner Ankunft zu Bantam, den’ zoften April tsðʒ fand er die Landes waaren th ng; aber der Hof und das Voik waren ſo gut für die Holländer definner, daß Zuſtand der ge er mit nichts, als mit der Ladung feiner Schiffe, Ind einer Menge anderer fiir die Geferteheft Holländer zu Bantam. MHieiſen der Hollander Dont ſchwind fortruͤckte aber‘ At neun und viergigſten Grade Hatte er ber anderliche Winde, Ri, | 3 3 Yo I — — fd möglichen und ruͤhmlichen Wnternehmungen zu befchäfftigen Hatte," Er fehittte zwey Schiff i von feiner Flotte, Erafinus und Naſſau, ab, um einen neuen Handel mit Ch ing ahzufalf “gen. eemskerk Hätte in eiher portugieſiſthen Caracke die ih ſeine Hände geritten te Einrichtung (* )ı. Alle Unterbedienten, Gehulfen und Ma⸗ des Comptoir grofen ſollen dem Director des geheime Nachrichten, welche den Handel dieſes großen Reichs betrafen; angetroffene chiffe erhielten eine Abſchrift Habon) die ihn fehr viel cht ertheitete⸗ erfuhr Warwyk durch ein don Eeylan dugelangtes Schiff, Dergees) De Den Augu durch Hinrichtung des Viceadmirals Weert f). der Befehle, die ihm an den Hof zu Candy aufg del von Ban * Dieſer Zufall verzögerte die Austüptind efragen waren; er war ‘aber für den Han tam vortheilhaft / wei fich foldjergeftaft alle Sorgfalt: des Möinikals darall richtete, denſelben auf'feften Fuß zufeßen. "Die Menge von Pfeffer, Neffen; Mifeatertmäe und Bluhmen im dieſer Stadt war außerordentlich groß, als man erfuhr, daß des Andrecs Rs Det —⏑ RG ⏑ ———— zu Bantam. was er ihnen auftragen wird treu und gehorſam * — Beobachtung des, Artikels⸗ briefes geleiftet haben —_ 7 2. Wenn fruͤh vor dem Morgenbrodte, oder A bends vor dem Nachteſſen derjenige, dem der Di⸗ xectox ſolches befiehlt, in der Bibel lieſt und bethet, fo ſoll jeder von den Beyſtehenden, er ſey, wer er wol⸗ ler, wit Ehrfurcht zuhören, und Gott erſuchen, ihm feine Gnade zu verleihen, ihn alten and zuführen, und Segen zu feinen Verricht ungen dieſes Geberh mit allem ders Bezeigen man zum Geberhe gerufen wird, nicht einfinder, be⸗ zahlet fechs Sols Stile mn. 3. Wer den Namen Gottes unnuͤtzlich führer, ſchwoͤret, Gott laͤſtert, verleumdet, oder in einen an Strafe 7). 4. Niemand ſoll von Neligionsfachen ftteiten, bey Verluſt eines Mionats Sold; und wenn aus folchen Zaͤnkereyen Haß und Verdruß entfteht, follem die Anfaͤnger derſelben willkuͤhrlich geſtraft werden. 5. Damit dieſe Verordnungen wohl beobachtet werden, und nichts zu Verwaltung der Gerechtigẽ ar Blri rin 9 * 1312 mat öns Fhiverliche Windſtillen, Abi FAft’ ſtets widrigen Wind, ſo daß er nach einem Verluſte von mehr als Monaten‘, erſt den 29ſten April’ 1603 zit Bantam anlangete. Handels in allen, ju gebent, und das zu feiner Seelen Wohlfahrt erforderlich. ie. Wer ſich nad) dem Beftimmten Zeichen, wodurch. dern folchen Fehler verfällt, bezahlet zehn Sols Si il e na 199% m ra re Bird! keit mangele, ſo ſoll ein Gericht von vier Perfon! geſetzt werden, welches wölliges Recht Haben IM über Sachen ‚die nicht peinſich ſind zu ſpreche Baeeen der Iesten 8* wird der Admical et ndee Sorihrife anfietsen, unde alle Ausſpeue ſollen bhne Ko Kae hewerk = werden. Wer ſich widerſetzet, werfiehre vier M — mare Sold, amd wird am Leibe geftrafe Ber! die Eifen geſchlagen wird, bezahlet dem 'Corttt maitre einen Schilling Eifenteche, und dem; Pl sien zehn Sols. sr 6. Damit die Richter ihr Amt mit — Anſehen und Macht verwalten koͤnnen, jo ſoſlenẽ Offielrer und Matroſen Ihnen beyſtehen, und “auch mit Gewalt behutfich feyn, fe — mand in Verhaft zu nehmen, als wenn ein Urthen zu bewerkſtelligen iſt; wer einem Werbreche? , eſſen oder zu trinken giebt, ſoll ſelbſt in die Eiß geſchlagen/ und mit Waſſer und Brodte gefpeit werden, auch einen Monat Sold verklerem 1 17,7, Niemand, ſoll eine Verbeſſern — ſtaͤnde verlangen Können, weil er im Parde 9) ben if. Man hat ſich Diefertvegen Ber Set, westor Entfeheibung zu überlaffen; "umd’noer IN Cop Elſen geſchlagen wird deſſen Soid geht auf m he Monate verlohren, als feine Gefangenfchaft —5 8. Der Director ſoll dafür forgen, daß alle Willen der Bootsleute und anderer rein! i geh * a Were 1 pt at 47 - Ile TR * u y e die Vorhergehende Etzaͤhlung · N a > Warwycks Tagereife a, d, 620 und vorherg eite, | nach Oſtindien. 1Bud VII Cap. Furtado Flotte zerſtreuet fen, — 247 und die. Holländer machten ſich dieſe Gelegenheit zu Nutze, Warwyk. don dem Könige einen Platz, welcher ihm zugehoͤrte, zu erhalten, auf den ſie ein feuerfeſtes Gebäude von Steinen-aufführen ließen. . Es war ſolches nicht nur eing von den. beften Ger — — Wanyks Ber genden der. Stadt, ſondern ein Ort, wo man im Nothfalle eine Seftung binbauen konnte, Die Einwohner von Bantam, welche eben dieſes bemerkten, ſchoͤpfeten in der That einiges istrauen darüber, und wollten nicht leiden, ſollte, als Warwyks erfter Entwurf war g)." daß man das Gebaͤude ſo anſehnlich machen Er ſetzte zehn Factore von verſchiedenem Range, mit dem beſondern Vergleiche, daß fie iemals eine Vermehrung ihres Soldes fordeun follten, und Daß es den Bewindhabern der Gefeitjchaft frey ftünde, denen, die ſie fuͤr belobnungewürbig erkenneten, ſolch heilen. Er vertrauete ihnen anſehnliche Summen an, Affen, und ſich dazu vortheilhafter Gelegenheiten zu bedienen. finen Einzicheungen aber ıvar eine Borfeheift, die er dem Director, Stanz Witter, lich, Welche als ein Grundgeſetz her Regierung Witz) kn, und wenigſtens von zween Zeugen nebſt dern hreiber beſtaͤtiget, in ein eingebundenes Ver⸗ Kihnif gerade werden. . Alle Kleider, Kleine —* Gets, Verſchreibungen, und andere Sachen Verſtorbenen ſollen wohl und gehörig aufge: füße. et werden, und das Verzeichniß in eben daf Megifter fommen.:: Was dem Vater oder der nett, der Frau; den Kindern, oder Verwand⸗ * Und Freunden iſt vermacht worden, ſoll in die u Nde einer Perſon, Die es verwahret, geliefert, Ind von dieſee dem Generaldirector nach. ihrer Wekkunge- ansgeantivnrtet werdem wofern es wicht kr Wfiad,die verderben wurden; in diefem Falle üfnn bit den andern Sachen des Verftorbenen der lich verkauſe werden, bey welchen Verkaufe ae Horbene als Gläubiger; und der Kaͤufer als ben ldener kann angeſehen werde, wie man 08 allem Vereaufe amd Haudel in der Loge fo me: muß wo des Kanfets und, Verkäufers Ein rg erfordert, und darch ihre Unter zeichnung, Ag Br nothwendig ‚ift,"befkätigen wird. ı Eben vn U ben nom Sß:emrächtniffen beoßnehtet tuerden; fine. ber Teftiver ſtirbt, ſo fol das Vermaͤchtniß als Su Sind anf fie Mechmung,, "und als eine ldforderung an die Rechnung deflen, dem es tiſt, gefchrieben werden. Mit den Ver: Hufen. an die Armen wird es eben fo ge: N x Rz lei nr mie tes —J a5 MR Gom » 158 ar In en aD DAT anf dag and folg. Seite" © Im Si — er Policehordnung auf (*) dienen ſollte. Wıftmerkfamkeit, weil fie für das Mufter aller andern Vorſchriften von dieſer Art gehalten Sie verdienet deſto mehr | Dieſer 4 J ya. “hi _ 9. Frieden und gutes Verſtaͤndniß zu unterhal⸗ ten foll niemand mit einem ander, ev fey, wer er wolle, Händel anfangen, bey willkuͤhrlicher Strafe: Wer den andern bey den Haaren nimmt, oder ihn mit Fäuften fchlägt, fell auf drey Tage bey Brodte ' and Waſſer in die Eiſen geſchlagen werden. Wer im Zorne ein Meſſer zieht; damit zu verlegen, wenn er auch niemanden damit verwundet hat, dem ſoll die Hand mit einem Meſſer durchſchla⸗ ‚gen, und ſolchergeſtalt an eine hölzerne Saͤule oder den Maſt angeheftet werden, wo ſie ſo lange an⸗ geheftet bleiben ſoll, bis er ſie ſelbſt los machen kann. Mer mit einem Meſſer jemanden perletzet, ſoll un⸗ ter dem Kiele des Schiffes durchgezogen werden, oder eine andere Strafe, die fur gut befunden wivd, erdulden, und ſechs Monate Sold verlieren. Wer jemanden umbringt, vder fo verletzet, daß der Tod darauf foiger, wird am Leben geſtraft, und alle fein Sold wind eingezogen. * 20. 8a Wuͤrfel und Spiele viel Uebel verur⸗ facyen :0f6 ſoll niemand Wirfeh, Karten oder an⸗ dere Dinge die zum Spiele dienen halten, bey zwangig ·Sols Strafe ſo oftſolche gefunden wer⸗ - Bertz wenn manmicht vun dem Direetor bei) einer befondern Gelegenheit Erlaubniß dazu erhalten hat, ‚Hat man etwas mit Werten oder im Spiele ge⸗ wonnen, mit oder ohne Erlaubniß fo iſt derjeni⸗ ge, der verlohren hat, nicht verbunden, zu bezahlen, and x) Man verändert kein Wort in dleſem Ar: tiket Amnman ‚2% Dieſer Attikel iſt dem vorigen nicht gemaͤß zehn Sons, das iſt für Seeleute zu wenige Neue Einrich⸗ So K he zu PER tung der hol⸗ ihre Waarenhaͤuſer nach und nad) tändiihen Die beruͤhmteſte von Handlung. Warwyk. 1603. a 248 Reiſen der Holländer ' Diefer Vorſchrift, welche die Pflichten der Unterbedienten enthält, fügte Warwyl noch eine andere fuͤr die Directoren und andere Beamte, nebſt der Richtſchnur fuͤr peinli Sachen, bey, die er in dem fuͤnften Artikel der erſtern verſpricht. Aber ſie enthalten nichts, das merkwuͤrdig genug waͤre, hier eine Stelle einzunehmen, welche man beſſer einer — und wenn er bezahlet hat, muß es ihm der Gewin⸗ ner wiedergeben, oder es wird dem letztern an ſei⸗ nem Solde abgezogen. Auch wird alle Handlung, aller Tauſch, und alles andere Gefchäffte mit Wan: ven verbothen, im fo fert der Director nicht ein- williget, der es afsdenn in dem Verzeichniſſe er⸗ währen muß. 11, Niemand kann ohne Erlaubniß feine Kleider verkaufen oder vertaufchen, bey Leibesftrafe, weil aus folchen Verwechslungen verdräßliche Folgen entftehen, und Krankheiten und andere Unordnun: gen dadurch veranlaffet werden. _ 12. Niemand foll bey Tage, und noch vielwent: ger bey Nacht, ohne des Directors Erlaubnif aus der Loge gehen, und wenn folches auf Befehl ge: ſchieht, foll jeder ſich, fo bald als möglich, wieder zurück begeben, um alfen verdruͤßlichen Zufällen vorzubanen. Die Uebertveter diefes Artikels wer: den willkuͤhrlich geſtraft. 13. Des Nachts, nachdem die Schildwache aus: geſetzet iſt, foll fein Lärmen mehr erreget werden, und jeder folf fi) in dem Poſten halten, welchen der Director ihm angewiefen hat. Weder die Schildwache noch jemand anders follen, bey Lei- —— jemanden ohne Erlaubniß in die Loge en 14. Alle diejenigen, die auf dem Lande bleiben, follen dafür forgen, das Gewehr, das der Haupt⸗ mann ihm anvertrauet hat, rein und geputzt zu Halten, daß es den Augenblick zu gebrauchen iſt. 15. Jedermann foll fih mit dem, was ihm von dem Director angerviefen ift, begmigen, bey Wer: luſt zween Monate Sold. Jedermann muß fd) des Arrack oder dergleichen Gettänfes, das ihm an⸗ gebothen wird, fogleic bedienen, ohne daß er fol: ches aufheben oder verkaufen dürfe. Niemand foll Lebensmittel oder Getraͤnke in geheim/nehmen, oder mehr davon verlangen’ oder nehmen, bey Verluſt zween Monate Sofd. 16. Niemand ſoll fic) betrinfen. Wer trunken gefunden wird, bezahlet jedesmal einen Monat Sold, und wird Überdieß nach Befinden noch weis ter beftraft. 17. Ohne Einftimmung des Directors foll nie: mand etwas won Lebensmitteln, als ob fie nichts taugten, verkaufen, verfehenken oder twegwerfen, bey Verluſt einen Monat Sold, 7 18. Niemand fol in die Waarenbehaͤltniſſe ge ‚sen, oder etwas daraus nehmen, noch Feuer ® Licht anzünden, ohne Erlaubniß des Directors, beh er Strafe, und Verluſt einen Mon⸗ 19. Wer übertiefen wird, daß er Schlöfler IF öffnet, Caſſen, Packe, Tonnen, oder Kuffer auf gemached hat, ohne des Directors Einwilligung? haben, wird am Leibe geftraft, und verliert jo 3H als ein Dieb, fein Vermögen und feinen Sold- 20. Befinden der Director und fein Kath, nad beſſerer Kenntniß des Landes, dieſen Artikeln nd einige beyzufügen nöthig: fo folfen ihre Verord⸗ nungen, unter denen darinnen geſetzten Strafe wie die gegenwärtigen, beobachtet werden. e 21. Hat jemand auf dem Lande diefe Verfaſſut gen übertreten, oder eine andere Uebelthat beg@ gen, derentwegen er noch nicht ift verhöret und fEraft worden : ſo foll er ben. der Ankunfe in vereinigten Provinzen ausgeliefert, und andern zu Beyfpiele ohne Barmherzigkeit beſtraft werden Es verſteht ſich, daß der Director und alle Ki des Raths die Macht haben, in allen Sachen theile zu fallen, ohnedag jemand fordern kann, wir andern Nichtern gehöret zu werben. r 22. Die Richter follen alle Verbrechen, die hier wicht erwaͤhnet find, nach Erforderung der Umſt de beftrafen. dr .23. Der Director des Comptoirs kann die Ge firafen und verfallenen Monate Seld nicht — oder mindern, wenn auch der Verbrecher zu jr viel nachdruͤcklichern Leibesftrafe, als eine ift, DE r diefer Vorſchrift erwaͤhnet wird, verurtheilet ' Nur die Generaldirectoren können folches. kh und nachdem ſich der Verbrecher feit feiner Verurtheil dit aufgeführet, und nach denen Dienften, die ex auf " Slotte geleiſtet hat. ach 24. Geldſtrafen und verfallener Sold ſollen MT Gutbefinden der Directoren angewandt werde. 25. Wem anbefohlen wird, Krauke zu wa ſoll willig gehorchen, ohne Verzug und Wierſpeh⸗ ſtigkeit, bey willkuͤhrlicher Strafe, aten 26, Keiner von denen, die nach hen vereinig * Provinzen wieder zurück kehren, kann cellar mitnehmen, als ein Monat feines Solde® zehn Livres Darüber am Werthe betragen. * nach Oſtindien. IBuch. VII Cap. Vorſchrift einräumen kann, die dem Director gelaffen worden, und gleichſam einen Nus- Warwyk— zug der bolländifchen Handlung and Staatsklugheit enthält. ' Man wird Daraus and) ver- ebene indianifche Gebräuche Fennen lernen, von denen man oft die Namen gelefen hat, ſchi Ohne ſie zu verſtehen (*). sen, deren Sold auf vierzig Livres und daruͤber mo⸗ atlich fteige, bis anf den Admiral mit eingeſchloſ⸗ koͤnnen nicht mehr, als für funfzig Livres mit: — nach dem Preife dieſer Waare in Indien ten, Die Directores find verbunden, alles, n th ihrem Erachten mehr als diefe Summe ber 6 gt, für die Gefellfchaft anzuhalten; wobey fie er den Werth des Einkaufs, doch nichts mehr, eder erftatten. ung leiden, damit die Gefellſchaft ihre Rechte er: e. 27. Niemand kann große oder kleine Waare in Lbherm Werthe, als im vorhergehenden Artikel . Mgefepe iſt; mitnehmen, bey Verluſt der Waaren Und feiner Monate Sold , und jeder muß, ehe er Ans Land geht, verftatten, daß feine Sachen genau durchſuche werden. Auf Erfordern iſt man fo gar ſich duch zu reinigen verbunden, 28, Jeder ſoll die Tageregifter, Karten, Schrif⸗ en Zeichnungen und Borftellungen dev Küften, N taͤdte, Fuhffe, Rheden, Feſtungen, Vorgebirge, ie Anmerkungen, welche die Sterne, den Lauf, UNd überhaupt alles, wasdie Schiffahrt und Hand: lung in Indien betrifft, angehen, getreulich in des Hauptmannes oder Directors Hände ausliefern; Man mag folches, auf was für Art man will, be merkt, fich aufgezeichnet. und erhalten haben, es mag Auch, die Auslieferung gefordert werden, oder nicht, And Biefes, ohne daß man eine Abſchrift oder ein xemplar zurück behalten, oder jemanden davon achricht geben darf. $ 29. Mer fich einer Gefahr ausſetzet, oder eine eſchwerliche Unternehmung auf Befehl des Dire⸗ "org ausfuͤhret, wird nach Gutbefinden von der Geſellſchaft belohnet 2 Rn) Der Director fol treulich und ohne einige Runkelfung die Beamten der Schiffe und der Ge: ſchaft yon den vortheilhaften Umftänden, die ſich ufnahme der Handlung zeigen, benashrichtiz Dt und ihnen mie Rath und Huͤlfe beyſtehen. Er Üe Gelegenheiten fuben, eine Verminderung “5 Öniglichen Kechtes, Roba roba genannt, zu "Bu Alten, vermöge welches wir dem Könige fünf Mert Regien yon Achten für jedes große oder Allgem. Reiſebeſchr. VL Band. , N Jeder foll diefes ohne Widerſe⸗ 249 Diele 3. Nenn ben gefährlicher Zeit ein Laͤrmenzeichen gegeben wird, fo follfich jeder fogleich in Wertheidis gungsftand ſetzen, und fich hey Leibesſtrafe ftellen, damit man beftändig vermögend fey, den Feinden zu widerſtehen. Man wird gegentheils auch alles mögliche thun, die Verwundeten wohl warten zu laſſen. Mer zum Kruͤpel gemacht wird, oder in eine unbeilbare Krankheit verfällt, teird. nach Sees gebrauche und dem Ausfpruche billiger Schiedesriche ter verforget, Dieſe Unkoſten und die Soldmonate trägt das Schiff, auf dem man dienet, welches in Abſicht auf die Soldmonate zu verfiehen iſt, bis der Admiral oder jemand vom Narbe den Leuten in Oftindien Abfchied gegeben hat; denn alsdenn wird der Sold fogleich anf alle Güter und Waaren der Geſellſchaft in Indien, wo man die Leute brauchet, angewwiefen, und wenn man abveifet, wer⸗ den fie auf alles angewieſen, was man nach Hol⸗ fand und Seeland bringe, Es verfteht ſich, daß der Sold, den man bis auf den von dem Admirale oder Rathe ertheilten Abſchied zu fordern hat, im Amſterdam denen, die zu deſſen Empfange verord: net find, ausgezahlet wird, fo bald das Schiff, von dent der Abfehied ift ertheilet worden, zurück koͤmmt. 31. Damit der Inhalt dieſer Verordnung in allen Stücken genan beobachtet werde: fo ſoll jeder die getrege Haltung derfelben durch eben den Eid verfprechen, den .er wegen des Artikelsbriefes geleiftet hat. 32. Wenn jemand zu der Zeit, da diefes Ver⸗ ſprechen foll geleiftet werden, ſtille ſchweigt, oder abwefendift, ſo wird er doch für verpflichtet gehalten, als ob er geredet hätte, und da geweſen wäre, kleine Schiff, und dem Sabandar zwey hundert 1603, Geheime und funfzig gezableet haben. Wie aber biefes leiste Vorſchrift, Hecht des Sabandar nicht alt, ſondern eine neue welche zeigek, Erpreſſung iſt: fo ſoll man alles mögliche thun, worauf Wir haben dem Könige für drey Schiffe, ohne die Größe zu beffimmen, die Abgabe Billebil zwey kaufend Realen, alſo fechs hundert un und ſechzig and ein Drittel für eins bezahlet zwey gi ; es es einzuziehen, und künftig nicht mehr zu zahlen. hauptfachlich mit der hol⸗ RAR laͤndiſchen d ſechs Handlung Auf ankomme. Reifen der 250 Holländer Diefe Fugen Einrichtungen wurden von fo glücklichen Umftänden unterftüßet, daß nur in diefem Jahre die Holländer und Engländer über acht und vierzig taufend Sädt Pfeffer, nach Europa führeten, zwey taufend Säce Pfeffer, die wir von dem Kd- nige gekauft haben, hat er für jeden ein Reale von Achten mehr, als die Unterthanen für die, welche wir von ihnen gekauft haben, erhalten. Da uns aber der Pfeffer micht gleich geliefert ward: fo be: aahleten wir ihm nur fechs hundert und fechs und fechzig und ein Drittel Realen im voraus, und über dieß die fünf hundert und ein Drittel Realen für ein Schiff; und nachdem es geladen war, zahleten wir ihm eben ſo viel für dag ziwente; und eben fo viel fuͤr ein drittes. Als aber die drey Schiffe ihre La- dungen hatten, die in zwey und zwanzig taufend bis drey und zwanzig tauſend Saͤcken beſtunden: fo fing man an, uns Verdruͤßlichkeiten zu erregen, und verlangte für ſechs tauſend Säcke Pfeffer die Ab: gabe, die wir für die ganze Ladung des Schiffes betvilliget hatten, Man brauchete zum Vorwan⸗ de: als wir. um die erften beyden Schiffe gehandelt hätten, fo hätten wir vorgegeben, fie führeten nur ſechs taufend Säce,oder ungefähr fo viel. Endlich verglichen wir ung mitden Beamten, und bezahleten ihnen für alles, was wir auf die drey Schiffe hatten laden Eönnen, und mehr als achtzehn taufend Säcke waren, hundert und funfzig Nealen und zehn Roſe⸗ nobel für den König, den Statthalter, die Säug- amme u. a. unter dem Bedinge, daß wir noch kaufen fönnten, was uns zu unferer Ladung fehle: te, indem wir nach der Proportion fechs taufend Saͤcke für eine ganze Schiffsladung gerechnet ja: leten. Ich wiederhole diefes fo umftändfich, da= mit es dienet, Fünftig genaue Maaßregeln zu neh: men, und nicht als in eineausgemachte Sache ein: zuwilligen, dag man fo und fo viel für ſechs tau⸗ fend Säcke zahlen müfle; fondern nur die Zahlung . auf jedes Schiff, es ſey groß oder Flein, zu richten, wie allemal gefchehen iſt. Wollen aber die Fönigli- chen Beamten wiffen, wieviel die Schiffe führen, und ihre Rechnung nach) der Zahl Säcke machen: fo muß man fih bemühen, daß die gemeinen Schif⸗ fe in ihrer Ladung wenigftens für zehn taufeyd Saͤcke gelten. ' Der Lohn des Schreibers für den Pfeffer, den man ladet, ift ein Reale von Achten für jedes hun: dert Saͤcke, und die Auflage für den König achte vom Hundert: man rechnet alles nach dem gering- ften Preife, den man gegeben hat, wie wir gethan haben, indem wir auf den Fuß von vier und ein halb Reale rechnen, ob uns wohl ein Theil vier und # | Warwyt drey Vierthel, und fuͤnf Reale koſtete. Der PA georo ift auch eine alte Abgabe, die aber nicht P viel heißt, und nur zwölf umd ein halb Caßl auf den Sad betraf. Diefes find die ordentlichen Koften beym Pfeffer : denn für das Gewicht iſt man nichts ſchulbig, obwohl das Gegentheil PF hauptet wird. Wenn aber der Waͤger uns durch Vermehrung des Atebien einen Dienft leiſtet: ſobe lohnet man ihn nach Gutbefinden. Man ha auf die Vermehrung des Gewichtes des Aichien wohl Acht, und fuche fie zu verlangen. Nenn Fein Schiffe auf der Rhede, und Feine Käufer zum Def fer auf dem Markte find: fo wird folches leichter an⸗ gehen: denn alsdann kann man leicht erlangen, daß das Marktgewichte nach und nach ſchwerer gem chet wird; und wenn ein ſolches Gewicht einm eingefuͤhret wäre, fo wuͤrde man es unſtreitig fer! fortgebrauchen, auch wenn Schiffe ankaͤmen. alfen Fall konnten die Kaufleute auf den Schiffe darauf handeln, daß ihnen der Pfeffer mach De} Atchien von der und der Größe geliefert wuͤrde Sc) gebe diefe Nachricht, und empfehle ihre Bel Achtung, weil ich gewiß weis, daß man das Atchien Eleiner gemacht hat, als es feyn follte.. Denn AM Pivol, oder zwey Baſouts, diehundert Carte m" chen, hält nur hundert und zwanzig Pfund Def da es hundert und zwey und dreyßig amfterdame? Gericht halten follte. Ein Bahar, der neun fonts oder vier und ein halb Pieol haͤlt, wiegt N fünf Hundert und vierzig Pfund, ſtatt ſechs h dert, die er haben follte. - Muſcatenbluhmen, Mufcatennüffe, Wuͤrʒueluen Cubeben, der lange Pfeffer, die Wurzel China, "ihr dergleichen Waaren zahlen dem Könige für alle = gabe fünfe vom Hundert, ohne Roba roba; Din bila, Pangeoro, die Abgabe für den Scheel", oder fonft einige zu entrichten, ob man wohl ta fend Eafjens für jeden Bahar fordert. Aber = haben fie nicht bezahlt. Eine Jacht oder mehr⸗ die im Lande bleiben ſollen, zahlen nichts, We bey der Ankunft in den Hafen, noch bey ihrer * reiſe. Die Waaren, die man auch von aM“, Oertern hieher Bringt, und die ihr in eure tenhäufer leget, zahlen nichts, fie mögen na — fand oder fonft wohin gehen. Daher ſoll der Pf? hen der etwan auf der Jacht fäme, von dem, noeld man hier kaufet, abgefondert, und dem Sur“! { } er davon Nachricht ertheilet werden; denn da det y 5 nach Oſtindien. 1 Buch. VII Cap. Warwhyck reifete den ııten bes Winfermonats von Dre gekaufte Pfeffer nicht fonleih, ſondern erftlich beym Einfchiffen aufgezeichnet toird, fo würde man —* diefer Vorſichtigkeit die Abgabe auch von je: en fodern. —— ſoll fleißig alle Gelegenheiten beobachten, Leuten, die wir zu Greſſick, zu Banda und an⸗ two gelaſſen Haben, zu ſchreiben, ihnen vom Waa⸗ kenpreiſe und dem Zuftande der Handlung nebft an⸗ ern Umfeänden Nachricht zu geben, Dem Com: ar der Yacht foll eine Nachricht von dem, was verrichtet hat, abgefordert, und darauf geſehen den, daß alles wohl aufgezeichnet iſt. Man ft ihn auch befragen , mas er von der Handlung in den verſchiedenen Oertern, die von ihm befucht Worden find, erfahrenhat. Eben fo follman den teuermann wegen der Schiffahrt, und was dazu gehoͤret, befragen, und was merckwuͤrdig fcheint, aufzeichnen. So bald die Jacht zuruͤck gekommen iſt, ſoll man ſie ohne Verzug nach Greſſick ſchicken, damit fe auch dort fobald als möglich abreiſen, und nad) Macaſſar, Baly, Sims, Corea und andern Dertern gehen, und dafelbft Zeuge, Reiß, Sa: gu und andere Waaren‘, die fich nach Banda und die Molukken ſchicken, kaufen koͤnne. Man koͤnn⸗ te, wie wir berichtet werden, bloß zu Baly un⸗ ſere Waaren mit Vortheile gegen Cattunene Zeuge vertauſchen. Der Koͤnig von Tuban hat ſich ſeit kurzem ge⸗ Wogen gegen uns bezeugt, und aus Erkenntlichkeit Haben wir feinen Junken Paͤſſe extheilt. Es ift dien: Üch, mit diefem mächtigen Fürften Freundfihaft zu unterhalten. Unſere Schiffe, die oſtwaͤrts gehen, und in feinen Hafen einlaufen Eönnten, follen ihm Viel Hochachtung bezengen. Man foll ihm auf ‚ und mit ihm als mit einen guten und Mächtigen Freunde umgehen. Indeſſen muß man Alezeit auf feiner Hut ſeyn und nicht zu viel trauen, Beil man fich noch wicht auf ihn verlaflen darf. k Panaeuca, das am oftlichen Ende von Java f, liefert viel Reiß, und drey Bantans von Ja⸗ ‚ gelten da eine Karin. Klein Java, das die Porengiefen Cumbava y bima, nennen, bringt Mc Häufigen Reiß Die Stadt Bima in diefem Eylande hat eine ſehr ſchoͤne Lage. Sie befindet ſich —— Fuͤr die Hollaͤnder. Die Portugieſen wiſ⸗ ohl, daß Macaſſar der Name eines König: — ick, wo er erfuhr, daß zwey von ſeinen Schiffen, Portugieſen gegen Patana zu geſchlagen hatten. 251 Kia Er am Ufer des Waffers in einen Meerbuſen, der eine enge Einfahrt hat, und innewendig weit ift. Eiſen, Stahl, Zinn, Porcellan, Armbänder u. d. 9. Waaren werden dafelbft geſucht. Die Leute fin® gefellig. Wenn fie vollfommen überführt ſeyn wer⸗ den, daß wir der Portugiefen Feinde find: fo glau⸗ be ich, werden fie uns noch beffer aufnehmen, weil ihnen dieſes Volk viel zuwider gethan hat. Macaſſar iſt, wie uns die Malayen und ande⸗ re berichtet haben, ein Eyland zwiſchen Borneo und Eelebes. Aber nach des Admirals Jac. Hems⸗ kerk und einiger anderer Meynung, iſt Macaſſar aufder Inſel Celebes, fo daß diefes noch unentſchieden bleiße*). Man findet dafelbft viel Reif und an: dere Lebensmittel. Man hat ung gemeldet, der König wäre uns gewogen. Zu Madura und Baly findet man Zeuge, die fich für Banda und die Molukken fehr wohl ſchicken. Zu Benjarmaſſen und Cawe im Ey: lande Borneo findet man Diamante und Bezoar⸗ feine. Eben dieſe Steine befömmt man auch für fehr mittelmäßigen Preis zu Macaſſar. Alte chineſiſche Waaren find gut nah Macaffar und Borneo zu führen; Timor liefert viel Sandelholz, Wachs und Honig. Die hinefifsben Waaren und die weißen Zeuge mit gelber Einfaffung, Foriades ges nannte, gehen dafeldft gut ab, wie auch ein Metall,das halb Gold. Halb Silber ift, und in Barren oder Platten einev Spanne lang, und einen Zoll dicke gebracht wird , ingleichen die Zeuge Cain⸗ drogom, die mit Blumenſtraͤußern geziert find, die rothen Zeus ge von Guſarata, die viereckicht zuſammen gelegt find, die Taffete vom ſchlechteſten Preiſe, Glas: perlen, Eleine vierecfichte Feuerſchaufeln von Eifen, Bley, Stahl, Zinn und befonders Eiſen. Alle Lebensmittel find da häufig und wehlfel. Nach Bands und die Molukken ift dienfich, die Zeuge Cain⸗ tur ias, Cain⸗pattas Nonei, Balserjios, die Zeuge von Madura und Baly zu führen, und auch Boungen nebft andern Kupferivaaren, Sam: met, Armoifyne, Damafte, Golöfaden, He: malte Zeuge von Coromandel ſowohl ſchwarz, als weiße, und von andern Farben, Serre⸗ ma⸗ leyo, Amfion, Wurzeln von China, Muffe und andere Waaren. Sm reichs, einer Stade und eines Fluſſes auf dem Ey⸗ lande Celebes HE. Bantam ab, und ankerte den zsften Warwyck die er nach China geſandt hatte, mit 1603. ee x J Reiſen der Hollaͤnder 252 wWarwyck. Er ſchickte einige feiner Officiver mit Gefchenfen an den König des Landes, der zu 1603, Sedeccari, einerStadt, die eine Tagereife vom Meere entfernt ift, Hof hielt. Er ließ dieſet Fuͤrſten einen um Platz zu Greſſick zu Erbauung eines Hauſes erſuchen, und erhielt ſolches Der Admiral weil die Handlung in dieſem Koͤnigreiche ſchon ziemlich gut war. Er war, Willens, ein en 2 Comtor dafelbft-anzulegen, Der König verfprach den Holländern, fie nicht mit Abgaben zu beſchweren, und ihnen die freye Handlung in feinen ändern mit allen Freyheiten zu laſſen/ die er den Portugieſen verſtattet Harte: aber er verlangte, man ſollte den Kaufleuten DIE fer Nation in denen Hafen und Meeren, die ihm zuftunden, nichts zumiber thun. Bedingun⸗ Warwyck ſetzte in das neue Comtor ſechs Factore nur mit der Einſchraͤnkung, daß gen, unter Kr fie über feine peinliche Sachen fprechen Fontten, und daß die Verbrecher gefchloffen nad) * — Bantam mit den Zeugen und Urkunden zur Unterfüchung gefehickt wurden. Der Dir®- errichten. Cor zu Greſſick follte unter feines Gerichtsbarkeit, als unter der zu Bantam ftehen m), eg Bon vierzehn Schiffen, die der Admiral nach Indien gebracht hatte, blieben ihm nur diere und zwo Jachten übrig, mit denen er den 6ten bes Chriftmonats wieder unter Se gel gieng. Er fandte auch bald eines nach Banda ab, und nahm feinen Weg erftlich nad TJohor, da erden ısten gegen ein Eyland zu abwich, das die Malaper Braffica net x 1604. ee We ge. nen, und das in vier und ein drittel Grad zwiſchen Borneo und Madura liegt, Fahrt ward bis den 2sften Hornung 1604 fo ſchwer, daß er dieſe Zeit gänzlich mit Zurück Schwierig. legung vierzig oder funfzig Seemeilen zubrachte, und endlich erfuhr, die Inſel, an DE keiten auf dem ten KRüfte er immer noch war, fey Borneo, davon diefe: Theil nur Graſſica von einem? daſelbſt liegenden Flecken hieß, wor dem die Flotte, ohne es zu wiſſen, geankert hatte 9 | Man Im Koͤnigreiche Siam, deſſen vornehmſter Ort, und größter Handelsplatz Judea heißt, wer: den alle niederlaͤndiſche Waaren geſucht, als feine rothe Tücher, auch von Cramoiſi und allen andern Sarben, feine Glasipiegel, Sammte, Satine, goldene und filberne Zeuge. Se feiner, feltener und theurer die Waaren find, defto beſſer verkaufet man fie da. Man kann nichts dahin bringen, das zu fkoſtbar wäre, Ale Hinefifche Waaren ſchicken fih auch nach Achin als Armoifyne, Porcellan, Queckſilber, Goungen von Kupfer, Seide von Aeckenfios, Goldfaden, rother Sammer, Amfion. Man bringe dagegen Dragoum und Serraſſa, weiße bengalifche Zeuge, eine Art feidene Gürtel, Sa—⸗ bock⸗ t' ſchinde genannt, und andere Waare zuruͤck. Schnupftuͤcher und Zeuge von Baumwolle fin⸗ det man haͤufig von verſchiedenen Arten zu Coni⸗ mor auf der Kuͤſte von Coromandel zwiſchen St. Thome und Negapatan. Gold und Silber, Maßen von Achin, Samte, Satine, Armoify: ne, Carife, Zeuge, Dley, Glaͤſer, Spiegel, Chi: nawurzeln werden ſehr daſelbſt gefucht, Meiner Einſicht nach ſchicken ſich drey Orte 9 ſonders, auf die Portugieſen zu kreuzen, und ihre Schiffe wegzunehmen, worauf man wohl Acht ha⸗ ben muß; namlich die Enge Sincapur bey Joher/ wo die Schiffe, die von Macao, Siam, Eo China, Japan ze. Eommen, ordentlich vorbey gehen Daſelbſt bemächtigte fich der Admiral Seemstert der reichen Caracke von Macao im Hornunge io welches das zweyte Schiff war, dag er auf fl Ruͤckreiſe von China nahm. Der zweyte Ort if bey der Enge oder Eap Aufapara, unweit SF pate wo die Schiffe von den Molukken, Ambot na, Bande, Timor ze. vorbey gehen, Der dritte un gefähr hundert und zehm Meilen weſtwaͤrts MF Malarca, wo der englifche Generat Lancafter Caracke nahm, die von St. Thomä fan , und fm Zeugen und Schnupftächern von Baumwolle a den war, den 2ten des Meinmonats 1602, MM kann deſtomehr in diefen Gegenden etwas anzuerefer hoffen, weil nach Malarca hin, oder. davon ps feine andere Wege find, Die Schiffe yon Goa u der Küfte von Malabar gehen ordenchich im 2" und Herbftmonate nach Malacıa ab, die, welche von Malacca nach Macao gehen, brauchen * sig bis fünf und zwandig Tage, unterwegen· u Pi Comorin bleibtimmer ſchiffbar, undnod) ein en nach Ofindien!T Biich. VI Cop. Mar fan, daß ſich hier das Erdreich nach Weſt ein viertel NRordweſt und nach Offen EM biertel Suͤdoſt ſtreckte. Drey bis vier Meilen weiter geht die Kuͤſte plöglich nach Nord: vet und Norden, Das Eyland Crimata if, wie man von den dahin zur Entdeckung ge- ickten Schaluppen erfuhr, vierzehn Meilen Nordweſt, oder noch ein wenig weſtlicher ges gen Borneo gelegen, dem Fluſſe Succadana und der Stadt Lawe gegen über, amante und einige Bezonrfteine liefert: zugleich aber erfahr man, daß fich im Fluſſe die viel andbänfebefänden, die den großen Schiffen niche verftafteten, näher zu kommen, ob ee wohl für Yachten und Schaluppen ſchiffbar ſey 6). 253 Warwyck. 1604. ¶ Dieſe Hinderniſſe brachten WMarwycken nicht von dem Vorſatze ab, nad) Jehor Seine Klug⸗ U gehen, weil ihm dieſe Reife zum Vortheile der Geſellſchaft und der ganzen Nation nöthig heit, I feynfchien, Des Königes von Johor Buͤndniß mit den Holländern fegteihn den Belei⸗ igungen der portugieſiſchen Flotten aus. Wenn man ſich etwas eifrig bezeugte, ihm bey: Suffehen ; fo müßte feine Erkenntlichkeit dadurch nothwendig lebhafter gemacht werden, und die Vortheile Hiervon waren deſto ficherer, weil Johor nicht nur der gerade Weg nach na, und bequemer als durch die Manillen iſt, fondern auch, weil der König von ernate ftark genug ſeyn würde, ſich wider die Portugiefen zu Tidor zu ſchuͤhen, wenn Man von Johor einmal die portugiefifhe Macht vertreiben, und fie gänzlich" zerſtreuen Ünne, Da indeſſen vr Mouſſon gleich zuwi üfte yon Crimata anfern, Erfriſchungen dafelbft einzunehmen. der war: fo mußte man den 1zten März auf der Warwyck ſchickte von dar eine Schaluppe nach Succadana, wo ſelbige hundert Reale von Achten in Diamante anlegte. Die Schwierigkeiten hoͤreten nicht auf p), und koſteten viel zu überwinden, bis En, ob der Wind wohl, im Wintermonate und _ Chriſtmonate Ks zu verändern anfängt. Die Schiffe ans Portugalf fanden ordentlich im Herbſtmonate zu Goa. Der nerdiveftliche Mouf fon fänge dafeldft im April au, ſowohl als auf der malabariſchen Küfte, und dauert fünf bis ſechs onate. _ Während diefes Mouffons und beſon⸗ 8 vom 1oten May bis zum letzten Au: IR Eönnen fich die Schiffe diefer Küfte nicht Alle Fluͤſſe find mit Sande verfegt , nur ten übrig, in den man einlaufen kann. Das iR von denen Schiffen, die von Macao abgehen, et ordentlich zu Malacca vom often bis zum Seen des Chriſtmonats, und das zwehte oder letzte "N 2öften bis zum leisten: \ * indie Enge von Sincapura von der Weſt⸗ ° einzulaufen, muß man längft der Küfte von gecca hinfahren, wenn Man auch einen von eften malaifchen Piloten bey ſich hätte. Or⸗ fehen . Aufern die Portugiefen vor der Bucht ‚ifie un Mf beyde Seiten der Durchfahrt zweene klei⸗ eg, aſte oder laffen ſich zweene Kühne dahin Ach Moifchen denen ‚fie mic Huͤlfe dev Fluth durch: Die waren gewohnt durch dis alte Durch giaı auf fahrt hinein zu gehen, itzo aber brauchen fie die neue, wenn fie von Often kommen, und laſſen die Inſel linker Hand, an ſtatt daß fie Tolche bey dev Kin-. fahrt durch die alte rechter Hand ließen. - Wenn fie von Often fommen, fahren fie um Pedro Blancoherum, von eineg oder von ber anz dern Seite ein. Pedro Blanco fieht wie eine umge⸗ kehrte Junke aus, die ihren Kiel oben hat, und liegt Suͤd und Nord mit der Inſel Bintam. Am Des. ſten ift im Canale auf einer oder der andern Seite diefer Klippe zu ſchiffen; denn eine Halbe Meile von ber oftlichen Spige von Johor find Klippen vier bis fünf Faden unter dem Waſſer. ) Warwycks Tagebuch a. d.653, 654 ©; rn) Ehen daf, a. d. s56 ©, re) Ehen daſ. ) Wir wollen mit dem Verfaſſer des Tagere⸗ giſters bemerken , daß man bey Lichtung des ln ters nach Johor drey oder vier Inſeln, die mit Schilfe umgeben waren, und eine Kleine fchmahle Bank, die etwa eine undein dritte Meile S. O. ing Meer gieng,. S. ©. W;von Crimata oder Crimita fieß.. Die alſo von Ofen kommen, muͤſſen ſich ein wenig. von Crimats entfernen, und fich laͤngſt dev. Küfte von Surgton halten, wo zehn ig “Tiefe nn 0 Sta Aa Ya Ze ar D 254 000 Reifen der Holländer Warwyck. aufden sten May, da man inden Fluß Johor zween u. zwey drittel Grad nordlicher Breite all 1604. kerte. Der König fehlen über der holländifchen Flotte Ankunft fehr vergnügt zu ſeyn. Huyd N — Director des Comptors, der ſich f hen an diefem Orte eingerichtet hatte, bezeugte, wie ge Zwey hol: neigte Öefinnungen für feine Nation er da angetroffen haͤtte. Selbige vergrößerten fich noch fäudiihe als man den anfehnlichen Vortheil erfuhr, den zwey bolfändifche Schiffe, Zrafinus u —— “= Maſſau, über die Portugiefen erhalten hatten. Sie hatten in der Rhede von Macao! be Gallien Ne große Gallion angegriffen, Die von diefer Stadt nad) Japan abreifete , ſich derſelbel weg. bemächtigt, die fadung daraus genommen, und das Schiff im Gefichte der Einwohnel verbrannt, Die Rache war gerecht genug für die barbarifche Hinrichtung achtzehn Hof länder auf eben Diefer Rhede. Warwyck fand um Fohor herum feine Porsugiefen $ beſtreiten, ſondern nachdem er das Buͤndniß beftätige, und die Handlung auf feiten zuf geſetzt hatte, fo befchäfftigte er fich mit der geoßen Unternehmung, den Hollandern den EIN gang in China zu offnen. Ein chineſiſcher Goldſchmied von Gueda leiftere ihm wichtig Dienfte. Man fchonte die Koften fo wenig, daß vier andere Chinefen, die bey eben diefel Unternehmen gebraucht wurden, bis taufend Realen von Achten erhielten. Bon der alt Warwycks dern Seite ward Speck mit Gefchenfen nah Siam geſchickt. Er ſollte den König, meld Liſt. Geſandte nach China gehen ließ, erſuchen, daß er mit unter deſſelbigen Begleitung gehe⸗ duͤrfte, und feinen Schuß zu genießen haͤtte. Warwycks Schreiben an dieſen König el dient alsein Denkmaal ſeines Eifers und feiner ruͤhmlichen Abfichten aufbehalten zu werden 9 Warwycks Wir Wybrand van Warwyck, Admiral und Oberhauptmann einer Flotte vol Schreiben an funfzehn Schiffen, die von Holland und Seeland nach Bantam in dem Eylande Jav⸗ ee von gekommen find, wo wir uns fieben Monate aufgehalten haben, wuͤnſchen Eurer Maj. delt i „erlauchten und mächtigen Fürften von Chrongb Prenechoon und Sry y Judea N „alles Glück, Wohlergehen und Wachsthum. Wir, die wir Eurer Maj. Diener find, hab! „unfere Slottegetheilt, und Schiffe an unterfchiedlihe Dexter von Indien gefchickt, dafelh! „zuhandehn: itzo aber find wir mit zwey Schiffen, nach dem Befehle unfers Königs von Hol „land und Seeland s), nad) Patana gegangen, daſelbſt zu handeln, und uns nach Chi „zu begeben. Wir haben aber erfahren, daß diefes Unternehmen ohnedie Gewogenheit W „oen Schuß einer Macht unmöglich iſt. Zu gleicher Zeit haben wir das Gluͤck gehabt, allhi „den Abgeſandten Eurer Majeftat Opra Rad’zia Phaedy Stry Suasdy anzutreffel „der von VBorneo koͤmmt, und erfahren, daß Eure Majeftät gewohnt find, jährlich „den großen König in Ching Geſandten zu ſchicken. Diefer Umſtand würde mich bee „gen haben, ſelbſt mit neun Schiffen abzugeben, um die Ehre zu haben, bey Eurer Majelt „mich einzufihden, wenn der Mouffon uns nicht zuwider wäre, Ich ſchicke aber mit eure „Majeſtat Gefandten meinen jüngern Bruder Cornelius Sped, Eurer Majeftär Diet! „um biefelben unterthänigft zuserfüchen, daß er, wenn Eure Majeftät Geſandten 14 „China fhiden werden, in deren Gefolge geben möge, damit er den Ramen der Ho ander dafelbft befanne mache, und erfahre, ob die Schiffe unferer Nation, die auf die HM“ „she Küfte kommen möchten, daſelbſt Freyheit zu handen haben dürften. a) 4 yo Tiefe uud guter Anfergrund iſt. Man hatte noch Kinga, von dem fieztoifchen den Inſeln wert Wind und Ströme wider fich bis den z2ften, da Bintam durchführen, das ihnen rechter Hand als die Schiffe, von den Strömen befreyt wurden. Man befand aljodie Lage diefer Yufeln for Nachgehends trieb fie ein Suͤdſudoſt und Südoft: derer bey Boten, ganz anders, als in den KA MM) wind den 26ften aus ihrem Wege gegen dasEyland ad ER nach Oſtindien. I Buch, VII Cap. 255 duch Euer Maieftät Vorſchub dieſen Bortheil: fo erfuchen mir diefelbigen, für gut zu ber Warwyck. vfinden, daß bie ——— * Seeland mit den Ländern von Dero Herrſchaft 1604. vbeſtaubig vereinigt und in Freundſchaft verbleiben. Weil indeſſen die Portugieſen der Hol⸗ »länder Todfende ſind, und alle Arten von Liſt und Betrug brauchen, ihnen zuwider zu vſeyn / und fie zu ftürgen: fo bitten wir noch Eure Majeſtaͤt, Die hollaͤndiſche Nation ſo⸗ wohl in Dero fanden als in China zu fhügen« Wie er die Dieſe Aufmerkſamkeit, ſich auch der geringſten Gelegenheiten zu bedienen, machet dem D— ſo viel Ehre, als alle die Vortheile, die ſie beſtaͤndig durch die Waffen ——— * Mieten, Man fiht durchgehends, daß fie Geſchicklichkeit und Muth in gleicher Maaße Zoliander zu Mvenderen, fo wie beydes den Portugiefen zu fehlen ſchien. Hatte Warwoyck auf dieſer leiden. eiſe nicht das Vergnügen, feinem Voike die chineſiſchen Hafen zu öffnen: ſo legte er we⸗ Ngftens den Brund, auf den feine Nachfoiger ſeit dem gebauet haben. Er näherte ich der Kuͤſte; er verfehaffte fich dafelbft vortheilhaftere Unterredungen mit einigen Beam- {en dieſes großen Reichs; ex zerftörete einen Theil von denen — Begriffen, welche die ortugieſen wegen der Hollaͤnder daſelbſt ausbreiten wollten, und rachte den Chineſen dage⸗ gen fo vortheilhafte Begriffe ben, daß er hoffete, die Wirfung davon bey feiner Ruͤckkunft nach atana niit dem erſten Junken zu erfahren, Die Chineſen ſagten ſchon, unter Hombons Chinefiiche egierung, etwa vor zwey hundert Jahren, hätte ſich ein Volk, Namens Hollam, fuͤr a allen diefes Monarchen erflävet, Hollam und Holland wären zweifelsfren einerley —— Namen; mit der Zeit wäre dieſe Nation dergeftalg aus China verſchwunden, daf fie nur 5 M Namen noch im Gedächtniffe behalten hätten ;_ fie fanden folchen noch inihren Büchern, Und fen niemand, als die Holländer, auf die ihre Muthmaßungen fallen Fönnten 2). Der erfaſſer des Tageregifters fügte hinzu, Diejenigen , Bieralle Mittel Bar ſuchten, das enge Gefeg in China, das den Handel mit Fremden durchgängig verbiethet, zu lindern, - haͤtten nicht gezweifelt, daß ihnen dieſe Einbildung mit der Zeit außerordentlichen Bortheil dringen koͤnnte #), 9 * Der Admiral wandte den übrigen Theil des Jahres an, eine fo vortreffliche KHoff- „„Varwyd⸗ Nungzuftärfen; und weil fid) feine Sorafalt auf alle Derter erſtrecket, wo die Holländer — nach inen Vortheil für ihre Handlung finden fönnten, fo ſetzete er die Portugieſen vollends in Furcht ü Und Beftürzung. Er wird auch für einen von den größten Männern gehalten, Die in Indien Ur Einrichtung, und zum Ruhme der Gefellfchaft gedient haben, Nachdem er alle feine Nernehmungen ausgeführt, und feine Schiff reich beladen hatte: fo veifete er den 6ten 5 Hornungs 1606 w) von Bantam ab, um nad) Holland zuruͤck zu kehren, mo er Nach einer fünfjährigen Abwefenheit glücklich im Terel einlief x). ' Das — and zeichne 1 t i che neue Karten 2) U.0.692,63©. vr. 69 * ee 4 u) Die ganze übrige Erzählung enthält nur ber 2 —5* S ſondere een von dergleichen Beſchaffenheit. ornehmſte Stade im Königreiche Siam, w) A. d. 692 ©: >“ 8,656, — x) A. d. 697 ©, 256 Reifen der Hollander Van der Za⸗ Br en om oM en “4 nis. ud. BE Eu 2277 sie StB ne LE er ee tr: ı va | Das VI Sopitel. = Zweyte Reiſe Stephans van der Hagen nah Oſtindien. Einleitung. Zeugnig für die Holländer. Anfehn: Sen zweyte Reiſe. 1604. — IE liche Ausruͤſtung der Holländifchen Geſellſchaft. Abreiſe. Drohende Beleidigung der Portugie- fen. Rache der Holländer auf Mozambick. Sie kreuzen bey Son. Die Flotte begiebe fich nach Cananor. Schreiben des dafigen Königes an . die Holländer, fich wegzu begeben. Sie gehen nah Tidor. Er nimmt zwo portugiefifhe Ca⸗ racken. Belagerung des Fort. Die Koͤnige von Ternate und Tidor verſprechen, neutral zu blei⸗ ben. Mols Klugheit und Muth. Die Hollaͤn⸗ der ſtuͤrmen. Mol dringt durch die Oeffnung hinein. Wie man ihn rettet. Zufall, der die Portugiefen zur Mebergabe noͤthiget. Sie wer⸗ nad Caleeut. Buͤndniß mit dem Samorin. den völlig aus den Molucken vertrieben, Hand⸗ Sie verjagen die Portugiefen aus Amboina. lungsreife. Erläuterung wegen des Michael Eopitulation des Fort, Van der Hagen geht Burnes. J Einleitung. er Feindſeligkeiten und des grauſamen Wuͤthens der Portugieſen ungeachtet, hatte $ die Geſellſchaft ihren Befehlshabern allezeit empfohlen, fich in den Schranken ein € großmüthigen Mäßigung zu halten, Sie hoffete, diefelben endlich durch Gelindig keit zu getoinnen, und eine Zeit zu erleben, wo ihr Handel durch den Krieg nicht mehr 9 ſtoͤret wurde, Selbſt unter ihren Feinden finden fich Zeugen diefer Wahrheit. Der B faſſer des. Tageregifters des van der Sagen führet ein Schreiben des Bifchofes von Malacka an den König von Spanierran, in dem ſich der Praͤlat folgender maßen aus⸗ druͤcket ). J Zeugniß für „Die Portugieſen haben geglaubet, der Hollaͤnder Gelindigkeit ruͤhre aus Furcht ud die Kollän „aus Ohnmacht, fich zu vertheidigen, ber. Daher find fie täglich frosiger und unertid® ber. „licher geworden. _. Die Holländer haben alfo aus Noch die Waffen ergreifen, und.d „Gewalt Damit vertreiben muͤſſen. Warum hätten fie die Schiffahrt nad) Indien auf „ben follen, an der ihnen fo viel gelegen war? Warum follten fie den Indianern nicht d „ſtehen, die nur aus Haß wegen der mit ihnen gefchloffenen Buͤndniſſe gedruͤcket wurden „Wie fie geſehen haben, daß die Verfolgung Fein Ende hatte, und an ſtatt abzunehmen, tag „lich groͤßer geworden, ſo haben fie geglaubet, es ſey Zeit, beherzten Widerſtand zu a „ihrer Feinde Flotten anzugreifen, derfelben Schiffe zu zerftören und megzunehmen; fi „ihrer Seftungen zu bemaͤchtigen, und fie auf alle Art aus denen Dertern, die fie befeffen I" „ben, zu'vertreiben. „ — Er Man fange mit Diefer Betrachtung Bier am, weil num lauter blutige Begebenbel" und ein grauſamer Krieg folgen werden. Die großen Yusrüftungen von Flotten, w dr \ y) Es iſt verdrießlich, daß nicht angezeiget wird, hundert Tonnen, Hauptmann Janß Mol: 5 wo diefes Schreiben zu finden iſt. Hof von Holland drey hundert und vierzig w F) Der wolf Schiffe Namen waren 1) fürdie nen, Hauptmann Wilbelm Torneliß SH ih. Kammer von Amfterdam, die vereinigten Pros Delft drey Hundert Tonnen, Haupemanit —* vinzen von ſieben hundert Tonnen, fuͤhrete der Ad⸗ Lock Die Taube ſechzig Tonnen, LIT miral Befehlshaber, Hauptmann Simon Hoen. Wilh. Janß. 2) Für die Sammer von Seel⸗ Am ſterdam von eben fo viel Tonnen, Hauptmann Dordrecht als Viceadmiral fichen hundert * Arent Claaß Ealletibuis; Geldern vow fünf nen, Hauptmann Kan Rymeland. Se + nach Ofindien. EWR VIE dr —— jaͤhrlich zu unternehmen ſich vorſetzte aAklaͤrete offenbar, daß fie weder die Van der Sm aber aufheben, noch der-Portugiefen unmenfchliches Begegnen länger dulden: wollte, Wwer Käfe & N Chriſtmonate 8603 an, und ein Sahrnachdes AdmirallOarwopks Abreiſe ließ ſie zwoͤff 1604, —— austäften () und das folgende Jahr eine andere Flotte. Wander Hagen den un I efte Sofa en beruhmt gemacht Harfe, ward zum Vefehlshaber dieſer furchter · Anſe hatche m Seemacht ernennet. eh —— Ausruſtungen * Er ſegelte mit ſelbiger Den 18ten des Chriſtmonats 1603 ab+ aber Die widrige Witte⸗ der hollaͤndi⸗ a ihn faſt zweene Monate auf der englifchen Kuͤſte auf, ſo daß er erſt den roten März ſchen Gefell- In efichte dee Eylande des gruͤnen Vorgebitges anlangere. · Die Poriugieſen von Er. Walt. 7 v<- Va397 Sie er um Erfeifchmgen erfuchen Heß, anfrwortesen ihr, in ühren Sufeht finde den" srife, aͤndern nichts zu Dienfte, als Pubwer und Bley. Dleſes war ein neuer Sporn zur Drohende zo für einen General, deffen vornehmfte Unternehmung darauf anfam, diefes ſtolze Beleidigung OB zu demthigen. Das Eyland St. Jago ſchien ihm feiner Mache nicht wuͤrdig zu ſeyn. der Portugie⸗ . IS aber den Item April bey Mozambik ankerte: fo. beſchloß er, allefeine Schaluppen aus: fen. duruͤſten und das Eyland und die Feſtung zu beſuchen. dan NEAR Eu Ren Rache der Den Morgen nach ihrer Abzeife brachten ihm die Schaluppen eine Caracke "die un Holländer auf Eder Fefkung änkette. le Leute darauf Hatten die Flucht ergeiffen, bis auf einen Jun⸗ Mogamdit, hip und einen Metif, die fehr verwundet und zu Öefangenen gemachet waren. Man er- "von ihnen, daß bie Caracke daſelbſt feit fieben Monaten Die Ankunft anderer Caracken ae erwartete, um zuſammen nach Goa zu gehen. Der Rath ward ſogleich ver⸗ Ahmelt, and man beſchloß, die Portugieſen anzugreifen. ° Die Caracke that wenig Wi: erſtand ob man gleich ‚yon der Feſtung ſtark feuerte Man fand nichts auf ihr, als eine 1 staat a "Sundert und funfzig Mann gierigen, Die Inſel zu durch⸗ Gen, io fie nichts weiter thaten eg Haus abbrannten. Die —— 1 fich ſeht wor Det Holländer Schieß gewehre. Sie ſchienen bereit, felbigen wider ihre erſten Herren — die ſich durch ihre Grauſamkeit verhaßt gemachet hat⸗ ter. Den eten fegete man die Catacke in Brand, die nahe bey der Stade im Geſichte der Einwohner verbrannte, — * ‚Allein dieſe ‚geringe Verrichtung war sur ein Verſuch. Der Admiral fand fich den : in des Herbſtmouats auf der Küfte von Goa ein, wo er ein arabiſches Schiff entdeckte, Rune: Fam, ne weil es aber nur mie Mohren befeget war, die nach * an giengen, und feine Waaren, die den Portugieſen gehoͤreten, führeten, ſo lie Man es ohne Schwierigkeit frey. — ze * — Kr Den zöften anferte man vor dem Fluſſe von Goa, eine Meile von dem Fort, in der lbſicht, portugieſiſche Schiffe zu erwarten. Man ſah alle Tage Galeeren von ihnen, aber — Mu untere Tonnen, Hauptmann Cryn Pieterß. — die Kammer yon Boorn und Enkhupſen, € ven eben Gundert Tonnen, Hauptmann Joh. un eliß Avenborn. Medemblit zwey hundert a. ig Tonten,führete Dierit Claaß Moylie⸗ friesland fünfhundert Tonnen, führete d.4. im Heumonate 1604 kam für die Kammer von Amfterdam das dreyzehnte Schiff zu eben der Slot te gerechnet darzu, Gouda von zweyhundert Ton⸗ nen, Hauptmann Cornelius Herß Brouk. Man Zhiete auf dieſer ganzen Flotte zwoͤlf hundert Mann, und die Koſten der Ausruͤſtung beliefen ſich Veſt Ze Tacobp Elunt. Knkhuyſen drey hundert ewfuͤhrete Nicolas Thyß Cul. Nach der Zeit, Allgem. Reiſebeſchr. VII Band. auf zwo Millionen zwey hundert und neunzig tau⸗ ſend drey hundert und acht und ſechzig Livres. RE Sie freuzen bey Son. 258 Reifen der Holländer yande.nge aber fie waren auf ihrer Hut. Der Admiral rückere weiter in den Fluß hinein, und je — Reiſe. gete vier dieſer Schiffe, ohne eines erhalten zu koͤnnen. Den Zien giengen die Hol 1604. bis an das Fort Bardes, 100 fie einige Rriegesfchiffe antraffen, aber ſich nicht mag — ſolche anzugreifen, weil das Ufer. mit einer ſolchen Menge bewaffneter Seute befeger war, daß es ſchien, als haͤtte man den Portugieſen vonder Ankunft einer feindlichen Flotte Nachricht A theilet, und als hätten fie alle ihre Macht vereiniget, folche zu beftreiten. Gegen fah man etliche Galeeten : einige Schuͤſſel aber, die ihnen die Holländer zufchicteren, be— nahmen ihnen die Luſt, näher zu vüden 2). £ 9 Die Flotte be⸗ Indeſſen veranlaſſeten achtzehn portugieſiſche Kriegesſchiffe, die den igten nach Goa giebt ih nach kamen, daſelbſt zu ankern, den van der Hagen zu dem Entſchluſſe, ſich nach Calecut M Cananor gegeben, Eine Schaluppe von der Flotte, welche Erfundigung einzuziehen nach dem Ufe geruͤcket war, fiel in einen Hinterhalt der Portugieſen. Die geute auf der Schaluppe fri® ben fie tapfer zurück, und hatten das Vergnügen, zu bemerken, daß die Mohren feine 24 wegung machten, fie zu unterftügen. Die Portugieſen feuerten aus dem Fort fo wenidt —* ihren Waͤllen, und man erfuhr, daß ihnen der König von Cananor folches uM terfaget hätte, \ — Schreiben des —— ſich auch bald einige von dieſem Fuͤrſten abgeſchickte Mohren mit einet sd ben Sriedensfahne an Bord des Aomirals, und überlieferten ihm einen Brief des Inhalts innen die Hol. Der König habe feit langer Zeit erfahren ‚daß, die Holländer der Portugiefen abgefag* länder erſuchet Feinde wären: Er fürchtete, da fie fich dem Fort fo weit genähert hätten, fo wäre ihre Ab werben, ſich ficht, folches zu überrumpeln: Er riethe ihnen nicht, folches vorzunehmen, weil das Fort in gu weg zu bege⸗ tem Zuſtande und mit allen Nochivendigkeiten wohl verfehen wäre; außerdem haͤtten fell“ ven, Borfahren feit Hundert und zwey Jahren die Portugiefen unter ihren Schuß genommen / und er wäre ebenfalls gefonnen, fie zu ſchuͤtzen; er hätte für gut befunden, den Hollaͤndern biervon Nachricht zu ertheilen, und wenn fie feine Freunde feyn wollten, wie er der ih zu feyn wünfchete, fobärhe er fie, fich zurück zu ziehen; fie follsen fich auch hüten, etwas wi⸗ der ſeine maldiver Inſeln vorzunehmen, und die Schiffe feiner Unterthanen zu beleidigen Der Admiral verfprach ihm alles, was er verlangete, und ſetzte fogleich feinen Weg na Calecut fort a). > E Sie begeben Er anferte den z7ften in der Rhede diefer Stadt, und ſchickte von dar feinen Veen fh nach Cale miral Sebaftisanfen ab, dem Samorin, ‚welcher König von Calecut und gleichfam Kalt ent, von Malabar ift, feinetwwegen aufzuwarten. Es befanden fich neun portugiefifche 0 gatten auf der Rhede. Die Schaluppen wurden ausgeruͤſtet, fie anzugreifen, Da aber die Portugieſen wohl vertheidigten, ſo mußte Hagen ſeinen Leuten Verſtaͤrkung ſchicken⸗ die eine von den Fregatten wegnahmen. Achtzig Mann, die ſich darinnen befanden, 9* fen ſich alle in die See, und erſoffen, nur fechs davon wurden gefangen bekommen, un⸗ drey retteten fich mit Schwimmen. Man fand nichts in der Fregatte, als fünf und zw de zig Tonnen Pulver, welche die Portugiefen nach) Eeyfan fenden woilten, Sechs Tage da auf Famen vier Leute an Bord des Admirals, und erfüchten ihn von wegen des Samorin⸗ unweit des Ortes zu anfern, wo fich diefer Kerr mit einem Kriegesheere befand, das er der die Portugiefen ins Feld geführet hatte. Man lichtete die Anker, ſolches zu chin ·⸗ 2) Tageregifter der 11 Reife des van der Hagen a) Eben daf. a. d. 7 und ı5 ©, uf der 5 und folg. Seite, 5) Eben dal. = €) 8.17 ©. nach Oſtindien. IBuch. VI Ce 29 ſolgenden Tag entdecketen die Holländer neunzehn portugieſiſche Fregatten, welche die Kuͤſte Van der Ha⸗ = en, und mie vielem Feuer ihnen fehr beſchwerlich fielen: aber die Windftille verhin= — % daß man nicht zu ihnen: kommen konnte, und man erfuhr nur von den Einwohnern, 9°; * Vß fie viel Volt am Borde hätten. Einige Tage hernach nahm man zwo portugieſiſche — Anten weg b), | die Nachdem fich die Flotte dein vom Samorin bemeldeten Orte genähert hatte c), und Buͤndniß mit deſer narch zu erkennen gab, wie ſehr er wuͤnſchte, ſich mit den Hollaͤndern zu verbin · dem Samo⸗ + fo befchloß der Admiral, mit einer feinem Range gemaͤßen Begleitung ans Sand zu rin. a Man empfing ihn mit vielen Ehren- und Freundfchaftsbezengungen. Das Bünde niß Wurde gefchloffen und feyerlich beſchworen. Der Sainorin verſprach den Hollaͤndern betändige Freyheit, in allen Ländern, die ihm unterthan wären, zu handeln 4). Er et« fuchte fie, das Driginal diefes Vergleiche mit nach Holland zu nedmen; und alle feine Un: kerthanen bezeugeten große Freude Darüber, ; Bu Nach andern Keifen, die den Admiral bis in den Hornung 1605 befchäfftigten, anz Sieverjagen - erte er den zıften diefes Monats in der Bay von Amboina, auf der nordlichen Seite, eine die Portugie⸗ Unternehmung auszuführen, die der Gefellfchaft rühmlicher und noch viel. nüßlicher war. Be Am⸗ Steig, den andern Tag feßte er einen Theil feiner Mannfchaft aus, welche gerade auf das j "E zugieng, ohne den Portugiefen Zeit zu laffen, ſich in Bertheidigungsftand zu ſetzen. Der Befehlshaber erftaunete darüber, und fhickte in einem Kahne zween Portugiefen an Vord der Slotte, mit einem Briefe an den Admiral. Er fragte trogig, mas bie Hollaͤn⸗ “ don ihm verlangeten, und was fie wider ein Fort unternehmen wollten, bas ihm vorn Könige von Spanien anvertrauet wäre. Der Admiral antwortete, er fey aufdes Prinzen oitzens Befehl gekommen, ſich des Forts zu bemächtigen. Dieſe Erflärung, weiche n einigen Schüffen aus dem groben Geſchuͤhe gegen die Mauern des Forts begleitet wur: de, verurfachete den Portugiefen fo viel Schrecken, daß fie den Sturm zu erwarten nicht Wageten, und fic) erbothen, zu capituliren. . x Nach verfchiedenen Unterredungen verglich man ſich, die unverheiratheten Portugie- Capitulation fen follten aus dem Sort ziehen; die Verheiracheten hätten die dreyheit zu bleiben, wenn fie des Sort. den Staaten und dem Prinzen Morig huldigten; ein jeder koͤnnte eine Flinte mitnehmen, und das grobe Geſchuͤt nebſt andern Waffen und Gewehr ſollte den Holländern bleiben. Der : Orical gieng mit funfzig Mann ins Fort, und ließ feine Flagge da aufſtecken. Die > N hiffe feyerten dieſe Eroberung durch ausnehmende Freudenbezeugungen. Man fand I gegoſſene Stuͤcke im Platze. Ungefaͤhr ſechs hundert Mann Portugieſen wurden re Inſel und aus dem Fort verjager ; die Holländer überließen ihnen zroey Schiffe, * fie ihrer Nation ebgenonmen hatten, Sechs und vierzig portugiefifche Familien blie— t 2 in-der Inſel, und huldigten. Diefer Sieg war fehr wichtig, nicht nur, weil er wenig a ete, fondern auch, weil er der Geſellſchaft eine Inſel verſchaffete, wo fie lange Zeit feiten I gervünfchet hatte. Man verfah Das Fort mit allen Nothwendigkeiten und einer an⸗ ichen Beſatzung unter Friedrich Houtmanns Aufficht e). ¶Des Admirals Abfichten führeten ihn nach diefem nach Tider. Er hatte von einem ander Has engliſchen Admirale erfahren, daß der König dieſes Eylandes den Portugiefen eidlich Huͤlfe gen seht nach K k 2 ver⸗ Tidor. * Eben daf.und a. d. 13 S. Tageregiſters erwaͤhnet das hollaͤndiſche Fort nicht, OA 73 und 74 Seite. - Der. Berfaffer des das Wolphart Harmanfen gebanst hatte, - 260 gteiſen der Hollander Van der Ha⸗ verſprochen hatte. Da ihn aber andere Nachrichten verſicherten, daß es ihnen an Pulvet * m fehlete: fo.anferte er den ten May vor des Koͤniges Pallaſte felbft, in Willens, mit dieſem a. A eine Unterredung zu halten. Raum Hatte er feine Anker fallen laffen, fo entdeckte er na?" > am Sande zwo Caracken zwiſchen zwo Schanzen, die ihnen zur Vertheidigung dieneten Er ließ das Fort auffordern, aber die Beſatzung antwortete, fie wäre bereit, ſich bis a äußerfte zu ſchuͤtzen; daher er Befchloß, feine erfte Gewalt auf die beyden Caracken anzuwen⸗ den. Der Biceadmiral und Ban Mol, Hauptmann des Schiffes Beldern, welche Pr fehl erhielten, nach diefer Seite anzutücen, macheten gleich anfangs ein entfegliches Feuer / dem die Portugiefen aus den beyden Schanzen und’ den Caracken ziemlich antworteten - €: nimmt Zwo Holfändifche Schahippen aber, welche durch’ einen Hagel von Musfeten- und Canonen⸗ Be ln kugeln drangen, Famen an Bord der Caracken, und bemächtigten fich ihrer nach einem OF den, fechte von einer Stunde; die größte Menge der Leute hatte ſich ins Meer geworfen, A erftlich $unte an das Pulver geleget. Einige vorn der Holländer Leuten waren fo gluckli folches zu entdecken; nur einen Augenblick darauf wäre es zu fpäte geweſen. Bey einem h bisigen Gefechte hatten fie doch nur dren Seite verlohren, aber fiebenzehn’ Verwundete PM ‚kommen. Ihre Beute belief fich bloß auf feben gegoffene Stuͤcke. Aus Verdruß darubet zünberen fie beyde Caracken an, und uͤberließen folche ven Wellen f). nz u Belagerung Diefer Verluſt bewegete die Portugiefen noch nicht, das Fort zu überliefern. Sie des gort. ſchienen fo feſt entfehloffen zufenn, ſich zu vertheidigen, daß der Admiral zum Könige 2 Ternate gieng, folchen über die Art zu befragen, wie er fie angreifen füllte, Er machete® gar Feine Schwierigkeit Daraus, ihn um Huͤlfe zu erfuchen: allein diefer Herr, der erlich® Tage noͤthig hatte, feine Mannfhaft zuſammen zu ziehen, rieth den Holländern, ſich nid zu übereilen, weil man wüßte, daß die Engländer den Portugiefen Pulver, Bley, Wein un Sebensmittelverfaufer hätten g), Unterdeffen, daß der König von Ternate fich vüftere, ieh mar auch den Koͤnig von Tidor erfuchen, an diefem Streite feinen Theil zu nehmen, und DPF ‚ Holländer und Portugiefen ihren Zwiſt ausmachen zu faffen, mit Berfprechen, daß der Ko⸗ Die Könige nig von Ternate in diefem Falle auch gleichgüftig bleiben wollte. Er willigte ein. DM —— raten May landeten hundert und funfjig Holländer unter des Hauptmann Mols und eine forechen, fich ſeelaͤndiſchen Officiers, la Derre, Anfuͤhrung. Sie giengen nad) zweenen Flecken zu, Rn auf feine Seis ven einer nordlich, der andere füdlich Tag, welche beyde den Portugiefen gehöreten, ih te zu fhlagen. brannten fie ab. Der. König von Ternate, der mit vierzehn Caracken, jede mit Hundert UN? vierzig Mann befeget, angelangek war, gieng mit fünf hundert Mann ans Sand, fo wohl en Zuſchauer beym Gefechte zu ſeyn, als den König von Tidor zu beobachten 2). —J— Mols Klug⸗ Indeſſen war die Flotte nordlich mach dem Fort geruͤcket, und hatte ſchon angefangen - keitn. Muth. das Geſchuͤtz fpielen zu laffen. "Mol aber machere unter dem Bortheile,den ihm diefes get ab, mit feinen hundert und funfzig Leuten feine Apptofchen. "Er ließ von Fäffern, die M" . Eve gefülfee wurden, eine Berfchanzung aufrichten, die geſchwind fertig ward, von * aus beſchoſſen feine Leute den Platz. Die Nacht rückte heran, und er nahm zween behen Leute mit ſich, alle Seiten des Platzes im Finſtern zu unterſuchen. Eine Breſche, die entdeckte, ſchien ihm groß genug zu ſeyn, und er gab ſogleich Befehl zum Sturme. 0 "NUT und folg eine anſehnliche Geldſumme beygelegt, —— zu 2) Darüber entſtund zwiſchen den Hollaͤndern der hollaͤndiſchen Geſellſchaft zur Schadlosha und Englaͤndern ein großer Zwiſt. Er ward durch DEN nach Oſtindien 1Buch VIE. 86h Mit Anbrüche des Tages rückten die beyden Hauptleute mit ihrer Mannfehaft bis Van der Sr ten an das on und —— geſchah fo vorfichtig , daß der Feind keinen Verdacht des- weni Reife une Khöpfere.'? "Die-Schifte, welche von ihrem Enefehlufe Nachricht Hatten, Höreten Go, the auf zu fenein; bis auf der Augenblick des Sturms, der man ihnen Durch Ausftehung L “ner Standarte zu wiſſen that." Bey’diefem Zeichen hörete das Feiner auf, und Mol Die Hollan⸗ ete an die Breſche mit feiner halben Pike in einer Hand, und einer Fahne in der ans der kürmen. ern. Er fand viel Widerftand, aber. nach einem langen und hartnaͤckigen Öefechte drang TER mit ſieben Mann in den Platz. Die Portugieſen, die er in den Thurm getrieben hatte; In Heft: en von dar ein enffegliches Feuer. Sie warfen fo viel Granaten und anderes Fever: nung hinein. ver auf diejenigen, die in das Fort drangen, daß Mols Fahne verbrannt wurde, —* Die ſieben Waghaͤlſe, die ihm bisher fo tapfer beygeſtanden Hatten, erſchracken fo ſehr rüber, daß fie flohen, und ihn eben dieſes zu thun nöthigeen. Aber indem er Durch die Vreſche heraus gieng, hatte er das Unglück, zu fallen, und ein Bein zu brechen. Einige Wie man iin feiner Leute wollten. ipmmegfehaffen: allein ev verlangte ihre Hülfe nicht, und nahm, ohne kettet. Acht auf fein Leben zu haben, alle Kraͤfte zuſammen, ihnen Muth zu erwecken, und fie zur Erneyerung des Sturmes zu.bringen, Indeſſen nahm ihn ein ftarfer Mann. auf die Schul« en, und trug ihn wider feinen Willen weg 2). In der erſten Hitze des Angriffs war Eher von den beyden Hauptleuten, deren Earacken man verbrannt hatte, in völliger Rü: Rung vor ihn gefreten, und wollte ihn mic dem Degen durchftoßen, aber Mol wandte den SoR mit feiner halben Pife ab; einer feiner Muskeriver näherte ſch glüstlich, und ſchoß EB Dostugifen dem Kopf entimep Rd. >; 2.0.2 40.0010 yay ade yes J „Die Hollander wurd Durch ihres Anfuͤhrers Ermahnungen aufgemuntert,- ſtuͤrmten eieder, md wandten alle Macht-von,neuem an, aber ——— daß ſie bis auf die Dälfte des Weges nach ihrer Schaue zurück getrieben wurden. Diefe Umordnung. Hätte Nic) vergrößert, werın das: Glück ignen nicht mehr bengeffanden Hätte, als ihr Mut. Die Officirer auf — wie übel es ihren Leuten gieng, und ließen daher dag Ge- ſchuͤg wieder feuern... Eine Kugel, die vom Schiffe Beldern auf den Thurm geſchoffen Zufall der die ward, fiel ins Pulver, und fprengete den Thurn mit-etivan fiebenzig feutem. Diefer haste ſchreckliche Zufall machete die Delagerten beftürzt, und erregte der Hollander Muth. Sie —— fehreten das dritte mal zum Sturme zuruͤck. Die Portugiefen verzageten, und bathen um tier, Sogleich eileten des Koniges von Ternate Seute, Die nur zugefehen hatten, her- „», um zu plündern, und verwuͤſteten alles, was fie etwan nicht mitnehmen konnten, ſo r daß fie, auch. einen fleinernen Thum, der voll Würznelfen-war, anzündeten, Die "länder, bemüheren ſich vergebens; diefe Wurh zu hemmen De 40 Eine ſo wichtige Eroberung koffete den. tegern nur zween Mann, aber fie hatten. fie- Sie werden Verwundete one den Hauptmann Mol. Die Portugiefer verföhren drey und firben- 29 aus den den i ; r ; SR Molucken ver- Mann. Die meiften Weiber und Kinder hatten ſich in ein feftes Haus begeben, das er "che wei dom Fort auf einem hohen Berge lag. Man konnte nur auf einem fehr engen ihn faſt ungebaͤhnten Wege dazu kommen, daß es alſo nur durch Hunger und Waffer- „gel zu erobern war . As man aber diefen Fluͤchtigen Schiffe, um fich weg zu begeben, dor; ſo begaben fie fich mit den Leuten aus dem es fünf hundert Perfonen an ber Zahl, sn Mdrkud a * “>, x ‚dei £ $; * zů enden Beige, ran fe die Suletcung zit ) 2.0.78. S. ya der en ie ) Eben dafelöft, “dr 76 r a. i "NEWS, Van der Ha⸗ gen zweyte Reiſe. T 6 5. Handlungs⸗ reiſe. Erlaͤuterun⸗ gen wegen des Michel Bur⸗ ne. vierzehn Mann und ʒwey kleine Stuͤcke. Er kreuzete beſonders auf die chineſiſchen Sch 262 Reiſen der Holländer zu Schiffe, in ber Abſicht, nach den Philippinen zu gehen, Der Verfaſſer bes Tageregiſter⸗ erfennet, daß vermuthlich der. Sieg nicht auf der Holländer Seite gewefen wäre, wenn Zufall nicht das Pulver entzuͤndet hätte, Sie plünderten und zerftöreten das Fort, daß ſi alfo die Portugiefen völlig aus den Molucken vertrieben fahen =). Die Schiffe, Gelder! und Boude, nahmen, mit Beute veich beladen, den Weg nach Holland zurüct, diefe ang“ nehme Nachricht Dafelbft zu überbringen»), x " Der Admiral begab fich mie feiner übrigen Flotte nach Bantam, und unternahm u folgende Jahr eine Reife auf die Küfte von Coromandel und in einige andere Gegenden von Indien, welche bloß die Handlung betraf. Obwohl ein Commiffarius auf feinem Schille Namens Pavan Solt, alle Umftände davon ſorgfaͤltig aufgezeichnet hat: fo findet 1 doch nichts darunter, das für dieſe Sammlung gehörete. Aber einige Erläuterungen U eine englifche Unternehmung von eben diefem Jahre erifft man an,. die ung in den St fegen, dem Michel Burne feinen wahren Namen zu geben, den die Berfertiger unfer erften Theile kuͤhnlich unter die Reiſenden gefeget haben 0). Er war ein Seeräuber, OF den Holländern und Indianern gleichviel Berdruß machete, J »Den 7ten des Wintermonats, ſaget der Verfaſſer, ſahen wir nahe bey anſerm Bord „wey engliſche Schiffe vorbey ſegeln, die von Priaman kamen, wo fie ein gufuratiſche⸗ „Fahrzeug mit chineſiſchen Waaren, Adlerholze, etwan funfzig Stücken carmoiſinfarbenen „Tuͤchern u.a. m. enommen hatten. Gleichwohl hatten die Gufnraten einen Papte „dem englifchen Generale Middleton, welchen fie dem Befehlshaber der beyden Seeräubt! „wieſen ; aber er warf ihn verächtlich zuden Füßen, und fagte, er ſey eben fo viel, als der „neral Middleton; und ließ die fadung wegnehmen. Aert Eornelif Rupl, der nd „damals mit einer bolländifhen Yacht zu Priaman befand, erzaͤhlete uns dieſes. € „feste hinzu, die Engländer hätten ſich gegen ihn felbft erklaͤret, fie wären gefommert, „Handlung zu Grunde zu richten. hr Befehlshaber hieße Michel Burne und fell „Schiff, das etwan zwey hundert Tonnen führete, hätte fiebenzig Mann und zwanzig 9 „goffene Stüce, Das zweyte, Das ebenfalls unter feinem Gehorfame ſtuͤnde, häfte “ „fe, welches den Hollandern fehr viel Leides that, weil die Chinefen und Indianer zwiſc „ihnen und den Engländern feinen Unterfchied macheten, und feſt behaupteten, fie wit! „eine Nation. Außerdem hatte der General Middleton vor feiner Abreife von Bantaft „vorgegeben, bie Holländer hätten das guſuratiſche Schiff weggenommen, und ohne ſch „zn ſchaͤmen, daß er fie in dieſen Krieg verwickelte / harte er, um feinen Betruͤg zu beſtaͤrken „daher Gelegenheit genommen, meil die Schiffe, Geldern und Goude zu Priaman „eingelaufen waren pP). m ‚ TR Diefe Klagen fheinen gerecht, aber der Verfaſſer hatte vergeffen, daß er in der golf feiner Erzählung die Holländer eben dergleichen Vorwurfe ausfeget, indem er Berichte wie fie unzaͤhlig viele Gewaltthaͤtigkeiten wider die Indianer g), unter dem doppelten go ; J wande, einiger ihnen zu Palimbam angethanen Beleidigungen, und der Aufſuchung de m) Eben daf. Ste kamen nach Tidor zurück, und allezeit mit dem Titel eines Sertubet als die Holländer weg waren. — Eorfaren. Man ſehe feine Nachr. im LT rn) Eben daſelbſt. ö dieſer Sammlung. —* — 0) Jun Tageregifter heißt er Michel Borne, pP) Ad. Sı und folg. ©. nach Oftindien.. Bud IX Cap. 263 = Waaren, die den Portugiefen zugehöreten, in allen Schiffen, die ihnen in die Hände Matelief. Yahıe Ausgeiiber hätten. ‚re fortführen, trugen viel Dazu-bey, daß fie gegen das Ende reichen &adung nach Holland zuruͤck kehren konnten. 777 Dieſe Reiſen und Streifereyen, mit denen fie ungefähr zwey des Aprifs 1608 mit einer TR Sapikl. Reife ded Eorneliis: Metellef nach Oftindie, ers Der 1 Abſchnitt. | & Mateliefs Seefahrt Euteitung, Neue Seemacht. Matelief pruͤfet Ne Portugiefen auf den Inſeln des grünen Vor⸗ irges. Die Eyländer laffen mit ſieh umge Kur Folgen von ihrer Furcht, Der Admiral * wider ſeinen Willen bey der Inſel Anno⸗ bis nach Malacka. fie Einbildungen bepbringen. Der Vefehleha⸗ ber auf Annobon laͤßt ſich gewinnen. Matelief und van der Hagen treffen einander an. Zu⸗ ſtand der Sachen in Indien. Matelieſs Klug: beit, mit derer feine Leute zum Gehorfame vor⸗ ereitet, 1605. ein: Was die Portugiefen den Schwarzen isher hat man gefehen, wie den Holländern aus Erfenntlichfeit gegen die Dienfte, Einleitung, welche fie der Städt Bantam geleiſtet hatten, iſt erlaubet worden, ſich daſelbſi N feft zu feßen. Sie waren alfo durch Vertreibung der Portugiefen Meifter des andels von Banda, Amboina, Ternate und Tidor; mit den Königen von Ealecut, os Or, Biſnagar, und vielen andern Fuͤrſten ſtunden fie in Buͤndniſſen. Sie waren bes Khäfftiger, ſich durch ihre geheimen Unterhandlungen und ihre Gefchickfichkeit aller Vor⸗ * e zu bedienen, den Weg nach China zu eröffnen, den Portugiefen ag af beftändig im . iege, und an Gefhielichfeit oder Gluͤcke bey allen Unternehmungen und dem Handel, gen zu ſeyn. So viel Gluͤck war gleichwohl faſt nichts weiter, als der erſte Verſuch einer efe lſchaft, die faum drey Jahre ſeit ihrem wahren Urſprunge zaͤhlete. Unterdeſſen ihre mirale und Factore die Gruͤnde zu ihrer Mache in Indien legeten: fo beſchaͤfftigten ſich ihre ectoren in Holland, nach diefen glücklichen Unternehmungen neue Einrichtungen zu ma⸗ Wi che Den Haß der Povtugiefen ſahen fie als ihre größte Hinderniß an, Es war noch — daß man fie gedemuͤthiget Hatte, Auf der Börfe zu Amſterdam war ihr Vers * efhloffen, und alle Flotten, die man künftig aus dem Terel wird auslaufen fehen, be en durch eine wichtige Unternehmung die Ausführung dieſes Vorhabens befürdern beit f Schien ihnen bisweilen das Guͤck zu mangeln, fo verließen Much und Klug⸗ © niemals, er Fornelius Wiatelief 7) ward im Zahve1605 erlefen,als Admiral eine Seemacht von Nette See chiffen mit etwan vierzehn hundert Mann zu führen +). Der Berfaffer des Tagerogi- HL fters den Ruhm großer Männer nicht abiprechen kann, nicht beſſer kennen lehren. s) Das Admiralſchiff hieß Grange; die Koſten der Ausruͤſtung beliefen ſich faſt auf zwo Millionen. u Der ganze Reſt des Tageregifters iſt davon N near — iſt verdrleßlich, daß die Verfaſſer der Ta⸗ uns dieſe tapfern Hollaͤnder, denen man 264 30 VReifen der Hollander Marelief: ſters erwaͤhnet zwar nicht umſtaͤndlich was ihm aufgetragen worden, aber aus feiner Er 1605. zählung laßt ſich fhließen, daß folches vornehmlich in den Befehlen, die Portugieſen M Waſſer und zu Sande anzugreifen, amd die Handlung nach. China zu eröffnen, beftanden Datelief pru Die Eylande des grünen Vorgebirges und Annöben hatten mehr als einmal den Hollandern — — * Eu anferte den_gten des Heumonats in Der Rhede der Inſel Majo, WE Smfetn des beſchloß die Geſimung der Einwohner zur prüfen. Er ließ Hundert und fi 19 grünen Bor: Mann ausfkeigen, Die ihm Den Den Darauf einen alten Portugiefen brachten, der eile gebirges. Mordthat wegen verbannet war, dem aber Das Aller And’ die Strafe fehiewen beffere N Die Eyländer gungen bey: haben. , „Er follte, im Mamen des shabers den Hollaͤndern laſſen mit ſich Fricde und "ae anbiethen. ‚ EHE NN ——28 die Ein umgehen. wohner an, ob fie nicht wollten beleidiget ſeyn; er verlangete Waſſer und Lebensmittel von — ihnen, nur unter billigen Bedingungen; wenn aber ſeinen Leuten die geringſte Beleidig angethan würde, fo wollte er Die Inſel verheeren, und alle, die fo ungluͤcklich wären, ſich dar⸗ auf zu befinden, niedermachen ). — u Die Flotte follte vierzehn Tage in diefer Rhede bleiben, doſelbſt wen Schiffe, de zulegt unter allen abgegangen foaren, zii'erivarten. ne acht gel uf der Jufel, und den folgenden, Tag funfzehn Dis fechjehn Dinchen, den Porrugiefen | St. Jago feine Abfichten und feine Stärke zu verbergen. Wir bemerfen zur Extäuteeinid diefes Verfahrens, daß auf der Inſel Majo ein aleer Gebrauch iſt, ſo viel Feuer zum hen, als man Schiffe einlaufen ſieht, damit die Bewohner von St. Jago ſich darn - zum Ungeiffe:oder zu Vercheidigung.irichten Fnnen.,' Weil der Yomival feinen hier ſuchete, und auch nicht einmal geru gefehen: hätte,» wenn er im Ausführung gro Abfichten wäre unterbrochen worden: "fo werftättete er» feinen Leuten mm, mit einer MO bewaffneten Bedeckung auf die Bocksjagd zu gehen. Man töbtete wohl taufend von Die fen Thieren, aber zur Speife taugten ſie nicht beſonders, und wegen der Dürre dieſer 3“ fel waren fie noch nicht fo gut, als ſie ſonſt ſind. Gegen das Ende des Auguſt, —— Sudwinde zu wehen, und dan häufigen Regen herbey zu fuͤhren anfangen, fo wächft das Gras in diefer Inſel, und die Boͤcke werden fett; auch tödtet man ihrer viele im — monate, um fie einzuſalzen, und nach Madera zu ſenden, die Haͤute aber werden nach tugall geſchaffet. In guten Jahren toͤdtet man ihrer bisweilen zwölf tauſend x). Zolgenvon ° Die Yager fanden einen kleinen Flecken von etwan zwanzig Haͤuſern, aber ohne einiß ihrer Furcht. Einwohner. Etwas weiter hin frafen fie zwey ſchwarze Weiberian, die ihnen meldeten? alle die andern Einwohner hätten fich in Die Gebirge begeben. Der Admiral war —J Hupe oder Furcht ganz wohl zufrieden, und.'gieng den 1gtei des Heumonete ab, NH Feinde aufzuſuchen, die fo leicht zu zerſtreuen waren. Als er indeffen im eifeen Ol Sudroinde antraf, obwohl diejenigen, die zu vechter Zeit aus’ Holland abgehen, ſolche Der Amin erſt im zweyten, dritten und vierten Grade finden: fo wurde er in den aan - läuft wider feinen Willen Meerbufen getrieben, wo er bald in die See ſtach, bald lavirete, und allezeit in fr Bey der Juſel war, auf Sandbaͤnke zu gerathen, bis er endlich den z5ſten Auguſt unter der Linie durcht Annobon ein. gelte, und ſich den 27ſten vor dem Eylande Annobon befand, Ex beſchloß, d elbſt 9 laufen, ob er wohl zuvor ſolches nicht Willens geweſen war. Der Scharbock fing 7 ui 3) Er faget, ehe, diefer Admiral fie im Rathe ») Mateliefs Tageregiſter 192 uud er | gelefen hätte, fo hätte er jedermann ſchwoͤren laſſen, Seite. N —— fie geheim zu halten und zu bewerkfielligen YA d. 193 ©, — re un - | Ps x nach Oſtindien IBuch, IX Cap. 265 9 Ric) in allen Schiffen aus zubreiten. ¶ Einigen fehlete Ballaſt. Ueberdieß erneuerte der Matelief RR lick Diefer Inſel, wo die Holländer fo viele Beieidigungen erduldet, und nie etwas, als , 1605. x U Gewalt, erhalten hatten, bey dem Matelief alle Rachgier, die er am gruͤnen Borges ge unterdruͤcket hattes 0" | | idem n do, ib I ie no Ki Er lief den zten des Herbſtmonats in die Rhede ein. Eine Schaluppe, Die fid) ans Si. begab, berichtete ihm, die Eyländer hätten fich vor Schrecken auf die Berge begeben, f ie hatten fo gar ihre Kirchenzierrathen mitgenommen. ¶Indeſſen hatte man einen Hau- * ungefähr funfzig Schwarzen unter dem Befehle zweener Weißen ftehen gefehen, die * vieler Gelaffenheit alle Erfriſchungen, Die ſich in ihrer Inſel befanden, angebothen hat⸗ > Aber fie verlangeten auch daß den Einwohnern nichts‘ zuwider gethan würde, und man ihre Bananas- und-Baummwollenbäume nicht befchädigte 9. —* Der Admiral gab allen ſeinen Leuten Befehl, Waſſer und Steine einzunehmen: doch urden die, welche Waſſer holeten, Durch drey hundert Mann bedecket. Er ließ dem Be⸗ Ishaber melden: wenn fich die Holländer nicht haufempeiſe in die Inſel ausbreiten foll- ten, fo müßte er die Rochwendigke iten für die Zlotte felbft ans Ufer ſchicken. Sogleich ſah man Weibesbilder kommen, die allerley Früchte brachten. Einen Sonntag wurden Io Predigten auf dem Lande gehalten, bey denen ſich viele Schwarzen und Mulatten aus Meugier einfanden. Sie erſtauneten über die Auſmerkſamkeit, die fie bey den Zuhörern bemerketen, „und beſonders, da ſie von dem Glauben an Jeſum Chriſtum und ſeinem Tode unter Pontius Pilatus reden hoͤreten ʒ denn man hatte ihnen beygebracht, wie fie nachge⸗ ae = —* v„hends dem Admirale ſagten, er und alle ſeine Leute waͤren Lutheraner; fie glaubeten an den ee Teufel, und betheten ſolchen an, ja fie wüßten nicht einmal Gottes und Jeſu Chriſti fie Einbil⸗ \ — 2). » Matelief behielt die beyden vornehmſten Schwarzen zur Mittagsmahlgeit dungen bey⸗ ey fich, woruͤber ſich der portugiefifche Befehlshaber, als überein Verfahren ‚das ihm beingen, fehr nachtheilig werden könnte, beſchwerete . Diefer Verweis zeigete, mit was fuͤr Stolze er den Epländern begegnete, und mie leicht es wäre, fie zu einer Empdrung zu bringen. ‚Man befam von ihnen innerhalb acht Tagen mehr als zweymal hundert taufend Orangen, “und fechs und fiebenzig Schweine, "deren jedes nur ein Hemde oder einen Hut, das iſt, den Werth von dreyßig Sous, koſtete. | 5 Der Admiral ſchenkte dem Befehlshaber ein Stück indianifchen Sammet;, wodurch Det Befehls⸗ ser ſo erkenutlich gemachet wurde, daß er verfprach, den Holländifchen Schiffen nichts zumoi- ———— zu thun, und hinzu Be er würde fünftig nicht fo viel Achtung für feines Koniges Be⸗ —— ED —* — er eigenen Bortheil haben 2). Sp fingen alfo an, fich zu ſchmeicheln, Fünftig wird ine friedli Zufluche für ihre Schiffe feyn. or; Sr en — *— Reese * Sie ſegelten den rzten des Herbſtmonats ab. Die Suͤdoſtwinde, die fie allzubald an- Matelief und Ktafen, verhinderten fie, bey dem Eylande Romeros einzulaufen. Sie anferten alſo den A nn iſten Jenner 1606 in der Rhede des Morizeylandes, wo fie den Admiral van der Hagen der ee antrafen, der vor einem Monate von Bantam abgegangen war. Matelief erfuhr von Zuſtand her An den Zuſtand der. indianifchen- Sachen, naͤmlich daß die Korte Amboina, und Tidor, Sahen in wveggenommen waͤren, und die Hollaͤnder mit verſchiedenen Fuͤrſten in Buͤndniſſen een Indien. FERNER *30 Yu ta int war 1 hi Mir “ h - beon⸗ I) Auf der 195 und 196 ©. 2) Ad. 196 1196 air i57 S. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. itb 266 Meiſen der Hollaͤnder Matelief. beſonders mit dem Samorin von Calecut, weſchem van der Hagen Beyſtand zur See ber 1606, fprochen haste, um ſich Cochin zu bemächtigen, mit dem Bedinge, daß diefer Plaßz de vr Holländer überliefert wurde, Malacea betreffend ‚ welches den vornehmſten Gegenſtan von Mateliefs Reiſe ausmachte, ob er wohl feine Abſicht noch geheim hielt, gab ihm der Hagen Feine angenehme Nachricht. Cr geftundihm, daß er. aller feiner — geachtet, noch niche Mittel hätte finden koͤnnen, eine Landung daſelbſt zu thun. Andres Furtado de Mendoza, der ſeit ſechs Jahren daſelbſt Befehlshaber war, hatte angefan die Stade zu befeſtigen, und fie mit Wälfen verfehen. Bey der letztern Mufterung hatten ſich feine Völker auf acht tauſend Mann belaufen; und da die Portugiefen endlich, wie # ſchien, alle ihre Sorgfalt auf die Vertheidigung diefes Platzes richteten ſo habe man el nen febe ſtarten iderfland zu erwarten... Ce fegte hinzu, Furtado habe fich für if ‚genug gehalten, dem Könige von Johor, der Holländer Bundesgenoffen, Krieg anzukuͤn digen, und belagerte ſolchen wirklich 4). ET ar sr Mateliefs Ohne daß Matelief feine Abfichten weiter entdeckte » begnügte er ſich durch ein al⸗ Klugheit, Mit, gemeines Geberh, das er auf feiner Flotte anordnete, eine geoße Unternehmung anzufündt — —* Er lichtete den 27ſten den Anker. Nach einer glücklichen Schiffahrt von zween Monate Gehorfame Fan er vor dem Vorgebirge Achin, in der Inſel Sumatra:an. Hier befand er ſich mil vorbereitet. ſo nahe bey dem Gegenftande feiner Befehle, daß er nicht ‚länger verfchieben konnte, Au erklären, und er glaubte, die Klugheit verbände ihn dazu. Denn da fich das Schiffe volk nur auf der See verbindlich gemacht hatter ſo konnte er zu Sande nichts ohne M Einwilligung unternehmen, ı Einige zweydeutige Ausdruͤckungen, die er gleichſam von gefaͤhr hatte fahren laſſen, hatten ſchon Murren erregte), Die Furcht, offenbaren W € derſtand zu finden, nöthigte ihn, feine Zuflucht zu Nebenwegen zu nehmen, ‚Die ihm ( gelungen, An ſtatt feine Befehle mit dem ihm zuftehenden Anſehen vorzutragen, ließ er folgende beyden Artikel bekannt machen. * — vDer Artikel der Berordnungen:d), welcher dem Schiffsvolke nur vier von hundert „on Der Beute ertheilte, wäre nur von der Beute auf dem Meere zu verftehen, undfole „te nicht auf dasjenige erftrecft werden, was nach -befondern Befehlen vorgenommen wuͤr⸗ „de, die etwa geheim gehalten würden, und dag Sand beträfen: Man würde ſich micht bey ee) was etwa des Plünderns wegen verordnet worden, worunten man ſalles begriffe, was weggenommen werden koͤnnte, und was ſich vernůnftiger Weit „ darunter ziehen ließe ori RENTE Wenn man die Stadt Malacca mit Sturme einnehmen koͤnnte: ſo ſollte ſie nah ⸗Kriegesrechte gepluͤndert werden: wenn fie ſich aber durch einen Vergleich uͤbergaͤbe, ſo wol z„te man ſolchen nach Beſchaffenheit ver Sachen fhließen, und. doch. der Mamnſchaft DM „theil ſehr bedenken, daß fie damit zufrieden ſeyn ſolite; aber ſie muͤßten auch von ihrer SW „Jde eher ran, r wie der Admiral ſolche zu Ausführung feines Borhab 1 ↄ noͤt hig hᷣ euch nd. el ag 138 ni del) ante a Dieſe Berfprechungen ‚welche die Belohnung eher beftimmten, als die Arbeit vorg⸗ fchlagen ward, wurden von allen mit. vieler Zufriedenheit gehört und angenommien, gehends verſtattete der Admiral auf Anſuchen aller Hauptleute eine allgemeine Bergebil aller. begangenen Fehler, und die in Eifen waren, wurden frey gemacht. Diefe Gelindig⸗ keit gewann vollends alle f) und man.fegelte AA Der 6) A. d. as uf. ©. e) A.d. 2016, A) Dir Yerikelsbeief, 2) 49,202 © nach Oſtindien. BBuch. IX Cap ——— — * Meere, Feindſeligkeiten auf Malacca. —— Die Fotte langt vor Malacea an. Erſte Feinde König von Johor flöße zur hoffändifchen Flotte, —3— ſellgkeiten - Die Belagerung wird bekannt gez Abfgicung dieſes Monarchen und. feiner Bruͤ⸗ Mache. Suräftung der Belagerer. ha das der, Zwehter Prinz. Dritter Prinz. Biers ” Neo .. Holändifher Nach. Schluß deſſelben. ter Prinz.“ Der Admiral begiebt fih auf des ! Nachrichten die mat von einem Schwarzen er: Königes von Johor Flotte. Ihre Unterredung. le, Abgeordunete des Königes von Johor an Des Königes kindiſche Forderung, Schluß des - lie giptte,., Verſtaͤrkung der Belagerten. Der Vergleiches. scene Dar (e6ten April befand ſich die Flotte eine halbe Meile von Malacca beyfammen, da Die Flotte ihr denn der Admiral diefe Stadt als den Ort wies, wo fie den erften Verſuch der lange vor ven Berfaffung machen füllte, Er ließ fogleich „die Schaluppen ausruͤſten um vier ieh feligfeiten. chiffe anzugreifen, die fo nabe alsfie gefonnt hatten, bey. der Stadr auf, den Strand ge- laufen —— — ren genommen. „Man fand nichts in ihnen M plündern: aber man verbrannte fie, Eine Art von Petarde, die man aus Unbedacht- Emkeit in dieſem Brande ließ ‚ todtete drey Holländer, und verlegte neunzehn. Einige Tonnen Ara, die ſich auf eben dem Schiffe befanden , hatten verurſachet, daß fie Dies Gefahr verachtet hatten. Die, welche ohne Verletzung davon kamen, brachten dem Ad⸗ Mivale einige Slafchen, aber er lieh fie fogleich ins Meer werfen, und gab ihnen auf eine ge- cte Art einen Verweis, ber, wie er hoffte, fie ein andermal bedachtfamer machen follte. Ec für eine Verwegenheit, ſagte er, ein Getraͤnke zu genießen, das unſere Seins e können vergifter haben g)? Die Schiffe, welche zerftört wurden, führeten Das eine dier hundert, Das andere zwo hundert Tonnen, und die beyden übrigen, jedes hundert und fechzig. Man feuerte B der Stadt vergebens auf Diejenigen, welchen diefe ‚Unter: nehmung aufgefragen war. Den Abend eben Diefes Tages ließ der Admiral zwey Leute in ei? ner Schaluppe abgehen, dem Könige von Johor die Nachricht von feiner Ankunft, und der Holländer Entfehluß, Malacca zu belagern, zu hinterbringen >). Er —— Dieſe wichtige Unternehmung, welche zugleich die erſte war, die dem portugieſiſchen Reiche in den vornehmſten Oertern, in denen es ſich feft geſetzet hatte, drohete, und auf welche verſchiedene ſchreckliche Schlachten zwiſchen beyder Nationen Flotten erfolgeten, ver⸗ dienet eine ausführliche Erzaͤhlung, Die ich ſonſt ben ſolchen Begebenheiten. nicht gern zu Besten. arg sauna. Sins rl anche wi Dev Admiral ließ feinen allgemeinen Rath zufammen kommen, und verbarg, nicht, Die Belag: N Ber Beſehl hätte, den Portugieſen eine ihrer wichtigften Feflungen twegzunehmen , und tung wird "er > Die hollaͤndiſche Geſellſchaft daſelbſt feit zu fegen, worzu er alle Macht anwenden follte. Man — —* beſchloß ſich der Stadt bis auf einen Mufketenſchuß zu nähern, und fie ſogleich mit gro⸗ — bem Geſchahe zu beſchießen. Einige Beobachtungen hatten den Schluß veranlaſſet, daß in dieſer Weite noch fünf Faden. Waſſer haben wuͤrde · Allein, da man ſich bis A drittehalb Faden genaͤhert hatte: fo fand ſich, daß die Stücken vom halben Caliber noch he bis an die Mauern reicheten. Indeſſen reichten /doch die. großen Stuͤcken bis an die tadt, beſchaͤdigten verſchiedene Käufer , und warfen etliche Stücken von der Bruſtwehre dieder. Man ſchoß auch aus der Stadt, u es traf nur eine einzige Kugel an die Flote — x la — meer F) Eon daſelbſt ) A. d. 203 G. 6) A.d,204 undıfolg. Sen ca Matelief. 1606, Zuräftungen Ilha. das aos. Le Reifen der Holländer te, fie war von fieben und zwanzig Pfund, und gieng in ein Schiff, ohne Schaden M thun. Ein Schuß der Holländer. traf in dieden Jeſuiten zuſtaͤndige Kirche St. Paul ?) Unterdeflen daß das Geſchuͤtz fpielte, fehickte der Admiral vier Schafuppen ab, mi Befehl, dienordliche Seite der Stadt zu unterfuchen, ob man daſelbſt landen könnte; Er wo der Belagerer. ſich der Vorſtadt bemaͤchtigen. Allein man befand das Erdreich ſo weich, daß dieſe Schroieri keit ſchwer zu uͤberwinden ſchien. Ueberdieſes zeigten ſich zwey hundert gewaffnete Mann dem Ufer, und man entdeckte um die Haͤuſer viel Paliſaden, die dev Annäherunganfelbigeg® fährlich machten. Matelief ließ eine Batterie von zwey vier und zwanzig Pfuůndern iu der Inſel, welche die Porruziefen Ilha das Naos nennen, aufrichten, weil ſolche det Stadt näher war, als die Schiffe; inder Abſicht, unter dem Schutze diefer Batterie, ZW Schaluppen abzuſchicken, die fich des weftlichen Endes der Stadt erfundigen, und zugteiih die Feinde verführen follten, indem fie ſolche ungewiß machten, auf welcher Seite er angreifen. würde. Diefe Inſel iſt nicht viel größer, als der Marke zu Amſterdam, auf den ſich das Rathhaus befindet, und die Canonen von: halben Caliber, reichen nicht völlig von Hollaͤndiſcher Rath. * da bis an die Mauern von Malacca vor. Man ſehte in diefe Batterie dreyßig Mann, DE Geſchuͤtz zu brauchen, und zu hewachen. Die, welche die mittägige Seite der Stat hatten. unferfuchen ſollen, berichteten, das Erdreich fey daſelbſt noch moraftiger, als auf der. andern, Daher verfiel mar wieder auf die Gedanken, die Landung auf der’ norbi# chen Seite zu. verſuchen K). Als indeffen alles. darauf zugerüftet war: fo fing man all im. Rathe zu.üüberlegen, ‚ob diefes das portheilgaftigfte fey, mas man thun Fönnte, DI welche es.niche billigten, ftelletei wor: „Man erwartete die Seemacht yon Goa ; fie rollt? „De ſtark genug. ſeyn, die Hollaͤnder zu nötigen, daß fie ihr alle ihre Mache entgegen „ſetzen müßten; koͤnnten fie ſolche ſchlagen, ſo wurde Malacca des Entfages beraubt Kt „und wenig Widerftand thun; zeigte fich gegentheils die Seemacht, weil man auf dem „Sande waͤre, fo. müßte man ſich nothwendig zurück ziehen, und die Stade verlaſſen, UP 95 Schiffe zu gehen. Vermuthlich wurde ſich der Ort nicht ergeben, fo lange er En „erwartete; bemächtigte man fich ach gleich deſſelben vor Ankunft der Seemacht, ſo můß „man ſich doch dadurch ſchwaͤchen, und folglich der Gefahr ausſetzen, die Schiffe und „Stade zu verliehren, weilniche genug Mannfchaft zue Befagung der Stadt, und zu „gleich zum Widerftande a. die übernsiegende Macht, welche die Flotte angreifen ywuͤrde, übrig bliebe... Giebefehloffen, man follte des Königs von Johor Antwort erw ten, und fich des Beyſtandes diefes Fuͤrſten verſichern, der vielleicht ftarf genug wär HE Hinderniſſe zu überwältigen und ber Flotte zu widerftehen, worauf man den Sturm M | = geößeret Zuvetficht unternehmen koͤnnte 7). „ Diejenigen, die fich für’ die Landung: erffärten , geftunden, mau Habe der SF macht Ankunft zu, erwarten, aber die Zeit ſey ungewiß, und fie Eönnee vietteiht erft in vier oder-fünf Monaten anlangen : die Stade ſeh noch auf der einen Seite mel! befeftigt ;. man müffe dem Befehlshaber Feine Zeit faffen-, fie in beffern Stand zu ſehenz der größte Thell der Beſatzung wären nicht Portugieſen, fordern Schwarze, ſchwache furchtfame Feinde, die nicht viel Widerſtand leiſten wuͤrden, wenn man in fie dränge, © he ihnen Zeit zu geben, fich zu. faffen‘, da ein Verzug machen koͤnnte, daß fie ſich von thre Schrecken wieder erhohlten und Muth bekaͤmen; wie gegentheils Die hollandiſchen SCH, er) iu Den d, 202. u B 3 I) %, 8.2086; 207: Sej de a EN En u N b. > Seite, . en nach Oſtindien. IT Buch. IX Cap. 269 U ihren Entſchluß ändern Fönnten: die Stade zu befeßen, wirde ihnen bey dem Gefech- Matelief. “e Wider die Fe u. hinderlich, fondern die Stadt felbft mit ein Schuß für fie feyn, . 1606: _ N " man fie im Befigehätte: die portugiefifhen Schiffe giengen tiefer im: Waffe, als: TV * hollandiſchen und koͤnnten ſich alſo den Mauern nicht fo weit nähern; wäre bie Ser w ſtark genug ‚ die Holländer zu nörhigen, daß fie fich nur im Vertheidigungsftande ten müßten, fo würden fie unter dem Gefihlige des Platzes allegeit bedeckt ſeyn nach en ſchon erhaltenen Nachrichten ſeh der König von Johor nicht im Stande, eine mächtige fe zu ſenden; geſchaͤhe die Landung nicht bald, fo müßte man alle Hoffnung darzu verlohren geben; und es ſey auch nicht gewiß, daß die Stadt ſich für verlohren halten;und ergeben er wenn man auch Die Flottegefchlagen hätte, weil es nicht das Anfehen Hätte, daß dieſe iederlage fo vollkommen feyn Fönnte, dafie an einer fürdiePorkugiefen vortbeilhaften Küfte „ren, Daß diefelben nicht der Stadt mit ihren Fuften und Galeeren Hülfe ſchicken koͤnnten. a bi Die meiften Stimmen waren für die erfte Meynung; und man verſchob dielandung, Schluß des; die Nachrichten von Konige von Johor anlangeten m). Den folgenden Tag, den aten Raths. Map geſchahen einige Canonenfhüffe, die nicht bis an die Flotte reichten, und für jeden Sup antwortete ber Admiral mit zweenen, Die in der Stadt viel Unordnung verurſachten. Wei die Einwohner aus ber Batterie auf der Inſel ſchloſſen, man wollte die Stadt vom fi " Mittägigen Seite angreifen: fo verbrannten fie ihre dafige Vorſtadt. Matelief hatte ih auf der Mordfeice eine Schaluppe mit Segeln ftelfen laſſen, auf welche fie, aber mit * echtem Erfolge, feuerten. Diefe Wache hatte ihm noͤthig zu ſeyn geſchienen, einigen Piroguen n Weg abzufchneiden, die längft der Kuͤſte bingefahren waren, und dadurch Mittel: ges Unden hatten, in die Stadt ‚ und wieder heraus zu. kommen. Er fügte nachgehends cine, Noße Schaluppe mit Rudern Hinzu, die eine Pirogue, welche mit Indianern beſetzt war, nahm; in der man nur zwey gegofſene Stücken, und zivo Hellebarden fand. Aber die Leute, Velhefieführten, fprangenins Meer , woraus man mur einen verrundeten Schwarzen wie- der zog, "der fich für einen Fifcher-ausgab , und zum Admirale gefuͤhrt ward. Er erzaͤhlte, das Geſchuͤtz hätte zehn Leute it der Stade getoͤdtet, und: andere vers: Nachrichtem;. dundet man erwartete taglich die Sermacht von Boa mit dem Unterkdnige und dem Erzbi⸗ die man von Khofe, fich wieder in Befig der Molutken zu fegen, und. den König: von Johor zu. be enen@ehvar- es der Dre ſey mit Lebensmitteln ſchlecht, aber mit Pulver. und: Geſchuͤhe wohl ver- Bee — die, s waren nicht mehr als achtzig Portugieſen darinnen, die übrige Beſatzung etwa rege Mann ſtark, beftünde aus Sclaven und Malayen; in der Borſtadt Compos wäre niemand mehr; die Einwohner derfelben Härten fich in: die Stabt begeben; und- "hätte von allen Orten: Waaren in Menge dahin gebracht)... he Zwo Piroguen von Johor, die feit fünf Tagen: von dar abgegangen waren, zeigten Abgeordneter —— Der Sabandar von Sincapur,, Namens Seri Raja TTugara; war des — efehlshaber. ir der Unterredung mit: dem: Mateltef, fagee er, der König, fein 2 Sorte: Yr hätte erfahren, daß man vor Malacca eine Flotte: hätte einlaufen ſehrn, die mat. | 5* hollaͤndiſche Hielt, und ſendete ihn deßwegen ah, ſich der Wahrheit zu erfun- er hätte auf feinem Wege des Admirals nah Johor abgeſchickte Schaluppen an⸗ fen; ſo bald der König fie ſehen wuͤrde, Bnnte man ficherlich glauben, daß er. mit: Wenig Fuſten und; dreyßig Galeeren abgehen BR ſtoßen 0); und er wollte auch 2: mie ” Ay * — v) %.8;. 210 Seite. Reifen der Holländer 270: Moatelief. mie feinen beyden Piroguen zukück Lehren, dieſe glückliche Vereinigung durch feine NA 1606. richt zu beſchleunigen. Er beſtaͤtigte auch, was man von der Seemacht, und: den Abſich⸗ ten des Unterkoͤniges, der fie iM Perſon führte, erfahren hatte p). zoo —— Zu gleicher Zeit giengen zwo Barken voll Indianer, ſuͤdwaͤrts der Batterien im Ge en 900° fichte der Hollaͤndee in den Pias. Den Abend-folgeten ihnen zwo andere eben fo gluͤck : Die Belagerten legten ihre Freude darüber. an den Tag. Diefe Schiffchen kamen von pa 2 han zurück, wohin fie mir Gefandten waren gefchickt worden, um die Mannfchaft eint® portugiefifchen Schiffes dos zu machen, das auf dieſer Rüfte zu Grunde gegangen wars * Gefangenen, an der Zahl neunzig Weiße, und hundert Schwarze, kamen frey zurüc, Sk chergeſtalt verdoppelte ſich die portugieſiſche Beſatzung durch diefe Verſtaͤrkung, bie fie ai vom Himmel geſchickt anfaben 4). 2 u : ner = 3, Der Holländer nach Johor gefandte Schaluppe, Fam den-ızten mic ber angeneb* Röße 30 men Nachricht von des Königs Abreiſe an, der innerhalb vier Tagen alle Mache, die ländifchen zuſammenbringen koͤnnte, herführen wollte, Man überlieferte dem Admirale ein Schreiben Flotte. dieſes Fuͤrſten, das von den Hollaͤndern, die ſich in ſeiner Hauptſtadt geſetzt hatten, derſch warr). Es bekraͤftigte fo fchöne Verſprechungen. Man ſah in der That den ıztem d Galeeren und Fuften von Johor erfcheinen. Sie waren mit etwa drey hundert Mann ‚die meiftens Sclaven waren, und unter des Raſa Zabrang Befehle ftunden, deffen DA me den Holkändern ſchon wegen alter Dienfte, die Diefer General der Nation geleiſtet ba fe, angenehm war. Der König befand fich auch auf feiner Flotte. Aber der Verfaſſe def Tageregifters hält ſich Hier beyeinigen Erläuterungen auf, die er, das Folgende zu verſtehel⸗ Abſchilderung ſar chi ragee ar Diefes Monar- Der verftorbene König von Johor war ein beherzter Herr, der ofe mit ven Por chen und feine giefen Krieg geführt Hatte. Er hinterließ vier Söhne, davon der Ältefte, Namens ' Bruͤder. de Patuan ) den Thron der Malayen beſaß; es war ein Herr von wenig Verftanl deffen einzige Befchäfftigungen darinnen beftunden, bis zu Mittage zu fchlafen, beyn auf ben zu eflen, fich) zu baden, und den Neft des Tages zu faufen, bis er voll war. a feiner Pflichten wegen verließ er fich auf den Raja Zabrang, ohne demjenigen, was im geringfte, Unruhe machen fönnte, einiges Gehör zu gönnen, Wenn man ihm einige ſchaͤffte vortrug: fo ftelfte er fich, als verftünde er es nicht. Man fragte ihm drey bis ir mal, was fein Wille wäre, ohne daß man feine Hartnaͤckigkeit, nicht zu antworten, übe wältigte. Der zwente Prinz, eben diefes Waters, abervon einer andern Gemahlin, Raja Siacai, das it Prinz von Siacai, welches ein Lehn iſt, das unter der Kien Zweyter hieß Prinz. pP A. d. 2u S. „weit mit euren Landesleuten herzu tommen g) Der Verfaſſer des Tageregiſters bringt es als eine ruͤhmliche Urkunde für die Holländer bey, „Der König ven Johor gruͤßet den Admiral, und „wuͤnſchet ihm guten Erfolg in feinen Internehmun: „gen... Ihr, Kerr Admiral, der ihr von dem Kös nige von Holland gefchickt ſeyd, unfere und eure „Feinde zu bekriegen, möchte ihr doch erhalten, „wie ſolches ohne Zweifel gefchehen wird, daß euer Ruhm durch die ganze Welt gehe, wie ihr folches „verbienee, weilihe euch nicht gefürchtet babet, fo euch „der Tyranney, welche die Portugieſen IM ah „Lande ausüben, zu widerſetzen, fo mie ihl 94 „ſolcher in eurem Sande widerſetzet habet · und „halte mich fiir glücklich, daßich Luis Stack „Hanns van Hagen gejehen babe, die ihr 1 —* „ſthickt habet, eure Ankunft von Malacca et | „den, daß ic) diejenigen gefeben habe, die ze | „nen find, uns. von der Knechtſchaft zu » „in weiche die Portugiefen ung zwingen fe Ich werde mich bemühen, fuͤr den Die 1 nach Oſtindien. I Bug. IX Cap. 271 ‚Er Hatte fich mit einer Tochter der Koͤniginn von Patana vermaͤhlt. Weil aber ſeine — Eigenſchaften ſich ſchlecht zu feiner Geburt fehicktens fo Hiele er ſich beftändig zu Siacai er dritte Prinz des koͤniglichen Diele und vegierte, f, io er eine fund Farbe a Ahten Fonnen.‘ Kurz, duͤlfe der Holländer geweſen feyn. » und diefer begegnete auen. Er wäreimerth geivefen, zt zu werden, toären drey Wiffenfchaften } Vofleute ſich faſt allezeit nach don den drey andern ſehr verſchieden. auf, und kam faſt nie nach Johor. ihren Fuͤrſten bilden; Ran: Haufes war der Raſa Zabrang, deflen Name oͤnig von der andern Seite bedeutet, weil er ſich auf der Seite bes Fluſſes auf⸗ welche Batuſabar oder Batuſawar gegen über iſt, eine anfeßnliche Feſtung und Unterthanen hatte, Er war etwa fünf und dreyßig Jahre alt, ob er wohl unter "Tan de Patuan ‚von mittler Größe, und faft weißer % Seine herrſchenden Eigenfehaften waren Bedachtſamkeit, Gelindigkeit, Geduld, Hur⸗ eit, und befonders die Einficht,, vermöge der man Aufälle forget. Waͤre feine Mache feinen Berdienften gemäß geweſen fo Hätte er viel er war der Krone werth, das Zukünftige vorher fieht, und für Er würde erkenntlich gegen die Er bezeugte ftets viel Ehrerbiethung gegen feinen Bru- ihm auch mit viel Hochachtung, ober gleich das Anfehen, in lchem der letztere ftund, nicht ohne Misgunft bemerkte, Der vierte Prinz, ten Gemaplinn des vorigen Königes, dieß Raſa Laud, in ganzer Verdienst beftund darinnen, Arad zu trinken, Taback zu rauchen, und Betel wie man fich im Tageregijter ausdrücet, in Das Meer von dem er den Mamen führte, + Machten feine einzigen Ergößungen und Geſchaͤffte aus. Saufen, finnliche Süfte und Mor: Man hätte glauben ſollen, die er gelernt hätte, fie wieder zu lehren +). Da bie fo war des Raja Zabrang Hof Matelief. 1606. —— Dritter Prinz von einer Vierter Prinz d. i, König des Meers. von Johor. Matelief begab ſich in eine Schaluppe, um dem Könige von Yohor entgegen zugehen, Dar Admiral Und tieß.ihn mit verfähiebenen Salven aus feinem groben Geſchuͤtze feines Bruders die H Admiral mit einem Dolch tang, der im Namen und befchenfete den er Admiral wollte wiſſen, wie weit er ſich König, er wüßte nicht eigentlich das in feinem Vermögen wäre, ' olfänder bewillkommte, e, der mit einigen Edelgefteinen gezieret mar, il auf des Königs Benftand verlaffen Fönnte: aber einer deutlichen Antwort wiederholte dieſer Fürft verfchiedene mal: er fen was fein Bruder thun würde; er aber wollte begrüßen. empfing fie fehr Höflich alles thun, Er feßte Hinzu, er Hätte feine andere Urfache, als feine ieh von dem Könige in Holland Huͤlfe zubitten: wäre er mächtig genug gewefen, mit den etugieſen zu kriegen, fo >Rönig mir erwelſen toi, ungeachtet ich mich d Kon ——— werth gemacht habe, — Rönig auf Erden kann mir die Dienfte Tei- EN, die de eurige mir fhon geleiftet hat. Ich Yan e euch den Dnefe amar und Rntfecamar, See melden daß ich mich mit euch vereinigen DS laſſe meine Ruderer zuſammen Eom- Re, So bald fie Heyfanmmenfind , werde ichohne fe nd abgehen... Häcte:ich zroo-Galeeren bereit, hätte er nicht um fremden, Beyftand anfucher Dürfen. erkenntlich zufeyn. dafür bezeugen kann. 7) Es ſcheint, als ‚ein eigener: Names d irde ich mich dieſen Augenblick zu Schiffe ETW Seine Epeslfeng haben mir fo viel Ehre Der \ Admiral & > ıB u „erwieſen, daß ich mich niemals erfenntlich genug E.ndlich bin ich euch und „alten , melde uns zu: befreyen gekommen find, ders „geftalt verbunden, daß ich befiicchte „ich fey nicht „im Stande, euch genugfam Erkenntlichkeit für „einen fo großen Dienfk zu erweiferr, weil ich nur „über ein fehr armes Volk König bin. „ fey dieſes mehr ein Titel, als s) ds 215 und vorberg, Seite, I iz begiebt Ba} * auf des Kö: n hor $lotte, fich igs von Sp: Ihre Unter⸗ ein armer redung. Matelief. Admiral drang Darauf nicht weiter in ihn, 1606. ‚Reiner wollte dieſerwegen den Anfang machen, und verlangte, und fie zu befeftigen; fie follten einen Be 272 gleichſam gezwungen, folches zu thun, ‚bleiben, ihren Handel dafelbft einzurichten, haber und eine gute Beſatzung daſelbſt halten. Reiſen der Hollaͤnder und fing an, von den Bedingungen zu er fich zu eröffnen, Endlich wurde Ma die Stadt follte den Hollaͤndern fehl?‘ Das ganze übrige Land, both er dem nige zu laſſen an, doch daß fie einander beyderſeits beyſtehen follten £).. Der König antwortete, wenn die Stadt nicht feine bleiben föllte: fo wäre ihm wen ‘daran gelegen, Daß fie den Portugiefen genommen, würde : machete er ſich wenig, weil ev zwanzig mal ‚nehmen Fonnten-: zuftehen gekommen waͤre, nicht anftändig : fie ſchienen, laffen dürfte : gegentheils von ihm verlangete, aus dem benachbarten gandt mehr Sand hätte, als feine Unterthanen der Vorſchlag, den man ihm thäte, wäre einem Wolfe, das ihm ©, ‚der einzige Vortheil, den er zu erraten Di | te, beſtuͤnde vielleicht darinnen, gute Nachbarn zu haben , Da er jetzo fehlimme hätte; " diefes zu entfeheiden, Fame auf die Zufunft an: und auch ven Portugiefen gleichen, er hätte ſich fälfchlich geſchmneichelt, man kaͤme, ihm zu helfen, weil 4 er ſollte Fremden beyſtehen, zu über! nd wie die Hollaͤnder koͤnnten nicht fo ſeyn —7 auf deren Wort man ſich in nichts ihnen ſein Land fern, das iſt, ihm Beherrſcher zu geben, die er nicht ſo gut kennete, als die itzigen, a e - weitere Hoffnung für ihn, als es zu tagen, - Holländer ſelbſt urtheilen, ‚ gewaltfamer Weiſe wegnehmen wollten , zu befriegen, als derfelben Ungerechtigkeit, 2) A. d. 216 S. Diefer Beyſtand follte fie wider alle Feinde verteidigen, und auch die Por: tugiefen und Spanier felbft angreifen. u) Auf der 215 und folg- N Ob er wohl dutch den Ausgang unnüße ge: - machet worden ift: fo will man ihm doch hier eine Stelle einräumen, um zu zeigen, was bie Hollaͤn⸗ der damals für Gefinnungen hatten. Man wird ſehen, daß ihre Feftfekung zu Batavia nur von ih> nen unternommen wurde, weil fie eine vortheilhafs tere Abficht nicht erreichen Fonnten. 005, Der Admiral verfpriche im Namen ber Hoch⸗ moͤgenden Öeneralftaaten der vereinigten Provinz ‚zen, auf die Bittſchrift Des Königes , ihm zu heifen, die Stadt Malaca den Portugiefen, ihren gemeinfchaftlichen Feinden, wegzunehmen, darzu jeder feine Macht anwenden ſoll, fie zu vertreiben ; nach Einnahme der Stadt foll ſolche den Hochmoͤ⸗ genden Generalſtaaten eigenthuͤmllch und beſtaͤn⸗ dig, in dem Zuſtande, in welchem fie fi befindet, mit Mauern amd Wählen; freh und ohne Auflagen ft verbleiben, ohne einen andern Oberheren zu erfen: ob er beffere Nachbarn befäme : er ließ ob diefer Borfehlag gerecht wäre, und Feine andere Urſache hästen, die Portug! darüber fie fich beftändig beflageen. Der Admiral wunderte fich, fo viel Spigfindigfeit bey einem Fürften anzutreffen ein Feind von allem ernfthaften Nachdenken war, und fragte ihn: was die Holländer r Gut wenn ſie nicht andern ihr # al 4 nen, indem fie befagter König zur Wergeundtn geleifteten Dienfte und Kriegeskoften aberitt. Fand da herum, das man wieder erobern WIE unter befagten' Königes Bothmäßigkeit bleiben 9 dem Bedinge,daß erwähnte Hochmoͤgende Mn ſtaaten, oder der Hauptmann, den fie in der * berordnen werden, um fie weiter, als io, zu Ki gen, fo viel Erdreich, als zu Ausführung = Borhabens nöthig ift, nehmen dürfen. 2. Beſagte Herren Staaten können in allen naht Könige unterworfenen Gegenden 'fo viel Hol gi men, als zum Unterhalte der Stadt und zum g N. baue noͤthig iſt. 3. Alle Vaſallen beſagter Herren En uf Haaren in der Stadt ausladen, und ihre GP töoher fie wollen, Fommen lafjen, ohne da J nig etwas dabey einzuwenden oder zu fordern of es mag Abgaben für die Einfahrt, Auefahrt/ dergleichen betreffen. . — 4. Der König ſoll keinem Hollaͤnder Ba paͤer, die iho leben, oder deren Nachkortf ap Marten, ogne Crlaubniß des Befehlshabets I aca in feinen Ländern, zupandehn, und die fl —9— * nach Oſtindien. I.Buch. IX Car. 273 von dem Kriege fuͤr Vortheile ziehen ſollten, nachdem ſie ſo viel Koſten aufgewandt haͤtten, Matelief. zu helfen, „Ich will euch, antwortete der König, einen Platz geben, ein Haus da- 1606, afelbft zu bauen, ber Handel foll euch frey bleiben, und ihr ſollet Feine Abgaben bezahlen. » atelief beſtrebete fich, ihm zu zeigen, daß diefe Befreyung nur eine ſehr mirtelmäßige Na wäre, weil man nur wenig Waaren in fein fand beächte, Einen Pas, ein Haus ra zu bauen, koͤnnte er felbft feinen Feinden fehenfen, wern Kaufleute darunter ware, il er allemal den Vortheil mit ihnen theilete, Die Könige von Bantam, Achin und Ter- e, in deren Ländern die Handlung viel einträglicher wäre, hätten den Holländern Pläge, Häufer eingeräumet, ohne Dienfte von ihnen erhalten zu haben. Uebrigens verlangete nichts, das den Rönigen von Johor gehörete, weil nicht fie, fondern die Portugiefen ae Malaca gebauet hätten ; man forderte nichts von ihnen, als das Erdreich, Das ige gienge fie nichts an, und hätte fie nichts gefoftet u) e Diefe Untervedung dauerte lange Zeit mit eben fo viel Hitze. Endlich verlohr der Kö- Kindiſche Fo: die Hoffnung, zu erhalten, daß ihm die Stadt abgetreten würde, und willigte ein, fie ne, Er Hollaͤndern zu laffen, aber mit einer Bedingung. Der Admiral verfprach fogleich, Sobor. be zu erfüllen, wenn fie billig und in feiner Gewalt wäre, Auf diefes Verſprechen zog x König den Matelief nebft dem Dollmetſcher beyfeite, und verlangete, die hollaͤndiſche lotte ſollte die ſeinige nach Achin begleiten, den Koͤnig daſelbſt zu vertreiben. Der Ad⸗⸗ Fo antwortete, da die Holländer mit-dem Könige vom Achin in Friede wären, fo ver- Gere diefes Anfuchen die Billigkeit; erflärete aber der König von Achin den Krieg wider ihn, d würden ihm die Holländer gern mit aller Macht benftehen, doch erft beyde zu vergleichen füchen, ſolche Erlaubniß einfinden, follen als Feinde — folget werden. Hast 5. Der König mag die itzo verbrannee Vorſtadt Campochin wieder bauen und bevölkern, wovon er Herr bleibt ‚ und die Einwohner nad) feinem "len tegieren kann. Er kann aud) feine Nefiz en; dajelbft nehmen, wie auch fie befeftigen, wo⸗ A befagte Herren mit ihrem Rathe dienen 6. Wenn die Stadt eingenommen ift, fol alles Seihig, das ſich innerhalb der Mauer befindet, 8 Königes ſeyn ; er kann fogleich die Hälfterweg- dehmen (nffen; die andere Hälfte bleib en; die t zur Wer: eidigung im age, Bis er von den Herren Staa⸗ en damit verfehen ift. See man in der Stadt findet, Waaren, Lebensmittelu.d.g. verbleibt zur Haͤlfte bes er Herren Unterthanen, die auf der Flotte die- 5% und Halb dem Könige. ua Die Waaten, die befagter Herren Unterthaz 5* gehoͤren, werden in die Vorſtadt oder in g ſagt Mean Königreiche unterworfene Gegenden: » Und derer Herren Staaten Unterthanen Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band: en. Dabey blieb es, und man ſchloß einen Vergleich, Ber den ızten May auf dem | miralsſchiffe unterzeichnet wurde x). Machdem folches zu Stande gefommen war, ö ) ‚ber: haben die Freyheit, fie daſelbſt, wie andere, zu kau⸗ fen, und in die, Stade fchaffen zu laffen. 9. Man wird von beyden Seiten einander in allen Unternehmungen wider die Portugiefen und Spanier beyfiehen. Will ein Theil andere Feinde böfriegen: fo darf ihm der andere nur vertheidi⸗ gungsweiſe beyſtehen. 10. Kein Theil ſoll ohne des andern Einwilli⸗ gung mie dem Könige von Spanien Friede ſchließen. ır. Wer die Neligion betreffendes Aergerniß giebt, foll vor feinem Obern verklaget oder beftraft werden. 12. Wenn jemand von einem Theile Anfprüche gegen welche von dem andern Theile hat, es ſeyen Schulden oder fonft etwas: fo joll der Kläger ſei⸗ nen Gegentheil vor deifelben natürlichen Richter Belangen. > 13. Klüchtet ein Holländer, der etiwas Strafba: "res begangen hat, zum Könige von Jobor oder defjen Untertanen, oder ein Unterthan des Köniz ges zu den Holländern: fo follen folche vor beyden Seiten ausgeliefert werden. Mm Schluß des ‚Bergleide: Matelief; verlangte ber 1606. Landung der N Hollaͤnder vor Malen. 274 * Meiſen der Hollaͤnder König man ſollte ihm einen Ort innerhalb der Mauer verfprechen, wo et ſich mit ſeinen vornehmſten Bedienten aufhalten koͤnnte, weil alles um die Stadt herum ſchon verbrannt und verwuͤſtet wäre, Eöunte, aber er baͤthe ihn, zu betrachten, die Holländer dabey fähe, feit ein Haus zurechte machen zu laffen, Er verlangte auch, das Fort in feiner Gewalt zu be— - halten, Der Admiral ſagte, er würde ihm niemals etwas verweigern, das man ihm zugeſteh daß fein Verlangen wegen des Forts unausbleib⸗ liche Unruhe und Verwirrungen veranlaflen würde, weil er gar Die Wohnung betreffend, verband er ſich, ohne Schwierig⸗ in welchem fechzehn bis fiebenzehn Perfonen Raum zu viel Nachtheiliges pin hätten, und wo der König, wenn es ihm gefiele, follte aufgenommen werden, bis bie BR. ſtadt Kampochin wieder gebauet wäre, Mebrigens willigten die, Holländer ein, daß der König von denen Leuten anderer Nationen ‚ bie außerhalb. der Mauer wohneten , Abgaben fordern möchte, Sie glaubeten, ches eine Menge Fremde hinein ziehen, zu ſetzen; und wie fie auch darauf rechneten, wuͤrde, ſo hoffeten ſie nicht nur im Stande ; hülfe zu vertheidigen y), fondern auch daſelbſt Matroſen genug zu haben, Handlung zu gebrauchen 2), keiten, die des Admirals Hoffnung vermindern. Er machet die Batterien der Stadt unbrauch⸗ ‚bar., Furchtſamkeit der Malayer. Die Hol⸗ laͤnder koͤnnen fie wenig brauchen. TDhoͤrichte Autwort, die ihnen gegeben wird. Der Adi: ral unternimmt, den Der auszuhingern: Theu⸗ rung in Dalaca. Worzu die Einwohner durch den Hunger. getrieben werden, Belagerten. Abmattung und Krankheit der Holländer. - Shre Trunkenheit. Wuth der Ber Dieſe waren gut genug bewaffnet, aber: in folcher Unordnung, daß fie keinen Augenbl Stand zu halken wagten. Die Holländer trieben fie bis an die Borftade; Der III Abſchnitt. a Sertfegung der Feindſeligkeiten vor Malaca. Landung der Holländer vor Malaca. Schwierig⸗ heraus zu bringen, Ausfälle der un beſchaͤfftigte man ſich mit nichts weiter‘, Abends den itzten May ließ der Admiral ſieben hundert Mann ausfteigen, die auf; dem Ufer einen Haufen von vier hundert Mann Schwarzen und Portugiefen antra “ da die Befreyung nur. die Stadt betraͤfe, fo wiirde da fie fo viel Vortheil dabey fänden, fich darinnen daß man bald Coloniſten aus Holland ſenden u ſeyn, ſich ohne des Röniges von Johor Ba voſche zu allerley * lagerten⸗ Rache der Hollaͤnder. Die Stade flieht vom Hunger viel aus, Berathſchlagung des hollaͤndiſchen Rathes. Nachricht eines Ueberlaͤufers. Man folterte ihn, die Wahrheit Bekuͤmmerniß des Admi⸗ rals, wegen des Koͤniges und der Malayen. An⸗ kunft der Seemacht. Zuruͤſtungen dev Hollaͤn⸗ der, fie zu empfangen. Angriff ‚des erſten Tae ges. Das Treffen geht den andern Tag wie ⸗ der an. Entſetzliches Gefecht. Beyderſeitiger Verluſt. Folgen des Gefechts. a. je Pin le „PER N a — * als mit den Zuruͤſtungen zur — * Der Nom hatte fich faͤlſchlich eingebilder , es fey nur eine Reihe von Paliffaden da: allein es befand ſich daſelbſt eine Mauer von Taipa, das iff, Steinen zuſammen geknetet, außen mit Kalche on Dir Dex Feind begab.fic) inter dieſe Mauer, und die 0 } bem Caliber nicht durchdrangen, von einem Mengſel von Erde und kleinen überzogen, und fo dick, daß Kugeln von DaF länder machten hundert und funfzig Schritte Davon. eine Verſchanzung, wo fie eine DA terie zu zwey Seldftücken aufrichteten, FI) Auf der 222 und 423 ©, welche das Thor befehoffen. GSie rückten % ge ds 2) A. 5 2238...) nach Oſtindien. IBuch. X Cap, 275 ‚Sende achtzig Schritte weiter fort." Die folgende Nacht aber verlohren fie ſechsU Mann, Watelief und Hatten niche unter drey und dreyßig Verwundete. * Wären ihnen die Wege befferbe- _ 1606,. annt gemefert, ſo hätten fie alle bervaffnete Seute in der Vorſtadt aufheben Fönhen ; denn ——— fie bemerften den folgenden Tag, daß einige Derter der Mauer nur mit Brettern verſetzt waren. Die Portugieſen macheten ſich auch die Dunkelheit zu Nutze, ſich in die Stadt Di ziehen, und die Vorſtadt abzubrennen 2). — Pan —— * Der Admiral gieng den Tag darauf ans Sand, den Platz zu unterſuchen, und die Ar⸗ ars Ü fen zu befichtigen, wo er mit Erſtaunen einen großen Fluß fand, tiber den man unmöge ey nieats ch kommen konnte, > Aufdet andern Seite ſchien ihm die Stadt fo ſtark, die Mauer in Hoffnung ver: © gutem Zuftande md. fo wohl mit Thuͤrmen verfehen, daß es fehlen, bie Belagerten mindern. p ften ohne weitern Widerftand nur ihre Thore verfchloffen halten, ind einige Musketen⸗ ſhuſſe von Walle thun· Dieſe Unterſuchung verminderte viel von der Malayen Nach⸗ uf licht und feiner eigenen Hoffnung. ? ı Bon fieben hundere Mann, die er ausgeſetzt hatte , mußten hundert und funfzig, die wegen ihrer Verletzungen und anderer Beſchwerniſſe hen = ntauglich waren wleder zu Schiffe’ geſchickt werden. Die Hitze war außerordentlich. — Auf der Malahen Arbeit konnte man ſich nicht verlaffenz fie hielten ſich bey dem Knalle iner Muskete für todt, und alsdenn waren fie nicht fortzubringen. Die Erwartung dee cemacht, die zu allen dieſen Schwierigkeiten Fan, und die Gefahr, mit welcher man Die Flotte noch meht ſchwaͤchen würde, verurſachete, daß Matelief ſeine uͤbereilte Unterneh⸗ mung bereuete · Weilaber die Ehre des hollaͤndiſchen Namens dabey verwickelt war:nſo ließ — machet * eine Batterie einen Musketenſchuß weit von der Skaden aufrichten, nicht ſo ſehr eine Oeff· Say u Nüng zu ſchießen, als die feindlichen Batterien unbrauchbar zu machen und die Haͤuſer ZU drauchbar oͤren. Die Mauer fchien für feine Stücken zu ſtark und wenn fie es auch nicht geive- fen wäre, fo Hätte man den fehneflen Strom vor fich gehabt, der nicht unter zwen hundert Fuß breit, und af, nachdem die Feinde die Bruͤcke abgeworfen harten, eine undurh- dringliche Schutzwehr fir fie war. b), Die Malayen fingen darauf an ‚einige Dienfte Der Malayen ? au leiſten: aber beym Anblicke des Feuergewehrs n ahmen fie die Flucht; ja, ‚man konnte Furchtſam⸗ fie nicht darzu bringen, Daß fie ſolches nun bewachet hätten, weil die Holländer arbeiteten, | er Mai pflanzte auf Die Batterie zwo Canonen von halbem Ealibet,) und zwey andere Stücke, die fiebenzehnpfündige Kugeln ſchoſſen : diefe macheten die Stücken in der Stadt inbrauchbar, Ein fo glücklicher Erfolg machete dom Matelief Muth, und er fehlug dem aja Zabrang, welcher feinen Poſten bey ihm vor dem Thore der. Vorftade genommen hatte, vor, feine Malayen in drey Haufen zu theilen und ſie mit drey Haufen Holfandern - \; SH Hereinigen, die von drey werfchledenen Hauptleuten geführer wurden Er hoffete, fie a dauer durch diefes Beyſpiel zur Wachſamkeit und Arbeit aufzumuntern, und die Verſchanzungen BA nd Werke ftetsbefegtzubehalten. Allein diefe ſchwachen Indianer flohen bey dem geringe gen. m Laͤrmen in größter Unordnung, und ſchrien mit aller Macht: Die Portugieſen find Ausgefalfen. Man hätte ihrer zwanzig nicht darzu gebracht, in einem Wachhauſe zu ben, wenn fienicht einige Holländer bey ſich gehabt haͤtten, ihnen Muth zu machen. enn es darauf ankam, die Vorſtaͤdte zu plündern, Die Beute in ihre Piroguen zu ſchlep⸗ Pen, Häufer zu verwuͤſten und zu verbrennen ‚ um die Mägel und das Eifen daven zu neb⸗ EN, da fehlete es ihnen nicht an Hige: fie giengen alsdenn ſo gar zu weit, und der Ad⸗ MAL, der ſie bisweilen aufhalten wollte, rief ihnen zu, ohne Gehorſam zu finden, Er \ — Mm 2 * beklagte Ads en. 45 Shen daſ. md m 8.226 u. 227 S. ; : + 276 Reifen der Holländer. Matelief. beklagte fich beym Könige, der fie eben fo wenig bändigen Eonnte, und endlich verſtab 1606. gote, fie zu fehlagen : aber damit wurden fie vollends verdrießlich gemacht. Bald hatte v7 man einen Orankaje, bald einen Orambaſe, bald welche, die nichts gethan hatten, g fihlagen. Die am meiften Schuld hatten, denen war gewiß allezeit ohne Urfache übel be gegnet worden. Außerdem befand ſich der Koͤnig eine Vierchelmeile von der Stadt, U wenn man ihn fprechen wollte, traf man ihn allemal fehlafend oder fehwelgend an, Einen 3, ——— Tag, als der Admiral feine Klagen wiederholete, Hatte der Bendahara, einer von — vornehmſten Hofbedienten, bie Kuͤhnheit, zu antworten: die Holländer hätten Amboins wird, und Ternate ohne Beyhuͤlfe der Einwohner eroberr ; fie Fönnten es mie Malaca auch! machen. Er für feine Perfon fey nicht gekommen, zu fechten, fondern zuzufehen c). Die Arbeiten wurden indeflen doch forrgefeßet, aber der Admiral verlohr die Hoff Der Admiral nung, etwas mit Gewalt zu erhalten, und befchloß ‚ die Stade auszuhungern, Er ließ unternimmt, mit vieler Muͤhe eine Bruͤcke über den Fluß ſchlagen, vermittelſt deren er fich eines guten den Ort aus: Poftens bemächtigte, den der Verfaſſer das Kloſter nennet, dahin er einige Stücke beit zuhungern. Jen ließ. Alle Zugänge befegte er mit Wachbäufern, damit die Einwohner. von nichts erhalten Fonnten, Er unternahm fo gar, eine andere Bruͤcke vom Klofter bis zu Ufer, das einen Musferenfhuß davon war, zu ſchlagen. Diefer Platz war ein ſumpfig ter Moraft voll Fichten, die dichte beyſammen ftunden. Das Werk wurde glüclich vol Tender, Ex ließ hinter den Bäumen eine Schanze aufwerfen, und auch Gefehüg in jelbig? beingen, in der Abficht, die Kriegesnothwendigkeiten da beyſammen zu behalten, weil zu befchwerlich war, Diefelbigen. alle Tage von der andern Seite des Fluffes hinuͤber M ſchaffen. Diefe Schanze war nur von Holze und Erde, aber im Stande, fich wohl vertheidigen. Der König von Johor ließ feine Seibeigenen daran arbeiten, und nahm o Bedenken feinen Aufenthaltdarinnen, weil er vor. allem Schießen da ficher war d). Theurung in Wie die Belagerten fo eingefchloffen waren : foerfuhr man bald,daf der Reiß in der Malaca. Platze theuer zu werden anfing . Diefe Machricht veranlaffete, daß man befchloß, nicht nur feine Gefangenen mehr zu machen, ſondern auch die, welche man aus der Stadi geb! ſaͤhe, zurück zu treiben, oder fie zu toͤdten, wenn ſie nicht wieder hinein wollten, - 9 * König befahl den Orankaſen, dieſen Entſchluß auszuführen. Raſa Zabrang, der meh Einficht hatte, als der König, begriff, daß die Malayen, denen man Eeinen Sold ga und die feine andere Beute hatten, als Selaven, dergleichen Befehle, die ihrem Vorthe — ſo ſehr zuwider waͤren, ſchlecht ausfuͤhren wuͤrden. Worzu die "Inder That fuhren fie fort, alle Einwohner, die ſich darbothen, zu Gefangenen # Einwohner machen, oder fonft anzunehmen, Der Admiral beklagte ſich vergebens darüber, und erhielt #9 h duch den Koͤnige nur ein Stillſchweigen zur Antwort, Indeſſen ließ der General Furtado taͤglich Hunger ” 88 ein Thor öffnen, feine: Todten außer der Stadt zu beerdigen, und bey der Ebbe fiſcheten — wer⸗ ſeine Leute längft der Mauer, ohne daß die Holländer ſolches verhindern Fonnten, Bit 2 feuerte auf fie, und töbtete einige, aber die Furcht des Todes war nicht vermögend, *, andern abzuhalten. Sie begaben ſich bis an den Gürtel ins Waſſer, und vergaßen u Gefahr über dem Hunger e). Die Pivoguen von Johor, welche diefer Kuͤhnheit HA * wehren koͤnnen, entferneten ſich, wenn man ſie dahin rief, oder ſtellten ſich, als fi * fie diejenigen nicht, die fie fchonen wollten, Dieſer Unordnung abzuhelfen, und en ©) Auf der 331 und vorherg. Seite. 2) Auf der 335 ©. d) Ad. 348.2. ef) Eben daſ. und a. d, 236 © - nach Oftindien. 1Buh. IX Cap. 277 B: Seuten die Begierde zu erfüllen, die durch das Waffer verhindert wurden, Laufgräben unter Matelief. * rde zu führen, entſchloß ſich Matelief,/ bey Macht dieſe Werke von Holze zu ma- 1606. * Der Befehlshaber bemerkte dieſes, und befürchtete, man möchte endlich Breſche D — ſtuͤrmen ; > er würde alsdenn Leute nöthig haben, und deswegen ließ er Die Jließen. } Anb Die Laufgraͤben koſteten viele Mühe F). Man arbeitete die ganze Nacht, aber mit — des Tages ſchoſſen die Feinde von den Bollwerken St. Domingo, Madre de dlfper St. Jago und dem Kirchhofe des St. Paulsflofters auf die Arbeiter. Da nun m eine Nacyt nicht zugeveicht hatte, die Arbeit vor den Canonen zu bedecken ; ſo mußte an fie den folgenden Tag verlaffen. Die erfie Schanze ward der Feuertopf genannt, Ausfäle, U in der Macht ‚ da man daran arbeitete, zwey hundert Einwohner ausfielen, und auf vi lebeiter Feuertoͤpfe warfen. Aber fie wurden mir Verluſt zurück getrieben, und die Sy Nder, die unverfehens überfallen wurden, hatten dieſes Glück ihren Paliffaden, die mit N gelfpigen befchlagen waren, zu danken, wodurch der Feind abgehalten würde, fich längft N Waſſer Hinzuziehen. Man hatte in der Stadt den Bortheil, daß man aus.dem St, Daufgffofter bis auf den Boden der Saufgräben fehen Eonnte, Die Holländer mußten ſich R Mit Bfendungen bedecken. Sie richteten am Ufer des Meeres eine Batterie auf, wel⸗ * das Bollwerk der eilf tauſend Jungfern bald niederlegte, und ihnen Mittel verſchaf⸗ e die Laufgraͤben bis an den Plag felbft zu führen. Indeſſen blieben fie doc) noch dem Ku Düse des St. Paulsflofters ausgefeßt, das ihnen immer Leute tödtete, und den Auss en beförderlich war. Der Xomiral ließ andere Batterien und verfihiedene Schanzen Ni wahrung der Kriegesnothwendigkeiten aufführen. Aber bisweilen hielt ihn die Furcht un die Seemacht möchte ihn bey der Ebbe überfalten, da die Schaluppen fich nicht dem fer nähern Fönnten, das Gefchüß einzunehmen g); Die Krankheiten waren ein neues Hinderniß, das feine Unruhe vermehrete. Seine Abmattung Stute wurben außerordentlich abgemattet. Sie brachten allezeit eine Nacht um die andere ee im Saufgeaben zu, wo ihnen das Waſſer ungemein beſchwerlich fiel, weil es beftändig reg- * RE nete. Die meiften lagen unter freyem Himmiel,. und wurden von den Mücken fo geplagt, ‚daß; fie kaum menfehliche Geftalt:behielten, «Sie afen viel Obſt, und trunfen viel Arad. Ihre Trun- ie Trunkenheit gieng fo weit, daß der Admiral nie einen Posten befuchete, ohne eine kenheit. enge Beſoffene wegzunehmen; und die er an ihre Stelle feßete, verfielen bald in eben den bei and. Vergebens ließ er die Piroguen durchſuchen. Sie mußten aber doch, Arad zu "gen, den man fogleich im Holze verfteckte. Oft waren nicht zehn Mann bey Verſtan⸗ > Hätten die Feinde diefe Unordnung gewußt, fo hätten fie ſich ficher diefer Gelegenheit — koͤnnen, alle Belagerer niederzumachen. Aber die verdrießlichſte Wirkung der attung und Unmaͤßigkeit war der Durchlauf, der ein gemeines und ſchwer zu heilen⸗ es Uebel ward 2). Indeſſen wurde Mateliefs Hoffnung wieder aufgerichtet, als zwey lang erwartete te Eraſmus und die vereinigten Provinzen, den ı4ten des Brachmonats 2) zur * ſtießen > Hundert und vierzig Mann von denſelben traten an deren Stelle, bie zu m abgemattet waren. Man zweifelte nun an glücklichen Erfolge der Belagerung nicht "or, wenn die Seemacht nicht fo ſtark erfdjiene, daß man fie aufheben müßte. Den ? m 3 18ten 2 Eben daf. und a. d. 237 ©, " 3) Daf Eben die, welche Matelief am gruͤ⸗ Auf der 238 u. 240 ©. nen Vorgebirge erwartet hatte, ——— — Reiſen der Hollaͤnder Matelief. Iſten thaten bie Belagerten einen Ausfall, bey dem ſie zuruͤck getrieben wurden; aber fl „1506. , tödteten nur einen trunkenen Hollaͤnder. In der Wuth gaben fie ihm neun oͤdliche Stoͤße⸗ und hieben ihm Kopf und Haͤnde ab, welche ſie mit in die Stadt nahmen. — * ——— Der 7 Diefes grauſame Verfahren erhitzete die Belagerer deſtomehr, weil ein anderer agerten. ander unweit der Mauer war getoͤdtet werden, da ihm denn Die Portugieſen den Kopf ab Rache der gehauen, folchen Auf eine Lanze geſteckt, Durch die ganze Stade getragen, und folche enolich Holländer, an dem höchtten Orte Damit eingeftecht haften. - Die Soldaten forderten nachdruͤchl Rache; uͤnd der Rath verordnete, ſie zu befriedigen ‚daß man fogleich —— 8 Gefangene aufhenken folfee, "Aber dieſes Verfahren ſchien dem Admirale zu Hoch getrieben Er ſchkieb an den Furtadobey ſeinen Ausfaͤllen zu feiner Vertheidigung hätte er ſich bit her als ein tapferer Kriegesmann erwieſen; aber zu verſtatten, daß man gegen Leichnan wuͤtete, verlehete die Vernunft und die Menſchlichkeit; die Belagerer forderten denjenigen von ihm, der dieſe Grauſamkeit begangen haͤtte, ſonſt wollten ſie morgen einen von i en gefangenen Portugiefen aufhenken laſſen, und nachgehends,,; wenn eres noch bſchůg noch ween andere uͤbrigens koͤnnte ev verſichert ſeyn, daß es ihm nicht wohl bekommen wuͤrde, daß er auf Die Köpfe der Hollaͤnder einen Preis,’ vierzig Pfund auf jeden, geſhe Hätte ).Furtado antwortete einen chineſiſchen Gefangenen, den man mit eſen Schr? ben in die Stadt geſchicket hatte, er hätte feinen Preis auf der Holländer Köpfe geſeht; & bekuͤmmerte ſich wenig um ihre Rache; und wenn der Admiral alle gefangene Portigietl henken laſſen wollte, fo ſtuͤnde es bey ihm. ‚Darauf ließ man alle Gefangenen Iofd Das Unglück traf einen, Namens Dominic Bonfalvo, der noch den Tag unweit" Stade gehenkt wurde, nachdem ihm einige Augenblicke Zeit waren gegeben worden, fi! den Einwohnern zu beklagen, und zu füchen, ob er fie zum Mitleiden bewegen koͤnnte⸗ Abet er erhielt von ihnen nur Scheltworte zur Antwort 7). Hi on * Der uͤbrige Theil dieſes Monats und der Anfang des Auguſtes verſtrichen damit, vb man die Batterien brauchte, und die Yusfällezurüd trieb. Die teunfenen Holländer mi den bisweilen fehr viel gelitten haben, wenn der Admiral nicht felbft mie auserfefenen ze angerückt wäre, und ihre ſchwache Vertheidigung unterftüget hätte, Er beredete ſch im mer mehr und mehr, wenn die Seemacht nicht ſeine Bemuͤhungen unterbraͤche, ſo wide die Stadt nicht lange Widerſtand leiſten. Man erfuhr, daß ein Banton Reif safe zweene Ducaten galt, und täglich fünf und dreyßig bis vierzig Mann ftürben. ij gen, welche freywillig heraus giengen, und die Seibeigenfchaft dem Elende vorzogen, ware ganz blaß und ungeſtaltet. Die Unteinigkeit und das anſteckende Uebel in der MT. Die Stadt frug hierzu eben fo viel bey, als der Hunger, Furtado ließ den Weibesbildern die Freyhein ſteht viel vom Aus der Stadt zu geben, um die Lebensmittel zu erſparen; und der Admiral haͤtte ge! Hunger aus. ſchet, fie wieder hinein zu treiben; aber man hätte die Malayen völlig verdrieplich gemachen wenn man fie des Vortheils beraubet hätte, den fie von derfelben Verkaufe hoffeten m). er Ueberlegung Indeſſen konnte man ſelbſt nach der Gefangenen Berichte ausrechnen, daß die St des hollandi: yermögend war, ſich noch faft einen Monat zu halten, und unter den Belagerer NET, fehen Rathes. He Anzahl der Kranken und Verwundeten täglich zu, . Man berief einen allgemeine! Rath zuſammen, worinnen-Matelief vorſchlug, sunter dreyen eins zu wählen, einen Sturme Breſche zu ſchießen, die Verſchanzungen abzutragen, um welche, die em —* RYAd 2m 242 S.7) Eben daſelbſt. ) Auf der 24 6. —— nach Oſtindien. I Buch. IX Cap, 279 * aAufzuwerfen und den Voͤlkern in Erwartung der Seemacht Ruhe zu verſchaffen, Matelief er drittens wieder zu Schiffe, und dieſer furchtbaren Flotte entgegen zu gehen, die man 1606. aerwartete, und die in der That mehr Bekuͤmmerniß verurfachte, als aller Wider- der Belagerten ꝛ)3. Ha Sl an t er meiſte Theil des Raths war nicht geneigt zu ſtuͤrmen, weil man kaum vier hun⸗ mM arzu faugliche Leute hatte, und es noch ungewiß tar, ob man Breſche ſchießen Fönnte, ‚AM überlegte auch, es fen nicht Elüglich, Pulver und Kugeln fo zu verfehwenden, dieman * die Seemacht noͤthiger haben koͤnnte, wie man denn auch nur allzuſehr erfahren daß auf die Malahen wenig zu bauen waͤre. Eben ſo wenig wollte man ſich von ladt entfernen, oder ohne vom Abgange der, Seemacht gewiß zu ſeyn, zu Schiffe ge- N; endlich beſchloß man von dem Koͤnige eine deutliche Erklaͤrung zu fordern, wie viel annſchaft er zum Sturme hergeben Fönnteuo); Ehen ven Tag langte ein Ueberläufer an, ‚der, wie er fügte, aus der Stade gegangen Nachricht War, dem unerträglichen Hunger zu entfliehen, Seine Frau war, wie er berichtete, auf ne Ueber: dem ege von einem Muffetenfehuffe der Belagerer getödter worden seine Anzahl Portus Mrferd Sefen Hätten ſich in zwo Piroguen nach der Seite von Pulo Sambilan begeben, und da⸗ er ‚ einer Eleinen Barke mit drey Leuten bemaͤchtigt, welche der König von Achin an den. onig von Johor gefihickt hätte, ihm zu melden, daß die Seemacht auf der Inſel Su⸗ tra gelandet, und daſelbſt ein Fort weggenommen haͤtte, aber ſeit der Nachricht von * Belagerung vor Malaca ſchon über einen Monat dorten weggegangen ſey, ohne wel⸗ Vorfall die Portugieſen fich, allem Anſehen nach ; Achin würden, bemaͤchtigt haben, e Seemacht beftünde aus zwanzig Segeln, und die drey Bothen befänden fic) zu. Ma⸗ 67 ſelbſt in feines Herrn Haufe; wo er mit ihnen gereder hätte, Dieſe Erzählung fehien Man foltert N Admirale verdaͤchtig. Man brachte ihn auf die Folter, mie dem Berfprechen, ihm ibn, dieWahr⸗ 05 Leben zu fehenken, wenn er die Wahrheit fügte,“ Cr Hiele lange Zeit.aus, endlich aber heit heraus zu Nöthigte ihn der Schmerz, zu bekennen, er fen gefommen, den Zuftand von der Holländer bringen. bornehmften Batterie zu beobachten; die Belagerten follten fih unter Bedeckung des Ge⸗ Reäuches herzu fihleichen, in Hoffnung diefe Schanze zu uͤberwaͤltigen, und fich einen Weg M Einführung der Sebensmittel zu eröffnens : alles was er von Achin und der Seemacht haͤtte, ſey nur eine Erdichtung, die Malayen zu ſchrecken, und ſie zum Ruͤckzuge zu Son; in der Stade wäre noch ſehr wenig Reiß uͤbrig, und man hoffte die Ankunft der Mache nicht vor dem kleinen Mouffon das iſt vor dem Weinmonate p), Beil noch zweifelhaft war, ob die Wahrheit verſteckt wide: ſo gieng der Admiral den Bekuͤmmer— tin 3 BU fragen, wie der Kath befihloffen hanne wie viek'Scute er zum Sturme liefern niß desAomi- —* Der Fürft antwortete, er wollte alle bis auf den letzten Mann geben, und fie reis Be anführen, Diefer herzhafte Entſchluß hätte den Matelief ſehr vergnüge, wenn ihn — * Mar u h die traurige Erfahrung ſchon belehrt haͤtte, wie wenig auf der Indianer Berfprechen fayen., — fey. Er unterredete ſich mit den Orankaſen, und erfuhr, daß fie ihm mit mehr als Hundert Malayen und ſechs hundert Sclaven beyſtehen koͤnnten, und daß ihn ‚e meiften Poften leer laffen müßte, fo viel zuſammen zu bringen, Ja, fie entdeckten Or Ne große Schwierigkeit, er irrte fih, wenn er viel Dienfte von ihnen erwartete. Ein "taje fagte ihm gerade heraus, wenn er ſie vor den Hollandern ‚iehen ließe, fotaugten —S Er — ſie — 2 0 ae N nid 2 I af. und 2 . x Een ng P) Eben daf. und 247 © \ BD Matelief. fiezu nichts, als 1606. den fie gewiß fliehen, Der Admiral ftund in den Gedanfen, wenn er nur die Bre Reifen der Holländer diefe in Unordnung zu bringen; und wenn er fie hinter felb igeftelfee, ſo wuͤr⸗ ſche chen, vier hundert Holländer zum Sturme fuͤhren, und ſieben bis acht hundert Malayen⸗ die geſinnet ſchienen, fie zu unterſtuͤtzen, zur Schau aufſtellen koͤnnte, fo würde er die ficherlich erobern, Aber bey der Ungerifiheit, ob man ihn unferftügen würde, St wollte er drey bis vier hundert Canonenſchuͤſſe zu Deffnung der Breſche nicht vergebens anvendell Er befchloß dem Könige, noch ein Bortheils vorzulegen, Er fragte ihn, wuͤrden. Ich g ſagte Matelief, ben werden, kann man ſich darauf verlaſſen, derumfeßen, fich Ankunft der Der Berfa Seemacht. de einer grauſamen Unentſchluͤſſigkeit, i mal die ſtaͤrkſten Bewegungsgruͤnde der Ehre und d ob er glaubte, daß feine Leute zum Sturme 97, (aube 68, antwortete der Fuͤrſt, wenn nur Holländer dabey find. Wohn die Holländer ſollen den erſten Angriff ehun : aber, wenn fie zurück getii®“ daß die Malayen, fo fange bis jene fich w einen Augenblick darftellen werden? Der König ſchwieg, und gab badue zu verftehen, Daß er von nichts verfichert fey 7). ſſer des Tageregifters befreyet hier den hollaͤndiſchen Rath von der Sn, ndem er plöglich des Leſers Aufmerkſamkeit auf Seemacht wendet, die viel näher war, als fich beyde Parteyen ‚einbilveten r). Esm der 1zte des Auguftmonats. Eine Pirogue, welche der Hauptmann ber beffändifß, Jacht, die kleine Sonne, der unter dete dem Admirale, den Abend eben diefes Tages: Die portugiefifche Macht hätte nur ʒween Tage nöthig, vor Malaca anzulangen. Diefe Nachricht endigte alle Ungewißhell· Sie erforderte andere Abfichten, und andere Sorgen. Aber bey den exften Bewegung! diie eine fo unerwartete Zeitung erregte, dem Cap Rachado Freuzte, abgefchicet hatte, ed war Uebereilung eben fo gefährlich, als Zaudern · Zuruͤſtungen Matelief ließ das Geſchuͤtz, das ſich zu Compochin befand, ſogleich auf feine er verlohr aber die Belagerten, die ihm mährender Arbeit ——— nicht aus dem Geſichte, und theilte die Mannſchaft dieſer Batter der Holländer Flotte ſchaffen: be empfan: fallen Eonnten, erften Schiffeder fen, und ver Admir te er feine Leute gemuſtert, hatte ev am Ufer hinein bauen laſſen, welches viel dazu beytrug, daß das Einfhiffen geſchwind von gieng 5) auf andere Poften ein, wo fie Die Ausfälle verhindern konnten. Mit dem ısten alle Bagage eingefchiffe, und das Geſchuͤtz thun ließ, blieb auf dem Ufer, Daß es von den, man bedeckte es aber mit Aeſten und Blättern. , mie welchem fich folches felbigen Tag mit den Canonen der Stadt Fonnte erreicht wel’ Den ı6ten fah man von der toten, w⸗ Seemacht. Der allgemeine Kath verlangte, man follte alles zu Sande vel des Meeres eine Bruͤcke, ſo weit es hatte angehen wollen, ins al ſich eiligſt an ſeinen Bord begeben. Fünf oder ſechs Tage zuvor und noch zwoͤlf hundert Mann befunden, aber zwey und roh") Verwundete, und hundert und zwey und ſechzig Kranke mitgezäble. Zu eben ber di ſtatten Angriff des Alle Augenblicke waren ungemein koſtbar; denn kaum befanden ſich die beute an Ber erſten Tages. fo richten die Feinde zum Angriffe an, in Hoffnung fie noch unordentlich anzutreffen mil wurden auf eine Art empfangen, deren fie fich nicht verfehen ‚hatten. . Am den 5 —* DIAS +) Chen daf. Man findet in einer AM, 7 A · d. 20 S. Nachricht von dieſem Gefechte, daß die Port * re — fen achtzehen Gallionen von neun bis ſechs Don 5) A. d. 251 S. 7 Tonnen gehabt haben, dag ihr le ws nach Sftindien I Buch, IX Cap, 281 b —* wurden ſechs bis ſieben Mann getoͤdtet, und man verſicherte, er habe zwey und Matelief. — auf ſeinem Schiffe verlohren. Dieſes Ungluͤck verurſachte, daß er das weitere Ge _ 1606, is Morgen verfchob. Die Seemacht beftund aus fechzehn großen Öallionen, vier ge en, einer Caravelle und dreyzehn bis vierzehn Fuſten. Siefegelte bey frühen Mor- ab, näherte fich der Holländifchen Flotte gegen Mittag, und gegen Abend fing man %, einander mit Canonen zu befchiegen 2). ! . Den folgenden Tag legte fich ein Portugiefe an Bord des Naſſau, ehe dieſer feine Das Treffen, 1er Völlig gelichter hatte, Oranien und Middelburg rüdten heran, es loszumachen, gedt = an⸗ gen ſich ſelbſt an. Der portugieſiſche Vieeadmiral bemerkte dieſes, und rückte an, um fich gg wire di iddelburg zu hängen Des Don Enrique de Norinha Gallion hing fh an ee Seite des Brange, und des Don Duarte de Guerra feine, welche mehr Leute hat⸗ + dorn.an, der Moriz aber andiefen leßtern. Man kann fich vorftellen, daß in dieſer fa- "das Gefecht lang und hartnäcig war. Das ‚vornehmfte, was die Portugiefen thaten, * Feuertöpfe zu werfen, und Die Holländer gegentheils feuerten beftändig. Endlich Entſetzliches ‚achte der WMorisz des Buerrs Gallion im Brand, wodurch er ſich (08 zu machen Mittel Gefechte: “Diele: das Schiff Middelburg blieb ungluͤcklicher Weife an jenem und. an dem Vicead⸗ ale, der Alvaro de Carvalho hieß, haͤngen, und alle drey wurden verbrannt, doch ret⸗ fich der größte Theil des Volkes, von Middelburg. Der Viceadmiral Carvalho arf fich mic vierzig bis funfzig Seuten in diefes holländifhen Schiffs Schaluppe, und ward mit allen ſeinen Leuten durch Schuͤſſe aus dem Orange getoͤdtet, ohne daß Matelief ſolches indern konnte u), Don Enrique de Norinha, welcher an der Seite des Oranien geblieben war, ver⸗ dt zwo Flaggen, die man ihm wegnahm. Der bolländifche Admiral befahl ihm, die egel zu ſtreichen, und ſich zu ergeben; er erfheilete eine Antwort, die man vor dem Ge: fe nicht verftehen Fonnte, Ag aber der Admiral geanfert Hatte, und fich feiner Priefe verſichert hielt, daß er nur darauf Dachte, fie hinter feinen Beſanmaſt führen zu laffen, - um fie nachzufchleppen: fo mußte fie fo glücklich auszumweichen, daß fie, der Ladungen des oriz ungeachter, fich von den Holländern losmachte, Die Fluth gieng fo ſtrenge, daß der Admiral unmöglich Anker lichten konnte ſie zu verfolgen. Alſo hatte Norinha, fo "bel er auch zugerichtet war, das Glück, wieder zu der ganzen Seemacht zu kommen x’), 5 Ä Es ſcheint nich, als fey ein neues Treffen vorgefallen, weil der Verfaſſer des Tage —— Iſers den Verluſt der Holländer nur auf zwey derbrannte Schiffe und vier und zwan—- IT Verluſt. 19 Tobre nebft einer großen Anzahl Verwundete fegte, von Seiten des Feindes aber auch . ey verbrannte Schiffe, und vier bis fünf hundert Getoͤdtete oder Ertrunfene, darunter F viel hohe Offieirer und Adeliche zähler y). Er fuͤget hinzu, die Portugieſen haͤtten "ihren Galeeren und Fuſten einen großen Bortheil gehabt, weil folche bey der Wind: &,, DM allem wärenzu gebrauchen geweſen, und andere Schiffe loszumachen hätten dienen * Bey der letztern Muſterung, ſaget er, haͤtte ihr Admiral drey tauſend ſieben hun⸗ MD vier und fünfzig Weiße, und noch einmal fo viel indianiſche Matroſen ahmeeh, | a7 eine — Alfonſe de Caſtro, des Don Antonio allemal zu verbrennen, wenn ſie die Hollaͤnder um fe — juͤngſter Sohn geweſen iſt, und daß eins bringen koͤnnten. 8 Ip gehabt Haben, zwey von ihren Schiffen j ‚8.2268, x) A. de 253 S. 3) X. d. 253 und 254 S. Allgem, Beifebefchr. VI Band, Na — — 222 eiſen der Hollander Matelief. Seine Abſicht war, ſich Achin zu bemaͤchtigen, die Laͤnder Malaca, Johor, Pahen 1606, Patana, Bantam und Amboine einzunehmen. Er würde wenig Hinderniſſe gefunden haben, wenn die Nothwendigkeit, vor der hollaͤndiſchen Flotte auf, feiner Hut zu ſeyn, WE anfänglich feine Eroberungen aufgehalten hätte, und. wenn ihn nicht der vielfältige Verlultr den ihm Matelief nachgehends zufügte, ihn fo geſchwaͤcht hätte, daß er wieder in ſeine Haſ * einlaufen mußte. Folgen des Die Holländer waren Willens, den Tag nach dieſem erſten Gefechte wieder zu ſchlagen Gefechtes. und alles zu wagen, damit der Krieg bald ausmwürde. Aber, der Wind. war. ihnen Tage lang fo zuwider, daß fich ihre Schiffe von einander: zerfkreueren;- und, weil fie I vor den Seinden unter dem Winde nicht wieder verſammeln Eonnten, den Weg nach Tohot nahmen. Die Seemacht gieng nach Malaca, welche Stadt allein, durch die Befreyunt von einer fo langen Belagerung, von dem Gefechte Vortheil Hatte, — — Beſchreib. ir j aus ini Te N. vonMalaca. Beſchreibung von Malaca. — 1606. Lage, Groͤße und Stärke der Stadt. Jeſuiter⸗ tes Land, Warum Malaea nicht größer 94 — — eollegium. Barfüßerflofter. Zwo Sinfeln bey worden iſt. Andere Urfachen, welche Malact der Stadt. Zahl der Kirchſpiele. Mateliefs das Verderben droheten. i —* Urtheil uͤber die Luft zu Malaca. Benachbar⸗ J 44 —J— un t Ihre Lage, Hit Stadt Malaca liegt auf einer Küfte, welche eben den Namen führer „de Srope und Meerenge, die vom. Eylande Sumatra mit ſeibiger gemächt wird, in andershal Starke Grad nordlicher Breite auf einem ebenen Felde , wo nur eine einzige Höhe mieten in IF Stadt ift, auf deren abhängigen Geiten die Stadt ſelbſt ſich befindee; denn es iſt nur eu kleiner Platz gegen Nordoſt eben 2)... Ein Fluß laͤuft nordweſtlich unten an ihren Mauer hin. ¶ Seine Breite iſt etwan hundert Fuß. Bey der Ebbe iſt fein- Waſſer füßer, die Ebbe und Fluch, find da ſehr heftig. Es gebt eine hölzerne Bruͤcke darüber, Auf de andern Seite ift das Erdreich, ziemlich hoch, und auf der fünlichen Seite fo moraftigy 00 man bey dent erſten Stoße mit dem Örabefcheite Waſſer antrifft. Einige Dläge findfo IF mit Waſſer bedeckt, zumal bey Regenwetter, wo diefes alles faſt uͤberſchwemmet it; Ufer ausgenommen, das ein Knie hoch über Waffer bleibt, Außer der Stadt ſieht m— eine Art von See, wo man das Waſſer vom Felde hineinlaufen laßt, und über den ein fteinerne Brüske gebt. Der Umfreis von Malaca beträgt etwa ein-taufend: acht hundert Schritte. Gegen das Meer iſt fie mit einer ſtarken Mauer umgeben, die eiwan ſechs bu dert Fuß lang iſt. Bon der Seite des Fluſſes iſt ſie ungefaͤhr eben fo lang, aber auf ee Mergenfeite ein wenig länger, längft dem Sande hin. Die Mauer am Fluſſe iſt ſehr hat Nordoſtlich befindet ſich ein ſteinernes Bollwerk, St. Domingo genannt, Bondard ans Meer geht die Mauer von Taypa bis an eine Art von rundem Bollwerke, das Ir} ſuͤdoſtlich gleich am Ufer des Meeres befindet, und St, Jago heißt. Zwiſchen dem ie werfe St. Domingo und diefem find noch zwey, eines von Taypa, Namens St, Anton oder Madre de Dies, auf dem halben Wege, das andere viereckicht, und ſeit zwey bis * Jahren von Kalk und Sande aufgefuͤhret, die eilf tauſend Jungfrauen genannt, ladet zZ) A d5256,Scite, ; - „= Seitesehen des Tageregiſtere.. 4) Dieſe Veſchreibung befindet fich auf der 285 £>) A. d.287 © —— ⸗ ex grund für © Barken! Sn 3 Schiffer-zeichöt Anweiılun A. StZaulskirche. wo die Hollender-thren Gottesdeen/k halten. .--" B Magazın; Sonst die Barmherzır - “ Reıts kırche. * C. Wohnung des Statthalters. D.Hndels pplats . B. Wohnung des Chinefifchen Generabs. E Handels platz der Ükinejen : G Mojshee der Moren. " H "Pagode des Chine/fen.. E TS Thor an: rHojpial jeite. Y GRUNDRISS VON DERSTADT UNDTFERSTE _MALACA Zur Allgemeinen Historie Dt der Rerfen Z 730 * ‚Garten des Statthalters U. worauf die. Hbllannde: ne Batterie machten: Ilha_das nach den Portusr En | nach Oſtindien Er Bhch, IX Eopitel, m Mahre de Diss und Et. Jago. In eben dem Zwiſchenraume befindet ſich eine Stackete Beſchreib. don Pfaͤhlen achtzehn Fuß hoch, zwoͤlf Fuß haufen vor dem Walle, und von Madre de vonmalaca. Ss an iſt ein ſchmaler Graben. r 1606... , „Oben in der Stadt, d. 1. faſt in ihrem Mittel entdecket man das Ssefuitercoffegum Paul, von da man bie ganze Stadt rings herum oft. teichen kann. Der nächfte Berg ift mit einem Borfuͤßerkloſter beſetzt, Madre de Varfuͤßer⸗ Dies genannt, wohin Fleine Canonen Faum reichen. Die andern Berge find fehr weit Klofter, don der Stadt. Auf der Meerfeite ift das Sand eben, und die Fluth laͤßt das Ufer, un— führ ween Mufferenfhüffe weit trocken. Der Boden iſt weicher Moder, da man auch Hd fkehender Fluch nicht ankern kann 2), x > Ziemlich nahe bey der Stadt zeigen ſich zwo Inſeln, eine nach Suͤdoſt, Ilha das wo Infela ao. einen Canonenſchuß weit von der Stadt, Die andere Suͤdweſt, Ilha de Pedra, wo⸗ beyderStadt. din die Eanonen nicht reichen. ° Aus diefer bekoͤmmt man Steine zu den Gebäuden der Stadt, Zwiſchen diefen beyden Eylanden anfern die Caraden, Gallionen und alle große biffe, in vier bis fünf Faden Waffer, außer dem Canonenfihuffe der Stadt, aber innet= 6 des Canonenſchuſſes von Ilha de Naos. Die Fleinften Fahrzeuge ankern in der “bier, und die, welche etwas größer find, zwifchen Ilha de Naos und der Kuͤſte von Valsch, oder nahe am Ufer, weil der Boden fo weich ift, daß er fie nicht beſchaͤdi⸗ Be — * ea | Weil Matelief vor der Stadt lag, zählere man etwa zwölf tauſend Menfchen darin _ Zahl der il, davon drey taufend, Waffen zu fragen, vermögend waren, außer ‚den Fremden, die Kirchſpiele. 2 beftändig anfangen, Ein Mönch, den die Holländer gefangen befamen , verficherte fie (ches, weil er die Kicchenbücher gefehen hatte. Er fegte hinzu, man zählete fünf Kirch⸗ Diele in der Stadt, und den Vorftädten. Das eifte Ct, Thomas zu Campschin- Nord: „it der Stadt enthielte ziwey faufend Seelen, das laͤngſt dem Fluſſe bin läge, ein tauſend „DE Hundert, das von St, Lorenz ſuͤdwaͤrts zivey taufend; das von Noſſa Senbora e Pindade, Südeft, auf dem Ufer zweh hundert, Das von Senhora de Guadalupe, fünf Meilen Son Fluß hinauf fechs hundert, und das innerhalb der Mauern etwan drey auſend. Aber in diefer ganzen ae ‚befanden ſich kaum dreh tauſend Weiße, das uͤbrige aren Meſtizen, Einwohner des Landes, und Schvaize ſowohl freye als Sclaven 6). kr Man haste dem Admitale bepgebhacht, Die Kuft 2 ige ſehr ungefund. Aber Mateliefs MB Erfahrung, und genau eingezogene- Nachrichten widerlegen Diefes, Mambegreiftauch über \ht wohl, woher die übele Befchaffenheit dev uft rühren ſollte. Die Stadt liegt: ander — fe, und auf einer Spitze die ins Meer geht. Sie ift faſt ganz auf einem kleinen Berge 3 guet; der ir „an ihrer Mauer führer fehr helles Waſſer; Dasjenige, das man trinkt, iſt auto veit, AND Aremem Brunnen, der fich unten an Dem Kloſter Madre de Dios rel tr iſt das beſte Waſſer don der Weite), "Das Feld hat von allen Seiten her freye Luft, - D wäre vermögend, alles hervor zu bringen, wenn es wohl gebauer würde. Nur feit DM dis vier Jahren hätte man angefangen, Reiß daſelbſt zu ſaen, der in Menge da waͤchſt. ten die Portugieſen nur wenig Luſt zur Arbeit, fo würden fie ein vortreffliches Sand ‚als machen, weil man auch den Fluß leicht um die Stadt herum leiten Fönnte A). N a2 Der ; 3 gen daſ. in dem gemeinen Vorurtheile von der uͤbeln Luft, die 4) I d. 280 S. er fuͤr vermögend hielt, Fremden einen Abſcheu vor rs 5 an ſehe Pyrards Erzaͤhlung. Er ſteckte der Stadt beyzubringen, überfehen, und das Feld. überall — — 234 . Reifen der Holländer Beſchreib. Der entfernteſte Ort, wo ſich die Portugieſen geſetzet haben, heise Noſſa Senhota von Malacg. de Guadalupe fuͤnf Meilen von der Stadt, Nachgehends findet man Voͤlker, Bavan⸗ 1606. cambos genannt, die unter dem Könige von Johor fiehen, aber doch mie Malaca in — Friede lebten, wohin fie Betel, Arak- und Fruͤchte zu verkaufen brachten. Die Belagẽ⸗ * Ban, * zung unterbrach diefen Handel, Sechs Meilen von der Stadt, ſuͤdoſtlich, ift ein anderet Fluß Muar, deſſen Einwohner ebenfalls unter dem Könige von Johor ftehen; Mate⸗ Ei 9* feine Nachricht, Daß die Portugieſen ſich irgendswo ſuͤdweſtlich von Malaca ge etzet hätten, —— — Ueberhaupt liegt dieſer Platz ſehr wohl fuͤr den Handel von China, die Molucken und — —— allen andern benachbarten Laͤndern. Wäre er frey, fo würde er an Größe und Macht zu⸗ den if, nehmen: „aber die Tyranney der Befehlshaber, die alle drey Jahre abgewechſelt wurde . und diefe Zeit über auf nichts dachten, als zwey hundert taufend Thaler zufammen zu bei gen, war ein beftändiges Hinderniß feines Wachsthums e). cs, { Andere Urſa⸗ Ein anderer Grund, warum Malaca nicht mehr zunahm, war die Verſchwendung chen , welche der Einwohner , bey ihrer Lebensart und Unterhaltung der Ihrigen. Diefe beruhere nur ee auf dem Vortheile, den fie von Tag zu Tage zogen, und der ihnen alfo eben fo leicht entgieng⸗ Brobeten. als fie ihn erhielten. Che die Holländer fich in den mirtägigen Gegenden ndiens 9% zeigt hatten, Eonnte man auf fie, als auf eine gewiſſe Einkunft vechnen, Aber feit dieſet fremden Ankunft, hatte ſich der Portugieſen Gluͤck ſo vermindert, daß Malaca mit feinen! ‚ alle, vermöge des natürlichen Jaufes dev Begebenheiten, bedrehet wurde, wenn auch gleich durch die Belagerung fein Verderben nicht wäre verurfachee worden, Selbſt die Einwohner der Stadt rechneten nicht darauf, fie lange zu bebalten , wenn die Abnahme der Handlung immer fortdauerte. Denn die tebensmittel wurden von Tage zu Tage theueret⸗ Haß fie voraus fahen, fie würden unmöglich da bleiben koͤnnen. e \ Nach ven Kirchenbuͤchern hatte Mateliefs Belagerung der Stadt etwan fechs car fend Menſchen gekofter, und Die Bäume, welche ſowohl den Leuten zum Unterhalte, alt dem Sande zur Zierde dienten, als Palmbaume, Cocosbäume, ꝛc. waren Durch den Krieg ß verwüfter worden, daß fie fh unter fechzehn Jahren nicht wieder erholen Eonnten f)- Der V Abſchnitt. er Mateliefs Verrichtungen zu Johor. Moatelief hat Mangel an Pulver Vekuͤmmerniß kommt einen vornehmen Beſuch. Forderungen wegen feiner Umſtaͤnde · Feſtungswerke, die er der Hollaͤnder; desKöniges von Johor. Mateliefs an dem Fluſſe Johor anfangen laͤßt. Er bes Antwort. Man ſchließt einen neuen Vertrag · gSdeilen war die holfändifche Flotte den 1afen des Herbftmonats in die Rivier von Joho eingelaufen,, und der König war aus Erfenntlichfeit für des Admirals Dienfte, bieſen Matelief hat his ans Meer entgegen gekommen. Der widrige Wind hatte nicht ſo viel zum * ae AM der Holländer bengetragen, als der Pulvermangel. Alle Macht des Königs Fonnte ihn ! nicht mehr als für zehn Taels verfchaffen , und. nech war folches nur Mehlpulver, von mitt mäßiger Güte, Es wäre indeffen fehr feicht gemefen , nur eine Pulvermuͤhle anlegen weil Das Sand Holz im Weberfluffe hat, weil man Ströme und Waſſerfaͤlle daſelbſt an “ey Ed, 290 ©. Pe. F) Eben daſelbſt. ” — nach Oftindien. I Buch, IX Cap. 285 and es an Salpeter und Schwefel auch nicht mangelte. Der Admiral unterſuchte die Matelief. Lad Batuſawar, und urtheilete, fie koͤnnte leicht befeſtigt werden. Aber, was für 1606. offnung hatte man, dieMalayen zur Arbeit zu bringen, „Er machte ihnen dem ungeachtet einen Entwurf von Feſtungswerken, den fie aus: Betůmmor⸗ Müpren yerfprachen, auch ſolches wirklich in feiner Gegenwart anfingen. Als ernach- —— hend an Bord gegangen war, konnte er feine Umftände nicht ohne Unruhe uͤberdenken. "gab er ſich nach Bantam oder Amboina: fo hatte man zu befuͤrchten, die Portugieſen Würden Batuſawar belagern, und einnehmen. Mit fo wenig Pulver, als er hatte, ge: je die Seemacht zurück zu kehren, wäre unvorfichtig gewefen. Konnte er fie aber auch Yihrer voͤlligen Stärke laffen? Hieß diefes nicht, die benachbarten Könige wüthenden egern überiaffen, die alle Gewaltthaͤtigkeiten gegen fie ausüben wuͤrden? Setzete man adurch nicht die Hollaͤnder der unvermeidlichen Gefahr aus, von dieſer Kuͤſte vertrieben werden, wo fie fich doch wegen ihrer Abſichten auf die Handlung nach China nothwen⸗ ig fegen mußten ?_Hach langen Ueberlegungen befchloß er, die Nivier von Johor nicht zu eg bis er an den Feſtungswerken hätte arbeiten laffen, von denen er den Entwurf | acht hatte g.). Re Die Stadt Batuſawar oder Batuſabar, liegt an diefem Fluſſe fünf bis fechs See: Feten Meilen vom Meere, Das sand ifk niedrig, und nur an dem Ufer bevölkert. Es ward von „,,, —2 2 Seftungen bedecket, eine heißt wie die Stadt, die andere Cotta Zabrang, und lag por anfang u er dem Fluſſe. Die erfte harte etwan ein tauſend drey hundert Schritte im Umfreife, läßt, gu. dar mit Paliffaden von vierzig Fuß hoch ungefähr umgeben, wo alle Pfähle einander - cruͤhreten. Man hatte aus dem fehönen und tiefen Fluſſe leicht einen zulänglichen Gra— en zu ihrer Vertheidigung machen können, weil die nächften Berge eine vierthel Sesmeile RR find, Zu Batuſawar zaͤhlete man nicht unter drey bis vier tauſend Einwohner, ehe die Waffen zu führen , vermögend waren; und diefe Anzahl ift in einem Sande fehr anfehnlich, wo der größte Theil des Volkes mit feinem Biehe, und feinen Leibeigenen außer⸗ halb der Stadt wohnet 2). Sie — Cotta Zabrang, hatte nur etwan fünf Hundert Schritte im Umfange. Ay Er pt ſo volkreich, als Die andere, aber ebenfalls mit Paliffaven umgeben. Weit re > —— war, daß es bey großem Waſſer uͤberſchwemmet wird: ſo rieth der Dar En ‚ * ft drey Bollwerke aufzuführen, welches ſich die Einwohner gefallen ließen. en Pan — Ortes, Raja Zabrang, feine rechtmaͤßige Gemahlinn, welche feines erg einer de, Befuch es te Tochter war, und einige feiner Beyfchläferinnen , nebft feinem Sob- yornehmen Der 8: sen * Admiral in feinem Schiffe, welche Ehre die Poetugieſen nie gehabt Hatten. Veſuch. ® —* ar Ne and, für das groͤßte · Merkmaal der Erfenntlichkeit und Freundſchaft 6 > er den Hollandern erweiſen koͤnnte 7), Weil der vor Malaca geſchloſſene Ver— m. m einigen feiner vornehmften Stücde, nunmehro nicht zu bemerfftelligen war, Da 5 ‚ven Due nicht eingenommen hatte; fo verlangte Matellef / die andern Puncte follten Forderungen ihrer völfigen Guͤltigkeit bleiben, bis man die Stadt erobert hätte, und indeffen ſollte Prr-@olkiuden, a. Ihm Sand einräumen, Häufer, Magazine, Schangen, Werkftätte zu arbeiten x, | UF zu bauen; ſowohl am Ufer des Fluffes, als auf dem Eylande Linge oder Ban⸗ m oder Caryman. Er verſprach, man würde aus Holland Arbeiter, und ganze Fa— 8 * Jin 3 | milien 3 10257, 258 Sats. FIX. d. 260 Seite. +258, 259 S. 60 Meifan der Helinder Matelief. 1606. — Forderungen des Koͤnigs von Johor . Mateliefs Antwort. ‚und verurſachte, daß fie ihren erſten Artikel fahren ließen. milien kommen laffen, welche im Lande Handlung und Manufacturen anlegen, und dadurch den Könige und dem Sande nutzen würden, indem fie ihnen zu taufenderlen Sachen, % ihnen bisher gemangelt hatten, überflüßig verhülfen A). 2* Die Beamten des Koͤniges von Johor haben ebenfalls ihre Forderufigen. Meat erzähfet fie nur, um einen Begriff von der indianifchen Staatsklugheit zu geben, und zeigen, nad) was für Grundſaͤtzen die Holländer ihre Buͤndniſſe fehloffen. Der Konig von Johor verlangte: 1) fie ſollten fi verbinden, ihm, wenn er es benoͤthigt wäre, bis! tauſend Realen von Achten zuleihen, die ihnen in Waaren wieder ſollten erftafter werden, wie che der Factor verlangte, auch, follte der König vor Bezahlung des erften Darfehens ni von neuem borgen. 2) Gofften ihm die Generalſtaaten mit aller ihrer Macht, und bey len ſeinen Kriegen im Angriffe, und in der Vertheidigung wider alle feine Feinde, 0 Ausnahme beyftehen. 3) Sollten fie ihm auf fein Verlangen mit ihren Seeleuten, ſchuͤtze, Kriegsnothwendigkeiten und allen Bedürfniffen aushelfen: die Schiffe, die —J den Seen von Johor befaͤnden, ſollten allezeit feine Befehle annehmen, und der Admira folfte mit feiner Flotte in der Nivies bleiben, bis ihn eine andere hollaͤndiſche Flotte abloͤſete Auf diefe beyden Bedingungen verfprach ihm der König hundert amd achtzig Fuß Erdrelch ein Haus und Magazin darauf zu bauen. Aafa Zabrang fegete gleichfam in geheim DI zu, wenn die Flotte niche zur Beſchuͤtzung des Sandes da bliebe, fofchienen die ——— entſchloſſen zu ſeyn, die Stadt zu verlaſſen, und ſich den Fluß hoͤher hinauf zu begeben I Matelief antwortete, man pflegte den Herren Generalſtaaten Feine dergleichen Bor ſchlaͤge zu thun, und fie würden nicht für gut befinden, daß man fie in einen Vergleich zöge, der taufend Nealen betraͤfe; wenn die Handlung in Johor zu Stande Fame, man hoffete, fo würde oft ein einziger Tag dem Könige mehr als tauſend Realen Wort bringen; alfo verdienten folche Claufeln nicht in einem Vergleiche ſtatt zu finden + er fel ſt der er nur ein ſchlechter Unterthan der Generalſtaaten wäre, erböthe ſich, dem Könige “ fend Realen aus feinem eigenen Vermögen zu fehenfen, und fiein den vereinigten Provinzen an Flinten, Saͤbel, oder andere Waaren anzulegen, Mit einem Worte, wenn ſich dA König feinen andern Vortheil Dabey vorftellte, fo wäre das nicht der Mühe werth, fich | ihnen wider die Portugiefen zu vereinigen. Diefe Antwort machte die Indianer beſtuͤrz⸗ 7 Wegen des zweyten erflärete fid) der Admiral, die Abſicht feiner Herren wäre nicht) gerechte Kriege zu führen, noc) das geben ihrer Unterthanen zur Unzeit zu wagen. SR fen verbinden, als die Portugiefen , die fich ſchon für ihre Feinde erkläre Härten. We ; wuͤrden fich willig in ein Schugbündniß einlaffen, aber fie wuͤrden fich niemanden ** des dritten, ſey Feine weitläuftige Erklaͤrung noͤthig; denn die Holländer konnten ſich in! nem Sande feſt fegen, daß ihr eigener Borthei fie nicht verbinden follte, fich im’ — gungsſtande zu halten, welches die Malayen nicht weniger, als fie ſelbſt angienge. wegen der Hundert amd athejfg Fuß Sandes, die man ihm anbotb, bezengte er fo viel ‚A wunderung , als Diefer Vorſchlag ih zu verdienen ſchien. _ Die Holländer — mal fo viel Pas noͤthig, nur ihre Waaren auszubreiten. Was hieß dieſes wenn eine fung und Vorrathshaͤuſer ſollten gebauer werden? Er verlangte alſo nicht ein seite b x f k) A. d. 200 und folg. Ste, m) Man ſagte in Indien: die, Portugle = I) A. d. 262 und folg. Seite "0°" verlangen nur Platz, ein Haus zu bauen; "pr ; | nach Oſtindien. 1 Buch. IX Car. 287 Maaß don Erdreiche, fondern ſo viel man nöthig härte, ohne Einfehränfung; denn je- Matelief. E man einnähme, deſto mehr müßte fich die Handlung ausgebreitet haben, und deſto 1 606. heilhafter wäre es alſo für das Land. Soffte man, fagte er, in einem Reiche, wo dag "7 ſo wuͤſte liegt, und fo wenig geachtet ift, das Erdreich in Betrachtung ziehen? ö Weil es fehe wahrfheinlich war, daß diefe Vorfichtigkeit von dem Gedanken herruͤhr— © den man der Portugiefen wegen in Indien hegte m): fo nahm der Admiral diefen Ind hn uͤbel auf, und fagtezum Raja Zabrang: als der König Geſandte nach Hol⸗ Pi gefchicke haͤtte, ſo haͤtte er folchen Befehl ertheilen follen, von der Regierung berer ver- Ngten Provinzen Nachricht einzuziehen; fie twirden-dafetbft erfahren haben, daß die Ge hi g der Generolftaaten nicht fen, fich anderer Reiche zu bemächtigen, fonbern Hand» NG daſelbſt anzulegen. Er verficherte auch, wenn der König Here über das. Eyland die ina feyn wollte, das die Holländer den Portugiefen weggenommen hätten, fo wären Staaten bereit, ihm ſolches abzutreten, wenn er ihnen nur zeigte, daß er im Stande Wäre, fich ſolches zu erhalten, und dabey verfpräche, niemanden, als ihrer Nation, bie Hand⸗ lung darauf zu verftarten, weil fie nur auf den Vortheil der Handlung fühen, und das Ei- thum von Grund und Boden nichts achteten =), * N Endlich das Anfuchen wegen der Holländifchen Flotte betreffend: fo fen es unmöglich, w fich folche bis zu Ankunft einer andern in der Gegend Johor aufpalte, weil er einige * ner Schiffe im Chriſtmonate nach Holland ſchicken müßte, aber er verſpraͤche, ſich bis Neuer Ver⸗ * den Chriſtmonat forwenig, als möglich, von Malara zu entfernen, und ſtellte dabey gleich. m Könige vor, fo lange holländifche Schiffe in dieſer See wären, fo wäre nicht zu ver— daß die Portugiefen etwas unternehmen würden, Nach allen diefen Erlaͤuterun⸗ den ſchloß man einen newen Bergleih 0). EN h x 0. Der VI Moni - ———— Mkeriernentine Natenefs unternehmung wider die Portugieſen. — ragen Sohor, die Portugiefen angugreis . Hundert Portugiefen wird gedrohet, fieins Meer, en. Er trifft wieder einen Theil der Seemacht zu werfen. Vorſchlag, alle. Portugiefen zu von Molara an. Die Holländer greifen am, Queda niederzumachen. Matelief ſuchet die ars des hollaͤndiſchen Admirals. Ente übrige Seemacht auf. Er enutdecket ſie. Brau⸗ pen Gefecht. Noch eine andere Gallion der ohne Wirkung. Portugiefifcher Trotz. Wie * genommen, "Unglück der Holländer. Sie ſich die Portugiefen in ihren Schiffen verſchan- 53 noch drey andere portugieſiſche Schif⸗ zer hatten, Sifk der Holländer. Die Flotten | a uft der Seemacht. Befondere Schtuier befchießen einander, Ruͤckzug der: Holländer, ¶Ereit wegen Yuslöfung der Gefangenen. Iwey⸗ und Mateliefs nene Abfichten. ah * Admiral Hatte damit faft einen Monat zugebracht, „als er erfuhr, daß drey portue Mateli ser, ieſiſche Schiffe, zwo Galeeren und —* Fuſten unweit —— reuzten, eg tel, große Menge Junken zu bedesten, Die man van Macaſſar und Java mir Sebensmit- g, anugreis DM Malaca erwartete. Zugleich erfuhr er, daß ſieben andere Schiffe eben dieſer gen, —* ihren Weg nach Norden genommenhätten,. entweder nach Achin zurück. zu geben, — ander Schiff, das ſie von St Thoma erwarteten, ‚zu bedecken. So vortheil⸗ des ge Borfteflungen veranlaßten ihn; bald wieder abzufegeln. Er befand ſich den ı8ten inmonats auf der Höhe von Malaeq. RE Ben Den 8 die Ce mädhtigen fie ſich des Landes, und machen m) Ud.258., ohner zu Suechten. 0) A. d. 297 ©. \ . ' n ⸗ 288 Reiſen der Hollaͤnder Matelief. Den oſten näherte er ſich der Rhede, und wunderte ſich, als er daſelbſt noch fiebet 1606. Schiffe von der Seemacht antraf, unter denen fich des Umterföniges feines, die Empfän Getriffeiwie- niß, befand. Die zweyte Gallion war der Nicolaus, mit neunzehn gegoffenen St dereinen Theil den, von Don Sernand de Maſcarenhas. Die dritte ver 4. Simon, von der Seemagje Sranciſco de Sotomaſor. Die vierte alle Heiligen, von Don Franciſco de von Malaca rinhar geführt, Der Unteradmiral, Sebaftian Soares, befand fich auf dem fün an. das heil. Kreuz genannt;j Don Paulo de Portugal auf dem fechften, und Haup® mann Antonio de Souza Salcaon auf den fiebenten, der H. Antonius p). ei Die Hollän: Der Eifer nach Ruhm und Beute verftattere den Holländern nicht, die Schwierig der greifen an. keit des Angriffs fange zu überlegen, Man befchloß, drey Schiffe von der Flotte, Ora⸗ nien, die große Sonne, und die vereinigten Provinzen, ſollten zuerſt die Haken auf eine von den feindlichen Gallionen werfen, und die ſechs andern- indeffen ſich mit der br gen Seemacht einlaffen. Indeſſen wurde man vom Winde bis auf den Abend des aufgehalten, da der Admiral die Hauptleute feiner beyden Schiffe an feinen Bord kommen ließ, und ihnen befahl, gegen das. Ende der Fluth auf den Viceadmiral zu fallen, de anf meiften nach Süden zu war : aber auch diefer Entfchluß ward verändert, weil man ni See genug hatte, und Gefahr lief, unter dem Winde zu weit auszumeichen. Alſo ließ de Admiral erjtlich den aaften Morgens g) nach dem feyerlichen Gebethe die Anfer lichten, und tichtere den Sauf auf die Inſel das Naos, in Willens, fich an das heilige Kreuz zu | gen, das damals allen andern unter dem Winde war. Aber wie er die Bank ſah, die ch von dieſer Inſel ins Meer ſtrecket: fo hielt er ſich für gesungen, umzukehren, und ho zur noch den St. Nicolaus zu enfern, der nordlich fund. So bald er die Seite dieſen dargeſtellet hatte, fo ward die Barre unter den Wind getrieben, und die Hafen wurden die Löcher, wo man die Geile ducchzieht, geworfen: allein, diefes gefchah erft, nachdem alle feine Border-Cansnen, die vier und zwanzig Pfinder waren, alle Canonen, die ſich zwiſchen dem großen und vordern Maſt befanden, welches achtzehn Pfuͤnder waren, und. die ſich im VBorder-Cafteel befanden, von dem alle Schüffe trafen, losgebrannt hatte, So bald er fich an den Feind gehängt hatte, ließ er durch vierzig Mann ohne Unter laß Musketenſchuͤſſe hun, und aus dem großen Maſtkorbe Granaten und anderes Fe werk werfen. -Die große Sonne und die vereinigten Provinzen legten fich auch je von feiner Seite an, da denn Matelief die Anker der Gallion Eappen ließ. Diefe drei Holländer trieben mit Hülfe eines Landwindes in bie See, und fehleppeten das feindll Schiff mic fih. Der Pulvermangel Hatte fie zu dem Entfehluffe gebracht, fogleich zu Geſinnung tern. Weil der Admiral vom Gefchüge nicht viel Vortheil hoffen Eonnte: fo wollte er ii, des Holländiz ber fein und derer Seinigen Seben wagen, als dieſe Gelegenheit, die portugiefifche mad ſchen Adwi- zu zerſtreuen und zu zerftören, vorbey laſſen. Indeſſen fpareten die andern Schiffe miche, vor, dem Feinde mit ihrem Gefchüße beſchwerlich zu fallen. Er hatte den Canonirern befoßlen, wagrecht, und eher ein wenig zu hoch, als zu tief zu feuern, weil es ſchwer mar, fo Id ch Schiffe, wie die,Öallionen find, in Grund zu bohren, daß man alfo ihre Leute vielme tödten mußte, Diefes gelung. Er war auf dieſe Gedanken aus der Erfahrung ber | per vorigen Gefechte gekommen, da des Norinha Gallion fo viel Schüffe in feine Seiten fommen, und fich Doch fo glücklich losgemachet hatte r). Al D Ad. 271 ©, a) Eben daſelbſt. r) Eben dafeldft, Y * nach Oſtindien. IBuch. IX Cap. 289 Als ſich die drey hollaͤndiſchen Schiffe mit dem St. Nicolaus in der See befanden, Matelief. und des Admirals Lute ſahen, daß die Granaten und Musfeten den Portugiefen nicht 1606, Mehr verſtatteten, ſich auf dem Verdecke zu zeigen: fo wollten fie hinüber ſpringen. Der Ad⸗ — Mal füchte, fie. abzuhalten, er fand aber kein Gehör. Man gieng mit einer Art von Wuth Entfeglicee Bin t. Die Seute von den vereinigten Provinzen warfen ſich vermittelſt des Boeg⸗ Gefecht. Peiee hinein; die von Oranien und der großen Sonne ſtuͤrzten von allen Seiten hinein. entſtund ein blutiges Gefecht. Vieile Holländer wurden verwundet, aber fie hatten einen einzigen Todten, und richteten unter den Feinden ein entfegliches Blutbad an. Nur ‚eine Eleine Anzahl von diefen kam Davon; die der Admiral an feinen Bord nahm. dlich blieben von zwey hundert und fünf und fechzig Mann, die die Gallion geführet int nur fieben am geben, welche fich unten im Schiffsboden unter dem Balafte verbor- atten 5), u, Auf der andern Seite legte fich der, 5, Simon an den hollaͤndiſchen Biceadmiral, U) ein anderes Schiff faſt zu eben der Zeit, Daß derfelbe auf jeder Seite ein Schiff hatte. Aber der ſchwarze Löwe rückte heran, und fiel auf den ziweyten Portugiefen; und weil ſich der Moriz zugleich an ſelbigen gehängt hatte, fozündeten fie ihn an, und verbrannten ihn mie allem feinen Bolke. Der Eraſmus hing ſich an das heil, Kreuz: fie befchoflen ander mit grobem Geſchuͤtze: aber tie fie fich ſogleich von einander getrennet hatten, forief er Admiral dem’ Eraſinus geſchwind zu, er follte ſich von neuem an der rechten Seite hängen, weil er folches auf der linfen thun wollte; doch der Porrugiefe machte fich dag Weyte mal mit hundert Mann Berluft los. Darauf legte ſich der Moriz noch einmal Mid; und weil der Admiral fich fertig machete, auch wieder anzufangen, fo entſchloß fich der Hauptmann, welcher gefährlich verwundet war, ſich zu ergeben. Der -Unterfönig wich eh der Windſtille aus, und entfernte fich Darauf, Durch Hülfe eines Seewindes, weit von 3 en Hollandern. Weil die Nacht darzwiſchen kam, ſo ſahen ſie ihn erſt den folgenden Mor⸗ gen wieder, ohne ihn erreichen zu fönnen. | | Sie bemerklen aber eine andere große Gallione unter dem Winde, Die Matelief Noch eine an- anfallen wollte, als. die Portugiefen ſich erbothen, ſich zu ergeben. Es war der Simson, He der ſchon Fünf umdipierzig Manıtverlohten Hatte.: Man fand-auf ihm drey taufend Pfund nen.” 3 ulver. Solchergeſtait wurden vier Gallionen von den Hollanbern genommen oder zer⸗ f ſtoͤret, Ohne daß fie faſt einigen Verluſt gelitten. Indeſſen ſtoͤrete das Ungluͤck, das fünf und ſiebenzig ihrer Leute geſchah, ihre Freude. Der Viceadmiral hatte ſolche in vier Scha: Uppen ausgeſchickt, Die Portugieſen, die: vom heil. Kreuze entflohen, zu plündern. Die Ungluͤckder De —— Sie wurden mit ihr in die Luft geſprengt, und kamen alle Soländer, Mnoiglich um A Ten dam mel un * Es waren noch auf der Rhede zu Malaca drey Schiffe übrig, die man aufs Trocke⸗ Sie on Ne gezogen hatte, und die der Admiral auch zerflören wollte, Aus Furcht, daß Feuer⸗ — Ara Werke darinnen möchten verborgen feyn, befahl er, fich folchen vorſichtig zu nähern, umd gie, Schiffe. man verſchob das Unternehmen, bis auf den folgenden Morgen. Aber gegen das Ende a Tages entʒůndeten fich die Feuerwerfe, die wirflich darinnen waren, wie man folches. Am wenigſten hoffete, und erſpareten den Hollaͤndern die Muͤhe. Ein ſo außerordentlicher Zufal jeigte, wie großes Schrecken ſich unter die Portugieſen ausgebreitet hatte. riefe, NREben daſ. +) A.d. 278 ©. Allgem Beiſebeſchr. VIII Band. O o * — | : a 290 Reiſen der Holländer Matelief. Briefe, die man vor Queda auffing, belehreten den Matelief, daß fie in dem Treffet 606. fechs der vornehmften Befehlshaber bey der Seemacht, und fünf hundert und ein um? zwanzig Soldaten =) verlohren hätten. Er ließ von den Gallionen, die dem Feuer ent Verluft der gangen waren, alles Geſchuͤtz, und alle Lebens⸗ und Kriegesnorhwendigfeiten wegnehmen Seemacht. worauf man diefe unnügen Saften verbrannte, und nur fuchete, fich von den Gefangen Beſondere los zu machen. Der Aomiral ließ dem Unterfönige anbierhen, er wollte ihm alle gefan Schwierigkei gene Portugiefen, Geſunde und Verwundete, wiedergeben, wenn: man ihm die Hollan wi ——— wieder auslieferte, die ſich auf der Seemacht, zu Malaca, oder anderswo in Indien IF Gefangenen, faͤnden; aber für die Officirer und Reichen forderte er ein Löfegeld. Der Unterfönig am wortete, er wollte die Holländer ausliefern, aber er wunderte fich, daß man von einem fegelde vedete, welches in Indien nicht gebräuchlich wäre: er verlangete alfo auch die Hauyl⸗ leute und Kaufleute wieder zurück. Matelief fehrieb ihm, dieſer Vorſchlag fey gar zu ungleich. Es fey eine Artı von Spotte, daß man ihm ungefähr zwey hundert Mann gegen vier bis fünf Holländer, DI Zweyhundert ſich in der Portugiefen Gewalt befanden, abforderte; und ihnen zu weiſen, daß er mit Portugiefen nicht ungeftzaft fo leichtfinnig umgehen ließe, erflärete er fich, wenn ihm die folgende Nach wird gebrehet, nach dem asjten des Weinmonats nicht alle feine Leute zuriick geſchickt wurden, ſo wuͤrbe 2 — er ben Tag darauf alle feine Gefangenen ins Meer werfen laſſen x). In Erwartung de Antwort des Unterföniges beſchloß man im Rathe, daß Andreas Peſoa, Sebaftint Soares, und Johann Brazvo, Kauptleute von zwo Gallionen, zweene junge Better bes Spares, ein reicher Kaufmann, Sernando del Mercado, und ein Prieſter, jedet ſechs tauſend malayiſche Ducaten zahlen ſollte, die unter die Matroſen ausgetheilet wurden Ob dieſer Entſchluß gleich nothwendig ſchien: fo überlegte doch der Admiral mir Berde daß man ihn für den erften anfehen würde, welcher das Loͤſegeld für die Gefangenen in IF dien einführete y). Man bezahlte die Summe, und ein jeder von den Seeleuten bekam fünf Realen von Achten auf feinen Theil. ' | Ben, © Die Nacht des 28ſten war ohne Antwort des Unterföniges verftrichen, und der ar miral entfchloß fich wider feine Neigung, alle die andern portugiefifchen Öefangenen Meer werfen zu laffen. Der Rath war fhon zu Unterzeichnung dieſes Schluffes verſamm⸗ let, als man zwo Piroguen anfommen fah, die drey Holländer brachten, und verſicherten es waͤren ihrer nicht mehr zu Malaca; aber es befaͤnden ſich ihrer noch vier bis fünf A der Seemacht, unweit der Inſel Nicobar. Matelief lieferte gegen diefe drey Leute ei ge Portugiefen aus, und gab ihnen eine Schrift mit, in melcher er feine Leute ſehr nac druͤcklich wieder forderte. Nachgehends ließ er auf ein Schiff, das Die Hollaͤnder bey ner Ruͤckkehr von Negapatan genommen harten, Pulver und vier und zwanzig Mai für das Fort zu Amboina fehaffen, wohin er ſich fetbft im Chriftmonate begeben wollte In dieſer Zwifchenzeit war er nur bedacht, das übrige der Seemacht aufzufuchet Indeſſen wurde er auf der Küfte von Queda durch eine Unterhandlung mit dem —— 2 u)A. d. 277 ©- e) Pulo Boton enthaͤlt verſchiedene Ingeln x) % 0: 292 ©, fonders zwo große, wopon ſich der, Canal ©: ! e 9) And. 293 ©, N. ſtrecket. _ Die oftliche Inſel an dieſem —— SEEN BASTI, —— hat eine San bay, die eine große Vertiefung jr gi’ “) A. >. 307 und folg. &, : z "het, welche aber doch auf der nordlichen Seit? d 8 6). %.0, 304 ©, Day größer ift, als auf der füdlichen. Ein Dr nach Ofindien. IBuch · INC "ao ei landes aufgehalten, der ihm ein beſtaͤndiges Buͤndniß antrug, mit dem Bedinge, daß Matelief. "ihm vor allem, was er von der Portugieſen Rache zu befürchten hätte, Sicherheit 1606, ſchaffete, und ſich ſo gar erboth 2), alle Kaufleute biefer Nation, die ſich in feinen Staa⸗ — * efaͤnden, niedermachen zu laſſen. Es ſcheint nicht, daß dieſer barbariſche Antrag, des „y, —3 ateliefs Beyfall erhalten habe; aber er bediente ſich der Gelegenheit, die ihm der König giefenzu Que⸗ ihn th, verſchiedene portugieſiſche Schiffe im Hafen zu Queda zu verbrennen, morauf da niederzu⸗ % ie Ungeduld, mit der er die übrige Seemacht anzugreifen wünfchte, zu einer baldigen machen, teife antrich, i Fr Den ıften des Chriftmonats befand er fich auf den Küften von Pulo-boton, two er — nordwaͤrts zwiſchen zwo Inſeln entdeckte, ohne zählen zu koͤnnen, aus wie viel Schiffen * * Bor und. Dem ungeachtet befehloß ex, fie anzugeifen. Den zten fegelte ex Die Eylande uf, era vorbey, und zaͤhlete ſieben portugieſiſche Schiffe und drey Galiotten, Die in einer Cr entdecket * n Linie geankert hatten; ſie hatten Wind und Fluth vor ſich, und befanden ſich un⸗ fie einem Vorgebirge, dem man ſich ſchwerlich naͤhern Eonnte, Sie lagen jedes gleich an 8 andern Hintertheile, mit zweenen Ankern, einen vornen, den andern Binten, und alles : HUB auf der linken Seite fertig. Ein D furchtbarer Anblick verurfachete, daß die Hol- "er inne hielten, ohne noch zu erſchrecken. Sie beſchloſſen, aus einer Galiotte, Die fie Brander ohne MU Queda genommen hatten, einen Brander zu machen, und ſechs Freywillige darauf zu — hen, deren jedem man fünf und zwanzig Realen von Achten verfprach, wenn fie den ran * an das Bordertheil der portugieſiſchen Schiffe braͤchten. Die Unternehmung wurde e folgende Macht bewerkſtelliget, aber mic ſchlechter Wirkung, weil die Feinde glücklich Feine braucheten, den Brander abzutreiben. Das Feuer nahm auch auf felbigent die — uͤberhand, daß ihn feine Führer zu geſchwind verlaſſen mußten. Sie befamen doch ; — Belohnung völlig a): denn beydem Triebe, von welchem Mateliefeingenom- > fi ar, alles bis aufs legte Schiff der Seemacht zu zerſtoͤren, hatte er feine andern Ab⸗ ‘hten, als den Muth und die Hoffnung feiner Leute zu erhalten. . ER — Den geen ſchickte er Abraham van der Beets mit einem Beglaubigungsſchreiben Bortugieh- L ei Pivogue an die Feinde, ihnen die gefangenen Holländer, die man ihm vor Ma⸗ ſcher Trob- der verfprochen hatte, abzufordern. Der vornehmfte Zweck diefer Geſandtſchaft war, * Pe Verfaſſung zu erfundigen, und aus ihren Reden zu fließen. ‚Wie fich E er Deets näherte, ließ ex eine weiße Flagge aufitecken. Die Feinde ſchickten ihm —3— Piroguen entgegen, welche das Beglaubigungsſchreiben ohne Einwilligung ihres * als nicht annehmen wollte. Sie kehrete zur Seemacht zurück ‚und kam bald mit —F otzigen Antwort wieder: ber Capitain major wollte Fein Schreiben von den Hollän- ie Aa sen verlangte ihr Admiral etwas von ihnen, fo müßte er folches mit den Waf- er Hand erhalten 5), Jahn Sei Matelief glaubte, er müffe fich mic dem Angriffe in einem Poften, mo er für den ind fo viel Vortheil ſah, nicht übereilen c), Die Portugiefen hatten lange einen fo vor- 2 -d02 2. £hel: veraedirge, das von Klippen gemachet wird, bes nem ſtarken Winde oder vermoͤge der Gewalt des vg fie vor Nord: und Nordoſtwinden, die hier Nordwindes, von dem Drte berfömmt, wo die wehen, und vor den Strömen, welche zwie Hollaͤnder anferten, jo twird man von einer Wind: Ge diefen Infein außerordentlich und ſehr veraͤn⸗ ſtille befallen, indem man fich dem Klippenvorges Kr wen Es ift auch in diefer Bay nur eine birge nähert, welches von einer Höhe verurſacht ffreichender Fluth; und wenn man mit eis wird, und man wird wider ſeinen Willen nach der Wi Seite - fen verſchanzt 292 > Reifen der! Hollander Son Moatelief. theilhaften Ort gefüchtz und als fie ſich bey Annäherung der Holländer dahin begeben Ha’ 1607. gen, fich in den Stand geſetzt, daß fie derfelben Angriff nicht fürchten durften. Außer dt erwähnten Stellung hatten fie noch in ihren Schiffen Verſchanzungen von Bäumen m“ Wie. fih die den, und Pipen voll Sand Hinein fegen laſen, weiche Canenenfchüffeaushielten, Mateliel Bean erfuhr von einem flämingifehen Leberläufer, der fich auf der hollänbifchen Flotte einfand⸗ in daß fie auch Feuerwerke zugerichtet hätten, vermittelft deren fie ihre Feinde beym Entern Hatten. zu fprengen verhofften, ob fie gleich der Gefahr, mit ihnen aufzufliegen, ausgefegt mare und daß alle ihre Hauptleute im aͤußerſten Morhfalle Befehl hätten, ihre Schiffe in Brand zu flecfen, und zwey aufzuopfern, wenn fie ein hollaͤndiſches mit zerftören Fönnten. fahen die Schiffe ver Holländifchen Gefeltfchaft als Kauffarthenfchiffe an, deren Berderbi# gleich ihre Handlung zerftören würde, da gegentheils ihre Seemacht aus föniglichen 1 fen beftund, deren Verluſt fie nicht achteten, wenn fie nur ihre Abficht erhielten Ed). Liſt der Hol: Da nun alle dieſe Schwierigkeiten unuͤberwindlich fehienen: fo beſchloß man, zu He“ länder, ſuchen, ob man den Feind mit &ift aus feinem Vortheile ziehen fönnte. Die Flotte gieng gegen Abend in die See, und ftellte fich, als'nahme fie den Weg nach Achin. Rachge hends wandte fie ſich bey Mondenfiheine, und näherte fich dem Eylande Lanchevy. Portugiefen änderten ihre Stellung nicht, aber man war ihnen fo nahe, daß man wen ſtens Gelegenheit fuchte, ihnen Schaden zu hun, Die acht des Unteradmirafs ward Die Slotten ein Brander ausgerüfter, Man gab Befehl, mit dem groben Gefchüge zu feuern, und beſchießen ein: war verfchiedene mal an dem, daß der Angeiff gefchehen follte. Indeſſen verzögerten DIE AURFE Sagen der Derter, die Winde und’ die Ströme die Ausführung, bis auf den ı3ten, da man bey ziemlich vortheilhaftem Winde die Anker lichtete, und gerade auf den Feind los gieng⸗ Der weiße Löwe und die kleine Sonne ankerten ſehr nahe bey ihm, aber die Port giefen Hatten den Vortheil, daß fie ihre Seiten nach der völligen Laͤnge darftellten, und ganze Ladungen geben konnten. Ueberdieß verhinderte der Schatten des Landes hinter ih nen, ihre Schiffe fo gut zu ſehen, als fie die hollaͤndiſchen ſahen. Der Brander konnte aus Mangel des Windes nicht angebracht werden. Jnnerhalb vier bis fünf Stunden 9° ſchahen mehr als fieben Hundert und funfzig Canonenfchliffe, und darunter mehr als zT . Hundert nur von fünf holfändifchen Schiffen. Sie litten aber auch viel vom Feuer; umd weil fie Feine Frucht weiter von ihren Bemühungen hoffeten, zogen fie ſich mit Verluſt einiger Leute zuruͤck. FE | Aa 9 Seite abgefuͤhret, wohin man von der ſtreichenden einem Thale herſtreicht, fo, daß diejenigen, melde Fluth getrieben wird, ohne dag man ftenern koͤnn⸗ ſich vortheilhaft gegen: das Land geſetzt haben 9— te. Geht man aber weiter in die Vertiefung der liezeit unter dem Winde find und die, welche on: Day, fo koͤmmt man in einen Landwind, der aus TUR —* nach Oſtindien. I Buch. IX Cap. Der VIE Abſchnitt. — nach Bantam. Bekuͤmmerniß, die ihm iebe zum Trunke bey feinen Leuten verur⸗ an t. Verſtellung des Hofes zu Bantam. Katelief geht nach Jacatra, und verbeffert eine achlaͤßigkelt der Gefellfhaft. Er läuft bey M Eylande Celebes ein. Ankunft zu Amboi- Mateliefs fernere Verrichtungen. merfung des Verfaffers über den Sit der Hol länder daſelbſt. Matelief fucher ſich bey. dem Einwohnern beliebt zu machen. Warum er junz ge Leute vom Eylande auf fein Schiff nimmt. Mit was für Macht und Abficht er nach Ter= nate geht. Erbauung eines holländifchen Fort 293 Matelief. 1607. zu Ternate. Deſſen Lage. Schreiben des Ad⸗ mirals an die Geſellſchaft. on Er verbindet fid), Terna N \ Ausſchweifungen — een Die Sahreszeit zu Erfüllung anderer Abfichten virckte nun heran. Matelief ſehte ſich griefiug det Nach eh dreyen ſeiner groͤßten Schiffe ihre Ladung an Pfeffer zu verſchaffen, damit ſie —— — zuruͤck kehren ſollten, und ſich mit der uͤbrigen Flotte nach den Molucken zu neue Abſich⸗ en e). Bey dieſer Trennung, welche die Portugieſen veranlaſſen konnte, ihm nachzu⸗ ten. gen, beſchloß er, fie zu verführen, und fie wegen deſſen, was er that, ungewiß zu ma- * — Er langte den erſten Jenner auf der Kuͤſte von Pulo Pinaon an, wo alles zu der Bere die er vorhatte, eingerichtet ward. Er mufterte dafelbit feine neun Schiffe, deren fih noch auf acht hundert und fieben und funfzig Mann belief. Von diefer Zahl that er fü N fünf Hundert und neun und achtjig auf die fechs Schiffe, die er behalten wollte, und Die ap blieben auf denen, welche nach Europa gehen follten. Er gab vor, feine ganze IE gienge wieder vor Malaca, er fegelte aber die Nacht ab, ohne feine wahren Abfich- te r < 9 3u entdecken, begab fich felbft währender Finfternig an Bord der drey Schiffe, Die er 9 rec beftimmete, und befahl ihnen, den Weg nach Achin zu nehmen. Den 8 a vo fie — aus dem Geſichte. Er ruͤckte nach Malaca zu, bis ans gebirge Rachado; von Dar gieng er nach Bantam, wo er einige Erfriſchungen ein- Wer wollte, che er nach den Molůcken fegelte f). - = Er ai dafelbft, daß das hollaͤndiſche Schiff, Delft, von Maſulipatan angelan- Er geht nach J eit drey Tagen nad) Amboing abgegangen wäre, Es hatte Abgeſandte des Vantam. Br von Ternate geführet, bie nach Bantam gekommen waren, um Huͤlfe wider die u — welche ſich einbildeten, die Molucken ſehr leicht wieder wegzuneh⸗ igfäken uf diefe Nachricht arbeitete er eiftigft, fich mit Sebensmitteln und Kriegsnothwen⸗ eine zu verforgen. Es macheten ihm aber auch Die Ausſchweifungen feiner Seute die- >ekumm ne och empfindlicher, als folche ihm fonft geweſen wären ; diefe waren dem Trunfe ur Re I dih „ * ſo unbaͤndig, daß ſie weder ſeine Befehle, noch Die Geſetze der Inſel achteten, Tunke bey * Ki nöthigten, felbft aus einem Beinhaufe ins andere zu geben, um fie, mehr durch feinen. Leuten“ ic mung, als durch Furcht zu bändigen: denn da er fie fo nöthig brauchte, unterftund verurfacher. d fen jt, fich geraltfamer Mittel zu bedienen, damit fie nicht ihren alten Vorwand, E fh, ſich zu keinen Dienſten auf dem Lande verbindlich gemacht haͤtten, hervor ſucheten, en Kriegesdienften zu Sande zu — Die Directoren der Geſellſchaft a ; 03 dieſen An —* legen wollten, großer Gefahr ausgeſetzet Chriftmonats auf der Küfte von Lanchevy, die por⸗ A) tugiefiiche Seemacht immer noch drohend zu beob⸗ ) achten. —9— A. d. 31 ©, Bekuͤmmer⸗ F d. 307 S. ie Floite blieb doch bis den zoſten des . 294 Reiſen der Holländer Matelief. dieſen Fehler zu ſpaͤt. Als der Admiral auf der andern Seite den portugieſiſchen Gefan ‚1607. genen verftattet hatte, ans Sand zu gehen, das Geld zu ihrer Erledigung aufzubringen: e mußte er darzu feiner Leute Einwilligung haben, denen folches Geld, feinem Verſprechen nach, gehoͤrete. Niemand widerſetzte ſich ihm ſchlechterdings: aber indem man ihm ſeinen Vortrag zugeſtund, verlangte man von ihm, er ſollte ſolches Geld vorſchießen. Die Schwierigkeit verurfachte ihm eben fo viel Bekuͤmmerniß, als die andere; er durfte fi) nicht mit Gewalt Gehorfam verfchaffen, und mußte die Augen zu unerträglichen Ausſchwen fungen zuthun. Wegen des Loͤſegeldes antwortete er, es ſey noch nicht Zeit, Davon zu up den; bey dem kurzen Aufenthalte zu Dantam Fünnte niemand Geld brauchen ; und went! man in den Molucken angelanget wäre, fo würde er der. erfte ſeyn, dev eine fo gerecht? Verbindlichkeit erwähnte, Sie begnügten fich mit diefer Antwort, gleichfam als ob je nur bey ihrer Forderung die Abficht gehabt hätten, fich dutch die Bekuͤmmerniß, DIE "if ähm verurfachen follten, mehr Nachfiche bey ihm zu verfchaffen. Er glaubte indeflen, viel gewonnen zu haben, indem er dieſe Sache bis zur Ankunft auf die Molucken verzoͤgerte Er hoffete, fie würde ihm alsdenn noch weiter dienen, fie im Zaume zu halten, fo wohl, HF dem er ihnen neue Berfprechungen thäte, wenn fie ihre Pflicht beobachteten, als indem ee ihnen die Bezahlung verweigert, wenn fie fich gegen den Dienft auf dem Sande gar zu #7 : derfpänftig erzeigten /f). * Verſtellung Gleich die erſten Tage feines Aufenthalts zu Bantam hatte er dem Könige aufge, des Hofes zu wartet, der nur zwölf Jahre alt war. Diefer junge Herr nahm feine Gefchenfe und Anet Bantam. biethungen mit Bezeugung vieler Hochachtung und Erkenntlichkeit an. Der Statthalten⸗ der Tomongon und der Sabandar g), welche noch mehr gewohnt waren, ſich zu vet⸗ ſtellen, ruͤhmten dabey ſeine Siege, und wuͤnſchten ihm zu allen ſeinen Unternehmung" Glück: fie fegten hinzu, die Abficht ihres Hofes fen, mit dem Könige von Holland eine ftändige Freundfehaft zu unterhalten, und ſich nie wieder mit den Portugiefen einzula “ Gleichwohl war dem Matelief nicht unbekannt, daß fie vor Ankunft der hoffandifh" Flotte, und auf das bloße Gerücht von der Seemacht Zurüftungen, eine Flotte der / fellfchaft weggenommen hatten. Es war an dem, daß fie folche bey den erften Nachricht yon dem Treffen bey Bachado eiligft freygelaffen hatten : aber der Director des cart ptors zu Bantam verficherte den Admiral, wenn die Seemacht nicht wäre gefchlagen "., den, fo hätten fie fich faft alle wider die Holländer erklaͤret; und weil fie diefelben nicht fi { ſtark genug gehalten hätten, der portugiefifchen Macht zu widerftehen : fo hätten fie (en angefangen, ihnen fehr Faltfinnig zu begegnen. Der Erfolg ſchien ihre Gefinnung gie dert zu haben, aber der Verfaſſer des Tageregifters nennet fie doch noch Verraͤther ” Fe‘ man durch ftärfere Bande, als dutch ordentliche Vergleiche, halten müßte. nd Matelief Der Admiral reiſete den 7ten des Hornungs ab; und da er zu Bantam ben ihm A ge ehigen Vorrath von Arad nicht hatte finden fönnen: fo anferte er den zıten zu Jacau⸗ eine Nacra: dergleichen daſelbſt im Hafen zu kaufen. Der König, dem er aufzuwarten die Ehre, , Sigkeit der noß, fehlen voll Verwunderung, Daß er Feine Antwort von, dem Prinzen Moriz erh dt Geſellſchaft. dem er durch den Admiral Wolphart Harmanſen gefehrieben, und Geſchenke gefäl, hatte. Matelief war verfichert, daß er ſich nicht fo fehr um die Antwort, als um Br 5 w | | | # IP) Auf der 313 ©. — Bes Staats yon Bantam, in Houtmannes I ) Man fehe die Erklärung dieſer Namen und richt. nach Oſtindien. 1 Buch. IX Cap. 295 darteten Geſchenke bekuͤmmerten, und gab ihm zwey gegoſſene Stuͤcke von ber Beute, bie — man den Portugieſen abgenommen hatte, ſechs Ballen Datteln, und einige Stuͤcken Cat⸗1607. Soolchergeſtalt Hatten die Fehler, die aus Nachlaͤßigkeit oder Vergeſſenheit begangen \ "urden, niemals übele Folgen, weil fie bey Fürften, die mehr auf ihren Vortheil, als - a Ihre Ehre fahen, leicht zu verbeffernmwaren. Sonft ſchien dieſer Monarch ein Herr voll Nuth und Einfiche zu ſeyn. Er befümmerte fich forgfältig um alles, was Holland ans * ¶ und um der Holländer Abſichten, als hätte ev zum voraus geſehen, daß das Sand, I fir izo ihm gehörte, dereinft unter die Hollander kommen follte, Die Stadt Jacatra ‚bie Cr. it dem den Namen Batavia erhalten hat, war damals wie die andern Staͤdte des Ey⸗ Mdes gebauet, die Haͤuſer waren von Stoß, mit einer hölzernen Wand eingefchloffen, K SB Man fie nur für einen Flecken angefehen hätte." Der König war Willens, fie mit Unfofen zu umgeben 5); aber die neuen Herren derfelben erfparten feinem Volke diefe | oſten. « ring | Die Flotte fegelte den 1zten wieder ab, und anferte den aten des Maͤrzntonats vor dem Er Ps bey Jecen en In den Eylanden Celebes, wo die Ausſicht des Sandes Macaſſar dein ee dmirale ungemein gefiel, weil es das angenehmſte und volkreichſte war, Das er noch auf Ankunftzu Mer Reife gefehen hatte k), Wie er aber dafelbit feine Erläuterung von der Seemacht Amboina, Miele; ſo nahm er wieder den Weg.nach Amboina, wo er den 2gften anlangte. Der fehlshaber im Sort, Friedrich Houtmann , beſuchte ihn fogleich,, ‚und meldete ihm, AR, ſeit dem fich die Holländer hier gefege hätten, alles in der Inſel ruhig gewefen ſey. befand fih damals ein Schiff von Verhagens Flotte dafelbft, Namens Enkhuyſen, fer etwan zwey hundert Barren Würznelfen geladen hatte, und zur Abreife nach Bantam tig war. Das Schiff Delft war den vorigen Tag nach Banda gefegelt, weil es ſchon in die Jahreszeit hinein war, daß man die Hoffnung verlohren hatte, den Admiral ehen. Ba‘ N Sie meldeten ihm, ihre Inſel fen Khon ımterdrückt, Die Spanier harten ſich an der Zafı beyduſtehen. drey hundert Mann, wieder in ihr altes Fort geſetzt, und arbeiteten eifrig, folches zu befeftis gen. Der König erfüchte den Yomiral, ihn nicht zu verlaffen, und verfprach, die Freund- daft der Holländer durch unveränderliche Ergebenheit zu vergelten. Matelief verſamm⸗ ne den Kath. Man befchloß, dem Könige von Ternate, alle mögliche Beyhuͤlfe zu er⸗ fe ‘en, fo viel die Umftände zuließen, doch mit dem Bedinge, daß er wirklich zwey tau— A Mann ſtellete, und wenn ein einziger fehlere, wollte man ihn feinem widrigen Schick⸗ u. Aberlaffen, Dieſe Drohung war nöthig, weil man ſo oft bey den beften Abſichten ei unden hatte, daß dieſes Fürften Berfprechungen und Thaten fehlecht mis einander über N mmten, Die Gefandten unterwarfen fich in feinem Namen allem, was man von ih⸗ & Derlangete, und man verfchob das übrige, es mit ihren Herren felbft aus zu machen. mann drang fehr darauf, Ternate zu befchügen. So bald die Unternehmung ausge- * E war, machte der Admiral einige Veränderungen, wegen der Schiffe, und richtete "feine Gebanken auf diefes neue Vorhaben 2). | — Indeſſen —— 312, 313 Seite, fhon ein Comptoir zu Tello, im Innern der 9 d. 314 &ite, Inſel. d. ziz Seite. Die Holländer hatten 4) A. d. 317 ©, Das wichtigſte fuͤr ihn aber war, daß er im Hafen von Amboina, die Geſandten von Er verbindet Ternate fand, die zu Bantam gerefen waren, Hilfe wider die Spanier zu verfangen, ſich, Ternate \ } — — — “ ——— ſich bey den 206 - Reiſen der Holkinder Matelief. Indeſſen mußte er doch auch einige Aufmerkſamkeit auf die Unordnung wenden 1607. welche unter der hollaͤndiſchen Beſatzung zu Amboina herrſchete. Die Soldaten er — N dem Trunfe, und allen Ausſchweifungen ergeben. Jeder hatte feine Beyſchlaͤferinn, ne Ausſchwei⸗ dieſe Aufführung war den Eyländern fo zuwider, daß fie gegen die Nation viel kaltſen fungen der ger wurden, „Sie hätten, fagten fie, gefehen, daß die Portugiefen ein ordentliches Hollander zu gefuͤhret, fich verheivather, und Weiber aus ihnen genommen hätten; dieſes diente, ! Amboina. „de Bölkerzu verbinden: ba aber die Hollaͤnder nicht heiratheten, fo hätteman fein wind „ſich mit ihnen zu vereinigen. Man hätte nicht Zeit, ſich mit Leuten in eine Freundſe 9 „einzulaſſen, die mit den erſten Schiffen, welche anlangten, von der Inſel abgiengen, n „mit den neu Ankommenden, die nur den erſten nachfolgeten, ſich ſobald wieder fort zu „chen, als man anfinge, fie etwas kennen zu lernen. Diefe Klagen, und die Abſicht holländifchen Gefellfchaft, Familien aus Holland dahin zu ſchicken, veranlaßten den miral und den Rath, daß fie den Soldaten verftatteten, ſich dafelbft zu verheirathen „Man ſah wohl, wie der Verfaſſer des Tageregiſters bemerket, daß es gut geweſen me! „ehe man ſolches verſtattet haͤtte, ſich des Beſitzes von Amboina voͤllig zu ——— des Verfaſſers mertung man mußte der Noth weichen, und außerdem war es nicht gut, ar Rechte als 5 * über den Sir „Haft anzuſehen, ſonſt wäre es beſſer geweſen, ſie gar fahren zu laſſen 2). Ein Jahr der Hollaͤnder „zwey, ſetzet der Verfaſſer hinzu, reichten nunmehro zu, das Fort in Stand zu ſehen in Amboina. „eine Belagerung auszuhalten. Die Klugheit erforderte, Weiße dahin zu fehiclen „mit fie. mit den Schrearzen immer mehr und-mehr verfraueter würden, und den I nicht „der Geſellſchaft in die benachbarten Inſeln ausbreiten könnten. Ob er fich gleich n ra weit erſtrecket, fo iſt er doch vortheilhaft, und man gewinnt da hu „auf hundert ). n BE re BEN Matelief ſucht Ehe der Admiral abreifete, ließ er die vornehmften bes Eylandes zuſammen kommen Einivohnern Er wuͤnſchete ihnen alle Arten von Ölücke unter der Öeneralftaaten Regierung, dankte gr petiebt zu mas für ihren Eifer, der fo weit gieng, daß fie freywillig an den Feftungswerfen arbeiteten, hen. machte ihnen Hoffnung zu glücklichen Folgen davon für das Wohl und die Ruhe der Zul Die Erlaubniß, fich zu verheirathen, welche er. der Beſatzung ertheilte, verurfachte —* Freude, und ward ein ſtarkes Band ihrer Vereinigung mit den Hollaͤndern. Sie ei ten, daß die Negierung einer Gefellfchaft viel ertröglicher, als die porfugiefifche fen: un? fie beflagten ſich, daß man fie, wie bie wilden Thiere in ihren Wäldern, ohne Zucht Unterricht ließe. Watelief ward durch fo vernünftige Gefinnungen bey ihnen ger" und verfprach, bie nöthigen Befehle zu ihrem Unterrichte zu ertheilen,, worauf er e Prediger des Forts auftrug, zweymal des Tages Schule zu halten, bis. die Gefell 9 auf andere Art dafür ſorgte. Fi eben der Abſicht nahm er drey junge Knaben aus 5 Warm er vornehmſten Gefchlechtern auf fein Schiff, Einer. war der Sohn des Hauptmanns Alt, —— der ſich allezeit den Hollaͤndern gewogen bezeugt hatte, die beyden andern gegen, auffeinScigg waren Söhne von ihren Todfeinden; einer hieß Marcos, Haupt des Stammes De * nimmt. teyves, und, der andere Antonio, Haupt dee Taviren. Dieſe beyden Geſchle pur welche chrijtlich waren, hatten allezeit der Portugiefen Partey gehalten, und fich nie Mohren eingelaffen P). Indeſſen fing dieſer alte Widerwillen, durch Vermittelang m) A. d.318 Seite. f pP) Man fehe oben die, Befchreibung yon 0 rn) Chen daf. boine. 1 6) A. d. 39 ©. —* El I U d 325 Seite. ———— nach Oſtindien. I Buch. IX Cap, 297 o 14 * Holländer an, abzunehmen, ı "Des Admirals Abſicht mit dem erſten dieſer drey jungen Matelief. dute wan hn Holland zu zeigen, und ihn zu den Landesfittenzugewöhnen, in Hoffnung, — jet € uͤnfti (andes gelanget· —⸗ in Beyſpiel konnte kuͤnftig, wenn er zu den vornehmſten Aemtern des Eylandes gelangete, (nen, die chriſtliche Religlon auszubreiten. Die beyden andern nahm er als Unterpfänber von ihrer Eiteen Treue mit fich, um ihnen zugleich zu erweifen, Holland fey Fein folches bar⸗ Mifches Sand, wie die Portugieſen ihnen eingebildet hatten. Don Marcos, bes einen er, war zu Boa gewefen , wo ihm der Unterabmiral ungemein viel Ehre erwieſen, und AN ſo gar an feiner Seite hatte geben laffen. Der Berfafler bemerket, daß dieſes bey den Portugiefen ſehr gebräuchlich ift, ‚die Häupter einer Nation zu getoinnen, und rieth den andern, folches ebenfalls zu beobachten 4). 5 Watelief aiena den zten des Maymonats von Amboina ab, ſich nach Ternate zu Mit toas für begeben, en Macht befkund — Schiffen: Oranien, das er ſelbſt fuͤhrete, der — * oriz, der Eraſmus, Enkhuyſen, das er zu Amboina gefunden hatte, Delft, das ne Toon Banda hatte kommen laſſen, die kleine Sonne, bie Taube und die Jacht. ungegr. as Volk belief fich auf fünf Hundert und ein und dreyßig Mann, darunter nur funfzig Mianer waren 7). Er war Willens, der Anfel Ternate zu Hülfe zu kommen, und I) des Forts auf der Inſel Tibor zu bemächtigen, das die Portugiefen wieder eingenom⸗ en hatten, “ R4 Aber dieſem Unternehmen war nicht mehr Gluͤck zugedacht, als der Belagerüng von Malaca. Die Spanier hatten fo viel Zeit gehabt, fich in Vertheidigungsftand zu ſetzen, &t König von Ternate hatte fo gezaudert, feine Macht zuſammen zu ziehen, und die hol- ndiſchen Soldaten waren fo widerfpenftig, und zugleich wegen ihrer geringen Anzahl nicht Nigleic) die Flotte zu bewahren, und zu Sande zu dienen, zulänglich, daß Der Admiral nur sntige ſchwache Verſuche mit fehlechtem Vortheile machen Eonnte, Er batte fogar den erdruß, daß er zu Tidor nicht landen konnte; und wie er zu Ternate gelandet war, und das fpanifche Fort dafelbft beobachtet hatte, fo verlohr er die Hoffnung, ſolches mit Gewalt zu erobern, Die Feinde waren in beyden Inſeln drey hundert ſtark, zwey hundert Spa- nier zu Ternate, und Hundert zu Tidor, nebft zwanzig Povtugiefen, funfzig Chineſen, und einigen Sclaven +), h Er beſchloß, wenigftens ein Fort zu Ternate zu bauen, wo bie hollaͤndiſchen Factore Erbauung 20: aller Beleidigung —* ae - — ſie den König und ihre Wälle beſchuͤtzten. Nach⸗ — EM er einen Ort, Namens Mankonora, beſehen hatte, der mit wenig Mühe zu befefti- ernate gen, und fo gar. unuͤberwindlich zu machen war, ob er fich wohl nur eine halbe Meile von * fpanifcen Feftung befand: fo ließ er gleichwohl feine Abficht auf denfelben fahren, weil wer war, folchen mie $ebensmitteln zu verforgen., Die Stadt Malaya 2), die ſich Rgen Nordoſt der Inſel in einer Ebene, welche von keiner Hoͤhe beſtrichen wird, befindet, ien ihnen dienlicher zu feiner Abſicht. Sie war mit einer trocknen Mauer, von etwan vo Toifen Hoch, und acht bis zehn Fuß breit umgeben, die in weniger Zeit auszubeflern ' ar, und mie Beyhülfe einiger andern Werke fich gut vertheidigen konnte. Cine fange "D enge Bank, die fie auf der Meerfeite bedeckte, dienete zugleich den Piroguen N * * erheit, Watelief ließ eini aͤnder im F 5) A.d. z6 ©: Anceicatelief ließ —— — is fehe unten die Befchreibung der Molucken. Algen, Reiſebeſchr. VII Band. Pp ı 298 0 "Nein der Hollinder 3, Bi Matelief. cherheit, ohne das Anfern außen unficher zu machen, wenn man einen Canonenſchuß von 1607. ber Küfte ift. Das Werf ward fogleich angefangen, und innerhalb fünf Wochen geendigt fo viel Verhinderung auch dem Matelief die übele Neigung feiner Soldaten, und die dal” heit der Eyländer verurfachten, Er legte eine ſtarke Beſatzung hinein, über die — Schreiben des Admirals an die Geſell⸗ ſchaft. . 9) Dieſe Nachricht iſt in der That deſto wichti⸗ ger, weil man in felbiger alle die Abfichten findet, welche die Holländer nach der Zeit ausgeführt ha- ben. Warwycks Auffa betraf’ nur den Stund, und die Ordnung des Handels: diefer bier handelt den politiihen Theil ab, und ſcheint der, holländi- ſchen Geſellſchaft in allen Internehmungen, die darauf erfolget find, zur Vorſchrift gedienet zu ha- ben. Diefes wird machen, dag man ihn mit Bor: theile fefen wird. » Wenn ich den Zuftand unfers Baterlandes, und „die Kriege, mit denen es von einem fo mächtigen Feinde, als Albrecht von Geſterreich ift, Beun: „ruhige wird, betrachte, den die Macht Spar „tiens und feines eigenen Haufes unterftüget: fo „ſcheint es mie, die Sachenin Indien können nicht »» glücklich gehen, fo lange fie nur in den Händen » der Divectoren allein bleiben; denn ich fehenicht, „wie ihr Anfehen allein in Sudien groß und wich: „tg genug feyn kann, viel Wirkung dafeldft zu „thun. . Man hat dafelbft die Spanier und Por: a» tugiefen wider fich, welche ſich da länger als ein » Jahrhundert gefeßt haben, in viele Länder ge: „drungen find, daſelbſt Feftungen, und eine or: „dentliche Regierung angelegt haben. Sie koͤnnen „ihre Sachen, durch vielbequemere Wege, als wir, „verrichten, da wir Lente, die von der Reiſe ab- „gemattet find, allezeit aus Holland herbey fuͤh⸗ „ven müffen. Haben die Dortugiefen nicht allezeit - „viel Volk daſelbſt: fo ift es ihnen doch leichter, „welches dahin zufehaffen, als uns. DieSchiffe, „welche aus Portugall formen, haben nicht ng: „thig, weiter zu gehen, als nach Goa. Daſelbſt „laſſen fie ihre Leute ans Land gehen, und ſich er „frischen, und bringen fie nachgehends- auf ihre » Schiffe ſowohl, alsder Spanier, die von den Mas „nillen kommen. > Wollen wir. ung fo vortheilhaft und fücher, als fie in Indien fegen: fo müflen wir uns eines „ Ortes verfichern, wo wir bey der Anfunft aus „Holland frey aufgenommen werden. Da wuͤr⸗ „den wir nicht nur Erfrifhungen fürdie Leute, und „» Schiffe bereit finden, fondern auch unfer Anfehen » bey den indianifchen Fürften vergrößern, die ung bisher ‚nicht vollfonimen haben trauen wollen, 9» Sie geftehen ziemlich zu, daß die Holländer gu⸗ Waare in Indien fteigeen, und fie werden in „te Leute, und von beſſerm Umgange und Gemik f „ehe, als die Portugiefen, find. Aber, jagen ſe, ‘„was hilft ung diefes, da fie nur im Vorbe » hen hierher fommen, und ſobald ihre Schiffe 9” „laden find, zuruͤck kehren. Alsdenn werden M „den Spanien und Portugiefen uͤberlaſſen, „ung anfallen, weil wir mit ihren Feinden geb „delt haben. Bleiben wir gegentheils den SP niern ergeben: fo ſchuͤtzen fie uns: wenigſtens e „Nothfalle. Wenn aber gegentheils die Holänd » ulängliche Macht hätten, uns zu fih)ägen ; fo haben >», Wir nichts von ihnen zu befürchten. Sie begegne »uns nicht als Feinden, weil wir mitden Pottug „ſen gehandelt haben; wir muͤſſen daher nur dieſen „gen ſchonen, die unfere Ruhe ſtöhren. Das »ffe alfo, was wir thun koͤnnen, iſt, eg mit ® » Portngiefen zu halten, damit fie ung nicht AM ea ie er „ uken alle Indianer. Dabey fircher 2° >» Portugiefen, fie zu dereden, wir a unmäch >29; und ftellen uns nur als eine. Hand voll, zuf® „mengerafftes Volk vor, die kaum in unferm£ m „ordentliche Wohnungen hätten, gefihtveige, D „wir uns in Indien fetzen koͤnnten. Mir mie „alſo die Indianer zu gewinnen, nnd ihnen zu „gen ſuchen, daß wir vermögend find, ung untet * —* zu ſetzen, und unſern Feinden zu wider! „hen. $ »Die indianifche Handlung beſteht vornehmlich „ Nin Pfeffer, der zu Bantam, Johor, patan⸗ Queda und Achin geladen wird. 2) In DH „helfen, die man zu Amboina und in den 0 „lucken einſchiffet. 3) Zn Diufkatennüfen u » Dlumen oder Macis zu Bande. 4) Im zur „del von Cambaja. 5) Im Kandel der Kue „von Coromandel. 6) Sm Handel von „na und Sapan. ak 3» Dleibe nicht eine jede von diefer Handluug ri » fein it einer Hand, in den Portugiefen ihrer, var „in der unferigen: fo wird ein Theil den au „infveitig verderben; man wird den Preis * „ropa wohlfeil werden. Wegen des Pfeffers! iv „nicht möglich, allen Handel an ums allein and" „hen; denn außer den Portugiefen Haben auch DT „Engländer die Fahre nach Bantam u eo 5 ne „ - } nach Oſtindien. T Buch. IX Cap. & mt 209 rricz zum Befehlshaber fegete, mit der Verordnung, ſich nach denen Borfihriften, die er tig nn zu richten. Alle übrige Zeit wandfe er an, ‚feine Schriften an die Gefelfihaft ung An machen. —— und daſelbſt ihre Comptoirs und Haͤuſer. nnd feieblich daſelbſt, da wir. mit den »anndiefen, Eriegen. ‚Mir. befchüßgen zugleich ann, und fie ziehen ohne Koften, Blut und — he Bortheil: Man darf ſich nicht verſpre⸗ 2 han man den König von Bantam, der noch Ba nd iſt, dahin bringen wollte, nur mit ung * handeln Man müßte ihm auch alsdenn ar Bi Seldfummen ‚geben; die man vielleicht oh⸗ af en Vortheil verliehren wuͤrden; denn es eint mir gewiß, wenn er, oder andere india⸗ he Fürften mit uns die genaueſten Buͤndniſſe = loffen, und aufs heiligſte beſchworen hätten, an Fahr, oder eines groͤßern Vortheils treulos * Bl Außerdem leben wir mit den Englän: * in Friede und guten Verſtaͤndniſſen, und waͤre nicht ehrlich gehandelt, ſie von einer engen aus zu fchliegen zu ſuchen, welche fie I b angefangen haben. Aber man kann fich ohl vorfehen,, daß fie nichf auch an der” Hande » ung mit den andern Specereywaaren Theil neh⸗ » Men. Den Pfeffer muß man zum Valafte » brauchen ; dadurch wuͤrde man im Stande feyn » im in ſo gutem Preife zu geben, dag andere Na „» sn diefen Handel, weil er ihnen zu wenig bs ortheil braͤchte, freywillig abtreten wuͤrden, und „wir muͤſſen nur den Vortheil rechnen, den wir „don den andern Wanren hätten. ie 2a En ganzen Handel mit Muffatennüffen und 2 * u bi koͤnnen wir leicht annns ziehen. An ſtatt ve A : anda zu bemaͤchtigen, und eine Feftung da N ven, weiches viel koſten, und unferm guten ni gie bey den indianiſchen Fürften ſchaben tiirde, ; R age ich folgendes vor: der König von Macaß ! BE iſt ein mächtiger Here uͤber ein fehr volfrei- ei es Land, das viel Reiß und Lebensmittel hat, x ind damit Malaca und Sande verforget. Mit % efem muͤßte man einen Vergleich ſchlleßen, und A Schiffe mit zwey hundert Mann ans 3 zu gehen, ſchicken. Dieſe Zahl wuͤrde m den Einwohnern von Macaſſar zureichen, h Ba anzugreifen, welches nran dem Könige zu *8* {efern verſprechen müßte, mit dieſer einzigen Ra, daß feine Nation, als die unferige, ven daſelbſt faden dürfte, und dag wir jaͤhr⸗ wuͤrden fie doch bey dem erften Scheine einer _ m Er tag ihr inſtaͤndig an, ftarfe Beyhülfe nach Ternate zu fenden, > fegte einen wichtigen Auffag von dem Zuftande und der Handlung in Indien bey ). Pp 2. Der „lich die Nüffe und Bluhmen um einen beſtimm⸗ „ten Preis:nähmen. Daß der König diefes einge: „ben würde, zweifele ich nicht; und man. koͤnnte hinzuſetzen, er follte nur zu Banda ein ſo großes „und ſtarkes Haus, als, wir verlangten, an einem ſi⸗ s; bern amd bequemern Orte zu Aufhebung unfgrer Waaren bauen laffen. Weil ſich der König nicht Zin der Inſel aufhalten, fondern fie durch einen 7 Brankay vegieven laffen würde: fo würden wir „ohne Zweifel Herren feyn, wenn wir nur, dem Be⸗ „feblshaber Geſchenke gaͤben. Dadurch erweckten „wir den Portugieſen einen gefährlichen Feind, und „ machten uns einen mächtigen Freund. Uns des Würznelfenhandels allein zu bemaͤch⸗ „tigen , ift viel fchwerer. Was Amboina, Aubo „und Cambelo hervor bringen, das Haben wir, aber „uns fehlet, was auf den Molucken waͤchſt. Die: Iſes können wir nim'erhalten, wenn wir die Spas „nier von Teenste jagen: allein diefe Unterneh: „mung. ift ſchwer, doch will ich darüber meine Ge: „ banfen entdecken. Sie ift nicht unmöglich, nenn „man einen Gasen Grund darzulegen, d. 1. die Sa⸗ „che zu Malaca wieder vornehmen will. Haͤt⸗ „ten die Portugiefen diefe Stadt verlohren: fo waͤ⸗ „re es ihnen nicht fo leicht, den Molucken von » Bor aus zu Hülfe zu kommen, und ich glaube, „man wuͤrde die Ueberfahrt der Lebensmittel aus „den Manillen nad, Ternate ohne Muͤhe verhin⸗ „dern. Erſtlich muͤßte man dem Könige von Mindango zwey bis drey Schiffe zuführen. „Sein Land ift volkreich, und er foll funfjig Ca⸗ „recores in See fehichen koͤnnen. Diefe ganze „» Macht giengenach Panana oder Panati, wel: ches nahe bey den Manillen ift, und wo fih ein „Dit Öttingen befindet, den nur achtzehn ſpani⸗ Iſche Soldaten, und etwan eben fo viel Einwohner „bewahren. Diefen Plak verwüftete man, oder „ließe ihn dem Könige von Mindango, wenn ihn „feliger verlangte, und bewahren wollte; denn das „Land hat an Reiß, und verfchiedenen andern Res bensmitteln Ueberfluß, die man nach Ternate „fhaffet. Folgendes ſchickte man ein Schiff nach Mindanao zurück, mit des Königes Enracoren „in der Enge von Tagima zu kreuzen, und die Schif⸗ „fe wegzunehmen, die noch nach Ternate wollten, „weil es feinen andern Weg giebt. Haͤtte man „eins Aiatelief. 1607, Matelief, 1607. 300. ’ Keifen der Hollindee Der VII Abfehnitt, Mateliefs Reiſe nach China. Matelief reiſet nach China. Seine Bewegungs⸗- gruͤnde. Er laͤuft zu Mindanao ein. Laͤcher⸗ liche Empfehlung. Die Flotte langer eine Mei⸗ te von China an, Chinefifche Beamte fommen an Bord. he Geiz nach dein Gefehenfen: Weitfhweifige Antworten des Mandarins: Watelief geht in der Inſel Lamao ans Fandı Was er da fieht, Luftige Neugier der Hollän: der in einem Tempel. Site befragen ein Goͤ—⸗ tzenbild. Sie bemühen fich vergebens, der Chi: neſen Vertraulichkeit zu erwerben. Die Klotte seht nach Kanton. Sie erhält Nachricht von Macao. Die Portugiefen ruͤſten ſich daſelbſt ingeheim. Mateliefs Schreiben an den Man⸗ darin von Kanton, Chineſiſche Höflichkeit, von Hiefer Eluge und tapfere Admiral war nunmehro bis auf den legten Theil deſſen, was der ſich das Gegentheil zeiget. Verweis, det dem Admirale gegeben wird. Er gewinnt die Chineſen mit Selde. Er ſchicket feinen Set? tär an den Mandarin von Lamthau. Unterre⸗ dung des Secretärs und Mandarins, Seh? portugiefifche Schiffe bedrohen die hollaͤndiſche Flotte. Matelief machet fich fertig, zu ſchlagen⸗ Deffen Rede an feine Leute. Man häle dad Treffen für unvermeidlich, Matelief verläßt feine Jacht. Die Holländer entfernen fih- Schlechter Zuftand der Portugiefen zu Macad Mateliefs Berdruß. UÜeberlegungen, die ihn troͤſten. Sein Schreiben an den großen Man⸗ darin zu Kanten. man ihm aufgetragen hatte, gefommen, welches in / den Gedanken der hollandiſchen Geſellſchaft, und ſeinen eigenen Abſichten nicht der geringſte war. Es fragte ſich, mie man fich den Handel nahChing zu eröffnen hätte. Einefo große Unternehmung, diem ; verſchiedenemal ohne glücklichen Erfolg verfucht hatte, erforderte nicht ſowohl Muth und or > ö ie |; „eins oder zwey genommen: fo würden fich feine ‚„ mehr wagen, und die Leute auf der Inſel müßz „ten verhungern. Mit Gewalt kann man ſich 3 Ihrer: iso nicht bemächtigen, die Spanier wür- „den ſich dafeldft fo verſchanzen, und fo viel Leute „dahin fchicken, dag man ſtarke Kriegesheere brau: „chen twürde, fie zur vertreiben, ‚Könnte man aud) „eine Gafeere unter unfer Fort zu Ternate brin- „gen: fo wuͤrde ihnen folche viel Befchwerung vers „urfachen. „Der inefiihe Handel koͤmmt ebenfalls auf „Malaca an. Hätte man die Portugiefen von ⸗ diefem Orte verjagt: fo müßten fie denfelben fah⸗ „rei laſſen. »Der Handel mit Eattunen zu Coromandel „if von großer Wichtigkeit, weil alle indianifhe „Voͤlker dergleichen zur Kleidung brauchen. Fuͤr „dieſe verſchiedenen Nationen giebt es verſchie⸗ „dene Arten nach einer jeden Geſchmack, und »fie we den an verfchiedenen Orten gemacht. „Die von Negapatan find denen zu Maſulipa⸗ „ten in nichts Ahmlich. Hätte man den Portu: » giefen Malaca weggenommen: fo würde es ih: „hen an einer. vortheilhaften Gelegenheit zum Han⸗ „del mit den Zeugen fehlen, gefeßt auch, daß fie Negapatan erhalten Fönuten, Behalten fie aber „Malara, fo können fie fich ihrer Fuften bedienen unſern Handel auf Coromandelzu foren, DI » Küfte ift niedrig und ohne Tiefe: fie ——— „alſo zwiſchen das Ufer und unſere Schiffe Ken „Wollen fie ein wenig eilen, fo fönnen fie ir » Nachrichten nad) Bor ſchicken, woher manal „zeit leichte Seemachten abſenden kaun. J „Es iſt gewiß, wenn man die Portugieſen je »Malaca vertreißen Eönnte, fo müßten fie fl » Handels auf der Küfte von Coromandel veil., » ben, weil fie keinen ſichern Weg haben, und „> Vortheile die Koften nicht erreichen würden- M „ſo berußet aller oftindifcher Handel der Porng „fen auf Malaca; und man muß dahin ve „wenn man folchen zu Grunde richten will * iſt nicht zu zweifeln, daß die Einwohner zu „dam ſich geben wuͤrden, wenn ſie ſan cap „wir ordentliche Wohnplaͤtze da hätten, und fer „ten, daß der Engländer- Handel nur den fe ger betrifft, und folche alſo dahin Feine öftern ur „thun, noch viel Roften aufivenden werden Ser „Pfeifer von Jambeo, Adrogyri, und 98 „Oertern, der nach Bantam geſchafft wird,k „te nach Malaca gebracht werden, wo mal »ge Dagegen, wie zu Bantam finden wird?“ if 23 habe niemals gehört, daß die ln nach Oftindien 1Buch, IX Cap 301 mie Gefchicklichkeit und Klugheit. Matelief nahm alfo nicht mehr, als vier Schiffe, u » Ötanien, den Moriz, Eraſmus und die Jacht, mit etwan drey hundert al An und fünf und zwanzig Chinefen, die er in einer Junke weggenommen hatte, und s Führer und Mittler, die freye Handlung in ihrem Sande zu erhalten, zu brauchen hoffte x). T. Üchtete den zaften des Brachmonats den Anker, und lief Den 2gften in die Enge von img, Gegen ven Mittag eben des Tages befand er ſich vor dem Vorgebirge Minda⸗ ke, als Matelief. 1607. Meatelief reifet nach China. Seine Be; 2, Drey bis vier Tage wurden zugebracht, einen von den Meerbufen diefes Eylandes wegungs: zu ſuch ter gehen, weil ex in den Karten nicht bemerkt war, Es iſt der dritte, von der Stadt hi indanao an, zu zählen, und die Karten bemerken nur zweene y). Einige Fifcher, Die ip Bord Famen „ brachten ihm Fiſche, wilden. Canel ever Zimmet. Man erfuhr von "en, daß ihr König, der, wie alle feine Untertbanen, der muhammedanifchen Religion zus Rthan iſt, unablaͤßig mit den Spaniern Krieg fuͤhrte, und ſeine Seeraͤuberey bis an die anillen triebe. y Einer von diefen Eyländern wies dem Matelief einen Zettel von des Don Petro de cunha Hand, und den öten Hornung 1606 unterfehrieben, vermögedefjen diefer portugiefifche eneral allen, die feinen’ Namen Eennten, empfohl, dem Befiger und allen, was ihm ange: i te, Fein Seid zuzufügen, weil er des Königes von Spanien Unterthan aufgenommen, und M wohl begegnet hätte. Diefe Empfehlung brachte die Holländer zum Sachen, und würde es gerhan hätte, di Indianer nicht viel Gewogenheit zugezogen haben, wenn ihre leutfelige Geſinnung nicht Hin Bengalen mächtig wären. Die, welhe von » dieſem Lande reden, fagen, an Eönute * gu⸗ „te Handlung da anlegen. Es find da jiveene » Hafen, Porto Pigueno und Porto Grande; » en ar 8: weiteſten „ent unter dem Könige von Cambayg, an „findet daſelbſt nichts als Reiß, aber Bug * » vornehmlich wird er nach Cochingefühtt. Der Iehenabentel ift zu Poeto Piqueno ĩm Flore. Es ae gut, zwey Schiffe zu Unterhaltung des Hans N 8, nad Arrakan zu ſenden, zumal, da uns —— inſtaͤndigſt darum erſucht. Ein Por⸗ nsiefe Pbilipp de Britto beſiht dafelbft ein Fort, unfig Meilen im Lande mit einer Beſatzung, * ® die ganze Euap im Zaume hält. Ob „5 König gleich mächtig ift, fo Hat er doch dieſe 5 rtugieſen bisher nicht verjagen koönnen, deſſen uhm Auch im Koͤnigreiche Pegu Aufſehen machet. St hält ihn für unſaͤglich reich, zumal an Edet- »beſteinen. Re Cambaya hat man nichts zu hoffen, fo der die Portugiefen einige Feſtungswerke auf sfr Küfte yon Malabar haben, und der König » * nicht beſſer geſinnt iſt. Wir müͤſſen Hlktjge iS er uns beſſer kennt, und von feinen SEN Gedanken der Spanisr wegen befreyt iſt. nach Werten, und ' Pp 3 Den „Außerdem können Feine großen Schiffe in feine „Häfen einlaufen, und fein Land ift fo nahe bey „Goa, daß die Portugiefen von unferer Ankunfe „Nachricht erhalten, und ung überfallen würden. „Alle diefe Anmerfungen zeigen, wie foichtig „Malaca ift, wenn fich die Geſellſchaft in Indien „ſetzen will. Man kann nicht fo viel Aufmerk⸗ »famfeit darauf wenden; denn endlich iſt es eins „mal Zeit, nur eine beftänbige und ſichere Zuflucht „zu verfihaffen. Diefer Ort mag feyn wo er will, „ſo wird es unfägliches Geld Foften, ebe man ihn „in den Zuftand feet, in welchen Malaca ſich „ſchon befindet, ohne zu erwähnen, daß es ſchwe⸗ „ter fallen wird, eine fo vortheilhafte Lage anzu— „treffen. x) U. d. 560, 370 Seite. y) U. d. 371 Seite Das Vorgebirge Min⸗ danao liege in fechs und drey viertel Grad. nordl, Breite, Hundert und vier und neunzig Grad, Laͤn⸗ ge. Die Enge ſtrecket fih nach Weften ein viertel Nordweſt. Die Holländer Hatten ſich diefer In— fel genaͤhert, zweene Gefandten, die der König vor Ternate an den König von Mindanao ſchickte, dafeldft auszuferen, vermuthlich in denen Abſichten, die durch den Aufſatz des Admirals erläutert werden. en; und als man ihn gefunden hatte, fo mußte man noch zehn bis zwölf Seemeilen ‚gründe. Er läuft gu Mindange ein, Laͤcherliche Empfehlung 2 Reiſen der Holländer Matelief. Den iſten des Heumonats liefen ſie in die Enge von Tagima ein, giengen ʒwiſchen 1607. den Inſeln durch, deren fie in einem einzigen Tage fünf und vierzig zählten, und befanden ſich den 2aften ziemlich nahe bey den Sande, "Bon fechjehn oder fiebzehn Junken, die ft entdeckten, Fam eine an Bord des Admirals, und der Patron fagte, fie brauchten noch 3m“ ne Tage, mit der Flotte nach Macao zufommen.. Man verfprach ihm eine ſtarke DE lohnung, wenn er den Holländern als Lootsmann nach Macao dienen wollte, Er nah" 5 folches an, ließ fic) feine Sachen von der Junke bringen, und jene ihren Weg fortſetzen ‚ Die Flotte Den 2zften Abends befand man fich nahe vor Lamas 2), einer Juſel von dran bie vier langet eine Seemeilen in der Laͤnge, die nur eine halbe Seemeile von der Kuͤſte iſt. Oſtlich und weſtli Diele VOR entdeckte man verfhiedene andere Jnfeln, darunter ſie die größteift. Ihrer weftlichen K China an. gegen über öffnet fich das fefte Sand durd) einen großen Meerbufen, Über welchen mat fangs gleich zwweene Hügel, und nachgehends einen driften antrifft. Cine Seemeile wei“ ! ter den Fluß hinauf, koͤmmt man an die Stade Fien chen, wo die meiften chinefifchen I moifinen gemacht werden; fie ift zwo Tagereifen von Chinchen, ° | A Chineſiſche Sobald die hollaͤndiſchen Schiffe geankert hatten, kamen ſechs Beamte der Juſe —— * an Bord, weil der Mandarin ſelbſt mit einer Flotte von etwan zwanzig Junken an | MU ES ES fefte Sand gegangen war, Gie fragten, woher man fäme, was man für Abfichten gätte und ob man Friedens oder Krieges wegen Fame. Sie trugen eine lange Kleidung MT ſchwarzer Leinewand, dadurch ihr fehon natürlich ernfthaftes Anſehen noch vergrößert wur Der Admiral antwortete: in der Unwiſſenheit, wo ſich der Mandarin befaͤnde, Hätte J jemanden ans Land geſchickt, zu erklaͤren, wo die Schiffe her waͤren; er waͤre aber willig denen, die an des Mandarins Stelle kaͤmen, eben ſolche Erlaͤuterung zu geben. Er M feine Seute wären Holländer, ihr Koͤnig hätte fie abgefandt, nach China zu handeln; fie m ren mit Waaren und Gelde verfehen, und wolltenniemanden befviegen 2). ‚nn — ——— Sie kehreten ans Ufer zurück, verlangten aber vor ihrem Abſchiede einige Geſchente een ? Matelief fragte den Dollmetſcher um Rath, der ihm rierh, jedem eine halbe Reale von Achten zu geben. Er hielt dieſes für zu wenig, und ließ jedem eine ganze geben, Aber bey mußten verfchiedene Ceremonien feyn, Die Realen wurden in ein Papier eingewi ehr und auf einer Schüffel dargereicht; und als die Chinefen fie annahmen, meldete einer os ihnen, es wären noch drey Gefellen von ihnen in der Barfe, für deren feden man auch n Regale ſchickte. Endlich ward auch eine für die Soldaten, die fie begleiteten, hinzugethan — Ein Chineſe von der hollandifhen Flotte, den der Admiral ans Land geſchickt —* — —— kam den 26ſten zuruͤck. Er hatte Befehl, zu verlangen, daß ein Hollaͤnder an das — — kommen duͤrfte, ſich mit dem Mandarin zu unterreden. Man hatte an geantwortet Mandarin würde es überlegen; der Erfriſchungen wegen müßten die Schiffe um das Be gebivge herumfahren, da man ihnen denn welche bringen würde. Aber diefer Mana war einer von den unfern und fund, unter dem von Chin chen, Wie er ernennet M fein Amt in Kanton zu verwalten, und dahin gieng, folches in Beſitz zu nehmen: m er verfprechen, der Holländer Vortheil daſelbſt zu beobachten. - Er ließ ihnen auch) a Abende melden, der Wind fen günftig, nach Kanton zu gehen. Diefe Zeit über fah m — mehr als ſiebenzig Junken zwiſchen der Inſel und dem Sande durchfahren. Man hatt Tag zuvor fechzig angetroffen. Diefes zeigte, daß diefe Gegenden fehr befchifft wurden os 2) Ohne Ziveifel das Eyland Emoy, denn die =) X. d.374 Und vorhergehenden Seite . Inſel Lamao ift wicht befannt. Ki, nach Oſtindien. 1IBuch. IXx Cap. 303 fi Weil indeſſen ber Admiral Feine Antwort weiter auf fein Anſuchen erhielt: fo beſchloß er, Matelief. „Nach Bantam zu begeben Aber er brauchte Waſſer, und der Mandarin Hatte dm 1607. MMche melden laffen , ob er ihm erlauben würde, welches einzunehmen. Auf der andern Sei- E23 20 Ele Dr er, daß man in der Inſel mistrauifch gegen ihn wäre, und die Einwohner einer nen benachbarten Stadt fehon alle ihre Waaren fortgefchafft Härten. So fehr er auch) ſchloſſen war, keine Gelegenheit zum Argwohne zu geben: ſo ließ er doch ſeine Flotte nach —* weſtlichen Ende der Inſel rücken, weil fein chineſiſcher Loots mann ihm gemeldet hatte, Ki Waſſer daſelbſt waͤre; nur brauchte er die Vorſicht, die Anker mit der Abenddemmerung —* zu laſſen. Ein wohlbewaffnetes Boot, das er an das Ufer ſchickte, meldete ihm, es leicht, daſelbſt bey einem Tempel, um den einige Hütten ſtuͤnden, Waſſer zu bekom— Ni Er gieng felbft an das fand. Zivanzig fehr arme Inſulaner, welche fich nahe bey Tempel aufhielten, flohen bey dem Anblicke der Holländer: allein die Chinefen, welche Man don Ternate hergebracht hatte, fprachen ihnen Muth zu. _ Der Admiral gieng in den Tempel c), wo er drey Gögenbilder mit einer Tafel vor Matelief geht dern dornehmften ſah, auf welcher ſich einige porzellane Schälhen voll Wafler und Reiß — der Inſel befanden, Es befand fich auch eine Sampe und ein kleiner Rauchaltar daſelbſt. Noch , ern * die Tafel zwey Stückchen Holz, die man für zwo Hälften einer mitten voneinander ge⸗ gran ſieht Niftenen Kugel haͤtte anſehen koͤnnen: fie waren innewendig hohl, und jedes einer Fauft Luſtige Neu: ke Man fragte die Eylander, was fie damit machten? Sie fagten, fie bedienten fich der- gier der Hof: ben bey Ankunft Fremder, um zu erfehen, ob es Seutewären, die wohl mit ſich umgehen ließen. — er Admiral wollte wiſſen, was dieſe Wahrſagerhoͤlzer für ein Urtheil von ihm gefällt hät: ee — Ihm ward gemeldet, fie hielten ihn für einen ehrlichen Mann, Seine Neugier ein Göten: ie g weiter. Er fragte, ob fie wiffen koͤnnten, wie es feiner Flotte gehen, und ob man bild. zu Kanton gut aufnehmen würde, Darauf nahm einer von ihnen die beyden Stückchen a - feine Hand, und warf fie auf die Erde, da dent Die hohlen Theile in beyden Stit- Nu ae * Das zweytemal geſchah eben dieſes, aber das drittemal fielen die hoh⸗ Worte * eyden Stuͤcken unten. So oft der Eylaͤnder fie warf, richtete er einige * an feinen Sägen. Nachgehends ſoh er eine Schrift an, die im Tempel an die Mauer gehängt war, und verſicherte den Aomiral, feine Flotte wirde zu Ranton wohl aufge . nommen werden. Man that noch andere Fragen an ihn, die er mit eben den Umftänden — Matelief lieg ihnen fagen, alles diefes Verfahren wäre nur elender Aber- ve — Hollaͤnder glaubten an den einigen Gott, der Himmel und Erde beherrſchte, * after beftrafte, die Tugenden belohnte; Ieblefe und unempfindliche Gößenbilder Ken zu nichts. Sie antworteten, was er ihnen fagte, fchien ihnen fehr vernünftig, aber . mußten den Gewohnheiten ihres Sandes folgen d). j nig Einige Tage über, welche die Holländer zu Lamao zubrachten, erhielten fie ſehr we⸗ Sie bemüben Veyſtand aus diefer Iufel, wo die Einwohner feibft über Mangel an $ebensmitteln, w ——— Abnahme des Handels klagten. Aber einige Fiſcher vom feſten Lande brachten Fiſche — Erfriſchungen auf die Flotte. Matelief hielt feine Leute in ſtrenger Zucht. geir zu erwer⸗ die Chineſe auf feinem Schiffe hatte in der Nacht Hundert und funfzig.Nealenverlohren, ben. fang in feinen Kopffüffen hatte verfteckt gehabt. Man durchfüchte alle Bagage, und es > fi, dag ein anderer Ehinefe ver Dieb war, Der Admiral ließ ihn in die Eifen fehla- ER gen, : ; x. E d. 375 Seite, 4) X, d. 378 Seite, d. 377 Seeite. y 304 >. Reifen der Holländer Matelief. gen, und ſchrieb noch felbigen Tag dem Mandarin: wenn ber Verbrecher ein Spoftänd® ‚1607. gewefen wäre, fo würde er ihn ſogleich haben auf henken laffen, ev wollte aber aus Hocha tung für die chineſiſche Gerichtsbarkeit in einer Enge, die unter ihnen ſtuͤnde, ihm die terfuchung und Beurtheilung diefer Sache überlaffen. Der Mandarin antwortete ot Holländer koͤnnten den Schuldigen verurtheilen, weil er fich in ihren Dienften befän " Indeſſen beftund Matelief darauf, ihn feinem natürlichen Richter wieder auszuffefern. ließ ihn in die Stadt führen, und meldete dem Mandarin durch ein zweytes Schreibt! weil er ihm den Gefangenen uͤberließe, fo entfchlöffe er fich, folchen ihm zu überfenden, ! bärde ihn nur um fehriftliches Bekenntniß, daß er ihn empfangen hätte e). Diefes be ſtaͤndige Beſtreben der Hollaͤnder, ſich bey den Chineſen beliebt zu machen, verurſache daß dieſe ſagten, es ſchienen ſehr ehrliche Leute zu ſeyn: aber deswegen erhielt der ol ai mehr Zutritt auf der Küfte, oder mehr Gefälligfeit, der Erfrifhungen und des Ka els wegen, c - Die Flotte Den 12ten Auguft hörte man Schiffe auf den Junken und in der Stadt, Ein 9 F nach neſe von der Flotte hielt Dafür, fie gefihähen dem Mandarin zu Ehren, der ſich * | anton. Canton begeben follte, und vielleicht iso abgienge. Matelief, der von Abmattund Schwierigkeiten verdrießlich war, glaubte, fich mit größrer Wahrfcheinlichfeit einzubildel! fie geſchaͤhen, ihm zu zeigen, daß die Küfte mit Mannfhaft und Gewehr verfehen fer. e mochte nun wahr fenn, welches wollte, fo fah er nichts anders für fich zu thun, als die Anker " lichten, und nach Canton zu fegefn. Ein Champan f), den er antraf, erboch fi, ir für zehn Realen dahin zu führen. Er nahm ven Patron an feinen Bord; und wie er fl vermöge diefer Vorfichtigfeit von der andern Treue verfichert Hielt, fo ließ er einen he Fa Eorporal, Roelofzs, in den Champan treten, das Eyland Macao g) zu ichtigen. Die Flotte lief den agften in den Fluß von Canton ein, und anferte ſehr nahe db Sande, an einem Orte, von dem fie das Eyland Macao weſtlich der Gegend fehen —— Sie erhält Den ıften des Herbſtmonats rückte fie nach einer Landſpitze zu, wo fie vor den Suͤdoſt⸗ oft en mit mehrerer Kuͤhnheit, als bey den Chinefen gewöhnlich.ift, an Bord fam, gl macheten da fron war. ein alter Mann, von dem man erfuhr, daß ſich fechs portugiefifche Sch — insgeheim _ Macao befänden, die ſeit zehn Tagen von Malaca angelanget waͤren: der Anbiid R Kriegeszuruͤ⸗ Hofländifchen Schiffe hätte dieſe Inſel in Unruhe geſetzt; man ließe allegeute, die Krieg ſtungen. Dienfte thum Fönnten, auf diefe ſechs Schiffe gehen, und behielte fo gar alle chineſi ne guen zurück, damit hie Nachricht von diefen Zurüftungeh nicht zur Flotte gelangte ) rieth dem hollaͤndiſchen Generale, bey der Inſel Lentengwan einzulaufen, die man Schiffe fah, und von dar einen oder zweene Mann an den Mandarin von Canton su den, um folchen von feiner Ankunft zu benachrichtigen, und zu befragen, wo er anfern * Der Patron war von Lamthan und ein Nachbar des chineſiſchen Fiſchers, well an Yomiral am Bord hatte, aber er hatte zu Macao von den dahin geſchickten Cham Nachricht von Iſt· und Nordoſtwinden ficher war, und traf daſelbſt einige Pivoguen an, von denen dr Der nicht reden hören, ai * Be ORTEN, ge e) A. d. 382 und 383 ©. giefen Schiffe da hätten, ohne etwas erfa ) Eine Fiſcherbarke. koͤnnen. g) Er Hatte ſich ſchon erkundiget, ob die Portu: 6) A. d. 397 S. nach Oſtindien KBuchNX Cap. Bes day Per Die ſe Nacheiche kam dem Ndmirale ſo ſeltſam vor, daß er jweifelee, ob des Meberbeht: Mateliet enicht mit Fleiß abgeſchickt wären. Er richtete indeſſen, dieſem Rathe gemäß den bauf 1607. Nach den Eylanden Lentengwan. .Rauin hatte er. geantert, fo fah er den Champan mit elofgs und den Fiſchern zuruͤck Fommmens. Sie hatten fih in denn Hafen zu Macao er und zwanzig Stundenraufgehalten sein Ihigewitter hatte fie genöthiget auf dem Anz liegen zu bleiben, und nahe bey ihnen hatte fich eine portugieſiſche Pirogue befunden, — m Leute ſich aber. in der Kammer des Hintertheils verborgen gehalten hatten. Morlofs Ge ses befanden ſich vier große Caracken und zwey andere Schiffe von geringerer Pi daſelbſt, mehr haͤtte er micht entdecken koͤnnen· Matelief gewann nunmehr ein Ver⸗ Gay In des chinefifchen Patrons Rathe, und ſchrieb folgendes: an den Mandarin zu ran tu05j, O sah eükrahe ua N Unfer Herr hat uns aus Holland geſchickt, Hier zu handeln, Wir haben Geld und _ Mateliefs aaren mis ung gebracht, in der Abficht, das, was wir kaufen werden, und die Landes: Be — »errlichen Abgaben, vedlich zu bezahlen. Alſo erſuchen wir; uns jemanden zu ſchicken, Er — DIE wir ausfuͤhrlichere Nachrichten ertheilen wollen, und uns zugleich zu verſtatten, daß ron. ir jemand anders von den Unfrigen dargegen ſchicken duͤrfen. Wir wuͤnſchten bis nad) nton zu gehen: man bat ung aber gerathen, ohne Dero Eintoilligung nicht weiter zu zu fahreng und daher halten wir uns bis itzo bey der Inſel Lentengwan auf. Wir bitten, = PAS einen Ort anzuweiſen, wo wir bedeckt find, Der Ueberbringer dieſes Schreibens oheißt Lipku; er iſt von Chincheu. Wir haben ihn auf den Molucken bekommen ). die Die natürliche Schreibart diefes Briefes misfiel den Ehinefen fo wenig, daß man — eshmnen anlangen ſah, welche den Admiral erſuchten, ſich-bis nach Lamthau — > fich A © Man verftattöte ihm nicht, in-den Hafen einzulaufen, abet er durfte in DER das Gegen: def ‚Anker, bis man von dem großen Mandarin zu Canton Befehle erhalten hätte; In⸗ cheil zeige. Bunnebiesees der Flotte an Erfrifchungen nicht. Aber den 6ten würde der Holländer er WAS durch ein Schreiben des Mandarins von’ Lamthau vermindert, weiches J— Be Beamten auf ein Brett geleime uͤberbrachten. - Die Schriftzüge waren faft eine SD fang, und das, Brett hattereinen Stiel oder Griff, Damit es Die Beamten als Ne Fohne trugen 49. n in . j ı Asilmaraci TEE ns a Mandarin bezeugte fih-ungemein zornig, daß man die Kühnheit gehabt häfte, Verweis, der dr feine Erlaubniß ſo weit zu hen: Man hätte u Miacao Bleiben folen > welches der u“ ne wo fich fremde Scife in Sicherheit begeben dürften. Matelief antwortete begeben wird. Hin eamten, als man ihm dieſen Verweis erfläret hatte, Macao fey in der Portugiefen Sale welche. feiner Nation Feinde wären, und dafelbft feit etlichen Jahren verſchiedene Yin ver hätten. henken laſſen. Er glaubte, mit. der Einladung der vier Rriegesjunfen Aſte er ſich nicht entſchuldigen, aber er erinnerte zugleich, die Witterung ſey ſehr ſchlimm, Sg koͤnnte ich, vermoͤge dev Pflichten der Menfchenliebe verfprechen, daß man feinen hiffen eine Zuflucht verftatten würde, m Der Ton, aus welchem die Chineſer ſprachen, ſchien ſo merklich ſich zu aͤndern, daß F er fi gtelief bald begriff, man wolle nur Geld von ihm ziehen. Endlich ließen fie fich deut 2 ſe cher Heraus, und bothen die Gewogenheit ihres Herrn und alle ſeine Bemuͤhungen den “uns h reyen Yo k) Man fehe die hinefifchen Gebräuche im VIlten x Sogn: Bande diefer Sammlung. - llgem. Keifebefehr, VI Band, Dg BG 306 0 Reifen dee Hollaͤnder Matelief. freyen Handel fir die Holländer zu erhalten, an, wenn fie fire jedes Schiff zwey Hundert 1607. Realen von Achten geben, und ihm diefe Summe nad) Lamthan wollten beingen la W Der Admiral enefehloß ſich, einer fo wichtigen Hoffnung etwas aufzuopfern ʒ er verfpt nicht nur, den andern Morgen feinen Secretar nach Lamthau zu fenden, fondern er auch fogleich jeden derer Abgeſandten des Mandarins drey Realen, und ihrer Begleitum auch drey geben 2). ; nd ine Sue undip)d zur, Merle Er ſchicket ſei Indeſſen uͤberlegte er die Macht über, daf.es genug wäre, die Hälfte diefer Summe nen Secretar zu wagen, und daß man die Auszahlung des übrigen verfparen Fönnte, bis die erfprodh” en u nen Dienfte geleifter wären, ; Er ſchickte den folgenden Tag feinen Secretar van * Romtham roeknad) Lamthau/mit dem Befehle, feine Abſichten zu erklaͤren, und dem Mandarin U anſehnlichere Geſchenke anzubiethen, die nämlich feinen Dienſtleiſtungen gemaͤß mM” Dar der Broek ward anfaͤnglich dem Untermandarin vorgeſtellet, der ihn hart anlih und befragte, warum er ſich unterſtanden haͤtte, ſo weit ins dand zu gehen, aber doch Entſchuldigungen anhoͤrete, und ihn zur Audienz bey dem Obermandarin fuͤhrete. nr Unterredtung Sachen wurden dafelbft nach des Tageregifters Ausdrucke mit vielen Großthun und Of mi des Seeretar abgehandelt m). Man nöthigte den holländifchen Secretar niederzuknien, indem er und Manda / dieſem Beamten redete. Der Mandarin fagte ihm: das'ganze Sand wäre in Umenhe; u? ar das Gerüchte gienge, auf jeden Schiffe befanden fich vier hundert Europäer und zen dert Japoneſer, welches Volk der Chinefen Feind ift. Als ihm van der Broek Einbildung benommen hatte: fo antwortete er etwas gelinder, er für fich wäre geneigt, I glauben, daß die Holländer gute Leute wären: aber da er auf das öffentliche Gerücht 9 ge Acht haben müßte, fo würde er morgen jemanden auf die Flotte ſenden, mie Ser) felbige zu befichtigen, damit man den großen Mandarin zu Canton fichere Nachricht da von ertheilen-Fönnte, nachgehends würde er den Einwohnern willig verftatten, Erfri * gen auf die Schiffe zu bringen, ihnen die Erlaubniß ertheilen, Waſſer einzunehmen, höher den Fluß hinauf, eine Tagereife von Canton, einen Plag anmeifen, wo die ruhig anfern fönnten. Bey einer Audienz, wo fich fehr viele Zufchauer befanden, —9 van der Broek keine Gelegenheit, ihm die Summe, die er bey ſich hatte, zu uͤberli aber da er ihn nicht verließ, ohne ihm des Admirals Geſinnung bekannt gemacht zu hab fi fo kehrte er den andern Tag wieder ans Land zurück, das, was ihm aufgetragen war, © auszurichten, da indeffen.ein chineſiſcher Beamter die Schiffe befichtigte, und nichts M* fältiges zu finden fhien n). — vr Nach fo feyerlichen Berfprechungen, die noch insgeheim durch Annehmung ri Geldſumme beftätiget wurden, glaubte Matelief, nim füllte alles überflüßig auf fin te gebracht werden, und er follte von den Einwohnern lauter Zeichen des Wertrauend" , der Freundfehaft erhalten. Indeſſen unterfagte man feinen Schaluppen, ans Sand 319 ben, unter dem Vorwande, die Antwort von Kanton wäre noch) nicht angelanget; und Chinefen felbft hatten nicht mehr die Freyheit, Erfriſchungen an Bord zu bringen. 25 drang in den Mandarin, ſich diefer Aufführung wegen zu erklären, und ev aneıwortete, Verſprechungen festen feiner Obern Einwilligung zum voraus, und er erwarte Die U; richten von Canton mit eben fo viel Ungeduld, als die Holländer 0). Er Bing } VDXd;R ©. — 8) U: d. 396 und 397 ©, m) Auf der 394 Seite. ’ gi pP) A.d.3978. r ) A. d. 395 ©, ; Hd. 400 ©. — nach Oſtindien. LBub IX Cam 37 Eat, daß ſie die Junken, die ihnen im Gefichte vorbey fuhren, durch Zeichen tiefen, Matelief. — mit dem Fiſchern oder Bootsleuten unterredeten. Weil dieſer Zwang den Mate⸗ 1607. Tin beftändiger Unruhe biele: ſo entdeckte man fechs portugiefifche Schiffe, welche verr «⸗ feines feifchen Windes, den fie Hinter fich hatten, gerade auf die hollaͤndiſche Flotte N Er Sr: N. Der Wind gieng gerade in die Bay, und die Ebbe, die gleich anfing, ließ der * —* e fo wenig Waſſer, daß ſie in großer Verwirrung geweſen waͤre, wenn die Feinde fie die hollaͤndi⸗ ni hätten, meilfie nicht unter Segel gehen konnte p). Der Admiral ließ ihre Anz ſche Flotte. de ung dem Mandarin melden, und ließ ihm ſagen, biefer Trog der graufamften Fein: Ci iter Darion wäre den Berfprechungen der Chinefen zumider ; geſchaͤhe es mi ihrer illigung, ſo dürften fie es niche übel aufnehmen, wenn er nichts zu feiner Bertheidi- Sung ſchonete; hätten fie aber feinen Theil daran, fo follten fie ven Portugiefen verbiethen, der anzuruͤcken, und die Holländer wollten diefes hoffen, und vor Anker liegen bleiben. R Mandarin antwortete, der Admiral hätte nichts zu fürchten; die Porrugiefen würden heit fo kuͤhn fern, ohne Erlaubniß der Regierung in den Fluß einzulaufen. Den an ung Morgen fah Matelief, daß fie fich noch immer unter Segel hielten; daher er ſich Matelief ma⸗ Pak länger bedachte, abzufegeln, und ſich dem Eylande Lentengwan näherte, wo er anz chet ſich fertig, In dem Enefehluffe, den er hatte, alles fir die Ehre feiner Nation zu wagen, bes zu ſchlagen. I; er, die Yacht, welche fo unrein war, daß fie immer zurück blieb, und ihm nur Un ’ fung und Befchwerlichkeit verurfachen konnte, zerſtuͤcken zu laffen 4). Nachgebends tete er alle feine Sorgfalt darauf, feinen Leuten Much zu machen, und trug im Rathe + man ſollte fich erklären, daß diejenigen, welche ihre Pflicht nicht hun würden, als * ther und Moͤrder angeſehen, auf dieſe Art von den Staaten geſtraft, und ihre Bern, zum Vortheile derer, die getreu verblieben, eingezogen werden follten. Diefer Mnung unterwarfen ſich alle Officirer eivlich r). Darauf gieng er vor ihnen voran die einem Zimmer heraus, ließ das Volk zufammen kommen, und bielt eine Rede an fie, vn Ta deſtoweniger für erdichtet halten darf, weil fie von ihm zuvor war abgefaſſet wor⸗ che Sie verdienet, aufbehalten zu werden, indem fie den beyderſeitigen unverſohnli⸗ Haß der Nationen zeiget. Ira Biken Werthe und edelmüthige Cameraden! Hätte ich nicht bis hieher fo viele Beweiſe Mateliefs a Sroßmuth und eurer Herzhaftigkeit gehabt: fo koͤnnte mich die Gefahr, die uns — ſeine — ſchrecken. Doch wey Dinge erwecken meine Hoffnung, erſtlich, daß ich euch, Leute. ae nach ‚ daß ich unſere Feinde fenne, deren Macht wir fhon zweymal ausgehalten A N. Noch eine dritte Urſache machet ung Zuverficht, daß nämlich) unfere Wohlfarth RN Auf unfere eigenen Hände anfömme, und daß wir unumgaͤnglich uns helfen, oder ums men müffen. Denn fo lentfelig wir auch diefem boshaften Wolfe begegnet haben, * N einige von ihnen in unſere Gewalt gefallen find + ſo iſt es doch gegen uns fo aufge— ee fo geaufam und fo unmenfchlich,, daß niemand von uns die Erhaltung feines de- * 5 hoffen darf, wenn wir befiege werden. Weil diefe niederträchtigen Feinde Weiße eiten und zu befiegen ungewohnt find: fo haben wir von ihnen Feinen- gemäßigfen nn ach ihres Sieges zu Hoffen. Gründer alfo euer Wohl auf Gottes Benhülie und nade, der euch auf einer fo langen Reife fo ſichtbarlich beſchutet Hat, und auf eıtre Be— ga I BIP „inithungen, 7 De daſelbſt. ches man von den Reden, die die Geſchichtſchrei— An Au auch noch den Vorzug, daß fie von ber den Heerführern in den Mund legen, nicht jas rern leicht iſt verftanden worden, tel: gen fan. \ 308 nd Reifen der Hollaͤnder Kan Matelief. „mühungen, bie euch allein noch den Ruͤckweg in euer Vaterland oͤffnen koͤnnen wehid -1607. Igens habet ihr nicht mit Leuten zu fechten, die im Kriege ſehr geübt wären? Sie haben * „einen Theil ihres zuruͤckgebrachten Volkes frank zu Sande laſſen muͤſſen, und ſtatt ih nige Bürger von Macao und Chinefen eingenommen, denen fie drey Taels aufdie Hand Igegeben haben, So ſind die meiften eurer Feinde befchaffen. Sie verlaſſen ſich mit ihre fechs geoßen Schiffe, und auf die mehr hinderliche als nuͤtzliche Menge ihres Vo 3 kann folches aus meiner. Erfahrung verfichern. + Ich weis gewiß, "daß Unorbnun „und Verwirrung unter ihnen herrfchen, un are er n —J— Waͤre die Macht gleich, oder wuͤrden unſere Schiffe nicht durch ihre Ladung gehi „dert: ſo glaubet ihr wohl, daß ich. den Angriff keinen Augenblick verſchieben —— „unſer ſind nur drey gegen ſechs, und wir ſind nicht frey. So viel ich kann, will ich mi „dem Treffen entziehen, um unſer geben und unferer Obern Güter nicht ohne Urſache in G⸗ „fahr zu ſetzen. Muß es aber darzu kommen, ſo zeiget, wertheſte Cameraden, zeiger DI „fen Nichtswuͤrdigen, daß fie mie Holländern zu thun haben 2). 4 RER. Die hollaͤndiſchen Matrofen höreten diefe Rede mit tiefem Stilleſchweigen an, MN riefen darauf alle einftimmig: Ja, tapferer Admiral, wir wollen mie euch echten, (bel und fterben. - Wan hältdas Weiler redete, fah man die Feinde fich oſtwaͤrts der Inſel mit der Fluth näher! —— Se und das Treffen fehlen unvermeidlih. Weil ſie aber vielleicht befuͤrchteten, der fire He), ” Strom möchte machen, daß fie unter die Holländer auswichen: ſo zogen fie ihre, SA ein, und warfen Anker aus. Die Yacht, zu deren Zerftücfung man. noch nicht Zeit. geb hatte, war weit zurück geblieben, Drey Fuften fonderten ſich von der portugiefifchen ds fe ab, und giengen gerade. auf fie los. _ Aber dev Eraſmus war zu allem Glücde antet Segel, und eilete hinzu, fie zu befreyen. Die Fuſten unterſtunden ſich nicht, ihn zu & Matelief warten, worauf Matelief befahl, das Geſchuͤtz und Geld aus der Zacht zu nehmen, 2 ü —— ſeine nungen in ſie zu machen, und ſie zu verſenken. Man machte eine Deffnung darinnen, W Seht überließ fie in ſolchem Zuftandedem Meere und Winde, die fie mit Segeln und Maften md Kanton zu trieben u). ——— Fee ———— Indeſſen war das Gefecht nicht laͤnger aufzuſchieben, da ſich der Feind, mel ſich ſtets dem Lande nahe halten konnte, auf Untiefen befand, wo er die Schiffe nicht vegieven zu konnen ſchten. Matelief, der fo wenig verwegen als furchtfam mar u. diente ſich dieſer Zeit, nach Weften des Fluſſes zu rucken ; und wie die Nache feinem RI zuge bald beförderlich war, fo anferte er gegen den lesten Inſeln an dr Mündung Zu: andern Tag verfammlete er feinen Rath, und trug vor, ob man mit dem Borcheiled® Windes, den man nun über die Porkugiefen gewonnen hätte, fie: nicht angreifen. Font" Aber er fand. hier Widerfpruh. Die-Ungleichheit der Zahl, die Schwierigkeit in ine: Sande, wo.man nicht nur noch. feine fichere Zuflucht hatte, ‚fondern wo auch nach die MM führung der Mandarinen verdächtig feyn mußte, den geringſten Verluſt zu erſetzen⸗ ot Furcht, die Ehre der Nation im Angefichte.eines großen Reichs, vor welchen man? X, halten follte, in Gefahr zu beingen, veranlaßten den Entſchluß, die Rache und don Kat auf gelegenere Zeit zu verſchieben. — ib 1) A. 8.401 ©, — — x) Ard · 408 8 58 7 AO 5 Eben daſ. und folg..&, . en. FT) nr 4 nach Oſtindienecn Buchnix Cap. ES ¶ fs hihi Beh Ja eefende fo far Bi "gehnBR och’ Wie Hinter Arch! Mh ecfpeinen 7rind Anitgeiglaubten ſie varen beit, auf die tete rifäflen. = 6or. De Adiniea aber zweifelte micht/ fie würden nach Maeao "zürnee" Eehteh;" ind zus —— — Mieden ſhmn beß ſu fich rührmen komten Sie Holländer mir Drohungen verjagt zu haben. Die Hollan⸗ ic Detfüfee bementet, fie mitßten nicht efeig Aufeit Teeffi geibefen fe‘, rdeikifieföt« ber entfernen Ds fonft mit viele m Vorcheile Hätten anfagen Förineit’#).: "Cr feßek hir wente tem ſich. —* Nachricht eines Mandarins werlaſſene durfte ſo Hatte’ der Katſee vor Chinae Schlechter che gewußt, daß fie fichyu Macao geſettt· haͤtten⸗ fieiwäten ſeit velen Jahren Dar duſtand der trieben geweſen, und unter dem Namen der Caſtillaͤner Wieder keforinenz in! fee Pormnsiefen hren hätte man nun ſchon zu Macao fein — ihrer Nation geſehen, durch wel: — Außenbleiben das Elend der Emwohner auf das aͤußerſte gekommen waͤre; fie hätten ohne Geld und ohne Huͤlfe ven ‚und Hüngers frerberrtmüffen, wenn ihre legten i nicht angelangt waͤren ) mirikyer =4und. via ur Heinen Iarınyar Yınt ‚An 2 3 EHAR der Jule Sanchoam z)ein;bafelf.Sehunb Waffereinjuncsmen. Mateliefe Sal pie die Gelegenheit / den Handel nach China; der hollaͤndiſchen Verdruß · he, “ jafe' zur eroffnen verfehlt hatte, daß er wenigſtens beh der Ueberzeugung vie noth-⸗ Heberlegun: ig es ſeh, ſich weg zu begeben, verlangte, daß man in das Regiſter der Flotte ſeinen . F ihn Hehlnp zu fehlagen, eingelchneteAber wie die Traurigfeit nach und nach der Meberle- Sung wich, fo fah er ein, daß er, um feine Abficht zuerhalten, lange Zeit hätte auf Erlayb: .. . Nds Hofes yoaktenrhiffen "daR'bie Potkugiefen folche zu Hiitectveißen, Weber Anhalean '*""" NO) Gefihenfe würden gefparer Haben ;"Paß die Antwort son Lanton) wenn fie: Fünftig +. ya > * ft waͤre, haͤtte betruͤglich, und ſelbſt mit der Holländer Feinden abgeleget ſeyn kͤmen a) der Holländer Schiffe zu bemaͤcheigen und den Raub mit jenem zu kheilen ʒ daß der“ fü darin, fo aufrichtig er auch‘ geweſen wäre, doch ihre Schiffe vor der Portugieſen An⸗ fer nicht gefchüget Hätte, die außerdem eirie ſtarke Macht befäßen, und defto mehr EHE Wu güften einfegen Fön Na em ihren hin ſiſchen Handel gethan ware, wenn die Hollaͤnder einmal frey da⸗ Büfte, ©. Se Miben fh al” ofhne Sroeiferamie alle Mache; nd fl tiber nen fen Willen Bagegen egen, und diefemie Gefchenken, jawo es fent müßte, mit dem Ver⸗ Aller hrer Güter befrickigen’, weil die größten Opfer ihnen nicht · ſo einbfindlich ſeyn Ken, als der Berluſt ihrer Handhunde Aus allen dieſen Gruͤnden ſchloß er daß er ſich 3,08 borpunoerfei foidetn ſich nur Übev/Sas — Seiser an abe | a Ranton geführet hatte, da die Portugiefen it! ande waremn ihn zii vertrei⸗ I uk D Bapıiöegen China nich@ Wege Aenen Be@Sefstfchäft Zu miele, BAUER IN ae Sn —S— ft. Mh in Biefemn Entfehtuffe befeftiger Gastes fobefchenfte er verſchiedene Chine ſen "die in Id ander Zltee Waffe Re’fep Aunk, UMS gab Ahnen ein" Gehtesen 9 ndes Inhalts an den PN andarin zu Canton mit IRRE önnlert, Hg Iasagt mount a6 bin von Lamthau in der Niviere von Banto Rn Sein Schrei⸗ ar gekommen, zu handeln Sun Habe in dieſer Abſicht viel 5 und Waaren iii den an’ den Pia ua Die Portwsiefen "Haben 'fichmeiner dlbfiche Höidrfeger,? Und mir deu Zurritt gtohen Man: dag Land verwehrt, Ich weis nicht, ob es auf Dero Befehl geſchehen iſt: dem fey darin zu Cam * * Es En 2a 3 SD zen Bywie * Set Anſchen noch diejenige die wit San⸗ vier geſtorben iſt. 4) WUARAEH FO, ennen, wo der beruͤhmte Heil. Franz Ka: 6) A⸗de 408 ©, er Es 310- > Deifen der Hollander Matelief. „wie ihm wolle, ſo habe ich nicht, fuͤr gut befunden; mich mit biefen „Feinden. zu Schlag" 10074, „vwelche fechs freye Schiffe Hatten, da ich —— Waaren und Gelde beiaden hab — — BF a a u weichen · Verlanget man, daß Die Holländer NA „Canton zu handeln, kommen ſollen: ſo wird, man ſichs gefallen laſſen, -ein- Schreib „nad Patana, Johor, oder Bantaim zu ſenden, und wir werden mit einer Mach ⸗wieder kommen, ‚welche den Portugieſen die Luſt uns anzugreifen verwehren ſoll. —9 bende zehn Chineſen zurück, die ich aus den Ketten der Japaner. befrenet Habe; DIN hſ der einzige Dienft den ich Ihnen leiſten kann "Glauben Sie indeſſen foſt. daß de ai Ao „Hollaͤnder gute, Freunde der inefen ſeyn werden. I era er ene rabsen ns ‚50 DerRX Abſchutt. IE mno Mateliefs Ruͤckre iſe. Er reiſet ab, und wendet Sorgfalt auf die Hande ropaͤiſchen Thiere in Africa werden, Treulo⸗ ans Miig. Seltſame Erklaͤrung, die er zu Bautam ſigkeit eines ftamifchen Geſandten Tod des — thut. Sie thut vortreffliche Wirkung. Flotte Zapoti, und elender Zuſtand auf Mateliefe nina „der, zweyten Reiſe des van Caerden. Dieſer Schiffe. Ankunft in Seeland. Geſcheuke Der" Admiral iſt nicht allzu einig mit: Mateliefen. Abgeſandten von Siam. Geheime Urſachen Er bedienet fich endlich feines Rathes Mate- diefer Geſandtſchaft. Matellef wird. geruͤh⸗ Tiefs Rückkehr nach Holland. Wie fere die eu: met. Br Erreifet ab, CONie Flotte ſegelte den ısten des — — und ankerte nach einander zu Cham und wendet R —— ———— andern Rheden, wo Matelief Factore lieh, So e de verſtelchen gween Monate, die Handlungsjachen in Ordnung zu bringen, ‚bis auf denazl" I des Chriſtmonats, da, er im Hafen zu Bantam anferte. Von dar erſtreckte fi geint Sorgfalt auf alle Derter, wo die Holländer Comptore hatten, vornehmlich auf Amboin⸗ und Ternate. Er ließ Schiffe nad Europa abgehen, Er erhielt von der Geſeilſchaft & heime Borfchriften, die Kriegesfachen: betreffend, Die ihnen befonders, und fogar —* von der Handlung empfohlen wurden c); ., Exlegte verſchiedene wichtige Schwierigkeit! bey, die fich wegen. dev Abgaben zwiſchen dem Sabandar von Bantam, und dem helft difchen Comptor erhoben hatten. Die umjtändliche Erzählung aller diefer großen. 7 fhäfftigungen würde hier keine beſondere Zierde ausmachen, aber eine befondere Ertlarung können wir nicht vorbey geben, die er zu Bantam gethan, wie der Verfaffer des TA vegifters ung; berichtet, ‚ohne zu melden, was ber Grund war gewefen, und ob dieſe sit eltſane ¶Den zoſten bes Chriſtmonats, faget ex, Kiep ief den Tomangan und Sal" —— dar zu ſich kommen, und entdeckte ihnen, der e. * —* haͤtte ein Schiff aus ri druͤcklich abgeſchickt allen. indianiſchen Koͤnigen kund zu ebun, daß die Portugiefen mie hollandiſchen Slaagen ‚ und auf bolländifche rt gebaueten Schiffen, in ihre. Hafen tem! würden, ſowohl die Holländer, als die Indianer zw betruͤgen. Man koͤnnte wicht zu 4 155, „auf ſeiner Hut ſeyn ʒ Biefeigerreinfchaftlichen: Feinde würden noch; eine ſtarte Seemact }7 ſammen bringen, in der Abſicht, die Könige ſelbſt nicht zu ſchonen. Ihre Haupta de ehe Koͤnige zu Johor und Bantam auszurotten; man müßte dem. Könige —— —— os mehr IE en Yun ss d Hin abs dar Ba KLETT In ze ht, irih Ex . FRI. 49 ©. nz re e) X. d. 494 Seite, ne AYADAISSScÄ (5 m mim Reel BR Dres RR RE nn u nach Oſtindien. IBuch. XIX Cap. zu seen davon benachrichtigen, und ihn durch die Hoffnung einer baldigen Hilfe unterftüs Matelieh, RN wenn er ſoiche noch nicht empfangen Hätte, "weil die Geſellſchaft unter dem Aomirale 1607: an Caerden acht Schiffe haͤtte abgehen laſſen, die vielleicht ſchon im indiſchen Meere ten, oder doch bald dahin kommen würden; Das folgende Jahr wuͤrde man noch eine * — Dieſe vertrauliche Erzaͤhlung, ſie — — hin wahe bder erdichtet geweſen, that die Sie thut vor⸗ — “welche Mateliefs Hoffnung übertraf. Die Beamten von Bantam ber —— en Zeit, dem Könige deswegen Bericht zu erſtatten oder vielmehr unter ſich daruͤ- "9 fen berathſchlagen / und kamen mit den größten Doiifbeeugungen zuruͤck. Sie ver⸗ erten im Namten des Koniges/ daß ſie hofften- fuͤr alles zu forgen, doß fie in irenda- , N Schiff Teiden wollten, es mochte befchaffen feyn wie es wolle, ohne dem Director er hollaͤndiſchen Comptors/Nachricht zu ertheilen/ fo daß diejenigen , die verbächtig ſchie⸗ Be Freyheit zu handen, nicht erhalten follten, und Haß man fie als Feinde -anfehen hie {a wenn fie auch aus hollaͤndiſchen Hafen abgegangen wären, im Falle fie der Director „9 erkennte €), nor Hi a gei — "Pants van Caerden Ankunft, der mit ſieben Schiffen den zten Jenner 1608 in die 1608. N von Bantam einlief, beftätigte dieſe Geſinnungen. Dieſer Admiralbatte bey Mo⸗ — eines feitier Schiffe durch Schiffbruch verloren; aber bie Ladung davon gerettet, —— die elief erzahlete igm einen Theil feiner Verrichtungen / und rieth ihm zu edlen, wenn er ne € mi Portugiefifehen Schiffe, die von China zurück Formen , antreffen wollte. den. Wegen der indianiſchen Umſtaͤnde both er ihm den Unterricht an, den er ihm, feine Diefer Admi⸗ En mungen zu erleichtern, für nöfhig hielt, aber er erfüchte ihn, feinen Rach herbey ral ift nicht den ft zu Taffen , mie dem man Ueberlegungen von Wichtigkeit anftellen müßte. Caer⸗ alneiniz mit ten antwortete/ man würde am Borde Berathfehlagungen änftelfen, und fine Schiffewürf: dem Matelieſ. — von ihren vornehmſten Beamten entbloͤßt werden. Matelief merkte ſeine Geſin⸗ —* ‚und ſagte ihm, er möchte thun, was er wollte N). Wenn die Frage von Kleinigfei- en leichgütigen Sacher war, fo ward Enerden es nicht uͤberdruͤßig: aber wenn von Br * fften geſprochen ward, ſo ſtellete et ſich, als hoͤrke wer nicht, fragte nach nichts, "und m edas Geſpraͤch auf was anders, wenn man davon anfing. Dieſe Aufführung kamn air eliefen felfam vor. "Er hätte ihnen gern feinen Lootſen mitgegeben ‚ den man über Yan Ki er ſchon geweſen waͤre, gekannt hätte: aber Caerden ſchien ſolches nicht zu ver⸗ ca) Der Verfaſſer des Tageregifters gefteht zu, daß cr Muth befeffen Habe, aber Men — faget er, konnte ſchaͤdlich werden, und Matelief hatte keine gute Mm abon Fe). » 973 x ; - AT J er 2 Kin of’ Geniettere er zuletzt, wie noͤthig er Mateliefs Rath Hätte, und erſuchte ihn Er bedienet * bey einigen Zufaͤllen, die anders giengen, als er vermuthet hatte. Matelief, ohne ſich endlich Benin De Bu großes Anfehen anzumaßen, 'erborh fich, ſolchen feheiftlich-zuerrheilen, ſeines Raths. * ie Worte manchmal. Zweydeutigkeiten unterworfen wären. Er that nicht nur, was fe, rden verlangt hatte , ſondern machte ihm auch eine Borfchrift für die Unternehmungen h er Flotte, nach der ſich aber van Caerden nicht allezeit richtete. Die Vorſchrift kam * ar ve 2 LER a | auf t —F Reſſebeſchrelhung an ihren Ort zu ſeten, ) X: d. 4958. Was van Caerden gegen⸗ S davon den Vortheil, daß eine immer theils von Matelief gedacht, ſolches wird die Er⸗ n Licht giebt, zaͤhlung von diefer zweyten Reiſe zeigen, "we 0 ZMeifenderı Holland Ha Ainteliit, auf die Grundſaͤtze an, bie man in Mateliefs Aufſatze geleſen/· hat u nd dar E feld wird Re | zumal if folgender Gezahlung weifen, auf welcher, Seite, Einſicht und wahrer Eifer gewe ſewſihd neh tape hd re ee er ud „Rates su, AMMFateliefibachte nun an nichts weiter, ‚als nach Europasgunict zu fapren, und gel Selen nach den agiert Jenn er aboh)> Er hatte die Gefandten an Bord, weiche der Ronig von Slam an den Pringen Moriz ſendete, unter eben des Cornelius Sper Anführung, der, wie — geſehen hat / von dem Admirale Warwyk beſtimmet warb) andern, Abgeſandten eben Tr, diefes Mondichen Die Reife nach China zu hun. Seine Fahrt war ganz ruhig bis ae April; da er in der Tafelbay anferte, und die Neugier hatte, die Inſel, welche ander Einfahrt diefer Bay befindet, und ettwan,anderedatb Meile, im-Umfreife hat, zu be Wie fett die ugen Non hoͤlt fchben dieſem geringen Zufallesays keiner andern Abſicht — —— —* Einflußides Elima in die Schafe, ‚die man aus: Europa nach Africa bringt, zu zeigen hier in x Die Enölönter hatten Peremarht.in Diefer Zufigelafen, ‚aan fieben ben Aominale:ORl feica werden, "berg. die Stelle der Erſriſchungen hatten vertreten muͤſſen, da er dergleichen ‚von den 2 ben nicht hatte erhalten Fönnen, Noch eins mar übrig, das Matelief antraf, und f did nd rer ließ. Es war fo erftaunlich fett geworden, daß fein Schwanz fünf und zwanzig Zoll war, und neunzehn Pfund wog. ‚= Das Fett aus den Daͤrmen und Nieren wog vier U dreyßig Pfund, und man mußte zehn bis: zwölf, Pfund über dem Fleifche toegnehmen; SF chhes zu eſſen. Matelief glaubte, es wuͤrde fuͤr ſeine Nation vortheilhaft ſeyn, dergleich — gute Huͤlſemittel bisweilen an einem Orte anzutreffen, wo andere Sebensmictel nicht, al haͤufig find. . Er dieß fiebenzehn, Schafe nebft drey Widdern und vier Ziegen dahin ſeten⸗ Sealbfete ‚und. auf einer zinnernen Platte Die Zahl der Thiere, die Zeit und. die Abſicht bemerfen ) Seide "a Er feste, feinen Weg eben fo glücklich bis den 7ten des Heumonats fort, da der She “rlen " Mbge: bock gegen ſieben und zwanzig und einen halben Grad nordlicher Breite zu wuͤten anfind fanden, """ ornel,Sper war. eins feiner erſten Schlachtopfer. Weil er Gelegenheit gehabt bat — zuſammen zu bringen: ſo wunderte man ſich, daß man keinen el gen unter feinen Sachen fand. in anderer Mitreiſender meldete dem Admirale, so ‚hätte,ühmn bey feinem Tode aufgetragen. gewiſſe Edelgeſte ine , die er dem Abgefandten 2 ‚Siam aufzuheben gegeben hätte, wieder zu fordern, und feiner Familie auszuliefern: ab dieſe treuloſen Indianer leugneten nach ‚feinem Tode, daß fie dergleichen empfangen pi ten, weil nur ein hg wäre k). Matelief ließ den erjten, Nogefal sen, Conchi, zu ſich kommen, und befragte ihn, warum er Schwierigkeiten machte, jo derzugeben „was ihm waͤre anvertrauet worden? Diefersleugnete ‚alles, . Der Yon wurde hierdurch aufgebracht, und fagte: er frage ihn nicht, ob ihm Steine wären aul heben gegeben worden, weil er ſolches gewiß wife, fondern er befehle ‚ihm, foiche nit min slhefern 5» es ſey eine ſchaͤndliche Handlung für den Abgeſandten eines, fo-großen —— — D—— 4 de Fl s Sımdl m N 5 Me 0 HJ Auf der 503 und folg· S. I eigen, re Bern ran MR an) Ard. 512 und z3 83. m) A. d. 518 ©, X 2) A. d. 519 S. 9) Eben daſelbſt. EI aa k) Ad. sı6 &,- Der Berfaffer des — Be ſters haͤlt dieſe umſtaͤndliche Erzählung für: noth⸗ in a u f "wendig, zu wiffen, wie vorfichtig man fich bey dem p) Verſchiedene Briefe am Ende des zuge, geringſten Geſchaͤffte mit den Judiauern auffuͤh⸗ Et betätigen dieſe Erzählung, und man FT ung En tt lbigen noch allerley Dem Krieg und die ang * Wis mau zauldi | nach Oſtindien. JBuch. IX Can 313 das, das’ ihm anvertrauet worden, zu leugnen, und auf einer-folchen $ügen zu beharren. Matelief. A diefer Verweis den Conchi noch nicht bewegte, fo nennete ihn Matelief einen nieder _ 1008. oͤchtigen Schelm,. einen ereulofen Schwarzen, und drohete, er wollte ihm die bren abfchneiden laſſen. Darauf, fhiefte der Gefandte fogleich ein Sädchen von — a afchfarbenen Damafte zuriick, welcher die Edelgefteine in Papierchen eingervickelt telt, N Unter diejenigen, welche den Scharbock hatten, zähleteman den Sapoti, des Fernando, = er = Ss affeniven von Amboing ihres Oberhaupts, Bruder 2), der nad) Holland reifete, Die — : Zuftand f Prache daſelbſt zu lernen. Der Admiral ſelbſt ward von dem gemeinſchaftlichen Uebel ange- auf Mateliefs n, und hatte ſein Leben nur der Staͤrke ſeiner Natur zu danken. Unter allem Volke blieb Schiffe. Ku einer völlig gefund, und. von mehr als zweyhundert blieben nur, vierzig befreyet, Daß 3 "das Borte nicht hüten durften. Den aöften Auguſt langte man. zu Portland an, und — mußte vierzig Matroſen miethen, die Schiffe nach Seeland zu bringen, wo Mate⸗ an ief vor Kammekens den aten des Herbftmonats anferte, nachdem er drey Jahre, drey Mate und ein und zwanzig Tage ausgeweſen war m). ir» bi Er fand fic) den uten mif den Abgefandten von Siam zu Haag ein, und ftelfete fel- Geſchenke der ige dem Prinzen Moriz vor. Ihre Geſchenke beftunden in einer. mit Bilderwerke gezier- — Vodenen Buͤchſe, welche ihre Beglaubigungsſchreiben enthielt, zweyen andern goldenen bochen in deren einem ſich ein Diamant, und in dem andern ein Rubin befand zwo hr Men mie erhabener Arbeit, zwo halbe Piken mit Golde geziert, und zwo andere, davon Me auch mit Golde geziert, aber nicht fo faubere Arbeit war, Der Bewegungsgrund zu E Geſandtſchaft war dem Anſehen nach, nur die vereinigten Provinzen zu beſuchen, und rinzen fuͤr die Geſandten, welche an den König von Siam waren geſchickt worden, —— Rnſeitige Hoͤflichkeit zu erzeigen. Aber Sper hatte dem Admirale noch beſſere Nach⸗ ee er tertheilet. Der Monarch war. Durch) die erftaunlichen Befchuldigungen, welche Die Sefandfhaft. Otfugiefen der holländifchen Nation aufbürdeten, gerührt worden. Sie redeten von ihr % der größten Verachtung, und als von den Verächtlichften unter den Menfchen n). & ihm indeſſen nicht unbekannt geblieben war, was ſich zoifchen der hollaͤndiſchen Flotte * der Seemacht zugetragen hatte: fo fiel es ihm fehwer, zu begreifen, daß eine Nation, in * ſo viel Schiffe nach Indien ſchickte, und daſelbſt ſich durch ſo große Thaten zeigte, fein er That forwerächtlich wäre 0). Dieſes wichtige Geheimniß zu unterfuchen, hatte ex e Abgeordneten eine fo lange Reife unternehmen laſſen. ; a i Den der Audienz, welche Matelief von den bolländifchen Staaten erhielt, danfte — KA er Großpenfionarius mit außerordentlichen Lobeserhebungen feines Muthes und ſeiner ihmt. bher. Die Generalftaaten dankten ihm eben fo, und Prinz Moriz fuͤgte befondere gniſſe feiner ausnehmenden Hochachtung Hinzu P). wi nein Das d —— pas benben an. Sacob le Hermite derjängere E) China und den Molucken welche ihr vornehm⸗ bie \e an feinen Water gefehrieben. Er glaubte, fter Gegenftand tar, hinderlich feyn würde. Er ünen atelief, es ſey zur holl andiſchen Handlung tar nieder Meynung, dag man den Handel nach ihwendig daß Malaca zerſtoͤret wuͤrde, weil China mit Gelindigkeit erhalten koͤnnte, und vieth, en dieſer Platz allezeit bey der Schiffahrt nach andere Mittel zu gebrauchen. Seine Nachricht * — wegen m? Er ward auf Mateliefs Flotte gebraucht, miral einer Flotte von eilf Schiffen eine Fahrt durch der Folge wird nan fehen, daß er als Ad: die magellanifche Meerenge nach Oftindien thut. llgem. Reiſebeſchr. VIII Hand. Rr } Beſchrei⸗ bung Molucken. 914 ‚Reifen der Holländer der EEE EREIEREEIIERE Das X Kapitel, Beſchreibung der moluckiſchen Inſeln. Der Abſchnitt. Die eigentlichen Molucken, Ternate, Tidor, Motier, Machien und Bachian. Allgemeiner Begriff von ihnen. Urſprung des Namens. Eigenſchaften der fuͤuf Inſeln. Nah— rungsmittel, welche die Natur den Einwohnern verſchaffet. Alte Herren und Religion der Mo: lucken. Schlechte Landesgefege, Kleidung und . Kennzeichen ber Einwohner. Geftaltber Maͤn⸗ ner und Weiber, Drey Könige der molucki⸗ ſchen Inſeln. Inſel Ternate und ihr König. Allgemeiner Begriff den molucki⸗ ſchen Inſeln. Namens. Feuerſpeyender Berg in Ternate. Beſchreibung deſſelben aus dem Anton Galva. Zeugniß d hollaͤndiſchen Nachrichten ; eines neuern Meile beſchreibers. Zuſtand von Ternate im Jahre 1685. , Fort Oranien, Negerey. Stadt Cam’ malamma. Hafen, der von den Spaniern ge⸗ graben worden. Inſel Tibor. Inſel Bachiau. Machlan. Motier. geblich bemuͤhen wuͤrde, wenn man ſie zaͤhlen wollte. Die neuern Erdbeſchrei > machen aber fünf Abtheilungen davon, und geben den moluckiſchen Inſeln darf ter die erfte Stelle. Diefer Name, der in der Landesſprache Molok ausgefprochen mi!” Urſprung des bedeutet ein Haupt, oder Oberhaupt (*). Dr Ir oftfiche Archipelagus begreift eine fo große Menge von Inſeln, daß man ſich 7 Andere leiten ihn aber von dem arabift Worte Maluco (**) ber, welches ein Koͤnigreich bedeutet. In beyderley Verſtande ſcheint es aber, daß der Name der moluckiſchen Inſeln eine Vortrefflichkeit und einen IF zug anzeiget. Man rechner fünf Sauptinfeln darunter. Diefe nehmen nur einen Kaum von fünf und zwanzig Seemeilen ein, und liegen alle gegen einander über. Ihre Sage ift faft ger@ unter der Linie s benn die nordlichfte liegt nur einen halben Grad gegen Norden, und füdlichfte nur einen Grad gegen Süden. Gegen Abend liegen fie nahe an der Inſel ai Io, welche die Portugiefen Batochina de Moro nennen. Biele andere Ynfeln, dien * weit davon liegen, werden ebenfalls mit unter dem Namen der Molucken begriffen. if jenigen aber, welche wegen der Spezereyen, die fie hervorbringen, und nach den a — * u (*) Haͤupter, Fuͤrſten. wegen des Schiffbaues iſt werth, daß man dieſen Artikel mie ihr beſchlleße „Die Dirertoren, ſaget et, haben dießmal ihre „Schiffe ohne DVorcaftel und ohne halbes Verdeck „hinter dem Mafte bauen laſſen, aber wir haben „erfahren, daß diefe Bauart bey einem Gefechte »ſehr nachtheilig iſt. Hätte das. Schiff Middel⸗ „burg ein Vorcaſtel gehabt, fo wäre es ver⸗ muthlich nicht verbrannt worden; denn man hätz *) Mäläke oder maliteton. „te ſich leichter vom Borde losmachen koͤnnen, au „ſtatt, daß damals niemand ſich auf dem Bord⸗e „Jeigen wagte, der nicht gleich umkam. Die 9— „ſolcher Schiffe koͤmmt hauptfaͤchlich darauf „daß fie ſich vor dem Entern wohl zu vertheidig „im Stande find, daher ſie gute Vorder⸗ und — „tercaftefe, oder ein hohes Verdeck von vorn „bis hinten haben muͤſſen, das ſtark und mit aAſhuͤtze verfehen ſey. Denn diefes thut beyn * —— a 1. — KARTE von den MOLUCKISCHEN 1 - EYLANDEN. — * Tab —— — 20 auf eü einem — Tacom ommar. cc * Fort Willemfäudz A —J N N — od. MOTA. \ y Boy y 8 Bi am — — 2 — N RR —— “ hr ne en Ne WR res —— —“ — nach Ofkindien. J Buch. X Cap. ‚915 hingen der Meifebefihreiber, für die berühmteften gehalten werden, find Ternste, Tibor, tier, Machien oder Maquien, und Dachian, Vor Alters führeten fie die Na: Men, Cape, Duco, Montil, Mars, und Seque g). 4 Die Geftaft diefer fünf Inſeln ift rund, und bey allen faft einerley. Der geößeften (get man nicht über acht Seemeilen im Umfange bey. Sie werben durch Seeärme und Ucch einige viel Fleinere und größtentheils wuͤſte Inſeln von einander gefchieden. Der gang zu ihnen-ift. gefährlich, wegen der vielen Sandbänfe und Klippen, womit fie ums ben find; Doch trifft man auch einige Rheden an, wo bie Schiffe anfern koͤnnen. Leberhaupt ift das Erdreich trocken, und fo ſchwammicht, daß, ungeachtet des häufigen eng, die Bäche und Ströme, die von den Bergen herabfallen, nicht das Meer errei- den Fönnen, „ Einige befinden die Ausſicht derfelben nicht anmuthig r),. weil fie mit Graſe And Gefträuchen allzufehr bedecket find, welche dafelbft beftändig grün bleiben. Andern lingegen gefaͤllt dieſe Ausſicht; und fie beſchweren ſich bloß daruͤber, daß die Luft hier Nicht gefund iſt, ‚ fonderlich für Fremde. Man machet eine traurige Befchreibung von ep Berber, einer in den, fünf Inſeln fehr gemeinen Krankheit. Der ganze Leib Ichwil- avon auf. Die Glieder werben dadurch geſchwaͤchet, und faſt unbrauchbar gemachet, Mdeifen haben doch die Einwohner ein Mittel darwider ausgefunden, deſſen gute Wir ung für geroiß gehalten wird, wenn man es nicht zu fpät brauchet. Dieſes ift Wein aus MR philippiniſchen Inſeln, deſſen man fich mit Wuͤrznelken und Jugwer bedienet. Die länder ſchreiben eben dieſe Wirkung dem Limonienſafte zu. Die Rolucken bringen eine erftaunensmärdige Mannichfaltigkeit von Spezereyen und LWwaͤrzartigen Pflanzen hervor ; fonderlich fehr viel MWürznelken, Zimmer, Mufcatennüffe N Bluhmen, Sandel, Aloe, Pormeranzen, Limonien und Eocosnüffe. Sie tragen we⸗ Korn noch Reiß: Natur und Fleiß erfegen aber diefen Mangel. Ampfen das Holz von einem Baume, Der dem wilden Palmbaume fehr ahnlich ift, und vu fehe weißes Mehl giebt. Daraus baden fie Eleine Brodtchen, wie die fpanifchen Sei- Mugen. Diefer Baum, ober diefe Pflanze, welche fie Sayu nennen, wächlt funfzebn N Zwanzig Schuhe hoch, und treibt Aefte, welche den Dalmenzweigen gleichkommen. Die nt, welche rund, und der Frucht der Cypreſſenbaͤume gleich ift, enthält eine Art von einen und zarten Faden oder Zafern, Wenn diefe die Haut eines Menfchen berühren, [ verurſachen fie Entzündung. Wenn man die zarten Zweige der Pflanze abſchneidet: fo auft ein Saft Heraus, den die Indianer zum Trinken brauchen. Wenn fie ihn auffangen Men; fo ſtecken fie das eine Ende des Zweiges, welches noch an dem Baume iſt, in Die ven die meifte Wirkung, die auf dem niedern n erdecke find,gehen zu hoch, Oeffnungen unter dem y aſſer zu machen und in Grund zu bohren, und u tief, die Leute auf dem feindlichen Verdecke zu vtreſfen. Die Schiffe, welche man nach Indien Micket, koͤnnen dieſe Laſt wohl tragen, weil die Stüucke auf dem obern Verdecke von keinem großen aliber feyn dürfen. Aus der Erfahrung ler- NE man den Nuhen und die Mängel jeder Sache. ) Abſchrift verfehiedener Schreiben, am Ens Rr 2 Oeffnung Endlich rieth Hermite, baldigſt zu Johor oder zu Achin Pulvermuͤhlen anzulegen, ſo wohl weil es der indischen Gefellſchaft vortheilhaft ſeyn wuͤr⸗ de, allezeit. welches daſelbſt zu finden, als auch, weil man eg mit Gewinnſte wieder an die India⸗ ner würde verfaufen Einen (*8). 4) Argenfola, im IB. a. d. 16 u. 17 S. +) Man fuͤhret den berühmten Barros an, der vielleicht der einzige ift, welcher dieſe Meynung he⸗ get, a. d. 19 S. ve a Mateliefs Tageregiſter, g. d. 371 und fol: genden Seite, Beſchrei⸗ bung Der Moluden. hr i Eigenfchaften der fünf In⸗ fein. Nahrungs: mittel, welche die Natur den Einwohnern Die Einwohner derſchaffet. e 316 3 > Reifen dee Hollander | Beſchrei⸗ Oeffnung eines Gefäßes, In einer Macht wird daſſelbe voll. Diefer Trank, den fie Tual ER 5* nennen; iſt ſoweiß, wie Milch. Eriftfüß, wenn er friſch iſt. Laͤßt man ihn kochen . ygaͤhret er faſt wie das Malz, woraus man Bier brauet; Man kann ihm einen Wein⸗ o * Eßiggeſchmack geben, wie es verlangt wird. Der Nipa und der Cocusbaum ſind zween andere Baͤume, von welchen die Ein wohner ebenfalls großen Mugen haben; fonderlich won dem Cocusbaume, Diefer BE ſchaffet ihnen zugleich Wein, Del, Stricke und Balken zu ihren Gebäuden. Einen N füffern Tranf finden fie auch in der Art von Rohre, welche fie Bambus nennen. u nigen holländifchen Erzählungen fteht, daß fie weder Fleiſch noch Fifche haben. Die darf man aber mie von einer folchen Menge verftehen, Die erfordert wird, wenn auch Schi damit verforgt werden follen : denn daß fie felbft zu ihrer Bedürfniß genug davon haben wird von allen übrigen Meifebefchreibern verfichert. Der Himmel hat ihnen, es mag ni aus Zorn oder aus Güte gefchehen feyn, Feine Gold- oder Silberbergwerfe gegeben ; auch nicht einmal Bergiverfe von geringern Metallen, Indeſſen liegen fie nicht weit von“ Inſel Lambaco, die an Eifen und Stahl einen Ueberfluß hat, — Daher bekommen den Stoff zu ihren Säbeln, welche fie Campillanen nennen, und zu ihren Dolchen, meld) von ihnen Krieſe genennet werden, wie in verſchiedenen andern indianifchen Ländern. ie Portugieſen und die Holländer haben fie auch außerdem mit Flinten, Canonen, und a denen Waffen verfehen, die in Europa +) befannt find. ” Alte Herren, . Man giebt vor, die Chinefen hätten ehemals die molucfifchen Inſeln inne gehabt, x und — fie ſich den größten Theil der Morgenländer unterwürfig gemacht hätten... Mach innen MF der Menue von fie nach und nach von den Javaneın, Malayen, Perfern uud. Arabern befefen MY ſchen Inſeln. den ). Den Arabern ſchreibe man die Einführung der muhammedaniſchen Lehren IV deren Aberglaube ſich daſelbſt mit dem Goͤtzendienſte vermiſchet hat. Es finden ſich hier alte Geſchlechter, die ſich eine Ehre daraus machen, daß ſie ihren Urſprung von den er Gottheiten des Landes herleiten konnen; und dennoch nehmen fie die Lehrſatze des Kor! völlig an. Schlechte Ge⸗ 8 Geſetze daſelbſt ſind grob und barbariſch. Sie laſſen die Vielweiberey zu, ‚hir feße des Lan: eine. gewiſſe Anzahl der Weiber zu beftimmen, und ohne einige Regeln wegen der guten * Ordnung bey Ehebuͤndniſſen zu geben ; doch wird die erſte Gemahlinn des Königes DU den Namen Putriz von den übrigen: unterfihieden ; und. die Kinder derfelben werden —3 edler gehalten, als die Kinder der übrigen Gemahlinnen. Ihr Recht zur Ebbfolge wi ihnen von den Kindern einer andern Mutter niemals freitig gemacht. Raͤubereyen den nach den Gefegen ſchwerlich verziehen: Ehebruch abet wird, nach eben diefen Gelee“? nicht beftvaft. Mac) der Meynung diefer Inſulaner muß die Fortpflanzung des men # chen Geſchlechtes der vornehmfte Gegenſtand der Staatsfunft feyn. Sie haben öffent Bediente, welche gehalten find, gleich mit Anbruche des Tages auf den Gaffen der Sta i und lecken herum zu gehen, und die Trummel zu rühren, um bie verehlichten Perſonen z Erfüllung der. ehelichen Pflicht zu ermuntern #). Di s) Argenfola, im ID. a.d.19 ©. den find. Die malayifche Sprache iſt die — 5 Man redet verſchledene Sprachen in dieſen ſte. Einige ſchreiben, die Einwohner in be pet, \ Inſeln; und daraus muß man urtheilen, daß fie luckiſchen Inſeln ſtammeten von den Javanen hut von verſchiedenen Völkern bewohnt gemacht wor⸗ welche durch den Geruch der Wuͤrzuelken “ehrt gun - nach Oſtindien. 1 Buch. X Eapitel. 317 , Die Männer tragen Turbane von verfchiedenen Farben, welche mit Federn und ur Beſchrei⸗ mit Edelgeſteinen geſchmuͤckt ſind. Der Turban bes Koͤniges iſt von den übrigen — PR Werfihiehen, - Er hat die Geſtalt von einem Biſchofshute, und dienet ihm an ftatt der ; ‚Stone, i ; ei in einem Br in ner Weite, welhe _,. i Die gemeine Kleidung befteht in einem Druftlage, oder in aner Weſte, welch —— und LcChenines nennen, und in Beinkleidern von blauem, rothem, grünem, oder violettenem anehen — Sie tragen auch kurze Mäntel von eben dieſem Zeuge, die bald Finger, bald ter Einwoh- $ ger find, und Über den Schultern zufammen geheftet werden, Die Weiber laſſen ihr ner. Ki Pfbaat forgfältig wachfen „und daſſelbe entweder ganz lang hinunter hängen, oder fie Men es in Knoten, und vermifchen es mit Bluhmen, Federn, oder Zitternaden x). N Roͤcke find. auf tuͤrkiſche oder perſiſche Art verfertiget. Sie tragen Armbänder, Oh⸗ aoebenfe, Halsbänder von Diamanten und, Rubinen, und große Reihen Perlen. Diefer N chmuck ift allen Ständen gemein. Seidene Zeuge, und ein gewiſſer Zeug von Baum⸗ Ne, find ebenfalls in Gewohnheit, ohne daß man hierinnen einen Unterſchied unter bey- 1 Öefchlechtern wahrnimmt, Sie erhalten ‚fie aus allen Theilen Indiens; und man raͤngt.ſich damit recht herzu, „um fie fuͤr Wuͤrznelken und Pfeffer zu vertauſchen. Man Auf urtheilen, daß fie nicht Deswegen ſo viel Sorge! für ihre Kleidung tragen, um ſich wi⸗ * die Kälte zu ſchuͤtzen. Dieſen Geſchmack an ſauberer Kleidung haben ſie ohne Zweifel eich mit ben ehrſatzen des muhannmebanifchen Glaubens angenommen, Die Manus— onen treiben dieſes fo weit, daß fie fo gar ihre Kleider durchräuchern J). tin. Das Frauenzimmer ift überhaupt von einer mittlern Seibesgröße, weiß, ziemlich, at- Bm u ' Bund aufgeweckt. Ob man fie fehon mit noch fo vieler Sorgfalt huͤtet: fo Fan man doch rei ti & verhüten, daß fie nicht ihre Männer hintergehen ſollten. Ihre erdentliche Beſchaͤff⸗ ung iſt Baumwolle fpinnen, die auf allen ihren Juſeln fehr Häufig wächft. Die Armen top Ten auf dem Mavfte, frifche oder getrocknete Fiſche, ‚Hühner, DBananas, Zucker⸗ Sp grünen Ingwer, und andere Eßwaaren. Die Reichſten aber haben doch kein Der vornehmſte Reichthum dieſer Inſulaner beſteht in Wuͤrʒnelken. Es iſt auch Der, » daß fie fich mit diefer Foftbaren Waare alles verfchaffen fönnen 2). Die Manns- danke. ſind etwas ſchwarzbraun, oder vielmehr von einer gelblichten Farbe, die noch — ift, als die Farbe der Quitten. Sie haben platte Köpfe; und viele beftreichen ſich gen N mit wohlriechendem Dele. Die meiften haben große Augen , und fehr lange Au—⸗ raunen. Sie färben ſowohl diefe, als auch die Augenlieder, mie einer Art von Mablers —* Sie ſind ſtark, unermuͤdet im Kriege, und zur See: aber traͤge zu allen andern ten, Sie werden ſehr alt, ob fie ſchon zeitig grau werden. ‚Gegen die Fremden fin \ * fe ſanftmuͤthig und dienftfertig, und machen fich bald mit ihnen bekannt. Hingegen fg „Ne ihnen auch durch ihre beftandigen Betteleyen unerträglich... In der Handlung bein le eigennüßigz und über diefes find fie, damit wir viele Laſter in eines zuſammen gen, undankbar 2). — — Son den Inſeln Ternate, Tidor und Bachian, hat jegliche ihren beſondern König. Drey Könige er maͤchtigſte unter dieſen drey Fürften aber ift der König in Ternate, Diefer zäblet bie de: Molucken Res 0) meiſten LINE Pe Gewuͤrze auf diefe Inſeln gelockt worden Beſchreibung der Holländer hingegen fragen fie ig darinnen gar feinen Schmuck, a.d. 522 ©. Sol daſ. a. d. 23 ©, und zweyte Neife der 5 Zweyte Reife der Holländer, a.d. 521 ©. ) ir 9.d. 519 ©. z) A. 8.522 ©. und Argenfola im IB, 23 S. tgenfola, eben daf, a. d.24 ©, Nach der 4) Argenfola im 1B. a.d. 22 S. k Beſchrei⸗ bung der Molucken. — — Inſel Terna⸗ te, zund ihr Koͤnig. Feuerſpeyen⸗ der Berg in Ternate. Beſchreibung deſſelben aus dem Anton Galva. — 0 Reifen der Hollaͤnder meiſten benachbarten Inſeln unter feine Staaten: Es ift fon angemerfet worden, doß die Inſel Ternate nur acht Seemeilen im Umfange hat. Sie liegt hoch, und das Dr nenwaſſer daſelbſt ift fehr füße. Sie bat zween Hafen gegen Oſten. Der eine hat den Namen Telingamma; und der andere, eine Seemeile davon, wird Toloco enne Ihre Daͤmme ſind mit Steinen ausgefuͤttert, und bequem fuͤr die Schiffe. Der Koͤnig halt Hof zu Gammalamma, einer Stadt am Ufer, wo aber feine Rhede iſt, weil bit See dafelbft nicht tief genug, und der Grund fteinigt, iſt. Die Einwohner haben pafebf einen Damm von Steinen aufgeführer, um ſich vor einem Weberfalle zu fichern. Di fremden Schiffe pflegen daher ordentlich vor Telingamma zu ankern, wo die Rhede gel fehen dieſem Plage, und der Inſel Tidor, fehr gut iſt. Eine halbe Seemeile von T gamma, im Sande drinnen, liegt eine Eleine Stadt, mit Namen Maleſa, die mit ENT Mauer von bloßen Steinen umgeben ift ce). Gammalanıma, welches man für die Ha ftade in Ternate halten kann, ob fehon andere diefes Vorrecht der Stadt Maleſa zufcheet ben, haf nur eine einzige Straße, die ſo lang ift, als das alte Amſterdam, aber nicht 9* pflaftert. Die meiften Häufer find von Schilfroßre gebauet, die übrigen aber von 2 Die beyden Reiben, welche die Straße bilden, gehen längft an dem Ufer bin 4). nie ten auf der Inſel findet man einen Berg, der gerviß zwo Seemeilen hoch, und mie Pal bäumen, und andern Bäumen, bedecket if. Auf dem Gipfel defielben fieht man © tiefe Höhle, welche bis auf den Grund des Berges zu gehen ſcheint. Die Deffnung felben ift fo groß, daß man auf der einen Seite Faum jemanden auf der gegenüber befin® lichen erkennen Fann e). 3 Der Raum, den diefe Höhle begreift, bat die Geftale einer großen Drefehtenne, MM! befteht aus Steinen, und lockerer Erde. Es ift diefes zugleich ein feuerfpeyender Du von einer außerordentlichen Beſchaffenheit. Man fieht daraus eine Duelle entſpringen man weis aber nicht, ob das Waſſer derſelben ſuͤße, ſauer, oder bitter, iſt; denn nie, hat das Herz gehabt, es zufoften. Ein Spanier, mit Namen Babriel Aobelo, —9 die Mühe gegeben, die Tiefe dieſer Höhle mit einer Schnur zu meſſen, und fie fut dert Klaftern tief befunden. Aber Anton Galva, der im Jahre 1538, Befehlshaber die Portugiefen in diefen Inſeln war, hat davon folgende Befchreibung gegeben. A) Erftellete feine Wahrnehmungen bey ftillem Wetter an. Die Zeit, wenn Tag Nacht gleich iſt, der April, und der Herbſtmonat, wuͤrden hierzu nicht bequem sn ſeyn? denn die Winde, die alsdenn wehen, entzunden die verbrennlichen Sachen verurfachen, daß Der Schlund ftarfe Flammen auswirft. Diefer feuerfpenende DEI chet ſehe ſtark nad Schwefel, und wirft auch eine große Menge davon aus, bie mif de, und rothen Steinen, vermiſchet ift, welche mit Ungeſtuͤme, wie aus einer Can heraus fpringen. Es ift ſehr wahrſcheinlich, daß unten im Berge viele Höhlen find, „A durch die Verdünnung der Luft, welche das Feuer verurfacher, Erobeben, und eine a fiches Getöfe, erreget werden. Die Flammen, und die verbrannten Steine, melde die duft ffeigen, fliegen bis an die Stadt Gammalamma, und manchmal bis in May fein Wieso und Cafure, welche von Zernate zwanzig Seemeilen weit abliegen. ich Rauch hat verfhiedene Farben, nach Beſchaffenheit dev Feuchtigkeit, ober des Erd woraus viele verſchiedene Ausduͤnſtungen entſtehen. Die Luft, die damit angefuͤllet 8) Eben daſ. a. d. 113 ©. 2) Zweyte Reiſe der Holländer, a. d. Pe, I: nach Oftindien. J Buch. X Cap. zi9 kann ebenfalls zu dieſer Verſchiedenheit etwas beytragen. Sie wird dadurch ſo anſteckend, Beſchrei⸗ aß fie das Waffer verderbet, und es auch wohl gefährlich machet. Dem ungeachtet ift — der Re erg fruchtbar, und grün, bis auf zwo Drittheile feiner Höhe, Bon bier, bis auf Moluden. a Gipfel ift es fehr-Falt; und man findet dafelbft nicht einen einigen Vogel, bingegen j ce Mücden, Wenn man auf die Spitze des Berges koͤmmt: fo entdecfet man ein wei⸗ dee, und unzählige Inſeln, weil die Luft dafelbft beftändig vein ift, und von feinen Unften angefüllet wird, welche die Ausſicht verhindern Fönnten, An dem Orte der Hö- ‚5,7 10 es nicht mehr gruͤn ift, findet man einen Quell von füßem Waffer, welches aber über die maßen kalt ift. Auf der Spiße, an einem Orte, der von der Deffnung, woraus ig men fteigen, entfernet ift, fonderte fich, zu gleicher Zeit, ein großes Stud Erd⸗ — ab, und man ſah, zween Tage lang, häufiges Waſſer hervor fließen. Hernach rol⸗ F große Stuͤcken Felſen herunter, zogen Baͤume, und Erde, mit ſich fort, bis an das Mer des Meeres, und bildeten unten am Berge verſchiedene Höhlen, wie Gewoͤlber. An— fon Galva erzaͤhlet auch, daß man auf dem Berge einen großen Teich mit ſuͤßem Waſ— ke Nder, der mit Bäumen umgeben ift. In demfelben findet man himmelblaue und = arbige Erocodile, die über eine Klafter lang find, und fogleich unter das NBafler fab- + wenn fie Menfchen ſehen, oder hören f). ‚ ‚ „Die Holfändifchen Erzählungen melden bloß, daß man bey ver Stadt, wo ber Kö Zeugniß der N Hof Hält ‚ einen feuerfpenenden Berg findet, der erſchrecklich anzufehen ift, fonderlich Helländifchen Ye Zeit, wenn Tag und Macht gleich iſt: denn zu diefer Zeit wehen beſtaͤndig gewiſſe Nachrichten. — We, deren ſchweflichter Dampf den Stof entzuͤndet, welcher dieſes Feuer naͤhret. Sie hinzu, auf der Höhe des Berges ſey es beſtaͤndig kalt; er werfe feine Aſche aus: ern nur eine leichte Materie, welche dem Bimſenſteine gleiche; er gehe in der Geſtalt el Pißfäule in die Höhe; von unten an fey er mit Gefträuchen und Geftrippen bedecket, m, de beftändig grün bleiben, ohne daß das Feuer, welches in dem Derge brenner, je- einige Veränderung bey ihnen zu verurfachen feheine; es ſchiene vielmehr, daß es, ) die Baͤche, die aus den ausgedufteten Duͤnſten entſtehen, zu ihrer Befeuchtung und Mi ung etwas beyfrage. y Ein Holländer , der ſich im Gefolge des Statthalters Timb befand, welcher im Zeugniß eines inte 1626, nad) den molucifchen Inſeln abgieng, um die Regierung in den Niederlaß —— Un In der hollaͤndiſchen Geſellſchaft zu übernehmen, meldet, in feiner Reifebefchreibung, eſchreibers. [Re tet viele Perfonen verficherten, daß fie den Gipfel des Berges in Ternate beſuchet le m: fo koͤnne er ſich doch nicht einbilden, daß diefes Unternehmen jemals in ber That ellige worden ſey. Er fpricht: „Nicht allein das fpigige Nobr, womit der ganze Pi eil dieſes Berges umgeben iſt, und welches man Cannacannas nennet; ‚nicht ah "die Menge der fteilen Klippen, Fönnen einen neugierigen zurück halten, fondern er findet er auch ein unuͤberwindliches Hinderniß in der Aſche, und den verbrannten Steinen, ‚Man zwiſchen dem Rohre antrifft, und welche alle Orte anfuͤllen, wodurch man ſich al i g zu bahnen hoffen fonnte, Alle Zwifchenräume, die man zwiſchen dem Rohre, * dem Geſtrippe, zu bemerken ſcheint, ſind mit ſolcher Aſche erfuͤllet, welche in hoͤ⸗ of Haufen dort liegt, als die Spigen der Sträucher felbft Hoch find. Diefe Haufen IM gleichfam Eleine Berge vor, die gerade in die Höhe gehen: denn die Höhe = feu- 4 „erſpeyen⸗ N Een daf. a. d. sı2 &, H Geſchichte der Eroberung der Moktken, Ürgenfola, LB. a. d. inz O. ID, a, d. I14 und folg. ©, 920 Reiſen der Holländer Beſchrei⸗ „erfpenenden Berges ift nicht fo außerordentlich groß. Diejenigen, die ihn am forgfälti bung der „ften gemeffen haben, machen ihn nicht höher, als drey hundert und fieben und ſechzig Ku Wolucken. ten, und zwe Schuhe g). & Zuftand det Um eben Diefe Zeit war die Inſel Ternate fehr gut bevölfert. Die Stadt Maley Sufel Terna- Mar mit einem guten Pfahlwerke umgeben. Sie wurde von freyen Bürgern, und" ; fe, imZahre Mardifern, bewohnet. Auf der nordlichen Seite hatten die Holländer dafelbft eine Feſtun 1686. angeleget, unter dem Namen Oranien, mit vier Bafteyen, welche mit Steinen gefuͤtt f Fort Oranien yaren, Die Mauer der Cortinen war dicke, und der Graben tif. Man fand daſelh bequeme Zimmer für die Befehlshaber und Unterbefehlshaber, große Vorrathshaͤuſer, Hofpital, eine große Werkſtatt für die Handwerksleute, und viel Geſchuͤtz. Wenn M aus der Stadt heraus kam: fo fah man den großen Garten der Gefellfchaft, und eint neue Negerey, nebſt einer kleinen Redoute von Steinen, an der Waſſerſeite. Negerey. Die Negerey, oder die kleine Stadt, die an der mitternaͤchtlichen Seite der Feſtun lag, beſtund in einer großen und breiten Straße, die über tauſend Schritte lang Mar fah dafelbft eine Fönigliche Mofchee, und das Föntgliche Begräbnif. Der Dr des Koͤnges hatte daſelbſt feinen Aufenthalt, nebit feiner Schweſter, welche man die zeßinn von Bammalamma nennete, Am Ende der Straße lagen die föniglichen Daft und Gärten, Die Gebäude waren nach dem Geſchmacke des Landes, das ift, ſehr ſchl aufgefuͤhret; und noch darzu waren ſie durch die letztern Kriege zerſtoͤhret worden. e wenig weiter gegen Mitternacht, wenn man am Ufer hin gieng, fand man einen giedtll der unter einem Herrn im Sande, mit Namen Magade ftund, welcher Föniglicher au * netsſecretarius geweſen war, und damals die Stelle eines Staatsraths bekleidete. Haus war ziemlich ſchoͤn; und dieſer Flecken Hatte eine Moſchee, welche die andere 3 deſſelben ausmachte. Weiter darüber hinaus, am Ufer des Meeres, ſieht man eine He he, worauf die Holländer ein Fort, mit Namen Terbeche, hatten. m Stadt Gam⸗ Wenn man von dem Forte Dranien drey oder viertehalbe Meile gegen Oſten f malamma. geht: fo koͤmmt man indie Stadt Gammalamma, wovon die Spanier fo lange —J geweſen ſind, und wo ſie ſich gut befeſtiget hatten. Aus den verfallenen Gemaͤuern, ae dem Grunde des Schloffes, fieht man noch jego, daß es ein vortrefflicher Platz 59 iſt. Man findet aber daſelbſt jetzo nur einen wuͤſten Platz, der mit Geſtraͤuchen bewa Hafen, der iſt. Zwiſchen Gammalamma, und dem Fort Oranien, findet man, in einem Thale’ MM) von den Spar Hafer, mit Namen Safje, im Sande. Dieſes hat faft eine Seemeile im Umfanse af * iſt don der See nur durch einen ganz ſchmalen Damm getrennet. Die Tiefe beträgt k ift. zig bis fiebenzig Schuhe. Man giebt vor, die Spanier hätten fich die Mühe gene gen Diefen großen Plag auszugraben, um einen kleinen Hafen daraus zu machen, wod Unbequemlichfeiten des Ufers abgeholfen werden koͤnnte: ihre Arbeit wäre aber yerge® geweſen, weil man gefunden hätte, daß det Grund Selfen wäre g). Inſel Tidor. Die Inſel Tidor ift größer, als Ternate, und liegt derfelben gegen Süden 4). sint Name bedeutet in der alten Sprache des Landes, Fruchtbarfeitund Schönheit. Es Mi ’ us 2) Geſchichte von der Eroberung der Molu⸗ einander, und hernach, da fie unter einen gi | den, T.3 p- 378, 379 Graaf, p. 225. kamen, zufammen befeflen haben. und die bh) Relation d’un voyage aux Moluquesen 3) Die Breite iſt dreyßig Minuten / 1686. Man muß hierbey mit merken, dag die Länge hundert und vier und vierzig Grade u, Portugiefen, und die Spanier, die Molucken nach 4) Hiftoire de la conquete des MolugqU nach Offindien. 1 Buch. X Cap. gar a daß man Tidora geſchrieben habe, wenigſtens in arabifchen und perſiſchen tiften H. , Sie if nicht weniger feuchtbar, und eben fo anmuthig, als Ternate, und —— mn) A auch ihren befondern König. Die oftliche Küfte ift mit Bäumen bedeckt. Von Mor: A gegen Süden hat das Ufer eine Verſchanzung von Kiefelfteinen, zwey bis drey Mus= enfhüffefang; Am füdlichen Ende ift ein vimder und ziemlich hoher Berg, und amt uße deſſelben liege die Hauptftadt, welche ebenfalls den Namen Tibor führer. Das Fort ® Portugiefen lag einen Canonenſchuß weit von diefem Berge. Es war dermaßen mit Tauchen verdecket, daß man die Schiffe nicht fehen konnte; und außerdem hatte es, > der Seite, zur Bedeckung, eine gerade Reihe Felſen, die nur einen Steinwurf weit N Ufer abliegen. Wenn Ebbe ift: fo kann man fie fehen. Bey hoher Fluch aber fte- fie drey Schube tief unter Waffer, und an einigen Orten mehr, oder weniger. Zivi- en den Feldern, und biefer Reihe Felfen, die von dem Berge, bis über das Fort hinaus, dwaͤrts geht, iſt nur vier bis fuͤnf Schuhe tief Waſſer. Der uͤbrige Theil der Inſel iſt, Ternate mit Flecken und Doͤrfern angefuͤllet, und nicht weniger fruchtbar. Bachian iſt ebenfalls ein befonderes Königreich: Durch Die Weichlichkeit der Einwoh⸗ Beſchrei⸗ der Inſel » Aber in Verfall gerathen. Der Sefchichtfchreiber der Molucken befchreibt dieſe Inſel chian. Sein großes wüftes Sand, das aber doch einen Ueberfluß an Sagu, Srüchten, Fiſchen, — ——— Arten von Lebensmitteln hat. Von ihrer Größe aber giebt er uns wei— “fein Ucht. Ex ſetzet nur hinzu, daß man dafelbft wenig Würznelfen einfammele, und Ndieſelben nach und nach vertilget worden wären, ob fie ſchon bier beffer fort kaͤmen, als N irgend einem andern Drte 2), Die Portugiefen hatten Dafelbft ein Fort, mit Mamen —* - Die Holländer haben ein anderes daſelbſt erbauet, welches den Namen Bam: Snor, oder. Gammadur fuͤhret, und durch die Einwohner einer benachbarten Stadt, N Namen Sabongo , bevölkert worden iſt. Ar Wachian ſteht unter dar Borhmäßigkeit des Königes in Ternate. ‚Der umfang die: Ne fe * — ſieben —— Unter den moluckiſchen Inſeln iſt es 2 nach Ba⸗ A die’fiuichebarfte an Sagu. "Sie verforgek nicht nur ihre Einwohner bamit: fondern IE auch genug hervor, daß die benachbarten Inſeln damit verfehen werden Fünnen m). 1... Motte oder Motier, ift eine große Inſel, Sie ebenfalls unter Ternate ſteht. Sie legt SER EHE, KEN > SE ib N or aus in zwiſchen Tidor und Machian. Man findet aber Feine Befhreibung von ihr, wora Netwas mehr won ihren Eigenſchaften, und von ihrer Größe, lernen koͤnnte m). Ri — it * ae d Tabillola. Im Jahre 1609 liv. XI p. 28. Noffagina, und Tabillole. U) Die pänge in ind vier und vlerzig hatte fie neun taufend Einwohner. \ SE an ln ie re zehn Minuten, Die m) Die Länge betraͤgt hundert und vier und vier⸗ nder haben dafelbft drey Forts, Taffaſo, zig Grad, vierzig Mein. die Breite zwanzig Minuten. Allgem. Beifebefchr, VIL Band. u, 88 Machian. Motie. A N u ni. . F u * * ERST Tree — Reifen der Hollander 322 Beſchrei⸗ Der I Abſchnitt. Y. ont. Bon Amboine und andern zu den Molucken gehdrigen Eylanden. j Die Inſel Amboina wird mit unter die Molucken gerechnet. Beſchreibung derſelben. Zwo Par⸗ teyen, Oliſivas und Olilimas. Infeln Wliaf: fer, die unter Amboina gehören. Zeugniß der alten Neifebefchreibungen. Letzte Nachrichten von der Inſel Amboina. Noffaniva und Hito. Holländifhe Forts, Stadt Amboina. Ande: re Forts aufden benachbarten Inſeln. Zeugniß Aegidius Seifts von. der Zufel Amboina. Hol: laͤndiſche Unterthanen anf der Inſel Ceram. Macht des Königes in Ternate auf diefer Inſel. Benyderſeitiges Misvergnuͤgen zwifchen den Ein: wohnern und Holländern. Seifts Anfehläger dt Holländern die Inſel Amboina ‚zu verſichetn Drey Ratheverfammlungen in Amboina, Auf wand der Geſeliſchaft deswegen. Zuftand d Chriſtenthums auf-der Inſel. Deffentliche Schulen. Seiſt beſuchet die Inſel Terme” Forts auf diefer Inſei. Fort in Bachian; I Machian. Wie dieſe Infel bevölkertift. SP niſche Forts auf den Molucken. Anmerkungen uͤber das Gluͤck der hollaͤndiſchen Gefellſchaft Dan. Braems Zeugniß von dem gegenwaͤrtig Zuſtande der Inſel Amboina. Mi wuͤrde fich feinen hohen Begriff von der Macht der moluckiſchen Inſeln mad : "9 Fönnen, wenn man glauben wollte, daß fie bloß auf die fünf Inſeln —— wäre, Sie haben aber noch fo viele andere unter ſich, daß der König in Ternate DE, allein auf zwey und fiebenzig befist. “Die vornehmſten, welche von einigen auch mit die moluckiſchen Inſeln gerechnet werden, find Meago, Macigoran, Cinoine, Ca iu Amboina, und Gilolo. Andere rechnen dazu auch noch die Inſel Colebes,- Um —— herum liegen die Inſeln Omo, Anemo, Maſſelan, Buro, Manipe, Soule 2" fie, Amblau, Kielang, Bono, und viel andere mehr, E gl Die Inſel Ambeina wurde von den Portugiefen, im Jahre 1515, und alfo auch zu gleicher 9, Amboina mit Ternate, entdecket. Die Holländer nahmen ihnen diefelbe den 2gften des —— ee en im Jahre 1603. Gie liegt im vierten Grabe der füdlichen Breite: Seit den Jahre een gerechnet. hatte bie hollaͤndiſche Gefeltfchaft dafelbft einen Statthalter, mit Namen Sirio, Beſchreibung mann. Der Admiral Matelief, der zu gleicher Zeit dahin, Fam, machet folgende” derfelben. fchreibung von ihr: diefe Inſel iſt, durch zween Meerbuſen, die in das Land hinein 9 in zween Theile, und faſt in zwo beſondere Inſeln, getheilet. Man rechnete daſelbſt auf zwanzig bewohnte Plaͤtze; und die Einwohner, die von den Portugieſen alle zur ich lichen Glauben bekehret ſind, koͤnnten zwo tauſend Mann in das Feld ſtellen. Der Theil der Inſel, mit Namen Hito, hatte vier Städte, oder Hauptwohnplaͤtze, apa jeglicher noch fieben andere unter ſich harte, Sie Fonnten ein tauſend finf- Hundert ins Feld ftellen. Die meiften waren Mohren, das ift, Muhammedaner, die zu dem d te gehöveten, und folglich unter der Bothmaͤßigkeit der Holländer ſtunden. m” Diefes Fort hielt nicht. nur Die ganze Juſel im Zaume, fondern auch die bene ten Inſeln, bis an die Inſel Danda, Eigentlich aber hatte es vier andere Inſeln U dich, welche mit einem allgemeinen Namen, die Inſeln Uliaſſer genenner wurden, * ſehr viel Sagu hervorbrachten. Ihre Einwohner nenneten ſich Chriſten: der holla j fche Schriftfteller merket aber. an, daß man fie hätte wilde Ehriften nennen koͤnnen, m fie noch das Fleiſch ihrer Feinde verzehrten, wenn fiediefelben gefangen —A Zwo Par⸗ gr ri , WER: \ — er ! eeyen, HDlifie Die Einwohner in Amboina waren. in zwo Parseyen ‚gerbeilet, ; welche bie vas, undHtiti: Ölifivgs und Olilimas, führten, Die meiften Mobren gehöreten zur andern. ah mas. 5 — — Ken Ei eo) Erſte Reiſe Mateliefs, in der Sommlung der hollaͤndiſchen Geſellſchaf -. * ——e VON DEN AN DEN“ MOLUCKEN LIEGENDEN EYLANDEN Ceram,Buro, Amboına,Banda, Neyra wa. Zur allgemeinen Historie den Reisen’ 1750 - Mas Jeab von 20 Seemerlen. 77 Fa Zen NIE un as Wort Pulo heßt.Infel- neun NÄUNUASSTLNNILUT 1 TR 011 6 NN 1111111111111 re DEAD we CE ER „_ dessen Inner es richt reong = & 1 Uleaster — u: Lort "Nosse au weechse dıe Muscade T: Rossingerr Zange } Porn dem SylandeFerro ⏑—— rennen Tom „VII — nach Oſtindien. I Buch. X Cap. 323 daB bedeutete, in ihrer Sprache, neun Sänder, und Ölilimas fieben Sander. Dieſe Beſchrei⸗ yden Gefchlechter ‚die ſich ſchon ſeit langen Zeiten auf der Inſel niedergelaſſen Hatten, bung der Varen aus werfchiedenen Sändern dahin gefommen; und ein jegliches hatte feine eigene — prache behalten, welche das andere nicht verſtund. Faſt alle Ölifivas waren Muham. daner, und die übrigen waren eine Bermifchung von Chriften, Mubammedanern, und Ösgendienern. Eben folhe Parteyen fand mar auch auf den benachbarten Inſeln. Auf dem Fleinern Theile der Inſel Amboina rechnete man zwoͤlf Geſchlechter der Dlis ons, Sie waren alle Chriften, und Fonnten ein taufend zwey hundert und fünf und dreys- fg Mann ayfbringen, die in dem Alter waren, daß fie Kriegesdienfte eyun konnten. Her⸗ Nach waren daſelbſt eilf Gefchlechter ver Olilimas; und diefe Fonnten taufend ein hundert Mann ins Feld ſtellen. In Hito, oder dem groͤßern Theile der Inſel, waren fieben Ge— ſhlechter der Oliſivas ;drey chriſtliche, zwey muhammedaniſche, und zwey heidniſche. ie konnten tauſend Mann in das Feld ſtellen. Die Olilimas, von denen man hier xeyßig Geſchlechter antraf, welche aus lauter Muhammedanern beſtunden, konnten zwey ſend fuͤnf hundert Mann aufbringen, die zu Kriegesdienſten tuͤchtig waren. Die eigenen Namen der vier Inſeln Uliaſſer ſind: Hatuaha, Tuaha, Thema: Inſeln Uliaſ⸗ bi, und Neuſelaho. Auf der erften zählete man vier Gefchlechter von Olilimas, wel⸗ Ter,die zu Am⸗ e neun Hundert und fünfzig Mann ins Feld ſtellen konnten, und alle. Muhammedaner boina gehören. gren, und vier Geſchlechter von Oliſivas, zwey chriſtliche, und zwey heidniſche, welche Manmen fünf hundert Mann aufbringen konnten. Auf der zweyten Inſel waren zwey heidniſche — F ſchlechter von Oliſivas, welche zwey hundert und zwanzig Soldaten hatten. Auf der dritten Fanden fich vier muhammedanifche Gefchlechter von Olilimas, ein taufend vier hundert ann ftarf, und drey heiönifche Gefchlechter von Blifivas, welche zwey hindert und Gig Soldaten hatten. In YTeufelabo befanden fid) vier heidnifche Sefchlechter von liſidas, welche fechs hundert Mann in das Feld ftellen fonnten. Auf der Inſel Amboi⸗ %, und auf den Inſeln Uliaſſer, konnte man alſo damals auf neun tauſend neun hundert id funfzig Mann aufbringen, die alle die Waffen führen konnten, und Untertbanen der Mänder waren. fh Die Inſel Ciram, welche nur zwo Seemeilen von Amboina gegen Norden liegt, h nd damals unter der Borhmäßigkeit des Röniges in Ternate. Man wußte daſelbſt, auf 5 in Seite von Amboina, von vierzig muhammedanifchen und heidnifchen Gefchlechtern , - N Olilimas, die im Stande waren, ein taufend zwey hundert Soldaten zu liefern, und e fechs Gefchlechtern von Oliſivas, welche zwey hundert und fechzig Mann in das Feld e len Eonnten. Im innern Theile des Landes, und auf den übrigen Küften der Inſel, wa⸗ en noch andere Geſchlechter, von denen man aber nichts gewiſſes zu fagen wußte 0), Alle Holländifche Nachrichten von dieſer Zeit legen der Inſel Amboirfa zwei bis vier Zeugnig der N zwanzig Seemeilen im Umfange bey, und erflären ſich auf gleiche Weife in Anfehung a un benden Theile, woraus fie befteht P). Auf der weltlichen Küfte findet man, nach der ſchreibungen. bi n Reiſebeſchreibung, einen großen Hafen, der fich ſechs Seemeilen weit in Das Sand f ein erſtrecket, und eine unzählige Menge Schiffe faſſen Farm. Man findet indemfelben N Überall einen Grund, außer gegen Das Fort zu, wo man gufen Anfergrund findet. ie Breite, die Anfangs zwo Seemeilen beträgt, zieht ſich hernach bis auf die Halfte luſammen. An der oftlichen Kuͤſte iſt ein großer Meerbuſen, dieſem Hafen gleich gegen : Ss 2 über. “ n t N R * — de ne * B wie Ku \ PB SEEN — * 8 N —* — BE n = oe u 2 Be - u ie P) Erſte Reiſe der Holländer nach Oftindien. 324 Reiſen der Holländer Beſchrei⸗ über. Das Erdreich, wodurch fie von einander getrennet werden, beträge nur etwan acht bung Der zig Ruthen. Es iſt ſo niedrig, daß man beyde Meerbuſen leicht mit einander verein Molucken. koͤnnte, wenn man nur einen Graben machen wollte, der fo tief wäre, als ein Menſchla ift. Die Piroguen und Carasoren, die aus dem oftlichen in den wejtlichen Mee buſen wollten, ließen ſich auch lieber über dieſen ſchmalen Strich Landes ziehen, daß fie die Inſel Hätten umfahren follen ; und diefe Arbeit erforderte nicht mehr, als funden. Die $uft des Landes ift geſund; ob ſchon die Hitze dafelbft übermäßig groß iſt. De Waſſer iſt vortrefflich. Reiß, Sagu und Früchte, finder man hier im Leberflufle & fehlet dafelbſt nicht an Baubolze, und aus den Schaalen der Cocosnüffe verfertiget Taue,. Der größte Theil der Inſel war Damals unangebauet, weil die Einwohner ſo los waren, und fich nicht die Mühe gaben, Wuͤrznelken zu pflanzen: Die Natur verfa) fie aber damit fo reichlich, daß fie einen beftändigen Handel Damit treiben konnten. ve Sitten, Gewohnheiten, und. Waffen, waren faft eben fo beſchaffen, wie in Ternated) Letzte Nach: Eine Erzählung vom Jahre 1606 feget die Inſel Amboina in den vierten Grad der fit vihten von lichen Breite, und in den hundert und fiebenzigften Grad der Sänge: giebt ihr aber une rg nen Umfang von funfzehn oder fechzehn Seemeilen. Es iſt natürlich, daß wir unsan neuern Nachrichten halten muͤſſen; fonderlich, wenn man eriwägt, daß ein langer der moluckiſchen Inſeln den Holländern vieles Licht gegeben haben müffe, Der Verfa machet eine merkwuͤrdige Abſchilderung von dem gegenwaͤrtigen Zuſtande der Inſel Ambo na. Die Erdzunge, welche die beyden Meerbufen von einander ſcheidet, machet er € viertel Meile breit. Man nennet.fie, wie er fpricht, Te pas de Baguewal. Wäre von dem Waſſer weggeriffen , oder Durch den Fleiß der Menfihen ausgegraben tordens P würden zwo Inſeln aus einer einigen entftanden ſeyn. Einer von den beyden Theilen bel Roſſaniva Roſſaniva, und der andere Hito. Der Befehlshaber in Roffanivs, hieß, im Ja und Hito 1606, Fernando, Er erlaubte feinem Bruder, mit Namen Sapoti, seine Reife nad Holland zu thun, und daſelbſt die Sprache, und die Sitten des Landes zu Ternens poti war eine fehr wohlgebildete Perfon : fie ftarb aber auf der Schiffahrt, im Auguſtmona⸗ te 1608 — Die Haͤlfte, welche den Namen Roſſaniva fuͤhret, begreift die Stadt Amboingaut ein hollaͤndiſches Fort, welches der Sieg genennet wird. Hito wird ebenfalls durch - Fort im Zaume gehalten, welches aber, in Anfehung der Größe und der Stärke, mie dem erſtern nicht zu vergleichen iſt. Dev Sieg würde für einen guten Platz auch in Eueh, gehalten werden koͤnnen. Die Geſtalt deffelben iſt rautenformig. Diefes Fort ift mil ner hohen und dicken Mauer, und mit einem tiefen Graben umgeben, Auf den Se er bat es vier große Baſteyen, die mit Steinen gefüttert find. Es iftmit Gefchüge gut - fehen, und bat eine ftarfe Befagung. Man findet dafelbft große Gebäude, Vorrathe haͤuſer, Werkſtaͤtte, und bequeme Zimmer. Gleichwohl wollen der hollaͤndiſche Stath ter, und die vornehmſten Befehlshaber nicht hier wohnen, weil die Inſel haͤufigen eı A beben unterroorfen iſt, welche die großem Gebaͤude erfchüttern , und manchmal fo F Sch h n ) Zivepte Reiſebeſchreibung der Holländer: nad 7) Graaf erzaͤhlet die Statthalter nach dr Sftindien, im zweyten Bande der. Sammlung der der, bis auf das Jahr 1676. Nach ae Beſellſchaft. folgen Caſpar Janß, Johann a nach Oſtindien. I Buch. X Cam 325 foalten. Sie wohnen haufen vor dem Fort in Käufern von Holze und Bambusrohre. Int Beſchrei⸗ Vhre 1672 bekamen durch ein fo erſchreckliches Erdbeben verſchiedene Berge Riſſe. Ganze bung dee: Vorfer tpurden von der Erde verſchlungen z und an denen Orten, wo ſie geftanden haben, —— beht man noch: Ag bis dreyßig Klaftern tiefe Loͤcher Gebaͤude em⸗ noch jetzo zwanzig bis dreyßig Klaſtern tiefe Loͤcher. Alle große ıde —* dieſe gerwaltige Erfihütterung ebenfalls, und die meiſten ſielen davon gaͤnzlich uͤber en Haufen. Die Stadt Amboina liege hinter dem Forte, der Sieg. Die Straßen derſelben Stadt Am⸗ ſud [bon und regelmaͤßig. Dadurch gehen einige Candle, worüber man Bruͤcken / ge⸗ BI auet Hat: Man zähler daſelbſt zwo Kirchen und verfchiedene Kranken: Waifen- und uchthäufer, Der Gottesdienft wird. dafelbft in hollaͤndiſcher und malayifcher Sprache errichtet. In der einen von den. beyden Kitchen ſieht man die Wapen aller hollaͤndi⸗ ſhen Statthalter von Friedrich Houtmanen an, welcher dev erſte geweſen er). Der te portug eſiſche Statthalter war Anton de Melle, er Robert Patbrug, der im Jahre 1686 die Regierungsgeſchaͤffte daſelbſt verwaltete; als Johann Timb, als fein Nachfolger, aus Batavia dahin abgeſchickt wurde, hatte vie: Is daſelbſt bauen laſſen, als Haͤuſer, Daͤmme, Canaͤle und Pfalwerfe, ° Er hatte einen uß, welchen man den Elephanten nennete, abgraben laſſen, bloß in der Abficht, den Platz Noch mehr zu befeftigen. Man arbeitete noch) daran, als der Verfaffer anlangte- Die’ ten zioeifelten aber an dem glücklichen Erfolge dieſer Unterneymung. Sie hatten fie verſchiedenen malen angefangen: aber allemal vergebens. Der ftarfe Regen vernichtes- Alles, weil das Erdreich im Grunde Feine Feſtigkeit hat. In der Regenzeit: fieht man: ana Ströme Waffer fortlaufen, Die Flüffe ſchwellen auf, und treten aus ihren Ufern. Waſſer dringt durch den Sand, und hinunter, bis an den Grund der Gebaͤude. Das dreich wird weggeſchwemmet. Die untern Spitzen der Pfaͤle werden entbloͤßet, und wird in gleiche Verwuͤſtung mit fortgeriffen.. An andern Orten entftehen große Sand⸗ inlen, deren Höhe die Befeftigungsmerfe noch uͤbertrifft. Die Erfahrung lehrer die Rlügs N, die Forts nut von mittelmäßiger Größe zu bauen, damit man fie beftändig in baulichen: fen erhalten Fönnez denn ſonſt können fie nicht, lange dauern. eh, Das Fort in Hito hat vier Baſtenen. Syn den übrigen Theifen der Inſel fieht man yuse Redonten, als Norigke Noorſtel, Lima Negerys Hieta, Lamme, und die doute auf dem Pas de Bagvewal. Die Bezirke Ouri und Wai haben Wohnuns- N, die ein wenig befeftiget find... , nr | A Re Holländer haben auch Fleine Forts auf den meilten Inſeln, die um Amboina her, Andere Forts‘ \e i aͤber lieat, hat auf den be=- gen. - Die Jaſel Omo, welche dem Pas de Bagvewal gegen uͤber liegt, hat Er oRedouten, mit Namen Arouke imd Hoorta. Von den Inſeln Anemo und Naſ⸗ Inſin von: ir bat die eine ein Fleines Fort mit einer Redoute, und bie andere nur eine Redoute. Zimboina. Art beyden Inſeln und die Inſel Omo liegen ywifchen Amboina und. Ceram, welche letzte Ur fe ungefähr. ſechs und funfzig Meilen lang, und funfzehn. bis fechzehn Meilen breit-ift- R erall Andere man.holländifche Beſatzung. Bouro hat ihre Redoute, mit Namen Ooſt⸗ ug, Uianipe hatıebenfalls eine, welche den Namen Wantra führer. Die Redoute Ssz auf Höhn Blok Martens, Herman Spelt, Phi⸗ Wilhelm Verbeck, Jacob Huiſert, Simon Kos, cas, Aartfen Gyſel, Joachim Roelof Due⸗ Sohn van Dam, Philip Marvelte, Jacob un Sohann Uttens, Anton Kaan, Gerhard obs, Anton Hurt, Robert van Vicq, und Re⸗ er Arnold van uigming von Outshoorn, bert Patbrug. 2 6 > Reifen der Hollander Beſchrei⸗ auf Soule Baßie wird Klaverblad genennet. Amblau hat bloß ein hoͤlzernes Hau —— weil man daſelbſt nur Zimmer- und Brennholz findet. Kielang und Bona gehoͤren zwo raten in unter Amboina: es hält fich aber Fein Holländer daſelbſt auf. Unter einer fo großen ge von Inſeln aber, ‘die Amboina umgeben, und unter fo vielen Eleinern, die Feine N haben, bringen nur Amboina felbft,, Omo, Anemo und Naſſelau Würznelfen hervef — Aus allen übrigen zieht die Geſellſchaft faſt gar feinen Vortheil s). —— Im Jahre 1677 fand der Commiſſarius, Aegidius Seiſt, der mit den Schiffer von deränget Oranien und brille, aus Batavia abgeſchickt wurde, die Niederlaffung in Amboina M Amboina, einem viel blühendern Zuſtande. Die Waaren befanden fich in den Vorrathshaͤuſern gutem Zuftande; die Sebensmittel waren im Ueberfluſſe vorhanden; und das große war mit allen Nothivendigfeicen wohl verfehen. Dieſes Fort liegt, wie er in feiner uf zaͤhlung 2) ſpricht, am Ufer. Die Schiffe Fönnen einen halben Fiintenſchuß davon a einem guten Ankergrunde Anker werfen. In dem innen Raume des Meerbufens find it vor den meiſten Winden geſichert. Seiſt brachte Hundert und fechzig Soldaten mit, die Befagung im Forte zu verftärfen, die noch aus vier Hundert und funfzig Mann beſtund⸗ wovon aber ein Theil, zur Sicherheit der Inſel, in andere Berfchanzungen vertheilet wat Er bewunderte in dem Forte ein großes Gebäude, welches zur Wohnung für den Stachel tet und die Befehlshaber aufgeführer iſt. Unter den Zimmern find Vorrathsplaͤtze für w bensmittel und andere Mothwendigkeiten. Darüber ift ein zweytes Stockwerk, worin die Tücher verwahrer werden. Das Zeughaus ift ein anderes Gebäude, welches nichem® | tiger fchön, und mit Ziegeln gedeckt ift. Die Tücher und die leinenen Zeuge werden it nem großen, Gewölbe des Forts verfaufet, an der Seite des Thores, welches auf das binaus geht, und wo fo wohl die Fremden, als die Einwohner, die Freyheit haben, auf zufuchen, was ihnen gefällt. 4 Die Anzahl der —— Unterthanen, die nahe bey dem Forte wohneten, belief ſi auf ſechzehn hundert und zwanzig. Mehr als zwey Drittheile davon waren fähig, die We fen zu führen. Auf der Inſel vechnete man ihrer auf drey taufend und fechzig, welch E Geſellſchaft als Soldaten brauchen konnte. Vier muhammedanifihe Wohnpläge, die 4 unterworfen waren, eine an der füboftlichen, und eine andere an der ſuͤdweſtlichen Si der Inſel, mit Namen Larique und Wacqueſie, und zwo andere am weſtlichen ENT ir mit Namen Ourie und Affelouti, waren im Gehorfame nicht weniger getreu, al chriſtlichen Einwohner. Hatua, Caglola und Cabeau, drey Wohnpläge auf der x In ©mo, hatten eine Gelegenheit zum Misvergnügen ergriffen, und das Joch abzuſchunnen geſucht: allein drey andere, mit Namen Oma, Abora und Cricu, verharreten int Unterthaͤnigkeit, und hielten die Aufrübrer in ihren Schranken. Die Inſel Uliaſſer ar neun Flecken, wovon fieben, welche funfzehn Hundert Einwohner hatten, die Geſelſtha für ihre rechtmaͤßige Obrigkeit erkannten. Die beyden übrigen waren ihr nicht fo erge m Sie befunden aber nur etwan aus ſechs Hundert Menfchen. Die Inſel Naſſelau ha in ihren drey Flecken funfzehn hundert Menſchen, die ebenfalls unter das Fort Amboing f' hoͤreten. :Ueberhaupf belief ſich die Anzahl der Einwohner, die unter die Gefecht, böreten, fo wohl in Amboina, als in den benachbarten Inſeln, auf fieben taufend vier ? dert und ſechzig Menfchen. (aaa * ® Die s) Erzählung von 1666. AMBO es 2 8 & = 5 < x 4 P et „ erust g x rı zum K nach Oſtindien. IBuch, X Cap. 327 Die Geſellſchaft hatte viele Unterthanen auf der Inſel Ceram; ob ſchon die Größe di fer Safe, Die fünfzig Meilen-Iang, und ſechnehn breit ft, ühren Fortgang dafelft fihne- y x u ea Doch rechnete man unter- ihre Freunde oder Unterthanen ,: Die Wohnplaͤtze * aria, der Inſel Omo gegen Norden. Louma Caja, vier Meilen gegen Oſten von ig Lattoi und Hollai, = = Meilen gegen Dften von Louma Caja ; Ouelque⸗ ti, oder Hatouſieli Iwo Meilen weiter hin, und Coacq, vier Meilen davon, wo u länder ein Gert, mit Namen Hardewyk, haben. Sin allen dieſen Wohnplaͤtzen, e )e Geſetze von dem Forte Amboina annahmen rechnete man auf ſechs hundert Mann, de tuͤchtig waren, die Waffen zu fuͤhren. Weiter hin aber, in dem Innern der: Inſel, —9* ſechs heidniſche Wohnplaͤtze welche der Geſellſchaft Gehorſam leiſteten, und drey 9 "Mann ſtellen konnten· ¶ Dieſes waren tapfere und fleißige Leute; amd, der Statt⸗ Aler in Amboina beſtrebete ſich, dieſelben auf feiner Seite zu erhalten. Wenn er ihrer fe nöchig Hatte: ſo ließ er fie in Caracoren abholen. Denn weil fie in bergichten Ge⸗ Inden wohnen: fo Haben fie feine Barfen, und verfichen nichts von der Schiffahrt. Ges . Morgen von Coacq zeigen fich auf dev. Küste drey andere Wohnplaͤtze. Darinnen find vs taufend.und fechs hundert Mann, welche zu Kriegesdienſten rüchtig find, und dem h te Amboing den Eid der Treue geleiſtet hatten 3-doch nicht fo wohl aus-Zuneigung, als us Bucht. Der hollandiſche Statthalter feste daher auch wenig Vertrauen in fie. Wei⸗ % in dem Sande drinnen ſind vier andere Wohnpläge, die feinen Befehlen ſchlecht gehor— “en, ob fie fich ſchon auch für Unterthanen des Forts, erkannten. Tarın! VWo Die Schwieri eit, die ganze Inſel unter den Gehorſam zu bringen, oder diejenigen de huplaͤte, die ſich unterworfen hatten, in genauere Geſetze einzuſchraͤnken, ruͤhrte von * Könige in Ternate her, welcher damals in einem Misverſtaͤndniſſe mit den Hollaͤndern fe; der die Inſel Ceram beftändig unter feine Staaten gerechnet hatte, und auch noch Pa einen aufehnlichen Theil darinnen befaß. Er hatte dafelbft Statthalter, und Soldaten, ucielle, der vornehmfte Poften der Ternater, liege auf einem Berges, Auf denfelben Beſchrei⸗ ung der Molucken. — t Hollaͤndiſche Unterthanen auf der Inſel Ceram. Macht des Koͤniges in Ternate auf dieſer Inſel. ann man nur durch einen krummen Weg kommen, wo ſechs Mann neben einander hinauf Rigen konnen. Dieſer Weg war aber den Hollaͤndern nicht genugſam bekannt. Diefer 1028: hatre zu feiner Dertheidigung zwo oder drey Canonen, und eine Befagung von neun: h Mann. Unter Lucielle gehörten die Flecken Aufen und Loch, Man erndtete dafelbft une Wirznelfen, daß man in ver legten Erndte vier hundert Barren davon bekam. Es nucoft doſelbſt anch geng Sagu zum Unterhalte der Einwohner, Eambelle und Lißidi, fr weit. davon, liefern, wenn ein-gutes Jahr iſt, drey bis vier hundert Barren, Naͤge⸗ 2 Wenn.man Dusch. Sambelle 2 Norden zu fiehtz fo findet man eine Inſel, mit ‚nen Relang, welche unter die Bohnplage Cambelle und Lißidi gehoöͤret. Sie bringt ne Würznelken.hervorr Die Einwohner aber, weiche vier hundert Mann, bewaffnen koͤn⸗ "ty Ieben-von Sand- und. Seeraͤubereyen. ine P ' Mg Von Dielen, hs Woßnplägen baten. bie Holländer. vornehmlich Hindern ſſe zu ber Sen. Ei htm.) pas mi br, Zefa ind handen an er sbarkeit ſich auf der ð ' el: Umbeina,.ven dem: Wohnplage gegen Weſten, „welcher Be 4 Matten der-dvey Brüder führer, bis.an den Wofuplag.gegen Olten, Fbiel, und folglich 1% einen großen Theil der Inſel erſtrecte. Diefer Befehlshaber oder Hauptmann, der "ep faufend Soldaten zu feinem Gebothe hatte, geſchickter war, und fich befler, verftellen RAN ua MT STERNE ®) Vierter Band der Sammlung der Gefſellſchaft, a. d, 212 und folg. ©. Beyderſeiti⸗ gnuͤgen zwi⸗ ſchen den Ein ⸗ wohnern und Hollaͤndern. l 328 = Reifen der Holländer - Seſchrei⸗ konnte, als irgend einer von ſeinen Vorfahren, lebte immerfort in gutem Verſtaͤnbniſſe mit EN at den Holländern. Ob er aber ſchon, wie alle übrige Einwohner auf der Inſel, ihr Unten than war: fo nennte er ſich doch nur ihren Bundes genoſſen. Die Hollander erfuhren au daß er fchon ſeit zweh Jahren auf Huͤlfe wartete, wozu ihm der Konig in Ternate Hoff gemachet hatte, und daß er ſich alsdenn wider fie erklaͤren wollte”. * Seiſt verheelet die Gründe nicht, welche dieſen Fürfteh aufgebracht hatten. 1 In, bann u) Speule, Statthalter -in Amboina por Gorcum, der es Damals war, hatt alle feine Macht angensender, um die Wuͤrznelken an allen denen Deten zu verderben, unter Ternate gehöreten. 2... Die Holländer wollten ihre Münze einführen, und damit Würznelfen bezahlen. 3, Sie handelten wider die Borrechte feiner Rheden, und nah! daſelbſt Junken von Macafler weg. 4. Sie beſtrebten fich, die Ketten der Einwohn vecht ſchwer zu machen, damit fie diefelben an allen Orten, wo die Geſeliſchaft Eroben gen gemacht hatte, um fo viel leichter im Zaume halten koͤnnten. Diefes wolite der Ko in Ternate, in Anſehung der Einwohner auf der Kaſte von Ceram, nicht leiden, indem! diefelben beftändig als feine Unterthanen betrachtete ° "Auf eine ahdern" Seite hafte fd der Statthalter in Amboina mitden Einwohnern’ verglichen, daß er ihnen ordentlich or portugieſiſche Barre Wuͤrznelken mit ſechzig Stuͤck von Achten bezahlen wollte, und widerſehl ſich daher der fremden Handlung; ob fie ſchon oftmals Gelegenheit habe Hatten, hundert bis Hundert und zwanzig Stück von Achten für die Barre zu befommen. Diefe verfihienen! VUlrſachen zu Beſchwerden Hatten zu allerhand Mispergnügen Anlaß gegeben „welches auch | reits ausgebrochen war, und wobon mam ins kuͤnftige — ———— und offenbalf Seindſeligkeiten zu gernarten Hatte.’ un m ng namen | | * Seiſts An·Seiſt hielt es für dienlich um ſo vieles Uebel abzuſtellen neue Feſtungen an allen flüge, den denen Deren anzulegen, wo das Anſehen des Statthalters dieſe Umterftügtn noͤthig h arte; Hollaͤndern ſtutzung nothig die Snfel Ans fonderlich zu Larique und Ourie und erforderliche Beſatzungen hinein zu legen 3 boina zu ver⸗rieth, man ſollte nicht nur alle fremde, malayiſche, jadaniſche und macaſſariſche Kaufle J fihern, verjagen; ſondern ihnen auch ihre Funken wegnehmen, oder Diefelden in ben Häfen ® ö brennen. Sein Gtundfag war, die Gefellſchaft würde ſich auf der Inſel Abonnent mals recht feft‘fegen Fönnen , fo lange richt alle Eintvohner zu einer vollkommenen Umten thänigfeit gebracht worden wären. "Er fchlug daher vor, alle muhammiedaniſche Gefhte ‚ ter zu pertilgen, oder zu verjagen, und an ihre Stelle Chriften einzuführen ; dieſes will?” zugleich das einzige Mittel fenn, die Muhammedaner in Ceram im Zaume zu halte! Taufend Holländer, nebſt denen Yitfukanert, welche der Gofeiffchaft ergeben wären‘, fi nen ihm zureichend zu ſeyn/ den Haupemann”en Sitto und feinen ganzen Auhang in fünf ober fechs Monaten zu verjagen . ¶ Erſah pördüig, dag man nach Ausfüptung bieps 1 ternehmens fünf bis fechs Jahre noͤthig haben wůrde um die Inſel wiederum u be! fern. Ehe man aber den Anfang zu Ausführung diefes Unternehmens mathete, mol man ſollte fich der noͤthigen Anzahl der Chriften verſichern, umd fie darzu, worzu man % zu gebrauchen gedächte, in Bereitſchaft Halten. »° Er'verlanigere ah, man foltte auf de Benobachtüng einer ſehr nüslichen Verordnung des: Statthalters Gorcum fehen , ver welcher ein jeglicher Unterthau der Geſellſchaft gehalten waͤre, jahrlich —— * ma TI Kt Inc, % 1% Jay f 1} ‚yipyras I il, au Sn) tr ’ ) Graaf nenuet ihn Zerman Spelt. *) Sammung der Geſellſchaft, im IV Boauf ws a 283 Seite =. «9 ‚plol san aa da A Kin 296 mn we ee wu = nach Oſtindien. J. Buch X Cap 329 aͤuch et zu pflanzen und zu bauen. Ohne Zweiſel ſind alle ſeine Vorſchlaͤge mit der Zeit Beſchrei⸗ üllet worden Denn die Hollander haben ihre Macht auf der Inſel ſehr gut befeſtigt, und . Re Ä folches unfeßlbar nur durch Diejenigen Wege bewerkſtelliget worzu Seiſts Staats, I. ae Entwurf gemachet ‚haste. . Indeſſen erhellet aus bein, Bertrage,, der im Jahre ba 8 ʒwiſchen dem Konige in Ternate und der Geſellſchaft errichtet worden iſt, daß Die mu⸗ medaniſchen Geſchlechter in Hito damals noch vorhanden geweſen find. Durch diese Üben: Vertrag machete fich dee König in Ternate, in feinem Namen und. im Na — ke feiner Nachfolger; fürseine jährliche Summe von vier taufend Stuͤck von Achten an 5 ſhig ben Hollaͤndern allein alle Wuͤrznelken in feinen Staaten zu liefern x). ; y "In Amboina befinden ſich drey Rathsverſammlungen; der Staatsrath, der Juſtiz⸗ Drey Narbe: und der taͤgliche Rath. in. Der erſte beſteht aus funfzehn Perſonen, und entſchei en in Am Kane dgeriche und peinliche Sachen mit völliger Gewalt. Der Juſtizrath beſteht aus den in Am— * Perfonen. ¶ Der dritte, der aus eben ſo vielen Perſonen beſtehe, fälle das erſte Ur- "über gemeine Sachen; und-bringe fie hernach vor den Juſtizrath 9). ge | x In dem Jahre da Seiſt nach Amboina geſchickt wurde, ‚beliefen ſich die Koften, die, Aufwand der d die Befagungen dafelbft: und auf die darzu gehörigen Rechenkammern verwendet — — u ten, auf vier Bundert und acht und dreyß ig tauſend, drey hundert: und wier und "MS. Ko Pfund. Mañ zahlete daſelbſt über fechs hundert Perſonen, welche:von derGefell- = beſoldet wurden. Ueberhaupt betreffen die vornehmften Unfoften die Unterhaltung Vefagungen, die Geſchenke, die Schulen und Lernenden, die Hofpitaler , die Befeſti— ge, die Ricche „amd, die Unterhaltung, eines Schiffes, zwoer Jachten und-einey en Hierunter iſt noch nicht dasjenige begriffen was auf die beyden Schiffe verz twird, die jaͤhrlich aus Batavia dahin abgeſchickt, mit Lebensmitteln und Krieges ⸗ innateten verſehen werden, und / die hier geſammelten Wuͤrznelken in dieſe Haupt · een. Die Abgaben vom Being, fuͤr das Ein- und Ausführen der-Waaren, von? | Ri, dieren, die Repfiteuer „ welche die Chineſen entrichten muͤſſen, die Abgaben von den Kan Po Däufern, Arrackbrennern, Häuferm die verkauft werden, Cocusnuͤſſen u. ſ w. bes Ding a" ‚eben dieſem Jahre auf dreyzehu tauſend, neun hundert und fieben und vierzig j N ee ei di aus um od 13 J mn yo) —*8 Di chriſtliche Lehre hat, nach dem Berichte des Verfaſſers, nicht einen fo gutem Zuftand bee gang auf der Inſel Anboina/ als wie es aus den eiſtrigen Dennihungennber Geſellſchaft - Cbriten- * 60 Aus don, Linfoften „Die Darauf, verwendet werben, boffen geweſen wäre. Died auf der eiſtlichen und die. Schulmeifter koſten der Geſellſchaft alle Jahre über fünf Hundert gr fun, Der Gpstesdienft wird Sonntags, perrichtet;, es feheint aber, nicht, daß man DH fe Hey dringe, demſelben beyzuwohnen. „Die Predigt und. der, uͤbrige Gottes⸗ Aa, der. in hollaͤndiſcher Sprache, verrichtes wird, geht um ‚acht Uhr an, ‚und dauert ROLLEN En finden ſich darben etwan drey hundert. Inſulaner ein; von dem, 3 landern aber ſieht man ſehr wenige: ..; An-eben dieſem Tage, Hält der Prediger mi UF oder fechs Kindern ein Catechifinuseramen ;; der übrige Theil der Woche wird ohne Wöffentlichen Gottesdienſt zugebracht . ¶ Seiſt ſetzet hinzu, er Fonnte nicht begreifen, wegen war nicht mehr Sorgfalt, auf die Bekehrung der Mohren wende. „Eie wuͤr⸗ je) EL El Ai En 12 27 et rege ol area pr Serge ac and ud ee N a laden pusulo Allgem, Reiſebeſchr. VII Band. Tt 0eeiſem der wollaͤnde r Beſchrei⸗ „de nicht gaͤnzlich umſonſt ſeyn. Man würde der Pflicht ſeines Gewiſſens Genuͤge leiſt 4 —— A „und dabey gereißs'auch zeitliche Vortheile finden. Ich habe felbft fagen hören, zz Molucken. > giefe finden, die gute Gefinnungen begen, und fich gern unterrichten (affen würden Eonſiſtorium hatte einmal den Entſchluß gefaſſet, ihnen einen Geiſtlichen zuzuſchien * ben ihnen bleiben, und fie beſtaͤndig ermahnen ſollte: er iſt aber nicht zur Erfüllung ,gekommen. Am ö * Oeffentliche Die Schulen find ziemlich gut beſtellt. In Amboina und auf den darzu geßeri, Saylen. Imfeln vechner man ihrer fechzehn. Es fehler aber dafelbft an Papier und an Federn; " _ daher Fönnen die Rinder hier nur leſen lernen. Ueber dieſes werden die Schulmeiſter 1? Yıheit überdeiißig, wenn fiediefelbe eine Zeitlang getrieben haben. ¶ Ihre Nachfolger M Fon ganze Jahre mie Erlernung der Sprache zubeingen x" und. folglich wird der gufe 5% gang unglücklicher Weiſe verzögert. Der Verfaſſer bemerket aber; fo unvolllommen a diefe neuen Chriften wären; und ob man ſchon bey den meiften weiter nichts anträfe, daß fie fich aͤußerlich zur cheiftlichen Lehre befenneten: ſo dienten doch auch ſchon dieſe I9T chen Stealen wenigſtens, ihnen einige Begriffe von der Tugend beyzubringen.. Sie M fanfemüchiger im Umgange, und redlicher, als die Mohren, und der hollandiſche Salt halter laßt ſich mit mehrerer Zuverfiche mit ihnen ein." | a u Seiftbefuher Die Urfachen zu Beſchwerden / welche den König in Ternate abwendig — RR Ter: ihn fo gar bewogen hatten, mit den Spaniern Friede zu machen, hielten Seiften 8° te. wohl nicht ab, in der ihm aufgetragenen Verrichtung fortzufahten. Cr ankerte mit fol! beyden Schiffen auf der Rhede von Ternate, und ließ ſichs gar nicht merken, daß er auf den Zorn dieſes Fürften achtete. "Die Gegenwart feiner Flotte, und bie Berftärfung Mannfihaft, die er für die Pläge der Gefellfchaft mitbrachte, waren für die Ternater Sorte — die: yeye Kränfung. Er befchreibt die Forts. Das Fort Oranien, oder Maleſa, pafft | fe Inſel. dier gute Bafteyen, die von Kalch und Sande aufgefuͤhrt waren , und drey und breyß Canonen hatten, vier große gegoſſene, ſechs kleinere, und drey und zwanzig eiſerne. Dr Beſatzung beftund aus zwey hundert und funfzig Mann. rn) Gegen Norden von Wlalefa , auf einem Berge, lag ein’ anderes kleines Fort," % Namen Tolucco, worinnen ſich ein Corporal mit zwey und zwanzig Soldaten, fs nonen und’einige Mörfer befanden. Weil aber die holländifche Niederlaffung eigent⸗ auf dem Fort Oranien berubete: fo wendete auch die Geſellſchaft vornehmlic) darauf i Sorgfalt und ihre Koften. Auf der Seeſeite an der großen Baſtey fteht ein großes or bäude, wo der Statthalter und die übrigen Befehlshaber ihren Aufenthalt haben. den beyden Enden dieſes Gebaͤudes ftehen die Vorrathshaͤuſer. Innerhalb dev Kingmdl” des Platzes zählete man damals funfzig Hausoäter mit ihrem Hausgefinde, fechs und — ig verehlichte Holländer, fünf Japaneſer, vier Pampangren fechs freye Buͤrger, an nüige übergelaufene Negern und Spanier Alle hriftliche Mardiker, die unter dem horſame der Geſellſchaft ftehen, wohneten an der ſuͤdlichen Küfte des Forts, in einem Pla! der mit einem Pfalwerke umgeben, und in zwo fehöne Gaffen getheilet war, Bon —7 und zwanzig Familien, woraus dieſer Wohnplatz beſtund, ſtunden neunzig im Solde Geſeilſchaft, und die uͤbrigen erhielten ſich von ihrer Arbeit. Eine jegliche Familie;die a Solde fund, erhielt monatlich fünf Stüd von Achten. Und weil fie vermöge diefer B ſoldung gehalten waren, fich auch den geringſten Befehlen des Statthalters zu: unit —* 1 cn — \ nach Oſtindien Buch. X Cam 331 fm: ſo erhielt die Gefellfehaft von ihnen fo große Dienfte,; dafs fie fich, nach dem Berichte - Beſchrei⸗ ifts, ohne fie ſchwerlich würde Haben erhalten koͤnnen. - Sie arbeiteten an den Feftungs-bung . der Derfen, Sie fülleren Holz zum Brennen und zu, allerhand Bauarbeiten. Ber folchen Moluken: legenheiten gab man ihnen eine Bedeckung von vierzig bis fünfzig Soldaten, ohne wel⸗ 8 fie den Anfällen der Feinde, die fehr nahe waren, würden ausgefeßt geweſen fenn, Denn ® König in Ternate, und der größte Theil feiner Unterthanen, hatten ihren Aufenthalt wiſchen Lyalefa und Tolucco, längft an der Kuſte hin, gegen der Reihe Felſen über, Deiche der Küfte zur Bedeckung dienet, a Die Koften zu Unterhaltung der Pläge Maleſa und Tolucco beliefen ſich in dieſen Jahre auf fechs und neungig taufend, einhundert und fiebenzehn Pfund ↄ» | f Der König in Bachian lebte in fehr gutem Berftändniffe mit der Geſellſchaft: er lie⸗ gort in Ba— Veto ihr aber wenig Würznelfen, meil feine Untertanen allzu nachläßig find, diefelben zu dian. | Shuen, > Geift befah, bafelbft das: Fort Watnevelt welches ber Unteradmical Hoen vor an Sapcen erbauethatte, Er fand die Befeftigungswerfe in gutem Zuſtande. Die Rſatzung beſtund aus fechs und vierzig Mann, außer einigen verehlichten Seibeigenen, ei: un frepen Marbifern, und fünf und zwanzig! armen Chinefen, die fid) von ber. Fiſcherey yon der Arbeit ihrer Hände erhielten. | Auf der Inſel Machian, welche dem Könige in Ternate zugehöret, wo aber der Ad⸗ "ray, Paul von Caerden, Holländer hingeſetzt hatte, fand Seift drey Forts, eins ge- Forts in Ma⸗ in Norden, das andere. gegen Weften) und das dritte gegen Oſten. ¶Ihre Namen find bian, “ * Orbnung, Gnoffiquia, Taffaſo, ‚und. Tabillola. ir ‚Das erfte licgt auf einer Höhe von drey hundert Schritten, weit von dem Ufer., Es 1, din fchiwer, benzufommen. Es hat feinen großen Umfang : ift aber mit einer Mauer \ n Kalch und Sande umgeben. Die Befasung ift fünf und funfjig Mann ſtark. Dar- er gehoret ein mohriſcher Wohnplaß, der einen Canonenfchuß weit davon abliege. Weil n die Waaren nicht leicht dahin ſchaffen Fanın:- fo hat man am Ufer ein feftes Haus ge- — welches mit vier Canonen verſehen iſt, und worinnen dev Befehlshaber der drey don, nebſt den Factoren, feine Wohnung hat. Es ijt mit einem Pfalwerke und Wop- 1u.gen für ʒwanzig Soldaten verfehen, welche daſelbſt Wache ftehen. Hierzu fommen a) drey und drenfig Familien von Mardifern, welche man, wie die Mardifer zu Male: en allerhand Arbeiten brauchet. Zu Bnoffiquia findet marı beftändig Sebensmittel et ein Jahr und drüber, und Reif auf drey Jahre: Auch die beyden übrigen Forts. bes * en von hier ihren Unterhalt," Diefer Platz iſt im Stande, allen Anfallen,, die nicht GE dauern, zu widerftehen : eine Belagerung von einiger Dauer aber würde er nicht % Iten-Föntien, weil man ihm das Waffer abſchneiden kann, welches man hier einen intenſchuß weit, gegen das Haus zu, welches am Ufer ſteht, holen muß. Seiſt that fh Borfchlag, man follte eine Cifterne graben, Die auf zween bis drey Monate Waſſer in faffen Fönnte; und diefes würde den Ort auch vor aller Furcht gefichert Haben, Hi: Das Fort Taffaſo iſt größer, als das Fort Gnoffiquia. Es liege oben auf einem tinen Berge, Aundert und fechzig Schritte veit vom Ufer. ¶ Es leidet ebenfalls Mangel — Man hat aber an der abhaͤngigen Seite eine Verſchanʒung aufgefuͤhret wo⸗ R h der Weg zum Brunnen geſichert wird, Taffafo ift mit vier Canonen verfehen, und ie Defagung befteht aus ſechzig Mann, vier arhern und drey Reue Nie 2 elder Bericht Seiſts, wie oben, a. d. 237 and folg. ©. 2 32°. IMeifandee Hollander = Beſchrei⸗ Felder hier herum werden von einer großen Menge von zerſtreueten Einwohnern beivohtt" bung "der welche ſich in keine ordentlichen Dörfer zuſammen begeben, Molucken. mn / ’ Tabillola liegt ebenfalls auf einer Hohe, einen großen Flintenſchuß weit vom up Es fehlet ihm nicht nur am Waffer: fondern wenn man von bier zu dem Brunnen 9 ‚will, fo muß man durch Gefträuche, und dieſes verurſachet, daß die Einwohner von“ Zugangen Meifter ſind. Die Beſatzung beſteht aus neunzehn Soldaten, die unter einen “ Serſchanten ſtehen 2). ee un Wie diefe In 2 Seift wurde durch eins genaue Nachforſchung verſichert, daß die Inſel Machian pr feb bevölkert volkreich ſey; ob fie ſchon nur ſieben Meilen im Umfange bat: ; Damalsıhatte fie ungef it, ʒwey tauſend und zwey hundert Mann, welche tüchtig waren, die Waffen zu führen. Du Menge von Einwohnern-rübrete vonibrer Vereinigung mit den Einwohnern in Caſo h die im Jahre 1609 durch den Hauptmann Schör dahin gebracht wurden, worzu ber noch einige Einwohner aus Motir kamen, welche ſich freywillig dahin begaben · Nut Bachian iſt diefes die fruchtbarſte unter allen moluckiſchen Inſeln. Unter dem Fort EM fiquia liegt eine kleine Stadt gleiches Mamens, die fünf Flecken unten ſich hat, —J man ungefähr ſechs hundert Soldaten zaͤhlet. Zwiſchen diefent Fort und dem Bor CA faſo finder man fünf andere Flecken, wo man ihrer ungefähr. vier. hundert und achgig ! 2 nes: Zroifchen Taffaſo und Tabillola rechnet man ihrer ſechs hundert in fieben Fleck 2 md drey hundert in vier Flecken zwiſchen Tabillola und Gnoffiquia c 3.10" Spanife,, _ Endlich lieſert uns SEE all Ende hinc —— ie äh gerzenz Sorts auf dei welche die Spanier noch auf den moluckiſchen Inſeln Haben; Welches man bisher noch 4 molucifhen Feiner Netfebefchreibung gefunden hat... Er fpricht: „Sie haben 4) drey Forts in ae Inſeln. nate, mit Namen Gammalamma, Dongiel, und Callematte, und zwey in en . „mit Namen Taboulg und Romi. Zur Bedeckung diefer Forts unterhalten fie u „Galegren, wovon jegliche mit feben Canonen und drey und zivanzig Mann befeget „Sie defeftigen ſich auf allen Seiten ;, verftärfen ihre Befasungen, und machen große & „falten, ıms zu verjagen. Wir müffen daher auf unſerer Hut feyn, und auch unfere © „faßungen verftärfen.. .. ey. Anmerkun⸗ Dieſer Rath eines geſchickten Beobachters iſt nicht ohne Wirkung geblieben. 3 gen über das Macht der hollaͤndiſchen Geſellſchaft vermehrte ſich immer durch das beſtaͤndige ik miissen. ihrer Handlung r fonderlich , nachdem fie die Spanier aus den Molucken vertrieben r feufchaft. fich in ihrer berühmten Niederlaffung, Batavia, feſt geſetzet hatte, woraus fie gleiche ein Zeughaus machte, aus weichen fie alle ihre übrigen Pläße verforgen Eonnte. an findet hernach in den Berichten ihrer Agenten von Jahre zu Jahre eine Folge von gi! shen Begebenheiten „welche Verwunderung erreget, wenn man fie mit ihrem urfprund, vergleicht Man fieht bier gleichfam aus einem Nichts eine unzählige Menge von Fo md zahlreichen Beſatzungen hervorkommen. Man ſieht bier Provinzen ordentlich en ben, Die ein getreues und wohleingerichtetes Verhaͤltniß gegen ihren Mittelpuner ha ai woher fie ihre Beſehlshaber aind ihre Kılegesnorhwendigkeiten erhalten, Man ſieht/ gi " „niacl dm Tr 2 J “57 Bericht Seiſts, eben dal a, di 235 und folg. ©) Ehen dat: a. d. 259 ©, Seiten — * r : 4) Eben daſ. 9, 0,269 ©, nach Oſtindien. 1Buch. "X Cap. 2 Dr Könige in Ternate fich vereinigen, alle Wuͤrznelken auf ihrer Inſel zu verbrennen, da- Beſchrei⸗ it die Handlung der Holländer damit auf der Inſel Amboina-um fo viel vortheilhafter ve 4 der hm möge, Endlich ſieht man bier ihre Macht auf einen fo feften Grund gegründet, daß — A, N don den Einwohnern des Landes, nad) ihrem eigenen Geftändniffe, nicht erſchuͤttert erden kann, und daß fie auch von Europa aus feine Gefahr beforgen darf. Die Ge— Hichte ihrer glücklichen Begebenheiten gehöre nur in fo fern mit in dieſes Werf, als fie eben Erzählungen der, Reiſebeſchreiber vermiſchet iſt. Dasjenige wird man aber gern an, was Daniel Braems, in dem Berichte faget, den er den Generalſtaaten von den ederlaſſungen ber Gefellfchaft, im Jahre 1697, das ift, ungefähr hundert Jahre nach e hrer Errichtung, von Amboina und Ternate abgeſtattet hat e). Wir befigen Amboina als ein Eigenthum e). Daher hat die Öefellfchaft die Wuͤrz⸗ Zeugniß Da⸗ pelken, die jährlich auf dieſer Inſel geſammelt werden, allein in ihrer Gewalt. Die * Ep ® bvohner liefern uns dieſelben für einen gewiſſen beſtimmten Preis. Die Geſellſchaft gentoärtigen ME aber gehalten, die ganze Erndte fir eben den Preis zu nehmen, fo groß fie auch im⸗ Zuftande der Mer ſeyn mag, Daher koͤmmt es, daß man oftmals mehr davon erhält, . als. man wer- Inſel Amboi⸗ ee an, Folglich bringt dieſe Inſel mehr Würznelten hervor, als in allen übri: 1%. HIN Theilen der Welt verkauft und verthan werden koͤnnen. Daher iſt es nicht mehr nö: 28, wie fonften, daß man die Einwohner in Amboina nöthige, jährlich eine gewiſſe ke Bäume zu pflanzen. ° Seit einigen Jahren hat man dieſes auch nicht mehr odachtet. „Dieſe Inſel, und ihre Feſtung, find den Unternehmungen der Fremden weit mehr VAsgeſetzet, als Banda, nicht nur wegen der Groͤße der Inſel, fondern auch weil fie * U ſechzig tauſend Einwohner hat, ohne noch die Seeraͤubereyen der benachbarten Inſu⸗ ner zu rechnen, Man kann hierinnen nicht zu viel Behutſamkeit brauchen: denn dieſes R einer don den wichtigſten Plägen, den die Geſellſchaft in Indien beſitzt. Batavia be ehe diefe Inſel, wie auch Bande, mit allem, was zu ihrer Erhaltung nöthig iſt: denn die Einwohner find fo träge, daß es faſt nicht möglich it, fie dahin zu bringen, fie das Sand baueten. Und da die Handlung, die dafelbft mit Tüchern und Kleidun- DIE getrieben wird ‚ nicht eben anfehnlich ift: fo würden die Unkoſten der Geſellſchaft den Kottheil noch überfteigen, wenn ihnen ſolches durch die ſtarke Vertreibung der Würznel- M reichlich erfeger winde. Diefer Vorteil übertrifft wenigftens fechsmal den Aufwand, * welchem dieſes Sand Gelegenheit giebt, 8* r ‘ Tt 3 Der Bike. Deriche, den Daniel Braems, Oberbuch⸗ ſtattet hat, in ‚der Sammlung dev Geſellſchaft/ din? Batavia, und Befehlshaber auf der letzt- IN, a. d. 132 Seite. Melangten Flort®, den Generalftanten abge⸗ Beſchrei⸗ bung Der Molucken. Alte Nach⸗ rihten von den Wuͤrznel⸗ fen. Geſtalt der Pflanze. Wie man die Frucht ein: fammelt. Fernere Ans merfungen davon. bekommen fie eine andere Farbe, und werden braungelb. Wenn fie abgenommen * ae 334 Reifen der Holländer Der UAbſchniktt. = Naturgeſchichte der. moluckiſchen Inſeln. ei Alte Nachrichten von den Wuͤrznelken. Geſtalt Schlangen. Erorodile, die von den übrigen "der Pflanze Wie man die Frucht einfammelt. unterſchieden find. + Cuzos. Papageye. pe Fernere Anmerkungen davon. Sonderbare Ei: radiesuöge. Schwarze Gänfe. Sedervied- ‚ genfchaft des Wuͤrznelkenbaumes. Was ihre Zweyerley Arten von Krebfen. Holz, weich⸗ Vervielfaͤltigung befördert. Wie die Indiauer brenner, ohne verzehrt zu werden. Catopa, iR diefelhen brauchen. Sagu, das Brodt aufden ne Pflanze, die Schmetterlinge hervorbringt · olucken. Mandelbaͤume. "Außerordentliche < 5 ift noch übrig, etwas von den Eigenfchaften der moluckiſchen Inſeln zu melden, ui che die Naturgefchichte betreffen. Man hat ſchon angemerkt, daß die Wuͤrznellen⸗ worinnen ihr groͤßter Reichthum beſteht, an Feinem Orte in der Welt wachſen, ausge“ nommen auf dren oder vier benachbarten Sinfeln f), welche, wegen diefer Eigenfehattn 2" fie mit einander gemein haben, zuweilen mit einem einigen Namen benennet werden. 7 genſola geht bis auf die älteften Spuren von den Würznelfen zurück, und. giebt vor bel die Ehinefen die erften geweſen wären, welche den Werth derfelben eingefehen bärten. Dee 5 ochet ſe Leute ſind, wie er ſpricht, durch den vortrefflichen Geruch der Wuͤrznelken ange worden; haben ihre Junken damit beladen, und ſie in den perſiſchen und arabiſchen M buſen verfuͤhret ge). Er ſetzet aber nichts hinzu, wodurch die Zeit dieſer — geſetzet werden koͤnnte. Plinius hat die Wuͤrznelken gekannt; er beſchreibt ſie als eine DI von langem Pfeffer, und nennet fie Cariophyllum. Die Perfer haben fie Calafl nennet. Wit laſſen uns hier nicht in die Unterfuchung ein, welcher von beyden dem andern feinen Urfprung zu danken habe. Die Spanier nennetemfie anfangs Biroher nachgehends haben fie diefelben Clavo, Nägel, oder Nägelein, wegen ihrer Geſtalt j nennet. Die Einwohner in den molucfifchen Inſeln nennen den Baum Siger, bie lat ter Varaqua, und die Frucht Chimque, oder Chamque. 9 Der Wuͤrznelkenbaum hat, in Anſehung der Groͤße, und der Geſtalt der — eine große Aehnlichkeit mit dem Lorbeerbaume. Der Geſchmack der Wuͤrznelken findet auch in.den Blättern, und fogar im Holze. Die Aefte, die in großer Anzahl vorhan N find, treiben eine erſtaunenswuͤrdige Menge Bluͤhten hervor, wovon jegliche ihr Ragele hervorbringt. Die Bluͤhten find anfangs weiß, hernach werden fie grün, alsdenn e und ziemlich hart, Alsdenn find fie eigentlich Würznelken. Indem fie trocken werden , fo werden fie ſchwarz, wie geräuchert, Man bricht fie niemals mit der Hand ab, WIE, dere Früchte. Man bindet ein Seil an den At, und ſchuͤttelt ihn ſtark. Die Ba u leiden zwar dadurch: fie werden aber im folgenden Jahre um fo wielfruchtbarer, Doc er gen fie auch einige mit Ruthen ab, wie man die Nuͤſſe abzufehlagen pfleger: zuvor ® wird der Platz unter dem Baume forgfältig geſaͤubert. af Die Nägelein hängen an Eleinen Stielen am Baume; und diefe haben fie auch I tentheils noch, wenn fie herunter gefallen find. Man verfaufer fie auch mit diefen = F) Die Inſel MIeno, die eilf Seemellen von Gilolo, Cinomo, Cabel, und Marigoran. Ternate liegt; die Inſel Amboine, und die Inſelu nach Oflindien. 1 Buch. RCap. as (en: denn die Einwohner, welche fie ſammeln, nehmen fich nicht die Mühe, daß fie die- Beſchrei⸗— * abbrächen, Diejenigen aber, welche fie Faufen, faubern fie, ehe fie dieſelben nach bung der m verführen, Diejenigen Würznelfen, die am Baume hängen bleiben, werben * gl genennet; bleiben daran bis folgendes Fahr, und: werben für die beften gehalten, il fie färfer und beſſer geroachfen find. Die Javaner ziehen fie wenigitens ven übrigen Er die Holländer aber geben, in ihrer Wahl, nach den Fleinften. Die Würznelfenbäu- de werden nicht.gepflanget: Aus den Nägelein, die herunter fallen, und fich an verfehie- Ne Orte zerftreuen, twachfen ihrer genug auf; und der häufige Regen befchleunige ihr Wachstum dermaßen, daf fie im achten Jahre ſchon anfangen, Früchte zutragen. Sie duern hundert Jahr lang. Einige haben vorgegeben, ſie wuͤchſen nicht ſo gut, wenn ſie Yon an das Meer gepflanzet würden, oder wenn ſie weiter, als.ein Stuͤck reicher , das den, affernet waͤren. Die Holländer bezeugen aber, daß fich dergleichen fehr weit von % eere befinden, und daß fie in allen Inſeln, ſowohl auf den Bergen, als in den fh auf gleiche Art fortkornmen. Bon dem Ende des Auguſtmonats an bis zu Anz Ne des Jenners find ſie erſtorben. — Bi - um die Würznelkenbäume ‚herum waͤchſt Fein Gras, noch fünften etwas grünes: Sonderba⸗ den fie ziehen allen Nahrungsſaft aus der Erde an fih., Die Würznelken find von ei; re Eigenſchaft kenbaumes. — higigen Beſchaffenheit. Wenn ınan einen Sack voll Wuͤrʒnelken auf des Wuͤrznel⸗ aͤße voll Waſſer ieget: ſo wird man in kurzer Zeit finden, daß ſich das Waſſer ſehr erhich vermindert hat, ohne daß der Güte der Wuͤrznelken dadurch etwas abgebe. Se: hi, inen Krug voll Waſſer in den Platz, wo ein Kaufmann Wuͤrznelken ſaubert; fo di te, ob er fehon noch ſo weit von den, Würznelfen-fteht, ‚wegen der außerordentlichen. de %; die ſie um ſich herumausbreiten , im zween Tagen leer ſeyn. Die Holländer, wel⸗ Vie de Erfahrung angeftellet haben, fegen hinzu, die rohe chinefifche Seide habe eben: * Eigenſchaft.Wenn man fie an einen Ort, einen oder zween Schub hoch über die Erde A. und den Boden mit Waffer begießt: fo wird man am folgenden Morgen den Bo— mi ocen, und die Seide ganz naß, finden. Die Indianer bedienen ſich dieſer Liſt, da= "die Seide ſchwerer wiege, wenn fie Diefelbe, bey dem Berkaufe, aufziehen ). i dag Der Gefchichtfchreiber der Moluden erzählet, aus den Berichten der Portugiefen, Was. Ihre i die Holztauben ‚bie ſich in geoßer Menge auf der Inſel Gilolo befanden, die uͤbrigen —— ein die am den Baͤumen alt wuͤrden, fraͤßen; wenn fie nun, mit ihrem Kothe, wie⸗ gung befoͤr beige Ahnen giengen, fo wüchfen andere Würznelfenbäume daraus. Diefes ift, wie er * * die Urfache, weswegen fie 3) ſich überall fo ftarf vermehren, und weswegen man — völlig wird vertilgen konnen. Er erzaͤhlet auch, nach der Eroberung der Por⸗ Une hätten die moluckiſchen Könige, die durch den Stol, und die Grauſambkeit ihrer Iigun der aufgebracht werden wären, Fein anderes Mittel gefunden, ſich ihrer zu ent⸗ N) als daß fie die fehädtichen Reichthuͤmer vernichteten, wodurch fie dieſer Tyranney Van t würden, Die Berzmweifelung gab ihnen Feuer in die Hand, wodurch ſie die nen kenbäume verbrennen wollten.‘ Allein Durch diefe Feuersbrunft wurde ihre Abſicht = dap ig erreiche, daß die Fruchtbarfeit diefer Bäume nur noch vermehree wurde, an ſtatt nm ne einige Unfruchtbarkeit auf ihren Inſeln hätte ausgebreitet werden follen. = * at —W | un Geſchi Melucken/ erſter Band ze, Fb) Zweyte Reiſe der Holländer, a. d: 5078. Ka f. gr N elucer — * ) Argenſola 1B. ad. u2S. ar = "bung Dee me dag Erdreich geil und fruchtbar machet, wenn fie mit derfelben vermiſchet wird. üche Schlau: Lange gemaͤße Dicke Haben. Sie kriechen ſchwerfaͤllig fort» Man hat niemals geriet, 336 - 2 -Neifen der Holländer | Beſchrei⸗ That hat die Erfahrung, tie der Verfaſſer anmerfet, gelebret, daß die Aſche dieſer spa Molucken , yerfchiedenen Orten in Europa verbrenner man die Stoppeln auf unfruchtbaren Feldern, un zuͤndet große Gegenden ax, uns fie fruchtbarer zu mahen ky 73 „v Wie die In: 7") In Indien machet man die Wuͤrznelken init Zucker eim, oder thut fie in Salz" dianer diefel- Effige Viele inpianifche Weiber haben die Gewohnheit, daß fie Würznelfen kauen ’ ben brauchen. inen wohlriechenden Achem zubefommen. Die vortrefflichen Eigenfthaften Der Bir fen find aber fchon fonft befannt genug. vi n + Sagu, das Der Sagır erfeget, auf den moluckiſchen Inſeln, den Mangel des Reißes, und de Brodt aufden uͤbrigen Getraides, welches ihnen die Natur verſaget hat. Es iſt ein Baum von et Molucken. mäßiger Größe, Man fpalter den Stamm defielben nimmt das Mark heraus, und? chet es, mit einem hölzernen Schlägel ,Elar. Aus · dieſem Elar geſtoßenen Baumma j welches beynahe wie Sägefpäne ausfieht , verfertigt man eine Art von Btodte, un ide nennen die Indianer ebenfalls Sagu. Dieſes Brodt ift ſehr weiß. Man me if Brodte in der Größe einer flachen Hand. Alles, was die Einwohner unter einander fer, oder verfaufen wird mit Sagu bezahlet. "Aus den Aeſten eben diefes Baumes = wenn man fie gefchickt abfehneidet, "ein Saft heralis, mie Namen Tuacan, welcheb PF ordentliche Getränke der Molucken iſt. Es iſt dieſes ein angenehmer und geſunder Trall Die Einwohner verkaufen den Palmwein nur heimlich ‚weil ihnen ihr Geſetz alle at! von Weine unterfaget 7). 7 Bi zandelbäu: : Sierhaben ſehr viele Mandelbäume,, deren Frucht groͤßer iſt als in Kon me. Schaale derſelben iſt ſo Hart, Daß man fie faum mie — etc lagen Man kanm ſie aber vortrefflich in Schmieden brauchen, weil ftenein ſehr Hefriges * waltſames Feuer geben. In jeder Schaale find zwey bis drey länglichte Mandeln ve fen. Tabad waͤchſt in den Molucken ſehr häufig: er koͤmmt aber dem Oſtindiſchen Guͤte nicht gleich, ob ſchon Die Früchte, Die beyde Laͤnder mit einandergemein haben, von gleicher Befchaffenheie, und von nicht geringerer, Guͤte find. 0 - — Außerordent⸗ Man ſindet daſelbſt Schlangen‘, "die uͤber dreyßig Schub lang find, und eine Bi gen. daßß ſie giftig ſind. Diejenigen, welche ſie geſehen haben, verſichern, daß ſie went — ſonſten keine Nahrung haben , ein gewiſſes Kraut kauen, deſſen Kenntniß bey ihnen ei natinlichen Triebe zuzuſchreiben iſt. Mach dieſem kriechen fie auf die Baͤume am Sail und-fpeyen dasjenige wieder aus, was fie gekauet haben. Diefes vorſchlucken fogleich ſchiedene Fiſche. Dieſelben verfallen dadurch in eine gewiſſe Unempfindlichkeit tel ohne Bewegung, auf der Oberflaͤthe des Waſſers liegen, und werden alſo ein Raub! J Schlangen m). Y — — — BE Crocodile, die Man bemerket, daß die Crocodile, in Anfehimg der Gefräßigfeit, won dein Cuc von den uͤbrie len an andern Orten ſehr unterfchieden, und nur auf dem Sande gefährlich find. m, * tige fer hingegen find.fie fa laß, und fo dumm; daß fie ſich ganz leicht fangen laflenn). er den ſind. nals wurde einer gefangen, derivier Augen, und ein fehr Fleines Heiz, hatte . — na‘ EHEN 11? Zen AIEtu tra 4 9 ar a In 78 M = Nat 4a 112 14) ' Ar RETTEN E13 , ® Ehen daſelbſt ad.18 SS. on yo &eihichte der Molucken/ Pr | 3) Zweyte Reiſe a. d. 59 &, mn. m) Eben daſelbſt. 574 | | N? nr [G — —— —— — a u: nach Oftindien I Buch. Ze Die Cuzos, eine Art von Eleinen Thieren, welche man auf biefer Inſel findet, ſind Beſchrei⸗ Me Gattung von Caninichen. Sie halten ſich auf den Bäumen auf, und naͤhren ſich von bung der ten Früchten, Sie haben ein dichtes, krauſes und rauhes Haar, Die Farbe deſſelben Molucken. Dält das Mictel zwiſchen grau und roth. Die Augen find rund, und lebhaft; Die Füße d Flein; der Schwanz iſt lang und fhön, ‚und diener ihnen dazu, daß fie fich mit Dem: an die Aeſte hängen, und alfo die Früchtebeffer erreichen Fönnen, Gie riechen übel, und ſtinken faft wie die Füchfe 0). kei Ale Keifebefchreiber reden mit Bermunderung von den mofucifchen Papageyen, mie Papageye. icht dieſelben alles nachſprechen, was ihnen vorgeſagt wird. Ihre Farbe iſt bunt, und genepm vermifcht. Sie fhreyen immer, und fehr laut. Man verfichert, zu der Zeit, man das Buͤndniß ſchloß, vermöge deffen die Portugiefen verjagt wurden, fey ein Pa- ey in der Luft geflogen, und babe, mit einer fehr frarfen Stimme, gerufen: Ich ſterbe, ich fterbe! zu gleicher Zeit habe er die Fluͤgel zuſammen geſchlagen, und ſey todt Nieder gefallen P). Die Holländer auf der zweyten Reife hatten einen, ber fogleich das Aſchrey aller andern Thiere nachmachte, die er hörte, Sie find ein wenig Fleiner, als Cuʒos. Ne weftinbifchen 4. Die Zufel Ternate hat fehr viele Paradiesvögel. Die Portugiefen nennen fie Paxa⸗ ——— edei Sol, oder Sonnenvoͤgel. Die Einwohner geben ihnen den Namen Manuco⸗ 3" ta, welches Götterwögel bedeutet, Die Holländer Fauften manchmal einige todte für einen ſehr geringen Preis. Weil fie disfelben aber von den Einwohnern bekommen hatten; > finder man in ihren Erzählungen nicht, daß fie jemals Gelegenheit gehabt haben, zufe- Kin 0b es wahr fen, daß Diefe Vögel von der $uft leben; daß fie niemals Die Erbe be: ren; daß fie feine Füße haben; -und’daß fie todt herunter fallen, wenn fie über diefe In⸗ n N fliegen, Eine ſolche Borftellung machen von ihnen viele Schriftfteller von der Natur d. +. Einige Reifebefihseiber verfichern aber, mit:nteßrever Wabefcheinlichteit, und den ſich auf dag Zeugniß der Einwohner, daß ſie zween Süße haben, wie andere Voͤ— dj UND daß die'gegenfeitige Meynung von der Gewohnheit herruͤhre welche diejenigen, ihn fangen, unter einander eingeführet haben, daß fie ihnen die Füße abfhneiden, und N * nur den Kopf, den Leib, und den Schwanz laſſen, der aus bewundernswuͤrdigen Fe— Sn beſteht. Sie laffen fie hernach an der Sonne trodnen; und davon vergehen alle ten der Füßer). " Auf den moluckiſchen Inſeln fieht man große Heerden von ſchwarzen Gänfen, deren Schwarze Ian en Papagenfüßen gleichen. Enten und Krammetspögel finden fich dafelbft im Le- Sänfe. des ale, Den Hühnern aber, und allem demjenigen, was ordentlich unter dem Namen * ausgeſtũgels oder Federviehes, verſtanden wird, iſt entweder die Himmelsgegend, Federvieh. as Futter, nicht dienlich. Eden fo wenig find dieſe Inſeln in Anſehung der Fiſcherey bekannt; vb ſchon die See verſchiebene Gattungen von Fifchen darbiechet. Man findet hier eine Art von See „ Zrweperley die . A Arten von ‚Sen. Wen man nur etrwas weniges davon ißt: ſo muß man innerhalb vier undzwan- Gun, »n N Stunden fterben. Auf den Küften finder man eine andere Art davon, unter gewiffen aumen, deren Schatten fein Kraut, oder Gras, leidet. Diejenigen, bie dafelbft ein⸗ fihlafen, 9) Eben d ) Eben daſ. und zweyte Reiſe der Hollaͤnder Be. ee 7) Ehen dafelbit. Allgem. Reifebefehr. VII Band. Wu EEE * Bs 22* Reiſen der Holländer Sie Beſchrei⸗ ſchlafen, werben ſogar davon krank. Dieſe Landkrebſe gleichen den Heuſchrecken. * bung des haben kurze Beine, und weiße und fefte Zähne, womit fie die Schaalen zerbeißen, um a oucken. darinnen enthaltene Feucht zu genießen, Sie werben zwifchen den Felfen gezeugt; und man fängt fie dafelbft bey dem Scheine eines Feuers oder Lichtes. Der teib, die V und das Fleiſch, find eben fobefchaffen, wie bey den Heufchreden. An dem Schwan haben fie eine Art von einem Saͤckchen, oder Beutelchen, welches mit einem gewiſſen ef angefüllet iff, der einen fehr angenehmen Geſchmack hat s). 7 Holz/ welches ° Auf allen iöhuefifehen Snfeln wwächft eine Act von einem roͤthlichen Holze, welche 2 augen brenner, und Kohlen giebt: aber nicht verzehrer wird. Es feheine etwas von den Eigen | pe -fehaften der-Steine an ſich zu haben. Man kann es Teiche mit den Fingern in © brechen, und mit den Zähnen zermalmen 2). = ' | Catopa, eine Ganz nahe an dem portugiefifchen Forte in’ Ternate findet man eine Pflanze, mi ‚Pflanze, wel: Namen Catopa. Bon derfelben fallen Eleine Blätter ab, Die Fleiner find, als i er ee dentlichen Blätter. So bald fie herunter gefalfen find, fieht man, wie ſich aus dert yorbringt, Stiele des Blattes der Kopf eines Wurmes, oder Schmerterlings, bilder, Die Adern oder Zafern des Blattes machen die Füße des Wurmes aus; und die Fleineften davon wandeln ſich in Flügel, Solchergeſtalt erſcheint es, faſt zu gleicher Zeit, als ein Blu und als ein Schmetterling. Dieſer Strauch erneuert fich alle Jahre, und treibe Schößllt ge hervor, wie ein Caftanienbaum, "Daraus entftehen nun diefe Würmer, und richt! hierauf an ven Faſern der großen Blätter Hin, als ob fie daran angeheftet wären u). HR A EHe arid eet e ee Caerdens Das XI Capitel. ; E zweyte Neife, 67, Siente Reife Pauls var Eaerden nah Oftindien. Einleitung. Abfahrt aus dem Texel. Kriegerie Caerdens Unfchlüßigkeit, und was Matel ſche Zeitung. Fahrt bis nach Mozambick. von ihm urtheilet. Er trifft zwey holl ͤndiſche Caerden hat Befehl, die daſige portugieſiſche Fe- Schiffe an. Die Flotte langet vor Amboin⸗ ſtung anzugreifen. Verhaltungsbefehle, die er an. Sie geht nach Ternate. Unkraͤftige Be, feinen Leuten ertheilet. Erbemächtigetfichdreyer ſuche zu Tidor und zu Ternate. Machian mi portugiefifchen Fahrzeuge: Die Holländer fans von den Hollaͤndern angegriffen. Feſtigkeit t den. Vierwoͤchentliche Belagerung: Die Hol- Forts. Es’ wird angegriffen... Es wird mi laͤnder finden fich gendthiget, abzuziehen. Ver- Sturme eingenommen. Schickfal der Veg wuͤſtungen, die ſie anrichten. Sie verliehren tzung. Sturm, worinnen zwey Schiffe ver ein Schiff. Sie nehmen eine Caracke weg, und lohren gehen. Der Sabandar wird zu Banfdl verbrennen fie. Inſeln Zuemadas. Die Hol: nieder gemacht, Ruͤckkehr von fünf hollaͤndi⸗ laͤnder ſetzen ein Mistrauen in den Samorin. ſchen Schiffen. ji Einleitung. 3° wollen die holländifchen Helden in dem Laufe ihrer vornehmſten Thaten ht J ir verfaffen; wenigftens bis auf ven Zeitpunet, den fich die Geſellſchaft, au pe vachen Warwicks, und Mateliefs , zur Feftftellung ihrer Macht, und zu ftändigen Fortgange ihrer Handlung, vorgefeßt hatte. Man iſt verbunden, em \ s er⸗ —7 Geſchichte der Molucken, wie oben. x) Zweyte Reiſebeſchreibung Pauls van eu 1) Eben daſelbſt. bden, wie oben, IB. a. d. 374 S. u) Eben daſelbſt. 3) Ehen daſ. a. d 575 ©, nach Oſtindien. J. Buch. XI Cap. 339 dieſem Werke, dieſe Gerechtigkeit wiederfahren zu laſſen, nachdem man ein gleiches auch Caerdens Ecgen ihre Feinde beobachtet hat. Paul van Caerden, der ſchon im Jahre 1599 eine Rei⸗ zweyte Reife. k Nach Indien gethan hatte, wurde im Jahre 1606 erwähler, neue Unternehmungen da⸗ 1607. Pbſt auszuführen. Er behielt feine alte Admiralswuͤrde; und diefes war ein günftiges ? heil für feine Verdienſte, welches aber doch durch andere Gründe geſchwaͤchet zu ſcheinen koͤnnte x). Den zoften April1606, fuhr er aus dem Texel mit acht Schiffen ab. Diemeiften waren AWſahrt aus Mgefähr von fiebenhundert Tonnen; und ihre Ausruͤſtung Eoftete ein taufend mal taufend, acht ben Lach Dundere und fünf und zwanzig taufend Pfund, Die Mannfchaft belief ſich auf tauſend und in ig Mann. Alle Nachrichten, die er, bis den 2often des Brachmonats, von verſchie⸗ Kriegeriſche en engliſchen, oder hollaͤndiſchen Schiffen, die ihm begegneten, einzog, machten ihm Zeitung. Vorſtellung von einem blutigen Kriege. Bon &iffabon waren ungefähr acht und zwan⸗ iffe ausgefabren, um auf die Fahrzeuge Diefer beyden Voͤlker zu kreuzen. Bier Lektionen ‚ und fieben hollaͤndiſche Schiffe, hatten einander bereits eine graufame Schlacht Lliefert. Nach derſelben trenneten ſich zwey hollaͤndiſche Schiffe von den übrigen, und + Rieen zu Eaerdens Flotte. Die Spanier hatten zwey englifche Schiffe weggenommen, „ Die aus Oſtindien kamen, und einen holländifchen Caper, von welchem man erzählete , daß Ietas ganze Schiffsvolk auf demſelben hätten aufhenken laffen. Einige fagten aber doch, ten ihnen nur die Nafen und Ihren abfehneiden laſſen 7). * worden war fuͤrchtete ſich fo wenig vor dem Feinde, daß er vielmehr. einige Zeit an⸗ ah Moram⸗ | Ketbete, die Gallionen aufzufuchen. Hernach ließ er aber diefes Unternehmen fahren, und ca eöte feine Faber fort, Den übrigen Theil des Jahres, und Die beyden erften Monate des genden, brachte er damit zu, Daß er die Hinderniffe zu überwinden ſuchte, welche Die des de, und die Seeftillen, wechfelsweife ſeiner Schiffahrt entgegen fegeten. ‘Den zzten den Derbffmonats Fam er.an das Vorgebirge Lopez, auf der Küfte von Gpinen z), md _ ” au Sen des Wintermonats auf Die Rhede von Annobon, wo er von den Einwohnern wohl Menommen wurde, Den ıften Jenner gelangete er auf die Hoͤhe bey dem Borgebirge Sugıten Hoffnung, und den saten März ſah er die Ilhas primeras liegen, wo aber bie nn. Me das Sanden gefährlich machen, ihn Er hatte nicht ohne Urfache fein Unternehmen fobald aufgegeben, um diePortugiefenan Caerden Hat en eigenen Küften aufjufuchen. Sn feinen Berhaltungebefehlen war ihm anbefohfen, Befehl, die fer a sambid zu beunruhigen, und auch einen Angriff auf das Fort zu wagen. ——— En 08. wareiner von den beiten, welche Die Portugiefenin Indien hatten; er hatteeineftar- rung anzu: N ſatzung, und war mit Lebensmitteln vollkommen wohl verſehen. Die Inſel, worauf greifen. * befindet, iſt klein, und liegt eine ſtarke halbe Seemeile von dem feſten Lande ab, in an Meerbuſen, wo das feſte Land weiter in die See Hinein geht, “als die Snfel ſelbſt. U dieſer Inſel aber liegen zwo andere, mit Namen St. Jacob, und St. Georg. Die: Ei en in einer geraden ünie, mit dem In die See hervorragenden feften Sande, und ma⸗ N Die Straße denenjenigen verdächtig, welche fie nicht Eennen 2). Yu'2 Die hide Wir müffen einige. mögliche Anmerkungen in einem ſtarken Grabe der Breite liegt, iſt nicht vorbeygehen. Dieſes Vorgebirge, welches ohne Gefahr. Auf der innern Seite findet man en guten Mh, Caerden, der nunmehr durch Die beyden Schiffe, die zu ihm geſtoßen waren, vers Fahrt bis - Fr un u I“ 340 Caerdens zweyte Reiſe. 1607. Berhaltungs: befehle, dieer * Reiſen der Holländer Die hollaͤndiſche Flotte Hatte Sootsmänner, die in diefen Gewaͤſſern erfahren mare Ehe fie aber Caerden zu feinen Abfichten brauchte, las er dem Schiffsvolke den Punct M feinen Berhaltungsbefehlen vor, der die Aufführung , Die fie zu Lande beobachten, und die Waffen, die fie dafelbft führen follten, anbetraß. In einem andern Puncte ward ihnen bey geibesftrafe, verbothen, den Indianern auf der Inſel Mozambick einiges Leid zum feinen Leuten gen, den Weibern ungebührlich zu begegnen, die Haͤuſer und das Getraide anzuzuͤ ertheilet. und etwas gefochtes auf dem Sande zu eſſen, aus Furcht vor Gifte, meil die Portugieſen den Ruhm hatten, daß ſie ſich oftmals dieſes Mittels bedienten, um ſich ihrer Feinde J entledigen 6). Nach dieſer Erklaͤrung ruͤckte die Flotte gegen das Fort an, und den 29 März befand ſich Caerdens Schiff im Angeſichte veffelben. So bald die Beſatzung es entdecket hatte, ſchoß fie auf daſſelbe, erreichte es aber niemals. In der Rhede I zwo Caraden, und ein anderes Eleines Schiff. Derübrige Theil der Flotte folgte dem Bo In und warf, gegen Abend, mit ihm Anker, wo ihn die Canonen nicht erreh en konnten. Er bemaͤchti⸗ Den folgenden Tag, mit Anbruche deſſelben, brachte man auf den Boegſpriet die get ſich drey gr Bertunieriehet den zum entern; man fpannete das Schanzfleid auf, und feßere alles in Bereitfchaft, Zohrzenge. Die Caracken anzugreifen. Als man fich aber, ungeachtet des beftändigen Feuers aus Forte, denfelben'näherte; fo fah man, daß in den drey Fahrzeugen gar niemand wma Sie wurden durch die Kaͤhne und Schaluppen fortgezogen ; und indeflen machte die DH gung ein Feuer aus den Flinten, weil man fo nahe war, daß die Canonen nicht ſchaden konnten. Der Hauptmann eines hollaͤndiſchen Schiffes, mit Namen Ceylan, w durch einen Schuß getoͤdtet. Das ganze grobe Geſchuͤtz auf der Flotte aber ſpielete lang Zeit ſehr heftig. In der Nacht bekam man Zeit, den Schiffsrath zu verſammeln. Man beſchloh morgen zu landen. Zugleich naͤherten ſich dem Forte zwey Schiffe, ſowohl, um es, * Unterlaß, zu beſchießen, als auch, um die Einwohner zu verhindern, daß ſie ſich mich! die fhönen Häufer begeben koͤnnten, die um daffelbe herum ſtunden, einen großen MH einnahmen, und auf die Vermuthung brachten, daß die Inſel ftarf bevölkert ſeyn mit, Der Tag wurde aber nur mit den Zurüftungen zugebracht. Da die Befasung fahr niemand ausgeftiegen war: fo zog fie, gegen Abend, mit fliegenden Fahnen aus, m befürchtete, die Landung möchte auf die nächftfolgende Nacht verfchoben worden ſeyn, un blieb, bis es Tag wurde, in dem Dorfe, wo fie fich tapfer wehren wollte c), BR guten Grund : abernichtgegen über. Diejenigen, die an der oftlichen Küfte, von dem Vorgebirge ab: gekommen find, müffen wiederum die Küfte beſe⸗ geln, und vor demfelben vorbey fahren: denn die Ströme laufen ordentlich gegen Norden; und man | bat viel Mühe, fie zu überwinden. Laͤngſt an dem Vorgebirge hin, gegen Süden von dem Mio de Gaban, liegt zwo Seemeilen meit vom Lande, eine Sandbanf, die fehr eben ift, und weicher man mit großer Vorfichtigkeit ausweichen muß. Wenn man vor der Pferdeinfel vorbeyſegelt: fo läuft man wider die franzöfifche Bank; und diefer muß man ebenfalls ausweichen; denn bey hoher Fluch finder man bier, an gersiffen Orten, nur drey N tief Waffer. Noch eine dritte Bank fängt ſch im he am Lande an, und erſtrecket fisch in die SW ie aus. Diefe muß man nicht weniger forgfättl meiden. Man kann folches auch leicht ehun man ben weißen Sand entdecken fan, pie man in der rechten Rhede anfern will: fo muhm fes nahe bey dem verdorreten Baume gei® gie wo zehn Big zwölf Faden tief Waffer, und N ist ter Anfergrund ift. Will man aber an der em des Vorgebivgs Anker werfen: fo muß es in ® nik Grunde von dreyßig Faden gefchehen, und man ganz nahe am Lande, Nahe bey — * a | nach Oſtindien. 1Buch. XI Cap. 341 fl Caerden hatte angeordnet, daß die Landung den iſten des Aprilmonats früh geſchehen Caerden⸗ * Die meiſten von feinen Leuten wurden unter tauſend Flintenſchuͤſſen an das Land ge- zweyte Reife, ne wobey aber doch Feiner um Das Leben kam. Am Ufer fanden fie ſo wenig Wider: 1607. ihre — ſie vielmehr von einigen Schwarzen wohl empfangen wurden. Diefe legten Sehe affen zu den Füßen des Admirals, bathen ihn um Gnade, und nenneten ſich elende ie 2 Caerden gab ihnen Befehl, in ihre Wohnungen zurück zu Eehren, und ließ feis ine in Schlachtordnung durch das Dorf ziehen. Er fand daffelbe gut gebauet, und * ſſen eingetheilet, die ihm das Anſehen einer Stadt gaben. Hernach lagerte er ſich em Kloſter des heiligen Dominieus, welches unter den Canonen der Feſtung liegt. k An hoͤrte auf, auf ſie zu ſchießen. Indeſſen ſchloſſen fie, ohne nachzuforſchen, woher Dies eruns kommen moͤchte, den Platz ſo enge ein, daß niemand hinein oder heraus —8 men konnte. An eben dieſem Tage ſchickte man einen Haufen ab, welcher die Negern ae e entwaffnen, und ihre Waffen zerbrechen follte , welche nur in Alagayen, Pfeilen, si anderm Gewehre, beftunden. Alle Einwohner, die man dafelbft antraf, wurden in bie Rx gefperret, welche fonften zu einer Feſtung gedienet hätte, und man ftellete eine gufe e vor biefelbe 4). h lang Nunmehr befam die Belagerung ein ordentliches Anfehen, und wurde vier Wochen Viervoͤchent⸗ A fortgefeßt, So wohl bey dem Angriffe, als bey der Verteidigung, wurde gleicher liche Belage— ne gezeiger, Weil aber die Krankheiten fo häufig einzureißen anfingen, daß man in ING. Pr (an ooländifchen $ager täglich dreyßig bis vierzig Kranfe an Bord ſchicken mußte : fo —— nö du ſich der Admiral dadurch genöthigt, Be DieHolländer landen» auf feine eigene Erhaltung bedacht zu ſeyn. Zu genöthigt, abs Ange des Maymonats ließ er fein Geſchuͤtz wiederum einfchiffen, und fehrieb an den zuziehen. I bbaber im Forte, ob er die portugieſiſchen Haͤuſer in Sande durch ein Loͤſegeld retten de Mi N aan davon auszunehmen #). * ſie ſich nur einbilden konnten: Ver 8 en Fluſſe, und uͤber den verdorreten Baum 5” Sa ndet man fehön füßes Waſſer. A. d. “a A 2 Areifhen diefen beyden festen Inſeln, welche neen und dem feften Sande, muß man tn, bi führen. Die Inſeln muß man zur rech⸗ In Süden, und das fefte Land zur linken, ArgS orden, liegen laffen. Man kaun Bis au I fahren, ohne einen Loorsmann noͤthig zu Ve a; Weil Hier eine zulängliche Tiefe ift, und man uf Me und Untiefen gegen dem feften Lande zu dem den Eann.. Der Anferplat iſt zwiſchen Morte, und dem feſten Lande, einen Stein: ey Schiffe, die fie weggenommen hatten, —“ Alto Cocusbäume wurden umgehauen; und in den folgenden Tagen ten fie die Häufer, ohne die Kirchen zum heiligen Gabriel und zum heiligen Do- Berurfachten fie aber fehon ihren Feinden alles Uebel, | fo mußten fie auch dafür von den Canonen der Fe: eiden, unter welche fie kommen mußten, iM ichfee, eines von ihren Schiffen, ftieß an, Man that auf ihn über fiebenzig Schüffe; ? Die Antwort darauf war fo unhöflich, daß die Holländer noch an eben diefem Tage und ale Barfen, melche fie antreffen konn⸗ wenn fie aus dev Mhede heraus wollten ). und blieb unter der Ebbe unbeweglich und diefe richteten ihn fo übel zu, Daß Mu 3 ſich wurf weit von dem feſten Lande; und die Schiffe liegen daſelbſt vor allen Winden geſichert, wie in ei⸗ nem Hafen. A · d. 580 . 5) %. d. 578 Seite. c) X.d. 5g0 u. f. Seite, $ d) Wir laffen hiereine Erzählung ans, worinnen wir nichts nüßliches antreffen. e) A. d. 388 und vorhergeh. ©. P Wenn man aus der Rhede in die offene See wilf, vor dem Forte vorbey, unter welches malt kommen muß; fo befegelt man das Vorgebirge ges gen Suͤdoſten, jedod) etwas mehr gegen Oſten: denn nicht weit davon iſt eine Klippe, der man auswei⸗ 34% Reiſen der Holländer Ererdens ſich der Admiral gezwungen fah, ihn auszuladen und zu verbrennen. Die meiften uͤbrigen zweyte Reiſe. Schiffe waren ebenfalls von fo vielen Schuͤſſen durchloͤchert, daß ſie gezwungen wur 1607. gen, bie fie an: richten. Sie verlichren ein Schiff Sie nehmen an einem Orte zu ankern, wo fie von den Canonen nicht erreichet werden konnten, Bervohftun: fich in den Stand zu fegen, Daß fie auf den comorrifchen Inſeln Erfriſchungen einneh men koͤnnten g). Die Holländer hielten fich fechs Wochen lang auf der Inſel Mayotta auf. Gegen das Ende des Heumonats kehreten ſe ihren Kräften erneuerte ſich auch ihr Haß, an die Küfte von Mozambik zurück, - Sie hoffeten, Caracken anzutreffen, welche man Als fie ſich dem Forte näherten, fahen fie auch in bet viefe Kahreszeit daſelbſt erwartete, Di That drey folche Fahrzeuge vor Anker liegen. Es war ihnen aber, ob fie fich fehon bei bemüheren, unmöglich, genug Bortheil über fie zu erhalten, daß fie diefelben Hätten angıt" fen können. Viele, welche fie in Machen gefangen befamen, meldeten ihnen, die Por giefen erwarteten noch Drey andere, die in ver Gegend des Vorgebirges der guten H von den übrigen abgekommen wären. und den Inſeln herum. Caerden hoffete, daß ihm wenigftens eine bat! in die Hande fallen würde, und Ereuzete fiber drey Wochen lang zwifchen dem feften and! Endlich aber waren ihn die Winde und die Ströme fo zuwiden bag man im Schiffsrathe den Entſchluß faſſete, die Neife fortzufegen. | Gegen das Ende des Herbfimonats entdeckte man die indianifche Kuͤſte. Den at! am der india pas Weinmonats fteuerten fie gegen das fand zu, und Tiefen in den Fluß Sifarnon eh vier Seemeilen gegen Süden von Danda, und fieben bis acht Seemeilen gegen Not von Dabul 2), Nachdem fie daſelbſt Erfrifchungen eingenommen Batten : fo giengel den 6ten des Weinmonats wiederum unter Segel, in Feiner andern Abficht, als ſich niſchen Kuͤſte eine Caracke weg, und ver⸗ brennen fie: Handlungsplaͤtzen zu naͤhern. Den ıoten aber entdeckten fie ein Segel, welches an de Küfte Hinfuhr, und nach Goa zu wollte, wovon es nur noch zwo Seemeilen entfernef 9 n kurzem ſah man, daß es eine Caracke war. dem Sande feheiterte, wohin fie zu weichen gezwungen worden. von den drey Fahrzeugen, welche bey dem Vorgebirge der guten Hoffnung von der Sie wurde fo hart verfolgt, Bo Es war der Adun got abgefommen waren. Diefe Caracke war mie drey hundert Mann befegt gewefen, die abe jetzo bis auf hundert geſchmolzen waren, wovon die meiſten fich auch noch krauk befa denn ſie war ſchon acht Monate lang auf der See geweſen, und hatte dieſe Zeit uͤber 9 Die geringſten Erfriſchungen erlangen Fönnen. Ihre Laſt war fieben Hundert Tonnen, "7, ihre Ladung beftund in Dele, Wein und Silber. Das Schiffsvolf wurde heraus gef hi men, und ans Sand gefeßet, ausgenommen der Admiral, den man gefangen zurück be A a ausweichen muß. Eben fo wenig darf man fich den Baͤnken nähern, die fid) auf der Seite des fe- ſten Landes befinden; wenigſtens nicht unter vier der fünf Faden Waffer. Man muß aber, fo viel möglich ifE, acht bis neun Faden zu erreichen ſu⸗ hen, bis man vor dem Forte vorbey iſt. Alsdenn kann man ganz wohl unter den Kleinen Inſeln in ‚einer Tiefe von acht bis neun Faden anfern, und vor allen Winden ſicher feyn. 2) U. 8. 5968 ©. BD) dd, 601 S. i) Ad. 602 ©. k) A. d. 603 ©. er N Will man Bardes finden, went MAN Zue madas gegen Süden bat: fo muß man 64 Lande halten, und ſuͤdhalbſuͤdoſtlich oder gäopid lich laͤngſt an der Küfte Hin fahren, nachdei dem Lande mehr oder weniger nahe if. man fie aus dem Sefichte verlobren hat: Mi decket man gegen Offen eine hohe Landfpike eu ‚auf ein weißer Thurm ſteht ; und gegen Tine ‚ein hohes Borgebirge, worauf man ein SI re nach Oſtindien. 1:Buch, XI Cap. 343 Man gab einem jeglichen zwey Stück von Achten, damit er bis nach) Goa fommen Fünnte, Caerdens Güter wurden auf die Flotte gebracht: alles übrige aber den Flammen aufgeopfert 7). zweyte Reiſe. fi Alſo Hatten die Holländer einem glücklichen Zufalle eine reiche Beute zu danken, die, 7 A Unter tauſenderley Gefahrlichkeiten vergeblich geſuchet hatten. ‘Den szten anferten fie fi der Mindung des Fluſſes Goa, und fanden daſelbſt Die drey Caraden , deren Admiral Eletzthin verbrannt hatten. Ihre Begierde zu dieſem neuen Haube erfaltete aber, da fie * wie ſchwer es war, ſich denſelben zu nähern, Sie lagen nebft andern Fahrzeugen . Mer dem Forte: und außerdem mußte Caerden auch ſchon, daß fie bereits ausgeladen wa⸗ * k), Den ꝛoſten des Weinmonats ankerte die Flotte unter den Eleinen Inſeln Zuema⸗ Inſeln Zue⸗ Ian welche zwo Seemeilen vom feften Sande durch acht oder neun Ferfen gebildet wer madas. Sf ). Die Holländer hätten Feine bequemere Stellung erwaͤhlen Fonnen, um alle portus due Fahrzeuge zu überfallen, welche nach Goa wollten. Nachdem fie fich aber zehn 2 N lang dafelbft vergeblich aufgehalten hatten : fo erwog der Sciffsratb, daß die Zeit, f Welcher pie übrigen Caracken anlangen follten, verfloffen wäre; man ließ daher den Anfer fen, und kreuzete in diefen Gewaͤſſern herum, bis an Pinanni, wo man den ısten des * termonats ſechs bis ſieben Seemeilen von Caleeut ankerte. Dieſes iſt eine Feſtung v * Samorin, und von Kiefelfteinen aufgefuͤhret. x ie Diefer Fünfte befand fich zwar Damals an der Spige feiner Völker, und Caerden war Die Hollänz ichtet worden, daß er mit den Portugieſen Krieg fuͤhrete: die Hollaͤnder urtheileten aber der ſehen ein am Oh, daß fie fich wenig auf feine Freundſchaft verlaffen dürften, weil ee Schwierigkeit Mistrauen Auer der Flotte Waffer und Lebensmittel zu bewilligen; weil fie einige portugieſiſche I" 2 Sr Keen gehindert an die Rüfte anlaufen fahen, und aus andern Gruͤnden mehr. ns — Ki ließen fie ihren Argwohn nicht merken. Sie ſchiffeten an der malabariſchen Küfte N führen vor Cochin, und fegelten von bier, bis an das Worgebirge Eomorin, Hier und en fie in Gefahr, an einem Felfen zu ſcheitern, ber gleiche Höhe mit dem Waffer hat, age Ruͤcken einas Wallſiſches gleicht =), Die Jnfel Ceylan, welche fie hierauf bes —2 gab ihnen keine Gelegenheit, den Porsugiefen zu ſchaden. Weil auch jetzo der ung on bald zu Ende gieng : fo wurden fie dadurch verhindert, Malaca zu beunruhigen, nefehtoffen ſich, gegen Bantam zu zu fleuern. dlg fü iefer ungewiſſe Lauf, nach welchen man fie eher für Seeräuber und Freybeuter, Unſchluͤßig⸗ fet 0 Kaufleute, hätte halten follen, ſcheint fich auf gewiſſe Berhaltungsbefehle der Ge⸗ keit — ———— mworinnen einen von ihren omirälen anbefoglen wurde, mehr auf —— ieg, als auf die Handlung bedacht zu ſeyn ). Rechtfertigen fie aber nicht auch) vetiefyon ihm —* | das fäffet, Ken 86 Dieſes iſt ebenfalls weiß; und zwi⸗ der getrennet zu ſeyn ſcheinen, wenn man von Nor⸗ maß dir beyden Vorgebirgen ift der Fluß. Wenn deu koͤmmt, und welche man für eben fo viele In Wo Sie, dabey iſt: fo ſſeht man dicht an der Küfte ſeln Hält, weil man das niedrige Land unten nicht dem * kieine Inſeln, drey Seemellen weit ſehen kann. Der Felfen, wo die Holländer bey- — Vorgebirge Bardes, worauf der weiße naͤhe umgekommen waͤren, liegt eine kleine See⸗ dag gen ſteht. Diefes wird das Vorgebirge Bar- meile vom Lande. Ein anderer fiegt einen Kleinen man Ba, und ift die nordliche Spige, wenn Eanonenfhuß weit vom Sande, und taget beſtaͤn⸗ m) ac Hafen einläuft. A d 634 ©. dig über dem Waſſer hervor. Die Schiffahrt iſt ing p 98 wahre Worgebirge Comorin if eine alſo Hier bey Tage nicht ohne Gefahr; und in der h nanfbiße, die aufangs nur ein wenig erha⸗ Nahe muß man ſich zwo bis drey Sermeilen weit Öfen er hin aber fehr bergicht ift. Am Ende von ber Küfte entfernet halten. Ud.551 8. , find drey oder vier Süßen, die von einan⸗ 7) Man fehe oben das Tagebuch Mateliefs, "X roate, BR - . Reiſen der Holländer Caerden⸗ das Urtheil, welches Matelief in der vorhergehenden Erzählung von Caerden faͤllet/ um) zweyte Reife. die niche allzu vortheilhafte Meynung, ‚die er von feiner Klugheit hegte ? Es feheint | j „1608, Her nicht, daß er fich im getingften um die neuen Miederlaffungen der Holländer befül! mert, oder es für feine Pfliche gehalten habe, ihnen beyzuſtehen. Diefen Vorwurf “ | chete ihm Matelief zu Bantam. Man hat in dem Tagebuche diefes großen Mann ſehen, daß er nichts gefparet hat, um Caerden zu einer Fahre nach den moludifchen pt r zu bewegen; und daß er ſich beftrebet hat, ihm zu zeigen, wie der vornehmfte Mugen de Gefellfchaft damals erforderte, Amboina und die Molucen zu erhalten, Ungeachtet der Kaltfinnigkeit, womit er einen fo Elugen Kath, angenommen bel verhielt ex fich doch demfelben gemäß. Den ıoten Jenner 1608 verließ er Bantam, W warf an der Küfte Pulo Panian Anker, Bon hier gelangete er den zgften des german * an die fübliche Spige von Celebes, die von einem hohen Berge gebildet wird, der eine Er trifft zwey drige Sandfpige, gegen Weſten machet. Den zten Mätz fuhr er vor der Inſel Cabon hollaͤndiſche vorbey, welches ein bergichtes Sand acht bis neun Seemeilen gegen Nordnordoſten Ms Schiffe an. Botton ift, und traf hierauf zwey holländifche Schiffe an; eines von feiner eigenen 3% re te, mit Namen Patane, welches er nach Celebes gefchickt Hatte, um dafelbft Reiß zu den; das andere, mit Namen Eraſmus, von der Flotte Mateliefs, welches eine par, Fregatte mit fich führete, die mit Sebensmitteln nad) Ternatehatte gehen wollen, und we es an der Küfte von Celebes weggenommen hatte. Die Spanier, welche zu Ternate Mi den —— — wurden, hatten dieſe Fregatte nach Malaca geſchickt, um da dl ülfe zu fuchen 0). " f Die gioce ? — ſie vor der Inſel Botton, und Abends vor einer von den kleinen Sul langer 9, Eabincos, zwiſchen welchen die Slotte in der Nacht hindurch fuhr 2), vorbey geſegelt we a fo entdeckten fie den Sten das oſtliche Ende der Inſel Burro; und den ıoten wart, fie. vor dem Sorte in Amboina Anker. Ob fehon Die Ruhe ver Holländer auf diefer ” nicht geftöret worden war : fo brachte doch Caerden mit den Einrichtungen wegen Handlung und wegen der neuen Niederlaffung zween Monate zu, 80 Sie geht Er erhielt daſelbſt einen Geſandten aus Ternate von dem jungen Koͤnige, deſſen nach Ternate. ger yon den Spaniern entführet, und nach Manilla gebracht toorden war. Drey Sa ven und einige fpanifche Junken, Die er hier vor Anker liegen ſah, als er ben igten daſe anlangete, hielten ihn nicht ab, vor dem hollaͤndiſchen Forte Malega zu ankern. J fand bier die Schiffe, Geldern, die kleine Sonne und die junge Taube, Vo Flotte Mateliefs, nebft der fpanifchen Fregatte, die von dem Krafmus meggenoM” werben war q). | | dot Unkraͤftige Bey dem Anſchlage, den Caerden auf die feindlichen Forts in Ternate und in m Verſuche 3 machete, hoffete er, feine Mache verbergen zu koͤnnen, wenn er fich unfehlüßig und l und Tibor Tb zu ſam ſteliete; ſolchergeſtalt aber gedachte er die Spanier zugleich zu Sande zu überfallerb er auch zur See anzugreifen. Er wurde aber von einigen indianifchen Ueberläufern "et 8) Das Volk auf dem Patane hatte in Celebes ſtund fehr wohl bey dem Könige; und dieſer it einen Mann aus den Niederlanden gefehen, der ihn auch nicht weglaffen. andel ſich ſchon zehn Jahre lang auf dieſer Inſel aufge: p) Sie liegen ſechs Seemeilen von 7 dit halten, und feine Mutterſprache dergeftalt vergef: Wenn man ſich ihnen nähert : fo kann m re fen hatte, daß er fie kaum nod) verftehen, und auf großen und hohen Snfeln fehen, die gegen gt die an ihn gethanen Fragen antivorten Fonnte, Er von Botton liegen: denn die nordlichſte liegt geb nach findien. 1 Buch, XI Can. has *, den, die feine Zuruͤſtungen ausplauderten. Der Feind machte eine fo tiefe Berfihanzung, — OB die Holländer ihren Weg laͤngſt an dem Ufer hin abgeſchnitten fanden. Im Lande er eiſe. vurden ſie nicht weniger durch ein dickes und undurchdringliches Gehoͤlze aufgehalten. ————— aniſchen Galeeren zogen ſich unter Die Canonen ihrer Feſtung in Tidor. Endlich machte > Beſchaffenheit der Orte alle Unternehmungen zu nichte. Die Spanier beſtrebten ſich t, ungeachtet ihrer Großſprechereyen 7), ihren Feinden entgegen zu gehen. Aus allen S gungen der Kache und des Hafles entftunden bloß einige kleine Gefechte zwifchen deu Schaluppen und Caracoren. it Der Admiral wurde durch allerhand KHinderniffe abgeſchrecket, und faſſete den Ent- —— uß, ein beſſeres Glück vor Machian zu ſuchen. Dieſe Inſel liegt acht bis neun Gee- ee “len yon Ternate; und weiter ift fie auch nicht von Tidor entfernet, _ Sie bringe unter angegriffen. en moluckiſchen Inſeln die meiften Würznelfen hervor. Die Spanier hatten daſelbſt e dein Fort; und Caerden hatte von Mateliefen gehöret, daß die Einwohner dafelbft den N landern ſehr geneigt wären. Fünf Fahrzeuge und ein großer Theil Volk ans allen N fen wurden zu diefer Unternehmung ausgefchict. Der übrige Theil der Flotte, ber "fünf großen Schiffen beftund, blieb vor Tivor liegen s). _ fan Den zoften anferten diefe abgeſchickten Fahrzeuge an der Küfte von Machian. Die Se ſtigkeit des rung gefchah den folgenden Tag mit vieler Gefahr, weil das Ufer fehr ungleich ift. Forts. 8 Fort, mit Namen Taffaſo, lag auf einem Felſen. Man konnte nur auf drey fteilen ha ‘gen hinauf kommen; und die Zugänge waren mit Canonen und Steinftücen wohl ver Sa Yin alfen übrigen Orten hatte man Fußangeln gelegt, und biefe machten den Zu: unmöglich 2). ei Den Holländern war nicht unbekannt, mit was für Vorſicht man fie erwartete. Sie — an: | en fich in drey Haufen, und rückten auf allen drey Wegen zugleich an. Der Gtatt- gegri I er in Maleya fing den Angriff auf dem erften An, welcher der ebenfte war. Ein Haupt: nm von der Flotte übernahm ben zweyten; und der Admiral, der ebenfalls ans Land ge- gen war, gefelfete fich zu ihm. Ein anderer Hauptmann nahm den dritten auf fich. N elagerten fehienen ihre vornehmfte Macht am erften Wege verſammelt zu haben. M Holländer wurden hier verwundet. Ein anderer wurde eben dafelbit durch eine Ca⸗ enkugel getoͤdtet; und die übrigen wurden Durch einen muthigen Ausfall zurück getries hem Indem aber die Spanier auf diefer Seite befchäfftigt waren, rückte Caerden mit ſei⸗ Haufen auf einem andern Wege an, wo er, ungeachtet der wiederholten Schuͤſſe aus dena none, die ihn Dreymal zum Weichen brachte, bis an das Thor rückte, und fich durch en Tod von zwanzig oder dreyßig Mann, die es vertheidigen ſollten, davon Meiſter machte. : Be Statthalter in Maleya, der fich in guter Ordnung zurüc gezogen hatte, nach: Es wird en n abgetrieben worden war, folgte dem Admirale auf dem Wege, den er ſich geöffnet En i Me, und unterſtuͤtzte ihn fo nachdrücklich, daf fie endlich den Platz mit Sturme einnab- Siefat der * Da diejenigen, welche auf dem erften Wege einen Ausfall gethan hatten, — Befatzung. laͤnder Non N 5 Mei halb nordweſten, ſiebenzehn bis achtzehn Ser 9) Auf der 656 Seite. An von dem nordlichen Ende von Botton udd +) N. d. 658 ©. Inf et halb nordweſten von den nordlichften 5) Eben daſelbſt. } — iu einer Entfernung von ſech 6, 9. sp and vorhergeh. ©. Algen, Reifebefhr. vn Band, Er _ « 26 a Reifen der Holländer Caerdens Länder in dem Page fanden, als fie in denfelben zuriick Ehren wollten : ſo waren fie weit weyte Reiſe. auf nichts bedacht, als in das Gehoͤlze zu fliegen, "Sie liefen aber ſelbſt in die Fußangen 1607. die fie gelegt hatten ; und Die Negern, welche ſich mit den Hollaͤndern verbunden hatt fehlugen alles todt, was das Unglück hatte, in ihre Hände zu gerathen, ausgenommen jungen Weibsbilder, welche ſie zu Leibeigenen macheten. Das Fort wurde gepluͤnden Doch loͤſete der Admiral die Wuͤrznelken und die Canonen fuͤr tauſend Stuͤck von ein, die er dem Schiffsvolke verfprach, Man zaͤhlete in dem Plage acht hundert Zul ner aus Tidor, ziveen Spanier, und zween Meftizen. Die Holländer verlohren mu M & Mann: bekamen aber viel Verwundete; und fünfe oder fechfe von ihnen geriechen unglůc licher Weiſe in die Fußangeln ). un Caerden fand das Fort in ziemlich gutem Stande. Das Geſchuͤtz beſtund aus HF zig Steinftüden, zwoen großen Canonen, und drey Falconetten, Eine große Anzahl A mohner erhielt Gnade, indern fie dem Könige von Ternate den Eid der Treue leiftete, fe die Ruhe wurde wieder hergefteffer, um wenigftens fd lange zu dauern, als die potfandil Flotte bey diefen Inſeln blieb. Die Fahrzeuge, welche vor Tidor geblieben waren, 1 h fich nebft den andern im Angefichte des Forts vor Anker, Sie hatten weiter Feine Ab id ‚als alle die Würznelken einzunehmen, welche fich auf der Inſel befanden, 4 Sturm, tor: Wenig Tage nach diefem Unternehmen aber, da man eine außerordentliche Pu innen zwey haste, fing das Meer auf einmal an, fich zu bervegen, und ſchlug bald mit folcher Gert Schiffe ver keit, daß alle Schiffe von der Flotte gegen das Ufer getrieben wurden ‚ ohne daß es lohren gehen. (ich war, unter Segel zu gehen. Der Sturm hielt mit ſolcher Wuth an, daß are, Sl dadurch untergiengen, wovon man nichts weiter retten konnte, als einen Theil von Der ir dung. Darauf brach der feuerfpeyende Berg auf der Inſel Tidor mit einem entſehlich Knalle auf, und man fad Flammen heraus fahren, worauf ein fehr dicker Rauch folgte H Diefer feltene Zufall wurde von den Spaniern und Indianern auf verfhieden? Kun ausgelegt. Die Holländer, welche eben nicht viel Wunderwerke glauben, fahen da nichts, als ein bloßes Spiel der Natur, "welches fie nicht verhinderte, die zu ihren Sad nöthigen und gehörigen Berfügungen zu freffen, und einen Monat darauf y) nad). ade cam abzureifen, wo fie den zten des Weinmonats anfamen. Sie brauchten dafelb ja Wochen, ihre Sabung vollends einzunehmen, und wurden durch nichts anders, als A unverfehenen Laͤrm geſtoͤret, welcher ihnen durch das Unglück eines andern serurfachet MT Der Saban: de, Da ſich einer von den vornehmſten Herren des Hofes den 2eſten vermaͤhlet hatte“, dar wird » brachten die Einwohner in einem Auflaufe, wovon uns der Verfaffer die Urfache nicht Dantam gie zeiget, Ihren Sabandar um, und gaben den andern Tag [eine Bedienung demjenigen gy in dergemacht. fen Verheirathung der Anlaß zu dieſer Unordnung geweſen war. Die Holländer, 1 dieſem Feſte mit beygewohnet, begaben ſich in ihre Factorey, wo ſie den ganzen Waffen blieben, 2) Eben daf. und folg. S. y) Dem sten Auguſt 1608. me j x) Man fehe die befondere Vefhreibungvonder 29 Auf der 663 ımd folg. S. Man dt ei Inſel Termate. Obgleich diefer- feuerfpeyende daß Caerden mit diefem Theile feiner Flott® da⸗ Berg beſtaͤndig brennet: fo ftößt er doc) ſelten wieder zuruͤck kam. Das Tagebuch ſaget ni yon’ Slammen und noch weniger Rauch aus, * ⸗ nach Oſtindien. I Buch. XI Cap. 347 mi Drey Wochen nachher, nämlich den 1sten des Winsermonats, giengen die Holländer Stückkeße von it fünf veich befadenen Schiffen unter Segel. Sie legten im Jenner bey der Inſel fünf hollandi⸗ CH an; den ısten März erreichten fie das Borgebirge der guten Hoffnung, und ben ser Schif⸗ R April kamen fie auf die Rhede von St. Helena, Weil fie nun von dar lauter guten Rd Hatten: fo langten fie den zten des Augufts in dem Hafen von Fleßingen an 2). Ve a ai arte ale ar ie ara are are Hi a ae ae ee ee in Seh — Dos XII Capitel. — Peter Willems Verhoevens Reiſe nach Oſtindien. — cor Verhoevens Verrichtungen und Fahrt bis nach Johor. inlige Scifsräftung. Mo es für die Flotte Caleeut. Wie er empfangen wird. Geſchenk eſten zu fanden fey. Verhoevens Verhal⸗ für den Samorin; deſſen Kleidung. Verhoe⸗ ugsbefehl. Waſſerſchlangen. Berathſchla- ven erhaͤlt Gehör. Unterredung der Indianer bene Über die Verhaftungsbefehle. Verhoeven und Holländer. - Anerbiechen des Samorins, yuagert Mozambick; fordert das Schloß auf. Antwort des Admirals. Seine Nachlaͤßigkeit; Ann dort die er befömmt. Die Holländer wird entſchuldiget. Beſchwornes Buͤndniß zwi⸗ Nddes Delagerns müde. Unmenfcplihe That. fehen dem Samorin und den Holländern. Die .gesgallion wird erobert. Standhaftigkeit Holländer fommen in Indien empor. Verhoe⸗ wi Porkugiefifchen Statthalters. Eine Caracke ven erhält icht von dem Zuftande In Mas rd bey Goa erobert. Verhoeven geht nad) laca; läßt lagerung fahren, $ ie hollaͤndiſche Handlungsgefellfehaft entwarf alle Jahre eine neue Unternehmung. So oft eine Flotte wieder nach Haufe Fam, fo vermebreten ſich ihre Kräfte und Dal, ihre Einfichtz demnach fehlen es, fie Fönnte alles unternehmen, was fie nur feibft 8, und ihre Feinde wären nicht mehr im Stande, ihre Aufnahme zu hindern =), —— ty Diefe Schiffsruͤſtung koſtete zwo Milionen, fieben hundert und fechs und neunzig © Stars 2 ra tiores, und beftund aus dreyzehn Schiffen, darunter einige von tauſend Tonnen ung. hie Die Mannfihaft belief fich meiftens auf neunzehn hundert Köpfe, und das Ge— —* auf drey hundert und ſieben und ſiebenzig Stuͤcke. Lebensmittel waren auf drey Jahre ve "big. Die Anführung Diefer anfehnlichen Macht wurde Peter Willems Verhoe⸗ Kingig, AUS Anfterdam gebürtig, anvertrauet. Er beftieg das erfte Schiff von der hol- an en Kammer, als Admiral, und Franz Wittert das erſte von der feeländifchen 1608 &en mer, als Biceadmiral. Die Abreife geſchah den 12ten des Chriſtmonats 1607, Den __ bet deg Hornungs gelangeten ſie auf die Hoͤhe der Inſeln vom gruͤnen Vorgebirge, und en mit guten Worten Lebensmittel aus der Inſel Maſo. —2* une bei Unterdeffen beſchloſſen fie, der Geſellſchaft zu rathen, fie möchte, um befferer Sicher- Woes für bie Willen, fieber befehlen, daß ihre Schiffe die nöthigen Erfriſchungen aus einem Hafen — Fi v2 den ſey. don. ' de fi Mon wird aber die Erklärungen darüber in und Jacob le Sevre, Fiſcal der Flotte zu Verfaſ— genden Nachricht finden. ” fen ©. Verhoevens Reiſebeſchr. a. d. 5S. ‘ “SS; m Dieſe Reiſebeſchreibung hat Hanns von Mer, Oberfaufmann Er hei Admiralsſchiffe, 4) Man foricht Verhuven aus. | 3 * Verhoeven 2608,‘ Verhoevens Verhaltungs⸗ befehl, Mozambick zu wagen. Waſſerſchlan⸗ gen. Man rath⸗ ſchlaget uͤber die Verhal⸗ sungsbefehle, 348 0 Reifen der Holländer des feften Landes in ber Gegend vom gruͤnen Borgebirge holen follten, weil der Anfergeunl dafelbft gut, und die Menge von Limonien und Pomeranzen groß ſey. Denn, wofer man die Inſel Majo zum beſtaͤndigen Sammelplatze der Schiffe machen wollte; fo MU Ber König von Spanien feine Öallionen etwan dahin ſchicken, und diefe koͤnnten die hollan diſchen Schiffe deſto leichter zu Grunde richten, weil ſie nicht anders, als einzeln, ein = fen Fönnten; dahingegen, wenn man ihnen bald dieſen, bald jenen Hafen auf dem 7 Sande anwieſe, fo wiirde allem Ueberfalle vorgebeuger, und fie kaͤmen deswegen doch wi — * Straße über die Linie ab, weil die jährlichen Nordoſtwinde daſelbſt ebenfar? afen ce). ” Der Befehl lautete, man follte, fo bald möglich, über die Linie gehen, und die Schill follten fich, auf den Fall, wenn fie zerftreuet würden, inder Bucht Verhagen oder Auguſ wieder verſammeln. Der Berfaffer giebt diefen Befehl zwar für einen geheimen aus € d vermuthlich aber mußte er nicht fo geheim gewefen feyn, als ein gewiffer anderer Belt? die portugiefifche Flotte anzugreifen, und einen abermaligen Berfuch auf das Schloß M Eine diefer Reifebefehreibung eigene Anmerkung ift, daß die Holländer, nebft ander" Fiſchen, auch eine große Dienge Waſſerſchlangen von vier bis fünf Schuhen in die Br ge unter der Linie fingen. Verhoeven verboth dem Volke deswegen, fich zu baden, — man von dieſen Thieren öfters uͤberraſchet wird, und ſelbige fo viel Stärke im Gebife® ben, daß fie einen Menfchen unfehlbar unter das Waller ziehen, wenn fie ihn am AH je oder Beine paden. Sie haben einen weiten Rachen und ſpitzige Zähne: Ma fäng! mit einem Angel eines Daumens dick, woran ein Stüc Fleifch Hänge. Doch richtet ui fich des Koͤders wegen nicht * nach dem Geſchmacke der Schlange, als vielmehr © gewiſſen Fleinen Fiſches, der allezeit voraus ſchwimmt, und zuerjt an dem Köder faul Wiederfaͤhrt nun felbigem nichts Leides, fo machet ſich die Schlange weiter Fein Bedent fondern verſchlucket den Köder benebſt dem Angel auf einen Biſſen. Viele Matroſen 9 fie nicht; andere hingegen befanden das Fleiſch einer Waſſerſchlange ſehr wohlgeſchm “ Man hieb ihr ven Bauch auf, nahm das Eingeweide heraus, und warf es in bie Eogleich waren andere Wafferfihlangen darüber her, und verfchlungen es 4). ud Wegen ber vielen Kranken mußte der Admiral an der Infel Helena ftille liegen, ! { kam alfo das Vorgebirge der guten Hoffnung erſt ven 27iten des Brachmenats vet” Einige Tage hernach entftund ein gewaltiger Sturm. Den 23ften Auguft verfammell® den Schiffsrarh, um über die geheimen Befehle zu berathfihlagen, nach welchen mal portugiefifche Flotte auffuchen follte. Es Fam vorjego nur darauf an, ob man ihr Hoͤhe von ſiebenzehn Grad umd vierzehn Minuten, wo man damals war, auflauern, sl ob man die comorrifchen Inſeln zu diefer Abficht wählen wollte ? Einer vor den Al Mr verboth der. Flotte, fich auf der Hohe von Mozambick fehen zu Iaffen, damit der Anſch nicht verrathen würde: doch die Herren Bewindhebber hatten hierbey einen Umftand 4 ger Acht gelaffen. Man mußte namlich zuvor wiffen, ob die Caracken nicht bereits MU, Hafen zu Mozambick lägen ? Den gefest, fie befänden ſich da: fo war es der Flotte gef ni N) % u &&eite, fanden, aber weiter Fein ſonderliches Geheimn geweſen. * m se) Vermuthlich wollte er ſagen, dieſer Punet ab A. d. i0 und 18 ©, Vieheicht mar Ey zwar in den geheimen Verhaltungsbefehlen ge: Hayen. - nach Oſtindien. 1Buc; XII Cap. —— Sen der Größe ihrer Schiffe, und wegen der widerwaͤrtigen Winde und Ströme bey dieſer Verhoevem Mbreszeit, unmöglich, wider derfelbigen Willen in den. Hafen zu fommen. Waren ſie OB ton da: fo fonnte man nicht beffer thun, als daß man-dafelbft auf fie wartete, und un eſſen das Schloß angeiffe. Dieſer Schluß wurde einmärhig bellebet, und alle Anſtalt ndung gemachet. he —— 2gjten erreichete man bie Höhe des Schloſſes. Auf der Rhede lag nur eine ein⸗ u aracke, nebſt zwey kleinen Fahrzeugen, die man noch ſelbigen Tag wegnahm. Die hatte daſelbſt uͤberwintert, und war ſeit kurzem nach Goa ausgeruͤſtet worden. Ihr KR US beſtund in fünf und dreyßig eifernen Stüden, Sie war. mit ſpaniſchem Tuche, Verhoeven d, Sarſche, Elephanten- und Seepferdzaͤhnen, Ebenholze, Weine, Oele und einiger ruͤſtet ſich zur ern Waare beladen. Die Gefangenen wurden auf die Flotte vertheilst. Die beyden —— dern Fahrzeuge waren leer, und einige andere von gleicher Groͤße an einem Orte, wozu. Morambic u nicht kommen konnte, ans Sand gezogen ©). ſhi Nach dieſer Verrichtung ließ der Admiral die rothe Flagge wehen, und das Aus— 4 alien gefchah noch an diefem Tage ohne die geringfte Hinderniß. Das Holfändifche Krie⸗ h volk zog durch den Wald und Flecken f) nad) dem Schloſſe, und lagerte fich im Gar— a Bu Dominicanerflofters, vings um die Kirche. Des andern Tages eröffnete man bie 3 % graͤben, und kam damit bis an das Schloß. Es gieng dabey fo ruhig zu, daß fich der Mal darüber wunderte. Doch die Belagerten liefen nunmehr ihr. großes und Eleines Und ÜS hören ; zugleich thaten fie einen heftigen Ausfall, trieben die Holländer zuruͤck, teren einige. Dem Anfehen nach trotzeten fie auf die Stärke ihrer Mauern 8). Een fich nicht viel aus dem Angriffe, weil fie vorher ſahen, ex werde nicht lange o di en. Hierauf lieg Verhoeven zwo ordentliche Batterien aufwerfen, und legte vier Yaluppen vor das Schloß, um den Zugang auf der Wafferfeite zu ſperren. Dia en aten Auguſt ſchickte er einen Trompeter mit einem Aufforderungsfchreiben anden. Fordert das Eu n Oalter, Don Eftevan d’ Atayda. Die, Antivort lautete, der Statthalter hätte —— — uf darzu, den Platz fo geſchwind zu übergeben, der ihm von dem Könige ander- „, —— ſey. Wollten ſie ihn einnehmen, ſo muͤßten ſie es anders angreifen; denn zu die⸗ nen anse gehörte mehr, als ein neu Paar Schuhe. Die Antwort war nur von. Wei Hauptmanne unterfchrieben, weil ſich der Statthalter zu gut darzu duͤnkete 4). Dd= —* Lebensmittel in dem Schloſſe waren: fo hatte man doch dem Trompeter eine lenge Zwieback und Pomeranzen vorgeſetzt, damit die Holländer den Mangel nicht Bu folleen. Gleichfalls trieb man Ziegen und Schweine in feiner Gegenwart auf den Inge 4 * ob ſie die große Menge im Stalle nicht bergen koͤnnten. Endlich fielen fie aus, Ügen ie Delagerer aus den Saufgräben, eroberten zwo Trummeln, einige Musketen, und Üben aha in fehönfter Ordnung. wieder nach. Haufe. Derboeven ließ im Grimme def ieſen Verluſt noch eine Batterie aufrichten, und Minen anlegen: allein. bie Portus Machen diefer Arbeit mit einigen Feuertöpfen bald ein Ende 7). sie Sof deh bgleich des Verfaſſers Erzählung nicht allemal ordentlich und deutlich iſt: ſo iſt fie de nd 2 dr aufrichtig. Er geſteht, daß. die Hollaͤnder die Belagerung nach vierzehen Ta⸗ Belagerus N 1: —— gen. müde. . - A. d. 2 und vorherg. Seite. — 2) Das Schloß hatte vier Bollwerke, und drey i — ale, | ir SR der zweyten Reiſe des Caerden wird er 5) A. d. 24 Ceite; » Oben. aber eine Stadt. genennet. &). Cben daſelbſt. ſ ee Reifen der Hollaͤnder Verhoeven. gen aufgaben, und ihr Geſchuͤtz wieder einfchifferen. Mit gleicher Offenherzigfeit berichtet 1608, er auch eine Begebenheit, die ihrer Seurfeligfeit wenig Ehre bringe. Ein Soldat gieng den ısten Auguſt zu den Portugleſen über. Der Admiral ließ feine Auslieferung durch € Unmeuſchli- nen Trompeter verlangen. Der Statthalter gab zur Antwort: der Menſch wäre freywi He That. lig gekommen, er hätte ihm Schug verfprochen, und wollte fein Wort halten, Hiera ſchloſſen die Holländer ihre Gefangene in die Eiſen, fuͤhreten fie in die Laufgraͤben, ME riefen den Belagerern zu: wo fie den Ueberläufer nicht augenblicklich herausgaben, ſo wol⸗ ten fie alle Gefangenen vor ihren Augen erwuͤrgen. Die Antwort war, fie koͤnnten thun/ was fie wollten: wie die Hollaͤnder mit Kriegesgefangenen umgiengen, ſo würde der Stat” halter ebenfalls damit umgehen; hätten fie an ſtatt vier und dreyßig Portugieſen, hunde! gefangen, fo würde fie der Statthalter lieber alle auſopfern Iaflen, als einen Menſchen verlaffen, dem er feinen Schutz verfprochen Härte, Hierauf winden die Gefangenen 4 todt geſchoſſen R). Die Wurh der Holländer gieng fo weit, daß fie die Stadt abbrannten und auf der Weftfeite ber Inſel fehr geimmig hauſeten. Endlich ftiegen fie wieder in BT Schaluppen, ohne daß fich ein Portugiefe ihrentwegen aus dem Schloffe bemuͤhet bat“ Verhoeven hatte währender Belagerung dreyßig Tode, und achtzig Verwundete bekon men, Es waren ein taufend zwey hundert und funfjig Stücfchüffe, von drey Batterien/ auf das Schloß geſchehen 7). —A Kriegsgallio⸗ Wegen dieſes Schimpfes, wurden die Hollaͤnder durch die Eroberung einer Kriegsgel ne wird ero⸗ lion von vier hundert und funfzig Tonnen, der liebe Heiland genannt, wieder getroͤſte bett. Sie war dreyen von ihren Schiffen bey der Einfahrt in die Rhede, in die Hände gefall o Man fand zehn metallene Stüde, zwanzig Faͤſſer mit Pulver, hundert Muffeten, si halbe Pieken nebſt anderm Gewehre darauf, imgleichen hundert uͤnd achtzig Mann, ftens Ballegss, ‚welches arme Stümper find. Der Hauptmann, Namens Sodrorf reera, hatte fich nicht fonderlich gervehret. Bey der dritten Sage verlohr einer von et Seuten den Arm. Darüber erſchracken die andern, und bathen um Gnade m). Das wurde auf der Flotte vertheilet, das Schiff aber, mit fechzig Holländern beſetzt. Decke ven vernahm von ben Öefangenen, Die portugiefifche Flotte Habe bey ihrer Abfahrt 9" Uſſabon aus acht großen Caraden und fechs Gallisnen beffanden, und einen Unrerfö! nach Goa führen follen. Die Schiffe wären aber bey den canarifchen Inſeln durch Saul zerſtreuet worden, ol Ehe die Holländer unter Segel giengen, feßten fie die meiften Öefangenen in derkl nen Inſel Se. Jacob, nebſt Vorrathe auf zween Tage ans fand. Den Hauptmann, I Standhaf⸗ Hoch und Unterbootsmann, den Steuermann, den Schiffsfhreiber, einen Brüßter, P n tigkeit des mens Daul Graf , nebſt zween Prieftern, behielten ſie, und noͤthigten ſie, an den portugieſt· halter von Mojambick zu ſchreiben, wenn er die hollaͤndiſchen Ueber aͤufer nicht herausg 7— ſen Statt: ſo müßten ſie ſterben #), Der Statthalter gab kaltſinnig zur Antwort: er hätte DIE he halters. berläufer nach Goa geſchickt, und die Holländer koͤnnten mit ihren Gefangenen thun, Eine Caracke fie wolten 0). Der Berfaffer faget nicht, ob fie wirklich fterben mußten. Fo wird bey Goa Nunmehro konnte Verhoeven nichts anders Hoffen, als die Schiffe auf ihrer ger erobert. ge mac) Goa efnjeln anzutreffen, Er gieng den 23ſten unter Segel; den ıgten bes fol pe | Zu u k) A. d. 25 Seite, n) Nachdem erften, waren noch einige ne) J ‚DD A. d. 26 Seite, SAN ' faufen. 2 ——— m) A. d. 41 Seite, f . o)%Ud. 42 Seite, % nach Oſtindien. T Buch. XII Cap. g51 den Monats kam er auf die Höhe beſagter Stadt, und erfuhr, es laͤge eine Caracke fünf Verboeven. 18 ſechs Seemellen nordlich, Dey einem Orte, Namens Carli, vor Anter. Er fehletefo- 1608. gleich drey leichte Fahrzeuge dahin: alfein bey ihrer Ankunft liefen die Portugiefen mit ber daracke auf den Strand, und brandten fie bis aufs Waffer ab pP). 4 Nachdem ſich die ganze Flotte unter der Admirals Flagge verſammelt hatte, ſo mußten er Schiffe an der Kuͤſte kreugen, die übrigen blieben vor Goa liegen, Auf dieſe Weiſe Aletten fie vierzehn Tage vergeblich auf einen Fang. Verhoeven befchloß alfo, mit acht Verhoeven iffen nach Montedelli, und von da nach Calecut zu ſchiffen. Zwey andere Fahızen- gebt nad) Car Eeſchickte er voraus, um dem Samorin feine Ankunft zu melden. Den sten des Wein- leent. Nats warf er bey Montedelli Anker, und mußte die Erlaubniß, Waſſer einzunehmen, * Gelde kaufen. ‚Die Kaufleute in daſiger Gegend, brachten Amfion, und einigemit- nn Bige Evelgefteine an Bord, wofür fie Gold, Silber, Corallen und Scharlach ver- "gfen, Allein dergleichen Dinge waren auf der holländifchen Flotte etwas feltenes. Das u ff fruchtbar. ES träge vortrefflichen Pfeffer, aber wenig, Die Einwohner find rünfeige deute, halten viel auf fhönes Gewehr, und wiſſen wohl damit umzugehen. ie find ziemlich ausgelaflen, dennoch aber ihrer Obrigkeit ſehr gehorſam 4). Als die Flotte den Sten vor Calecut Anker warf: fo berichtete van Driel Befehlsha⸗ Wie er em: "der beyden vorausgefchickten Schiffe, dem Admirale, man habe ihn wohl empfangen, Pfangen wird. nd der Samorin ſcheine den Hollaͤndern ſehr gewogen zu feyn r). Bald hernach kamen Araber und ein Hofjunker deſſelbigen, in feinem Namen an Bord, Der Hofjun— fe hatte ſonſt nichts auf dem Leibe, als ein weißes und ſehr feines Stuͤck Cattun, das er h einigemal um ven Leib gewunden hatte, und das ihm bis an die Knie reichte, Seine ra waren lang, in die Hoͤhe geffrichen, und auf dem Kopfe zufammen gebunden. Sein M ger Zierrarh waren Ohrgehänge von Juwelen, die ihm bis an die Schultern veichten, ke; ein goldener Reifen eines Daumens dick über dem Ellenbogen. Hier und dort am Re ſah man afferley Schrammen von Schüffen und Hieben, woraus man feine Tapfer- ermeſſen konnte. ſha Er gruͤßete den Admiral, und bath ihn, in des Samorins Namen mit fo viel Mann- % Ray’ als er wollte, an das Sand zu freten. Die mitgebrachten Dollmetſcher evfläreten Geſchenke Men even, mie er fich bey dem Gehöre und bey Hofe verhalten, und was für Cereme- — Sa: ein; er beobachten müßte, Man zeigte ihnen die Gefchenfe, nämlich ein Stüf Scharlach, vun ge Bündchen feiner Eorallen, ein halb Dusend große Spiegel, zwey metallene Stuͤckchen, 1 nöne Muffeten, einen Säbel mit einem filbernen Gefäße, und zwey hundert auf Iup etbare Weife geflochtene Masten. Sie verlangten, fo bald der Admiral indie Scha- ung fwäte, müßte die ganze Flotte dem Samorin zu Ehren eine allgemeine Salve geben; N der Hofjunker verfprad), er folle am Lifer von Edelleuten empfangen werden. Des andern Tages Famen einige caleeutifihe geheime Raͤthe bis an das Ufer, Hinge- J Verhoeven mit acht Schiffsofficiern, hundert und funfzig Mufferiercen und funf⸗ Ackenierern, unter Trompeten und Paukenſchalle und dem Donner des groben Ge— „268, ans Sand, Taufend Mann ſtunden im Gewehre; über diefes Famen ihm noch ans georönete in einiger Entfernung vom Ufer mit ihren Sonnenſchirmen entgegen, > ihn )A. d. 43 S. 7) Aus der vorigen Reiſebeſchreibung iſt zu ſe⸗ D hen, daß er ihnen nicht zum beſten gewogen war: d. 45 S. allein die Flotte war zu ſtark. 352 Reiſen der Hollander Verhoeren. ihn mit darunter treten, und führeten ihn nach Hofe. Der Samorin faß in feiner groß! 1608. Herrfichkeitda. Um den Leib hatte er mır ein fehr feineg Stück Cattun: aber das Sul gehaͤnge war mit unvergleichlich fehönen Diamanten befegt. Der vechte Arm, den er au Kleidung des einen ſeiner Großen lehnete, imgleichen die Ohren und Finger, waren mit goldenen u k BSamorins. ‚reich befegten Ringen gezieret. Ar der Stine, an der Achfel und Bruft, war er wu Sandelholze gelb gemalet; die Haare hatte er über dem Kopfe zuſammen gebunden. 3 dem Munde hatte er Betel, und fäuete daran. Zur Seite ftund der Erbpring, mit Sch 8, Saͤbel und feinem uͤbrigen Gewehre in der Hand. Rings herum ſtunden einig Große, und hielten einige Gefäße voll Betel 2). Morhoeven er: Der Admiral trat hinzu, und grüßte den Kaifer auf holländifche Art, Hierüber ſeh Hält Gehör. dieſer Herr ganz freundlich, und reichte ihm die Hand zum Kuſſe. Hernach faltete er’ Finger von feiner und Verhoevens Hand zuſammen, und fagte 2): gleichwie unfere 2 be vereiniget find, alfo folfen es die Völker von Calecut und Holland gleichfalls ſeyn. Na ‚einigen Geſpraͤchen führte er den Admiral in die Zimmer des Pallaſtes, und ſetzte Zuckerwerk und Früchte vor, ja erüberreichete ihm ein und anderes eigenhändig. Moa trank aus Gefaͤßen von Silber und Cocusnuͤſſen. Sodann wurden die Geſchenke Holländer übergeben. Die beyden Stuͤcke hatte man auf einem Elephanten herbey " bracht, Verhoeven war mit einer goldenen Kette geſchmuͤcket, woran ein großes Gel ftück mit des Prinzen Moriz Bruftbilde hing. Weil fie der Samorin öfters betrachte! und betaftete: ſo both ſie der Admiral Sy. Majeftätan. Sie wurde auch angenommen, mit einem ſehr ſchoͤnen Diamantringe auf der Stelle bezahlet. Hernach ließ er dem m mirale feine Gemahlinn und feine Kebsweiber fehen. Diefes hieß fo viel, als er ſolltei ‚etwas ſchenken. Doch, der Admiral begriff es vielleicht nicht, weil des andern Tag ein Dollmetſcher an Bord kam, und ihn ſeiner Schuldigkeit gegen die Kaiſerinn, dCi ‚prinzen und die andern Faiferlichen Kinder erinnerte ©). Die Holländer liefen es ſich nl i weymal fagen; fie legten fogleic) einige Stuͤcke Scharlach, imgleichen Matten, und de ley Geſchmeide zurechte, um gegen jedermann die Gebühr zu beobachten, wiewohl ſie Indianern Feine Gierigkeit beymeffen Fonnten, Der Samorin war dem Admirale mit fpielen der Frengebigfeit vorgegangen, und hatte auch die geringften Schiffsofficier mit, mwelen und Koftbarfeiten befchenfet. " Unterredung Auf die Hoͤflichkeiten folgeten ernſtliche Geſchaͤffte. Verhoeven wurde den reten der Indianer den Staatsrath gefuͤhret, wo er ſechs Raͤthe im Kreiſe, und auf die Weiſe, wie 9 und Hollaͤn Schneider pflegen, figend antraf. Er ließ ſich eben alſo nieder, nebſt einigen ſeiner a der. cier, deren Anzahl ihm vorgefchrieben war, Der Dollmerfcher trat zu ihnen, und! Sehr fachte, als ob ihn jemand behorchen wollte. Er fagte x), der König von Goch" — ein Bundesgenoſſe der Portugieſen, haͤtte zwar zum oͤftern verlanget, der Samorin mi = amo / Henfalls in diefes Bündniß treten: doc) Se. Majeſtaͤt wüßte, daß es lauter verſte ge r Weſen und Betrug bey ihnen wäre: er hätte alfo ihr Anerbierhen verworfen, und DI", vor vier Jahren ein Buͤndniß mit den Hollandern und ihrem Admirale van Hagen 4 ſchloſſen. Nichts deſtoweniger hätte man ihm, des Verſprechens vom Admirale unel it set, weder Schiffe noch Volk gegen den gemeinfchaftlichen Feind zu Hilfe geſendet; 9 5) A.d.46 und 47 ©. ») X. d. 48 ©. m 2) Diefes waren, wie der Verfaffer faget, deffen x) Diefe Umſtaͤnde werden deswegen AT ch eigene Worte. , nach Oſtindien. 1 Buch. XI Cap. 353 * muͤßte er ſich ſehr wundern; er hoffte unterdeſſen, es wuͤrde wenigſtens bie vorjetzo in Verboeven. yon cn Hafen liegende Flotte ihm an die Hand gehen; er verlangte, es follten zwey Schiffe 1608. u „00 Freuzen, um den Hafen zu fperren ; er wollte feine Fregatten darzu ftoßen laſſen, RER, N den Portugiefen die Luſt zu vertreiben, ſich an ihn zu reiben, und um fie von feinen on abzuhalten: wollte der Admiral Cochin mie zwey Schiffen einfchließen: fo wollte a Sande mit einer fo großen Macht davor rücken, daß die Stadt in Furzem fallen müßte; ann wollte er mit Beyftande feines Bundesgenoflen, des Hidalcans, Goa ebenfalls emeiftern trachten Y). R er Admiral antwortete, feine Herrſchaft hätte ihm die Angelegenheiten des Samo⸗ Antwort des (ns feft eingebunden, und ihm mit aller Macht gegen die Portugiefen benzuftehen befoh- Abmirals. ker gleichwie denn alle Holländer aus Hochachtung gegen feine Tugenden, und aus Er- untlichkeit gegen feine Sreundfchaft, geneigt wären, folches zu thun. Allein, dem Kaifer a der Zuftand der moluckiſchen Inſeln nicht unbefannt, und er wüßte ſelbſt wohl, wie ig es wäre, den Anfang bey felbigen zu machen; verfäumte man, der Sache dafelbft * andere Gejtalt zu geben, fo würde alles vergeblich feyn, was man ihm zu gute unter Me, weil man die Portugiefen unmöglich) bezwingen fönnte, fo lange fie Meifter von Suͤdmeere blieben ; er bäthe demnach den Samorin, noch diefes mal die Entſchuldi⸗— NG feiner Herrfchaft für genehm zu halten, und zu erlauben, daß er feine Flotte nach den auifchen Inſeln führen dürfte, um fo vielmehr, da diefer Zug den gemeinfchaftlichen — ungemein ſchwaͤchen, und andere beliebige Unternehmungen erleichtern wuͤrde. Un⸗ * en wollte man gern zwey Schiffe von Bantam nach Calecut abſchicken, um ihre La⸗ I an Pfeffer und Indigo vollends einzunehmen, und indem man folche zufammen bräch- vwuͤrden die Holländer von beyden Schiffen bereic fen, dem Kaiſer alle mögliche Dien- fh, leiſten; nur würde auch erlaubet feyn, ein oder mehrere Factore nad) Caleecut zu Babe 7 um die Waaren aufzufaufen, ımd ein Haus zu Verwahrung derfelbigen inne zu Man bemerker hierbey, daß der Admiral bey diefer Gelegenheit die Freyheit von affen Verhoeven len und Abgaben * begehren koͤnnen. Allein, er wollte es nicht thun, weil er nicht —— en Stande war, dem Samorin zu helfen, und weil man andere Umftände abwarten woll⸗ befcpufdiget. fen. 2 man dergleichen Gefälligfeit als eine Belohnung fordern Fönnte, Nebft dem muß ¶ Wud davon F Hollaͤnder geſtehen, die Klagen des Samorins waͤren nicht ungegruͤndet. Man feey. gefpror ® heilig zugefaget, ihm Beyftand zu leiften, hernach aber nicht mehr daran gedacht 2), den. ſol ie Raͤthe antworteten, es wuͤrden die Hollaͤnder wenig Vortheil in Calecut finden, Ange die Küften nicht von den Portugieſen geſaubert wuͤrden. Denn weil ſich die Mohren ih, dem vothen Meere, Perfien und Cambaya, nicht dahin wagen dürften: fo müßten fie aaren zu Cochin und Goa verfaufen, Daher müßte man wenigſtens den Hafen tenng ochin ſperren, wofern die Handlung wieder aufkommen ſollte. Unterdeſſen verlange⸗ e die Beſtaͤtigung des mit dem Admirale van Hagen getroffenen Einverſtaͤndniſſes, hi die Erneuerung eines frmlichen Buͤndniſſes, worinnen die Portugiefen nebft dem Kö din on Eochin für gemeinfchaftliche Feinde beyder Nationen erfläret, und dem Samorin eyſtand yon den Holländern verfprochen würde. Als der j ı Damit man wiſſe, worinnen der Bergleihder 3) Ad. 49 und 50 ©. fe, worinnen der Verg deia der mit dem Samorin beſtuͤnde. 2) A. d. 51 ©, Allgem. Beiſebeſchr. VII Band. x. dy — 9 De nz 34. . Keifen der Holländer Derhoeven. As der Admiral darein willigte: fo ſtreckte der Präfident des Nathes die rechte Hand 2608. aus, und winkte den Admirale, die ſeinige darauf zu legen. Die andern Raͤthe thaten mit den hollandiſchen Offieirern ein gleiches. Auf dieſe Weiſe wird bey ihnen ein für , we er cher Eid abgeleger. Hierauf wurden die Bedingungen in beyden Sprachen ſchriftlich auf ——— geſetzet, und die Raͤthe giengen weg, um dem Samorin alles zu berichten. Unterdeſſen Samorin da fie weg waren, hielten die Hollander Mittagsmahlzeit. Einige Speifen ließen fie von det and den Hol: Flotte a) kommen, und der Hof ſchickte ihnen einige gekochte Fruͤchte. * taͤndern. Wenige Tage hernach wurde der Tractat nebſt allen von dem Admirale beliebten Bel! . gungen unterzeichnet, Er war auf Coeusblatter geſchrieben, und der Samorin ließ N" Anweiſung beyfügen, um feine Unterſchrift zu erfennen. Er nahm den Admiral beyſeite that ſehr offenherzig, und gab ihm einige Lehren, wie er ſich in Indien aufführen PH Sie liefen dahinaus, „er moͤchte ſich gegen Betruͤgereyen in Acht nehmen, ſo ſelten, als. „möglich, ans Sand fommen, und den freundlichen Gefichtern d) nicht zu viel trauen. » Die Hollaͤn⸗ Der Admiral fchien mit allem fehr vergnügt zu ſeyn, machte aber vielleicht won der der kommen Samorins letzter Lehre eine Anwendung gegen ihn ſelbſt. Den ı6ten dog Weinmondl? — — gieng er nach Cochin unter Segel, wo er den Viceadmiral mic feinen vier Schiffen ante er Dafelbft wurde in einen allgemeinen Kriegesvathe eine Entfchließung gefaffer, woraus MAT. fehen konnte, Daß die Hollander anfingen, den Meifter in Indien zu fpielen, Verhoev fendete Abgeordnete nach Achin, nach Bantam, nach Johor, und an alle Drte, wo malt Achtung fir das Buͤndniß mie den Holländern hatte: Er berichtete der Handlungsgell® ſchaft, den Bewindhebbern und allen Freunden der Nation, das mit dem Samerin getroſ fene Buͤndniß. Er both dem Könige von Johor die Vollziehung des Buͤndniſſes an, MT ches Matelief mit dieſem Fürften gefihloffen hatte, namlich, Malaca von der Seeſeite # belagern, indem jener zu Sande davor rückte. Ferner, da feine Schiffe nach und nad) viel portugieſiſche weggenommen hatten, und ihn die Menge der Gefangenen zur Saft fiele, IT dem er fie weder todtfchlagen wollte, noch beftändig mit fich, herum fehleppen konnte —9 tauſchte ev ſie gegen drey oder vier Holländer aus, die zu Malaca gefangen ſaßen. Er” fie an der Weſtſeite der Stadt ans Land ſteigen. Die gefangenen Holländer wurden gl” falls dahin gebracht, und es gieng bey dieſem Austaufche ganz aufrichtig zu ec). Eder Wie Verhoe: Er Hatte den Vortheil davon, daß er von dem Zuſtande und von der Stärke voß von Nachricht Malaca genaue Nachricht bekam. Zu Folge derfelbigen hielt er für beſſer, an die Belag“ a tung nicht weiter zu gedenfen. Es lagen fünf hundert Mann geübter Soldaten in IF a be· Stadt, ohne bie Einwohner, Bedienten, Maleyer und andere Ausländer, die im Sta“ de waren / ſich za wehren. Es fehlete weder an grobem Geſchuͤtze, noch an Mund WT 8 — ” Kriegesvorrathe. Im Gegentheile konnte die Flotte nicht mehr als neun hundert Mann Belagerung ans Sand fegen, und ber Admiral ſah mit eigenen Augen, daß man wenigſtens noch & fahren. mal fo viel haben muͤßte, wenn man Die Stadt einfchließen wollte. Er vernahm au iR der König von Johor hätte weder fo vieles, noch fo geübtes Volk, daß man ſich auf! nen Beyſtand zu Sande große Rechnung machen dürfte, Mit einem Worte, er getrauete ſich, keine groͤßern Dinge zu thun, als Matelief, und gieng alſo nach der Straße by& i capur unter Segel d), nt ut Kr re De 4) Hieraus wird beftätiget, was man in dem de la 6) A.d. 53 S. — Hajiſchen Tagebuche von der Herrlichkelt leſen wird, A —— welche die Hollaͤnder dieſen indianiſchen Höfen mit —* ak: 2 Unwahrheit zufehreiben, 4) A . d. 67 S. * nach Oſtindien. IBuch. XII Cap. 0355 Der 11 Abſchnitt. Yerhoenen. Verhoevens weitere Verrichtungen und Ermordung. we: & gepe nach Johor; wohnet einem Umgange bey. ſchangen fich und Beträgen die Holländer. Wie Der König bauet eine nene Stadt. Verhoeven Verhoeven eine Schanze bauen will. Treulo⸗ WIN eine Schanze bauen. Antwort des Köniz ſigkeit der Inſulaner. Verhoeven wird nebſt ri Die Judianer find liſtiger, ale die Hol: feinem Gefolge ermordet, Neue Beamten Mer. Vorſchlag des Königes. Verhoeven werden gemacht. Gemuͤthseigenſchaft der Hol⸗ williget darein, und warum; geht nach Ban⸗ laͤnder. Friedensbedingungen. Bericht von kam; erfaͤhrt den Stilleftand mic den Spanien. Bachian und Labora. Der König von Ternate Neue Berhaltungsbefehle. Uneinigkeitzu Ban⸗ erſticht feine Gemahlin; wird abgeſetzt. Macht "am, Eriter Einfall der Holländer, Batavia der Holländer und Spanier auf den moluckiſchen U bauen, Ste trauen den Engländern nicht. Inſeln. Neuer Krieg auf Banda. Erſte hol: Paternofter- Inſeln. Verhoeven geht nah Tändifche Weibesperfonen in Indien. Caerden anda. Mistrauen der Inſulaner. Ihre wird zum zweytenmale gefangen. Die Hollaͤnder Gedanken von der Holländer Abſicht; ſie ver- werden geſchlagen. Ruͤckreiſe des Verfaſſers. Dr sten kam Verhoeven an die Mündung der: Straße, die fü enge ift, daß die Schif- Seht nad 7 fe Bintereinander einfahren mußten. Zwo Seemeilen weiter, findet man den Fluß Johor. ober, an deſſen Muͤndung zwo Fleine Inſeln in Geſtalt eines Zuckerhutes liegen, da⸗ von eine noch einmal fe groß ift, als die andere. Der Admiral begab fich nebft einigen Micieren in Schaluppen, um den König zu Batuſabar e) zu beſuchen. Dieſer ſchickte Mm feine Elephanten bis ans Ufer entgegen, Ecrſtuch auhete er einige Tage aus. Da er, aber den gten zu einem gewiſſen jaͤhrli— Wohnet ei⸗ — Fefte eingeladen wurde, dem der König ſelbſt in völligem Staate beywohnen mußte: "7, Mer begab er ſich nebft feinem Gefolge ohne Bedenken dahin. Der König ſaß auf einem Ele⸗ ge bey. anten, und feine beyden Brüder neben ihm . Alle drey waren praͤchtig gekleidet. Der Ig geſchah aus dem Pallaſte nach dem Tempel, wo der König mit großem Freudenge- Ühtepe empfangen wurde, und eine Zeitlang verblieb, Man hatte vor der Thüre ein Ge- te aufgerichtet, das ihm zum Yuf-und Abſteigen von dem Efephanten dienete. Im ſuckwege, zog der Admiral vor ihm ber, hatte feine Dfficiereum fich, und Die Trompeter engen voran. ; Nachmittag erſchien er mit feinen Geſchenken im Dallafte. Raja Zabrang nahm ihn bey der Hand, und ließ ihn mit ſich an einen Tiſch ſetzen, der auf hollaͤndiſch befeget Pude— Waͤhrender Mahlzeit kamen zwey junge Maͤgdchen, und tanzten nach einer Art 9 Caſtagnetten und nad) andern, Juſtrumenten. Diefer Tanz gefiel dem Admirale N (8). Zween Tage hernach hohlte ihn der König nebſt dem Raja Sabrang im hollan- Sen Waarenhaufe ab, und fie fuhren in einer Fregatte mit ihm den Strom hinauf, bis Der König IM die neue Stadt, die der König bauen ließ. Als ex nach der Zurückfunft des. Abends — Pr vie beyden Fuͤrſten ſpeiſete: fo wurden fie von lauter Frauenzimmer bedienet. ur E Die Holländer hatten bey ihrer Ankunft eine ganz andere Abficht, als nur ben König Verhoeven u beſuchen As der Admiral Erlaubniß befommen hatte, dem Staatsrathe vor Johor 2 eine un. Schanze * Dy 2 beyzu⸗ bauen. "e) In einer ird di in b d den Hollaͤndern ſehr guͤn⸗ F ner andern Nachricht wird dieſe Stadt war ein Brauer Herr, und den Hollaͤndern ſehr guͤn⸗ Barufoper genannt. ſtig · Der König hieß Hanns van Paten. Siche nF) Sn Mateliefs Keifebefehreiß. findet man ihre Mateliefs Reiſebeſchr. Damen und en Der Raſa Zabrang g) A. d. 68 S. ! * 356 —* Reiſen der Hollaͤnder | Verboeven, beyzuwohnen, fo bath er im Namen der Generalitaaten, des Prinzen Moriz, und = 1608. Handlungsgeſellſchaft, um Verwilligung, eine Schanze im Sande zu bauen, welche er Sandeseinmohner ſowohl als die Holländer, gegen ihre gemeinſchaftlichen Feinde, Die per tugiefen ſchuͤtzen ſollte. Doch diefer Vorſchlag hatte den verhofften Erfolg nicht. * , Antwort des König antwortete: er koͤnnte bey jegigem Zuftande feiner Geſchaͤffte noch nicht darein will Königs. gen; er wäre bereit, den Krieg fortzufegen, und verlangte hierzu den verfprochenen fand an Kriegesbedürfniffen und Gelde; auf diefe Weife würde die Freundſchaft zwiſt jr den Hollaͤndern und feinen Unterthanen immer feſter und größer werden; man wuͤrde Al" 5 recht kennen lernen, und ſodann das Mistrauen nicht den geringften‘ . mehr finden A), up Dieäindianer ¶Dieſer Staatsftreich brachte den Admiral iin Verwirrung. Er begab fich auf pet ne — Flotte, und beſchloß auf Zureden des Schiffsrathes, dem Könige die Vorcheile deuuch länder, vorzuftellen, welche die Erbauung einer Schanze den Sande bringen würde, Er that " auch mit aller ihm möglichen Geſchicklichkeit. Allein der König wußte fich nicht wenige gut zu. vertheidigen. Er gab zur Antwort; ob er gleich wüßte, dag man zu Goa eine nen Flotte ausruͤſtete, fo fragte er Doc) weit weniger darnach, als man meynen ſollte. DE 4 wenn die Portugiefen kaͤmen, fo dürfte er fich mit feinem Volke nur den Fluß hinaufwäll begeben: hätten ſich aber die Holländer in feinem Sande einmal niedergelaffen, fo duͤrſte diefes nicht mehr thun; benn feine Ehre verbande ihn darzu, bey ihnen zu bleiben, # ihnen gegen die Feinde Hülfe zu leiften : hierunter aber würde fein Wolf gewaltig ieiden Endlich lenkete er die Rede geſchicklich auf andere Bewegungsgruͤnde, und ſtellete dem mirale glimpflich vor, die Hollaͤnder waͤren eben ſowohl Menſchen, als die Portugieſen; koͤnnte folglich wohl geſchehen, daß ſie nach Erlangung eines Wohnſitzes ſich mit den gem! im Sande befannt machten; die Portugiefen hätten diefes ebenfalls gethan, und fi — durch eben ſo verhaßt gemacht, als durch ihren Stolz und durch ihre Untreue. De würde dasjenige, was er ihnen übrigens gern zu Gefallen thun wollte, mit der Zeit h Urſache zu einem Kriege geben, und eine Todrfeindfchaft zroifchen zweyen Bölfern ſtiſten Die einander jetzo von Herzen gut wären. Ay Indem aber der König auf diefe Weife die Erlaubniß zum Schanzenbaue abi fo that er dem Admirale einen andern Borfhlag, der ihm vermuthlich gefallen konnte · erzählte ihm, fein Bruder, der König von Patan, wäre wegen begangenen Ehebruches n feiner Gemahlinn des Thrones und des Lebens beraubet worden; unterdeffen gehörte DE Königreich Patan dem Föniglichen Haufe Johor von Rechtswegen zu; und weil die 1“ laͤnder nicht ftarf genug wären, ihm fein Königreich Malaca wieder zu ſchaffen, fo Mel, ten Bi it ——— die Koniginn von Patan verjagen; er wollte das Sand gern mit b nen theilen 7), Verhoeven Weil Verhoeven aus dieſen Ausfluͤchten urtheilete, es würde vergeblich ſeyn, elf —— in ihn zu dringen: fo entſchloß er fich im Gegentheile; dem Könige zu willfahren. pr # da er den Holländern zum Bortheile, mit den Portugiefen Krieg führete, fo war zu beft Borfchlag des Königs. 8 gen, er möchte ſich, wenn die Flotte weg wäre, aus Verdruͤſſe mit ihnen vergle at ar Me 6)A. d. 60 S. Eigenſchaften dieſes Koniges erzaͤhlet worden —— ;) A. d. 7u S. Wofern man ſich noch erin⸗ wird man ſich vielleicht wundern, wo er auf ® ayle ‚bet, was in Mateliefs Neifebefepreibung von den fo viele Scharffinnigfeit hergenommen habe ? (ei - nach Oſtindien. 1 Buch. Xu Cap. 357 an befchloß daher in einem allgemeinen Schiffsrarhe, erftlich, dem Könige mit einer Verboeven. Dumme von drey tauſend Stück von Achten beyzuftehen, die man von den Waaren der 1609. en bey dem Borgebirge Rachado eroberten Schiffe nehmen wollte. Zweytens ihm — Danzig Faͤſſer Pulver zu geben, nebft einer gewiffen Menge Tintinago, daraus er Kur y EN gießen Fönnte; drittens ihm zwey Schiffe zu laffen, die vor dem Fluſſe Johor Freu- IM, und fein Sand beſchuͤtzen ſollten, mit dem Bedinge, daß ihnen alle Häfen offen ftehen, d fie die Freyheit haben follten, den Berhaltungsbefehlen des Admirals nachzuleben k). Nachdem er diefe drey Puncte ins Werk gefteller, dadurch den König bey guter Mei- ng erhalten, und Factore zu Johor gelaſſen hatte: fo gieng er den Sten des Hornungs . Hnach Bantam unter Segel, Allein, unferwegens erfuhr er etwas, das niemand Egg orherſehen konnte, und wodurch das: indianifche Wefen eine ganz andere Geftalt be- Hält dafelbft atmen mußte, Eine aus Holland abgefchickte Jacht, welche die Flotte antraf, berichte: Nachricht Verhoeven, die vereinigten Provinzen hätten mit Spanien einen Stilleftand auf zwölf von dem&til- Vhre gefchloffen; zugleich brachte fie ihm auch neue Verhaltungsbefehle ſowohl wegen des Ieftande mit 3 eges, als toegen der Handlung mit 2). Man warf zwar am ı5ten dennoch Anker vor —— antam: allein die allgemeine Veränderung ber Geſchaͤffte, nebſt der. an dem daſigen (ungsbefepte, e herrſchenden Unruhe, verurfachete, daß der Admiral ſeine Gedanken auf weiter ent: fernee Gegenden richtete. Die aus Holland empfangenen Befehle beviefen ihn nach ben yotetifchen Sinfeln, um die Erhaltung derfelbigen zu beſorgen; nad) Macaflar, um mit M Könige ein Buͤndniß zu fehließen; nad) Banda, um die Berwilligung eines Schan- Kubaueg daſelbſt aus zuwirken; nach Patan, um wo möglich ein Verſtaͤndniß mit der Kö- „ginn aufzueichten; nach Lequevo Pequeno, um dafelbft zu freuzen, und von da nach Mon zu gehen, weil Die Geſellſchaft Willens war, einen Handlungstractat mit dem aiſer aufzurichten m). Ri: Unterdeffen mußte er doch auf dasjenige Achtung geben, was vor feinen Augen vor- — Song, Die Ponganas von Bantam, das At die vornehmften Kronbedienten, hatten ſich # A gen den Statthalter des Königs gefeget, und den allgemeinen Vorwand aller Misver- ten, bey einerMinderjährigfeit, namlich, den Nutzen des Reiches, vorgefchüget; ei- ech aber war ihre Abficht, die Verwaltung der Gefchäffte, und die Einkünfte in ihre Hürde zu befommen. Die Uneinigfeit gieng fo weit, daß jede Partey fich in der Stadt Nie anjete, befeftigte, und alle im offenbaren Kriege gewöhnliche Feindfeligfeiten gegen Ya dere ausübte, Der Admiral biieb neutral, überreichte dem Könige Gefchenfe, und N um Erneuerung des: Bündniffes mit der Handlungsgefellfchaft. Allein es mochte den füupe dielleicht verdrießen, daß er nicht mehr Eifer zu feinem Bortheile bezeugte, und ver- es alfo, bis die öffentliche Ruhe wieder hergeftellet feyn würde, fe Samals befand fich der König von Jacatra zu Bantamı, welcher auf die portugie- Erfter Einfall da ite zu hinken ſchien: daher hielt Derboeven für gut, ihm dasjenige anzutragen, en er andere fo gut als abfihlug, um fo vielmehr, da er nach reifer Heberlegung Die guyen, DE Jacatra fuͤr weirvortheilhafter für den holländifchen Handel hielt, als Bantam. “ iefeg iſt die erfte Spur, die man in ben holländifchen Reifebefchreibungen von dieſem V93 | Gedan⸗ SS muß fich and) erinnern, daß Raja Za. ) A. d. 7u S. Mg Ale Geſchaͤffte verwaltete, und vermuthlich D %.8.73 Seite, — day AR von dem Stantsrafhe verſtehen, was Fa i Mige Hier zugeſchrieben wird. m) A.d. 74 ©. 4 — 358 MReiſen der Hollaͤnder Verhseven. Gedanken findet, und er verdienet wohl, daß man ihn an dieſem Orte bemerke, inbet" 1609. ſich bald darauf Durch die Erbauung von Batavia äußerte. Unterdeſſen wollte der von Jacatra die bantamiſche Regierung nicht:fogleich vor den Kopf ſtoßen, verſchob die Antwort bis auf feine Ruͤckkunft nach Hauſe, wornach er die Vorſchlaͤge der Hollaͤndet anzuhoͤren verſprach =), fenbung 3 tz A * J Dieſe Hoffnung beſtaͤrkte den Admiral in feinem Entſchluſſe, die Javaner ihre DW Die Hollaͤn⸗ def unter einander felbit ausmachen zu laſſen. Er ſchickte einige Schiffe nach denen Orte der trauen ab, mo feine Verordnungen zu Vollziehung der aus Holland empfangenen Befehle nothig —* — waren, und er eilete inſonderheit mach: Banda.Aus einigen dunkeln Stellen des Tag dern MR huches ſcheint fo viel zu erhellen, die Holländer hätten nach geſchloſſenem Stillſtande mi Spanien und Portugal den Engländern nicht viel Gutes zugetrauet. Es waren nicht alte Urfachen zum Mistrauen da 0); "fondern es hatte auch der Admiral einer engliſc Flotte don Vorſatz, feine Handlung in den moluckiſchen Inſeln auszubreiten, als es nicht gelungen war, ſich den Eintritt in Cambaya durch einen Tractat zu eröffnen, Dr nigftens befuͤrchtete doch Verhoeven, er möchte vor ihm dahin kommen, und die Naͤgelein Muskatennuſſe und Bluhmen alle wegkaufen pP), Dieſer Bewegungsgrund war derman triftig, daß er alles uͤbrige hindan ſetzte, und ſeinen Officirern die Sorge wegen der Buͤnd niſſe mit Patan, Macaſſar und den borneiſchen Prinzen überließ. et Paternoſter⸗ Den zoften fuhr er durch die ein und zwanzig ſogenannten Paternoſterinſeln, wel inſeln. jenſeits Madura liegen 4). Als er unterwegens vernahm, man habe zu Banda ein engl ſches Schiff von fünf Hundert Tonnen gefehen: ſo glaubte er, eswäreder Vorläufer der Flott/ vor welcher ihm bange war; und aus die ſem Argwohne fuhr er gerade auf dieſe Jufelzit | Verhoeven Den gten April kam er in den Hafen zu Nera, wo er drey Schiffe von Caerde geht mach Flotte fand, den Bande, Patan und die Eintracht. Das engliſche Schiff war gie Vanda, und falls da, und berühmete fich eines großen Vorraths an Gelde, Tüchern, Gewehre ut —* em ie Es eilete gewaltig mit ſeiner Ladung, und trieb dadurch den Preis der Muskatennuͤſſe m dafelb. ein merfliches hoͤher. Verhoeven war über den Schaden, den die holländifchen Sc dadurch litten, verdrüßlich, und beſchloß, den Engländer zu überbierheit, um ihn abzul® en. Allein, wie es ſchien, fo führete ſelbiger ganz andere Anfchläge im Schilde, als! "Handlung. Wenn er feine Tücher deswegen geladeh hatte, daß er ſie in den — Inſeln verkaufen wollte: fo war ihm eine folche Menge Gewehr fonft zu nichts nüßer m es den Spaniern auf Ternate zu bringen, welche Mangel daran hatten r). Allein, Hauptmann dieſes Schiffes kam wieder zum Admirale, und erſuchte ihn, frey heraus ſagen, ob er etwan eine Abſicht auf die Inſel Nera haͤtte. Er erkundige ſich nur —— ) Eben dal. 3 ‚anliegen diezur Durchfahrt hoͤchſt — ——— Man weis ſchon aus dem vorigen, daß die kernoſterinſeln. Die Durchfaͤhrt zwiſchen = Holländer den Engländern Schuld gaben: fie haͤte und Bali ift gleichfalls ſehr fhmapl, und. jr ten den Portugiefen in den moluckiſchen Inſeln vingfte Sturm ſetzet ein Schiff in Gefahr, 9 gel Ktiegesbebürfniffezugefühter, | Es iſt nicht nudiene wie es Verhoegen wohl erfuhr, alfo,, daß ons Uch Die engländifhen Berichte von diefer Zeit Schiffe lieber die Ducchfahrt Des Bond nachzuſchlagen; fie ſtehen im erften Theile. nehmen. Wer zu Ende des Weftmonfons, f ‘ p)_Man muß nebft dem Tagebuche Bemerken, zu Ende des Meärzen, oder Anfange des Apr a daß zwifchen Java und Madura gegen Weſten nur der See ift, der ehut wohl, wenn er an —* spe fünfzehn bis fechzehn Fuß Maffer iſt. Gleich dar⸗ von Java hinfaͤhrt, bis ihm die bandaiſche ¶do⸗ . 773. TTRECCILIIIIICDIII — Ben == —— 358 Verhoeven. Ge 1609. ſich vo die am Die Hollän: del der trauen ab, den Englänr u; dern nicht. Ai ee alı 5 ni ni NR tr n Paternoſter⸗ inſeln. je ſe v Verhoeven geht nach J Banda, und findee Die € Engländer dafelbft. € t Ak ne an : sis 4 Ay gipie wsyinuepwyver nachzufchlagen; fie fe hen im erften Theile, p).Man muß nebft dem Tagebuche bemerken, daß zwiſchen Java und Madura gegen Weften nur fünfzehn bis fechzehn Fuß Waſſer iſt. Gteichdar- — nehmen. Wer zu Ende des Weſtmonſous, zu Ende des Maͤrzen, oder Anfange des Apri der See iſt, der chut wohl, wenn er an der - son Java hinfaͤhrt, bis ihm die ES m nach Oſtindien. IBuch. XII Cap, 359 n datnach, weile ſeine Leute an Bord rufen wolle, und den Bandaern nichts ‚gutes Yerboeten,. uete; desivegen boͤthe er ſich auch feinen Beyſtand hiermit aus, wofern ſie etwan den ei; — englaͤndern einiges Leid zufügen wollten. —RR aid Inn} Hi Die Infulaner hatten wirllich ihr Vermögen umd ihre Weiber in;dası Gebirge ge Mistranen id waren bey zwey tauſend ſtark verfanmelt , und hielten alle Nacht Wade, um der Inſulaner. hollandiſche Waarenhaus Zwar verſicherten fie den Admiral, ihre Abſicht waͤre kei⸗ Weges, ihn zu beleidigen, ſondern nur nach Sandesgebrauche zu rathſchlagen. Allein, fie, Diten die Einwohner der-benachbatten Inſeln um Huͤlfe erfucher, imgleichen die Javaner, Won etwan fünfzehn hundert auf einigen Junken nach der Inſel gekommen waren, «Die Ihre Gedan⸗ Lantor und ihre Bundesgenoſſen gaben zur Antwort, eine fo ſtarke Flotte müßte aus en 3 * von beyden Urſachen angekommen ſeyn, entweder um eine Schanze bey Nera zu Roſicht Non; oder um den Tod der Holländer zu raͤchen, die won den Einwohnern beſagter Stadt IN Order worden waren 5). Beydes gienge fie nichts anz fie glaubten, es hatte die Inſel * ſich entweder von den Spaniern oder von den Hollaͤndern eines Schanzenbaues zu ürchten; die Einwohner möchten alſo ſelbſt zufehen; welches von beyden Voͤlkern fie am Ten um ſich haben wollten Ey, mn 0 2 tie Bu: das ya sur 1% Us diefe Antwort das Mistrauen der Bandaer noch geößer gemachet hatte; fü ver⸗¶ Verſchanzen ſueten ſie ſich heimlich an der Suͤdweſtſpitze der Inſel, gerade gegen der Inſel Gumeap —* 2 * * wo die Portugieſen vor Zeiten eine Schanze gehabt hatten. Zu gleicher Zeit ſchick Honander. Ne an den Admiral, und erſuchten ihn, er moͤchte es nicht übel riehmen, daß ihre Be⸗ h ſchlagung fo lange waͤhrete, fie wuͤrden aber nun bald damit zu Stande fenn; Dieſes "eine Liſt, um Zeit zu gewinnen, und ſich in: Vertheidigungsſtand zu ſetzen. Einer ihren Heiligen, Namens Daro, Harte prophezeihet, es wuͤrden nad). kurzer Zeit weiße Ne mit vielen Schiffen anfommen, und.fic) Melſter von dem ande machen: ſie glaubten V diefe Propbezeihung würde nunmehr erfüller werden #) 1.1. ir \ — N Die: Hoflander dachten fo wenig-daran), daß! etwas’ Gefährliches;angejetteit würde, Wie Verhoe⸗ —— die Orankajen zu einer Unterredung einladen ließ, und ſich nebſt dem en ‚eine " frathe nach dem hierzu beſtimmten Drte begab; Doch nahm er: zweh hundert und Pie Zn im19 Soldaten mit Die Drankajen ſtelleten fich chne Weigerung ein. Kieranfer Ye ex ihnen, daß zu Nera eine Schanze gebauet werden muůßte. Er zeigte ihnen die | fehle. des Prinzen Moriz und der Bewindhebber ver Geſellſchaft in portugieſiſcher Spra- fer MD ließ fie eine maleyiſche Leberfegung davon leſen. Ueber dieſen Vorſchlag fehienen, Rünze zu feyn, und verlangeten einige Tage Bevenfzeit,.ciuDoch;nals fie nachdachten/ Eefaͤhrlich eine abfchlägige Antwort ‚für fie ſeyn wuͤrde: ſo ſtelleten fie ſich, als ob fie —— (N nad (bed udn muscle ar Au, M) * 3 eat Hi * 40 Zn 7" 0 as nnifgen Sufeln, wofern er dahin till, nerbs dem vorigen Dionfon och bafelſt ahtrifft. Auf ee die En der 77 md RO. { — ſte zur Hutfe. ſtmonſon fongt hier |) Das Tngeblich des Caerdens hatte mieht ſge ⸗· ae — —— * —— gethan habe. Sie, > find Windftilfen, und hernach veränder- IE * Bat rar bon inde, Bis auf den Ofimenfon, da die@Süd: I. | Ver Südsftofwinde biafen. Zur deit der 7 Man ſehe oben wan Hagens Reſſebeſchreib. tillen thut man ebenfalls wohl, wenn man EEE Be —— ————— — N bie Kuſte Hälk, weil mamdie Strome von ı w) Ehen daf, an; uff Ber: Verhoeven. 1609, Treulofigfeit der Inſula⸗ ner. Verhoeven wird nebſt ſei⸗ nem Gefolge trmordet. Es werden noch mehr Hollaͤnder er⸗ mordet. 360 eiſen der Holländer darein willigten. Sogleich unterſuchte der Admiral die Sandfpige bey Nera, und hielt ft zu Erbauung einer Schange für bequem. Den andern Tag ſchickte er ſieben hundert Mal an das Land, um die Arbeit anzufangen; er wunderte ſich aber, da er keine Seele mehr der Stadt antraf: denn die Einwohner hatten ſich alle mit einander an das andere En der Inſel geflüchtet. Doch er dachte, fie würden wohl wiederkommen, wenn der erſt Schrecken vorbey wäre: und die Arbeiter Hatten deſto raͤumlichere Quartiere. Dieſe wi er ihnen an, und verboth zugleich ernſtlich, die Einwohner auf keine Weiſe an ihrer Perſen oder an ihrem Vermoͤgen zu beleidigen. "Mar faͤllete das noͤthige Holz, und machte ſi an die Arbeit: allein man befand, daß es wegen des unbequemen Bodens langweilig & mit zugehen würde; daher befchloß man, die alte portugieſiſche Schanze wieder herzuſtellen⸗ davon die Mauer noch ſtund. Man gab ihr eine viereckigte Geſtalt, mit vier Winkel die einander gut beftrichen ; zween auf der Sandfeite, und zween auf der Wafferfeite X) Die Arbeit gieng fo hurtig von ſtatten, daß die Schanze den ısten May im Bercheiß gungsftande war. . In diefer Zwifchenzeit hatte man nicht die mindefte außerordentliche Bewegung untel den Einwohnern wahrgenommen. Den 2aften erſchienen einige Abgeordnete, und bathen der Admiral möchte einen Ort zur Unterredung beftimmen, damit man fich wegen des ber? derfeitigen Vortheils, und wegen des Preifes der Würznelfen und Musfaten, mit einan der vergleichen koͤnnte. Zugleich gaben ſie vor, die Inſulaner wollten zwar ihr Gewu kuͤnftig feiner andern Nation, als: der holländifchen, verkaufen, fie wären aber vor Zzucht und verlangeten alfo Geifel. Man fehickte ihnen zween Sciffsoffieiere, Moller un Viſcher, welche wegen ihres ehemaligen Aufentpaltes zu Nera die, fandesfprache einige!” maßen verſtunden. Der Unterredungsplaß wurde unter einem: großen Bauıne, eine Büchfenfchuß weit vom Quartiere, beliebet, Nachmittage begab fich der Admiral nebſt feinen Räthen, in Begleitung einer Compagn Muffetiver, zur abgeredeten Zeit dahin, fand aber niemand. Sie fegten fich alfo unter d Baum, und warteten, Endlich fehickten fie doc) Adrian Ilſevier, der etwas Malayiſch d* ftund, in das nächfte Dorf, und ließen fagen, fie wären da, und warteten fchon feit langer Ze Dieſem Abgeordneten Famen fie in großer Anzahl entgegen, und die Bornehmften ſagten, ft fürchteten fich vor den Soldaten: der Admiral möchte fie alfo auf Die Seite fhicken, un? id näher an den Wald begeben. Verhoeven war ſo gutwillig, und that es, wurde aber den dr genblic auf allen Seiten umringt. Einer von den Räthen fchrie: wir find verrarben! 7 Admiral vief nach feinem Gewehre. In diefem Augenblicke empfing er einige tödeliche den, und die meiften Raͤthe wurden zugleich ermordet +. Die Soldaten konnten zu nichts davon fehen: fie höreten aber doch den Särmen, liefen nach dem Walde zu, uf fhoffen einige Inſulaner todt: doch die übrigen Mörder entfamen durch das Gebuͤſche! Dorf. Man fand den Admiral mit zwanzig Wunden entleiber und ohne Kopf. Brug Ilſevier, Groenewegen, nebſt etwan dreyßig der vornehmften Schiffsofficier, mal! ungefähr in gleichem Zuſtande. Des andern Tages fand man Mollern, :Wifchern, " , noch einigen andern, nicht weit von der Stadt todt liegen, und ihre Winden noch — H A. d. s S. Man ſehe das Kupfer. a) Eewdaf. J—— ) U, d. 82 und 83 Seite, : 4) Wie zu fehen an demjenigen, waszt” ,: =) Eben daf. th9 FM ” sam, Achin, in China, und andetemo UI - i 9 end‘ ford —IPIIIIIIIIIIIIIIII IIII IIIIDIDIVVI —D — — IIIIIIIIIIIIçqœD0O—IpIIIIIa—np DIIIII.E.I„ttAIIII.)llläq IIIID — nei TRATEN nach Offindien. J Buch. XII Cap. 361 Man konnte bie Körper nicht einmal weghohlen, weil die Einwohner mit Aſſagayen all- * heftig yon der Mauer warfen, und ned) einen Soldaten toͤdteten 2) 9 4 \ » - ; Diefeg große Unglück gab zu vielen Beförderungen auf der Flotte Anlaß, um Die fietere Stoffe der getöteten Officier zu erſetzen. Janns Hoon vertrat des Admirals Stelle, [6 yyerden ge:- ange his der Biceadmirel Wittert anlangen würde, als: welchem fie von Rechtswegen mache. Kbührere, Der unglücliche Verhoeven wurde nebft ven Gefährten feines Schickſals mit roßer Traurigkeit und vielen Umftänden in der Schanze beerdiget 2). Hätte jedwede andere Nation eine fo ſtarke Flotte, und drey hundert und fiebenund Anmerkung über der Hol⸗ dreyßig Stüce gehabt: fo würde fie vermuthlich in der erſten Hitze an nichts, als an Rache, — dacht und ſich keinen Augenblick bedacht haben, ob die allgemeinen Begriffe won der niepseigen- te mehr Achtung verdieneten, als die Nägelein und Mufcaten. Doch man muß es den ſchaft. Alaͤndern zum Ruhme nachſagen, daß ſie bey ihrer Einrichtung in Indien die eitle Ehre Plten zu ihrem Abgotte machten: 6). Diefesmal bieß es, ihr Xomiral fey muthwillig in fin Ungfück gerennet; er habe bedenken ſollen, daß man den Indianern ſelten trauen duͤrfe. Der Samorin hatte ihn erſt vor furzer Zeit gewarnet, und er hätte es billig nicht vergeffen Men, Mit einens Worte, er war todt; hingegen Die Begierde, eine Inſel zu befisen, die Eden herrlichſten Gaben der Natur befeliget war, lebte noch. Diefe mußte jeder ehrlicher „länder feft in feinem Herzen ernähren, und feinen Nachfommen überliefern. Verhoe⸗ 8 Nachfolger hielten fo feſt an dieſem Grundfaße, daß fie gleich die erften ſechs Wochen iede machten. © Zivar Droheten fie den Inſulanern anfänglich ,; wie fie mit ihnen umge- N wollten; allein Diefe Eehrten fich fo wenig an Drohworte, daß ſie noch einige Officier — einige Soldaten ermordeten. Der geſchloſſene Friede mar den Hollaͤndern ſehr vortheil⸗ gung Bi denn die Bandaneſer verfprachen, Feiner andern Seele als den Hollandern ihre Mus- ven und Würznelfen zu verkaufen; nebft dem follten alle auslaͤndiſche Junken vor der hol⸗ wiſchen Schanze Anker werfen, und ohne Erlaubniß des Stattbalters niemand in Ne⸗ anſaßig werden ec). — — Daher vergaßen ſie vor Freude uͤber die Erhaltung dieſer laͤngſt gewuͤnſchten Vorthei⸗ 1 len erlittenen Schimpf und Schaden fehr gefehmwind. Man ftellte beyderfeits Freu⸗ idejeugungen an; und die Flotte gieng als fiegreich unter Segel, nachdem Fe hinlang⸗ A — Beſatzung in der Schanze gelaſſen hatte. Den ibten des Herbſtmonats, ‚warf ſie in Holländer ® bekamen, da fie erfubren, der Admiral Wittert habe auf der Inſel Motier eine ſchiedenegort⸗ any exbauet „felbige mit ſechzig Soldaten und aller nöthigen Beduͤrfniß wohl verfeben, —— Mo⸗ J ſey nach den manilliſchen Infeln gegangen, um die Portugieſen anzugreifen. Zwar N OHR thuchten ſie vergeblich, die Spanier aus Tidor und Ternate zu vertreiben; es fielen un⸗ 1 hedtice feharfe Scharmügel vor, und jeder befeftigte ſich in feinem Beſitze, doch ge⸗ IE, den Hollandern, die Inſulaner auf ihre Seite zu bringen, ſogar, daß fie fich ver⸗ en, nicht den geringften Umgang mit der Holländer Feinden zu pflegen. M Bey diefer günftigen Gelegenheit baueten fie noch mehr Schanzen; eine auf Ternate, fer dem Namen Willemſtadt ; seine auf Machian, und eine auf Labova, ge | rn . e (naher aber in Ceylan, to fie ſich unmittelbar mirals und einer großen Anzahl Leute um bie I der hoͤchſt Semordung ihres Ad⸗ Freundſchaft des Königes bewarben, ı " ° | ae he Hd, v7 und vorherg. ©, Allgem. Reiſebeſchr. va Band, 3 3 des Friedens. Rhede von Machian bey offeckia Anker, wo die Holländer Urſache zu neuer Freu: bauen ver 2 © Rai, % 362 an Reifen der Holländer Verhoeven. Inſel unter Bachian gehöre. Auf diefe Weife ſetzeten fie fich unbeweglich feſt. Zu ai 1610. fange des folgenden Jahres kam Paul van Caerden d) dahin; die Epanier hatte Br gefangen genommen, und nach den manilliſchen Inſeln geführet, nunmehro aber wat e ausgewechfelt worden. Er ließ ſich in der Schanze Barnefeld auf der Inſel Lab nieder, welche die Hollaͤnder allmaͤhlig als einen ihrer beſten Platze anfahen. Der Berfol fer des Tagebuches war zu Bachian und $abova gewefen. f Bericht des „Den zten des Maymonats, faget cr, fuhren wir den Fluß Ombachian hinau Berfaffers und famen in einem Boote bis an ein altes verfallenes Schloß, werinnen fich der KM —7* en „von Bachian vor einigen Jahren aufbiele, um Büffel und wilde Schweine zu jagen, IF Hvon es eine erffaunliche Menge giebt. Sie find aber fo ſcheu, daß man ihnen fehme beykommen kann. Doch die Einwohner der Inſel Bachian, wiſſen ihre Schlupfwinl „ſie ſchleichen alſo hin, und uͤberraſchen fie bey der Nacht, Ombachian iſt ein angench „mer Ort: es iſt eine fruchtbare Ebene, welche eine große Menge Sagu, Wuͤrznelken „timonien und andere Früchte hervorbringt. ¶Die Infel iſt Hoch, ſehr fifchreich, „wird mis Rechte für die fruchtbarefte unter allen molucfifchen gehalten. Der König mußl „ſich wegmachen, weil die Tidorer beſtaͤndige Einfälle verübten; er gieng alfo nach Labor⸗ „welche Inſel groß iſt, und nur einen Stuͤckſchuß weit von Bachian liege, Der Kar) 4 „von Sabova mar nebft feinem ganzen Volke getauft, und ftund unter portugiefifcher Hbf „berrfchaft. Der König von Bachian folgte feinem Benfpiele; und weil fie alfe beyde nt „ſonderlich mächtig waren, fo verbanden fie fich gegen ihre gemeinfchaftlichen Feinde „Tidorer mit einander. Die Inſel Labova, wo die Holländer fo froh waren, ‘eine S „ze zu haben, trägt viele Naͤgelein, die aber nicht eingefammelt werden, weil die Zufh „ſehr groß iſt, und wenige Einwohner hat. Man findet auch viele Limonien, Coral! „Fiſche, Hübner , wilde Schweine, Sagu, und allerley Lebensmittel auf ihr. Sieb „viele Aehnlichkeit mit Amboina. Das Holz, das daſelbſt waͤchſt, iſt gut zum Ausdielel „der Schiffe e)., . —J— Der Koͤnig In dieſer Inſel erfuhr der Verfaſſer eine graufame That des ternatiſchen König von Ternate Er hatte die Enfelinn des Sugago von Sabgos geheirathet, eines gewiſſen Fuͤrſten —— von deſſen Tapferkeit man viel Weſens machte. Einftens ermordete er fie des N in emahlinn. ohne zu ſagen, warum ?- und ließ fie in die See werfen f)., Der Sugag empfand MÜ unmenfchliche That fo hoch, daß er aller Verbindung mit Ternate abfagte, und durc aus verlangte, der König ſollte entweder getoͤdtet, oder vom Throne geftoßen werden, nicht, fo würde er ſich mit den Holländern vereinigen, und alle Ternater. vertilgen. , fi Wird abgeſe · Sugage und andere Beherrſcher der Inſeln, fuchten die Sache zu vermitteln, wall bet. eine üble Folge davon beſorgeten. Endlich wurde in einer allgemeinen Verſammlung — ſchloſſen, der König ſolle feine Krone und alfe feine Güter verlichren,, und fein Oheim Gongu, unterdeffen als Statthalter vegieren, bis er feinen Fehler erkennen, und Reue durch eine ſeinem Stande gemaͤßere Auffuͤhrung an den Tag legen wuͤrde. Ureheil wurde vollzogen, und jedermann begegnete ihm als einem Nichtsrvürdigen £ Ya 3 ee re ſcheint nicht, daß die Hollaͤnder an dieſem Handel Theil genommen, ober ei und Spanier die moluckiſchen Regierungsgefchäffte im geringften gemifchet hätten, Sie blieben E dar aufden molu: ckiſchen In⸗ ſeln. 171 ——— d) St feinem Tagebüche, welches bereits da ge- nicht das geringftererwähnet, und bier finden Me" weſen, wird von den Umftänden feines Ungluͤckes eben fo wenig davon. e) A. d. 98 und 99 ©. a ) U, 100 und 1018, der —* ach Oſtindien. l Buch. XII Cap. — — Schanzen, und dachten nur an die Handlung, und auf Anfchläge, die Spanier gänzlich verhoeven. Merjagen. Der Verfaſſer des Tagebuches bemerfet, dafs fie im Jahre 1610, fieben 1610. u beſaßen, die er ſaͤmmtlich hernennet: auf Ternate, die Schanze Malay, mit — tig Mann Beſatzung, und ungefähr drey tauſend Unterthanen, imgleichen Willem⸗ ar oder Takomma mit fechs und neunzig Soldaten, und mehr als taufend Einwoh⸗ en bh); auf Machian, die Schanze Taffaſo, Moriz oder Noffekia und Tabillole. — dieſen dreyen lagen hundert und acht und zwanzig Soldaten, und es gehoͤrten mehr als cht tauſend Einwohner darzu. Auf Motir hatten fie die Schanze Naſſau, mit achtzig ann, und mehr als zwey tauſend Einwohnern; auf Bachian, oder vielmehr auf Labova, vudes unter Bachian gehöret, die Schanze Barnefeld nebſt einer Beſatzung von acht und wi Soldaten. Folglich hatte die Handlungsgefellfehaft Damals nicht mehr als wier hun⸗ a Soldaten auf den moluckiſchen Inſeln. Diefes war nad) des Berfaflers Meynung kn zu wenig, fo viele fefte Pläge zu vertheidigen, und noch darzu öffentlich mit dem Anz lage umzugehen, die Spanier zu vertreiben, die auf Tibor und Manilla feite Plaͤtze, he hundert gebohrne Spanier, und beynahe eben fo viele Inſulaner, zu Soldaten en 1). N Die Holländifche Flotte mußte einen Theil ihrer Macht zu Banda laſſen. Denzoften Der Krieg 8 Heumonats erfuhr der Verfaffer, der Krieg mit den Inſulanern wäre von neuem an- entzündet ſich gangen, und er fehreibt ihn dem Anftiften ber Engländer zu k). Man fonnte feine auf ——— Hilfe dahin ſchicken, weil viele Schiffe ihre $adung bereits hatten, und nad) Europa gr (5 mußten. Der Aomiral Wittert war mit feinem Geſchwader noch in den manilli= > en Inſeln. Daher hatte man mur noch das Schiff: die vereinigten Provinzen übrig, hi tauf fich der Verfaſſer befand; und welches, da die aus Holland erwartete neue Flotte icht ankommen wollte, gleichfalls unter Segel gieng, um zu Oreſſick auf Madura, feine ung einzunehmen. Dem Berfaffer begegneten unterwegens einige Schiffe von der neuen Flotte, die une em Admizale Horb im Jenner 1610 aus Holland abgefegelt war, Sie brachte etwas Indien mit, das man daſelbſt noch niemals geſehen hatte. Die Geſellſchaft Harte ſechs * dreyßig hoflandifche Weibesperſonen aufgepadfet, um von ihrem eigenen Volke Nach: Erſte hollan⸗ yunmlinge in Indien zu ziehen. Zwar waren einige Davon untermegens geftorben, doch — we Abgang befand fich auch bereits wieber erfeget, indem andere von ihnen Kinder zur Sndien. lt gebracht hatten 7). de Der Verfaſſer erhielt den ıgten des Wintermonates ſehr betrübte Nachrichten aus Caerden wird N moluckiſchen Inſeln: nämlich, wenig Tage nach feiner Abreife von Ternate, waͤre zum Den Statthalter van Caerden von einer fpanifchen Galeere weggecapert worden, als er von Den * — nach Bachia gehen wollen, und er ſaͤße in ber Schanze Gammalamma gefangen. fangen. * das war war noch nicht alles; die Spanier hatten den Admiral Wittert bey den Die Hollän anilliſchen Inſeln überfallen, und im-Gefechte erlegetz er wurde von zwölf Schiffen auf der werden Ag angegriffen. Dem ungeachtet wehrete er ſich treffitch. Da er aber nebft vielen fei- geſchlagen. lerd N Seute das Leben verlohren hatte: fo eroberten Die Feinde fein Schiff. Zwey andern ahrzeugen yon feinem Geſchwader gieng es eben fo. Die Zacht, der Adler, ſprang in 3, 2 die 5 101&, ‘ k) A. d. ios S. a d. A. d. 102 S. A. d. 103 und folg. ©. ) A. d. io6 S. x j3 “ 34 Reifen der Hollaͤnder | Verhoeven. bie Luft; der Pfau und die Schaluppe Delft kamen noch davon, man wußte aber nod | 0 nicht, wo ſie wären m), Alſo hatte die Gefellfchaft auf diefer Reife beynahe die H ji von der ftärfften Flotte, Die fie vielleicht jemalsınach) Indien geſchickt hatte, verfoprenz AN uͤherdieſes noch zween erfahrne Seeofficier, Verhoeven und Wittert, eingebüßet. Do ' — ‚ welche Boths Flotte erhielt, brachten dieſen Verluſt bald wieder in Der geffenbeit. t ” Nückeife bes - Dev Verfaffer des Tagebuches Fam glücklich nach Haufe, in Gefellfchafe drener A Verfaſſers. dern Schiffe, die das feinigeunterwegens antrafen, und fammtlich veich beladen waren ah —— Der 111 Abſchnitt. =. Reife nach ¶ Zweyer von Verhoevens Flotte abgefihieften Schiffe, Reife nach Japon. ze Einleitung. Erſter Verſuch der Holländer nad) dahin. Hoffnung mit Furcht vermifcher. Hol⸗ er Japon zu handeln. Zwey Schiffe ſollen der Ja- länder halten ſich tapfer. Hinderniſſe ihre? paner Gefinnung ausforfchen. Erfolg ihrer Vorhabens. Geſcheuke find nöthig, Reife: Die Geſellſchaft ſchicket mehr Schiffe Holländer ſchreiben an Willhelm Adams, Rath nach Firando. Eine Jacht koͤmmt zum erſten den man ihnen giebt, v Na En Einleitung. re denen. Schiffen, welche der unglüctiche Derhoeven bey dem Fluffe Johor w Erſter Ver: feinem Geſchwader anders wohin verfehicfet hatte, waren dem erhaltenen Befehle F° ſuch ber Hol: Folge zwey beftimmer, eine gewiffe Unternehmung zu wagen, damit die Gefellfchaft fi * nach (ange ſchwanger gieng, Die aber bisher durch ‚andere Anfehläge verhindert worden WE — iu Einige Holländer waren mehr aus Zufalle, als mit Vorſahhe in die-japanifchen Inſeln g kommen. ¶Der Reichthum des Landes leuchtete ihnen ſtark in die Augen ;und weild Portugieſen gewohnt waren, Schiffe von Malaca aus dahin zu ſchicken, ſo war Die ſchon Urfache genug, ein gleiches zu thun. Nur mußten fie beforgen, man wuͤrde fie Dil allerley Berleumdungen in diefem Sande eben ſo ſchwarz gemachet haben, als in dem br gen Indien. Wenigftens glaubten fie doch, ehe fie eine glückliche Handlung an einem — bekannten Orte hoffen dürften, müßten fie zuvor ausforſchen, wie man fie empfangen WI de, und fid) den Eingang, wo möglich, ‚Durch einen vortheilhaften Vergleich öffnen. * . war Berhoevens Abficht befchaffen 0). A. —— Die beyden hierzu auserſehenen Schiffe führeten den Namen, der Löwe, — an (eben Pfeile, Sie giengen den rzten März 1609 von Johor unter Segel; und wei Bi nung ansfop, ihre Schiffahrt, fo viet möglich, beſchleunigten: fo gelangten fie den rften des Heumong ſcheu auf eine Hoͤhe, die fie für die Höhe von Firando anfahen. Gie warfen Anfer auf Funf5i9 Zaden tief. Einige leichte Fahrzeuge Famen zu ihnen, und berichteten, fie wären UF Nangafacki, und Sirando Füge weiter gegen Welten, Sie nahmen aljo ziveen japen ſche Piloten an Bord, und ließen ſich durch die Straße bey Firando bis auf die da # Rhede führen, ® Diefe Neuigkeit lockete eine große Menge Zufchauer von allerley Stan a an das Ufer. Die Zahl belief fich über zwey hundert, und Die Holländer waren deswegen auf ihrer Hut. i * Unter⸗ m) A d 1o7 ©, ©) Sie hatten ſich Bisher wegen China, wine ) A. d. 108 S. sergeblich, bemuͤhet, und darüber Japan verg 4 nach Oſtindien. I Buch. XII Cap 365 S Unterdeffen, da fich jedermann ſehr hoͤflich bezeugte, ſchickten fie zween Ofſicier nebft En 4* Me Dollmetſcher nach Hofe, um den Antrag wegen eines Handlungsvergleiches zu thun. * Sie wurden geneigt empfangen. Der Statthalter von Firando ließ ſich belieben, die Jacht Weſehenn Der von Nangaſacki erzeigte beyden Schiffen gleiche Ehre. Mit einem Erfolg, hee Vorie die, Abgeordneten erhielten alles, was fie im Namen des Prinzen Moriz und der ggeie, ſelſſchaft verlanget hatten. Sie blieben alſo zu Firando. Hingegen giengen beyde — ungeſaͤumt unter Segel, um dieſe angenehme Zeitung nach Holland zu bringen. N ziſten des Weinmonats reiſeten fie. ab; zu Bantam ruheten fie fünf Wochen aus, und. Men. dem unerachtet den zoften des folgenden Heumonats nach dem Texel. BL Pr Bewindhebber verſaumeten in einer fo wichtigen Sache feinen Augenblick. Sie — — * ſogleich einige Schiffe unter Segel gehen, und, gaben ihnen ‚die vorſichtigſten Ver⸗ — —— ab fungsbefehle mit, welche auf. die Dauerhaftigkeit. der Fünftigen Handlung nad) Japon ach Firande. Heleten... Eine Kacht, der Bracke genannt, war entweder am gefehwindeften, oder am - Muͤchichſi auf dbrer Baht ie kam den ıften des Heumenats ı61r bey Firando „, Ele Jacht y en auf ihrer Fahrt. Denn fie am es Keumonats ı y BO me Aut 0 Unker, nicht weit von der Wohnung, Die man,den Hollandern'angerwiefen hatte, Was erften dahin, * jetzo leſen wind, das it das Tagebuch dieſes Schiffes; und. es wird hoffentlich denen⸗ — igen nicht unangenehm fallen, welche bie im erſten Theile gegenwaͤrtiger Sammlung er⸗ yon Begebenheiten des Adams, eines in Japon naturaliſirten Kollanders, mit einiger, Mr figung gelefen haben. Der alte und. neue Statthalter der Inſel begaben fich an Bord, und bezeugten große FUNDE uͤber die baldige Wiederkunſt dev Holländer, Man beſchenkte ſie mit zwey kleinen Vi hen Gefäßen, die ihnen fehr wohl gefielen, und mit einem halben Kafe, von dem fie Weſen⸗ machten. Dieſes uneigennäßige und freundſchaftliche Verfahren war ein. gu⸗ den eigen. Allein, die zuruͤckgelaſſenen Factore verwunderten fich uͤber Die geringe La— ha g der acht, unerachtet fie nach Patan gefchrieben hatten, man. möchte Foftbare Waa⸗ en ſchicken inſonderheit rohe Seide, die in Japon ſehr im Werthe war. Sie konnten dt egreifen, warum man fo viele Koſten auf die Reifewendete, und doch Das Noͤthige zu. : m hiefe, Diefer Misverftand verminderte ihre Hoffnung, und nöthigte fie, auf, Hus- Fuchtund Nee zu, ſinnen, um fich bey Hofe zu entfchuldigen P)« Sie ſchůtzten die ſchweren Aufla⸗ Hoffnung der a dor, weiche die Gefeiffihaft verhindert hätten, eine veichere Ladung zu ſchicken, ehe man Hollander. IM der Handlungsbedingungen einig täre, 2 Den ten des Heumonats berichtete ein japoniſcher Hauptmann, Namens Loiſan, ihn olläntern, er habe. den Pfan, ein Schiff von Witterts g) Flotte, bey den manilli- Sir Inſeln angetroffen, und ihm Nachricht gegeben, wie geneigt man feine Landesleute zu. 2 MO aufgenommen habe. Er wußte. von dem ungluͤcklichan Seegefechte zu. erzählen, —— ſchlechten Ausgang der Unvorſichtigkeit des Witterts zu, welcher den Feind, Ihre Tapfer⸗ Ühye Eeing geſchaͤtzet haͤtte; Dennoch hätte er ſich witterlich- gewehrer, und den Portugieſen keit wird be: Yen = Sieg dergeftalt verfaizen, daß ſie ihre Feinde ſelbſt loben müßten, und die Gefange- deugt. de Swegen beſſer, als gewöhnlich, hielten 7). Ein ſolches Zeugniß war den Hollan⸗ n Japan ſehr vortheilhaft, weil dieſe Nation von Natur viele Tapferkeit. beſitzt, und: J M andern gleichfalls hochſchaͤtet. Ya EL Ba Bee Tui Rn ten fie geſucht, den Japonern eine gute ) Fortfegung von Verhoevens Tagebuch, wie ) I von ſich beyzubringen. sben, a. d. 110 ©. BVerhoevene Reifebefehr, > 7) Es waren ihrer hundert und acht u, zwanzig s66 09 Reifen der Holländer Reife nah Eben dieſen Tag verlangete ein Agent des Starthafters, die holländifchen Fackel möchten ihm das Berzeichniß der mitgebrachten Güter geben, Damit er es nach) Hofe ſenden koͤnnte. Sie weigerten ſich aber aͤußerlich, und zwar unter dem Vorwande fie harten Kindernige dem Kaiſer noch keinen Vergleich wegen der Handlung errichtet, und fie wären nicht an ei ihres Vorha⸗ Gewohnheit gebunden, davon fie nichts gewußt hätten; im Grunde aber ſchaͤmeten fie I bens. die Geringfuͤgigkeit ihrer Ladung zu offenbaren 5° nebft dem wollten fie auch nicht geringe! feyn, als die Portugiefen, welche diefer Laſt überhoben waren. Sie mußten auch 102! man verlangte das Verzeichniß nur deswegen, damit man ihren Waaren einen gerviff! Preis fegen fönntez welches Beginnen in der Holländer Augen ein tyrannifches und in alle! Rechten verbothenes Anmaßen war, davor man fich auf alle Weife hüten mußte, zu im Anfange, und ehe eine Gewohnheit Daraus wurde. Doch fagten fie überhaupt, fiebit ten Tücher, Pfeffer, Elephantenzähne, einige Seidenzeuge, und Bley. Anbey hangete fie mit an, fie wären zum erſten male, nicht fo wohl Handeins wegen, gekommen, als‘ mehr dem Kaifer für die ertheilte Erlaubniß zu danken, und zu melden, daß bie Handlung⸗ geſellſchaft in Zukunft allemal zu gewiſſer Zeit Schiffe abſchicken wuͤrde. Ob man ihnen nun gleich das Waarenverzeichniß zum oͤftern abforderte fo bliebe ſie doch immer bey der alten Antwort, redeten nur von ihrer Reiſe nach Hofe, und bereit? ten die Gefchenfe. Doch bier war guter Rath abermal theuer; wie fonnten fie von N geringen Ladung Foftbare Geſchenke machen ? Nichts deftoweniger mußte es feyn, mol! fie anders völlige Freyheit zu handeln erhalten, ohne Auffeher und Wache um ſich zu ve Sefchente ben. Die Japoner meffen ihre Hochachtung gegen Fremde nad) dem Werthe der find in Japon fchenfe ab, die fie dem Kaifer und den Prinzen machen. Daher fager der Verfaſſer, mi nothig · ſollte billig keine andere, als reichbeladene Schiffe nach Japon ſchicken, damit ſie eh Koſten aufiwenden koͤnnten. Zwar, fährt er fort, würden die Koſten nicht —— ſeyn, wenn man allezeit mit etwas ſeltenen verſehen wäre, indem der Kaiſer nicht fo Mi auf den Werth, als auf die Artigkeit der überreichten Gefchenke fieht. Doch alles bieſ⸗ erfuhren die Factore der Jacht erſt nach ihrer Ankunft 5). Holländer Sie fehrieben alfo an Willhelm Adams, erfüchten ihn um feinen Rath und 2 - Khreiben an ftand. Diefer Adams war Steuermann auf einem hollaͤndiſchen Schiffe gemwefen’ h Adams. durch alferley Zufälle nach Japon Fam. , Dafelbft verfchaffte er fich einen Zutritt bey und ftund wegen feiner Einfiht, Erfahrung und Redlichkeit, in großer Gnade. u, deſſen, bis feine Antwort anlangte, fuchten die Holländer die Gemogenheit des Statt) ters zu Firando, und feines Bruders, vollends zu gewinnen, weil es fehien, als ob 9 Rath den Herren ihnen nicht abgeneigt waͤren. Auf derfelbigen Einrathen befchloffen fie, bey sr im ihnen Reife nach Hofe dem Erbprinzen, der zu Jedo fich aufhält, ebenfalls aufzuwarten/ giedt.· fo vielmehr, weil man fagte, der alte iebenzigjährige Kaifer wollte ihm den Thron lin, iaſſen. Er hatte ihm bereits das Sand Quando nebft dem Föniglichen Titel gegeben. 5 ner rieth man ihnen, des vorigen Kaifers Sohn, Federiſamma, zu befchen, der allerley Zufälle um die Thronfolge gefommen mar, und auf dem Schloffe Oſaka ke 4 j Man vermuthete, er möchte nach des Kaiſers Tode vielleicht Gelegenheit finden? wo wieder auf den Thron zu ſchwingen. Die Spanier hatten niemals vergeffen, ihn 3 fuchen 2). pr s) U. d, 12 und folg. S. +») aA... ” nach Oſtindien. I Buch. XU Cap. 367. W \ Der IV Abfchnite. xen nah Fernere Reiſe der Holländer zu dem Kaiſer in Japon. Rn Was fir einen Weg ſie nehmen; fie verwechfeln das rzeuge Oſacko, große Stadt. Und Meako. Sonderbares Vorrecht von eacko. Portugiefifche Gefandtichaft. Ya: Ponifche Herren ohne Eigennuß. Die Hollän: vi begegnen dem Adams, kommen nad) Se en 80. Portugiefifche Gefandten werden ſchlecht Mpfangen. Stolz der Spanier. as fie Verlangen. Antwort des Kaifers. Warum Ne Holländer einen gefährlichen Anfchlag arg: Fuſſigny Kronbedienten. Was er ihnen zu Liebe thut. Geſchenke für den Kaifer. Er befraget fie. aller: ley. Was er von ihnen hält. Sie reifen nad) Sedo, Wie fie der Sadadom empfängt. Sie befchenfen ihn; auch den Fürften; werden nicht fonderlich. beſchenket; gehen nach Hofe zuruͤck. Was fie von den Spaniern erfahren, fie ihnen-nicht trauen. Beyderſeitiger Stolz. Der Kaifer begnadiget die Holländer mit der Handlungserlaubniß. Bas ihnen nod) fehler. Warum 1611. Ohnen. Adams eneichuldiget fie. Was fie 5 Borftellungen. Antwort. Sie fahren fort zu Ausbitten wollen, Uneigennuͤtzigkeit eines bitten ; erhalten alles. Dir Factore veifeten den ı7ten des Heumonats von Firando ab n), nebft einem Dofl- Reifen nad J metſcher, und einem japoniſchen Edelmanne, den ihnen der Statthalter zum Weg- —— — ifer mirgab. Sie begaben fich in die Barfe des Sagerhaufes, die mit fechzehn Mann fie Kt 3 gt war, und wurden von einer andern Barke begleitet, die der Statthalter nad) dem ei fen zu Nangoſa ſchickte. Des folgenden Abends Lagen fie an der Inſel Aynoßima, nd ʒwanzig Meilen von Nangoja, ftille. Der Wind war ihnen zumider gewefen, und be 8 den zgfen noch immer, Unterdeſſen kamen fie des Morgens doch nad) Aßiu, wel⸗ Stadt zwölf Meilen von Aynoßima an einer Bank von weißem Sande, in einer ber- Si Gegend liegt. Zu Mittage waren fie bey dev Stadt Coockors, die von zwey hi löffern befteichen wird. Des Abends Famen fie vor Zimontchogui, eine mittelmä- I Stadt, mit einer kleinen Feſtung, und einem Schloſſe auf einem Berge. Den ꝛoſten fen fie im Hafen Iſacki ein, worbey zwey Dörfer von dreyßig bis vierzig Haͤuſern lie- N Den 26ften des Abends lagen fie bey Mianos ftille. Den 27iten fuhren fie bey v menexegui vorbey, da fie auf jeder Seite ein Dorf fahen; und des Nachts blieben fie Line. Den often kamen fie Defimado vorbey, welches fechzig Meilen von Tſuua N Den zıften famen fie wegen jtürmifchen Wetters mit großer Mühe in den Hafen x uro. de Den zten Auguſt ſegelten fie Firmenſi vorbey, das fünf Seemeilen von Muro liegt, ne Stade ift fihon, und bat ein feſtes Schloß. Die Nacht blieben fie zu Tackeßima, Verwechſeln ' Seemeilen von Firmenſi, und den sten des Abends zu Fiongo. Den ten Famen !hre Darfe. 6 den Fluß Oſacka, und legten ſich an der Vorſtadt Außima vor Anker, wo ſie eine e Barke, um nach Fußigny zu fahren, mietheten, weil die großen fo weit nicht kom⸗ N koͤnnen. Sie fuhren durch. Oſacka den Fluͤß hinauf: fie harten aber oft fo wenig Safer, daß die Ruderer ausiteigen, und die Barfe fortfchieben mußten, kur Oſacka ift eine von den wichtigſten Städten in Japon. Sie hat ein fehönes Schloß Oſacko eine un Nbüsung, worinnen Federiſamma feinen Sig hatte. Diefer Prinz war damals große Stadt - He Jahr alt, und nicht öfter als einmal aus feiner Einfamfeit gekommen. Ob er FR j Sit des don der Regierung ausgefchloffen war: fo hatte er doch fehöne Einfünfte, und F sedei u große ur, 124 und folg . S. Der Weg, den fie nahmen, verdiener um ſchon öfters gemeldeter Hr: ſache wilfen angeführer zu werden. 368 Reiſen der Hollaͤnder Reife nach große Schaͤtze. Er hatte noch viele Anhänger, welche ihm die Hoffnung einfloͤßeten, = gpon. würde einſtens den Thron befteigen, den ihm auch Die ganze Nation in der That gönnete 9 611, Den zten kamen die Holländer vor dem Dorfe Sergate vorbey, und Machmittdl E landeten ſie zu Fußigny. Don da koͤmmt man zu Waſſer nad) Soringau. Weil fie a N und nach Meacko wollen, das vier Meilen davon liegt: fo nahmen fiePferde. Dieſe = R Be iſt angemein groß. Die Handlung bluͤhet ſehr dafelbft, und wird durch allerley fehöne beit, die man da verfertiger, unterſtuͤßzet. Indem fih Meaco fehr weit gegen Fußign und dieſes wiederum gegen jene Stade erſtrecket : fo fehler es wenig, daß fie nicht zu Sonderba⸗ men ftoßen. Der Krieg mag noch fo hitzig gefuͤhret werden: fo fehonet man doch Meacko⸗ vs Borreht Sie bleibt aus aller Verwirrung, und zwar in Anſehung ihres Handels, welcher beta” von Meacko. hen alſo getrieben wird, wie in den europäifchen Städten p). F— — (3 Die hollaͤndiſchen Factore bey ihrer Ankunft in dieſer Stadt erfuhren, Adam⸗ habe ihre Briefe nicht erhalten: fo ſchickten ſie einen eigenen Bothen an ihn ab, aus forge, er moͤchte etwan abivefend feyn, wenn fie nach Hofe kaͤmen. Sie erfuhren glei Ankunft und falls, es ſey vor vier Tagen eine portugieſiſche Geſandtſchaft durch Meacko gegangen, ef Pracht einer in einem.Fleinen Fahrzeuge zu Satſuma ans Land getreten. Sie habe Foftbare Waar HR „und herzliche Geſchenke mitgebracht, in der Meynung, die Bezahlung für eine Caracke haft. bekommen, die man ihnen zu Hankaſacki verbrannt hatte; fie Babe viele Trompefl! Paufer und andere Mufikanten bey fih, und ziehe unter dem Klange der nftrumente ! großer Herrlichkeit einher. Ihr Aufzug fen dermaßen prächtig, daß alle Bedienten, 4 To gar bie Schwarzen, in Sammer und überein gekleidet giengen. Itakaria Froim⸗ donne, Statthalter zu Meacko, habe fie mit acht und vierzig Pferden verfehen, fie ab auf ihre eigenen Koften das Zeug darzu angeſchaffet 2). we! 7 Sapanifche Der Statthalter begegnete den Hollandern mit nicht geringerer Gütigkeit 2). „Serren find verſah fie nicht nur mit Pferden, mit einem Neifepaffe unter dem Faiferlichen Siegel, w SITZE, u — mit einem Empfehlungsſchreiben an den Praͤſidenten vom Staatsrathe: ſondern er nad “7 auch) nicht das geringfte Geſchenk von ihnen, weil er, feinem Vorgeben nach, nicht gewoh ſey, von Fremden das geringſte anzunehmen: und als fie mit Bitten ſehr anhielten, ſagte ex, dieſes mal wollte er nichts annehınen, haͤtten fie aber bey der Ruͤckreiſe noch ei! ' übrig, fo Eönnten fie immerhin an ihn gedenken. Hierauf reiferen fie voll Verwunderun uͤber dieſe Uneigennuͤtzigkeit nach Cauſate, ſieben Meilen von Meacko. Des andern ges ſpeifeten ſie zu Sutſifamma, und ſchliefen zu Sequinoſo. Det ı2ten nahmen das Mittagseſſen zu Jakaz ein, und ließen ſich hernach in einer Barke über eine F Bucht ſetzen. Des Abends Famen fie nach YTarmi, welches neunzehn Seemeilen 9 Sequinoſo liegt. Sa Den ızten ftiegen fie wieder zu Pferde, fpeifeten zu Okoſaki, und fehliefen zu — ſinday, vierzehen Seemeilen von Narmi. Die Hitze war ſo groß, daß einer von 17 Gefolge plöglich ſtarb. Sie ſpeiſeten zu Ankray, ſetzten uͤber eine kieine Buche 7, ſchliefen zu Fuqueres, dreyzehn und eine halbe Meile von Jußinday. Den ten m feten fie zu Futſigeda; und als fie von da nach Merico Famen, fanden fie den Wi ach » Adams da, welcher ihnen entgegen Fam, Des Abends begaben fie fich zuſammen ng x) A. d. 125 S. ** a) Die Faetore hießen Jacob Specks/ a 3) Eben dal. und fol. ©&. ' Peter Regerts- * 2) A. d. 127 S. 2) Sitz des kaiſerlichen Hofes. nach Ofkindien, I Buch, XII Capitel. 369 Foringo b), woſelbſt Adams den Coſequidonn, das ift, den Nathspräfibenten, und A — Ik he Joro-fionfsbrandenn befuchte, um ihnen Nachricht von der Ankunft feiner Sandes- , a = ae ju geben, und ihre Hülfe zu Erlangung eines baldigen Gehöres auszubitten. Sie h ve —3 altes mögliche auf ihrer Seite zu thun; dieſes Verſprechen wurde Durch einen Die Hollän- G Mann wiederholet, den fie an die Factore abſchickten, und ihnen einen fehr höflichen ger begegnen ® e ruß vermelden ließen. dem Adams, Mr Unterdeffen meldeten fie ſich verfchiedene mal an dem Dallafte, ohne daß fie vorgelaf- und kommen Vurden, Der Kaifer ließ die Rechnungen feines Oberfchagmeifterg unterfuchen, und Se erg h; ußte nothwendiger Weiſe gegenwärtig dabeh ſeyn. In dieſer Zeit erfuhren ſie, daß es” Pottugiefifchen Geſandten nicht nach Wunſche gelinge. Sein Geſchenk fuͤr den Kaiſer Die poktugies I Ihn in zehn Stuͤcken Drap d’or, hundert Catis von der fehönften Seide, einem Eünfts gr -fpaniiche has gearbeiteten goldenen Becher, einer goldenen Uhr, und andern Koftbarfeiten. Man Geſaudtſchaft war alles angenommen, aber nicht fonderlich viel Wefens Davon gemachet, obgleich wird ſchlecht Gſandte fein moͤglichſtes that, den Japonern Die Hoheit feines Herrn auf das deutuchſte empfangen. FR die Augen zu legen. Er war mit einem-großen Gefolge von Portugiefen bey Hofe er * Alien alle mit goldenen Ketten am Halfe, und. alle feine Schwarzen waren Foftbar ges “ber, Alein der Kaifer hatte feiner Entſchuldigung fehlechtes Gehör verliehen ce), Um eben diefe Zeit war auch ein Gefandter von dem fpanifihen Unterfönige zu Merico Nefanger: er hatte aber ein eben fo fehlechtes Vergnügen von feiner Abfertigung. Er : Ye, {e dem Kaifer für ven Beyſtand, den er dem Don Rodrigo von Buera, geweſe— Stolz der na „tthalter in den philippinifchen Inſeln, hatte angedeihen laffen, als er auf der Reife Spanier. fen eufpanien an der japonifchen Kuͤſte geftrander war. Die Gefihenke diefes Geſand⸗ fig ren Foftbar: allein er misfiel dem Hofe wegen feiner ftolzen Aufführung und will: CR rlichen Unternehmungen 4). Er hatte den Prinzen zu Jedo eher beſucht, als den Kai⸗ Nachgehends zog er mit vierzig Musketirern und fliegenden Fahnen in Soringau Sp feine Trompeter in allen Gaſſen, wo er durchzog, blafen, und damit Diefes eitle Ai + h SM fo begehrete er viererley: 1, Daß die Spanier in den japonifchen Inſeln fo viel ven. NS fe bauen dürften, als fie wollten. 2. Daß fie alle Küften und Häfen des Reiches di abgeſchickte Steuerleute unterfuchen dürften. 3. Der Kaifer möchte den Holländern Dandlung in feinem Sande verbiethen, und erlauben, daß der König von Spanien Kofi ch Japon ſchicke, um die hollaͤndiſchen Schiffe zu verbrennen und zu ver⸗ ta in. 4 ®; ſpaniſchen Schiffe follten weder befichtiget, noch im Verkaufe ihrer Waa⸗ Ängefchränfer werden. Dieſen Antrag gab er vorher fhriftlich von fich. | fr. tan fagte ihm vorläufig, der Sandesgebrauch erlaubte nicht, gewaͤffnet vor dem Kai⸗ Sr erſcheinen. Dem ungeachtet kam er mit der fpanifchen Sahne und mit den vierzig Maren vor den Pallaft angezogen ; es durfte aber niemand hinein, als feine Perfon. 9 eſchenke des mexicaniſchen Unterkoͤnges waren ein Sattel mit Golde geſtickt, eiin vr Kuͤraß, einige Arzeneyen und andere Seltenheiten. Man geb ihm zur Antwort, Antwort des de onne Schiffe bauen, und einen Dre zum Werfte ausſuchen, wo er wollte; er koͤnnte auch Kaiſers. aponiſche Kuͤſte immerhin unterſuchen, ja man wollte ihm Barken darzu geben, wenn er * N. d. 129 und folg. Seite. | A) A. d. 132 und folg. S. Allgem. Beiſebeſchr. VIII Band, -Aaa Dun vollfommen wäre, etliche mal dazu Salve geben. Als er Gehör beym Kaifer Ihr Begeh⸗ 4 ” 3 ai Te Keifen der Hollaͤnder Reiſe nach Japon. 1611. Warum die Hollaͤnder ei⸗ nen gefaͤhrli⸗ chen Anſchlag argwohnen. D Adams ent: ſchuldiget fie. er Feine haͤtte; Sr, Majeftät Sande ftünden für alle Fremde offen ;_ und da Sie feine UF fache dazu faͤnden, die Hollaͤnder auszufchließen, fo müßten fie der allgemeinen Erfaubnl eben fo wohl, als andere, genteßen; die Kriege der europäifchen Fuͤrſten giengen den Kal! nichts anz mit einem Worte, alle Kaufleute, welche der Handlung wegen nach Japon I men, hätten feinen andern Richterſtuhl zu befürchten, als worauf die Vernunft und ligeit ſaͤße e). Adams ſtund nahe bey dem Kaifer, fo lange das Gehör waͤhrete. Der Gefandte zäblete den unglüclichen Tod des Röniges Heinrichs. Er gedachte auch des zroifchen SPF nien und den Generalſtaaten getroffenen Stillftandes ; fagte aber daben, er. wäre in SP nien noch'nicht Fund gemacher worden, und er für feine Perſon zweifelte, ob Indien, U was von dem Vorgebirge der guten Hoffnung oͤſtlich liegt, mit darinnen begriffen waͤre⸗ Adams argwohnete, der Geſandte haͤtte nicht vergeblich auf dieſe Weiſe hiervon geſprochen und es müßte ein heimlicher Anſchlag gegen die Holländer im Merfe feyn. Es fihien ih unmöglich, daß ber Geſandte etwas, das in ganz Europa längft befamme war, nicht will follte, und alfo behauptete.er, der Stillſtand wäre nicht nur in Spanien Eund gemacht, Jalf dern auch der Gefandte davon unterrichtet. Der Beweis war leicht; denn die Porcugiell! entſchuldigten ihre letztern Feindſeligkeiten damit /), daß der Stilfftand nur in Europa be kannt gemacht wäre, Indien aber nichts angienge. Der Sionfabrondonne, oder Großſchahmeiſter, verſchwieg den Hollindern nicht, was ihre Feinde ihnen für gefährliche Neigungen und Anfchläge Schuld gaben. _Erfagt ‚man ſtůnde in der Meynüng, fie wären nur Deswegen nach Japon gekommen, um ſpau as fich die Holländer bey Hofe ausbit⸗ ten wollen. ſche oder portugieſiſche Schiffe wegzucapern; es wäre dieſes wirklich um deſto ———— eher, weil fie fo wenig Kaufmannsguͤter bey ſich hätten, und vermuthlich handelten fie ME mit geraubtem Gute. Adams vercheidigte fie mie großem Eifer. Er bevief fich paranlı daß man in Japon die Redlichkeit der Holländer gar bald beffer kennen würde, und daß dieſes Lob überall, wo fie ihrer Handlung wegen hinkaͤmen, verdienet hätten. Spanl Ä oder portugieſiſche Schiffe konnten fie nicht wegnehmen, weil ein Stillſtand auf zw Id gefchloffen wäre, der ihnen alle Feindfeligfeiten unterfagte; die Yacht hätte frenlich MF wenige Waaren geladen; denn fie wäre in alfer Geſchwindigkeit abgefchicer worden, “ die Guͤtigkeit des Kaifers zu genießen, und den verfprochenen Handlungsvergleich erid” zu ſehen. Sie wäre nur als ein Borläufer zu betrachten, welcher die Ankunft vieler an dern Schiffe mit allerley anſtaͤndiger Waare melden ſollte. Indem mın dieſe Erlaͤuterut, von einem ſo angeſehenen Manne, als Adams war, gegeben wurde: fo — —J liche Wirkung 2). —1 | en Der Cofequidonn empfing die Holländer ſehr höflich, als fie ihm aufiwarteten. & verehreten ihm acht Ellen carmofinrorhes Tuch; ein Stück Satin mit Fleinen Kofer DR bluͤhmet; ein Stuͤck Dammaft, ein Stück Goldlacken, drey nürnbergifche Teppiche, ein). zogen Rohr, und Hundert Stäbe Stahl. Als ap diefes Geſchenk überfehen hatte: fo ließ⸗ es gleich beyſeite bringen, und ſagte: Ihr habet dieſe Sachen mit großer Muͤhe hierhet bracht: allein, bey mir find fie übel angewendet 2), Hernach verficherte-er fie, ihre M kunft wäre dem Kaifer fehr angenehm; er fragte auch, was fie vom Hofe verlanger baͤtten i Ein Factor fagte hierauf ohne Umſchweife heraus, fie wollten um einen Freyheitsbrie & ec) A. d. 132 und 133 S. )A. d. 136 und vorherg. Seite. VIER NER Pl. 5 red ©, 5 — — re nach Oſtindien. IT Bu. XI Cap 371 Be Majeftär Bitten, daß die Schiffe ihrer Nation frey in Japon handen, ihre Waaren Reife nach R aden, fie in einem Sagerhaufe verwahren, ‚jedermann zeigen und verkaufen dürften, ohne —— NER uffehern und Wachen gehindert zu werden, doch mit Zuruͤckbehaltung der feltenften DI, den, fo lange, bis Se. Majeftät nad) Dero Gefallen davon ausgeſuchet hätten 7). * Coſequidonn ließ ſich alles gefallen. Er verſprach, ihr Beſtes zu befoͤrdern ‚und — bfertigung auf ihre Zuruͤckkunft von Jedo fertig zu halten, wo fie den Krenpringen — ie Or. Majeftät Erlaubniß beſuchen Fönnten , gleihwie Adams gegen Selbige ermäh- 2 bebe Er wolle zu ihrer Reiſe mit Pferden, Barken und Wegweiſern behuͤlflich ſeyn. x auf ſprach er eine Zeitlang mit ihnen von dem Zuffande der vereinigten Provinzen, und | Yprach, ‚fie noch heute dem Kaifer vorzuftellen. Als fie weggiengen, fo begleitete er fie bis vor die Thuͤre. Adams ließ er nicht mit: Kronbedien- Sehen, ſondern hieß ihm, die Geſchenke wieder zurück ſchicken. „Ihr haͤttet es nicht leiden ter ohne Ei— Plen, fagte er zu ihm, daß fie mir Geſchente brächten; ihr wiſſet, daß ich nichts anneh- bennutz. we, ich will ihnen deswegen dennoch ſo viel zu Gefallen thun, als ich kann, ob ich gleich alliche auf diefe Weife darum geberhen fern will,» - Adams fkellere vor, es wären ja bloße igkeiten, die den Namen eines Geſchenkes nicht einmal verdieneten. Er möchte fie —* Fb „MS Landesleuten zu Ehren behalten, Damit fie wenigſtens fähen, er naͤhme es nicht un- Ran — zu Kig, daß ſie ihm dergleichen geringe Sachen anboͤthen. Der Coſequidonn beſann ſich fan Augenblick; hernach fagte er, um den Hollandern ein wahres Zeichen feiner Freund- na su geben, wollte er Diefesmal wider feine Gewohnheit handeln : damit rief er fie zu⸗ * und wiederholete eben dieſe Worte gegen fie k). Wir führen dieſe Umſtaͤnde nur gen an, weil fie der Verfaſſer des Tagebuches für eine außerordentliche Gewogenheit Jen feine Landesleute ausgiebt. Die Japaner verwunderten ſich eben fo fehr Darüber, als f Ne Spanier und Portugiefen verdroß, von welchen der Cofequidonn niemals das aller- h Nöfte annahm, ob fie ihm gleich alle Jahre die Foftbareften Geſchenke anborhen; und die actore ſchoͤpften eine gluͤckliche Vorbedeutung für ihre Handlung daraus 7). fh Gegen Mittag wurden fie zum Eniferlichen Gehöre berufen, und fie nahmen ihre Ge- Geſchenke für F e mit, Jedwede Gattung wurde nach dem Gebrauche dieſes Hofes auf eine beſon⸗ den Kaiſer. har of gelege. Sie beitunden aus einem halben Stuͤcke carmoſinrothen Tuche, einem - u M Stücke Scharlach, einem Stuͤcke carmofinfarbenen Kirfay, drey Stücen ſchwarzem nmet, drey Stuͤcken gewaͤſſertem Camelot, zwey Stuͤcken mit Golde gebluͤhmten Satin, don Dammaſt, fünf nuͤrnberger Teppichen, zehn gläfernen Flaſchen, zwey hundert Bley, zo Flinten acht Schuh lang, zwey gezogenen Roͤhren, fuͤnf Elephanten⸗ N, und zwey hundert Stäben Stahl m), ſhaft Als ſie ihre Ehrerbiethung bezeuget hatten: ſo fragte ſie der Kaiſer, wie viele Mann⸗ Er befraget Ne auf den moluckiſchen Inſein Hätten ; ob fie nach Borneo handelten; ob es wahr ſie aflerlen fe daß es daſelbſt den beften Campher gäbe, und wie er wuͤchſe; wo das befte Adler⸗ ip lambaholz wüchfe; was fie für wohlriechend Holz in ihrem eigenen Sande hätten; ’ Me OR welchem fie das meifte Weſen machten? Siebeantworteten alles durch den Doll- in Da fie Abfchied genommen hatten, wurden fie von dem Cofequidonn und bi, Mabrondonn bis vor den Saal hinaus begleitet, und ihnen wegen des gnädigen Ge⸗ luͤck gewuͤnſchet. Diefe Herren fagten, fie müßten fich felbft darüber verwundern: Aaa2 Seine Ken daſ und a. d. 1338. /) Shen daſelbſt. d. 139 Seite, BL ) Eben dafelbft. “2 * * “* — N : — Sr die Reiſen der Hollaͤnder — Reiſe nach Seine Majeſtaͤt machten ſich nicht leicht ſo gemein, ja nicht einmal mit den vornehmſte Japon. Herren im Reiche, welche Geſchenke von zehn- zwanzig- bis drenßia tauſend Ducaten wet) 1618. BHrächten, und Sie haͤtten zu den fpanifchen und porkugiefifchen Gefandten fein einzig Wort gefproden 7). h Adams, der in das kaiſerliche Gemach zurück berufen wurde, erzählte, det Kalt hätte die Tücher, Camelote, Flinten und den Sammet, eines nach dem andern, genal fichtiget, und gefagt * „Wenn holländifche Schiffe anfommen, werden fie wohl ſcho ‚as er von Waaren und viele Seltenheiten mitbringen ?,; Adams verficherte Se, Majeftät, ‚ Anen haͤlt. diele fhöne Sachen für Diefelbe mitfämen, „, Sa, ja, fagte der Monarch, ic) fehefhe! $ „die Holländer find Meifter in Verfertigung fehöner Arbeit, gleichwie im Kriege 0)» eiſen nah‘ Die Factore ließen ihr Begehren in japonifcher Sprache auffegen, und überreicht! Sedo ab. es dem Coſequidonn, welcher die Ausfertigung auf ihre Rückfunfe bereit zu halten ver ſprach. Den ı8ten brachte man ihnen einen Reiſepaß auf zehn Pferde, nebft Empfef lungsſchreiben an den Kronprinzen, dem fie ihre Aufwaͤrtung machen wollten. Deal dern Tages reifeten fie von Soringau ab, und famen des Abends nach Teffert. ef zoften nach Mißima, zwölf Meilen von Tifferi. Den zrften fpeiferen fie zu Moudebto giengen über den Berg Facutamme, über deffen Auf und Abfteigen man vier Stunt! in fehr engen und beſchwerlichen Wegen zubringt: und blieben des Nachts zu Surfifa® Ban Meilen von Mißima. Den 2eſten fruͤhſtuͤcketen fie zu Toska, zwo Seemeill! —* — ‚ und gelangten des Abends nach Jedo, das zehn Meilen von Tos g =E ’ u iegt Wie ſie der Adams, der an dieſem Hofe eben ſo gut angeſchrieben war, als zu Soringau, vi ’ Sada donn mete ihnen ein Haus ein, Das ihm zugehörete, und meldete ihre Ankunft dem Sadadon empfaͤngt. Rathspraͤſidenten des Prinzen, und Water des Cofequidonns. Dieſer Here verfprad! r ihm zum Voraus eine geneigte Aufnahme feiner Sandesleute bey Hofe. “Denn feichem DE . \ Prinz vor nunmehro zwey Jahren erfahren hatte, man hätte einige hollaͤndiſche Schiffe" x ed dem japonifchen Gewäjfer wahrgenommen: fo wünfchte er beftändig, dergleichen Leute ſehen. Ein japonifcher Bedienter des Präfidenten mußte den Adams zurück begleiten, die Factore in feines Herrn Namen zu geüßen 4). * Beſchenken Des andern Tages dankten ſie ihm fuͤr die Gnade, und verehrten ihm fuͤnf Eier Un, carmefinvoches Tuch, zwey Stück geftreiften fchwarzen Camelot, und ein Stück glatt Fe Ein Stück ſchwarzen Damaft, fünf Stüc weißen Armoiſin, drey gläferne Flaſchen, MP eine Kugelbüchfe. Ihr Geſchenk wurde zwar angenommen, doch fagte der Sadadonn er handelte jeto wider feine Gewohnheit, damit fie ein Vertrauen auf ihn fegen möcht? ob er zwar nicht zum beften auf fey, fo wolle er doch gleich nach Hofe gehen, damit re" ‚gefertiget wuͤrden; ev habe dem Prinzen bereits geftern Abend Nachricht von ihnen gege h 7 und felbiger erwarte fie ganz gewiß mit Schmerzen. Unterdeſſen befprach er fich eine DET - be Stunde lang mit ihnen, vom Zuftande in Europa und von ihrem Waterlande, —J fragte nach der Urſache des langwierigen Krieges zwiſchen Spanien und Holland, und NA den Unterhandlungen, welche den Stiffftand zuwege brachten, “ Als die Holländer aus © ” g ’ r * jr — 5 wenigen Größe ihres Landes Fein Geheimniß machten: fo bezeugete er eine große Verwun r =) %.d. 140 ©, > 71... 7 o) Eben daf. und a. d. 141 ©, *5 U. d. 143 Seite, p) A. d. I mar, s) Eben daſelbſt. x : . x nach Oſtindien. I Buch. XII Cap. 373 = Füng daruͤber, daß ein fo ſchwaches Wolf einem fo mächtigen Könige dermaßen ftandhaftig Reife nach widerſtanden habe r), Endlich ließ er ihnen Ooͤſt vorfegen, und begleitete fie beym Weg⸗ EN Leben, feines hohen Alters und feiner Leibesſchwachheit ungeachtet, bis in den Hof, wobey 1611. er verſprach, fie Nachmittage rufen zu laſſen. Um zwey Uhr wurden fie zum Prinzen gerufen. Sie verehreten ihm ein halbes Stück armeſin rothes Tuch, ein Stuͤck Kirſay von gleicher Farbe, funfzehn Ellen gruͤnen Sam⸗ MeE mit ſchwarzen Bluhmen; zehntehalb Ellen rothen, mit ſchwarzen Bluhmen; ein Stuͤck Daemaſt; ein Stuͤck Goldlacken; fünf nuͤrnbergiſche Teppiche; ein Stück geſtreiften Ca— ehet, drey Elephantenzaͤhne, hundert Stäbe Stahl, eine Kugelbüchfe mit deutſchem Shloſſe sion gejogene Röhre, und fünf hundert Catis Bley s). Der Prinz empfing ſe gnaͤdig und dankete ihnen, daß fie ſich ſeinetwegen fo weit bemuͤhet hätten: allein ev ve= Se übrigens weniger, als ihnen der Sadadonn Hoffnung gemacht harte. Als fie ſich m Schug ausbathen, und vorgaben, ihre Herren hätten ihnen dieſes ausdrücklich be- Polen ; fo antwortete er nur mit einem Kopfnicken, und ließ fie damit von fih. Allein CB episnte des Sadadonn führete fie im ganzen Pallafte herum, und der Prinz ließ Ne mi Pferden und Barken zu Ihrer Kücreife nah Springau 2) verfehen. Adams ſtat⸗ die Dankfagung in ihrem Namen ab. Diefe Gnade war weiter nichts außerordentliches. Doch der Berfaffer des Tagebu- di, welcher auf alle Vorzüge und Ehrenerweifungen genau Achtung giebt, erzählet ſorg⸗ cp, der fpanifche Gefandte hätte drey Tage warten müffen, ehe er vorgelaffen worden, Sit er prächtig aufgezogen wäre, und veiche Geſchenke mitgebracht hätte. Die , kan änber machten auch einige an Die Großen des Hofes, aber allezeit nur an Tuche und Werden nicht fernen Flaſchen. Der Prinz ſchickte ihnen Gegengeſchenke, von eben fo fhlechter Herr⸗ fonderlich ber keit. Doch feget der Verfaſſer, zu feinem eigenen Trofte darzu, es hätte fie ein vor: RR, N er Herr überbracjt, und die Factore erſuchet, fie möchten nicht ſowohl auf den Werth ke Geſchenkes ‚ als auf den freundlichen Willen, ſehen. Uebrigens hatten fie die Ehre dem Bruder des jungen Statthalters zu Firando zu fpeifen, an welchen fie ihr Tuch re Flaſchen abermals verſchwendeten 4), + N dan Ihre Abficht war, nach dem Hafen Wormgau, achtzehen Seemeilen von Jedo, und Geben * 1 danach Hofe zu reiſen. Man bewilligte ihnen eine Galeere zu dieſer Reife. Den a — des Auguſtmonats giengen fie ab, und kamen noch dieſen Abend nach Wormgau, gan, Adams ein Haus beſaß, gleichwie zu Jede, In dieſem Hafen lag das Schiff aus ſpanien, nebft dem fpanifchen Gefandten, der fie mit vieler Höflichkeit grüßen ließ, ? Ye! fie mit gleicher Münze antworteten. Zween Niederländer von feinen Gefolge, be- Yen ihnen die Urſache und den Erfolg feiner Reife, Die wahre Abficht der Spanier Ring erſtlich, einige Japoner nach Hauſe zu bringen, welche das vorige Jahr in Ge⸗ Wae fie von | vol des Don Rodrigo von Buera, nad) Neufpanien gereifet waren. Man hatte z., Enpaniern ing aſelbſt mir folcher Pracht empfangen, daß es den König von Spanien, die Reiſekoſten erfapren. erechnet, über funfzig taufend Stück, von Achten koſtete. Es war dem Geſandten kei—⸗ ges anbefoplen, Der Holländer auf diefe Weiſe bey Hufe zu erwähnen, wie er gehen ex), ja feine Dfficier hatten es ihm vorgeworfen, er wäre über die Schranken ge= u re Fa ei Fe fe 2... ou Te r er Yaaz ſchritten, Ad. ra⸗ ©: x) Diefe Stelle gereicher der Anfrichtigfeit des Ad, 145 Sie Verfaſſers zum Lobe. ES | Reiſen dev Hollaͤnder Reiſe nach ſchritten, und ſie hatten gedrohet, eine foͤrmliche Proteſtation Dagegen einzugeben; doch dit Iaqpon. ſes hatte er verhindert, indem er das Unheil, welches hieraus entftehen koͤnnte, allein | 161, verantworten verſprach. Ihm war weiter nichts befohlen, als die Japoner in ihr Walt fand zu bringen, und eine gedoppelte Erlaubniß bey Hofe auszuwirken; erftlich, alfe je poniſche Häfen zu unterfuchen, weil die Spanier wegen ihrer fhlechten Rennenig davon viele reichbeladene Schiffe verlohren hatten; zweytens, Schiffe in Zapon zu bauen, MM man fie in Neufpanien und auf den manilliſchen Inſeln, aller Mühe und Koften ungend? ter, dennoch nicht fo gut bauen Eonnte, alg auf den japonifchen Schiffswerften, indem! diefem Orte das Holz beſſer, der übrige Bauzeug wohlfeiler, und die Handwerksleute halt figer er * Die Antwort des Hofes auf dieſen gedoppelten Antrag, haben wir berel® engebracht. Warum ſie Die Holländer erfuhren von beyden Niederlaͤndern noch ferner, man hätte Neugi den Spaniern nea, und die Kuͤſte von Neuſpanien entdecer. Doch beſtaͤtigten fie des Geſandten DA nicht trauen. geben, man hätte bey ihrer Abreiſe aus den ſpaniſchen Häfen noch nichts von dem gefehl?! fenen Stilleftande gewußt, oder man halte doc) wenigftens die, Nachricht davon geheittt Ja fie wunderten fich darüber, daß es die Holländer wußten, weil miteben dem fpanifl e Schiffe, das ißo in Japon war, einige Perfonen übergefommen waren, welche den % des Königes Heinrichs, durch franzöfifche nach St. Lucar und Sevilien gefchriebene Br fe erfahren hatten. Unterdeſſen war der König noch vor Schließung des Stilfeftan ums Leben gefommen, und die Holländer fehloffen hieraus, esmüßte unter dem Stillſchwe gen der Spanier ein geheimer Anfchlag verborgen feyn, vermuthlich hätten fie auf De” Schiffen, die gewöhnlicher Weife aus Neufpanien nad Manilla gehen, Volk dahin % ſchicket, um folches nachgehends in die moluckiſchen Inſeln uͤberzuſetzen, und wo moͤgl J die Hollaͤnder herauszujagen, ehe der Stillſtand in Indien kund werde 2). Die en tigkeit diefes Unternehmens, machte den Holländern ihre Vermuthung defto wahrſchein „cher; daher trieben fie deſto mehr auf einen endlichen Schluß ihrer Angelegenheiten, dame Beyderſeiti⸗ fig deſto geſchwinder abreiſen koͤnnten. Der ſpaniſche Geſandte ließ fie etlichemal zu © ft ger Stolz. bitten, und fie bathen fich dieſe Ehre von ihm gleichfalls aus: ‚allein es wurde nichts DA aus, weil Feiner den Anfang machen wollte, | af . Den 2ziten reifeten fie nach Wormgau ab, fpeiferen zu Capacura, und Koll zu Oxſo. Denzgten legten fie fiebenzehn Seemeilen zurück, und Famen des Abends 1 w Inſuwarra. Den zoften fliegen fie vor Tages zu Pferde ‚, und zogen um Mittage Sooringau ein. ae Der Kaiſer Zween Tage nach ihrer Ankunft, uͤberbrachte ihnen Adams den kaiſerlichen Be begnadiget * brief, nach welchem fie ihren Handel einrichten follten, Cr wurde ohne Verzug UT — Set. Allein fie fanden dasjenige nicht darinnen, woran ihnen das meifte gelegen war, N Tungsfreyheit. lich daß fie weder Aufſeher noch Wache haben follten. Unterdeſſen war diefes die Sa Was ihnen abficht ihrer Neife, und der einzige Zweck, nach welchem fie ſtrebten. Sie zogen ſich noch fehlet. Sache um fo vielmehr zu Gemuͤthe, weil ſie die Urſache nicht begreifen konnten, 9* Mi ; es ihnen nicht verwilliget werde, und weil fie übrigens ihre Abreife auf alle Weife beſ * nigen mußten, folglich nicht ſahen, vote fie neue Borftellungen machen Fönnten, — allen beſchloſſen ſie nach reifer Ueberlegung, nicht abzureiſen, ohne wenigſtens einen FR 3 ſu NA “Ad ®S 2) A. d. 119 8. t 6) A. d. 153 S. — x ⁊ — ⸗ J f : # nach Offindien. 1 Bud. XU Cap. 375 I zu ‘hun, ob fie diefe Sache, die ihrer Klugheit überfaffen mar ‚ und bie ihnen eine fo Reife nach m chwerliche Reiſe verurſachet hatte, zum gluͤcklichen Schluſſe bringen koͤnnten 2), Japon. Der kaiſerliche Befehl war folgenderweiſe abgefaßt 5). „Wir wollen, und befehlen a IL, ndhiermit allen und jeden unfern Unterthanen kraft dieſes ernſtlich, die hollaͤndiſchen Schif⸗ welche in unſer Reich Japon kommen, auf feine Weiſe zu beunruhigen, noch ihr * Hinderni ſo zu verurſachen, ſie moͤgen ſich befinden, an welchem Orte, und in welchem afen fie wollen, ſondern ſich freundſchaftlich gegen ſie zu bezeugen, und ihnen allen moͤglichen Worſchub zu thun, ben ſie begehren. Wir verbieihen allen unſern Unterthanen, mit ihnen ders als mit‘ Freunden umzugehen: dieſes haben wir Ihnen durch unfer kaiſerliches Sort zugefage. Gegeben (nach japonifcher Weife) im 1611 Jahre, den fünf und zwanz - wigſten Tag des ſiebenten Monats, das iſt nach unſerer Rechnung, den zoſten Auguſt. » ? Bun Die Factore befuchten hierauf den Cofequidonn, dankten ihm für feine Beni Vorſtellun-⸗ ke" die Yusfertigung zubefchleunigen, Flagten aber fehr wehmuͤthig, daß noch etwas an gen, bie fie in Ser fehlete. Cr antwortete, fie dürften ſich deswegen Feine Sorge machen, es würde Be — "en Fein Menfch etwas zuwider thun. Allein, da er zugleich. ungemeine Öütigfeit gegen BADER in licken fie: fo wagten fie es, ihm vorzutragen, ob er meynte, es würde allzuſchwer fal- * ni, den Raifer um einen Begnadigungsbrief unter feiner Hand zu Bitten, mornach fie vers ; . Sins abteifen wollten. Er verficherte fie, es wäre nicht nöchigz und wofern ja einige Antwort. nderniſſe ſich eräugen follten , fodürften fie nur dem Adams Nachricht Davon geben. Die \ Aertore waren hierüber Außerft beängftiget ; denn aufeiner Seite befürchteten fie, den Prafte — durch ungeſtuͤmes Anſuchen vor den Kopf zu ſtoßen, auf der andern Seite ſtund In Ehre, und der Bortheil der Handlungsgefellfchaft darauf. Sie erfihöpften alfo ihre dat Redekunſt in Dankſagungen. Sie verſicherten den Coſequidonn, daß ſie nicht geringſte Mistrauen in ſein Wort ſetzeten: allein ſie muͤßten auf dieſe Weiſe unſaͤgli— N Verluſt leiden, weil ihre Schiffe gehindert wuͤrden, zu rechter Zeit abzufahren. Dem — Abreiſe muͤßte zwiſchen dem achten und neunten Monate geſchehen; wo nicht, fo muͤß⸗ k ( fie ein halbes Jahr zu Patan liegen bleiben. Der Präfident war fo gütig, daß er al⸗ Ri Eeduldig anhoͤrete. Hernach ſagte er, weil ihnen ſo viel daran gelegen waͤre, gleichwohl tan die Sache nicht fo geſchwind ausgemacht werden koͤnnte, fo dürften fie nur nach Fi⸗ I 9 abreiſen, und den Adams dafuͤr ſorgen laſſen. Seines Ortes verſprach er, alles ve beyzutragen, ließ fie in Gnaden von ſich, und fagte noch, er hoffte, mit der Zeit de 05 fich fehon geben «). Allein die Sehnfucht der Holländer. machte ihnen die Geduld zu der allerfchwereften Siefahren gen N. Sie verfafferen noch. an felbigem Tage eine Bittſchrift, und trugen ihr Nerlan- fort, zu bitten. übt den Urſachen Deffelbigen, auf das beſte vor. Machdem es in das Japoniſche Bet worden: fo unterfihrieben fiefih, und bathen des andern Nachmittags den Adams, ——— a ig ochte es dem Coſequidonn uͤberreichen. Dieſer las es zwar, ſagte aber, es gaaͤfͤe Sc a R wichtige Geſchaͤffte bey Hofe, folglich möchte es etwan zur Unzeit überreichte werden, v; Sit gab er es dem Adams zurück, Unterdeſſen behielt fein gutes Gemuͤth dennoch ; >48 berhand, Nach einiger Ueberlegung, fagte er: Adams möchte derowegen felbft nach ana, nen, und eine günftige Öelegenheit abfehen. „Ich werdemich, fuhr er fort, ganz bey Sr. Maj. befinden, und der Sionſabrondonn foll fich gleichfalls Pillen „Wird — Eben daf. und a. d. 154 S. Das Tagebuch gedenket bey dieſem kuͤtzlichem Geſchaͤffte nur dee EB: Specks allein. * 76. | Reifen der Holländer Reife nach „Wird die Bittſchrift fodann überreicht, fo wollen wir unfer beftes dabey thun, und ver⸗ Japon. „muchlich Läuft es gluͤcklich ab. ,, J 1611 Adams verſaumete Feinesweges, biefem Rathe zu folgen. Zum Gluͤcke war der Kaf fer bey fo guter Laune, daß er nicht nur alles bewilligte, fondern überdiefes befahl, ME Ausfertigung follte-den Augenblick geſchehen, wornach er ſie unterſchrieb, und wie gewoͤhm lich beſiegeln ließ. Zugleich befahl er dem Adams, er follte ven Holländern fagen , ii wärden nirgends einige Verhinderung in ihren Geſchaͤfften finden; fie Fönnten nad) Belie® hen abreiſen; ihre Schiffe würden allezeit willfommen ſeyn, und Adams könnte fie bis na Firando begleiten. Die Japoner verwunderten fich felbft Darüber, daß die Hollaͤnder M was erhielten, das man den Spaniern und Portugiefen abgefchlagen hatte 4), DE — » fie hätten dem Coſequidonn und Sionfabrondonn vieles danken e). - Er ru Der V Abſchnitt. 1 Ruͤckreiſe der Holländer vom Hofe und aus Japoım Sie gehen nach Firando zuruͤck. Einige reifen wollen gern dankbar feyn. Unkoſten des Statt? durch Meacko; erhandeln lackirte Arbeit; omz halters zu ihrem Beſten. Sie müllen ſich ent? men nach Firando; errichten ein Wanvenlager; ſchuldigen. Ihre Abſchiedsgeſchenke. Abreiſe · Ruoͤckreiſe Den zten des Herbſtmonats reiſeten die Hollaͤnder von Soringau ab, voll Vergnuͤgen na Rivando, daß ſie alles erhalten hatten, was ihre Obern twünfcheren, Sie fpeifeten des ande! und Weg, den Tages zuSaquinguawa, fehiffeten vierzehn Seemeilen weit auf dem Fluſſe Seneguw⸗ ſie zehen. und ſchliefen zu Arrai. Den sten brachen fie um Mitternacht auf, foeiferen zu Surf einer großen Stadt, Die in der Mitte ein großes Schloß bat. Die Macht blieben fie H Naoting. Diefen Tag legten fie achtzehn und eine halbe Meile zurück, in einem WER) angebaueten Sande voll fchöner Bäume, Den 6ten fruͤhſtuͤckten fie zivo Meilen von fing, in der Stadt Aſtanamin, die nur mittelmäßig groß ift, aber einen ftarfen sch handel treibt. Die Kaufleute haben Höfe, Waarenlager, und Vordächer bey ihren SF fern, wie in Holland. Ben bier Heß fie Adams über eine Bucht von ungefähr ſieben meilen in die Breitefegen, worauf fie nach Kuwano, einer großen Stadt mit einem * nen Schloſſe kamen, ferner durch Domuda zogen, und nach einer Tagereife von Ten zehn Seemeilen, zu Kamitamma fohliefen. Den ten fpeifeten fie zu Stutſiſamm und ſchliefen zu Thibes, zwölf Meilen von Kamitamma. — Einige reiſen Des andern Tages verabredeten ſie, Specks, Adams, und der Edelmann, von nad) Meacko. nen der firandoifche Statthalter zum Wegieifer mitgegeben hatte, follten nach Meadt 5“ "ben, und dem Itakura Sroimendonn das Empfehlungsfehreiben yom Cofeguide übergeben, ihm auch die Dankfagung für ſein nach Hofe mitgegebenes Empfeplungelätt, ben abſtatten. Weberdiefes wollten fie ihm auch das Geſchenk noch einmal anbierhen, 7 ches er das vorige mal nicht annehmen wollte, Daher trenneten fie ſich nach der Mit | mahlzeit zu Woots von einander. Segerts und Johan Lonfins giengen mi ug A) A. d. 135 Seite, Trennung redet ev allegeit in feinem eigenen I e) Eben dafelbft. «men. ı ) Aus diefer Stelle ſcheint es, Jacob Specks 2) A. d. 158 ©, ſey der Verfaſſer des Tagebuches; denn nach dieſer 5) Eben daſ. und folg, % x nach Oſtindien. IBuch. XII Cap. 377 Vraͤthe nad) Futſuni, die andern kamen des Abends nach Meacko f). Specks und Reife nach h ams ließen ſich gleich. bey dem Froimendonn melden. Weil er aber diefen Abend Säfte Japon. ter fo begaben fie ſich des andern Tages erſt in fein Schloß," Die Gefchenfe wurden 1611. ni eles Bitten des Adams angenommen. + Sroimendonn vernahm mit Erftaunen, | a Kg etorbenlich gnaͤdig man fie bey Hofe empfangen hatte, und both ihnen allen Bor- Kaufenfastie- bey; zu Fortſetzung ihrer Reife an. Zu Meacko kauften fie einige lackirte Arbeit, die fie d Yrh F ihrem vorigen Durchzuge beſtellet Hatten 9). Den roten machten ſie ſich wieder auf den Weg, ſpeiſeten zu Tuffoni, festen ſich zu — und fuhren den Nachmittag und Die ganze Nacht: auf dem Fluſſe nach Oſacka. Se Morgens Eamen fie in die Vorſtadt Aufima.ı Bon darführete ſie die Neubegierde * Sackar, einer Handelsſtadt, drey Meilen von Oſacka, um den Preis der Waaren Anerfapten, und was für welche am meiften im Schwange giengen. Dafelbft fanden fie Pa Holländer, Namens Melchior van Santwart / der mit Adams nach Japon ge: Damen war. Hernach kehreten ſie in die Vorſtadt Kußima zuruͤck, und fuhren nad) Oemba auf den Fluſſe Binab. Den ıgten Abends kamen fie nach Simmojeſecki. Den Antunft zu £ ſciffeten ſie die Stadt Frugi vorben, und blieben im Hafen zu Feßima. Den ıgten dirando. amen ſie nach Nanjoga, den ıgten nach Firando ). — N as einzige, womit fie noch einige Tage lang befchäfftiget waren, betraf Die Wahl Errihten ein * Sactore, die fie-dafelbft laffen wollten, imgleichen die Anftalten zu Erbauung eines La- Waarenlager. vrtbaufes, Sie bedauerten nur, daß fie dem alten Statthalter zu Firando feine viele Gü- Wollten gern pre nicht genugſam vergelten könnten, Diefer Herr hatte ſich, den Holländern zum dankbar feyn. eiten, große Unkoften gemachet. Schon vor acht Jahren hatte er auf feine Koften eine Unkoſten des ee ausgerüftet, und ziveen von des Adams Gefährten, Quaekernaeck 7) und van Statthalters * ontwart, dahin bringen laſſen, indem der Kaiſer ihnen erlaubet hatte, die Holländer 3 ihrem Ber dieſer Gegend aufzufuchen, und ihnen die Nachricht zu überbringen, daß fie nach Japon Mr Mdeln koͤnnten. Dieſe Auscüftung hatte ihm fünfzehn hundert Catis Silber, das ift, tzehn hundert und fünf und ſiebenzig Stücke von Achten gekoſtet, ohne Daß er den ge— ggften Bortheil davon gehabt hätte, Als hierauf im Jahre 1609 die beyden Schiffe, der we und die fieben Pfeile, nach Firando kamen, ‚und Abgeoronete nach Hofe fehickten, * die Handlungsfreyheit auszʒuwirken: ſo verſah er ſie auf eigene Koſten mit einer Ga— * don ſechs und funfzig Ruderknechten, die ſie zween Monate lang gebraucheten, und A ihrer Ahreife befand fich das Fahrzeug in fo fehlechtem Zuftande, daß man es aus ein= er nehmen mußte, Er hatte den Dfficieren beyder Schiffe die Gefaͤlligkeit erzeiger, Hi, offer und Seide für fie eingefaufet, bloß in der Abficht, damit andere Beamte fie ' wegkaufen Fonntenz und man wußte, daß er an der Seide merklich eingebüßet hatte, —* hatte er noch die Koſten fuͤr die Barke bezahlet, darinnen die Factore nach Soringau ven, Mit einem Worte, da er für fo viele den Hollaͤndern geleiſtete Dienſte nicht das (ih eſte empfangen hatte: fo war es offenbar, daß ihn bloß feine Neigung gegen die Hol: U Dazu antrieb; um fo viel mehr, weil es-unftreitig war, daß den Hollandern nicht Yin eringite Gnade wiederfahren wäre, twofern er in dem Staatsrarhe nur das allerge- 9 vi Mispergnügen über ihre Aufführung bezeuger hätte k). Yan, —* war der Hauptmann des Schiffes, ) Auf ber 160 Seite. Adams nach Japon kam. Ügem, Reifebefchr, vnt Band. Bboö De Unter 8 MNeiſen der Hollaͤnder Reiſe nach Unterdeſſen noͤthigte fie ihre geringe Sadung, und die Menge Her bey Hofe ausgechel⸗ Japon. ten Geſchenke, ihre Dankbarkeit bis auf eine andere Gelegenheit auszuſetzen·Dieſe er 1611 ſchuldigung mußten fie vorfihügen, und dabey verfichern, die nächften Schiffe wuůrden Ih Schuld doppelt abführen. Er nennete fich Foje Samınas Doch erfuchere matt ff Muͤſſen ſich das Wenige, was in ihrem Bermögen ftinde, anzunehmen." Diefes war ein halbes ontſchuldigen. Armoſinrothes Tuch, ein Stüc vorher Kivfan, zwey Stuͤcke mit Rofen beblühmter 9 ein Stuͤck Dammaſt, fuͤnf Stuͤcke weißer Armoiſin von roher Seide, fünf hundert € ri Dley, fünfzig Stäbe Stahl, ein Elephantenzahn, drey gläferne Flafchen, "und eine Kug Ihre Ab: buͤchſe. Von der noch übrigen Ladung des Schiffes mufite man dem neuen —— hiedsge⸗ebenfalls noch einige Geſchenke machen. Dieſe beſtunden in vierzehn Ellen carmoſinroche kchenlte. Tuche einem Stücke rothen Kirfän,, einem Stücke Satin mit Fleineh Roſen bebläßunt, OF Stücken weißen Dammaft, drey Stücken weißer Armoiſin von roher Seide, ziven hund Catis Bley, einem Elephantenzahne; fumfzig Stäben Stahl; und drey gläfernen Fiaſt Es mußte auch der KTovo Saufamıma, des alten Statthalters Bruder, etwas haben naͤmlich ein Stuͤck rothen Kirſay, zwey Stücke ſchwargen Armoiſin, ein Stuͤck —*— Satin, ein Stüf Dammaft, ein Reſt Goldlacken, und hundert Eatis Bley. Her! mußte man die Agenten und die Wache bedenken, die aber nicht allzu viel bekommen ten, weil ihrer allzu viele waren 2), m Abreife aus Den 28ften des Herbſtmonats giengen fie unter Segel ; ihre Fahrt gieng erwuͤn Sapon, von ſtatten, und fie brachten ihren Obern die: glückliche Nachricht von einem geſchlo u Bergleiche, der alle Reichthuͤmer von Japon in ihre Hände liefern mußte, Bu I Lk. Be TE Ze 720 2077 20 27 Zee 2 La ae OH ie a Se nat nr Kg PReR DET ae ırı 20 1779 ne — Das XIII Sapite. — nnd “—— — an * Wilhelm Isbrands Bontekoes Reiſe nach Oſtindien. — Der 1 Abfehnitt. — Einleitung. Abreiſe und erſtes Unglück des Ver- Zuſtand. Menge von Lebensmitteln; ihre Abb faffers. Er begegnet zweyen holländifchen Schif- ge Vortrefflichkeit. Man anfert bey der MW fen. Erſte Hindernig auf der Reife. Krank: rieninfel. Wildheit der Einwohner - Sir heiten unter dem Volke. Man landet auf der ben wieder unter Segel, Fr je noch undewohnten Juſel Maskarenhas. She Einleitung. nter 0 mancherley Nachrichten, welche die gegenwärtige Sammlung in ſich ent, werden ohne Zweifel Diejenigen dem Sefer am beften gefallen, welche ganz außt uff dentliche, und folche Begebenheiten erzählen, die man ohne Bewegung nicht | Fann. Bon dergleichen Befchaffenheit ift die Reifebefchreibung des Bontekoe zumalı Pr fie. alle Kennzeichen ver Wahrheit an fich hat, und aus eben diefer Urfache von Thevern feinee Sammlung einverleibet worden. Wilhelm Isbrands Bontekoe führere das ya i 7 3 Das I) A.» 25 S. Man fuͤhret dieſe Geſchenke »s) Bontekoes Reiſebeſchreibung, a.d.1© zu umftändlich an, weil fie gleichfam der Preis find, da⸗ Buch iſt hollaͤndiſch geſchrieben, aber auch mat für die Holländer ihren Endzweck erhielten. nach Oſtindien TB. XIII Cap. 37 Neu * — genannt, das aus bloßen Handlungsabſichten im Jahre 1626 nach Oſtindien a 9 wurde m). ee a Den Biken * Chriſtmonats lief er aus dem Terel, und ſchon ven zten Jenner, al — —* Spitze yon England vorbeh lief, bekam das Schiff drey heftige Windftöße, welche Abreiſe, und Hälfte des Ueberlaufes mit Waſſer anfülleten, Das Volk erſchrack dermaßen darüber, erſtes — SB jeberimannı fepeiey note müfen finfen. Der Sturm var fo heftig, die Dligen fo ann, Tefaf eubörfich, und der Negen fo ſtark, daß es ſchien, das Meer habe fich Bis uͤber die fufe'" ‚oben, und es feyn alle Elemente, Luft, Feuer und Waffer, durcheinander gemifcher wor⸗ N Der Schiffer befahl, man follte das Waſſer mit ledernen Eimern ausſchoͤpfen: allein gewaltſame Schtwanken des’ Schiffes warf Die Kiften dergeftalt durcheinander , daß (en einen Plag zwe Arbeit Harte, "Man mußte alfo diejenigen zerfihlagen „Die am mei⸗ en hinderlich fielen. Endlich gieng die größte Gefahr vorüber: doch das ſtuͤrmiſche Wet- dauerte bis auf dat igtenz und den zoſten nahm man das ftille Wetter zu SHülfe, und ete ſich im den Stand, die Reife weiter fortzufegen. u Man begegnete zweyen hollandiſchen Schiffen, einem nach dem andern, das erſte Cr begennet Sep eufeeland;, "unter Peter Thyß von Amſterdam, das zweyte Enkhuyſen, unter ge En Ian Yarıfen, Behde lelſteten dem Neuhoorn Beyſtand. Sie wurden aber'bald ger Sc wennet und als Bontekoe ſie bey den Inſeln des gruͤnen Vorgebirges wieder antraf, ſo * * —* der —— a > Ie Majo , — re Erſte Hinder⸗ doch d» Mann getoͤdtet. e festen alle Segel bey, um über Die Linie zu Fommen; ig auf der * befiel fie eine Windſtille, die drey Wochen anbielt, "und fie nöfhigte, mit einem Reiſe. UF eneftandenen Suͤdoſtwinbe die Abrolhos vorbey zu ſegeln. Als fie nahe dabey N, Fam die Windftille wieder, und erweckete die Furcht bey ihnen, das Schiffsvolk erkranken, und fie genoͤthiget ſeyn, wieder umzukehren. Eñdlich kamen ſie vorbey, Ip füchten die Inſeln Siftan und Conde, auf deren Höhe fie wirklich waren, ohne fie rzunehmen. Als hierauf der Wind in Norden umſehte; fo fteuerten fie nad) Often, um dem-Borgebirge der guten Hoffnung einzulaufen. Der Wind gieng aber fo ſtark aus en, daß fie die Segel einnehmen mußten, "und fich nicht an das Sand getraueten. Ran beſchloß im Schiffsrathe, das Vorgebirge vorbey zu gehen, weil Das Volk auf al⸗ dreyen Schiffen gefund, und fein Mangel an Waffer fen. Dieſer Schluß wurde glüd- Sc ing Werk gefeget, und man lief die Kuͤſte Natal bey Ichönem Wetter worbey. Der he tar meiftens zu Ende, und nunmehro ſchon der fünfte Monat feit ihrer Abreiſe ver NR), 00 | j ae Enkhuyſen trennete ſich hier von den uͤbrigen weil er nach der Kuͤſte Coro⸗ Krankheiten MR el beſtimmt war, und ſetzete feinen Weg zʒwiſchen der Kuͤſte von Afrita und Mada⸗ wi Schiffs⸗ kn fort. Bald darauf verließ Bontekoe wegen eines gehabten Verdruſſes den Neu⸗ volkes Bd ebenfalls. Sie kamen einander auf drey und zwanzig Grad Suderbrelte aus dem NEE, und von dieſer Zeit an, Tief der Reuhoorn feinem Untergange entgegen. daß Es ließen ſich Krankheiten auf dem Schiffe ſpuͤren, und nahmen fo ſehr uͤberhand, — Mann außer Stande waren, Dienſte zu hun. "Weil die uͤbrigen gleichfalls Dr ach wurden fo beſchloß aan, nach der Ludwigsbay auf Madagafcar zu geben, —* ET a er BE uE ‚meer Dr au franöng Heraus gefommen. Einmal von ie, Ab fodarte in der Sammlung derihols m) Eben daſ. auf der 3 ©: n Handlungsgeſellſchaft. Bontefoe, 1618, . Man lander - auf der noch anbewehnten Inſel Maſea⸗ renhas. 380 Reiſen der Hollaͤnder Doch man konnte keinen bequemen Ankerplatz daſelbſt finden, wo das Schiff in genugf‘ mer Sicherheit gewefen wäre. Man fegete alfo die Schaluppe aus,. und Bontefoe begeb ſich ſelbſt hinein, da unterdeſſen das Schiff hin und wieder fuhr, um ſich nicht zu ent nen. Doch die Brandung war fo ſtark, daß man nicht an das Land kommen fo Unterdeſſen ließen fich doch einige Leute fehen, und ein Matroſe ſchwamm zu ihnen hinuͤben Sie gaben einige Zeichen mit dev Hand, als ob fie einen zum Anlanden bequemen Ort job gen wollten. Da man aber nicht wußte, ob diefes ihre eigentliche Meynung fen, und fe über diefes feine Lebensmittel anbothen: fo hatte man fich vergeblich bemüber, Bontelel kam alſo wieder an Bord, und die Kranken erſchracken ſehr, da er nichts mitbrachte. Man lief Hierauf fürwäres bis auf die Höhe von neun. und zwanzig Grad, wend ſich hernach, und beſchloß, entweder an der Inſel Moriz oder Maſcarenhas, die mich weit von einander liegen, Anker zu werfen, Dieſes geſchah auch wirklich bey’ dem Bord” birge der legten , da mar nicht weit vom Strande vierzig Faden Tiefe fand 0), ungen man bem Sande allzunabe, folglich nicht allzuficher lag. Die Kranken ſehneten ſich 3 ungemein nach dem Sande: allein wegen der ftarfen Brandung ‚war es zu gefährlich dahin zu bringen, Man fihicete die Schaluppe ab, Um die Inſel zu erkundigen. fand eine Menge Schildfröten. Dieſer Anblick vermehrete die Sehnſucht der Kranke und fie bildeten fich ein, fie würden fehon halb gefund, wenn fie nur einen Fuß a Zuſtand die: fer Inſel Menge von Lebensmit⸗ teln. Inſel ſetzen ſollten. TEE. Der Kaufmann auf dem Schiffe, Namens Hein Roll p),; wollte fie durchaus nich ans Sand laſſen, weil die Ströme das. Schiff wegfuͤhren, und folglich fie verlohren gehen koͤnnten. Nichts deſtoweniger bathen fie inſtaändigſt, und mit gefaltenen Händen, >, tekoen gieng dieſes zu Herzen, Als er Rollen nicht überreden Fonnte: ‚fo nahm er Gefahr auf fich, und rief auf dem Ueberlaufe, er wolle jedermann an das Sand ſeben Hieruͤber entftund unfägliche Freude. Die Gefunden halfen den Rranfen in die Schal fteigen. Bontekoe gab ihnen ein Segel zu einem Zelte mie, nebft alferley Borvarhe, O, fhirr, und einem Koche. Er gieng auch felbft-an das fand, um fie-anzumeifen. geriethen über ben Anblick des gruͤnen Graſes in Entzuͤckung, und wälzeten fich vor ter Bergnügen Darauf herum, wobey fie. verficherten, fie befanden fih nunmehr fehom!” ein ziemliches gefunber, —3— Es gab da eine Menge Holztauben, die man mit Haͤnden fangen, oder mit — todtſchlagen konnte, ohne daß ſie aufzufliegen begehreten 4). Man fing gleich den ei Tag mehr, als zwey hundert. Eben fo wenig Mühe verurfachten auch die Schilofr Mr Bontekoe freuete fich, daß feine Kranken ſowohl verforgt waren, Tieß fie, an det vierzig, auf Der Inſel, und begab fich wieder an Bord. se it eh Der Anfergeund ſchien ihm an dieſem Orte ſo ſchlecht zu ſeyn, daß er des andere run⸗ EL 5 ges die Schaluppe nahm, und eine beffere Rhede aufſuchete. Des Morgens fand er Meilen weit von dem Orte, wo das Schiff lag, eine. gute Bucht, mit einem Sandg f of de, Nicht weit vom Strande war ein Teich voll ſuͤßes Waſſer. Bontekoe fab hier gen Gaͤnſe, Tauben, graue Papageyen, und andere Vögel. Ex fand unter Baume fünf und zwanzig Schildkroͤten im Schatten liegen, "Die Gänfe flogen mid ſondern ließen fich todſchlagen, ohne ſich zu rühren, Sie Eonnten vor Fett kaum ind 0) A. v, 4 Seite, r n Sanfmann, if eben das, was die sr, | | nach Oſtindien. I Buch, XIII Cap. 351 ding Man einen Papagey oder andern Vogel, und plagte ihn fo lange bis-er fehrie: fo Fa- Bontekoe. ' die uͤbrigen von ſeiner Art in Menge herbey, als wenn ſie ihm helfen wollten, und 1618. ehen ſech fangen. —— Ri Bontekoe ließ den Kranken Nachricht von dieſer Beſchaffenheit der Bay geben; ſie on auch willig in die Schaluppe, weil fie einen beffern Yufenthalt zu finden verhofften. Sr Schiff legte fich ebenfalls auf fünf und dreyßig Faden tief dafeldft vor Anker, Das chiffsvolt durfte wechſelsweiſe an das Land gehen, und Wildpret aus dem Walde hoh⸗ Er Acht Mann mußten mit einem Netze in dem Teiche fifchen. Diefe fingen allerley gute Ihe, als Karpen, Fornen, und eine Gattung fette und wohlgeſchmackte Salmen. Fer a gob es die von den Holländern alfo genannte Dod- aerfe,, welches Bögel mit fehr klei⸗ in fügen find, Die vor Fett Faum gehen koͤnnen. Endlich) fand man auch füßes Waſſer, fi Anem yon Bäumen befchatteten Fluͤßchen, das vom Gebirge herab Fam. As fie derge⸗ alt auf der Inſel herum ſtreifeten, fahen fie ein Brete am Strande liegen, worauf einge # itten war, Adrian Martens loch, Admiral einer Flotte’ von Drepzehn Schiffen, ha⸗ 4 M dieſem Orte einige Matroſen und Schaluppen verlohren, die am Ufer geſcheitert waͤ⸗ N, Unterdeſſen befand Böntekoe die Brandung garnicht gefährlich, ung Weil die Inſel niche bewohnet war:. fo durchftrichen fie die Matroſen allenthalben, 1b ergoͤtzeten fich mit Fifchen und Bogelfangen nach Herzenstuft. Sie brieten die Bögel N hoͤlzernen Spießen, und beträufelten fie mit Schilöfrötenfette, damit ſchmeckten fieeben ar als geſpickt. Moch ein anderer Bach hatte treffliches Waffer, und viele große Yale. * zogen ihre Hemden aus, und queer durch den Bach, auf welche Weiſe ſie ſehr viele Pa Boͤcke gab es ebenfalls, aber fie waren fo fcheu und ſo ſchnell, daß matt nur eis r einigen fing, dem die Hörner vor Alter halb abgefaulee waren, und den niemand has N mochte 7) £ Dieſer Ueberfluß an febensmitteln verhalf den Kranken bald wieder zu ihrer Gefund- Ihre übrige Mt; fie mußten alſo wieder an Bord, nur fieben ausgenommen, die wegen Schwachheit ri "fange auf der Inſel blieben, bis das Schiff unter. Segel gieng Man nahm viele ges r 1gete Voͤgel und Fiſche mit. Der Verfaſſer bemerket, das. beftändige Sagen babe in halb zwanzig Tagen die Bögel zulegt ſcheu gemacht, daß fie allezeit auffiogen, wenn du Auf fie zugieng +), Der Oberftenermann wollte einige ſchießen: es zerfprang aber die inte, und ſchlug ihm ein Auge aus dem Kopfe. e war Man lichtete bie Anker, und wollte auf der Inſel Moriz landen: allein das Schiff ig weit davon abgefommen, und man fah fie nur" von weitem, unter dem Winde, I Kranke waren noch nicht wieder gefund, andere hatten das Lager zu frühzeitig ver- ap Man bevdauerte, daß man nicht länger auf Mascarenhas geblieben war. Es dene befürchten, man wuͤrde lange füdlich von der Linie bleiben müflen, ehe man bie or» den hen Winde anträfe, die nach Bantam oder Batavia führen, und man Fönnte von Dagıatfen Strömen fortgeriffen werden, welches neue Krankheiten verurfachen würde, np r beſchloß man, gerade nach der Marieninſel zu fahren, die nicht weit von Madagaſcar, der Day Antongil gerade gegen über liege, Bbbz Man Uny die — Supereargo, nennen, dasift, dem 4) A. d. «„. "US 5 Seite ung anbefohlen wird, ; H Auf der 6 und folg. . Bontekoe. 1618. — Lan ankert bey der Ma: rieninfel. Wildheit der . Einwohner. Sie gehen Das Schiff war unterdeffen bis auf den Kiel gereiniget, und dermaßen (rat | unter Segel, - 389° Weiſen der Hollander Man fand an der Weſtſeite der Inſel acht Faden tief Helles Waſſer, dadurch man den Grund fehen Fonnte, und anferte in einer Vertiefung der Küfte, auf dreyſehn Faden Grund Obgleich die Einwohner nicht fo fehr, als die von Madagafcar, gewohnet waren, zu fehen: fo brachten fie doch Hühner, Limonien, und etwas Reiß an-Bord, gaben auch duch Zeichen zu verſtehen, fie hätten Rinder, Schafe und andern Vorrath. Man, ah ihnen Wein in einer großen ſilbernen Schale. Dieſen ſoffen ſie begierig hinein, und ſte dabey das ganze Geſicht in die Schale, wie die Pferde, Wenn fie damit fertig ware fo lärmeten fie als wenn fie toll wären. , Sie giengen nackend, nur hatten fie ein, Flei® Tuch) von, Zeuge vorgebunden. Ihre Seibesfarbe war ſchwarzbraun . , Man ftieg alle Tage an das fand, und handelte mie ihnen. Gegen Schelten, blechet⸗ .ne $öffel, Meffer mit meffingenen Heften, und gläferne Corallen , taufchete man Kalb Schafe, Schweine, Reif, Mic und Waffermelonen. Die Mitch brachten fie in gen fen in einandergeflochtenen Blättern. Doch da fie wenig Citronen und Pomeranzen hatten fo beſchloß Bontekoe, mit der bewaffneten Schaluppe nach Madagafcar zu gegen, und der gleichen Früchte einzutaufihen. Er tief in einen Fluß ein, und eine Seemeile hinal wornach er nicht weiter Fonnte, Die Bäume an beyden Ufern ſtießen nicht nur mit de Aeſten zuſammen, ſondern ließen fie gar in das Waſſer herab hängen. Es war auch f Anzeigen vorhanden, daß beute oder Pomeranzen da anzutreffen wären. Hingegen mal‘ ein andermal auf eben der Inſel, wo fein Schiff lag, deſto glücklicher. Er fand an ei andern Orte der Küfte, Limonien, Pomeranzen, Mich, Reif, und Bananen, Innerhalb neun Tagen, da feine Leute auf dev. Rhede lagen, befamen ſie ihre wall“ gen Kräfte wieder, die fie bey der Abreiſe aus Holland gehabt hatten. Zumeilen nahme einen Muficanten mit, wenn fie an das Sand fliegen, der eins auf der Geige fpielen mu roorüber die Einwohner ganz außer fich gerierhen. Einige festen fih um ihn herum, ſchnalzeten mit den Fingern; andere tanzten, fprungen und jauchzefen dazu, als ob fieo® ‚ Freuden halb toll wären. » Bontekoe merfere Feinen andern Gottesdienſt, als eine groß! 7 Abgoͤtterey, bey ihnen. Hier und dort ſteckten Ochſenkoͤpfe auf langen Stangen vor 9" Haͤuſern; vor felbige Fnieten fie hin, als ob fie berheten z). ausgebeffert worden, daß man ſich kecklich darauf verlaffen konnte. Sie giengen all? je der gegen Süden unter Segel, bis auf die Höhe von drey und dreyßig Grad, wornach 1" öftlich mach der Straße von Sunda fuhren. 2 EAN IR BEFREIT BRD 3 - ta EN dr) HER TROTRRH +) Chen daſelbſt ac de ¶ Seite, =) A. d..8 Seite, nach Oſtindien. 1Buch. XI Cap. Der I Abſchnitt. aunlige Begebenheiten. Es koͤmmt Feuer „indem Schiffe. Seine Wuth. Ein Theil ' IM Volke wirft fih in die Boote. Bontefoe R unwillig darüber. Das Feuer ift nicht zu Sen. Gefaͤhrlicher Zuftand. Das Schiff fliegt in bie Luft. Wie es. dem Berfaffer ergan⸗ IM, Wie er nebft einem Manne davon kommt. ve Schaluppe kehret zurück, Wie er hinein: — Sie wiffen nicht, was fie anfangen len; folgen dem Verfaffer Ihre Lebensmit: Den toten des Wintermonats 1619, waren fie auf der Höhe von fechftehalb Grad, wel- 383 tel. Erfindung, Segel zu machen. Sie fah— ten auf der offenbaren See dahin; füchen fich zu helfen; werden durch Regen erquicket. Die im Kahne wollen indie Schaluppe; werden über Bontekoe verdrüßlichz fteigen alle in die Schaluppe. Elender Zuſtand. Mean will.die Jungen eſſen. Sie verfchieben es. auf drey Ta: ge; koͤnnen fich nicht mehr rühren. Erquicken⸗ der Regen. Man entdecket Land, ches die Höhe der Straße iſt, als Bontekoe, der auf dem Ueberlaufe war, auf ein- a Eufen | örete: Feuer! Seuer! Er eilete geſchwind nach dem Raume, ſah aber nicht As er fragte, mo es dann wäre? fagten fie: Bier in der Tome, 98 geringite, Er St mie der Hand hinein, fpürete aber feinen Brand x). ikah — Er forſchete nach der Urſache des Laͤrmens, und erfuhr, des Botteliers Maat Y) ſey h h Gewohnheit des Nachmittags in den Raum gekommen, Oblen, welcher des andern Tages ausgetheilet werden follte. Den Bontekoe. 1 6 I 9% um ben Brandtewein zu Erſtaunliche blechernen geuchter hat- Begebenhei⸗ nn an die Tauben eines Fafles gehangen, das eineReihehöher ftund, als das, welcheser * hapfen wollte. Zum Ungluͤcke fiel etwas vom brennenden Dochte zum Spundloche hin⸗ + Worüber Vegfprengete, der Brandtewein auf einmal in Flamme gerieth, beyde Böden des Faffes und alfo Drennend bis an. die Steinfohlen lief, ‚ Man hatte einige Rrüge Waffer darauf gegoffen, und der Brand ſchien gelöfchet zu ſeyn. Vontefoe | i tefoe ieß noch einige Eimer voll darauf gießen; und weil er nicht das geringfte Heuer aupücere, fo flieg er unbeforgt wieder auf den Ueberlauf. Doch diefer Zufallzog erfchreckliche gen nach fich; und. weil alle Umftände davon höchft merkwuͤrdig find, fo koͤnnen wir dem ' Worten erzählen, fer Feine größere Gefaͤlligkeit erzeigen, als wenn wir die Sache mit des DVerfaffers eige- Nach einer halben Stunde hörete ich abermals Feuer rufen, fehreibt Bontekoe. Ich erfchrad; * als ich hinab kam, ſah ich die Flamme unten heraus ſchlagen, wo der Raum am hohleſten Es waren die Kohlen, die der ausgeronnene Brandtewein angezündet hatte, und die one! war defto größer). weil vier bis fuͤnf Reihen Tonnen uͤber einander ſtunden. Wir das Waſſer Eimer voll in erſtaunlicher Menge darauf. Allein, es eraͤugete ſich ein et Zufall, der uns in Verwirrung brachte, Das auf die Kohlen gegoffene Wafler ver- ühere einen fo dicken, fehroefelichten und ftinfenden Dampf, daß man ohnmächtig hätte en mögen, und faft Feine Möglichkeit war, im Raume zu bleiben. Doch blieb ich x Machte Anftalt; fo viel ich Eonnte, und ließ die Seute einander ablöfen, damit fie frifche dufe fho Wer pfen Eonnten. Ich dachte wirklich, es würden. einige erſticken, ehe fie die Lücken un rPpenlöcher erveichen Fonnten. Mir wurde felbft fo fhlimm, daß ich nicht mehr Segen wie mir war, und den Kopf zuweilen auf eine Tonne legte, wobey ich das Öeficht N Die Luͤcken kehrete, damit ich wieder zu Athem kommen möchte, * Auf der 9 Seite, Ys ) Er hieß Willemin, aus Horn gebuͤrtig. Es koͤmmt Feuer aus im Schiffe. Seine Wuth. 384 5 Reifen der Holländer $ Bontekoe. Als ich es nicht länger ausſtehen konnte: ſo ſagte ich zu Rollen: wir muͤſſen basQ, 1619. ver über Bord werfen! Er wollte aber nicht darein willigen., Er fagte: ,, werfen wird „Pulver über Bord, ſo find. wird vermuthlich ſicher, daß wir nicht im Feuer —* „aber mit was ſollen wir uns wehren, wenn wir angefallen werden 2)?» re Ein Theil 7 Unterdeffen brannte das Feuer immer fort, und es Eonnte niemand vor Geſtanke uf? vom Volke Rauche im Raume bieiben. "Man hieb alfo mit einer Art große Löcher hinten in das WM in a in Verdeck, und goß durch felbige und durch die fücken eine erftaunliche Menge ur herch Man hatte die große Schaluppe ſchon ſeit drey Wochen in die See gelaſſen. % inmeh ließ man auch den Kahn vom Ueberlaufe ins Waſſer, weil er denjenigen, die Waſſer go -ten, binderlich war. Unſere Beftürzung kann man ſich leicht vorftellen: - Man fabı id" als Feuer und Waffer vor fich, und Feine Hoffnung, zu entfliehen; denn wir waren A und zu weit vom Sande, . Das Schiffsvolf fing an, fich auf die Seite zu machen, li aus dem Schiffe herab, und ſchwamm nach der Schaluppe oder dem Kahne. Daft verbargen fie fich unter den Banken oder Decken, bis mehrere nachkaͤmen, daß fie ſich ww von machen fönnten. Ve dr we ih Als Roll ungefähr in die Gallerie kam: fo verwunderte er fich, daß fo viele fe der Schaluppe und im Kahne waren. Sie'riefen ihm zu, er moͤchte einfteigen, fie tool! in die See ftechen. Weil fie ihn heftig bathen, und er fich noch heftiger fürchtete: fach ers. Da er in die Schaluppe kam, fagte er: Lieben Leute, ihr muͤſſet auf den Haupemall warten! Allein, hier half weder Bitten noch Befehlen; ſo bald er Darinnen war, kapylel fie das Seil ab, und fuhren davon. ua mm ann 0 ml aa Bontekoe iſt Sch war eben beſchaͤfftiget, Anſtalt zu machen, und Die Leute zur Arbeit anzutreibe unwillig dar: als einige von den Zuruͤckgebliebenen gelaufen kamen, und aͤngſtlich riefen: Ach! sa über, mann, was follen wir nun anfangen ? die Schaluppe und. der Kahn fahren davon. - Ru fagte: wenn fie uns verlaffen, fo wollen fie nicht noieder Fommen. Damit lief ich auf de Ueberlauf, und ſah mit Augen, wie fie wegfuhren, Die Segel des Schiffes waren Mafte, und das große Segel an den Gytauen oder Aufziehetauen. Ich rief: „DIE 2 „gel gehiffer, und los gebunden; wir Allen fie einholen; wollen fieuns nicht in die „fuppe nehmen, fo wollen wir ihnen über den Leib wegfegeln, damit fie lernen, was „gebühret ! ,, i „. Das Feuer ift Wir kamen ihnen bis auf drey Schiffslängen nahe, Allein fie gewannen den a nicht zu rund dreheten fich aus. Hierauf fagte ich zu den andern: „Kinder! jetzo müffen vr ſchen. „auf Gottes Barmherzigkeit verlaſſen, und ſehen, was wir thun koͤnnen. Wir Te f j verfuchen, ob wir noch löfehen fönnen. Laufet nachder Pulverkammer, und werfet Die 9 Gefaͤhrlicher verfaͤſſer ͤber Bord, ehe das Feuer darzu koͤmmt. "Hierauf nahm ic) die ——— Zuſtand. mir, und befahl, fie ſollten geſchwind Locher bohren, und das Schiff anderthalb Klafter mie Waſſer anlaufen laſſen. Allein, fie konnten nirgend mit den Bohrern Ducchfom weil die Waͤnde mit Eiſen beſchlagen waren. it Als diefe Hülfe auch mistung, fo gerierh alles in eine folche Beftürgung, ME af auszufprechen iſt. Altes fehrie und wehflagte. Mar goß friſch darauf los, und DIE © fehien abzunehmen, Aber gleich darauf gerieth das Del in Flamme. Damit MET an! | Huͤlfe verlohren, je mehr man löfchete, deſto heftiger ſchlug die Lohe empor: Das bren gi | 2) Eben daf. a. d. zo und folg. S. In der ganzen Erzählung find nur einige große geben! geändert worden. er \ nach Oſtindien TB. —XIII Cap. 5 Rs del lief in alle Minfel, und ſteckte alles an, Bey dieſem verzweifelten Zuftande wurde das Bontekoe. len und Wehklagen fo groß, daß mir die Haare auf dem Kopfe empor ſtunden, und 619, AN alter Sehüpeig über ven gangen Seib-lief. VUnterdeſſen arbeitete alles aus’ Seibesfräften. "Man goß Waffer ins Schiff, und Das Schiff das Pulbet aus: "Sehitg halbe Faſſer waren bereits über Bord, aber drey hundert fee in. die en noch da, Auf einmal fingen fie Feuer, und zerfihmetterten das ganze Schiff in hun- “ ki raifend'Sttiete, Es waren noch hundert und neunzehn Perfonen darauf gewefen. Ich Ar zu ſelbiger Zeit auf dem Ueberlaufe, nicht weit vom Tauwerke des großen Segels, und 6 Und fechrig Mann fehöpften in meiner Gegenwart Waſſer. In einem Augenblicke nie ae eg, ohne daß man fehen konnte, wo fie hinfämen, Den übrigen gieng es 1 er, J Pi FR Hich, Wilhelm Jebrands Bontekoe/ betrifft, ſo ergab ich mich darein, a es dem v1, wie meite-Gefährten, umzukommen. ch veckte bie Hände gen Himmel, und — er⸗ Herr, ſey mir gnädig und barmberszig ! Ich ſpuͤrete wohl, daß ich in der &uft ü 95 Ich dachte auch, es ſey aus mitmir: doch hatte ich meinen vöfligen Berftand, und ließ Ben hing noch nicht gänzlich ſinken. _ Endlich fiel ich aus der Luft, mitten unter bie mer som Schiffe, ins Waffer. Als ich nur erft Hier war, fo wuchs mir der Muth * fe, Als wenn ich ein anderer Menſch geworden wäre, Da ich mich umfah, ſchwamm große Maſt auf einer Seite, und der Bezaanmaft auf der andern. Ich ſchwang mich J jenen, und ſah ben elenden Anblick rings um mich herum, Ich ſagte mit Seufzen: — — Gott! dieß ſchoͤne Schiff iſt alſo wie Sodoma und Gomorra zu Grunde t gen! © v i - 1 ! . . 3 #- Eine Zeitlang wurde ich Feines Menſchen gewahr. Endlich, da ich in tiefen &eban- Wie er nebſt Kir, ſah ich ei — a RAin Er der mit —9— und Füffen_at- einem HA eitete. Er friegte ein Stück vom Boegfpriet zu packen, ſchwang fich darauf, und ſagte davon kommt. Nhey: Nun bin ich wieder in der Welt! Ich hoͤrete ihn reden, und fagte: Mein ote! iſt Hier noch ein anderer Menfeh am Leben, als ich? Der junge Menfch hieß Herr⸗ Nenn van Rniphnifen, gebürtig aus Cyber. ch ſah eine Fleinen Maft neben ihm Ben. Weil fih nun der große, darauf ich ſaß, alle Augenblicke rundum waͤlzte, und große Beſchwerlichkeit verurfachete, fo rief ich ihm zu: Herrmann! ftoß mir diefe fin nge'zu, ich will mich darauf fegen, und zu die ſchwimmen, damit wir alle beyde bey- Ainmen find. Er that, mas ich verlangte; denn fonft Härte ich unmöglich zu ihm kommen en, weil mich Das Auffliegen und der Fall ganz zerfchellert hatten. ch war am Ruͤ— Ye, Anz mund, und hatte zwey Löcher im Kopfe. Bisher hafte ich nichts davon gefpii- & Aber nun wurden die Schmerzen auf einmal fo ſtark, daß mir beynahe Hören und * EN der ieng. er » . need hr ır- 5 fe) = . ei : 5 Wit waren ganz nahe behſammen, und jeder hatte ein Stück vom untern Theile des Ras Prets im Arme, Wir fahen auf alle Seiten herum, ob wir die Schaluppe oder den ühe " erblicten konnten. Endlich ſahen wir fie, aber weit von uns. Die Sonne wollte eben | a Det Ich fagte zu meinem Ungfücksgefährten: „Mein Sohn, hier ift alle Hoff- u. uf, gaus, Es wird Nacht, die Schaluppe und, der Kahn find zu weit von uns, mir ve A gu Men es unmdglich die ganze Macht aushalten. Wir müffen Gott anrufen, und uns „ig, a — * EM * Allgem. Keiſebeſchr. VIII and. Eee 286 0 Reifen der Hollaͤnder Bontekoe. „in feinen Willen ergeben.n Wir fingen an zu bethen, und unfer armes Gebeth wurde 1619. erhoͤret; denn kaum waren wir damit fertig, fo war die Schaluppe und der Kahn nahe ber une. Vor Freuden waren wir halb entzücet, Ich vief, helfet, helfet dem Kauptman, Einige Matrofen Höreten mic), und riefen ebenfalls: der Hauptmann lebet noch! Sie herten fich den Trümmern, Fonnten aber nicht. an mich kommen, aus Beyſorge, bie Stuͤcke möchten das Fahrzeug umftoßen, Herrmann, dem der Suftfprung nicht viel geſchadet batte, ſchwamm nad) der Schr luppe. Ich meines Orts rief, wenn ihr mich retten wollet, fo muͤſſet ihr herfommen ; de ich bin fo zerfallen, daß ich nicht ſchwimmen Kann. Hierauf fprang der Tro a Wie er hinein Waſſer, mit dev Linie vom Senfbleye, die er in der Schaluppe fand, und gab mir 09 koͤmmt. Ende davon in die Haͤnde. Ich wickelte ſie um den Leib, und kam auf dieſe Weiſe gid lich in die Schaluppe; daſelbſt fand ich Rollen, Wilhelm van Galen, und den Unft! ſteuermann, Namens Meynders Kryns, aus Hoorn gebürtig. Jedermann fa mich mit Erſtaunen an. Kiffen nicht, Ih hatte hinten in ber Schaluppe einen Eleinen Verſchlag machen laſſen, worin, was fie anfan zween Menfchen Plag hatten. Dahinein begab ich mich, um etwas auszuruben; deul sen ſollen. defand mich fo ſchwach daß ich dachte, es würde nicht lange mehr mit mir währen, Dr Rücken war ganz zerfchlagen, und Die $öcher im Kopfe fehmerzefen mich unausfprechlidb doch fagte ich zu Rollen: „Sch hielte für das befte, wir blieben Diefe Nacht nahe A" » Brad, Morgen bey Tage fönnen wir einige Lebensmittel auffifchen, und viellei fir „den wir einen Schiffecompaß, damit wir Sand fuchen fönnen.„ Denn die Flucht ne fo eilig gefchehen, daß man beynahe gar feinen Vorrath mitgenommen hatte. Was or Compaſſe betrifft, fo argwohnte der Oberfteuermann, der. meifte Theil vom Volke wol entfliehen, und deswegen that er fie beyfeite; aber nichts deſtoweniger nahmen fie Keipart und er mußte in die $uft fliegen, m: Folgen dem Roll verachtere meinen Rath, und ließ darauf los tubern, als wenn es Tag waͤrt Verfaſſer. Meynung, Sand zu entdecken. Als aber die Sonne aufgieng, ſah er weder Sand ned Wrack. Man fah nach) mir, ob ich lebendig oder todt wäre ? Hauptmann, fagten fie, ſollen wir anfangen? Wir fehen Fein Sand, und haben. weder Brodt, noch. Karte, M Eompaß. Kinder! antrwoortete ich, ihr folltet mir geftern Abend gefolgt haben, da ich treulich rieth, beym Wrack zu bleiben. Ich erinnere mich noch wohl, wie ich auf, Det! Mafte ſaß, dag Speck, Käfe, und anderer Vorrath um mich herum fchwamm. u Hauptmann! fagten fie ganz freundlich zu mir, Eommet heraus, und führet uns, Ichkan nicht, erwiederte ich, denn ic) Din fo lahm, daß ich mich nicht von der Stelle züßeenfal Doch mit ihrer Beyhuͤlſe feste ich mich auf dem Ueberlaufe nieder ‚ und fah, mie fie" immer fortruderten. Ich fragte; wie groß der Vorrath ſey? Sie zeigten mir fieben 0 Ihre Lebens: acht Pfund Zwieback. Hoͤret auf zu rudern, fprach ich fodann, ihr ermatter euch fuͤt anf mittel, [ange Weile, und Fünnet euch am Effen nicht wieder erholen. Sie fragten : was fie® thun follten ? Ich hieß ihnne, die Hemden ausziehen, und Segel daraus machen, Mut pn lete es. an Faden. Damit ließ ich ein Seil nehnten, das zum Ausbeſſern in der S alu Seoelzu ma, 99, auſdrehen, und Faden daraus machen, Das übrige brauchte man ſonſt, zum b pie ei und ſo gut man konnte. Die im Kahne Folgeten dieſem Beyſpiele Man flickte alſo dh Hemden an einander, und machete kleine Segel Daraus. * Pe) zn 4 4 Hierauf nach Oſtindien. J Buch. XIII Cap: 387 ; Hierauf zähferen wir unfere Mannſchaft. In der Schaluppe waren fechs und vier- Bontekoe. 8%, und im Kahne fechs und zwanzig. Es fand ſich ein blauer Matroſenkittel und ein 1619. gen in der Schaluippe, die wurden mir in Betrachtung meines fehlechten Zuftandes gege- — N Wir Hatten den Schiffebarbier bey uns, aber Feine Arzeney, Doch kauete er Zivie: —* und legte es mir auf die Wunden, davon wurde ich mit Gottes Huͤlfe heil. Ich alte mein Hemde ebenfalls zu den Segeln hergeben; es war aber jedermann darwider, und man ſorgte für mich, fo viel es möglich war. Das Den erften Tag liefen wir uns die See dahin treiben, weil wir die Segel macheten. Fahren auf Abends wurden fie fertig. Man foannete fie auf, und fuhr bey dem Winde, Diefes per offenbaren AU der 2ofte des Wintermenates, ° Wir vichteten uns nach dem $aufe der Sterne, weil See dahin. u! wußten, wenn fie auf und unter giengen. Bey der Mache erftarreten wir vor te, und bey Tage war die Hige faft unleidentlich, weil uns die Sonne gerade über dem 5 fe ftund. Den ziften und beyde folgende Tage machten wir einen Gradbogen, die f e zu nehmen. Man zeichnete auch einen Duadranten auf den Schiffeboden, und Suchen fih ei Nißete einen Stab mit den Kreuzen. Theunis Thybrande, der Schiffstiſchler, hatte su Helfen. . fi Zirkel, und wußte einiger maßen, wie man auf dem Mefftabe die Polhöhe bemer- = Müßte, Endlich brachten wir einen Öradbogen zufammen, den man gebrauchen konn⸗ * Ich ſchnitt eine Seekarte in den Boden, und verzeichnete die Inſeln Java, Suma— v und die zwifchen ihnen befindliche fundifche-Meerenge, Als wir an dem unglücklichen & zu Mittage die Sonnenhöhe nahmen, hatten wir uns auf fünf und einen halben Grad "Werbreice befunden, und zu Folge der Karte zwanzig Meilen vom Sande, Ich zeichnete E eine Seerofe, ‚und machte täglich den Ueberſchlag. Wir fteuerten fieben Meilen ge- — Süden, oder über die Mündung der Straße, in der Abficht, unfern Weg defto leich- zu finden, wenn wir Sand entdecken würden. Bon den wenigen Pfunden Zwieback verordnete ich einem jeden täglich feinen Theil, UND theilete aus, fo lange etwas vorhanden war. Allein, es waͤhrete nicht lange, obgleich. *iner mehr bekam, als ein Stückchen eines Daumens did. Zu trinfen hatten wir gar Werden durch lichte, , Wenn es regnete, fo zog man die Segel ein, und breitete fie in der Schafuppe Regen erauiz- Br das Waſſer rung man hernach in zwo Fleine Tonnen aus; denn mehr hatte man niche Fet- h ‘genommen, Diefes war unfer Vorrath für die Tage, daran es nicht regnete. Ich m die Spitze von einem Schuhe ab, damit ſchoͤpfeten wir. Ungeachtet dieſes großen übe hieß man mir doch nehmen, fo viel ich immer bedürfte, weil jedermann meiner Ye habe, und bey der großen Menge feiner fpiien koͤnne, was ich zum voraus genöße, and Ai Zuneigung war mir herzlich angenehm, dennoch nahm ich nicht mehr, als ein Ib Der Kahn that fein. beftes, uns zu folgen. Doch, weil wir beffer befegelt waren, Dieim Kab: „emand von ihnen die Schiffahrt verftund: fo barhen fie uns allemal inftändig, fo oft 2 — in xuns vorbey fuhren, oder einer von ihnen bey uns an Bord kommen konnte, wir * J * v ten fie ſaͤmmtlich einnehmen, weil fie befürchteten, bey entftehendem Sturme von uns ; fing agen zu werden. Allein, unfere Leute wollten eg durchaus nicht zugeben, und ſtelle⸗ 0%, wir könnten darüber alle zu Grunde gehen. - Dig dlich ftieg unfer Elend auf den Höchften Gipfel. Der Zwieback war verzehret, und Werden uͤber den, Den noch nichts vom Sande, Ich wendete alle Mühe an, die Ungeduldigften zu bere— — > + Mir koͤnnten nicht weit mehr davon ſeyn; = es half nicht lange. Sie fingen an, PRRRR: ct2 über 388 Neiſen der Holländer Bontekoe. uͤber mich verdruͤßlich zu werden, und fagten, ich. betröge mich im Ueberſchlage, und führt 1619 in die offenbare See hinein, an ſtatt gegen das Sand zu fahren, - Der Hunger war un — mein groß, als es Gott fchickte, daß. ein Haufen Mewen fo langfam über der Sihalupf wegzog, als wenn fie gefangen feyn wollten. Sie flogen fo niedrig, daß wir fiermit_P° Hand erreichen konnten, und jeder fing ohne Mühe einige. Man rupfte fie, and aß # roh. Sie fehmerften ung vortrefflich, und ich muß.geftehen, daß mir in meinem galt geben der Honig nicht fo ſuͤß geſchmeckt hat, als dieſe Mewen. Doch es war eine einige Steigen alle Mahlzeit, die uns Eaum das Leben friſtete. Dieſer Tag gieng abermals vorbey, ohne sand = * Sha 1 ſehen. Unfere Leute ließen hierüber, allen Much ſinken und als der Kahn bey uns + und das Volk inftändig bath, wir möchten fie eimehmens. ſo wurde einmüthig beſchloſſen weil es doch geſtorben ſeyn muͤßte, ſo wollten ſie in Geſellſchaft mit einander ſterben. HM nahm fie alfo ein, nebit den Segeln und Rudern vom Kabne. er Hierauf hatten wir dreyfig Ruder in der Schaluppe, die wir über die Bänke legten daß fie ein Verdeck vorſtelleten. Wir hatten auch ein großes, ein Bezaan- ein Focke⸗ — Elender Zu; ein Topſegel. Die Schaluppe war ſo tief, daß man unter den Rudern ſitzen konnte. ſtand. theilete das Volk in zween Theile, davon einer nach dem andern unter dieſes Verdeck pri chen durfte, Es waren unfer zwey und ſiebenzig. Einer fah den andern halb verzmelfet an, wie man fich von Leuten vorftellen kann, welche vor Hunger und Durft verſchmach und weder Mewen noch Regen mehr: fommen fehen. | 5 As die Verzweiflung — uͤberhand zu nehmen, ſo kam auf einmal eine sel Menge fliegende Fiſche aus der. See, ſo groß, wie die beften Stocfifche, und ftürzten fogar in die Schaluppe. Man fiel fögleich Darüber Her. Sie wurden ausgetheilet,, und roh aufgefreffen. ‘Diefes wollte wenig erflecken. Dennoch wurde niemand Eranf. & mar folches um fo vielmehr zu verwundern, meil einige, wider meinen Rath, Scewaffet 9 trunfen hatten. Ich fagte: Kinder! trinket ja kein Seewaſſer, es wird euch den DU im geringften nicht löfchen, Hingegen aber einen Durchfall verurfachen, Der euch den ar aus machet. Einige leckten an den Kugeln für die Steinftücde, oder nahmen Since? geln in den Mund; andere eranken ihren eigenen Urin, Ich frank den meinigen audi ni gieng aber bald wieder weg, und war fo verdorben, Daß ich diefes elende Hülfsmittel weiter gebrauchen Fonnte, | he Das Elend Indem nun das Elend alle Stunden zunahm: fo ftellete fich endlich. die gaͤnzliche ihn fteist aufs zweiflung ein. . Einer warf verftörte Blicke auf den andern, nicht anders, als wenn er hoͤchſte. Man anfallen und zerfleifchen wollte. Ja, einige fagten, es fen nichts anders zu thun, J— will a müßte bey den Schiffsjungen anfangen, Hieruͤber entfegte ich mich, daß mir alle, — gen freſen. entgieng. Doch vief ich Gott an, er möchte etwas fo entfeßliches nicht zugeben, und wolle uns nicht verfuchen über unfer Vermögen, deffen Maaß ihm befanne fey, Mit eine! Worte, ich kann nicht befchreiben, wie mir zu. Muthe war, als ich ſah, daß, einige ih troſen wirklich Hand an die Zungen legen wollten, Ich redete ihnen, fo. beweglich zu nur konnte. Kinder, fagte ich, was woler ihr. machen 2. bedenket duch, was das fuͤr eine loſigkeit ſey. Rufet unfeen Herin Gott. an,, der. wird ſich über uns, erbdrmen, . Ai nen, auf feine Weife mehr weit, vom Sande fen. . . Hierauf, zeigte, ich.ihnen-den taͤgli J ruͤckgelegten Weg, und was fuͤr eine Sonnenhoͤhe jedesmal geweſen war. Sie nach Oſtindien. JBuch. XII Cop. 389 hi Sie antwerteten: ich machte ihnen dieſes fchon ſeit langer Zeit weis, es wollte aber Bontekoe. rs eintveffen, und fie müßten nur gar zu gewiß, daß ich entweder fie, oder mic) x 1619, N DIE berzäge, Doch Funden fie mir, drey Tage Frift zu, nach deren Verlaufe fie nichts in ha Welt abhalten folfte, zu thum, was fie wollten, im Falle fie fein Sand fahen. Dieſe — a enfehliche Entſchließung gieng mir durch Mark und Dein. Ich bethete fehr andächtig, z, B y Kai möchte hoch gnaͤdiglich verhüten, daß mir unfere Hände nicht mit einer ſo abfcheuli- EM That beſudelten. Unterdeſſen lief die Zeit vorbey, und, die Noth wurde fo groß, daß ee Mühe ‚hatte, mich felbft der Verzweiflung zu erwehren, Davon ich. andere abrieth. ige fagten: „wären wir doch nur am Sande ſo Fönnten wir doc) wenigſtens Öras fref- Können ſich \ wie das Vieh.» Ich ermahnere beſtaͤndig. Allein des andern Tages waren die nicht mehr * eben ſowohl weg, als der Muth. Die wenigſten waren mehr im Stande, aufzuſte⸗ x ten oder fich aufgerichtet zu halten. ol war fo ſchwach, daß er Fein Glied mehr ruͤh⸗ Onnte, Ich war einer von den ftärkften, unerachtet meine Bermundungen mich hät= Khrwächen follen. Denn ich harte noch fo viel Vermögen, daß ich von einem Ende der aluppe bis an das andere geben Fonnte, u Wir hatten ige den aten des Chriſtmonats, welches. der. dreyzehnte Tag nach unferm Erquickender di nlücte war: als fich der Himmel überzog, und ein Regen fiel, der uns einigermaßen Regen, Alte, Es folgte fogar eine Windſtille darauf, daß wir die Segel abnehmen, und über Schaluppe decken Eonnten, Jedermann frank nach) Belieben, und die beyden Faͤßchen fir en gefüllet. Ich ſtund damals am Steuer, und urtheilete nach dem gemachten Leber» h Age, wir müßten nahe am Lande feyn. Ich hoffte, das Wetter follte fich aufklären, — — ich noch am Ruder waͤre, und wollte durchaus nicht davon weggehen. Allein der hi e Nebel, und der noch immer anhaltende Regen, erſtarreten mic) fo ſehr, daß ich es — mehr aushalten konnte, fondern einen Quartiermeiſter rufen mußte, mich abzulöfen. — und ich ſetzte mich unter die andern hinein, wodurch ich wieder etwas warm e. Kaum war der Quartiermeiſter eine Stunde am Steuer geweſen: fo verzog ſich der Man entde⸗ Nebel, und er ſah and. Aus Freuden ſchrie er mie vollem Halfe: Land! Land! Diefes Frrtan. Zurufen gab einem jeden die Kraͤfte, daß er aufzuſtehen vermochte, und durch ſeine Augen Yan dieſem froͤhlichen Anblicke verſichert ſeyn wollte, Es war auch in der That Sand. So— eich fegte man alle Segel bey, und lief gerade darauf zu, Allein da man fich dem Ufer Vherte, war die Brandung fo farf, daß man fich nicht in die Wellen twagen durfte, Die Snfel, denn es war eine, hatte eine Fleine Bucht, dahinein Famen wir glücklich, Wir ‚He unſern Hacken aus; denn wir hatten einen Eleinen, den fchlugen wir in den Strand und jedermann eilete, an das Ufer zu fpringen, Ecis Der 399 Bontekoe, —— Sie kommen in eine wuͤſte Inſel. Was ſie da finden. Sie ſind nahe bey Sumatra; muͤſſen neue Gefahr ausſtehen, auf die Inſel zu om: men; finden noch größere dafelbft; helfen fich durch. Unterredung mic den Einwohnern. Sie eſſen ſich ſatt; fchöpfen wieder Muth. Son: derbare Beſchreibung der Furcht und ihre Witz fung. Bontefoe finge aus Todesangft. Lift der Eyländer. Sie fuchen Urfachen zur Zänke: Sie fommen \ I i in eine wüfte freyet hielten: fo fuchten fie mit ungemeiner Degierde, Inſel. wo etwas zu eſſen finden möchte, Ich meines Ortes, Tritte auf das Sand, nieder auf meine Kuie, Reifen der Holländer Der I Abſchnitt. 2) vey; wollen die Holländer umbringen. Diele | entrinnen noch. Ihr ſchlechter Zuſtand. ner ſtirbt eines feltfamen Todes. Sie muͤſſen wieder an das Land gehen; finden Lebensmil? tel; fommen in eine wüfte Inſel. Bontekoe entdecket feine Fahrt auf der Spige eines Bet: ges; geht voller Hoffnung wieder unter Segel fieht eine große Flotte; und kommt zu feine Landesleuten. v achdem dieſe Unglückfeligen fich nunmehr am Sande fahen, und von ihrem Elende be | ob man im Holze oder and faget Bontefoe, fiel bey dem u füßte die Erde vor großer Freude, danfete den Allmächtigen für feine Gnade, Diefer, Tag war der legte von den dreyen, nach deren Verlaufe man die Schiffsjungen freſſen wollte, Was fieda finden. genug für uns, Auf der Inſel fand man Eocosnüffe, aber fein füßes Waffe, Es war aber Glid daß wir den Saft der friſchen Nuͤſſe ausſaugen Eonnten, Nüffe, die den härteften Kern hatten, af man. Die Getränke zu feyn: er wäre uns auch wohl befommen , Die äteeftel fer Saft bedünfte uns ein Herrlich® wofern wir nur nicht zuviel gethall hätten, Allein, weil fich Fein Menfch zu mäßigen wußte, foenpfanden wir nech retbigt) Tag ein unerträgliches Schneiden; wieder gefund wurden. Sußtapfen, woraus zu ſchließen war, die geringfte Spur von einer Wohnung. nige Matrofen fahen eine Schlange, Sind nahe fte hin, als wir noch Vorrath hatten. Es wächft nichts darauf, die fie für einen Faden Dicke ausgaben, —— Wir fuͤlleten unſere Schaluppe mit friſchen und alten Cocosnuͤſſen, giengen des bey Sumatra· inter Segel, und gerade auf Sumatra los, erblickten es auch, gleich des andern Te Die vorige war efwan funfzehn Seemeilen davon. alfo, daß wir uns einer nad) dem andern in den graben mußten, Endlich erfolgte eine ſtarke Ausleerung,, wor nach wir des andern Tage l Man durchgieng die ganze Inſel, und fand zwar wohl 1“ es müßten Leute dahin \ gefommen feyn, aber als Eocosnüffe, & Abend Wir fuhren fo lange öftlich an per KW Weil uns die Noch hierauf zum Ausfteigen zwang? fo hielten wir dichte an den Strand, Eonnten aber nicht Dey diefer anfcheinenden Noth, wurde befchloflen, durch die Brandung kommen vier bis fünf. der. beften Schwi ſollten verſuchen an das Land zu kommen, und einen Orr zu finden, wo man bequem aM fahren koͤnnte. Sie kamen gluͤcklich durch, und ihnen nach. “Endlich fanden fie einen uf, und welchem wir folgeten. Muͤſſen neue Gefahr aus: men, tetes Ruder halten, S As wir nahe hinzu kamen, fofahen wir border Min eben, auf Die die Wellen auf eine ungeftüme Weife brachen, Safel zu Eow. wenigſtens nicht ohne allgemeine Bewilligung. und jeder ſeine Meynung ſagen. Dieſe gieng einmuͤthig dahin, man muͤßte es Hierauf befahl ich, es ſollten an jeder Seite des giengen an der Küfte hin, wir aber. ſahen gaben uns ein Zeichen mit ihren Hole" dung eine Sandbanf, woran ſich Ich wollte es nicht wagen, durchzuſeten⸗ Sie mußten ſich alle in Ordnung —— wage * Hintertheiles zween Mann, ein durchboh⸗ Ich aber nahm das Steuer, und hieit gerade auf die Welle 9 Die erſte fuͤllete die Schaluppe bis zur Haͤlfte mit Waſſer. Man ſchoͤpfete in aller — ji = % uͤ sach Oſtindien. I Buch. XIU Cap. 391 ‚Kiten, Schuhen, und was man hatte. Aber die zweyte Welle ſetzete uns fo gänzlich außer r ud zu fteuern und uns zuhalten, daß ich dachte, wir wären ſchon verloren. Ich rief: Inder! Kalter die Schaluppe im Öleihgewichte, und ſchoͤpfet mit aller Macht, oder wir Ddin, Das Ausſchoͤpfen wurde mit erſtaunlichem Eifer getrieben. Indem Fam bie a Welle. Doch, fie war ſchon zu furz, als daß fie uns viel Waſſer hätte eingießen nen; fonft wäre es in der That aus gewefen. Gleich Darauf ebbete es, und alfo fa- en wir endlich durch diefe tobende Brandung durch. Wir verfuchten das Waffer, und fanden es fuͤß: über dieſem Gluͤcke vergaßen wir alle Angft. ——* landeten am rechten Ufer des Fluſſes, wo der Boden mit ſchoͤnen Kraͤutern be— Bontekoe. 1619. Finden noch fen war, unter andern auch mit einer Gattung kleiner Bohnen, gleich den hollaͤndi— — dar hen," Das erſte, was wir thaten, war, daß wir uns fatt daran aßen. Einige giengen MP 'S über eine vor uns liegende Exdfpige, tofelbft fie Toback und Feuer fanden. Wie groß „nicht die Freude! doch Fonnten wir auch fo viel daraus fehließen, wir müßten nicht Yen von denen feyn, welche beydes zuruͤck gelaffen Hatten. In der Schaluppe lagen zwo "Me, damit hieben wir einige Bäume um, und machten mit den Aeſten hier und dort Sn euer. Unfere Leute fegten ſich im Kreife herum, und rauchten den gefundenen 8bback, Gegen Abend ſchuͤreten wir ſtaͤrker zu, und ich ſtellete aus Furcht vor einem Ueberfal⸗ Ki drey Schilowachen um unfer fager. Der Mond war damals im Abnehmen, An— anglich wiederfuhr uns kein Uebel, als daß wir heftiges Bauchgrimmen empfanden, das der Uebermaße im Bohneneſſen herkam. Im größten Schmerzen, tief die Schildwa⸗ kei es kaͤme eine große Menge Einwohner angezogen. Nun konnten fie bey Nachtzeit * andere Abſicht haben, als uns zu überfallen; aber zum Ungluͤcke hatten wie fein an— ten vedr, als einen alten roſtigen Degen, "und die beyden Xerte; nebſt dem vermoch- en wir uns kaum zu rühren. Nichts beftoweniger fuhren wir affe auf, und Feiner wollte Ungerochen fterben, Wir nahmen Teuerbrände in die Hand, und eilefen dem Feinde ent⸗ durch. gegen. Die Funken flogen weit und breit Dick in der Luft herum, und wir machten einen fürchtertichen Anblick; nebft dem konnten auch die Inſulaner nicht wiflen, daß wir fein Ge- Wehr hatten, Daher liefen fie davon, und verſtecketn ſich im Walde. Unſere Leute zogen lich an ihr Feuer zurüf, und brachten die ganze Nacht in beftändiger Unruhe zu. Roll und „hielten es für nöthig, in der Schaluppe zu bleiben, Damit uns diefe Zuflucht nicht et⸗ N abgefchnitten werden möchte. und ar andern Tages Famen drey Inſulaner mit Aufgange der Sonne aus dem Holze, ier Ra die * Dieſe fragten ſie, wer wir wären? Sie antworteten, perungluͤckte —— Meg Schiff durch Feuer verlohren haͤtten, und fragten dagegen, ob wir einige $el eng: ar bekommen Fönnten? Waͤhrenden Gefpräches, machten fih Die Inſulaner beftandig ab an die Schaluppe, und wollten fo. gar fehen, ob wir Gewehr: hätten, Ich hatte or zur Vorſorge die Segel Darüber decken laſſen, weil ich ihnen nicht trauete. Wir ant⸗ ten, es fehle uns an Flinten, Pulver und Bley imigeringften nicht. Hierauf gien⸗ Kr, e weg, und werfprachen, Hühner und Reiß zu „bringen... Wir legten, etwan achtzig lan⸗ en von dem Gelde zuſammen, das wir bey uns hatten „und gaben es ben drey Inſu⸗ N, für einige gekochte Hühner und Reiß. Sie ſchienen mit der Bezahlung fehr ver: | gnuͤgt Helfen ſich Unterredung igen nach dem Strande zu. Wir ſchickten ihnen drey Mann entgegen, die ſchon mit den Ein⸗ jals in Indien geweſen waren, und etwas von der Sprache und Lebensart des Landes wohnern. 392. OT Reffer der Hollander Bontekoe. 1619. Eſſen ſich ſatt. wundern. Schoͤpfen Muth. Sonderbare Beſchreibung der Furcht und ihrer Wir—⸗ kung. gnuͤgt zu ſeyn. Ich ermahnete alle unſere Leute, ſie möchten ſich recht Herzhaftig F Wir ſetzeten uns alſo ganz getroſt nieder, aßen uns ſatt, und berathſchlagten, waszu fl. toäre, Die Inſulaner ftunden dabey, und hatten Urſache, unſere Gabe im Eſſen 3 Wir fragten nach dem Namen des Sandes, Fonnten aber aus ihrer Antwort ni Elug werden, ob es Sumatra fey, oder nicht? Doch hielten wir es LA als fie mitte Hand zeigeten, Java liege unterhalb deſſelbigen; wir begriffen auch, daß ſie den bel difchen General Jan Coen, welcher damals auf Java Befehlshaber war, nennen mo ten, Wir glaubten alfo gewiß, wir, wären über dem Winde von Java, und freueten UN beftomehr darüber, weil wir aus Mangel eines Schiffeompaffes, bisher, immer unge geweſen waren ,. ob, wir auch recht führen. Nunmehro fehlete uns zu gänzlicher Zufried⸗ heit nichts mehr, als Lebensmittel. Ich entſchloß mich alfo, nebft vier andern in 4° fleine am Ufer ftebende Pirogue zu treten, und damit den Fluß hinauf bis in Das Dorf sl fahren, das wir in. der Ferne liegen ſahen, um für unfer noch übriges Geld fo viel Bor) einzufaufen, als ich könnte, Ich that es unverzüglich, bekam Reiß und Hühner, und fehickte diefes ohne Saumniß an Rollen, wobey ich ihm die Gleichheit bey der Aust lung anbefahl, damit fich niemand befehweren Fönnte, Meines Ortes, nahm ich N meinen Gefährten eine gute Mahlzeit im Dorfe ein, ließ mir auch) das Sandesgetränfe geht? den. Es befteht felbiges. aus einer Gattung Wein, der aus.den Bäumen. gezapfet wi) und beraufchen kann. Indem wir aßen, faßen die Einwohner um uns herum, und H Ieten uns alle Biffen in den Mund. Mac) der Mahlzeit Faufte ich einen Büffel für ftehalb Realen. Er war aber fo ſcheu, daß wir ihn weder. hafchen noch mwegführen font ten, und viel Zeit damit verdarben. . Unterdeſſen wurde es ſaͤt. Meine Meynung I wieder nach der Schaluppe zu gehen, und den andern Tag wieder zu Fommen, die 2 bathen mich aber, ich möchte fie Diefe Nacht in dem Dorfe laffen, weil fie den Zügel U Finſtern leichter fangen koͤnnten. Ich fuchte ihnen diefes auszureden. Endlich Geil! ich es, und überließ ſie ihrem eigenen Willen, —J— Ich kehrete folglich nach der Pirogue an das Ufer zuruͤck, wo ich viele Einbobh, fand, die mit einander über etwas Worte zu wechfeln ſchienen. Mir kam es vor, alsW einige wollten, man follte mich abziehen laſſen, die andern ‘aber fich ſolchem widerſe 9 Ich kriegte zween bey dem Arme, und ſtieß ſie gegen die Pirogue, als wenn ich ihr H ft wäre. Sie machten zwar ein finfteres Gefichte, giengen aber doch, und fegten fich mir hinein, einer vorn, der andere hinten. Endlich fingen fie an zu rudern. une De te einen Kries oder Dolch an der Seite; folglich fund mein geben in ihrer Hand. Na pr dem wir eine Strecke gefahren waren, ſo kam der hintenfigende zu mir, weil ich mitten in if Pirogue ftund, und verlangte durch Zeichen, Geld, Ich zog ein Stüc kleine Münze dem Schubfade, und gab-es ihm. Er nahm es, betrachtete es ein Weilchen mit INT, Unfchlüßigkeit, endlich wickelte er e8 in einen Sappen, den er am Gürtel Hängen h 3* Hierauf Fam der vorn ſitzende gleichfalls, und machte eben dergleichen Zeichen Er in? pfing ein Stüd wie der andere, betrachtete es auf beyden Seiten, fehlen aber noch ! fhlüßiger zu feyn, als der vorige, ob er es nehmen oder mich anpacken ſollte, wie er tet ee hätte chun koͤnnen, weil id) unbewaffnet war. Ich merfte die größe Gefahr wohl, ball ‚nen ich ftecfte, und das Herz pochte mir gewaltig. ’ Unter⸗ * + nach Ofkindien. I Buch, XII Cap 303. - Unterdeſſen führen wir mit großer Geſchwindigkeit den Fluß hinab, weil es dazumal Bontekoe. ber, Auf Halbem Wege gerierhen fie in heftigen Wortwechſel mit einander, und ausig- 1619. ten Geberden konnte ich fehließen, fie wollten über mich herfallen. Hierüber erſchrack ich, a B Äh zitterte. In der Angft, Hub ich die Augen gen Himmel, und rief den Allmächti- Bontekoe fin: IM unn Hüffe in diefer Noth an, Damit war es, als ob mir einer fagte, ich follte fingen. ja aus Todes: ‚ Ein wunderliches Mittel, die Furcht zuvertreiben! Ich ſang alſo aus vollem Halfe, dag" 5 auf beyden Seiten im Walde twiederfihallete. Die beyden Inſulaner fperreten vor hef⸗ tigem Sachen das Maul fo weit auf, daß ich ihnen bis in den Schlund ſehen konnte; und AUS ihren Blicken fehloß ich, daß fie mir weder Furcht noch Argwohn zutr aueten. Derge: Nalt erſfuhr ich an mir felbft , was ich öfters gehöret, aber nie geglaubet hatte, nämlich, OB die größte Furcht einen Menfchen zum Singen bringen koͤnne. Indem ich nun im⸗ werfort fang: fo gieng die Barke fo ſchnell, daß ich unſere Schaluppe erblickete. Ich Vinkere unfern Seuten ; fie kamen auch fogleich an das Ufer gelaufen. Sodann wendete ich IS) zu meinen beyden Ruderern, und gab ihnen zu verftehen, fie müßten bey dem Anlan⸗ den Alle beyde an das Vordertheil der Pirogue treten; denn damit war ich ſicher, daß mir * einen Fang von hinten zu geben konnte. Sie thaten es willig, und ich flieg un— Mdert aus, 33 As fie mich unter den Meinigen in Sicherheit ſahen: fo fragten fie: wo doch fo vie- Liſt der Sn: (e Seue des Nachts über fich bergen Fonnten? Wir fagten, bier, unter den Hütten; denn fuloner. Dir Hatten in der That einige von Aeſten und Zweigen verfertiget. Sie fragten ferner: wo am Roll und ich fchliefen? weil fie uns für dievornehmften anfahen, Man fagte, in der aluppe unter den Segeln. Damit fliegen fie wieder in ihr Boot, und fuhren davon. Ich erzaͤhlete Rollen und den andern, wie es mic ergangen wäre, und daß morgen die übrigen viere einen Büffel mitbringen würden, Die Nacht über war alles rubig. Als . Aber die Sonne aufgieng: fo wunderten wir uns, warum unfere $eute nicht Fämen, und argwohneten, eg müßte nicht richtig mit ihnen ftehen. Bald darauf kamen zween Snfula- ‚ner, und trieben etwas vor fich ber. Es mar ein Büffel: allein ich fah bey dem erften Anblicke, daß es derjenige nicht war, den ich gekauft hatte. Einer von uns, der die Lan⸗ desſprache halb und Halb verſtund, und redete, fragte die beyden Schwarzen: warum ſie den Büffel nicht brächten, den ich gekauft hatte, und wo unfere vier Gefährten blieben? ‚ie gaben zur Antwort, man hätte ihn nicht fortbringen koͤnnen; unfere Leute kaͤmen Suchen Ur⸗ Nach, und brächten einen andern. Diefe Antwort ſtillete unfern Argwohn einiger maßen; fahe zum ich ſah, daß der Büffel gewaltig tobte, und eben fo wild war, als der erſte daher ließ danke. ihm die Füße mit der Axt lahmen. So bald er fiel, fingen fie an zu heulen und auf ei- Ne fuͤrchterliche Weife zu fehreyen. Auf diefen Lärm, ſtuͤrmeten einige Inſulaner aus dem Walde heraus, und gerade _ Wollen die auf die A zu, vermuthlich in der Abficht, uns alle Ausfluche abzufihneiden, und Be Enach alfe zu erwuͤrgen. Drey von unfern feuten, die in einiger Entfernung von den Ar ei utten bey einen Heinen Feuer faßen, merften ihr Vorhaben, und riefen uns zus Jc achte mich aus dem Walde heraus, und ſah von einer andern, Seite vierzig bis funſzig Feinde aus dern Walde auf uns los kommen. „Haltet euch wohl, fagte ich zu unfern Zeuten, dieſes Geſindel ſoll uns noch nichts ehun.„ Doch es kam noch ein ganzer 8 Warm, meiſtens mie Schilden, und einer Art von Schwerdtern bewaffnet, zum Vor: feine, Damit änderte ich meine Gedanken, und rief: „Kinder! laufet nach der Schaluppe, Allgem, Reifebefchr, VII Band, Ddd „ionft * 394 > Reifen der Hollander Rontekoe. „ſonſt find wir alle verlohren. Wir renneten alfo darauf zu; und wer nicht zeitig 9 1619. mug hineinfpringen Eonnte, der fprang in das Waffer, und ſchwamm nach. — — Unſere Feinde verfolgten uns bis an das Ufer. Zum Ungluͤcke konnten wir nicht ſ PR geſchwind abftoßen, als es die Noch erforderte. Die Segel waren über die ganze S Roth huppe, in Geſtalt eines Zeltes ausgefpannet; und ehe wir alle hinein Eommen Eonnten, wa⸗ ren uns die Inſulaner auf dem Halfe, und renneten vielen von unfern Leuten, die Aſſagayen in den Seib, fo daß ihnen die Gedaͤrme heraus fielen. Doch fochten wir mit den beyder Herten und mit dem voftigen Degen erftaunlich um ung herum. Der Schiffsbeder, ein langer ftarfer Mann ſchwadronirte gewaltig damit. Wir lagen an zweenen Hafen, einen vorn, den andern hinten; ich ſtellete mich an ven Maſt, und rief dem Becker zu, hau das Seil entzwey! es gieng aber nicht an, Damit lief ich nach dem Hintertheile, und legte das Seil auf den Bord der Schaluppe, wornach er es ohne Mühe entzwey hie! Unfere Leute, dieforne waren, nahmen es, und zogen die Schaluppe gegen die See. D Inſulaner wateten zwar in das Waſſer, verlohren aber den Grund gar bald, und mußt! aljo ablaffen. | Ihr ſchlechter Nunmehro fiſcheten wir unſere Leute auf, die im Fluſſe ſchwammen. Diejenigen Zuſtand. die nicht toͤdtlich verwundet waren, kamen an Bord ‚ und in dem Augenblicke, ſchickle —Gott einen Landwind; dern bisher war er von der See gekommen, Diefes war ein alf genfcheinliches Zeichen feiner Barmherzigkeit, und wir erkannten es alle, Wir fegten ale Segel bey, und kamen mit erftaunlichem Glüce, in einem einigen Nude, durch die Bra dung, und uͤber die Sandbanf weg, die uns bey dem Einfahren in den Fluß, fo gro Noth gemachet hatte. Unſere Feinde glaubten, hier wuͤrden wir ſcheitern; Deswegen lauf ten fie auf der äußerften Landſpize auf uns: allein der Wind war ung günftig, und ik deſſen Beyhuͤlfe, ſchnitt das Vordertheil der Schaluppe, welches ſehr hoch war, Nacklch durch die Wellen. 5— — . , Kaum waren wir in Sicherheit y fo merften wir, daß der brave Becker, der fo ri⸗ wen Todes, terlich gefochten hatte, mit einem vergifteten Gewehre über dem Nabel verwundet wat Das Fleifch war rings herum fehen ganz ſchwarz. Ich ſchnitt es weg, damit das of nicht weiter um fich freflen koͤnnte. Doc) ich quaͤlete ihn vergeblich; er fiel im Augenbl cke todt zur Erde, und wir warfen ihn in das Waſſer. Als wir unfere Leute zähleten; R fehleten ung fechzehn, darunter eilfe am Ufer umgefommen waren. Wir beffagtendie® ‚ Im Dorfe gebliebenen fehmerzlih. Es gieng uns nahe, daß wir fie verlaffen mußte! Aber allem Anfehen nad), konnte ihnen damals fein Seid mehr gefchehen. we Ra Wir hatten den Wind Hinter uns, und hielten uns an der Küfte, Unſer Vorrah = a — beſtund in einigen Huͤhnern, und etwas Reiße. Dieſes wurde unter uns fünfzig aus ER; heile. Doch der Hunger blieb nicht lange außen, und wir mußten wieder an das Sand! — wir liefen alfo in die erſte Bay, die uns in den Weg kam. Cs ſtunde ele Leute and? Ufer, fie liefen aber alle davon, als wir ausftiegen: die fraurige Erfahrung hatte und R — ke⸗ lehret, Daß wir von dieſen Unmenſchen feine Lebensmittel hoffen dürften, Doch ſanden ensmittel. ppr friſches Waſſer, und auf den nächften Klippen eine Menge Auſtern und Seefchedie, zum Gluͤcke hatten wir einen Hut voll Pfeffer mit davon gebracht, den ich in’ dem De | ‚ Faufte, mo die viere zurück blieben ;_ daher. ſchmeckten fie uns deſto bejfer. Als wi 0 waren, fo ftecte jeder feine Tafchen voll, und wir machten uns mit zwey Fäßchen füßen W = fer wieder in unfere Schaluppe. ch fhlug bey dem Wegfahren vor, wir wollten a : TAG N ö ww * — — nach Oſtindien. 1IBuch. XIII Cap. 395 Weiter indie See ftechen, damit wir defto geſchwinder fortfänien. Dieſem Rathe wurde Bontekoe. gefolget. Allein der Wind wurde allgemach ſtark, und wir mußten dieſe Nacht einen bef- 36:9: gen Sturm ausftehen. Unterdeſſen bewahrete uns die. Borfehung dadurch vor einem Koßen Ungluͤcke. Wären wir ander Küfte fortgefähren: fo hätten wir bey dent nächiten Juſſe beygelegt, aber daſelbſt unmenſchliche Feinde gefunden, die Feines Hollaͤnders ver: ſhonen und ſchon manchen niedergemachet haben. Miit anbrechendem Tage, ſahen wir drey Inſeln vor uns. Wir beſchloſſen, auszu- Kommen in Reigen, ob wir fie gleich) für unbewohnet hielten. Dem wir hoffeten, dem ungeachtet ei- newůſte In⸗ Nige Lebensmittel darauf zu finden. Auf derjenigen, wo wir ausſtiegen, fanden wir eine" * 8 tung Rohr, in der Dicke eines Beines, Bambo genannt: davon nahmen wir nad) lieben, höhleren fie mit einem Stode aus, bis’ auf den unterften Knoten, fülleten fie Me Waſſfer, und verftopften fie oben mit einem Pfeopfe. Auf diefe Weife verforgten wir Uns veichlich mit Waſſer. Es gab auch Palmbäume da; ihr Gipfel iſt zart, and wir fonn- ihn effen. - Sonft fanden wir nichts auf der ganzen Inſel. Eines Tages, daih un am einem ziemlich hohen Felfen ftund, Fam mir eine außerordentliche Luſt an, hinauf zu en, in Hoffnung etwan ein und anders zu entdecken, das uns nüßlich ſeyn koͤnnte, ob — nicht voraus ſah, was? Wir wären gern an einem von Hollaͤndern bewohnten "te geweſen. Diefe Sorge beruhete hauptfächlic) auf mir; denn unfere Leute verließen N) gänzlich auf mich. Allein, nebft dem, daß es mir nicht beffer gieng, als ihnen, war “ Niemals in Oftindien geweſen, harte auch weder Schiffeompaß noch anderes Schifferge: he; daher Eonnte ich wenig zu unferer Erhaltung ehun. N Als ich oben auf der Spise war: fo verlohr fich mein Geficht in dem unermeßlichen Bontekoe ent⸗ Aume des Himmels und der See, Sich fiel voll Jammers auf meine Knie, und bethete decket feine Nie Seufzen und Thränen fo heftig, Daß ich es nicht ausdruͤcken kann. Als ich herab Sabre auf der wollte: fo warf ich Die Augen noch einmal rund herum. Da duͤnkte es mich, zur rechten en — Sand, verzögen fich die Wolfen, und der Gefichtsfreis würde heller. Sogleich erblichere u zween hohe, und dem Anfehen zu Folge, blaue Berge, Dabey fiel mir ein, daß ich u Hoorn von Wilhelm Schouten, der ziveymal in Dftindien gewefen war, gehöret te: auf dem javanifchen Vorgebirge ftünden zween hohe Berge, ‚die fehienen blau. Nun hatten wir bisher die Küfte von Sumatra auf der linken Hand gehabt, und diefe Berge den auf der rechten. Zwiſchen ihnen fah ich eine Deffnung, oder einen leeren Raum, ech welchen" ich fein Sand erblicen Fonnte, Ich mußte auch wohl, daß die ſundiſche Sitaße siwifchen Sumatra und Java war. Aus diefem allen ſchloß ih, daß wir auf dem sten Wege wären. Daher flieg ich voll Freuden hinab, und erzählere Rollen ohne Ver⸗ m ich Hätte die beyden Berge gefehen. Als ich noch davon vedete, waren fie nicht mehr en , weil das Gewoͤlke nicht mehr zertbeifet war. Ich fagte ihm aber, was ich zu n den von Schouten gehöre hatte, und fügte noch andere Dinge hinzu, biemeine Mey: ung beſtaͤtigten. Roll fand alles ſehr wahrſcheinlich zu feyn. Wir wollen das Volk M ammen tufen, fagte er, und immer nach diefer Seite los fegeln. ua Sh Hierane trug jedermann mit großem Eifer Waſſer, Rohre und Palmgipfel in Die Sie gehen voll a uppe, Mic eben fo heftiger Begierde machte man Die Segel zu rechte. Der Wind Hoffnung uns ie 18 günftig. Wir fteuerten gerade auf die Deffnung, und bey ber Nacht richteten ter Segel u UNS nach dem Saufe der Sterne. Um Mitternacht fahen wir Feuer. Erſtlich dach: j "ir, es wäre Schiffsfeuer, und es müßte eine Caracke in der Nähe feyn. Aber da ı er TE Ddode⸗ wir # ee. 11 Bontckoer wir naͤher Fame; erkannten tie es für’ eine kleine Inſel im Sunde. As wir um pie Et 1620. hinum waren, fahen wir auf der- andern Seite wieder Feuer, und fhloffen aus einigen @" — — chen, es müßten Fiſcher ſeyn. In a . Mit anbrechendem Tage, befamen wir Windſtille. Wir befanden. uns ohne unfet Wiffen an der innern Kuͤſte von Java. Ein Matrofe flieg auf den Maik, und vief Sehen eine gleich, er fähe eine Menge Schiffe, und könnte drey und zwanzig zählen. Vor lauten lotte. — Freude huͤpften und ſchrien wir wie Die Kinder. Man band das Steuer feſt, wegen ver Windſtille, und wir trieben gerade auf die Flotte zu. Diefes war. ein neuer Beweis hf göttlichen Vorſehung; dann wir wären fonft gerade nach Bantam gefegelt, wofelbft mal uns fehlechte Ehre erzeiget hätte, weil der König mie unferer Nation Krieg führerer auf diefe Weife wurden wir gleichfam bey der Hand zu unfern Landesleuten und Freu * gefuͤhret. * — 1 „Kommen zu Diefe drey und zwanzig Schiffe waren eine hollaͤndiſche Flotte unter Friedrich Hou —— mann von Alcmaar. Er befand ſich damals in ſeiner Gallerie, und berrachtere uf 3 durch fein Fernglas mit großer Berwunderung,, weil er nicht mußte, was er aus ber ſamen Geftalt unferer Segel machen ſollte. Er ſchickte uns feine Schaluppe entgegen, un zu fehen, wer wir wären. Die Leute darauf kannten uns. Wir waren mit einande aus dem Terel gefahren, und hatten: uns in der fpanifchen See geſchieden. Gie nahme". Rollen. und mich. in die Schaluppe, und führeten uns. an Bord des Admirals, deffet Schiff, die dordrechtſche Jungfer hieß. Wir wurden ihn fogleich vorgefteller.. Er sieh uns willfommenz und weil er ſchon von felbften ermaß, was das nöthigfte ſeyn würden ließ er ungefäumee den Tiſch decken, und fegte fich mit uns nieder. Als ich) Brodt und dere Speifen ſah: fo wurde mie mein Herz ſo beklemmet, daß mir die Thränen üben de Backen liefen, und ich nicht effen konnte. Unfere übrigen Leute kamen. unterdeilen 9 falls an, und wurden auf die andern Schiffe vertheilet 2). 1 2 2 a 2 * — Der IV Abſchnitt. —J Sie werden nach Batavia gebracht. Vontefoe wollen ſich auf den Fiſcherinſein feſt fern. LA | und Noll bekommen Dienfte- Bontekoe wird gebliche Unterredung mit einem: chinefifchen Ge Schiffshauptmann; fol Proviant in die hol: ſandten. Feindſeligkeit gegen die Chineſen kindifchen Schangen bringen; bekommt ein beſ⸗ Friedenshandiungen. Darzu wird ein Einſted⸗ feres Schiff; wird nach China geſchickt. Die ler gebraucht, Die Hollaͤnder werden ſchr 3 Hollaͤnder belagern Macao; müflen abziehen; lich, betrogen. Lift der. Chineſen. 1% Nonmehrs muß ish wieder zw meiner vorgeſchriebenen Ordnung kehren, se ie F nicht befürchte, es werde dem $efer bey Bontefoes eigener Erzählung die Zeit I geworben ſeyn. Ich bin vielmehr verfichere, man: werde auch feine übrigen Begebenh nicht ohne Bewegung leſen, ob fie gleich von den bey der Schiffahrt und. Handlung gie lichen Zufällen‘, nicht fo weit. entferner find, als die vorigen. —— 6 Sie werden Nachdem der Admiral die Begebenheiten der funfſig Hollaͤnder vernommen. hatte: ⸗· nad) Batavia- ließ er ſie im einer Jacht nach Batabia bringen 5). Des andern Morgens Men fie er gebracht. ihre Bekannten auf der: Flotte „hatten fie mit indianifcher Kleidung verſorget; ſie ma 14 aiſo einen ganz guten Aufzug bey ihrem: Einteiste in die Stadt. Sie giengen zu von scale ») Bontekde Reifebeſchreibung ac d. 20 S. 8) Eben daſelbſti nach Oſtindien. IBuch. XIII Cap 397 | Pa Jan Pieters Coen, der von ihrer Ankunft noch nichts wußte, dennoch aber, da: Bontekoer ſch zu, erkennen gaben, fie ganz gürigempfing. Sie mußten ihm alles nach der Laͤnge ktzaͤhlen. Bontekoe ſagte : Herr General, den und den Tag liefen wir aus dem Texel, vn dem Schiffe Neuhoorn. Nach ſolcher und ſolcher Zeit waren wir bis auf eine ge⸗ Höhe bey der Straße. Hier Fam Feuer im Schiffe aus 5. bier flogen wir in die nf, , Spernach erzählte: er alles umſtaͤndlich, wie es zugegangen war, wie viele Leute verlohren habe, wie er aus dem Schiffe geflogen ſey, und wie er nebſt einem andern, Ri ch Gottes Huͤlfe, lebendig davon gekommen · ſo fügte er ganz trocken weg: „Wer kann helfen ?.Es iſt ein großes Ungluͤck cAln & wurde er etwas treuherziger, als der fpanifche Wein ankam, den er bringen ließ. — ‚einer goldenen Becher, und trank Bontekoes und Rollens Geſundheit, jede ber ders. Hernach ließ er fie acht Tage an feiner Tafel ſpeiſen. Endlich, als eine Gele denheit fuͤr ſie beyde offen wurde, machte er Bontekoe zum Hauptmanne des Schiffes, der —— ziveen Tage hernach, Rollen zum Kaufmanne auf eben dem Schiffe, di Waren recht froh, daß ſie auf ein- Schiff zufammen kamen, und zwar in eben ber Be⸗ lung, als auf dem Neuhoorn — — — 1 Diefes Schiff war kurz. Es fuͤhrete nur zwey und dreyßig Stuͤcke: man hätte ‚aber acht, es hätte mehr, weil fie beynahe Doppelt über einander ftunden.. Es war mit Rifhe, Specte, Reiße und Kriegesbedürfniffen beladen, um die hollaͤndiſchen Schanzen mit Krafhe zu verſehen. Zwey andere Schiffe, der Neptunus und ber Morgenſtern, ten. eben dieſen Befehl. Sie ſegelten mit Anfange des Jahres 1620 in Geſellſchaft ab. MRorbeyfahven laudeten fie zu Greſſe, oder Greſſick, mo der Oberfactor des hollaͤn⸗ dſchen Comtors, Namens Walter Hudden, aus Riga in Liefland gebuͤrtig, ihren Vor⸗ "5 mit vielen Kuhen Hühnern,. Gaͤnſen, mit einer Menge Arrack und braunem Zucker tinehvete, Zum Futter fuͤr das Vieh gab er. ihnen Reiß in Huͤlſen mit, den. man Pa⸗ nennet. lfm j | Sr Sie giengen wieder unter: Segel, und hielten fich an der Küfte, bis fie durch Die dv aße Baley oder Baly waren, um die Höhe von Solor zu gewinnen. Den weil * Monfons ſchon worben waren: fo hoffeten fie auf dieſe Weile nach Amboina zu gelan- ben As fie dor dem Hafen zu Solor waren. fo fam-ihnen-der Factor. aus der hollaͤndi⸗ —— Ramburg von Enkhuyſen, entgegen, und- Flagre, die Einwohner im Men Dorfe; Larinka genannt, thäten der Handlung fo viel Schadens daher möchten on Schiffe fie zu paaren treiben.: Bontekoe und die beyden Hauptleute willigten Datz " ‚Sie näßerten fih dem Dorfe, in Geſellſchaft einiger Fahrzeuge der Inſeleinwohner, dr Ser nicht fo wohl zu helfen, als zuzufehen begehreten · Das Dorf wurde beſchoſſen (ne n, die darinnen waren, fchoffen eben fo ftarf wieder heraus. Doch fliegen: die. Hol⸗ ar ans Land. Aber Die übrige Rechnung fehlug-fehk Denn die Einwohner fielen herz Yu Fhlugen etliche zwanzig Holländer todt, und verwundeten eine große Anzahl. Eine —** Gegenbeht ndihigte die Schiffe, ihrer: Wege zu fahren, und Rambutgen be⸗ ed inerlaffen de nl) 0% ——— MU. Kae Rn um die Inſel Batambur unter dem Winde zu laſſen. Sie’ Nen ſie bald ins Geſichtließen fie ** liegen, und ſteuerten nordnordoſt gegen? — dd 3 die ee HAUma S. 2619; en ⸗ Der General hörete-aufmerffam zu z-und als Bontekoe mit feiner Erzählung z Ende k Der General! Even giebt: Bontekoe und: Rollen Dienz- fir. 1620). Der Verfafler wird Schiffes hauptmann. Sl Piss: viant in die: holländischen: Schanzen: bringen⸗ 398 Heifen der Hollaͤnder Bontekoe. die Inſeln Burreh und Blau, die gleichfalls zur Linken liegen‘ blieben und von DA nad 1620, Amboina, wo ſie die Gewalt der Ströme nöthigte, zwiſchen zwo klemen Inſeln,n Bay Hiero, gegen Combello über, durchzufahren ©). "Bon siero, das an der und in einer Gegend voll Würznelfenbäume liegt, kann man in weniger Zeit nach * na reuten. Roll wurde Befehlshaber in der Schanze Batſian: Bontefoe aber beſucht unterdeſſen die uͤbrigen moluckiſchen Inſeln, und verſah fie mit Lebensmitteln. Scheidet auf Lebenslang von Rollen. Aus Begierde, Rollen zum letzten male zu ſehen, und von ihm boͤllig Abſchieb men, kam er wieder nach Batſian. von ihm. Er empfing ungefähr hundert Tonnen Nagele Hierauf nahmen fie Abſchied von einander, ohne ſonderliche So d jemals wieder zu fehen. Sie umarmeten fih, und vergofjen Thränen, als fie am ihr aus geſtandenes Elend gedachten. Bontekoe erfuhr hernach, daß Roll zu Maleya et war, Er gieng durch die Straße bey Bottom und Breßich nach Batavia zuruͤck, dem Generale Coen von feiner Verrichtung Rechenſchaft ab, und wurde noch } verſchicket; erſtlich Pfeffer auf Jambay zu laden; hernach ber den Inſeln nsifehen DA tam und Batavia Steine aus der See zu holen, ben Zu dieſem legtern Unternehmen er vierzig Sasfariner mit, ſaͤmmtlich vortreffliche Taucher ‚welche unter dem Dapfer 6 ee). Eben dafelbft. Cndafad 2 & ) Eben dafeldft. 5) A.d. 23 S. Den Schiffahrern wich es * zuwider ſeyn, die Sache mit allen Umſtaͤnden zu wiſſen. Wir nahmen unſern Lauf gegen die Straße Belimbuam, oder Balimbuam, um durch ſel⸗ bige zu fahren. Den stten erblickten wir Suma: tra: wir wurden aber durch die Ströme weiter ſuͤd⸗ lich geführer, als uns lieb war; daher dachten wir, die Stroͤme kaͤmen aus der fundifcehen Straße, Den izten, ı4ten, izten hatten wir veräuderlichen Wind, und kamen die Inſel Luſipara vorbey. Den ısten und ı7ten liefen voir am der Inſel Banca Hin. Den ıgten, ıpten und zoften kamen wir nicht fon: derlich weit, weil uns Wind und Fluch zu oft ent⸗ gegen waren. Den 2often zu Mittage befanden wir uns ander Nordſpitze von der Straße bey Balim: buam, und hatten Banca eine Seemeile gegen Suͤdoſt. Wir liefen nordlich, gegen die Inſel Pu⸗ lopon, und den zoften legten wir an ihrer füd- oſtlichen Spitze in zwey und zwanzig Faden Sand: grund vor Anker. Das Land ift ehr hoch. Den ıffen May warfen wir ander Meftfeite eben diefer Inſel Anker, in neunzehn Faden feftem Grunde, mitten in der nordlichen Sandbay, teil es Dafelbft in einem Walde, der im Thale liegt, gutes Waſſer giebt. Von der nordlichen Spike auf Banca, - Seil an die Steine banden, und fie damit in Die Schaluppe zogen. . Die Steine —* ai nordiärts, ¶ Eben dieſen Tag giengen wi Segel, und fteuerten Nordoft, und Nordiidt am öftlich vor der Inſel Kinga vorbey zu form Den zten liefen wie zwo Seemeilen. —*8 Oſten. Um den Mittag blieb uns die 8 der Inſel Linga auf vier * en — weſt gen Weſten. Das Lan vr auf der Se ſehr hoch. Vom weftlichen Ufer der Inſel P pon, bie an das oͤſtliche Uſer oder das Vorge Linga, hält man gegen Nordoſt, ——— ter gegen Norden, und die Weite iſt neun len. Der Grund von achtzehn, mes zwanzig Faden. Den zten lag uns die Jul loponiang gegen Weften und — bis an die Inſel palopon 9 achtzehn Rn 2 ten nahmen wir die Höhe, und fanden einen OR Sie N acht und vierzig Minuten Norderbreite. tage fahen wir die Inſel Lam eine — gegen Nordweſt. Das Land von dieſer gut hoch, und ſtellet einen Berg vor. Der Grund son fünf und dreyßig Faden. Dem sten lag 2 die Inſel Pulo⸗timon ſechs Seemeilen gegen ſten. Wir hielten nordnordoſt gegen Puloc⸗ Fe Den sten bekamen drey Schiffe, Bröningen, engländifche Baͤr, und der 3. Hricolaun, © na bis nach Purlo-ceccer zu. gehen. Den asten® Fr Morgens ſahen wir Pulocandor gegen N oſt, in einer Entfernung von etwan neun jet CH In der Sammlung der Gefeijchaft ſtehen ein und neunzig Meilen, es iſt aber ein Drucfehle ‚ nach Oftindien lBuch. XIII Cap. 399 henach zu Batavia gehauen, und der Brunnen an der Feſtung groͤßtentheils damit aus⸗ Bontekoe. bemauert. Sie ſind groß, und ungemein weiß. 1620. Eh Nach feiner Ruͤckkunft wurde Bontefoe zum Hauptmanne des Schiffes Groͤningen * * war, Er bekam auch neue Verhaltungsbefehle, die aber nur bloße Handlungs- Nennet, welches erſt Fürzlich aus Holland gekommen, und weit beffer, als das feinige, gemer Saiſ Machen betrafen, damit er zwey Jahre beſchaͤfftiget war f). N Im Jahre 1622 wurde er nebft fieben andern Schiffen nach China geſchicket, unter en Allgemeinen Anführung Cornelis Reyerts von Dergton, Macao oder doch wenig- die Fifcherinfeln wegzunehmen, und eine dauerhaftige Handlung für die Holländer 1622 Wird nach nurichten . Mebft ven Verhaltungsbefehlen, die der Admiral mitbekam, hatte Coon Eins. gefhiz Pe an unterfchiedliche Orte Befehl geſchickt, daß noch mehr Schiffe zu diefer Flotte ftoßen Ofen, Inſonderheit hatte er an Wilhelm Tjanfen ‚gefhrieben, welcher einer andern vi nehmung wegen mit einigen Engländern nach den manillifchen Inſeln gegangen war; Iefer folfee auf einer gewiſſen Hoͤhe ebenfalls einige Schiffe zu Reyerts ftoßen laffen. Kr Wir ftachen in die See, faget unfer Verfaſſer, den roten April, Es fiel auf.diefer d nichts merkwuͤrdiges vor, als die Geſchicklichkeit unferer Steuerleute ), bis wir en eſten des Brachmonats vor Mackao Anker warfen. Die Flotte war unterwegens Mr | au hi Es iſt ein fehr Hohes Land, mit Eleinen In⸗ birge Cecie heißt. Gegen Norden davon iſt eine » die meifteng auf der Suͤdoſtſeite der großen große Bucht, um melde und noch darüber hinaus * Das Waſſer holst man auf der Suͤdweſt⸗ Sandhuͤgel ſind. Die Mitte des Landes iſt hoch. . Bon Pulotimon bis Pulocandor hält man Die Kuͤſte laͤuft nordoſt gen Oſten von dem Vor⸗ Au nordoft; der Grund iſt fchlammicht, und zu gebirge weg. Den z5ften twaren wir bey der klei⸗ ge der Karten fünf und dreyfig, vierzig, funf: men Inſel Pulocecir, die beynahe nur aus Felfen Ag und ſechzig Faden tief; aber nahe bey Pulo- Befteht; und gegen Norden derfelbigen fieht man dor nur dreyßig, fünf und zwangig und zwan⸗ eine Bucht, die zwifchen dem hohen Lande wie ein Faden, fefter Sand. Auf den Abend liefen wir Fluß anzuſehen ift. Nier nehmen die Sandhügel lich, und fegelten ſehr nahe am Malle um die ein Ende. Die Küfte ift ungemein hoch, und der fel herum, in einer Entfernung von etwan einer Grund dreyfig, vierzig und fünfzig Faden. Dem ber Meile von der öftlichften unter den Heinen 2Sften warfen wir Anker bey der Malebay, wel: an Der Grund iſt achtzehn bis zwanzig Fa⸗ che die Eimvohner die Bay von Ponderan nen: * Hernach liefen wir nordoͤſtlich gegen die Kuſte nen. Man ſieht hier eine Menge Coeosbaͤume Cambaya. Des andern Tages Abends konn⸗ zwiſchen kleinen Haͤuſern am Ufer. Bier Schiffe, un Pulocandor noch von dem großen Maſte darunter das meinige war, wurden den andern Tag —* Den ꝛeſten entdeckten wir Pulocambay, in die ſogenannte Camperynbay geſchicket, welche Auf es von ferne wie ein Haufen Fleiner Inſein fechs Seemeilen weiter liege. Wir fanden dafetft fu (een bis acht Seemeilen weit in bie See aus: Holz, ſuͤßes Waffer, und allerley Lebensmittel. kin. Den aaften waren wir auf der Höhe von Man Fanfte da ſiebenzehn Kühe und viele Hühner. ad, fünf und dreyßig Minuten C**), ans Das übrige vom. Monate, und den größten Theil» in al Meilen vom Lande. Diefes Land ift an des folgenden, brachten wir in ber Malebay zu, ah Se niedrig, und weißer Sand, weiter hinein wo verſchiedene Schiffe zur Flotte ſtoßen follten. . RO und Kergige. Der Orumd anderganzen Den zoften, nachdem wir einige Inſeln auf un? fe, drey Meilen weit im die Ser, iſt Sand, auf ferm Wege gefehen hatten, kamen einige Schiffe An sehn, fechzehn, Funfzehm, vierzehn und drey aus den manilliihen Infeln zu uns. Den 2aften fün Baden. Des Abends warf man Anker auf erſchienen wir vor Macao, da wir in vier Faden on Faden, einer Spide gegen über, die auf ſchlammichten Syunde Inter warfen, rad, dren Minuten liegt, und das Vorge: 5) & f hr \ - * In der Sammlung ſteht funfzehn Minuten. T det. 408 De Neffen der Holländer Bontekoe. auf fünfzehn Segel, theils Reiegesfhiffe, theils Jachten, angewachfen, und” es befand! 1622. fi) zweh engländifche mit darunter. Mach gehaltener allgemeinen Mufterung machte man —— — die Kriegesubungen bey dem großen Maſte. Ê* ee — Die Hollan · ¶ Des andern Tages legten ſich drey Schiffe, Galias, der englaͤndiſche Baͤr und wer belagern Groͤningen, welches Bontekoe fuͤhrete, ganz nahe an die Stadt, in drey Faden Grund Mackao. Des Abends thaten fie drey Stuͤckſchuͤſſe an die Mauer, Als es finfter-genug wınde: N naͤherte.ſich der Galias und Gröningen bis auf einen Flintenfhuß, in drey Faden vn halber Fluth. Bontekoe und fein Kaufmann, Baſchert, follten mit einem Theile i ve Volkes ausfteigen, und die Stadt zu uͤberfallen fuchen: man änderte aber diefe Meym «weil,es gefährlich zu ſeyn fhien, die zween vornehmften Officier vom Schiffe wegzuſ ‚en. Bontekoe mußte alſo auf feinem Schiffe bleiben, und der Admiral ftieg ferbft U Den 2gften mit anbrechendem Tage gab man alle Sagen, und Reperts ftieg un deſſen mit fechs hundert Mann aus, Zwo Yachten mußten ſich dichte ans Ufer leg "um die Unternehmung zu befördern. Die Portugiefen hatten fic) an dem Orte ve zet, wo man ausfteigen konnte, liefen aber nach einiger Gegenwehre davon, und auf! ‚Höhe, worauf ein Klofter fund, Die Holländer fielen muthig an. Die —— Muͤſſen ad: verſuchten einige Ausfälle, fie wurden aber allemal zurück gejaget. ‘Doch ein unvermi * ziehen ter Zufall machte alle Hoffnung der Belagerer zu nichte. Es kam Feuer in die Pu € faͤſſer; und meil die Schiffe weit entfernet waren, fo Fonnte man dem Mangel fo gef nicht abhelfen. Sie gedachten in guter Ordnung abzuziehen: allein die Portugiefertf® kamen Ducch einigerjapanifche Heberläufer Nachricht davon, fielen über fie ber, und sanft ten viele Leute. Die übrigen flohen in großer Unordnung in die Barken, darinnen fl g Fommen waren. Die Holländer verlohren hundert und dreyßig Mahn, "und bekamen © ‚fo viele Verwundete, worunter Beyerts felbft war, der bereits beym Yusfteigen A! Schuß durch den Leib empfing, doch Fam er glücklich davon... : Man ensfernete fich ungefähr eine Bierthelmeile weit von der Küfte, und hatte get $uft, die Belagerung weiter fortzufegen. Man nahm frifch Waſſer ein, in einer I ‚die. ſuͤdwaͤrts von Macao liege. Benyde englifche Schiffe, und das hollandifeher , Treue, ſegelten nach Japon. Zween Tage hernach nahm der. Baͤr, und das ch. Bu ähren Lauf nach der Juſel Lamuen, oder Lama (*), und hielten nahe ans fand, Nah | Abſicht, Die chinefifche Kuͤſte zu unterfuchen. Und den zoften gieng die ganze Sorte ud den Fifcherinfeln unter Segel, ausgenommen ein großes Schiff und zwo Yachten, M gi ‚Befehl erhielten, bis zu Ende des Auguſts auf der Höhe von Mackao zu Ereugen, HM von Malaca etwan anfommenden Schiffe aufzufangen. 0% Wollen ſich Man bekam die Fiſcherinſeln, oder Piſcadores, Den zen des Heumonats zu ge! auf den Fifichte, und den 6ten ſtieß der Bär wieder zur Flotte. Nachdem man die Inſe fol ſcherinſeln feſt augen umfegele hatte: fo legte man hinter einer von den hoͤchſten vor Anker, die at N zo. einer Tafel gleicht. Einige chinefifche Fiſcher, die man zwiſchen den Inſeln antrafz "4 ‚men. bey Erblickung einer fremden Flotte die Flucht, Des andern Tages lief man a wohlgeſchloſſene Bay; auf-acht bis neun Faden-fehr guten Grund. Das Sand IE I, ſteinigt, und von allen Bäumen kahl, aber mit, einer Gattung langem Graſe —* Suͤßes Waſſer iſt genug das es ſchmecket aber in der heißen Zeit etwas ſalzig. ee 4) Iſt vermuthlich die Infel Emoy, DES, 5 Mderniß in dem gefaßten Entſchluſſe. ® —* inſtaͤndig, weil fie ihnen vortheilhaftiger fen, als ihr Haab und Gut im Kriege orleh nach Oftindind. Bub XIII Cap. 401 fanger aus zʒwo Buchten, wo die Sihiffe beylegen, an pie Quellen 5. andere Erfeifchungen Bontekoe. Sebr.es nicht. Wontefoe.lief denn Befeirie wegen bes Summelplages zu Folge, in den 1622. Rfen Tapuan zuwäufierft an der Inſel Formoſa, ein, woſelbſt die Chineſen einige Hand —— trieben: er liegt zwoͤlf Meilen von Den. Fiſcherinſeln Inwendig iſt er ſo gekruͤmmet, da die großen Schiffe nicht einlaufen koͤnnen, umd hat nur eilf Schub Waſſer. Die Flot⸗ ließ aerlen bebensmittel durch Jachten abholen . u mil m mn na. e Öröningen und der Baͤr unterfuchten die chinefifche Kuͤſte einige Tage lang, und Kae bis an die Mündung des Fluſſes Chincheu, wo Bontekoe die Wahrheit von Jo⸗ dann, Hugo Linſchotens Erzählung mit Augen ſah. Nachdem fie in verfchiedenen vohen Anker geworfen, und einige chineſiſche Seeraͤuber, Die ihre eigene Nation berauben, dwetreffen hatten: ſo kamen fie wieder zur Flotte bey den Piſcadoren, oder Fifeherinfeln, waren mit Errichtung einer Schanze beſchaͤfftiget, und ſeit des Bontefoe Abwe⸗ hatten ſich noch mehr houandiſche Schiffe dafelbft eingefunden · Man hatte zwo chten an die chineſiſche Kuͤſte abgeſchicket, welche um die Handlungsfreyheit Anſuchumg u fofften, Diefe kamen mit einer vorläufigen guten Verficherung zurück, und es follte ein efanpeer zu dem Admirale auf die Fiſcherinſeln kommen, ſich weiter Davon zu beſprechen. 6 In der That ſah man auch den zaften Auguſt zwo Junken ankommen, welche dieſen Vergebliche chen Staatsbedienten an Bord hatten. Doch die Unterredung Tief fruchtlos ab, Unterredung Ne die Mhche ‚bey dieſer Geſandtſchaft nur dahin gieng; die Hollaͤnder zu entfernen, dieſes ME einem chi: | Wribrem Endʒwecke ſchnurſtracks entgegen lief. Sie fafleten daher den Entſchluß, mit ne Se ängmetichen Flotte in den Fluß Chinchen einzulaufen, um zu fehen; ob die Furcht por der &ligfeisen die Chinefen nicht auf andere Gedanken bringen Fonnte. Obgleich drey — Schiffe durch Die Stroͤme weggefuͤhret worden :) ſo machte doch dieſes Feine I reselie merbof has Bi or Sie warfen Anker vor dem Fluſſe, bey einem großen Flecken. Die Einwohner lie⸗ Feindſeligkei⸗ davon, und dießen drey und vierzig Stücen Vieh, viel Geflügel und andere Lebensmit⸗ ten gegen die im Siche Nunmehro wollte man den Ernſt zeigen, und verbrannte den erſten Tag Chineſen. J ſechzig Junken. Die folgenden Tage nahm man Schiffe weg; man ſtieg ans d, ſengete und brennete ). Dioeſer Krieg wurde mit abwechſelndem Gluͤcke ein ganges N forrgefeger, eine große Menge Gefangene gemachet, und viele Junken weggenommen, Be her an Mohr 202 al Endlich wurden die Chineſen des Verliehrens müde, und ſchickten den ı ſten des Win- 1623. Aagia 18.1623 seinen Mandarin, Namens Cipzuan k), zum Abmirale an Bord, mit ——I die „erficherung, wenn. bie Holländer fonft nichts werlangeten, als den tieben Frieden und Sriedens- N Blungefrepeit, fo wäre die Sache leicht z denn die Chineſen verlangten ebenfalls Handlungen. one, une en Ein en I ie Um. dem Admirale feine Berwunderung zu benchmen, fügte er,; es wären mehr als Ian ndert Kaufleute Darüber. eines geworden, und fie verlangeten die Erlaubniß, zu E Dazu wich ein Einſiedler gebrauchet.. ven. Gr fagte ferner, in der Gegend, wo er wohne, fey ein Einftedler von vor⸗ Apr Öefählerhte, und der zuvor großen Reichthum befeffen babe, nunmehr aber in ber niß ein firenges geben fuͤhre; je, man glaube fo gar, er ſey ehemals: Statthalter einer RAD. 37 und folg. ©. Algen, Reiſebeſchr. IL Band. Eer L 402 | Keifen der Hollaͤnder Bontekoe. einer Provinz geweſen. Nach dem Todesfalle feiner Gemahlinn , die er inbrünftig tiebter 1623. Habe er alles verlaffen, und fich in die Einfamfeit begeben , 100 er den Armen be ſpriuge und ihr Fuͤrſprecher bey den Reichen fey: jedermann halte ihn für einen heiligen ann, gar für einen Propheten. Diefer heilige Mann nun habe zum Beften der auslaͤndiſc Flotte ein gutes Wort eingeleget, er treibe auch die Sache mit allem Eifer, Denn er den vornehmſten Herren im Lande angekuͤndiget, die Fortſetzung des Krieges würde FI vom Ungluͤcke ausfchlagen. em jo %° um — Der Admiral verfah fich nicht der geringften Arglift, fondern verlangete, diefen EI fiedler zu fprechen, damit er ihm die aufeichtige Gefinnung der Holländer, und die mſtn de ihrer Handiungsabſichten, deſto beſſer einpraͤgen koͤnne. Cipzuan willigte gar ge darein, diefen Antrag bey dem Einfiebler zwthun, Er reifete ab, und: brachte ven ze! den Einfiedler nebft einem andern Ehinefen mit ſich. Der Admiral erflärete dem peitige! Manne die Urſachen/ warum die Holländer gefommen wären. Nach einer langen Un vedung, die zu beyderfeitiger Vergnuͤgung ausfchlug , gab man ihm ein Schreiben al Mandarinen feiner Provinz mit, worinnen alles enthalten war, mas man ihm vorge hatte, und er verfprach, es in ihre eigenen Hände zu überliefern. on Die Hollaͤn⸗ Einige Tage hernach brachte Cipzuan die Antwort. Sie lautete nach Wunft der werden Mar tourbe bald einig, Die Holländer follten einige Schiffe nach der Inſel Emoy fat”, ſchreckich der um die Friedenspuncte ins Reine zu bringen. Weil es die Borfichtigkeit dem Amir ale ni trogen. zutie, felbfe dahin zugehen: fo fihickte er Ehriftian Franz mit den beyden Jacht Muyden und Eraſmus, dahin ab, und fie warfen des folgenden Tages bey Emoy Eer. Drey Tage waren darüber hingeſtrichen. Den ıgten beſchloß Bontefoe, zu pe warum die Sache fo langweilig zugienge; er nahm alfo feine Schaluppe, und fuhr Mi) Emoy. As er fih den Jachten näherte: fo ſah er zu feinem größten Exftaunen eine, volligem Feuer ſtehen; die. andere hatte drey Branders an Bord, und ſegelte mitten u einer großen Menge chineſiſcher Fahrzeuge. Die Holländer hatten mehr als funfsig den Eraſmus abgeſchickete Brander durch ihre Geſchicklichkeit und Herzhaftigkeit vorm den, auch die drey, die ihn erreicher hatten, wurden noch glücktich abgetrieben. much Wiuyden betrifft , fo fund: fein Segel- und Taumerf dermaßen in Slamımen, daß ke Möglichkeit war,ihn zu retten. Er flog auch bald darauf nebft allem Bolfe indie guft I Als der Eraſmus wieder zur Flotte Fam : fo erfuhr man die Umftände dieſes ur glüdes. Sobald beyde achten Anker warfen, kamen chineſiſche Abgeordnete an 20 und verlangten, die vornehmften Holländer möchten mit ihrem Dberhaupte, oder TOM, in Unterredung treten. Im Gegentheile verlangete der Befehlshaber, der Totoc möcht einen Gevollmächtigten abſchicken. Mit diefer Antwort Eehreten die Chinefen zii kamen aber bald darauf mit einer Vollmacht vom Totoc wieber, worauf die Beredung Anfang nahm. Man beſchloß, die Chineſen ſollten nach Tayuan kommen, mit den rn iaͤndern zu handeln, auch fü viel Seide mitbringen, als man bezahlen koͤnnte. Sie ſo m nicht mehr nach den manilliſchen Inſeln, nad) Cambaya, Siam, Patan, Jamba, an andere Orte fahren, ohne hollänbifche Päffe zu nehmen; ferner follten fie fünf bis fit Junken an den belländifchen General nach) Batavia ſchicken, um wegen Errichtung ade! Handels ſihes auf den Piftadoren, oder Fiſcherinſeln, Unterredung zu pflegen, von w ſie / nach ihrem eigenen Geſtaͤndniſſe, Die hollaͤndiſche Macht gern entfernet wiffen wollen Of we \ M A. d. 38 S. +9 ).Al d. 39 S. * 1x nach Oſtindien. IBuch. XIII Can 403 in Nach dieſem Vergleiche kehreten die chineſiſchen Gevollmaͤchtigten wieder ans Sand; Bontekoe. Men aber noch einmal zurädt, und verlangten, man möchte einige Officier an den Totoc 1623. | ih, " Wordnen, in der einzigen Abficht, wie fie vorgaben, den Vergleich in beyden Sprachen —— Uzufchreiben, und zu beſchwoͤren. Sie hatten acht Mandarinen als Geifel mitgebracht, Lift der Chi: 3 Öerieferten nach ihrer Gewohnheit auch drey Pfeile, als die größte Berficherung ihrer neſen. lichkeit, Der holländifche, Befehlshaber machte nicht die geringfte Schwierigkeit, KR zu Fommen, nahm auch noch ziween von den vornehmften Officieren und ein Gefolge am brenfig Mann mit, welche Reuß, der Hauptmann auf dem Krafinus, anführete, M empfing fie auf das befte. Man ftellete Tifche ans Ufer, für die Matrofen, und be: ſehte fie mie Speiſen; die Officier begaben ſich unterdeſſen zum Totoc. on. „Die Holländer merketen, daß die Mandarinen, welche mit zu Tiſche ſaßen, ihnen — anzuhaͤngen ſuchten. Reuß hatte weiter keinen beſondern Argwohn, ließ aber in feine $eute in die Schaluppe fteigen, um allzu großer Trumfenbeit vorzubeugen ‚ver ach auch, ex wollte auf den Abend zur beftimmten Stunde wiederkommen, und-die drey * dem Totoc befindlichen Officier abholen. Die Schaluppe wurde zur geſetzten Zeit merkdicter, es kam aber weder Schaluppe noch Dfficier zuruͤck. Man fragte die Geifel; 05 dieſes Außenbleiben bedeutete? Sie antwworteten: ohne Zweifel gienge es bey dem To⸗ C fehr luſtig zu, und deswegen blieben die Gäfte lange da. Schöne Luſtbarkeit! In kb; diefer Macht, vier Stunden vor Tage, erfchienen Die Branders, und verübten, mas gu bereits erzähler haben, Dem Anfehen nach wußte der Berfafler nicht, wie es den drey kr \eleren und den acht Geifeln ergangen feyn mochte; denn erfegelte bald darauf nach Ba⸗ 5; Doch fagte er, der Admiral habe nach diefer Probe von der chinefifchen Treulofig- A die Berfchanzung auf der Fifcherinfel mit allem Exnfte getrieben, auch die Feindfelige keiten wieder angefangen 2), ; ; Der V Abſchnitt. dontekoe kommt nach Batavia zuruͤck; wird aufs Muth thun koͤnnen. Das Schiff Guda ſchel⸗ eue gebrauchet. Reiſet nebſt Reyerts ab. tert. Schlechter Zuſtand der Schiffe. Sie hel⸗ Ungluͤck auf der Nee. Schredklicher Sturm. fen einander, Widerfeglichkeit des Schiffsvol⸗ Seltfamer Anblick des Meeres. Was Fleiß und kes. Bontekoe bringt fie zum Gehorſame. x | As die Zeit des Bontekoe verſtrichen war 0): fo konnte ihn Beyerts nicht bewegen, „Vontekoe von neuem Dienſte zu nehmen. Er gab ihm alſo Erlaubniß, auf dem Schiffe, die > = lg Hoffnung, welches eben fegelfertig lag, nach Batavia zu gehen. Seine Fahrt war vis, —* ih, und feine Ankunſt nicht weniger, weil er Gelegenheit bekam, Indien zu, verlaſſen. N ruͤſtete zu Batavia drey Schiffe nad) Perfien aus, Holland, Guda, und Middel⸗ ein de Erbach den General Earpentier, der an Coens Stelle gekommen war, auf Pi von diefen Schiffen zu dienen, Seine Bitte wurde ihm gewaͤhret, und er zum AMuptmanne auf dem Hollande gemacher, welches ein fehr fehönes Schiff war. Rad Um eben diefe Zeit kam der Admiral Reyerts von der Fifcherinfel, in dem Entfchluffe, Mid auf das %, Europa zu gehen.. Erbefam die Anführung aller drey Schiffe, und beftieg des Bontefoe neue gebraus in id, ‚ Sie giengen den Öfen des Hornungs 1624 unter Segel, waren aber alle beyde zu Set, "Ylüclichen Begebenheiten beſtimmet, ‚welche Dem einen. Das Leben koſteten, und. dem an- n Eee, | dern >39 19 0) A. d. 40 G. IX Eben daſelbſt. 404 | ARE Reifen ‚der Hollaͤnder Ant Bontekoe. dern feine Ruͤckreiſe aus Indien beynahe eben fo ſauer machten, als feine: Hinrelſe geweßn „624: | wars) —— war ein geſchickter Mann, ıwelcher der Geſellſchaft große Dienftergeiel” — * atte P). u" en et 07 zeugen sur mh ‚rest Reiſet ei rachpem man zu Bantam gelandet, und von da bis an die Inſel Sebbesee in der Reyerts ab. ſundiſchen Straße laviret hatte, wo ſie der reißenden Stroͤme wegen einige Tage ſtille li gen mußten: ſo bekamen ſie guten Wind, der ſie zur Straße hinausfuͤhrete. Aber hiet auf wurde er friſcher, und nachdem ſie ihn lange Zeit beſtritten hatten, ſetzte er den at auf fiebenzehn Grad Suͤderbreite, nad) ihrem Wunſche, in Süden um... Hierauf hielen ſie gegen Weſten, auf das Vorgebirge der guten Hoffnung. Dem ıgten nahmen ‚ieh Höhe, und fanden ʒwey und zwanzig Grade. Ebendiefen Tag wurde Reyerts £ranb unglůck auf ¶ Ich fomme hier abermals auf eine Erzaͤhlung, welche bloß durch den ansfuhrlichen der fieile, Bericht aller beſondern Umſtaͤnde merkwuͤrdig wird, und daher dem Verfaſſer ſelbſt laſſen werden muß, ohne ſich an diejenigen zu kehren, welchen die Schiffsſprache ide Ohren wehe thut, und welche mehr ein gekuͤnſteltes, als der Natur ähnliches’ Gemäß —* Es iſt alſo Bontekoe ſelbſt, der uns ſeine Angſt und feinen elenden Zuſtand eſchreibt. BR en anhe 3 Die drey folgenden Tage wurde der Wind fo ungeftüm, daß nicht acht Striche Mt ven, worauf man halten konnte. Wir fürchteten fehr, wir möchten bey Nacht von einan der kommen. © Unfer Schiff mußte die Laterne aushaͤngen. ch gieng in —— Zimmer, und verſammelte, unerachtet ſeiner Schwachheit, den Schiffsrath, worinnen Die über uns ſchwebende Gefahr vorſtellete, und den Kath: gab, man follte vor Endigun des Tages die Segel einziehen, und im Finftern nur mit bloßen Mafte und Wand fahren Ich hoffete, unſere Gefährten würden ein gleiches thun, und innerhalb einer einzigen Racht koͤnnten wir einander unmoͤglich aus dem Geſichte kommen. —D— f Schrecklicher Weil es der Admiral bey meiner Meynung bewenden ließ : fo holeten wir die es Sturm. noch bey Tage ein, und banden fie feſt Guda und Middelburg folgeten unferm DR fpiele, Auf dieſe Weiſe trieben wir fort, und hielten gerade auf Suͤden. Des Trac nach ſechs Sanduhren wurde der Wind fo ungeſtüm, daß fich iemand ferne Wuth ! Heftigkeit vorftellen Fann, wer es nicht erfahren hat. Er durchlief alle Striche auf den Eompaffe mie folcher Gefihwindigfeit, daß man unmoͤglich wiſſen Fonnte, mit welche"! Winde man fuhr. Das Schiff gieng fo tief im Waffer, als wern ein Wirbelwind 97, von oben darauf fliege, und es niederdruͤckete. Die Anker; die an benden Seiten des 4: dertheils an ihrem Drte hingen, waren alle Augenblicke unter Waſſer; und wenn Schiff nur eine kurze Zeit alſo verblieben wäre, ohne ſich wieder zu heben, fo wäre een voll Waffer gelaufen, und wir häften ſinken müpfen, "Endlich brach unfer großer drey Klaftern über dem Ueberlaufe entzivey, und ftürzte ins Meer; aber das Schiff! r ches vermurhlich tief gieng, hob fich etwas, Wit waren alle ganz nahe beyſammen, wich“ deſtoweniger mußte man die Köpfe zuſammen ſtecken, wenn einer den andern verſtehen wein WMan mochte ſchreyen, wie man wollte, fo verkünden es die auf dem Ueberlaufe aicht Satſamer ¶¶ Dießfer erftaunliche Wind dauerte ſechs bis ſieben Sandiihreh, oder Halbe Stu Antik des und verringerte fich ſodann nur efivas tveniges. So lange‘ er am heftigſten tobete, Meeres. das Meer fo glatt, als ein Tiſch. Ja es fihien, als wollte es ſich gern erheben, 1% aber nicht. Mein, je mehr ſeine Wuth abnahm, deſto grimmiger tobete die Seeʒ at " PIE dA und folg ©, Dr“ ze q) Eben daſelbſt. EAIH TE... x“ ‘ 2 nach Oſtindien. 1J Buch. XIII Cap. 405 hitie glauben ſollen, das Schiff wuͤrde alle Augenblicke umſtuͤrzen. Das Schwanken Bontekoe. ve fo gewaltfam ‚daß das. Schif mit der Seite zum öfteren auf dem Wafler lag. » Bey 1624: Kt Öefegenpeit fchöpfte es allemal etwas Waſſer, welches in den Raum hinab van, und —v—’ in fieben Schub hoch darinnen ftund, ehe wir es einmal gewahr wurden, Alle Pum- —94 gengen unaufhoͤrlich. Nichts deſtoweniger ſtieg das Waſſer beſtaͤndig. Hier wurde sſchlecht zu Muͤthe. Dem Uebel war nicht mehr zu helfen, und unfer Arbeiten war Pi Oft, Zum Unglüce ftopften fich die Pumpen mit Pfeffer, davon die Rinnen ganz Pi füllet waren. Auf dem Pfeffer und Ingwer lagen fechjig metallene und eiferne Stuͤ— Unten in dem Raume; diefe wurden von dem unerhörten Schwanken losgeriffen, und een hin und ber. Die Schilözapfen ftießen die Tonnen entzwey; Damit frreuete fich Pfeffer heraus, und fiel auf die Zutterdielen, Weil auch das Waffer die Deckbretter dub ſo fiel er hinunter auf die Bauchftücke, und kam vor die Pumpenroͤhren. * och weil wir wußten, daß das Schiff etwas ausſtehen Fonnte, fo faßten wir wie Was Fleiß Mur, und arbeiteten aus Leibeskraͤften. Wir zogen die Pumpen heraus, wickelten und? Muth uitten Stücke von unfern Flaggen herum, hernach ftellesen wir jeden mit dem untern Ende thun können, (den Korb, festen fie auf die Decfbretter, und pumpeten wieder frifch drauf los. Die- Mittel Half. Nach einiger Zeit merften wir, daß das Waſſer abnahm. Nur fürd)- — wir, unſer großer Maſt, der in die See gefallen war, möchte das. Schiff laͤck ſtoßen; A uter ſchwamm bie ganze Macht bald neben dem Schiffe, bald unter ihm. Die unten: Ph aume waren, fpüreten die Gefahr noch deutlicher, als wir, und riefen ung zu, wie ‚ten die Tauen abhauen, Daran er noch hing. Wir Eonnten es aber nicht bewerkſtelli⸗ ih Wir hieben zwar die großen Tauen am Steuerborde, entzwey: aber wegen des ent- lichen Schwankens, konnten wir die am Backborde nicht eher, als mit anbrechendem Age entzwey bauen, worauf ihn Die erfte Welle Davon wi Als wir uns des Morgens umſahen: fo mar niemand als der Middelburg zu erbli⸗ Das Shi d — Hi ein: er hatte aber alle Maften bis auf den Fockemaſt Verlohren, Ja ſo gar den Boeg⸗ Guda fcheis iet, und den ganzen Schiffsfihnabel. Weil der: Guda nicht zum Vorfcheine Fommen tert. Wollte, fo befürchten wir, er möchte gefunfen ſeyn; es war auch leider mehr als-zu wahr; denn es hat ihn kein Menfch mehr gefeben. Als einige von unfern Leuten Waffer fehöpften : fanden fie Dfeffer darinnen, welches unfer Leidweſen vermehrete, weil es ein Zeichen fei- "8 Unterganges war, hi Unterdeffen wurde das Wetter ungemein fhön, Der Middelburg fehleppete immer Schlechter nten drein, ohne daß er zu uns kommen konnte; denn er hatte alle Maften verlohren. Zuſtand der Wlich fegete er die Schaluppe-aus. Der Schiffer, Namens Tan Dip aus Vliffingen, Safe; zu unsan Bord, und fiellete vor, fie hätten beynabe alle Maften und Wände verloh- te + und wenn wir ihnen nicht zu Huͤlfe kaͤmen, ſo waͤre es ihnen unmöglich, Land zu er⸗ —— Unſer Boegſpriet, Bezaan, Fockemaſt waren noch ganz, auch unſere große Be weil mir fie abgenommen, und auf: den Ueberlauf gebracht hatten, eheder Sturm Helfen einan⸗ ton geoßte Wuth erreichte. Hingegen hatten fie auf dem Middelburg die Rhaen an ih der, dan Dete gelaſſen; daher giengen.alle Maften darauf. Es war billig, daß der färfere an diwächern huͤffe · Wir beſchloſſen alfo im Schiffsrathe, wir wollten ihnen unfere F Rhac, unſere Vorſtenge, und noch eine andere Stenge geben, die wir noch harten, 9 Mit dem Bedinge, daß hernach jeder für nenn möchte, wie er an das Sand kaͤme, wo nn. ee 3 er 46 Reifen der Holländer - Bontekoe. er koͤnnte, ohne weiter einige Huͤlfe von dem andern zu begehrten. Doch, wofern es mög 1624. lich ſey, wollten wir in die Ludwigsbay auf der Inſel Madagafcar einlaufen, 1*F Widerſeh⸗ Als dieſer Entſchluß in dem Rathe gefaßt wars fo mußte id) als Hauptmann ph fichkeit des dem Volke Fund machen. Sie warteten mit Verlangen darauf. Dafie aber höreten, MT Schiffsvolts, es war: fo feßten ſich die meiften Dargegen ; und ſagten, es ftünde eben fo ſchlecht umu Bontekoe als um den Middelburg, und wir hatten ſelbſt nicht Maften genug. Sch erfand beinge fie zum bierüber, fagte aber mit Güte zu ihnen: „Kinder, gebet Acht, was ihr thut. Helfen! h Gehorſame. „dem Middelburg nicht, fo muß er zu Grunde gehen, _ Wir find ja alle Ehriften; „müffen wir auch als Chriften verfahren. Wir müffen daran gedenken, was uns wohlg Fiele, wenn wir in gleichem Zuſtande wären, und wir muͤſſen thun, was wir fodannde „ihnen verlangen würden,.z __ Diefe Furze Rede machte, daß fie in fich giengen. ° traten auf die Seite, und beredeten ſich zuſammen. Ich hörete, daß einige ſagten: » „iſt wahr, wir find ja Chriften, mie der Hauptmann ſaget. Es würde uns Zeitlebend 3 „treuen, wenn wir den Middelburg durch unfere Schuld zu Grunde gehen ließen, ; kamen wieder vor. den großen Maft. Hauptmann, fagten fie, wenn wir dem Mi K: burg dieſes abgeben, dürfen wir ihn hernach zuruͤck laffen, und allein fahren? Sch 7 zur Antwort, der Schiffsrath habe es alfo beſchloſſen. Damit riefen fie einpalig, wollten alles gern thun, was man befchloffen habe. Jeder half freymwillig, das verfpro® ne in die Schaluppe hinab zu laſſen. Der Schiffer nahm Abfchied, und hoffete, und, der Ludwigsbay anzutreffen. Sogleich war unfer Volk wieder da, und fragte: ob es nihtlaubt wäre, vom Middelburg zu ſcheiden ? Ich antwortete, hieran fey Fein ZW fel. In dem Augenblicke geiff jedweder mit unbefchreiblichem Eifer zur Arbeit, und der Fall des Fockeſegels wurde bis an den Top aufgezogen, obgleich vorher jedermann behaupte te, es ſey unmöglich, ihn aufzflehen,, wenn man Die Vorſtenge weggegeben haͤtte. Wo ift ver Maler, der in dieſer kurzen Beſchreibung nicht Materie genug zu eine! ſchoͤnen Gemälde fände? und wo it der Weltweife, der in. dieſer Mannichfaltigkeit #7 Handlungen und Gemürbsbersegungen, die Spuren der Natur nicht erkennen follte? A —— 7) „Man fteckete diejenigen Güter, die auf: lends in guten Stand zu ſetzen, und fie ha „dem Vordertheile waren, in Säcke, und teng „nen zu erhalten, wenn man etwan noieder | „ſie in die Conſtabelkammer. Man legte fieauch ‚schen Zufall geriethe. Hernach trug mal „auf den Ueberlauf, alfo, daß das Schiff vorne Waaren wieder an ihren Ort, und BingeBe 3, bald leer wurde. Man zog einen Berfchlag von ,‚im Hintertheile befindlichen, in die Conftabe fuhr „Brettern bey dem großen Maſte queer über, dns „mer, und auf den Meberlanf: Darauf ver ai „mie die Waaren und Ballen von dem Hinter-⸗ „man mit der Ausbefferung wie zuvor, ht „theile wicht abrollen, und in dev. Arbeit. hinder- Deckbretter und, Rinnen betraf, durch ife 30% „lic fallen möchten; hernach Hub man die De: „man von vorne bis hinten ebenfalls Sei air „bretter auf. Man reinigte die Rinnen und „alfo, bag man im Falle der Noch, die und „Bauchſtucke. Man zog Seile durch die Rinnen „von jeder Seite hin und her ziehen, ſpannen „von vorne bis an den großen Maſt, um fie vol⸗ „nachlaſſen konnte. nach Ofkindien 1 Buch, XI Cap. Der VI Abſchnitt. — dede Schiffe ſcheiden ſich; beſſern ſich in der Lud⸗ igsbay aus. Bonteko⸗ ſchicket Abgeordnete an König, Heuſchrecken ſtiften Unheil. Der v Amral Reyerts ſtirbt. Weiber auf der Inſel efuͤhren einige Matroſen. Sie treffem eine Ertugieſiſche Caracke an; feuern auf einander. De Hofänder muͤſſen abziehen. Wie viel fie . 407 Maffer haben. Schickſal der fpanifchen Caracke. Bontekoe läuft in dem irrländifchen Hafen King: ſale ein. Wie er den Matrofen das Saufen verwehret. Er koͤmmt nach Kaufe. Wie es dem Middelburg ergangen. Tod des beruͤhmten Will⸗ helm Schouten. Bontekoe. 1624. n 2eſten des Maͤrzmonats trennete ſich Bontekoe von dem Middelburg, und am Bevyde Schif⸗ der B zoſten bekam er Die Inſel Madagaſcar ſchon zu Geſichte. Weil er gegen Oſten von fe ſcheiden ſich. ay, die er ſuchte, einige ihm unbekannte Sandbaͤnke wahrnahm: ſo ſtieg er in Die uppe, im die Tiefe der kleinen Inſeln, des Vorgebirges und der allergeringſten Land- Beſſern ſich 9— zu erforſchen. deV gen. wir es vermoͤge feiner langen Erfahrung das Ausſchiffen der Güter nicht wagen wollte: fo be De, eine folche Einrichtung zumachen, daß man das Schiff dem ungeachtet ausbef- koͤnnte, gleichwie auch wirklich gefchah 7. Hernach mußte man von ben Einwohnern Erlaubniß haben, einen großen Maſt im ande auszufuchen. Aio Seife, ons beieh a Sie verwilligten es mit großer Freundlichkeit, und gaben ihre Be— lligkeit zu allen möglichen Gefälligfeiten, durch Zeichen zu verftehen, ab, Sägen und Yerte, und Bontekoe fuchte felbft einen Baum aus. eſchwerlichſte war, ihn bis an Das Schiff zu bringen s). An Lebensmitteln fehlete es dem Schiffsvolfe nicht, Uchtig bejahlere, Sie fhlugen Zelte am Strande auf, weil man die Einwohner allemal und bielten gleichfam einen Markt Sn Kühen, Simonien, Pomeranzen, Fiſchen, Mil), Honig und Wachs. Alein, fie Wußten die Milch geſchickt zu verfälfchen, und halb Waffer darunter zu gießen, damit fie ſchicket Abge⸗ > lange gut blieb. Sie gaben Bontefoen zu verftehen, ihr König habefeinen Sitz fünf — an den 18 fechs Tagereiſen vom Sande; und rede Spaniſch. Sogieich wurden zween Holländer, ihnen Reiß zukommen laffen. Er empfing fie fehr wohl, Was aber den Reiß be delche dieſe Sprache verſtunden, zu Abgeordneten an ihn ernennet, um zu bitten, man Möchte * Ned dem Behauen, hatte der Maſt an dem 9 n Ende achtzehen Spannen im Umtrei⸗ a acht und zwanzig in der Höhe. Mat te das dicke Ende auf den Stumpen von den Aiotebrochenen Mafte,das noch viertehalb Klafter & dem Ueberlaufe empor fund; eines wurde Pier, das andere ausgehöhlet, und alſo A einander gefügst. —— — ern eingeſchlagen, uͤber ſelbigen alles wo an und damit war der Maſt eben jo —8* * feſt, als wenn er aus einem einigen e beſtanden haͤtte. Hernach ſaͤgete man »beyp * trifft, „den Beſanmaſt mitten durch, legte die Stuͤcken „davon eins über das andere, fo wie es der Mars „oder Maſtkorb erforderte, and fürterte die Löcher „mit Dielen aus; alfo war er gleichfalls im Stans „de Wir hatten einige dergleichen Hafen, wie „die Seiler gebrauchen; daher ſpannen wir am „Strande fo viel Seile, als wir brauchten. Mar „nahm ein großes Tau, hieb es in Stücke, zupfte „es aus, und verfertigte Kleinere Seile zum täg- „lichen Gebrauche daraus. Man zerhieb auch ein „Ankertan, und machte Strickwaͤnde daraus Endlich lief er in die Ludwigsbay, und ließ ſogleich Zelte aufſchlagen, in der Lud— nur zur Bequemlichkeit des Volkes, fondern auch um der Ausbefferung willen: doch wigsbay aus, tandung war fo Hark, daß er fich nicht getrauete, die Waaren an das Sand zu brin- Er befchreibt hier feine Anftalten und fein Verfahren, welches billig verdienet, daß umftändlich anführen, indem es ein Beyſpiel in ähnlichen Fällen feyn Fan. Weil Man nahm Bontekoe 408 RWeiſen der Hollaͤnder ie trifft, fo entfchuldigte er ſich mit. feinem eigenen Mangel, weil die Heuſchrecken dieſes Jaht 24 alles abgefreſſen hätten, * RN. =. = s Bontekoe konnte diefes leicht glauben, Denn als er in ein Acker Feld gieng; ai — ein ganzer Schwarm von dieſem Ungeziefer auf einmal auf, und fuhr ihm mie folcher 6 walt in das Geſicht und an die Bruft, daß er beynahe nicht Athem Bohlen Eonnte, S hatten Eleine Flügel, damit fie flogen; waren fie aber auf der Erde, ſo huͤpfeten fie wie all dere Heuſchrecken. Der König fagte zu den Abgeordneten, er müßte die Felder zuweilen von einigen hundert Mann bewachen laſſen, dem unerachtet konnte man den Schaden NIE verhüten. "Die Einwohner erhohleten fich deffelbigen an den Heuſchrecken ſelbſt; denn ft —* riſſen ihnen die Flügel aus, brieten fie auf Kohlen, und aßen fie x). — Der AdriralSeit dem unglücklichen Sturme hatte die Krankheit des Reyerts beftändig sig Reyerts fÜtht nen, und eilf Tage'nach der Ankunft in die Day, ftarb er vor großem Herzeleide, DA tefoe ließ ihn auf einer Eleinen mit Bäumen bewachfenen Inſel, gleich gegen der Bay bel beerdigen. Er befam feine Stelle unter einem ungemein fthönen grünen Baume, nebf einer Grabſchrift von fechs Berfen #). Man feuerte ihm zu Ehren aus dem kleinen OF fhüge, und aus fuͤnf Stüden, Die Sandeseimvohner halfen den Leichenzug mit 9 Barken vergroͤßern. Die meiſten haften eine ſchoͤne ſchwarze Farbe am Lihe Ein hatten lange und glatte Haare, andere hingegen kurze und fraufe, tie Wolle, Dir er ef ! besbifder flochten Die ihrigen um den Kopf herum. Sie befalben fie mit Thrane, glänzen fie in der Sonne, Die ganze Kleidung von einem wie von dem andern Gefchle®! te befteht in einem Fleinen Pagne, das ihnen fonft nichts als die Mitte des Leibes bedech Ja einige giengen ganz nackend, ohne ſich deswegen zu ſchaͤmen. 9 — Weiber auf Zween Matroſen ließen ſich vermuthlich durch die Kebkoſumgen und Freundlichkeit dt — en dafigen Srauensperfonen verfüßren, und liefen davon. Man verfchob die Abreife ie Matrofen, 3° wegen eihige Tage, und fuchte fie auf, hoffete auch, fie würden ſich eines beſſern b * ken. Man erblickete ſie zwar, nebſt den Weibesperſonen, die ſie verfuͤhret hatten: ‚all % machten fich auf bie Seite, und verbargen fich fo forgfältig, daß man fie ihrem Shit ale überfaffen mußte. Man hatte auch einige Kinder wahrgenommen, deren Vaͤter mutblich Europäer feyn mußten; denn fie waren beynahe weiß, und hatten weißliche ei Dontefoe muthmaßet, es möchten vielleicht noch mehrere Holländer bey. ihrer Ankunft diefe Bay Die Schtwachpeit gehabt, und fich auf der. Inſel niedergelaffen ‚haben x). | Nachdem man fich reichlich mit Citronen und Pomeranzen verfehen hatte: fogiengl" den 25ften des Aprilmonats 1625 bey günftigem Wetter unter Segel, welches bis auf ıoten May beftändig blieb. Sodann aber wurde Die See dermaßen ungeſtuͤm, daß Schiff bis auf den 6ten des Brachmonates ein Spiel der Wellen war. Bontekoe vl beynabe die Hoffnung, ob er das Vorgebirge der guten Hoffnung vorbey kommen mtl" als ihn die Ströme auf einmal wider den Wind fortriffen, und er zu feiner größten 2 wunderung vorbey war, ehe er daran gedachte, Er richtete. feinen. auf gegen * ir 2) A. d. 44 ©. u Und feinem ift bekannt, wenn er ihn einſt r ”) A. d. 45.S. Die helländifchen Verfe find ‚greift, = „ben folgenden Inhalts: Noch, wo er ihn ereilt, in Weſten oder S zu ‚Dem Menfchen folgt der ae, wohin er auch Sort weis es nur allein. Der aber frirbf ® 1 i nur kauft: ’ ? | — gu — und erblickete fie. den aten. Als er nahe bey dem Kirchengrunde an der Kuͤſte Nuhr; fo erblickte er durch das; Thal eine fpanifche Caracke vor Anker... Unerachter fein SSH in gleicher Unorbmung mar, ſo ſuchte er doch der Caracke beyzufommen, und ſie un⸗ Keen entern, weil er glaubte, wegen dev Höhe diefer ungeheuern Mafchine müßten X en ‚über ihm. weggehen: er-Eönnte,alfo.leicht an fie kommen , und fie wegnehmen 5). hi * weil die Wellen zwiſchen den Klippen ſehr hohl giengen ‚- fo konnte ‚er fein Vorhaben Car Ausführen; und indeffen befamen die Spanier Zeit, nicht nur das Hintertheil Der Yan näher an das Land zu fehleppen, fondern auch Stücke an das Sand zu bringen, und — am Ufer zu errichten. Als unterdeſſen eine Welle die Holländer bis auf einen * kenſchuß weit an die Caracke trieb: ſo bewaffneten ſie die Schaluppe, und ſchicketen ſie rer Friedensfahne an die Spanier. Diefe ſchicketen die ihrige gleichfalls: ab, una die gegneten einander. in der, Mitte zwiſchen beyben Schiffen. Die Spanier fragten, wo ‚Polländer perfämen? Man antwortete, von Java, und fey von den übrigen Schiffen de Omen, die man dennoch ungeſaͤumt erwarte Die Spanier anfworteten mit glei- Ye Höflichkeit, als man eine ähnliche Frage an fie abgehen ließ, fie Fämen von Goa; nach Oſtindien. J.Buch. XIII Cap, 409 Bontekoe. 1624. Sie treffen eine portugte⸗ ſiſche Caracke ir „Aber der hoilaͤndiſche Schiffer um Erlaubnig bath, Waffer zu hohlen, weil die Spa⸗ Werft angekommen waren, und er fie folglich als die Eigenthuͤmer davon anſah: ſo be⸗ * deich wieder yon dem Sande zu weichen, ſobald die Tonnen gefuͤllet ſeyn würden, Auf diefe Nachricht, welche die Schaluppe hiervon überbrachte, verfammelte Bonte⸗ "fie ihn mit allerley Schmähungen 2), ob er fich gleich; anheifihig gemacht harte, — fur den, Schiffsrath. Man befchloß, noch einmal um die Freyheit Waffer zu. hohlen, Anz te 208 zu thun, und, den Spaniern eine Stunde Bedenkzeit-zu laffen: ‚blieben fie auf ih⸗ der opfe, ß wollte man fie angreifen; Die Schaluppe wurde alfo zum zweytenmale mir iedensfahne abgeſchicket. Sie kamen ihr auf halbem Wege entgegen; und hatten Su en Mönch bey fich, wie aus feiner Kleidung zu fehen war, Als der Holländifche Schiffer ‚nen Antrag wiederhohlete · fo fchimpften fie von neuem. Nach feiner Ruͤckkunft ließ Feuern auf⸗ ontekoe die Glocke läuten, und das Gebeth verrichten 4). Man ftellete zwo halbe einander, Stunden Uhren auf die. große Winde; und fobald fie ausgelaufen waren, machte das hol⸗ ‚nbilche Öefchüß ein entfegliches Feuer auf die Caracke. Sie war nahe genug, daß man . gut treffen Eonnte, > Ihr Bordertheil war eben fo hoch, als die Maſtkoͤrbe andem hollaͤndi⸗ E Fockemaſte. Man hoͤrete das Krachen der Dielen, die man entzwey ſchoß Hin— feyerte die ſpaniſche Batterie auf dem Strande eben fo wenig, und ihre Schuͤſſe tra⸗ ebenfalls, Ja es wurden ſogar einige Hollaͤnder verwundet. —— befuͤrchtete, er moͤchte zu Grunde geſchoſſen werden; daher ließ er ſich des Ei; 5 hinter einige Selfen fchleppen, wo er vor der fürchterlichen Batterie ficher war b), Wi ey dem Paſſiren der Sinie, und auf dem übrigen Wege ausgerbeilet werden koͤnnte; da ch denn befand, daß ber Mann mit vier halben Nößeln des Tages ausfommen müßte, Die a Mit Gehorſam ſich in Gottes Willen ſchickt. z) Eben daſelbſt. Sie nenneten ihn einen Hund was für einem Ort er auch den Tod er⸗ und eine Canaille. Der Berfaffer meldet die ei x) blickt. gentlichen Worte: Anda pero, anda canazlia, y on daſelbſt. 4) A. b. 466. Algen, Reiſebeſchr. VII Band, Sf dien Nachfehen, wie viel man noch Waffer im Borrathe Babe, und man berechnete, roie MI" Die Hollaͤn⸗ det müffen ab⸗ * 416 VN gteiſen der Hollander ar Bontekoe. Die Dfficier fragten die Matroſen / ob fie damit bis nach 1625. ſich auf beben und Tod um friſch Waſſer herum ſchlagen wollten. Die Stimmen win ern, Her Steigierigen dahin / bey demm jetigen Zuftande des Schiffes; wollne man "Wie bielfie —— Sogleich ließ Bontekoe die Anker lichten \O Als der Tig anbrach MM Baſſer haten ar ſie von den Späihlern:nöch mit einigen Gküfen Ars’dam’feiien Gefehüge bechtäf Bi IR RT ER Te lich mie Mühe und Gefahr vom Lande ab. 100 : Schickſal der Der Verfaffer gefteht,; es wuͤrde ihm viele Leute gekoftee haben, falls er eine‘ franiihen Ca: Seumderlänger verzogen hätte. · Unterdeſſen hielt er ſich fuͤr genuͤgſom gewächer, ale re gehende won fechs Holländifche- Schiffen‘, "Die an eben’ biefert Orte vor "Aifer Te die Nachricht erhiele, die Caracke habe bey diefem Gefechte fo vieles gelitten, daß ſie fen muͤſſen. Wenigftens hatten befagte ſechs Schiffe doch eine unter geſunkene Carad felbft gefehen, aber nicht den geringiten Börtheil Davon gehabt, weil die Spanier u ne ausgeladen, und hinter ihre Batterien lan dem Strande in Sicherheit 9 ee matt ern ai Bign zum na an Bräune Bontekoe ¶Bey der übrigen Fahrt fielen Keine andere als gewoͤhnliche Senn sr 1 a tn Spare abiin laͤuft in den den 2ten bes Weinmonats , da man auf vierzig Grad fuͤnf und fünfzig Minuten 9 wriandifhen breite, auf fünfzig Baden Grund Fand, und einige Tage hernach Land erblickte, — Ringe ſogleich für Ferland atkannte Wian Kef ben Hafen Ringfale ein, wiewohl mit s gem Mistrauen; denn es Tag ein großes Kriegesfthiff darinnen, und Bontekoe wußte w daß die hollaͤndiſche Compagnie in fehlechtem Vernehmen mie den Engländern ftund. = ein der Hauptmann’ deſſelbigen fagte ihm zu ſeinem Trofte felbit, er habe feinen Ben ihn anzugreifen; noch froher wurde er, da zwey Schiffe von Feiner Marion’ anfamen, "7 man dem Neuholland zur Begleitung entgegen geſchicket hatte... Wie erden Er hatte feinen andern Feind zu bekaͤmpfen als die Ausſchweifungen feiner Leute datroſen das Die meiſten waren zu Kingſale an das Land gegangen ; und er konnte fie alles Befehl Saufen vers ungeachtet, nicht wieder an Bord Bringen. Er mußte demnach den Buͤrgermeiſter in — Stadt durch bequeme Mittel dahin bewegen, daß er ausrufen Tiefs wer einem * ſchen Matroſen etwas borgete, der ſollte fein Recht haben, die Zahlung von ihm zu for Diefe Liſt that erwuͤnſchte Wirkung, Weil die Matroſen keinen Credit mehr a kamen fie alle auf das Schiff und toollten Geld hohlen. Statt der Antwort ließ Bonte die Anker lichten, und fegelte Davon. Die noch am Sande befindlichen Famen in aller = nebſt ihren Gläubigen in Barfen nachgefahren; man bezahlete auch den letztern ihre @ Forderungen, auf Abrechnung von ihrer Schuldleute Std 5 dennoch bfieben, ie! Verfaſſer mit Verwunderung erzaͤhlet, drey bis viere am Lande, welche in einer fo ul Zeit fich Braͤute ausgeſuchet Hatten, auch folche wirklich Heiratheten 4), So hitig der. an das fand fommen!: | el Koͤmmt nah Boontekoe lief den ısten des Herbftmonats glüclich in einen feeländifchen Hafen ip Hauſe. Er. beſchließt feine. Reiſebeſchreibung mit einer Dankſagung gegen den Himmel; v auf.feiner ſiebenjaͤhrigen Keife, aus fo vielfältigen GefährlichFeiten errettet hatte. a a auch glaubet, Der Sefer werde begievig ſeyn, zu wiflen, wie es vom Middelburg 4 ger e) A. d. 48 Seite, a Tach «) Eben daſelbſt. * A) Auf der 49 Seite, ' i 2 i Be — cho den Hollandern bey ihrer Beſchaͤfftlgung ſehr verdruůßlich fielen, Soch kamen fie 5 fi | die Seeleute auf das finnliche Vergnügen, wenn fie nach einer langen Reife einmal # nach Oftindien. J.Buch. Xul Cam 4 17 Ben ey, in einem (hkechten guſtaude verla ſen hatte; ſo bringt er einige Nachricht von Bere Plorkhinm ——— Er * W — diejes, ) ügklig Pie chi es bey. Buick a ap ae I and in der. tubiwigsban Sushi, be frage De — | BEER BANN Mipbeturg Tale —— — den Kindeseinwohnern, es läge ein Schiff in: der Bah Anton N Em Fee Daahei bergen, daß es —— fen. Sie bofferen Ion 'ergangen nee — zu finden, aber — Nachgehends, ais der Hauptmann Bie · APbrooRe, bey feiner Nücteife aus Indien, an dem Vorgebirge dor.guten Koffnunglar "1 j FRE u dalelbit. Briefe, welche die Sfficier auf dem Midbelburg „der, Oewopnpeit Ann ide De geraflen hatten. Es war. Daraus zu fehen, Daß ihre Bemühung, fich mit euholland in der Sudivigebay zu vereinigen, vergeblich geweſen war; lin % Antongilbay verfihlagen worden, woſelbſt fie Anker warfen, und fich zur Seitern hit gusbeflerten. In dieſer Bay babe ihnen der Tod den berühmten Seefahrer, e: illhelm Cornelis Schouten entriſſen, worauf fie denſelbigen ehrlich begraben, und TDod des be— au genen Dune te Grabſchrift verewiget. In eben Diefem Briefe waren kuͤhmtenWill eeeed von ihrem Verweilen auf dem Vorgebirge, und ‚von ihrer, Abreife — — kn en, „Seitdem Dat men durch hollaͤndiſche Seefahrer nichts ‚mehr. von. ihnen erfah⸗ ki wohl aber einige Nachricht aus Portugall, welche ihre fernere Begebenheiten zu er⸗ — ſchien. Usbonner Briefe meldeten, als der Middelburg in ver Helenabay ange- Men; fo ſey er von zwo Caracken angegriffen worden, gegen bie er ſich ritterlich geweh⸗ mie Sn — geſchoſſen, woruber die Portugieſen fo erſchracken, daß fie ihn Frieden Be mer worth arte re FR ind a Bontekoe ift der Meynung; weil man weiter nicht wiſſe, wo der Middelburg hin⸗ LXkommen ſey, fo duͤ laub Sud, il eri an igde Dürte man glauben , ex fey entweder durch Sturm, ‚oder weil er in ber Sir, efec — gelitten, zu Grunde gegangen. Man koͤnnte muthmaßen, das hiff svolk ha e wegen Mangel an Lebensmitteln an irgend einem Drte gelandet, und ne Se verlaſſen muͤſſen allein, da fie ſich auf dem Vorgebirge mit Vorrathe verfor- y. v ſey es nicht glaublich daß ſie auf dieſe Weiſe verlohren gegangen ). nd EHE SH AH EHEE Ar AH AH a HE HEHE AH Abb HB Arlb Abt ae A =. Da KIVSapite, = my gm Reiſe Peters van den Broeck nad Oſtindien. 1613. N iefes iſt nicht die ganze Aufſchrift diefes Tagebuches. Der Verfaffer hat vier Nei- fen nach Africa gethan, und davon liefert er eben fo-viele Beſchreibungen. Sie Einleitung Yo betreffen Das grüne Vorgebirge, das Koͤnigreich Angola, den Fluß Congo, daisßs ! igreich Lobango, und einige andere Theile dieſes weiten Landes, wo er lange Zeit Hand- 1.5 etvieben hat. Die eigenen Begebenheiten feines Sebens enthalten aber nichts, wes- z „IN man die Unterdrückung derfelben bedauern ſollte. Seine Anmerkungen wirden nur von 0 Ofkige und verdruͤßliche Wiederhohlung aller dererjenigen umftändlichen Befchreibun- \ ab. 0% bie ſchon im zweyten und dritten Bande dieſer Sammlung beſchwerlich genug N fallen Eönnen g). —— nn N Stf> 20 Seine Een daſelbſt. 29) Die engliſchen Verfaſſer Haben daſelbſt van den, jr Reifen der Holländer Yan den ¶Seine Reiſe nach Oſtindien verbienet viel Aufmerkſamkelt / gicht nu, weil fe dit Sroeck. große Mannichfaltigkeit von Abbildungen auf den verſchiedenen Reifen des Verfaſſers bar 1613, biethet, inid viel nüßliche und merkwuͤrdige Anmerkungen in ſich ent aͤlt; fondern au rn Beil fie unter allen Holländifchen Keifen die erfke ift, worinnen erzählet wird, durch — sr —2 einen Zufall aus der Factorey in Jacatra ein Fort, init Namen Batavia, entftanden — jetzo fuͤhret. — fhägbar ma Wovon eine beruͤhmte Stade ihren Namen hat, den chet. kung iſt ſie um fo viel ſchaͤtzbarer, weil der größte Vorzug der neuen Ordnung, die manll hier vorgefeßet hat, darinnen befteht, daß man, fo viel möglich iſt, dem $eitfaden det © ſtoriſchen Begebenheiten felger, und den Urfprung und Fortgang der großen Riederlaſſ gen zuugeigen fücher: Man bat gefehen, was die hollandiſche Gefeilfchaft für Anfehlit auf Malaca gemacht hat." Sie waren durch gewaltige Hinderniffe zwenmal riicigd ‚gemacht worden; und der ſchlechte Exfolg einer fo wichtigen Unternehmung fchien den windhebbern beveits die Hoffnung benommen zu haben, daß fie, nady dem Kathe ihrer IF ſchickteſten Admirale >), einen Mittelpuner ihrer Macht in Indien wuͤrden feft ftellen OF nen, aus'weldem alle ihre übrigen Niederlaſſungen Huͤlfe und Befehle erhalten koͤm Ein gluͤcklicher Zufall machte die Hoffnung dazu auf der Inſel Java von neuem rege, WM gab in Kurzem einer von den reichften und fehönften Städten in der Welt ihren Urſprung⸗ } Dee Eich . Ban den Broecks Reiſen und Verrichtungen, bis zur Niederlaſſung der vis nrucsch Holländer in Mockaaa..— Abreiſe des Verfaſſers. Sein Urthell von der In⸗ chiri. Beſchaffenheit der Einwohner. Euefinle el St. Anton und Annobon. Er landet auf ein Hafen im glücklichen Arabien, Der Bi’ der Inſel Anſuan. Seine Aufnahme und-feine faſſer begiebt ſich nach Java. Joh. Pietet? 7 Anmerkungen, Er befuchet auch die Inſel Ga⸗ Even, Befehlshaber zu Bautam. Verheerung fie Er wird in das rothe Meer geſchlekt. Er von einem Crocodile. Feuerſpeyender Berg IM langet bey Aden an. Sonderbarer Sturmund Banda. Die Holländer werden auf diefer Sy Erläuterung darüber. Er iſt bey dem Statts. feb genrishandelt: Van den Bros wird al® alter zu Gaſte. Mie diefer ſich erfläret. Er pen in das rothe Meer zurück geſchickt. geht von Aden nach) Chichirt. Außerordentliche, Sein Urtheil von der Inſel Cehlan. Er langet Fiſche, welche man Holländer mermer. Banden im Hafen Ehichivt anz Degiebt fich nach Mod" Broeck läßt Faetore zu Chichiri. Ein verlohr⸗ Wie er ſich dafelöft feſt feßet. Ankunft einer ner Geldbeutel wird im Grunde des Meeres Karapane. „wieder gefunden, Beſchreibung der Stade Chi⸗ — —— "je zten des Brachmonats, 1613, reiſete van den Broeck auf dem Naſſau 9— erfaſſers. Schiffe von der Flotte, welche unter dem Admiral⸗ Reynſt ſtund, als’ erfter Fad . aus dem Terel ab. Den rften des Weinmonats ankerte die Flotte im den Bayen von Anton und St. Vincent, die in einer Entfernung won ungefähr drey Seemeilen gege einander uͤber befinblich find. - Die den Broecken keine Stelle eingeraͤumet, und-fchei: ) Tagebuch vnn don Broecks, rote oben, a nen, fo viel ihnen möglich Ift, die Erwähnung der 326 und felg. ©. ‚der Holländer zu vermeiden, Man fehe Die Einlei⸗ k) Sie liegt in eilf Grad, funfzig Minute ayı sung zu diefem Bande füdlichen Breite- Die Rhede ift ziemlich IM ar hy Mau lefe die Nachrichten Warwycks und mordlichen Ende der Bay liegen die Schiffe Pot lb Moatelieſe in ihren Tagebichern, we dor ih don ihrer Handlung mie Dele, Schildkröten, die fie in der Gegend der Inſel St. Vincent nr und Bockhaͤuten, welche fie wie fpanifches Leder zurichten. Ihre Bay ift ein be- ae Oet für die Schiffe, wenn fie von einer langen Reife ermübet find. Die Hollän- Waren aber mie dem daſigen Waſſer fehleche zufrieden. Sie befanden es viel beffer auf * Infel Annobon, wo fie fich ebenfalls erfrifcheten; ohne zu gedenken, daß fie Die Men- ng Schönheit der dafigen Früchte nicht ohne Bewunderung betrachteten. Meranzen, die fie von hier mitnahmen, wog eine drey Pfund nach hollaͤndiſchem Ge- h fe, Der Statthalter, der fich vor ihrer Macht fürchtete, begegnete ihnen dem Schei- I) höflich, und bath fie um Empfehlungsfehreiben an die Holfänder, die fich auf feiner hede zeigen wuͤrden. Allein, es war ihnen nicht unbekannt, daß er ein ſolches Bezeugen NE gegen diejenigen beobachtete, von denen er wußte, daß fie ihm an Macht überlegen wa⸗ * Der Berfaffer empfiehlt daher allen Neifenden, daß fie wegen der Untreue der Por⸗ tugieſen auf ihrer Hut ſeyn ſollen 7). Die Schiffahrt Reynſts wurde von zuften März 1614 an, fuhr, nicht eher unterbrochen, als: bis er auf Die Rhede der Inſel Anſuan gelangete, wo M Die Einwohner auf der Inſel St, Anton find einige Portugiefen, Mularten, die Ban den hen herftammen, und fehr viele Seibeigene beyderley Geſchlechts. Sie erhalten fich Bro. 1014. Sein Urtheil von-der Inſel St. Anton und von Au⸗ Unter den yobon. Er landet auf da er von Annobon ab der Inſel iu: & den zten des Brachmonats.anferte, Den folgenden Tag ſchickte er van den Broeken — Auf⸗ Den König der Inſel, und ließ ihn um Erlauhniß bieten, Erfeifchungen einzukaufen, nahme und Au ler Sürft, der von Geburt ein Araber war, kam dent erften. holländifchen Factore mie feine Anmerz ner Muſik entgegen, und führete ihn in feinen Pallaſt. _ Ste verglichen fich dafelbft über kungen. h V Preis von zweh hundert und drey Ochfen, dreyßig Schöpfen, zehn Böden, und drey Undere Huͤhnern. Noch über diefen Vergleich erbielt warn den Broek auch drey Ochfen Ur eine Stange Eifen, einen andern für eine Schelle, und noch einen. für ein Buch Pa⸗ Pier, Dieſe Thiere haben auf der Inſel Anſuan große Buckel aufdem Ruͤcken. Mach: Eehends wurde der erfte Factor auf der, andern Seite der Inſel wiederum ans Sand geſchickt, Ind dafelbft in der Stadt Demonio von einer Königinn, mit Namen Mollana Die chora, deren Gemahl alle comorriſche Inſeln beherrſchet hatte, prächtig empfangen. " Auf der Inſel Anſuan A) rechnete man vier große ummauerte Städte, und vier und eyßig Dörfer, Die Einwohner find dem muhammedanifchen Glauben zugetban. Cie Waffenpei find fie ſehr leurfelig. ben viele Mofcheen, und arabifche Priefter zu ihren Sehrern. Ihre Weiber fieht man nicht mit der Freyheit zum Nach ihrer Gemuͤthsbe⸗ ho heine kommen, welche die inbianifchen Weiber zur genießen pflegen. Die Anzahl ih— Seibeigenen ift ſehr groß, Sie bekommen fie um einen wohlfeilen Preis aus den habef- n Landſchaften, Aethiopien und Madagaſcar, und brauchen fie zu ihrem Felt baue, e I Inn Monfonen gefihert. Wenn man elite fh WÄLT: fo muß man fo nahe an der Küftehinz Nod % als es möglich ift, bis man die Stadt Sa⸗ Seen Suͤdfuͤdoſt liegen hat. Die großen M onkern daſelbſt in einer Tiefe von drey und dis Fünf und zwanzig Faden, we fandiger und zu ihren häuslichen Berrichtungen, Die Inſel wird von vielen Baͤchen durchſloſſen, 6 ein ſehr klares Waſſer haben, von den Bergen herunter kommen, und die anſtoßenden den fruchtbar machen. Man findet hier verſchiedene Arten von gutem Früchten, viel f3 Vieh mit Felſen vermifchter Grund iſt. Auf der oftli- hen Seite liegen die Schiffe im einer [hönen Bay vor den nordlichen Monſonen gefichere, und ankern daſelbſt in einer Tiefe von zwanzig, drey und zwan⸗ zig, bis dreyßtg Faden, wicht weit von der Stadt Demonio. A. d. 3278, Van den "Brock. — bien, und nehmen dafür Leinwand, Cattun, und Amfion — — Exbeſuchet Van den Broeck erhielt Befehl, auch die Inſel Gaſtſa zu beſuchen, welche zw BF Seemeilen von Anſuan abliegt, Ex ankerte auf der nordlichen Seite derfelben, vor. ll ze Inſel herum 2), Der König empfing ihn ſehr wohl, und befchenkte ihm ‚mit eini Er wird in Nachdem fich die Holländifche Flotte vier Wochen lang bey den comorrifchen Jul das rothe Meer ger ſchickt. Er langet bey Der Unterfactor wurde mit einer weißen Fahne ans Sand geſchickt, um dem Sure | Aden an. a - „no Nein, der Hollͤnder Bieh und Febervieh, eine außerordentliche, Menge. von Cocos, und Fiſche im ueberfluſſ Zur Zeit des guten Monſons holen die hleſigen Einwohner aus Madaga car Keil. Ambva, und. teibeigene. , ¶ Dieſe führen fie nashgebends durc) das totpe Meer, nad) A Day, mo man auf dem Grunde weißen Sand findet. _ Diefes ift Die einzige Bay die 9 Dehfen, bie aber fehr mager waren. Die Inſel hat fo. wenig fühes Waffer, daß dien ſten Einwohner nur Salzwaſſer trinken muͤſſen. Die Hollaader ſahen mit Exftauneny! das Bieh fruͤh und abends von, den Bergen herunter Fanı, und Seewaſſer foff. „Sie den auch Gelegenheit, die Anmerkung zu machen, baf die Einwohner dafelbft von ſehr fer. Gemuͤthsart, und in ihren Sitten ſehr unordentlich find, Ihre Könige, die nicht al! | mächtig feyn koͤnnen, weil ihrer an der Zahl zehn find, führen ohne Auf — einander ; und dieſe beſtaͤndigen Zwiſtigkeiten machen das Land für Fremde fehr gefährlich aufgehalten hatte: fo fuhr fie nad) dem rohen Mesre zu. Weil die Geſellſchaft noch Fl Schiffe dahin abgeſchickt hatte: fo faſſete man im Schiffsrathe den Entſchluß, van Broecken als Capitainmajor, oder Oberhauptmann, auf dem Naſſau abzuſchicken de mit er von der Beſchaffenheit der Handlung, und was man in den daſigen Häfen Fin De quemlichkeit hoffen koͤnnte, Nachricht Tinziehen möchte. Er fuhr an’dem Sande Me Bin, bis an das Vorgebirge an der Küfte, und legte in einer Zeit won vier und zw Stunden ſechzig Seemeilen zuruͤck. Den gten des Heumonats lief er in eine ſchoue nicht weit von dem Vorgebirge Dorfu, ein, und nennete ſie Maſſaubay, weil erfid auf der Karte fand, BL * | Den folgenden Tag lichtete er den Anker, fuhr um das Vorgebirge Buardafll! herum, und fegete feine Fahrt gegen den Berg’ Selig zu fort. Hier wollten die Eini nicht mie ihm reden; und die Leute in einem Fleinen Dorfe, init Namen Dordori, fen mit allen ihren Habſeligkeiten die Flucht, Einige arabifche Schiffe, die auf pet! dern Seite des Borgebivges vor Anker lagen, meldeten van den Broecken, daß a N bey Illie de Matte befände, und von hier nach dem glüctichen Arabien hinüber (abet müßte, Er entdeckte diefes den 26ften, und fein Lootsmann war der Meynung, daß m! eine halbe Seemeile unter Aden anfern füllte 0). J haber in der Stadt die Urſache zu melden, weswegen die Holländer in dieſes Meer — men wären. Er wurde höflich empfangen, und mit friſchen Fiſchen und ferten Sc! zuruͤck geſchickt, um den Holländern zu melden, daß man fich über ihre Ankunft erfre 9 Den folgenden Tag ankerten ſie vor dem Forte, in einer Tiefe von ſieben Faden, bey gen kleinen arabiſchen, perſiſchen, und indianiſchen Fahrzeugen, die ſich unter das Fort pet ſtellet hatten, und in der Nacht ihre Waaren ausfaden wollten, Ein Defebtegaber up ſich an Bord begab, und. Befehl erhalten hatte, das hollaͤndiſche Schiff zu duch" | van den Broecken im Namen des Statthalters zum Mittagseffen ein. ft gg ) Ad. 320 S. 7) In zwoͤlf Grad fünf und ecag arm ) Ehen daſelbſt. ann „Der Müdlichen Breite, ‚ieh = n | 5 £ PR nach Offindien. IT Buch. KIV Eap, > 45 eh ‚Gegen Mittag würde es vom Lande Ber über die maßen truͤbe / und darauf erfolgte Van den tfehe ftarfer Regen. "Mitten in diefer erfchrecklichen Wolke fah man einen ſehr hellro⸗ Broeck. —* a6, den man für einen brennenden Ofen hätte halten ſollen. Der Statthalter war —— gt, daß er an Bord ſchickte, und melden ließ, daß man jween'oderdrey Anker aus- Auen „müßte, > Die Wolfe waͤlzete fich immer fort,’ gegen Aerbiopien zu. Da der Ne —— ſahen die Hollander mie Erſtaunen, daß ihr Schiff einen Zoll dick mit ro⸗ Griäurerung, Ef ande bedeckt war. Einige verſtaͤndige Einwohner fagten zu ihnen, diefe Stürme die man dem bie den aus dem Meerfande ; es winden manchmal ganze Caravanen darunter vergra- Verfaller das BT Sonderbarer Ns 4 wenm er herunter fiel; und diefes wären eben die wahrhaften Mitinfen, die zuweilen von ertheilet. dieſer Gegend gefunden wuͤrden p). he J Van den Broeck, der eine freye Handlung zu ſuchen geſonnen war, ſchlug die Ein- Er iſt bey dem 97 g des Statthalters in Aden gar nicht aus. Er wurde mir vielen feyerfichen Umftän- Statthalter Ba Net ʒwoen Reihen Soldaten in den Pallaft geführet. Der Statthalter hieß Heſſa Bee I Nachdem er einige Geſchenke, die ihm van den Broeck überbrachte, in Empfang — 19 Menmen ste ſo fragte er, aus wus für einem Sande er wäre? Wan den Broeck ante" “. „nen ha — — wortete Ich bin ein Unterthan der Herren Generalſtaaten, und des Prinzen von Ora- »Nien, welhe mit Sr. Hoheit, dem Sultane, im Buͤndniſſe ſtehen; und ich komme hier— k um hier mit. eben der Freyheit zu handeln, welche der Großherr meinen $andesleuten de Allen fanden feiner Herrſchaft bewilliget 4). Der Statthalter antwortete: wenn G., olländer als Freunde kaͤmen, fo Fünnte fie verfichert feyn, Daß man fie mit gleichen Ay, tigen aufnehmen wuͤrde; zuvor aber koͤnnte er ſich nicht entbrechen, dem Baſcha eg amen, oder dem glüclichen Arabien, Hiervon Nachricht zu ertheilen. Indeſſen trug drge, Daß ihnen eine bequeme Wohnung zubereitet wiirde, ei Nach der Mahlzeit wollte van der Broeck fogleich wiederum an Bord gehen, und gr gehe von Nige Waaren ausladen laſſen. Er börete aber gar bald von einigen türfifchen Befehls- Aden nad) Abern, daß ihm der Baſcha nicht eher, als nach feiner ZurückFunft, geffatten würde, Chidiri, Daaren in Aden zu laffen 2 denn Die fremden Kaufleute fehienen zu befürchten, daß die £ laͤnder nurgefommen wären, ihnen ihre Schiffe weggunehmen. Diefe Erklärung fah an als einen Befehl an, daß man den Anker lichten follte, Man ankerte vor einer arabifchen Stadt, mit Namen Ehichiri. Der König in der- Außerordent⸗ Ken fhickte ſogleich allerhand Erfrifchungen in Bord. . Bey der Ankunft der Holländer liche Firhel RAN fah man auf einmal eine große Menge Fifche zum Vorſcheine kommen, die in ac en Gewaͤſſern unbekannt, aber den holländif | } N a ne, aber den hollandifchen großen Schofffifchen, und nech mehr —— Sardinen, ſehr ähnlich waren. Weil es ſchien, als ob fie mit dem Wan angekommen wären: fo wurden fie von den Einwohnern Hollaͤnder genennet 7), Kup ſah fie noch drey Jahre lang in fo großer Menge, daß die Nenſchen fie überdrüßig fie, 1% fie trocknen ließen, und ihren Kameelen zu freffen gaben. Hierauf verſchwanden > und feit dem hat man Feine mehr gefehen s). Kat 2often Auguft flieg van den Broeck ans fand, und wurde von vielen Solar Van den dafk arabiſchen Kaufleuten in den Füniglichen Pallaft gefuͤhret. Er fager nicht, mie er Broeck läßt R aufgenommen worden ſey: er feget aber hinzu, man habe ihn von bier in ein fcho- — zu ——— “ 2) 28.390 und yorfergef. ©. ) Ald. 33 ©. 4) Shen dafelbfk d. 332 S. s) Eben daſelbſt. Sturm, md Tee fich eine ſehr außerordentliche Begebenheit. Auf eben der Rhede, wo fie vor An- welbe man — — — — — —— — — 416 ‚an v Reifen ‚der Hollaͤnder Dan Den nes and geraumes Haus geführee, und bafelbft habe er eine fertige Mahlzeit angetroffelt Broeck. Es fiheint, daß die Furcht anfangs.an diefem höflichen Bezeugen mehr Antheil gehabt 16714. be, als die Zuneigung. Man beſorgte, er möchte der Freyheit der Rhede zuwider ball — deln. Als er aber um Erlaubniß bach, daß er zween oder dreye, von feinen, Leuten bis ia 0 feiner Zurückkunft daſelbſt laſſen dürfte, Damit fie die Sprache des Sandes erlernen konnten⸗ en indem ber Monſon vorbey waͤre, und er fich alſo genoͤthiget ſaͤhe, nach Bantam zu gehen! ſo verſchwand aller Argwohn. Man bewilligte ihm, was er verlangeke, und raͤumete ihmn unverzüglich ein bequemes Haus ein. Er ließ in der Stadt einen Factor zurück, mit men Elaaß Viſcher nebft zween Bebienten. .. Dev, König verſprach Ihm. eine unbe bruͤchliche Sicherheit für dieſe Fleine Factorey. Ei Ein verlohr⸗ Weil ihm die Klugheit nicht geſtattete, viel Geld daſelbſt zu laſſen: ſo ſchickte er den ner Geldbeu⸗ Unterfactor an Bord, daß er nur einen Beutel holen ſollte. Die Barke ſchlug bey ige — Zuruͤckkunft an den Klippen um, Das Volk wurde insgeſammt gerettet: allein der B —5* er tel mit. dem Gelde blieb auf dem Grunde des Meeres. Verſchiedene Einwohner bey" der gefunden, beten fich vergebens, ihn zur Zeit der. Ebbe wieder zu ſinden. Ein hollaͤndiſcher Dual \ meifter aber, der gut ſchwimmen Fonnte, ließ fich in das Waffer, und. war ſo gluͤcklich, i er fogleich mie dem Fuße auf den Beutel trat. Er brachte ihn vor den Augen der Bi fehauer in der Hand hervor; und diefe hielten einen folchen ungefähren Zufall für eine mAz” hafte Zauberey 2). 0.7 Befchreibung Die Stadt Chichiri, im glücklichen Arabien, liegt in vierzehn Grad funfzig Mim der Stade gen der nordlichen Breite, auf duͤrrem Sande, am Ufer einer großen Bay, wo man el! Chichiri. Fleinen Canonenſchuß weit von der Stadt, in einer Tiefe von acht Faden und auf gute! Grunde, Anfer werfen kann, Sie iſt ſehr groß, weil die Häufer ſehr weit von eina ſtehen. Die meiften find von Thone aufgeführee, und mit Kalche uͤbertuͤnchet. Du Schloß, welches ihnen zur Schutzwehre Diener, hat auf den Seiten vier runde, Tin Die es zwar gegen einen Anfall ſichern Eönnten: aber gegen grobes Gefchüs nicht nu nug zu feyn feheinen. Innerhalb der Mauer findet man drey oder vier Moſcheen. = eh — iſt der vornehmſte Hafen des Landes. Der Koͤnig, der damals Sultan Abdolla wohner · FR ; ar N ER > Hof zu Hadermuid, einer Stade in dem Sande, die eine Tagereife weit von Chichitt * liege. Ex bezahlet dem Baſcha jährlich einen Tribut von vier tauſend Stück von Achte zwanzig Dfunden Ambra. | Seine Unterthanen find redlihe, ſanftmuͤthige, befcheidene, und fonderlich fromn Leute, nach den Grundſaͤtzen des muhammedaniſchen Glaubens. Man muß ſich undern daß die Weiber bey ſolchen Eigenſchaften, die der Verfaſſer beyden Geſchiechtern ſchreiben ſcheint, doch der Unkeuſchheit ergeben ſind. Er ſpricht: „Die Aeltern Haken „es für eine Ehre, wenn die Fremden mit ihren Töchtern zu thun haben wollen, und y „eben fie ihnen auch wohl felbit, wenn fie jung find, an; und zwar für eine fehr se „Belohnung #).9 Das vornehme Frauenzimmer zeiget ſich allezeit nur mit verh m tem Angefichte, und iſt fehr wohl gewachſen. Zu Ebichiri fiehe man alle A Schiffe aus Indien, Perfien, Aetbiopien, den comorrifchen Inſeln, — (int | ' 3) %.d.33©. 5 x) In funfzehn Grad zivey und dreyßig 5 n) U. d. 334 S. nuten. Man anfertineiner Tiefevon je >) Eben dafeloſt. es und, wie alle feine Umterthanen, von den wahrhaften Arabern abftammere, hält —* z Y noch Oſtindien. I’Buch, XIV Em Mu ande, —— Die Hollaͤnder verließen dreyzehn bis vierzehn ſolche Schiffe auf der Aue 2 Sie lichteten den Anker, und wendeten fi nach Curſini, einem andern Hafen im 1614 Acllichen Arabien, an der Einfahrt in das rothe Meer x). Machdem van den Broeck * and geſtiegen war: ſo kam der König, mit Namen Sayd Ben Sahidi, mit einem Surf Ar folge von taufend Soldaten, welche bloße Säbel auf den Schultern trugen ; nahm ihn Ak 7— Eine vertraute Art bey der Hand, fuͤhrete ihn in feinen Pallaſt, und erzeigte ihm da- yasien, Of allerhand Siebkofungen, Als er aber hoͤrete, daß diefer Fürft ein Freund der Portu: & M war, und bey dem Großheren nicht wohl fund; fo hielt er es nicht für Dienlich, Die De angebothene Erlaubniß anzunehmen, und, bis zu feiner Zuruͤckkunft, einige von feinen ten in der Stadt zu laffen. Hi Bey diefer Ausfchweifung, die nur zum Verſuche gefchab, vergaß van ben Broeck Der Verfaffer It, daß er fich noch vor Ende diefes Jahres nach Bantam begeben müßte. Er gieng begiebt fih der unter Segel, und fuhr vor der Inſel Inganno Y) vorbey, wo, wie er fpriche, nach Java. Männer, Meiber und Kinder nackend geben, ohne ſich zu ſchaͤmen. As er von bier nach Jaba zu ſteuerte: fo traf er den General Both an, der in Sumatra Waſſer einnehmen, —F mit vier reich beladenen Schiffen nach Holland zuruͤck gehen wollte. Er gab ihm von M, mas er in dem rothen Meere bemerket hatte, Nachricht, und ſtellete dieſes als eine tige Entdeckung dor, welche die Bewindhebber nicht verabfäumen dürften. ¶Den zoften des Chriftmonats anferfe er vor Bantam, wo Johann Pieters Coen Sohann Pie: | 5" Namen der Geſellſchaft Befehlshaber war. Dieſer Herr trug ihm fogleich auf, $e: a mu itel zu Jacatra einzunehmen, und fie nach den moluckiſchen Znfeln zu bringen. Da: DE 8 Nals gab man zu Bantam fechs Hundert Pfund Pfeffer für fünfzehn Stück von Achten; din Holland wurde das Pfund nur fir ein und zwanzig Stüber verfauftz). Auf em Wege ftieß van den Broeck auf den Admiral Reynſt, und ftattere ihm von feinen hedeefungen im rothen Meere Bericht ab, Reynſt gab ihm Befehl, feinen Weg vor. : Inſel Botton vorbey zu nehmen, und einen neuen Factor dahin zu fegen. Er wurde Verheerung, don dem Könige iefer Inſel wohl aufgenommen; ob wohl ein jeder Dafelbft noch wegen der die ein Eroco- erwuͤſtungen eines großen Crocodils erſchrocken war, der alle Nächte aus dem Fluffe Fam, dil anrichtet. md ohne Unterfchied Menſchen und Vieh fraß. I Bon Horton fuhr er weiter, und ankerte den bten April auf der Rhede von Amboi⸗ Bon hier gieng er nad) zween Tagen toieberum unter Segel, nach den Inſeln Ban: n um zu dem Generale Reynft zu ftoßen, der mit eilf Schiffen unter dem Forte Naſ—⸗ Fi dor Anker lag, Noch an eben dem Tage, da diefe Flotte von Amboina unter Segel ba sen war, hatte ſich der Berg Bunnept, der feit ſiebenzehn Jahren nicht aufgehörer Feuerſpeyen⸗ * zu brennen, mit einem erftaunenswürdigen Geräufche geöffne. Er hatte fo viel — Berg in Mmen, große Steine und Aſche ausgeworfen, daß die Canonen im Forte damit bedeckt a dh Eben waren, und nicht gebraucht werden Eonnten. In einem fehr Hisigen ‚Kriege, wel⸗ F Auf Seiten der Bandaneſer nicht das Anſehen hatte, als ob er fo bald nachlaſſen wuͤr— di Väre die Hofländifche Beſatzung in ſehr großer Gefahr gewefen, wenn fie nicht Durch nkunft der Flotte befreyet worden wäre, Indem ſich van den Broeck dem Ufer —* ne näherte, uf felfichtem Grunde, einen feinen Candnen⸗ 9 ——— nennet fie unrecht Juganao. weit von der Stadt. L.; z) Ab. 3338. Allgem. Reifebefchr. VII Band. Ggg 418 Neifan der Hollinder | Van den näherte, befam er viele große verbrannte Steine zu Geſichte, welche der feuerſpeyende Berl Broeck. in die See ausgeworfen hatte, Einige waren über eine Klafter lang, und erhielten fi „615. noch immer über dem Waffen, Von Eleinern Steinen aber befand ſich Hier herum eine große Menge, daß die Schaluppen Muͤhe genug hatten, hindurch) zu formen, Das Wal fer kochete vecht am Meerufer, und man fah Fiſche herum ſchwimmen, welche von der Hihe erſtickt waren 4). Die Hollaͤu⸗ Bey feinem Aufenthalte zu Banda ſah van den Broeck mit Betruͤbniß, wie pi der werden Holländer von den Einwohnern gemishandelt wurden, und wie der Admiral in feinen IF auf diefer In⸗ ternehmungen gar nicht glücklich war, Werfehiedene Befehle, womit er nach den mol —— ſchen Inſeln abgeſchickt wurde, erſpareten ihm einen Theil dieſes verdruͤßlichen SH — ſpiels 6). _ Er ſegelte auf dem Middelburg von Java ab, und erhielt nachgehend® ’ Van den Bantam Befehl, daß er auf den Naſſau geben, und als Präfivene nach den Häfen & —5 rothen Meeres ſchiffen ſollte, deren Kenntniß die Holländer ihm zu danken hatten. a in das vorhe dem Wege hielt er es für dienlich, zu Tiku und zu Driaman, auf der Juſel Sumaltl . Meer zuchet Erfriſchungen einzunehmen. Er Faufte Bier auch eine Menge Pfeffer, _ Er ſcheint ur geſchickt. fichert zu feyn, Daß der Pfeffer auf Diefer Inſel der befte in ganz Indien iſt; und erfpt a man koͤnnte alle Sabre über drey tauſend Tonnen davon laden e), Seine Berhaltungsbefehle verpflichteten ihn auch, nach ber Inſel Ceylan zu gehe wo er mit dem Könige veden ſollte. Er anferte auf der Rhede von Palagama. V ihm aber die Jahreszeit nicht geſtattete, ſich lange daſelbſt aufzuhalten: ſo wollte er nicht nad) Candy geben, wo der König Hof bielt, und wohin ihn derſelbe Hatte einfaden laſe Die Befehle, die man ihm ertheilet hatte, wurden eben fo gut durch einen Brief bewat⸗ | ſtelliget. „Ceylan ift, wie er fpricht, nach feinen Gedanken, die anmuthigſte und Frucht Urtheil des „Darfte unter allen. Inſeln. Ex weis fo gar Fein Sand, welches mie ihr verglichen wer u. —— vkoͤnnte. Man ſieht daſelbſt fehöne Ebenen, und Berge, die mit gruͤnen Gewaͤchſen Era ST „peckt find. Der Zentner Zimmer, welcher hundert und acht Pfund berräge, koſtet ur „ſelbſt nicht mehr, als vierzig Stüber. Das Geld, deffen man fich an der Sersüfte sl „Kaufen und Verkaufen bedienet, beſteht in getrockneten Fiſchen 4) die man —J „maldiviſchen Inſeln finder, und Albacoriſen nennet. Die Elephanten auf dieſer Zul „haben fo außerordentliche Eigenfchaften, daß man ihnen einen Verſtand zufchreibt, gm „verſichert fo gar, daß die Elephanten in andern ändern ihren Vorzug erkennen, und „nen Ehrerbiethung bezeugen, Der Berfaffer fah auf der Inſel Geylan einen De „und eine Frau mit dicken Beinen, fo, wie Johann Huighens in feinem Tagebuche „Abbiſdung Davon gegeben hat. Man meldete ibm, Daß fie von Dem heiligen Nono⸗ „abſtammeten. — Wir wollen aber dem Verfaſſer in denen Stellen folgen, tvo man fich mehr auf get Einficht verlaffen Fan, Er nahm feinen Weg wiederum gegen das rothe Meer zu, part an a) A. 8.336 und 337. ©. ..te fie, zu was er wollte. Lorenz Rini war 2) In den molneifhen Inſeln hatte er noch mals holländifcher Statthalter auf allen mo ein neuee. _ Eind uefcher Kriegesbedienter daſelbſt ſchen Juſeln. ; ſpitzete die Ohren, wie ein Hund, und ließdie Ho: €) X. | ©. F —— laͤnder nach feinem Gefallen aufhenken, oder brauch: 4) A. S. Es ſind kleine rufe mit nach Oſtindien. JBuch. XIV Car 419 fette daſelbſt ben rıten Jenner 1616, im Ha en Chichiri. Hier fand er bie Holländer Yan den wieder, ir Rn — * gelaſſen hatte. Die en bezeugten eine große Freu⸗ EEE dr über feine Zuruͤckkunft. Diefe gute Aufnahme und das Zeugnig feiner Factore bewo- 3 en ihn, Diefe Factorey daſelbſt fortdauern zu laſſen. An Viſchers Statt aber, den er Er langet im Wandern Dingen gebrauchen wollte, beſtellete er Mouter Heuten zum Dberfactore, ‚Hafen Chichte \. sim Den ısten fegelte er nach Mocka. | Seine Anfunft verurfachte bey den Einwoh⸗ nern in diefe, Die noch niemals ein europäifches Schiff gefehen haften, große Ver⸗ on Nerung ©), Gr anferte mitten unter dreyßig arabiſchen, perfifchen, und indjanifchen Sseugen von verfchledener Größe. Zween bis. drey Tuͤrken fragten ihn fogleich im nen des Statthalters; wer er wäre, und in was für einer Abſicht er fich hierher bege- MN hätte? Die Einwohner müfjen aus feiner Antwort wiederum Muth gefchöpfer ha⸗ N: denn da er den ariten ans Land flieg, fo wurde er unter Pfeifen und Trommel- Wie er ſich Matte empfangen, und auf gleiche Weife in den Pallaft geführer, wo der Stafthalter feine dafeibft feft Porigen Fragen wiederholete. Diefer ließ ihm hierauf eine Weſte von goldenem Stücke ſetzet. chen, unterhielt fich einige Augenblicke mit ihm, ließ ihm Erfrifhungen vorfegen , und 3b efehl, ihn in ein für ihm zubereitetes fhönes Haus zu führen. Für diefes Haug Aber follten die Holländer die Zeit des Monfons über, naͤmlich ein halbes Jahr lang, Nitbere und vierzig. Stück von Achten bezahlen. Man verglich fih; über die Abgaben, die in der Statthalterfchaft des glücklichen Arabiens bezahlet werden follten, und weiche und ein halbes vom Hundert betrugen. Den folgenden Tag ließ van den Broeck q Aren in die Stade bringen; und Diele giengen dafelbit fehr gut ab, Man bezahlete den reis dafür in Nealen und. Ducaten f). ‚Die Hoffnung der Holländer zur Handlung vermehrete ich ſehr ſtark durch die Au- j kunft —* ne Ki Eaffit, J — le den 6ten März in es ocka einzig. Sie beſtund ungefähr aus tauſend Kameelen, welche zweymal hundert faufend Stuͤck yon Achten und Hundert tauſend Ducaten mirbrachten , Sowohl aus Hun⸗ gar und Venedig, als auch aus verfchledenen Kändern der Mohren. Die Kaufinenns- Leer beſtunden in Sammer, Atlaſſe, Dammafte, Armoifin, thefifchen goldenen Stoffen, Kümeforten, Tüchern, Safran, Queckſilber, Zinnober, und nürnbergifthen Waaren, Die Xavanen brauchen ordentlich acht Wochen zu diefer Reife, Ihre Waaren, die aus den biſchen, indianiſchen und perſiſchen Manufaeturen kommen, werden zu Mocka fuͤr gro⸗ N und feinen Cateun, Indigo, Pfeffer, Würznelfen, Muſcatennuͤſſe, Mufcatenbluhmen "nd chineſiſche Waaren umaefeget 2), 2 rn ee ee Gysi, ‚De At Yan AI? 10 TER Fonia = SQIE jan Nnwahrheit Mau ven Koris. , Dean ſehe die Beſchreibung . ;e), Dieſes ift eine‘ große Hutunhräeit. Ma € nlbivifchen Infeln, und der Infel Ceylan. Tefe die engliichen Nachrichten im erften Bande diee dene amerkunden werden nur bepgebacht, um fer Sammlung. Ynfenı D dererjenigen zu erhöhen, die bey ihrem + ) d. 342, ©. halte im einem Sande gemacht worden find, g) Eben daſelbſt. 420 gi: Reiſen der Hollaͤnder De ne "Der IT Abfchnitee GE 7. Reife des Berfaffers indem Lande Mocka. VBerguͤnſtigung, das Land zu beſuchen. Muffe. Fort Er beſieht das Schloß. Alterthuͤmer, “2 Acuma. Fort Afavinde: Offufe, Sarvi⸗ mo⸗ dafelbit findet. Der Bafıha verweigert den ta. Tajeſſe. Akar. Majios. Ype. Ma: Ländern die Erlaubniß, fich zu Mocka nieder chadder. Nacaſmare. Jerrime. Dammer. laſſen Er troͤſtet fie mit einem großen Mah⸗ Seraſia. Chenna, Aufenthalt des Baſcha. le. Beſchreibung von Ehenna, Van der, “Ehre, die van den Broecken wieberfährt. Ge⸗ Broeck Eehret nach Mocka zurück, Veſchreb⸗ hör bey dem Baſcha. Gaſtmahl, das man fuͤr Kung dieſer Stadt. F van den Broecken in einem Garten -anftellet. ; Vergänfti: Van den Broeck, deſſen Abſichten nicht in die Mauer von Mocka eingeſchraͤnkt watt! gung dastand erhielt von dem Statthalter einen Paß, den die Türken Firman nennen, daB! uu beſuchen. das Sand befuchen dürfte, welches unter feinem Schuge ftünde,.. In diefem Berginfi! gungsbriefe wurde. allen Herven und Statthaltern anbefohlen, ihn frey zu halten, und | mit Hochachtung zu begegnen. Den zaften des Aprilmonats fegete er fich zu Pferde, * * hatte zu ſeiner Begleitung einen Factor, mit Namen Johann Arents, und eine | Trompeter b). Mm | 5 Muffe. Den erften Tag feiner Neife traf er nur ein einziges Dorf an; und Abends gefange* | er in eine Eleine Stadt, mit Namen Muffe, acht Seemeilen von Moda. Den folge Fort Acuma. den Tag gieng er durch das Eleine Forte Acuma, welches fieben Seemeilen von ruf Fort Afavinde, 3 und drey Seemeilen weiter hin fand er das Fort Aſavinde, wo er über Nach ed, K Offuſe. Den ꝛaſten gieng er durch die Eleine Stadt Offuſe, drey Seemeilen von Aſavind Dieſer Platz hat eine unerſteigliche Lage. Er liegt an der Seite eines ſteilen Berges I ſchwerlich zwo Derfonen neben einander hinauf fleigen förmen. Der Statthalter, det * Araber war, lud van den Broecken zum Mittagseſſen ein, und beſchenkte ihn mit nd Tuchweſte, weil es anfing, kalt zu werben. Don bier giengen die beyden Holfänder N Sarvi⸗ meta. Sarvi⸗ mota, welches zwo Seemeilen von Offuſe liegt, und blieben dafelbft über NA Zajeffe. Den folgenden Tag begaben fie fich nach Tafeffe, einer. geoßen ummauerten Sf " vier Seemeilen von Servirmota. Sie befamen dafelbft ihre Wohnung bey dem SAT halter. Diefer machte ihnen viel iebkoſungen, und verſchaffete ihnen frifche Pferde, ar meele und. Efel. Sie fahen ſich in der Stade um, und. bewunderten in Derfelben ſechs [A he Thurme, viel Moſcheen, und Das prächtige Grab eines Baſcha, welches über — = Stuͤck von Achten gekoftet hatte, Diefe Stade ift wegen igrer Handlung anfepntich- Akar. Den 26ften giengen fie durch den Flecken Akar, ſechſtehalb Seemeile von TA Majios. und durch einen andern Flecken, mit Namen Maſios, der an der Seite eines Berg — liegt. Van den Broeck ſah hier mit Erſtaunen, daß man auf der Ebene zugleich p Sn te, füete, und erndete. Diefes banerf wie er hinzu feßet, das ganze Jahr hindu ht fi Hype. Abends gelangete er nach Ype, einer Stadt, die drittehalb Seemeilen von Majſios able Hier gieng er, nach der Gewohnheit der Türken), in das Bad. "Den folgenden Tagg' a h) Diefe Reife ift ein merfiwärdiges Stüfder | TI A. 8.344 ©. Eröbefchreibung. An 4 %) Eben daſ. nach Oftindien. IT Buch, XIV Cap. 4 er duch Machadder, eine Stadt, die fechftehalb Seemeilen von Ype liege: hierauf durch Van Jacaſmare, eine andere Stadt, und durch Jerrime: noch eine andere Stadt, ſechs 535 } eemeilen von Machadder. ar ¶Den ayften ſpeiſete er zu Mittage viertehalb Seemeilen von Jerrime in einer Stadt sn yapder Mit Namen Dammer. Der Statthalter dafelbft, der ein Hungar war, ließ ihn durch Nacafmars, einen Haufen von hundert Soldaten einhohlen, und noͤthigte ihn höflich zum Mittagseffen. Jerrime. anz in der Mitte der Stadt Dammer fteht ein Schloß von gehauenen blaulichten Steir Dammer: Men: es iſt aber fehlecht mit Gefchüige verfehen. Won hier hatte van den Broeck noch fünf temeilen bisnach Serafia. Der Seererär des Bafcha nöthigte ihn, bier zu übernachten. Seraſia. * Abendmahlzeit war prächtig. Man trug Hirſchwildpret, Hafen, Birkhuͤhner, Wach⸗ en, gebratene und gefuͤllete Tauben, und vortrefflichen Landwein, auf, Zum Nacheſſen satte man allerhand Obſt, Torten und anderes Gebacknes. Den agiten, vor Anbruche des Tages, fliegen die beyden Holländer wiederum zu, Chenna, Pferd⸗ und ritten nach Chenna, welches der ordentliche Aufenthalt des Baſcha iſt, drey — eemeilen von Serafta. Van den Broeck wurde auf eine angenehme Art in Verwun⸗ Ehre 2 sh tung geſetzet, da man ihm ein fchönes Pferd, mit goldenem und filbernem Zeuge, an den pen Brocken Verg zufuͤhrete A), worauf er feinen Einzug in die Stadt halten ſollte. Als er ſich derfel- erwiefen wird. ben näherte, fand er den Feldmarſchall zu Pferde, mit einen Haufen von drey hundert ſurkiſchen und arabifchen Soldaten unter fünf Fahnen. Diefe begrüßeten ihn mit dreyma- ger osbrennung ihrer Feuerroͤhre, und zogen alsbenn vor ihm her. Vor der Stadt er- Khien der Bafcha felbit mit mehr als zwey hundert Herven von feinem Hofe, Sie waren N * zu Pferde, und mic goldenem und filbernen Stücfe bekleidet. Der Glanz darvon wur⸗ “ durch die Stralen der aufgehenden Sonne noch vergrößert. Der Bafıha erzeigte van en Broecken die Ehre, und ſchickte an ihn zween wohlgebildete Knaben, in Frauenzim- erkleidern 2), die ihn bitten mußten, daß er ihm allmählig nach feinem Pallake folgen Möchte wo er ihn erwarten wollte, Hierauf Fehrete er fich nach der Stadt, und fegete ſeinen Zug fort. Die Menge der Zuſchauer auf den Gaſſen war ſo groß, daß ſich der Se— tketar, und die beyden Bedienten zu Pferde, genoͤthigt ſahen, alle ihre Kräfte anzuwen— den, um van den Broecken Plag zu machen, Da er in den Pallaft Fam: fo nahmen Wween Reutknechte fein Pferd bey dem Zügel, und führeten es bis an die Saalthüre; hier Meg er auf großen Teppichten ab, die man dafelbft ausgebreitet hafte m), „Er gieng zu dent Bafcha durch zwo Reihen von Ebelleuten, oder Hof bedienten, wor⸗· Gehör bey ar feine Hofſtatt beftund. Diefer Here ſaß auf einem erhabenen Plage; und nach der dem Vaſcha. Rerbiethung, die ihm erzeugt wurde, haͤtte man ihn für einen König, oder gar für ei- Gore halten fellen a). ' | vo Nachdem ihm van den Broeck feine Ehrerbiethung bezeugt hatte: ſo ließ ihn der X a niederſitzen; und zwar vermuthlich in einer etwas demuͤthigen Stellung: denn der lmetſcher ſtellete vor, daß ein hollaͤndiſcher Hauptmann einen beſſern Sitz haben müßte, erauf brachte man ihm einen ſchoͤnen Stuhl 0); Yaryı ahjgehends fragte ihn der Baſcha, mit einer ernfthaften Geberdung, was fir ein gungsgeund ihn hierher gebracht hätte? Wan den Broeck gab ihm eine Antwort, Ögg3 womit 2 d. 345 S. rn) Diefes war vermuthlich ein erhoͤheter bes vom Eben daf. Der Verfaffer faget nicht, wes⸗ deckter Platz, den die Türken Sopha nennen, Man ihm alle dieſe Ehre erzelgt Hader 0) A. d. 345 ©, $- 422 Reiſen der Hollaͤnder a, womit er vergnuͤgt zu ſeyn ſchien. Er legte ihm die Hand auf den Kopf, und exklarekt ee x fi, daß er ihm willkommen wäre, Weil er aber urtheilete, daß er von der Reiſ = mdde feyn müßte: fo brach) er das Gehör ab, und ſagte: daß er fich zur Ruhe begeben ſollte. Er ſetzte hinzu: „wir werden fchon noch Zeit haben, uns mit einander zu unterre⸗ den.» Irdem er ihn beurlaubte, ließ er ihm, durch feinen Secretar, eine Weſte von goldenem Stuͤcke reichen, als ein Zeichen der Zufriedenheit, die er über feine Ankunft em pfände. Banden Broeck flieg wiederum zu. Pferde, und wurde in das Haus des Obel⸗ bofmeifters (Maſordome) geführet, wo ex zu Mittage ſpeiſen ſollte. Hierauf führe man ihn in das zu feiner Wohnung zubereitere Haus, wo er Sebensmittel im Ueberflu und allerhand Bequemlichkeiten, antraf P). Er hatte, ſeit feiner Abreiſe von Mode fünf und funfzig Seemeilen zuruͤck gelegt, 5 Gaſtmahl, Den folgenden Tag wurde er, nachdem er dem Baſcha, und feinen vornehmſtel Fa A KHofbedienten , feine Geſchenke überreichet Hatte, zu einem fehr herrlichen Gaſtmahle in den Brocken in Garten des Öeheimfchreibers eingeladen, Die Geſellſchaft war zahlreich, und die Mahl⸗ einem Garten zeit ſehr praͤchtig. In dem Garten ſah man allerley ſchoͤne Baͤume, als Mandelbaͤume⸗ anſtellet. Weinſtoͤcke, Pfirſichenbaͤume, Pomeranzenbäume, Citronenbaͤume, und verfchiedene I ten von Roſenſtoͤcken. Man fa ferner fehr wohl ausgepußte Sommerfauben, Wall — Fünfte, und alles, was man in den fehönften Landhaͤuſern von Annehmlichkeit finden kann⸗ Indem man zu Tiſche ſaß, kam ein Leopard von ungeheuerer Größe zum Vorſcheine, IF aber fo zahm/ als ein Hund war, und fraß, was man ihm binwarf: ohne jemanden # niges seid zuzufügen 4). — Er beſieht Nachmittage wurde van den Broecken erlaubt, das Schloß zu befehen, welche⸗ das Schloß. dem Baſcha zum Pallafte dienet. Er ſah daſelbſt über taufend Perfonen, die ſich als Ö ee fel Hier befanden, Männer, Weiber und Kinder. Sie waren alle Söhne, oder Schw finder, ftern der vornehmften Einwohner in gewiffen Provinzen, welche man durch diefen Zwang | i in der Unterthaͤnigkeit zu erhalten ſuchet. Unter verfchiedenen Alterthuͤmern zeigte man ein großes Gebaͤude, welches Noah gebauet haben ſoli. Hierinnen wird das Frauen mer des Baſcha von Verſchnittenen bewachet. Vor der Moſchee, die ſehr ſchoͤn iſt det man ein großes Stuͤck Holz, welches mit einem eiſernen Gegitter umgeben iſt. ſes giebt man für ein Stuͤck von dem Kaſten Noaͤ aus, und die Einwohner verepren. als ein Heiligehum, | m, Pan den Broeck ftieg auf die Mauer des Schloffes, und ließ daſelbſt feinen Troll peter das Trompetenſtuͤck: Willhelm von Naſſau blafen. Ein tuͤrkiſcher Befebled" ber kam fogleich herzu, Elopfte ihm auf die Schulter ‚, und fagte zu ihm: „Recht ſcho „Hauptmann, Glaubeſt du ſchon, daf das Schloß deine ift?„ Er enefehutbigte N} und Diefes wurde genz wohl aufgenommen, Der Befehlshaber änderte feine Sprache #7 fein Bezeugen; machte ihm allerhand Liebkoſungen, und meldete ihm, er wäre feht weh von den Hollandern gehalten worden, da ihn diefelben bey Dünferfen, auf den Galeen des Spinola, gefangen bekommen hätten... Er zeigte ihm noch andere Merkwuͤrdigkeit indem Schloſſe, als einen großen Loͤwen, der auf der Spitze des Thurms in einem ei nen Kefichte eingeſchloſſen war, und einen Brunnen, den man als. ein Werf des Pat J hen Jacob anſah. Seine Tiefe betraͤgt ungefaͤhr hundert Faden, Man ſchoͤpfet Da 7 In ‚PP %.8.3468. Die Türken gaben ihm täge 4) Eben daſ. lich Wein zu trinken. re f s nach Oſtindien. 1 Buch. XIV Cap. Be mit eiſernen Eimern, und das Waſſer deſſelben iſt ſo kalt, daß man es nicht im Munde Van den en kann. Yan den Broeck ſah auch eine Moſchee, die von der vorigen unterfchieden Broeck. r Sie war mit einem platten Dache bedeckt, und wurde von mehr als hundert und _ 1616. nfzig Saufen unterftüßet, wovon jegliche aus einem einzigen Steine gehauen war, Hier Amen noch verfihiedene Alterthümer aus den Zeiten vor der Geburt des Heilandes r): „Bey dem zwenten Gehöre, welches er bey dem Baſcha hafte, erflärete fich diefer Der Baſcha dere gegen ihn, daß er ihm Die Erlaubniß nicht erteilen Fönnte, Factore zu Moda zu et y, und daß die Gewährung diefer Gnade bloß auf dem Großheren beruhete. Die A 1 Aammedaner beforgten, man möchte fich nach und nad) bis nach Mecca ausbreiten fid) zu Mocka "en, welchen Det fie als den Mittelpunet ihres Glaubens betrachten. Sie führeten die nieder zu laſ— i führung an, welche die Holländer bereits von fich hätten blicken laſſen. Sie fagten zu fen. nen; „Ihr ſeyd erftlich nach Aden gefommen, von Aden nach Ehichiri, und von dar NH Mofa, Euer Schiff liege itzo vor Ziddeda, und macher ſich fertig, weiter in * rothe Meer hinein zu gehen, ob ſchon dieſe Freyheit keinem chriſtlichen Volke geſtat— a wird BI) Alſo war die Unvorfichtigfeit dererjenigen daran Schuld, die auf dem Naſſau zu⸗ FÜR geblieben waren ‚ und ohne Befehl gehandelt hatten, daß die Holländer nichts weiter, As dig Deftätigung des Vergleichs, erhalten konnten, welcher das Recht der Ein: und Aus: i het betraf. Allein eben dieſe Gunſtbezeugung erregte Die Eiferſucht der perſiſchen und Kr anifepen Kaufleute, welche fünfzehn bis fechzehn fir Hundert bezahlen 7), Den — ſie genden Tag wurde van den Broeck von funfsig bis fechzig Herren' eine kleine See I en Sn Meile weit von der Stadt in einen Garten , mit Namen Roffe, begfeitet, wo der Baſcha nn, EN großes Mahl, und verfchiedene buſtbarkeiten angeſtellet Hatte. Der Drt ſelbſt verſchaf⸗ fete Annehmlichkeiten genug durch feine fhönen Sauben, Wafferkünfte, vortrefflichen Fruͤch⸗ fe, und fiſchreichen Weiher, N | Chenna liegt an dem Fluſſe Yamnen, oder des gluͤcklichen Arabiens, fünf und funf- Beſchreibung ig Meilen yon Mocka. Im Umfange hat die Stadt ungefähr zwo Seemeilen. Sie von Chenna. A eine Mauer von ſehr harten grauen Steinen. Man zaͤhlet hier nur drey Thore, die ber ſehr fehön, und von blaulichten gehauenen Steinen gebanet find. In gewiffen Ent- „ungen von einander fieht man, um die Mauer herum, Eleine runde Thuͤrme, mit Öe- Üstern, Die Stadt bat vier Mofcheen und viel fchöne Gebäude, nebft einer großen An- 9 &ufthäufern und oͤffentlichen Bädern, wo ſich die Männer Bormitfages und die Weiber chmittages einzufinden pflegen. Unter den Einwohnern findet man vielChriſtenkinder, niche die Türken, wenn fie noch klein find, aus der Levante hohlen, und in diefe Gegenden ei Sen, um fie volfreicher zu machen, Der Bafıha, welcher after hieß, war felbft f gebohrner Hungar. Er führete ven Namen eines Unterfönigs des Großheren. Dies Urde dauert aber nur drey Jahr lang. Gleichwohl hatte Jaffer diefelbe nunmehr Er Jahr befleidet ; und man gab vor, daß er die beyden andern Bafıha, die ihn zur tor lichen Zeic ablöfen follten, auf dem Wege mit Gifte hätte hinrichten laffen. Er fuͤh— * beſtaͤndig Krieg mit den Arabern. Dem ungeachtet zog die Handlung eine große Men⸗ * bon Indianern, Perfern, und Juͤden auf diefe Küfte x). Den N d. 347€ i iefes Tem⸗ A. d. 347 S 347 Seite, Die Geſtalt dieſes Tem⸗ 9) A. d. 347 ©, DIS war viereckicht. ) A. d. 348 ©» ») A. 8.349 ©; 424 — | Reifen der Holländer Yan den Den ı6ten des Maymonats reifete van den Broeck von Chenna ab, und de — 24ften langete er zu Mocka an. Von dieſer Stadt giebt er gleichfalls eine kurze Beſchten DDr, Dung. Sie liegt, wie er ſpricht, am Ufer des rothen Meeres, an der Küfte des gluͤclt Kan den Gen Arabiens, in dreyzehn Grad achtzehn Minuten der nordlichen Breite, Man antt Stock kehret daſelbſt auf einer ziemlich guten Rhede, in einer Tiefe von vier, fünf bis fieben Faden, # nad) Mocka fandigem Grunde, Die Stadt ift groß: aber ohne Ringmauer. Die Häufer find ſ zuruͤck. Cr fchön, wenigſtens Diejenigen, welche von blaulichten gehauenen Steinen, oder Ziegeln befchreißt dieſe qufgeführer find: denn andere beſtehen nur aus Thone und Schiffe. Das nordliche Ent Stadt. der Stade wird Durch eine kleine mit Steinen gefuͤtterte Schanze bedeckt. Dieſes war 9 Werk der Englaͤnder, da Heinrich Middleton, mit ſeiner Flotte, in dem Lande die Oberhand hatte x). ’ Bor funfzig oder fechzig Jahren war Moda nur noch ein Fifcherflefen. Als ihn aber die Tuͤrken in ihre Gewalt bekamen: ſo machten ſie ihn geſchickt, das große Sci aufzunehmen, welches jährlich, mit einer Ladung von reichen Raufmannsgütern, vor Suez hierher koͤmmt: denn bey Babelmandel lief es zu viel Gefahr, ‚wenn es hierdurch nach Aden gehen wollte, welches zuvor der vornehmſte Handelsplatz des Landes war· Dieſer Veraͤnderung bat Mocka feinen Reichthum zu danken y). Die Einwohner bee hen aus einer Vermiſchung von verſchiedenen Voͤlkern. Die Anzahl der Banianen beläuft | ſich allein auf mehr als drey taufend. Die meiften davon find Kaufleute, Goldfehmiet! Gelowechsler, oder Kuͤnſtler. Man findet hier auch eine große Menge von Judianern Perfern, Armeniern, und Juͤden. Der größte Theil der Einwohner aber befteht a Arabern. Die Schiffe, die aus verfchiedenen Sändern hier anlangen, bringen eine groß? Menge Pilgeimme mit, die aus Andacht eine Reife nach Mecca thun wollen. Sie for men ordentlich von der Mitte des Märzmonats an, bis zu Ende des Aprils, und IT zur Zeit des zweyten Monfens wiederum ab, welcher fich im Auguftmondte anfängt. Holländer fahen hier zum erftenmale Caffe z), eine Art von ſchwarzen Bohnen, mie Verfaſſer fpricht, welche die Türken in Eochendes Waſſer thun, wovon dieſes ebenf ſchwarz wird, und ihnen zu einem vortrefflichen Getraͤnke dienet. * Der x) A. d. 3:8 Der Verfaſſer ſcheint hier ) A 8.350 ©. vergeffen zu haben, was er einige Seiten weiter 2) Der Verfaffer nennet ihn Kahawa ‚nad oben geglaubt hat, daß fein Schiff das erfte ge- Je Si weſen fey, welches man zu Moda gefehen habe. der Ausjprache der Einwohner. Fe R g nach Oſtindien. J Buch, XV Cap. 425 fr seh Der UI Abſchnitt— RX Van den Broecks fernere Reiſen und Verrichtungen. J Holländer verlaffen das rothe Meer. Wie NH in Surata niederlaffen. _ Ban dem roeck leider Schiffbruch. Seine gefährliche * muͤhſame Reiſe zu Lande. Cr koͤmmt bey * Indianern in Gefahr; wird angegriffen Nd toͤdtet den Statthalter in einer indianifchen eſtung. Verluſt der Feinde der Holländer. an den Broeck unterwirft ſich. Feftungen neque und. Teneque. er Hauptſtadt in Deean. Melicambaars Be: Lage von Doltabar, den ertheilet. Fortfegung der Reiſe. König: libe Stadt Caulas. Stadt Goleonda. Den Holländern wird zu Bagganaga libel begegnet, > Beſchreibung diefer Stadt. Stastseinrichtung. Diamantengrube. Unruhe der Holländer auf ihrer Reiſe. Anderes Unglück der Holländer. "Dienfte, die ihnen ein Perfer leitet. Er be giebt fich nach Paliacate; nach Tirepopeliere; ſieht ein indianifch Weib verbrennen. Ein Schwanzftern und Folgen defjelben. Der Kö: .. Mbenheiten. Seine Geſtalt und Gemuͤthsei- nig zu Achin laͤßt die Pfefferbäume um: genfchaften. Gehör, welches er van den Broe- Bauen, D: nun van den Broeck alle Hoffnung verlohren hatte, daß er eine Factory zu Mo⸗ J cka würde anlegen koͤnnen: fo entſchloß er ſich, die zu Chichiri errichtete Factorey u huheben und feine Güter und Factore Daraus wegzunehmen; ob ſchon der König, und ® Einwohner in der Stadt, Diefes fehr ungern fahen. Er nahm feinen Weg durch Surate ederum nach Indien zu, und ſuchte zu Surate gleichfalls eine Niederlaffung zu bewerkitelligen. fand aber da ſelbſt zwey Hinderniſſe. Erſtlich war er gedrungen, eine lange Reife zu thun, um ne Erlaubnif hierzu von dem großen Mogol zu erhalten, Hernach widerſtunden ihm die Eng⸗ Fan und fpateten weder Öefchenfe, noch VBerfprechungen, um ihn hinweg zu bringen a). Da | Eee der Berdruß, den er darüber empfand, bewog, plöglich hinweg zu gehen: fo erfuchten die dianiſchen Kaufleute ven Statthalter, daß er ihn zurück berufen möchte, meil fie wegen tiger von ihren Schiffen in Sorgen ftunden, die indem Hafen lagen. Man geftattete him, wie den Engländern, die Freyheit, ein Haus in der Stadt zu miethen, und, bis zu finer Zuruͤckkunft, einige’von feinen Leuten dafelbft zu laffen, unter det Bedingung, daß lich indeffen um die Genehmhaltung des Kaifers bemühen follte za), Diefe Beränderung ezete, wie er fneicht, ſowohl die Engländer, als die Einwohner ; in Erftaunen. hi Sein Herumkreugen, und die verfehiedenen Befehle, die ihm der General Even, Van den is a Van den Brock. 1616. Die Hollan⸗ der verlaſſen das rothe ger. Wie ſie ſich zu Surata nie⸗ derlaſſen. uf den Heumonat des folgenden Jahres, gegeben hatte, brachten ihn an die Kuͤſte Broeck leidet ut Africa. Hier ftund er einen fo graufamen und langwierigen Sturm aus, daß er ge Schiffbruch. en Eingang des rothen Meeres zu getrieben wurde, und von hier bis nach Daman, er Stadt der Portugieſen am Ende der Staaten des großen Mogols, wo er das Ungluͤck ste, Schiffbruch zu leiden. Er begab ſich eilig nach Surate, um denen Factoren, die er ſelbſt gelaſſen hatte, fein Unglück bekaunt zu machen, und wenigſtens für die Sicherheit er Güter zu forgen, Die er geborgen hatte. Sieben englifhe Schiffe, die in Diefer Rhede F nker lagen, weigerten ſich mit vieler Härte, ihm beyzuſtehen *6). Zu gutem Gluͤcke und da fein Schiff auf der Küfte von Daman gefcheitert war, die Vorſicht gebraucht, eine Berfchanzung von Pfälen um feine Leute und Güter gemacht, wodurch dieſelben 53%. 8.358 ©. Mean ſieht hier einen Iheit „der Urſachen, wesivegen die englifchen Verfaſſer die hollaͤndiſchen Nachrichten unterdrückt haben. "ab NA. d. 32 S aa) Eben dafeibft, Allgem. Reifebefchr, VII Band. [3 = 5 VOL ren 1 weis — — — — — — \ 426 — Reifen der Hollander Ye Dan den vor alfen-Anfällen gefichert wurden, und er zugleich Zeit erhielt, feine Wirznelfen und Broeck. übrigen Spezereyen in die Factorey zu Surate zu bringen, Die übermäßigen Koften , d 1677... er hätte aufwenden müffen, wenn er em anderes Schiff hätte ausrüften, oder Eaufen mE r fen, brachten ihn zu dern Entſchluſſe, eine fange und beſchwerliche Reife bis nach Ma w — lipatan zu Lande zu unternehmen. Im Herbſtmonate reiſete er mit hundert und DI) Heife, die er Hollandern, und neun und zwanzig Indianern, die fich auf feinem Schiffe befunden Dan zu Sanderhur, ten, ab. Seine Anmerkungen, die er in einem den Europäern fo wenig bekannten & — ‚ verdienen um fo vielmehr Aufmerkſamkeit, da er Fleiß darauf gewendet 3 aben fcheint, Erſtlich gieng er durch den Flecken Laſpour; hernach durch Noſcherin, eine Stadt, die von vielen Perfonen bewohnet wird, und wo viel grobe und feine Baftas verfertigt werben. Von bier feßete er feinen Weg durch Bandivi fort, welches achtzehen Cosa! Surate abliege, und übernachtete in dem Dorfe Dagau, welches vier Cos von Bat vi entfernet it. Den folgenden Tag, vor Anbruche des Tages, reiſete er bis an DI Flecken Arnau, welches der legte Ort an der Gränze von Busarate ift, und fieben MF len von Dagu abliege. Den folgenden Tag Fam: er bis in die Lander des Königes Me" Poartabaſſa, und gieng durch Die Dörfer Cavendi und Carondi, 4 R * Ge In dem Dorfe Onui welches fünf Cos von Arnau abliegt, forderte man von dr Em ungeachtet feines Paffes, einen Zoll von fuͤnf Mamodis für jeglichen Mann, und fin jeg" fahr, chen beladenen Ochſen, und ſieben Mamodis für jegliches Pferd. Er verwarf diefe A - forderung ſtandhaft, und ſetzete feinen Weg Durch. den Flecken Setion, bis nad) Camel fort ,. welches fünf Seemeilen von Onui abliege. Seine Verweigerung brachte ihn in die äußerfte Gefahr. Den folgenden Tag wurde er von einem großen Haufen gewaffnerenzel te umringet, welche Bäume umgehauen hatten, um die Wege zu fperren,, und feine $ mit erſchrecklichem Geſchreye anfielen. Die Holländer ftelleten ſich in gute Ordnung, und thaten fünf und zwanzig Mufferenfchüffe. Dadurch legte ſich die Hitze ihrer Feinde e wenig. Van den Broeck ſchickte zween von feinen Leuten ab, die mit ihnen reden ſollten Die Indianer waren. nicht fo kuͤhn, daß ſie Diefelben erwartet hätten: Ein: Kaponeferd® dem holländifchen Haufen aber ergriff einen davon auf der Flucht, und hießgihn den Ruͤcken mitten voneinander‘ ec); Jndeflen fuhren-fie noch immer. fort,. Pfeile —— dadurch wurden die Holländer genoͤthigt, ihnen noch eine Lage mit ihren Mufſketen zu geben Abends gelangeten ſie in den Flecken Gannotra, fieben Cos von Camela. al die Einwohner: aus Furcht „ Die Flucht ergriffen Hatten. fo fanden fie dafelbft-teine geben?” mittel. Ein gerechtes Mistrauen bewog fie,. den folgenden Tag, mit fliegenden Fahnen über einen Berg fortzureifen,. wo der Weg ſehr rauh war. Sie giengen durch ben SE Tawer, und kamen hierauf an den Flecken Gandebarri, wo die Einwohner ebe als die Flucht ergriffen hatten. Gandebarri liegt acht Eos von Bannerra.. Gegen MA ternacht.feßeten fie ihre Reiſe über den. Berg fort, und. giengen durch den Flecken Hagan⸗ Ban; Von hier gelangeten ſie mit vieler Mühe an den Flecken Gandeberi, der nur dien Eos. von Gandebarri abliegt. | F Er wird ange⸗ Sie ſchmeichelten ſich, daß fie hier. einige Ruhe würden ſchoͤpfen koͤnnen, weil ſie nich griffen weit: mehr.von Decan entfernet waren. AÄllein ihre. indianiſchen Knechte gaben ihnen zu verſtehen, daß ſie nahe bey. eines Feſtung des Königs von Partabaſſg wären ner 6), Wd5 359: und vorherg⸗ Seite t — . , 3 > r — E27 : * nach Oſtindien. J Buch XIV Caß. 447 daher eine Verraͤtherey beforgen müßten. Kaum waren fie auch in die Ebene hinab ger Wan dee. En: fo fahen fie von allen Seiten eine große Menge Einwohner, mit erſchrecklichem Broeck. efhreye, Herzu laufen, und in ihrer Sprache rufen: ſchlaget todt, fehlaget dieſe un⸗ 1617 Maubigen Hunde todt ce)! Pan den Broeck ſtellete feine Leute in Ordnung, und ruͤckte F J — Immer gegen ein kleines Gehoͤlze an, Hier ließ er auf diejenigen ſchießen, die auf ihn ein- Statthalter deingen anfingen, Das Schrecken zerſtreuete fie, Als er aber durch das Gehölze Hin- ineiner india» irch war: fo ſtieß er auf den Statthalter des Forts, der fih an der Spige eines Hau: nifhen Fe NS von ungefähr drey hundert Neutern befand. Diefe fingen von nenem an zu fehreyen, ſtung. iten ganz wütend auf die Holländer los, und wollten fie mit ihren Pferden zu Boden tennen. an den Broeck gab feinen Seuten Befehl, fie ſollten warten, bis die Feinde ; Roh drey Sanzenlängen von ihnen entfernet wären, und alsdenn follten fie ihr Gewehr los⸗ Mennen, Der Stafthalter, und einige von feinen Seuten, wurden erfihoffen. Die übris In waren erſchrocken, und ergeiffen mie vieler Verwirrung Bie Flucht, Zween andere Mufen, die nach einander anrickten, wurden ebenfalls zum Meichen gebracht. Indeſſen elleten ſie ſich wiederum, da ſie nicht mehr von den Muſketen erreiche werden Fonnten;- : Md da die Holländer ihren Zug indeffen fortfegeten: fo verfolgeten fie diefelben beftändig. DE Fußvolk, welches ſich in. den Gefteäuchen verborgen hielt, beunrubigte die Holländer | BA fehr mic Pfeifen, Diefer Streit Dauerfe den übrigen Theil des Tages fort, Dis an die Bränze yon Decan, wo die Einwohner, welche mit Partabaſſa Krieg führeten, den dollaͤndern zu Huͤlfe kamen⸗ E balter des landes empfing fie leutſelig, und ließ fie, durch eine Bedeckung, Über eine Halbe Seemeile weit unter dem Gebirge Gatos hinfuͤhren. Sie haften drey ode, und acht und zwanzig Verwundete. Den folgenden Tag hatten fie acht bis zehn Retter zu ihrer Bedeckung bis an den Sieden Callava, der auf einem von den höchften ipfeln diefes Gebirges liegt. . Hier mußten fie, ungeachtet der Paͤſſe, die fie bey fich ten, dreyßig Stück von Achten bezahlen. Doch war dieſes nicht zu viel Geld für ihre Rettung, Hier erfuhren fie, wie viel ihre Feinde berlohren Hatten, Außer dem Statt- 5 aeg alte in der Feſtung, deſſen Tod zugleich den Tod feines Franenzimmers, feiner Bedien- Holländer, Mn, und affer feiner Seibeigenen , nach ſich zog, welche ſich in den Scheiterhaufen ftürze- EN, toorauf,fein Körper verbrannt wurde, hatten die Holländer auch neun Reuter, fechs «And fechzig Fußgänger, und fieben Pferde getoͤdtet. Das Volk in Partabafls, welches ch den Namen Baſpuren und Phatsnnen führet, machet die beften Soldaten des Foßen Mogols aus d). Den folgenden Tag ließ fich van den Broeck, weil er ſich mit feinen Kranken, fo Nabe an den Granzen nicht ficher genug zu feyn glaubte, an eine Feftung, mir Namen Dondanderın, führen. Der Befehlshaber in berfelben ließ ihm zu wifien thun, daß er > NH por einem Haufen von zwey hundert Neutern huͤten follte, Die unter dem Malder con ſtuͤnden, und auf der Straße auf ihn lauerten, weil ſich ein Gerüchte ausgebrei- — Hütte, daß die Holländer Reichthuͤmer mie ſich führeten, Weil er ſich auf feinen Wi- ee derftand nicht ſowohl verlaffen konnte, als auf ein demüthiges Bezeugen: fo uͤberſchick⸗ wirft fig. ; Er dieſem Befehlshaber ein Geſchenk, ließ ihm feinen Paß vorzeigen, und erhielt hier— uf die Freyheit, ſeine Reiſe, fortzuſetzen, wenn er einige Tage lang ausgeruhet haben ex . Er En u u" |. ee ) 2 6) Mahar cotta, mahar cotta. X. d. 3608. A) A.d. 361 und vorherg. S. 1 Euer RR STE: Ä \ ı r hr * m — — if - - — — * * 428 Bros ‚Reifen der Hollaͤnder STE Van den Er gieng erftlich durch Fieſgau, .einen ummauerten Flecken, der ein gutes Sch Sroeck. hatte. Bon bier reifete er durch einen andern Slecken, mit Namen Sindugt, und dur 1617. die fleine Stadt Berrenere, zehn und einen halben Cos von Dandanderin. Den fob genden Tag, mit Anbruche defielben, gieng er durch die Dörfer Sabergau, Malagan⸗ Santley, Sontanne, und Milgera, bis an das Staͤdtchen Patoda, welches vierzeht Cos von Berrenere abliegt. Dieſes fand, welches fehr fruchtbar iſt, liege zwifchen DM beyden Gebirgen Batos, und auf einem jeglichen derfelben fieht man eine Feftung. D „Seffungen, eine heißt Aneque, und die andere Teneque.‘ Ueber die beyden Gebirge geht nur ein ein⸗ Ane que Und ziger eg; und diefen laſſen bie Könige in Decan, Viffapur, und Golconda forgfat Tenequr, tig verwahren. Die Batos erſtrecken fich von Partabaffa bis nac) Coutſie, und ftellet in dieſer Weite eine Art von einer Mauer vor e). ' J —* Nachdem van den Broeck einige Tage lang zu Patode ausgeruhet hatte: fo et⸗ wog er, daß die Unkoſten feiner Reife überaus hoch hinan tiefen, und entſchloß fich dahen die Kranken unter der Aufſicht eines Factors in diefer Stadt zurück zur laffen. Er empf fie inftändig der. Leutſeligkeit des Statthalters, ſetzete hierauf feine Reife fort, zog urc) ſechs Dörfer, und begab fich in den Flecken Dutanna, der zwölf Cos von Patoda a liege. Den folgenden Tag mußte er durch fieben Dörfer gehen, ehe er nach Laſour fat welches eine Eleine ummanerte Stadt ift, und zehn Cos von Dutanna abliege, Den r genden Tag legte er zehn Eos zurück, ehe er zu Mittage nach Niſtampor kam, wel) i nur einen Eos von Doltabar, der Hauptſtadt des Königreiches Decan, abliegt f). Lage vom ‚Die Begierde, diefe Stade zu-fehen, bewog ihn, fich mit einem Theile von feine en Leuten derſelben zu nähern. Man erflävete fich aber gegen ihn, daf Fremden nicht — — tet würde, in dieſe Stade zu fommen. Sie liegt auf-einer fehr gleichen Ebene, gegen | Fuß eines: beynahe runden Berges zu, der von feiner halben Höhe an niche nun fleil, dern auch von der Natur fo gebilder ift, daß er, wie eine Mauer, gerade in-die Hoͤhe ge a Auf dem Gipfel dieſes Berges liegt eine Feftung, die für unüberwindlich gehalten werd H kann, weil man dafelbft Feinen Mangel an sebensmitteln leider. Man kann nur auf einen ſchmalen Fußſteige in der Stadt hinauf Esmmen, Die Stadt ift mit einem doppellen Walle umgeben; hat am den Seiten runde Thürme, und um und um einen Graben, DF mit. gebauenen Steinen gefüttert if. Sie ift mit feße vielen Eleinen Canonen verſehen wovon einige vier bis fünf Mindungen haben. Hier haben der. Rönig und die groß Herren ihr Frauenzimmer; und deswegen ſteht der Zugang den Männern um fo viel m niger frey. Weil fich-aber dieſe Schtoierigfeit nur bey, der. Stadt und bey der Feſtung fand fo Hatten die Holländer doch wwenigftens die Freyheit, die Borftädte zu befehen. DIN find fehr groß, und ohne Mauern, Sie bewunderten ven Ueberfluß, den fie daſelbſt het fehen fahen £). f Begebenhei⸗ Abends begaben fie ſich in das Lager des Feldherrn des Königreichs, Mielic Am⸗ in Melle baars. Sie erhielten hier die Freyheit, ihre Gezelte nahe bey dem feinigen aufzuft hla Ambaars. ger, Van den Broed zeigte ſich den folgenden Tag dieſem Herrn, deſſen Begebenheiten Ihm ſchon bekannt waren. Er war in Habeßinien gebohren. In feiner Jugend w— ein Leibeigener eines Herrn in Decan geweſen, der ihn fuͤr zwanzig Pagoden, oder für $ gefaͤhr achtzig helländifche Gulden, gekauft hatte. Mach dem Tode feines Heren vn 4 ) X.d. 36r Sy ? £) U. d. 364 und verberg, S. ) A. d. 363 S x nach Oſtindien. 1 Buch. XIV Cap. 4429 hir Gluͤck gehabt, ſeiner hinterlaſſenen Witwe zu gefallen; und dieſe hatte keine Schwie- Van den Pr gemacht, ihn zu heirarhen? Weil er aber nicht viel Vermögen mit ihr bekam: fo Broeck. ſete er den Entſchluß, ſich auf Das Gebirge zu begeben ; und Bier lebte er eine Zeitlang 1017: | MRäubereyen. in Haufen von Strafehräubern, den er bewogen hatte, ihm zu fol« Av for bis zu einer Anzahl von fünf taufend Reutern angewachfen, ungeachtet fich ber Lori in Decan, Niſtamſian, alle Mühe gegeben hatte, fie zu unterdrücken. Endlich Pi diefer Fuͤrſt, welcher beforgte, daß ihn der Mogol angreifen möchte, dem Melic den eden an, und alle die Vortheile, die er fuͤr faͤhig hielt, ihn auf ſeine Seite zu bringen. elics Geſchicklichkeit war nicht geringer, als fein Muth. Er ſchlug das Anerbiechen Königes aus; und da die Anzahl feiner Völker fich immer vermehrete, fo wurde er. | 8 Haupt einer fo mächtigen Partey, daß fie ihn in den Stand zu fegen ſchien, alles zu | nternehmen. Der Hof both ihm hierauf noch viel betraͤchtlichere Vortheile an. Er twortete: wenn ſich der König mit feiner Tochter vermaͤhlen, und ihr den Namen einer oniginn benlegen wollte, fo wollte er verfprechen, feine Parten zu ergreifen, und ihn nie: , Malg zu verlaffen, „ Der König tilligte darein. Er ließ Melics Tochter Frönen, und: doben alle feyerliche, Gebräuche beobachten, welche wegen ſeiner Redlichkeit Die Gewähr lei⸗ AM Eonnsen, Er ernennete ihn zu feinem Feldherrn, ſetzete ſeinem Vertrauen zu ihm feine: Schranken, und überhäufte ihn mit Reichthuͤmern und Gunftbezeugungen. ‚ Auf diefer hohen Stufe des Glücks und des Anfehens blieb Melic in. demjenigen.ge: | ten, worzu er fich verpflichtet Hatte, und vergaß. niemals dasjenige, mas er feinem Herrn hubig war, Zuweilen misbrauchte er aber auch feine Gewalt, um feinev Empfindlich— SE und feinen Zoene Genüge zu thun. Da die erfte Gemahlinn des Könfges, eine Toch- N des Koͤniges in Derfien, derjenigen, von welcher fie unterdrüct worden war, vorruͤckte, OB fie nur eine elende Benfehläferinn, umd die Tochter eines Xufrührers wäre: fo ließ ihr: Melic,Sift beybringen. Da man nad) dem Tode Niſtamſtans den Erbpringen, der- ur fünf Fahre alt war, fir feinen Nachfolger erkannt hatte: fo ließ Melic, um fich der- Vormundfchaft und Regierung: zu verfichern, auch Die Mutter des verftorbenen Königes- Nie Gifte Hinvichten, Er vegierete hernach mie einer unumfihränften Gewalt. Bey der Ankunft der Holländer war der junge König nur zwölf Jahre alt, Melic both damals der k acht des großen Mogols Die Spitze. Der König in Golconda ſchickte ihm fechs tau—⸗ N Reuter zu Hülfe; der König in Viſapur zehn tauſend, und der König in Ballegate nu taufen. Alſo befand ſich Melic an der Spige eines Heeres von achtzig tauſend Ft, und einem biefer Anzahl gemäßen Fußvolke. Van den Broeck befah diefes unbe fager, Es mar faſt am Fuße des Gebirges Gatos, an. dem Orte, wo der: ergang am leichteften iſt 2), Melic war ſchwarz, und lang. Er hatte ein ernſthaftes Anfehen,. wußte ſich aber-Seine Geſtalt fin fo befiebe zu machen, als er gefürchtet tourde. Seine Kriegeszucht war ftvenge, und}; Semüths: r Regierung gerecht, » Er war aufferordentlich beforgt, die Straßenräuber zur Strafe Neben, Wenn jemand am $eben geftraft werden follte:: fo ließ. er ihm: geſchmolzenes | bug in den Leib eingießen. Starke Getränke waren in feinem Lager bey Lebensfirafe ver⸗ den, Sonften war dafelbft alles im Ueberfluſſe vorhanden, ob es ſchon ungefähr. vier‘ eilen im Umfange hatte 2): Es x Sbbz | Als * Eben daß und folg.®&. : 1) Auf der 368° Seite, beſchaffenheit. \r 439 Reiſen der Hollinder Bat“. “ Van den "Mspan den Broeck vor ihm erfchien: fo lief er ihm mit vielee Hoͤflichkeit nieberfl Brock. tzen. Er beſchenkte ihn mit einem japanifchen Säbel, einem javanifehen Dolche, und eine 3617. Wefte von goldenem Stücke und Kameelhaaren. Hierauf erfundigte er fich nach dem 3% ſtande der Kranken, die zu Patoda geblieben waren, und bemilligte für fie einen neu Geher, wel⸗ Paß. Das Gefechte, welches die Hollaͤnder auf ihrem Wege ausgehalten hatten, h fr * — ihm einen hohen Begriff von ihrer Tapferkeit beygebracht. Er that van den Broecken A “ereheifet, Einfte den Borfchlag, daß er in feinen Dienften bleiben follte, und both ihm eine mol. liche Beſoldung von hundert Pagoden und die Einkuͤnfte aus einem Dorfe an. Unter d Gehoͤre wurden einige Abgeordnete aus dem Dete vor ihn gebracht, wo die Hollaͤnder A gegriffen werden waren. Dieſe forderten einige Pferde zuriick, welche van den Brock ir nen hätte wegnehmen laffen. Er antwortete ihnen mit Sachen: „Da fteht er vor euch Nehmet ihn ſelbſt. Warum laffet ihr euch eure Pferde nehmen ?,, Machgehends ließ ihn vanden Brock, und wurde auf feinen Befehl in feine Wohnung und in feinen SH gefuͤhret. Dafelbft ſah ex ein fehr fhönes arabifches Pferd, welches drey tauſend Page? oder zwölf tauſend Gulden gefoftet hatte k). j J Sortegung Den ꝛzſten des Wintermonats reiſeten die Holländer ab. Sie giengen durch verſchieden der Reiſe. Dörfer und eine kleine Stadt, und uͤbernachteten nachgehends zu Jekedonne, einem f Een in den Herrfchaften des großen Mogols, drey Bans oder zwölf Cos von dem Du) des großen Mogols. Den folgenden Tag zogen fie nur durch drey Dörfer, und (eg! einen Weg von acht Cos zuruͤck, bis an die Stadt Ambar. Hier fahen fie fich —— auf drey Tage lang Lebensmittel mit ſich zu nehmen. Den folgenden Tag reiſeten ſie gut zehn Eos weit, bis an den Flecken Degau, in welchem fie Abends anlangeten, nachden fie durch ſieben Dörfer gegangen waren. Den folgenden Tag zogen fie zwölf und ei! halben Los fort, bis an den Flecken Sartegunf; und den Tag hernach zwölf Cos, gie den Flecken Mangalar. Melic hatte von Mangalsr und fünf Hundert andern SI m in den Herefchaften des großen Mogols, die in einem fehr fruchtbaren Sande längft anel! Arme des Banges bin liegen, anfehnlihe Summen gefordert 7). 1 Den folgenden Tag ſetzete van den Broeck über diefen Arm des Sluffes zu Pfer g legte zwölf Cos zurück, und übernachtete zu Cafrio. Hier Fam er wiederum innae 3 Decan gehörige Gebierhe. Den folgenden Tag reifete er zehn Eos, bis nach Lavot Bon bier gieng er über einen Berg und durch die Stadt Gandaar, die an den Öl, des Königreiches Golconda lag, und fechs tauſend Reuter unter einem portugiefiichen negaten, mit Namen Manſſor Baan, zur Befasung hatte, Auf diefem Wege 1 N viel Hafen, Hirſche, Birkhuͤhner, Rebhuͤhner und Pfaue. Man ſieht — ———— auf dem Gipfel eines Berges, ganz nahe bey der Stadt, einen großen und fehr fiſchre ji Teich m). In der folgenden Nacht legten die Holländer acht Cos zurück, und ae Durch verfihiedene Dörfer, bis nad) Carna, am Ufer eines Fluſſes. Sie ſetzelen in Reiſe fort, und fahen ohne Unterlaß viele Dörfer, bis den folgenden Tag, da fie ſich den Gebiethe von Golconda befanden. — — Koͤnigliche Man erlaubte ihnen, ihre Gezelter in dem Dorfe Chamentapour UNE Stadt, Cau⸗ nicht weit von der Föniglichen Stadt Caulas, wo fich das Heer des Königes gelagert : ö . — ABER un I: te. Den folgenden Tag näberten fie fich diefer Stadt: fie durften aber nicht hinein u DH A d. 367 ©. m) A. d. 368 Seite, — Eben daſeloſt. Se, ) Eben daſelbſt. J ee : \ % — nach Oſtindien. I Buche XIV Capitel. 491 Sie liege an der abhängigen Seite’eines Berges, und ift mit einer Mauer von weißen und. Ban den. Wen Steinen umgeben »). Das Heer beftund aus fechs taufend Reutern, und zehn taus. Be Z end Mann Fußvolk. zu , , 1017» Von Caulas an fanden die Holländer drey Tage nach einander verfchiedene zerſtoͤrete En — Ahe. Den aten langeten ſie zu Golconda an, nachdem ſie, von Chamentapur aus, — je“ und dreyßig Los zurüc gelegt hatten. Man wollte fie nicht in die Statt Golconda — Sein laſſen, weil die Großen im Sande ihr Frauenzimmer dDafelbft haben, Sie nahmen‘ ‘e Herberge eine halbe Meile von einer andern Stadt, mit Namen Bagganaga, no’ N König in Golconda, Sultan Muhamed Cotta Baßia, damals Hof hielt. Da van N Stoef Nachricht bekam, daß fich der Statthalter in Maſulipatan, Mier Caßiem, Ko in diefer Stadt befände: fo ließ er ihm feine Ankunft zu wiffen thun. Den folgenden: Ag begab er ſich felbit zu Diefem Herrn. Derſelbe ſchien auch den Holländern geneigt zu. * N, und machte ihm zu allerhand Gunftbezeugungen Hoffnung. _ Da er. aber in den Fle- Den Hollänz. ellictuſiar, wo er feine Wohnung hatte, zurück gefehret war, und fih nunmehr — m dt Übreife fertig machte : fo fah er. mit fo viel Erftaunen, als Verdruſſe, daf man ihn ar N feine Seure in Verhaft nahm, und mit einer Art von Gewalt in die Stadt führete.. — Dia Io ihnen zu ihrem Gefängniffe eine alte Scheune an, wo fie verfihiedene Tage: yrtig zubrachten, und nicht eher heraus kamen, als nachdem fie denen Befehlshabern,, 6 Ihnen einen Paß geben follten,. verſchiedene male ein Geſchenk gemacht hatten 0).- leichwohl war das Ende ihrer Unruhe noch nicht vorhanden. Da der Statthalter in Alipatan hoͤrete, daß fie frey waͤren: fo ließ er van ben Broecken herbey rufen, und: * ihn, daß er ihm feinen Paß zeigen möchte, unter dem Vorwande, daß er fehen woll⸗ — bey der. Einrichtung deſſelben alles erforderliche beobachtet worden wäre. Als er aber einmal in den Haͤnden hatte s. fo. wollte er. ihn nicht wiederum heraus geben, . weil „S niche für dienlich Hiele, daß ein fogahlveicher Haufen: in feine Statthalterfihaft ein⸗ Kto, Er gab den Holländern den Rath, fie follten nach Petapoli geben ; und von: her koͤnnten fie ſich nach Paligcatte begeben. Van den Broeck begab. fich traurig hin⸗ Neg, nachdem et, wie er ſpricht, Die Gemuͤthsart der Indianer beffer ‚als jemals,. hatte: nen lernen P)- e. * Baghganaga iſt, nach ſeinen Anmerkungen, die er daſelbſt gemacht hat, eine ſehr Beſchreibung of Stadt, worinnen man eine große Anzahl von fehönen Gebäuden findet: Der Ko- dieſer — 3,. der nur etwan drey und zwanzig, Jahre alt war, ſtammete von den Cherifen her, Staatsein-⸗ dhatte eine Tuͤrkinn zu ſeiner Mutter. Er hatte eine weiße. Haut und ein ſchoͤnes Ge- richtung. I Ob er aber gleich.die Jahre der Kindheit ſchon wor langer. Zeit zuruͤck gelegt: hatte x: fee er ſich doch noch nicht. der Regierung, anmaßen ;; und. die Verwaltung derfelben. im N den Händen eines fehr bejahrten Deren, mit Namen: Mier Muhamed Mom⸗ u ‚ Die jährlichen Einfünfte diefes Staates beliefen fich auf mehr. als achtzehn mal. - art, Aufend Pagoden. Der größte Theil davon. beftund. in den Einfünften von dem: 3 welches auf Schfen durch ganz Indien verfuͤhret wid 4) A, eit eilf Fahren waren aber dieſe Einkünfte Durch die Eutdeckumg einer Diamanten: — —* woraus man täglich neue Reichthuͤmer ſchoͤpfete, ſtark vermehret worden. Der Hof grube. de othen, Diamanten von einer gewiſſen Größe zu verfaufen 7), ohne ſolches ve j 3 er. S eb 3698: | „X. 8.370 © IM daſelbſt. vd), Weber fünf Karate. x N J * 472 eiſen der Holländer win: ® Yan den her zu melden. Daher enthiefe der Fönigliche Schag, wie var den Broeck von laubwuür⸗ Broeck. digen und der Sache kundigen Perſonen gehoͤret zu Haben verſichert, ein mir Diamanten 1617.Angefuͤlletes Gefaͤße, die alle uͤber fuͤnf Karat ſchwer waren . | 3 Nach einer Reife von fünf Tagen, in welcher die Holländer fechs und funfzig Cs zuruͤck legten, und durch fiebenzehn Dörfer giengen, kamen fie an den Flecken Abrabiil ' Patam, der an einem Fluſſe liege, über welchen man ſetzen muß, wenn män nach Pe poli gehen will. Ehe fie an diefen Flecken kamen, giengen fie vor den beyden vornehl unruhe der ften Feftungen des Königreichs, Condipiri und Condepulli 2), vorber, Hans ve Holländer Zaas, ein bolländifcher Befehlshaber, der als Statthalter für die Geſellſchaft in DM de wohnete, rieth ihnen in einem Briefe, fie follten den Weg nad) Petapoli zu m ke. men. Die meiften fonnten fich aber um fo viel ſchwerer darzu entſchließen, weit fie d den Indianern, und felbft von den Hollandern in Maſulipatan, die von ihrer Reiſe Na richt erhalten hatten, einen ganz entgegen gefegten Nath erhielten. Sie entfchloffen I! endlich, dem legtern Rathe zu folgen. Ban den Broeck ließ fich auf einem Palankin ve aus tragen, veifete durch acht Dörfer, und Fam nad) Mafulipatan einige Tage vor ſeinen Haufen, welcher erſtlich den 2aſten des Chriſtmonats daſelbſt anlangete, nachdem er fie“ Wochen und drey Tage lang, von Surata an, unter Wegens geweſen war x). Anderes Un · Diefe unglücklichen Holländer fahen noch nicht das Ende ihres Elendes. Der pr glück der Hol: liceyverwalter in der Stade wollte fich ihrer Waffen bemächtigen,, unter, dem Vorwand ‚länder, daß er-fie in Verwahrung nehmen wollte. Indem fie ihm diefes Recht noch ftreitig maß wollten, erfuhr van den Broͤeck, daß die Kranken, die er auf dem Wege zurück gelall! hatte, in dem Flecken Mormol, auf Befehl des Röniges, in Berhaft genommen werd! wären. Er veifete fogteic) dahin ab. Weil er aber das Sand in Waffen fand, und gi daß er durch alles Bitten die Freyheit nicht würde erhalten koͤnnen, feinen Weg fort gen: fo urtheilete er, daß fein anderes Mittel übrig wäre, als daß er durch 0 feinen Weg nach Petapoli zu nahme, 3 4 Dienſte, die Indem alſo die Hollaͤnder den Ruͤckweg nahmen: fo fanden fie niemanden, der Sr e ihnen ein Per: Lebensmittel verfaufen wollte. Sie würden in das Außerfte Elend verfallen ſeyn, wenn ferleiftet. nen nicht ein ehrlicher Perfer zu Hülfe gefommen wäre, und es auf fich genommen b ie! 7 fie bis nach Petapoli zu bringen. Cein Name war Mier Camaldin. Weil manl! aber nicht in die Stadt hinein laffen wollte: fo fahen fie fich genöthige, nach LIIonteFT, li zuruͤck zu kehren, und indefien faufend neuen Gefährlichfeiten ausgefeget zu ſeyn, WET fie niemals überftanden haben würden, wenn nicht eben diefer Perfer ihnen ferner, ſech ſam als Buͤrge, gedienet hätte. Der Statthalter von Haas hatte ihnen Hoffnumg macht, daß fie zu Montepuli eine Schaluppe antreffen würden. Sie fanden aber un Weil fie nun feine Hilfe von den Einwohnern erhalten Eonnten: fo ſahen fie fih geb! j ; gen, die Nacht unter freyem Himmel zuzubringen. m Er begiebt ſcch Bon Haas überfchicte ihnen den folgenden Tag feine Jacht, aber ohne Kahn. ® nah Paliar Indianer im Lande weigerten ſich, ihnen einen Kahn zu vermiethen, und fie an Bord I — bringen. Dieſes war eine neue Urſache zur Verzweifelung, wodurch ſie genoͤthigt — > | 207 BT an „Ad. S : nu) A. d. 371 Seite. +) 4. 8.371 ©. Der Verfaſſer bemerfet die mw) X. d. 372 Seite. une Entfernungen nicht forgfältig genug. ‚9 A. d. 373 S. Der Berfaffer meldet nach Oſtindien. I Buch. XIV Cap, 433 Meifhen ben "Klippen bin zu ſchwimmen, die Waffen auf den Rücken zu nehmen, und au: Wan den h dmal Gefahr zu laufen, von den Wellen verfchlungen zu werden. Indeſſen gelangeren Broed. doch alle an Bord. Sie lichteten fogleich den Anker, fegelten gegen Paliacate zu, und 1618. Merten daſelbſt den folgenden Tag. Wan den Broeck begab ſich mit drey und fechzig N feinen Leuten in das bolländifche Fort Beldern. Am Ende diefer Reifebefchreibung laͤret er fich aber nicht, was der übrige Theil feiner Leute für ein Schickfal gehabt habe iv), 8 Nachdem er einige Tage lang ausgeruhet hatte : fo ließ er fich bereden, mit von — Kaſen zu Schiffe zu gehen, und auf die Portugieſen zu kreuzen. Ihre Flotte beſtund fi * er h dem Schiffe Dergoes, drey Fregatten und einer Sanguefelle. Sie fuhren erſtlich yopetiere, ach Tirepopeliere, wo die Geſellſchaft eine Wohnung hatte. Von hier fuͤhrete ſie ihre Neugierde zu Sande nach Polofere, und nach dem Forte Bardaava x). Sie wurden elbſt von den Indianern wohl empfangen, empfanden aber ein großes Misfallen an, € feht ein Gebräuchen, worzu ein barbariſches Schaufpiel Gelegenheit gab, welches fie — dig mit anſehen mußten. Ein ſehr artiges Weibesbild von zwanzig Fahren ſollte den „en, dlgenden Tag mit dem Koͤrper ihres verſtorbenen Mannes verbrannt werden, und ſchien darzu ſeht ſtandhaft zizubereiten. Van den Broeck und von Haas beſtrebeten ſich, don diefem Vorhaben abzubringen. Sie verſchloß aber ihre Ohren vor allen ihren Bor- Reltungen, Sie fagte, ihre Pflicht verbände fie, ihrem Manne in die andere Welt nad)- Molgen; fie wollte fich nicht der Verachtung ihrer Anverwandten und der Verſchmaͤhung ar Mannsperfonen ausfegen, wovon niemand fie würde heirathen wollen. Indeſſen ach fie die beyden Holländer, wegen ihrer unglücklichen Kinder nad) ihrem Tode eine Für- m einzulegen, und es bey dem Naick dahin zu bringen zu ſuchen, daß ihnen ihr Unter⸗ at verſchaffet würde. Da van den Broeck ſah, daß fie durch das Andenken an ihre inder erweichet wurde: fo erneuerte er feine Vorftellungen, und verfprach ihr, wenn fie ren Entſchluß fahren laffen würde, daß er fie in ein anderes Sand bringen wollte, wo man don ihren Begebenheiten nichts wüßte. Sie verwarf diefes Anerbierhen eben fo hartnaͤ⸗ fig. . An dem Tage, da fie verbrannt werden fellte, zog fie ihre beften Kleider an, und ſchmuͤckete ſich mit ihren Juwelen. ie rieb ſich die Augen mit Kmonienſafte, ſprach zu derſchiedenen malen den einzigen Namen Ram aus, und ſtuͤrzete ſich unerſchrocken in das euer, Biele banianifche Priefter, die um fie herum ftunden, erregten fo ein großes Ge— Se mit ihren Teummeln, daß man fehr nahe bey dem Scheiterhaufen ftehen mußte, wenn yan die legten Worte der Sterbenden vernehmen wollte. Die Holländer hatten aber die tficht gebraucht, und waren nahe zu dem Scheiterhaufen hingetreten. Sie bemerften, 8 der Sceiterhaufen aus Holz und einigen Becken voll Dele-beftund, und daß man in N Mitten einen hohlen Naum gelaffen hatte, In denfelben fahen fie das Weib fpringen. F Umſtehenden ergriffen ſogleich Kohlen und brennende Stuͤcken Holz, und fuͤlleten da- it den hohlen Raum aus; dabey erhuben fie ein ſo verwirretes Geſchrey, daß man es Möglich hören Fonnte, ob fie Seufzer oder Klagen ausftieß I). fa Den folgenden Tag fah man einen erſtaunenswuͤrdigen Schwanzftern fehelnen, in Ge Ein Schwanz: [e einer langen Slamme, der fich vom Himmel foszumachen fihien, die Luft, wie A fern, urch⸗ ie, was di £ en find; und diefesift richten, außer dem, daß fie auch die eigenen Tas Ver aupe or N —— Nach⸗ men verſtuͤmmeln. ) av 374 S. Allgem. Reifebefchr. VIII Band. Ki sup Broeck. 1618. und Folgen deſſelben. Der Koͤnig zu Achin laͤßt die 434 Van den durchdrang, und ſi ſchah es in der That, daß Iſtopo, ſten Verheerungen in diefem Sande a Güter der Geſellſchaft hinweg zu fchaffen, veiche Wohnung, die ihnen der Naick Gelegenheit erhalten hatte, heiten der Küfte Coromandel zu erlangen, ex fich lange Zeit zu Nyſampatuam a fieß daſelbſt ven Vergleich diefes den König von Pahan, deflen Sand der ſich genoͤthiget fah, feinem Leber Reiſen der Hollaͤnder ch auf das Land des Naick von Sangier herunter ſenkete. Die Ei wohner betrachteten ihn, als eine Vorbedeutung zu einem blutigen Kriege, Durch einen um gefähren Zufall wurde dieſe Meynung unterſtuͤßet. Nach einer Zeit von vier Wochen I ber Feldherr des Naicks von Madre, die grauſam⸗ nrichtete. Die Hollaͤnder wurden ſelbſt gendchiget, die und verließen den zoſten März eine ſchoͤne MN zugeftanden hatte z), N Nachdem der Verfaffer an verfihiedenen Orten herum geftreifet war, und dadur eine vollſtaͤndige Kenntniß 2) von den Sitten und Gewohn ſonderlich in dem Koͤnigreiche Cotebipa/ ufgehalten hatte: ſo begab er ſich nach Achin, we Hofes mit den Holländern beftätigen,. Er ſah daſelb von dem Könige zu Achin erobert worden war, M winder unter dem Haufen, wie einer von dem gen“ ſten Bolfe zu folgen. * Van den Broeck bemerkte, daß der Dfefferhandel in dem KOM Pfefferbäume reiche Achin fehr vermindert worden war, feit dem der König die meiften Dfefferbäume umbauen, Nahrihtvm V dem Urſprun⸗ er ge der Stadt Coen mit dem Könige in Bankar Batavia. se umhauen, und Reiß an ihre Stelle füen laſſen. Der IV Abſchnitt. 2 Nachricht von dem Urſprunge der Stadt Baravia. f Gelegenheit zum Kriege mit den Engländern. Man befeftiget fich auf beyden Theilen. Erklärung der Holländer. Sie machen den Anfang mit den Heindfeligkeiten. Feindliche Befeftigungs- werke. Neues bolländifches Fort, Der Pan- goran von Bantam nimme an dem Kriege Theit. Gefecht der engliſchen und Holländifchen Flotte, Die Holländer beſchießen Jacatra tapfer, Fries deusvorſchlaͤge. Furcht der Holländer. Der Sriede wird zum Scheine gefchloffen. Van den Broeck wird durch Verrätherey gefangen. Man zwingt ihn, an feine Befakung zu fhreiben, daß ſie ſich ergeben ſoll. Er wird ſeinen Leuten mit einem Stricke um den Hals vorgeſtellet. Ein rete, und fich forgfaltig verfchanzete, of Brief der Engländer machet einen Eindruck bey ihren, Gruͤnde, wodurch fie bewogen werden⸗ ſich zur Uebergabe zu verfiehen. Eapitulation. Wunderbare Veränderung, wodurch die Hola ber wieder hergeftellet werden. Wie fich DET König in Jacatra überenmpeln läßt. Das Fort r wird Batavia genannt. Ruͤckkunft des Ge” tals Coen. Jacatra wird zerſtoͤret. umſtaͤn de, welche Rechteren anführet. Coen zig” den Statthalter in Bantam, ihm die hollaͤnde ſchen Gefangenen heraus zu geben. Indiau fhe Vergleichung,. Krieg mit Bantam. Fi a de zwiſchen den Engländern und Holländert- 9 an den Broeck ſegelte nunmehr von Sumatra ab, und ankerte den „ten des termonats vor Jacatra. Ser horcte n Krieg füh er feinen Feinden widerftehen Fönnte, Diefe Trennung 309 fo wichtige Folgen nad MM indem Die Engländer Antheil daran nahmen, J er mit vielem Erſtaunen, daß der Oel, und die Hollaͤnder dadurch Gelegenhei den,. ſich auf der, Inſel Jana feit zu feßen, daß man die Nachricht des Verfaſſers, MEN fiens in den vorneßmften Umſtaͤnden, hoc) halten muß, 2) A. d. 374 ©. a) Er fpricht, er habe, zu verfchiedenen Seiten, 7 4 Anmerkungen werden in der allgemeinen Ser zuſammen fechs Jahre daſelbſt zugebracht, Seine bung eine Stelle finden, nach Oſtindien. 1Buch. XIV Cap. 435 Den nten des Chriſtmonats, da fih van den Broeck fertig gemacht Batte, nach * * Surate abzugehen, erfuhr man zu Jacatra, daß ſich die Engländer durch Verraͤtherey ei- — NS hollandiſchen Schiffes, mit Mamen der ſchwarze Loͤwe, bemaͤchtiget hätten, wel DB 5 von Patana Fam, Diefe Zeitung bewog ihn, die vorgehabte Reife aufzugeben. Er Geleenheit Atſchloß fich, das hollaͤndiſche Haus in Jacatra zu befeſtigen, und es in den Stand zu ſe— zum Steiege en, daß es fich wider die Engländer vertheidigen koͤnnte: denn er urtheifete, daß man mit den Eng» don dieſen noch andere Anfälle beforgen müßte. Man umgab dasHaus fogleich mit einem laͤndern. Ahlmerke, und mif einem Malle von Erde, Da die Javaner fahen, daß man mit die: IR Arbeiten immer fortfuhr: fo fingen fie ebenfalls an, fih zu befeftigen. Diefes war en fo viel, als ob fie fich fir die Feinde der hollaͤndiſchen Geſellſchaft erklaͤret haͤtten. Van den Broeck glaubete nunmehr, daß fein Untergang gewiß wäre, wenn er nicht Me tüchtige Mauer zu feiner Vertheidigung hatte. In einer fo gerechten Furcht entfchlo erſich, feine Wohnung in ein Fort zu verwandeln, welches alle Arten von Anfällen aushal- en koͤnnte. Er ließ mit aller Macht daran arbeiten. „Zu einer ſolchen Zeit alfo, da Die vHollaͤnder an nichts weniger gedachten, als wie fie fich eines Pages in Indien bemächti- vᷣgen, oder durch ein anderes Mittel einen an fich bringen koͤnnten 6), wurden fie Durch nie Noch gezwungen, einen Platz einzunehmen, und eine Feftung dahin zu bauen, wor⸗ HAUS hernach ihre vornehmfte Bruftwehr geworden iſt. Dieſe Niederlaffung haben fie ner Eiferfucht der Engländer zu danken, welche fich nicht einbildeten, daß der Krieg, den »ſie ungernahmen, ihren Feinden zu fo großem Bortheile gereichen würde. So faflen bie v Menſchen Anfchläge, und Gott Ienfet die Yusführung derfelben nach feinem Willen ). Der König in Jacatra ſah wohl, mas die Unternehmung der Holländer für Folgen Man befeſtigt Nach ſich ziehen koͤnnte. Er hatte ehemals Geſchuͤtz von ihnen erhalten; und jeßo be- ſich auf bey iente er fich deffelben zu ordentlichen Batterien. Man maffnete fich auf beyden Seiten den Theilen. Mit Mistrauen ; und die Feftungswerfe wurden mit der größten Eilfereigfeit fortgeſehet. Die Javaner aber, welche den größten Haufen ausmachten, und Baumaterialien im Leber: fluffe hatten, Famen mit ihren Arbeiten viel weiter, als die Holländer. In einer einzigen Nacht führeren fie unter der Wohnung der Engländer, gegen einer Rage des Forts über, eine Batterie von Serien, Holz und Erde auf, welche den Holfändern den Fluß hätte herren koͤnnen. Van den Brock verfammelte ven Schiffsrath, und ftellete vor, wenn man ieſes Werk nicht fhleunig hemmete: fo wäre der Verluſt der Faetorey und der Untergang h xGeſellſchaft in Indien geroiß, Man faffere den Entſchluß, ftandbaft zu bleiben, mit den —— der seitungswerfen fortzufahren, und fih auch nicht einmal fo weit einzufchränfen, daß man ollaͤnder. ſich bloß vertheidigen wollte d). de Den aziten des Chriſtmonats wurde ein Factor, mit Namen Lefevre, in das Haus "Engländer abgeſchickt. Diefer follte ſich gegen fie erklären, daß man, wenn fie die Batterie nicht freywillig unterdrücken, entſchloſſen wäre, dieſelbe zu zerftören. Sie teten, dieſes waͤre ein Merf des Königes, und feiner Unferthanen ; und fie wären ne bevechrige, noch geneigte, ſich Daran zu vergreifen, Kaum hatte fie Sefevre ver- en, fo nahmen fie die Japaner ein, als ob fie ihnen den Eingang nicht hätten verweh⸗ koͤnnen 1J — — — Der nd Man leſe die vorhergehenden Erzählungen, e) A. d. 400 ©. — — — wenn = von der a) Eben dafelbft, chtigkelt diefer Anmerkung urtheilen will, 436 RKReiſen der Holländer Van den Der holländifche General, der im Forte angelanget war, ließ ſeine Soldaten ſogleic re die Waffen ergreifen, und befahl drey Befehlshabern, daß fie, ein jeglicher mit fein? 018. _ Haufen, zugleich das javanifche Quartier am Saufgraben, das chinefifche Quartier, W Sie machen die engliſche Wohnung an der neuen Batterie, anzuͤnden follten. Man loͤſete einige ven Anfang nonen auf fie: fie thaten ihnen aber feinen Schaden. Van den Broeck erhielt Bere! mit dengeind, von der Batterie auf der Katze, Die nur erftlich halb aufgeführet war, die Stadt zu ſeligkeiten. ſchießen, in der Hoffnung, daß man eine Deffnung in die feindliche Mauer würde made koͤnnen. Funfzig Canonenkugeln, die in der Macht abgefchoffen wurden, thaten wen Wirkung. Man hörete daher auf, um das Pulver zu fehonen. Die Einwohner iM Stadt ließen ihr Geſchuͤtz ebenfalls fpielen, und dadurch befamen die Holländer funfzt Todte, und acht bis zehn Verwundete e). Feindliche Die Stadt Jacatra lag zwölf Meilen von Bantam f), am Ufer eines gluſſe DBefeftigungs: Der König hatte fie feit Furzem mit einer Mauer von rothen Steinen umgeben, und werke, einer großen und fehr hohen Katze verfehen laffen, von welcher man die Holländer mit dert Gefchüge nicht wenig beunrubigen konnte. Der Eingang in den Fluß hatte ebenfalls * Bollwerk zu feiner Bedeckung, und der-Rönig ließ den Zugang mit einem Stacketwe fperren, um die Holländer zu verhindern, daß fie nicht heraus kommen koͤnnten. n Neueshollän Die Wohnung der Holländer, welche fie jego zu einem Forte gemacht hatten, be diſches Fort. eigentlich in einem neuen Gebäude, mit Namen Moriz, von welchem der Fluß beſtrich werden konnte, und in dem alten, mit Namen Naſſau, welches gegen Mittag zu get ret war g). Auf der mitternächtlichen Seite war, längft an dem Ufer hin, eine of . von Erde, und ein Pfahlwerk, neun Schub hoch, und fieben Schub dicke, aber ohne Sruſt wehr. Die Holländer ſtunden alſo hier unbedeckt. Die oſtliche Seite hatte drey ® Winkel, und eine halb aufgefuͤhrete Katze, worauf man aber doch ſchon zwo gegoſſene nonen gepflanzet hatte. Der Winkel am Fluſſe, auf der Seite des Hauſes Moriz, zween Schuhe hoch uͤber den Boden, und im Stande, einen Anfall, aber doch —— keten, auszuhalten. Man hatte zwo gegoſſene Canonen und fünf andere Stuͤcken, 9 und fleine, darauf gepflanzer. Der Winfel auf der nordoftlichen Seite, der gegen ? Meer zu gieng, hatte gleiche Höhe mit der Cortine, und ein Pfahlwerk bis an die Dt wehr, nebft einem hölzernen Dache, worunter man vor dem Regen bedeckt war. ; haatte fieben Canonen darauf gepflanzet. Auf der nordieftlichen Seite hatte man no ei nen Winfel angefangen, ob man fihen fah, daß es nöthig war. Es befand fich daſelbſ nur ein bloßer Zaun von Bambusrohre, vor dem Haufe Naſſau, und ein bedeckter Ga woraus man mit Musferen fehießen Fonnte 2). a Der Öeneral Even, deffen Aufmerkſamkeit durch andere Sorgen gerheilet tar, W nennete van den Broecken zum Oberhauptmanne oder Capitainmajor in dem Plage. R fuhr den ganzen Tag mit dem Schießen fort, und indeſſen verlohr man nicht einen Aug ie blick Zeit, um die Kaße zu Stande zu bringen, Weil aber die Holländer bey dem © * fen nicht bedeckt waren : ſo ſahen fie ſich genoͤthigt, ſich ihrer fehönen Tücher und ih koſtbaren Waaren zu ihrer Bedeckung zu bedienen. Einer von ihren Befehlshaber, fih von der feindlichen Batterie Meifter machen wollte, wurde dafelbft mit fieben —* ge ey) A. d. 401 ©. ) Wir ändern nichts in diefer Beſchreibuns F) In ſechs Grad zehn Minuten. des Verfaſſers. HAAS. nach Oſtindien. IBuch. XIV Cap. 4537 Ltoͤdtet; und dieſer Zufall machte die Javaner wiederum ſehr muthig. Sie ſteckten den Van den Ya des Seutenants auf einen Maftbaum, vor ihrer Batterie auf der Kage, und führe- Broeck. Pr Ungeachtet der Widerfegung des dan den Broeck, eine ziveyte Batterie in dem chinefiz 1618. en Zuartiere ‚ nämlich bey dem Haufe Naſſau, auf, * Indeſſen Fam die Zeitung von dieſem Kriege nach Bantam. Der Pangoran ), Der Pange- rerſte geheimde Rath des jungen Koͤniges, ruͤckte dem Koͤnige in Jacatra vor, er haͤtte — aſſen daß die Holländer mit ihren Werfen zu Stande gekommen wären, und fih am pem Krie: hi t gleich im Anfange darwider geſetzet. Ob er ſchon feit langer Zeit in übelm Verſtaͤnd⸗ ge Zpeit, iſſ mie ihm lebte: fo bewog ihn doch die Furcht, daß er ebenfalls angegriffen werden Dinger wenn Die Holländer den Sieg davon frügen, fogleich, ihm eine Hülfe von vier a ert Mann zuzuſchicken. Außerdem wurde er beftändig von den Engländern gereizet; ie da fie erfuhren, daß ihre Wohnung zu Jacatra verbrannt worden war: fo drungen deftig in ihn, Daß er auch die Wohnung der bolländifchen Gefellfchaft zu Bantam ver- ennen Laffen ſollte. Er verfihloß aber feine Ohren vor ihren Vorſtellungen. de Die Holländer hatten in ihrem Forte zwey hundert und vierzig Mann, welche zu Gefecht der N Waffen tuͤchtig waren, Allein diefe Anzahl reichete zwar zu, den Indianern die Spi- engliſchen und Ki zu biethen: einer englifchen Flotte von eilf Schiffen aber, die man täglich erwartete, hollaͤndiſchen Ute fie nicht lange widerftehen Fonnen, wenn ihnen das Gluͤck in einer fo dringenden ala oth, nicht fieben Schiffe zugeführer hätte, Coen gieng eilig zu Schiffe, und den Fein * entgegen. Den zıften traf erfie in der Meerenge an; und ihre uͤberlegene Anzahl hin * ihn nicht, auf ſie los zu gehen. Weil er ſie aber, wegen des widrigen Windes, nicht eichen konnte: fo beobachteten die beyden Flotten einander einige Zeit lang. Der Ber: Offer des Tagebuches redet von feinem Treffen, fondern erzählet nur, daß die Engländer ein bolländifches Schiff, mit Namen der ſchwarze Löwe, verbrannt haben, welches e, mit feiner Ladung weggenommen hatten kA), Diefer Verluſt hat vermuthlich feine berdruͤßlichen Folgen nach ſich gezogen, weil es nicht ſcheint, daß die engliſche Flotte des- legen dem Könige in Jacatra nüglicher geweſen iſt. ‚ Die Holländer liegen im Gegentheile , nachdem fie ihre Werfe zu Stande gebracht Die. Hollän-- sten, neue Fahnen auf die vier Winkel ihres Fortspflanzen, und fingen an, die Stade fo der beſchießen ftig zu beſchießen, daß die Javaner darüber in Schrecken gevierhen, und einige Neigung Jrcatra tum Frieden von fich blicken liegen, Es wurden im Ernſte Friedensunterhandlungen an- — Yefan i BR ; & af Friedensvor⸗ gen. Erſtlich verlangte der König, daß alle neue Befeſtigungswerke geſchleift wer: fehläge, Ren follten, und daß man ihm eine Summe von acht tauſend Realen für Die Kriegesunfo- bezahlen ſollte. Die Hollaͤnder verwarfen den erſten Theil dieſer Anforderung, und orteten anfangs auf den andern Theil derſelben, daß fie den Krieg nicht ohne Urfache ihäigen, und nicht weniger gelitten hätten, als der König. Indeſſen erwog man in Furcht der J Rathe, daß fie wenig Vorrath von Pulver hätten; daß fie befürchten müßten, man Hoũaͤnder. Ohte ihnen das Wafler abſchneiden, welches ihnen alle Hoffnung geraubet haben würde, h länger als acht Wochen lang, zu vertheidigen; daß fie ſchon Dadurch einen anfehnli- ihr erluſt erlicten, weil fie genöthigt wären, ihre ſchoͤnen Tücher zu ihrer Bedeckung in N Schanzen zu brauchen; es wäre zu wünfchen, daß fie ihr Haus in Bantam in Si- Fiz cherheit Bin) DIES war der Oberhofmeiſter bes jungen ſchen Nachrichten, — Und das Haupt feiner Näthe, in ſeiner A) Ad. 405 ©. In der Reiſe des von Rech⸗ hrigkeie. Man Iefe die eiſten holländi: teren lieſt man, daß ein Treffen vorgefallen ſey. rn Ken - 4 438 > Reifen der Hollaͤnder Ban den cherheit fesen Fönntenz indem biefes der einzige Ort wäre, aus welchen fie den hollaͤrde Broeck. ſchen Schiffen, die aus Europa anlangeten, Nachrichten ertbeilen koͤnnten; endlich Fön 1619. sen fie-von Coenen, der nach ven molueifchen Inſeln abgefegelt wäre, unter vier Mol ten noch Feine Hülfe erwarten. So ftarfe Bewegungsgründe bewogen ven Rath, 4 Könige fechs taufend Realen anbierhen zu laſſen, unter der Bedingung, daß die alten B traͤge wiederum wie zuvor beobachtet werden ſollten; das Fort follte, bis auf die Zur! kunft des Generals Coen, oder der erften Schiffe, die aus den moluckiſchen Inſeln ge rück kommen würden, in feinem gegenwärtigen Zuftande verbleiben; und um neuen St tigfeiten vorzubeugen, folften die Engländer ihre Wohnungen nicht mehr fo nahe bey d Forte haben, In einer andern Berathſchlagung ſetzete man hinzu, daß auch die Javane und die Chinefen, nicht näher, als zwanzig Toifen weit, von den bolfändifehen Feſtungswer⸗ Een, Gebäude aufführen dürften Z), a Der Friede Einige Abgeordnete, welche mit diefen Puncten an den König abgeſchickt nd —— brachten ſie mit ſeiner Hand unterſchrieben wieder zuruͤck. Nunmehr ließ van den Br⸗ 33 ge⸗ auf allen Seiten weiße Fahnen aufſtecken; und die Freude ſchien auf beyden Seiten gem . zu feyn. Die Holländer überlieferten noch an eben ven Tage die Summe, woruͤber - fich verglichen hatte, und erhielten von dem Könige verfehiedene Geſchenke. Dieſes I ſchah den 2iſten Kenner 1619. “Den folgenden Tagließ der König van den Broecken b het daß er ihn beſuchen, und ſowohl Bierinnen dem Beyfpiele der alten hollaͤndiſchen Befehlsha folgen, als auch ihm hierdurch ein Zeichen von feinem Zutrauen, und von feiner Freundſt Mi geben möchte. Man erwog diefen Antrag in dem Rathe, und fand feine Gefahr Dad Van den. Den folgenden Tag begab fi van den Broeck, mit finf Soldaten, und einen! ey einzigen Dedienten, nad) Hofe. Diefe Bedeckung biele er nicht ſowohl zu feiner —— —— fuͤr nothwendig, als vielmehr darzu, Daß er feinen Rang behaupten möchte. Ern * gen. auch Geſchenke mit fih. Er war aber kaum hinein getreten: fo fah er fich von ei Haufen Favaneın umringt, die ihn gefangen nahmen m), War fehon diefe Bert al rey, wie er fpricht, ein Unglück für ipm: fo fehlug fie doch zum Vortheile der Geſell be aus, Denn nach denen Maafregeln, welche die Engländer und Kavaner unter ein genommen hatten, würde es den Holländern nicht möglich gewefen ſeyn, das Sort, bie) Ankunft ihres Generals, zu erhalten. Die Engländer hatten fihon in geheim (eh, Eanonen auf ihre neue Wohnung gepflanzet; und das Fort wuͤrde ſich nicht gegen ei unvermutheten Ueberfall haben halten koͤnnen »). Man Fa Dan den Broeck wurde vor den König, und vor das Haupt der Engländer’ $, | zu führer, Dieſe ließen ihm Hände und Füße binden. Es wurde ihm anbefohlen, at —9 ſchreiben dag Leute zu ſchreiben, daß fie ſich ergeben ſollten, weil fie doch endlich darzu gezwungen ſie ſich ergeben den, und alsdenn kein Verſchonen zu erwarten haben wuͤrden. Der Brief wurde M ſolle. Fort getragen. Ungeachtet die Holländer darüber in Beſtuͤrzung gerierhen: fü — ten fie dennoch, daß fie ſich nicht fo hurtig entſchließen koͤnnten, ſich den Befehlen gefangenen Befehlshabers zu unterwerfen. Den folgenden Tag wurde van den Brot jet zwungen, einen neuen Brief zu fihreiben, worinnen er den erften befräftigte, und fi d Defasung in den Namen des Königes, ein englifches Schiff anboth, worauf fie hren atrd 7) %,8. 409 und 410 S. : na) Es feheint, daß die Engländer zu Sean nur diejenigen geweſen find, welche zu DEF m) A. d. 41 ©. rey gehöret haben. nach Oſtindien. 1Buh, XIV Cap. 439 ehren konnte. Die Holländer hatten in der Nacht wiederum Muth gefaßf, und verfi- Van den Gerten, daß fie entfchloffen wären, ſich bis auf das aͤußerſte zu vertheidigen. Indeſſen Broeck. * N ſie dem Könige, zween Tage hernach, zwey tauſend Realen für die Ausloͤſung ihres 1619. fi ſehlshabers anbiethen. An ſtatt aber dieſes Erbiethen anzunehmen, ließ der Koͤnig y nen Gefangenen mit Ketten beſchweren, und fehickte ihn, durch zween Engländer, an IE des Walles von der Stadt, welcher der Kage des Forts gegen über war. Zus SH gab er Befehl, das Fort zur Mebergabe aufzufordern, und Die Befasung mit der h erſten Strenge zu bedrohen. Ungeachtet er voller Zorn und Unruhe war: fo fammelte N doch feine Aufmerkſamkeit, um den Wall recht in Augenſchein zu nehmen, Erfah, daß ‘Mauer, wenn die Holländer nicht zu ſchießen aufgehöret hätten, ihren Kugeln nicht "ge würde Haben widerſtehen Fönnen 0).. ; N Er wurde feinen Seuten mit einem Stricke um den Hals vorgeſtellet. An ftatt aber, Er wird feis RB er ihnen die Uebergabe hätte anrachen follen, ermaßnete er fie aus aller Mache, ſich "en eg i dig zu vertheidigen. Diefer großmuͤthige Betrug veizete feine Führer zum Zorne. Sie Eat Pa | plenpeten ihn auf der Erde wiederum in den Pallaft zuruͤck 7); und damit fie die ihnen gen Hals vor⸗ | N Sefchlagene Hoffnung wiederum erfegen möchten: ſo ſchoſſen fie noch an eben dieſem geſtelet. v ge Pfeile in das Fort, woran Zettelchen gebunden waren, in welchen fie der Befasung | Atheilhafte Bedingungen anbothen, wenn fie fich ergeben wollte, und betheuerten, daß AN ihnen alsdenn das Blut, weiches vergoffen werden würde, nicht zurechnen koͤnnte. ba Den folgenden Tag erhielten die Holländer einen Brief von dem englifchen Befehls- Ein Briefder I, Dael, worinnen ihnen derfelbe den Vorſchlag that, daß fie das Fort und das Ge— See br in feine Hände übergeben follten, damit auf beyden Geiten alles. Blutvergießen a bep fr Mieden werden möchte, Er verſprach, der Befasung und. allen Einwohnern, von was ihnen, ur einem Volke fie auch feyn möchten, Das Leben zu fhenfen, und fie vor der Gewaltthä- Ngfeie der Javaner zu ſchuͤzen. Denenjenigen, Die ſich in englifche Dienfte begeben wollten, verſprach er eben die Befoldung, die fie bisher von der Gefellfchaft erhalten Hatten, und ideen Monate Befoldung zum Handgelde. Er verficherte, daß der König alle diefe Be— dingungen genehm gehalten Hätte; und wenn man geneigt wäre, diefelben anzunehmen, res Abgeordnere an ihn ſchicken. Zur Sicherheit derfelben wollte er Geifel ng) h Diefer Brief machte mehr Eindruck, als die Drohungen. Der Kath in dem Forte Gründe, wo⸗ Ben nicht zweifeln, daß ſich nicht der König und die Engländer, Durch einen Vertrag, durch fie bes in fförung des Platzes vereinigt haben follten. Erfah, daf ihre Batterien fertig, und ei on Kr Fahnen aufgefteeft waren, Er hatte nur noch auf einen Tag lang-Pulver; undallem yegergabe zu Neden nach Fonnte der General Coen unter vier Monaten nicht. zuruͤck kommen. _ End: verftehen. die Dar der größte Theil der Defagung mit Krankheiten, ober Streapazen, beladen; und are Wohnung konnte auch nicht fogleich mit Erde befeftige werden, daß ſie den Cano⸗ h haͤtte widerſtehen koͤnnen. So wichtige Betrachtungen bewogen die hollaͤndiſchen Bes Ülshaber, einen Vergleich wegen ver Lebergabe einzugehen; und Diefes um fo vielmehr, ich der General Coen, vor feiner-Abreife erfläret hatte, daß er, wenn man, ja Den übergeben müßte, lieber fühe, daß ee an die Engländer, als an die Javaner, abge: F i ‚treten ) A. d. 412 S 9) ER 413 Site, D) Een dafeibfe, 440 Reiſen der Holländer Van Den ereten wuͤrde. Den zoften Jenner 1619, wurde diefer Entfhluß von zwanzig Perſonen Broeck. unterſchrieben, und von allen Einwohnern des For > | * 1, 1a wohnern es Forts angenommen r). 119. Wer hätte nun nicht den Sieg der Engländer für gewiß halten und glauben ſollen— daß die Holländer nunmehr auf ewig aus Jacatra verjagt werden würden ? Gleich den genden Tag ſchickte Dael einen Abgeordneten in den Piag. Man verglich ſich über ſob ! gende Puncte: das Fort, die Einwohner, die nicht Soldaten oder Matrofen wären, W Capitulation. der Kriegesvorrath; alles diefes follte in den Händen der Engländer bleiben; die Englaͤu⸗ der follten den Befehlshabern, und der Befagung, ein gutes Schiff mie zwoen Canonen / und funfzig Muſketen, zwanzig Piken, einem Faſſe Pulver, Segeln, Ankern, Tauwerk und Lebensmitteln auf ein halbes Jahr verſchaffen; der König ſollte ihnen zwey tauſend Rea⸗ fen an Silber geben; die Holländer ſollten nach Coromandel fegeln, und auf dem nirgendswo fich aufhalten, oder Erfrifchungen einnehmen; alle Chriſten, die fich in De Horte befänden, follten die Freyheit haben, fich mit fechs taufend zweyhundert Realen, UN ihrem Geraͤthe, hinweg zu begeben; diejenigen, welche keine Chriſten waͤren, ſollten Engländer für ihre Herren erkennen, ausgenommen die Javaner, Feiner von den Ge genen, und denenjenigen, welche die Waffen führen koͤnnten, follte, in einer Zeit von Monaten, wider die Engländer dienen fönnen; die Gefangenen follten aber losgelaſſe werden, und wieder zu ihren Haufen ſtoßen. Die Engländer machten ſich Hingegen a heifchig, den Holländern zwey Schiffe zu verfchaffen, damit fie fich gegen alle Anfälle ve theidigen Fönnten ; indeſſen wollte man das Schiff zu ihrer Abführung ausrüften, und ir nen einen Paß geben, ber feine völlige Kraft fo lange behalten follte, bis fie wieder zu ir vom Generale geftoßen wären. Den ıften des Hornungs unterfchrieben dieſen Vergleich König in Jacatra, Wydurck vama, und die vornehmften Befehlshaber der beyden Parteyen. Abends, noch an eben dieſem Tage, wurde das ganze Silbergeſchire des nerals Coen an Daeln ausgeliefert. Indeſſen Eonnte van den Brock noch nicht bie laubniß erhalten, in das Fort zurück zu kehren ). Den. folgenden Tag aber ftellete nu? Gluͤck, welches für die Holländer wachete, ihre Hoffnung durch eine erftaunensnoihröß Veränderung wiederum her, f Wunderbare Dev Statthalter in Bantam war eiferfüchtig wegen der Beute, Die dem Könige b; — Jacatra in die Haͤnde fallen ſollte; und außerdem war er auch durch die Bortheile gen — it ret, die ihm die Holländer anbothen, um ihn auf ihre Seite zu ziehen, So bald er wieder herge, von der Gefangenſchaft des van den Broeck Nachricht erhielt: foließ er zwey tanfend M fr ſtellet werden. unter Der Anführung des Dommagon 2), aufbrechen, und gab ihnen Befehl, da er Die fich der fich der Zerftöhrung des Forts wieherfegen follten. Da diefer Haufen den aten zu Zal n König in Ja⸗ anlangte: fo wurde er daſelbſt als eine neue Huͤlfe aufgenommen. Der Dommag rain — begab ſich zu dem Koͤnige, der kein Mistrauen hegte, und ſtellete ihm einen Brief zur h m ihm an ihn mitgegeben worden war. Da er fich aber allein bey diefem Fürften befand AN ergriff eraugenblicklich die Gelegenheit, und fegete ihm den Dolch an die Kehle. Sich, ber 7) A. d. 414 und vorherg. ©. - u) Diefes war eine Vorbebeutung u hr fr ; 5 nftigen i . Er wurde endlich, M u 9. h a Den älteften pein i 4 2) Diefes ift der Name des oberfien Befehls: aus dem Königreiche verjagt. Anfangs DI" ge. habers in dem Kriege. Alſo wurde der Statthals ſich in den innern Theil der Jufel, wurde abe hit ter Pangoram genennet. zungen, zuruck zu kommen, mie einem Ka ji 0 nach Oſtindien. 1Buch. XIV Cap. agt Bemächtigten fich feine Seite, auf feinen Befehl, der Zugänge des Paltoftes. Sie machten =. In kurzem Meifter von der ganzen Stadt. Der König murde durch die Furcht ge: Pre Ngen, fich affen Gefegen zu unterwerfen, die ihm aufgelegt wurden #). Ban den | . roeck wurde aus dem Gefängtriffe gehohlet, und nach) Bantam geführer. Die Engfän- "fahen fein anderes Mittel vor ſich, als daß fie fich in Ihrer Factorey zurück zogen. Das Sort vurde von aner bantamiſchen Soldaten umgeben. ¶ Dieſe brachten allerhand Erfri⸗ angen dahin, damit die Holländer um fo vielmehr ſehen möchten, was für einen großen enſt fie innen gefeifter Hätten. "Doch war die Bedingung dabey, daß fie aufhören foll- N, an den Feſtimgswerken zu arbeiten. 10 Man erwies van den Broecken zu Bantam allerhand Sebkofungen: allein er wurde Das Fort Pa koͤniglichen Pallafte genau bewachet. Der Statthalter hoffte, bey ber Ankunft des wird Batavia ren rals Coen würden, ihm bie, Holländer, aus Erfenntlichkeit, Das Fort übergeben. u: geuennet. ſen führen fie dafelbft in geheim, in ihrem Feftungsbaue, noch immer fort, und nen gr Men das Fort Batavia, wie ihnen van den Broeck gerathen hatte. „ Diefen Namen fer en fie mie großen Buchſtaben über das Thor. Nachdem alles fertig war, was fie un- Mommen hatten, um das Fort in einen guten, Bertheidigungsftand zu fegen; und nach- EM fie es, durch beftändige Sorgfalt, mit Sebensmitteln verfehen haften: fo wurden fie wiederum dermaßen muthig, daß ſie nunmehr darauf bedacht waren, die Javaner von ih» Mn Mauern zu entfernen, Sie thaten Ausfälle, und gelangeten dadurch wiederum zu ih» I Höfligen Freyheit. Dabey fegeten fie aber van den Broecken zu verfchiedenenmalen det efahr aus, erftochen zu werden x). ‚ Den 2sften März zeigte ſich endlich Coen, und anferte unter dem Forte. Die Flotte, Ruͤckkunft die er don ben moluckiſchen Inſeln mirbrachte, beftund aus fiebenzehn Segen. Er fand des Generals daher wenig Widerſtanb zu Jacatra. Zwölf Fahnen Soldaten und Matrofen, die er den Toen. folgenden Tag an das Sand fteigen ließ, bemächtigten ſich der Stadt in einer Zeit von drey „ Dir Stadt Tagen. Er ließ die Mauer derfelben fhleifen , und die Häufer niederreißen, Der Ber- — ſaſſer des Tagebuchs hält ſich lange bey dieſer Begebenheit aufs manfindetaberdavonnoch Umftände, &ihige Umſtaͤnde in einem andern Reiſebeſchreiber. welche Ned: „Nach der Erzählung Rechterens y) ließ der General taufend ein hundert Mann va anfuͤh⸗ »ausfteigen, und über ven Fluß fegen, undegab ſogleich Befehl, daß man die Stadt be⸗ irmen follte, Diefe lag nur einen Mufkerenfchuß weit von dem Korte, und wurde mu- vthig angegriffen. Der Koͤnig nahm, mit einem Theile der Einwohner, die Flucht; und »die uͤbrigen, Weiber und Kinder ausgenommen, wurden niedergehauen. Die Mauern urden geſchleifet, die Stadt wurde in die Aſche gelegt, und alles wurde davon vertilget, Nis auf den Namen. Mach diefem Siege nahm man feine Maafregeln, umdenfelben ſicher MU machen, Man arbeitete fogleich an ven Befeftigungewerfen von Batavia; und die ler Plag wuchs, mit der Mache der Holländer ‚ gar bad nz) y A| Den * ſiſchen, und ſich darvon zu erhalten. Auf der ſeiner Ankunft daruͤber ungehalten geweſen, daß ms Seite, ein anderer, als er, dem Forte einen Namen bey: x) Ehen daſelbſt gelegt habe; und er habe den Namen Batavig 9 F 68 über. dem Thore auslöfchen laffen: derſelbe ift aber zz finer Neifebefchreibung, ad. 160 ©. dennoch geblieben. Man lefe unten Graafs Be— "3 Ban den Broectk eräßlet, Coen ſey, bey febreibung von Batavia. Allgem. Reifebefchr. VII Band. REEL 442 ‚un? Keifen der Holländer Dan den Den 8ten bes Aprilmonats Fam die Flotte auf die Rhede von Bantam. Coen ließ Brock. von dem bafigen Befehlshaber ſogleich alle Gefangenen abferdern. Auer van den Brot 1620. fen, und denenjenigen, die von Jacatra mitgenommen worden waren, hatten die Eng’ — — Länder zu Bantam aud) noch ſiebenzig andere Holländer in Berwahrung gerhan, well —— fie auf dem ſchwarzen Löwen gefangen bekommen hatten. Dem Befehlohaber [hie er in Ban; es efwas hartes zu feyn, ‚daß man ihm dieſelben, ‚ohne alle Umftände, wegnehmen wollt® tom, ihmdie Er ‚gerieth über eine fo trogige Anforderung in Zorn, -und bedrohete van den Broecken, De gefangenen er. ihn umbringen laſſen wollte. Weil fich aber doch, Coen gegen ihn erfläret hatte, wenn Holländer die Gefangenen nicht in vier und zwanzig Stunden an dem Borde wären, fo müßte er ge —— waͤrtig ſeyn, daß man Gewalt brauchte; fo entſchloß er ſich, drey und ſechzig Gefangen? ig? zurüd zu ſchicken: Ban ben Broecken aber, nebft fieben oder acht andern, behielt eu mod EN immer zurüd, — Indianiſche — „Abends, da er mit van den Broecken allein war, fagte er zu ihm: Er kaͤme ihn Bergleichung. „por, wie ein kleiner Vogel, den ein König in einem goldenen Kefiht hatte, wo. er de „beften Bißchen von ſeiner Tafel befam, und mit Liebkoſungen uͤberhaͤuft wurde. ENT „mals ſagte der Vogel zum Könige: es iſt wahr, daß ihr mir viel gutes ehut: aber me „zu dienet mir diefes? Erlaubet mir, daß ich mich nur ein einzigesmal meiner Flügel „diene, Ich verfpreche euch, daß ich wiederum in den goldenen Keficht zurück komme! „will, wo ihr mich ſowohl haltet. Der König trauete zu viel auf diefes Werfprechen, MI „ließ ihn heraus. Der Vogel Fam in der That wieder zurück: aber nicht inden Kefichta)-* Durch dieſes Gleichniß wollte der Befehlshaber zu verftehen geben, daß er Die 2 ruͤckkunft feines Gefangenen befürchtete. Doch entfchloß er fich den folgenden Tag, in wiederum in Freyheit zu fegen. Nachdem van den Broeck, mir der Flotte zu Data angelangt war: fo wurde er dafelbft fo empfangen, als ob man fo viele glückliche Begebel heiten nur ihm allein zu danken hatte, Nicht lange hernach ſchickte ihn Coen, mit einige Schiffen vor Bantan zurück, um dasjenige aus diefer Stade abzufordern, was der I ländifchen Geſellſchaft zugehoͤrete. Viele Chinefen, die ſich im ergaben, wurden Me Batavia abgeführet, um die Anzahl der Einwohner zit verſtaͤrken. Indeſſen erhielt, doch von dem Generale Befehl, folches dem Pangoran zu melden. Derſelbe antwort! er befümmerte ſich wenig um dieſe Fluͤchtigen, und ließ ihnen die Freyheit, daß fie } : Zuflucht bin nehmen möchten, wohin fie wollten, Er feßere Hinzu, er hätte wohl vorh geſagt, Daß der Vogel davon fliegen, und zwar wieder kommen: aber nicht wieder in Keficht hinein gehen: ſondern auch noch andere Voͤgel mit ſich hinweg locken wuͤrde , Seine Verweigerung, die Guͤter Heraus zu geben, die der Geſellſchaft, und eilf Ho laͤndern, die fich noch in der Factorey befanden, zugehöreten, gaben Gelegenheit zu et! Krieg mit Kriege, wodurch die Erfüllung feiner Weißagung volltommen gemacht wurde. Den * Bantam. des Auguſtmonats machte van den Broeck den Anfang mit den Feindfeligkeiten. In ein Zeit von einigen Monaten, nahmen die Holländer um Bantam herum, neun Junken h verfchiedener Größe, fünfzehn Tinganen, achtzehn Uligern, fieben und vierzig Je und vier und dreyßig Weiber hinweg, ohne noch hundert und zwey und dreyßig eo, A a) A. d. 417 ©. Die Indianer lieben die Fa: e) bein und Sfeichniffe, d) 6) A. d. aus 8s. ——— — A. d. 4190 ©. A. d. 421 Seite. aten Aus feinem Veſtallungebriefe, vom Yyy nach Sfindien I WU XXV Cap. 443 M technen, wovon fich die meiften freywillig ergaben, in der Abficht Bantam zu’ verlaffen, Yan Den MD fich in Batavia c) zu fesen. NER, OCEEe- Die Engländer, welche mit Holland Krieg führeten, befanden fih in Indien nicht 1620, _ Mar genug, ‚daß fie fich dem Urfprunge und Fortgange diefer Miederlaffung haͤtten wider * en koͤnnen. Dafich, zu Anfange des Jahres 1620, einige von ihren Schiffen in dem de zeigten: -fo erhielt van den Broeck Befehl, daß er mit einer Flotte von fechs großen fen, und einer acht, auf fie freuzen follte, Er entdeckte ein englifches Schiff, und — wang es, unter der hollaͤndiſchen Flagge zu ankern. "Allein an ſtatt der Beute, worzu er se Pinen geuten Hoffnung gemacht hatte, Fonnte er ihnen nur die Zeitung von dem Frieden upern und en, der zwiſchen England und Holland gefchlojfen worden war, und wovon ihm der ‚Holländern, liſche Hauptmann verfchiedene Briefe zum Beweiſe vorlegte. Diefer verficherte ihn zu= gleich, daß eine Yacht von der Geſellſchaft Hinter ihm wäre, welche ven Frieden in Indien befamır machen füllte. Den gten des Brachmonats 1620, als die Jacht anlangte, wurde, ° Friede bekannt gemacht. Die Engländer verlangeten, daß man ihnen, in der neuen {ade Batavia, eben den Plag einräumen möchte, den fie gehabt hätten, damit fie da- DE eine Factorey bauen Fönnten. Diefer Platz wurde ihnen aber abgefchlagen, weil er *M Forte zu nahe war. Coen wies ihnen einen andern Plaß, nahe bey dem Pallaſte des Miges an, und achtete wenig auf ihre Klagen 4). Der V Abfehnitk. Ban den Broecks letztere Berrichtungen und Ruͤckkehr. & Wird in dag rothe Meer gefchicht. Seine Ver⸗ Mas er in einer Zeit von fünf Jahren gethan. Fichtungen. Er begiebt fich nach Surate; bes Tartarifihe Amazonen. Banden Brock vers füchet die Sartoreyen in verschiedenen Städten. läßt Surata; kehret nach Europa zuruͤck. Yan hielt van den Broecken zu hoch, als daß man ihn lange Zeit ohne Bedienung la Van ben fen ſollte. In kurzem ernennete man ihn zum Haupte und berauffeber der Brot wird zrabiſchen, perfifchen, und indianifchen Sactoreyen, und trug ihm auf, an der —— BR Beförderung der Jandlung der Gefellfcyaft in diefen Begenden zu arbeiten e). — en töten des Brachmonats gieng er, auf dem Schiffe, das Wapen von Seeland, If welchem ex auch Die Stelle eines Defehlshabers übernahm, unter Segel. Den 22ften ge Soft ankerte er auf der Rhede von Aden. Indem er fich dieſer Stadt näherte: fo bemerf- N er, daß die Wellen gleichfam Eocheten, und fich fo roch wie Bluterhoben. Diefes fchien * don den ſchnellen Strömen, und von den gewaltigen Regenguͤſſen, berzurühren, wo⸗ J viel Waſſer von ſolcher Farbe in die See gebracht wurde. Er bemerkte auch, wenn AN etwas von dieſem rothen Waffer hergusſchoͤpfete, daß man daſelbſt einen diefen Bo- - Pal: von Sande fand ‚der gleichfalls och war, Daraus ſchloß er, dag man den Ur- prung des Namens nicht weiter herholen durfte, den man dieſem Meere beyzulegen pfleget f). Nach denen Hinderniffen, wodurch er in feinen erften Unternehmungen aufgehalten Ya Ber: en war, muß man fihließen, daß feine Sem: ze dem Sultane die Erlaubniß erhal. kichtungen. 2 = ten * Vrachmonats 1620, ben Coen unterſchrieben FI Mean findet noch andere Anmerkungen über de echt man, daß diefer General noch nicht mit dieſen Namen in dem erften Bande diefer Samm⸗ def men Batavia zufrieden war. Er nennet lung, in der Erzaͤhlung des Caſtro. Platz Hier Das Sort von Jacatra. word — — — — — A—— he a nn — u — — ——— — — 44 40? eifen der Holländer Pan ‚den tom haben, die ihnen der Bafıha von Chenna verweigerte. Er wurde nicht nur in) allen Broeck. Häfen des rothen Meeres wohl empfangen; ſondern er erhielt auch, nebſt der freyen Haude 1620, (ung, die Erlaubniß, ein Haͤus in Aden zu miethen. Ex ließ dafelbft einige Facrore M ih iebe Geld, Hierauf nöthigee ihn der Monfon, nah Surate unter Segel zu gehen. Den zieh fü ek des Weinmonats ‚langete er bier an, Der Statthalter und die Eimvohner, ſchienen DIF rate. nicht weniger über feine Zuruͤckkunft erfreuet zu ſeyn. Nachdem er daſeldſt feine Bedienung angetveten hatte: fo. begab er ſich nach Brochia, Camdaſa und Amadabar, um DW felbft die von ihm ehemals errichteten Factoreyen in Augenfchein zunehmen. Hierauf ſchi⸗ te er Wouter Heuten, einen von ſeinen Factoren, an den Hof zu Agra, damit berſelbe als das Haupt der Handlung, ſeine Wohnung am naͤchſten bey dem großen Mogol hätteg’ Indem nun alles feine Abfichten zu begünftigen fhien : fo erfuhr man zu Surate,® ein holländifches Schiff mit Namen der Samſon, ſich verſchiedener veich beladenen Fabl* zeuge bemächtige hätie, welche einigen Unterchanen des großen Mogols zugehöreten, DW fe Seindfeligfeiten, wovon in dem Tagebuche Feine Urſache angeführet wird, fegeren di Güter der Gefellfchaft inden Staaten desgroßen Mogols, die ſich aufmehr als ſechs Tonnen Goldes beliefen, der aͤußerſten Gefahr. aus. Die Engländer vergrößerten Diefes Uebel indem fie bey Hofe vorſtelleten, daß die Erfahrung nun: endlich dasjenige beftätigte, wa⸗ fie jederzeit geſagt hätten, und daß man nunmehr fehen koͤnnte, ob. die Holländer nichewiel „mehr Seeräuber,, als wahrhafte Kaufleute, wären 5). Dan den Broecks Eifer un Geſchicklichkeit hemmeten aber doch noch die Folgen diefer Wuth. Er beſuchet die Nachdem das gute Bertrauen wiederum hergeſtellet war: fo hielt er fich für verbilf Factoreyen in den, zu Pferde zu fleigen; feinem Leuten in den alten Factoreyen Much zu machen, W derſchiedenen eye Faetoreyen zu: errichten. Zuerſt gieng er nach Brochia, einer ummauerten Sta Staͤdten. wo die Engländer feit langen Zeiten Cacun einzukaufen pflegten. Won hier begab er |! nad) Boodra, einer Stadt in dem Sande der Banianen 7); und Darauf fegere er fein Weg fort nach Mandabar, einer alten zerftöhreten Stadt, wo die Könige in Guuke ehemals. Hof hielten, und welche dev Mogol fehleifen lie, nachdem er diefes Königet) erobert. hatte. Bon Mandabar gieng er nach Amadabat, einer großen und ſchoͤn ummanerten. Stadf, wo ſich ein-angefebener Befehlshaber auf hielt, der daſelbſt fünf * fend Reuter unter ſich hatte, und in dem Namen des großen Mogols, alle Angelegend ten des Königreichs beforgte. Bon bier gieng er durch Sirches, eine Eleine Stadt, ” Indigo verfertigt wird, und wo er das bewundernswürdige Örabmaaleines alten Könige? Öuzurate fah. Den folgenden Tag begab er fich nad) Cambaja, einer fhönen und HT fen Stadt, an einem Fluſſe gleiches Namens, welche wegen ber Handlung der Baniank — reich iſt. Es beſuchte ihn daſelbſt ein alter Kaufmann, welcher vorgab, daß er hunde und. achtzig. Jahre alt, wäre; und fein Sohn, der ihn gleichfalts befuchte, gab fich für einen Greis von hundert und ſechzig Jahren aus. So viel aber van den Broeck fehen Gonnteh)“ P waren. diefes Mondenjahre, Wenn man alfo, wie er fpricht, die hundert und. ad" Jahre nach, unſerer Art vechnen wollte: fo müßte man: ungefähr zwölf Jahre da sy ab, ieh en. Was er in ei⸗ "adidem er auf diefer Reife fünfund zwanzig Tage fehr nüglich angewendet parte fünf: md empfand er das Vergnuͤgen, die Früchte feiner. Arbeiten, ungefähr fünf Jahre iegn * ethan hat. SR ) U.8.425 und vorherg: ©. „EIN. 427 Seite. 6). X. 8..426.©,. ). Eben: daf- 2), 4, d,.428 und 430 S. nach Oftindien. J Buch. XIV Cap. 445 Sıate einzufammeln, In diefem Zeiträume ließ er nach Holland und nach Batavia eine Pan x e Anzahl von reich Beladenen Schiffen abgehen. Er bemerfet, das erfte Schiff, wel— = 5 i $ von Holland gerade nach Surate abgegangen ift, fey dafelbft den erften Des = = 1623. rs Melange, und habe den Namen Schoon Hove geführer. Dasjenige, welches zuerft N N Surate gerades Weges nad) Holland abfegelte, hieß Heusden, und gieng den ıgten 8 = in eben diefem Jahre unter Segel 1), „„ Unter verfehiedenen andern Anmerkungen, die nicht fo viel Aufmerffamkeit verdienen, Tartariſche Mähler yan den Brock, daß die Usbeken, eine Nation, welche, wie er fpricht, an die Tarz Amazonem ey und an China gränget, im Jahre 1626 mit einem Heere von dreyßig taufend Männern © zwanzig tauſend Weibern zu Pferde in das Feld gezogen wären; fie hätten Cabul, eine tadt an den Graͤnzen des großen Mogols, nicht weit von Candabar, mit Sturme ein- Perbinmen, und dafelbft unerhörte Grauſamkeiten ausgeübet; die Weiber wären die erften: Mm Gefechte; fie fügen eben fo feſt zu Pferde, und waͤren eben fo geruͤſtet, wie die Männer; fie Mären groß, beberzt, und von einem fürchterlichen Anfehen. Sie nahmen $ebensmittel vierzehn Tage lang mit fih. Die Holländer in Surate Fauften eine junge Seibeigene don dieſem Volke, und diefelbe befräftigee ihnen dieſe Nachricht mit alfen Umftänden 2). Banden Broecks Gluͤck dauerte fort, ohne unterbrochen zu werben, bis auf das Kahr- Ban den: 1627, da Johann var Haſſel anlangete, der fein Nachfolger feyn ſollte. _ Nachdem er res Be Ne Beſtãllung niedergelegt hatte : fo nahm er es auf ſich, den perfifchen Abgefandten in 5 R dolland, Moſſabeg, der auf einem Schiffe der Geſellſchaft bis nach Maſulipatan gebracht. Vorden war, und die Reife von hier bis nach Surate zu Sande gethan hatte, nach Perfien- Mirüct zu führen. DiefeReife, auf welcher er der Handlung noch immer Bortheil ſchaffete, eſt ihn auf, bis den sten May 1629, Er kehrete hierauf nach Surate zuruͤck, und gieng. 1629. os Wochen hernach auf einer Slotte, deren Sadung zwölf Tonnen Goldes betrug „ nach ——" atavia. Er fand Diefes Fort feit dem 22ften Auguſt von einem Heere von achtzig taufend- avanern belagert. Der Tod des Generals Coen, der den zoften des Herbftmonats er folgte, machte diefen Angriff noch furchtbarer, Da aber die Javaner fahen, Daß mehr als. die Hälfte von ihrer Macht durch Krankheiten, und durch die Ausfälle der Holländer, darauf gegangen waren: fo huben fie den zien des Weinmonats die Belagerung auf. Van den Broeck wurde mit der Würde eines Admirals beehret „ und befam die Be Er kehret nach Khlspaberfchaft über eine Zlotte von fieben Schiffen, welche nach Holland zurück kehrete. —— we brachte fie glücklich an ihren Ort, und. verlohr dabey nur ein Fahrzeug, den Dordrecht, luck. ches durch einen ungefähren Zufall verbrannte. Die fiebenzehn Jahre , die er. in den tenften der Gefellfchaft, zu.fo vielem Vortheile und Ruhme derfelben, zugebracht hatte, chaffeten ihm. in feinem Baterlaude die angenehmſten und herrlichſten Belohnungen»)... \ | Ketg Das m) % d. 495 @&; Batavia ab, und den: oten des Heumonats 1530 "Den a7ten des Chriſtmonats ſegelte er von warf er im Tegel Anker. * 446 >: Reifen: dee Holländer - Beſchreib. a vo vo 2 2 u ES EZ ou a0 06 He See AN Sieh x Beſchreibung von Batavia— er Der J Abſchnitt. Beſchreibung der Stadt an ſich und ihrer Gebaͤude. Shre Lage. Ihre Feſtungswerke und Thore. An: Obſtmarkt. Chinefifche Halle. Chineſiſche⸗ zahl und Geſtalt der großen Straßen. Ihre Hoſpital. Waiſenhaus. Andere öffentliche or öffentlichen Gebäude, Hauptkirche. Rathhaus. baͤude. Schloß zu Batavia; deſſen Gebäude Gemeines Hofpital. Spinnhaus. Fleiſchbaͤn⸗ Worrathshänfer, Kirche. Canäle. Rolbrüdt fe. Fiſchhaus. Reißmarkt. Geflügelmarkt, Lazareth. Ihre Lage. $ iefe Hauptſtadt der hollaͤndiſchen Niederlaffungen in Dftindien hat den Namen a tavia von ihrer erften Gründung an geführet : aber nur bey den Europäern, le che hierzu feinen beffeen Grund Haben, als das Beyfpiel der Kolländifchen fhaft. Unter den Indianern kennet man fie immer noch nur unter dem alten MA Jacatra. Sie liegt in fechs Grad zehn Minuten der füdlichen Breite, auf der ordlichen Seite der Inſel Java, auf einer gleichen, aber niedrigen Ebene, welche das Meer Norden: gegen Süden aber große Wälder und hohe Berge hat. Ein Fluß, Der M — Gebirge entſpringt, theilet die Stadt in zween Thelle. Die Ringmauer iſt teinen. pre Fe: Man rechnet hier zwey und zwanzig Bollwerke und vier Thore, Die beyden Haut fungswerfe thore, nämlich das neue Thor und das diefter Thor, find mit vieler Kunft gebaut und Thore. Die beyden übrigen find das Rotterdamer und das Utrechter Thor. Durch die au Stadt find die beyden Ufer des Fluffes mie Steinen gefüttert, bis an den Schlagbaum täglich Abends um neun Uhr gefperret, und forgfältig bewachet wird. id Anzahl und Batavia ift mit einem breiten und tiefen Graben umgeben, worinnen beftandid 7 Geſtalt der Waſſer ift, ſonderlich zur Zeit der Fluch, welche die Straßen ganz nahe an der Stadt! uf großen Stra ſchwemmet. Die Gaffen find beynahe fehnurgerade, und drenßig Schuhe breit. _ um er jeglicher Seite Haben fie, längft an den Häufern hin, einen mit Ziegelfteinen gepflaſt Weg für diejenigen, welche zu Fuße gehen, Man zaͤhlet acht große Straßen, die fi laͤngſt durch die Stadt hindurch, theils quer durch diefelbe gehen, ſchoͤn gebauet find, ® fehr fauber erhalten werden, Durch die Prinzenftraße, die von der Mitte des Sch bis an Das Nathhaus geht, und die vornehmfte ift, gehen an zween Orten Canäler. Pläge oder Höfe hinter den Häufern find fauber, und fehön ausgepußer, Die mel Häufer haben nämlich hinten einen Hof, wo man frifche Luft fhöpfer, und fehöne © if morinnen man, nach dem Geſchmacke und Vermögen der Einwohner, allerhand Ba Bluhmen und Küchenfräuter finder, det Ihre ing Bey Erzählung der öffentlichen Gebäude machet Graaf 0) den Anfang ee —— Kreuzkirche. Dieſe verdienet eben ſo viel Hochachtung wegen der Schoͤnheit ihres Ge —* u 0) Reifen Graafs, a. d. 275 und folg. S. Mir teil feine Befchreibung, fo viel man weis, Be halten uns vornehmlich an diefen Neifebefchreiber, fie ift, weil er fich die vorhergegangenen een —— v EM BATAVIA Kistorie der Reyfen UNDRISS VON DER STADı w Hollandıfeken 8 8 em 88 Mar —— 3 Hg — NS Sr hr KR nn: N AR | ar: San Tee EIERN 2 DPDDAD SS RITTER SRESEDEENSS Da BREI SH N or — ER SS Se EN IS ISIN TERN SER SETS Sn RER SYRraR PER aan ai — —— — ⸗ a 0 Meifen der Holländer ober. Zuäl dm mardnrarune Dee r IIAbſchnitt. ip I ——* Nachrticht von der Handlung in Batavig. Anmerkungen über die Misbräuche der Handlung dafelöft. Verpflichtung dererjenigen ,_ welche der Geſellſchaft dienen. Wie fie ihren Eid bre— hen. Erſtaunenswuͤrdige Veruntrenungen. Misbraͤuche beyden Schiffen. Ueberflüßige und or gefährliche Beamten. Verordnung ‚| die den Weihern die Haudlung verbeut. Treue der Japaneſer. Strenge Beſtrafung einiger unge⸗ ‚treuen. BVengala, der zweyte Platz der hollaͤn⸗ De Anmerkungen des Berfaffers uͤber die diſchen Handlung. Keimliche Handlung · Große Vortheile verfelben. Factoreyen der Ge⸗ ſellſchaft in Bengala. Jaͤhrliche Abfahrt der Schiffe von Batavia nad) Japon. Jahresze ten und Dauer der hollaͤndiſchen Schiffahrtel nad Batavin. Schiffahrten yon Datavia nad ‚Holland. Straße der Kaufmannsflotten der hollaͤndiſchen Geſellſchaft. hollaͤndiſche Handlung ſind ebenfalls merfroll® dig, und verdienen hier einen Platz, weil fie insbefondere Batavia betreffen. - 4 Anmerkun ⸗ ie Handlung, überhaupt berrachter, iſt ohne Zweifel, tie er ſpricht: jedermann e sen über Die ſaubt. Ein jeglicher hat das Nechr, fie zu treiben, wenn er im Stande if, fie zu nl Misbräuche der Handlung negmen und auszuführen. Davon muß man aber diejenigen ausnehtten, welche ſich vie zu Batavia. ſes Nechtes Dadurch begeben, ‚daß fie in anderer Dienfte gehen, und fich ihnen darzu out Verpflichtung einen Eid verpflichten. | Diefes gilt von denenjenigen, welche von der Gefellfchaft dersrjenigen, ihren Dienften gebrauchet werben, Sie hab welche dere: en alle geſchworen, daß fie ihr zu Wa und zu Sande ergeben bleiben, md getreulich dienen wollen, oßne fich in irgend dine Sad" rarger die ingaſſen die ihr fehaben Fönne; fonderlich aber‘, daß fie ſich feiner Hamdhıng auf jr eigene Rechnung anmaßen wollen Indeſſen wird doch nichts weniger beobachtet, 0 eben diefer Eid, Diejenigen, die anf den Schiffen der Gefellfehaft etwas zu befehfen he Wie fie Ihren ben, machen fich das Havereyrecht vortrefflich wohl zu Nutze. Sie fagen nämlich all“ Eid brechen. mal die Reiſe Babe ihnen einigen Verluſt verurſachet; und daher verlangen ſie eine Schat loshaltung wegen eines eingebildeten Ungluͤcks Sie bilden fich auch ein, daß fie ir Eid nicht brechen, wenn fie unter einem ſcheinbaren Vormande, mit Fleiſche Spelt Wafler, Taumerfe, u. d. g. Handlung treiben, ob fie ſchon ſolche Sachen, auf‘ and Fahrjeugen an das Sand fehiefen, und fie Faufen =), Zu Malaca hat man vielmals gefehen, Nenge Tauwerk in bie Hände geſpielet, und h den Chinefen, oder a ndern Indianern DA daß Schiffer heimlich den Engländern el ernach ben Boſſemann, der das Tau! unter ſich hat, und den Skiemann, welcher das Vordertheil des Schiffes beforget, iM Strafe gezogen haben, als ob diefelben fich eines Diebftahles, ober einer Nachlapigft ſchuldig gemacht hätten... Andere hat man geſehen, welche große bengalifche Taue J J ee haben werfen laſſen; unter dem Vorwande, daß fie nicht gut gemacht. wären; fie auffifchen, und den Chineſen verkau indefien hatten fie Leute beſtellet, welche mußten). Erſtaunens · ¶ Es iſt gar Feine Treue mehr auf Erden. je 1 Man fieht mit Betrübniß, wie viel Se würdige Ber: Nägel, und andere Baumaterialien, auf der Inſel Orwyt, und zu Batavia wegf * antreuungen. men Wie vie verfertiget man nicht dafelbt, in den Werkſtaͤten der Geſellſchaft — Glasrahmen, Pfoften, Thuͤren und Fenſtern, welche zu Privathaͤuſern gebrauchet * ») A. d. 300 Seite, w) Ehen daſelbſt. nach Oſtindien. IBuch. XV Cap. «3 ie? Wie viel Koffer, Schränfe und Behältniffe. mit erhabener Arbeit verfertigen nicht Beſchreib. aſelbſt die Handwerker der Gefellfchaft ? Wenn etwas für das gemeine Beſte zu bauen ift; von Bata⸗ n Vorrathshaͤuſer ausgebeſſert werden ſollen: ſo muß man über die Menge Hof, Stei- TR ; und Eifen eritaunen , „welche man darzu anwendet. Die Berwunderung hörer aber auf, Mn man fieht, daß Häufer und Gärten davon. gebauet werden. Digjenigen, Denen 2 ragen ift, Lebensmittel und Erfriſchungen, für die Schiffe nach Batavia, Ceylan, engala, und an das Vorgebirge zu liefern, Faufen das fehlechtefte ein, das fie finden, d bringen es als das befte und theuerfte auf die Nechnung der Geſellſchaft. Ein Ma- woſe bekoͤmmt nur Knechen, die mit Haute bedeckt find, an ſtatt des ſchoͤnſten Schoͤpſen⸗ eiſches welches ihm doch zu einer fo beſchwerlichen Reife ſo noͤthig wäre. Daher ver: Wefacher auch der Reichthum der Unternehmer, ſowohl durch feinen: geſchwinden Anwachs, Als auch durch feine übermäßige Größe, nicht geringe Verwunderung. Die Hofpitäler ſind von dieſer Unordnung ebenfalls nicht befreyet. Es iſt zu bejammern, wie ſehr ſie ver⸗ Wſaumet werden, und wie viel arme Leute, aus Mangel an Verſorgung und Wartung, ber n Orten umfoınmen müffen, wohin fie nur in der Hoffnung einer guten Verſor⸗ Yung gebracht werden find. Solche Näubereyen werben gar nicht mehr. mit dem Damen Eine Diebſtahles beleget. Sie find zur Gewohnheit geworden; und diejenigen, welche legenheit finden, ſie auszuuͤben, bilden ſich ein, daß fie eben deswegen erlaubt find, Weil fie nicht. beftraft werden x). h Die Schiffe, welche zu Batavia nach Japan ausgeruͤſtet werben, find nicht nur mit, Misbraͤuche M Gütern der Gefellfehaft, ſondern auch anderer Perſonen, beladen. Dieſe letztern find 2 ben Schif⸗ mals fo zahlreich, daß die Güter der Gefellfchaft zurück ſtehen müffen. Die Reiß⸗ und“ elfommer, die St, Barbara, das halbe Verdeck, und das Taubenbehältrig, find ganz do, Die St. Barbara oder Conftabelfammer ift manchmal mit großen auf einander ges huͤrmten Kiften fo angefüller, vaß man faum das Stenerruder lenken kann, und fein Plag für diejenigen übrig bleibt, welche dafelbft fchlafen ſollen. Eben diefer Misbrauch herrſchet auch Oftmals bey der Zuruͤckreiſe. Daher rühren die Unglücsfälle, die ſich manchmal bey Stürmen, eräugen, wenn man unter dem Winde, nahe bey der Küfte iſt. Was fuͤr eine überflüßige Menge von Schreibern, Kaufleuten, Unterkaufleuten, Ueberfligige Buchhaltern, und Berftänden , wifft man nicht an, die jährlich nach Japan abgehen! und gefaͤhrli⸗ dan zaͤhlet ihrer. manchmal zwölfe, und noch mehr, auf einem einzigen Schiffe; und fie che Beamten. Nennen ſich auf eine lächerliche Art, Statthalter der Gefellihaft. Diefenagenden Wuͤr⸗ Mer, die auf Unkoſten anderer leben, nehmen, bey ihrer Abreife die Angelegenheiten an— er von ihrer Art auf fich, die ihr Vermögen zu Batavia verſchwendet haben, und her⸗ genöthigt werden, ſich durch eine verbothene Handlung wiederum aufzuheifen. Sie “halten fich ungefähr fo lange , ‚bis die Schiffe abgehen; und man follte glauben, daß fie ie japanifche und bengalifche Schiffahrt gepachtet hätten. Diejenigen, welche nicht wi⸗ Ne und fleißig genug find, oder Feine mächtige Beſchuͤtzer haben, bleiben verlaffen. Denn eeifrige Beſtrebung nad) ſolchen Stellen iſt fo groß, daß allemal zwey Drittheile von des Verordnung, en, die ſich darum herverben , abgewieſen werden müffen. Dieſe beſondere Handlung iſt wodur dem SE nur unter den Dannsperfenen gewöhnlich. Die Weiber mengen fich ebenfalls darein. eben Die m Wr © i% d ch haben die Bewindhebber, durch eine befondere Verordnung, verfuͤget, daß, wenn — Mmm 2 eine pird. *) Auf der 302 und folgenden Seite. 450 >> Reifen der Hollaͤnder har Beſchreib. eine Frau hierinnen ertappet würde, bie Gefellfchaft fich, wegen der Schadloshaltung,. an von Bata⸗ ihren Mann halten follte y). . IE cz In Japan hat die Gefellfchaft zwar feinen Fiſcal: indeffen wacher man dennoch de ſelbſt ſehr forgfältig über die Güter, welche auf den holländifchen Schiffen ankommen. Du Treue der Ja: Sapanefer dienen hierinnen felbft den Europäern zu einem Mufter. So bald ein Schiſ paneſer. tert, fo verfiegeln fie alle Ballen und Koffer. Sie halten Tag und Nacht Wache, U zu verhindern, daß Feine Waaren aus dem Schiffe hinweg geſchaffet werden mögen, Allein alfe diefe Behutſamkeit ift doch nicht vermögend, diejenigen zurück zu halten , welche eine befondere Handlung treiben. Sie finden immer noch Mittel, dasjenige, was ihnen zuge“ höret, wegzufchaffen; und dasjenige, was fie mitnehmen wollen, zu fich in das Schiff M bringen. Die ftrengjte japanische Gerechtigkeit ift für fie ein allzu ſchwacher Rappzaumm Einige von dieſen heimlichen Kaufleuten wurden einsmals in der Nacht ertappet,t da fie ihre Ballen nach Nangaſacki fhaffeten, und von hier, durch eben diefen Weg, M dere Waaren zu erhalten hofferen. Der Hof wurde darüber dermaßen entrüfter, daß d Befehlshaber in diefer Stadt, auf ausdrücklichen Befehl des Kaifers , neun und dreyß Japaneſer, welche zu diefer Berrügerey mit Hand angelege hatten, zur Todesftrafe abfil Strenge Bes ven ließ. Meunzehn Kapanefern wide der Kopf abgefihlagen. Einigen andern mu { —— eint nach dem Landesgebrauche, der Bauch aufgeſchnitten Biere vom ihnen wurden g ae zigt, und die übrigen wurden auf eine andere graufame Art vom Leben zum Tode gebrad Zween hofländifche Kaufleute, Die bey eben der Gelegenheit in Berhaft genommen wer! waren, konnten mit genauer Moth loskommen. Man zog die Waaren der befondt! Kaufleute ein, die im vorigen Jahre nicht hatten verfauft werden Fönnen ‚ und der Ob aufſeher der Geſellſchaft, der zu dieſer Unordnung ftille gefchiviegen hatte, wurde bey Straf des Todes aus allen japanifchen Hafen werbannet, und mit Schimpfe nad, Batavia IH ruͤck geſchickt z). m Bengala, bev Dengala ift, nach den moludifchen Inſeln, der zweyte Handelsplas der Gef! weyte Plat ſchaft. Bon Batavia werden dahin jährlich mehr als funfzehn Schiffe mit voller Ladun ber — abgeſchickt, und ſelten iſt ihre Anzahl geringer. _ So bald fie vor der Wohnung geante ng Hand⸗ haben: fo begiebt ſich der Fiſcal 2) nebſt einigen Abgeordneten dahin, und ſtattet — — Beſuch ab. Anfangs begiebt er ſich in die Cajuͤte am Hintertheile des Schiffes Handingtrinkt daſelbſt auf glücklichen Fortgang der heimlichen Handlung. Hierauf beraihſchug man ſich über die Mittel, wie man die Guͤter der befondern Perfonen ans Sand fehafl ; Fonne. Alsdenn verbietbet man den Befehlshabern und Matrofen, durch einen öffe! hen Ausruf bey Strafe der Einziehung der Waaren und anderer folcher Zuͤchtigungen irgend einige Packe oder Kiſten ans Land oder an Bord zu fchaffen. Kaum iſt aber Fifcal wiederum ans Ufer’y fo fehicken der Schiffer, der Lootsmann, der Schreiber, fe erfte Kaufmann, und alle die übrigen Beamten, ihre Güter in die Häufer, die fie auf De Zeit gemiethet haben, und Handeln den ganzen Tag mit den Kaufleuten des Landes— 2 nige Rupien, die unter die Befehlshaber des Hafens ausgetheilet werden, haben die Kralı ihnen die Yugen zu blenden 6. Von 9) Ad, 3048. ——— ner Zeit meynet, Denn man kann ſich nicht 9 z) A. d. 305 S. — bilden, daß hierinnen keine Ausnahme Stat — ) Man muß nothwendig voraus ſetzen/ daß den ſollte. Indeſſen find doch ſeine Worte a 4— Graaf mit feiner Beſchuldigung nur den Fifeal ſei * ae nach Oſtindien. IBuch XV Cap 460 Bon den Bortheilen, welche von diefer heimlichen Handlung gezogen werden, kann Beſchreib. Man ſchon aus: ven Einkunften von dem einzigen Opium urcheilen. Diefes wird zu Ben⸗ Br Bata⸗ Yala nur für fiebenzig bis fuͤnf und fiebenzig Rupien eingekauft, und gilt Dingegen zu Ba: —o se zwey hundert bis zwey hundert und fünf und zwanzig Rupien c). Die Factoreyen Große Vor: Mm hollaͤndiſchen Geſellſchaft in der Sandfchaft Bengala find zu Uglia, Deka, Bellezoor, theile derfel: it alda, Caffamabaffar, Ragi mohol, und Patna. Ugliac, welches die vornehmfte ben. + liege an dem Eleinen Ganges,» fechs und dreyßig Meilen von der See. Die Jadung Factoreyen iS Schiffe befteht in Muſcatennuͤſſen, Naͤgelein, Mufcatenbluhmen, Zimmer, Pfeffer u. der Geſell⸗ * — man feine deinwand, Fotaſſen, Kaffa, Opium, Biſam, Gin— —* — und g). vd 3: " fe, Ale Jahre fegeln von Batavia vier, fünf bis fechs Schiffe nach Japan ab, welches en hundert und funfjig Seemeilen Davon abliegt. Ihre Ladung beſteht in Tafeln von Zaͤhrliche a mpanbolze, Schränfchen, Pansjes, roher-Seide, Spezereyen, europaifchen Sel- ——— der heiten, und audern Waaren. Die Hollaͤnder vertauſchen dieſelben gegen Gold, Kupfer, Ste * ckirte Sacjen Schlafroͤcke, Porzellan u. deg. Die Schiffe, welche gerades Weges Sapanı : d Japan gehen; fegeln ordentlich gegen: das. Ende des Heumonats von Batavia ab, Mn enigen‘aber, ‚die vor Siam -vorbey geben-follen, wo fie Elends= Hirſch- und andere nes"gerbre Hänte innehmen, gehen im May ab, und Eommen-gegen-die Mitte des en: ; "8 zurück 2). Man wird nachgehends fehen, wie die japanifche Handlung ganz allein en Händen der Holländer geblieben ift, und unter was für Bedingungen fie es dahin ; acht haben. Weil diefer Abſchnitt nur für Batavia beftimmet ift x ſo verfparen wir R andere Erzaͤhlungen noch viele Erläuserungen wegen der allgemeinen Handlung der Ges Haft, welche von der Kenutniß, derer Lander abbangen, wo, fie ſich niedergelafjen hat. f Die Fürzeften Schiffahrten aus Holland nach Batavia geſchehen ordentlich in fieben, Sahreszeiten, hs, manchmal auch in nf oder fünftehalb Monaten. Oftmals brauchet man aber auch und Dauer hr, neun, zehn, bis fünfzehn Monate, wenn die Fahrt unglücklich it /). Die Schiffe, der holändt- die zur Zeit der amfterdamer, Meffe, das ift, im Herbftmonate, aus-Holland abgehen; Im- hen gen ordentlich im März oder April zu Batavia an, Diefes iſt eine bequeme Zeif, von Batasic, er wiederum. vorfreffliche Heilen nach Siam, China, Japan, Bengala, der Kuͤſte Co— Mandel, Surate und Perfien zu unternehmen. Die fo genannten Weihnachtsſchiffe, KW nämlich, im Chriſtmonate und Jenner aus Holland abgehen, langen im KHeu: und N, ſtmonate an. Zu der Zeit,hat man wenig Gelegenheit zu andern Reifen von einiger © — Die Oſterſchiffe, die im April und May aus Holland abſegeln, langen im Monate an. Zu ſolcher Zeit ſind dieſe Reifen ſehr ünbequem langſt an. der Kuͤſte hin nach Macaſſar, Amboina, Ternate und Banda. Dom Ende dieſes Mo- 9* an, bis in den Hornung, gehen ebenfalls Schiffe von Batavia nad) der innen und han weftlichen Küfte von Sumatra, nad) Padang, Paros, Puloſinka, Palin’ n, Jamby, Malaca, u. ſ. w. ). , Re Die Schiffe, die von Batavia nach Holland zurück Echren, führen den Namen der Schiffahrt m und andern Convoy. Die Schiffe von der erftern, die an ver Zahl fechs, acht, von Yatavia bi —* | che aa OMmm3 - r und Bach Holland. Ün, und eine & | i Tanbreedig %. der 348 ©. 4 "ln, feine Erzählung wird für 9 9 — * Ss Nut ] 5) 8.354 und folg. ©. > Ad 307 ©, AD 358. 452 Meiſen der Hollaͤnder Beſchreib. und noch mehrere ausmachen, gehen im Chriſtmonate abs "Die Schiffe von ber andern * Bata chen vier bis ſechs Wochen hernach unter Segel, weil fie auf die Schiffe warten muͤſel "die von Japan, China, Bengala, und der Kuͤſte Coromandel zuruͤck kommen *). Di erftere von dieſen beyden Flotten wartet auf die andere anı Borgebirge der guten Hoffnung‘ oder wenigſtens geht fie nicht eher wiederum unter "Segel, als bis fie die Zeit abgewartt hat, die zu ihrer Bereinigung beſtimmet iſt. u —— — Straße n Sie lichten ordentlich den Anker zugleich, laffen das Vorgebirge gegen Nord weſte pie fiegen, und fahren auf die Inſel St. Helena zu. Bon hier fegen fie ihren Weg auf CT, boftändifchen, dem Striche, oder ein wenig weiter wetlich, gegen die Anfel Mfcenfion zu, fort. Wen serifhaft. fie Die Linie zuruͤck gelegt haben: fo rücken fie bis auf den dreyzehnten oder wierzehnten Gr t der nordlichen Breite, amd nehmen ihren Weg gegen die Salzinfeln zu. Won bier ge die Strafe faft gerade gegen Rorden ¶ Etwan unter dem funfgehnten oder fechzehnten GT de befindet man fih im grünen. Meere. Dieſes erſtrecket ſich bis unter den vier dreyßigſten Grad, Bon hier fährt man auf eben dem Wege fort, und über: Die OA bänfe von Terre Neuve, zwifchen dem zwey und vierzigften und funfzigften Grabe, H auf wendet man ſich gegen Oſten, nach Hitland zu, in der Hoffnung, daſelbſt verſchied Schiffe anzutreffen, die vor der Flotte herum kreuzen, ihr zur Bedeckung dienen, und ff mit Erftiſchungen verfehen. Mit diefer Bedeckung ıfegelt ſie gegen Doggerszand und bier trennen ſich ie Schiffe, die nach) der Maaß und nach Seeland abgehen follen 22 ERREEREELERLELERIERELEEREEERRHE ET —— Das XVI Copitel. | Robert Knoxens Reife nad Dftindin. 3 if punmehr Zeit, daß wir mit den hoffändifchen Neifen abbrechen, und au » MIT dere Völker auftreten laſſen. Wir wollen aber die bisherigen Gemäffer nicht 7, aͤſſen, indem uns ber Ueberſluß an Nachrichten in den Stand ſetzet, alle ind! fche Gegenden nach einander dDurchzugehen. Da wir aber die hoffändifche Geil gleich zu der Zeit verlaffen haben, da fie fich auf der Inſel Ceplan auf dem Verfall? 2 Dortugiefen feft fegen follte : fo feheint es nöthig zu feyn, daß wir diefes Buch) m Reiſe eines Engländers ſchließen, dem man die vollkommenſten Erläuterungen von D Innern einer Inſel zu danken hat, ven welcher die Holländer nur die Ufer befigen. A wird um fo viel natürlicher wiederun auf die von. ihnen eroberten Länder fommen, we man durch eine richtige Eintheilung dabir,geführet wird ; und deswegen müffen bie" Keifende ihre gebührende Stelle finden." — — ⸗ Einleitung. Diefe Reiſebeſchreibung iſt mit einer beſcheidenen und gründlichen Vorrede K) ve hen, worinnen der Jefer benachrichtige wird, was er fich von. der Beſchaffenheit des faßſſers und feines Buches zu verſehen habe. Dabey befinden ſich zwo Genehmhaltung⸗ eine von den Commißarien der engliſchen oſtindiſchen Handtungsgefellfchaft, und nu ⸗ 6) A.d. 356 ©. *) Dieſe hat der Herausgeber Richard aool Be Dr gemacht. nach Oſtindien. 1 Buch. XVI Cap. 463 Seeretaͤrs Unterſchrift; die andere von Chriſtoph Wren, einem in England ungemein Rob. Kor. fehenen Mannes beydemachen dent Leſer die vortheilhafteſte Vorſtellung von einem 1657. fe, das in Ceylan ſelbſt, und von einem Manne, welcher die Landesſprache und Ge —s hnheiten vollkommen verſtund, aufgeſetzet worden. Die Portugicfen und Hollaͤnder be⸗ Khifften diefe Inſel ſeit langer» Zeit: allein, ihre Nachrichten davon, die man din und wies in ihren Keifebefehreibungen-finder, waren fehr unvollftändig. Beobert RKnox iſt nicht um der erfte, fondern auch der einzige, von dem man eine eeplanifche Reifebefchreibung: hat. Nach des Herausgebers Berichte war er ein Sohn tie Schiffshauptmannes der oſtindiſchen Geſellſchaſt, erhielt nach feiner Zurückkunft aus der Infel eben vergleichen Wuͤrde, und that eine Reiſe nach Tunkin. Aus dem ganzen Werke leuchtet eine große Sieber zur Wahrheit amd ein. aufrichtiges Weſen hervor ; find DIS Herausgebers eigene Worte. Eben dieſes zeigere auch fein Umgang; ic) fand an » hin einen Mann, der von allen Borurtbeilenfrey war, und über den weder Eigennuß; N Gewogenheit⸗ noch» Feindſchaft, etwas zum Nachteile der Wahrheitsliebe vers machte 7). — J EN Be 2 al Ne — Kügr j asus ı j Ir 1, J an Io { ; f fi r Br R NE wird genoͤthiget, mach Ceylan zu geben; wie zuruͤck, Ste werden vertheilet. Wie es dem HF empfangen wird. Die Engländer erden Hauptwanne ergeht; imgleichen dem Verfaſſer. „Nintergangen. Der Hauptmann wird nebft Sie kommen wegen einer Landſeuche in Noth. Ahtzehn feiner Leute gefangen. Liſt, das Schiff Bewegliche Umſaͤnde von des Hauptmannes Tyr- DU erobern Das Schiff läßt die Gefangenen “de. Gott ſchicket dem Verfaſſer einen Troſt zu. Nun Sabre 1657 ben roſten Jenner lief Die: Fregatte der oftindifchen Geſellſchaft, die lon⸗ 4 donfche Anne genannt, aus den Dünen, unter dem Befehle des, Hauptmanns, Ro⸗ dert Knoxens, und Vaters des Verfaſſers. Sie war nach dem Furt, der St. Georg, Knox wird UF der Kuͤſte Coromandel, befrachtet, und der junge Knox befand ſich, ſeines neumgehn — igen Alters unerachtet, bey dieſen Zuges‘ Nachdem fie ein Jahr auf ver Kuͤſte gehan- Cehlan au ger hr hatten; ſo nahm der Hauptmann feine Ladung nach England, anf der Rhede von Ma- den. , =, Ipatan ein. Eines Tages abersentftund eim fo heftiger Sturm, daß viele Schiffe vor Riten Augen untergiengen, und er, das feinige zu retten, den großen Maft platt abfappen —8 Indem er nuu auf dieſe Weiſe feine Reiſe nicht: fortſetzen konnte: fo lief er in eine, Vene Bay auf Ceylan, Namens Cotiar. — O b er gleich den Einwohnern anfänglich nichts Gutes zutrauete: fo verſah er ſich doch Wie erem⸗ Po einem zwwanzigtägigen Berweilendafelbft nichts Böfes mehr, indem feine Leute allezeit pfangen wird. as Sand gegangen, und wieder an Bord gefommen waren. I Man hatte ihnen auch: — Lebensmittel willig verfaufet. Allein, der Koͤnig von Ceylan wurde über ihre, Die Englan⸗ te Ve argwoͤhniſchz weil fie Iym ſelbige nicht vermelden ließen. Ex fihidte einen Deiner werden sy ber mit.einiger Mannſchaft ans Ufer, der den: Hauptmann erfuchen ließ, ans Land Hintergangen. Foinmen, weil er ihm Briefe vom — — Die Engländer, begruͤße⸗ ae, [ ten dee Buch bat zwey Theile in einem Duo: und erſtlich 1693 zu Amferdam, hernach in eben de. Es it ans dem Engliſchen uͤberſetzet, dieſem Jahre zu Lion gedruckt worden. Mir N ir h) ’ t — 464 Reiſen der Holländer Sonn Rob. Knox. ton den Befehlshaber mit ihrem: Gefchüge, und ſchickten den jungen Knor nebſt einen 1657: Der Haupt: mann wird nebſt achtzehn feiner Leute gefangen. x Liſt, das Schiff zu er⸗ vbern. Schiffskaufmanne an ihn. Er fragte, wer fie wären, und: wie lang i aufhalten wollten. Auf ihre Antwort, fie en Engländer, und —* ei beſſern, verſicherte er fie des Koͤniges Gnade, und daß der Befehl bereits gegeben waͤre ihnen alles Noͤthige zu veichenz das Schreiben. aber müßte er indes Haupimanns eig Hande liefern. Nun fund dieſer Befehlshaber, welcher. den Titel Diſſauva fuͤhrete zwölf Meilen vom Strande, und alſo entſchuldigte der junge Knox feinen Vater ‚weil nicht fe weit vom Schiffe weggehen dinfte, er wuͤrde aber gar gern ans Ufer Formen, des KRöniges Schreiben daſelbſt abholen. Hiermit fehien. der Diſſauva zufrieden zu IM" und erſuchte die Engländer, über Nacht hier zu bleiben , weil er: fich morgen nebft ihnen An das Ufer begeben wollte, Des Abends ließ er ihnen ſagen: er wäre im Begriffe den Hauptmanne ein Geſchenk zu ſchicken; wofern ſie nun etwan Briefe mitgeben wollten, f ſollten felbige wohl überliefert werden. Diefes Eam ihnen fo verdächtig vor, daß fie de ——— ſchrieben, er möchte nicht vom Schiffe weichen: allein eribefam das Scheel en nicht. * Das Geſchenk, welches aus Viehe und Obſte beſtund, wurde ihm zugeſchi > Ueberbringer deſſelbigen ſagten, feine, beyden nn kämen % —— zu⸗ rück, der ihn baͤthe, ans Sand zu treten, und des Königes Schreiben zu empfangen. ; Hauptmann verfah fich nichts Böfes, ließ fich in der Schaluppe über einen kleinen iu fegen, , und ftieg gus. ‚Aber kaum hatte er ſich unter einen Baum geſetzt: fo aͤberfiel I! einige.im Gebüfche verſteckt gelegene, Mannfchaft, und nahm ihn mebit feiner Vgl gefangen, welches defto.leichter war, weil er und, noch fieben andere fein Gewehr ben 19 hatten. Man chat ihnen nichts zu Seide, plünderte fie auch nicht. Der Hauptmann yon? de in einem Hangebette nad) dem Flecken getragen, wo ſein Sohn die: Nache:gefchl hatte: fie durften aber einander noch nicht fprehen. Den andern Tag ftiegen in fonen vom Bolfe ans sand, weil fie nichts: von des Hauptmannes Ungluͤ wollten Bäume fällen :° fie wurden aber gefangen, Sn) —* — — gebunden. Man fuͤhrete fie tiefer ins Land, und band ſie los, als man ‚glaubte, fie font ea A ie Es Alter. tissue ie a Als der Diffawos die achtzehn Engländer und beyde Schaluppen weg p ſuch te er ſich des Schiffes ebenfalls zu bemeiſtern. Er wollte ai —— Inn) man habe ihn nur destvegen feft gemacher, Damit der König Zeit:gewinne, feine Gehe für die englifche Nation zurechte zu machen. Ferner wollte’ ev ihn überreden; ser ſollte nem Schiffslieuten ante befehlen noch einige Tage auf der Rhede zu liegen dantt end hollaͤndiſchen Schiffen nicht in die Hände fallen möchte... Der Haupemann willigte zu Scheine davein, und ſchickte zwey feiner Leute nebſt einigen idianern in einem Boote 47 Als die leßtern allein wiederfamen, weil erden feinigen befohlen hatte, am Borde zu eh ben: fo fagte er zu dem Diſſauva, feine Leute wollten ihm nicht gehorchen, weil er gefa gen waͤre. Damit verlangte jener, er ſollte ſeinen Sohn an ſie ſchicken, und folchem | hr len, wieder zu kommen. Der junge Knor verfpraches, und hielt es auch." Allein- fe Vater hatte hm gebochen / die Wache zu verdoppeln; bie Stůcke ju Laden, under Nacht fein Fahrzeug ans Schiff kommen zu laſſen. Der junge Knox DOSE ER m Wie Pe} ." m) Eben daf. a. d. 151 ©. Ir: ET fr 4 nad Oſtindien. I Buch. XVI Cap. 465 Viederkunft einen Brief mit, den er ſelbſt geſchrieben, und das ganze Schiffsvolk unter- Rob; Knox. eichner hatte, worinnen fie erfläreten, daß fie währender Gefangenfihaft des Hauptmannes 1657. ine Befehle von ihm annaͤhmen, fondern ſich auf das aͤußerſte wehren wuͤrden. Hieruͤ⸗ er ließ der Diſſauva die Hoffnung fahren, das Schiff zu erobern, und erlaubete den efangenen, an ihre Bekannten auf der Fregatte zu ſchreiben, und ſich holen zu laflen, Das fie wollten, Auf dieſe Weife wurden fie eine Zeitlang reichlich verpfleget, ohne daß xentwegen einiger Befehl vom Könige anfommen wollte. Unterdeſſen, da die Jahres» as engliſche verſtrich, mußte der Hauptmann endlich an den Befehlshaber des Schiffes ſchreiben, Sdifflaßede h füllte nach Porto novo zurück gehen, und bey dem englifchen Agenten anfragen, was Gefangenen eiter zu chun.wäre m). zurück, Nach dem Abfegeln des Schiffes blieben die efangenen in der Gewalt eines barba- Ühen Volkes, Es waren ihrer fechzehn, nämlich der Hauptmann, fein Sohn, die Her- \en Loveland, Gregory, Beard, Bold, Butland, Wullins, Gutch, Berry, Inigot Winn, Hobbard, Emery, Warnham, und Smith. Der Verfaſſer Khreibr ihr Unglück der Urſache zu, weil fie feine Gefchenfe an den König geſchicket hätten. N rdeſſen brachte man fie tiefer ins fand, und begegnete ihnen fehr wohl, Ja ſie fan- M die Einwohner auf geriffe Weife ſehr manierlich ; es Hatten felbige die europäifche Se- ensart zu der Zeit gelernet, als fie unter den Portugiefen ftunden, und fie. machten ſich N Vergnügen daraus, den Fremden ihre Öefchicklichkeit in diefem Stuͤcke zu zeigen. Ueber dieſes hatte der Hauptmann ſeine Leute um ſich, und dieſes gereichte ihnen allerſeits zu eini⸗ ‚ Im Teofte, Doch es waͤhrete nicht lange, fo kam Befehl, fie zu vertheilen. Gleichwohl erlaubte man dem Verfaſſer, bey feinem Vater zu bleiben 7). Erftlich führete man fie fünf. bis fechs Tage lang durch große Wälder, auf breiten Werden ver Deerfkraßen, worauf ihnen aber feine Seele begegnete. Des Nachts fehliefen fie auf der theilet. loßen Erde, und legten ſich Zweige unter das Haupt. An Eſſen fehlete es nicht. Sie bekamen Reif, getrocknete Fiſche und geraͤuchert Fleiſch. Zuweilen ſchoß ihre Wache Gem- ſen, oder nahm Honig aus den Baͤumen, und theilete ihnen davon mit. Waſſer fanden fie genug; denn die Wälder waren voll Teiche und Fluͤſſe. Als fie in bewohnte Gegenden famen; fo gab man ihnen das Eſſen nach Sandesart zugerichtet, nebft allerley Küchenge- vaͤchſen und Obfte, auf des Landes Unfoften, Alle Seute liefen herbey, fie zu ſehen. End- ich wurde Koveland, Gregory, der Hauptmann und fein Sohn, nahe bey der Haupt: adt Candy, wo der- König fein Hoflager hielt, einquartieret, die andern aber weiter ver- Wider, Denn des Königes Wille war, man follte fie wohl verpflegen, und. ihre Menge Onnte einem einzigen Orte zur Saft fallen 0). N Vater und Sohn brachten beynahe zʒwey Yahre in diefem Zuftande hin. Den abten > Herbſtmonats 1660 frennete man fie von Lovelanden und Gregory, und brachte fie Die es dem N eine Stadt, Bonder Conſowat genannt, dreyßig Meilen nordlich von Candy. Die — as eift angenehm und bequem, aber die Hige dafelbft fehr groß, und die Haͤuſer dunkel ergeht. nd unflächig. Der Hauptmann durfte fich eines auslefen, welches aus vier Pfeilern und ante Dache beftund, ohne die geringfte Mauer. Der Bater bekam ein Hängebette mit a Matrage, welches bey dieſem Bolke eine befondere Ehre ift. Der Sohn hatte eine bloße Matratze auf dem ebenen Boden. Lebensmittel reichte man ihnen beftändig im ara as 1660. ) Ehen daſelbſt, a, d. 153 ©. 6) X. d. 156 und folg. ©. Allgem. Reiſebeſchr. VI Band, Nun 466 | Reiſen der Hollander Rob. Knox. Das erfte Jahr, als fie in diefer Stadt wohneten, breitete fich eine Seuche darinnen 1661. aus, und raffete viele Einwohner weg. Sa, fie wurde fo allgemein, daß jedermann MU fuͤr ſich ſelbſt zu forgen hatte, und niemand mehr an die beyden Fremden gedachte, Kommen mußten alfo den Reiß und ihre übrigen Speifen felbft kochen. Ihr einziger Troſt war Bra 2 in daß fie einige Gebethbuͤcher hatten, worinnen fie Morgens und Abends mit einander laſen Noth. War die Hitze vorbey, fo giengen fie außerhalb der Stade ſpazieren )). 4 Die folgende Erzählung wuͤrde ihre Annehmlichkeit verllehren, wofern man fie M MWeglaffung einiger Umftände abfürzen wollte, Eben fo wenig werde ich des Berfaffet? mit. eingemifchte Gedanken weglaffen, weil fie ihres natürlichen Wefens halber felbige nich wenig zieren. * Bewegliche Nachdem wir einige Zeit alſo hingebracht hatten, ſchreibt er .): ſo bekamen wir alle Umftände beyde Das Fieber, welches im ganzen Lande herum gieng. So oft ich meinen Bater anfabı ae an, mußte ich weinen , ‚weil ic) ihm nicht das gevingfte helfen Eonnte, Seines Ortes war ® * EG fo betrübt, Daß er zum öftern ſagte: „Was habe ich gethan, Daß ich dich zurück kommen „hieß? Dein Gehorſam bringt dich in dieſes elende Leben. Ich bin ſchon alt, und w „es nicht lange mehr treiben; aber vielleicht wirſt du das Ende von deinem Ungluͤcke noch „erleben. Gott wolle dich in feinen Schutz nehmen, und ſegnen. . Er hatte das Fieber nicht lange: Allein, er verlobt aus eitel Betruͤbniß alle Krältt Er ſagte zumeilen in feiner Bekuͤmmerniß: „Ich bin mein Sebtage in fo großer Gera" „geweſen, Gott hat mich allemal daraus errettet. ch Din niemals in Feindeshände g „then. Soll ich nun am Ende meines Lebens ein Sklave bey den Ungläubigen fern, und „außerhalb meinem Baterlande fterben, woſelbſt ich mich nach diefer Reife zur Ruhe ſeh „wollte ?, Er Fam die übrigen drey Monate, die er noch lebte, nicht mehr aus Di" Dette, Er ——— als eine Matte und eine kleine Matratze unter ſich; ſeine war der Teppich, worauf er in der Schaluppe geſeſſen hatte. 8 Ich meines Ortes hatte Feine andere Decke, als meine Kleider, Wenn mich der Sit berfroft überfiel : fo machte ich geſchwind Feuer, Das Hol; war uns nicht verwehret· allein, ich mußte es meiner Schwachheit ungeachtet ſelbſt holen. Mein Vater hatte einen jungen Neger von Porto novo mitgebracht. Als felbiger ſah, daß wir ſelbſt Stlaven wu ten: ſo that er das wenigſte mal, was wir ihm hießen. Endlich bekam mein Fieber el ordentlichen Gang, und uͤberfiel mich alle drey Tage. Ich mußte mich ſechzehn Done lang damit fchleppen. ¶ Wenn mein Bater unfer Unglück überlegte: ſo fing er an zu JA mern, daß es einen Stein hätte erbarmen mögen. Einmal genoß er ganzer neun Tage lan nichts, als friſch Waſſer, feufzete ohne Unterlaß, und wollte nicht das geringfte zu el von mir nehmen. F In diefem Elende lebte er bis den gten des Hornungs, 1661, Des Abends vor feine! Tode mußte ich mich neben feinem Bette fegen, wiewohl ich eben den Anfall vom Fit hatte. Cr fagte hierauf: „Sein Stündlein ruͤcke herbey; er wiſſe gewiß, Gott werde ion „noch diefe Nacht exlöfen, und er verlaffe Diefes zeitliche Seben mit innigfter Freude ich afprächen jetzo einander zum legten male: Fäme ich wieder nach England, fo ſollte ich M! „meines Bruders und meiner Schwefter annehmen. Er hätte mich in feinem legten P, „len infonderheit bedacht. ,, SHierauf gab er mir feinen Segen, und verordnete, we ber Fein Seichentuch hätte, fo follte ich ihm den Kopf mit feinem Hemde verhüllen, den Jeib ent PA 1601 und 1062 83. 4) A.d. 102 und folg. S. nach Ofindien. I Buch. XVI Cop. 467 mit feinen Kfeidsen, und ſodann indie Matte einwickeln, worauf er lag. Diefen frauri: Rob. Knox. gen Abſchied nahmen wir des Abends um neun Uhr von einander, und zroifchen zwey bis 1661. eh Uhr des Morgens verſchied er. — — Ich konnte vor Schwachheit und Betruͤbniß mich kaum ruͤhren. Doch nahm ich alle Kräfte zuſammen, drückte ihm die Augen zu, und wickelte ihn alfo ein, wie er es be— Ohlen Harte. Ich ſchickte unfern Neger in der Stadt herum, einigen Beyftand zum Be— Mäbniffe zu verlangen: er brachte aber nichts, als ein langes Seil, damit man das Vieh AM hänge, nebft dem Bedeuten, wenn ich mehr Huͤlfe verlangte, fo müßte ich dafür zah— M, Dieſes gieng mir ungemein zu Gemuͤthe. Ich hatte fein Werkzeug, ein Grab zu Machen, und die Erde war der Hige wegen ungemeln feft, Endlich halfen mir einige Ehin- N efen gegen eine Fleine Verehrung das Grab machen, und meinen unglücfeligen Vater ein legen, Es mar in einem Walde, darinnen mir oft fpazieren giengen, einem Neiß- e be gegen Norden, am Wege nach Handapul, welches ein unter Sonder Couſonat oͤriger Flecken in der Landſchaft Hoteurly iſt. an N Alſo war ich nunmehr allein, krank und gefangen, und hatte feinen andern Troft, als AB ich meine Augen zu Gott aufhub, und ihn um Hülfe anrief. Der Hof erfuhr meines Vaters Top fogleich, und fehickte zween eigene Bothen ab, die mich fragen mußten: ob er D, nichts verlaffen hätte ? Er hatte mir vor feinem Abfterben einen goldenen Ning, eine agode ) und einige Silbermünze gegeben, auch einige alte Kleidungsſtuͤcke, und ich dach⸗ ean werde es mir nehmen. Allein, es wurde nur aufgeſchrieben, und der König befahl, ie Einwohner follten befler für mich forgen, als bisher. Das Fieber blieb allmaͤhlig aus, Nachdem es mich fechzehn Monate gequälet hatte, und Gott, den ich eifrig anrief, ſchickte Gott ſchicket Mir einen Tooft, der mich von ber Fünftigen Zeit etwas beſſeres hoffen ließ. Als ich eines dem Verfaſſer 098 in einem Heinen Teiche fifchere, fo gieng ein-alterMann vorbey, und fragte meinen einen Troſt zu. Schwarzen: ob ich leſen komte 2. Als ich mich umſah, fragte er mich, ob ich ein Buch laufen wollte, das die Portugieſen bey ihrer Flucht aus Columbo zuruͤck gelaſſen haͤtten? Ich verlangte es aus einer bloßen Neubegierde zu ſehen. Aber wie groß war meine Freude, als ich es für die Blbeherkannte! Ich Hätte ihm gern meine Pagode dafür gegeben: allein fear mit einer Müge zufvieden, Um diefen Preis kaufte ich Die Duelle meines Troftes in allem Ungluͤcke. 1, Der U Abſchnitt. es Knoxens Geſaͤhrten ergangen. Sie leben Gefangenen los. Es reuet ihn wieder. Neue equem. Knor iſt übel daran; er ſoll auf feine Zerſtreuung dev Gefangenen. Dem Verfaſſer hre ſehen; verdienet ſich etwas; bauet ein neht.es wohl. Hollaͤndiſche Schanze Arrandery- — Haus und kommt in Lebensgefahr; "trifft noch Der König erobert fie. Knox wird nad) Lage "Mehr gefangene Engländer am. Portugiefijcher gendeny gebracht. Seltſamer Befehl des Ko⸗ Milfionar nheldet eine Gewiffensfrage. Un- niges. Knox kaufet ein Landgut; muß nach gluck weener Englaͤnder. Der Koͤnig läge die Hofe kommen. * Nanmehro wollen wir unſere gewoͤhnliche Erzaͤhlungsart wieder vor die Hand nehmen, Wie es ſeinen unm dem eeſer mit Anführung einiger Umftände von geringer Wichtigkeit nicht zu er⸗ —— er⸗ muͤden. Man hatte Knoxens Gefährten in die Landſchaft Hottera Courly gegen Weften IN nn z2 von ) IR eine indianifche Goldmuͤnze, als ein Thaler, SED. Se — Rob. Knox. 1661. — — Wie ſie be⸗ Sie bemerkten, daß es den Leuten ſehr beſchwerlich fiel, ihren Reiß zuzubereiten un quemlich le⸗ den, Knox iſt übel daran. Soll auf feine Ehre ſehen. Verdienet fich etwas, 468 Es Reifen der Hollaͤnder von Candy gebracht. Jeder wohnete befonders, etwan vier bis fünf Meilen von dem am dern. Ihre Wache ließ fie bald da bald dort zu Mittage und Abend effen, damit fie m. manden zur Laſt fielen, und gemeiniglich fehliefen fie in dem Haufe, wo fie des Abends 9” fpeifer hatten. Ihr Bette beftund in einer elenden Matte, die fie mit fich herum tragen mußten. Sie wußten lange Zeit nicht, daß fie fo nahe beyſammen wären. Endlich DE fehaffeten ihnen einige Landeseinwohner Gelegenheit, einander zu fprechen. Doc viel Gunft währete nicht lange, weil Colombo, ein bekannter Seehafen, nur zwo Tage” fen davon lag, und man befurchte, fie möchten entfliehen. _Gleichrwie man aber mit de Zeit auch fo gar wilde Thiere zaͤhmet: fo fanden fie ebenfalls Mittel, ihre Wache zu gewin nen. Gieerfuhren, was diejenigen für Gerechtfamen haben, die man als Bedienten de Koͤniges anſieht. Man mußte ſie zwar mit Lebensmitteln, aber nicht mit Kleidern ver hen, welche allmaͤhlig zu Grunde giengen. In dieſer Noth nahmen ſie Sparſamkeit und Verſtand zu Huͤlfe s). zu kochen; daher erbothen ſie ſich, dieſes ſelbſt zu thun, wenn man ihnen ſtatt eines MNaaße Reiß für jedwede Perſon, zwey geben wollte: und damit ihre Forderung billig feheine! möchte, fo fagfen fie, fie hätten fo viel nöthig.. Den Ueberfluß verkauften fie unter Hand, etwas wohlfeiler, als der ordentliche Preis war, und ſchaffeten fich von dem [62 Kleider. Hernach lerneten fie Müsen ſtricken, und verfauften eine für drey Grofchen, | gleich das Garn darzu nur einen koſtete. Diefer Handel hätte fie reich gemacht: allein! Geiz verderbte alles. Sie machten eine fo große Menge Müsen, daß fie Feine Kä mehr um den alten Preis fanden, und an ihrer Waare merflich verlohren. So wurden ſie auch uͤbermuͤthig, und wollten uͤber das Volk herrſchen; daher verlohr es die Luſt, iv nen fonderlich an Die Hand zu gehen 2). Knor hatte ebenfalls wenig mehr auf dem Seibe, und die Noth zwang ihn alfo, fr ne Zuflucht zur Arbeit zu nehmen, Allein, da er Müsen ſtricken wollte, fo rederen ihm gi nige vornehme Herren zu, es: wäre zwifchen ihm und den andern Engländern ein gro Unterfchied; er wäre eines Hauptmanns Sohn, und dürfte Feine verächtliche Handthierun treiben; der Koͤnig haͤtte ihn nur eine Zeitlang auf die Probe ſetzen wollen; er wuͤrde aber bald nach Hofe rufen, und mit einem wichtigen Amte bekleiden; mit einem Bor er müßte fich feiner Ehre halber fein Eſſen ſchon zubereitet veichen laffen, und vor allen DIF gen den Borfas fahren laſſen, Mügen zu ſtricken =), Er hätte dieſem Rathe gern gefolget, wenn er nur gewußt haͤtte, wie er fich auf. dere Weiſe helfen follte, Allein da ihn die Noth zu heftig drückte, fo gab er zur AIntwott wenn er vornehmer wäre, als andere, fo füllte man ihn auch beſſer halten. Es hunge ihn ſowohl, als feine Gefährten; daher bäthe er um ein doppeltes Maaß Reiß, und un Erlaubniß, etwas zu verdienen, gleichwie ſeine Ungluͤcksgefaͤhrten thaͤten: doch um eint Ehre in Sicherheit zu feßen , gab er vor, er wollte feinen Schwarzen zur Muͤtzenſtricken gebrauchen. Auf dieſe Erklärung befam er nicht nur die zwey Maaß Reiß für feine per fon, und eine für den Schwarzen, fondern auch Citronen, Pfeffer, Salz, Eyer Geflügel, | a s) Eben dafeldft a, d. 196 ©, u) A. d. 182 ©. ) A.d. 173u. f. S. u 7 nach Oftindien. 1Buch. XVI Cap. 469 Als er wegen ſeines Unterhaltes geſichert war, ſo dachte er auf ein eigen Haus. In Rob. Rnox. der Nähe war ein Garten, der dem Könige gehoͤrete, und worinnen viele ſchoͤne Cocosbaͤu⸗ 1661. * ſtunden. Einige Chinguleſen, die ihm gut waren, halfen ihm eine bequeme Wohnung Wen. Zum Unglücke mußten fie andern Geſchaͤfften nachgehen, damit war er allein; dach fuhr er nebft feinem Schwarzen mit bauen fort, Allein ob er gleich die Sprache ſchon ‘ t verſtund, fo waren ihm doch die Landesgewohnheiten noch nicht alle befannt, Er "achte Kalch zumege, und ftrich fein Haus nach europäifcher Art weiß an. Nun ift die⸗ in Ceylan bey Sebensftrafe verbothen x), und ein Vorrecht der Tempel und ver koͤnig⸗ Yusıı Palläfte, Ex hätte alfo feinen Kopf verlohren gehabt, wenn ihn der König als einen länder nicht begnadiget hätte. Dieſe außerordentliche Gewogenheit fegte den Leuten die eynung in-den Kopf, der König müßte große Dinge mit ihm vorhaben. Er befam laubnig, Schweine und Geflügel zu halten; welche fich in Furzer Zeit gewaltig vermehr⸗ * Aus den abgefallenen Cocosnüffen machte er Del zum Brennen, und zum Eſſen. So ge dieſes Del friſch ift, giebt es der englifhen Butter nichts nad). Er lernete auch Nügen ſtricken, und verkaufte fie, wie feine Gefährten, Ni Bey diefem ruhigen Leben fonnen fie auf Mittel, zu entfliehen, und hoffeten, es wuͤr⸗ angehen, wenn fie des Landes beffer Fundig feyn würden. Verſchiedene Europäer hats, ten dergleichen Anfchläge ſchon vor ihnen gemacht: es waren aber felbige ungluͤcklich abge laufen, Den Sandeseinwohnern find alle Weißen, die ihnen begegnen, verdächtig; fie fen diefelbigen zur Rede, und halten fie an, wenn ihre Antwort im allergeringſten ver- aͤchtig vorkommt. Unterdeffen ift es doch nicht unmöglich, ihre Wachſamkeit zu hinterge⸗ den, und einen Seeplag zu erreichen: allein.es koͤmmt fodann darauf an, ob man euro: he Schiffe antrifft, fonft fann man in den Wäldern Hungers fterben y). | Knox fand noch mehr Sandesleute auf der Inſel, welche im Jahre 1658 waren gefan- Kor trifft gen worden. Es waren ihrer dreyzehn, und fie hießen Vaſſal, Mergiaſon, Mareh, noc) m ge? Rirby, Jelf, Cardiner, Dag, Stapleton, Man, Smart, Kobftain, Gony tan und Bingham. Ihr Schiff unter dem Hauptmann Johnſon hatte an den maldivifchen \ Inſeln Schiffbruch gelitten: ſie retteten ſich auf den Schaluppen nach Ceylan, und mußten da bleiben. Man hatte ihnen alles genommen, was ſie hatten, nur die Kleider ausge— Nommen. Unterdeſſen wurden fie in der Stadt Candy gut verſorget. Man gab ihnen iß ——— und Matten im Ueberfluſſe. Nur Fleiſch fehlete ihnen, und Geld, wel- zu Faufen. Der Berfaffer erzählet, es ſey ihnen einft eine Luſt angefommen, eine Kuh zu ſchlach- Portugieſiſch. ‚ und fich dabey Iuftig zu machen. Weil fie aber nicht wußten, ob fie andern das Ihrige —— guren dürften, fo zogen fie einen portugiefifchen Miſſtonarium zu Rathe 2), weicher en h laubniß hatte, in Candy zu wohnen, Er gab zur Antwort, fie koͤnnten die Guͤter der— frage, Migen, die fie ungerechter Weife gefangen hielten, mit gutem. Gewiſſen verzehren, und it fie nicht daran zweifeln möchten, fo aß er zum erſten von dem geftohlenen Kuhfleiſche. Unter diefen alten engländifchen Gefangenen, hatte der König einige Gewogenheit Unglück ziwey: Wan und Smart geworfen, welches zwey wohigeſtaltete junge Leute waren. Allein da er kl Engländer, Sugtiche befam, Smart fey heimlich bey einem kurz vorherangefommenen hollaͤndiſchen thſchafter geweſen: ſo ſchickte er ihn in das Gebirge, wo er eine Landeseinwohnerinn Nun 3 heira⸗ AD. 185 a) A. d. 193 Seite. BETT F —— F 93 Seite fen + ten - wohl; 470 0 Reifen der Holländer Rob: Knox. beirathete, auch einen Sohn yon ihr harte; hernach aber ungluͤcklicher Meife ums ‚geben 1664. Fam. » Mans Schiefal war noch betruͤbter. Es befand fich ein geſchickter hortugieſiſchel Kaͤnſtler in Colombo; dieſen Hätte der König gern in ſeinen Dienſten gehabt: mußte ihm den Antrag thun: allein, weil er ihn nicht hatte darzu beiwegen koͤnnen, # unterdrückte ev den Brief, welcher deflen abfchlagige Antwort enthielt, aus bloßer Furcht / der König möchte fich über feine gar zu offenherzige Erklärung aͤrgern. Zum Ungluͤcke vet⸗ vierh der Dollmetfcher, was vorgegangen war: Damit ließ der König alle drey den er phanten vorwerfen: Manen , weil er nicht: aufrichtig geweſen wars ben Portugiefenziel erden: Antrag verfihmäher hatte, und: den Doflmetfcher, weil er es nicht gleich eröffnete a) Der König In diefen Zuftande blieben die Gefangenen bis 1664, da der Ritter Minter, Be laͤßt die Ge: fehlshaber der Seftung St. Georg, eine Vorbitte für fie einlegee, Der zu Candi IF Ben * mals anweſende hollaͤndiſche Bothſchafter hatte von dem Statthalter zu Colombo glei — MN falls Befehl, wegen ihres Loͤſegeldes Handlung zu pflegen. Der: König gab dieſem 4 bringen Gehör, und dieß die Öefangenen alle nach Candi bringen. | Es waren ihrer n und zwanzig, Man Fündigte ihnen die Freyheit an zı zugleich aber- auch dieſes, der Kö wollte denjenigen Dörfer, Sclaven und anfehnliche Bedienungen an feinem Hofe geben, 2 in feine Dienfte treten wollten 5). Weil er nun, wie alle Könige, feine Dienfte für ein großes. Gluͤck ſchaͤtzte: fo verdil? es ihn, daß fie niemand annehmen wollte; er zog fein Wort zurück, und wurde fehr ungnaͤdl auf die Gefangenen. Man fagteihnen;, fie müßten alle Tage por den Pallaſt ko und feine Befehle erwarten: fie thaten es ziemlicy lange, Da ihnen aber niemals das vingfte befohlen wurde: fo wußten fie nicht, ob diefe anfcheinende Unſchluͤſſigkeit des Kö ges aus einer gnädigen Neigung gegen fie, oder aus einer Furcht, die Holländer zu Cola bo unwillig zu machen, herkaͤme. Auf einmal eräugetefic) ein plöglicher Zufall , und md te ihre ganze Hoffnung zunichte... Des Königes. Pallaft wurde bey der Mache von-elll Menge Aufrührer angefallen. Zwar dauerte der Aufruhr nur fünf Tage: allein bey geoßen Unruhe am Hofe, befahl der König, die Gefangenen wieder an ihre worigen Woh plaͤtze zu ſchicken, und wollte von ihrer Loslaſſung nichts mehr hoͤren. Man ahene Neue Zer⸗ in unterſchiedliche Provinzen. Knox kam in die Landſchaft Handapandun, auf 2} nn der Weſtſeite von Candi-c). eſaugenen. Diefe Gegend gefiel ihm deſto beſſer, weil fie nahe an der See liegt. Er hoffte, it der Zeit feine Freyheit zu erlangen, Allein, weil man Tag und Nacht auf ihn Achtu gab fo bauete er mit Hülfe feiner- Nachbarn ein Haus an dem Ufer eines Fluffes , zogelt®! —* Be Graben herum, und feste um den Graben einen Zaun. Hernach fing er wieder an, an * tzen zu ſtricken, und verkaufte ſie mit gutem Vortheile. Mit dieſem Handel erwath viel Geld. Seine Nachbarn riethen ihm, als gute Freunde, zu einer Heirath. um | nicht verdächtig zu machen ‚that er, als ober Luſt hätte, und entſchuldigte fich nur, —9 noch nicht im Stande, eine Frau zu ernähren; überdiefes wollte er ſich auch eine ausſuch die ihm gefiele, > fer In diefem Sande lebte er zwey Jahre, ohne eine Gelegenheit zur Flucht an Man erzählste ihm gar oft einige traurige Beyfpiele von Ausländern, die man auf & Weglaufen erwiſchet und hingerichtet hatte; er dachte auch von felbften fleißig daran. ah “8194 S. ah e) %. d. 207 und folg. ©, ») 2% d. 206 S. J— P2 nach Oſtindien. Buch, XVI Cap. 471 Jahre 1666 haueten die Holländer eine Schanze zu Arrandery, zwiſchen welcher und ihm Rob. Knox. Mur das Gebirge war, Der König ärgerte fich darüber, überfiel fie unperfehens, und ließ 1666, de ganze Befagung gefangen nach) Candy führen 4). Knox war nebft dreyen Engländern Mdiefer Landſchaft. Damit fie aber währender Unruhe nicht wegliefen, fo ließer fie in eine nor wird entlegene Stadt, Namens Laggendeny, führen, Sie liegt oben auf einen Berge. Anor nach Laggen⸗ MdL Loveland wurden zufammen dabin gebracht, weil unter.allen gefangenen Englaͤndern deny ei Efie affein noch underbeirathet waren. Alle uͤbrigen hatten die Hoffnung, ihr Vater⸗ — * dwieder zu ſehen, aufgegeben, und Weiber genommen. Ä tandery. Ben ihrer Ankunft in die Stadt erſchracken fie ungemein, da fie nichts als die größte —— en Hornoligkeir fanden. "Der König pfleget öfters die Miſſethaͤter, die er zum Tode verdam- Nil, dahin zu ſchicken. Knox gedachte nicht anders, als fein teben ftehe in Gefahr, weil er auf ausdrücklichen Befehl vom Hofe dahin gehen mußte. Doch dieſe Furcht dauer⸗ fe nich laͤnger, als einen Tag. Der König vermuthere wohl, er würde fich fehr betrü- Ben, daß er eine angenehme Sandfehaft mit einem wuͤſten Gebirge vertaufchen müßte; das Dr ſchickte er des folgenden Tages einen Hofcavalier an die Einwohner, und ließ ihnen fa Me) „Die Engländer wären feine Miſſethaͤter, noch ftünden fie in Ungnaden; im Seltfamer Gegenthole beföhle der König, ihnen als Perſonen, die er zu hohen Stellen befördern Frag Wollte, zu begegnen; fie wären Feine Gefangenen, ſondern Yusländer, auf die er ein ge BEN Meigtes Augenmerk hätte: wären die Lebensmittel in der Stade nicht binlänglich, fie zu »etnähren, fo beföhle-er Hiermit, die Einwohner ſollten ihr Vieh, ihre Guͤter, ja ihre Weiber verkaufen, damit ihre Gäfte keinen Mangel litten, gleichfalls follten fie denfelbigen Dre eigenen Häufer einräumen. - Knop-erfuhr nachgehends, der König hättedie Englän- er nicht deswegen an diefen Ort geſchicket, Damit es ihnen übel gehen follte, fondern um * Einwohner zu Grunde zu richten, weil fie es bey. dem legten Aufruhre am allerärgften Emacht Hatten. Er gefteht auch, fie hätten Zeit ihres dreyjährigen Aufenthaltes in der Stadt Die in Handen babende Macht nach) der Strenge ausgeübt, dı Endlich bekam Knor mit großer Mühe Erlaubniß, wieder nach der Sandfhaft Han⸗ Kror kaufet „pondun zu Eehren, woſelbſt ex fich mie feinem Handel fo viel gewann, daß er in der ein Landgut. udſchaft Gudaneur, nahe bey’ der Stadt Elledat, zehn Seemeilen von Candy, ein Sütchen kaufen Fonnte ). Es koſtete nicht mehr, als fünf und zwanzig Lareen, die zwar ean eine wichtige Summe betragen, eigentlich aber, nur fünf Piaſter ausmachen. ald er das Gut gekauft hatte, bauete er, mit Huͤlfe einiger annoch unverheivatheten Ngländer ein Haus, in ihren Unterredungen überlegten fie, ob es wohl erlaubt wäre, Ane beidnifche Frau zu heirathen, und ob man nicht beſſer daran thäte, als in Ausfchweiz. gen zu verfallen , dafür fich die allerehrbareſten unter ihnen kaum hüten fonnten, ‚Die, | * hielten es. mit dem Heirathen, und bezogen ſich auf viele Stellen des alten: Tefta- tes, Dabey befchloffen fie, der Landesgewohnheit unerachtet nicht mehr als eine Frau de bmen ‚und felbige zum Chriftenthume zu bereden. Knor blieb bey dem ledigen Stan⸗ — er ſich noch immer Hoffnung zur Freyheit machte. Er wollte ſich in keine Ver⸗ rap einlaffen, die ihm an felbiger oder auch an einer vortheilbaften Heirath in. Eng- N bindern Eönnte, | | E s Seren | 8 A. d. 219 und folg. Seite, ) A.d. 229 Seite, * An. 222, 225 ©, 4 472 Keifen der Hollaͤnder Rob. Rnox. Um eben diefe Zeit wurde einer von feinen Gefährten Namens Richard Vernham 1666. zur Wuͤrde eines Generalfeldzeugmeiſters erhoben g), und über neun hundert und fieben — Mann zum Oberſten gemachet. Damit er feinem Stande gemäß leben koͤnnte, fo 9% Einer von ihm der König die Statthalterfchafe über einige Städte, einen fchönen filbernen Degen/ —* — und eine Hellebarde, dergleichen Gnade einem armen Fremdlinge noch niemals wiederfa aßen Bedie ren war. Er zeigte ſich auf einmal ungemein großmuͤthig, und verſprach denjenigen grohe nungen erho⸗ Belohnungen, welche bey feinem Heere, damit er den Hollaͤndern Bibligom 6) weg‘ ben, nehmen wollte, freywillig Dienftenähmen, Einige thaten es, befamen auch das ve fprochene, obgleich Bibligom gutwillig übergeben wurde, Knoyr hatte Feine andere Einfünfte, als die ihm feine Arbeit und fein Guͤtchen ab warfen. Er hatte niemanden bey fi), als Rutland, welcher gleich ihm enefchloffen war im ledigen Stande zu bleiben, Sie handelten mit allerley, und gewannen ziemlich babe’ Knox muß alfo daß ihnen nichts abgieng, als die Freyheit. Eines Tages befam Knox ein eige! nach Hofe Händiges Schreiben von einem vornehmen Heren am Hofe, dieſes Inhalts: „Nach Er kommen. „tung des gegenwärtigen, ſollet ihr ohne Verzug bey Hofe erſcheinen, und Sr. Maj. „fehle vernehmen.„ ‘Der Borhe hatte noch einen Befehl an alle Fonigliche Bedienten ſich, ihm mit gewaffneter Hand benzuftehen, wofern Knox in gutem nicht fort wollte, Diefen Verdruß hatte ihm ein Chingulefe unfcehuldiger Weife zugezogen, als er get erefflichen Eigenfchaften bey Hofe ungemein herausſtrich: allein der vornehme Herr you“ derte fich gewaltig, da er von Knoxen folgende Entſchließung hörete: „die englifche — is „tion hätte dem Könige niemals etwas zu Seide gethan. Er feines Ortes, wäre als nehmen, * „Sohn eines englifchen Schiffshauptmannes keinesweges in der Abficht in das Sand gekom „men, Feindſeligkeiten auszuüben, noch fein Gluͤck daſelbſt zu machen, ſondern zu DE „deln; man hätte fie dem Bölferrechte zumider, ohne Urfache gefangen genommen; fe „dem hätte er in dem Efende leben, und feine Kleidung und feinen Unterhalt mit yerächt „licher Arbeit verdienen müffen; Bierüber hätte er allen Much und alle Kräfte verlobt!) „waͤre alfo nicht im Stande, dem Könige zu dienen; er wünfchte fich nichts als ven „oder Die Freybeit, 3) er i Der Herr hörete ihn gebuldig an, und fragte ihn hernach, ob er engliſch leſen fehreiben fönnte? Er gab zur Antwort: „Er fey fo jung nach Indien gefommen, und pe „be fo viel Unglück ausgeſtanden, daß er feine Mutterfprache beynahe nicht mehr verſteh⸗ „es wären viele unter feinen Landesleuten, die ſich zu Bedienungen weit beſſer fhietten, „er; feineeinzige Bitte wäre dieſe, der Königmöchte ihn entweder losgeben oder auf feine „Guͤtchen leben laflen.„ Hierauf wurde der vornehme Herr verdrüßlich, nennete 1 angeführten Gruͤnde laͤcherlich, und fagte, er follte fie dem Adigar 5) vortragen: f Glüce war diefer als oberfter Staatsrath, mit Gefchäfften damals fo überhäuft, daß Km nicht vor ihn kommen konnte. int m Unterdeſſen gieng er nicht aus der Stadt, damit man nicht ſagen koͤnnte, er w ungehorſam geweſen. Seine Freunde, inſonderheit Richard Vernham, redeten ih heftig zu, fein Glück nicht zu verfaumer: allein er blieb unbeweglich; und weil — af NN d286, i) A. d. 250 ©. b). A. d. 239 ©. Ä 3 H x. d. 252 ©. nach Oſtindien. IBuch. XVI Cap. 473 Adigar weiter nichts ſagen ließ, fo gieng er nach Haufe, Bald darauf ließ ihn der Koͤ Rob. Knox. don neuem nach Candi rufen R): er fam, machte es aber tie vorher, alfo daß der 1666. ei nig feiner Widerſpenſtigkeit überdrüßig wurde, und ihn laufen ließ. Damit nahm er "——v— : Nen andern Jungen, einen Sohn eines Mitgefangenen in feine Dienfte, weil er feinem Sp Datzen erfaubet hatte, fich zu verheirarhen, und nunmehro hatte er ſchon fechzeben : ahre auf Ceylan zugebracht 7). Der III Abſchnitt. bi und Rutland ſinnen auf ihre Freyheit. Sie Knox den Statthalter uͤberliſtet. Er koͤmmt *tfüchen zu entfliehen. Wergebliche Verfuche. mad) Anarodgburro; wird wohl empfangen, Ommen davon, Weg, den fie nehmen. Sie kann aber nicht weiter fommen. Entſchluß, den Hinderniffe- Inſulaner, die wederdem den fie fallen, Anftalten, eine andere Straße Wige, noch den Holändern gehorchen. Wie zu reifen. Üfreracsce Knoren nichts abgieng, fo lag ihm doch fein Vaterland beftändig im Sinne, Kor und Su und Nutland redeten von nichts anderm, als wie fie fich in Freyheit fegen wollten, ieh = N Anfange des Jahres 1673 befehloffen fie einen Verſuch zu thun, und wenn es auch ihr Ziehheit. Den koſten follte, Weil fie die Sandesfprache vollkommen verftunden, und ihre Waaren weit breit zum Verkaufe herum getragen hatten, fo waren ihnen die Wege bekannt, fie Bten, wo eine Wache fund, wie weit eine Stadt ‚von der andern lag, und welche Ge— 1 bei bewohnet waren oder nicht. Man war ſchon gewohnet, fie im ganzen Sande ber: a aufen zu feben. Alle bisher gefommelte Nachrichten gaben ihnen fo viel Licht, daß ſie a Nordfeite am bequemeften durchmifchen koͤnnten, weil fie am wenigften bewohnet Sie packeten alfo ihre Waaren zufammen, tiefen den Himmel um Beyſtand an Ind machten fich nach — auf Weg, die ſie am en — Die en e Vege find daſelbſt fehr beſchwerlich und mühfam m), Es find nichts als ſchmale Fußpfa⸗ ‚ einige führen von einem Dorfe oder von einer Stadf zur andern; einige gehen in die (der , einige in die Wälder, Nebſt dem ift das Sand fo bufchicht und voll Hecken, daß Man kaum auf dreyßig Schritte weit ſehen Fann. Ya die Fußpfade felbft bleiben nicht bes Rindig, Denn fobald die Seldfrüchte wachfen, ſo vermachet man einige, und öffnet fie erſt 0 der Erndte wieder, Aller diefer Hinderniſſe ungeachtet, ſetzten ſie die Reiſe nach * rden fort, und kamen drey Tagereiſen weit, bis in die Landſchaft Neure⸗ calave. Al⸗ N weiter konnten fie nicht kommen, weil fie Feine Waare mehr hatten, folglich ihre wei— Reife verdächtig war. Sie mußten alfo zurück gehen =). Seit diefer erſten Unternehmung, verfuchten fie es noch fieben bis achtmal, aber alle- Bergebliche ji vergeblich. Einmal Eamen fie bis nach Hurly, weiches am Ende des Königreichs Verſuche. "Allein weil dieſe Gegend ſehr trocken iſt, und Feine Brunnen hat, fo mußten fie bi enwaſſer trinken, welches fo ſchlammigt war, daß ihnen der Moraft am Barte hängen Den Rebſt dem ftanf es fo gewaltig, daß fe nach) jeder Reife ein heftiges Fieber befa= * Unterdeffen fehöpfeten fie doch allemal einige nuͤtzliche Nachricht, und es nigfteng d. 2 »e) Eben daf. und folg. & —— rn) U. d. 258 Seite. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. v0 | 474 Reifen der Holländer Rob. Rnex. nigftens die Wege kennen. Es liefen noch einige Jahre vorbey, da ihnen bald bie geoßt 679. Hitze, bald das Regenwetter bald andere Hinderniffe in dem Wege ftunden, Endlich = nahmen fie bey ihrer Abreife, den 2aften des Herbſtmonats 1679 den feften Borfag o),en# weder zu flerben, oder Die Freyheit zu erlangen. Knox ließ einen alten Chinguleſen in ef nem Haufe, dem er einiges Geld gab, damit er auf fein Haus und Vieh Achtung gebe folfte, Kor und Weil fie des Nachts am ficherften reifen Fonnten pP): fo brachen fie mit dem Hei Rutland Eom: monde auf, deſſen Sicht ihnen große Dienfte that. Anfänglich nahmen fie den Weg übe men davon. das Gebirge Bocaul, welches nicht bewachet murde; von da giengen fie nach Bonden⸗ conſovat, von da nach Nicavar, welches die legte Stadt iſt in der Provinz Hotcurly⸗ Weg, den fie von Diefem Orte it alles unbewohnet, bis nach Patroa, das fechjehn Seemeilen date! nehmen. in der Sandfchaft Nuve⸗ calava liegt. Diefer ganze Strich ift eine bloße Wüftenen, mens Parroa⸗ mocolane, voll Elephanten, Tieger und anderer wilden Thiere, Rat ihrer Ankunft zu Parroa, beſchloſſen ſie, nach Anarodgburro zu gehen, welches der! te Ort iſt, der dem Könige von Candi gehoͤret, und dem fie niemals näher, alsanfdrenjt Finden Hinsbis vierzehn Seemeilen, gefommen waren. Alein fie erfuhren gar bald, der Starthallt? derniſſe. über die Landſchaft habe einige Abgeordnete dahin geſchicket, die föniglichen Einfünfte @ zufordern. Um nun diefen nicht zu begegnen, nahmen fie einen weiten Umfchweif, DU” den weitlichen Theil von Ekpulpot. Safe fauften fie baummolfen Garn, und frei ten, gaben aber wenig von ihrer Waare weg, weil fie diefelbige zum Vorwande einer we tern Reife gebrauchten. J Als die Steuereinnehmer weg waren, fo begaben fie ſich wieder auf die vorige Straß, doch es eräugete ſich eine neue Hinderniß. Sie mußten por dem Haufe des Statthallel⸗ von felbiger Sandfchaft vorbey, an einem Orte Namens Eolliuvilla ‚ twofelbft er ſich A druͤcklich deswegen aufhielt, um auf die Vorbeyreifenden Achtung zu geben. Sie fh den gervaltig darüber. Nach einiger Ueberlegung befchloffen fie, ihm getroft unter Augen zu gehen, nicht anders, als ob fie völlige Macht und Gewalt gehabt hätten, ei dem Sande herumzugehen, wo fie wollen. Dieſe Berwegenheit lief glücklich ab, er machten dem Statthalter einige Gefchenfe, legten ihre Waaren aus ‚und um allen dacht zu vermeiden, gaben fie vor, fie wollten geräuchert Gemſenfleiſch einkaufen, wel in diefer Landſchaft ſonſt Häufig zu Haben ift: allein wie fie wohl wußten, fo gab: es * der großen Dürre, in dieſem Jahre wenig Gemſen. Dem Statthalter that es heril leid, baf er nicht Damit verfehen war, und rieth ihnen, fie möchten ſich auf dem a darnach erfundigen. * Inſulaner, Dieſe Erlaubniß gefiel ihnen deſto beſſer, weil ſie daher Anlaß nehmen konnten/ wen Hemeder den fer gegen Anarodgburro zu ruͤcken. Dennoch fanden fih noch andere Schotecigkeiten — an a, Sie wußten, daß man nordlichvon beſagter Stadt, zioeen Tage lang durch eine Wuſten Ride schoss “reifen müßte; ſodann kaͤme man in eine von Malabaren bewohnte Gegend, bie wer en. dem Könige von Candi, noch den Holländern unterthänig,, daben aber dach Bundesgenen fen von jenem find. Sie befucchten alfo, die Malabaren möchten fie als Flüchtlinge halten und gusliefern. Dieſer wichtigen Hinderniß ungeachtet befehloffen fie dennoch, ! Weg über Anaradgburro zu nehmen, und hernach zu fehen, mas weiter anzufangen Borigo machten fie ſich des GStaithalters gutes Vertrauen zu Nutze, und We 28 X d. 2548, P) Eben daſelbſt und folg- Seite. 7) A. d. 5 © fr ip 1 nach Oſtindien. IBuch. XVI Gap. %, Vaaren in zween Pace, In einem banden fie ihre fehlechtefte Waare, und baten den Rob. Knox. tatthalter um Erlaubniß, felbigen bis zu ihrer Wiederkunft in feinem Haufe beyzuſeßen. 1679. emittelſt Diefes freywilligen Anterpfandes hofften fie, allem Argwohne am Fräftigften \ Mubengen. Dabey thaten fie auch, als wenn ihnen nicht fonderlich an der Reiſe gele- eine waͤre. ——— Endlich, nachdem ſie durch Gottes Beyſtand noch mehrere Hinderniſſe übermunden —— Satten, machten fie fich ohne Wegweifer auf die Reife, und kamen glücklich durch einen ten Wald, ohne fich zu verirren. Hernach fanden fie einen Fleinen Fluß, Maluat⸗ pa, genannt. Anfänglich wollten fie feinem Laufe folgen, weil fie dafür hielten, er Rüzte fich in das Meer. Allein fie beforgten nachgehends, dieſer Weg möchte zu weit⸗ tig falten, und beſchloſſen, ihn alſo nur alsdann zu erwaͤhlen, wenn fie Anaradgburs d auf andere Weife nicht erreichen Eönneen. Sie giengen alfo immer fort, und erreiche: Mes glücklich, Es ift nicht ſowohl eine Stadt, als vielmehr ein ganzes Gebieth g), dem e Chingulefen auch die Benennung LFeur- uang beylegen. Knor hält es fir Die weik- Ünftigfte Ebene in ganz Ceylan. In der Mitte ift ein Teich, eine Meile groß, um wel: Waldungen und viele Dörfer liegen, worinnen Malabaren wohnen, die eine befondere . yrrache reden. Ihre Häufer wird man nicht gewahr, bis man ganz nahe dabey koͤmmt. Koͤmmt nach Woi⸗ beyden Engländer in dieſe Ebene kamen, fo wußten fie anfaͤnglich nicht, welchen Anaradghur— 9 fie wählen ſollten. Endlich hoͤreten fie die Hahne Frähen, damit wußten fie, daß!” fe Nahe bey einem bewohnten Orte wären. Sie giengen alfo herzhaft darauf zu, nicht an— 8, als wenn fie längft bekannt an diefem Orte wären r), N, * bald ſie an die Haͤuſer kamen, ſetzeten ſie ſich unter einen Baum, und legten ih⸗ Wird wohl aare aus. Hierauf lief eine Menge Volkes zufammen: allein fie verſtunden einan- empfangen , nicht, _ Endlich erſchien ein alter Mann, welcher Chinguleſiſch redete, und fie aus- kann aber gte. Sie mußten ihm aber ſowehl zu antworten, daß man fie für Krämer hielt, infon- — ee exheit, teil fie wirklich Waaren zu verkaufen hatten. Anbey fagten fie, der Statthalter ommen. don Calluvilla Hätte ihnen erlaubt, gegen ihre Waaren geräuchert Fleiſch einzubandeln. Mir diefer Erklärung var das Oberhaupt von dem Orte zufrieden. Die Einwohner freue: ‘en fich uͤber die Gelegenheit zu handeln; man räumete ihnen ein altes Haus ein, und die sefebenften in dem Dorfe verfprachen, innerhalb einigen Tagen fo viel Fleiſch zu ſchaffen, > fie fortbringen koͤnnten. Diefer Aufſchub kam ihnen recht nach Wunſche; denn auf ve Weife gewannen fie Zeit, ſich unvermerkt nach dem Wege zu erfundigen. Sobald Br Weg nach) Jafnapstan, einem holländifchen Seehafen an der Nordſeite ver Inſel arten 5), urtheileten fie, eben diefer Weg führete auch nad) Manaar, einem andern Au plaße der Holländer, welcher nur einige Tagereifen von Anarodgburro liege. Nichts N Ihnen erwuůnſchter zu hören; allein endlich erfuhren fie, die Wege würden auf Das ge⸗ Ueſte verwachet. R Diefe Erklärung machte, daß fie ihren Anfchlag fahren liefen, fo unfehlbar erihnen Fa Anfänglich, geſchienen Hatte, und lieber zurück Eehren, und dem Fluffe Maluat NA Olgen wolltenz). Diefes war das einzige Mittel, fich den getroffenen Handel wegen Entſchluß, den & geräucherten Fleiſches mit guter Art vom Halfe zu ſchaffen; denn fie machten den Ein: fie faſſen. | Nun weis, fie wollten nad) Calluvilla zuruͤck kehren, und ihre daſelbſt niedergefegten aren abhohlen. Zugleich waren ſie auf dieſe * verſichert, imFalle ihnen etwan Chingu⸗ ODoo 2 leſen x; 277 Seite. 5) A. 8. 281 Seite, #3) X. d. 283 Seite, re 0 men rn an een > Ve nn nl nn Lu) Zn Zn a dee : Eu u Zn | - 476 Keifen der Holländer Rob. Rnox. leſen auf bem Wege begegnen follten,, fo koͤnnte man fie auf feinem Widerfpruche in ihren 1679. Keben und Thun erwiſchen. Die Malabaren ließen ſich ihren angeblichen Vorſatz gefab fen: damit nahmen fie auf zehn Tage Lebensmittel zu fich, und machten ſich an einem MO Anſtalten, tage, den ıaten des Weinmonats, auf den Wegu). Sie verfahen fi) mit allerlen Beduͤrſ⸗ eine andere niſſen, zum Exempel mit zwey großen Tallipotsblaͤttern, die ihnen ſtatt der Gezelte dienen/ a zu und fie gegen den Regen decfen Fonnten; mit Feuerzeuge; mit einer zerſchnittenen Gem * haut, um die Fuͤße gegen die Dornen zu verwahren: mit einer Axt an einem langen fe, und mit großen Meſſern, um ſich gegen die Tieger und Bären zu wehren: denn gegen die Elephanten ift fein anderes Bertheidigungsmittel, als bie Flucht x). © viele Vorbereitungen erwecken allerdings eine Begierde, den Ausgang zu wiſſen ie konnen ſelbige nicht beſſer vergnügen, als mit bes Verfaſſers eigenen Worten, Si wollen alfo Knoxen feine Begebenheiten bis zu feiner Ankunft nach Manaar ſelbſt engel‘ len lafien, Der W Abſchnitt. Sie folgen einem Fluſſe, um nach der Se zu Gegend; werden von einem Malabaren betro⸗ kommen. Vergebliche Furcht. Sie faſſen gen; kommen auf das hollaͤndiſche Gebieth; wer⸗ Muth; ſtehen viel aus im Gebuͤſche. Alte den wohl empfangen; und von Manaar na Denkmaale. Sie fommen in eine bewohnte Colombo gebracht. Sie folgen Un vier Uhr Nachmittags y/, ſchreibt der Verfaſſer, kamen wir bis auf eine Meile mel dem Stufe, IF an den Fluß, deffen Mfer wir folgen wollten. Hier fiel uns ein, man möchte un⸗ DT etwan jemanden nachgefehicket haben, um zu fehen, ob wir wirklich nad) Calluvilla am. on ruͤck giengen; daher fegeten wir uns bey einem Felſen an der Sandffraße nieder, und WAR teten big es Macht wurde; wäre nun jemand nachgefommen, fo hätte fich einer von u krank ftellen müffen. Allein es fam niemand, Sobald die Sonne untergieng, wi f mir aus der Sandftraße, und machten uns in ben Wald, durch welchen der Fluß feinen gar nahm. Damit uns aber niemand auf die Spur kommen koͤnnte, fo giengen wir ruͤckwaͤrts — dem Sande hinein. Gleich darauf wurde es finfter, und fing an zu regnen; wir mu te! demnach unfere Zelten auffchlagen, und bey einem angezimdeten Feuer des Mondes gang abwarten, Mir nahmen etivas Speife zu uns, wickelten die Gemfenhaut um en Füße und Beine, und machten ung Damit beym Mondenfcheine auf den Weg. Allein J Eonnten nicht länger als drey bis vier Stunden gehen, weil das dicke Gebuͤſche das Me denlicht fehr ſchwaͤchete. Es fam uns ein Elephant in den Weg, der fich auf Feine Be verfehenchen ließ, fondern uns den Paß verrennete. Daher mußten wir zwiſchen einig e Bäumen Feuer anmachen, und warten, bis das ſchreckliche Thier von felbft gehen wollt Vergebliche Beym Aufgange der Sonne, ſahen wir rings um uns nichts, als eine Wuftened, urcht. allem Anfehen nach niemals Leute gewohnet hatten; fotglich durften wir nicht befürchte!" daß man uns hier fuchen würde, und glaubten, wir dürften kecklich bey Tage fortwand® h wie wir auch thaten, und immer nordwaͤrts am Fluſſe fortgiengen. Allein mir aiſhra gewaltig, da wir uns auf einmal mitten in einem Dorfe befanden, welches wir wegen 2 dien Holzes, nicht gefehen hatten. Dos große Gefchrey, das wir rund um ung — x) A. d. 2888. ) Eben daſelbſt und folg. ©. x) A. d. 286 Seite, nach Oftindien. I Buch, XVI Cap. 477 men, vermehrte unfere Furcht 2). Die Bäume ftunden hier fo duͤnne, daß wir unmög- we Ich lange verborgen bleiben Fonnten, und wieder zurück zu gehen, wäre noch ärger gewefen, | ”, AN biefer Angſt erblickten wir einen Baum, den wir, feiner außerorbentlichen Dicke wegen, fi hohl hielten; er war es auch wirklich. Wir Frocyen alfo hinein, fanden ihn raͤumlich mug Für ung alle beyde, und blieben bis Abends darinnen ſtecken. Als es finfter wurde, ſo Sengen wir queer über die Sandftraße, und machten ung wieder an den Fluß. Unterbeffen Vihrete das Gefchren noch immer, und brachte uns auf Die Gedanken, man jagte uns nad). ein die Elephanten, welche zwifchen ihnen und uns durch das Gefträuche brachen, mach⸗ Ri uns Much: denn fo lange wir eine folche fürchterfiche Schildwache vor uns hatten, lieben ung die Menſchen ganz gewiß gern vom Halfe ; Daher duͤnkte uns endlich wahr⸗ einficher zu feyn, fie ſchrien nur deswegen, um bie wilden Thiere aus ihren Saatfeldern Njagen, Daher fihlugen wir unfer Gezelt am Ufer des Fluſſes auf, und fehliefen ganz big, fo lange, bis dev Mond aufgieng. * Dieſe Nacht kamen wir aus dem Sande der zahmen Inſulaner, welche man alſo be⸗ Nenner, zum Unterſchiede der wilden a); die in denen Wäldern, dadurch wir reiſen muß N, ihren Aufenthalt haben, Diefe waren uns aus einer ganz andern Urſache fürchterlich. dech die Vorſehung wachete uͤber uns: Denn ſie hatten ſich ſaͤmmtlich aus dem Bezirke Veggemachet, durch. den ung. der, Weg führere, Einige MWeibesbilder waren noch) da, wie Dit an der Stimme höreten, Denn da jego die Regenzeit einfiel, fo hatten fie fih wieder Nibre Würfteneyen begeben, die fie nur in der duͤrren Zeit verlaffen, und fih, ſo lange fie aͤhret, an dem Fluſſe aufhalten. Nunmehr ließen wir die Kuͤmmerniß fahren, und giengen bey Tage an dem Fluſſe Faſſen Muth. eg, der aber viele Krümmungen machte, und uns fehr aufhielt. Zumeilen war ber Weg Stehen viel b. Bnox, ME genug; aber zumeilen mußten wir Durch dickes Gebüfche kriechen, das uns die Aerme aus im Dorn: Und das Geficht auftigte, Ye näher wir unferes Erachtens der See kamen, deſto feichter gebüfche. wurde der Fluß; zum Ungluͤcke trafen wir noch mehrere an, bie gänzlich ausgetrocknet wa⸗ ten, und ſich mit dem unfeigen vereinigten; daher wir unſchluͤßig wurden, welchem wie Iigen follten, Alle Augenblicke fahen tie Gemfen, Bären und Büffel, die aber fogleich on liefen. Elephanten begegneten uns nicht mehr : hingegen war der Fluß voll 6) igators und Klippen, Hier und. dort ftehen viele Dice ſteinerne Pfeiler am Ufer, wor⸗ Mh Denk: Ba vermuthlich ehemals große Gebäude geftanden haben, Ja, ich bemerkte fo gar Ueber- Maale. feel von mehr als einer Brüde ©), ungeachtet nicht abzufehen ift, zu was Ende man Ein einer Wuͤſteney, die niemals zur Handlung bequem war, aufgerichtet haben mag. i Des Donnerftages Nachmittags giengen wir über einen Fluß, Namens Coronda Hi Diefer trennet das Gebieth des Königes und ber Malabaren, an deren Gränze wir joe beftändig geblieben waren, Wir fonnten nicht tiefer in Die Wälder kommen, weil voll Dornbüfche find. Aber weil wir trocknen Fußes im Fluſſe gehen konnten, fo ka⸗ N Wir weiter, als noch jemalen des Tages über. Am Freytage frühe, zwifchen neun Be in Pi sehn, fahen wir Fußtritte in Sande, Hieraus Fonnten wir gewiß fehließen, das Land * —— bewohnet Allein, wir wußten auch, daß die nordlichen Einwohner der Inſel dem Begend. Mige Yon Candy gewogener find, als den Hollaͤndern, ob fie gleich unter ihrer Both⸗ ———— 9003 maͤßig⸗ — 5) A. d. 295 ©. In ; E — Eben datei - w Rob. Knor, 478 Reifen der Holländer maͤßigkeit ftehen; daher fhien es uns wahrfcheinlich zu feyn, fie möchten ung etwan an ihn ‚1679. qausliefern. . — — Werden von einem Mala: baten betro⸗ gen. Kommen auf das helländis ſche Gebieth. Indem wir dieſe aͤngſtlichen Gedanken hatten, ſahen wir um drey Uhr Nachmittager⸗ * dreyßig Schritte von uns, zween Braminen an einer Ecke unter einem Baume | gen dr und Reiß kochen. Ob ſie nun gleich nicht weniger uͤber uns erſchracken, als wir über fies fo wären wir vielleicht dennoch weggelaufen, wenn wir nicht befürchtet hätten ie möchten Bogen und Pfeile haben, oder Larmen machen, Daher giengen wir gan pem big auf fie zu, und bathen in ingulefifcher Sprache um Erfaubniß, näher “ Eh mmete — — ——— * a eben fo wenig verfkunden ‚als he vom Chin . ich nahmen wir unfere Zuflucht zum Zeiche : gleiche Weiſe, und gaben uns zu verſtehen, wir — Rn a a lange Aerte ablegen wollten. Wir thaten es, giengen ſodann zu ihnen Bin huben die Ha de gen Himmel, und zeigten, wie zerriget und blutig wir waren. Mit einem Worte, w ſtellten unſer Elend ſo lebhaft vor, als wir konnten, und ſie bezeigten ihr Mitleiden darüber Sie huben die Augen öfters empor, und riefen, Tombrane ! welches in malabariſchel Sprache Gott bedeutet. So bald wir einander beyderſeits traueten, durften wir unſelt Aexte wieder nehmen. Hernach gaben fie uns Reiß und gekochte Kräuter, und wir ſchenkten fie Dagegen mit einem Stuͤcke Tabac, worüber fie ungemein vergnügt zu Te ſchienen. Wir verlangten, fie möchten uns n Andi r ; mofften nicht, und 5 * wir — ya no X R arten fünf Schillinge an Gelde wiefen, nahm es einer, und gieng vor uns Ber pr ihnen € nd Gefährten zu warten. Allein, nachdem er etwan eine Meile gegangen ee unferer größten Berwunderung ganz gelaffen mieder umkehren. Weil wir Eein ® fo meht hatten, fo gaben wir ihm eine Müge und ein Meffer, dafür er noch eine Meile * ieng und ſodann ſeine vorigen Zeichen wiederholete, daß wir uns vor nichts fürchten if Bir hätten ihm zwar unfere Sachen mit Gewalt abnehmen, oder ihn nöthigen koͤnnen an die Feſtung mitzugehen: nichts deſtoweniger nahmen wir hoͤflichen Abſchied von ihm damit er nicht etwan bie Nachbarfchaft gegen uns erregen möchte ©). Ale iengen m — Hit ans ee — Abends machten wir ein großes Feuer, * * Ele⸗ phanten abzuhalten, davon es in dieſen ABA i k t fen wir er unferm Gezelte. FELZORDnt einE gVeBEANNANyE BIabE "na Pop bh. Mit anbrechendem Tage hielten wir uns wieder am ben Fluß : 7 nad Stunden lang in großer Ungewißheit fort. Doch das Ende TR pa den. Wir begegneten einem Manne, den wir chinguleſiſch anredeten, und in eben ® Sprache zur Antwort befamen, er gehörete unter die Holländer, wir wären in ihrem Gebl® the, und nur noch fechs Meilen von der Schanze Sarepa. Hieruͤber enter wir und ß ſehr, daß wir in der Unbeſonnenheit Heraus fagten, wir wären von Candy weggelaufen⸗ und wollten ihn reichlich dafür belohnen, wenn er ung geſchwind nach der Schanze bringe! wollte. Alein, er ſchuͤtzte ganz Faltfinnig einige andere Gefchäffte vor; alſo, daß wir 9 waltig beforgten, unfere Uebereilung möchte uns ein Unglück zugiehen. Doch rieth er uns / vom 4) A. d. 299 ©. 2) %. d. 301 und folg. S. - Dan au fi. ©. nach Oftindien. I Buch. XVI Cap. 479 dor Fluſſe weg, und gerades Weges nach den Dörfern zu gehen, dafelbft würden toir Weg: Rob. Knox. Beifer antreffen. 1679: Der Name der Schanze machte uns fo muthig, daß wir afle Behutfamfeit vergaßen, nd den erften beften Weg, Den er uns wies, vor uns nahmen, Es liefen aber fo viele Andere Wege Ereuzweife durch diefen, daß wir lange Zeit mit großer Befchwerlichfeit in der e herum liefen: ja, mir hielten uns für betrogen, und fegten uns endlich vol Verdruß er einem Baume nieder. Cine halbe Stunde hernach giengen drey Malabaren vorben, On einer etwas portugiefifch verftund. Wir fagten nichts, weder von unferer Entrin⸗ ng, noch von allem dem, was ung einige Hinderniß verurfachen konnte, fondern nur, wir waͤren Hollaͤnder, und wollten ihm etwas geben, wenn er uns bis ins erſte Dorf fuͤhren Volle, Er fehaffete uns aber einen andern Wegweifer, der uns bis an Das Fort Sarepa führere, toofelbft wir Sonnabends, den ı8ten des Weinmonats, nad) einer Sflaverey von neunzehn Jahren und fechs Monaten, anlangeten g). | « KRnor ſcheint hier gleichfam frifchen Much zu fhöpfen, und lobet hernach die von ben Werden wohl Aklländern genoffene gütige Aufnahme, Diefelbigen wunderten fich anfänglich ungemein —— ber ihre Ankımfts denn es war noch niemals einiger Europäer aus Ceylan entwißchet,; EI an erwies ihnen alle Höflichfeit, und führete fie des folgenden Tages unter einer Bede⸗ fombo ger ng nach Manaar, wo fie der Statthalter von der Feftung eben fo höflich empfing. Er sracht, behielt fie zehn Tage lang bey ſich, und ließ ihnen nicht das geringfte abgehen, Bon da den fie in einer Barfe nach Colombo geführer. Kaum waren fie angelanget, fo ka⸗ aM viele in befagter Stadt.angefeffene Engländer herbey, und bewillfommeten fie. Man erſah fie mit Gelde und Kleidung. Der Statthalter, ein Sohn des Generals zu Data dia, Herr Riklof van Bors b), erboth fich, fie mit nach Batavia zu nehmen, weil er M kurzer Zeit dahin gehen mußte, Knor wäre gern in der englifchen Feſtung S. Georg. geweſen. Weil eraber feine Gelegenheit ſah, dahin zu Fommen : fo willigte er in die Reife nach Batavia ö). Ber feinem Aufenthalte in Colombo fchrieb er an die gefangenen Eu— topäer in Ceylan, und beſchrieb den Weg, den er auf feiner Flucht genommen hatte, damit fie fich in einem ähnlichen Falle darnach richten Fönnten. Den Brief gab er dem neuen atthalter von Colombo, welcher ihm verfprach, felbigen in die Hände der Engländer zu andy zu liefern, anbey aber ihn mit Knoxens Bervilligung ins Hollaͤndiſche überfegen ließ, mit er den Gefangenen von diefer Nation ebenfalls nüglich ſeyn fönnte. A). n Der V Abſchnitt. Vie ee den gefangenen-Holländern ergeht. Selt⸗ Ceylan. Schlechte Aufführung des Gefandten. ame Sefandtfchaften der Holländer. Sonder: Er wird daflir bezahle. Uneinigfeit der Frans are Herzhaftigkeit eines Geſandten. Viele zofen. Der Verfaffer giebt dem franzöftichers franzöftfche Gefangene auf Ceylan. Wieftefo: Gefandten zu London Nachricht davon. Nücreife es gerorden. Franzöfifche Geſandtſchaft auf des Verfaſſers über Batavia. Liſt der Holländer. is hieher hat der Verfaſſer bloß von feinem eigenen und feiner gefangenen Sandesiente Wie es den Ho Schickſale geſprochen. Nunmehro aber bemerket er, daß bey funfzig bis ſechzig gefangene zn. "Mäuder von alleriey Stande in dem Sande des Königes von Candy waren, und Darunter arg G ergebe. —* X d. z05 ©, DASSEO. IA. d. 312 Seite, k)X.d. 317. Bob. Knox. Geſandte, Kriegesgefangene, Ueberläufer, und Mifferhäter, twelche den Händen der Gerech 1679. Seltfeme zu dienen. Die Gefandten felbft kamen nicht fo leicht von feinem Hofe weg. Knox ſa 480 Reiſen der Hollaͤnder tigkeit entflohen waren. Er ſaget Z): Diefer König, Namens Radjſa⸗Singa, ſey den Europaͤern keinesweges gehaͤßig, ſondern im Gegentheile ungemein gewogen, und — N fie nur deswegen im Sande, damit fie Luſt gewinnen möchten, dafelbft zu bleiben „ und Geſandtſchaf⸗ ihrer fünfe, welche der König. nach und nach zurück behielt, und zween, welche er gehen ließe ten der Hol: Der erfte hatte ſich nach Candy begeben, ehe der. Aufruhr, deſſen Knox erwaͤhnet, fänder. brach, und blieb daſelbſt, als die ganze Stadt in den Waffen ftund, Der König, welchet ſich in das Gebirge Galuda gefluͤchtet hatte, ließ ihn zu ſich holen, und gab ihm eine Pr che zu, die auf fein Vornehmen Acht haben mußte, Nach diefem Kriege bekam er Befehl, noch länger da zu bleiben, und unterdeſſen 9 ſchah es, daß fich eine hingulefifche Frau wegen häuslicher Streitigkeiten zu ihm fluͤchtet Es fehlete ihr weder am Verſtande noch an Schoͤnheit. Der Herr Geſandte verliebte ſi alſo ſterblich in ſie; und weil er ſie nicht bereden konnte, ſo both er dem Koͤnige feine Dien ſte ſchriftlich an, wofern er die Frau zu einen guͤtigern Verfahren bewegen wuͤrde. = König, welcher einen Vorwand ſuchte, ihn bey ſich zu behalten, willigte darein. Er ieh ihn nebft feiner Gebietherinn nach Hofe holen, mit einer prächtigen Wohnung werfehet! und reichlich unterhalten. Allein, nachdem der Holländer eine Nacht bey der Chingule zugebrache hatte, fo nahm er fieihm weg. Deswegen aber verminderte fich die Ent gegen ihn nicht ; ex machte ihn vielmehr zum Oberauffeher feiner Gebäude und Woerkhar fer, und erlaubte ihm, in der Hauptftadt zu wohnen. Einige Zeit hernach begieng v neue Hofmann Die Unvorſichtigkeit, dem hollaͤndiſchen Statthalter zu Arandery zu be ten, main werde ihn überfallen, Der Brief wurde aber aufgefangen, und dem Kö überbracht m), der ihm feine Treufofigfeit vorwarf, und ihn hinrichten ließ, ohne Die ge ringſte Entſchuldigung anzuhoͤren. Der ziwente hollaͤndiſche Abgeſandte hieß Heinrich Drack, und wurde im ahr 1664 nach Candy geſchicket. Knox lobet ihn ungemein. Der König hielt nicht ment viel auf ihn; daher behielt er ihn ſo lange bey ſich, bis er ſtarb, wornach er den geichn® in einem Palankin nach Colombo bringen, und den Holländern wegen des Berluftes ei fo vortrefflichen Mannes ein Compliment machen ließ. Im Jahre 1670 Fam ein anderer mit einem befondern Antrage, welcher auf Belt! gung des Friedens abzielte. Der König erzeigte ihm ungemeine Ehre, und ließ ihn chin gufefifch kleiden, welche Gnade ohne Beyſpiel war. Dem ungeachtet mußte er lange Pi; greift Sonderbare geblich warten. Er war von einem ungeduldigen Gemuͤthe; daher verlangte er feinen ” Herzpaftigfeit ſchied öfter, als einmal; doch felbiger wurde beftändig von einem Tage zum andern auf) e ten, eines Geſand⸗ nahen. Endlich verdroß ihn diefes Zaubern fo fehr, daß er fagte: wenn fein Borfal A nt wie eine Frau geftorben fen, fo wolle er als ein beherzter Mann fterben. Man wußte was er Damit meynete. Aber eines Tages rüftete er fich, und trat vor das Thor am af laſte, nahm feinen Hut ab, neigete ſich tief, und hielt eine Furze Danffagungsrede für genioffene Gnade, nicht anders, als wenn der König in Perfon da geftanden wäre. * nach zog er nebſt einigen Schwarzen, die ihn bedienten, muthig davon. Man Be DT X. d. 349 ©. #) A. d. 351 S. w) A. d. 341 und folg. S. nach Oſtindien. J Buch. XVI Capitel. 43: — wuͤrde ihn anhalten, und wegen feiner Verwegenheit ſtrafen laſſen. Doch,es moch⸗ Rob. Knox. ihn entweder eine fo herzhafte That wohlgefallen, oder eine andere Urfache im Kopfe ‚1679. egen, warum er fich mäßigen wollte, fo ließ er ihn doch feine Reife forefegen, ja ex ſchickte m einen Hofcavalier nach, der ihn bis an das hollaͤndiſche Gebiethe begleiten mußte. Kor erwaͤhnet hier auch ber franzoͤſiſchen Gefangenen, Die er ebenfalls in feinem Ta- Viele franzoͤ⸗ h uche übergangen hat. Er ſaget 2): im Yabrem672 oder 1673 waͤren vierzehn große ſiſche Gefan⸗ angoͤſiſche Schiffe nach Ceylan gekommen, um eine Handlung daſelbſt einzurichten. Der I. auf Cey⸗ dmiral bon dieſer Flotte, Herr de la Haie, warf im Hafen Cottiar Anker, und ſchickte Wie fie es von dar aus drey Perſonen nach Candy. Der König bewirthete fie prächtig, fehenkte jedem geworden, ne goldene Keite, einen damaſcirten Säbel, und eine ſchoͤne Flinte. Seine Antwort auf Anbringen war nicht weniger guͤnſtig. Bey fo fehöner Hoffnung lieg der Admiral einen geſandten nebft fechs andern Sranzofen am Hofe, welche die Ruͤckkunft der Flotte von Mer anderweltigen Handlungsfahrt abwarten follten. Ehe felbige unter Segel gieng, ver- N fie der König mit allerley Beduͤrfniſſen. "Die Franzofen befamen Erlaubniß, eine Schanze an der. Bay zu bauen, und er ließ ihnen Hülfliche Hand darzu leiften, Der Ad⸗ & legte Befasung hinein, verfprach bald wieder zu fommen, und fegelte nach der Küfte Yomandel. Allein er blieb ausz und als die Hoffnung zu feinee Wiederfunft verlchren Var, fo machten fich die Holländer Meiſter von ber Schanze, Knor 0) faget:. einige Bütten geglaubet, er wäre durd Sturm unfergegangen ; andeve, die Holländer Hätten ihn a gefehoffen, Doch jego iſt die Rede nur vom zuruͤck gebliebenen Öefandfen und EN Leuten. | F "Er brach) won Cottiar zu Pferde auf, ohne dem Hofe feinen Anzug zu berichten, Franzoͤſſche ichts deſtoweniger lief der König eine Wohnung zu Candy für ihn bereiten, fo bald er Beſandtſchaft ne Reife vernagm, ſchickte ihm auch einige der vornehmften Herren entgegen. Der Ge⸗ nach Ceylan. ſandte hielt feinen Einzug zu Pferde, ungeachtet man ihm fagte, es fey nicht gewöhnlich, und der König möchte es erroan übel nehmen, Nichts deſtoweniger wurde er mit aller Höflichfeit aufgenommen, einige Tage fang auf des Hofes Koften bewirthet, und mit die: lem Gepränge sum erften Gchöre geführge, Der König laͤßt die Ausländer nur des Nachts Schlechte dor ſich. Man fuͤhret fie in einen Saal, woſelbſt fie ſo lange warten muͤſſen- bis er ſie — Ufen läge, Es mag nun ſeyn, Daß der Geſandte ſich allzu ſehr auf die Ruͤckkunft Der con, Otte verließ, oder daß er fonft nicht bebächtlich genug war: fo wurde er doch Darüber un- Wuldig, daß er ein paar Stunden warten ſollte, und Dachte, man ehäte ihm diefes zum N impfe. In dieſer Einbildung gieng er mit Ungeftüme wegsund nach Haufe. Man ollte ihn zurück Halten: allein, darüber geriech er vollends außer fich, geiff nach) dem De: N, und man mußte ihn geben laſſen. | ki Usher dieſe Berwegenheit ärgerte fich der König fo fehr, daß er den Gefandten nebft Wied dafür a ganzen Gefolge in ein Loch werfen lieg. Man entwaffnete fie, und fehloß fe in Ei: bezahlet. . Doch als man dem Könige vorſtellete, die Leute des Geſandten hätten thun muͤſſen, as er ihnen befohlen: fo ließ ex fie frey; hingegen dev Geſandte mußte laͤnger als ein hal⸗ > Jahe geſchloſſen fisen. Sodann Fam er auf vieles Vorbitten der großen Herren am ofe zwar in ſo weit los, wurde aber dennoch als ein Gefangener angeſehen. Seine Leute wurden tipp 2.8333 S. Kor hatte die rechte Nach⸗ wird die Beſchreibung in gegenwaͤrtigem Bande nicht. Der Admirai kam wieder. Man finden. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. Ppp te Zn ee te re er ah Tr re VE te | 5 —— u 12 Su * EHEN ER TUE SCHEIN Ba 7 2 ⁊ < 482 | Reiſen der Holländer Rob. Knox. wurden wegen des Elendes, darein er fie gefkürzt hatte, verdruͤßlich, und feines gebietheri⸗ 1679. ſchen Weſens uͤberdruͤßig, daher liefen fie ihn gehen, und ſucheten fich felbft zu ernaͤhren, fo guf fie konnten. Kuor hatte drey gekannt ; einer hieß du Plefis, der andere Hlamer des dritten Namen hatte er vergeflen. Der König machte fie zu feinen Stallmeiftern, u fie mußten alle dren fein $eibpferd warten. Zum Ungluͤcke fiel es bald hernach um; damit ſchob er die Schuld auf ihre Nachläßigkeit, und ftrafte fie, ohne die geringfte Enefchulß# gung amubören. Du Pleßis und Blame wurden ins Gebirge vermiefen ; der dritte kam wegen feiner Jugend gelinder davon. Uneinigkeit Kurz vor Knoxens Flucht wollte der König den franzöfifchen Geſandten und feine Leut der Franzoſen, mit einander vertragen. Er ließ fie alle vor fich kommen, und fügte pP): „Es wärefil „Landesleute eine fehlechte Ehre, wenn fie in der Fremde uneinig wären, ba fie doch die „größte Urſache Hätten, ſich wohl mit einander zu vertragen; fie follten alfo Gott, ihr „Könige, und ihm felbft, der es fo gut mit ihnen meynte, die Ehre thun, und alle Fe „ſchaft gegen einander ablegen; mit einem Worte, er rieth ihnen, Fünftig in einem Hau „beyſammen zu wohnen, und alle Gelegenheit zum Zwiſte zu vermeiden, 9 > Diefer war ein Befehl, dem fie gehorchen mußten. Sie begaben fich alle nach des Gefandte! Wohnung, und wurden dafelbft auf des Königes Unkoſten bewirthet. Allein, nach de Mahlzeit giengen fie wieder weg, und waren mehr als jemals auf den Gefandten erbittel deſſen Stolz ihnen unerträglich fiel, Der Berfafler Alſo waren ihre Sachen bey Knoxens Flucht befchaffen, welcher nach feiner Ankun giebt ie in England folgendes Schreiben an den franzöfifchen Bothſchafter zu London abgehen ließ 4" — „Gnaͤdiger Herr, ich habe die Ehre, Eurer Ercellenz zu berichten, daß ich ben mein Rondon Nach: nz wanzigjährigen Gefangenfchaft auf Ceylan einen franzöfifchen Gefandten und einige PH sicht davon. „onen von feinem Gefolge gekannt habe, Es find ihrer acht, Als Here de la Haie N! „Jahre 1672 mit feiner Flotte in den Hafen Cottiar oder Trinquemale einlief, fo ſchickl „er dieſe Herren an den König des Landes ab, welcher fie in einer ſchweren Skiaverey dal „Weil fie, wie ich wohl weis, nicht nach Europa fehreiben koͤnnen: fo erfuche ich ei „aus Mitleiden über ihren unglückfeligen Zuftand, ihren Freunden Nachricht davon zu gt „ben. Der Name des-Gefandten ift mir unbekannt, aber ein Anverwandter von „heißt de Serle,und zween Edelleute von feinem Gefolge nennen fich du Pleßis, und „la Roche. Hierauf unterredete fich der feanzöfifche Bothſchafter mit Knoren, U befam noch mehr Erläuterung von ihn, Man tweis nicht, was darauf erfolger ſeyn mag Ruͤckreiſe des Der Verfaſſer ſaget: unter den gefangenen Europaͤern babe ſich auch ein portuglẽ Berfaffers ſcher Jeſuit, Namens Pater Dergunce, befunden, welcher in einem hohen Alter und ! uͤberBatavia roßen Gnaden des Koͤniges geſtorben fey. Eines Tages, als ihm dev König zuredeler © möchte feinen zerriffenen Rock ablegen, und in feine Dienfte treten, gab er muthig zur — wort: „Dieſer alte Rock und der Name Jeſu Chriſti wären ihm lieber, als alle Ehre? „man ihm anbierhen koͤnnte.¶ Diefes Zeugniß von einem Enyländer gereichet einem 2" fuiten allerdings zur Ehre r). | N) Doch wir wollen Knoren auf feiner Reife begleiten. Die Holländer macheren ſ feine Anweſenheit in Columbo zu Nutze, und ließen fich allerley dienliche Nachrichten ®, dem inwendigen Zuftande der Inſel von ihm geben, Endlich, nachdem er fünf und F P) Auf der 358 Seite, v) A.8.38©. 7) A. 0.359 S. nach Oſtindien. IBuch. XVI Cap. 483 zig Tage in dieſem Hafen geblieben war, ſchiffete er ſich nebſt des Generals Sohne, unter Rob. Knox dem Abfeuern des Geſchuͤßes von der Stadt, nach Batavia ein. Sie liegen die Flagge 1680. von dem Hauptmaſte eines Schiffes von acht hundert Tonnen wehen. Ihr Tifch wurde —v— Ale Tage mit zehn bis zwölf trefflichen Gerichten befeßer, es fehlete auch nicht an koͤſtlichem Weine, Die Fahrt währete fechs Wochen, nämlich vom 24ſten des Wintermonats, bis den sten Jenner. | Der General zu Batavia erzeigte Knoxen noch mehr Höflichkeit, als fein Sohn ge- Lit ber Hot: Khan harte, aber nicht umfonft. Er fragte ihn um alles, was den Holländern vortheilhaf⸗ länder. tig ſeyn Eonnte, und hatte Leute beftellt, welche feine Antwort auffchreiben mußten : her— Nach forderte er von ihm, er möchte den Auffas unterfchreiben s). Weil aber felbiger hollandiſch war, und Knor diefe Sprache nicht verftund: fo entſchuldigte er fich deswegen, erboth fich jedoch, eine befondere Befcheinigung von fich zu ſtellen, daß alles, was er ges agt Habe, der Wahrheit gemaͤß fey. Hiermit war der General zufrieden. Einer von fei- Ren Söhnen, welcher die Retourflotte von diefem Sabre führen follte, both ihm die Ueber: ahrt und die Tafel an, und verficherte, den Herren Öeneralftaaten würde es lieb feyn, we- gen der ceylanifchen Angelegenbeiten mit ihm zu fprechen. Allein, er verlangte nach Ban⸗ am zu gehen, wo er ein englifches Schiff, der Caͤſar genannt, antraf, das ihn im Herbſt⸗ Monate nach London brachte z). Der VI Abſchnitt. Beſchreibung der Inſel Eeylaıt N Geographiſche Nachrichten von derfelben, Einleitung. Größe und Geftale der Sufel, Ein: Hauptſtadt. Mellemby:neur. Allut-neur. Ba⸗ theilung. Nordliche und ſuͤdliche Landichaften. dula. Digligy neur, wo der König feinen Hof Weſtliche. Beſchaffenheit des Landes. Adams: hält. Flecken und Dörfer. Alterthümer, Land: berg. Natürliche Befeftigung des Königreiches ſchaft Portalun. Salz auf der Inſel. Haͤu— Candy uda. Seltſamer Unterſchied in der Wit- fer der Chingufefen. Königlicher Palfaft, Ge: terung. Spuren alter Staͤdte. Candy, die meine Haͤuſer. Vornehme Haͤuſer. DIR iv haben bereits anderswo bemerfet =), daß die Portugiefen ehemals einen Theil der Einleitung, ceylanifehen Küfte befeflen, bis an die Hauptftadt gaftreifet, und felbige öfter, als ein- Pit ag mal abgebrannt, ohne weder des Königes Pallaft noch die Tempel zu ſchonen. Ja, Der [ander —— oͤnig mußte ihnen drey Elephanten als einen jährlichen Tribut geben, und den Frieden fend. dermittelſt anderer fchimpflichen Bedingungen erfanfen. Endlich vief er die Holländer Aus Baravia zu Hälfe, durch deren Benftand er die Portugiefen fchlug, und aus allen be- eſtigten Orten jagte, hingegen fegten fie fich felbit hinein. Als der Krieg zu Ende war, And infonderheit, nachdem fie im Jahre 1655 Columbo weggenommen hatten, weigerten Ne fich, das Eroberte fahren zu laffen, und befeftigten fich nach aller Möglichkeit an der üfte, Ihre vornehmften Pläße find Jafnapatan, und das Eyland Manaar, gegen orden; Trinquemale und Batticalon gegen Oſten; die Stadt Punto gallo gegen Süden; und Columbo gegen Welten; ohne die a Negombo und Colpenting, * pp 2 ohne PNRaA.d 395 ©. 2) ©, oben Pyrards Reife, A. d. 322 ©, I Er x > EEE u a ——— ln an a 0 lan 0 0 me ZU nn 2 U nn 2 ud Du ee a) 2 98 27 434 | Reiſen der Hollaͤnder Reob. Rnox. ohne verſchiedene Schanzen an den Muͤndungen der Fluͤſſe, oder an den Päffen im Gebirge 6 7.zů rechnen, welche den Durchgang beſchuͤtzen. Die Holländer find alſo Herren auf dert droͤßten Theile der Küfte von einer Ssnfel, welche hundert Meilen in die Länge, und zu Größe und größten Breite funfzig hat. Ihre Geſtalt gleicht ungefähr einer Birne x), —— Das Innere der Inſel, davon man vor Knoxens Beſchreibung wenig wußte, gehoͤ⸗ Zuſel. vet einem einzigen Herren, welcher den Titel, König von Candy, oder Candi⸗uda fuͤhret. — Die Einwohner, welche leibhaftige Schwarze ſind, nennen ſich Chinguleſen. In ihrer theilung Sprache bebeutet Candi · uda, Gipfel des Gebirges y). Cs beſteht auch in der That Das ganze Sand aus fruchtbaren Hügeln und fhönen Bergen, Darunter einige außerordent⸗ lich hoch ſind. Noꝛdliche und Es iſt in kleine und große Bezirke abgetheilet; jene gleichen unſern Kreiſen oder Pro⸗ oftliche Land⸗ vinzen, und dieſe unſern Aemtern. Die Landſchaft Neura⸗calava beſteht aus fünf NM ſchaſten. gern, Hotcurly aus ſieben; beyde liegen gegen Norden. Die Sandfchaften Mantel \ und Uvah, jede von drey Nemtern, liegen oftlich , nebft vier andern Aemtern, die # ö feiner Sanbfihaft gefchlagen find, und Tammanquod, Bintana, Nellas und Daun bheißen. In der Sandfehaft Uvah liegen zwey und dreyßig Hauptleute, welche unmittelbak unter dem Könige ſtehen, nebſt ihren Soldaten, Folgende Aemter liegen mitten im Sande? Wallsponaboy, welches funfzig Löcher oder Thäler bedeutet, und Die Eigenſchaft DE Sandes anzeiget,. welches mit Bergen und Thälern angefüllet iſt; Poncipot, ® ift, fünf hundert Soldaten; Goddaponohoy, ober funfzig duͤrre Aecker; Hevoihattay⸗ — oder fechzig Soldaten; Cote mul, Horſepot oder vier hundert Soldaten; Tunpon# - boy, ‚oder die drey Funfzige; Udanur, das ift, die böchfte Stadt; Tattanur, das ift, die niedrige Stadt, worinnen Candi, der koͤnigliche Sitz, liegt. Beyde letzteren Aem ser find die beſten auf der Inſel, das iſt, die volkreicheſten und fruchtbareſten. Hier wo nen auch die vornehmſten Geſchlechter. Daher ſaget man auf der Inſel im Sprichworteẽ wenn das koͤnigliche Haus abſterbe, fo duͤrfte man nur den erſten den heſten aus einem von bey? den Aemtern vom Pfluge wegnehmen, und fauber anfleiden, fo habe man einen König dem es weder an Abel noch an gufen Eigenfchaften fehle 2). Gie genießen viele Kor vechte, und müffen allemal einen im Amte gebohrnen zum Statthalter haben. Weſtliche Die weftlichen Sänder ſind Udipollat, Dolusbang, Hotteraocurly, Porta⸗ Laͤnder. tun, Tuncurly und Cottiar. Die drey erſten beſtehen jedes aus vier Aemtern; die ‚be? den folgenden aus drey. Cottiar befisen die Holländer, nebſt Baticalon und Tut enrly, nebſt noch zehn bis zwölf andern an der Küfte. Der größte Theil diefer Land⸗ ſchaften und Aemter beſteht aus fruchtbaren Huͤgeln und Bergen; daher auch der Name Eandi⸗ uda ruͤhret. Unterdeſſen find in Neure⸗calava, Hotcurly und Hotteracut Iy, auch in den Aemtern Tammaquod, Vellas und Baknoa keine Berge, Jet Amt iſt von dem andern durch dicke Waͤlder unterſchieden, die niemand verkaufen noch aM greifen darf, weil fie zur natürlichen Befeftigung dienen, Bey entftehendem Kriege oder innerlicher Unruhe haͤlt jedes Amt eine Wache, in Friedenszeiten aber nicht, ausgenommen, wo hofländifche Orte in der Nähe liegen 2). Beſchaffen Obgleich das Land gebirgig it: fo wird es doch von einer. großen Menge ſchoͤner vs des Lan: Fluͤſſe bewäffert, die vom: Gebirge herab fallen, ° Die meiften find wagen vieler —— es. ni x) Länge: ſteben und neunzig Grad, fünf und eunden. Die Befchreibung der Kuͤſte wird in den zwanzig Minuten, hundert Serunden. Breite: Holländifchen Reifen, als ihrem natuͤrlichen Orte/ fünf Grad, fünf und funfzig Minuten, zehn Se- vorkommen, : in Spitze ZParebture Wesste Znfeı WE = Srurann ZA — ——— eoelepolay ro Kuh Insel — A. — — N * — = — —— — *53 — HovrLı = We; | i* — — — > BE R, ß, „Ste ATUR — on Manicramarıg$ > —— BB R — a — AlarabeE Cay RE: Ne ‚gom = Vegampetı Ale ARLUL Colombo 0: —— 72) —* 7 —D ——— gi —— S BER: DA — ORT, * Cor An & > Mo — — ———— 8 RB, ruralune, (& do Ar Perg nl NAUDUM CORL.A Dampale BIT 'ORZA Kr COCXELE CÖRLA oone} F * — tung Ah Berta FE &7, aiterlue — Malmande Bınısau\ Mor, © — HR CORLA' ! —— — . — Bill — Alallagode — — V — —“«— Zange vore dem drlande — XXE m — IEIEIIEIEE gu——— v— Ya Arosa ar rg u S Yotta — — — — 2 EBEN ADDUATTA 23 = — — * — ⸗ EI ger 20 — ER — — — — — — SE —— —————— TVTAGALAN CORLA * KARTE VONDEM EYLANDE CEYLAN Zur — Historie r Reılen.. von dem Men Bellin Ir 2: r ord*de da Marıne- 2750 Maaßltaeb _ Franzoesische Seen "x 40 „Absoredo 120 Zauben Insel = Tringuemale E * -von’Tringuemale .d.dos Arcos ; f. Mut > —— ð = — vn R = oholavıdle 3 N, Gemere,E Dan Rob. Rnor. nem Beutel in ber Hand, worinnen er Betel hat. Der Herr ſelbſt trägt beftändig eine 1679. filberne ſchoͤn ausgeftochene Büchfe, in Geftalt eines Uhrgehäufes, voll Kalch in der Hand Die vornehmen und jungen $eute Taffen die Haare fang wachfen und fliegen, doch Fnür en fie felbige Hinten zufanmen ‚ wenn fie reifen, oder ihre Uebungen vornehmen, - Dr? er gen trugen fie Ohrgehänge wie die Malabaren. Weil aber ver Röniges unterließ: poate fe Gewohnheit fehr in Abgang gerathen. Die Mannsperfonen tragen filberne und. meffit gene Ringe an den Fingern ; die Reichen, goldene, In Seive kleidet fich niemand#) Aufzug dee Die vornehmen Frauen treiben weit geößern Pracht, als ihte Männer; ja die lettel vornehmen "machen fich groß damit, wenn ihre Frauen koſtbar aufziehen 2); ' Zu’ Haufe find fie I Frauen. J ſchlecht bekleidet: allein wenn fie ausgehen, fo tragen ſie eine Art Hemden von dem fei ſten baumwollenen Zeuge, mit Bluhmen und Laubwerke geſtickt, imgleichen ſilberne * Bänder, und eine Menge Ringe an den Fingern und Zaͤhen. Am Halſe Hängen’ gel ober filberne Ketten über die Brüft herab, und an den Ohren Foftbare Gehänge, Ohren werden ihnen gleich im der Jugend durchbohret, und zuſammen gedrehete Berelblä ter in das Loch geſtecket, damit es recht groß wird. Es daͤhnen fich auch die Ohrlappch wirklich ſo weit aus, daß ein Auslaͤnder denken ſollte, ſie hätten Wween große Rtinge nebo dem Geſichte haͤngen. Knoxen misfaͤllt dieſer wunderliche Zierrach ungemein, und das fo vielmehr, weil fie ſonſt nicht uͤbel ausſehen. Ihr uͤbriger Zierrath ſteht ganz gut. 9° ſalben die Haare mit Eocosöle, damit fie glänzen, und laſſen fie auf den Ruͤcken fliegen Die Hände find bloß. - Ueber den Kopf oder die Schultern werfen ſie ein geſtreiftes oo geblühmtes feidenes Tuch, welches fehr artig laͤßt Um den Leib tragen fie ein paar tel von Silberdrahte Bey dieſem ganzen Staate gehen fie batfaf, ſowohl als die Mani perſonen, weil der König nur allein die Ehre hat, Schuhe zu tragen x mn Einfipräne ® - Dei Rang oder Unterfchied des Standes beruher weder aufDeichehune, mach ENT, | Fung der Hei ſtellen, fondern auf der bloßen Geburt, und iſt mithin erblich Y)." Daher heirachet sachen, mand eine geringere Perfon, noch ißt er mit ihr, Wenn ſich eine Jungfer von A ef Mannsperfon von geringerem Stande verführen liege: ſo würde fie von ihren Angehörld erwuͤrget. Ein folder Schandfleck Fönnte nicht anders, als mit ihrem Vince ausge, werden 2). Doc) verfährt man mit Mannspek ſonen etwas gelinder. "Sie. koͤnnen aıt einem Mägdchen vom allernievrigften Stande ein Kebesverſtaͤndniß haben, wofern ſie mit ihr weder eſſen noch trinken, fie auch nicht als ihre Frau erkennen; im widrigen jr te ſtrafet fie die Dbrigfeit an Oelde, oder leget fie in das Gefaͤngniß. Vergißt aber Siebhaber feines Ranges fo ſehr, dag er fie heivarhet? fo wird er von ſeinem Geſchleche ausgeſchloſſen, und in den Stand feiner Frau verſtoßen. | f Hagen] Hoher Adel. Der hohe Adel beftehe aus den ſogenannten Hondreus 2), wel ver fich von Hondreune herkoͤmmt, das man dem Konige als einen Titel böyleger, und jeſtaͤt bedeutet. Ans dieſein Stande waͤhlet der König ſeine Reichsbeamten und Ei halter, Man kennet fie an ihren Namen und’ Kfeidungen, Die Männer ragen fetche®" an bie halbe Wade, und die Frauen bis auf die Ferfe, - Gleichfalls fehlägen die Sir einen Zipfel von ihrem Node über die Achfel, daß er über die Bruſt herab haͤngt; “sie gegen andere Frauen vom Kopfe bis auf den Guͤrkel nackend gehen," und ihre Möcke nut bi r — * — AR en an das Knie reichen: es fey Dann bey großer Kälte: denn fodann Darf jedermann den Eu B yor 6.0 Nies b #) Eben daſeltſt da &, x) Eben daſelbſt a. d,25&, ”) Eben daſelbſt. * 9 Wr. 123, 125 Seite, > Flil) ze —— — — — a a Zn en — | 8 1111111111111 1111111111101 1111111111111 IM Zde Bakker jet, 1782 . EBENE SD. WET TIL nach Oſtindien. 1 Buch. XYVI Cap. . 491 ledecken, und wofern er nur den Hondreus, die ſich an einem oͤffentlichen Orte befſinden, Rob, Aner, tine Enſchuldigung deswegen machet, fo iſt es ſchon recht. Noch ein anderes Unterſchei 1679. dungszeichen iſt dieſes, daß ihre Muͤtzen wieder Biſchoͤfe ihre, geſtaltet, und nebſt den oben Rn daran. befindlichen Ihren von einerley Farbe, nämlich entweder weiß oder blau ift, dahin⸗ egen bey Leuten von geringerem Stande, die Müge und bie Ohren zweyerley Farbe haben muͤſſen 5). ale re Enor beſchreibt dieſe Unterſcheidungsʒeichen mit Rechte ausführlich, nicht nur, weil Die Weißen ſe eine wohfeingerichtete Policey beweiſen, fondern auch, weil fie vielleicht das einzige Bey⸗ gehören unter bief find; daß jedermann ſeinern Stande in allen Stüden gemäß Ieben muß. ' Es giebt den hoben weherley Gattungen Zondrens; die nur, was die Heirath betrifft, von einander unter- Adel. ſchieden find, Alle Weißen werden als Hondreus angefehen, und genießen, eben dieſelbi⸗ gen Vorrechte. Nur leidet ihr Anfehen wegen zweyer Stüde: erſtlich, weil fie Rindfleiſch fen ;-zwentens daß fie die Hände nicht waſchen, wenn fie ihre Nothdurft verrichtet ha⸗ ben, welches in dieſem Sande hoͤchſt abfcheuliche Dinge, find. Die Ehre eines Edelmanns ann. nicht: hoͤher ſteigen, „als nur. vermittelſt eines gewiffen Ehrenzeichens, das der Königertheilet, und eine Art eines Ritterordens iſt. Will der König jemanden fo hoch echeben, jo bindet er ihm ein mit Golde und Silber gefticktes Band um den Kopf, und Siebe ihm den. Titel Mundiana. Doc) Diefe Gnabensbezeugungen geſchehen fo felten, daß * zu Knox Zeiten nur zween bis drey Große damit beehret waren 4). Auf den Stand der Hondreus folget der Stand, der Goldſchmiede, Maler, Meſ- Uebrige ſerſchmiede und Zimmerleute. Dieſe alle haben einerley Rang unter ſich; an der Kleidung Staͤnde. ſind ſie von den Adelichen wenig unterſchieden, nur Dürfen fie weder mit ihnen eſſen, noch ſich verheirathen. Doch haben die Moſſerſchmiede etwas von ihrem ehemaligen Anfehen Vorzug ge: verlohren, und Knox erzähle die Urfache davon, ‚als einen Beweis, wie fehr Die Chingu- wiſſer Haud— Arfen über ihrem Range halten. Eines Tages kamen einige Hondreus zu einem Meffey- verksgenoß— ſchmiede, und wollten ihre Werkzeuge ausbeſſern laffen. Jener ſaß bey Tiſche, und ließ ſie —⸗— ſo lange warten, daß ſie im Zorne davon giengen, und die gelittene Beſchimpfung uͤberall Ausbreitetenz. hierauf wurde verordnet, bie Perfonen von diefem Range, follten kuͤnftig nimmermehr wie bisher die Ehre genießen, daß die Hondreus bey ihnen äßen. Nichts deſtoweniger bezeugen ſich die Meſſerſchmiede fehr ſtolz, inſonderheit diejenigen, welche für den Königiarbeiten. Sie haben ein gewiſſes Bierthelinder Stadt, das beyniemanden anz derg als bey ihmen darf arbeiten laſſen. Weil ihre meifte Arbeit darinnen befteht, daß fie die erkzeuge zum Landbaue ausbeffern: fo einpfangen fie zur Erndtezeit gewiſſe Einfünfte an h eide, ftatt der Bezahlung: Neue Werkzeuge werden: nach ihrem Werthe befonders „ablet ‚ und zwar gemeiniglich mit einem Gefchenfe an Reife, Geflügel oder andern $e- ensmitieln. Wer etwas machen läßt, der bringe Eifen und Kohlen mit. Der Meffer- hmied fige vor feinem Amboße, und thut fehr vornehm. Zurlinfen Hand hat er die Eſſe, and in der vechten einen Hammer, Der Kundmann muß das Feuer ſelbſt anblaſen, auch Mit dem großen Hammer zuſchlagen; er für ſeine Perſon regieret nur das Eifen, und Lehe ihm mit dem Kleinen Hammer das rechte Geſchicke. Soll etwas gefhliffen werden, . d muß man felbft die groͤbſte Arbeit verrichten, und er bringt das Werk zur Vollkommen⸗ naga beit, 2) X. d. 124 Seite, e) Eben dal. A). d. 128 Seite, d) Ad. 126 ©. — au a lan da Di in are abi en el > = un ee 492. Reifen der Holländer Kob. Anor. heit. Vermuthlich find fie deswegen fo angefehen, weil man fie nicht miffen kann; dent 1679. , die Chinguleſen handeln wenig mit Ausländern, und müffen folglich. ihre Werkzeuge in dem I Sande verfertigen laſſen e), —— Nach dieſen vier Zünften kommen die Barbierer, welche zwar Camiſoler tragen, es wendigeeit ill aber niemand mit ihren eſſen, fie dürfen auch nicht auf Stühlen fisen. Diefe legtet? ber: Ehre gebührer nur den vorhergehenden Ständen, Die Töpfer find noch geringer, — Uebrige Hand: die Barbierer, Sie tragen Feine Camiföler, und ihre Kleidung reichet nur bis: an ir wertszinfte- Kyle, Cie figen auf feinem Stuhle, es ißt auch niemand mif ihnen. Unterdeſſen, w fie das irdene Geſchirre verfertigen, haben fie. das Recht, ‚wenn fie zu einem Hondr kommen, daß fie nach der Art, wie es bier zu Sande gewöhnlich iſt, aus feinem Kruse trinken dürferr, nämlich, indem man fid) das Getränk in den Mund gieft, ohne das OF fäß mit dem Munde zu berühren f). Nach ihnen folgen die Wäfcher, deren es hier zu Sande fehr viele giebt, Siemafht! aber nur für Perfonen von höherm Stande, als dem ihrigen. Männer und: Weiber ge ben mit einem Tuche über der Achſel, als einem Kennzeichen ihres Standes, über Die Straße, Sie werfen Hefen in eine Kufe voll Waffer , hängen die Wäfche darunter, 1 Taffen die Duͤnſte hinein ziehen g). Hernach fpühlen fie felbige in dem Fluſſe aus, fehle? gen: fie gegen einen. Stein, und reinigen fie auf dieſe Weiſe vollkommen, ohnedas gering Ausreiben oder. Zerreißen. * Die Weber machen den folgenden Stand and): Mebft der Weberey find fie auch Sterndeuter , verfündigen gut Wetter; gute und unglüdtiche Tage; ob eine Sache ablaufen werde, was einen neugebohrnen Kinde wiederfahren folle, und überhaupt ıf tige Dinge, Sie ſchlagen die Trummel; fie fpielen auf der Flöte. Sie tanzen in dent Tempel und währenden Opfers. Sie nehmen auch alles Opferfleiſch mit. nach Haufe, eſſen es. * Die Rildoss oder Korbmacher find geringer, als die Weber. Siem Wannen; das Getreide zu ſchwingen, Körbe, Betten und Stühle aus Rohre, Herneh folgen die Mattenflechter Rinnerasks genannt, welche fehr geſchickte und faubere Arbei machen. Allein weder Manns= noch Weibesperfonen dürfen ſich den Kopf bedecken. Die Ekephantenwärter machen ebenfalls einebefondere Zunft; gleichwie auchdie u geris oder Zuckermacher. Alle diefe Zunftverwandte, bleiben jedweder bey feinem Ha merke, Der Sohn wird, was fein Vater war. Die Tochter heivathet einen aus ihrer Zun Zum Heirathsgute giebt man ihr das zum Handwerke nöthige Geräthe mi. Gie dürfe auf feinem Stußle figen, Feine Camifäler, noch auch ein Gewand, das: über die AM reicht, tragen: ja nicht einmalein Tuch) um die genden wickeln, es fey dann fehr kalt. Noch weniger dürfen fie Namen führen, die den Hondreus eigen find, noch ſich für höher gebe, "als ihre Geburt if; Die Namen der Hondreus endigen fich allemal-auf pr und der andern auf Adgah 2). Gemeine Die Poddas machen das ganz gemeine Volk aus, welches aus Tagelöhnern und Solvaten befteht, Ihre Herkunft wird für-die werächtlichfte gehalten, ohne daß eine a claven. dere Urſache ba wäre, als weil fie von ſolchen Eltern entſproſſen findA), Knor redet au von Stlaven, er ſaget uns aber nicht, wie ſie zu dieſem Stande kommen. Er berichtet, 9 Herre 4 e) Ad. 130, 131S. C3 FD Ard. 1234 And. 133 4). A. d. 135. Seite: nach Oftindien. T Buch. XVI Cap. 493. Herren gäben ihnen ein Stück Sand und einiges Vieh, damit fie fich naͤhren koͤnnten; vie⸗ Rob. Anor ‚e aber möchten damit nichts zu thun haben, und waͤren eben fo veich, als ihre Herren, nur 1679. dürften fie fich keine andere Sclaven zur Yufwartung halten. Was fie nod) erwerbenü ñ wird ihnen niemals genommen, Kaufet man einen neuen Sclaven, ſo verheirathet Man ihm ſogleich, und verſchaffet ihm eine Haushaltung, damit er nicht etwan wegläuft. Die Selaven ‚ welche von Hondreus berftammen, behalten die mit. ihrer. Geburt ver- knuͤpfte Ehre 2). Alles, was man aus einer fo unbeſtimmten Anmerkung fihließen kann, iſt dieſes daß in feinem Sande die Selaverey fo leidlich ſey, als in dieſem. F Einen. deutlichern Begriff giebt uns Knox von einer andern: Art Leuten, die manı ad | Seltſame ne befondere Merkwuͤrdigkeit der Inſel Ceylan anfehen kann. Diefes find, faget er, die Gattung Lew lex ‚ welche ihrer ſchaͤndlichen Thaten wegen, durch die Könige des Landes in den al: ter \ [erperächttichften Stand verfeget worden, Sie müffen allen übrigen Einwohnern der In— el eben die Titel beylegen., welche Diefe dem Könige und den Fürften beylegen, auch eben dieſelbige Ehrerbiethung gegen. fie bezeugen. Man erzaͤhlet »), ihre Vorfahren waͤren Dedda Vaddas /das iſt Jäger geweſen, welche das Wildpret auf die koͤnigliche Tafel lieſerten; eines Tages nun haͤtten fie ihm Menſchenfleiſch vorgeſetzet, es hätte ihm auch f gur geſchmecket, daß er befohlen, dergleichen Wildpret Fünftig wieder zu fchaffen. Allein die Bosheit wurde entdecket, und der König achtete den Tod für zu geringe zu ihrer Ber Rtafung. Daher machte er ein Geſetz, es follten Eünftig alle Verwandte dieſer Zunft. we⸗ der einiges Gut befisen, noch zu ihrer Ernaͤhrung einiges Handwerk treiben, fondern non: Aler Gemeinſchaft mis andern Menſchen ausgeſchloſſen feyn’, ihren Unterhalt mit Betten: hen, und von jebernann, als ein unehrliches Lumpengeſindel angeſehen fegn.. Man derabſcheuet fie wirklich ſo ſehr, daß. man ſie nicht einmal Waſſer aus einem. Brunnen: oͤpfen läßt, ſondern fie muſſen aus Fluͤſſen und ſtehendem Waſſer trinken: Sie gehen: Baufenmeife , Männer, Weiber und Kinder.betteln herum, und. tragen- ihr. Geräthe und: Eſſen in Körben an einem: Stocke. Die Weiber tragen nichts. Sie tanzen-aber, und; Machen allerley Gaukelpoſſen, worzu die Männer auf der Trummel ſpielen. Sie laſſen ein meſſingenes Becken mit unglaublicher Geſchwindigkeit auf einem Finger herum laufen, Sie werfen neun, Ballen nach einander in die Luft, und fangen fie wieder. nach einander, Aſo daß allemal fieben in der buft ſind. Wenn fie betteln, fo geben fie eine Mannsperfon: den Titel: Eure Hoheit und Eure Majeflät ; die Frauen nennen fie Könlginnen und Graͤ— nen, Sie betteln übrigens fo ungeſtuͤm, als. wenn fie die. Vollmacht: vom Könige darzu hoͤtten. Sie laſſen ſich feine abſchlagige Antwort geben. Auf der andern Seite iſt nicht: Laube, fie zu ſchlagen, oder die Hand gegen fie aufzuheben; daher muß man ihnen ge- en, was fie wollen, Sie bauen fih Hütten unter den Bäumen, an einem Orte, der n den Städten und Heerftraßen weit abliege, Sie leben vecht bequem von ihren Bette⸗ » zumalen:da-fie weder Steuer noch Gaben an jemand abtragen duͤrfen. Gie find zus chts gehalten, als Riemen aus den Häuten der todten Kühe zu fihneiden, womit man Elephanten fängt, und bindet. Diefes bringe ihnen noch ein ander Vorrecht zuwege; fe behaften auch das Fleiſch, und nehmen es den Webern weg. Sie geben vor, ſie koͤnn⸗ N feine tüchtige Riemen zu des Koͤniges Dienfte verfertigen,. wofern-die Häute von einem Mdern verhumzet wuͤrden. Unter dieſem Vor wande fegen ſie fich gegen Die. Weber „ weiche Daga 3 die AH. 135 und folg · Seite: DA. 8.7 S. k)y, d. 3 S. ſol⸗ mw) dB: ü a a 494 > Reifen der Holländer . Rob. Rnox. die Flucht ergreifen, damit fie nicht unrein münden, wenn fie mit einem folchen Geſchlechte 1679. das jedermann verabfcheuer, ins Handgemenge geriethen. big ıler u RKgnor faget; um noch einen abſcheulichern Begriff: von dieſer feltfamen Art Landſtrei⸗ Selzame cher zu machen, fie fähen anf Feine Anverwandtſchaft, der Vater fehliefe bey der Tochter/ —— und der Sohn bey der Mutter.“ Es geſchieht zuweilen, wenn der Koͤnig einige große Her⸗ Feauenzim: ven ihres Verbrechens wegen zum Tode verdammet, daß er.ihre Weiber und Töchter den mers, Bettlevn uͤbergiebt. Diefe, Strafe wird für ärger gehalten, als det Tod ſelbſt · Das Frauenʒimmer entſetzet ſich dermaßen davor, daß fie ſich allemal lieber ins: Waſſer ſtuͤrzen wenn ihnen der Koͤnig die Wahl laͤßt =). J — ri sh An m \ Eh 2 ' } arilı "3. Don der Regierung, Religion, den Wiſſenſchaften, dem Handel und“, e den Gewohnheiten auf Ceylan. a Regierung der Chingulefen. Diffanvas und an: fer fen. Preis’ der Lebensmittel. Detel, wie dere Bediente. Gerichtshöfe. Misliches Gluͤck. er gebrauchet wird, Sprache in Ceylan. Ge⸗ Macht des Königreiches. Beſondere Päffe ſetze auf der Inſel. Heirathen zind Ehefeheibund Ehinguleſiſche Soldaten. Kriegesart. Religion gen. Freyheit der Weiber. Hochachtung für auf Ceylan. Tempel und Prieſter. Goͤtzen. fie:., Shre Trauer. - Begräbniß der Großen. Dreyerley Prieſter. Teufelsopfer. Des Der: Wie man fie verbrennet. Krautheiten und Arge faſſers Nachricht von ceylaniſchen Teufeln. An⸗ neymittel der Chingulefen. Sie leben orbent⸗ merkungen darüber. · Ihre Wiſſenſchaften und lich. Ihr luſtiges Weſen. Harte Lebensſtra⸗ ihr Papier. Chinguleſiſche Sternſeher. Ihr fen. Herkunft und Eigenſchaft des Koͤniges · Amt. Ihre Zeitmagß. Ihr Gewicht. Ihre Entſchuldigung feiner Grauſamkeit... Muͤnze. Wie ſehr ihre Handlung eingeſchraͤnnn * Regierung D ie Regierungsform des Königreiches Candy beruhet auf gewiſſen Origin, der Chingule: che die Nation glücklich machen, wofern der König feine Macht nicht mishrai fen. Es giebt zween Dberrichter, oder Großveziere, welche Adigars genenner werden ‚und P wohl die Staats: als Kriegesangelegenheiten verwalten 6). An ihr Gerichte wender mi fih, im Falle man mit dem Ausfpruche des Starthalters einer Sandfchaft oder Stadt nicht zufrieden ift, Die Adigars haben igre nachgeoröneten Beamten, welche zum Zeichelt if ver Würde einen Stab mit einem Haken tragen. So bald man diefen Stock fießt, muß man eben den Gehorſam bezeugen, als wenn man das Siegel der Adigars ſelbſt paßt Verſteht der Adigar fein Amt nicht: fo geben ihm dieſe Beamte Unterricht, Chen ale | ift es in allen übrigen Aemtern. Es giebt nachgefegte Beamte ‚ welche durch ihre Erfah renheit und Einficht die Ungeſchicklichkeit des Vornehmſten erſetzen pP). Du. Diſſauvas ¶ Auf die Adigars folgen unmittelbar die Statthalter der Sandfchaften. und Graffchal? und AMD fon, oder die fogenannten Diſſauvas. Aber nicht alle Statthalter haben diefen Titel, ß — wenig, als gewiſſe andere Beamte, die eigentlich Generale find, und eine Anzahl Seld® £ ten als Dberhäupter anführen. Daher ift der Tieel Diſſauva ein befonderer Ehrentiten den der, König mit einer beliebigen Stelle verknuͤpfet. In dergleichen Erhöhungen ft er nicht, fo wohl auf Die Geſchicklichkeit, als auf den Geburtsrang , und Die gemeine Me nung der Chinguleſen iſt der Wahl, welche auf den vornehmſten Adel fällt, allemal vor theilhaftig. Wenn der König jemanden eine wichtige Stelle ertheilet: ſo erzeiget — e => 4 —* un nr) A. d. 138 und folg, ©. Ar p) Eben daſelbſt. °) Eben daf, I Theil, a. de 61 und folg. ©. nach Oſtindien. IBuch. XVI Cap. 495 Alemal befondere Zeichen feiner Gewogenheit, vermuthlich in der Abficht, damit feine Un- Rob. Anor. fergebenen deftomehr Ehrfurcht gegen ihn tragen. Er fehenket ihm einen Degen, deſſen 1679. - Fäßemie Silber oder Meßing ausgelegt, und die Scheide mit Silber befchlagen iſt; eine llebarte und ein Meffer.; Er weift ihm zu feinem Unterhalte verfchiedene Flecken an, innen alferley Handwerfsleute wohnen, nebft den Einfünften, die der König von ihnen Ienof, imgleichen ein Stück Land, das die Einwohner für ihren Statthalter anbauen müf- n. Die Statthalter müflen bey Hofe bleiben, und ihre gewöhnliche Berrichtung iſt, bey des Königes Perfon Wache zu halten. Allein, fie haben zu einem jedweden Stüce ihres einen Beamten, der ihre Perſon vorſtellet. Sie haben. Gerichtshöfe, die aus den Gerichtshoͤfe vornehmſten Einwohnern eines jeden Flecken beſtehen, von deren Ausſpruche an fie appelli- | et wird, ehe man die Klage beym Adigar anbringt. Man kann auch an den König bt ſich wenden, indem man ſich zur Erde niederwirft, wenn er aus feinem Pallafte geht. Unterdeffen, obgleich dieſes ein bequemes Mittel gegen die Ungerechtigkeit: zu feyn ſcheint: Mit es doch nicht ohne Gefahr, Zuweilen laͤßt der Koͤnig den Bittenden pruͤgeln, und in die Eiſen ſchließen, weil er ihn beunruhiget hatz und · ſodann bleibt die Sache wohl etliche vahre Hängen 7). mare 2 ' | u. * = ie deit Großem beyleget, find, wenn fie ſich bey Hofe befin- Ehrentitel. den; Uffai, welches etwan gnaͤdiger Herr bedeutet. Sind fiernicht beym Könige, fo nen⸗ het man ſie Sibatta und Dishudren, das ift, Eure Excellenz r). Gehen fie zu Be aus: fo lehnen fie fich auf den Arm eines Bedienten. Ueber Diefes hat der Adigar Noch einen Kerl vor fich hergeben, der mit einer großen Geißel klatſchet, damit jedermann * dem Wege geht. Die Hofleute find mitten in ihrer groͤßten Herrlichkeit einem ploͤtz⸗ ichen Falle unterwerfen, welches verurfacher; daß man fie ihres Standes wegen nicht fehr deneiden darf. ‚Gar oft geſchieht es, daß ein vornehmer Herr beym Kopfe genommen, und In ein Loch gefehmiffen wird. Ja, fie legen wohl felbft Hand’ an einander, und thun es Mit Freuden, teil derjenige, welcher den andern greifen muß, gemeiniglid) feine Stelle befömmt s).» Die Macht des Koniges befteht in der natürlichen Feftigfeit feines: Landes, in feiner _ Mache des Libwache, und nicht ſo wohl in der Tapferkeit, als in der. Liſt ſeiner Soldaten. Er hat Koͤnigreiches. feine andern Feftungen, als welche die Natur machet. Das ganze fand befteht aus einem Sebirge, worein man ſchwer kommen kann, und ift alſo gleichfam eine unbezwingliche Fe— ung, Die Eingänge ins Gebirge, indie Städte, Dörfer, imgleichen die Kreuzwege, Nd mitfpanifchen Reutern befeget, die man bey einem. vermurhlichen Kriege verdoppelt. J werden von einem gewiſſen Baume gemacht, deſſen Aeſte mit Dornen drey bis vier & lang, und ſo hart, alsı Eifen, befegenfind: + Die-Aefte find ſo dick, als ein ziemlicher af man fliche fie durch einander, und hänge. fieran einige Pfähle: von zehn: bis zwölf i Zus in die tänge, die man wie Thürpfoften einfeger. Die Aeſte hängen auf eine folche eiſe daran, daf man fie in die Höhe ziehen, und dergeftalt den Eingang öffnen kann; Bernach läßt man fie wieder fallen, und verſperret den Durchgang. - ' a} Alle Wege, die nach Hofe führen, werden genau bewachet. Man fäße.niemanden Beſondere ' durch, ohne ein befonderes Zeichen, das von ausdrücklich hierzu beſtelleten Beamten aus Paͤſſe. F Lecheilet wird, Die Zeichen find nicht von einerley Geſtalt, fondern nach der Beſchaffen— r Sr Kie & 5 rei 1) X. d. 62 und folg. ©. 5) A. d. 76 S. NUN Be 8 ©: ‚a. : Mislihes Shi, 496 a Reiſen der. Holländer Reb. RKnox. heit des Standes und der Geburt des Neifenden eingerichtet. Auf demjenigen, das ein 1679. Soldate bekoͤmmt, fleht ein bewaffneter Mann, mit einem Spiefe auf der Achkel ; auf Chinguleſiſche Soldaten Kriegesark. Religion in Ceylan. eines Landmannes ſeinem ſteht ein Mann, der zween Saͤcke an beyden Enden eines Sto⸗ ckes trägt, gleichwie es die hieſige Landesgewohnheit mit ſich bringt; ein Weißer bekommt das Bild eines Mannes mit dem Degen an der Seite, und einem Hute auf dem Kopfe d- Die ordentliche Kriegesmacht befteht aus des Königes Leibwache, welche mechfel# weiſe Dienfte thut, und aus den fogenannten hochländifchen Soldaten, welche durch die gat⸗ ze Inſel zerſtreuet find. Die Seibwache wird nicht angeworben , fondern ift vom Vatel ‚auf den Sohn erblih. Statt der Bezahlung find ihnen gewiſſe Grundftüce angewieſen die ſie verliehren, wenn fie ihre Schuldigkeit nicht beobachten. Will einer außer Dienſt treten: ſo kann er es thun; nur muß er ſein Grundſtuͤck an denjenigen abtreten, welcher an ſeink Stelle koͤmmt. Sie find mit Degen, Spieße, Bogen und Pfeile, und einer guten Flint dewaffnet. Statt der Ögzelte haben fie die Taliporblätter #), melche leicht und bequel find. Sie mögen fich befinden, an welchem Orte der Inſel fie wollen, fo fehler es nicht an Pfaͤhlen, woruͤber ſie die Blaͤtter decken. Sie ſchlagen niemals im freyen Felde. Sie erwarten auch niemals den feindlichen Angriff. Ihre Kriegeskunft beftehe darinnen, daß fie fich in einen Hinterhalt legen, und daß fie die Wege verbauen. Sie ſtecken fich hinter die Felfen und ins Gebüfche, wora fie mit ihrem Feuergewehre viel Schaden thun. Beſorgen fie, aus ihrem Vortheile ve jaget zu werben: fo fliehen fie in die dicken Wälder, wo fie fein Menfch finden kann. Fe ner, fo hauen fie große ſtark beäftete Bäume los, und laſſen fie: hernach dem Feinde a den Kopf fallen : geraͤth er hierdurch in Unordnung, fo ſchicken fie ihm einen Regen yon Dfeilen und Kugeln zu. Zwar fonnten fie die Küfte auf dergleichen Weife nicht vertheidl gen, weil felbige zu wenig Gebüfche hat; doc) erwarben fie fich eine ziemliche Kriegeserfaß? venheit, vermittelft der langwierigen Kriege mit den Portugiefen und Holländern. Inden ihre meiften Generale in Friedenszeiten bey den Europäern dieneten : fo lerneten fie i Kriegesmanier ; . daher twaren fie nachgehends im Stande, die Holländer etlichemal M Ihlagen, und ihnen einige Schanzen abzunehmen, Ehemals bezahlete der König demjen = der Air Kopf brachte, etwas gewifjesz; doch diefe barbarifche Gewohnheit iſt gefchaffet x). Die Religion in Ceylan iſt die heidniſche. Sie bethen verfchiedene Gottheiten A die allerley Namen tragen, und worunter die vornehmfte diejenige ift, die fie in Ihrer St he Oſſa, Polls, Maups, das ift, Schöpfer Himmels und der Erde nennen ). glauben, dieſer hoͤchſte Gott ſchicke andere kleinere Goͤtter auf die Erde, ſeine Befehle aus zurichten, und dieſe Untergötter wären die Seelen frommer Leute, weiche die Tugend bi an ihren Tod ausuͤbeten. Eine andere Gottheit vom erfien Range ift der fogenannte On, deſſen Amt es üft, Die Seelen felig zu machen, und welcher ehemals auf die Erde b ab fam, und ſich elichemal unter einem Baume, Namens Bogaha, fehen ließ, den ſe ſeitdem verehren. Er ſtieg hernach von dem Gipfel eines hohen Berges wieder in Himmel, und ließ den Eindruck von feinem Fuße zur uͤck Sonne und Mond find bey den Shingulefen ebenfalls Götter, Die Sonne benennen fie Irri, und den Mond — ) A. d. 32 und folg. S. 5) A. d. 116 S. u) A. d. 80 S. z) A. d. 147 ©. x) A. d. 90 S. 4) A. d. 149 ©, x nach Oſtindien. 1Buch. XVI Cap. 497 iu fi bisweilen noch den Titel Hamui fügen, welcher den erhabenſten Perfonen beygele- BER "9tswird, imgleichen das Wort Did, welches in ihrer Sprache Over bedeutet, aber. ver- 197%, muthlich were den Portugiefen entlehnet ft ee: ie Zahl agoden und Tempel uͤberſteigt alle Einbildung. Es giebt einige Ternpel und Die Zahl ihrer Pago P ſteigt all 3 Priefter. ungemein fehonie,' die von Quaderſtuͤcken gebauer, mit gehauenen Bildniffen und andern Fi- Wen gesierer, aber fo ale find, daß die Einwohner nichts von ihrem Urfprunge wiſſen. Sp viel iſt gewiß, daß fie von geſchicktern Baumeiſtern, als die Chinguleſen find, aufge: \ führer worden, weil-fie die im Kriege zerftöreten nicht wieder bauen koͤnnen. Einige, in⸗ ſonderheit die dem Buddu gewidmete Tempel, haben die Geſtalt eines viereckichten Tau- Senhaufes, und zwey Stockwerke. ee In bden obern Gernächern ftehen eben fo wohl Gögenbilder‘,” als in dem untern Tem: pel. Man findet einige von Silber, Kupfer, und andern Metallen, und von erftaunlicher Öröpe, Ferner fieht mar dafelbft gemalete Stäbe, Schilde, und feljames Gewehr 4), Hellebarten, Pfeile, Lanzen und Schwerdter. In dem Tempel des Friedensgottes, Bu⸗ delu, findet man gar Fein Gewehr, fondern Bilder von Männern, welche mit kreuzweiſe Üntergefchfagenen Beinen daſitzen, gelbe Roͤcke am beibe, gekraͤuſelte Haare, und die Aerme, eich den Weibesperſonen, fiber einander liegen haben. Jeder Tempel genießt Die Eins Änfte gewiſſer Grundftücke, die ihnen die Freygebigkeit der Koͤnige zugewendet Hat; und dnox behauptet, Die Kirche befüße mehr Sand, als der König. Won diefen Laͤndereyen werden die Prieſter und Gebäude erhalten, auch die Opfer angeſchaffet. Ferner haben die Tempel auch ihre Beamten, fo wohl, als der Fönigliche Pallaft, ja fo gar Elephanten, wel⸗ be man bloß zur Pracht unterhält. "Ueber diefes ift jediwedern erlauber, in feinem Hofe ine Kapelle zu bauen, worinnen ein Bid des Buddu, Lampen und Kchter ſtehen 6). Die Chingulefen haben dreyerley Priefter, gleichwie dreyerlen Götter und Tempel. . Die Priefter vom erften Orden find die Tirinangen, oder des Buddu ce). Ihre Tem: pel nennet man Ochars. Zu Digligi haben fie ein Haus, darinnen fie ihre Berfanm- „tungen halten, Man nimmt feine andere, als vornehme und gelehrte Männer, im dieſen Orden. Sie gelangen auch nicht auf einmal darzu. Es führen nur Drey bis viere den hohen „Titel der Tirinanxen, welche zu Digligi fich aufhalten, erftaunliche Einfinfte genießen, und gleichfam die Obrigkeit aller Priefter auf der Juſel vorſtellen. Die übrigen Geiftti- ben von dieſem Orden nennet man Gonnis. So wohl diefe, als jene, fragen einen gefben „und an den Senden gefalteten Rock, nebft einem Gürtel von Schnüre. Sie gehen mit bloßem und befehorenem Haupte, tragen aber einen runden Windfächer in der Hand, gegen „die Sonnenhitze. Se wohl der König, als das Volk, tragen große Ehrerbierhung gegen ‚fie, Sie dürfen des Tages nur einmal Fleiſch effen, allein, fte durfen nicht befeblen, daß Man etwas abfehlachte, auch Feine Erlaubuip darzu geben, wenn man fie deswegen fraget. ‚Sie find unverheirarhet: wollen fie aber eine Frau nehmen, fo Fönnen fie aus dem Or— den treten. | nn Die: zwente Gattung 4) von Prieftern nennet man Koppuhs; fie dienen ben uͤbri⸗ sen Gottheiten. Sie gehen eben alfo gekleidet, wie andere Leute, auch fo gar, wenn Dsibe b),x. — S. 4) A. d. x38 ES. IA d. 153 und folg. ©. Allgem, Reifebefchr. VII Band. Rer Goͤtzendilder. Dreyerlen Prieſter. 498 Reifen der Hollaͤnder Rob. Rnox. Amt verrichten. Nur müffen fie fich zuvor waſchen, und die Mäfche verwechſeln Wei 1679, man ihren Göttern niemals Fleiſch opfert: fo beſteht ihr ganzer Dienſt darinnen, daß fe ihnen gefochten Reiß und andere Speifen hinfeßen, Ihre Tempel heißen Deovels, | haben wenige Einfünfte, Daher arbeiten fie auch, und müffen die gemeinen Auflagen p ' wohl tragen, als andere, . Die Priefter von der dritten Gattung find Die Jaddeſen 1) Sie dienen den Geiftern, ‚die man Dagutans nennet, und ihre Tempel beißen Cavels Eine andaͤchtige Seele bauet etwan auf ihre Koſten einen Tempel, und wird Prieſter — addes dabey. Die Mauern Füße der Stifter mit Hellebarten, Schwerdtern, Pfeiler ** und Bildern bemalen. Doch ſtehen dieſe Tempel bey dem Volke in (lachte nſehen. * — Deufels opfer. Am meiſten werden die Jaddeſen gebrauchet, wenn man in einer Krankheit cd bey anderm Ungluͤcke dem Teufel opfern will. Zwar bethen ihn die Chinguleſen keineswe ges an: allein, fie fürchten fich vor ihm ; und Damit er ihnen fein Leid zufügen möge ß opfern ſie ihm öfters junge Hähne f). Knoy iſt ein vernünftiger Mann, wie fein Bud beweift ; man bat Feine Uvfache, an feiner Ehrlichkeit zu zweifeln; vielmehr foben ihn ſeh⸗ anſehnliche Leute deswegen, die ihn ganz genau kannten ; er war ein eifriger Proteſtan folglich ein Todfeind des Aberglaubens und angeblicher Wunderwerfe : nichts deftomen! ger faget-er folgendes von der Gewalt des Teufels über die Chinguleſen: ! Des Verfaß „Ich habe öfters g), ſowohl Männer, als Weiber, dermaßen heftig vom Teufel be —— „ſeſſen geſehen, daß man es unmöglich einer natürlichen Urſache zuſchreiben konnte, * Aen „mit ihnen vorgieng. Einige liefen in den dickeſten Wäldern herum, und bruͤlleten e yſchrecklich; andere blieben ſtumm, zifterten, wunden und dreheten fich, oder ſchwahtel „tolle Dinge, ohne den geringſten Zuſammenhang. Einige kamen wieder zurechte, A „dere ſturben daran. Ich kann verfichern, daß der Teufel zuweilen des Nachts mit DE „nehmlicher Stimme fchreyt, und lautet es faft, als ob ein Hund bellete, Ich Habe „ſelbſt gehoͤret. Die Einwohner fagen , ich habe es aud) felbft bemerket, daß entwed „gleich zuvor, oder hernach, der König jemand binrichten läßt. Die Urfachen aber, 1! „um Diefes Geſchrey vom Teufel herrühren muß, find folgende: 1. Iſt Fein einziges EG „auf der Inſel, welches dergleichen Geſchrey von ſich gabe: 2. hoͤret man es unverfeheh® „an einem Drte, und im Augenblicke weit Davon an einem andern, und weit geſchwinden „als ein Bogel dahin Fommen koͤnnte: 3. Die Hunde zittern, wenn fie diefen Schall d »ten; viertens fo zweifelt fein Menfch daran, » J Anmerkun⸗ Es iſt leicht zu erachten, der Verfaſſer werde bey dieſem Begriffe, den er ſich por gen über die: der Sache machte, eben fo fehr erſchrocken feyn, wenn er den Schall hörete, als die a rn Punet. — qufefen und ihre Hunde; doch im Ernſte zu reden, fo machet nur fein erſter Beweis eing Schwierigkeit, im Falle man voraus feßet, es wären alle Thiere auf einer fo großen, ! hy dichten, und zum Theile wüften Inſel, völlig befannt, _ Doch gefegt, man kenne fie all fo weis man ja, daß öfters die allerzahmeften Thiere, entweder aus Hunger oder a Schmerzen, einen außerordentlichen Schall von fi geben. Was die fehnelle Veraͤnde⸗ rung des Ortes betrifft: fo iſt ja möglich, daß einige dergleichen Thiere einander zurufen⸗ und antworten. Uebrigens haben wir dieſe Erzählung nur deswegen anführen m gi weil fie dasjenige erläufert, was Knox weiter von dem abergläubifchen Weſen 2) —— e) A. d. 159 und 160 ©, A. d. 157 und folg. ©. ) Eben —S— * 5 Wd 17 und folg. ©; nach Oſtindien. I Buch. XVI Cap. 4909 Wlefen, ihren vielen Feſten und Andachtsuͤbungen, beybringt. Sie glauben übrigens die Rob. Knor. ferftehung der Todten, Die Unfterblichfeit der Seele, und einen Fünftigen Zuftand der 1679. Velohnung und Strafe, Diefe drey Grundfäge find hinlaͤnglich, fie zur Ausübung des- jenigen, was ihre Neligion vorſchreibt, zu bewegen. — Die Wiſſenſchaften geben ihrer Aufführung weniges Licht; denn fie leben meiſtens in Ihre Wiſſen⸗ der groͤßten Unmiffenheit. Zwar lernen die meiften lefen und fehreiben, doc) gereichet es ſchaften und feinem zur Schande, wenn er es nicht kann. Ihre Buͤcher handeln von der Neligion und ihr Papier. zneykunſt, und werben auf Tallipotsblätter gefchrieben. Zu Briefen und anderm ge⸗ Meinen Gebrauche nehmen fie andere Blätter, Taucoles genannt, welche die Buchftaben Scheer annehmen, wiewohl fie ſich nicht fo gern beugen, als jene 2). . Ihre geſchickteſten Sternfeher find die Priefter von der erften Gattung, wiewohl dem Chinguleſiſche Ungeachtet das Kaleudermachen für die Weber gehoͤret. Sie verkuͤndigen die Sonn- und Sternſeher. nofinfternifie; fie machen auf jeden Monat einen Kalender, darinnen das Mondsal- Ihr Amt. *, die Erwählungen zum Säen und Pflanzen, imgleichen die glücklichen Tage zu Unter- nehmung einer Reife oder eines anderen Gefchäfftes verzeichnet find, Sie geben ſich für Ungemein geſchickt in der Sternwiſſenſchaft aus, ‘von welcher alle ihre Einficht in den Ge⸗ Möheies: und Gluͤcksſtand des Menfchen herruͤhret. Sie zählen neun Planeten, das ift, Neben, wie wir, nebft dem Drachenkopfe und Schwanze R). Ihre Zeitrechnung fängt bey einem alten Könige an, Namens Sacavarly, Ihr Ihre zZeit⸗ Jahr befteht aus drey hundert und fünf und ſechzig Tagen, und faͤngt den 28ſten März an, maaße. doch zuweilen den 2yften oder 2often, Damit es mit dem Sonnenlaufe übereinftimmer. Des Jabı iſt in zwoͤlf Monate, die Monate in Wochen, und eine Woche in fieben Tage gerbei- &, welche folgende Namen führen: Joida, Sanduds, Omphoruda, Bodaha, Drasporenda, Securada, und Henurada. Der Mittwoch und Sonnabend find Kir- chentage. Sie tbeilen den Tag in dreyßig Stunden, welche mit Aufgange der Sonne an- fangen, und die Macht in eben fü viele, die mit dem Untergange derfelbigen beginnen. Da fie unterdeffen weder Uhren noch Sonnenzeiger haben: fo wiſſen fie die Zeit nur durch Muth⸗ maßung, oder aus bem Zuftande einer fehr gemeinen Bluhme, Die ſich ordentlich fieben Stunden vor der Sonnen Untergange oͤffnet. Der König allein hat eine Art von einer Waſſeruhr, worzu ein eigenes Hofamt beftellet iſt. Sie befteht aus einer meßingenen Schale mit einem engen Löchelchen, die man im Wafler ſchwimmen läßt, bis fie voll wird und untergeht, Ihre Maafe 7) find ver Alan, vom Ellenbogen bis an die Spige des Mittelſin- Ihr Gewicht. gers, der Wadorian, welcher zweymal fo lang ift, als jener. Das fleinefte Maaß für Getreyde ift ein Potts, oder fo viel ein Mann in die Hand faffen kann. Bier Pottas Machen ein Wonder Nellia, das ift, ein Fönigliches Maaß, und. betragen fo viel Reif, als ein Menſch des! Tages eſſen Fann, und der Koͤnig auf den Tag giebt. Vier Bonder elligg machen ein Curney, welches ein artiges von Rohre geflochtenes Maag ift, in Ge— ſtalt eines Korbes. Zehn Eurneys machen ein Pale, und gelten gemeiniglich ein Laree, Ver den fünften Theil eines Stuͤckes von Achten; zur Erndtezeit kaufet man zwey Pale für in Laree. Bier Pales machen ein Ommung, nad) welchem Maaße man das Getrey⸗ de ordentlich rechnet. Das kleinſte Gewicht auf der Inſel iſt ein Collonda, davon ſechſe Nrra a „ein i) A.d. 272 ©. ) A. d. 238 undfolg: ©. *) A. d. 276 ©. PER URN WR N: A TR * PN) 500, Reiſen der Holländer Rob. Amor. ein Stuͤck von Achten machen. Es giebt auch halbe und Vierthel Collondas. Dieſes 1679. Gewicht: befteht aus Fleinen runden Körnern, die auf dev Inſel wachſen, und davon malt zehn auf ein Collonda rechnet. Zivanzig machen ein Pallum. Be * Ihre Muͤnze. Die Chinguleſen haben nur dreyerley gangbare Münze 2); Eine wurde ehedem ron den Portugieſen geſchlagen, und zeiget auf einer Seite des Koͤniges, auf der andern eines Moͤnches Bildniß. Man nennet fie Tagum Maſſa, und fie gilt etwan vier Gro⸗ ſchen. Es giebt auch Halbe Tagums. Die zweyte kann jedermann mit des Koniges Et laubniß machen, und fie hat die Geftalt eines Fiſchangels. Es ift beſſer Silber daben, al? bey den Stücken von Achten. Die dritte iſt des Königes Münze, und Darf bey Lebens ſtrafe nicht nachgemachet werden. Man nenner fie Ponnam, und es gehen fünf und I benzig auf ein Stück von Achten. Ueberhaupt ift das Geld im Sande ſehr ſelten, und 9% her das Taufchen üblich. | Enge Schranz Die Einwohner handeln wenig mit Ausländern. Als die Portugiefen die Kuͤſte inte ken ihrer Hatten, und mit den Chingulefen in Friede lebten: fo handelten fie zu beyderfeitigem Bor“ Handlung. theile mit einander; aber mit den Hollaͤndern will der Koͤnig feinen Handel erlauben, ob fie gleich eifeigft Darum angeſuchet haben n)., Daher handeln feine Unterthanen nur u ter ſich felbft mie ihren Landeswaaren, welche im jeder Landſchaft anders find, Sie bonnen alfo ohne fremde Hülfe leben, indem ſie alles ſammeln, was die Natur ihrem Sande geg® ben hat. Der Feldbau ift ihre vornehmfte Befchäfftigung , deren fich die Großen feibft nicht ſchaͤmen. Der Allervornehmfte darf ohne feine Befchimpfung adern, nur aber für fich ſelbſt: Hingegen befchimpfte er fich, wenn er um Geld’arbeiten wollte. - Er kann alled ausüben, was er will, nur nicht Laſt tragen, weil diefes für das Berächtlichte gehalten wird. In der ganzen Inſel find Feine Maͤrkte. Die Städte haben einige Buden, darit“ nen man baummollenen Zeug, Reiß, Salz, Tabak, Kal, Spezerey, Obſt, Schwerdfelr Stahl, Kupfer, und andere Waaren verfaufet 0). is Preis der In den Sandfchaften, wo der Reiß am theuerften ift, Foften fechs parifer Maaße nut Waaren. fünftehalb Sols; fechs Hühner eben ſo viel, imgleichen ein Spanferken. Ein fette’ Schwein gilt fechzehn Grofchen, und eine fette Ziege etwan zwoͤlfe. Vier tauſend Bere Betel, wie er blätter Fofter vier Groſchen, unerachter fie das einzige Bergnügen der Chingulefen ſind, gebrauchet Sie Fauen felbige den ganzen Tag. Wenn ſie ſchlafen geben, nehmen ſie einen Mund ve wird, mit zu Bette, und behalten ihn die ganze Nacht über im Munde; des Morgens nehme fie wieder feifche Blätter. Diefes ift die durchgängige Gewohnheit bey beyderley GM ſchlechte. Sie würden lieber Effen und Kleider miffen, als Betel, Knox gefteht, ek habe ſich daran gewöhnet, und ihn nicht laffen Fönnen. Er ift gefund, fager er, giebt dem Munde einen angenehmen Geruch, und machet einen lieblichen Athem 5" was ihn aber in der Chingufefen Augen am ſchaͤtzbarſten macher, fo ſchwaͤrzet er die Zähne; denn nach Ib vom Begriffe gehören weiße Zähne nur für die Hunde, Sie gebrauchen ihn beynahe eben elfo, wie andere Indianer, Sie tragen feuchten Kalch in einer Schachtel bey ſich P)* Den Kalch ftveichen fie auf das Betelblatt, nebft einigen Stüden von der Areckanuß, mM deln das Blatt zufammen, und kauen es, Zumeilen reiben fie auch die Zähne Damit, um fie defto ſchwaͤrzer zu machen, Man gebraucher auch Berel, ohne Kalch aufzuftreichen, und Arecka darein zu wickeln, fondern man nimmt nur erwas Kalch mit den Fingern — * = ”) A. der 241 und fülg. S. 0) U. d. 238 ©. n) A. d. 231S. pA. 8.248 und 249 ©, nach Oſtindien. 1Buch. XVI Cap: 501. Mund, imgleichen ein Stückchen Area, ebenfalls befonders; Daher kauen die Liebhaber Rab. Knox. dieſer Weiſe gleich. den andern, Betel, Arecka und Kalch zu einer Zeit, nur wickeln fie eg 1679. Rche zuſammen. — * ¶Dieſer Kalch iſt zuweilen nur ein gemeiner, und dem umſerigen aͤhnlicher. Fehlet Ünen aber diefer, zumal auf Reifen, fo bereiten fie einen andern aus gewiſſen Mufcheln, die man in den Fluͤſſen finder, und die unfern Schnedenhäufern aͤhnlich fehen 4). Die Chingulefen haben eine.ganz eigene Sprache, und Knor weis nicht, daß ſie an⸗ Ceylaniſche derswo in Indien geſprochen wuͤrde. Zwar haben fie einige Redensarten mit den Mala⸗ Sprache. ven gemein, doch fo wenige, daß ſie einander beyderſeits nicht verſtehen. Das Chin: Sulefifche ift wortreich, angenehm, zierlich, und den Neigungen des Volkes gemäß, wel: hes die Schmeicheleh, weitläuftige Titel und Wortgepraͤnge liebet. Sie haben zwoͤlferley itel für Frauenzimmer, nad) Beſchaffenheit ihres Standes und Ranges. Du, und Ihr, wird auf ſieben bis achterley Weiſe gegeben, nachdem der Stand, das Alter und das Amt des andern den man anreden will, beſchaffen iſt. Diefe hoͤfliche Weiſe wird von einem, Bauern oder Tagelöhner eben fowohlbeobachtet, als von einem Hofmanne, Ihrem Könige eben fie Titel, die ihn ihren Göttern gleich machen; im Gegentheile fprechen fie mit der Roͤßten Demuth von fich felbft: fie verleugnen fogar den Begriff von ihrer Perfon, und Gen die verächtlichften Dinge an ihre Stelle: zum Beyſpiele, an ſtatt ich babe es ge⸗ dan, ſprechen fie: das Glied von einem Hunde hat es gethan. Iſt die Rede von ihren Kindern, ſo geht eine gleiche Verwandelung vor; und wenn der König frager, wie diel fie Haben, fo antworten fie, fie hätten fo und foviel Hunde und Hündinnen r). Bey fo außerordentlicher Ehrerbierhung gegen ihren König ift es fein Wunder, daß Geſetze auf fie alles Hun, was er will. Lnterdeffen pen fie getoiffe alte Gebräuche, welche der Ge⸗ der Intel, wohnheit wegen, unverändetlich bfeiben. Die Grundftüce erben vom Vater auf die Kinder, doch kann fie der Vater theilen; behält der ältefte das Gut allein, fo muß er feine Mutter und Geſchwiſter fo lange ernähren, bis fie auf andere Weife verforget find s). Ehen fo unverbrüchlich find auch die Ordnungen wegen des Unterſchiedes der Güter, Be— zahlung der Schulden, Heirathen und Ehefcheidungen. Ihre Heivathen find eine bloße Ceremonie, und beftehen in einigen Gefchenfen die Heirathen ein Mann feiner Frau machet, und ihm, wenn fie angenommen werden, ein Recht über und Eheſchei⸗ fe geben, Die Väter geben ihren Töchtern Vieh, Sclaven und Geld zum Heirathsgute. dungen. Können fich die Eheleute nicht vertragen ‚fo feheiden fie fich ohne viele Umſtaͤnde, und der ann giebt wieder heraus, was er empfangen hatte. Unterdeſſen darf die Frau nicht er heirathen, alsbis er eine anderegenommen hat, Haben fie Kinder, fo bleiben die Soͤh⸗ bey dem Vater, die Töchter gehen mit der Mutter, Gemeiniglich heirathen ſowohl Manns: als Weibesperfonen, vier bis fünfmal, bis fie es nach Wunfche treffen. Selten Bat ein Mann mehr als eine Frau, wohl aber eine Frau zumeilen zween Männer. Wenn Veen Brüder bey ſammen leben wollen, fo iſt es vermöge der Gewohnheit erlaubt, daß fie Ne Frau mit einander haben, die gemeinfchaftlichen Kinder, halten einen jedweden für ih⸗ ater, nennen ihn auch) alfo 2)» - nn Rrrz Wenn NAnd. 250S. ) A. d. 252 S. IWW —* ©. ) A. d. 2768 \ 502 Keifen der Holländer Rob. Knor. Wenn ein Mantı feine Frau mie ihrem Siebhaber in dem Bette erwifcher, ſo kann er ſie 1679. beyde tödten #): doch die Chingulefen werden von der Eiferfucht wenig geplager, und hal ten ſich nicht für beſchimpfet, wenn ihre Frauen Liebhaber von gleichem Stande haben x) Freyheit der aber mic einem geringern iſt es ein Verbrechen, Eine Frau kann nicht ärger geſcholten Frauen. iyerben, als wenn man ihr vorwirft, fie habe bey zehn Kerlen vom geringften Pöbel ge —— 2 Nebft dem haben die Mannsperfonen ungemeine Gefaͤlligkeit gegen das weibll⸗ che Geſchlecht. Hochachtung Die Erbſtuͤcke der Töchter zahlen dem Könige nichts. Das Frauenzimmer zahlet für ſie. geinen Zoff, weder in den Seehäfen noch auf den Strafen. Ihr Gefchlecht wird auch I gar bey den Thieren geehret. Vermoͤge eines Gefeges, welches wohl ſchwerlich feine gleichen hat, bezahlet man feinen Zoll für die Waaren, die ein Laſtthier weiblichen Ge ſchlechtes träge 2). Unerachtet aller diefer liebreichen Gebräuche, ift es nichts deſtoweniger allen Weibesperfonen, wes Standes und Herkommens fie ſeyn mögen, unterfaget, in Ge⸗ genwart eines Mannes auf einem Stuhle zu figen ©). Die Gewalt der Väter über. iht Kinder geht fo weit, daß fie folche in der Kindheit wegfchenfen, verkaufen, oder umbriu⸗ gen fönnen, wofern fie ihnen zumider find, oder die Zahl zu ſtark anwächft 5). Ihre Trauer · Man weis auf Ceylan nichts von dem barbarifchen Gebrauche, der anderswo in Ju⸗ dien im Schwange geht, und die Frauen nöthiger, fich nad} ihrer Männer Tode lebendig zu verbrennen. Ya fo gar die Trauer beftehe nu darinnen, daß fie ihre Haare einige TA gelang hängen laſſen, und die Tugenden des Verftorbenen unter großem Geheule erzaͤh⸗ * nach welcher Verrichtung fie nach Belieben ihren Troſt in einer andern Heirath ſi⸗ en koͤnnen. nt Begraͤbuiß ¶ Gemeine Sente begräbt man ohne viele Weitläuftigkeit in vom Walde: aber vorneh⸗ der Großen. me Seichen verbrennet man mit großem Gepraͤnge e ). Erſtlich wird die Leiche abgewaſchen hernach das Eingeweide ausgenommen, und Pfeffer dagegen eingefülle, Sodann mi ein Baum umgehauen, und ausgehöhlet, die Leiche hinein geſtecket, und des Königs E laubniß eingeholet, mitdem Begräbniffe fortzufahren. Diefe wird öfters ſehr langſam e theilet; ift fie da, fo leget man Die Seiche auf ein Hangbette, welches die größte Ehre iſt die man ihr thun kann, und bedecket ſie mit einem Tuche bis an den Kopf, hernach wird fie von vielen Männern auf der Schulter bis an den Scheiterhaufen getragen, der auf Die man fie nem Hügel im Felde eder an der Landſtraße ſteht. Der Holzhaufen iſt drey bis vier Sch verbteunet: he hoch, mit einem bogenförmigen Dache darüber, woran einige Stüce von gemalt! Leinwand mit untermifchten Cocosäften hängen. Man feget die Leiche nebft dem Hand“ bette darauf, ohne die geringften gottesdienftlichen Gebräuche zu beobachten; und wenn fi verbrennet iſt, ſo raffet man die Aſche auf einen Haufen, in Geftalteines Zucferhutes zuſarm⸗ men, und ſetzet einen dichten Zaun herum, damit die wilden. Thiere nicht darzu fomme, können. Zulegt füet man Gras hinein , welches mit der Zeit ein fehönes grünes Sig” chen machet. Kor fah auf diefe Weife des Königes Oheim begraben, welcher das OL Haupt der Tirinanren, und gleichſam oberfter Biſchof der Nation gewefen war. Iſt * Todte nicht ſo gar vornehm, ſo verbrennet man ihn in ſeinem hohlen Stamme, und mache den Scheiterhaufen nur von Reißig. ne BETTEN ©. ih or n) And. 220 S. u 2) %. d. 229 Seite. x) U. d. 223 Seite, “= a) %. d. 227 ©. y) A. 8, 270 ©, Br 4) X. d. 229, 230 ©. M? 20. IL: die Chingulailen ihre dan verbrenne wıe ’ Art Se — nach Oſtindien. 1Buch. XVI Cap. 505 Der Verfaffer gedenfet andersivo fehr alter Auffchriften, die man Hier und dort inKob, Knox. Selfen eingehauen findet, und zwar fotief, daß fie bis an der Welt Endedauern werden d). 1679. Er weis nicht, ob es chingulefiſche oder malabarifche Schrift fen; doch bey einem Volke, F ſeine Todten mit ſo großer Pracht verbrennet, iſt es natuͤrlich, ſie fuͤr alte Grabſchrif⸗ en zu halten. * Chinguleſen leben lange genug. Zwar ſind ſie allerley Krankheiten unterworfen, ——— und haben weder Aerzte noch Wundaͤrzte; nichts deſtoweniger finden ſie in ihren Waͤldern ang * laͤtter, Rinden und Wurzeln, damit ſie allem Uebel vorkommen, oder es vertreiben e), Chingufefen. Ihre Sebensart trägt auch viel zu ihrer "Gefundheit bey. Sie halten ihren Leib immer Sie leben or: teinfich ‚- fehlafen wenig, und effen ungefünftelte Speifen. Reiß mit Waffer und Salze dentlich. bgefocher, nebft einigen grünen Kräutern und Citronfafte, ift bey ihnen eine treffliche Mahlzeit. Rindfleiſch eſſen ſie nicht, ſondern verabſcheuen es. Das uͤbrige Fleiſch, ja Auch die Fiſche, achten fie jo wenig, daß fie es denen im Sande befindlichen Fremden ver- aufen oder uͤberlaſſen. Sie hätten Vieh und Geflügel im Ueberfluffe, wenn die Raubthies !e nicht fo viel wegholeten; zugefchweigen , Daß es ber Rönig feinem Vortheile gemäß Halt, wenn feine Unterthanen arm bleiben f), ja feinen Beamten erlaubet, ihnen ihre Huͤhner and Schweine um fehr geringen Preis wegzunehmen, Die Großen haben 'gemeiniglich fünf bis fechs Gerichte auf der Tafel, worunter etwan ein paar Schuͤſſeln mit Fleiſche oder iſchen ſind. Das uͤbrige beſteht aus Obſte und Kuͤchengewaͤchſen, beſonders aber aus Reiße, als ihrer gewoͤhnlichen Nahrung, zu welchem das uͤbrige nur Luſt machen ſollte. Ir ordentliches Getränk iſt Waſſer, Den Arrack „eine Art von Brandtewein, trinken evor Tiſche, damit er deſto ftärfer wirferg). Ihr Tafelgeſchirr iſt von Porzellan oder eſſing. Die aͤrmſten gebrauchen Blaͤtter. Nach Tiſche waſchen ſie allemal die Haͤnde Und fpülen den Mund aus. Wenn fie trinken 5), fo halten fie das Gefäß über dem Mun- de, umd gießen ſich das Getränk hinein, Sie verfertigen allerley Gebackens und Zucker⸗ werk, und befchenfen einander damit, Diefes mäßige Leben erhält fie bey Gefundheit und einem aufgeräumten Weſen. Sie Ihr luftiges fingen ohne Unterlaß bis fie zu Bette gehen‘, auch fogar des Nachts, wenn fie aufwachen. Velen. Sie grüßen einander auf eine frene und offenherzige Weiſe. Sie heben nämlich die Hän- de empor, daß der Daumen in Die Höhe fteht, und neigen den $eib etwas. Der Worneh: Mere hebet gegen.den Geringern nur eine Hand auf, und wenn er ihm an Herkunft weit dorgeht, fo nicket er nur mit dem Kopfe. Die Weibesperfonen legen beyde Hände an die tion, wenn fie einander grüßen, : Ihr geröhnliches Hoͤflichkeitswort ift Ay, das ift: Wie befindet ihr euch? Die Antwort lautet Hundoi, das iſt: ſehr wohl z). Alle te Gefpräche find liebreich und höflich. , ' Wegen diefer leutfeligen Gemuͤthsbeſchaffenheit der Ceylaner, vermunderte fih Knox Harte Leibes: Ange Zeit, warum man fo ſcharf mit ihnen umgeben mußte, und der König fie auf eine Krafen , und Staufame Weife hinrichten ließ. Endlich merkte er, daß die Urſache an dem Könige, und tt "feiner natürlichen Neigung zur Grauſamkeit läge. ‚Denn deswegen ſtrafte er nicht nur niges. f das haͤrteſte, ſondern auch unſchuldige Perſonen. Oefters wurden eines einigen Ver— echens wegen, ganze Geſchlechte ausgerottet. War er zornig, fo ließ er den An 8 nicht R. ) %. d. 203 ©, Ber 5.0.20 ©, RNA d. 286 S. ag 6) Eben dal, 1) A. d. 206, J nr 4. Reiſen der" Holländer Rob. Rnox. nicht fogleich hinrichten, fondern zuvor martern als etwan einige Stuͤcke Fleiſch mit ZA 1679. gen vom Leibe reißen, oder mit einem gluͤenden Eiſen verbrennen, damit er feine Mitſchu digen angeben ſollte. Hernach ließ er ihnen die Arme um den Hals binden, und nörpigteh) fie, ihre eigenen Glieder zu freffen. Mieter haben auf diefe Weife ihr eigenes, und ihrer Kinder Fleiſch gefreſſen. Hernach führte man die ungluͤckſeligen Leute durch die Siade bi⸗ an den Richtplatz, und Hunde Hinter ber, Die fie zerreißen mußten. Ja die Thiere MA . ren fehon fo ſehr darzu gewoͤhnet, Daß fie von felbft Herbey liefen, wenn fie einen Gefal‘ > genen ausführen fahen. Gemeiniglich ſah man auf diefem Plage einige gefpießet, ande geviertheilet da hängen. Der König gebrauchte auch die Elephanten zum hinrichten. durchſtoßen den armen Suͤnder, reißen ihn zu Stuͤcken, und werfen ihn weg. ftecfet ihnen fpisige Eifen mit dreyfacher Scheide an die Zähne 7), denn man ſchneide den zahmen Elephanten die Zähne vorn ab, damit fie deſto beſſer machfen. Die Gefänd niffe waren beftändig angefuͤllet; einige Gefangene trugen Ketten, und wurden mit © { ſe verſehen; andere durften von Haufe zu Haufe betteln, hatten aber eine Wache ‚bey jic Es wurden immer einige hingerichtet, ohne weitere Unterfichung ihres Verbrechens. Dr ters wurden ihre Anverwandte ebenfalls geftrafer. Wer arbeiten konnte, der durfte eine Dur dem Gefängniffe gleich gegen über haben, und des Tages ausgehen), um feine Arbeit verkaufen, aber des Nachts wurde er eingefehfoffen. Diefer blutduͤrſtige König ließ fein eigenen Sohn hinvichten m), bloß weil er ihn wegen Aufruhrs verdächtig hielt, Er il vielen jungen Leuten aus den vornehmften Gefchlechtern die Köpfe abfhlagen, und ihnen ſolche hernach in den Bauch ſtecken »), ohne zu ſagen warum? — no HR Herkunft und Aus Rnorens Tagebuche, ift bereits bekannt, daß er Radja⸗ ſinga bieß; welch⸗ Gemathsde gdwenkoͤnig bedeutet, Er ſtammete nicht in gerader binie aus dem koniglichen Geb — ſondern aus der zweyten Heirath der verwitweten Koͤniginn, ſeines Vorfahrers Gemabli, ges · delche die Portugiefen getaufet, und Donna Catharina benennet hatten, die. aber des Königes Tode den oberſten Tirinanxen heirathete. Bon diefem hatte fie den Aa fings; und fein Vater, welcher Bormund über die beyden Prinzen ſeyn ſollte, brachteſt ihrer, ſeinen eigenen Sohn auf den Thron. Radja⸗ ſinga war von mittelmuͤßiger Gr aber wohlgebilder. Er ſchien etwan funfzig Jahre alt zu ſeyn, ſaget Knop, —— nicht, ob zur Zeit feiner Ankunft, oder feiner Flucht, Nimmt man die Graufamfeit, Hochmuth und Ehrgeiz weg: fo befaß er eine Menge guter Eigenfchaften, und war des Th nes wohl würdig. Er war en ; Elug, mäßig in feinen Ergößungen, liebte Die fte, und die Ausländer, wie er fie denn nur deswegen nicht vonfich ließ „ıdamiser fie, Kıror ent- Gutthaten gewinnen möchte, "Das tand, worüber er regierte, war ehedem in neu Eu ſchuldiget feine nigreiche vertheilet gewefen, und feine Borfahrer haften fie allmaͤhlig erobert 0). HR Sraufamkeit. gs apate war alfo noch nicht veche befeftiget, und er mußte über dieſes denen Ausländern, ſich auf der Küfte einniftelten, ohne Unterlaß widerſtehen. Knor entfchuldiget feine Or, famfeit Durch dieſe beyden Gründe; und eine Schutzrede von einem Manne, ber ran! Jahre fein Öefangener war, iſt nicht ohne Wirkung. Yilatetate j * * RE ‚ aun 3 anime 1 nit ı — oe — ) Ad. 28 ©. 2 BEL) nad. 9 ©. 2 Y Ga ‚IThelad. RG u; u) Siehe oben die hollandiſche NReiſebeſchreibu m) A. d. 97 ©- — pP) A. d. 356 ©. SD. 008 0 WR R SRH 4 T ll) m mn U) AD GA SINGA,KOENIG VoN CAND Tom. WIIT. —* IR RE * * x * * = 4 Pen J— — —r arıchtung durch einen Tılephant Q er, Andere Sale — — — — = or 4 1. * Sa Be nach Dfiindien. 1 Buch. XVI Cap 505 Der VI Abſchnitt. Naturgeſchichte der Inſel Ceylan. 1. Pflanzen und Gewaͤchſe in Ceylan. datenheit bey dem Reißbaue. Waſſerbehaͤltniſſe kaja. Der Capita. Rattans Betel und auf den Bergen. AÄllerley Gattungen Reiß. die Staude davon. Areckabaum, der Bogahah Alierley Getreyde. Warum einige Fruͤchte nicht oder Gottesbaum. Europaͤiſche Kraͤuter in gebauet werden. Mango, Jaks, Jambo, Keylan gepflanzet. Groͤße gewiſſer Wurzeln. wild Obſt. Drey beſondere Bäume, Der Tal: Vortreffliche Arzeneykraͤuter. Bluhmen. Üippe, Der Ketule, der Gorrunda⸗ guhah, Bluhme, die eine Uhr abgiebt. Pichamauls. oder Zimmetbaum, Geſtalt feines Laubes, Mur Hopmauls. den der Frucht. Der Orula. Der Doune⸗ Nr wird in der Meynung, die man von Knoxens Wahrheitslicbe und ber Zuverfäf- figfeit feiner Nachrichten mit Rechte gefaffer hat, nicht wenig beſtaͤrket wenn man N Anfange diefes Abſchnittes von ihm felbft verfichert wird, er fen nicht im Stande, eine be Beſchreibung der ceylaniſchen Sandesfrüchte zu liefern, als ein Naturfenner, welcher ſch Zeit Sebens auf dieſe Wiſſenſchaft geleget bat, thun koͤnnte; er feines Ortes, wollte log einige Seltenheiten ber Juſel, die er bey feinem Unglücke beobachten Fönnen, fo gut beſchreiben als es ihm möglich falle P). Was er von dem Reife und feinem Baue beybringt, ift nur wegen des von ben Rob, Knog.. 1679, - ———— Seltenhelt Tinwohnern dabey gebrauchten Vortheiles merkwuͤrdig. Bekanntermaßen muß der Reiß bey dem Reiß⸗ Ewaͤſſert werden; und es iſt leicht zu erachten, daß man vermittelſt angelegter Waller: baue. ammlungen und Leitungen das platte Sand eben fo fruchtbar, als fumpfichte Thaler, machen ne. Allein wenn man fich erinnert, daß die ganze Juſel aus Gebirgen befteht, fo Inuß man fich Billig wundern, wie fo viel Reiß daſelbſt wachfen Fünne? doch die Einwoh⸗ ter haben die Sigel ſtufenweiſe abgeebnet g), Jede Stufe hat einige Vertiefung, ift dren bis acht Schuhe breit, auch höher oder niedriger, nachdem es der Abſchuß des Hügels zulaͤßt, alfo, daß man von der unterften bis auf die oberfte feigen kann. Weil es in der Inſel haufig regnet, auch die Berge eine Menge Quellen haben, Waſſerbehaͤlt⸗ woraus viele Fluͤſſe ent ſpringen: fo hat man in der Hohe Waflerbehälser angeleget, wor⸗ niſſe auf den Aus man das Waſſer auf die erfte Stufe, und. von Diefer auf die folgenden laufen läßt, Diefe Wafferbehältniffe find in großer Menge und von unterſchiedlicher Größe vorhanden, inige haben eine halbe, andere eine Bierthelsmeile r) in die Laͤnge, und einige Faden in ie Tiefe. Voritzo, da fie mit Bäumen beſehzet find, ſollte man fie fuͤr bleße Hügel an— ergen, Ken, Tiefer werden fie nicht gemacht, weil fiesunbequen wären; Denn ‚die Erfahrung dat gelehret/ daß fie ſchwer anzufüllen find ‚wenn große -Higeeinfält, welche zuweilen die ellen ſelbſt austrocknet. In den nordlichen Gegenden des Koͤnigreichs, wo man weder uellen noch Fluͤſſe hat, muß man ſich mit Regenwaſſer behelſen, das man in Behälmif, en von Geſtalt eines halben Mondes fammelt, Jedes Dorf hat das feinige, und man at eine gute Erndte gleichfam für unfehlbar, wenn ſie recht voll ſind. Nur finden ſich ligators darimen eins), welche zwar bey Abnahme des Waſſers ihren Abzug in Die, Wälder , und von da in die Slüffe nehmen, allein mit Der Regenzeit wieder kommen. a ra er Free 7° MUB St N) Vermuthlich Engliſche. 9 Und 37 Seite. Algen. Reiſebeſchr. MIN Band. 2 — | 506 Reifen der Holländer Keb. Knor.- Man hat allerley Gattungen’ Reiß auf der Inſel, und jede fräge ihren eigenen N 1679. men, wiewohl der Geſchmack meiſtens eineriey bleibt, und der ganze Unterſchied nur indeF —— Zeit beruhet, tern fie reif werden 7), welches in ſieben, in ſechs, in fünf, vier, und un kungen Reif. drey Monaten geſchieht. Die Gattung, welche am geſchwindeſten weit wird, Hat den DM ſten Geſchmack, ‚giebt aber am mwenigften. Es iſt auch eine Gattung da, welche an tt ckenen Orten fortkoͤmmt u), und daher in folche Felder gefüet wird, die man nicht mäfler! kann. Sie wäre als ein koͤſtlicher Schag in den Morgenländern zu achten, wofern I den übrigen am Geruche und Geſchmacke gleich kaͤme. Allerley Ges, Mebft. dem Neiße, trägt die Inſel noch ander. Getreyde, das jenem: zwar an Guͤte NZ nicht beykoͤmmt, gleichwohl aber feinen Mangel im Falle der Noch erſetzet. Dergleicht! ift der Coracan, welcher Eleine Körner gleich dem Senfe hat, auch in gutem Erdreicht trefflich fortfchlägt. Der Tauna ift eben fo Elein, und in der nordlichen Gegend fehr ha fig; ferner der Yung, welcher den Wicken ähnlich Fomme; der Omb ift kleinkornig und wird wie Reiß gekocht und gegeffen, nimmt aber den Kopf ein, und verurfacher Het beſchwerden, mern er allzuneu it; die Minere, der Bumas oder Caravances und de Tolle find gleichfalls Körnergewächfe, und aus dem legten wird ein Del gepreffet, dam! fich die Einwohner den $eib befalben. Warum eine Die EHingulefen haben eine Menge vortrefflicher Früchte, und koͤnnten weit. mehr DM ge Früchte ben, wenn fie Fleiß darauf wendeten x). Sie fragen wenig nach folgen, die Feine and“ nicht gebanet ve Unnehmlichfeit als im Geſchmacke baben, und bey eräugendem Reigmangel, ihnel werden. nicht zur Mabrung dienen fönnen. -- Daher pflanzen fie keine andere Baͤume, als folchtr welche wahrhaftige Früchte tragen. Die übrigen wachſen von ſelbſten. Was den Ziel der Einwohner noch mehr vermindert, iſt diefes, daß. die, föniglichen Beamten überalı wo £öftliche Früchte wachfen, ein-Blatt um den Baum wickeln, und am Ende des Bla tes drey Knoten machen... Sodann darf niemand etwas davon nehmen, wofern er nid hart geftrafet, ja gar getoͤdtet ſeyn will, Sind die Früchte reif, fo bringt man fie de Statthalter in einem weißen Tuche, welcher. die ſchoͤnſten ausſuchet und. nac) Hofe ſchicket⸗ ohne daß der Eigenthuͤmer etwas dafür bekaͤme ). Uebrigens träge die Inſel alle indianiſche Fruͤchte; ja fie hat einige beſondere für fichr ange, zum Erempel den Mango 2), welcher bey Columbo haͤufig waͤchſtʒ den Take, welch! Sats, Polos heißt, wenn er anfaͤngt zu keimen; Cofe, wenn er geiim iſtz und Uracha obdel Vellas, wenn er’ zeiig geworden. . , Diefe Frucht ift eim gemöhnliches Nahrungsmi der-gemeinen Leute, und wächft auf einem ſehr hohen Baume: fie hat eine grünliche Sa be;, ‚die Groͤße eines achtzehn pfündigen Brodtes, und iſt mit Stacheln befeßet. ‚De Säamen, den man die Eyer nennet, Tiegehin und her zertheiler, wie die Pfebenfern® Man fpeifet ven Jaks, wie wir den Kohl, dem er auch an Geſchmacke beykoͤmmt. einziges Stück fättiget fieben bis acht Perfonen. ' Nach feiner Zeitigung kann er noch 9% geffen werden. Die Kerne ſchmecken wie Caftanien, haben auc) eben die Farbe. Ma Focher fie in Waſſer, oder bratet fie in der Aſche, und die Einwohner ſind allemal dam verfehen, "Ein einiger Jaks 4) hat wohl zwey bis drey Noͤßel ſolche Kerne in ſich. Er "Yu d. 31 S. 9) U. d. 54 Seite. n) A de 38 Seite. in nraic x) A. d. 52 Seite. z 2). Adi 3 Seite. ———— NN — N 28. Z! de Baker ect, 2752, 7 PEI.-C. nach Oſtindien. I Buch. XVI Cap. 507 Den Jombo hat Anog ebenfalls ſonſt nirgends geſehen. Er ſchmecket wie ein Rob. Anop Wfel iſt soll Saft, angenehm und gefund, an Farbe fo ſchoͤn weiß und roch, als wenn et gemalet wäre. Unter das wilde Obſt gehören die Moros, welche rund, in der Größe aner Kirſche, und vom angenehmen Geſchmacke find; dieDongs, welche den fihwarzen Kir⸗ hen aͤhnlich ſind; Die Ambellos, die manmit den Johannisbeeren vergleichen koͤnnte; die tolbos, Cabellas, Pukes und Dollss, die eben fd viele gute Pjlaumen vorftellen ; ie Daragiddes, die unfern Birnen ähnlich kommen. Unter denen Früchten, welche Yan Indien zeuget, als Cocos-und Arekanuͤſſe, Plantanen, Bananas, allerley Gat⸗ ngen Pomeranzen und Limonien, Zuckerrohr, Waflermelonen, Granatäpfel, blane und the Trauben, Mirabolanen, Codjuxu. f. w. giebt es auch eine Art Citronen, die weit groͤs⸗ er als zwo Fäufte find, und den Namen Pautaring tragen b). Auf der Inſel Ceylan wachſen dreyerley ungemein nuͤtzliche Baume, obgleich ihre Drey befons 1679. Jombo. Bild Obſt. Seuche nicht zum Effen tauget. Der erſte beißt Tallipot ©), wächft fehnur gerade, und dere Bäume. leicht an Höhe und Dicke einem Mafte. Seine Blätter find fo groß, daß ein einziges fünfzehn bis zwanzig Perfonen vor dem Regen bedecken kann. Wenn fie trocken find, fo be Ommen fie eine größere Feſtigkeit, bleiben aber gefchmeidig und beugfam. Beſſer hätte die Natur dieſes Sand nicht verforgen koͤnnen. Sb fie gleich einen großen Plag einnehmen, lern fie friſch find: ſo kann man fie doch falten wie einen Windfächer, und fodann find le nicht dicker, als ein Arm, und dabey fehr feicht. Sie haben von Natur eine runde Ge⸗ ale, aber die Inſalaner fehneiden fie in dreyeckichte Stüde, und decken fie im Gehen über ih, alſo, daß das fpisige Ende vorausfteht, und den Weg im Gebüfche öffnet. Sie derwahren ſowohl gegen den Negen , als gegen Die Sennenftralen. Die Soldaten ma- n Zelte daraus. Kor brachte dasjenige mic fich in fein Vaterland, das er auf feiner Slucht gebrauchet hatte. Sie ſtehen oben an dem Gipfel des Baumes, wie an den Co— COgbäumen: Früchte trägt diefer Baum nicht, als daffelbige Jahr, wenn er abfteht, Es ift was ſehr merfwirdiges, daß er fodann große Zweige mit ſchoͤnen gelben Blüthen, aber ailzuſtarkem Geruche treibt, woraus eine harte runde Frucht, in Größe der Kirfchen wächft. Sie tauger aber bloß zum Säen. Der Tallipor trägt alfo nur ein eingigesmal, aber fo häufig, daß man ein ganzes fand damit anfaen koͤnnte. Unterdeffen ift der Geruch der Blaͤthen fo unleidlich, daß man die bey einer Wohnung ftehenden Bäume fogleich umbauet, f bald fie Knoſpen gewinnen, um ſo mehr, da man fodann ein fehr gutes Mark inmen- dig finder, daraus man Mehl mache, und Kuchen bädet, welche wie weißes Brodt ſchmecken 4). Diefes gereicht den Snfulanern zum Vortheile, wenn ihr Reiß⸗ Vorrath bald vor der Erndte ein Ende nimmt. Der zwoente Baum, welchen Knox bewundert, iſt der Hetule e). Er waͤchſt eben ſ gerade, aber nicht ſo hoch, und bey weitem nicht ſo dick, als der Cocosbaum. Seine beite Eigenfchaft it, daß er einen füjen, gefunden und angenehmen Saft giebt, det Tels ege Heiße, und nicht Die geringfte Stärfe hat. Man zapfer ihn zweymal, ja von einem !eche guten Baume, dreymal des Tages ab, und bekoͤmmt bis’ zwölf Kannen in einem Tas %. Man Eochet ihn dick, wornach er einer ſchwarzen Latwerge gleiche, und. Jaggory beige, Wollen ſie einige Muͤhe daran wenden, ſo wird er ſo weiß, als Zucker, dem er Sss 2 ubͤuͤbrigens ) A. d. 59 u. f. S. Man findet ihn auch c) A. d. 64 und folg. Seite. Andergwo in ern d) U.0.66 Seite, 4, X». 52 Seite, e) Eben dafelöft und folg. Der Tallipot. Der Ketule. N We ee. 508 Reiſen der Holländer Tan Rob. Rnox. übrigens an Güte nicht im geringſten weicht: Knor erzähler, wie es: mie dem Abzapfen 1679. zugehe, » Wird der Baum reif, fo treibt er an der Spige eine Knoſpe, woraus eine vl — Feucht wird, welche eigentlich" der Saamen iſt. Allein, man öffnet die Knoſpe, und f allerien Hinein, zum Exempel Salz, Pfeffer, Eitronen, Knoblauch, und Blätter, dam fie nicht zeitigen Fann, Jedweden Tag fehneidet man unten ein Kleines Stuͤckchen weg ‚woraus der Saft rinnet, Iſt die Knoſpe zeitig geworden, oder verwelket, fü wachfen zw andere, aber jedes Jahr tiefer, bis fie die Spiße der Aeſte erreichen, wornach der Baum abſtirbt, und nichts mehr trägt, welches im achten oder: zehnten Jahre gefchieht. Blätter gleichen ven Cocosblättern, und hängen an einer ſehr harten und faferichten Kind woraus man Seide verfertiget. Sie fallen ab, folangeder Baum waͤchſt: hat er ad feine völlige Größe erreichet, fo bleiben fie etliche Jahre hängen; und wenn fie abfallen, ' giebt ihm Die Natur Feine neuen niehr. Sein Helz ift Faum drey Finger dick, und bie gleichfam zum Sutterale eines fehr weißen Marfes, Das Holz ift fehr hart und fehneef! ſpringt aber von felbft entzwey. Seine Farbe iſt ſchwarz. Man fellte cs für eingelegt Arbeit. anfehen, Die Infulaner machen Stempel zum Reißſtoßen daraus, Der Gorun⸗ Der dritte ift der Zimmerbanm, welcher die Inſel in der Holländer Augen fo werth de guhah. odeꝛ machet.Etr tragt daſelbſt den Namen Gorunda guhah f), waͤchſt im Waide, m Sirüerbaum. ndere Baͤume, und die Chinguleſen machen bas wenigfte aus ihm g). | Er mächft A! einigen Orten in Menge, fonderlic) an der Weftfeite des großen Gebirges Mavelago gue; an andern Orten aber findet man ihn felten, und am dritten Orte gar nicht. Se Größe ift mäßig. Der Zimmer iſt niches.anders, als feine Rinde, melde am Ba weiß fieht, aber abgefcheelet und ander Sonne getrocknet wird. Die Inſulaner beſchel fen nur die jungen Bäume, obgleich die großen eine eben fo lieblich viechende, und 9 ſchmeckende Rinde haben 4). Das Holz hat keinen Geruch, ift weiß, und fo hart, a Tannenholʒ. Mar gebraucher es auf allerley Weife, g Geſtalt feines‘ Das taub gleiche an Farbe und Geruche den Lorbeerblättern , nur mit dem une” Saubes; fchiede, daß ein Lorbeerblatt nur eine einzige gerade Rippe bat, an welcher zu beyden ten das Grime liegt; Hingegen ein Zimmetblatt hat drey Rippen, und ift daher breiter, 2 Bey dem Ausſchlagen iſt es ſcharlachroth. Reibt man. es zwifchen den Fingern, fo viedt es vielmehr nach Nelken, als nach Zimmet. # Nugender - Die Frucht wird gemeiniglic) im Herbftmonate reif, gleicht einer Eichel, iſt aber ft Frucht. nier. Sie ſchmicket und'vieche nicht fo angenehm, als die Kinde Man kochet fit fe Waffen, wodurch fich ein Del heraus zieht, das hernach gefteht, weiß und fo hart * Seife wird. Sein Geruch iſt ſehr angenehm. Die Einwohner ſalben ſich den Leib d Kine mit, brennen es auch in Lampen; niemand aber hat Kerzen davon, als der Koͤnig. m Der Orula. - Der Orula ift fo groß, als ein Apfelbaum, und: trägt Eleine Früchte, faft mie 2 ver KR); nur find die Enden etwas fpigiger. Ihre Schale ift rorhgrünlicht, und ine dig lege ein harter Kern, damit die Einwohner den Leib reinigen, auch ſchwarz — Stoͤßt man ihn, und laͤßt ihn im Waſſer weichen: fo nimmt dieſes Waſſer den ſtaͤrkeſt Roſt über Nacht vom Eiſen weg, und wird fo ſchwarz, als Dinte. Pr ⁊ £). Ehen daſelbſt. A. 72 S. m 6) A. du 70 ©. 2, DU». 74 } Ben nach Ofindien. 1Buch. XVI Cap. 509 Der Dune⸗kaja gauhah ift eine Staude, mit zween Finger breiten, und ſieben bis Rob. Knox. acht Schuhe langen Blättern, die in der Mitte und an beyden Rändern eine Nähe Sta- 179. cheln haben. Man ſpaltet fie, und flicht Matten davon. Die Staude trägt eine große oſpe, in Geſtalt eines Zuckerhutes, die anfaͤnglich in Blaͤtter eingewickelt iſt, wie ein Der Dune⸗ Krauthaupt. Er iſt fhön goldfarbig, und riecht vortrefflich.: Wenn fih die Knoſpe oͤffs kaja. vet, fo ſchlagen einige Buͤſche kleiner weißer Bluhmen heraus, Die Wurzeln ſchneidet Man in Riemen, flicht fie in einander, und machet Seile davon 7). Der Capita⸗ gauhah m) ift eine andere Staube, von der Dice eines Armes, Der Capita- Sein Holz, feine Rinde und feine Blätter dienen zur Arzeneys Kein einziges Thier will don feinem Laube freflen, auch fo gar die Ziegen nicht, ungeachtet fie zuweilen giftige Kräur fer genießen m). Das Laub ift fehön gem, rund, rauh, und fo groß, als eine flache and, Das Holz brenner gern, wenn es gleich frifch iſt, und die Goldfchmiede gebraus hen feine andere Kohlen. Die Rattane find zwar ber Inſel nicht eigen: fie wachfen aber Fieber hier, als ans Rattane. derswo, und breiten fich weit auf dev Erde aus, wo die Länge der Bäume die Hoͤhe von Mgefähr zwanzig Klaftern hat. Erſtlich find fie mit einer fo ftachelichten Rinde bedeckt, dag man fie nicht anrühren fann. Doc je größer der Baum waͤchſt, deſto zeitiger wid ‚die Rinde, und fällt ab. Er träge: Früchte in Geftakt und Größe der Weintrauben, aber ME gelben und ſchuppichten Bälgen. Das Fleiſch iſt weiß, und hat inwendig einen Kern. te Einwohner machen ein fauerliches und erfrifchendes Getränk aus diefer Frucht 0). — Die Staude, welche die Betelblätter trägt, ſchlingt ſich ) um andere, zumal junge Betel, und die Baume, die man deswegen pflanzet, und die in eben dem) Berhältniffe fortwachſen· Das Stande das Vlatt iſt lang," aber am Stiele breit; und am Ende pisig. "Die Farbe ift fantgrin. Der von. aame gleicht dem langen Pfeffer, und diener zu nichts. Er fälle ab, verfauler, und man pflanget die Staude nur durch Sprößlinge Fort, - 0 Die Areckanuß, die man nebſt dem Berel zugleich genießt, waͤchſt nur auf der Suͤd⸗ Areckabaum. und Weſtſeite der Inſel. Ihr Baum iſt gerade und hoch, aber felten dicker, als die Wa- de. Es ſteht einer im Felde, fondern in Dörfern , da ſie gleichfhun einen Wald machen, und zwar nicht mit einem Gehaͤge eingefchfoffen, aber doch gegeichnet werden, wem fie ge: dören.. Man pflanzer fie nicht, Iſt die Nuß reif, fo fälle fie ad und bewurzelt. Die Nüffe ſtehen klumpweiſe oben am Gipfel, und machen, wenn ſie reif ſind, mit ihrer roͤth— lichten Farbe einen ſchoͤnen Anblick. Man leget ſie an die Sonne, bis die Schale etwas morſch wird, wornach man fie mit einem hölzernen Meffer: abſchabet 4). . Als Knox auf die Juſel kam: fo galten zwanzig taufend Nuͤſſe nicht mehr, als einen Thaler. Allein, eh feiner Abreiſe war der Preis merklich gefallen, ob man fie gleich ſtatt des Geldes. ger rauchen, und alles dafür eintauſchen kann 7). Aus dem Hole des Baumes machet * Latten und Geländer, in die Blätter wickelt man allerley Sachen, die man verwahe N will, „_ Rnopierroähnet in feinem Tagebuche des Boggahah, den die Europäer den Gottes⸗ Der Boga⸗ baum nennen: ), weil ihn die Chinguleſen für heilig halten, und gewiſſermaßen anbe⸗ Dad,oder Get⸗ er 8 1929 —8 ein } EEE DR SEER eh y. kesbaum ie m) Es Scheine, Gauhah bedeute Baum. 7) A. d. 56 S. —8* A 2 — . d. 38. ALTES. Bus. 48.73 ©. PU. 77 ©. 510 Reiſen der Hollaͤnder Rob. Knox. then. Er iſt ſehr hoch, und feine Blätter zittern ohne Unterlaß, tie bes Dappelbaumed 1679. feine, "Die Chinquieſen pflanzen uͤberall auf der Inſel dergleichen Bäume, zünden Lam⸗ pen darunter an, und ſetzen Bilder hin, Es ſtehen auch einige in den Städten und: @ den Sandftraßen, mitten in einem gepflafterten Platze, den man allezeit reinlich hält. tragen Feine Frucht, und find nur des Xberglaubens wegen merkwürdig. Europaͤiſche Ein Europäer, ber nach Ceylan koͤmmt, muß ſich wundern, daß er Kohl, Ruͤben Kräuter ia Rettiche, Fenchel, Senf, Roßmarin, Salbey, Gurken und Bohnen, ja ſo gar Lattich ) Cehlan ge⸗ und andere Salatfräuter daſelbſt antrifft. Allein, fie find von den Portugiefen und Hol⸗ — laͤndern dahin gebracht worden. Knor ſchließt daraus, unſere übrigen Pflanzen wuͤ eben fo gut daſelbſt forefihlagen =), ja vielleicht Eräftiger und beſſer werden, als fie ber ung find, Die Inſel felbft bringe eine Menge vortrefficher Kräuter hervor, welche mal mit einer Butterbruͤhe Fochet, oder dem Keife einen Geſchmack damit giebt, Einige muͤ ſen ſechs Monate in der Erde x) ſeyn, bis ſie recht zeitigen, und ſchmecken ſo gut, als unfer Spargel. Einige find an Wurzel und Blättern fo roth, als Blut; andere gruͤn andere haben gruͤnes Blaͤtterwerk und weiße Stengel. Groͤße gewiſ·Es giebt zweyerley Gattungen Warzeln + einige muß man bey einem Baume ode fer Wurzeln. Pfahle pflanzen, am welchem ſich ihr Stengel aufwindet, und zuweilen bis an den Gipfd ſteigt. Stengel und Blätter taugen zu nichts, und verrselfen alle Jahre; nichts deſtowe niger wächft die Wurzel in der Erde fort, und erreichet zumeilen die Dicke eines Me ſchen y). Sie ift rund, hoͤckericht und ungeftalt, ſchmecket aber gut. - Die zweyte Gattung winter fih nicht um die Bäume; dem ungeachtet ift ihr St gel hoch, und ihre Blätter find ſehr breit, Sie iſt rund und fang, wie ein Finger; dahet nennet man fie Angul Alloes, das iſt, Fingerwurz. Ihre Farbe iſt weiß oder rolh In den Wäldern warden fie viel dicker, wurzeln auch tiefer. Knox weis nicht, womit einige andere Gewächfe vergleichen foll, die man mit dem Reiße ißt, und ihm fehr 9 ſchmecketen, zum Erempel die Wattaeuls, Wiorongos, Cacorchuns, und einige andere 2). - 18 Vortreffliche Die Chinguleſen haben eine erſtaunliche Menge Arzeneykraͤuter. Ihre Apothebel⸗ BER buden find’ im Walde. BDufelbit bereiten fie ihre Arzeneyen und. Pflafter aus Kraͤutern : Blättern und Wurzeln, Der Berfaffer ruͤhmet einige, ob er fie gleich niche nennet, wel che ein gebrochenes Bein innerhalb anderthalb Siunden heilen. Er ruͤhmet auch, und zwar aus eigener Erfahrung, die Wirfung der Rinde vom Amarangabaume gegen die Halsgeſchwuͤre. Er mußte ſie ein paar Tage kauen, und den Speichel hinab ſchlingen⸗ damit war er innerhalb vier und zwanzig Stunden geheilet, ob er ſich gleich ſehr ſchlunm befunden hatte 4). * u] Blumen. Sie haben eine Menge fchöner twilden Bluhmen, welche ein wenig Wartung noch ſchoͤner machen würde; vornehmlich ihre wohlriechenden Bluhmen, welche junge Leute v behderley ©efchlechte nur abbrechen, um damit ihre Haare zu ſchmuͤcken, und fie weh Bluhme, die chend zu machen. Ihre rothen und weißen Nofen riechen wie unfere. Nichts aber Mer eine Uhr ab: dienet mehr Aufmertſamkeit, als eine Bluhme, Namens Sindrie Mal, welche in de — Gehoͤlzen waͤchſt, und ihrer Nutzbarkeit wegen in die Gaͤrten verpflanzet wird. Ihre d ) A. d. 74 S. +) A. d. 82 ©. u) Eben daſelbſt. 2) A. d. 83 ©. x) A. d. 833 S. nach Oſtindien. 1 Buch. XVI Cap. se be iſt roth oder weiß. Sie oͤffnet ſich um vier Uhr Nachmittages, und bleibt bis an den Rob. Knox. Norgen offen; fie fehließt fich Darauf wieder, und öffner fich nicht eher, als um vier Uhr, 1079. ie iſt eine Art von Stundenzeiger, welche in Abweſenheit der Sonne dienet, die StunU —— den anzugeben 5). ) ‚Die Pichamanls ift eine weiße Bluhme, welche faft wie Jeßmin riecht. Man Pichamauls. bringe alle Morgen dem Könige einen Strauß davon, welcher in ein weiß leinen Tuch ein⸗ gewickelt, und an einem Stocke aufgehangen iſt. Diejenigen, welche ſolche unter Weges antreffen, find gehalten, das Geficht davon wegzuwenden, vermufhlich aus Furt, fie Möchten folche durch ihren Athem vergiften. Einige Bediente haben Ländereyen zu ihrer artung von bem Könige, und ihre Bedienung verbindet fie, diefe Bluhmen an folche Dexter zu pflanzen, wo fie am beften fortfommen : daher haben fie denn auch das Recht, ein Feld zu erwwählen, welches ihnen am beften anfteht, ohne zu unterfuchen, wem es ukoͤmmt £). Sie umgeben ſolches mit einer Hecke oder einem Graben, damif es zu —8* anderm gebraucht werden fönne, bis die Pichamaulſen aufhoͤren, gut darauf zu a fen. & , 4 Die Jopmanls iſt die Bluhme von einem großen Baume, welcher font nichts weis Hopmauls. fer traͤgt. Der Geruch davon ift fo fehön, daß fie für die vornehmfte unter ‚denjenigen Dlupmen gehalten wird, welche zum Kopfpuße dienen. 2, Thiere, Vögel und Lingeziefer in Ceylan. Memima. Gauvera. Affen, Namens Landes Außerordentliche Schlangen. Pimberah. Po: rons. Rilluren. Vielerley Ameiſen. Cum: longa. Noya. Carula. Gerenden. Hirka⸗ bias, Dimbios. Cura⸗Atches. Eobdias. Ba: nella. Demoeulo, eine fuͤrchterliche Spinne. „05, und was an ihnen ſonderbar if. Dreyer- Duberria. Kobbera:guion. Tolla⸗guion. Edel: ley Arten’ von Bienen. Sonderbare Art vor gefteine. Eiſen, Erpftal, Schwefel... Braems Blutſaugern. Vögel auf der Inſel Maleru⸗ Bericht von der Inſel Ceylan. ' da. Cancuda. Carlo. Waffervögel und Fiſche. De Inſel Ceylan hat Kühe, Ochſen, Schweine, Ziegen, Hirſche, Hafen, Hunde, Thiere in Ey: Jackale, Affen, Tieger, Bäre, Eber, Efephanten, und einige andere wilde Thiere, lan. tiven, Pferde und Eſel: fie hat aber feine Schafe d). E ‚, Unter den milden Thieren findet man vornehmlich eins, Namens Memima, welhes Memima. "che größer ift, als ein Hafe, aber einem Gemſenbocke vollfommen gleicht. Es ift grau, weiß gefprenfelt, und das Fleiſch Davon ift vortrefflih. Der Bauvera ift eine Art Ganvera. don wilben Ochfen, welcher einen fpisigen Ruͤckgrad, vier weiße Füße, und die halben fel von eben der Farbe hat. Knox fah einen davon, welcher unter den Thieren des dniges, nebft einem ſchwarzen Tieger, einem weißen Gemfenbode, und einem flecfigten Eleppansen verwahret mirde. * Die Affen find nicht allein ſehr häufig in den Gehoͤlzen, ſondern auch von verfihiede- Affen, Na: Ner Art, wovon einige mit denen in andern Laͤndern nicht fönnen verglichen werden. Es mens Hander finden ſich auch einige darunter, die fo groß find, als unfere Wachtelhunde, welche graue rons. Haare und ein ſchwarzes Geſicht, nebſt einem großen weißen Barte von einem Ohre bis } . I - ans re. - JUdES. 7 ERW 512 ee Reifen der Hollaͤnder Rob. Amer. ang andere haben, fo, daß man fie für alte Greife Halten follte, Man ſieht · andere von 1679. eben ver Größe, aber von einer andern Farbe. Ihr Leib, ihr Geficht und der Bart fin? Sy yon einer fehr hellen Weiße. Diefer Unterfhied der Farben ſcheint Feine andere Art zu machen, und man nennet fie gleich durch Manderons. Sie thun wenig Schaden, und halten fich beftändig in den Gehoͤlzen auf, wo fie nur von Bläctern und Knoſpen leben. Rilluren . Andere, welche Rilluren genannt werden, haben keinen Bart: fie haben aber ein weißes Geſicht, und lange Haare auf dem Kopfe, welche herab hängen, und fich fo, wit bey den Menfhen theilen. Dieſe Art ift wegen der beftändigen Berheerung fehr ſchaͤdlich⸗ welche ſie in dem Getreyde anrichten. Die Chinguleſen halten das Fleiſch von allen Ar⸗ 2 ehe wi auch das von den Rehboͤcken, deren fie gleichfalls verfchiedene Arten he en, fehr hoch ©). — Sehr vieler⸗ Es giebt auch auf der Inſel Ceylan fo wohl eine große Mannichfaltigkeit, als Meng (ep Ameifen. von Ameifen. Diejenigen, welche man Cumbias und Tale⸗Cumbias nennet, kommen Cumbias. den unſrigen an der Groͤße faſt gleich; nur mit dem Unterſchiede, daß die erſtern rothlich ſind, und die andern, welche ſchwarz find, nur in den verfaulten Bäumen gefunden rel Dimbios. den, und fehr arg ftinfen, Die von einer dritten Yet, welche man Dimbios nennet, fi) groß und roch, und machen ihre Nefter aufden Zweigen großer Bäume, in denen Blaͤttern ‚die fie zuſammen fammeln, in der Groͤße eines Menſchenkopfes. Man ſieht zurmeifen al einem einzigen Baume viele Nefter, und die Furcht vor taufend gefährlichen Stichen laͤßt alsdenn — — —* Feier y 4 Kira Atches. Die Curaritches find eine vierte Art von Ameiſen; fie find roß und und —— leben in der Erde, mo fie ſich Löcher machen, faſt von der ee a at ihre Die Felter find mit diefen Löchern fo angefüllt, daß das Vieh unaufhoͤrlich in Gefahr ſtehl fih die Beine zu brechen. Coddias. Die Coddias find ſehr ſchoͤn ſchwarz, und fo groß, wie die vorigen. Sie leben gleich falls in der Erde: fie find aber gewohnt, in ſehr zahlreichen Haufen Streifereyen zu thun/ ohne daß man weis, was fie machen, noch wohin ihe Zug gebt. Sie beißen grauf wenn man fie verleßet, oder fie ſtoͤret. Sonſt aber thun fie feinen Schaden, wenn ! j fie ruhig laͤßt N. | * Vaess, und Die Vacos find in viel groͤßerer Anzahl, als alle die andern, Das fand iſt panel was anihnen bedeckt. Ihre Größe if mittelmäßig. Sie Haben einen weißen Leib und einen vorhe ſonderbar iſt Kopf. Alles, was fie antreffen, verzehren fie. Sie freflen Zeug, Holz, das Stroh, ches die Häufer bedeckt, mit einem Worte, alles, ausgenommen Stein und Eifen. Man getrauet ſich nicht, etwas im einem Hauſe zu laſſen, welches nicht bewohnt iſt. Sie kri⸗ chen die Mauer hinauf, und machen ſich mit der Erde eine Art vom Gewölbe, welches ihren ganzen Weg über forrfegen, fo hoch ſie aud) kommen. ¶ Wenn diefer Bogen an ein Zete bricht: fo kommen fie insgeſammt wieder zurück, ihr Gebäude zu ergaͤnzen, und nad) diefer Arbeit ihren Weg for, Die Einwohner nehmen ihre Annäherung durch die er blifung diefer Heinen Gewölbe leicht wahr, und find zu einer beftändigen Vorſicht gend’ thigt, um fie zu zerſtoͤren und zu entfernen 8). An denen Orten, welche Feine Häufer haben werfen fie kleine Berge von Erde auf, welche vier, fünf oder ſechs Fuß hoch, und fo —* * in e) X. d. 109 und folg. S. * P Ad. ↄ0 und folg. ©. Ber Verfaſſer giebt 5) A. d. 10o3 S. Feine rechte Vorſtellung von ihrer Größe, 23- o MW @ r 2 3 < a SCHIEDEN der Inlel Ceylon ın 7 :vHr.D. 3 N RATTE TR J nach Oſtindien. 1 Buch. XVI Cap. 53 —* daß man fie nicht Teiche mit von Füßen niedertreten kann. Dieſe Eleinen Hügel, welche Rob. Knor omboſſes genennet werden, beſtehen aus Gewoͤlben oder Bogen, und ſind von einer ſehr feinen Erde gebauet, deren ſich das Volk bedienet; Gotzen daraus zu machen. Die Pas 686 vermehren ſich entſetzlich ftarfs fie ſterben aber auch haufenweiſe. Denn, wenn fie ügel bekommen haben : "fo fliegen ſie in fo großer Anzahl gegen Abend, daß man faum en Himmel fehen Eann : und indem’fie fich zu einer folchen Höhe erheben, daß man fie aus dem Gefichte verliehre), fo hören fie nicht eher auf, zu fliegen, als bis fie todt niederfallen, Rücken fie ſich gang erfhöpft haben 6). Die Vögel, welche fich ein wenig fpät zuruͤck den; machen hren Raub daraus, und die Huͤhner nähren ſich viel lieber damit, als mic denn Reiße. Knox ſetzet hinzu, er wolle fich bey den andern Arten nicht aufhalten. Es giebt eine eben ſo große Mannichfaltigkeit unter den Bienen auf der. Inſel. Der 1679 . Dreherley Verfaſſer unterſcheidet dreherley Arten derſelben 3). Die eine Art, welche man Menlaſ⸗ Arten von fes: nenner, gleiche den europäifchen, und ſie halten fich in den hohlen Bäumen oder in den Bienen. chern der. Bacos auf, Sie machen darinnen ihren Honig, welchen die Eyländer gleich Raus nehmen; nachdem ſie diefe Fleinen Thierchen daraus verjagt haben, vor deren Sta- Gel man fich eben nicht fo ſehr zu fürchten hat, Die Bamburos, welche die zweyte Arc sachen, ſind viel groͤßer/ und von einer weit lebhaftern Farbe, als die unfern. Ihr onig iſt auch fo belle, als das Waſſer. Sie machen ihre Höhlen auf den Höchften Zivei- gen der Bäume, ührte daß fie eben Sorge tragen, ſolche zu verbergen. Zu gewiſſen Jah⸗ reszeiten gehen ganze Städte hinaus, dieſen Honig in den Gehoͤlzen zu ſammeln, und Fom- Men damit beladen zurück, Die dritte Art von Bienen ift ſchwarz, und nicht größer, als‘ Unfere gemeinen Fliegen. Sie heißen Conameyas, welches blinde Biene beißt, und Machen ihren ‘Honig in den hohlen Bäumen, aber deſſen fo wenig, daß die Ehingulefen folchen den Kindern uͤberlafſen. — ‚Sie haben auch eine Art von ſchwaͤrzlichen Blutſaugern, welche unter Dem Kraute le— nicht dicker, als ein Pferdehaar: allein, indem fie wachſen, fo werden fie von der Dicke ei- nes Feberfiels, und: zween oder drey Zolllang k).. Man fieht fie nur in den regnichten Jahreszeiten. Alsdann kriechen ſie denjenigen, welche nach der dafigen Landesart mit blo- Ben Füßen gehen, an die Beine: fie ftechen folche, und faugen ihnen weit geſchwinder das tut aus, alsıman ſich von ihnen befreyen kann. Es wuͤrde ſchwer fallen, eine fü ge hwinde Verrichtung zu begreifen, wenn ber Verfaſſer nicht Hinzu feßte, Daß die vornehm= ® Unruhe von ihrer Menge herfäme, welche machen würde, ſaget er, daß man die Zeit rloͤhre, wenn man fie verfreiben wollte 2). Man laßt fichs alſo gefallen, und leidet ihre iſſe, und folches um fo viel mehr, weil man es für fehr gefund Halt, Wenn die Reife vorbey iſt: fo reibt man fich die Beine mit Aſche z welches aber nicht verhindert, daß fie Sonderbare ben, und den Reiſenden, die zu Fuße gehen, ſehr beſchwerlich fallen. Sie find anfänglich — de noch lange nachher bluten. "Man ſieht auch im Waſſer Blutſauger, welche den nſrigen gleichen. Was die Vögel auf der Inſel Ceylan betrifft ; fo nennet Knox von den europaͤiſchen Vögel auf der Nur die Raben, die Bachſtelzen, die Haarfehnepfen , die Feldtauben, die Holztauben und Inſel. Aue, Er hat, wis er ſaget, Vögel geſehen, welche ven Schnepfen und Rebhuͤhnern ſehr £ ähnlich b) | k) X. 8.108 ©. Us HN. d. uo ©. Allgem. Reifebefchr. VI Band. Sit 314 > T Reifen der Holländer Ant Rob. Anor. ähnlich wären, fie find aber fehr ſelten. Die Eleinen grünen Papagene find daſelbſt in gro⸗ 1679. fer Anzahl, und fönnen nicht reden lernen 7m), Dagegen aber leenen der Malcruda und — Lancuda, zween Vögel von der, Größe einer Aınfel, wovon der eritere fchwarz, und ae Malernda. andere fehön goldgelb ik, ſehr leicht veden, Die Gehölze und Felder find mit vielerfen At⸗ Canenda. con yon Eleinen Vögeln angefüllet, welche durch ihre bunten und fehönen Federn bloß der Natur zur Zierde dienen. Sie ſind ſo groß, wie unſere Sperlinge. Man ſieht auch einiger die fo weiß find, als der Schnee, welche einen Schwanz von einer Elle lang, und eine fhwarzen Kopf, nebft einem Feverbufche, ‚der fie Frönet, auf demfelben haben. Andere/ die nur in der Farbe unterfchieden find, find roͤthlicht, wie-eine reife Drange 2): und nl einem ſchwarzen Federbuſche gefröner, Larlo. Der Vogel, welchen man Carlo nennet, ſetzet ſich niemals auf die Erde, und ſitzt be ſtaͤndig auf den hoͤchſten Baͤumen. Er iſt fo groß, wie ein Schwan, und von ſchwarzet Farbe, hat kurze Beine und einen ungeheuer großen Kopf. Der Schnabel iſt rund, mit etwas Weigem an beyden Seiten des. Kopfes, welches ihm gleichfam zwey Ohren machet, und einem weißen Kamme, fo tie ein Hahnenkamm geſtaltet. Man ſieht gemeiniglich drey ’ ober viere beyſammen, Die nur von einem Ziveige auf den andern fpringen, Ihr Gefechte gleicht des Entenvogels ſeinem, und laͤßt ſich unter taufenden vernehmen, Man. hält iht Fleiſch fehe hoh 0). N EN j 01 Der König unterhält Gänfe, Entenvögel, indianifche Hähne, und zahme Tauben? allein nur bloß zum Zeitvertreibe; denn er it niemals einige davon. Diefes bewegt einer zu glauben, daß fie nicht eigentlich in dem Sande zu Haufe find. . Waffervögel Die Teiche biethen eine große Menge von Wajfervögeln dar, wovon die meiften groͤßer und Fiſche. ſind, als die Schwäne: fie leben von Fiſchen, und fönnen fich den Nachftellungen der AUF gatoren gefchickt entziehen. Alle Flüffe, Teiche und Gräben find mic Fifchen angefuͤllet⸗ Die großen Salmen finden ſich in dem großen Fluſſe Mavolagongue uͤberfluͤßig: @ fehlet aber den Einwohnern an Fleiße, fie zu fangen. Sie haben wenig Netze, und Knef bat nur den Gebrauch der Reußen zum Fifchen bey ihnen gefehen. An vielen Orten u terhält man Fiſche zum Gebrauche und zum Zeitvertreibe des Königes pP). Auferordent- Einem heißen, regnichten, und mit Teichen und Gehoͤlzen angefülleren Sande kann Ne Schlan⸗ es niche fehten,. eine große Anzahl von Schlangen Hervor zu bringen. Diejenige Schlang⸗ MWinbereh welche die Einwohner Pimberah nennen, iſt von der Dicke eines Menſchen, und von eh ner gemäßen Sänge, Sie frißt ordentlich das Vieh und die wilden Thiere: fie bediener ſi aber vieler Lift, folche zu fangen. Sie hält ſich auf dem Wege verborgen, welchen das Reh nimmt, und toͤdtet es mit einer Art von Stachel, womit ihr Schwanz bewaffnet ig Sie verfihlinge zumeilen einen ganzen Rehbock deſſen Geweihe ihr den Bauch durchſtechen / und fie felbft tödten 7), J Polonga· Die Polonga iſt nur ſechs oder ſieben Fuß lang: ihr Gift aber iſt ſehr gefaͤhrlich⸗ und vornehmlich dem Viehe. Knox ſah ihrer zweyerleh Arten; die eine war gruͤn, und die Roya. andere roͤthlich⸗grau, mit weiß gefprenkelt, Die Noya ift geaulich, und nicht über vier Fuß lang. Sie haͤlt zuweilen ihren halben Leib zwo bis drey Stunden lang in die 3 my‘... ©, ET 9) A. d. 126 S. Man nimmt nur die Schlau—⸗ a) A. d. 119 S. gen, die dem Lande eigen find. 0) Ad. 120 S. = r) Eben dafelbft. P) Auf der 124 Seite, - sy ad 27 ©. nach Oftindien. I Buch. XVI Capitel. 515 And ihren ganzen Rachen weit aufgefperrt, über welchen man ein paar Brillen zu fehen Rob. Anor. glaubte sr), Indeſſen iſt fie nicht ſchaͤdlich, und aus diefer Urſache nennen fie die India- 2679 her Noya Rodgerab; welches die koͤnigliche Schlange Heiße: Wenn fie die Polon: 9% antrifft: ſo fangen fie einen Streit mit einander an, welcher fich mur mit dem Tode der Einen oder der andern endiget :' if + Die Carula, welche ungefähr zween Fuß Tang umd fehr giftig iſt, verkriecht fich Inden Carula. Sichern und verſteckten Dertern der Häufer, wo die. Ragen fie jagen und freffen. Die Ge⸗ Gerenden. tenden find in großer Anzahl,” aber nicht giftig, und ſtellen nur den Eyern der Fleinen Bö- Hirkanella. Enach. Die Hirkanelia iſt eine Art von giftigen Eydexen, die ſich in dem Strohe der Aufer verſteckt, aber feinen Menſchen anfällt, wenn fie nicht gereizt wird; Manıftellet fich nicht ohne Schreden eine große Spinne in Ceylan vor, welche De⸗ Denweulo, moculo genannt wird, lang, ſchwarz, rauch, flecige, Durchfichtig-und glänzend ft, welche — einen Leib, fo dick als eine Fauſt, und Füße nach Verhaͤltniſſe hat 7). Sie verbirgt fig © Spinne. Kemeiniglich in den hohlen Bäumen und andern Löchern, »- Nichts ift giftiger ‚als dieſes Ungeziefer, Ihr Biß iſt zwar nicht toͤdtlich: allein, die Eigenfchaft ihres Giftes verwirrt einem den Kopf, und mache, daß man die Vernunft: verliehrt 4). Das Blech wird. oft- > Mals yon dieſen ungeheuern Thieren gebiffen oder geftochen, und fällt um, ohne daß man + m Helfen Fan, Die Menfchen finden an gewiſſen Kräutern und Rinden Hülfe, wenn ' ie folche geſchwind brauchen. Die Duberria if eine große Wafferfchlange, die Feine gefährliche Eigenfhaft bat, Duberria. Man fürchtet fich weit mehr vor einem anderen Amphibion, welches Robbera⸗ guion heißt, Kobbera nd dem Alligator fehr ähnlich iſt. Es iſt fünf oder ſechs Fuß lang. Ob es ſich gleich guiou. tmals ins Waſſer taucher, fo hält es ſich doch; gemeiniguch guf dem Sande-auf, wo es-das 05 von den Bögeln und andern Thieren frißt. Seine Zunge, welche blau und geſpalten iſt, verlängert ſich in Geftalt eines Stachels, Sie iſt erſchrecklich, wenn eg folche heraus ſtecket, zu ziſchen, oder wornach zu ſchnappen. Indeſſen ſticht und beißt fie doch die Men⸗ ſchen nicht, fondern begnügt ſich, nur zu ziſchen, wenn fie folche wahrnimmt, Allein, wenn die Hunde ir gar zu nahe kommen, entweder fie anzubellen, oder fie zu beißen: fo fchläge fie folche fo heftig mit ihrem Schwanze,welcher einer Peitfche von einer Ellen lang gleich iſt, daß fie fehreyend davon laufen. Das Sleifeh) dieſes Thieres iſt nicht gut zum Ele: Die Tolla guion, welde Knox für die Guana der Weftindianer hält y), iſt hin- Tola:guion. gegen ein vortreffliches Gericht für die Chingufefen; und die Urfache, weiche fie, anführen, ; eſſen Güte zu beweifen, iſt, daß, wenn, man ſich brechen muß, man niemals Diefes Fleiſch don fich ſpeyet, ob fich gleich der Magen aller andern Speifen entladet. Die Tolla⸗guion et von Kräutern und Blättern. Sie hat faſt eben die Geflalt, als die Robberarguion, And iſt nur etwas ſchwaͤrzlicher, und nicht ſo groß. Ihr Aufenthalt ift in den bohlen Aumen und Söchern 2). Die Inſel Ceylan hat vielerley Arten von Edelgefteinen, Allein, der König, welcher Edelgeſteine. ihrer eine große Anzahl befist, erlaubet nicht, daß man neue ſuchet 2). Am den Orten, wo man weis, daß fie gefunden werden, bat er [ieige Pfaͤhle hinſetzen laffen, welche den- lg) xtt2 L jenigen, A. d. 131 ©, — 2.Die Lieblichkeit dieſer Namen koͤmmt mic A. d. 132 ©, dem überein, was Knor anderwaͤrts davon ſaget. °) Chen daſeloſt. rn Ad, 134 8. a æ) A. d. 135 ©. 5:6 Reiſen dee Hollaͤnder nach Oſtindien. Rob. Knox. jenigen, bie ſich denſelben naͤhern, drohen, lebendig geſpießet zu werden. Man’ zieht aus 9— —F den meiſten Fluͤſſen Rubinen/ Sapbiren, Katzenaugen 5), für diefen Fuͤrſten. Knor ſeh — wviele kleine durchſichtige Steine von verſchiedenen Farben; deren einige fo groß als ein irſchkern, und, andere noch größer waren. Er ſah auch Rubinen und Saphiren. '" Eiſen, Cryſtal, Das Eiſen und Cryſtal ſind auf der Inſel gemein; und die Einwohner machen Stohl Schwefel. aus ihrem Eiſen. Sie haben auch Schwefel: allein, der König verbiethet/ daß man fol chen aus den Bergwerfen grabe. Sie haben eine Menge Ebenholz, viel Bauholz; Bier bergwerfe, Elfenbein, Turmeric, Muſeus, Baumwolle, Wachs; Del; Reit; Salz, Pie fer, ‚der daſelbſt fehr gut wächft, und den fie im Mebetfluffe ſunmeln würden, wenn ſie G legenheit haͤtten, folchenabzufegen 6). Die eigentlichen Kaufmannswaaren aber), "mel diefem Sande wirklich eigen find, find. Zimmet und wilder Honig: Man kann von dene! Bortheilen, welche die Holländer feit ihrer Eroberung daraus gezogen haben, aus ber‘ gemeinen Borftellung urtheilen, welche Daniel Braͤems vor funfjig Fahren den General abi in feinem Berichte von dem Zuftande der Sachen der Holländifchen oftindifchel Compagnie gegeben hat, Der Artikel, welcher Eeylan betrifft; lautet fo: i Braems Be⸗s iſt eine große Inſel, welche durch eine kleine Meerenge von dem nittãgiche richt von der „Theile der Kuͤſte Coromandel abgeſondert if. Sie iſt wegen des Zimmets beruͤhmt, de Juſel Ceylan. „ſie überflüßig hervorbringt. Diefe Spezeren hat die Portugieſen bewogen, die Küftenz) „erobern, und die Compagnie, fie ihnen wegzunehmen. Die böhern Länder find untet „dem Gehorfame des Königes von Candi geblieben, twelcher niemals, weder von den Pol „tugiefen, noch den Unfeigen, hat Fönnen unters Yoch gebracht werden, weil man auf dell „Wegen in dem Sande, wovon er Herr ifk, nicht fortkommen Fann, und dieſes Unterneh? „men auch noch andere Schtoierigeiten hat, Dieſer Fuͤrſt laͤßt es in Anfehung der Com⸗ „pagnie dabey bewenden, daß er ſich nur ſtets Vertheidigungsweiſe haͤlt. Diefes hat bie⸗ „ber unſern Leuten die Bequemlichkeit verſchaffet, den Zimmer ungehindert ein zuerndten „es zweifeln aber viele, daß dieſe Ruhe von langer Dauer ſeyn werde, und fie befuͤrchten „8 möchte die Compagnie in bem Befige eitier fo wichtigen Infel geftöret werden, DIE „Unkoſten, welche fie zu Cehlan aufivenden muß, find wegen ber Jahrgelder, die fie den „Städten geben muß, wegen Unterhaltung der Feftungen, der Wege, des Kriegesportd „thes, der Befehlshaber, der Bedienten, der Defasungen, und der Auffeher über die Hand“ „lung, fehr beträchtlich. Diefes nimmt einen Theil von dem Gewinnſte wieder Hin, mei schen man leicht vermehren Fönnte, wenn man die Hälfte von dieſen Bedienungen, „die Defagungen, die unnöchigen Befehlshaber und Bedienen Pe de l Ai ee 08 &) Eine Art von Edelgefteinen, wie ein Opal. difchen Nachrichten dasjenige wahrnehmen, = €) A. d. 136 ©, I ’ ihre Niederlafjungen betrifft, und auch 5 d) Sammlung der hollaͤud. oftind. Compagnie fchreibung von denen Dertern antreffen, die ſie — y vi I%.0.d.156 S. Man wird in einigen hollaͤn⸗ ſitzen. BR RE ee 2. 1 * r — EEE RT, 517 DEU — zu Madagaſtor im Jahre Reifen der Franzoſen nach Oſtindien. Das 1 Sapitel, Renneforts Reife, 1642. Der arſchall Meilleraie nimmt fich folher an. Er Eeſellet ſich mit dem Herrn Fouquet. Zuſtand franzoͤſiſchen Compagnie zu Madagaſcar. ort Dauphin. Sein Hafen und Gebaͤude. Schiff des Marfihalls Meillernie. Chamargu, feines Anſehens bediener. fereyen der Franzefen. ‚zum Chriſten machen. katthalter im Fort Dauphin. Wie er fi) Berfchiedene Strei⸗ Geſchichte des Dian Sein Character, Man will ihn Wie er ſich dagegen Sefchicklichkeit, womit er ent: anangue. vertheidiget· “gehe. Er vergifter den Miffionar; laͤßt vierzig Franzoſen umbringen. Die im Fort wollen boiches rächen; fegen fich felbft großer Gefahr mM; gerathen in die Außerfie Noch. Geſchich⸗ N N) ed den er >) und andere gethan haben, dien ‚richten fönnen: ver Mach Einleitung. te bes le Bacher de la Caſe. Seine großen Eigenſchaften und Keiegesverrichtungen. Erift über den Statthalter misvergnügt, heirathet eine Negerprinzeſſinn. Chamargu will ihn umbrin⸗ gen laſſen. Ruhe des la Eaſe in ſeiner Herr⸗ ſchaft. Chamargu wird verſuchet, von ſeiner Pflicht abzugehen. Verwirrung, worlnnen ee fid) befindet. Luftiger Einfall eines Negerprin: zen. 2a Cafe wird ins Fort zurück gerufen. Sonderbare Wirkungen feiner Herzbaftigkeit. Er rettet den Chamargu und die Franzoſen. Verfall der franzoöfiichen Colonie. La Cafe vers folgee den Dian Manangne. Berzweifelung der Befagung im Fort. Sie hat ihre Erhal- tung dem la Cafe zu danken. Character des Verfaſſers. nige beſondere Reiſen, welche ohne Vollmacht, und ohne daß man ſie befohlen, unternommen worden, fo tie Diejenigen, welche Pyrard, Vitre, Boulaie, hatten die Neugier der Franzoſen nach Oftin- es scheine aber nicht , Sandes eine lange Zeit hindurch mehr Gewalt 8 barn, ihnen die Begierde einzufioßen, einigen Schiffahrten nach den africanifchen ften Theilen diefer Sammlung gefehen hat i Ken auch nur einige Reifen auf vem rothen Meere, 2 Americq, daß die Befchreibung eines und einige fehtwache Unternehmungen Es mögen num die bürgerlichen Kriege, welche fie unter vielen Regierungen etlbgen Weiſe beſchaͤfftigten, ihre Aufmerkſamkeit und Macht gar zu fehr gerheilet haben ; * + fie mögen auch nur mit ihren natürlichen Vortheilen zufrieden: gewefen ſeyn, und noch fir h ee t genug Aty eingefehen haben , was für Nutzen fie aus dem großen Judien ziehen Fönnten: 65 doch etwas erftaunliches, daß man fie in der Gleichguͤltigkeit und Unrhätigkeit ver: en fiche, da die meiften andern Sche Völker auf einer fo ſchoͤnen Lauf bahn mit rn # 5 \ tt 3 t großen ehabt hat, als das Beyſpiel ſich daſelbſt feſt zu fegen, Sie ließen Kuͤſten bewenden, wo ſie, wie man in verſchiedene Factoreyen angelegt; ſie Einleitung. —ñ t 518 Keifen der Sranzofen Einleitung. großen Schritten fortgiengen. Es mußte ein Colbert kommen, welcher Ihre Schlaͤfrig keit aufweckte. Indeſſen wuͤrde ihm doch der Cardinal Ri elieu dieſen Ruhm entzogel Haben, wen die Unruhen unter feiner Regierung — nicht unterbrochen haͤtten· Compagnie Im Jahre 1642 entſtund unter ſeinem Schutze eine ompagnie von Madagafcar #1 zu Modaga⸗ welche entfchloffen war, ſich bloß deswegen auf dieſem Eylande feft zu ſetzen damic ihr — Schiffe deſto leichter weiter gehen koͤnnten. Sie hatte anfaͤnglich einigen guten Fortgang fein ihr Hauptſtamm war fo mittelmäßig, daß fie nach dem Tode ihres Beſchuͤtzers bie durch ihre eigene Schwäche eingieig. ¶ Indeſſen muß man Doch von Daher einige Exläuf rungen zu der Unternehmung von dem, Sabre 1664, und zu Renneforts Reife nehmen, Der Mar: Bey dem Berfalle diefer Compagnie faßte der Herr Marfchall Weillersie den halt Meille- ſchlag, zu feinem eigenen Nugen ein übelunterftüßtes Unternehmen wieder hervor zu ſuchen En; Er ließ vier Schiffe, die auf feine Koſten ausgerüftet waren, unter der Führung des Bo gefelter ſih be Saint Andre auslaufen. Darauf vereinigte er fh mit dem Herrn Fouquet, F mit dem ‚Hen maligen Surintendanten der Finanzen, und vüftete ein anderes Fahrzeug aus, bloß in Fouquet. der Abſicht, zwey Kauffahrdeyſchiffe zu zernichten, welche ein ſchwacher Ueberreſt vondel a Compagnie wieder ins Meer zu ſchicken verfuchet hatte. Diefer neue Aufwand aber wat niche nöthig, ihn zum unumfchränften Herrn auf Madagafcar zu machen, weil die vor nehmfte Hülfe der zuſammen getretenen Kaufleute mit Flacour umkam, welcher , nachde er fieben Jahre auf der Inſel 5) ohne Beyſtand zugebracht hatte, Schiffbruch fire, als ® nach Frankreich zurück gieng, um dafelbft fein Elend vorzuftellen. Auf dieſe Zeitung li Fouquet zu ſeinem eigenen Nutzen eine Fregatte, der ſchwarze Adler genannt, un der Anführung eines Hollanders Hugo, mit dem Befehle auslaufen, das Fort Madag" fear denenjenigen wwegzunehmen, welche fich deffelben im Namen des Marſchalls von Mel leraie bemächtiger hacten. Diefe Fregatte war Furz zuver unter dem Namen St. Pa) zurück gefonnmen. Der Hauptmann Deron, welcher fie führte, war dem Marfchalle e geben, und hatte ihm von der Inſel Haute, Ebenholz , Andig, Benzoe, Aloe und ve fehiedene Gummi, nebjt einigen Edelgefteinen, Bergftufen, Ambra und andern Selten heiten mitgebracht, welche ihn abgehalten, von feinen Rechten, fo lange er lebte, abzuge hen. Don diefem Veron, in welchen Herr Fouquet Fein Mistrauen ſetzete, vernahm Marſchall die Abreiſe des Hauptmanns Hugo, und was ihm war aufgetragen wo Der Surintendante hatte den Namen diefer Fregatte verändert, um feine Abficht pefl! beffer zu verſtecken. Wenn ihm aber auch glei) das Gluͤck wohl gewollt Härte: fo w doch feine Ungnade, welche bald darauf erfolgte, ihn verhindert haben, ‚die Früchte d einzufammeln. Zuſtand der Als die Compagnie im Yahre 1642 von der Inſel Madagafcar Befis genommen! f an. hatte fie hundert Franzoſen auf derfelben ausgefeget; nämlich zween zu Balembule,5 Dradagafcar. in der Eleinen Inſel St. Maria, eben dieſem Orte gerade gegen über, achte zu Alan a) Das Haupt davon hieß Nicant, ein Ser: sapitän, und die Bewilligung war auf zehn Jahr. Das erfte Schiff gieng im Maͤrze von Frankreich ab, wurde von dem Hauptmanne Cocquet gefüh: ret, und hieß St. Zudwig. Der Hear Promis, welcher die Franzofen in der Niederlaſſung unter ſich Hatte, legte den Grund zudem Fort Dauphin, an einem Orte, Namens Tolonbaren. mn be Flacours Erzählung a, d. 203 u. f. Seite. 5) Er war im Zahre 648 aus Seanfreich · gereilet. Mir haben von ihm eine Gefchicht? Mi Sufel Dadapafar, welche zu Paris 1561, NÖ, einen Berichte von den vornehmſten Begebenh, rc et: y GRUNDRISS VON DEM ForT DAUPHIN welches die Franzofen auf der Infel Madagafcar erbauct haben Zur Allgemeinen Hiftorie der Reifen} 2750. —— * PT 7) ; + ——— Leinen ET "STÜCK von pem EHYLANDE MADAGJASCAR = non 3 “mm — — Tr E — — rn nie anen 2 -. AR --( ? MEERE NE . RS. * ae — — nach Oſtindien. II Buch. J Cap. 319 Nitre, und die übrigen in dem Fort Dauphin, wo ſich der Statthalter aufbiele. Die: Einleitung: iS Fort liegt in fünf und zwanzig Grad zehn Minuten Süderbreite, ʒwiſchen zogen großen ißen, welche eine Kruͤnme von fieben Seemeilen im Umfange machen, auf einer Fleinen Fort Dauphin junge, Namens Tholanbare. Die Küfte ift auf diefem Theile der Juſel ſehr hoch, Sein Hafen und durch viele fo gleiche Bayen, getheilet: daß es ohne Huͤlfe zweener Selfen, die ſich und Gebäude, y e vierthel Seemeile vom Ufer zeigen, ſchwer ſeyn wirde, das Fort zu erkennen. Die henlthe diefer Küfte ift fehr angenehm. Ihre Bäume, welche ſehr hoch wachfen, find Rändig gruͤn, wenn ihnen nicht ein Alter von vier-oder fünfhundere Jahren, oder Das jr vom Himmel, welches dafelbft oftmals mit entfeglichen Blitzen herabfährt , das taub mmen bat. ka Das Fort führte den Namen, Fort Daupbin. Nach dem Grundriſſe feiner Er⸗ auns ſollte es viereckigt ſeyn. Es hatte gegen Norden zwo Baſteyen von Steinen auf Felſen, welche einen Hafen, oder vielmehr ein Becken beſtrichen, welches nur vier Schiffe aufnehmen konnte. Die Umfaſſung des uͤbrigen Platzes war nur von Pfaͤhlen, IR ein Arm dicke, und fein ganzer Umfang hundert und funfzig Schritte in die Laͤnge, und Ks und zwanzig in die Breite. Das vornehmſte Thor gieng gegen Abend, und gegen ine kleine Ebene, welche eine angenehme Ausficht machte. Das andere gieng gegen More —* und nach dem Meere zu. Man hatte in dem Umſange eine Capelle von “Brettern Auer, welche vier hundert Menfchen faſſen Fonnte. Das Haus des Statthalters, wel: a) an eben der Seite befand, war nicht prächtiger gebauet. Man hatte aber zu Auf⸗ rung der Kieche und des Vorrathshauſes die größten Stüce Stein genommen, welche . um den Selfen befunden, Die Hauptwache und zwölf Huͤtten zur Wohnung der Sol: J en, und der Hausgenoſſen, waren von Pfaͤhlen und Binſen. Alle dieſe Gebaͤude hatten r Blätter zu ihren Dächern. Indeſſen ſah man doch den Grund zu einem Haufe, wel: es Yon gebauenen Steinen feyn follte, und zur Wohnung des Statthalters beftimmt war. ein Garten, welcher ſich an dem vornehmſten Thore des Forts befand, gab Melonen von Alerhand Art, Gurken, Eichovien, Sactufen, Kohl und Erbfen. Auf der andern Seite Kigten fid) funfjig Huͤtten, nebft ihren Gärten. In der Mitte war das Haus der Mif \inarien, eine Capelle und ein Seminarium für junge Neger, die im Kriege weggenomes Men oder frenwillig gegeben worden. } In dem legten Schiffe, welches der Marſchall von Meilleraie hatte abgehen laffen, Schiff des atte der Hauptmann, welcher Kerkadiu hieß, Feine andere Gewalt, als über das Schiffe- Marſcholls v. M, Ein Oberhaupt von der Colonie führte achtzig Neifende, und der Miffionar, Na: Meilleraie. —* Herr Stephan, hatte zwanzig Leute in feinem Solde, Sie langten zu Madagafcar San das Ende.des Herbfimenats 1663 an; und einige von den Reifenden , welche über ihr Sn paupf misvergnügt waren, verließen ſolches ‚um fi) unter des Heren von Chamargu Chamargu, ſchaft zu begeben, welcher damals Statthalter in dem Fort Dauphin mar, und welchem der Statthalter | Herr BB * Dau⸗ {} + ie oe fich bey der franzöftichen Niederlaffung ihm doch die Natur feines Werkes mehr Recht zu kn 34 ereignet haben, wie auch von feiner Rei⸗ dem Titel eines Geſchichtſchreibers. Er wird alfo Ausgegeben worden . Man fieht ans diefem auch in diefer Sammlung nicht anders hineinkom⸗ Khan Wehe, dag er zus See umgefommen ift; men, als um. die Befchreibung von Madagafear N erſſteht vielmehr feine Zurückkunft daraus. durch feine Beobachtungen zu bereichern, und um ten Hu ihm nun aber gleich nicht den Rang un: daſelbſt einen Augenblick wegen einiger Umftände Neifebefchreibern verfagen Fan: fo giebt aus feinem Tagebuche zu erfcheinen. — — —û —— — — — — — — — \ N 520 005 Reifen der Franzoſen 4 Kinfeitung. Herr de la Meilleraie neue Verordnung ſchickte. Danicht mehr als ſiebengig alte Franzofe® noch vorhanden waren: ſo wies Chamargu Diejenigen nicht ab, die ſich ihm anbothen; und da fein Vorrath ihn in den Stand feste, feine Seute beſſer zu unterhalten, fo zog ihn dieſe Urſache noch viele andere zu. Das Oberhaupt von der Colonie, welchem nur ſeht wenige Leute übrig blieben, ſah ſich alſo genoͤthiget, der Niederlaſſung zu ent ſagen, wort! er den Anſchlag gemacht hatte, und einen Befehlshaber für feinen Obern zu erfennen, untet welchem er nicht ſtehen ſollte. 2: Ft iu Wie erfih = Bor der Anfunfe diefes Fahrzeuges hatten die Großen von einem Theile der Infel/ ſeines Auſe- welche vor Alters durch die Gewalt: der Waffen unterthänig gemacht: worden, unterlaſſen hens bedienet. die Schagungen in das Fort Dauphin zu bringen, welche man ihnen aufgelegt Hatte, DIE Mache der Franzoſen, welche ſich faſt auf die Haͤlfte von ihrer erftern Unzahl: herunter 9%, bracht · ſah, und unter einander. fehr uneinig waren, fhienen. ihnen niche- weiter vermögen? zu ſeyn, fie im Zaume zu halten. Als ſich aber Chamargu durch. einen Benftand ve ftärfer ſah, welchen er nicht erwartet hatte: fo ließ er in den Provinzen Fangaterre und Mandererei, die Schagungen eintreiben. Denjenigen, welche. gar zu langfam waren ſolche abzutragen, wurden ihre Heerden weggenommen. _ — Verſchiedene Der Miſſionar ſelbſt hatte, unter dem Vorwande eine vollkommene Kenntniß von demn Streifereyen Lande einzuziehen, die Freyheit, unter die Völker des Statthalters, einige von feinen Leuten dergrangofen- zu mifchen, welche Theil an der. Beute hatten... "Das Abjterben des Oberhaupts der CH lonie befeftigte das Anfehen des Chamargu vollends, Um die Spaltungen vollends auf zubeben, fo nahm er den Leutenant von diefem Eleinen Haufen, zu feinem eigenen an. Ds er nun nichts. als gehorfame Leute um ſich fand: fo ſchickte er dreyßig Mann aus, meld von Matatanes bis an die St. Auguftinsbay ftreiften, die achtzig Meilen davon lie und innerhalb zween Monaten war diefe ganze Strecke unterrvürfig gemacht, T La Cafe, deſſen Tapferkeit in Renneforts Nachricht geruͤhmet werden wird, wurde auf der andern Seite mit zwanzig Soldaten ausgeſchickt, um die Inſel ſechzig Seemeinn weiter gegen Norden ; als Matatanes, auszukundſchaften. DBierzig von den alten gea zofen erhielten einen Befehlshaber, um bis an das Aeußerſte der Inſel zu geben, welche? ' nach Africa zu liegt, das iſt, weiter als man bisher gefommen war, in der Hoffnung met vielem Viehe die Evelgefteine, Aquamarin, Schmaragben und Rubinen zu finden. Mar fah feine Urfache , zu befürchten, daß Unternehmungen ,- welche fo gefchicke waren, den Ruhm der Nation auszubreiten, ihre Macht ſchwaͤchen Eönnten 5 weil man feine benach barten Feinde mehr hatte, und der Ueberfluß daſelbſt durch den Tribut von zwey hundert tauſend Menſchen herrſchte, welche es in ihrem eigenen Lande als eine Gewogenheit aM. hen, daß ihnen hundert und ſechzig Ebentheuerer nicht das Leben nahmen. Das 0% Dauphin genoß alfo einige Zeitlang einer tiefen Ruhe. Der Miffionar, toelcher.überzeuge war, Daß das Reich des Friedens auch das Reich des Evangelii ift, biele nunmehr — daß es Zeit wäre, an die Ausübung feines Amtes zu denken. Allein die Heftigkeit ein | übel verftandenen Eifers, wurde ſowohl der Miederlaffung der Sranzofen, als der Einfuh⸗ rung der Religion nachtheilig. Gersihte Ein Großer aus der Inſel, Namens Dian Manangue, hatte ſich bey den Ei = Dian dern durch den Schuß der Franzofen furchtbar gemacht, weiche geglaubet hatten, daß ranengue. ſich verſtaͤrkten, wenn fie die Macht eines von ihren Zinsleuten vermehrten. Er —5 — te laͤngſt an dem Fluſſe Mandererei, in dem Sande, welches zwiſchen der Provinz Ano nach Oſtindien. II Buch. I Cap ih wo die Franzoſen ihre vornehmfte Macht hatten, und den Staaten vieler Großen lag, wel- Einleitung gegen Weften und Süden waren unterworfen worden. Weil der Beyſtand aus dem Öote feine Seute aufgemuntert hatte: fo hatte fich alles unter feine Waffen gefehmieget. Er Seit Cha⸗ wirde unter den Eyländern ſelbſt für den Maͤchtigſten und Verſtaͤndigſten unter allen ihren racter. Firſten gehalten. Dieſe Meynung, welche durchgaͤngig ausgebreitet war, ließ den Miſ⸗ onar urtheilen, die Bekehrung eines fo angeſehenen Mannes würde ein Beyſpiel ſeyn, wel⸗ Man will ihn es wenigſtens alle feine Unterthanen nach ſich ziehen wuͤrde. Da Dian Manangue die sum Chriſten | Ranpöfifche Sprache fehr wohl verftund: fo machte folches feine Unterweifung leicht, Er machen. Be don dem Statthalter, welcher des Miffionars Anfchlag gebilliger hatte, in das Fort u auphin gerufen, Er eilte, diefem Befehle zu gehorfamen; und weil er glaubte, daß er DL einer Keiegesberathfchlagung eingeladen worden, fo both er mit Freuden alle feine Macht M Dienfte der Franzofen an. Der Statthalter verficherte ihn, er hätte Feine beflere unde, und fie wollten ihm eine nee Probe Davon geben, inden fie zu feiner Seligkeit eben fo nüglich feyn wollten , als fie zu feiner Macht und zu feinem Ruhme etwas bengetra= Gen Hätten. Auf diefe Cröffnung redete der Miſſionar von der chriſtlichen Religion mit I, und beſchwur ihn, indem er ihn umarmete, er möchtedochnebftihnen an der Gluͤck⸗ keligkeit Theil nehmen, welche fie verfpräche. | Diefer Worfehlag verurfachte ihm um fo vielmehr Erſtaunen, weil folcher abgeredet Mie or ſich da⸗ ‚3 fen ſchien. Er antwortete indeflen doch mit Sanftmuthe: er würde denen Leuten, Die gegen verthels, Unfer ihm ftünden, und fogar feinen Kindern, die Freyheit laffen, das Chriſtenthum an- diget. nehmen: er für fein Theil aber koͤnnte feine Weiber und feine Art zu leben nicht verlaffen. er Miffionar fagte ihın, es hätten die Franzofen Feine größern Feinde, als die Feinde es wahrhaftigen Gottes, und wenn er fich weigerte, ihre Religion anzunehmen, fo wollz ten fie niche nur gar Feine Verbindung weiter mit ihm haben, fondern ihm auch alle feine Weiber wegführen. Dien, welcher Durch diefe Bedrohung bewegt wurde, verlangte vier- zehn Tage Bedenfzeit, Sie wurden ihm zugeftanden; er erſchien aber nach Verlaufe derfelben nicht, Da der Statthalter ihn unter einem andern Vorwande rufen laſſen, toben er die Vorſicht gebraucht, daß er ihm fein Wort gegeben, es follte ihn nichts gethan werden: fo Nachte er Fein Bedenken, fich in das Fort zu begeben. Der Miſſionar erneuerte fein Anz Rachen vergebens. Man hatte fich auf beyden Seiten in den Schranfen der Sreundfchaft halten, Indeſſen fingen die Antworten eines unerſchrockenen Mannes, welcher ſich Die Vorzehn Tage über in feinem Widerftande nur mehr befeftigt hatte, an, den Statthalter eis | ge ünruhe zu veruefachen, Er zog den Miſſionar ein wenig bey Seite, und ſagte zu ihm, Waͤtte ein Piftol ben fich, und wollte diefen Hartnäcigen vor den Kopf fhießen. Herr phan verdammte diefen Borfag: allein Dian war viel zu verfihlagen, und viel zu egwoͤhniſch, als daß er die Gefahr nicht Hätte fehen follen, womit er bedroher würde: er Geſchicklich— Werte unvermerfe die Sprache; und brachte den Miffioner Durch einige Einwürfe, wor= £eit, womiter UF zu antworten ihm nicht ſchwer fiel, ohne viel gezwungenes Weſen dahin, daß er dieſe entgeht. Kin nderung als ein Wunder der Gnade anſah. Der Statthalter wuͤnſchte fi) wegen * Maͤſſigung Gluͤck. Endlich gieng man nicht eher auseinander, als bis man wegen Tages einig geworden, an welchem Dian in ſeinem Hauſe ſollte getauft werden. e wieder in das Sand der Machicoren, welches fünf und zwan⸗ Er yergiftet ‚ „Er gieng voller Unruh N Spemeiten von dem Zort Dauphin entfernet iſt. Einer von feinen Söhnen, welcher den Miſſenar— Allgem. Reifebefchr. VL Band. Uuun die 522 Reiſen der Sranzofen Kineitung. die Taufe erhalten Hatte, wurde feine Unruhe gewahr; und ba er wohl mußte, daß det Miſſionar in wenig Tagen kommen ſollte, fo-that er eine Reife nach dem Fort, und batdı die Ceremonie möchte aufgefchoben werden. Zum Unglüce aber übermand der Eifer bie Klugheit. Herr Stephan begab fich allein mit einem Geiftlichen, mit einem-andern Fran zofen und fechs Negern, welche ven Prieſterſchmuck trugen, zum Dian Manangue. Er wurde daſelbſt fehr höflich aufgenommen, Man gab ihm aber zu verfiehen, er härte fi einer betrüglichen Hoffnung überlaffen. Er wand. einige Tage lang Bitten und Vermah⸗ nung vergebens an. Endlich verließ ihn bey der Heftigkeit feiner chriftlichen Siebe. die Klug‘ * heit fo weit, daß er demjenigen den Krieg anfündigte, den er befehren wollte, Dian welcher zum Scheine weit mäßiger war, betheuerte, “er verlöhre die Freundſchaft der Fra zofen fehr ungern, es wäre ihm aber unmöglich, ihnen zu willfahren. Er erſuchte den Miſſionar, welcher ſich anſchickte, abzureiſen, er moͤchte doch noch eine Mahlzeit bey ihm einnehmen, und ließ ſtets eine mit Furcht vermifchte Ehrerbiethung blicken, welche noch immer einige Hoffnung von feiner Bekehrung zu geben fehien. Herr Stephan, welh eben fo unvorfichtig bey feinem Vertrauen, als bey feinen Drohungen war, ergab ſich auf diefe Einladung. Die Speifen, welche man ihm vorſetzte, waren mit einem fo. fubeile! Gifte vergifter, daß fein Geiftlicher drey Stunden nach der Mahlzeit ftarb. Ihn und den andern Franzoſen ließ Dien Manangue, welcher ungeduldig war, fie nech im Leben y fehen, mit Stockſchlaͤgen zu Tode prügeln. ” kaͤßt vierzig Da eine fo graufame That ihm alle Hoffnun benahm, ſich mit dem Statthale Sranzofen wieder zu verführen: fo mar er einzig und allein Gebächr, diefes Trauerfpiel durch die ga‘ umbringen. ſſche Bertilgung der Franzofen zu endigen, Man erwartete unverzüglich die Zurückkunt der vierzig Seute, welche aus dem Fort gegangen waren. Auf dieſe wendete er feine erſte Streiche. Nachdem er ſeinen Schwager, welcher Lavarangue hieß, feine Wuth be Fanne gemacht, fo ließ er ihm durch feine Kundſchafter melden ‚ an. welchem Tage dieß Sranzofen in feine Länder kaͤmen. Sie lagerten fi) ohne Mistrauen eine Meile von fr ner Wohnung. Nachdem fie fich dafelbft die Zeit damit vertrieben daß fie Zuckerreht geſammelt, welches fie um ihre Flinten bunden: fo ließ er fie von den Leuten des La rangue angreifen, und bis auf den legten Mann nieder machen. Man vernahm ieh", traurigen Zufall in dem Fort nur durch den Bericht eines Portugiefen, welcher der einzld feiner Nation unter den Franzoſen war, und fih aus dem Blutbade glücklich gerettet hal" Dieim Fort Der Zuftand, worinnen fich der Statthalter durch den Verluſt der vierzig Manns woollen ſolches bracht fah, hielt ihn nicht ab, fich großmüchig zu waffnen, um fie zu rächen. Here raͤchen. nier, ein Miſſionar, welcher nach des Herrn Stephans Todevon dem Geiftlichen noch alte! übrig war €), ſteckte die Kriegesfahne aus, und nahm das Amt über ſich, folche zu ft! gen. Dreyßig Franzofen, welche von einer Eleinen Anzahl getreuern Negern unterfil® wurden, marfchirten fogleich nach der Wohnung ihres Feindes, Chamargu, welcher het ihre Spißeftellte, hatte gehofft, ihn zuüberfallen. In der Erwartung des Streiches aber, ” ihm brobete, hatte ex ſchon bier taufend Mann zufammen gezogen, und. fich in den Gegen den um feinen Donac geftellet 4), nachdem er fie in verfchiedene Haufen getheilet ht | Chamargu nahm den Donac ein, ſtellte Schildwachen aus, und ließ ordentliche WA halten, Rit *) Sie waren beyde aus dem Kloſter St. Lazarus in Paris. B nach Oſtindien. U Buch, ICan 323 Mit Anbruche ver Mache machteDian Feuer um Feuer, und beantwortete die Schif- Kinleitung. fe aus den Flinten der Schildwachten gleichfalls mic Schüffen aus Flinten, welche er von E den Franzoſen erhalten haste, Er näherte fich dem Donac, und ließ ihn umzingeln. Er — ra Machte fich die Dunfelpeit zu Nuße, welche unfere Leute verhinderte, auszufallen, aus Gefahr aus. Furcht fie möchten in einigen Hinterhalt gerarhen, Er ließ brennende Fadeln auf ein ; ach) werfen, welches mit trockenen Blättern bedeckt war, mo die Sranzofen fich nicht an- rs vor den Flammen retten Fonnten, als wenn fie fich in die Affagayen feiner Völker ftür- jeten. Indeſſen fing diefes Dach Fein Feuer, und der Anbruch des Tages machte, daß ſich die Belagerer zurück zogen, Chamargu blieb in dem Donac, Da er aber Waffer And Lebensmittel nöthig hatte: fo lie er wier Franzoſen nebft einigen Negern hinaus gehen. Dien, deſſen Wachfamkeit nichts gleich Fam, überfiel diefe vier Mann, und brachte fie um, Darauf mußten ihm feine Büchfenfcehügen und drey hundert Megern, welche mit Aſſagayen bewaffnet waren, folgen. Er zeigte ſich vor den Schildwachten, und trieb ſie jzuruͤck bis in den Donac, wo er vier andere Franzofen toͤdtete. Drer Statthalter ſah gar zu ſpaͤt ein, daß er mit denen Leuten, die er noch übrig Sie gerathen hatte, die Anfälle von vier taufend Mann nicht aushalten konnte, welche ſelbſt durch die Mr die aͤußetſte {ehren der Franzofen Eriegerifch geworden, unter denen fie lange Zeit freiten gelernet hat- RR ten. Er entſchloß fich alfo, in das Fort Dauphin zurück zu kehren. Weil man über den Flug Mandererei geben mußte: fogieng er längft an dem Ufer bin, um eine Fahrt zu den. Dian, welcher ihn wahrnahm, ob ihn gleich noch einige Achtung verhinderte, fich öffentlich zu nahen, eilete über eben den Fluß zu gehen, und verfteckte fich in den Ge— dlzen, um eben einen fo weiten Weg zueüc zu legen, als die Franzofen an dem Ufer. nes Morgens mit Anbruche des Tages, da fie forfcheten, ob fie eine Furth hätten, ließ er ſich an dem andern Ufer in dem Chorrocke des Miffionars befleidet, und mit feiner vier- eckichten Müße auf dem Kopfe fehen. Die Franzoſen, welche faben, daß er fein Heer längft an dem Ufer ftellete, um ſich ihrem Uebergange zu widerfegen, verließen eine fo ge- fäbrliche Unternehmung. Sie lagerten ſich auf einer kleinen Ebene, wo fie nur noch die einzige Hoffnung hatten, daß ihre Feinde fich nicht unterftehen würden, fie öffentlich anzu- greifen, Allein diefes Lager würde ihr Grab geweſen ſeyn, wenn der Himmel ihnen nicht durch andere Mittel geholfen Hätte, 5 N Es befand fich auf der Inſel ein Sranzofe, Namens le Vacher de Ia Cafe, deſſen Geſchichte des gebenheiten bekannt gemacht zu werden verdienen, wegen feines außerordentlichen Mu- le Vacher de des, und dever Dienfte, welche ex bey diefer Gelegenheit zu der Niederlaffung in Mada- la Tale YaRarleiftere, Er hatte ſich im Jahre 1656, ohne irgend einen andern Bewegungsgrund zu haben, als die Welt zu fehen, in ein Fahızeug ein geſchiffet, welches für den Heren Mar- all de fa Meilleraie nach diefer Inſel abgieng. Bey feiner Ankunft fahen ſich die Fran⸗ $ofen in dem Fort Dauphin, deren nur fehe wenige waren, vielerley Beleidigungen und ſchimpfungen von Seiten ihrer Nachbarn, und Zinsleute ausgefegt. As fie ſich er durch den Beyſtand des Schiffes verftärker fahen: fo ermunterten fie fih, fo wohl um Beten einiger Großen, die ihnen freu geblieben waren, als ihres eigenen Nuhmes, der Erhaltung des Forts wegen, zur Rache. La Cafe Hatte fein Quartier bey dem Dian Raflifätte, einem Fürften von Am- Seine großen. alle, Es würde viel zu lang werden, alle feine Berrichtungen zu erzählen. Sein erfter Eigenfhaften Muu 2 Verſuch UND. ort, 4) So nennen die Inſulaner die Palläfte ihrer Fürften. 524 > Reifen der Franzoſen Einleitung. Verſuch war, daß er bar Fürften von Mandarerei, Dian Ramael, toͤdtete, welcher al der Spige von funfzehn taufend Mann Ambulle in Brand ſtecken wollte, Bald bat überwand er in einem einzelnen Gefechte mic den Waffen des Landes, und im Angeſichte beyder Heere, Ramaels Bundesgenoffen, Dian Dalax. Als darauf die Fuͤrſten der Esrambuler und Mahaphaler an dermittäglichen Spige der Inſel, und die Fuͤrſten von Anoſſh wider verſchiedene Freunde der Franzoſen die Waffen ergriffen hatten: fon” ſchirte er wider fie, fehlug fie im einem Treffen, nahm ihnen ihre Weiber und Kinder / und eine große Anzahl von ihren Unterthanen, die er den Befehlshabern in dem Fort Dau phin ſchickte, auf deren Befehl fie insgeſammt mit Aſſagayen getödtee wurden. Man nahm indeſſen doch einige Fuͤrſtenkinder aus, wovon zweene nach Frankreich zu dem Herrn de la Meilleraie gefuͤhret wurden, welcher einen davon unter ſeinen Edelknaben erziehen ließ Ein Neger⸗ Man bat ihn nachher bey dem Herzoge von Mazarin, als Edelmann, unter dem Namen prinz verbei- Panola geſehen; und da er ſich zu Paris verheirathet, ſo wurde er im Jabre1684 Officiel rathet ſich zu hey dem Fußvolke, aufder Inſel St. Margaretha. it. Die Siege des la Caſe wurden mit vielem Ruhme fortgefeger, und Damals nahm abe den die Mache des Dian Manangue, welcher anfaͤnglich nur an den Graͤnzen gegen Mit Statthalter von Anofiy regierte, auf einmal fehr zu, indem ihn die Franzoſen mit allen ihren Erob wisvergnügt, gungen befehenften. Allein Chamargu, welcher ſchon Statthalter in dem Fort Dauphil war, fonnte es nicht ohne Eiferfucht anfehen, daß ein bfoßer Ebentheuerer fo viel Acht unter den Eyländern genoß. La Cafe wurde bey feiner Zuruͤckkunft kaltſinnig aufgenom⸗ men; und weber feine wichtigen Dienfte, noch feine Aufführung, welche vermögend wa⸗ ren, die ganze Nation fuͤr die Franzoſen zu gewinnen, noch die Kenntniß der madaga rifchen Sprache, die er in Furzer Zeit gelernet hatte, Fonnten ihm die geringfte Bedien verfchaffen. Sein Misvergnügen war dem Schimpfe gemäß. Dian Raſiſatte, m cher davon Nachricht erhielt, und ihn, als feinen Vertheidiger und Freund anfah, Ye langte, daß er wieder zn ihm gefchickt wuͤrde. Er zeigte fogar die Nothwendigkeit darzu um einen Großen des Landes zu beftvafen, welcher wider die Franzofen Schimpfworte vol⸗ gebracht hatte. Die Verweigerung des Statthalters bewog den la Cafe mit fünf Frau zofen und drey hundert Negern, die fich an ihn Bingen, das Fort zu verlaſſen. Damit aber feine Flucht nicht das verhaßte Anfehen hätte, als ob er weggelaufen wäre: fo find — damit an, daß er die Feinde der Franzoſen unterwarf, und ſie zwang, dem Fort Daup einen jaͤhrlichen Tribut von hundert Unzen Gold, zwey hundert Ochſen, und drey hund Er Heivathet Korben Wurzeln zu bezahlen. Darauf begab er ſich an den. Hof des Dian Refill n — welcher ihm ſeine Tochter gab. Dieſe Prinzeßinn, Namens Dian Nong, hatte zu dem prinzezinn. Eifer, den ihr Vater bezeuget, um den la Cafe wieder zurück zu bekommen, nicht wenig beygetragen. Mach dem Tode des Raſiſatte, welcher ſich eher ereignete, als man feld? vermuthete, wurde ſie durch das Anfehen ihres Liebhabers zur Fürftinn von Ambulle erkla Chamargu⸗ Indeſſen ſchickte der Statthalter, Chamargu, bey dem dieſe Begebenheit nur den Haß will ihn um: doppelte, einige getreue Leute ab, den la Cafe und die fünf Franzoſen, die ihm gefolget ne Bingen laſſen. yon, zu toͤdten. Diefe Mörder überfielen einen davon, den fie umbrachten: die and aber waren aufihrer Huth. Da die Großen in denen Provinzen, welche In Cafe uͤberwun⸗ den hatte, erfuhren, daß er ſelbſt den Franzoſen nicht trauen durfte: ſo feßten fie ſich wie Her in ihre erſte Freyheit. Sie waren nicht mehr bedacht, Den Tribut zu bezahlen; die ert nach Oſtindien. 1, Buch Ic * die Frangoſen, welche genoͤthiget waren, die Waffen wieder zu ergreifen, hatten nur dem Einleitung ion Manangue die Erhaltung ihrer Eroberungen zudanfen. La Caſe, welcher feinem Vaterlande ftets gewogen und über den Schaden verdrießlich war, den fich ſeineLandesleute ſelbſt ſteywillig durch ihre Spaltungen verurſachten, ergriff die Partey, ſich in das Fort Dau- Pin zu begeben, mit dem Vorſatze, ſich dem Statthalter zu unterwerfen, und ſich anheis ig zu machen, den Tribut zu bezahlen, und ihn auch Durch feine Nachbarn bezahlen zu Iaffen, Da aber Chamargu bey einer Mufterung vier Sranzofen erfhießen laſſen, wel- be er einer) Zufammenverfehwörung befehuldigte: fo hörte la Cafe den Knall von diefen chuͤſſen, und aus Furcht, es möchte ihm eben fo gehen, zog er fich mitten unter feinen drey Hundert Megern zurück, welche feine Wache ausmachten. Um eben diefe Zeit gieng ein frangöfifcher Befehlshaber, Namens dir Rivau, wel- cher die Befehlshaberſchaft in dem Fort mitgeführet hatte, auf einem holländifchen Fahr⸗ jeuge zu Schiffe, welches zu Madagafcar Erfeifhungen eingenommen batte, und nach atavia ſegelte. Da alfo die unumfchränfte Gewalt in den Händen des Ehamargu al- lein geblieben: fo hielt la Cafe feine Wiederausföhnung für viel fehwerer, als jemals. Er lied in feinem Fuͤrſtenthume Ambulle, mo er ein ruhiges geben führete, da unterbeffen Ruhe des la die Franzofen in ihren Wohnungen von Krankheiten geplagt wurden, und ihre Anzahl —— beſtandig abnehmen ſahen. Es waren ihrer weniger, als achtzig geworden, als ber * uptmann Hugo, welcher in geheim von dem Herrn Fouquet abgeſchicket worden, mit ſeiner Fregatte erſchien c). Nach feinen geheimen Befehlen ſchlug er dem Statthalter vor, Chamargu die Angelegenheiten des Marſchalls de la Meilleraie zu verlaſſen, und ſich mit ihm zu ver- wird verfuchet, einigen, um füh der Inſel Madagafcar im Namen des Surintendanten zu bemächtigen. A — ee ein Chamargu hatte fo viel Ehre, daß er Diefe Anerbiethung verwarf, Er machte fich st au echnung, Haß er von dem Marfchalle Beyftand erhalten wuͤrde, welcher niche weit entfer: — net feyn Fonnte; und da fein Eifer entdeckt hatte, daß Hugo die Soldaten in dem Fort zu a. füchte, fo nahm er folhe Maaßregeln, welche ihm ihre Treue verfichern onnten. Der Zuſtand der Colonie war eben To ſchlecht. Der Tribut Fam langſam ein. Ver- Verwirrung, ſchiedene Lander, wo Dian Manangue folhen einzutreiben Befehl Hatte, waren durch worinnen er die Kriege zu Grunde gerichtet, welche die Franzoſen daſelbſt zwanzig Jahr lang geführer ſich befindet, hatten. Die ftarken Schagungen follten aus den benachbarten Provinzen von Ambulle kommen, Allein die Streitigfeit des Ia Cafe hatte diefe Fürften weit freyer gemacht; und die Klugheit erlaubte nicht, fie anzugreifen, aus Furcht, er möchte daraus einigen Arg= Wohn ſchoͤpfen. Endlich wurde die Schwierigkeit fich zu erhalten fo gruß, daß Ihamar- gu berachfchlagte, das Fort zu verlaffen, und fic) mit feiner ganzen Macht in die Länder es Lavarangue, des Dian Manangue Schwagers, eines Fuͤrſten in den abendlichen eile der Inſel zu begeben, wo die Lebensmittel im Weberfluffe find, Er ließ ihm eine Verbindung mit den Franzofen vorfihlagen, Allein Lavarangue antwortete, er pflege Euftiger Ein: ‚ Aue Unterhandlungen mit Fürften; und da er vernommen, daß die Sranzofen in ihrem fall eines Ne: ande einen König hätten, fo wäre er gefonnen, auf feinen Kaͤhnen zu Schiffe zu geben, gerprinzen. Um mie ihm ein Buͤndniß zu machen, Der Berfafler bemerfet auf eine angenehme Arr, daß wenn diefer Negerfürft drey hundert Seemeilen über die See gehe, in Havre de Örace \ Uuu3 aus⸗ *) Man bat angemerker,/ daß fie der ſchwarze Adler hieß, and den Namen geändert hat, 26. 2 Reifen der Franzoſen Einleitung. ausfteigen, und bie Seyne bis an den Fuß der Gallerie des founre binauf fahren koͤnnte, fo mürde die Pracht der allerprächtigften Gefandrfchaften mir Diefer fonderbaren Begebenz heit nicht zu vergleichen gervefen feyn. SaCafewird Syn diefen Umftänden befanden fich die Franzofen in dem Fort Dauphin bey der An⸗ ins Fort zu⸗ kunft des Kercadiu. Diefer weiſe Befehlshaber, welcher den la Cafe Eannte, hatte an⸗ —— gefangen, feine Zuruͤckberufung, und Wiederausföhnung bey dem Statthalter auszumirfen. Endlich hatte man ihn, um ihm Gelegenheit zu geben, feine Gnade durch. neue. Dienfte zu verdienen, an der Spiße von zwanzig Sranzofen indas nordliche Theil der Inſel geſchickt. Rercadin war wieder nad) Frankreich gegangen; und während der, Abweſenheit des 14 Cafe war die Ermordung des Miffionars, und der vierzig Sranzofen vorgefallen. Da ber Statthalter aus dem Fort gieng, um diefen Tod zu rächenz fo hatte er ihm durch einige Negern den Befehl überbringen laffen, zu ihm zu ftoßen. Cie hatten ihn, auf feinem Reuͤckwege mitten unter fünf faufend Sclaven, und fünfzehn tauſend Stück Vieh angetrof⸗ fen, welches er weggefuͤhret hatte. Sonderbare Dieſer tapfere Kriegesmann hatte nicht ſobald Befehl vom Chamargu erhalten, als Birfungen er zehn Franzoſen und Negern zurück ließ, feine Beute zu führen, und einzig und. allein. feiner Herz⸗ bedacht war, mit großen Tagereifen nad) dem Aufenthalte des Dian Manangue anzuruͤ⸗ haftigkeit. Fen. Unterwegens traf er andere Bothen an, welche ihm meldeten, in was für aͤußerſtet Noch feine Gefährten wären. Er marfehirte mit zehn Franzoſen, und einigen Negern, welche gewohnt waren, unter feiner Anführung zu fiegen. Nichts kann mit feiner Eilfer- Er vettet den tigkeit verglichen werden. Er ſtieß zum Chamargu, auf der kleinen Ebene wo er fid) Chamargu am eben dem Tage gelagert hatte, Er bath ihn, in dem Nachzuge zu bleiben; und indem und die Fran⸗ er gerade auf den Fluß zugieng, wovon Dian Manangue das Ufer befege hielt, fo fprang avfen. er zuerft in das Wafler, und gab Feuer auf die Feinde. Das Schreden feines Namens hatte mehr Wirfung, als die Macht, daß fie das Ufer verließen. ‚ Er gieng hinüber» Weil die Nacht anbrach, und fie ihm den Dian Manangue aus dem Gefichte bringen 2 Fonnte, fo feßte er einem Haufen Negern muthig nach, unter. welchen er ihn zu ſeyn glaubte. Bazabel, der Liebling diefes Treulofen, Harte die Kuͤhnheit, ihm die Spißt zu biethen, und gab dem Dian Manangue dadurd), mit Gefahr feines Lebens, Zeit, fi zu retten, Da die Finfterniß den la Cafe gezwungen, mit feinem Nachſetzen inne zu halten: ſo kam er den andern Morgen wieder zum Chamargu, welcher über den Fluß gegangen war, und begleitete ihn gleichfam im Teiumphe bis zum Fort. Wenig Tage darauf kamen die zehn Franzoſen, Die er zur Bewachung der Beute gelaffen Hatte, mit nicht gar zu anfehnlichen Ueberbleibſeln von einem fo großen Raube an, weil fie bey ihret Ruͤckkehr unter einen Haufen Flüchtigen gefallen, die ihnen das Befte davon abgenom⸗ men hatten, Verfall der Bon hundert und fiebenzig Franzoſen, welche fich auf der Inſel, nach des Kercadiu franzöfifchen Abreiſe, befanden, waren vierzig von dem Lavarangue niedergehauen, drey von Dia Colonie. Manangue vergeben, oder umgebracht, achte getödtet, da fie folches rächen wollen, und zwoͤlfe waren an einer Krankheit geftorben, fo, daß alfo nur noch wenige übrig waren, me” he alle Mühe und Vorſicht nöchig hatten, um fih zu erhalten. Wenn man * * Ton nach Oſtindien. U Buch. J Cap; “ 527 Nong / Prinzeßinn von Ambulle, den Dien Romuſaie, Fürften von Lanceaux Bal Einleitung. lions und einige Matataneſer ausnimme 7 fo waren alle Eylaͤnder, welche die Franzoſen Fannten, ihre gefchiwernen Feinde, - Der Ruhm des la Cafe, welchen die Sandeseingebohr: nen Dian Puffe, nach dem Namen eines alten Eroberers ihrer Inſel, nannten, galt fo viel, als ein ganzes Heer. Allein, man hätte viele Helden von ſolcher Tapferkeit nöthig gehabt, weil die Angriffe. von vielen Seiten her geſchahen. Dian Manangue brachte die ganze Inſel wider die Franzofen aufz und weil er verzweifelte, fich jemals wieder mit- ihnen zu verfühnen, fo hatte ihn folches bewogen, entweder umzufonmen, oder ſie zu ver: derben. Er hielt weiter nichts für fein fand und für feinen Sis, als das fand, worauffic) feine Voͤlker gelagert hatten. Er überfiel die Wachten. Er hatte fo gar das Vieh bis an den Thoren von dem Fort weggetrieben. s Bey einer fo dringenden Noth ließ Chamargır feine Einfaffungen wieder ausbeflern, La Cafe ver: Und Steine von den Felfen fprengen, um fich ein Haus zu bauen, worinnen er fich vertheiz folget den Di: digen koͤnnte. La Cafe, welchen er endlich zum Fähndeiche in dem Fort, und zum Be: an Manan- fehlshaber über die Soldaten machen mußte, ftellte ſich an die Spige von dreyßig Franzo: TE fen und einem Haufen Negern, um den Dian Manangue aufzufuchen, und ihn aus allen feinen Schlupfioinfelmzu vertreiben. Er gieng ihm auf dem Fuße nach ‚ bis Matatanes; wo er fich mit fünf hundert Unterthanen von dem Dian Ramahaie und dem Dian Ba⸗ mabirac verftärfete, welche in dem Bündniffe mit den Franzoſen geblieben waren. Allein, ian Manangue, welcher befler,als er, alle Wege Fannte, fah ihn nicht fo bald von dem rte entfernet, ‚als er Mictel fand, ſich demfelben zu nähern. © Er ſchloß Die zerſtreueten Sranzofen darinnen ein; und ohne die Furcht vor dem Geſchuͤtze, welches ihn zwang, fich Zurück zu begeben, wuͤrde er ihnen bloß den Weg zur See frey gelaffen haben. Seibſt beym Zurücziehen nahm er taufend Dchfen, welche la Cafe zur Bermahrung gelaffen hatte, und ſechs hundert andere Stuͤcke Bieh, welche der Statthalter zum Nothfalle in dem Forte Mananbare unter der Aufficht eines Leutenants und zwey hundert Negern behielt, So viel Unglüc brachte die Befagung indem Forte zur Berzweifelung. : Einige unterftunden Verzweiſlung fih, das Andenken des Mißionars zu verfluchen, welchem fie alle ihr Unglück vorwarfen. —— Herr Manier, welcher die Fahne mir fo wenigem gluͤcklichen Erfolge gefuͤhret hatte, fah * ſich genöthiger, die Vertheidigung feines Gefährten zu übernehmen, und öffentlich zu be— daupten, es hätten die übrigen Franzofen ihre Erhaltung bloß dem Gebethe diefes Maͤrty-⸗ ters zu danken. - Er drohete, diejenigen in den Bann zu thun, welche gegen feinen Namen feine Ehrerbiethung bezeugen würden, und der Statthalter feßte zu der Drohung diefer Kirchenſtrafen noch die Drohung einer ſcharfen Leibesſtrafe hinzu. Dieſes Verboth brachte Eine gezwungene Maͤßigung hervor, welche den Verdruß in ein toͤdtliches Gift verwandel- een. Viele unter ihnen farben davon fo wohl, als von Krankheit und Elende. Maiſon lanche, $eutenant in dem Forte Dauphin, war unter diefer Anzahl, Alle die andern warteten eben dergleichen Schickſal, als eine unvermurhete Gunft des Himmels den la Sie hat ihre aſe mie fünf taufend Stücken Vieh zurück brachte. Die Entzückungen der Freude waren —— den fo groß, als die Beſtuͤrzung geweſen war. Ein fo noͤthiger Beyſtand machte, daß man ae * en tapfern Mann noch einmal als den Befreyer der Colonie anſah. Indeſſen 528 | Keifen der Sranzofen Einleitung. Indeſſen faſſete Chamargu, welcher die Regungen ſeiner Eiferſucht nicht unterdrücken Character des Veꝛfaſſers. konnte, gar bald ven Entſchluß, ihn zu einer andern Streiferey zu vermögen. Es gefchal folches nicht fo wohl, um den Dian Manangue aufzufuchen, dem feine Verſchlagenheit und Kenneniß des Sandes fters fichere Mittel genug gaben, fich zu entziehen, als vielmedtr um in dem franzöfifchen Bündniffe eine große Anzahl Fürften zu erhalten, deren fand erjl verheeren drohete. Allein, der Tod des Marfchalls von Meilleraie, und Die Ankunft des erften Schiffes von einer neuen Gefellfhaft, veränderten auf einmal die Angelegenhei⸗ ten und Öefinnungen f). Die Gefchichte von diefer Begebenheit mache den vornehmften Inhalt von der Er zählung des Sonchu von Rennefort aus. Er that die Reiſe nad) Madagaſcar als Se⸗ eretär von einem neuen Rathe, welcher wegen diefer Inſel unter dem Titel eines Rathes von Oſtfrankreich aufgerichtet worden, und wovon der Präfident der Herr von Baufe ein Bruder des Heren von Flacour von der Mutter Seite, war, welcher bey der alten Ge⸗ felffchaft Generaldivector gewefen. " Sein Werk wurde zu Paris im Jahre 1687 in Quart bey Seneuze und Hortemels herausgegeben, nebſt einem Berichte dieſer beyden Buch⸗ haͤndler, welcher enthält, man habe ſich in dem Titel geirret, und an ſtatt, Geſchichte von Oſtindien, follte man fagen: Nachrichten zur Befchichte von Oſtindien; mel ches man aber doch nur von dem zweyten Theile verftehen muß, welcher unter verſchiedenen Unternehmungen eine Reiſe nach Surate und nach dem Eylande Ceylan enthaͤlt. Ueberhaupt war Rennefort ein vernünftiger Mann, der eine ziemlich gute Urtheils⸗ Eraft befaß. Seine Mäßigung erheller fo gar aus feinen Klagen, obgleich die Urfache da zu nicht wichtiger feyn Fonnte, weil es feine Ehre und fein Vermögen mic betraf. fchreibe vichtiger und ordentlicher, als die meiften Reifenden zu thun pflegen. Man wird alfo in feinen eigenen Worten den Entwurf von einer Unternehmung vorftellen, welche eine glücklichen Erfolg gehabt haben würde, wenn feine Borftellungen und feine Anerbiethungen ihm mehr Antheil an der Ausführung verfchaffer hätten, TE . Der ‚FI Alles dieſes iſt aus Renneforts Vorberichte genommen, weil es zut Erlaͤuterung ſeiner Reiſe noͤthig geweſen. 4 nach Hftindien. I Buch, Icap 529 ' | De I Abſchnitt. a Rennefort bt : 2 1665, Zuruͤſtungen zu der Reife und Schiffahrt der franzöfiichen Flotte. ; Aufrichtung einer neuen oſtindiſchen Compagnie. ner großmuͤthigen Freundſchaft. Abſterben und Ras der König dazu beytraͤgt. Veraleichung Begraͤbniß eines Großen im Lande. Geſchick⸗ der Hoffnung der Franzoſen mit ihrer Nachbarn lichkeit eines Negerpfaffen. Franzoſen, die da⸗ ihrer. Hauptſtamm der neuen Compagnie. Die mals zu Rufiſro geweſen. Beobachtungen des ſchicket einige Abgeordnete an die indianifihen. Verfaſſers über feinen Weg. Verſchie dene Ges “Höfe, Was für Schiffe ſie ausruͤſtet Anzahl faͤhrlichkeiten, die der Flotte drohen. Andere „ der Nöifenden. Woher fie vermindert worden. Beobachtungen des Verfaffers. Eröffnung der Abreife von Breſt. Dienſt, den die Franzofen Buchſe der Compagnie. Stürme und Unge: von den Negern erhalten. Sie befchen den witter. Der Vorfteher trennet ſich von der Aleade; fehen feine Weiber, Schiffhrucheiner Flotte; unter was für einem Vorwande? Er Schaluppe voll Franzoſen. Zwey Beyſpiele ei: koͤmmt nach Madagaſcar. As Frankreich nach dem pnrenäifchen Srieden Durch die Vermaͤhlung $udiwigs des XVten Aufrichtung und die Gebine eines Dauphins ruhig geworden: fo erhielten die Häupter der Negie- kind Der rung, welche aus dem Benfpiele der benachbarten Staaten endlich erkannt hatten, wie viel ie die fangen Reifen und ver auswärtige Handel zu dem Reichthume und der Wohlfahrt eines olkes beyerugen, von dem Könige durch eine Verordnung vom Monate May 1664 die Erlaubniß, eine franzoͤſiſche Compagnie zu dem oſtindiſchen Handel aufzurichten. Herr &lbert, welcher den Entwurf zu dieſer Unternehmung gemacht hatte, überließ die weitere sführung einem Secretar des Staatsrathes, weldyer zum erſten Syndieo an der Spige don neun berühmten Handelsleuten befteller wurde. Diefe zehn oberſten Syndiei thaten ſich mit einigen andern Handelsleuten aus Paris zufammen, und erfüchten die Schöppen zu Rouen, ven, Bourdeaur, Mantes, Amiens, St. Malo, Nochelle, Marſeille, Tours, Caen, Dieppe, le Havre, und Dünfirchen, welches Die vornehmften Dandelsftädte in dem Königreiche find, fie möchten gleichfalls ihre Syndicos erwählen, um mit den parififchen ‚eine General-Directionstammer auszumachen ; welche hernad) die Städte ausfuchen folfte, wo man befondere Divectionsfammern anzulegen für dienlich erachten würde, und welche zugleich die Anzahl der Directoren feftfegen ſollte. Der König lieh der Compagnie drey Was ber Ko. Millionen Sipres, ohne Zins, und verlangte auch innerhalb zehn Jahren feinen Antheil an "3 dazu bey⸗ dem Gewinnfte zu haben. Er nahm ſo gar allen Verluſt, der ſich waͤhrend der Zeit eraͤu⸗ gen konnte, über ſich; und damit die Directoren oder Vorſteher deſto aufmerkſamer auf {re Verrichtingen wären, ſo follte ein jeder parififcher Vorſteher wenigſtens zwanzig tau⸗ ſend Sipres, und einer aus einer andern Stadt zehn tauſend in dem Hauptftamıne der Com- Pagnie haͤbeaen. Pe —— —B————— Dieſe Gnade des Koͤniges, und der bluͤhende Zuſtand des Königreiches, waren ein weit Vergleichung feſterer und befferer Grund, als Diejenigen jemals geweſen waren, worauf Die Handlunge- Wwiſchen der Eſellſchaften von Holland und England gebauet hatten. Die vier erſten Schiffe, welche ee die Engländer nach Ditindien ſchicketen, wurden nebft alfer Darauf befindlichen Mannfchaft gan Sof: von den Hollaͤndern in Grund gebohret ʒ einige hollaͤndiſche Matroſen plauderten die Sache nung. aus, und die Engländer raͤcheten ſich Deswegen mit ſolcher Wuth, dafs die hoffändifche Ge⸗ elſſchaft ſich genothiget ſah, ihren Zorn mit einer guten Summe Geldes zu beſaͤnftigen. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. ER Unge: 830 z Reiſen der: Franzoſen Rennefort. Ungeachtet dieſer Zwiſtigkeit, und des anfänglichen ſchwachen Zuſtandes beyder Gefeltfchaf? 1665. ten, find fie bis auf einen hohen Gipfel der Macht geſtiegen; inſonderheit die hollaͤndiſche, 7 melche eben fo viele Schiffe und fefte Pläge in Indien befise, als in Europa. Dieſe Bey⸗ ſpiele munterten auch Die Franzoſen in der That auf, die Abſicht der Regierung mir alle Eifer zu unterſtuͤtzen; und Diefer Eifer war bey jedem Stande gleich groß. Man befchloßr Hauptſtamm einen Hauptſtamm von fünfzehn Millionen zufammen zu bringen, und gleichtvie Feine ein⸗ der neuem zige Nation eine dergleichen wichtige Summe-auf den Anfang ihrer Handlung verwende Compagnie. Harte: fo machte man ſich auch Hoffnung, von einem weit größern Fortgange, als feine einzige gehabt hatte. Die Theilnehmenden, welche ihren Antheil in einer dreyfachen Friſt erlegen ſollten, bezahlten die erſte davon an die Vorſteher im oſtindiſchen Haufe, wohin auch des Koͤniges Darlehn unter Trompeten- und Paukenſchalle gebracht wurde, Abgeordnete Als die Compagnie ihre Rechnung nach einem fo anfehnlichen Hauptftamme einrichten an die india⸗ konnte: fo beſchloß fie, einige erfahrene und geſchickte Männer an den perfifchen Hof und niſchen Hofe. nach Indien abzufenden,, um die Gewogenheit derjenigen Fürften zu gewinnen, in deren Sande der Haupffiß ihrer Handlung feyn follte. Hierzu wählete fie den Heren von Lalain koͤniglichen Kammerjunfer; den Herrn de la Boulaie le Goux, einen Edelmann aus del Landſchaft Anjou, welcher wegen feiner Reifebefchreibung bekannt iſt; den Herrn Mariagẽ / einen Kaufmann von Rouen, welcher fieben Jahre in Arabien zugebracht hatte, feit fur zem nach) Haufe gekommen war, und die morgenländifchen Sprachen verftund ; den Hertil Debert, und den Herrn du Pont. Lalain und Mariage ſollten nach Perſien aba“ ben; jener als koͤniglicher Geſandter, und diefer als Kaufmann der Compagnie, Boulaie wurde gleichfalls mit dem Titel eines Abgefandten Str. Majeftät beehret n und ſollte nebſt den übrigen beyden, welche Kaufleute hießen, an den Hof des Mogols und Dil übrigen indianifchen Könige abgehen, Zu Anfange des Weinmonates 1664 machten fl fih fammtlich auf den Weg. y Bes für Indem die Vorſteher mit Abfaflung der Verhaltungsbefehle für diejenigen, weh Schife fir he der Compagnie Beftes befördern follten, befchäfftiget waren: ſo ruſtete man zu Havre moruſtet. Rochelle und St. Malo vier Schiffe aus. Das erftere war eine Fregarte, Saint Paul genannt, von zwey und dreyßig Stücken und. achtzig Matrofen, unter der Anfuͤhrung des Herrn Deron d' Oleron, eines Mannes von bekannter Erfahrung. Das merkt eine Zlüte, der Stier genannt, von zwey und zwanzig Stuͤcken und vier und fechzig Matt führete Rerkadiu, ein bretonifcher Edelmann, welcher vor einem halben Jahre aus MA dagaſcar nach Haufe gekommen war. , Unſere liebe Srau vom guten Hafen, als DW dritte, von zwanzig Stücen und fechzig Mann, hatte den Herin Truchot de Is Chenall aus St. Malo zum Hauptmanne. Das vierte endlich, eine Eleine Fregatte, fuͤhrete DA Namen, der weiße Adler, und ftund unter dem Herrn de la Clocheterie aus Kochelle einem Manne von außerordentlicher Entſchließung und Tapferkeit, welcher vor einige! Jahren den Spanierm mit einem einzigen Schiffe zwey mit Gelde und Sklaven beladen? große Schiffe weggenommen hatte, und mir fechzehn eroberten Fahrzeugen in dem Hafen zu Breſt eingelaufen war. —J Anzahl der Die Matvofen auf den vier Compagnieſchiffen waren die beſten im ganzen Königin, Reiſenden. che, weil fie ben damaliger Friedenszeit fonft nirgends Dienfte fanden, und es waren DIE nA zwey hundert und dreyßig Mann aus mehr als Taufenden ausgefucher worden. Anfang, belief fich die Anzahl der Reiſenden auf vier hundert Perfonenz es befand fich —— nach Oftindien II Buch, ICap. 53 Here de Beauſſe, Praͤſident vom oſtfranzoͤſiſchen Rache ; Mennefort, der Verfaffer ge- Rennefort. genmärtiger Beſchreibung, und Gecterär von eben demſelbigen Rathe; und der Here de 1665; ontauban, vorfigender Kath vom Präfidialgerichte zu Angers, welcher die Stelle gr —— "es Richters in bürgerlichen Sachen auf Mada gaſcar verwalten follte. Als es aber zur Woher ie wer: teife kam: fo war die Zahl aus Furcht vor der See ziemlich geſchmolzen, inden die mei; Mindert wora n bey ihrem allzu langen Berweilen zu Breſt die Unbeftändigkeit diefes Elementes wahr: genommen hatten, Es giengen alfo nur zwey hundert und vier und achtzig Reifende auf Allen vier Fahrzeugen zu Schiffe, Die Abreiſe der Flotte und ihre Fahrt war bis auf den zten März mit feinem merf- Abreife von würdigen Umſtande verknuͤpfet. Selbigen Tag gelangete fie glücklich auf die Höhe des Breſt. grünen Borgebirges,; | Die Engländer und Holländer hatten lange Zeit über eine nahe da- liegende Fleine Inſel geſtritten, und Damals waren die leßtern im Beſitze derfelbigen. Man gruͤßte ihre Schanze, und ſchickte einen Dffieier, Namens Nallot, nebft vier Sol: aten an den Befehlshaber darinnen, der fie höflich empfing. Nallot fah, daß die In— eine Meile ins Umkreiſe hatte, von zwo Schanzen beſchuͤßet wurde, Davon. eine Die Rüfte befteich und auf dem Felfen lag, Die andere aber die Vorrathshaͤuſer vertheidigte, Und auf Ber Ebene gebauet war : in beyden zählete er vierzig Stücke und zwey hunderr ann. Der. Befehlshaber ließ ben vier Schiffshauptleuten wiederum feinen Gruß ver: Melden, auch einige Erfrifchungen überbringen, hatte aber weiter nicht: das geringfte mit nen zu thun, weil ihm vier wohlbewaffnete Schiffe, deren Abſicht ex nicht wußte, ziem⸗ lich verdaͤchtig vorkamen. | Daes andern Tages liefen die. vier Schiffe in die erſte Ban, die auf das Vorgebirge Dienſt, den folget, und warfen eine halbe Seemeile vom Strande Anker, Sogleich fegelten vier Scha- die rg luppen voll Dffieier, Soldaten und Matrofen nach einem Orte an der Küfte, mo eine große Fam —— Menge unbewaffneter Negern auf ſie wartete, und ihnen zu verſtehen gab, hier ſey gut zu landen. Als die Schaluppen wegen niedriger See ſechs Faden weit vom Ufer halten muß⸗ ten: fo ſprangen die Negern haufenweiſe ins Waſſer, und trugen fie ans Land, fo gar auch die Matroſen, welche fich ausfleideten, um ihren Dfficieren diefe Bedienung zu ermweifen. - Sie bezeugeten eine große Freude über die Ankunft der Flotte, und fagten in portugiefifcher Sprache, ihr Alcade lichere die Sranzofen, und wuͤrde ihren Beſuch gern annehmen, Der Capitainadmiral Deron und Bennefort ließen fich nebft zwölf Soldaten nach Sie beſuchen ‚einem Dorfe führen, das etwan ſechs hundert Schritte entfernet war, und aus ungefähr den Alcade. Hundert runden Hütten, fünftehalb Schuhe Hoch, beftund. Oben liefen fie fpisig zu, mie die Verdeckung unferer Eisgeuben. Jede Hütte mar mit einem doppelten Zaune von Palm⸗ Alten umgeben, und hatte beym Eingange einen Eleinen Hof, Der Hofraum des Alcade ertraf alle übrigen an Größe, und war von vier Huͤtten eingefehloffen, davon der Alca- de eine berohnete, feine Weiber zwo andere, und fein Pferd die vierte, Die Franzoſen Anden ihn mitten in dieſem Hofe auf einem niedrigen hoͤlzernen Schemel figen. Er war warz, ungefähr vierzig Jahre alt, wohlgemacht, von einem ſtolzen und eunftgaften We— en. Auf dem Haupte trug er einen Turban von weiß und blauem baummollenen Zeuge. Um die Schultern hing eine Art von Teppich, oder unförmlichem Gewande, das man un⸗ fer dem Namen Payne kennet. Ein anderes Stuͤck Zeug bedeckte ihn vom Guͤrtel bis M die Knie. Aerme und Beine waren bloß, und die Fußſohlen waren mit einem Stuͤcke der verwahret. Seine Officier befanden ſich auf der Erde, einige nach aller Laͤnge aus— Err 2 geſtreckt, © 532 Reiſen der Franzoſen Rennefort. geſtreckt, andere auf den Ferſen ſitzend; und der vornehmſte unter den Raͤthen, ber ſich 1665. Zanns Amſterdam nennete, und acht und neunzig Jahre alt war, ſtuͤtzte feine Ellenbogen auf ſeines Herrn Knie. Nach den erſten Hoͤflichkeiten, welche der Alcade ſehr ernſthaft annahm und erwie derte, ohne von ſeinem Schemel aufzuſtehen, uͤberreichten ihm die Franzoſen eine Flaſche Brantewein. Er that fogleic) einen ſtarken Zug daraus; der geheime Rath ebenfalls, und es blieb fuͤr den dritten Mann kaum noch etwas uͤbrig. Hierauf wurde man einig, wegen jeden Schiffes ſechs Flaſchen Brantewein, ſechs Ellen Leinwand und eine Stange Eifer, als Anfergebühren zu entrichten; für das Holz und Wafler aber, das eine Schaluppe ein? Sehen feinenähme, eine Flafche Brantewein. Waͤhrenden Gefpräches fteckten feine Weiber die Rd Weiber. aus Meugierigfeit alle Augenblicke zu ihren Hütten heraus, und ließen ihm endlich vermel den, fie möchten die Franzoſen gern ſehen. Dieſes erlaubte er. Sie waren eben alſo 9@ Eleidet, wie die Männer, und man hätte ihr Gefchlecht unmöglich willen koͤnnen, wofern ihnen die Natur, welche daſelbſt keinesweges verhuͤllet wurde, kein Unterſcheidungsmerk⸗ mahl mitgetheilet haͤtte. Doch es iſt ihre Lebensart in dem erſten Theile dieſer Sammlung bereits ausführlich beſchrieben worden. Vor Endigung des Gehoͤres ſtelleten ſich funfsd ſeiner vornehmſten Kriegesbedienten bey dem Alcade ein, welche mit Säbeln, Bogen und Pfeilen, einige mit halben Pifen, andere mit Aſſagayen bewaffnet waren. Diefe un fehene Erſcheinung erweckte einiges Mistrauen bey den Franzofen, Doc) die Flügften rie⸗ then den uͤbrigen, ſie ſollten ſich nichts merken laſſen. ab Schiffbruch Indem dieſes vorgieng, mußten die vier Schiffe ein ſehr trauriges Schauſpiel anſe⸗ einer Sch: hen. Der Leutenant auf dem Stiere, Namens Touenenr, hatte einige Nege auf dem —— Strande auswerfen laſſen, und man hatte bereits fo viele Fiſche gefangen, daß ſich mehr, als Hundert und funfjig Perfonen damit fätrigen konnten. Aber ein Stuͤckſchuß, der feinem Schiffe geſchah, unterbrach dieſen Zeitvertreib. Er fah die Flagge auf dem Stiert gehiſſet, eine Schaluppe, die den Kiel gegen den Himmel fehrete, Faͤſſer, die auf dem Waſſer trieben, und Leute, die herum ſchwammen, und theils das fand, theils das Schill zu erreichen trachteten. Er erfuhr fogleich, es wären dreyßig Mann in die Schaluppe gr fliegen; da nun einige junge Leute einander ziemlic) ungeſchickt hin und ber gefloßen, habe felbige auf einer Seite das Uebergewicht befommen, und fey umgeſtuͤrzet. M ſchickte die übrigen drey Schaluppen nebſt drey Negerboͤten zu Hülfe 2 achtzehn Franzoſen wurden gerettet, aber zwoͤlfe g), nebſt dem alten Neger, des Alcade geheimen Nat mußten erfaufen. Als diefer gehoͤret hatte, der Hauptmann Kerkadiu wäre zugegen? wollte ex ihn auf feinem Schiffe befuchen, weil er ihn auf einer andern Reife haste kennen lernen, und kam ftarf betrunfen zurück, 27. Zwey Bey: Es verdienet diefes Unglück mit der Schafuppe ziveener merkwuͤrdigen Umſtaͤnde we fpiete einer gen einen Dias am gegenwärtigen Orte, Ein junger Franzofe, Namens Planfon, ran. refflicher Schwimmer, fah einen andern jungen Menfchen, feinen guten Freund, neben ſich⸗ * welcher nicht ſchwimmen konnte. Er ſuchte ihn mit eigener augenſcheinlicher Lebensgefahr zu retten, indem er ihm den Rath gab, er moͤchte ſich feſt an ſeine Kleider balten : allein⸗ ‚68 entgiengen ihm die Kräfte, und fie fanfen alle beyde unter. „Seltenes Benfpiel DEF „Sreundfchaft! bemerfet unfer Verfaſſer dabey, und bedauernswürdiges Ende zweyer = | a g) Darunter war Hr. Barſabette, Priefter 1) Renneforts Reiſebeſchr. a. d. 19 ©. aus dem Lazarusftifte zu Paris. * nach Oſtindien. II. Buch. 1 — 533 aber jungen Seute, von fittfamer Aufführung, Die ein befferes Glück verbieneten.„ Ein derer Franzofe, Namens Giron de la Wartinette, zeigte eben fo viele Großmutb, ber zugleich auch mehr Verſtand. - Ein zehnjähriger Sohn des Herrn von Montauban wollte vor feinen Yugen unterſinken: damit erwiſchte er ihn beym Arme, ſchwamm mit der andern Hand fort, und ſetzte ihn auf den Kiel der umgeſtuͤrzten Schaluppe, und befahl ihm, Kennefort. i 1665. er muͤßte fich allemal umkehren laſſen, wenn ein Wellenſtoß fame, aber das Holz ja nicht fah⸗ ten laffen,bis man ihn abholete. Er für feine Perfon ſchwamm hierauf weiter, bis ex einen dn erreichte, und hinein ftieg. Weil aber felbiger eigentlich nur drey Perfonen tragen Onnte, jego hingegen fünfe darinnen faßen: fo befurchte.er, es möchte zu viel ſeyn, daher rang er freywillig wieder ins Wafler, erreichte auch, der weiten Entfernung ‚ungeachtet, YHücklich das Ufer. "Eine Schaluppe brachte den jungen Montauban gleichfalls dahin, deffen geben ein langwieriges Zeugniß von der Großmuth feines Befreyers war b). \ Auf der andern Seite wurde der Tod des alten geheimen Rathes, Hanns Amfterz dam, bald unter den Negern ruchtbar. Sogleich kamen ſeine Weiber ans Ufer gerennet, efen um die Bucht herum, und bathen die Wellen, die ihnen bis an die Fuͤße ſchlugen, ſie mochten den Leib ihres Mannes herbey fuͤhren. Als die Nacht einbrach, ohne daß dieſes Lemeinſchaftliche Ziel ihrer Siebe erſcheinen wollte: fo befchuldigten fie das Meer der Grau⸗ amkeit, und heuleten Dazu, daß man es, wer weis wie weit, vernahm. Ihre Klagen Waren deſto billiger, weil man in diefem Sande die Miſſethaͤter zu erfaufen pflege. Sie gaben fich in Die Huͤtte des Verftorbenen, und vauften fich daſelbſt Die Haare aus, An den Seiten der Thüre funden zwey junge $eute, und machten eine ſehr jämmerliche Mu⸗ Abſterben und Begraͤbniß eis nes Großen imfande ik auf gemiffen Inſtrumenten, die mit einer Pauke viele Nehnlichkeit haben. Einer von _ es Rathes Söhnen rief etliche vorbengehende Franzofen hinein; und fhat ihnen zu wiflen die re bene —— Berühren Pie fie an — BAER auch in die Schlüffe des Himmels zu ergeben. Nach einem dreytägigen unaufhörlichen Klagen opferte man für Amfterdamen. Seine Anverwandten zündeten ein Feuer von Palınzmeigen an, um welches hundert Perfonen von beyderley Geſchlechte ftunden, und die untergehende Sonne mit, großem Geſchreye erfuchten, fie möchte dem Geiſte des Verftorbe- nen gnädig ſeyn. . Diefes Geſchrey währete lange Zeit ; und unterdeffen breitete ein Prieſter ) die Hände eine Vierthelſtunde lang gegen Die Sonne aus, ſchlachtete hernach einen Ochſen, verbrannte das Eingeweide, zerſchnitt das Fleiſch, und gab jedem Anver- wandten ein Stuͤck davon. Rennefort, der ein vernänftiger Mann war, ‚und über die Meynungen des Pöbels haben ſeyn will, erzaͤhlet nichts deftoweniger, befagter Pfaffe, welcher dem Nathe Am⸗ dam die legte Schuldigfeit erzeigte, habe einft mit dem franzöfifchen Miffionar gefpro- Gen, und um bey felbigen ſich in Hochachtung zu fegen, ein Meffer mit einer anderthalb Schuh langen Klinge an ſeine Bruſt geſetzt, und ihn gebethen, mit aller Macht darauf zu deu kenDer Miſſionar erſtaunete über dieſes Anmuthen, und ſchlug es ab; worauf der Pfaffe etlichemal mit der Fauft oben an das Meſſer ſchlug, Damit die Spitze eindrin- gen follte, Der Verfaſſer glaubet, er babe fich mit dem Safte gewiſſer Kräuter befalber, UND die Kraft deffelbigen das Eifen zurüc gehalten, Er halt auch den Miffionar für Geſchicklich⸗ keit eines Ne⸗ gerpfaffens. ——— ſehr )Aus dem zweyten Thelle gegenwaͤrtiger allen africaniſchen Kuͤſten den Namen Marabuten Sammtung iſt zu es dag die Priefter auf Marbunten und Marbuten führen, ' 534 > Reifen der Franzoſen Rennefort. fehr klug, daß er es nicht wagen wollen, ein Geheimnig der Natur auf die Probe zu 1665. ſtellen, weiches abergläubifche Leute leicht für ein Wunderwerf hätten anfehen koͤnnen 5). — Was er von den Landesgewohnheiten beybringt, das iſt in andern Reiſebeſchreibun⸗ Franzoſen, gen bereits da geweſen, gleichwie auch ſeine Nachricht von Ruffiſco, einer Stadt oder ei⸗ welche damals nem großen Dorfe, drey Seemeilen von der Bay, wo bie vier Schiffe vor Anker lagen zu Dufiko Allein man fand drey Franzofen daſelbſt, welche zum Nutzen der Weftcompagnie Handlung geweſen. trieben. Einige Dfficier befuchten den Oberkaufmann unter ihnen, und fahen ungefaͤhr vier tauſend in Haufen aufgefchlichtete Ochfenhäute, und zwey und dreyßig Elephantenzaß? ne dor feiner Hütte liegen. Nach ſeinem Borgeben hatte er von dem Könige Damen Ih unter welchem die Alcaden von Ruffifco und dem grünen Vorgebirge ſtunden, Erlaub⸗ niß, alle Ochfenhäute, Zaͤhne und andere im Sande befindliche Sachen, gegen Erlegung einer Abgabe von acht von Hundert aufzufaufen, Beobachtung Den zıten des Aprilmonats giengen die vier Schiffe twieder unter Segel, nachbem ſi gen bes Ders hey Ruffiſco, welches auf vierzehn Grad zwanzig Minuten nordlich liege, Die Höhe genom⸗ Be men hatten. - Die Abweichung des Magneten war vierzig Minuten oftlih. Den 16tel fu, "" pefand man ſich acht Grade von ber Sinie; es bemerfet aber der Derfaffer diefen Punct nF deswegen, Damit er anführen koͤnne, es müfle die Witterung in diefen Gegenden fehr ul gleich ſeyn, weil er diejenige große Hitze nicht verſpuͤhret habe, davon einige Reiſende eitt fürchterliche Abſchilderung machen. „Zwar, faget er, iſt es gerade unter der Sonne ſeht „heiß: allein es iſt auch vichtig, daß fie unaufhörlic) eine große Menge Dünfte in die „Höhe zieht, die fie nicht alle zerſtreuen kann, fondern es fallen einige als ein Than und Re „genherab, und erhalten die Luft in.einer leivlichen Wärme m, J Die beſchwerlichſte Hinderniß, damit die Franzoſen kaͤmpfen mußten, mar eine ach⸗ taͤgige Windſtille, die ſie beynahe mitten in dem heißen Erdſtriche uͤberfiel. Endlich brach te fie ein guͤnſtiger Wind den 28ſten gluͤcklich über die Lnie, wornach fie ſich mic der ſoge nannten Taufe ſehr beluftigten. Auf der ſuͤdlichen Breite von fieben Grad, überfiet fie abel mals eine fiebentägige Windftille. Hernach blies der Wind dermaßen heftig in ihre Se⸗ gel, daß fie zu größter Verwunderung der Steuerleute alle Tage ſechs bis ſieben SF ‚meilen weiter vückten, als fie vermuthet hatten, dahingegen vom grünen WBorgebirge pi an bie Linie, die genommenen wahren Höhen ihre Schägung, die fie nach dem Augenm machten, um fünf bis ſechs Seemeilen verringerten; welches der Verfaſſer den Ströme Verſchiedene zuſchreibt, die ihren Sauf von der Sinie gegen Mittag und Mitternacht nehmen. — * efäßnlichfei Seit der Abreife von Ruffiſco waren die vier Schiffe beftändig beyfammen geblieben ten,.die der, Allein ber Stier ſegelte nicht gut mit halbem Winde, Des Nachts verlohr man fein dd Flotte drohen, aus dem Geſichte; und weil die uͤbrigen bey Tage zu ihm ſtoßen mußten, ſo kam man ſo we von der Straße ab, daß man ſich vor den Klippen Abrolhos fürchten mußte, welche wenn man fie bey dieſer Jahreszeit antrifft, Die Reife gegen Morgen vernichten ‚omeil md Anker werfen muß, Man vermied diefe Gefahr bloß dadurch, daß man achtzig Sea fen weit zurück fegelte, ſodann ben Saufgegen Süden richtete, und alſo die Abrolhos a der Hoͤhe von neunzehn Graden vorbey kam. * Ber weiße Adler wurde von einer andern Gefahr bedrohet. Ein Miſſionarius Namens Burrot, welcher das Amt eines Geiſtlichen auf beſagtem Schiffe verſah, 9 x) Eben daß a. d. 23 ©, Whg ) Daman iſt ein Titel, welcher ungefaͤtt ſ viel bedeutet ale König, “nach Oſtindien. I Buch, ICap. 535 AM Bord des Admirals, und zeigte an, es fey zwiſchen den Keifenden und dem Volke ein Rennefort, [heftiger Streit entftanden, daß fie. im Begriffe wären, das Schiff und Gefhüs zu 1665, theilen, und-einander vom Hinter- und Bordertheile zu beſchießen. Man lich fogleich den " auptmann rufen; felbiger berichtete, Die Uneinigfeit kaͤme von einen Keligionsftreite ber, den die Farholifchen Reifenden und der größte Theil des Wolfes, das aus Proteftanten be- ehe, mit einander angefangen hätten. Der Prüfident gab den Anfängern defielbigen een guten Verweis, und zween der hißigften Zänfer mußten auf dem Admiralsſchiffe leiben. Wir muͤſſen mit dem Verfaſſer anmerken, daß in dieſen entferneten Breiten das Andere Ber Schiffsvolk deswegen gern regnen ſieht, weil das Waſſer auf den Schiffen verdirbt. Ob obachtungen eo gleich nachgehends wieder gut wird: fo behält es doch einen Holzgeſchmack von den Ton- des Verfaſ⸗ hen an ſich, und wofern man den Schiffsraum nicht forgfältig zu Narbe hält, damit man ſers. ie Zeit treffen Eann, wenn es wieder trinfbar geworden, fo verdirbt e8 von neuem, und leibt gemeiniglich verdorben. Daher betrachtet man den Regen als eine Gabe des Himmels, UNd fängt ihn mit ausgebreiteten Tüchern auf: Unterdeſſen ſchmecket fein. Waſſer zuweilen atzig. Denn weil es von denen in die Luft auffteigenden Seeduͤnſten entftehe: fo fällt es Süweilen fehon wieder herab, ehe es noch recht gereiniger iſt. Go ſchwer als es faͤllt, das aſſer gut zu erhalten, eben ſo ſchwer faͤllt auch die Erhaltung der Sebensmittel. Der feanzöfifche Wein hält fich nicht lange genug, ſondern verliehrt feine Guͤte ſebr bald. er Spaniſche Hingegen bleibt allezeit trefflich. Es Fönnten Perſonen von der allerzärtlich- Ren Befchaffenheit alle Seereiſen ohne Beſchwerlichkeit ausftehen, wofern fie nur einen guten Vorrath von fpanifchem Weine hätten, und alle Monate einmal an das Sand Eom- en koͤnnten, füßes Waſſer, Küchengewächfe und frifches Fleiſch einzunehmen 7). Den zıften des Brachmonats, auf der Höhe des Borgebirges der guten Hoffnung, Die Verhal⸗ verſammelte der Admiral alle Officier und Kaufleute von der Flotte auf ſeinem Schiffe, und tungsbefehle eröffnete in ihrer Gegenwart vier mit dem Siegel der Compagnie verfchloffene blecherne der Comva- Käftchen, indem er Befehl Hatte, die Eröffnung auf diefer Höhe vorzunehmen, - Man Par PER fand die Beſtallungen derjenigen Perfonen darinnen ‚ welche diefe oder jene Aemter auf —— Madagaſcar bekleiden ſollten. Nur der Kaufmann auf Unſer lieben Frau vom guten Hafen, Namens Chervy, welcher das auf beſagtem Schiffe befindliche Kaͤſtchen in fei- ‚ner Berwahrung hatte, weigerte fich, feldiges zuöffnen, und blieb an feinem Borde, Diefer Eigenſinn verdroß den Präfidenten. Er Eonnte nicht ohne Widerwillen anfehen, daß Kaufleute, welche ihm als Raͤthe zugeordnet waren, ſhon ißo eine eigene Partey errichten wollten. Er beſchloß, die übrigen Schiffe zu verlaffen; und. weil er-fichauf dem Admirale, Als dem beſten befand, fo hoffte er, eher als die übrigen nach Madagafcar zu fommen, wenn —E Inſel Maſcarenha vorbey ſchiffete, woſelbſt man dem Befehle zu Folge, anfanden eo), Ahnen er mit dieſen Gedanken ſchwanger gieng , fo hatte die Flotte alle Geſchicklich- Stuͤrme und keit ihrer Seeleute noͤthig, der Gewalt der Winde und Wellen bey dem Nadelvorgebir⸗ Ungewitter. ge zu widerſtehen. Das Meer tobete daſelbſt fo heftig, daß es fie weit zuruͤck trieb, und ie reißenden Ströme dreheten die Schiffe herum, wie einen Rräufel, Die vier franzöft: . den Schiffe verloren einige Segel. Auf dem Admirale wurde das Focke- und EUR egel m) Die Nachrichten des Pyrards und viel ) Eben daſ. a. d.34 ©, der, machen einen ganz andern Begriff: 0) Eben daſ. a. d, 36 S. 536 = Reiſen der Sranzofen | | Rennefort. fegel wengeriffen. Kiften, Verfchläge, Flinten, alles rollete durcheinander herum. Al 1665. les, was zwiſchen den Verdecken und auf dem Ueberlaufe feſt gemacht war, wurde los — md fuhr von einer Seite zur andern. Fuͤnf bis ſechs Perſonen wurden dadurch beſchaͤdiget · Dieſe uͤnordnung war nur ein Vorſpiel von dem folgenden Sturme. In der Nacht ʒwi⸗ ſchen dem 6ten und 7ten des Brachmonats gieng der Steuerſtock auf dem Aomirale M Stuͤcken. Die Fenſter in der Kajuͤte ſprangen auf, und das Waſſer ſchoß Mannes pie herein. Den folgenden Tag wurde das Meer noch ungeftümer, ob gleich der. Wind maͤßig war. Die vier Schiffe waren zwiſchen den Wellen gleichſam begraben, und verlohren ci ander in geringer Entfernung aus dem Gefichte. Eine Welle ſchlug an den Gallion des Admirals, und hub das Steuer in die Hoͤhe, welches die Bank in der Kammer einſtieß / ja fie überfprigete das Schiff bis oben auf den Campan, welcher Zufall dem Hauptmanne und den Steuerleuten nicht wenig Wunder nahm, und ſie auf die Gedanken brachte, Steuer muͤſſe auf dem Grunde angeſtoßen haben. Es iſt nichts ungewoͤhnliches, daß Wel fen in das Schiff ſchlagen, wenn man laviret, oder bey dem Winde fegelt, und das Me fich an den Seiten des Schiffes bricht, aber ein Windfto von Hinten, fchien etwas ſeht ſeltſames zu ſeyn P). RE Der Prife Diefe Drohungen eines Elementes, dem man niemals rauen darf, vermehreten dit dent trennet Begierde des Präfidenten, die übrigen Schiffe zu verlaffen. Der Hauptmann willigte in —— der ſein Begehren, weil er nicht weniger gern am Lande geweſen waͤre. Unterdeſſen mußte 5 Unter wel⸗ man einen Verwand haben, damit ihnen diefe Trennung Feine Verantwortung zuzieh em Bor: koͤnnte. Der Präfidene ließ ſich alfo einen Beglanbigungefchein von feinem Seibarzte auf wande? ftelfen, daß die Sandluft feiner Geſundheit unumgaͤnglich noͤthig falle, Unter diefem Dei’ mantel hielten fie fich für genugfam ficher, und den ıten des Brachmonats, nahm pi Saint: Paul feine Straße allein für ſich. Indem der Verfaſſer ſelbſt am Berde des be⸗ ſagten ee fo RN er von num an feine eigenen Begebenheiten, ohne der uͤbh gen Schiffe weiter zu gedenken. Koͤmmt nach Veron, der Capitainadmiral auf dem Saint Paul, hielt feinen Lauf zwiſchen Madagafiar. Weſt und Suͤden, bis auf die Höhe von neun und dreyßig Grad füdlicher Breite, dam⸗ er die gefährlichen Ströme zwiſchen Madagaſcar und den Kuͤſten von Mojzambick v den möchte. Hernach gieng er zwifchen Oft und Nord herab, und fuchte die ſuͤdliche Sr Ge der Jnſel. Den gten des Heumonats erblickete man Sand auf vier und zwanzig undeit® halben Grad, und lief bis auf fünf und zwanzig Grade an den Kuͤſten hin. Weil det Hauptmann die Lage des Forts nicht eigentlich wußte: fo feuerte er des Morgens um Uhr ein Stüc ab; und als er hierauf einen Rauch erblickte, fo hielt er ihn fürden Kaud von der gegebenen Gegenlofung. In dieſem Vertrauen wurde der Anker. dot einer kleinen Erdzunge auf dreyßig Faden Grund ausgeworfen. Auf dieſer ganzen Reiſe, welche man zu Folge der Tagebücher auf mehr als vier tauſend Seemeilen ſchaͤtzte, war ſonſt ni man als ein einiger Matrofe auf dem Schiffe geftorben 4). en ® y | | zu P) Eben daf. a. d. 37 und ICH & a) Eben dal. a. d. 38, 39 ©. = sach Oſtindien. II Buch. J Cap 537 Der U Abſchnitt. Rennefort. Einrichtung der Oſtcompagnie auf Madagaſcar. —— Die Franzoſen im Fort Dauphin, und auf dem Schiffe trauen einander nicht. Nennefort wird an den Befehlshaber in dem Fort abgeſchicket. Was felbiger fe Vorficht gebrauchet, ehe er an Bord Fimmt. Will feine Armſeligkeit verheer Im, Leichenbegaͤngniß des Marfchalle von Meilleraie. Wergleih im Namen der Con: Pagnie, Rennefort nimmt die Inſel in ihrem Damen in Beſitz. Der Präfidene nimmt feine Wohnung in dem Fort. Chamargu tritt in der Compagnie Dienfte. Die Franzofen wer: den uneinig. Wirkung ihrer Ankunft bey den Dberhäuptern im Lande. Beſuch der Fuͤrſtinn Dian-Nong. Ihre Geſtalt. Der Dian Ma- nangue fürchtet. ſich. Chamargu betriegt ſich in feiner Rechnung. Was einem Miſſionar be: gegnet. Zwey von den fibrigen brey Schiffen kommen an. Erſte Folge ihrer Ankunft. Mac: richt von der Inſel Bourbon, fonft Maſcaren⸗ ba genannt. Man finder zween Franzoſen dar⸗ auf; befeßet fie mit: Eimvohnern. Rennefort bleibt ohne Bedienung. . Streifereyen des Cha⸗ margu. Ein Neger bittet ihn, die Gräber zu verſchonen. Das vierte Schiff koͤmmt gleich: falls an: Der Präfident Beauße ftirbt. Sei⸗ ne legte Reden. Seine Beſchaffenheit. Ent defung einer Topasgrube. Erbauung des Forts Saints Louis an der Bay Antongil, Tod ziveener vornehmen Officter auf der Flotte. Lob des Kerfadiu. Schöne Muſcheln. Neue Kriegesthaten des la Cafe. Er gerwinnet eine Schlacht. Ein Negerprinz hat eine Chriftinn zur Gemahlinn. La Cafe mache Heute. Cha⸗ margu eignet ſich dieſelbige zu. Der Rath er⸗ zeiget In Caſe beſondere Ehre, Seine Groß⸗ muth. einen Officier, welcher etwas mit ihm abzuhandeln hatte, Geißel verlangen. Erinnert man fih noch, daß Chamargu das Fort Dauphin in des Marfchalls von Die Franzo⸗ Meilleraie Namen im Befige hatte: fo wird man ſich nicht wundern, wenn er mit en en den Befehlehabern auf dem Schiffe anfaͤnglich etwas mistrauiſch umgieng, und wenn man aufdem&chi. bon beyden Seiten auf feiner Huth war. Veron feste die Schaluppe aus, * ul fütfe —* 33 ndem der an - Trompeter an das fand fuhr: fo kamen im Gegentheile drey Megern auf einem Kahne an Sr das Schiff, von welchen man das traurige Ende des Herrn Stephans, Superiors der Miffion, vernahm. Man wollte fie wegen des Zuftandes der Franzofen auf der Inſel ausfor- ſchen: da fie aber felbft Kundſchafter des Chamsrgu waren, fo konnte man nichts von ihnen erfahren. Des Abends ſchickte felbiger vier Franzoſen r), als Geißel an Bord. Der Präfident ließ, um den Anfang von feinem Amte zu machen, alle Dfficier auf Rennefort dem Schiffe zufammen kommen, und ernennete Rennefort, mit dem Statthalter Unter- wird an den handlang zupflegen. Doch geſchah diefe Ernennung nicht, oßne viel Weſens von Der Ehre Befehlshaber ju machen, die ihm dadurch wiederführe, daß er im Namen des Königes Befiß von der * ” Infel nehmen diirfte. Denn der König hatte befohlen, eine Prramide aufzurichten,, wor- aaa auf das Wapen des Königes, der Compagnie und des zum Befisnehmen ernannten Offi⸗ ciers, nebſt deffen Namen ftehen ſollte. Rennefort begab ſich mit einem Leutenante und vier Factoren an das Sand, und er= Öffnete dem Chamargu bes Königes Willen, nebft des Marſchalls von Meilleraie Tode. it diefem Vortrage verfnüpfte er das Anerbiethen ber Stelle eines Kriegescommendan- een und zweyten Nathes imNegierungscollegio, das Seine Majeftät für ganz Oftindien auf Nadagafcar errichten wollte, Zuleßt überreichte er ihm ein Schreiben von dem, Herrn erzoge yon Mazarin. Chamargu las es, und ſagte, er waͤre bereit, das Fort zu uͤber⸗ geben, weil der Herzog von Mazarin feine Anfprüche auf Madagafar abgetreten babe; nur v) Eben daſelbſt. Allgem, Reifebefchr, VIII Band. Yy y 338 Reifen der Franzoſen > Kennefors, ‚nur möchte er gern dem Angedenken des Herrn Marſchalls von Meilleraie zuvor bie lebte 1665. Ehre erweiſen, weil felbiger die Franzoſen fo lange und jo großmuͤthig im Befige der Inſel erhalten habe. Was die Anerbiethungen der Compagnie betrefe, fo wollte er nach Endi⸗ gung feiner dermaligen Dienfte fich befinnen, ob er fie annehmen, oder lieber nad) Frank reich gehen wollte s). * Was ſelbiger Weil er in dem bereitserwaͤhneten armſeligen Zuſtande weder Wein noch Brodt Kar für Vorſicht go. fo konnte er feinen Gäften nichts anders, als Wildpret, Reiß und Meth vorfegen, Matt — erſuchte ihn an Bord zu kommen, woſelbſt er die Abrede mit dem Praͤſidenten am bequ® nen. f meften nehmen Fönnte, als welcher Hierzu mit Vollmacht vom Könige und von der Compa⸗ gnie verfehen wäre, Er willigte darein, mic dent Bedinge, daß der Seutenane und die viel Factore unterdeffen als Geißel innerhalb der Schanze bleiben follten. Sein Mistrauen wurde nicht übel ausgeleget; folglic) fuhr er mit Renneforten nach; dem Schiffe. DE Hauptmann empfing ihn bey dem Eintreten ins Schiff, und führete ihn nach der Kaqjuͤte/ wofelbft der Präfidene von des Königes Befehle und dem Entwurfe der neuen Einrichtung weitläuftig mit ihm vedete, Er zeigete ihm das Siegel Seiner Majeftät, mußte ihm aber die lafeinifche Umſchrift veffelbigen erklären 2). Zum Befchluffe wiederhohfete er die Aner⸗ biethungen, welche Chamargus eigene Perfon betrafen. Doc) diefer bath fich aus, fer ne Antwort fo lange zuverfchieben, bis er feine von dem Marſchalle Meilleraie erhaltene BF dienung geendiget hätte. Als er weggieng, fo verehrten ihm die Schiffsofficier vier und zwanzig Slafchen fpanifchen Wein, man fenerte auch einige Stüde ab. Hingegen fehtd er ein Kalb, Reiß und Gartengewächfe zum Gegengefchenfe, 2 J Will ſeine Hierauf gab er dem Befehlshaber in der Schanze Mananbare ſechs Seemeilen vol iemfeligfeie dem Sort Dauphin Befehl, nur zwey Mann Beſatzung in felbiger zu laffen, und mit der verheelen. uͤbrigen vieren zu ihm zu Fommen. Sie gehorcheten feinem Befehle zum letztenmale, und befuchten hernach das Schiff. Man merkete aus ihrer großen Freudensbezeugung fehr deut lich, wie nöthig ihnen die Ankunft deffelbigen fiele, ob es gleich Chamar gu nicht Wort haben, fondern den Berluft feiner Anftalten bedauert wiffen, und jedermann bereden wol te, er habe das Anſehen der Regierung ungemein auf der Inſel befeftiger. ; Leichenbe⸗ Zu dem Leichenbegaͤngniſſe des Marſchalls von Meilleraie, wurde der rzte des Det —— monats beſtimmt. Alle auf Madagaſcar anweſende Franzoſen, wohneten der Seelmeſſ von Meitfe bey, und der Herr Flachier, Doctor der Theologie, hielt eine Lobrede auf den Berſtot⸗ sale. benen. Zuleßt feuerte man alle Stücke auf dem Fort ab ‚ worauf das Schiff mir ſieben | Schiffen antwortete. Der Doctor Slachier war vor longer Zeit unter dem Schuße DF Herzoginn von Aiguillon auf einem Schiffe nach Corhincyina abgegangen: es ſcheiterte ab! felbiges am Borgebirge der gufen Hoffnung; von diefem Orte nahm ihn der Hauptmann Kerkadiu im Vorbeyfahren 1663 mit, und brachte ihn nach Madagafcar, Vergleich im Nachdem Chamargu ſeine Dankbarkeit gegen ſeinen Wohlthaͤter an den Tag ge Namen der ger hatte: fo begab ſich Rennefort in das Fort Dauphin, um den bereits verabrederen Be Compagnie, gleich aufzufegen, Diefer Tautete, es follte der Statthalter des folgenden Tages, nämlich den 14ten des Heumonats die Inſel Madagafcar nebft dem Fort, an denjenigen übergebe welcher den Befehl Seiner Majeftär vorzeigen wuͤrde: von allem, mas dem Herzoge = Mazarin zuftändig wäre, follte ein Verzeichniß aufgefeget werden, und Die eß: Sigillum Ludovici decimi uarti s)% d. 40, 41S. 2) Sie hieß: Sig ci 5: x * ur Cr nach Oſtindien. Buch. I Cap. 336 dafuͤr gut ſtehen; der Statthalter ſollte Befehlshaber der Kriegesleute auf der Inſel blei- Rennefort en; die bisher auf Madagaſcar befindlichen Franzoſen koͤnnten in der Compagnie Dienſte 1665. fteten. - Wegen ihrer eigenthuͤmlichen Güter müßten fie Steuer geben, auch Zug und Wache thun, ober nach Frankreich überbracht werden. Dieſe Puncre wurden in einer erſammlung der alten Einwohner gut geheißen, nur der Statthalter gab feine Erklärung Koch nicht vonfih. Den ıten giengen alle wehrhafte Neifende und Matrofen vom Schiffe an das fand, Rennefort Und ſtelleten fich in Schlachtordnung. Rennefort begab fich unter Losfeuerung des Gefchüges nimmt in ih: _ gleichfalls dahin, und führete die Mannſchaft bis an das Hauptthor des Forts, wo ſie dem Namen Halte machen mußte, Er ſelbſt näherte fic mic drey Mufquerivern dem Statthalter, wel- 2 — cher ihn zwiſchen feiner Mannſchaft, die auf beyden Seiten ſtund, empfing. Dieſem über: — reichte er eine Abſchrift des am geſtrigen Tage unterſchriebenen Vergleiches, und that ihm Anbey zu wiſſen, er hätte im Namen des Königes für die oftindifche Compagnie Befis von der Inſel genommen, Gleich darauf machte man das Verzeichnif von des Herzogs von azarin Sachen, und fand vierzehn Stuͤcke, fünf Hundert Stuͤckkugeln, taufend Pfund etten zum verfchießen, hundert leere Granaten, funfzig gefchnittene Kugeln , etwas Bley, und eine Tonne Pulver, Als hierauf der Schiffsleutenant Budee mit feinem Wolfe an- ruͤckte; jo zog Chamargu aus der Schanze, unter Loͤſung des Gefchüges von felbiger und dem Schiffe; feine auf der Hauptwache zurücfgelaffenen Leute kamen nach, fobald fie ab⸗ gelöfee waren. Gleich nach diefer Befisnehmung,, ließ fich der Präfivent von Besuffe, derim Ern⸗ Der Praͤſt⸗ Re frank war, in feinem Bette ans Sand bringen, und vom Ufer durch acht Negern in dent nimme des Statthalters Wohnung in dem Fort tragen. Seine Schwachheit und fein Hohes Al⸗ feine Woh⸗ ter fhienen einen fo baldigen Tod zu verfündigen, daß Chamargu fih Hoffnung machte, ne in ie die verlohrene Bedienung Bald wieder zu befleiden. Daher zauderte er immer,’ Das Aner- Fort. bierhen der Geſellſchaft anzunehmen. Im Gegentheile fie er fich nebft den alten Franzofen es hatten, bey ihm zu bleiben, in einem von dem Fort nicht weit entferneten Dor- nieder, Unterbeffen,. da der Präfident beftändig beffer wurde, und man die Ankunft derübri- Chamarın - gen drey Schiffe alle Tage erwartete, befand er fuͤr das thunlichſte, die Kt Dien- — ſte anzunehmen, weil fie ihm anſtaͤndig zu ſeyn ſchienen, und weil ein längeres Verzögern fe bey der ihn um felbige bringen koͤnnte. Als er nun feinen Beſtallungsbrief, als Kriegescommen. Compagnie. — * ee ; a nn zweyter Math des indifchen Regierungscoflegii angen hatte: fo ſchlug er feine Wohnung in dem Fort a [0% um Unterhalte der Beſatzung. — Ba, apa funßzis fen Doch) diefe Einrichtung konnte nach den Abfichten der Compagnie Eeinen Nuten ha- Die Franzo⸗ ‚ als in fo fern fie mit einem allgemeinen Entwurfe übereinfam, der fich aber vor An- fen werden kunft der übrigen Schiffe unmöglich zu Stande bringen ließ. Dergleichen unvollkommene Mmeinig. nſtalten, als man in ihrer Abweſenheit machte, verurfachten ein weit ärgeres Uebel, als dasjenige war, dem man abzubelfen gedachte. Der Prafidenr wollte die völlige Gewalt ‚Msiben, die ihm nicht cher, als nach vollfommener Beſetzung des Regierungsrathes zu: kam: Chamargu hingegen, wollte dieſelbige nicht anders als unter gehörigen Umſtaͤnden EDER A “,, BE My 2 erken⸗ Galliarum Regis ad uſum füpremi Conſilii Galliae orientalis. a. > Reifen der Franzoſen Renneforn erkennen, und beſchwerete ſich darüber, daß man ihn unterdeffen, und bis die uͤbrigen 665. Käthe anfämen, gar nicht zu Einrichtung der Gefchäffte zoͤge. In dieſem Zorne dro— hete er, das Fort zu verlaffen, und mit denen, welche ihm folgen wollten, feine Wohnung andersivo auf. der Inſel zu nehmen, Damit nun jeder feinen Willen haben möchte, p ſchlug Rennefort die Aufrichtung eines Interims⸗ Regierungsrates vor. La Cafe und Veron unterftüßeten feinen Vorſchlag. Doc) den Präfidenten ſtieß diefer Einfall gemal: tig vor den Kopf, weil es feinem Ehrgeize allzufehr fehmeichelte, daß er itzo alles allein bes fehlen koͤnnte: ja aus Beyſorge, befagter Borfchlag möchte zur Reife kommen, vertrug er fich lieber mit Chamargu, und theilete die Regierung mie ihm. Einer behielt die Hand“ kung und.alle Borrarhshäufer, der andere den Krieg und die Soldaten unter fich. Dodr un ihrem Beginnen den Schein einer rechtmäßigen Gewalt zu geben, errichteren fie eine Art eines Collegii, und befeßeten es mit ihren Anhängern. Rennefort hatte das Herz, im Namen der Compagnie und des rechten Kegierungsrathes gegen diefe Einrichtung zu pr? teſtiren. Es half aber fonft nichts, als daß er ohne Bedienung blieb, und fich mächtige Feinde machte, wiewohl ihn la Cafe und der Capitain= Aomiral gegen ihre Gewaltthaͤtig⸗ keiten befehügeten x). Wirkung ih⸗ Während dieſer innerlichen Uneinigkeit, gaben die Oberhaͤupter der Landeseinwohner zer ¶ Antunft die nach des Dian Manangue Empörung das franzöfifche Joch abgeſchuͤttelt hatten, fleis⸗ bey den Ober: fig Achfung, was in dem Fort vorgieng. Viele Frochen zum Gehorſame, als fie ver? häuptern im nahmen, es würden noch drey andere Schiffe nachfommen. Disn Ramonfaie und die ** Watataner erlegten ihren Tribut; und Dien- Bel, Fuͤrſt der Ampatrer, ſchickte acht und funfzig Ochſen zum Geſchenke, die Chamargu ohne Bedenken für ſich behielt. Befnch der DiansFTong, Prinzefinn von Ambulle, telche durch den Benftand des In Cal Mrinzefinn vegierende Fuͤrſtinn von dieſem Sande geworden war, Fam mit einer zahlreichen Beglei⸗ Dian: Pong. tung in das Fort, nicht nur ihre Treue zu verfichern, fordern auch den Glanz ihrer Schön: heit dafelbft leuchten zu laffen, Sie wurde in einem Tacon getragen , welches eine Ark einer Sänfte if, die zween Männer auf die Schultern — Zwoͤlfe von ihrem Frauen? zimmer trug man auf gleiche Weife, funfzig andere Weibesperfonen und vier hundert Maͤn⸗ ner liefen zu Fuße mit, Fünf hundert Schritte weit von dem Fort, flieg fie ab, ließ ihre Völker fich lagern, und hielt fodann ihren Einzug nur mit ihrem Frauenzimmer, und zwoͤl mit Aſſagayen und Schilden gervaffneten Trabanten, die la Cafe anführete, Man empfing fie in der Schanze, Als fie Gehör bey dem Präfiventen hatte: fo ftelle te la Cafe den Dollmerfcher vor, verficherte ihre Erkenntlichkeit gegen das viele von den Stanzofen genoffene Gute, und bach um Fortſetzung der Freundſchaft. Ihre zwölf Hof fräuleins überreichten zwölf Eleine Binſenkoͤrbchen, voll Domeranzen- Jasmin⸗ und Grang⸗ tenbluͤthen, nebjt fechs goldenen Armbaͤndern und einem Edelgefteineoben auf jedem Koͤrb⸗ chen. Die funfzig andern Yufwärterinnen übergaben gleichfalls, jedwede ihren Korb mit den beſten Landesfruͤchten und trefflichen Wurzeln angefuͤllet, die eben fo gut ſchmecken, al® Sionercaftanien., Bey dem Weggehen ließ Dian Nong zwanzig Ochfen vor der Thuͤre fiehen. Diefes Gefchenf wurde mit fehr guter Art angebracht, aber mit fofhlechter Frey⸗ gebigkeit erſehet, daß die Prinzeßinn, welche den Werch der Glascorallen , Die man ihr gab, fehr wohl Fannte, mit fehlechter Zufeiedenheit wegzog. Sie fagte frey heraus, y; 3 ”) A. d. 73 und folg. ©, \ nach Oſtindien IL Buch. I Enpı 542 te, welche die Freundſchaft derer Fürften, die innen gleichwohl unentbehrlich fiel, fo ſchlecht Rennefort du ſchaͤtzen wuͤßten, dürften wenig Glück in ihren Unternehmungen hoffen x). Dian Nong war von mehr als mittelmaͤßiger Größe. Ihre Haut war zart, und te unvergleichliche Zähne; das Weiße im Auge biendete recht; die Augen waren braun Und lebhaft, Ihre Kleidung beftund in einem Leibchen ohne Aermel, nebjt einem Pagne bon Seide, Baummolle und Gras, das bis an die Knie reichte. Sie trug, gleich dem Frauengimmer auf dem gruͤnen Vorgebirge, Schnuͤre von Corallen und Goldkoͤrnern, auch gewiſſen kleinen ſehr ſeltenen Muſcheln, aber Feine Grisgris, oder Angehaͤnge von Zau⸗ rſchriften, darauf man in Madagaſcar ſonſt eben ſo viel hält, als an der africaniſchen uͤſte. Dieſen Aberglauben hatte fie mit der muhammedaniſchen Religion zugleich abge: legt. Ihr Hauptſchmuck beſtund aus duͤnnen Zoͤpfen von ihren eigenen Haaren, die zu enden Seiten bis an Die Hälfte des Leibchens herab hingen, und hinten in die Runde ge⸗ Ogen waren. Alle ihre Hoffräuleins waren auf gleiche Weife ausgeſchmuͤckt; nur Die Seltenheit oder der Werth der Muſcheln und Schnuͤre gab den Unterſchied ihres Standes Du erkennen. Ihre Ohren waren durchbohret. Das Loch hatte die Größe eines kleinen es, und wurde von einem runden mit Goldplatten befchlagenen Holze ausgefüllt ). Dian Manangue, welcher aus dem getreueften Bundesgenoffen der Franzoſen ihr Lodfeind geworden war, vernahm bie Ankunft des erften Schiffes von ihrer Flotte mit großem Schrefen. _ Seine Zucht wurde dadurch noch mehr vergrößert, als eine Kuh in ſeinem Lager eine Misgeburt warf, die Halb einen Menfchen und halb ein Kalb vorftellete: indem dergleichen Zufall, nach) der Einwohner Meynung, erftaunliches Unglück bedeuten ML; wiewehl der Verfaffer verfichert, die Sache trage fich zum öfteren zu. Die Ober⸗ äupter im Lande von feiner Partey fürchteren fich nicht weniger, und hielten die unver- zuͤgliche Erneurung des Buͤndniſſes mit den Sranzofen für böchft nothivendig. ' Allein, un- erachtet die beyden franzöfifchen Befehlshaber einig geworden waren, wie fie die Regie: 1665. der Bufen angenehm ‚ob fie gleich drey Kinder: von dem Herrn In Cafe gehabt hatte: fie Ihre Seftalt, Furcht des Dion Mar nangue. tung unter ſich theilen wollten: fo waren fie doc) uneiniger, als jemals, was die Weiſe be-® traf, ihre Gewalt auszuüben, Als Chamargu die Geſundheit des Praͤſidenten abnehmen ſah: ſo wachete die cehema⸗ Chamargu lige Hoffnung bey ihm auf, Ex bemuͤhete ſich, die neuangekommenen Franzoſen Durch betruͤgt fich in Verfprechungen und Geſchenke zu gewinnen; und damit bie.alten Feine Gelegenheit haben feiner Rech, Möchten, fich auf die andere Seite zu wenden, fo fchlug er ihnen vor, fie follten unter An nung. führung des la Cafe, den er ebenfalls gern entferner wiffen wollte, einige Streife wagen, wobey fie viel gewinnen koͤnnten. Dieſer Kriegesheld brach auf feinen Befehl ohne Schwie⸗ Ngfeit auf, ob er gleich nicht in der geringften Verknüpfung mit der Compagnie ftund, deen Tage nach feiner Abreiſe erfuhr man, Dian Manangue näherte fich dem Forte Mit fechs his fieben taufend Mann. Diefer Anfall verurfachete defto größeres Schreden, il beynahe niemand mehr in der Schange war, der gewußt hätte, mie man mit den Ne— Ä gan fechten müßte, und Chamargu ließ es fid) wohl taufendmal veuen, daß er umfeines hrgeizes wilfe feine Sicherheit in Gefahr gefeßt hatte, Unterdeſſen fiel ihm ein, wofern N das äußerfte wagen wollte, fo Fönnte er fich die Furcht des Präfidenten zu Erreichung Kiner Abſichten zu Muse machen. Demnach befahl er, wer Willens fen, unter feiner Fah⸗ ne zu fechten, der follte ſich innerhalb zwo Rn darzu gefaßr haften, Hierauf fanden ‘ | 993 ſich *) Eben dafı a. d. 76 und 77 ©. 2) Eben daſ. a, d, 78.008 79 ©, \ * \ ' 542 Meiſen der Franzoſen Rennefort. ſich alle Franzoſen ein, ohne den Praͤſidenten deswegen zu befragen, imgleichen vier hun⸗ 1665. dert Negern, welche Dian Ramuſaie unter Anfuͤhrung feines Sohnes zu Hilfe ſchickte. Mit diefer Mache zog er unerfchrocen dem Feinde entgegen. Doc Dian Manangue wußte fich, wie allezeit, durch Abwege in Sicherheit zu fetzen. Sa, man erfuhr nachge bends, er habe dieſen fehnellen Zug nur deswegen unternommen, damit er fehen möchte, ® die neuen Ankoͤmmlinge Herz im $eibe hätten. — Bein Alle wohlgeſinnete Franzoſen in dem Forte warteten mit großer Ungeduld auf die An⸗ — kunft der drey Schiffe, als auf den Hauptgrund guter Ordnung und Aufnahme der Pflany r ftadt. Den ızten Auguſt erblickte man ein Fleines Fahrzeng, und hielt es für eine Sch« Iuppe. Es fegelte um die Spise Hapere an der Mordfeite herum, und man ſchloß bie aus, die Schiffe müßten irgendwo auf der Inſel gelandet haben, und Kundfchaft einziehen wollen. Der Capitainadmival hatte das Fahrzeug auf feinem Schiffe ebenfalls erblicket/ und ſchickte ihm feinen Faͤhndrich und Schiffsfchreißer nebft einem Steuermanne und eilt" chen Matrofen in einer Schaluppe entgegen. Chamargu gab dem Präfidenten in allet Eile Nachricht davon, und dieſer befahl, aus Furcht, man möchte den Ankoͤmmlingen ſchlechte Begriffe von feiner Negierung beybringen, man follte ein Stuͤck nach des Haupf manns Schaluppe richten, und fie zu Grunde ſchießen. Man gab wirklich Feuer, ® ‚gleich ohne Wirkung: denn das Stuͤck war zu fehr überladen, damit es defto weiter fd gen ſollte. Bey dem zweyten Schuffe rollete es fo ungeſtuͤm zurück, daß das aus beit Zündloche fahrende Feuer das Dach vom Vorrathshauſe erreichte, und weil es aus dur! — Blättern beftund, fogleich in Brand ſteckte. Nun waren die Pulverfäffer darinnen ; daher wurde das Schreden dermaßen groß, Daß der Präfidene fich aus dem Forte wegtragen und Chamargu feine Foftbarften Sachen in Eicherheit bringen ließ, Unterdefjen wurde das Feuer noch geloͤſchet, ehe es das Pulver erreichen konnte. Das kleine Fahrzeug, web thes man fuͤr eine Schaluppe angeſehen hatte, rückte mittlerweile näher, und man fah, daf es eine Piroge war, worinnen zwölf Negern faßen, die fogleich ausftiegen, und felbige den Strand zogen. Sie berichteten, der Herr Manier, Miffionar bey den Matara nen, habe fich auf erhaltene Nachricht von Ankunft des Schiffes nach dem Forte begeb wollen; das Fahrzeug ſey aber gleich am erſten Tage umgeſchlagen, und er waͤre er fen, wofern ihn nicht ein Neger durch Schwimmen noch errettet hätte: dieſer Zufe, babe ihn bewogen, feine Reiſe zu Sande fortzufegen. Des andern Tages Fam er in B gleitung von ſechs Megern zur. Stelle, und bey der Nachricht, die er von dem Fortgange feiner Miſſion gab, bekannte er, er habe bisher nicht mehr, als drey Perſonen getaul“ ei er er der. Sandesfprache nicht fo viel verftehe, daß er mit den Einwohnern red fönnte 2), =.” off nei Zwey von ı Endlich erhielt man nad) Verlaufe weniger Tage Nachricht in der Schanze, es Tage! den übrigen zwey von den dreyen Schiffen, nämlich der Stier und unſre liebe Stau vom gi! — Hafen, in der Gallionenbucht vor Anker. Indem nun der Praͤſident nebſt chamatg wohl zum voraus ſah, ihre gemeinſchaftlichen Anftalten wuͤrden den anfommenden DM Erſte Folge — — u N € gr v ihrer re nicht ſonderlich gefallen: fo ſchickten fie einige ihrer Anhänger an fie ab, und tiegen® "melden, wie begierig fie waͤren, die Regierung mit ihnen zu theilen, und ihnen alle $ wuͤnſchte Vortheile einzuräumen. ı Rennefort reiſete gleichfalls nach den Schiffen 4 aber: mit ſo ſchlechten Wegweifern, und auf einer ſo elenden Straße, daß er zwo 2 M N pr 5 2) Eben daſ nd. Sn un. \y j nach Sfkindien Buch. IE 543 weit Bis ans Knie durch das Waſſer waten, und endlich gar zuriick bleiben mußte, weil er an den Fall eines Fluffes gerieth, darüber er fich nicht wagen durfte. ı Doch ein Franzoſe Ms Ferte⸗Juarre, der ihn begleitete, uͤberwand alle Hinderniffe, Fam zu dem Heren von Montauban, und bath ihn im Namen Renneforts und anderer Dfficier, er möchte bey feiner Ankunft in dem Fort ihnen ein beſonderes Gehör verſtatten, worinnen fie alferley zum Vortheile ver Compagnie dienliche Nachrichten eröffnen wollten. Doch die Abgeord- Nefen des Praͤſidenten, denen weit mehr daran gelegen war, die Häupter der Flotte auf ihre Seite zu ziehen, hatten denfelbigen bereits weit angenehmere Gedanken in den Kopf Sefest, folglich, brachten ſie bey ihrer Ankunft den Enefehluß mit, ihren eigenen Vortheil MUS der gegenwärtigen Befchaffenheit zu ziehen a). Montauban, Chervy, des Bf farts, Nallot und Hudry famen zu Sande, nebft fechs Factoren und funfzig Mann. Die u Schiffe Gebliebenen legten im Hafen vor Anker. Die Erzählung von ihrer Reiſe hatte nichts merfwürdiges in fih, ausgenommen bie Nachricht, welche fie von der Inſel Maſcarenha zu geben mußten. Als ihnen der Rennefort. 1665, Nachricht won der Inſel Bourbon , int Paul aus dem Gefichte gekommen war: fo fuchten fie Diefelbige, und fanden: ſie daſt Mafia fendes Heumonats. Sie liege zwiſchen ein und zwanzigund zwey und zwanzig Grad venha genant. Üderbreite, hat eine runde Geftalt, und fechzig Seemeilen im Umkreiſe. Die Kranken, welche dafelbft ans Sand traten, wurden wegen der reinen $uft und herrlichen Erfrifchungen M Furzer Zeit geſund. Wild gab es da im Ueberfluffe, die Turtel- und Holztauben, im: gleichen die Papageyen, fürchten fich vor feinem Jaͤger, fie kamen vielmehr zu ihnen, und legen ſich ausfuchen. Stiere, Kühe und Ziegen gab es in Menge, Die Schweine, dar: An es nicht fehlete, fraßen Landfchildfröten, davon alles wimmelte. Die Seefchildfröten Siengen auf dem Saride fpazieren, da man fie leicht hafchen Fonnte. Einige unverftändige Yäger-verfcheuchten die Vögel durch unnörbiges Schießen; die Thiere hingegen und die Sifche blieben in unzähliger Menge bey der Hand. Aus den elle en fropfete ein Eoftbares Harz, Sie waren ungemein: hoch, und zu Bauholze für Häufer bequem: allein, zum Schiffbaue war Das Holz zu ſchwer, und ſplitterte, feiner gewaltigen Härte un⸗ geachtet, fehr gern, wenn es trocden wurde, Die Erde fehien ſehr fruchtbar zu ſeyn; das Waffer war vortrefflich, und nirgendwo ein ſchaͤdliches Thier zu fehen. Am Strande fand man Ambra, Corallen, und bie [hönften Mufcheln von der Welt, Die Hälfte der Infel hatte vor Zeiten einen Brand ausgeftanden, und das Feuer große Spuren feiner Gewalt binterlaffen. Bey fo fhönen Vortheilen fehlete ein ficherer Orr zum Ankern. Auch find die Orkane nichts ſeltenes, und fo ſchrecklich, daß fie die Bäume ausreißen, und die Schiffe Berfcheitern oder verfenfen D)s Sechs Reifende , welche die Inſel erfündfehaften wollten, fanden zween Franzofen, Man finder die fih an einer Duelle eine Hütte gebauet, und rings herum Tabaf, Wurzeln und Küchen: zween Franzo⸗ aͤuter gepflanzer hatten. Den Saamen darzu hatten fie mit fh gebracht. In einem zaͤunten Bezirke zogen fie Schweine und Cabris, nicht nur zu. ihrem Unterhalte, fondern ch zum Verkaufe an Fremde, Die nicht Zeit hatten, welche zu fangen. Einer von dieſen Einfiedfern hieß Ludwig Payen, gebürtig aus Vitry le Francois, ein anfehnlicher un, von angenehment Umgange, ob er gleich nach einem fiebenjährigen Aufenthalte auf Madagafear drey Fahre in der Inſel zugebracht hatte. Der andere war ihm gehorſam, rat hernach in der Compagnie Dienfte, Als der erfte nach) Frankreich zurück gehen TER Pre wollte, F) Ehen daf. a. d. 5 S. 5) Eben daſ. a. d. 85 und folg. ©, fen darauf. Rennefort. 1665. — Beſetzet ſie mit Einwoh⸗ nern. Rennefort 544 $ Reifen der Sranzofen wollte, nahmen ihn bie Engländer gefangen, und er verlohr alles, was er zu feinem Gluͤcke dienliches bey fich hatte. Nach erlangter Freyheit wurde er in feinem Vaterlande ein Ein⸗ Eh w nach des Berfaffers Muthmaßung, bey Herausgabe feiner Reifebefchreibung noch lebete c). Nebſt diefen beyben gab es noch zehn andere Einwohner auf der Inſel, fieben Mit ner und drey Weiber, welche mit jenen aus Madagafcar dahin gekommen waren. Wet fie aber mit den beyden Franzofen in Uneinigkeit gerathen waren: fo hatten fie fich in um wegfame Berge geflüchtet, woman fie durch fechs Soldaten vergeblich ſuchen ließ. Beyde Schiffe liegen einen Kauſmann, Namens Baudry, einen der vornehmften Factore, NA mens Renaud, und zwanzig Handwerksleute unter feinem Befehle auf Maſcarenha zu⸗ ruͤck. Das vierte Schiff, der weiße Adler, hatte feinen Lauf von diefer Inſel Bourbon nach) der Sandfchaft Balemburi auf Madagafcar gerichter, um zu fehen, wie es mit dem Forte Gaillard ftehe, mo fic) Die Franzofen vor langer Zeit niedergelaffen hatten. Damit der Präfivent das Angedenken feiner vorigen Aufführung austöfchen möchte: fo gab ev vor, er wolle dem Entwurfe der allgemeinen. Borfteher folgen, und den Meual gekommenen alles: halten, was er durch feine Abgeordnete verfprochen hätte, Der Negl® rungsrath wurde demnach aufgerichter. Aber alle Käthe waren eben fü gegen Rennefort bleibt ohne geſinnet, als ihr Oberhaupt; und wenn ſie ihm ſeine Stelle, als Secretaͤr, ja nicht nehmen Bedienung. Streifereyen bes Chamar⸗ gu. konnten: fo gaben fie ihm doch wenigſtens nichts zu chun. Dieſen Haß ſchreibt er ihren boͤſen Abſichten zu, weil fie feine Treue und feinen Eifer für das Beſte der Compague ſcheueten. Sie hoffeten, ihm fo viel Verdruß zu erweden, daß er fein Amt freyroillid niederlegen’follte. ° Den gten des Herbſtmonats lieg man ihn den Befehl zur Abfahrr De? Saint Pauls befiegeln. Man brachte ihm felbigen um ein Uhr in der Nacht, und da war bie einzige Amtsverrichtung, die er ausuͤbete. Hudry fellte, vermöge der Verh £ungsbefehle der Compagnie, mit dieſem Schiffe abgehen, und Orte ausfuchen, wo mal Waaren niederlegen, und dahin man Briefwechſel errichten koͤnnte. Er follte fich nad) Socotra begeben, und fo viel möglich, zuverläßige Nachricht von der afiatifchen Küft bis an den perfifchen Meerbufen einziehen. | Be Diejenigen, welche in dem Forte blieben, forgten fir ihren eigenen Vortheil, und eig neten den Gewinnſt, ja fo gar den Hauptſtamm der Compagnie, fich felbft zu 4). Mat verzehrte den Vorrath. Man forgee weder für die Handwerfsleute, noch) fuͤr die Sol ten. Die Noth wurde fo groß, daB man in die nächiten Dörfer auf das Plündern auf gehen mußte; Die mitgebrachte Beute beftund in Wurzeln, Bohnen, Honig und Heißt Um dem Mangel in dem Forte einigermaßen abzubelfen, bath man den Kriegescommel danten, fechzig Franzofen in die Landfchaften Anoßi und Ambulle zu führen, unter heit Borwande, einiges daſelbſt gelaffenes Schießgewehr abzuholen. Innerhalb den ſechzeht Tagen, die er auf dieſem Zuge hinbrachte, fand er alle Orte, wodurch er mußte, von Ei wöhnern leer, Kaum erwifchte er einige Sklaven, die ihm berichteten, die Einwohn ⸗ diefer Landſchaſten hätten ſich mit ihrem Viehe indie Abgründe am Gebirge gefluͤchtet. Einige Oberhaͤupter, ‚die er ſeiner friedlichen Neigung verſicherte, kamen auf d Wege zu ihm, und ſchwuren ihm ihre Freundſchaft auf das neue, Einer von ihnen zeigte mir der Hand auf einen umzaͤunten Bezirk, der etwan zwey hundert Schritte — i e) Eben daf, a. d. 87 ©. e) Ehen daf. und folg. ©, ) Eben dal. a. d. 90. ©. wi N Ad. 92 und 93.0, nach Oſtindien. IIBuch. "I Cap. '545 ihnen entfernet lag, und fagte zum Commendanten: „Hier fähe er die Emonuquen oder »Öräber feines Vaters und feiner beyden Brüder, welche auf eben diefem Plage in einem »Öefechte, und zwar, indem fie für die Franzoſen ftritten, geblieben wären; er bäthe ihn, »ihre Geifter nicht im Spaziergange zu ftören, den fie unfichtbarer Weife bey Tage und bey »Nacht dafelbft vornähmen, und er wollte diefe.Gefälligkeit als das erſte Zeichen feiner »aufrichtigen Freundfchaft anfehen.„ Nichts deftoweniger fehlug Chamargu fein Lager an dem Orte auf, woman diefe Bitte an ihn abgelaffen hatte; und weil der negrifche Kerr befurchte, es möchten wohl gar die Zaunpfähle von den Gräbern zum Feuermachen ge: taucht werden, fo lief er durch feine Sklaven anders woher Holz anfchaffen e). Den oten des Wintermonats erblickte man von der Spige Tholanare ein Schiff, welches mit Wind und Fluch gegen Mittag herab rückte, Es war der weiße Adler, und warf des folgenden Tages Anfer im Hafen, Es war zu Balembul gewefen. Sechzehn eifende ftiegen nebft ziweyen Coloniehäuptern ans fand, fanden aber in dem Forte Batl- lard nicht mehr Einwohner, als zween Franzofen, welche ſagten, ihr Befehlshaber, Na- mens Belleville, wäre nebſt noch einem Manne ſchon vor einem halben Jahre nad) der Keinen Inſel Sainte Marie gefahren, welche etwas oberhalb diefer Landſchaft liege. Nachdem diefes Schiff achtzehn Perfonen und viele Waaren in der Schanze gelaffen hatte: ſo fegekte es nach befagrer Inſel, in der einzigen Abficht, ven Belleville nebſt feinem Manne abzuholen f), nahm fie auch an einer Fleinen Bucht, gegen Madagafcar über, ein, ohne daß der Verfaffer fagte, was für eine Abficht beyde Männer dahin geführet hatte. So— dann verfah es fich mit einigen Erfriſchungen für das Fort Dauphin, und erweckte mit diefer geringen Huͤlfe nicht wenig Freude, Chamargu Fam ebenfalls zurück, ohne das ge: ringſte ausgerichter zu haben, und danfere Gott, daß er bey feiner Ankunft einige frifche bensmittel antraf. · ¶ Zwey junge $eute, die bey feinent Zuge mitgewefen waren, machte man zu Fähndrichen; einer hieß de Epinay, aus einem guten Haufe in Bretagne, und der andere, Nicole de Blainville, war des Präfiventen von Chartres Sohn g). Die viele Arbeit und Die Sorgen des Ehrgeizes hatten den Präfideriten von Beauße Rennefort. 1665. Ein Neger bittet ihn, die Graͤber zu ver⸗ ſchonen. Das vierte Schiff kommt an. Der Praͤſi⸗ dergeſtalt abgemattet, daß ihm Feine Hoffnung, noch lange zu leben, übrig blieb, Er ließ dent Beauße Renneforten durch einen Miſſionar zu ſich bitten, und ſagte zu ihm: Keinen Geo ſtirb „mehr! ich muß fterben. Womit Fann ich dienen?,, Rennefort antwortete, er wünfchte, ihn bey guten Gefundheitzu ſehen. „Ich bin aflezeit ihr guter Freund geivefen, erwieder- „te jener: habe ic) etwas gethan, das mit diefer Neigung nicht überein Fam, fo bitte ich „deswegen um Verzeihung: haben fie mir einigen Berbruß erwecket, den meine Sreund- „ſchaft nicht verdiente , fo vergebe ich ihnen von Grund der Seele, Er fagte hernach, der Here von Montauban würde ihm in feiner Stelle folgen, und man müßte fich der Regierungsform unterwerfen, welche die Stärkften ohne Ziveifel wieder einführen wuͤr⸗ den, Rennefort erklärete fich, ev wuͤnſchete, wichtiger Urfachen wegen wieder nach Franf- teich zu gehen, und er koͤnnte Alters halber wohl ein andermal wieder nach Madagafcar fommen, Gr beſchwerete ſich, daß er das Patent, als koͤniglicher Secretär, niche befom- Men hätte, auch jego ihm in der Präfidentenftelle nicht folgen follte, da man ihm doch zu aris Hoffnung dazu gemacht hatte, Der Präfident antwortete: „Ich fterbe zu bald, Hund Sie find noch zu jung, mein Nachfolger zu werden. Nebſt dem wollte ich rathen, * „au ) A. d. 94 95 ©. . PN - Allgem, Reiſebeſchr. VII Band. 3353 irbt. Seine letzten orte. 546 Reiſen der Franzoſen Xennefort. „auf das Verſprechen derer, die uns zu Schiffe hieher gefihicht haben, £eine große Rech⸗ 2 1665. mung zumachen, Ich habe diefen Seuten Die von meinem Bruder >), und von mit ſelbſt aufgezeichneten Nachrichten mitgerheilet. Ich bin Borfteher einer Compagnie gewe⸗ „fen, die vor einigen Jahren Schiffe nach Madagafcar abſchickte. Man verfprach mit, „ich follte Hier thun Fönnen, was ich wollte, Unterdeſſen hat man Factore ernennet, DIE „eben fo viel zu fagen haben wollen, als ich.» ° Mach diefer Erklärung offenbarere der Präfident Renneforten Gedanken, die feiner Einficht gemäß waren > und als er ihn wei⸗ nen ſah, fo weinte er auch. Hierauf mußte er ihn umarmen, und fie nahmen auf ewiß Abfchied von einiander, Er ftarb den ıaten- des Chriftmonats 1665. Seine Eigen: Peter von Beauffe, Präfidene, Siegelbewahrer des Regierungscolfegii von OF ſchaften. frankreich, beſaß nebſt vortrefflichen natuͤrlichen Eigenſchaften eine große Erfahrung und Gelehrſamkeit. Rennefort geſteht, er ſey im Grunde ein ſehr braver Mann, dabey au gelehrt und angenehm geweſen. Weil, ſaget er weiter, das Gluͤck ihm ſo guͤnſtig nicht war / daß er feinen Kindern nach Wunſche forthelfen konnte: fo ſuchte er die Mittel darzu in De Chymie; und nachdem er dieſer leeren Einbildung überdrüßig geworden, fo fuchte er ſein Gluͤck außerhalb feinem Vaterlande. Montauban folgete ihm in beyden Aemtern. ——— Mit Ausgange des Chriſtmonates brachten einige Negern aus dem Forte Dauphiß geube, “einige Edelgefteine dahin. Es waren gelbe darunter, die man für vollkommen fehöne TA pafen erfannte, auch braune, zwar von eben der Gattung, aber von ihrer Vollkommenheit noch weit entfernet. Die Grube wurde in einem Teiche entdecket, den ein Fluß, welche fih an der Spige Itapere ins Meer ftürzet, zwo Meilen davon mache. Die meifte! Sranzofen liefen über Hals und Kopf nach diefer Reichthumsquelle. Doch die große Mer ge Erofodille, welche den Teich gleichfam zu bewachen fehienen, ſchreckte die meiften db Diejenigen, über welche die Furcht Feine Gewalt hatte, twurden durch den Geſtank des Waſſers abgetrieben. Man mußte lange Zeit im Schlamme herum waten, und ven DIE raſt aufrühren, wenn man die Steine finden wollte 7). 1666. Im folgenden Hornung geſchah es, daß der Seine Paul, deſſen Abfahrt von de Forte Daupbin oben berichtet worden, in der Bay Antongil Anker warf, woſelbſt der Erbauung der, Stier zu ihm Fam, und daß Hudry, Kaufmann auf befagtem Schiffe, des Herumſegelns —— und feiner Zwiſtigkeiten mit dem Schiffshauptmanne Veron zugleich überdrüßig wurde ) Day Anton. Die Anfchläge, die er ausführen follte, liegen ließ, und dagegen an dieſer Bay ein Fort M gil. bauen anfing, das er Saint Louis nennete. Er ließ ſich mit funfzehn Mann daſelbſt nie der; undda ihm jemand fagte, es lägen vier Stüce von einem ehemals gefcheiterten SH fe vier bis fünf Faden tief auf dem Grunde, fo ließ er einige Matrofen untertauchen, die fie auch gluͤcklich Heraus holeten, daß er fie zu feiner Vertheidigung gebrauchen konnte. h Tod zweener Um eben diefe Zeit verlohe die franzöfifche Flotte zweene ihrer vornehmſten Officier: a nämlich Turneur, Lieutenant auf dem Stiere, einen Mann von unermüderer Wachſam⸗ — keit und Thaͤtigkeit; und bald hernach KRerkadiu, Hauptmann eben deſſelbigen Shift“ 0. Den Tod: des Kerkadiu beweinte jedermann in dem Forte, Dauphin. Er hatte vie , — a Reifen nach Oſtindien gethan, aber wenig Vortheil davon gehabt. „Wenn unterbeffe! „mit des Berfaflers WDortengu reden, Frankreich diejenigen mit Lorbeerreiſern Fröner, "he - >. 5 4 * B) M. de Flacour. ) Eben daſ a. d. 105 ©. ’ R i 2 A. * 96 und 97 S. m) Wir haben dieſen Zug deswegen nicht x) A. d. 100 und folg. © - nach Oſtindien. II Buch. 1 Cap. 347 sthe feinen Ruhm bis in dieſe entfernten Weltgegenden bringen : fo darf es gegen Diefen Rennefort. berühmten Seeofficier niche fparfam damit fen.» Seine legtere Fahrt nach der Bay 1666. ntongil hatte wenig Nugen gehabt, was bie Sebensmittel betrifft; hingegen war fie un: gemein glücklich an Koftbarkeiten gewefen. Es Fam niemand ohne ein Stuͤck Ambra zu⸗ tü, Der Strand lag voll Muſcheln, welchen die Sonnenhitze etwas von ihrem Glanze Schöne Mu— benommen hatte; hingegen verwahrete man. die von den Felſen abgenommenen, als die Icheln. Khönften von ver Welt 7). Als nach des Präfidenten Tode Nennefort ſich fertig machte, nach Frankreich abzu: Neue Krie: gehen: fo hatte er das Vergnügen, ‚den tapfern Ia Cafe nach) einem neuen Siege in dem gesthaten des orte Dauphin ankommen zu fehen, Ex nennet ihn niemals ohne Beyfuͤgung eines $ob- In Caſe. ſpruches, und faget, die Thaten dieſes Mannes wären-als die hauptfächlichite Zierde feiner Reifebefchreibung anzuſehen. Wir haben ſchon erwähnet, daß er mit dreyßig Franzofen Und einigen negerifchen Hülfsvölfern einen Zug unternommen batte, Bier Tage brachte ® mit Yuf- und Abklettern des Berges Vattemaleſme zu, der vier Meilen von dem Forte . liegt, Hierauf Fam er in die Landſchaft Ambulle, woſelbſt er funfzehn hundert Negern don dem platten Sande der Inſel, imgleichen zwölf Hundert Ambuller fand, denen er ver- rochen hatte, fie mitzunehmen. Indem nun des andern Tages nod) zwey faufend Am⸗ buffer zu ihm fließen, fo hatte er ein Heer von fechs taufend und fechs hundert Mann un- er fich, ohne die dreyßig Franzoſen. Nachdem er ihnen durch Borftellungen von einem Befechte, und durch andere Kriegesübungen einen Much gemacht Hatte: fo theilete cr fie in zween Theile, um: die nörhigen Lebensmittel defto leichter anzutreffen; einer beftund aus fünfzehn Hundert Negern und zehn Franzofen, unter Anführung des Dian Ramahaie; den andern führete er ſelbſt. Der Verſammlungsplatz war die Ebene Wiananbamba, — erſte ER ein Zug gegen ben Dian Bavaras, den fürchterlichiten Seind der tangofen. m). - A — La Caſe mußte uͤber etliche Fluͤſſe fegen, welches ihn ziemlich aufhielt. Bey feiner Ankunft auf der Ebene ſah er mit Verwunderung eine große Menge Dörfer im Feuer ſte— ben, die Ramahaie angeftecft hatte, um die Einwohner wegen ihres Weglaufen zu ftra- fen. 2a Cafe billigte diefen Eifer, und brannte felbjt die Stadt Manampi weg. Es liege folche auf neunzehn Grad, dreyßig Minuten, Er rückte eine Meile weiter, bis indie Gewinner ei: Ebene gleiches Namens, und erfuhr Durch feine Kundfihafter, Aavaras hätte fich mic ne Schlacht. achtzehn tauſend Mann auf dem nächften Gebirge fehen laſſen. Acht Sranzofen, welche das Sand erfundigen wollten, wären dem zahlreichen Feinde in bie Hände gefallen, wofern nicht la Cafe isrentwegen mit feinem Volke in aller Geſchwindigkeit angerückt wäre, Sein Name, den felbiges zum Feldgeſchreye ausrief, und die Hurtigkeit feiner Bewegungen brei- tete Furcht und Schreden vor ihm ber. Ravaras konnte feine Leute nach) dem dritten euergeben nicht mehr halten 5 fie ergriffen die Flucht mit folcher Eilfertigkeit und Unord- Rung, daß Ramabate, der fie verfolgen follte, kaum taufend einholen konnte, Davon bie Hälfte auf dem Platze blieb, die übrigen aber zu Sklaven gemacht wurden. Nach dieſem Siege verweilete la Cafe einige Tage auf der Flaͤche Manampi, und ſchickte zehn Franzoſen nebſt tauſend Negern uͤber den Fluß Manghuru, in die Landſchaft 3332 der laſſen wollen, weil er dem Leſer nicht nur von des giebt, folglich zur Beſchreibung von Madagaſcar 2 Caſe Thaten, ſondern zugleich auch von der ins etwas beytraͤgt. wendigen Landesbeſchaffeuheit der Inſel Nachricht 548 Reiſen der Franzoſen Rennefort. der Lavaleffen, welches Wort ſo viel bedeutet, als mit großen Aſſagayen Gewaffnete. 1666. Diefe Leute find nicht fo ſchwarz, als die übrigen Einwohner der Inſel. Sie hatten Be fehl, die Tochter des Heren Pronis, erften Befehlshabers der Franzofen auf der Inſeh Ein Neger: Die er mit einer Negerinn gezeuget hatte, abzufordern, Sie war eine Ehriftinn, undna pring hat eine ihres Vaters Tode im Sande geblieben, Nachgehends hatte fie der Fürft der Lavaleffen Pf. gebeivathet, und wollte fie nicht herausgeben, fondern floh in unerfteigliche Gebirge, We⸗ — gen dieſer Weigerung wurde fein Sand geplündert, Die Franzofen führeten fünfzehn hun⸗ dert Stuͤcken Vieh und acht Hundert Sklaven weg, und nach der Ebene Mansmpi, wo⸗ felbft la Cafe mit funfzehn taufend Stuͤcken Vieh und drey taufend Sklaven bereits auffie wartete, Unterdeſſen befurchte der Negerprinz, der Krieg möchte in die Laͤnge fuͤr ihn zu ſchwer fallen; er wollte alſo ins Lager kommen, und das Verlangte leiften. Zu diefem Ende begab er fich mitvieren feiner vornehmften Raͤthe in eine Piroge, Indem er über den Fluß Manghuru feste, ſchoſſen einige franzöfifche Jäger auf die Piroge, und befchädig‘ ten einen Rath, Damit Fehrete der Prinz wieder um; und diefer Zufall machte die Be⸗ freyung der Tochter des Pronis zu nichte »). Beute des la Hierauf lagerte ſich la Cafe in der Ebene Mananbamba, woſelbſt er fein Volk und Caſe. ſeine Beute durch die Muſterung gehen ließ. Er hatte noch fuͤnf tauſend fuͤnf hundert und achtzig Negern, und auf dem ganzen Zuge nur zwanzig verlohren. Bon den dreyßig Fran⸗ zoſen war einer bey den Matatanern krank zuruͤck geblieben. An Sklaven zählere man fünf taufend, und zwanzig taufend Ochſen. Weil man unmöglich genugfame Fuͤtterung finden, noch auch fo viele Menſchen und Thiere geſchwind genug über die Fluͤſſe fegen konn⸗ te: fo machte la Cafe drey Haufen daraus, Er felbft zog mit zehn Franzoſen, feiner Leib⸗ mache von drey Hundert Mann, und. zwölf hundert Ambullern, mit dem Drittel der Bate am Strande zurück, Die beyden andern Haufen führeten Ramahaie und Ramabirac Der Berfammlungsplag war die Ebene Itaphure, woſelbſt fie beynahe alle zugleich ein? frafen. Es ſchwaͤrmten viele feindliche Heere unter Weges um fie herum, aber Feines wa gete einen Angriff, ohne daß man eine andere Urfache von diefer den Einwohnern von Ma’ dagafcar ungewöhnlichen Zaghaftigkeit angeben Eonnte, als die Meynung von der Unuͤber⸗ windlichkeit des franzoͤſiſchen Helden, Er theilete die Beute mit den Negern, und ließ ihnen beynahe alle Sflaven. Seine geliebte Dian Nong empfing ihn zu Mananbarre, woſelbſt er auch dei Chamargu Chamargu antraf, welcher unter dem Vorwande, die alten Franzoſen ftünden nicht in det ea KH die Tompagnie Dienfte, ihnen alles wegnahm, mas fie den Feinden ihrer Nation abgejaget ſelbige zu. narten. Zar wählte er zwey Drittheile davon für den Herrn Herzog von Mazarin aber der Noth in dem Forte wurde deswegen dennoch nicht abgebolfen, es mag nun von der Un⸗ vorfichtigkeit, oder von unlautern Xbfichten des Negierungscollegüi hergeruͤhret haben, wel ches, nach des Berfaffers Anmerkung, nicht hätte zugeben follen, daß die Forderungen nd gültig blieben, denen der Herzog von Mazarin entfager hatte, noch Diejenigen, melde Chamargu als Statthalter machte, da er es nicht mehr war. Dieſer herrfchfüchtige Dfficier hielt fein Vieh an einem zwo Meilen von der Schanze gelegenen Orte, Namend Sanshere, den er Willens war, zu einem Marquifate erheben zu laffen e)« Da n) X, 8. xos und folg. &, 0) A. d. 10. nach Oftindien. IT Buch, J Cap. 549 Da la Cafe in fo großem Rufe und Anfehen bey den Negern ftund: fo merfete die Rennefert. Regierung, wie vortheilhaft es der Compagnie fey, einen Mann an ſich zu ziehen, der 1666. ihr wichtige Dienfte leiften könnte, Man überfhickte ihm alfo eine Leuten antsbeſtalling, — Und zween Tage hernach einen Degen, mit angehängtem Gluͤckwunſche wegen feines glückti- Der Rath er- ben Zuges. Diefer Held, welcher neun Jahre lang für alle feine tapfern Thaten nichts re In As Berdruß und üble Begegnung genoffen hatte, freuete ſich ungemein über die vom ober- Ehre, 3 en Regierungscollegio feiner Nation empfangene Ehre. Er erboth fich, die ganze Inſel erobern p). Allein feine heimlichen Feinde machten alle feine rühmlichen Anfchläge aus bloßer Misgunſt zu nichte. Als er Renneforts vorhabende Abreiſe nach Frankreich erfuhr: po bath er ihn, die Borfteher, ja den Hof felbft zu verfichern, er getrauete fich, feinen Bor: lag mit einer mäßigen Unterftügung auszuführen 4). Zur einigen Vergeltung bäthe er aus, daß er von dem bewilligten Feine Kechenfchaft geben dürfte, Aus dem folgenden Anhange wird erhellen, was man auf ſein Verſprechen trauen durfte. Rennefort ſah ihn mit Erbarmniß beynahe ganz nackend laufen; er ſchickte ihm alſo Wä- Seine Groß⸗ ſche und einen Rod. La Caſe hielt aber mehr auf Ehre, als auf Ueberfluß und Bequemlichkeit muth. es Lebens; daher nahm er das Geſchenk nicht an, bis er feinem Wohlthaͤter einige Ju— Delen aufgedrungen harte, worinnen fein ganzer Reichthum beſtund r). Der TI Abſchniltt. Renneforts Ruͤckreiſe. Ankunft einer franzoͤſſſchen Hurke. Madagaſear glauben der Matroſen. Das Schiff wird feind⸗ bekoͤmmt den Namen Dauphinsinfel. Reune: lich angegriffen. Gefechte. Schädliher Irr⸗ fort geht nach Frankreich zuruͤckf. Wie ihn die thum der Franzofen. Zuftand ihres Schiffes. Engländer auf St. Helena empfangen. Englir Sie bitten um Gnade. Höflichkeit des englis fhe Schanze. Wohnung. Stärfe und Lage fen Hauptmannes, Woher das Ungluͤck der der Schanze. Zuftand der Inſel. Des Be: Franzofen ruͤhrete. Schickfal der Gefangenen. fehlshabers Sammlung von Seltenheiten. La Chenaie ſtirbt. Beſchreib, des Schloſſes Carls⸗ Friedensbruch zwiſchen England und Frankreich. broock, auf der Inſel Wright. Artige Geſchichte Anmerkungen des Verfaſſers. Allerley Zufälle. von Carls des Il Regierung. Roberts von Antiwerz Vorbothen eines Ungluͤcks vom Schiffe. Aber: pen Schickſal. Rennefort kommt nach Frankreich. Den 1zten Hornung lief eine Hurke oder Hucker indem Hafen ein ‚der Ludwig genannt. Sie Ankunft einer war im Heumonatedes vorigen Jahres ausgefegelt, und pattefunfzig Mann zu Bevölke: frongoſiſchen "ung des Landes auf, ohne ander Geſchuͤt ‚ als zwey kleine Stuͤckchen. Man erfuhr die Aurke. dorgegangene Veränderung, was Die allgemeine Beforgung der Compagnie Gefchäffte be- i re traf, und daß der König befohlen habe, Madagaſcar fünftig die Daupbinsinfel zu nen- nen Dau⸗ "en, La Chesnaie, Hauptmann des Schiffes, unſere liebe Frau vom guten Hafen, phinsinfel. vurde hierauf nur deſto begieriger, nad) Tranfreich zu gehen, Er hatte der Compagnie ver- Prochen, feine Keife, fo viel möglich zu verfürzen, Weil das Regterungscollegium und amargu wenig Hoffnung hatten, daß man ihre bisherige Aufführung ſehr rühmen wuͤr⸗ de: ſo ſuchten ſie ſeine Abreiſe zu verzoͤgern, unter dem Vorwande, ihm ſtatt ſeines abge— Außten Schiffes den Stier zu geben, der beynahe ganz neu war, und feine Befehlsha— ber verlohren hatte: es war aber vergeblich. Er gieng mit Renneforten in ſeinem alten Schif⸗ 3553 ' fe, A. d. n4 S. 7) Eben daf, = DA» 15 S. : 550 x Reifen der. Franzoſen Rennefort. fe unter Segel. Es war wohl zwanzigmal in America geweſen, und in dem Fort Dau⸗ 16686. phin viele Werten, es würde das Vorgebirge der guten Hoffnung nicht vorbey kommen 5). Rennefort Die Anker wurden den 2oſten des Hornungs gelichtet, und die Schiffahrt ohne weitere geht nach Zufaͤlle bis an die Inſel Selena fortgeſetzet. Man hielt es nicht einmal für ein Ungluͤck/ Frantreich da man ein engliſches Fort auf der Inſel antraf, von welcher die Leute auf dem Shift — noch keine Nachricht gehabt hatten. Nennefort erzaͤhlet nur deswegen, was daſelbſt vol gegangen, damit er eine traurige Bergleichung zwifchen der von den Engländern an diefem De empfangenen Höflichkeit, und ihrem Verfahren gegen die Franzofen zu Ende De Reife anftellen Fann, Man war noch) eine halbe Seemeile vom Ufer, als man eine kleine Bay, und an ſelbiger ein Fort mit der engliſchen Flagge erblickete. Sogleich begruͤßte man felbiges mir drey Schüffen, und es Danfete mit einem. Hierauf Fam eine Schaluppe auf einen Piftolenfhuß weit an das Schiff, und fragte auf.englifch:: woher es wäre? Mangt zur Antwort: aus Frankreich. Aus welchem Orte? Aus St. Malo. Wo es itzo herkom me? Aus Madagafcar. Wie der Hauptmann hieße? La Chesnaie. Er foll and $and fommen, lautete e8 weiter, und dem Statthalter feine Beftallung zeigen. Zeige ung dagegen, wo ficherer Ankergrund iſt. Man antwortete, es fey auf eben dieſer Stellt ohne Gefahr zu ankern. Die Anfer wurden demnach) auf vier und zwanzig Faden ausge .,, loorfen z — As der Schiffsleutenant, Namens Is Poupardrie ſich fertig machte, ſtatt des gie? Bee Aufel lich Frank liegenden Haupfmannes, ans Land zu gehen: fo Fam ein englifcher Officier aus dent Helena "eine Fort an Bord, welcher ihnerfannte, und Erfrifchungen mitbrachte. Poupardrie be yiangen. ſich in feiner Gefellfchaft in das Fort, zeigte feines Hauptmannes Beſtallung, und bath um Erlaubniß, friſch Waſſer einzunehmen, welches ihm auch mit aller Hoͤflichkeitzugeſtan den wurde, Des folgenden Tages befuchte Nennefort nebft dem Schiffefchreiber und eint gen der vornehmften Reifenden den Statthalter, der fie zu feiner Frau und feinen Töchter! führete. Er fegere ihnen unterdeffen einige abgezogene Waſſer vor, bis die Mahlzeit fertig wuͤrde. Hernach fuͤhrete er ſie ſelbſt zu einem Bache, welcher neben dem Fort zwiſche zrocenen hohen Felſen herab fiel, und ließ Roͤhren herbey bringen, Durch welche man die Faͤſſer mit Bequemlichkeit füllen konnte. Die Tafel wurde halb auf englifch, Halb auf franzöfifch befeger. Das Frauenʒimme erſchien ebenfalls dabey, und man that eben fo frey, als in Frankreich. Nur diefes eins ‚ge misfiel Renneforten, daß jedermann die Öefundheiten aus eben demfelbigen Glaſe trant Weil Chefiaie ſich in feinem Bette an den Strand hatte bringen laſſen: fo wurde er — j Engliſches des Starthalters Befehl in das fehönfte Zimmer, in dem Fore getragen. Es war ji = — linken Hand, nach engliſcher Weiſe getaͤfelt, und mit Ziegeln bedecket, welche ein engl * ſches Schiff ſtatt des Ballaſtes gebraucht hatte. Man kam durch einen Erker von gi? Stufen hinein, an welchem eine wohlverſehene Gewehrkammer ftieß. Aus den vier 29 ven diefes Saales gieng man in vier Gemächer, jedwedes hatte drey Zimmer, war mit dianiſchen Zeugen, und, perfifchen Tapeten ausgefchlagen, Bette und Stühle waren v⸗ grauem und ſchwarzem Ebenholze, wohl gebrechfelt und mit vergoldeten Nägeln beſchlagen "Unter andern Gemälden ſah man das Bildniß Carls Il, an dem anſehnlichſten Orte It de — Statthalters Zimmer, von welchem man des Cromwell ſeines weggenommen, — ae ) A.d. ©. | 763%. d. 139 und folg. Seite, nach Oſtindien. II Buch. J Cap. — 551 Öefichte gegen die Tapeten gekehrt, hinter das Bette gehangen hatte; wobey der Berfaffer merfet, die Staatsflugheit herrſche auch an dem abgelegenften und einfamiten Orte. Zur techten Hand ſah man zwanzig Barafen in einer Reihe, worinnen die Soldaten vonder De: atzung fich aufhielten. Das Fort wurde, nur die Seeſeite ausgenommen, durch Felſen von erftaunlicher Hoͤ⸗ he umgeben. Ihre Geſtalt war dreyeckig. Zwo Baſteyen waren mit fieben großen eifer- Nen Stücken befeßet, welche das Waller beftrichen, und die dritte oder hinterfte, batte dier Stücke, und Eonnte zur zweyten Verſchanzung dienen, wenn bie erfte übergehen ſollte. Die beyden erften wurden durch zwo Reduten flankiret, wovon jede zwey Stuͤcke führete, die Spefläche beſtreichen, und den Zugang zur Inſel beſchuͤtzen Eonnte, Die Inſel Helena ift aus einer Menge älterer Reifebefchreibungen bekannt: aber in gegenwärtigen erfcheint fie am erften als ein ordentlich bewohntes Sand. Der Stätt: Rennefort, it 6 6 6; Stärke und Lage des Forts, Damaliger Zuftand der halter Namens Stringer, mochte etwan fünf und funfzig Jahre alt ſeyn. Die Zahl Inſel. der Einwohner ſtieg auf funfzig Engländer und zwanzig Weibesperſonen, und fie wurden don ver englifch oftindifchen Compagnie mit gefalzenem Fleiſche, Oele und Zwiebacke verfor- get. Die meiften wohneten auf der Inſel, und kamen in das Fort, ihre Wache zu derfehen, Zu den befehwerlichen Dienften hatten fie Negern. Rennefort bewunderte Die Menge Erbfen, Bohnen, Nettihe, Rüben, Kohl, Ananas, Bananen, Citronen, Po: Meranzen, Granatäpfel und Melonen, welche der Fleiß der neuen Einwohner angefcheffet hatte, Sogar die Weintrauben geriethen gut, und nichts ftöhrete Die Gemächlichkeit des Lebens, als eine erftaunliche Menge Ragen, welche der Statthalter nach Möglichkeit aus- zurotten bedacht war. Die Cabris weideten in großer Anzahl auf der Inſel. Man hat- te Pferde dahin gebracht: fie waren aber fo wild geworden, dafs fie fich lieber von den Fel- en in die See hinab ftürzten, wenn man fie bis an das Ende der Inſel verfolgte, als daß fie fich fangen ließen. Zum Zeitvertreibe fing man Rebhühner und Pintsdos. Herr Scringer hatte ungefähr achtzig Kühe, die durch Neger’ gefüttert wurden. Vier Wei- besperfonen forgten für Butter und Milch «), Er zeigte den Franzofen feine Sammlung von Seltenheiten, darunter Nennefort das Gerippe von einem Lamantin bewunderte, das Thier trägt auch den Namen Seckuh oder Manate. Die Haut war zu einem Collet zubereitet, und follte einen Piftolenfchuß Des Statt: halters ; Sammlung von Seltens aushalten koͤnnen. Herner fahen fie dafelbft den größten fliegenden Fiſch, von welchem heiten, Man je gehöret hatte, ob er gleich in diefem Stücke eine gewöhnliche Mafrele nicht über- ktaf; über dieſes Ambra, allerley Zeuge und Geltenheiten aus Indien; fünf Pfunde Zi- beth in einer glaͤſernen Flaſche, die man auf fünf bis ſechs tauſend franzoͤſiſche Livres ſchaͤtzte. Die Schiffsofficiere verfahen ſich auf der Inſel mit Bieſamknoͤpfen, Carneolringen, aga- Denen Mefferheften, ſineſiſchem Satin, Porcellan, japanifchen Röhren, und anderer in- dianiſchen Waare, damit die Einwohner gut verfehen waren. Zwo Zibethkatzen koſteten Ihnen fechzig Piafter x). Als der Hauptmann etwas beffer wurde: ſo ließ er fich auf das Schiff bringen, um den ngliſchen Statthalter, feine Frau, feinen Sohn, feine beyden Tüchter, und feinen Toch- mann dafelbjt zu empfangen. Man tranf die Gefundheiten der Könige von England und Stanfreich, Endlich nahm man Briefe vom Statthalter an die oftindifche Compagnie U Paris mit ‚, bub den 7ten des prilmonats die Anker, danfete den Engländern durch den %) Ehen daſ. a. d. 147 und 1426, x) Eben dafelbft a. d. 145 ©, 552 Reifen der Sranzofen Rennefort. den Mund der Stüce für ihre Höflichkeit, und bekam auf gleiche Weife eine glückliche r — Reiſe gewuͤnſchet. Es waͤre ſchwer zu begreifen, wie dergleichen Freundſchaftsbeze ugungen RETTEN nach kurzer Zeit in die heftigſten Feindſeligkeiten ausſchlagen konnten, wofern man dem Le⸗ — —— ſer nicht bey Zeiten Nachricht gaͤbe, daß beyde Nationen mit einander im Kriege lebeten Tand und und daß Diefer widrige Zufall, welcher in Europa bereits viel Blutvergießen verurſachet Frankreich. hatte, in dieſen weitentferneten Gegenden noch nicht befannt war y). Die Fahrt gieng fieben Tage lang, vecht erwünfcht von fatten, wornach man auf der Nordſeite der Himmelfahrtsinſel oder Afcenfion auf fieben Grad vierzig Minuten füolicher Breite, welches ganz genau die Höhe von ihrer Mitte ift, Anker warf, Sobald das Schiff ftille hielt, feßeten fich viel taufend Vögel auf die Maften, und das Tauwerk⸗ Ungeachtet man in einer Vierthelſtunde fünf Hundert herab hoblete, fo ſchwaͤrmeten die al dein dennod) um das Schiff herum. Sie wurden dermaßen Fed, daß fie zwanzig an das Sand getretenen Perfonen mit dem Schnabel in die Muͤtzen und Huͤte hacken. . Man hielt deswegen an der Inſel ftille, weil man Schildkröten fangen wollte, Die Fiſcher wurde! folglich an zwo Buchten ausgeftellee, wo fie die erfte Macht eilfe fingen, jede zwo bis dreh Zentner ſchwer. Zween Franzofen ſtiegen auf den höchften Ort der Infel, und machten ein Feuer aus duͤrrem Gefträuche, welches aber die fhwefelichten Steine, daraus die Zul! beſteht, anſteckte, und einen plöslichen und erftaunlich großen Brand verurfachte, / andern Befchreibungen weis man bereits, daß die Inſe nur fieben Seemeilen im Umkreiſ hat, und fonft nicht das geringfte daſelbſt zu finden ift, als Schilofröten, Voͤgel und Salz, doch jedes allemal im Heberfluffe 2). $ Beobachtun⸗ Rennefort bemerket, als fie ihren Weg wieder fortſetzeten, und den 7ten May uͤbel gen des Ver⸗ die Linie kamen, fo haͤtten fie zum erſtenmale den Nordſtern wieder gefehen, und zwar uf faſſers. gefaͤhr auf dem dritten Grade ſuͤdlicher Breite; hingegen aber den gten des Brachmonal? auf dreyßig Örade den Suͤderpol, oder das Kreuz, das ihnen jenfeits der Sinie zum Weg weifer dienete, wenn Die Sonme des Mittages nicht zu fehen war, aus dem Gefichte verlo ven. Als der Wind des folgenden Tages erlaubte, fich nach den azoriſchen Eylanden zu wenden: fo befand ſichs, daß das Schiff von der Himmelfahrtsinſel auf vier hundert und funfzig Meilen an feiner Fahrt verlohren hatte. Auf dieſer Höhe ſtarben die A und Camaͤleons, die man am Borde hatte. Unter dem Wendezirkel des Krebſes bis auf acht und dreyßig Grade, war das Meer mit Graſe bedeckt 2). Allerley Zu: Als man ben 17ten vor den agorifchen Eylanden vorbey war: fo fah man das Wafle fälle. mit folcher Gewalt braufen, daß man einige Klippen an dem Orte befürchtete, Enduch ſah man, daß ein Schwerdtfiſch die Urſache davon war, welcher einen Wallfiſch verfolg und ihr mit dem Schwerdte, das er am Kopfe hat, durchſtach. Er ift fo groß, als ein Mann, Rennefort beivunderte die Herzhaftigkeit-eines fo mittelmäßigen Thieres, das el! dreyßigmal größeres anzugreifen, waget. Er bemerkte auch die Verſchlagenheit gewiſſe andern kleinen Fiſche, die nahe bey einer Schale von weißem Thone bleiben, welche an - Aeſten bes Goesmon, davon fie fich nähren, hänge, Werden fie von einem Raubfiſch verfolget, Die er die Thrannen in des Neptuns Reiche nennet; fo kriechen ſie unter beſagte Thon, welcher beynahe eben fo brennend iſt, als Scheidewaſſer, und haben ie Sichere, 3) %. 8.144 ©. a) A. b. 150 S. 2) A. d. 149 Seite, 4) 4. d. 149, 150 ©, En nach Oſtindien. I Buch. J Cap 553 a” watürlichen Triebe zu danken, welcher befagte Pflanzen ihrem Feinde fürchterlich — machet. Vom dreyßigſten bis an den drey und vierzigſten Grad, ſah man zerbrochene Maſten, * + i Khaen und Stangen auf dem Waſſer treiben, woraus man ein erftaunliches Ungluͤck, das n — vorgegangen ſeyn müßte, ſchließen konnte. Das Schiff war halb faul, wollte alleXugen- ges vom icke auseinander fallen , und mußte fich demnach vor. dem Auftoßen fo vieler. treibenden Schiffe. Stuͤcke moͤglichſt in Acht nehmen. Nachgehends erfuhr man, es ſey zwiſchen den vereinig⸗ ten Flotten von Frankreich und Holland, und der engliſchen, ein hitziges Gefecht. vorge— allen, nur. bereuete man, daß man ſich dieſe Warnung nicht zu Muse gemacht hatte, Auf der Höhe von ſechs und vierzig Grad berfiel fie eine. achträgige Windftille, und Da ge— ſchah es, daß ein Sperber fih auf den großen Maft feste, und feinen Flug hernach gegen effe nahm, Er zeigte den beften Weg: allein der aus Frankreich und Madagafcar gegebene Befehl lautete nicht, daß man felbigem folgen, fondern zu Havre de Brace ein- laufen follte, weil man die Ladung des Schiffes auf der Seyne von da bequem nach Rouen und Paris bringen Eonnte, ’ Vom fieben-und vierzigften bis an den ein und funfzigften Grad gieng die See gewaltig Aserglanben hohl. Man erblickte Wallfifche von fo erftaunlicher Größe, daß man fich fürchtete, ihnen dev Matroſen. nahe zu kommen. - Die erfihrocenen Matroſen riefen, Das Herz des Präfidenten von eauffe, das man von Madagaſcar mitgenommen hatte, würde des Schiffes Untergang ver⸗ Urfachen, und fie verlangten, man ſollte es der allgemeinen Sicherheit aufopfern , gleich- wie man mit den aghptiſchen Mumien zu thun pfleget, fobald ihr Daſeyn Fund wird, Der Aberglauben behielt die Oberhand, und Das Herz wurde im Weltmeere begraben. . End: lich kam man in den Canal, zwiſchen den forlingifchen Eylanden , und der Inſel Onefand, Des folgenden Tages hielt jedermann, auch der Steuermann felbft,” der. aus Havre ges bürtig war, und la Heve zu Eennen vermeynte , Die zur rechten Hand liegende Kuͤſte ir die framöfifche 5). Die Freude über eine fo glückliche Zuruͤckkunft laͤßt fich durch Feine Worte befchreiben, Man hatte nicht mehr, als zwo Perfonen, verlohren, welche aus eigener Schuld im Waffer umgekommen waren, - Die ganze Sadung. befand fich in gutem Zuftande. Man zierete das Schirf mit neuen Wimpeln, bemalete die Galerien, und ſchmuͤckte das alte Wefen äus- ferlic) fo gut, „als möglich, aus. Man verfertigte auch zehn Kleider aus indianifchen Zeu- gen, welche zehn Matvofen anziehen ſollten, wenn fie ihre Officer an das Sand bringen würden, und jedermann richtete Herz und Augen nach diefem Sande, wornac man feit fo langer Zeit feufzete « ). | . Hierauf kam eine Schaluppe zum Borfcheine, und ruderte bis an das Vordertheil des Das Shif Hiffes, Man glaubte, fie würde einen Steuermann anbiethen, welcher der Küften Eun- wird von den dig wäre, Allein fie fuhr wieder weg, und es Famen drey Schiffe herbey, Davon eines ge- rer a gen das franzöfifche losfegelte, welches langſam fortrückte, indem es an den Seiten wohl ” eines Schuhes lang Mooß hatte, Folglich) fehr unbehülflih war. La Cheſnaie ließ Die weiße Slasge aufiteden. Das andere Schiffgewann den Wind, fteckte auf einen Piſtolſchuß weit engliſche Flaggen auf, und öffnete zugleich alle Schießlöcher, deren es zwey und dreyßig hatte J in | ADS, 4) Die Befihreibung eines Gefechtes wird in diefer Sammlung niemanden fremde dünfen. Allgem. Reiſebeſchr. VII Band. | Ya aa — Neiſen der Franzoſen Rennefort. Ein engliſcher Officier fragte in feiner Sprache; was für ein Schiff? Man antwortete, ein 1666, Gefecht. Schaͤdlicher franzoͤſiſches. Von welchem Orte? Bon St. Malo. Woher koͤmmt es? Bon Mada⸗ gaſcar. Sogleich entſtund ein großes Geſchrey: die Segel geſtrichen vor England, und zugleich pfiffen einige Kugeln durch die Seegel unferer lieben Frau. Wie erfchracken DIE Franzoſen nicht, welche vondem Kriege keine andere Nachricht, als einige blinde Anzeigungen gehabt hatten! Sie griffen geſchwind zum Gewehre, Indem Is Cheſnaie nicht anders gedacht, als beyde Nationen lebten im beften Frieden mit einander: fo hatte er nicht ein mal die Quartiere zum Fechten ausgetheilet, weil man auf diefer Straße von Seeräubert nichts zu befücchten harte. Nichts deſtoweniger that er bey dieſer Gelegenheit alles, was man von einem herzhaften Manne fordern kann, und ftellere fich, wiewohl halb Frank, an den großen Maft, um feine Befehle wegen der Wendungen des Schiffes und des Feu⸗ erns aus dem Fleinen Gewehre zu geben e). - Das grobe Geſchuͤtz war infurzer Zeit fertig: allein die Engländer hatten mit Schies⸗ fen fo Tange nicht gewartet, bis Die Franzofen fich wehren konnten. Don ein und achtzig Mann, fo viel nämlich unfere liebe Frau aufbatte, giengen zehn darauf, ehe man no ein Stud losbrannte, Einem Reifenden, Namens Detit de Ia Lande, wurde ein Arm und ein Bein entzwey, und drey Nägel in die Schulter gefcheffen; damit bach er, matt möchte ihn auf die Wand vom großen Mafte ſetzen, damit er mit dem noch übrigen Arme bis an den Tod fechten koͤnnte. Endlich gab man Feuer; und obgleich die Franzofen gegen drey englifche Sagen nur, eine gaben, fo veinigte doc) ihr Fleines Gewehr den Leberlau gar bald von Engländern. Sie hatten fo gute Schuͤtzen, daß folche alfes durch die Köpfe fchoffen, mas fich blicken ließ. Nichts veftoweniger zeigten die Feinde einen fo außeror⸗ dentlichen Muth, daß fie über das Schiff Heraus fliegen, und die Stücke von außen luden⸗ 24 Poupardrie, der Schiffsleutenant aufunferer lieben Frau, begab fich aller Orten bin, wo e8 langweilig oder matt zugieng. Er richtete beynahe alle Stücke, und brannte fie ſos: aber indem er die Lunte anblies, fo erreichte ihn eine Stuͤckkugel unter der Achfel, und machte feinem $eben und feiner Tapferfeit ein Ende, Als der englifche Hauptmann das Schiff etlichemal auf der Seite befchoffen hatte: ſo lief er ihm vorne vorbey, und ließ zugleich zween Earrätfchenfchüffe hinein thun, um den Ueberlauf zu reinigen, Die Kugeln flogen um Renneforten herum, ohne ihn zu berühren Hierauf Fam der Feind auf eine Halbe Pike weit Herbey, und das Gefehrey von hundert Mann, die auf die Wände fliegen, in einer Hand den Säbel, in der andern das Piſtol hielten, gab zu verſtehen, ſie waͤren Willens, zu entern. Doch ihr Eifer erkaltete, als die Franzoſen thaten, als wenn fie ſelbſt zu ihnen hinüber kommen wollten f): fie wichen . auf einen Piftelfchuß weit zurück, und man dachte, fie würdendas Gefecht aufgeben, Allein fie thaten ohne langen Verzug einen neuen Anfall, und zwo Sagen, jede von ſechzehn Sch fen, folgesen ohne Aufhören nach einander, und verurfächeten den Franzofen deftg größer Schaden, weil fie nicht fo geſchwind wenden, und nur mit neun Schüffen, von einer— Seite Darauf antworten Fonnten, - Bisher hatte fie der Anblick des Sandes aufgemuntert, ihr aͤußerſtes mit Regierung Irrthum der der Segel zu thun, in Hoffnung, fie würden fich unter die Stüce der Feſtung legen koͤn Franzofen, nen, ober Huͤlfe erhalten, Allein le Quesne, eben derfelbige Steuermann, welcher mit Gewißheit vorgegeben hatte, er erkenne Havre ganz eigentlich, tief auf einmal; er er e) Eben dafelbft a. d, 154 S. ) A. 835 S. nach Oſtindien. U Buch. I Can 555 Ach betrogen; die Kuͤſte, die man fühe, waͤre Die Kuͤſte von der Inſel— Genfer, Dieſe Rennefort. ſchlechte Rachricht brachte ex vor, unerachtet er mit einer Muſ ketenkugel durch Die Zähne 1666. gefhoffen war. Der Berfaffer giebt ihm auch übrigens das Lob, er babe fi) nach feiner erwundung noch immer tapfer gehalten. Sobald man- feinen Irrthum erfuhr, ließen die Matroſen das Tauwerk fahren, man ſchoß auch nicht mehr aus den Stücken auf deu Hintereheile, wofelbft man bisher nicht wenig Pulver verplaget Hatte, um durch das Zu- ruͤckrollen der Stuͤcke, dem Schiffe In etwas fortzubelfen. Selbiges war gewaltig zerſchoſſen; es hatte. viele Schüffe ‚unter Waſſer bekommen, Zuftand ihres and es waren beyde Pumpen nicht im Stande, das durch die, Deffuungen eindringende Schiffe, Waſſer wegzuſchaffen. Nebſt dem war der Raum fo voll Waaren, daß man nicht, darzu ommen, noch fie verftopfen Eonnte. Damit ſchlug einer vor, man follte um Quartier itten, Die andern wollten nicht ). Man feuerte noch eine Stunde lang. Endlich drang das Wafler in die Pulverfammer, und man fonnte die Berwundeten nicht mehr al- le verbinden; daher gerierh jedermann auf Ergebungsgedanfen. Der Hauptmann wollte fich durchaus in die duft fprengen; Remefort wurde erſucht, Diefen verzweifelten Entſchluß zu hintertreiben, und bie Anführung zu übernehmen. Damit befahl er in ge- heim zween Matrofen, fie follten den Hauptmann aufhalten, wenn er nach der Pulver Fammer wollte. 5 Da er nun fah, daß das Schiff an vier Orten Waffer fehöpfte, vierzig Mann todt, Oder zum Gefechte unfüchtig, die meiften Laveten zerfhoffen, und was das aͤrgſte war, Die Franzoſen in Gefahr waren, von noch einem Schiffe angegriffen zu werden: fofagte er, nun fey es Zeit, fich zu ergeben. Man rief fogleich um Duartier; die Engländer, beroillige Bitten un ten 68; es wurbe aber ihre Antwort anfänglich nicht deutlich genug vernommen, und dar: Gnade. über verlohr noch ein junger Menfch fein Leben, dem eine Stücfugel den Schenkel weg- nahm. Endlich vernahm man deutlich: Gnade! die Flagge herunter! Sogleich legten die Seanzofen ihr Gewehr auf dem Weberlaufe nieder. Beyde Schiffe näherten fich einander, and der englifche Hauptmann flieg mit dem Säbel in der Fauft auf die Wände feines Schif⸗ fes, von da aus er. das Tauwerk in dem eroberten Schiffe abhieb. Seine Leute ftiegen in unfere liebe Frau, ohne den Franzoſen ein anderes Seid zu thun, als fie zu plündern. La Chenaie und Rennefort brachte man in des Ueberwinders Rajüte, welcher Bood-, Hfichkeit mann hieß, und mit vieler Höflichkeit bezeugete, ex fey ihrer tapfern Gegenwehr wegen, — geneigt, ihnen alles gutes zu erzeigen. —— aupt⸗ Unterdeſſen merften die auf dem frangöfifchen Schiffe gebliebenen, daß es voll Waſſer Das franzöfi- lief; fie riefen demnach erbaͤrmlich um Huͤlfe. Man Eonnte aber fo geſchwind nicht helfen ; he Schiff fin» das Schiff verſchwand in einem Augenblicke nebft hundert und zwanzig Perfonen, theils ket. Engländern, theils Franzoſen, lebendigen, todten, fterbenden und verwundeten, auch hebft der ganzen Ladung an Tobad, Seder, Ebenholze, Biefame, Golde, Ambra, Pfeffer und Aloe; man erblickte nicht einmal das geringfte mehr von den Maften, Gegen und Tauwerke. Zwanzig Mann, Die auf dem Ueberlaufe ftunden, und fich zum Schwimmen fertig hielten, wenn das Schiff unterfänfe, wurden von dem Bezaansfegelniedergedrüdet, Die andern ſchwammen nach dem engliſchen Schiffe, welches ihnen ſeine Boote entgegen ſchickte. Viele aber kamen um: ja es entgieng einigen das Leben und die Sprache in dem ugenblicke, da man ſie einnehmen wollte, Der Verfaſſer geſteht zum Ruhme des eng⸗ Aaaa2 laͤndi⸗ g) A.d. 137 Seite. 556. Reiſen der Franzoſen Rennefort. laͤndiſchen Hauptmannes, daß er Feine Mühe ſparete, die ungluͤckſeligen Leute beym Leben 1666. zu erhalten. Er ſchoß einigemal mit dem Piſtole auf feine eigenen Leute in den Booten, — damit fie mehr Fleiß anwenden ſollten. Ja er war faſt Willens, fein Schiff dem finfendet zu nähern: er befurchte aber, die auf ſolchem befindlichen $eute möchten es in der Ver 'zweiflung an das Seinige feſt machen, und zugleich mit unter das Waſſer ziehen; daher wollte er e8 nicht ragen 5). | ‚. Woher das Als man nachgehends unterfuchte, wie es möglich ſey, daß Dfficier, Steuerleuft Unglück der und Matroſen, welche den Canal fo oft durchfahren hatten, ein Sand fir das andere anfe: — gen fönnten: fo ergab es ſich, daß diefer Sserthum mir Willen vorgegangen war, Nach n enheforts Zeugniffe, ift es richtig, daß beynahe affe Kiften einen doppelten Boden har ten, worinnen Edelgefteine verborgen lagen. Da nun bey Sriedenszeit der Verkehr zwiſchen der Inſel Gernfey und St. Malo fehr groß ift fo wollten die Beſitzer diefer heimlichen Reichthuͤmer folche dafelbft laffen, und Dadurch dem Durchfuchen in den franzöfifchen Ha fen ausweichen 2). BER: Schickſal der Der englifche Hauptmann erſetzete feinen auf vierzig Mann fteigenden Verluſt durch Gefangenen. Matroſen, die er aus den Barken und kleinen Fahrzeugen an der Inſel wegnahm. DE "General Lambert, welcher ſich auf Cronwells Nachfoͤlge Hoffnung gemacht hatte, ſa damals auf dem Schloſſe gefangen R), Den ızten des Heumonats wurde la Chenale/ Rennefort und fechs und zwanzig andere gefangene Franzofen nach der Inſel Wight ge bracht. 2a Chenaie ftard daſelbſt mit Anfange des Augufts an eben der Krankheit, DI er feit vier Monaten am Halſe Hatte, und die er zugleich mit feinem Schiffe verlohren zu haben glaubte 2), 9° — — IE OFLTUEONR 9 Befhreibung. Renneſort durfte in dem Schloffe Carelsbrooke auf fen Wort herum gehen, Be des DR? fagtes Schloß war der Aufenthalt des Statthalters, Mylord Colpeper. Es liege drey — Seemeilen von Cowes, auf einem kleinen Berge, Es iſt nicht nur von Natur feſt, fo Wight. dern har auch ſchoͤne Außenwerke, gute Wälfe und fechzig Stuͤcke. Inwendig find zween ‚Höfe, mit einem großen Thurme in der Mitte, und drey großen Gebäuden, darunter eh nes prächtig ausgeſchmuͤcket, und zu des Königs Wohnung gewidmet it, In den andern i beyden wohnet der Statthalter mie feinem Haufe, van Artige Ge⸗ Zur rechten Seite des Thurms, zeiget man einem drey kleine ſchlechte Zimmer, nor” ſchichte von innen König Carl I, ein Jahr lang gefangen faß. Damalsfaß derjenige darinnen, welch? Körig Carls den König bemachet, und bie Inſel im Mamen des Parlementes regieret hatte, Es wat des l Negie: der herufene Robert von Anders aus dem Haufe Villers, welcher die englifche Reute —— ro. rey anfuͤhrete, als der ungluckliche König auf die Gerichtsbůhne gebracht wurde. Nach erts von Wiedereinſetung Carls des IT, wurde er vor Gericht gefordert. "Man fragte ihn, ob er vers. ein Edelmann fey. Aus Stolz gab er zur Antwort, er wiſſe nicht, was das für Leute wa ven, er fey ein gemeiner Engländer. Man ließ ihn drey Tage in der Ungewißheit feine? Urtheiles. - Endlich Händigte ihm das Oberhaus eine Beftätigung feines angegebenen 9 meinen Standes aus, und verdammete ihn zu ewiger Gefangenfchaft. Er war ein Mantt von großer Etandhaftigfeit. Er verftund alle europäifche Sprachen. Sein itziger Zuftand wurde ihm fo unleidlich, Daß er aus Verdruß Das Tagelicht nicht leiden Fonnte- Er gieng mit anbrechendem Tage zu Bette, und ſtund mit einfallender Macht wieder auf m). — fort | “sch > enne IX. d. iss u f. Seite. STR EYX.d 160 Seite, . 3) Eben da. a. d. 151 ©, 1 DAS. Hundert Tonnen und ſechs | Stärke; der Terron, von drey hundert und a nach Oſtindien. II Buch. JCap. Bennefort blieb neun Monate in der Inſel Wight, über feine Gefangenſchaft zu klagen, als daß fie lange dauerte, gegen drey Bootemaͤnner ausgetaufcher, und gieng nach bondon, Monate durch den geoßen Brand meiſtens im die Aſehe gelegt worden wars ı reiſete er nach Frankreich. Die Borfchläge bes Ein gleiches wiederfuhr den Borfehlägen des Tune: r nig angehoͤret, als in Madagaſcar. Im April 1667 wurde er welches im vorigen Herbſt⸗ Bald hernach la Cafe wurden in Frankreich eben ſo we⸗ forts, betreffend die Einrichtung auf der Inſel, und die Unternehmung in Indien. Dee IV „ſah wohl, faget er, daß Die Compagnie Feine Luſt hätte, das Glück dererjenigen zu ma- vchen, welche das Schickſal verdammer hatte, » Pflichten feines Amtes ein Genuͤgen geleiſtet hatte, man fich einige Erfahrungen, die ihm den Verluft feines Vermoͤgens, und eine Gefangenſchaft gekoſtet Hatten, nicht beſſer zu Nutzen machte 2)». Doch hatte er den Troſt, daß er allen und ſeine Schuld war es nicht, daß einen Schiffbruch Abſchnitt. Reiſe des Mondebergue, oder, Anhang zu Renneforts | Heifebefchreibung. Es wird eine Flotte von zehn Schiffen abgeſchickt. Zauſtand, worinnen fie das Fort Danphin fin: det. Der neue Generalgouverneur machet eine neue Policepverfaffung. : Mondevergue wird Generalgonverneur. Uneinigkeit der Häupter. Schlechte Aufführung der Vorſteher. Die In: fulaner fürchten ſich vor einem Pferbe- Man ſchrecket die Compagnie ab. Ein Vorſteher machet & von der Colonie weg Der andere eben: falls. Großes Elend in dem Forte Daupbin. Mondevergue geht nach Frankreich zurück, „Der Wind wirft fie wieder, an die Inſel. Es kommt eine Flotte mit einem neuen Statthalter, De D er Leſer wird ohne Zweifel begierig ſeyn, die Folge von dem Zuſtande des Forts Dau⸗ Es wird eine Rennefort bey ſeiner Abreiſe verließ, imgleichen das Schickſal phin, worinnen es des la Cafe und der franzöfifchen Eofonie zu erfahren. Welche der Verfaſſer der vorigen aus den erhaltenen Nachrichten in la Haie löfet Mondeverguen ab. La Cafe wird Major auf der Inſel. Vergeblicher Krieg. Man wirft die Schuld auf Chamargu. Rückfunft und Schickſal des Mondevergue. La Haie vers laͤßt Madagafcar ebenfalls ;.. ‚bringt die Bes wohnung von Bourbon in Ordnung. Wie es dem Vorfteher Canon ergeht. Vergebliche Kos ſten für Geſchenke an den großen Mogol. Wie es den Franzoſen in dem Forte Daunbin erganz - gem. Falſches Gericht wird entdecket. Tod des la Caſe und Chamargu. Trauriges Ende des franzöfifchen Defißes von Madagafar, . Folgende Neifebefchreibung 0), Ordnung gebrachtihat, Wird diefer Meubegierde ein fattfames Vergnügen leiften. | Stanz von Kopis ' Mar quis von. Mondevergue, welchen der König, zu feinem Admirale und Generallieutenante über alle Franzöfifche Pläge und Schiffe jenfeits der Linie geinache hatte, war im Anfange des Märzens 1666 mit einer Flo nach Madagafcar ausgelaufen, Anführung des Chef: d’ Efcadre, Das Admivalsfchiff der h. Tobannes, und dreyßig Stücken ; ‚die Maria, von: gleicher Größe und Kiffen aus Rochelle iegesfehiffen unter | Die Eompagniefehiffe waren folgende: m) %. d. 165 und 169 ©. RAY, d. 187 und, 188 S. tte von zehn Compagnie- und hatte eine Bedeckung von vier Ritters de la Roche, bey. fich. vonfechs fzig Tonnen und vier und zwanzig Stü- aaaz den; 0) Sie ift nebft andern, die man in der Folge fiefern wird, Renneforts feiner angehängt. "557 und-fand feine Andere Urſache, Mondever⸗ 558 Reiſen der Franzoſen Mondever⸗ Fon; der Earl, von drey hundert Tonnen und vier und zwanzig Stücken ; der Maza⸗ gue. rin, und die Herzoginn, jedes von zwey hundert Tonnen und vier und zwanzig Stuͤcken; 1666. und vier Huker, jeder von neunzig Tonnen, genannt St. Dionpfius, St. Johannes/ St. Lucas, und St. Ruprecht. Die unter Mondevergue ſtehenden Hauprleute DR von waren die Herren von Favet, Boiſpean, Barenne, Bouenay, Buche, Chat’ Tatte, Louvel, Firlin und Moeſſe. Auf diefer Flotte befanden fich folgende Beamte der Compagnie: die Handlungsdirectören, de Faye und Caron; 8 Epinsy, ©enerd procurene des indianifchen Staatsrathes; ferner vier Compagnien Fußvolk, unter der AM führung der Herren: Bechon, Hauptmanns bey dem Durafifchen Regimente; Nez, beh dem Navarrifchen; Martimont, bey dem Schulembergifchen; und Erguien, von Fere⸗ über diefes acht Kaufleute, vier Franzofen, und vier Holländer; zehn Coloniehäupter mit ihren angenommenen Coloniften, zwey und dreyßig Weibesperfonen und einige KUF * * ganze Zahl aller Köpfe, mit Einſchluſſe des Schiffsvolkes, betrug gegen m faufend p). { /1 1667, Nach einer langen Fahrt, werauf die Franzofen nach Braſilien, und von da auf das Vorgebirge der guten Hoffnung geriethen, erblickte fie Madagafcar, den ofen März 1667. Zufkand, 1 Nach Weberwindung einiger vorgefallenen Hinderniffe warfen fie fünf Tage hernach a —— ng Der Rhede des Forts Dauphin Anker. Ihre Befkinzung war ungemein, als fie in einel Fort Dauphin fo beruͤhmten Orte, woſelbſt ihre Nation ſich ſchon ſeit fünf und zwanzig Jahren feſtgeſe findet. hatte, kaum einige Hütten fanden, darinnen ſich die vornehmſten Officler bergen konnten Die Feſtungswerke beſtunden auf der Seeſeite aus zwo Eleinen verfallenen Baſteyen, einl⸗ gen halbverfaulten Palliſaden, und neun eiſernen Stücken ohne Lavetten und Schießſchar⸗ ten. Die erften Agenten der Compagnie waren theils geftorben, theils hatten fie ib Glück anderswo geſucht. Bon denen vier Schiffen, damit fie angefommen waren, fünf unfere liebe Frau mit den Nachrichten und dem ganzen Reichthume der Colonie in Det} Gefechte mit den Engländern, Die Fregatte, Saint Paul, welche mit einem Kaufmanne und einigen Factoren von dem Forte Dauphin ausgelaufen war, um die indianifchen Kir ſten zu unterfüchen, Fam nicht weiter, als in die Bay Antongil, Sie Hatte ihre Offieiel? und ihren Kaufmann verlohren, die wegen ihrer Uneinigkeit und ihres lüderlichen Lebensſi außer Stand brachten, die Reiſe weiter fortzufegen. Das Schiff Fam wieder zurück nad) dem Fort, und fegelte endlich unter Anführung des Cornuel, der aus einem Steuer ein Hauptmann geworden war, nach Frankreich. Der Stier fanf aus Mangel Anfer- und Mafttauen, als er die nordliche Gegend Der Inſel erkundigen wollte, weiße Adler und der Hufer Ludwig lagen ohne Officiere und Segelwerk im Hate! Der Ludwig war nach der Bay Antongil gefahren, um Reiß für das Fort einzunehmen wo die Noth gervaltig uͤberhand nahm. Doch der Hauptmann, Namens la Vigne, W Guibillon, welcher das. Amt eines Kaufinannes verfah, landeten mic fo ſchlechter ðvorſch tigkeit, daß ſie von einem Oberhaupte des Landes und Feinde ihrer Nation ermordet den. Mit einem Worte, das Fort Dauphin hatte Feine andere Officiere mehr, als p Chamargu, welcher nod) immer Rriegscommtendant der Compagnie: blieb, la Cafe un Duddee, feine Lieutenants, und Chervy, welcher ganz allein die Handlung und die Lie, mittel beforgte, und über den alle in Dienften ftehende um Gerechtigkeit fhrien, weil et vor Hunger fterben ließ q). Monde⸗ P) Eben daſ. a. d. 190 und ı9ı ©. vg) Eben daſ. a, d. 120 und folg. ©, nach Oſtindien. II Buch. I Capitel. 59 Mondevergue und die beyden Directoren fanden nicht den geringſten Vorrath an Mondever⸗ Lbensmitteln in den Vorrathshaͤuſern der Compagnie, indem die vorigen Aufſeher alles zu gue. ihrem eigenen Vortheile untergeſchlagen hatten: daher mußten ſie die Verpflegung an Gelde 1667. leichen, - Sie verordneten des Tages für einen Hauptmann einen Thaler, für einen Lieu- tenant dreyßig Sols, für einen Fähndrich achtzehn, Feldwebel zwölfe, Soldaten fehle; —— Se: einen Kaufmann vierzig, Unterfaufmann fünf und zwanzig, Coloniehaupt zwanzig, nen, —* chreiber fünfzehn, Handwerksmann zehne, Coloniſten ſechſe. Um dem Geize der alten ne neue Polis inwohner, welche die Lebensmittel vertheuerten, Einhalt zu thun, ließen fie ausrufen, Die ceyverfeflung. ade und funfzig Solsſtuͤcke, bey fünf hundert Livres Strafe, für vier Livres anzunehmen, ernach Fauften die Directoren Lebensmittel von den alten Franzofen, und verkauften das Wieder um zwey Sols, was ihnen fünfe foftere r). ? Nach Einführung diefer weiſen Policey machte man die Fünftige Negierungsform Mondeverque fund, Alie Einwohner verfammelten ſich; die vier Compagnien Soldaten ftunden im Ge: wird zum Ge⸗ wehre; der Generalgsuverneur flieg auf eine zwo Stuffen hohe Bühne, worauf in der De itte ein Schnfeffel und zwo Bänke ſtunden. Dieſe waren mit Teppichten belegt, worauf pegr, * das franzoͤſiſche Wapen und viele Lilien geſticket waren. De Faye, Caron, Chamargu Und d Epinay, aus welchen der Rath des Gouverneurs beſtund, ſaßen zu feiner Rechten. ie Linke war für die Geiftlichen, “fie erſchienen aber nicht, Die Eoniglichen Befehle twur- n in Ermangelung eines Secretärs von dem Factore, Biron de la Martinette, abge- Iefen, und förmlich regiftriret; ſodann die Einfeßung des Mondevergue, vermiftelft Abs feuerung alles Geſchuͤtzes von der Schanze und der Flotte, gefeyert: die vier Compagnien gaben gleichfalls Salve. Mondevergue hatte, als Generalgouverneur und Admiral, dollkommene Gewalt über alle Mannfehaft zu Sande und Wafler; daher vergab er unter⸗ ſchiedliche leere Steffen. Die Soldaten lagerten fich in einer Fleinen Ebene, wo die Offt- Ciere Hütten und Baraken für ſich aufbaueten. Dieſer Ort war der eigentliche Sitz der Regierung; denn inwendig in dem Fort wohneten die Kaufleute, Faetore ‚ und Colonies bäupter, welche fümmtlich an den Vorſtehern hingen, Man machte fünf Kathscollegia , unter dem Namen bes Krieges: Ser- Handlungs: Uneinigkeit Unterhaltungs und Eolonierathes, Die Vorſteher eigneten fih das Vorſitzrecht in den der Haͤupter. drey letzten zu, woraus getvaltige Uneinigkeit entftund; denn Mondevergue wollte nicht un ter ihnen figen, Fam alfo gar nicht darzu: „ja, als ihn einftens der größte Theil der Ein- bvohner gebethen hatte, ber Sitzung beyzuwohnen, um einigen Bediyfniffen-der Colonie Rath zu fehaffen, fo gerieth er mit de Fape in heftigen Wortwechſel. Den Hauptmann ner Leibwache aͤrgerte e8, daß man feinem Herrn mit fo weniger Ehrerbiethung begegnete, nd drohete dem de Faye mit Prügeln. . Diefer Zroift wurde niemals aufrichtig vergeffen, a in Frankreich wieder aufgewäarmet, und trug vieles zu Mondeverguens Ungnade bey r). Unterdeffen feblete es der Eolonie noch immer an Lebensmitteln, und die Dberhäupter Schlechte konnten, aller Bemuͤhung unerachtet, dem Mangel auf feine lange Zeit abhelfen. Zumei- Aufführung Kt wurde viel Reiß herbey gebracht, und die Rechnungen beiviefen, daß innerhalb neun: der Vorſteher. ehn Monaten fechs hundert taufend Pfunde, oder drey hundert Tonnen, in dem Forte ab- Wen wurden, Er wurde aber allezeit fehlecht zu Rathe gehalten, ja zumeilen gar von den verhungerten Leuten geplündert, La Cafe, deffen Eifer und Muth niemals War TE rachte A. d. 222 S. 5) X. d. 224, 225 und 230 ©, 360 5 Reiſen der Franzoſen Mondever⸗ brachte das Vieh zum oͤftern bey Tauſenden herbey. Man hielt aber eben fo wenig haus gut. damit; außerdem ftarb es auch in großer Anzahl wegen des beftändigen Negenmetters, 1667. Diefer mabagafcarifche Held war beftändig auf dem Streife, und gewann nicht felten Die Zufula- Schlachten. Den Gelegenheit der Gefechte mit den Negern erzaͤhlet der Verfaſſer sw ner. fürdpten felbige Hätten niemals ein Pferd gefehen gehabt, und wären über den Anblic eines ſolchen fich vor einem Thieres, das die Flotte mitgebracht hätte, gewaltig erſchrocken. Sie nenneten es Dial Pferde. Beliche, das ift, Koͤnig der Teufel. Chamargu ließ einftens einen Bedienten in einem Gefechte Darauf reuten: fogleich ergeiffen die Feinde mit erftaunlicher Unordnung die Flucht . Man hieb viele nieder, ja ihr Anführer blieb felbft auf dem Plage. Doc) einer feiner Ver⸗ trauten, Namens Chaſafac, wurde über ven Tod feines Fuͤrſten ganz verzweifelt; er ber ſchloß, ihn nicht zu überleben, und erwartete den Dian Beliche ohne Wanken. So bald folcher nahe genug Fam, ſchoß ex ihm eine Aſſagay durch den Voͤrderbug, merkte auch 10 gleich aus dem hervorquellenden Blue, das Ungeheuer ſey noch wohl zu bezwingen. Er gab ihm alfo, benebft feinem Reuter, mit der Afjagay vollends den Reſt. Einige ran: zofen, welche zu fpät anfamen, der erſten Wuth des Schwarzen Einhalt zu thun, ſchoſſen den Meger wiederum todt u). Man fehrectet Doch weder die im Felde erhaltenen Vortheile, noch der Vergleich mit dem Dia F es Manangue, dem mächtigften Feinde der Franzofen, thaten die verhoffte Wirkung zur nn Aufnahme der Colonie. Die Vorfteher glaubten endlich, man Fünne Madagafcar nicht behaupten, und die Compagnie müßte ihre Bequemlichfeit anderswo ſuchen. Mit dieſen Borftellungen ſchickten fie einige Agenten nach, Frankreich ab, und ohne auf Antwort zu Ein Vorſteher arten, nahm es Caron auf fih, nach Surate zu geben, in Hoffnung, dafelbft einig? —— Waaren aufzukaufen, und nach Frankreich zu ſchicken, damit ſie fuͤr ihr Geld doch etwas * bekaͤmen. Den 27ſten des Weinmonats reiſete er, nebſt vielen Kaufleuten, auf dem I bannes vom Hafen ab; und. hatte einen einzigen Huker bey. fih. Seine Fahrt wat glücklich, Die banianifchen Maͤkler fhafften ihm gar bald Ladung zu Surate, Damit ſchickte er das Schiff in aller Eile nach Madagaſcar zurück, damit man feine Geſchicklich⸗ keit und ſeinen Eifer erkennen moͤchte. 1668. Das Schiff warf den aıften des Brachmonats 1668 Anker bey dem Forte Dauphill LI md brachte eine reiche Ladung Indianifcher Zeuge, Salpeter, Pfeffer, Zuder, und and“ Waaren mit x). Weil während feiner Abweſenheit die Noch in dem Forte beſtandig zugenommen hatte: fo ſchickte man es ohne langen Verzug nach Europa, nebſt einem — richte von dem, was ſeit Jahr und Tage in Madagaſcar vorgefallen war. Ferner ieß, Regierung eine Menge unnüger Mäuler auf der Krone und dem St. Dionyfins N Socatara bringen, wo fie warfen follten, bis man fie nach Surate führen würde, E gab ihnen fiebenzig tauſend Lvres, theils an Gelde, theils an Bleye mit, wofür fie Getrey⸗ de, Reiß und andere Beduͤrfniſſe für das Fort einkaufen ſollten Y). * yore ander De Sape hatte immer auf eine anfehnliche Flotte und prächtige Geſchenke gewarte cbenfalls· pomit er fich nad) Surate erheben wollte Endlich wurde er des Verzuges, feiner unn 3 lichen Gegenwart, und des elenden Lebens uͤberdruͤßig, und entſchloß ſich gleichfalls zur — reife. Drey Schiffe, die den 28ſten Auguſt anlangeten, verſchafften ihm die Gelb, YA». 233 und 234 ©. X). A.d. 242 und fol. ©. | ) Eben dafelbft. A. d. 2478. nach Oſtindien. II Buch. -T Cap, 561 darzu. Aus Verdruß über alles, was ihm in Madagafear begegnet war, fehried er vor Mondever⸗ feiner Abfahrt: nach Frankreich, er riethe, die Inſel gänzlich fahren zu laſſen. Man müßte SW fie nicht ſo wohl als einen Handlungsfis, fondern vielmehr als einen Dit, wo eine Slorte | 106%, ſich erfriſchen koͤnnte, betrachten. „Seine Abſicht war, nach des Verfaflers Anmerkung, nur mit Waaren zu handeln, die man aus den Waarenlagern nehmen koͤnnte, nicht aber »aus-dent Eingeweide eines unbefannten Landes Reichthümer zu holen, zu deren Entde- ckung große Mühe, und nicht weniger Geduld, als Fleiß, gehoͤret. Er reifete den Igten des Weinmonats ab, nachdem er das Fünigliche Siegel dem 8’ Epinay übergeben hatte 2). Er lief aber feinem Tode entgegen, indem ihn ein Durchfall den zoſten Aprit des folgenden! Jahres zu Surate ins Grab warf «), m Mach ſeiner Abreife war nichts, als lauter "Elend, in dem Forte Dauphin. Einige Gꝛeßes Eisab Eoinpagniefchiffe, welche’ von einer Zeit zur andern Anker daſelbſt warfen, mußten den klaͤg⸗ in dem Forte lihen Zuftand der Einwohner mit anfehen, ohne daß fie etwas helfen konnten. So gieng Dauphin, ein Jahr dahin, bis die Fregatte Saint Paul, unter Cornuels Anführung, den aten des Weinmonats 1669 auf die Rhede kam. Sie wollte aus Frankreich nach Surate. Preaux erley ; Hauptmann unter den Seefoldaten, mar mit des Königes und der Compagnie Befehlen fir die oftindifehen Angelegenheiten verfehen, und übergab Mondeverguen ein Patent) worinnen der König Chamargu zum Generallieutenante auf der Dauphinsinfel Machte. Dieſes Amt war ziemlich unnüg. Gleichwohl legte er den Eid deswegen in die Hände des Gouverneurs ab, in Gegenwart aller Kriegesvölfer und Einwohner. - Ferner befand fich auf diefer Fregatte ein Edelmann, Namens Chemefon, der fein Bermö- gen auf das Bekehrungswerk der Chinefen wandte, nebſt einigen Geiftlichen, die mit Hei: denbekehren zu thun harten." Sie erwarteten einige Fönigliche Schiffe, die nebft einer Flotte der Compagnie bey ihrer Abreife fegelfertig nach Surate lagen. Zeit ihres Dafeyns in dem Sorte Dauphin Famen der St. Dionyfius und St; Jacob mir kebensmitteln von Surate an, und berichteten, die übrigen beyden Schiffe wären gleichfalls von felbigem Dre nac Frankreich abgefegelt. Der St. Dionpfius gieng ohne Verzug wiederunter Segel, um der großen Compagniefammer Nachricht von des Saint Pauls Ankunft zu Madagaſcar zu bringen Yon. n alt Wondevergue hatte mit dieſer Fregatte Briefe vom Koͤnige erhalten, worinnen Mondevergue ihm Se, Majeftät die Wahl ließ, ob er feine Statthalterſchaft behalten, oder nach Hofe gebt nach kommen wollte . Er ließ die vornehmſten Einwohner und die Soldaten zuſammen kom— Franbreich. men, und las ihnen das Schreiben vor. Hernach erklaͤrte er fi, er wollte fein Amt be . halten. Es mochte aber entweder ein geheimer Befehl zum Abreifen daben liegen, oder es mochte feine. eigene Neigung feyn : ſo machte er ſich doch ferfig, mic den aus Surate er- warteten Schiffen abzugeben ¶ Daher hatte er die Briefe nur desivegen vorgelefen, damit er ſich mit des Königes Ernentiung groß machen, und Die Ausübung des Amtes bis zur Apreife beybehalten mochte. 0 © Acht Tage vor Ankunft der ſuratiſchen Schiffe wollte ver Hufer, St, Johannes, von dem Forte Dauphin nach Indien ſegeln; er wurde aber von einem: fo gewaltigen Sturme an bie Küfte geworfen, daß er ſcheiterte. Die ganze Ladung, von vier — He , : Stüden, 2) A. d. 250 undfolgei Sen Sr ia) A. d. 288 ©, 6) Algen. Reifebefchr, VI Band. Bobb 562 Reiſen der: Franzoſen Mondever⸗ Stuͤcken, vielen Ankern, Segeln und Tauwerke, gieng zu Grunde. Aber von den fünf sur. und dreyßig darauf befindlichen Perfonen ertranf nur ein einiger Matrofe e). - 1670. Auf den furatifchen Schiffen, Maria und die Stärke, brachte Boifpean, der ſie führete, den Abgeordneten der zu Surate befindlichen Franzoſen, an die allgemeine Ver⸗ ſammlungskammer zu Paris, auf Carons Befehl als einen Gefangenen mit. Der Mann hieß Joubert, und erfuhr feine Gefangenfchaft erſt, da er ſich eingeſchiffet hatte. Caron ſchried an Mondeverguen: wegen gewiſſer Urſachen, die er der Compagnie ſchon eroͤffnen wollte, wäre es rathſam, dieſen Abgeordneten in Madagaſcar zu behalten. Ja, er bach ih fehr darum, doch ohne eine weitere Urfache anzuführen. Auf der andern Seite beſchwe⸗ rete ſich Joubert über Gewalt und Unrecht. Mondevergne und d' Epinay hielten alſo dafür, fie wären nicht gehalten, Carons Bitte zu erfüllen, noch den Abgeordneten zu hindern, fein Anbringen der allgemeinen Berfammlungsfammer vorzutragen, infonderheit nach dem Abfterben des Herrn de Faye, deilen Anverwandter er war, und unter deſſen Schuße er die Neife nach Indien unternommen hatte d). Geht zu Endlich gieng Mondevergue, unter töfung des groben und Fleinen Geſchuͤtzes und Ba ar N Begleitung der Soldaten bis andas Ufer, auf die Maria zu Schiffe, und fuhr den ı5 April voiefe ihn 15ie. 1670 ab, Er hatte la Cafe beredet, mitzugeben, in der Abficht, ihm in Frankreich eine Berge der an die Zn; fung für feine Dienfte auszuwirken e). Allein, der Wind trennete ihn von dem andern Schif⸗ ſel. fe, worauf Joubert war, und er konnte das Vorgebirge der guten Hoffnung nicht vorbey Eommen. Die beftändig anhaltenden widrigen Stürme nöthigten ihn, nah Madagafcat umzufehren. Daſelbſt empfing man ihn mit allen zuvor genoffenen Ehrenbezeugungelt Ankunft einer und niemand verlangte, ihm feine Öerechtfamen ftreitig zu machen. Diefe Berlängerung Flotte mit el: feines Amtes währete bis in den Wintermonat, da eine Fönigliche Flotte von zehn Schif en Tee fen bey dem Forte Dauphin ankam. Sie wurde von dem Herrn de la Haie als Admiral ie Statthalter von Madagafcar gefuͤhret. Alle diefe Schiffe waren zum Kriege trefflich ausgerüfter, und führeren von fechs und funfjig bis auf vier und dreyßig Stücke f). Dieſe zahlreiche Flotte hatte auf der HH des Borgebirges der guten Hoffnung ein anderes franzöfifches Schiff angetroffen, worau der Herr Palu, Bifchof von Heliopolis, und andere nad) Siam und Cochinchina beftim? mete Miffionarien waren, Beynahe alle Matroſen auf befagtem Schiffe, der Phömf genannt, waren tobt, oder außer Stande, zu dienen; es hätte folglich zu Grunde gebe müffen, wofern nicht la Clide, Hauptmann der Flüte, ihm dreyßig Mann gegeben Hätte die es nach Madagafcar bringen follten, wo es auch glücklich anfam £). De la Hae Der Navarra, das Hauptfhiff von der Flotte, führete die Flagge des Admiral? !fee Monde der füdlichen Meere, und die Maria, worauf Mondevergue ſich befand, führere felbig verguen ab. henfalls. Weil aber die Ankunft des neuen Statthalters dem Anfehen des alten ein Ende machte: fo mußte die Maria die Flagge abnehmen. Hernach bauete man einen Tpron unter dem Thore des Forts, worauf de Is Haie ftieg, und das Fönigliche Patent abieſen ließ, darinnen ihm unumfchränfte Macht in Negierungs- und Gerechtigfeitsfachen beyge leget wide, auch die geiftlichen nicht ausgenommen. Er empfing den Eid der Treug und machte hierauf eine allgemeine Gnadenertheilung des Königes fund, worinnen — F e) Eben daſ. und folg. S. Of) X der 378 und folg. ©, d) A. b. 366 S. 5 A. 8.390. © e) Eben daſelbſt. nach Oftindien, II Buch. JCap. 563 gar die Landeseingebohrnen mic begriffen waren; imgleichen einen Befehl, welcher alle in Mondever⸗ ausländifchen Dienften befindliche Sranzofen, bey Sebensftrafe, in des Königes oder der gue. franzöfifchen Compagnie Dienfte zurück berief, Hierauf ftieg der neue Statthalter vom 1670 Throne, erklaͤrete im Mamen bes Königes Chamargu zum Generallieutenante, und la Caſen jum Major auf der Inſel, und nahm folche fite den König in Beſitz, welchem fie die Com- Ben Pagnie endlich abgetreten hatte. Der Berfaffer bemerfer hier, die Compagnie fey betrogen Inf, er\ worden, und würde diefe Abtretung niche fo leicht bewilliget haben, wofern fie die Untreue dererjenigen befier eingefehen Hätte, die ihr mur deswegen einen fchlechten Begriff von der Colonie benbrachten, weil ſie, aus Mangel der Einfiht und Geſchicklichkeit, die damit ver- fnüpften Vortheile nicht zu gebrauchen mußten >). De la Haie, deſſen Gewalt unumfchränft, folglich von Mondeverguen feiner weit Vergeblicher Unterfchieden war, als welcher ohne Einmilligung der Vorſteher und des Negierungsrathes Krieg. Nichts unternehmen durfte, befchloß gleich arfaͤnglich, die Gegend um das Fort Dauphin von allem zu füubern, was ihm Unruhe werurfachen konnte. Dian Ramufaie fhien fich zu befinnen, ob er ihm huldigen wollte, oder nicht : demnach befahl er dem Chamargu und la Cafe, ihn mit Gewalt zu nöthigen. Diefer Herr war der Franzofen nächfter Nach- bar, und bis daher ein Bundesverwandter von ihnen geweſen: er hafte aber Fürzlich des j Ramilange, ihres Feindes, Tochter geheirathet. Weil er ihnen fehaden Fonnte, und durch das getroffene Buͤndniß dazu gehalten zu fenn fehien: fo erforderte die Klugheit, dem : ” Uebel, das er ftiften Fönnte, vorzukommen. Man befahl ihm, alfes von den Franzoſen erhaltene Schieß gewehr nach dem Forte zu bringen, imgleichen auch das, was er von ei- nem Eleinen Holländifchen Schiffe, welches an feinem Sande angefahren war, erfauft hatte. Er gab trogig zur Antwort, er würde das Gewehr nicht eher, als mit dem Leben, hergeben, Hierauf befviegete man ihn, bis in feinem Wohnfige Er vertbeidigte ſich herzhaftig; und als er endlich weichen mußte, fo zog er fich auf das fchönfte zurüc,. Man glaubte, der Man wire neue Statthalter ſey bey diefer Gelegenheit nicht zum beften bedienet worden, Chamargu dieSchuld auf verdroß es / daß er an einem Orte, wo er zuvor allein vegieret hatte, unter einem andern Lbamargu. ftehen follte, und er machte dem de la Haie diefen Verdruß mit Borfage, um fo mehr, 5 er 5 ſeiner Regierung das hoͤfliche und ſanftmuͤthige Weſen des Mondevergue nicht and 7). Diefer Vorfahrer deffelbigen wurde feiner Tugenden wegen fehr vermiffet, und blieb 1 671. lange genug noch auf der Inſel, daß er ſich über die Vergleichüng zwiſchen ihm und de la Haie freuen Fonnte, Er gieng erft im Hornunge 1671 wieder zu Schiffe, ohne andern Rückreife und Verdruß, als daß er ls Caſe k) nicht bey ſich Hatte, welchen fein neues Amt auf Lebens a zeit in der Inſel behielt. - Allein, er fah nicht voraus, was ihm in Frankreich begegnen su. wuͤrde. Er merkte nicht, daß er vier Wächter um fich hatte, die zu Folge des ihnen ge: gebenen Befehls ihn nicht aus dem Schiffe laffen follten. Als er zu Port Louis ausftieg, f fand er einen Commiflarium, welcher Rechenfchaft wegen feiner Regierung von ihm for⸗ derte, Nach einigen Unterſuchungen, deren Inhalt niemand erfuhr, ließ man ihm die Wahl, unter den Schloſſe zu Saumur, oder zu Angers, als welche Orte der König zu fei- dem Gefängniffe beftimme, zu bleiben. Er ftarb auf dem Schloffe zu Saumur, ohne daß Bbbbe— er *) A. d. 3 S. k) Sein Tod ik zu Ende ber Beſchreibung zu i) A. d. 322 S. teen, 54 Reiſen der Sranzofen _ Wondever⸗ er jemals hätte vor den König kommen koͤnnen, der feine Klugheit und Tapferkeit wohl gue. kannte, und ihm mehr Ölauben würde bepgemeffen haben, als einer Bande: Kraͤmer und 167% Finanzierer, bie ihm feind waren 2), j E x J a el Seine Abreife ſchien der Colonie auf Madagafcar den legten Stoß zu geben. La La Haie ver⸗ Haie merkte wohl, daß feine Geſchicklichkeit und Macht durch geheime Triebfedern einge⸗ lat Mada ſchranket würden, vor denen er niemals thun fönnte, was er wollte, Demnach beſchloß Als, rn er, die Regierung denen zu überlaffen, welche fie vorher. geführer haften, und mit ‚feiner ; Flotte nach Maſcarenha zu ſegeln, welches man damals, mit dam Namen der Bourbon? infel zu belegen anfing =). . < Exnabm aber alle Dfficier,, Die er aus Frankreich mitg® bracht hatte, mit fich dahin. Alſo wurde die Dauphinsinfel, auf welche man in Frank: reich ſo weitausfehende Anfchläge gegründet hatte, vom Könige beynabe eben ſo gänzlich verlaffen, als von ber Compagnie #). Es blieb niemand da ‚als Diejenigen, welche in des Marfchalls von Meilleraye Namen die Regierung gefuͤhret hatten, nebſt den alten Franzoſen und einigen. Miſſionarien, die ihr Eifer da behielt, + u 1: ni Er bringt die De la Haie kam den iſten May 1671 vor Bourbon an, ließ ſich von den Einwoh⸗ Bewohnung nern des Doͤrfchens 0) Saint Denis, das im Auguft 1665 angeleget worden als Gene —— ralgouverneur erkennen, und machte die allgemeine Begnadigung und die Befehle des Ki a n Ord niges daſelbſt kund, wie zu Madagafcar. Diejenigen, welche die Jagd betrafen, wurden mit ber groͤßten Strenge vollzogen. Drey Franzoſen, die man über dieſer Uebung er⸗ wiſchte, mußten um Das Seben loofen. . Ein Edelmann, ‚den das $oosraf,- wurde zum Erſchießen an, einen Baumftamın gebunden, ‚Zwar hatten die Soldaten Befehl, nur in die Luft zu fehießen, um ihn zu erſchrecken: allein, das Schrecken had e ihm fo viel, daß er bald. hernach ftarb ). M m Schickſal des Die oftindifche Compagnie hatte der Inſel Madagafcar fo gänzlich entfager, daß fie Vorſtehers aus Beyſorge, einigen Verdacht zu erwecken, ihren. Schiffen verberh, daſelbſt anzulanden, Caron. auch nicht einmal, um Waſſer zu holen. Ihre Hauptniederlage war damals zu. Surate/ wohin fie nach des de Saye Tode zween Öeneraldirectore, Blor und Buefton, abfehidtt Dagegen wurde Caron abgeforbert, unter dem Vorwande, man babe feine Einſicht zu Fortſetzung eines dermaßen wichtigen Werkes noͤthig, eigentlich aber, damit er auf die von Joubert angebrachten Klagen antworten ſollte. Unter Weges begegnete fein Schiff einem andern, deſſen Hauptmann ihm bange machte, . Daher wollte.er zu. Liſſabon ausfteigen, um ſich gegen den Unwillen feiner Herren. in Sicherheit zu fegen. Als er ans fand zu, tre⸗ ten vermeynte, nachdem ihn Herr de Saint Romain, damaliger franzöfifcher Borbfe — ker am portugieſiſchen Hofe, Hatte beſuchen laſſen: ſo ſtieß fein Fahrzeug an eine Klippe, und — Kekse Damit gieng. ev. nebft allen. aus. Indien ‚mitgebrachten Reichehümern zu Seraektin Runec A er a — La Haie hatte aus Frankreich Geſchenke für den großen Mogol mitgebracht, Er ihente an den ſchiffte alſo mit feiner Flotte nach Surate, in der Abficht, von da nach Deli zu gehen, und srapen Me [ie felbft zu überbringen. . Zum größten Berdruffe fand.er einen Vefehl im den * gol. * * — — ee DARM 8. Man ſehe oben Kentieforte Neifebefehr. ”») Diefen Namen trug fie ſchon zu Flacours 7 Die Neifebefchreitung des Herrn de la Halt eiten. : : : . a nn 5 faget, es ſeh deswegen geſchehen, weil er die koͤnigli⸗ n) A. d. 38368. chen Gärten beſtohlen habe. nach Oſtindien. I Buch. Ic ° 665 eines Vorſtehers der Compagnie, die Geſchenke an das franzoͤſiſche Waarenlager abzulie- Mondever⸗ fern, Sie beſtunden in einem "prächtigen Wagen, einem Tragſeſſel, ungemein ſchoͤnen gue. apeten, einigen Stuͤcken und reichen Zeugen. Indem nun dem Vorſteher eine ungenann⸗ hört, | te Hinderniß im Wege ftund, den aufgefragenen Heberlieferungsgefehäffte ein Genüge zu x thun: fo blieben fie in dem Compagniehaufe zu Surate liegen ‚und waren noch da, als gegenwaͤrtige Reifebefchreibung im’ Drucke erſchien . La Haye feste darauf feine Reife in Indien weiter fort. Wir haben’ das Tageregifter-bavon, und es foll unmittelbar auf den gegenwärtigen Abfchnikt folgen. Man: findet aber nichts datinner, was den Zuftand beteiffe,, darinnen er das Fort Dauphinitieß. ı Der Herausgeber von Montevergues Rei; fe Hat das traurige Schickſal "der daſelbſt gebliebenen Franzoſen auf andere Weife erfahren r). Als der Admiral de la Haie, ſaget er bey der Zurückkunft von St. Thomas, bey _ Wie es den Madagaſcar vorbeyh fehiffete: fo ſchickte er eine Schaluppe nad) der. Dauphinsinfel, um are „ Nachricht einzuhoplen; was während feiner Abweſenheit daſelbſt vorgefallen ſeyn möchte? ——— Man fand niemanden darinnen, als Negern, welche ſich zu verwundern ſchienen, daß Fran; gangen. Zoſen Fämen;'und nach ihren Landesleuten fragte. Sie ſagten : 5 WBiffer ihr Den nicht, i daß Holländer hierher gekommen find, und fie theils getödter ; theils auf ihre Schiffe »genommen haben? Diefe Negern giengen mit ben Sranzofen ſehr höflich um, und gaben »ihnen Erfeifchungen für den Herrn de la Haye mit. Alein, als nachgehends ein franzoͤ⸗ »fifcher Schiffshauptmann nach-Surate fegelte, und bey, dem Vorbeyfahren eine Schalup⸗ »pe nach dem Fort abſchickte; ſo wurden die meiſten Matroſen mie Aſſagayen von den Ne- gern getoͤdtet. Die Erzählung des Herrn de Ta Haye gab Anlaß zu der Meynung, als »ob währenden Krieges zwiſchen Frankreich" und Holland, die Hollander' die franzoſiſche »Colsnie auf der Inſel zerftöhrer hätten; "> Allein, die Seute befagten Admirals waren falfch berichtet worden,. und man weis voritzo, wie es eigentlich zugegangen, daß die Inſel Madagaſcar gänzlich verlaffen wurde 7), no) Da ya 9 } — Ein Hauptmann, Namens Bowelcher in einem Huker junge Maͤgdchen, Falſches Ges die man aus den Pariſer Hoſpitaͤlern genommen hatte, nach Bourbon brachte wollto ot wird ent: „unterwegens auf Madagaſear landen, in Hoffnung feinen aufhabenden Brandtewein deſto decket. ʒtheurer und geſchwinder daſelbſt anzubringen, Zu dieſem Ende fprengte'er aus, es wur: „den weder Fönigliche noch Compagnieſchiffe mehr dahin fommen. Sein Brandtewein gieng folglich um hohen Preis weg. Unterdeſſen machten die Miffionarien unter der Hand Anftalt, mit dem Schiffe Davon zu gehen‘; und der Hauptmann hatte verſprochen, ſie mitzunehmen, Allein das Fahrzeug würde Kon einem Sturme dermaßen heftig auf „der Rhede hin und her gefthleubert, Daß es au der Rüfte ſcheiterte. Wer ſich aus dem „Schifforuche rettete, mußte aus Noth in dein Fort verbleiben. Die Maͤgdchen hatte man an das Land gefeßer, folglich Fam keine um das geben“ 0 un Bine 0. Bald darauf langte ein großes Schiff an, das nach Surate wollte, und nichtinue Hdie Miffionarien, ſondern jedermann, : tver Luft Hatte, won dee Inſel mit. wegnahm. Der Statthalter felbft 7 Mamens de la Sretefche, ein Eidam des beruhmten und · damals Zed des Im — n auniintien BE en ee hr Cafe undCha- pH: no IE IRISN an Aa men RR re 3 la ve] RIO TERN. margn. m) A». 385 und folg. S. 2) Man fee unten die Beſchreibung, zu Ende, NEE. .. annlandei: ee wird es ſich zeigen, wie die Franzo⸗ aD Zu Ende dee Sen, a BR ln: en wen Dan sammen. | Seite, hs ine sie au wirbt re a ‚2 ar net 29 BI.» 9 BR (NV ‚ usa Gnome 566 Reiſen der Franzofen Miondevere „verſtorbenen la Cafe %), nahm feine Fran, ihre Schweftern, und feine übrigen Anver- F „wandten mit. Chamargu, der fein Anſehen auf der Inſel fo lange Zeit behauptet hatte, DT, „war gleichfalls in die andere Welt gegangen. Er hatte zwey natürliche Kinder hinterlaf fen, welche die Miffionarien nach Frankreich führeten. ® u „Als diefes Schiff im Begriffe war, die Anker zu lichten: fo wurde ein fin die übri* sangen Def „ge Eolonie Höchftfchädlicher Vergleich auf der Inſel geſchloſſen. Seit einiger Zeit hatte &es von Dias vſich ein Krieg zwiſchen Dian Manangue, der einige andere Oberhäupter auf feiner Ser dagafcar. nfe hatte, und andern Megern entzündet, mit welchen es Ia Bretefche hielt. Indem „aber die Bundesgenoffen der Franzofen wahrnahmen, daß folche allgemach die Inſel ver” „ließen: fo verglichen fie ſich heimlich mit dem Dian Manangue, aus Benforge, es „möchte ihnen fonft nach ihrer Befchüger Abzuge übel ergehen. Aus eben diefer ürſache „waren die in der Franzoſen Dienften befindlichen Negern leicht zur Untreue zw verleiten. „Dieſe Treulofen, die man im Scherze mit dem Namen der Marmiten oder Rußkeſſe „belegte, ertwürgten alle Franzofen, die fie überfallen Eonnten. Zum Gluͤcke fuͤr die uͤbri⸗ »gen lag das Schiff noch auf der Rheede. Auf ein gegebenes Zeichen fihickte es die Sch« „luppe an das Fort, und ließ die elenden Leberbleibfel einer Colonie, davon man ſo viel laͤt⸗ nimens gemacht hatte, abhohlen, ,„, er —— Dee V Abſchnitt. — Beſchreibung der Inſel Madagaſcar. 3 — * > - D Beurtheilung x yarf man ſich jemals auf die Richtigkeit eines Schriftftellers verlaffen: fo darf man es einiger infonderheit bey der gegenwärtigen Befchreibung hun, in Betrachtung der Umſtaͤn⸗ Schriftſteller. de, worinnen fie aufgeſetzet worden. Rennefort ſchickte ſie aus Madagaſcar an die india⸗ niſche Compagnie, und er mußte allen Fleiß dabey anwenden, damit er weder die gute Meynung von feiner Geſchicklichkeit, welche ihm das Amt eines NRegierungsfecrerärs zum’ ge gebracht hatte, ſchwaͤchen, noch Die Tadelſucht der alten Franzofen auf der Inſel ſcheu⸗ en durfte, als welche fich ein Vergnügen daraus gemacht hätten, feine Nachrichten des Jerthumes zu überführen: ' Sie haben folglich Feine weitere Lobrede nöthig. Die von Pincent le Blanc herausgegebene Befchreibung hat man jederzeit als fabelhaft angefe” ben, und fie gründet fich überdiefes auf fremde Berichte. Franz Cauche gab im J. 1651 eine Geſchichte von Madagafcar heraus. Er hatte aber niemals mehr, als eine einige Gegend davon ſelbſt gefehen, das übrige hatten ihm Matroſen erzähler, die eben fo wenig im Stande find, tüchtige Anmerkungen zumachen, als fiezubefchreiben. Flacour, Generaldirector der mot genländifchen Compagnie, und Eöniglicher Commendant auf der Infel Madagafcar, wäre ohne Zweifel genugfam im Stande gewefen, die Neugierigkeit der Welt in dem Buche, dad ex unter eben dem Titel fehrieb, zu vergnügen, wofern man nicht auf den Verdacht ger then wäre, ev habe, um die neue Einrichtung in Anfehen zu bringen, allzuprächtig von * Sache geſprochen. Unterdeſſen wäre es ſehr unbillig, dieſen Argwohn auf alles und je? . zu erfivecten; folglich wird fein Zeugniß doch mwenigftens in Abficht auf die Naturgefl” ge von einigem Gewichte ſeyn, zumal da er auf diefe Materie ziemlichen Fleiß —— et “RE . ⸗ ”) Der Verfaſſer gedenket noch, die vier erfien . x) Ptolemaͤus nenuet fie Memuthias; De Befehlshaber auf der Inſel Bourbon wären die nius Cirne, wie einige vermeynen; ber nubi Herren Renaud, la Zure, Dorgeret und Flo⸗ Erdbeſchreiber, und die Arabier Sarandip- zimond geroefen. 37%. d. 44, 18 Seite, nach Oſtindien. IIBuch. 1 Cap. 567 1, Befchreibung des Landes und feiner Einwohner. Beſchreib. von Meder, Sage und Groͤße der Infel. Allgemeine Nachricht von Tapferkeit der Negern beruhet auf ihrem An: gaſtar dem Lande. Zahlder Einwohner. Ihre Geſtalt führer. Ihre Städte. Ihre Haͤuſer. Land: "and Eigenſchaften. Geſtalt der Weibesperſo⸗ bau. Speiſen. Kleidung. Religion. Bes nen. Sie lieben heftig und getreu. Warum die ſchneidung. Geſpraͤche des Verfaſſers mit eis Inſel nicht volkreicher iſt. Ihre Heirathen. Hel⸗ nem Ombiaß. Thiere auf der Inſel. dinnen von Madagaſear. Geſetze und Recht. Di Inſel, davon mir reben, iſt unter verfchiedenen Namen befannt, Beym Mare Lage und Polo, führet fie den Namen Madagaſcar; die Portugiefen entdecketen fie im ahre 1492, am Saurentinstage, und benenneten fie nach diefem Heiligen die Lorenzinfel; die Landeseinwohner nennen ſie Madecaſſe, und die Frangofen feit 1664 x) die Daus Phinsinfel. Sie liegt nach der Laͤnge an den Oftfüften von Africa, und erſtrecket fich ven eilf bis auf fünf und zwanzig Grad, fünfzig Minuten Süderbreite, welches drey hundert Und fechs und dreyßig frangöfifche Seemeilen beträgt, Ihre größte‘Breite ift von hundert Und wangig Seemeilen, und ihr Umkreis ungefähr von acht hundert y). Sie ift die Koͤßeſte unter allen befannten Inſeln, auch von allen europaͤiſchen Nationen, welche jen- feits der Linie Schiffahrt treiben, befuchet worden, infonderheit von den Portugiefen, Eng⸗ ländern und Holländern: es fiheint aber, daß fie wegen der gefundenen Schwierigkeit fel- Dige zu bemeiftern, oder feften Fuß darauf zu faffen, diefes Vorhaben fahren laſſen =). An dem ſuͤdlichen Ende dehnet fie fich etwas in die Breite gegen das Vorgebirge ber guten Hoffuung aus. Das nordliche Ende ift weit fchmahler, und gegen das indianifche Meer gekruͤmmet. Das Sand hat ungemein gerade und hohe Berge in großer Menge: aber auch höchftanmuthige Ebenen, große und beftändig grünende Wälder, yon fo harten Bäumen, daß bie Art auf den erften Hieb ftumpf wird. Die jungen Schößlinge haben zwanzig Jahre nörhig, bis fie die Dicke eines Arms erreichen. In den Wäldern giebt es sine Menge Löcher, worinnen fi) Das abgefallene $aub, die duͤrren Aefte und das Regen⸗ waſſer ſammeln, und alles Durcheinander verfaulet, aus welcher Urfache die nahe daran ſtoßenden Wohnungen, für Ausländer ſehr ungefund find. Nichts deftoweniger wachfen die Citronen, Pommeranzen und Öranatäpfelbäume in erftaunlicher Menge, Sie vermi- fhen fich mit andern Bäumen, deren Bluͤthe dem fpanifchen Jasmine gleicht, und diefe Bereinigung machet felbftgerwachfene bedecfte Spaziergänge, welche fhöner find, als alle gefünftelee. Dergleichen Luftorte find einige Seemeilen weit vom Stande am allechäufig- ken ; * ** Sand, den der Wind dahin jaget, ſchicket ſich zu Unterhaltung ihrer choͤnheit 4). Die Inſel wird allenthalben durch große Fluͤſſe, und eine gewaltige Menge Quellen Setwäffert. Ihr Waſſer ift beffer,, als das in Frankreich, Es giebt Städte, Flecken und Größe der Inſel. Allgemeine Nachricht vom Lande. Dürfen: doch ift die Menge der Einwohner dem weiten Bezirke des Landes nicht gemaͤß . Zehl der Eins an rechnet fie auf nicht mehr, als fechzehn hundert taufend, lauter Schwarze, ausge: wohnen. Nommen eine Fleine Sandfchaft über den Matatanern, und die meiften Oberhäupter, wel he von den Arabern herſtammen, folglich von der Farbe derſelbigen noch etwas an ſich haben; 2) Ab. 45 Seite. theilung iſt nicht richtig angegeben. Gleichwohl — —— if dieſes das ausführlichfte, was man vonder Erdbe⸗ kin Flacour nennet einige Landſchaften und ſchreibung diefer Inſel weis, uͤſſe, g. d. 4n. ſ. ©. aber die Groͤße und Ein: 568: Reiſen der: Sranzofen - Beſchreib. haben; fie wird aber allmählig immer fhtwärzer, und jede Abſtammung vermehret den Un⸗ von Mada⸗ terfchied c). i gaſcar. Die Madagaſcaren oder Madecaſſer find groß, hurtig und von ſtolzen Geberden· Sie wiffen ein lächelndes Gefiche anzunehmen ‚ und eine weitausſehende Abficht oder an Ste — dere Gedanken eben fo liſtlg Damit zu vermaͤnteln, als Die groͤßten europaͤiſchen Betruͤger⸗ ne Eie find zu Künften und Wiſſenſchaften geneigt, Es giebt wenige Handwerke in Europa, davon fie nicht wenigftens einigen Begriff harten, und es mit Bortheile ausübten, ie ſchreiben mit arabifchen Buchſtaben von der rechten zur linken. +. Sie legen fich auf das Sterndeuten, und ihr Wahrfagen geſchieht durch gezaͤhlte Puncte, welche mis, der, mancie und dem pythagoriſchen Rade viele Aehnlichkeit habheeeennn.. 9ulol, Geſtalt der Die Weibesperſonen ſind wohlgeſtaltet, und von einem ſehr verliebten Geiſte. 4 —— Verfaſſer ſchreibt ihnen angenehmes Weſen, Schönheit, feurige Augen, unvergleichliche Zah⸗ ne, eine ſanfte aber ſehr ſchwarze Haut zu; und ſaget, wer bedenken wolle, daß dieſe Schwaͤrze unveraͤnderlich, und den Abwechslungen der weißen Leibesfarbe nicht unterwor⸗ fen ſeh, Der werde eine weit beſtaͤndigere Schönheit an ihnen finden. Nebſt ‚dem lieben fie die Reinlichkeit. Sie bedienen ſich das Schoͤnheitsmittel, davon bey Gelegenheit det Dian Nong gedacht worden, und ihr, Aufputz iſt von gleicher Beſchaffenheit, als in ſel gem Abſchnitte die Nachricht lautet 4)y. nr er Sie lieben Sie haben zuweilen Liebhaber, Denen fie mit großer Heftigfeit und Treue zugethau heftig und ge: ſind. Der feanzöfifche Commendant auf der Marieninfel Hatte eine geheirathet, die er we bey,einem Neger erwifchte. Vermoͤge der doppelten Gewalt, die er als Statthalter und als Ehemann hatte, ließ er den Neger an einen Baum binden, und viermal mie Affagay? en durchſtoßen Man hielt ihm fürtodt. Die Frau Statthalterinn ließ genaue Nachricht don feinem Zuftande einziehen; und weil man noch einige Kräfte an ihm merfte, fo rettete fie ihm das deben, indem fie das Weiße von der Bruſt einer Iebendig gefchundenen Henne in feine Wunden legen ließ ©). | . Die Einwohner haben gegen das weibliche Gefchlecht große Hochachtung. Sie zeigen fich in ihrer Gegenwart niemals weder zornig noch traurig, vielmehr ungemein auf geraͤumt, fpielen, fanzen und fingen. Mit einem Worte, das Frauenzimmer ift in die ſem Sande, wie in jedwedem andern, das befte Mittel gegen ven Verdruß, die Erquickung auf ausgeftandene Mühe, die angenehmfte Hälfte der Geſellſchaft, und ein Troft für dieje⸗ tigen, welche von der Ungerechtigkeit oder Grauſamkeit der Mannsperſonen verfolget wer⸗ den, als welche miteinander umgehen, wie die Tiegertbire, F, Warum die Die Bermehrung der Einwohner wird dadurch fehr gehindert, daß fie einen Linker In ſel nicht ſchied zwiſchen guten und böfen Tagen machen, Wird ein Kind an einem Ungluͤcksta — volkreicher iſt. gſo wird es nicht gefäuget. Hingegen empfänge man die andern als ein Geſcheut 5 de Himmels, "Man badet fie in fliegenden Waſſer , die Muͤtter tragen fie in einem EM che auf dern Ruͤcken / und verforgen fie auf das befte, "Diejenigen, die lange Bruͤſte he de veichen fie dem Kinde über Die Schulter Bin; die mit Furzen, nehmen es vor ſi ni Man findet zu Madagafcar, gleichwie auf dem grünen Borgebirge, Mütter und —— men / die nicht älter find, als zehn Jahre. "Nach der Niederkunft halten fie en ee ed Se TEEN rn & Man fepe oben Reimelorts ya AA RRÄE Snin men Tune Tr A a um BEN AR ee N R nach Oſtindien. IE Buch. I Cap. 569 Monat innen, und ziveen Monate bernach tragen fie einen Fleinen Ball, von Latanier Beſchreib. Oder Serchenbaumblättern, als ein Zeichen ihrer Entbinbung. von Made: Man bekuͤmmert fi) wenig um Die Aufführung der Mägdchen, wenn man eine hei- gaſcar. rathen will. Sie koͤnnen ihre Gunſt bezeuget haben, wem ſie wollen. Ein vornehmer err nimmt gemeiniglich vier Frauen; eine jede wohnet beſonders, weil ſie ſich nicht zum ſten um den Mann vertragen koͤnnen. Wer heirathen will, der haͤlt bey den Aeltern um die Tochter an, und beſchenket fie dafür mit Ochſen, Schafen, ſilbernen und goldenen Arm- ändern, oder andern feinem Stande gemäßen Koftbarkeiten, Die Religion hat mit den Bermählungsgebräuchen nichts zu thun f). Man ficht zu Madagafcar Weibesperfonen, die fich Durch ihren Muth unddurch ihre Heldinnen Tugenden über ihr Geſchlecht empor ſchwingen. Die $andesgefchichte gedenket einer gemwiffen von Made: ians Rena, welche Die ganze Inſel eroberte, und deren Leben beſchrieben ift. Dianz galar- long, die Frau oder Siebhaberinn des la Cafe, bat unzählige Proben ihrer Großmuth und Herzhaftigfeit abgeleget. Sie zog oft mit ihm in den Krieg. Sie rettete ihm das Sehen mehr als einmal, Chamargır hatte Negern beftochen, die ihn ermorden follten. Sie überfielen ihn, als er ohne die geringfte Wache da lag und fchlief, und zwar in feinem eigenen Haufe. Dian Nong ergriff eine Aſſagay, und hielt fie fo lange zurück, bis er Munter wurde. Bey einer andern Gelegenheit, vettete fie ihm das Leber gleichfalls durch ihre Verteidigung, und trug darüber eine Wunde Davon g). | Die Einwohner von Madagafcar haben Gefege, deren Urſprung fie nicht wiffen, die Geſetze und fie aber in allen Gegenden der Inſel beobachten. Einem Diebe durchfticht man die Han- Recht. de. Einem Moͤrder ſchneidet man den Kopf mit dem Eiſen einer Aſſagay herunter. Der Rohandrian das iſt das Oberhaupt einer Landſchaft, entſcheidet alle Sachen, mit Zu⸗ jiehung der Häupter von jedem Dorfe. Wegen Beftrafung eines Mifferhärers nimmt er niches, fondern hält es für einen Gewinn, daß der Böfewicht aus dem Sande gefchaffet worden. Aber bey bürgerlichen Rechtsfachen bringt man ihm fir feine Gebühren einige Stuͤcke Vieh, mehr oder weniger, nachdem die Sache wichtig iſt. Der Unterthan muß feinem Oberhaupte allemal in den Krieg folgen. licht felbiges, Tapferkeit ober fälle zu Beben: foläuft er davon. Sie gehen mit großer Herzhaftigkeit zum Schla- dr Negern gen, wenn der Anführer unverzage voran geht. Iſt der Tod unvermeidlich, fo ergeben fie — ſich ohne Murren darein. — Bey einem Negerheere machen die Oberhaͤupter allezeit den gun, Anfang zur Flucht; daher kam es, daß eben diejenigen Krieger bey dem erſten Angriffe der Franzoſen flohen, welche unter ihrer Anfuͤhrung eine unerſchrockene Standhaftigkeit bewie- fen. Ueberwindet ein negrifches Oberhaupt : fo ift die Graufamfeit die erfte Wirkung fei- nes Sieges. Gemeiniglich rottet er das ganze Öefchlecht feines Feindes aus. Wird er Überwunden, und fein Feind ſchenket ihm das Leben: fo fehämer er fich zuweilen zu Tode, oder ftirbe aus Verdruſſe A). N j Eine Stadt beitebt gewöhnlicher Weife aus taufend Käufern. Sie ift mit einem Ihre Städte. eiten, und ſechs Schube tiefen Graben umgeben, an deſſen inwendigem Rande ſtarke \ Dallifaden ftehen. Der Donac oder des Oberhauptes Haus raget über die andern hervor, wiewohl es, gleich dem allergeringften, nur von Brettern gebauet, und mit Blättern bedecker iſt. Heirathen. e) A. d. 130 S. 5) A. d. 139 Seite, 5 A. d. 131 S. B) A. d. 128 S. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. Coer 570 Reiſen der Sranzofen 7 > Sefehreib. iſt. Nach Untergange ber Sonne, verfammeln fich alle Einwohner, welche das Alter oder von Mada⸗ eine Krankheit nicht abbält, bey dem Donac, tanzen und jauchzen. Sie ſtampfen mil gras folchem ungeftümen Wefen mit den Füßen gegen ven Boden, daß ein Fremder darüber er⸗ ſchrickt. Sie fingen oder erzählen vielmehr die Thaten ihrer Voraͤltern mit einem graͤßli⸗ chen Geheule. Sie erheben die Tapferkeit ihres Fürften. Sie prophezeyen ihm alles Gluͤck. Die Weibesbilder tanzen im Kreiſe nach dem Klange eines Inſtrumentes, das aus einem dicken Rohre beſteht, und ſtatt ver Sayhten mit Fäden bezogen iſt. Sie ſpielen faſt alle darauf, wobey ſie es an die linke Bruſt ſtaͤmmen, welche von einem halben Kuͤrbiſſe, der unten an das Rohr befeſtiget iſt, bedecket wird; die Sayten beruͤhren ſie mit der rechten Hand, und ſingen darzu 2), I ghre Haͤuſer. Die Haͤuſer, oder gemeinen Huͤtten, find denen auf dem gruͤnen Vorgebirge ähnlich; das ift, fo niedrig, daß man nicht aufgerichtet darinnen ſtehen kann. Die Flecken haben bloße Pallifaden zu ihrer Befeftigung. Die Dörfer find ohne Pallifaden und Gräber Zumeilen werden fie an einen andern Ort verleget. Vier Kerle tragen eine Hütte ohne alle Schwierigkeit wohin fie wollen. Man lebet aber auf dem Dorfe nach eben der Meile als in der Stadt, Befucher ein großer Herr den andern, fo leihet der Wirth dem Gaſte diejenige von feinen Frauen, die felbigem am beften zu gefallen feheine, und es wäre eine große Befchimpfung, wenn ſich der Gaft nicht ihrer bedienen wollte, Landbau auf Der Reichthum auf der Inſel beſteht im Viehe, wofür die Männer ſorgen. Det Madagaſear. Reiß- und Wurzelbau gehöret für die Weiber. Sie machen neben der großen Zähe am rechten Fuße mit dem Stabe ein Loch in die Erde, und werfen Reißkoͤrner darein; fällt ei⸗ nes neben bin, fo jtoßen fie es mit eben derfelbigen Zähe ins $och. Auf gleiche Weife ver? fahren fie bey dem Wurzelbaue. Beyderley Gefchlechte weben Pagnes, oder baumwolle⸗ ne Teppiche, und färben fie nach Belieben mit verfchiedenen Farben, Sie haben feine Webftühle darzu, fondern fie fpannen ihre Fäden auf der Erde aus, und ſtecken vermik telft Eleiner Hölzchen, andere oben und unten durch, Gold, Silber und Edelgefteint brauchen fie nur zum Weiberpuge A), } Speifen der Ihre gewöhnliche Nahrung iſt Kuhmilch, Reiß und Wurzeln. Sie ſpeiſen nur Einwohner, etwan an Feſttagen oder bey einer beſondern Feyerlichkeit einen Rinderbraten. Sie reini⸗ gen bie Schwarte, wie wir die Schweine, und braten fie mit: ihr liebſter Trank iſt eine Art von Merh; fie kochen drey Theile Waffer mie einem Theile Honig, ſchaͤumen es ab und verwahren es in großen Gefäßen von ſchwarzer Erde, Hierinnen befommt das Ge⸗ traͤnk einen angenehmen Geſchmack, wird aber den franzöfifchen Mägen fhädlich. Au bereiten ſie einen Wein aus Zudervohre und Bananas. Jener ift ftärfer, als ihr Methʒ dieſer hat gar Feine Staͤrke, er ſchmecket aber lieblich 7), Ihre Klei⸗ Die prächtigfte Kleidung eines Madecaſſen iſt ein Pagne über den Schultern, und Bun. noch einer, der ihn vom Gürtel bis an die Knie bedecket, nebft ledernen Sohlen ftatt der Schuhe, und einer Gattung von Korbe auf dem Kopfe. Die gemeinen Leute tragen, wie die meiften africaniſchen Schwarzen, nur vorne ein Stuͤckchen Zeug, und binten wieder eines, oder einen Gurt, deſſen Enden vorn und Binten herab hängen, und fie bedecken/ fo. gut es angehen will, ? \ —— ) A.d. 125 ©, k) Ad. 126 © 2 nach Oſtindien. II Buch. I Cap. 571 In der Beichreibung der erften hofländifchen Reife Tieft man die Weife, tie fie ihre Beſchreib. Todten begraben; und in Nenneforts feiner, was fuͤr Ehrerbiethung fie gegen die Gräber Por FEIN tragen. Allein fie verknüpfen Feine Neligionsbegriffe mic diefer Pflicht gegen Verſtorbene. — Nebſt dem haben ſie weder einen Tempel noch einige andere Gottheit, als die ſich jeder in Ihꝛe Religion. ſeinem Haufe ſelbſt machet, und eine Gattung von Griffen iſt. Die Griffe ſitzt in einem Korbe; fie wird darinnen gefüttert, und hat die foftbareften Sachen des Hausherren neben fich liegen. Das ganze Wefen zuſammen, nennen fie ihr Oly. ' Sie tanzen mit folcher Heftigkeit un das Oly herum, als wenn fie unſinnig wären; denken fie, das Oly habe ihnen etwas inden Sin gegeben, fo vollziehen fie es unerſchrocken. Ob fie gleich Feine Andere Grundfäge haben, als die natürlichen: fo findıfie doch ungemein abergläubifch; bey ihrem groben Begriffe von Sterndeuten, verbinden fie mit allem, was fie fehen, und was ihnen einfällt, eine Borbedeutung mm) Frager man fie um dem Urfprung ihres Wer fens und der Welt, fo erfährt man lauter einfälige Poffen. Unterdeſſen ſchließt man aus ber Beſchneidung, welche, ſo viel man weis, auf der Befchneidung. ganzen Juſel im.Schwange geht, daß ihnen entweder die Juden oder die Muhammedaner Einige Religionsbegriffe müflen bengebracht haben. - Es wird diefe Ceremonie nur alledrey ahre vorgenommen, Man erbauet: hierzu in jeder Stadt eine Halle, Die auf hölzernen Pfaͤhlen ſteht, und rings herum mit Palliſaden umfaſſet wird, Das Oberhaupt ſchlach⸗ tet einen Ochſen, gießt das Blut nebſt dem Methe rings um dieſen Bezirk, oͤffnet den Zaun, und pflanzet einen Bananasbaum mie Blättern und Fruͤchten in die Oeffnung. Er haͤngt auch einen mie dem Ochfenbiute beſprengten Gürtel an den Baum; hierauf wird diefer Dre für Heilig geachtet: . Man geht nicht anders, als mir Ehrerbierhung, vorbey, noch weniger waget fich jemand hinein. Die Väter der Kinder, welche beſchnitten werden folfen, faften die acht erften Tage nach dem Neumonde im Märzen, und nachgehends fragen fie diefelbi- gen in einen Pagne eingemickelt, auf dem Rücken durch die Stadt herum: die jungen un- verheiratheten Leute folgen bem Zuge, und machen mie ihren Affagayen afferley drohende Stellungen, als ob fie in das Treffen giengen. . Endlich gehen fie dreymalum den heiligen Dit herum, bleiben vor der Deffnung ftehen, theilen fih) in ziween Haufen, und fangen ein blindes Gefecht an, welches fo lange waͤhret, bis bende Theile aus Müdigkeit auf die zu rechte gelegten Matten hin finfen. Des andern Tages rennet ein Pfaffe, deſſen Amt es iſt, die böfen Geifter von den Kindern zu verjagen, wie ein toller Menſch in alle Häufer hinein, bedrohet die Geiſter, jaget fie heraus, und in ein Huhn, das an der Thuͤre des Dberhaupres angebunden ſteht. Hierauf drehet er dem Huhne den Hals um. Dargegen ſtellen ſich die Väter und Muͤtter an beſagter Thuͤre ein, bringen dem Oberhaupte fo viele Ochſen und ſchwarze Hühner, als fie Kinder zu befchneiden haben, und bitten um Ernen⸗ nung eines Tages zur Beſchneidung. Wenn diefer Tag komme, fo fist das Oberhaupt an dem Eingange zur Halle, auf einer mie Pagnes belegten Tafel, und empfänge die Ga- ben der Mütter. . Hernach gebt: er in die Halle, nimmt feinen Dias in der Mitte, und die Vater legen ihm die Kinder auf einen ſehr glatten Stein Bin, worauf der Schnitt vor: genommen wird, Sogleich erwürget jeder Vater fein Huhn, und läßt das Bluͤt auf die undetropfen. Die Mutter tauchet Baumwolle in das Blut vom Hubne, und von ei- nem Ochſen, den man gleichfalls ſchlachtet, und bindet fie auf die Wunde 7). Vecrgleicht Gccca2 man I) Eben dafı und a. d. 17&,.: m) A. d.133©, ") X 8 132,133 ©, 572 Reifen der Sranzofen Befehreib. man dieſe Gebräuche mit der africanifchen Negern ihren, fo läßt die beyderfeitige Gleich von Mada⸗ foͤrmigkeit auf einen gemeinfihaftlichen Urfprung fehliegen 0). 3% gafav. Rennefort wunderte ſich, Daß man bey den Einwohnern von Madagafcar Feine deu? fichere Spuren einer Religion finden follte; und fragte einen ihrer Gelehrten, aus web em Grunde fie ein dermaßen verächtliches Thier in ihren Olys ernähreten und anberheten Der Ombiaſſe; denn diefen Ehrennamen fragen ihre Pfaffen; gab mit großer Ernſthaf⸗ tigkeit zur Antwort: fie betrachteten in jedweder Sache die hervorbringende Urfache derſelbi⸗ en; man müßte fich aber eine auswählen, damit man fich feiner Schuldigkeit erinnerte- iefe Antwort feßte Renneforten in Berwunderung. Indem ihm hierbey Die Träume der Aegyptier und anderer Bölfer einfielens fo fragte er den Ombiaſſe, ob er nicht dächte, Die Sonne fen der Anbethung würdiger, als eine Grille? Sieift esnach meinem Erachten eben fo würdig, erwiederte der negrifche Gelehrte; damit nahm er einen Kiefelftein in die Hand und fagte: hier in dieſem Steine ftecfer Die ganze Sonne. Um diefen Saß deutlich zu machen, fuhr er weiter fort zu fagen, je geringer eine Sache feheine, defto deutlicher ſtelle fie das höchite Wefen vor; die Natur öffne fich, um fich felbft zu erklaͤren; ein Sicheftral, welcher diefes wahrhaftige Wefen befeele, breite fich auf allen Seiten aus, und durchdrim ge alle Sachen; zwar leuchte er in den gemeineften Sachen nicht fo ftarf hervor, aber um eben diefer Urſache willen, fey feine Kraft häufiger darinnen verborgen, und eine gewiſſe Menge des Grundweſens in ihm vorhanden, welches man folglich leichter daſelbſt ſammeln koͤnnte. Weitlaͤuftiger wollte er fich nicht herauslaffen,, fondern fagte nur, man fönnte el ner Figur die Kraft des wahren Wefens geben. Nennefort fragte im Scherze: ob er ihm etwas geben koͤnnte, das ihn bey feiner Nückreife vor dem Erfaufen bewahre? Hierauf gab ihm der Ombiafle ein rundes und plattes Stückchen Eifen, in der Größe eines vier Groſchen⸗ ſtuͤckes, worauf fiebenmal drey Punete, und einige arabifche Charactere ftunden, unter Berficherung, fo lange er es bey fich trüge, würde er fich vor dem Erfaufen nicht fürchten duͤr⸗ fen. Rennefort gefteht, er habe diefen Talisman bey fich getragen, als fein Schiff iM Eanale unterfanf: er will es aber nicht Wort haben, als ob er ihm die Rettung feines Le⸗ bens zufchriebe P); — Geſpraͤche des Verfaſſers mit einem Ombiaß. 2. Thiere auf der Inſel. Verſchiedene Arten vom Rindviehe. Fluͤſſe und Honigameiſen. Vier Gattungen Seidenwuͤr⸗ Teiche. Voͤgel. Andere Thiere, deren Flacour mer, Hühner, Faſanen und Papagayen, FW gedenket. Der Tendrae, Foſſa, Sara, Bond: limene oder Fenervögel, Dreyerley Reiher. ſira, Falanue, Tſitſibi. Tretretretre. An- Vorudul, Voruchotſi, Raſſangue, Taleva tamba, Mangarſahoe, Breh, Famocantrara. Manduts. Waſſerſeorpion. Vancoho, Ana: ealife, Acolalau, Anacandef, Herechereche. Mentavaza, Vorupatra, Hotahota, Voru— amba. Seltſame Fledermaus, Meerſchwein. Fiantfado. Verſchiedene feinem einigen bekannten Sande giebt es fo viele Ochſen und Kuͤhe, als zu Madagaſcar-. Arten von Man theilet fie in dreyerley Gattungen; eine hat eben folche Hörner, als das Rind⸗ Rindviehe. vieh in Frankreich; der zweyten hängen fie herab; Die dritte hat gar keine. Alle drey Gat⸗ tungen haben einen Hoͤcker von Fette zwiſchen den Schultern und dem Halſe. Die Schaf haben Schwänze, einen halben Schuh breit, die ihnen nachfihleppen. Ueberall — wi pP) Ad. 124135 S. 0) Siehe Moors Reiſebeſchreibung im driften 9) A. d. 119 S. Theile gegenwaͤrtiger Sammlung, rs) A820 ©. nach Oſtindien. Buch. I Cap. 573 wilde und zahme Schweine, imgleihen eine Menge Cabris, obgleich die Inſel mie gewif Beſchreib. fen Thieren beläftiget ift, welche die Einwohner Sarafes nennen, und einem Wolfe glei: von Mada⸗ ‘hen, aber weit mehr freffen. Um fich gegen dieſe gefährlichen Feinde zu verwahren, darf geftse. man das Feuer in den Hütten weder Tag noch Macht ausgehen laffen. Eben fo ſchaͤdlich iſt auch eine gewiſſe Gattung Affen, wenigſtens an denen Orten, wo fie ſich in Menge auf- + hält, Ein Haufen folcher boshaften Thiere Hätte einftens einen franzöfifchen Jäger um das Sehen gebracht, wenn er feinen Hund nicht bey fich gehabt Hätte 4). „Es giebt vielerley Affen auf der Inſel, und die Einwohner bilden ſich ein, fie wären Überhaupt eine. Art fauler Menfchen, die fich die Mühe nicht gaben, Häufer zu bauen, Die Crocodile find in den Flüffen der Inſel etwas gemeines, von da fie ſich in die Teiche bege= ben, Anden Wäldern finder man eine Menge wilder Ragen: fie find aber eben fo furcht- ſam, als unfere Hafen. Hunde und Stachelfchtveine giebt es in großer Anzahl. Ferner, unendlich viele Schlangen, einige fo dick, als ein Schenkel, aber ohne die geringfte ſchaͤdli⸗ he Eigenſchaft. Rennefort beftätiget aus feiner Erfahrung, Daß die Cameleons die Farbe der Sache, worauf man fie feget, annehmen, und. faget, Die Farbe ziehe fich zu den Au—⸗ Ei hinein, wie vorher Wein, den man in ein Ölas Waſſer gießt, es allgemach roth tbe 7). Die Fluͤſſe und Teiche auf Madagaſcar ſind voll Fiſche, und die Kuͤſten wimmeln bee Fluͤſſe und ſtaͤndig von Rochen, Sollen, Goldfiſchen, Rothfiſchen, Tornbutten und Boniten. Die Teiche. Auſtern ſind einer Hand groß, aber von einem ſuͤßlichten Geſchmacke, der fie nicht, fo an⸗ genehm machet, als die unfrigen. Man findet Feld- und Nebhühner, aber um die Hälfte Fleiner, als in Sranfreich, Voͤgel. auch nicht fo faftig; ferner" Turfel- und Holztauben, gewaltig viele wilde Enten und Kriech⸗ enten; graue Papageyen, davon die jungen beffer ſchmecken, als Turteltauben und Holz- tauben; Fafanen, Pintadohühner und gemeine Hühner, auch calecutifche, die aus Europa dahin gebracht worden; gewiſſe Bögel, in der Größe eines Schwans, welche die Portu— giefen Slamingos nennen, woraus die Franzofen Flamans gemacht haben, Die Zahl der Eleinen Vögel ift unendlich, und ihr Singen etwas höchft anmurhiges. Die Bienen und Seidenwuͤrmer treiben ihre Arbeit faft auf jedwedem Baume. Die Bienen in einer Gattung von Körben, die fie fich auf ſtarken Xeften, zuweilen auch in einem hohlen Baume verfertigen; die Seidenwuͤrmer in ihrem Gehäufe, davon alle Bäume vollhängen +), Stacour hatte ſich befonders auf die Naturgeſchichte der Inſel befliſſen; er benenner Andere Thie. alſo noch viele andere Thfere, und giebt eine weitläuftigere Befchreibung von ihnen 2). 17, Bar m Der Tendrac ift eine Art von Stachelfchweinen,defien Fleiſch die Einwohner für föft- h lich achten, obgleich Flacour es abgefchmackt, zah und fafericht befand, auch niemals da» DERIBITE: von effen mochte, Dieſe Tiere fehlafen fechs Monate, verfcharren ſich in tiefe Löcher, und nehmen in folcher Zeit feine Nahrung zu fih.. Sodann fallen ihre Borften aus, welche ſo fpieig find, als des Stachelſchweines feine, und bey ihrem Aufwachen wachfen andere. Der Foſſa ift eine Art eines Dachfes, und frißt die Hühner. Wenn er jung ift, fo Der Foſſa. Ühmecket er fo gut, als ein junger Haſe. Cece3 Der ) Ad. 220,121 ©. Man fehe die Beſchreib. 2) Geſchichte der Inſel Dindagafrar, a, d. Ist der orſten hollaͤndiſchen Reife, und folg. S. 574 Reifen der Franzoſen Beſchreib. | von Mada⸗ Der Saca ift eine wilde Katzenart. Es. giebt fehr fehöne, die man leicht fangen gafter. Fann, wenn fie mit den Hauskatzen rammeln wollen, » Die meiften tragen die Schwaͤnze SS gekruͤmmet. Der Vond ſira iſt ein kleines Thier, gleicht einem Wieſel, hat eine rothbraune Far⸗ Vondſira. be, liebet den Honig, und riecht nach Bieſam. Falanuc. Der Falanuc ift das rechte Zibeththier, und iſt ſehr häufig auf der Inſel. In vie⸗ len Landſchaften wird es gegeſſen. Tſitſibi. Der Tſitſibi iſt eine Art eines grauen Eichhorns, das in hohlen Bäumen ſich auf⸗ haͤlt, und ſchwer zahm zu machen. ift, j Tretretretre. Der Tretretretre iſt ein Thier von der Groͤße eines zweyjaͤhrigen Kalbes, mit einem runden Kopfe und Menſchengeſichte. Voͤrder⸗ und Hinterfuͤße gleichen einem Affen, das Saar iſt gekraͤuſelt, der Schwanz kurz, und die Ohren find den menſchlichen aͤhnlich. Nach Flacours Berichte gleicht dieſes Thier dem Tanacht, den Ambroſius Pare beſchrieben bat. Es liebet ſehr die Einſamkeit, und die Einwohner meiden es eben fo forgfältig, als es vor ihnen flieht. s Antamba. Der Antamba iſt eine große wilde Hundesart, mit einem runden Kopfe, und gleicht einigermaßen Dem Seoparde. Er zerreißt Menfchen und Kälber, hält fich auf unmegfanen Bergen auf, und geht von da auf den Kaub aus. } Manga: Der Mangarfaboc ift ein großes Thier mit Pferdehufen und langen Ohren, Wenn hoc. er bergab geht, fo kann er kaum vor fich fehen, weil ihm die Ohren vor die Augen hängen, Er ſchreyt wie ein Efel. Flacour haͤlt ihn für einen wilden Efel. Beh. Der Breh ift eine große Cabrigattung, fehr wild, mit einem einigen Horne an det tie, i Famocantra⸗ Der Famocantrara iſt klein, einer Eydechſe ziemlich aͤhnlich, lebet vom Ungezie⸗ m fer, und Elammert ſich an die Rinde der Bäume, wo man ihn faum wahrnimmt. Er fpervet das Maul auf, damit die Spinnen und Fliegen hinein Fönnen, Davon er ſich nah? ret. Dben auf dem Rüden, am Schwanze, an den Beinen, am Halſe, und am Ende der Schnauze hat er etwas, wie kleine Klauen oder Pratzen, damit er fich an die Bäume haͤngt · Nichts deſtoweniger fpringe ev den Megern wie ein Bitz an die Bruſt/ went fie nahe an einen Baum fomnten, wo er ſich befindet, Sie fürchten fich fehr vor ihm; denn er klam⸗ mert ſich fo feft indie Haut, daß fie fich nicht anders, als mit Huͤlfe eines Scheermeſſers von ihn losmachen koͤnnen. . Manduts. Die Manduts iſt eine Art von Schlangen. Es giebt vielerley Schlangen auf der Sußel, welche den frangöfifchen aͤhnlich fehen. Doch diefe ift fo dick, als ein Schenkel, frißt Nasen und junge Voͤgel, Die fie aus dem Nefte holet. Waſſerſeor⸗ Die Moraͤſte und ſtehenden Waſſer werden von gewiſſen Scorpionen unſicher gema⸗ pion. chet. a ſchlucket das Vieh beym Saufen ein folches Thier in fih, und muß d9 von ſterben. Vancoho. Das Ungeziefer, welches den Namen Vancoho traͤgt, iſt eine Spinnengattung, mit einem dicken runden ſchwarzen Bauche. Kein giftigeres Thier iſt in der Welt, Sobald es einen Menfchen fticht, ſo verlieher er alle Sinne, Flacour fah-Negern zween Tage in Onmacht, und fo kalt, als Eis, da liegen, ungeachtet der Stich Faum zu ſehen war, DIE Einwohner gebrauchen Kraͤutertraͤnke dagegen, und unterhalten beftändig ein großes Feuer bey dem Kranken. de nach Oſtindien. Il Buch. JCap. * Der Anacalife iſt ein kriechendes Thier, waͤchſt unter der Rinde fauler Baͤume; er hat fuͤnf bis ſechs Zoll in die Laͤnge, und viele Beine, wie eine Raupe. Es iſt duͤnn und plate, hat eine ſehr harte Haut, und eben fo durchdringenden Gift, als der Scorpion und ancoho. Alle Ratzen, Maͤuſe, Aſſeln, Ohrhoͤhler, Wanzen und ander Geſchmeiß verurſachen zwar den Einwohnern von Madagaſcar großes Unheil, doch bey weiten nicht fo viel, als ein einziges Eleines Thier, Acolalau genannt. Alle Megernhäufer find voll davon, Es jerfrißt Geräthe und Kleider, und vermebret fih erftaunlich. Anfangs ift es fehr Flein, eswicd aber fo dick, als ein Daumen, Endlich wachſen ihm Flügel, wornach es zwar“ Nicht gefährlicher, wohl aber durch fein Herumſchwaͤrmen verdrüßlicher wird, Unter vielen andern Gattungen von Würmern giebt es eine, davon der Kopf der Zun⸗ ge an einem Bohrer gleicht, und welche das allerhärtefte Holz durchfrißt. Andere haben eben dergleichen Köpfe, und zerfreffen die Schiffe, find aber mit Schalen bedeckt. Sie ducchbohren das Brett nur ſchief, und machen fich niemals heraus, welches Flacour als eine Grade don Gott anficht, weil fie außerdem alle Schiffe zu Grunde bohren würden. Die Anacandef ift eine Fleine Schlange, in der Diefe eines Federkiels, welche in das Gefäß der Menfchen hinein fchleicht. Denn indem man mit feiner Nothdurft beſchaͤff⸗ tiger iſt, fo ſchießt fie dermaßen geſchwind auf die Deffnung bes Leibes los, daß man feis nen Augenblick verfaumen darf, fie heraus zu ziehen, ehe fie völlig einfriecht ; font zer⸗ feiße fie die Gedärme, und verurfachet einen ſchmerzlichen Tod, Beſchreib. von Mada⸗ gaſcar. — — Anacalife. Acolalau. Anacandef. Die Herechereche iſt eine leuchtende Fliege, davon alle Wälder fo voll find, als Herechereche. wenn Feuerfunfen beruinftöhen, welches bey der Nacht einen angenehmen Anblick verur- ſachet. Zuweilen fegen fie ſich in erſtaunlicher Anzahl. an die Haͤuſer. Flacour dachte eines Tages, das feinige ftünde in vollem Feuer; da er aber die wahre Beſchaffenheit er— füge, Po verurfachte ihm diefer Anblick Berwunderung und Luſt. Es giebt auf Mada⸗ a fo unzähfig viele Sliegengatfungen, daß er das Borhaben fahren ließ, fie zu Des reiben, Bon Ameifen find mancherley Arten da, unter andern eine, welche fehr anmuthiges Honig machet. Doch theilet fich diefe wieder in zwo Gattungen. Cine leget ihr Honig in fen. hohle Bäume, und hat Flügel; die andere hat Feine Flügel, und leget es in große Erdſchol ien, Vontontanes genannt. Es find folhefpigig, hart, und voll Loͤcher, wodurch diefe Thiere in unglaublicher Menge aus: und einziehen. Honigameis Der Seidenwürmer giebt es viererley Sorten, 1. Diejenigen, welche nur ein einzl- Vier Gattun⸗ ges und der unfrigen ihrem ähnliches Gehäufe mache, ausgenommen, daß diefes Gehäufe gen Seiden⸗ ſiachlicht ift. 2. Diejenigen, welche viele kleine Gehaͤuſe machet, die ſammtlich in einem wurmer großen eingefchloffen find, und ſich zuweilen auf fünf hundert belaufen. 3. Diejenigen, welche ihre Seide in dem Baume Anacau fpinnt, der dem Cypreſſenbaume gleicht, und am Ufer des Meeres waͤchſt. Die Gepäufe find einzeln, hängen jan einem Faden, und find rings herum mit Stückchen von den Blättern des Baumes umfaſſet. Diefe Seide ift die zärtefte und ſtaͤrkſte. 4. Endlich diejenige, welche ihre Seide auf dem Baume Von⸗ taquier in Eleinen und ebenfalls einzelnen Gehäufen fpinnt. Flacour verfichert, die Ein= wohner auf der Marieninſel aͤßen dieſe Wuͤrmer, wenn ſie im Puͤppchenſtande ſind, und Dürfen die Seide weg. Seine 576 5,5 Reifen der Franzoſen Beſchreib. Seine Anmerkungen erſtrecken ſich auch über die Vögel und Fiſche. Allein, wir wol⸗ von Mada⸗ fon aus einer unendlichen Menge nur diejenigen ausfuchen, welche der Inſel eigen zu ſeyn gaſcar. ſcheinen u). re Ueberhaupt iſt das Federvieh daſelbſt kleiner, als in Frankreich. Die Huͤhnereyet fanen und pa; ſind nicht größer, als ein Taubeney. Zwar giebt es auch fo große Faſanen, als bey uns; yageyen, bingegen aber auch eine Fleine Art, mit violertenen Federn, rothem Schnabel, und von vor“ erefflichem Gefhmade. Die geoßen Papageyen find ſchwarz. _ Man findet rothbraune, aber fehr kleine; und grüne, in der Größe eines Sperlings, Fulimene,oder Die Federn des Sulimene, oder Feuervogels, find in der That fo roth, als Schar” Senervogel fach, Es ift fehade, daß man ihn fo ſchwer aufziehen kann. Im Winter ftirbe er; und wenn man mehrere zufammen wirft, fo beißen fie fich ohne Unterlaß mit einander herum. Dreyerley Madagafcar hat dreyerley Reiher; weiße, ſchwarze und graue, Sie halten ſich am Reiher. — und am Strande des Meeres auf. Ihre Federn find von unvergleichlicher Schönheit. © _ Vorudul. Der Vorudul x) iſt eine Art von Beinbrecher, der einen ſterbenden oder ſchwa⸗ hen: Menfchen von weiten riecht, und mit großem Geſchreye um das Haus herum fliegt. Voruchotſi. Der Voruchorfi iſt ein weißer Vogel, der ſich immer bey den Ochſen aufhaͤlt, und von Fliegen lebet. Die Sranzofen nennen ihn den Ochſenreiher, weil er mit diefem Vo gel einige Aehnlichkeit, aber Eeine fo fchönen Federn hat. Raſſangue. = wilden Gänfe nennet man Raſſangues, und fie haben einen rothen Kamm auf \ dem Kopfe. Taleva. Der Taleva iſt ein Flußvogel, in dar Größe eines Huhns, wit violettenen Federn, ro⸗ ther Stirn, Schnabel und Fuͤßen. Flacour bewundert ihn ungemein. Die Waſſer⸗ vögel find auf Madagaſcar felten groß. Der Verfaſſer nennet eine große Anzahl, davon feine die Tauben an Größe übertrifft, Er giebt allerley Gattungen Nörhelgeyer am. Mentavaza. Der Mentavaza bat einen vortrefflichen Geſchmack, einen langen gekruͤmmten Schnabel, und lebet auf dem Sande am Meere, eine Farbe ift grau, und feine Größe uunngefaͤhr wie eines Rebhuhns. Vorupatra. Der Vorupatra iſt eine Straußenart, begiebt ſich in wuͤſte Gegenden, und legel Eyer von ungemeiner Groͤße. Hotahota. Der Hotahota iſt ein kleiner Vogel, gleicht zwar der Wachtel ſonſt nicht, lebet aber wie fie auf den Saatfeldern, und erhebt ſich ſelten in die Luft. Die hieſigen Wachteln find kleiner, als die franzoͤſiſchen, und fliegen fo wenig, daß man fie erlaufen kann. Voruamba. Der Voruamba iſt ein Nachtvogel, ſchreyt wie ein junger Hund, oder auch wie ein neugebohrnes Kind. — Selzame lFle⸗ Die Fany iſt eine Fledermaus, fo groß als ein Capaun, hänge ſich an duͤrre Bau dermans, me vermittelt zweener Hafen, welche ihr die Natur an die Enden ihrer Flügel gefeger bat in welchen fie, wie in einem Beutel, eingefehloffen if. Der Berfaffer verfichere, fie lege feine Eyer. Sie bringt ihre Jungen unter ihren Flügeln zur Welt, und ſaͤuget fie, wie eine Huͤndinn. Am geibe ift fie haarigt, und bat eine ſpitzige Schnauze, ‚wie ein Fuchs Kein einziger Vogel wird fo fett, als fie, miewohl fie nichts als Obſt frißft. Unter " ») Slacour eben daf. a. d. 163 ©, x) Voru bedeutet in der madecaßiſchen Spt che überhaupt einen Vogel. nach Oſtindien. I Bu, J Cap. 577 Unter denen Fiſchen, die man außerhalb Madagaſcar nicht findet, gedenket Flacour Beſchreib. feines ſelzamern, als des wilden Meerſchweines. Cr ſah eines von Ochſengroͤße, und ohne vor Made: Schuppen, aber borftig, wie ein wildes Schwein, mit einem Loche auf dem Kopfe, Floſſen — auf dem Ruͤcken, Crocodilfuͤßen, zwey ſehr kleinen Augen, etwan funfzig Zaͤhnen auf jeder Meerſchwein Seite des Rachens, in der Größe eines Fingers, einem zottigen Schwanze, einer Klafter i lang, der allmählig fpisig zulief, Dieſes Ungeheuer war von der See nahe an das Fort Daupbin geworfen worden, und dafelbft geftorben, ftanf auch fo übel, daß es niemand abziehen wollte. j Der Fiantfado ift ein anderer Fiſch auf eben diefer Küfte, und ftatt der Haut mit Fiantfado, ein einen umgeben, ine weitere Befchreibung giebt der Werfaffer nicht von ihm. Die Fiſch mit eis Muſcheln zeigen eine unvergleichliche Schönheit und erſtaunliche Abwechslung an ihrer Ge- Mer beinigten ſtalt. An ven Seeklippen wachſen Bäume, Gefträuche und andere Yusgewächfe, die man Haut. ordentlicher Weiſe nur auf dem Lande findet, Go gar Weintrauben und Potironen oder Pfifferlinge findet man daſelbſt. Dieſe Klippen find eine Gattung weißer Coxallen. 3. Stüchte, Pflanzen und Bewächfe auf der Inſel. Gewuͤrzartige Nuß. Wurzeln. Uvifutchi. Cams bare. Uvihare. Offeque. Mavondre. Wilde Wurzeln. Fandre. Humimes. Tantamu. Ampambe. Voandzu. Varvattes. Allerley Bananas. Ananas. Zuckerrohr. Voanato. Vontaca. Voarots. Tamarinde. Voaverome. Voalelats. Voanunue. Thiuts. Voavaluts. Azonvalala. Voaſutre. Entfafacade. Voa⸗—⸗ fondfi oder Voaduri. Alamuts. Voaravend⸗ zara. Kavendzara. Lalevitfit. Longuſe. Sedoai: ve. Tametanes. Vonfatre. Palmite. Voachits. Weinreben. Ambuton. Langu. Samale. Tam⸗ bure. Fanſcha. Latac Anghome Lade. Singofau. Rhombe. Muyta. Tongue. Anranitaco. Won: menes. Fionuts oder Vulibohits. Fonfuts. Fimph. Mandriſe. Mananghamette. Haſon Mainthi. Moe. Suirfa. Anacomptis. Tara⸗ tantilla. Hota. Zanjene Lahe. Encafatre. Me⸗ ra. Aſonoruts. Tombubitſi. Fatra. Zandraha. Anacau. Zuhizorua. Zoazumach. Mihehats. Tocamboa. Aſon-⸗paſſeh. Voarodul. Vohats. Anghive. Andian⸗buloha. Varaucoco. Rhaa; Frucht davon. Lalonde. Homits ancaflon. Boahe. Langhare. Mimbuhe. Harame. Seva. Hunavale. Eundrachendrach. Tſimadan. Fero— coſſe. Hirare. Voatolalac. Manduavatte. Sa⸗ lonta. Sira manghits. Abulaſa. Laheric. Mi⸗ hohats. Sinhahorie. Rombave. Aborach. La⸗ londa⸗ ſecrats. Tſangu manghits. Fooraha. Arindrauto. Uvilaſſa. Art von Seolopendra. Laffa. Bahia. Vulivaza. Art von Gentianella. Fariſate. Linuraven. Ampalantangh-vari, oder Tituraven. Tavebotrech. Tanhetanhe⸗anhela. Tafara. Laubingue. Saughira. Monteroh. Ampuli. Tendrocoſſe Halampu. Violacalaca. Saldits. Pendre. Apocapuc. Onivau. Vulu. Zucker auf Blättern. Ampufutchi oder Afuth. Manonarive. Menavonhe. Marointſi. Hang⸗ Cocombe. Envilaſſe. Saa. Wermuth. Fin. hatſmah. Anafe. Tanevul. Uvivave. Zumont⸗ Tambure eiſſa. Voanane. Tſimandats. Ra: fui. Kraut, das die boͤſen Feuchtigkeiten aus⸗ gante. Indigo, Anil. Vahon⸗ranu. Linghi- treibt. Gummi, ——3 tuts. Korn mit blauen Bluhmen; mit gelben. ! Ire den Früchten und Pflanzen ruͤhmet Rennefort eine der Inſel eigene Nuß, die den Gewuͤrzartige 7 Geruch von allen Arten des Gewürzes hat. Sie gleicht an Größe einer Mufcatennuß, Nuß. iſt aber brauner und runder, Die Natur bringt in der Gegend des Forts Dauphin felbit feffer hervor, Boch in geringer Menge, weil die Wartung fehler. _ Das Korn und die eintrauben kommen nicht zur Reife, worüber unaufhörliche Klage geführer wird. Gleich- wohl urn. Allgem. Beifebefchr. VII Band. Do dA — re Tre az S %.: Se — Beſchreib. ww. Reifen der Sranzofen wohl erſetzet diefen Mangel der weiße Reiß, der bey fleißigem Warten in niedrigen ne von Mada⸗ den gut fortfümmt, und der rothe Reiß, der auf dem Gebirge wähft y). Der Taba gaſcar. . und Pflanzen, welche man in Africa und Indien gleichfalls antrifft. Flacour aber be Wurzeln. Cambare. Uvihare. Offeque. Mavondre. iſt etwas ſehr gemeines, aber außerordentlich ſtark. Wir uͤbergehen viele Baͤume, Fruͤchte ſchreibt einige, die man nur auf dieſer Inſel findet. Nebſt dem Ignames, davon das fand viele Gattungen aufweiſt, giebt es noch vor treffliche Wurzeln. Daher nähren fich Die Einwohner hauptfächlich davon. "Die beften fin x. die Uvifutchi 2), welche in gutem Exdreiche eine ungemeine Dicke gewinnt, Es gie f einige in Mannesdice, gemeiniglich aber von der Dicke eines Schenkels. Die Einwoh⸗ ner vertaufchen unfer einander hundert und funfzig gegen eine Kuh. j 2. Die Cambare iſt eben fo dick: man giebt aber fünf Hundert gegen eine Uvifutchi ‚3. Die Uvihares a) find Fleiner und wohlfeiler, obgleich ebenfalls fehr hoch 9“ ſchaͤtzt: allein fie vermehren fich ftärfer, als die andern. Man fehneidet fie in Stidt wenn. man fie pflanzen will, Sie werden erft in acht Monaten zeitig. Die Offeque it fehr bitter. Dennoch wird fie von den Schwarzen fehr geliebt, und in Waffer gekocht, da mit der Geſchmack von ihr komme. Trocknet man fie hernach an der Sonne: fo bleibt M viele Sabre gut. Will man fie effen, fo weicher man fie in Waffer, 4. Die Mavondre ſchmecket fehr angenehm; fie wird fo dic, als ein Hühnerey, DIE Haut ift bitter, aber die Ruͤbe ſchmecket vollfonmen wie Caftanien. Die Valeves un Triats find gleichfalls Wurzeln, die man anbauet. Wilde iur 5, Andere wachfen von fich felbft; dergleichen find die Uvienpaſſos, die man if zen, Fandre. f Sumlmes, Zantamn. _ Walde und am Ufer des Meeres findet. Sie haben die Dicke und Fänge eines Armes Ihr Geſchmack gleicht den Cambares, Die Uvirandres find Daumens dick, und fol wohlgeſchmackt. Sie wachfen in den Teichen, und treiben ein handlanges und zwey Fing* breites: Blatt. Die Uvidambus find die Wurzeln eines Rebenſtockes, welcher rothe Be“ ven frägt, die wie Mufcateller ſchmecken. Der Stock fteht alle Jahre ab. Die Wurf wird ihrer fchlechten Annehmlichkeit wegen nur bey Hungerszeit gegeffen. Die Vabalail find ſo groß, als ein Menſchenkopf, und ſchmecken wie die Birnen, die man in Franfrel bons chretiens nennet. Sie haben eine graue Rinde, und werden roh oder gekocht 9 geffen. In einigen Gegenden, wo fie haufig wachfen, find fie die einige Speife des gem’ nen Mannes, Die Fanghits werden erftaunlich groß. Sie ftilen Hunger und Du! zugleich. Man ißt fie roh, und fie find Teiche zu verdauen. Die Rinde iſt rörhlich. ©" — unter einem kleinen Gebuͤſche, und man findet welche, die Dicker find, als ein Man am Seibe, i Die Fandre ift ein Eriechendes Kraut, davon man die Wurzel ißt, gleichwie auch DI einem andern Kraute, Hombuc genannt. Die Sonzes ift eine Kohlgattung mit rund und fo breiten Blättern, daß man eines zum Sonnenfchirme gebrauchen koͤnnte. Koch ‚man diefe Blätter am Fleifche: fo ſchmecken fie wie unfer Kohl, und die Wurzel wie Arll⸗ chocken. 6. Die Humimes oder Voamitſas find kleine Wurzeln, von der Groͤße eines Da mens, und vermehren fich außerordentlich. Sie ſchmecken faft wie Steckruͤben. / Die Tantamu gehöret unter dieYTenupbar-Gattungen, und bat violettene Bluͤthe . Man kochet fie in Wafler, oder bräfet fie unter der Aſche. Manns- und Den 9) A. d, 12r und 122,8, 2) Flaeour, a, d, 114 und folg.©. 1 1 4 und fol ol | : ” 2 4 ı J er —— J 4 ” y k , A Fi | 2 [} — —— — VEN = a - * — — —8 3 “> \ * [ N * x 4 J J 2‘ ’ rn. * Pl: ) ’ 2 I * * * 44 * * Pi & 5 Bas: ee — J* nach Oſtindien. IIBuch. T Cap, 579 onen find fehr begierig darnach, weil es im Gegentheile von unſerm Nenuphar zur Beſchreib. liebe reizet. von Mada⸗ Der Ampambe iſt eine Hirſenart, waͤchſt ſo hoch, als ein Spieß, und iſt ſchwer zu gaſcar verdauen. Matt Bauer fie ſorgfaͤtig. Die Voanghenbes find kleine Bohnen, und ſchme⸗ Ampambe cken ſehr gut, fo lange ſie noch gruͤn ſind. Die Voandforus find kleine Erbſen, ſo groß wie Wicken, und ſchmeckten dem Flacour fo gut, als unfere, Die Antaes find eine Gattung Fafolen. 7, Die Voandzu find eine Bohnenart, und vermehren ſich ungemein, Sie wach: Voandzu. fen in det Erde, jedwede in ihrer Schote. Die Blätter gleichen dem Kiee, 8, Die Darvattes oder Ambarvarfis find Pflanzen, welche dem fpanijchen Gen- Warvartes. ſter gleichen. Sie blühen auch alfo, und tragen eine Schote mit einem fleinen und einer Wicke ähnlichen Korne. Sie wachfen fo hoch, als ein kleiner Kirſchbaum. Die Seiden⸗ wuͤrmer naͤhren ſich von ihrem Laube. 9. Man erwaͤhnet der Bananas nur, weil es allerley Gattungen davon auf Ma- Allerley Ba: dagafcar giebt. Einige find fo di, als ein Arm, andere nur fo die, als ein Daumen, nanas. alle aber ſehr wohlſchmeckend und nahrhaft. An vielen Orten machet man aus den Faͤden des Bananasſtammes Zeuge, die man für ſeidene halten follte. 10, Die Ananas ift in den Gegenden des Forts Dauphin nicht vortrefflich. Aunanas. m Das Zuckerrohr dienet nur, ein ſtarkes Getränk daraus zu machen, welches ſich Zuckerrohr. niche lange hält, und in dreyen Tagen trinken laßt. ? 12. Die Voanato iſt die Frucht von einem großen Baume, welcher am Ufer des Voanato. Meeres wächft. Ihr Fleifch ift teigicht, aber nahrhaft. Die Einwohner effen fie entwe⸗ der allein, oder mit Milch und Honige. Der Baum, welcher diefe Frucht trägt, iſt roth, hart, fehwer, unverderblich, und vortrefflich zum Bauen. « — 3. Die Vontaca ift eine Frucht von der Größe einer Quitte, mit einer eben ſo har⸗ Vontaca. sen Schaale umgeben, als ein Kürbis, Sie ift voller großen flachen Körner, wie die Spey: , .. nüffe, aber kleiner. Das Fleiſch ift von angenehmen Gefchmade und fchönem Geruche, * wenn es reif iſt. Flacour glaubet, fie ſey dasjenige, was in Indien Cydonium Ben⸗ galenſe heißt. 14 Die Voarots iſt eine Frucht von einem-großen Baume, der vom Fuße auf Voarots. voller Zweige ift, und ſich in einer eyrunden Geftalt erhebt, Das Blatt gleicht den Die benbläctern. DieFeucht ift eine Art von einer etwas herben Kivfche, die aber wenig Fleiſch dat, indem der Kern febr groß it. Sie wächft bufchweife, und man hat ihrer yon Dreyer ley Farben, rohe, weiße und ſchwarze. —* td 15. Die Tamarinden zu Madagafcar find die hönften Bäume des Landes, wegen Tamarinden. Ihrer Größe, Dicke und Breite ihrer Zweige. Die Schoten, welche die Frucht tragen, find nicht größer, als der franzöfifehen Bohnen ihre, Auer den Eigenfchaftender Frucht, welche in der Arzeneykunſt bekannt find, verfichert Flacour, es ſey bie Rinde von dem Hol: ze, und das Holz felbft, wenn es im Waſſer gekocht wird, ein gutes Mittel wider die Blaͤ⸗ bung und Verftopfung der Leber. Die Einwohner nennen diefen Baum Monte. \ 16, Die Voaverome it eine violeftene Srucht, eben fo flein, als die rothe Johan- Voaverome. nisbeere, füß und fehr angenehm. Man bedienet ſich ihrer, ſchwarz und violett damit WM färben, anf! a D>Dd dd 2° — 17. Die 4) Upi beißt überhaupt Wurzel, u —— — RE wer ie A eh » 1 —— Ann — ⁊ ne el ZZ ste —— ig a an EL — u an — Gl N rg. N 580 Keifen der. Sranzofen Beſchreib. 17. Die Voalelats iſt eine Art von einer weißen Maulbeere, deren Baum und Blaͤt⸗ von Mada⸗ ter aber unfern Maulbeerbäumen gar nicht ähnlich find. Diefe Frucht ift ungemein herbe. gaſcar. 18. Die Voanunue iſt eine Frucht von der Art einer Feige, deren Blätter den Birn⸗ Voalelats. baumblaͤttern gleichen. Diefe Frucht ift an Geftalt und Geſchmacke ven marfeilfifchen Fei⸗ gen aͤhnlich. Wenn in den Baum geſchnitten wird: fo fließt eine Milch heraus, und die Voanunue. Rinde dienet, Tauwerk daraus zu machen. Er waͤchſt ſehr hoch. Dieſes aber hindert nicht, daß nicht einige von ſeinen Blaͤttern die Erde beruͤhren, wo ſie Wurzel faſſen, und andere Bäume treiben. Flacour bat viere gefehen, welche zu Bäumen von zwo Rlaf tern im Umfange geworden waren. Er bat von einem andern Baume in der Infel St . Maria geredet, deſſen Frucht, ſo bald fie herunter fällt, Wurzel faffee, und ein fo dickes hints. Holz machet, daß es unmöglich ift, darüber wegzufommen. Diefer Baum beißt Thiuts und die Frucht Voathiuts. Madagafcar hat eine andere Arc von Feigenbäumen, Na: mens Nonnue Iſſaie, deren Frucht gut, aber fo Klein, als eine Kirfche ift, Voavaluts. 19. Die Voavaluts iſt eben die Frucht, welche in Indien Durion heißt, von fehr gutem Geſchmacke, aber fehr ſteinigt. * Azonvalala. 20. Azonvalala iſt der Name einer kleinen rothen Frucht, von angenehmem Ge⸗ ſchmacke und der Größe einer rothen Johannisbeere. Sie waͤchſt auf einem Steauche, der bufchiche wird. Vonfatre, 21. Die Poaſutre iſt eine Frucht von der Größe einer Mufcatbirne ‚, telche, wenn fie gefocht oder gebraten wird, wie eine Caftanie ſchmecket. Der Baum waͤchſt ziemlich) bed. Es iſt das härtefte Holz im Sande, Es läßt fich fehr ſchoͤn glätten, und nimmt eine. Lohfarbe an. „Seine Blätter find fo lang, wie die von dem Mandelbaume, aber ein: geſchnitten, und bey jedem Einfchnitte mit einer Bluhme von eben der Geftalt und Farbe verfehen, als die vom Rosmarin, aber ohne Geruch. Aus diefer Bluhme wird die Frucht, welche auch rund um die Blätter und an dem äußerften Rande wächft. Flacour redet mit Verwunderung davon. Ensfafacale. 22. Die Entſaſacale ift die Frucht von einem Baume, von der Größe eines Mans delbaumes, gerade, ohne viele Ziveige, deffen Blätter. den Mußblättern gleichen. Die Frucht ift lang, wie ein Stab, und in Fleine Zellchen abgetheilet, aber Hart bis in die Rin⸗ de. Sie ift von außen und innen gelb. Der Saft, welcher davon herausgeht, ift füß, und giebt auch einen folhen Geruch. Man finder fchwarze und mweißgraue. Sie waͤchſt weder an Zweigen, noch an Blaͤttern, ſondern aus der Rinde des Stammes, an der ſie „m durch einen Eleinen Schwanz hängt; welches dem Schriftſteller wunderſam vorgekommen. Voafondſt 23. Die Voafontſi oder Voaduru iſt die Frucht von der Pflanze Balizier, mit ober Boadurn, deren Blättern die Häufer gedecket werden. Diefe Blätter dauren , wenn man fie trocen brauchet, fechs Jahre, ohne zu verfaulen. Die Stengel, die man auch trocknen läßt, die: nen, Wände und Zäune daraus zu machen, Aus den grünen Blättern machen die Ne gern Matten, Teller, Löffel und Trinkgeſchirre. _ Sie find eine Klafter lang, und unge faͤhr zween Fuß breit. Einige find acht bis zehn Fuß hoch, ohne den Stengel, der zumel- fen mehr als zwölf Fuß bat. Die Dflanze mächft in ver Geftalt eines Federbuſches. Shore Frucht fieht wie ein großer Büfchel aus, von der Sänge einer türfifchen Kornaͤhre: fie iſt aber mit einer ſehr harten Rinde bedeckt, und jedes Korn iſt wie eine Erbſe groß. Es iſt in eine Art von blauem Fleiſche eingehuͤllet, woraus die Schwarzen Del machen. Aus dem Korne machen fie Mehl, welches fie mit Milch effen. Die nach Oſtindien. I Buch. I Cap. 581 Die Alamutes find eine Art von ſchwarzen Pflaumen, welche den wahren Geſchmack Beſchreib einer Pflaume haben, und deren Baum, melcher ftachliche ift, auch an den Blättern dem von Mada⸗ Pflaumenbaume gleicht, An ſtatt des. Steinferns aber hat diefe Frucht zehn oder zwoͤlf gafeae. flache Huͤlſenkerne. — Die Granaten und Orangen in Madagaſcar find vortrefflich. Die Drangen, welche : man Voangiſſaies nennet, wachfen büfchelweife, zehn ober zwoͤlfe, und ihr Fleiſch fehme- det wie Muffatellertrauben. Man unterfcheidet in diefer Inſel fiebenerley Arten von Ei- tronen, die ihrer Größe und ihren Eigenfehaften nach unterfihieden find. Die vortrefflich⸗ ſte darunter aber ift diejenige, welche Voatrimon heißt. Sie iſt übel geftaltet, und fo groß wie ein Kinderkopf. Ihre Schale ift vortrefflich zum Einmachen. 24. Die Voaravendzara iſt die Frucht von einem Baume, Namens Ravendza⸗ Voaravend⸗ ta, von der Größe unſers blorberbaumes, dem er auch an Blättern gleicht, ob fie gleich 399. Eleiner find. Seine Frucht ift eine geüne Muß, deſſen Schale und Fleiſch den Geſchmack Ravendzara. der Naͤgelein haben. Dev Baum bringe in drey Jahren nur dreye hervor. Man unter= fiheider das Männlein und Weiblein. Seine Bluhme gleicht auch der Naͤgeleinsbluhme. Die Einwohner bedienen ſich dieſer Nuß, um ihre Fiſche damit nebſt dem Ingwer und Knoblauchsoͤlaͤttern zu würzen. Sie machen fie aber, ohne daran zu denken, rar, weil fie fo unvernünftig find, und die Bäume abhauen, um die Frucht und Blätter defto leich⸗ fer zu bekommen. 25. Der weiße Pfeffer ift in allen Gchöfzen überflüßig. Er beißt Lale vitſit. Die Sale virfit. Turteltauben und Holztauben freffen ihn. Schwarzen Pfeffer aber haben die Sranzofen zu Madagafcar nicht entdecken können. Sie haben Cubeben angetroffen, welche man in Indien Schwanspfeffer oder Aufeuspfeffer und Sifampfeffer nennet. J 26. Die Longuſe oder Cardamome iſt eine Frucht, die ſo roth iſt, als Scharlach, Longuſe. deren Fleiſch weißlich iſt und etwas herbe ſchmecket. Sie bringt ein ſchwarzes Korn her— vor, welches wir Großcardamome genennt haben, und iſt in Madagaſcar ſehr haͤufig. 27. Der wahre Ingwer iſt daſelbſt von beſonderer Schoͤnheit. 28. Die Sedoaire waͤchſt daſelbſt uͤberall auf den Bergen. Sedoaire. 29. Die Tametanes, welche wir Terra merita genannt haben, deren Wurzel fo Tametanes. gelb ift, als Saffran, daher fie auch indianifcher Saffran heißt, wächft hier von fich felbft und würde noch befler wachſen, wenn fie gebauet würde, Sie dienet zum Färben, 905! Die Cocosbäume find rar auf der Inſel. 31 Die Voafatre ift eine Frucht, welche in Geſtalt eines Büfchel Zwiebeln auf ei: Voaſatre. nem mittelmäßigen Baume wählt, deſſen Blätter lang und breit in der Geftalt der Fächer find, Aus diefen Blättern machet man Matten, Tauwerk und Körbe. Die Feucht ift ſo groß, wie ein Ey, enthält ein weiches Weſen, oder vielmehr eine Art von Safte, der wie unfere Honigkuchen ſchmecket. ) 32, Der,Dalmite, ein großer Baum, welcher oben auf feinem Stamme einen Palmite. Schoͤßling von Blättern treibt „den. er hervorbringen muß, und. man Palmitenfobl nen- net, wächft hier vollfommen, Dieſer Kohl hat ven Geſchmack von Kartendiefteln oder ges Meinen Kohlftrünfen. ! | 33. Die Doschits ift eine Art von Weinrebe ‚ deren Traube wie franzoͤſiſcher Ver- Voachits. jus oder-ungeitiger Rebenſaft ſchmecket. Ihre Blätter find rund, fo wie Epheu und das Holz beftändig grün, DdHH 3 34. In 582 Reiſen der Franzoſen Beſchreib. 34. In dem Gebiethe Alfiſſac hat man eigentliche Reben gefunden, wovon Fla— von Mada cour einige Senfer in den Fort Dauphin gepflanzet, und im Jahre 1655 die erften Trau? gaſtat — ben davon gegeffen Bat. —: au EDEN opänceben. 35. Das Ambuton iſt ein kleines Kraut , welches auf den Wieſen waͤchſt und von buca etwas widrigem und bieterm Geſchmacke if. Die Regern eſſen ſolches zur Zeit der Huf gersnoth. Zu anderer Zeit aber kauen fie es nur als eine Art von Betel, um fich die Zaͤh⸗ ne, das Zahnfleifch und die Sippen dadurch zu ſchwaͤrzen, ımd einen fieblichen Athen zu befommen. Langu. 36. Die Langu iſt eine Are von vieleckigten Nuſſen, die auf einem kriechenden Krau⸗ te wachfen, und die man in eben der Abſicht kauet ‚tote das obige, Samale, 37. Das Samale ift ein Anderes Kraut, welches fehr ſtark ſtinkt, und-die Ge ſchwuͤre am Zahnfleifche Heiler. * Die Säugerinnen reiben ihren Kindern das Zahnfleiſch damit, um fie vor den Zahnfchmerzen zu verwahren, oder fie davon zu befreyen, Tambure. 38. Der Betel heißt Tambure zu Madagaſcar, und, wird gefauet, wie in Indien, mit etwas ungelöfchtem Kalfe und Arefanüffen, welche die Anfulaner Furenfürg nennen.‘ Fanſcha. Der Fanſcha iſt ein Baum, welcher Blaͤttet wie Farrenfraut bar, und deſſen Holz fehr Bart und mit ſchwarzen flammichten Adern gezeichnet uf: Wenn Man hinein ſchneidet, fo giebt er einen rörhlichen Saft von ſich. Flacour hält ihn für die Silir arboren. Latae Angho⸗ 39. Die Latac Anghome Lahe, das iſt Ochſenhode, als womit ſie eine Aehn⸗ me Lahe. lichkeit hat, iſt die Frucht von einem kriechenden Kraute, welches weiße Bluhmen trägt, Die wie Jasmin riechen, aber viel groͤßer und ftraugweife fd. ZEITEN Cingofan. Das Singofau ift ein großes Blatt, drey Hände breit lang, und vier Finger dicke und breit. Es fomme aus einer Pflanze und hänge ſich an den Stamm der Bäume, Die Schwarzen zermalmen diefe Blätter, nachdem fie folche an dem Feuer erwärmet haben, und reiben ſich Die Augen damit, um ein heller Geſicht zu bekommen, - Fe Rhombe. 40. Die Rhombe mit großen Blättern iſt eine Act von wilder Münze, welche den “ doppelten Geruch von Zimmer und Nägelein hat, und zwo Ellen hoch waͤchſt. Mupta, 41. Das Muyta, ein Kraut, welches am Waffen und in fumpfichten Orten waͤchſt Die Negern bedienen ſich deſſelben fuͤr das Kopfweh. Flacour haͤlt es fuͤr den Cyperus orientalis. FIIR. | " — Tongue. 442. Tongue iſt der Name eines Krautes, welches wider den Ekel und wider das Gift Diener. Es hat eine Bluhme wie Jaſmin, und eine fehr bittere Wurzel, - Die Wur⸗ zel brauchet man. Anramitaco. 43. Die Anramitaco iſt eine Pflanze, welche zwo Ellen hoch waͤchſt. Sie traͤgt an der Spitze ihrer Blätter eine Bluhme oder hohle Frucht, wie ein klein Gefäß, das feinen Deckel hat; und wenn es regnet, fo wird fie voll Waſſer. Man hat ihrer: zweyerley, 10: \ the und gelbe. | | ul Wr Voamenes. 44. Die Voamenes find eine Art von kleinen rothen Erbſen, "welche von denjenigen wenig unterfchieden find, die man in groß Indien Condure nenner, und ftatt des Borat zum Öololöten dienen. Nachdem man fie geftoßen bat, fo mifcher man ein ‚wenig Citro⸗ nenfaft Darunter, und tunket Das Gold in den Saft, ehe man es ans Seuer bringe, . Fiomuts oder 45. Das Fiomuts oder Vulibohits iſt ein Krane) welches geld gefleckte Bluhmen Vulibohits. hat, und deſſen Blätter, die ſehr fett find, darzu dienen, daß das Haar ausfaͤllt. er — rie nach Oſtindien. II Buch. I Cap. 583 riecht wie Melilot oder Steinklee. Man verbrennet es ganz grün,» um die Aſche Davon Beſchreib. zu bekommen, die zum Schwarz: und Blaufaͤrben dienet. Dieſe Aſche beißt Sonfurs. vor Mada⸗ 46. Der Fimpi ift ein Baum vonder Größe eines Delbaumes, deſſen Rinde grau SRH. iſt, und wie Biſam riecht, Sie hat einen ſchaͤrfern Gefchmad, als der Pfeffer. Slacour Sonfuts glaubet, es fen der Coſtus Indicus. Sie trocknet zufammen wie der Zimmf , wird Simpt, 4 weiß; und. giebt im Feuer einen fehr [hönen Geruch von fih. Das Hol; davon iftfehr hart, und viecht auch fehr gut, An einigen Orten der Inſel giebt diefer Baum ein Harz don fich, welches. man zum Raͤuchwerke nimmt. Es iſt von außen ſchwarz, wenn man 88 aber zerſchlaͤgt, fo wird es weiß und grau. 47. Das Mandriſe iſt ein marmorirtes Holz, inwendig violett, und hat Eleine Blät- Mandrife. ter, wie das Ebenholz. 8. Wanangbamette it. ein rothbraunes Holz, welches wie das Ebenholz Manangha: ſchwaͤrzet. mette. ‚49. Man finder zu Madagefcar drey Arten von Ebenholze. Das vornehmite, wel⸗ es den Namen führet Haſon Mainthi, das ift fehwarz Holz, ift ein großer Baum, deſſen Blätter dunkelgrün und fo Elein find, als die von dem großen Myrthenbaume. Die Rinde des Baumes fällt auch ins Schwärzliche. 50. Die Aloe ift zu Madagafcar gemein. Sie wird fo hoch, als ein Delbaum, Aloe. Ihre Blätter, welche gruͤn und gedruckt find, haben einen Mprrbengeruch, sı. Das Zuirfa, ein geferbtes und eingeſchnittenes Kraut, welches vortrefflich twi- Zuirfa. der das Fieber iſt, wenn man es zermalmet, und es ſo in der Gegend, wo die Lunge und das Herz liegen, aufleget. Es hat den etwas ſaͤuerlichen Geſchmack vom Buchampfer - oder — — Rn 52. Der Anscomptis, ein Baum, welcher eine Frucht frägt, Die etwas länge ti und nicht fo dief iſt, als ein Finger, von brauner Farbe, mit — geflecket. Diefe a Feucht giebt eine Ast von ſuͤßer Milch, welche dienet, die Kuhmilch gerinnend zu machen. Die Blätter gleichen den Birnbaumsblättern. — 53. Die Taratantilla iſt eine Art von Buchsbaume. Taratantilla. 59. Eine Art von Feigenbaume, deſſen Frucht bitter: iſt. a 62, Hota, ein Kraut mit dreyen Blättern, welches die Kraft bat, das Blut zu Hota. 1 en. 65. Zanjene Lahe ift ein Holz, deſſen Geruch dem Geruche des Kümmels nahe Zanjene Lahe. kümmt, ob er gleich viel ftärker if. Die Rinde, welche einen angenehmen Geruch hat, gleiche des Holunderbaumes, feiner, . Die Einwohner bedienen , fich Diefes Holzes zum vennen. Das Encafatre ift ein Holz, welches einen.geünen Kern. bar, "und marmorirt ift, Encafatre. Es riecht wie Roſenholzʒ und wenn es mit Waſſer auf einem Steine gerieben wird, fü hei⸗ ler eg die Schwarzen von ihrem Ekel. a ‚Der Mera ift ein Baum, der Blätter wie Delblätter und einen gelben Kern im Hol: Mera. je hat, das fo hart iſt, als Buchsbaum, aber, ohne Geruch. | Der Afonoruts it ein Baum, der ſchoͤnes Hol; hat, woraus man Kämme machet. Aſonoruts. Der Tombubitſi iſt ein Baum ;, deilen Holz einen erangefarbenen Kern hat, Tombubitſi. Der Fatra iſt nach Flacours Anzeige, der Baum, welcher Benzoe traͤgt. Fatra. Der Haſon Main⸗ thi. 584 | Reifen der Sranzofen Beſchreib. Der Zandraha iſt ein anderer Baum, welcher nicht nur ſehr hoch und ſehr gerade, von Mada⸗ ſondern auch weit ſchwaͤrzer, als das Ebenholz, und fo gleich und eben, als Horn iſt. Die gaſcar · groͤßten aber haben nicht mehr als fieben Zoll im Durchfehniete, Zandroha. Das Cocombe iſt auch noch ein ſchwarzes Holz, aber gemeiniglich Erumm. Es Sorombe, waͤchſt an fteinigten Orten, Seine Blätter find fehr Flein, und weniger als feine Dornen. Seine Bluhme bat einen fehr angenehmen Geruch, und das Holz felbft giebt im Feuer die nen noc) ziemlic) guten Geruch von fich. Es ift ziemlich dicke, aber fehr kurz. Envilaffe. Das Envilaffe ift eine Art vom Ebenholze, welches dem Zandraha fehr gleich koͤmmt. Saa. 66. Der Saa iſt ein niedriger Baum, von deſſen Holze man die Hefte an den Af fagayen machet. 3 Wermuth. 67. Eine Art von ſehr bitterm Wermuthe. Fiu. 68. Das Fiu iſt ein Kraut, welches nur aus kleinen Zaͤſerchen beſteht. Cambure⸗ 69. Der Cambure ciſſa iſt ein Baum, der eine Art von Aepfeln hervorbringt, wo⸗ eiſſa. von dieß die ſonderbareſte Beſchaffenheit iſt, daß fie ſich in Vierthel öffnen, fo bald fie reif ſind. Ihr Fleiſch iſt voller Koͤrner, die mit einer dichten und zarten Haut von Oran⸗ gefarbe umgeben find, womit man eben fo faͤrbet, als mit dem americaniſchen Rocu. Voanane, 70. Die Doanane ift eine Frucht, einen halben Fuß lang, weiche vier Bierthel hat, und fich effen läßt. Sie ſchmecket wie eine fteinigte Birne, und hält den Bauchfluß auf- Tſimandats. 71. Das Tſimandats iſt ein Kraut, welches die Negern wider die Franzoſen rauchen. Ragante. 72. Das Ragante iſt ein anderes, dem fie eben die Kraft zueignen. | Indigo, Anil. 73. Der Indigo oder Anil, der zu Madagaſcar Banghets heißt, iſt ſehr gemein auf der Inſel, und dienet den Negern zum Faͤrben. Sie bereiten ihn auf folgende Art. Sie ſammeln eine gewiſſe Menge, wenn er anfaͤngt zu blühen, und ehun ihn, damit er faule, in große Gefäße voller Waffer, wo fie ihn täglicy mit einem Stode umrühren Wenn er gefaulet if, wozu ungefähr drey oder vier Tage gehören: fo nehmen fie Die Stem gel und Zafern davon weg. Darauf rühren fie das Uebrige noch einmal um, und laſſen das Waſſer in andere Gefäße ablaufen, Es hat eine violettbraune Farbe angenommen. Sie feigen es durch ein Härenes Sieb, worauf fie ungefähe einen ‚Schoppen Dlivenöl in vier ober fünf Ohmen oder Faß von dieſem Wafler gießen. Sie rühren folches lange Zeit mit einer Are von Querl um. Endlich taffen fie fichs fegen, bis die Hefen alle zu Boden gefunfen, und darauf laffen fie es durch ein Fleines mit Zeuge bedecktes Soch ablaufen, und die Hefen, die zurückbleiben, machen, wenn fie gut ausgetrocknet find, die Farbe, welche > Banghets oder Indigo genannt wird, Bahon: ranu, 74. Die Dabon- ranu ober Linghiruts iſt eine Pflanze, die aus einer dicken Linghiruts. Zwiebel wächft. Sie treibt eine fehr diae Wurzel, welche, wenn fie gerafpele, und mit unter, den Brey der Kinder gemenge wird, unfehlbar ihre Würmer vertreibt und toͤdtet · Die Bluhme ift ſehr ſchoͤn, und wächft an dem Rande der Teiche.‘ Die Blätter, went ſie im Wafler gerieben werden, machen, daß es wie von Seife ſchaͤumet. Man bedie⸗ et ſich deſſelben auch, um ſich das Geſicht zu reinigen." Korn mit 75. Eine Art von Bananasblaͤttern, wen fie jung find, | Ba = 76. Korn mit blauen Bluhmen, welches den Huͤhnern tödtlich iff, wenn fie davon ; reſſen. 77, Korn — nach Oftindien. I Buch. T Cap. 585 77. Korn mic gelben Bluhmen. 2 Befihreib. 73. Der Anacau iftein Baum gleich den Cypreſſen, welcher an den Ufern des "or FROM u Meeres waͤchſt. —— 79. Suhiſorua iſt der Name eines ſehr großen Baumes. mit gelben. 80. Der Soaſumach iſt ein anderer Baum, deſſen Korn dem Sumach gleicht. „rau. 81. Mihohats. a — 82. Tocamboa, die Frucht von einem Baume, welche einer kleinen Birne gleicht, — und wovon die Hunde ſterben. Tocambon. 83. Der Mons paſſech ift ein Baum, welcher eine Frucht von fehr gutem Gefchma- Aion: paſſech. Fe fräge, von der Größe einer Dattel, 34. Vosrodul, eine gelbe Frucht, die man wenig achtet. Voarodul. 85. Die Vahots iſt eine Staude, deren Wurzel zum Färben gut iſt. Sie machet Vahots. eine fchöne hellrothe Farbe, Mit etwas Citronenfafte aber machet fie eine goldgelbe Sarbe, 86. Die Angbive ift eine andere Staude, deren Wurzel, wenn man fie als einen Anghive: Trank trinke, die Harnwinde verfreibt, und die Steinfchmerzen finder, Ihre Frucht ift don der Größe einer Kräufelbeere. Man hat noch eine andere Art, welche die große ift, und deren Frucht die Größe eines Hühnereyes hat, ſcharlachroth ift, und gegeffen wird. 87. Die Andian⸗ buloha ift eine Staude, welche längft an dem Strande der See Andian⸗ waͤchſt, und ein Blatt bat, das unferer Cynogloſſa oder Hundeszunge gleicht. Es har buloha. feine Körner ſtraußweiſe. 89. Varaucoco it. der Name einer Friechenden Staude, die fih um die großen Varaucoco. Däume ſchlingt. Sie trägt eine violettblaue Frucht, von der Größe einer Pferfich, in Welcher fich vier große Kerne oder Steine finden. Ihr Fleiſch iſt füß, und von einem an- genehmen Gefchmacke, aber teigicht. Bon dem Holze des Baumes macher man Faßbän- de zu den Eimern und Fleinen Gefäßen, Die Rinde giebt ein rothes und harzigtes Gummi, Die zweyte Haut, wenn fie am Fichte verbrannt wird, ſchmelzet wie Gummilac, und giebt auch einen folchen Geruch. / 90. Bhaa ift der Name, den die Inſeleinwohner einem Baume geben, welcher Rhaa— das Drachenblut hervorbringe. Man redet hier bloß davon, um einen andern zu unter ſcheiden, der auch folchen Saft giebt. 91. Seine Frucht hat die Größe und Geftalt einer Fleinen Birne, ausgenommen, Frucht davon. daß das Dicke hier gegen dem Stiele zu ift. Sie hat einen Kern in fid), der nur eine er- was fefte Haut hat, und in diefem Kerne ift eine Mandel von der Geftalt, Farbe, und dein Geruche einer Mufcatennuß. - Die Negern ziehen aus diefer Nuß ein Del, welches eu für ein unfehlbares Mittel wider die Nofe, Entzündung und das Juͤcken der auf hält. - 92, Die Lalonde iſt der Jaſmin zu Madagafcar, welche größere Blätter hat, als Lalonde der europaͤiſche. Sie waͤchſt wie eine Staude und kriecht nicht, und haͤngt ſich auch nicht an. Ihre Bluhme giebt einen vortrefflichen Geruch. 93. Die Honnitsancaſon, iſt eine Staude, welche eine Bluhme vom Geruche Honnits— des Yafmins träge, die aber viel weißer iſt. Der Stiel von der Bluhme, der auch weiß ancafon. iſt, hat mehr als ſechs Daumenbreit in der fange. 94. Die Voahe ift eine Staude, welche weiße Bluhmen tragt, wie das Lilium⸗ Voahe convallium. Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. Ge ee 05. Die Befchreib, von Wade: gaſrar. — 3— Langhare. Mimbuhe. Harame. Seva. Hunahavale. Endrachen⸗ drach. Tſimadan. Ferocoſſe. 586 Reiſen der Franzoſen 95. Die Langhare iſt eine andere Staude, welche gemeiniglich buſchicht waͤchſt. Ihre Blaͤtter ſind lang und gekerbet, wie die vom Caſtanienbaume, aber weit haͤrter, und durch ihre Zahnſchnitte etwas ſpitziger. Ihr Holz iſt gerade, Ihre Bluhmen wachſen ohne Stiel an der Rinde ihres Stammes, welcher ganz damit bedecket iſt. Sie ſind auch fo roth, als Blut, und von einem etwas beißenden Geſchmacke, welcher den Speichel ern cket, wenn man fie kauet. Sie führen ftarf ab; daher die Regern fie für Gift halten. 96. Der Mimbuhe ift ein Baum, deffen Blätter einen ftarfen Geruch von fich ‚geben, und für eine gute Herzftärfung gehalten werden. 97. Der Harame ift ein großer Baum, aus welchem der Gummi fommt, den man Tamacha nenne. Es ift vielmehr ein Harz, welches fehr ſtark riecht, wenn es frifch iſt. Seine größte Kraft ift, daß er die Ealten Geſchwuͤlſte zertheilet, und die Falten Fluͤß fe hemmet. Er ift aud) ein vortrefflicher Balfam für die Wunden. "Seine Frucht ift ſo groß, als unſere gruͤnen Nuͤſſe und ſehr harzicht. Aus ſeinem Holze machet man Bretter zu Schiffen und Barken. 98. Die Seva iſt eine Staude, deren Blätter oben dunkelgruͤn, unten weiß und - wollicht, und von der Größe der Mandelblätter find. Sie haben eine zufammenziehende‘ Kraft, welche fie wider den Durchlauf heilſam machet. 99. Der Hunahavale ift ein Baum, deffen Blaͤtter fechfe und fechfe, ſtraußweiſe kommen. Er iſt eine gute Herzſtaͤrkung wegen feines vortrefflichen Geruches, 100, Der Endrachendrach, ein Baum, deſſen Holz gelb iſt und wie Sandel⸗ citrin riecht. Es iſt das haͤrteſte Holz, und verdirbt eben fo wenig, als der Marmor. Diefes drücet fein Name aus, welcher beftändig daurend und ohne Ende heißt, Es ift fo fehrmer, wie Eiſen. Der Baum ift groß und dicke, sor, Der Tfimadan ift ein Baum, deffen Blätter ein gutes Hilfsmittel wider ven Efel und wider die Peft, und wider die anſteckenden Krankheiten find, 102, Die Ferocoſſe ift eine Staude, welche Eleine runde Schoten trägt, Die gut zu - effen find, Hirare. Voatolalae. Mandua⸗ vatte. Salonta. Sira mang⸗ hits. 103. Die Hirare iſt eine Art von Solanım- foporiferum, deren Bluhme weiß in Geftalt eines Gloͤckchen, aber etwas länger ift, Ihre Frucht, melche der von dem Steammonium gleicht, hat eben die Kraft. Slacour glauber, es fey dasjenige, was die Mediciner Datura nennen. 104. Die Doatolalac ift einedornichte Staude, deren Frucht eben foift, und Baſſy heiße. Sie ift in einer Huͤlſe eingefehloffen, Die Manduavatte, eine Staude, deren Holz zu den Handgriffen ver Aſſagayen gebrauchet wird. Sie trägt eine Frucht, die den Hafelnüffen gleicht. Die Salonta ift eine Art von Tithymalus oder Wolfsmilch, die nur einen Sten⸗ gel von vier Ecken hat, und auf der Spise zwölf oder funfjehn Blätter ih Geſtalt eines Straußes, gleich den Blättern der Laureola oder des Sorberfrauts trägt, Ihre Bluh⸗ 7 fommen zwiſchen den Blättern hervor, und find fleiſchfarben. Sie waͤchſt eine Ru⸗ the hoch, ' 106. Der Sira manghits, ein Baum, deſſen Blätter und Holz einen angeneh⸗ men Geruch geben, welcher dern von weißen Sandel und Sandel-eitrin gleicht, Es ein vortveffliches Hilfsmittel wider das Herzdruͤcken und die Lunge und edlen Theile zu ſtaͤr⸗ fen. Die Rinde hat einen Wuͤrznelkengeruch, und treibt ein ‚gelbes Harz. Der 107. nach Oſtindien. II Buch. JCap. | 587 107. Der Abulaſa iſt ein Baum, der eben fo vortrefflich wider das Herzdrü- Beſchreib. Een iſt. von Mada⸗ 108, Laheric, eine Art vom Baume, welche dem Ravier gleicht. Sein Stamm Saſtar. iſt gerade und. Hohl. Die Blätter wachfen in der Geſtalt einer Schnedenlinie herum; Abulaſ⸗ welches einen fehr angenehmen Anblick machet. ——— 109. Die Mihohats iſt eine Staude, deren herzſtaͤrkende Kraft man ſehr ruͤhmet. Hiihohats. ı1o. Das Sinhahoric iſt ein Kraut, welches dem Argemone oder Gaͤnſeriche fo Sinhahoric. wohl an Geftalt, als Kraft gleich koͤmmt. ım Die Rombave it eine Staude, woraus man fehr gute Reifen machet, unddie Rombave einen weißen Gummi treibt, : ı12, Der Aborach ift eine Art von Arnogloffe, welcher auch die Kraft derfelben Aborach. bat, - J 113. Der Lalonda⸗ ſecats, welcher Baſtard⸗æ Jaſmin heiße, iſt eine Art von pumpe. Jaſmin mit Eleinen Bluhmen. . fecats. ı14. Der Tſangu⸗ mangbits ift eine Are von Scolopendra oder Hirfhzunge, Tſangu man— welcher viele lange und ſchmale Blätter hat, die auf beyden Seiten ftehen, und einen ghits. angenehmen Geruch von fich geben. Die Frauensperfonen machen Kraͤnze und Blubmen- binden daraus, 15, Der Fooraha, ein Baum, der einen grünen Balfam giebt, welcher fehr gut Fooraha. für die Wunden ift, wenn man fich gefchnitten oder geftoßen hat, Die Trauensperfonen mifchen folchen unter ihre Dele, um ſich die Haare damit zu falben. 116. Arindrauto ift der Name eines Baumes, deffen Holz einen vortrefflichen Ge- Arindrauto. ruch im Feuer von fich giebt, wenn es verfaulet ift. 217. Die Uvi- laſſa ift eine Friechende Pflanze, deren Wurzel der Jalappa gleicht, Uvilaſſa. und einen Gummi giebt, wie Scammonium, Flacour verfüchte deffen Kraft vergebens, * ob gleich die Negern glauben, daß er abfuͤhre, und zwar ſo ſtark, daß Blut darnach gienge. 119. Eine Art von Scolopendra oder Hirſchzunge mit vielen Blaͤttern. Art von Seo: 120, Der Laffa ift ein Baum, woraus man eine Art von Fafern zieht, die den lopenden, Pferdehaaren gleichen, und woraus man Fifehleinen macher, Laffa. 121, Das Vahia iſt ein kriechendes Kraut fo wie der Erdepheu, welches einen vor⸗ Vahia. trefflichen Geruch giebt. | 122. Die Dulis vaſa ift eine Staude, die eine fehöne Frucht träge, von der Größe Vuli- vaſa. einer Kaiferpflaume, voller Eleinen Körner, Ihre Bluhme iſt die angenehmfte, welche Slacour jemals gerochen hat. Sie hat den Geruch von Jaſmin, Zimmer, Würznelfen, und Orangeblüche, zufammen vermifcht, Sie ift fehr dicht, weiß und mit etwas Roth am Rande eingefaßt. Sie ift fo lang wie eine Nareiffe, Wenn ſie verwelket ift, fo giebt fie noch einen feinen Geruch, Dieß mache, Daß man fie in der Tafche trägt. 123. Eine Art von Öentianella, die fehr herzftärkend ift, Art von Gen: 125. Die Sarifate ift eine Staude, deren Wurzel gelb, die Rinde ein wenig dicke tianella. und fehr gelb, der Geſchmack bitter und fehr zufammenziehend ift, Die Einwohner bedie- Fariſate. nen fich folcher wider KHerzbefehwerden und das Gift. r . 127. Der Linuraven ift ein Baum, deſſen Blätter fünfe und fünfe wachfen, und ginaen, den Blattern von einem Caftanienbaume — Ihre Kraft iſt herzſtaͤrkend. eee2 129. 588 Reiſen der Franzofen Beſchreiv · 190. Der Ampalantangb: vari, fonft Tituravan iſt ein großer Baum, deſſen nie — Blätter anziehend find. | REN 130. Der Tavebotrech, ein Baum, deſſen Holz in einem Tranfe mit dem Tom Ampalan⸗ guarach, welcher das Meer und Honigholz ift, wider alle Lungen- und Bruſtkrankheiten,- tangh: vari und auch wider das Geitenftechen vortrefflich ift. oder Tin 137. Tanhetanhe⸗ anhela ift der Rame eines ſehr zufammenziehenden Krautes, —— 9 deſſen man ſich bedienet, um das Bluten der Wunden zu ſtillen. Zanhetanfer 32 Das Tafara, ein Kraut, wovon der Trank und das aufgelegte Mark eine vor⸗ anhela. treffliche Kraft zur Heilung des Bruches haben. Tafara. 133. Das Laubingue, ein vortreffliches Kraut wider den Durchfall, wenn man es Laubingue. als einen Trank braucher, 4 Sanghira. 134. Sanghira, eine Art von Indigo, welche die Negern als ein Huͤlfsmittel wi⸗ der die anſteckenden Krankheiten anſehen. Monteroh. 135. Das Monteroh iſt ein ſehr klebrichtes Kraut, deſſen Kraft erweichend iſt, wie die Malva und Heilwurz. Ampuli. 138. Ein Kraut, Namens Ampuli, deſſen Wurzel, wenn man ſie in Waſſer aufwallen laffen, ein vortreffliches Mittel wider die Herzbeſchwerden ift, Tendrocoſſe. 141. Tendrocoſſe, ein Kraut, wovon der Trank ein bewaͤhrtes Mittel iſt, daß die Frauen Milch kriegen, oder ſolche vermehret wird, und das zur Staͤrkung aller edlen Theile dienet. Halampu. 142. Halampu, ein Baum, deſſen Holz wie Roſenwaſſer riecht, und nicht verdirbt. Violaca⸗ laca. 143. Violaca⸗ laca iſt der Name eines Baumes, deſſen Frucht dem ſchwarzen Pfef fer gleicht, aber nicht fo fchmeder. Sie hat eine zufammenziehende und austrosfnende Kraft. Die Holztauben und Turteltauben fliegen fehr darnach. ; Salditg, 44. Die Saldits ift eine angenehme Pflanze, faft wie ein Strauch; und trägf ſcharlachrothe Bluhmen, in Geftalt der Federbüfche. Ihr Korn ift von der Größe und dem Geſchmacke der Pinichen. Es ift ein ftarfes Brechmittel, welches für ein Gift kann gehalten werden. Die Wurzel davon als ein Pulver eingenommen, iſt das Gegengift dawider. Pendre. Die Pendre ift eine Pflanze, die ein ſtechendes Blatt Hat, und zehn oder zwoͤlf weißt Bluhmen von einem wunderfamen Geruche treibt. Die Srauensperfonen laſſen folche in ihre Dele tauchen, um fich die Haare damit zu falben. Aporapne. Der Apocapuc ift ein Baum, deffen Frucht, die von der Größe einer Mandel iſt, für ein Gift gehaften wird, aber doch zu den Delen für die Haare gebraucher wird. Dnivan, Der Önivanı ift ein anderer Baum, welcher gleichfalls eine Are von Mandeln her? vorbringt, woraus man ein Del für die Haare und zum Effen macher. R Vulu. Die Vulu, welche die Mambu oder Bambu der Indianer it, waͤchſt uͤberfluͤßig an vielen Orten in Madagaſcar. Man findet in dieſer Pflanze den Cabaxir oder Sacar⸗ mambn, eine Art von Krafemehle oder ungeſchmacktem Zucker, welche die Einwohner für tie die Frucht felbft, wenig brauchen, die dem Rockenforne gleicht, und von der Größe einer Eleinen Bohne ift. Man fönnte ein vortreffliches Mehl daraus machen. Das Holz von ber Pflanze aber wird, wie in Indien, auf huuderterley Art gebrauchet, Man nach Oftindien. II Buch. I Cap, 589 Man findet auf den Blättern einer Staude in Madagafcar eine Art von Zucker, wel Beſchreib eher von gewiſſen Schmetterlingen gemacht wird, Er hat die Süßigfeit und Härte des —— andern Zuckers. Die Einwohner, welche ihn ſehr hoch halten, geben vor, er ſey für allen il Huften und für alle Flüffe auf der Bruſt ein vortreffliches Mittel. Das Fleine Thierchen, Zucker auf welches folchen machet, wird in der Rinde des Baums gezeuget. Es fieht aus, mie eine Vlaͤttern. ſchwarze Fliege, und feine Flügel find an den äußerften Enden weiß, Diefe Fliege gleicht anfänglich einer Bluhme, die an der Rinde haͤngt. Einen Monat hernach reißt fie ſich los, und verwandelt fic) in einen kleinen Schmetterling: Einige find roth, andere grün, andere gelb. Sie freffen anfänglich einen Theil von den Blättern der Staude; darnach machen fie ihren Zucker, welcher die Härte vom Zucker Candi bekommt. 145. Der Ampufurchi oder Afuth ift ein Baum von der Art desjenigen, den man Ampufutchi in America Mabaut nennet. Er dienet, Tauwerk daraus zu machen, Cs koͤmmt ihm oder Afuth. an Leichtigkeit Fein Holz gleich. Es ift weiß. Seine Kohle, die auch fehr Teiche iſt, wuͤr⸗ de gut feyn, Schießpulver daraus zu machen. 146. Das Manonarive ft eine herzftärfende Pflanze. Matonarive, 147. Ein zufammenziehendes Kraut, Namens Menavonhe. Menavonhe. 148. Merointfi, ein Kraut, welches, wie Das vorige, zum Blurftillen und den Maxointſi. Durchfall aufzuhalten gut ift. 149. Hanghatſmah, eine kleine Pflanze, von einer ſehr fchönen Staudengeftalt, _ Hanghat⸗ welche die Megern zum Brennen gebrauchen, ſmah · 150. Der Anaſe ift ein ſonderbarer Baum, der in einigen Gegenden von Madagaſcar Angſe. als Mahafales, Ampatres und Anofi wacht. Er wird unten dicke, und geht in Ge— ſtalt einer Pyramide hinauf. Er trägt eine Art von Kürbis, mit einem weißen Fleiſche angefüllet, welches etwas herbe, und faft wie Cremor tartari oder gereinigter Weinſtein ſchmecket, worinnen fich viele harte Steine finden, von der Größe der Fichtenferne, 151, Der Tanevul ift ein Baum, deffen Blätter ohne Stiel rund um die Zweige Tanevul. wachſen. Man follte fie für angeflebt halten. Sie find lang und ſchmahl. Uvivave ift eine Art von Fnetichtem Rohre, deſſen Wurzel gut zu effen ift, und faft Uvivave. wie das Igname ſchmecket. | Der Zumeontfui iftein Baum, deflen Kern ins Biolettne und Marmorktefälle. Man Zumontſui. bedienet fich deſſelben, roth damit zu färben, Man finder auch zu Madagaſcar viel Aloe und ſchwarz und grau Ebenholz. Die Srauensperfonen bereiten dafelbft mit dem Safte von einem Kraute einen Teig, wovon die Haare ausfallen, ; Der Berfaffer ruͤhmet eine kleine Staube fehr, deren Blätter der Philsris ihren Kraut,das bie gleichen, und ungemein Fräftig find, alle Arten von böfen Feuchtigkeiten aus dem menfhli- — chen Körper zu vertreiben, das veneriſche Gift ausgenommen. Er bemerket bey dieſer ibt, Gelegenheit, daß dergleichen Krankheiten in Madagafear gemein find, und daß man Die Kraft diefer Pflanze zum guten Gluͤcke daſelbſt fenne, Man kauet Die Blatter Davon, man verſchlucket fie, und man ftrecfet fich darauf vor einem großen Feuer. Die in Bere: gung gefegte Feuchtigkeit findet gemeiniglich einen Ausgang unter einer von beyben Fuß⸗ fohlen. Rennefort aber ſetzet hinzu, es fehle den Einwohnern an Kunft ‚ das Geſchwuͤre zu heilen. Was von innen heraus getrieben wird, ſaget er, halt ſich außerlich auf 6). Eeeez Man 5) A. d, 121 und 122 ©. Befchreib, von Mada⸗ gaſcar. Gummi. Mineralien. Edelgeſteine. 590 Reiſen der Franzoſen Man ſieht eine Menge von dieſen Eylaͤndern, welche im Grunde geheilet ſind, und deren halber Leib äußerlich Doch verderbt iſt c). Der Gummi von Tamaca, der Weihrauch und Benzoe find Reichthuͤmer, die auf eben der Inſel gefunden werden. Der Ambragris if auf den Küften daſelbſt niche felten. Der Berfaffer nimmt die Meynung derjenigen an, welche folchen für an der Sonne gehärteten Fiſchlaich halten, Wenn große Stücken davon gefunden werden, faget er, fo ift vieler Said) ungefähr zufammen gefommen. Mic einem Worte, wie der Biſam von einem Landthiere koͤmmt: fo findet er auch nicht mehr Schwierigkeit, eine andere wehlviechende Sache von einem Seethiere anzunehmen d). | 4. Von den Mineralien und einigen andern diefe Inſel betreffenden Sachen. Mineralien. Edelgeſteine. Anmerkungen uͤber ſel. Urtheil von den franzoͤſiſchen Einrichtun⸗ ſelbige. Die Inſel Hat Goldgruben. Wie es gen. Bay Antongil. Auguſtinsbay. Die la Caſen und ſeinen Anverwandten ergangen. Nordfpige iſt meiſtens unbekannt. Sprache auf Anmerkungen wegen anderer Umſtaͤnde der Zn: Madagaſear. Exempel davon. > D ie Inſel hat eine Menge Fraueneis, damit man in Ermangelung des Glaſes die Fen⸗ fer beſetzt; ferner: Steinfohlen: Salpeter- und Eifengruben, Aus dem Eifen ma⸗ chen die Inſulaner Scheermeffer, Aſſagayenſpitzen, und Werfzeuge, das Holz zu fehneiden und zu fügen. Sie haben auch Gold und Silber: man weis aber nicht, an welchem Orte fie es finden. Der Verfaffer glaubet, fie hätten Bergwerfe. Unterdeffen offenbaren fie den Ausländern nicht das geringfte Davon ; ja, fie verfichern über diefes, fie hätten alles bey ihnen befindliche Gold und Silber von einer arabifchen Flotte befummen, die fich zu An— fange des vierzehnten Jahrhundertes der Inſel bemächtigee, und in alle Gegenden derfelbi- gen Befehlshaber aus ihrem Mittel einfegte. Diefes ift auch der Urfprung, den fie ihren Dberhäuptern zufchreiben, und diellrfache, warum diefelbigen nicht fo ſchwarz find, als die andern Einwohner, Denn fie find in der That nicht halb fo ſchwarz, als die Sandläufer, welche den Namen der Zigeuner führen e). An Edelgefteinen liefert Madagafcar blaffe Rubinen ( rubis⸗balais), Aquamarine, Topafe, Dpale und Amethyſten. Eines Tages wurde Renneforten zu feiner größten Ber: wunderung, von einem Soldaten aus der Schanze, ein dreyecfigter Stein gebracht, der eine himmelblaue Farbe, und die Größe eines Taubeneyes hatte, und ihm wenig zu erkau⸗ fen Foftete. Der Soldat hatte ihn von einem Neger befommen, und diefer felbigen am . Strande gefunden. Rennefort verwahrete ihn bey den Edelgefteinen des braven Ia Cafe, Anmerkun: gen über die Edelgeſteine auf Mada: gaſcar. welche Aquamarine, Amethyſten, kleine Opale, Topaſen u. ſ. w. waren, und er hatte das Vergnuͤgen, daß bey feiner Ruͤckreiſe die Engländer auf der Helenainfel felbigen, als eine unerhörte Seltenheitbewunderten. Allein, es gieng diefem Steine wie dem Schiffe; er ver ſank nebft folhem in die Tiefe f). Der Berfafler Des Tagebuches, das unter des Herrn de Is Haie Namen heraus fan, beſtaͤtiget die meiften Anmerkungen des Renneforts. Man finder, faget er, auf Mada⸗ gafcar Topafen, Amethyſten, auch andere Steine, welche aber alle in die Farbe der jest be⸗ nannten frielen ; man machet aber in Indien wenig Wefens davon. Als Caron - Surate e) Siehe die Nachr. von der erſten Reiſe der aller dieſer Pflanzen nach dem Flacour beygefüget Holländer. Man merke, dag man hier die Seftalt bat, nach Oftindien. II Buch. J Cap. 591 Surate kam: fo wollte er dem Statthalter neune verehren: allein, er nahm fie nicht an, Beſchreib. fondern lachte über diefes Geſchenk, wiewohl fie von außerordentlicher Schönheit, und der vor Mada⸗ Eleinefte fo groß, als einWachtelen, gewefen. Man zeigte fie einigen Goldſchmieden; fie — bothen aber fuͤr den groͤßten nicht mehr, als neun Rupien. Ferner giebt es, nach dem Berichte dieſes Schriftſtellers, Aquamarine und ſogenann⸗ te Milchfteine, die ins Weiße fallen, auf der Inſel. Diefe werden am höchften gefchä- Set. Ein Neger von der Nordfpige der Inſel vertaufchete einen fehr Eoftbaren Diamant gegen allerley Waaren an die Portugiefen. Es befam ihn nachgehendg der Unterfönig zu Goa, und fehickte ihn, als einen auf Madagafcar gefundenen Schag, an den portugiefifchen Hof. Der Ambra, den man in der Inſel antrifft, wird fir den beften in ganz Indien gehalten, und er ift beynahe überall zu finden. Allein, die Schwarzen wiffen wohl, wozu er gut iſt; fie geben ihm alfo felten weg, und zeigen ihn den Fremden nicht leicht. Das Cryſtall ift ebenfalls ſehr ſchoͤn, zumal in der Landſchaft Galembule, wo man Stüce von ſechs Schuh in die Laͤnge, und vier in die Breite, auch eben ſo viel in die Dicke, heraus holet. Die Negern arbeiten nur des Abends daran, vermuchlich, weil fie nicht gern ſehen, daß ihn unfere Schiffe wegführen. Was das Gold und Silber betrifft: fo bemerfet eben diefer Berfaffer, wofern ja Ma— —— hat dagaſcar dergleichen Bergwerke habe, fo müßten fie bloß an ver Nordſpitze, in dem Lande Goldgraden. der alten und neuen Maſſelagen feyn. Hier hielten ſich die Araber infonderheit auf; ja, als Herr de la Haie Statthalter war, fo ſchickte ein furasifcher Kaufmann, Namens dans Hi Ravadas, alle Fahre ein Schiff von hundert und fechzig Tonnen dahin, welches feide- ne und baummollene Pagnes, Carneole und Agath dahin führete, und Dagegen die fchäß- bareiten Reichthuͤmer zurück brachte. Ein Portugiefe von Mozambif, Namens Vin⸗ cent Dorada, verficherre ven Verfaſſer, als er im Jahre 1669 in der Maſſelager Land⸗ ſchaft geweſen, fo habe ihn ein Neger an einen Dre beftelle, und verfprochen, Die Berg: werke zu offenbaren : da es aber feine Sandesleute, die Negern erfahren, fo häften fie ihn gefangen genommen, und des andern Tages zum Tode verdammet. Des Roquettes, Befehlshaber der Compagnie bey den Mattelanern, glaubte, in diefer Gegend wären die Bergwerke. Zur Urfache feiner Meynung führete er an, daß alles Gold, das man auf der Inſel fände, aus befagter Sandfchaft herfäme ; er hätte auch da- ſelbſt Goldſtaub bey einem Neger gefehen, welcher auf Befragen, wo er ihn hernähme, zur Antwort gegeben, fünfzig Meilen weit von feinem Aufenthalte gäbe es die Menge. Doch, ungeachtet des Roquettes ein vernünftiger Mann war, der über drey Jahre lang allen möglichen Flelß auf diefe Entdeckung wandte, und mit den Negern vertraut umgieng, weil er ihre Sprache vollfommen wohl redete, fo Fonnte er doch weiter nichts erfahren. Der Berfaffer beſchließt die Nachricht davon mit folgender Betrachtung: „Das Schluß. » Gold war bey ven Matalanen in der That nicht felten: allein, es war nicht mehr; als „eine gewiſſe Menge davon vorhanden, die bey dem Verkehre der Schwarzen unter einan= „der ſelbſt, aus einer Hand in die andere fam. Seitdem die Franzofen Carneol dahin ge: „ſchickt haben, fo ift es weit feltener geworden, weil fie vieles dagegen vertaufchten. Denn „ſie lieben diefe Steine fo heftig, Daß fie nicht nur ihr Gold, fondern auch ihre Weiber und „Kinder dagegen weggeben würden. Weil nun ihre Begierde nach Earneolen heftändig . „eben d) A. d. 123 ©. sm 124 ©, F) Pan fehe feine Befchreibung. 592 7 Reifen der Franzofen Hefebreib. „eben dieſelbige bleibt, und fie geftehen, daß fie Fein Gold mehr dafuͤr geben koͤnnten, weil * —— „ſie Feines hätten: fo iſt gewiß zu glauben, daß fie Feine Goldbergwerke beſitzen, ſondern — „ihren Vorrath an dieſem Metalle von den Arabern bekommen haben g). Wie es la Ca⸗ Aus eben dieſem Tagebuche ſieht man, daß la Cafe, deſſen Namen ſo oft vorkoͤmmt, fen und ſeinen Im Brachmonate 1670 an einer im Lande gewöhnlichen Colik geſtorben; daß den ıgten des Anverwand: folgenden Monats Is Breteſche, auf halben Sold ftehender Lieutenant, der dieſes tapfern ‚energieng. Keiegesmannes Ältefte Tochter geheirathet hatte, die Stelle deffelben, als Major auf ver Inſel, nebft einer Compagnie zu Fuße in dem Forte Dauphin erhielt ; daß den 27ften die Prinzeßinn, Dian Nong, welche der Verfaffer allemal mit dem Namen. der Madame de la Cafe beleget, ſich heimlich mit einem Franzofen, Namens Tomaßin, verheirathete, und daß der Herr de la Haie mic diefer Heirath nicht zufrieden war. Sie wohnete das mals an einem Orte, Namens Andravule, das ihrem vorigen Marne gehoͤret, und mo de la —* — * Tage nach ſeiner Ankunft einen Beſuch in vollem Staate bey ihr abge⸗ legt hatte 4). Anmerkun⸗ Wir wollen aus eben dieſem Buche noch einige andere Beobachtungen entlehnen, welche ——— dem gegenwaͤrtigen Abſchnitte nicht anders, als zur Zierde gereichen, und die Frucht eines de der Inſel. langen Aufenthaltes auf Madagaſcar find. Zu Folge der beſten Kenner giebt man dieſer Inſel in den Karten zween Grade gegen Weſten zu viel an der Laͤnge, und fuͤnf und zwanzig bis dreyßig Meilen zu viel an der Brei⸗ te. Das Fort Dauphin liege ganz genau auf fünf und zwanzig Grad GSüderbreite, und neun und fechzig Grad vierzig Minuten der fänge, Sie ift nicht allein der vornehmfte, fondern auch der erfte Sitz der Franzofen auf diefer Inſel geweſen. Die Nachrichten des Flacour waren voll Unwahrheit; denn feine Abſicht war gleich beym Anfange diefer Colos nie, eine große Menge Einwohner ducch fehmeichelhafte Hoffnung dahin zu locken ;), Urtheil von _ Der Hafen, oder die Dauphinsbuche, if für fünf bis fechs Schiffe gur genug. Wol⸗ den frangöfi: Ion fie aber in Sicherheit vor Anker liegen: fo muͤſſen fie ſich ganz nabe ans Sand unter das ken Eintich: Fort jegen, und vier Anker ausmwerfen. Denn das Waffer wird von allen Winden heute: hai euhiget, zumal vom Suͤd⸗ und Südoftwinde, als welche gerade zur Deffnung der Bucht binein biafen, und die Schiffe allemal in einige Gefahr feßen. Die Suͤdweſtwinde find. noch gefährlicher, weil fie fich fangen, und gewaltiges Toben der Wellen erregen, Die Deffnung der Day ift drey Meilen groß. Bey der Einfahrt ſieht man einen Felfen, Sta’ pere genannt, der fich eine gute Meile weit ing Meer hinein erſtrecket, und dem Forte zum Merfmaale Diener, | Die Sandfpige, worauf felbiges ſteht, Hat man allemal für den gefündeften Dre auf der Inſel gehalten. Die Madacaſſer nennen fie Ithollonhare, und der Sandfchaft ge ben fie den Namen Annoßi. Es giebt wenig Vieh dafelbft, und eben daher entftund alles Ungluͤck der Franzofen, weil fie genoͤthiget waren, unaufhörlich zuftreifen, um aus andern Sandfchaften welches herbey zu holen, Die Sandeseinmohner wollten freywillig Feines brin⸗ gen, weil fie Die Sänge des Weges und die befehwerlichen Zugänge feheueten. Der Reiß mußte gleichfalls aus Antongil und Galembule, folglic) fehr weit bergeholet werden. Man mußte Schiffe dahin ſchicken, fonft hatten fie gar nichts zu effen. Die — ohn⸗ E) Tagebuch des Herrn de la Haie vom Sabre 5) Tagebuch des de la Haie, a. d. 76, 78, und 1670, a. d. 98 und folg. S. 79 Seite. nach Oſtindien. II Buch. I Cap. E Wohnfise befief fich auf fünf bis fechfe ; einige waren drey, andere fünf, auch mehr oder Beſchreib— weniger Meilen von dem Forte entfernet. Sie dienten fonft zu nichts fonderlichem, alsdas von Wade: erbeufete Vieh unterzubringen. Doch baueten die Einwohner etwas weniges Tabak, wie- gaſcar. wohl niemals fo viel, daß fie etwas verfaufen konnten. Die andern febensmittel, die fie durch ihren Fleiß erwarben, bedurften fie zu ihrem Unterhalte; Die vortheilhafteften waren Honig und Wein. Die mit den Dberhäuptern auf der Inſel gefchloffenen Vergleiche und Bündniffe, davon Slacour fo viel Wefens mache, waren ein bloßes Blendwerk, darauf man Feine andere, als Suftfchlöffer, bauen fonnte A). Mit einem Worte, wenn man die gefunde Luft ausnimmt: fo hatten fie feinen fehlechtern Ort auf der ganzen Inſel zu ihrem Sige auswählen fönnen. , Die Bay Antongil liegt an der Oſtſeite der Inſel, auf fechzehn Grad funfzig Mi- Bay Anton: nuten Breite, und drey und fechzig Grad zehn Minuten Laͤnge. Hier liegen die Schiffe git. zu allen Zeiten in Sicherheit, wenigitens, wenn fie zu innerft in der Bay Anker werfen, welche achtzehn Meilen in die Tiefe hat. Ihre Deffnung ift fünf bis fechs Meilen breit, und wird immer breiter, welches die Ausfahrt fehr befchmwerlich mache. Unterdeſſen, da der Grund gut ift, fo Fann man leicht laviren. Zum Unglücke ift der Negen hier von ge: fährlicher Beſchaffenheit, folglich Die Gegend ungefund, Die Sranzofen legten einen Wohnplas daſelbſt an: fie mußten ihn aber um diefer Urſache willen verlaffen. Antongil hätte nichts deftomeniger das Fort Dauphin mit vielem Reife verfehen fönnen , wenn die Negern eines beftändigen Handels verfichert gewefen wären. Allein, da nicht alle Jahre Schiffe kamen, und ſolchen abholeten: fo fäeten die Einwohner nicht fo viel, als fie wohl thun Eonnten ; Fam denn etwan einmal ein franzöfifches Schiff, fo mußte es ſich mic diefer Aus- flucht abweifen lafien. Die Holländer beladen daſelbſt gemeiniglich alle Jahre zwo Fluͤten, die vom Vorgebirge der guten Hoffnung abgeſchicket werden; eine davon bringt ihren Reiß hernach in das holländifche Lagerhaus zu Moriare. Es iſt der befte, nicht nur auf der ganzen Inſel, fondern in der ganzen Welt, Eiſen, Kupfer. und Zinn in Kuchen it die befte Waare für die Negern : doc) muß man allemal auch falfche Perlen und Glaswerf dabey haben 7). Die Auguftinbay liegt ſuͤdweſt, auf fechs und zwanzig Grad Breite, und fechs und Auguftinbay. fechzig Grad Lange: fie hilft aber den Schiffen bey ſtuͤrmiſchem Werter wenig, weil des harten Grundes wegen der geringfte Wind die Anker fehleppet. Die Deffnung ift vier bis fünf Meilen breit. Ihre Tiefe beträgt eine halbe Meile, Die Bay ift voller Sandbänfe, die viele Klippen verurfachen. Der erfte Ankergrund liegt acht und zwanzig bis dreyßig Faden vom Lande. Der daher Eommende Wind iſt gefährlich, und der aus dem Meere ‚noch gefährlicher. Die Engländer bedienten fich Diefes Ortes lange Zeit, als einer Nie derfage auf ihren Fahrten nad) Indien; fie anferten aber nicht in der Bay. Sie deckten fich mit einer Fleinen Inſel, welche zwo Seemeilen davon in der See liegt, wo fie ein flei- nes Fort von Erde an einem fehr fandigen Dete aufgeworfen hatten, Als der größte Theil ihrer dafelbft gelaffenen Leute an Krankheiten geftorben war: fo verließen fie diefen Si. Man kann Holz und Waſſer in diefer Bay einnehmen, weil die Schaluppen mit der Fluch in zween Fluͤſſe kommen Fönnen ; ja, die an folchen wohnenden Negern vertaufchen Sin 5) Ehen dafı a. 8.81 & Siehe die Einleitung A) A.8.8 6, 2" zu Fre I) Eben daf. a. d. 83 und 84. _ Allgem, Reiſebeſchr. VII Band. Ffff ne in 594 Reifen der Sranzofen Beſchreib. Vieh gegen Salz, als eine an diefen Drte fehr feltene Sache. Gleichfalls handeln diefe von Madas Leute gern Schießpulver ein, ob man gleich fein Seuergewehr bey ihnen ſieht. Geht man gaſcar · freundlich mit ihnen um: fo geben fie auch Platteiſe her, die ziemlich gut find, imgleichen Mufihelwerf, und eine Gattung von Gummi, das dem Drachenblute gleicht, und damit fie,. ftatt des Peches, ihre Kähne calfatern 2). Die Nordfpi: Die Nordſpitze von Madagafcar, welche auf eilf Grad finf und vierzig Minuten hze iſt meiſtens Breite, und drey und fiebenzig Grad drey und vierzig Minuten Sänge liegt, ift bisher noch) unbekannt. wenig bekannt. Denn die Menge Eleiner Inſeln Klippen und Sandbante machen die Schiffahrt in diefer Gegend allemal gefährlich. Am Jahre 1665 fehickte der Herr von Mondevergue ein franzöfifches Compagniefhiff unter dem Hauptmanne le Bourg ab, Diefe Gegend zu unterfuchen. Man gab ihm einen gefchicften Schiffsfchreiber, Namens Perrier, mit, welcher Befehl hatte, alle Bayen, Buchten, Fluͤſſe und Anferpläge, gleich? wie alle übrigen Umftände, die zum Vortheile der Compagnie gereichen koͤnnten, fleißig an- zumerken. Der abgeftattete Bericht übertraf alle Vermuthung. Sie hatten in mehr als einer Day Anker geworfen, infonderheit in der alten und neuen Maſſelager Sande, und befehrieben folche hoͤchſt vortheilhaft. Nichts deſtoweniger hat man dieſe Nachrichten bis⸗ her im geringſten nicht gebraucht. »). Diefer Befchreibung wollen wir noch einige leſenswuͤrdige Nachrichten des Flacour anhaͤngen, welche die Sprache, Gelehrſamkeit, das Papier und die Dinte der Madecaſ⸗ fen: betreffen 0). Flacours Be: Wollte man ausforfchen, faget er, woher die madecaffifche Sprache abftammere: ſo richt von dee müßte man die morgenländifihen Sprachen aus dem Grunde verftehen, als mit welchen fie — „UT einige Verwandſchaft zu haben ſcheint. Sie iſt ſehr wortreich, und auf der ganzen Inſel —— im Grunde einerley, nur daß die Ausſprache einigen Unterſchied machet. In einigen Land⸗ ſchaften fpricht man geſchwind; in andern dehnet man die Worte; anderswo bekommen fie eine gezwungene Zierlichkeit, Die Sprache hat zufammengefegte Wörter, nach Ark der griechifchen. Die Abwand⸗ lungen oder Conjugationen find ganz ordentlich; fie haben ihre thaͤtige und leidende Gat- tung, ihre Arten und Zeiten, Die Ombiaſſen fehreiben mit rechten arabifchen Buchftaben, an der Zahl acht und zwanzig, von der Rechten zur Linken. Sie fprechen aber einige anders aus, Zum Erem: pel, der Buchftabe j klingt faft wie z bey den Madecaſſen: ſtatt Jaho, welches ich bedeutet, fagen fie Zaho. Der Buchftabe The, den die Araber wie F ausfprechen, wird von den Madecaffen zum Tg gemacher. Wenn der Araber faget Tiare: fo fagen fie Tſiare Das Day verändern fie in B. Die arabifchen Buchftaben find ungefähr feie zwey hundert Jahren p) bey der bereits erwähnten Gelegenheit eingeführet worden. Das Papier wird-aus der mittlern Rinde des Baumes Avo gemacht. Diefer Baft iſt fo zart, daß man in einigen Landſchaften Pagnes daraus verfertiger, welche den feidenen- gleichen. Das Papiermachen gefchieht beynahe auf eben die Weife, als in Frankreich wiewohl die Negern nicht fo viel Geraͤthe und Werkzeuge dazu haben. Seine Farbe iſt gelblicht; es fließt nicht, wenn man es vor dem Zuſammenleimen durch Reißwaſſer zieht, trocknen laͤßt, und hernach glaͤttet. Die Rinde wird einen Tag lang in einem großen 9* ) A. d. 55 S. n) X. d..97 und 88 ©, e). Flacour, a. d, 194. und folg. S. nah Oßindien. IT Buch. ICap. 505 el mic ſehr ſtarker Lauge aus Afche gefocher: hernach in einem hölzernen Mörfer zu Breye Beſchreibb. geſtoßen; der Brey mit reinem Waffer dünne gemacht, und ſodann mit einem Rahmen, vor Mada⸗ der aus fehr zartem Rohre verfertiger ift, geſchoͤpft. Man läßt das.überflüßige Waſſer sfr · abtropfen, und ſtuͤrzet das feuchte Dapierblatt auf ein an der Sonne getrocknetes, und mt Dele gefchmiertes Blatt von der Pflanze Balizier, So bald es trocken ift, beftreicht man es mit der dickgekochten Fleberichten Reißbruͤhe. Darauf wird es noch.einmal getrosfnet, geglaͤttet, und ift fodann zum Gebrauche fertig. Die Dinte wird aus dem Hole Arandranto bereitet, welches man im Waſſer kochet, und das Wafler eindicken läßt. Diefe Dinte ift fehr gut, aber nicht ſo ſchwarz, als unfere. Mifcher man aber etwas Vitriol darunter: fo wird fie eben fo ſchwarz, und dabey glänzen: der, als die von Gallaͤpfeln. Aus dem befagten Holze koͤmmt auch das Carsbe oder Am: bragummi her. Flacour zapfte durch einige in Die Rinde gemachte Einſchnitte felbft dev- gleichen Gummi ab, Die Sthreibefedern in Madagafcar find Rohrſtuͤcke, in.der Größe einer Hand, und fo dick, als unfere Kiele, Uebrigens werden fie unten gefpalten und gefchnitten, wie unfere. Doc) befise diefe Wiffenfchaft niemand, als die Ombiaſſen; esfchreibt auch fonft niemand. Die Ombiaſſen haben Bücher; der Verfaſſer fah viele davon, und führet ihre Titel an. Die meiften handeln von der Arzeney und Sterndeutungsfunft. Eines führet den Titel, Faßini, und ift ein Wörterbuch in arabifcher und madecaſſiſcher Sprache. Um einen Be: geiff von der legtern zu geben: fo wollen wir einige Beyſpiele anführen, Wochentage, und Planeten, welche jeden regieren: Erempel der Alahadi, Sonntag. ‚Samuff, die Sonne. madecaſſari⸗ Aatinin, Montag. Azohora, der Mond, ſchen Spra⸗ Alatalata, Dienftag. Alotarida, der Mars. che. Alarubia, Mittwoche. Alacamari, Mercurius. Alacamiffa, Donnerſtag. Azoali, Jupiter. Alazuma, Freytag. Alimuzetfari, Venus. Aluſabutſi, Sonnabend. Alimareche, Saturnus, , Eringandro, Woche, Die Jahre zählet man nach) den Wochentagen, das ift, von fieben zu fieben. Das erfte heißt das Sonntagsjahr, das zweyte das Montagsjahr, u.f.w. Im Sreytagsjabre geſchieht die Befchneivung. Der erfte Monat fange mit dem Neumonde im Märzen an, Vatravare, März. Hiahia, Herbftmonat, Safard, Npeil, Sacamaffeh, Weinmonat. Atſihi, May, Sacaveh, Bintermonat. Valafeira, Brachmonat. Vulanbitu, Chriſtmonat. FofJa, Heumonat. Afaramanghits, Jenner. ü Maca, Auguſt. Afarabeh, Hornung, Die Stunden des Tages erfennet man an dem Schatten eines Menfchen, der ſich an die Sinne ſtellet. Diefen Schatten nennen fie Saa. Die zwölfte Stunde der Nacht, Terac⸗ Sfff anru p) Flacour ſchrieb um ins Jahr 1655. Nunmehro ſind es alſo beynahe drey hundert. 596 lasa Heifen der Franzoͤſc Beſchreib. anru genannt, fallt auf fechs Uhr in der Frühe. Die erſte Tagesftunde erfennet man an von Mader dem Schatten des Menfchen, gaſcar · ¶ meffen wird, und vier und zwanzig dergleichen Laͤngen halten muß. ihren eigenen Namen. der mit der Laͤnge feiner Fußſohle oder feines Schuhes abge- Jede Stunde hat Flacour ließ die meiften in Frankreich üblichen Gebethsformeln ins Madecaßiſche überfegen. Zu unferer Abficht werden einige fehon binlänglich feyn. Vater unfer, der du bift im Himmel; geheiliget werde dein Name; zu uns komme dein Reich; dein Wille gefchehe wie im Him- mel, alfo auch auf Erden ; unfer täglich Brodt gieb uns heut; und vergieb uns unfere Schuld, wie wir vergeben unfern Schuldigern. Füh- ve uns nicht in Verſuchung, ſondern erlöfe uns von dem Uebel. Amen. Gegrüßer fenft du, beldfelige Fran Ma- via! der Herr ift mit dir, du Gebenedeyete unter den Weibern, "und gebenedeyet ift die Frucht deines Leibes, der Herr Jeſus. Sch glaube an Gott Bater,den allmächti- gen Schöpfer Himmels und der Erde ; und an Jeſum Chriftum , feinen eingebohrnen Sohn, unfern Heren, der empfangen ift vom H. Geift, gebohren von der Jungfrauen Ma: via, gelitten unter Pontio Pilato, gefreuziget, geftorben und begraben, niebergefahren zu der Höllen, am dritten Tage wieber auferftanden von den Todten, aufgefahren gen Himel, figet zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Baters, von dannen er fommen wird, zurich- ten die Lebendigen und die Todten. Ich glau- be an den H. Geift, eine heilige chriftliche Kirche, Gemeine der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferftehung des Fleiſches, und ein ewiges Leben. A. Ein eingen Gott ſollt beten an, Und ib allein am liebſten han. 2. Sein Namen folle nicht unnüg führ'n, Auch nicht bey andern Dingen fehwör'n. q) In Cauchens Keifebefchreibung ſtehen einige Sefpräche madecaßiſch und franzöfiich, a.d.rys n. lolg. S. Es verſichert aber Flacour, e8 würde fie Amproy anıfica izau hanautang and ang- hitfi ; angharanau hofiffahots, vahuacha- mau hoavi aminay, fiteiannau hosfaizangh antane tua andanghitfi; mahumehohanau anru aniu abinaihane untfica, amanbanau munghafaca hanay ota antfica. Tonaza- hai manghafaca hota anreo manuanai, aman- hanau aca mahatet/canai abin finet/evetfe ratfi, feha hanau metezahanai tabin ha- ratfüan abi. Amin. Salama Ramadriama, Mafimpenu Tom- pu antfica hotang aminau hanan miffahots rauvanga. vainaue; abi, nare niffahot/e enghe zanaca, nitondanrau Rhaiiffa. Zaho macatau abinahanhare rai mang- hat auuanh abi: nambuatferi enghe langhit Je amantane, aman akin Rahiiffa Chririfiu zananca anriirere tompon ant/ıca ni nita- naheri tahin maſin panghahe nihzahanhare nivelomeri tabin, Ramariama mihole nia- ret Jeri tambane Ra Pontio Pilato, nit/an- panri ni matenallevenghri , nare niroron anhafu, anrn fahatellu nitambellome tau- uanghareo omma tenanon ghari andan- Ahiſſi aretumuetferi anchavana nibzahan- hare rai ommahatauua abi tafara ho aviri manzaca ulon velome amau ulon mate, ı. Hanauho manghandrian zahanhare irere nahanau mitciaha anrita coia. 2. Acamifante hanau avau anghara vi za- banbare na raha afe couaa. 3.Die fein Einwohner auf ber Inſel verſtehen. Siehe L’ avant - propos defjefden, : nach Otindien. II Buch. 3. Acamiafa avau alahadi fehahanau ma Beſchreib. nompoho anih zahanhare anru izanghe. von Mada⸗ 4. Hanaumihajthi rai nih eman veine na- gafene. 3. Die Sonntagsfey’r follt halten du, Gott andächtig dienen dazu, 4. Vater und Mutter ehre fein, So wird dein Leben defto länger ſeyn. 5. Todtfchlag mußt du begeben nicht, Der mit bedachtem Muth gefchicht. 6, Züchtig allezeit aufzuführ'n Mit Wort und Werf ehut fich gebühen. 7. Under Leut Gut zieh nimmer an dich, Sollfts ihnen auch verleugnen nicht. 8. Duſollt Fein falſch Gezeugniß hügn, Auch weder wenig noch viel betrüg'n. 9. Die Werf des Fleifches follt nicht treib'n Als nur mit deinen eignen Weib’n. 10, Laß dich nicht glüften nach fremden Gut, Mit Unrecht zu bringen in deine Hut. . A Sonntag und gebothne Feſt, Sollt du hören ein beilge Meß! 2. Deine Sünden all befenne zwar, Zum mwenigften einmal im Jahr. . Auf communicien mit Andacht Am Dftern wenigſtens fey bedacht. Die Feyrtag halt mit aller Macht, Die dir zu feyern werden g’fagt. 5. Duatembr und Bigilien folle halt'n, Die Faftenzeit gleichergeftalten. 6. Am Freytag iß durchaus Fein Fleiſch, Und am Sonnabend ebener Weis, — 2 * IT il Cap. 597 huhanau mivelome lavahahats. { 5. Acahanau mamonne ulonto, na anih fiteia coua. 6. Acahazauho anau na anifiteia na anva- tanb. 7. Acamanghalats anau rahanulon na tfia- re mitane azeanpoh. 8. Amifahad anau t/ito, acamavende ha- nau. 9. Acamiteia hanau na mila ulon lehatſi mirachebau anau aminri. 10. Acamibenefiteia raha nulon, acama- rangu anau lehatſi mivilinze. 1. Anvu alahadi abi hanau mitainu la Mejfe amannih fijfavatfe vco iraha abi. 2. Mitataha anau hotanih abi faha irache abini taun abi. 3. Hanau ho hazonb vatanh nih rahiiffa na- hohane aze anru nifjjavats ni Paques. 4. Acamiaffa anru fifavat/e. 5.. Anru zauma amau jabutfi acahonman- chena na unufe nih raharah. 6. Hanauho mia futche faha reo effapul anru aman effats hohats, aman anru ni bira abi q). “reset hun Ze 1ER 1 2.26 72) [12 So 2 2007 23 22 227 Se ET ar 5 Ze 77 Ze 72. SE 22, Zu 72 U 20 02.02 Das II Sapitel. De la Haiens Reife nah Dftindien, man fie notbivendiger Weife auf felbige folgen laffen muß. Sie erläutern einander wechfelsweife. Der Herausgeber bemerfet mit allem Rechte, fie befige in vollem Maaße die Haupteigenfihaften eines guten Tagebuches, nämlich Deutlichfeit und Zuver⸗ laͤßigkeit. Der ganze Inhalt ruͤhret von dem Er de Is Haie ſelbſt her, imgleichen von Ip Keifebefchreibung 7) bat mit der vorigen einen fo genauen Zufammenhang,daß Einleitung. f3 dem r) Sie fam 1698 in ızmo zu Paris heraus, dem Titel: Journal d’un Voyage desgrandes In- bey Hobert Seneuße und Nicolaus Pepie, unter des. Eine andere Ausgabe ift nicht bekannt. 598 — Reiſen der Franzoſen De la Haie. dem Herrn Caron, damaligen Generaldirector der franzoͤſiſchen Compagnie in Indien, 1670. welcher von des Herrn de la Haie Ankunft zu Goa, bis zur Eroberung von St, Tho⸗ mas beftändig um ſelbigen war, Der Herausgeber erboth ſich, die mit ihrer eigenen Hand unterſchriebene Urkunde aufzuzeigen. Der Herr de la Haie war ein franzoͤſiſcher Edelmann „und damals Statthalter von Saint⸗ Denant, auch Oberſter über ein Regiment zu Fuße, als ihm der König die Flotte anvertrauete. Machdem er alles, was man im folgenden lefen wird, ins Werk ge: richtet hatte: fo blieb.er in franzöfifchen Keiegesdienften, und fam, wie Rennefort berich- tet, bey der Belagerung von Diedenhofen, als General Leutenant um das Leben. Sei- ne Beſta lung als Foniglicher Beneral- Lentenant in der Daupbinsinfel und ganz Indien, ſteht zu Anfange feines Buches, und ift unter dem sten ‚des Ehriftmonats 1669, zu St. Germain en Laye ausgefteller. Der 1 Abſchnitt. De la Haiens Beſuch einiger franzdfifchen Handelsplaͤtze. Urſachen der Reiſe. In welchen Zuſtande de la Zuſtanb dieſer Stadt. Mirzeou, franzoͤſiſches Haie die Inſel Bourbon autrifft. Bier Wohn: Waarenlager. Wie es angeleget wurde. Die plaͤtze daſelbſt. Derla Haie ſegelt nach Indien, Compagnie vertwahrlofet es ohne Noth. Tier⸗ Koͤmmt nah Surate. Gewiſſenszweiſel des cery, ein anderes Waarenlager. Buͤndniß der Biſchofs von Heliopolis. Zuſtand von Surate. Franzofen :mit dem Samorin. Seine zween Reichthum einiger Kaufleute. Meligionsfreye Erbprinzen. Ihre Eigenſchaften. Caron be— heit. Mogolſche Regierung. Portugieſiſche ſuchet den Samorin;itrige Meynung von dieſem Stadt Deman. Der Admiral geht nach Son. Könige. Die Franzofen nehmen Allicor in Beſitz. Urſachen der Hs koͤnigliche Schiffsgeſchwader beftund aus fünf Kriegesfchiffen, -einem Advisſchiffe, Reiſe. und drey Fluͤten, und mar mit zwey tauſend fuͤnf hundert Mann beſetzet ). Dieſe Flotte war die ſtaͤrkſte, welche Frankreich jemals nach Indien geſchicket hatte; ſie ſollte nicht nur nach Madagaſcar und der Bourbonsinſel fahren, und den Herrn de la Haie da⸗ ſelbſt als koͤniglichen Generalgouverneur einſetzen 2), ſondern auch alle franzoͤſiſche Handels- plaͤtze in Indien beſuchen, wo die Compagnie unter dem glorreichen Schutze feiner Maje— ſtaͤt ihr Verkehr zu treiben anfing. Es ſchien, als ob die Winde für die Befehle Ludwigs des Großen Ehrfurcht truͤgen. Aus Renneforts Reifebefchreibung ift zu fehen, daß der neue Statthalter den 24ften des Weinmonats auf der Inſel anlangte, fein Amt beyläufig ‚ein halbes Jahr dafelbft ausübte, und ſodann mit der ganzen Flotte nach der Inſel Bour⸗ ‚bon ſegelte, um ſolche gleichfalls in Seiner Majeſtaͤt Namen in Befig zu nehmen, Um nun alle unnoͤthige Wiederhohlungen zu vermeiden, wollen wir unſere Erzählung bey beſagter — Unternehmung anfangen. Bande * Er fand bereits vier Wohnplaͤtze auf dieſer Inſel, welche funfzig Franzoſen unter Auf⸗ Haie die In; ſicht des Herrn Renaud im Namen der Oftcompagnie angelegt hatten u). Er nahm fl Bourbon den Gten-des Maymonats 1671, von feinem Amte Beſitz, und das erſte, was er vermoͤge antrifft. Vier deſſel⸗ Wohnplaͤtze .. daranf, 5) Der Verfaſſer nennet die Schiffe und Haupt: du Maine; der Bayonnois, Hauptmann Hert leute: der Navarra, ‚das Admiralfhiff, fein Hauptmann Here de Turelle; der Triumph, Hauptmann Ferrand; der Julius, Hauptmann, ‚Herr Auche; der Slamand, Hauptmann Herr des Marets; la Diligente, Hauptmann Herr de In Heuffaie; die Sultaninn, Hauptmann ‚Herr de Beaulien; Kuropa Hauptmann Herr Deſpres Spitze Bern — Rir.de 8.61 cd. Acordius u H Rarere od. Große Grab PAR Er = Gr — 2 * Das‘ Den Ruder Fi FKır.de Abe, cd.d "ngangs Flu i —T[ IEILE —————V an — — SOUL 2 cAmEeLNS A 708. ‚Francı LS e Annen Fl 1/3 Aarı varkthen Muß Peters Muß IE Spitze e Conty Die Cascaden ‚od, Wapseifelle CARTE VON DER INSEL: BOURBON ‚Jonst MASCAREGNE Zur Allgemeinen Historie der Reifen f >om M.Bellin Ing? ord. dela Marine Gemeine Pr — [fe che — IIIIIFIX 45 2 - 5 1 De la Haie. d 1670. n en Mt —î— u arman Urſachen der ( Reiſe. In welchem Zuſtande de la Haie die In— fel Bourbon antrifft. Vier Wohnplaͤtze darauf. — — — — — — — — — FUN ah Pe N a we AR nach Oſtindien. II Buch. M Cap. 599 deffelbigen vornahm, war, daß er ſtatt des vorigen Statthalters einen abgedanften Haupt De la Haie: mann zu Fuße, Namens de la Sure, einfeßete. Von den vier franzöfifchen Wohnplä- Sen, Namens Saint Paul, Saint: Denis, Saint-Marie, und Sainte- Sufanne lagen die drey legtern in der fhönften Gegend der Fnfel, nämlich von der Bernhardsfpige, bis an den Suſannenfluß. Es erfirecfete fi) zwar die fihöne Gegend noch) weiter, und- auf funfzehn Meilen in die fange, nebft vieren in die Breiter man hatte aber die beften Orte ausgefucht, wo der Boden höchftfruchtbar war, und-alles mit reichem Wucher erftattete ,. was man ihm anvertrauete. Korn, Neiß und Gartengewächfe, wurden vollkommen reif. Der Weinſtock, den man ſeit zweyen Jahren gepflanzet hatte, ſchlug eben fo gut an; aber die Trauben zeitigeen nicht recht, zugefihweigen daß die Voͤgel Die Beeren wegfraßen, fo bald: fie füße wurden. Seit fieben Jahren warfen die Schiffe allemal vor Saint Denis. An: Fer, weil man in der fchönen Gegend fonft nirgends mir den Schaluppen anfahren Fonnte,. und diefes machte den Eimvohnern von Sainte Marie und Sainte Sufsnne große Be: ſchwerlichkeit, weilfie ihre Waaren dahin fhaffen mußten. Gleichwohl ift an befagtem Orte: nur eine bloße Rheede, wo man mit ſchlechter Sicherheit vor Anker liegt. Saint Paulmwar der erfte franzöfifche Wohnplag auf der Inſel Bourbon geweſen, und der Statthalter hatte ſich allemal dafelbft.aufgehalten. Der Der liegt unten an einem: Berge, zwo Seemeilen von der See, auf einer fhönen Ebene ,. welche damals von einem Teiche bewaͤſſert wurde, der fih-in die See ergoß, wenn ihn der Regen zu fehr anfüllete.. Man beförderte den Ablauf des Waſſers durch einen breiten Graben, in welchen eine Scha« luppe einlaufen konnte, fo lange namlich als das Waffer aus dem Teiche abfloß ; denn: hernach füllete er fih mit Sande, An diefer Küfte liegen die Schiffe am alferficherften auf der ganzen Inſel, weil die See dafelbjt am feichteften iſt, auch beyde Spitzen gleichfam eis ne Bucht machen, die einige Sicherheit verfchaffer. Der Fluß Saint Gilles-läuft vor‘ einer folchen Spitze, der Galler genannt, vorbey,. Die Gegend. wäre zu einem Wohn⸗ platze höchftbequem, wofern man das Sand anbauen’ Fonnte:. allein es: liege voll Steine, welche das Umadern ſchwer machen. Der Berfaffer bemerfet, wenn man Mühe anwen⸗ den wollte, fo fönnte man den Fluß ſchiffbar machen, indem er beym Ausfluſſe drey Faden: Waſſer auf Felſengrunde bat. x). Die Ochſen und Kühe, welche der Marſchall von Meilleraie vor fünf und dreyßig Jahren aus Madagaſcar dahin gebracht hatte, hatten ſich ſtark vermehret, doch nicht fo ftark, als die Schweine und Cabris. Alle diefe Thiere waren ſo wild geworden,- daf man fie ordenelich mit Hunden jagen und fangen mußte: Die Einwohner hatten bereits bemer⸗ ber, daß jede Art ihre gewiſſe Zeit hatte, Der Schweine und Cabris ihre, fing im’ Brachmonate an, und waͤhrete bis in den Jenner. Im Wintermonate famen die Tauben: vom Gebirge herab, und-blieben gut bis in den May, da-fie in ihren Aufenthalt. zurück‘ kehreten. Die Papagenen Famen im März, und machten ſich im Wintermonate weg.- Zivar waren dieſe Thiere das ganze Jahr über gus:- allein zur itzo angeführten Zeit fanden Deſpres die Indignerinn, Hauptmann Herr Anfang dieſer Einrichtung, und eine Nachricht: de [a Clide. von der Inſel zu leſen. 2) Man ſehe in Renneforts Reiſebeſchreibung x) Tagebuch des Herrn de la Haie a’ de r u Wa bey ſeiner Ankunft in der Inſel vorgieng. f. S. Nachgehends hat man ſtark daran gearbei— ). In Renne forts Reiſebeſchreibung iſt der: tet, wie in der Folge zu ſehen ſeyn wird. fe: 1671, 600 Reifen der Franzofen De laHaie. fie auf dem platten Lande gewiffes Geſaͤme, davon fie fett, und weit befler zu eflen 167. wurden Y). — — Nachdem de In Haie, dem man auf Madagaſcar und Bourbon den Titel eines Un: De la Hate terkoͤniges beylegte, des Königes Befehle daſelbſt vollzogen hatte: fo wurde er wieder zum — nach Admirale, und ſchiffte weiter, Den ızten des Auguſtmonats gieng er unter Segel; den — nach arten kam er nach der Inſel Anſouan, wo er Lebensmittel einnahm. Den 27ften gelang: Surate. te er gluͤcklich vor Surate an. Es beſuchten ihn auf feinem Schiffe nicht nur die Vorſte— - her der franzöfifchen Compagnie, fondern auch der: Sohn des furatifchen Statthalters, und Tegterer brachte einen Auffaß von dem im Sande üblichen Confecte mit, So oft er ang Sand flieg, um wegen der franzöfifchen Compagniegefchäffte Unterredung zu pflegen, imgleichen da er dem Herrn Caron den St. Michaelsorden anhing, damit der König felbigen begna— Digte, wurde er allemal auf eine feinem Stande gemäße Weife empfangen. Damals hat: ten die Franzofen, Engländer und Hollander, jedwede ihr eigen Haus und Waarenlager am Ufer des Sualis, welches die Rheede von Surate ift, damit man die Waaren, wel che für andere indianifche Plaͤtze beſtimmet waren, dafelbft bequem ausladen, und fo lan⸗ ge liegen laffen konnte, bis es Zeit war, fie zu verfchicken. An diefem Drte übergab de la Haie dem Vorſteher der franzöfifchen Compagnie den Gewiſſens- Michaelsorden. Der Bifchef von Heliopolis, Dberhaupt der indianifchen Millionen , qweifeldesdb: ſchlug es ab, bey diefer Gelegenheit eine Meffe zu Iefen, ungeachtet es in dem Verhaltungs rn He⸗ befehle des Admirals ſtund. Man glaubte, ſein Gewiſſenszweifel ruͤhrete daher, weil on Laron ein Proteftant war. Allein er hätte, wie der Berfaffer bemerfet, überlegen follen, daß der Hof wohl wußte, wem er den Orden gab, und ob fich die, Irdensregeln zur Ei genfchaft eines Proteftanten reimeten 2), oder nicht? 1672. Dem Admirale verbroß es einigermaßen, daß er in Carons Händen einen Föntgli- chen Befehl fand, der feine Hoffnung, felbft nah Delly zu reifen, und dem großen Mo⸗ Zuftand von gol die am Borde habenden Geſchenke in des Königes Namen zu überreichen, zu nichte mach⸗ Surate. ea), Den gten Jenner 1672 fegelte er wieder ab. Der Berfaffer giebt einige Beſchrei⸗ Reichthum el hung yon Surate. Es ift eine berühmte Stadt in des Mogols Sändern, und feit fünf — — Jahren mit Mauern und Bollwerken umgeben worden. Die Einwohner wurden hierzu h durch die Streiferenen eines vom Mogol abgefallenen Fürften gezwungen. Surate wird von einem großen Fluſſe bewäffert, auf welchem Schiffe von ein taufend zwey hundert Ton nen einlaufen Fönnen, und in welchem der Admiral felbft Anker warf. Die Stadt ift eben fo groß, als Kon, und wegen ber ftarfen Handlung von einer Million Seelen bewohnet. Die Banianen, eine gewiſſe indianifche Secte, welche ſich nur auf den Handel leget, und alle andere Gewerbe verachtet, find Diereichften. Man zäblete wohl drepßig, Davon jeder zweymal hundert taufend Thaler vermochte, und mehr als zehen, deren Reichthum auf ziven bis drey Millionen flieg. Der Generalpachter der Landſchaft Madaba, Namens le Deffsie, befaß drenfig, und ein anderer Kaufmann, Namens Vergivara, welcher den mehrifchen und europäifchen Handelsleuten Geld gegen Zinfen vorſchoß, fünf und zwanzig Millionen. Es gehörete ihm die Inſel Grandivie, und mehr als zehn Seemeilen Landes rings her? um zu eigen. Aus folchem verfah er Surate mit dem größten Theile des Brenn: und Bau holzes H A. d. 70, 71, 72 und folg. Seite. a) In Renneforts Reiſebeſchreibung iſt zu er⸗ 2) A. d. 105, 108, 109 Seite. ſehen, daß dieſe Geſchenke zu Surate liegen blieben nach Oftindiem ID Buch. II Cap. 60 holzes. Die Plaͤtze, dahin man aus Surate vor andern handelt, ſind Mocka, Maſcat, De la Haie. Baſſorat, Perfien, Cambay, Patan, Bengalen u. fm. Nebft dem Gewinne, den 1672. die ſuratiſchen Kaufleute an der eingetauſchten Waare haben, liefern ſie auch den fremden — Kaufleuten ihre Ladung nach Europa und Indien. Ihnen gehoͤren alle benachbarte Ma— nufacturen, ſowohl als die zu Agra und Malabar, woher Indig und Salpeter koͤmmt, zwo Waaren, die man bey den Europäern allemal anbringt b). Zu Gurate hat jedermann feine Religionsfreyheit, und der Verfaſſer glaubet nicht, Religions— daß Gott an einem Orte in der Welt auf mehrerley Weife verehret werde, als an diefem.freybeit zu - Doch die Befchreibungen des Gottesdienftes und der Sandesgebräuche gehören nicht an den Surate. gegenwärtigen Ort. ya fie müßten auch beffere Gewährsleute haben, als die Herren de la Haie und Cavon, welche nach einigen Anmerkungen, daraus nichts gewiſſes zu neh- men ift, das beſcheidene Befenneniß ablegen, „fie haͤtten fich nicht fonderlich darnach er— „kundiget, und es fehle ihnen die Gabe, ein richtiges Urtheil davon zu fällen c). Der große Mogol halt in diefer Sandfchaft einen Staatsfecretär, welcher feinen Sitz Mogolſche zu Surate hat. Er forget nicht nur für die Bezahlung der Völker, die man zumeilen da- Regierung zu Bin fehicker, fondern auch für unpartenifche Ertheilung der Gerechtigkeit; nebft dem foll er Surate. dem Geize der Statthalter Einhalt fun, Er muß feinem Heren Rechenfehaft von der Abfapre zweyer Schiffe geben, welche die Pilgrimme nah Mecca führen, und dem Mogol jährlich, vier bis fünf Millionen eintragen. Das Anfehen des Cadi oder Großpriefters iſt nicht weniger groß. Alle ihre Beamte müffen entweder Mogolen oder Perfianer ſeyn. Der Berfaffer beroundert ihre gute Geſtalt und Sebensart ungemein. Sie find weiß, faget er, wohl gemacht, groß von Perfon, und von einer Gelaffenheit, die man natürlicher Weife hoch achten muß. Sie halten es für eine Grundregel, es möge dem Menfchen wiederfah⸗ ven was da wolle, fo muͤſſe er feine Vernunft allezeit frey behalten, und fih niemals erzuͤr⸗ nen. Den Fremden erzeigen fie ungemeine Höflichkeit 4). Nachdem die Flotte wieder unter Segel gegangen war: fo kam fie des folgenden Ta- „, Portugieft: ges nach Daman, einer ziemlich feften und wohlgebaueten Stadt, welche den Portugiefen gr —— gehoͤret, aber ſeit dem Verfalle ihrer Macht in Oſtindien beynahe gar keine Handlung mehr win treibt. Hernach warf der Admiral vor Derfara Anker, einer Feftung, welche eben derfelbi- gen Nation gehöret, Ex ließ den Statthalter begrüßen, und diefer Fam aus Höflichkeit zu ihm an Bord. Er mußte, folglich nothwendiger Weife ans Sand fleigen, zumal da er die Feſtung gern befehen Hätte. La Haie und Laronbegaben fich alfo hinein, und bemerfeten, daß die Bollwerke im Winter feinen andern Schiffen, als von drey bis vier Hundert Tonnen, zum Schutze dienen fonnten, und daß die Einfahrt fehwer fey, ungeachtet bey der Ebbe noch fünf Faden Waffer da find. Der Platz beſteht aus einer Schanze, worauf vier bis fünf Stücke liegen. Die Feftung ift nur mit Pallifaden beſetzet. Doch die Portugiefen haben nichts zu befürchten, weil fie mit Ausnahme des Hafens an diefem Orte weiter nichts befigen, deswegen ihre Nachbarn ſie beneiden koͤnnten. Sie treiben keine Handlung daſelbſt, und die Einwohner in dieſer Gegend von Malabar find Fiſcher, welche ſich mit ihrer Hand- Dierung kuͤmmerlich ernähren. 7 / Den 64) %. d. uo,a, m ©. h e) dd. 115 S. a) Ad. 133,114 ©. Allgem. Beiſebeſchr. VIU Band. Gg99 602 Reiſen der Franzoſen De la Haie. Der 2sften warf man auf der Rhede von Goa Anker, und der Admiral freuete ſich 672. fehr, daß er ein franzöfifches Schiff, der Breton genannt, daſelbſt antraf, welches ihm . bundert aufend Livres zur Bezahlung der Soldaten mitbrachte. Erftieg zu Goa ans fand, Der Admiral oͤnd unterredete fich mit dem portugiefifchen Unterfönige. Der Berfafler bemerfer, ihr Be ge. Bezeugen fey beyderfeits gleich ftolz, und der Beſuch fehr Fury geweſen. Zuftand die: Die Stadt ift fo groß, als Rouen, aber itzo nur ein Schatten von ihrer ehemaligen fer Stadt. Herrlichkeit, Die am Fluſſe ftehenden Gebäude dienen noch zu einigem Merfmaalederfelbi- gen. „Ehemals, ſaget ber Berfafler e), mar Goa in Abficht auf die Handlung eben das „was ißo Surate ift. Allein fobald die Holländer Meifter über die Portugiefen wurden! „ſo verſchwand die Handlung nebft den Banianen und Braminen aus Goa. Sind ja „noch einige Kaufleute da, welche nach Perfien, Pegu, den manillifchen Inſeln und nad) „Macao handeln: fo ift ihr Vermögen doch fo geringe, daß vierzehn bis fünfzehn zuſam⸗ „men ftehen müffen, bis fie eine Ladung von vierzig oder funfzig taufend Livres zuwege beit „gen. Ihren beften Gewinn machen fie zu Mozambick, woſelbſt fie etwas weniges Gold, „aber vieles Elfenbein befommen, und fodann es zu Din u. f. w. abfegen.„ Statt der großen Anzahl Caraden, welche ehemals die Zierde und das Schrecken des Meeres waren, bekom⸗ men fie alle Jahre ein paar Schiffe aus Portugal, mit Weine, Dele und andern Lebens⸗ mitteln befrachtet, Dagegen ſolche wieder einige Waaren zurück nehmen. Mach des Ber: faffers Berichte, find die Jeſuiten die einzigen , welche bey dem allgemeinen Verfalle nichts verliehren. „Sie haben noch) immer fieben Hundert und funfzigtaufend Livres jährliche Ein⸗ „Fünfte f), und beynahe unumfchränfte Gewalt, Mirzeon, Der Admiral fegte feinen Weg nach Mirzeou fort, einer Feſtung, die ehemals von ae den Portugiefen erbauet worden. Seit zehn Jahren hatten fie Diefelbige verlohren, und ; Ir der Herr von Slacourg), hatte ein Waarenlager für die erfte franzöfifche Compagnie da’ felbft errichtet; fie liege nicht weit von einer Stade, welche ebenfalls Mirzeon heißt, und der erſte Ort iſt, welcher dem Könige von Cannava an der vifapurifchen Gränze gehoͤret. Man hat dieſe Niederlage nachgehends nicht geachtet, bloß weil ſie kein Werk der Vorſte⸗ her war. Allein der Verfaſſer gegenwaͤrtiger Beſchreibung, welcher die Geſchaͤffte beſag⸗ ter Compagnie zehn Monate lang daſelbſt beſorget hatte, redet mit Dedauerung davon, und befchreibt die Vortheile des Ortes mit einer Weitläuftigfeit, welche in Anfehung der went gen feit dem verfloffenen Zeit noch gar wohl nuͤtzlich ſeyn kann. Wie es ange: Mirzeou, ſaget er, liegt nur drey Seemeilen gegen Norden an der andern Seite des leget wurde, Fluſſes, welcher Die Sandfchaften Viſapur und Cannava ſcheidet. Als Flacour vor Surate nad) Balliepatan veifete, um Pfeffer zu hohlen, fo legte er ein Waarenlager Da felbft an. An diefem Orte erfuhr er, daß der fchöne Pfeffer, den man zu Radiapur kaufte, von Sonda nad) Ubdin gebracht wurde, und daß ihn bloß der weite Weg, und die fchweren Zölle den hohen Preis verurfachten, dafür ihn die Compagnie bezahlen mußte Da nun Sonda nur drittehalb Tagereifen von Mirzeou liege: fo fah er wohl, die Fran zofen Fönnten auf diefe Weife das Pfund Pfeffer für fünf Sols haben, Dahingegen esihnen zu Radiapur auf acht bis dreyzehn zuftehen Fam, Diefe Nachricht überfehrich er dem Herrn Caron. Dieſer befahl, er follte bey dem Könige zu Viſapur eben die Abgaben = die om⸗ d Man kann damit dasjenige vergleichen, was ) Ein Enkel des Flacours, welcher Vorſteher Pyrard zu Ende ſeiner Reiſebeſchreibung ſaget. der erſten Compagnie zu Madagafcar geweſen war F) Ad. 131 Seite, S: Renneforts Neifebefhreibung, nach Oflindien. II Buch. Ulm 605 Compagnie auswirken, welche die Engländer zu Corual einer kleinen Feftung in feinem De la Haie. Gebiethe bezahleten. Dieſe Begnadigung murde erhalten, Flacour legte fein Waarenla- 1672. ger dafelbft an, und vertrauete Die Beforgung der Compagniegefchäffte einem Factore, Na- —— mens Aubert. Vierzehn Tage hernach, kam ein Abgeordneter vom Könige zu Sonda, und both den Pfeffer um einen Spottpreis. Aber als der Factor den Borftehern zu Su- rate Nachricht davon gab: fo befam er, an ftatt der Antwort, vom Caron eine betrübte Nachricht von der Uneinigkeit der Franzofen zu Surafe, und von den Schulden der Com: pagnie, zu lefen. Dennoch erhielt er nachgehends acht tauſend Nupien, damit er feinen Kauf Halten konnte. Allein zuletzt gerieth diefe Niederlage in fo elende Umſtaͤnde, daß Die Factore felbige an die Engländer verfaufen mußten, damit fie nur zu feben hatten 3). Nicht nur der Pfeffer, fondern auch die Zeuge find daſelbſt beffern Kaufes, als zu Radiapur; Die Compa- imgfeichen fünnen die nach Perfien und Baflorat abgehenden Schiffe den Reiß wohlfeiler ee verwahrs als anderswo haben. Der Berfaffer wiederhohlet mit Betrübnif, ungeachtet aller die ſer (efrt_ *® obne Bortheile, habe die allgemeine Berfammlungsfammer ihren eigenen Mugen muthwillig weggeſtoßen, und alle diefe Gründe nicht angefehen, bloß weil fie alles geringfchägig an- fieht, was ihre Untergeordnete vorfchlagen 7). Indem der Admiral ſelbſt Mirzeou befichtigte: fo ſchickte er ein Schiff von feiner Tiercery, ein Flotte nach Tiercerp, einem andern franzöfifchen Waarenlager, über welches befagter Sla- — cour damals die Aufſicht hatte. Der Handel daſelbſt beſtund in Pfeffer, welcher nach —— Perfien, Baſſorat, Mocka und Maſcate verfuͤhret wurde. Dieſer Pfeffer iſt, wie auf der ganzen Küfte ſehr klein, und für die Indianer ber befte, weil fie ihn in Körnern brau- hen, und nicht wie wir zerftoßen. Das Pfund fam nur auf zwey Sols und neun Der niers k). Mlein die Gegend ift ſchlecht; man kann nichts anderes zu feiner Nothdurft haben, als Holz, Waſſer und Geflügel. x Den roten warf die Flotte vor der Einfahrt zu Panniani Anker, nachdem ihr das Buͤndniß der Schiff begegnet war, das von Tiercery zurüd Fam. Flacour befand fich darauf, um Franzoſen mit dem Admirale feine Schuldigkeit zu bezeugen, und er wurde zu ande an den Samorin ab- dem Same: gefertiget, um folchen im Namen des franzoͤſiſchen Generals, und des Berftehers Caron Seine zw zu begrüßen, Des Abends erfuhr man, des Samorins beyde Enfel würden des folgen- ———— den Tages an Bord kommen. Der Admiral befahl, die Langboote und Schaluppen fertig : zu halten, um fie Im Ufer abzuhohlen. Zu Mittage kamen fie an Bord, in ‘Begleitung eines Staatsfecretärs des Samorins, und einiger Officiere. Man empfing fie mit großer Höflichkeit, führete fie in des Admirals Kajüte, und erneuerte das Buͤndniß ber Compa⸗ gnie mit dem Könige. Man verſprach ihnen den Schuß des Koͤniges von Frankreich, unter der Bedingung, fie follsen feinen Krieg anfangen, ohne zuvor dem in Indien befind= lichen Minifter des Königes, oder in feiner Abwefenheit, den Borftehern der Compagnie Nachricht davon zu geben. Hierein willigten fie nicht nur, fondern beftätigten auch Die bereits gethane Schenkung der Landſchaft Allicor u. ſ. w. 2). Hierauf machte man fid) luſtig. Man fegte ihnen allerley gebrannte Wafler und Eonfect vor; fie blieben aber bey dem Turiner Roſſoli, und ſoffen mit ſolcher Macht , daß fie bey ihrem Zurückfehren, wel⸗ es zu Mitternacht geſchah, nichtmehr wußten, was fie dem Samorin fagen follten. . ©ggg 2 Einer b) A. d. 135 bis 139 ©. R) A. d. 140 und folg. S. i) A. d. 139, 140 S. I) A. d. 141 ©, * 604 Reiſen der Franzoſen De la Haie. Einer von dieſen Prinzen hieß Herampate. Er war des Samorins Schweſter⸗ 1672. ſohn; und nach den Landesgeſetzen, ſollte er demſelbigen mir Vorbeygehung ſeiner eigenen Soͤhne, in der Regierung folgen. Der andere hieß Mavanxure, und trug den Titel als Ihre Eigen: zweyter Prinz vom Gebluͤte. Sie ſahen einander fehr ähnlich, hatten beyde ein voͤlliges ſchaften. Geſicht, muntere Augen, und eine mittelmaͤßige aber unterfeßte eibesgeftalt. Allein ihre Gemürhsbefchaffenheit war weit unterfchieden; der erſte war gefprächig, luſtig, Frey, und hielt nicht viet von weitläuftigem Gepränge; der andere war kaltſinnig, und vedete wenig. Sie kamen in zwey verfehiedenen Booten an Bord, der Erbprinz zuerſt. Sie waren foft: bar gekleidet, aber ihr Gefolge lief nackend. Als der zweyte ſich dem erſten naͤherte, ſo kleidete er ſich aus Ehrerbiethung aus; und man erfuhr, der Landesgebrauch bringe es un- ter Prinzen fo mit fih, daß der geringere in Gegenwart des vornehmern befleideten, feine Kleider ablegen müffe =). Caron befucht Den ısten frühe Morgens begab ſich Carom nebft sehn andern Compagniebeamten denSamorin. ans fand, um die geftrige Abrede von dem Samorin beftärigen zu laffen. Cr fand ihn in Wie er em einem Haufe, unweit des Strandes, dahin er fich des Abends begeben hatte, Es fah mehr pfangen wird. nom Taubenfehlage, als einer koͤniglichen Wohnung ähnlich. Der König erwartete die Sranzofen fünf bis fechs Schritte weit von der Thuͤre unter einer Ark von Divan, führete fie hernach an eine hölzerne Steige, worauf man bis zu einer Fallthuͤre Elerterte, die man aufftoßen, und alfo in den Gehörfaal Friechen mußte, Diefer Saal glich dem Kornboden eines Haufes auf dem Dorfe, ungemein ftart. Es war ein alter Teppich da ausgebreitet, darauf ein ſchmutziges Küffen lag, das dem Samorine zum Giße dienete. Man breitete noch einen Teppich bin, für den franzöfifchen Vorſteher. Als man aber ſah, daß ihm die- fe Stellung beſchwerlich fiel: fo brachte man ihm einen Eleinen Kuffer, darauf er fich ohne Weitläuftigkeit niederließ. Man las die Artickel des Bündniffes ab, lief fie verdollmet— fhen, und hierauf wurden fie genehm gehalten und unterfchrieben. Caron umfing den Samorin und feine Prinzen, und verlangte hernach Erlaubniß, Abfchied zu nehmen #)- Beym Weggehen wurden ihm zu Ehren viele Böller fosgefeuer. Irrige Mey: Der Verfaſſer befand ſich mit unter dem Gefolge, und bemerfet, daß die Franzofen, nung von die⸗ zu Folge des in Europa ausgebreiteten Gerüchtes, Wunder gedachten, was der Samorin ——— Hr ein mächtiger und herrlicher König wäre: allein fie fanden keine Urſache zur Bewun⸗ derung an feinem Hofe; denn er hatte niemanden, als einen armfeligen Haufen um fich, ohne das geringfte Merfmaal eines Prachtes, Er war Elein von Perfon, mager und abgeflei- ſchet. Er ſchien etwan fechzig Fahre alt zu ſeyn. Weil er aber regen Leibesſchwachheit, Die Regierung nicht abwarten Fonnte: fo wurde er felbft von feinen Enfeln vegieret, deren gu te Gemuͤthsart man übrigens lobte. Sie begleiteten den franzöfifchen Vorſteher bis an den Strand. Der Erbprinz bach ihn, ihr benderfeitiges Buͤndniß eben fo dauerhaft, als Sonne und Mond zu machen, und um felbiges feines Ortes zu beſtaͤtigen, verehrete er ihm einen Ring vom Finger 0), Die Franzo⸗ Den ızten giengen ber Admiral und der Vorfteher ans Sand, um den Bezirk von Al⸗ fen nehmen licot zu befichtigen, den der Samerin der Compagnie gefchenfer hatte, Sie fanden eine der Wohnung daſelbſt, worinnen die Holländer einige Soldaten hatten, und ihre Flagge vom je Gipfel eines Baumes wehen ließen, Ben Ankunft der Franzofen, machte ſich dieſe Fleine Defagung bey Seite, ſteckte aber das Haus zuvor in Brand. Ihre Flagge wurde abge ’ i nommen, m) A. d. 143 ©. n) A. d. 144 ©, ) A. d. 144, 1458. nach Oſtindien. II Buch. II Cap. 605 nommen, und die franzoͤſiſche dagegen aufgeſteckt. Die Holländer machten dieſen Bezirk De la Haie. dem Flacour beſtaͤndig ſtreitig, welcher ihn im Jahre 1670 vom Samorin erhalten hatte. 1672. Sie machten ſich anheiſchig, Kaufbriefe vorzulegen, woraus fie das ihnen ſeit funfzehn — Jahren zuftändige Eigenthum deſſelbigen darthun koͤnnten, und der Verfaſſer ſah ben fei- ner Anweſenheit zu Surate, daß die beyderſeitigen Vorſteher eine Menge Proteſtationes und Reproteſtationes gegen einander ablegten. Doch der Admiral glaubte, der neue Vergleich mache allem Streite ein Ende. Er verſah alſo den Flacour mit Gelde und Ktie: gesbevürfniffen, damit er ein Fort in dem Gebiethe von Allicor bauen koͤnnte P)« Der II Abſchnitt. Fahrt nach Ceylan, und Verrichtungen daſelbſt. Hollaͤndiſche Schanze zu Batacallor. Man erfährt net auszubrechen. Die Franzofen verachten die die Abficht von de la Haiens Nele. DieFran: Befhimpfung. Zufand ihrer Flotte. Ankunft zofen wollen ſich auf Ceylan fegen. Vortheile der hokandifchen. Was die Admirale einander der Bay Trinquemale. Die Hollaͤnder beſitzen ſagen laſſen. Sie erklären ſich ſchriftlich. Schen⸗ nichts mit Rechte auf Ceylan. Worinnen die kung des Koͤniges von Ceylan. Die Franzofen Franzoſen fehleten. Sie langen bey der Inſel an. legen ſich nur auf die Vertheidigung. Schlech— Erſte Betrachtungen bes Admirals. Er ſuchet ſich te Lift der Holländer. Franzoſen haben viele der Einfahrt zu bemieiftern. Lift der Holländer. Kranke und großen Hunger ; muͤſſen wieder Wie fie mit dem Könige ftunden. Werden von abziehen. Betruͤbniß der Inſulaner. Was der den Franzofen gefchonet, Der Unwillen begin: Verfaſſer vergißt. Die Flotte lief den ıgten gegen Norden, auf zwanzig Faden Waſſer, welche Tiefe man Hollaͤndiſche deswegen halten muß, damit man die Klippen vermeidet, welche nahe bey Bata⸗ Schanze zu callor bemerfet find. Den zoften legte fie bey der Einfahrt der Dan vor Anker, Der Batarallor. Admiral und der Vorfteher wußten wohl, daß ihre Flette den Kolländern ſchwere Gedan- fen verurfachete, fie näherten fich alfo einer kleinen Seftung, die felbige am Strande haben, um ihre Gefinnungen zu erforfehen. Der Befehlshaber in der Feftung verlangte zu mif- fen, was der Admiral Willens wäre? Man gab dem Abgeordneten zur Antwort: frifches Waſſer einzunehmen, Hierauf ließ der Befehlshaber Lebensmittel für die Flotte anbierhen: man wartete aber vergeblic) darauf, und die in der Feſtung meldeten ſich weiter nicht 4). Des folgenden Tages gieng man wieder unter Segel, Jetzo erflärete der Admiral Man erfährt öffentlich, fein Befehl laute, nad) Trinquemale, einer berufenen Bay auf Ceylan, zu fe- Me — geln. Dieſes war die Abſicht ſeiner Fahrt, und diejenige geheime Unternehmung, welche — RER in Europa und in Indien fo viel Yuffehens gemacht hatte. Doch diejenigen, welche um ° den Zuftand ber morgenländifchen Sachen wußten, haften es gleich voraus geſehen, Car rons Augenmerk gehe entweder auf die Inſel Ceylan, oder auf einen andern Ort, an den. Die Holländer am wenigſten daͤchten, als welche den einträglichften Theil der indianiſchen Handlung in aller Sicherheit genoffen. x Carons Geſchlecht war aus Frankreich, er felbft aber in Holland gebohren, und hatte Die Franzor ſich aus hollandiſchen Dienften in franzöfifche begeben. Weil er feit dem Jahre 1644 in fen wollen ſich Indien gebraucht worden war: fo hatte er bey fo langem Aufenthalte in diefen Gegenden Af Ceylan den Fehler der Holländer eingefehen, daß fie Batavia zum Mittelpuncte ihrer Einrichtung —— dieſ SE Gg883 gemacht Vorhabens DAS: und 149 S. A. d. 1532 ©, De la Haie. 1672. Vortheile der Bay Trinque⸗ male, Die Hollaͤn⸗ der beſitzen nichts mit Hecht auf die: fer Inſel. 606 Reiſen der Franzoſen gemacht hatten. Beſagter Platz liegt zu weit gegen Oſten, und die Portugieſen fehleten eben ſo ſehr, als ſie Goa zu ihrem Hauptſitze waͤhleten, welches zu weit gegen Weſten lag. Ceylan hingegen liegt beynahe im Mittel von Indien. Es mag ein Wind wehen, oder ein Monſon regieren, was fuͤr einer will: ſo koͤnnen von irgend einem Orte Schiffe dahin kommen. Alle aus Europa kommende Schiffe gerathen von ſelbſt darauf zu, ohne daß man es ihnen heißen dürfte. Die wichtigften indianifchen Pläge, das ift Coromandel und Bengalen, liegen auf eben diefem Wege, Mit einem Worte, Caron batte das franzöft- ſche Minijterium beredet r), weil die franzöfifche Compagnie nach einer allgemeinen Nie: derlage frachtete, wo alle franzöfifche Schiffe leicht einlaufen, abladen, und von da hin⸗ fahren koͤnnten, wo ſie hin wollten: ſo waͤre kein bequemerer Ort dazu, als die Bay Trin⸗ quemale, oder Cotiary. „Dieſer Platz, ſaget er in ſeinem Schreiben, hat alle erwuͤnſchte Eigenſchaften: er „hat rings herum hohes Land, und Holz, das zu allem tauget; man kann in dieſer Bay „wohl tauſend Schiffe überwintern, calfatern, ausbeſſern, und vor Anker legen. Sie „ſind daſelbſt vor allen Winden ſicher. Der Grund ift ſchlammicht, und hat nahe am „Strande funfzehn, zwölf, zehn, fieben, fechs, und bis auf fünf und vier Faden Waffer; „mit einem Worte, die Schiffahrer haben in allen vier Theilen der Welt dergleichen Pas „noch. nicht angetroffen. Mit dem zehnten Theile der Unfoften, welche die Holländer auf „Batavia, und die Portugiefen auf Goa gewendet Haben, koͤnnte man fich daſelbſt feft „fegen und einrichten. „_ Die Holländer, fährt er weiter fort, haben nur deswegen von Trinquemale und Cotiary Fein Wefens gemacht, weil diefe Pläge von denen Orten, wo fie die größte Stärke haben, zu weit weftlich liegen. Beſagte Orte find Punto gallo, —— Negombo und Jafnapatan, woſelbſt es mehr Zimmet giebt, als ſie tauchen 5). Diefe fhönen Entwürfe hatte er der Negierung befto tiefer eingepräger, weil er vor⸗ ftellete: die Holländer haͤtten Fein Recht, fich Dagegen zu feßen, indem fie auf der ganzen Inſel Ceylan nicht das geringfte zu eigen befüßen. Sie hatten im Jahre 1636 dem dafigen Könige, vermistelft eines förmlichen Vergleiches, verfprochen, die Portugiefen aus der Inſel zu jagen, mit der ausdruͤcklichen Bedingung, alle den Portugieſen abgenommene Plaͤte, Staͤdte und Feſtungen, ſollten ſogleich dem Koͤnige eingeraͤumet, von ihm geſchleifet, und die Kriegeskoſten den Hollaͤndern mit Zimmet nach einem gewiſſen Preiſe gut gethan wer⸗ den. Vermoͤge dieſes Vergleichs hatten die Holländer im Jahre 1638 die Pläge, Pagode bey Teinquemale, und Battecallor weggenommen, auch dem Könige getreulich einge- bändiget, welcher fie fo obenhin fhleifen ließ. Hernach eroberten fie Punto gallo, Ne⸗ gombo, Columbo und Jafnapatan, behielten fie aber, dem Vergleiche zuwider, un ter allerley Borwande. Dem ungeachtet erfannten fie doch in allen ihren Schreiben, daß diefe Orte dem Könige gehöreten, und nenneten felbige die Seftungen Eurer Eaiferlichen Majeſtoͤt ?). Als der König ihre Einräumung zum öftern verlangte, ja, fo gar Krieg deswegen anfing: fo entfehuldigeen fie fich allemal damit : fie müßten ihm diefe Pläge be: wahren; fonft würden die Portugiefen fich wieder einniften #). Diefe Gruͤnde bewegten die franzöfifche Compagnie, mit dem ceylanifchen Könige ein Buͤndniß zu fhliegen, und mit feiner Erlaubniß eine Niederlage an der Bay Urne 2 male ‚”) Die Gründe, worauf Canor ſeine Meynung Herrn Colbert angeführet, und zu Ende des Tages ftuͤtzte, find in einem Schreiben defjelbigen an den Buches des de la Haie zu finden, A — ———— ———————————« —————— ——— üüü nach Oſtindien. I Buch. II Cap. 607 male anzulegen, ohne jedoch die Hollaͤnder aus ihrem Beſitze zu vertreiben, Dieſes Vor · De la Haie. haben wurde noch rechtmäßiger, als ber König in ihr Begehren einmilligee, und ihnen 1672. Cotiary nebft Trinquemale eigenthümlid) einraͤumete. Doch, wofern ein dermaßen wich- — tiges Unternehmen glücklich ablaufen ſollte: fo war es noͤthig, die Holländer fhärfer anzu Worinnen bie greifen, als es geſchah, und nicht fo lange zu zaudern, bis die meifte Mannfihaft der franzö- —— bey filchen Flotte durch Krankheiten aufgerieben, oder untauglich geworden war. Nebſt dem a hatte man zu Surate und anderswo alfzubeutlich von der Sache geſprochen; damit hatten feten, die Holländer Wind befommen, und Öegenanftalten vorgefehrer x). Sielangen Nachdem nun die franzöfifche Flotte den 22ften an der Einfahrt der Bay Trinque⸗ Sey der nf male angelanget war: fo flieg der Admiral und der Vorfteher in eine Doppelfchaluppe, an. r die von vier Hufern und einigen bewaffneten Schaluppen begleitet wurde, um die erſten fie Beob⸗ Beobachtungen mit eigenen Augen zu machen, Turelle, welcher ven Navarra fuͤhrete, —— be befam Befehl, mit der ganzen Flotte bis auf ein gegebenes Zeichen nachzufolgen, Zuerft Admirats. erblickte man auf der Noxdfpige eine von den Holländern erbauete Feſtung, weiche eben den Namen führete, den die Bay hatte. Weiter hin, in der Bay felbft, gegen Süben ſah man ein anderes Fort, welches die feanzöfifche Flagge mit fieben Schüffen grüßete. Der Admiral lieg mit fünfen antworten. Hierauf entdeckte man gegen Nordweſt eine Bertie- fung, welche den ſchoͤnſten Hafen von ber Welt machte, und darinnen man den Anfergrund von zehn Faden bis auf fünf und zwanzig nach Belieben ausfuchen konnte. Nebſt ver Ein- fahrt, durch welche die Fleinen Fahrzeuge hineinkamen, hat die Bay noch eine andere, welche von einer Inſel gemacht wird, die ganz genau in der Mitte beyder Einfahrten liegt Y)- Nachdem der Admiral einen gefchickten Steuermann abgeſchickt hatte, um alle Bayen Sucher ſich genau zu unterfuchen: fo ließ er einen Landeseinwohner ans Sand fegen, den er im Borbey: PT ‚Einfahrt fahren zu Mangalor mitgenommen hatte, und befahl folchen, einen Inſulaner, mit dem —— zu man reben koͤnnte, an Bord zu bringen. Des folgenden Tages beſichtigte er eine Land⸗ . fpige, welche befeftiget werden konnte; er legte auch eine Compagnie Fußvolk auf die Inſel, welche die beyden Einfahrten machet, in der Abficht, fich derfelben zu bemeiftern. Die Arbeit wurde angefangen. Gegen Abend Famen fünf Negern aus dem Sande an Bord, Liſt der Hol: darunter fich ziveen für die Befehlshaber des Königes von Candy über die umliegende Ge— aͤnder. gend ausgaben, und nach ihrem Sagen Befehl von ihm hatten, ber franzöfifchen Flotte alle befiebige Erfriſchungen anzubiethen. Sie erzählten dem Admivale, die Holländer ftünden feit fechs Jahren mit ihrem Könige in Frieden. Ihre Erzählung fehien verdächtig zu feyn ; dennoch begegnete man ihnen hoͤflich, und der Admiral gab ihnen ein Hoͤflichkeitsſchreiben an ihren Koͤnig mit, worauf ſie Antwort zu bringen verſprachen. Doch man erfuhr bald darauf durch eine Schaluppe, Die man ans Sand geſchickt Hatte, daß die fünf Kerl Mala- baren wären, und die angeblichen föniglichen Befehlshaber nichts anders, als die Befehls: haber einiger in hollaͤndiſchen Dienften ftehenden malabarifchen Mannfchaft ; Der Statthals ter von Trinquemale hätte fie abgefchickt, um zu fehen, was die Sranzofen vorhaͤtten; er hätte auch das Schreiben von ihnen befommen, das ihnen der Admiral anvertrauet; die Holländer führeten feit fechs Monaten mit dem Könige von Candy auf der Seite von Co⸗ Iumbo Krieg; fie hätten zwey hundert Malabaren nach Trinquemale kommen laflen; auch s) Schreiben des Herrn Carons. S. oben. x) Eben daf. 2) Eben daſelbſt. ) Eben daſelbſt. ) A. d. 1533 und 154 ©, / 608 Reifen der Franzoſen De la Haie. auch vor weniger Zeit dreyßig Chinguleſen, welche die Landeseingebohrne ſind, getoͤdtet, 1672 die andern aber von der Day weggejagt z). . Wiefle mit As die Negern von Mangalor den 25ften mit einem Unterthanen des Königes von dem Könige Candy zurück Famen: fo erfuhr man mit mehrerer Zuverläßigkeit, es warte felbiger ſchon fiunden, ſeit langer Zeit auf die Franzoſen, und er ſey wegen ihres langen Außenbleibens in Sorge geftanden, man möchte ihm eine vergebliche Hoffnung gemachet haben. Er ftehe wirktich mit den Holländern im Kriege, und babe fie vor weniger Zeit zu Corlas felbit angegriffen ; vor fünf Monaten aber durch vier Öenerale angreifen laffen. Diefe Feinde der Inſel här- fen vor wenigen Tagen ihr Fort zu Cotiary weggebrannt und verlaffen ; zum Befchlufle: fo habe der König eine große Menge Zimmer zum Verkaufe liegen, weil er die Holländer als Feinde anfehe, und feit langer Zeit mic ihnen nicht gehandelt habe, Merden von Der Admiral war begierig, zu fehen, ob fie das Fort wirklich verlaffen hätten. Er den Franzoſen begab fich ohne Verzug dahin, und fand felbiges leer ; doch lagen noch drey Stücke und oeſchonet. etwas Pulver, aber Feine Kugeln darinnen. Man ließ alles liegen, und befeßte nicht ein- mal das Sort, um Feine Urſache zu Klagen zu geben, infonderheit aber deswegen, teil es den von Candy fommenden Fluß nicht beftreichen Fonnte, fondern allzu weit davon lag. Nur wurde befohlen, die Arbeit auf der Inſel, welche die Einfahrt in die Bay theilet, zu befchleunigen, auch Vorrathshaͤuſer aufzubauen. Der Admiral fhickte fo fort drey Fran- zofen mit Schreiben an den König von Candy, und gab ihnen eine Anzahl Cadets einige Tagereifen weit zur ‘Begleitung mit, imgleichen den Topaſe von Mangalor, welcher dollmetfchen follte =). e Der Unwillen Ungeachtet der Sorgfalt, womit die Sranzofen und Holländer affe Urfache zur Be= eh aus· ſchwerung beyderfeits abzufchneiben fehienen: fo war es doch beynahe unmöglich, daß bende Hera Nationen, bey fo unterfehiedenen Abfichten, lange Zeit in diefer Öelaflenheit bleiben follten. Die. Holländer fehienen felbige am erften zu verliehen. Den arften April brachte der Schiffer einer Eleinen Barke einen Brief des Befehlshabers in Trinquemale an die Flot⸗ fe, welcher einen unziemlichen Befehl an die Sranzofen enthielt, fich aus der Aubebay, darinnen fie lägen, zu packen; babey war ein Verweis angehängt, daß fie in felbige einge: S laufen wären, ohne die Flagge der Feftung zu grüßen. Die Frangos Man antwortete nichts auf den Brief, fondern einige Dffieiere fagten dem Ueberbrin- ten Sn ger nur mündlich: wenn feine Herren ein andermal mit der Ehrerbiethung, welche Frank⸗ — NN“ reich gebuͤhrete, ſchreiben wuͤrden, fo wuͤrde man antworten ). Nichts deftoweniger gruͤßete man ihn doch mit drey Schuͤſſen, worauf er verwegener Weiſe nur mit einem einzigen antwortete. Als einige Tage hernach zween Franzoſen aus dem Forte zum Admirale uͤber⸗ liefen: ſo wurde ihre Auslieferung von einer deswegen abgeſchickten Schaluppe verlanget, unter Bedrohung, der Befehlshaber des Forts wuͤrde im widrigen Falle keinen Franzoſen ausliefern, der zu ihm uͤbergienge. Statt der Antwort gab man ihm ein gedrucktes Erem- plar von dem Föniglichen Edicte, das alle in ausländifchen Dienften ftehende Franzoſen in die feinigen zurück berief, nebſt dem Bedeuten, weiter würde man fi) diefer Sache wegen mit ihm nicht einlaffen; und was feinen vorigen Brief beträfe, ſo würde man ſich den derren 2) A. d. 155 und folg. S. c) A. d. 161 und 162 ©. #) Es iſt ein indianiſcher Name, gleichwie 4) A. d. 162 und 153 ©, Caſearin und Chingulefe. e) 4.0.70 ©, 6)A. d iss = Io m $ 5 A. der 175 und fol. ©, — — —— erſuchen, ſeine Straße anders wohin zu nehmen, indem der König von Ceylan, als recht: nach Oſtindien. U Buch, II Cap. 609 — Herren Generalſtaaten über den unhoͤflichen Inhalt deſſelben beſchweren ce); Einige an- De la Haie. dere Ueberläufer berichteten, man fürchtere fich fehr in dem Forte; der Befehlshaber hätte 1972. vor Ankunft der franzöfifchen Flotte alle feine Flaggen auf den Spigen und Einfahrten — ausſtecken ſollen, leider aber hätte er es vergeſſen, und nun wäre dem Uebel nichtmehr ab» zubelfen. Doch, wer die Holländer Fannte, der wußte wohl, daß fie gar felten vergeſſen, woran ihnen etwas liegt, und glaubte, dieſes Gerücht wäre aus einer liſtigen Abſicht aus— " gefprenget worden, Damit man fehen follte, entweder, daß fie ihre Gerechtſame für beſtge— gründet hielten, oder daß fie Willens wären, diefelbigen zu behaupten 4). Unterdeffen, da der Admiral den agften durch einen feiner Trabanten einen Brief an den Befehlshaber in dem Forte abfchickte, konnte felbiger bey feiner Rückkunft die empfan- gene Höflichkeit nicht genugfam rühmen, Der Befehlshaber verfprach, in zweenen Tagen "auf den Brief zu antworten; und als ber Trabante weggieng, fo ließ er fieben Stücke ab- feuern, woraus man fehloß, er müßte feinen Sinn geändert, oder neue Berhaltungsbefehle einpfangen haben. Seine Antwort wurde Durch einen Officier überbracht, der fie in der frangöfifchen Hauptwache abgab, und beym Weggehen Klage Darüber führete, daß man den Holländern an einem Orte, der ihnen von Rechts wegen gebührer, Geſetze vorſchrei⸗ ben wollte €). i Man erfuhr am Borde, die Abgeordneten bes Admirals wären anı Hofe zu Candy mie großer Freude und Höflichkeit empfangen worden. Bald darauf erſchienen einige vor- nehme Herren aus der Inſel, unter einer zahlreichen Begleitung, am Ufer, Einige von ihnen kamen auf das Schiff, und bemwillfommeten den Admiral. Sie verfprachen zwar, viele Lebensmittel zu liefern, fie brachten aber wenig. Unterdeſſen nahm die Noth auf der Zuſtand der fehr überhand. Es waren bereits viele Soldaten und einige vornehme Offieiere ge. ranaöfihen ftorben, darunter der Verfaſſer den Herrn Brateloup, Generalmajor, den Chevalier de dlotte. Certaine, Hauptmann des Julius, und den Heren von Turelle, Chef d’ Efcadre, be- nennet, , Die Kranfeiten riffen täglich weiter ein. Einige Oberhäupter aus der Inſel viethen dem Aomirale, die Kranfen ans Sand zu feßen, und verfprachen, alle Sorge für fie zu tragen. Er begab fich auch ſelbſt nach Cotiary, und ließ am Ufer des Fluſſes Can- dy, zwo Meilen vom Strande, Zelte für fie auffchlagen. Des Abends befuchte er die unweit Davon gelagerten chingulefifchen Herren, welche ihm unter einer Bedeckung von drey hundert mit Musfeten, Bogen und Spießen bewaffneten Soldaten entgegen kamen. Die Umftände veränderten ſich gewaltig, als den ırten eine holländifche Flotte von Ankunft der vierzehn Schiffen an der Einfahrt der Bay erfchien f), und an der Morofpige vor dem hofländifchen Forte Trinquemale Anfer warf. Man hielt fogleich Schiffsrath, und befahl, was jeder Flotte. auf den Fall eines Angriffes thun follte, Hernach ſchickte man einen Officier, Mamens Was die Ad⸗ Beauregard, an ben holländifc—hen Admiral, und ließ ihn fragen, ob er Wiliens wäre, indie — einan⸗ Bay einzulaufen? Im Bejahungsfalle Hätte er ſagen follen, der Unterfönig g) ließe ihn fen. ſagen laß maͤßiger 5) De In Haie lleß ſich an denen Orten, welche man Frankreich zugehörig anſah, Unterfönig nennen. F Allgem · Reiſebeſchr. VIH Band. | BETT 610 Reiſen der Franzoſen De la Haie. 1672. Erklaͤren ſich ſchriftlich. maͤßiger Herr der Bay, ſolche den Franzoſen geſchenkt haͤtte. Beauregard wurde ſchlecht empfangen. Der hollaͤndiſche Admiral, Namens Riklof, gab zur Antwort, er haͤtte nicht nöthig, jemanden zu fagen, was er thun wollte; wenn er Luft hätte, in die Bay ein⸗ zulaufen, fo wuͤrde er ihn deswegen nicht um Exlaubniß bitten, und er wollte morgen eine weitere Erklaͤrung fehriftlich von fich geben >). Es kamen auch) den ı6ten ein bofländifcher Hauptmann und Sieutenant an Bord des Navarra, und überbrachten dem Unterfönige ein Schreiben von dem Herrn Riklof Ranſonce, Admirale der hollaͤndiſchen Flotte, und Befehlshaber der Inſel Teylan. Der Inhalt war : die Herren Staaten und die indianifche Compagnie hätten ihm die Verthei⸗ digung aller ihrer haltbaren Plaͤtze auf Ceylan anvertrauet; da nun die Bay gleichfalls un⸗ ter ſeine Aufſicht gehoͤrete, und ihm das lange Verweilen der franzoͤſiſchen Flotte in ſelbiger verdächtig vorfämes fo erſuchte er den Herrn Unterkoͤnig, ſelbige zu raͤumen; der Ort waͤre ohnedieß nicht im Stande, Lebensmittel zu verſchaffen; haͤtte er welche noͤthig, ſo ſtuͤnden ihm alle auf der hollaͤndiſchen Flotte befindliche zu Dienſte; ja, er waͤre bereit, den Unter⸗ koͤnig an einen andern Ort zu begleiten, wo ſie alle beyde etwas bekommen koͤnnten ; zum. Beſchluſſe baͤthe er um ſchleunige Antwort. Seine beyden Abgeordneten wurden hoͤflicher empfangen, als Beauregard. Der Unterkoͤnig legte eine Abſchrift von dem Briefe bey, den er dem Befehlshaber zu Trinque⸗ male am 28jten geſchrieben hatte, und verſicherte uͤbrigens, daß er Die Sreundfchaft, den Frieden und das Bindniß zwifchen dem Könige von Frankreich und den Staaten auf Feine Weiſe ftören wollte. Wer Suft hätte, folches zu brechen, follte an die daraus entftehende Folge gedenken ; die Bay gehörete dem Könige von Ceylan, und die Holländer Fönnten Schenkung des Koͤniges in Ceylan an die Franzoſen. fein Recht darauf beweiſen; er verwunderte ſich ſehr, daß man ihm einen Ort raͤumen hieße, welcher nunmehr den Franzoſen, kraft einer freywilligen Schenkung, eigenthuͤmlich zugehoͤrete, gleichwie es ihm nicht weniger fremd vorgekommen wäre, daß man ihm in allen bolländifchen Häfen auf feiner Fahre feindlich begegnet wäre: nichts deſtoweniger boͤ⸗ the er dem Admirale allen Beyſtand und Huͤlfe an, die er etwan benoͤthiget ſeyn möchte 2). Noch eben dieſen Tag nahm man die Kranken an Bord, und des folgenden Tages fertigten die ceylaniſchen Herren die Schenkungsbriefe uͤber die Bayen Trinquemale, Co⸗ tiary, und die darzu gehörigen Bezirke aus, Der Unterkoͤnig begab ſich den folgenden Tag nad) Cotiary, nahm in feines Königes Namen Befiß davon, und fteckte die frangoͤ⸗ ſiſche Slagge auf. Zween Tage hernach erhielt man durch einen eigenen Bothen die legte Entfehliegung der Holländer, Beauregard überbrachte Dagegen des Unterfüniges Ant- wort, und wurde fehr höflich empfangen. Man fragte ihn fogleich, ob er Krieg oder Trier den mitbrächte?. Er antwortete: der Unterföntg hätte feinen andern Befehl noch Willen, als den Frieden beyzubehalten: doch, wofern die Holländer Krieg anfangen wollten, fo wäre er genugfam im Stande, fich zu wehren; über diefes hätte ihm der König von eye lan funfzehn taufend Mann dazu angebothen, die ſchon fertig ftünden, denen noch zwanzig taufend andere folgen follten. Es wollte auch felbiger einen Theil der Koften über fich neh⸗ 5) 1.8.76. — x) A. d. 151 ©, 5) A. d. 177 und 178 ©, I) A. d. 137 © nach Oftindien. II Buch. II Cap. 6 men. Die Holländer nahmen diefe Erklärung, als eine Friedensverſicherung auf, weil De la Haie es bey ihnen ftund, felbige nad) Belieben auszulegen, und tranfen auf gute Einigkeit bye 1672, - der Mationen k), — Der Unterkoͤnig war in der That nur auf die bloße Vertheidigung bedacht, und mach⸗ Die Franzo⸗ te alle Anſtalten gegen einen Ueberfall. Er befahl, die Befeſtigungswerke auf der kleinen ſen legen ſich Inſel moͤglichſt zu beſchleunigen. Als einige hollaͤndiſche Schiffe in die Bay von Cotiary nur auf bie einliefen: fo ließ er Die Fregatte, la Diligente, gleich gegen der franzöfifchen Flagge über, ie :; vor Anker legen, Es war felbige auf einer Art von Halle gepflanzet, welche die ceylani-° Br fchen Herren aufgerichter hatten, damit man darunter Faufen und verkaufen Fonnte, Die Fregatte befam Befehl, fich lieber in Grund fchießen zu laffen, als vom Flecke zu weichen, aber nicht am erften zu feuern, fondern fich nur zu wehren, falls man fie angriffe, ober die Flagge antaftete, Bey folder ftund eine Wache von zwölf Soldaten, mit einem Faͤhnd⸗ riche und gleichem Befehle. Bald darauf wuchs die Zahl der Holländifchen Schiffe inder Die Hollaͤn⸗ Ban, bis auf dreygehn. Sie näherten fic) der Flagge, ja auch der Flotte etfichemal, und de: gebrauchen . thaten, als wenn fie ein Gefecht veranlaffen wollten; fobald fie aber auf einen Canonſchuß fine ſchlechte in der Nähe waren, wichen fie wieder zurück, ja, endlich gar zur Bay hinaus, und war- if. fen unter ihrer Schanze Anker, Der Berfaffer meynet, diefe Lift ſey fehr fehlecht ausge- dacht geweſen, weil die Landeseinwohner am Strande ftunden, und ihr Bezeugen nothwen⸗ dig als eine Furchtfamfeit auslegen, folglich defto größere Hoffnung auf die Sranzofen fegen mußten 2). Daher ließ auch der Unterfönig noch an eben demfelbigen Tage eine andere Flagge von einer andern Spiße der Bay wehen, und den Slamand gleich gegen über Anker. werfen, um den Beſitz dieſes Ortes anzuzeigen m). Zu Sande giengen einige Fleine Gefechte mit abwechſelndem Gluͤcke vor, doch ohne an⸗ fehntichen Vortheil. Einige franzöfifche Hauptwachen ließen ſich ohne Widerftand gefan- gen nehmen, weil fie Befehl hatten, feinen Angriff zuerft vorzunehmen. _ Andere fahen ſich genörhiget, aus den vorgefehriebenen Schranken zu ſchreiten; trieben alſo die Gewaͤlt und die Feinde zuruͤck. Das Schiff, der Phoͤnix, welches von der Flotte abgekommen war, und num nach der Ban, als dem Verfammlungsplage fegelte, fiel mitten unter die hollän- difche Flotte, und wurde angehalten, feine Sadung aber nicht berührer, Doch der Krieg war das wenigſte, was den Stanzofen Kummer machte. Sie muß Sie franift- -ten mit — und Hungersnoth kaͤmpfen. Die Ceylaner ſchickten ihnen einige Büf: ſche Flotte hat fel: allein, Die waren nicht genug ‚ ihrer Noch abzubelfen, und die umliegende Gegend viele Kranke, Eonnte Eeine Lebensmittel liefern, weil die Holländer felbige zum Voraus verwuͤſtet hat- und feine Leo fen n). Die chinguleſiſchen Völker nebft ihren Oberhäuptern litten zu Sande eben ſo bensmittel. wohl Hunger. Sie ſchlugen zwar einige hollaͤndiſche Mannſchaft, welche die Reißſaat | auf das Fünftige Jahr verwuͤſten wollte, eroberten ‚aber weiter nichts, als ihr Feldgeraͤthe, Pulver, Bley, und einige Faͤßchen fpanifchen Wein 0). i g Der Unterfönig wurde über die Menge feiner Todten und Kranken p) fehr beftürzt, Muß wieder und hielt dafür, er dürfe um ber Ehre des franzöfifhen Namens Willen hier nicht fo lange abdiehen. Ahhhe liegen Si Eben daſelbſt. p) Auf dem einzigen Flamand waren acht und 1):%.0. 205, 206 und folg. © fiebenzig Kranke, = 6) A. d. a416 ©, AA 612 Ä 2°. Reifen der Franzoſen | De la Haie. liegen bleiben, Bis weder Matrofen noch Soldaten mehr auf der Flotte übrig wären. Der 1672, Betruͤbniß der Inſula⸗ oa Was der Ber: faſſer zu mel⸗ den vergißt, Vorſteher vedete ihm gleichfalls zu, er möchte das Aeußerſte nicht abwarten, Er fafite alfo endlich den Schluß, den Ueberreſt feiner Leute zu retten, und an einem bequemern Orte $ebensmittel einzunehmen, Die Eeplaner betrübten fich fehr über fein Vorhaben. Sie fücchteten, ihre Köpfe zu verliehren, wenn der König erfahren follte, der Mangel an Le— bensmitteln hätte die Franzofen weggetrieben: doch der Unterfönig antwortete, er wäre mit ihrem guten Willen zufrieden ; er fühe wohl ein, daß es in ihrem Vermögen nicht ſtuͤnde, in einem verheereten Sande febensmittel aufzutreiben, daß er eine Gefandrfchaft an den König abſchicken, und ihnen ein gutes Zeugniß beylegen wollte 4). Ex verfprach, fo bald, als möglich, wieder zu fommen, auch eine Befasung auf der Eleinen verfchanzten Inſel zu laffen. Nichts veftomeniger fuhren fie mit Klagen und Bitten fort. Viere von ihnen Famen den sten des Heumonats an Bord des Navarra, mit einem Schreiben von ihrem Könige, des Inhalts: weil er mit Leidweſen vernähme, daß die Krankheiten der Flotte fo viel Mannfchaft wegnaͤhmen, fo fehickte er ihnen fieben von feinen Seibärzten, nebft allerley Öattungen dienlicher Arzeneyen. Sie berichteten ferner, fie hätten in der Eile Küsten aufgefchlagen, worinnen Die Kranken auf das befte gepfleget werden Eönnten, Der Anterfönig anfwortete; er werde in dreyen Tagen abfegeln, ev dankete dem Könige auf das befte; allein, er hätte Sebensmittel noͤthiger, als Arzeneyen, es kaͤmen auch ſolche efwas zu fpäfe r). Weil der Verfaffer des Tagebuches nicht meldet, weder, wie es mit dem Abgefand- ten des Unterföniges an den candifchen Hof abgelaufen fey, noch wie ftarf die Inſelſchanze beſetzet worden: ſo erſuchet man den geneigten Leſer, Knoxens Reiſebeſchreibung nachzu- ſchlagen, welche einige merkwuͤrdige Nachrichten davon ertheilet. Er wird auch daſelbſt finden, die franzoͤſiſche Flotte ſey niemals wieder gekommen, und daher habe der Koͤnig von Ceylan nebſt feinem ganzen Sande geglaubet, fie fey durch Sturm oder durch die Hol: fänder vernichtet worden. Die Inſulaner, auch Kuor felbft, fo lange er auf der Inſel war, fonnten nicht wohl anders muthmaßen. Aber es iſt zu verwundern, daf er fi) bey feiner Zuruͤckkunft nach England nicht genauer erfundigte, oder daß wenigftens ber Ueberfeger feines Buches dasjenige nicht beyfügte, was der Nichtigkeit feiner Erzählung fehlete. 4) Siehe die folgende Anmerkung. 7) A. d. 125 u. f. S. Mean übergeht Hier viele —— Vorſtellungen und Bekuͤmmerniß der Inſulaner. nach Oftindien, I1 Buch. II Cap, 613 ; \ £ z Der 111 Abſchnitt. De Haie, . i ; * 1672. De la Haiens Verrichtungen zu St. Thomaͤ. S Die Flotte ſegelt ab. Sie aukert bey Tranquehar. gegen eine Belagerung. Sechs tauſend Moh— Hoͤflichkeit der Dänen. Der Admiral ſteigt zu ren kommen. Der Admiral ſchlaͤgt fie; koͤmmt Porto novo aus; begiebt ſich in die Stadt. Er in Lebensgefahr; zieht ſich ruͤhmlich zuruͤck. geht nach St. Thomas. Grobheit des mohri: Man raͤchet ſich an den Mohren. Zweyjaͤhrige ſchen Statthalters. Die Franzofen denken anf Belagerung. Uebergabe. Abzug der Franzos Rache. Der Krieg geht an. Die Mohren wol: fen. Anerbiethung des golcondifchen Koͤniges. ten fich vergleichen. Ein Capueiner rät) zum Nachricht von St. Thomas, und dem Grabe deg Angriffe. Hitziger Angriff. Die Franzofen be: Apoftels. Mundergefchichte. Bey welcher Ges mächtigen fi) des Stadtthores. Der mohri- legenheit St. Thomas erbauet worden. Die ſche Befehlshaber wird gefangen. Danffagungs: Portugielen verliehren fie. Benachbarte Städ- feft in der Domtirdye. Zuftand der Stadt. te von St. Thomas. Anmerkungen über bes Verluſt der Mohren. Die Franzofen ruͤſten fih de la Haiens Tagebuch. Hr Abend vor Abfahrt der Flotte ließen der Admiral und der Vorſteher den Hauptmann Diefranzsfie der unterföniglichen Leibwache, Beauregard, in einer Flüte nach Frankreich abfe- nr Flotte ver: geln, mit dem ausdrücklichen Befehle, Die mitgegebenen Brieffhaften in Seiner Majeftär MP Ceplas. eigene Haͤnde zu uͤberliefern. Des folgenden Tages, den gten des Heumonats lichtete man alle Anfer,und fuhr mit anbrechendem Tage zur Bay Cotiary hinaus. Die bolländifchen Schiffe befanden fich vor ihrem Forte in Ordnung geftellet, und mit Tauen an einander ges bunden. Man fuhr nahe bey ihnen vorbey, ohne daß fie die geringfte bedrohliche Bewe— gung gemachet hätten. Ohne Zweifel fügelte es fie in der Seele, daß fie dasjenige von felbft erhielten, um deſſen willen fie keine Gewalt gebrauchen wollten. Beauregard fer gelte mit feiner Zlüte ungehindert nach der Jnfel Bourbon, und de Ia Haie nach Coro⸗ mandel, wo er einige Erfriſchungen zu finden verhoffte. Den ıten erblickte er das fefte ind, und war nur drey Geemeilen von Negapatan entfernet. Man kannte die Stadt von weite an’ einer großen weißen Mauer, und der holländifchen Flagge, die neben eis ner großen pyramidenformigen Pagode wehete. Doc, weil man hier fehlechten Troft ver- muthete: fo wollte man. lieber des folgenden Tages bey Tranquebar Anker werfen. Es _ Anfert bey ift diefes eine Stadt und Feſtung, welche ven Dänen feit einigen Jahren zugehörete, und Tranquebar. die fie forgfältig harten ausbeffern laffen 7). 4 Der baniſche Befehlshaber hatte Damals nicht mehr, als zwey kleine Fahrzeuge won Höflichkeit feiner Nation im Hafen vor Anker liegen; er ſchickte gleich jemand an das Oberhaupt der des danüichen Flotte ab, feinen Gruß zu vermelden, und ihm Lebensmittel anzubiethen. "Sobald er aber Br erfuhr, es fey ein Admiral von Frankreich zugegen, fo ließ er die Flagge mit der größten ' Ehrenbezeugung begrüßen 2), und den Admiral erfuchen, in feiner Feftung auszuruhen, wo— Bin er felbft ihm abhohlen wollte. De la Haie antwortete, er würde dem Statthalter mit vieler Vergnügen für feine Höflichkeit danfen. Cine Stunde hernach, erblickte man den Herrn Statthalter mit feinen Gefolge in zwo Barfen, Er ließ drey Stunden lang - dem ftarken Winde entgegen rudern, mußte aber wegen allzuftürmifcher See endlich um- Hbhh3 kehren. ad 236, )A. 9226, 614 ' Reiſen der Sranzofen De la Haie. kehren. Hierauf fuhr ber Admiral des Morgens in feinen eigenen Schaluppen, nebſt ſei⸗ 1672. ner Seibwache und vielen Officieren nach dem Sande: nichts deftoweniger kam ihm der Statt: halter entgegen, und begleitete ihn bis ans Ufer. Hier ftund ein Eoftbares Palankin nebſt jechs Handpferden in Bereitſchaft. Doch der" Admiral wollte zu Fuße nach dem Schloffe gehen, Die ganze Befasung ftund im Gewehre, und dieStücke donnerten ohne Unterlaß. Man trug herrlich auf, und trank die Gefundheifen Seiner franzöfifchen und dänifchen Ma- jeftät. Der Admiral geftund, er habe nicht das geringfte von Lebensmitteln mehr, erboth fich zur guten Bezahlung, und: verlangte drey Hundert faufend Pfund Reiß, drey hundert Ochſen oder Kühe, drey hundert Schweine, und acht hundert Stüd Geflügel «), Die Dänen fchienen im geringften nicht bekuͤmmert zu feyn, wo fie fo viel auftreiben follten ; hingegen feblete es ihnen an Theere, Tauen, Weine, und europäifchem Pödelfleifche, Man verließ fich darauf, daß fie das verlangte fehaffen würden, und befchloß unterdeffen. nach Madraſpatan zu gehen, mo vor drey Wochen fünf englifche Schiffe angefommen was Wird ihm ven, Der Admiral wurde unter den vorigen Ehrenbezeugungen wieder an den Strand ges auf des Flotte bracht, und vom Statthalter bis auf fein Schiff begleitet. Man hatte fich darauf gefaßt wiederum er⸗ gemacht, und von feinem Geſchenke, das aus zwanzig Rüben, eben fo viel Cabris, gutem zetget. Geflügel und Gartengewaͤchſen beſtund, eine herrliche Abendmahlzeit bereitet, dabeh man ſich ſehr luſtig machte. An Feuern mit Stuͤcken fehlete es noch weniger, und der daͤniſche Statthalter begab ſich ſehr vergnuͤgt zuruͤck. Weil der Admiral eilen mußte: fo ließ er ihn erſuchen, voritzo ſo viel Reiß, Gefluͤgel und Vieh auf die Flotte zu ſchicken, als er koͤnn⸗ te, das uͤbrige wollte er bey der Ruͤckkunft von Madraſpatan, abhohlen. Unterdeſſen bezahlte er Die ganze verſprochene Lieferung, und verehrete ihm noch überdiefes eine unges mein fhöne Flinte, einen Foftbaren Degen und geftichtes Wehrgehänge x). + Nachdem man dasjenige, was die Dänen liefern Eonnten, an Bord genommen hatz te: fo gieng man den fen mit erwuͤnſchtem Winde unter Segel, weil damals der Mon— Der Admiral fon für die norbliche Schiffahrt vegierete. Des folgenden Tages gelangete man an bie ſteigt zu Por- Mündung des Fluſſes Portonovo, wo nad) des dänifchen Statthalters Berichte die, — Schiffsofficiere vom Phoͤnix einige Lebensmittel beſtellet, und Geld darauf gegeben hatten. Ki Sn Der Admiral gieng mit einigen Officieren und Trabanten ans Sand, ließ. aber. fein Gefolge; am Ufer, und gab fich für einen Kaufmann aus, da er denn mit eigenen Augen fah, daß der Fluß bey der. Fluthzeit nicht mehr als fechs, und bey der Ebbe kaum einen Schub tief Waſſer habe; daß die ftarfen Wellen das Anlanden daſelbſt eben fo beſchwerlich machen, als zu Tranquebar; Daß es zwar Reiß und Lebensmittel genug im Sande gebe, hingegen aber fünf. und zwanzig bis dreyßig Tage Zeit darzu gehöre, bis man einen großen Vorrat. Davon zufammen-bringe. Der Admiral und zween Mann fehliefen die Nacht auf der Erde, damit fie nicht erſt eine Herberge. fuchen durften. . Des Morgens mit anbrechendem: Tage; giengen fie in die Stadt , durchſtrichen die Gaffen, und befahen den Markt, Der Admi- ral erfundigte fi nad) dem Preiſe der Jebensmittel, redete auch mic allerley Kaufleuten, Faufte aber nichts, weil alles, theurer war, als in Tranquebar. Die Lebensmittel, für * tr 24 welche x) A. d. 235 S. EEE einige daͤniſche Nachrichten von dem Urſprunge x) A. d. 237 Seite. Im folgenden werden dieſes beruͤhmten daͤniſchen Platzes vorkommen. nach Oſtindien. I Buch. Cam 615 Welche man beforget war, hatte die Fluͤt Europa eingenommen, und war feitden nicht, De Ia Haie. zur Flotte gekommen J). 1672. Nun hoffete der Admiral noch zu St, Thomas Sebensmittel zu befommen, weilfie —,, Siott dafelbft gewoͤhnlicher Weife im Ueberfluffe find. Man lichtete demnach die Anker, und egmme — fuhr an der Kuͤſte bin. ‘Den ıgten erblickte man Nachmittages die ſieben Pagoden auf ei: St, Thomas. ne Seemeile weit vom Sande gegen Welten; den zoften anferte man vor St. Thomas, welches dem Könige von Golconda gehoͤrete. Drey englifche Schiffe, die vor ihrer Fe— fung zu Madraſpatan lagen, berichteten dem Admirale, Frankreich und: England hät ten ein Angriffs: und Bertheidigungsbiindniß gefehloffen, und den Holländern den Krieg angefündiget, Er ließ den Statthalter von Madrafpatan durch zween Dfficiere begrüs- fen. Weil eraber nirgends einigen Vorrath hoffen Fonnte, als zu St. Thomas: fo ſchick⸗ te er zwey andere an den dafigen Statthalter, und ließ um Erlaubniß bitten, ‚gegen vergli- chenen Preis, $ebensmittel, Holz und Waffer einzunehmen, Courbaffon, Leutenant auf dem Navarra und Thibaud, denen man diefes Ge: Grobheit des fhäffte auftrug, hatten fo viele Mühe, durch die Klippen zu kommen, daß fie den Wurf: mohriſchen anfer auswerfen, und ein Motbzeichen geben mußten, Es Fam ihnen ein Schiffchen vom Statthalters. Sande entgegen, verboth ihnen aber im Namen des Statthalters auszufteigen. Dennoch) ſchickten fie einen Matrofen ab, welcher vor den Statthalter geführet wurde, und ſich über "das Verboth beſchwerete. Der ftolze Mohr gab zur Antwort, er wollte nicht haben, daß “ein Cprift fein Sand betreten follte, darnach koͤnnten ſich die franzöfifchen Officiere richten ; worauf er im Angefichte des Matrofen dem Indianer, der ihn hergebracht hatte, dreyßig Prügel geben lief. Mac Erhaltung diefer Machricht, verfammelte der Admiral den Schffsrath und man beſchloß, noch einen Verſuch zu thun. Eben dieſen Abend erfuhr man durch ein Schreiben. von Slacour welches ſchon vor einem Monate von der mala« . bariſchen Küfte nach Mabdrafpatan eingelaufen war, die Holländer hätten Das Gebieth Al⸗ licot eingenommen, und die Franzoſen weggejagt 2). Den 22ften wurde Maille, Befehlshaber der Cadetten, ans Sand gefeger, umden An: Fährt darins trag des Admirals zu wiederhohlen. Als er an das Ufer Fam: fo ftund es voller Möhren, nen fort, welche thaten, als went fie ihn nicht wollten ausfteigen laſſen. Indeſſen ließ er fich doch zu dem Starthalter führen, welcher feinen dem Matrofen gegebenen Befcheid nochmals er- theilete, und darzu feßte, dem erften Sranzofen, welcher ein Wort weiter davon fprechen wirde, wollte er den Kopf abbauen laffen 2). Ein fo barbarifches Verfahren, benebft dem Tode eines Mäcklers der franzöfifchen Die Franzo- Compagnie, welcher vor einigen Jahren in diefer Stadt ermordet worden, ſchienen folche fen denken auf Beleidigungen zu ſeyn, welche billig Rache erforderten. Man befchloß im Kriegesrathe, Rache. die Stadt anzugreifen, und befahl den Steuerleuten, ohne Verzug zu unferfüchen, an "welchem Orte man bis-auf einen Stuͤckſchuß anruͤcken Fönnte, a a Die 9) X.d.240,241 S. Dievor Portönovogenom: 2) A. d. 242. f. Seite, mene Höhe, war eilf Grad, dreyßig Min, nordlich. a) A. d. 2458. 616 geiſen der Franzoſen De la Haie. Die folgende Nacht legte ſich die ganze Flotte nahe an die Stade, und wendete ihr 1672. Die Seite zu, damit man fie befihießen konnte. Die Mohren warfen viele Schwärmer, vermuthlich um dadurch anzuzeigen, fie waren ihres Ortes zum Öefechte fertig. Allein der Admiral flieg des Morgens in eine Schaluppe, welcher viele andere mit Soldaten befeger, Schimpfet folgeten, und fuchte einen bequemen Dre zum Ausfteigen, Indeſſen ließ er dennoch den und drohet. Statthalter zym drittenmale fragen, ob er ihm für Geld Lebensmittel geben wollte? Er bekam aber nichts als Befchimpfungen und Drohworte zur Antwort 5). Der Krieg pm biefem Augenblicke, ließ er dem Hauptmanne eines englifihen Schiffes, das an wird ange: ber Stadt lag, fagen, er follte fich in Sicherheit begeben; die Schaluppen ftelleten fich Eundiget. nordlich von der Stadt in Ordnung, und die Blutfahne wurde ausgeſtecket, worauf dis Beſchießen anfing. Man ſtieg gleich, bey den erſten Sagen ans Land, woben einige Scha- Die’ Mohren fuppen auf den Strand liefen. Der Admiral ftellete feine $eute in Ordnung, und rücte wollen fih gerade auf die Stadt los. Ueber diefe Unerfchrocfenheit erfehracten die Mohren, und fte- vergleichen. | Feten geſchwind eine weiße Sahne auf einem Bollwerfe aus, Der Aomiral näherte fich dem Plage, und es wurde ein portugiefifcher Mönch herausgeſchicket, um eine Unterhand» fung zu pflegen, Während derfelbigen nahm man die Blutfahne ab, ynd hielt mit Schies- fen inne. Allein die franzoͤſiſchen Völker rückten immer füblich am Strande fort, Die Mohren verfprachen Sebensmittel, Fournier, des Admirals Secretär, bekam Befehl, fogleich einzukaufen, was er Friegen fönnte, und es. den Völkern am Sande auszutheilen. Der Admiral ließ folche einen Büchfenfchuß weit von der Stadt lagern, und begab fich an Bord zurüc, Ein Capuci⸗ Den ꝛaſten erhielt er auf dem Navarra einen Brief von dem Pater Ephraim von ner raͤth, die Nevers, einem Capuciner c), welcher ihm rieth, den Berfprechungen ver Mohren nicht zu en anzu⸗ trauen, fondern ohne Verzug fortzufahren, wofern er einen Anfchlag auf die Stadt habe; faß ankaͤme, den man in der Stadt erwartete. Er berichtete zugleich, St. Thomas fey der befte Plag auf der ganzen Küfte, folglich der vortheilhaftefte für die Compagnie. Man bielt Hierauf Schiffsrarh; und die itzo erhaltene Nachricht, benebft den vorherigen Beleidigungen, brachten den Admiral zum Enefchluffe, den Ernſt zu gebrauchen. Er flieg nebft vielen Officieren, und Freywilligen ans Sand, Der Vorſteher felbft, folgte nebft einem Theile feiner Bedienten dieſem Beyfpiele. Beaurepaire, Major von der Flotte, befam Befehl, Matroſen mit Yerten ans Sand zu fegen, und bey der Nacht Kriegesbedürfniffe auszufchiffen. Der Admiral befichtigte Die Stade bey Sternenlichte. Mit Anbruche des Tages mußte Rebre, Hauptmann zu Fuße, nebft feiner Compagnie bey einem Bollmerfe gegen Norden, an der Sandfeite, Pofto faffen. Man brachte zwo Leitern dahin, eine von Holz, die andere von Stricken. An der Süpfeite pflanzte man vier Stüce, einen Ausfall an dem Bollwerke, das dem Meere am näheften lag, zu beſchießen. Die Mobren singen 6). A.d. 246 ©. ) A. d. ©. € %.d. 247 Seite. \ y denn der Vergleich fey nur ein Blendwerk, um fo lange Zeit zu gewinnen, bis der Ent: nach Offindien. II Buch, IT Cap. — die ganze Nacht Runde und ſchoſſen zuweilen, daß es krachte. Mit anbrechendem Tage De la Haie. erfuhr man, daß ſie des Nachts einige Verſtaͤrkung erhalten, auch die Kinder und das 1672. Geraͤthe hinausgeſchaffet haͤtte 4). — Um ſechs Uhr in der Fruͤhe, war alles zum Angriffe fertig, nur fehlete noch die Bar- Hitziger An: fe, welche Pulver und Bley bringen ſollte. Unterdeſſen feuerten die Mohren aus der griff. Stadt auf die Schiffe. Sogleich gab man ihnen das Zeichen, gleichfalls zu feuern. Zu gleicher Zeit wurde der Ausfall, gegen den man vier Feldſtuͤcke gepflanzet hatte, angegrif— fen, und das Thor unter Beyſtande des kleinen Gewehres und der Granaten aufgehauen. Man begonnte ſich einen Weg durch die dahinter aufgeſchuͤtteten Steine zu bahnen, als Die Franzo⸗ Nachricht einlief, Rebre habe fein Bollwerk erftiegen, und ſey Meifter vom Hauptthore. IT ——*— Der Admiral begab ſich nebſt einigem Volke dahin, und ein Soldat uͤberreichte ihm die —* * Thorſchluͤſſel, die man einigen flüchtigen Schwarzen abgejagt hatte. Er übergab fie dem Rebre nebft einem großen Sobfpruche feiner fapfern That, und ernennete ihn auch auf der Stelle zum Statthalter der Stadt ©), Man fihickte einige Mannfchaft zu Verfolgung der Flüchtigen ab, verboth ihnen aber, Der mohri⸗ jemand zu töbten oder zu beleidigen. Der mohrifche Befehlshaber wurde gefangen, und 5 —— dem Admirale gebracht, vor dem er auf Die Knie nieder fiel, Die Franzoſen verlohren bey Pr * dieſem hitzigen Gefechte keinen einzigen Mann; bekamen aber zehn Verwundete, mworun- ter Montag, Faͤhndrich auf dem Julius und Vallancour, ein junger Freywilliger, Dankſa⸗ war, Hierauf ließ der Admiral vor allen Dingen dem Himmel Danf abftatten, und das gungsfeſt in Herr Bott dich loben wir, in der Domkirche des heil. Thomas anftimmen, die man * Dombir⸗ noch in eben dem Zuſtande fand, in welcher ſie die Portugieſen verließen, das iſt mit allen He Gemälden und andern Zierrathen. Er befichtigte nachgehends die Wälle, und erblickte von da Die mohriſche Neuterey , welche vermuthlich die Stadt hatte entfegen wollen, nun aber zu fpäte Fam, und fich wieder weg machte. Man Fand einen guten Vorrath an Pul⸗ ver, ſteinernen Stuͤckkugeln, Schwaͤrmern und Muſketen. Der Admiral begab ſich zuch auf die naͤchſten Doͤrfer, um die mohriſchen Einwohner, welche zu fluͤchten anfingen, zu verſichern, daß ihnen nichts Leides wiederfahren würde, Ex ließ ſich den ausgedrofchenen und andern Reiß, nebft dem übrigen Vorrathe zeigen. Bey feiner Ruͤckkunft ließ ihm der Statthalter von Madraspatan Gluͤck wuͤnſchen; es kamen auch die Portugieſen haufen⸗ weiſe herbey, ihre Freude über feinen Sieg zu bezeugen, und erhielten Erlaubniß, ihre vorigen Häufer wieder in Vefiß zu nehmen f). Die folgenden Tage wurden damit zuge bracht, daß man von den Dörfern Lbensmittel und von der Flotte Kriegesbeduͤrfniſſe her— einſchaffte. Die Mohren ſetzten ſich im geringſten nicht dargegen, ſondern ſchienen uͤber ihren Verluſt ſehr beftürzet zu feyn. Daher hatte der Adınicaf Zeit genug, alle Anftalten zu Berrheidigung eines Plages zu machen, deſſen Wichtigkeit er fehr wohl einfah. Allein, ob ihm gleich damals unberoußt war, von welcher Seite die größten Hindernijfe kommen würden: fo erkannte er doc) wohl, daß eine außerordentliche Standhaftigkeit darzu gehö- tete, einen fo wichtigen Plag mit fo weniger Mannfchaft lange zu behaupten, \ | Die e) %. 8.249, 2350 ©. PA d.25ı ©, Allgem, Reifebejchr, VII Band, ——— \ 618 Reiſen der Franzoſen De la Haie. Die Stadt St. Thomas wurde von den Portugieſen befeſtiget, als fie Meiſter da⸗ 1672. von wareng). Sie hat eine vortreffliche achtzehn Schuh hohe Mauer von ungemein har⸗ ten, und wohl zuſammen gefuͤgten Felſenſteinen. Sie wurde von ſechzehn Bollwerken ver: won — theidiget, und hatte ſieben hundert Mann Beſatzung. Dennoch wurde fie von hundert tadt, und ** Ar: ? a Be r Berluf dep und zwanzig Muſketierern und funfzig Matroſen eingenommen, — Die Feinde verlohren Mohren. achtzig Mann; drey hundert flohen aus einem Thore davon, zwey hundert fprangen über die Mauer, die übrigen wurden nebft dem Statthalter und feinem Sohne gefangen, und an Bord des Julius geſchickt. "Die Frango⸗ Linferdeffen mußte man ſich gefaffet halten, daß die Mohren ihren Schimpf rächen fen rüften fih würden, Damit nun die Franzofen ihre Eroberung defto mannhaftiger vertheidigen moͤch⸗ Sn. a fen, fo gab er ven Bollwerfen franzöfifche Namen 5), Er befahl, man follte glimpflich gerung. mit den Mohren umgehen, ſowohl deswegen, damit fie ſich an die neue Herrſchaft gewoͤh⸗ nen, als auch damit die Franzoſen vergnüge leben möchten, wenn in der Stadt und auf der Flotte alles vollauf wäre. Alle Sandeseinwohner. brachten gutwillig Reiß zu Faufen, als fie die Freundlichfeie ihrer Leberwinder, und ihre richtige Bezahlung fahen, Es Fa- men auch Ochfen und Geflügel herein. Einige Häufer wurden zu Vorrathshaͤuſern zuges richtet, Man nahm Stücke aus den Schiffen, und pflanzete fie auf dem Walle; verforg- te auch jedes Quartier mie Pulver und Bley. Ya der Admiral nahm eine Compagnie Cas⸗ carinen in Gold, und zahlefe flchen voraus, auf einen Gemeinen monatlich drey Liores, dem Anfuͤhrer zwoͤlfe 7). N 59* | Sechs tau⸗ Vierzehn Tage ſtrichen unter dieſen Anordnungen ruhig dahin: ſodann aber lief die — Wohren Nachricht ein, es ließen ſich drey Seemeilen von der Stadt, ungefähr ſechs taufend Mann, — theils Reuterey, theils Fußvolk ſehen. Dieſe Nachricht prophezente eine Belagerung , greift fie an, welche de la Haie nicht hinter der Mauer abwarten wollte, Den gten des Heumonats und ſchlaͤgt fie. zu Abends, ließ er vier hundert Mann mit Kraut und Loth verſehen, und zog um Mitter— nacht mit ihnen aus. Caron und der neue Statthalter blieben in der Stadt. Mit ans brechendem Tage befand fich das Ffranzöfifche Kriegesheer nahe bey dem mohrifchen Lager. Der Bortrab, welchen Maille führete, wurde entdecket, als er durch ein fehr fumpfigtes Meißfeld zog. Sobald die mohrifche Schildwache das Geräufch vernahm, ſo machte fie armen. Die feindliche Neuterey fam fogleich in Bewegung. Doch’ einige Franzofen , die voraus gegangen waren , feuerfen in Das lager, und wurden von dem Vortrabe unter füger. Sie fanden wenig Gegenwehr. Das mohrifche Fußvolf lief davon; die Reute— rey bingegegen, hielt ſchwadronweiſe auf der Seite, und man zog durch das Sager, wel- ches gleichfam fchon verlaffen war A), Unterdeffen wurde der: Hinterhalt unter Chateau⸗ pers, und der Nachzug unter Rochambeaus Anführung, aus einem Fleinen Dorfe zur Linken des Lagers angegriffen, indem ſich die Mohren dafelbft gefeget hatten. Der Aomi- ral batse Diefes wohl zum voraus gefehen, und war deswegen zuruͤck geblieben, Er ließ eine 2) Sie verändertet ihren Namen Meliapat 5) Es waren folgende: 1) de fa Hate, 2) Ca⸗ In St. Thomas, diefem Apoſtel zu Ehren, weil von, 3) der Major, 4) Colbert, 5) der Portus er daſelbſt den Märtyrertod, wegen Verkuͤndi- giefe, 6) Porte royale, 7) Marin, 8) der heil. _ gung des Evangelii gelitten haben follte, Der Ha⸗ Lud⸗ fen iſt vortrefflich. — nach Oſtindien. Buch. II Cap, Be 27 eine imvermuchere Wendung zur rechten Hand machen, und die Mohren imgleichen einige De Ir Haie. ihnen folgende Reuterey ſo ungeftüm begrüßen, daß fie geſchwind auseinander ſtaͤubeten. 1672. i Sobald er fie auf der Flucht fah, begab er fich einer geroiffer Mothöurft wegen, auf Koͤmmt in die Seite in einen Hohlweg, wurde aber von fieben Kerlen überfallen, Einige hatten Piz Lebensgefahr. ſtolen, andere Säbel. Den Hieb des erften nahm er aus, und ftieß ihn nieder: alser dem ziveyten feinen Theil gab, brach der Degen entzwey. Ueber diefe vitterlichen Thaten ftusten die übrigen; gleichwohl fiel einer mie dem Dolche über ihn her. Zum Gfücfe fa- men ihm einige Franzofen zu Hülfe, und ev trug weiter nichts, als eine leichte Verlegung in . der Hand davon, Einige beſchuldigten ihn einer Unvorſichtigkeit; andere nahmen es fei- nen Trabanten, und den freyroillig entgangenen Dfficieren übel, daß fie nicht beffer Ach— tung auf feine Perfon gaben 7). Hierauf verfammelte er alles Wolf, und ftellete es nahe bey dem mohrifchen Sager in Ruͤhmliches Schlachtordnung. Kaum fonnteer verhüten, daß feine Leute nicht auf das Plündern fielen. Zuruͤckziehen Die Reuterey blieb außer dem Schuſſe; man konnte fie folglich nicht angreifen, hingegen * Franꝛo⸗ mußte man befürchten, fie moͤchte ſeibſt angreifen, ſobald die geringſte Unordnung einriffe, " Man hielt es fir das befte, wieder nach der Stade zu kehren. Sobaldder Bortrabanfing, abzuziehen, ließ man einige Muffetierer an beyden Flügeln ausrücen, und ſcharmuziren. Beyde übrige Haufen folgeten in gleicher Ordnung nach, und wurden bis auf eine halbe Seemeile von der Stadt, von den Mohren verfolge, Um zehn Uhr Vormittags zogen die Franzofen ſchon wieder in felbige ein, ohne andern Verluft, als drey Todte, und zwölf Berwundete, Die Feinde harten viele Leute verlohren, auch einige Pferde, welche theils getödtet , theils weggenommen worden. Der Admiral machte den Soldaten La Roche, der ihm das Leben gerettet hatte, zum Xrtillerie- Commiffario, und der Menfch gab fich bey feiner Erhöhung den Namen Is Jonquiere. Zur Rache brannte die mohrifche Reuterey einige nahe um die Stadt liegende Dörfer Man raͤchet weg. Man fiel auf fie heraus, fobald fie fich blicken ließ, und fie machte ſich auf die er- Ib an dus fie Bewegung der Franzofen aus dem Staube, Einige Mohren Eriegten einen Caſcarin Mohren, ; von der Beſatzung gefangen, bieben ihm den Kopf ab, und ſtecketen ihn nahe bey der Mauer auf eine Stange. Sein Bruder Fam hierauf zum Admirale, und verlangte einen von den vornehmften Gefangenen, Damit er es ihm wieder alfo machen fönnte, ja er wolle te fo gar den Sohn des gewefenen Statthalters haben: doch das wurde ihm gänzlich ab⸗ geſchlagen. Dagegen gab man ihm einen andern, dem er fogleich den Kopf abhieb, und folchen nahe an das mohrifche Sager brachte. Der Admiral fuchte fie Durch diefes Verfah⸗ von zu lehren, daß man mit ihren Gefangenen eben alſo umgehen würde, wie fie mit den Sranzöfifchen. Doc) diefes waren nur Vorſpiele von einem Kriege, welcher ganzer zwo Jahre dauer- Zweyjaͤhrige fe, Die Umſtaͤnde deſſelbigen verdienen allerdings einen anſehnlichen Plah in der Geſchichte, Velageruug. Ji ii 2 „obgleich Ludwig, 9) Redan, so) Nebre, u) die Sonue, ) Tagebuch des de la Haie IL Theil a, d. 12) der Dauphin, 13) Franz, 14) Bonbon, 15) Mas 3 Seite. | tin, 16) Admiral. Nody ift ein äußeren Bole &) Eben dal. a.d.5 ©. werk da, die Schanze ohne Furcht genannt. 3) 3.0: 6 und folg. Seite, 620 Reiſen der Franzoſen De la Haie. obgleich fie in einer Sammlung von Reiſebeſchreibungen nicht Naum haben. Die Mob: 1672. ren unternahmen flufenmweife eine Belagerung, melche nur zumeilen Durch ihre Furcht; oder erlittenen Berluft unterbrochen wurde. Anfänglich wurde fie dermaßen hitzig getrie⸗ ben, daß ihre beſten Anführer darauf giengen, und die Franzoſen eben fo wenig viel Sei- de dabey fponnen, De la Hate felbft wurde öfter als einmal verwundet, Mebre; von welchem der Verfaſſer allemal mit großem Lobe fpricht, ſtarb mic dem Degen in der Fauft. Viele andere Officier fanden ihr Lebensende gleichfalls dabey, und bedauerten ohne Zwei⸗ fel, daß fie es auf einem fo dunkeln Schauplage, oder mit nicht größerm Vortheile ihres Daterlandes verliehren ſollten. Doch die meiften hoffeten wenigftens, Frankreich würde St. Thomas behaupten, und folglid das Gedaͤchtniß feiner Bertheidiger benbehalten werden. Sie glaubten, die Nachricht, welche man ſowohl von der Wichtigkeit des Pla⸗ tzes, als von der Nothwendigkeit einer Hülfe, nach Frankreich abgefchicker hatte, wuͤrde entiweder den Hof, oder. doch wenigftens die Compagnie beivegen ‚ fie nicht gänzlich zu ver- laffen. Nichts deſtoweniger dachteman an den General, an die Flotte und an die Voͤl— fer eben fo wenig, als wenn fie Frankreich nicht das geringſte angiengen.: So gar die Borfteher der Compagnie zu Surate liefen ſich die Sache nicht fonderlich anfechten: . Die Flotte gieng allgemad) durch Sturm und einige Gefechte zu Grunde, Die Beſatzung beſtund nach unauf hoͤrlichen Ausfaͤllen und Angriffen beynahe aus nichts mehr, und die noch übrige geringe Anzahl an Soldaten und Officieren waren vor Hunger und Elend halb todt. Bey diefen Umftänden kam noch eine bolländifche Flotte von ein und zwanzig Schif fen darzu: fie vereinigte fi mie den Mohren, brachte die Franzofen inniemals erhoͤrte Noth, und zwang ſie endlich, die wenigen Ueberbleibſel durch Uebergabe der Stadt zu retten m). Vergleich we⸗ Die Bedingungen waren rühmlih. Der Inhalt gieng dahin, die Franzofen foll- gen der Ueber⸗ on die Stadt nebft dem Gefchüge und Kriegesvorrarhe übergeben ; alle Eriegerifche Ehren- Es; St. zeichen follten ihnen verwilliget feyn. Die Holländer würden ihnen zwey Schiffe leihen, 7 worauf fie nach Frankreich fahren koͤnnten. Beyde follten wohl ausgerüftet und verfehen feyn, eines von zwanzig, das andere von zehn Stücken: und in eben diefem Stande follte man fie der holländifchen Compagnie wieder ausliefern ; der Öeneraldirector der franzöfi- fhen Compagnie follte nebft feinen Bedienten, Gewehr und Geräthe auf bolländifchen Schiffen nach Surate gebracht werden, wollte er aber lieber zu Sande dahin reifen, fowerde man ihn mit Päffen und andern Beduͤrfniſſen verforgen 2), _ Der Bergleich wurde den 6ten des Herbſtmonats, im Jahre 1674, gefchloffen, auch mit eben fo großer Höflichkeit als Treue erfuͤllet. Abzug [des Die Holländer überließen den Franzofen zwey gute Schiffe, der Delfon und der erh Er Ramequin genannt, und man ließ ſogleich die feanzöfifche Flagge darauf wehen. Alle nad) Haufe, in der Stadt befindliche Matrofen wurden hierauf an Bord gefchickt; den 23ften zog der — Admiral mie der Beſatzung aus, und begab ſich auf den Velſon, nachdem er den hollän- diſchen Commiffarien die Stadtfchlüffel durch feinen Adjutanten Serillgc hatte einhändi- gen laffen. Der erfte bolländifche Commiſſar Namens Piget, begleitete den Admiral bis . an m) Der größte Theil des Tagebuches ift mit den Haie verdienet allerdings einen Platz unter unfern Begebenheiten der Belagerung angefüllet. Man berühmteften Leuten. } kann fie nicht leſen, ohne zu bedamern, daß kein n) X.d.1890.f.&. Zu bemerken ift, dag Herr Menſch daran gedenfer, Diefer Admiral de ls Caron bereits im Wintermonate 1072 nach — rei * nach Oſtindien. II Buch. II Cap. Gaꝛi an das Schiff, und ruͤhmete mit aller Aufrichtigkeit den außerordentlichen Muth, damit Dela Haie. ev eine zweyjaͤhrige Belagerung, der großen Schwierigkeiten unerachtet, ausgeftanden hatte, 1672. Der franzöfifche Worfteher begab ſich nach Madraspatan, wo er auf Gelegenheit, nach Surate warten fellte. Der Befehl zur Abreife beyder Schiffe wurde auf den folgenden Tag gegeben. Alles war in der Stadt und auf der hollaͤndiſchen Flotte ſtille und ernſthaft. Man vernahm nicht die geringfte Freudensbezeugung, Mit einem Worte, und um 6 des Verfaffers eigene Ausdrücungen zu gebrauchen, „fo ift vielleicht niemals Ueberwunde— „nen fo ap begegnet worden, noc) find jemals Ueberwinder mäßiger und befeheidener „geweſen 0), : De la Haie hatte fich folchen Ruhm bey den Mohren erworben, daß er drey Tage Anerbiethun⸗ vor feiner Abreife durch eines ihrer Dberhäupter ein Schreiben von dem Könige zu Golconda ie. ‚erhielt, des Inhalts: „Wegen des großen Vertrauens, das’ er auf feine Geſchicklichkeit König Dam de »geſetzet habe, würde er ſich glücklich fhäßen, einen fotapfern und berühmten Kriegesmann (a Haie thun „in feinen Dienften zu haben; mofern er demnach Belieben darzu früge, fo wollte er ihm läßt, »biermit die Wahl unter feinen Sandfchaften laſſen, auch alle Sranzofen, die mic ihm nach »Öoleonda fommen wollten, nach Berdienfte verforgen.n Der Abgeorönete wiederhohle⸗ te diefe rühmliche Gnabenserbiethungen eines fo großen Monarchen mündlich p). - Den gegenwärtigen Auszug aus diefem Tagebuche wollen wir mit einigen Anmerfun- Nachricht gen befchließen, welche deffen Verfaſſer, wie er faget, mit großer Sorgfalt gefammelt hat, u und die man ihm zu Ehren billig anführen muß 4). Zu Folge feiner Nachricht genießt Grabe des A⸗ die Stadt St. Thomas, fo wohl ihrer eigenen, als der benachbarten Orte von Sadras: poftels, Paten bis Rimugoit tage wegen, noch immer eben diejenigen Vertheile, welche fie den Portugiefen ehemals fo werth machten. Sie liegt an der Küfte Coromandel, in dem Rö- nigreiche Carnate, und in der Sandfchaft Welispor, auf dem Schutte der alten Stade Callames. Sie wurde von den Gefandten eines portugiefifchen Königes gebauet, und die Religion hatte großen Antheil an diefer Unternehmung. Man ſuchte die Fußtapfen der Chriſten zu entdecken, welche fi) nad) dem Märtyrertode des Apoftels Thomas hin und ber zerftreuer hatten, und von denen man glaubte, fie hätten bisher in der Unterdrückung feben müffen. Die Portugiefen festen fich zuerft in einem Flecken, Palliacate genannt, der acht Meilen norblich von Meliapor liege, und ſchickten von da eine Menge Leute auf befagte Entdeckung aus. F Indem man der Meynung war, der Leib des heiligen Apoſtels ruhete in dieſer Ge— Wunderge- gend: fo befamen die Abgeordneten Befehl, nach felbigem infonderheit zu forfchen. Un⸗ fehichte. terdefien erhielten fie durch bloßen Zufall Nachricht davon. Eines Tages führete fie der Weg vor einer Eleinen runden Pagode vorbey, und fie giengen aus Meugierigfeit Binein, Sie fanden einen alten Armenier darinnen, welcher fich ſchon feit fiebenzehn Jahren da auf hielt, und ihnen fagte, hier wäre das Grab des heiligen Thomas. Wenigftens glaube: te er es doch, und erzählete aus Freude, Chriften um fich zu fehen, auf was fir Weiſe er diefe ſchaͤtzbare Wiſſenſchaft erlangt. Hätte, - Er verlohr fein Geficht durd) einen Zufall, und ließ fich durch einen aus dem Sande gebürtigen Menfchen führen. Dieſer fein Be— Siiiz dienfer reich abgegangen war. Sein Schickſal it in 0) %.d.208 ımd vorherg.&, Renneforts Reifebefchreibung zu lefen. Sein Nach⸗ P) U. d. 203 und 204 ©. folger zu St. Thomas wurde Here Baron, weiber 4) A. d. 209 und folg. ©, m März von Surate dahin Fam, 622 Heifen der Franzoſen Dela Haie. dienter fang ger, und erwähnte in feinen Gefängen zumeilen des heiligen Tpsmas. Der 1672. Armenier verwunderte ſich darüber, und fragte, wer der Mann wäre, und woher er ef- mas von ihm müßte ? Der Bediente gab zur Antwort, es fey derfelbige ein Chriſt ge- wefen, den man vor vielen Jahren todt gefchlagen hätte, und deffen Grab ihm bekannt wäre, Sogleich ließ ſich der Armenier dahin führen, betbete, und der Himmel ſchenk— te ihm fein Geficht wieder» Da ihm nun diefes Wunderwerf allen Zweifel benahm:: fo faflete er den Entſchluß, fein Seben an einem Orte zu endigen, wo er ein fo fichtbarliches _ Merfmaal von der göttlichen Gnade und von der. Gegenwart des heiligen Apoſtels ent pfangen hatte. Sein Bedienter, welcher beftändig bey ihm geblieben war, bekräftigte feines Heren Ausſage r). Bey welcher So bald die Portugiefen diefe angenehme Nachricht nach Palliacate überbrachten; Na ließ dev Statthalter einen Altar in der Pagode aufrichten, und gab dem Unterfönige zu Thoma : pr Goa von dem ganzen Verlaufe Nachricht, welcher Dagegen Befehl ertheilete, an dieſem bansewird, Orte ein Waarenlager anzulegen. Als dem Könige von einem fo wunderbaren Bor: gange Deviche erfkarter worden : fo ſchickten Seine Majeftät Schiffe mit allem nöthigen Vorrathe zu Erbauung einer. großen Stadt dahin. Man bauete fie rings um die Pa- gode, welche zur Domkirche wurde; und weil fich die neue Stadt bis an die alte Stadt Meliapor erſtreckte, fo gemöhnte man fich allgemach, beyde Städte als eine einige an? Die Poren: zufehen, und unter dem Mamen St. Thomas zu begreifen. Der König von Bol —* verlie omda, welcher ſich ſeit fünf und zwanzig Jahren des Königreiches Carnate bemächtiget 7 hatte, wollte nicht leiden, daß Ausländer ein fo wichtiges Stück von feinem Sande befigen ſollten. Er ließ folglich die Stadt im Jahre 1662, das ift, zu einer Zeit, da man fich in Indien nicht mehr vor den Porfugiefen fürchtere, belggern, und fie wurde den ıften May eingenommen 5). Die Portugiefen hatten alle ihre Sorge angewandt, fie auf der Seeſeite zu. befefti- ‚gen; und ihre Werke waren im Jahre 1672 noch wenig verändert, obgleich die Moren fat nicht das geringfte daran gebeffert hatten. Selbſt die Kirchen waren in ziemlich gu⸗ tem Zuftande, und man ſah viele Eoftbare Zierrathen darinnen 2). ‚Ehe der Vertrag gefchloffen wurde, ließ de la Haie den geößten Theil von diefen Kirchenreichthuͤmern nach Madraſpatan bringen, damit fie den Capucinern wieder zugeſtellet würden, weildie Hollaͤn⸗ der, die nicht ſo gewiſſenhaft find, als die Moren, nicht dafür ftehen wollten, daß fie wuͤr⸗ den in Ehren gehalten werben, wenn fie Meifter davon wären w). . Benachbarte Einige Meilen von, St. Thomas findet man viele Flecken und einige Städtchen, - Scädte von deren Sage der Handlung vortheilhaft it. Sadraſpatan ift ein:fleiner Flecken, unge: St. Thomas. faͤhr fieben Meilen gegen Süden, wo die Holländer ein Waarenlager haben. Es hatten fih einige Handwerfsleute dafelbft gefeget, welche vier- oder fünferley Arten von Zeuge mad) ten, worunter man Die Öazen vornehmlich hochhielt. Der vornehmfte Gegenftand der Holländer bey diefer Niederlaſſung aber war eine Art von fehönem grauen Steine, den fie an denen Drten hauen ließen, und wovon fie viele nach Batavia führeten x —— * Con⸗ 7) A. b. 210 und 211 S. 2 9) Wenn manfih auf- die englifchen Reiſebe⸗ s) A. d. 2ır und. 212 &, 3) Ehen daſ. ſchreiber beziehe: M hat Madras, oder Madra⸗ u) A. d. 202 S. ſpatan, nicht weniger, als hundert tauſend Ein? x) A. d. 212 und 213 S. wohner⸗ nach Oſtindien. II Buch. IH Cap. 623 Convelland, welches ſich gerade zwiſchen Sadraſpatan und St, Thomas fin De la Haie. det, iſt ein anderer Flecken, worinnen die Engländer einige Zeugmacher unterhalten, 1672, - Die Sebensmittel find Dafelbft ftets im Ueberfluffe, als Reiß, Erbfen, einige Arten von —— Korn, Salz; Vieh und Flügelmerk, welches man bier für einen fo guten Preis kaufet, alg an irgend einem Orte auf der Küfte, Madrafpatan, welches auch Madras heißt, ift eine Stadt, eine Seemeile weit gegen Norden von St. Thomas, wo die Engländer ein Fort, Namens St. Beorgen- fort, von vier regulären Bafteyen hatten aufführen laſſen. Sie war ziemlich vol£reich, fonderlich * Portugieſen, welche von den Moren aus St, Thomas waren verjagt worden Y). Palliscate, wo ſich die Holländer ſeit fünf und vierzig Jahren gefeßet Hatten, iſt auch noch eine Stadt an eben der Küfte, die damals befler bevölkert war, als Madras. Das Fort, welches Geldern bieß, hatte gleichfalls vier Bafteyen, Cine große Anzahl Handwerksleute, welche die Holländer von allen Orten dahin gezogen, hatten diefen Dre durch ihre Manufacturen anfehnlich gemacht, Sie zogen über diefes aus den umliegenden Gegenden eine große Menge Salpeter. Außer dem Bewegungsgrunde, dem DBerfaffer wegen feiner Anmerkungen Ehre zu Anmerkun. machen, hat man auch noch diefe Urſache gehabt, daß man dem Leſer Gelegenheit geben Be a tollen, den Fortgang der europälfhen Niederlaffungen zu bemerken, und den Zuftand, gesuch. worinnen er fie in der einen Erzählung findet, mit derjenigen Vorſteliung zu vergleichen, die man ihm in einer andern davon gemacht hat. Man muß aber nicht unterlaflen, ſich dabey zu erinnern, daß der Verfafler, welcher während der Belagerung in St. Thomas eingefchloffen geivefen, feine Erfundigungen, deren er fich ruͤhmet, nicht weiter, als bis "auf bie nächften Derter um St. Thomas habe erftrecken Eönnen, Er ſcheint, nicht ge= wußt zu haben, daß die Holländer die Stadt Negapatan beſeſſen, die fie den Portugies fen in dem mittäglichen Theile von Coromandel abgenommen, wie auch die Factoreyen zu Guenepatnam, Walifpatnam, Pelicol, Datskorom, Benliſpatnam, Naguer⸗ nautie u. ſ. w. wo nicht allein ein großer Handel mit baumwollenen Zeugen getrieben wird, ſondern auch viele Kaufmannswaaren abgefeßt werden, die fie dahin bringen, z. €, Specereyen, japanifches Kupfer, Zinn u. d. % Indem er aber die Bortheileder Miederlaffungen auf diefer Kuͤſte anzeiget : fo hätteer auch nicht verhehlen follen, daß der Handel daſelbſt den beffändigen Gewaltthaͤtigkeiten der Mohren Damals ausgeſetzet geweſen. Denn da die meiſten Statthalterfchaften des Landes ver⸗ pachtet waren : fo wandten Die Pachter, welche von der Macht des Königes in Golcon- da unterftüget wurden, allerhand Mittel an, Geld zu ſammeln. Die bolfändifchen Dis - vectoven beſchwereten fich auch über die Placfereyen, denen fie ausgefeget waren, und wis der welche fie fich nicht anders, als durch fo anfehnliche Gefchenke fchüßen Fonnten, daß die Sicherheit, die fie dadurch erhielten, den Gewinnft von ihrem Handel eben fo fehr ver- Minderte, Dieſes war eben der Vorwand, den fie nach der Zeit brauchten, um ſich Ma⸗ folipatan mit Gewalt der Waffen zu Demöchtigen 2). & IE y: er wohner, wovon zwanzig taufend Katholiken find, andern Abfihnitte antreffen. Und unter der Führung der Capuciner ruhig leben, 2) Sammlung der Reifen, welche zur Nieder: Welche alle ihre Streitigkeiten fehlichten. Man laſſung der holländifhen Compagnie in Oſtindien wird die Beſchreibung von dieſer Stadt in einem gedienet haben, I Theil, a. d. 154 ©, 624 Reiſen Dee Franzoſen nach Oſtindien. De la Haie. Der Verfaſſer des Tagebuches aber bedauret den Verluſt von St, Thomas fo bit⸗ 1672. terlich, und wiederholet es fo oft, daß die franzöfifche Compagnie nichts hätte fparen follen, einen zu ihren Unternehmungen fo wohlgelegenen Poften zu erhalten, daß er in der Abfiche, die er vermuthlich gehabt hat, die Franzofen darauf aufmerffam zu machen; alles dasjenige ausgelaffen, was man feiner Meynung entgegen fegen koͤnnte. "Eben fo merkwürdig ift es auch, daß er nichts zum Vortheile von Pondicherp fager, welches nur fünf und zwanzig Seemeilen von St, Thomas ift, und melches damals unter weit gluͤcklichern Umſtaͤnden empor zu kommen anfing ; und alfo auch weit eher, als Tier⸗ cery und Mirzeou tz), verdienet hätte, daß er den Lrfprung und das Auf kommen davon erzählet hätte. Jedoch Diefe Berabfaumung wird in andern Nachrichten wiederum gut gemacht werden 5. ſo, wie alle Städte, welche allpier genennet worden, einen Platz in ber ‚allgemeinen Befchreibung des Landes finden werden, wo ſie gelegen find, ’- 32) Man fehe die Geſchichte dieſer beyden cier, Namens de P’Esboite, welcher bie Franzos franzoͤſiſchen Niederlaffungen in dem Tagebuche. fen anführen follen, und den P. Moriz, als In⸗ Aus einem Briefe des Herrn Caron an den tendanten gelaffen habe. Sie wurden auf anſtaͤn⸗ Herrn Colbert fieht man, daß de la Haie aufder dige Bedingungen von den Holländern gefangen kleinen Inſel in der Bay Tringuemale einen Offi: genommen, und nach Yatavia geführer, Ende des achten Bandes. 4 Eee * Geographiſches Verzeichniß der in diefem Bande vorkommenden Laͤnder, Inſeln, Staͤdte und anderer Oerter. Erklaͤrung der vorkommenden Buchſtaben. N, bedeutet ein Amt; B. Bay; Bo. Berg; C. Eolonie oder flanyftäbte: Df. Dorf; E. Eyland; F. Fort; FI. Fluß; Fn. Flecken; G. Gebirge; — Gebiethe: H.Hafen; 3. Inſel; K. Küfte, Kl. Klippe; Kr. König- reich; €. Landſchaft £9. Landgut; Mb. Meerbuſen; Pr. Provinz; NH. Rheede; ©. See; Sp. Spige; St, Stadt; T. Tempel: V. Vor—⸗ gebirge; W. Wald. Das * —— daß an dem Orte eine vollſtaͤndige Beſchreibung anzutreffen ift. “ee ee En ud. Zu 7 Z1 200 123 ZU U ZU 2 12 Zu 022, Zu 325 7 Is A. Anemo, J. 322 Aſſelouti, Fn. 326 bera; Sn. Aneque, F. 428 Aßiu, St. 367 / Abrahim en Anjeu, 8. 2327 Aſtanamin, St. 376 432 Anjou, J. 600 Auguftinsbay, B. 593 Abrolhos, aKl. 12,149 Anjuan, J. 229 Aynoßima, J. 367 Achin, St. 103 Anke, Fl. 450 . Acuma, F. 420 Ankray, St. 368 B. Aden, St. 414 Annobon, J. 112, 148*,245* Aguada de San Bras, V. ı2 Anoſſy, L8. 520,544,592 Baardava, F. 433 . das Agullas, V. 150 Ansjol, Fl. 450 Babelmandel, St. 424 Akar, Fn. 420 Anſuan, J. 413* Bachian, J. 315, 321* Allerheiligenbay 191 Antongil, B. 26*, 593* Badara, H. 170 Allicot, L. 635 — J. 31,546 Badora, St. 432 - Allut⸗ neur, St. 486 Arnau, Fn. 426 Badula, St. 486 Amadabat, St. 444 Aroſabaia, St. 67 Bagganaga, St. 43* Ambar, St; - 430 Arosbay, St. 182 Baixos, V. 225 Amblau, J. 322 Arrai, St. 376 Baknoa, A. 484 Amboina, J. 69, 259, 322* Arranderi, F. 47: Balambuan, Mb. 57, 398 — St. 325° Ari, J. 2490. — St. 77 Ambulle, 8. 525,544 Aſavinde, Fu. 420 Bali, J. 37,58,59*,76,95 Anarodgburro, Sn. 474 Aſcenſion, J. 75 Ballegate, Kr. 429 — St. 487 Asmeſos de Tubaon, B. 52 Balliepatan, St. 602 Allgem, Reiſebeſchr. VII Band. —— Barca, Geographiſches Verzeichniß Banca, J. 398 Banda, Fl. 70 — St. 70 Bandu, J. 163 Bantam, E. 285 — St 35,65, 81* - Bardes, F. 258 Barnevelt, F. 331 Baſſams, F. 184 Baſſarat, 8. 603 Batacaller, B. 605 Batambur, J. 397 Batavia, 446* Batochina, J. 117 Batochina de Moro, J. 314 Batſian, F. 398 Batticalon, St. 483 Batto Cillinh, B. 52 Batuſabar, St. 271, 285* Baya Formoſa, B 59 Bengala, Kr. 169, 460 Benliſpatnam, St. 623 Berrenere, St. 428 Bettlakenkuͤſte, K 191 Bibligom, F. 472 DBintana, & 484 Bintano, L. 486 Blanca, J. 138 Blau, J. 398 Bocaul, ©. 474 Bona Fortuna, J. 138 Bonderconfavat, St. 474 Bonderconfewat, St. 465 Bonder Coufonat, St. 467 Bono, J. 322 Boodra, St. 444 Borneo, X 252 Boton, E. 291 Brandaon, St. 78 Brafilien, J. „198 Brochia, St, 444 Buro, Sr © 322 Burreh, J. 398 Burro, 3. 344 €. Cabeau, Sn 326 Eabel, J. 322 Cabincos, J. 344 Cabo das Aguilhas, Bg. 12 Eabone, 5%. 344 Cabul, St. 445 Eadmeneregui, &. 367 Cafrio, Fn. 430 Eafure, J. 318 Caglola, Sn, 326 Eajaon, St. 81 Calames, St. _ 621 Ealecut, St. 171*,258 Callava, In. 427 Gallematte, 3. 332 Cambaya, St. 133,444 — Kr. 184 Cambelle, Fn. 327 Camela, St. 426 Cananor, Kr. 169,258 Canaria, Sn. 327 Candaja, St. 444 . Sandi:uda, K. 485 — S— 484 Candy, St. 232, 418, 465 Cangelotte, H. 170 Eannava, 8. 602 Kanton, Fl. 116 Canton, St. 304 Capacura, St. 374 Cape, 5. 315 Carelsbrooke, F. 556* Earna, St. 430 Carnate, Kr. . 621 Carondi, Df. 426 Caryman, €, 285 Eaulas, St. 4430 Cauragahing B. 485 Cauſate, St. 368 Cavendi, D, 426 Celebes, J. 113, 116,295, 322. Eeram, 5. 325,327* Eeri, V. 399 Eeylan, J. 181, 418*, 483* Ceylon, J. 169 Chaly, St. 175 Chambaya, H. 170 Chamentapour, Df. 430 Charabaon, St. 81 Ehartican, H. 169 Ehaul, F. 184 Ehenna, St. 421,423* Ehichiri, St. 415 * Ehinchen, FL. 401 — © 90, 302 Cidajo, 8. 78 —— 52 Cinome, J. 322 Ciram, J. 323 Ciene, J. 64* Coacq, Fn. 327 Cochin, St. 176 Cognali, . I Colliuvilla, St. 474 Eolombo, H. 468 Eolpentina, St. Columbo, St. 483,606 Eombello, 5. 398 Comorin, B. 177,181,343* Comorres, J. 152,227 . Eonde, J. 379 Eonvepulli, F. 432 Condiviri, F. 432 Eonvelland, Sn. 623 Coockors, St, 367 Cornelia, J. 226 Eoromandel, R. 434,621 Eoronda-oya, Fl. 477 Eorual, F. 608 Eotebipa, Kr. 434 Cote mul, A. 484 Eoteragom , Df, 487 Eotiar, 483.47 der vorkommenden Binder, Infeln, Städte und anderer Derter. Cotiar, B. Cotta Zabrang F. 285 Cottiar, H. 481 — $ 484 Eoutfie, St. 048 Coya, J. . 26 Cravaon, St. gı Cricu, Fn. 326 Erimata, 8 . 253 Eurfini, 9. 417 D. Dabul, 8. 342 Dagau, Df. 426 Daman, $. 184 — St. 425,601* Dammer, St. 421 Danda, !. 342 Datskorom, St. 623 Dauma, St. 81 Dauphin, F. 519* Decan, St. 426 Degau, Fn. a Dekan, Kr. 219, 220 Delly, St. 600 Demba, St. 377 Demoniv, St. 413 Dermajo, St: 81 Diego des Reys, J. 154 Diego Rodrigo, J. 188 Digligy:neur, St. 486 Din, 5. 184 — St. 602 Divanduru, %- = Doltabar, St. 428 Doluphang, A. 485 Dolusbang, ?. 484 Domuda, St. 376 Dongiel, F. 332 Dordori, Df. 414 Dorfu, V. 414 Duco, J. 315 "463, 606 Dutanna, Sn, 2 Ekpulpot, St. Etifaberh, 5. Elledad, St. Emoy, %. Engamo, 5. & Facutamme, Bg. Fangaterre, 8 Fansherre, Sn. Felix, B. Fernando Laurentio, J. 428 474 225* 471 402 138 372 520 548 414 143 Feßima, St. 377 Fien cheu, St. 302 Fiesgau, FI. 428 Fiongo, St. 367 Firando, J. 364 — ee 377 Fiſchbay, B. 1m Fifcherflefen, Sn. 229 Fifcherinfeln, J. 400 Filtan, 3. 379 Fleiſchbay, B. 2 Sranzofeninfel, J. 192 Srugi, St. 377 Fuqueres, St. 368 Fußigny, St. 368 Surfigada, St. . 368 Futſiſawa, St. 372 Futfiva, St. 376 Futſuni, St. 387 ®. Gaillard, F. "5,44 Galembule, J. 518,545, 591 Galemburi, 544 Galuda, G. 480 Kkkfke2 Gammacanor, F. 32 Gammalamma, St, 318,320 332 Gandaar, St. 430 Gandabarri, Sn, 436 Gandeberi, In, 426 Gandivi, St. 426 Gannotra, In. 426 Garrefansbanf, 138 Gaſiſa, J. 414 Gatos, G. 427 Gaulada, B. 486 Geldern, F. 623 Gelle, V. 169 Gernſey, J. 555 Gerre, = 2239 Gerrici, St. 78 Gilolo, J. 113, 314, 322 Gnoffiquia, F. 331* ——— — "932 Goa, J. 212* — 6. . 213*,602*- Goddaponohay, A. 484 Golconda, Kr. 428, 431 Gomerſpul, J. 241 Gonon Befar, Bg. 88 Grandivie, J. 600 Graßina, Fn. 252 Greßick, 258 Großjava, J. 76 Guardafu, V. 414 Guenepatnam, St. 623 Gumeap, J. Gunnepi, B. 417 Gvinea, K. 339 5· Hadermuid, St. Handapandun, L. Handapul, Fn. Haquinguawa, St. Hardewyk, F. 359 - 416 | Geographiſches Verʒeichniß * Hartegun, Fn. 40 Hatouſieli, Fn. 327 Hatua, Fn. 326 Hatuaha, J. 323 Heliopolis, St. 600 Hevahatt, L. 486: Hevoihattay, A. 484 Hiero, B. 398 Hingadagul, St. 486* Hollai, Fn. 327 Holländifche Kirchhof, Ei 16 Horſepot, A. 484 Hotcurly, L 484. Hoteurly, L. 467 Hottera Courly, L. 467 Hotteraocurly, 8g. 484 Hurly, St. 473 Te Jacatra, St. 75 — Sto ar, 51 *66, 81, 436* Jafnapatan, H. 475 Jafnapatan, ©t., 483; 606: Jago, €: 257: Jakaz, St. 368, Kapara, St.. gı Java, 3-- 51,57,76° eo, J. 372° Kefedonne, Fn. 430 Jerrime, St. 421: pemaho; 3 323 . be das Naos, J. 268,283 Ilha da Pedra, J. 283 lie de Matte, J. 414 — J. 487 nfumarra, St. 374 Joartam, St. 52, 78 Johor, Fl. 254. — J. 252 Iſacki, H. 367 Isla do Inganno, J. 33 Islas quimadas, Kl. 187 Ithollonhare, V. 592. Son, St. 69 Judea, St. 25 Sung Holland, J. 59* Juſſinday, St. 368 K. Kamitamma, St.. 376 Kelang, J. 327 Kielang, J. 322 Kleinjava, J. 76 Klein Madura, J. 56 Kuwano, St. 376 L. Labbetacra, St.. u: Labocca, F. 321 Labova, J. 361,262* Saggendeny , St. 471 Lamao, J. 302,303: Sambaco, J. 316 Lampon, J. 131 Samthau, St. » 306. Lanchevi, E. 292 Langhairs Eyland, J. U6 Larinka, Df. 397 Larique, Fn. 326 Laſour, St. 428 afpour , Fn. 426 > $attoi, Fn. 327 Lavorra, Fn. 40 we, St. 253: Leawava, N. 487 $entengwan, S:. 304 tiger, St. 18. Singa, E. 285,398 Liſſidi, Fn. 327 Lock, Fn. 327: Lopez, V. 31, 225 Sorenzinfel‘, J. 5 uma Caja, In. Luboc, J. 6 Lucielle, F. 327 tudwigsbay, B. 379, 407 Luſipara, J· 398 m. Macas, E, — ©t. 116, 144,302 Macaffar, & 295 : Machadder, St. 421 Machian, J. 315,321* Maeigoran, J. 322 » Maconnodu, J. 161. Madaba, L. 600 ° Madagafcar, J. 15,131, .152* 518,567* Madecafle, J. >67 Madras,. St. 623 Madraspatan, St. 614,623 Madura, J. 54,55* 67, 182 Magapatan, St. 613 Majios, Fn. 420 Majo; J. 264 Malacka, St.. 182, 267, 282 * Malagan, Df.- 428 Malailli, J. 152 Malaya, St. 297 Maldiven, J. 157,195” Male, J. 157, 200* Malebay, B. "7.209 Maleja, St. 318, 320 Malerague: 195 Malganhan, Fn.. ‚426° Malicut, 5. 168: Malifpatnam, St. 623 Maluateya, Fl. 475 Manaar, E. 483 er 419 — 9. 475. Manampi,: 27 304 - der vorkommenden Linder, Infeln, Städte und anderer Derte Manampi, St. 547 Mananbarre, F. 318,527 Mandabar, St. 444 Mandalicaon, St. 81 Manvererei, Fl. 523 — — s20 - Mangalar, Sn. 428, 607 Mangalor, Kr. 608 Manghuru, FI. 547 Manfanora, F. 297 Manipe, J. 322 Mantaly, & 484 Maquien, J. ‘ 315, 321* Mara, A h 315 Marieninfel, J. 381 Marquäre Eofte, & 177 Mafcarenhas, J. 380*, 543* Maflelan, J 322 Mafulipatan, & 426,623 Mataram, St. 81 Matecale, St. 230 Mavelagongue, Fl. 485,486 Mayo, J 130 Mayott, J. 229,342 Meao, J. 318, 322 Meacko, St. 368* Meliapar, St. 619 Meliapor, L. 621 Melinde, 8. 414 Mellictufiar, Fn. 431 Merico, St. 368 Mianos, St. 367 Milgera, Die 448 Mindanao, St. 301 —- 3 301 Mirzeon, . - 602,624 _— &t 602 — 419, 424 Molucken, 314 Moncaon, St. 8 Montil, J. 315. Moritzinſel, J. 64 Motier, J. 315,321* Mozambick, E. 257, 339* Muar, FL. 284 Mulali, %. 228 Murs, St. 367 Mufchelbay, B. uo Muſſa, St. 420 Mutingue, H. 169 — ft 169 N. Nacasmare, St. 421 Nadelvorgebirge, B. zu Naguernautie, St.- 623: Nangafafi, J. 364,368: Nanjoga, St. 377 Nankaſacki, St. 368 Naoting, St. 376 Narmi, St. 368 Naſſaubay, B. 414 Naſſelau, J. 326: — K. 379 Natal, L. 150, 188. Negapatan, St.- 623 Negombo, St. 483,606 Nellas, L. 484 Nellembyneur, St. 486 Nera, J. 358 — St. 70 Neur⸗ uang, L. 475 Neura⸗ calava, & 484 Teure: calave, L. 473° ‚ Meufelaho, J. 323 Nicavar, St. 474 Nifiampor, St:. 428 Moffagina,, F. gar Moordwick, F. 450 Normol, Fn. 432 Noſcherin, St. 426 Noſſa Senhora: de Guadalu⸗ pe; St.- . 284 Yruve: calava, L. 474 . Nyfampatuan, St» 434. — 3 3) 30 > 368 ©. Dba, J. 75 Offuſe, St. 420 Okaſaki, St. Dma, Sn. 326 Ombahian, J. 362* Omo, J. 322 Onui, Df. 426 Oranien, F. 319, 330 Ormus, J. 183 — t. 183 Ortartan, St. 70 Oſacka, St. 367,377 Oſacko, St. 367 Oudaneuer, L. 471 Ourie, Fn. 326 Orſo, St. 374 P. Pacadra, Sk. 57 Padam, B. 59 Pahan, Kr. 434 Paliacatte, St. 431, 433, 623 Palimbam, St. 36, 138 8 Panarman, St. 57 Panarucan, St, 77 Pandue, J. 157 Panniani, Mb, 6c3 Parroa, St. . 474 Parroa- mocalane, W. 474 Partabaſſa, Kr. 426 Paſſaman, St. 103 Paſſarwan, ©, — St. 77 Patan, Kr. 356° Patana, St: ug” Patane, J. 115 17 — fr ng” Paternoſterinſeln, J. 358 Pati, St. —F Patoda, Patoda, Et. Patro N, St. Daunva, L. Peliacatte, En, Pelicol, St. Penſano, J. Petapoli, St, Pinanni, F. Piſcadores, J. Poloſere, St. Poncipot, 8. Ponderan, J. Pondichery, St. Portalun, L. Perto Dale, H. Porto Grande, H. Portonovo, Fl. ur Porto Piqueno, H. Priaman, St. Primeras, J. Pugniatoa, J. Pulador, J. Pulo: boton, J. Pulocambey, J. Pulocandor, J. Puloceceer, J. Pulocecir, J. Pulodu, J. Pulo Dua, B. Pulo Panian, K. Pulo Pinaon, J. Pulopon, J. Puloponiang, J. Pulo pujan, J. Pulo⸗ punaon, J. Pulo Rim, J. Pulo Roſſa, J. Pulo Seveſſi, J. Pulo Tikos, J. Pulo⸗ timon, J. Pulo Way, J. Punctan, Df. Geographiſches Verzeichniß 428 474 484 . 621 623 140 431 343 400 433 484 399 624 484, 487 225 301 614 614 301 102, 418 Punto⸗ —— St. 483, 606 — 182 — — uo O. Quama, Fl. 227 Duando, L 366 Dueda, J. 239,290 Quelqueponti, Fn. 327 R. Rachado, V. 280, 293,357 Radiapur, St. 602 Raheka, Fn. 295 Range, Fn. 22 Rio buon ſenary, & 227 Rio de Jacquelina, B. 226 Romeros, V. 245,265 Romi, F. 332 Ruffiſco, St. 534 Ruhebay, B 608 Ryswick, F. 450 S. Sabergau, Df. 428 Sabongo, St. 321 Sackar, St. 377 Sadrafpatan, Zn. 622 Salzinfen, J. 462 Sambaya, St. 60 San Bras, B. 13* Sanchoam, J. 309 Sankley, Df. 428 San Roman, V. 15 Sarepa, 3. 478 Sarvi-mota, St. 420 Saſſe, H. 320 Satſuma, St. 368 Sebbezee, J. 404 Sera, St. 88 Sedecari, Et. 252 376 Seneguwo, Fl. Seque, J. 315 Sequinoſo, St. 368 Serafia, Et. 421 Sergate, Df. 368 Setion, Sn. 426 Setton, J. 70 Siam, Kr. 252 Sieg, F. 324 Sierra da Pagoda, Bg. 57 Sifarnon, Fl. 342 Simmojeſecki, St. 377 Sinduat, Fn. 428 Eirches, St. 444 Socotra, St. 544 Safala, St. - 227 Color, J. 96, 397 Sonadu, X. 165 Sonde, Mb. 33, 88,602 Sontanne, Df. 428 Soringo, St. 369 Spule Beflic, J. "1922 Spafenbura, Df. 27,31 Stapere, Kl. : 592 St. Angelo, Df. 27,31 St. Anton, B. 412 St. Auguftinsbay, B. 18%, 130 St. Denis, Df. 564,599 St. Georg, $. 463, 623 —— 339 ©t. Helena, J. 75,142, 149, 190* St. Jacob, J. 339 St. Lorenz, J. 150 St. Louis, F. 546 St. Maria, J. 23, 518, 545 u, — —— St. Maria, J 599 St. Martha, J. 24 St. Paul, — 599 St. Roch, J. 138 St. Salvator, St. 192 | St. Su⸗ der vorkommenden Länder, Inſeln, Städte und anderer Derter. St. Sufanne, Df, 599 St. Thomas, 5. 615 — St. 615, 621* St. Vincent, B. 412 Stutfifamma 4 St. 376 Suadu, F. 166 Eualis, Ab. . 600 Succadana, 1. 253 Sumatra, J. 124, 131 Surate, St. 600* Surbaja, St. 52,78 Sutfifamma, Et. 368 T. Tabillola, F. 321, 331,332* Taboula, F. 332 Tackeſſinna, St. 367 Tafelbay, B. 226 Taffaſo, F. 321,331*345 Taggal, St. gı Tagima, J. 302 Tajefie, St. 420 Tanhara, Df. 51 Tanjun-java, Fl. 51 . Taftanur, A. 484 Taynau, N. 401 Telingamma, H. 318 Teneque, F. 428 Terbecke, F. 320 Ternate, J. 72, 43,315, 318 * 372 Teſſeri, St. Thibes, Er. Thorheitsbay, DB, 375 117 Tidor, J. 260, 315,320 * Tiercern, 624 Thu, St. ‚129 Tifos, J. 10) St. 119 Tifou, St. 102, 103, 418 Timer, J. 96 Tirepopeliere, St, 433 Tifferi, St. 372 Toloco, H. 318 Tolucco, F. 330 Toffa, St. 372 Tranquebar, St. 613 Trinquamale, Fl. 233* Fan . f \ 483 hr 605, 606. Tſuua, St. 367 Tuaha, J. 323 Tuban, St. 78 Tubaon, St, 51,52,66,78* Tuffoni, St. 377 Tumpanahay, U. 484 Tuncurly, . — u. Ubdin, St. 602 Udanur, A. 484 Udipollat, $, 484 Uliaſſer, J. 323 ne 168 Uvah, L. 484 V. Vandanderin, Kır, 428 Vattemalesme, B. 547 Berfara, F. 601 Befimado, St. 367 Bintena, St. 233 Biffapur, Kr. 428,602 W. Wacqueſie, Fir, 326 Wager, J. 71 Wallapon⸗ ahoy, L. 484 Wight, F. 556 Woots, St. 376 Wormgau, H. 373 Woudebro, St. 372 *. Eimantchogui, St. 367 Yamen, FI. 423 Me, St. 420 Zuemadas, 5. 343 Regiſter der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. A. Hi thut den Hollandern gute Die zu Bantam 6 Aborach, eine Gattung Arnogloffe — Aorolbosfeft, Urtheil davon Abulaſa, ein Baum, ber für dag Sergbriiiten dienet 587 Achin, Handlung der Holländer dafelbft 241 König daſelbſt lage die Pfefferbaume — Acolalau, eine beſondere Art ſchaͤdliches unge giefer auf Madagaſcar Adam, Wilhelm, ein naturalifirter Holländer in Japon 365. Schreiben der Hollander an ihn 366. er thut ihnen aute Dienffe 369 Adamsberg auf Ceylan wird befchrieben 485 Adel, Beſchaffenheit des maldivifchen 203 — was es für Leute auf der Inſel Cey⸗ lan ſind 494 Affen von ganz beſonderer Art zu, 5ı2. mas die Einwohner auf Diadagafcar fich von ihnen einbilden Ei Afurb, Nutzen diefes Baumes — brava, ſtarker Handel mit dieſem SL 9 A eh woher diefed Borgebirge feinen Namen Habe 150 Alamutes, eine Art ſchwarzer Pflaumen 581 Alfandica, Befchreibung einer auf Calecut 171 Alfiſſac, eine Art Weinreben 382 Almene, eine Art oftindifihen Gerichtes 4 Aloe iſt auf Madagaſcar gemein Amar angabaum, deſſen Nußen wider die Halk- geſchwuͤre 510 Amazonen, tartariſche 45 Ambarvatſis, ſiehe Varvattes. Ambellos, eine Art Johannisbeeren auf — Amboina, daſelbſt bauen die Hollaͤnder ein Kor 234. Ausſchweifungen der bollänbifchen Des ſatzung allda 296. Befchreibung diefer Sit fel z22. zwo Parteyen der Einwohner da⸗ felbft 322, Anſchlag der Holländer, fich diefe Inſel zu verfichern 328. drey Rathsver⸗ fammlungen dafelbft 329. Zuſtand des Chri⸗ ſtenthums 329, ihr gegenwaͤrtiger Zuſtan Amboiner, was diejenigen handthieren, die fh zu Batavia niebergelaffen haben 45% Ambra wird haufig auf Madagaftar gefunden 3 Ambragries, was er ſey Ambuton, ein Kraut, das die Negern mie Berel kauen 582 Ameifen, Beſchreibung derer auf Ceylan 512 Ampalantangbrvari,anziehende Kraft der Blaͤt⸗ ter dieſes Baumes 588 Ampambe, eine Art Hirſe 579 Ampufutchi, Nutzen dieſes Baumes 589 Ampuli, Nutzen dieſes Krautes 588 Amſterdam, Hanns, deſſen Tod 533 Anscalife, eine Are fehr giftiger Raupen 375 Anacandef, befondere Eigenfchaft dieſer je Schlange Anacgrdium, ober Fava de Malacca,eine Seuche die einem Menſchenherzen gleicht 97. deren Nutzen ibid. Anacau, ein Baum, auf dem ſich Die Seiden⸗ wuͤrmer auf halten 57 Anacau, eine Art Cypreſſen 585 . Anscomptis, Befchreibung dieſes Baumes 583 Ananas, wie Die auf Madagaftar befchaffen * Anaſe, ein ſonderbarer Baum 7 Andacht, wunderliche, der Portugieſen zu 63 222 Andianbuloha, Beſchreibung dieſer Staude 585 Angbive, Nutzen dieſer Staude für den en ? — oder Bingermurg, deren —— ung Anil, ſiehe Indig. Annobon, Sefehreißung diefes Eylandes 148 warum es von den Hollandern geplündert wor⸗ den 245. Abſchilderung der Einwohner da⸗ ſelbſt 245, 48 Antsmitaco, eine artige Pflanze 582 Anfuan, Befchreibung diefer Inſel 413 Antaes, eine Gattung Faſolen — Antamba, eine Art wilder Hunde Antongil, an dieſer Bay wird das Fort &. Louis erbauet 546. Beſchreibung — 593 Anvers, Robert von, deſſen Schickſal 556 Apocapuc, Kraft dieſes Baumes 588 Aquiry, eine Art Corallenzinken, deren Nutzen 19 Nrandranto, ein Baum, woraus Dinte gema⸗ 59 ne wird Aracka, Regiſter der in dieſem Bande vorkommenden Sacheır. Arecka, Befihreibung und Nußen dieſes Bau⸗ med f 509 Xeinderuto, ein wohlriechender Baum 587 Afonoruts, ein Baum, aus deſſen Holje man Kamme machet — 583 Afon-paffeeb, eine Datteln ahnliche Frucht 585 Atollons heißen die Abrheilungen der maldivi⸗ ſchen Inſeln 202. deren Namen 196,197 Auguftinsbay, Befthreibung berfelben 493 Azonvalale, eine Art Johannisbeeren 580 D. Bahar, der große und Kleine, eine Sorte von Gewichte in Oſtindien 98,99 Balizier, eine Pflanze mit erſtaunlich großen Blättern, und deven Nugen 580 Bambus, befonderer Nutzen dieſes Rohres zı5 Bananas, verfchiedene Gattungen davon auf Madagaſcar 579 Banda, die Inſulaner dafelbft ermorden den Verhoeven 360. machen Friede mit den Hol- Yandern 361. neuer Krieg mit denfelben 363 Banghets, wird der Indigo zu Madagaſcar ge⸗ nannt 584 Banguenin, eine ſchoͤne Duelle bey Goa - 218 Bantam, Menge von Kauflenten daſelbſt ‚37 Feindfeligkeiten der, Hollander wider dieſe Stadt 46, 47, 30. ihre andere Reife dahin 65 Befchreibung dieſer Stadt 81, 82,132. Nach⸗ yicht von dem Hauptmarkte dafelbft 33. Re⸗ ligion der Einwohner daſelbſt 84. ihre Kin⸗ derzucht und Hochzeitgebräuche 85. ihre Meife, Gericht zu balten 86. wunderliche Fenerordinmg ss. ihr Stolz, unerbörte Wuth, ‚Geftalt und Geldaten 87.- Pachter der koͤ⸗ niglichen Guter 88. Beſchaffenheit der Hand⸗ {ung daſelbſt 89. Einrichtung des hollandi⸗ ſchen Comptoirs daſelbſt 246. Verſtellung des Hofes daſelbſt gegen die Holländer 294 Unrůhen allda 357. Krieg mit ben Hollaͤn⸗ dern 442 Baer, denfelben reißen die Einwohner auf der Infel Bali aus 60. wie es in den maldivi⸗ ſchen Inſeln damit gehalten wird 200 Baruth, ein oſtindiſches Gewicht, 100 Bafarıcos, eine Art Münze in Oſtindien 100 Salacallor, hollandiſche Schanze daſelbſt 605 Satan, ein Baum, darauf die Duriaon wach⸗ ſen 94 Batavia, hieß vorher Jacatra 295. erſter Ein⸗ fall der Hollander, folches zu bauen 357. Nach: Allgem. Reiſebeſchr. VIII Band. richt von dem Urſprunge dieſer Stadt 434, 441 ihre Lage, Feſtungswerke, Straßen und öf- fentlichen Gebaude 446. Kirchen, Rathhaus, Hofpiralund Spinnhaus 447. _Fleifihbante, Fiſchhaus, Reiß⸗ Geflügel: und Obſtmarkt 448 chinefifche Halle und Hofpital 449. Waiſen⸗ haus, andere öffentliche Gebaude und Schloß daſelbſt 449,450. Schloßkirche und Gegend um Batavia 450. Canaͤle, Rollbruͤcke und Lazareth 451. vielerley Arten der Einwoh— ner dafelbft 451. Staatseinrichtung 453. Sit⸗ ten der Einwohner 454. _ vier Öattungen von MWeibern 454. Misbrauche bey der Hand: lung daſelbſt, und erſtaunenswuͤrdige Verun⸗ treuungen 458. Misbraͤuche bey den Schiffen, auch uberflußige und gefahrliche Beamten 459 Berordnung, wodurch den Weibern die Hand: lung verbothen wird 455, 460. Jahreszei⸗ ten und Dauer der hollaͤndiſchen Schiffahrten nach Batavia, und von da wieder zurück 461 was für eine Straße fie nehmen 462 Beauffe, deſſen Reiſe nach Madagafcar 5z31. er trennet fich von ber Flotte, und koͤmmt als Prafident von Madagafar dafelbft an 535 fein Mistrauen gegen den Chamargu 537 Bertrag mit demfelben 538. er nimmt feine Wohnung im Fort Daupbin 539. fein Tod 545. und Eigenfchaften " \ 546 Bebert geht an den Hof des Mogols 330 Begebenbeiten, wunderbare, eined Franzofen 137 Bengala, Handlung der Hollander daſelbſt 460 Benzoe, eine Art Gummi, tröpfelt aus Baus men 95 Serber, eine befondere Krankheit auf ben mo: luckiſchen Inſeln 315 Berg, ein feuerſpeyender in Savan 37,77. auf der Inſel Ternate 318 Serge, Wafferbebaltniffe auf hoben 305 Beſchneidung, Ceremonien dabey auf Mada— gaſtar 571 Betel, wo er wild wächft, und wie er geſammelt wird 53, 509. Feindſchaft zwiſchen dieſer Frucht und dein Duriaon 95. deffen Gebrauch —* den Maldiven 205. auf der Inſel Cey- n 509 Seuningen, Gerhard von, Commiffer der Ge- ſellſchaft der entfernten Länder, deffen Reife nach Indien 3 Beyſchlaͤferinnen, deren Recht in Bantamı 85 Dider, hollandifcher Admiral, deffen Aufnab- me zu chin 6 Bienen, dreyerley Arten derſelben auf Ceylan sız —A — Blanc. Regiſter Blanc, Vincent le, Urtheil über deſſen Beſchrei⸗ bung von Madagaſtar 566 Bluhme, die eine Uhr abgiebt 510 Blutſauger, eine beſondere Art derſelben 513 Bogabab, oder der Gottesbaum, warum er fü genennet wird 509. Beſchaffenheit deſſelben 510 Bolys, großer Handel auf den Maldiven mit die⸗ fert Eleinen Mufcheln 208 Boͤntekoe, Wilhelm Isbrand, deffen Neife nach Hftindien 378. feine Abreife und erſtes Un— gluͤck 3795. fein Schiffsvolk wird krank 379 er landet auf der Inſel Maſcarenhas 380. ‚gebt nach der Marieninſel 382. ſegelt weiter, und es kommt Feuer auf feinem Schiffe aus 383 ein Sheit feines Volkes wirft fich in die Böte, und entfliebt 384. Das Schiff fliege in die Luft 385. wie Bontekge nebff einen Manne davon sefommen 385. er koͤmmt wieder auf feine Schaluppe 386. große Noth darauf, und Erz findung, Segel zu machen 335. ihr Zuſtand wird immer elender 387,388. man will Die Schiffsjungen für Hunger freffen 358. erbli- cken endlich Land 389. Fommen auf einewüfte Inſel, und flehen neue Gefahr aus 390, 391 Bontekoe fingt vor Todesangſt 395. koͤmmt mit feinen Leuten in Gefahr, ermordet zu wer⸗ den 393,394, ſie entrinnen aber mit genauer Noth 394. kommen auf ihrer Fahre wieder an eine wuͤſte Inſel 395. ſie ſegeln wieder al, treffen ihre Landesleute an, und werden nach Batavia gebracht 396. Bontekoe bekoͤmmt daſelbſt Dienfte 397. er fol Proviant in die bolfandifchen Schanzen bringen 397. welches er bemwerfffelliget 398. er wird nach China gefchicket 399. und von den Chinefen gewal⸗ tig betrogen: 402. er fegelt nach Batavia zu⸗ ruͤck 403. See 403. ſteht fehresklichen Sturm aus 404 fchlechter Zuffand ihrer Schiffe 405. er bringt das widerfpanftige Schiffsvolk zum Behorfame 406. beffert fein Schiff in der Ludwigsbay aus 407. ſchicket Abgeordnete an den König auf der Inſel 407. die Weiber auf der Inſel verführen einige Matrofen 408. geht wieder ab, und ficht mit einer ſpaniſchen Caracke 409 laͤuft zu Kingſale ein, verwehrer Den Matro— ſen das Saufen, und koͤmmt wieder nach Hauſe hie! Bculsie, geht als Abgeſandter an den Hof des Mogols 530 Bourbon, ſonſt Maſtarenha, Beſchreibung die⸗ geht mit dem Reyerts wieder in fer Inſel 543. daſelbſt werben zween Fran⸗ zoſen gefunden 543. wird mit Einwohnern beſetzt 544. wie fie In Haie bey ſeiner Ankunft gefunden 598. vier Wohnpläge darauf 599 Braminen, Nachricht vondenen in Goa 213 Breh, ein wildes Thier, mit einem Horne an ber Stirn 574 Brodt, aus Baummarke gemacht 315, 336,507 Broeck, Peter van den, feine Reiſe nach Oſtin⸗ dien ger. feine Abreife 412, Aufnahme auf der Inſel AUnfkan 413. er befischet die Inſel Gaſiſa 414. wird in das rothe Meer gefihi- cket, und langet bey Aden an 414. wird Das felöft vom Statthalter bewirchet 415. gebt noch Chichiri, und laßt Factore dafelbft 415 koͤmmt wieder zurück nach Bantam 417. fer gelt nach Banda, und wird ald Prafident in das rothe Meer zurück geſchickt 413. und ſe⸗ tzet ſich zu Mocka 419. erhalt Verguͤnſtigung, das Land zu beſuchen 420. Ehre, die ihm zu Chenna wiederfaͤhrt 421, 422. Alterthuͤmer, die er daſelbſt ſieht 422. die Erlaubniß, eine Factorey zu Mocka anzulegen, wird ihm ab⸗ geſchlagen 423. verläßt das rothe Meer wie⸗ Der, und feßet fich zu Surate 425. er leider Schiffbruch 425. reiſet zu Lande nach Ma— fülipatan, und wird von den Indianern ange . griffen 426. er zerffreuet diefelben 427. er langer zu Doltabar Gebör beym Melic Am⸗ baar 430. reiſet nach Maſulipatan 432. fein Ungluͤck auf der Reiſe nach Petapoli 432. bes giebt fich nach Tirepopeliere 433. ſieht ein indianifches Weib verbrennen ibid. geht nach zaatra 434. befeftiget fich dafeldft gegen Die nglander 435. bauet ein neues Fort 436 beſchießt Jacatra tapfer 437. es wird ein Friede zum Scheine geſchloſſen 438. van den Broeck wird durch Verraͤtherey gefangen, und gezwungen, an feine Beſatzung zu ſchreiben, daß fie fich ergeben ſolle 439. er wird ſeinen Leuten mit einem Stricke um den Hals vers geffellet 459. feine Leute capituliven 440 werben durch eine wunderbare Begebenheit wieder hergeſtellet 440. van den Broeck koͤmmt wieder [08 442. fein Krieg mit Bantaın 442 er wird nochmals ing rothe Meer geſchickt 443 feine Verrichtungen Dafelbft ibid. er begiebe fich nach Surate, und befucher Die Tactoreyen in verfehiedenen Städten 444. verlaft Sur rate, und kehret nach Europa zurud 445 Buͤcher und Schrife der Einwohner aufder In⸗ fel Java 89 Bumas, * der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Bumas, eine Art Getreyde auf der Inſel Key 50 ſan Ku Buene, Michael, Nachricht von dieſem Seeraͤu⸗ ber 262 C. Cabellas, eine Art Pflaumen auf Ceylan 507 Eserden, Paul vanı führet eine hollaͤndiſche Flotte nach Hftindien 10, 102. koͤmmt zu Bantam an 102. er wird von den India⸗ nern betrogen 103. gebt nach Achin zog. wird dafelbft wohl aufgenommen 105. koͤmmt in Gefahr 107. bringt feine Leute durch Liſt mies der auf die Schiffe, und nimmt alle Schiffe auf der Rhede vor Achin weg 108. verbren⸗ niet etliche davon, und geht unter Segel 109 kommt nach Bantam, und reifet wieder zu⸗ rüc xıo, langer in Holland an zn. er gebt zum andern male nach Oſtindien 339: erfahrt bis nach Mogambick 339- feloſt an, und bemachtiget fich drey portugie⸗ ſiſcher Fahrzeuge 340. er {ander daſelbſt, muß aber die Belagerung mieder aufheben 341 doch thut erden Portugiefen viel Schaden 341 nimmt ihnen eine Caracke weg und verbrennt fie 342. Maieliefs Urtheil von ihm 343- lan⸗ get nach vielem Herumſchweifen zu Amboina ar 344. fruchtloſe Unternehmung beffelben auf Tidor und Terttäfe 344, nimmt das Fort Taffaſo auf der Inſel Machian mit Sturme ein 345. verliert zwey Schiffe durch Sturm geht nach — 346. und Fan wieder nach Haufe Caffee, A Hollander zuerſt zu Mora 424 Exiuspi, ein Holz, das den Mund beftig * zuͤndet * 9 Calamba, herrlicher Nutzen dieſes Holzes 97 Calecut, Beſchreibung dieſer Stadt 171. hitzige Gemütböart des Königes daſelbſt 173. chriſt⸗ liche * * Zu ‚74 alvegian, ſiehe Galanga we farker Handel mit Perlen und Ju⸗ welen daſelbſt 184 Eambure ciſſa, fonberbare Befchaffenheit dieſes Baumes 584 Eanäte, Beſchaffenheit derer auf den man Inſeln a. ih Vogel, der Teicht reden lernet 514 Endi, oder Lande, oder Singadagul ⸗neure, it die Hauptſtadt auf Der Inſel Ceyfan 486 Candijl oder Eandile, ein oſtindiſches —— greift das Fort da⸗ Candu, Nutzen dieſes Baumes auf det maldi- viſchen Inſeln 201 Canjor, flebe Zerumbet. Tantiour, eine Art Truͤffeln auf Java sg Tapita⸗ gauhah, Eigenfihaften diefer Staude 509 Caravances, eine Art Getreyde auf Der Inſel Ceylan 506 Carcapuli, eine Art ſaure Kirfihen auf Java se Exrdamome, große auf Madagaſcar 133 Earl II, König von England, artige Befchichte deſſelben 556 Carlo ein Vogel, der ſich niemals auf die Erde 51 ſetzet 514 Carueole ſtehen bey den Negern in hohem Wer⸗ the 591 Carolhos, eine Art Pflaumen auf Ceylan 507 Taron, deſſen glückliche Verrichtungen zu Su⸗ rate 360. fein ferneres Schickſal 564. er be⸗ ſuchet ven Samorin zu Panniani 604. Nach⸗ richt von feinem Geſchlechte 603. er? ach⸗ tet, dich der Einfahrt in die Bay von Tritt auentale zu bemeiftern 67 Carula, Eigenſchaften diefer Schlange 55 Cafe la, ſiehe la Vgcher. Caßia, waͤchſt auf Java 95 Esti, eine Serteoflindifchen Gewichtes 98. balt zwey und dreyßig Ungen und ein Ychtel 99 Estis, was es fur ein Ehrename iſt 202 Eatopa, eine Pflanze, welche Schmetterlinge hervor bringt 338 Cauche, Sranz, Urtheil uͤber deffen Beſchreibung von Madagaſtar 566 Eayas, Bafcbes, oder Pitil, eine Muͤnze in Ban⸗ tam, wird befchrieben 61, 90, 101 Earumba, oder Flors, eine Wurzel, damit man wuͤrzet und faͤrbet 97 Ceram hollaͤndiſche Unterthanen auf dieſer Inſel DR 327 Eeylan, erfte Ankunft der Englander daſelbſt 463 Untreue des Befehlshabers daſelbſt gegen fie 464. Bezeugen des Koͤniges gegen bie Ges fangenen 467. und feltfamer Befehl 471 Schickſal der gefangenen, — auf Cey⸗ lan 479. feblechte Aufführung eines franzoͤ⸗ fischen Gefandten allda 4gı. Größe und Ge⸗ ftalt diefer Inſel 484. ihre innere Einthei⸗ lung, nordliche oftliche und weſtliche Lands fihaften 484. Befchaffenheit des Landes 484 485. Natürliche Feſtigkeit des Königreiches Eandi⸗ uda a5, ſeltſamer Unterſchied der Witterung baſelbſt 485. Spuren alter Staͤd⸗ te 486. jeft bewohnte Städte 486, Alters gilla thuͤmer Regiſter thuͤmer 487. koͤniglicher Pallaſt, gemeine und vornehme Haͤuſer 488. zweyerley Einwohner daſelbſt, die Wadas 488. und Chinguleſen 489 von der Regierung, Religion u dig. daſelbſt 494 Pflanzen und Gewaͤchſe Dafelbft 505. Thiere, Voͤgel und Ungeziefer allda zu1. Edelgeſtei— ne 315. Braems Bericht von diefer Inſel sıs die Franzoſen wollen fich daſelbſt feßen 605 geratben mit den Hollandern in Widermwillen 608. von denen eine neue Flotte ankoͤmmt 609. ſetzen fich in Vertheidigungsſtand sıı was ihnen Der König daſelbſt geſchenket 610 ſie gehen wieder ab 612 Ehamargu, Statthalter im Forte Dauphin sıg wie er fich feines Anſehens bedienet 520. feine Handel mit dem Dian 522. er geräth da= bey in die aͤußerſte Noth 523. wird vom la Cafe ervettet 526, er wird verſuchet, von feis ner Pflicht abzugeben 525. fein Mistrauen gegen den Beauffe 537. mas er für Vorficht gebrauchet, an deffen Bord zu fommen 538. er will feine Armſeligkeit verbeelen, begeht des Marſchalls von Meilleraie Leichenbegangnif 538. übergiebt das Fort Dauphin an den Ren⸗ nefort, und nimmt Dienffe bey Der Compagnie 539. betrügt fich in feiner Rechnung s41. feine Streifereyen 544. ein Neger bittet ihn, die Groͤber zu verfchonen 545. er eignet fich die Beute ded In Cafe zu 548. wird Generallieus ‚tenant 563. fein Tod 565,566 Chameleon wird auf Madagafcar gefunden 573 Ebesnaie, Truchot de la, führet ein Schiff nach Oſtindien 530. geht wieder nach Frankreich zuruͤck 549. wie ihm Die Englander auf Gt. Helena begegnen 550. ihm begegnen auf ſei⸗ ner weitern Fahre mancherley Zufalle 551, 552 er wird von den Englandern angegriffen 353 muß fich ergeben, und fein Schiff ſinkt 355 fein Tod 556 Chichiri, Befchreibungdiefer Stadt und der Ein: mohner dafelbft 416 Ehinefen, haben ein eigenes Bierthel zu Bantam inne 83, 90. Beſchreibung derfelßen or. Be- gierde der chinefifchen Beamten nach Gefchen- fen 302, fie betrugen die Holländer 402. ihre Liſt 403. einige laſſen fich in Batavia nieder 452 Ebingulefen, werden die Einwohner der Infel Eeylan genennet 484,489. ihre Haufer 487 warum fie folche öfters verlaffen 487. ihre Leibesbeſchaffenheit und gewöhnliche Kleidung 489. Tracht der Edellente 489. Aufzug der vornehmen Frauen, Einfchranfung der Hei- rathen, und hoher Adel 450. ihre übrigen Stande,und gewiſſer Handwerksgenoſſen Bor: zug 491. übrige Handwerkszuͤnfte, gemeine Leute und Sklaven 492. feltfame Gattung Leute unter ihnen 493. ſeltſame Strafe des vornehmen Frauenzimmers 494. ihre Regie rung und Reichsbeamte 494. Gerichtshoͤfe, Ehrentitel, misliches Gluͤck, Macht des Koͤ— nigreiches, und befondere Paffe 495. ihre Soldaten, Kriegedart, und Religion 496 Tempel und Priefter, Gößenbilder und dreyer⸗ ley Priefter 497. ZTeufelsopfer, und Nachz richt von den ceplanifchen Feufeln 495. ihre Wiſſenſchaften und Papier, Sternfeher, Zeit: maaße und Gewicht 499. ihre Münze, Hand: hung, und Preis der Waaren 500. ihre Spra- che, Gefege und Heirathen zor. Freyheit ih⸗ rer Frauen, und Hochachtung für diefelben 502 ihre Trauer, Begraͤbniß der Großen, und mie man fie verbrennet so2. ihre Krankheiten und Arzeneymittel, ihr luſtiges Wefen und harte Leibesſtrafen 503. Naturgefchichte die: ‚ fer Inſel is: + Chriſtenthum, Ehrerbiethung-deg Kötigesvon Ternate für daffelbe 113 Eiene, oder die Moriginfel, deren Beſchreibung und was fie tragt 64 Clocheterie, führer den weißen Adler nach Oft: indien 530 Cochin, Beſchreibung des gemeinen Gefaͤngniffe daſelbſt 176 Cocombe, eine Art Ebenholz 584 Cocosbaum, Wein von deſſen Frucht 205. atız derer Außen von dieſem Baume 208 Eoddias, eine Art Ameifen auf Ceylan 51% Eoen, hollaͤndiſcher General, zerfföret Jacatra 441. zwingt den Statthalter zu Bantam, ibm die gefangenen Holländer auszuliefern 442 fein Tod 445 Eolberr, macher den Entwurf zu einer neuen oftindifchen Compagnie 0329 Compagnie der entfernten Känder, in Amſter⸗ dam 4,5. deren entſtehen bald mehrere 7 aus allen zufammen wird nur eine einzige er⸗ richtet 8. vornehmſte Puncte derfelben 8 befondere Kammern derfelßen und ihre Vor: ſteher nebſt deren Befoldungen 9. dieſe wird hernach die hollaͤndiſche oſtindiſche Compagnie genennet 9. erſte Schiffahrt derſelben 9. die Compagnie nimmt anſehnlich zu 10. ſiehe fer⸗ ner Oftindifehe Compagnie. Die beyden hol⸗ laͤndiſchen Compagnien vereinigen fich 241,244 Com: der in Diefem Bande vorkommenden Sachen. Compagnie der Franzoſen zu Madagaſcar, des ven Zuffandsıg. neue oſtindiſche Compagnie der Franzoſen 529. Hauptſtamm der neuen Compagnie ib. ihre Abgeordnete an Die india- nifchen Höfe 530. was fie für Schiffe aus: ruͤſtet, und Anzahl der Reifenden 530 Eomptoie, Einrichtung des hollandiſchen zu Bantam 246 f. Geheime Vorfchrift deffel- ben 249. Errichtung eines andern zu Greß fie 25% Conduri oder Saga, 'eine Art Bohnen, wozu man fie braucht 99,582 Convoy, welche man die erſte und andere nen⸗ net 461, 462 Coracan, eine Gattung Getreyde auf der Infel Ceylan 506 Coſtus indicus wird auf Java haͤufig gefun: den 9 Cottiary wird den Franzofen geſchenket 610 Covodo, ein oſtindiſches Langenmaaß 100 Erocodile auf den Molusken, von befonderer Art . 336 Eryftall, fehr große Stücke auf Madagaſcar sgı Eubeben, wachfen nirgend, als auf Java 95. warum fie Die Indianer erſt Eochen, ehe ſie ſie verkaufen 95. verſchiedene Namen derſelben in Indien 581 Eumber, Habet, oder Safran das Indias, Beſchreibung und Nutzen dieſer Wurzel 32 Cumbias, eine Art Ameiſen auf Ceylan sız Cura⸗ Atches, eine Art Ameifen auf Ceylan sız Euszos, eine Art Coninichen auf den Molucken 337 D. Dauphin, Beſchreibung diefed Forte? 519, 592. Berzmeifelung der Befagung in demfelben 527- fie wird durch den la Cafe erhalten 527. wird der oftindifchen Compagnie abgefreten 539. Uneinigfeit der Franzofen daſelbſt 539. es kommen noch zwey Schiffe an 542. erſte Fol⸗ ge davon 542,343. Ankunft einer franzoͤſi⸗ ſchen Hurke 549. Beſchaffenheit dieſes Forts bey des Mondevergue Ankunft daſelbſt 558. welcher Generalgouperneur daſelbſt wird ssp.. 3 Uneiniafeit der Haͤupter und ſchlechte Auffuͤh⸗ rung Vorſteher 559. großes Elend da⸗ ſelbſt 561. wie es den Franzoſen daſelbſt er⸗ gangen 565 Daupbinsinfel, wird Madagaſtar genennet 549. die Franzoſen verlaffen felbige 565 Dekan, die Könige daſelbſt machen Friebe mit den Portugiefen 219. ihre Macht 220 Democulo, eine fürchterliche Spinne 515 Devanitz, heißen die Gerichtsbedienten auf den Maldwen 202 Diamantengrube zu Bagganaga 431 Dian Manangue, Geſchichte deſſelben 820 ff. wie er ſich vertheidiget, als man ihn zum Chriſten machen wollen z21. er vergiftet den Miffionar Stephan, und’ läßt vierzig Franzoſen umbringen 522. fein Krieg mit dem Chamargu 523. er wird vom la Cafe verfolget 527. feine Furcht 541 Dian=FTong, Prinzeßinn von Ambulle, befischet die Franzoſen im Fort Dauphin s40. gebt misvergnügt zurück 540. ihre Geſtalt zaı. wie c8 ihr weiter ergangen 592% Dian Ravaras, ein fürchterficher Feind der Franzoſen auf Madagafcar, wird vomla Ca- fe geſchlagen 547 Diebe, wie fie in Madagaſtar beftrafet werden \ 569 Diebftahl, wie er-auf den Maldiven beſtrafet wird 203 Rignams) Johann, reifet nach Indiens. fein 1) J 9 Dimbios, eine Art Ameifen auf Ceylan "512 Dinte, woraus fie auf Madagaftar gemachet "wird r 595 Dishudren, ein Ehrentitel aufder Inſel Ceylan 495 Diffauvas, eitte Art Löniglicher Beamten auf der Inſel Ceylan 494 Donac, was man ſo nennet 569,570 Dongs, eine Art ſchwarze Kirſchen auf Ceylan 50 Drachen oder Waſſerhoſen, mag die Seefahrer fo nennen 147 Drachenblut, wo es herkoͤmmt 585" Ducaten, venetianiſche, deren Werth in Indien ⸗ 101 Duberria, eine große Waſſerſchlange 515 Dune/kaja⸗ gaubab, Nutzen dieſer ſeltſamen Staude 509 Durigon, Befihreibung diefer angenehmen Frucht 94. Feindſchaft diefer Frucht, mit dem Betel 95 Dutroa, oder Moetol, ein Kraut, das die Aus⸗ fehweifungen befördert 223 gillz E. Edel⸗ | Regiſter E. Edelgeſteine auf der Inſel Ceylan 375. auf Madagaſtar 00 Eheliche Pflicht, befondere Art dazu zu ermun⸗ tern 316 Eine, Befihreibung diefed ſeltſamen Vogels 52, 53 Elephanten giebt es auf der Inſel Java febr viel * 92 Eliſabeth, Beſchreibung dieſer Inſel 225. Nutz⸗ barkeit dieſer Inſel 6 22 Encafatre, ein wider den Ekel dienendes Holz. 583 Endrachendrach, ein Baum, deſſen Holz nie verdirbt 386 enger, oder die Pflanze, woraus der Indig ges macht wird, Befchreibung derfelben 22 Englaͤnder und Hollander trauen einander nicht 358. Gelegenheit zum Kriege mit den Hol Yandern 435. Friede mit ihnen 443. wie die Englander zuerft nach Ceylan gekommen 453. Ungluͤck / das zweenen von ihnen daſelbſt begegnet 469. fie greifen ein franzöfifches Schiff an . 555 Sentfafacale, wunderſame Arc diefer Frucht 580 Envilaſſe, eine Art Ebenholz 584 $. Sactorey der Hollander zu Bantam wird ange: fegt 143. wie viel fie deven in Bengala ha⸗ en 461 Fagara, Nugen diefer Frucht 96 Salanuc oder dad rechte Ziberhthier 574 Famocantrara, eine Art Eleiner ſehr ſchaͤdli⸗ cher Eydechſen 574 Sandre, Nutzen diefes Krautes 578 Sangbits, erftaunlich große Wurzeln, bie Hun⸗ ger und Durſt zugleich ſtillen 378 Sanos, eine Muͤnzſorte in Oſtindien 108 Fanſcha, ein Bauın mit flammichtem Holze 582 Sany, eine feltfame fehr große Fledermaus 575 Sarafes, eine Art Wölfe auf Madagaſcar 373 Saratelen, eine Art Gewichte in Oſtindien 99 Fariſate, Tugend diefer Wurzel 487 Fatra, oder der Benzocbaum 583 Sava de Malacca, ſiehe Anacardium. de Saye, fein Tod 560, 561 Serocofte, eine Staude mit runden Schoten 586 Fiantfado, ein Fiſch mit einer beinigten Haut 577 Sieber, das maldiviſche, Nachricht davon 165; 206 Fimala⸗ Darma⸗ Suriada, wie er in Ceylan zur Regierung gekommen 235. fein Glück wider die Portugiefen 236. läßt den hollaͤn⸗ difchen Viceadmiral Weert niederbauen 243. will fich mit den Hollandern wieder vertras gen 243. welches auch geſchieht 244 Fimpi, Nutzen dieſes Baumes 583 Fingerwurz, deren Beſchreibung 510 SER oder Pulibohits, Nuten dieleg Kraus fe 582 Sirando, Errichtung des hollandifchen Wan- venlagers daſelbſt 377. Unfoften des Statt⸗ halters ibrentmenen k 377 Fiſch mit einem Menfchenkopfe 153 Fiſche, fliegende 147. andere, Die den Menfchen nachſtellen 196. Hollander nennet — 5 Sin, ein Kraut, das nur aus Zaferchen beſteht 58 außerordentliche, Die man 584 Flacour, Nachricht von deffen Reife nach Ma- Dagaftar z18. Urtheil uber deſſen Befchreis bung von Madagaftar 566 Sledesmaus, ſehr feltfame und große 576 Sonfuts, Nutzen diefer Aſche © : 583 Fooraha, ein Baum, der grünen Balſam giebt 587 Hoſſa, eine Art eines Dachſes auf Madagaſcar 573 Fouquet, nimmt ſich nebſt dem Meilleraie der Compagnie zu Madagafar an sıg. ſuchet denfelben zu bintergeben 525 BE Franzoſen, deren erfte Reife nach Oſtindien 145. fehlechte Aufführung eines franzöfifchen Ge= fandten auf der Inſel Ceylan, wie fie beftras feet worden 481. Uneinigkeit der Franzofen allda 482. verfchiedene Streifereyen derfel- ben auf der Inſel Madagaſcar 520. fie er: richten eine neue oflindifche Compagnie 529. was der König dazu bepträgt 329. fie fenden vier Schiffe ab 331. ihren Leuten leidet Schiffbruch 532. machen Buͤndniß mit den Samorin zu Panniani 603. « wollen fich auf Ceylan feßen So5. gerathen mit den Hollandern dafelbft in Widerwillen 608. der König von Ceylan ſchenket ihnen die Bayen Trinquemale und Eottiary 610. fie legen fich auf die Vertheidigung 618 Franzofenkrankheit aufden maldiviſchen Inſeln, Urtheil davon Be 206 Frauen, Hoͤflichkeiten, bie ſie in Bantam genied- fengs. ihre Kleidung und Verrichtungen 86 Frauen⸗ eine Schaluppe voll von — der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Fraueneis, auf Madagaſtar in großer Menge 590 Freundſchaft, großmuͤthige, zwey Beyſpiele da⸗ 532, 533 von Sulimene, oder der Feuervogel, befondere Ar deſſelben 57 — werden die Areckanuͤſſe auf Mada⸗ gaſcar genannt 382 ®. eine fehr Fühlende Wurzel 08 ober Lanquas, die als die in China 96 Galam, t Salanga, fonft Calvegian auf Java iſt nicht ſo gut, Bänfe, ſchwarze auf den Molucken 337 Gantan, ein oſtindiſches Gewicht 100 Ganti , eine Wurzel, Die zu Salbung ded ebraucher wird ; h 9 —— was es fuͤr eine Art Fruͤchte ſind 78 Gauvers, Beſchreibung dieſes Thieres 511 Sedeng, ein oſtindiſches Gewicht 100 Gefängnif, gemeines in Cochin deffen Beſchrei⸗ bung 177. imgleichen des in Son 180 Geßelung, auf den Maldiven, eine harte Strafe 203 Geldbeutel, ein verlohrner finderfich im Grun⸗ de des Meeres wieder 416 ren a dieſer Schlangen 515 Seſellſchaft, ſiehe Compagme. — in Oſtindien 98. auf der Inſel Cey⸗ lan 4499 Gewiffenszweifel des Biſchofs zu 00 Gisbrecht, Peter, mar er auf Et. Aue and Rand qefeßet worden Gos, Befehreibung des Hoſpitals daſelbſt v3, 179. Lage der Inſel Goa und ihre Beſchaf⸗ fenheit 212. ihre Einwohner und Unterſchied unter den Portugieſen daſelbſt ars. Beſchrei⸗ Kung der Stadt Goa 213, 692. ihre Befe⸗ ſtigung und merkwuͤrdige Plaͤtze daſelbſt 214. Pallaſt des Unterkoͤniges 215- große und ſchoͤne Straßen 215. _ vier Sefuitergebaude daſelbſt 216. Beſchaffenheit der Haufer und Straßen zıy. _ Anzahl ber Vorſtaͤdte und Märkte 2ı7. ihre Pferde und Wechsler 218. reiche Pachter daſelbſt zı9. Gewalt dee Uns terkönigega2o. Anſehen bes Erzbifihofszzt. Nachricht yon der Inguifition allda 221 Bois Raijaan , deffen Borfihlag an die — der Gorunda⸗ guhah, oder Zimmetbaum, deſſen Be⸗ ſchreibung 508 Götter, Namen derjenigen, die auf der Inſel Ceylan angeberhet werden 496 Bottesbaum, ſiehe Bogahah. Goͤtzentempel, ſiamiſche in Patana 119 Grenier, Johann, deffen Reife nach Oſtindien 136 Ban hollaͤndiſchen Comptoirs ala 252 Größen, feltfame Art zu grüßen 35 Bummi Tamacha, wo er herkoͤmmt und deffen Nugen „386,390 Gunnepi, ein Feuerſpeyender Berg in Bands © — * GSoinea, nuͤtzliche Nachricht von der Kuͤſte 339, 340 5 Saar, ſchwarzes, wird in den maldiviſchen In⸗ ſeln hoch gefehaget 199. was fie mit den ab⸗ gefchnittenen machen 200 Habet, ſiehe Cumbet. sagen, Stephan van der, reiſet nach Oſtindien z, 10, Deſſen Vortheile uber die Spanier und ra 0. feine Hbreife 130. fein Un—⸗ ern auf der Infel Mayo 131. er wird in Bantam wohl aufgenommen 132. gebt nach Amboina 133. machet mit den Inſulanern daſelbſt einen Vergleich, und erbauet ein Kork 134. gebt wieder nach Holland zurück 135. führer noch eine Flotte von zwölf Schiffen nach Dfiindien 255, 257. feine Unterneh⸗ mung auf Mozambick 257. kreuzet bey Son, 257. nähert fich Cananor, geht aber bald nach Calecut 258. fein Buͤndniß mit dem Koͤ⸗ nige daſelbſt 259. verjaget die Portugieſen von Amboina, und geht nach Tidor 259. mo es ihm auch alücker, fie völlig aus den Mo» u. zu vertreiben 261. gebt nach Holland 26 zuruͤ 3 Haie, de la, loͤſet den Statthalter in Madaga⸗ ftar ab 562. verlaͤßt Die Inſel wieder, und gebt nach der Inſel Bourbon 554. bringe die Bewohnung derfelden in Ordnung 564. Urtheil ber deffen Keifebefchreibung 597, 598. Urfachen feiner Reife, und wie er die Inſel Bourbon angetroffen ss. er fegelt nach In⸗ dien und koͤmmt nach Surate 600, - geht von da nach Goa 602. befichet Mirzeou 602. ſchließt ein Bundnig mit dem Samorin zu Panniani sog. Nimmt Allicot in Beſitz 604. geht nach Ceylan os. fihlechter Zuſtand feiner Flotte Sıı. er fegelt wieder ab Sı2. ankert bey Tranquebar 613. ° genießt von den Daͤnen daſelbſt viele Höflichkeit orz. gebt nach Por⸗ {91999 Regiſter tonovo 614. und St. Thomas sız. Grob⸗ beit des mohriſchen Statthalters daſelbſt 615. ex raͤchet fich deswogen 616. greift Die Stadt hitzig an, und bemachtiget fich Des Stadttho⸗ ve8617. bekoͤmmt den mohriſchen Statthal- ter gefangen, und balt ein Dankfeſt in der Domfirche 67. er ſchlaͤgt ſechs taufend Mohren 513, sıg. koͤmmt in Lebensgefahr, und zieht fich nach der Stadt zurück 619. wird von den Mohren zwey Jahr darinnen belagert 620. uͤbergiebt fie endlich durch Vergleich, und geht wieder nach Haufe 620. Anerbierhungen, die ihm der golcondiſche K- tig thun laßt 621. Anmerkungen uber def- felben Tagebuch 623,624 Plspen fonderbare Eigenfihaft diefed Bau- me: 88 5 Handlung, deren Befchaffenheit in Java 89- worinnen fie in Indien bauptfächlich beſteht 298. geheime, Bortheile davon 461 »angbetfinab, Nusen diefer Pflanze 589 Harame, ein Baum, von dem Das Gummi Tas macha koͤmmt 586 Harmanſen, Wolpbart, reiſet nach Dftindien 135. langet zu Palimban an, und halt Schiffs⸗ rath ı38. greift Die Portugiefen an 140. nimmt ihnen zwo Önleeren weg ı4r. befrey⸗ et Bantam und leget eine Factorey daſelbſt an 143. gebt wieder nach Holland zurück 143 Haſon Mainthi, eine Art Ebenholz 383 Heemkerk, Cornelius von, deffen Aufnahme zu Bantam 55. führer eine Flotte nach Oſtin⸗ dien 136. er wird von den Portugiefen ange: griffen, entgeht ihnen aber ee Heemkerk, Sacob, erhalt einen Vortheil über die Portugiefen % Heirathen, wie fie auf Dadagafar gefchehen 569 van Hel, Reinier, deffen Reife nach Dffindien > „eldinnen von Madagafar 569 Helena, Veranderung auf diefer Inſel i80. Be: fehreibung derfelben 190 Serechereche, eine wie Feuerfunfen leuchtende Sliege Haar 75 le Hermite, Jacob, führet eine hollandifche Flot⸗ te nach Oſtindien . IL Heufchreden auf der Ludwigsbay, werden ge= geffen 408 Hirare, eine Art Datura 486 Hirkanella, Eigenfchaft dieſer Art Eyderensis Hochzeitgebräuche in Bantam = Hollaͤnder, Urfprung ihres Handels in Oſti dien. werden von den Spaniern den India⸗ 85 n⸗ nern übel abgemalet 6. erhalten einige Vor⸗ theile 6. ihre erſte Reife von Houtmann 4, 12. die Portugiefen begegnen ihnen freund- lich ı1. merden vom Scharbocke geplaget ı1. laufen in die Bay San Bras ein 12, 13. er: halten von den Einwohnern Erfrifchungen 13. fie machen guten Markt ı4. fahren an Ma- dagafiar an 15. von dar an den bolländi- fehen Kirchhof 17. . ferner an St. Nuguffing: bay ız. wo ihnen ein Pilote getoͤdtet wird 21. kehren nach der Inſel St. Maria zuruͤck 23. kommen in die Bay von Antongil 26. ihre Handlung daſelbſt 27. fieverliehren ih⸗ ve Kahne durch einen Sturm 28. ihr Streit mit den Negern deswegen 28, 29. und zwei⸗ felbafte Wiederausföhnung 30. ihre Schif: fahrt iff befonders glücklich 32. doch leiden fie Mangel an feifchem Waffer 33. fiefabren in bie Meerenge Sonda ein 33. ihre erſte Ver⸗ bindung mit;den Indianern 34. fie geben nach Bantam 35. mo fich die Portugieſen binterliftig gegen fie bezeugens7. der Statt halter daſelbſt beſuchet fie auf der Florte 38. mie welchem fie ein Buͤndniß machen 39. Be⸗ ſtaͤtigung deffelben 40,41. man will fie atte greifen 40. fie errichten eine Factorey zu Bantam 42. geratben in Eifer 44. man nimmt ihren Oberhauptmann Houtmann ge fangen 43. fie brauchen Gegengewalt 44. und nehmen verfchiedene Junken weg 45. ihr Streit mit den Javanern 46, 47. ihren Ge fangenen wird der Tod gedrohet 46,47. fie kommen aber endlich wieder los 49. werden gezwungen, Bantam zu verlaffen 49. fie fan⸗ gen neue Feindfeligkeiten gegen Bantam at 50. geben weiter nach Sacatra sı. und Fur baon st, 52. Verraͤtherey wider fie sa. wo⸗ bey fie zwoͤlf Mann verliehren 54. fie ver laffen Die Rhede von Bantam 54. und are fern vor Madura 54. Blutiged Gefecht da: felbft 55. fie gehen weiter mach Luboc 56. Schwäche ihres Schiffsvolkes 56. ſte ver: brennen eines von ihren Schiffen 57. wie ih⸗ nen auf der Infel Bali begegnet worden 59. fie Fehren aus Indien zurück, und kommen it Amſterdam wieder an 62. ihre andere Reife nach Dffindien 63. fiefommen auf der Inſel Eirne an 64. ihre Flotte trennet fich 64. fie Fommen wieder nach Bantam 55. ihr vor⸗ theilhafter Handeldafelöft 6. Unvorfichtige feit zu Madura S7. ihr Berfich die Gefan⸗ genen zu retten, lauft ſchlecht ab og. ihr er fies Wanrenlager in Oſtindien zz. Verfol⸗ gungen der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. gungett, die fie von den Portugiefen ausſtehen müffen 104, 106, 114, 131, 153, 265, 340, 370. Empörungen der Matrofen auf ziveyen von ihren Schiffenız2. zwoͤlf Gefangene zu Achin wollen ſich in Freyheit fegen 126, 128. ibr Glüst in Oſtindien 241, 242. Zeugniß für diefelben 256. ihr Misverſtaͤndniß mit Dem Könige von Ternate wegen Leram 327,328. fie fommen in Indien empor 354- ihre Ge⸗ mürbseigenfehaft und Friede mit den Einwoh⸗ nern auf Banda 361. fie bauen verfchicdene Forts auf den Molucken 361. ihre Macht daſelbſt 362. fie werden von den Spaniern ge fehlagen 363. ihre Keife nach Japan 364. as fie da ausgerichtet 366,367. trauen den Spaniern nicht 374 erhalten die Handlungs⸗ frepheit vom Kaifer 374, 375. errichten zu Firando ein Waarenlager 377- fie ſchiffen ach dem rothen Meere 414 ı 418. verfaffen daffelbe nieder, und ſetzen fich zu Gurate425. Gelegenheit zum Kriege mit den Englaͤndern 455. Friede mit ihnen 443. wie es den ge⸗ fangenen Hollaͤndern in Ceylan ergangen 479- es werden Ihnen einige Gefandten daſelbſt zu⸗ rue behalten ago. wie fie ſich auf der Küfte daſelbſt feft gefeßet 481. verlaſſen das Fort zu Cotiari 608. geratben mit den Franzofen “ Dafelbft in Widerwillen 608. ſchlechte Lift derfelben . SL Hollaͤnderinnen, Abſchilderung derer in Bata⸗ vig 454 olländifche Indianerinnen in Batavia 454 Bollensifähee Kirchhof, erſte Ankunft dahin 16. ihnen wird übel be egnet " gonigameifen auf Mabanafkat 575 igameifen auf Madagalcat _ _ ., „72 ——— eine Art weißen Jaſmins 585 Zopmauls, eine ſehr fihöne Bluhme zur Zoſpital in Goa deſſen Beſchreibung 178 Zota, blutſtillende Kraft dieſes Krautes 583 otabora, eine Art Warhteln 57 — Cornelius, deſſen widriges Schick⸗ fat in Liffabon wegen feiner Neugierigkeit 4 thus feine erſte Reife nach Indien 4 fömme auf derfelben um dag Reben 6.) 12- befömme den Nomen eines Oberhauptman⸗ nes a5. wird von dem Statthalter in Bat tom beſuchet sg. Dem er bie Gegenviſite ma⸗ chet 39. feine Pracht dabey 40. er wird yon den Portugiefen verhoͤhnet 40. Zufant- menverfihwsrung wider ihn a4. er wird ge⸗ Allgem. Reiſebeſchreib. vi Bande. X7 ennet , ohne verzehret zu wer Holz, welches br oh — fangen genommen 44. fein Schickſal nebſt den andern Gefangenen 48. ſie erhalten end⸗ lich die Freyheit wieder 49. wird wegen der Vergiftung des Mullenaar losgeſprochen 57 Huͤhner, indianiſche, eine Art, die mar Halb⸗ huͤhner nennet 93 Hugo, ein Schiffshauptmann, deſſen Berrich- tung in Madagaſcar 525 — Wurzeln, die wie Steckruͤben ſchme⸗ en „378 Hunghavale, ein Baum, der das Herz flarfet 586 a Jaca, Eigenfhaften Biefer fchönen Frucht 95 Jacatra, die Hollander ankern allda sı. Zus ffand diefer Stadt 51, 436*. fie wird von ihnen zerftöhret 441. bekoͤmmt nachher den Namen Batavia 295. ſiehe ferner Batavig. Jaggory, wird der gekochte Saft vom Ketule⸗ baume genannt 507 Jaks, Beſchreibung dieſer beſondern ceylani⸗ ſchen Frucht und deren Nutzen 506 Japon, Reife der Hollaͤnder dahin 364. Das felbſt find Geſchenke nöthig 366. Uneigennutz der Kronbedienten 371. Die Hollander erlan⸗ gen Gehör beym Kaifer syı. und erhalten die Handlungsfreyheit 374. ihre Nüskreife und Weg, den fie nehmen 376. Treue der Taponefen 460. wie fie die Ungetreuen bes ſtrafen 450. wie viel hollaͤndiſche Schiffe jährlich von Bat via nach Japon geben 461 Java, Beſchreibung diefer Inſel vor der Nies derlaffung der Hollander daſelbſt 76. ihre Lage und Bexoͤlkerung 76. jede Stadt auf derfelben hat ihren König 77. Beſchaffen⸗ beit der Handlung daſelbſt 89. ihre Schrift und Bücher 89. Gemuͤthsbeſchaffenheit der fremden Kaufleute daſelbſt so. ordentliche Winde daſelbſt o2. Naturgeſchichte diefer Inſel 92 Javaner deren Gefechte mit den Hollaͤndern 47. Beſchaͤfftigung derer, die ſich zu Bata— via niedergelaſſen haben 452 Indianer, die zu Achin vermiſchen Höflichkeit und Spitzbuͤberey mit einander 105. Deren Eifer für die Handlung 113 Indig oder Anil, wo es waͤchſt 22. wie es zu Madagaſtar bereitet wird 584 Inquiſitlon zu Goa, laͤßt des Koͤniges von Or⸗ mus Bruder hinrichten 183. Nachricht von derſelben 221 Mmmm Johor⸗ Regiſter Johor, der Koͤnig daſelbſt, verbindet ſich mit den Hollaͤndern 270,282. Abſchilderung deſ⸗ ſelben 270. wie er den Verhoeven empfan⸗ gen 355. bauet eine neue Stadt 355. ſchlaͤgt es den Hollaͤndern ab, eine Schanze zu bauen 356. thut ihnen einen andern Vor⸗ ag 3356 — Nutzen dieſer ceylaniſchen Frucht — Junke, eine wird beſchrieben 35 Juwelen, ſtarker Handeldamit in Cambaya 184 R. Kalk, deifen Gebrauch bey den Ehingulefen 500 Rafches, ſiehe Caras. Raftisen, Abfchilderung diefes Weibesvolkes zu Batavia 454. effen fehr unartig - 453 Katti, eine indianifche Deunze, deren Werth 37 Kerkadiu führe dad Schiff, der Stier genannt 530. fein Tod 346 Ketule, Befchreibung und Nutzen diefes fonder- baren Baumes auf der Inſel Ceylan 307, { A 508 Kleidung der maldivifchen Maͤnner und Weiber ..199. ber moludifchen sı7. der Inwohner auf der Ludwigsbay . 408 Rlopffechter zu Ternate 74 Knox, Robert, deffen Reife nach Oſtindien 462. Urtheil von feiner Neifebefchreibung 453. er reifet ab, wird durch Sturm genötbiget, nach Ceylan zu geben 463. er wird daſelbſt gefangen 464. wie es ihm in feiner langwierigen Gefangenfchaft ergangen 464, 455. und mie feinen Gefährten 467, 463. fein Vater flirbt 466. er ſoll auf feine Ehre fehen 468. er bauetein Haus und koͤmmt in Lebensgefahr 469. er trifft mehr sefangene Englander am 469. “er wird nach Hofe berufen, und fchlage die Dienffe aus 472. er ſinnt auf feine Freyheit, und ſuchet vergebeng zu entfliehen 473. er koͤmmt end- fich nebſt einem Gefährten davon 474. Hin⸗ derniffe, die ihnen aufftogen 474. Entfchluß, denfie falfen 475. ſie gehen einem Fluſſe nach, um zu der See zu kommen, und gerathen in vergebliche Furcht 476. ſtehen im Dornge= birfche viel aus, und kommen endlich in eine bemnbnte Gegend 477. werden von einem Malabaren betrogen, und kommen auf hol: laͤndiſch Gebiethe 478. werden wohl empfan⸗ gen und nach Colombo gebracht 479. ſchif⸗ fee fich nach Batavis ein 483. er gebt von da nach Bantam, und endlich nach London zu⸗ rü 483 Robbera⸗ guion, Eigenfihaften dieſes Thieres * 5 Korn mit blauen Bluhmen 584. mit gelben 585 Braut, dag die boͤſen Feuchtigfeiten austreibt 589 — die toͤdtlich zu eſſen ſind auf den Molu⸗ en 337 8. Cackirte Arbeit zu Meacko 377 CLaffa, ein befonderer Baum 587 Aaberic, ein fehr angenehmer Baum 587 Calain wird nach Perſien gefchickt —— Sale: vitſit, oder weißer Pfeffer 581 Aalonde, iſt der Jaſmin zu Madagafear 585 Calonda⸗ fecats, eine Art Jaſmin 587 Lambare, eine fehr dicke nahrhafte Wurzel 578 Langhare, deren Tugend für den Gift 586 Cangu, eine Art von vielecfigten Nüffen 532 Kanguas, fiche Balanga. Cantorbaum, deſſen Blatter, werden ſtatt des Papiers gebrauchet 95 Arrrine, eine Münzforte in Oſtindien _ ıo1 Antac Angbome Aabe, oder Ochſenhode, Be: fihreibung dieſer Frucht 582 Aaubingue, Nutzen dieſes Krautes 588 Lella, König in Tubaon, fein Verhalten gegen bie Hollander 5% Linghiruts, ſiehe Vabon: ranu. Kinie, merkwuͤrdige Beſchreibung der Schiffahrt unter berfelben 147 — herzſtaͤrkende Kraft dieſes Baus m 587 CLonguſe oder Cardamome in Madagaſcar sgı m. Maaße in Oſtindien gebräuchliche 9% Macao wird von den Hollandern vergebend belagert 400 Madagaſtar, Beſchreibung der Einwohner da⸗ ſelbſt 15, 10, 25. und ihres Koͤniges 25. Ans merkungen über dieſe Inſel 132. franzoͤſiſche Compagnie dafelöffsig. dieſe Inſel bekoͤmmt den Namen der Dampbinginfelsss. Beſchrei⸗ bung diefer Inſel 566. Beurtheilung einiger Schriftſteller, die davon geſchrieben 565. La⸗ ge und Größe diefer Inſel, auch Zahl der Einwohner 567. Geſtalt und Eigenipakten e der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. der Einwohner 563. warum bie Inſel nicht volfreicher ifE 568. Geſetze und Rechte da⸗ felbft 569. ihre Städte 169. Haufer, Land⸗ bau, Speifen und Kleidung 57%. ihre Reli gion und Beſchneidung 571. Thiere auf der Anfelsra. Früchte, Pflanzen und Gewaͤch⸗ fe 577. Mineralien und einige andere Diefe Inſei betreffende Sachen 590. Sprache der Einwohner daſelbſt 5964 mMadura, daſelbſt werben viele — ge⸗ fangen genommen, und uͤbel ge alten 67.68 Mrabu, Jacob, veifet nach den Mofuffen 5 le Waire, Jacob, von ihm bekoͤmmt eine Meer⸗ enge ihren Namen 3 „m Maksreguo, Nugen der Blätter von biefem Baume - \ 202 Malacca wird von ben Hollandern belagert 267. Wuth der Belagerten 273. wie fie befrepet worden a2. ihre Lage, Größe und Starke 232. vornebmfte Gebäude, Kirchfpiele, und Befehaffenheit der Luft daſelbſt 283. warum es nicht größer geworden 234 Mialacka iſt ein reicher, aber hoͤchſt ungefunder 182 Drt Malayen, deren Furchtſamkeit 275. fen fich in Batavia nieber Malcruda, ein Vogel, der leicht reden lernet 514 Maldiviſche Infeln, Lage derfelben 155, 196. ihre Abtheilung in Atollons und deren Anzahl 196. Canale dafelbft 197. Witterung und Luft daſelbſt io8. Geſtalt der Einwohner allda 198- ihre Eigenſchaften und Kleidungen 199. ihre Sprache, Haufer und Stadte 200. wie fie Steine aug dem Waffer hohlen 201. Regie: rungsform, die in ber Prieſter Händen iſt 202. ihre peinliche Gtrafen, und Einthei⸗ fung in vier Staͤnde 203. ihre Soldaten und Art zu effen 204. ihr Getranfe 205. Ge: brauch des Betels bey ihnen, und ihre Arge: neyen 205. ihre Gedanken von der Franzo⸗ ſenkrankheit 206. ihr unkeuſches Reben 206, Nachricht von ihrem Könige und deffen Palla⸗ fie 206, 207. ihre Münze und Warren, wo⸗ mit fie bandeln zog. wie bie Portugiefen von diefen Inſeln Meifter geworden 299. ein Koͤ⸗ nig daſelbſt wird ein Chriſt 209 Wisle, große Staatsveranberungeit auf dieſer Anfel 166. fie ift die vornehmſte unter den maldiviſchen 200 Mambus ohne Tabaxir 94 YWanangbamerte, ein rothbraunes Hl 583 Mande daͤume, vortreffliche auf den er 33 einige Taf 52 Mandriſe, ein marmorirted Holz 583 Mandusvarte, eine Art Hafelifauden 585 Manduts, eine Art Schlangen, welche Rasen und junge Bögel frißt 5714 Mangalis, ein oſtindiſches Diamantengewicht 9 9 Mangarfaboc, eine Are wilder Efel 574 Mangas, Befchreibung und Nutzen diefer Frucht , 93 Maͤngas bravas, eine toͤdtliche Frucht 24 Mango, eine beſondere Frucht auf der Inſel Ceylan 506 Mangoſtan, eine Frucht, die den Heckſchlehen aͤhnlich iſt 5 Wienjaeblanco, oder das weiße Effen 94 Manier, ein franzöfifcher Miffionar auf der In⸗ fel Madagakar 522. deffen Drohungen ge gen die Beſatzung im Fort Dauphin 327. iſt in Gefahr zu ertrinken 542 Maniguette, eine Art Pfeffer 32 Manonarive, eine herjitartende Pflanze 589 Mao oder Main, ein oftindifihes Gewichte 99 Mariage wird nach Perfien geſchickt 530 Marieninſel, Wildheit der Einwohner allda \ 582 Marointſi, ein blutſtillendes Kraut 589 Mefinrenba, Beſchreibung dieſer Inſel 343. ſiehe Bourbon. Maſcarenhas, Zuſtand dieſer Inſel, und haͤu⸗ fige Lebensmittel daſelbſt 380, 381 Maꝛielief, Cornelius, führer eine hollaͤndiſche Flotte nach Oſtindien 10. er gebt mit eilf Schiffen ab 253. pruͤfet die Portugiefen auf den Inſeln des grünen Vorgebirges 264. läuft wider feinen Willen auf der Inſel An— nobon ein 264. gewinnet den Befehlshaber dafelbft, und trifft den van der Hagen an 265. feine Klugheit, mit der er feine Leute zum Ge⸗ horſame vorbereitet 256. er langet vor Ma⸗ lacca an 267. unterredet fich mit dem Koͤni⸗ gevon Johor z2yı. richtet einen Vergleich mit ihm auf 273. landet vor Malacca 274. machet die Batterien der Stadt unbrauchbar 275. will diefelbe aushungern 276. ſchlech⸗ ter Zuſtand feiner Leute 277. Liefert der por⸗ tugiefifchen Flotte ein entfegliches Treffen 280, »g1. feine Verrichtungen zu Johor 284. er laͤßt Feſtungswerke daſelbſt anlegen 285. machet einen neuen Vergleich mit dem Koͤni⸗ ge 287. verläßt Johor 287. und greift die Portugieſen von neuem an 288. Blutiges Gefecht mit denſelben 289. er gebt nach Vmmm z Bolt Regiſter Bantam 283. Ausſchweifungen feiner Leu⸗ te 293. er geht nach Jacatra 294. und von da sach Amboina 295. er verbindet ſich, Ter⸗ nate beyzuffebenzgs. ſuchet ſich zu Amboina beliebt zu machen 296. nimmt drey junge Eyländer auf fein Schiff 296. gebt nach Zernate ab, und bauet daſelbſt ein Fort 297. fein Schreiben an die Gefellfihaft 298, 299. er reifet nach China 300. lauft zu Minda- nao ein 301... langet eine Meile vor China an 302. geht auf der Inſel Lamag ans Land, und bemuͤhet fich, der Ehinefen Vertraulichkeit zu erwerben 303. geht nach Canton 304. fhreibt an den Mandarin von Canton 305, 309. befömmt einen Verweis, gewinner aber die Chineſen durch Geld 305, fihisket feinen Se eretar nach famthauzos. wird non ben Por⸗ tugieſen bedrohet 307. redet feinen Zeiten zu 308. zieht fich zuruͤck zoo. geht nach Ban- tom, und thut dafelbft eine ſeltſame Erklaͤ⸗ rung 310, ertheilet dem van Caerden guten Kathzır. kehret nach Holland zurück zı2. und koͤmmt wieder in Geeland an 313. er wird geruͤhmet 313 Wieteofen, vichifcher Much einiger 123. ande: ver Ruchlofigkeit 155. uͤnd Aberglauben 555 a Simon Lamberts, reiſet nach Oſtin— ien 5 Mavondre, eine fehr angenehm ſchmeckende Wurzel 578 Meerſchwein, ein ſeltſames 577 Meillersie, nimmt ſich der Compagnie zu Na⸗ dagaſcar an, und gefellet fich mit dem Herrn Fouquet 518. er fehicker ein Schiff nachdem . Fort Dauphin sı9. Leichenbegaͤngniß deffel- ben allde 538 Melic Ambaar, Begebenheiten deffelben 428. feine Gemurhöbefchaffenheit en Memima, Befchreibung diefes Thiered zu Menavonhe, ein zufammenziehendes Kraut sg9 Mendoza, wird vom Wolphart gefchlagen 9 Mentavase, ein fehr wohlſchmeckender Vogel 575 Mera, ein Baum von fehr hartem Holje 593 Meſtizen, Beſchreibung dieſes Weibesvolkes zu — 454. Ihre ſeltſame Aufführung beym en . 455 Meteicol, ein oftindifches Apothekergewicht 100 ‚Michel, Julianus, pachtet den Wahfifchfang zu St. Salvator 192 Mihohats, eine herzſtaͤrkende Staude 587 Mimbube, Nutzen dieſes Baumes 586 Minere, eine Art Getreyde auf der Inſel Cey⸗ lan 506 Mirobolanen wachſen auf Java 9 Mirzeou, ein franzöfifches Wanrenlager 602 Miſſionarius, ein portugieſiſcher, entſcheidet eine Gewiſſensfrage 469 Mocuris, was fuͤr Leute ſo genennet werden 202 Moetol, ſiehe Dutroa. — Mohren, einige laſſen ſich in Batavia nieder 452 Mohrinnen, Beſchreibung derer zu Batavia 455 Molenaer, Johann Jans, deſſen Reife nach Indien 4 Moluckiſche Inſeln, Urſprung ihres Namens 314. ihre Eigenſchaften und Nahrungsmit- tel, Die fie Kiefern ars. ihre Herren, Religion und Gefege 316. Kleidung und Kennzeichen der Einwohner zı7. drey Koͤnige daſelbſt sıg. Naturgeſchichte dieſer Inſeln 334. Macht der Spanier und Hollaͤnder daſelbſt 362, Mondevergue, oder Franz von Lopig, Mate quis von Mondevergue, geht mit zehn Schif: fen nah Madagaſcar 557. wie fie bag Fort Dauphin antreffen 558. er wird Generalgou⸗ verneur daſelbſt zurück gehen 561. ber Wind wirft ihn aber wider an die Inſel 562. feine Ruͤckreiſe und ferneres Schickſal 563 Monſons, wenn fie zu Goa anfangen 253 Montauban, geht nach Madagaftar 5z31. wird Präfident und Giegelbewahrer des Negie- rungscollegii von Oſtfrankreich 546 Monteroh, Nutzen dieſes Krautes 588 Moritʒinſel, ſiehe Cirne. Moros, eine angenehm ſchmeckende Frucht auf Ceylan 507 Moſculi, deren Amt auf den Maldiven 202 Mullenaar, Johann, wird vergiftet Münze, in Oſtindien gebrauchliche ss. in Boa 217. auf der Inſel Ceylan 500 — eine Art Getreyde auf der Inſel Cey⸗ n 6 a 506 . Mutternelken, woher fie ihren Namen bekom⸗ men + 335 Muyts, Nuben diefes Krautes für das Kopf weh 582 N. | Naſenhorn, wird in Java gefunden 9 —5 heißen die Prieffer auf den maldivis ſchen Inſeln 202 y V ed, 559. will nach Frankreich der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Neck, Jacob van, führer eine. hollaͤndiſche Flot⸗ te nach Oſtindien 5,6, buͤßet in einem Tref⸗ fen etliche Finger ein 9. Faͤhigkeit deſſelben n. ‚er reiſet zum andern male nach Oſtindien ı12. ſonderbare Begebenheiten auf, feiner Reife bis nach Bantam 112. er begiebt fich nach den Molucken 113. wird zu Ternate wohl aufgenommen 113. fiefert den Portugiefen ein Treffen, darinnen er feine rechte Hand ein⸗ vůßet 14. er wohnet einem Hochzeitfeſte bey “5. wird vom Könige herrlich bewirthet 115 geht unter Segel und nähert fich China 116 verliert bey Diacao zwanzig Dantt 116, 117 geht nach Patana ır7. koͤmmt daſelbſt an us feine Rückkehr h . 120, 121 van Leck, Jacob Cornelius, führee eine hollan- difche Flotte nach Dftinbien 63. er koͤmmt nach Bantam 65. wird fuͤr einen Feind an⸗ gefeben 65. thut guten Handel, und geht nach Amſterdam zuruͤck 66 reger. Ein Negerpring verheirathet ſich zu Pa⸗ ri 424 Negern auf der Auguſtinsbay bemeifen den Hol- Yandern Tuͤcke ı9, 21. Eigenfihaften der Ein: wohner daſelbſt 22. ihre Handlung 22. und “ Eitten 23. wie die auf der Inſel St. Diar- tha befchaffen 24. Redlichkeit derer zu Ans rongil 26. Tapferkeit derer auf Madagaftar 569 Negerpfaffen, Geſchicklichkeit eines unter ihnen 533 ripa, beſonderer Nuben diefes Baumes 316 Yroab, ein vermeyntliches Stuͤck von dem Ka⸗ “fen deſſelben wird zu Chenna auf behalten 422 Nonnue Iſſaie, eine Art Heiner Feigen 580 Noya, — Eigenſchaft dieſer Be Äh 4 Nuß, eine gewinzartige auf Madagaſcar 577 ©. Ochfen, mit großen Buceln auf dem Kuchen 413 fehr ſchoͤne zu San Bras 14 Offeque, eine bittere nahrhafte Wurzel 578 Ohren, merden den Hofbebienten zu Candy ab⸗ gefchnitren r } 234 Olivier van Noerd reifet um die Welt 7 Omb, eine Art Gerreyde auf der Inſel Ban 0 Ombiaſſen, werden die Pfaffen auf Madagaſcar genennet 571 Onivan, Nutzen dieſes Baumes 588 Ormus, große Handlung anf diefer Inſel 183 Reichthum der Statthalter daſelbſt 183 Grula, wunderfame Kraft diefes Baumes 508 Oſterſchiffe, welche man fo nennet 471 Gſtindiſche Compagnie in Holland, deren neue Beltatigung von den Staaten — Gyvaru, werden die Canaͤle auf den maldivi— ſchen Inſeln genenner 197 * Pagoden, eine oſtindiſche Muͤnze 101 Paimonen, ober Fifche, Die den Menſchen nach- ſtellen 196 Palmite, Beſchreibung dieſes Baumes 381 Pananten, eine Muͤnzſorte in Calecut 173 Pandiar, wird der Dberrichter auf den Maldi⸗ ven genannt 202% Pandue, feltfome Ceremonijen daſelbſt, vorneh⸗ me Herren zu empfange 159, 160 Pao decobra, Schlangenholz, Serpentitie, Nu⸗ Sen diefer beilfamen Wurzel 97 Papageye, Befhreibung derer auf den Molucken 337. beſonders fihöne in Tubaon 79 Papier der Einwohner auf der Infel Ceylan 499. auf Madagafar 594 Paradieskoͤrner, eine Arc Pfeffer 32 Paradiesvögel auf der Inſel Ternate 337 Parsen oder Paren, ein Art indianifcher Bar- fen, deren Befchreibung Paragiddes, eine Art Birnen auf Ceylan Paravas, ein Eühlendes ehenres Kraut 99 Pardgos reales, oder Piaſtern, eine ſpaniſche Muͤnzſorte, die in Indien gilt 101 Pardaos Schergfin, eine oſtindiſche Silber⸗ munze 100 Patana, Beſchreibung dieſer Stadt 118 Patane, Anmerkungen von dieſem Königreiche 19. es zahle dem Könige in Siam Tribut 120, Charakter der Koͤniginn daſelbſt 120 Pautaring, eine Art fehr große Citronen auf Ceylan 35,36 397 507 Pedro de Tayde, giebt den Hollandern einen gu⸗ ten Kath 43. er mird ermordet 43 Pendre, Nutzen diefer Pflanze - 588 Penguinen, eine Art Bögel ohne Fluͤgel 13, 149 erſtaunliche Menge derſelben 197 Pergament aus Baumblaͤttern 202 Perlen, ſtarker Handel damit in Cambaya 134 Pfeffer, mie er waͤchſt 34. iſt in Bantam fehr mwohlfeil 37,42. wird daſelbſt mit Sand und Heinen Steinen verfaͤlſcht 89, 103. warum zu Achin die Pfefferbäume umgehauen worden Mumm3 43% Regiſter 434. weißer Pfeffer auf Madagaſtar 581 Biſam⸗ Muſcus⸗ Schwanzpfeffer 381 Pfeile von Fiſchgraͤten, der Javaner 88 * Pulo Roſſa, wie dieſe Inſel bevoͤlkert worden 6r daſelbſt laſſen füch die Weiber mit ihren Maͤn⸗ nern verbrennen 61 Pferd, davor fürchten fich die Infulaner auf Pyrard, Franz, deffen Reife nach Oſtindien 145 Madagaſcar 560 Pflaumen, eine Art, die tolle machen 117 Piaſter, ſiehe Pardaos reales. Pichamauls, Nachricht von dieſer Bluhme sur Picol, ein chineſiſches Gewicht zur Seide 99 Pimberah, eine Art außerordentlicher Schlan⸗ gen 514 Pitil, ſiehe Caxas. Podi, eine Art Mehl, deſſen man ſich wider Kaͤl⸗ te und Wind bedienet. 98 Pollas, eine Art Pflaumen auf Ceylan 307 Polonga, eine fehr giftige Schlange 514 du Pont gebt an den Hof des Mogeld 530 Portugiefen befchenken die Hollander ı2. gehen hinterliſtig mit denfelden zu Bantam um 37 einer verhöhnet ben Houtman 40. fie verleum: den die Holländer, und begehen einen Men: chelmord 43. ihre Graufamfeit 74. wob- ren zu Bantam bey ben Chinefen 9x. fernere Raͤnke derfelben gegen die Hollander 104,106 . 114, 131, 153, 265, 340. ihre Anforderung an den König zu Achin 128. belagern Palimban 138. werden von den Hollandern angegriffen 140. und weggefchlagen 142,143. ihre Un: Freue gegen die Franzofen 148, 153. Anmer⸗ fungen über ihre Geeanftalten 186. Stolz derer in Goa 219. machen Friede mit den Königen von Dekan 219. feßen fich auf der Inſel Ceylan feft 235. ihr widriged Schick⸗ fal dafelbft 237. wie fie von den Maldiven Meifter werden 209, 210. Glück und trau: riges Ende eines jungen Portugiefen daſelbſt 211. fie werden von Amboina durch die Hol- länder verjagt 259. imgleichen aus den Mo- lucken 261. mas fieden Schwarzen für Mey⸗ nungen von den Holländern Bepbringen 265 ‚Seetreffen mit den Hollandern vor Malacca 280,281, 288, 289. was fie dabey eingebuͤßet 290. ihr Troß 291. Schiffen verfihanger 292. ihr fehlechter Zu⸗ ſtand zu Macao 309. ihre Geſandtſchaft an ben Kaifer in Sapon 368. wird ſchlecht em⸗ pfangen 369. fie befaßen ehemals einen Theil der ceplanifchen Küfte 483. bauendie Stadt Gt. Thomas S2ı. bey welcher Gelegenheit folches geſchehen, und wie fie diefelbe verloh⸗ ren 622 Prediger, Befchaffenheit derer zu Batayia 456 Pufes, eine Art Pflaumen auf Ceylan 57 wie ſie ſich in ihren ſchlimme Vorbedeutungen ſeiner Reife 146 Zufall, der ihm mit etlichen bollandifchen Schiffen begegnet 146. landet auf der Inſel Annobon 148. fegelt weiter, und wird durch Sturm an die Inſel St. Lorenz verfchlagen . 150. laͤuft in die Bay St. Auguſtin ein 150 trauriger Zuffend feines Volkes ı5ı. ein Schiff von den feinigen leidet Schiff bruch 154 landet auf der Infel Purlodu 135. man nimmt feinen Leuten alles, was fie haben 156. mag fie für Geld gerettet 157. er lindere feinen traurigen Zuſtand durch feinen Fleiß 158 koͤmmt in Lebensgefahr 158. fein Steuermann von dem geftheiterten Schiffe entflieht 159 Veraͤnderung feines unglücklichen Schickſals 161. Bezeugen des Königes von Male gegen ihn 151. trauriges Schickſal feiner übrigen Leute 162. warum er bey Hofe in Ungnade gefallen 154. koͤmmt wieder zu Gnaden, und bereichert fich in feiner Ruhe 155. erlanget auf eine fonderbare Art feine Freyheit 156 muß mit den bengalifchen Geeräubern zu Schiffe gehen 158. Bezeugen des Königes in Mutingue gegen ihn 169. eigennuͤtzige Leb⸗ fofungen eines andern Heren gegen ihn 170 er begiebt fih nach Calecut ı7ı. fein Em: pfang und Unterredung mit dem Könige da⸗ ſelbſt 172. er geht mit zween Befährten nach. Cochin 174. wird von den Portugiefen ver- rathen, nach Cochin gefübret, und mit dem Tode bedrohet 175. bernach in das gemeine Gefangniß gelegt 176. genießt darinnen der Sefuiten Mildthaͤtigkeit 177. er wird nach. Goa abgeführet, und Krankheit wegen ing Hof: pital gebracht 178. von dar aber ing Ge: fangniß, daraus er durch einen befondern Zu- fall koͤmmt 180. muß Dienfte nehmen 190 thut einen Zug mit nach Teylan 131. befü- chet Malacka 192. muß wieder ing Gefäng- niß 184. erhalt endlich die Erfaubniß, abzu=. . geben 185. er fihiffet fich ein, muß aber nur von Zwiebacke und Waffer leben 197. gefähr: _ liche Schiffahrt deffelben 198, ıgr. er leidet Schiff bruch 192, feine Liebesbegebenheiten a Et. — 193. — ir auf 2 aningifche iff, und koͤmmt vor dem Ta⸗ 80 — Kalle. endlich gluͤcklich nach Haufe 195 ©. Quil, der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. ©. Quil oder Onirpele, Nugen diefed Thiered in Häufern, umb ante fe} fich vom Schlangenbiffe curiret 97 Ouillag, wird der Statthalter auf den Maldi- ver genennet 204 * B. Radja⸗ſinga, grauſame Gemuͤthsbeſchaffenheit dieſes ceylaniſchen Koͤniges 504 Ragante, ein Kraut, das wider die — dienet —* — iſt der Titel des maldiviſchen Koͤniges 204 Raſſangues, eine Art wilder Gaͤuſe 376 —— Nutzen und Beſchreibung dieſes Bau⸗ 509 —— ein Baum mit einer angenehmen Frucht ie 581 Real Lorenz thut der oftindifchen Compagnie in Holland gute Dienſte — Reife, die erſte der Hollaͤnder nach Oſtindien, von Houtmann, ſiehe Houtmann, und Hollaͤn⸗ der. Ihre zweyte Reife dahin von Jac. Corn. van Neck s3,ff. eine andere Reiſe dahin von Paul Eaerden, ſiehe Caerden. Jacob van Neck um, ſiehe Neck, Jacob. Reif, Seltenheiten bey deſſen Baue 505. ver⸗ ſchiedene Gattungen deſſelben 506 Religion der Einwohner zu Bantam 84. auf den maldivifchen Iufeln 201. auf den Mio: fucken zı6. auf der Inſel Ceylan 496. Ma⸗ dagaſcar A Reiſeb find Rennefort, Urtheil über deffen Reiſebeſchrei⸗ Kung nach Madagaſcar 528, 566. er gebt von Breft ab szr. Dienft, ben ihm bie Negern erweifen 531. Beobachtungen, feinen Weg be- treffend, und verfihiebene Gefaͤhrlichkeiten, Die der Flotte drohen 534- andere Beobachtun⸗ gen in Anfehung der Rebengmittel 535. eröffe net die Berbaltungsbefeble dev Compagnie 535 muß Sturm ausſtehen 536. koͤmmt vor Mas dagaſtar an, und wird an dei Befehlshaber des Forts Dauphin geſchicket 537. nimmt im Namen der offindifihen Compagnie Beſitz von Madagaſtar 539. er bleibt ohne Bedie⸗ mung 544. feine legte Unterredung mit dem Hräfidenten Beauffe ss. er gebt nach Frank⸗ reich zurück 540. wie er auf der Inſel He⸗ lena empfangen worden 550. ſeine Beobach⸗ tungen auf der Infel Aſcenſion 552. Vorbo⸗ then eines Ungluͤcks auf feinem Schiffe 355. es wird von den Englandern angegriffen 355 muß fich ergeben undfinft 555. woher dieſes Unglück gerühret 356. wie eg ihm und den andern Gefangenen ergangen ibid. ſeine Ab⸗ reife nach Frankreich 557. Gefprach mit eis nem Ombiaffen — 572 Reyerts, Cornelius, geht mit einer Flotte nach hing 399. belagert Macao vergebens 400 will ſich auf den Fifcherinfeln feit feßen 400 unterredet fich vergebens mit einem chineſi⸗ ſchen Gefandten 4or. feine Feindfeligkeiten und Friedenshandlungen mit den Chinefen 40x er wird von ihnen fehrecklich betrogen 402 gebt nach Batavia zurück und mit dem Bon⸗ tefoe aufs neue in See 403. er wird franf, en ſteht ſchrecklichen Stumm aus 404. fein o 408 Reyher, unvergleichlich ſchoͤne auf —— 57 Reynſt gebt mit dem van ben Broeck nach Oſt⸗ indien 4,413 Rhaa, iſt der Baum, der dag Drachenblut giebt 585 Rhombe, eine Art wilder fehr mohlriechender Muͤnze 582 Ritlof, bofandifcher Admiral, deffen Verrich⸗ tungen auf Ceylan 610 Rilluren, eine befondere Art Affen 512 Roche, de la, führet eine Eſeadre nach Madar gaſcar 557 Rombave, Nutzen dieſer Staude 587 S. Saa, Nutzen dieſes Baumes 584 Sabani, ein Gefame, daraus eine Art Senf bes veitet wird 98 Sabarcanen, Pfeile von Fifchgräten, damit zu ſchießen 88 Sara, eine Art wilder Katzen 574 Safran, indianifcher 581 Safran das Indias, ſiehe Cumbet. Sagu, ein Baum, der zum Brodtbacken dienet 315. Beſchreibung deſſelben 336 Saldits, Kraft dieſer Pflanze 588 Salonta, eine Art Wolfsmilch 586 Salvator, Merkwürdigkeiten diefer Stadt 192 Samaca, Befchreibung und Nusen diefer Frucht, und der Blatter ded Baumes 94 Samale, Nutzen dieſes Krauts für Zahnges ſchwuͤre 582 Sum Regiſter Sambajs, Nutzen diefer Frucht wider den Gift 99 Sammetaͤrmel, eine befondere Art Vögel 149 nd Rn iſt der machtigfte König in ganz IR Iabaven 174 —— * Geſtalt und Art der Einwohner * 6 fi 14 Sandelholz, rothes eine ſchlechte Art davon findet man auf Java 96 Sanghira, eine Art Indigo 588 Sari, wird wie das Podi gebrauchet 98,99 Saroy Boera, oder eßbare Vogelnefter 120 Schafe, mit dicken Schwangen und Haaren, = die Ziegen haben ——— Johann Jacobs, deſſen Reiſe ng Ditindien Schiffe, indianifche, muͤſſen fehr oft außgebeffert werden 91. Befchreibung verfchiedener Ars ten 92. zwey brabantifche ſegeln nach Oſt⸗ indien 122. Empoͤrung der Matroſen je ſel⸗ bigen 122. fie ſetzen den Prevoſt aus, und verlaſſen ihn 123. ihr widriges Schickſal zu Achin 124,125 Schildkröten, ungemein große auf der Morig- infel 65. zween bis drey Zentner ſchwere 552 Schlangen, außerordentlich große auf den Mo⸗ kuchen 336, 514 Schlangenbols, fiebe Pao de Cobra. Schmetterlinge, die von einer Pflanze hervor⸗ gebracht werben > Schelvers, eine Art Voͤgel. Schouten, Wilhelm, wie Seren Reife nach Sf indien abgelaufen ı1. fein Tod 411 Schreiben, fehr merkwuͤrdiges, von Mateliefan die Geſellſchaft in Holland 298⸗301 Schrift der Maldiver 201 Schwanʒſtern, ein erſtaunenswuͤrdiger 433 Sclaven, wie fie in Java geſtraft werden 89 Handel mit denfelben in Goa 217. Zuſtand der Sclaven auf den Maldiven 203 Sclavenbandel in Java iſt den Herren fehr vortbeilhaft 89 Scolopendea, mit vielen Blättern 587 Sedosire, wachft in Madagaftar auf Bergen sg: Seebaͤre, oder Seewoͤlfe, große Menge derfel- ben 226 Seebunde, findet man viele zu San Bras 13 Seeräuber, bengalifche, plündern die maldivi- fchen Inſeln 167,168 Seidenwürmer auf Madagaſcar 573. vier Gat⸗ tungen derſelben 575 Seiſt giebt nuͤtzliche Verordnungen zu Ambona 328,329. er beſuchet Die Inſel Ternate 329 - Semparentaon, eine bittere Wurzel 08 Serpentine, fiehe Pao de cobra. Seva, dienet wider den Durchlauf 586 Siam, Treulofigkeit eines fiamifchen Abgeſand⸗ ten 312 warum der König von Siam Abge⸗ fandten nach Holland geſchicket 313 Sibatta, ein Ehrentitel auf der Inſel — — Mal, eine Bluhme, die eine Uhr F gie 510, 511 — ein Blatt, welches belle Augen — 582 Sinbaboric, eine Art Gaͤnſerich 587 Sira manghits, Nutzen dieſes Baumes in der Arzeneykunſt 586 Soaſumach, ein fehr großer Baum 585 Sonnenfinfterniß, eine große auf den —2 ſchen Inſeln Sonzes, eine Art Kohl, mit ſehr großen —* tern ⸗ 578 Spanier, malen Die Holländer den Indianern übel ab 6. deren Macht auf den moluskifchen Inſeln 362. ſchlagen bie Holländer 363. ihr Stolz und Begehren an den Kaifer in Sapın Spilbergen, Georg, deffen guͤtige — 3 Achin 6. er thut eine Reiſe um die Welt 11 ſeine Abreiſe 224. ſeine Kuͤhnheit gegen die Portugieſen 224. Unglüst, das er ſich zuzieht 225. feine Reife bis and Vorgebirge Lopez 225 er begegnet den beyden erften franzöfifiben Schiffen in Indien 225. feine Reife big an die comorrifchen Infeln 227. verliere im Sturme eine Gchaluppe, Die aber wieder koͤmmt 227 fein Empfang aufden Inſeln Mulali 228. man nimmt ihm viele von feinen Leuten gefangen 229. er muß ohne diefelben abreifen, und gebe nach Matekalo 230. wird dafelbft. für einen Portugieſen gebalten 231, er nimmt acht Chin⸗ gulefen gefangen 231. fihreibt an den König, und wechfelt die Gefangenen gegen feine Rente aus 232. ſchicket einen Factor nach Candy zum Dberfönige 232. geht auf gefihebene Ein- ladung felber dahin ab 233. er wird einge holet, und eröffnet dem Könige fein aufbaben- des Geſchaͤffte 234. ihm wiederfahrt unge: meine Ehre 235 überläßt den Könige zween Spielfeute, und nimmt eine portugiefifche Ga⸗ liotte weg 237, fegelt nach Achin, und thut dem Könige daſelbſt Vorſtellungen 238. Hilfe den Englandern eine portugieſiſche Caracke wegnehmen 239. Feifet von Achin ab, gebt aber bald wieder zurück 240, ſetzet fich beym Könige der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Könige daſelbſt in Gnade 241. verliere eine Schaluppe 241. richtet Die Handlung ein, und geht nach Bantam 242. seht nach Hol- land zurück P 244 Spinne, eine beſonders fürchterliche 515 Spodium, eine Aſche, deren Nutzen 98 Sprache der Einwohner auf Madagaftar, Erem- pel davon 595,596 St. Anton, Urtheil von diefer Inſel 413 St.Zeleng, englifches Fort daſelbſt 550. Star: fe und Rage deſſelben ssr. Zuffand der Inſel md Sammlung von Geltenheiten dafelbft 551 St. Maris, Rrieg der Einwohner daſelbſt, mit denen zu Madagafiar —— St. Thomas, eine Münzforte ir Oſtindien 101 St. Thomas, Stadt, wird yon den Franzofen . eingenommen 614. Zuſtand der Stadt, und Berfuft der Möhren dafeldft sis. muß fich nach einer zwepjährigen Belagerung wieder an die Mohren ergeben 620. Nachricht von dem Grabe des Apoſtels Thomas dafelbft Sar wer die Stadt zuerſt erbauet, und wie fie die Portugiefen verloren - 622 Stachelbienen in Java, wie fie wachfen 95 Städte, wie fie auf Madagaſcar befchaffen 569 Stepban, franzöfifcher Mißionar zu Madagaf- dar, will den Dian befehren sar. wird von demfelben vergiftet 521, 522 Ströme, reißende in Meere 227 Sturm, ein fonderbarer von rothem Gande 45 Surare, Beſchreibnng dieſer Stadt, und großer Beickehum perfehiebener Kaufleute dafelbft 600 Religiongfrepheit und mogoliftbe Regierung allda 5 601 T. Tabaxir, ſiehe Mambus. Tael; ein oſtindiſches Gewicht, zen ſchwer Y NER, Tafara, Rutzen dieſes Krautes 588 Talaffa, Nusen der Blätter biefed Krautes zum Abwuͤrzen der Speifen 95 Taleva, Beſchreibung dieſes fehönen — 5 7 Tallipot, ungeheuer große Blätter dieſes Bau⸗ mes und deren Nutzen 507 Tamarinden, deren Nußen 18 und Beſchrei⸗ bung Tamburo oder Betel zu Madagaſcar Allgem, Reiſebeſchr. VIII Band. drittehalb Un⸗ 98 579 582% Tſangu⸗ mangbits, eine Art Hirſchzunge Tametanes, oder Terra merita, oder indian⸗ ſcher Safran 581 Tangas, eine Art Münzen in Dffindien 100 Tandetanhe⸗ anhela, blutſtillende Kraft dieſes Krautes 588 Tanevul, fonderbare Blätter diefed Baumes 589 Tantamı, Nugen diefer Wurzel 578 Taratantille, eine Art Buchsbaum 383 Taung, eine Art Getreyde auf der Infel Ceylan 306 Tavebotrech, deffen Kraft in der Arzeneykunſt 538 Tellege, wird der Saft des Ketulebaumes ge: nennet 507. deſſen Zubereitung ibid. Tendrac, eine Art von Stachelſchwein 573 Tendrocoſſe, Nutzen dieſes Krautes 538 Ternate, Handel der Holländer dafelbft 72 Neugier des Königes von Ternate,feine Tapfer⸗ teit und Graufamfeit 73. Hofſtatt 74. feu- erfpeyender Berg daſelbſt zı3. Misvergnuͤ⸗ gen des Koͤniges von Ternate wegen der In⸗ fel Ceram mit den Hollandern 327, 328. er erfticht feine Gemahlinn 362. wird abgefeßt ibid. Thiere, die europaͤiſchen, wie fett ſie in Africa werd 2 en 31 Thiuts, befondere Art dieſes Baumes 580 Tidor, Befchreibung diefer Inſel 320, 321 Tiercery, ein franzöfifches Waarenlager 603 Tituravon, Nutzen der Blatter von dieſem ame / i 588 Tocamboa, eine den Hunden fihadliche Frucht. - 585 Tolle, eine Art Getreyde auf der Inſel eylan 506 Tolla⸗guion, fonderbare Befchaffenheit des Flei⸗ fihes von dieſem Thiere 515 Tombubirfi, ein Baum, deffen Holz gelb iſt 583 Tongue, ein Kraut, welches dem Efelund Gifte widerſteht "582 Topasgrube auf Madagaftar wird entdecket 546 Travaden nennen die Seefahrer gewiffe Wind: ſtoͤße unter der Linie 148 — ein Thier mit einem Menſchenge⸗ ichte ir 574 Trinquemale wird den Franzofen geſchenket 610 Trombas, eine Art Rohr 149 587 Rn nn CTſima⸗ Regiſter Tſimadan, Nutzen dieſes Baumes fuͤr die Peſt 586 Tſimandats, Kraft dieſes Krauts wider die Franzoſen 584 Tfirfibi, eine Art graue Eichhörnchen 574 Tuacan, eine befondere Art Getranfe 336 Tual, eine befondere Art Getranfe 316 Tubaon, Hofſtatt des Königes daſelbſt 73 Befhreibung feiner Gemächer 79. und Mar ſtaͤlle 80 U. Uanderons, eine ganz beſondere Are Affen grı Ungeziefer, geflügelted, das die Seefahrenden quaͤlet 187 Affei, ein Ehrenname auf der Inſel Ceylan 495 Avidambus, Nutzen dieſer Wurzel 578 Uvienpaſſos, wilde, wohlſchmeckende Wurzel 578 AUbifutchi, eine ſehr dicke nahrhafte Wurzel 578 Uvilaſſa, eine Art Jalappa 587 Uvirandres, wilde, wohlſchmeckende Wurzeln x 578 Upivave, eine Art knotichtes Rohr 539 ” V. le Vacher de la Caſe, Geſchichte deſſelben 523 feine großen Eigenſchaften und Kriegesver⸗ richtungen 523, 524. fein Misvergnuͤgen uͤber den Chamargu 524. er beirathet eine Ne⸗ gerprinzeßinn 324. Chamargu will ihn um⸗ bringen laffen 324. er wird in das Fort Dau⸗ phin zurück berufen 526. errettet durch feine Herzbaftigfeit den Chamargu ibid. verfol⸗ get den Dian Manangue 527. beſuchet nebſt feiner Gemahlinn die Fraͤnzoſen im Fort Dauphin 540. neue Kriegeöthaten deffel- ben 347. die Beute, bie er gemachet, eignet fih Chamargu zu 548. befondere Ehre, die ihm vom Rathe erjeiget worden, und feine Großmuth 549,560. er wird Major auf der Inſel 563. ſein Tod 565, 366, 392 Vacos, ſonderbare Eigenfchaft dieſer Art Amei⸗ en 512,513 Vahalaies, Wurzeln, die wie Birnen ſchmecken 1 578 Vabia, eine Urt wohlrieck ndes Epheu —* Vahon⸗ ranu oder Kinghiruts, Rutzen dieſer Pflanze — 584 Yabors, Nutzen diefer Staude sum Farben : 585 Vancoho, eine Art fehr giftiger Spinnen 3 Varaucoco, Nutzen dieſer Staude Varvattes, eine Pflanze, davon ſich Die Seiden⸗ wuͤrmer nahren 579 Verbrennung der Todten auf der Inſel Ceylan, wie fie geſchieht 50 2 Verhoeven, Peter Willemſen, führer eine hol⸗ laͤndiſche Flotte nach Oſtindien 10, feine Ab⸗ reiſe 347. ſein Berhaltungsbefehfund Rath: ſchlag darüber 348. geht nach Mozambick, und belagert das Schloß Taffaſo 349. muß aber Die Belagerung aufbebensso. unmenſch⸗ liche That von ihm 350. nimmt den Portus giefen zwey Schiffe weg 350. geht nach Ca⸗ lecut, und wird daſelbſt wohl empfangen s5u erhalt Gehör beym Gamorin 352. Aner⸗ biethen deffelden und Verhoevens Antwort 353. er wird einer Nachlaßigkeit befchldiger, aber davon frey geſprochen 353. Bunduig zwiſchen den Hpllandern und dem Samorin 354. er bekoͤmmt Nachricht von dem Zuſtan⸗ be in Malacca, und laßt den Borfag zur Be lagerung fahren 354. geht nach Sobor, und will eine Schanze bauen 355. welches ihm aber abgefchiagen, und ein anderer Vorſchlag gethan wird, ben er auch annimmt 356. geht nach Bantam, und erhalt daſelbſt nee Vers ‚baltungsbefehle 357. er geht nach Banda, und findet die Engländer daſelbſt 358. er ‘wird von den Inſulanern daſelbſt uͤberliſtet 359, und nebſt feinem Gefolge ermordet 360 _ Veron D’Öleron, commandiret das Schiff St. Paul 530. fein Beſuch bey dem Alcade 531 Vielweiberey iſt in Bali erfaubt 60. auch in Bantam 84. und anf den Molucfen 316 Vintine, eine Art Münze in Offindien ' 100 Violaca⸗laca, Kraft dieſes Baumes 588 Vlaming, Adam, deſſen Handel zu Achin 105 Voschits, eine Art Weinreben 581 Voaduru oder Voafontſi, Nutzen dieſer Frucht 580 Voahe, eine Art Lilium convallium Voalelats, eine Art weißer Maulbeeren 580 Voamenes, eine Art Erbſen, zum Goldloͤthen dienlich F 58% Voanane, Kraft diefer Frucht für den Bauch⸗ u 584 Voanato, Beſchreibung dieſer nahrhaften Su —— Voand⸗ «= der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Voandſorus, eine Art Heiner Erbfen 579 Voandzu, eine Art Bohnen ‚579 Voanabenbes, eine Art Eleine Bohnen 579 Poanunue, eine Gattung Feigen, von fonder- barer Art EIER Voaravendzara, eine Frucht, die wie Nage⸗ lein ſchmecket 581 Voarodul, eine gelbe Frucht 585 Voarots, eine Ark magere Kirfihen 579 Voaſatre, eine wohlfehmertende Frucht 581 Voaſutre, eine Frucht, Die wie Caſtanien ſchmecket 580 Vostolalse, eine dornichte Staude 586 Voateimon, eine vortreffliche Art Eitronen sgı Voavaluts oder Durion, eine — rucht 580 —— Nutzen dieſer kleinen Frucht 579 Vogelneſter, eßbare iu China 120 Vondſira, eine Art Wieſel Vontaca, Nutzen dieſer Frucht —— Vontaguier, ein Baum, den bie Seidenwuͤr⸗ mer lieben 575 Voru⸗ amba, ein ſeltſamer Nachtvogel 576 Voruchotſi, oder der Ochſenreyher 576 Porudul, eine Art Beinbrecher, beſondere Ei⸗ genſchaft dieſes Vogels 576 Vorupatra, eine Art Straußen 576 »Bulibobits, Nutzen dieſes Krautes 582 Vuli⸗ vaſa, eine Manze mit einer ungemein wohlrischenden Bluhme 587 Buln, Nusen diefed Baumes, melcher fonft Mambu oder Bambu genannt wird 588 w. — Wadas, heißen bie aͤlteſten und wilden Ein⸗ wohner auf der Inſel Ceylan 488 Walgvogel, Beſchreibung deſſelben 65 Wallfifere, erſtaunliche Menge derſelben 189, wer den Fang derfelben zu St. Galvator ges pachtei 192. loͤblicher Eifer eines Wallfiſches 193 van Warwyck, Wibrand, führet ein hollaͤn⸗ difches Schiff nach Oſtindien 9, 63. €* richtet das bollandifche Wapen auf der Infel Cirne auf 65. er gebt nach Bantam 65. von dar nach den moluskifchen. Inſeln 66, 69. fein widriges Schickſal zu Madura 68. auf der Infel Amboina erhält er Handlungsfrey⸗ eit 69. er ſchicket zwey Schiffe nach Ban- - 7°. Rn das erſte Waarenlager in \ Dflindien zı. ſchiffet nach Ternate 72. keh⸗ ret sach Bantam und von dar nach Europa zuruͤck 75. geht aufs neue, ald Admiral, mit vierzehn Schiffen unter Gegel 244. pluͤn⸗ dert das Eyland Annobon 245. koͤmmt nach Bantam 246. bemüher fich den Hollaͤndern einen feften Gig allda zu verfchaffen 247. ſchicket zwey Schiffe nach China 245, 251. er= richtet zu Greſſick cin Comptoir 252. fein Schreiben an den König von Siam 254. er bringt ben Chineſen vortheilbafte Begriffe von den Holländern bey 255. koͤmmt wieder nach Holland zurück 255 Waßſſerbehaͤltniſſe auf hoben Bergen 505 Waſſer hoſen, fiehe Drachen. Waſſerſchlangen, deren Befhreibung 348 Waſſerſcorpione auf Madagaſtar 574 Ween, Cornelius van, reiſet nach Oſtindien 144. tapfere Thaten deſſelben auf der Inſel Annobon 144. er iſt ſowohl ein Geeräuber, als ein Reiſender 014 Weert, Sebald, wird’ mit feinen Leuten nie dergehauen 242, 243 Meiber, der fremden Kaufleute zu Bantam, wie fie gekaufet und verfaufer werden 90. wie die maldivifchen gekleidet gehen ı09. ihr Saarputz rog. Die in Chichiri biethen ihre Schter den Fremden zu ihrem Gebrauche an 416. wo fie fich mit ihren Männern ver⸗ brennen laffen 61, 433. DBefchreibung derer zu Batavia 454. ihre üppige Pracht 455, 456. wie ed theils hollaͤndiſche Weibesbil⸗ der machen, daß ſie nach Batavia kommen 457. was am Vorgebirge der guten Hoff: nung aus ihnen wird 457. große Freybeit derer auf Ceylan und Hochachtung fir fie 502. Geſtalt und heftige Liebe derer auf Ma⸗ dagaſcar 568. fie heirathen fehr jung 569 Meibesperfonen, erſte hollaͤndiſche in Indien i } 363 Meibnachtsfebiffe, welche fo genennet wer⸗ den 461 Millekins, Jacob, veifer nach Oſtindien 5 Minde, Nachricht von den ordentlichen auf der m Inſel Java den Spaniern getoͤdtet 363 Wolpbaet, ein hollaͤndiſcher Admiral fehläge den Don Andreas Furtado de Mendeza 9 MWundergefchichte - 621 Wuͤrmer, welche die Schiffe durchbohren 375 Nnunz2 Wuxzʒeln - ! 92” Wittert, ein bollandifcher Admiral wird von Regiſter der in dieſem Bande vorkommenden Sachen. Wurzeln, ſehr große, die auf Ceylan wachſen 510 Wuͤꝛrznelken, Verordnung wegen ihrer Anbau⸗ ung auf Amboina 328, 329. wachſen in er⸗ faunlicher Menge daſelbſt 333. Geſtalt der Mlanze, und wie man die Frucht ſammlet 334. fonderbave Eigenfihaften des Wuͤrznel⸗ kenbaumes 335. was ihre Bervielfaltigung befördert 335. mie bie Indianer diefelben brauchen 336 3. Zandraha, ein Baum, deſſen Holz wie Horn i 8 i 584 Sanienes&abe, ein Holz, das mie Kuͤmmel 2 583 riecht ' nnmutinirimknantke Zechinen, wie viel fie in Dffindien gelten 101 Zeitmaaß der Einwohner auf der Inſel Ceylan 499 Serumbet, Tugenden dieſer Wurzel 96. beißt fonft Canjer. Siberbkatzen, ober Caſtoris, werden in Java und Gtiinen gefunden 93 Zimmerbaum, deifen Beſchreibung 508 Simmet, wilder, auf Java 96 Zucker, auf den Blättern einer Stande 589 Zuckerrohr, deſſen Nutzen auf Madagaſtar 579 Zuhizorua, ein ſehr großer Baum 585 Zuirfa, Nutzen dieſes Krautes fuͤr das Fieber 583 Zumontſui, Nutzen dieſes Baumes zum Faͤr⸗ ben 589 0 B 9 — — N 1 u n Se Z N \) efpE 5, a R — mm KUNTN 07 J Er Y a AN (u) AELTTTTTT N 8 AL) FAT Rh N 5 NE > — J