* Amsrikanisches Garte - | oder praktiſches Handbuch zum Gemüſe-, Obſt- und Weinbau, ſowie Zeichnungen über den Schnitt der Weinreben, und gründliche Anleitung zur Blumenzucht, mit genauer Berückſichtigung der ameri⸗ kaniſchen Verhältniſſe, N von Friedrich Clarner, praktiſchem Gärtner. Zweite Auflage mit Abbildungen, Philadelphia: Verlag von Schäfer und Koradi. 1866. Entered according to Act of Congress, in the year 1860, by JOHN WEIK & CO., in the clerk's office of the Distriet Court of the eastern district of Pennsylvania. Entered according to Act of Congress, in the year 1866, by SCHEFER & KORADI, In the Clerk’s Office of the District Court of the Eastern District of Pennsylvania. — Gift of Estate ot W. R. Hesselbach 1920. Vorwort. Zur Ausarbeitung dieſes Gartenbuchs haben mich mehrere Wahrnehmungen veranlaßt, wovon die hauptſächlichſten folgende ſind: 1) Daß ſehr wenige deutſche Gartenbücher hier angetroffen werden, die einigermaßen den hieſigen Verhältniſſen Rech— nung tragen. | 2) Daß ein deutſches Gartenbuch (vorzüglich für den hiefigen deutſchen Farmer) nöthig iſt, da ich mich ſehr oft überzeugt habe, daß —wenigſtens in manchen Staaten —hinſichtlich des Gartenbaues, der Deutſche dem Amerikaner weit nachſteht. 3) Daß deutſche importirte Gartenbücher für den hieſigen Farmer im Preiſe oft zu hoch kommen würden. Meine Lehren und Anſichten gründen ſich theilweiſe auf eine zwanzigjährige Praxis in dieſem Lande und eine eben ſo lange in Deutſchland, theils auf mehrere deutſche und engliſche Garten— bücher, die alle als gut und wovon die meiſten als die beſten an— erkannt ſind; aus dieſen habe ich, wo es thunlich war, vieles bloß ausgezogen oder aus dem Engliſchen wörtlich überſetzt, was vor- züglich bei Beſchreibung der Obſtſorten der Fall iſt. 9 Einleitung zum Gemüſegarten. Lage. Die beſte Lage eines Gemüſegartens iſt eine nicht ſumpfige Ebene; 1) weil da gewöhnlich der beſte und tiefſte Boden iſt, 2) die Feuchtigkeit länger anhält, und 3) durch ſtarke Regengüſſe die Erde nicht von den Pflanzen weggewaſchen wird; jedoch muß ſie genug Luftzug und Sonne haben. Iſt aber kein ſolches Stück Land nahe genug beim Wohnhauſe, ſo ſollte der dazu beſtimmte Platz doch wenigſtens nicht zu viel Fall haben, und entweder gegen Morgen oder Mittag abhängig ſein, weil dann alle Gemüſe 2 bis 3 Wochen früher reif werden, als wenn der Garten gegen Norden hängt. Alle Bäume und Sträucher ſollten wenigſtens 40 bis 50 Fuß breit um den ganzen Garten umgehauen werden, weil ſolche den Garten beſchatten, den freien Durchzug der Luft hemmen, und ihre Wurzeln in dem Garten die Nahrung aus der Erde ziehen. | Eintheilung. Zum Gemüſebau iſt es am beſten, wenn der Garten in Vierecke eingetheilt wird, indem er in dieſer Form am beſten bearbeitet und am vortheilhafteſten bepflanzt werden kann. Werden dieſe Qua— drate mit ungefähr 6 Zoll breiten Raſen, mit Brettern oder zuge— hauenen Steinen eingefaßt, ſo gewinnt der Garten ein beſſeres Anſehen und die Quadrate und Wege bleiben in ihrer gehörigen Form. Bei einer Einfaſſung mit Raſen iſt ſolcher nicht flach auf die Quadrate, ſondern an die Seiten derſelben und zwar ſchräg anzulegen, fo daß er mit denſelben gleiche Höhe hat. Die Wege ſollten ungefähr 4 bis 5 Zoll niedriger ſein, als die Quadrate. Umzäunung. Die Einfriedigung ſollte niemals ein ſogenannter Wurmzaun (Wormfence) ſein, weil, abgeſehen von deſſen häßlichem Ausſehen, in den Ecken ſo viel Unkraut aufwächſt, welches den Samen über (5) er — 6 — den ganzen Garten ausſtreut; ſondern ſollte immer aus Latten, Stangen oder Brettern (Clapboards) gemacht werden, welche auf— recht ſtehen und oben zugeſpitzt ſein müſſen, damit die Hühner 0 darauf ſitzen und dann in den Garten hinunter fliegen önnen. Bearbeitung. Ein Familiengarten, d. h. ein Garten in welchem keine Gemüſe zum Verkauf gezogen werden, ſollte niemals gepflügt, ſondern mit dem Spaten ſo tief als möglich umgeſtochen werden, weil dadurch das Erdreich tiefer und mehr durch und durch bearbeitet und beſſer umgeworfen wird, d. h. die obere Erde hinunter und die untere hinauf zu liegen kommt; denn wenn die untere Erde durch das Graben gehörig herauf gebracht wird, ſo wird ſie von der Luft, dem Regen und der Sonne gleichſam geſtärkt und hierdurch, ſo wie durch die Vermiſchung mit dem Dünger, fruchtbar gemacht. Aus der Luft zieht das Land viele befruchtende Theile, daher hat das öftere Umgraben ſehr großen Nutzen; denn ein feſtes Land iſt nicht fähig, Fruchttheile aus der Luft an ſich zu ziehen, und Luft, Regen, Schnee, Thau, Froſt und Kälte können nicht genug darauf wirken. Je feſter der Boden an und für ſich iſt, um deſto öfter und ſorgfältiger muß er umgegraben werden. Iſt aber der Garten mehrere Jahre hindurch ſchon gut behandelt worden, und find die Erdarten darin gehörig vermiſcht, ſo kann öfteres Graben in einem Jahre auch wieder ſchaden, weil dann das Land nicht gehörig Zeit behält, ſich zu ſetzen und ſich mit Nahrungstheilen aus der Luft zu vereinigen. Iſt der Garten ſo eingezäunt, daß kein Vieh oder Schweine hinein können, fo iſt es und vorzüglich bei einem ſchweren Boden —von ſehr großem Nutzen, das Land im Herbſte zu düngen und umzugraben; Froſt, Luft und Regen dringen leichter ein, wodurch es von Jahr zu Jahr mürber wird. Auf jeden Fall ſollte der Dünger im Herbſte auf das Land gebracht werden. Das Umſtechen des Bodens ſollte jedoch, und hauptſächlich im Frühjahr, nur geſchehen, wenn er trocken iſt, denn dann bleibt er locker, ſo daß die Luft eindringen kann. Auch bei dem Behacken mit der Haue iſt dieſes zu beachten, denn wird der Boden behackt, wenn er naß iſt, ſo wird die nach jedem Regen ſich bildende Kruſte zerſtört, die Sonne zieht die Feuchtigkeit viel geſchwinder aus, und da die Pflanzen nach einem Regen die meiſte Nahrung zu ſich nehmen, ſo wird ihnen ſolche entzogen; auch werden bei dem Behacken oft die Wurzeln der Pflanzen beſchädiget oder aus ihrer Lage gebracht, welches ihnen zu dieſer Zeit ganz natürlich mehr ſchadet, als wenn | | I | | | — der Grund trocken und die Pflanze ſich, ſo zu ſagen, in einem Ruheſtande befindet. Morgens iſt die beſte Zeit zum Behacken, weil dann den Tag über die Sonnenhitze das Unkraut ſo abwelkt, daß es die Nacht über nicht mehr Wurzel faſſen kann. Vom Dünger und deſſen verſchiedenen Arten. Wohl zu berückſichtigen ift, daß in einem Garten durch den all— jährlichen Anbau der in jeder (zu einem Garten geeigneten) Erde ſich befindliche Humus oder Dammerde ſehr gemindert wird und darum alljährlich durch Dünger wieder erſetzt werden muß. Um aber die verſchiedenen Arten von Dünger gehörig anwenden zu können, iſt es nöthig, ſie ihrer Wirkung nach zu kennen. Man theilt dieſe verſchiedenen Düngerarten in mineraliſche, vegetabiliſche und thieriſche Dünger. Die mineraliſchen Düngerarten ſind vorzüglich Kieſelerde, Sand, Thon, Gyps, Kalk und Mergel. Ihre Vermiſchung mit dem 8 Boden hat den Zweck, die Erde lockerer oder feſter zu machen, es iſt aber immer Vorſicht bei deren Anwendung nöthig. Die vegetabiliſchen Püngerarten find von viel höherem Werth; man rechnet dahin: 1) Dammerde oder Humus. Alles abgefallene Laub, Reiſer und Sträucher, ausgejätetes Unkraut, Stroh und dergl., werden ſorgfältig in beſondere Haufen geworfen und den Einwir— kungen der äußeren Luft ausgeſetzt. In einem Jahre iſt alles zu einer ſehr nahrhaften Erde umgewandelt, welche man vorzugsweiſe Lauberde nennt. Hierzu iſt auch die Holzerde zu rechnen, die ſich aus liegenden Bäumen (Logs) und vom Abgange beim Holz— fällen, ſo wie an den Häuſern, wo das Holz klein gehackt wird, aus Holzſpänen bildet, welche letztere man aber mit Vorſicht und nicht eher benutzen darf, als bis ſie ganz vermodert und ſorgfältig von den unverfaulten Spänen gereiniget ſind, weil die noch in Gährung beſtehenden Holztheile, ſo wie die darin befindlichen Würmer, den Pflanzen ſehr nachtheilig werden können, und daher meiſtens mehr ſchaden als nützen. 2) Die Aſche enthält viele gute Stoffe. Sie macht den feſten und kalten Boden locker und milder und düngt ihn durch die erzeugte Kohlenſäure. Man wendet ſie gewöhnlich nur auf der Oberfläche der Erde an, indem man ſie darauf ausſtreut. Sie | hält auch viele Inſecten ab und vertilgt manche Arten von Un- kraut. Friſche Aſche iſt der beim Seifenſieden ausgelaugten vor— zuziehen. | — 8 — 3) Die Gärberlohe wird manchmal als Dünger ge— braucht, iſt aber als Düngerart die ſchlechteſte, denn die von allen anderen Beſtandtheilen befreite Holzfaſer iſt als Nahrung der Pflanzen ſehr ſchwach. 4) Der Moder in Niederungen und unter dem Waſſer in Teichen u. ſ. w. iſt ein vorzügliches vegetabiliſches Düngungs— mittel, welches einen ſehr anhaltenden, nahrungsreichen Dünger abgiebt, und beſonders die Fruchtbarkeit in leichtem Boden ſehr befördert. Man fährt ihn in Haufen, damit er an der Luft gut austrocknet, ehe man ihn anwendet. Wünſcht man eine recht ſchnelle Wirkung, ſo ſetzt man thieriſche Dünger und Kalk hinzu. 5) Der Ruß iſt ein vorzüglicher Dünger, welcher für ſich allein am ſtärkſten in kieſigem und kalkigem Boden wirkt. Mit Kalk und Erde vermiſcht, macht er einen guten Compoſt. Man nimmt hierzu 1 Theil Ruß und 5 Theile Erde, läßt dieſe Miſchung 14 Tage ruhen, dann ſchichtet man etwa 1 Theil Kalk dazwiſchen und läßt den Haufen noch 6 Wochen liegen. Der thieriſche Dünger iſt der kräftigſte, aber auch der am we— nigſten anhaltende. Dieſen Dünger geben alle modernde thieri— ſche Körper und die Abgänge aus dem Darmcanal der Thiere. Dieſer Dünger unterſcheidet ſich aber ſehr nach der Verſchieden— heit der Thiere, von deren Auswürfen er entſtanden iſt. 1) Der Pferdemiſt äußert eine ſehr ſchnelle Wirkung und treibt die Pflanzen kräftig empor, wenn er vor ſeiner Zerſetzung durch Gährung oder Schimmel auf das Land gebracht wird. Am vortheilhafteſten wirkt er auf naſſen, kalten, lehmigen Boden, und am nachtheiligſten auf trockenen, warmen und ſandigen Boden, wo er anfangs die Pflanzen übertreibt, wodurch ſie nachher ſchwach und kränklich werden. 2) Der Rind viehmiſſt tritt zwar auch ſchnell in die faulige Gährung über, aber dieſe geht mit einer geringeren Entwickelung von Wärme vor ſich, weshalb die Feuchtigkeit auch weniger aus— dunſtet. Er geht in eine breiartige Maſſe über und wird, wenn er zuſammengehäuft liegt, zuletzt zu einer torfähnlichen Subſtanz. Auf den Boden äußert er ſeine Wirkung nicht ſo ſchnell wie der Pferdemiſt, aber um deſto reichhaltiger auf viele Gewächſe; auch entwickelt er keine merkliche Wärme. Er wirkt am vortheilhafte— ſten auf warmen Boden. Auf lehmigen Boden wird er leicht un— wirkſam, wenn er nicht durch öfteres Umarbeiten eines ſolchen Bodens mit der Luft in Berührung gebracht wird. 3) Der Schaf miſt zerſetzt ſich leicht, wenn er feſt zuſammen in ſeiner natürlichen Feuchtigkeit liegt, aber langſam, wenn er N | 1 1 — 9 — | locker liegt und feine Feuchtigkeit ſich leicht verſenken kann. Im Boden zergeht er ſchnell, äußert ſeine Wirkſamkeit früh und kräftig und übertreibt zuerſt die Pflanzen ſehr, wenn er ſtark aufgefahren wird. So ſchnell er aber wirkt, ſo ſchnell erſchöpft ſich auch ſeine Wirkſamkeit. Der obere ſtrohige Miſt in den Ställen wirkt am vortheilhafteſten auf feuchten Boden, wo er auch ſtark aufgefahren werden kann; den unteren zergangenen Miſt muß man aber auf jedem Boden ſehr dünn ausſtreuen, weil er ſonſt die Pflanzen übertreibt. 4) Der Miſt von Schweinen iſt nur für warmen Bo- den zu benutzen, denn er iſt ein kalter und trockener Dünger. Er muß mit Vorſicht und nicht eher gebraucht werden, als bis er, mit Stroh und Erde vermiſcht, gänzlich aufgelöſt iſt. 5) Der Miſt von Federvieh, vorzüglich der Tauben— miſt, hat eine ſehr große treibende Kraft, nur muß man ihn nicht in Klumpen unter die Oberfläche bringen. Am beſten wirkt er, wenn man ihn zertheilt auf die Oberfläche bringt. Hierher gehört auch der in den Vereinigten Staaten jetzt ſehr häufig gebrauchte Guano, welcher gewöhnlich in 10 Theilen Waſſer aufgelöſt und fo je das Ste oder 4te Mal beim Begießen der Pflanzen gebraucht wird, da ſonſt ſeine Wirkung zu ſtark ſein und die Pflanzen über⸗ trieben würden. Man darf aber die Pflanzen ſelbſt nicht damit begießen, ſondern nur die Erde. 6) Die menſchlichen Excremente ſind unter allen thieriſchen Dungarten faſt die wirkſamſten, und doch werden ſie unter allen am wenigſten benutzt. Am ſtärkſten wirken ſie, wenn man ſie vor der überſtandenen Gährung anwendet. Ihre allzu— große Kraft wird dadurch gemindert, daß man ſie mit Raſen in Haufen ſchichtet und etwas Kalk zuſetzt. Auf dieſe Art verlieren ſie auch allen Geruch und vermiſchen ſich zu einer ſehr kräftigen Erde. Sie müſſen mehrere Male durchſtochen werden, und wer— den dann am vortheilhafteſten als Ueberſtreuungsmittel benutzt. Auch Knochen, Hörner und andere hornartige Sub- ſtanzen der Thiere, ſelbſt Fleiſch und Blut geben einen ſtarken Dünger; am beſten iſt es, wenn man ſie in eine Grube bringt, mit ungelöſchtem Kalk vermiſcht und dann mit Erde zudeckt. en Art werden fie theils weich gemacht, theils ganz auf— gelö Mit allen Gemüſearten ſollte jedes Jahr in den Quadraten abgewechſelt werden, wodurch viel Dünger erſpart wird. Manche Gewächſe kann man wohl mehrere Jahre an derſelben Stelle pflanzen, wie z. B. Zwiebeln, Erbſen und Stangenbohnen. Bei a der Abwechſelung muß man jedoch immer auf die für das Gewächs geeignete Lage und paſſenden Boden Rückſicht nehmen, wie ſolches bei jedem Gewächſe angegeben iſt. Samenerziehung. Obgleich die vielen Samengärtner ihre Samen zu einem nie— drigen Preiſe an ihre Agenten in allen kleinen Städtchen der gan— zen Union zum Verkauf ſenden, und wovon (beiläufig geſagt) nach meiner Ueberzeugung gewöhnlich D. Landreth und Sohn in Philadelphia der beſte iſt, ſo bleibt doch die eigene Samen— erziehung immer ein zu wichtiger Theil der Gärtnerei, als daß ich nicht einige Vortheile dabei erwähnen ſollte. Allen Gewächſen, welche man im Garten zur Saat auspflanzt, muß man vor allen Dingen eine recht ſonnenreiche Lage geben, damit ſie ſchnell zur Blüthe und der Same zur Reife kommt. Alle einander ähnliche Arten müſſen zur Samenerziehung ſo weit als möglich von einander entfernt werden, damit ſie ſich nicht in der Begattungszeit miteinander vermiſchen können. Das Land dazu ſollte nicht friſch gedüngt ſein, damit die Pflanzen nicht zu viel in's Kraut wachſen. Gewächſe, welche erſt in demſelben Jahre geſäet und verſetzt werden, machen natürlich hiervon eine Aus— nahme. Kurz vor der völligen Reife zieht man die Samenſtauden auf und legt oder hängt ſie an einen luftigen Ort zum Nachreifen; ſollten jedoch einzelne Zweige früher reifen, ſo ſchneidet man ſolche ab und hängt ſie auf, damit man nicht den zuerſt reif gewordenen Samen verliert, welcher der beſte iſt. Das Aufziehen oder Ab— ſchneiden ſollte bei trockener Witterung geſchehen. Wenn der Samen völlig trocken iſt, wird er abgeklopft oder ausgerieben; bei Gurken, Melonen u. dergl. aber ausgewaſchen und aller auf dem Waſſer ſchwimmende weggeworfen. Auch muß der Samen ſehr trocken ſein, wenn er in Säckchen aufbewahrt wird. Auf dieſe Säckchen ſollte der Name des Samens, die Jahrzahl, wenn er ge— ſammelt, und die Zeit geſchrieben fein, wie lange er feine Keim- kraft behält. Iſt der alte Samen verbraucht und wird wieder neugezogener hinein gethan, jo muß die alte Jahrzahl ausge- ſtrichen und die gegenwärtige darauf geſchrieben werden. Der Ort, wo der Same aufbewahrt wird, darf nicht geheizt werden, nicht feucht und nicht dem Rauch ausgeſetzt ſein, aber muß friſche Luft haben. MH: = Miſtbeete. Dieſer Theil der Gärtnerei iſt in dieſem Lande ſo zu ſagen eine | Nothwendigkeit geworden, wenn man die hier üblichen Gemüſe⸗ arten auch nur zu einer Zeit haben will, wenn ſie in den größeren Städten ſchon in großer Menge auf den Markt gebracht werden; und da hier an Pferdemiſt nirgends Mangel iſt, und die erforder— lichen Fenſter und Kaſten mit geringen Koſten angeſchafft werden können, fo muß man ſich wirklich wundern, daß man vorzüglich bei der deutſchen Bevölkerung — noch jo wenige antrifft. Es lohnt ſich z. B. gewiß niemals der Mühe, Blumenkohl oder frühes Kraut (frühen Kohl) zu ziehen, wenn der Samen nicht bald in ein Miſt— beet geſäet werden kann, und mehrere andere Gewächſe, als Liebes— apfel (Tomato), Pfeffer u. dergl., reifen um zwei Monate eher und geben folglich noch einmal ſo viel Früchte, als wenn ſie in's freie Land geſäet werden, weil ihre Tragbarkeit fortdauert, bis ſie vom Froſt getödtet werden. Lage Die Lage der Miſtbeete muß trocken und gegen Mittag ſein, damit ſie von Morgens bis Abends volle Sonne haben. Auch müſſen ſie frei liegen, d. h. hoch, und nicht von Bäumen umringt fein; nur die Nord- und Nordweſtſeite ſollten 4 bis 8 Fuß von den Kaſten mit einem ungefähr 5 Fuß hohen Bretterzaune ver— ſehen, oder wenigſtens die Nordſeite durch ein Gebäude geſchützt ſein, um die ſo kalten und ſcharfen Nordweſtwinde abzuhalten. Kaſten und Fenſter. Nach meinen Erfahrungen iſt für Miſtbeetfenſter das beſte Maas 5 Fuß lang und drei Fuß breit, doch ſind darin die Meinungen ſehr getheilt; ſo ziehen z. B. Einige die Breite von 4 Fuß darum vor, weil die Bretter hier gewöhnlich 16 Fuß lang ne folglich ein halbes Brett gerade die Länge zu einem Kaſten für 2 Fenſter giebt; allein Fenſter von 4 Fuß Breite find ungeſchickt zu hand- haben und vermöge ihrer Schwere biegen ſie ſich zu leicht, wenn man ſie an einer Seite anfaßt, wodurch der Kitt abſpringt und das Glas zerſpringt, folglich mehr verloren geht, als durch den Abfall von den Brettern. Manche nehmen, wenn die Fenſter 3 Fuß breit ſind, 3 Fenſter zu einem Kaſten; allein ich glaube, daß ein Kaſten mit 2 Fenſtern—wenigſtens für einen Privat- garten —vortheilhafter iſt, und will daher einen ſolchen in der Beſchreibung annehmen. \ 1 Die Bretter zum Kaſten ſollten von Fichtenholz (Pine) ſein, weil dieſes das einzige Holz iſt, das ſich nicht wirft, und ſollten wenigſtens anderthalb Zoll dick fein und wo möglich ohne Aeſte, das hintere Brett noch einmal fo breit als das vordere, da- mit die Fenſter die Sonnenſtrahlen beſſer auffangen und das Waſſer beſſer ablaufen kann, und jedes Brett 6 Fuß 1 Zoll lang; die Seitenbretter 5 Fuß lang, und iſt z. B. das hintere Brett 18 Zoll breit und das vordere 9 Zoll, fo müſſen die Seitenbretter von hinten nach vorne (an der obern Seite) ſchräge geſchnitten werden, ſo daß ſie hinten 192 Zoll und vorne 102 Zoll breit ſind, und ſomit 12 Zoll über das hintere und vordere Brett hervor— ſtehen, und den Windzug verhindern, unter die Fenſter einzudrin— gen; ſind die Seiten- oder Endbretter jedoch nur 18 Zoll breit, ſo befeſtiget man ſie 12 Zoll höher und nagelt eine 12 Zoll breite Leiſte darunter. Die Seiten- oder Endbretter werden an's Ende des Vorder- und Hinterbrettes genagelt. In der Mitte dieſes Kaſtens muß eine ungefähr 3 Zoll breite und wenigſtens 1 Zoll dicke Leiſte vom vorderen zum hinteren Brette laufen, worauf die Fenſter ruhen und geſchoben werden können. Die Leiſte muß, nachdem der Kaſten mit großen Nägeln (Spikes) gut zuſammen genagelt iſt, mit -was man einen Schwalbenſchwanz nennt — vorn und hinten eingelaſſen werden, daß ſie mit den Brettern ganz eben iſt und ſo zugleich den Kaſten in der Mitte in der gehörigen Weite zuſammen hält. Auch werden Leiſten von 1 bis 12 Zoll Dicke an die Seitenbretter genagelt, ſo daß ſie mit dem vordern und hintern Brette eben laufen, damit die Fenſter darauf ruhen und gleiten können. Zwiſchen den Fenſtern bleibt nach obiger Berechnung ein leerer Raum von 1 Zoll, und in dieſen kommt eine Leiſte, welche zwiſchen 3 und 2 Zoll dick, 12 Zoll hoch und oben rinnenförmig ausgearbeitet iſt, damit das Waſſer darin ab— laufen kann. Alle Stellen, worauf die Fenſter aufliegen, müſſen eben gehobelt ſein, und alle Fugen gut ſchließen. Sollten die Fenſter auf dem Rückbrette nicht ganz feſt aufliegen, ſo kann auf demselben eine Abſchrote oder Sahlleiſte von Tuch mit Schuh- nägeln aufgenagelt werden. In allen vier Ecken ſollten Pfoſten von hartem Holze, und ungefähr 4 bis 5 Zoll im Viereck, befeſtiget werden; dieſe ſollten genau in die Ecken paſſen und mit ſehr großen Nägeln auf beiden Seiten feſtgenagelt werden, um dem Kaſten Dauerhaftigkeit zu geben und ihn in der gehörigen Rich— tung, d. h. winkelrecht, zu erhalten. Noch beſſer iſt es, wenn das vordere und hintere Brett in die Endbretter eingefalzt und mit Haken und Schließen feſt zuſammen geſchloſſen werden, damit ſie * | ..- | nach dem Gebrauche auseinander genommen und unter einem Dache aufbewahrt werden können. Auch ein paar gute Anſtriche mit Oelfarbe bezahlen ſich durch die längere Dauer der Kaſten ſehr gut. Dieſer Kaſten erfordert (wie ſchon geſagt) 2 Fenſter, jedes 5 Fuß lang und 3 Fuß breit, vom beſten Fichtenholz und unbedingt ohne Aeſte und 12 Zoll dick, die Seitenſtücke 22 Zoll und die Endſtücke 3 Zoll breit. Das untere Endſtück muß auf der oberen Seite fo viel dünner ſein, daß es mit dem Glasfalz in den Seitenſtücken in gleicher Höhe iſt, damit die unterſte Scheibe ungefähr 1 Zoll breit auf dieſes Endſtück hinaus gelegt werden kann, um das Waſſer abzuleiten. Die mittleren Stäbe 1 Zoll breit, hiervon geht ab A Zoll an jeder Seite für den Glasfalz, bleibt 2 Zoll Holz zwiſchen den Scheiben. Das Glas hierzu mag ſein 12 Zoll lang und 10 Zoll breit, oder 10 Zoll lang und 8 Zoll breit, und wird von unten herauf ſo eingelegt, daß (gleich einem Dache) die obere Scheibe die untere immer 2 Zoll bedeckt. Das Glas muß dann, wo es nicht flach aufliegt, niedergedrückt und mit kleinen dreieckigen Blechſtückchen befeſtiget werden, die man mit der linken Hand mit einem Meſſer niederdrückt und mit einem Meißel oder dergl. in Rahmen einſchlägt. Wenn nun alle Scheiben auf dieſe Art ſo befeſtigt ſind, daß man mit dem Finger überall aufdrücken kann, ohne daß ſich eine Scheibe oder Ecke derſelben im geringſten be— wegen läßt, ſo verkittet man ſie gut. Vor der Einlegung des Glaſes muß jedoch der Rahmen mit Oelfarbe einmal angeſtrichen werden und trocknen, und nach der Einkittung des Glaſes wenig— ſtens noch einen Anſtrich erhalten. 5 Anlegung. IJIſt man überzeugt, daß der Boden, wo das Miſtbeet angelegt werden ſoll, trocken iſt, und daß es auch nicht zu befürchten iſt, daß ſich bei einem Regen da Waſſer ſammelt, ſo gräbt man die | Erde 1 bis 12 Fuß tief aus, und zwar bei der oben beſchriebenen Größe des Kaſtens 8 Fuß lang und 7 Fuß breit, damit der Miſt rings um den Kaſten 1 Fuß breit vorſtehe, und bringt den Miſt \ hinein; hat man aber zu befürchten, daß Waſſer fih da ſammeln möchte, fo iſt es beſſer, dem Platz in der Mitte eine kleine Erhö— hung und ringsherum einen kleinen Abfall zu geben, damit die Wärme des Miſtes nicht durch Näſſe getödtet wird. Nur Pferde— miſt kann dazu benutzt werden, und je friſcher ſolcher iſt, deſto mehr Wirkung hat er. Doch iſt es beſſer, wenn man ganz friſchen Miſt erſt auf einen Haufen locker zuſammen- und alle + bis 5 Tage ! 2 | u Mn einmal umwirft, und ſolchen erft nach Verlauf von 8 bis 10 Tagen zur Anlegung des Miſtbeetes gebraucht, weil friſcher Miſt zu leicht in Brand geräth und dann zu bald ſeine Wirkung verliert. Um die Wärme zu verlängern, kann man Eichenlaub darunter miſchen. Ein ſolches Beet — wenn es gehörig gemacht iſt—behält 6 bis 8 Monate Wärme. Bei der Anlegung des Miſtbeetes muß der Miſt gut aufgeſchüttelt werden, damit alle Klumpen wohl gebrochen werden, dann wird er ſchichtweiſe von 4 bis 6 Zoll Dicke, ſo eben als möglich angelegt und mit der Miſtgabel etwas niederge— ſchlagen. Wo man eine Vertiefung bemerkt, muß noch etwas Miſt hinein geworfen werden, damit alles eben wird; hierauf legt man eine zweite und dritte Lage auf dieſelbe Art an und fährt ſo lange damit fort, bis man die nöthige Höhe erreicht hat. Die Höhe des Miſtbeetes richtet ſich nach der Zeit, in welcher es angelegt wird, und was man darin zu ziehen beabſichtiget. Will man z. B. ein Miſtbeet im Februar anlegen, um darin Liebesäpfel, Pfeffer und dergl. Pflanzen zu ziehen, ſo erfordert es eine Höhe von wenig— ſtens 3 Fuß, für Gurken 4 Fuß, während ein Beet zur ſelben Zeit für Salat, Kraut und dergl. angelegt, nicht mehr als 2 bis 22 Fuß Miſt erfordert. Dieſelben Beete gegen Ende März angelegt, können die erſteren 12 Zoll und die letzteren 6 Zoll weniger Miſt haben. Iſt der Miſt bis zur nöthigen Höhe angelegt, ſo muß er noch mit etwas feinem Miſt ohne langes Stroh ganz eben gemacht werden, ſo daß ſich nicht die geringſte Vertiefung zeigt, und das Beet auch nicht an einem oder dem andern Orte abhängig iſt. Hierauf wird nun der Kaſten geſetzt und zugleich die Fenſter auf— gelegt. Auch kann die Erde gleich hinein geworfen werden; manche ziehen es jedoch vor, den Miſt erſt ſich ſetzen zu laſſen und dann ſolchen noch einmal zu ebnen, bevor ſie die Erde hinein bringen; wenn aber der Miſt mit aller Vorſicht und Fleiß gelegt worden, ſo iſt ſolches nicht nöthig. Die Erde muß von vorzüglicher Güte ſein, weil hier die Pflanzen ihre ganze Nahrung aus dem Boden ziehen müſſen, und einmal dazu gebrauchte Erde ſollte darum nicht wieder benutzt werden. Die beſte Erde erhält man unter altem Graslande, wo man ſo viel abſticht, daß alle Wurzeln mit abgeſtochen werden, und ſolches auf die Seite wirft; dann nimmt man von 4 bis 8 Zoll tief, je nachdem der gute Boden ſeichter oder tiefer iſt, heraus, und läßt ſie, in einen ſpitzen Haufen geworfen, gut abtrocknen. Enthält ſie keinen Sand, oder ſehr wenig, ſo miſcht man etwas darunter, ſo daß ſie ungefähr zum ſechsten Theil aus Sand beſteht. Hat man ein weites Sieb und kann die Erde damit ſichten, ſo wird man bald einen weſentlichen Nutzen davon „ verſpüren, wenn man die Wirkung ungeſichteter Erde damit ver— gleichen kann. Von dieſer Erde legt man von 4 bis 5 Zoll dick in den Kaſten und macht ſie ganz eben, welches mit einem unge— fähr 2 Fuß langem und ſchmalem Brette am beſten geſchehen kann. Die Erde muß jedoch —wie oben gefagt—ganz trocken fein, damit ſie ſich nicht ballt und nicht unten durch die große Hitze zu einer Kruſte brennt. Sogleich werden die Fenſter wieder aufgelegt, wenn aber das Beet dampft, ſo muß man den Fenſtern etwas Luft geben, damit die erſten ſcharfen Dünſte auch nicht dem Glaſe zu nachtheilig werden. An den Seiten des Kaſtens kann man die Erde etwas höher machen, damit man die daſelbſt entſtehenden Lücken hiermit auffüllen kann. So bleibt das Beet nun 6 bis 8 Tage ſtehen, damit ſich Miſt und Erde ſetzen; nach 8 Tagen wird das allenfalls aufgegangene Unkraut ſorgfältig ausgejätet und das ganze Beet noch einmal eben gemacht. Wenn dieſes geſchehen iſt, kann der Same hinein geſäet werden. Die meiſten Gärtner ſäen den Samen aus freier Hand, allein mit Ausnahme von Kraut, Salat und Rettig, pflanze ich meinen Samen, d. h. ich mache leichte Rinnen von hinten nach vorne, und ungefähr 4 Zoll die eine von der andern entfernt, und lege meinen Samen ſo regelmäßig als möglich hin— ein. Dadurch wird eine Miſchung ähnlicher Pflanzen verhindert, und Luft und Sonne können beſſer eindringen. Nachdem der Samen geſäet iſt, werden die Fenſter ſogleich wieder aufgelegt und zugehalten, bis die Pflanzen aufgehen. So lange man nun ſieht, daß die Pflanzen kurz und ſtämmig bleiben, kann man die Fenſter zulaſſen, oder nur ſo viel lüften, daß der allenfalls ſich geſammelte Dunſt heraus kann; ſollten ſie ſich aber nur im geringſten länger oder dünner zeigen, als man gewohnt iſt, ſie im freien Boden auf— kommen zu ſehen, ſo muß ihnen ſogleich bei der erſten günſtigen Witterung, d. h. an einem Tage, wo es nicht friert oder ſchneit, von der Zeit an, wo die Sonne auf die Fenſter kommt, bis eine Stunde vorher, wenn ſie die Fenſter wieder verläßt, hinten Luft ge— geben und dieſes fortgeſetzt werden, bis die Pflanzen wieder kräftig ſind und ein naturgemäßeres Anſehen haben. Bei zunehmender Wärme und im Verhältniß wie die Pflanzen größer werden, muß ihnen auch mehr Luft gegeben werden, bis zuletzt, wenn die Wit— terung warm genug iſt und die Pflanzen groß und ſtark genug ſind, die Fenſter, während die Sonne in das Beet ſcheint, ganz abgenommen werden können. Des Nachts, und zwar ſchon ſo bald als die Sonne das Beet verlaſſen hat, ſollten Strohmatten oder alte Decken darauf gelegt und dieſe mit Brettern dachförmig zugedeckt werden, damit bei allenfalls eintretendem Regen ſolcher ablaufen und nicht bis auf die Decken eindringen kann; denn werden dieſe naß und tritt die Nacht über ein ſtarker Froſt ein, ſo frieren ſie an die Gläſer, wodurch Kälte im Beete erzeugt wird. Wenn das Beet in der Wärme nachläßt, oder man einen ſehr ſtarken Froſt zu befürchten hat, ſo wird noch um den ganzen Kaſten, bis beinahe unter die Fenſter, ungefähr 12 Fuß dick friſcher Miſt ge— legt, wodurch die Hitze wieder erneuert und aller Froſt von dem Miſtbeete abgehalten wird. Die Pflanzen in einem Miſtbeete dürfen ſehr wenig begoſſen werden, welches auch immer nur bei warmen Tagen und des Mor— gens geſchehen muß, nachdem die Sonne das Beet ſchon erwärmt hat. Die Pflanzen ſollten wo möglich vor dem Begießen reichlich Luft bekommen, nach dem Begießen aber die Fenſter ſogleich ge— ſchloſſen und 1 Stunde, ? Stunde, oder 4 Stunde, je nachdem die Hitze des Beetes es erlaubt, nicht geöffnet werden. Ich glaube über die Behandlung der Pflanzen im Miſtbeete ſo viel geſagt zu haben, als man im Allgemeinen ſagen kann, und daß alles das, was ich oben geſagt habe, im Allgemeinen auch richtig iſt; allein die Mannigfaltigkeit der Witterung, der Lage der Miſtbeete, der Erde, des angelegten Miſtes, und die Verſchie— denheit der Pflanzen, die man darin zieht, und dergl. m., erfordern oft ſehr bedeutende Abweichungen, die der Gärtner oder Garten— beſitzer mit Nachdenken und kalter Beurtheilung ſelbſt auszufinden ſuchen muß. Säen im Garten. Ich habe mich leider zu oft überzeugen müſſen, daß viele Deutſche nicht von der alten Gewohnheit laſſen wollen, mehrere Gemüſearten aus freier Hand zu ſäen, d. h. wie man Waizen oder Gerſte ſäet. Dieſe Art des Säens iſt aber für einen Garten ganz unpaſſend. Das Unkraut kann nicht mit der Hacke ausgehauen, folglich auch das Land nicht aufgelockert werden, und beim Jäten werden die Pflanzen fo in den Grund und der Boden ſo feſt ge— treten, daß fie ſich nie wieder ganz erholen können; und doch er- fordert eine ſolche Arbeit weit mehr Zeit, als wenn die Gemüſe⸗ ſamen in Reihen gepflanzt werden, wobei alles behauen und ſomit die Erde aufgelockert werden kann, welches für viele Gewächſe unumgänglich nothwendig iſt und zugleich dem Garten ein beſſeres Anſehen giebt. Die Reihen ſollten ſtets nach der Schnur gemacht werden und das Behauen nicht vorwärts geſchehen, weil dabei der | \ | | . Boden wieder feſt getreten wird, ſondern man geht dabei rückwärts dann bleibt der behauene Grund unberührt und locker, und das Unkraut muß ſchneller verwelken. Bei dem Umſtechen ſollte das Land, ſobald man 4 bis 5 Fuß umgeſtochen hat, abgerecht werden, damit man beim Abrechen nicht in das gegrabene Land zu treten braucht. Die verſchiedenen Arten der Gemüſe werde ich mit den engliſchen Namen benennen, weil ſie 1) unter den Deutſchen hier ohnehin meiſtens darnach benannt werden, und weil man 2) die Samen in den Samenhandlungen nur unter den engliſchen Namen bekommen kann. Artiſchocke. Cynara Scolymus.—Engliſch: Garden Artichoke. Man hat hiervon in den Gärten 3 Varietäten: 1) Die rothe oder Kugel-Artiſchocke. Sie hat den Vorzug vor den anderen und trägt die größten Köpfe. 2) Die ſtachlige Artiſchocke. Sie trägt kleine, aber mehr Köpfe, welche vorzüglich zum Einmachen dienen. 3) Die grüne oder franzöſiſche Artiſchocke. Dieſe iſt die ge— wöhnlichſte, hat aber keinen ſo guten Geſchmack, als die erſte. Sie hat kleine, mehr kegelförmige Köpfe mit ſchmalen, grünen, mehr auswärts gebogenen Schuppen. Die Artiſchocken wachſen in jedem nahrhaften Boden, am beſten gedeihen ſie aber in einem fetten und etwas feuchten Boden, der reichlich mit Kuhdünger gedüngt und tief umgegraben werden ſollte. Ihre Fortpflanzung geſchieht durch Schößlinge und Wurzel— ſproſſen, und durch Samen, im Monat März. Man wähle hierzu ein Stückchen Land, welches tiefen, ſandigen und fetten Garten— boden hat, welches weder im Winter zu viel Näſſe behält, noch im Sommer durch die Hitze zu ſehr ausgetrocknet wird, dünge es reichlich mit Kuhdünger, oder in Ermangelung deſſen mit verfaul— tem Pferdemiſt, grabe es mit dem Spaten tief um und zerbreche den Grund ſo fein als möglich; man lege dieſen Grund mit einer Gartenleine in Reihen, 5 Fuß weit, aus, und in dieſe Reihen ſetze man jede Pflanze 2 Fuß von der anderen entfernt. Die Wurzel— ſproſſen, welche hierzu benutzt werden, läßt man am Mutterſtocke, bis ſie 8 bis 10 Zoll lang ſind; dann werden ſie vorſichtig abge— riſſen, ſo daß die allenfalls ſich daran gebildeten Faſerwurzeln nicht beſchädigt werden; alle herabhängende Blätter müſſen weg— genommen und die Wurzeln etwas beſchnitten werden; dann pflanzt man ſie ungefähr 4 bis 5 Zoll tief, jedoch ſo, daß das Herz 2* = ums ganz frei von Erde if. Will man fie von Samen ziehen, fo werden bei derſelben Entfernung 2 bis 3 Körner in ein Loch ge— legt und 2 Zoll hoch zugedeckt. Bei trockener Witterung müſſen die Pflanzen begoſſen und von Unkraut frei gehalten werden. Das erſte Jahr kann man Rettige oder Salat dazwiſchen pflanzen. So wie die Pflanzen Früchte zu zeigen anfangen, müſſen alle Nebenſchoſſen ſtets ſorgfältig weggeſchnitten werden. N Die Winterdreſſur iſt bei den Artiſchocken von großer Wichtig keit und deren Gedeihen hängt hauptſächlich davon ab. Dieſes ſollte gerade vor der Zeit, wo man anhaltenden, ſtarken Froſt zu befürchten hat, vorgenommen werden; jedoch ſollte man auf keinen Fall warten, bis der Grund ſo gefroren, daß die Arbeit nicht mehr gut verrichtet werden kann. Zuerſt ſchneidet man alle großen Blätter dicht am Boden ab, ſo daß nur die kleinen bleiben, welche das Herz umgeben. Hierauf wird zwiſchen den Reihen mit der Gartenleine ein Graben ausgemeſſen und abgeſteckt, der 14 bis 16 Zoll weit iſt. Hierauf ſticht man die Beete bis zu dieſer Gra— benlinie oberflächlich um, indem man ſie jedoch gut umwirft, damit das Unkraut hinunter kommt, und zieht bei jeder Pflanze die Erde ungefähr 6 Zoll hoch um dieſelbe auf, füllt dieſelbe zwiſchen den Blättern mit feiner Erde, jedoch ohne ſolche ganz zu bedecken, oder Erde in das Herz zu bringen. Dann gräbt man den abgelegten Graben 1 Spaten tief aus und wirft die Erde zwiſchen und an die Seiten der Pflanzen, damit eine regelmäßig abgerundete Er— höhung in den Reihen entſtehe und das Regenwaſſer ſogleich von den Reihen ab- und in den Graben laufe. Dieſer ſollte wieder an einem Ende abhängig und dort für das Waſſer ein Ausweg ſein, denn der härteſte Froſt iſt den Pflanzen nicht ſo ſchädlich, als viele Näſſe im Winter. So bleiben die Beete, bis ganz ſtarker Froſt eintritt; dann wirft man Laub oder Stroh darauf und be— deckt ſolches mit Erde, damit es nicht vom Winde weggeblaſen wird. Alle zwei Jahre im Herbſt ſollte, ehe oben beſchriebene Arbeit vorgenommen wird, mit altem, verfaultem Miſt ſtark ge— düngt und der Dünger gleich mit untergegraben werden. Die Frühjahrdreſſur fängt im März an, ſo bald der harte Froſt vorüber iſt, und man fängt damit an, daß man das Laub, Stroh oder dergl., womit man die Pflanzen während des Winters be— deckt hatte, ab- und in den Garten recht, und ſo bald die jungen Schüſſe 1 bis 2 Zoll lang find, zieht man die im Herbſte aufge- häufte Erde wieder ab und in den Garten zurück, wo man ihr eine runde, angenehme Form geben kann. Dann ſticht man mit dem Spaten den die Pflanzen umgebenden Boden um, damit er locker | ee wird, wobei man die jungen Schüffe der Pflanzen unterfucht und 3 der geſundeſten und ſtärkſten ſtehen läßt, die übrigen aber dicht an der Wurzel abbricht. Die Reife der Artiſchocken erkennt man daran, daß die Schuppen in der Mitte des oberen Randes, wo gewöhnlich 1 oder 2 Stacheln ſind, ſich öffnen und eine gelbe Farbe annehmen. Sie müſſen jedes Mal abgeſchnitten werden, ehe ſich im Centrum der Frucht die Blume zeigt. Sobald die Früchte abgeſchnitten ſind, ſollte auch der ganze Stamm mit der Erde in gleicher Linie abgeſchnitten werden, da dieſe leeren Stämme blos dazu dienen, den Wurzeln die Nahrung zu entziehen. Der Samen behält 6 Jahre ſeine Keimkraft. Hierher gehört auch die Cardone oder ſpaniſche Artiſchocke. Cynara cardulus. Engliſch: Cardoon. Dieſe Pflanze erfordert denſelben Boden wie die Artiſchocke und wird auch ebenſo gepflanzt, nur mit dem Unterſchiede, daß man in jedes Loch, oder auf jeden dazu abgeſteckten Platz, 2 bis 3 Körner legt und ſie ungefähr 2 3 Zoll dick zudeckt. Sind die Pflanzen auf— gegangen und ungefähr 2 bis 3 Zoll hoch, ſo zieht man die ſchwa— chen auf und läßt blos eine (die ſtärkſte) auf jedem Platze ſtehen. Der Samen wird gegen Ende März geſäet. Manche ſäen den Samen in ein Samenbeet, lichten die Pflanzen bis auf 4 bis 5 „Zoll aus und laſſen fie fo ſtehen bis Ende Mai oder Anfangs Juni, und ſetzen fie dann aus; da fie jedoch das Verſetzen nicht gut ver⸗ — — tragen können, ſo iſt der erſte Weg der beſte. Wenn die Pflanzen die Größe erreicht haben, wie ſie der Sellerie haben muß, wenn man anfängt, ſolchen aufzufüllen, häufelt man ſie in derſelben Weiſe; oder man läßt die Pflanzen bis zum Sep⸗ tember oder October wachſen, und nachdem man ſie von allen ver— weſeten Blättern gereiniget und die oberſten Spitzen der guten Blätter abgeſchnitten hat, unwickelt man ſie bis an die Spitze mit Stroh (was jedoch bei trockener Witterung geſchehen muß), legt ſie dann nieder, ohne die Wurzel auszuziehen, und bedeckt ſie mit Erde, wodurch ſie in wenigen Wochen gebleicht werden. Man benutzt hiervon nur die Herzblätter, markigen Stengel und Blatt- ſtiele als Salat, in Suppen und auch gedämpft. Der Same iſt 6 Jahre keimfähig. | — u u Beete. Rothe Rübe. Beta vulgaris. —Engliſch: Beet. Zu dieſer Gattung gehört auch die Runkelrübe, weißer Man⸗ gold. Landreth in Philadelphia giebt in feinem Cata- log 7 verſchiedene Arten an, und zwar: Extra early Turnip—Rooted Early Blood Turnip—Rooted. Early Olive-shaped—Rooted, red. Long Blood—Red. Silesian or Sugar. Mangel Wurzel. Swiss Chard. Hierzu gehört noch die jetzt bekannte Bassano Beet als die frü- heſte von allen, welche aber gewöhnlich goldgelb iſt. Dieſe und die erſten 3 Arten ſind für den Küchengebrauch geeignet. Nach der Bassano Beet find 1 und 2 die früheſten. Die langwurzelige hingegen hält ſich beſſer durch den Winter. Alle Arten lieben einen fetten und wo möglich lockeren und trockenen Boden. Man ſäet den Samen von Anfangs März bis Anfangs Mai. Die weiße rübenförmige zuerſt, um frühe zu zie— hen, und die langwurzelige im April. Der Samen wird in Reihen geſäet, eine 13 Zoll von der an- deren entfernt, und wenn fie aufgegangen und zu 4 Blättern an- gewachſen find, lichtet man fie, daß fie 4 bis 6 Zoll (die Mangel- wurzeln aber 12 Fuß) von einander abſtehen. Mit den ausge— zogenen Pflanzen kann man bei naſſer Witterung die zu leeren Plätze auspflanzen, man muß aber vorher die Blätter zur Hälfte abzwicken. Je öfter und tiefer man ſie behackt und je reiner ſie von Unkraut gehalten werden, deſto ſchöner werden ſie wachſen. Wer keinen Keller hat, um fie den Winter durch darin aufzu- bewahren, der mache an einer hohen, trockenen Stelle, wo kein Waſſer hinkommen kann, ein Loch, 1 Fuß tief, 2 Fuß weit und von beliebiger Länge, lege in daſſelbe Heu, dürre Erbſenreben oder dergl. ungefähr 4 Zoll hoch, und ſo an beiden Seiten, darauf die Wurzeln der rothen Rüben, von welchen das Kraut abgeſchnitten iſt, und nachdem ſolche gut abgetrocknet ſind, decke man ſolche wieder ſo dick mit einem ähnlichen Stoffe zu, und darauf lege man ungefähr 1 Fuß Erde. Der Graben ſollte von Süden nach Nor— den gemacht und, wenn man welche heraus nehmen will, an dem Südende geöffnet und nach deren Herausnahme wieder gut zu⸗ gedeckt werden. | Se | mw | Noch beſſer aber: man reinige und ebene ein ganz trockenes Stückchen Boden, welches wo möglich gegen Norden geſchützt iſt, lege hierauf 2 bis 3 Zoll dick ganz trockenen Sand und darauf Laub, und auf dieſes eine Lage der rothen Rüben, bedecke ſolche mit Sand bis die Fläche eben iſt, dann lege man die zweite Lage Rüben und wiederum Sand darauf, und ſo fahre man fort, bis alle gelegt ſind, jedoch ſo, daß es ein ſpitzer, dachförmiger, runder Haufen wird. Dieſen bedecke man mit 2 Zoll Sand und dann 3 bis 4 Zoll dick mit Stroh der Länge nach von unten nach oben, um das Waſſer abzuleiten, und darauf lege man Laub; dann grabe man rings um dieſen Haufen einen Graben und werfe die Erde auf das Stroh und zwar ſo dick, daß kein Froſt durchdringen kann. Zu n ſucht man die ſchönſten aus und pflanzt ſolche Ende März oder im April in's offene Land an eine offene, ſonnenreiche Stelle, und wenn die Samenſtengel aufſchießen, giebt man ihnen einen Pfahl und bindet ſie daran auf. Wenn im Herbſte die Samenkörner anfangen bräunlich und hart zu werden, ſo ſchneidet man die Stengel ab, bindet ſie zuſammen und hängt ſie an einem luftigen Orte auf. Iſt alles völlig hart und trocken, ſo klopft man bei trockener Witterung den Samen ab und hebt ihn in einem Säckchen zum Gebrauch auf. Er behält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Bindſalat oder Sommer⸗Endivien. Siehe Salat. | | Blumenkohl. Brasica oloracea Botrytis. \ Engl.: Cauliflower. Von dieſem hat Landreth in feinem Catalog 2 Sorten, nämlich: | 1. Early Asiatie, und | Fee 2, Tate Dutch. | Da in dieſem Lande vorzüglich darauf zu ſehen if, daß der Blumenkohl nicht in zu ſtarker Hitze zur Blüthe kommt, ſondern im Anfang J Juni, oder im October, und da man ſolchen doch lieber | im Frühjahre in Blüthe hat, als im Spätherbſte, ſo iſt der aſiatiſche hier vorzuziehen. | Der Blumenkohl erfordert ein gutes, fruchtbares, tiefgegrabenes gut gedüngtes und etwas feuchtes Land, ſowie eine ſonnenreiche — Lage, die zwar offen, jedoch gegen die kalten Winde etwas geſchützt fein muß. Am beſten wächſt er in einem friſchen und etwas leh- migen Boden. Wenn man frühen Blumenkohl haben will, ſo iſt es am beſten, wenn man den Samen im September ſäet; doch iſt es ein ſehr kritiſcher punkt, die rechte Zeit zu treffen. Am beſten thut man, wenn man ſolchen zu drei verſchiedenen Zeiten ſäet, nämlich den 20ſten, 24ſten und 28ſten September. Kommen die Blumen zu bald, z. B. im April, oder in der erſten Hälfte des Mai, ſo kommen ſie gewöhnlich bloß in kleinen Köpfchen heraus, die zu nichts brauchbar ſind, und kommen ſie in zu ſtarker Hitze, ſo iſt es das nämliche. Nun iſt aber in dem einen Herbſte das Wetter günſtiger zum Wachsthum, als in dem anderen, und man kann daher nicht wiſſen, ob die erſte oder die letzte Saat in die rechte Zeit fällt. 5 Man ſäet den Samen in fetten Grund, welcher mit dem Spaten gut umgeſtochen, fein bearbeitet und ganz eben abgerecht iſt; dann ſäet man den Samen entweder aus freier Hand oder in Reihen (etwa 10 bis 12 Zoll auseinander) ganz dünn hinein und deckt denſelben mit nicht mehr als 4 Zoll feiner, guter Erde zu. Bei trockener Witterung muß das Beet öfters begoſſen werden, bevor und nachdem die Pflanzen aufgegangen ſind. Einen Monat nach der Ausſaat ſetzt man einen Miſtbeetkaſten auf ein gutes, fettes Stück Land, welches der Sonne gut ausgeſetzt iſt, gräbt ſolches tief um, zerbricht die Schollen fein, macht es ganz eben und ſetzt die Pflanzen ſo hinein, daß jede 3 Zoll ringsherum von den anderen entfernt iſt. Gleich nach dieſer Umpflanzung müſſen ſie begoſſen und die Miſtbeetfenſter aufgelegt werden. Sollten aber bis Ende October die Pflanzen noch ſehr klein und kränklich ſein, ſo iſt es beſſer, wenn man an einer warmen und vor kalten Winden geſchützten Lage den Grund einen Fuß tief heraus— nimmt und 12 Fuß hoch mit friſchem Pferdemiſt auffüllt, (ſiehe Anlegung von Miſtbeeten) darauf 5 bis 6 Zoll gute, fette Erde bringt, und die Pflanzen in der oben angegebenen Entfernung hinein pflanzt. Hinten müſſen die Fenſter aber 4 bis 5 Zoll offen gelaſſen werden, damit der vom Dünger erzeugte Dunſt frei heraus kann. Ehe die Pflanzen angewurzelt ſind, muß die Sonne durch Anlegung von Decken oder Cederäſten davon abgehalten werden. Nachdem fie aber feſtgewurzelt find, müſſen die Fenſter am Tage ganz abgenommen werden, bis ſtarke Fröſte eintreten, und auch dann muß man ihnen ſo oft und ſo viel Luft geben, als nur immer möglich iſt; dieſes iſt zu ihrer Erhaltung durchaus nothwendig. ee. Während des Winters ſollte die Erde zwiſchen den Pflanzen öfters aufgelockert und alles Unkraut ſorgfältig ausgejätet, auch bei jedem Thauwetter die Fenſter gut geöffnet oder für einige Stunden ganz abgenommen werden. In der erſten Woche des April können ſie in's freie Land gepflanzt werden, und zwar in jeder Richtung 22 Fuß auseinander. Man ſäet auch Blumenkohl-Samen im Januar und Februar, und dieſe Pflanzen ſind nicht geeignet, daß ſie bloß Knöpfe und keine volle Blüthen machen; allein wenn die Herbſtpflanzen zur gehörigen Zeit in Blüthe kommen, ſo werden in der Regel die Blumen viel ſchöner, als von denen, welche im Januar oder Februar geſäet worden ſind. Auch nach der Aus— pflanzung ſollten ſie bei trockener Witterung öfters gut begoſſen werden, und wenn ſie 4 neue Blätter getrieben haben, kann man ſie manchmal mit Miſtjauche, oder mit einem Anſatz von Kuh- und Schafmiſt, oder Hornſpänen, die man bei Kammmachern bekommt, begießen. Wenn ſie Blüthen zeigen, ſollten einige Blätter in deren unmittelbaren Nähe ſo über dieſelben gebogen werden, daß ſie Sonne und Luft, welche den Blumen eine röthlich-gelbe, ſchmutzige Farbe geben und ſie zähe machen, abhalten. Zu Samenpflanzen nimmt man die früheſten, welche ſchöne, runde, platte und große Köpfe treiben. Es darf aber kein Kraut— ſamen in der Nähe ſtehen, ſonſt arten ſie aus, wie ich ſchon in der Einleitung unter Samenerziehung bemerkt habe. Wenn die Blumenſtengel in die Höhe gehen, bricht man nach und nach die Blätter davon ab, und bindet die Stengel an Stäbe. Hat der Samen eine braune Farbe erhalten, ſo zieht man die Pflanzen auf und hängt ſie in die Sonne zum Nachreifen. Der Samen iſt 5 Jahre keimfähig. | 1 | Bohne. Wir unterſcheiden zwei Arten, und zwar: I) Sroße Bohne, Saubohne, Puffbohne. Vicia Faba. | Engliſch: Common Garden Bean. | | | Man hat hiervon in Gärten mehrere Varietäten, welche ſich durch die Farbe der Blumen, ſo wie auch durch die Geſtalt und Größe | der Samen unterſcheiden. In den englifchen Gartenbüchern und Samenverzeichniſſen findet man aufgeführt: Early Mazagan; dieſe theilt ſich wieder in verſchiedene Unterarten, als Long Pod, | English Horse Bean, White Blossom u. f. w., dann in Toker, Sandwich und noch verſchiedene andere Arten. u E Dieſe Bohnen follten gepflanzt werden, ſobald das Wetter er⸗ laubt den Grund zu bearbeiten; denn je früher dieſes geſchieht, deſto mehr werden fie tragen. Man braucht nicht furchtſam zu fein, daß Froſt fie beſchädiget. Sie verlangen eine freie Lage und einen ſchweren, nahrhaften Boden; allein das Erdreich ſollte ge— hörig ausgetrocknet ſein, bevor es bearbeitet wird. | Die kleinen Sorten werden in Reihen gepflanzt, eine Reihe 3 Fuß von der andern, und die Bohnen 2 bis 3 Zoll auseinander und 2 Zoll tief zugedeckt. Für die großen Sorten hingegen, als, die Windsor, Toker, Sandwich und Broad Spanish, ſollte man die Reihen 4 Fuß weit machen und die Bohnen von 3 bis 5 Zoll auseinander legen. Um dieſe Bohnen für längere Zeit grün zu haben, kann man mit deren Pflanzung ſtückweiſe bis Ende März fortfahren; allein nach Ende März gemachte Pflanzungen werden nicht mehr ſo tragbar, weil die Blumen durch die Hitze abfallen, ehe die Befruchtung erfolgt iſt. Die Mazagan und Lisbon ſind die früheſten, die weißblühende iſt die wohlſchmeckendſte, allein die grüne Genoa erträgt die Hitze dieſes Landes am beſten und iſt daher die geeignetſte. Sie ſollte behackt und etwas gehäufelt werden, wie Erbſen. 2) Phaſeolen. Dieſe zerfallen wieder in zwei Unterarten, nämlich: A. Windende Schminkbohnen. Phaseolus vulgaris. Engliſch: Pole Beans oder Runners. Hiervon giebt es wieder eine unzählige Menge Varietäten, von denen z. B. in Landreth's Samenverzeichniſſen 6 Arten aufgeführt ſind, nämlich: 1. Large Lima (Butter Beans), 2. Carolina (Sewee or Saba, small Lima), 3. Scarlet Runner, N 4. Cranberry, f 5. White Dutch, 5 6. Wren's Egg. | j Die Large Lima wird gewöhnlich auf zweierlei Art gepflanzt: 1) Man pflügt oder ſpadet den für fie beſtimmten Boden, legt ihn darauf in 5 Fuß weite Reihen ab und ſteckt an das vordere Ende der erſten Reihe einen Pfahl und dann ſo weiter alle 5 Fuß einen; in der zweiten Reihe ſteckt man den erſten Pfahl 22 Fuß u weiter von dem Ende derſelben als den erſten Pfahl in der erften Reihe, und dann ebenfalls alle 5 Fuß einen, damit die Pfähle der zweiten Reihe zwiſchen denen der erſten Reihe zu ſtehen kommen, und ſo fährt man abwechſelnd fort, bis ſo viele Reihen abgelegt ſind, als man haben will. Iſt der Grund ſehr nahrhaft und der— ſelbe das Jahr zuvor gedüngt worden, ſo iſt es hinlänglich, daß man bloß die Erde rings um die Pfähle 18 Zoll im Durchmeſſer und 12 bis 14 Zoll tief mit dem Spaten gut umſticht; iſt aber der Boden mager, oder thonig, fo muß er 12 Fuß tief herausge— worfen, etwas verfaulter Miſt hinein gethan (Menſchendünger iſt der beſte) und dann gute Erde darauf gebracht werden. Iſt aber das ganze Stück mit dem Spaten umgeſtochen worden, ſo iſt kein weiteres Umſtechen nöthig. | Wo die Pfähle ſtecken, werden nun 8 bis 9 Fuß lange Stangen 2 Fuß tief in die Erde geſteckt, damit fie nicht vom Winde umge- blaſen werden können, und um jede dieſer Stangen werden ge— wöhnlich 5 Bohnen von 1 bis 2 Zoll tief gelegt. Wenn die auf- gegangenen Bohnen Reben von 12 bis 2 Fuß Länge getrieben haben, ſo müſſen ſolche an die Stangen hinauf geleitet werden, indem man ſie um dieſelben herumwickelt, und zwar immer von Nord nach Weſt, von Weſt nach Süd u. ſ. f., oder mit andern Worten, von der linken Hand zur rechten, ſo daß das Ende immer gegen die Sonne läuft. Sie müſſen auch von allem Unkraut ſorgfältig rein gehalten werden. 2) Andere hingegen pflanzen dieſe Bohnen in 2 Reihen, je 5 Fuß von einander entfernt, und die Bohnen 5 bis 6 Zoll aus- einander. In der Mitte zwiſchen den 2 Reihen wird an jedem Ende ein Pfoſten aufgerichtet, der ungefähr 2 Fuß unter und 5 bis 6 Fuß über der Erde lang iſt, und ſollten die Reihen lang ſein, fo werden auch wohl noch 1 bis 3 Pfoſten dazwiſchen auf— gerichtet. Auf dieſe Pfoſten, die oben eine Gabel haben müſſen, werden Querſtangen gelegt und in die Reihen nach jeder Bohne eine dünne Stange geſteckt und das obere Ende gegen die Quer— ſtangen gelegt, ſo daß das Ganze eine Dachform erhält. Der Vortheil hierin iſt, daß es nicht ſo leicht vom Winde umgeworfen wird und man etwas kürzere Stangen gebrauchen kann. Allein bei der erſten Pflanzart kann Sonne und Luft beſſer einwirken und es müſſen ſich daher mehr Blüthen entwickeln; auch können die Bohnen leichter gefunden und gepflückt werden. Die Zeit zur Pflanzung iſt Anfangs Mai. | | Alle anderen Stangenbohnen werden gewöhnlich mit Korn ge— pflanzt, an welches ſie ſich hinauf ſchlängeln. ; | ' E. — De B. Nichtwindende oder Zwergbohne. Phaseolus nanus, Engl.: Dwarf Kidney Beans oder Bush Beans. Hiervon giebt es ebenfalls viele Unterarten. Landreth führt in ſeinem Samenverzeichniß die folgenden Arten auf: Early Brown Six Weeks, China Red Eye, Early Yellow Six Weeks, Newington Wonder, Potawatamie, Red Speckled Valentine, Brown Speckled Valentine, White Cranberry-Bush, Royal Dwarf, 10 Red French. No. 1 iſt die früheſte, 6 und 7 find ebenfalls früh und fehr er⸗ giebig; auch No. 2 iſt ſehr beliebt. Dieſe Bohnen verlangen keinen mageren, aber auch keinen zu fetten Boden, ſondern vielmehr einen leichten, der mehr trocken iſt als naß. Verlangt der Boden Dünger, ſo muß man im Herbſt verfaulten Miſt darauf bringen; denn in friſch gedüngtem Erd— reich wachſen ſie zu viel in Blätter und blühen nicht ſo reichlich. Die Pflanzung geſchieht in Reihen, welche 2 Fuß von einander entfernt find, und in dieſe werden die Bohnen, 3 bis 4 Zoll aus- einander, gelegt und mit 1 Zoll Erde bedeckt. So bald fie auf— gegangen, ſollten ſie behackt, und wenn ſie ungefähr 6 Blätter haben, wieder behackt und etwas angehäufelt werden, da ſie dies ſpäter von Unkraut frei hält. Die erſte Pflanzung kann man bei günſtigem Wetter ſchon in der letzten Hälfte des Monats April machen, und ſollten noch Nachfröſte kommen, ſo legt man Back— ſteine zwiſchen die Bohnen und auf dieſe Bretter, wodurch leichtere Fröſte vollkommen abgehalten werden. Rinnen von 2 zuſammen⸗ genagelten Brettern ſind noch beſſer. Sobald die erſte Pflanzung vollkommen aufgegangen iſt und das 2te Blatt erſcheint, macht man eine zweite, und fährt ſo fort bis ungefähr Ende Mai. Zum Samen muß man die erſten Schoten ſtehen laſſen, weil dieſe den vollkommenſten Samen liefern und weil derſelbe dann ebenſo früh wird, als der alte Same war; nimmt man aber die letzten dazu, ſo wird die Art jedes SuM fpäter werden. Der Samen iſt 5 Jahre keimfähig. E 22 ] ð2, ³˙·1 mp TEE EEE u Boretſch. Borago officinalis.—Engl.: Common Borage. Den Samen füet man im Herbſte oder zeitig im Frühjahre, in Reihen 2 Fuß auseinander und die Samenkörner 5 bis 6 Zoll auseinander. Der Boretſch iſt faſt mit jedem Boden zufrieden, und iſt der Samen einmal gefüet, fo pflanzt er ſich ſpäter durch den ausfallenden Samen oft ſehr reichlich von ſelbſt fort. Der Samen iſt ſchwer zu ſammeln, weil er, ſobald er reif wird, leicht ausfällt. Man muß daher die Stengel kurz vor der Reife des Samens abſchneiden, ſie auf Papier oder einem Tuche an die Sonne legen und ſo nachreifen laſſen. Er behält 3 Jahre ſeine Keimkraft. Die zarten Blätter und Blumen nimmt man unter den Salat. Die ganze Pflanze kocht man in Suppen, legt die Blumen ihrer kühlenden und erfriſchenden Kräfte wegen in Wein und dem Eſſig theilen ſie ihre ſchöne blaue Farbe mit. Broccoli oder Spargelkohl. Brassica italica tuberosa. Engliſch: Broccoli. Iſt eine Abart des Blumenkohls. Man hat hiervon 3 Arten, und zwar: 1. Purple Cape, 2. Large Early White, 3. Sulphur. Die erſte Art iſt die beſte. Er unterſcheidet ſich vom Blumenkohl vorzüglich darin, daß er ſeine zuſammengedrängten Blüthen in mehreren kleinen Köpfen hervortreibt. Er bringt aber ſeine Blüthen im Herbſt. Man ſäet den Samen Ende März, oder Anfangs April, wie den Samen von Blumenkohl, und wenn die Pflanzen 4 Blätter haben, ſetzt man fie in einen fetten Boden, in jeder Richtung 3 Zoll ausein- ander, begießt ſie gut und läßt ſie da zu der Größe von großen Krautpflanzen heranwachſen; dann pflanzt man ſie in den für ſie geeigneten und beſtimmten Boden, in jeder Richtung 22 Fuß aus— einander, und begießt ſie gut. Sie verlangen denſelben Boden wie der Blumenkohl und dieſelbe ſpätere Behandlung. Im Oc— tober zeigen ſich die Blüthen. N u Capuzinerkreſſe. Naſturtium. Tropæolum majus. Engl.: Nasturtium, auch Indian Cress. Dieſe Pflanze wird hier häufig gezogen, um den Samen zum Einmachen (as Pickles) zu benutzen, da man derſelben zu dieſem Gebrauch vor allen anderen Gewächſen den Vorzug giebt. Der Samen wird, ſobald er die vollkommene Größe erreicht hat, ſo abgeſchnitten, daß ungefähr 1 Zoll vom Stengel daran bleibt und mit Gurken und dergl. eingemacht. Die Blüthenknospen werden, wenn ſie noch klein ſind, in Europa, mit Salz und Eſſig einge— macht, als Capern benutzt. Auch die offenen Blüthen und Blätter werden theils als Salat gegeſſen, theils der Salat damit ausge— ſchmückt. In Batavia werden auch die Blumenblätter eingemacht. Neben ihrer Nützlichkeit gewähren ihre ſchönen großen Blumen auch dem Garten eine Zierde. Das Naſturtium verlangt eine gute, lockere Erde, die nicht zu trocken iſt, und eine freie, ſonnige Lage. Viele pflanzen ſie an Bretterzäunen und laſſen ſie daran hinaufwachſen; die beſte Art aber iſt, ſie wie Erbſen in Reihen, die 3 bis 4 Fuß von einander entfernt ſind, zu pflanzen und ſie ebenſo mit Büſchen oder Reiſern zu beſtecken. Nur müſſen die Samenkörner 6 bis S Zoll eines von dem anderen gelegt werden. Zu Samen werden nur die Körner genommen, welche abgefallen ſind; dieſe müſſen an einem kühlen, jedoch ganz froſtfreien Platze aufbewahrt werden. Er be— behält 3 Jahre ſeine Keimkraft. Cardonen. Siehe Artiſchocken. Carotten. Siehe Möhren. Endivie. Winter⸗Endivie. Cichorium Endivia. Engliſch: Endive. Man hat hiervon mehrere Abarten, nämlich: Die krausblätterige, Green and White Curled, Die breitblätterige, Broad-Leaved, Batavian or Scarolle. f Die Green Curled (grün gekrauste) hat den Vorzug, ſowohl in Güte, als auch, weil ſie den Winter beſſer erträgt. er. Wer ſchon früh im Herbſt und dann fortwährend bis zum Win— ter Endivien zu haben wünſcht, kann die erſte Ausſaat ſchon im Monat Mai machen (doch ſchießt dieſer ſehr gerne in Samen auf) und dann eine andere in jedem Monat, und die letzte für den ſpä⸗ ten Herbſt⸗ und Wintergebrauch Anfangs Auguſt. Der Same ſollte auf ein offenes, fettes Land geſäet werden und zwar im Mai ziem— lich dick, in den ſpätern Monaten aber dünn, damit er nicht in Sa— men ſchießt. Der Same darf nur ganz flach eingerecht oder mit Erde bedeckt werden. Sobald die Pflanzen eine Höhe von 3 Zoll erreicht haben, pflanzt man ſie auf ein gut gedüngtes Beet, etwa 1 Fuß weit aus einander in jeder Richtung, und mit der Vorſicht, daß das Herz nicht mit Erde bedeckt wird. Bei dem Verpflanzen kann man ihnen auch einen Theil der Blätter und Wurzeln ab— ſchneiden. Das Verpflanzen ſollte womöglich bei trübem oder naſ— ſem Wetter geſchehen und die Pflanzen gleich nach der Auspflan— zung und auch nachher mehrmals begoſſen werden. Mit der Aus— pflanzung kann bis Anfangs October fortgefahren werden, welche letzte Pflanzung oft die ſchönſte wird. Wenn die Pflanzen ihre vollkommene Größe erreicht haben, ſo werden diejenigen, welche man zum Eſſen haben will, gebleicht. Dieſes geſchieht, indem man bei trockener Witterung und am beſten um die Mittagszeit, die Blätter zuſammenbindet. Hierzu wählt man die beſten Pflanzen aus, legt die Blätter in ihrer natürlichen Lage zuſammen, bricht alle faulen oder angegangenen heraus, und bindet ſie dann ein wenig über der Mitte, oder 2 bis 3 Zoll von oben mit Baſt oder geſchlitzten Blättern von der Jukka (engliſch: Adams Needle), oder auch, in „ dieſer, mit einer Schnur, jedoch nicht zu feſt, zuſammen. Nach einigen Tagen muß man ſie wieder unterſuchen, und wenn die Herzblätter, welche eigent— | lich gebleicht werden follten, etwa zwiſchen den andern durchwachſen, ſo bindet man ſie noch einmal in der Mitte zuſammen. Mit dieſer Arbeit fährt man von Zeit zu Zeit fort, und bleicht nicht Auch auf einmal, als man in einer gewiſſen Zeite gebrauchen will. Nach 3 | bis 4 Wochen ſind ſie genug gebleicht. Die Pflanzen müſſen ſchon im Samenbeet von Unkraut rein gehalten werden, nach deren Ver— pflanzung aber ſollte der Boden ſtets locker ſein, bis die Blätter der Endivien ſolchen bedecken. Um Endivien den Winter durch zu erhalten, wählt man ein | leichtes, nahrhaftes Erdreich in einer warmen Lage, hier bearbeitet | man die Erde fo, daß ſie gegen Mittag abhängig iſt, A zwar jo viel, daß bei 5 Fuß Tiefe oder Breite die Erde hinten 2 Fuß höher iſt als vornen und die Länge von einem Miſtbeetkaſten hat. Hierin | 3* j — pflanzt man die Pflanzen zwiſchen 8 und 10 Zoll auseinander und nimmt hierzu geſunde und kräftige Pflanzen von mittlerer Größe. Bei der Annäherung von großer Kälte wird ein Miſtbeetkaſten darauf geſetzt, die Pflanzen mit Stroh bedeckt und die Fenſter auf— gelegt. Das Stroh muß jedoch manchmal umgewendet werden, damit es unten nicht faul wird. Auf dieſe Art werden ſie unter dem Stroh ganz gebleicht. Auch können die Pflanzen im Novem— ber, wenn ſolche ganz trocken ſind, mit der Erde ausgehoben und in einem Keller in Sand gepflanzt werden. Nach Dr. Dietrich's Gartenlexikon kann man Endivien aufbewahren, indem man ſie an eine Schnur zuſammenbindet und auf einem Boden aufhängt, wo ſie nicht von der Sonne getroffen werden. Wenn es zu ſtark friert, hänge man ſie im Keller auf oder lege ſie da auf eine Stellage; auf dieſe Art ſollen fie ſich 3 Monate vollkommen gut erhalten laſſen, und wenn ſie im Frühjahr ausgepflanzt werden, ebenſo gut wachſen, als hätten ſie den ganzen Winter in der Erde geſtanden. Um Sa— men von Winterendivien zu ziehen, gräbt man im Herbſt die geſun— deſten und beſten Pflanzen aus, pflanzt ſie an eine ſehr geſchützte Stelle und ſucht ſie durch Bedeckung mit Laub, Stroh u. dgl. den Winter über zu erhalten. Wo dieſes aber nicht geſchehen kann, pflanzt man ſie in Käſten und überwintert ſie im Keller. Sie dür— fen aber nur ſehr wenig oder gar nicht begoſſen werden. Im Früh— jahr, ſobald die Witterung es erlaubt, werden ſie ausgepflanzt, und zwar (wie alle Samenpflanzen) auf eine ſonnige Stelle in einer Entfernung von 1 Fuß. Da der Same nicht zu gleicher Zeit reif wird, ſo ſchneidet man, wenn er anfängt zu reifen, die Stengel dicht an der Erde ab, und ſtellt ſie einige Tage in die Sonne an einer Wand, damit der Same nachreift. Hier beſpritzt man ihn täglich drei- bis viermal mit Waſſer, wodurch er eher zu gleicher Zeit reif wird und ſich auch nachher, wenn er wieder trocken geworden iſt, beſſer abreiben läßt. Der Same behält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Erbſe. Pisum sativum.— Engl.: Common Pea. Man cultivirt hiervon eine große Menge verſchiedener Arten, wo— von Landreth in ſeinem Samenverzeichniß 18 Sorten zum Verkauf anbietet, nämlich: 1) Landreth’s Extra Early, | 2) Early Frame (Early Washington, Early May ete.), 3) Early Charlton (Golden Hotspur), 4) Bishop’s Dwarf Prolific, 5) Dwarf Blue Imperial, 6) Royal Dwarf Marrowfat, er a 7) Large White Marrowfat, 8) Peruvian Black-Eye Marrowfat, 9) Knight’s Dwarf Marrowfat, 10) Knight’s Tall Marrowfat, 11) Matchless Marrowfat, 12) Blue Prussian, | 13) Dwarf Sugar, or Eat-Pod, 14) Tall Sugar, or Eat-Pod, 15) Tom Thumb, 16) Champion of England, 17) Victoria, 18) Eugenie. No. 1 iſt ohne Zweifel die früheſte; No. 2 ift eine fehr gute Art und vielleicht 10 Tage ſpäter als No. 1; No. 8 iſt ſehr ergiebig und wieder etwas ſpäter als No. 2; No. 5 ift eine vorzüglich gute Art und allgemein geſchätzt; No. 6, 7, 8 und 12 ſind ſehr ergiebig, und wenn ſie mit den frühern Arten geſäet werden, ſo kommt immer eine Art nach der andern, Erbſen bedürfen kein fettes, friſch gedüngtes Land, weil ſie in dem— ſelben zu hoch wachſen und viele Blätter, aber wenige Blüthen und Früchte treiben. Man pflanzt ſie daher in einen Boden, der ſchon von Natur ziemlich fruchtbar iſt und 1 oder 2 Jahre vorher gedüngt worden. Die früheſte Pflanzung ſollte gegen Mittag lie— gen und durch eine Mauer oder einen Zaun (Fence) vor dem Nord— und Nordweſtwind geſchützt ſein, damit ſie um ſo eher zur Blüthe kommt. Alle folgenden Pflanzungen aber verlangen eine freie, der Sonne vollkommen ausgeſetzte, trockene Lage und dürfen durchaus nicht unter Bäumen oder von Geſträuchern eingeſchloſſen ſtehen. Wird der Boden im Herbſt zubereitet, ſo kommen die Erbſen früher, als wenn er erſt im Frühjahr bearbeitet wird. Die frühen Sorten, welche in der Regel nur 2 bis 3 Fuß hoch werden, ſollten in Reihen 3 Fuß von einander gepflanzt, und die Erbſen nicht hinein geſäet, wie Viele thun, ſondern regelmäßig gelegt, und zwar jede 1 Zoll von der andern entfernt. Die Reihen der ſpätern Sorten hingegen ſoll— ten 4 Fuß und die der ſpäteſten, welche gewöhnlich die Höhe von 5 bis 6 Fuß erreichen, 5 Fuß auseinander fein, und die Erbſen 13 bis 2 Zoll eine von der andern gelegt werden. Alle Sorten werden mit 2 oder 3 Zoll Erde bedeckt. Der Graben muß darum 3 bis 4 Zoll tief gemacht ſein. Wenn die Pflanzen eine Höhe von 2 bis 3 Zoll erreicht haben, ſollten ſie behackt und ſobald naſſes Wetter ein— tritt, beſteckt werden. Hierzu nehmen viele Leute ſchmale Latten oder dicke Stecken, die oft kaum mehr als 3 Fuß lang ſind und ſtecken ſolche übers Kreuz; allein hieran können die Erbſenranken oder deren Schnörkel keinen Halt bekommen, es iſt daher viel beſſer, wenn man Aeſte von Bäumen nimmt, die an zwei entgegengeſetzten Seiten Zweige haben, und hackt alle übrigen ab, damit der Aſt eine Fächer— form bekommt. Das untere Ende muß gut zugeſpitzt werden, damit man ſie leicht und tief in die Erde treiben kann. Man ſteckt ſie ſo, daß die Nebenzweige mit den Reihen laufen und ſucht dieſelben et— was ineinander zu verflechten, wodurch ein Aſt von dem andern auf— recht gehalten wird. Auch ſteckt man ſie auf der dem Winde am meiſten entgegengeſetzten Seite auf. Laufen z. B. die Reihen von Süden nach Norden, ſo ſollten fie auf die Morgenſeite geſteckt wer— den, weil wir die ſtärkſten Winde vom Abend haben, und ſomit die Erbſenreben gegen die Stecken blaſen. Wenn die Erbſen geſteckt und die Reben 1 Fuß hoch ſind, ſollten ſie wieder tief behackt und angehäufelt werden, welches nicht nur zu ihrem Wachsthum beiträgt, ſondern ſie auch mehr aufrecht erhält. Später ſollten ſie wenigſtens noch einmal behackt werden, denn je öfter man ſie behaut, deſto beſſer werden ſie wachſen und blühen. Zu Samen iſt es nothwendig, daß man die erſten Schoten ſtehen läßt, oder ein Stückchen von jeder Art dazu beſtimmt, d. h. gar keine Schoten abnimmt, denn nur dadurch kann man die frühen Sorten als ſolche erhalten. Wer die letzten Schoten zu Samen nimmt, deſſen Erbſen werden gewiß jedes Jahr etwas ſpäter wer— den. Auch ſollten die verſchiedenen Arten nicht nahe an einander gepflanzt werden, damit ſie ſich nicht mit einander miſchen. Sind die Schoten gelb, ſo pflückt man ſie und legt ſie an einen luftigen, trockenen Ort zum Nachreifen und ſchält fie im Winter aus. Gute Sommererbſen behalten 6 bis 8 Jahre ihre Keimfähigkeit. Erdbeeren. Fragaria.— Engl.: Strawberry. Hiervon giebt es gegenwärtig ſchon an die 50 Arten in den Ver— einigten Staaten. A. J. Downing hat in ſeinem Werke, betitelt: “The Fruits and Fruit-Trees of America,” welches im Jahre 1845 erſchienen iſt, bereits 36 Arten beſchrieben, ſeit dieſer Zeit ſind wenigſtens 15 bis 16 Arten dazu gekommen. Sie werden in Arten und Unterarten getheilt, welches zu erklä— ren ich hier jedoch für unnöthig finde. Die Erdbeere kann jedenfalls unſere beſte Frucht genannt werden, indem kaum ein Individuum zu finden iſt, das deren Wohlgeſchmack nicht anerkennt. Außer ihrem vortrefflichen Geſchmack ſind ſie auch ſehr heilſam. Sie find leichter zu verdauen, als alle andern Früchte und werden ſowohl gegen Gicht und Podagra, als gegen den Band— 5 wurm und erfrorene Glieder oft mit gutem Erfolg angewandt. —Es werden wohl in keinem Lande fo viele Erdbeeren gezogen, als in dieſem. Die Conſumption derſelben in New York, Philadelphia und Cincinnati geht in's Unglaubliche. Der beſte Boden für Erdbeeren iſt eine tiefe, fette Dammerde, enthält ſie etwas Sand und Lehm, ſo iſt ſie um ſo beſſer, allein tief muß ſie ſein, wenn viel und große Beeren erwartet werden. Iſt der gute Boden zu dünn, ſo iſt es ſehr gut denſelben zu rajolen, d. h. an einem Ende ungefähr zwei Spaten tief den Boden auszu— heben und dann den anſtoßenden Boden in dieſe Furche oder dieſen Graben zu werfen, ſo daß die oberſte Erde nach unten zu liegen kommt. So umſtändlich und zeitopfernd dieſe Arbeit auch ſcheinen mag, ſo wird ſie ſich doch in einer Reihe von 4 Jahren (ſo lang kann ein Erdbeerenbeet ungefähr gut ſein) ſehr reichlich bezahlen, indem man wenigſtens auf einen doppelten Ertrag rechnen kann. Bei dieſem Rajolen ſollte in den Boden auch alter Dünger und verfaultes Holz (Holzerde) geworfen werden. Die beſte Lage für Erdbeeren iſt eine offene, die Licht und Sonne genug hat, jedoch nicht zu trocken, aber auch nicht zu naß iſt. Die Vermehrung geſchieht hier gewöhnlich durch die Ausläufer, allein dieſe geben niemals ſehr ergiebige Pflanzen. Beſſer iſt es, man nimmt hierzu die Nebenſchüſſe oder zertheilt alte, fruchtbare Pflan— zen, ſchneidet von den jungen die holzigen Wurzeln und die großen Blätter weg und verkürzt die Wurzelfafern ein wenig. Um recht große und wohlſchmeckende Erdbeeren zu ziehen und ſie in den er— giebigſten Stand zu verſetzen, pflanzt man ſie in Reihen in einer Entfernung von 12 bis 2 Fuß, je nachdem es eine größere oder kleinere Art iſt, und in den Reihen die Pflanzen 1 bis 12 Fuß von einander. Alle Ausläufer müſſen ſorgfältig ausgebrochen werden, welches wenigſtens drei- bis viermal das Jahr geſchehen muß. Im Herbſt legt man etwas kurzen verfaulten Dünger oder Holzerde über die Beete, und im Frühjahr wird das allenfalls mit hineingebrachte lange Stroh herausgerecht und der feine Dünger zwiſchen den Rei— hen mit dem Spaten untergeſtochen. Von dieſer Zeit an bis in den Spätherbſt müſſen ſie ſo oft behackt und die Ausläufer ausgebro— chen werden, daß ſie immer von beiden, von Unkraut und Ausläu— fern, ganz rein find. Es iſt bei dieſer Verfahrungsart nicht nöthig, ſie in Beete einzutheilen und Pfade dazwiſchen zu laſſen, weil in der Erntezeit man zwiſchen den Reihen gehen kann. Die beſte Zeit zur Pflanzung iſt Ende Auguſt oder Anfangs September, oder An— fangs April; doch kann man ſie das ganze Jahr hindurch verſetzen, wenn ſie gleich darauf einen guten Regen erhalten, mit der einzi— "ae gen Ausnahme der Wintermonate, in welchen ſie ſich nicht feſtwur— zeln können. Eine andere Weiſe, Erdbeeren zu pflanzen, iſt: man ſetzt die Pflanzen auf das für ſie beſtimmte Beet, an welchem auf jeder Seite ein Pfad ungefähr 12 Fuß weit gemacht iſt, in Reihen, jede Pflanze wenigſtens 1 Fuß weit von den andern entfernt, kreuzweiſe, und auf jedes Beet höchſtens 4 Reihen. Diejenigen, welche große Früchte tragen und ſich weit ausbreiten, ſetzt man noch weiter von einander, hält ſie dann von Unkraut rein und lockert die Erde zu— weilen auf. Auch hier iſt es gut, wenn man die Ausläufer aus— bricht. Die leichteſte und meiſt ökonomiſchſte Art der Pflanzung iſt, daß ſie in abwechſelnden Streifen gezogen werden. Doch wer— den die Beeren niemals ſo groß und wohlſchmeckend und die Pflan— zen nicht ſo dick mit Beeren beſetzt, als bei der erſten Pflanzungsart. Hernach verſieht man ſich Anfangs April oder im Auguſt mit der nöthigen Quantität ſtarker, junger Pflanzen und wählt ein geeig— netes Stück gutes, tiefes Land. Dieſes düngt man ſehr dick mit Miſt und ſticht es dann gut um oder pflügt es ſehr tief und in ſchmale Furchen. Dann recht man es eben. Hierauf legt man mit der Gartenſchnur die Reihen ab, 3 Fuß von einander. Nun pflanzt man die Pflanzen dicht an der Gartenſchnur 1 Fuß eine von der andern. In kurzer Zeit werden dieſe Pflanzen Ausläufer treiben, und dieſe Ausläufer ſollen jeden zweiten Streifen zwiſchen den Rei— hen ausfüllen, in den dazwiſchen liegenden Streifen aber werden alle Ausläufer ſorgfältig ausgebrochen. Auf dieſe Art entſteht ab— wechſelnd ein 3 Fuß weites Beet voll Erdbeerenpflanzen und ein 3 Fuß weites, ganz leeres Beet. Das mit Ausläufern vollgelau— fene Beet giebt nun das nächſte Frühjahr einen guten Ertrag, und der leere Streifen dient als Weg für die links und rechts liegenden Beete. Nachdem alle Erdbeeren gepflückt ſind, wird das leere Beet umgeftochen oder gepflügt und abgerecht. In kurzer Zeit werden ſich die Ausläufer aus den beiderſeitigen Beeten ſo dick hineinziehen, daß ſie vielleicht gelichtet werden müſſen. Sobald dieſes eingetre— ten, ungefähr im Auguſt, düngt man die alten Beete etwas und ſticht oder pflügt ſie um. Hierauf kann man weiße Rüben oder Spinat ſäen, welche beide wieder wegkommen, bevor die neuen Beete Früchte tragen. In dieſer Art werden die Beete jedes Jahr er- neuert und fie können auf derſelben Stelle für viele Jahre fo er- halten werden. Bei der Auspflanzung der Erdbeerenpflanzen bleibt es immer eine Hauptſache, daß fie genug Feuchtigkeit haben, bis fie vollkom- men angewachſen ſind. Man wartet darum gewöhnlich hierzu einen guten Regen ab, oder begießt fie gleich nach der Auspflanzung fehr ſtark, und wieder, ſobald der Boden etwas trocken geworden, und ſo fährt man fort, bis ſie ſich feſt gewurzelt haben. So viele Arten man bereits zählt, iſt es leicht begreiflich, daß auch alle dieſe Arten hinſichtlich der Fruchtbarkeit, der frühern oder ſpätern Reife, in Erforderniß des Bodens, in leichterer oder ſchwe— rerer Ertragung des Winters u. ſ. w. verſchieden ſind. Einige Sorten, als die Alpen- und europäiſche Wald-Erdbeere, verlangen einen etwas beſchattigten Standort, während die buſchige Alpen— Erdbeere, welche keine Ausläufer macht, als Einfaſſung zu Rabatten u. f. w. benutzt werden kann, und bis der Froſt fie tödtet trägt. Nimmt man im Mai die Blumen davon ab, ſobald ſie ſich zeigen, ſo tragen ſie eine große Menge Früchte im September, was zur Abe änderung ſehr angenehm iſt. Um die Zeit der Reife der Erdbeeren zu verlängern, macht man auch dachförmige Erhöhungen von unge— fähr 3 Fuß Höhe und zwar von Oſten nach Weſten laufend. Auf die Südſeite pflanzt man eine frühe und auf die Nordſeite eine ſpäte Sorte; auf dieſe Weiſe werden die an der Nordſeite wenig— ſtens 14 Tage ſpäter reifen, als die an der Südſeite. Für die Süd— ſeite eignen ſich vorzüglich Duke of Kent und Large Early Scar- let; für die Nordſeite hingegen Bishop’s Orange oder Dundee. Manche Sorten tragen hier ſehr wenig, ja ſo zu ſagen gar nicht, indem ſie nur männliche Blüthen entwickeln, ſo daß ſie für unſer Klima durchaus nicht paſſen, wie z. B. Knight’s Seedling, Myatt's Pine oder Carolina u. ſ. w., andere geben einen nur mittelmäßigen Ertrag, als Black Roseberry u. ſ. w. Hiervor zu warnen und ſolche Sorten vorzuſchlagen, welche hier gut tragen und ſich durch andere gute Eigenſchaften empfehlen, iſt alles, was die Gedrängt⸗ heit dieſes Buches erlaubt. | Zu empfehlen find vorzüglich folgende Sorten: Bishop's Orange oder Orange Hudson Bay. Verlangt aber einen fetten, tiefen und ſandigen Boden. Iſt eine ſpäte Art. Burr's New Pine. Reift am früheſten, hat einen Iebr delikaten Geſchmack, und iſt ſehr ergiebig. 5 Dundee. Reift mit der vorhergehenden. Hudson's Bay. Reift ſehr ſpät, iſt aber ſehr beliebt, weil fie, vermöge ihrer Feſtigkeit, leicht transportirt werden kann. Sie wird darum vorzüglich in den Marktgärten der großen Städte häufig ge— zogen. Large Early Scarlet. Eine ſehr frühe Sorte und von köſtlichem Geſchmacke; ſie trägt ſehr reichlich. \ Longworth’s Prolific. Eine der beiten für den Markt. £ a Black Imperial. Trägt ſehr reichlich, von fehr gutem Geſchmack und trägt fo zu ſagen ohne alle Kultur. MeAvoy’s Superior. Die größte, jetzt bekannte Erdbeere, und auch eine der beſten von Geſchmack und Anſehen. Sehr zu empfeh— len. Reift in der Mitte der Erdbeerenzeit. Hovey's Seedling. Iſt eine der beſten und ſchönſten Sorten, Abertriff alle andere große Arten und trägt ſehr voll. Ross’ Phoenix. Eine vorzüglich feine Sorte, ſehr tragbar und allgemein zu empfehlen. Red Wood. Dieſes iſt die europäiſche wilde Erdbeere. Trägt immer ſehr voll und eine lange Zeit und iſt von ſehr gutem Ge— ſchmack. White Wood. Iſt der vorigen Sorte ganz gleich, nur iſt ſie weiß. 8 Red Alpine. Be iſt die monatliche Erdbeere, fie reift vom Juni bis November. Die Pflanze ähnelt der europäiſchen wilden in Anſehen und Geſchmack. Jenney's Seedling. Reift ſpät, iſt groß und ſchön und von ſehr gutem Geſchmack. Außerordentlich ergiebig und darum für den Markt ſehr zu empfehlen. Prolific oder Conical, Musk Hautbois u. m. a. Namen. Die⸗ ſes iſt eine ſehr gute Art und die einzige, die aus dieſer Klaſſe, nämlich der Hautbois, zu empfehlen iſt. Sie trägt ſehr voll und große, ſehr ſchmackhafte Früchte. N Eine Auswahl von einigen Sorten für eine kleine Gärtnerei könnte in folgenden Arten beſtehen: Hudson's Bay, Large Early Scarlet, Hovey's Seedling, Ross' Phoenix, Red Alpine und MeAvoy’s Seedling. Erdbire. Helianthus tuberosus.—Engl.: Jerusalem Artischock. Dieſe Pflanze ſtammt zwar aus Braſilien, ihre Knollen halten aber unſere Winter ſo gut aus, daß ſie an vielen Orten ein läſtiges Unkraut geworden iſt. Sie verlangt einen leichten, lockeren Boden, ohne viel gedüngt zu fein. In einem Garten ſollte ſie niemals ge— pflanzt werden, denn nicht nur verbreiten ſich ihre Knollen unge⸗ mein ſchnell, ſondern die kleinſte Knolle, die aus Verſehen auf ein angrenzendes Beet oder eine Rabatte fällt, wächſt fort und iſt nicht wieder auszurotten. Daher iſt es am beſten, ſie außer dem Garten an einem abgelegenen Orte zu pflanzen. Man nimmt zum Pflan⸗ zen die kleinſten Knollen, legt ſie 2 Fuß von einander und ungefähr 4 bis 6 Zoll tief. Im Sommer hält man ſie durch Behacken und Behäufeln rein von Unkraut. Im Spätherbſt nimmt man ſo viel — — —— u — — — — ſehr lange Zeit zum Wachsthur 7 2 — oO von den großen Knollen aus der Erde, als man den Winter über gebrauchen will. Sie werden jetzt nur noch zum Einmachen (as Pickles) und als Futter für die Schweine benutzt. Erdmandel. Cyperus esculentus.— Engl.: Rush-Nut. Sie verlangt einen lockeren, nicht zu fetten, aber auch nicht zu magern Boden, welcher eine ſonnenreiche Lage hat. Dieſen düngt und gräbt man im Herbſt und pflanzt dann im Anfang des folgen— den Mais, wenn keine Fröſte mehr zu befürchten ſind, die Knollen 2 Zoll tief und 1 Fuß in jeder Richtung von einander. Vor dem Pflanzen legt man ſie 24 Stunden in's Waſſer und trocknet ſie dann wieder ab. Wenn ſie aufgegangen ſind, hält man ſie ſorgfältig von Unkraut rein und lockert die Erde öfters durch flaches Behacken auf. Im Herbſt, wenn die Blätter anfangen gelb zu werden, nimmt man die Knollen bei trockener Witterung heraus und reinigt ſie von der daran hängenden Erde, welches am beſten in Körben geſchehen kann, worin man ſie im Waſſer abſpült und wäſcht. Nachher trocknet man ſie an der Sonne, während welcher Zeit ſie oft umgerührt werden müſſen. Wenn ſie vollkommen trocken ſind, werden ſie an einem froſtfreien Orte aufbewahrt. Man benutzt fie als Caffee-Surrogat, Chocolade, Mandelöl, Mandelmilch u. dgl. Vorzüglich werden ſie aber wie Mandeln ge— geſſen, denen ſie im Geſchmack ſehr ähnlich ſind. Eſchlauch. Siehe Lauch, Schalotten, No. 4. Eierpflanze. Solanum esculentum.— Engl.: Egg-Plant. Von dieſer Pflanze giebt es zwei Arten, die kleinere und die größere. Da dieſes Gewächs durchaus keinen Froſt ertragen kann, und n erfordert, ſo iſt es nöthig, daß es im Miſtbeet gezogen wird. Hier verlangen ſie dieſelbe Behandlung wie der Liebesapfel (Tomato), und können daher dieſe beiden Ge— wächſe in ein Miſtbeet geſäet werden. Dieſes ſollte ſchon ſpäteſtens in der Mitte des Monats Februar geſchehen; die hierzu nöthigen Anweiſungen ſind in der Einleitung unter dem Capitel: „Anlegung der Miſtbeete“ zu leſen. Wenn die Pflanzen 4 Blätter haben, ſollten ſie in ein zweites neues und warmes Miſtbeet, welches einen höhern Kaſten hat, ſo daß die Fenſter vorne wenigſtens 1 Fuß von der Erde im Kaſten abſtehen, verpflanzt werden und zwar 4 bis 5 Zoll aus einander, 4 u je nachdem man annehmen kann, welche Größe die Pflanzen errei— chen mögen ehe ſie in's offene Land gepflanzt werden können, wel— ches ohne Gefahr nicht wohl vor dem 10. Mai geſchehen kann. Das Land, wohin ſie verpflanzt werden, muß ſehr fett und eher etwas feucht, als trocken ſein, und eine ſehr ſonnige und wo möglich vor den rauhen Winden geſchützte Lage haben. Hier pflanzt man fie in jeder Richtung 25 Fuß aus einander. Noch beſſer iſt es, wenn man ungefähr 1 Fuß tiefe und eben fo weite Löcher macht, in ſolche : ganz verfaulten, kurzen Miſt, etwa einen halben Spaten voll wirft, die Erde darauf bringt und die Pflanzen hineinſetzt. Sie müſſen von Unkraut ſehr rein gehalten und öfters behackt, auch wenn die Pflanzen etwas herangewachſen ſind, behäufelt werden, was ihrem Wachsthum ſehr zuträglich iſt. | Sie werden auf mancherlei Art zubereitet. Wenn fie z. B. in Zoll dicke Scheiben geſchnitten und in Butter gebraten oder ge— röſtet werden, ſo ſind ſie im Geſchmack und Geruch den Auſtern ähn— licher, als jede andere Pflanze. Auch werden fie wie Gurken ein— gemacht. Gelbe Rüben oder Wurzeln. Siehe Möhren. Gurken. Kukumer. Kümmerling. Cucumis sativus. Engliſch: Cucumber. Man cultivirt hiervon in dieſem Lande nur wenige Sorten, und dieſe wenigen ſind gewöhnlich nicht rein, ſondern mit einer andern Sorte mehr oder weniger gemiſcht. Die hier bekannteſten ſind: Early Frame oder Short prickly, Long green prickly, Long green Turkey, und Green cluster. Auch eine kleine, ovalrunde, welche man Gherkin nennt, wird blos zum Einmachen (as Pickles) ſtark cultivirt. Zur frühen Ausſaat, ſowohl im Miſtbeet, als im freien Lande, eignen ſich die Early Frame und Green cluster, vorausgeſetzt, daß es die ächte Sorte iſt; zum ſpätern Gebrauch und vorzüglich zu Pickles hingegen, Long green Turkey und Green cluster. Die Gurken verlangen einen guten, fetten Boden und viele Sonne. N Die gewöhnliche Art der Pflanzung in dieſem Lande ift der Na⸗ tur der Gurken ganz entgegengeſetzt, allein ſie iſt die geſchwindeſte . Pflanzungsart, und wird darum auch ſelbſt von den Deutſchen ge⸗ wöhnlich angenommen. Es werden hiernach Hügel in jeder Rich— tung 5 Fuß von einander entfernt, ungefähr 15 Zoll im Durchmeſ— ſer und 2 bis 4 Zoll hoch gemacht. In dieſe Hügel legt man 6 bis 10 Kerne und deckt fie ungefähr 1 Zoll dick mit Erde zu. Wenn die Pflanzen aufgegangen und man verſichert iſt, daß ſie nicht mehr von den kleinen Käfern zerfreſſen werden, zieht man die ſchwächern auf und läßt nur die 3 ſtärkſten ſtehen, dann hält man bloß das Stück, worauf ſie gepflanzt ſind, von Unkraut rein. Zur Abhaltung dieſer kleinen Käfer, die ſo viel Schaden in ſehr kurzer Zeit anrichten, iſt freilich dieſe obige Pflanzungsart die vor— theilhafteſte, oder die weiter unten beſchriebene engliſche Methode, weil man bei dieſen zwei Arten mehrere Pflanzen unter einen ſol— chen Kaſten bringen kann, wie ich in der Folge zur Abhaltung die— ſer Käfer beſchrieben habe. Allein die Gurken verlangen (wie ſchon geſagt) einen guten, fetten und vorzüglich lockern Boden, damit die Wärme gut eindringen kann. Es iſt daher nothwendig, daß das — nern ganze Land locker gehalten wird, damit die ſich ausbreitenden Wur— zeln um ſo viel mehr Wärme anziehen können. Man muß deshalb ſchon im Herbſte das Land düngen und gut umſtechen, auch iſt es gut, wenn es im Winter mit kurzem Dünger bedeckt wird, den man im Frühjahr wieder abzieht, wodurch die Lockerheit und Fruchtbar— keit unendlich vermehrt wird. In einem feſten Boden werden die Gurken nie gut wachſen, und eben ſo wenig bei ſtets naſſer und kalter Witterung, wenn hierbei die Erde nicht um die Gurken locker gehalten wird. Der beſte Dünger für die Gurken iſt Pferdemiſt. Eine beſſere und in Deutſchland ſehr übliche Pflanzart iſt, daß man Beete macht von 4 bis 5 Fuß breit, in der Mitte derſelben macht man nach der Schnur eine 5 Zoll tiefe Rinne, legt in dieſelbe ganz kurzen Dünger und darauf 2 bis 3 Zoll gute, lockere Garten- erde. Hierin legt man die Kerne 3 Zoll tief und fo, daß die Stelle, wo die Kerne liegen, etwas tiefer bleibt, als die zu beiden Seiten befindliche Erde. Sind nun die Gurkenpflanzen aufgegangen und etwas gewachſen, ſo zieht man die Erde wieder mehr an dieſelben an, lichtet fie jedoch vorher fo, daß ungefähr alle 5 bis 8 Zoll eine Pflanze ſteht, und lockert die Erde gehörig auf. Auch kann man die Erde, worin die Gurken gepflanzt werden, mit etwas feiner Holz— erde vermiſchen, wodurch die Lockerheit des Bodens ſehr vermehrt wird. Die Fruchtbarkeit der Gurken und die Güte der Früchte wird auch dadurch ſehr befördert, wenn zu beiden Seiten der Pflan— zen kurze Sträucher geſteckt werden, welche mit dem obern Ende u U auswärts nach dem Pfade zu gerichtet find. An dieſe ranken die Pflanzen und können dann beſſer von der Sonne erwärmt werden, als wenn ſie auf dem Boden liegen. In England werden ſie gewöhnlich auf folgende Art gepflanzt: Das dazu beſtimmte Stück Land wird mit dem Spaten umge— ſtochen und ganz eben gerecht. Dann werden vermittelſt einer Schnur Linien gezogen mit Zwiſchenräumen von 5 bis 6 Fuß, und in dieſe mit der Schnur gezogenen Linien ſteckt man, 33 Fuß von einander entfernt, Pfähle. Um dieſe Pfähle, oder vielmehr wo ein ſolcher geſtanden, macht man eine Vertiefung in der Form einer Untertaſſe, 10 bis 12 Zoll breit und ungefähr 1 Zoll tief in der Mitte. In die Mitte jeder ſolchen Vertiefung werden 8 bis 10 Kerne 3 Zoll tief gelegt. Wenn die Pflanzen aufgegangen ſind und die erſten rauhen Blätter erſcheinen, werden ſie bis auf 3 oder 4 der ſtärkſten gelichtet. Die, welche ſtehen bleiben, werden mit etwas Erde aufgefüllt, ſowohl zwiſchen den Pflanzen, als auch außen herum, indem man dieſelben dabei etwas auseinander drückt und zwar nach verſchiedenen Richtungen hin. Dann begießt man ſie etwas, damit die Erde ſich ſetzt. Bei trockener Witterung iſt es nöthig, ſie 2 bis 3 Mal die Woche —ja, in der heißen Zeit wohl alle Tage —zu begießen; denn je größer die Hitze iſt, deſto mehr Feuchtigkeit lieben fie. Und auch darum iſt die hieſige Pflanzart nicht zu empfehlen, weil Hügel viel ſchneller und mehr austrocknen, als ebenes Land. Um die hier den Gurkenpflanzen jo ſchädlichen kleinen Käfer (Galeruca ritata) abzuhalten, die ſich oft in einer jo großen Menge darauf ſetzen, daß ſie eine bedeutende Pflanzung in ein oder zwei Tagen gänzlich zerſtören, iſt es am beſten, wenn man Käſtchen macht von ungefähr 15 Zoll im Viereck, hinten ungefähr 8 Zoll und vorne 5 Zoll hoch, ſo daß ſie die Form eines Miſtbeetkaſtens erhalten. Auf dieſe Kaſten nagelt man anſtatt des Glaſes, welches keine Luft durchlaſſen würde, ein dünnes Zeug, am beiten Krepp (Eng- liſch: Crape), Flor, oder dergl., damit Luft, Sonne, Regen und Thau durchdringen können, und nur eben dicht genug iſt, um dieſe Käfer zurück zu halten. Sobald ſich dieſes Inſect zeigt, werden die Käſten auf die Pflanzen geſetzt, (nachdem man zuvor alle etwa auf den Pflanzen und in der fie nächſtumgebenden Erde ſich be⸗ findlichen Käfer getödtet hat) und zwar ſo, daß die niedrige oder vordere Seite gegen Mittag ſteht, und rings um den Kaſten wird etwas Erde angezogen, damit das Inſect auch nicht unter den Kaſten hinein kommen kann. Des Morgens, wenn die Sonnen- hitze anfängt ſtark zu werden, verkriechen ſich dieſe Käfer, oder ſitzen N N | | | HR ihre Gewalt verliert, müſſen fe. wie aufgeſetzt werden; denn ſo wie die Hi 74 2 kill an der unteren Seite der a e. und dann können die Käſten abgenommen werden; des ds aber, ehe die Sonne der in der beſchriebenen Art e nachläßt, fangen ſie auch Er > 151 + — ro .r Pe / wieder an zu fliegen. 4 1 f Dieſe Käſten halten aber nicht nur die Käfer ab, ſondern die Pflanzen bekommen dadurch auch Schutz vor den rauhen Winden und wachſen auffallend ſtärker. Das Abnehmen der Käſten in der heißeſten Tageszeit iſt darum nöthig, um den Pflanzen friſche ! Luft zu geben, weil ſie ſich ſonſt übertreiben würden. Die Miſchung von Sulphur, Schnupftaback und Aſche, welche ich bei den Krautpflanzen zur Abhaltung der Erdflöhe sorge- ſchlagen habe, thut auch gute Wirkung, wenn fie Morgens, wäh⸗ rend der Thau auf den Pflanzen liegt, ausgeſtreut wird. Auch ungelöſchter Kalk, mit Aſche vermiſcht, wird oft angewendet. Die Gurkenkerne zur Pflanzung ſollten 3 bis 4 Jahre alt ſein, weil ſie alsdann nicht ſo viel in Reben und mehr in Blüthen wachſen. Will man im Frühjahr bald Gurkenpflanzen haben und hat dazu kein Miſtbeet, ſo rathe ich nicht ſowohl zum Einweichen der \ | Kerne, als daß man Samen in Käſtchen oder Töpfe füet, die unten mit Sägeſpänen und oben darauf mit Erde aufgefüllt ſind. Dieſe jest man in einer froſtfreien Stube an das Fenſter und wenn möglich ſo, daß ſie den ganzen Tag die Sonne haben, und wenn die Pflanzen das dritte Blatt haben und keine Fröſte mehr zu be⸗ fürchten ſind, pflanzt man ſie in d den Garten und bedeckt ſie etliche Tage mit Töpfen oder anderen Dingen, oder ſteckt wenigſtens an der Sonnenſeite 2 2 Schindeln ſchräg und im Dreieck in die Erde, ſo daß ſie etwas über die Pflanzen hinüberragen. Zu Samen läßt man die erſten und ſchönſten Gurken liegen, und wenn ſie ganz rothgelb geworden ſind, ſchneidet man ſie ab und ſchneidet auch beide Enden weg, oder ſchneidet fie der Länge 8 nach auf und legt jie in die Sonne, damit fie ganz weich werden. Alsdann macht man die Kerne heraus und wäſcht ſie im Waſſer, um fie von dem fie umgebenden Schleim zu befreien. Am leich- teſten geſchieht dieſes, Adem man ſie in ein Sieb legt, daſſelbe in's Waſſer taucht und dabei mit den Händen den Schleim von dem Samen abreibt. Oder man thut ſie in ein Gefäß mit Waſſer und drückt ſie häufig durch die Hände, wodurch der Schleim ab— geht, gießt dann das Waſſer ab und wieder reines darauf, bis ſich kein Schleim mehr zeigt. Der auf dem Waſſer ſchwimmende Samen wird mit dem Waſſer abgegoſſen, weil er untauglich iſt. 4 * „ Dann legt man ſie auf Papier, läßt ſie trocken werden und hebt ſie in einem Säckchen auf. Die von jedem einzelnen Jahre ſollten in ein beſonderes Säckchen gethan werden, damit man weiß, wie 4 alt ſie ſind. Auch ſollte jedesmal der Jahrgang auf das Säckchen geſchrieben werden, wie ich ſchon in der Einleitung unter „Samen- erziehung“ geſagt habe. Der Samen behält wenigſtens 6 bis 8 Jahre ſeine Keimkraft. Haferwurzel. Tragopogon porrifolium.— Engl.: Salsify. Man cultivirt dieſe Pflanze hier wegen ihrer eßbaren Wurzel ſehr häufig, und ſie verdient es auch; denn bei gehöriger Zuberei— tung liefert dieſe Wurzel ein ſehr wohlſchmeckendes Gericht. Sie wird auf vielerlei Art gegeſſen, als gekocht, gedämpft, auch roh und gekocht als Salat, und im Frühjahre die jungen Stengel der alten Pflanzen, wenn fie 3 bis 4 Zoll hoch find, als Spargel. Die Amerikaner kochen ſie gewöhnlich mit einer Rahmbrühe. Der Samen ſollte im März oder Anfangs April geſäet werden. Hierzu nimmt man ein lockeres, ſehr fettes, offen liegendes Stück Land, welches ſchon im Herbſt gut gedüngt und tief umgeſtochen werden ſollte, damit es durch die Einwirkung der Witterung mürbe gemacht wird und der Dünger ſich zerſetzt, indem er dann beſſer wirkt und die Wurzeln auch einen beſſeren Geſchmack be— kommen. Hier wird der Samen in Reihen gepflanzt, die 12 Fuß von einander entfernt find, und in denſelben etwa 3 Zoll ausein- ander; denn obgleich die Pflanzen 5 bis 6 Zoll auseinander ſtehen ſollten, ſo muß man doch annehmen, daß gewöhnlich nicht viel mehr als die Hälfte des Samens aufgeht. Sollten jedoch die Pflanzen zu dick aufkommen, ſo entfernt man die überflüſſigen. Wenn die Pflanzen 2 Zoll hoch ſind, ſollten ſie ſchon gehackt und von Unkraut gut gereiniget werden. So oft ſich ſpäter Unkraut zeigt, ſollten fie wieder — und zwar ſehr tief —behackt werden, damit die Erde bis hinunter zu den Faſerwurzeln locker wird. So müſſen ſie bis in den Spätherbſt rein gehalten werden. Es iſt nicht nöthig, ſie im Herbſte aufzunehmen, ſondern man läßt ſie den Winter ſtehen, wo ſie gepflanzt worden ſind. Einige Pflanzen läßt man beiſammen ſtehen, um Samen zu erziehen; von dieſen dürfen aber die jungen Schößlinge nicht ab⸗ geſchnitten werden, um ſie als Spargel zu benutzen. Sobald der Samen reif wird, muß er wenigſtens ein Mal jeden Tag abgenommen werden; denn kaum hat er ſeine weiße Zeder- ww | | kugel entwickelt, fo fällt er— vorzüglich bei etwas Wind und Son— nenſchein—auch ſchon aus. Außerdem wird er auch von einem kleinen gelben Vogel mit ſchwarzen Flügeln, den man hier ge— wöhnlich den wilden Kanarienvogel nennt, ſehr aufgeſucht und, wenn man nicht genug Acht darauf hat, jeden Tag völlig zerſtört und aufgefreſſen. Der Samen behält nur höchſtens 3 Jahre ſeine Keimkraft, und es iſt daher nöthig, jedes Jahr einige Pflanzen zu Samen ſtehen zu laſſen. | Indianiſche Kreſſe. | Siehe Capuzinerkreſſe. i ae | Johannislauch. Siehe Lauch, Schnittlauch. Kartoffel. Erdapfel. Grundbirne. Solanum tuberosum. Engliſch: Potatoe. Durch die in faſt allen Ländern ſo allgemein verbreitete Cultur dieſer Pflanze iſt eine ſehr große Menge von Abarten entſtanden, welche ſehr oft in den verſchiedenen Gegenden, wo ſie gebaut wer— den, auch verſchiedene Namen haben. Der Hauptunterſchied be— ſteht in den Knollen, welche entweder glatt oder höckerig, rund oder lang, abgeplattet oder ungleich geſtaltet, weiß, ſchwärzlich, roth oder röthlich, geſcheckt, gelb oder gelblich-weiß ſind. Die Größe der Knollen iſt ebenfalls ſehr verſchieden, ſowie man auch eine große Verſchiedenheit in Beziehung auf ihren Geſchmack bemerkt. Auch iſt der Gehalt von mehlartigen Theilen ſehr verſchieden. Schon vor fünfundzwanzig Jahren hatte man in Deutſchland über 50 Arten; allein in England hatte man nach Loudon's Encyclopedia of Gardening im Jahre 1834 nicht mehr als 16 Arten gezählt. Hier hat man nicht mehr als 6 bis 8 reine Sorten und dieſe ſind ſelten ganz rein zu bekommen. Gewöhnlich werden hiervon cultivirt: Ladies’ Finger, Pink Eye, Snow-Ball, Round Red; vorzüglich aber die Meshannocks und Mercer, welche letztere 2 Sorten gewöhnlich mit 10 bis 15 Cents per Buſchel mehr bezahlt werden, als die andern Sorten. | Der befte Boden für Kartoffeln ift ein neuer, ſandiger Lehm— boden, in welchem fie auch den beſten Geſchmack erhalten. Uebri— =. A gens wachſen fie in jedem Boden, wenn er nur nicht zu naß iſt, denn in einem ſolchen faulen ſie zu leicht und werden wäſſerig. Ein leichter, neuer und nicht zu naſſer Boden iſt immer vorzu— ziehen, weil er nicht gedüngt zu werden braucht und der Gefhmad der Kartoffeln alsdann beſſer iſt; hingegen ein alter, magerer Boden muß mit Dünger, der viel Stroh enthält, gedüngt werden. Zu fetter Boden iſt nicht gut für Kartoffeln, denn fie wachen 1 darin zu ſehr in's Kraut und ſetzen nicht viele Knollen an; gut cultivirtes, fettes Gartenland hat z. B. dieſe nachtheilige Wir⸗ kung. Die Vermehrung der Kartoffeln kann geſchehen: 1) durch Sa— men; 2) durch abgeſchnittene und in die Erde gelegte Reben der— ſelben; 3) durch abgebrochene Keime und 4) durch ganze oder in Stücke geſchnittene Kartoffeln. Die Abſicht bei der erſten Methode iſt, neue Arten zu erhalten, oder die alte Art zu verbeſſern; die zweite iſt nicht viel mehr, als die Neugierde zu befriedigen, oder eine neue Art, von der man nur wenige Knollen hat, ſchnell zu vermehren; auch die dritte Methode iſt nicht viel mehr werth. Die vierte iſt die beſte und allgemein angewandte Verfahrungsweiſe. Ich werde daher nur die Cultur der erſten und letzten Methode angeben. Bei Samen ſammle man die reifſten Aepfel oder Kugeln, nehme den Samen heraus und bewahre ihn auf bis zum Früh— jahre, und gegen Ende März oder Anfangs April ſäe man ihn ganz dünn in kleine Gräben in gut umgeſtochenem Gartenland und bedecke ihn * Zoll mit Erde. Wenn die Pflanzen 2 bis 3 Zoll hoch ſind, lichte man ſie zu 5 bis 6 Zoll auseinander und halte ſie ſtets von Unkraut rein. Im October nimmt man ſie heraus und bewahrt die größeren für die Pflanzung im nächſten Jahre auf. Das nächſte Jahr werden ſie behandelt wie alte Samenkartoffeln, allein bei der Erndte müſſen ſie von den andern Arten getrennt und einige davon gekocht und verſucht werden. Die guten Sorten werden jede allein bis zum nächſten Frühjahr als Samen aufbe— wahrt, die ſchlechten Sorten hingegen den Schweinen gegeben oder weggeworfen. | Zerſchnittene Kartoffeln. Bei dem Zerſchneiden und zwiſchen den zerſchnittenen Stückchen macht man in Deutſchland und auch hier keinen Unterſchied, ſondern man ſchneidet ſie ſo klein, daß jedes Stück wenigſtens die Größe einer Wallnuß und wenig— ſtens 1 bis 2 Augen hat. In England hingegen macht man ich weiß zwar nicht mit wie viel Ueberzeugung bedeutenden Unter⸗ Ih 1 Po DR | ſchied zwiſchen den verſchiedenen Theilen einer Kartoffel. Doch den ſie ſich darin gewiſſermaßen ſelbſt. | Loudon fagt in feinem bereits angeführten Werke in $4067: „Bei Zerſchneidung der Kartoffeln werfe man das äußerſte Ende weg, weil es geeignet iſt, zu ſehr in's Kraut zu wachſen; auch ver— werfe man das Wurzel- oder trockne Ende, da es wahrſcheinlich Zu langſam im Wachsthum iſt.“ In § 4083 hingegen ſagt er „ Pflanzer haben er, daß die beiden äußerſten Enden an der Kartoffel zu verſchiedenen Zeiten keimen, und ſortiren ihre Stücke in folgender Art: Man hat gefunden, daß die Stücke am oberen Ende 14 Tage früher zur Reife kommen, als die Enden an der Wurzel, und dieſe Enden bilden daher 2 Claſſen, eine frühe und eine ſpäte. Die mittleren Stücke e genommen kom⸗ men dazwiſchen zur Reife.“ 0 Die letztere Doctrine ſcheint mir wahrſcheinlicher als die erſtere, und es wäre wohl der Mühe werth, Verſuche damit anzuſtellen, indem man das vorderſte Ende leicht in jo viele Stückchen ſchnei— den kann, daß nur 1 bis 2 Augen an jedem verbleiben. Ich ſelbſt hatte noch keine Gelegenheit, Wahrnehmungen hierüber zu machen. Um frühe Kartoffeln zu ziehen, werden ſolche in England ſchon im Herbſt in Stückchen geſchnitten und abgetrocknet, dann in Haferſpreu oder Sägemehl gepackt und ſo bis zum Frühjahre auf— | bewahrt (bis März), und nachdem ein Keim von jedem Stückchen abgenommen, werden die Keime ſowohl wie auch die Stückchen | ſelbſt gepflanzt. Andere legen die Stückchen in eine Stube, die geheizt iſt und wo man einen ſtarken Luſtzug haben kann, auf den Fußboden, oder errichten darin Gerüſte und legen ſie darauf, und zwar ſo dünn, daß nicht zwei aufeinander zu liegen kommen; dann | decken fie dieſelben mit dem nämlichen Material (Haferſpreu oder | Sägemehl) ungefähr 2 Zoll dick zu, was ſie vor dem Winterfroſt ſchützt, ſie in mäßiger Wärme erhält und zum Keimen bringt. | Allein zu gleicher Zeit können fie gelüftet werden, um fie we zu | machen und die Keime abzuhärten, wozu auch jede warme Witte— rung benutzt wird, während welcher man Thür und Fenſter öffnet. Dieſe Kartoffelſtücke werden oft unterſucht, und wenn fie 12 bis 2Zoll lange Keime getrieben haben, wird die Hälfte der Bedeckung | ſorgfältig abgenommen, damit keine Keime dabei abgebrochen werden. Licht iſt ſo nothwendig als Luft, um die Keime ſtark zu machen. Ein Glashaus, oder wie man hier ſagt, Grünhaus, iſt | freilich noch beſſer dazu geeignet, als eine Stube. Auf dieſe N Weiſe laſſen ſie die Kartoffeln bis zur Pflanzzeit liegen und geben — 46 — ihnen ſo viel Luft als möglich, ohne ſie dem Froſte auszuſetzen. Bei dieſer Methode werden die Keime grün, Blätter entfalten ſich und doch ſind ſie ziemlich abgehärtet. Im März werden ſie gepflanzt und die Erde um die Keime aufgefüllt. Auf dieſe Weiſe ertragen fie kleine Fröſte, ohne beſchädigt zu werden, und man kann ſchon Ende Mai neue Kartoffeln zu Markt bringen. Mr. Lindley em⸗ pfiehlt die größte Aufmerkſamkeit, daß man für frühe Kartoffeln nur Stückchen mit einem einzigen Auge pflanzen ſoll. Er ſagt, er habe ſich ſehr oft überzeugt, daß Stückchen, die nur ein Auge hatten, 10 bis 14 Tage früher Kartoffeln lieferten, als Stückchen, die zwei pi mehrere Augen hatten. Die Pflanzungsweiſe iſt auch wieder in allen Ländern derſchie den, und ſelbſt in einem Lande hat man mehrere Methoden. Die hieſige Pflanzungsweiſe ſcheint mir dieſem Lande beſſer an— gemeſſen zu fein, als jedes andere Verfahren. Sie iſt die am we⸗ nigſten zeitraubende, und das iſt unter den hieſigen Verhältniſſen immer das Wichtigſte bei allen Arbeiten. Nach dieſer Weiſe wird das Land —wenn es nicht ſchon im Spätherbſt gepflügt worden iſt —gut und tief umgepflügt, und dann Furchen abgelegt, die eine 3 Fuß von der andern. Hierin werden die Kartoffeln 9 bis 12 Zoll aus einander gelegt und mit einer Haue zugedeckt; die frühen 3 bis 4 Zoll, die ſpäten 2 Zoll hoch. Sehr große Pflanzungen werden auch wohl mit dem Pflug zugedeckt, allein dieſes ſollte wo möglich vermieden werden, weil ſie damit zu ungleich bedeckt, folglich auch ſehr ungleich aufkommen. Muß der Boden gedüngt werden, ſo legt man den Dünger in die Furchen und oben darauf die Kartoffelſtücke. Wenigſtens eine Woche vor der Pflanzung, ſollten die Kartoffeln in Stückchen geſchnitten und an einem trockenen und froſtfreien Ort ganz dünn ausgelegt werden, damit der Schnitt abtrocknet und ſie eine Kruſte anſetzen, denn legt man ſie gleich nach dem Zerſchneiden, ſo würden ſie zu viel Feuchtigkeit einſaugen; viele davon würden faulen und die übrigen dadurch ſehr geſchwächt werden. Am beſten iſt es, wenn man Kartoffeln von wenigſtens mittlerer Größe dazu ver— wendet, die wohl geformt ſind, denn nimmt man immer die kleinſten, fo werden naturgemäß auch nach und nach immer kleinere Kartof- feln davon gezogen werden. Die Stückchen müſſen ſo in die Fur⸗ chen gelegt werden, daß der Schnitt nach unten und das Auge nach oben zu liegen kommt, damit der Keim gerade in die Höhe wachſen kann. Die Zeit zur Pflanzung iſt natürlich verſchieden, je nachdem der Boden ſchwer oder leicht, die Lage mehr nördlich oder ſüdlich, die Pflanzung zu einem frühen oder ſpäten Gebrauch beſtimmt iſt, .—. — nn — Zr und oft auch nachdem man Zeit dazu hat. Doch follten frühe Kar— toffeln Anfangs März oder ſchon Ende Februar gepflanzt werden (wenigſtens wo der Boden leicht und trocken iſt) und ſpätere An- fangs April oder Ende März; denn verſchiebt man die Pflanzung weiter hinaus, ſo erhalten ſie oft längere Zeit keinen Regen und gehen dann langſam und ſchwächlich auf. Ich habe zwar ſelbſt ſchon am 4. Juli Kartoffeln gepflanzt und eine gute Ernte bekom— men, allein das ſind Zufälle, die nur ſehr ſelten eintreten. Sobald die Keime 4 bis 5 Zoll aus der Erde ſind, ſollten ſie bei trockener Witterung tief behackt werden, damit alles Unkraut getödtet und der Boden locker wird. Wenn fie die Höhe von 10 bis 12 Zoll er- reicht haben, ſollten fie gehäufelt werden, welches bei kleinen Pflan- zungen ganz mit der Haue, bei größern aber mit dem Pfluge ge— ſchehen kann und dann mit der Haue nachgeholfen werden. Spä— ter ſollten ſie noch einmal behackt werden. Die Aufbewahrung kann geſchehen wie bei den rothen Rüben angegeben iſt, nämlich in Hau— fen, mit Stroh, Laub und Erde zugedeckt. In Belgien hat man ausgefunden, daß die Fäulniß der Kartof— feln dadurch verhindert wird, daß man 3 bis 5 Erbſen in eine zu pflanzende Kartoffel ſteckt. Die Erbſen und Kartoffeln wachſen beide ſehr gut und die letztern faulen nicht. Süße Kartoffeln. Hiervon hat man zwei verſchiedene Gattungen, die ſich wieder in mehrere Arten zertheilen. Dieſe zwei Gattungen ſind: Dioscorea.— Engl.: Lam, und Convolvulus Botatas.— Engl.: Sweet-Potatoe. Beide Gattungen verlangen gleiche Behandlung und einerlei Boden. Sie müſſen eine ſehr leichte, ſandige und ziemlich fette Erde, eine trockene, offene und dem Mittag zugewandte, ſehr ſon— nenreiche Lage haben. Die kleinen Knollen ſind zum Auspflanzen ſo gut, als die größ— ten. Ende März oder ſpäteſtens Anfangs April, macht man ein friſches Miſtbeet mit etwa 13 bis 2 Fuß Dünger und ungefähr 3 bis 4 Zoll Erde darauf, dann ſchneidet man die Knollen, ob groß oder klein, in 1 Zoll lange Stückchen, legt ſolche ſo dicht als mög— lich auf der Oberfläche der Erde zuſammen, deckt ſie mit 1 Zoll Erde zu, und macht die Fenſter auf. Bei warmem Sonnenſchein giebt man ihnen hinlänglich Luft, ehe aber die Sonne das Miſtbeet ganz verlaſſen hat, müſſen die Fenſter wieder geſchloſſen und bei ſehr kal— ten Nächten noch mit Matten, Bettdecken u. dgl. und oben darauf mit Brettern zugedeckt werden. Sowie die Wärme zunimmt, giebt u 0 man ihnen natürlich auch öfterer Luft, bis keine Nachtfröſte mehr zu befürchten ſind, dann können auch bei Nacht die Fenſter weggelaſſen werden. Iſt dieſe Zeit eingetreten, d. h. daß es keine Nachtfröſte mehr giebt, dann wird der für die Anpflanzung be— ſtimmte Platz in gerade Linien abgetheilt, die eine 5 Fuß von der andern, und die Erde an beiden Seiten auf dieſe Linien aufgezo— gen, ſo daß ſie einen oben ſcharfen Hügel von 22 bis 3 Fuß Höhe und unten von derſelben Breite bilden. Auf dieſelben pflanzt man die im Miſtbeet gezogenen Pflanzen, die eine 1 bis 13 Fuß von der | andern entfernt. Sollte man nicht genug Stückchen haben oder ein Stückchen mehrere Keime getrieben, ſo bricht man dieſe ab, im Fall ſie Faſerwurzeln haben, und pflanzt ſie. Damit kann man einige Zeit fortfahren und dann pflanzt man noch die Knollenſtück— chen, an denen jedoch ein Keim gelaſſen werden muß. Die Keime pflanzt man 3 bis 4 Zoll und die Knollenſtückchen 2 bis 3 Zoll tief in die Erde. Manche machen auch runde Hügel von ungefähr 3 Fuß im Durch— meſſer am Boden und beinahe eben ſo hoch, und etwa 4 Fuß von einander entfernt, und pflanzen in jeden ſolchen Hügel eine Pflanze, worin ſie vorzüglich gut wachſen, nur nehmen dieſelben mehr Raum ein und erfordern mehr Arbeit als auf die erſte Weiſe. Sowie ſich Unkraut auf den Hügeln zeigt, muß ſolches, um das Wiederwachſen zu verhindern, mit einer ſcharfen Haue ſo abgehackt werden, daß kein Herz an den Wurzeln bleibt, jedoch muß der Bo— den nicht zu ſtark aufgelockert werden, weil er ſonſt vom Regen zu ſehr abgewaſchen wird. Es muß mehr nach der Fläche des Bodens abgeſchnitten werden. Dieſes wiederholt man, ſo oft ſich Unkraut zeigt und der Hügel noch nicht zu ſehr mit den Reben der ſüßen Kartoffeln überwachſen iſt. Später wird das Unkraut ausgejätet. Im Herbſt, ehe Fröſte eintreten, werden ſie bei heller, warmer und trockener Witterung herausgenommen und an der Sonne ge— trocknet. Tags zuvor ſucht man auf einer Straße, die mit Steinen aufgefüllt worden, als in den Gaſſen, in Städten, auf dem Fuhr⸗ weg (Turnpike) Staub zuſammen zu ſchaufeln. welcher jedoch ganz trocken ſein muß, oder man nimmt ganz trockenen Sand. Dieſen Staub oder Sand breitet man in einem ganz froſtfreien und trode- nen Keller ungefähr 2 bis 3 Zoll hoch ganz eben aus, und darauf legt man die ſüßen Kartoffeln dicht an einander, bis der Staub da⸗ mit bedeckt iſt, dann ſtreut man wieder ſo viel Staub darauf, daß er eine ebene Fläche bildet, und auf dieſe legt man eine zweite Lage Kartoffeln, und ſo fährt man fort, bis alle verpackt ſind. Auf dieſe Weiſe halten ſie ſich am beſten, jedoch kann man ſie auch auf jede u. BE endere Art erhalten, wo fie ganz trocken und ohne den geringſten Froſt und ohne höhere Wärme als die eines Kellers, aufbewahrt werden können. Knoblauch. Siehe Lauch No. 2. Kohl. Brassica oleracea. Hiervon hat man in Europa und namentlich in Deutſchland eine unzählbare Maſſe von Haupt- und Unterarten. Denn hier⸗ her gehört nicht nur der Kohl, deſſen Blätter ſich ſchließen, welche man gewöhnlich Kraut nennt, ſondern auch der Kohlrabi, der Blumenkohl und der Kohl, deſſen Blätter ſich nicht ſchließen, als der braune und grüne gekrauste Kohl, u. ſ. w. Es wäre unnöthig alle dieſe Arten zu beſchreiben, da ſie hier noch nicht eingeführt ſind, und viele davon wohl auch nie eingeführt werden, indem ſie dem hieſigen Clima und der daraus hervor— gehenden Lebensart der Einwohner nicht entſprechen. Ich werde mich daher, nachdem ich den Blumenkohl und Broccoli bereits unter dem Buchſtaben B. beſchrieben habe, blos auf vier Hauptarten beziehen, nämlich: 1) auf die hier be⸗ kannten gewöhnlichen Arten des ſich ſchließenden Kohls, was man gewöhnlich Kraut nennt, 2) die ober ſiche Kohlrabi, 3) den krauſen Kohl, und 4) den Schnittkohl. 1) Kohl oder Kraut. Brassica oleracea.— Engl.: Cabbage. Hiervon führt Landreth in ſeinem Samenverzeichniß 12 Sor⸗ ten auf, als: . Early York, . Landreth’s Large York, . French Ox-Heart, Early Sugar Loaf, Early Battersea, . Green Curled Savoy, . Drumhead Savoy, . Large Late Drumhead, . Flat Dutch, | 10. Green Glazed, | 11. Red Dutch, | 12. Early Cone. Davon werden in den mittleren Staaten am meiſten gepflanzt: Early York, der frühes Kraut, und zwar vorzüglich die Early Battersea, ) erſtere Sorte. | 5 | SO D Om DD ne Re Landreth's Large York ift nicht ganz fo früh, wird aber neuerer Zeit dem gewöhnlichen Early Vork vorgezogen, weil die Köpfe größer ſind. Early Sugar Loaf kommt gewöhnlich nach Early Vork, hält ſich aber auch nicht viel länger und die Köpfe ſind ſelten ſo feſt als bei den andern Arten. Red Dutch iſt eine kleine Art und wird gewöhnlich nur zum Einmachen (Pickles) und zu Krautſalat gebraucht. Flat Dutch und Large Late Drumhead ſind das gewöhnlich hier gepflanzte Herbſt- und Winterkraut. Die frühen Arten ſollten im Februar in ein Miſtbeet geſäet werden, weil fie, wenn fie in die große Hitze kommen, in kurzer Zeit verfaulen. Man kann aber etwas Samen von den ſpäten Sorten zeitig im Frühjahr auf eine warme, beſchützte Stelle ſäen, damit man früh im Herbſt gute Krautköpfe erhält. Für den gewöhnlichen Gebrauch wird das Spätkraut und Red Dutch im Monat April geſäet. Im neuen Boden wachſen ſie am beſten, doch iſt auch alter Bo— den gut, wenn er fett und tief bearbeitet iſt. Einige ſäen den Samen aus freier Hand, doch iſt es beſſer ſol— chen in Reihen zu ſäen die 1 Fuß von einander entfernt find, da— mit man durch Behacken ſie von Unkraut rein und das Erdreich locker erhalten kann. Um die Erdflöhe abzuhalten nimmt man Schnupftaback und Schwefel, 4 Pfund von jedem, und 1 Buſchel Aſche, miſcht dieſes gut untereinander und ſtreut es Morgens auf die Pflanzen wenn der Thau noch auf den Blättern liegt. Der Boden, in welchem das Kraut ausgepflanzt werden ſoll, muß etwas ſchwerer Art ſein, ſehr ſtark gedüngt und tief und gut gepflügt werden, ohne die Befolgung dieſer Regel kann Niemand ſchönes Kraut erwarten. Auch unter Bäumen wird niemals ſchönes Kraut wachſen; das Stück muß frei von Bäumen und offen, aber eher niedrig als hoch liegen, damit es nicht zu ſehr austrocknet. Ein Abhang iſt am wenigſten dazu paſſend, weil der Regen die Erde von den Pflanzen abwäſcht, und die Erde zu bald austrocknet. Die frühen Sorten werden 2 Fuß und die ſpäten 3 Fuß in jeder Richtung von einander entfernt gepflanzt, und immer bis an die unterſten Blätter in den Boden geſteckt. Iſt der Boden nicht ſehr naß, ſo iſt es nöthig jede Pflanze etwas zu begießen. | Sobald die Pflanzen 2 oder 4 neue Blätter getrieben haben, — 1 follten fie behackt und ſorgfältig von allem Unkraut gereinigt werr den. Bevor ſie ſich aber zu Köpfen ſchließen wollen, müſſen ſie wieder tief behackt und aufgehäufelt werden. Große Stücke kön- nen, wenigſtens beim Winterkraut, recht gut gepflügt und dann behackt und gehäufelt werden. Sollte das Unkraut wieder auf— kommen ehe ſich die Köpfe geſchloſſen haben, ſo muß es noch ein— mal gepflügt, behackt und gehäufelt werden. Den ſogenannten Cutworm (Schneidwurm) kann man nicht anders abhalten als indem man jeden Morgen vor Sonnenauf— gang die Pflanzen unterſucht, wo man ſie entweder auf der Ober— fläche oder wenigſtens nicht tief in der Erde finden und todt ma- chen kann. Die Aufbewahrung den Winter hindurch geſchieht in verſchiede— Weiſe, z. B.: 1) Man macht auf einer trockenen Stelle einen 12 Fuß tiefen, ebenen Graben und ſetzt das Kraut dicht aneinander hinein, legt quer über den Graben ſtarke Stangen oder Zaun-Riegel (fence- rails) und darauf Bretter, ſo daß das Kraut dicht zugedeckt iſt und nur die beiden Enden offen ſind, damit die Luft durchziehen kann. 2) Man ſetzt es in Gräben 1 Fuß weit und 1 Fuß tief dicht zuſammen und macht ein an beiden Enden offenes Dach darüber; bei ſtarkem Froſt ſtopft man Stroh hinein. Man kann ohngefähr 4 Gräben, jeder 1 Fuß von dem andern entfernt, neben einander machen und dieſelben mit einem Dach bedecken. 3) Man legt es in gerade längliche Haufen, in der Art, daß die Wurzeln zuſammenlaufen und die obere Schichte immer nur die Hälfte des untern Kopfes bedeckt; jede Schichte bedeckt man mit Erde bis dieſer Haufen oben dachförmig zuſammen läuft, dann überſchüttet man ihn mit Erde. | 4) Man macht einen Graben in trockenen ſandigen Boden und bringt das Kraut fo hinein, daß die Köpfe nach unten, die Wur⸗ zeln nach oben ſtehen, nahe zuſammen, jedoch ſo, daß fie einander nicht berühren, dann wird die Erde darauf geworfen und dachför— mig aufgehäuft, damit das Waſſer abläuft. In allen dieſen und andern Aufbewahrungsmethoden muß man jedoch, wenn man das Kraut aufgezogen hat, ſolches auf den Kopf ſtellen, damit das darin ſich aufhaltende Waſſer abläuft. Ueberhaupt muß man dieſe Arbeit nur bei trockener Witterung vornehmen, und nicht eher, als bis ſtarke Fröſte eingetreten ſind. Um Samen zu erziehen, werden die beſten Köpfe aufbewahrt und im Frühjahr an einer warmen, ſonnenreichen Stelle bis zum Kopf in den Boden gepflanzt. Sollte man bemerken, daß der — 1 -amenſtengel den Kopf nicht durchbrechen kann, fo macht man mit einem Meſſer einen ungefähr 4 Zoll tiefen Kreuzſchnitt in denfel- ben. Wenn der Samenſtengel herauskommt, bindet man ſolchen an einen Pfahl und wenn die Schoten gelb und der Samen bräun— lich wird, ſchneidet man die einzelnen Zweige, ſowie ſie reifen, ab, oder zieht den ganzen Stengel auf und hängt ihn an einen lufti— gen Ort zum Nachreifen. An einem heitern Tage wird er dann ausgedroſchen, gereinigt und in einem Säckchen aufbewahrt. Er behält 5 Jahre ſeine Keimfähigkeit. Will man von mehreren Arten in einem Jahre Samen ziehen, ſo müſſen ſolche wenigſtens 50 Schritte von einander entfernt ſte— hen, denn kein Samen miſcht ſich fo leicht, als der Krautſamen. 2) Kohlrabi. Hiervon giebt es 2 Arten, nämlich: Kohlrabi, die ihre Knollen unter der Erde bilden. Brassica oleracea Napobrassica, auch campestris, und Kohlrabi, die ſich über der Erde bilden. Brassica oleracea caulorapa.— Engl.: Turnip-Cabbage. Die ſich unter der Erde bildende Kohlrabi ſetzt die dicken Knollen mehr unter der Erde, als über der Erde an. Der Same hiervon wird gewöhnlich erſt im Mai geſäet, und man pflanzt hernach die jungen Pflanzen in jener Richtung 12 Fuß aus einander in einen fetten Boden. Wenn das Land dazu gedüngt werden muß, ſo ſollte dieſes im Herbſt geſchehen, denn düngt man es im Frühjahr, fo ver- lieren die Knollen an Zartheit und Geſchmack. Die ſpätere Behandlung iſt wie beim Kraut. Sie müſſen gut behäufelt werden, damit die Knollen nicht zu ſehr aus der Erde kommen, weil ſie ſonſt hart werden. Im Herbſt, ehe es friert, nimmt man ſie aus der Erde, ſchneidet die Blätter ab und legt ſie im Keller in Sand oder verwahrt ſie im Garten, wie bei den Beeten angegeben worden iſt. Kohlrabi, der ſich über der Erde bildet. Brassica oleracea caulorapa.— Engl.: Turnip-Cabbage. Er ſetzt ſeine runden Knollen dicht über der Erde an. Man hat hiervon folgende Arten: = u 1) Communis, gemeiner Kohlrabi, mit flachen, weder krauſen noch gefransten Blättern. Davon findet man Unterarten: a) Weißer Kohlrabi, mit grünlichen Blättern, weiß⸗ lichen Blattſtielen und Knollen. Von dieſem giebt es wieder drei Unterarten: Früheſter oder Glas-Kohlrabi, früher und ſpä⸗ ter Kohlrabi. b) Blauer Kohlrabi, mit violetten oder röthlichen Blattſtielen und Knollen; auch bei dieſem unterſcheidet man frühen oder ſpäten Kohlrabi. 2) Crispa, krauſer Kohlrabi, mit krauſen und gefrans⸗ ten Blättern. a Zum Aufbewahren für den Winter iſt der große weiße der beſte. Man ſäet den Samen im April und behandelt die Pflanzen ganz wie den Kopfkohl oder das Kraut, nur mit dem Unterſchied, daß man den Boden nicht aufhäufelt, damit die Knollen rein bleiben und nicht faulen. Zu Samenpflanzen ſucht man die beſten und rundeſten aus, welche nicht allzu groß ſind, läßt ihnen die Herzblätter und bewahrt ſie im Winter im Keller oder an einem andern froſtfreien Orte auf. Im Frühjahr ſetzt man ſie 2 Fuß von einander an eine ſonnige Stelle, wo aber kein Krautſamen ſteht, bis an den Kopf in die Erde. Zur Erziehung der Samenpflanzen iſt es jedoch beſſer, den Sa— men erſt in der letzten Hälfte des Mais zu ſäen, da ic die Knollen ar halten. Der Same iſt 5 Jahre keimfähig. Die Kohlrabi ſind unter den Amerikanern noch nicht oder wenig— ſtens ſehr wenig bekannt, und ich habe bis jetzt in keinem Samen- verzeichniß ſolche aufgeführt gefunden. Der einzige amerikaniſche Gemüſegärtner, der über die Behandlung und den Gebrauch der— ſelben ſpricht, iſt nach meinem Wiſſen Bernard 5 in ſeinem Werke, betitelt: „The American Gardener's e 1 Doch wird alljährlich viel Samen aus Deutſchland importirt und ſelbſt auch hier und da von Deutſchen in dieſem Lande welcher gezogen. 3) Krauſer Kohl. Brassica oleracea laciniata.— Engl.: Kale. Hierunter verſteht man allen Kohl, der ſich nicht ſchließt und keine Knollen treibt. Hiervon giebt es Arten, welche ſehr nlebrig bleiben, . ch mit ihren u GE krauſen Blättern dicht über der Erde ausbreiten, und andere, welche 4 bis 6 Fuß hoch wachſen. Eine der beſten Sorten iſt der Bardewycker Kohl, welcher nur niedrig bleibt und große, ſchöne, krauſe Blätter hat. Er bleibt im Winter unter dem Schnee am ſchönſten und ſchmackhafteſten. Man hat von ihm Abänderungen mit grünen, weiß oder roth gefleckten und mehr oder weniger gekrausten Blättern. Je niedriger und krauſer überhaupt dieſer Kohl iſt, deſto beſſer hält er ſich im Winter, weil er dann leichter vom Schnee bedeckt wird. Den Samen aller Sorten ſäet man im Frühjahr, ſobald es die Witterung erlaubt und zwar an einem etwas feuchten, ſchattigen, wenigſtens nicht von der Morgenſonne beſchienenen Ort. Nach einigen Wochen ſäet man wieder und ſo zu verſchiedenen Zeiten, damit man wenigſtens bis Ende Juli Pflanzen zum Verſetzen hat. Wenn die Pflanzen groß genug ſind, pflanzt man ſie an den für ſie beſtimmten Ort. Sie wachſen in jedem Boden, aber freilich am beſten in einem fetten, nahrhaften, wo ſich die Pflanzen beſſer ausbreiten und viel ſchönere und ſaftigere Blätter erhalten. Uebri— gens kann man ſie auch unter Bäumen pflanzen und überall, wo es ſchattig iſt und andere Gewächſe nicht gut gedeihen wollen. Das Abblätten darf nicht zu früh geſchehen, weil ſonſt die Pflanze in ihrem Wachsthum geſtört wird. Beſſer iſt es, wenn man alle Blätter mit der linken Hand zuſammenfaßt und ſie bis über das Herz mit einem Male wegſchneidet. Auf dieſe Weiſe behandelt, wächſt er am geſchmeidigſten wieder nach. Noch beſſer aber iſt es, wenn man blos die gelben und welk werdenden Blätter abbricht und ihn bis zum Winter ſtehen läßt. Gewöhnlich zieht man ihn im Herbſt, ungefähr in der letzten Hälfte des November auf, und pflanzt ihn an einen ſchattigen Ort reihenweiſe dicht an einander in ſchräger Richtung und etwas tiefer, als er vorher geſtanden hat. Zum Samentragen ſucht man im Frühjahr einige der ſchönſten aus und behandelt ſie wie die obigen Kohlarten. Der Same iſt 5 Jahr gut. | 4) Schnittkohl.— Engl.: Kale. Man hat hiervon 5 Arten, nämlich: 1. Green curled, 2. Red curled, # Thick leaved curled, 4. Finely fringed, und 5. Siberian oder Scotsh Kale. Diefe letzte Art wird am meiſten hier gepflanzt. Nach der engliſchen Kochart werden im Frühjahr die Blätter ſehr verſchiedener Pflanzen als ſogenanntes Greens mit Speck ge— kocht und als eine Delicateſſe gegeſſen, und da dieſe Greens ſo zu ſagen als Erſatzmittel für das dann fehlende Kraut angeſehen wird, jo iſt ihnen auch das am liebſten, welches im Geſchmack dem Kraute am nächſten ſteht, und da dieſer Schnittkohl naturgemäß das ähnlichſte iſt, ſo hat er auch vor allen andern Greens den Vorzug. Um nun im Frühjahre ſo zeitig als möglich Schnittkohl zu haben, ſäet man ſolchen aus freier Hand zwiſchen dem ldten und 20ſten September, auf ein warmes, vor den rauhen Winden ge— ſchütztes, gut gedüngtes und wo möglich kiesartiges oder ſandiges Land, und zwar ziemlich dick. Er hält in den Mittelſtaaten bei eeinem nicht zu ſtarken Winter gewöhnlich ohne Bedeckung aus; doch iſt es immer beſſer, wenn man bei ſehr großer Kälte ihn mit Stroh oder Ceder-Aeſten zudeckt. Im Frühjahre iſt ſolches von vorzüglichem Nutzen, weil er durch den Wechſel von Wärme und Froſt zu leicht aufgezogen werden kann und unter einer Bedeckung von Ceder-Aeſten ungefähr um 14 Tage früher zu ſchneiden iſt. | Sobald die Blätter zu der nöthigen Länge und Fülle heran— gewachſen ſind, werden da, wo die Pflanzen zu dick ſtehen, fo viele aaufgezogen, um fie bis auf 3 oder 4 Zoll Entfernung zu lichten. Von den übrigen Pflanzen werden die Blätter bis zum Herzen abgeſchnitten, das Herz aber muß unverſehrt bleiben. In kurzer Zeit treiben ſie neue Blätter und ſo kann man eine lange Zeit damit fortfahren. Auch ſäen Manche den Samen im Frühjahre, ſobald das Land bearbeitet werden kann. Um Samen zu erziehen, müſſen die alten Pflanzen im künftigen Herbſte oder im künftigen Frühjahre noch einmal ſo tief eingeſetzt werden, als ſie vorher geſtanden haben, jedoch weit entfernt von allen anderen zu dieſer Gattung gehörigen Pflanzen; der auf⸗ ſchießende Samen wird dann behandelt wie alle anderen Kohl— ſamen. Er behält gleichfalls 5 Jahre ſeine Keimfähigkeit. | Kreſſe. Von dieſer zählt man hier 3 Arten, nämlich: I) Gemeine Gartenkreſſe, Lepidium sativum. Eng⸗ liſch: Garden Cress. 2) Winter⸗-Kreſſe, Barbarea vulgaris oder Erysimum barbarea. Engliſch: Winter Cress. 3) Amerikaniſche Kreſſe, Barbarea præcox. Engliſch: American Cress oder Scurvy Grass. = 3 Gemeine Gartenkreſſe iſt eine einjährige Pflanze und wird zu verſchiedenen Jahreszeiten geſäet, gewöhnlich aber früh im Früh- jahre, um damit den Salat auszuſchmücken und auch unter dieſen zu miſchen und als ſolchen zu genießen. Sie wächſt in jedem Boden und ſelbſt auf umgeſtürztem Raſen und auf Flanell, wenn er nur immer feucht erhalten wird, bis ſie gekeimt hat. Man ſäet ſie ſehr dick. Zu Samen läßt man ein Stückchen ſtehen, welches man nicht abſchneidet. Der Samen iſt 3 Jahre gut. Minterkreſſe iſt eine mehrjährige Pflanze, welche in Anſehen und Geſchmack der deutſchen Brunnenkreſſe ſehr ähnlich kommt. Man ſäet den Samen gewöhnlich Ende Auguſt, oder auch im März, allein der im Auguſt geſäete iſt natürlich früher und auch ſchöner. Sie verlangt einen fetten, lockeren Boden und eine warme, aber nicht zu ſonnige Lage. Zu Samen läßt man, wie bei der Gartenkreſſe, einige Stöcke unabgeſchnitten ſtehen. Der Samen iſt höchſtens 2 Jahre keimfähig. Imerikaniſche Breſſe iſt in Geſchmack und Behandlung der Winterkreſſe ſehr ähnlich, aber nur zweijährig. Kürbis. Cucurbita.— Engl.: Pumpkins, Squash, Gourd. Der Kürbis zerfällt in eine wahrhaft unzählige Menge Varie— täten. Für dieſes Werk halte ich es für hinreichend, zu bemerken, daß der Amerikaner unter dem Namen Pumpkins gewöhnlich die im Felde meiſtens zwiſchen dem Welſch⸗ korn gezogenen Kürbiſſe verſteht, die gemeiniglich als Viehfutter gebraucht werden. Es giebt ſehr viele Arten derſelben. Squashes hingegen werden mehr in der Küche gebraucht. Sie zerfallen in viele Arten und Abarten. Die, welche man vorzüglich dazu cultivirt, ſind: Bush Squash, auch Simbling. Curcurbita melopepa, welche auch wieder in viele Unterarten zerfällt und wovon die Early Bush oder Patty Pan und Early Apple-Bush oder Egg wegen ihrer kurzen Ranken, frühen Reife und ihrer Güte meiſtens in Gärten gepflanzt werden, hingegen Cucurbita verrucosa und Cucurbita succado und deren Varie⸗ täten, als: die Long green erook necked, Vegetable Marrow, Winter crook neck und Valparaiso u. ſ. w., werden mehr wie Kürbiſſe in Feldern gezogen. Die Bush- Squashes werden in's offene Land gepflanzt, ſobald keine Fröſte mehr zu befürchten ſind. Hat man aber Miſtbeete, ſo kann man ſchon im März einige Raſen ſtechen, son 4 bis 5 Zoll im Viereck, legt die obere oder Grasſeite nach unten und pflanzt 4 bis 5 Kerne in die Wurzelſeite, ſetzt ſie in ein Miſtbeet und treibt ſie an. Sobald die Witterung es erlaubt, werden dieſe Raſen in's offene Land gepflanzt, und zwar auf 5 Fuß Entfernung in jeder Richtung; doch ſollte es mehr fetter als magerer und ſonniger Boden ſein. Wenn ſie ſich angewurzelt haben, läßt man nur noch 3 Pflanzen in einem Hügel oder Punkt ſtehen und reißt die übri⸗ gen heraus. Der Samen wird eben jo gepflanzt, wie die Ameri⸗ kaner Gurken pflanzen. (Siehe Gurken.) In ſolche Raſen kann man auch Gurkenkerne pflanzen. Gourds werden außer den langſtieligen und Mammoth — welche zu Trinkgefäßen und dergleichen gebraucht werden —mehr zur Zierde gezogen, und zwar alle Arten in einer ſonnenreichen Lage und gutem Boden, an Zäunen oder Bäumen, auch an Schnüren, die an Häuſern hinauf geleitet werden. Lauch. Allium. Von dieſer Gattung Pflanzen cultivirt man in den Gärten mehrere Arten, als Porre, Schalotten, Zwiebeln u. a. m., welche ich hier unter dem Namen Lauch alle zuſammen nehme. 1) Porre. Allium Porrum.— Engl.: Common Leek. Dieſe Pflanze iſt hier unter den Amerikanern noch nicht ſehr bekannt. Nur in den großen Städten wiſſen einige ſie zu benutzen, vorzüglich im Frühjahre anſtatt Zwiebeln, wenn dieſe noch nicht zu haben ſind. Unter den Deutſchen hingegen giebt es wohl we— nige, die deren Benutzung an Speiſen nicht kennen. Den Samen ſäet man zu Ende März, oder Anfangs April, in leichte, fette Erde in einer ſonnigen Lage. Wenn die Pflanzen ihre gehörige Größe haben, ſo zieht man ſie auf, ſtutzt die Blätter und Wurzeln etwas ab und pflanzt ſie reihenweiſe in ein gutes, lockeres, im Herbſt zuvor gedüngtes, etwas feuchtes Land, die Reihen 12 bis 15 Zoll und die Pflanzen 6 bis 9 Zoll von einander entfernt. Bei dem Verpflanzen ſollten fie etwas begoſſen werden. Später lockert man bei trockener Witterung die Erde oftmals durch Behacken auf, vertilgt ſorgfältig das Unkraut und häufelt die Erde einige Male an die Pflanzen. Im Winter kann man ihn ohne Gefahr im Freien ſtehen laſſen. Zum Samentragen nimmt man im Frühjahre einige der beſten und kräftigſten Pflanzen. Kann man ſie nicht auf der Stelle, a wo fie ſich befinden, ſtehen laſſen, fo nimmt man fie mit der Erde heraus und pflanzt fie auf das Samenbeet, 1 Fuß weit von ein- ander. Die Blüthenſtengel ſollten an Stäbe gebunden werden, well fie ſonſt leicht abbrechen. Wenn der Samen anfängt, ſchwarz zu werden, ſchneidet man die Stengel ab und hängt ſie zum Nachreifen in die Sonne. Iſt alles trocken, jo macht man den Samen aus und hebt ihn an einem trockenen Orte in einem Säckchen auf. Er behält 2 Jahre ſeine Keimkraft. 2) Knoblauch. Allium sativum.—Engliſch: Garlic. Den Knoblauch pflanzt man am leichteſten durch die Zwiebeln fort, welche man entweder im September oder im Frühjahre in ein umgeſtochenes, lockeres und im vorhergehenden Jahre ge— düngtes Beet pflanzt. Im Sommer hält man das Beet rein von Unkraut und lockert die Erde zuweilen auf. Man kann die Zwie— beln 2 bis 3 Jahre ſtehen laſſen, aber beſſer iſt es, wenn man fie - alljährlich im Auguſt herausnimmt und gegen Ende September wieder einpflanzt. Man pflanzt fie in 1 Fuß von einander ent- fernte Reihen und 5 bis 6 Zoll auseinander. Wenn man die Samenſtengel ausbricht ſobald ſie ſich zeigen, werden die Zwiebeln größer. Wenn man ſie heraus genoͤmmen hat, reinigt man die größten, bindet ſie zuſammen und läßt ſie gut abtrocknen, damit ſie ſich durch den Winter gut halten. 3) Noccambollen. Schlangenknoblauch. Allium Scorodoprasum. Engliſch: Rocambole Garlic. Man vermehrt ſie ſehr leicht durch die Wurzelzwiebeln, oder auch durch die in der Dolde befindlichen. Dieſe pflanzt man ent⸗ weder im Herbſt oder im Frühjahr in ein lockeres, nicht friſch ge— düngtes Land und behandelt ſie ebenſo wie den Knoblauch. Die Zwiebeln ſind nicht ſo ſcharf wie der Knoblauch, haben aber einen feineren Geſchmack. 4) Schalotten. Allium ascalonicum.— Engl.: Shalot. Man vermehrt fie durch die Zwiebeln, welche in Hinſicht des Bo⸗ dens ſehr genügſam ſind, denn ſie wachſen auch in einem ſandigen Boden ganz gut, wenn er nur fett iſt. Auf friſchen Dünger muß man ſie — ſowie alle Zwiebeln nicht pflanzen, weil fie dadurch an ie Wohlgeſchmack verlieren. Man pflanzt fie entweder im Herbſt oder bei Zeit im Frühjahr, und düngt hiernach den Boden zu der Früh— jahrspflanzung im Herbſt und zu der Herbſtpflanzung im Frühjahr. Im letztern Fall zieht man natürlich auf dem Lande im Sommer erſt andere Gewächſe. Zum Pflanzen nimmt man die kleinſten Zwiebeln, und pflanzt ſie in Reihen von 12 bis 14 Zoll entfernt und jede Zwiebel 4 Zoll von der andern, und bedeckt ſie 2 Zoll mit Erde. Sobald die Blätter gelb werden und zu vertrocknen anfan— gen, nimmt man ſie heraus und legt ſie auf einen luftigen Boden zum abtrocknen. Diejenigen, welche man zum Küchengebrauch auf— bewahren will, dürfen gar nicht zu trocken werden, weil ſie ſonſt leicht faulen. Bei dem Trocknen müſſen ſie oft umgewandt werden. Um ſie lange Zeit aufbewahren zu können, iſt wohl die beſte Ver— fahrungsart, wenn man fie nach dem Herausnehmen in Waſſer ab wäſcht, und ſie dann auf einen luftigen Boden, wo ſie oft umgekehrt werden müſſen, zum Trocknen legt. Hernach legt man ſie in einen Sieb und ſtellt ſolches auf oder neben einen warmen Ofen, oder ſonſt an einen warmen Ort, rührt ſie des Tages einige Mal um und läßt ſie ſo lange ſtehen bis ſie ganz trocken ſind, daß man keine Fäulniß mehr zu befürchten hat. Auf dieſe Weiſe kann man ſie in einem Faß, welches freilich immer an einem trockenen Ort ſtehen muß, länger als 1 Jahr aufbewahren. 5) Zwiebeln. Allium Cepa.— Engl.: Onion. Man hat nach Geſtalt und Farbe der Zwiebeln mehrere Abände— rungen, welche man vorzüglich nach den Orten und Gegenden be— nennt, wo ſie von vortrefflicher Güte gezogen werden. In Deutſch— land hat man die fait weißen egyptiſchen und die plattrunden weißen und rothen ſpaniſchen, welche von vorzüglicher Güte ſind. Außerdem noch blaßrothe, gelbe Straßburger, holländiſche, Braun— ſchweiger, Bamberger, ſeeländiſche, Erfurter und noch andere Arten. In England cultivirt man 18 bis 20 Arten. { In dieſem Lande werden noch ſehr wenige Arten cultivirt. Man hat hier unter andern die Large yellow Strasburg, die beſte für eine große Pflanzung, ſie iſt von rundlich ovaler Form, wächſt gern und groß, und hält ſich vorzüglich gut im Winter. Die White Spanish und Silver skinned, find von milderem Geſchmack und beide Arten geben gewöhnlich eine ſehr gewinnreiche Ernte; allein ſie hal— ten ſich nicht ſo gut den Winter durch, als die erſte Art. Die Por— tugal und Madeira ſind vorzüglich gute Arten, allein ſie bleiben ſehr klein. Die Red Spanish iſt hier, vorzugsweise beliebt zum Einmachen (Pickling) wegen ihrer ganz blutrothen Farbe, und „ wird häufig blos zu dieſem Zwecke cultivirt, doch kann ſie auch auf jede andere Weiſe gebraucht werden. Die Baumzwiebel (Allium canadense) erzeugt an ihrem Blü— thenſtengel kleine Zwiebeln anſtatt Samen, wodurch zwar das Jahr gewonnen wird, in welchem man bei den andern Arten den Samen zu den Setzzwiebeln zieht, allein man hat bei den Samentragenden wohl 8 bis 10 Mal ſo viel Samen, als ſich bei dieſer Art Zwiebeln anſetzen, und man kann in dieſem Lande ſelbſt aus Samen ſchon im erſten Jahre große Zwiebeln ziehen, wie ich ſpäter zeigen werde. Doch iſt dieſe Art ſehr gut zum Einmachen (as Pickles). Sie iſt ſchärfer als die übrigen Zwiebelarten. Der beſte Boden für Zwiebeln iſt ein ſtarkes, kräftiges, doch aber lockeres, fettes Gartenland, zu vermeiden aber ſolches, welches leicht eine Kruſte auf der Oberfläche bildet, oder durch Hitze oder Wind zu leicht austrocknet und feſt wird, oder welches zu viel mit Sand ge— miſcht iſt, weil ſolches im Sommer zu heiß wird, wodurch eine zu frühe Reife entſteht, denn in Europa werden die Zwiebeln nur aus dem einzigen Grunde um ſo ſchöner als hier, weil die Hitze ſpäter eintritt und nie den hohen Grad erreicht, folglich die Zwiebeln eine längere Zeit zum Wachſen haben. Das Land ſollte nicht zu trocken, aber noch viel weniger zu naß ſein, denn in einem naſſen Lande fau— len ſie zu leicht. Das Land muß im Herbſt gedüngt und leicht umgeſtochen wer— den, damit der Dünger ſich mehr auflöſt und mit demſelben ver— miſcht wird, und damit auch das Land beſſer ausfriert und ſomit lockerer gemacht wird. Im Frühjahr wird es dann noch einmal umgeſtochen und dabei die Erde gut gebrochen, wobei jedoch haupt— ſächlich darauf zu ſehen, daß es ganz trocken iſt, ſo daß es beim Graben und Rechen leicht und vollkommen zerfällt. Je früher man den Boden in dieſem Zuſtande hat und ſolchen benutzt, je größer werden die Zwiebeln, weil fie dann mehr Zeit zum Wachsthum ha— ben. Konnte man aber Verhältniſſen wegen das Land nicht im Herbſt düngen, ſo kann man mit Anfang des Winters den Dünger ziemlich dick darauf ſtreuen. Im Frühjahr recht man den groben Miſt wieder ab und ſticht den feinen unter. Sollte man aber ge= nöthigt ſein, im Frühjahr das Land zu düngen, ſo ſollte dieſes nur mit vollkommen verfaultem Kuhmiſt geſchehen. dan zieht Zwiebeln zum Gebrauch aus kleinen das Jahr zuvor aus Samen gezogenen, die man Setzzwiebeln oder Steckzwiebeln (engliſch: Sets) nennt, und auch im erſten Jahre aus Samen. Bei der erſten Zucht verfährt man auf folgende Art: Wenn das Land nach der oben angegebenen Verfahrungsweiſe zubereitet und ganz eben abgerecht ift, zieht man die Gartenſchnur und drückt unter derſelben alle 4 Zoll eine Setzzwiebel in die Erde, ohne ſolche mit Erde zuzudecken. Sie ſollen nur ſo weit in die Erde kommen, daß ſie nicht vom Winde weggeweht oder vom Regen weg— geſchwemmt werden können. Dann zieht man die Schnur 15 bis 18 Zoll von dieſer Linie entfernt und fährt mit der Pflanzung in der eben geſagten Weiſe fort, und ſo geht man weiter, bis das ganze Stück bepflanzt iſt. Bei Samen macht man entweder eine ſehr flache, kleine, unge— fähr 4 Zoll tiefe Rinne, nahe an der Schnur mit einem etwa ganz ſtumpf geſpitzten Stock, oder einer zur Ablegung ſolcher Rinnen be— ſonders gemachten Haue, die eine gerade Spitze hat, in der Form einer geraden, getrockneten Schweinszunge. In dieſe Rinne legt man den Samen ſo dünn, daß nur alle 2 bis 3 Zoll ein Korn zu liegen kommt und deckt ihn dann 4 Zoll mit Erde zu. Oder man legt den Samen unter der Schnur, ohne eine Rinne zu machen, auf die Oberfläche des Bodens, in derſelben Entfernung und deckt ihn dann 4 Zoll mit Erde zu. Dies letztere Verfahren iſt nach meinem Dafürhalten beſſer als das erſtere. Sind die Pflanzen aufgegangen und etwa 3 bis 4 Zoll hoch, ſo lichtet man ſie, wo ſie dichter als 4 Zoll ſtehen und bepflanzt damit die Stellen, wo ſie dünner ſtehen. Zugleich werden ſie behackt und das in den Reihen ſtehende Unkraut ſorgfältig ausgejätet. So oft ſich wieder Unkraut zeigt, müſſen ſie wieder behackt werden, das iſt ein unumgängliches Erforderniß, wenn man ſchöne Zwiebeln ziehen und ſie vom Verfaulen abhalten will. Dieſes Behacken muß aber durchaus nur dann geſchehen, wenn der Boden trocken iſt. Auch muß dabei die Erde etwas von den Zwiebeln abgerieben werden. Will man Samen ſäen, um Steckzwiebeln zu ziehen, ſo iſt es beſſer, wenn man damit wartet bis zur letzten Hälfte im April und ſelbſt dann iſt es beſſer, einen mehr mageren als fetten Boden dazu zu benutzen, damit die Zwiebeln nicht zu groß werden. Der Same wird hierzu ebenfalls in Reihen geſäet, welche man 12 bis 14 Zoll eine von der andern, nur 1 oder höchſtens 2 Zoll tief und 3 bis 4 Zoll breit macht. In dieſe Reihen ſäet man den Samen ganz dick, damit die Zwiebeln nicht groß wachſen können, und bedeckt ihn nur 4 Zoll mit Erde. Oder man ſäet den Samen nach der Schnur in derſelben Breite 3 bis 4 Zoll auf die Oberfläche und bedeckt ihn 2 Zoll hoch. Wenn die Pflanzen aufgegangen find, jätet man alles Un— kraut zwiſchen denſelben ſorgfältig aus und behackt den Boden zwiſchen den Reihen, womit man fortfährt, ſo ofteſich etwas Unkraut zeigt. Wenn ſich bei den Zwiebeln, welche zum Gebrauch 5 der Küche gezogen werden, Samenſtengel zeigen follten, fo müſſen folche ſo— fort ausgebrochen werden, weil fie der Zwiebel zu viel Nahrung entziehen und dieſe dann nicht zu einer anſehnlichen Größe wach— ſen kann. Wenn die Zwiebeln ihre Reife beinahe erreicht haben und hie und da ſich gelbliche Blätter zeigen, ſo ſollten alle umge— brochen werden, welches man am leichſten bewerkſtelligt, wenn man zwiſchen die Reihen geht und mit dem Fuße ſo viel als man damit faſſen kann, nach ſich zieht und neben der Zwiebel nieder tritt. Dadurch wird der Wachsthum des Krauts unterbrochen und geht in die Zwiebeln über. Sobald die Zwiebeln ihre gehörige Reife erreicht haben, etwa im Auguſt oder September, ſo werden ſie herausgenommen und auf einen trockenen und reinen Platz, z. B. in Wege, in die Sonne gelegt, dann ausgebreitet und öfters umgewandt. Wenn ſie ganz trocken ſind, ſo werden ſie bei trockner Witterung von allen Wur— zelfaſern, leicht abfallenden Schalen und dürren Blättern gerei— nigt und an einem Orte aufbewahrt, wo ſie ganz trocken und luftig liegen, jedoch nicht vom Frost getroffen werden. Auch kann man die, welche noch einige lange Blätter haben, in Rispel flech— ten und an Nägel aufhängen. Um ſelbſt Samen zu ziehen, nimmt man die ſchönſten und größ— ten Zwiebeln und pflanzt dieſe, —doch jede Sorte gehörig von der andern entfernt, damit fie nicht ausarten —etwa im April, jede einen Fuß von der andern entfernt, in Reihen in derſelben Ent— fernung. Die weißen (Silver skin Onion) pflanzt man fo, daß ſie ohngefähr 1 Zoll mit Erde bedeckt ſind, die rothen oder härte— ren Arten hingegen 4 Zoll tief in die Erde, denn dieſe letzteren kann man wohl 10 Jahre auf demſelben Fleck ſtehen laſſen, und ſie werden, wenn man ſie rein und locker hält und im Herbſt ver— faulten kurzen Dünger darüber ſtreut, jedes Jahr reichlich Samen bringen. Wenn die Samenſtengel in die Höhe gehen, muß man ſie an Stäbe binden, damit ſie nicht vom Winde abgebrochen wer— den. Oeffnen ſich einige Samenkapſeln, und hat der Same in denſelben eine ſchwarze Farbe, jo ſchneidet man die Stengel ab und ſtellt ſie an einen luftigen Ort, auf einen Boden oder dergl., zum Nachreifen hin. Hängen darf man ſie nicht, denn da würde bei einer geringen Bewegung der Same leicht ausfallen. Haben ſich hernach alle Kapſeln geöffnet und ſind ſie gehörig trocken, ſo reibt mam den Samen aus. Beſſer hält er ſich aber, wenn er mit den Kapſeln aufbewahrt wird, doch kann er auch gleich davon ge= reinigt werden und behält dann 2 Jahre ſeine Keimkraft, mit den Kapſeln aber wohl 3 Jahre. — 63 — 6) Schnittlauch. Allium Schoenoprasum. — Engl.: Common Cives oder Chives. Man vermehrt ihn durch die Wurzelbrut, welche gedrängt bei einander ſteht und dichte Büſchel bildet. Dieſe theilt man im Herbſt oder Frühjahre von einander und pflanzt fie dann reihen⸗ weis 3 bis 4 Zoll weit von einander. Wenn man ihm kein eige⸗ nes Beet geben will, ſo kann man ihn zur Einfaſſung von Rabat⸗ ten gebrauchen, wo er zur Zeit der Blüthe zugleich eine Zierde iſt. Er wächſt faſt in jedem Boden gut. Je mehr er beſchnitten wird, deſto beſſer beſtaudet er ſich, und damit er ſich nicht zu weit aus⸗ breitet, ſo legt man ihn wenigſtens alle 3 Jahre um. Eine große Abänderung hiervon iſt der Johannislauch oder Fleiſchlauch. Allium fistulosum. Engl.: Welsh onion. Man pflanzt ihn auch durch die Zwiebeln fort, welche ſich eben- falls ſehr vermehren. Dieſe pflanzt man im Auguſt oder Sep- tember in ein gutes Land, die Reihen 15 bis 18 Zoll und die Zwiebeln 4 bis 5 Zoll von einander entfernt und 3 Zoll tief. Wenn ſie anfangen zu wachſen, ſo häufelt man die Erde zuweilen behutſam etwas an. Im folgenden Jahre nimmt man ſie auf, wenn die Blätter anfangen gelb zu werden, ſchneidet ſie ab und breitet dann die Zwiebeln auf einem luftigen Boden oder ſonſti— gem luftigen und bedeckten Platze zum Abtrocknen auseinander; doch läßt man diejenigen, welche wieder gepflanzt werden ſollen, nicht zu lange liegen, ſondern pflanzt ſie bald wieder ein. Man kann die Zwiebeln gleich vom Frühjahre an im grünen Zuſtand benutzen, denn im trockenen verlieren ſie viel von ihrem Geſchmack. Sie werden faſt ebenſo wie Schalotten benutzt. Liebesapfel. Solanum Lycopersicum. — Engl.: Love-Apple, hier in den Ver. Staaten aber gewöhnlich Tomato. Da dieſe Pflanze unter ihrem eigentlichen Namen „Liebesapfel“ beinahe gar nicht bekannt iſt, ſo werde ich ſie auch nur Tomato nennen. Es gibt wohl kaum eine andere Frucht, die auf ſo mannigfache Weiſe benutzt werden kann, als der Tomato, und er iſt auch bei allen europäiſchen Nationen, deren Clima den Anbau deſſelben im Freien zuläßt, ſehr beliebt, ausgenommen bei den Deutſchen. Der Grund davon iſt mir unerklärlich. Der Tomato hat einen etwas ſäuerlichen Geſchmack, und in der Regel lieben die Deutſchen ur BR ſaure Speifen mehr als ſüße. Außer feinem fo allgemein aner- kannten guten Geſchmack und vielfältig verſchiedenen Gebrauch, iſt er aber auch eine ſehr geſunde Speiſe und wirkt nach den allge— meinen Zeugniſſen der Aerzte unter Anderem ſehr vortheilhaft auf die Leber. Ich muß zwar geſtehen, daß ich anfangs ſelbſt nicht den Wohl— geſchmack darin finden konnte, den andere, daran gewöhnte Per— ſonen darin gefunden haben; allein jetzt ſehne ich mich, während der langen Zeit wo wir ſolche entbehren müſſen, mehr darnach, als nach jeder anderen Frucht oder Gemüſeart. In England, Frankreich, Spanien, Mexico, den Vereinigten Staaten von Amerika, ſind die Tomatoes unter den Eingeborenen ſehr beliebt, und in Italien, vorzüglich in der Nachbarſchaft von Rom, kann man große Aecker damit vollgepflanzt ſehen, denn der Italiener verlangt ſie dreimal des Tages. Sollte man nicht annehmen, daß mehr ein hartnäckiges Vor— urtheil die Deutſchen in dieſem Lande von deren Genuß abhält? Doch gibt es auch viele Deutſche, die den Werth dieſer Frucht vollkommen anerkennen und ſie ſtark anbauen, und viele werden, nach einem längeren Auftenthalt in dieſem Lande, nachfolgen, und ich glaube darum, deren Cultur genügend beſchreiben zu müſſen. Man hat hiervon viele Arten, z. B. Large Red (große rothe), Large Yellow (große gelbe), Pear shaped (birnförmige), Peach Tomato (Pfirſich-Tomato), Grape-Tomato (traubenförmige) u. a. m. Die großen rothen und großen gelben Tomatoes ſind zum gewöhnlichen Gebrauch die geeignetſten. Die birnförmige iſt ſehr gut zum Einmachen (Pickles) und um Tomato-Feigen daraus zu machen, die den natürlichen Feigen an Geſchmack ganz ähnlich ſind. Der Pfirſich-Tomato hat eine zu dicke Schale und iſt am wenigſten werth, und der Trauben-Tomato iſt blos zum Einma⸗ chen (Pickles) und um ſie ganz roh vom Stock zu eſſen gut. Die Tomatoes wachſen faſt in jedem Boden gut, nur mit dem Unterſchied, daß ſie in einem lockern, ſandigen Boden früher und voller blühen, allein nicht lange anhalten, und die Früchte bald klei— ner werden, während ſie in einem ſchweren, fetten Boden anfangs zwar mehr in's Kraut wachſen, jedoch eine längere Zeit —und auch meiſtens größere Früchte tragen. Immer müſſen ſie aber eine ſehr ſonnenreiche Lage haben. Um von den Tomatoes früh und un- unterbrochen bis zum Herbſt große Früchte zu haben, iſt es nöthig, die erſte Saat in ein Miſtbeet und die zweite gegen Ende April in's freie Land zu ſäen. Die Anlegung der Miftbeete dazu ift in der Einleitung befchrie- ben und ſie ſollten in der letzten Hälfte des Monats Februar oder jedenfalls in der erſten Woche des Monats März gemacht werden. Viele Gärtner machen und ſäen ſie ſchon im Januar, allein ich halte es nicht für zweckmäßig. Je geſchwinder die Tomatoe-Pflanzen angetrieben werden, je geſunder und kräftiger werden ſie. Säet man den Samen im Januar, ſo kommen die Pflanzen gerade in der Zeit, wo ſie kräftig wachſen ſollen, in die ſtärkſte Kälte, welche wir hier gewöhnlich in der letzteren Hälfte des Januar und Anfangs Februar haben. Giebt man ihnen in dieſer Zeit zu viel von der rauhen Luft, ſo werden ſie in ihrem Wachsthum zurückgehalten und die Stämme zu hart und ſomit der ſchnelle und geſunde Wachsthum unterbrochen, giebt man ihnen aber zu wenig Luft, was um dieſe Zeit oft vermöge der anhaltenden großen Kälte nicht vermieden werden kann, ſo wachſen ſie zu ſpindlicht, d. h. zu lang und ſchwach, und werden dann nicht leicht wieder ſtark und buſchig. Werden ſie jedoch gegen Ende Februar geſäet, ſo erhalten ſie ſchon mehr Sonne, wodurch das Beet von oben erwärmt wird; die Luft wird ſchon mitunter milder, ſo daß man ihnen leichter und etwas mehr Luft geben kann, und Sonnenſchein und Luft macht ſie kräftig und freudig wachſen. Ich habe meinen Samen niemals vor dem 15ten Februar geſäet und bis zum Iſten Mai jedes Mal alle Pflanzen in Blüthe und ſelbſt an vielen kleine Früchte gehabt. Es iſt jedoch bei dieſem Luftgeben nicht gemeint, daß ſie alle Tage und jo viel Luft haben müſſen, wie z. B. Krautpflanzen, ſondern — wenigſtens anfangs — nur ſo viel, daß die Luft darin nicht dumpf | wird, wozu einige Stunden hinlänglich find. Das Begießen muß dabei ſehr ſparſam geſchehen, und ſo wie ſie an Größe zunehmen, 0 kann man ihnen auch mehr und mehr Luft und Waſſer geben. | Man hat im Allgemeinen immer darauf zu ſehen, daß ſie nicht zu ſchnell aufſchießen, welches geſchieht, wenn fie zu wenig Luft haben, werden ſie gelblich, ſo rührt es entweder von zu wenig Luft, vom Uebergießen, oder von zu viel Luft, d. h. von Kälte, her. Wenn die Pflanzen eine Höhe von 4 bis 5 Zoll erreicht haben, | ſo macht man ein anderes warmes Miſtbeet von 3 Fuß Miſt, mit einem hohen Kaſten, ſo daß die Fenſter vorne ungefähr 15 Zoll von der Erde abſtehen und —natürlich hinten nach Verhältniß noch mehr. Die Erde muß in dieſem Kaſten 6 Zoll tief ſein. | | 6* | 1 aber auch nicht im Wuchs durch zu vieles Luftgeben zu ſehr nieder⸗ ge gehalten werden, wodurch eine Stockung im Wachsthum eintritt. u Die Blätter müſſen immer ein dunkles Grün und Glanz haben; * — ÖD Wenn dieſes Beet fo viel verdampft hat, daß man die Fenſter ohne Gefahr für die Pflanzen 1 oder 2 Tage ganz zu laſſen kann, ſo ſetzt man die Pflanzen hinein, und zwar im Dreieck und immer 4 bis 5 Zoll auseinander, oder, was noch beſſer iſt, man pflanzt ſie in kleine Blumentöpfe und gräbt dieſe in die Erde. Man begießt ſie dann, legt die Fenſter auf ohne Luft zu geben und bedeckt die Fenſter ein paar Tage mit etwas Stroh, einer dünnen Matte, Cederäſten oder dergl., was etwas Hellung aber keine Sonne durchläßt. Nach 2 Tagen giebt man ihnen von hinten für einige Stunden ein wenig Luft (ſollte das Beet jedoch noch dampfen, ſo muß es ſchon den folgenden Tag geſchehen) und fährt damit fort, bis man bemerkt, daß die Pflanzen angewachſen ſind; dann nimmt man die Bedeckung von den Fenſtern ab und giebt ihnen nach und nach etwas mehr Luft. Je größer die Pflanzen werden und je wärmer die Sonne wird, je mehr Luft giebt man ihnen auch. Man muß ihnen aber nie länger Luft geben, als die Sonne in den Kaſten ſcheint, und ſchon ehe fie die Pflanzen ganz verlaſſen hat, die Fenſter wieder ſchließen. Noch vor Untergang der Sonne, oder gleich nach Schließung der Fenſter, müſſen ſolche mit Stroh— matten, oder in Ermangelung derer mit alten Teppichen, Bett— decken oder dergl. belegt und darauf mit Brettern (dachförmig über einander gelegt) zugedeckt werden; dieſe dürfen Morgens nicht eher abgenommen werden, bis es anfängt zu thauen. Bei Schnee oder Regen werden ſie entweder gar nicht abge— nommen, oder wenigſtens die Fenſter nicht geöffnet. Iſt ein ziemlich hoher Schnee darauf gefallen, den die Sonne nicht den nächſten Tag ſchon ganz abſchmilzt, ſo muß er abgekehrt werden, denn er iſt den Pflanzen gleich nachtheilig. Zwiſchen dem Sten und 10ten Mai hat man in den weſtlichen Staaten ſehr oft noch einen ſtarken Froſt, und es iſt darum nicht rathſam, die Pflanzen dort vor dem 12ten Mai in's freie Land zu pflanzen, doch kann man immer mit einigen wenigen probiren und ſolche bei einem ſtarken Froſt mit einem Faß oder Kaſten zudecken. Bei dem Verpflanzen ſollten fie mit dem Ballen heraus genom- men werden, welches am leichteſten mit einer Gartenkelle (engliſch: Garden Trowel) geſchehen kann, und fo geſchwind als möglich eingepflanzt werden. Man macht hierzu in der Entfernung von 5 Fuß in jeder Richtung, und zwar über's Kreuz, Löcher von 1 Fuß Tiefe und beinahe Fuß im Viereck, füllt ſolche mit lockerer, fetter und trockener Gartenerde wieder ſo hoch auf, daß die Pflanzen ungefähr 2 bis 3 Zoll tiefer zu ſtehen kommen, als ſie vorher ge⸗ — Gf = fanden, und füllt fie anfangs mit guter, fetter Gartenerde und oben mit dem herausgeworfenen Boden auf, jedoch nur fo viel, daß immer noch eine Vertiefung um dieſelben bleibt, von ungefähr 1 bis 2 Zoll; dann giebt man ihnen Pfähle, bindet ſie — nach Verhältniß ihrer Größe —2 bis 3 Mal locker daran an und begießt ſie ſtark, damit ſich die aufgefüllte Erde feſt anwäſcht. Später kann man ein Spalier herum machen, von ungefähr 3 Fuß Höhe, oder man ſteckt unten zugeſpitzte Baum-Aeſte um fie herum und leitet ſie daran hinauf. Dieſe Aeſte müſſen jedoch tief in den Grund kommen, damit ſie nicht vom Winde umgeworfen werden, und gegen 5 Fuß hoch ſein, im Fall der Boden ſchwer und reich iſt. Auch kann man 3 gerade Stecken um ſolche ſtecken, Reife von Fäſſern darüber thun und an die Stecken befeſtigen, worin die Tomato⸗Reben aufwachſen. Vernachläſſigt man dieſes und läßt die Tomato⸗Reben auf dem Boden liegen, ſo werden bei etwas feuchter Witterung mehr als die Hälfte der Früchte faulen und bei dem Abnehmen der Tomatoes die Reben zertreten werden. Die im freien Land gezogenen Pflanzen ſetzt man aus, wenn ſie die Größe von Krautpflanzen haben. Wenn der Samen im Herbſt geſäet wird, werden die Pflanzen früher und kräftiger ſein, als die, wo der Samen im Frühjahre geſäet worden iſt. Zu Samen läßt man die beft geformten und größten Früchte fo lange hängen, bis ſie vollkommen reif ſind; dann nimmt man ſie ab und legt ſie an eine ſonnige Stelle, bis ſie ganz weich geworden ſind, zerdrückt ſie dann und wäſcht den Samen in Waſſer aus, welches man ſo oft erneuert, bis der Samen ganz rein von Schleim und Schalen iſt, legt ihn dann auf Papier ganz dünn aus und trocknet ihn vollkommen; dann bewahrt man ihn in einem Säckchen auf. — — —— 1 — 9 Er behält 3 Jahre ſeine Keimkraft. Um im Spätherbſt noch Tomatoes zu haben, zieht man, ſobald ſtarke Fröſte eintreten, einige Reben, die noch recht voll hängen, auf und hängt ſie an einem trockenen und ganz froſtfreien und wo möglich mäßig warmen Orte auf, wo die Tomatoes nach und nach reif werden. Es iſt auch neuerlich in den Zeitungen bekannt gemacht worden, daß, wenn man grüne Tomatoes in die Erde eingräbt, ſich ſolche bis zum Frühjahre erhalten laſſen und in der Erde zur Reife kommen. Ich ſelbſt konnte noch keinen Verſuch der Art machen und gebe es alſo nur wie ich es geleſen habe; doch ſpricht nach meiner Erfahrung ſo viel dafür, daß ich ſchon öfters grüne Toma— toes aus der Erde gegraben habe, von welchen ich überzeugt war, daß ſie ſchon viele Wochen in der Erde geweſen, und doch | | 1 waren ſie immer ſo friſch und geſund, als hätte man ſie erſt vom Stock gebrochen. Es möchte für manchen Leſer angenehm ſein, ein Rezept zu dem fo ſehr beliebten Tomato-catchup (oder wie fie hier es gewöhnlich ſchreiben: “Catsup”) zu erhalten, und ich füge darum eines hier bei. Für eine halbe Gallone. 1 Gallone gut gereifte Tomatoes, 4 Eßlöffel voll ſchwarzen Pfeffer, ; I 2 Sa Br „ Piment, (engl.: Alspice), 8 Früchte rothen Pfeffer, und 3 Kaffeelöffel voll Senf. Pfeffer, Piment ꝛc. muß fein gemalen werden und alles zuſam— men ſehr langſam 3 bis 4 Stunden kochen; dann laſſe man es durch ein feines Sieb laufen und wenn es kalt iſt, thue man es in Flaſchen und verwahre es gut gegen den Eindrang der Luft, welches am beſten geſchieht, wenn man auf den Kork zerronnenes Pech gießt, oder die Flaſchen mit Siegellack gut verſiegelt. Löffelkraut. Siehe Kreſſe. Mangold. Siehe Beete. Mais oder Welſchkorn. Zea Mays. — Engl.: Indian Corn. Hiervon hat man eine große Menge Arten. Landreth in Philadelphia bietet 7 Arten zum Verkauf an, als: . Sweet or Sugar, . Early Canada, . Early York, or Adam’s Early, White Flint, early and late, Cooper's Prolifie, . Tuscarora, White Flour. Die Gärtnerei berühren nur die Arten, welche für frühe ſoge⸗ nannte Rose on ear gebraucht, d. h. gegeſſen werden, wenn bei einem Druck mit dem Fingernagel noch die Milch aus den Kernen läuft, und hierzu eignet ſich, ſowohl hinſichtlich ſeiner frühen Reife + N= 9 m — mE als feines weit lieblichern Geſchmacks als alle anderen Sorten, am beſten das unter No. 1 aufgeführte ſüße oder Zuckerkorn. Es wird gewöhnlich in drei Fuß von einander entfernte Reihen, alle 2 Fuß 3 bis 4 Körner gepflanzt; ſelbſt bei dem beſten Boden darf man jedoch nicht mehr als drei beiſammen ſtehen laſſen und das aufgegangene Vierte herausreißen. Die übrige Behandlung iſt wie bei allem Welſchkorn das im Feld gezogen wird. Auch das hier unter dem Namen Six-weens-Garden-Corn be⸗ kannte, iſt für dieſen Gebrauch ſehr zu empfehlen, da es eben ſo früh und von beſſerer Güte als anderes Korn iſt und dabei ſehr große Aehren trägt. Mazaganbohne. Siehe Bohne. e Meerkohl. Crambe maritima.— Engl.: Sea-kale. Er gedeiht am beſten in einem ſehr fetten, lockeren, ſandigen und trockenen Boden der zwei Spaten tief umgegraben werden muß. In einem naſſen Boden verfaulen die Wurzeln, und es iſt daher nothwendig, denſelben durch Abzüge ſo trocken zu machen, daß ſich im Winter wenigſtens auf einen Fuß tief kein Waſſer ſammeln kann. Dieſen Boden legt man in vier Fuß breite Beete aus, mit einem ungefähr 18 Zoll breiten Pfade an jeder Seite; auf dieſem Beete zieht man zwei Linien mit einer Gartenſchnur, zwei Fuß von einander entfernt und pflanzt im Dreieck jede zwei Fuß vier Samenkörner in einem Viereck, nur einen Zoll von dem andern und zwei Zoll tief. Der Same ſollte im Herbſt geſäet werden, ſobald er reif iſt, weil dann die jungen Pflanzen im Frühjahr deſto zeitiger aufgehen. Wird er im Frühjahr geſäet, ſo muß dieſes ſehr früh und wenn möglich ſchon im Februar ge⸗ ſchehen, weil ſpätere Saat oft bis zum andern Frühjahre liegen bleibt bevor ſie keimt. Wenn die Pflanzen 3 bis 4 Blätter haben, zieht man alle ſchwächeren auf und läßt auf jedem Platze nur eine, und zwar die ſtärkſte, ſtehen. Im Herbſt jeden Jahres bedeckt man das Beet erſt mit Laub und dann mit kurzem verfaulten Dünger. Im erſten Jahre iſt es nicht gut, wenn man die Sproſſen ſticht, weil ſie dann (ſo wie die Spargel) nie ſo kräftig werden und auch die Beete nicht ſo lange anhalten. Erſt im zweiten Jahre wird | daher im Februar 6 bis 8 Zoll gute, leichte, mit Sand gemiſchte Erde darauf gelegt, damit die Sprößlinge um fo viel länger wer- den. Sobald ſolche 2 bis 3 Zoll aus der Erde kommen, ſticht man ſie mit einem langen Meſſer an der Wurzel ab, man muß 1 | - ai jedoch vorſichtig fein, daß die Wurzeln nicht beſchädigt werden. Zu Samen läßt man einige ſtarke Sprößlinge ſtehen. 8 Vor dem Winter muß man immer alle Stengel abſchneiden und das Beet wieder mit kurzem Dünger bedecken, welchen man im Frühjahre mit einer Miſtgabel flach einſteckt, jedoch ſo, daß die nee nicht berührt werden. Die Sprößlinge werden wie Spargel zubereitet. Je friſcher ſie nach dem Ausſtechen zubereitet werden, um ſo beſſer ſind ſie, auch kochen ſie dann in kürzerer Zeit mürbe. Das Stechen kann bis Ende Juni fortgeſetzt werden. Sie ſtehen am Wohlgeſchmack dem Spargel nicht nach. ; Meerrettig. Cochlearia Armoracea.—Engl.: Horse Radish. Man kann den Meerrettig fortpflanzen, indem man entweder die Kronen von der Wurzel etwa zwei Zoll lang abſchneidet und dieſe einen Fuß tief in die Erde pflanzt, oder man ſchneidet die Wurzeln in mehrere etwa 4 Zoll lange Stücke und pflanzt dieſe. Dieſes ſind die zwei Weiſen, wie hier der Meerrettig gewöhnlich gepflanzt wird, allein beide geben ſelten und wenige gute Wur⸗ zeln, ſondern meiſtens werden fie knotig, zertheilen ſich in viele | ſchlechte Wurzeln und breiten ſich auch zu weit aus. Am vortheilhafteſten wählt man zur Fortpflanzung die dünnen Nebenwurzeln, oder die am Ende der Wurzeln ausgetriebenen kleinen, welche platt und ohne alle Nebenwurzeln find. Dieſe nimmt man gewöhnlich ſchon im Herbſt von den ausgegrabenen großen Wurzeln ab, bindet ſie in Bündel und legt ſie den Winter über im Keller in Sand. Der Boden zum Meerrettig ſollte eine tiefe, lockere, gute, ſchwarze, fette Erde ſein, und muß nicht friſch gedüngt werden, auch nicht naß ſein, weil ſonſt die Wurzeln fleckig werden. Der hierzu beſtimmte Boden ſollte im Herbſt mit gutem kurzen Dünger ſtark gedüngt und ohngefähr zwei Spaten tief um⸗ gegraben werden. Auch ſollte der Boden dazu entweder gar nicht im Garten, oder wenigſtens an einer Seite deſſelben ſein, die durch einen Weg von dem übrigen Garten abgeſchnitten iſt, damit er ſich, nicht im Garten ausbreiten kann, weil ſeine Wurzeln ſehr ſchwer wieder ganz zu vertilgen ſind. Die Stelle kann ohne Schaden ſchattig ſein. Im Frühjahre, wenn die Zeit zum Pflanzen heran- kommt, lockert man die Erde gut auf, und theilt ſie in drei bis vier Fuß weite Beete. An den Seiten der Beete gräbt man die Erde 12 bis 18 Zoll tief aus und wirft ſie über das Beet, ſo daß dieſes in der Mitte höher wird und ſich nach beiden Seiten abrundet. In die hierdurch um das Beet entſtandene Tiefe legt man Steine — 71 — und zwar ſo dicht als möglich, und bedeckt ſie wieder etwas mit Erde damit ſie nicht geſehen werden können. Hierdurch verhindert man, daß ſich die Wurzeln weiter ausbreiten, als ihr Beet groß iſt. Iſt das Beet in gehöriger Ordnung, ſo reinigt man die Wurzeln zum Pflanzen ſorgfältig mit der Hand von allen feinen Faſern, die ſich etwa daran befinden, dann legt man Aſche auf einen wol— lenen Lappen und reibt damit die Wurzeln ab. Hierauf macht man mit einem runden und unten zugeſpitzten Pflanzholze auf dem Beete nach der Schnur zwei bis drei Reihen Löcher im Dreieck, je nachdem das Beet 3 oder 4 Fuß breit iſt, die Linien einen Fuß und die Pflanzen auch einen Fuß auf der Linie von einander ent— fernt. Dieſe Löcher macht man aber nicht ſenkrecht in die Erde, ſondern in ſchräger Richtung gegen die Mitte des Beetes zu. In dieſelben ſchiebt man nun die Wurzeln gerade hinein, ohne daß ſie gekrümmt werden, ſo daß das ſtärkſte Ende mit der Oberfläche gleich iſt und drückt dann die Erde recht feſt an. Bei trockener Witterung iſt es nothwendig, daß das Beet zuweilen begoſſen wird. Später muß man daſſelbe immer ſorgfältig von Unkraut rein er- halten und die Erde zuweilen etwas auflockern, wenn ſie zu hart wird. Auch muß man verhindern, daß die Wurzeln nicht zu viele Seitenwurzeln treiben, wodurch der Hauptwurzel die Nahrung entzogen und ſie ungeſtaltet gemacht wird. Um dieſes zu bewir- ken, entblößt man im Anfange des Auguſts die Hauptwurzeln von aller Erde, ſo daß nur der unterſte Theil in der Erde ſtehen bleibt, ſchneidet dann alle Seitenwurzeln dicht an der Hauptwurzel ab, und bedeckt ſie wieder mit Erde. Auf dieſe Weiſe behält die Hauptwurzel eine ſchöne Geſtalt und wird ſtark. Die abgeſchnit— tenen Seitenwurzeln kann man bis zum künftigen Jahre zu einer neuen Pflanzung aufheben. Nach zwei Jahren ſind die nach der letzten Pflanzungsart gezogenen Wurzeln zum Gebrauche gut und von vorzüglicher Schönheit. Zur Conſumation nimmt man ſie entweder im Herbſte oder auch zeitig im Frühjahre aus der Erde und zwar ehe ſie getrieben haben. Melde. Atriplex hortensis.— Engl.: Common garden Orache. Es gibt 3 bis 4 Arten von dieſer Pflanze und zwar mit purpur= rothen, braunen, dunkelgrünen und gelben Blättern. Auch mit grünen Blättern, deren Rand roth eingefaßt iſt. Die mit den en Blättern wird aber gewöhnlich nur für den Küchengebrauch cultivirt. Die Melde wird wie der Spinat gekocht und dieſem von man— chen Perſonen ſogar RORBLIPGRN Sie wird auch zu derſelben Zeit und gerade wie der Spinat geſäet und auch ſpäter wie dieſer be- handelt. Um Samen zu erhalten ſchneidet man die Stengel ab, wenn die Blätter gelb werden und hängt ſie zum Nachreifen auf, alsdann wird der Samen ausgerieben. Er behält 2 Jahre ſeine Keimkraft. Melonen. Dieſe werden getheilt in 1) Waſſer-Melonen. Cucurbita Citrulus. — Engl.: Water Melon. 2) Gemeine Melonen. Cucumis melo. — Engl.: Common Melons oder Musk Melons und Canteloups. Die Maſſer-Mlelanen werden in viele Abarten eingetheilt, als: Coleman Mountain Sprout, Mountain Sweet, Spanish Black, Large dark green skinned, striped or Carolina variety u. ſ. w. Die erſteren drei Arten werden als die beſten anerkannt, vorzüglich aber die ächte Mountain Sprout. Auch die Mountain 587 iſt in Philadelphia ihrer großen Süßigkeit wegen ſehr eliebt. Die Waſſer-Melonen verlangen eigentlich einen ſehr leichten, fetten, ſandigen Boden, doch gedeihen ſie auch ſehr gut in jedem neuen Lande, wenn ſolches nur ganz gegen die Sonne liegt und nicht zu naß iſt, welches unbedingt nöthig iſt. Will oder muß man jedoch ein Stück dazu benutzen, welches mager und zu ſchwer iſt, ſo macht man Löcher von ohngefähr 12 Fuß im Viereck und eben ſo tief und thut einen guten Spaten voll ganz verfaulten Pferdemiſt und darauf 4 Zoll Lauberde oder ſonſt eine leichte oder nahrhafte Erde hinein, vermengt dieſes gut mit dem Spaten; hierauf legt man die übrige aus dem Loch ausgehobene gute Erde und macht einen ohnegefähr 4 bis 5 Zoll hohen Hügel, der oben jedoch ganz eben ſein muß. In dieſen macht man einen Ring von 1 Zoll Tiefe, legt 6 bis 10 Kerne hinein, deckt ſie mit feiner Erde zu und macht den ganzen Hügel damit fo eben und glatt als möglich, da— mit ſich keine Inſekten unter die kleinen Schrollen verſtecken können. Setzt man die Kerne mit dem ſpitzigen Ende nach unten, ſo gehen ſie um ein bis zwei Tage früher auf. Dieſe Hügel werden von 10 bis 12 Fuß auseinander gemacht, und zwar im Dreieck, ſo daß der erſte in der zweiten Reihe zwiſchen den erſten und zweiten der erſten Reihe zu ſtehen kommt. Die Kerne zum pflanzen ſollten 1 wenigſtens 4 Jahre alt ſein, denn dann wachſen ſie nicht ſo üppig, blühen viel beſſer und haben mehr weibliche oder tragbare Blüthen. Wenn die erſten Reben 2 Fuß lang ſind und noch keine Früchte angeſetzt haben, ſollten die Enden abgezwickt werden, damit fie Ne— benſchüſſe treiben, und wenn dieſe bei 3 Fuß Länge nicht Früchte zeigen, ſo ſollten auch hiervon die Enden abgezwickt werden. Auch alle ſchwache und zu freche Ranken, die nicht tragbar ſind, ſollten gänzlich ausgeſchnitten werden. Nur von den größten und ganz reifen Früchten ſollte Samen geſammelt werden; dieſen legt man in's Waſſer, die Kerne, welche ſchwimmen, werden mit dem Waſſer abgeſchüttet und nur diejeni— gen getrocknet und aufbewahrt, welche zu Boden geſunken ſind. Der Same behält 10 Jahre ſeine Keimfähigkeit, nur iſt es bei altem Samen, wenn er bald keimen ſoll, nothwendig, daß man ihn 24 Stunden in Salpeterwaſſer einweicht, welches die Vegetation ſehr befördert. Der Boden ſollte ſo eben als möglich gemacht und von allem Unkraut ſehr rein gehalten werden. Die Melone, wozu wir die Musk Melon und Cantaloups zäh⸗ len, theilen ſich in ſo viele Abarten und dieſe ändern ſich wieder ſo zu ſagen jedes Jahr und erſcheinen unter ſo verſchiedenen Namen, daß man ſich nicht wohl nach den Namen richten kann. Ich kann daher nur rathen, die Samen nur aus großen, wohlgeführten Handelsgärten zu beziehen, oder wenn man zufällig eine gute Me- lone erhält, die wohl gereift iſt, den Samen davon zu ſammeln. Bei Bepflanzung der Melonen und hauptſächlich bei denen, von welchen man wieder Samen nehmen will, muß man ſehr darauf ſehen, daß keine andere Art oder Abart und noch viel weniger Gurken oder Squashes in deren Nähe gepflanzt werden, weil fie ſich ſonſt ſicher durch den Blüthenſtaub damit vermiſchen und viel- leicht ſchon die erſten Früchte ganz werthlos werden. Landreth führt in ſeinem Cataloge folgende Arten auf: Nutmeg, 2) Citron, 0 3) Turk’s Cap Citron. In England hat man ohngefähr 20 verſchiedene Arten. | Alle 3 oben angegebene find feine Abarten von den alten Can- taloup- und Musk--Arten, welche nicht mehr cultivirt werden. Die \ Citron ift zwar nicht ſehr groß, aber von ausgezeichnet gutem Ge— ſchmack. Die Nutmeg iſt bedeutend größer, von ſehr gutem Ge— 1 9 und allgemein beliebt. | Die Cantaloup und Musk Melon verlangen dieſelbe Erde, | Lage und Behandlung wie die Waſſer-Melonen, nur werden ſie nicht weiter als 5 bis 6 Fuß auseinander gepflanzt. Bei dem Ä Auszwicken der Ranken ift jedoch noch zu bemerken, daß, wenn die Pflanzen ohngefähr 4 Blätter bekommen haben, man den in die T — — — — Höhe wachſenden Stengel über dem erſten oder zweiten Knoten abzwickt, wobei aber der untere Theil der Pflanze nicht verletzt werden darf. Die Waſſer-Melonen werden wie die Gurken von den kleinen gelben Käfern ſehr oft in einigen Stunden zerſtört, und ich em— pfehle auch hierzu die bei den Gurken beſchriebenen Käſtchen; in Ermanglung derer ſtreue man des Morgens, wenn noch der Thau auf den Pflanzen liegt, eine Miſchung, aus einem Theile Aſche und einem Theile Kalk beſtehend, darauf, welches jedoch nach jedem Regen wiederholt werden muß. Möhre. Gelbe Rübe. Carotte. Daucus Carota. Engl.: Carrot. Durch die Cultur ſind, hinſichtlich der Wurzel, auch bei dieſem Gewächſe mehrere Abänderungen entſtanden, wovon einige kurz und unten mehr abgeſtumpft find, welche man vorzüglich Carot⸗ ten nennt. Die rothen vorzüglich und dann auch die goldgelben ſind die ſchmackhafteſten und ſüßeſten. Hier ſind bekannt: Long Orange, Early Horn, Altrigham oder Field, Large White oder Field. Nur die zwei erſten Sor- ten ſind für den Küchengebrauch geeignet; die zwei letzten werden mehr als Viehfutter gezogen. Die Möhren oder gelben Rüben wachſen zwar in jedem Boden, doch iſt ein ſandiger, lehmiger Boden der geeignetſte, indem ſie darin nicht nur ſehr gut wachſen, ſondern die Wurzeln auch am ſchmackhafteſten werden. Die Zeit zur Pflanzung iſt von Mitte März bis Anfangs Juli und die für den Herbſt und Winter beſtimmten würde ich niemals vor dem 20. Juni oder 4. Juli ſäen, weil ſie von dieſer Zeit an noch hinlänglich auswachſen, ja oft größer werden als früh ge— ſäete und dabei zart bleiben, während früh geſäete, wenn ſie bis zum Herbſt ſtehen bleiben, oft holzig, wenigſtens zähe werden. Man ſäet den Samen in Reihen 13 Fuß von einander und etwas dicker als ſie ſtehen ſollten. Die Gräbchen müſſen nicht mehr als höchſtens 1 Zoll tief gemacht werden, weil der Samen nur 4 höchſtens 3 Zoll mit Erde bedeckt werden darf. Ehe die Samenkörner geſäet werden, ſollten fie mit den Händen gut durch⸗ gerieben werden, damit ſie ſich gehörig von einander abſondern, weil ſie vermittelſt ihrer hackenförmigen Borſten feſt aneinander hängen und ſich mit Sand oder Aſche vermiſchen. Auch muß man den Samen nur bei windſtiller Witterung ſäen, weil er ſonſt zu leicht ausgeblafen wird. Wenn der Samen geſäet und mit 1 Zoll — — — — — — — 75 — feiner Erde zugedeckt iſt, ſollte man die Reihen etwas feſttreten, damit ſich die Erde an die eckigen und borſtigen Samen feſtſetzt. Sind die Pflanzen einige Zoll hoch, ſo dünnt man ſie aus, ſo daß ſie ohngefähr 2 Zoll von einander entfernt ſind. Der Boden, in welchen gelbe Rüben geſäet werden, muß tief gegraben ſein, und nachdem ſie aufgegangen und 2 bis 3 Zoll hoch ſind, 3 bis 4 Mal tief behackt und das Unkraut zwiſchen den Pflanzen ſorgfältig ausgejätet werden. Für den Wintergebrauch kann man ſie auf dieſelbe Art aufbewahren, wie ich für die Beete angegeben habe, oder man kann ſie auch im freien Felde ſtehen laſſen, wenn man ſolche noch im alten Jahre aufzugebrauchen ge— denkt. Zur Samenerziehung im künftigen Jahre wählt man die ſchön- ſten aus, ſolche, die gerade gewachſen und nicht allzu dick find, Von dieſen ſchneidet man das Kraut etwa 1 Zoll hoch über der Krone ab und verwahrt ſie den Winter über im Keller in Sand oder an einem anderen froſtfreien Orte, z. B. wie bei den rothen Rüben in der dort angegebenen Beerdigung u. |. w. Im Früh- jahre pflanzt man ſie ſo früh als möglich in die Erde, und ſo tief, daß das Herz mit der Erde gleich ſteht, jede 1 Fuß von der andern entfernt. Wenn die Stengel in die Höhe gehen, bindet man ſie an Stäbe, oder man bindet auch wohl Stangen um das ganze Beet. Wenn die Dolden anfangen braun zu werden, ſchneidet man ſie ab, bindet ſie in Bündel und hängt ſie an einen luftigen Ort zum Nachreifen und Trocknen. Hat man verſchiedene Arten, ſo müſſen ſolche weit auseinander gepflanzt werden, widrigenfalls ſie ſich miſchen. Wenn man Samen käuft, ſo muß man auf den Geruch deſſel— ben achten, denn je ſtärker und angenehmer derſelbe riecht, deſto beſſer iſt er. Schneidet man im Winter ein Stück von ohngefähr ? Zoll oder 1 Zoll vom obern Ende ab, ſetzt es in eine flache Schüſſel oder in einen Teller, gießt ſo viel Waſſer darauf, daß es beinahe über die Stückchen geht und erhält es durch öfteres Nachgießen in dieſem Stande, ſo werden ſich in kurzer Zeit eine Maſſe Blätter entwickeln, die ſich im Winter auf einem Kamin-Geſimſe ſehr hübſch aus— nehmen. Ocker. Hibiscus esculentus.— Engl.: Okra oder Ochro. Dieſes Gewächs iſt unter den Deutſchen noch wenig bekannt, ob— gleich es eine ſehr gute Zuthat zu Suppen iſt, die bei den Deutſchen doch beliebter und gebräuchlicher, als bei den Amerikanern iſt. Auch — — I u ift er gedämpft ſehr gut. Manche gebrauchen auch den Samen als Kaffee-Surrogat. Der Ocker wächſt faſt in jedem Boden, nur muß er Luft und Sonne haben. Wenn keine Fröſte mehr zu befürchten ſind, wird er in Reihen von 3 bis 4 Fuß auseinander, ſo gepflanzt, daß man alle 2 Fuß 5 bis 7 Samenkörner legt, dieſe bedeckt man 1 Zoll hoch mit Erde. Wenn die Pflanzen aufgegangen und ſo weit gewachſen ſind, daß ſie die zweiten Blätter treiben, zieht man bei allen Pflanzſtellen, alle bis auf eine der ſtärkſten auf, behackt und behäufelt ſie mehrmals, damit kein Unkraut aufkommt. Ohngefähr 1 oder 2 Tage nachdem die Blüthe verwelkt und der Samenkolben erſt 1 oder höchſtens 2 Zoll lang iſt, wird er ausge— brochen und als Speiſe benutzt. Manche laſſen auch die Kolben ganz auswachſen und nehmen ſolche ehe ſie geblich werden ab, hängen ſie an einen ſtarken Faden und bewahren ſie an einem ſchattigen jedoch luftigen Orte auf. Später ſchälen ſie den Samen, und zwar ſo viel als ſie auf einmal brauchen, aus und kochen ſolchen in Suppen. Zu Samen läßt man die Kolben ganz reif werden und hebt ſie dann bis zum künftigen Jahre auf, oder ſchält ihn aus und thut die Körner in ein Säckchen. Der Same iſt ungefähr 4 Jahre keimfähig. Paſtinake. Pastinaca sativa.— Engl.: Parsnep auch Parsnip. Die Paſtinake wächſt ſozuſagen in jedem Erdreiche, allein um ſie wohlſchmeckend zu machen und ſie groß und gut geſtaltet zu erziehen, iſt ein leichter, fruchtbarer, fetter etwas mit Sand gemiſchter und unbedüngter Boden und eine freie Lage nöthig« Der Boden ſollte im Herbſte gedüngt werden, denn wird er im Frühjahre gedüngt, ſo verlieren die Paſtinaken an Geſchmack. Der Grund muß tiefer bearbeitet werden, als für alle andere Gemüſe— arten und ſollte niemals gepflügt, ſondern immer mit dem Spaten ſo tief und fein umgeſtochen und gebrochen werden, als möglich. Man kann die Paſtinaken im Spätherbſt ſäen oder ſehr bald im Frühjahre, ſo bald der Grund gut ausgetrocknet iſt, denn die Paſti— naken wachſen ſehr langſam und eine ſpäte Pflanzung hat nicht Zeit genug vollkommen auszuwachſen. Sie brauchen auch eine ſehr lange Zeit zur Keimung und fallen ſie damit in die warme Witte— rung, wo es ſelten und wenig regnet, ſo geht der meiſte Samen gar nicht auf. a Man pflanzt den Samen in 2 Fuß weite Reihen und bedeutend dichter als die Pflanzen ſtehen bleiben ſollen, weil niemals aller Samen aufgeht, und deckt ihn mit feiner lockerer Erde 1 oder höch⸗ * ſtens 3 Zoll dick zu. Wenn die Pflanzen das zweite Blatt getrie— ben haben, werden ſie ausgedünnt und die leeren Stellen mit den aufgezogenen ſo bepflanzt, daß jede Pflanze 5 Zoll von der andern entfernt iſt. Dann behackt man ſie ſo tief als möglich und dieſes Behacken ſollte 2 bis 3 mal wiederholt werden, damit der Grund locker bleibt und kein Unkraut aufkommen kann. Es iſt nicht nöthig ſie vor dem Winter heraus zu nehmen, da ſie nicht leicht vom Froſte beſchädigt werden, ſondern man nimmt nur jeden Tag ſo viel heraus, als man braucht. Zur Samenerziehung wählt man die größten und beſten Wurzeln, die nicht gabelförmig gewachſen und nicht in kleine Faſerwurzeln ausgewachſen ſind. Auch muß man ſolche vermeiden, bei welchen um das Herz ein gelber Ring läuft. Iſt es nöthig ſich erſt davon zu überzeugen, ſo ſchneidet man von einer Seite am obern Ende eine Karbe bis nahe an das Herz. Iſt das heraus geſchnittene Stückchen durchaus weiß, ſo iſt die Wurzel gut zu Samen. Man kann die zum Samentragen beſtimm— ten Paſtinaken durch den Winter im freien ſtehen laſſen, beſſer aber iſt es, ſie heraus zu nehmen und im Keller in Sand zu begraben, oder mit den rothen Rüben auf die dort angegebene Weiſe zu be— erdigen. Im Frühjahre ſobald der Grund bearbeitet werden kann, pflanzt man ſie an eine offene ſonnenreiche Stelle, 1 Fuß weit von einander, und ſo tief, daß das Herz mit der Erde gleich ſteht. Wenn die Samendolden anfangen braun zu werden, ſchneidet man die Stengel ab, bindet ſie zuſammen und hängt ſie an einem luftigen Orte zum Nachreifen auf. Sobald der Samen ganz trocken iſt, kann er ausgerieben und in einem Säckchen aufbewahrt werden. Er behält nur 1 bis 2 Jahre feine Keimkraft. Peterſilie. Apium Petroselinum.— Engl.: Parsley. Hiervon hat man hier 2 Arten, die glatte und die krauſe. Die glatte wächſt ſtärker und ſchneller als die krauſe, Während dieſe zur Garnirung von Speiſen viel ſchöner iſt. Der Peterſilienſamen geht ſchwerer auf, als alle anderen Ge— müſeſamen und muß daher ſehr früh im Frühjahre, ſobald es die Witterung nur irgend erlaubt, geſäet werden, denn kommt die trockene Zeit vor ſeiner Keimung, ſo geht er oft gar nicht auf. Um jedoch längere Zeit junge Blätter zu haben, kann man immer noch bis gegen Ende April welchen nachſäen. Man nimmt hierzu —im Fall nicht ein beſonderer Platz für alle Küchen⸗ und mediziniſchen Kräuter abgelegt iſt — gerne einen Flecken nahe der Gartenthür, damit er zu jeder Zeit gleich bei der 7 * u Hand iſt, gräbt dieſen tief um und macht ihn mit dem Rechen ganz eben. Hierauf legt man mit der Schnur Reihen ab und macht ſolche nur 1 Zoll tief und jede Reihe 1 Fuß von der andern, ſäet den Samen ziemlich dicht hinein und deckt ihn dann mit 1 Zoll Erde zu. Treiben die Pflanzen Samenſtengel, ſo läßt man davon nur ſo viele ſtehen, als man zur Erziehung des Samens nöthig hat, die übrigen ſchneidet man dicht an der Wurzel ab; dann treiben ſie ſogleich wieder friſche Blätter. Hat man Miſtbeetkaſten und Fenſter, ſo kann man im Herbſt einige Wurzeln ausheben und in ein Miſtbeet pflanzen; man hat dann den ganzen Winter friſche Blätter. Uebrigens kann man Ceder-Aeſte darauf legen, wodurch bei gelinder Witterung der Wuchs auch ſehr befördert wird. Zu Samen läßt man gern die ſtärkſten ſtehen, und wenn der Samen braun und hart wird, ſchneidet man die Stengel ab und hängt ſie zum Nachreifen auf; dann reibt man den Samen aus. Er behält 3 Jahre Keimkraft, doch iſt es beſſer, jedes Jahr etwas friſchen zu ziehen, den man das nächſte Jahr ſäet. Pfeffer, ſpaniſcher. Capsicum.— Engl.: Spanish Pepper, oder Red Pepper. Von dieſem Pfeffer werden hier drei Hauptarten cultisirt, nämlich: 1) Der einjährige, oder Guinea- Pfeffer. Capsicum annuum. Dieſer wird allgemein zum gewöhnlichen Gebrauch des rothen Pfeffers gezogen und iſt durch die Cultur in ſehr viele Formen, Größen und Schattirungen in roth und gelb übergegangen. 2) Der ſtrauchartige Pfeffer. Capsicum frutescens. Dieſer Pfeffer iſt zweijährig, ſein Vaterland iſt Oſtindien. Er hält durch den Sommer ſo gut als die erſte Art im Freien aus, muß aber während des Winters und des Frühjahrs im Glashauſe ſtehen. Hierher gehört auch Capsicum baceatum mit kleinen rothen Beeren; auch Capsicum grossum, engl.: Bell-Pepper, mit Früchten von 1 bis 22 Zoll im Durchmeſſer und oft faſt ſtumpf viereckig. Dieſer wird jetzt am meiſten gezogen. * 3) Der Kirſchen-Pfeffer. Capsicum cerasiforme. Iſt eine einjährige Pflanze, ihr Vaterland iſt Weſtindien. Er unterſcheidet ſich von obiger Art durch kleinere Blätter und Früchte, welche ebenfalls in verſchiedenen Formen und Farben, in roth und gelb erſcheinen. Nach Sprengel iſt er aber nur eine Varietät von der erſten Art. Dieſe 3 Hauptarten theilen ſich jedoch alle wieder in ſo viele Varietäten, daß man oft kaum zu unterſcheiden vermag, zu welcher Hauptart ſie eigentlich zu zählen ſind. Alle Arten und Varietäten zieht man von Samen und zwar am beſten, wenn man ſolchen im Februar oder Anfangs März in ein Miſtbeet ſäet und die Pflanzen in der letzteren Hälfte des Mo- nats Mai in das offene Land pflanzt. Sie gedeihen am beſten in einem lockeren, fetten Boden und einer ſonnenreichen Lage. Sie werden in 2 Fuß von einander entfernten Reihen und, nach Verhältniß der größeren oder klei— neren Arten, 12 bis 18 Zoll von einander gepflanzt. Man kann den Samen auch in die Reihen pflanzen und flach zudecken, und dann, wenn die Pflanzen aufgegangen find, bis auf die oben an- gegebene Entfernung lichten; allein, da das Säen nicht vor dem Monate Mai geſchehen kann, ſo werden die Pflanzen erſt ſehr ſpät zur Blüthe kommen und kaum halb ſo viel Früchte liefern, als die in einem Miſtbeet gezogenen. Sie müſſen öfters behackt und etwas behäufelt und von Unkraut rein gehalten werden. Um durch den Winter getrockneten Pfeffer zu haben, läßt man die Früchte gut reifen, ſchneidet ſie dann ſo ab, daß ungefähr 2 Zoll von dem Stiel daran bleibt und hängt fie an Fäden, indem man mit einer Nadel den Faden durch den Stiel zieht. Die Frucht ſelbſt darf nicht durchſtochen werden, fonft verdirbt fie. Zu Samen für das künftige Jahr wählt man die ſchönſten Früchte und läßt ſolche an der Pflanze gut abreifen, dann ſchneidet man ſie mit einem Theil des Stiels ab, läßt ſie im Schatten abdürren und hebt ſie ſo bis zum nächſten Frühjahre auf. Er behält 4 Jähre ſeine Keimkraft. Alle Sorten können im grünen Zuſtande zum Einmachen (Pickles) benutzt werden, ſowie im reifen Zuſtande als ein Ge— würz von der l Qualität. | Porree. Siehe Lauch No. 1. ; Portulac. Portulaca oleracea.—Engl.: Garden Purslain. Er verlangt einen guten, lockeren und fetten Boden und eine ſonnige Lage. Den Samen ſäet man in Reihen 10 bis 12 Holl weit und tritt ihn blos feſt, oder beſſer, ſchlägt ihn mit dem Spaten etwas nieder. Wenn die Pflanzen 2 Zoll hoch ſind, werden jie behackt und von Unkraut immer rein gehalten. Um Samen zu erziehen, läßt man einige der ſtärkſten Stengel ſtehen, ohne ſie zu verſetzen. Fängt der Samen in den Kapſeln an, ſchwarz zu werden, ſo ſchneidet man die Stengel ab und breitet ſie auf Papier oder Tuch zum Nachreifen aus. Wartet man damit zu lange, ſo ſpringen die Kapſeln auf und der Samen fällt aus. Er behält 2 Jahre ſeine Keimkraft. Da der Portulac durchaus keinen Froſt vertragen kann, ſo ſollte er nicht vor Anfang Mai geſäet werden. Rhabarber. Rheum.— Engl.: Rhubarb. Hiervon cultivirt man hier 4 bis 5 Arten, wovon die Victoria zwar die ſchönſte iſt, indem bei geeignetem Boden und paſſender Lage die Stengel der Blätter oft 2 Zoll im Durchmeſſer haben, doch iſt fie viel zarter, als die gemeine Art, Rheum rhaponticum. Die türkiſche Art, Rheum palmatum, wird aber im Geſchmack allen anderen Arten vorgezogen. Auch hat die Wurzel von dieſer letzteren Art einen größeren Werth für mediziniſchen Gebrauch. Zum Treiben iſt die Elford die beſte Art, denn ſie iſt ohnehin die früheſte von allen und ſteht auch in ihrem Geſchmack keiner andern viel nach; auch behält ſie beim Treiben ihre ſchöne rothe Farbe, was keine andere Sorte thut. Alle Sorten können von Samen oder durch Zertheilung der Wurzeln gezogen werden. Will man ſie durch Samen ziehen, ſo ſäet man ſolchen im April, oder ſpäteſtens Anfangs Mai, in ein tiefes, lockeres, fettes Erd— reich, und wenn die Pflanzen aufgegangen ſind, lichtet man ſie bis zu 6 bis 8 Zoll Entfernung aus. Die Reihen ſollten 2 Fuß von einander ſein. Im Herbſt werden ſie zum Verpflanzen groß genug ſein und im nächſten Frühjahr kann man ſchon einige Blätter davon gebrauchen. Bei Zertheilung der Wurzeln muß man darauf ſehen, daß an jeder eine Krone oder ein Keim bleibt. Der Boden, in den ſie gepflanzt werden, muß tief und leicht ſein, und beſſer noch, wenn er mit etwas Sand gemiſcht iſt. Der Boden muß wenigſtens zwei Spaten tief rajolet, d. h. jo um⸗ — sun BE —- geworfen werden, daß der oberſte Boden nach unten, und der unterfte oben zu liegen kommt. Bei dieſem Rajolen muß eine große Quan— tität wohl verfaulten Miſtes (am beſten Pferdemiſt) mit der Erde vermiſcht werden. In dieſe pflanzt man die Pflanzen in drei Fuß von einander entfernten Reihen, jede mindeſtens zwei Fuß von der anderen und immer im Dreieck. Größere Sorten als die Victoria und Rheum hybridam follten entweder fünf Fuß in der einen Rich- tung und drei in der andern oder vier Fuß in jeder Richtung aus— einander ſtehen. Später muß man ſie von allem Unkraute ſorgfältig rein halten, und die Erde öfters mit einer Miſtgabel auflockern, jedoch muß man dabei vorſichtig ſein, daß die Wurzeln der Pflanzen nicht beſchädigt werden, weil ſie dann ſehr leicht faulen. Im Herbſt werden ſie ziemlich dick mit altem Miſt zugedeckt, und im Frühjahre wird ſolcher mit einer Gabel ſo tief als möglich untergeſteckt, indem man dabei die Erde umgräbt, wie mit einem Spaten. Wenn man die Blattſtiele bleicht, indem man ſo wie ſie aufwach— ſen immer ſo viel Erde anhäufelt, daß nur das Blatt ſelbſt ſichtbar iſt, ſo werden ſie zarter und verlangen beim Gebrauch weniger Zucker. Um ſie im Frühjahre etwas anzutreiben, ſetzt man Fäſſer ohne Böden darauf und füllt ſolche mit Laub auf, welches jedoch bei trockener warmer Witterung manchmal locker gemacht und umgekehrt werden muß. Auch Stecken rings herum in den warmen Boden ge— ſteckt und mit Laub ausgefüllt, befördern ihren Wachsthum. Alle Blumenſtengel von denen man keinen Samen zu ziehen gedenkt, ſollten ſo bald ſie erſcheinen, ausgebrochen werden, damit dieſe den Blättern die Nahrung nicht entziehen. | Radieschen. Siehe Rettig. Rapunzel, Ackerſalat, Schafmäulchen. Valeriana Locusta oli- toria.— Engl.: Corn Salat, auch Lamb's Lettuce. Wächſt überall in Deutſchland auf Saatfeldern wild. Man kann den Samen hiervon zu jeder Zeit im Garten ſäen, entweder für ſich allein, oder unter andern Gemüſen, doch iſt es immer beſſer ſolchen allein zu ſäen. Auch braucht er gar nicht ein- gerecht zu werden, ſondern kann gerade auf der Oberfläche liegen bleiben. Durch die Cultur wird die Pflanze zarter und ſchmackhaf— ter als ſie im wilden Zuſtande iſt. Säet man den Samen in der letzten Zeit des Auguſts oder Anfangs Septembers, ſo hat man bei gelinder Witterung auch im Winter Salat, vorzüglich wenn man nn Aeſte von Cederbäumen darauf legt, dieſes ift beſonders ſehr gut, wenn es früh im Frühjahr angewandt wird. Will man Samen ziehen, ſo muß man einige Pflanzen im Früh⸗ jahre dazu ſtehen laſſen, und ſobald man bemerkt, daß die noch wei⸗ ßen Samenkörner abfallen, ſchneidet man die Stengel ab, und läßt ſie auf einem Tuche in der Sonne nachreifen. Er behält 3 Jahre ſeine Keimfähigkeit, und iſt am beſten zum Säen, wenn er nicht mehr ganz friſch iſt. Rettig. Raphanus sativus.— Engl.: Radisch. Von dieſer Pflanze ſind durch die Garten-Cultur, ſehr viele Ab— arten entſtanden, welche in Hinſicht der Größe der Wurzeln in eigentliche Rettige und Radieſe eingetheilt werden. Die eigentlichen Rettige ſind in dieſem Lande ſehr wenig bekannt, und die hieſige Lebensweiſe und die durch das Clima hervorgebrachten Verhältniſſe, machen ihn auch ſelbſt für den Deutſchen weniger angenehm. Die bekannteſten Arten dieſer Rettige ſind in Deutſchland folgende: 1) Der frühe ſchwarze Sommerrettig. Seine Wur⸗ zel wird nicht völlig ſo groß, wie die der folgenden Arten, iſt ſaftiger und hat keinen ſo ſcharfen Geſchmack. Der Same hiervon wird Ende April oder im Mai geſäet. 2) Der ſchwarze Winterrettig. Er hat eine große, von außen ſchwarze, rieſige Wurzel, von ſcharfem Geſchmack. Den Samen hiervon ſäet man hier erſt in der Mitte oder am Ende des Juli, auch wohl noch im Anfange des Auguſts, weil er ſonſt zu leicht in Samen ſchießt. 3) Der Corinthiſche Rettig. Er ſetzt, wie der Kohl⸗ rabi, einen runden Knollen über der Erde an, welcher von außen eine dunkelrothe Rinde hat. Den Samen hiervon muß man auch nicht zu früh ſäen. 4) Der Sandrettig. Dieſer iſt werthlos. Die Radieſe. Raphanus radicula.— Engl.: Radish. Dieſe haben eine bedeutend kleinere Wurzel als die Rettige, ſie ſind aber viel zarter und angenehmer von Geſchmack. Hier hat man davon folgende Arten: 1. Long Scarlet Short-Top, 2. Long Salmon, . White Turnip-Rooted, . Red Turnip-Rooted, Yeliow Turnip-Rooted, Summer White, auch ein Sommerrettig. S np. ee . Der befte Boden für Rettige iſt ein leichter, lockerer und von Natur fetter, oder durch Dünger das Jahr zuvor fett gemachter Boden; doch gedeihen ſie auch beinahe in jedem andern, wenn ſolcher nicht zu mager iſt und eine freie Lage hat. Im Früh— jahre müſſen ſie auch viel Sonne haben, im Sommer hingegen iſt ein mehr ſchattiger Platz geeigneter. Man kann ſie aus freier Hand ſäen, doch iſt das Pflanzen in Reihen immer vortheilhafter, indem man ſie mehr in einer gleichen Entfernung halten, und den Fleck beſſer reinigen kann. Uebrigens ſäet man auch Radieschen zwiſchen Paſtinaken, Salat, Bohnen, Erbſen u. dgl. m. Ganz frühe Radieſe ſind auch ſehr leicht in einem Miſtbeete zu ziehen, vorzüglich ſind die Long Scarlet N und die Long Salmon dazu geeignet. Um immer junge Rettige zu haben, iſt es nothwendig, alle 14 Tage bis drei Wochen eine neue Pflanzung zu machen. Radieſe tragen in dem nämlichen Jahre Samen, wozu man einige der früheſten und größten ſtehen läßt, oder man pflanzt ſie auch, wenn ſie noch jung ſind, an eine andere, paſſendere Stelle. Die verſchiedenen Sorten müſſen aber weit getrennt ſtehen und dürfen keine Samen tragende Rettige in der Nähe ſein. Von den Retti— gen hingegen hebt man einige der beſten Wurzeln für das künftige Jahr auf, ſchneidet ihnen das Kraut bis auf die Herzblätter ab, und hebt ſie im Keller im Sande auf, oder begräbt ſie mit rothen Rüben, Kartoffeln u. dgl. Etwa im April oder Anfangs Mai pflanzt man ſie einen Fuß auseinander an eine ſonnige Stelle. Der Same beider Arten behält fünf Jahre ſeine Keimkraft. Rocambollen. Siehe Lauch No. 3 ö Rothe Rübe. Siehe Beete. Rübe. Weiße Rübe. Brassica Rapa.— Engl.: Turnip. Hiervon werden in den Vereinigten Staaten eine große Menge Arten cultivirt, wovon vielleicht die Hälfte ächte, d. h. ſolche ſind, die ſich deutlich von einander unterſcheiden. Die übrigen Arten ſind mehr oder weniger mit einer anderen Art gemiſcht, oder haben ſich durch die Verſchiedenheit des Bodens geändert. — 84 — andreth führt in ſeinem Samenverzeichniß 10 Arten auf, näm⸗ ich: . Early Flat Dutch, . Red-Topped, . Early Stone, Large Norfolk, Large Globe, Yellow Aberdeen, or Scotch Yellow, . Dale’s Hybrid, . Yellow Ruta Baga, or Swedish, . Asheroft’s Ruta Baga, und White Ruta Baga (Prussian). D D O D N g m — In einem lockern, aus Sand und Lehm beſtehenden Boden ge— deihen die Rüben in der Regel am beſten und werden auch am ſchmackhafteſten, aber auch in jedem neuen Boden wachſen ſie ſehr gut, nur iſt immer ſo viel als möglich zu berückſichtigen, daß es nicht an Feuchtigkeit und Fettigkeit fehlen darf, doch muß er auch durchaus nicht zu naß ſein, denn dann werden die Rüben zu wäſſe— rig und ſtockig. Das Land muß fett, aber nicht friſch gedüngt ſein, wodurch die Rüben an Geſchmack verlieren und fleckig werden. Der Platz, wo ſie gepflanzt werden, muß aber eine vorzüglich offene und freie Lage haben. In einem Garten iſt es viel vortheilhafter, die Rüben in Reihen zu pflanzen, damit ſie regelmäßiger gedüngt und beſſer behackt wer— den können. Man macht die Reihen von 15 bis 18 Zoll und läßt die Pflanzen ungefähr 6 Zoll von einander entfernt ſtehen, alle übrigen werden ausgeriſſen. Man kann ſchon im März Rüben ſäen und damit bis Ende Juli fortfahren. Als die beſte Zeit, Win— terrüben zu ſäen, wird der 25. Juli angenommen. Zur erſten Saat eignet ſich vorzüglich die Early Flat Dutch. Dieſe Art und Red- Topped können jedoch auch noch Ende Auguſt geſäet werden und geben noch eine reiche Ernte. Die Rüben müſſen ſehr rein von Unkraut gehalten und das Erd— reich öfters aufgelockert werden. Für den Winter werden ſie, nachdem das Kraut abgeſchnitten iſt, auf einem ebenen, ganz trockenen Orte zu einem ſpitzen Haufen auf— geſchüttet, erſt mit Stroh und darauf ſo dick mit Erde zugedeckt, daß kein Froſt durchdringen kann. Die Erde dazu wird ungefähr 12 Fuß weit dicht um den Hügel herum ausgeſtochen, wodurch das Waſſer von demſelben abgeleitet wird. Will man im Winter welche herausnehmen, ſo muß man immer — 8 auf der Südſeite unten ein Loch machen, und hernach daſſelbe mit Stroh oder etwas Aehnlichem gut verſtopfen. Um die ſogenannten Erdflöhe abzuhalten, nehme man 1 Pfund Schnupftaback, 2 Pfund Schwefelblüthe (Sulphur) und 2 Buſchel Aſche, miſche dieſes gut unter einander und beſtreue damit die jun— gen Pflanzen des Morgens, wenn der Thau darauf liegt. Im Fall ſich das Inſekt nach einem Regen wieder einfinden ſollte, muß ſol— ches jedesmal wiederholt werden. Läßt man Rüben den Winter durch im offenen Felde ſtehen, um recht bald im Frühjahr ihre Blätter als Gemüſe benutzen zu kön— nen, ſo iſt es ſehr vortheilhaft, ſie gegen Ende Februar mit Ceder— äſten zu belegen, wodurch der Wachsthum ſehr befördert wird. Zu Samen kann man entweder einige ſtark und ſchön gewachſene Rüben, die den Winter durch im freien Lande geſtanden haben, welche man aber nicht zu Gemüſe abſchneiden darf, ſtehen laſſen, oder man läßt einige von der erſten Frühjahrpflanzung dazu ſtehen, oder, um mehr Gewißheit zu haben, daß der Same gut wird, nimmt man im Herbſt die ſchönſten Rüben und legt ſie in der früher an— gegebenen Weiſe bis Ende März oder Anfangs April unter die Erde; dann pflanzt man ſie in 2 Fuß von einander entfernte Rei— ben, jede 1 Fuß von der andern. Wenn die Samen anfangen braun zu werden, ſchneidet man die Stengel ab und hängt ſie zum Nach— reifen auf. Sind ſie gut abgetrocknet, ſo klopft man den Samen zu gelegener Zeit aus, reinigt ihn vermittelſt eines Siebes, und bläſt das Uebrige aus. Der Same behält 4 Jahre feine Keim- fähigkeit. Die Ruta Baga, oder ſchwediſche Rübe, iſt die wichtigſte von allen Sorten, und verdient zu der erſten Klaſſe der Gemüſearten ge— zählt zu werden. Ihr reicher Ertrag, angenehmer Geſchmack, und das vollkommene Ertragen unſeres Winters, macht daß fie allen andern Arten vorgezogen wird. Die beſte Zeit zu deren Ausſaat iſt vom 20. Juni bis zum 20. Juli, je nachdem die Witterung iſt. Der Boden ſollte gut gedüngt und in 3 Fuß von einander entfernte Reihen abgelegt, dann der Boden von beiden Seiten der Reihe nach aufgezogen werden, ſo daß dieſelben aufgehäufelt ſind, ungefähr wie eine Reihe Kartoffeln ge— häufelt wird. Auf dieſen Boden wird der Samen geſäet. Wenn die Pflanzen die gehörige Größe erreicht haben, lichtet man ſie ſo, daß eine Pflanze 1 Fuß von der andern entfernt iſt. Den Winter über kann man ſie auf die früher angegebene Weiſe unter die Erde ſetzen oder im freien Lande ſtehen laſſen, welches ihnen gar nicht ſchadet. 8 Ba Das Innere der ſchwediſchen Rübe ift gelb, ſüß und feſt, und wiegt beinahe noch einmal ſo viel als jede andere Rübe von derſel— ben Größe. Zum Küchengebrauch wird ſie von Vielen allen an— deren Arten vorgezogen. Salat. Lactuca sativa.— Engl.: Lettuce. Von dem gemeinen Salat giebt es eine ſehr große Menge von Arten, die theils ſich deutlich unterſcheiden, theils durch vielfältige Miſchungen mit andern Arten ſich ſo geſtaltet haben, daß man ſie oft zu 2 bis 3 verſchiedene Arten zählen könnte. Gewöhnlich wird bei dem Salat noch weniger als bei den übrigen Gemüſearten darauf geſehen, daß die verſchiedenen Arten weit genug von einan— der entfernt werden, außerdem läßt man die ſonſtigen verkrüppelten Stöcke zu Samen ſtehen, und ſo iſt es eine natürliche Folge, daß der Samen jedes Jahr mehr gemiſcht und ſchlechter wird. Ich möchte daher rathen, 2 oder 3 gute Sorten aus einer allgemein für gut anerkannten Samenhandlung zu beziehen, und dann, wenn man die nächten Jahre den Samen ſelbſt ziehen will, die Arten weit genug von einander zu pflanzen, damit ſie ſich nicht miſchen können. Man hat hier ſo ſchönen und guten Salat, als man in Deutſch— land finden kann, und es iſt daher bei dieſem Gemüſe ganz un— nöthig, Samen von Deutſchland kommen zu laſſen, um ſo mehr, da auch der Preis (5 Cents das Papier) ſehr geringe iſt. In Landreth's Catalog ſind folgende Arten zum Verkauf ausge— boten: . Early Curled, Silesian, . Early Cabbage, Butter head, Brown Dutch, 4 Royal Cabbage, (Drumhead, Grand Admiral, Imperial, ) 5. Curled India, 6. White Cos, 7. Green Cos. 9 m No. 1 wird, wie der Name (Schnitt-Salat) andeutet, gewöhn⸗ lich benutzt, wenn er erſt einige Blätter getrieben hat; er wird daher zuerſt auf ein warmes, ganz eben gemachtes Beet ſehr dicht geſäet, und ſobald die Pflanzen die Größe erreicht haben, daß ſie zum Ge— nuſſe zubereitet werden können, werden ſie aufgezogen und die Wur⸗ u zeln abgeſchnitten. Hierauf folgen No. 2 und 3, wovon die erſtere vorzüglich zu empfehlen iſt. Mit dieſen Sorten, nämlich als Früh— jahrsſorten, ſind auch No. 6 und 7 zu ſäen, denn dieſe können keine Hitze vertragen; es ſind übrigens ſehr mürbe und zarte Arten. Hierauf folgt No. 4, welcher ſehr große und feſte Köpfe hat. No. 5 iſt eine ſehr gute Art und verträgt die Hitze vorzüglich. Um Salat im Frühjahr im Miſtbeet zu ziehen, ſind die 3 erſten Sorten die beſten, will man aber Pflanzen im Herbſt ziehen und ſie in einem kalten Miſtbeet überwintern, ſo möchte ich No. 4 für den geeignetſten halten. Aller Salat verlangt ein gutes, lockeres, fettes Land, gehörigen Platz um ſich auszubreiten, und eine freie, ſonnenreiche Lage. Je mehr er dieſes alles hat, um deſto ſchöner und zarter werden dann auch die Blätter und Köpfe. Auch muß er von Unkraut ſtets ſehr rein gehalten und die Erde um die Köpfe oft aufgelockert werden. Die Sorten, welche den Namen Cabbage“ führen, ſind Kopf- ſalat, wie z. B. Early Cabbage u. ſ. w. Den Samen von Kopfſalat ſäet man im Frühjahr, ſobald der Bo— den bearbeitet werden kann und fährt damit fort, bis etwa zum Juni, um den ganzen Sommer Salat zu haben. Man ſäet ihn aus freier Hand, aber auch in Reihen, und der letztere Weg iſt auch bei dieſem Gewächſe, wie bei allen andern, immer der beſte. Der Samen wird nur mehr angedrückt als zugedeckt, denn er darf nie mehr als 2 Zoll bedeckt werden. Wenn die Pflanzen die zweiten oder dritten Blätter getrieben haben, zieht man ſo viele aus, daß ſie 1 Fuß weit aus einander ſtehen, die Ausgezogenen kann man in derſelben Entfernung verpflanzen. Zum Winterſalat ſäet man den Samen im Auguſt oder in der erſten Woche des Monats September auf ein ſchon abgetragenes, vom Unkraut gereinigtes und eben gehacktes und gerechtes Beet. Muß es aber friſch gegraben werden, ſo ſollte dieſes entweder fla— cher geſchehen, oder es muß wieder etwas feſt getreten oder mit dem Spaten feſtgeſchlagen werden, ehe der Samen darauf geſäet wird. Auch iſt dann eine etwas ſchattige Lage die beſte. Es iſt ſehr gut, wenn das Beet immer etwas feucht gehalten wird. Anfangs Oc— tober werden dieſe Pflanzen verſetzt. Hat man Miſtbeetkaſten und Fenſter, ſo legt man ungefähr 15 bis 18 Zoll Miſt auf die in der Einleitung angegebene Weiſe und Lage, ſetzt hierauf den Kaſten und füllt ihn 5 bis 6 Zoll mit ſehr fetter und allenfalls etwas ſan— diger Erde auf. In dieſe ſetzt man die Pflanzen in Reihen in der Art, daß ſie 5 bis 6 Zoll in jeder Richtung von einander abſtehen. Sobald ſie alle gepflanzt ſind, werden ſie gut begoſſen, die Fenſter u BE auf einige Tage aufgelegt und nur wenig Luft gegeben, bis fie an- gewachſen ſind; dann nimmt man die Fenſter wieder ab, legt ſie, ſobald geringe Nachtfröſte eintreten, des Nachts auf und nimmt ſie den Tag über ab. Ende November oder Anfangs December aber, wenn ſtärkere Fröſte eintreten und die Morgen kalt ſind, werden die Fenſter nur während der Zeit abgezogen, wo es thaut und warm iſt. Später wird ſo viel Luft gegeben, als nur möglich, ohne daß Froſt in das Beet kommt, und des Nachts werden die Fenſter we— nigſtens mit Brettern zugedeckt, wo möglich aber auch darunter mit Matten, Decken oder ſonſt einem warmhaltenden aber auch gleich dickem Stoffe, damit nicht durch eine ungleiche Dicke die Gläſer eingedrückt werden, wenn die Bretter darauf zu liegen kommen. Man kann auch einen ſonnenreichen Platz, wie z. B. eine Ra- batte am Zaune, der gegen Mittag liegt, blos mit Brettern rings herum einfaſſen und Läden machen die genau ſchließen, ſo daß keine Luft hinein ziehen kann; bei zu ſtarker Kälte können dieſe mit Stroh oder langem Pferdemiſt belegt werden. Unter dieſen Läden kann man den Salat wenigſtens vor gänzlichem Erfrieren ſchützen, man muß aber jede Gelegenheit benutzen, ihm Luft und Licht zu geben und bei dem Einpflanzen die Erde vorher feſttreten oder mit dem Spaten feſtſchlagen, damit der allenfalls eindringende Froſt die Pflanzen nicht aufziehen kann. Im Frühjahr, wenn die Tage länger und wärmer werden, wird auch eine größere Vegeta— tion eintreten, und ſie werden Köpfe machen, ehe der im Frühjahr geſäete Salat die Größe erreicht, daß er zur Speiſe benutzt wer— den kann. Um Samen zu ziehen, muß man durchaus die verſchiedenen Sorten weit genug von einander entfernt halten, weil ſonſt die Sorten beſtändig ausarten, welches ſie ohnedies leicht thun. Vom Schnittſalat braucht man nicht ſo viele Pflanzen zum Samen auszuſetzen, als vom Kopffalat, weil fein Samenſtamm ungleich mehr Samen bringt; der Stamm breitet ſich mit ſeinen Aeſten weiter aus, weshalb man auch die Pflanzen 2 Fuß weit von ein— ander entfernt ſtehen laſſen muß. Vom Kopfſalat wählt man die ſchönſten Köpfe zur Saat, und iſt der Kopf fo feſt, daß der Sa⸗ menſtengel nicht durchbrechen kann, ſo macht man einen geringen Kreuzeinſchnitt über den Kopf. Die aus der Seite des Kopfes oft hervortreibenden Nebenſtengel geben eben ſo guten Samen, als der aus dem Kopf herauskommende. Damit die Stengel nicht vom Winde umgeworfen und abgebrochen werden, muß man ſie an beigeſetzte Stäbe binden. Wenn etwa die Hälfte der Samen⸗ köpfe mit einer weißen Wolle bekleidet iſt, wird der Stengel abge⸗ — 89 — ſchnitten und zum Nachreifen aufgehängt. Ehe man aber die Stengel aufhängt, ſchüttelt man ſie über ein ausgebreitetes Pa— pier oder Tuch, damit der ſchon reife Same darauf fällt, denn der Bet reifende Same iſt der beſte. Wenn aber während der Zeit, da die Samenköpfe anfangen zu reifen, anhaltendes Regenwetter einfällt, ſo werden die Samen leicht vom Regen ausgeſchlagen, oder fie verderben auch in den Köpfen; und um hierdurch den er— ſten Samen nicht zu verlieren, ſchneidet man täglich die reifen Köpfe ab, an denen ſich die Wolle zeigt und läßt ſie in einem Ge— fäße, worin man ſie öfters umwendet, nachreifen und trocknen. Kommt dann beſſere Witterung, ſo werden auch die übrigen Sten— gel bald reifen, und man ſchneidet ſie dann ab, ſchüttelt den reifen Samen, wie oben angegeben, aus, und hängt ſie dann zum Nach reifen auf. Der Same behält 6 Jahre ſeine Keimfähigkeit, auch noch länger. Schalotten. Siehe Lauch No. 4. | Schnittlauch. Siehe Lauch No. 6 Scorzonera. ee F Scorzonera hispanica. Engl.: Viper'sgrass oder Spanish Scorzonera. Den Samen hiervon ſäet man im Frühjahre ſo zeitig als . lich in einem guten lockeren Boden, welcher im Herbſte zus. gut gedüngt und auch ſehr tief gegeraben werden ſollte. N. 1 ſäet ihn in kleine Furchen an der Gartenſchnur, die Reihen 12 Fuß weit auseinander und bedeckt den Samen 3 bis 1 Zoll mit Erde. Die Pflanze dauert zwar mehrere Jahre, iſt aber nur das erſte Jahr eßbar. Wenn die Pflanzen aufgegangen und 2 bis 3 Zoll hoch ſind, müſſen ſie ſo ausgedünnt werden, daß immer eine Pflanze 4 Zoll von der andern abſteht. Dann müſſen ſie mehrmals tief behackt und von Unkraut rein gehalten werden. Im Winter werden nur immer ſo viele aus der Erde genommen, als man etwa braucht. Um Samen zu erhalten, muß man auf die Zeit der Reife gut Acht geben, weil er ſonſt vom Winde leicht fortgeweht oder von Vögeln gleich ausgefreſſen wird. Er muß daher, ſo wie er reif wird, täglich eingeſammelt werden. Wenn er trocken iſt, reibt man die Wolle davon ab. Er behält 3 Jahre ſeine Keimkraft. Die Wurzel wird als Gemüſe benutzt und auch, wie Cichorien geröſtet, als Kaffee gebraucht. 8 * * nn Sellerie. Zellerie. Apium graveolens.—Engl.: Celery. Hiervon gibt es 2 Arten, nämlich: 1) Der Kräuterſellerie oder Staudenſellerie, welcher ſehr viele langgeſtielte Blätter treibt und eine kleinere, äſtigere Wurzel hat, als der folgende. 2) Der Knollenſellerie, mit kurzgeſtielten Blättern und einer großen, knolligen Wurzel. Die erſtere Sorte iſt diejenige, welche hier allgemein beliebt und cultivirt wird, und wovon man hier 2 Arten hat, den White Solid, und den Red Solid. In England hat man noch eine Art, näm⸗ lich North's upright oder Italian, welcher der beſte iſt. Der White Solid iſt hier der beſte, der Red Solid kann aber mehr Kälte ertragen. Für den frühen Sellerie ſollte der Same Ende Februars oder Anfangs März in ein Miſtbeet geſäet werden; für die ſpätere oder Hauptpflanzung kann er Ende März oder ſpäteſtens in der erſten Woche des Aprils geſäet werden. Die Erde, in welche der Same geſäet wird, muß eine leichte und ſehr fette ſein, die noch zur Hälfte mit ganz verfaultem Miſt gemiſcht werden muß. Der, welcher im Garten in's Freie geſäet wird, verlangt eine etwas ſchattige und feuchte Lage. Man kann ihn aus freier Hand oder in Reihen ſäen, er muß aber nicht mehr als 2 Zoll tief bedeckt werden. Sowohl ehe er aufgegangen iſt, als Ad fo lange die Pflanzen noch zu klein ſind das Erdreich zu bedecken, müſſen ſie bei trockener Witterung immer begoſſen werden, denn Fettigkeit und Feuchtigkeit ſind unbedingt die nöthigſten Er⸗ forderniſſe den Sellerie wachſen zu machen. Wenn die Pflanzen 3 bis 4 Zoll hoch ſind, ſollten ſie in ein Beet ausgepflanzt werden, welches mehr aus gut verfaultem Miſt als aus Erde beſteht, und tief umgegraben und gemiſcht iſt. Die Pflanzen werden darin 3 bis 4 Zoll in jeder Richtung auseinan⸗ der gepflanzt, begoſſen und beſchattet, bis ſie angewachſen find. In dieſer Art werden ſie ſehr geſtärkt und wachſen ſehr ſchnell. Die Lage, wo der Sellerie zur Vollkommenheit kommen ſoll, muß niedrig und eben ſein, damit er immer genug Feuchtigkeit be⸗ hält, er verlangt einen kräftigen, fetten Boden und dieſer ſollte noch mit gut verfaultem Miſt 4 bis 5 Zoll hoch belegt werden. Die Verpflanzung geſchieht auf zwei verſchiedene Wege: 1) in 3 bis 4 Fuß weite Beeten und 2) in einfache Furchen von einem Spaten weit. u Die erftere Pflanzart ift für einen kleineren und reinlichen Gar- ten die beſte, indem ſie hinſichtlich des Wachsthums der Pflanzen der zweiten Art durchaus nicht nachſteht, wahl aber in einem viel kleineren Platz eine größere Quantität Pflanzen aufnimmt und dabei ein ſchöneres Anſehen gewährt. Hiernach legt man ein Beet von 33 Fuß Breite und beliebiger Länge an ein ſehr fettes, leichtes und etwas lehmiges Stück, das gut zur Sonne liegt, ab, nimmt aus dieſem von 9 bis 12 Zoll Erde heraus und wirft ſie auf beide Seiten zu gleichen Theilen, dann legt man wenigſtens 4 bis 6 Zoll hoch ganz alten verfaulten Miſt darauf und ſticht das Beet mit einem Spaten um, wobei man alle Knollen gut zerbricht und das Beet eben recht. Nach einem guten Regen wird der Sellerie hineingepflanzt, indem man 15 bis 18 Zoll vom Herzblätter-Ende ein kurzes Brett in die Quere legt und nach dieſem die Pflanzen 6 Zoll von einander einpflanzt. Dann legt man in derſelben Entfernung ein zweites Brett und pflanzt an deſſen Rand auf dieſelbe Art, und ſo fährt man fort; man kann ſich dabei auf das Brett 4 damit das Beet eben bleibt. Vor dem Einpflanzen müſſen die Blätter bis auf 4 bis 6 Zoll abgeſchnitten und auch die Hauptwurzeln abgeſtutzt und während der Pflanzung in's Waſſer gelegt werden, damit ſie nicht zu ſehr abwelken. Tritt Sonnenſchein ein, ſo legt man quer über das Beet einige Riegel und darauf der Länge nach Bretter, daß die Pflanzen ganz befchattet find; des Nachts ſollten ſie jedoch abge— nommen werden, damit die Pflanzen den ihnen ſo wohlthätigen Thau erhalten. Auch müſſen ſie bei trockener Witterung fleißig begoſſen und vor dem Begießen das Erdreich öfters behackt wer— den, damit Luft und Näſſe beſſer einziehen und die Herzen leichter durchwachſen können. Die erſte Aufhäufelung darf nicht zu bald geſchehen, ſondern erſt, wenn die Pflanzen eine beträchtliche Höhe (etwa 1 Fuß) er— reicht haben. Beim Aufhäufeln werden 4 Bretter von 4 Fuß Länge und 9 bis 12 Zoll Breite erfordert. Von dieſen ſtellt man deines dicht hinter und das zweite vor der erſten Reihe auf, das dritte und vierte auf dieſelbe Weiſe bei der zweiten Reihe, und während Jemand an der einen Seite des Beetes die zwei Bretter oben e enbäl, macht ein Anderer an der andern Seite des Beetes eine Schaufel voll Erde ſo fein als möglich und wirft ſie zwiſchen das zweite und dritte Brett, ſowie auch eine Schaufel voll hinter das erſte und vor das vierte Brett. Dadurch werden die Bretter, ohne ſie zu halten, in ihrer gegebenen Lage hinlänglich . befeſtigt, ſo daß von beiden Seiten ſo viel Erde eingeworfen wer- den kann, als zur erſten Auffüllung nöthig iſt. Die Erde, welche eingeworfen wird, muß alle ſo fein als möglich zerſchlagen werden.“ Wenn die Erde hoch genug aufgefüllt iſt, dann ergreift der Eine an der rechten und der Andere an der linken Seite des Beetes die Bretter No. 1 und 2, jedes mit einer Hand, und indem beide zus gleich ſolche langſam in die Höhe ziehen, können ſie dieſelben etwas ſchütteln, wodurch die Erde beſſer an die Pflanzen anrollt. Bei dem Anlegen der Bretter muß man jedoch darauf ſehen, daß die äußeren Blätter rings um das Herz zu liegen kommen, und wenn die Bretter aufgezogen ſind, ſo muß in dieſer Beziehung noch etwas nachgeholfen und die Erde mit der Hand um die Pflanzen eben herum gearbeitet werden; jedoch ſo, daß das Herz von jeder Pflanze aus der Erde noch heraus ſteht. Die Bretter No. 1 und 2 wer— den nun bei der dritten Reihe auf dieſelbe Art aufgeſtellt und der Raum zwiſchen der zweiten und dritten Reihe aufgefüllt. So fährt man fort bis das Beet voll iſt. Nach der erſten Auffüllung ſollte alle 14 Tage aufgefüllt werden, wobei man auf dieſelbe Weiſe verfährt. Dieſe Auffüllung geht augenſcheinlich geſchwinder, als bei einfachen Furchen, vorausgeſetzt, daß alles mit den Händen gethan werden muß. Zu einem ſolchen drei Fuß weiten Beete rechnet man ſieben Fuß Breite, damit auf jeder Seite genug Platz bleibt, Erde zum Auf— füllen zu bekommen. Bei der zweiten Art, mit einzelnen Furchen einen Spaten breit, wird die Gartenſchnur (wenn möglich vom Norden nach Süden) gezogen, und dicht an dieſer die Erde einen Spaten breit abgeſto— chen und einen Fuß oder neun Zoll tief ausgehoben, ungefähr wie bei der oberen Verfahrungsweiſe Miſt hineingeworfen und 1 dann mit dem Spaten gut und tief umgearbeitet und eben ge⸗ macht, eine Furche ungefähr vier Fuß von der andern entfernt. In dieſe Furchen werden die Pflanzen 5 bis 6 Zoll eine von der andern gepflanzt. Man kann auch wohl den Samen in dieſe Fur⸗ chen ſäen, wozu man mit dem Finger ein ganz flaches Grübchen in die Mitte der Furche macht, nicht mehr als + Zoll tief, darin N den Samen ganz dünn einſäet und mit ganz feiner und leichter Erde bedeckt, ſo daß derſelbe nur eben zugedeckt iſt. Dieſes ſollte früh im April oder ſpäteſtens die erſte Woche im Mai geſchehen, ſobald nur immer der Boden dazu in Ordnung iſt. Wenn die Pflanzen aufgegangen ſind, müſſen ſie ſorgfältig von Unkraut frei gehalten werden, und wenn ſie ein paar Zoll hoch ſind, müſſen ſie bis auf ſechs Zoll Entfernung gelichtet werden, wobei man immer a — 93 — darauf ſehen muß, daß die ſtärkſten ſtehen bleiben. Wenn die Pflanzen 8 bis 9 Zoll hoch ſind, zieht man an jeder Seite unge— fähr 3 Zoll ganz fein gemachte Erde an, wobei man dieſelben fo zuſammen hält, daß das Herz in der Mitte der äußern Blätter iſt. So läßt man ſie dann ſtehen, bis ſie die Größe erreicht haben, daß mit dem Bleichen, d. h. mit der gewöhnlichen Auffüllung begon— nen werden kann. Mit dem Auffüllen muß man regelmäßig bis im November fort— fahren, wenn aber ſtarke Fröſte eintreten müſſen ſie auf folgende oder andere gelegene und wirkſame Art davor geſchützt werden: Jiede dritte Reihe bleibt ſtehen, oder beſſer geſagt, die mittlere Reihe von allen drei Reihen. Sechs oder acht Zoll von dieſer, N d. h. von da wo die Pflanzen ſtehen, wird auf beiden Seiten ein Graben gemacht zur Aufnahme der nebenſtehenden zwei Reihen, welche man mit aller Vorſicht heraus nimmt, ſo daß weder Wur— zel noch Blätter beſchädigt werden und pflanzt ſie in dieſe Gräben in derſelben Entfernung, als ſie vorher geſtanden. Wenn alle ſo eingepflanzt ſind, ſo werden dieſe drei beiſammen ſtehenden Reihen mit Erde aufgefüllt bis ans Ende der Blätter, und ſobald die Fröſte ſehr arg werden, bedeckt man das Ganze an einem ſehr trocknen Tage mit Stroh und auf dieſes wirft man eine ziemlich dicke Lage Erde. Beim Herausnehmen einiger Pflanzen zum Gebrauch, muß ſol— ches an der Sonnenſeite geſchehen, die gemachte Oeffnung dann mit Stroh wohl verwahrt und etwas Erde dahinter geworfen wer— den, damit es nicht locker oder gar vom Winde herausgeblaſen wird. Kann man einen tiefen Miſtbeetkaſten und Fenſter entbeh= ren, ſo füllt man dieſen beinahe mit Sand an, hebt den Sellerie aus und pflanzt ihn da hinein, ſo dicht zuſammen, daß eine Pflanze die andere beinahe berührt, und ſo tief, daß die Enden der Blätter nur etwa fünf Zoll aus dem Sande heraus ſtehen. Sogleich legt man die Fenſter darauf und läßt weder Regen noch ſonſt Waſſer auf die Pflanzen kommen, ausgenommen manchmal ein ſehr leich— tes warmes Schauer. Bei ſehr großer Kälte legt man friſchen Pferdemiſt um den Kaſten und bedeckt die Fenſter mit Matten und dgl. worüber man Bretter legt. Auf dieſe Art kann man den Sellerie den ganzen Winter hindurch im beſten Zuſtande erhalten. Auch kann man den Sellerie im Keller in ein Miſtbeet auf oben— beſchriebene Art einſchlagen. Bei anhaltendem kaltem und regneriſchem Wetter wirft man bei dem freiſtehenden Sellerie ſo viel ſandige Erde darauf, daß das ganze Beet einen dachförmigen Abhang bekommt und legt | Seite herabhängt, oder auf jede andere Art die geeignet ift das Waſſer gut abzuleiten. Rings um das Beet macht man einen ungefähr einen Fuß weiten und eben ſo tiefen Graben, um das Waſſer aufzufangen. 2) Knollenſellerie.— Engl.: Geleriac. Dieſer wird hier ſo zu ſagen nur von der deutſchen Bevölkerung gebraucht, die meiſten Amerikaner kennen ihn kaum, oder nur dem Namen nach. Doch findet man den Samen in allen größeren Samenhandlungen. In Deutſchland findet man in den BVerzeich- niſſen der Handelsgärtner mehrere Arten davon aufgeführt, von denen der große Berliner Knollenſellerie der beſte iſt. Dieſer Sellerie verlangt ein fettes und lockeres Erdreich. Da der Samen ſehr lange in der Erde liegt, ehe er aufgeht, und die Pflanzen eine lange Zeit zu ihrem Wachsthum erfordern, fo muß derſelbe im Frühjahre jo bald als möglich geſäet werden. Man ſäet auch oft welchen in Miſtbeete, um bald Pflanzen zu er— halten, nur müſſen dann die letzteren vor der Auspflanzung durch vieles Luftgeben gut abgehärtet werden, ſonſt tritt eine lange Stockung in ihrem Wachsthume ein. Man kann den Samen aus freier Hand oder in Reihen ſäen, wobei man nur mit dem Finger ein ganz ſeichtes Gräbchen macht, den Samen ganz dünn hinein ſäet und denſelben nicht mehr als 4 Zoll hoch mit feiner Erde zudeckt. In kalten Nächten kann man etwas darüber decken. Bei warmer Witterung muß man das Beet begießen, wenn es trocken iſt. Haben die Pflanzen die gehörige Größe erreicht, ſo werden ſie aufgezogen und verpflanzt, nachdem die langen Blätter und auch die Wurzeln etwas abgeſchnitten find. Das Land, worin fie ge— pflanzt werden, muß den Herbſt zuvor gut gedüngt und tief ge- graben ſein, denn je fetter und lockerer es iſt, um deſto größer und ſchöner werden die Knollen. Iſt der Boden etwas feucht, ſo wachſen ſie vorzüglich gut; iſt e. er aber das nicht, ſo muß man durch öfteres Begießen zu Hülfe | kommen. Jede Pflanze ſetzt man mindeſtens 1 Fuß weit von der anderen | entfernt in etwas tiefe Furchen, um die Feuchtigkeit beſſer daran zu erhalten, jedoch ſo, daß die Herzblätter frei von Erde bleiben. | Die Reihen ſollten 15 bis 18 Zoll auseinander fein. Sind fie an⸗ gewachſen, ſo wird ihr Wachsthum ſehr dadurch befördert, wenn —̃ langes Stroh in die Quere darüber, ſo daß es zur Hälfte an jeder | m — — een... man die Erde um den Pflanzen ſpäter oft auflodert und an die- ſelben anhäufelt, wodurch die Furchen nach und nach wieder ganz zugezogen werden. Dieſes Behäufeln ſetzt man ſo lange fort, als es die Größe der Pflanzen erlaubt, nimmt ſich aber immer ſorg— fältig in Acht, daß keine Erde in das Herz der Pflanzen kommt. Die Winterfröſte ſchaden den Pflanzen nicht, und man braucht daher nur immer ſo viel heraus zu nehmen, als man verbrauchen will. Iſt aber das Land gar zu naß, dann müſſen ſie freilich im Herbſt alle herausgenommen und vergraben werden, denn in einem zu naſſen Boden würden ſie durch den Winter faulen. Zum ‘ Samentragen verwahrt man gern einige der ſchönſten und beſten Wurzeln im Keller in Sand und pflanzt fie im Frühjahre an eine ſonnige Stelle 2 Fuß weit auseinander. Sie dürfen nicht in die Nähe von Peterſilie gepflanzt werden, ſonſt miſchen fie ſich mit dieſer. Uebrigens verfährt man weiter mit den Samenpflanzen, wie mit denen der Peterſilie. Der Samen behält 3 Jahre ſeine Keimfähigkeit. Senf. Weißer Senf. Sinapis alba.— Engl.: White Mustard. Schwarzer Senf. Sinapis nigra.— Engl.: Black Mustard. Der weiße Senf hat vor dem ſchwarzen den Vorzug. Er nimmt mit jedem Boden vorlieb, will man ſolchen aber dazu dün— gen, ſo ſollte dieſes im Herbſt geſchehen. In einem Garten zieht man den Senf gewöhnlich nur, um im Frühjahre die jungen Blätter früh als ſogenannte Greens zu benutzen, und man ſäet den Samen darum entweder ſchon Anfangs Herbſt, oder gewöhn— licher im Frühjahre, ſobald das Land einigermaßen bearbeitet werden kann. Mitunter ſäet man denſelben aus freier Hand, häufiger aber noch in 12 bis 18 Zoll von einander entfernte Rei⸗ hen, und zwar ganz dünn, und deckt ihn höchſtens 2 Zoll tief zu. Später, wenn die Pflanzen ein paar Zoll hoch ſind, werden ſie be— hackt und von Unkraut gereinigt. Ich kann jedoch deſſen Anpflan- zung in einem Garten nicht anrathen, weil es kaum zu verhüten iſt, daß einiger Samen ausfällt; man kann ihn dann kaum mehr vertilgen und er wird am Ende ein läſtiges Unkraut. Der Samen des weißen Senfes wird zum Einmachen der Gurken und zur Füllung der jungen Melonen, die wie Gurken eingemacht werden, gebraucht. = Spargel. Asparagus ofieinalis.—Engl.: Asparagus. Man unterſcheidet hier zwei Sorten von Spargel, den roth— köpfigen und blauköpfigen. Der rothköpfige Spargel treibt dicke, weiße Sproſſen oder Keime, welche über der Erde röthlich werden, aber nicht in ihrer ganzen Länge hinunter zart und genießbar ſind. Der blauköpfige treibt in der Regel nicht ſo dicke Sproſſen, aber dieſe ſind zarter und ganz genießbar. Am gewöhnlichſten legt man Spargelbeete mit ein- und zwei— jährigen Pflanzen an. Will man die Pflanzen ſelbſt ziehen, ſo läßt man, um guten Samen zu erhalten, im Frühjahre einige der ſchönſten und beſten Stengel zum Samentragen ſtehen; man muß aber ſchon im Jahre vorher die ſamentragenden Pflanzen mit bei— geſteckten Stäben bezeichnen, weil nicht alle Pflanzen Samen tragen. Hie und da kann man auch eine andere, welche männliche Blüthen trägt, ſtehen laſſen, weil dieſe zur Befruchtung der weib— lichen nöthig ſind. Wenn ſpäter gegen den Herbſt die Beeren roth und reif ſind und weich werden, ſo ſchneidet man die Stengel über der Erde ab und ſtreift die Beeren in ein Gefäß. Dann gießt man Waſſer darauf und zerreibt ſie gut mit den Händen, wodurch ſich die Hülſen von dem Samen trennen und obenauf ſchwimmen. Wird nun das Waſſer gelinde abgegoſſen, ſo fließen zugleich die Hülſen mit fort und der gute Samen bleibt am Boden liegen. Wiederholt man dieſes Aufgießen und Abgießen einige Male und rührt Alles, ehe man das Waſſer abgießt, auf, ſo wird man am Ende völlig reinen, guten Samen erhalten. Dieſen breitet man dann auf einem Tuche aus, läßt ihn an der Luft gut trocken werden und hebt ihn dann in einem Säckchen an einem trockenen Orte zum Gebrauche auf. Er behält 3 Jahre ſeine Keimkraft. Dieſen Samen ſäet man zeitig im Frühjahre in ein ſchon im Herbſt gut gedüngtes und tief gegrabenes Beet in einer ſonnen— reichen und trockenen Lage. Auf demſelben macht man 12 bis 15 Zoll von einander entfernte Reihen und zwar ſo tief, daß der Samen 1 Zoll hoch bedeckt wird. Man kann auch den Samen ſchon im Herbſt ſäen, etwa Anfangs November, und er wird dann im Frühjahr deſto früher aufgehen. Einige machen auch im Früh— jahre auf dem Beete, worauf der Samen geſäet werden ſoll, tiefe Furchen und legen in dieſelben ganz kurzen, gut gefaulten Dünger, legen auf dieſen wieder 4 bis 5 Zoll Erde und ſäen dann den Samen ſo, daß er auch 1 Zoll mit Erde bedeckt wird. Dieſes iſt aber nicht nöthig, wenn das ganze Beet gut gedüngt und bear⸗ | | | | — beitet worden iſt. Gehen die Pflanzen zu dicht auf, ſo zieht man die überflüſſigen aus, ſo daß eine 4 Zoll von der anderen entfernt ſteht. Im Sommer müſſen fie ſorgfältig von Unkraut rein ge- halten werden, und im Herbſt, wenn die Stengel abgeſchnitten ſind, bedeckt man ſie mit kurzem Miſt, theils um ſie gegen den Froſt zu ſichern, theils auch um die Erde noch etwas zu düngen. Mit dieſen Pflanzen kann man ſchon im folgenden Jahre Spargelbeete anlegen. Am beſten gedeihet der Spargel in einer trockenen, lleichten, mit Sand gemiſchten, fetten Erde, worin auch die Sproſſen am zarteſten und wohlſchmeckendſten werden. Hat man im Garten keine ſolche Erde, ſo kann man entweder die ſchwerere ſtark mit Sand und ganz verfaultem Dünger miſchen und hierdurch leicht machen, oder man nimmt Walderde, von verfaulten Blättern, aber nicht Holzerde, miſcht dieſe mit gut verfaultem Dünger und füllt damit das Beet auf. Ein naſſer Boden iſt immer ſchädlich und zum Spargelbau ganz untauglich. Er muß daher, wenn man keinen anderen hat, ſehr erhöhet und mit Sand vermiſcht werden; auch nimmt man in dieſem Falle lieber Pferdedünger, während ſonſt Kuhdünger der beſte zum Spargelbau iſt. Die beſte Lage für Spargelbeete iſt eine ſolche, welche der Sonne reichlich ausgeſetzt und gegen Norden geſchützt iſt. Auf die Anlegung der Spargelbeete kann man nie genug Sorg- falt verwenden, denn je tiefer und beſſer der Boden bearbeitet iſt und je weniger man den Dünger dabei geſpart hat, deſto ſchönern Spargel erhält man und deſto länger halten die Beete aus. Das für den Spargel beſtimmte Beet ſollte wenigſtens 23 Fuß tief ausgegraben werden und ungefähr 3 oder 32 Fuß breit ſein. In dieſe Grube wirft man 1 bis 13 Fuß hoch Dünger und —wie ſchon geſagt—bei leichtem, ſandigem Boden und ähnlichem Unter⸗ boden Kuhmiſt, bei ſchwererem Boden oder lehmigem Unterboden aber Pferdemiſt. Dieſer Miſt muß gleichförmig gelegt und feſt— getreten werden. Doch iſt es beſſer, man ſchüttelt den Miſt vorher locker und läßt ihn einige Tage austrocknen, vorzüglich wenn es Kuhmiſt iſt. Manche nehmen die Erde nur 1 Fuß tief aus und füllen dieſe Grube zur Hälfte mit Miſt aus; allein da bei der er⸗ ſteren Verfahrungsart die Beete wenigſtens 4 bis 5 Jahre länger gut bleiben, ſo iſt es gewiß der Mühe werth und vortheilhafter, dieſe erſte Verfahrungsart anzuwenden. Auf den eingeworfenen Miſt wird nun die von allen Steinen und Wurzeln gereinigte Erde geworfen, welche zuvor noch mit ganz verfaultem und fein gemachtem Miſt vermiſcht werden muß. 9 — 98 — Der Dünger in der Erde verbeſſert ſolche in der Tiefe, macht ſie lockerer und fruchtbarer, und die feinen Faſerwurzeln, welche ſich von den meiſt horizontalliegenden Faſern in die Tiefe ſenken, er— halten hierdurch von unten deſto mehr den ihnen ſo nöthigen Nahrungsſtoff. Wird nun alſo der Boden nicht gleich in der Tiefe mit gehörigem Dünger verſehen, ſo wird der Ertrag des Beetes auch immer geringer und die Dauer deſſelben kürzer ſein, denn das, was hier durch Erſparung von Dünger abgeht, wird durch den nachher alljährlich im Herbſte oben aufgelegten Dünger nie ganz erſetzt werden. Letzterer wird im Gegentheil auch deſto mehr wirken, je fetter und lockerer die Erde in der Tiefe iſt. In Frankreich macht man die Spargelbeete auf folgende Art: Das Beet wird 3 bis 33 Fuß breit und 5 Fuß tief ausgegraben und die gute Erde, welche beim Herausgraben allein gelegt wird, muß geſiebt werden, damit auch nicht ein Steinchen von der Größe einer Wallnuß darin bleibt. Die Materialien zu dem Beete wer— den dann in folgende Proportionen und Ordnung gelegt: 18 Zoll gewöhnlicher Miſt (Kuh- oder Pferdemiſt), 8 Zoll Raſen, 6 Zoll Miſt wie zuvor, 6 Zoll geſiebte Erde, 8 Zoll Raſen, 6 Zoll ſehr verfaulter Miſt, 8 Zoll von der beſten, geſiebten Erde. Die letzte Lage Erde muß mit der letzten Lage verfaulten Miſts gut gemiſcht werden. Dieſes Verfahren iſt mit der Abänderung, daß man das Beet noch tiefer ausgrub und theilweiſe auch mit Baumäſten ausfüllte, in City Waſhington angewandt worden, und hat ſich durch den reichen Ertrag und die außerordentliche Größe des Spargels (von 13 bis 2 Zoll im Durchmeſſer) reichlich bezahlt. Man hat ſowohl hier als in Europa noch mehrere Verfahrungs— arten, allein da ich die oben angegebenen als die beſten befunden habe, ſo halte ich es für unnöthig, noch mehrere anzugeben. Die beſte Zeit des Pflanzens iſt der April. Bei dem Heraus- nehmen der Pflanzen muß man ſehr vorſichtig ſein, damit die Wurzeln nicht verletzt werden; auch darf man die Wurzeln nicht abſchneiden oder verſtutzen, weil fie ſonſt leicht in Fäulniß geras | then. Dieſe Vorſicht wird immer nöthiger, je älter die Pflanzen | 1 f:: :¹ʃ⁴¹ - in dem Samenbeete werden, weil ſie immer ſtärker und ſpröder werden. | Iſt nun das Beet gehörig aufgefüllt, ſo kann es im Nothfalle, wenn man es vorzieht, mit ſchmalen, dicken Brettern eingefaßt werden, um die Erde darauf zuſammenzuhalten, widrigenfalls man Pfoſten in die 4 Ecken ſchlägt, damit beim Umarbeiten und Dref- |, ſiren des Beetes eine Gartenſchnur herumgezogen werden kann. — — 5 Nachdem das Beet ſo zubereitet iſt, wird die Gartenſchnur in 2 Fuß Entfernung zweimal darübergezogen, ſo daß bei einem Beete von 32 Fuß Breite auf jeder Seite 9 Zoll außer der Schnur bleiben. Dann ſteckt man alle 2 Fuß einen Stock dicht an die Schnur, ſo daß ſie in den beiden Reihen im Dreieck zu ſtehen kom— men. Um dieſe Stöcke macht man eine Grube, etwa ! Fuß im Durchmeſſer und 2 Fuß tief, und macht auf dem Boden derſelben einen kleinen Haufen Erde mit der Hand zuſammen, von der Ge— ſtalt eines kleinen runden Hügels. Auf denſelben ſetzt man die Spargelpflanze, fo daß die Krone aufrecht ſteht, breitet die Wur— zeln im Umkreiſe herum, ſo daß ſie faſt horizontal liegen und bedeckt ſie behutſam mit Erde, damit die Pflanze nicht aus ihrer Lage ge— rückt wird. Endlich drückt man die Erde noch etwas an und füllt dann das ganze Loch mit Erde aus; dieſe bleibt über der Krone locker und bedeckt ſolche 3 bis 4 Zoll hoch. Für das erſte und zweite Jahr kann man etwas Salat- oder Rettigſamen ganz dünn hinein werfen, alle künftigen Jahre ſollte dieſes aber unterlaſſen werden, indem damit das Erdreich zu ſehr ausgeſogen wird. Den ganzen Sommer hindurch muß das Beet durch Jäten von allem Unkraut rein gehalten werden. Im nächſten Herbſt, wenn die Stengel gelb werden, ſchneidet man ſie etwa 3 Zoll über der Erde ab, lockert die Erde mit einer Miſtgabel auf, jedoch mit aller Vorſicht, daß die Wurzeln der Spargelpflanzen nicht beſchädigt oder aus ihrer Lage gebracht werden, und bedeckt ſie mit gutem, altem Kuhdünger, oder in Ermangelung deſſen, mit altem Pferde⸗ miſt. Dieſen Dünger legt man immer ſo, daß die Enden der Stengel mit der freien Luft in Verbindung bleiben. Im folgen- den Frühjahr wird der lange Dünger wieder abgenommen und der feine mit der Miſtgabel flach eingeſtochen, indem man die Erde gerade ſo umwirft, als wenn man mit einem Spaten gräbt. Es muß jedoch immer genau darauf geſehen werden, daß die Spargel- wurzeln nicht beſchädigt werden. Auch bringt man 2 Zoll mehr gute, leichte Erde darauf. Hierauf recht man das Beet ſo fein als möglich eben, jedoch etwas gerundet, denn je ebener und reinlicher das Beet bearbeitet wird, deſto beſſer kann man die Spargelfproffen ſehen. Ueberhaupt muß ein Spargelbeet immer locker und rein von Unkraut gehalten, und niemals darf hineingetreten werden, denn mit einem einzigen Tritt werden oft 2 bis 3 Sproſſen, die eben herauskommen wollten, abgebrochen, auch wird das Erdreich da— durch zu feſt und die Sproſſen ſehr oft verkrüppelt, ehe ſie ſich — 100 — durch den feſten Boden durcharbeiten können. Den abgerechten längeren Dünger kann man auf beiden Seiten in den Pfad gra— ben, um gute Erde zu erzeugen. Auf dieſelbe Weiſe verfährt man jeden folgenden Herbſt und jedes Frühjahr. Sollte etwa hie und da eine Wurzel ausgehen und keine Stengel treiben, ſo merkt man ſich dieſe Stelle mit einem Stock und beſetzt ſie im folgenden Jahre mit neuen Pflanzen. Man kann auch neuangelegte Spargelbeete mit Samen bepflan- zen; dann macht man aber keine Gruben um die Markſtecken, ſon⸗ dern blos mit einem Pflanzholz ein 4 bis 5 Zoll tiefes Loch, legt in dieſes 3 bis 4 Samen und deckt es halb zu; wenn die Pflanzen aufgegangen und 4 bis 5 Zoll hoch ſind, läßt man die ſtärkſten ſtehen und zieht die übrigen auf. Im Herbſt erſt füllt man fie ganz auf. Ein ſolches Beet muß aber erſt im vierten Jahre ge— ſtochen werden, wenn man dicke Spargel haben will. Sind die Beete mit Pflanzen angelegt, ſo kann man ſchon im dritten Jahre Spargel ſtechen. Wollte man dieſes früher thun, ſo würde man nachher weniger dicke und ſtarke Spargel haben. In den folgenden Jahren ſollte man auch immer nur die ſtärkſten und etwa die von mittlerer Größe ſtechen und die dünnen auf— ſchießen laſſen, wodurch man bewirkt, daß die Wurzel immer ſtär— kere Augen und folglich immer dickeren Spargel anſetzt. Der Spargel ſollte nicht ſpäter als bis zur Hälfte des Monats Juni geſtochen werden, damit ſich die Wurzeln bis zum Winter wieder gehörig erholen und ſtärken können. Verbraucht man die Spargel nicht ſogleich, wenn ſie geſtochen worden ſind, ſo legt man ſie in Erde oder in feuchten Sand, oder in ein irdenes Gefäß mit kaltem Waſſer angefüllt, ſtellt dieſes an einen e Ort und gießt, im Fall ſie in einem Gefäß ſind, täg⸗ lich friſches Waſſer darauf. Da der Spargel eine faſt überall ſehr beliebte Speiſe iſt, ſo iſt es für manche vielleicht angenehm, ſolche früher als zur natür— lichen Zeit zu erhalten. Dieſes erzielt man am beſten, wenn man um das ganze Beet einen Graben von wenigſtens 2 Fuß Tiefe und 12 Fuß Breite macht. In dieſen Graben tritt man friſchen Pferdemiſt recht feſt ein und legt ihn ſo hoch als der darauf zu ſetzende Miſtbeetlaſten iſt, ſo daß der Kaſten rings herum feſt auf- liegt. Hierauf ſetzt man nun einen Miſtbeetkaſten, auf den man Fenſter und über die Fenſter Läden oder Bretter legen kann. Da man dieſes ſchon im Januar oder ſelbſt ſchon vom December an, auch wohl noch früher thut, um den ganzen Winter hindurch Spargel zu haben, ſo deckt man im Anfange bei großer Kälte — 101 — nicht nur die Fenſter, ſondern auch die Läden über den Kaſten, bis der Spargel anfängt zu treiben. Man muß auch das Beet immer ſorgfältig verwahren, daß keine Kälte eindringen kann. Treibt der Spargel, ſo kann man bei Sonnenſchein die obere Decke und die Läden wohl zuweilen abnehmen, aber nicht die Fenſter; auch darf dieſes nur gegen Mittag geſchehen und muß nach einigen Stunden wieder alles aufgelegt werden. Unter dieſem Kaſten wird der Spargel bald treiben, wo man dann immer mit Sorg— falt die Fenſter etwas aufhebt, um ihn zu ſtechen. Um aber nicht zu viel Wärme zu verlieren, thut man dieſes immer nur einen Tag nach dem andern. Auch bringt man in den Graben öfters friſchen Miſt, um immer Wärme zu erhalten, welches jedoch bei lauer Witterung geſchehen muß, damit nicht während des Umtau— ſches die Kälte in den Kaſten dringen kann. Zum Treiben kann ein Beet aber nur ein Jahr gebraucht wer— den, auch darf man es das folgende ganze Frühjahr und den Sommer nicht ſtechen, damit ſich die Pflanzen wieder erholen und ſtärken. | Man kann den Spargel auch etwas treiben, indem man auf jede Pflanze einen Blumentopf umſtürzt und über denſelben min- deſtens einen Fuß hoch friſchen Pferdemiſt legt. Spinat. Spinacia oleracea — Engl.: Spinage, auch Spinach. Hiervon hat man hier 2 Arten, nämlich den Round Savoy- Leaved und den Prickly-Spinat. Die Engländer haben noch den flanderiſchen oder großblätterigen, welcher, vorzüglich für den Wintergebrauch, als der beſte erkannt iſt. Die erſte Sorte iſt zärt⸗ licher und kann nur in der Zeit geſäet und benutzt werden, wenn es keine harte Fröſte gibt; die zweite Art iſt härter, erträgt unſere Winter bei einiger Bedeckung mit Stroh oder altem Pferdemiſt ſehr wohl. Will man alſo Spinat im Herbſt ſäen, um ihn den Winter hindurch ſtehen zu laſſen, oder im Februar, um bald Spi⸗ nat zu haben, fo gebraucht man den Prickly- oder ſtachligen Spi- nat; für die übrige Zeit aber hat der breitblätterige den Vorzug. Der Spinat verlangt einen ſehr fetten Boden und eine freie und ſonnenreiche Lage. In einem mageren Boden wird es niemals die Mühe bezahlen, Spinat zu ſäen. Man ſäet ihn oft aus freier Hand, doch iſt auch bei dieſem Gewächſe das Säen in Reihen viel vortheilhafter. Schon Ende Februars, ſo bald der Boden gehörig | ausgetrocknet ift, kann man den Prickly-Spinat füen, ſpäter aber — wie fon geſagt—den breitblättrigens Um immer Spinat zu haben muß man ungefähr alle drei Wochen eine neue Saat machen. | 5 | — 102 — Die Frühjahrsſaaten ſollten an eine der Morgenſonne ausgeſetzten Stelle und in lockeren Boden geſäet werden, während die Herbſtſaat, deren Pflanzen den Winter hindurch ſtehen bleiben, gerade das Gegentheil verlangen, nämlich eine gegen die Morgenſonne ge— ſchützte Lage; nach der Saat muß der Boden feſt eingetreten wer— den, damit der Froſt die Pflanzen nicht aufziehen kann. Unter Bäumen ſchießt der Spinat zu ſchnell in Samen. Man ſäet den Spinat in 12 bis 18 Zoll weiten Reihen ganz dünn, jedoch —wie alle kleine Samen —etwas dichter, als die Pflan— zen ſtehen ſollen. Wenn die Pflanzen die zweiten Blätter erreicht hüben, lichtet man den im Frühjahre geſäeten Spinat fo, daß jede Pflanze vier Zoll von der andern abſteht; der im Herbſt für den Winter geſäete hingegen, läßt man etwas dichter ſtehen, ungefähr zwei Zoll, weil während des Winters oft mehrere Pflanzen abſter— ben. Der Samen wird nur einen halben Zoll dick mit Erde bedeckt. Für den Winter- und Frühjahrsgebrauch ſäet man den Samen in der erſten Woche des Monats September in fettes aber trockenes Land, und zwar den Prickly-Spinat. Der im Frühjahr geſäete Spinat muß, ſobald er groß genug iſt daß er gelichtet wer— den kann, auch ſogleich behackt und dieſes öfters wiederholt werden; bei der Herbſtſaat hingegen iſt es beſſer das Unkraut auszujäten, damit der Boden feſt bleibt, doch muß er immer vom Unkraut ſehr rein gehalten werden. Gegen den Winter hin, wenn ſtarke Fröſte eintreten, kann man Laub oder kurzes Stroh darauf decken. Im Frühjahre aber, ſobald der Boden gut ausgetrocknet iſt, ſollte der im Herbſt geſäete Spinat gut behackt werden. Zum Samentragen läßt man einige Pflanzen von der früheſten Saat ſtehen, und zieht die Pflanzen auf, wenn die Samenkörner ihre grüne Farbe verlie— ren, und die unten am Stengel ſitzenden hart werden und leicht abfallen. Man legt ſie an einen trockenen, luftigen Ort zum Nachreifen, oder bindet ſie auch in Bündel und hängt ſie auf. Wenn alles trocken iſt, klopft man den Samen ab. Er behält ſechs Jahre ſeine Keimfähigkeit. Tomato. Siehe Liebesapfel. | Zellerie. Siehe Sellerie. Zuckerwurzel. Sium Sisarum.— Engl.: Skirret. Den Samen dieſer Pflanze ſäet man entweder ſpät im Herbſte oder auch im Frühjahre jo zeitig als es immer möglich iſt. Sie liebt, wie alle Wurzelgewächſe, einen guten, lockern und fetten Boden, der aber nicht friſch gedüngt fein muß, und eine warme Lage. Am beſten iſt die Ausſaat im Herbſte, weil dann die Pflanzen im Früh— jahre früher kommen, und folglich früher benutzt werden können. Zur Herbſtſaat muß der Boden aber trocken und ja nicht zu feucht ſein, weil ſonſt der Same leicht im Winter in der Erde verdirbt. Im Frühjahre verpflanzt man die jungen Pflanzen, wenn fie die erſten ründlichen Blätter bekommen, etwa einen Fuß weit von ein— ander in Reihen 18 Zoll von einander entfernt. Leichter noch als durch Samen vermehrt man ſie durch Keime. Dieſe werden von den großen eßbaren Wurzeln abgenommen und einzeln, einen Fuß weit in 18 Zoll von einander entfernten Reihen gepflanzt, welches zeitig im Frühjahre geſchieht, ehe die Wurzeln Stengel treiben. Man kann ſie auch hierzu ſchon im Herbſt aus— nehmen, und ſie den Winter über im Sande im Keller aufbewah— ren, oder nach der öfters erwähnten Weiſe eingraben. Dann pflanzt man ſie im Frühjahre ſo zeitig als irgend möglich. Im erſten Jahre läßt man die Wurzel keine Stengel treiben, weil ſie dann deſto größer werden. Man kann ſie den ganzen Winter über im Garten ſtehen laſſen, und nur immer ſo viel ausgraben, als man bedarf. Die aus Samen gezogenen Wurzeln ſind jedoch wohlſchmeckender, zarter und fleiſchiger, als die aus den Keimen gezogenen. Um Samen zu er— halten, läßt man einige Pflanzen Stengel treiben, und ſchneidet die Dolde ab, wenn die Körner in denſelben braun und hart werden. Man hängt ſie dann noch zum Nachreifen und Trocknen auf, und reibt den Samen gelegentlich ab. Er behält drei Jahre ſeine Keimkraft. Zwiebel. Siehe Lauch No. 5. Küchen⸗ und medizinische Kräuter. Da in einem größeren und wohleingerichteten Familiengarten alle Küchen⸗ und mediziniſchen Kräuter zum Behuf einer leichteren Ueberſicht und Auffindung, auf ein Quadrat in nach einander fol— gende Beete gepflanzt werden ſollten; ſo hielt ich es für zweckmäßi— ger, ſolche in einem beſonderen Abſchnitt zu beſchreiben. An der vordern Seite eines jeden Beetes ſollte auf ein Markholz, worauf man gerade zuvor ganz wenig weiße Oehlfarbe vermittelſt des Zeigefingers ſo dünn als möglich aufgerieben hat, der Name des Gewächſes mit Bleiſtift aufgezeichnet werden. Anis. Sison Anisum.— Engl.: Anise. Man ſäet den Samen im Frühjahr ſo zeitig als möglich. Er bedarf eben keines vorzüglich guten Bodens, ſondern er begnügt ſich auch mit einem mittelmäßigen und ſchlechten, wenn er nur locker iſt, und verlangt einen ſonnigen Standort. Der Same wird ſehr dünn in 18 Zoll von einander entfernten Reihen geſäet und, wenn er aufgegangen iſt, bis auf einen Fuß gelichtet. Er muß durch Behacken und Jäten in den Reihen, von Unkraut ſehr rein gehalten werden. Da die Pflanze ein einjähriges Gewächs iſt, ſo wird auch der Same in demſelben Jahr reif. Sobald die Samenſtengel gelb und die Samen braun werden, ſchneidet man ſie ab, oder zieht ſie auf, wenn auch noch nicht alle Samen braun ſind, und ſtellt die Stengel aufrecht an einen trockenen Ort, damit ſie völlig trocken werden. Zur Ausſaat ſucht man die größten Körner aus. Der Same behält vier Jahre ſeine Keimkraft. Baſilicum. Ocimum Basilicum der große blätterige und Ocimum minimum der kleinblätterige. Engl.: Sweet Basil. Dieſe zwei Arten werden in Europa gewöhnlich für den Küchen- gebrauch gezogen; allein durch die Vermiſchung hat ſich eine dritte (104) — 105 — Art gebildet, die man den „Mittleren“ nennt; er hat ganz den Bau des Kleinblätterigen, hat aber bedeutend größere Blätter und einen weniger aromatiſchen Geruch; dieſe Art wird hier gewöhn— lich für den Küchengebrauch cultivirt. Der Baſilicum iſt eine ein— jährige Pflanze und um bald Pflanzen zu haben, ſäet man den Samen auch im Mai oder anfangs April in ein Miſtbeet, und bringt die Pflanzen gegen Mitte Mai ins freie Land. Außerdem ſäet man den Samen Ende April oder anfangs Mai in ein gutes, fettes und warmes Land, in einen Fuß von einander entfernten Reihen und läßt die Pflanzen vier Zoll von einander ſtehen. Sie müſſen vom Unkraut ſehr rein gehalten und die Erde öfters aufge— lockert werden. Der Same behält zwei Jahre ſeine Keimfähigkeit. Bohnenkölle. Saturey. Gemeines Pfefferkraut. Wurſtkraut. Satureja hortensis.— Engl.: Summer Savory. Den Samen hiervon ſäet man entweder im Herbſte oder zeitig im Frühjahre, ſobald der Boden offen genug iſt. Er begnügt ſich mit jedem Boden und jeder Lage, nur nicht wo es zu ſchattig und dumpfig iſt. Man ſäet ihn in Reihen 12 Zoll weit und die Pflan- zen 3 bis 4 Zoll von einander; die übrigen werden ausgezogen. Will man Samen aufnehmen, ſo ſchneidet man, wenn die Samen— körner ſchwarz werden, die Stengel ab und legt dieſe auf ein Tuch an die Sonne damit ſie ganz trocken werden. Sobald dieſes geſchieht, fällt der Samen von ſelbſt aus. Er behält zwei Jahre ſeine Keimfähigkeit. Dill. Gurkenkraut. Anethum graveolens.— Engl.: Dill. Der Dill wächſt in jedem Boden. Man ſäet den Samen ent⸗ weder ſchon im Herbſte, oder auch zeitig im Frühjahre, am beſten in Reihen 18 Zoll auseinander, und lichtet hernach die Pflanzen ſo, daß ſie wenigſtens 6 Zoll von einander entfernt ſind. Iſt der Dill ein— mal geſäet, ſo pflanzt er ſich hernach gewöhnlich von ſelbſt fort. Will man aber Samen aufnehmen, ſo muß man die Dolden, ſowie die Samenkörner anfangen braun zu werden, abſchneiden, und ſie an einem trockenen Orte zum Nachreifen aufhängen. Der Same behält fünf Jahre ſeine Keimkraft. Dragun. Dragon. Bertram. Kaiſerſalat. Artemisia Dracunculus.— Engl.: Tarragon. Man pflanzt dieſe Pflanze durch Zertheilung der Wurzeln fort. Sie wächſt faſt in jedem trockenen Boden, doch am beſten in einem etwas fetten, wenn er auch ſonſt nur leicht iſt. g — 106 — Die Pflanze wuchert ſehr ſtark, weshalb man alle 2 bis 3 Jahre die älteren Pflanzen zertheilen muß, damit die jungen Wurzeliprof- ſen ſich nicht zu weit ausbreiten. Dieſes Zertheilen der Wurzeln geſchieht am beſten im Frühjahr. Im Herbſt ſchneidet man die Stengel dicht über der Erde ab, und bedeckt ſie dann mit einer gu— ten, fetten Miſtbeeterde, auf dieſe Weiſe treiben ſie im folgenden Jahre deſto kräftiger empor. Die Blätter werden in Suppen, Brü⸗ hen und beim Einmachen (Pickles) benutzt. Engelwurz. Angelica. Archangelica.— Engl.: Angelica. Man zieht fie gewöhnlich von Samen und verpflanzt die Pflan- zen dann in ein feuchtes Erdreich 2 Fuß in jeder Richtung von ein— ander entfernt. Den Samen ſäet man im Auguſt oder ſobald er reif iſt, weil dieſe Pflanzen früher und ſtärker aufkommen, als die im Frühjahr geſäeten. Man kann ſie auch von Stoppern ziehen. Der Same und die Blätter werden als Medicin gebraucht. Zum Ueberzuckern aber werden die jungen Sproſſen und die Blattſtiele verwendet. Im zweiten Jahre, im Fall man nicht Samen ziehen will, wer— den im Mai die Pflanzen ein paar Zoll über der Erde abgeſchnitten, wodurch ſich die Pflanze ſehr ausbreitet. Fenchel. Anethum foeniculum.— Engl.: Fennel. Man unterſcheidet von dem gemeinen Fenchel als Abart den Bo— logneſer Fenchel, welcher zarter und ſüßer in allen ſeinen Theilen iſt. Seine Blätter ſind etwas breiter und die Samen mehr gelb— lich. Er wird vorzüglich in Gärten angebaut. Den Samen ſäet man im Mai in eine gute, doch nicht allzu fette Gartenerde; doch kann man ihn auch im Herbſt ſäen und die Pflan- zen im Winter mit Laub bedecken. Am beſten wächſt der Fenchel in einer ſonnenreichen Lage. Das Land düngt und gräbt man im Herbſt und verpflanzt dann im Frühjahr die jungen Pflanzen in jeder Richtung 13 bis 2 Fuß von einander. Man kann auch den Samen gleich dahin ſäen, wo die Pflanzen ſtehen bleiben ſollen, dann muß er in 2 Fuß breite Furchen geſäet und die Pflanzen bis auf 12 bis 2 Fuß Entfernung gelichtet werden. Im Sommer hält man die Pflanzen von Unkraut frei und behackt ſie öfters. Im Herbſt, ehe noch die Stengel ganz abgeſtorben ſind, ſchneidet man ſie ab, wodurch die Wurzeln beſſer erhalten werden. Im zweiten und dritten Jahre tragen die Pflanzen den meiſten Samen. Wenn dieſer anfängt reif zu werden, ſo ſchneidet man — 107 — nach und nach die reifſten Dolden ab, und hängt fie an einen luf- tigen Ort in die Sonne, damit ſie völlig trocken werden, wo man dann den Samen ausreibt. Er behält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Läßt man den Fenchel zu lange an einer Stelle ſtehen, ſo artet er am Ende ſehr aus, man thut daher wohl, wenn man alle 3 Jahre wenigſtens eine neue Pflanzung macht. Kamille. Anthemis nobilis. — Engl.: Chamomile. Hiervon giebt es welche mit einfachen und welche mit gefüllten Blüthen. Die gefüllten haben zwar ein ſchöneres Anſehen, ſtehen aber in mediciniſcher Hinſicht der einfachen weit nach. Die Pflanze liebt einen magern, ſandigen Boden. Beide Sorten werden durch die Zertheilung der Wurzeln, durch abgeriſſene Sproſſen, die einige Faſerwurzeln haben, und durch die Ausläufer vermehrt. Gewöhn— lich nimmt man die kleinen, aber buſchigen Sproſſen, die einige Fa— ſerwurzeln haben und pflanzt ſie im März, April oder Mai in den oben angegebenen Boden in Reihen, 1 Fuß weit und die Pflanzen 1 Fuß von einander entfernt. Nach der Einpflanzung begießt man ſie und wiederholt ſolches oft bei trockener Witterung, bis die Pflan— zen angewachſen ſind. Hernach hält man ſie vermittelſt Behacken von Unkraut frei. Die Blüthen ſollten abgenommen werden, gerade wenn ſie in der größten Vollkommenheit und ganz aufgegangen ſind, etwa im Juni oder Anfangs Juli. Man trocknet ſie an einem trockenen, ſchatti— gen Platze. Wenn trocken, thut man dieſelben in papierne Düten, und hebt ſie zum Gebrauche auf. Kerbel. Scandix Cerefolium. — Engl.: Garden Chervil. Den Samen kann man zu allen Zeiten, vom Frühjahr bis zum Herbſt ſäen, je nachdem man junge Pflanzen haben will. Man ſäet ihn an einer etwas feuchten, der Morgenſonne ausgeſetzten Stelle, die übrigens den Tag über auch wohl ſchattig ſein kann; auch darf das Land nicht friſch gedüngt werden, wenn es nur 1 oder 2 Jahre vorher gedüngt worden iſt. Der im Frühjahr und im Anfang des Sommers geſäete, trägt ſchon in demſelben Jahre Sa— men, wenn man ihn nicht zu oft abſchneidet; der fpäter und im Herbſt geſäete aber erſt im folgenden Jahre. Wenn er einmal ge⸗ ſäet iſt, ſo ſäet er ſich hernach durch den ausfallenden Samen von ſelbſt wieder. Man ſchneidet dann nur die Stengel ab, wenn er immer auf einer Stelle bleiben ſoll, hackt das Land etwas auf, hält — 108 — es vom Unkraut rein und ſtreut im Herbſt etwas kurzen Miſt dar⸗ über, damit der Boden nicht allzu mager wird. Will man Samen aufnehmen, ſo ſchneidet man die Stengel ab, ehe die Samen völlig reif ſind, bindet ſie in Bündel, und hängt ſie zum Nachreifen an einen luftigen, ſonnigen Ort. Der Same behalt 4 Jahre ſeine Keimkraft. Er wird als Salat und in Suppen benutzt. Der große ſpaniſche oder wohlriechende Kerbel. Scandix odorata.— Engl.: Sweet-scented Myrrh. Seine Wurzel iſt dick und fleiſchig, und hat einen ſtarken ſüß— lichen Geruch. Der aufrechte Stengel iſt am Grunde haarig und wird 2 bis 4 Fuß hoch. Die Blätter ſind größer, als die der vori— gen Sorte, dreifach gefiedert und die Blättchen weich. Die faſt 1 Zoll langen Samen ſind geringelt, eckig und glänzend. Ihre Cultur iſt faſt die nämliche, wie die der vorigen Art, auch pflanzt ſie ſich reichlich durch ausgefallenen Samen von 1 8 fort. Da aber hiervon nicht allein das Kraut, ſondern auch die Wurzeln zu Salat und Gemüſe benutzt werden, ſo wendet man auch etwas mehr Sorgfalt auf ihre Cultur. Wenn die Samen aufgegangen und die jungen Pflanzen etwas herangewachſen ſind, ſo pflanzt man ſie in ein gutes, fruchtbares, lockeres Land, in jeder Richtung etwa 12 bis 2 Fuß aus einander, begießt ſie und hält ſie dann von Unkraut rein. Das Uebrige iſt wie bei der andern Art. Der Same behält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Koriander. Coriandrum sativum.— Engl.: Coriander. Dieſe Pflanze liebt einen ſandigen, etwas lehmigen Boden. Sie wird von Samen gezogen, welchen man, wenn es die Witterung er— laubt, ſchon im Februar ſäet; werden aber die Blätter in Suppen und Salat gebraucht, jo kann man jeden Monat etwas ſäen, um immer junge Blätter zu haben. Man ſäet den Samen in Reihen 1 Fuß aus einander und die Pflanzen zu 4 bis 5 Zoll , Der Same wird 2 Zoll dick mit Erde bedeckt. Kümmel. Carum Carvi.— Engl.: Caraway. Den Samen ſäet man im Frühjahr, etwa im März, oder im Herbſt gleich nach deſſen Reife, in leichte, fette Erde, nicht zu dicht. Wenn die Pflanzen etwas herangewachſen find, verſetzt man fie in ein gut gegrabenes fettes Land, 12 Zoll von einander entfernt, in Reihen, und begießt ſie bei trockener Witterung des Abends. — — — — — 109 — Man kann auch in die 12 bis 18 Zoll von einander entfernten Reihen alle 12 Zoll mehrere Samen zuſammenlegen, und wenn die Pflanzen aufgegangen ſind, blos die ſtärkſten auf jedem Platz ſtehen laſſen und alle andern aufziehen. Beide Pflanzungen blühen erſt das darauffolgende Jahr, allein die im Mai oder Juni geſäeten gedeihen gewöhnlich beſſer, als die im Herbſt geſäeten. Wenn im folgenden Sommer die Pflanzen Stengel treiben, muß man ſorgfältig Acht haben, wenn der Same reif wird. Man ſchnei— det die Stengel, wenn ſie gelb und der Same anfängt braun zu werden, ab, bindet ſie in Bündel und hängt ſie zum Nachreifen auf; dann klopft man den Samen aus. Er behält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Lavendel. Spieke. Lavandula Spica.— Engl.: Lavender. Man hat hiervon Abänderungen mit breiten und ſchmalen Blät— tern. Er wird häufiger in der Apotheke als in der Küche gebraucht. Der Lavendel wird am leichteſten durch Zertheilung der Wurzeln fortgepflanzt. Hierzu nimmt man die alten Stöcke im Frühjahre oder auch im Anfange des Monats September aus der Erde, theilt die Wurzeln auseinander, beſchneidet ſie etwas und pflanzt ſie dann ziemlich tief wieder ein. Will man ihn durch Samen fortpflanzen, ſo ſäet man ſolchen entweder im März in ein Miſtbeet, oder im April in ein offenes Land, welches ſonnig, locker und fett iſt, und bedeckt ihn höchſtens 1 Zoll mit Erde, weil er ſehr fein iſt und bei mehr Bedeckung ſich nicht leicht durcharbeitet. Sind die Pflanzen groß genug zum Verſetzen, ſo werden ſie dahin verpflanzt, wo ſie ſtehen bleiben ſollen, und zwar die eine 6 bis 8 Zoll von der andern entfernt. Auch durch Stecklinge kann er gut fortgepflanzt werden. Man ſchneidet nämlich im Frühjahre einige Zweige ab und pflanzt ſie an einen ſchattigen Ort, wo ſie ſo lange ſtehen bleiben, bis ſie Wurzeln getrieben haben, alsdann pflanzt man ſie an die für ſie beſtimmte Stelle. Er wächſt faſt in jedem Boden, in etwas feuchter und fetter Erde jedoch am beſten. Doch hat auf der andern Seite ein trockener Bo— den den Vorzug, weil er darin die Winterfröſte leichter aushält als in einem naſſen. Auch hat der in einem trockenen Boden gewach— ſene einen ſtärkern Geruch. Will man Samen davon haben, ſo muß man hierzu die zuerſt blühenden Zweige ſtehen laſſen. Wenn die unterſten Kapſeln ihre grüne Farbe verloren, welk geworden ſind und man darin ſchwarzen Samen findet, ſo ſchneidet man die Zweige ab und no fe an einen — 110 — luftigen Ort zum Nachreifen. Wollte man ſie aufhängen, ſo würde aller Samen ausfallen. Wenn alles trocken iſt, ſo reibt man den Samen aus. i Majoran. Origanum Majorana.— Engl.: Sweet Marjoram. Den Samen ſäet man im März in ein Miſtbeet, oder gegen Ende April auf ein gutes nahrhaftes Beet im offenen Lande, welches eine warme ſonnenreiche Lage hat und bedeckt ihn nur 4 Zoll mit leich— ter Erde. Man kann die Pflanzen auf derſelben Stelle ſtehen laſſen, aber beſſer iſt es, wenn man ſie von da auf ein Beet fetter, lockerer Erde, ſechs Zoll von einander, verpflanzt und ſie manchmal, bis ſie angewachſen ſind, begießt. Hernach hält man ſie rein von allem Unkraut und lockert die Erde manchmal um ſie auf. Um Samen zu erhalten iſt es nothwendig, die Pflanzen in einem Miſtbeete zu ziehen, weil er an jene Pflanzen, die im freien Lande gezogen wurden nicht leicht reif wird. Sobald die Samen in den untern Kapſeln braun werden, ſchneidet man die Stengel ab und ſtellt ſie zum Nachreifen hin, und wenn ſie trocken find, reibt man den Samen aus. Er behält nur ein Jahr ſeine Keimkraft. Härter als dieſe Art gegen die Kälte iſt der Wintermajoran. Origanum Majoranoides heracleoticum. Engl.: Winter marjoram. Er unterſcheidet ſich dadurch, daß die Pflanzen im Winter aus— dauern; auch iſt er äſtiger und hat mit einem feinen Filze bedeckte Blätter. Die rundlichen Blumenähren ſind weit zahlreicher und mehrere an einem gemeinſchaftlichen Stiel zuſammengedrängt. Er liebt einen mehr trockenen Boden und läßt ſich durch Zerthei— lung der Wurzeln im Frühjahre oder auch im Anfange Septembers leicht fortpflanzen. Den Samen ſäet man im Frühjahre auf gutes, fettes Land, be- deckt ihn ganz wenig und verpflanzt dann die jungen Pflanzen etwa einen Fuß von einander entfernt. Man kann ihn eben ſo benutzen wie die vorige Art. Außer dieſen zwei Arten hat man noch zwei andere, die jedoch hier nicht cultivirt werden. Meliſſe. Citronen⸗Meliſſe. Melissa officinalis. Engliſch: Balm. Die Meliſſe wächſt vorzüglich gut in einem fetten und etwas trockenem Boden. Man vermehrt ſie am leichteſten durch Zerthei— lung der Wurzeln, welche man in ſo kleine Stücke theilen kann, daß - — 111 — jedes nur drei bis vier Augen behält. Die beſte Zeit hierzu iſt im Anfange des Octobers, oder dann, wenn man die Stengel zum letzten Male abgeſchnitten hat. Man ſetzt ſie dann auf ein Beet bis 12 Fuß auseinander. Will man Samen füen, fo thut man dieſes im Frühjahre und verpflanzt dann die Pflanzen in der oben angegebenen Entfernung. Der Thee von den Blättern iſt ein küh— lendes Getränk in Fiebern, auch macht man einen leichten und an— genehmen Trank unter dem Namen Meliſſenwein daraus. Um Samen zu erhalten, muß man dazu die zuerſt blühenden Pflanzen ſtehen laſſen und dann die Stengel abſchneiden, wenn der Same anfängt reif zu werden ſtellt man ſie zum Nachreifen hin und reibt dann den Samen aus. Das Abſchneiden der Stengel muß bei trockener Witterung und vor der Blüthezeit geſchehen, denn nachher iſt der Geruch nicht mehr ſo kräftig. Man kann ſie ſo mehrere Male abſchneiden. Die Blätter müſſen ſchnell getrocknet werden, weil ſie ſonſt an Kraft verlieren. Münze. Mentha.—Engliſch: Mint. Hiervon werden hier zwei Arten cultivirt, nämlich Mentha pi- perita, Pfeffermünze, Engliſch: Peppermint und Mentha viridis, grüne Münze, Engliſch: Spearmint. Erſtere Art wird in den Apotheken, die andere in der Küche und zu Mint-Julap gebraucht. Beide Arten lieben einen fetten, feuchten Boden und werden durch Wurzeltheilung vermehrt. Raute. Weinraute. Ruta graveolens.— Engl.: Garden Rue. Der Same hiervon wird im April in ein gutes, fruchtbares Land geſäet und ganz dünn bedeckt. Die jungen Pflanzen verſetzt man nachher etwa einen Fuß weit von einander auf ein Beet. In einem trockenen Lande wird die Pflanze vorzüglich ſehr gewürzhaft und . hält darin auch beſſer aus. Man kann ſie auch durch Zertheilung der Wurzeln und durch Stecklinge fortpflanzen. Man benutzt ſie zu Saucen und auf manche andere Art, auch ißt man ſie klein geſchnitten auf Butterbrod. Bei den Hühnern heilt fie, was man auf Engliſch die “Croup” heißt. In Branntwein giebt ſie, vermiſcht mit andern bittern Kräutern, einen guten bittern Branntwein. Um Samen zu erhalten, muß man die Dolden ab— ſchneiden, wenn die rundlich-viereckigen Samenkapſeln ihre grüne Farbe verlieren und die Samen in denſelben eine fchwarze Farbe annehmen. Man legt ſie dann an einen luftigen Ort zum trocknen, und wenn ſich alle Kapſeln geöffnet haben, ſo reibt man den Samen aus. Er behält zwei Jahre ſeine Keimkraft. — 112 — Rainfarn. Tanacetum vulgare.— Engl.: Tansy. Es giebt hiervon 3 Arten: 1) der gemeine, 2) der gekrauste und 3) der bunte. Der gekrauste iſt als der beſte anerkannt. Man vermehrt ihn durch Zertheilung der Wurzeln, oder auch durch Abreißen junger Sproſſen, die einige kleine Wurzeln haben. Sie werden 12 bis 18 Zoll auseinander gepflanzt. Wenn ſich Samen- ſtengel zeigen, ſollten ſolche am Grund abgeſchnitten werden, da— mit ſich neue Blätter entwideln. Wird gegen Würmer und auch zu Speiſen, z. B. als Gewürz in Puddingen, gebraucht. Auch giebt er ein gutes Bitter für den Branntwein. Salbey. Salvia officinalis.—Engl.: Sage. Er variirt in Gärten mit weißer und röthlicher Blume, mit ſchma— len und auch mit geſcheckten Blättern. Am leichteſten vermehrt man ihn durch Zertheilung der alten Stöcke, welche man im Frühjahr pflanzt, wo ſie, wenn ſie etwas begoſſen werden, leicht fortwachſen. Auch macht man im Frühjahre Stecklinge, welche an einer ſchat— tigen Stelle ebenfalls leicht fortwachſen. Will man ihn durch Samen fortpflanzen, ſo ſäet man dieſen zeitig im Frühjahre etwa 1 Zoll tief ſehr dünn in Furchen und verpflanzt ſpäter die jungen Pflanzen 13 Fuß von einander. Die Blätter von den Samen— pflanzen ſind die zarteſten und kräftigſten. Der Salbey wächſt faſt in jedem Boden und dauert am längſten in einem trockenen, wo er auch am kräftigſten iſt. Um Samen zu erhalten, ſchneidet man die Stengel ab, wenn die unteren Samen— kapſeln am Stengel trocken und bräunlich werden und der Samen darin braun iſt. Da der Samen leicht ausfällt, ſo ſtellt man die Stengel zum Nachreifen hin und reibt ihn alsdann aus. Er be⸗ hält 4 Jahre ſeine Keimkraft. Der Gebrauch des Salbeys iſt hinlänglich bekannt. Saturey. Pfefferkraut. Siehe Bohnenkölle. Sauerampfer. Rumex Acetosa.— Engl.: Garden Sorrel. Er wächſt faſt in jedem Boden, doch treibt er in einem frucht— baren, fetten Boden mehr und größere Blätter. Die ſchönſten Pflanzen werden von Samen gezogen, doch kann man auch recht gute Pflanzen durch die Zertheilung der Wurzeln ziehen, welches die geſchwindeſte Art der Vermehrung iſt. Man pflanzt ſie 9 bis — 113 — 12 Zoll auseinander. Will man die Pflanzen aus Samen ziehen, ſo ſäet man denſelben im März in Reihen 9 Zoll weit und zwar dünn auseinander. Wenn die Pflanzen 1 bis 2 Zoll hoch find, lichtet man ſie bis auf 3 bis 4 Zoll von einander. Wenn ſie ſo weit gewachſen, daß fie anfangen, ſich anzuftoden, etwa im Spät— ſommer oder Anfangs Herbſt, zieht man abermals ſo viele auf, oder beſſer, ſticht ſie mit dem Spaten auf, daß ſie 9 bis 12 Zoll auseinander ſtehen, und pflanzt die Aufgezogenen in derſelben Entfernung wieder ein. Wird gebraucht in Suppen, Saucen und Salat, auch wie Spinat. Diejenigen Pflanzen, von welchen man Samen ziehen will, dürfen nicht abgeſchnitten werden. Thymian. Thymus vulgaris. — Engl.: Thyme. In Europa hat man 2 verſchiedene Arten von Thymian, näm— lich den gewöhnlichen Thymus vulgaris, und dieſer theilt ſich wieder in den breit- und den ſchmalblätterigen; dann den Thymus eitriodorus, Lemon⸗Thymian, hier aber kennt man nur die 2 Un⸗ terarten des gewöhnlichen Thymians. Man zieht dieſe Pflanze durch Samen und durch Zertheilung von Wurzeln, welches beides ſowohl im Herbſt als auch zeitig im Frühjahre geſchehen kann. Die Erziehung aus Samen iſt vorzuziehen, da die Pflanzen ſchöner, zarter und wohlriechender werden. Den Samen ſäet man im Frühjahre ſo zeitig als möglich in einen lockeren, nicht zu mageren, aber trockenen Boden, an einer der Sonne ausgeſetzten Stelle. Meiſtens wird er aus freier Hand geſäet, man kann ihn jedoch auch in 10 bis 12 Zoll weite Reihen ſäen und höchſtens 4 Zoll tief bedecken. Will man die Pflanzen da ſtehen laſſen, ſo lichtet man ſie bis auf 6 Zoll von einander aus. Man kann ſie aber auch zur Einfaſſung von Rabatten ge— brauchen, wo man fie nur 3 Zoll auseinander pflanzt. Will man ſie durch Zertheilung der Wurzel fortpflanzen, ſo zertheilt man dieſe in ſo viele Theile wie möglich, ſetzt ſie auch 6 Zoll von einander entfernt und begießt ſie bei trockener Wit— terung, bis ſie angewurzelt ſind. Zum Samentragen läßt man im folgenden Frühjahre einige Pflanzen unberührt ſtehen und ſchneidet die Stengel ab, wenn die Samenkörner in den unteren Kapſeln an den Stengeln braun werden. Dieſe abgeſchnittenen Stengel legt man auf Papier oder auf ein Tuch zum Nachreifen und reibt den Samen aus, 10* — — DIE wenn Alles trocken iſt. Wollte man fie aufhängen, fo würde der Samen ausfallen. Er behält zwei Jahre ſeine Keimkraft. Zum trocknen ſchneidet man die ganze Pflanze oder einige Zweige ab und hängt ſie an einem ſchattigen, trockenen Orte auf. Wird in Suppen, Füllungen und Saucen gebraucht. Tripmadam. Sedum reflexum.— Engl.: Yellow Stonecrop. Dieſe Pflanze wächſt in jedem, ſelbſt in ſehr leichtem Boden, am beſten aber an einer trockenen, ſonnenreichen Stelle. Man pflanzt ſie am leichteſten im Frühjahre, oder auch im September, durch Zertheilung der alten Pflanzen fort und benutzt ſie zugleich zur Einfaſſung der Rabatten. Wermuth. Artemisia Absinthium.— Engl.: Wormwood. Man vermehrt ihn durch Samen, Stecklinge und durch die Zer— theilung der Wurzeln, welche letztere Art die beſte iſt. Im Uebri— gen wird er wie die Raute behandelt. Niop. Hyssopus officinalis. — Engl.: Hyssop. Dieſe Pflanze variirt in weiße, blaue und rothe Blüthen, allein die blaublüthige iſt die, von der die anderen abſtammen und die am meiſten cultivirt wird. Man vermehrt dieſe Pflanze durch Samen, durch Zertheilung der Wurzeln, oder auch durch abgeſchnittene Zweige. Sie wächſt in leichter, trockener oder ſandiger Erde am beſten und wird ſehr oft zur Einfaſſung der Rabatten benutzt. Den Samen ſäet man zeitig im Frühjahre und verpflanzt ſpäter die jungen Pflanzen 1 Fuß weit von einander. Durch Zerthei— lung der Wurzeln vermehrt man ihn am leichteſten im Auguſt oder September. Abgeſchnittene Zweige ſteckt man an eine ſchat— tige, nicht zu trockene Stelle, begießt fie Anfangs, bis fie ange- wachſen ſind, und verpflanzt ſie, wenn ſie Wurzel haben. Letzteres thut man im April oder Mai. Will man Samen davon aufnehmen, ſo ſchneidet man die Sten⸗ gel ab, wenn die Samenkörner in den untern Kapſeln ſchwarz werden, wenn auch an der Spitze des Stengels noch Blumen ſind, und legt ſie auf Papier oder auf ein Tuch zum Nachreifen. Man darf ſie nicht aufhängen, weil der Samen dann ausfällt. Er be⸗ hält 2 Jahre ſeine Keimfähigkeit. Der Samen iſt magenſtärkend und die Blätter treiben die Würmer ab; der andere Gebrauch iſt ſehr bekannt. Baumgarten. Der Baumgarten kann ganz ſchicklich in zwei Abtheilungen ge— theilt werden, und zwar 1) in die Zaumſchule (engliſch: Nursery), und 2) den Baumgarten (engliſch: Orchard). - Die erſte Abtheilung zeigt ung a) die verſchiedenen Wege der Vermehrung der Bäume, als durch Samen, durch Stopper oder Schnittlinge und Abſenker; b) die Veredelung der Bäume durch Ablactiren, Copu⸗ liren, Pfropfen (auch Impfen oder Zweigen genannt) und Oculiren, nebſt der Behandlung derſelben in der Baumſchule, um ſie ſchön, geſund, kräftig und ſchnell wachſen zu machen. Die zweite Abtheilung lehrt uns a) die Behandlung der Bäume in dem Baumgarten; welche Lage und Boden vorzüglich dazu geeignet ſind; wie die verſchiedenen Obſtarten gepflanzt und nach deren Ver— pflanzung behandelt werden ſollen; b) die Namen und Eigenſchaften der verſchiedenen hier be— kannten Arten aller Obſtſorten, damit wir bei Anpflan= zung eines Baumgartens ſolche Früchte wählen können, die uns am meiſten zuſagen. 1) Die Baumſchule. Die Lage einer Baumſchule ſollte ganz eben und frei ſein und, im Falle man erſteres nicht haben kann, eher gegen Norden hän— gen, als gegen Süden; denn es iſt beſſer, die Zeit zur Veredelung zurück zu halten, als fie zu befördern, weil fie dann von längerer Dauer ſein wird. Ein naſſer Boden iſt am wenigſten taugbar, und faſt eben ſo wenig ein ſchwerer und ſteifer, weil ſich darin die jungen Wurzeln nicht gehörig ausbreiten n Auch ein ſehr (115) — 16 — nahrhafter, fetter Boden muß vermieden werden, weil Bäume, welche in einem ſolchen Boden gezogen wurden, mehrere Jahre hindurch kränkeln, wenn ſie in einen weniger nahrhaften, oder gar mageren Boden verpflanzt werden. Ein zu magerer Boden iſt ebenfalls untauglich, da in einem ſolchen das Wachsthum zu ſehr geſchwächt und verzögert wird; die Bäumchen werden verkrüppelt, die Rinde feſt und zähe, ſo daß ſie ſich nie mehr erholen können, wodurch auch Zeit verloren geht und die Veredelung oft ver— eitelt wird. Wenn der Boden nicht mit dem Spaten tief umgegraben wer— den kann, ſo ſollte er wenigſtens ſo gepflügt werden, daß 2 Pflüge in einer Furche laufen (in engliſch nennt man es subsoil-plough- ing), wodurch der Boden 15 bis 18 Zoll tief umgeworfen wird; denn je tiefer und feiner der Boden bearbeitet wird, deſto mehr kön— nen ſich die Wurzeln ausbreiten und die Bäume werden dann nach ihrer Verpflanzung ſo viel beſſer wachſen. Der Zaun um eine Baumſchule ſollte ſo ſein, daß kein Haſe hin— durch kann, indem dieſe Thiere ſehr gern die Rinde junger Bäume abnagen und die jungen Schößlinge abbeißen, ſo daß ein einziger Haſe oft in kurzer Zeit mehrere hundert Bäume zu Grunde richtet. Wird die Baumſchule zum Verkauf der Bäume eingerichtet, ſo muß ſie in Quadrate, in Vierecke oder längliche Vierecke eingetheilt werden, und ſo groß ſein, daß die Hälfte des Bodens leer bleibt, damit die Anpflanzung mit Bäumen von Jahr zu Jahr verlegt werden und der zuerſt benutzte Boden wieder 3 Jahre ruhen kann. Man kann ihn in dieſer Zeit zur Erziehung von Gemüſen u. dgl. benutzen; doch muß man ihn das erſte und zweite Jahr, nachdem die Bäume herausgenommen worden ſind, gut düngen. Es wird zwar in allen Gartenbüchern die Verfahrungsweiſe em— pfohlen, den Samen aller Obſtſorten in Samenbeete zu ſäen, und dann die jungen Bäumchen in Reihen zu pflanzen; allein ich halte dieſes hier bei unſerem fruchtbaren Boden und günſtigen Klima nicht für nöthig, ſondern glaube, daß es vortheilhafter iſt, die Sa— men (mit Ausnahme des Apfelſamens, wofür ich den Grund wei— ter unten angeben werde) ſogleich in der bei jeder Fruchtart ange⸗ gebenen Entfernung in die Reihen zu pflanzen, wo fie bis zum Ver⸗ kauf oder deren Verpflanzung ſtehen bleiben ſollen. Zur Ausſaat des Apfelſamens muß aber jedes Jahr ein neues Quadrat beſtimmt werden. Die Reihen für alle bochwachſenden Obſtſorten ſollten 4 bis 5 Fuß von einander entfernt ſein, für Zwergobſt aber ſind 3 Fuß hinlänglich. Dieſe Reihen werden mit der Gartenſchnur gezogen — 117 — und alle 18 Zoll ein Samen gelegt, und zwar in folgender Tiefe: Birnſamen 1 Zoll; Pfirfiche, Aprikoſen und Nektarinen 2 Zoll; Pflaumen und Kirſchen 1 bis 12 Zoll. Je nachdem der Boden ſchwer oder leicht iſt, in leichtem natürlich tiefer als in ſchwerem. Alle Samen und Steine können vom Herbſt bis zur erſten Woche im März geſäet oder gepflanzt werden, ſobald der Boden in guter Ordnung dazu iſt, denn bei einer ſpätern Pflanzung würden die Bäumchen nicht ſtark genug fein, um das erſte Jahr veredelt zu wer— den. Allein bei der Herbſtpflanzung muß man überzeugt ſein, daß der Same nicht durch Mäuſe, Ratten, Maulwürfe oder Eichhörn— chen (Eichhaſen) aufgefunden wird, denn dieſe würden die Pflan- zung auffreſſen, doch müſſen ſie jedenfalls bis zu derſelben, ſelbſt wenn ſolche auch nur einige Wochen nach ihrer Einſammlung er— folgt, in einem Gefäß, einer Kiſte oder dergleichen an einem kühlen Ort aufbewahrt oder in Sand gelegt werden. Pflanzt man nicht im Herbſt, ſo muß ſolches jedoch vor Ende Februar oder ſpäteſtens in der erſten Woche des Monats März geſchehen. Die Steine von Pfirſichen, Aprikoſen und Nektarinen kann man gerade vor der Pflanzung auf— brechen, indem man ſie mit der ſcharfen Seite auf einen Stein hält und mit einem Hammer auf die obere Schärfe ſchlägt; man muß je— doch dabei vorſichtig ſein, daß der innere Kern nicht verletzt wird, weil er dann nicht aufgehen würde. In dieſer Art keimen ſie um 8 bis 14 Tage früher. Den Apfelſamen nimmt man gewöhnlich aus den Ciderpreſſen und ſtreut ihn ſammt dem Treſter ganz dick über ein Quadrat und zwar ſogleich, nachdem es gepflügt und geeggt worden iſt. Zu Zwergobſt nimmt man Quittenſamen, worauf man Birnen zweigen kann, und Samen von Johannisäpfeln, worauf man Aepfel zweigen kann. Die verſchiedenen Fruchtſorten dürfen nicht unter einander, ſon— dern jede muß allein gepflanzt werden, als ein Quadrat für Aepfel, ein Quadrat für Birnen u. ſ. w. Auch die verſchiedenen Arten jeder Fruchtſorte müſſen in eigenen Reihen ſtehen, als z. B. bei Aepfeln 6 Reihen American Pippin, 3 Reihen Bell Flower, 4 Reihen Newark Pip u. ſ. w. Wenn der Samen aufgegangen iſt und die Bäumchen 2 bis 3 Zoll hoch ſind, müſſen ſie von Unkraut rein gemacht und leicht behackt werden. Dieſes muß, ſo oft ſich Unkraut zeigt, wiederholt werden. Vom nächſten Herbſt bis zum folgenden März, ſollte der Boden zwiſchen den Reihen mit dem Spaten gut und tief umgeworfen oder bei ſehr großen Baumſchulen gut gepflügt werden. Vom November bis Ende Februar ſollten alle Nebenzweige dicht — 118 — am Stamm ganz glatt abgeſchnitten werden, bis auf 5 oder 6 Fuß Höhe, je nachdem ſich eine Krone bilden läßt. Bei Zwergbäumen jedoch nur 12 bis 2 Fuß hoch. Sollte ſich aber in dieſer Höhe nicht ſchon eine Krone gebildet haben, ſo ſchneidet man die Gipfelſpitzen ab, damit die Nebenaugen zu einer Krone herausgetrieben werden. Steinobſt wird in der Regel oculirt oder geäugelt, welches ſchon im erſten Jahr geſchehen kann, indem bei einem ſelbſt mittelmäßig gu— ten Boden, wenn ſolcher rein und locker erhalten wird, bis Ende Juni faſt alle Bäumchen zu der nöthigen Stärke herangewachſen ſein werden. Birnen und Aepfel hingegen — — gezweigt, welches erſt im künftigen Frühjahr geſchehen kann. Die Aepfelbäumchen werden im November ausgehoben und bün— delweiſe zuſammen in demſelben Quadrat in die Erde eingeſchlagen. Man macht hierzu einen Graben, ungefähr einen Fuß tief und et— was breiter und legt die Wurzeln der Bäumchen der Quere nach fo hinein, daß die Gipfel derſelben ſchräge aufwärts ſtehen, und bedeckt die Wurzeln ſo hoch mit Erde, daß ſie vom Froſt nicht berührt wer— den können. Wer einen guten Keller hat, dem er öfters Luft geben kann, ohne daß Froſt hineindringt, mag ſchon gegen Ende Februar anfangen Aepfelbäumchen zu zweigen, indem er, falls ſolche nicht ausgepflanzt werden können, ſie in einen ungefähr einen Fuß hohen Kaſten ſo dicht zuſammen, als es die Wurzeln erlauben, in feine und womöglich geſiebte Erde einſchlägt, und bei der erſten günſtigen Witterung, wo der Boden zur Bearbeitung trocken genug iſt, ſie in die Baumſchule auf die bereits angegebene Weiſe auspflanzt. Iſt aber während der Veredelung der Boden in dem zum Auspflanzen geeigneten Zuſtande, fo ſollten nur jeden Tag fo viel gezweigt wer⸗ den, als man denſelben Abend noch auspflanzen kann. | Birnen hingegen werden im Boden veredelt, Zur leichtern Ueberſicht und Auffaſſung der Arbeiten glaubte ih dieſes Obige vorausſchicken zu müſſen, und gehe nun zur Erklärung der übrigen in der erſten Abtheilung angegebenen Bermehrungsar ten und zugleich zur Veredelung der Bäume über. | a) Die Vermehrung der Bäume geſchieht ferner durch: 1) Stopper oder Schnittlinge. Dieſes iſt bei Aepfeln eine hier noch neue Art, aber doch von einigen Gartenfreunden bereits erprobt und als ſehr zweckmäßig befunden worden. Hier⸗ nach ſchneidet man im Februar die Triebe vom letzten Jahre mit etwa 1 Zoll Holz vom vorhergehenden Jahre und legt ſolche ent⸗ weder in einen Keller in Sand, oder begräbt ſie ſo im Garten in — 119 — die Erde, daß die oberen Enden nur zwiſchen 1 und 2 Zoll heraus⸗ ſtehen. Gegen Ende März wählt man ein Stück Land, welches nicht friſch gedüngt, aber doch nahrhaft, vorzüglich aber ſehr locker und noch beſſer, wenn das Erdreich mit Sand gemiſcht iſt und etwas ſchattig, jedoch nicht unter Bäumen liegt. Dieſes Stück gräbt man ſo tief als möglich um, zerbricht es ganz fein und recht es eben. Nun ſchneidet man die Zweige mit einem ſehr ſcharfen Meſſer gerade da ganz eben ab, wo das letztjährige Holz anfängt, ſo daß eher noch etwas vom vorjährigen Holz daran bleibt, als daß man zu weit davon abkommt, und ſchneidet am oberen Ende ſo viel ab, daß ungefähr 4 bis 5 Augen bleiben. Dann nimmt man Kartoffeln von der Größe oder etwas größer als eine Wall— nuß, verſieht ſich mit einem Stückchen rundem Holze von der Dicke der ſtärkſten Zweige, macht ſolches am unteren Ende ganz ſtumpf⸗ ſpitzig, oder läßt es auch wohl ganz eben und ſtößt hiermit ein Loch in die Kartoffel, ſo daß Dreiviertheile des Durchmeſſers der Kartoffel durchſtochen ſind. In dieſes Loch ſteckt man den zube⸗ reiteten Zweig, jedoch mit der Vorſicht, daß nicht etwa die Rinde deſſelben ſich löſt. Sind alle Zweige in die Kartoffeln geſteckt, dann zieht man die Gartenſchnur und ſticht mit einem Spaten dicht an der Schnur ſenkrecht ungefähr 4 Zoll hinab und dann etwa 4 Zoll von der Schnur an einer Seite ſchräge ebenſo tief und hebt die Erde herauf, ſetzt eine Kartoffel gerade an der Schnur ſo tief, daß der Zweig nur mit 2 Augen über die Oberfläche der Erde zu ſtehen kommmt und füllt dann das Loch mit Erde auf. Einen Fuß oder 18 Zoll davon macht man das zweite, und ſo fährt man fort bis die Reihe voll iſt. Oder man macht längs der Schnur einen Graben, einen Spaten breit bei obiger Tiefe, jedoch immer ſenkrecht an der Schnur, ſetzt alle 12 bis 18 Zoll einen Zweig, wie angegeben iſt, und füllt dann den Graben auf. Die nächſte Reihe muß 2 Fuß von der erſten abſtehen. Wenn ſie angewachſen ſind und etwas getrieben haben, müſſen ſie gut von Unkraut ge⸗ reinigt werden. Das folgende Jahr werden alle die gewachſen ſind in die Baumſchule verpflanzt, wie dort die Safe ann der Reihen und der Bäume angegeben iſt. Die Chineſen vermehren ihre Obſtbäume durch das Ringeln, und binden um die geringelten Stellen Lehm oder Strohſeile, die mit lehmigfetter Erde beſtrichen ſind. Bei trockenem Wetter wird ein Waſſergefäß mit Waſſer beigeſtellt und ein Stück Tuch oder eine Art Docht um den Lehm gewickelt und ein Ende davon in | fah Waſſer gelegt, um auf dieſe Art zu dem Lehm Feuchtigkeit zu ren. — 120 — Die Vermehrung durch Stecklinge oder Schnittlinge bei Sta— chelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Wein u. ſ. w., iſt hier ſo alt als die Gärtnerei ſelbſt. Ich werde dieſe Art der Vermehrung bei jeder Fruchtart wo ſie gewöhnlich angewandt wird, beſonders beſchreiben, weil ſie ſich nicht immer gleich bleibt. x 2) Abſenken. Dieſe Vermehrungsart wird bei ſolchen Frucht— ſorten angewandt, die entweder ſehr leicht eingebogen werden kön— nen, wie. z. B. Weinreben oder Zweige von Stachelbeeren u. dgl., oder die nicht leicht aus Samen oder Stecklingen gezogen werden können, auch wohl wenn man einen Fruchtbaum auf ſeiner eigenen Wurzel haben will. Dieſe Vermehrung wird in der Regel im Frühjahr vorgenommen und dann haben die Pflanzen gewöhnlich im Herbſt ſchon hinlängliche Wurzeln; man kann aber auch An— fangs Juli Abſenker machen, die aber oft erſt im künftigen Jahre abgenommen werden können. Wo man Abſenker machen will, ſollte der Boden wohl aufge— lockert und ganz fein gemacht werden. Dann ſchneidet man Zweige von der Dicke einer Federſpule oder etwas ſtärker, 1 Zoll hinter einem Nebenzweige ab und auch den Nebenzweig auf 3 Zoll zurück, den Hauptzweig am vorderen Ende aber 4 bis 8 Zoll lang, damit er ſo weit in den harten Boden geht, daß er von dem unter dieſem Haken gelegten abzulegenden Zweige nicht herausgezogen werden kann. Iſt man damit verſehen, ſo macht man in die auf— gelockerte Erde, in der Richtung wie der abzulegende Zweig zu laufen kommt, ein Grübchen von ungefähr 2 bis 3 Zoll Tiefe, hierauf ſchneidet man mit einem ſcharfen Meſſer, da wo der Ab— leger im Grübchen am feſteſten aufliegt, von unten nach oben ſchräg ein, bis auf die Mitte, jedoch nicht über das Herz deſſelben, und ſpaltet dieſen etwa 1 Zoll lang auf; hierauf drückt man den Zweig in das Grübchen und biegt das eingeſchnittene, aufgeſpal— tene Stückchen ſenkrecht in die Erde und ſteckt den Haken dicht am Zweige gerade hinter dem Einſchnitte in die Erde, ſo daß das Häkchen den abgelegten Zweig feſt gegen die Erde drückt. Dann deckt man den Zweig mit Erde zu und macht ſolche eben. Der ſenkrecht in die Erde laufende Abſchnitt wird ſehr bald Wurzel ſchlagen. Das Wurzeln bei Ablegern welche ſchwer wurzeln, kann durch das Ringeln beſchleunigt werden. Vorzüglich Ableger von hartem Holz ſchlagen bei dieſer Art gewiſſer und in kürzerer Zeit Wurzeln, als in der vorigen Art. Man ringelt nämlich die Rinde des abzulegenden Zweiges einige Zoll von deſſen unterem Ende in der Art, daß man zwei Ringe, etwa 2 Zoll von dem andern in ge⸗ rader Richtung, rings um den Zweig einſchneidet, jedoch ſo, daß — 121 — das Holz nicht berührt wird, hebt die Rinde heraus und häkelt dann den Zweig in der oben angegebenen Weiſe wieder. Die beſte Zeit zum Ablegen iſt entweder im Fruhjahre, ehe der Saft aufſteigt, oder in der Mitte des Sommers, wenn der Saft vollkommen aufgeſtiegen iſt. Straucharten kann man auch bis auf einige Zoll abſchneiden, wodurch mehr Wuchs in die Ableger gebracht und außerdem be— zweckt wird, daß ſich viele Nebenſchüſſe bilden, welche man im Frühjahre, ehe die Vegetation eintritt, zur Erde biegen und mit Häkchen befeſtigen kann. Man wirft einige Zoll Erde über den befeſtigten Punkt und läßt ſie ſo Wurzel ſchlagen. b) Die Veredluug der Bäume geſchieht: 1) Durch Ablactiren, Pfropfen durch Annäherung. Man verfährt dabei folgendermaßen: Man beſchneidet die Aeſte des Wildlings, welcher nahe am Edelſtamm ſtehen muß, in der Art, daß ihm der Hauptſafttrieb nicht entzogen wird. Dann ſchneidet man an der Seite des Wildlings, gegen den Edelſtamm zu, ein Stück aus, ſo tief, daß man das Mark beinahe berührt. Ebenſo ſchneidet man ein gleiches Stück aus dem Edelſtamm gegen den Wildling zu und vereiniget nun Wildling und Edelſtamm an den ausgeſchnittenen Stellen in der Art, daß beide ausgeſchnittene Stellen genau aneinander paſſen und die Rinde des einen genau an die Rinde des andern zu liegen kommt. Man verſchmiert nun die Wunde mit Baumwachs, umwickelt fie mit Lappen und verbin- det ſie dann mit Baſt oder Bindfaden. Findet man, daß der Wildling und Edelſtamm ſich vereinigt haben, ſo ſchneidet man dicht unter der Vereinigungsſtelle allmälig den Edelſtamm und dicht ober der Vereinigungsſtelle den Wildling ein, und löſet ſo nach und nach, binnen 14 Tagen, oben den Wild— ling und unten den Edelſtamm ab. Doch hüte man ſich wohl, dieſe Ablöſung zu früh vorzunehmen, weil dann das ganze Werk mißlingen würde. Auch muß man ſich wohl vorſehen, daß zwi— ſchen die zwei Schnitte kein Baumwachs eindringt, welches die Vereinigung verhindern würde. 2) Copuliren. Dies iſt eine der beſten und leichteſten Ber- edelungsarten. Beide, Stamm und Edelreis müſſen von gleicher Stärke ſein. Man ſchneidet den Stamm an der Stelle, wo er mit dem Edelreis vereiniget werden ſoll, mit einem ſcharfen Meſſer von unten nach oben ſchräg ab, ſo daß dieſer Schnitt bei einem Bäum— chen von 4 Zoll im Durchmeſſer beinahe 1 Zoll lang, bei einem Bäumchen von ? Zoll im Durchmeſſer aber beinahe 12 Zoll lang N | | 11 — 122 — iſt. Das Edelreis ſchneidet man gerade fo, jedoch von oben nach unten. Beide Schnitte müſſen genau aufeinander paſſen und Rinde an Rinde ſich feſt anſchließen, auch Kern auf Kern ſitzen. Ehe jedoch das Edelreis auf den Stamm gelegt wird, ſchneidet man es oben bis auf 3 bis 5 Augen ab und klebt auf dieſen obern Schnitt etwas Baumwachs, damit das oberſte Auge nicht aus— trocknet. Hat man das Edelreis genau aufgepaßt, ſo hält man es mit der linken Hand feſt und umwickelt die ganze Schnittſtelle, und zwar auch 3 Zoll über und unter derſelben mit einem mit Ba umwachs beſtrichenen Bändchen, oder auch mit Baſt und legt um dieſe Lehm, damit die umwickelte Stelle gehörig vor Sonne, Luft und Regen geſchützt iſt. Alle Zweige die ſich am Grundſtamm zeigen, müſſen ſorgfältig ausgebrochen werden, damit ſie nicht dem Edelreis die Nahrung entziehen. Bei hohen Stämmen kann man oben nahe am Edel— reis ein Auge ſtehen laſſen, damit es den Saft beſſer hinaufzieht; ſobald aber das Edelreis anfängt zu treiben, muß es weggeſchnit— ten werden. Wenn die Augen des Edelreiſes einige Zoll getrie— ben haben, ſollte das Band etwas gelöſt werden, damit nicht durch die Hemmung der Circulation des Saftes ein Wullſt entſteht, der ſich nicht leicht wieder verwächſt. Nach einigen Monaten, wenn das Edelreis gut angewachſen iſt und Zweige getrieben hat, kann das Band ganz abgenommen werden. Der Vorzug des Copulirens vor den andern Veredelungsme— thoden beſteht darin, daß man es nicht blos im Frühjar, ſondern auch im Herbſt und ſelbſt im Winter thun kann. 3) Pfropfen oder Zweigen in den Spalt. Zu Pfropf- reiſern nimmt man auch junge einjährige Zweige vom letzten Sommer mit Holzaugen, welche man im Februar ſchneidet, und dann bis zum Gebrauch mit dem untern Ende bis zur Hälfte in die Erde ſteckt. | Alle Veredelungszweige ſollten vom Gipfel der Bäume oder von der Sonnenſeite genommen werden, und blos Holzaugen haben. Waſſerſchüſſe oder Zweige mit Fruchtaugen, geben unfruchtbare oder kränkliche Bäume. Auch müſſen die Zweige der Stärke des Baumes angemeſſen ſein, ſo daß man zu ſtarken Stämmen ſtärkere Reiſer, und zu ſchwachen Stämmen ſchwache Reiſer nimmt.“ Zum Pfropfen in den Spalt ſollten die Stämme nicht mehr 15 —oder wenigſtens nicht viel mehr Fals einen Zoll im Durchmeſſern haben, doch mögen ſie ſo klein als eine Federſpule ſein; denn dicke Stämme verwachſen ſich zu ſchwer. —— ö 1 „„ Bei dieſem Pfropfen in den Spalt, ſchneidet man den Stamm, wenn er noch ſchwach iſt, dicht an der Erde, oder wohl ſogar etwas in der Erde, bei ſtärkeren Bäumen aber mehr an der Krone ab, und zwar an einer Stelle, wo der Spalt gut zu machen iſt. Stärkere Bäume ſchneidet man gewöhnlich mit der Säge ab, und ſchneidet dann die Stelle mit einem ſcharfen Meſſer glat und eben. An dem Pfropfreis läßt man nur 3 bis 4 Augen, die öbern werden weggeſchnitten. Hierauf ergreift man mit der linken Hand das Reis am obern Ende und hält es gegen die rechte Hand, legt den Daumen der rechten Hand unter das Reis und das Meſſer oben darauf, einen Zoll vom unteren Ende und läßt es hier ſo eingrei— fen, daß es gegen den Leib zu etwas tiefer greift als auswärts, und macht ſo einen ebenen ſchrägen Schnitt gegen das Ende, ſo daß am Ende das Mark ohngefähr halb durchſchnitten wird. Hier— auf dreht man das Reis ſo weit herum, daß der gemachte Schnitt gerade nach unten zu liegen kommt, ſetzt Daumen und Meſſer auf dieſelbe Weiſe wieder an, und indem man jetzt das Meſſer auswärts, d. h. am Griff, etwas niederer hält, macht man denſelben Schnitt, fo daß dadurch eine Keilform entſteht, die vorne ſcharf, an einer Seite aber etwas, jedoch nur eben bemerkbar, ſchwächer iſt, als an der andern. Die dickere Seite kommt beim Einſetzen auswärts zu ſtehen, damit Rinde an Rinde ſich feſter anſchließe. Hierauf ſpaltet man die Stelle des Stammes, wo das Pfropfreis eingeſetzt werden ſoll, mit einem ſcharfen Meſſer höchſtens 2 Zoll länger, als der am Reis geſchnittene Keil iſt. Iſt der Schnitt gemacht, ſo muß man bei Stämmen die 2 Zoll oder wehr im Durchmeſſer haben, den Spalt mit einem kleinen hölzernen Keil offen halten; das Meſſer zieht man dann zurück. Nun ſetzt man das Pfropfreis ſo ein, daß weder die Rinde des Pfropfreiſes noch die des Stammes los ge⸗ macht oder verletzt wird, und daß die des Pfropfreiſes der ganzen Lnge des Keils nach, ganz genau an die Rinde des Stammes paßt, denn durch den Zufluß der Säfte in die Rinde des Wildlings, ſoll das Edelreis ſich anſaugen und verwachſen. Je beſſer daher ſo— wohl die äußere als die innere Rinde des Edelreiſes und des Wild— lings zuſammen paſſen, je ſicherer und geſchwinder wird das Edel— reis anwachſen. Geſchwindigkeit, daß der Keil am Reis und die Spaltung im Wildling ſozuſagen zu gleicher Zeit gemacht werden, damit die Rinde und das Holz nicht an einem oder dem anderen abtrocknen kann, und ein genauer Anſchluß der Rinde des Reiſes an die des Stammes, ſind die Haupterforderniſſe, daß die Veredelung gelinge. Von den Aepfelſtämmchen aus der Baumſchule, die im Herbſt — 124 — aufgenommen und in Erde eingeſchlagen worden, werden zu der bereits angegebenen geeigneten Zeit jeden Tag ſo viele aufgenom— men, als man an dem Tage zu veredeln gedenkt und durch Abwa— ſchen von aller Erde gereiniget. Hierauf nimmt man ſie in eine Stube, die nicht mehr gewärmt ſein darf, als daß man eben das Veredeln verrichten kann, damit ſie nicht zu ſehr abtrocknen, nimmt dann eines um das andere und ſchneidet das Stämmchen ſo weit gegen die Wurzel ab, daß nur noch der nöthige Spalt gemacht werden kann, ſcheidet am Edelreis den Keil, macht ſogleich den Spalt in den Wildling und ſchiebt das Reis ſo feſt ein, als es immer möglich iſt, damit ſolches an der Rinde gut ſchließt und bei etwas ſorgfältiger Handhabung und Pflanzung ſich nicht aus der geeigneten Stelle verrückt, viel weniger aber herausfällt. Iſt die Pfahlwurzel ſo lang, daß man ſie in zwei Stücke ſchnei— den kann, ſo daß jedes wenigſtens 4 bis 5 Zoll lang iſt, ſo ſchneidet man ſie durch und veredelt auch den unteren Theil ii durchge- ſchnittenen Wurzel. Der Boden muß entweder denſelben Tag oder nur wenige Tage zuvor geſpatet oder gut und tief gepflügt werden, dann zieht man die Gartenſchnur und pflanzt in der angegebenen Entfernung die gezweigten Bäumchen dicht daran ſo ein, daß das Edelreis nur 1 Zoll aus der Erde herausſteht, damit wenn ſich ſpäter die Erde durch Regen ſetzt, immer noch der Edelzweig 1 Zoll hoch über dem gezweigten Platz mit Erde bedeckt bleibt; dieſes iſt nöthig, damit keine Luft zu der Stelle dringen kann, wo das Reis in den Wild- ling eingepaßt iſt. Geſchieht die Veredelung aber außer der Erde, ſo muß man mit einem Lappen, der mit Baumwachs gut beſchmiert iſt, nicht nur den ganzen Spalt, ſondern auch die abgeſchnittene Stelle gut ver⸗ wickeln und hierauf noch etwas Baumwachs um das Edelreis ſtreichen, damit alle Luft abgehalten wird. | Sind die Wildlinge über 1 Zoll dick, fo ſollte man immer zwei Reiſer, eins dem anderen gegenüberſtehend, aufſetzen, damit eins von dem andern den zu ſtarken Druck abhält, wodurch die Stämme beſſer verwachſen und nicht ſo leicht todtes Holz entſteht. Es iſt jedoch beſſer, wenn man im nächſten Frühjahre das ſchwächere Reis ausſchneidet, damit das andere eine mehr baumartige Form annehmen kann; ausgenommen jedoch, wenn man einen Zwerg oder Spalierbaum ziehen will, bei welchem man beide ſtehen laſſen kann. & Steinobſt muß — im Fall man ſolches beabſichtigt —eher gezweigt werden, als Aepfel und Birnen; auch müſſen die Reiſer dazu ſchon sy I | — 125 — Anfangs Februar gebrochen werden. Doch iſt es immer beſſer, alles Steinobſt zu oculiren, weil es weniger große Verwundungen ertragen kann, als Kernobſt. 4) Oculiren oder Aeugeln. Diefes ift wohl die vorzüg⸗ lichſte Art der Veredelung, weil die Verwundung dabei am gerin— ſten iſt und weil überdies auch ſehr lange Zeit damit fortgefahren werden kann. Man hat zu dieſer Veredelung zwei verſchiedene Zeiten, nämlich im Frühjahre, wenn der Saft ſo weit eingetren iſt, daß ſich die Rinde ſowohl vom Wildling als auch vom einzuſetzenden Auge gut ablöſt, und dann die letzte Woche im Juni bis Anfangs Sep— tember. Das erſtere nennt man gewöhnlich Oculiren auf das treibende Auge. Dieſes Oculiren hat vor dem letzteren zwar den Vorzug, weil es ſchon im erſten Jahre Schüſſe treibt, die den Winter aushalten und man folglich beinahe ein ganzes Jahr gewinnt. Dieſes wird, wie ſchon geſagt, im Frühjahre vorgenommen, wenn der Saft in vollem Zuge iſt, jedoch dürfen die einzuſetzenden Augen noch nicht getrieben haben. Das Oculiren auf das ſchlafende Auge hingegen hat auch wieder den Vorzug vor der obigen Methode, daß das Auge bis zum nächſten Frühjahre gewöhnlich nicht treibt und ſo auch vom Winter nicht leicht getödtet wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß diejenigen Obſtſorten, welche früher in Saft treten, auch zuerſt veulirt werden müſſen. | | Das Verfahren ift zu beiden Zeiten daſſelbe. Zum Oculiren auf das ſchlafende Auge nimmt man Reiſer von Sommertrieben von gefunden, fruchtbaren, nicht alten Bäumen. Man nimmt ſie gern von der ſonnenreichſten Seite des Baumes und von den Gipfeln, weil ſie da am vollkommenſten ſind. Sie müſſen aber völlig verholzt ſein, auch muß man von dem Zweige nur die mittleren Augen nehmen, weil dieſe die beſten ſind. Ob übrigens der Baum, von dem man die Reiſer nimmt, ſchon Früchte getragen hat, oder nicht, das iſt ganz eineklei, wenn man nur überzeugt iſt, daß es die Sorte iſt, die man haben will. Sind die Reiſer zu ſaftig, ſo daß beim Ausbrechen des Auges der Keim am ei bleibt, fo ſteckt man fie eine Nacht mit dem unteren Ende 1 Zoll tief in die Erde, dann werden fie ſich den nächſten Tag fo ablöſen, daß der Keim am Auge bleibt. | Jedes Auge ift in vierzehn Tagen faſt vollkommen angewachſen, vr: man daran erkennt, daß der Blattſtengel, den man daran Y 11* — 126 — gelaſſen hat, noch grün iſt, oder wenn er bei einem geringen Drucke mit dem Finger nach unten ſogleich abſpringt. Deulir-Reifer können nicht lange aufbewahrt werden, und will man welche verſchicken, ſo muß man das Ende derſelben etwas ab— ſchneiden und dann an beide Enden eine Kartoffel oder einen Apfel ſtecken, ſie in Krautblätter einwickeln und dann noch wo möglich mit Moos umwickeln. Mehrere Tage alte Reiſer muß man erſt in kaltes Waſſer legen und, ſobald ſich die Augen gut abheben, ſogleich verbrauchen. Das Aeugeln oder Oculiren wird auf folgende Art vorge— nommen: Man verſieht ſich mit einem Oculirmeſſer, bei welchem die Schneide an der Spitze rückwärts läuft, wie bei einem ſogenannten Schlächtermeſſer (butcher’s knife), 12 bis 2 Zoll lang und einen Griff von Bein, welcher hinten breit und ſcharf ausläuft; das Meſſer muß ſehr ſcharf ſein; auch muß man ſich mit ſtarkem Woll— garn zum Einbinden der Augen verfehen. Mit dieſem Meſſer macht man einen Querſchnitt ungefähr $ Zoll über dem gewählten Auge des Edelreiſes, etwa ein Drittheil durch den Durchmeſſer des Zweiges, dann dreht man es im geraden Winkel abwärts und ſchneidet fo bis auf 4 Zoll unter das Auge, und dann dreht man das Meſſer ſo weit auswärts, daß es in ſchräger Richtung 2 Zoll unter dem Auge heraus kommt und ſomit das Auge mit einem nicht ganz 1 Zoll langen Stückchen aus dem Zweige geſchnitten wird. Im Frühjahre läßt man das Holz im Auge und ſchneidet es fo dünn aus, daß nur eben das Faſerauge bedeckt iſt. Es muß aber ganz glatt und dünn geſchnitten werden. Bei dem ſchlafenden Auge hingegen wird das Holz in dem Auge am obern Ende mittelſt der Spitze des Meſſers von der Rinde ab- getrennt und zwar, indem man das Auge mit der linken Hand hält, ſetzt man die Spitze des Meſſers hinter das Auge und hält es mit dieſem und dem Daumen und zieht das Holz aus der Rinde. Es muß jedoch eine kleine Faſer des Holzes an der Rinde bleiben, oder wenigſtens ein kleines Knöpfchen oder Kügelchen, welches der Keim des Auges iſt. Iſt aber ſtatt eines kleinen Knöpfchens ein Löchlein hinter dem Auge, ſo iſt daſſelbe untaug⸗ lich. Ehe man jedoch das Holz aus dem Auge nimmt, macht man an dem Wildling auf einer glatten Stelle einen Querſchnitt von wenigſtens 4 Zoll in der Länge, um denſelben, und von der Mitte des Querſchnittes einen graden Schnitt abwärts, etwas mehr als 1 Zoll lang, jedoch ſo, daß das Holz nicht beſchädigt wird; nun eh erſt nimmt man das Holz aus dem Auge und ſteckt das letztere in den Mund, um die Luft abzuhalten und damit es nicht austrockne, dann löst man mit dem Ende des Griffes am Meſſer von oben herab die Rinde an beiden Seiten des herablaufenden Einſchnittes ſo weit ab, daß man das Auge von oben hinein ſchieben kann, ſchiebt es dann feſt gegen den $ Querſchnitt. Zugleich verbindet man es mit dem Wollgarn ſo, daß die Rinde des Wildlings über— all feſt auf der Rinde des Auges liegt, ſowohl oberhalb als unter— halb des Auges. Gleich nach dem Oculiren ſchneidet man alle Augen und Seitenzweige unterhalb und oberhalb des Auges ab; ſollten jedoch über dem Auge viele ſein, ſo ſchneidet man etwa die Hälfte derſelben ab und läßt die übrigen ſtehen, damit nicht etwa der Anzug des Saftes geſtört wird. Bei ſtarken Winden, großer Hitze und bei Regenwetter muß man nicht oculiren, aber nach einem warmen Regen gelingt es vorzüglich gut. Außerdem oculirt man Morgens und Abends. Sind die Oculirreiſer ſo ſaftig oder höckerig, daß die Keime immer auf dem Zweige zurückbleiben, ſo iſt kein anderes Mittel, als mit Holz zu oculiren. Dieſes iſt überhaupt eine faſt in jedem Falle ſehr empfehlenswerthe Art, weil es leichter und ſicherer geht. Je ſaftiger die nen bei dieſer Art zu oeuliren—find, um deſto beſſer wird es gelingen. Auch kann man dazu Augen gebrauchen, die ſich nicht mehr gut ablöſen. Die Augen muß man niemals an der Sonnenſeite einſetzen, ſondern wo möglich an der Nordſeite. Die verſchiedenen Obſtſorten kommen in folgender Ordnung in Saft: Aprikoſen, Pfirſiche, Kirſchen, Pflaumen, frühe Aepfel und Birnen und dann ſpäte Aepfel und Birnen. Nach dieſer Ordnung tritt auch der Saft in den Bäumen zurück und man muß ſich alſo mit dem Oculiren darnach richten. Steinobſt muß ſtets auf junges Holz oder Sommertriebe oculirt werden. Sollte ſich das Holz daher im Frühjahre ſo zeigen, daß es trocken iſt, oder bis zur Oculir-Zeit zu alt wird, ſo iſt es am beſten, daß, wenn man nicht gleich im Frühjahre oculiren kann, man das Stämmchen am Boden abſchneidet, damit es bis zur Oculirzeit auf dem ſchlafenden Auge einen jungen Schuß treibt. Sollten ſich mehrere Schüſſe zeigen, ſo bricht man die übrigen aus und läßt nur den ſtärkſten ſtehen. Bei dem ſchlafenden Auge wird der Verband den ganzen Winter daran gelaſſen; ſollte aber am Verbande ſich ein Wulſt bilden wollen, ſo muß das Band etwas gelöst werden. — 128 — Im Frühjahre, wenn das Auge ausſchlagen will, wird der Ver— band ganz abgenommen und der Gipfel 1 Zoll oberhalb des Auges ſchräg abgeſchnitten, und zwar ſo, daß der Schnitt nicht gegen das Auge, ſondern nach hinten ſich abdacht und die Spitze über dem Auge bleibt. Späterhin ſchneidet man auch noch dieſes kurze Stück ab und verklebt die Wunde mit Baumwachs. Sobald man mit der Veredelung einer Obſtſorte fertig iſt, ſollte ſogleich eine Nummer auf einen ftarfen Pfahl, der etwa 22 Fuß lang iſt und 1 Fuß aus der Erde ſteht, geſchrieben, dieſe Nummer ſogleich in ein Verzeichniß eingetragen und der Name der Obſtart dazu ge— ſchrieben werden. Noch beſſer aber iſt es, die Nummer mit römi— ſchen Ziffern in den Pfahl einzuſchneiden, damit ſie nicht durch Regen und andere Einflüſſe des Wetters ausgelöſcht werden kann. Das Baumwachs verfertigt man aus gleichen Theilen von Wachs, Talg (Unſchlitt) und Harz (Rosin), welches man alles zu— gleich verſchmelzt und gut umrührt, bis es kalt und dick iſt. Zum Pfropfen in den Spalt und für andere größere Wunden macht man auch wohl eine Miſchung aus trockenem Lehm und ganz friſchem Kuhmiſt, welche man zu gleichen Theilen recht gut mit ein— ander vermiſcht. Wird es zu weich, ſo ſetzt man etwas mehr Lehm hinzu. Die zweite Abtheilung lehrt: Abſchnitt I. a) Die Behandlung der Bäume in dem Baumgarten, b) Die Namen und Eigenſchaften der verſchiedenen Arten aller Obſtſorten. Abſchnitt II. Die Namen, Eigenſchaften und Behandlung der zum Obſtbau ge— zählten Strauch⸗ und Rebenarien. Abſchnitt J. Obgleich Wenige eine Auswahl an Land für einen Obſtgarten baben, ſo iſt doch Mancher in ſolchen Verhältniſſen, daß er wenig— ſtens einigermaßen Rückſicht auf vortheilhafte Lage und Boden neh— men kann, und ich will daher nur bemerken, was Downing darüber geſagt hat: „Es iſt ſchwer, eine beſtimmte Regel hinſichtlich der Lage zu geben. Wir haben hier feine Fruchtgärten in allen Lagen ge— ſehen. Die beſte Lage möchte vielleicht ein leichter Abhang — 129 — gegen Südweſt ſein, weil in einer ſolchen die Bäume in der Blüthezeit vor der ſchlimmen Wirkung der Morgenſonne nach einem Frühjahrsfroſt etwas geſchützt ſind. Allein um dieſem ganz abzuhelfen, pflanzen Manche an einen nördlichen Abhang und dieſes iſt ein wirkſames Mittel, wo frühe Fröſte verderb— lich ſind, und wo die Zeit zum Reifen der Früchte lang, das Wetter warm genug iſt. Ein rein ſüdlicher Abhang iſt ſüdlich von New York gewöhnlich für viele Fruchtbäume zu warm, vorzüglich in einem leichten und trockenen Boden. Tiefe Thä— ler mit kleinen Flüſſen ſind die ſchlechteſten Lagen für Obſt— bäume, denn in kalten Nächten läßt ſich die kalte Luft in ſolche Thäler nieder, und zerſtört Knospen und Blüthen. Wir wiſ— ſen ein fettes, fruchtbares Thal von der Art in Connecticut, wo Kirſchen kaum wachſen wollen; eine Ernte von Aepfeln und Birnen erhalten ſie oft in zehn Jahren nicht, während die Obſtbäume auf den angrenzenden Hügeln und dem höher ge— legenen Lande nur 2 bis 3 Meilen entfernt, jedes Jahr einen reichlichen Ertrag geben. Andrerſeits ſind die Ländereien, welche an einen großen Fluß oder an einen See grenzen, die beſten für Fruchtbäume, denn durch große Gewäſſer wird das Klima gemildert.“ Der Boden. Eine tiefe Dammerde oder Humus, d. h. eine ſolche Erde, die meiſtens aus thieriſchen und vegetabiliſchen Theilen beſteht, befördert den Wuchs der Bäume am meiſten, doch hat ein guter, fetter, tiefer, etwas lehmiger Boden, der ſtark mit Humus ge⸗ miſcht iſt, vor jedem andern den Vorzug, weil ſeine Kräfte nachhal— tiger ſind, als bei allen andern Erdarten und ſomit die Bäume bis zu einem hohen Alter hinreichend mit Nahrung verſehen, und die Wurzeln ſo weit hinunter können, daß die heißen Sonnenſtrahlen ſie nicht verbrennen, oder das Erdreich um ſolche ſo austrocknet, daß der Baum keine Nahrung mehr ziehen kann. Das Verpflanzen der Bäume geſchieht im Herbſte und Früh— jahre, je nachdem die Bäume groß oder klein ſind, den Beſtandthei— len des Unterbodens gemäß. Iſt der Unterboden von der Beſchaf— fenheit, daß er das Waſſer gut abzieht, z. B. Sand, jo mag es beſ— ſer ſein, wenn man größere Bäume im Herbſt verpflanzt, denn ſie werden dann nicht austrocknen und im künftigen Frühjahr ſich gleich im Boden befeſtigen und wachſen; iſt aber der Unterboden von ſol— cher Beſchaffenheit, daß er das Waſſer nicht einſaugt, z. B. ein fe— ſter Thon oder Lehm, wie ſolches um Louisville der Fall iſt, dann iſt es beſſer, auch größere Bäume im Frühjahr zu verpflanzen, denn ſie würden den Winter durch mit ihren Wurzeln im Waſſer ſtehen — U u und folche folglich verfaulen. Bei kleinen Bäumchen hingegen ift es immer beſſer, ſie im Frühjahr zu verpflanzen, denn ihre Wurzeln kommen oft nicht tief genug in die Erde, daß nicht bei einem kalten Winter der Froſt 4 ihnen hinunterdringen und fie tödten könnte, ehe ſie feſt gewurzelt ſind; auch brauchen ſie nicht ſo viel Zeit, ſich feſt zu wurzeln und werden daher mit dem größern n, der im Herbſt gepflanzt worden iſt, gleichen Schritt halten. Die Löcher, worin die Bäume gepflanzt werden, mögen rund oder viereckig gemacht werden, müſſen aber — ſelbſt zu den kleinſten Bäum— chen —wenigſtens 3 Fuß im Durchmeſſer und 15 bis 18 Zoll tief ſein. Nach Verhältniß der Größe der Bäume, muß natürlich auch das Loch noch e und tiefer gemacht werden, vielleicht + bis 6 Fuß im Durchmeſſer. Wird das Loch nur eben groß genug gemacht, daß man den Baum fru nur hineinpreſſen kann, wie ich oft zu ſehen Gelegeheit hatte, ſo wird er, wenn er nicht ganz abſtirbt, was jedoch oft der Fall iſt, doch wenigſtens auf ein paar Jahre ſeine jungen Faſerwurzeln nicht in die harte Erde einſchieben können, auch wohl die Wurzeln mehr nach oben als nach unten treiben, und ent— weder gar nicht oder wenigſtens ſehr langſam und nur kränklich wachſen. Die Löcher ſollten wenigſtens vier bis ſechs Wochen vor der Pflanzung gemacht werden, damit ſowohl der herausgeworfene, als auch der feſte Boden im Loche eine längere Zeit von der Luft berührt und geſchwängert werden kann. Selbſt für Bäume, die man im Frühjahr pflanzt, iſt es beſſer, wenn die Löcher im Herbſt gemacht werden. Iſt der Boden nicht reichhaltig genug, ſo kann mit der herausge— worfenen Erde ganz gut verfaulter Miſt, Walderde von verfaul— tem Laub (aber nicht Holzerde) oder Hafer-, Gerſten- oder Wai⸗ zenſpreu gemiſcht werden. Wenn die Bäume gepflanzt werden, müſſen erſt alle verletzte und verfaulte Wurzeln abgeſchnitten werden, und zwar von innen nach außen; haben dieſe dabei viel Holz verloren, ſo müſſen auch die Aeſte nach Verhältniß beſchnitten werden. Das Loch ſollte mit der beſten herausgeworfenen oder mit herbeigeſchaffter guter Erde wie— der ſo hoch aufgefüllt werden, daß der Baum gerade ſo tief oder nur 1 Zoll tiefer zu ſtehen kommt, als er vorher geſtanden hat. Um dieſes genau zu ſehen, legt man einen geraden Stock inmitten über das Loch und füllt es ſo hoch auf, daß wenn man den Baum hin— einſetzt, die Stelle des Stammes, wo der Theil aufhört, der früher in der Erde war, an dem Stock ift. Obgleich der herausgeworfene Boden höher auffüllt, als bis an die Stelle, wie er vorher geſtan— — 131 — den hat, ſo wird er ſich doch nach und nach wieder ſo viel ſetzen, daß der Baum nicht tiefer im Boden ſteht, als er vorher geſtanden hat. Ehe der Baum jedoch eingeſetzt wird, muß die Erde in der Mitte des Loches etwas höher gemacht werden, als an der Seite, damit ſich die Wurzeln nach außen abwärts legen. Dieſe müſſen nach allen Sei— ten und nach Maßgabe ihrer Formen und Richtungen ausgebreitet werden, und ſollte das Loch rings herum 3 weiter fein, als der Durchſchnitt des von den Wurzeln eingenommenen Raumes. Hier— auf legt man von der beſten Erde, die aber ſo fein als möglich ge— macht ſein muß, 3 bis 4 Zoll hoch, ſchüttelt den Baum ein wenig, damit ſie ſich an alle Wurzeln rings herum feſt anſchließt und tritt ſie dann etwas nieder. Hierauf wirft man noch etwas Erde darauf und begießt nun den Baum mit einer Gießkanne oder einem Eimer voll Waſſer, indem man ſolches in einem ſtarken Strome darauf fallen läßt, damit ſich die Erde an die Wurzeln anwäſcht. Wenn das Waſſer ganz eingedrungen iſt, füllt man das Loch mit der übri— gen Erde auf. Zugleich mit dem Baume ſetzt man auch einen oder beſſer zwei Pfähle in das Loch, und zwar einen an jeder Seite, d. h. einer dem andern gerade gegenüber. Wenn die Erde wieder ausgetrocknet iſt und der Baum feſt ſteht, bindet man ihn erſt ſo viel gegen den einen Pfahl, daß er gerade ſteht, dann an den andern Pfahl ſo, daß beide Bänder ganz ſtraff angezogen ſind. Auf dieſe Weiſe kann ſich der Baum nach keiner Seite hin bewegen und ſich die Rinde —zumal wenn man einen Lappen oder Stroh zwiſchen den Baum und das Band lege — nicht abreiben. Kleine Bäume find beſſer zum Aus— pflanzen als große, denn einen kleinen Baum bekommt man leichter mit unbeſchädigten Wurzeln, bei großen Bäumen hingegen werden gemeiniglich viele Wurzeln abgeſtoßen oder gequetſcht, auch brauchen ſie außerdem eine längere Zeit ſich feſtzuwurzeln. Alle Bäume in einem Obſtgarten, die man in geraden Linien pflanzt, ſollten nicht im Viereck, ſondern ſo geſetzt werden, daß der erſte Baum in der zweiten Reihe, gerade zwiſchen dem erſten und zweiten Baume in der erſten Reihe zu ſtehen kommt, der zweite Baum in der zweiten Reihe, zwiſchen dem zweiten und dritten Baum in der erſten Reihe u. ſ. f. Die Entfernung eines Baumes von dem andern richtet ſich eben ſo gut nach Boden und Lage, als nach der Obſtſorte. In einem ſehr guten Boden in einem flachen Stücke, welches mehr Feuchtigkeit behält als ein abhängendes, und ſonſt auch zm einem Obſtgarten hinſichtlich ſeiner Lage geeignet iſt, müſſen Aepfelbäume wohl 10 Fuß weiter auseinander gepflanzt werden als in einem weniger geeigneten Boden und einer weniger paſſenden — 132 — Lage. Die geringſte Entfernung der verſchiedenen Obſtſorten läßt ſich ungefähr dahin beſtimmen: Aepfelbäume 30 Fuß, Birnbäume 25 Fuß, Quitten- und Pflau⸗ menbäume 12 Fuß, Pfirſich-, Nektarinen- und Aprikoſenbäume 15 Fuß, Kirſchenbäume 18 bis 20 Fuß. Bei der Frühjahrspflanzung, und hauptſächlich wenn ſolche etwas ſpät geſchieht, iſt es ſehr zu empfehlen, daß man 4 bis 6 Zoll dick altes Stroh, langen Miſt, Laub oder dergleichen um die Bäume legt und zwar ſo, daß dieſe Streu noch etwas über das geweſene Loch hinaus reicht, welches verhindert, daß die Sonne die Feuchtig— keit um den Baum auszieht, während es zu gleicher Zeit die Wärme in dem Boden in einer regelmäßigeren und gemäßigteren Tempe— ratur erhält. Ich glaube, daß dieſe gedrängten Bemerkungen alles enthalten, was ſowohl hinſichtlich der Veredelung als der Auspflanzung nöthig iſt, denn nur durch Kürze und Gedrängtheit iſt es möglich, dieſes Buch ſo wohlfeil zu machen, daß Jeder ſich es anſchaffen kann, ohne die Ausgabe dafür zu fühlen, und will ich nur noch einige Bemer— kungen über die Auswahl von Aepfelſorten hier vorausgehen laſſen, welche von Gartenvereinen und Gartenfreunden gemacht worden find. Je weniger Arten man wählt, je beſſer, denn der Nichtkenner aller Früchte greift zu leicht fehl. Für einen Familien-Baumgarten z. B. Red Ju- neating, Prince’s Harvest, Summer Rose, Fall Pippin, Rambo, American Golden Russet, Newtown Spitzenberg, White Belle- fleur, Swaar, Pryor's Red, Raule’s Janet, Newtown Pippin. Ein Anderes: White June, Benoni, Strawberry, Golden Sweet, Fall l’ippin, Rambo, Westfield Seek-no-further, New- town Spitzenber g, Yellow Bellefleur, Waxen, White Pippin, Roxbury Russet. (Gilpin läßt ſich am längſten aufheben, iſt aber als Tafelobſt nicht viel werth.) 8 Für den Markt: Hier kommt es darauf an, für welchen Markt ſie beſtimmt werden ſollen, denn der Geſchmack des Publi— kums iſt verſchieden, theils durch Gewohnheit, theils durch Oeko— nomie und theils durch die Mode erzeugt. In den Neuenglandſtaaten werden am meiſten gekauft: Porter, Baldwin, Rhode Island Greenings, Westfield Seek-no- further, Boston Russet. In New York: Greening, Esopus Spitzenberg, Newtown Spitzenberg, Newtown Pippin, Yellow Bellefleur. 1 —— 133 — In Philadelphia wird der Rambo und der kleine Lady Apple (letzterer zur Verzierung der Weihnachtsbäume) ſehr geſucht. Für den Markt im Süden: Alle rothe Aepfel haben vor denen von einer hellern Farbe den Vorzug, und die Hitze erfordert es, daß auf ſolche Früchte geſehen wird, welche ſich am beiten halten und ein feſtes Fleiſch haben, z. B. Pryor’s Red, Rawle’s Janet und wohl auch der Gilpin. Bei rothen Aepfeln ſieht man die beim Transport erhaltenen Beſchädigungen nicht ſo leicht, wie bei Aepfeln von einer hellern Farbe. Leute die Aepfel im kleinen (bei fünf Cents u. derlg.) verkaufen, wie z. B. auf Dampfböten, ſehen nicht ſehr auf die innere Qualität, wenn ſie nur ein gutes Anſehen haben. Hier iſt Maiden's Blush ſehr beliebt, während viele andere Sorten an Geſchmack ihn übertreffen. Auch Waxen iſt zu dieſem Behufe ſehr brauchbar. | | Hotells verlangen niemals große Aepfel, ſondern höchſtens von mittlerer Größe, aber gut und anſehnlich. Auch ſelbſt für Privatfamilien iſt ein mittelmäßig großer Apfel in ökonomiſcher Hinſicht beſſer als ein großer, und meiſtens ſind auch die beſten Aepfel von mittlerer Größe. Für einen Baumgarten von 100 Bäumen möchten, um allen obigen Anforderungen zu entſprechen, ungefähr folgende gewählt werden: 2 Summer Rose, 2 Strawberry, 2 Fall-Pippin, 4 Rambo, 5 Golden Russet, 20 White Bellefleur, 15 Pryor’s Red, 25 Rawle’s Janet, 20 Newtown Pippin. Bäume tragbar zu machen. Hierzu will ich nur bemerken, daß Bäume, welche wegen zu ſtar— kem Wuchs nicht blühen, dadurch tragbar gemacht werden können, daß man 1) Einſchnitte in die Rinde um den Baum macht (jedoch niemals ganz herum), den einen 4 bis 5 Zoll von dem andern; 2) eine Hauptwurzel entblößt und fie abhackt und unter den am Baume gelaſſenen Stumpfen wo möglich eine Steinplatte oder ein Stück Blech ſchiebt, damit, im Fall dieſer Stumpfen Faſern— wurzeln austreiben ſollte, dieſe nicht ſenkrecht in den Boden hin— unter gehen können. Dann füllt man das Loch wieder mit Erde aus. Auch Ende Juni die Rinde von den erſten Aeſten an bis zur Erde aufſchneiden, iſt ſehr zweckmäßig. Haben aber die Bäume ihren natürlichen Wuchs, oder fehlt es ihnen ſogar an Nahrung, ſo iſt es gut, wenn man Kalk oder Salz auf den Boden ſtreut, ungefähr zwei Buſchel das Jahr zum Acker 12 — 134 — gerechnet. Auch ſollte ein Baumgarten, wenigſtens in ſpäterer Zeit, manchmal mit Miſt gedüngt und auf jeden Fall die erſten vier bis ſechs Jahre mit Kartoffeln, Haber, Klee, Erbſen oder dergl. bepflanzt werden. Jedes Jahr ſollte man aber mit dem Pflügen einen Fuß weiter vom Baum entfernt bleiben und das erſte Jahr ſogar drei Fuß. Andere vorgeſchlagene Mittel, die Fruchtbarkeit eines Baumes zu befördern, verdienen nach meiner Meinung keine Erwähnung. Ich werde alle Obſtſorten bei dem engliſchen Namen nennen, denn es iſt nicht nur nöthig den engliſchen Namen zu wiſſen, damit wir die Bäume aus einer engliſchen Baumſchule beziehen können, ſondern auch beim Verkaufe der Früchte. Man hat zwar für manche Früchte mehrere engliſche Namen, allein ich habe immer den von Downing oder in deſſen Ermangelung den von Elliott angenommenen beibehalten, weil die meiſten Baumſchulen ſich nach den Benennungen richten, die dieſe beiden Autoren feſtgeſetzt haben. Diejenigen Früchte, welche Elliott einer allgemeinen Cultur als unwerth anerkannt hat, habe ich in der Beſchreibung weggelaſſen, mit der einzigen Ausnahme des deutſchen Borsdorfer, welcher zwar allerdings vielen hieſigen Sorten nachſteht, doch aber bei den Deutſchen ſo ſehr beliebt iſt, daß viele der Meinung ſind, er über— treffe alle hieſige Aepfelſorten. Eine Anpflanzung deſſelben, um ihn mit den hieſigen Obſtſorten vergleichen zu können, iſt darum mehr zu wünſchen als abzurathen; denn Erfahrung macht klug. Auch habe ich nur die am meiſten empfohlenen und geſuchten Früchte beſchrieben, um nicht das Buch zu ſtark zu machen. Wer eine Beſchreibung der übrigen Sorten wünſcht und engliſch lieſt, kann die beiden Werke: „The Fruits and Fruit-Trees of A by A. J. Downing“ und “Elliott’s Fruit-Book” / nachlejen, die gegenwärtig mit Recht allgemein (und wahrſchein— lich noch für lange Zeit) als die beſten Werke in den Vereinigten Staaten anerkannt ſind. In der Beſchreibung der Früchte (wie überhaupt im ganzen Werke) habe ich alle Fremdwörter, d. h. Wörter, die anderen Sprachen angehören, ſo viel als möglich zu vermeiden geſucht, weil der deutſche Landmann ſie gewöhnlich nicht verſteht und für welche dieſes Werk doch vorzüglich geſchrieben iſt. Die angegebene Reife der Früchte fällt natürlich nach Gegend, Lage und Wetter manchmal einige Tage früher und manchmal einige Tage ſpäter. — 135 — Aepfel. (Apples.) A. Sommer⸗Aepfel. 1) American Summer-Pearmain. Frucht: mittelmäßige Größe, länglich, gegen das Auge ver— jüngend oder kleiner werdend. Schale: rothgefleckt mit gelb im Schatten, an der Sonnenſeite aber roth geſtreift auf gelbem Grunde. Fleiſch: gelb, ſehr zart, von einem kräftigen und ſehr angenehmen Geſchmack. Reife: Mitte Auguſt. Ein ſehr werth— voller Apfel zu jedem Gebrauch, verlangt aber ſandigen Boden, wenn er ſchön und beſonders gut werden ſoll. 2) Benoni. Frucht: mittlere Größe, beinahe rund, gegen das Auge etwas zulaufend. Schale: dunkelroth. Fleiſch: gelb, zart, von ſehr an— genehmen, kräftigem, ſäuerlichem, weinartigem Geſchmack. Reife: Auguſt und September. 3) Cole. Frucht: größer als mittelmäßig, rundlich, etwas kegelförmig und ganz leicht gerippt. Schale: beinahe gedeckt mit einem dun— keln Roth auf gelblichem Grunde und manchmal ganz roth. Fleiſch: weiß, feſt, ſaftig und von angenehmen Geſchmack. Reife: im Au⸗ guſt. Ein ſehr ſchöner Apfel, im Geſchmack aber nur von der zweiten Claſſe. | 4) Cloth of Gold. Frucht: ſehr groß, rundlich, flach, manchmal gegen das Auge etwas verjüngend, manchmal länglich. Schale: glatt, gelb oder matt goldfarbig, mit deutlichen kleinen braunen Punkten. Fleiſch: mürbe, jaftig, von lebhaftem und ſehr angenehmen Geſchmack. Reife: vom Auguſt bis October. Ein ſehr guter Eß- und Koch— apfel und ſehr tragbar. 5) Early Harvest, und verſchiedene andere Namen. Frucht: größer als mittelmäßig, rund. Schale: ſehr glatt, ganz hellgelb, mit einigen weißen Punkten beſtreuet und wenn ganz — 136 — reif, von glänzendem Strohgelb. Fleiſch: ſehr weiß, zart und ſaftig, mit einem kräftigen, lebhaften, ſäuerlichen Geſchmack. Reife: Ende Juli. Seine Schönheit und Güte als Tafel- und Kochapfel und ſeine große Tragbarkeit geben ihm einen Vorzug vor allen andern frühen Sorten. 6) Early Joe. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rund, etwas platt. Schale: hellgelblich grün, und dunkel- und hellroth geſtreift. Fleiſch: gelb— lich weiß, zart, von einem ſehr delicaten birnartigen Geſchmack. Reife: Ende Auguſt. 7) Early red Margaret, June und andere mehr. (Margareten-Apfel in Deutſchland.) Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich eiförmig, gegen das Auge zulaufend. Schale: grünlichgelb und dunkelroth geſtreift. Fleiſch: weiß, etwas ſäuerlich, aber von angenehmen Geſchmack, vor— züglich wenn der Apfel gerade vom Baum kommt. Reife: Juli. 8) Early Strawberry Apple, und andere mehr. Frucht: klein, rundlich, verkleinert gegen das Auge. Schale: gelblichweiß, hell⸗ und dunkelroth geftreift und gefleckt. Fleiſch: weiß und etwas mit Roth ſchattirt, zart, halbſäuerlich und von ſehr lebhaftem angenehmen Geſchmack. Reife: Juli. Er iſt einer der beſten Sommeräpfel. 9) Fall Queen, Horse Apple, und andere mehr. Frucht: groß, rundlich kegelförmig, etwas ungeregelt. Schale: grünlichgelb, auch oragengelb, röthlich, an der Sonne, Rößling— Streifen“) um die Stengel. Fleiſch: gelb, grob, ſäuerlich. Reife: Ende Juli. Blos ein guter Kochapfel. 10) Garretson’s Early. Frucht: mittlere Größe, rundlich, flach. Schale: hellgrün, zuletzt gelb mit weißen Flecken. Fleiſch: weiß, mürbe, zart, etwas ſäuerlich. Reife: Auguſt. Sehr tragbar und ein guter Apfel. *) Rößling heißt man die Aepfel, welche eine roſtartige rauhe Schale haben. Dieſer Roſt kann braun, grün, gelb oder grau ſein, und kann ſich in Flecken, Punkten oder Streifen zeigen. | | | | | | | | „„ 11) Garden Royal. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich, etwas zu platt hin— neigend, ſehr regelmäßig. Schale: gelb mit matten rothen Strei— fen, jedoch glänzender an der Sonnenſeite. Fleiſch: gelblich weiß, zart, mild, etwas ſäuerlich. Reife: Ende Auguſt und September. 12) Large Yellow Bough, : Sweet Harvest, und andere ınehr, Frucht: mehr als mittelmäßig, länglich eiförmig. Schale: glatt, hell, grüngelb. Fleiſch: ſehr zart und mürbe, wenn er ganz reif iſt, und einen kräftigen, ſußen, lebhaften Geſchmack. Reife: vom Juli bis ungefähr 10. Auguſt. Eine ſehr gute Tafelfrucht, zum kochen aber zu ſüß. 13) Lyman's Large Summer. Frucht: ſehr groß, rundlich und abgeplattet an den Enden. Schale: glatt, hellgelb. Fleiſch: gelb, zart, etwas ſäuerlich, kräftig und von ſtarkem, angenehmen Geſchmack. Reife: Ende Auguſt. Sehr gut als Tafelobſt und zum kochen. 14) Lowell. Frucht: groß rundlich länglich, ganz wenig kegelförmig. Schale: grün, zuletzt ſchön gelb. Fleiſch: gelblichweiß, zwar grob, aber von einem etwas ſäuerlichen, feinen Geſchmack. Reife: Auguſt und September. 15): Oslin. Frucht: unter mittlerer Größe, rundlich, ein wenig platt. Schale: etwas zähe, wenn er ganz reif iſt, von einem klaren Citronengelb, gemiſcht mit etwas glänzendem Grün, und mit einigen graugrünen Punkten beſprengt. Fleiſch: gelblich, feſt, mürbe, ſaftig und von einem gewürzhaften Geſchmack. Reife: in den erſten Tagen des Auguſt Monats. Er kann leicht von Stoppern gezogen werden. 16) Red Astrachan. Frucht: ziemlich groß, rundlich und gegen das Auge ein wenig zulaufend. Schale: beinahe ganz bedeckt mit einem tiefen Carmoi— ſinroth und manchmal etwas weniger grüngelber Schattirung. Fleiſch: weiß, zart, ſaftig, ſäuerlich. Reife: im Auguſt. Die Frucht iſt von beſonderer Schönheit. \ 12* 17) Sine qua non. Frucht: von mittlerer Größe, rundlich eiförmig. Schale: glatt, hellgrünlichgelb. Fleiſch: weiß, ſehr zart, ſaftig und von einem delicaten, lebhaften Geſchmack. Reife: Auguſt. 18) Summer Rose. Frucht: kaum mittelmäßiger Größe, rundlich. Schale: glatt, ein reiches, glänzendes Gelb, geſtreift und geblattert mit etwas Roth an der Sonnenſeite. Reife: in den erſten Tagen des Auguſts. Fleiſch: zart, ſehr ſaftig und von lebhaftem etwas ſäuerlichem ange— nehmen Geſchmack. Ein beſonders guter Tafelapfel, aber nicht vor— theilhaft für den Markt. 19) Summer Queen. Frucht: groß, und breit an der Krone, zulaufend gegen das Auge. Schale: ſchön tiefgelb, ſtark geſtreift und mit roth ſchattirt. Fleiſch: gelb, gewürzhaft, kräftig und von ſehr gutem Geſchmack. Reife: Anfangs Auguſt. Ein allgemein beliebter Apfel. 20) William's Favourite. Frucht: mehr groß als mittelmäßig, länglich und etwas einſeitig. Schale: ſehr glatt von hellrothem Grund, aber beinahe mit einem ſchönen Dunkelroth bedeckt. Fleiſch: gelblichweiß und von einem ſehr milden und angenehmen Geſchmack. B) Herbſt⸗Aepfel. 21) Alexander. Frucht: ſehr groß, gewöhnlich 5 Zoll im Durchmeſſer, kegelför— mig oder herzförmig, abfallend von dem Stiel zum Auge. Schale: grünlichgelb, an der Schattenſeite matte rothe Streifen, an der Sonnenſeite aber orangengelb und brilliant geſtreift mit glänzen— dem Roth. Fleiſch: gelblichweiß, mürbe, zart und ſaftig, mit einem reichhaltigen, angenehmen Geſchmack. Reife: October. Eine ſehr gute Frucht, aber nicht ſehr tragbar. 22) Autumn Pearmain, und andere mehr. Frucht: von mittelmäßiger Größe, länglich und gegen das Auge verſchmälert. Schale: bräunlichgelb und an der Schattenſeite mit — 139 — grün gemiſcht, an der Sonnenſeite aber röthlich, vermiſcht mit Gelb, mit einem dunkleren Roth geſtreift und mit vielen kleinen Fleckchen überſtreut. Fleiſch: hellgelb, mürbe, jedoch feſt und etwas trocken, aber von einem ſehr ſtarken und angenehmen Geſchmack. Reife: September. 23) Beauty of Kent. Frucht: ſehr groß, 16 bis 17 Zoll im Umfang, rundlich, aber flach am Stiel, und verjüngend gegen das Auge, wo er gewöhnlich ein wenig gerippt iſt. Schale: glatt, grünlichgelb, mit breiten un— terbrochenen purpurrothen Streifen. Fleiſch: ſaftig, mürb, zart, mit einem etwas ſäuerlichen Geſchmacke. Reife: Oktober und November. Vorzüglich guter Kochapfel. 24) Beauty of the West. Frucht: groß, anſehnlich, rund. Schale: glatt, hellgrünlichgelb und ſchmale rothe Streifen. Fleiſch: zart, ſaftig, ſüß und ange— nehm. Iſt zwar ein Herbſtapfel, kann aber bis in den Winter er— halten werden. 25) Cornish Aromatic. Frucht: von mittelmäßiger Größe, rundlich, manchmal etwas kegelförmig. Schale: lebhaft roth mit vielen Rößling-gelben Punkten auf einem hellen Rößling Grunde. Fleiſch: gelb mit einem ſtarken gewürzhaften, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Reife: Oktober bis Dezember. Iſt in England ein vorzüglicher Apfel, allein hier wird die Frucht nicht ſo ſchön und gut. 26) Franklin’s Golden Pippin. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig, am breiteſten am Stiel. Schale: tiefgelb, beſtreuet mit vielen dunklen Flecken. Fleiſch: hellgelb, mürbe, zart und hat einen feinen, kräftigen ge— würzhaften Geſchmack. Reife: Oktober. Eine gute Tafelfrucht. 27) Fall Pippin. Frucht: ſehr groß, rundlich, gewöhnlich ein wenig abgeglattet, manchmal kaum bemerkbare Rippen an dem Auge. Schale: glatt, gelblichgrün, zuletzt ganz gelb und oft einen Anflug eines bräun— lichen Roths an einer Seite mit einigen zerſtreuten Punkten. Fleiſch: weiß, ſehr zart und mild, mit einem ſtarken, gewürzhaften — 140 — Geſchmack. Reife: October bis December. Dieſer Apfel über— trifft im Weſten alle andern Herbſtäpfel. Seine Größe, Schön— heit und ſein delicater Geſchmack machen ihn ſowohl als Tafelobſt, wie auch als Kochapfel allgemein beliebt. 28) Gabriel. Frucht: von mittlerer Größe oder nicht ganz, rundlich kegelför— mig. Schale: gelblich, geſtreift und beſpritzt mit Blaßroth. Fleiſch: gelblich, ſaftig, etwas ſäuerlich. Reife: October und November. Gehört dem Geſchmack nach zu den beſten. 29) Gilpin. Romanite of the West. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich, geflacht an der Blume. Schale: dunkelroth und gelb. Fleiſch: gelb, feſt, ſaftig. Reife: vom October an. Hält ſich ein ganzes Jahr und wird theils deſer Eigenſchaft, theils ſeiner großen Tragbarkeit wegen, allgemein geliebt. 30) Gray Vandervere. Frucht: mittlere Größe oder etwas darüber, rund, platt. Schale: rauh, uneben, meiſtens auf ein mattes Roth, eine graue Blume, kleine Rößlingflecken, etwas Bronze an dem Stiele. Fleiſch: gelb— lich, brechend, ziemlich ſaftig. Eßbar vom December bis März. Sehr tragbar und hält ſich gut. Ein beſonders guter Kochapfel. 31) Gravenstein. Frucht: groß, etwas platt und etwas einſeitig oder eckig, breiter am Stiel. Schale: wenn er reif iſt ſchön gelb, prächtig bemalt und marmorirt mit Hell- und Dunkelroth und Orangengelb. Fleiſch: zart und mürbe, mit einem ſtarken und etwas gewürzhaf— tem Geſchmack. Reife: September und October und hält ſich bis Ende December. Die Bäume wachſen ſehr kräftig und tragen bald. Einer der feinſten Aepfel die wir haben. 32) Raule's Janet, Winter Genneting und verſchiedene andere. Frucht: größer als mittelmäßig, rundlich, kegelförmig, flach am Stielende. Schale: dick, zähe, Grundfarbe hellgelblichgrün, ge— ſtreift und befleckt mit mattem Roth, mit einem blauen oder grau- —— — 141 = lichen Schatten darin, manchmal kleine Rößlingpunkte wenn die Frucht ſehr gefärbt iſt. Fleiſch: gelblich, zart, mild und etwas ſäuerlich. Ein guter Tafel-, Cider- und Kochapfel, und außeror— dentlich tragbar, weil er ungefähr zehn Tage ſpäter blühet als alle andern Sorten und fo von ſpäten Fröſten verſchont bleibt. Er iſt allgemein beliebt und ſollte in keinem Baumgarten fehlen. 33) Jersey Sweeting. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig, abfallend gegen das Auge. Schale: dünn, grünlichgelb, geſtreift und ſchattirt, ja oft - ganz überzogen mit einem hellen, matten Roth. Fleiſch: weiß, zart, ſehr ſaftig, ſüß und lebhaft von Geſchmack. Reift ſchon theil— weis im Auguſt und fährt damit fort bis es Froſt giebt. Er iſt als Tafelobſt ſehr geachtet und wird wegen feines zuderartigen Geſchmacks auch häufig gepflanzt um Schweine damit zu füttern, welche fett davon werden. 34) Maiden’s Blush. Frucht: mittlere Größe, flach und ganz glatt und hübſch. Schale: dünn, auf ein reines Citronengelb, mit einem röthlichen Backen, manchmal zart gefärbt wie ein Erröthen und manchmal mit einem brillanten Roth. Fleiſch: weiß, zart, lebhaft, mit einem angenhmen, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Fängt an zu reifen ungegefähr den 20. October und fährt damit fort bis Ende Octo— ber. Der Baum iſt ſehr tragbar. 35) Porter. Frucht: groß, geregelt, länglich, verſchmälert gegen das Auge. Schale: klar, glänzend, ſchön gelb, etwas röthlich wo ihn die Sonne beſcheint. Fleiſch: fein geadert, ſaftig, feſt aber zart und von einem etwas ſäuerlichen, angenehmen Geſchmack. Reife: September. Die Frucht iſt ſehr ſchön und der Baum ſehr tragbar. 36) Pine Apple Russet. Frucht: mehr als mittlere Größe, rundlich, eiförmig, mit brei— ten, ſtumpfen Winkeln an den Seiten. Schale: hellgrünlichgelb, beinahe mit weißen Fleckchen an einer Seite bedeckt und dicke, holprige, gelbliche Rößlingflecken an der andern Seite. Fleiſch: ſehr hellgelb, mürbe, ſehr kurz und zart und ſaftiger als alle an— dern Aepfelarten, zuckerartig, mit gerade ſo viel Säure, daß es — 12 — den Geſchmack fehr angenehm macht. Eͤßbar vom Ende Septem- ber bis Mitte October. 37) Rambo. Frucht: mittlere Größe, flach. Schale: glatt, gelblichweiß im Schatten, geſtreift und marmorirt mit Hellgelb und Roth in der Sonne und gefleckt mit großen, rauhen Punkten. Fleiſch: grün- lichweiß, ſehr zart und hat einen kräftigen, lebhaften, etwas ſäuer— lichen Geſchmack. Eßbar vom October bis December. Sehr gut. 38) Ross Nonpareil. Frucht: eher kleiner als mittelmäßig, rundlich und verſchmälernd gegen das Auge. Schale: bedeckt mit einem dünnen, weichen Röß— ling und bleich gefleckt mit Roth an der Sonnenſeite. Fleiſch: grünlichweiß, zart, mit einem kräftigen, gewürzhaften Geſchmack, ſehr ähnlich einem Birngeſchmack. Reife: Ende October und November. Hält ſich aber nicht länger als einen Monat. Eine der beſten Tafelfrüchte. 39) Summer Sweet Paradise. Frucht: ſehr groß, rund, etwas platt an beiden Enden. Schale: etwas dick, hellgrün, manchmal ſchwach gelb gefärbt an der Son— nenſeite und ſehr ſichtbar gemarkt mit vielen großen, dunklen, grauen Punkten. Fleiſch: zart, mürbe, ſehr ſaftig und hat einen ſüßen, kräftigen, gewürzhaften Geſchmack. Reife: Auguſt und September. Trägt ſehr ſtark und bald. Ein ſehr guter Tafel- apfel. 40) Seek-no-further. Frucht: groß, rundlich, verſchmälert gegen das Auge. Schale: glatt, hellgelblichgrün oder beinahe weiß. Fleiſch: gelb, ſaftig, reich und zart. Reife: im October und hält ſich ungefähr zwei Monate. Westfield Seek-no-further. Frucht: groß, regulär, rund. Schale: hellgrün-benebelter Grund und mit einem hellen oder matten Roth überzogen, das Rothe beſprengt mit dunklen, rößling-gelben Punkten. Eßbar vom October bis Rovember. — 143 — C. Winter⸗Aepfel. 41) Baldwin. Frucht: groß, rundlich und ein wenig abfallend gegen das Auge. Schale: gelb im Schatten, aber beinahe bedeckt und geſtreift mit Hochroth, hellem Roth und Orangengelb an der Sonnenſeite, mit einigen großen Rößlingpunkten beſtreut und mit ſtrahlenden Röß— lingſtreifen um den Stiel. Fleiſch: gelblichweiß, mürbe und hat ein angenehmes Gemiſch von einem zuckerartigen und ſäuerlichen, kräftigen, angenehmen Geſchmack. Eßbar: November bis März, aber am beſten im Januar. Sehr tragbar und eine der beſten Früchte in jeder Beziehung. 42) Borsdorfer. Edler Winter⸗Borsdorfer. Auch an manchen Orten in Deutſchland „Schreiber“ genannt. Frucht: ungefähr zwei Zoll im Durchmeſſer, rundlich-oval, ver⸗ jüngend gegen das Auge. Schale: hellgelb, mit einem vollen, rothen Backen, beſprengt mit etwas Rößling. Fleiſch: gelblich- grün, ſehr feſt und mürbe und hat einen ſtarken, kräftigen, gewürz— haften Geſchmack. Eßbar vom November bis Februar. 43) Belle-Fleur, Yellow. Fellow Bellflower. Frucht: ſehr groß, länglich, etwas ungeregelt, verjüngend gegen das Auge. Schale: glatt, helleitronengelb, manchmal etwas röth— lich an der Sonnenſeite. Fleiſch: zart, ſaftig, mürbe, mit einem lebhaften, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Ehe er vollkommen reif iſt jedoch ſauer. Eßbar vom November bis März. Eine allge— mein ſehr beliebte Frucht. 44) Belle-Fleur, White. Ortley (by Elliot). White Bellflower. Frucht: zwiſchen groß und mittelmäßig, rundlich kegelförmig, manchmal gerippt. - Schale: hell gelblichweiß, mit kleinen braunen Punkten, und ſelten mit einer ſchwachen Röthe. Fleiſch: weiß, zart und ſaftig, und einen delikaten, lebhaften Geſchmack; weniger ſauer als der gelbe Bellflower. Eßbar: vom October bis März. Eine | | der beliebteften und am meiften verbreiteten Aepfelarten im Weiten, nn — 144 — 45) Chandler. Frucht: groß, rundlich, etwas geplattet und einſeitig oder eckig in ſeiner Form, kaum merkbar gerippt an den Seiten. Schale: überzogen und voll geſtreift mit einem matten Roth und einigen Streifen auf einem glänzenderen Roth, auf einem grünlichgelben Grund. Fleiſch: grünlichweiß, zart, ſaftig, und von einem ziemlich ſtarken, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Eßbar: vom November bis Februar. Der Baum iſt ſehr tragbar. 46) Court-Pendu-Plat. Frucht: mittlerer Größe, regelmäßig geformt und ganz platt. Schale: ein lebhaftes, ſehr dunkles Roth an der Sonnenſeite, und etwas hellgrünlichgelb im Schatten. Fleiſch: gelb, mürbe und hat einen kräftigen, lebhaften, ſäuerlichen Geſchmack. Trägt ſehr bald und voll. Reife: vom November bis Februar. Guter Tafelapfel. 47) Court-of-Wick. Frucht: unter mittelmäßig, regelmäßig geformt, rundlich eiförmig, etwas platt. Schale: grünlichgelb im Schatten, und hoch orangen— farbig mit etwas Roth, punktirt mit kleinen rößlingbraunen Fleck— chen an der Sonnenſeite. Fleiſch: gelb, mürbe, ſaftig, und hat ei— nen ſehr ſcharfen Geſchmack. Eßbar: vom October bis Februar. 48) Dutch Mignonne. Große Caſſelar Reinette. Paternoſter-Apfel in Deutſchland. Frucht: groß, rundlich, ſehr regelmäßig geformt. Schale: matt oran= gengelb, die Hälfte, oder noch mehr, iſt mit einem ſchönen matten Roth bedeckt, punktirt und gefleckt, mit großen gelben Rößling-Flecken. Fleiſch: zuerſt feſt, wird aber bei größerer Reife zart, gewürzhaft, et⸗ was ſäuerlich. Reife: October und November. Dieſer Apfel iſt an Schönheit und Geſchmack die beſte frühe Winterfrucht. 49) Gloria Mundi, und verſchiedene andere Namen. Frucht: ſehr groß, rundlich oder eher winkelig, und ein wenig platt an beiden Enden. Schale: glatt, blaß citronengelb, ein wenig dunkler an einer Seite, ſehr ſelten eine matte Röthe, und beſprengt mit weißen Punkten, welche unter der Oberfläche liegen. Fleiſch: — 145 — weiß, zart, mit einem angenehmen, ſäuerlichen Geſchmack. Reife: vom October bis Januar. Dieſer beſonders große Apfel wiegt oft nahe an 12 Pfund und mißt oft gegen 14 Zoll im Umfange. Er J iſt ein ſehr guter Kochapfel, und wenn vollkommen reif, auch ziem⸗ lich gut zum Eſſen. 50) Hubbardston Nonsuch. Frucht: groß, rundlich länglich, viel ſchmäler nahe dem Auge. Schale: glatt, geſtreift, mit Spritzern und ungeregelten gebrochenen Streifen von heller und glänzender rother Farbe, welche den gelb— lichen Grund beinahe bedecken. Fleiſch: gelb, ſaftig und zart, mit einem angenehmen Gemiſch von Süßigkeit und Säure im Ge— ſchmack. Eßbar: October bis Januar. Der Baum iſt ſehr tragbar. 51) Jonathan. Frucht: mittlere Größe, regelmäßig geformt, rundlich eiförmig oder abfallend gegen das Auge. Schale: dünn und glatt, der Grund klar lichtgelb und beinahe mit lebhaften rothen Streifen be— deckt und vertieft ſich in der Sonne in ein dunkles Roth. Fleiſch: weiß, manchmal doch ſelten, ein wenig röthlich, ſehr zart und ſaftig, und son einem milden, lebhaften Geſchmack. Eßbar: November bis März. Seine große Schönheit, guter Geſchmack, ſtarker Wuchs und große Tragbarkeit, empfehlen ihn allen Freunden der Obſt— baumzucht. 52) Lady Apple. Api und andere mehr. Frucht: ganz klein, aber regelmäßig geformt und flach. Schale: glatt und glänzend mit einem citronengelben Grunde und einem brillanten, tiefrothen Backen. Fleiſch: weiß, mürbe, zart und faf- tig, und hat einen angenehmen Geſchmack. Eßbar: vom December bis Mai. Die niedliche Größe und prächtige Farbe deſſelben ma⸗ chen ihn allgemein beliebt, und da der Baum ſehr tragbar iſt, fo iſt er auch vortheilhaft, denn er bringt gewöhnlich den höchſten Preis unter allen Aepfeln, die mehr ihrer Schönheit wegen gekauft wer— | den. Er ſtammt aus Frankreich und iſt in Europa allgemein be— kannt unter dem Namen Ap i. Die Frucht kann am Baume ge⸗ laſſen werden, bis ſtarke Fröſte eintreten. Der Api Noir, oder | ſchwarze Lady-Apfel unterſcheidet ſich von dem obigen blos in der Farbe, welche beinahe ſchwarz iſt. In Größe, Geſtalt, Reifezeit und | Geigmas ift er dem obigen beinahe ganz gleich. 13 — 146 — Der ächte Api Etoile, oder Stern-Lady-Apfel, iſt eine andere ſehr verſchiedene Art. Die Frucht hat im Allgemeinen dieſelben Eigenſchaften, hat aber fünf hervorragende Winkel, welche ihm die Form eines Sterns geben. Dieſe Sorte iſt aber ſchwer zu bekom— men, denn ſelbſt aus den franzöſiſchen Baumſchulen ſchicken ſie ge— wöhnlich den erſtgenannten, wenn der letztgenannte verlangt wird. 53) Mouse Apple. Frucht: groß, aber ſehr leicht im Gewicht, rundlich länglich oder leicht kegelförmig. Schale: wenn er gepflückt wird, matt grün, wenn er aber reif wird, d. h. eine Zeit lang liegt, hell grünlichgelb mit einer bräunlichen Röthe an einer Seite und einigen zerſtreuten grauen Rößling-Punkten. Fleiſch: ſehr weiß und feinkörnig und mäßig ſaftig, mit einem lebhaften delikaten und etwas gewürzten Geſchmack. Reife: vom December bis März. 54) Newtown Pippin, und verſchiedene andere Namen. Frucht: mittlere Größe, rundlich, ein wenig unregelmäßig, ver— urſacht durch zwei oder drei undeutliche Rippen an den Seiten, und am breiteſten am Stiel, ungefähr 3 Zoll im Durchmeſſer und 22 Zoll tief. Schale: matt grün, doch wenn er gelagert hat, oliven— grün, mit einer ſchwachen matten Röthe an einer Seite, punktirt mit kleinen grauen Fleckchen, und mit zarten Rößling-Strahlen in der Nähe des Stiels. Fleiſch: grünlichweiß, ſehr ſaftig, mürbe, und einen ſehr ſtarken, delikaten, gewürzhaften, feinen Geſchmack. Eßbar: vom December bis Mai. Er iſt unſtreitig der beſte von allen Aepfeln, hält ſich ſehr gut, ohne daß er runzelt, und behält ſeinen delikaten Geſchmack bis er fault. Er verlangt aber einen ſtarken, tiefen, warmen Boden, wenn er zu ſeiner Vollkommenheit gelangen ſoll, und ſollte daher alle zwei bis drei Jahre mit verfaul⸗ tem Miſt gut gedüngt werden. | 55) Newtown Pippin Yellow. Gleicht ſehr ſtark der vorhergehenden Art, und es ift ſchwer zu ſagen, welcher der beſte iſt. Der gelbe iſt ſchöner und hat mehr Ge= würzhaftes als der grüne und ſein Fleiſch iſt eher feſter und eben ſo ſchmackhaft, während der grüne mehr Saft hat und mürber und zarter iſt. Der gelbe Newtown Pippin iſt vielleicht etwas flacher, mißt ungefähr nur 2 Zoll Tiefe und iſt immer ganz winkelig, an einer Seite mehr über den Stiel herausſtehend als an der andern. — 147 — Wenn er ganz reif, iſt er gelb mit einem lebhaften rothen Backen und glatter Schale, er hat wenige oder keine von den Flecken, die der grüne hat, aber einige Merkmale von Rößling-Flecken nahe am Stiel. Er iſt auch geruchreicher als der grüne. Das Fleiſch iſt feſt, mürbe, ſaftig und von ſehr angenehmen ſtarkem Geſchmack. Beide ſind ſehr tragbar. 56) Northern Spy. Frucht: groß, kegelförmig, gerippt. Schale: glatt, einen dun— keln Grund im Schatten, in der Sonne aber beinahe bedeckt mit einem reichen Dunkelroth und gemarkt mit carmoiſin- oder pur⸗ purrothen Streifen, und beſprengt mit hervorragenden gelben Punkten. Fleiſch: gelbglich-weiß, ſaftig, mit einem reichen, ge— würzhaften, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Eßbar vom December bis Mai. Ein ſehr guter Apfel. 57) Newark Pippin, und andere mehr. Frucht: groß, rundlich, länglich, regelmäßig geformt. Schale: | grünlich⸗gelb und ſchön gelb, wenn er ganz reif iſt, mit zuſammen⸗ gehäuften kleinen ſchwarzen Punkten, ſelten ein ſehr blaſſes Roth. Fleiſch: gelb, zart, ſehr kräftig, ſaftig und von ſtarkem, ſehr ange- nehmen Geſchmack. Eine ſchöne und ſehr gute, frühe Winter— frucht. 58) Pearmain Herefordshire, Winter Pearmain, und andere mehr. Frucht: mittlere Größe, länglich und von richtiger Pearmain- Geſtalt (d. h. ein kurzer, platter Kegel). Schale: bunt befleckt mit einem ſchwachen bräunlichen Roth auf einem matten rößling— grünen Grund und punktirt mit graulichen Fleckchen. Fleiſch: hellgelb, ſehr mild und zart und hat einen angenehmen, gewürz— haften Geſchmack. Mittelmäßig tragbar im Allgemeinen, doch trägt er in einem leichten Boden oft auch ſehr voll. Eßbar vom November bis Februar. Einer der beſten Winteräpfel, ſowohl als Tafelobſt, als auch zum Kochen. Man hat hier noch einen anderen Apfel unter dem Namen Winter Pearmain, dieſer iſt aber mehr rund und ſteht dem e an Wohlgeſchmack bedeutend nach. — w= 59) Pearmain Blue. Frucht: ſehr groß, rundlich, regelmäßig, ganz wenig kegelförmig. Schale: bedeckt mit Streifen und Finnen von dunkelm Purpur⸗ roth über einen matten Grund. Fleiſch: gelblich, mild, ziemlich reich und gut. Reife: von October bis Februar. Der Baum wächſt ſchnell, trägt aber nicht ſehr voll. 60) Pearmain Sweet, oder Sweet Pearmain. English Sweeting. Frucht: mittlere Größe und von rundlicher Pearmain-Geſtalt: Schale: Schön dunkelroth mit groben Rößling- Punkten und überdeckt mit einer bläulichen Blume. Nahe dem Auge ein helleres Roth. Fleiſch: zart, mittelmäßig ſaftig, aber ſehr ſüß und kräftig. Gut für Tafel und Küche. Reife: December bis März. 61) Pomme Royale. Frucht: groß, rundlich länglich, mit etwas wenig unebener Oberfläche und manchmal eine kaum ſichtbare Furche an der Seite. Schale: hellgelblich-weiß, ſelten mit einer zarten Röthe, und wenn ganz reif, gemarkt mit großen goldgelben, dunkeln Flecken. Fleiſch: ſehr zart, mit einem milden, angenehmen, lebhaften Geſchmack. Eßbar vom December bis April. 62) Pryor's Red. Frucht: größer als mittelmäßig, im Norden regelmäßig rund— lich, keiner zulaufend gegen das Auge; im Süden immer winkelig, manchmal ſogar auf einer breiten Fläche an der Blume rundlich, winkelig, platt. Schale: hellgelb, der Grund meiſtens überſtreut mit einem reichen, warmen Roth und Rößling, marmorirt und beſprißt mit Bronzegelb, nahe dem Stiel dunkelgelbe Rößling— flecken, umgeben mit einer lichteren Schattirung. Fleiſch: gelblich, zart, mild, von etwas ſäuerlichem, ſehr angenehmen Geſchmack. Reife: vom Januar bis April. Iſt ſehr beliebt. 63) Rhode Island Greening. Frucht: groß, rundlich, ein wenig platt, ziemlich regelmäßig, aber öfters faſt unmerklich gerippt. Schale: ölicht-glatt, dunkel⸗ grün, zuletzt hellgrün und zeigt dann manchmal eine matte Röthe nahe dem Stengel. Fleiſch: gelb, zart, mürbe, mit einem Ueber⸗ — 149 — fluß an reichem, etwas gewürzhaftem, lebhaftem, ſäuerlichem Saft. Eßbar von November bis Februar. Dieſer Apfel iſt bekannter und beliebter als alle andern Winter⸗ ſorten; denn der Baum iſt nicht nur außerordentlich tragbar, ſondern wächſt und trägt ſehr ſtark in jedem Boden und jeder Gegend dieſes Landes. Auch iſt die Frucht ausgezeichnet für die Tafel und zum Kochen. 64) Reinette Canada, und verſchiedene andere Namen. Frucht: erſter Größe, kegelförmig, platt, etwas unregelmäßig, mit herausſtehenden Rippen, breit am Stiel und etwas verſchmä— lernd gegen die Blume. Schale: grünlichgelb, etwas ſchattirt mit braun an der Sonnenſeite. Fleiſch: beinahe weiß, ziemlich feſt, ſaftig mit einem kräftigen, lebhaften, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Reife: December, und wenn er früh im Herbſte behutſam vom Baume genommen wird, hält er ſich bis März und auch wohl bis April. Er iſt wegen ſeiner beſondern Größe und Schönheit, ſowie wegen ſeiner großen Tragbarkeit und ſeines herrlichen Geſchmacks allge— mein beliebt und verdient einen Platz in jedem Baumgarten. 65) Reinette Golden. Aurore, Sit aber nicht Reinette Dorée oder Yellow German Reinette, Jaune Hative, welche nicht ſo Kirkes Golden Reinette, gut iſt, und verſchiedene andere. Frucht: unter mittlerer Größe, ſehr regelmäßig geformt, rund— lich, ein wenig platt. Schale: glatt, grünlich, wird aber goldgelb im Schatten, und ſchattirt und geſtreift mit einem feinen ſanften Roth an der Sonnenſeite, gemiſcht mit zerſtreuten Rößlingpunk— ten. Fleiſch: gelb, mürbe, und hat einen reichen zuckerigen oder kaum ſäuerlichen Saft. Reife: vom October bis Januar. Trägt im Weſten gewöhnlich nur die erſten vier bis ſechs Jahre gute Früchte und verliert dann an Geſchmack und Form jedes Jahr. 66) Reinette Triomphante, Vietorious Reinette. Frucht: groß, länglich, regelmäßig geformt. Schale: hellgelb, dick punktirt mit weißen Flecken und groben herausſtehenden War— zen. Fleiſch: gelb, feſt, ſaftig, mit einem angenehmen gewürzhaf— ten Geſchmack. Iſt in Deutſchland als Winterapfel ſehr bekannt. 1 — 150 — 67) Russet, American Golden, gewöhnlich Sheep’s Nose, und andere mehr. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich eiförmig. Schale: = mattgelb, beſtreut mit ſehr dünnem Rößling. Fleiſch: gelblich, ſehr zart, jo daß er faſt auf der Zunge zergeht, ſaftig und von einem milden, reichen, gewürzhaften Geſchmack. Eßbar: No— vember bis März. Dieſer Rößling iſt einer der delicateſten und zarteſten Aepfel; ſein Fleiſch gleicht mehr dem einer mürben, ſaf— tigen Birne, als einem Apfel. Derſelbe wird wegen feiner gro— ßen Tragbarkeit und ſeines köſtlichen Geſchmacks überall geachtet. 68) Russet Putnam. Frucht: größer als mittelmäßig, flach. Schale: gelb, geblat— tert mit Rößling und manchmal gefärbt mit einem mattrothen Backen. Fleiſch: feſt, doch zart, ſehr gelb, ſaftig, etwas ſäuerlich, reich und von großem Wohlgeſchmack. Eßbar: März und April. Stammt von Ohio und iſt daher, ſowie ſeiner beſondern Güte wegen, im Weſten ſehr bekannt. Auch wird er in ſehr großen Quantitäten nach New Orleans und den weſtindiſchen Inſeln verſchickt, wo der höchſte Preis dafür bezahlt wird. 69) Swaar. Frucht: groß, geregelt, rundlich. Schale: grünlichgelb wenn er gepflückt wird, wenn er aber ganz reif iſt, von einer ſchönen todten Goldfarbe, punktirt mit vielen verſchiedenen braunen Flek— ken, und manchmal ſchwach marmorirt mit grauem Rößling an den Seiten und um den Stiel. Fleiſch: gelblich, zart, von einem ganz beſonders kräftigen gewürzhaften Geſchmack und Geruch. Reife: December bis März. Der Name Swaar kommt von dem Worte „ſchwer“ (niederdeutſch ſchwaar, holländiſch zwaar) denn dieſe Frucht ſtammt von einer holländiſchen Anſiedlung am Hud— ſon River. 70) Sweeting Ladies, oder mehr: Ladies Sweeting. Frucht: groß, rundlich eiförmig, ſehr ſtark verſchmälernd gegen das Auge. Schale: ſehr glatt, beinahe bedeckt mit roth an der Sonnenſeite, aber hellgelblich grün im Schatten, mit gebrochenen Streifen von Hellroth. Das Roth iſt beſpritzt mit ſtark gemarkten gelblichgrauen Punkten und zur Zeit, wenn er vom Baume abge— nommen wird, bedeckt mit einem dünnen weißen Schleier. Fleiſch: — 151 — grünlichweiß, außerordentlich zart, ſaftig und mild, mit einem köſt⸗ lichen, lebhaften, angenebmen, gewürzhaften Geſchmack. Kann erhalten werden, ohne daß er runzelt oder etwas an Geſchmack verliert, bis Mai. Dieſe Frucht iſt der beſte ſüße Apfel, der ſich durch den Winter hält; ſein ſchönes Anſehen, köſtlicher Geſchmack herrlicher Geruch und lange Dauer, machen ihn allgemein beliebt, wo er angepflanzt wird. 71) Sweeting Ramsdell's. Ramsdell's Red, Pumpkin Sweet u. a. m. Frucht: größer als mittelmäßig, länglich, geregelte Form, und gegen das Auge verſchmälert. Schale: reich, dunkelroth, punktirt mit falben Flecken und bedeckt mit einem blauen Hauch (Blume). Fleiſch: gelblich, ſehr zart und mild, ungemein ſüß und reich. Eß— bar: October bis Februar. Trägt ungemein ſtark. 72) Spitzenburgh Esopus. Aesopus Spitzemberg u. a. m. Frucht: groß, länglich, gegen das Auge abfallend rundlich. Schale: glatt, beinahe bedeckt mit einem reichen, lebhaften Roth, punktirt mit deutlichen gelblichen Rößling-Punkten. An der Schat- tenſeite iſt ein gelblicher Grund mit rothen Streifen. Eßbar: De— cember bis Februar. Der Aesopus Spitzemberg iſt ein ſchöner und wirklich delikater Apfel, iſt allgemein dem Newtown Pippin gleich geſchätzt, wird als Tafelfrucht von keinem andern übertroffen, und iſt ſehr tragbar. 73) Twenty Ounce Apple, und andere mehr. Frucht: ſehr groß, rundlich. Schale: etwas uneben, gelblichgrün, ſchön geſtreift und beſpritzt mit Roth, und die Sonnenſeite ganz mit Roth bedeckt. Fleiſch: ſaftig, lebhaft, mit einem etwas ſäuerlichen Geſchmack. 74) Waxen Apple. Gate Apple. White Apple. Frucht: mittlere Größe, kugelförmig, ein wenig platt und ver— ſchmälert gegen das Auge, manchmal länglich. Schale: hellgelb, ſelten gefärbt mit einem hellen Hochroth. Fleiſch: weiß, mürbe, zart, manchmal beinahe ſchmelzend, und von einem milden, ange- nehmen Geſchmack. Eßbar: November bis Februar. Ein ſehr guter Winterapfel. 75) Wine Apple. Hay's Winter. Frucht: größer als mittelmäßig, regelmäßig geformt, beinahe rund, doch aber ein wenig platt an den Enden. Schale: glatt, leb— haftes tiefes Roth über einem gelben Grunde oder öfter einige deut— liche, klare gelbe Streifen. Fleiſch: gelblichweiß, ſaftig und mürbe, mit einem ſozuſagen weinartigen, kräftigen und angenehmen Ge— ſchmacke. Eine ausgezeichnete Tafel-, Koch- und Ciderfrucht. D. Eider-Aepfel. Coopers Russeting. Macht einen ſehr ſtarken und wohl⸗ ſchmeckenden Cider. Campfield. Gilpin. Harrison. Einer der beſten Cider-Aepfel. Zehn Buſchel von dieſen Aepfeln machen ein Faß (Barrel) Cider. Hewe's Virginia Crab. Macht einen ſehr ſtarken, wohl⸗ ſchmeckenden und ſich lange Zeit haltenden Cider. Hagloe Crab. Einer der beſten Sommer-Kochäpfel. Als Ci⸗ derfrucht übertrifft er alle andern Arten, ſowohl hinſichtlich der Qualität, als auch der Quantität. Red Streak. Macht einen ftarfen Cider von gutem Geſchmacke. Styre. . Macht einen ſehr gefärbten Cider, der ſich lange hält. Wine Apple. ———— A pri KES e (Apricots.) Es iſt ſehr zu bedauren, daß dieſe Frucht ſozuſagen ganz vernach⸗ läſſigt wird. Sie ſteht den Pfirſichen an Wohlgeſchmack wenig oder gar nichts nach und reift zu einer Zeit, wo man keine andere Früchte hat, nämlich zwiſchen der Zeit der Kirſchen und der Pflaumen. Es iſt wohl wahr, daß ſie bei ihrer frühen Blüthezeit die meiſten Jahre — 153 — vom Froſt getroffen werden und der Pflaumenkäfer (Plum weevil) große Zerſtörungen unter ihnen anrichtet; allein bei vorſichtiger Pflanzung und Behandlung kann ſowohl die Schädlichkeit des Fro ſtes als die des Pflaumenkäfers ſchon abgehalten werden. Am beſten erreicht man dieſes, wenn man ſie als Spalierbaum an Gebäude pflanzt, und zwar niemals an die Südſeite und noch weniger an die Morgenſeite, ſondern an die Abend- oder Mitter- nachtſeite. Dadurch wird ihre Blüthezeit zurückgehalten und ſollte dennoch ein ſehr ſpäter Froſt ihnen Gefahr drohen, ſo kann man Abends an beiden Seiten über dem Baume einen Nagel einſchla— gen und daran einen Teppich, eine Bettdecke oder auch wohl nur ein Bettuch hängen, und ſolches über den Baum herunterziehen. Mor⸗ gens kann es wieder weggenommen oder hinaufgeſchlagen werden. Der Pflaumenkäfer wird ſich weniger ſchädlich zeigen, als wenn er frei ſtünde. Auch der Pfirſichwurm (Peach borer) zeigt ſich da in der Regel nicht ſo häufig, wie bei freiſtehenden Bäumen, ver— muthlich weil der Boden gemeiniglich mehr oder weniger mit Kalk oder Aſche gemiſcht und auch meiſtens ſchwer und ſehr feſt iſt. Wird er als Hochſtamm in den Garten oder Baumgarten ge— pflanzt, ſo ſollte er immer eine freie, hohe Lage haben und im Win— ter Miſt über die Wurzeln gelegt werden, damit der Froſt länger im Erdreich bleibt und ſo die Blüthen zurückgehalten werden. Bei Hochſtämmen ſollte alles Holz vom letztjährigen Wuchs we— nigſtens um ein Drittheil, bei Spalierbäumen aber immer wenigſtens —— — — F. —— — um die Hälfte, zurückgeſchnitten werden. Aprikoſen ſollten eigentlich niemals auf Pfirſiche veredelt werden, denn ſie unterliegen dann zu vielen Krankheiten und die Früchte verlieren an Geſchmack, ſondern auf Pflaumenſtämme, auf welche fie länger leben, als auf ihren eigenen Wurzeln. Aus Aprifofen- ſteinen gezogene Bäume bringen manchmal beſſere Früchte hervor, als der Mutterbaum. Im Allgemeinen theilt man ſie in Aprikoſen mit ſüßem Kern und Ahprikoſen mit bitterm Kern ein. 1) Hemskirke. | Frucht: groß, rundlich aber ziemlich zuſammengedrückt an den Seiten. Schale: orangengelb mit einem rothen Backen. Fleiſch: hellorangenfarbig, zart, ſehr ſaftig, lebhaft, und von einem reichen und ſehr ſüßen pflaumenartigen Geſchmack. Stein klein, Kern bitter. Reife: Ende Juli. 11 — 154 — 2) Breda. Haſelnußmandel in Deutſchland und verſchiedene andere Namen. Frucht: klein, ungefähr 12 Zoll im Durchmeſſer, rundlich, manch— mal beinahe viereckig. Schale: orangengelb, in der Sonne dunk— ler gefärbt. Fleiſch: ein tiefes Orangengelb, kräftig und ſehr ge— würzhaft und ziemlich ſaftig. Geht gut vom Steine. Kern ſüß. Reife: die erſten Tage im Auguſt. Eine ſehr gute aber kleine Sorte, und trägt bei etwas Cultur ſehr voll, hält auch die Frühjahrs- fröſte gut aus. 3) Large Early. Frucht: mittlere Größe, etwas länglich und zuſammengedrückt. Naht tief. Schale: etwas flaumig, hellorangengelb im Schatten und ſchön hoch orangengelb mit wenigen blaßrothen Flecken in der Sonne. Fleiſch: orangengelb, kräftig und ſaftig und geht leicht vom Stein. Kern bitter. Sehr tragbar. Reife: Mitte Juli. 4) Moorpark, und verſchiedene andere Namen. Frucht: groß, rundlich, ungefähr 24 Zoll im Durchmeſſer eher etwas größer an der Nahtſeite. Schale: orangenfarbig im Schat— ten, und tieforangenfarbig oder bräunlich an der Sonnenſeite, gemarkt mit vielen dunklen Flecken und Punkten. Fleiſch: ganz feſt, ſchön orangengelb, ſehr ſaftig und hat einen kräftigen delicaten Geſchmack. Geht ſehr gut vom Steine. Der Stein iſt am Rücken ganz eigenartig durchlöchert, ſo daß eine Stecknadel durchgeſteckt werden kann. Kern bitter. Dieſe Art iſt nach der Red Masculine hier am meiſten verbreitet, obgleich die Tragbarkeit nicht ſehr groß iſt. Reife: Anfangs Auguſt. 5) Peach, 1 und verſchiedene andere Namen. Frucht: von der größten Art, ungefähr 22 Zoll im Durchmeſſer, rundlich, etwas flach und eingedrückt an beiden Seiten, mit einer b ſtark markirten Naht. Schale: gelb im Schatten, aber tief oran⸗ genfarbig und geſcheckt mit dunkelbraunen Flecken an der Sonnen- ſeite. Fleiſch: ſchön ſaffranfarbig, ſaftig, kräftg und ſehr wohl- ſchmeckend. Stein ebenſo durchlöchert wie die vorige Art. Kern bitter. Dieſes iſt die größte und beſte Sorte, denn ſie iſt oft ſo groß als ein Pfirſich von mittlerer Größe. Sie gleicht ſehr der — 155 — vorigen Art, iſt aber eher etwas größer und feiner und kommt einige Tage früher. 6) Royal. Frucht: rundlich, groß, länglich, etwas weniger zuſammenge— drückt. Schale: mattgelb mit einem orangengelben Backen, ſehr ſchwach gefärbt mit Roth, und einer flachen Naht. Fleiſch: blaß orangengelb, feſt und ſaftig, mit einem kräftigen, weinartigen Ge— ſchmack. Reife: Ende Juli. 7) Turkey. | Frucht: mittlere Größe, beinahe rund und nicht eingedrückt. Schale: ſchön tiefgelb im Schatten, und befleckt mit braunorange in der Sonne. Fleiſch: blaßgelb, feſt, ganz ſaftig, und der Ge— ſchmack iſt ein ſehr angenehmes Gemiſch von ſüß und ſauer. Kern beinahe ſo ſüß als eine Mandel. Reife: Mitte Auguſt. Häufig erhält man aber aus den Baumſchulen die “Roman” anſtatt dieſer Sorte. Die Blotched leaved Turkey oder Gold Blotched, iſt eine Unterart und weicht nur darin von obiger Art ab, daß in der Mitte eines jeden Blattes ein großer gelblicher Flecken iſt. Obgleich hier noch zweimal ſo viele Arten bekannt und in den Baumſchulen zu finden ſind; ſo glaube ich doch, daß die oben ange— führten Arten genügen möchten, da ich die vortheilhafteſten gewählt zu haben glaube. „„ (Pears.) Der beſte Boden für den Birnbaum iſt eine ſtarke, lehmige oder thönige Dammerde von mäßiger Tiefe und einem trockenen Unter— grunde. Er wächſt zwar faſt in jedem Boden, allein iſt dann auch leichter mehreren Krankheiten unterworfen, als alle andere Obſt— arten, und die Früchte werden oft krüppelig und viel ſchlechter im Geſchmack. Ein flacher feuchter Boden iſt am wenigſten paſſend, und eine Erde die zu fett und zu tief, wie z. B. in Miſſouri der an— geſchwemmte Boden iſt, übertreibt den Baum ſo, daß das Holz nicht — 156 — reif wird, und dann ſetzt ſich der Winter-Mehlthau an, und tödtet gewöhnlich den Baum. Zwergbäume die auf Quitten veredelt ſind, machen jedoch eine Ausnahme, weil der Quittenbaum einen mehr feuchten und ſehr nahrhaften Boden liebt. Da der Birnbaum ſehr wenige Faſerwurzeln hat, welche eigent— lich dem Baum die Nahrung zuführen; ſo iſt es durchaus nicht rathſam, große Bäume aus der Baumſchule zu nehmen. Ein Baum von 5 Fuß Höhe iſt viel beſſer als ein Baum von 7, 8 oder 9 Fuß Höhe. Will man gute Birnſorten haben, ſo müſſen ſolche entweder auf Ausläufer oder Sämlinge veredelt werden. Sämlinge haben jedoch bei weitem den Vorzug, denn Ausläufer, d. h. ſolche die um die alten Bäume aus deren Wurzeln aufſpringen, werden auch immer wieder viele Ausſchüſſe treiben. Aus Samen wird man vielleicht unter hundert Bäumen nur einen erhalten, der eine gute, der Mutterſorte ähnliche Frucht trägt. Der Same ſollte nur von Früchten genommen werden, die auf einem geſunden, kräftigen Baume gewachſen ſind, die Art mag gut oder ſchlecht ſein. Um Zwergbäume zu ziehen, veredelt man Birnen auf Quitten. Für tragbare Bäume, die nicht in einem ſehr fetten Boden ſtehen, iſt es ſehr gut, wenn ſie jedes Jahr etwas gedüngt werden, jedoch niemals zu ſtark, ſonſt würde ſich Mehlthau erzeugen. A. Sommer⸗Birne. 1) Bartlett. Frucht: ſehr groß, ungeregelt pyramidal. Schale: ſehr dünn und glatt, rein gelb, und wo ſie ſtark der Sonne ausgeſetzt ſind, einen ſanften, röthlichen Backen, ſehr ſelten gemarkt mit etwas Rößling. Fleiſch: weiß, ſehr feinkörnig und buttericht, ungemein ſaftig, mit einem ſehr würzigen, weinartigen Geſchmack. Dieſes iſt eine allgemein beliebte Birne, denn bei Vereinigung ihrer Größe, Schönheit und Wohlgeſchmack, ihrer regelmäßigen und ſtarken Teggherkeit, iſt fie unſtreitig die beſte Sommerbirne Ame- rika's. 2) Bergamot Hampden's. Summer Bergamot. Frucht: groß, rundlich, etwas eiförmig. Schale: zuerſt grün, zuletzt ein klares Gelb, mit kleinen Punkten und manchmal mit a En — — . —ꝛ— — * grünen Flecken im Schatten. Fleiſch: weiß, brechend, etwas eb; wenn fie aber bald abgenommen und im Haufe reif wird, halb buttericht, ſüß und angenehm. Reife: Auguſt und September. Sehr fruchtbar. Mr. Elliott erklärt jedoch in feinem Werke: “Elliott’s Fruit- Book,” Seite 396, dieſe, ſowie alle übrigen Bergamotte-Arten für werthlos! (Europa.) 3) Bloodsnsd Frucht: mittlere Größe, kreiſelförmig, etwas eiförmig. Schale: gelb, beſprengt mit Roft- oder Rößlingpunkten und etwas mit einem Netz bezeichnet, was ihr an einer Seite das Anſehen eines Rößlings giebt. Fleiſch: gelblichweiß, buttericht und ſchmelzend, und von kräftigem, zuckerigen, ſehr gewürzhaften Geſchmack. Die dünne Schale hat einen moſchusartigen Geruch. Reife: vom Ende Juli bis 10. Auguſt. Sie übertrifft alle europäiſchen Arten, die zu derſelben Zeit reifen. So wie bei allen frühen Birnen iſt die Frucht beffer, wenn fie erſt im Haufe ganz reif wird. (Amerika.) 4) Dearborn’s Seedling. Frucht: kaum mittlere Größe, kreiſelförmig und ſehr regelmäßig geformt. Schale: ſehr glatt, klar lichtgelb, mit einigen kleinen Punkten. Fleiſch: weiß, ſehr ſaftig und ſchmelzend, ſüß und leb— haft im Geſchmack. Reife: Mitte Auguſt. Eine Birne erſter Qualität und trägt übermäßig in jedem Boden. (Amerika.) 5) Early Sugar, und verſchiedene andere Namen. Frucht: kleiner als mittelmäßig, von regelmäßiger Birnform, verjüngend gegen den Stiel. Schale: ſehr glatt, zuerſt hellgrün, aber ſchön citronengelb wenn ſie ganz reif iſt und ſelten einen matten, röthlichen Backen. Fleiſch: weiß, zuckerig, deilicat und ſaftig zuerſt, wird aber bald mehlig. Reife: Juli. Hat blos einigen Werth wegen ihrer frühen Reife. (Europa.) 6) Jargonelle, und andere mehr. Jungferuſchentel 5 Frucht: ziemlich groß, lang birnförmig, zulaufend in den Stiel. Schale: grünlichgelb, glatt, mit etwas Braun an der Sonnenſeite N 14 — 158 — Fleiſch: gelblichweiß, grobkörnig, ſaftig und hat einen lebhaften, erfriſchenden Geſchmack. Reife: Ende Juli bis Anfangs Auguſt. Trägt übermäßig ſtark, ſteht aber im Geſchmack den unter 3 und 4 beſchriebenen Sorten nach. (Europa.) Die Jargonelle (of the French), d. h. die franzöſiſche Jargo— nelle, iſt zwaͤr ſchöner als die oben beſchriebene Art, ſteht aber in der Qualität weit zurück und verdient darum keine Beſchreibung. 7) Madeleine, or Citron des Carmes. Magdalenen-Birne in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, eiförmig aber langſam abfallend gegen den Stiel. Schale: glatt, hellgelblichgrün, ſehr ſelten einen bräunlichen Backen, und Rößlingflecken um den Stiel. Fleiſch: weiß, ſaftig, ſchmelzend und von ſüßem, delicaten Geſchmack. Etwas wohlriechend. Reife: Ende Juli. Eine der beiten Bir— nen, die um dieſe Zeit reifen. Sobald die Frucht etwas gelblich wird, muß ſie ſogleich abgenommen werden. (Europa.) 8) Muscadine. Frucht: mittlere Größe, rundlich, eiförmig, regelmäßig geformt. Schale: hellgelblichgrün, ein wenig rauh, dicht mit braunen Punk— ten beſtreut. Fleiſch: weiß, buttericht und ſchmelzend, mit einem angenehmen, reichen, moſchusartigen Geſchmack. Reife: Ende Auguſt, Anfangs September. Trägt ſehr ſtark. Die Frucht iſt beſſer wenn ſie im Hauſe ganz reif wird. 9) Summer Franc Real. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, aber am dickſten in der Mitte und nach beiden Enden hinabfallend. Schale: zuerſt grün, wird aber blaßgelblichgrün, punktirt mit kleinen bräunlichgrünen Punk- ten. Fleiſch: weiß, buttericht und ſchmelzend und hat einen kräf— tigen, zuckerigen, ausgezeichneten Geſchmack. (Europa.) ö 10) Summer Rose, und andere mehr. Roſenbirne in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, rund, platt an beiden Enden. Schale: matt⸗gelb, vermiſcht und gefleckt mit Rößling im Schatten, mit einem rothen Rößlingbacken, gemarkt mit braunen Punkten. — Din EBENE —— ̃E— — — 159 — Fleiſch: weiß, ſaftig, kräftig und ſüß. Reife: Ende Auguſt. Kann kaum zur erſten Claſſe gezählt werden. (Europa.) 11) William's Early. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich kreiſelförmig, regel- mäßig geformt. Schale: ſchön gelb, an der Sonnenſeite dicht be— ſprengt mit ſchönen hochrothen Punkten. Fleiſch: weiß, ſehr ſaf— tig wenn ſie ganz reif iſt, halb buttericht, kräftig und hat einen etwas würzigen Geſchmack. Reife: Ende September. (Amerika.) / B. Herbſt⸗Birne. 12) Alpha. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, etwas in's Längliche über— gehend. Schale: glatt, blaß, gelblichgrün, punktirt mit röthlichen Punkten und einem dünnen blaßbraunen Backen. Fleiſch: weiß, feinkörnig, buttericht und gut. Reife: Mitte October. (Europa.) 13) Andrews. Frucht: groß, birnförmig, einſeitig. Schale: glatt, aber etwas dickblaß⸗gelblichgrün, mit einem mattrothen Backen und einigen zerſtreuten Punkten. Fleiſch: grünlichweiß, voll Saft, ſchmelzend, hat einen angenehmen, weinartigen Geſchmack. Reife: erſte Zeit im September. Trägt regelmäßig und ſchon in der Jugend und leidet nicht vom Mehlthau. (Amerika.) 14) Ananas. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig. Schale: grünlich— gelb, ganz wenig gemarkt mit Rößling und manchmal roth an der Sonnenſeite. Fleiſch: ſchmelzend, ſehr ſaftig, mit einem kräfti— gen, gewürzhaften Geſchmack. Reife: Ende September und An⸗ fangs October. Sehr gut. (Europa.) 85 15) Ananas d'Eté. Summer Pineapple. Frucht: ziemlich groß, birnförmig, manchmal ſtumpf am Stiel. Schale: rauh und grob, dunkel, gelblichgrün, ein wenig braun an einer Seite und ſtark bedeckt mit großen rauhen, braunen Rößling— punkten. Fleiſch: feinkörnig, buttericht und ſchmelzend und von ſüßem, würzigem, ſchönem Geſchmack. Reife: Ende Auguſt und Anfangs September. (Europa.) — 160 — 16) Althorpe Crassane. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig, ſich aber mehr ver— jüngend gegen das Auge, als gegen den Stiel. Schale: hellgrün, punktirt mit kleinen Rößling-Augen, und etwas braun gefärbt an einer Seite. Fleiſch: weiß, buttericht und ganz ſaftig, und hat ei— nen kräftigen würzigen Geſchmack. Reife: October und November. Iſt aber, je nach Lage und Boden, ſehr veränderlich im Geſchmack. (Europa.) 17) Belle et Bonne. Schöne und gute in Deutſchland, u. a. m. Frucht: groß, rundlich, etwas dicker als hoch. Schale: blaß grünlichgelb, mit vielen rößling-grünen Punkten, vorzüglich nahe dem Auge. Fleiſch: weiß, etwas grobkörnig, zart und buttericht, wenn die Frucht gut gereift iſt; ſie hat einen ſehr ſüßen, angeneh— men Saft. Reife: Mitte September. Doch aber nur eine ganz mittelmäßige Birne im Vergleich mit andern. (Europa.) 18) Beurre Brown. Rothe Butterbirne in Deutſchland. Frucht: von ziemlicher Größe, länglich eiförmig, und wächſt oft ſchief, ſo daß ſie gleichſam einen krummen Rücken hat. Schale: gelb und auf der Sonnenſeite hellroth, welches oft in glühend rothen Strahlen über die Oberfläche herſtrahlt. Im Rothen ſind gelbe, und im Gelben graue Punkte. Fleiſch: weiß, buttericht, aber nicht fo ſaftig als die Doyenne, aber ſüß und von ausgezeichnetem Ge⸗ ſchmack. Reife: Ende September und hält ſich ungefähr vier Wo— chen. Der Baum wird nicht ſehr groß, weil er ſchon früh trägt. (Europa.) 19) Beurre Rose. Flaſchenbirne in Deutſchland. Frucht: groß, birnförmig, etwas uneben, lang und allmählig ge— gen den Stiel abfallend. Schale: dunkelgelb, viel bedeckt mit Strei— fen und Punkten auf einem Zimmetgelb, und auf einer Seite ein wenig roth. Fleiſch: weiß, ſchmelzend, ſehr buttericht, und von kräftigem, delikatem und etwas würzigem Geſchmack. Reife: vom letzten September bis letzten October. Sie iſt regelmäßig ſehr trag— bar, hängt aber einzeln und iſt daher immer von ſchöner Geſtalt und Größe. (Europa.) — 161 — 20) Beurré Diel. Diel's Butterbirne in Deutſchland. Große Dorothee, Frucht: groß, veränderlich in der Form, von eiförmiger zu ſtum— pfer Birnform. Schale: etwas dick, citronengelb, zuletzt orangen— gemarkt mit großen braunen Punkten und marmorirt mit Rößling. Fleiſch: gelblichweiß, etwas grobkörnig, aber kräftig, zuckerig, halb ſchmelzend, und bei guten Früchten buttericht und delikat. Reife: September und hält ſich bis December. Sehr tragbar. (Europa.) 21) Golden Beurre of Bilboa. (Muß nicht mit der Golden Beurré verwechſelt werden.) Frucht: eher groß, regelmäßig eiförmig. Schale: ſehr ſchön, glatt und dünn, goldgelb, regelmäßig punktirt mit kleinen braunen Punkten und ein wenig mit Rößling markirt, beſonders um den Stiel. Fleiſch: weiß, ſehr buttericht, ſchmelzend und feinkörnig, mit einem ſchönen weinartigen Geſchmack. Reife: Erſte Hälfte im September. Trägt regelmäßig und zum Ueberfluß. In einem kalten Boden gedeiht ſie vorzüglich gut, wenn ſie auf Quitten ver— edelt wird. (Europa.) 22) Beurr& de Beaumont. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig. Schale: blaß gelb— lichgrün, mit großen grünen Punkten einzeln zerſtreut und dünn gefärbt mit einem matten Roth an der Sonnenſeite. Fleiſch: weiß, buttericht, ſchmelzend, und hat einen Ueberfluß von einem kräftigen, | en und gewürzhaften Saft. Reife: October. Sehr gut. Curopa. ) 23) Bergamot Gansel's. Frucht: groß, rundlich eiförmig, aber platt. Schale: grob, braun, wenn ganz reif, gelblich braun, und manchmal gefärbt mit einem roſtigen Backen, und beſprengt mit Rößling-Punkten. Fleiſch: weiß, ſchmelzend, ſehr ſaftig, kräftig, ſüß und gewürzhaft. Reife: im ener (Europa.) 26) Bergamot Suisse. Schweizer Bergamotte in Deutichland. - Frucht: ziemlich groß, faſt rund, hat aber am Stiele eine kurze e Schale: glatt, hellgrün und mit grünen und gelben Strei— 14 * — 162 — fen geziert, die auf der Sonnenſeite in's Goldgelbe ſpielen. Fleiſch: weiß, buttericht, ſchmelzend, ſehr ſaftreich und von einem trefflichen Geſchmacke. Reife: October, hält ſich aber bis zum Frühjahre. (Europa.) 25) Bezi de la Motte. Frucht: mittlere Größe, bergamottförmig, rundlich, platt an der Blume. Schale: blaß gelblichgrün und dick beſprengt mit deut— lichen rößlinggrünen Punkten. Fleiſch: weiß, ſehr feinkörnig, but— tericht, ſaftig, hat einen ſüßen, delikaten, gewürzigen Geſchmack. Reife: October. Reift langſam und hält ſich eine gute Zeit lang. Sehr gut. (Europa.) 26) Bishop's Thumb. Frucht: ziemlich groß, länglich und dünn, und ungeregelt ver— jüngend, gewöhnlich etwas knotig. Schale: dunkel gelblichgrün, punktirt mit Rößling, und oft beinahe bedeckt mit Rößling-Flecken, hat einen roßrothen Backen. Fleiſch: ſaftig, ſchmelzend, mit einem guten, ſchönen, weinartigen Geſchmack. Reife: October. Trägt ſehr ſtark. (Europa.) 27) Bon Chretien Fondante. Sommer-⸗Chriſtbirne in Deutſchland. Frucht: ziemlich groß, rundlich länglich, geregelt geformt. Schale: hellgrün, beſtreut mit kleinen Rößling-Punkten und ziemlich bedeckt mit Rößling. Fleiſch: gelblichweiß, außerordentlich faftreich, zart und ſchmelzend, und hat einen ſchönen, angenehmen Geſchmack. Reife: September und October. Sehr tragbar. 28) Compte de Lamy. Dingler. Maria Louisa Nova. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig. Schale: gelb, mit einem bräunlichrothen Backen, und beſprengt mit kleinen Rößling— Punkten. Fleiſch: weiß, feinkörnig, buttericht, ſchmelzend, zuckerig und von prächtigem Geſchmack. Reife: von Ende September bis Mitte October. Von der beſten Qualität. (Europa.) 29) Cushing. Frucht: mittlere Größe, manchmal groß, eiförmig, verjüngend, etwas ſchief gegen den Stiel. Schale: glatt, hell grünlichgelb, be— — 163 — ſprengt mit kleinen gelben Punkten und manchmal einen matten rothen Backen. Fleiſch: weiß, feinkörnig, buttericht, ſchmelzend und hat einen Ueberfluß an ſüßem, lebhaftem, wohlriechendem Safte vom beſten Geſchmack. Eine vorzügliche Art für jeden Boden, und trägt ungemein ſtark. Reife: Mitte September. (Amerika.) 30) Colmar Neill. Frucht: groß, eiförmig. Schale: blaßgelb. Fleiſch: weiß, but— tericht, ſchmelzend und ſehr angenehm an Geſchmack. Reife: Mitte October. Sehr tragbar. (Europa.) 34 D Frucht: groß, länglich, oder lang birnförmig. Schale: rauh, ſchön hochgelb, gemarkt mit deutlichen Rößling-Punkten, und um den Stiel mit Rößling beſprengt. Fleiſch: zwar nicht ſehr feinkör— nig, aber ſaftig, kräftig, zuckerig, ſchmelzend und delikat, mit etwas Wohlgeruch. Reife: October und November. Eine der beſten Birnen und ſollte nirgends fehlen. Der Baum iſt nicht zärtlich und keinen Krankheiten unterworfen. Trägt zwar ſpät, aber dann einen Ueberfluß von Früchten. 32) Dumorier. Frucht: nicht ganz mittlere Größe, eiförmig. Schale: matt gelb, gemarkt mit Rößling⸗Flecken und Punkten. Fleiſch: grünlichweiß, ſaftig, ſchmelzend und ſüß. Reife: September. Hält ſich aber nicht lange. (Europa.) | 33) Doyenne White. Beurré blanc, Weiße Butterbirne, in Deutſchland. und verſchiedene andere Namen. Frucht: manchmal mittelmäßig, manchmal groß, geregelt geformt, eiförmig, nimmt in verſchiedenen Boden und Lagen auch verſchie— dene Formen und Größen an, und trägt oft auf einem Baume ver— hältnißmäßig kürzere oder längere Früchte. Schale: zart, klar, blaßgelb, regelmäßig beſtreut mit grauen Punkten, zuweilen an der Sonnenſeite einen ſchönen rothen Backen. Fleiſch: weiß, feinkör— nig, ſehr buttericht, ſchmelzend, kräftig, ſehr würzig und delikat. Eßbar: im Anfang October. Trägt jedes Jahr ſehr voll. Eine ausgezeichnet gute Frucht. (Europa.) — 164 — 34) Doyenne, Gray. Gray Butterpear, Red Doyenne, und verſchiedene andere Namen. St. Michel Doré, Rothe Winter- Butter a 8 } in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, aber gewöhnlich ein wenig run— der, als die weiße Butterbirne. Schale: ganz bedeckt mit glattem, zimmetfarbigen Rößling, ſelten der Sonne zu ein wenig roth. Fleiſch: weiß, feinkörnig, ſehr buttericht, ſchmelzend, kräftig und von delikatem Geſchmack. Reife: Mitte October, und hält ſich viele Wochen. Wird gewöhnlich der vorhergehenden Sorte noch vorge— zogen. (Europa.) 35) Dunmore. Frucht: groß, länglich eiförmig, an einer Seite etwas angeſchwol— len. Schale: grünlich, punktirt und geſcheckt mit glatten bräunlich— rothen Rößling. Fleiſch: gelblichweiß, buttericht, außerordentlich ſchmelzend, mit einem ſchönen, ſtarken Geſchmack. Reife: Septem— ber. (Europa.) Trägt ſehr gut und verdient beſondere Berück— ſichtigung, weil die Blüthen ſelbſt vom ſtärkſten Froſt nicht beſchä— digt werden. 36) Duchesse d’Angoüleme, Frucht: ſehr groß, länglich eiförmig und uneben, etwas knollig. Schale: matt grünlichgelb, mit vielen Rößling-Streifen und Punk— ten. Fleiſch: weiß, buttericht und ſehr ſaftreich, hat einen kräftigen, vortrefflichen Geſchmack. Reife: October. Der Baum wächſt oft zu geil und man muß ihn dann damit tragbar machen, daß man eine Hauptwurzel abſtößt, wie ich ſolches in der Einleitung zu den Aepfeln angegeben habe. (Europa.) 37) Dundas. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, etwas in's Kreiſelförmige über— gehend. Schale: ſchön gelb, beſprengt mit grünlichſchwarzen Punk— ten, hat einen brillanten rothen Backen. Fleiſch: gelblichweiß, halb buttericht, ſchmelzend, und einen kräftigen, würzigen Saft. Reife: October. Hält ſich eine gute Zeit lang. (Europa.) 38) Flemish Beauty, und verſchiedene andere Namen. Frucht: groß, eiförmig. Schale: etwas rauh, der Grund blaß— gelb, aber ſehr ſtark bedeckt mit einem Marmor und Flecken von — 165 — hellem Rößling, und wird an der Sonnenſeite röthlichbraun, wenn vollkommen reif. Fleiſch: gelblichweiß, nicht ſehr feinkörnig, aber ſaftreich, ſchmelzend, ſehr ſüß und reich, mit etwas moſchusartigem Geſchmack. Trägt bald und ſehr voll. Die Frucht muß abgenommen werden, ehe ſie abbricht, welches ſehr leicht geſchieht, dann wird ſie immer ſehr gut ſein; bleibt ſie aber hängen, bis ſie reif iſt, ſo wird ſie weich und geſchmacklos und fault bald. 39) Forelle. Forellenbirne in Deutſchland. Frucht: länglich eiförmig, ſich zur Birnform neigend. Schale: glatt, zuerſt grün, aber citronengelb, wenn ſie ganz reif iſt, und an der Sonnenſeite ſchattirt mit einem ſchönen dunklen Roth und mar— firt mit großen hochrothen Flecken. Fleiſch: weiß, feinkörnig, but— tericht, ſchmelzend, hat einen reichen, etwas weinartigen Saft. Reife: Anfangs November, hält ſich aber bei guter Aufbewahrung bis Wei— nachten. Iſt ſehr ſchön und darum eine ſehr anziehende Tafel— frucht; verlangt aber einen warmen Boden und eine ſonnenreiche Lage. (Europa.) 40) Frédéric de Wurtemberg. Friedrich von Würtemberg in Deutſchland. Frucht: groß, einſeitig, birnförmig, etwas uneben. Schale: hoch— gelb, mit einem auffallend ſchönen, hochrothen Backen. Fleiſch: weiß, ſehr ſaftig, ſchmelzend und ſüß, und in ihrer Vollkommenheit buttericht und delikat. Reife: September. Sehr gut. 41) Henry the Fourth. Frucht: kleiner als mittelmäßig, rundlich birnförmig. Schale: blaß grünlichgelb, punktirt mit kleinen grauen Punkten. Fleiſch: weißlich, nicht ſehr feinkörnig, aber gewöhnlich ſaftig und ſchmel— zend, hat einen kräftigen, delikaten, würzigen Geſchmack. Reife: September. Eine unſcheinbare Birne, aber eine köſtliche Tafelfrucht. 42) Jalousie de Fontenay Vendée. Frucht: mittlere Größe, kegelförmig oder ſtumpf birnförmig. Schale: matt⸗gelb und grün, ziemlich ſtark markirt mit Rößling— Flecken und Punkten, und gefärbt mit einem rothen Backen. Fleiſch: weiß, buttericht, ſchmelzend, mit einem kräftigen, wohlſchmeckenden Saft. Reife: Anfangs Auguſt. (Europa.) — 166 — 43) Louise Bonne of Jersey. Frucht: groß, birnförmig, ein wenig verſchoben. Schale: glatt und glänzend, hellgrün im Schatten, aber überzogen mit einem bräunlichen Roth an der Sonnenſeite, und punktirt mit vielen grauen Punkten. Fleiſch: grünlichweiß, ſehr ſaftreich und ſchmel— zend und von vorzüglichem Geſchmack. Reife: September und October. (Europa.) | 44) Marie Louise. Frucht: ziemlich groß, länglich birnförmig, etwas ungeregelt oder verſchoben. Schale: zuerſt blaßgrün, wird aber ſchön hochgelb, wenn ſie ihre vollkommene Reife erhält, und iſt beſprengt und punk— tirt mit hellem Rößling an der Sonnenſeite. Fleiſch: weiß, außer— ordentlich buttericht und ſchmelzend, mit einem kräftigen, ſehr ſüßen und weinartigen Geſchmack. Reife: von Ende September bis Mitte October. Hält ſich ſehr lang. Trägt regelmäßig. Sehr gut. (Europa.) 45) St. Ghislain. Frucht: mittlere Größe, birnförmig, abfallend gegen den Stiel, und wo der angeſetzt iſt, mehrere fleiſchichte Ringe. Schale: matt reingelb, mit einigen grauen Fleckchen. Fleiſch: weiß, buttericht und ſaftreich, und einen kräftigen, lebhaften Geſchmack. Reife: October. Eine vortreffliche Frucht, doch in mancher Erde etwas veränderlich. (Europa.) 46) Thompson's. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, etwas unregelmäßig. Schale: matt citronengelb, mit einigen Rößling-Punkten und Streifen. Fleiſch: buttericht, ſchmelzend, mit einem ſchönen, zuckerigen und et— was würzigen Geſchmack. Reife: October und November. Sehr tragbar und ſehr gut. (Europa.) 47) Seckel. Sickel, und andere mehr. Frucht: klein, regelmäßig gebildet, eiförmig. Schale: zuerſt bräun⸗ lichgrün, wird aber bei ihrer völligen Reife matt gelblichbraun, mit einem lebhaften rößlingrothen Backen. Fleiſch: weißlich, but- tericht, ſehr ſaftreich und ſchmelzend, mit einem ganz eigenen kräfti⸗ gen, gewürzhaften Geſchmack und Geruch. Reife: im Hauſe nach und nach von Ende Auguſt bis Ende October. | | — . — 167 — Dieſes iſt unſtreitig die beſte Birne, ſowohl unter den hieſt igen, als europäiſchen Arten. Wächſt ſehr gut und trägt jedes Jahr eine große Menge in Büſcheln. Wer Birnſorten pflanzen will, ſollte immer mit dieſer Art den Anfang machen, und die Doyenné White folgen laſſen. (Amerika.) 48) Surpasse Virgalieu. Frucht: groß, eiförmig, manchmal rundlich eiförmig. Schale: glatt, blaß eitronengelb, mit ganz wenigen kleinen Punkten und ſel⸗ ten ein wenig mattroth an der Sonnenſeite. Fleiſch: weiß, außer- ordentlich feinkörnig und buttericht, hat eine Fülle eines delikaten, würzigen, ſtarken Saftes. Reife: October. Sehr gut. (Europa.) 49) Urbaniste. Frucht: mehr groß als mittelmäßig, pyramidal-eiförmig. Schale: glatt und ſchön, blaßgelb mit grauen Punkten und einigen Rößling— Streifen. Fleiſch: weiß, buttericht ſehr ſchmelzend und kräftig, hat eine Fülle eines delicaten Safts und einen ſehr angenehmen Geruch. Reife: von Ende September bis Ende November, wenn ſie im Hauſe aufbewahrt wird. Trägt nicht ſehr bald, aber dann regelmäßig und eine große Menge. Eine ausgezeichnet gute Birne. (Europa.) 50) Wilkinson. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, etwas länglich. Schale: glatt und glänzend, ſchön gelb, punktirt mit braunen Punkten. Fleiſch: ſehr weiß, ſaftig, ſchmelzend, ſüß und kräftig, mit etwas Wohlgeruch. Reife: October bis December. Iſt eine gute Frucht und trägt alljährlich. (Amerika.) 51 a) Washington. Frucht: mittlere Größe, länglich eiförmig, regelmäßig gebildet. Schale: glatt, rein citronengelb und an der Sonnenſeite mit eini— gen röthlichen Punkten beſtreuet. Fleiſch: weiß, ſehr ſaftig, ſchmel— zend, ſüß und angenehm. Reife: Mitte September. (Amerika.) C. Winter. Birne. 51 b) Beurre d' Aremberg. Frucht: groß, eiförmig, aber ſehr verjüngend gegen den Stiel. Schale: dick, etwas uneben, blaß grünlichgelb, aber ganz gelb wenn — 168 — fie reif ift, mit vielen hellen Rößling-Spuren und Flecken. Fleiſch: weiß, buttericht und ſchmelzend, und enthält eine große Menge eines kräftigen, delicaten, weinartigen Safts. Reife: December. (Europa.) 52) Beurre de Ranz. Frucht: größer als mittelmäßig, ſtumpf birnförmig. Schale: dunkelgrün, (auch wenn ganz reif) etwas dick und punktirt mit vie- len Rößling⸗Flecken. Fleiſch: grünlich weiß, ſchmelzend, und voll eines kräftigen, ſüßen Saftes, von überaus gutem Geſchmacke. Eine ſehr gute Frucht und iſt vom März bis Mai eßbar. Man muß ſie aber nur nach und nach, d. h. nur einige zur Zeit vom kalten Aufbewahrungsort in einen warmen bringen. Trägt gut nach- dem der Baum eine ziemliche Größe erreicht hat. (Europa.) 53) Black Worcester. Frucht: groß, eiförmig, oder länglich. Schale: dick, rauh grün, beinahe bedeckt mit dunkelm Rößling. Fleiſch: hart und grob, iſt aber gut zum kochen. Reife: November bis Februar. (Amerika.) 54) Bon Chretien Spanish. Frucht: groß, birnförmig, etwas ungeregelt und verſchoben. Schale: hochgelb, mit einem brillanten rothen Backen und punktirt mit Fhlichbranden Flecken. Fleiſch: weiß, mürbe und von ziem= lich krüftigem und gutem Geſchmack. Eine ſehr gute Kochbirne, aber als Tafelfrucht weniger werth. Reife: December. (Europa.) 2 55) Columbia. Frucht: groß, regelmäßig gebildet, eiförmig, gewöhnlich ein wenig länglich und immer am dickſten in der Mitte. Schale: glatt und ſchön hellgrün im Herbſt, wenn fie aber reif iſt, ſchön goldgelb, hier und da einen ſanften orangengelben Backen, und beſtreut mit kleinen zarten Punkten. Fleiſch: weiß, nicht ſehr feinkörnig, aber ſchmelzend, ſaftig, hat einen ſüßen, kräftigen und vortrefflichen ge⸗ würzhaften Geſchmack. Eßbar: November bis Januar. Eine überaus gute Birne, und ungemein tragbar. Iſt ſehr zu empfeh⸗ len. (Amerika.) | 56) Chaumontel, Bezi de Chaumontel. Minter-Butterbirn in Deutſchland. Frucht: groß, veränderlich, von eiförmig zu länglich, aber ge⸗ 10 wöhnlich länglich und unregelmäßig, am * in der Mitte und 169 — an beiden Enden zulaufend. Schale: etwas rauh, gelblich im Schatten, beſtreuet mit vielen bräunlichen Rößling-Punkten und bräunlichroth oder ſchön hochroth in der Sonne. Fleiſch: buttericht und ſchmelzend, zuckerig, von einem eigenen und angenehmen Ge— ruch. Eßbar: von November bis Februar. Der Baum trägt etwas ſpät, aber dann deſto mehr: verlangt aber einen warmen fetten Boden. Iſt eine delicate und prachtvolle Birne. (Europa.) . 57) Echassery. Bezi de la Chasserie und andere mehr. Jagdbirne in Deutſchland. | Frucht: mittlere Größe, rundbauchig ſpitzig, bei der weder die Blume noch der Stiel in einer Vertiefung ſitzt. Schale: glatt, blaßgrün, aber gelb wenn voll reif, und etwas beſetzt mit grauen Punkten. Fleiſch: weiß, ſaftig, ſchmelzend, buttericht, ſüß und von einem würzigen, zuckerartigen herrlichen Geſchmack. Eßbar: Weih— nachten und hält ſich bis Oſtern. Eine ſehr gute Frucht. (Europa.) 58) Glout Morceau, und verſchiedene andere Namen. Kronprinz Ferdinand, Kronprinz von Oeſtreich, in Deutſchland. Hardenpont's Winterbutterbirne, Frucht: groß, veränderter Form, gewöhnlich aber ſtumpf-oval (oder eirund). Schale: glatt, dünn, blaß-grünlichgelb, beſtreut mit kleinen grünen Punkten und manchmal mit dünnen grünlich— braunen Flecken. Fleiſch: weiß, fein, körnig und von glattem Anſehen, buttericht, ſehr ſchmelzend und von einem überaus ſchö— nen zuckerartigen Geſchmack. Eßbar: December. Eine der beſten Winterbirnen und ſehr tragbar. Sollte nirgends fehlen. 6 59) Passe Colmar, | und verſchiedene andere Namen. I | | Frucht: groß, verändert ihre Form ziemlich ſtark, von eiförmig zu ſtumpf⸗birnförmig. Schale: etwas dick, gelblichgrün und gelb wenn völlig reif, ziemlich ſtark beſprengt mit hellrothem Rößling. Fleiſch: gelblichweiß, buttericht und ſaftig, von einem kräftigen, ſüßen, gewürzhaften Geſchmack. Eine ausgezeichnet gute Birne. Der Baum iſt ſehr tragbar. Er wächſt in der Jugend oft ſehr | ſtark, in Folge deſſen trägt er dann wenig und die Frucht ift auch ö 15 10 | I — 170 — nicht vollkommen in ihrer Güte. Daher muß man in dieſem | Falle eine Hauptwurzel abſtoßen, um den Wuchs etwas aufzuhal- | ten. (Europa.) | 60) St. Germain. Hermannsbirne in Deutſchland. g Frucht: groß, birnförmig, regelmäßig, abfallend von der Blume zum Stiel. Schale: gelblichgrün, beſtreut mit braunen Fleckchen oder Punkten an der Sonnenſeite, und wenn ſie ganz reif iſt ein wenig gefärbt mit Braun. Fleiſch: weiß, ein wenig knitterig oder ſandicht, aber voll eines erfriſchenden Saftes, ſchmelzend, ſüß und ſehr angenehm von Geſchmack. Reife: November und December. Der Baum verlangt einen guten Boden, wenn die Birnen ſchön werden ſollen. Er muß auch als Hochſtamm fleißig beſchnitten werden, damit die Krone hohl wird. Er trägt bald und wird ſehr fruchtbar. (Europa.) 61) St. Germain Prince’s. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, etwas in's Längliche über— gehend. Schale: beinahe bedeckt mit braunem Roſt über einem grünen Grund, und wenn reif ein mattes Roth auf der Sonnen- ſeite. Fleiſch: gelblichweiß, ſaftig, ſchmelzend und hat einen fügen, etwas weinartigen und ſehr angenehmen Geſchmack. Eß— bar im November und hält ſich bis März. Noch beſſer als die vor— hergehende Art. (Amerika.) 62) Winter Nelis, und verſchiedene andere Namen. Frucht: mittlere Größe, manchmal auch etwas kleiner, rundlich eiförmig, nahe dem Stiele etwas eingebogen. Schale: gelblich— grün, punktirt mit grauen Rößlingfleckchen und ziemlich ſtark be— deckt mit größeren Rößlingflecken und Streifen, vorzüglich an der Sonnenſeite. Fleiſch: gelblichweiß, feinkörnig, buttericht und ſehr ſchmelzend, ungemein ſaftig und von einem kräftigen, ſüßen, ge= würzhaften Geſchmack. Eßbar im December und hält ſich bis Mitte Februar. Sie hält denſelben Rang unter den Winterbir⸗ nen, wie die Sickel unter den Herbſtarten, und ſollte daher in keinem Garten fehlen. (Europa.) Ri Wen, (Cherries.) Linné hat in feinem Pflanzenſyſtem die Kirſchen in zwei ver— ſchiedene Arten eingetheilt, nämlich in Prunus avium und Prunus Cerasus. Die ſeitem ſich angehäufte Mannigfaltigkeit hat aber gezeigt, daß dieſe allgemeine Eintheilung nicht mehr hinreichend iſt, und ſie ſind daher in Frankreich zuerſt in fünf Claſſen getheilt worden und zwar in Merisiers, Guigniers, Bigarreautiers, Ceri- siers und Griottiers. Der berühmte amerikaniſche Pomolog A. J. Downing hat ſie in vier Claſſen eingetheilt, nämlich: 1) Heart cherries (Herzkirſchen). Er giebt hierzu die Common Mazzard und Black Heart (ſchwarze Herzkirſche) als Beiſpiele an. 2) Bigarreau cherries, d. h. ſolche, die eine geſprenkelte oder mehrfarbige Haut haben und deren Fleiſch hart oder feſt, aber ſüß iſt; als die Common Bigarreau oder Graffion. 3) Duke cherries, welche ſich von den andern Arten durch ihre runde Form, dünne Haut und ſaftiges, ſchmelzendes Fleiſch un⸗ terſcheidet. Ihr Geſchmack iſt beinahe oder ganz ſüß, wie z. B. Mayduke. 4) Morello cherries. Dieſe Frucht iſt gewöhnlich rund, dünn⸗ häutig, zart und ganz ſauer. Allein dieſes Syſtem iſt auch nicht anwendbar, wie ſpäter der praktiſche Pomolog F. R. Elliott in ſeinem Werke “Elliott’s Fruit Book” deutlich nachgewieſen und erläutert hat. Er ſagt darin ungefähr Folgendes: „Um die Kirſchenarten leichter und geſchwinder unterſchei— den zu können, haben die Verfaſſer von Fruchtbüchern eine Claſſification oder Eintheilung aufgeſtellt. Da aber alle früheren Eintheilungen eher zur Verwirrung als zu einer richtigen Beſtimmung beigetragen hätten; ſo habe er es ge— wagt, eine theilweis neue Eintheilung zu machen. Die zwei letzten Claſſen von Downing — Dukes und Morellos“ — wolle er beibehalten, da dieſe nicht unanwendbar, indem die Bäume verſchieden in ihrem Wuchs ſeien; allein das Wort “Bigarreau” ſtamme ab von Bigarré, welches eigentlich viel— farbig oder bunt gefärbt bedeutet und nicht feſtfleiſchig (wie es gewöhnlich von Pomologen gebraucht wird). Er könne keine gerechte Urſache finden, dieſes Wort oder die zwei erſten Eintheilungen beizubehalten. Es gäbe Arten, welche, ob— — 172 — gleich rund in ihrer Form, doch ſüß und theilweiſe zartflei> ſchig ſind, und wie falſch würde es demnach ſein, wenn ſie (bei Beibehaltung der alten Eintheilung) unter den Herzfir- ſchen aufgeführt werden ſollten. Auch gäbe es Arten, bei welchen die Eigenſchaften beider Claſſen, herzförmig und Bi- garreau ſo vermiſcht ſeien, daß es dem Unerfahrenen durch dieſe Eintheilung ſchwerer ſtatt leichter werde die Arten zu erkennen. Er wolle daher die zwei erſt erwähnten Claſſen, als von „ſchnellem Wuchs, „hoch und ausbreitend“ bezeich— nen, als „ſüß,“ möge die old Black Heart (alte ſchwarze Herzkirſche) als Beiſpiel angenommen werden. Die Dukes ſeien hauptſächlich dadurch unterſchieden, daß fie ſchmaleres Laub haben als die ſüßen Kirſchen; aufrecht wären, ſo lange ſie jung ſind, aber eine niedrige und ausgebreitete Krone bilden, und nicht ſo ſtarkes, aber etwas dunkler gefärbtes Holz haben als die ſüßen Kirſchen. Frucht: gewöhnlich rund, von einer Farbe, und wenn ſie vollkommen reif find, reich- haltig und etwas ſäuerlich. Die Morellos ſind weniger aufrecht im Wuchs als die | Dukes. Zweige klein, ſchlank, matt, hängend. Blätter ſchmal, dunkelgrün. Frucht ſauer.“ Da ich nicht nur dieſe Eintheilung viel praktiſcher finde, ſon- dern Elliott auch mehr Sorten anführt, fo habe ich obgleich er in feiner Ordnung der Sorten gar keine Claſſification befolgt hat — ſozuſagen eine reine Ueberſetzung feiner Beſchreibungen der verſchiedenen Kirſchenarten, ſo weit es die beabſichtigte Kürze die— ſes Buches erlaubt, angenommen; auch die Abweichungen in den Namen derſelben von Downing's Werk, als mehr geeignet beibe— halten. Wer eine größere Auswahl, eine beſſere Beſchreibung, oder mehr über ihre Cultur zu wiſſen verlangt, als ich hier angegeben habe, und engliſch leſen kann, dem würde ich ſehr anrathen, ſich Elliott's Fruit Book anzuſchaffen. Bei den in Ohio aus Samen gezogenen neuen Arten habe ich zu bemerken, daß ſolche zuerſt in einer kieſigen oder grobſandigen lehmigen Dammerde ſtanden. Hinſichtlich des Bodens iſt der Kirſchenbaum gewöhnlich ſehr genügſam, wenn er nur trocken iſt; in einem naſſen oder feuchten Boden wird der Baum gewiß bald abſterben. In einem trockenen, nahrhaften, aber ſandigen oder kieſigen, oder Mergelboden, mit einem lockeren (z. B. ſandigen) Unterboden und vorzüglich auf Erhöhungen, gedeihet er am beſten. Feinere Sorten verlangen Be (wie bei allen Obſtſorten) eine noch beffere Erde und geſchütztere Lage. Die letzte Claſſe iſt weniger empfindlich, als die zwei erſte— ren. Auch die zweite Claſſe kann mehr Feuchtigkeit vetragen als die erſte. Die Vermehrung der erſten zwei Claſſen geſchieht durch Kerne und dann werden die Sämlinge geäugelt. Die beſte Kirſche um Samen davon zu nehmen, iſt die Black Mazzard. Die Kir⸗ ſchen ſollten ganz reif ſein, dann legt man ſie noch ein paar Tage hin, damit ſich das Fleiſch beſſer von den Steinen ablöſt, und wäſcht dann in kaltem Waſſer das Fleiſch ab, indem man ſie in den Händen reibt. Am beſten iſt es, wenn man ſie dann gleich pflanzt, oder man miſcht ſie mit Sand (und zwar ſo vlel Sand als Kerne), thut ſie in ſeichte Käſtchen, welche Löcher im Boden haben, damit das Waſſer abläuft und ſetzt ſie auf der Nordſeite eines Hauſes in die freie Luft, wo ſie von der Sonne nicht beſchie— nen werden können. Sobald jedoch im Frühjahre der Froſt aus dem Grunde iſt, ſollten ſie gepflanzt werden. Dazu wählt man ein trockenes, nahrhaftes und wo möglich etwas ſandiges, doch nicht ſteifes oder ſchweres Land, ſticht es wenigſtens einen Fuß tief um, recht es eben ab, legt es in Reihen ab, ein Fuß eine von der andern und pflanzt die Steine vier Zoll weit auseinander und einen Zoll tief und deckt ſie eben zu. Gut iſt es, wenn man noch, einen Zoll hoch Sand oder Erde von verfaultem Laub auf die Reihen wirft. Zu Zwergbäumen nimmt man Sämlinge von der Morello, doch die kleinſten Bäume erhält man, wenn man ſie auf die Cerasus Mahaleb äugelt. Sauere Kirſchen auf ſüße geäugelt, wachſen manchmal an, aber niemals ſüße Kirſchen auf ſauere. Die Mazzard kann auch dadurch vermehrt werden, daß man Wurzeln davon in 4 bis 6 Zoll lange Stücke ſchneidet und ſie ſo in den Grund pflanzt, daß das obere Ende einen Zoll tief mit Erde bedeckt iſt. Die Krone des Baumes ſollte bei allen Kirſchenbäumen ſchon zwei Fuß vom Boden gebildet werden. 1) Belle de Choisy. Schöne von Choiſy in Deutſchland. Frucht: rund oder ein wenig niedergedrückt. Haut: durchſich— tig, ſo daß man das Netzwerk des Fleiſches durchſehen kann, von blaſſer Bernſteinfarbe im Schatten, mit Roth und Gelb beſprenkelt 15 * — 174 — wo fie der Sonne mehr ausgeſetzt; wenn fie ganz im Sonnen» ſcheine gewachſen iſt, fo hat fie eine glänzende Kornelkirſchen⸗, d. h. eine dunkelrothe Farbe. Fleiſch: bernſteingelb, etwas gefärbt mit hellrothen, ſtrahlenden Linien oder Geweben, in ihren geregelten, langen Biegungen, ſehr zart, delicat, ſaftig, etwas ſäuerlich doch beinahe ſüß, von einem eigenen aber ſehr angenehmen Geſchmack. Reife: Ende Juni. (Europa.) 2) Black Heart. Große ſchwarze Herzkirſche in Deutſchland. Frucht: größer als mittelmäßig, herzförmig, etwas unregel— mäßig in der Form. Haut: glänzend, dunkel, purpurroth und ganz ſchwarz wenn ſie vollkommen reif iſt. Fleiſch: zart, ſaftig und von kräftigem, ſüßem Geſchmack. Reife: Ende Juni, unge- fähr zehn Tage nach der Mayduke. Dieſe in Deutſchland allgemein bekannte Kirſche iſt auch hier überall ſehr geſchätzt, denn fie iſt nicht nur eine der wohlſchmeckend⸗ ſten Kirſchen, ſondern der Baum iſt auch ungemein tragbar, we— niger empfindlich als alle andere dieſer Gattung und erreicht eine außerordentliche Größe. (Europa.) 3) Black Eagle. Frucht: größer als mittelmäßig, ſtumpf-herzförmig. Haut: dunkel⸗purpurroth oder beinahe ſchwarz. Fleiſch: dunkel-purpur⸗ roth, zart, mit einem kräftigen, ſehr angenehmen Geſchmack. Reife: einige Tage nach Black Heart. Sie iſt beſſer als die vorher- gehende Sorte, trägt aber hier nicht ſtark. (Europa.) 4) Black Tartarien. Schwarze Herzkirſche, n — Spe 19 Herzkirſche, in Deutſchland. Frucht: erſter Größe, herzförmig, manchmal etwas ſtumpf, un⸗ regelmäßig und uneben. Haut: ſcheinend, glänzend purpurroth. Fleiſch: beinahe purpurfarbig, dick, halb zart und ſaftig mit einem ſehr ſchönen delicaten Geſchmack. Der Stein iſt ſehr klein. Eine allgemein beliebte Kirſche, übertrifft an Größe, Tragbar— keit und Wohlgeſchmack alle andere Arten. Der Baum wächſt ungemein ſchnell und ganz aufrecht. Seines ſtarken Wuchſes we— gen verlangt er etwas mehr Ausdünnung als alle andere Sorten. Reife: Ende Juni. (Europa.) 5) Black Hawk. Frucht: groß, herzförmig, manchmal ſtumpf, auf beiden Seiten eingedrückt; Oberfläche uneben. Haut: dunkel purpurfarbig ſchwarz, ſcheinend. Fleiſch: dunkel purpurroth, halb zart, beinahe feſt, ſaftig, ſchön ſüß und von feinem Geſchmack. Reife: vom 20. Juni bis 1. Juli. Iſt in Ohio aus Samen gezogen worden. (Amerika.) 6) Black Mazzard. Frucht: klein, rundlich oder oval herzförmig, ein wenig abge— plattet von beiden Seiten. Haut: dünn, bei voller Reife ſehr ſchwarz. Fleiſch: weich und ſchmelzend, purpurroth, ſehr ſaftreich aber etwas bitter. Dieſes iſt die europäiſche wilde Kirſche. Sie wird blos ge— pflanzt, um Kerne zu Samen zu bekommen, da ſie zur Veredlung der ſüßen Sorten die geeignetſte iſt, oder auch, da ſie außeror— dentlich tragbar iſt, Kirſchenbranntwein daraus zu brennen. Die weiße Mazzard iſt ein Sämling von dieſer und unterſchei⸗ det ſich nur durch die Farbe. (Europa.) 7) Brant. Frucht: groß, rund, winkelig oder eckig, herzförmig, an beiden Seiten etwas eingedrückt. Farbe: röthlich- ſchwarz. Fleiſch: dunkel purpurartig roth mit weißen Strahlenlinien, theilweiſe undeutlich, halb zart, ſaftig, ſüß und 5 Reife: unge⸗ fähr Mitte Juni. (Amerika.) 8) Carnation. Frucht: groß, rund. Haut: wenn ganz reif von einem lebhaf— ten Roth, etwas marmorirt. Fleiſch: zart, doch etwas feſter als andere Morelloarten, aber ſaftig und wenn völlig reif, von leb— haftem guten, etwas ſäuerlichem Geſchmack. Reife: Mitte bis Ende Juli. Trägt nicht ſtark aber immer. Wird im Oſten ſtark angepflanzt um Brandy daraus zu brennen und ſie einzumachen. (Europa.) 9) Conestoga. Frucht: ſehr groß, ſtumpf herzförmig. Haut: dunkel purpur— roth. Fleiſch: purpurröthlich, feſt, von zuckerreichem angenehmen Geſchmack. Eine ſehr gute Art. (Amerika.) — 1 10) Doctor. Frucht: mittlere Größe, rundlich herzförmig, mit einer Naht oder Fuge rings herum. Farbe: hellgelb und roth, am meiſten die letztere. Fleiſch: weiß, mit einem hellgelben Anſtrich, ſaftig, zart, ſüß, von einem delicaten Geſchmack. Reife: Anfangs Juni und bleibt hängen bis Juli. Im Jahre 1842 in Ohio aus Sa— men gezogen. Der Baum iſt von geſunder Natur, wird aber nicht ſehr ſtark, wächſt aufrecht und von runder Form, und trägt im Uebermaße. 11) Downers Late. Frucht: mittlere Größe, rundlich, herzförmig, ſich zum Oval neigend. Haut: ſehr glatt, von einem ſanften aber lebhaften Roth, im Schatten mit ein wenig Bernſteinfarbe beſprengt. Fleiſch: zart, ſchmelzend und von ſüßem delicatem Geſchmacke. Reife: vom 4. bis 12. Juli. Dieſe Art leidet weniger an Wärme und Näſſe von oben, als alle andere Arten. Trägt regelmäßig und ſehr ſtark. Verdient einen Platz in jedem Garten. (Amerika.) 12) Downing’s Red Cheek. Frucht: von mittelmäßig zu groß, ſtumpf-herzförmig. Haut: gelblich⸗ weiß, mit einem ſchönen dunkelhochrothen Backen, der mehr als eine Hälfte bedeckt. Fleiſch: gelblich, halbzart, von deli— cater Süße. Reife: von Mitte bis Ende Juni. | 13) Downtown. Frucht: groß, Sehr ſtumpf herzförmig, beinahe rund. Haut: ſehr hellgelb, beinahe weiß, halb durchſichtig, an einer Seite zarte rothe Flecken und Punkte. Fleiſch: gelblich, zart, etwas feſt an den Stein hängend, und hat einen ſehr delicaten Geſchmack. Reife: erſte Zeit im Juli. (Europa.) 14) Delicate. Frucht: von mittelmäßig zu groß, regelmäßig, rundlich, platt, mit kaum bemerkbarer Naht an einer Seite. Farbe: reich bernſtein⸗ gelb, überſtreuet und geſprenkelt mit hellem Carminroth. Fleiſch: ſo durchſichtig, daß man, wenn es gegen das Licht gehalten wird, das Gewebe darin ſehen kann, und ſieht aus, als wäre es durch und durch roth, ſchneidet man aber die Kirſche auf, ſo erſcheint es weißlich gelb, mit deutlichen Strahlenlinien, iſt zart, ſaftig, ſüß und hat einen ſehr angenehmen kräftigen Geſchmack. Reife: An⸗ fangs Juli. In Ohio aus Samen gezogen. 15) Elton. Frucht: groß, zugeſpitzt, herzfürmig. Haut: dünn, ſcheinend blaßgelb an der Schattenſeite, an der Sonnenſeite einen mit hel— lem Roth geſprenkelten und beſtreiften Backen. Fleiſch: zuerſt etwas feſt, wird aber zuletzt beinahe ganz zart, ſaftig, mit einem ſehr kräftigen, köſtlichen Geſchmack, der von keiner andern großen Kirſche übertroffen wird. Reife: Anfangs Juni. Sie iſt allge- mein als eine der beſten Kirſchen anerkannt und ſehr tragbar. 16) Early Richmond. Kentish u. v. a. N. Gewöhnliche Weichſel⸗ oder Sauerkirſche in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, rund und ein wenig platt, hängt immer paarweiſe. Haut: ſchön, leuchtend roth und wird ſehr dunkel bei voller Reife. Fleiſch: ſchmelzend, ſaftig, von einem lebhaften, kräftig ſaueren Geſchmack. Reife: Ende Mai bis Anfangs Juli. (Europa.) | 17) Early Purple Guigne. Schwarze Maikirſche in Deutſchland. Frucht: etwas größer als mittelmäßig, rundlich herzförmig und merkwürdig wegen einem kleinen Tropfen oder einer Thräne am Ende derſelben. Haut: bei voller Reife dunkel purpurartig ſchwarz. Fleiſch: dunkel purpurroth, zart, ſaftig, kräftig, ſüß und von ſehr gutem Geſchmacke. Reife: Ende Mai und Anfangs Juni. Die Bäume wachſen in der Jugend ſehr langſam, ausbreitend, dünn und unregelmäßig, etwas herabhängend, aber geſund und aus- dauernd. Nicht ſehr tragbar ſo lang ſie jung ſind, werden aber von Jahr zu Jahr tragbarer. Eine der beſten Kirſchen wegen ihres köſtlichen Geſchmackes und ihrer frühen Reife. (Europa.) 18) Florence. Frucht: groß, herzförmig. Haut: bernſteingelb, fein mit Roth marmorirt, mit einem ſchönen rothen Backen; wenn ſie der Sonne gänzlich ausgeſetzt ſind, ſo iſt die ganze Frucht von einer ſchönen lebhaften rothen Farbe. Fleiſch: gelblich, feſt, ſehr ſaftig und ſüß. Reife: Ende Juni bis 10. Juli. (Europa.) 19) Governor Wood. Frucht: ſehr groß, rundlich herzförmig. Haut: ſchön belgelb, getupft oder marmorirt mit einem prächtigen Carminroth, und — 178 — wenn ſie ganz der Sonne ausgeſetzt iſt, von einem klaren ſchönen Roth. An der einen Seite eine Naht, an der andern einen dun- keln Strich. Fleiſch: hell blaßgelb, halb zart, faftig, ſüß und von ſchönem, ſtarkem Geſchmack. Reife: Mitte Juni. (Europa.) 20) Graffion. Bigarreau und andere mehr. Gute Princeß, Holländiſche große, | in Deutſchland. Prinzeſſin-Kirſche, Frucht: ſehr groß, ſchön wachſiges Anſehen, ſtumpf herzförmtg, das Ende flach. Haut: weißlichgelb, punktirt und in der Sonne beinahe mit ſchönem Roth überzogen. Fleiſch: gelblich, feſt, ſaftig, kräftig, ſüß, delicat. Reife: Ende Juni. Sehr tragbar, fault aber gern bevor der Reife. So ſagt Elliott; Downing hingegen ſagt nichts davon, ſondern empfiehlt ſie ſehr. Auch in Deutſchland habe ich niemals darüber klagen hören. 21) Hildesheim. Hildesheimer ganz ſpäte Knorpel-Kirſche, Hildesheimer ſpäte Herzkirſche, 60 Deutſchland. Hildesheimer Marmor-Kirſche, Frucht: mittlere Größe, herzförmig. Haut: gelb, gefleckt und marmorirt mit Roth. Fleiſch: blaßgelb, feſt, ſüß und angenehm von Geſchmack. Reife: Ende Juli bis Mitte Auguſt. Sehr werth- voll wegen der ſpäten Reife, indem keine andere Frucht um dieſe Zeit zu haben iſt. 22) Holland. Bigarreau Holland. Frucht: ſehr groß, herzförmig, etwas zugeſpitzt. Haut: im Schat- ten weiß oder ſehr blaßgelb, an der Sonne prächtig geſprenkelt und punktirt mit Carminroth. Fleiſch: feſt, ziemlich ſaftig, ſüß und ausgezeichnet. Reife: gegen Ende Juni. Der Baum iſt nach Elliott ſchwer zu bekommen, denn man erhält gewöhnlich Napoleon dafür. 23) Hortense. Frucht: erſter Größe, rund, verlängert, die Seiten eingedrückt. Haut: glatt, ſcheinend, glänzend lebhaftroth marmorirt und gefleckt auf bernſteinfarbigem Grunde, die ganz der Sonne ausgeſetzt, ſind beinahe ganz roth. Fleiſch: hell röthlichgelb, ſich gut vom Stein * — — — — — — 179 — ablöſend, zart, ſehr lebhaft und etwas ſauer von Geſchmack. Reife: vom 12. bis 20. Juli. (Europa.) 24) Kirtland's Mary. Frucht: groß, rundlich, herzförmig, ſehr regelmäßig. Haut: ein ſchönes hell- und dunkelroth, ſtark marmorirt und gefleckt auf gel— bem Grunde, die der Sonne ganz ausgeſetzten, ſind mit einem ſchö— nen dunkeln, glänzenden Roth überzogen. Fleiſch: lichtgelb, ganz feſt, reich, ſaftig, ſüß und von ſehr angenehmem Geſchmacke. Reife: Ende Juni und Anfangs Juli. Als Tafel- und Marktfrucht ſehr geeignet. (Ohio.) f 25) Kirtland's Mammoth. Frucht: wohl die größte von allen Kirſchenarten, oft 32 Zoll im Umfang, ſtumpf herzförmig. Haut: licht hellgelb, theilweiſe mit ſchönem Roth überzogen und marmorirt. Fleiſch: beinahe zart, ſaftig, ſüß und von ſehr angenehmem Geſchmacke. Reife: Ende Juni. (Ohio.) 26) Knight’s Early Black. Frucht: groß, ſtumpf herzförmig. Haut: dunkel purpurroth, zu— letzt ſchwarz. Fleiſch: purpurroth, zart, ſaftig, kräftig, ſüß und ſehr wohlſchmeckend. Reife: Anfangs Juni. (Europa.) 27) Large Heart Shaped. Frucht: ſehr groß, rundlich herzförmig, manchmal ſtumpf. Haut: dunkel, glänzend, roth und bei voller Reife dunkel purpurartig— ſchwarz; Oberfläche ſehr uneben. Fleiſch: purpurfarbig, in's Röth— liche fallend, nicht ſehr ſaftig, auch nicht von ſtarkem Geſchmack. Reife: erſte Hälfte im Juli. Iſt für eignen Gebrauch nicht paſſend, aber ſehr vortheilhaft für den Markt, da der Baum ſehr tragbar iſt. (Europa.) 28) Manning's Mottled. | Frucht: groß, rundlich herzförmig, platt an einer Seite. Haut: bernſteinfarbig, fein geſprenkelt, mit Roth überzogen und halb durchſichtig. Fleiſch: bei voller Reife gelb, zart, und hat einen ſüßen, delikaten Saft. Stein ziemlich groß. Reife: Ende Juni. Außerordentlich tragbar. (Amerika.) 29) May Duke. Frühe Maikirſche in Deutſchland. Frucht: rundlich oder ſtumpf herzförmig. Haut: zuerſt ein leb⸗ haftes Roth, wird aber bei voller Reife ſchön dunkelroth. Fleiſch: — 180 — röthlich, zart und ſchmelzend, ſehr ſaftreich, und wenn ganz reif, kräftig und vortrefflich von Geſchmack. Reife: von Ende Mai bis Ende Juni. Trägt in Büſcheln und ſehr voll. Dieſes iſt die am meiſten verbreitete und am allgemeinſten geſchätzte Kirſche, denn ſie wächſt und gedeiht faſt in jedem Boden und Klima. Dieſe, die ſchwarze Herzkirſche und die Bigarreau, find in den ganzen Ver- einigten Staaten am meiſten verbreitet. Es hat auch noch keine von den neuern Sorten dieſe Maikirſche verdrängt. Denn fie ift nicht nur eine ausgezeichnete Tafelfrucht, ſondern ehe ſie ganz reif iſt, auch eine der beſten zum Kochen. Elliott hält es für einen großen Fehler, daß ſie ſehr langſam reift, gewöhnlich nur ein Zweig nach dem andern; allein ich denke, daß dieſe lange Dauer, wenigſtens bei kleinern Familien, ihr gerade einen Vorzug giebt, fo lange fie näm— lich blos zum Hausgebrauch gepflanzt wird. (Europa.) 30) Napoleon. Bigarreau Napoleon bei Downing. Lauermanns große Kirſche 7 7 Lauermanns Herzkirſche | in Deutſchland. Frucht: ſehr groß, ſehr regelmäßig herzförmig, etwas länglich. Haut: blaßgelb, im Schatten bernſteinfarbig, reich punktirt und be— fleckt mit einem ſehr dunkeln Roth und einem ſchönen dunkeln hoch— roth marmorirten Backen. Fleiſch: ſehr feſt, ſaftig, von vortreff— lichem Geſchmacke. Reife: Ende Juni. Sehr tragbar und ſelten ausbleibend. (Europa.) 31) Rockport. | Frucht: groß, rund, ſtumpf herzförmig; Oberfläche gewöhnlich et- was uneben und immer mit einer knotigen Erhöhung an einer Seite. Haut: blaß bernſteingelb, von einem klaren ſchönen Dun- kelroth beſchattet und befleckt, und hat mitunter einen carmoiſin⸗ rothen Flecken. Fleiſch: gelblichweiß, feſt, ſaftig, ſüß, und von einem kräftigen, ſehr angenehmen Geſchmacke. Reife: gegen Ende Juni. Der Baum verlangt eine gute Cultur. (Amerika.) 32) Tradeseant’s Black Heart. Elkhorn, und andere mehr. Große ſchwarze Knurpelkirſche } ib Kirſche mit ſaftigem Fleiſche SF Frucht: groß, herzförmig, mit einer ſehr unregelmäßigen oder un⸗ ebenen Oberfläche. Haut: dunkel ſchwarz, ſcheinend. Fleiſch: dun⸗ Deutſchland. 1 a kel purpurroth, feſt, etwas ſaftig, und von ſehr gutem Geſchmack. Reife: erfte Hälfte im Juli. Trägt zwar nicht ſehr ſtark, aber re- gelmäßig. (Europa.) 33) Waterloo. Frucht: groß, ſtumpf herzförmig. Haut: bei 0 Reife ſchwarz. Fleiſch: purpurartig roth, ſaftig, zart, mit einem kräftigen ſüßen Geſchmack. Mäßig tragbar. Reife: die erſte Zeit des Juli. (Europa). 34) Werder's Early Black. Werder'ſche frühe ſchwarze Serzkirſche in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, herzförmig. Haut: ſchwarz. Fleiſch: purpurröthlich, zart, ſüß und ſehr gut. Iſt vorzüglich ihrer frühen Reife wegen werthvoll, denn ſie reift ſchon von Ende Mai bis Mitte Juni. (Elliott ſagt zwar, es wäre ſehr bedenklich, ob ſie jemals mehr werth ſein würde, als einen Verſuch damit zu. machen; allein ich glaube, daß mehrere neue von Profeſſor Kirtland in Ohio gezogene Arten ſowohl dieſer als man— cher andern deutſchen Kirſchenart nachſtehen. Scribendi recte sapere est principium et fons. Dieſes habe ich gehört, als ich in meiner Jugend einmal durch eine lateiniſche Schule gelaufen bin. ) ek k. (Almonds.) Der Mandelbaum könnte im Weſten, und vorzüglich im Ohio— thale, von ſehr großem Nutzen werden. Der Baum verlangt einen trockenen, leichten, lockeren, warmen Boden, das iſt der einzige Un— terſchied zwiſchen dem Mandelbaum und dem Pfirſichbaum, welcher letztere ſozuſagen mit jeder Erdart zufrieden iſt, ausgenommen mit einem ſchweren feſten Lehmboden. Dieſen Unterſchied abgerechnet, erfordert er ganz gleiche Cultur mit dem Pfirſichbaum, und ſieht ihm auch ſo ähnlich, wie ein Auge dem andern. Er trägt in guten Jahren voller als der Pfirſichbaum und ſeine Früchte ſind, was de— ren Genießbarkeit betrifft, nicht einer ſo kurzen Zeit unterworfen, wie die Pfirſiche; können auch ohne die geringſte Beſchädigung meh— rere hundert Meilen transportirt werden, welches beides ihnen vor jeder andern Frucht einen Vorzug giebt. Sowie dieſes unter den Gemüſearten mit Zwiebeln und Kartoffeln der Fall iſt. Außerdem gewährt der Baum in der Blüthezeit einen prächtigen e — 182 — Seine Fortpflanzung geſchieht gewöhnlich durch Aeugeln auf Pfirſiche, auf frühe Pflaumenſtämme, oder auf die bittere Mandel. Pflaumenſtämmchen find am beſten, ſollten aber nicht mehr als 4 Zoll im Durchmeſſer und ſchnell gewachſen ſein. Will man Mandelbäume aus Kernen ziehen, ſo macht man die grüne Schale von denſelben ab, und pflanzt ſie entweder im Octo— ber 4 Zoll tief, oder legt ſie den Winter über im Keller in feuchten Sand. Die Erde, womit man ſie bedeckt, muß leicht und ganz fein ſein. In der erſten Jugend muß man die inwendig in der Krone austreibenden gelben Schößlinge ſtets ausſchneiden, weil ſie an der Fruchtbarkeit hinderlich ſind. Folgende drei Sorten ſind am meiſten zu empfehlen: 1) Common Almond. Gemeine Mandel. Dieſes iſt die gewöhnliche ſüße Mandel. Sie iſt hier die frucht— barſte, dauerhafteſte und ganz für das Klima geeignet, und trägt am meiſten. Schale: hart, glatt, ungefähr 12 Zoll lang, einge— drückt und zugeſpitzt. Von angenehmem Geſchmack, doch nicht ſo gut als die folgende. Reife: Ende September. 2) Long Hard-Shell Almond. Lange hartſchalige Mandel. Eine große lange Frucht, wohl um z länger als die übrigen Ar- ten. Die Schale iſt ungefähr ſo groß, als die der folgenden Art, der Kern aber iſt größer und fleiſchiger. Eine ſehr ausdauernde Sorte. Reife: Ende September. 3) Soft-Shell Sweet Almond. Weichſchalige ſüße Mandel. Dieſe iſt die beſte von allen Arten. Es iſt die Art, welche hier gewöhnlich in den Läden der Canditoren verkauft wird. Die Schale iſt ſo dünn, daß man ſie leicht mit den Fingern zerdrücken kann. Reift etwas eher als die vorhergehenden Sorten. In Frankreich ißt man ſie ehe fie ganz reif iſt, fie kommt ſchon um die Mitte Juli auf die Pariſer Tafeln. Schale 2 Zoll lang, oval, eingedrückt. Der Kern iſt 1 Zoll lang, und iſt ſüß und kräftig von Geſchmack. Dieſe Art würde ohne alles Bedenken hier ſehr gut gedeihen, wenn ſie auf Pflaumen geäugelt und an einem etwas geſchützten Orte in die geeignete Erde gepflanzt würde. — 183 — 4) Peach Almond. Pfirſich⸗Mandel. a Eine ziemlich große Mandel, welche einer Pfirſiche ſehr ähnlich iſt. Das Fleiſch der grünen Schale iſt viel dicker als bei den an— dern Mandeln, und eßbar, wenn die Mandel ganz reif iſt. Es wird dann gelb und ſpringt auf. Die Mandel ſelbſt iſt auch groß, und oft ſind zwei Mandeln beiſammen. Sie iſt ſüß von Geſchmack, doch manchmal auch etwas bitter. Iſt nicht ſo gut als die erſten drei Arten. 5) Bitter Almond. Die bittere Mandel unterſcheidet ſich von der ſüßen nur durch ihren bitteren Geſchmack. Man hat hiervon zwei Arten. Sie trägt ungemein ſtark und wird im September reif. Es giebt noch vicle Arten, die aber von geringerem Werthe ſind. Die gefüllt blühende Mandel. Amigdalus nana. Siehe Blumengarten. irren. (Nectarines.) Die Nectarine iſt nichts anderes als eine Pfirſiche, nur daß ihre Schale glatt, und die der Pfirſiche wollicht iſt. Auch ſind die Necta— rinen in der Regel verhältnißmäßig etwas kleiner. Man hat jedoch Beiſpiele daß Nectarinen und Pfirſichen zu gleicher Zeit auf dem- ſelben Baume wuchſen, und fo hat man jchon Nectarinen-Bäume aus Pfirſichkernen und Pfirſichbäume aus Nectarinenkernen gezo— gen. Sie verlangt dieſelbe C Cultur wie die Pfirſiche, und iſt eben ſo tragbar, nur wird ſie, wie alle andern glatten Früchte, ſehr häufig von dem “Curculio” oder (Plum-weevil) einen kleinen Käfer, angeſtochen, wodurch ſie abfällt. Der letztjährige Wuchs muß jedes Jahr ungefähr im Februar wenigſtens um 3 zurückgeſchnitten werden, wenn fie gut tragen ſoll. Man r wenige Bäume von dieſer Frucht pflanzen, und ich will auch deßhalb nur ein paar gute Sorten hier beſchreiben. A. Nectarinen mit abgelöſten Steinen. . 1) Boston. 0 Frucht: groß und ſchön, rundlich oval. Schale: glänzend gelb, mit einem ſehr dunkelrothen Backen. Fleiſch: ſüß, und obgleich — 184 — nicht kräftig, doch von angenehmen und ganz eigenem Geſchmack. Reife: Anfangs September. 2) Elruge. Frucht: mittlere Größe, rundlich oval. Schale: blaßgrün, wo fie aber der Sonne ganz Kusgeſetzt iſt, beinahe bedeckt mit einem dunklen Violet oder Blutroth und mit kleinen bräunlichen Punkten beſprenkelt. Fleiſch: hellgrün, am Stein manchmal mit einem blaſſen Roth ein wenig gefärbt, ſehr ſaftig, ſchmelzend, und hat einen kräfti⸗ gen ſchönen Geſchmack. Eine der beſten Arten. 3) Violette Hative. Frucht: groß, rundlich, etwas verjüngt gegen den Stiel. Schale: im Schatten blaß gelblichgrün, in der Sonne aber beinahe mit einem dunkeln Purpurrothe bedeckt, mit blaßbraunen Fleckchen punk⸗ tirt. Fleiſch: weißlich, mit rothen Strahlen nahe dem Stiele, ſchmelzend, ſaftig, kräftig und von einem ſtarken und ſehr angeneh— men Geſchmacke. Reife: Ende Auguſt. B. Nectarinen mit am Fleiſch feſtſitzenden Steinen. 4) Newington Early. Frucht: groß rundlich, eiförmig. Schale: der Grund blaßgelb und beinahe mit einem ſchönen hellen Rothe bedeckt, ſtark mit ſehr dunklem Roth marmorirt und punktirt. Fleiſch: grünlich weiß, nahe am Stein aber dunkelroth, ſaftig, zuckerig, kräftig und von delicatem Geſchmacke. Reife: Anfangs September. 5) Red Roman. Frucht: groß, rundlich, etwas platt am Stiel. Schale: grün⸗ lichgelb mit einem bräunlichen trüben rothen Backen, der etwas rauh und mit roſtigen Flecken beſtreut iſt. Fleiſch: feſt, grünlich gelb, und dunkelroth am Stein, ſaftig und von einem kräftigen ſehr weinartigem Geſchmack. Reife: Anfangs September. Der Baum iſt gewöhnlich geſund und ſehr tragbar. Obgleich dieſes eine der älteſten Arten, fo iſt fie doch ſelten in dieſem Lande, und man er- hält in den Baumſchulen ſehr oft die Newington für dieſe Art. — — — — — — 185 — Pfirſich e. (Peaches .) Die Pfirſich iſt die Hauptfrucht in dieſem Lande. In New Jerſey kann man Pflanzungen von 10,000 bis 20,000 Bäumen ſehen. Auch im Weſten iſt ſie verhältnißmäßig eben ſo ſtark cultivirt, ob— gleich hier die großen Märkte und Städte zu deren Verkauf fehlen. Dahingegen iſt aber hier das Clima und der Boden mehr für ſie geeignet, denn bei einiger Pflege würde man hier kaum ein Jahr unter dreien ohne Früchte ſein, während bei gänzlicher Vernachläſ— ſigung der Bäume man gewöhnlich nur einmal in drei Jahren er— wartet, daß die Bäume tragen werden. Gewöhnlich läßt man hier die Bäume wachſen, wo ſie eben von einem Kerne aufgehen, oder wenn man ſie verpflanzt, ſo wird das Loch, — abgeſehen von der geeigneten Lage, — gerade groß genug gemacht, daß man die Wurzel hinein preſſen kann, und dann wer— den ſie ihrem Schickſale überlaſſen, bis reife Früchte daran ſind. Bei ſolcher Behandlung iſt es freilich kein Wunder, wenn etwas ſpäte Fröſte die Blüthen zerſtören und die Bäume in wenigen Jah— ey wieder abſterben. Der Preis der Früchte richtet ſich natürlicherweiſe nach dem all— gemeinen Ertrag. Iſt es ein gutes Pfirſichjahr, ſo iſt der Preis zwar niedriger, dafür der Ertrag aber auch größer. Iſt es ein un— günſtiges Jahr für dieſe Frucht, ſo ſteigt auch der Preis dafür ver— hältnißmäßig. Der Preis mag daher hoch oder niedrig ſein, ſo kann man doch die Pfirſiche von einem Baume der in voller Trag— barkeit iſt —ganz nieder gerechnet — auf einen Dollar anſchlagen. Es erfordert aber ein ſolcher Baum als Hochſtamm, ſelbſt bei der beſten Pflege, nicht mehr als einen Tag Arbeit das ganze Jahr hin— durch, und ich frage nun: iſt die darauf verwendete Arbeit nicht durch den mehrfachen Ertrag hinlänglich bezahlt? Außerdem werden die Bäume ein höheres Alter erreichen, folglich auch jedes Jahr mehr tragen können, und ich bin der Mühe und Ausgabe überhoben, alle fünf bis ſechs Jahre friſche Bäume zu pflanzen. Die Vermehrung der Pfirſichbäume geſchieht durch Pflanzung der Kerne. Sind dieſe Kerne von ganz guten Sorten genommen, und man will die Bäume zum eigenen Gebrauch aufziehen, ſo iſt es nicht nöthig ſie zu veredeln, weil bei dieſer Frucht, und vorzüglich bei der gelbfleiſchigen, der Sämling ſelten ſehr ſtark von der Mutter— frucht abweicht, zumal wenn der Baum wovon der Kern abjtammt, weit von andern Pfirſichbäumen entfernt geſtanden hat. Sämlinge 16* — 186 — von ſchlechtern Arten aber, und ſolche welche zum Verkauf gezogen werden, müſſen geäugelt werden. Kerne muß man jedoch immer nur von ganz geſunden Bäumen nehmen. Hat man nur wenige Kerne zu pflanzen, und für dieſe einen Platz wo ſie durch den Winter nicht von Schweinen oder Eich— hörnchen herausgewühlt werden, (manche behaupten auch, daß Maulwürfe ſie im Winter auffreſſen) ſo kann man ſie vortheilhaf— ter im Herbſt pflanzen, große Quantitäten hingegen werden gewöhn— lich erſt im Frühjahre gepflanzt. Die Aufbewahrung durch den Winter geſchieht entweder: 1) Indem man ſie beinahe bis ans Ende des Winters in einen feuchten Keller legt, dann heraus nimmt, zwei bis drei Tage ins Waſſer legt, dann auf die Erde ſtreut und 2 bis 3 Zoll dick mit Sägemehl oder leichter Erde von verfaultem Laube bedeckt. So läßt man ſie bis zur Pflanzzeit liegen, damit die Schalen in ihren Fugen vom Froſt aufgeweicht werden, oder 2) man vergräbt ſie in einen Sandhügel, oder thut ſie in ein Käſtchen das unten Abzuglöcher hat und vergräbt dieſes an einem trockenen, jedoch dem Froſt, Schnee und Regen ganz ausgeſetzten freien Orte und bedeckt es 3 bis 4 Zoll hoch mit Erde. Im Früh— jahre, ſobald der Grund bearbeitet werden kann, werden die Steine herausgenommen und geöffnet, indem man den Stein der Länge nach mit der Kante auf einen Block hält und mit einem Hammer vorſichtig darauf ſchlägt, damit der Kern nicht beſchädigt werde. Man macht die Reihen gewöhnlich 4 bis 5 Fuß auseinander, legt die Kerne 1 Fuß auseinander fo tief, daß ſie 1 bis 2 Zoll mit Erde bedeckt werden und hält das bepflanzte Stück ſorgfältig von allem Unkraut rein. Die Spitze des Kerns wird natürlich nach unten gerichtet. Anfangs September iſt die Zeit ſie zu äugeln. Dieſes muß ſo nahe als möglich am Boden geſchehen. Im October kann man den Stamm und die noch ſtehen gebliebenen Aeſtchen zur Hälfte abſchneiden, damit ſie nicht von ſtarken Winden oder vom Schnee abgebrochen werden, indem fie in dieſem Falle gewöhnlich am leich- teſten an dem eingeſetzten Auge brechen. Will man aber Pfirſiche auf Pflaumenbäumchen . ſo muß man ſolches im u thun, und zwar in der Zeit wenn man bes merkt, daß ſich die Rinde am Stämmchen und dem Auge am beſten ablöſt. Aeugeln auf Pflaumenſtämmchen iſt jedoch nur anzurathen, wenn man fie für Spaliere benutzen will, denn da der Pflau— menbaum viel langſamer wächſt als der Pfirſichbaum, ſo werden —— mu —rÜ 2 e- > DM fie als Hochſtämme zu leicht vom Winde abgebrochen, wenn fie auf den Pflaumenbaum veredelt ſind. Um Pfirſichbäume ganz zwergartig zu machen, iſt die Mirabelle- Pflaume die geeignetſte. Der beſte Boden für den Pfirſichbaum iſt eine reiche, tiefe, etwas ſandige Dammerde, doch wächſt er auch in jedem andern Boden gut, nur nicht in einem ſchweren, feſten oder naſſen Lehmboden. Kann man aber nicht umhin einen ſolchen zu gebrauchen, ſo ſollte er erſt mit Kalkſchutt oder Holzerde und Sand, ungefähr 6 bis 8 Fuß im Durchmeſſer und 2 Fuß tief, vermiſcht werden. In einem ſchweren und feuchten Boden bekommen die Bäume leicht den Brand. Hinſichtlich der Lage iſt zu bemerken, daß eine hohe, freie immer die beſte iſt, weil ſie da dem Wechſel der Temperatur nicht ſo ſehr unterworfen find. Auch iſt ein nördlicher oder nordweſtlicher Ab- hang viel beſſer als ein ſüdlicher oder gar öſtlicher, welches die ſchlechteſte Lage von allen iſt. Auch in der Nähe eines ſtarken Fluſſes oder Sees ſind ſie der Einwirkung der ſpäten Nachtfröſte viel weniger unterworfen. Sit man genöthigt eine ſolche Lage zu benutzen, wo fie der Mit- tags oder gar der Morgenſonne ſehr ausgeſetzt find, und wo der fortwährende Zug des Windes theilweiſe oder ganz abgeſchnitten iſt, ſo ſollte man im Spätherbſte alle Hauptwurzeln entblößen, d. h. von der Erde ſo viel wegnehmen, daß die Wurzeln zur Hälfte ſichtbar ſind. So läßt man ſie bis zur Zeit wo die Blüthen ſich entfalten, und man hat nicht zu befürchten, daß Fröſte ihnen ſcha— den. Iſt dieſes jedoch zu mühſam oder zeitraubend, ſo ſollte man wenigſtens in der Zeit, wenn der Grund hart gefroren iſt, die Wurzeln mit fettem Miſt belegen, damit Sonne und Luft abge- halten werden den Froſt zu früh aus der Erde auszuziehen, wo— durch die Blüthenzeit weiter hinausgeſchoben wird. Es iſt ganz gewiß beſſer, wenn der Boden zwiſchen den Pfirſich— bäumen und um dieſelben bearbeitet wird, nur muß man dabei vorſichtig ſein, daß weder eine Wurzel abgebrochen, noch aus ihrer Lage losgeriſſen wird. Dieſes wird für Jedermann ohnehin ein— leuchtend ſein. Kann die Bearbeitung des Bodens jedoch durch— aus nicht geſchehen, ſo ſollte wenigſtens das hohe Unkraut durch Mähen nieder gehalten und um die Pfirſichbäume alle paar Jahre im Juli oder im Winter Miſt oder Kalk gelegt werden, weil das Erdreich durch das Gras und Unkraut ſehr ausgeſogen wird. \ — 188 — Die Entfernung der Bäume von einander richtet ſich etwas nach der Eigenſchaft des Erdreichs. In einem guten, für den Pfirſich— baum ſehr geeigneten Boden, ſollten ſie immer 5 bis 6 Fuß weiter auseinander gepflanzt werden, als in einem ihnen weniger zuſa— genden Erdreich, weil ganz natürlich die Bäume in erſterem größer werden als in letzterem. Wie ich ſchon in der Einleitung zum Obſtgarten gejagt habe, iſt die geringſte Entfernung eines Pfirſich— baumes von dem andern 15 Fuß, bei einem ſehr geeigneten Boden muß man alſo immer 20 Fuß annehmen. Die Zeit zur Verpflanzung iſt eigentlich im Frühjahre, allein wo der Untergrund nicht Lehm oder Thon iſt, kann es auch im Herbſt geſchehen. Die Löcher in welche ſie gepflanzt werden, ſoll— ten immer etliche Wochen vor der Pflanzung gemacht werden, und ſo tief ſein, daß man ſie wieder von 3 bis 5 Zoll auffüllen muß, um dem Baume die gehörige Tiefe zu geben. Im Durchſchnitt müſſen ſie ſo breit ſein, daß die Enden der Wurzeln rings herum 1 Fuß vom feſten Boden abſtehen, damit die neuen Faſerwurzeln ſich leichter durcharbeiten, bis der Baum ſich ganz feſt gewur— zelt hat. Vor der Einpflanzung ſollten alle Aeſte und deren Gipfel ſo zu— rückgeſchnitten werden, daß die Krone eine etwas pyramidenför— mige Rundung erhält und die unterſten Aeſte nicht länger gelaſſen werden, als höchſtens 12 Fuß, auch ſollten ſie nicht mehr als 2 Fuß vom Boden abſtehen. Sehr gut iſt es, wenn man in das Loch erſt etwas gute Walderde von verfaultem Laube wirft und mit der her— ausgeworfenen oberſten Erde vermiſcht; auch die Wurzeln ein paar Zoll damit bedeckt. Im Monat November oder Februar ſollte jedes Jahr der letzte Wuchs um die Hälfte oder wenigſtens ein Drittheil, je nachdem es die Abrundung des Baumes erfordert, zurückgeſchnitten und alle in den Baum hinein oder inwendig gerade auflaufende junge Zweige ganz ausgeſchnitten werden. Dadurch erzweckt man, 1) daß der Baum dicht wird und doch für den Durchzug der Luft gehörig offen iſt, 2) daß er in dieſer Form vom Winde nicht zer— riſſen werden kann, 3) daß er mehr Tragholz bekommt und die Früchte mehr Rahrung erhalten, alſo größer und beſſer werden, und 4) daß er ein ſchöneres Anſehen gewinnt. Der Pfrſcchbaun it im Weſten wenig andern Uebeln unter- worfen, als daß er dem Bohrer (in engliſch Peach worm, Borer, Grubeworm) ausgeſetzt iſt. Dieſer iſt aber auch hin⸗ länglich, allen Pfirſichbäumen, die ihrem Schickſale ganz überlaſ— ſen werden, lange vor der Hälfte ihrer eigentlichen Lebenszeit, den — 19 — Tod zu geben. Das beſte Mittel gegen dieſen Zerſtörer iſt, daß man im Juni und dann noch einmal im September, mit einem ſcharfen und ſpitzen Meſſer verſehen, die Bäume genau unterſucht und hauptſächlich nahe der Erde und 2 bis 3 Zoll unter derſelben, auch wo man etwas Harzfluß bemerkt, mit dieſem Meſſer zuerſt der Länge des Baumes nach einen ganz ſchmalen Streifen aus der Rinde ausſchneidet. Findet man nun, daß eine Art Röhre zwi— ſchen Holz und Rinde vorhanden, oder die Rinde nicht mehr grün iſt, ſo ſchneidet man ſo lange in der Richtung fort, als die Röhre oder todte Rinde dauert; man wird dann einen weißen Wurm finden, der oft kaum mehr als 3 Zoll, oft aber auch gut 2 Zoll lang iſt. Nimmt man dieſe Würmer ſorfältig jedes Jahr heraus und beobachtet alle früher angegebenen Vorkehrungen, ſo werden die Pfirſichbäume wohl 15 bis 20 Jahre alt und bleiben geſund. Nachdem man alle Würmer herausgenommen hat, iſt es ſehr gut, wenn man ungefähr 3 Fuß um den Baum herum die Erde ungefähr 3 Zoll tief herausnimmt und dieſe Vertiefung mit in der Luft getödtetem oder gelöſchtem Kalk, oder in Ermangelung deſſen, mit Aſche ausfüllt, um den Stamm etwas höher auflegt und feſttritt, indem man wahrgenommen hat, daß das Inſect, welches die Eier zu dieſen Würmern legt, nicht gerne in dieſe Stoffe eindringt. Pfirſichbäume, die auf einem Hofe nahe einem in der engliſchen Sprache ſogenannten Ashhopper, Laugenfaß (eine Zurichtung, wo die Lauge zum Seifenfieden gemacht wird) ſtehen, werden ſelten von dieſen Würmern zerfreſſen. Ein gewiſſer J. E. Chriſtian in Lexington, Kentucky, ſchlägt in einer Abhandlung über die Cultur der Pfirſichbäume, als ein nach ſeiner Meinung und wie er ſagt, nach mehrjähriger Erfahrung, ganz ſicheres Mittel den Wurm abzuhalten, vor: man ſolle Ende Juli oder in den erſten Tagen im Auguſt friſchen Miſt aus dem Stalle (iſt nicht geſagt Pferde- oder Kuhmiſt) nehmen, wie ihn die „Farmers“ in großen ſchwarzen Klumpen aus dem Stalle werfen und zwar je fetter je beſſer, und ſolchen 4 bis 5 Zoll dick dicht um die Bäume legen und feſt zuſammentreten. Obgleich dieſe Abhandlung ſchon im Jahre 1845 erſchienen iſt, jo kam ſie doch erſt nur durch einen Zufall vor zwei Jahren in meine Hände und ich hatte noch keine Gelegenheit, dieſes Mittel gehörig zu prüfen. Man theilt die Pfirſiche im Allgemeinen in zwei Claſſen, näm⸗ lich in ſolche, wo das Fleiſch nicht an den Stein gewachſen iſt, Pfirſiche mit „loſen Steinen“ (Free Stones) und in ſolche, wo das Fleiſch an die Steine feſt angewachſen iſt, mit „feſten Stei— nen“ (Cling Stones). Die erſtere Art iſt für die Küche brauch⸗ — 190 — barer, weil man den Stein fo leicht herausnehmen kann, als Ta⸗ felfrucht aber, d. h. zum Eſſen wie ſie vom Baume kommt, hat der Cling Stone (die Pfirſich mit dem feſten Steine) gewöhnlich den Vorzug, weil ſie in der Regel ſaftreicher und von beſſerem Ge— ſchmack iſt. Doch giebt es auch hierin Ausnahmen, denn manche Pfirſiche mit freiem Steine iſt auch ſehr gut als Tafelobſt. | Ich bin auch bei den Namen und Sorten der Pfirfichen mehr Elliott's Werk als Downing's gefolgt, weil erſterer nicht nur mehr Sorten aufgeführt hat, ſondern auch die Sorten unter den in ſeinem Werke angenommenen Namen mehr bekannt ſind. Die Reife richtet ſich natürlich nach dem Clima, und iſt daher in den verſchiedenen Gegenden abweichend; doch wird dieſe Ab— weichung immer bei allen Sorten in gleichem Verhältniß ſein, vorausgeſetzt die Bäume haben eine ähnliche Lage in Betreff der Sonne und gleiches Erdreich. 1) Bellegarde. Galante, auch Bellegarde in Deutſchland. Frucht: groß, rund und geregelt. Schale: blaß-gelblich-grün, mit einem ſchönen rothen Baden, oft auch mit dunklern purpur— rothen Streifen. Fleiſch: etwas roth am Steine, etwas feſt, aber ſchmelzend, ſaftig, von ſchönem und kräftigem Geſchmack. Stein etwas groß. Reife: Ende Auguſt. Freier Stein. Der Baum iſt mehr als andere dem Gummifluſſe ausgeſetzt und darum beim Schnitte ſehr zu ſchonen. 2) Bergen. Frucht: groß, oft 9 Zoll im Umfange, kugelförmig, eingedrückt und breit. Schale: tief orangengelb, mit einem breiten rothen Backen. Fleiſch: gelb, ſchmelzend und von ſehr ſüßem Geſchmack. Reife: Anfangs September. Freier Stein. Trägt nicht ſtark, aber regelmäßig. 3) Brevoort. Frucht: von mittelmäßig zu groß, rund und eher etwas breit. Schale: blaß-gelblich-weiß, oft etwas gefärbt mit einem hellen rothen Backen. Fleiſch: eher feſt, etwas roth am Stein, kräftig, zuckerig und von ſehr angenehmem Geſchmack. Reife: Anfangs September. Freier Stein. Trägt mittelmäßig aber regelmäßig. — 191 — 4) Crawford’s Early. Frucht: ſehr groß, länglich, manchmal rundlich. Schale: gelb mit einem ſchönen rothen Backen. Fleiſch: gelb, ſaftig, und wenn ſie bei warmen Sonnenſchein reif wird, kräftig und ſüß, außerdem etwas weniger ſäuerlich. Reife: Ende Auguſt und Anfangs Sep- tember. Freier Stein. Wohl die ſchönſte und eine der beſten und größten frühen gelbfleiſchigen Arten. Sehr tragbar. 5) Crawford’s Late. Frucht: ſehr groß, rundlich. Schale: gelb mit einem dunfel- rothen Backen. Fleiſch: gelb, roth am Stein, ſaftig und ſchmel— zend und hat einen weinartigen vortrefflichen Geſchmack. Muß aber, wie die vorhergehende, in warmen ſonnigem Wetter reifen, wenn fie ganz ſüß werden ſoll. Reife: Ende September und An- fangs October. Freier Stein. Ebenfalls eine der beſten Arten. Sehr tragbar. 6) Cooledge’s Favorite. Frucht: größer als mittelmäßig, rundlich, größer an einer Seite. Schale: weiß, mit einem hellen rothen Backen, oft auch punktirt. Fleiſch: ſchmelzend, ſaftig, kräftig ſüß und von delika— tem Geſchmacke. Reife: vom 20. bis Ende Auguſt. Freier Stein. Der Baum erträgt die Kälte ſehr gut und iſt ungemein tragbar. 7) Early Tillotson, Frucht: mittlere Größe, rund. Schale: beinahe bedeckt mit Roth, die Grundfarbe aber iſt blaß gelblichweiß, dick punktirt mit Roth; der Backen iſt dunkelroth. Fleiſch: weißlich, aber roth am Steine, an welchem es mitunter feſt ſitzt, ſchmelzend, ſaftreich, mit einem kräftigen, ſehr delikatem Geſchmacke. Reife: Ende Juli und Anfangs Auguſt. Freier Stein. Verlangt einen kräftigen Boden oder wird mehlthauig. Wächſt langſam und iſt nicht ſehr frucht— bar ſo lang er jung iſt, im höheren Alter aber kräftig und ſehr tragbar. Es iſt die früheſte gute Sorte. 8) Early eh Frucht: groß, rundlich, eine Seite immer größer. Schale: blaß gelblichweiß, mit rothen Punkten und Streifen, und einem ſchönen rothen Backen. Fleiſch: weiß, aber roth am Stein, und hier und da am Stein feſthängend, ehe fie ganz reif ift ganz feſt am Stein. — 192 — Uebrigens ſaftig, ſchmelzend, mit einem kräftigen weinartigen Ge⸗ ſchmack. Reife: vom 20. bis Ende Auguſt. Mittelmäßig tragbar. Freier Stein. 9) George the Fourth. Frucht: groß, rund, eine Seite größer als die andere. Schale: blaß gelblichweiß, fein punktirt mit hellem Roth, und in einen ſchönen dunkelrothen Backen auf einer Seite übergehend. Fleiſch: blaß und roth gemarkt am Stein, ſchmelzend, ſehr ſaftreich und hat einen ganz beſonders guten Geſchmack. Reife: Ende Auguſt. Freier Stein. Trägt regelmäßig und ſehr voll. Der Baum iſt ſehr kräftig und wächſt gut in jeder Erde und Lage. 10) Grosse Mignonne. Große Lieblingspfirſiche in Deutſchland. Frucht: groß, rundlich, immer etwas eingedrückt. Schale: blaß, grünlichgelb, roth punktirt mit einem purpurröthlichen Backen. Fleiſch: gelblichweiß und roth markirt am Steine, ſchmelzend, ſaftig, mit einem ſehr kräftigen und ſtark weinartigem Geſchmacke. Reife: Mitte bis Ende Auguſt. Freier Stein. Dieſe Pfirſichart iſt am meiſten und weiteſten verbreitet, ſowohl hier als in Europa, und iſt überall als eine der delicateſten anerkannt. Der Baum trägt ſehr gut und regelmäßig in jedem Clima und Boden. Iſt auch eine der beſten Sorten unter Glas zu ziehen. 11) Heath. Frucht: ſehr groß, länglich, verkleinert nach beiden Enden zu. Schale: flaumig, etwas gelblichweiß, mit einem ganz matten hell⸗ rothen, oder auch einem bräunlichen Backen. Fleiſch: grünlich weiß, ganz feſt am Stein, ſehr ſaftig, zart und ſchmelzend, kräftig J, und von ſüßem ſehr angenehmen Geſchmacke. Reife: October. Feſter Stein. Die beſte und ſchönſte von allen ſpäten Pfirſichen mit feſtem Stein. Der Baum wächſt ſehr kräftig und wird ſehr alt, trägt aber nur mittelmäßig. Von Kernen gezogen, weichen die Früchte ſelten von der Mutterfrucht ab. Wenn man die Früchte F in Papier einwickelt, fo kann man ſie wie Orangen bis Weihnach⸗ ten gut erhalten. 12) Hyslop. Frucht: groß, länglich, rundlich. Schale: weiß, mit einem | | ſchönen dunkelrothen Backen. Fleiſch: ſehr ſaftreich, ſchmelzend, — 193 — von kräftigem und ſüßem fehr angenehmen Geſchmacke. Reife: die erſte Zeit im October. Feſter Stein. Iſt in nördlichen Ge— genden der Heath vorzuziehen, und ſollte überhaupt in keinem Garten fehlen. Der Baum iſt ſehr ausdauernd, kräftig und ſehr tragbar. 13) Morris Red. Frucht: groß, rundlich, am Auge ein wenig eingedrückt. Schale: ſchön blaß grünlichweiß, ein wenig punktirt und hat einen ſchö— nen rothen Backen. Fleiſch: blaß grünlichweiß und ganz roth am Stein, ſehr ſchmelzend und ſaftreich, mit einem ſüßen, köſtlichen Geſchmack. Reife: Ende Auguſt. Sehr tragbar. 14) Malta. Fleiſch: größer als mittelmäßig, rundlich, platt. Schale: blaß mattgrün, an der Sonnenſeite matt purpurrothe gebrochene Flecken und Warzen. Fleiſch: grünlich und am Steine ein wenig dun⸗ kelroth, ſehr ſaftreich und ſchmelzend, mit einem eigenen, kräftigen, weinartigen, ſcharfen und herrlichen Geſchmack. Reife: Ende Au- guſt. Freier Stein. Die Frucht hält ſich lange, nachdem fie ab- genommen iſt. Der Baum trägt zwar nicht ſtark, iſt aber ſehr geſund und ausdauernd. | 15) Late Admirable. Frucht: ſehr groß, rundlich, fich zu länglich hinneigend. Schale: blaß gelblichgrün, mit einem blaſſen rothen Backen und marmo⸗ rirt mit dunklerem Roth. Fleiſch: grünlichweiß und roth am Stein, ſehr ſaftreich, ſchmelzend und von delicatem, vortrefflichem Geſchmacke. Reife: Mitte September. Freier Stein. Unſtreitig eine der beſten ſpäten Pfirſichen. Zwar nicht ſehr tragbar, aber regelmäßig. 16) Lemon Clingstone. | | Frucht: ſehr groß, länglich, verjüngt an der Blume und hat ein großes herausſtehendes Ende, ähnlich der Citrone. Schale: ſchön gelb, mit einem dunkelbräunlich rothen Backen. Fleiſch: feſt, gelb, etwas roth am Stein und ganz feſt daran und hat einen kräftigen, lebhaften, weinartigen, etwas ſäuerlichen Geſchmack. Reife: von Mitte bis Ende September. Feſter Stein. Es iſt die größte und ſchönſte Pfirſiche unter den gelbfleiſchigen mit feſtem Stein. Der Baum iſt von ſehr geſunder Natur und ſehr tragbar. 17 | — 194 — 17) Oldmixon. Frucht: groß, rundlich oval. Schale: gelblichweiß und roth punktirt, oder einen rothen Backen. Fleiſch: blaßweiß, ſehr ſchmelzend und ſaftig, mit einem außerordentlich kräftigen und köſtlichen Geſchmack. Reife: Anfangs September. Feſter Stein. Dieſe und Hyslop werden allgemein für die beſten Pfirſiche mit feſtem Stein gehalten. 18) Oldmixon Freestone. Frucht: groß, rundlich, oder etwas oval, größer an der einen Seite. Schale: blaß gelblichweiß und roth marmorirt, mit ei— nem hochrothen Backen. Fleiſch: weiß, aber ganz roth am Stein, zart, kräftig, ſüß, weinartig und von vortrefflichem Geſchmack. Reife: Mitte September. Freier Stein. Dieſe Sorte verdient ſchon darum eine allgemeine Anpflanzung, weil fie den ſpäten Fröſten beſſer widerſteht, als alle andern Arten und daher jedes Jahr trägt. 19) Prince's Red Rareripe. Frucht: groß und ſchwer, rundlich oval. Schale: flaumig, blaß gräulichgelb, was ſie von allen andern Früchten unterſchei— det, rothſcheckig und marmorirt und einen rothen Backen mit röth- lichen Flecken. Fleiſch: weiß, aber dunkelroth am Stein, ſehr ſaftreich, ſchmelzend und von ungemein köſtlichem Geſchmacke. Freier Stein. Eine der allerfeinſten Früchte, oftmals noch beſſer, als die Late Admirable. Ihre Größe, ihr vortrefflicher Ge- ſchmack, ihre ſpäte Reife, große Tragbarkeit und ihr kräftiger Wuchs machen ſie allgemein beliebt. . 20) Yellow Rareripe. ut groß, rundlich. Schale: dunkel orangengelb, mit ei⸗ nigen rothen Punkten, einem ſchönen rothen Backen, der mit Streifen ſchattirt iſt. Fleiſch: dunkelgelb und roth am Stein, ſaftreich, ſchmelzend, hat einen kräftigen, weinartigen, vortrefflichen r Geſchmack. Reife: Ende Auguſt. Freier Stein. Man muß jedoch vorſichtig ſein, daß man nicht eine alte Sorte, die auch unter dem Namen “Yellow Malacatune” bekannt iſt, ? dafür erhält, indem ſolche in den Baumſchulen oft damit ver⸗ wechſelt wird. . — 195 — Pflaumen. (Plums.) Dieſes iſt eine andere Frucht, die im Weſten und vorzüglich von den Deutſchen ſehr vernachläſſigt wird, obgleich man ſie ſehr oft von ihrer Güte und vorzüglich von der Zwetſche und auch der Reineclaude ſprechen hört. Es iſt wohl wahr, daß dieſe Frucht, ſo ſehr auch die Bäume damit beladen ſein mögen, durch den in der Einleitung zu den Nectarinen erwähnten Käfer Curculio (Plum weevil) oft ganz zerſtört wird, allein wer einige Aufmerkſamkeit auf ſeine Bäume verwenden will, kann dieſes Inſect bedeutend abhalten, wenn nicht ganz unſchädlich machen, wie deſſen Beſchreibung zeigen wird, die ich aus Downing's Werk entnommen habe. Je beſſer und wärmer die Lage iſt, deſto ſchöner werden die Pflaumen. Der Pflaumenbaum kommt faſt in jedem Boden gut fort, nur nicht in einem kalten und ſumpfigen. Auch in einem allzutrocknen und mageren bleibt er krüppelig und trägt ſchlechte Früchte. Etwas feuchter Boden iſt ihm ſehr gedeihlich, beſonders in einer warmen Lage. Vorzüglich gut gedeihet er in guter, ſchwarzer Gartenerde, und trägt ſehr bald, allein er iſt da dem Cureulio zu ſehr ausgeſetzt. Bei dem hieſigen warmen Clima iſt es daher beſſer, wenn die Erde ziemlich mit Lehm vermiſcht iſt, weil es ſich gezeigt hat, daß der Curculio am ſchlimmſten iſt, wenn die Bäume in einer ſandigen, leichten Erde ſtehen. Bei leichtem, ſandigen Boden möchte es daher vortheilhaft ſein, ſolchen ein paar Zoll dick mit gelbem Lehm zu belegen. Wird ſolcher vorher ge— brannt, ſo iſt er um ſo viel beſſer, weil er dann gleich als Dünger dient. Es wird ſehr häufig empfohlen, gewöhnliches Kochſalz um die Pflaumenbäume zu ſtreuen, indem es nicht nur die Geſundheit und Ueppigkeit eines Baumes befördert, ſondern auch alle ſchäd— | lichen Inſecten mehr oder weniger davon abhält. Zu ausgewach— ſenen Bäumen kann man 2 Peck annehmen. 5 | Der Cureulio (Plum weevil) iſt der größte Vernichter der Pflaumen, Aprikoſen und Nectarinen. Oft, nach einer viel ver— h ſprechenden Ueberladenheit von Blüthen und jungen Früchten, ſieht man ſolche, nachdem ſie halb oder beinahe ausgewachſen ſind, auf einmal alle abfallen. Beſieht man nun dieſe Früchte, ſo be— 1 man unweit dem Stengel eine kleine halbrunde Narbe; te iſt das Zeichen, daß der Cuxculio da eingeſtochen und ſein |: —— er — == BE Ei hinein gelegt hat. Ungefähr eine oder zwei Wochen nachdem die Blüthen abgefallen ſind, legt er das Ei; dieſes wird von der Sonne ausgebrütet, woraus ein kleiner Wurm entſteht. Sobald ſich dieſer bis zum Stein hinein gefreſſen hat (ungefähr Anfangs Juli), fallen dieſe angeſtochenen Früchte ſchnell hintereinander vom Baume. Werden nun dieſe Früchte nicht aufgeleſen und in's Waſſer geworfen, gekocht oder verbrannt, ſo werden ſie bald von dieſem Wurme verlaſſen; er geht in die Erde, um ſich da einzu⸗ ſpinnen und kommt nächſtes Jahr als Käfer wieder heraus. Manche Naturforſcher behaupten, daß die Umgeſtaltung ſchon in zwanzig Tagen vollendet fei, dieſes iſt aber nicht ſehr wahrſchein— lich, denn dann würden ſie an warmen Herbſttagen um eine Zeit erſcheinen, wenn es keine Früchte giebt, die ihnen paſſen, und das wäre gegen den geregelten Gang der Natur. Die Umgeſtaltung kann auch nicht bei einigen geſchwinder und bei anderen um ein halbes Jahr langſamer gehen, jo wenig als die Eier einer Henne ein Mal in vierzehn Tagen und das andere Mal in drei Wochen ausgebrütet werden. Dieſer Käfer iſt nicht größer als ein Hanf— korn, ſeine Länge iſt ungefähr ein Fünftel Zoll, ſeine Farbe iſt dunkelbraun mit weißen, gelben und ſchwarzen Flecken. Auf ſei— nem Rücken hat er zwei ſchwarze Höcker, hat einen ziemlich langen Hals und langen Rüſſel, welchen letztern er im Ruheſtand zwiſchen ſeine Vorderfüße zieht; er hat zwei Flügel. Wie weit er aber fliegen kann, iſt bis jetzt noch nicht ausgefunden. Einige behaup⸗ ten, daß er ſchwerlich weiter fliegen kann, als von einem Baume auf den nächſten, Andere hingegen ſagen, daß er eine ziemlich große Strecke fliegen kann. Die meiſten Klagen über dieſen Käfer kommen aus ſolchen Gegenden, wo die Pflaumenbäume in einem ſandigen oder doch leichten Boden ſtehen; daraus läßt ſich ſchließen, daß ein ſchwerer, lehmiger Boden ihrem Aufenthalte oder Umwandlungsprozeſſe nicht entſprechend iſt, und darum iſt vorgeſchlagen, ſchweren Lehm zu Mörtel anzumachen und mit demſelben den Boden um den Pflaumenbäumen, fo weit deren Aeſte reichen, ungefähr 2 bis 3 Zoll dick zu belegen. Ferner N es von großem Nutzen, wenn man die Bäume in der Zeit, wo der Curculio feine Verheerungen beginnt (nämlich acht | bis vierzehn Tage nach dem Abfalle der Blüthen), täglich unter- ſucht und, ſobald man Früchte findet, die von dieſem Käfer ange- ſtochen find, ein Betttuch oder dergl. unter dem Baume ausbreitet und mit einem Stück Holz, oder beſſer mit einem ziemlich ſchweren, hölzernen Schlägel, deſſen Kopf ziemlich dick mit Tuch umwickelt — 197 — ſein muß, damit er der Rinde des Baumes nicht ſchadet, ſtark gegen den Stamm ſchlägt, ſo daß durch die Erſchütterung die Käfer ab⸗ und auf das Betttuch fallen. Man muß fie dann in dem Tuche ſogleich zuſammenſchütteln und in's Feuer werfen, ehe ſie die Zeit gewinnen, von dem Tuche abzufliegen. Auch Räu— cherung mit wollenen und baumwollenen Lappen oder Lumpen auf Kohlen in einem Gefäße, welches man zwiſchen die Aeſte hän— gen kann, iſt ſehr dienlich, und zwar wenn die Blumen ſich öffnen. Wer die Ausgabe nicht ſcheut, kann dieſen Käfer, wie ſchon geſagt, für das künftige Jahr damit gut abhalten, daß er in der Zeit, wenn die erſten paar Früchte abfallen, den Boden unter dem Baume, ſo weit deſſen Aeſte reichen, ganz eben und feſt macht und 4 Zoll dick Salz darauf ſtreut. Sollte ſolches vom Regen auf— gelöst und weggewaſchen werden, ſo muß man ſogleich wieder friſches ſtreuen. Das Salz wird die Würmer tödten, ehe ſie ſich in die Erde hineinarbeiten können. Die Vermehrung der Pflaumenbäume geſchieht gewöhnlich durch Pflanzung der Steine, in derſelben Weiſe wie die der Pfir- ſiche, nur muß man immer Steine von Bäumen von einem freien Wuchſe nehmen, wie z. B. von der gelben oder weißen Eier— pflaume, Imperial Gage, Blue Gage, Horse Plum, Lombard 2c., jedoch auf keinen Fall von der Damson, weil dieſe nicht leicht zu veredeln ſind; ſie werden geäugelt, wenn ſie zwei Jahre alt ſind. Die Steine ſollten ſchon im Herbſt gepflanzt werden und das Keimen derſelben wird ſehr dadurch befördert, wenn man ſie vorher zwei bis drei Wochen in Miſtjauche legt. Man pflanzt ſie in weit von einander entfernte Reihen, wie Erbſen, 12 Zoll tief. Im nächſten Herbſt, oder in dem darauf folgenden Frühjahre, werden ſie heraus genommen, die Pfahlwurzel abgeſchnitten und die, welche im nächſten Sommer groß genug ſein mögen, um veredelt zu werden, ſogleich in die Baumſchule verſetzt, die übrigen aber bis zum nächſten Jahre wieder dicht zuſammen geſetzt. Beim Aeugeln muß man ſehr vorſichtig ſein, daß man die Zeit | nicht verſäumt, wo fie fich dazu eignen. Sollte man dieſes jedoch überſehen und die Bäume im nächſten Jahre zu groß werden, ſo kann man ſolche Anfangs März zweigen, und zwar dicht über der Wurzel, und die Erde ſo hoch darum ziehen, daß nur das oberſte Auge ſichtbar iſt. Für Zwergbäume nimmt man die Mirabelle. Einige Sorten, als Damson, Reineclaude, Perdrigons und vorzüglich die gemeine Zwetſche, kann man auch blos durch Kerne ö ziehen, ohne ſie zu veredeln. Von dieſen unveredelten Sorten | | 17* | — 198 — kann man auch die Ausläufer oder Wurzelſchüſſe wieder benützen, ohne ſie erſt gut zu machen. Obgleich alle hieſige Pomologen dafür ſind, Pflaumenbäume im Herbſt zu verſetzen, ſo kann ich doch ihrer Meinung nicht unbe— dingt beitreten, ſondern bin der Anſicht, daß die Verpflanzung aller Obſtſorten und vorzüglich kleiner Bäume, im Frühjahre beſſer iſt als im Herbſt. Bei der Herbſtpflanzung leiden die Wurzeln gar oft durch das um ſie angeſammelte Waſſer Schaden, zumal bei thonigem oder lehmigem Untergrunde; kleinere Bäume, die nicht tief genug in der lockeren aufgefüllten Erde ſind, auch wohl durch Froſt. Im Frühjahre hingegen, wenn bald nach deren Verpflan— zung das Wachsthum eintritt, kann der Baum davon nicht leiden; die Näſſe hält dann nicht ſo lange an, der Baum wurzelt bald feſt und kann, da auch die Luft wärmer wird, mehr Feuchtigkeit ertragen. 1) Bingham. Frucht: groß und ſchön, oval, 14 Zoll lang. Schale: dunkel- gelb und an der Sonnenſeite etwas ſchön roth gefleckt. Fleiſch: gelb, feſt am Stein ſitzend, ſaftig und von kräftigem und delicaten Geſchmack. Reife: Ende Auguſt bis erſte Zeit im September. 2) Bleeker's Gage. Reineclaude in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, rundlich oval, ſehr regelmäßig in der Form. Schale: gelb, mit vielen eingelegten weißen Flecken und mit einem dünnen weißen Staube überzogen. Fleiſch: gelb, kräf— tig und ungemein ſüß von Geſchmack. Hat beinahe einen faſt ganz freien Stein. | 3) Denniston’s Superb. Eine Reineclaude-Art. Frucht: rund, etwas platt. Schale: blaß gelblichgrün, mit eini⸗ gen großen purpurrothen Finnen oder Blattern und Punkten, und überzogen mit einem dünnen Staub. Fleiſch: ſehr dick (denn der Stein iſt ſehr klein), gemäßigt ſaftig und einen kräftigen, wein⸗ artigen Geſchmack. Freier Stein. Reife: von der Mitte bis Ende Auguft. Eine ſehr gute Pflaume, 2 größer als die Green Gage und beinahe eben ſo gut. — — En — * — 199 — 4) Green Gage. Bruyn Gage, und verſchiedene andere Namen. Aechte Reineclaude in Deutſchland. Frucht: rund, eher klein, ſelten von mittlerer Größe. Schale: grün oder gelblichgrün bei voller Reife, manchmal auch etwas roth punktirt oder marmorirt. Fleiſch: blaßgrün, ganz vorzüglich ſchmelzend und ſaftreich und von einem lebhaften, überaus ſüßem Geſchmack. Der Stein löſt ſich ſehr gut vom Fleiſch. Dieſes iſt die beſte aller bis jetzt ane Pflaumen und über⸗ aus tragbar. Es find aber mehrere Abarten aus Samen ent- ſtanden, die alle hinter dieſer zurückſtehen; man muß daher immer die Bruyn Gage verlangen, welches die ächte Sorte iſt. 5) Huling's Superb. Keyser's Plum. Frucht: ſehr groß, rund, etwas wenig eiförmig. Schale: matt grünlichgelb. Fleiſch: blaß grünlichgelb, eher feſt und einen vollen, kräftigen, vortrefflichen Geſchmack. Freier Stein. Reife: Mitte Auguſt. Sehr tragbar, beſonders in kräftigem Grunde. 6) Imperial Gage, und verſchiedene andere Namen. Frucht: größer als mittelmäßig, oval. Schale: blaßgrün und bei voller Reife gelblich gefärbt, und einen ganz eigenen Marmor von mattgrünen Streifen, kräftig und hat einen ſehr lebhaften, angenehmen Geſchmack. In manchen Lagen iſt der Stein feſt am Fleiſche, gewöhnlich aber löſt er ſich ſehr leicht. Reife: ungefähr die erſte Woche im September. Trägt ſtark und regelmäßig. Wenn die Früchte halb ausgewachſen ſind, ſollten ſie gelichtet werden, im Fall der Baum ſehr voll hängt, 1 die Güte und abe der übrigen vermehrt wird, 7) Jefferson. Frucht: ſehr groß, oval, an einer Seite gegen den Stiel ein wenig verſchmälert. Schale: goldgelb, mit einem prächtigen pur— purröthlichen Backen und bedeckt mit einem dünnen weißen Staube. Fleiſch: dunkel orangengelb, löſt ſich ſehr gut vom Steine, ſehr kräftig, ſaftig, ungemein ſüß und ſtark von Geſchmack. Reife: ungefähr Ende Auguſt oder Anfangs September und hängt dann — 200 — noch etwa 14 Tage am Baume. Iſt an Wohlgeſchmack beinahe der Green Gage gleich, faſt noch einmal fo groß und hat ein weit ſchöneres Anſehen. Trägt gut und regelmäßig. 8) Lawrence's Favourite. Frucht: groß, ſchwer, rundlich und ein wenig platt an beiden Enden. Schale: matt gelblichgrün, bewölkt mit Streifen von dunklerer Farbe und bedeckt mit einem leichten, bläulichgrünen Staube. Wenn die Frucht ganz reif iſt, zeigt ſich am obern Theile derſelben ein eigenthümliches bräunliches Netzwerk und einige röthliche Punkte. Fleiſch: grünlich, ganz beſonders ſaftig und ſchmelzend und hat einen ſehr kräftigen, lebhaften, weinartigen Geſchmack. Eine der beſten Pflaumen. Der Stein löſt ſich ſehr gut wenn ſie ganz reif iſt. Reife: Mitte Auguſt. 8 9) Large Green Drying. Frucht: ſehr groß, rund. Schale: grünlichgelb. Fleiſch: gelb— lich, mittelmäßig ſaftig, reich und von ausgezeichnetem Geſchmack. Der Stein iſt feſt am Fleiſch. Reife: Mitte September. Mittel- mäßig tragbar. 10) Saint Catherine. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, ziemlich ſtark verkleinert gegen den Stiel. Haut: ſehr blaßgelb und überzogen mit einem dünnen weißen Staube, und manchmal an der Sonnenſeite ein wenig roth. Fleiſch: gelb, ſaftig, etwas feſt und von einem lebhaften, ſchönen, gewürzhaften Geſchmack. Stein feſt am Fleiſch. Reife: von Mitte bis Ende September. Eine ſehr gute Frucht, ſowohl für die Tafel als auch zum Trocknen, wozu ſie in Frankreich viel gebraucht wird; auch zum Einmachen iſt ſie eine der beſten. Trägt ſehr ſtark und regelmäßig. 11) Washington. Frucht: ſehr groß, oft 6 Zoll im Umfang, rundlich oval. Schale: bei vollkommener Reife dunkelgelb mit einem blaßhochrothen Backen oder mit Punkten. Fleiſch: gelb, feſt, ſehr ſüß und ſehr ange⸗ nehm. Freier Stein. Reife: von Mitte bis Ende Auguſt. Eine beſonders ſchöne Frucht und darum für den Markt vorzüglich ge⸗ eignet. — 201 — 12) Yellow Gage. Prince’s Yellow Gage, und andere mehr. Frucht: etwas größer als mittelmäßig, oval, eher etwas dicker gegen den Stiel. Schale: goldgelb, ein wenig bewölkt und be— deckt mit vielem weißen Staube. Fleiſch: dunkelgelb, reich, zuckerig und ſchmelzend, aber manchmal etwas trocken und darum nur für den Markt ſehr geeignet. Freier Stein. Reife: die erſten Tage im Auguſt. Trägt ungemein ſtark. 13) Blue Imperatrice. Frucht: mittlere Größe, eiförmig, verkleinert gegen den Stiel und etwas gegen die Blume. Schale: dunkel purpurroth und dick mit blauem Staube bedeckt. Fleiſch: grü nlichgelb, ziemlich feſt, etwas trocken, aber ſehr kräftig und zuckerig. Sitzt ganz feſt am Stein. Reife: October und bleibt an beſchützten Orten bis Mitte November am Baume hängen. Sehr häufig und vorzüglich im Oſten wird die Semiana als die Blue Imperatrice verkauft, und man muß ſich alſo beim Kaufen der Bäume davor hüten, daß man nicht die falſche Sorte erhält, welche der ächten Blue Imperatrice ſehr nachſteht. 14) Columbia. Frucht: ſehr groß, 6 bis 7 Zoll im Umfang, beinahe rund, eine Seite größer als die andere. Schale: bräunlich purpurroth, punf- tirt mit vielen hirſchkalbfarbigen Flecken und bedeckt mit viel blauem Staube, durch welchen an der Schattenſeite ein röthlich— brauner Anſtrich durchſchimmert. Fleiſch: orangengelb, nicht ſehr ſaftig, aber bei voller Reife ſehr kräftig zuckerig und vortrefflich. Löſt ſich gut vom Stein, nur am Rande hält er etwas feſt. Der Stein iſt ſehr klein. Reife: letzte Zeit im Auguſt. Sehr tragbar. 15) Cruger's Scarlet. Frucht: groß, rundlich oval. Schale: gewöhnlich ein ſchönes röthliches Violett und dünn bedeckt mit einem blauen Staube, und mit vielen goldgelben Punkten beſtreut. Im Schatten blaß reh— kalbfarbig an einer Seite. Fleiſch: dunkel orangengelb, nicht ſehr ſaftig, auch nicht reich, aber einen ſehr angenehmen, milden Ge— ſchmack. Reife: Ende Auguſt. Hängt lange nach der Reife noch am Baume. Sehr gute Tafelfrucht und trägt jedes Jahr im Ueberfluß. = . 16) Coe’s Late Red. Frucht: mittlere Größe, beinahe rund. Schale: licht purpur— röthlich, mit einem dünnen blauen Staube. Fleiſch: gelblich, eiwas feſt und mürbe, ſaftig und hat einen ſchönen weinartigen Geſchmack. Der Stein iſt beinahe ganz frei. Reife: October und November. Trägt regelmäßig und ſtark. 17) Domine Dull. Holländiſche Zwetſche in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, lang oval. Schale: ſehr dunkel pur- purroth, beinahe ſchwarz und bepudert mit etwas blauem Staube. Fleiſch: gelb, zuerſt ganz ſaftig, wird aber trocken wenn ſie zu lange am Baume hängt, übrigens kräftig und ſüß. Sitzt feſt am Stein. Trägt ungeheuer ſtark. Reife: September. Eine ſehr gute Frucht. 18) Duane's Purple French. Frucht: ſehr groß, oval oder länglich, bedeutend geſchwollen an einer Seite. Schale: röthlich purpurfarbig in der Sonne, aber ſehr blaßroth im Schatten, etwas punktirt mit gelben Flecken und bedeckt mit einem violetten Staube. Fleiſch: bernſteinfarbig, ſaft— reich, lebhaft, gemäßigt ſüß. Sitzt theilweiſe am Stein feſt. Reife: Mitte Auguſt. Eine ſehr ſchöne Frucht und trägt gut. 19) Diapree Rouge. Frucht: groß, länglich. Schale: röthlich purpurfarbig mit eini= gen goldfarbenen Flecken, und ein wenig blauem Staube der ſich leicht abreibt. Fleiſch: blaßgrün, ſaftig, ſehr ſchmelzend, kräftig und delicat. Freier Stein, welcher ſehr klein iſt. Reife: Ende Auguſt. 20) Orleans Smith's, oder Shmith's Orleans. Frucht: groß, oft ſehr groß, oval, doch meiſtens am breitesten gegen den Stiel, und etwas ungeregelt in der Form. Schale: röthlich purpurfarbig, bedeckt mit einem dunkelblauen Staube. Fleiſch: dunkelgelb, etwas feſt, ſehr ſaftreich, mit einem kräftigen, ſchönen, weinartigen Geſchmack. Sitzt feſt am Stein. Reife: Ende Auguſt. Trägt regelmäßig und gut. 21) Marocco. Frucht: mittlere Größe, rundlich, an beiden Enden etwas platt. Schale: dunkel purpurroth und bedeckt mit einem blaſſen dünnen — 203 — Staube. Fleiſch: grünlichgelb, ſaftig, mit einem ſcharfen, ſchönen Geſchmack, und bei voller Reife ganz ſüß. Hängt etwas am Stein feſt. Reife: die erſten Tage im Auguſt. Sehr gut, aber mäßig tragbar. 22) Purple Favourite. Frucht: mittlere Größe, oft auch groß, rundlich eiförmig. Schale: lichtbraun im Schatten und bräunlich purpurroth in der Sonne, punktirt mit vielen goldforbenen Fleckchen und bepudert mit dünnem hellblauem Staube. Fleiſch: blaßgrünlich, ſehr ſaftreich, zart, ſchmelzend und hat einen delicaten fügen Geſchmack. Freier Stein, welcher klein iſt. Reife: letzte Zeit im Auguſt. Eine der wohl» ſchmeckendſten blauen Pflaumen. Der Baum trägt gut und iſt ſehr kräftig. 23) Purple Gage. Blaue Reineclaude in Deutſchland. Frucht: mittlere Größe, in Form der grünen Reineclaude gleich, rundlich, ein wenig platt an beiden Enden. Schale: etwas dick, violett, und blaßgelb punktirt und bedeckt mit einem lichten blauen — Staube. Fleiſch: grünlichgelb, etwas feſt, kräftig, zuckerig und von ſtarkem und ſehr angenehmen Geſchmack. Freier Stein. Reife: von Anfang bis Ende September. 24) Prune, Manning’s Long Blue, Eine Zwetſchen-Art. Frucht: ſehr groß, lang oval, ein wenig einſeitig. Schale: dun⸗ kel purpurroth mit dickem blauen Staube. Fleiſch: grünlichgelb, feſt, ſaftig und hat einen ſüßen, lebhaften, angenehmen Geſchmack. Geht gut vom Stein. Reife: vom erſten bis zum letzten Septem— ber. Trägt überaus voll. Iſt ein Sämling von einer deutſchen Zwetſchenart, übertrifft dieſe aber an Wohlgeſchmack. 25) German Prune. Zwetſche Quetſche Obgleich dieſe delicate Frucht jedem Deutſchen hinlänglich bekannt iſt, ſo muß ich doch wegen den verſchiedenen Arten eine Beſchreibung derſelben beifügen. 1) Die gewöhnliche deutſche Zwetſche. Frucht: lang oval, und immer eine Seite dicker als die andere. Schale: dunkelpurpurroth, } in Deutſchland. — 204 — mit dickem, blauem Staube. Fleiſch: grün, feſt ſüß und ſehr ange⸗ nehm. Freier Stein. Reift ungefähr den 10. September. 2) St. James-Zwetſche iſt eine andere Art; die Frucht länglich, iſt von mittlerer Größe, mit purpurrothem Fleiſch und feſt am Stein. Von gutem Geſchmack und ſehr tragbar. Reift im September. 3) Die öſterreichiſche Zwetſche iſt eine Abart von der erſten Sorte, von derſelben Farbe mit einem freien Steine. Im Geſchmack aber etwas beſſer. Reift etwas ſpäter. Es herrſcht unter den meiſten Deutſchen der Glaube, daß die Zwetſchen hier in einigen Jahren ausarten und gewöhnliche Pflau— men tragen. Dieſes iſt aber nicht ſo, wie ich mich hinlänglich über— zeugt habe, wenn nur die Bäume aus Kernen oder Stecklingen ge- zogen werden. Veredelung derſelben auf Pflaumen, mag wohl die Wirkung haben, daß die Frucht nach und nach etwas ſchlechter wird. Ich kenne zwei Perſonen, und zwar einen in St. Louis, Miſſouri, und einen in Indiana, die beide ſchon feit mehreren Jahren an den— ſelben Bäumen gute Zwetſchen ziehen. Auch in Pennſylvanien und Maryland werden, wie ich aus ſichern Quellen erfahren habe, ſchon ſeit langer Zeit von denſelben Bäumen gute Zwetſchen gezogen. Daß nicht jedes Erdreich für ſie geeignet iſt, brauche ich meinen Landsleuten nicht erſt zu ſagen, denn alle werden wiſſen, daß es auch in Deutſchland Gegenden gibt, wo dieſe Frucht nicht gut gedeihen will. Wächſt nun auch der Baum in einem ungeeigneten Boden oder einer unpaſſenden Lage, ſo wird er entweder gar nicht tragen, oder die Früchte werden ſchlechter ſein und vielleicht jedes Jahr etwas an Güte oder Größe und wohl auch an Form verlieren. Dieſem Uebelſtande iſt aber nicht blos der Zwetſchenbaum unterworfen, ſondern jede Fruchtart, ja ſelbſt jede Pflanze. Darum möchte ich es eher einem gewiſſen Leichtſinne oder einer gewiſſen Trägheit zu⸗ Schreiben, wenn Jemand auf die unerprobte Ausſage eines Unwiſſen⸗ den hin, den Verſuch des Zwetſchenbaumes aufgeben will. Oder ſoll der Amerikaner damit den Anfang machen, der die guten Eigen- ſchaften dieſer Frucht noch gar nicht kennt? — Die jährliche Einfuhr gedürrter Zwetſchen von Frankreich und Deutſchland beläuft ſich auf eine ungeheure Summe, abgerechnet die, welche durch Einwan— derer herein gebracht werden, wovon die Zollbeamten keine Kennt— niß erhalten; und berückſichtiget man dabei den hieſigen Preis der— ſelben, ſo wird es Jedem einleuchtend ſein, daß ein großer Anbau derſelben in ſolchen Gegenden, wo Lage und Boden für ſie geeignet ſind, von großem Nutzen ſein muß. Außerdem erhält der Deutſche eine Frucht zum eigenen Gebrauch woran er von Jugend auf ge— wöhnt iſt. . — 205 — Ein Report der Patent⸗Office ſagt, daß vom 1. Juli 1854 bis zum 30. Juni 1856 über 13 Millionen Pfund Zwetſchen hier eingeführt wurden, welche nach der Schätzung des Zollamtes 8111,000 werth waren.) Ich rathe übrigens Niemandem, aus hieſigen Baumſchulen Zwetſchenbäume zu kaufen, denn dieſe find meiſtens auf Pflau— menſtämmchen veredelt, ſondern ſich Kerne von guten Zwetſchen zu verſchaffen und daraus die Bäume zu ziehen, ohne ſie zu ver⸗ edeln. 26) Royale de Tours. Frucht: groß, rundlich, an der Blume iſt ein kleiner weißer, eingedrückter Punkt. Schale: ein lebendiges Roth im Schatten, aber dunkel violett in der Sonne, mit vielen, ſehr kleinen gold— farbenen Punkten und bedeckt mit einem dicken, blauen Staube. Fleiſch: grünlich, beinahe feſt, und hat einen reichen, ſehr wohl— ſchmeckenden Saft im Ueberfluſſe. Sitzt ganz feſt am Stein. Reife: Ende Juli. Iſt in dieſem Lande aber noch ſehr ſelten und man erhält gewöhnlich eine untergeſchobene Sorte anſtatt der ächten. 27) Royal Hative. Frucht: mittlere Größe, rundlich, etwas dicker gegen den Stiel. Schale: licht purpurroth, mit bräunlichgelben Punkten und ganz bleichen Streifen, bedeckt mit blauem Staube. Fleiſch: bernitein- gelb, hat einen ungemein ſchönen und ſtarken Geſchmack. Geht gut vom Steine, wenn ganz reif. Reife: Ende Juli. Eine be- ſonders gute Frucht. 28) Red Gage. Frucht: eher klein als mittlerer Größe, oval, Schale: bräun— lich oder ziegelſteinfarbig, mit etwas Staub bedeckt. Fleiſch: grünlich bernſteinfarbig, ſehr ſaftreich, ſchmelzend, zuckerig und delicat von Geſchmack. Reife: Mitte Auguſt. Sehr gut, muß jedoch nicht mit der Long Scarlet verwechſelt werden. —> Quitten. (Quinces.) Der Quittenbaum wächſt am beſten in einem guten, frucht⸗ baren, mäßig feuchten Boden, beſonders wenn er etwas Lehm ent— hält, und in einer recht ſonnigen Lage. Blumen und Früchte kommen einzeln, vorzüglich an den Spitzen der Zweige, auch an kleinen Seitenſchüſſen, deshalb muß man die Zweige nicht ab— ſtutzen, weil man ſie dadurch ihrer erſten Blüthe berauben würde. Die Vermehrung deſſelben geſchieht auf mancherlei Art, und zwar: 1) Durch Kerne, welche Art aber die mißlichſte iſt, weil ſie ſo viel Schleim um ſich haben. Will man dieſen Weg der Vermeh— rung benutzen, ſo müſſen die Kerne vorher zu wiederholten Malen in Waſſer gelegt und durch öfteres Waſchen von dem Schleime befreit werden. Die beſte Zeit, ſie zu legen, iſt das Frühjahr, wo man dann beim Einlegen etwas Sand um ſie ſtreuet. 2) Durch Einleger und Abſenker. Man biegt im Frühjahre die niedrig ſtehenden Zweige in die Erde, richtet das Ende derſelben etwas in die Höhe, ſteckt ſie mittelſt eines Hakens feſt und bedeckt ſie 3 bis 4 Zoll hoch mit guter, nahrhafter Erde. Später hält man ſie immer etwas feucht. Bis zum Herbſt werden ſie Wurzeln genug haben. Im folgenden Frühjahre ſchneidet man fie ab und verpflanzt ſie. 3) Durch Stecklinge. Hierzu ſchneidet man im Frühjahre ſo zeitig als möglich die Sommerſchüſſe ab und ſetzt ſie an einem ſchattigen Platze in leichte, gute Erde, die jedoch immer etwas feucht iſt. Bei ſehr trockener Witterung ſollten ſie manchmal be— goſſen werden. 4) Durch Wurzelausläufer. Dieſes iſt zwar die leichteſte Art, allein ſie ſind auch am wenigſten werth; denn ſie geben niemals einen guten Stamm und werden ſpäter, auch wenn ſie zu Zwerg— obſt veredelt worden ſind, immer wieder viele Wurzelausläufer treiben. Hochſtämmige Quittenbäume zieht man am beſten, wenn man ſie auf Birnſtämme veredelt. Dahingegen veredelt man Birnen auf Quittenſtämme, um die Birnen zu Zwergbäumen zu ziehen. Um die Bäume geſund und tragbar zu erhalten, ſollten durchaus keine Wurzelausläufer an ihnen gelitten und der Boden nicht — ME nur frei von Unkraut gehalten, ſondern jedes Jahr etwas gedüngt und bearbeitet werden. Folgende Arten ſind hier bekannt: 1) Orange Quince. Apple Quince. Apfel⸗Quitte in Deutſchland. Dieſes iſt die hier am meiſten bekannte und beliebte Art. Sie trägt eine große, rundliche Frucht, die in der Form einem Apfel ähnlich kommt. Sie kocht ſich ſehr gut und iſt von herrlichem Geſchmack. Trägt am ſtärkſten. Es giebt hiervon aber viele Un- terarten; dieſe ſtehen alle der ächten Art weit nach, welche ſo groß wie der größte Apfel und ſchön goldgelb iſt. 2) Portugal Quince. Portugieſiſche Quitte in Deutſchland. Dieſes iſt die beſte in jeder Beziehung. Die Frucht iſt die größte; ſie iſt länglich und ihre Farbe iſt nicht ſo tief orangengelb, als die Farbe der übrigen Arten, trägt aber nicht ſtark und wird darum nicht viel angepflanzt. 3) Pear-shaped Quince. Birn⸗Quitte in Deutſchland. Eine birnförmige Frucht, welche in der Hälfte ihrer Länge am dickſten iſt, von hier bricht ſie nach dem Stiele zu kurz ab und bil— det eine ſtumpfe Spitze. Ihre Schale iſt goldgelb und mit feiner Wolle bedeckt. Die Frucht iſt etwas kleiner als die der andern Sorten. In Deutſchland hat man noch die eßbare Quitte, die ich aber hier noch in keinem Werke oder Verzeichniß gefunden habe. Ihre Frucht iſt der der Birn-Quitte an Geſtalt und Farbe ähnlich. Mr. Elliott hat eine neue Art aufgeführt, die er New Upright nennt. Der Baum, oder die Zweige, wachſen mehr gerade auf. Es ſind davon noch keine Früchte bekannt. Er ſoll ſehr leicht durch Schnittlinge zu ziehen ſein. — 208 — Abſchnitt II. Die Namen, Eigenſchaften und Behandlung der zum Obſtbau gezählten Strauch- und Rebenarten. Fe „ (Figs.) Der Feigenbaum hätte zwar als folcher, nämlich als Baum, in den erſten Abſchnitt gehört, da er aber hier keinen Baum, ſondern mehr einen Buſch oder Strauch bildet, auch ſeiner Behandlung wegen hier nicht wohl zu den Bäumen gezählt werden kann, ſo habe ich ihn unter den Abſchnitt II. genommen. Wenngleich vielleicht wenige Deutſche Gelegenheit hatten, je— mals eine grüne oder friſche Feige zu verſuchen, ſo haben doch viele derſelben gedörrte Feigen gegeſſen, wie ſie gewöhnlich in Körben und auch in Kiſten aus Italien und Frankreich nach Deutſchland kommen. Die friſchen Feigen ſind aber noch viel wohlſchmeckender als die gedörrten, wie ſolches bei allen Obſtſorten der Fall iſt. Es iſt eine ungemein ſüße und delicate Frucht. Sie wird von manchen Perſonen beim erſten Verſuch zu ſüß und darum widerwärtig gefunden, allein je öfter ſie dieſelbe verſuchen, deſto beſſer ſchmeckt ſie ihnen und ſie ziehen ſie zuletzt oft allen anderen Früchten vor. Der Feigenbaum wächſt am beſten in einer guten, nahrhaften, mit ein wenig Lehm vermiſchten Erde, und im Sommer nicht zu trocken, aber auch nicht zu naß, weil er dann zu geil wächst und weniger Früchte trägt; im Winter hingegen ſollte er bei der freien Cultur ſo trocken als möglich ſtehen. Man behandelt ihn hier auf verſchiedene Art. Diejenigen, die nur drei bis vier Bäume haben, laſſen ſolche gewöhnlich in den ihnen angemeſſenen Kübeln oder Käſten, die unten Abzugslöcher haben, ſetzen ſie im Winter in den Keller und im Frühjahre, wenn keine ſtarke Fröſte mehr zu befürchten ſind, an einen ſonnigen und etwas geſchützten Ort im Freien. Manche nehmen die Bäume auch aus den Käſten und pflanzen ſie in den offenen Boden, An⸗ dere hingegen ſenken den Baum mit dem Kaſten fo in die Erde, daß der obere Rand des Kaſtens oder Kübels mit der Oberfläche derſelben gleich iſt. Manche wieder ſetzen, oder vielmehr laſſen die Bäume im offenen Boden, ſtecken Heu zwiſchen die Aeſte, dann ringsum den Baum Cäederäſte oder Welſchkornſtämme, und binden ſie zuſammen. ” u ZB Zu einer größeren Anlage von vielleicht zwanzig bis fünfzig Bäumen wählt man ein Stück leicht abhängendes Land, welches gegen Mittag oder Morgen liegt, die oben beſchriebene oder eine ähnliche gute Erdart hat, welche im Sommer nicht zu ſehr aus— trocknet, auch gegen die rauhen Nordweſtwinde etwas geſchützt iſt und durch deſſen Abhang das überflüſſige Waſſer im Winter ab— geleitet wird. Hier werden die Bäume in Reihen gepflanzt, in ungefähr 6 bis 10 Fuß Entfernung in jeder Richtung. Zwiſchen den Bäumen kann man alle niedrige Gemüſearten ziehen, denn fie müſſen jeden- falls ein paar Mal das Jahr behackt und behauen werden. Im Herbſt, ſobald Fröſte eintreten, werden ſie umgelegt und mit Raſen oder 4 bis 6 Zoll hoch mit Erde bedeckt. Dieſes geſchieht in der Art, daß man an einer Seite die Wurzeln, nach Verhältniß der Größe des Baumes, ungefähr 6 bis 15 Zoll vom Stamme abſticht, oder beſſer abſchneidet, und dann den Baum auf der entgegengeſetz— ten Seite niederlegt, Stamm und Aeſte ſo niedrig als möglich mittelſt Haken zur Erde befeſtiget, und ſie dann durchaus, ſowohl die auf— ſtehenden Wurzeln, als Stamm und Aeſte, auf die oben beſagte Art bedeckt. Das Abſchneiden der Wurzeln an einer Seite zu dieſer Jahreszeit iſt dem Baum nicht nur nicht ſchädlich, ſondern erhöhet für das nächſte Jahr die Tragbarkeit deſſelben. Bei dem Beſchneiden muß man darauf Rückſicht nehmen, daß nur die jungen Zweige Früchte bringen und die Augen am alten Holze todt bleiben. Deshalb verſtutzt man oft mit Vortheil die ſtarken Triebe ſelbſt. Waſſerſchüſſe nimmt man ganz weg, ſo wie auch alles abgeſtorbene und todte Holz. Im Frühjahre muß man ihn be— ſchneiden ehe er ausſchlägt, wo man dann auch alle zu lang werden— den und ruthenförmig herunterhängende Zweige wegſchneidet. Im Frübjahre, wenn keine Fröſte mehr zu erwarten find, hebt man die Bäume wieder auf, vorher reiniget man das Loch, worin der im Herbſt aufgehobene Theil des Wurzelballens geſtanden hat, und wenn der Baum ſeine gehörige Lage und Richtung wieder ein— genommen hat, bedeckt man die Wurzeln mit Erde und tritt ſie et— was feſt. Solche, die nicht feſt genug ſtehen, kann man einen Pfahl geben und ſie daran feſt binden. 8 Der Feigenbaum trägt gewöhnlich zweimal Früchte in einem Jahre. Die erſten Früchte wachſen an dem letztjährigen Wuchs und reifen ungefähr vom Ende Juli bis Ende Auguſt; die zweiten erſcheinen an den jungen Trieben von demſelben Jahre. Wo man wahrnimmt, daß die zweite Ernte nicht reif wird, iſt es nothwendig, daß man alle junge Früchte abreibt, ſobald ſie groß genug ſind, 18* — 210 — daß man ſie mit bloßen Augen ſehen kann, und zwar jede Woche wenigſtens ein Mal. Dadurch wird die zur Tragbarkeit und Aus— bildung der Früchte nöthige Subſtanz in dem Baum zurückbehalten welches das künftige Jahr für die erſte Tragzeit von großem Nutzen ſein wird. Um die Früchte eher zur Reife zu bringen, wird in Italien oft mit einem Meſſer eine Wunde in die Frucht geſchnitten, da wo ſie am dickſten iſt, oder ſie nehmen ein ganz kleines Stückchen Haut ab, welches beides die Reife befördert. In Frankreich hingegen legen fie mit einem Strohhalm einen Tropfen Baumöl in die Blume der Frucht, um ſolche früher zum Reifen zu bringen. Die Vermehrung geſchieht durch Abſenker, Stecklinge, und Aus— läufer. Da Abſenker und Schnittlinge ſo leicht wurzeln, ſo ſollte man niemals von Ausläufern Gebrauch machen, weil ſolche immer wieder viele Ausläufer anſetzen werden, wodurch nicht nur die Bäume verunſtaltet, ſondern auch die Kräfte den Bäumen zu viel entzogen werden. Zu Stopper oder Stecklinge nimmt man welche vom letztjährigen Wuchſe, ungefähr 8 bis 10 Zoll lang und kann man 1 bis 2 Zoll altes Holz daran laſſen, ſo iſt es um ſo viel beſſer, man darf jedoch das obere Ende nicht abſchneiden, und das junge Holz muß gut gereift ſein. Kann man ſolche im Herbſt machen und vor Froſt ſichern, ſo werden viele davon ſchon im nächſten Jahre Früchte tragen. Folgende Arten möchten am meiſten zu empfehlen ſein: 1) Brown Turkey. Frucht: groß, länglich oder birnförmig. Schale: dunkelbraun und bedeckt mit einem dicken, blauen Staube. Fleiſch: roth und von ſehr delicatem Geſchmack. Hält unſere Winter am beſten aus und trägt regelmäßig und überaus ſtark. 2) Brown Ischia. Frucht: mittlere Größe, rundlich eiförmig. Schale: hell- oder kaſtanienbraun. Fleiſch: purpurfarbig, ſehr ſüß und vortrefflich. 3) Small Brown Ischia Frucht: klein, birnförmig mit ſehr kurzem Stiel. Schale: licht⸗ braun. Fleiſch: blaß purpurfarbig und von herrlichem Geſchmack. Ziemlich tragbar und hält ſich vorzüglich gut durch den Winter. Iſt für freie Cultur ſehr geeignet. 4) Angelique. Frucht: klein, eiförmig. Schale: blaß grünlichgelb, punktirt u WE mit lichtern Fleckchen. Fleiſch: weiß, ziemlich ſüß. Hält unfere Winter gut aus und iſt ungemein ergiebig. Trägt gewöhnlich zweimal das Jahr. ä 5) Nerii. Frucht: klein, rundlich, eiförmig. Schale: blaß, grünlichgelb. Fleiſch: roth, von delicatem, kräftigem Geſchmack. — . —— Himbeeren und Brombeeren. (Raspberries and Blackberries.) Die Himbeeren find nicht nur eine ſehr delicate und erfrifchende, Durſt und Hitze lindernde Tafelfrucht, ſondern fie werden auch zum Einmachen, zu Gefrorenem, zu Brühen, zu Himbeerſaft, zu Paſteten von Confektbäckern, zu Syrup und Himbeereſſig, von Brannteweinbrennern zu Himbeerbranntewein und von vielen Familien zu Himbeerwein benutzt; dieſer letztere wird auf dieſelbe Art gemacht, wie der von Johannisbeeren, und wird für den be— ſten und würzigſten Wein außer den von Weintrauben gemachten, gehalten. Ihre Fortpflanzung iſt die leichteſte unter allen Früchten, denn ſie treiben jedes Jahr ſo viele Wurzelausläufer, daß man oft die Hälfte derſelben wegnehmen muß, um den übrigen gehörige Luft, Sonne und Platz zu verſchaffen. Die Himbeeren wachſen fo zu ſagen in jedem Boden und jeder Lage, allein um gute und reichliche Früchte zu haben, pflanzt man ſie in einen guten, fetten, lockeren, mäßig feuchten, aber nicht trok— kenen Boden wo etwas Schatten iſt; doch iſt das letztere gerade nicht ſo nothwendig. Die Zeit zur Pflanzung iſt Anfangs Octo— ber oder beſſer im März. Große Anlagen werden auf einer offenen ſonnigen Stelle in 3 bis 4 Fuß in jeder Richtung von einander entfernte Reihen gepflanzt, immer 2 bis 4 Ruthen zuſammen. Auf dieſe Art können ſie erſt mit dem Pfluge und dann mit der Haue bearbeitet werden, denn ſie müſſen nicht nur ſtets von allem Unkraut rein, ſondern auch das Erdreich muß locker gehalten und immer etwas an die Stauden angezogen werden, wenn ſie gute Früchte und voll tragen ſollen. Im Herbſt oder Frühjahre bricht man die welche getragen haben aus, und ſtutzt die jungen Schüſſe bis an deren Biegung zurück. — 212 — Sollten ſich mehr als ſechs oder höchſtens acht Schüſſe an einem Punkte zeigen, ſo werden die übrigen ſo herausgenommen, daß nur die ſechs nächſt zuſammen ſtehenden übrig bleiben. Kleinere Anlagen in Gärten pflanzt man in der Art, daß die Reihen auch 3 bis 4 Fuß weit, die Stöcke aber nur 2 Fuß von einander entfernt ſind. In dieſe Reihen ſchlägt man ſtarke Ga— beln ein, von 2 bis 4 Fuß Höhe, je nachdem es eine hohe oder nie— dere Sorte iſt, und legt in dieſelben Stangen; bei denen von 4 Fuß Höhe ſollte noch eine Stange nur 2 Fuß hoch angebunden werden, und an dieſe Stangen bindet man die Stengel fecherför— mig jeden einzeln an. Die Sorten, welche unſere Winter nicht gut aushalten, werden im Herbſt, nachdem ſie von den alten Sten— geln gereinigt und beſchnitten worden ſind, niedergedrückt und mit 4 bis 5 Zoll Erde bedeckt, dann ſtreuet man Laub auf und zwiſchen die Reihen, oder nur Miſt zwiſchen die Reihen, ſticht dieſes im Frühjahre ſobald wie möglich mit dem Spaten unter und bindet die Stengel wieder an. Die Brombeeren werden auf dieſelbe Weiſe behandelt. Zwiſchen den Himbeeren kann man Rettige, Rüben, Salat und dergleichen ziehen. Folgende Sorten möchten wohl die beſten ſein. 1) Antwerp Red. Rothe Antwerpenſche in Deutſchland. Frucht: ſehr groß, kegelförmig, mattroth, von kräftigem und ſüßem Geſchmack. Dieſes iſt die vorzüglichſte Sorte hinſichtlich der Größe, des Wohlgeſchmacks und der Tragbarkeit. Anfang der Reife ungefähr den 10. Juli. Muß im Herbſt umgelegt und be— deckt werden. Es iſt jedoch hier noch eine andere Sorte als Red Antwerp bekannt, die dieſer jedoch weit nachſteht und kaum des Pflanzens werth iſt. Um ſich vor dieſem Mißgriff ſicher zu ſtellen, iſt es am beſten wenn man die ächte Sorte immer aus einer zuverläſſigen Baumſchule bezieht, und da immer die New“ ader True“ Red Antwerp verlangt. | | 2) Antwerp Yellow. Gelbe Antwerpenſche in Deutſchland. : Frucht: groß, beinahe kegelförmig, blaßgelb, ſüß und vortreff— lich an Geſchmack. Muß den Winter durch bedeckt ſein. 3) Franconia. Frucht: ſehr groß, ſtumpf, kegelförmig, dunkel⸗purpurfarbig⸗ — 35 — roth, hat einen ſchönen ſäuerlichen vortrefflichen Geſchmack, trägt ſehr ſtark und hält unſere Winter ſehr leicht ohne Bedeckung aus. Reift ungefähr eine Woche ſpäter als die rothe Antwerpenſche. 4) Fastolff. Frucht: ſehr groß, ſtumpf oder rundlich-kegelförmig, hell pur⸗ purroth, von einem ſehr kräftigen und delicatem Geſchmack. Sehr tragbar und reift zu gleicher Zeit mit der rothen Antwerpenſchen. Muß auch im Winter bedeckt werden. © 5) Colonel Wilder. Frucht: größer als mittelmäßig, rundlich⸗ kegelförmig, hellgelb⸗ lich, feſt, von einem lebhaften, ſehr feinem 5 Trägt gut und braucht keine Bedeckung im Winter. 6) Cnevett's Giant. Frucht: groß, ſtumpf, kegelförmig oder rundlich, dunkelroth und von vortrefflichem Geſchmack. Trägt ſehr voll und hält die Win⸗ ter ohne Bedeckung leicht aus. 7) Lawton Blackberry. New Rochelle Blackberry. Dieſes iſt die einzige Sorte Brombeeren, welche die Gartencul— tur werth iſt. Sie beſteht erſt einige Jahre und ich hatte noch nicht Gelegenheit die Frucht zu ſehen; nach den Zeichnungen und der Beſchreibung in den Garten-Zeitſchriften muß ſie an Größe und Güte die gewöhnlichen Sorten ſehr weit übertreffen. Sie erreicht oft bei 14 Zoll im Durchmeſſer in der Dicke und 12 Zoll in der Länge, hat einen beſonders angenehmen, herrlichen Ge⸗ ſchmack und ſehr wenig Samen. Sie wächſt in guter Erde gegen 8 Fuß hoch und macht viele Seitenzweige. Ein Buſch giebt oft von 5 bis 6 Quartier (Quarts) Früchte. Hält die Winter gut aus und iſt beinahe mit jedem Boden zufrieden. In 1 hat man noch die Rieſenhimbeere aus Chili, die ich hier aber noch nicht geſehen, auch in keinem Verzeichniß ge» funden habe. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß einem Einwandern- den Auftrag gegeben würde, ſolche mitzubringen. Sie iſt noch einmal ſo groß als die gewöhnliche Himbeere, hat einen faſt noch — 214 — * ſchöneren Geſchmack und den Vorzug, daß ſie keine Würmer bekommt. | Da man ſich alle oben angeführten Arten für einen geringen Preis verſchaffen kann und deren Vermehrung ſo leicht iſt, ſo ſoll— ten die gewöhnlichen hier nicht bekannten Sorten gar nicht ge— pflanzt werden. Gute Sorten verlangen nicht mehr Platz und Pflege als die ſchlechten und der größere Werth der Früchte bezahlt die Auslage dafür in den erſten zwei Jahren. Johannisbeeren. (Currants.) Der Johannisbeerſtrauch wächſt faſt in jedem Boden und in jeder Lage, allein in enem guten lockeren, fruchtbaren Gartenboden und in einer ſonnigen Lage wächſt und trägt er am beſten, und ſeine Früchte werden ſchöner und beſſer. Die Vermehrung deſſelben iſt die leichteſte von allen Strauchar— ten, denn man darf nur junge, im vorigen Jahre ausgetriebene Zweige gerade unter einem Knoten oder Auge abſchneiden und an einer ſchattigen Stelle in die Erde ſtecken. Es iſt gleich, ob es im Herbſt oder Frühjahre geſchieht. In kurzer Zeit ſchlagen fie Wur— zeln und wachſen freudig fort. Vorzüglich gute Sorten kann man auch auf andere äugeln, wodurch die Früchte noch ſchöner und beſſer werden und die Stauden auch tragbarer. Gewöhnlich ſieht man ſie hier ſich ganz überlaſſen, ſie werden nicht bearbeitet noch weniger beſchnitten oder gelichtet und ſo iſt es eine natürliche Folge, daß ſie in einigen Jahren ganz wenig und nur ſchlechte Früchte tragen. . Um ſie ſo zu ziehen, daß ſie reichlich und immer gute Früchte bringen, und einen dem Auge wohlgefälligen Anblick gewähren, ſollte man ſie immer in Baumform ziehen. Demgemäß muß man die zu pflanzenden Zweige niemals kürzer als von 12 bis 15 Zoll nehmen, die unteren Augen alle ſorgfältig abreiben und nur drei bis vier am oberen Ende ſtehen laſſen. Will man einen noch höhe— ren Stamm haben, welcher beſſer und ſchöner iſt, ſo läßt man das erſte Jahr nur einen Zweig austreiben und bricht die übrigen aus. Im zweiten Jahre ſchneidet man das hervorſtehende Ende des alten Holzes ab, reiniget den jungen Zweig von allen Nebenzwei⸗ — 215 — gen und Knospen bis zu der Höhe wie man den Stamm wünſcht, läßt ihm hier drei bis vier Kronzweige und ſchneidet den Gipfel oder das Stammende dicht über den Kronzweigen aus. Die Kron— zweige ſtutzt man zu einer Höhe, im Fall einer oder der andere zu lang iſt, außerdem beſchneidet man ſie nicht. Jeden Sommer ſchneidet man von ihm alle unregelmäßigen und über andere wach— ſende Zweige glatt weg, alle übrigen läßt man ungehindert wach— ſen. Dieſe verkürzt man im Frühjahre, läßt auf jedem Zweige ein Leitreis zur Bildung der Form ſtehen und ſchneidet dieſes auf einige Augen zurück. Alle Wurzelausläufer müſſen ebenfalls gleich ausgebrochen werden. Wer einige Büſche in dieſer Art behandelt, wird ſich bald über— zeugen, daß er weit mehr, ſowie größere und ſchönere Trauben und Beeren trägt, als der, welcher in einem dicken Buſch aufwächſt. Man ſollte auch alle zwei bis drei Jahre friſche Bäumchen nach— ziehen, denn werden die Stämme mehr als drei Jahre alt, ſo ver— liert die Frucht an Größe und Güte. 1) Red Dutch. Große rothe holländiſche in Deutſchland. Frucht: noch einmal ſo groß als bei der gewöhnlichen, roth und nicht ganz ſo ſauer als die gemeine. Die Trauben von 2 bis 3 Zoll lang. i | 2) White Dutch. Große weiße holländiſche in Deutſchland. Dieſe iſt der vorhergehenden hinſichtlich der Größe und Eigen— ſchaften ganz ähnlich. Die Frucht hat dieſelbe Größe, iſt aber ſchön gelblichweiß, hat eine ſehr durchſichtige Haut und iſt (wie alle weißliche Arten) weniger ſauer als die oben beſchriebene. 3) Champagne. Fleiſchfarbige oder Champagner-Beere in Deutſchland. Eine große ſchöne Beere von blaßrother Farbe. Iſt in der Säure der rothen holländiſchen gleich. 4) Knight’s Sweet Red. Dieſe Beere iſt nicht ſüß (nach dem richtigen Sinne des Wor— tes), aber doch weniger ſauer als alle übrigen Arten. — 216 — 5) May’s Victoria. Die Frucht ift groß und von einem ſehr feurigen Roth. Die Trauben ſind von 4 bis 6 Zoll lang und bleiben einen Monat länger am Buſch hängen als die andern Sorten. 6) Common Black. Schwarzer Johannisbeerſtrauch oder Gichtſtrauch in Deutſchland. Dieſer unterſcheidet ſich von den andern Sorten durch die Blätter, welche in der äußern Geſtalt zwar jenen gleich, aber etwas größer oder fetter und auf der untern Seite mit kleinen runden Drüſen beſetzt ſind. Die Beeren ſitzen nicht ſo feſt anein— ander an den Trauben als die rothen, ſind aber meiſtens größer und ihre Haut iſt feſter und dicker. Sie haben einen ſtarken un⸗ angenehmen Geruch. 7) Black Naples. Schwarze neapolitaniſche in Deutſchland. Eine ſehr ſchöne Frucht, die ſchönſte und größte aller ſchwarzen Johannisbeeren. Die Beeren meſſen oft nahe an 2 Zoll im Durch⸗ meſſer. Sie trägt ſtärker als alle andern Arten. Stachel be . (Gooseberries.) Der Weſten, wenigſtens der ſüdlichere Theil deſſelben, iſt zu warm für die Stachelbeeren und man thut daher beſſer, von dieſer Frucht nicht viele Stöcke anzupflanzen. Will man jedoch einige pflanzen, ſo muß man vorzüglich darauf ſehen, daß die Mutter- ſträucher, wovon man die Stecklinge nimmt, oder die gewurzelten Sträucher die man kauft, nicht dem Mehlthau unterworfen ſind, denn ſolche ſind nicht mehr werth, als daß man ſie wegwirft, und dieſes ſollte man ohne allen Verzug thun, damit dieſe Krankheit nicht auf die geſunden Arten übergeht. Am beſten iſt es, man bezieht ein paar geſunde Arten aus einer guten Baumſchule. Um ſie aber auch geſund und tragbar zu erhalten, iſt es nöthig, daß man ſie in ſehr nahrhaften, fetten, lockern und ſehr tiefen Boden pflanzt, der niemals zu trocken wird, aber auch nicht zu viel — 217 — und zu lange Näſſe behält und wo ſie viel Luft und Sonne haben. Zieht man fie aus Stecklingen, fo müſſen dieſe im Frühjahre oder auch im Juli gemacht werden; zu den letztern kann man ſchon demſelben Jahre getriebene Schüſſe nehmen, welche man dicht am alten Holze abbricht. Man ſchneidet alle Blätter und Augen bis auf die oberſten zwei oder drei ſorgfältig ab, damit ſie nicht unten Triebe machen und pflanzt ſie ungefähe 6 bis 7 Zoll tief an einer ſchattigen Stelle in lockere Erde, die aber um die Stecklinge gut angedrückt werden muß. Bei trockener Witterung ſollten ſie etwas begoſſen werden. Das folgende Frühjahr werden ſie alle hinläng— liche Wurzeln haben, ſo daß man ſie verſetzen kann. Man muß ſie immer einzeln pflanzen und zu Bäumchen ziehen, wenn ſie gut tragen ſollen. Da ſie einen ſtarken Hang zum Treiben haben, ſo muß man dann fleißig die regelmäßigen Zweige ausſchnei— den; denn je mehr Luft und Sonne freien Durchgang durch die Sträucher haben, deſto beſſer tragen ſie. Die beſte Zeit zu dieſer Ausdünnung iſt im November, doch ſollte man immer im Juni oder anfangs Juli noch einmal nachhelfen. Vorzüglich altes Holz ſollte ausgeſchnitten werden, denn die Früchte erſcheinen immer an dem jungen Holze. Wurzelausläufer ſollten niemals geduldet ſondern gleich ausgebrochen werden. Alle fünf bis ſechs Jahre ſollten junge Stecklinge nachgezogen werden, denn wenn die Sträucher über fünf bis ſechs Jahre alt ſind, tragen ſie nur noch ſchlechte und wenige Früchte, oder tragen ſozuſagen gar nicht mehr. Jedes Jahr muß auch der Grund um ſie gut aufgelockert, ſorg— ſam von Unkraut rein gehalten und wenigſtens alle zwei Jahre gut gedüngt werden. Sollten ſich dennoch Raupen oder Mehlthau anſetzen, ſo beſtreuet man die Büſche des Morgens wenn der Thau auf den Blättern liegt, mit feinem ungelöſchten Kalk, oder wäſcht ſie mit Waſſer in welchem man Tabaksblätter eingeweicht hat. Die dunkeln Sorten haben im Geſchmack gewöhnlich vor den hellern Sorten den Vorzug; z. B. die rothen ſind in der Regel beſſer als die grünen, dieſe aber beſſer als die gelben, und dieſe beſſer als die weißen. Doch keine Regel ohne Ausnahme. Folgende Sorten möchten zu empfehlen ſein, doch findet man in den hieſigen Baumſchulen noch viele Arten, die den hier genannten an Güte gleich ſind, denn man hat bereits über 300 Arten von dieſer Frucht. 1) Rothe. 1. Boardman’s British Crown. Sehr groß, rundlich, haarig, ſchön und gut. \ | 19 S OT DD 00 10. El. 12. 13. 14. 15. 16. IT. 18. 19. 20. — 218 — . Farrow’s Roaring Lion. Sehr groß, länglich, glatt, vor- trefflich. . Keen’s Seedling. Mittlere Größe, länglich, haarig, ſehr gut und ſehr tragbar. . Leigh’s Rifleman. Groß, rundlich, haarig, ſehr gut. . Melling’s Crown Bob. Groß, haarig, ſehr gut. . Red Warrington. Groß, rundlich länglich, haarig, ſehr gut. 2) Gelbe. Early Sulphur. Mittlere Größe, rundlich, haarig, ſehr gut. Sehr früh. . Part’s Golden Fleece. Groß, oval, haarig, ſehr gut. . Yellow Ball. Mittlere Größe, rundlich, glatt, ſehr gut. 3) Grüne. | Collier's Jolly Angler. Groß, länglich, flaumig, ſehr gut. Spät. Edward's Jolly Tar. Groß, eiförmig, glatt, ſehr gut. Glenton Green. Mittlere Größe, länglich, haarig, vortrefflich. Massey’s Heart of oak. Groß, länglich, glatt, ſehr gut. 4) Weiße. * Cleworth's White Lion. Groß, eiförmig, flaumig, ſehr gut. Crompton Sheba Queen. Groß, eiförmig, flaumig, ſehr gut. Cook’s White Eagle. Groß, eiförmig, glatt, ſehr gut. Saunder’s Cheshire Lass. Groß, länglich, flaumig, vortreff: lich. Sehr früh. Woodward’s Whitesmith. Groß, rundlich länglich, flaumig, ſehr gut. | Wellington’s Glory. Groß, oval, ſehr teigig, ſehr dünne Schale, vortrefflich. White Honey. Mittlere Größe, rundlich länglich, glatt, vor- trefflich. Wei ur (Grape Vines.) Es iſt wohl bereits jedem Deutſchen hinlänglich bekannt, daß die europäiſchen Weinarten in dieſem Lande im Freien nicht gedeihen — 219 — wollen. Nur hier und da in größeren Städten, wo die Atmosphäre oder Luft mehr gleich iſt, ſieht man mitunter in einem kleinen Gärt⸗ chen oder Yard eine europäiſche Art mit vielen gut gereiften Früch— ten. In Rebenhäuſern werden ſie zwar hier ſo ſchön gezogen, als in Europa; dieſe ſind jedoch für Deutſche zu koſtſpielig, und ich finde es daher überflüſſig, ein ſolches Haus hier zu beſchreiben. Einige Sorten tragen und reifen im Weſten doch ziemlich gut, j doch immer nur zum Tafelgebrauch, und ſind niemals zuverläſſig genug, um ſie zum Weinpreſſen zu ziehen. Dahingegen haben wir einheimiſche Sorten, die hier theils wild gewachſen und durch die Cultur noch verbeſſert worden ſind, theils aus Samen gezogen worden, den man von einheimiſchen Sorten genommen hat, welche einen ſehr guten Wein liefern und wovon bereits mehrere Millionen Gallonen jedes Jahr gemacht werden. Aus dieſen Gründen will ich nur einige wenige und nur ſolche europäiſche Arten hier anführen, welche zur freien Cultur ſich noch am beſten eignen. Auch unter den eingeborenen Arten haben wir, in Wahrheit geſprochen, bis jetzt nur zwei Sorten, die ich wirklich empfehlen möchte; dieſes ſind die Catawba und Iſabella, obgleich man jetzt gegen 20 Arten unter Cultur hat. Ich finde es daher ebenfalls unnöthig, alle übrigen Arten hier aufzuzählen. Die Cultur der Weinreben iſt hier in mancher Hinſicht von der in Deutſchland abweichend, eine ganz natürliche Folge der Ver— ſchiedenheit des Climas und des Bodens, fo wie fie auch in Deutſch— land darum in mancher Beziehung verſchieden iſt; und man hat n Ohio und namentlich um Cincinnati und Vevay, ſo wie auch in Hermann in Miſſouri dieſe Abweichungen fo gründlich durch— ſchaut und die beſſer geeigneten Verfahrungsarten ſo richtig auf— gefaßt, daß ein gänzliches Fehlſchlagen in einem ungünſtigen Jahre ſozuſagen unmöglich iſt. Ja, man kann annehmen, daß für die Zukunft in Deutſchland weit auffallendere Mißjahre für den Weinbau eintreten werden als in Amerika. Es ſind auch bereits mehrere Schriften über den Weinbau hier erſchienen, worunter die von Robert Buchanan, Eſq., allgemein als die gediegendſte und beſte anerkannt wird, und ich enthalte mich daher jeder eigenen Beurtheilung in der Cultur der Reben im Weingarten und überſetze hier wörtlich dieſe werthvolle Schrift ſo weit als ich ſie für dieſes Buch für nothwendig erachte. Bei der Spalierzucht treten natürlich Abweichungen ein, die ich hernach noch anführen werde. | Die von Buchanan herausgegebene Schrift ſagt: Cultur des Bodens. Der Weingarten. Bei Anpflanzung eines Weingartens (oder Weinberges) iſt es eine Sache von großer Wichtigkeit, daß man die rechte Lage und Erde auswählt. Ein Abhang gegen Mittag hat den Vorzug, obgleich eine gegen Morgen oder Abend beinahe eben ſo gut iſt. Manche haben einen nördlichen Abhang empfohlen, weil ſie da vor ſpäten Frühjahrsfröſten mehr geſichert ſeien; allein eine ſolche Lage hat kaum Sonne bali, in kalten naſſen Jahren die Trauben gehörig zu reifen, vorzüglich wenn der Abhang ſteil iſt; auch mögen ſie dann vielleicht mehr der Fäulniß unterworfen ſein. Jeder wellen— förmige Boden der trocken iſt, iſt einem flachen vorzuziehen. Der geeignetſte Boden für einen Weingarten iſt eine trockene, kalkartige Dammerde mit einem lockeren (porous) Untergrunde, der das Waſſer durchlaufen läßt; iſt ſie mit kleinen Steinen oder grobem Sande gemiſcht, ſo iſt ſie um ſo viel beſſer. Manche ziehen einen ſandigen Boden mit einem kieſigen Untergrunde vor, weil in dieſem die Trauben weniger der Fäulniß ausgeſetzt ſind, allein der Saft iſt nicht fo reich, indem er weniger Zuckerſtoff enthält und tn einem trockenen Sommer leiden die Reben zu ſehr von der Dürre, verlieren ihr Laub vor der Zeit und die Trauben können nicht ge— hörig reifen. Auch werden in einem ſolchen ſandigen Boden die Augen ſchon im Herbſt zu weit herausgetrieben und dann oft durch die ſtarken Winterfröſte getödtet. Jede Erde, die einen ſteifen, naſſen Lehm zum Untergrunde hat, ſollte vermieden werden und ſo auch naſſes oder ſchwammiges Land. Auf wenigſtens 100 Fuß ſollte rings um den Weingarten kein Baum ſtehen. Zubereitung des Bodens. Im Herbſt oder Winter ſpate oder rajole man den Boden v von 2 bis 22 Fuß tief mit dem Spaten (Diefes iſt viel beſſer als pflü⸗ gen), damit die obere Erde nach unten und die untere obenauf zu liegen kommt. Diefer untere Boden wird dann durch die Winter- fröſte mürbe gemacht. Naſſe Stellen im Weingarten können durch Abzuggräben, die man entweder mit Steinen oder Brettern u. dergl. einfaßt, getrock— net werden, oder man legt Steine auf die ſcharfe Seite geſtellt — 21 — hinein (was man einen franzöſiſchen Abzug nennt) und deckt ihn dann mit flachen Steinen zu, worauf man dann die Erde wirft. Die Ableitung des Waſſers von der Oberfläche kann man da— durch erreichen, daß man Gänge von 10 Fuß Breite anlegt, die in der Mitte etwas tiefer ſind als an den Seiten und ſolche mit Raſen bedeckt. Alle 100 bis 120 Fuß macht man wieder einen ſolchen Gang quer durch. Dieſes theilt den Weingarten in Vier— ecke von 100 bis 120 Fuß in der Länge und Breite. Dieſes Mittel iſt jedoch nur bei leichten Abhängen anwendbar, ſteile Abhänge hingegen müſſen terraſſirt (d. h. ſtaffelförmig angelegt) werden. Dieſe Staffeln oder Terraſſen kann man von Steine aufführen, oder ihnen eine etwas ſchräge Richtung geben und mit Raſen be— legen. Sie ſollten ſo breit gemacht werden als möglich und ſoll— ten ein ganz wenig Abfall nach vornehin haben, damit mittelſt ſteinerner oder hölzerner Rinnen das Waſſer in die Hauptrinnen oder Gräben geleitet werden kann, ohne daß es den Boden mit fortwäſcht. Dieſes iſt ſehr nothwendig, erfordert aber eine gute Beurtheilung und Geſchicklichkeit in der Ausführung. Pflanzung. Es exiſtirt eine große Meinungsverſchiedenheit hinſichtlich der beſten Entfernung der Weinſtöcke in den Reihen. Unſere einge— borenen Sorten mit ihren langen Gliedern (weit von einander ſtehenden Augen), großem Laube und frechem Wuchſe, verlangen natürlich mehr Raum zu ihrem Wachsthum, als die kurzgliederi— gen Reben am Rhein. Daher hat man angenommen, daß unſere deutſchen Weingärtner manchmal damit einen Irrthum begehen, daß ſie ihre Reben in dieſem Lande zu eng pflanzen, nur 32 und 4 Fuß, 4 und 4 Fuß, 4 und 42 Fuß u. dergl. für ſteile Abhänge; 32 und 42 oder 3 und 5 Fuß mag das beſte Maaß ſein. Bei Abhängen aber die wenig Fall haben, iſt 32 und 6 Fuß nahe ge— nug und für ebenes Land 4 und 7 Fuß. Dieſe Entfernungen erlauben Sonne und Luft einen freien Zugang N 2 genug für die Wurzeln zum Wachsthum. Man lege den Weingarten mit einer Schnur ſorgfältig ab und ſtecke einen Stock von ungefähr 15 Zoll Länge wo ein Weinſtock gepflanzt werden ſoll. Man mache ein Loch von ungefähr einem Fuß tief und pflanze zwei Schnittlinge zu jedem Stock in ſchräger Richtung, am untern Ende 6 oder 8 Zoll von einander und die obern Enden einen Zoll; werfe eine Schaufel voll gute Lauberde oder ſonſt eine leichte aber fette Walderde hinein, damit die 1 — 222 — Schnittlinge leicht Wurzeln faſſen können, laſſe das oberſte Auge jedes Schnittlings in ebener Richtung mit der Oberfläche des Bo— dens und bedecke es bei trockenem Wetter 2 Zoll hoch mit leichter Erde. Man laſſe das Loch an der untern Seite ungefähr zwei Drittheile voll bis Mitte des Sommers und dann mache man es ganz voll. Wenn beide Schnittlinge wachſen, ſo nehme man das folgende Frühjahr einen davon heraus oder ſchneide ihn in dem Boden ſo ab, daß er nicht mehr wachſen kann, denn es ſoll nur eine Rebe an jedem Pfahle gelaſſen werden. Um die Schnittlinge zum Pflanzen zuzubereiten, lege man ſolche in den Boden, ſobald ſie von den Reben abgeſchnitten werden und gegen Ende März oder Anfangs April, welches die rechte Zeit zum Pflanzen iſt, werden die Knospen ſo angeſchwollen ſein, daß die Schnittlinge gewiß und bald wurzeln werden. Jeder Schnittling ſollte wenigſtens vier Augen haben und ſollte nur von gut gereif— tem Holze genommen werden. Kann ungefähr ein Zoll vom vor— jährigen Holze am untern Ende gelaſſen werden, ſo iſt es um ſo viel beſſer; man ſchneide die Schnittlinge eben ab, dicht unter dem unterſten Auge und ungefähr einen Zoll über dem oberſten Auge (damit das oberſte Auge nicht austrocknet). Man ſetze einige Schnittlinge in eine Pflanzſchule, damit allen- falls entſtehende leere Stellen damit beflanzt werden können. Manche gute Weingärtner haben empfohlen, den Weingarten mit ein- oder zweijährigen gewurzelten Reben zu beflanzen; allein die Erfahrung anderer iſt für das Schnittlingpflanzen, weil dann das Wachsthum nicht mehr durch das Verſetzen unterbrochen und der Weinſtock frecher und kräftiger wird. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Pflanzung nur dann vorge— nommen werden ſollte, wenn der Boden warm und trocken oder mürbe iſt. Perſonen, welche weit von einem Weingarten abwoh⸗ nen, thun beſſer, wenn ſie einjährige Sa Schnittlinge kau⸗ fen, weil ungewurzelte Schnittlinge bei dem Transport leichter Schaden leiden. Anmeifungen zum Pflanzen der Schnittlinge in der Pflanzſchule. Wenn die Reben beſchnitten werden, ſollten die Schnittlinge in Bündel gebunden werden, jeder entweder 100 oder 200 enthaltend und in einen kühlen Keller gelegt werden, bis der Boden zum Pflanzen zubereitet iſt. Dann ſteche man einen Graben aus, un⸗ gefähr einen Fuß tief und ſchräge mit der Oberfläche, ſo daß wenn die Schnittlinge der Quere nach (ſchräg) hineingelegt werden, das oberſte Auge gerade oberhalb des Bodens iſt; dann lege man die Schnittlinge 5 bis 6 Zoll auseinander und bedecke die unteren Augen mit guter, fetter, lockerer Erde, und fülle dann den Graben mit der herausgeworfenen Erde vollends auf. Man halte ſie rein von Unkraut und begieße ſie oft bei trockener Witterung. | Behandlung der jungen Reben im Weingarten. Im erſten Jahre erhalte man den Boden mittelſt der Haue von allem Unkraut rein und frei. Viele gebrauchen den Pflug, weil damit die Arbeit ſchneller gethan und ſomit-geſpart wird; allein die beſſeren und vorſichtigeren Weingärtner gebrauchen nie— mals den Pflug, ſondern thun die Arbeit mit der zweizinkigen deutſchen Haue, die hier beſonders dafür gemacht wird. Rings um den Rebenſtöcken ſollte die Erde zwei bis drei Mal im Jahre gut aufgelockert werden, um ihr Wachsthum zu beför— dern; überflüſſige Schüſſe müſſen ausgebrochen und zuerſt nur einer oder zwei, zuletzt aber unbedingt nur einer gelaſſen werden. Im Frühjahre ſchneide man dieſen Schuß bis auf ein Auge ab, oder wenn man zur größeren Sicherheit erſt zwei Augen ſtehen laſſen will, jo ſchneide man das zweite ſpäter noch ab, Man ſtecke einen ſechs bis ſieben Fuß langen Pfahl tief und feſt zu jeder Rebe. Locuſt oder Ceder ſind die beſten, doch Eichen oder ſchwarze Wallnuß, wenn fie unten gebrannt oder mit Coal-tar überzogen werden, ſollen beinahe ebenſo lange halten; man binde die jungen Reben mit Roggen- oder Waizenſtroh ſauber an die Pfähle, breche alle Nebenſchüſſe (Geize) aus und laſſe nur eine Rebe wachſen. Der Weinberg muß von allem Unkraut rein gehalten und die jungen Reben gut behackt werden. Im zweiten Frühjahre nach dem Pflanzen ſchneide man ſie zu zwei oder drei Augen und im dritten Jahre zu vier oder fünf Augen, zwicke alle Nebenſchüſſe aus, binde die Reben ſchön an die Pfähle, bearbeite mit der Haue die Reben, wie oben em— pfohlen worden, und fülle die leeren Stellen mit Reben aus der Pflanzſchule aus. | Im dritten Jahre werden die Reben einige Trauben tra— gen, manchmal genug, um die darauf zu verwendende Arbeit zu dezahlen. n Man ziehe zwei Reben zu dem Pfahle in dieſem Jahre, zwicke elle Nebenſchüſſe aus und behaue ſie ſoͤrgfältig. 1 . Der Weingarten hat jetzt angefangen zu tragen und mag nun als vollſtändig angeſehen werden; die hier folgende Behandlung im vierten und in allen darauf folgenden Jahren iſt allgemein angenommen. Zeſchneiden im Krühjahre. Dieſes wird gewöhnlich von Mitte Februar bis zur erſten Woche im März gethan. Einige ſchneiden ſie im Januar, und Herr Schuman hat November und December als die beſte Zeit em— pfohlen. Es iſt noch kein bedeutender Schaden aus der Beſchnei— dung im Winter entdeckt worden. Der Schreiber dieſes hat letztes Jahr viele ſeiner Reben im November und December ge— ſchnitten und ſie widerſtanden ohne Schaden dem härteſten Winter, deſſen wir uns ſeit vielen Jahren erinnern. Beſchneiden im vierten Jahre erfordert gute Beurthei— lung, da der Hauptſtamm oder Stock beſtimmt werden muß. Man ſuche die beſte Rebe vom letzten Jahre aus, ſchneide ſie auf ſechs oder acht Augen und befeſtige ſie an den beigeſteckten Pfahl, in wagerechter Stellung oder Lage, oder biege ſie in die Form eines Reifes oder Bogens und binde ſie an ihren eigenen Pfahl. Zum Binden muß man Weiden nehmen. Dieſes iſt das Tragholz. Die andere Rebe ſchneide man zu einem Zapfen von zwei oder drei Augen, um daran Tragholz für das nächſte Jahr zu ziehen. Schuman bemerkt in ſeiner Abhandlung: „Man hat mehrere „Arten von Schnitt eingeführt. Manche binden den Schuß zwei „bis drei Mal an den Pfahl gerade auf und Andere hingegen „machen Halbzirkel-Bogen. Ich empfehle die letztere Art als die „beſte und gehe zu deren Beſchreibung über: „Man binde den Schuß an den Pfahl, das erſte Mal 9 Zoll „vom Boden und das zweite Mal 9 Zoll über dem erſten Bande, „dann biege man ſie über zu dem nächſten Pfahl, in einer wage— „rechten Lage, und binde das Ende der Rebe an denſelben. „Im folgenden und allen darauf folgenden Jahren ſchneide „man alles alte Tragholz weg, bilde einen neuen Bogen von dem „beſten Zweige des neuen letztjährigen Holzes und laſſe einen „Zapfen, wie zuvor, um daraus Holz für das nächſte Jahr zu zie⸗ „hen. So behält man das alte Holz immer ſo niedrig wie 18 bis „24 Zoll vom Boden. Man kann alsdann die Reben beſſer er⸗ „reichen und beaufſichtigen.“ f Die Erfahrung des Schreibers iſt für das Bogenſyſtem; näm- lich, daß man einen Zweig zu einem Reif umbiege und das Ende — 225 — deſſelben 3 bis 4 Zoll vom Pfahle entfernt mit einer Weide an denſelben anbinde, nachdem man zuvor dieſe Rebe zwei Mal an den Pfahl angebunden hat, und zwar einmal an das untere Ende derſelben und einmal an die Mitte des Bogens. Dieſer Bogen liefert den Ertrag der Trauben und oft auch eine Tragrebe für das nächſte Jahr. Der Zapfen trägt wohl auch einige Trauben, ſeine Hauptbe— ſtimmung aber iſt, tragbares Holz für das nächſte Jahr daran zu ziehen. N Die beſte Zeit zum Aufbinden der Reben an die Pfähle iſt, wenn der Saft in die Augen tritt und dieſe eine weiße Farbe er— halten. Dieſes findet gewöhnlich von Mitte März bis Ende der erſten Woche im April ſtatt. Bei naſſem Wetter kann dann der Bogen leicht gebildet werden, indem man die Rebe ein wenig dreht, und man kann ſie an den Pfahl befeſtigen, ohne ſie zu zerbrechen; doch muß es immer mit Vorſicht geſchehen. Sollte ein Rebſtock verkoren gehen, nachdem der Weingarten in tragbarem Stande iſt, ſo wird ſolcher am beſten erſetzt, indem man von einem benachbarten Weinſtocke eine Rebe an dieſen Platz zieht und fie da einlegt. Dieſe Ableger kann man zwar auch im Spät— ſommer machen, allein im Frühjahre iſt die beſte Zeit dazu. Man cultivire die gelbe Weide (Salix vitellina) und die Korb⸗ Weide (Salix viminalis), um davon die Bänder zu den Reben ſchneiden zu können. Sie wachſen an jedem feuchten Platze. Sommerſchnitt. Dieſer beſteht in dem Wegnehmen aller Waſſerſchüſſe und dem Auszwicken aller Seitentriebe. Man laſſe nur zwei Reben zu Tragholz für das nächſte Jahr ſtehen und zwicke die Enden der tragenden zur Zeit ihrer Blüthe zwei oder drei Augen außerhalb der letzten Blüthentraube ab. Man breche keine Blätter von den tragbaren Reben und auch nur wenige von den nichttragenden. So wie die Reben in ihrer Länge zunehmen, binde man ſie ſauber an die Pfähle, und zwar mit Roggenſtroh (Manche nehmen auch nur Gras), und wenn ſie das Ende der Pfähle erreichen, ſo ziehe man ſie von einem zum andern, bis die Frucht beinahe reif iſt; die grünen Enden kann man alsdann abbrechen, allein wenn das zu früh geſchieht, ſo läuft man Gefahr, daß die Fruchtaugen für das nächſte Jahr zu ſtark herausgetrieben werden, welches den Trauben in ihrem Reifwerden ſchädlich iſt. 1 Einige Weinbauer ſind gegen das Ausbrechen der Seitenſchüſſe an den tragbaren Reben und zwicken nur das Ende derſelben ab. Andere hingegen find für das Ausbrechen und ſogar für das Ab— nehmen einiger Blätter am Tragholze. Allein dieſe Extreme ſind beide falſch. Die Erfahrung des Schreibers iſt für die Ausbre— chung ſolcher Nebenſchüſſe, welche zum Wachsthum oder Reifwerden der Frucht unnöthig erſcheinen, und für Abzwicken des Tragholzes zwei, drei oder vier Augen über der letzten Traube, je nach Maß— gabe der Zahl der Trauben die es trägt, und für das Ausbrechen aller Nebenzweige; von den für das nächſte Jahr zu tragbarem Holz beſtimmten Reben aber ganz und gar nicht für Abbrechung der Enden derſelben, als man früher that, zur Zeit, wenn die Trauben anfingen, ſich zu färben. Die Blätter ſind die Lungen der Pflanzen, und obgleich es nöthig iſt, daß man alle Waſſer— ſchüſſe und Nebenzweige ausbricht, um ſowohl dem dies- als auch dem nächſtjährigen Tragholze Kräfte zuzuführen, ſo ſollten doch die Blätter, zum Behuf einer beſſeren Reife des Holzes, verſchont bleiben. 227 Fig. 1 bei G „ é viette ig. 4. 7 [23 LG ” die Rebe das zweite Jahr vor dem ordentlichen o , 7 77 „ nach dem „ wie ſie im So [44 [2 „ „ 7 mmer aufgebunden wird. der Trage-Schnitt. [22 oder vielmehr, wenn das erſte Mal ordentlich, d. h. zum Tragen geſchnitten. Cultur. Der Weingarten muß von allem Unkraut ſorgfältig rein ge— halten und während des Frühjahrs und des Sommers zme* Mal behauen werden. Von Mitte April bis zur erſten Woche im Mai iſt die beſte Zeit für das Behacken oder Behauen im Früh— jahre und Auguſt für das Behauen im Sommer. Der Cultivirer oder der Pflug liefern zwar eine wohlfeilere Arbeit, allein die Reben und deren Wurzeln ſind immer der Ge— fahr ausgeſetzt, dabei beſchädigt zu werden, darum zieht Jeder, der es vermag, die Arbeit mit der Haue vor. Einige Schriften empfehlen, die Wurzeln, welche ſeicht, d. h. nahe an der Oberfläche, und auch die, welche 4 bis 5 Zoll unter der Erde liegen, abzuſchneiden, ſo lange die Stöcke noch jung ſind, damit die Wurzeln tiefer in das Erdreich dringen und den Wein- ſtock ſomit mehr befeſtigen. Andere hingegen halten dieſes Ver— fahren für ſchädlich. Die Mehrheit iſt jedoch dafür, daß dieſe ſeichten Wurzeln in den erſten drei bis vier Jahren abgehauen werden ſollten. Ungefähr jedes dritte Jahr ſollte gedüngt werden. Zu dieſem Ende mache man einen Graben von der Breite eines Spatens und 4 oder 5 Zoll tief, oberhalb und unweit jeder Reihe, werfe 2 oder 3 Zoll dick gut verfaulten Miſt hinein und bedecke ſolchen mit der herausgeworfenen Erde. Ein anderes Verfahren iſt, daß man eine Furche mit dem Pfluge ablegt, den Miſt hinein wirft und ihn mittelſt des Pfluges oder mit einer Haue zudeckt. Wieder Andere ſtreuen den Miſt aus und ſpaten ihn dann unter. Ein ſehr erfahrener Weingärtner, J. A. 8 bemerkt: Zu ſtark düngen iſt allgemein als der Qualität der Trauben ſchädlich angenommen; mit andern Worten, es beſchleunigt einen größeren Wuchs des Holzes und läßt die Frucht anziehender und reizbarer erſcheinen, während die mehr weſentlichen Qualitäten der Trauben zum Weinmachen ſehr verſchlimmert werden. Nie- mals ſollte eine Subſtanz gebraucht werden, die einer Gährung unterworfen iſt, oder die in der Erde einer ſolchen Umwandlung ausgeſetzt iſt, daß ſie eine Säure oder ein Salz erzeugen könnte, das zu reizbar wäre. Erde von verfaulten Gewächſen, Knochen u. ſ. w., können immer zum Vortheil angewandt werden. Gut verfaulter Stallmiſt iſt von dem Schreiber dieſes in gemäßigter Quantität mit guter Wirkung ſowehl an den Reben, als auch an u Bl der Frucht und ohne bemerkbaren Schaden des Weingeſchmacks in den Trauben gebraucht worden. Dr. L. Rehfuß, Präſident der Weingärtner-Geſellſchaft, em— pfiehlt ſehr nachdrücklich, daß jedes Jahr eine leichte Auflage Holz— aſche gemacht und bei der Frühjahrsbehackung untergearbeitet werde, um das Laugenſalz, welches die Trauben jedes Jahr an ſich ziehen, wieder zu erſetzen, und die Säure in dem Boden, und folglich auch in den Reben, zu neutraliſiren. Soweit geht der Auszug aus Hrn. Robert Buchanan's ſehr werthvoller Abhandlung. Allein Dr. R. T. Underhill von Croton Point Vineyards hat in dem Commercial Register“ etwas veröffentlicht, welches nach meinem Dafürhalten allerdings Berückſichtigung verdient; ich laſſe es deshalb hier folgen: Vebenmurzel, d. h. Schnittlinge. „Ich bemerkte in der September-Nummer Ihrer Zeitſchrift Aus- züge und Anmerkungen über ein demnächſt zu erſcheinendes Werk über den Weinbau, betitelt: Vinedresser's Guide” (Handbuch für den Weingärtner). Wie ich bemerkte, zieht es der Verfaſſer vor, einen Weingarten mit Schnittlingen anzulegen und glaubt, daß ſchwerlich ein Jahr gewonnen würde, wenn man an deren Statt gut gewurzelte Reben pflanze. Ich erlaube mir, zu ſagen, daß die Erfahrung der größten Weinbauer an den Geſtaden des Atlantiſchen Meeres dieſem widerſpricht. Ich und Andere in dieſer Nachbarſchaft finden nicht nur, daß mehr als ein Jahr ge— wonnen wird, wenn man gut gewurzelte Stöcke, drei oder vier Jahre alt, pflanzt, ſondern daß ein Weingarten dann auch mehr werth, weil er dem Mehlthau und der Fäulniß weniger unter— worfen iſt, als der, wo die Schnittlinge gepflanzt worden ſind. Wir geben als beobachtete Thatſache, daß die Regel, welche wir angenommen haben, durch Erfahrung bekräftigt iſt. Wo Schnitt- linge gleich in den Weingarten gepflanzt werden, wachſen die Wurzeln zu ſeicht und ſind dem Einfluſſe der Hitze und Näſſe zu ſehr ausgeſetzt. Der Wuchs iſt zu ſchnell, nimmt bei jedem Regen⸗Schauer im Frühjahre zu, die Saftröhren find groß, und wenn der Weingarten alt genug iſt zum Tragen, zeigt der Monat Juni einen Ueberſchuß von Blättern und verſpricht einen großen Ertrag; allein im Juli kommt die Dürre, die meiſten Wurzeln liegen nahe der Oberfläche, ſind alſo der nöthigen Nahrung be— raubt und die Fäulniß tritt bald ein, welches, wie ich unterrichtet bin, in Ohio und den angrenzenden Staaten viel ärger iſt, (weil 20 — 230 — eben die dortigen Weinberge mit ungewurzelten Schnittlingen angelegt werden), als in den Staaten nahe am Meere. Auch die Wurzeln find mehr der Gefahr ausgeſetzt, vom Winterfroſt beſchä— digt zu werden, weil ſie der Oberfläche zu nahe liegen. Hat man hingegen gut gewurzelte Stöcke, ſo kann man ſolche ſo tief pflan— zen, als die Erfahrung uns lehrt, daß es den verſchiedenen Erd— arten am angemeſſendſten iſt, und man ſichert ſich ſo einen geeig— neten Wuchs der Wurzeln für die Unterhaltung der Reben. Seit mehr denn acht Jahren haben die Meiſten, welche ſich für den Weinbau intereſſiren, die Regel verlaſſen, welche in dem Werke, „Vinedresser's Guide”, ſo hoch anempfohlen worden iſt, und un— ſere Erfahrungen leiten uns zu dem Glauben, daß bei der Art, die wir angenommen haben, ein zuverläſſigerer und größerer Ertrag gewonnen werden kann.“ Ich glaube, daß dieſe von Dr. Underhill gemachten Bemerkun— gen auf ganz guten Gründen beruhen, nur möchte ich einjährig gewurzelte Stöcke den drei und vier Jahr alten vorziehen. Sie werden ſich leichter feſtwurzeln als drei und vier Jahr alte Reben und es wird ſomit nach meiner Meinung mehr Zeit gewonnen als mit alten Stöcken oder Schnittlingen. Daß ſeichte Wurzeln dem Weinſtocke mehr ſchädlich als nützlich ſind, iſt ein alter Grundſatz in Europa und wird durch das hieſige abwechſelnde Clima noch mehr motisvirt. Auch muß ich noch bemerken, daß es gut iſt, die Schnittlinge erſt einige Stunden vor der Pflanzung mit dem untern Ende ins Waſſer zu legen. Bei der Erziehung der Weinſtöcke an Spalieren muß man, wenn fie anfangen Früchte zu tragen, ſtets darauf Rückſicht neh- men, daß ſie ſelten an ſolchem Holze, welches mehr als ein Jahr alt iſt, Fruchtknospen treiben. Man muß alſo immer darauf ſehen, daß ſolche Schüſſe vorräthig ſind, welche aus den Augen des vorjährigen Holzes erwachſen ſind. Dieſe ſchneidet man ſtets auf drei bis vier Augen zurück. Läßt man zu viel Tragholz, ſo werden die Stöcke zu ſehr entkräftet und die Trauben verlieren auch an Güte. Jungen Weinſtöcken, welche erſt einige Jahre ge— tragen haben und in voller Kraft ſind, kann man wohl etwas mehr Holz laſſen als alten Stöcken. Auch einem ſtark treibenden Stofe muß man mehr Holz laſſen, weil fein vieler Saft ſich in der geringen Anzahl von Reben nicht hinlänglich verbreiten kann. Er treibt ſonſt zu viele Waſſerſchüſſe und keine Früchte. Das nämliche gilt auch, wenn der Weinftod in einem ſehr feſten Boden ſteht. Bei dem Anbinden der Fruchtreben iſt immer zu berückſich⸗ — 231 — tigen, daß ſie nicht zu nahe zuſammen gelaſſen werden, ſondern jede wenigſtens einen Fuß von der andern entfernt iſt, denn ſind ſie zu nahe beiſammen, ſo hat man nicht Platz genug die hervor— kommenden Nebenſchüſſe anzubinden. Auch müſſen die Reben ſich nicht kreuzen oder mit ihren großen Blättern zu ſehr beſchatten. Wenn der Weinſtock Schüſſe treibt, ſo muß man ſogleich alle kleineren ausbrechen, und wo zwei aus einem Auge kommen, den kleineren wegnehmen. Man muß überhaupt immer die ſtärkeren behalten und die kleineren wegnehmen. So müſſen auch diejenigen Schüſſe gleich abgenommen werden, welche gegen das Spalier oder die Wand, und die, welche gerade nach vornhin treiben. Auch den Sommer über nimmt man alle unordentlichen und überflüſſi⸗ gen Reben weg und bindet die, welche man behalten will, ſtets ſorgfältig an. Die Früchte müſſen zwar hinlänglich Luft und Sonne haben, dürfen aber auch den heißen Sonnenſtrahlen nicht zu ſehr ausgeſetzt werden, ſonſt wird die Haut zähe und fie verlie— ren auch an innerer Güte. Je langſamer die Trauben gleichſam kochen, je eher reifen ſie und je beſſer wird auch ihr Geſchmack. Wenn der Weinſtock verblüht und ſich Früchte angeſetzt haben, von der Größe eines Hanfkorns, ſo ſchneidet man die Enden der Fruchtreben auf drei Augen über der letzten Traube. Diejenigen Reben aber, die nächſtes Jahr tragen ſollen, ſtutzt man nicht ein. Wenn ſich Beeren angeſetzt haben, ſo müſſen auch die kleineren Reben ausgebrochen werden, welche hinter jedem Blatte der neuen Reben austreiben und welches man in Deutſchland geizen nennt. Mit den hier einheimiſchen Rebenarten hat man bei der Spa— liercultur ein neues Syſtem aufgegriffen, welches den hieſigen Arten und dem Clima ſehr entſprechend iſt. Dieſes heißt man auf engliſch das renewal- (Verjüngerungs) Syſtem. Die Reben haben hier die Eigenſchaft, daß fie bei dem europäi— ſchen Schnitt gewöhnlich nur ein oder zwei Jahre einen guten Ertrag liefern, zumal wenn fie nicht genug Luft, Sonne und Nah- rung haben, ſpäter ſind ſie dem Mehlthau ſehr unterworfen und werden unvollkommen, und je älter und größer die Reben werden, je weniger iſt ein guter Ertrag zu erwarten. Um nun die Reben immer jung zu erhalten, hat man eben das Verjüngerungsſyſtem eingeführt. Dieſes beſteht darin, daß man jedes Jahr für einen Vorrath von jungem Holze ſorgt, von welchem das Tragholz für das nächſte Jahr gewonnen wird und daß man alle die Reben, welche das letzte Jahr getragen haben ausſchneidet, wie in der folgenden Figur gezeigt iſt. Dieſe Zeichnung zeigt eine Rebe, wie ſie nach dem Schnitt aus ſieht. Die zwei Reben mit A bezeichnet zeigen die, welche letztes Jahr gezogen wurden und dieſes Jahr für Tragholz beſtimmt ſind; die mit B bezeichneten Punkte zeigen die Plätze der Reben, die letztes Jahr gteragen haben und jetzt bis auf einen Zoll vom Hauptarme O zurückgeſchnitten worden find. In dem gegenwär— tigen Jahre werden nun die beiden Reben A A viele Seitenſchüſſe machen und einen guten Ertrag liefern, und das Tragholz für nächſtes Jahr wird aus den unter B gelaſſenen zwei Zapfen ent— ſpringenden Schüſſen gezogen. In dieſer Weiſe wird es abwech— ſelnd alle Jahre fortgeſetzt. Ich habe dieſes Syſtem immer ſehr erfolgreich gefunden, ſowohl in meiner eigenen Ausübung, als auch da, wo ich es bei andern habe anwenden ſehen, vorzüglich in St. Louis, Mo., in mehreren Gärten. Nur nimmt dieſe Cultur ſehr viel Platz ein, weil immer nur die Hälfte der Reben trägt und die andere Hälfte für nächſtes Jahr zum Tragen beſtimmt iſt. Unter den europäiſchen Sorten möchten ſich wohl folgende am beſten für die freie Cultur hier eignen: 1) Black Cluster, und ſehr viele andere engliſche und franzöſiſche Namen. Burgunder, Rother, in Deutſchland. Schwarzer, Traube: klein, compact (feft, gedrungen, dicht). Beeren: mitt- lerer Größe, rundlich oval. Schale: ein tiefes Schwarz. Saft: ſüß und gut. Reift an der offenen Luft ungefähr den 20. Sep⸗ tember. Eine vortreffliche Sorte und eine der beſten für die freie Cultur. — 23 — 2) Early Black July. Schwarzer Frühzeitiger, Burgunder, 8 Auguſt-Traube, in Deutſchland. Jacobs-Traube, Die früheſte von allen Trauben. Traube: klein und gedrun⸗ gen. Beeren: klein, ganz, rund. Schale: dick, ſchwarz, bedeckt mit blauem Staube. Geſchmack: ſüß, aber nicht kräftig oder ge— würzhaft. Reift von Ende Auguſt an. 3) Chasselas Musque. Musk Chasselas. Le Cour. Traube: mittlere Größe, lang und etwas locker. Beeren: mitt— lere Größe, rund. Schale: gelblichweiß. Fleiſch: zart und außer— ordentlich ſaftreich und von ſehr ſchönem Muskatgeſchmack. Eine ſehr delicate Traube und die beſte unter den Chaſſelas. 4) Royal Muscadine. Weiße Teneriffe, Weiße Chaſſelas, 5 in Deutſchland. Gelbe Chaſſelas, Trauben: groß, geſchultert (shouldered). Beeren: ziemlich groß oder größer als mittelmäßig, rund. Schale: dünn, zuerſt grünlichweiß, bei voller Reife aber bernſteinfarbig. Fleiſch: zart, und hat einen kräftigen und delicaten Geſchmack. Reift hier un⸗ gefähr den 20. September. Eine vortreffliche Sorte und eine der beſten für die offene Cultur in dieſem Lande. 5) White Frontignan. Muscateller, Weißer Muscateller, in Deutſchland. Weiße Muscatentraube, Trauben: mittlere Größe oder ziemlich lang, ohne Schultern. Beeren: mittlere Größe, rund, etwas ziemlich dicht. Schale: dünn, matt weiß oder gelb und bedeckt mit dünnem Staube. Fleiſch: zart und hat einen reichen, würzigen, muscatartigen Geſchmack. Eine wegen ihrer guten Eigenſchaften für die freie Cultur, ihrer regel— mäßigen Tragbarkeit im Weingarten und ihrem ſehr delicaten 3 allgemein ſehr beliebte Sorte. 20* — 234 — 6) White Rissling. ee Rißling, ößling, Großer Rißling, I“ Deutſchland. Schloß Johannisberger, Dieſe Traube iſt hier noch nicht viel bekannt. Allein da ſie die kälteren Weingegenden in Deutſchland gut aushält und ſo tragbar iſt, ſo wäre es wohl der Mühe werth, daß man hier mehr Verſuche im Weingarten mit ihr anſtellte. Trauben: mittlere Größe, com— pact. Beeren: etwas klein, rund. Schale: dünn. Fleiſch: zart, ſaftreich, mit einem ſüßen, lebhaften, angenehmen Geſchmack. 7) Grizzly Frontignan. Kümmel⸗Traube . 5 Grauer Muscateller, } in Deutſchland. Trauben: lang, mit ſchmalen Schultern. Beeren: rund, mittlere Größe, dicht geſetzt. Schale: dick, hellbraun, vermiſcht mit roth und gelb. Fleiſch: ſehr ſaftig, kräftig und von muscatartigem, kräftigem Geſchmack. Eine der beſten Trauben, und ſie gedeiht ziemlich gut bei freier Cultur. z Unter den einheimiſchen Rebenarten find (wie ich ſchon gejagt habe) bis jetzt nur zwei bekannt, die eine allgemeine Cultur ver— dienen, dieſe ſind: 8) Catawba. Trauben: mittlere Größe, etwas locker, geſchultert. Beeren: rund oder etwas weniger oval, ziemlich groß. Schale: etwas dick, blaßroth im Schatten, aber ziemlich dunkelroth in der Sonne und bedeckt mit einem violetten Staube. Fleiſch: etwas breiartig oder weich, ſaftig, ſehr ſüß und von einem gewürzhaften, kräftigen, etwas muscatartigen Geſchmack. Reift vom 1. October bis zur Mitte. Sollte immer bis zu voller Reife an den Reben gelaſſen werden. Es iſt eine der ausdauerndſten im Winter, die tragbarſte und deli— cateſte von allen einheimiſchen Trauben, ſowohl für Wein als für die Tafel. 9) Isabella. Trauben: ziemlich groß, 5 bis 7 Zoll lang, etwas locker, gefchul- tert. Beeren: oval, ziemlich groß. Schale: dick, dunkel purpur⸗ roth, zuletzt beinahe ganz ſchwarz, und bedeckt mit blauem Staube Fleiſch: zart, und wenn ganz reif, zergeht es beinahe auf der Zunge * — 235 — ſaftreich, ſüß und kräftig, mit etwas wenigem muscatartigem, ge— würzhaftem Geſchmack. Dieſe Sorte iſt am meiſten bekannt und ſehr beliebt. Sie hält den Winter gut aus, wächſt ſehr kräftig und trägt ſehr ſtark, ſelbſt bei geringer Pflege. Reift etwas eher als die Catawba. i Außer dieſen ſind noch als einheimiſche Arten folgende einer Er— wähnung werth, jedoch nur zu pflanzen, wenn man eine größere Verſchiedenheit von einheimiſchen Sorten wünſcht. 10) Bland. 11) Diana. 12) Elsinburgh. 13) Lenoir. Sehr gut als Tafelfrucht. 14) Missouri. 15) Ohio. Blumengarten. Ich will nur von einem ſolchen Blumengarten ſprechen, wie ihn deutſche Blumenfreunde hier gewöhnlich haben können, d. h. von den Rabatten im Gemüſegarten, oder höchſtens einem Quadrat in demſelben. Wer mehr vermag, wird ohnehin einen deutſchen Gärt— ner von Profeſſion in Dienſt nehmen, um den Garten geſchmackooll angelegt zu erhalten. Sind es Rabatten, die man dazu benutzen will, ſo muß man — wo möglich —ihre Länge und Breite nach der Anzahl der Blumen, die man pflanzen will, beſtimmen; kann man dieſes nicht, ſo muß man freilich die Anzahl der Blumenpflanzen nach der Größe der Rabatten beſchränken. In beiden Fällen iſt aber darauf zu ſehen, daß dieſe Rabatten 1) aus einem nahrhaften, leichten, tiefen und wo möglich etwas ſandigen Boden beſtehen; 2) daß ſie Luft und Sonne genug haben; 3) daß ſie nicht zu feucht ſind, und 4) daß ſie mit verfaultem kurzem Miſt (wo möglich Kuhmiſt) belegt, und im Herbſt ſo tief als möglich umgeſtochen werden. Dieſes Umſtechen muß darum im Herbſte geſchehen, weil viele Blumenarten, wenn man ſie erſt im Frühjahre pflanzt, daſſelbe Jahr nicht blühen, wie z. B. die meiſten Zwiebelgewächſe. Nimmt man ein ganzes Quadrat dazu, ſo ſollte immer darauf geſehen werden, daß ſolches zwar an einem gleich in die Augen ſpringenden, jedoch luft- und ſonnenreichen Platze iſt, und entweder die eben geſagten Eigenſchaften hinſichtlich des Erdreichs bereits hat, oder auf dieſe Weiſe zubereitet wird. Die am Ende dieſes Buches eingebefteten Zeichnungen mögen als Formulare dazu dienen. Da viele Blumenarten eine längere Dürre nicht ertragen können, und darum, ſowie auch zarte Pflanzen, Stecklinge, Ableger u. dgl. öfters begoſſen werden müſſen, fo iſt das dazu geeignete Waſſer ein Haupt- erforderniß. Regen-, Fluß-, Pfuhl-, Teich- und Sumpfwaſſer iſt das beſte. Wer keines von dieſen hat, und genöthigt iſt, Brunnen— oder Quellwaſſer zu nehmen, ſollte ſolches erſt wenigſtens 24 Stun- den der Luft und Sonne ausſetzen. Im Frühjahre, ſo lange das Wetter noch ziemlich kühl iſt, thut man beſſer, wenn man des Mor— gens begießt, in den warmen Tagen aber ſollte nur Abends begof— ſen werden, weil ſonſt die Sonne die Oberfläche der Erde zu har machen würde. (236) — 237 — Blumen ſollten von Unkraut ſorgfältig rein gehalten und die Erde um ſie immer aufgelockert werden, wenn ſie kräftig wachſen und ein gutes Anſehen haben ſollen. Auch das Beſchneiden der Strauchgewächſe, als Roſen u. dgl., in der Art, daß ſie mehr eine Baumform mit einer ſchönen Krone be— kommen, und das Anbinden derſelben an Stäbe, trägt viel zur Ver— ſchönerung bei. In abgelegten Blumenfiguren kann man wohl jede Figur mit einer beſonderen Art oder Gattung bepflanzen, allein in Rabatten ſollten fie immer in ihren Arten und Farben gemiſcht, die hoch— wachſenden zurück und die niedrigen Arten vorne am Wege ge— pflanzt werden, dadurch werden alle mehr Luft und Sonne und die Rabatten ein ſchöneres Anſehen erhalten. Will man auch Figuren mit verſchiedenen Arten und Farben miſchen, ſo pflanzt man die hohen in die Mitte und gegen den Rand derſelben ſtaffel— weiſe immer niedrigere Arten, damit man auch in der Entfernung jede Blume in einer Figur ſehen kann. Bei der Pflanzung muß man auch ſtets darauf Rückſicht neh— men, wie ſehr ſich eine oder die andere Art ausbreitet, damit man ſie nicht zu dicht zuſammen pflanzt, aber auch nicht zu dünn, wo— durch zu große Lücken entſtehen. | Wer einige Blumenſorten liebt, die den Winter über nicht im Freien aushalten, kann mit ſehr geringen Koſten ſich einen Erd— kaſten oder Erdhaus anlegen. (Engliſch Pit.) Hierzu wählt man eine ſüdöſtliche Richtung auf einem trockenen, jedoch wenn es thun— lich iſt, von der Nordweſtſeite ſo viel geſchützten Platz, daß die rauhen, kalten Winde von dieſer Seite etwas abgehalten werden. Hier gräbt man ein Loch, ſo groß wie man es für die Anzahl der Pflanzen für nothwendig erachtet und zwar gewöhnlich von vorne nach hinten 5 Fuß, und 6, 9 bis 12 Fuß lang und von 4 bis 5 Fuß tief, oder in doppelten Fenſtern, wo eines über das andere hinaufgeſchoben wird, 10 Fuß von vorne nach hinten und 12 bis 116 Fuß lang und 6 bis 8 Fuß tief. Das Loch muß ein richtiges anges Viereck und die Seiten ganz perpendiculär oder ſenkrecht abgeſtochen werden. In die vier Ecken werden Pfoſten von ſol— chem Holze eingegraben, welches der Fäulniß nicht zu bald unter— vorfen iſt, als z. B. Zeder, Locuſt u. dergl., und zwar die hintern o viel höher als die vordern, daß die darauf zu liegen kommenden ſenſterrahmen nach vornhin einen Fall von wenigſtens 25 Gra— en bei dem kleinſten Erdkaſten, bei einem großen aber bei 40 Gra— en haben. Die Pfoſten müſſen von 4 bis 6 Zoll im Durchmeſſer ein, nach Verhältniß der Größe des Erdhauſes. Hinter dieſe — 238 — Pfoſten ſchiebt man ſtarke Bretter von ebenfalls ſolchem Holze, welches der Fäulniß nicht ſo bald unterworfen iſt, auf die Art ein, daß ſie ſo genau als möglich aufeinander paſſen. Auf dieſe Pfo— ſten befeſtigt man einen Rahmen, auf welchen die Fenſter zu liegen kommen. | Da ich es übrigens für überflüſſig errachte, ein größeres Erd— haus zu beſchreiben als eines mit einfachen Fenſtern, ſo will ich die Beſchreibung denn auch blos auf ein ſolches beſchränken. Wer eines mit zwei Reihen Fenſtern oder ein Glashaus bauen will, wird ohnehin einen erfahrenen Gärtner zu Rathe ziehen, wenn! nicht damit beſchäftigen. | Diefer eben erwähnte Rahmen um das Erdhaus kann unge- fähr 3 Zoll dick und 4 Zoll breit fein, muß aber gut zuſammenge— fügt werden, damit das Waſſer nicht in die Fugen eindringen kann. Die beiden Seitenſtücke deſſelben ſollten ſo viel höher ſein als das obere und untere Querſtück, daß ein Falz in die Seiten- ſtücke eingeſchnitten werden kann, von der Tiefe als die Fenſter— rahmen dick find, und daß dann der Falz mit dem obern und un- tern Querſtück eben ausläuft. Oder man kann auch dieſen Rah⸗ men ganz eben machen, die Fenſter über das ganze Seitenſtück hinansgehen laſſen und ein Brett an die Außenſeite der Seiten— ſtücke annageln, welches ſo hoch über die Seitenſtücke hinauf reich als die Fenſterrahmen dick ſind, damit bei großer Kälte kein Wind unter die Fenſter eindringen kann. Angenommen, daß die Fen ſterrahmen 5 Fuß lang und 3 Fuß breit ſind, ſo muß alle 3 Fu noch von vorne nach hinten in dieſen Rahmen eine Leiſte von un gefähr 2 Zoll dick und 3 Zoll breit ſo eingelaſſen werden, daß ſi mit dem Rahmen ganz eben iſt, damit man die Fenſter darauf ab ziehen und wieder aufſchieben kann. Die Fenſterrahmen müſſe gerade ſo lang ſein, oder beſſer geſagt, der Rahmen auf dem Erd hauſe muß gerade ſo breit ſein, daß die Fenſterrahmen hinten un vorne mit der Außenſeite dieſes Rahmens gleich laufen. Die Fenſter werden gerade fo gemacht wie zu einem Miſtbeete ) welche in der Einleitung zum Gemüſegarten beſchrieben worde ſind. In dem Erdhaus kann man die Gewächſe entweder mit de Töpfen bis zum Rand in Gerberlohe verſenken, oder man mach an der hintern Seite eine Staffel und ſtellt ſie darauf; nur mu man ſie immer ſo ſtellen, daß ſie ſo viel als möglich Sonne er halten. Bei großer Kälte bedeckt man es mit Strohmatten und Brettern bei warmem Wetter und vorzüglich bei Sonnenſchein hingege — 239 — gibt man ihnen ſo viel Luft, als man nach den Eigenſchaften der Pflanzen geben kann. In einem ſolchen Erdhaus kann man immer blühende Roſen, Hyacinthen, die kleine Tulpe, Narziſſen, chineſiſche Primelen, Veilchen u. dergl. m. den größten Theil des Winters in Blüthe haben, während die Ausgaben dafür niemals viel über 85 kommen können und bei einiger Aufmerkſamkeit zur Erhaltung deſſelben kann ſolches wohl gegen zehn Jahre lang dauern, vorzüglich wenn alles mit Oelfarbe angeſtrichen worden iſt. Auch in einem Keller, wo man ihnen von Zeit zu Zeit friſche Luft geben kann, laſſen ſich z. B. Gewächſe, von denen im Winter das Kraut abſtirbt und Sträucher, die im Winter das Laub ab— werfen, gut überwintern. Ebenſo zweckmäßig iſt es auch, bei halbharten Pflanzen, als z. B. Hydrangea hortensis, Jasminum fruticans (gelber), Jas- minum officinalis (kleiner weißer), alle Daphne-Arten (mit Aus- nahme D. hybrida und D. indica), Camellia japonica, Laurus nobilis, Verbena triphylla, Punica granatum u. v. a., nebſt allen zarteren Roſenarten, daß man ſie wo möglich in dichte Gruppen pflanzt und im Herbſt, wenn die Fröſte anfangen ſtärker zu werden, ſie mit folgender Umzäunung ſchützt: Man ſchlage 2 bis 3 Zoll dicke Stecken in zwei Reihen, eine Reihe 2 Fuß von der andern, rings um die Gruppe und zwar ſo, daß ſie 1 Fuß höher ſind als die Pflanzen. Dieſe Reihen durchflechtet man mit Zweigen. Wenn ſie durchflochten ſind, ſo muß der innere Raum noch 14 bis 12 Fuß weit ſein. Das Geflecht kann von jeder Art Reiſig ge— macht werden und braucht nur ſehr locker zu ſein, da die Laub— maſſe, die dazwiſchen eingetreten wird, nicht leicht durchfällt. Im äußeren Umfange werden in 6 bis 8 Fuß weiten Diſtanzen an entgegengeſetzten Punkten ſtärkere Pfähle eingeſchlagen, welche 6 Zoll niedriger ſein müſſen als die andern. Auf dieſe werden Sparren als Querbalken gelegt, welche nicht nur die ganze Laubwand zuſammenhalten, ſondern auch die obere Bedeckung tragen müſſen. Iſt die Gruppe über 10 Fuß breit, ſo werden dieſe Sparren in der Mitte durch einen Pfahl geſtützt. Die obere Decke beſteht aus Brettern, welche bei eintretendem Froſte aufge— legt, bei Thauwetter aber theils abgenommen werden. Der Erd— boden wird mit Laub bedeckt und auf die Bretter bringt man Laub, Pferdemiſt oder Streue, und iſt die Kälte ſehr groß, erſt 6 Zoll hohes Laub und darüber friſchen ſtrohigen Pferdemiſt. Bei ein— elnen Pflanzen iſt oft ein einfaches dünnes Geflecht herum ſchon inlänglich, auf welches ein Deckel oder Bretter gelegt werden, achdem man den Raum um die Pflanze zuvor mit Laub ausge- — 240 — füllt hat. Solche Gewächſe, die ſich umbiegen laſſen, als Thee— Roſen u. dergl., kann man zur Erde niederziehen, mit Haken be— feſtigen, indem man jedoch zuvor auf den Grund etwas Laub ſtreut. Dann legt man Cederäſte darüber, oder in deren Er— mangelung eine andere Art hohl liegender kleiner Aeſte und be— deckt ſolche erſt blos mit trockenen, ſteifen und nicht leicht faulen— den Kräuterarten, als z. B. Pennyroyal (Flohkraut), und wenn es ſehr kalt wird, noch mit Laub, vielleicht 4 bis 5 Zoll dick, worauf man wieder einiges Reiſig legt, damit es nicht vom Winde wegge— jagt werden kann. Man muß jedoch immer darauf ſehen, daß dieſe Bedeckung nicht zu dick iſt und hohl liegt. Da aber das Trockenhalten aller dergleichen Bedeckungen eine Hauptſache iſt, ſo kann man bei naſſem Wetter von Stangen ein Dach darüber for— miren und auf ſolche Bretter oder Welſchkornſtämme legen. Perennirende oder Staudengewächſe, die bis über die Erde ab— ſterben, überwintert man leicht, wenn man eine kleine Anhäufung von Erde, Sägeſpänen oder Kohlenaſche über die Pflanzen macht, und um dieſe drei Steine legt, die man mit einer Steinplatte be— deckt, um die Näſſe abzuhalten. Wird der Froſt zu ſtrenge, ſo kann man das Ganze noch mit Laub überdecken. Ich habe bei Louisville und Lexington, Ky., oft Dahlia-Knollen und Cobæa scandens in der Art überwintert. Die beſte Erde für den größten Theil der Zierpflanzen erhält man am leichteſten in den Nadel- und Laubholz-Wäldern und vor- züglich in den Vertiefungen, wohin das Laub theils vom Winde geweht, theils durch Regengüſſe mit lockerer, ſchwarzer, aus Laub und Holz gebildeter Erde, die oft mit feinem Sande vermiſcht, ge— ſchwemmt worden und verfault iſt. Auch wo vor vielen Jahren viel Holz gefällt oder vom Winde umgeriſſen worden iſt, findet man ſie oft auf der Oberfläche nahe an liegenden Bäumen von 2 bis zu 4 Zoll dick. Ich werde dieſe Erde bei ihrer Anwendung Walderde nennen. Die eigentliche und oft nöthige Heideerde kann man hier nicht! finden, und man muß da, wo es Nadelholz giebt, die Erde von gut verfaulten Nadeln nehmen, die man mit feinem weißen, ge— waſchenen Sand vermiſcht. In Ermangelung der Nadelerde nimmt man die oben beſchriebene Walderde. Eine andere gute Erde erhält man dadurch, daß man alles aus dem Garten genommene Unkraut und allenfalls abgeſtochene Ra- ſen und zuſammengerechtes Laub auf einen Haufen bringt, da— zwiſchen aber immer beinahe eben ſo viel animaliſchen Dünger, d. h. Pferde-, Kuh⸗, oder Hühnermiſt, Knochen, Abfall von Leder, — . = 8 Blut und dergl. und ein wenig lebendigen Kalk miſcht, und dieſen Haufen das Jahr hindurch mehrmals umſticht und, wenn alles verfault iſt, durchſiebt. Dieſe Erde nennt man Compoſt, auch Dammerde. Sie wird bei deren Gebrauch mit einem geeigneten Theile —gewöhnlich ein Sechstel — Land und oft auch noch mit gewöhnlicher Gartenerde, Lehm und dergl. vermiſcht. Iſt es nöthig, daß man dieſe Erdarten mit Lehm vermiſcht, ſo muß es alter Lehm ſein, der ſchon viele Jahre der Luft, Sonne und dem Froſt ausgeſetzt war, als z. B. der von alten Häuſern, oder man muß ihn brennen. Die große Mannigfaltigkeit der Blumengewächſe verlangt zwar noch manche andere Erdarten, als Haideerde, Moorerde u. ſ. w., allein da dieſe Erdarten hier, wie ſchon geſagt, nicht wohl zu haben ſind, ſo können diejenigen, für welche dieſes Buch geſchrieben iſt, mit den obigen zwei Erdarten, oder mit einer davon und guter Gartenerde, wenn ſolche vielleicht nöthigen Falls mit geeignetem Lehm und reinem Sande gemiſcht werden können, wohl auskommen. Welche Erdarten eine Pflanze verlangt, werde ich bei Beſchreibung derſelben angeben. Die verſchiedenen Gattungen der Blumen verlangen eben ſo verſchie— dene Erdarten, als die verſchiedenen Thiere verſchiedene Nahrungs- ſtoffe, und wer glauben wollte, daß eine Erdart für alle Blu- mengattungen paſſend iſt, könnte ebenſowohl annehmen, ſeine Pferde mit Fiſchen und ſeine Hunde mit Heu füttern zu können. Bei dem Einpflanzen der Gewächſe in Töpfe muß immer darauf Rückſicht genommen werden, daß man ſolche nicht zu groß nimmt, weil ſonſt leicht eine Pflanze übergoſſen wird, wodurch man ge— wöhnlich die meiſten verliert. Bei dem Einpflanzen für den Winter iſt ein großer Topf ſo viel gefährlicher, weil da die Luft zur Verzehrung der Feuchtigkeit zu ſehr abgehalten iſt. Im Sommer kann man eine durch Uebergießen krank gemachte Pflanze auch leichter wieder herſtellen, indem man ſie aus dem Topfe her— ausnimmt, die kränklichen Wurzeln abſchneidet, fie in einen klei— nen Topf pflanzt, nur wenig begießt und dann ſchattig und warm hält. Je kleiner die Pflanzen ſind, deſto kleiner müſſen natürlich auch die Töpfe dazu genommen werden, und ſo wie eine Pflanze an Größe zunimmt, ſetzt man ſie nach und nach in einen größeren opf. Doch darf dieſes Verſetzen auch nicht zu oft geſchehen, zu— al bei holzigen Gewächſen, deren Wurzeln viel langſamer achſen, als die der krautartigen Gewächſe. Es iſt daher oft eſſer, wenn man bei holzartigen nur oben fo viel Erde abnimmt, ls man wegnehmen kann, ohne die Wurzeln zu beſchädigen, und ie Töpfe mit guter Erde wieder voll füllt. 21 — 242 — Der Topf darf niemals bis zum Rande mit Erde angefüllt wer⸗ den, ſondern es muß eine dem Waſſerbedarf der Pflanze ange- meſſene, vom Stamme der Pflanze nach dem Rande des Topfes abhängige Vertiefung zum Begießen gelaſſen werden. So muß man auch beim Begießen ganz niedrig rings um die Pflanze, aber nur nahe am Rande des Topfes gießen, damit die Erde nicht von den Wurzeln geſchwemmt, das Waſſer aber ringsherum regelmäßig vertheilt wird. Hinſichtlich der Zeit und Art, Blumenſamen zu ſäen, will ich vor Allem bemerken, daß ſolche, die im Laufe des Sommers und bis zum Ende deſſelben aus Deutſchland hier ankommen, ſogleich ge— ſäet werden ſollten, wenn man die Pflanzen irgendwo in einem Glashauſe überwintern laſſen kann; denn je friſcher der Samen iſt, deſto beſſer keimt er; aber oft iſt er zur Zeit der Abſendung ſchon ein oder mehrere Jahre alt und leidet noch oft ſehr durch eine un— zweckmäßige Einpackung. Samen von zweijährigen Landpflanzen aber kann man im September noch in's freie Land ſäen; denn ſie werden gewöhnlich noch ſtark genug, unſere Winter, die doch in der Regel gelinder ſind, als die in Deutſchland, mit etwas Laubbedeckung auszuhalten, und blühen dann im nächſten Jahre ſchon. Auch viele Sommergewächſe, als z. B. Collomia, Collin- sia, Clarkia, Gilia, Petunia, Coreopsis, Adonis, Papaver, Del- phineum, Godetia, Oenothera grandiflora, Nemophila u. a. m., können im Herbſte im Freien geſäet werden und wachſen und blü— hen dann im nächſten Jahre ſo viel ſchöner und früher. Alle Samen von Gehölzen und Perennien für das freie Land, die lange in der Erde liegen, müſſen ſchon im Herbſte geſäet und die Beete, ſobald Fröſte eintreten, mit Laub bedeckt werden. Blumenſamen ſollten niemals dicht geſäet werden, damit ſich die Pflanzen gehörig anſtocken und ausbreiten können, ehe fie verſetzt werden. Das Bedecken der Samen muß immer nach Verhältniß der Größe derſelben geſchehen, und in ſchwerem Boden muß die Decke immer noch dünner ſein, als in leichtem. So bedeckt man Oelosia, Campanula, Reseda u. dergl. nur 1 bis 2 Linien hoch, dahingegen Convolvulus, Lavatera, Hibiscus u. dergl. 4 bis 5 Linien hoch mit Erde. Auch darf man ſchnell keimende und hoch- wachſende Arten nicht zu nahe an langſam keimende oder niedrige Arten ſäen, ſonſt würden die erſteren die letzteren bald bedecken und erſticken. Kann man ein abgetriebenes Miſtbeet dazu be⸗ nutzen, ſo iſt es immer beſſer, als ein Beet im freien Lande. Ma darf die beſäete Erde niemals zu ſehr austrocknen laſſen, aber au nicht zu naß halten; ſie ſollte wo möglich mit einer kleinen Gieß — — kanne, deren Roſe ganz kleine Löcher hat, begoſſen werden, dieſelbe ſollte nur halb voll Waſſer ſein, damit der Druck deſſelben auf den Boden nicht zu ſtark iſt und vielleicht die Erde von dem Samen ab— wäſcht. Die Vermehrung durch Stecklinge geſchieht meiſtens im Früh— jahre, ſobald die Pflanzen reife Triebe gebildet haben. Viele krautartige Pflanzen laſſen ſich aber am beiten von Juli bis Sep- tember vermehren. Die Töpfe dazu ſollten flach ſein, damit die Stecklinge weniger Erde unter ſich haben und ſich nicht zu viel Feuchtigkeit unter ihnen ſammelt. Sind ſie z. B. 7 Zoll weit, ſo ſollten ſie uur 3 Zoll tief ſein. Hat man aber dieſe nicht, ſo muß man gewöhnliche Blumentöpfe erſt mit zerſchlagenen Steinchen und dann darauf mit zerhacktem Moos oder dem Abfall von ge— ſiebter Erde ſo hoch auffüllen, daß nur 1 Zoll Erde unter den Enden der Stecklinge iſt. Hierauf bringt man die für die Steck— linge geeignete Erde, worin ſie wurzeln ſollen. Dieſe muß immer ein Deittheil mehr Sand enthalten, als für die Mutterpflanze ge— braucht wird. Die Erde wird im Topfe feſtgedrückt und mit der Gießkanne ein wenig übergoſſen. Der Sand muß ſo fein und rein als möglich fein. Der weiße Grubenſand iſt der beſte, und es iſt gut, wenn man ſolchen vorher gut auswäſcht. Die Luft muß von den Stecklingen abgehalten werden und man bedient ſich hierzu in größeren Blumengärten beſonders dazu gemachter Glas— glocken, oder beſonders dazu eingerichteter Steckling-Häuſer. Uebri= gens kann man auch Trinkgläſer dazu gebrauchen, wenn ſie für die Stecklinge hoch genug ſind. Auch kann man von einem etwas größeren Topfe ſo viel unten abfeilen, daß das untere Ende des— ſelben ganz leicht in den oberen Theil des mit Stecklingen be— pflanzten Topfes hineingeht; darüber legt man dann eine Fenſter— ſcheibe, die täglich abgetrocknet werden muß. Viele Arten wachſen jedoch auch ohne Bedeckung, z. B. Fuchſien, Geranien, alle Cactus— und andere fleiſchigen Arten. Die Stecklinge ſchneidet man ſo kurz als möglich und immer gerade unter einem Auge oder Blatt ganz eben ab, oder was noch beſſer iſt, mitten durch den Anſatz⸗ ring, wo das junge Holz mit dem älteren verbunden iſt. Dieſes Abſchneiden ſollte ſo kurze Zeit als möglich vor dem Einpflanzen geſchehen, ausgenommen bei fleiſchigen Pflanzen, bei dieſen läßt an den Abſchnitt erſt abtrocknen, und um ſolches eher zu rreichen, ſtreut man fein geſtoßene Holzkohlen oder auch Kreide arauf. Die von vielen Leuten angenommene Meinung, daß das Zer— auen oder Aufſpalten und Einklemmen von Gerſten- oder Haber⸗ } — 244 — körnern das Wurzeln befördere, ift ein ſehr ſchädliches Vorurtheil; dadurch werden eines Theils die Gefäße zerſtört, wo die Wurzel- bildung geſchehen ſollte, andern Theils ſammelt ſich das Waſſer darin, ſo daß Fäulniß eintreten muß. Hat man nur einige Stecklinge, ſo ſteckt man den Topf voll, die höchſten in die Mitte. Man ſteckt ſie ſo ſeicht als möglich und drückt die Erde an fie an. Dann begießt man fie ſtark—mit Aus- nahme behaarter, krautartiger und ſaftiger Stecklinge —die man nur wenig oder gar nicht begießt und ſtellt ſie dann ſchattig. Dun— kelheit iſt ein Haupterforderniß, denn Helle zieht den Trieb nach oben. Die Gläſer, womit ſie bedeckt ſind, müſſen wenigſtens ein— mal jeden Tag gereinigt und ausgetrocknet werden. Wer Samen von Deutſchland beſtellt, laſſe ſolchen wo möglich in ihren Schoten, ausgereinigten aber in Papiere packen und ſie zwiſchen Fließpapier in Schachteln legen. Nüſſe hingegen legt man in Käſtchen mit Erde oder Sand gefüllt. Zur Abkürzung werde ich die von Gärtnern und Botanikern gewöhnlich benutzten Zeichen gebrauchen und ſchicke hier eine Er— klärung derſelben voraus. O Bezeichnet einjährige Pflanzen oder Sommerblumen, welche in demſelben Jahre der Ausſaat blühen, Samen tragen und ab— terben. g Ou Bezeichnet einjährige Pflanzen, welche ſich durch künſt— liche Pflege mehrere Jahre erhalten laſſen und zuletzt einen holzi— gen Stengel bekommen, z. B. Reseda. B Bedeutet zweijährige Pflanzen, die meiſtens im zweiten Jahre nach der Ausſaat erſt blühen und Samen tragen, zwei bis vier Jahre dauern und dann abſterben. Bedeutet ausdauernde oder perennirende, krautartige Pflan- zen, welche im zweiten (oft auch erſt im dritten bis ſechsten) Jahre nach der Ausſaat blühen, deren Stengel jeden Herbſt abſterben aus der viele Jahre dauernden Wurzel aber jährlich neu hervor— treiben. nh Bedeutet Stauden oder ſolche perennirende Pflanzen welche einen zum Theil holzigen, mehrere Jahre dauernden Sten gel haben, den Uebergang zu den Sträuchern machen und dahe ſowohl durch Stecklinge und Ableger als durch Wurzeltheilun können fortgepflanzt werden. h Bedeutet ſämmtliche Pflanzen mit holzigem, ausdauernder Stamme oder Stengel. Die meiſten Holzgewächſe blühen erſt i reiferen Alter, manche aber auch ſchon im zweiten und dritte Jahre. | — 245 — ° Bedeutet Grade und W. bedeutet Wärme. Z. B. 59 W. bedeutet 5 Grad Wärme, und F. dazu geſetzt, bedeutet nach Fahrenheit's und R. bedeutet nach Reaumur's Thermometer. Wenn z. B. geſagt iſt, 41 W. F., ſo heißt das 41 Grad Wärme nach Fahrenheit's Thermo— meter. Dieſer letztere iſt hier üblich, während in Deutſchland ge— wöhnlich Reaumur's Thermometer gebraucht wird. Ich werde alle Wärme⸗Grade nach Fahrenheit angeben. Die Beſchreibung oder Claſſification der Pflanzen nach einem botaniſchen Syſtem finde ich in dieſem Lande noch für ſehr überflüſſig und laſſe ſolches gänzlich weg. Acacia. Acazie. — Engl.: Acacia. Sie ſtammen theils aus Neuholland, theils aus Südamerika und zählen bereits gegen 300 Arten. Viele neuholländiſche Arten verlieren im zweiten Jahre ihre Blättchen und die Blattſtiele er— halten dagegen eine blattförmige Ausdehnung, welche an die Stelle der Blätter tritt. Dieſe Scheinblätter werden Phyllodien genannt. Alle Arten dieſer reichen Gattung zeichnen ſich ſowohl durch ihre ſchönen Blätter, als durch ihre meiſtens ſchwefelgelben ſchönen Blumen aus. Die neuholländiſchen Arten blühen im Frühjahre. Einige ſchöne Arten ſind folgende: 1) A. abietina. Tannenblätterige A. h Neuholl. Die Phyl- lodien ſchmallinienförmig, ſtachelſpitzig, einrippig, ganzrandig. Die kugelrunden gelben Blüthenköpfchen find vielblumig, trauben— ſtändig. | 2) A,alata. Geflügelte A. E Neuholl. Der Stengel zweireihig geflügelt. Phyllodien herablaufend, an der Spitze dornig. After— blätter dornig, bleibend. Die kugelrunden, hellgelben Blüthen— köpfchen ſtehen einzeln oder gepaart. Blühet gern und wenn noch ganz klein. | 3) A. amoena. Angenehme A. h Neuholl. Die Phyllodien länglich, am Grunde ſtark geſchmälert. Die gelben, ſchönen, run— den Blüthenköpfchen bilden Trauben. 4) A. armata. Bewehrte A. h Neuholl. Gepaarte bleibende, dornige Afterblätter. Phyllodien halbeirund-länglich, ganzran— dig. Aeſte rauh behaart. Die zahlreichen ſchönen, ſchwefelgelben, runden Köpfchen ſind geſtielt und ſtehen einzeln. Blühet, aus Stecklingen gezogen, bei 8—12“ Höhe und iſt dann eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Sie blühet an ſechs Wochen lang und läßt ſich leicht durch Stecklinge vermehren. 2 — 246 — 5) A. dealbata. Weißliche A. E Neuholl. Blühet bei 43 bis 50 W. ſchön im Januar oder Februar. Aeſte, Blatt- und Blu⸗ menſtiele ſind mit feinem, grauweißem Filze bekleidet, doppelt ge— fiederte, ſehr ſchöne Blätter. Die runden gelben Blumenköpfchen bilden ſeitenſtändige Trauben. Eine ſehr ſchöne Art, von ſtarkem Wuchſe; fie läßt ſich bei 34—382 W. durchwintern, treibt, wenn man den Stamm abſchneidet, gern wieder aus der Wurzel und iſt beſonders eine große Zierde des Winterhauſes, wenn man ſie in die freie Erde pflanzt. 8 6) A. decipiens. Täuſchende A. h (Auch unter dem Namen Mimosa decipiens). Neuholl. Afterblätter dornig, abfallend. Phyllodien dreieckig, glatt, abgeſtumpft, an der einen Spitze mit einem zarten Dorn verſehen. Gelbe, runde Blumen, von der Größe der Erbſen. 7) A. decurrens. Herablaufende A. E Neuholl. Unbewehrt und glatte Aeſte und Blattſtiele eckig, Blätter doppelt gefiedert; fiedern 10—12jochig, herablaufend, Blättchen 30—40jochig, linien⸗ förmig. Die Blüthentrauben haben ungefähr 10—12 erbſen⸗ große, runde, gelbe Blüthenköpfchen. Eine ſchöne Art. 8) A. discolor. Zweifarbige A. h Eine ſehr ſchöne Art. Aeſte rundlich, unbewehrt. Blätter doppelt gefiedert. Fiedern 5jochig, Blättchen 9—12jochig, länglich, zugeſpitzt, glatt, unten blaſſer; Blattſtiele gleich den Aeſten weichhaarig. Schöne, gelbe Trauben in den obern Blattwinkeln, die Blüthenköpfchen von der Größe einer Erbſe. 9) A. farnesiana. Farneſiſche A. g Weſtindien. Blüthezeit Sommer und Herbſt. Stamm braun, mit gepaarten, afterblätte— rigen Dornen. Die Spitze der Aeſtchen, Blatt- und Blumenſtiele etwas filzig. Blätter: doppelt gefiedert, fiedern 5—jochig, Blätt- chen 15—20jochig, linienförmig, glatt. Kleine, goldgelbe, ge— ſtielte, winkelſtändige, wohlriechende Blüthenköpfchen. 10) A. floribunda. Reichblühende A. k A. longifolia. Neu- holl. Eine ſehr ſchöne, mit zahlreichen Blüthen geſchmückte Art. Phyllodien linienförmig-lanzettförmig, an beiden Enden geſchmä— lert, zart, Z—örippig. Weißgelbe Blüthen in winkelſtändigen Aehren. | 11) A. grandiflora. Großblumige A. h Oſtindien. Blüthen⸗ zeit Sommer, Herbſt. Eine ſchöne Art. Aeſte und Blattſtiele zottig behaart. Blätter: doppelt gefiedert; fiedern 10—15jochig, Blättchen bis 50jochig, linienförmig, gewimpert. Die Blüthen haben an 3“ lange, purpurrothe Staubfäden und bilden Köpfchen in endſtändigen, reichen Trauben. Man kann ſie jährlich bis — 247 — einige Zoll über der Erde abſchneiden und die neuen Stengel wer— den bis Auguſt wieder 4—5 hoch und blühen im October. 12) A. graveolens. Starkriechende U. h Van Diemens Land, am Rande der Bäche. Eine ſehr ſchöne, reichlich blühende Art. Phyllodien langförmig. Blumenköpſchen reichlich erbſen— groß, gelb, ſehr wohlriechend, traubenſtändig. 13) A. Houstoni. Houſton'ſche A. E Gleditschia inermis, nach L. Mexico. Sommer. Ein ſehr ſchöner Baum, mit wehr— loſen Aeſten; Blätter doppelt gefiedert, fiedern 4—6jochig. Blätt— chen: 20—36jochig, klein, ſchief linienförmig, unten weich behaart. Blüthenköpfchen traubenſtändig, mit langen rothen Staubfäden. 14) A. linifolia. Flachsblätterige A. b Neuholl. Phyllodien ſchmal-linienförmig, ſtachelſpitzig, ganzrandig. Blumenköpfchen vielblumig, traubenſtändig, gelb, die Trauben ſo lang als die Phyllodien. Eine ſehr zierliche Art. 15) A. longifolia. Langblätterige A. h Neuholl. Eine fehr ſchöne, ſchlankäſtige Art. Phyllodien faſt lanzettförmig, an beiden Enden geſchmälert, 4—7“ lang. Gelbe, cylindrige, gepaart-win— kelſtändige Blumenähren. 16) A. Lophantha. Büſchelblüthige A. h Neuholl. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze von ziemlich harter Natur. Blätter doppelt gefiedert, 8—10 jochig; Blättchen 25—30 jochig, linienförmig, ſtumpflich, glatt; Blattſtiele und Kelche etwas filzig; Blumen hellgelb, in gepaarten, eiförmig-länglichen, winkelſtändigen Trau— ben. Der Wuchs iſt baumartig. 17) A. lunata. Mondförmige A. h Neuholl. Phyllodien halbirt-länglich, faſt ſichelförmig, am Boden geſchmälert, mit ſchie— fer, knorplichter Stachelſpitze. Die hochgelben, runden Blumen- köpfchen bilden Trauben, die länger als die Phyllodien ſind. Eine ſchöne, reichblühende Art. Sie blühet ſchon im Februar. 18) A. pubescens. Weichbehaarte A. h, auch A. mollissima und A. tomentosa. Neuholl. Eine ſehr ſchöne Art. Iſt unbe— wehrt. Aeſte rund, rauh behaart; Blätter ſehr fein und dicht, doppelt gefiedert; Fiedern 3— 10 jechig; Blättchen 6—18jochig, linienförmig. Gelbe Blüthenköpfchen in langen, winkelſtandigen Trauben. 19) A. suaveolens. Duftende A. h Neuholl. Eine ſehr ſchöne Art. Phyllodien ſchmal-linienförmig, am Boden geſchmä— lert, zugeſpitzt, mit einer Stachelſpitze. Blumenköpfchen viel— blumig, klein, gelb, traubenſtändig, ſehr wohlriechend. 20) A. undulata. Wellenförmige A. b. Eine ſchöne, oft mit A. armata verwechſelte Art. An 4 hoch. Aeſte faſt ruthenför— — 248 — mig, klebrig, gefurcht, unbehaart; Afterblätter gepaart, dornen⸗ artig; Phylladien: aufrecht, mit der Spitze etwas auswärts ge— bogen, mit kurzer, ſtehender Stachelſpitze, einrippig, höckerig punk— tirt, am unteren Rande wellenförmig. Zahlreiche, kugelrunde, lebbaft ſchwefelgelbe, erbſengroße, einzeln winkelſtändige Blumen- köpfchen. Temperatur. Nro. 1, 2, % % 0 % ı0712.083.18: 19 und 20 verlangen im Winter 41—45 W., Nro. 9, 17 von 45 bis 50 W., Nro. 5, 13, 15, 16 hingegen nur von 34—389 W. Cultur. Die neuholländiſchen Arten mit Phyllodien wachſen am beſten in ſandiger Haideerde, denn ſie ſind in ſehr ſandigem, unfruchtbarem Boden einheimiſch. Da es aber hier keine Haide— erde giebt, ſo nimmt man gut verfaulte Holzerde und gut verfaulte Lauberde zu gleichen Theilen und vermiſcht dieſe mit ein Drittel weißem, reinem Sande. Bei den anderen Arten miſcht man etwas Raſen- oder mehr Lauberde dazu. Aller Dünger iſt ihnen ſchäd— lich. Sie machen alle Pfahlwurzeln und müſſen darum tiefe Töpfe haben, die aber eng ſind, denn große Gefäße ſind ihnen ſehr nachtheilig. Bei den jungen Exemplaren kann man die Pfahl— wurzel ein wenig abſchneiden, jedoch niemals bei alten. Man thut in die Töpfe erſt eine gute Lage zerſchlagener Steine und hierauf Brocken einer ganz leichten Erde, von der Größe einer großen Bohne, und dann erſt die obige für ſie geeignete Erde. Das Verpflanzen geſchieht im März und April, oder wenn ſie zu dieſer Zeit blühen, nach der Blüthezeit. Sie mögen im Zimmer oder Glashaus überwintert werden, ſo müſſen ſie nahe am Fenſter ſtehen, denn ſie lieben viel Licht. Auch müſſen ſie reichlich freie Luft erhalten und im Winter nur mäßig begoſſen werden, im Sommer hingegen reichlich. Man darf ſie auch nicht gedrängt oder dumpfig ſtellen. Im Sommer giebt man ihnen einen Stand im Freien, wo ſie nur die Morgen- und Abendſonne haben, und gräbt wo möglich die Töpfe in groben Kies ein. Das Abſtutzen der Gipfel und der Aeſte macht ſie buſchig. Acanthus. Bärenkraut.— Engl.: Acanthus. 1) A. mollis. Aechtes B. J Sicilien, Italien. Juli—Sep⸗ tember. Wurzelblätter geſtielt, buchtig gelappt, gezähnt, glän— zend. Blumenſtengel 2—3“ hoch von unten bis oben mit anſitzen— den weißen Blumen dicht ährenförmig beſetzt und mit grün ich purpurrothen, dornig gezähnten Bracteen verſehen. 210 — 2) A. spinosus. Dorniges B. J Italien. Juli— September. Die Einſchnitte der Blätter find gelb bedornt. Beide lieben einen warmen, fetten, lockeren Boden und dauern im Freien aus. Werden durch Wurzeltheilung vermehrt. Achania. Tutenmalve, Schampappel.— Engl.: Achania. 1) A. Malvaviscus. Baumartige T. 2. Auch Hibiscus Malvaviscus. L. Jamaica, Mexico, an ſteinigen, kalkigen Orten. Blühet zu jeder Jahreszeit. Stamm aufrecht; Aeſte lang und ſchlank. Blätter herzförmig, abwechſelnd ſtehend, faſt Zlappig, lang geſpitzt. Blumen ſcharlachroth, einzeln winkelſtändig. Griffel und Staubgefäße lang hervorragend. 2) A. pilosa. Behaarte T. 2 Jamaica. October. Blätter herzförmig, gekerbt. Aeſtchen und Blattſtiele behaart. Blumen ſcharlachroth Cultur. Im Winter im Zimmer oder Glashaus bei 43— 60 W., im Sommer viel Luft und Waſſer. Lieben einen nahr- haften, lockeren Boden (Dammerde oder Miſtbeeterde) und werden durch Stecklinge und Samen vermehrt. Die Aeſte ſollten einge- ſetzt werden, um ſie buſchig zu machen. Im freien Lande wachſen ſie ungemein ſtark und ſetzen häufig Samen an. Beide Arten ſind ſehr ſchön, vorzüglich aber die erſtere. Achillea. Garbe. — Engl.: Milfoil. 1) A. Ageratum. Gewürzhafte G. X Balſamgarbe, Leber— balſam. Frankreich u. ſ. w. Juli — September. 1— 2“ hoch. Blätter länglich, ſtumpf, geſägt, gebüſchelt ſtehend. Gelbe, balſa— miſch riechende Blüthen in dichten Doldentrauben. 2) A. asplenifolia. Strichfarnblätterige G. X Auch A. ro- sea. Nordamerika. Stengel 3—4’ hoch. Wurzelblätter gefiedert glatt. Lappen halbgefiedert. Stengelblätter halbgefiedert, mit gezähnten Lappen. Schöne roſenrothe Blumen in dichten Dolden— trauben. 3) A. grandiflora. Großblumige A. X Kaukaſus. Gerade aufſchießende, äſtige Stengel, mit linienförmigen, gleichmäßig ein— geſchnittenen, gefügten Blättern. Die Blumen bilden ſchöne weiße Doldentrauben. Sie vermehrt ſich ſehr durch Wurzelaus— läufer. Liebt eine mit Lehm und Sand gemiſchte Erde. 4) A. Millefolium, fl. rosea. Gemeine Garbe oder Schaf— garbe, mit rothen Blumen. In Deutſchland auf Feldern und an — 250 — Wegen. Stengel 1— 1 hoch, etwas zottenhaarig, oben gefurcht. Die Blätter find doppelt fiederſpaltig, mit linienförmigen, 3— öfpaltigen Lappen. Blumen in dichten Doldentrauben. 5) A. odorata. Wohlriechende G. X Schweiz und Kärnthen, auf den Alpen. Stengel 6“ hoch, äſtig. Blätter doppelt gefie— dert, unten haarig, Einſchnitte linienförmig, ganzrandig. Blumen weiß, ſehr wohlriechend, in einfachen Doldentrauben. 6) A. Tournefortii. Tournefort'ſche G. 1 Griechenland c. Graufilzig. Stengel unten ſtaudig, zahlreich. Blätter gefiedert, ſtumpf gezähnt. Blumen gelb, in großen, dichten Dolden— trauben. Es giebt an zwanzig verſchiedene Arten von dieſer hübſchen Zierpflanze. Sie kommen hier alle im Freien gut fort, zumal in einem lockeren, nicht zu naſſen Sandboden, und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Aconitum. Eiſenhut.— Engl.: Wolf's-Bane. 1) A. altissimum. Höchſter E. X Frankreich. Juli. Sten⸗ gel 5—6“ hoch und höher wenn der Boden fett iſt. Blätter hand— förmig getheilt, gerippt, glatt. Zahlreiche blaßgelbe, glattliche, zottige Blumen in langen Rispen; Helm groß, an der Spitze etwas bauchig. 2) A. amoenum. Angenehmer E. X Böhmen. Juli Au⸗ guſt. Stengel 3—4“7 hoch. Blumen blaßviolett-blau, in End⸗ trauben. 3) A. angustifolium. Schmalblätterige. 1 Steyermark ꝛc. Blumen blau-violett. 4) A. Anthora. Feinblätteriger Ek. X Heilſame Wolfswurz, Harzwurz, Giftheil. X Pyrenäen ꝛc. Stengel 2—3“ hoch. Blu⸗ men gelblich, rispenſtändig. 5) A. autumnale. Herbſt⸗E. % Blumen blau. 6) A. barbatum. Gebarteter E. X Blumen gelb. 7) A. Cammarum. Langhelmiger E. Steyermark. Blu⸗ men hellblau. 8) A. cernuum. Ueberhängender Ek. X Mitteleuropa, auf den Alpen. Stengel 3—57 hoch. Blumen blau, in reicher, faſt rispenartiger, anfangs überhängender Erdtraube. 9) A. formosum. Schöner E. X Salzburg auf dem Uters⸗ berge. Blätter tief 5—7theilig. Lappen keilförmig ausgebreitet, doppelt dreiſpaltig; Einſchnitte ſchmal, linien-lanzettförmig. Vio⸗ lette, ſchöne, traubenſtändige Blumen. er. 23: ’— 10) A. laetum. Lebhaftblühender E. 4 Mähren u. ſ. w. Blätter von kreisrundem Umriſſe, handförmig, 5—7theilig. Schöne hellblau-lillafarbige Blumen. 11) A. Napellus. Officineller Ek. X Europa. Stengel 5 hoch. Blätter glänzend handförmig, 5— 8 theilig. Lappen keilför⸗ mig. Blumen ſchön glänzend blau in großen Trauben. 12) A. pyrenaicum. Pyrenaiſcher E. 1 Stengel 4—6 hoch. Blumen gelblich, in reichen Rispen. 13) A. variegatum. Bunter E. X Kärnthen u. ſ. w. Stengel 4—6 hoch. Blätter tief, 5—7theilig. Lappen rautenförmig, zer— ſchlitzt. Einſchnitte gezähnt. Sehr ſchöne weiße, blaugeſtreifte oder ſchattirte, am Grunde blaßgrünliche Blumen in reicher, aus— gebreiteter, traubiger Endrispe. Es giebt noch an zwanzig andere Eiſenhutarten, die alle im Freien ausdauern. Sie lieben einen lockeren, fetten Boden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Der Same muß gleich im Herbſt geſäet werden. Sie ſind alle mehr oder we— niger giftig. Wer davon vergiftet wird, muß gleich ein Brech— mittel mit Chamillen nehmen und nach deſſen Wirkung Eſſig mit Waſſer trinken. Adenandra. Adenandra.— Engl: Adenandra. 1) A. amoena. Angenehme A. h Vom Cap d. g. H. Mai bis Juni. Blätter glatt, faſt anſitzend, faſt entgegengeſetzt, länglich— eirund, unten punktirt. Blumen groß, einzeln endſtändig, an— ſitzend. 2) A. biseriata. Zweireihige A. g Blätter länglich, ſtumpf ſtachelſpitzig, am Rande zurückgerollt, glatt, unten zweireihig punk— tirt. Blumenſtiele und Kelche zottenhaarig. Blumen einzeln endſtändig, groß, ſchön, inwendig blaßröthlich, mit dunklen Mit- telſtreifen, auswendig purpurroth. 3) A. coriacea. Lederartige A. h Diosma coriacea.. Mai bis Juni. Blumen groß, ſchön, weiß, geſtreift, unten röthlich. 4) A. cuspidata, Feingeſpitzte A. k Groß und ſchön, incar— natroth; auswendig dunkler roth. 5) A. fragrans. Wohlriechende A. R Diosma frag. Eine ſchöne Art. Blumen ſchön, groß, auf klebrigen Stielen, faſt dol⸗ denſtändig, inwendig weiß oder roth, auswendig roth. 6) A. umbellata. Doldenartige A. 2 Eine ſchöne an 2’ hohe Art, mit ſchönen, großen, roſenrothen Blumen. — 252 — Dieſe und alle übrige Arten, welche zur Gattung Diosma ge⸗ hören, pflanzt man in Lauberde mit k weißem Sand und ein we— nig Lehm vermiſcht, mit einer Unterlage zerſchlagener Steine und Erdbröckchen. Sie vertragen nicht viel Näſſe und müſſen alſo nur mäßig begoſſen werden. Im Winter luftig, bei 41—45 W. Vermehrung im Herbſt oder Frühjahre durch Stecklinge. Adenophora. Drüſenträger. (Campanula.) Engl: Adenophora, auch Campanula. 1) A. denticulata. Gezähnelter D. X Sibirien. 2—3 hoch, ſteif. Blätter anſitzend, faſt eirund-lanzettförmig, zugeſpitzt, ge— ſägt, glatt, dicht zuſammenſtehend. Blumen ſchön, zahlreich, trau— benſtändig, hängend, blau, bei einer Varietät weiß. Hierher gehören noch A. coronopifolia, Gmelini, marsupiiflora, stylosa. Man erhält fie gewöhnlich unter dem Namen Campa— nula. Sie dauern alle im eg aus, in mäßig feuchten gutem Boden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Adonis. Adonisröschen.— Engl.: Pheasant’s Eye, auch Flos-Adonis. 1) A. aestivalis. Sommer-A. O Deutſchland. Mai. Stengel 1—2“ hoch, äſtig und hat doppelt gefiederte, siertheilige Blätter, deren Theile linienförmig, glatt und rundlich find. Die geſtielten einzeln gipfelſtändigen Blumen ſind brennend dunkelroth. Va— ri jetät mit citronengelben Blumen, die kleiner find als bei No. 1 2) A. autumnalis. Herbſt⸗A. O Europa. Blätter und Blu⸗ men wie bei No. J, nur die Blumen größer. Stengel äſtig. 3) A. flammea. Brennendrothe A. O Oeſtreich. Juni. Stengel äſtig, etwas behaart. Blumen größer, brennendroth. 4) A. flava. Gelbe A. O Frankreich. Blumen gelb. 5) A. vernalis. Frühlings-A. % Sibirien, Deutſchland u. ſ. w. April. Stengel 1—2“ hoch, einfach. Die ſtengelum- faſſenden Blätter ſind in zahlreiche, Ka Theile zerſchlitzt. Blumen ſchön, groß, gelb. Dieſe und noch einige Varietäten werden durch Samen ver— mehrt, welcher im Herbſt oder auch bald im Frühjahre ins freie Land geſäet wird. No. 5 kann auch durch Wurzeltheilung ver- mehrt werden. Aeolanthus. Kehrblume.— Engl.: Aeolanthus. A. suavis. Wohlriechende K. O Bei St. Cruz in Braſilien. Sommer-Stengel 8—12“ hoch, äſtig. Blätter verkehrt eirund, — 253 — ganzrandig. Blumen zierlich, hellblau, in 2reihigen, einſeitigen Erdähren. Cultur faſt wie Baſilicum. Agapanthus. Schmucklilie.— Engl.: African Lily. 1) A. praecox. Frühblühende Sch. X Cap. Juni, oft frühere Blätter, lilienförmig, am Grunde geſchmälert. Schaft nackt, mit vielblumiger Dolde. Blumen ſchön, hellblau, deren Einſchnitte an der Spitze ſchwielig-bartig. Die Blumenſtiele viel länger und die Dolde reicher als bei No. 2. 2) A. umbellatus. Doldenblüthige Sch. X Cap. Sommer, Herbſt. Blätter linienförmig, 1—2“ lang, Lreihig. Schaft 2—3“7 hoch, nackt, mit vielblumiger blauer oder hellblauer Dolde. Varietäten: a) mit weißen Blumen, b) vielblumige, mit doppelt höherem Schafte als die Länge der Blätter und 40—50 blumiger Dolde. Blumen blaßblau, 2“ lang, e) mittlere, f) kleinere. Cultur. Einen geräumigen Topf, eine gute Unterlage zer— ſchlagener Steine und eine fette, lockere Damm- oder Miſtbeeterde, die mit 5 grobem Sande gemiſcht wird. Das Umpflanzen ge— ſchieht nur dann, wenn die Wurzeln im Topfe keinen Raum mehr haben, und zwar nach der Blüthenzeit. Verpflanzt man ſie zu oft, ſo erhält man eine reichlichere Vermehrung, aber weniger Blüthen. Die Wurzeln werden nicht beſchnitten. Die Blumen färben ſich in freier Luft dunkler und ſchöner als im Hauſe. Sie werden im Zimmer oder Glashauſe bei 38—50 W. durchwintert und im Sommer an einen ſonnigen, warmen Ort ins Freie geſtellt. Im Winter begießt man ſie mäßig, im Sommer ſehr reichlich. Sie ſind ſehr ſchöne Zierpflanzen. Agave. Agave. — Engl.: Agave. A. americana. Amerikaniſche A. Große Aloe. k Südeuropa, Südamerika. Die Blätter find 4—6“ lang, am Grunde faſt 1“ breit, 1—6“ dick, glatt, dunkelgrün, am Rande dornig gezähnt, mit ſcharfem Enddorne. Der Blumenſchaft erhebt ſich zwiſchen den Blättern 20—24“ hoch und theilt ſich oben in Aeſte, welche mit zahlreichen, in Bündeln ſtehenden blaßgelben Blumen ge— ſchmückt ſind, aus denen ein zäher, ſtark und unangenehm riechen— der Honig träufelt. In warmen Ländern entwickelt ſich der Blü— thenſtengel in acht bis zehn Tagen, in den Glashäuſern aber erſt in zwei bis fünf Monaten. In Südeuropa, wo ſie in Hecken an Wegen gepflanzt wird, beſonders in Catalonien, ſoll fie ſchon in einem Alter von neun bis zehn Jahren blühen; allein hier, ſowie — 254 — im nördlichen Europa, erreicht ſie ein Alter von fünzig bis hun— dert Jahren, ehe der Blüthenſchaft erſcheint. Varietäten mit gelbrandigen, mit weißrandigen und mit bunt geſtreiften Blättern. Sie verlangt ein geräumiges Gefäß, eine lockere, fette, mit klei— nen Kieſeln und etwa 8 grobem Flußſande gemiſchte Erde, mit einer guten Unterlage von zerſchlagenen Scherben. Im Winter 34—43 W. und wenig Waſſer, im Sommer an warmer, ſonni— ger Stelle, im Freien und mehr begoſſen. Vermehrung durch Nebenſproſſen. Es giebt noch viele Arten, als: A. geminiflora, A. lurida, A. rubescens u. a. m., die alle eine gleiche Cultur verlangen. Ageratum. Ageratum.— Engl: Ageratum. 1) A. conyzoides. Dürrwurzelartiges A. O Amerika. Juli bis September. Stengel 1—2“ hoch, äſtig. Blätter eirund rau— tenförmig oder herzförmig, ziemlich lang geſtielt. Blumen zierlich, blau oder weiß in zuſammengeſetzten Enddoldentrauben. Varie— täten mit blaßblauen Blumen, mit ſchönen blauen Blumen. A. mexicanum iſt die ſchönſte. Den Samen ſäet man im April ins freie Land. 2) A. corymbosum. Doldenartiges A. * Mexico. Blätter eirund⸗länglich, langgeſpitzt. Blumen himmelblau. Cultur wie bei der vorigen. | Agrimonia. Odermennig.— Engl.: Agrimony. I) A. Eupatoria. Gemeiner O. Deutſchland. Juli. Sten⸗ gel 2—3“ hoch. Stengelblätter ungleich gefiedert. Blättchen länglich-eirund, ſpitz geſägt. Blumen goldgelb in langen Erd ähren. | 2) A. oderata. Woblriechende O. X Nordamerika. Sit ſehr rauhhaarig. Blätter unterbrochen gefiedert. Blättchen lanzett— förmig, ſcharf geſägt. Gelbe, ruthenförmige, klebrige, angenehm duftende Blumenähren. Sie gedeihen im Freien in jedem lockern nicht zu naſſen Boden Hund werden durch Samen und Wurzeltheilung vermehrt. Agrostemma. Rhade. — Engl.: Rose-Campion. 1) A. alpina. Alpen Rh. (Lychnis bei L.) J Kärnthen ꝛc. Mai. Blätter lanzett-linienförmig. Blumen hübſch, roth, in dichten kopfförmigen Endſträußern. Dauert im Freien. Liebt — 255 — etwas Schatten und einen mäßig feuchten, lockern, nahrhaften Boden. 2) A. Bungeana. Bungeſche Rh. X China, Japan. Herbſt. Stengel 4—5 hoch, knotig gegliedert, unten dünner als oben, am Ende in Aeſte getheilt, weichhaarig. Blätter länglich-lanzettför— mig, zugeſpitzt. Blumen endſtändig, leuchtend hochroth, ſehr ſchön, mit ungleich und tief eingeſchnittenen Kronenblättern. Wird wie No. 3 behandelt. 3) A. coronaria. Garten-Rh., Vexirnelke. 8 Italien u. ſ. w. Juni. Stengel 2--3’ hoch, gabeläſtig. Blätter weißgrau, filzig, ei⸗lanzettförmig, ganzrandig. Blumenſtiele einblumig. Blumen groß, ſchön, violettroth, hell- oder dunkelroth, weiß und in der Mitte roth. Eine gefüllte Art hiervon iſt ganz beſonders ſchön. Man vermehrt ſie leicht durch Samen, die gefüllte Art aber durch Wurzelſproſſen und Stecklinge. Sie wachen in jedem Bo⸗ den, am duerhafteſten und beſten in einem trockenen. 4) A. laeta. Angenehme Rh. (Lychnis bei L.) © Portugal. Ein niedriges, zu Einfaſſungen geeignetes Zierpflänzchen. Man ſäet den Samen im April ins freie Land. Allium. Lauch. — Engl.: Garlick. 1) A. Moly. Goldgelber L. % Ungarn ꝛc. Juli. Blätter breit⸗lanzettförmig. Schaft cylindriſch, 1“ hoch. Dolde gleich hoch, goldgelb, ſehr ſchön. Dieſe Art liebt einen grobſandigen, mäßig feuchten Boden und kann zu Einfaſſungen benutzt werden. 2) A. roseum. Roſenrother L. V Frankreich. Stengel ge— blättert, 3“ hoch. Blätter flach, linienförmig. Blumen zierlich, roſenroth, in gleich hoher Dolde. 3) A. sphaerocephalum. Rundköpfiger & X Schweiz ꝛc. Juni. Stengel 2—3 hoch, beblättert. Blätter röhrig, halbrund, etwas rinnenförmig. Blumen dunkel 5 in dichter, ſchö⸗ ner, eirund-kugelförmiger Dolde. Es giebt noch 10—12 andere Arten, die aber minder ſchön find, Alle lieben einen fetten, lockeren, etwas kieſigen Boden und dauern im Freien aus. Werden durch Nebenbrut, theils auch durch Sa— men vermehrt. Aloe. Aloe. — Engl.: Aloe, mitunter auch manche Art Agave. Von dieſer Gattung giebt es an 45 — 50 Arten, von denen ich nur einige ſchön blühende Arten anführen will, weil ſie alle im — 256 — Winter 40 — 502 W. verlangen und ſtets in Töpfen gehalten werden müſſen. Sie ſtammen alle von Südafrika oder Cap d. g. H. 1) A. Acuminata. Langgeſpitzte . X A. humilis. März. Blätter graulich, faſt 4“ lang, in dichten Reihen ſtehend, oben flach, unten gewölbt und ſehr warzig, dornig gewimpert, linien— lanzettförmig, langgeſpitzt. Blumen hellſcharlachroth, ſchön, hängend. 2) A. arborescens. Baumartige A. h A. perfoliata. Fe⸗ bruar. Stengel hoch, baumartig. Blätter gehäuft, ſchwertför— mig, graugrünlich, an der Spitze zurückgekrümmt, am Rande grün gezähnt. Blumen ſehr ſchön, ſcharlachroth, grünrandig. 3) A. barbadensis. Barbados-A. A. vulgar. z Sommer. Stengel ſtaudig, nicht gabeläſtig. Blätter lanzett-ſchwertförmig, anſtehend, graugrün. Blumen ſchön, gelb. 4) A. cæsia. Hechtblaue A. : März. Blätter lang⸗lanzett⸗ förmig, an der Spitze etwas zurückgekrümmt, bläulich graugrün, am Rande und Spitze unten rothdornig. Blumen ſehr ſchön, ſcharlachroth, an der Spitze grün, dann violett. 5) A. Commelini. Commelin'ſche Al. 2 Sommer. Blumen ſchön, hell mennigroth. 5 6) A. depressa. Niedergedrückte Al. 2 Sommer. Blätter länglich-eirund, zugeſpitzt, graugrün, unten höckerig. Blumen groß, ſehr ſchön, röthlichgelb. Ihrer Blumen wegen möchten noch zu empfehlen ſein: . distans, . echinata, . favispina, glauca, grandidentata, . latifolia, lingua, mitræformis, obliqua, obscura, 7 . paniculata, picta, . pulchra. Cultur. Obengeſagte Wärme, ſehr wenig begoffen, vorzüg⸗ lich im Winter, und niemals am Stengel oder die Blätter befeuch- tend. Im Sommer auf einem ſonnigen Gerüſt, jedoch geſchützt vor der brennenden Mittagsſonne. Im Topfe eine gute Unter⸗ >bbbbbbbbbbipp — 257 — lage von kleinen Steinen und eine nahrhafte, lockere, mit grobem Fluß⸗ oder Kiesſand gemiſchte Dammerde. Vermehrung theils durch Stecklinge, theils durch Nebenſproſſen. Aloysia citrodora. Siehe Verbena triphylla. Alstreemeria. Alitromeria.—Engl.: Alstroemeria. Aus den fleiſchigen, oben aus zuſammenhängenden Knollen be ſtehenden Wurzeln kommt ein (oder auch mehrere) 167 hoher, e glatter Stengel, welcher mehr oder weniger mit Blät⸗ tern beſetzt iſt. Sie ſtammen aus Südamerika und ſind X. Es ſind alle ſehr ſchöne Zierpflanzen. 1) A. acutifolia. Spitzblätterige A. Auguſt. Stengel win— dend, 5—6“ hoch. Blätter lanzettförmig, langgeſpitzt, oben glatt und grün, unten ſiebenrippig, auf den Rippen zottig. Blumen Schön, in 14—8blumigen Enddolden. Blüthenblätter, die drei äu— ßeren feuer- und ſcharlachroth, die drei inneren anfangs gelb— grünlich-roth, dann goldgelb oder pommeranzenfarbig und an der Spitze gelblichgrün und feuerfarbig. 2) A. anceps. Zweiſchneidige A. Stengel windend, zwei— ſchneidig. Blätter lanzettförmig, zugeſpitzt. Blumen oft in ſieb— zehnblumigen Enddolden, mit gleichen, punktirten, ſchwarzpurpur— rothen Theilen. 3) A. aurea. Goldgelbe A. Juli. Stengel 13’ hoch. Blät⸗ ter lanzettförmig, ſtumpf zugeſpitzt, grün, am Boden gedreht. Blumenſtiele endſtändig, zweiblumig, ſehr ſchön, dunkel goldgelb, in's Pommeranzenfarbige übergehend. 4) A. bicolor. Zweifarbige A. Mai. Stengel über 2“ hoch. Blätter gleichbreit lanzettförmig, graugrünlich, gedreht. Blumen ſehr ſchön, weiß, die zwei oberen Blätter an der Spitze gelb und grün gefleckt. a | 5) A. caryophyllea. Nelkenartige A. Blumenblätter weiß, drei an der Spitze grün, drei von der Spitze bis faſt zur Mitte gelblich-ſcharlachroth. 6) A. Flos Martini. Dreifarbige A. Martinsblume. Mai. Stengel aufrecht. Blätter linien-lanzettförmig, glänzend, gedreht, ſpitz. Blumenſtiele oft dreiblumig, gebogen, doldenſtändig. Blu— men prächtig; die zwei obern ſeitenſtändigen Blättchen weiß mit gelb, mit vielen größeren und kleinen dunkelpurpurrothen Flecken 22* — 258 — geziert, die übrigen weiß, oft röthlich ſchattirt, an der Spitze dun— kelpurpurroth. 7) A. formosissima. Schönſte A. Blumen kaſtanien-braun⸗ gelb und punktirt. 8) A. haemantha. Blutrothe A. Stengel 2—3“ hoch. Blu- men prächtig, dunkel-ſcharlachroth, in vielblumiger Dolde auf zwei blumigen Stielen. Die äußern Blumenblätter gezähnt, zwei der inneren länger, gelb liniirt oder gelb mit rothen Linien, an der Spitze roth ſchattirt. Sehr ſchön ſind noch A. Hokeri, A. ocu— lata, A. pallida, A. peregrina, A. spittacina. Von der A Sal- silla, welche roſenrothe und inwendig gelbgrüne Blumenblätter hat, werden in Südamerika die Knollen wie Kartoffeln gegeſſen. Alle dieſe Arten können hier an einer trockenen, geſchützten Stelle und unter einer trockenen Bedeckung gegen den Froſt im freien Land cultivirt werden. Wenn man fie z. B. mit Laub be- deckt und ein Fäßchen oder eine Kiſte ungefähr 2“ von der Erde erhöht darüber ſtellt. Auch kann man einen Miſtbeetkaſten mit Fenſtern darüber ſtellen. Sie verlangen eine ſehr fette, lockere, ſandige Erde; dürfen nie— mals zu ſtark begoſſen werden, ſonſt faulen ſie. Die Vermehrung geſchieht beim Umpflanzen durch Abnahme der Nebenknollen, oder theils durch den Samen. Dieſer wird in Töpfe geſäet, in ein warmes Miſtbeet geſtellt und feucht gehalten. Althaea. Eibiſch.— Engl.: Hollyhock. 1) A. cannabina. Hanfblätteriger E. * Ungarn. Juli bis Herbſt. Stengel 6—10“ hoch, holzig, rauh, vieläſtig. Blätter weichhaarig, die unteren 5—7lappig, die oberen dreizählig, mit ſchmalen, grobzähnigen Lappen. Blumen ſchön, groß, roſenroth, zahlreich. 2) A. ficifolia. Feigenblätteriger E. 8 Sibirien. Juli bis Sept. Gleicht der vierten Art, die Blätter ſind aber handförmig, ſiebenlappig, die oberen ſpießförmig. Die Blumen roth. 3) A. officinalis. Officineller E. * Heilwurz. Süddeutſch⸗ land. Juni. Wurzel dick, fleiſchig (officinell). Stengel 4 bis 6“ hoch, äſtig, weichhaarig. Blätter geſtielt, filzig, länglich-eirund, undeutlich, dreilappig, gezähnt. Blumen blaßroth. 4) A. rosea. Stockroſen⸗E. Stockroſe, Pappelroſe. 8d 2% Orient. Juli. Eine ſehr ſchöne, 8. —12“ hohe bekannte Zier- pflanze und die ſchönſte ihrer Gattung. Blumen groß und manche prächtig, zahlreich, von der Mitte des rauhhaarigen Stengels bis — 259 — zur Spitze deſſelben beiſammenſtehend. Sie variiren in großer Mannigfaltigkeit der Farben, ſowohl einfach als gefüllt und ſind eine große Gartenzierde, beſonders in großen Anlagen in etwas entfernten Gruppen, auch um unſchöne Plätze damit zu decken. Eine ſehr ſchöne Abart hiervon iſt: A. chinensis (sinensis). Chineſiſcher E. O 8 Juli. Aehnelt der vorigen. Der Stengel iſt aber nur 4—6“ hoch und trägt ge— drängtere und oft größere Blumen. Der Stengel iſt nicht be— haart, unten äſtig. Blätter ſcharf, eckig, gekerbt. Blumen an— ſitzend, oben in eine dichte Aehre zuſammengedrängt, in mehreren Farben, ſowohl gefüllt als einfach. Verlangt trockenen Boden und im Winter etwas Bedeckung. Der Samen von allen Arten wird im März oder April geſäet und wenn die Pflanzen groß genug ſind, verſetzt man ſie, ohne Verkürzung der Wurzeln, auf die für ſie beſtimmten Plätze. Den Samen muß man immer nur von den gefüllteſten Arten ſammeln, wenn man ſchöne Arten haben will. Alyssum. Steinkraut.—Engl.: Alyssum. 1) A. alpestre. Alpen⸗St. X Italien. Juni. Stengel klein, am Grund ſtaudig, weitſchweifig, grauweißlich. Blätter verkehrt— eirund⸗ſpatelförmig, grauweiß, mit feinen Sternhärchen bekleidet. Kurze, goldgelbe Trauben. 2) A. argenteum. Weißblätteriges St. X h Stengel 2—3’ hoch. Zierliche gelbe Trauben in einer Rispe. 3) A saxatile. Felſen⸗St. Engl.: Mad-Wort. Podolien. Frühling. Stengel 1— 7 hoch, unten ſtaudig. Blätter lanzett- 11 25 ganzrandig, gleich den Aeſten faſt filzig grauweiß. Blumen Pr A. serpyllifolium. Quendelblätteriges St. X h Stengel ſtaudig, aufrecht, äſtig, mit vielen gelben Blumentrauben. Amaranthus. Amaranth. — Engl.: Amaranthus oder Prince's Feathers. i 1) A tricolor. Dreifarbiger A. O Wird 1—3 hoch und nur wegen der ſchönen Blätter cultivirt. 2) A. eruentus. Blutiger A. oder bunter A. O Dicht ge- een bluthrothe Blüthen in ausgebreiteten rispenſtändigen ehren 3) A. melancholicus. Melancholiſcher A. O Engl.: Prince’s Feathers. 2—3’ hoch. Blumenknäuel geſtielt, rundlich, dunkelroth. — 260 — 4) A.sanguiners. Blutrother A. O Die ganze Pflanze dun⸗ kelblutroth. Stengel 3—4“ hoch. 5) A. speciosus. Schöner A. O Stengel 22—3 “ hoch, äſtig. Blätter unten roth. Blumenknäuel dunkelroth in dichten Aehren. 6) A caudatus. Geſchwänzter A. O Engl.: Love-Lies- Bleeding. Fuchsſchwanz. Lange, walzenförmige, herabhängende, dunkelrothe Blüthen. Sie verlangen eine ſehr nahrhafte, lockere Erde und der Same kann im April ins freie Land geſäet werden. Die jungen Pflan- zen dürfen nicht zu viel Näſſe erhalten, ſonſt bekommen ſie die Stammfäule und fallen um. Amaryllis. Amaryllis.— Engl.: Amaryllis. Hiervon gibt es jetzt eine unzählige Menge von Arten, Varie— täten und Baſtarden, wohl über 100 verſchiedene Arten. Die meiſten Arten verlangen eigentlich in der kunſtvollen Gärtnerei eine eigene Behandlung, doch können ſie ungefähr bei folgender Cultur alle erhalten und zum Blühen gebracht werden. Sie gedeihen faſt alle in einer lockeren, nahrhaften, jedoch von allen vegetabilifchen und animaliſchen Subſtanzen freien, alſo gut verweſten Walderde, auch wohl in guter ſchwarzer, lockerer Erde von Maulwurfhaufen auf alten Wieſen, mit wenigſtens dem ſechs— ten Theile reiner, nicht zu feinen Sanderde vermiſcht. Die Arten vom Cap der guten Hoffnung müſſen den dritten oder vierten Theil Sand haben. Sie verlangen in der Zeit wo ſie zur Blüthe getrieben werden viel Wärme, Helle und Luft und mäßige Feuch— tigkeit, müſſen aber während ihrer Ruhezeit trocken, etwas ſchattig und minder warm gehalten werden. Die Blätter ſterben im Herbſte ab, dann wird die Zwiebel im warmen Zimmer bei 45—502 W. trocken gehalten. Im Februar oder März verpflanzt man fie in oben beſagte Erde und ſtellt ſie im Zimmer an das Fenſter oder wer es kann, in ein warmes Miſtbeet. Während der Blüthe können ſie im Zimmer oder im Glashauſe ſtehen. Giebt man den Zwiebeln immer gleiche Feuchtigkeit und gleiche Wärme-Tempe⸗ ratur, ſo müſſen ſie unfehlbar nach und nach verderben. Das Umpflanzen geſchieht nach beendeter Ruhezeit und ehe die Zwiebeln in der Wärme angetrieben werden. Brut und loſe Schaalen werden dabei abgenommen. Die Amaryllis werden übrigens mit Recht zu den ſchönſten Zwiebelgewächſen gezählt. Man hat ſie mit roſen- und purpurrothen, mit gelben, blauen und weißen Blumen. Die Blumenkrone beſteht aus ſechs Blättern, welche — 21 — bei einigen Arten aufrecht ſtehen, bei anderen find die drei untern Kronblätter herabgebogen, in welcher gebogenen Richtung dann auch die ſechs langen Staubfäden mit dem Griffel liegen. Bei der oben erwähnten großen Mannigfaltigkeit iſt es nicht nur unmöglich alle Sorten beſchreiben zu können, ſondern würde auch noch unnützer Weiſe das Buch vergrößern, und ich will daher nur einige ſchöne Arten hier anführen. Alle N 1) A. advena. Fremde A. Chili. Mai, Juni. Blätter linien⸗rinnenförmig, ſchmal, ſtumpf, ſchlaff. Schaft graugrün. Scheide wenigblumig. Corolle oder Blume ſchön, ſcharlachroth, faſt rachenförmig, am Schlunde gefranzt. Verlangt viel Wärme. Blüthezeit 60 — 70° W. 2) A. aulica. Kronen A. Braſilien. Januar bis März. Blätter lanzettförmig, rinnenförmig. Schaft faſt zweiblumig. Blumen ſcharlachroth mit grünen Spitzen. 3) A. Belladonna. Belladonna A. Mexicaniſche Lilie. Weſt⸗ Indien. Frühling. Zwiebel länglichrund, röthlich- hellbraun. Blätter linienförmig, 12 —2 lang, rinnenförmig, Schaft 1—2’ hoch, mit drei bis vier Blumen von der Größe und Form der ge— meinen Feuerlilie. Blumen glockenförmig, wohlriechend. Hält hier im Freien aus. 4) A. coranica. Coraniſche A. Vom Lande der Kaffern. Sommer. Blätter ſchief ſichelförmig, bläulichgrün, am Rande fein ſägenartig gezähnelt. Schöne rothe, ſehr wohlriechende, trich— terförmige Blumen in vielblumiger Dolde. Im Winter warm und trocken gehalten. 5) A. curvifolia. Krummblätterige A. Cap. Blätter linien⸗ förmig, faſt ſichelförmig, gleich dem Schafte graugrün, ſtumpf, im Sommer abſterbend, im Herbſt und Winter treibend. Schaft 1’ hoch, mit vielblumiger Scheide. Blumen ſehr ſchön, ſcharlachroth. an Juni bis Ende Auguſt muß fie ganz trocken und ſchattig tehen. 6) A. formosissima. Schönſte A. Lilie von St. Jago. Süd⸗ Amerika. Frühling. Blätter glänzend dunkelgrün, linienförmig, kommen nach dem Schafte. (Im warmen Miſtbeete getrieben auch mit dieſem zugleich.) Schaft 6—12“ hoch, ein- bis zwei⸗ blumig. Blumen groß, zweilippig, von prachtvoller, dunkel kirſch— rother, ſehr brennender, gleichſam mit Goldſtaub überlegter, ſammetartiger Farbe. Sie läßt ſich leichter zur Blüthe bringen als alle andere Zwiebelgewächſe, auch iſt ihre Cultur ſehr leicht. Sie verlangt eine lockere, nahrhafte, mit Sand vermiſchte Erde. Ihre Vermehrung geſchieht durch Nebenzwiebeln, die man im Mai — 262 — auf eine ſonnige, tief gegrabene, lockere Rabatte ins Freie pflanzt. Hier bleiben ſie bis die Blätter welken oder Froſt eintritt. Man nimmt ſie dann mit dem Wurzelballen heraus, ſchlägt ſie im Glas— hauſe oder in einem trockenen, froſtfreien und luftigen Keller in Sand ein und läßt ſie daſelbſt bis die Blätter ganz abgewelkt ſind trocken liegen. Alsdann pflanzt man alle ſtarken, blühbaren Zwie⸗ beln, deren Wurzeln dann noch vollkommen geſund ſind, in Töpfe. Dieſe begießt man nicht, ſondern hält ſie im Glashauſe oder im Zimmer ganz trocken. Gegen Ende Februar aber ſtellt man ſie im Zimmer oder im Glashauſe möglichſt warm und gebe mäßige Feuchtigkeit, wo dann Blätter und Blüthen zugleich erſcheinen. Nach der Blüthezeit ſetzt man ſie etwas ſchattig und ſucht durch mäßige Feuchtigkeit die Blätter bis zum Herbſt grün zu erhalten, alsdann aber durch allmähliges Entziehen des Waſſers ſie abſter— ben zu laſſen. Im Februar oder März nimmt man oben ſo viel Erde heraus als man kann, ohne die Wurzel zu berühren, füllt ſie mit friſcher, nahrhafter Erde wieder auf und ſtellt den Topf ins warme Zimmer oder an einen warmen Ort im Glashauſe und giebt, ſo bald die Zwiebel anfängt zu treiben, ganz mäßig Feuch— tigkeit. Will man ſie aber ohne Blätter zur Blüthe bringen, ſo legt man im Herbſt die Zwiebeln in ein warmes Zimmer und läßt ſie ungeſtört liegen, bis ſich die Blumenknospen zeigen, dieſes iſt ge— wöhnlich zu Anfang Februar der Fall; die reifen, tragbaren Zwie— beln treiben dann an der Seite eine röthliche Verlängerung her— vor, welches die Blumenknospe iſt. Sobald nun dieſe an einer Zwiebel bemerkt wird, pflanzt man fie in einen Topf, mit der be= ſagten Erde gefüllt, begießt ſie ziemlich ſtark und in drei bis vier Tagen wird die Blume vollkommen offen ſein. Man kann ſie auch blos in ein Glas mit Waſſer ſetzen, ſo daß die halbe Zwiebel im Waſſer iſt und in zwei bis drei Tagen wird ſich die Blüthe öffnen. 7) A. Johnsonii. Eine ſehr ſchöne, in England erzeugte Hybride. Winter und Frühjahr. Blätter 18’ lang, flach, ſtumpf, nach unten etwas concav und geſchmälert, glatt, grün. Schaft vor den Blättern treibend, 18—20“ hoch, meiſtens ſechsblumig. Blumen geſtielt, nickend, groß, ſehr ſchön und wohlriechend, dunkel- roth oder kirſchroth, mit weißem, am Grunde grünlichem Saft— reifen in der Mitte. Es giebt ſehr viele ausgezeichnet ſchöne Ba— ſtarde von dieſer Hybride, als: A. Collvillii, A. Griffini, A. la- gubris u. v. a. 8) A. pulverulenta. Beſtäubte A. Mit einem 2—3’ 1 Schaft und ſehr großen gelblichen Blumen. — 263 — 9) A. purpurea. Purpurrothe A. Die Blumenkrone iſt glockenförmig und hat eine purpurrothe prächtige Farbe; ein jeder Blumenſchaft treibt gewöhnlich zwei Blumen. Blätter ſchwert— förmig, dunkelgrün und glatt. Vom Cap. Man läßt ſie das ganze Jahr im Blumentopf, worin ſie eingepflanzt iſt, ſtehen und begießt ſie mäßig zur Blüthezeit, außer dieſer aber ganz wenig. 10) A. reginae. Königliche A. Caribäen. Winter, Früh— ling. Blätter linienslanzettförmig, 1— 13 lang. Schaft 6 bis 10“ hoch, zwei- bis dreiblumig, groß, dunkel ſcharlachroth. 11) A. sarniensis. Japaniſche Al. Japan, Cap. October. Eine prachtvolle Art. Zwiebel rundlich, grauweiß-röthlich. Blätter linienförmig, ſtumpf, etwas concav, graublau-grün; im Herbſt und Winter treibend, im Sommer abſterbend. Schaft 1—13’ hoch, neun= bis zehnblumig, unten rothfleckig. Blumen prachtvoll, überaus brennend und glänzend zinnoberroth. Die Farbe iſt jo brennend, daß ſie, in der Sonne betrachtet, dem Auge empfindlich wird. Ammobium. Ammobium. — Engl.: Ammobium. A. alatum. Geflügeltes A. Ixodia Ammobium. % Neuholl. Eine hübſche, 2—3“ hohe Immortelle. (Immortelle oder unſterb— liche, iſt eine Blume die man abſchneiden und trocken aufbewah— ren kann, ohne daß ſie verwelkt.) Wurzelblätter länglich-lanzett— oder ſpatelförmig, lang, am Stiele hinab geſchmälert, unten weiß— filzig. Blumen am Ende der Aeſte, goldgelb, ſchön, mit weißen, rauſchenden Kelchſtrahlen. Im mäßig feuchten, lockeren Boden dauert ſie im Freien aus. Der Same wird im April in einen Topf oder ins freie Land geſäet. Ammygdalus. Mandelbaum. — Engl.: Flowering Almond. 1) A. nana. Zwergmandelbaum. k In der Calmuckei und bei Odeſſa. April. 2—4 hoch. Ein mit zahlreichen roſenrothen Blumen bedeckter Strauch, welcher ſich in gutem Boden durch ſeine kriechenden Wurzeln ſtark vermehrt. Blätter ſchmal, lan— zettförmig, glatt, geſägt, am Blattſtiele herablaufend. Seine Ver— mehrung geſchieht ſehr leicht durch Wurzelſchüſſe und Ableger, wozu man die Stämmchen unten 6“ mit Erde bedeckt. Wächſt in jedem Boden und hält die Winter ſehr gut aus. 2) A. pumila. Niedriger M. h China. April. Wird 2 bis 3“ hoch. Aeſte glatt, dunkel purpurroth. Blätter geſtielt, lanzett— förmig, doppelt geſägt, lang geſpitzt, glänzend. Blumen weißröth- — 264 — lich oder hell-roſenroth, geſtielt, einzeln ſtehend. In Gärten wird nur die Varietät mit gefüllten Blumen (floribunda plenis oder multiplex) cultivirt. Vermehrung ſehr leicht durch Wurzel— ſproſſen. Hält ebenfalls die Winter gut aus. Läßt ſich auch leicht treiben, wenn man ihn im Frühjahre nach der Blüthezeit in gute Erde, mit etwas Lehm und Sand vermiſcht, pflanzt und die Töpfe bis zur Zeit, daß man ihn antreiben will, in die Erde ver— ſenkt. Wenn fie anfangen, Knospen zu treiben, iſt es gut wenn man die Zweige manchmal mit lauwarmem Waſſer beſpritzt. Anacyelus. Ringelblume. — Engl.: Marygold. 1) A. radiatus. Geſtrahlte R. O Auf Feldern in Spanien. Sommer. Stengel 12“ hoch, äſtig, etwas zottig. Blätter doppelt gefiedert, mehr oder minder zottig. Blumen gelb. 2) A. valentinus. Valentiniſche oder ſpaniſche R. O Sten- gel 1—2“ hoch, aufrecht oder weitſchweifig äſtig. Blätter etwas zottig, doppelt halbgefiedert. Blumen gelb. Die Samen beider Arten werden im Frühjahre in das offene Land geſäet. Anagallis. Gauchheil.— Engl.: Anagallis. 1)- A. collina oder A. fruticosa. Buſchiges G. E Marocco und Spanien, auf dürren Hügeln. Blühet den größten Theil des Jahres. Eine ſchöne 1—2“ hohe Zierpflanze. Aeſte zahlreich, ausgebreitet, viereckig, krautartig. Blätter anſitzend, linienlanzett— förmig, unten punktirt. Blumen hoch-mennigroth, im Grunde blutroth. Man vermehrt es am beſten durch Stecklinge, aber auch durch Samen, den man im Herbſte oder Frühjahre ſäet. 2) A. monelli. Aufrechtes G. 2 Italien. Sommer. Sehr; hübſch. Der Stengel theilt ſich in aufſteigende Zweige und wird 11“ hoch. Blätter linien-lanzettförmig, glatt, ſpitz, theils quirlförmig, theils entgegenſtehend. Blumen ſehr ſchön blau. Vermehrung wie die erſte Art. Lieben eine leichte, mit Sand ge— miſchte, trockene Erde. Anchusa. Ochſenzunge.— Engl.: Bugloss. 1) A. capensis. Cap'ſche O. O8 Cap. Stengel aufrecht, 1—27 hoch, einfach, gefurcht, ſcharfborſtig. Blätter linien-lanzetts⸗ förmig, zottig, faſt ſcharfborſtig, ganzrandig. Trauben in dichten Endrispen. Blumen ſchön, theils roth oder bläulichroth, theils blau. — 265 — 2 A. paniculata. Rispenblüthige O. 8 2 Süd⸗Europa, Nord⸗Afrika, Sibirien. Juni. Eine ſehr ſchöne Rabatten-Zier⸗ pflanze. Stengel 4—6 hoch, mit vielen getheilten Aeſten, aufs recht, ſehr ſcharfborſtig. Wurzelblätter groß, geſtielt, lanzettför— mig, an beiden Enden geſchmälert, ſpitz, ganzrandig, mit anlie- genden, ſteifen Haaren. Blumen ſehr zahlreich, in rispenſtändigen, ekeinſeitigen Trauben, prächtig himmelblau, groß. Verlangt im Winter etwas trockene Bedeckung. 3) A. sempervirens. Breiblätterige O. 8 England, Spa⸗ nien. Juli bis September. Stengel 1— 13“ hoch. Blätter groß, eirund, geſtielt, undeutlich gezähnt, ſcharfhaarig. Blumen ſchön himmelblau, groß in gepaarten, faſt kopfförmigen Trauben. Ver— langt gleichfalls trockene Bedeckung im Winter. 4) A. tinctoria. Färbende O. Alkannawurzel X Frankreich, Spanien, an trockenen Orten. Juni bis October. Stengel aus— gebreitet, hart ſcharfborſtig. Blätter länglich, halb ſtengelum— faſſend, ſtumpf, ſcharfborſtig. Blumen ſchön dunkelbraun oder purpurroth, in Aehren. Man gebraucht die Wurzel ſtatt der ächten Alkanna zum Rothfärben der Oele. Sie lieben alle einen nahrhaften, nur mäßig feuchten, lockeren Sandboden, werden im Freien cultivirt und am beſten durch den Samen vermehrt. Andromeda speciosa. Prächtige Andromeda. R 1 Engl.: Andromeda. | Virginien. Juli, Auguſt. Ein ſchöner, 2—3’ hoher Zier- ſtrauch mit braungelben oder lederfarbenen Aeſten. Blätter Neirund⸗länglich, geſägt, netzadrig, immergrün, lederartig. Blumen l „| groß, prächtig, weiß, glockenförmig, überhängend, gehäuft ſtehend. 1 10 Es giebt noch viele, in den Vereinigten Staaten wild wachſende Arten, die aber kaum einer Anpflanzung in einem Garten werth I a: Alle Arten verlangen einen beſchützten, etwas ſchattigen Standort und einen weder zu trockenen noch zu naſſen, aus Wald— erde und Sand e Boden. Im Winter muß man Laub ji um die Pflanzen legen. Die Vermehrung geſchieht durch Ableger 0 im April oder Auguſt, oder durch Samen. Dieſer wird gleich nach der Reife in Käſtchen in ſandige Walderde geſäet und nur etwas 0 angedrückt, aber nicht bedeckt, dann ſchattig geſtellt, froſtfrei durch— 1 und ſtets feucht gehalten. | 4 23 Anemone. Anemone. — Engl.: Anemone oder Windflower 1) A. hepatica, auch Hepatica triloba. Leberblume, auch Märzblume.— Engl.: Common Hepatica. In Deutſchland in Hecken und Gebüſchen. März, April. Aus der Wurzel kommen vor den Blättern die einfachen, zuttigen Blumenſtiele. Blätter herzförmig, dreilappig. Lappen ganzrandig, eirund, ſpitzlich. Blu— men blau. Varietäten: mit blauen gefüllten Blumen, mit weißen, fleifchfarbenen, roſenrothen, rothen, mit rothen gefüllten und vio— letten Blumen. Sie lieben einen etwas feuchten, lockern, fetten Boden, eine halbſchattige Lage und bei ſtrenger Kälte eine leichte Bedeckung. Vermehrung durch Zertheilung der Wurzelkeime und durch den gleich nach der Reife zu ſäenden Samen. Pflanzt man fie im Herbſte in Töpfe, jo kann man fie im Zim- mer ſchon im December oder Januar in Blüthe haben, wozu man ſie zwei bis drei Jahre behalten kann. 2) A. coronaria. Garten-A. Windblume. X Levante. Mai bis Juli. Die Wurzelknollen breiten ſich wagerecht aus und ha— ben feine Faſerwurzeln. Wurzelblätter dreifach doppelt zuſam— mengeſetzt. Theile vielſpaltig. Einſchnitte linienförmig, ſtachel— ſpitzige Stengel, 10—12” hoch. Blumen prächtig, groß, auswen- dig weichhaarig, ſcharlachroth, ſechsblätterig. Dieſe geſchätzte Zierpflanze hat ebenſo zahlreiche als prachtvolle Spielarten, als von rother, weißer, violetter, blauer und grauer Farbe, einfach oder gefüllt. Man wähle für ſie einen beſchützten, gegen die heiße Mittags- ſonne beſchatteten Ort und einen lockern, ſchwarzen, fetten, hinrei— chend mit Sand gemiſchten, trockenen, wenigſtens 13’ tiefen Gar- tenboden. Hat der Boden nicht von Natur dieſe Eigenſchaften, ſo muß er ſo gemacht werden, wenn man einen guten Flor erwartet. Iſt der Boden zubereitet, fo theile man die Beete ab, von belie- biger Form, jedoch nicht über 4 breit, damit man ſie bepflanzen kann, ohne darauf zu treten. Gerade Beete thut man wohl, mit Brettern einzufaſſen. Man pflanzt fie im November oder Decem- ber oder auch wohl im Frühjahre, vom Februar bis Mai. Werden ſie im Herbſt gepflanzt, oder ſo zeitlich im Frühjahre, daß noch Fröſte zu befürchten ſind, ſo müſſen die Beete mit Laub bedeckt werden, um den Froſt abzuhalten. Wenn das Kraut und die Blüthen erſcheinen, muß man bei trockenem Wetter das Beet Abends gut begießen, ſo lang aber nur, als ſie in voller Blüthe | 1 11 1 ſtehen. Man theilt ſie in ſo viele Theile als ſie Augen oder Knos⸗ — 267 — pen haben. Um aber recht große Blumen zu bekommen, muß man nur die kleinen abnehmen, welche ſich leicht von der Hauptwurzel ablöſen laſſen. Man muß ſie durchaus bei trockener Witterung legen. Bei dem Pflanzen macht man auf das für ſie beſtimmte Beet gerade Rinnen, ſetzt ſie in dieſelben 2“ tief und 6“ weit von einander, wobei man aber vorſichtig ſein muß, damit das Herz der Wurzel nicht unten zu liegen kommt. Dieſes erkennt man daran, daß auf der einen flachen Seite mehrere feine Haare nach dem Mittelpunkte zugerichtet ſind. Aus der Erde nimmt man die Wurzeln, wenn die Stengel an— fangen zu welken. Man reinigt ſie dann im Waſſer, legt ſie an einen ſchattigen aber luftigen Ort zum Trocknen und hängt ſie nachher bis zum Wiedereinpflanzen in einem Säckchen oder einer Schachtel auf. Den Winter über aber bewahrt man ſie am beſten auf, wenn man ſie ſchichtenweiſe in trockenen Sand packt, ohne daß ſie ſich berühren und an einen froſtfreien Ort ſtellt. 3) A. pavonia. Pfauen⸗A. A. Coronaria. % April bis Juni. Süd⸗ Frankreich. Blätter dreizählig, mit keilförmigen, dreiſpaltigen, eingeſchnittenen Lappen. Schaft 10—12“ hoch. Blume groß, prächtig, carmoiſinroth. Varietäten: mit gefüllten Blumen, mit größeren, ſtark gefüllten, feurig-hochrothen Blumen. Cultur wie bei No. 2. Es giebt noch an zwölf verſchiedene Arten, die aber weniger ſchön ſind. Anoda Dilleniana. Dilleniſche Anoda, rothe Sommermalve. O Engl.: Anoda. Mexico. Sommer bis Herbſt. Stengel 3—4 hoch. Die un- | tern Blätter dreieckig, faſt ſpontenförmig, geferbt, die obern eirund- lanzettförmig, meift ganzrandig. Blumen blau⸗lilla. Man ſäet den Samen im April oder Mai ins freie Land. Es giebt noch einige Arten dieſer Gattung, die aber nicht werth ſind als . aufgeführt zu werden. nis: Chamille.—Engliſch: el auch Chrysanthemum. 1) A. altissima. Höchſte Ch. O Frankreich u. ſ. w. Sommer. Stengel 1—2“ hoch, aufrecht, äſtig, glatt. Blätter doppelt halb— gefiedert. Einſchnitte lanzettförmig, theils gezähnt, fein ſtachel— | ſpitzig. Blume weiß. Man ſäet den Samen im Frühjahre ins freie Land. | — 268 — 2) A. nobilis, flore pleno. Edle oder römiſche Ch. mit gefüll⸗ ten Blumen. X Europa. Sommer. Stengel 13 hoch. Blätter doppelt gefiedert. Blättchen dreitheilig, linien-pfriemenförmig. Blumen weiß, ſtark gefüllt, ſehr ſchön. Sie gedeihet in jedem Gartenboden und wird durch Wurzeltheilung vermehrt. Viele Näſſe und dichter Schatten ſind ihr nachtheilig. 3) A. artemisiaefolia. Pyrethrum sinense. Beifußblätterige Ch.—Engl.: Chrysanthemum. Eine prachtvolle Zierpflanze. Sie ſtammt aus Japan und wurde zuerſt in chineſiſchen Gärten culti— virt. Jetzt iſt fie, bei ihren mannigfaltigen Abänderungen präch— tiger Blumen, ein reicher Schmuck der Glashäuſer, Zimmer und Gärten in Europa und Amerika geworden. Man hat ſie jetzt in zwei verſchiedenen Sorten, nämlich mit großen Blumen und mit kleinen Blumen, welche letztere Pompons genannt werden. In Europa ſind jetzt wohl an 300 Arten bekannt, die alle durch ihre Farbe oder ihren Blumenbau von einander verſchieden ſind, und doch kann die gemeinſte davon eine ſchöne Zierpflanze genannt werden. Hier iſt man noch nicht zu einer einheitlichen Benennung der übrigens ſchon ziemlich zahlreichen Arten gekommen, und wer neue ſchönere Arten zu haben wünſcht, thut am beſten, ſolche in deren Blüthezeit in einem Blumen-Handelsgarten, oder wie man ſie hier gewöhnlich nennt, einen Floriſt-Garten, aufzuſuchen und da zu wählen. Die Engländer theilen die Varietäten in folgende Gruppen: a) Ranunculus-flowered. Ranunkelblüthige. b) Incurving ranunculus- flowered. Einwärtsgekrümmt⸗ ranunkelblüthige. c) China- astered-flowered. China -Aſter-blüthige. d) Marygold-flowered. Ringelblumenblüthige. e) Tassel-flowered. Quaſt⸗- oder Troddelblüthige. In einer ſonnigen und vor rauhen Nordweſtwinden geſchützten Lage und einem fetten, lockern, mit Sand gemiſchten Boden können bier die meiſten Sorten im Freien aushalten, wenn ſie im Spät⸗ herbſt nach ihrer Blüthezeit bei ſtarken Fröſten mit Laub bedeckt werden; allein wer den Platz hat ſie in Töpfen froſtfrei überwin⸗ tern zu können, thut am beſten, wenn er folgende Behandlung beobachtet: Im April bereitet man an einer ſonnigen und wo möglich an der Nordweſt- oder Nordſeite etwas geſchützten und von keinen Bäumen umgebenen Stelle ein 4—5 breites, lockeres Gartenbeet, nimmt die alten Pflanzen aus den Töpfen und ſetzt ͤ„FF UU ů˙1˙⁰ô A: A1¼ J] ˙˙uůuu!̃P—̃̃ . ̃ÿʃp̃ pP. ̃—¾ͥͥꝛ̃ ²ẽůöP——Ä— ] ⁰—⁰11- — 269 — fie, nachdem der äußere Wurzelfilz weggenommen und der Ballen etwas an der Oberfläche gelockert worden, in zwei Reihen, 3“ weit von einander entfernt, verbandweiſe in das Beet, d. h. in ſolcher Art, daß die erſte Pflanze in der zweiten Reihe zwiſchen der erſten und zweiten Pflanze in der erſten Reihe zu ſtehen kommt. Die Erde muß ſtets feucht und vom Unkraute rein gehalten werden. Im Juni oder Anfangs Juli, wenn die Stengel ſtark herange— wachſen ſind, werden ſolche flach auf die Erde niedergelegt und etwa 6—10“ unterhalb der Spitze feſtgehackt. Nach kurzer Zeit wird ſich die Spitze der Stengel empor richten; es entſteht dadurch eine natürliche, knieförmige Biegung, welche das Abſenken der ſehr brüchigen Stengel mittelſt eines abgeſpaltenen, etwa 1—13’’ langen Einſchnittes von unten nach oben, ſehr erleichtert. Man kann das Ablegen, ſobald die Spitzen ſich aufgerichtet haben, ſo— gleich vornehmen und damit bis Mitte Auguſt fortfahren, und zwar entweder in die freie Erde (welches vorzuziehen iſt), oder in daneben eingeſenkte, mit Miſtbeet- oder ſonſt einer fetten, lockeren, mit ein Sechstel Sand gemiſchten Erde gefüllte Töpfe, wobei die abgeſpaltenen Züngelchen 2—3“ tief und ſenkrecht unter die Erde gebracht werden müſſen. Wird das Beet ſtets gut feucht gehalten, ſo haben ſich die Ableger nach vier bis ſechs Wochen hinreichend bewurzelt, um von den alten Stöcken getrennt und mit einem an- gemeſſenen Erdballen in Töpfe gepflanzt zu werden. Nach dem Einpflanzen ſtellt man die Töpfe an einen beſchützten, ſchattigen | Ort, bis fie fich erholt haben und nicht mehr trauern. Beſſer iſt s jedoch, ſie in einen kalten, hohen Miſtbeetkaſten unter Fenſter | zu ſtellen und Anfangs zu beſchatten. Wird die Witterung zu | rauh und kalt, fo ſtellt man fie vor die Fenſter eines Glashauſes, oder in ein fonniges Zimmer. Nach der Blüthezeit können die Stengel zurückgeſchnitten und die Pflanzen an einen kühlen, je— doch froſtfreien Ort geſtellt werden, wo ſie gegen das frühe Trei— | ben und Vergeilen gefichert find. Im Winter müſſen fie ſehr mäßig, in der Blüthezeit aber reichlich begoſſen werden. Um fie niedrig zu erhalten und ſo daß ſie dennoch ſchöne Blu— men bringen, iſt folgendes Verfahren zu empfehlen: Man pflanzt ſie in's freie Land, in eine ſonnige Lage, und ſchneidet dann, ehe ſich die Knospen hinlänglich entwickelt haben, ungefähr Ende Juli die oberſten Endtriebe ab, benutzt dieſe zu Stecklingen, welche man in Töpfe pflanzt, ſo auf ein warmes Miſtbeet ſetzt und Anfangs I beſchattet, wo fie in kurzer Zeit Wurzeln machen und in einer Höhe von 1—2’ ihre ſchönen Blüthen entwickeln. — f | | a | — 270 — Anthericum. Zaunblume.— Engl.: Anthericum 1) A. annuum. Jährige 3. O Cap. Juli. Blumen gelb, dicht in Reihen übereinander ſtehend. Wird durch Samen ver— mehrt, den man im Mai dahin ſäet, wo ſie ſtehen bleiben ſollen. 2) A. esculentum. Eßbare 3. X Nordamerika. Wurzel knollig. Blätter linienförmig, gekielt, kürzer als der Schaft. Ver— längerte Traube ſchöner, hellblauer Blumen. 3) A. glaucum. Graugrüne 3. X Peru, Lima. Juli bis September. Wurzel gebüſchelt. Blätter ſchwertförmig, gekielt, graugrün. Schaft 2“ hoch, mit einer ſehr langen, vielblumigen Traube ſchöner, großer, weißer Blumen. 4) A. Liliago. Lilien 3. X Deutſchland und favoyifche Alpen, an trocknen, fteinigen Plätzen. Mai — Juli. Wurzel ge- büſchelt. Blätter linienförmig. Blumen weiß, zierlich, in viel— blumiger Traube. Varietät: mit gefüllten Blumen. Die drei letzteren Arten werden durch Wurzeltheilung vermehrt und in's Freie, in einen nahrhaften, mehr trocknen als feuchten Sandboden gepflanzt; man ſchützt ſie mit einer trocknen Bedeckung gegen den Froſt. Antholyza. Rachenlilie.— Engl.: Antholyza. 1) A. thiopica. Aethiopiſche R. % Zwiebel groß, platt zuſammen gedrückt. Blätter ſchwertförmig, an beiden Enden ge— ſchmälert, gerippt, ſpitz. Schaft 2—37 hoch, mit zweitheiliger Aehre. Blumen ſehr ſchön, gelblich-ſcharlachroth. 2) A. lucidor. Glänzende R. X Blätter im Grunde faden- förmig, dann linien-ſchwertförmig. Schaft 13’ lang. Blumen dachziegelig, ährenſtändig, purpurroth. 3) A. nervosa. Nervenblätterige R. X Blätter ſchwertför— mig, ſpitz, mit vier gelblichen, hervorſtehenden Rippen, von der Länge des Schafts. Dieſer “ und darüber hoch. Blumen in— carnatroth. 8 4) A. præalta. Hohe R. X Gleicht der erſten Art, iſt aber in allen Theilen größer. Blumenſchaft 4— 6“ hoch. Blumen pommeranzenfarbig. R Man pflanzt ſie einzeln in angemeſſene Töpfe und zwar im September oder October. Am beſten wachſen ſie in guter, fetter Walderde, mit dem vierten Theil Flußſand vermiſcht. Man durch— wintert fie leicht in einem mäßig warmen Zimmer oder Glas- hauſe. Anfangs begießt man ſie ſehr wenig, wenn die Blätter — 271 — aber faſt ausgebildet ſind, verlangen ſie reichlich Waſſer. Sobald die Blätter an der Spitze abwelken, wird wieder weniger begoſſen, nach dem Abſterben derſelben aber gar nicht mehr. Sie ſind alle ſehr ſchöne Zierpflanzen. Anthyllis. Wollblume.— Engl.: Kidney-Vetch. 1) A. Barba Jovis. Jupitersbart. h Italien, Orient, an Felſen. Ein hübſcher 4—6“ hoher, vieläſtiger Strauch, mit ge= ſtielten, gefiederten, auf beiden Seiten mit feinen weißen Härchen beſetzten, glänzend ſilberweißen Blättern. Die gelben oder weißen Blumen ſtehen kopfförmig bei einander an den Spitzen der jün— geren Zweige. Man pflanzt ihn in gute, mit Lehm und Sand vermiſchte Erde. 2) A montana. Berg W. X Oeſtreich ꝛc. Mai — Juli. 6—8“ hoch, niederliegend, dann aufſteigend, raſenbildend. Blätter gefiedert, mit 15—21 kleinen lanzettförmigen Blättchen. Blumen roth, in langſtieligen, dichten Köpfchen. 3) A. tetraphylla. Vierblätterige W. O Süd⸗Europa, auf Aeckern. Juli—Auguſt. Stengel niedergeſtreckt. Blätter gefie- dert, mit ſehr großen, eirunden Endblättchen. Blumen hellgelb, in wenigblumigen, anſitzenden, winkelſtändigen Köpfchen. Vermehrung der erſten Art durch Stecklinge, die unten etwas Holz haben müſſen, ſowie durch Ableger und Nebenſchüſſe. Nro. 2 und 3 durch Samen, den man im Frühjahr ſäet. Antirrhinum. Löwenmaul. — Engl.: Snap Dragon. Alle Arten, wovon manche O und andere % find, werden leicht durch Samen vermehrt, den man im Frühjahr entweder in's freie Land oder in ein abgetriebenes Miſtbeet ſäet und die Pflanzen dann verſetzt. Die ſchönſte Art hiervon iſt A. majus. Großes L. 8 N Es variirt vom dunkelſten bis zum hellſten Roth, mit weißen, gelben, ſchön geſtreiften und doppelten oder gefüllten Blumen. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Aquilegia. Akeley.— Engl.: Calumbine. 1) A. alpina. Alpen A. 2 Schweiz, Piemont und auf den Alpen. Blumen groß, ſchön, hellblau. 2) A. atropurpurea Schwarzrothe A. X Sibirien. Blumen bräunlich⸗purpurroth. — 272 — 3) A. anemonoides. Anemonenartige A. X Sibirien. Blu⸗ men blau. 4) A. canadensis. Canadiſche A. X Auch in Kentucky und Virginien, an ſchattigen, feuchten Felſen, nahe an Bächen. Blu- men roth und inwendig bis zur Mitte gelb. 5) A. formosa. Schöne A. 1 Kamtſchatka. Gleicht ganz der vorhergehenden Art. 6) A. vulgaris. Gemeine Aa. M Deutſchland. Blumen ſchön, groß, dunkelblau. Man hat hiervon mehrere Varietäten, als rothe und weiße, auch mit gefüllten Blumen. Sie gedeihen alle in faſt jedem Boden und werden meiſtens durch Samen, doch auch durch Wurzeltheilung vermehrt. Arabis. Gänſekraut.— Engl.: Wall-Cress. 1) A albida. Weißliches G. % Taurien. März — April. Eine niedrige, raſenbildende Zierpflanze. Blätter wenigzähnig, grauweißlich, faſt filzig. Wurzelblätter verkehrt eirund-länglich. Blumen zahlreich, weiß, in Trauben. 2) A. alpina. Alpen G. X Europa, an Felſen und Kalk- bergen. April. Gleicht der vorigen an Wuchs, Blätter aber mehr gezähnt, lanzettförmig, zugeſpitzt, grauzottig. Blumen weiß. 3) A. rosea. Roſenrothes G. 2 8 Calabrien. Mai. Stengel 10 — 12’ hoch. Blätter länglich, halbumfaſſend, am Grunde faſt herzförmig, gezähnt, grün, ſcharf. Blumen purpur— roſenroth. Durch Samen gezogen, den man im Frühjahre ausſäet. No. 3 verlangt bei ſtrenger Kälte etwas Bedeckung. Lieben einen ſon⸗ nigen, trockenen Standort und einen lockeren, nahrhaften Sand- boden. Arctotis. Bärohr.— Engl.: Aretotis. Hiervon giebt es mit Einſchluß der Varietäten einige zwanzig Arten, wovon folgende die ſchönſten ſein mögen: 1) A. speciosa. Prächtiges B. Y Blätter ſtark leierförmig⸗ halbgefiedert, gezähnt, unten filzig, mit dreieckigen Endlappen. Blumen groß, ſehr ſchön; Strahlenblümchen inwendig gelb, am Grunde blutroth gefleckt, auswendig blutroth. Scheibe gelb. 2) A. amoena. Angenehmes B. h Cap. Blüht den größten Theil des Jahres. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Stengel 12 bis 2 hoch, mit ausgebreiteten, weißfilzigen Aeſten. Blätter leier- 21 — förmig⸗halbgefiedert, mit ganzrandig, rundlich-ſtumpfen Lappen, filzig, unten weißgrau. Blumen groß; Strahlenblümchen bren— nend⸗pommeranzenfarbig, auswendig purpurröthlich; Scheiben- blümchen gelb und ſchwärzlich. 3) A. arborescens. Baumartiges B. h Stengel ſtrauch— artig. Aeſte filzig. Blätter halbgefiedert, weißgrau, unten filzig. Blumenſtiele ſchwarz behaart. Strahlenblümchen auswendig ro— ſenroth, inwendig ſchneeweiß, am Grunde pommeranzenfarbig, ſchön, Scheibe gelb. 4) A. fastuosa. Stolzes B. O Cap. Juli — September. Wurzel faſerig. Stengel krautartig. Blätter länglich, kurzhaarig, gezähnt oder buchtig. Strahlenblümchen pommeranzenfarbig, am Grunde blutroth. Scheibe ſchwarzroth. | 5) A. decumbens. Niederliegendes B. h Cap. Stengel einfach, niederliegend, am Grunde wurzeltreibend, an der Spitze aufgerichtet und blattlos, ſchneeweiß, filzig. Blätter faſt leier— förmig, gezähnelt, auf beiden Seiten filzig. Blumen ſchön, blaß— roſenroth, Scheibe ſchwärzlich. 5 6) A. rosea. Reſenrothes B. h Eine Varietät von No. 5, mit ſchönen, großen, weißroſenrothen Blumen. Hierher gehört auch Sphenogyne speciosa, die ſehr ſchön iſt. Sie lieben alle einen guten, lockeren, nicht zu trockenen, mit Sand vermiſchten Boden. Man kann den Samen im Mai ins offene Land ſäen oder im April in ein lauwarmes Miſtbeet und ſtets feucht halten. Sie halten alle —wenigſtens bei etwas Bedeckung — unſere Winter aus. In Töpfen überwintert man fie bei 38—45° W. und begießt ſie mäßig, im Sommer reichlich. Argemone. Stachelmohn.— Engl.: Argemone. Von dieſer Gattung verdient nur f A. Hunnemanni. Hunnemanns St. p gepflanzt zu werden, die aber wirklich prachtvoll iſt. Vaterland Valparaiſo, Juli bis Herbſt. Stengel 3—4“ hoch, dornig, ſehr äſtig. Blätter anſitzend, buchtig, halbgefiedert, dornig, gezähnt. Blumen ſehr groß, 5“ im Durchmeſſer, milchweiß und etwas ins Gelbe ſchimmernd. Sie werden ins freie Land geſäet, wo ſie ſtehen bleiben. Sie lieben einen guten, lockern, nicht zu trocknen Boden. Aristolochia. Oſterluzei.— Engl.: Birth Wort, Dutch Pipe. Hiervon halten vermuthlich nur folgende Arten unſere Winter im Freien aus. Sie ſind alle Schlingpflanzen. % — 274 — 1) A. glauca. Graugrüne O. h Portugal, Barbarei, Juni. Blätter eirund-herzförmig, ſtumpf, unten grau. Blume gekrümmt, ſchwärzlich, purpurroth, glatt, mit eirunder, zugeſpitzter Lippe. Ver— langt im Winter eine gute, trockene Bedeckung. 2) A. odoratissima. Wohlriechende O. E Mexico. Mai. Blätter herzförmig, länglich, zugeſpitzt. Blumen gelbgrünlich-pur⸗ purroth, mit herz-lancettförmiger Lippe. Die Pflanze riecht ſtark. Verlangt im Winter eine trockene Bedeckung. 3) A. Sipho. Großblätterige O. E Nordamerika Juli. — Stengel 10 — 127 hoch. Blätter groß, herzförmig. Blumen win— kelſtändig, einzeln, bräunlich oder ſchmutzig ſchwarz-purpurröthlich. (Einem mit einem Deckel verſehenen Pfeifenkopfe ähnlich.) 4) A. tomentosa. Südcarolina, Louiſiana. Juni. Blätter herzförmig, ſtumpflich, unten filzig. Blumen einzeln, winkelſtändig, filzig, mit gerader Röhre, vorn aufſteigend, auswendig grün, mit drei ſpaltigen, inwendig gelben, am Grunde braun-purpurrothen Rande, und klaffendem Schlunde. Muß hier eine Bedeckung haben. Artanema. Artanema. On oder Torenia scabra. (Unter den letzteren Namen wird der Samen gewöhnlich verkauft.) Neuholland. Juli — Spätherbſt. Die untern Blätter eirund und eirund⸗lancettförmig, die obern lancettförmig. Blumen ſehr hübſch, der Randlappen blau, am Grunde weiß, und ſehr fein flaumhaarig mit einer weißen, inwendig blau geſtreiften Röhre. Der Same dieſer ſchönen Zierpflanze wird im April in einen mit Walderde oder Miſtbeeterde gefüllten Topf geſäet und in ein warmes Zimmer oder Miſtbeet geſtellt, gegen Ende Mai können ſie in's Land gepflanzt werden. Will man welche überwintern, fo müſſen fie von 40— 50 W. haben. Im Sommer verlangt ſie viel Waſſer. Asclepias. Schwalbenwurz.— Engl.: Swallow- Wort. 1) A. carnosa. Siehe Hoya carnosa. 2) A. angustifolia. Schmalblättrige Sch. X h Mexico. Juli —Herbſt. Stengel 4—5 hoch, an zwei entgegengeſetzten Sei— ten mit einer feinfilzigen Linie verſehen. Blätter entgegengeſetzt, linien-lanzettförmig, ſpitz, 3—43” lang. Zierliche, röthlichweiße Blumen in Enddolden. 3) A. curassavica. Pommeranzenfarbige Sch. h h Weſt⸗ indien, Curacao. Juni bis Spätherbſt. Eine ſehr ſchöne Art. Stengel 3 —6“ hoch. Blätter entgegengeſetzt, lanzettförmig. Blu- i u u men dunkelpommeranzenfarbig, die Nectarkrone heller, in ſeiten— „und endſtändigen Dolden. Varietät mit weißen Blumen. n 4) A. pulchra. Schöne Sch. : Nordamerika. Stengel 3—4 hoch. Blumen ſchön roth, mit hellrother Nektarkrone. 5) A. quadrifolia. Vierblätterige Sch. Nordamerika. Blumen ſchön weiß. 6) A. syriaca. Syriſche Sch. Syriſche Seidenpflanze. k Syrien, auch in Virginien u. ſ. w. Blumen purpurroth oder fleiſch— farbig, wohlriechend, in überhängenden großen Dolden. Die jungen Sproſſen kann man wie Spargel eſſen. 7) A. tuberosa. Knollige Sch. 2 Nordamerika. Blumen ſchön orangengelb. 8) A. vanillea. Nach Vanille riechende Sch. 2 Am Green River in Kentucky. Blumen lillafarbig. — — Vermehrung durch Wurzeltheilung und Samen. Halten alle unſere Winter gut aus. Asphodelus Affodill.— Engl.: Asphodel. 1) A. albus. Weiße A. ' Süd⸗Europa. Mai. Blumen ſchön, weiß. e 2) A. luteus. Gelber A. h Sicilien. Blumen ſchön, groß, gelb, in langer Traube. 3) A. tauricus. Tauriſcher A. h Blumen weiß, ſchön, trau benſtändig. Sie lieben einen etwas trockenen, lockern, nahrhaften Boden und ſonnigen Standort. Vermehrung durch Samen und Wurzeltheilung. Aster. Aſter. — Engl.: Star-Wort, hier auch Aster. Es giebt mehr als 50 Arten (mit Einſchluß der Varietäten) die alle, bis auf ungefähr den zehnten Theil in dieſem Lande wild wachſen, und daher in den hieſigen Gärten (als zu gemein) nicht geliebt werden. Ich finde es daher für überflüſſig, ſolche hier auf— zuführen, und will nur die zwei Arten beſprechen, die man auch in den hieſigen Gärten antrifft und wovon die erſtere ſehr beliebt iſt. 1) A. chinensis. Chineſiſche A.—Engl.: China Aster. O Die ſchönſte Art dieſer Gattung. China, Japan. Sommer bis Spätherbſt. Eine allgemein bekannte, vortreffliche Zierpflanze. Stengel äſtig, rauh, 2—3“ hoch. Blätter eirund oder eirund-lan- zettförmig, tief gezähnt; Wurzelblätter herzförmig, gezähnt, geſtielt. Blumen groß, prächtig, von mancherlei Farben und Varietäten, 5 * — 276 — z. B. weiß, gelb-weiß, hell- und dunkelblau, violett, fleiſchfarbig, fil- bergrau, hell-, roſen- und dunkelroth oder carmoiſin, weiß mit roth, blau oder hellblau geſtreift. Hinſichtlich der Füllung der Blumen unterſcheidet man ſie in ſolche, wo die Füllung aus Blättern beſteht und in ſolche wo die Füllung aus Röhrchen gebildet iſt. (Band— aſter und Röhrenaſter.) Die Röhrenaſter ſind allgemein als ſchö— ner anerkannt als die Bandaſter. Außerdem giebt es Zwergaſter von 6— 12“ Höhe mit gefüllten Blumen von mehreren Farben, Kugelaſter mit faſt kugelförmigen und röhrig gefüllten Blumen, und Pyramidenaſter mit zahlreich gefüllten Blumen. Man ſäet den Samen im April entweder in ein abgetriebenes Miſtbeet, oder ins freie Land in ſehr lockere, nahrhafte Erde. Die jungen Pflanzen verſetzt man im Mai einzeln oder zwei zuſammen an die beſtimmten Stellen in's freie Land, begießt ſie und bedeckt ſie des Nachts bei allenfalls noch zu befürchtendem Froſt. Sie lieben einen fetten und lockern Boden, und je fruchtbarer und lockerer die Erde iſt, je ſchöner werden die Blumen. Samen ſammeln muß man nur von gefüllten Blumen. 2) A. tenellus. Zarte A. O Sie ſtammt vom Cap. Juli bis October. Stengel 6—12“ hoch, oben äſtig, etwas behaart, Blü— thenäſte an der Spitze nackt, einblumig. Blätter zerſtreust ſtehend, linienförmig, fein geſpitzt. Blumen zierlich, himmelblau. Wenn ſie im Lande dicht zuſammen gepflanzt werden, gewähren ſie einen ſehr ſchönen Anblick. Astragalus. Tragant. — Engl.: Milk-Vetch. 1) A. galegiformis. Geisrautenartiger T. Sibirien. Juni bis Auguſt. Stengel 5—8“ hoch, äſtig. Blätter 12—13” paarig gefiedert. Blumen weiß, hängend, in hübſchen, langen, einſeitigen Aehren. 2) A. monspessulanus. Franzöſiſcher T. X Gefiederte Blätter und eine ſchöne lange Aehre fleiſchrother Blumen. 3) A. odoratus. Wohlriechender T. X Blumen ocherweiß, wohlriechend. 4) A. Onobrychis. Süßkleeartiger T. 2 Oeſtreich, Frank⸗ reich u. ſ. w. Stengel weichhaarig. Blättchen 7—9jochig. Schöne purpurrothe, länglich-eiförmige Aehren. 5) A. pentaglottis. Spaniſcher T. O Zierliche, purpurrothe Blumenköpfchen. Alle dauern im Freien aus, verlangen aber einen tiefen, mehr trockenen als feuchten Boden und einen ſonni⸗ gen Standort. Die Vermehrung geſchieht am beſten durch den Samen, den man im April in das freie Land ſäen kann. 9 — 277 — Astrantia. Sterudolde.— Engl.: Master Wort. 1) A. carniolica. Krain'ſche St. X Krain, Kärnthen. Mai bis Juli. Wurzelblätter handförmig-fünflappig. Hülle weißlich— grün, welche die blaßröthliche Dolde überragt. 2) A. major. Große St. X Europa. Der 12—2“ hohe Stengel hat an ſeiner Spitze die bläulich-weißen Blumenſchirme, deren beſondere Hüllen weißlich-purpurroth ſind. 3) A. minor. Kleine St. X Europa. Der 1’ hohe, zarte, oben äſtige Stengel hat an jedem ſeiner Zweige eine weiß- oder blaßblaue Blumendolde. Sie gedeihen in jedem lockern, feuchten Gartenboden, lieben etwas Schatten und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. No. 3 liebt eine etwas feſtere Erde. Athanasia. Athanaſie.— Engl.: Athanasia. | 1) annua. Jährige A. © Afrika. Juli bis September. Sten⸗ gel äſtig 1—2 hoch, glatt. Blätter tief halbgefiedert, fleiſchig. Die gelben Blumenköpfchen bilden an den Spitzen der Zweige einen flachen Strauß. 23) A. crithmifolia, 3) A. scariosa, | 4) A. trifurcata, 5) A. virgata, und 6) A. glabra, find kleine Sträucher vom Cap, blühen alle gelb und in Doldentrauben. Sie find unſterblich, d. h. deren Blumen behalten Farbe und Form, wenn man ſie abbricht und trocken auf— bewahrt. Sie lieben eine lockere, fette, mit Sand gemiſchte Erde. Halten bei guter, trockner Bedeckung unſere Winter gut aus. Will man fie aber in Töpfen cultiviren, jo überwintert man fie bei 834— 43“ W. und begießt ſie ſehr wenig. * — Sn — Atractylis. Strahlkopf, Spindelkraut.— Engl.: Atractylis. I) A. cancellata. Gegitterter St. O Spanien. Stengel 1 hoch, äſtig. Blätter linien-lanzettförmig, weichhaarig. Blumen | einzeln, endſtändig, bläulich-purpurroth. Die Kelchblätter find borſtig⸗halbgefiedert, dornig, ſehr lang und umhüllen das Blüthen— köpfchen. Man ſäet den Samen im April ins freie Land. 24 % — 278 — 2) A. oppositifolia. Entgegengeſetzt⸗blätteriger St. Cap. Stengel faſt einfach, weiß-wollig. Blätter entgegengeſetzt, unten ſchneeweiß filzig, länglich-elliptiſch, dornig gezähnt. Blume end— ſtändig, ſehr ſchön, etwa ſo groß als bei Aster chinensis. Verlangt Raſen- und Lauberde zu gleichen Theilen, mit 8 gro— bem Flußſande gemiſcht. Im Winter 50 —60 W. Im Som- mer viel Luft, etwas Schatten und viel Waſſer. Vermehrung durch Stecklinge. Atropa physaloides. Nicandra phys. Schluttenartiges Toll⸗ kraut, Männerſieg. O Engl.: Nicandra. Peru. Juli bis September. Stengel äſtig, eckig, 4—6’ hoch, glatt. Blätter buchtig-eckig, oft gelappt. Die Blumen kommen aus den Blattwinkeln der Blätter, ſind ſchön, hellblau mit gelbem Grunde und dunkelblauen Nectarien. Liebt Sonne und einen ſehr fetten Boden. Der Same kann im April ins freie Land ge— ſäet werden. Aucuba japonica. Japaniſche Aucuba. % Engl.: Gold-Tree. Ein ſchönes, immergrünes Bäumchen, welches eine Höhe von 4—5 erreicht. Aeſte und Blätter entgegengeſetzt. Blätter läng— lich, zugeſpitzt, entfernt-geſägt, glänzend, pergamentartig, grün, mit gelben Flecken beſtreut, welches ihnen ein beſonderes, hübſches Anſehen giebt. Blumen, klein, braun, unanſehnlich. Es hält unſere Winter gut aus, wenn man den Grund mit Laub bedeckt und um das Bäumchen Cederäſte ſteckt. Ayenia pusilla. Kleine Ayenie. O Engl.: Ayenia. Jamaika, Peru. Juni bis Juli. Stengel 1 hoch. Blätter | eirund⸗lanzettförmig, ſpitz, gezähnt. Blumen purpurroth, von ſonderbarer zierlicher Form. Man ſäet den Samen in ein ziemlich warmes Miſtbeet und ver⸗ ſetzt die Pflanzen im Mai in fette, lockere Erde an einen ſonnigen Standort. Azalea. Azalie.— Engl.: Azalea. 1) A. arborescens. Baumartige A. : Nord-Amerika. Juni. Stengel baumartig. Blätter verkehrt eirund, glatt gewimpert, unten graugrün. Blumen ſehr groß, blaß fleiſchfarbig. Il x — 279 — 2) A. aurantiaca. Pommeranzenfarbige A. Nord-Amerika. Mai. Blätter lanzett- oder verkehrt-eirund-lanzettförmig, an beiden Enden geſchmälert, oben glatt, unten in der Jugend etwas weichhaarig, ſpitz, gewimpert. Blumen prächtig, groß, ſcharlach— gelb, in doldenförmigen Endbüſcheln. Hiervon giebt es neun bis zehn Varietäten. 3) A. canescens. Weißlichgraue A. h Carolina. April. Blätter länglich, mit weißgrauen Flaumhaaren bekleidet, unten faſt filzig. Blumen klein, roth und weiß, glattlich, in Dolden⸗ trauben. 4) A. calendulacea. Ringelblumenfarbige oder prächtige A. h Carolina, Virginien. Mai. Blätter lanzettförmig, an beiden Enden geſchmälert, gewimpert, ſpitz. Blumen prächtig, groß, in Enddoldentrauben, ſafrangelb-orangefarbig, auswendig behaart. Hiervon giebt es eine große Maſſe Varietäten, als: ſcharlach— gelb, dunkel ſafrangelb, kupferfarbig mit Gelb gemiſcht, roth-kupfe⸗ rig, feuerfarbig mit Gelb u. ſ. w. 5) A. glauca. Graugrüne A. b Nord-Amerika. Juni. Stengel 2—3“ hoch, mit braunen, ſteifbehaarten, zahlreichen Aeſten. Blätter verkehrt-eirund-länglich, gewimpert, unten grau— grün und bloß auf der Mittelrippe behaart, oben glatt. Blumen weiß an der Spitze geröthet, auswendig weichhaarig, klebrig. Auch hiervon giebt es vier bis fünf Varietäten. 6) A. nitida. Glänzende A. e Virginien, und zumal um Richmond, in Sümpfen. Mai. Blätter ſpatel-lanzettförmig, ſtachelſpitzig, lederartig, oben glänzend, gewimpert. Blumen weiß, wohlriechend, an der Spitze etwas röthlich, klein, doldenförmig ge⸗ häuft, endſtändig, klebrig behaart. 7) A. nudiflora. Nacktblüthige A. 2 Nord⸗Ameria. Juni. Stengel 3—6 hoch, äſtig. Blätter länglich oder lanzettförmig, an beiden Enden geſchmälert, ſpitz, gewimpert, unbehaart. Zweige meiſtens gelbbraun, behaart, am Ende die ſchönen, röthlichen, faſt doldenförmig gehäuften, auswendig weichbehaarten Blumen. Hiervon giebt es eine größere Anzahl Varietäten als von allen andern Arten: mit weißen, violetten und rothen in allen Schatti— rungen, auch weiß und roth geſtreifte u. ſ. w. 8) A. tomentosa. Filzige A. 2 Nord-Amerika. Mai. Wuchs faſt wie bei der vorhergehenden Art. Blätter lanzettförmig oder eirund⸗lanzettförmig, zugeſpitzt, unten fein graufilzig. Blumen || auswendig drüſenhaarigsklebrig, weiß und fleiſchfarbig, klein. 9) A verticillata Quirlförmige A. Nord-Amerika. Mai. [Eine ſtark und kräftig wachſende Art. Wuchs und Blätter wie — 280 — bei A. nudiflorra Blumen ſchön, ziemlich groß, weiß, auswendig drüſenhaarig- klebrig, faſt quirlförmig ſtehend. 10) A. viscosa. Klebrige A. ? Nordam. In ſchattigen Ge— hölzen und Wäldern. Juni. Stengel 2—5“ hoch, mit braunen Aeſten. Blätter lanzettförmig, verkehrt-eirund, zugeſpitzt, am Grunde geſchmälert, faſt glatt, oben etwas glänzend, gewimpert, undeutlich gezähnelt. Blumen kleiner als bei A. nudiflora, kle- brig-weichhaarig, wohlriechend, weiß und röthlich, in Enddolden— trauben. Auch von dieſer giebt es ſehr viele Varietäten. 11) A. indica. Indiſche A. h Oſtindien, China, Japan. April bis Juni. Die jungen Aeſte mit angedrückten, meiſtens rothbraunen Haaren bekleidet. Blätter lanzettförmig oder verkehrt-eirund— länglich, an beiden Enden geſchmälert, ſpitz, auf beiden Flächen mit angedrückten Härchen bekleidet, gewimpert. Blumen prächtig, groß, am Ende der Zweige zuſammengehäuft, kupfrig-hochroth. Blumenſtiele und Kelche behaart. | Von dieſer prächtigen Zierpflanze giebt es eine ſehr zahlreiche Menge noch prächtigerer Varietäten und Baſtarde; mit weißen, dunkel⸗purpurrothen, dunkel-violetten, ſcharlachrothen, hellziegel— rothen, lillafarbigen, dunkelrothen, roſenrothen, carmoiſinrothen, geſtreiften und ſchattirten Blumen, mit ganz grünen und mit bun— ten Blättern. 12) A. pontica. Pontiſche A. h Pontus, Trapezunt. Mai. Stengel 3—4“/ und darüber hoch. Blätter länglich-lanzettförmig, zugeſpitzt, mehr oder minder weichhaarig, am Grunde geſchmälert, gewimpert. Aeſtchen und Blattſtiele behaart. Blumen ſehr groß, goldgelb, wohlriechend, ſehr ſchön, in anſehnlichen Doldentrauben, mit klebriger, behaarter Röhre. Von dieſer giebt es ebenfalls an vierzig Varietäten. 13) A. sinensis. Chineſiſche A. E China. April bis Juni. Die jüngeren Aeſte ſteifhaarig, braun. Blätter oval-eirund, zu⸗ geſpitzt, mit knorpeliger Spitze, oben etwas runzlich, nach dem Rande zu kurz ſteifhaarig, ſteifhaarig gewimpert, unten weißbläu⸗ lich⸗-grau, auf der Mittelrippe ſteifhaarig, 3 bis 33“ lang, am kühlen Standorte abfallend, bei 45 bis 50° W. aber im Winter größtentheile ausdauernd. Blumen in anſehnlichen Enddolden⸗ trauben, goldgelb, faſt von der Form und Größe wie bei Rhodo- dendron ponticum. Eine der prachtvollſten Arten. f Dieſe Azaleen in Gruppen gepflanzt, gewähren in der Blüthe- zeit einen Anblick, der wohl von keiner andern Gattung Blumen übertroffen wird, obgleich die nordamerikaniſchen Arten und a. pontica ihre Blüthen entwickeln, ehe die Blätter ſich entfalten. Alle Arten und Varietäten dauern hier an einem etwas ge- ſchützten, nicht zu ſonnigen Standorte im Freien aus. Sie | | | | wachen am beiten in gut verfaulter Holz- und Lauberde oder Walderde mit Sand gemiſcht, die 12 bis 2° tief fein muß. Sie verlangen im Sommer eine ununterbrochene Feuchtigkeit und es iſt daher gut, den Boden mit Moss zu belegen und fie bei anhal— tender Dürre reichlich zu begießen. No. 11 und 13 müſſen aber im Winter mittelſt einer Bedeckung und Einband gegen den Froſt geſchützt werden. Auch ſtreut man 3 bis 4“ hoch Laub auf den Boden um die übrigen Arten. Die Vermehrung geſchieht durch Samen, Stecklinge und Ab— leger. Die beſäeten Töpfe ſtellt man in ein lauwarmes Miſtbeet und hält ſie ſchattig und feucht. Die jungen Sämlinge muß man in ſehr kleine Töpfe pflanzen und fie warm halten (54 bis 60 W.) bis ſie ſtark genug ſind und dann nach und nach an eine kältere Temperatur gewöhnen. Berria chrysostoma. Goldgelbe Bärie. O— Engl.: Baeria. Neu⸗Californien. Juni bis Juli. Stengel 8 bis 12“ hoch, etwas äſtig, ſehr fein weichhaarig. Blätter entgegengeſetzt, linien förmig, ganzrandig, etwas dicklich, breit, ſtumpf. Blumen zierlich, goldgelb, einzeln, endſtändig. Der Samen wird im April in's freie Land geſäet, und zwar um Blumenbeete als Einfaſſung. Balsamina hortensis. Garten⸗Balſamine. O Engl: Balsam, Lady-slipper, auch: Touch me not. Letzterer Name iſt im Weſten allgemein angenommen. Oſtin- dien. Juni bis Herbſt. Stengel dick, ſehr ſaftig, glatt, äſtig, knotig, gegliedert, 1 bis 2“ und darüber hoch. Blätter lanzett— förmig, zugeſpitzt, geſägt, glatt, die oberen abwechſelnd ſtehend. Dieſe ſchöne und allgemein beliebte Zierpflanze haben wir in ſehr vielen Farben, und bereits auch in allen Farben gefüllte Blumen. | | | Sie wachſen zwar in faſt jedem Boden, doch werden fie am ſchön— ſten in einem ſehr fetten und lockeren Boden. Sie verlangen viele Feuchtigkeit, Luft und etwas Schutz gegen die heiße Mittagsſonne. Den Samen muß man nur von gefüllten Blumen und ſo viel als | von dem Hauptſtengel nehmen. Alle einfach-blühenden 1 müſſen ausgeriſſen werden, ſobald die erſte Blume ſich zeigt. Die mittelgroßen und kleinen Körner liefern die gefüllteſten Blumen. | 24 * * — 282 — Auch ſollte der Samen niemals unter 2 bis 3 Jahre alt ſein, viel beſſer iſt es, wenn er 6 bis 8 Jahre alt iſt, denn man wird dann wenig einfache Blumen haben, und ſie werden auch reichhaltiger blühen. Um vom Frühjahre bis in den Herbſt blühende Balſaminen zu haben, ſäet man ſchon im März einigen Samen in ein lauwarmes Miſtbeet. Man muß ihnen jedoch ſo oft als möglich Luft geben, ſonſt wachſen fie zu geil empor und fallen dann beim Begießen leicht um. Auch müſſen ſie bei heißem Sonnenſcheine beſchattet werden. Ende April und Ende Mai ſäet man wieder und zwar in's freie Land. Sehr prächtige Arten ſind noch: Impatiens glanduligera O Stengel 5 bis 6' hoch, ſehr äſtig. Blumen prächtig purpurroth. Impatiens tricornis O Stengel 4 bis 5’ hoch, ſehr äſtig. Blu- men ſchön groß, ochergelb, mit orangenfarbenen Strichen und Punkten gezeichnet. Bartonia. Bartonie.— Engl.: Bartonia. B. aurea. Goldgelbe B. O Californien. Juni bis Auguſt. Stengel 2 bis 23° hoch, äſtig, fein zottenhaarig, rund. Blätter anſitzend, abwechſelnd, lanzettförmig, ungleich oder unterbrochen buchtig-halbgefiedert, weichhaarig oder etwas zottig, oben ſchärf— lich. Lappen flach, ganzrandig, ſtumpf. Blumenſtiele einblumig, endſtändig, zottig. Blumen ſchön, glänzend goldgelb, am Grunde. pommeranzenfarbig. Eine der ſchönſten neuern Sömmer-Zier⸗ pflanzen. Begonia. Schiefblatt.—Engl.: Begonia. 1) B. argyrostigma. Silberpunktirtes Sch. h Braſilien. Juli bis October. Stamm 3 bis 6“ hoch, äſtig, glatt. Blätter ungleich herzförmig, langgeſpitzt, ausgeſchweift-gekerbt, glatt, 5 bis 6“ und darüber lang, oben mit ſilberweißen Flecken beſtreut, die ſich im Alter der Pflanze und im Schatten oft verlieren, unten roth. Blumen weiß. 2) B. discolor. Verſchiedenfarbiges Sch. X China. Juni bis October. Eine ſchöne, ſehr bekannte Zierpflanze. Stengel 12 bis 23° hoch, fleiſchig, zwiſchen den Blattwinkeln kleine Knöll⸗ chen tragend, die als Samen benutzt werden. Blätter ſchief herz⸗ —— urn förmig, zugeſpitzt, am Rande faſt eckig-fein-geſägt, unten blutroth „ — Be und glänzend, oben grün, röthlich geadert. Blumen ſchön, groß, roſenroth. 3) B. diversifolia. Verſchiedenblätteriges Sch. X Mexico. Sommer. Wurzelſtock knollig. Stengel etwas äſtig, kleine Zwie— belknöllchen tragend. Wurzelblätter nierenförmig, breit gekerbt. Stengelblätter eckig-ſägezähnig, die unteren herzförmig-kreisrund, die oberen halbherzförmig, langgeſpitzt, alle glatt. Blumenſtiele winkelſtändig, mit wenigen, aber ſchönen, großen roſenrothen Blumen. 4) B. heracleifolia. Heilkrautblätteriges Sch. 1 Mexico. Frühjahr bis Sommer. Eine der n Arten. Stengellos, mit kriechendem, dickem, genarbtem Wurzelſtocke. Blätter wurzel- ſtändig, ſehr groß, auf ! bis 2“ langen, dicken, rauhhaarigen Stie— len, ſiebenlappig, oben kurzhaarig, unten blaß, auf den hervorra- genden Rippen rauhhaarig. Lappen lanzettförmig, ungleich buch- tig⸗gezähnt. Schäfte 1 bis 27 hoch, dick, ſehr rauhhaarig, am Ende mit zahlreichen, hübſchen, fleiſchfarbenen Blumen in gabel- äſtigen Afterdolden. Dieſe Art liebt tiefen Schatten und blühet während der Winter- monate bei 59 bis 632 W. außerordentlich reichlich. Im Som- mer kann ſie auch im freien Lande an geſchützten, ſchattigen Orten gezogen werden. 5) B. semperflorens. Immerblühendes Sch. h Braſilien. Blühet faſt das ganze Jahr hindurch. Stengel ſtaudig. Blätter ſchief eirund, zugeſpitzt, faſt herzförmig, gekerbt, zwiſchen den Ker— ben fein gewimpert, glatt. Afterblätter länglich. Blumen zahl- reich, groß, weiß. Liebt einen hellen, trockenen Standort und 54 bis 599 W. Sie lieben eine lockere, nahrhafte Dammerde mit ein Sechstel Flußſand gemiſcht und eine gute Unterlage zerſtoßener Scherben. ——1— ̃ ß | | Große Töpfe und zu viele Näffe find ihnen ſchädlich. Alle Arten mit ausdauerndem Stengel vermehrt man leicht durch Stecklinge und die knollenwurzeligen durch Nebenknöllchen; alle aber auch durch den Samen, welcher nicht bedeckt und mit dem Topfe in ein Warmbeet geſtellt wird. Fix perennis. Tauſendſchön, Gemeine Maßliebe, Marien⸗ blümchen, Gänſeblümchen.— Engl.: Daisy. Blühet den größten Theil des Jahres. Dieſe allbekannte Pflanze hat verkehrt⸗eirunde, gekerbte Blätter, hell- und dunkelroth — 284 — blätterig- und röhrig-gefüllte Blumen. In Deutſchland benutzt man ſie häufig als Einfaſſungen zu Blumenbeeten, hier wollen ſie aber im offnen Grunde nicht überall recht gedeihen, und man thut beſſer, ſie in Töpfen zu cultiviren. Sie wachſen gut in jedem guten, nicht zu trockenen Boden. Sie vermehren ſich ſehr ſtark durch die Wurzelſproſſen, weshalb man ſie oft umſetzen muß. Durch öfteres Umpflanzen werden ſie auch mehr gefüllt. - Blitum. Erdbeerſpinat.— Engl.: Strawberry-Spinage. 1) B. capitatum. Kopfförmiger E. © Europa. Juli. Wur⸗ zelblätter herzförmig, ſchrotſägezähnig, langgeſtielt; Blätter des 2 bis 47 hohen Stengels dreieckig-gelappt. Blüthen in End⸗ köpfchen. 2) B. virgatum. Gemeiner E. O Tartarei, Süddeutſch⸗ land. Juli. Stengel und Blätter faſt wie No. 1, aber die Blu⸗ menköpfchen ſitzen ohne Ordnung an den ruthenförmigen, über— gebogenen Zweigen. N Die Früchte beider Arten ſehen aus wie reife Erdbeeren und geben der Pflanze ein ſehr ſchönes Anſehen. Man ſäet den Sa⸗ men in's freie Land. Blumenbachia. Blumenbachie.— Engl.: Blumenbachia. 1) B. Insignis. Ausgezeichnete B. O h Chili, Montevideo. Juni bis Herbſt. Eine hübſche, aber ganz mit Brennborſten beklei— dete Pflanze. Stengel 2— 4“ hoch, kletternd. Blätter herzförmig, gelappt. Blumen zierlich, weiß. 2) B. multifida. Vielſpaltige B. O Buenos Ayres. Sommer. Gleicht der erſten Art, hat aber einen ſtärkern Wuchs und größere Blätter. Blumen weiß. Man ſäet den Samen in Laub- oder Miſtbeeterde in ein lau- warmes Miſtbeet und pflanzt die Pflanzen anfangs Juni in's freie Land. 6 | Browallia. Browallie.—Engl.: Browallia. 1) A. demissa. Niedrige B. O Süd-Amerika. Stengel 13 0 1 bis 2 hoch, glatt. Blätter eirund, ſpitz. Blumenſtiel einblumig. lumen zierlich, hellblau, am Schlunde mit gelblich weißen Flecken. 2) B. elata. Hohe B. O Stengel 2—4“ hoch. Blumen ſchöner und dunkler blau als bei No. 1, mit goldgelber Röhre. — 285 — 3) B. elongata. Verlängerte B. O Blumen blau. 4) B. viscosa. Klebrige B. O Blätter rundlich, eiförmig. Blumenſtiele einblumig. Blumen violett. Den Samen ſäet man in ein lauwarmes Miſtbeet oder Käſtchen, und verſetzt Ende Mai die Pflanzen in Rabatten und dgl. Plätze. Brugmansia. Siehe Datura. Buphthalmum. Rindsauge.— Engl.: Ox-Eye 1) B. grandiflorum, B. salicifolium. Großblumiges oder weidenblättriges R. hz Schweiz, Oeſtreich u. ſ. w. Sommer bis Herbſt. Stengel 1—13 hoch. Blätter lancettförmig, langgeſpitzt, ganzrandig oder etwas geſägt, am Grund halbſtengelumfaſſend. Blumen groß, ſchön, goldgelb. Gedeihet in jedem guten Gartenboden und wird durch Wurzel— theilung vermehrt. 2) B. frutescens. Strauchartige, und 3) B. Coroliniensis. Caroliniſche. Die erſtere in Virginien, die andere in Carolina einheimiſch, ſind weniger ſchön. Buxus sempervirens. Gemeiner Buchsbaum. — Engl.: Box-Tree. Diefer Baum ift zu gut bekannt, als daß er einer Beſchreibung bedarf. Sein Vaterland iſt Süd-Europa und der Orient. Ob— gleich er in Deutſchland durch ſchönere und zweckmäßigere Einfaſ— ſungen bereits völlig verdrängt iſt, ſo wird er doch hier noch ſehr geliebt und zu Einfaſſungen benutzt. Er gedeihet in jedem gu— ten, lockern Boden. Seine Vermehrung geſchieht durch Steck— | linge, Ableger, und am meiften durch Zertheilung der alten Sträu— cher, welche man auch vielfältig von einander theilen kann, wenn nur die einzelnen Theile einige wenige Wurzeln haben. Iſt der alte Buchsbaum zu ſehr in's Holz getrieben, ſo kann man ihn etwa ein Vierteljahr vorher, ehe man ihn zum Verpflanzen aufnimmt, 0 hoch mit Erde anhäufen, ſo daß er nur etwas mit den Enden aus dem Grunde hervorſticht; auf dieſe Art wird er in drei Monaten faſt an allen Zweigen Wurzeln treiben. Die beſte Zeit zum Ver— pflanzen iſt Ende September oder Anfangs October, damit er ſich noch vor dem Winter wieder feſt wurzeln kann. Er muß tief | | | | — 286 — gepflanzt werden, ſo daß die Nebenzweige etwas in den Grund kom men, um ihn gleich von der Erde auf buſchig zu machen. In dem erſten Jahre darf er nicht beſchnitten werden, aber in jedem fol= genden Jahre im Auguſt. Cacalia. Peſtwurz.— Engl.: Tassel-flower. 1) C. sonchifolia. Diſtelblätterige PD. O Oſtindien. Juni bis Auguſt. Stengel 13—2’ hoch, mehr oder minder äſtig. Un» terſte Blätter geſtielt, faſt leierförmig, oben faſt graugrün, unten in der Jugend violett-purpurroth; Stengelblätter pfeil- oder herzför— mig⸗ſtengelumfaſſend, etwas gezähnt. Blumen ſehr ſchön, langge— ſtielt, ſcharlachroth, in wenig blumigen Enddoldentrauben. Man ſäet den Samen in ein lauwarmes Miſtbeet, oder Ende April in's freie Land, und verſetzt dann die Pflanzen in daſſelbe. 2) C. eitrina. Citronengelbe C. O Aehnelt der erſten Art, die Blumen ſind aber citronengelb. 3) C sagittata. Pfeilförmige C. O Oſtindien. Blumen ſehr ſchön, gelblich. ſcharlachroth, oder dunkelorangenfarbig in 3 bis blumigen Enddoldentrauben. Cultur wie bei der erſten Art. 4) C. articulata, ficoides, neriifolia und repens ſind h und haben weiße Blumen. Cactus. Cactus. — Engl.: Cactus. In Deutſchland hat man hiervon wohl ſchon an 300 Arten. Sie zeichnen ſich alle durch einen beſondern, mehr oder weniger fleiſchigen Wuchs, ſo wie durch ihre eigene Form aus. Die meiſten Arten haben gar keine Blätter, andere hingegen keinen Stengel und es — —ü—ͤää — wächst immer ein Blatt aus dem andern. Ihre Blumen ſind mitunter prachtvoll, aber alle von ſehr kurzer Dauer. In Deutich- land werden ſie jetzt in acht Gattungen getheilt, nämlich: 1) Cereus, 2) Echinocactus, 3) Epiphyllum, 4) Mammil- laria, 5) Melocactus, 6) Opuntia, 7) Pereskia, 8) Rhipsalis. Die Cereen find wegen ihrer merkwürdigen Formen und meiſtens prachtvollen Blüthen am beliebteſten, wie z. B. O. Ackermanni, C. Coceineus, C. flagelliformis, C. flagriformis, C. grandiflorus, OC. Hookeri, welche letztere beide nach Vanille riechen, C. leucan- thus, C. Mallisoni u. ſ. w. Eine Beſchreibung der verſchiedenen Gattungen und Arten wäre hier überflüſſig, und ich will daher nur einiges über ihre Cultur bemerken. Im allgemeinen wachſen ſie am beſten in einer leichten, nahr⸗ 8 haften Dammerde, guten ſchwarzen Gartenerde, oder auch manche in guter, kräftiger Walderde, mit dem fünften Theil Sand und etwas grobem Ziegelmehl; bei dickſtämmigen und ſehr fleiſchigen Arten auch wohl mit etwas altem Lehm vermiſcht. Sie verlangen alle verhältnißmäßig ſehr kleine, aber tiefe Töpfe, die einen guten Theil mit zerſtoßenen, weichen Steinen oder mit fein zerbrochenem Kalkſchutt aufgefüllt werden, um das Waſſer ſchnell abzuziehen. Zu viel Feuchtigkeit iſt ihnen ſehr ſchädlich. Je dickſtämmiger und fleiſchiger die Arten ſind, je weniger darf man ſie begießen. Im Frühling und Sommer aber mehr. Auch große, blühbare Exem— plare müſſen im Winter mehr trocken gehalten und ihre Rich— tung gegen die Sonne durchaus nicht geändert werden, weil ſonſt die Blüthen ſehr oft zurückgehen, d. h. abſterben, ehe ſie auf— blühen. Im Winter ſollten ſie mehr kühl als warm gehalten werden, weil ſie bei zu vieler Wärme nicht nur leicht ihre urſprüng— lichen Formen verändern, ſondern auch zu ſchnell und ſchwach em- portreiben, und daher nicht die zum Blühen erforderliche Härte und Feſtigkeit erlangen. Die meiſten Arten wachſen kräftiger und blü— hen beſſer, wenn ſie bei 40—50 W. überwintert werden, und alle andern bei 50—602 W. Die Opuntia Arten halten oft unſere Winter im Freien aus. Doch verlangen alle Arten, die im Glas— hauſe oder Zimmer überwintert werden, einen Stand nabe oder unter den Fenſtern. Im Sommer iſt es ſehr gut, wenn man ſie (mit Ausnahme der Melocactus) in's Freie auf eine ſonnenreiche Stelle bringt, wo ſie jedoch vor Regen, Wind und das Eindringen der Regenwürmer geſichert ſind. Auch kann man ſie von Juni bis Ende September in's freie Land pflanzen, oder in ein Beet, auf welches ein Miſtbeetkaſten geſtellt wird, und bei Regenwetter die Fenſter aufgelegt werden können. Man muß aber, wenigitens bei blühbaren Exemplaren, immer darauf ſehen, daß ſie wieder dieſelbe Richtung gegen die Sonne erhalten, weil ſonſt, durch die plötzliche Veränderung der Lichteinwirkung, ſehr leicht die Erzeugung der Blüthen zerſtört wird. 8 Veerpflanzt ſollten fie nicht eher werden, als bis die Töpfe ganz | voll gewurzelt find. Die befte Zeit dazu iſt der März und April. Im Spätherbſt und Winter darf das Umpflanzen nicht obne Noth | geſchehen. Bei großen Exemplaren iſt es hinlänglich, fie alle 4—6 Jahre einmal zu verfegen. Melocactus verlangen mehr ſeichte Töpfe, auch ſtets einen höhern Wärmegrad; dürfen auch noch we— niger begoſſen werden, und im Winter iſt es am beſten, blos mit einem Schwamme die Pflanze nur ſos viel zu benetzen, daß die Feuchtigkeit bald wieder verdunſtet. — 288 — Calceolaria. Pantoffelblume. Engl.: Calceolaria. Von dieſen ſchönen Zierpflanzen hat man hier noch ſehr wenige Arten, ich glaube nicht, daß fie die Zahl von 12—15 überſteigen. In Europa hingegen giebt es ſchon über 100 Arten und Varietä— ten. Sie find alle h oder X mit Ausnahme C. scabiosaefolia, welche Os und C. pinnata, welche O iſt und von Peru ſtammen, während die meiſten andern Arten, mit Aus nahme der Baftarde und Hybriden und einiger andern, in Chili einheimiſch ſind. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß mehr ſchöne Arten von dieſer prächtigen Zier— pflanze eingeführt und Verſuche damit angeſtellt würden, die här— tern Arten, wie z. B. C. Fothergillii X im Freien zu cultiviren. Die Calceolariæ ertragen weder viele Näſſe und Wärme, noch eingeſchloſſene Luft, oder feuchte, dumpfe Standorte und Sonnen— hitze. Sie lieben einen ſandigen, jedoch nahrhaften und lockern Boden (Lauberde mit Sand gemiſcht) und müſſen vom Februar oder März an, mit Schonung der Wurzeln, ſo oft bis zur Blüthe— zeit in größere Töpfe verſetzt werden, als es erforderlich iſt. Nach der Blüthe oder Samenreife ſtutzt man die Stengel zurück und bringt etwas friſche Erde über die Wurzeln; doch ertragen letz— teres mehrere perennirende Arten, welche viele oberflächliche Wur— zeln haben, wie z. B. C. corymbosa, plantaginæa, pendula u. a. m. nicht gern, und man thut wohl, für den Winter bis zur Pflanzen- zeit, die etwa an der Oberfläche befindlichen Wurzeln mit etwas Moos zu bedecken. Den Boden der Töpfe belegt man mit zer— ſtoßenen Scherben, um die Abwäſſerung zu befördern. Das Be— gießen muß ſtets mäßig geſchehen, niemals nahe am Stengel oder am Herz der Pflanze, am vorſichtigſten und ſpärlichſten im Winter und bei den perennirenden Arten. Im Winter müſſen ſie einen hellen, luftigen, trockenen Standort im Zimmer oder Glashauſe erhalten, wo man beſonders die krautartigen nahe unter oder an 1 den Fenſtern hinſtellt. Sie bedürfen nur 34—43 W., viele auch nur Schutz gegen Froſt, und müſſen Luft erhalten, fo oft es nur die Witterung zuläßt. Alle härteren Arten laſſen ſich auch in einer froſtfreien, mit Fenſtern ꝛc. bedeckten Grube (pit) oder in einem Erdkaſten, Erdhaus, woſelbſt man die Töpfe auf Kies ſtellt und mit trockenem Mooſe umgiebt und bedeckt, durchwintern. Selbſt im Freien würde die Durchwinterung mancher Arten ge- lingen, wenn man die winterliche Feuchtigkeit und den Froſt durch irgend eine trockene, nicht zu dicke Bedeckung, davon abzuhalten vermöchte. Jedenfalls iſt' es jedoch räthlicher, ihnen im Winter den erſterwähnten Standort zu geben. Im Frühjahre bringt man — 289 — ſie bald ins Freie; jedoch kann man die ſchwächern und krautarti⸗ gen Exemplare zuvor einige Wochen in einen nicht zu warmen Miſtbeetkaſten unter Glas ſtellen, damit ſie nach dem Verſetzen ſchneller heranwachſen. Im Freien ſtellt man ſie auf Geſtelle, die gegen die Mittagsſonne und gegen Regen geſchützt ſind, oder ſenkt die Töpfe nach dem letzten Verpflanzen lieber in ein erhöhtes, ge— gen Regen und Sonne gedecktes Kiesbeet, oder pflanzt alte Exem— plare ins freie Land. Die Vermehrung durch Stecklinge gelingt ſehr leicht vom September bis zum April, doch minder gut in der wärmeren Jahreszeit, es ſei denn im Freien auf einer nördlichen Rabatte. Man füllt die Stecklingstöpfe reichlich mit Scherben und mit einer ſehr ſandigen Lauberde, bedeckt die Stecklinge mit Glläſern, ſtellt fie dann an einen ſchattigen Ort im Zimmer oder Glashauſe, woſelbſt man fie mäßig feucht hält; die Gläſer trocknet man täglich aus. Sie machen in kurzer Zeit Wurzeln und wer- den dann in kleine Töpfe auseinander gepflanzt. Die perenniren- — — ren den Arten und Varietäten vermehrt man durch Sprößlinge und Zertheilung. Der ſehr feine Same wird in Töpfe geſäet, indem man ihn dann oben aufſtreuet. Man ſtellt ihn dann entweder ins Glashaus oder ins Zimmer nahe an das Fenſter oder in ein lauwarmes Miſtbeet, welches hinreichend gelüftet oder beſchattet iſt. Calendula. Ringelblume.— Engl.: Varry-Marigold, Venus' Looking Glass. 1) C. denticulata. Gezähnelte R. h Barbarei. Stengel unbeſtändig, oben krautartig. Blätter halb-ſtengelumfaſſend, läng⸗ lich⸗lanzettförmig, ſehr kurz gewimpert. Blumen ſafrangelb. 2) C. fruticosa. Strauchartige R. hh Cap. Stengel ſtrauch— artig, 3—5“ hoch, beblättert, mit niederhängenden Aeſten. Blätter ausdauernd, verkehrt⸗eirund⸗länglich, am Grunde lang geſchmä— lert, etwas gezähnelt und etwas ſcharf, mit ſchönen weiten aus⸗ wendig dunkel⸗violetten Blumen. 3) C. graminifolia. Grasblätterige R. h % Cap. Stengel ſtaudig, unten nackt, gebogen, wenig äſtig. Aeſte kurz. Blätter nach der Spitze des Stengels und der Aeſte nahe zuſammenge— drängt, grasartig, ſchmal-linienförmig, faſt ganzrandig, zugeſpitzt. Blumenſtiele einblumig. Blumen ſehr ſchön, mit dunkler Scheibe und ſchneeweißen, auswendig bräunlich-purpurrothen Strahls blümchen. 4) C. hybrida. Baſtard⸗R. O Cap. Stengel äſtig, beblät- tert, 1—2“ hoch. Blätter länglich-lanzettförmig, ſtumpf, gezähnt, N 25 — 290 — die unterſten buchtig. Blumenſtiele oben verdickt. Blumen ſchön, weiß geſtrahlt, auswendig violett. 5) C. pluvialis. Regen anzeigende R. © Cap. Stengel 1—13’ hoch, etwas äſtig, beblättert. Blätter ſchmal lanzettförmig. Blumen ſchön, mit weißen, auswendig violettbraunen Strahlenblümchen und ſchwarzrother Scheibe. Die Blumen öffnen ſich gewöhnlich Morgens 7 Uhr und ſchlie— ßen ſich Nachmittags 4 Uhr; wenn aber Regen bevorſteht, bleiben ſie ſtets geſchloſſen. 6) C. officinalis. Gemeine oder officinelle R. O Süddeutſch— land u. ſ. w. Stengel kurz behaart, 1—2“ hoch, äſtig, geſtreift. Blätter ungeſtielt, länglich, am Grunde geſchmälert, ganzrandig. Blumen groß, glänzend pommeranzenförmig, goldgelb oder auch hellgelb, einfach oder prächtig gefüllt. 7) C. Tragus. Trags-R. h Cap. Stengel ſtändig äſtig, faſt ganz beblättert, oben bisweilen drüſig-kurzhaarig. Blätter zungen-linienförmig, langgeſpitzt, etwas fleiſchig. Blumen ſchön, oben goldgelb, unten kupferroth. 8) C. stellata. Sternförmige R.— Engl.: Varry Marygold. O Stengel krautartig, ſcharf. Blätter ſpatel-lanzettförmig. Blu- men ſchwefelgelb. Die Arten 4, 5, 6 und 8 werden durch Samen fortgepflanzt, den man im April ins freie Land ſäet, 6 und 8 vermehren ſich dann von ſelbſt und werden oft läſtig. Auch die übrigen Arten können aus Samen, aber durch Stecklinge vermehrt werden. Man ſäet aber von den letzteren den Samen lieber in ein lauwarmes tiftbeet oder in Töpfe. Auch pflanzt man fie entweder in Töpfe und überwintert ſie in einem Zimmer oder Glashauſe bei 40 bis 45° W., oder pflanzt die jungen Pflänzchen ins Freie und giebt ihnen im Herbſt eine trockene Bedeckung gegen den Froſt. Calla aethiopica. Aethiopiſche Drachenwurz. % Engl.: Egyptian Lily. Cap, Anthiopien. Blätter langſtielig, pfeilförmig, groß, glatt, glänzend. Schaft 3—4' hoch. Scheide oder Blume groß, weiß, ſehr ſchön. Kolben gelb. Blühet zu verſchiedenen Jahreszeiten. Eine ſehr bekannte und beliebte Zierpflanze, welche ſehr häufig in Wohnzimmern cultivirt wird. Liebt fette Miftbeet- oder Gartenerde, mit etwas Sand vermiſcht, vermehrt ſich durch Nebenſproſſen, verlangt im Sommer und an einem warmen Standort auch im Winter, viel Waſſer und wird — 291 — im Zimmer oder Glashauſe bei 38 —592 W. überwintert. Im Sommer gedeiht fie gut im freien Lande und am Ufer eines Tei- ches. Im Topf giebt man ihr einen Unterſatz und hält dieſen im Frühjahre und Sommer immer voll Waſſer. Calliopsis. Siehe Coreopsis. Calycanthus. Gewürzſtrauch.— Engl.: Sweet scented shrub, auch Calycanthus. 1) C. floridus. Caroliniſcher G. h Carolina. April bis Juni. Ein hier allgemein bekannter, vortrefflicher, 5—8“ hoher, äſtiger, ſehr aromatiſcher Strauch. Blätter entgegengeſetzt, oval oder eirund. Blumen ſchön, dunkelbraun, ſehr wohlriechend, vorzüg— lich bei warmer Witterung. Der Geruch hat viel Aehnlichkeit mit dem von reifen Erdbeeren und Ananaſſen (Pineapples). Das Holz hat einen gewürzhaften Geſchmack. Hiervon giebt es eine gelbblühende Varietät, die aber geruchlos iſt. 2) C. glaucus. Graugrüner G. h Carolina, Wuchs und Blüthen gleich der vorigen Art, allein dieſer wird nur 4—5“ hoch. Die Blätter find länglich lang⸗geſpitzt, unten graugrünsfilzig und auf den Rippen weichhaarig. Blumen gleichfalls etwas wohl— riechend. 3) C. lævigatus. Glatter G. h Carolina, Kentucky ꝛc. Wuchs und Blüthen gleich der vorigen Art, Stengel aber etwas niedriger und die Blumen etwas kleiner und geruchlos. 4) C. præcox. Wohlriechender G. E Japan. Januar bis März, und vor dem Ausbruch der Blätter. Ein äſtiger, im freien Grunde 8—10“ hoher Strauch, mit grauer Rinde. Blätter ei⸗lanzettförmig. Die außerordentlich wohlriechenden Blumen kommen aus dem alten Holze, ſind grünlichweiß, faſt durchſichtig, | inwendig ſchwarzroth. Verlangt hier im Winter eine Bedeckung von Laub auf den Wurzeln und Cederäſte oder Kornſtengel um den Buſch. Vermehrung durch Stecklinge und Ableger. No. 1, 2, 3 brauchen keine Bedeckung. | | Camellia. Camellie.—Engl.: Camellia. | 1 N Es giebt acht bis neun Arten Camellien, die alle ſehr ſchön find. Auch der Thee ſind Blätter von Camellien. Der ſchwarze Thee wird von der C. Thea und der grüne Thee von der C. viridis ge⸗ nommen. — Hier wird jedoch nur eine Art dieſer Gattung cultivirt, nämlich die wahrhaft prachtvolle und allbeliebte C. japonica. Japaniſche C. h China, Japan. Herbſt bis Frühjahr. Stamm und Aeſte braun, glatt. Blätter eirund, oval oder oval-eirund, mehr oder minder langgeſpitzt, lederartig, immergrün, glänzend, ſcharf geſägt, mehr oder minder mit dem Rand zurückgebogen. Blumen groß, in vielen Farben, als: weiß, hellroſenroth, hellkirſchroth, dunkelkirſchroth, fleiſchfarbig, mehr oder weniger dunkelorangenroth, zweifarbige, geſtreift (geſtrichelt), punktirt oder gefleckt, ſogar oft rothe und weiße Blumen an einem Strauch und in allen Farben gefüllte und einfache. Es ſoll auch vor einigen Jahren durch Robert Fortune eine gelbe Camellia von China nach England gebracht worden ſein. In den Blattwinkeln und an den Spitzen der Zweige kommen ſchon im Auguſt die Knospen der herrlichen Blumen, welche ſich nach Maßgabe der Art von Ende Januar bis Anfangs März ent— wickeln und dem Strauche ein äußerſt prachtvolles Anſehen geben. Man hat bereits gegen 200 Sorten, die meiſtens von England aus in andere Länder gekommen find. Bei einer fo großen An— zahl von Arten iſt es leicht zu denken, daß die Namen nicht immer dieſelben geblieben ſind, und ich glaube daher beſſer zu thun, wenn ich gar keine Namen aufführe, indem ſolches leicht zu Verwirrun— gen Anlaß geben möchte; ich beſchränke mich daher blos auf die Angabe ihrer Cultur. Die Camellien lieben (als urſprüngliche Waldpflanzen) weder eine zu ſchwere noch zu leichte, jedoch eine nahrhafte und lockere Erde, die größtentheils aus Laub, verfaultem Holze, Raſen und anderen vegetabiliſchen Subſtanzen bereitet und oft mit etwas animaliſcher Düngererde und dem ſechsten oder ſiebenten Theile Fluß- oder feinen Kiesſandes gemiſcht werden kann. Man braucht jedoch hinſichtlich der Zubereitung des Bodens nicht ſehr ängſtlich zu ſein, wenn er nur locker, nahrhaft, von allen unverweſeten Theilen befreit und hinreichend mit Sand vermiſcht iſt. Selbſt in gutem ſchwarzen Gartenboden mit Sand gemiſcht wachſen und blühen ſie oft ſehr gut, wenn nur die übrige Behandlung ihnen entſprechend iſt. Das Umpflanzen in größere Töpfe darf nur geſchehen, wenn ſich die Wurzeln an die Wand des Topfes drängen; doch darf man das Wurzelgeflecht auch nicht zu dicht werden laſſen, damit es nicht den Durchzug des Waſſers hemmt, und während die obern Wurzeln von der überflüſſigen Näſſe leiden, der untere Theil des Ballens austrocknet. Letzteres würde nicht nur das Abfallen der | | j — 293 — Blüthenknospen veranlaſſen, ſondern auch dem Wachsthum der Pflanze beträchtlich ſchaden. Zu häufiges Verpflanzen iſt gleich- falls ſchädlich. Die jüngeren Pflanzen kann man alle zwei Jahre, die älteren von etwa + bis 5“ Höhe und darüber hingegen nur alle drei bis vier Jahre umpflanzen. Für jüngere Exemplare kann der Topf 2 bis 1“ weiter und tiefer ſein, als der in dem ſie ſtanden; bei größeren Exemplaren jedoch nach Verhältniß noch weiter. Die Gefäße ſollten mehr weit als tief ſein. Die Abzugs⸗ löcher bedeckt man mit flachen Topfſcherben und bringt eine 3 bis 1“ hohe Lage zerſtoßener Ziegelſteine von der Größe einer Erbſe darauf. Sehr gut iſt es, wenn man dieſe Ziegelſteine mit zer— hacktem Moos vermiſcht, weil die Wurzeln ſich gern darin aus⸗ breiten. Man verpflanzt ſie entweder im Frühjahre gleich nach der Blüthe, oder nach vollkommener Ausbildung des erſten Triebes, im Juni oder Juli. Die jungen, ſehr ſpröden Wurzeln müſſen beim Umpflanzen ſorgfältig geſchont, die kranken und faulen Wur⸗ zeln aber ausgeſchnitten werden. Verlangen die Wurzeln viel Ausſchnitt, ſo müſſen auch Stamm und Aeſte nach Verhältniß— zurückgeſchnitten und die Pflanze in einen kleineren Topf geſetzt werden. Man begieße ſie dann ſehr mäßig, ſetze ſie warm und ſchattig und beſpritze ſie mehrmals des Tages mit reinem lau⸗ warmen Waſſer. Nach dem Verpflanzen begieße man anfangs mäßig, doch ſo, daß die Erde ganz durchfeuchtet werde. Dieſe muß ſoviel als möglich in gleichmäßiger Feuchtigkeit erhalten werden. Von der Zeit an, wo die Triebe erſcheinen, bis zur Ausbildung der Knospen, verlangen die Camellien das meiſte Waſſer, und man darf es alſo in dieſer Periode niemals an reichlichem Begießen und Beſpritzen der Blätter fehlen laſſen. Im Winter hingegen werden ſie mäßiger begoſſen und man ſollte dann immer vor dem Begießen den Boden | | \ | It | N — — mit dem Finger unterſuchen, ob er Waſſer nöthig hat oder nicht. Das Beſpritzen der Blätter muß eingeſtellt werden, ſobald ſich die Blüthen öffnen wollen, weil dieſe ſonſt Flecken bekommen oder gar faulen. Die beſte Temperatur im Zimmer oder Glashauſe iſt 47 bis 50° W. am Tage und 43 bis 45° des Nachts, und vom Um— pflanzen an 59 bis 60° des Tages und 54 bis 592 des Nachts; doch laſſen ſie ſich auch ſehr gut bei 38 bis 43° W., ja ſelbſt blos an einem froſtfreien Orte durchwintern, nur öffnen dann die Blüthen ſich viel ſpäter. Doch iſt es gut, ſie kurz vor dem Auf— brechen der Blüthenknospen etwas wärmer zu ſtellen, doch nur ſo lange bis die Blüthen ſich geöffnet haben. (Selbſt bei der im Ein— f 25 * — 294 — gang zum Blumengarten empfohlenen Umzäunung, die mit Laub ausgefüllt und mit Brettern und Laub dedeckt wird, glaube ich, daß ſich Camellien überwintern laſſen.) Im Sommer kann man ſie an die Nordſeite eines Gebäudes ſetzen und wo möglich die Töpfe in Kies oder Moos ſenken. Niemals, zu keiner Jahreszeit, dürfen ſie von der Mittagsſonne getroffen werden. Abend- und Morgenſonne aber iſt ihnen nicht ſchädlich. Im Herbſt müſſen ſie im October in's Haus gebracht werden, weil, wenn ſie länger im Freien ſtehen, der große Wechſel der Temperatur das Abwerfen der neuangeſetzen Knospen verurſacht. Die Vermehrung der Camellien geſchieht durch Samen, Steck— linge und Ableger, und die Veränderung durch Pfropfen, Ablac— tiren und Oculiren. 1) Der Samen wird gleich nach ſeiner Reife oder im Frühjahr in ein warmes Miſtbeet geſäet, (oder in Töpfe, die man in's Warmbeet ſenkt.) Haben die Pflänzchen einige Blätter, ſo verſetzt man ſie einzeln in Töpfe und hält ſie in einem mäßigwarmen Miſtbeete ſchattig, bis ſie hinreichend herangewachſen ſind. Durch Ausſaat gewinnt man entweder neue Varietäten, oder ſchöne Stämmchen zum Veredeln. f 2) Zu Stecklingen nimmt man die jungen, gereiften Triebe und ſchneidet ſie dicht unter einem Auge oder im Anſetzringe ab. Das Stecken kann zeitig im März, beſſer noch im Auguſt geſchehen, und zwar in flache Töpfe, in reinen, gewaſchenen, ſehr feinen Sand. Man läßt an jedem Steckling nur zwei bis drei Blätter und ſteckt ſie ziemlich flach ein, doch ſo, daß ſie feſt ſtehen und ſich einander nicht drängen. Nachdem man ſie geſteckt, ſtark befeuchtet und mit Glasglocken, oder einzelne Stecklinge mit Trinkgläſern bedeckt hat, läßt man ſie im Zimmer oder Glashauſe vier bis ſechs Wochen ſchattig und kühl ſtehen und bringt fie dann in ein tem- perirtes Warmbeet. Die im Auguſt gemachten Stecklinge kann man auch im Zimmer oder Glashauſe durchwintern und bringt ſie alsdann erſt im März in ein Warmbeet, wonach ſie um ſo ſicherer gute Wurzeln bilden. Sie gleich nach dem Einſetzen ſehr warm zu ſtellen, iſt nicht rathſam, indem fie dann oft eine ſtarke Verknorpelung bilden, ohne Wurzeln zu machen. Auch kann man Stecklinge in ein Miſtbeet machen, welches man gegen Norden richtet und mit dem oben geſagten Sande zubereitet. Die Fenſter dieſes Miſtbeetes müſſen aber genau ſchließen. Eine etwas andere Art, Stecklinge zu machen, iſt: Man ſchnei⸗ det zur Frühlingszeit mit einem ſcharfen Meſſer die Zweige von — 295 — vier bis fünf Augen Länge fo ab, daß das unterfte Auge nahe über dem Schnitt ſtehen bleibt. Von dieſen Zweigen löſet man das unterſte Blatt vorſichtig und ohne das Auge zu beſchädigen ab, worauf man die ſo verfertigten Stecklinge bis an das zweite Auge in die ganz lockere Erde ſteckt, und zwar nur 4 bis 5“ in einen mit lockerer Erde angefüllten Topf, welcher 4 bis 5 Zoll im Durchmeſſer hat. Man deckt nun eine Glocke von weißem Glaſe darüber, die ungefähr 6“ hoch und gerade ſo weit iſt, daß ſie den dazu gewählten Topf bis an den Rand ausfüllt. Dieſe Steck— lingstöpfe ſtellt man in ein mäßigwarmes Miſtbeet, daß wenig— ſtens zwölf bis vierzehn Tage alt iſt. Hier läßt man die Steck— linge in einer gleichen, doch gemäßigten Wärme und Feuchtigkeit vier Wochen bis drei Monate, wo ſie dann gewiß meiſtens Wur— zeln haben werden. Nur die Morgen- und Abendſonne iſt ihnen heilſam. Vor der brennenden Mittagsſonne muß man ſie durch Auflegen von Brettern oder Baſtmatten auf die Miſtbeetfenſter ſchützen. Sobald ſie mit Wurzeln verſehen ſind, pflanzt man ſie in ganz kleine Töpfe und ſtellt ſie wieder in ein neues Miſtbeet, beſchützt ſie aber vor den brennenden Sonnenſtrahlen und dem Zugang der freien Luft, wo ſie dann bald auf's Neue Wurzeln treiben werden. Nach vierzehn Tagen gewöhnt man ſie nach und nach an die freie Luft und ſtellt ſie an ſchattige Orte. 3) Durch Ableger iſt die Anzucht langwierig und ſteht den an— dern Vermehrungsmethoden weit nach. Es geſchieht auf die ge— wöhnliche Art, und zwar am beſten, wenn man die abzulegenden Exemplare in einem Ablegerkaſten dergeſtalt ſchräg in die volle Erde pflanzt, daß die Zweige der Erde möglichſt nahe gebracht werden. f Die Veränderung durch das Pfropfen und Ablactiren auf die einfache rothe Camellie geſchieht im Frühjahre, ſobald die Pflanzen zu treiben anfangen. Nach dem Veredeln hält man ſie in einer etwas feuchten Wärme ſtets beſchattet, bis ſie völlig an— gewachſen ſind. Dieſe Methode wird vielfältig angewandt, iſt ſehr empfehlenswerth und liefert am ſchnellſten blühbare, ſtarke Erent- plare. Die Camellie kann durch den Schnitt gleich dem Orangenbaume zu einem hochſtämmigen Bäumchen oder einer Pyramide herange— zogen werden. Man beſchneidet fie am beiten im Frühjahre, gleich nach der Blüthe, beim Umpflanzen. Es kann auch im Auguſt geſchehen, allein dann mit Aufopferung der Blüthen. — 296 — Campanula. Glockenblume.—Engl.: Bell-Flower, Canterbury Bell, Venus’ Looking-Glass. 1) C. americana. Amerikaniſche G. 8 O Nordamerika. Sommer. Stengel 3 bis 57 hoch. Blumen zierlich, blau, in einer langen, ſtraußförmigen Traube. 2) C. aurea. Goldgelbe G. z Madera. Auguſt bis Herbſt. Niedrig. Blätter elliptiſch, zugeſpitzt, geſägt, glänzend. Blumen ſchön, goldgelb, zahlreich, in Endrispen. Sie muß an der wärm⸗ ſten Stelle des Glashauſes oder im warmen Zimmer am Fenſter durchwintert und ſehr mäßig begoſſen werden. Im Sommer ſtellt man ſie an einen warmen, ſonnigen Ort. Vermehrung durch Samen und Stecklinge in lauwarmen Miſt⸗ beeten. — 3) € . azurea. Schmaltblaue G. X Blätter eirund-länglich, geſägt, ſtiellos, auf beiden Flächen behaart. Blumen ſchön him⸗ melblau, auch violettblau, in Rispen mit fadenförmigen, über⸗ hängenden Aeſten. Verlangt trockenen Boden und ſonnigen Standort. 4) C. barbata. Rauhblüthige G. X Oeſtreich. Juni. Stengel 10 bis 16“ hoch, einblätterig. Wurzelblätter lanzett⸗ förmig, ſtumpflich, ganzrandig. Blumen ſchön, blaßblau, hängend, inwendig ſtark behaart. 5) C. cæspitosa. Raſenbildende G. X C. pumila. Kärn⸗ 5 * auf Alpen. Stengel 4 bis 6“ hoch. Blumen hellblau, überhängend, in Rispen. Sie eignet ſich zu Einfaſſungen. 6) C. carpathica. Carpathiſche G. X Stengel 1’ hoch, we⸗ nigblumig. Aeſte faſt fadenförmig, einblumig. Blumen groß, Eis blau. AND. 5 Knäuelblüthige G. A Oeſtreich, Schweiz, in Wäldern. Stengel 2 bis 4’ hoch, einfach. Blätter zänglich⸗ lanzettförmig, anfigend. Blumen ſchön, weiß oder blau. Variirt mit doppelten Blumen. Hierher gehören als Abarten: C. betonicefolia, aggregata, elliptica, niexensis und speciosa, welche letztere wirklich ſehr ſchön iſt. 8) C. latifolia. Breitblätterige G. X Blätter breit, eirund⸗ lanzettförmig, faſt ſtiellos, doppelt geferbt-gefägt, weichhaarig. Blumen blau, violett, blau oder weiß, ſehr ſchön. Varietät hier⸗ von iſt: C. latifolia macrantha. X Eine der prächtigſten Zier⸗ pflanzen und faſt die ſchönſte ihrer Gattung. Blumen ſehr groß etwa 23“ lang, in reicher, langer Traube, blau. — 297 — 9) C. Medium. Großblühende G. 5 Engl.: Canterbury Bell. Deutſchland. Stengel 2 bis 3’ hoch, äſtig. Blätter läng- lich, rauh, gleich dem Stengel ſteif behaart, lanzettförmig, ſtumpf— geſägt, ſtiellos. Blumen ſehr ſchön, groß, zahlreich, auf ein- bis dreiblumigen Stielen, winkelſtändig, dunkel- und hellblau, weiß und weißlichblau. 10) C. persicifolia. Pfirſichblätterige G. X Deutſchland. Stengel 2 bis 4’ hoch. Blumen groß, ſchön, zahlreich, weiß oder blau. Vartirt mit gefüllten Blumen. So ſchön wie vorher— gehende Art. 11) C. pulla. Dunkelblaue G. X Oeſtreich, Kärnthen. Stengel 6 bis 10“ hoch. Blätter eirund, faſt gekerbt. Blumen ſchön, dunkelblau. Eignet ſich für Einfaſſungen. 12) C. pyramidalis. Pyramidenförmige G. 8 J Italien. Glatt und voller Milchſaft, 6 bis 87 hoch, mit kurzen Aeſten. Blätter geſtielt, vom Eiförmigen in's Lanzettförmige übergehend, am Stiele geſchmälert. Blumen blau oder weiß, flach ausgebrei— tet, groß, ſchön, eine ſehr große, prächtige, dichte, ſtraußförmige, pyramidaliſch-coniſche Rispe bildend. Der Samen wird im April in's lauwarme Miſtbeet in lockere fette Erde geſäet. Die Pflanzen ſetzt man dann in fette Dünger- erde und hält ſie feucht. Je fetter die Erde, deſto beſſer, und man kann ſie auch mehrmals mit einem aufgelösten Dünger begießen. Iſt der Boden locker und ſehr fett, ſo erlangen ſie eine außeror— dentliche Höhe und prangen mit einer zahlloſen Maſſe prächtiger Blumen. 13) C. versicolor. Bunte G. 5 2 Griechenland. Gleicht an Wuchs und Blättern ſehr der vorhergehenden Art, aber der Stengel iſt niedriger. Blumen groß und prächtig, hellblau, im Grunde dunkelviolett-blau. Es giebt noch ſehr viele Arten, wovon noch empfohlen werden können: C. gracilis, C. gummifera, C. lactiflora, C. lilifolia, C. Lorei und C. speculum, engl. Venus’ Looking-Glass. Diejenigen, bei welchen keine beſondere Cultur angegeben iſt, gedeihen in jedem lockeren, fetten Gartenboden und werden ent— weder durch Samen oder durch Wurzeltheilung vermehrt; auch wohl durch Stecklinge. Canna. Blumenrohr.— Engl.: Indian Shot. * Man hat von dieſer Gattung bereits an vierzig Arten, die alle ſchöne Zierpflanzen ſind. Ich will nur diejenigen ſchöneren — 298 — Arten beſchreiben, die eine gleichmäßige und leichtere Cultur ver- langen und theils hier ſchon bekannt ſind. 1) C. chinensis, oder auch C. indica. Scharlachrothes Bl. N Blätter länglich-eirund, langgeſpitzt. Blumen ſcharlachroth. 2) C. coceinea, auch C. indica. Scharlachrothes Bl. % Blätter länglich-lanzettförmig, langgeſpitzt, mit fadenförmiger Endſpitze. Blumen ſcharlachroth; Unterlippe gelb und roth ge— leckt. 3) C. compacta. Zuſammengedrängtes Bl. A Blätter läng— lich⸗ ee langgeſpitzt. Blumen dunkel-fharlachroth. 4) C. edulis. Eßbares Bl. X Blätter oval, kurz langgeſpitzt, oben in der Mitte concav. Blumen orangenroth. Eine ſehr ſchöne Art. 5) C. flaccida. Schlaffes Bl. N Blätter länglich⸗lanzett⸗ förmig, zugeſpitzt, graugrün und groß. Blumen ſehr ſchön, von der Größe einer Schwertlilie, ſchwefelgelb. 6) C. glauca. Graugrünes Bl. A Blätter beinahe wie No. 5, aber nicht ſo groß. Blumen ſchön, ſehr groß ſchwefelgelb. 7) C humilis. Niedriges Bl. Y Wird 2 bis. 3“ hoch. Blät⸗ ter faſt eirund, langgeſpitzt. Blumen ſchön ſcharlachroth. 8) C. lagunensis. Lagunen-Bl. X Blätter eirund⸗ länglich, ſehr lang geſpitzt. Blumen weißgelb, roth geſprenkelt, ſchön. 9) C. limbata. Gerändertes Bl. u Stengel 4 bis 5“ hoch. Blätter lanzettförmig, zugeſpitzt. Blumen ſehr ſchön, an 2“ lang. Einſchnitte der Oberlippe feurig ſcharlachroth, goldgelb geſäumt; Unterlippe goldgelb und ſcharlachroth gefleckt. Blühet faſt das ganze Jahr hindurch und iſt eine der ſchönſten Arten. 10) C. nepalensis. Nepaul'ſches Bl. M Eine ſchöne, 5 bis 6“ hohe Art. Blätter länglich-lanzettförmig, langgeſpitzt, grau- günlich. Blumen ſchön purpurroth. Eine ſchöne Art. 11) C. occidentalis. Weſtindiſches Bl. 1 Blätter länglich⸗ eirund, langgeſpitzt. Blumen ſchön, ſcharlachroth. Blühet faſt das ganze Jahr hindurch. 12) C. patens. Offenſtehendes Bl. Blätter lanzettför⸗ mig, zugeſpitzt, mit langen, haarförmigen Endſpitzchen. Blumen ſchön, ſcharlachroth; Unterlippe gelb und roth punktirt. Blühet faſt zu allen Zeiten des Jahres und iſt eine ſchöne Art. 13) C. Sellowii. Sellow'ſches Bl. X Wird 4 bis 67 hoch. Blumen 5 auswendig gelb, inwendig dunkelſcharlachroth. 14) C. speciosa. Prächtiges Bl. X Wird 5 bis 6“ hoch. Blätter länglich, langgeſpitzt. Blumen ſcharlachroth. Blühet den größten ie des Jahres und iſt eine ſehr ſchöne Pflanze. — 299 — Alle dieſe Arten gedeihen vom Frühjahre (Mai) bis Herbſt ſehr gut im freien Lande. Sollen ſie da ſchön blühen, ſo bereitet man den Grund dazu auf folgende Art: Man macht eine Unterlage von 1 bis 13’ Lauberde oder verweſetem Pferdedünger und bringt darauf 12 bis 2“ hoch gute, mit ein Sechstel Sand vermiſchte Erde. In dieſen Boden pflanzt man ſie mit dem Ballen, wie ſie aus den Töpfen genommen werden. Im Herbſt, bevor Fröſte ein— treten, nimmt man ſie wieder heraus, pflanzt ſie in Töpfe, in ſehr ſandige Erde, und überwintert ſie trocken im Glashauſe, froſtfreien Zimmer, oder froſtfreien Keller. Da dieſe Pflanzen im Sommer nicht zu viel Nahrung bekommen können, fo iſt es gut, fie während dieſer Zeit öfters mit Düngerwaſſer zu begießen. Sie verlangen in der Zeit des Wachsthums viel Waſſer. Cultivirt man ſie in Töpfen, ſo pflanzt man ſie in ſehr fette, lockere, mit ein Sechstel Flußſand vermiſchte Miſtbeeterde. Die meiſten Arten verlangen ziemlich große Töpfe und alle eine Unterlage von Scherben. Die Vermehrung geſchieht durch Theilung und durch Samen. Der Samen wird 1“ tief in Töpfe geſäet und dieſe in ein warmes Miſtbeet geſetzt. 1 Caprifolium. Siehe Lonicera. Carthamus tinctorius. Fürbender Saflor. O— Engl.: Saflow, oder Zaffer. Der aufrechte, 2 bis 3“ hohe, oben äſtige Stengel hat eiförmige, zugeſpitzte, dornige, fteife, glänzende und ſtielloſe Blätter. Blu— men ſchön, ſafrangelb oder dunkelpommeranzenfarbig. Wird in's freie Land geſäet. Catananche. Raſſelblume.— Engl.: Catananche. 1) C. bicolor. Zweifarbige R. Wird 23 bis 3’ hoch. Blätter lanzettförmig, an beiden Enden geſchmälert, dreirippig, faſt ſtriegelig, zugeſpitzt. Blumen ſehr hübſch, ſchneeweiß, am Grunde der Blümchen blauviolett. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. 2) C. lutea. Gelbe R. O Der Stengel iſt niedriger als bei voriger Art und hat längliche, etwas gezähnte und dreirippige Blätter. Blumen gelb und haben weiße Kelchſchuppen. Der Samen wird in ein lauwarmes Miſtbeet, oder ſpäter (im Mai) in's freie Land geſäet. % 3) C. cœrulea. Blaue R. X Blätter linienförmig, ſchmal, gezähnt, weichhaarig. Blumen blau, ſchön. Dieſe und die erſte Art lieben eine fette, mit ein Sechstel Sand vermiſchte Damm— oder Miſtbeeterde, eine Unterlage von Scherben und im Winter 3! bis 439 W., wenn man fie in Töpfen cultivirt. Sie können aber Hauch unſere Winter gut aushalten, wenn man fie in's freie Land an eine etwas trockene Stelle pflanzt. Die Vermehrung geſchieht durch Samen oder Wurzelabſchnitte, welche im October abgenom— men werden, wobei man jedoch darauf zu ſehen hat, daß ſie Keim— warzen haben. Man pflanzt ſie in ganz flache Töpfe oder Schüſſel, in die man eine ſtarke Unterlage zerſtoßener Scherben legt, ſtellt ſie entweder in ein mäßig warmes Miſtbeet, oder an ein ſonniges Fenſter des Wohnzimmers, und bedeckt ſie dann mit einer Glas— glocke. Man hält fie mäßig feucht, und wenn fie getrieben haben, kann man ihnen einen kühleren Standort geben. Celosia cristata. Gemeiner Hahnenkamm. © Engl.: Cockscomb. China und in beiden Indien. Stengel 4“—2 hoch. Am Ende mit hahnenkammförmig ausgebreiteten Blumenähren gekrönt, und mit länglich-eirunden, zugeſpitzten Blättern beſetzt. Hiervon giebt es mehrere ſehr ſchöne Spielarten und die Farben ſind ebenfalls ſehr mannigfaltig. Die Spielarten ſind 1. mit pyramidaliſcher Aehre, 2. mit federkrauſem Kamme, 3. mit faltigfraufem Kamme. Die Farben ſind: hell- und dunkelpurpurroth, dunkelblutroth, ſcharlach— roth, gelbroth, roſenroth, fleiſchfarbig, weißlich, rothgelb, pommeran— zen⸗, gold⸗, ſchwefel- und blaͤßgelb. Man kann nur dann große Kämme erwarten, wenn man ſie in ſehr fette Erde pflanzt, und ſehr warm und feucht hält. Die geeig— netſte Cultur iſt wohl, daß man den Samen entweder in ein lau— warmes Miſtbeet, oder in Töpfe ſäet und dieſe in ein warmes Beet ſtellt. Die Erde für den Samen muß ſehr locker, fett und ſandig ſein. Wenn die Pflänzchen 2“ hoch ſind, verſetzt man ſie in ein lauwarmes Miſtbeet, 5—6“ weit auseinander. Die Erde in dieſem Beete muß ebenfalls locker, ſandig und ſehr fett ſein. Man begießt ſie das erſte Mal nur mäßig, bis ſie ſich angewurzelt haben, und hält ſie bis zur Entwicklung der Kämme etwas warm, dann aber begießt man ſie reichlich und wo möglich manchmal mit einem An— ſatz von Kuhlager. So bald ſich die Kämme zeigen, ſetzt man ſie in Töpfe, oder im freien Land in ſehr fette Düngererde und begießt ſie auch hier öfters mit dem Anſatz von Kuhmiſt. — —— — = — — 301 — Centaurea. Flockenblume.— Engl.: Centaurea, wo nicht andere Namen angegeben ſind. 1) C. americana. Amerikaniſche F. O Stengel bis 6“ hoch, äſtig. Aeſte einblumig. Blätter ſtiellos, die untern länglich-lan— zettförmig, zugeſpitzt, ausgeſchweift, gezähnelt; die obern eirund— lanzett⸗ und lanzettförmig, ganzrandig. Blumenköpfe ſehr ſchön, die Strahlenblümchen ſind blaßlillafarbig und haben eine ocher— weiße Röhre. 2) C. calcitrapa. Sterndiſtel. O Deutſchland. Strahlen- blümchen purpurroth, Scheibenblümchen weiß. 3) C. eyanus. Korn⸗F. Gemeine Kornblume. O Engl.: French Pink, auch Blue Bottle. Dieſe Art iſt allen Deutſchen hinlänglich bekannt und bedarf daher keiner Beſchreibung. Da Sie in jo viele Farben variirt, fo wird fie häufig in Gärten angepflanzt. 4) C. dealbata. Weißblätterige F. 2% Iberien. Stengel 1-2“ hoch. Blumen groß, ſchön, roth, in der Mitte der Scheibe blaßroth oder weißlich. 5) C. Lippü. Purpurrothe F. O Aegypten. Die großen purpurrothen Blumen ſind an der Spitze des Stengels und der Aeſte. 6) C. montana. Berg⸗F. J Europa. Stengel 1—13’ hoch. Blumen ſchön, groß, himmelblau, in der Mitte purpurröthlich, endſtändig. 7) C. moschata. Biſam⸗F. O Engl.: Purple Sweet Sultan. Orient. Stengel 2—3 hoch, äſtig. Blumen ziemlich groß, vio— lettroth oder weiß, wohlriechend. 8) C. suaveolens. Wohlriechend F. O Engl.: Yellow Sweet Sultan. Stengel 2—3“ hoch, äſtig. Blumen gelb, ſehr zierlich, wohlriechend. Es giebt noch einige 20 andere Arten. Der Samen von all den beſchriebenen Arten kann ins freie Land geſäet werden. Centranthus. Spornblume.— Engl.: Centranthus. 1) C. angustifolius. Schmalblätterige S. Y Schweiz. Sten— gel 2“ hoch, äſtig. Blätter linienförmig, graulichgrün. Blumen ſchön, roth oder weiß, in reichen Enddoldentrauben. 2) C. Ruber. Rothe S. X Frankreich u. ſ. w. Stengel 2—3 hoch, äſtig. Blätter lanzettförmig. Blumen roſenroth, weiß oder ſcharlachroth, in prächtigen reichen Doldentrauben. Die ſcharlachroth blühende Varietät iſt vorzüglich ſchön. 8 26 — 302 — Beide Arten werden durch Samen und Wurzeltheilung ver- mehrt und in mit Sand gemiſchte nahrhafte Erde gepflanzt. Im Freien verlangen ſie einen warmen und trockenen Platz. Cheiranthus Cheiri. Goldlack, Lack, Viole, Veil u. ſ. w. 8 2 Engl.: Wall-Flower. Frankreich, Spanien u. ſ. w., auf alten Mauern. Blühet den größten Theil des Jahres hindurch. Stengel holzig, Zweige eckig. Blätter lanzettförmig. Blumen entweder gelb, goldgelb und gelb mit Braun und Violett geflammt und geſtreift, oder auch braun, hellbraun, ſchwarzbraun, bläulichbraun, hell- und dunkelviolett. dan cultivirt hiervon folgende Varietäten: A. Vom großen Stangen-Goldlack. 8 1) Mit gelben oder goldgelben Blumen, ſowohl einfach als gefüllt. 2) Mit halbgefüllten, goldgelben, ſamentragenden Blumen. 3) Mit violetten einfachen und gefüllten Blumen. (Letzterer iſt ſehr ſchön.) 4) Mit braunen oder ſchwarzbraunen Blumen, desgleichen auch mit halbgefüllten, ſamentragenden Blumen 5) Mit gefüllten ſchwarzbraunen Blumen. 6) Mit braun- und gelbgeſtreiften und geflammten Blumen. 7) Mit blaßgelb-, braun- und violettgeſtreiften und geflügelten Blättern. B. Vom engliſchen Buſch-, Steck- oder Zwerg⸗ Goldlack. X h 8) Mit braunen einfachen Blumen. 9) Mit desgl. gefüllten Blumen. 10) Großblumiger Zwerg-Lack, mit großen, dunkelbraunen und desgl. mit violetten Blumen. 11) Mit ſchwarz- oder violettbraunen, gefüllten Blumen. Von dieſen allgemein ſehr beliebten Zierpflanzen, die mit der Schönheit ihrer Blumen einen köſtlichen Wohlgeruch vereinen, iſt folgende die beſte Cultur: Wenn der Goldlack ſehr ſchön und vollkommen blühen ſoll, gebe man ihm einen gutgedüngten, lockeren, mäßig feuchten Boden und in Töpfen eine fette, kräftige, mit 8 Flußſand, oder beſſer Schutt aus alten Wänden gemiſchte Düngererde, ſo wie eine Unterlage zerſtoßener Scherben oder feinen Kalkſchuttes. Je fetter der Boden un en Mn Mn en | tft, deſto größer werden auch alle Theile der Pflanzen und auch die Farben der Blumen werden dunkler. Man darf es alſo durchaus nicht an Fettigkeit fehlen laſſen. Der Same des einfachen und halbgefüllten Goldlacks wird im April entweder in ein kaltes Miſt— beet in etwas ſandige Erde oder an guter Stelle ins Freie geſäet; auch wohl im Zimmer in 6“ hohe Käſtchen oder Töpfe. Man ſäe ihn recht dünn und begieße die jungen Pflanzen nur ſehr mäßig, damit ſie nicht faulen. Sobald dieſe einige Zoll hoch ſind, verſetzt man ſie entweder auf die beſtimmten Plätze oder auch reihenweiſe auf ein gut zubereitetes Beet im Freien, I—13’ von einander. Im September bis Ende October kann man davon einen Theil mit Ballen ausheben und in Töpfe pflanzen, die man dann ſchat— tig ſtellt, jedoch nicht unter Bäume. Sie bleiben im Freien bis Froſt eintritt, dann bringt man ſie an einen trockenen Ort, woſelbſt man ſie nur gegen Froſt ſchützt, ſo oft es nicht ſtark gefriert lüftet und nur zur äußerſten Nothdurft begießt; jedoch immer nur am Rande des Topfes umher und niemals an den Stengeln oder an— deren Theilen der Pflanzen. Lange eingeſchloſſene Luft und zu viele Feuchtigkeit ſind im Winter dem Goldlack ſehr nachtheilig und erzeugen leicht Fäulniß. Gegen den Frühling kann man die Töpfe nach und nach ins Wohnzimmer, Glashaus oder Freie brin— gen. Im Zimmer oder Glashauſe ſtellt man ſie nahe an die Fen— ſter. Dann begießt man ſie auch nach und nach mehr und wo möglich auch manchmal mit Düngerwaſſer. Will man Stock und Blumen recht groß und vollkommen haben, ſo ſchneidet man von den jungen verſetzten Pflanzen, wenn ſie feſtgewachſen ſind, die Seitenäſte ab und läßt nur den Hauptſtengel treiben, welcher dann ganz vorzüglich ſchön wird. Will man hier Goldlack im Freien überwintern, ſo pflanze man ſolche nahe an den Grund eines Hauſes, oder ſchlage im Spätherbſt den untern Theil bis an die Blätter in Erde ein. Nur die weniger gefüllten halten im Freien aus. Samen nimmt man nur von den ſchönſten und größten Sorten, und von dieſen nur die größten Schoten. Um den Sa— men echt zu erziehen, dürfen die Stöcke nicht zu nahe beiſamen ſtehen, weil ſie ſich ſonſt gegenſeitig beſtäuben und andere Varie— täten entſtehen. 8 Der gefüllte Stangen- und Zwerglack wird im Frühjahre und auch wohl im Juli und Auguſt durch Stecklinge im kühlen Miſt— beete oder Topfe vermehrt. Man kann ihn auch vom März bis Mai aus dem Topfe nehmen und ſchräg (an etwas ſchattiger Stelle) ins Land pflanzen und daſelbſt wie Nelken ablegen, wo— durch man die ſtärkſten Büſche erhält. Auch Ende October oder — 304 — Anfangs November ins Freie an einer etwas beſchützten Stelle gepflanzt, halten ſie ſich gewöhnlich durch den Winter ſehr gut, ſchlagen Wurzeln und wachſen im Frühjahre freudig fort. Schwach gewordene Exemplare pflanzt man im Frühjahre ins offene fette Land, damit ſie wieder kräftig werden. Nach der Blüthe werden die abgeblühten Stengel zurückge⸗ ſchnitten, auch die Wurzeln wohl etwas beſchnitten und in friſche Erde und etwas größere Töpfe gepflanzt. Die beſte Erde iſt drei Theile ſchwarzer Raſengrund und ein Theil Schaf- oder Kuh— dünger. Cheiranthus mutabilis. Veränderlicher G. E Madeira. Früh— ling. Blätter linien-lanzettförmig, langgeſpitzt, ſcharf geſägt, glattlich. Stengel ſtrauchartig, äſtig. Blumen hübſch, erſt ocher— weiß oder gelblich, dann bläulich-rofenroty. Man pflanzt ihn in Laub- oder Miſtbeeterde mit Sand gemiſcht und durchwintert ihn bei 388—43 W. Im Sommer ins Freie. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Cheiranthus annuus. Sommer-Levkoje. O Engl.: Ten week Stockgilly flower. Süd⸗Europa. Dieſe allbekannte und allgemein fo hoch ge— ſchätzte Zierpflanze braucht wohl keine Beſchreibung, denn es iſt kaum ein Deutſcher zu finden, der ſie nicht kennt, und ich will da— her nur erwähnen, daß man ſie im Allgemeinen in Levkojen mit dem Levkojenblatt und Levkojen mit dem Lackblatt unterſcheidet. Das Blatt der erſteren iſt beſtäubt, das der letzteren aber iſt glatt und grün. Dann theilt man ſie wieder in drei Unterabtheilungen: a) Die deutſche Sommer-Levkoje, mit höherem Stengel und langer, lockerer Traube. b) Die halbengliſche Sommer-Levkoje, mit etwas kürzerem Stengel und dichterer, kürzerer Traube, welche nicht überall Stengel und Blumenſtiele zeigt. e) Die engliſche Sommer-Levkoje, mit niedrigem Stengel, gedrängten Aeſten und kurzer, ſehr dichter Traube, welche weder Stengel noch Blumenſtiele zeigt. Die gewöhnlichen Farben find carminroth, carmoiſin, mohn— grau, weiß, fleiſchfarbig, kupferroth, leberfarbig, hellbraun, zimmt⸗ braun, dunkelbraun, hell- und dunkelviolett, hell- und dunkelblau, hell⸗ und dunkelaſchgrau, ſchwarzviolett, pfirſichblüthfarbig, apfel⸗ blüthfarbig, hell- und dunkelziegelroth, gelblich oder fleiſchfarbig— gelblich u. a. m. — — — — — u — 305 — Die Herbſt-Levkojen find durch Vermiſchung der Sommer— und Winterlevkojen entſtanden und haben auch viele Abänderun— gen in ihren en, blühen ſpäter und tragen erſt im zweiten Jahre reifen Samen. Sie werden ſehr häufig bei Samenhänd— lern für Winterlesfojen verkauft, wofür man ſich in Acht zu neh— men hat, denn fie ſtehen den Winterlevkojen weit nach. | Cheiranthus fenestralis. Zwerg oder Fenſterlevkojen. 5 Creta, an Felſen am Meerſtrande. Der aufrechte, etwas über 3 hohe, einfache Stengel iſt unten faſt nackend und hat oben lanzett— förmige, an den Spitzen rückwärts gebogene, dicht bei einander ſtehende Blätter. Die hell- oder carminrothen Blumen ſtehen aufrecht am Ende des Stengels. Ihre Cultur iſt dieſelbe wie die der Levkojen. Cheiranthus incanus. Winter⸗Levkojen. d h Engl.: Bromp- ton Stockgilly flower. Hiervon hat man folgenke Arten: 1) Die Baum-, Stangen- oder Stocklevkojen, mit 3—4’ und darüber hohem, nacktem Stamme, breitern, weißgrauen, ſtumpfen Blättern und großen, prachtvollen, faſt pyrami— daliſchen Blumentrauben. Sie dauert drei bis ſechs Jahre und bildet, wenn man ſie im Frühling ins freie Land in fetten, lockern Boden pflanzt, einen großen Buſch mit zahlreichen Trauben. Die Blumen ſind weiß, lebhaft carminroth oder violettblau. 2) Die gewöhnliche Strauch- oder Buſchlevkoje, welche gleich der Sommerlevkoje in mehreren Farben, wie auch mit grünen Lackblättern variirt, höchſtens 2—3“ hoch wird und eine große Zierde der meiſten europäiſchen Gärten iſt. Die weiße, gefüllte Varietät mit Lackblättern zeichnet ſich vor allen durch Schönheit und Wohlgeruch aus; nicht minder eine Varietät mit Lackblättern und großen, ge— füllten, violetten Blumen. Auch von den Winter-Levkojen unterſcheidet man deutſche und engliſche in derſelben Art wie die Sommer-Levkoje, nämlich: bei | der deutſchen ſitzen die ® Blüthen weitläufig, und bei der engliſchen dicht aneinander. Cultur. Es kommt ſehr viel auf die Erde an, um recht ſchöne und gefüllte Blumen zu erzeugen. Dieſe muß locker, fett und mit Sand vermiſcht ſein. Hat man kein Erdmagazin, ſo nimmt man hierzu im Herbſt die obere Erde von den Stellen im Garten, welche im Frühjahre ſtark gedüngt worden ſind. Dieſe wird gerei— nigt, mit Sand vermiſcht, und zum Gebrauche aufbewahrt. Je ‚ fetter, klarer und reiner, von allen unverwesten Theilen die Erde 5 26 * — 306 — iſt, deſto beſſer werden gewiß auch die Blumen, und deſto mehr mer- den ſie gefüllt. Will man Beete dazu beſtimmen, ſo müſſen ſolche im Herbſte mit altem Kuh-, Hühner- oder Taubendünger gut gedüngt und umgeſtochen werden, und dürfen keine zu feuchte Lage haben. Im Frühjahre vor dem Bepflanzen muß man ſie bis auf den Dünger gut auflodern. Hat man nicht die Abſicht Samen zu erziehen, jo pflanze man ziemlich dicht und ziehe ſpäter alle einfach blühenden Pflanzen heraus. Den Samen ſäet man zu verſchiedenen Zeiten, um nämlich früh und ſpäter Blumen zu haben; vorzüglich von der Sommer-Levkoje. Winter-Levkojen ſäet man in der Regel gerne recht früh, damit ſich die Blumen zeitig genug zeigen, um die gefüllten von den einfachen zu unterſcheiden. Wer nicht mehr Pflanzen braucht, als er in einigen Blumentöpfen oder Käſtchen ziehen kann, thut am Beſten, ſolche mit der oben geſagten Erde zu füllen und den Samen darin zu ſäen; man ſtellt dann die Töpfe in einem froſtfreien Zimmer oder Glashauſe an die Fenſter; will man aber ein abgetriebenes Miſtbeet dazu benutzen, fo füe man den Samen nicht eher, als bis man überzeugt iſt, daß keine anhaltende Fröſte mehr eintreten, damit man den Pflänzchen immer friſche Luft geben kann, weil fie ohne dieſe gewiß umfallen. Bei heißem Sonnen- ſchein verlangen ſie Schatten. Der Same muß ſehr dünn geſäet und mit Sand oder ſehr ſandiger Erde nur blos in der Dicke eines Meſſerrückens bedeckt werden. Vor der Ausſaat muß die Erde gut begoſſen werden, damit ſie nach der Ausſaat lange feucht bleibt und nicht ſo bald wieder begoſſen werden muß. Wenn die Pflänzchen das zweite Blatt haben, iſt es ſehr gut, wenn man ſie in ein ande— res Miſtbeet verpflanzen kann, und zwar in 1—13’’ weiter Entfer- nung von einander, bis an die Samenblätter tief, ohne ſie feſtzu— drücken, in etwas minder ſandige aber fettere Erde. Sie werden dadurch viel kräftiger und ſtämmiger, und ſind vor Stammfäulniß geſichert. Die 3—4“ hohen Pflanzen verſetzt man mit einem kleinen Erdballen an einem trüben oder regnichten Tage ins offene Land, in ungefähr 1’ weiter Entfernung, will man fie aber in Tö— pfen ziehen, ſo füllt man dieſe mit einer Miſchung von zwei Theilen Raſenerde, ein Theil gut verwester Laub- oder Pflanzenerde, und ein Theil fetter Miſtbeeterde welche Miſchung man das Jahr zuvor macht, ſie öfters umſticht und mit Kuhjauche begießt, auch vor dem Verbrauch noch mit Hornſpänen (wenn man ſolche haben kann, vielleicht zum zwölften bis fünfzehnten Theil) und 8 Sand ver— miſcht. In Ermangelung dieſer aber, mit der oben geſagten Erde. Man ſetzt 2—3 Pflanzen in einen Topf mittlerer Größe und zwar ſehr vorſichtig mit den Ballen. »Sommer⸗Levkojen kann man auch ſpäter in's freie Land ſäen; bei Winter⸗Levkojen würden ſich aber die Blüthenknospen zu ſpät eigen. r Winter⸗Levkojen müſſen wenigſtens 13—2’ Pflanze von Pflanze ſtehen, wenn man kräftige und buſchige Stöcke haben will, und der Boden muß locker, gut gedüngt und gut zubereitet ſein, und warm und ſonnig liegen. Die Pflanzen werden wo möglich mit einem Ballen gepflanzt und bei trockener Witterung müſſen ſie begoſſen werden. Wenn ſich die Knospen zeigen, ſo unterſucht man genau, welche Pflanzen gefüllt blühen werden; dieſe ſetzt man in Töpfe. Die gefüllten Knospen ſind runder, weicher und unregelmäßig, die ein— fachen aber länglicher, ſpitzer und beim Durchbeißen härter. Von den einfach blühenden ſetzt man, wenn die Sorte gut ins Gefüllte ſchlägt, nur ſo viel ein, als man deren zur Anzucht des Samens benöthigt iſt. Zum Einſetzen in Töpfe hebt man die Pflanze mit unverletzten Wurzeln aus der Erde, ohne jedoch einen Erdballen daran zu laſſen. Die größten Stengelblätter und ſchwachen Neben- äſte ſchneidet man weg, und ſetzt die Pflanzen fo ein, daß die Wur— zeln ſo regelmäßig als möglich ringsherum verbreitet ſind. Erde dieſeibe wie für Sommer-Levkojen, nur etwas mehr Flußſand. Nach dem Einſetzen begießt man ſie und ſtellt ſie an einen ſchattigen Ort (doch nicht unter Bäume) wo ſie bis zum Eintritt des Froſtes ſtehen bleiben, von Zeit zu Zeit ausgeputzt und nothdürftig begoſſen werden. Das Einbringen in's Winterquartier muß bei heiterer Witterung geſchehen, und wenn die Erde in den Töpfen nicht mehr zu feucht iſt. Man kann ſie hinter den Fenſtern eines Glashauſes, in einem froſtfreien Zimmer, oder auch in einem luftigen, hellen, trockenen Keller durchwintern. Im Winter dürfen ſie nicht treiben, weil ſonſt die Stöcke ohne Nutzen geſchwächt werden, daher gibt man ihnen reichlich Luft, ſo oft es nicht friert, und begießt ſie nur dann ein wenig am Rand des Topfes, wenn die Blätter anfangen ſchlaff zu werden. Im Januar kann man anfangen einige etwas wärmer zu ſtellen und nach und nach etwas feuchter zu halten, und ſie wer— den bald ihre Blumen entwickeln. Im April kann man alle Stöcke mit dem ganzen Ballen in den freien Grund pflanzen. Die einfach blühenden, die man zu Samen eingeſetzt hat, werden mit dem Topf in den Grund geſenkt. Das Erziehen eines guten, ſtark ins Ge— füllte ſchlagenden Samens beruhet hauptſächlich auf der künſtlichen Verhinderung der Ausbildung eines vollkommenen Samens; dieſer iſt gewöhnlich größer, mit einem weißen Häutchen gerändert, und bringt vollkommene, d. h. einfache Blüthen. Oefteres Um— pflanzen, anfangs in etwas magern und dann in fetten Boden, — 308 — trägt ſehr viel zur Bildung monſtröſen Samens, welcher die gefüll⸗ ten Blumen liefert, bei. Die ſchwachen Schoten am Ende der Trauben, ſowie alle zu ſpät blühende Seitentriebe, werden wegge— nommen. Wenn die Schoten völlig ausgewachſen ſind, halte man die Pflanzen in den Töpfen ziemlich trocken, im freien Lande ſte— hende Samenſtöcke aber ziehe man dann ein wenig auf, damit die feinern Wurzeln ſich löſen, und trete die Erde wieder an. Dadurch wird einigermaßen die Ausbildung eines vollkommenen Samens zerſtört, und ein früheres Reifen herbeigeführt. Wenn der Samen in den Schoten aufbewahrt wird, bleibt er mehrere Jahre keimfähig. Die Nähe gefüllter Blumen kann nichts zur Befruchtung beitragen, denn die gefüllten Blüthen haben keine Staubbeutel. In der Frauendorfer Gartenzeitung habe ich einſt geleſen, daß man, ſobald die Blüthen ſich öffnen, die Staubbeutel ausbrechen ſoll, wodurch bewirkt würde, daß der Samen monſtrös werde, d. h. gefüllte Blumen liefere. Chelone. Schildblume.— Engl.: Chelone. 1) C. barbata. Bärtige S. X Mexico. Stengel 2 bis 4’ hoch. Blätter lanzettenförmig; Wurzelblätter geſtielt, ſpatelförmig. Blumen zahlreich, ſehr ſchön, zinnoberroth, überhängend, in 1 bis 13 langer Rispe. 2) C. centranthifolia. Spornblumenblätterige S. X Der vorigen ähnlich, hat aber eine längere, zierliche Rispe und ſchmälere ungebartete Blumen. 3) C. glabra. Glatte S. X Virginien. Stengel 2 bis 37 2 Blätter lanzettenförmig, geſpitzt, gefügt. Blumen ſchön, weiß. 4) C. Lyoni. Lyon's S. X C. major. Carolina. Sten⸗ gel 5 bis 6“ hoch. Blätter eirund-länglich. Blumen ſchön, roſen⸗ roth und pommeranzengelb gebartet. 5) C. obliqua. Schiefe S. X Nordamerika. Stengel 2 3“ hoch. Blätter lanzettenförmig. Blumen ſchön, purpurroth. Sie werden durch Wurzeltheilung vermehrt und lieben einen lockeren, nahrhaften Boden. No. lim Winter Laubbedeckung. Chironia. Chironie.— Engl.: Chironia. 1) C. frutescens. Strauchartige Ch. : Cap. Mai. Herbſt. Stengel 3 bis 4’ hoch. Blätter lanzettenförmig, filzig. Blumen groß, dunkelroſenroth oder hellpurpurroth, ſehr ſchön, glänzend. — 309 — 2) C. jasminoides. Jasminartige Ch. h Cap. Blumen ſchön, hellpurpurroth. 3) C. linoides. Flachsblätterige Ch. Y h Stengel 1 bis 27 hoch. Blumen ſchön, glänzend, hellpurpurroth oder roſenroth. 4) C. maritima. Meerſtrands-Ch. h Cap. Stengel 1 bis 13 hoch. Blumen ſchön, roth. 5) C. peduncularis. Geſtielte Ch. ? Cap. Blumen ſehr | ſchön groß, dunkelroſenroth, glänzend. Eine prächtige Art. 6) C. perfoliata. Durchwachſene Ch. R Cap. Blumen ſchön roöſenroth. Auch C. grandiflora und C. speciosa find zu em⸗ pfehlen. f Sie lieben eine grobſandige, leichte, ſehr milde und reine Damm— erde, mit einer guten Unterlage zerſtoßener Scherben. Man ver— pflanzt ſie oft in größere Töpfe, meiſtens zwei Mal im Jahre. Im Winter einen ſonnigen, trockenen Standort, nahe am Fenſter, wenig Feuchtigkeit und 45 bis 50»bheW. Im Sommer ſtellt man ſie in's Freie. Vermehrung durch Stecklinge, Wurzelſproſſen, Ableger und Samen. Chorizema. Chorizema.— Engl.: Chorizema. Alle aus Neuholland und h 1) C. Henchmanni. Henchmann'ſche Ch. Blätter linien- pfriemenförmig. Sehr ſchöne, hochrothe Schmetterlingsblumen. 2) C. ilieifolium. Hülſenblätterige Ch. Ein kleiner Strauch, mit hülſenartigen, länglich-lanzettenförmigen, dornig gezähnten, ſpitzen, glatten Blättern und zierlichen goldgelben Blumen, mit pur— purrothem Nachen. 3) C. nanum. Niedrige Ch. Blätter buchtig-gezähnt, dornig, länglich, ſtumpf. Blumen ſchön, goldgelb, Nachen und Flügel blutroth. 4) C. ovatum. Eiförmige Ch. Eine der ſchönſten aber zärt- lichſten Arten. Blätter eirund, ganzrandig, langgeſpitzt, anſitzend. Blumen ſehr ſchön, carmin-ſcharlachroth, am Grunde des Fähnchens gelb gefleckt. Flügel und Nachen dunkel-purpurroth. 5) C. rhombeum. Rautenförmige Ch. Stengel 4 bis 6’ hoch, kletternd. Blätter ganzrandig, flach, ſtachelſpitzig. Blumen zier— lich, gelbroth, mit purpurrothen Flügeln und Nachen. ö Sie verlangen eigentlich Haideerde, da man aber dieſe hier nicht hat, ſo kann man ſie in leichte Walderde oder Lauberde, mit viel | weißem Sande vermiſcht, pflanzen. Kleine Töpfe und eine gute Unterlage fein geſtoßener Ziegelſteine. Stets mäßig begoſſen, vor⸗ | | | — 310 — züglich im Winter. Man durchwintert ſie in einem luftigen, trockenen Glashauſe bei 45 bis 50? W. Vermehrung im Frühjahre durch junge, kaum gereifte Aeſtchen, im Sande unter Glasglocken bei mäßiger Wärme. Auch durch Samen. | Chrysanthemum. Wucherblume. —Engl.: Chrysanthemum. 1) C. carinatum. Auch C. trieolor. Gekielte oder dreifar- bige W. O Berberei. Juni bis October. Stengel 2 bis 4’ hoch, äſtig. Blätter doppelt gefiedert, fleifchig, glatt. Blumen prächtig, dreifarbig (ſchwarzroth, weiß und gelb). 2) C. coronarium. Kronen W. O Schweiz u. ſ. w. Sten⸗ gel 3 bis 6’ hoch, äſtig. Blätter doppelt-halbgefiedert, zugeſpitzt, auswärts breiter. Blumen groß, mit weißen oder gelben Strahl— und goldgelben Scheibenblümchen. Auch in beiden Farben mit ge— füllten Blumen. Dieſe zwei Arten ſind die ſchönſten dieſer Gattung. Der Samen beider Arten wird im April in's freie Land geſäet (wo möglich wo ſie ſtehen bleiben können), und zwar in offenen, ſonnigen, lockeren, guten Boden. 3) C. indicum. Siehe Anthemis arthemisiee folia. Cineraria. Widjenpflange.—Engl.: Ash Wort. Von dieſen Zierpflanzen, deren Arten ſich auf dreißig belaufen und jetzt mehr unter dem Namen Senecio bekannt find, wird hier gewöhnlich nur eine Art, nämlich C. hybrida cultivirt, doch will ich noch einige andere ſchöne Arten aufführen. 1) C. amelloides. Amellenartige . 2 Cap. Sommer bis Herbſt. Stengel 2 bis 4 hoch. Blätter eirund-elliptifch, in einen kurzen Stiel verſchmälert, ftrieglich behaart. Blumen ſchön, mit himmelblauem Strahl- und gelbem Scheibenblümchen. Wird durch Stecklinge vermehrt und hält bei einer Laubbedeckung hier die Win— ter aus. Gedeihet am beſten in guter, nahrhafter Dammerde. Im Topf wird fie bei 34 bis 43° W. durchwintert. 2) C. eruenta. Blutrothe oder rothblätterige Aa. X Tene⸗ riffa, in Waldungen. Frühjahr. Stengel 1“ hoch. Blätter herzförmig, eckig gezähnt, fein behaart, unten ſchön purpurroth. Blumen ſehr ſchön, purpurroth, wohlriechend, doldentraubig. 3) C. hybrida. Baſtard A. h Frühjahr, Sommer. Zweige weiß⸗filzig, faſt doldentraubig. Blätter herzförmig, eckig gelappt, gezähnt, oben glatt, grün, unten filzig, violett. Blumen ſehr — 311 — ſchön, in einer ungeheuren Maſſe von Varietäten, auch viele davon wohlriechend. Sie verlangen eine nahrhafte, fette Walderde mit ein Sechstel Flußſand vermiſcht, im Winter viel Luft und 34 bis 43 W. nahe am Fenſter. Im Mai kann man ſie in's freie Land auf ein lockeres Beet pflanzen, wo ſie ſehr kräftig werden. Im October hebt man ſie mit einem guten Ballen wieder aus, pflanzt ſie in Töpfe und ſtellt fie ſchattig, bis fie angewachſen find. Die Ver- mehrung geſchieht durch Nebenſproſſen, Stecklinge und durch Sa— men, den man in Lauberde mit ein Sechstel Sand vermiſcht im April entweder in ein lauwarmes Miſtbeet oder in Töpfe ſäet. Im Mai verſetzt man die jungen Pflanzen entweder in Töpfe mit lockerer, fetter Erde, oder auch in's freie Land, an eine ſonnige Stelle, in lockeres Erdreich. Cistus. Ciſtenroſe.— Engl.: Rock-Rose. Dieſe Gattung iſt ſehr reich an ſchönen Arten. Sie halten bei einiger trockenen Bedeckung faſt alle unſere Winter aus. Einige der ſchönſten Arten ſind folgende: 1) C. albidus. Weißliche C. : Mit (hätten purpurrothen oder roſenrothen Blumen. 2) C. erispus. Krauſe C. h Blumen purpurroth. 3) C. ladaniferus. Laudanum gebende C. h Blumen prächtig, entweder ganz weiß, oder Weiß und am Grunde mit ſchar⸗ lachrothen Flecken geziert. 4) C. purpureus. Purpurrothe C. h Blumen ſehr ſchön, roth purpurfarbig, am Grunde jedes Kronblattes mit einem F Flecken geziert. 5) C. sericeus. Seidenhaarige C. ? Blumen purpurroth. Man pflanzt fie in nahrhafte, lockere Dammerde, mit ein Fünf- tel Flußſand vermiſcht, verſetzt ſie im April in größere Töpfe und durchwintert ſie, wie oben geſagt, mit einer trockenen Bedeckung. Vermehrung durch Stecklinge und Samen. Citrus. Citronenbaum, Orangenbaum, Pommeranzenbaum. Engl.: Lemon-Tree, Orange-Tree. Man theilt fie in Europa in folgende neun Gattungen ein, wo— von manche an hundert Arten haben: 1) C. Aurantium. Pommeranzen- oder Orangenbaum, mit ſüßer Frucht. — 312 — 2) C. Bergamia. Bergamottenbaum, Bergamotten-Orange, mit ſäuerlicher Frucht. 3) C. Bigaradia. Bigaradienbaum, Pommeranzen- oder Orangenbaum, mit ſauern und bittern Früchten. 4) C. Limetta. Limettenbaum. Früchte etwas ſauer. 5) C. Limonum. Limonenbaum. Früchte ſaftig, ſehr ſauer und ſchmackhaft. 6) C. Lumia. Lumie. Früchte bei einigen ſüß, bei anderen ſauer. 7) C. medica. Citronenbaum, Cedratbaum. Fleiſch der Früchte weich und ſauer. 8) C. Peretta. Perettenbaum. Früchte ſäuerlich. 9) C. Pompelmos. Pumpelmus- oder Pompelmusbaum. Früchte ſehr ſaftig, ſüß aber nicht ſchmackhaft. Cultur. Es ſind ſehr verſchiedene Erdarten für dieſe Bäume empfohlen; die welche man hier am leichteſten haben kann, ſind folgende: 1) Fetter, ſchwarzgründiger Raſen 4— 6” tief ausgeſtochen, mit 3 reinem Kuhmiſt und 3 Sand gemiſcht, der Kuhmiſt völlig ver— erdet und nicht zu fein geſiebt. 2) Kuhmiſt ein Theil, fette Raſen- oder Grabelanderde drei Theile, Lauberde ein Theil und Flußſand ein Theil. Dieſe Erde iſt beſonders gut. 3) Zwei Theile ſchwarze, im Jahre vorher gut gedüngte Gra— belanderde und ein Theil Laub- oder andere lockere Dammerde. Will man aber den Wuchs durch Düngung noch mehr befördern, fo kann man im Frühjahre frischen Hühner-, Schaf- oder Kuh- Dünger (ohne Stroh), mit etwas Ofenruß vermiſcht, nach Verhält- niß der Gefäße 1—2“ hoch auf die Oberfläche der zuvor aufge- lockerten Erde legen. Auch kann man fie vom Mai bis Auguſt einige Male mit einem Anſatz von Hornſpänen oder Kuhdünger und etwas Ruß begießen. | Im Winter müſſen fie einen hellen, trockenen und luftigen Standort haben und verlangen 34—43 W. Froſt und zu nahe Ofenwärme find ihnen beide ſehr ſchädlich. Werden Orangen- bäume im Winter zu warm gehalten, ſo erſchöpfen ſie ihre Kräfte vor der Zeit. Die dadurch zu früh erzeigten Triebe gleichen den Waſſerſchüſſen der Obſtbäume, liefern ſelten oder nie Blüthen, leiden von der geringſten Frühlingskälte, werden von Läuſen be⸗ fallen und die allenfalls angeſetzten Früchte werden oft unreif abgeworfen. So lange ſie im Winterquartier ſtehen, muß man ihnen (beſonders im Herbſt und Frühjahre) bei einigermaßen mil⸗ 3 der Witterung, wenn auch nur täglich in der Mittagszeit, friſche Luft geben und auch nur mäßig begießen. In der letzten Woche im Mai bringt man ſie ins Freie an einen beſchützten, warmen, doch nicht zu ſonnenheißen Ort. Ende September oder Anfangs October werden ſie an einem heiteren Tage wieder in das Winter— quartier gebracht; man läßt, ſo lange die Witterung es geſtattet, Nachts und Tags die Fenſter offen. Im Winter müſſen ſie nur ſehr mäßig begoſſen werden und nicht eher, als bis ſich die Blätter flach umbiegen laſſen, ohne zu brechen, oder wenn die Erde 3 der Tiefe ausgetrocknet iſt. Das Verpflanzen geſchteht nur, wenn die Gefäße voll gewurzelt ſind und zwar im April und Mai. Man beſchneidet dabei die Wurzeln etwas, lockert die Außenſeite des Ballens auf und pflanzt ſie in etwas größere Gefäße, auf deren Boden man eine ziemliche Lage zerſchlagener Topfſcherben und klein zerſchnittene Raſenſtück— chen legt. Kleinere Exemplare werden alle zwei Jahre, größere alle drei bis vier Jahre einmal umgepflanzt. Eine Hauptſache iſt bei den Orangenbäumen auch der Schnitt, welcher im Frühjahre vor dem Austreiben und nur dann ange— wendet wird, wenn zu vieles Holz oder eine ungleiche Krone es nöthig machen. Je kürzer ein kräftiger, mit Treibaugen verſehener Zweig geſchnitten wird, deſto ſtärker und länger wird er treiben; hat man daher kräftiges Holz nöthig, ſo ſchneide man kurz, will man kurze Tragzweige, ſo laſſe man die Zweige länger; ſoll eine kahle Stelle ſich bezweigen, ſtutze man den Aſt bis dahin wo die Zbweige hervorkommen ſollen. Alle größeren Schnittwunden be— deckt man mit Baumwachs. Bei dem Beſchneiden nehme man übrigens auf den Stand der Blüthen Rückſicht, weil man ſonſt | | wohl viel Holz aber weniger Blüthen und Früchte erhalten würde. Bei Citronen kommen nämlich die Blumen aus den Spitzen der diesjährigen Triebe, beim Citronat oder Cedrat oft aus dem ältern Holze, bei Apfelſinen oder ſüßen Pommeranzen und dem Pompel— mus an den Spitzen einjähriger Zweige und bei den Bigaradien oder bittern Pommeranzen (Orangen) zwiſchen den Blättern der "| jährigen Zweige hervor. Pommeranzenbäume können erforderli— || chen Falls jährlich etwas beſchnitten werden; dem Apfelſinenbaum „läßt man feinen freien Wuchs und nimmt nur bisweilen von den * überflüſſigen, ſtärkſten Mitteläſten etwas weg, desgleichen beim „ Pompelmus. Citronen⸗, Cedrat⸗, Limetten⸗, Limonen- und Lu⸗ mienbäume werden ſelten und nur dann beſchnitten, wenn ſich die 1 Zweige zu ſehr ineinander drängen. | | Die Vermehrung geſchieht bei allen Arten rn Varietäten durch \ U 27 — 314 — Oculiren, Copuliren oder Pfropfen auf junge Citronenſtämme (weil dieſe einen ſtärkeren Wuchs haben), im Nothfalle auf Apfel- ſinenſtämme; auch wohl durch Stecklinge unter Glasglocken im Warmbeete. Das Pfropfen und Copuliren geſchieht gewöhnlich im März und April, das Oculiren im Juli und Auguſt. Cladanthus. Aſtblume. O Engl.: Cladanthus. Auch Anthemis arabica, und A. prolifera. Berberei. Juli bis Herbſt. Stengel 2—3’ hoch, ſehr äſtig. Blätter doppelt ge— fiedert. Blumen ſchön, zahlreich, goldgelb, einzeln in den Zweig— achſeln ſitzend. Der Same kann gegen Ende April ins freie Land geſäet werden. Clarkia. Clarkie.— Engl.: Clarkia. 1) C. elegans. Zierliche C. O Californien. Stengel 3 hoch. Blätter eirund, ſpitzig, gezähnelt. Blumen einzeln winkel— ſtändig, zahlreich, ſchön, lillafarbig oder fleifchfarbig, bei einer Va— rietät halbgefüllt. 2) C. puchella. Hübſche C. O Californien. Noch ſchöner und zahlreicher blühend als erſtere. Stengel 1I— 23“ hoch. Blätter abwechſelnd, linien- und linienlanzettenförmig, ſpitz. Blumen ſehr hübſch, einzeln winkelſtändig, ſchön purpurrokth. Der Same kann im März oder April ins Freie oder in ein lauwarmes Miſt— beet geſäet werden. Clematis. Waldrebe.— Engl.: Virgin's Bower, oder auch Clematis. Diejenigen Arten dieſer hübſchen Zierpflanzen, welche hier im Freien cultivirt werden können, find ungefähr folgende: (No. 1, 7, 11 verlangen aber eine Laubbedeckung.) 1) C. angustifolia. Schmalblätterige W. h A Daurien. Stengel 3—4 hoch. Blumenſtiele einblumig. Blumen groß, weiß. N 2) C. campaniflora. Glockenblüthige W. Y h Portugal. Stengel kletternd. Blumenſtiele einblumig. Blumen ſchön, glockenförmig. | 3) C. cordata. Herzförmige W. h Virginien. Stengel kletternd. Blumen weiß. | 4) C. crispa. Krauſe W. h Carolina. Stengel kletternd, 4—6“ hoch. Blumen glockenförmig, purpurroth. N * - 7* * — — — — — — * u % . = dede * „ | | 3 5) C. cylindrica. Cylindriſche W. h Virginien, Carolina. Stengel kletternd. Blumen glockenförmig, hellblau, auswendig dunkler. 6) C. erecta. Aufrechte W. 2 Oeſtreich, Thüringen. Sten⸗ gel 2—4 hoch. Blumen weiß, ſehr zahlreich, zierlich. 7) C. Flammula. Scharfe oder Blaſen ziehende W. h N Stengel kletternd, 4—6’ hoch. Blumen weiß, wohlriechend, rig- penſtändig. 8) C. glauca. Graugrüne W. h Sibirien, Iberien. Sten⸗ gel kletternd, S—10’ hoch. Blumen ſchön, zahlreich, gelb. 9) O integrifolia. Ganzblätterige W. X Ungarn, Cärnthen u. ſ. w. Stengel 2—3“ hoch. Blumen ſchön, überhängend, glockenförmig, blau. 10) C. ochroleica. Ocherweiße W. X Carolina u. ſ. w. Aehnelt der vorigen Art, iſt aber durch die ovalen oder eirunden, ſtumpfen Blätter verſchieden. Blumenſtiele einblumig. Blumen faſt aufrecht. 11) C. orientalis. Orientaliſche W. h Stengel kletternd. Blumen grünlichgelb. | 12) C. Viorna. Glockenblüthige W. oder caroliniſche violette. h Blumen ſchön, violett oder purpurroth. 13) C. virginiana. Virginiſche W. h Stengel kletternd, 8-10“ hoch. Blumen rispenſtändig, klein, zahlreich, weiß, ſehr wohlriechend. 14) C. Vitalba. Gemeine W., Teufelszwirn, Hexenſtrang. h Deutſchland, an Hecken. Blumen ſehr zahlreich, rispenſtändig, weiß, ſchön, den Blumen der ſechsten Art gleich. 15) C. Viticella. Italieniſche W. h Süd⸗Europa, Virgi⸗ nien. Stengel kletternd, 10—14“ hoch. Blumen ſchön, gloden - förmig, blau oder purpurroth. Die Vermehrung geſchieht durch Ableger, Stecklinge und Spröß linge, theils durch Wurzeltheilung und Samen. Sie lieben einen lockeren, guten, nicht zu naſſen Boden und eine etwas geſchützte, warme Lage. Cleome. Pillenbaum.— Engl.: Cleome. 1) C. aculeata. Stachliger P-. O Süd-Amerika. Stengel 3—4 hoch. Blätter dreizählig, glatt. Blumen zierlich, weiß, in Endtrauben. 2) C. pungens. Stechender P. O Weſtindien, auch in In⸗ diana. Stengel 3—5“ hoch, klebrig, ſtachlig. Blätter fünf- bis ſtebenzählig, glatt. Blumen ſchön, blaßroſenroth, in Endtrauben. % — 316 — 3) C. rosea. Roſenrother P. O Braſilien. Stengel 3 bis 4 hoch, unbewehrt, glatt. Blumen ſchön, roſenroth. 4) C. spinosa. Dorniger P. O Wärmeres Amerika. Stengel 3—4“ hoch, weichhaarig, ſtachlig. Blätter fünf- bis ſiebenzählig, glatt. Blumen ſchön, weiß, mit langen, purpurrothen Staubfä— den, in Endtrauben. Der Samen wird in's freie Land geſäet. Clerodendron fragrans. Wohlriechender Loosbaum. Engl.: Volkameria. Er gedeihet am beſten in einer Miſchung aus gleichen Theilen fetter Miſtbeet- und Lauberde, mit ein Sechstel Flußſand und ein wenig alten Lehm. Man hat ihn mit einfachen und gefüllten Blumen, meiſtens jedoch die letztere Art. Blühet zu verſchiedenen Jahreszeiten. Vom Cap. Stengel 3 bis 6“ hoch. Aeſte filzig. Blätter eirund, faſt herzförmig, gezähnt, etwas filzig. Blumen ſehr ſchön, weiß oder röthlich weiß, meiſtens gefüllt, ſehr wohl— riechend, in dichten Enddoldentrauben. Man kann ihn recht gut in einem gewöhnlich warmen Zimmer überwintern, doch hält er ſich beſſer bei 45 bis 50 W. Zur Zeit des Wachsthums verlangt er reichlich Waſſer, außerdem aber wenig. Im Sommer kann er an ſchattige, doch luftige Orte (jedoch nicht unter Bäume) in's Freie gepflanzt werden, wo er vorzüglich ſchön blühet. Vermeh— rung durch Ableger, Sprößlinge und Wurzelſchnittlinge. Es giebt noch einige andere ſehr ſchöne Arten, die aber hier noch nicht bekannt find, wie z. B. C. calamitosum, elender oder fiimmer- licher L., deſſen Blumen gelblichweiß und ſehr wohlriechend ſind. C. hastatum. Spießförmiger L. Eine ſehr ſchöne Art, mit ge- fleckten Blättern und grünlichweißen, langröhrigen, ſehr wohl— riechenden Blumen, in winkelſtändigen Rispen, u. a. m. Clethra. Clethra.— Engl.: Clethra. Alle R und weiße Blumen. 1) C. acuminata. Langeſpitzte C. Blumen in Trauben. 2) C. alnifolia. Ellernblätterige C. Blumen wohlriechend, in ährenförmigen, langen, einfachen Trauben. 3) C. arborea. Baumartige C. Blumen wohlriechend, in großen, ſehr ſchönen, rispenförmigen Endtrauben. 4) C. tomentosa. Filzige C. Blumen wohlriechend. Sie halten alle unſere Winter im Freien aus, verlangen aber — 317 — im Sommer viel Waſſer und Schutz gegen die Mittagsſonne. Sie lieben eine fette, mit Sand vermiſchte Erde. Vermehrung durch Ableger und Stecklinge; auch durch Samen wie bei Azalea. Cobza scandens. Kletternde Cobäa.— Engl.: Cobæa. Der ſtrauchartige, hochkletternde, mit ſchlanken, rankenden Zweigen beſetzte Stengel hat ei-lanzettenförmige, ganzrandige Blätter. Die einzeln in den Blattwinkeln oder auch an den Spitzen der Zweige ſtehenden Blumenſtiele haben eine ſchöne große, übergebogene, glockenförmige, violette Blume. Blühet den größten Theil des Sommers. In Mexico einheimiſch. Verlangt lockere, fette Dammerde oder Laub- und Miſtbeeterde, mit ein Sechstel Sand. Man durchwintert ſie im Zimmer oder Glas— hauſe bei 36 bis 59° W., oder pflanzt fie ziemlich tief an einen geſchützten Ort nahe an einem Hauſe und bedeckt ſie im Herbſte mit Kohlenaſche 6“ hoch, legt 3 Steine von etwa 2“ Dicke außen herum und darauf eine Steinplatte. < Collinsia. Collinſie.— Engl.: Collinsia. | a 0. bicolor. Zweifarbige C. O Californien. Stengel 1 12 bis 14“ hoch. Blätter glatt, dicklich, glänzend, ganzrandig oder geſägt. Blumen eine aufrechte, 4 bis 5“ lange Traube bil— dend, ſehr hübſch, im Schlunde gebartet, die Oberlippe hellviolett oder lillafarbig, am Grunde weiß, die Unterlippe weiß, am Grunde punktirt. Die ſchönſte dieſer Gattung und eines der ſchönſten Sommergewächſe. Die nachſtehende Art ſteht weit zurück. N 2) C. grandiflora. Großblumige C. O Californien. 12 bis 14“ hoch. Blätter glatt; Wurzelblätter geſtielt, rundlich oder rundlich⸗-eiförmig, ſtumpf. Stengelblätter anſitzend, linien-lan⸗ zettenförmig. Blumen 6 bis 8 in Quirlen; Oberlippe himmel- oder violettblau; Unterlippe blaßbläulich oder lillafarbig, am Grunde punktirt. Die Blumen von No. 1 ſind größer, alſo iſt dieſer Name ſehr unpaſſend. Man ſäet den Samen im März oder April, auch wohl im An— fange September in das freie Land. Sie werden häufig zu Ein- faſſungen benutzt. Collomia. Collomie.— Engl.: Collomia. 1) C. coccinea. Scharlachrothe C. O Weſtliches Nord— e Eine ſehr niedliche, 8 bis 16“ hohe Zierpflanze, die ſich 27 * — 318 — vortrefflich zu Einfaſſungen eignet. Blumen ſehr klein, aber ſehr zierlich, in vielblumigen, ſtielloſen Endköpfchen, lebhaft zinnober⸗ ſcharlachroth, auswendig gelb. 2) C. grandiflora. Großblumige C. O Stengel 3 bis 4’ hoch. Blumen größer und langröhriger als bei der obigen Art, zierlich, gelblich, in's Nankingelbe ſchimmernd. Die Cultur iſt ganz wie bei Collinsia. Die zweite Art pflanzt ſich ſehr ſtark durch ausfallenden Samen fort und wird dadurch oft läſtig. Colutea. Blaſenſtrauch.— Engl.: Bladder-Senna. Dieſe Gattung hat mehrere ſehr ſchön blühende Sträucher, welche in den Gärten eine große Zierde ſind. Die ſchönſten davon ſind folgende: 1) C. arborescens. Baumartiger Bl. Er wird 8 bis 10’ hoch. Blumenſtiele meiſtens ſechsblumig; bringt den größten Theil des Sommers hindurch gelbe Schmetterlingsblumen. Der Samen befindet ſich in grünen, röthlichen Blaſen, die bei ſchnellem Zer— drücken mit einem Knalle zerplatzen. Läßt ſich durch Ableger und Samen vermehren; ſo auch die nachſtehenden Arten. 2) C. cruenta. Braunrother Bl. oder orientaliſcher Bl. Blumen ſchön, braunroth-ſafranfarbig, am Grunde des Fähnchens einen gelben Flecken. 3) C. media. Mittlerer Bl. Wird 3 bis 4“ hoch. Blumen bräunlich-gelb, roth, ſchön. 4) C. nepalensis. Nepaliſcher Bl. Die ſchönſte Art dieſer Gattung und niedriger als 1 und 2. Blumen ſchön ſchwefelgelb. Commelina cœlestis. Himmelblaue Commeline. 2 Engl.: Commelina. Juli bis October. Mexico. Wurzel gebüſchelt, fleiſchig. Sten- gel äſtig, gegliedert, 1 bis 2’ hoch. Blätter anſitzend, länglich— lanzettenförmig, glatt, geſpitzt. Blumen von überaus ſchöner, leuchtender, recht geſättigter dunkelhimmelblauer Farbe. Es giebt noch mehr Arten dieſer Gattung, allein dieſe übertrifft alle andern bei weitem. Sie liebt einen fetten, lockeren Boden und viel Sonne. Die Vermehrung geſchieht durch Wurzelknollen und durch Samen, welchen man im März in ein lauwarmes Miſtbeet oder in einen Topf ſäet und in's Zimmer ſtellt. Die jungen Pflanzen — — — — — — 3 —— — 5 — — — 319 — kann man in Töpfe oder in's freie Land pflanzen. Im letzteren Falle nimmt man im Herbſt, ehe Froſt eintritt, die Wurzeln her⸗ aus und überwintert ſie trocken und froſtfrei, oder man bedeckt ſie hoch mit Kohlenaſche und legt eine Steinplatte darauf. Die in Töpfen kann man irgendwo froſtfrei und den ganzen Winter unbegoſſen ſtehen laſſen. Convallaria majalis. Maiblümchen. J. — Engl.: Lily of the Valley. Deutſchland, in Wäldern und ſchattigen Gebüſchen. Mai. Eine unter den Deutſchen allgemein und auch hier bei den Amerikanern ſehr bekannte Blume, und wegen ihres Wohlgeruchs und ihrer Zierlichkeit auch allgemein beliebt. Hier iſt fie nur in ihrem Na⸗ turzuſtande bekannt, nämlich in einer einſeitigen Aehre von wei— ßen, einfachen, glockenförmigen, überhängenden, ſehr wohlriechen— den Blumen; allein in Deutſchland hat man auch noch fünf Varietäten, und zwar: 1) mit größeren Blumen, 2) mit rothen Blumen, 3) mit weißen gefüllten Blumen, 4) mit rothen gefüllten Blumen, und 5) mit buntgeſtreiften Blättern. Obgleich dieſe Pflanze fait in jedem Boden und jeder Lage blü- het, ſo wird man doch einen ſehr großen Unterſchied ſehen, wenn man die geeignete Behandlung auf ſie verwendet. Sie verlangt eine ſchattige, hinlänglich feuchte, tief gegrabene und mit Kuhmiſt gut gedüngte Rabatte. Im Auguſt, oder auch noch im October, legt man die Wurzelkeime je nach Verhältniß ihrer Stärke 4 bis 6“ weit von einander in Reihen, wovon eine 1’ von der andern entfernt iſt, und bedeckt fie 1 bis 12“ hoch mit Erde. Alle drei oder vier Jahre werden ſie einmal herausgenommen, die ſtärkſten Keime ausgeſucht, die Wurzeln etwas beſchnitten und dann ſo— gleich wieder in friſch gedüngten, guten, lockeren Boden ein— gepflanzt. Sehr gut iſt es auch, wenn man im Herbſt die Erde zwiſchen den Keimen etwas auflockert und mit kurzem verfaulten Miſt belegt. i Convolvulus tricolor. Dreifarbige Winde. O.— Engl.: Con- volvulus. Der Stengel dieſer ziemlich bekannten, ſchönen Zierpflanze ift niedergebogen, 2 bis 3’ lang. Zweige behaart. Blätter eirund— lanzettenförmig. Blumen ſchön blau, weiß und im Grunde 2 — 320 — gelb. Variirt mit ganz weißen Blumen, die aber nicht ſo ſchön ſind. Der Samen wird entweder in ein lauwarmes Miſtbeet oder in's freie Land geſäet. Es giebt noch mehrere Arten von dieſer Gattung, die aber theils ausdauernde perennirende frautartige Pflanzen, oder ausdauernde Pflanzen mit holzigem Stamme oder Stengel und hier wenig oder gar nicht bekannt ſind. Die übrigen, früher auch unter dem Namen Convolvulus be— kannt geweſenen einjährigen Winden ſiehe Ipomoea. Corchorus japonicus, auch Kerria. Japaniſches Sattkraut. Ranunkelſtrauch. % Engl.: Globe-Flower, auch Corchorus. Japan. Frühling bis Sommer, oft auch im Herbſt zum zweiten Male. Ein allgemein bekannter, 4 bis 6“ hoher, ſehr äſtiger, hüb— ſcher Zierſtrauch. Stengel und Aeſte grün. Blätter ei-lanzetten⸗ förmig, doppelt geſägt, ſehr langſpitzig. Blumen ſchön, zahlreich, goldgelb, gefüllt, faſt ranunkelförmig. Wächst in jedem Boden und hält unſere Winter ſehr gut aus. Die alten Stengel ſollten von Zeit zu Zeit ausgeſchnitten wer— den, denn zweijährige Schüſſe blühen am vollſten und ſchönſten. Vermehrung durch Nebenſchüſſe, die er in Fülle austreibt. Coreopsis. Wanzenblume.— Engl.: Coreopsis. 1) €. bicolor. C. tinctoria. Calliopsis bicolor. Gefärbte Wanzenblume. O Arkanſas. Sommer bis Herbſt. Stengel ſehr äſtig, 3—4“ hoch. Blätter halb- und doppelt-halbgefiedert, mit ganzrandigen, ſchmalen, linienförmigen, ſpitzen Lappen. Blu⸗ men ſehr zahlreich und prächtig, groß. Strahlblümchen goldgelb, am Grunde ſchwarzroth oder ſammtartig dunkelbraun gefleckt. Scheibe ſchwarzroth. Variirt mit größeren und kleineren braunen Flecken, auch manche mit braunen Strahlblümchen und mehr oder weniger goldgelb gerändert. Eine der prächtigſten Sommerzier- pflanzen. Der Same kann im Herbſt oder Frühjahre ins freie Land geſäet werden. Pflanzt ſich hernach oft von ſelbſt fort. 2) G. Atkinsoniana. Atkinſon's W. A Am Columbiafluſſe. Aehnelt ſehr der vorigen Art, iſt aber höher und perennirend. Blumen ſehr zahlreich, gelb, mit oder ohne braunen Flecken. Ver⸗ e durch Samen, den man im April ins freie Land ſäet. „„ 3) C. Drummondii. Drummond's W. O Miſſouri. Juli bis Herbſt. Eine überaus prächtige Zierpflanze, noch ſchöner als No. 1. Blätter geſtielt, gefiedert, auf beiden Flächen etwas kurz— haarig. Blumen prächtig, glänzend goldgelb, 2— 2?“ breit. Strahlblümchen keilförmig, vierſpaltig, mit ſpitzen Zacken, am Grunde einen kleinen braunen Flecken. Scheibenblümchen ſchwärz— lich. Man ſäet den Samen im März in ein lauwarmes Miſtbeet, oder im April ins freie Land. +) C. formosa. Siehe Cosmos. Die übrigen Arten ſind weniger ſchön, da ſie alle ganz gelb ſind. Coronilla. Peltſchen.— Engl: Scorpion Senna. 1) C. Emerus. Scorpions-P. h Europa. 3—4“ hoch. Zweige grün. Blättchen verkehrt eirund-lanzettenförmig, grün. Blumen ſchön, feuerroth und goldgelbe Schmetterlingsblumen. 2) C. glauca. Graugrüne P. h Süd⸗Frankreich. Blättchen graugrün, verkehrt-eirund⸗keilförmig. Die Döldchen der Blumen fieben- bis achtblumig, gelb, am Tage ſehr wohlriechend. 3) C. iberica. Iberiſche P. X Wird 10—12“ hoch. Dol- den ſieben- bis achtblumig, ſchön, gelb. Verlangt einen lockern, fetten und nur mäßig feuchten Boden und bei ſtrenger Kälte etwas Laubbedeckung. | 4) C. valentine. Valentiniſche P. h Blumen ſehr groß, goldgelb, wohlriechend, vorzüglich des Nachts, in ſechs- bis acht— blumigen Dolden. Sie lieben einen lockeren, nahrhaften, nicht zu feuchten Boden und eine ſonnige Lage. Vermehrung durch Wurzeltheilung oder Samen im lauwarmen Miſtbeete oder im Topfe. Correa. Correa. — Engl.: Correa. 1) C. alba. Weiße C. h Ein immergrüner Zierſtrauch aus Neuholland, der nicht beſonders ſchön iſt, ſondern nur gezogen wird, weil er ſich leicht durch Stecklinge vermehren läßt, um fol— gende Art darauf zu pfropfen oder beſſer zu ablactiren, weil ſich dieſe ſehr ſchwer durch Stecklinge vermehren läßt. 2) C. speciosa. Prächtige C. h Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Stengel, Aeſte und die Unterfläche der länglich-eirunden, ſtumpfen Blätter ſind mit roſtbraunem Filze bekleidet. Blumen ſehr ſchön, herabhängend, einzeln endſtändig, zahlreich, röhrenförmig, ſchön hochroth, mit grünlichen Einſchnitten. — 322 — Man pflanzt fie in ſandige Laub- oder Walderde, mit einer klei- nen Unterlage fein geſtoßener Scherben, durchwintert ſie bei 40 bis 50° W., hell und trocken und begießt fie ſtets mäßig. Die übrigen Arten ſind minder ſchön. Cosmos. Cosmos. — Engl.: Cosmos. 1) C. pipinnatus. Doppeltgefiederter C. O Auch Coreopsis formosa. Mexico. Juli bis Herbſt. Stengel 3—5’ hoch, äſtig. Blättchen ſchmal, linienförmig-pfriemenförmig. Blumen ſchön, mit roſenrothen oder purpurrothen Strahlblümchen. Variirt mit weißen und dunkel-purpurrothen Strahlblümchen. 2) C. scabiosoides. Scabioſenartiger C. X Mexico. Sommer bis Herbſt. 4—5’ hoch, weichhaarig. Blätter halbgefiedert, unten fein ſcharfhaarig. Blumen ſchön, mit bläulich-purpurrothen Strahlblümchen. Die Wurzel iſt knollig, wie bei den Dahlien und wird wie dieſe cultivirt. 3) C. tenuifolius. Feinblätteriger & O Mexico. Herbſt. Aehnelt der erſten Art. Blumen ſchön, mit hell-purpurrothen Strahlblümchen. Der Samen der erſten und dritten Art wird zeitlich im März in ein lauwarmes Miſtbeet oder in Töpfe geſäet, man verſetzt ſie ſpäter mit dem Ballen ins freie Land. Cotyleton. Nabelkraut.— Engl.: Navel-Wort. 1) C. coruscans. Glänzendes N. h Blumen roth, ſchön. 2) C. obiculata. Kreisrundes N. h Cap. Blumen ſchön, rispenſtändig, reichlich 1“ lang, roth. | 3) C. papillaris. Warziges N. h X Cap. Stengel 1“ hoch. Blätter ſtielrund eiförmig, fleiſchig, glatt, zugeſpitzt, aufrecht. Blumen ſehr ſchön, faſt rispenſtändig, roth. 4) C. tuberculosa. Höckeriges N. h Cap. Sommer. Sten⸗ gel dickhöckerig. Blumen prächtig, faſt orangenfarbig. Die ſchönſte Art dieſer Gattung. Die anderen Arten ſind nicht ſo ſchön. Man pflanzt ſie in nahrhafte, ſandige Dammerde, mit einer guten Unterlage zerſtoße— ner Scherben und durchwintert fie hell und trocken bei 43—50° W. Vermehrung durch Stecklinge und die dickblätterigen durch Einſtecken der Blätter. — —— — — — BB Crassula. Dickblatt.— Engl.: Crassula. 1) C. capitata. Kopfförmiges D. E Cap. Juni. Blätter lanzettförmig, langgeſpitzt, entgegengeſetzt. Blumen ſehr ſchön, groß, ſchneeweiß, in kopfförmigen Endbüſcheln gehäuft. Abends duftet fie einen Wohlgeruch, faſt wie Jonquillen. 2) C. coceinea. Scharlachrothes D. h Juli, Auguſt. Blät⸗ ter flach, glatt, eirund, ſpitzlich, knorpelrandig-gewimpert, mit der Baſis verbunden. Blumen prächtig, wohlriechend, bald heller bald dunkler ſcharlachroth, groß, in große flache Endbüſchel ge— ſammelt. 3) C. falcata. Sichelblätteriges D. z Cap. Stengel 4 bis 6“ hoch. Blätter ſehr dick und fleiſchig, kreuzweiſe entgegengeſetzt, fchwert= oder ſichelförmig, ſtumpf, graugrün. Blumen ſehr ſchön, gelblich-ſcharlachroth, in großen, dichten, flachen Endſträußern. Eine Varietät hiervon (minor) iſt in allen Theilen kleiner, hat mehr graue und minder gebogene Blätter und ſcharlachrothe Blu— men. Sie blühet reichlicher und leichter, ſchon als niedrige Pflanze, und kann ſehr leicht durch die dicken Blätter vermehrt werden. 4) C. odoratissima. Sehr wohlriechendes D. h Blumen grünlichgelb, in flachen Endbüſcheln. Iſt nicht ſehr ſchön, aber ſehr wohlrichend, ſaſt wie Tuberoſen. 5) C. versicolor. Buntes D. h Gleicht der Art No. 2, hat aber kleinere Blätter und Blumen, 990 ſehr ſchön und wohlrie— chend. 6) O purpurea oder rubens. Fette Henne. O Stengel 2 bis 3“ hoch, krautartig, meiſtens äſtig. Blätter länglich, ſtumpf, flei⸗ ſchig, die obern zerſtreut, die untern zu vier um den Stengel. Blumen röthlich, in Dolden. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Stirbt im Herbſt ab, treibt aber im Frühjahre aus der Wurzel neue Sprößlinge. Verlangt leichte Erde mit einem Fünftel Sand vermiſcht. Die Arten von 1—5 pflanzt man in nahrhafte, mit einem Fünftel Flußſand gemiſchte Laub-, Wald- oder Miſtbeeterde, mit einer guten Unterlage zerſtoßener Scherben und durchwintert ſie bei 33 —45° W. Viele Näſſe iſt ihnen ſehr ſchädlich, wie allen andern Saftpflanzen. Vermehrung durch Stecklinge und auch wohl durch Samen. Crepis, Pippau.— Engl.: Crepis. 1) C. barbata. Bartiger P. Chriſtusauge. O Auch Tolpis barbata. Blätter fait ftiellos, lanzettenförmig, gezähnt, glatt. — 324 — Blumen ſchön, gelb, im Centrum chere ins bläuliche ſchimmernd. 2) C. rubra. Rother P. O Stengel 1’ hoch. Wurzelblätter faſt leierförmig, geſtielt, die oberen ſchrotſägeförmig eingeſchnitten und umfaſſend. Blumen ſchön, roſenroth, blaßroth oder weiß. Der Samen kann ins freie Land geſäet werden. Crocus. Safran. — Engl.: Crocus. 1) C. sativus. Gemeiner oder ächter S. V Blumen ſchön, lillafarbig, purpurroth geſtreift. Die pommeranzenfarbigen Nar- ben werden geſammelt, im Schatten getrocknet und ſind als ächter Safran im Handel bekannt. 2) C. vernus. Frühlingsſafran. Y Zwiebel faſerig-netzhäutig, glattrund. Blätter linienförmig, zweifurchig, länger als die Blume. Es giebt hiervon und von der Abart C. versicolor über zwanzig Spielarten, in gelber, weißer, blauer und violetter Farbe, mehr oder minder mit dunklen Streifen geziert, mit größeren oder kleineren Blumen und mit doppelten Blumen. dan pflanzt fie 2—3“ tief entweder als Einfaſſung oder trupp— weiſe wo möglich in guten lockern Sandboden im October, nimmt ſie alle zwei bis drei Jahre auf, wenn die Blätter trocken ſind und läßt ſie im Schatten abtrocknen. Zur Winterflor ſetzt man im September von den größten Zwie— beln fünf bis ſechs in einen Topf von 5—6“ Weite und ſenkt dieſe Töpfe an einem ſchattigen Orte in den Grund, ohne ſie zu be⸗ feuchten. Im December oder Januar nimmt man fie ins Zim⸗ mer (aber nicht zu warm) und begießt fie ſehr mäßig. Vermeh— rung durch Wurzelbrut. Cyclamen. Saubrod, Erdſcheibe.— Engl.: Sowbread. 1) C. Coum. Rundblätteriges S. 2 Süd-⸗Europa. Blätter herz-nierenförmig. Blumen ſchön, purpurroth. 2) C. europzum. Europäiſches S. Oeſtreich u. ſ. w Blätter herzförmig-rundlich, zugeſpitzt, gezähnt. Blumen ſchön, wohlriechend, weiß-blaßröthlich oder roſenroth. 3) C. hederæfolium. Epheublätteriges S. X Südeuropa. Blätter herzförmig, ſieben- bis neuneckig, gekerbt. Blumen roſen⸗ roth oder weiß, geruchlos. 4) C. persicum. Perſiſches S. X Blätter herzförmig-nieren⸗ förmig, gekerbt. Blumen weiß, im Schlunde roth, wohlriechend, — 325 — | auch blaßroth oder hellpurpurroth und bei einer Varietät ge— ruchlos. Man pflanzt ſie in ſehr trockenenen Waldboden, in einer etwas ſchattigen Lage, und bedeckt ſie im Winter mit Laub; oder pflanzt fie in vier⸗ bis fünfzöllige Töpfe und überwintert fie bei 34 bis 43° W. in einer Stube, einem Keller oder einem Glashauſe. No. 1 und 4 verlangen 41 bis 45 W. in der Wachsthumperiode. Wenn die Blätter abgeſtorben ſind, werden ſie nicht mehr be— goſſen, bis fie wieder anfangen zu treiben; dann nimmt man fie aus den Töpfen, ſchüttelt die Erde ab und verſetzt ſie in gleiche Töpfe (vier bis fünfzöllige) in friſche Erde. Sie lieben eine lockere, nahrhafte Erde, die am beſten aus drei Theilen mit etwas Kalk gemiſchter Lauberde, zwei Theilen fetter Miſtbeeterde und einem Theil Sand bereitet wird. Auch giebt man ihnen eine Unterlage zerſtoßener Scherben. Die Vermehrung geſchieht beſſer durch Samen, als durch Zertheilung der Knollen. Der Samen wird in Töpfe geſäet, ſobald er reif iſt; man hält ſie ſchattig und mäßig feucht. Cynoglossum. Hundszunge.— Engl.: Hounds-Tongue. 1) €. Imifolium. Flachsblätterige 9. O Stengel 1“ hoch. Blätter graugrün, ſtumpf-lanzettenförmig. Blumen zierlich, weiß (wie ein weißes Vergißmeinnicht), zahlreich, traubenſtändig. Wird viel als Einfaſſung gebraucht und im April geſäet; es bleibt ſtehen. 2) C. Omphalodes. Frühlings H. Großes Vergißmein— nicht. X Kärnthen. Eine liebliche, kriechende, ſehr niedrige Zier— pflanze. Blätter eirund⸗herzförmig. Blumen ſchön, himmelblau. Um die Blumen ſchon im Januar und Februar zu haben, pflanzt man ſie im Herbſt in einen Topf und ſtellt dieſen bei Eintritt des Froſtes in ein froſtfreies, kühles Zimmer, im December und Januar in mäßiger Wärme vor ein ſonniges Fenſter. Sie liebt etwas Schatten und kann auch zu breiten Einfaſſungen gebraucht werden. | | Cypripedium. Frauenſchuh.— Engl.: Ladies Slipper, auch Moccasin. 1) C. calceolus. Gemeiner F. X Deutſchland u. ſ. w. Aus der knolligen Wurzel kommt ein etwa 1’ hoher Stengel, an deſſen Spitze eine große, ſchöne Blume iſt, mit vier lanzettenförmigen. 28 langgeſpitzten, purpurbraunen Blumenblättern. Die untere Lippe des großen Honigbehälters iſt gelb, eiförmig und nach oben offen. Die Stengelblätter ſind umfaſſend, eiförmig, zugeſpitzt und etwas ſcharf. 2) C. macranthum. Großblumiger F. X Sibirien. Blätter länglich, langgeſpitzt, gerippt, ſtengelumfaſſend. Blumen prächtig, groß. Kronblätter gelbgrün, roth gefleckt, auswendig weißlich; Lippe roſenroth. Muß in gute Walderde mit etwas Sand ge— pflanzt werden und im Topf eine Unterlage von Kies haben. 3) C. venustum. Reizender F. Blumen groß, ſehr ſchön. Man pflanzt ſie an einen ſchattigeu, beſchützten Ort in gute, leichte Walderde, oder beſſer blos Laub- und Holzerde zu gleichen Theilen, mit etwas Sand gemiſcht, auch wohl in bloße Holzerde. Im Winter werden fie mit Laub oder Moss bedeckt. Auch in der warmen Jahreszeit bedeckt man die Erde um ſie her mit Moos. Man kann ſie auch in Töpfe pflanzen und froſtfrei durchwintern. Es giebt noch mehrere Arten dieſer bewunderungswürdigen Pflan- zen, deren Lippen einem Schuh oder Pantoffel ähneln, die aber entweder weniger ſchön, oder nicht ſo leicht im Freien zu culti— viren ſind. Cyrilla. Cyrille.—Engliſch: Cyrilla. Dieſe Pflanze hat prächtige, ſcharlachrothe Blumen, die immer ſehr zahlreich ſind; allein ſie verlangt in der Blüthezeit, oder vielmehr fo lange fie treiben, 60 bis 802 W. Sie liebt Lauberde mit Sand gemiſcht. Cytisus. Bohnenbaum.— Engl.: Cytissus oder Laburnum. Dieſe Gattung hat mehrere ſchön blühende Sträucher, welche eine Zierde in größeren Gärten ſind. Vorzüglich ſchön ſind 1) C. alpinus. Die Blumen gelb, in ſehr ſchönen, herabhän- genden Trauben. 2) C. laburnum. Blumen gelb, in prächtigen, langen, herab— hängenden, zahlreichen Trauben. Die ſchönſte Art dieſer Gattung. 3) C. nigricans. Blumen gelb, in ſehr ſchönen, aufrechten, vielblumigen, langen Endtrauben. | Verlangen Schutz gegen ftarfe Winde und einen lockeren, tiefen, nahrhaften, nicht zu naſſen, noch zu trockenen Boden. 4; = Dahlia. Dahlie, Georgine.— Engl.: Dahlia. Man hat hiervon drei Arten, nämlich: 1. D. coccinea, 2. D. scapigera, 3. D. variabilis. 3) D. variabilis. Veränderliche D. oder G. X Diefe hat die zwei erſten Arten ganz verdrängt, denn ſie übertrifft an Pracht und Schönheit jene ſehr weit. Es hat ſich auch noch keine andere Zierpflanze für ihre Cultur ſo dankbar erwieſen und ſie wird we— gen ihrer Pracht, langen Dauer ihrer Blüthen und wegen ihrer leichten Pflege und Zufriedenheit mit jedem Boden auch allgemein geſchätzt und geliebt. Im Herbſt, wenn alle andern Zierpflanzen ihre ſchönen Blumen verblüht haben, liefert uns dieſe einen Flor in allen erdenklichen Farben (mit Ausnahme der blauen). Nicht minder variirt fie in vielen Formen, einfach, halb- und ganz ge- füllt, und in der Höhe der Pflanzen. Obgleich die Dahlien in jedem Boden wachſen, ſo gedeihen und blühen ſie doch am beſten in einem warmen, lockeren Mittelboden, der weder zu feucht noch zu trocken, weder zu mager noch zu fett iſt. Der Boden darf nicht friſch gedüngt ſein, ſonſt treiben die Knollen hohe Stengel und viel Kraut, die Blumen erſcheinen ſpäter und ſind von geringer Schönheit. Iſt jedoch der Boden zu ſchlecht, ſo kann man ihn auf folgende Art zubereiten: Man macht Löcher, 15“ weit, 12 tief und 4 von einander entfernt, und füllt ſie mit einer nahrhaften, lockeren Gartenerde oder einer ſchwarzen Wieſenerde auf. Hierin pflanzt man die Knollen und bedeckt ſie 1 bis 2“ hoch mit Erde. Sie blühen in einem warmen Boden ſchöner, früher und reichlicher, als in einem kalten. Schweren und kaltnaſſen Boden verbeſſert man mit Straßenkoth, etwas Kalk und einen verhältnißmäßigen Theil Flußfand. Ein lockerer, mit Sand gemiſchter Lehmboden iſt für die Dahlien ſehr geeignet. Iſt der Boden zu ſchwer oder zu reich an Dünger, ſo muß er hinreichend mit Sand gemiſcht werden. Sie verlangen einen freien Standort, wo ſie vom Morgen bis an den Abend Sonne haben und nicht durch hohe Bäume oder | ’ | Gebäude beſchattet werden. Unter Bäumen wachſen und blühen ſie auch, aber die Blumen werden ſehr unvollkommen. Da die ſaftigen Stengel ſehr leicht vom Winde zerbrochen werden, ſo muß man ſie ſehr ſorgfältig anbinden und zu dem Behuf oft einer Pflanze mehrere Pfähle geben. Die Erfahrung hat gelehrt, daß — 328 — Dahlia-Knollen, die man zu früh pflanzt und ehe ſie 4 bis 6“ lange Keime getrieben haben, niemals ſo bald blühen, als wenn ſie erſt in einem Miſtbeete angetrieben und ungefähr gegen Ende Mai ausgepflanzt werden. Auch große Knollenbündel geben eine ſpätere und dürftigere Flor, als kleinere, die in fo viele Theile ge⸗ theilt, als Keime vorhanden ſind, wenn auch jeder Keim nur eine Knolle behält. Die Größe der Knollen trägt nichts zu ihrer Voll— kommenheit und Menge der Blüthen bei, vielmehr treiben große Knollen nur eine Menge überflüſſiger Stengel und Zweige. Wenn die Pflanzlöcher gemacht ſind, ſo ſtecke man den Pfahl, ehe man den Knollen legt, denn ſteckt man ſie ſpäter, ſo geſchieht es oft, daß man den Knollen berührt und beſchädigt. In einem hohen, trocke— nen Boden kann man die Knollen wohl mit 3 bis 4“ Erde be— decken, in einem mäßig feuchten Boden aber ſind 2“ hinlänglich. Man bedecke die Erde rings um den Keim mit altem Kuhmiſt oder Moos, damit die Erde feucht bleibe und nicht fo oft begoſſen wer— den muß. Man braucht ſie dann nur nach dem Pflanzen zu be— gießen, welches meiſtens hinreichend iſt, bis ſie Knospen zeigen. Zum Antreiben iſt es am beſten, wenn man die Knollen in drei— bis vierzöllige Töpfe in Lauberde pflanzt und dann in ein lau— warmes Miſtbeet in die Erde verſenkt, dieſes geſchloſſen hält und nur manchmal hinten ſo viel öffnet, daß der allenfalls ſich geſam— melte Dunſt heraus kann; man beſchattet es, bis die Keime einige Zoll hoch ſind; dann giebt man ihnen nach und nach mehr Luft und gewöhnt ſie auch ſo an die Sonne, damit ſie an beides ganz gewöhnt werden, ehe man ſie auspflanzt. So lange die Triebe noch jung und nicht zu ſteif ſind, kann man ſie zur Erde niederlegen, feſthacken und mit Erde bedecken, und ſie werden Wurzeln und Knollen anſetzen. Das Zertheilen der Knollen ſollte nicht eher geſchehen, als bis fie beinahe 1“ lang gekeimt haben, damit man nicht ſolche Knollen abreißt, die keine Keime haben. Man laſſe auch jeder Knolle nur einen Keim und breche alle Nebentriebe zeitig ab. | Die Durchwinterung der Knollen kann, wenn fie einen Stand- ort haben, wo im Winter kein Waſſer ſich ſammeln kann, auf die Art geſchehen, daß man ungefähr 6 bis 10“ Erde, oder beſſer Kohlenaſche, in einem ſpitzen Hügel darauf bringt, ringsherum drei Steine ſetzt, die von der Höhe des Hügels ſind, und darauf eine Steinplatte legt. Iſt aber der Grund im Winter zu naß, ſo nimmt man ſie heraus und bewahrt ſie in derſelben Art auf, wie ſüße Kartoffeln. Auch kann man ſie auf einer trockenen Stelle, ſchichtweiſe mit Erde oder Sand ausgefüllt und die Keimſtellen — 329 — nach oben gerichtet, zu einem ſpitzen Haufen legen, dieſen 1 mit Erde und dann mit Laub und darüber mit Miſt bedecken. Die Erde oder der Sand zur Ausfüllung zwiſchen den Knollen muß ſehr trocken und erſterer ſehr fein ſein; die zum Bedecken erhält man, indem man einen Graben rings um den Haufen macht. Durch Ausſäen von Samen, der nur von ſchönen, geregelten Blumen genommen werden ſollte, kann man neue Varietäten ziehen. Dieſe jungen Pflanzen blühen ſchon im erſten Jahre. Der Same behält ſechs Jahre ſeine Keimkraft. Daphne. Seidelbaſt.— Engl.: Daphne, auch Mezereum. 1) D. alpina. Alpen⸗S. h Schweiz, Kärnthen u. ſ. w. Blätter lanzettenförmig, abfallend. Blumen anſitzend, ſeiten⸗ ſtändig⸗gehäuft, ſeidenhaarig, weiß oder röthlichweiß, wohlrie— chend. Wird in ſandige Lauberde oder Laub- und Holzerde, zu gleichen Theilen mit z weißem Sand vermiſcht, gepflanzt und froſtfrei überwintert. 2) D. altaica. Sibiriſcher S. h Blätter lanzettenförmig, ſtachelſpitzig. Blumen gehäuft, faſt anſitzend, weiß, wohlriechend. Cultur wie No. 1. 3) D. Cneorum. Rosmarinblätteriger S. h Auch Stein⸗ röschen. Schweiz, Kärnthen. Ein ſehr lieblicher Zierſtrauch auch für das Zimmer. Zweige lang, niederliegend, unten nakt. Blätter lanzetten= oder linien⸗lanzettenförmig, ſchmal und klein. Blumen roth oder roſenroth, endſtändig gehäuft, auswendig fein flaum— haarig, ſehr wohlriechend und ſchön: | Man pflanzt ihn in lockere, leichte Dammerde oder drei Theile Laub⸗, ein Theil Raſenerde und ein Theil Flußſand, und eine f Unterlage von Kalkſchutt. Im Freien cultivirt, giebt man ihm einen beſchützten, trockenen Standort und im Winter eine leichte Bedeckung von Laub und trockenem Moſe. Vermehrung durch Ableger und Stecklinge. 4) D. collina. Stumpfblätteriger oder Hügel-S. h Blumen in Endbüſcheln, wohlriechend, blaßpurpurroth, auswendig ſeiden— haarig⸗wollig. Cultur wie No. 3. ö 5) D. Gnidium. Rispenblüthiger S. h Blumen in rispen⸗ förmigen, dichten Endtrauben, weiß, wohlriechend, auswendig ſei— denhaarig. Eultur wie obige. 6) D. hybrida. Baſtard⸗S. h Blumen ſchön, roth, gehäuft endſtändig, auswendig ſehr fein ſeidenhaarig. Blühet den größ⸗ 28 * | ten Theil des Jahres hindurch. Cultur wie vorige, verlangt aber im Winter 40—46° W. 7) D. indica. Indiſcher S. h Blumen endſtändig⸗gehäuft, auswendig ſeidenhaarig, anſitzend, weiß, ſehr wohlriechend. Cul— tur wie obige, aber im Winter 43 —50? W. 8) D. Laureola. Lorbeerblätteriger S. bh 2—3“ hoch. Blu- men grünlichgelb, ſeitenſtändig-traubig, glatt, ſehr wohlriechend. Liebt einen guten, lockeren, mäßig feuchten Garten- oder ſandi— gen fetten Lehmboden und gedeihet ſehr gut im Freien. Der Samen hiervon wird gleich nach der Reife in Käſtchen oder Töpfe geſäet, feucht gehalten und froſtfrei durchwintert, oder im Freien, mit Laub bedeckt. Er keimt oft erſt nach zwei Jahren. Kann übrigens auch durch Stecklinge vermehrt werden. 9) D. Mezereum. Gemeiner S. h Kellerhals, wilder Pfeffer— ſtrauch. Kärnthen u. ſ. w. Blühet im März vor dem Ausbruch der Blätter. Wird 3—5 hoch und liefert die gebräuchliche blaſen— ziehende Rinde, den Seidelbaſt. Blumen ſchön, anſitzend, roth, ſehr wohlriechend, gehäuft. Beeren roth, giftig. Man ſäet den Samen auf ein lockeres, ſchattiges Beet und pfropft auf dieſe Sämlinge anderer Arten. 10) PD. odora. Wohlriechender S. h Blumen ſchön, weiß oder blaßroth, ſehr wohlriechend. Cultur wie No. 6. Datura. Stechapfel.— Engl.: Thorn-Apple, Jameson-Weed, Datura. 1) D. arborea. Baumartiger St. 2 Auch Brugmansia candida. Peru, Mexico. Herbſt. Ein prächtiger, 5-10“ hoher Zierſtrauch, mit glatten, in der Jugend grünen Aeſten. Blätter eirund⸗lanzettenförmig, zugeſpitzt, ganzrandig, 10—18” lang, 4—10“ breit. Blumen prachtvoll, überhängend, weiß, 10—12“ lang, am Rande 6—8“ weit, auswendig etwas weichhaarig, ſehr ı wohlriechend, beſonders des Abends. Er liebt einen lockeren, ſehr fetten, hinreichend mit Flußſand und auch wohl mit etwas altem Lehm vermiſchten Grund. Man pflanzt ſie für den Winter in große Gefäße, überwintert ſie bei 41 bis 50” W. und begießt ihn ſehr wenig. Im Mai, wenn keine Fröſte mehr zu befürchten ſind, pflanzt man ihn an eine ſchutzreiche, ſehr warme und ſonnige Stelle und begießt ihn reichlich, auch wohl mitunter einmal mit einem Anſatz von Kuhmiſt. In dieſer Art entwickelt er oft gegen 200 Blumen und gewährt eine Pracht und einen Wohlgeruch, der von keiner — | — 331 — andern Pflanze übertroffen wird. Man kann ihn dann mit dem Ballen in einen Kübel pflanzen, und wenn man ihn dann recht ſtark begießt und für einige Tage etwas ſchattig ſtellt, ſo wird er fortwachſen und blühen, ohne daß ein Blatt oder Blume im ge— ringſten welk wird. 2) D. ceratocaula. Hornſtengliger St. O und 3) D. fustuosa. Schöner St. O Egypten. Sind beide ſehr ſchön, doch da ſie dem gemeinen St., den man hier Jameson Weed nennt, ſehr nahe kommen, ſo werden ſie nicht angepflanzt. Delphineum. Ritterſporn.— Engl.: Bee-Larkspur. Von dieſer Gattung giebt es an zwanzig Arten, wovon folgende wohl die ſchönſten ſind: 1) D. Ajacis Garten-R. O Schweiz. Stengel 1—4 hoch. | Blätter vielfach in feinen, linienförmigen Läppchen getheilt. „Blu⸗ men ſchön, mehr oder weniger gefüllt und verſchieden von Farbe, violettblau, blau, roth, fleiſchfarben, weiß u. |. w. Eine prächtige Varietät hiervon iſt der D. nanum. Zwerg-R. Dieſer macht eine ganz beſonders ſchöne Einfaſſung. Der Same muß aber in guten, tief gegrabe— nen Boden ſchon im Herbſt oder im März geſäet werden, denn ſpäter fehlt es oft an der nöthigen Feuchtigkeit und er keimt gar nicht 2) D. amoenum. Angenehmer R. X Sibirien. Stengel 5.6 A Schöne lillafardige blaue Blumen. 3) D. azureum. Schmaltblauer R. Blumen ſchön ſchmalt⸗ blau. 4) D. cheilanthum. Schleierblüthiger R. 2 Stengel 4 bis 5“ hoch. Blumen groß, prächtig himmelblau. 5) D. Elegans. Schöner R. 1 Blumen ſehr ſchön, prächtig | Be in lockeren Trauben. 6) P. grandiflorum. Großblumiger R. 2 2.30 hoch. Blu⸗ men in ſchlaffen Trauben, groß, ſehr ſchön, brennend himmelblau, blaßblau, lillafarbig, weiß u. ſ. w. Eine der ſchönſten Arten. Variirt mit gefüllten Blumen, mit prächtigen himmelblauen und | nn dunkelblauen Blumen. 7) D. montanum. Gebirgs-R. Frankreich u. ſ. w. Blumen ſchön himmelblau. 8) PD. speciosum. Prächtiger R. J Blumen ſchön indigo— blau. 9) D. tricorne. Dreihörniger R. X Blumen prächtig blau. 10) D. virgatum. Ruthenförmiger R. © 5 Blumen in ruthen- förmigen Trauben, groß, prächtig, leuchtend ſchmaltblau. Alle Arten lieben einen lockeren, fetten, nicht zu naſſen Boden und einen freien, ſonnigen Standort, dauern alle im Freien aus, und werden durch Samen und die auch durch Wurzeltheilung vermehrt. Dianthus. Nelke, Grasblume.— Engl.: Pink, auch Carnation. 1) D. alpinus. Alpen-N. X Oeſtreich, auf Alpen. Stengel 4—8“ hoch, einblumig. Blätter linienförmig, ſtumpf, flach, 1 bis 14” lang. Blumen groß, ſchön, dunkelroth. Kronblätter fein gekerbt. Mann kann ſie im freien Lande oder in Töpfen froſtfrei überwintern. 2) D. arboreus. Baumartige N. h Creta. Stengel ſtrauch⸗ artig. Blätter pfiriemenförmig, fleiſchig, ſtumpflich, ſchmal, ver⸗ bunden. Blumen roth, klein, gebüſchelt. Man muß dieſe Art nicht mit der Varietät von D. Caryophyllus, welche unter dem Namen Baumnelke bekannt iſt, verwechſeln. Dieſe verlangt eine Miſchung von Laub- und ſchwarzer Gartenerde und 1 Sand; man überwintert ſie froſtfrei. 3) D. barbatus. Bart-N. Y Engl.: Sweet- William. Deutſch⸗ land. Stengel 1-2’ hoch, knotig gegliedert. Blätter lanzetten- förmig, gerippt. Blumen zahlreich in dichten Endbüſcheln. Va⸗ riirt in vielen Abänderungen von Roth, und auch weiß, mit bun⸗ ten und gefüllten Blumen u. ſ. w. 4) D. carthusianorum. Carthäuſer-N., Acker-N. X Deutſch⸗ land, Kärnthen. Stengel 12 hoch. Blätter gleichbreit, dreirippig. Blumen roth, faſt kopfförmig-gebüſchelt. Man cultivirt ſie wie D. barbatus. 5) D. Caryophyllus. Garben⸗N. Grasblume. X Engl.: Carnation-Pink. Italien. Stengel knotig gegliedert. Blätter pen linienförmig, rinnenförmig, graugrün. Blumen einzeln ftehend, groß, wohlriechend. Dieſe Pflanze hat, trotz der mühſamen Pflege die ſie erfordert, unter den Deutſchen doch die meiſten Verehrer unter allen Pflan⸗ zen gewonnen, weil ſie mit ihren ſehr zahlreichen Varietäten, prächtigen Farben und Zeichnungen und durch ihren köſtlichen, aromatiſchen Wohlgeruch mehr anziehende Eigenſchaften beſitzt, als alle andere Zierpflanzen. Man hat die verſchiedenen Varietäteu, Farben und Zeichnun⸗ gen in Claſſen und Ordnungen eingetheilt, was man das Nelken⸗ ſyſtem nennt. Es ift indeß zu ausgebreitet, als daß es hier ein- gerückt werden könnte, und ich will daher nur die Kennzeichen einer vorzüglich guten, gefüllten Nelke hier angeben. Vorzüglich gut iſt eine Nelke nur, wenn die Blume groß und in der Mitte erhaben iſt, wenn ihre Blätter ſich regelmäßig nach allen Seiten ausbreiten und eine gleichförmige, regelmäßige, reine und abſte— hende Zeichnungsfarbe haben, dieſe nicht in Punkten, ſondern in Strichen beſteht, und eine ſtarke, geregelte Füllung ausmachen, ohne das Platzen des Kelches zu veranlaſſen. Der Stengel muß weder zu hoch, noch zu niedrig, auch nicht zu ſchwach ſein. Man cultivirt dieſe Relken in Töpfen und auch im freien Lande. In Töpfe pflegt man nur die beſten Sorten zu pflanzen, weil ſie dann mehr Pflege verlangen. Man pflanzt fie dann in ſechs- bis acht- zöllige Töpfe. Auf die Abzugslöcher legt man Topfſcherben oder Auſterſchaalen und belegt dann den Boden 2“ hoch mit zerſtoße— nem Kalkſchutt. Eine hier leicht zu habende und für Nelken ſehr paſſende Erde iſt, daß man im Herbſt reinen Kuhmiſt (ohne Stroh) zuſammenhäuft und ſolchen dem Winterwetter ganz ausſetzt, da- mit er bis zum Frühjahre ganz verwittert und zu Erde wird; von dieſem nimmt man zwei Theile, dann einen Theil gut verweste Lauberde, einen Theil gute, ſchwarze Gartenerde und ein Achtel Flußſand, welches man nicht zu fein ſiebt und dann gut vermiſcht. Auch für die, welche man in's freie Land pflanzt, muß man die Erde ſo nahe als möglich dieſer Miſchung gleich bringen, wenn man einen ſchönen Flor wünſcht. Die Beete ſollten die volle Morgenſonne, aber durchaus keine Mittagsſonne haben, ſie ſollten 6 bis 8“ erhaben, tief gegraben und convex abgerundet, d. h. in der Mitte höher ſein. Die Zeit zum Umpflanzen der alten Stöcke und überwinterten Abſenker iſt April und Anfangs Mai. Im Sommer ſtellt man die Töpfe auf ein Geſtell, das gegen Oſten oder Oſt⸗Südoſt gerichtet iſt, und ſchützt ſie gegen ſtarke Regen. Stellt man die Töpfe auf die Erde, fo kommen ſehr leicht Regen- würmer hinein, welche den Pflanzen ſchädlich ſind. Nach dem Verpflanzen müſſen ſie mehr und mehr begoſſen werden, ſo wie ihr Wachsthum zunimmt. In Töpfen müſſen ſie gegen ſtarke Winde, gegen Froſt und ſtarken Sonnenſchein geſchützt werden. Wenn die Knospen ſich zeigen, ſo laſſe man jedem Stengel nur drei oder vier der ſchönſten ſtehen und breche die übrigen aus. Hat man ſchöne Arten, bei welchen die Kelche platzen, fo ſpalte man vor dem | Aufplatzen des Kelches deſſen Zahnwinkel mittelft einer Nadel oder eines feinen Meſſers 2 bis 3“ tief nach unten und ſchiebe beim Aufblühen ein ſteifes, weißes, zirkelrund ausgeſchnittenes * 25 * | | 0 — 334 — Papier unter die Blumenblätter, oder nehme ein Stückchen feinen, friſchen Schweinsdarm, ſpalte ſolches, um es ganz dünn zu ma⸗ chen, und wickle es naß um den Kelch, wodurch die Blumen in ge- höriger Form zuſammengehalten werden. Das Anbinden der Stengel an Stäbe iſt ein Haupterforderniß und muß geſchehen ſo oft der Stengel 6“ über den letzten Band hinauf gewachſen iſt, jedoch immer fo locker, daß der Stengel Spiel- raum dahinter hat und nicht gepreßt wird. Die Topfnelken muß man im Winter in's Haus bringen, jedoch fo ſpät als möglich. Im Hauſe ſtellt man fie in ein ziemlich froft- freies Zimmer, wo man ihnen zuweilen friſche Luft geben kann. . m u rm ui u er 1 Sie dürfen im Winter nur ſelten und dann nur wenig begoſſen werden; es iſt beſſer, etwas Schnee aufzulegen, als fie mit Waſſer zu begießen. Um die im Freien ſtehenden Nelkenſtöcke legt man bei großer Kälte etwas Moos, Laub oder Fichtennadeln und hält zu viele Näſſe durch ein Dach ab, weil ſie ſonſt faulen. Die Vermehrung geſchieht: 1) Durch Abſenker. Dieſes geſchieht von Juni bis Ende Juli oder Anfangs Auguſt. Man nimmt hierzu ſolche Zweige, die keine Blumenſtengel getrieben haben und in demſelben Jahre auch keine treiben. Hieran wählt man eins der unterſten Gelenke, welches weder zu alt und holzig, noch zu jung und krautartig iſt, denn in beiden Fällen iſt das Gelingen ſehr ungewiß. Hier löst man die allenfalls noch anſitzenden Blätter ab, ſchneidet mit einem ſcharfen, ſchmalen Meſſer das Gelenk halb durch, dreht dann die Schneidſeite aufwärts und ſpaltet den Zweig bis zum nächſten obern Gelenk mitten durch. Hierauf biegt man den Ableger be⸗ hutſam zur Erde, ohne ihn zu zerbrechen, und drückt ihn mit dem dadurch entſtandenen abwärts ſtehenden Fuße, welcher zum Wur⸗ zelſchlagen beſtimmt iſt, in die dazu aufgelockerte Erde, fo daß die ganze Spalte bedeckt iſt. Hierauf befeſtigt man ihn mit einem dazu hakenförmig geſchnittenen Hölzchen, welches mit dem Haken über den Ableger faßt, damit er ſich nicht wieder aus der Erde heraushebt, drückt die Erde feſt an und begießt ihn mäßig. Nach ſechs Wochen hat er Wurzel geſchlagen, wo man ihn dann von der Mutterpflanze abſchneidet und in's freie Land oder in Töpfe pflanzt. Sind bei den Topfnelken die Zweige zu hoch angeſetzt, um ſie zur Erde bringen zu können, ohne Gefahr zu laufen, daß man ſie vom Mutterſtocke abreißt, ſo kann man mittelſt des höl⸗ zernen Reifes eines alten Siebes, eines Stückes Blech oder dergl. — 335 — einen Reif auf den Topf aufſetzen, ſo hoch, daß wenn er mit Erde ausgefüllt iſt, der Zweig gut eingelegt werden kann. Um zu ſehen, ob dieſe Abſenker anfangen zu treiben, hält man, nachdem das Ab— ſenken geſchehen iſt, die oberſten Blätter dicht zuſammen und ſchneidet die Spitzen derſelben quer und eben ab. Fangen die Abſenker an zu treiben, ſo werden die jungen, nicht abgeſchnittenen Blätter gleich über die abgeſchnittenen hinaufwachſen. Die Ab- ſenker müſſen bei dem Abnehmen 3” vom Mutterſtocke hinaus ab- geſchnitten werden. | 2) Durch Stecklinge. Hierzu iſt die beſte Zeit im Mai, doch kann es auch noch im Juli geſchehen. Man nimmt hierzu ſtarke Zweige mit zwei bis vier Gelenken, und zwar ſolche, die ſich nicht gut abſenken laſſen. Der untere Knoten wird in der Mitte hori- zontal durchgeſchnitten, dann ſpalte man das untere Gelenk ent— weder ganz, oder wenn es zu lang iſt, auf 6 bis 8““ Länge kreuz⸗ weiſe in vier gleiche Theile und ſchneide von dieſen mit einem feinen Meſſer das Mark hinweg. Man ſteckt ſie 1 bis 2 Knoten tief in ein kühles, abgetriebenes Miſtbeet, in Töpfe oder Käſtchen, die man mit Glasglocken bedeckt, oder auch auf ein lockeres, be— ſchattetes Beet im Freien. Die abgeſpaltenen Theile breitet man beim Einſtecken möglichſt horizontal aus einander und drückt her— nach die Erde nicht zu feſt an. Die Spitzen der Blätter werden zuvor von den Stecklingen abgeſchnitten. Sie müſſen ununter— brochen mäßig feucht und bis zum Anwachſen ſchattig gehalten, auch die im Freien ſtehenden mit Glocken bedeckt werden. Will man Samen ziehen, fo nehme man die abgewelkten Blu— menblätter fleißig hinweg, weil ſonſt der Fruchtknoten leicht davon fault. In den Kapſeln bleibt der Samen zwei bis drei Jahre keimfähig. Zu dieſer Nelkenart gehört als Varietät die ſ. g. Baumnelke, welche ſich durch einen höheren, ſtrauchartigen und ſtärkeren Sten— gel, breitere Blätter und große dunkel-braunrothe, oder dunkelroth und weißbunte, ſehr wohlriechende Blumen auszeichnet und häufig im Topfe an kleinen Spalteren cultivirt wird. Man vermehrt und behandelt ſie auf oben erwähnte Weiſe. 6) D. chinensis. Chineſer N. O8 Stengel 1’ hoch, mit mehreren einzelnen, ſehr ſchönen Blumen gekrönt. Blätter linien- lanzettenförmig. Eine ebenfalls ſehr geſchätzte Zierpflanze. Sie iſt auf die mannigfaltigſte Art mit Roth, Purpur, Schwarz und Weiß außerordentlich zierlich gezeichnet, und prächtig, in einfachen und gefüllten Blumen. Der Samen kann im April in ein laues Miſtbeet, in Töpfe, oder in's freie Land geſäet werden. 2 — 336 — 7) D. fruticosus. Strauchartige N. z Auf den Inſeln des Aegäiſchen Meeres. Blüht den ganzen Sommer hindurch. Stengel ſtrauchartig. Blätter lanzettenförmig, ſtumpf, dicklich. Blumen endſtändig gehäuft, ſchön, roſenroth. 8) D. japonicus. Japaniſche N. X Eine ſehr niedrige und zierliche Art. Blätter eirund oder länglich-ſpatelförmig, ſtumpf, glatt, gedrängt ſtehend. Blumen in dichten Endbüſcheln zwiſchen den Blättern, etwa 6““ breit, ſehr zierlich, dunkelroth, im Grunde weiß, fein gekerbt. Man pflanzt fie in etwas ſandige, aber nahr⸗ hafte Lauberde, am beſten mit etwas feinem Kalkſchutt gemiſcht, in einen nicht zu großen Topf, mit einer guten Unterlage zerſchla— gener Scherben und behandelt fie übrigens wie No. 2. Im Früh- jahre kann ſie in's offene Land gepflanzt werden. 9) D. plumarius. Feder⸗N. X Europa, auf beſchatteten Triften. Stengel 8 bis 12“ hoch, knotig, wenigblumig. Blätter ſchmal, linienförmig, ſcharfrandig, grau bereift. Blumen ſehr wohlriechend, urſprünglich weiß oder blaßroth. Kronblätter ge— bartet, vielſpaltig. Dieſes iſt ebenfalls eine der vorzüglichſten Arten ihrer Gattung, ſowohl wegen der Schönheit und Mannigfaltigkeit ihrer gefüllt blühenden Varietäten, als auch wegen ihres aromatiſchen Wohl— geruchs, welcher kräftiger iſt, als bei der Gartennelke. Die Eul- tur iſt wie bei der Gartennelke, wird aber häufiger aus Samen ge- zogen und iſt weniger empfindlich. 10) D. superbus. Stolze N., hohe Feder-N., Pfauen⸗N. 8 N In mehreren Gegenden in Deutſchland, in Wäldern. Stengel 2—3“ hoch, knotig, oben rispenäſtig, mit vielen einzeln ſtehenden Blumen, welche die Größe der Gartennelken-Blumen haben, weiß oder roſenroth und am Rande in viele feine Einſchnitte zerſchlitzt ſind. Blätter lanzetten-linienförmig. Dictamnus. Diptam.— Engl.: Fraxinella. % Aus der weißen, ſaftigen, etwas ſchwammigen Wurzel kommt ein 2—3“ hoher, mit kleinen, klebrigen Härchen beſetzter Stengel. Blätter gefiedert. Blättchen eirund, ſpitz, geſägt, faſt gekerbt, unten blaßgrün. Blumen ſehr wohlriechnd, ſchön, weiß, geſtreift, in einer Endtraube. Variirt mit roſenrothen, dunkel geaderten Blu men. Er wächſt in jedem guten, tief gegrabenen Gartenboden. Vermehrung durch Wurzeltheilung und durch Samen, den man im Herbſt in Töpfe oder Käſtchen ſäet und vor Froſt ſchützt, weil U er, im Frühjahre geſäet, ſehr ſchwer und oft gar nicht aufgeht. Die Wurzel ſoll gegen Würmer, fallende Sucht, Melancholie und andere Krankheiten dienen. Didiscus cœruleus. Blaue Doppelſcheibe. O Engl.: Didiscus. Neu⸗Südwallis. Eine ſchöne, 3z—4“ hohe Zierpflanze. Stengel und die ganze Pflanze drüſig-rauhhaarig. Aeſte ſehr abſtehend. Blätter fingerförmig getheilt. Dolden endſtändig, ſehr ſchön, langſtielig. Strahlen filzig, 1 die äußern nach und nach verlängert. Blumen himmelblau. Der Samen wird im März oder April in ein warmes Miſtbeet geſäet und man verſetzt Ende Mai die jungen Pflänzchen ins freie Land. Digitalis. Fingerhut.— Engl.: Fox-Glove. 1) D. umbigua. Blaßgelber F. Y Blumen groß, blaßgelb, inwendig mit braunröthlicher, netzförmiger Zeichnung. 2) D. aurea. Goldgelber F. X 2—3“ hoch. Blumen ſchön, goldgelb, inwendig weißbunt⸗netzaderig. 3) D. canariensis. Canariſcher F. h Stengel 3—6’ hoch. Blumen braungelb, ſchön. 4) D. ferruginea. Roſtfarbiger F. * Stengel 4—6 hoch. Blumen ſehr ſchön, roſtfarbig, inwendig gelblich. 5) D. levigata. Glatter F. 25 Wird 2“ hoch. Blumen ſchön, blaßgelb. 6) D. lanata. Wolliger F. 5 Stengel 2“ hoch. Blumen ſchön, in einer dichten, wollig-behaarten Aehre, weißlich, bräun⸗ lich geadert, mit brauner Oberlippe und weißer, braun punktirter Unterlippe. 7) D. Sceptrum. Schopftragender F. h Blumen prächtig, gelblich roſtfarbig. Dieſes find ungefähr die ſchönſten Arten dieſer allgemein be- kannten Gattung. Sie dauern hier alle im Freien aus und wer- den durch Samen vermehrt, den man ins freie Land ſäet. Diosma. Göttergeruch.— Engl.: Diosma. Die Blumen dieſer Gattung ſind zwar unanſehnlich, ſie ſind aber von zierlichem Wuchſe und ſtarkem aromatiſchem Geruche. Am meiſten zu empfehlen möchten ſein: 29 — 338 — 1) D. ambigua. Zweifelhafter G. h 2) D. cupressina Cypreſſenartiger G. h 3) D. ericoides. Heidenartiger G. h 4) D. rubra. Rothblühender G. h Es giebt noch mehrere Arten dieſer Gattung. Sie können in einem mäßig warmen Zimmer überwintert werden und verlangen Walderde mit etwas altem Lehm und Sand vermiſcht. Dolichos Lablab. Lablab-Faſel. O Engl.: Hyacynth Bean. Stengel windend, erreicht über 20 Höhe. Blätter dreizählig. Blumentraube vielblumig. Blumen zierlich, röthlich und variirt mit weißen und purpurrothen Blumen. Man pflanzt den Samen Ende April in gute, tiefe Erde an einem ſonnigen Orte, einem Sommerhauſe, einer Vorhalle (Porch), oder einer Wand und leitet die Reben mittelſt Schnüren oder Stangen hinauf, wo er einen ſehr hübſchen Anblick gewährt. Die Blumen ſind wohl— riechend. Dodecatheon. Götterblume.— Engl.: Cowslip. 1) D. integrifolium. Ganzblätterige G. 1 Nord-Amerika, vorzüglich nahe Bardstown in Kentucky. Blätter länglich-oval⸗ ſpatelförmig, ganzrandig. Schöne, röthlich lillafarbige Blumen in einer ſteifen, wenigblumigen Dolde. 2) D. Meadia. Virginiſche G. X Blätter länglich, an beiden Enden geſchmälert, glatt, gekerbt. Blumen überhängend in viel- blumiger Dolde, auf 12—16” hohem Schafte, ſehr ſchön, lillafar⸗ big⸗roſenroth, am Schlunde blutroth gefleckt. Lieben einen lockern, fetten, nicht zu trockenen noch zu naſſen Boden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Letzteren ſäet man in Töpfe in fette Wald- oder Miſtbeeterde, ſtellt ſie an einen ſchattigen Ort und hält die Erde feucht. Dracocephalum. Drachenkopf.—Engl.: Drageons Head. 1) D. altaicum. Altäiſcher D. Y Stengel 6—8“ hoch. Blumen ſehr ſchön, dunkelblau, groß, in etwas entfernten Quirlen ſtehend. 2) D. argunense, Arguniſcher D. X Blumen ſehr ſchön, groß, blau, am Ende des Stengels in einige wenig entfernte Quirle geordnet, mit gefleckter Unter- und kurzhaariger Oberlippe. * — 339 — 3) D. austriacum. Oeſtreichiſcher D. X Stengel 6—12” hoch. Blumen ſehr ſchön, dunkelblau, in genäherten ährenſtän⸗ digen Quirlen. 4) D. canescens. Grauer D. O Stengel 1-12“ hoch. Blu⸗ men ziemlich groß, ſchön, blau oder weiß, auch fleiſchfarbig, quer— förmig ährenſtändig. 5) D. denticulatum. Gezähnelter D. X Stengel 1-127 hoch. Blumen ſchön, ziemlich groß, hellpurpurroth, in Endähren. 6) D. grandiflorum. Großblumiger D. 2 Stengel 6—12“ hoch. Blumen ſehr groß, ſchön, blau. 7) D. speciosum. Prächtiger D. X Stengel 3—4“ hoch. Blumen ſehr ſchön, hellpurpur= oder roſenroth. Dieſe Art iſt die ſchönſte von allen. 8) D. virginianum. Virginiſcher D. X Stengel 2— 3 hoch. Blumen ſchön, hellpurpurroth, in dichten Aehren. Sie verlangen einen fetten, lockeren, mäßig feuchten Boden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt, welcher letz— tere auch ins freie Land geſäet werden kann. Echinops. Kugeldiſtel.— Engl.: Globe-Thistle. Hiervon giebt es ſieben bis acht Arten, wovon einige der ſchön— ſten ſind: 1) E. platylepis, auch E. humilis. Niedrige K. X Stengel 35 hoch. Blüthenköpfe groß, ſchön, blau. 2) FE. spherocephalus. Gemeine K. 2 Blumenköpfe groß, weißlich. Dauern im Freien und werden durch Wurzeltheilung und Sa— men vermehrt. Echium. Natterkopf.— Engl.: er Die ſchönſten Arten hiervon find: I) E. argentum. Silberweißer N. rk Blumen: hübſch, blau, in einfachen, beblätterten Endähren. 2) F. creticum. Candiſcher N. O Blumen ſchön, dunkelroth. | 3) E. densiflorum. Dichtblüthiger N. h Blumen blau, in faßt 22 anſitzenden Aehren. | E. elegans. Zierlicher N. O8 Blumen dunkelroh. | 5 E. vulgare. Gemeiner N. © 5 Stengel 2—37 hoch. Blumen ſchön, himmelblau. | | Sie halten unſere Winter aus, doch ſollte No, 1 etwas bedeckt — 3840 — werden. Vermehrung durch Stecklinge und Samen im lauwar⸗ men Miſtbeete. Verlangen eine lockere, nahrhafte Erde. Elichrysum, oder Helichrysum. Strohblume. Engl.: Immortals. Dieſe Gattung iſt durch die verſchiedenen botaniſchen Syſteme mit Gnaphalium und Xeranthemum fo vermiſcht worden, daß viele davon zu allen drei Gattungen gezählt werden, wie z. B. Helichrysum fulgidum, nach Wild.; Xeranthemum, nach Lin. und Gnaphalium aureum, nach Houtt. Es giebt von dieſen drei Gattungen zuſammen an 300 Arten. Ich kann daher nur die bekannteſten und ſchönſten davon aufzählen und werde ſie unter der Gattung aufführen, unter welcher ſie hier bekannt ſind. 1) E. bracteatum. Beblätterte St. 5 Stengel 2—3“ hoch. Blätter lanzettenförmig, an beiden Enden verdünnt, zugeſpitzt, etwas ſcharf. Blumen ſchön, glänzend, gelb, einzeln endſtändig. 2) E. fulgidum. Glänzende St. h Stengel niedrig, filzig. Blätter halbſtengelumfaſſend, eilanzettförmig, unten filzig. Blu- men glänzend, ſtrahlgelb, endſtändig auf drei- oder mehrblumigen Stielen. Groß und ſchön. 3) E. macranthum. Großblühende St. On Die ſchönſte Art dieſer Gattung. Blumen einzeln endſtändig, groß und pracht— voll, ſchneeweiß, an der Spitze roſenroth. Der Same der erſten Art kann im April ins freie Land oder in ein lauwarmes Miſtbeet geſäet und die Pflanzen ſpäter ins freie Land gepflanzt werden. Von No. 2 und 3 aber ſäet man den Samen in ſandige Lauberde und verſetzt die Pflanzen ins freie Land oder in Töpfe. Im Winter müſſen ſie aber im Zimmer oder Glashauſe bei 38—45 W. überwintert werden. Die zweite Art wird auch durch Stecklinge und Sprößlinge vermehrt. Epilobium. Weidenröschen.—Engl.: Willow-Herb. 1) E. angustifolium. Schmalblätteriges W. X Europa. Stengel 3 —5 hoch. Blätter linien-lanzettenförmig, ganzrandig, geadert, an beiden Enden zugeſpitzt, glatt. Blumen ſchön, pur⸗ purroth, mitunter auch weiß, in langen Endtrauben. 2) E. angustissimum. Rosmarinblätteriges W. 4 Kärn⸗ then, Tyrol. Stengel 1’ hoch, ſehr äſtig, ſteif. Blätter faſt linien⸗ förmig, ſtumpflich, ſehr fein gezähnt. Blumen zierlich, zahlreich, — 341 — endtraubig, blaß⸗bläulich⸗roſenroth. Eine ſehr hübſche Zier- pflanze. 3) E. hirsutum. Großblumiges oder rauhhaariges W. % Stengel 4 bis 67“ hoch. Blätter entgegengeſetzt, breit-lanzetten⸗ förmig, geſägt, behaart. Blumen groß, ſchön, roſenroth, in reichen Endtrauben. Alle lieben einen fetten, nicht zu trockenen Boden. No. 2 ſehr ſandig, No. 1 und No. 3 aber das Gegentheil. Vermehrung durch Wurzeltheilung. Epimedium. Sockenblume.— Engl.: Barrenwort. 1) E. alpinum. Alpen S. X Eine niedrige Pflanze, ohne Wurzelblätter. Stengelblätter doppelt dreizählig; Blättchen herzförmig. Blumen zierlich, gelbroth, etwas grün gefleckt, trau— benſtändig, von merkwürdiger Bildung. Liebt Schatten und einen etwas feuchten, lockeren Sandboden und wird durch Wurzeltheilung vermehrt. 2) E. diphyllum. Zweiblätterige S. X Stengel 6 bis 8“ hoch. Blätter ſchief-herzförmig, langgeſpitzt. Blumen zierlich, weiß, in wenigblumigen, einſeitigen Trauben. 3) E. macranthum. Großblumige S. A Eine ſehr nied⸗ liche, wohlriechende Pflanze mit ſehr großen, blaß-violetten Blumen. 4) E. Musschianum. Mußchiſche S. u Eine ausgezeich- nete Art. Blätter dreizählig, herzförmig. Blumen zierlich, ſchmutzigweiß, in kurzen, langgeſtielten Endtrauben. 5) E. violaceum. Violette S. % Die ſchönſte Art dieſer | Gattung, mit lebhaft roſenrothen, langgeſpornten Blumen. Cultur. Alle wie No. 1. Erica. Haide. — Engl.: Heath. In Europa iſt die Haide eine allgemein geliebte Zierpflanze, denn bei einer hinreichenden Anzahl Arten davon kann man in | jedem Monate des Jahres einige in Blüthe haben. Es giebt auch bereits zwiſchen drei- und vierhundert Arten. Hier hingegen hat ſie bei den Blumenfreunden noch keinen großen Eingang gefun— den. Die Urſachen davon ſind, daß man eines Theils die zu ihrer Cultur nöthige Haideerde nicht haben kann, und andern Theils | ihre Cultur ſehr mühſam und zeitraubend ift und ihre Blumen — obgleich ſchön— doch für fo viel Sorgfalt nicht hinlänglich ent— 29 * | — 342 — ſchädigen. Ich halte es daher für unnöthig, ihre Cultur hier an⸗ zugeben. Erodium. Reiherſchnabel.— Engl.: Heron’s Bile. 1) E. chamaedryoides. Niedriger R. X Korſika. Sehr niedrig, ſtengellos. Blätter klein, herzförmig-rundlich, gekerbt. Blumenſtiele fadenförmig, einblumig. Blumen klein, zierlich, weiß. 2) E. ciconium. Langſchnabliger R. O Blätter handför— mig⸗doppelt-halbgefiedert. Blumen blau. 3) E. Gruinum. Canadiſcher R. O Stengel 8 bis 14” hoch. Blätter dreizählig, langgeſpitzt. Blumenſtiele vielblumig, Blumen violett. 4) E. incarnatum. Fleiſchfarbiger R. h Stengel ſtrauch⸗ artig, mit 6 bis 8“ langen Blüthenzweigen. Blätter herzförmig, dreilappig, ſcharf gezähnt. Blumen groß, flleiſchfarbig. Eine ſchöne Zierpflanze. 5) E. moschatum. Biſamduftender R. O Blumen roſen⸗ roth oder bläulich. Dauern im Freien aus, No. 5 verlangt aber Bedeckung. No. 1 und 4 werden durch Stecklinge und Wurzel- ausläufer vermehrt, die übrigen durch Samen. Sie lieben einen lockeren, nicht zu feuchten Sandboden. Eryngium. Mannstreu.—Engl.: Erynge. 1) E. alpinum. Alpen M. Blätter herzförmig. Blü⸗ thenköpfe groß, faſt cylindriſch, weißlich oder bläulich. 2) E. amethystinum. Amethyſtfarbige M. X Der 27 hohe, äſtige Stengel iſt nach oben zu amethyſtblau. Blätter dreiſpaltig, dreitheilig. Blumen amethyſtfarbig, endſtändig. 3) E. planum. Flachblätterige M. Stengel 27 hoch. | Zweige glänzend, bläulich. Wurzelblätter eiförmig. Blumen bläulich, endſtändig. Erysimum. Hederich.— Engl.: Winter-Cress, auch Erysimum. 1) E. barbarea. Barbenkraut. Engliſch: Winter-Cress. In Deutſchland überall wachſend. Nur die Varietät mit ge- füllten Blumen verdient eine Cultur. Wird in fetten, feuchten Boden gepflanzt. 2) E. Perowskianum. Perowskiſcher Hederich. O85 Sten⸗ gel 1 bis 2’ hoch. Blätter lanzettenförmig, etwas gezähnt oder — „ — — qʒ 2 0 » — 2 — . ——½½ . — — 343 — ganzrandig. Blumen ſehr zahlreich, in Endtrauben, lebhaft orangenfarbig, von ſehr ſchönem Anſehen. Eine ſchöne Rabatten⸗ zierpflanze. Erythrina Crista galli. Hahnenkamm, Korallenbaum. R Engl.: Erythrina. Braſilien. Mai bis Auguſt und Herbſt. Eine überaus pracht⸗ volle, ſchon als kleine Stecklingpflanze blühende Art. Stamm baumartig. Aeſte hellgrün, glatt, oben mit reichen, bis 2“ langen Blüthentrauben geſchmückt. Blattſtiele und Rippen etwas dor= nig. Blättchen länglich-eirund, glatt, zugeſpitzt, hellgrün. Blu⸗ men zu dreien winkelſtändig, dunkel kirſchroth, mit 2“ langem, eirundem, zurückgebogenem Fähnchen und faſt ſichelförmig ge— krümmten Schiffchen. Kelch glockenförmig. Dieſe vortreffliche Zierpflanze iſt allen Blumenfreunden zu empfehlen. Sie wächst gut in jeder nahrhaften, lockeren Erde und verlangt einen geräu⸗ migen Topf. Während des Winters, wenn fie die Blätter ver- loren hat, hält man ſie im Glashauſe oder Zimmer bei 45 bis 50 W. faſt ganz trocken, damit die Triebe nicht zu früh hervor⸗ kommen. Im Mai kann man ſie an einer ſonnigen Stelle in's freie Land pflanzen, und zwar in tiefgegrabenen, fetten, lockeren Boden, wo denn die Blüthen in größter Fülle und Pracht erſchei— nen. Große Exemplare, welche im Herbſt wieder aus dem Lande gehoben werden, kann man im Glashauſe in Sand einſchlagen, und, nachdem man die Aeſte zurückgeſchnitten hat, trocken bis zum Frühjahre überwintern. Vermehrung durch Samen und Steck- linge. Erythronium. Hundszahn.— Engl.: Dog’s-Tooth-Violet. E. dens canis. Gemeiner H. X Virginien, Südeuropa. Aus der zwiebelartigen Wurzel kommen gewöhnlich zwei eirund— lanzettenförmige, zugeſpitzte Blätter und zwiſchen denſelben der 1’ hohe Blumenſchaft, mit einer abwärts hängenden purpurrothen, fleifchfarbenen oder weißen Blumen, am Grunde gefleckt. Gedeihet in faſt jedem Boden, doch iſt ein lockerer, nahrhafter, nur mäßig feuchter Sandboden der beſte. Wird durch Samen und Wurzelſproſſen fortgepflanzt. Der Samen wird, ſobald er reif iſt, an der beſtimmten Stelle ausgeſäet. Eschscholtzia. Eſchſcholtzie.— Engl.: Eschholzia. 1) E. californica. Californiſche ek. 8 Stengel (wenn fie — 344 — aufgebunden werden) 13 bis 2“ hoch. Blätter meergrün, doppelt gefiedert, geſtielt; Blättchen in ſchmale, linienförmige, ſpitzliche Einſchnitte tief zerſchlitzt. Blumenſtiele lang, einblumig. Blu— men prächtig, glänzend gelb, im Grunde feurig-pommeranzen— farbig. Variirt mit weißlichen und blaßgelben Blumen. 2) E. crocea. Safranfarbige E. 5 Vaterland und Wuchs ganz wie No. 1, übertrifft aber jene noch hinſichtlich der Pracht und Farbe ihrer zahlreicheren Blüthen; auch ſind die Blumen etwas größer. Sie gedeihen am beſten in einem mäßig feuchten, lockeren, weder zu fetten noch zu mageren Sandboden und an einem ſonnigen Standorte. Bei einer trockenen Bedeckung halten ſie recht gut un⸗ ſere Winter aus. Sie werden übrigens aus Samen vermehrt, den man im April an der Stelle ſäet, wo ſie blühen ſollen; man lichtet ſie aus, wenn ſie 2 bis 3“ hoch ſind. Man kann ſie auch ver⸗ pflanzen, doch werden die unverſetzten Pflanzen immer beſſer ge— deihen. Sie pflanzen ſich auch oft durch ausgefallenen Samen von ſelbſt fort. Euphorbia. Wolfsmilch.—Engliſch: Spurge, auch wohl Euphorbia. 1) E. antiquorum. Wahre W. h 6 bis 8° hoch, drei- und viereckig. Die Aeſte find an den Rändern der Ecken buchtig⸗ſtach⸗ lig. Blüthen einzeln ſtehend. Der ſcharfe Milchſaft dieſer Art iſt in den Apotheken unter dem Namen Euphorbium bekannt. 2) E. bojeri. Bojer'ſche W. h Blühet faſt das ganze Jahr hindurch. Iſt von E. splendens nur durch einen niedrigeren Wuchs, durch weniger Stacheln und dadurch unterſchieden, daß die Blätter nicht lederartig ſind. Blätter umgekehrt eirund, eingedrückt. Hüll⸗ blätter ſchön, ſcharlach-zinnoberroth. 3) E. canariensis. Canariſche W. h Stamm nackt, faſt vier⸗ kantig, äſtig, mit gepaarten, hakenförmigen, gekrümmten Stacheln beſetzt, in der Jugend fleiſchig, im Alter holzig. Die Aeſte gleichen dem Stamme und ſind bisweilen fünfeckig. Blätter fehlen. Blumen dunkelpurpurroth, anſitzend. 4) E. Caput Medusae. Meduſenhaupt⸗W. h Aus der Mitte eines dicken, fleiſchigen, länglichrunden Stammes kommen mehrere unbewehrte Zweige, welche erſt aufrecht ſtehen, ſich ſpäter nach allen Seiten abwärts ſenken, mit der Spitze wieder aufſteigen und mit vielen dachziegeligen Höckern, deren jeder ein linienförmiges Blätt- | 2 trägt, bedeckt ſind; dieſe Aeſte ſehen einigermaßen den Schlan⸗ — —— —ʒä3ẽ— —0 — —„—— nn u mu — — — — — 345 — gen auf dem Haupte der Meduſa ähnlich. Die gelblichen Blumen ſind unbedeutend. 5) E. Characias. Thal⸗W. h Frankreich u. ſ. w. Stengel 1 bis 3’ hoch. Blätter lanzettenförmig, graugrün, glatt oder weich— haarig. Allgemeine Dolde vielſpaltig, zierlich; die beſondere zwei— ſpaltig. 6) E. cyathophora. Geigenblätterige W. h Stengel ſtrauch— artig, wehrlos. Blätter abwechſelnd, geſtielt, glatt, die untern eirund, die obern geigenförmig. Blumen gebüſchelt-endſtändig, mit ſchönen ſcharlachrothen Hüllblättern. 7) E. epithymoides. Gelbblätterige W. X Stengel 12 bis 2 hoch. Blätter lanzettenförmig, ganzrandig, ſtumpf, unten gleich dem Stengel zottig behaart. Dolde fünfſpaltig, dann zweiſpaltig, mit ſchönen, gelben, eirunden, geſägten Hüllblättern. Kapſel mit purpurrothen, ſteifen Haaren bekleidet. Sie liebt einen ſonnigen Standort und einen etwas trockenen Sandboden. 8) E. fulgens. Leuchtendrothe W. h Mexico. Eine der ſchön⸗ ſten Zierpflanzen. Stengel glatt, oben mit kurzen, winkelſtändigen gegen das Ende der Zweige zuſammengedrängten Blüthenäſtchen. Blätter lanzettenförmig, langgeſpitzt, glatt, an der Spitze zurückge— bogen, 4 bis 5“ lang, ganzrandig, häutig, mit gekrümmten, 1 bis 13’ langen Stielen. Blumen an der Spitze der Aeſtchen in ein- ſeitigen Trauben; Hüllen geſtielt, regelmäßig, glocken-kreiſelförmig, fünfſpaltig, die Einſchnitte oben brennend gelblich-ſcharlachroth, unten dottergelb. | Sie verlangt eine mit ein Fünftel groben Flußſand gemifchte Erde, mit einer Unterlage kleiner Steinchen oder groben Kieſes. Im Winter nahe am Fenſter bei 54 bis 60° W. Im Sommer kann man ſie auf ein bedecktes Gerüſt in's Freie ſtellen. Um mehr Aeſte zu bekommen, ſtutze man die Zweige nach der Blüthe zurück. Die abgeſchnittenen Spitzen können als Stecklinge benutzt werden. 9) E. pulcherrima. Schönſte W. h Mexico. Eine präch— tige Art. Stengel ſtrauchartig, 3 bis 4’ hoch, äſtig. Blätter häutig, abwechſelnd und zerſtreut ſtehend, lebhaft grün, 3 bis 6“ lang, ei— rund, zugeſpitzt, ausgeſchweift oder grob eingeſchnitten-fiederſpaltig— gezähnt, mit weichem Flaum bekleidet und mit purpurrothen, 2 bis 3“ langen Stielen; Blütheſtandblätter hochroth. Blumenhüllen prächtig ſcharlachroth. Cultur wie No. 8. \ N 10) E. splendens. Glänzende W. h Madagascar. Dieſe ſchöne Art iſt etwa 1“ hoch. Stamm mit ſchwärzlichen, langen — 346 — Dornen beſetzt. Blätter geſtielt, länglich, unten geſchmälert, kurz langgeſpitzt, 2 bis 24“ lang, faſt lederartig, glatt. Blumenſtiele faſt endſtändig, mit zweiſpaltiger Dolde, deren Strahlen zweiſpaltig find; Hüllblätter ſchön, ſcharlach-zinnoberroth, rundlich. Viele Näſſe iſt allen Arten nachtheilig und vorzüglich den flei— ſchigen. Dieſe müſſen hinſichtlich des Begießens und der Vermeh— rung durch Stecklinge ebenſo wie die Cacteen behandelt werden. Sie verlangen eine ſtarke Unterlage von zerſtoßenen Ziegelſteinen oder feinem Kalkſchutt und die fleiſchigeren Arten eine Beimiſchung der Erde von etwas Lehm und Ziegelmehl. Die Vermehrung ei— niger zweigloſer Arten durch Stecklinge iſt äußerſt ſchwierig; denn nimmt man ihnen die Spitze, um Nebentriebe herauszutreiben, ſo geht meiſtens die Pflanze in Fäulniß über. Indeſſen tragen mehrere Arten bisweilen Samen, welcher, wenn in Töpfe in leichte, ſand— gemiſchte Dammerde geſäet und warm gehalten, bald keimt und die beſten Exemplare liefert. No. 1, 3, 4 verlangen einen trockenen Standort im Glashauſe, bei 43 bis 50” W., und im Sommer auf einem ſonnigen, bedeckten Gerüſte im Freien oder im offenen Glas— hauſe. No. 2, 8, 9, 10 ſtellt man in's Warmhaus, im Sommer in's Glashaus, oder bei warmer, trockener Witterung in's Freie. No. 5 und 6 können bei 34 bis 45° W. durchwintert werden. Eutoca. Eutoca.— Engl.: Eutoca. 1) E. Menziesii. Menzieſiſche Ek. O Eine niedrige Zier— pflanze. Blätter linienförmig, behaart. Blumen leuchtend blau, in langen Trauben. 2) E. viscida. Schmierige E. O Stengel 1 bis 2“ hoch, äſtig, gleich den Kelchen ſchmierig klebrig behaart. Blätter eirund und faſt herzförmig, faſt gelappt-gezähnt, auf beiden Flächen weich— haarig. Blumen in langen, faſt einſeitigen Trauben, leuchtend ſchmaltblau und ſehr ſchön. 3) E. Wrangeliana. Wrangel'ſche E. O Die ganze Pflanze iſt weichhaarig. Blätter eirund, ganzrandig, etwas graugrün. Blumen endſtändig, ſehr kurz geſtielt, hübſch, hellblau-lillafarbig. Alle von Californien. Der Samen wird im April an beſtimmter Stelle in leichten, mäßig feuchten Boden geſäet. Fenzlia dianthiflora. Nelkenblüthige Fenzlia. © Engl.: Fenzlia. Californien. Eine 2 bis 3“ hohe, glatte, oder leichtflaum⸗ haarige, faſt einfache Zierpflanze. Blätter linienförmig, ganz⸗ - — — — — * = — 347 — randig. Stengel mit ein bis drei geſtielten, purpurröthlichen, im Schlunde gelben Blumen. Cultur: Siehe Collomia. Ferraria. Ferrarie.— Engl.: Ferraria. 1) F. atrata. Geſchwärzte F. V Cap. Blätter linienförmig, länger als der 6“ hohe, mit einigen umfaſſenden Scheiden beſetzte Schaft. Die Blumen in Form und Farbe beſonders ausgezeichnet. Krontheile ſchwärzlich-purpurroth, am Grunde bläulich, dann ſchwärzlich gefleckt, am Rande kraus und olivenfarbig, lanzetten— förmig, mit der langen Spitze zurückgebogen. 2) F. pusilla. Kleine F. X Braſilien. Zwiebel hellbraun, eiförmig, von der Größe einer großen Haſelnuß. Blätter linien- ſchwertförmig. Blumen blaßgelb, im Grunde purpurroth ge— leckt. 3) F. undulata. Wellenförmige F. X Cap. Zwiebel knollig, fleiſchig, feſt, auswendig braun, glatt. Blumen unten ſchmutzig— gelb oder ſchmutzigweiß, inwendig bräunlich— purpurroth, am Rande gekräuſelt. 4) F. pavonia. Pfauenartige F. X Mexico, Peru. Aus der zwiebelartigen Wurzel kommt ein einfacher, nach verſchiedenen Richtungen gebogener Stengel, mit ſchwertförmigen und nervigen Blättern. Die prachtvolle Blume beſteht aus ſechs ungleichen Blumenblättern; die drei äußeren ſind breit, zurückgebogen, dunkel— roth; die drei inneren ſtehen wechſelſeitig mit den äußeren, ſind halb ſo groß als dieſe, gelb und purpurroth, ſammetartig getiegert. Man pflanzt die Zwiebeln dieſer Gattung entweder in eine Mi— ſchung von Laub- und Holzerde und von geſchwemmtem Flußſande zu gleichen Theilen, in Töpfe mit einer Unterlage zerſchlagener Scherben und durchwintert fie bei 40 bis 459 W., oder man pflanzt ſie im April in's freie Land in lockeren, nahrhaften und ſandigen Boden, nimmt ſie nach der Blüthezeit, wenn die Blätter abſterben, wieder heraus und durchwintert ſie froſtfrei. Vermehrung durch Wurzelbrut. Fritillaria. Schachblume.— Engl.: Fritillary. - 1) F. imperialis. Büſchelige S. Kaiſerkrone. X Zwiebel ſehr dick, fleiſchig, gelb, unangenehm riechend. Schaft 2 bis 4’ hoch, unten bebl ättert, in der Mitte nackt, oben mit einem Büſchel von 4 bis 15 herabhängenden, großen, prächtigen, feuerrothen, geſtreif— n — 348 — ten Blumen geſchmückt, über denen noch ein Büſchel Blätter iſt. Die Farbe der Blumen iſt in den Gärten ſehr verſchieden, nämlich: gelbroth, ſchwefelgelb, orangenfarbig, bräunlich dunkelroth u. ſ. w., auch mitunter mit gefüllten Blumen und mit doppelten Kronen. Alle drei bis vier Jahre nimmt man die Zwiebeln auf, weil ſie ſich ſehr vermehren, und zwar wenn die Stengel und Blätter trocken geworden. Dann läßt man ſie einige Tage an einem luftigen, ſchattigen Orte zum Abtrocknen liegen und verwahrt ſie dann, wenn ſie nicht gleich wieder eingepflanzt werden ſollen, in trockenem Sande. Sie werden in 8 bis 10“ weiter Entfernung von einander und 6“ tief gepflanzt, nachdem zuvor der Boden gedüngt und tief umgegraben worden iſt. Sie gedeihen in jedem Gartenboden, wenn derſelbe nicht zu naß iſt. Die Zwiebel enthält einen ſcharfen, gif⸗ tigen Saft. Vermehrung durch Wurzelbrut. 2) F. Meleagris. Gemeine Sch., Kibitzei. X Zwiebel fleiſchig, weißlichgelb, glatt gedrückt, gepaart. Blätter abwechſelnd, linien— förmig, rinnenförmig. Stengel 10 bis 18“ hoch, einblumig. Blume hängend, gewürfelt, d. h. die Kronblätter mit viereckigen Flecken von verſchiedenen Farben bezeichnet. Die verſchiedenen Farben ſind gelb, weiß, ſchwarz, roth, in verſchiedenen Abänderun— gen u. ſ. w. Selten findet man ſie gefüllt. Cultur wie bei vorhergehender Art, nur etwas dichter zuſammen— gepflanzt. Auch kann man dieſe Art leicht durch Samen vermeh— ren, den man gleich nach der Reife in 6 bis 8“ hohe Käſten ſäet und 6“ hoch mit leichter Erde bedeckt. Man ſtellt die Käſten in's Freie, hält ſie ſchattig, mäßig feucht und ſchützt ſie im Winter gegen Froſt. Die jungen Zwiebeln werden im zweiten Jahre noch 6“ hoch mit Erde bedeckt und im dritten Jahre nach dem Abwelken der Blätter auf ein Beet in 2“ tiefe Furchen verpflanzt, woſelbſt ſie bis zum Blühen verbleiben. 3) F. nervosa. Gerippte Sch. Blumen hängend, braun ge- würfelt. 4) F. obliqua. Schiefblätterige Sch. Blumen hängend, violett. 5) F. persica. Herabhängende, purpurviolette Blumen. 6) F. pyrenaica. Pyrenäiſche Sch. Blumen hängend, win⸗ kelſtändig, purpurroth oder braunviolett. 7) F. verticillata. Wirbelblätterige Sch. N gerippt⸗ geadert. Cultur und Vermehrung wie bei No. 1 | | | 1 = a —_ Fuchsia. Fuchſie.— Engl.: Ladies’ Ear-drop. Von dieſer Gattung hat man bereits an vierzig Arten. Sie ſind alle ſtrauchartig und haben durchgehends ſehr ſchöne Blumen, die meiſtens ſehr zahlreich über den ganzen Strauch verbreitet und roth oder ſcharlachroth find und den größten Theil des Sommers und oft noch ſpät bis in den Herbſt hervor kommen. Sie ſind meiſtens hart und ſehr leicht auch im Zimmer bei ganz niedrigem Wärme— grade durchzuwintern. In England werden ſogar viele Arten mit ganz geringem Schutze im Freien durchwintert. Einige ſchöne Arten ſind folgende: 1) F. arborescens. Baumartige F. ? Mexico. Stamm baumartig, glatt. Blumen ſchön, roſenroth, 5 bis 6“ lang, mit hellvioletten, lanzettenförmigen Kronblättern, welche mit den Kelch— einſchnitten faſt gleich ſind; ſie bilden anſehnliche, reichblumige, dreitheilige Endrispen. Sie blühet nicht fo leicht, als die meiſten anderen Arten, jedoch am beſten, wenn man ſie im Topfe mager hält, und im Mai an einer warmen, ſonnigen Stelle in's freie Land pflanzt. Im Winter verlangt ſie 40 bis 45° W. und nur ſehr mäßiges Begießen. 2) F. coccinea. Scharlachrothe F. h Chili. Blühet den ganzen Sommer. Stengel 4 bis 6’ hoch. Aeſte dünn, purpur⸗ röthlich. Blätter ei-lanzettenförmig, ſpitz, entgegengeſetzt oder drei— fach ſtehend, mit purpurrothen Adern gezeichnet. Die Blumen hängen an langen, fadenförmigen Stielen aus den Blattwinkeln herab. Kelch ſchön ſcharlachroch. Die Krone beſteht aus vier violetten, einwärts gerollten und über einander liegenden Blättern, welche kürzer ſind als der Kelch. Kann in einem mäßig warmen Zimmer überwintert werden. Im Sommer ſtellt man ſie in's Freie, oder pflanzt ſie auch in's Land, wo ſie vorzüglich ſchön wächst und ſehr reichlich blühet. Im Herbſt muß ſie aber mit einem Ballen in den Topf gepflanzt werden. Sie durchwintert auch wohl an einem geſchützten Orte unter einer trockenen Bedeckung im Freien, oder an einem luftigen, froſtfreien Orte. | Die Vermehrung durch Stecklinge iſt ſehr leicht, entweder in einem lauwarmen Miſtbeete oder in Töpfen, die man alsdann in ein Miſtbeet oder ins Zimmer ſtellt. Sie verlangt eine lockere, nahrhafte Erde mit 7 Sand gemiſcht. | 3) F. discolor. Verſchiedenartige F. h Sie iſt merkwürdig wegen ihres dichten, buſchigen Wuchſes, ihrer purpurrothen Zweige, ihrer kleinen, ſehr wellenförmigen Blätter und weil ſie anſcheinend kräftiger iſt, als alle andere Arten. In England dauert ſie ohne 8 30 N — 350 — alle Bedeckung im Freien aus. Sie wird alſo unſere Winter bei einiger Bedeckung auch gut aushalten. Erde und Vermehrung wie No. 2. 4) F. fulgens. Leuchtende F. h Mexico. Sie iſt die ſchönſte Art dieſer Gattung und eine der prächtigſten Zierpflanzen. Blätter entgegengeſetzt, glattlich, oben matt, eirund und eirundlänglich, am Grunde faſt herzförmig, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, ſpitz, unten netzaderig. Blumen prächtig, eine überhängende, ge— blätterte Endtraube bildend, ſehr groß. Kelch mennigroth, an der Spitze mit blaßgrünlichen oder weißlichen Einſchnitten, Kronblätter ſcharlachroth. Sie verlangt im Winter 40—457 W. und einen hellen Stand- ort, im Sommer aber kann ſie auf einen lockeren, warmen Platz ins Freie gepflanzt werden. Erde wie No. 2. Vermehrung leicht durch Stecklinge und auch durch Samen, den man in einen Topf in Lauberde ſäet und mäßig warm hält. 5) F. globosa. Kugelblüthige F. h Eine niedrige, ſehr ſchöne und reichlich blühende Art. Blumen prächtig. Kelch ſchar— lachroth. Kronblätter lebhaft violettblau. Cultur wie No. 2. Im freien Lande blühet ſie ſehr reichlich den ganzen Sommer und Herbſt. Im Winter 38—432 W. 6) F. gracilis. Schlanke F. h Mexico. Sit eine Spielart von der F. coceinea, hat auch dieſelben Blätter, fie find aber grün geadert. Die Blumen find der F. coceinea ſehr ähnlich, aber viel größer. Behandlung wie No. 2. 7) F. mutabilis. Veränderliche F. h Stengel und Blatt⸗ rippen ſchwärzlich-purpurroth, glatt. Blätter eirund, langgeſpitzt. Blumen hängend, ſehr ſchön. Kelch carmin-ſcharlachroth. Kron⸗ blätter nicht zuſammengerollt, erſt blauviolett, dann purpurvio⸗ lett. Cultur wie No. 2, im Winter 38—432 W. 8) F. Youngii. Großblumige Noungiſche F. E Blumen win⸗ kelſtändig, hängend, zahlreich, ſehr ſchön. Kelch ſcharlachroth. Kronblätter ſchwarzpurpurviolett, mit ſcharlachrothem Nagel. Cultur wie No. 2. Im Winter 35-43’ W. Fumaria. Erdrauch, auch Corydalis.— Engl.: Fumitory. 1) F. bulbosa. Knolliger E. X Europa. Stengel 1—127 hoch. Blätter doppelt dreizählig. Blättchen keilförmig, einge⸗ ſchnitten, vielſpaltig. Blumen ſchön, violett-purpurroth, rachen⸗ förmig, traubenſtändig. Wurzel knollig, hohl. — 351 — 2) F. eximia. Vortrefflicher Ek. X Nordam. Stengel 8 bis 12“ hoch. Blumen ſchön, roth, traubenſtändig. Mit zwei ſehr ſtumpfen Spornen. 3) F. formosa. Schöner E. % Nordam. Stengel 6—8“ hoch. Blumen ſchön, hängend, traubenſtändig, roth, zweiſpornig. 4) F. Halleri. Hallerſcher Ek. X Europa. Stengel 4—6“ hoch. Blumen in Trauben, ſchön, blaßroth, einſpornig. 5) F. glauca. Graugrüner E. O8 Virginien. Stengel 2—3“ hoch, äſtig. Blätter doppelt gefiedert, graugrün. Blumen ſchön, hellroth, gelblippig, einſpornig. 6) F. nobilis. Edler oder großblumiger E. X Sibirien. Stengel an 2’ hoch. Blätter doppelt gefiedert. Blumen ſchön, blaßgelb, mit gelber Lippe, groß, in dichten Trauben, einſpornig. 7) F. spectabilis. Anſehnlicher Ek. X Sibirien. Blumen ſehr ſchön, purpurroth, zweiſpornig, in Trauben. Sie lieben einen lockeren, fetten Boden, etwas Schatten und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Den Samen muß man zeitig ſammeln, da die Schoten leicht aufſpringen und den Samen ausſtreuen. Man ſäet ihn an beſtimmter Stelle ins Freie. Gaillardia. Gaillardie.— Engl.: Gaillardia. 1) G. aristata. Gegrannte G. * Nordam. Stengel 2 bis 3 hoch, rauhhaarig. Blätter behaart, die untern lanzettenförmig, faſt halbgefiedert, die oberen länglich-lanzettenförmig. Blumen groß und ſchön. Strahlenblümchen goldgelb, faſt orangenfarbig. Scheibenblümchen braunroth, rauhhaarig. 2) G. Drumondii. Drummond'ſche G. O d Texas. Som⸗ mer. Stengel ſehr äſtig, 3“ hoch. Blätter lanzettenförmig, ziem- | lich ſchmal, ganzrandig oder faſt fiederförmig gelappt und grob eingeſchnitten-gezähnt. Blumen groß und noch ſchöner als die erſte Art. Strahlblümchen purpurroth, an der Spitze goldgelb. Scheibenblümchen braun⸗purpurroth, faſt ſchwärzlich. 3) G. lanceolata. Lanzettenblätterige G. X Carolina. Blu- men groß, ſchön. Strahlblümchen gelb, am Grunde ſafrangelb. Scheibenblümchen rauhhaarig, ſafrangelb. 4) G. pulchella. Hübſche G. O8 Louiſiana. Juli bis Herbſt. Stengel 12—3“ hoch, rauhhaarig. Blätter lanzetten-⸗ förmig, buchtig gezähnt, behaart. Blumen ſchön. Strahlblüm— chen pommeranzengelb, am Grunde blutroth gefleckt. Scheiben- | blümchen ſchwarzpurpurroth, etwas zottig. — 352 — 5) G. Richardsonii. Richardſon'ſche G. h Nordam. Blu⸗ men ſchön. Strahlblümchen goldgelb, bisweilen am Grunde pur— purroth gefleckt. Scheibenblümchen faſt ſafrangelb, an der Spitze bläulich, die äußern oft rothbraun. Werden am leichteſten durch Samen, aber auch durch Wurzel— theilung vermehrt und verlangen im Winter eine Laubbedeckung. Galanthus. Schneeglöckchen. — Engl.: Snowdrop. 1) G. nivalis. Gemeines Sch. X Die kleinen auswendig ſchwärzlichen Zwiebeln treiben einen 4—6” hohen Schaft. Scheide einblumig. Blätter glatt, gleichbreit, abgeſtumpft. Blumen weiß und mehr oder weniger gefüllt. Blühen ſobald die Erde offen iſt. 2) G. plicatus. Faltiges Sch. X Blumen wie bei No. 1, aber etwas größer. Beide Arten werden wie Crocus behandelt. Galaxia. Galaxie. — Engl.: Galaxia. Smwiebelgewächfe mit hübſchen, den rien ähnlichen Blumen. 1) G. graminea. Grasartige G. Y Cap. Die Zwiebel treibt einen Stengel mit einer gelben Blume. 2) G. narcisoides. Narziſſenartige G. X Blumen überhän⸗ gend, weiß, narziſſenartig. 3) G. ovata. Eirunde G. X Blumen ſchön, groß, gelb, ein vielblumiges Köpfchen bildend. Die ganze Pflanze iſt kaum 44 och. | ? 55 wie Ixia. Galega. Geisraute.— Engl.: Goats-Rue. 1) G officinalis. Gemeiner G. X Spanien. Juli. Stengel 3 6 hoch. Blätter unpaarig geſiedert. Blättchen lanzettenför⸗ mig, ftachelfpisig, glatt. Blumen ſchön, in zahlreichen vielblumi⸗ gen Trauben, blau oder weiß. 2) G. orientalis. Morgenländiſche G. X Caucaſus. Stengel 2—4 hoch. Blumen ſchön, blau. Sie dauern im Freien, lieben einen tiefen, lockern, fetten, nicht zu feuchten Boden, eine ſonnige Lage und werden durch Samen und Wurzeltheilung vermehrt. No. 2 iſt wucherſtark und darf darum nicht zu nahe an anderen Pflanzen ſtehen. | — 353 — Gardenia. Gardenie.—Engl.: Cape Jasamine 1) G. amena. Angenehme G. h Oſtindien. Ein ſchöner Zierſtrauch, mit winkelſtändigen, graden, kurzen Dornen. Blätter oval, zugeſpitzt, glatt, kurz geſtielt. Blumen einzeln endſtändig, ſchön, ſehr wohlriechend. 2) G. florida. Blüthenreiche G. h Ein prachtvolles Gewächs. Blätter elliptiſch, an beiden Enden zugeſpitzt. Blumen ſchön, weiß, ſehr wohlriechend und oft mit großen gefüllten Blumen. Es giebt noch mehrere ſehr ſchöne Arten von dieſer Gattung, als: G. formosa, G. radicans, G. Thumbergia, welche letztere vorzüglich ſchön iſt. Sie verlangen gute Wald- oder Lauberde mit etwas Lehm und ziemlich viel Sand gemiſcht. Im Sommer reichlich Waſſer und Luft, und bei heißem Sonnenſcheine Schatten. Bei warmer Witterung ſollten ſie Abends überſpritzt werden. Im Winter nicht zu warm, etwa bei 38 —50? W. Vermehrung durch Ableger und Stecklinge im Topfe in feinem, feuchtem Sande und im warmen Miſtbeete eingeſenkt, oder man ſteckt fie im Miſt⸗ beete in mit 3 Sand gemiſchte Lauberde, wo ſie beſſer wurzeln als im Topfe. Alte Exemplare muß man nicht eher verſetzen, als bis die Wurzeln den ganzen Topf ausgefüllt haben, dann geſchieht es nach vollendeter Blüthezeit. Sie müſſen im Topfe eine gute Unterlage klein zerſchlagener Ziegelſteine haben. Gaultheria procumbens. Niederliegende Gaultherie. " Engl.: Gaultheria. Canada. Mai bis September. Ein niedriger, immergrüner Strauch. Stengel niederliegend, 4—8“ lang. Blätter länglich, verkehrt eirund, an beiden Enden geſchmälert, ſtachelſpitzig, leder— m A —— ————WWWWW G 8 — | | | nn Tr artig, glänzend, fein geſägt. Blumen zierlich, weiß. Früchte ſcharlachroth. Man pflanzt ſie an etwas ſchattigen Orten in einen leichten, ſehr ſandigen, vegetabiliſchen Boden und vermehrt ſie durch Spröß⸗ linge und Ableger. 4 Gaura biennis. Krautartige Prachtkerze. 8d Virginien. Auguſt. Stengel 4—8“ hoch, oben röthlich und behaart, unten glatt. Blät— ter lanzettenförmig, gezähnt, zugeſpitzt. Blumen ſchön, weiß- roſenroth, in flachen Endſträußern. Man ſäet den Samen im April auf ein lockeres Beet an ſolcher Stelle, wo ſie ſtehen bleiben. Genista. Ginſter. Engl.: Broom. 1) G. florida. Vollblühender G. : Spanien. Juli. Ein ſchöner 3—4 hoher Zierſtrauch, mit lanzettenförmigen Blättern, 30* — 354 — welche mit ſeidenartigen Härchen beſetzt ſind. Blumen gelb, in zahlreichen einſkitigen Trauben. 2) G. monosperma. Einſamiger G. h Griechenland u. ſ. w. Mai. Blätter wenige, linienförmig-länglich, weichhaarig. Blu⸗ men in ſeitlichen, wenigblumigen, zahlreichen Trauben, ſeidenhaa— rig. Wegen ſeines überaus köſtlichen Wohlgeruches zu empfehlen. 3) G. tinctoria. Färbender G. kb Engl.: Dyer’s-Broom. Deutſchland. Stengel 1—2“ hoch, glatt, wehrlos. Blätter lan- zettenförmig, ſpitz. Blumen gelb, in ſchönen, zahlreichen, ähren— förmigen Trauben. Es giebt noch an 25—30 Arten von dieſer Gattung, die alle ins freie Land gepflanzt und am beſten durch Samen, der ins freie Land geſäet wird, einige auch durch Ableger und Sprößlinge vermehrt werden. Gentiana. Enzian. — Engl.: Gentian. 1) G. acaulis. Stengelloſer E. X Engl.: Gentianella. Schweiz. April. Blätter ſtiellos, lanzettenförmig, zugeſpitzt. Stengel 2—3“ hoch. An der Spitze des Stengels eine ſchöne, große, glockenförmige, violettblaue Blume. Verlangt einen ſchattigen Standort und eine fette, lockere, mit etwas Lehm und Sand e Erde. Iſt vorzüglich ſchön zu Einfaſſungen an ſchattigen Orten. Vermehrung durch Samen, den man in Töpfe oder Käſtchen in leichte, lockere Lauberde mit etwas Sand gemiſcht ſäet, oder auch durch Zertheilung der Wurzeln. 2) G. amarella. Seitenblüthiger E. O 8 Schweden u. ſ. w. Auguſt. Stengel äſtig, Aeſte kurz. Blätter lanzettenförmig, ſpitz. Blumenſtiele winkelſtändig. Blumen blau oder violett, am Schlunde bartig, fünftheilig. Verlangt lockere, feuchte Erde und Sonne. Man ſäet den Sa— men im Frühjahre ſehr zeitig an einer etwas ſonnigen Stelle ins. freie Land in lockeren, etwas feuchten, guten Sandboden und be— deckt ihn bis er keimt mit Moos. Der Samen muß immer feucht gehalten und die Pflänzchen re bis ſie ſtark genug ſind etwas beſchattet werden. 3) G. ciliata. Gefranzter E. u Kärnthen u. ſ. w., auf Hü⸗ geln. Stengel einfach und einblumig, oder äſtig und drei- bis achtblumig. Blätter halbſtengelumfaſſend, die untern eirund, ſtumpf, die obern lanzettenförmig. Blumen geſtielt, dunkelblau, prächtig, mit vier am Rande gefranzten Einſchnitten. Verlangt eine leichte, lockere, mit etwas Sand gemiſchte Erde. — Den — — = — — — — 355 — 4) G. lutea Gelber E. X Schweiz u. ſ. w. Wurzel inwen⸗ dig gelb, ſehr bitter, lang und dick. (Officinell.) Stengel 3 bis 4 hoch. Blätter eirund. Blumen ſchön, gelb, radförmig, fünf— ſpaltig. Liebt einen fetten, etwas lehmigen, tief und locker gegra— benen, weder zu trockenen noch zu naſſen Sandboden. 5) G Saponaria. Seifenkrautblätteriger E. X Engliſch: Soap-Wort. Virginien u. ſ. w., an feuchten Plätzen. Juli. Stengel 1—12 hoch. Blätter eilanzettenförmig. Blumen ſchön, groß, bauchig, mit geſchloſſener Spitze, fünfſpaltig, blau. Varie— tät mit weißen Blumen. Gedeiht gut in einem lockern, guten, mit etwas Lehm gemiſchten, feuchten Sandboden. Die Vermehrung der oben angeführten und der übrigen noch vielleicht 30 andern Arten theils durch Wurzeltheilung, theils durch Samen, den man bald nach der Reife in flache, mit einer ſtarken Unterlage von zerſtoßenen Steinen und kleinen Bröckchen leichter Erde, und dann mit leichter Lauberde und Sand aufge— füllte Töpfe oder Käſtchen ſäet. Georgina. Georgine. Siehe Dahlia. Geranium. Storchſchnabel.— Engl.: Cranes-Bill. (Die Gattung, welche man hier in Engliſch Geranium nennt, findet man unter Pelargonium. ) 1) G. anemonefolium. Aneinonenbläkteriger St. Ah Ma- deras. Wurzelblätter handförmig-fünftheilig. Lappen halbge— fiedert, gezähnt, glänzend. Blattſtiele 6—12” lang. Stengel zweitheilig, mit ſpießförmigen, dreilappigen oder halbgefiederten Blättern beſetzt. Blumenſtiele zweiblumig. Blumen groß, ſchön roth. Verlangt eine lockere, fette, mit Sand vermiſchte Erde und nicht viel Feuchtigkeit. Läßt ſich durch Samen und auch, aber weniger, durch Wurzeltheilung fortpflanzen. 2) G. argenteum. Silberblätteriger St. X Italien. Juni. Blätter fünf- bis ſiebentheilig, unten ſilberweiß behaart. Blumen ſchön, er weiß oder röthlichweiß, roth geadert. 3) G. ibericum. Iberiſcher St. *. Blumen ſchön, blau, mit dunkleren Adern durchzogen. 4) G. partense. Wieſen⸗St. . er chland. Blumen 3 groß, blau oder * auch weiß und blau geſtreift. — 356 — 5) G. sanguineum. Bluthrother St. X Deutſchland. Blu⸗ men ſchön, groß, dunkelroth. Dieſe und die anderen Arten dieſer Gattung lieben einen fetten, nur mäßig feuchten Sandboden, werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt und dauern im Freien aus. Geum. Nelkenwurz, Benedictenkraut.— Engl.: Geum. 1) G. chiloense. Chiliſche N. X Stengel 13’ hoch. Stengel, Blätter und Kelch rauh behaart. Wurzelblätter unterbrochen ge— fiedert. Blumen ſehr ſchön, zahlreich, feurig, ſcharlachroth. 2) G. coceineum. Scharlachrothe N. X Iſt niedriger als die obige und weniger äſtig. Blumen ſehr ſchön, gelb-ſcharlachroth oder röthlich orangenfarbig. 3) G. sanguineum. Blutrothe N. X Blumen prächtig, blut⸗ roth oder ſchwärzlich-blutroth. Sie lieben einen lockern, fetten, mäßig feuchten Boden und dauern im Freien aus. Der Same derſelben wird in t ge⸗ ſäet und mäßig warm geſtellt. SGi.lia. Gilie.— Engl.: Gilia. 1) G. aggregata. Gehäufte G. 5 Ipomopsis elegans. In Engliſch mitunter Tree-eypress. Am Miſſiſippi. Stengel 33 bis 42“ hoch, zottig, dicht mit Blättern bekleidet, oben mehr oder min- der äſtig. Blätter in der Jugend ſehr ſchön, tief halbgefiedert, faſt glatt. Einſchnitte ſehr ſchmal, linienförmig, ganzrandig. Blumen am oberen Theile des Stengels und der Aeſte gehäuft ee ſehr Schön, ſcharlachroth, mit Weiß fein geſcheckt. f 2) G. capitata. Kopfförmige G. O Nordam. Stengel 2 bis 3“ hoch, äſtig. Blätter tief halbgefiedert. Blättchen tief fieder- ſpaltig. Einſchnitte linien-lanzettenförmig. Blumen himmel- blau, in lieblichen, aufrechten, rundlich-eiförmigen, dichten End⸗ köpfchen. Variirt mit weißen Blumen. | 3) G. coronopifolia. Krähenfußblätterige G. 8 Ipomopsis elegans, Ipopicta. Süd⸗ Carolina. Aehnelt ſehr der erſten Art. Blumen überhängend, ſchön, roth, in reicher Endrispe. 4) G. tenuiflora. Dünnblumige G. O Californien. Blätter doppelt gefiedert. Blumen in ſchlaffen, langſtieligen Doldentrau⸗ ben, äußerlich hellroſenroth mit dunkleren Linien, auf dem Rande bunker roth, im Schlunde 8 5) G. trieolor. Dreifarbige ©. © Californien. Eine fehr I hübſche Zierpflanze. Stengel 1-2’ hoch, äſtig. Blätter etwas — 357 — fleiſchig. Doldentrauben drei- bis ſechsblumig, endſtändig. Blu⸗ men ſehr ſchön, mit goldgelber Röhre, ſchwarzvololettem Schlunde und abſtehenden, rundlicheiförmigen, ſtumpfen, weißen, an der Spitze lillafarbigen oder ganz weißen Einſchnitten. Cultur wie Clarkia und Collinsia. Gladiolus. Siegwurz.— Engl.: Sword-Lily, auch Corn-Flag. — wer 1) G. byzantinus. Türkiſche S. X Blumen ſehr ſchön, leb- haft purpurroth, faſt rachenförmig, die drei untern Einſchnitte mit einem linien⸗lanzettenförmigen, geränderten, weißen Flecken ge— ziert, etwas abwärts gebogen. 2) G. cardinalis. Cardinal⸗S. Blumen höchſt prachtvoll, in vielblumigen Aehren, ſind glockenförmig, ſcharlachroth, die drei untern Einſchnitte mit faſt rautenförmigen, weißen, roth-violett geſäumten Flecken geziert. 3) G. communis. Gemeine S. X Rother Schwertel, Aller- mannsharniſch. Blumen ſchön purpurroth, weiß oder fleiſchfarbig. 4) G. floribundus. Reichblüthige S. G. grandiflorus. Blu⸗ men ſehr ſchön, zahlreich, groß, blaßroſenroth oder blaßfleiſchfar— big, mit dunkleren Streifen auf den drei untern Einſchnitten. 5) G. imbricatus. Dachziegelige S. Blumen dachziegelig, | faſt rachenförmig, einfeitig ſtehend, carmoiſinroth. 6) G. psittacinus. Papagaienartige S. Eine höchſt pracht— | volle Art und ausgezeichnete Zierpflanze. Blumen in faſt einſei⸗ tiger Aehre, mit gefärbten Scheiden, ſehr groß, hochgelb, glocken— förmig, am Rande dunkel⸗ſcharlachroth geſtrichelt und punktirt. 7) G. ramosus. Aeſtige S. X Blumen zahlreich, fehr ſchön | durchſichtig⸗hellzinnoberroth, die unteren Einſchnitte mit einem ſchaufelförmigen, purpur⸗ſcharlachrothen, in der Mitte weißge⸗ ſtreiften Flecken geziert. 8) G. segetum. Getraide-S. X Blumen in einſeitger Aehre, etwas entfernt ſtehend, purpurroth, rachenförmig, die unteren Einſchnitte herabhängend, mit weißen Mittelſtreifen. Die Zwiebeln von No. 1, 2, 3, 5, 8 dauern im Freien aus, lieben einen lockeren, ſandigen, nahrhaften, ſehr mäßig feuchten | Boden, und es möchte rathſam fein, No. 1, 2, 3, 5 bei ſtarkem Froſte mit Laub zu bedecken. Alle zwei bis drei Jahre nimmt man die Zwiebeln nach dem Abwelken der Blätter aus der Erde, befreit ſie von der kleinen Nebenbrut und pflanzt ſie im October — ͤ F— — wieder i in friſch zubereiteten Boden. No. 4, 6, 7 werden nach dem [en der Blätter aus der Erde genommen, in Sand gelegt % | — 358 — und im Zimmer oder Glashauſe aufbewahrt; man pflanzt ſie im April wieder in's freie Land, in die oben beſchriebene Erde, 2 bis 3’ tief, oder in Töpfe mit ſandiger Lauberde gefüllt, die aber nicht zu klein ſein dürfen. Die übrigen Arten dieſer Gattung ſind vom Cap und verlangen eine viel mühſamere Behandlung, ohne daß ihre Blumen gerade ſchöner wären, als die der oben beſchriebenen Arten, und ich glaube ſie daher weglaſſen zu können. Glaucium. Horumohn.— Engl.: Horn-Poppy. Man hat hiervon ſechs Arten, als: 1) G. corniculata. Gemeine H. O Blumen dunkel⸗ſchar⸗ lachroth. | 2) G. flavum. Gelber H. 8 Blumen gelb. 3) G. fulvum. Rothgelber H. 8 Blumen groß, ſchön, bräunlich-gelbroth oder blaßziegelroth. 4) G. rubrum. Rother H. 8 Blumen bräunlich-gelbroth. 5) G. trieolor. Dreifarbiger H. O Blumen gelblich-ſcharlach— roth, am Grunde gelb und ſchwärzliche Flecken. 6) G. violaceum. Violetter 9. © Blumen ſchön, violett. Der Samen von allen wird im März oder April in's freie Land geſäet, wo ſie ſtehen bleiben. Gloxinia. Gloxinie.— Engl.: Gloxinia. 1) G. gaulescens. Stengeltragende G. X Südamerika. Stengel 1“ hoch. Blätter entgegengeſetzt, oval oder länglich, auf beiden Flächen mit weichen, ſammetartigen Haaren bekleidet. Blu⸗ men glockenförmig, prächtig, größer und dunkler blau als bei | G. speciosa, inwendig mit einem großen, dunkelpurpurrothen Flecken geziert. 2) G. maculata. Gefleckte G. * Wurzel fleiſchig, geſchuppt. Stengel einfach, 13’ hoch. Blumen groß, ſchön, blaßblau-lilla- farbig, inwendig dunkler blau. 3) G. speciosa. Prächtige G. X Braſilien. Sommer. Stengel fehlend, oder ſehr kurz. Blumen einzeln ſtehend, lang geſtielt, groß, prächtig, glockenförmig, dunkelblau. Sie lieben Wald⸗ erde, mit ein Fünftel Flußſand gemiſcht, und eine Unterlage fein geſtoßener Ziegelſteine. Die kleinen Wurzeln von No. 2 legt man horizontal je vier bis ſechs in ungefähr 5“ breite Töpfe, mit der Keimſpitze etwas nahe dem Rande zu, bedeckt ſie nur 8 bis 10” 3 — 359 — hoch mit leichter Erde und ſtellt ſie warm. Sind die Stengel einige Zoll herausgetrieben, ſo verſetzt man ſie einzeln mit möglichſter Schonung der Wurzeln in angemeſſene Töpfe und ſpäterhin, wenn dieſe vollgewurzelt ſind, nochmals in ſechszöllige Töpfe. Man ſtellt ſie ſo warm als möglich und giebt ihnen hinreichend Waſſer, Luft und Schatten. Die Vermehrung der andern Arten, welche Knoll— wurzeln haben, geſchieht dadurch, daß man Blätter mit dem Keim⸗ auge aus den Knollen ſchneidet und ſie entweder wie Oleander in kleine, mit Waſſer gefüllte Medizingläſer ſteckt und ſehr warm hält, und, wenn ſie Wurzeln getrieben haben, in kleine Töpfe in oben genannte Erde pflanzt; oder man ſetzt dieſe Blätter gleich in obige, aber mit noch etwas mehr Sand gemiſchte Erde in ganz kleine Töpfe, bedeckt ſie mit einer Glocke und hält ſie fortwährend warm, mäßig feucht und ſchattig. Glycine. Glycine, Süßbohne.— Engl.: Glycine. 1) G. Apios. Hier G. americana. Knollentragende C. % Stengel windend, 10 bis 14’ hoch. Blätter gefiedert; Blättchen eirund⸗lanzettenförmig. Blumen ſchön, violett oder fleiſchroth, ſtehen in den Blattwinkeln in kurzen Trauben oder Aehren. 2) G. chinensis. Chineſiſche C. h Ein vortrefflicher, win⸗ dender Zierſtrauch, 18 bis 20’ hoch. Blätter 1’ lang, gefiedert, mit ganzrandigen etwas wellenförmigen Blättchen. Blumentrauben 8 bis 10“ lang, herabhängend. Blumen prächtig, groß, wohlrie— chend, das Fähnchen bläulich-weiß, am Grunde mit gelben Schwie— len; Nachen und Flügel hellblau oder blaßbläulich-lillafarbig. Beide Arten gedeihen faſt in jedem Boden, jedoch am beſten in einem tiefen, lockeren und nahrhaften. Vermehrung durch Wurzel— ſchnitte, Stecklinge und Ableger. Iſt vorzüglich zur Bedeckung von Lauben ſehr zu empfehlen. FR | | | | | Gnaphalium. Ruhrkraut.— Engl.: Eternal flower, oder N | Everlasting. | 1) G. eximium. Schönes R., Katzenpfötchen. hz Eine fihöne, ſtrauchartige Pflanze, mit ſtielloſen, eiförmigen, filzigen, gehäuften Blättern. Die prachtvollen, glänzenden, roſenfarbenen Blumen ſtehen in großen Blumenköpfen. Verlangt eine leichte, fette, mit etwas Sand vermiſchte Erde und im Winter ſehr mäßiges Be— gießen. Vermehrung durch Stecklinge und Wurzelſproſſen. > % — u Re — — — — ͤ rUô — —— — 360 — 2) G. foetidum. Stinkendes R. 5 Stengel 1 bis 2“ hoch, äſtig. Blätter ſtengelumfaſſend, ſpitzig, unten filzig, glattrandig. Blumen ſchön, gelb und ſilberfarbig. Man ur den Samen im April in ein laues Miſtbeet oder in Töpfe; die Pflänzchen können dann in Töpfe oder in's freie Land gepflanzt werden. 3) G. margaritaceum. Perlartiges R. X Stengel 2“ hoch, äſtig. Blätter linien-lanzettenförmig. Blumen gelb, mit ſchnee— weißen Kelchblättern; endſtändig in Traubendolden. Verlangt eine leichte, fette Erde. Vermehrung durch Wurzel- theilungen, welche außerordentlich wuchern. 4) G. odoratissimum. Wohlriechendes R. V Blätter flach, auf beiden Seiten filzig, ſtehend und am Stengel herablaufend. Blumen ſchön, gelb. Die ganze Pflanze hat einen angenehmen Geruch. Liebt leichte, fette, ſandige Erde. Vermehrung durch Wurzeltheilung und Stecklinge. Man kann ſie im Mai in's freie Land pflanzen. 5) G. orientale. Morgenländiſches R. h Stengel filzig, wenn er die Blumen treibt, 1“ hoch. Blätter weißlich, filzig, länglich, eiförmig zugeſpitzt. Die gelben Blumen ſind gefüllt, haben faſt die Geſtalt kleiner Roſen und gehören zu den unſterb— lichen oder Strohblumen. Lieben gute, fette Wald- oder Miſtbeeterde mit etwas Sand ver— miſcht. Vermehrung durch Samen und Wurzelſprößlinge, die im Herbſte, wenn die Blumen abgeblüht haben, hervorkommen; man überwintert fie bei 38 bis 43° W. Gomphrena globosa. Kugelamaranth. O—Engl.: Bachelors’- Buttons. N Stengel 1 bis 23 hoch, äſtig. Blätter ei-lanzettenförmig. Blumen in faſt kugelrunden oder etwas länglichen, dichten End⸗ köpfchen, ungefähr von der Geſtalt der gemeinen Kleeblüthe, von rother, roth und weiß geſprenkelter, fleiſchfarbiger, weißer oder grünlich orangengelber Farbe. Die Blumen gehören zu den Im⸗ mortellen und behalten daher auch im trace Zuſtande ihre Schönheit. 1 Den Samen ſäet man im April in ein lauwarmes Miſtbeet oder in Töpfe, oder Ende April in's freie Land. Sie lieben W 0 h und Feuchtigkeit. Eine ſchöne Zierpflanze. | — 361 — Gorteria rigens Großblumige Gorterie. X h Engl.: Gorteria. Stengel niedergebogen. Blätter ſpatel-lanzettenförmig, die oberen ungetheilt, auf der Oberfläche glatt und dunkelgrün, auf der unteren Fläche aber mit einem feinen ſilberweißen Filze be— deckt und am Rande meiſtens zurückgebogen. Blumenſtiele ein— blumig. Blumen groß, prachtvoll; Strahlblümchen feurig— orangenfarbig, am Grunde ſchwarzbraun und hell gefleckt. Dieſe Prachtpflanze verlangt eine gute, fruchtbare, mit etwas Sand ver— miſchte Erde und auf dem Boden eine Unterlage kleiner Kiefel- ſteine oder zerſchlagener Ziegelſteine. Im Winter 38 bis 439 W. und nur mäßige Feuchtigkeit, im Zimmer oder Glashauſe, am Fenſter und bei mildem Wetter reichlich Luft; im Frühjahre (Mai) gewöhnt man ſie nach und nach an die freie Luft, während ſie dann auch mehr begoſſen wird. Man giebt ihr dann im Freien einen ſonnigen Standort, indem die Blumen ſich meiſtens nur im Sonnenſcheine öffnen. Vermehrung ſehr leicht durch Stecklinge, welche in Schatten ge— ſtellt und mäßig feucht gehalten werden. | . Haemanthus puniceus. Dunkelrothe Blutblume. 2 Engl.: Blood-Flower. Aus der fleiſchigen, knolligen Wurzel kommen die lanzetten⸗ förmigen, glatten, am Rande wellenförmig gebogenen Blätter auf rinnenförmigen, braun gefleckten Stielen. Die dunkelrothen, auch wohl zuweilen hellrothen, prachtvollen Blumen bilden eine ge⸗ | drängte, gleich hohe Dolde. Behandlung wie Agapanthus. | Hebenstreitia. Hebenſtreitie.— Engl.: Hebenstreitia. | | | | 1) H. dentata. Gezähnte H. 8 Cap. Juni bis Herbft, Blätter ſchmal, linienförmig, mehr oder minder gezähnt, abwech⸗ 9 ſelnd zerſtreut ſtehend. Die niedlichen weißen, im Schlunde | rothen, ährenſtändigen Blumen duften Abends einen köſtlichen \ Hyacinthengeruch aus. 2) FH. tenuifolia. Feinblätterige ö. 8 Blätter anſitzend, glatt, gebüſchelt ſtehend, ſchmal. Blumen zierlich, klein, gelb- weiß, am Schlunde feuergelb, Abends wohlriechend, in e ſehr zahlreich. a | 1 — 362 — Der Samen wird im April in Töpfe geſäet und dieſe in ein lauwarmes Miſtbeet geſtellt, oder auch der Samen in daſſelbe ge— ſäet. Die jungen Pflanzen verſetzt man theils in's freie Land und bedeckt ſie im Herbſt trocken, theils pflanzt man auch einige in Töpfe und überwintert ſie froſtfrei, und pflanzt ſie im Mai in's freie Land. Hedysarum. Hahnenkopf.— Engl.: Hedysarum. 1) H. coronarium. Italieniſcher Süßfle. 8 X Stengel 2 bis 3“ hoch. Aeſte weitſchweifig. Blätter drei- bis fünfjochig; Blättchen rundlich-elliptiſch, unten und am Rande weichhaarig. Blumen ſchön, hochroth, traubenſtändig, von prächtigem Anſehen. Verlangt eine fette, mit Sand vermiſchte Erde und im Winter eine Laubbedeckung und einen trockenen Standort. 2) H. elongatum. Verlängerte H. X Blätter gefiedert; Blättchen lanzettenförmig. Trauben endſtändig, ſehr ſchön, dicht. Blumen dachziegelig geordnet, purpurroth und violett. Gedeihet in jedem lockeren, nicht zu mageren noch zu naſſen Gaktenboden. 3) H. fruticosum. Buſchiger H. h Blumen ſchön, groß, lebhaft purpurroth. l Liebt nahrhaften, grobſandigen Boden, im Sommer viele Feuch— tigkeit. Keine Bedeckung. Helianthus. Sounenblume.— Engl.: Sun-Flower. Hiervon giebt es mehr als zwanzig Arten (ohne die Varietäten), wovon manche an 12— 14“ hoch, andere nur 3—4“ hoch wachen; bei manchen find die Stengel ſehr äſtig, bei manchen andern hin- gegen unäftig, während die Blumen mancher Arten 12— 14“, an⸗ dere nur 4—5“ im Durchmeſſer haben; doch ſind ſie alle heller oder dunkler gelb, mit einer ſchwärzlichrothen Scheibe. Beſonders N zu empfehlen ſind nur die ſchönen Varietäten von Helianthus annuus. Jährige S. O Welche mit höhern und niedrigern Stengeln, mit gefüllten und röhrig-gefüllten, mit hell-, gold⸗ und orangengelben Blumen variiren, und in dieſer Art oft 5 höchſt prachtvoll find. Die Behandlung derſelben iſt bei allen ) . 1 ” * 1 - £ 1 * - E hr Arten gleich, fie lieben einen nahrhaften, mäßig feuchten Boden und einen ſonnigen Standort. Die perennirenden Arten werden durch Wurzeltheilung, die jährigen durch Samen vermehrt. — 2 | | — 363 — Heliophila. Sonnenfreund.— Engl.: Heliophila. 1) H. Coronopifolia. Schlitzblätteriger S. O Cap. Blätter halbgefiedert, mit ganzrandigen, linienförmigen Einſchnitten. Blu— men in Trauben, zierlich violettblau. 2) H. digittata. Fingerförmiger S. O Stengel 1—2“ hoch. Blätter oval, Blumen himmelblau. 3) H. pilosa. Behaarter S. © Cap. Stengel 12—27 hoch. Blätter gräulichgrün. Blumen traubenſtändig, ſchön, rein himmelblau. Eine ſehr hübſche Zierpflanze. Die Blumen dieſer Pflanzen öffnen ſich nur im Sonnenſcheine, daher giebt man ihnen einen ſonnigen Standort. Der Samen wird im April in's freie Land geſäet, in ſandigen, lockeren, nahr— haften Boden. Viele Näſſe iſt ihnen ſchädlich. Heliotropium. Sonnenwende. — Engl.: Turnsole, auch Heliotrope. 1) H. grandiflorum. Großblumige S. h Peru. Blüht den größten Theil des Jahres hindurch. Blätter länglich lanzetten⸗ förmig, runzlig, weichbehaart. Blumen größer als bei No. 2, violett oder bläulich-purpurroth, bald en bald dunkler, aber von minder kräftigem Vanillegeruch als No. 2 2) H. peruvianum. Peruvianiſche S. 5 Vaterland und Blüthezeit wie obige. Ein allgemein bekannter und wegen des köſtlichen Vanillegeruchs ſehr beliebter Strauch. Blätter eirund oder ei⸗lanzettenförmig, runzlig, gleich dem Stengel fein behaart. Blumen bläulichweiß, in einfeitigen, zurückgerollten, gehäuften Aehren, ſie bilden zuſammen eine Doldentraube. Beide Arten werden durch Stecklinge und Ableger i im warmen Miſtbeete leicht vermehrt; auch im Topfe mit einem Glaſe bedeckt. Ableger auch im freien Boden. Man durchwintert fie im Glas— hauſe oder Zimmer bei 43—50 W., pflanzt fie in lockere, fette, mit 8 Flußſand gemiſchte Dammerde und Miſtbeeterde und begießt ſie im Winter wenig, im Sommer reichlich. Pflanzt man ſie im Sommer an einer ſonnigen Stelle in die geeignete Erde in's freie Land, ſo wachſen und blühen ſie überaus ſchön. Man hat hiervon zwei Varietäten; die eine, H. peruv. Bouchea- num, iſt in allen Theilen größer und kräftiger und weniger zürt- lich für den Winter, und ſoll in einem mäßig warmen Hauſe den ganzen Winter blühen. Die andere Varietät zeichnet ſich dadurch — 364 — ſehr vortheilhaft aus, daß ihre Blumen ein ſchöneres, dunkleres Blau haben. Helipterum. Sonnenflügel.— Engl.: Helipterum. H. humile. Niedriger S. h Cap. Mai bis Juli. Dieſes iſt eine der prächtigſten von den zehn Arten, die dieſe Gattung zählt. Stengel 1—3“ hoch, äſtig, wollig-filzig. Aeſte einblumig. Blätter linien-pfriemenförmig. Blumen prächtig. Kelche krei— ſelförmig, geſtrahlt, auswendig hellpurpurroth, inwendig roſen— roth, glänzend. Die Zweige oben unter dem Kelche mit aufrecht— abſtehenden, rauſchenden, blaßpurpurrothen, an der Spitze gelb— braunen Schuppen bekleidet. Iſt weniger zärtlich als die andern Arten. Sie iſt eine Immortelle oder Strohblume (wie dieſe ganze Gat— tung) und kann daher abgeſchnitten und trocken aufbewahrt werden. Cultur wie bei Elichrysum. IIemerocallis. Taglilie.—Engl.: Day-Lily. 1) II. alba oder II. japonica. Weiße T. Y Eine vortreffliche Zierpflanze, deren große, weiße, lilienartige Blumen eine vielblu— mige Aehre bilden, herabhängen und ſich durch Schönheit und Wohlgeruch auszeichnen. Blätter geſtielt, rundlich-eiförmig, lang— geſpitzt, etwas wellenförmig, glatt. Stengel 1—2“ hoch. Schnei— det man den Stengel ab, wenn die erſte Blume aufblühet und ſtellt ihn vor ein ſonniges Zimmerfenſter in's Waſſer, ſo entwickeln ſich daſelbſt alle Blumen nach einander. In einem Topfe von 16“ Weite und im April in ein warmes Miſtbeet geſtellt, blühet ſie am ſchönſten. 2) H. flava. Gelbe T. X Schweiz, Ungarn. Die Blätter kommen aus der knolligen Wurzel und ſiud rinnenförmig, gleich- breit, glatt. Stengel 2—3“ hoch und endigt oben mit aftig ge= ſtielten, ſehr ſchönen, gelben, ſehr wohlriechenden Blumen. Hier ſehr bekannt und beliebt. 4) H. graminea. Grasblätterige T. 2 Schweiz. Blätter linienförmig, gekielt, grasartig. Blumenſtengel oben äſtig. Blu⸗ men ſchön, gelb, wohlriechend. Dieſe Art kann ſehr früh im Topfe zur Blüthe gebracht werden, wenn man ſie zwei Monate, ehe man ſie warm ſtellt, vollkommen trocken hält. Sie dauern alle im Freien aus, lieben einen fetten, lockeren N Boden und ſonnigen Standort und werden leicht durch Wurzel- theilung vermehrt. Hemimeris. Halbblume.— Engl.: Horsea. 1) H. coceinea. Scharlachrothe H. z Süd-Amerika. Früh⸗ jahr, Sommer. Blätter linienförmig, weitläufig gezähnt. Stengel 2“ hoch, halbſtrauchig, äſtig, glatt. Blumenſtiele traubenſtändig. Blumen ſehr ſchön, feurig-ſcharlachroth, im Schlunde ſchwarz. 2) H. urticæfolia. Neſſelblätterige H. h Vaterland und Blüthezeit der vorigen. Stengel 2“ hoch, mit eckigen Zweigen, glatt. Blätter eirund, zugeſpitzt, ſcharf geſägt. Blüthenſtand und Blumen wie bei No. 1. Sie lieben eine fette, mit einem Fünftel Sand gemiſchte Wald— erde, mit einer Unterlage zerſtoßener Ziegelſteine. Im Winter 40—50 W. im Zimmer oder Glashauſe, möglichſt nahe am Fen— ſter und im Winter ſehr mäßig Waſſer. Vermehrung durch Sa— men und Stecklinge im Topfe und warmen Miſtbeete. Nach dem Umpflanzen ſtutzt man die langen Zweige ein, damit ſie buſchiger werden. Pflanzt man fie im Frühjahre in's freie Land, jo wach— ſen ſie außerordentlich üppig, blühen ſehr voll und tragen Samen. >. Hesperis. Nadjtviole. —Engl.: Rocket, Dames Violet. 1) H. matronalis. Rothe N., Frauenveil, Viola matronalis. 5 M Engl.: Rocket. Deutſchland. Juni bis Juli. Stengel 2—3“ hoch, einfach. Blätter ei-lanzettförmig, gezähnt. Blumen roth, blaßroth oder weiß, mehr oder weniger gefüllt. Die einfachen Varietäten gedeihen in jedem Gartenboden und vermehren ſich durch Samenausfall. Die gefüllt blühenden Va— rietäten aber verlangen einen lehmigen, fetten Sandboden und ſonnigen Standort. In leichtem, humusreichem oder ſtark gedüng— tem Boden verderben ſie im Winter leicht durch Fäulniß. Die Vermehrung geſchieht durch Wurzelſprößlinge und Stecklinge, wozu man den Stengel kurz vor dem Aufbruche der Blumen dicht an der Erde abſchneidet, den man dann in mehrere Stücke ſchnei— det und dieſe einpflanzt. Man halt fie etwas feucht und ſchattig. Auch kann man vierzehn Tage nach der Blüthezeit die ganze Pflanze aus der Erde nehmen und drückt mit den Fingern ſo viele Keime ab, als ſich ohne Gewalt abnehmen laſſen und Wurzeln zu haben ſcheinen, dieſe pflanzt man ein und ſelten wird eins davon ausbleiben. 8 N Or 1 u 31* — 366 — 2) H. tristis. Traurige oder Wahre N. 8 1 Oeſterreich. Sten- gel 2“ hoch, äſtig, mit Borſten beſetzt. Blätter lanzettenförmig, langgeſpitzt. Blumen ſchmutzig blaßgelb, mit braunen Adern netzartig durchzogen. Sie verbreiten beſonders Abends einen ſehr angenehmen Veilchengeruch. Vermehrung durch Samen, in's freie Land geſäet. Wachſen in jedem Boden. Hibiscus. Hibiscus, Eibiſch.— Engl: Hibiscus. 1) H. Abelmoschus. Biſam-H. h Beide Indien. Juli. Stengel 6—8’ hoch, mit langen, etwas ſteifen Haaren bekleidet. Blätter faſt ſchildförmig-herzförmig, ſiebeneckig, ſteif- und kurz⸗ haarig, die Ecken langgeſpitzt, geſägt. Blumen ſchön, groß, gelb, im Grunde dunkelroth. Der Samen giebt beim Reiben, und wenn man damit räuchert, einen angenehmen, biſamartigen oder Ambra⸗-Geruch. Liebt lockere, fette Erde, mit $ Sand gemiſcht, muß im Winter 50-602 W. haben und wenig Waſſer, im Sommer aber viel. Vermehrung durch Samen. 2) H. amenus. Angenehmer H. h Montevideo. 5/ hoch, äſtig, mit ſteifen, am Grunde verdickten Haaren bekleidet. Blätter faſt herzförmig, faſt fünflappig, rauhhaarig. Blumen groß und prächtig, auf einblumigen, winkelſtändigen Stielen, blaßroſenroth, am Grunde dunkelroth gefleckt. Cultur wie voriger, Vermehrung durch Stecklinge und Wurzel— theilung. 3) H. cannabinus. Hanftblätteriger H. O Blumen ſchön, blaßgelb, im Grunde ſchwarzroth. Der Samen wird in's freie Land geſäet. 4) H. Lambertianus. Lambertiſcher H. O h Blumen pracht⸗ voll, ſehr groß, purpurroth. 5) H. Manihot. Schwefelgelber H. 2 © Oſtindien. Blu⸗ men prächtig, groß, ſchwefelgelb, im Grunde dunkelroth gefleckt. 6) H. Trionum. Stunden-H. O Eine ſehr bekannte Zier- pflanze. Blumen blaßgelb, im Grunde ſchwarzroth. 7) H. Rosa sinensis. Roſenartiger H. h Chineſiſche Roſe. Eine vortreffliche Zierpflanze. Stengel baumartig, äſtig, niedrig und ausgebreitet. Blätter eirund, langgeſpitzt, geſägt, am Grunde ganzrandig, glatt, oben glänzend grün. Blumen groß, prächtig. Die Varietäten davon ſind: a) mit einfachen dunkelpurpurrothen Blumen; 2 mit blaßgelben, im Grunde blutrothen, gefüllten — in — . Blumen; c) mit gelbrothen, gefüllten Blumen; d) mit ſcharlach⸗ rothen, gefüllten Blumen; e) mit bunten, gefüllten Blumen. Der Saft der reihen Blumen färbt Leder ſchwarz und ſoll in Indien zum Schwärzen der Haare benutzt werden. Er liebt eine Miſchung von Laub- und Miſtbeeterde und ein Sechstel Sand, oder eine ſehr nahrhafte und lockere Gartenerde mit Lauberde und Sand vermiſcht. Im Winter 45 bis 60° W. und ſehr mäßige Feuchtigkeit, im Sommer aber reichlich. Ver— mehrung ſehr leicht, durch Stecklinge unter Gläſern. Es giebt noch gegen vierzig andere Arten dieſer reichen Gattung, wovon die meiſten h oder A find. Hieracium. Habichtskraut.— Engl.: Hawkweed. 1) H. aurantiacum. Pommeranzenfarbiges H. Oeſt— reich u. ſ. w. Schaft 13 bis 2’ hoch. Blätter länglich, etwas ſtumpf geſpitzt, ſteif haarig, ganzrandig. Blumen ſehr ſchön, dunkelpommeranzenfarbig, bräunlich-orangenfarbig, oder dunkel- gelb, in einer geknäuelten Enddoldentraube; Blumenſtiele und Kelche mit ſchwärzlichen ſteifen Drüſenhaaren bekleidet. Dieſe ſehr ſchöne Zierpflanze gedeihet in jedem Gartenboden und ver— mehrt ſich ſtark durch die kriechenden Wurzeln. 2) H. speciosum. Anſehnliches H. X Schweiz. Stengel 2’ hoch, äſtig, gleich den Blättern flockig behaart. Blätter leder⸗ delt länglich⸗lanzettenförmig, gezähnt. Blumen ſchön, groß, Cultur wie No. 1, iſt aber nicht ſo ſchön. Hortensia. Hortenſie. Siehe Hydrangea. Hoya. Hoya. — Engl.: Hoya. 1) H. carnosa. Fleiſchige H. h Oſtindien. Mai bis Herbſt. Eine ſehr bekannte, vortreffliche 1 Stengel windend, 6 bis 187 hoch. Aeſte wurzeltreibend. Blätter eirund, zugeſpitzt, ſehr dick und fleiſchig, glatt, oben glänzend, aderlos. Die lieb— lichen, blaßincarnatrothen Blumen bilden zahlreiche, einfache Dolden und ſind ſehr wohlriechend, oben auf den Läppchen ſam— metartig filzig. Aus dem gelblichen, rothfleckigen Nectarienkranze ae ein ſehr rer, weißer, zuckerſüßer Honig. — 368 — Man pflanzt ſie in leichte, mit etwas Sand gemiſchte Lauberde, durchwintert fie im Zimmer oder Glashauſe bei 50 bis 65° W. und begießt ſie nur mäßig, beſonders im Winter. Vermehrung durch Stecklinge und Blätter, die beide gern wachſen, wenn ſie nur genug Wärme und Schatten haben. Die Pflanzen ſelbſt lieben im Sommer Schatten und reichlich Luft. 2) FH. pallida. Blaße H. h China. Sommer. Stengel windend, niedriger als bei No. 1. Blätter eirund-lanzettenför⸗ mig, zugeſpitzt, fleiſchig, dick, blaſſer und kleiner als bei No. 1, ge— adert. Blumen zierlich, doch aber etwas kleiner und weniger ſchön als bei No. 1, in dichten Dolden, von weit angenehmerem Wohlgeruche als bei voriger, wenn auch minder ſüß und confect— artig. Nectarien-weiß, am Grunde purpurroth. Cultur wie No. 1. Hyacinthus. Hyacinthe.—Engl.: Hyacinth. Feather H., Garden H. 1) H. comosum monstrosum (L.) Muscari comosum monst. (Wild.) Traubenhyacinthe, Federhyacinthe. X Engl.: Feather- Hyacinth. Aus der röthlichen Zwiebel kommen ſteife, rinnen⸗ förmige, am Grunde ſchmale Blätter. Die ſchönen Blumen ſtehen in einer dichten, kurzen, walzenförmigen Traube zuſammen, die unteren entfernter ſtehend. Blumen kugelrund, dunkelblau, auch welche weiß, fleiſch- oder purpurroth, geruchlos. Sehr ſchön. 2) H. orientalis. Gemeine- oder Garten-H. X Engl.: Garden Hyacinth. Dieſe allgemein bekannte und ſehr geliebte, ſehr wohlriechende Blume iſt von Aſien und Afrika, wo ſie wild wächst, nach Europa gekommen. Durch mühſame, künſtliche Cul— tur hat man faſt zahlloſe Varietäten, Formen und Farben erzeugt, ſo daß ein von ausgeſuchten, ſchönen Sorten gefülltes Beet an Schönheit und Wohlgeruch jeder anderen Blumengruppe zur Seite, wenn nicht darüber geſtellt werden kann. Die Holländer haben ſich durch die Hyacinthen-Cultur einen großen Ruhm erworben, allein in neuerer Zeit werden ſie in Ber⸗ lin beſſer und wohlfeiler gezogen. Die Varietäten werden eingetheilt: 1) Zn doppelt oder gefüllt blühende. Hiervon giebt es folgende Farbenabtheilungen: a) Rein weiße. b) Weiße mit gelbem Auge. — 369 — e) Weiße mit purpurrothem oder violettem Auge. d) Weiße mit rothem und feuerfarbigem Auge. k e) Weiße mit roſenrothem und fleiſchfarbigem Auge. f) Gelbe. g) Gelbe mit purpur= oder roſenroth. h) Hell- oder roſenrothe. i) Fleiſchfarbige. k) Schwärzliche. I) Purpurblaue. m) Dunkelblaue. n) Hell- oder Porzellanblaue. 0) Agathblaue. 2) In einfach blühende, von denſelben Hauptfarben wie die Gefüllten. Die Kennzeichen einer guten, gefüllten Hyacinthe ſind: 1) Ein ſtarker, dicker, ſich nicht umlegender Schaft, welcher fünfzehn bis fünfundzwanzig (nicht unter zehn) anſehnliche Glocken trägt. 20 Eine regelmäßige, ſtarke, dem Auge völlig zugewandte Füllung 3) Laß die Glocken ein regelmäßiges, nicht zu lockeres Bou⸗ quet bilden. Eine gute einfache Hyacinthe wird daran erkannt: 1) Wenn fie einen ſtarken, 8 bis 12“ hohen, aufrechten, nicht durch die Menge der Blüthen niedergedrückten Schaft hat. 2) Wenn die Blumen regelmäßig pyramidaliſch geordnet und in reicher Anzahl (zwanzig bis vierzig) vorhanden ſind. 3) Wenn dieſe groß, dick und zierlich gebogen ſind und eine gut ausgebreitete Mündung haben. 4) Wenn ſie von einer Farbe ſind und gedrängt und hori⸗ zontal ſtehen. Die ſpätblühenden Spielarten ſind häufig die ſchönſten. In der Regel blühen die einfachen eher als die Gefüllten, find auch mit- unter ſchöner und am beſten zum Treiben zu gebrauchen. Cultur. Sie verlangen, um ſchön zu blühen, einen tiefen, lockeren, fetten, ſandigen Boden, der im Winter wenigſtens 12 bis 20 über dem Waſſerſtand erhaben iſt. Eine ſchwarze, mehrere Jahre mit Rindermiſt gedüngte und mit vier bis fünf Theilen rei— nen Fluß⸗ oder anderen groben und eiſenfreien Sandes gemiſchte, eultivirte Gartenerde, die rein von unverwesten Stoffen ift. Sit der Boden zu ſchwer und bündig, fo muß er mit gut verwester Walderde und hinreichendem Sande vermiſcht werden. Die Düngung ſollte Kuhmiſt ohne Stroh, oder ſo wenig als möglich damit vermiſcht fein. Dieſer Dünger muß einen guten Spaten- ſtich tief untergegraben werden, ſo daß die gepflanzten Zwiebeln 4 bis 5“ davon entfernt bleiben. Pferdemiſt iſt den Zwiebeln ſehr verderblich, und man darf daher ein Land, welches mit Pferde— miſt gedüngt worden iſt, erſt nach mehreren Jahren, wenn alle Düngertheile vollkommen vererdet ſind, mit Hyacinthen-Zwiebeln bepflanzen. Die Zubereitung des Bodens geſchieht am beſten im Frühjahre. Die Beete müſſen Sonne haben, 5 bis 6“ über den Wegen erhaben ſein und einige Wochen vor dem Verpflanzen ſehr locker gegraben werden. Hat man mehrere Blumenzwiebel-Arten, ſo ſollte man jedes Jahr dergeſtalt wechſeln, daß man z. B. das erſte Jahr Hyacinthen, das zweite Jahr Tulpen, das dritte Jahr Tazetten, das vierte Jahr Gladiolus und dergl., und das fünfte Jahr wieder Hyacinthen darauf pflanzet. Im Winter ſollten die Beete mit Laub bedeckt werden, um den Froſt auszuhalten; bei Thauwetter muß es aber wieder abgerecht werden. Im März kann dieſe Decke ganz entfernt werden. Kann man dann ganz alte Gerberlohe haben, ſo iſt es gut, die Beete ungefähr 1“ dick damit zu belegen, wodurch der Froſt und ſpäter auch das Unkraut abgehalten werden und die Oberfläche zugleich locker gemacht wird. Das Einpflanzen der Zwiebeln geſchieht im November, bei trockener Witterung. Man muß zuvor den etwa an den Zwiebeln ſitzenden Schimmel mit einem wollenen Lappen gut abwiſchen und die trockenen, loſen Häute abnehmen. Die Zwiebeln werden von 4 bis 6“ tief gepflanzt, nachdem die Feuchtigkeit des Bodens es erlaubt; niemals jedoch ſeichter als 4“ Beim Pflanzen darf nicht in die Beete getreten werden. Man pflanzt ſie hier gewöhnlich in mit einem Pflanzholz gemachte Löcher, allein ein weit beſſeres Verfahren iſt folgendes: Man wirft die Erde 4 bis 6“ tief aus den Beeten heraus, ohne auf dieſelben zu treten, macht die Oberfläche ſehr eben, legt mit der Schnur 10 bis 12“ weite Reihen ab und pflanzt die Zwiebeln nach Verhältniß ihrer Größe 4 bis 6“ weit von einander in dieſe Reihen, indem man ſie auf die Oberfläche ſetzt, etwas Sand um ſie ſtreut und ſie etwas ſanft in den Boden eindrückt. Sind alle Zwiebeln geſetzt, ſo bringt man die vorher herausgeworfene Erde wieder darüber und ebnet das Beet mit einem Rechen. Kranke Zwiebeln dürfen niemals eingeſetzt werden, zumal ſolche, die mit — 371 — dem ſogenannten weißen Rotz behaftet ſind, ſondern müſſen aus dem Garten entfernt werden, weil ſie gewöhnlich die geſunden Zwiebeln anſtecken. Das Aufnehmen der Zwiebeln geſchieht, wenn die Blätter wel— ken, man nimmt ſie dann bei vollkommen trockener Witterung aus der Erde, bricht Schäfte und Blätter dicht an der Zwiebel weg und bringt dieſe, wenn ſie von der Erde (die im Freien etwas trocknen muß) geſäubert find, an einen ſchattigen, luftigen Ort zum Trocknen auf Bretter, fo dünn auseinander, daß ſie ſich nicht berühren. Man wendet ſie oft um, damit ſie an allen Seiten gleich gut trocknen, beſonders an der Spitze und unten am Stuhle, wo die junge Brut ſich anſetzt. Sind ſie gehörig getrocknet, ſo nimmt man die ablösbare, ſich bereits von der Mutterzwiebel ge— trennte Nebenbrut ab, ſchneidet mit einer Scheere die Wurzeln und mit einem Meſſer die alte, ſchwammige Haut vom Wurzel- ſtuhle weg und ſäubert die Zwiebeln von loſen Schalen und fau— len Stellen, dis auf die gefunden Theile. Die Spitze der Zwie— beln wird mit einem ſcharfen Meſſer horizontal abgeſchnitten. Zeigt ſich die Abſchnittfläche ganz weiß, ſo iſt die Zwiebel geſund, ſind aber braune Punkte oder Flecken in den Ringen ſichtbar, ſo ſchneide man ſo viel weg, bis alle Theile weiß erſcheinen. Am beſten iſt es aber, daß man ſolche kränkliche Zwiebeln gleich weg— wirft, denn dieſe braunen Punkte find der Anfang zu der fehr an- ſteckenden und verderblichen Ringelkrankheit. Selbſt das Meſſer, womit man eine kranke Zwiebel abgeſchnitten hat, muß man rei— nigen, ehe man wieder eine geſunde Zwiebel damit abſchneidet. Zeigt ſich im Frühjahre auf den Beeten irgend eine, von der Rin— gelkrankheit oder dem Rotze befallene Zwiebel, welches an den Blättern zu erkennen iſt, wenn dieſe niederfallen, ſich leicht her— ausziehen laſſen und übel riechen, ſo entferne man ſolche gleich ſammt der ſie umgebenen Erde. Die aus Holland erhaltenen Zwiebeln nehme man gleich aus dem Papiere, reinige ſie mit einem wollenen Lappen und unter— ſuche genau, ob ſich auch eine kranke darunter befinde. Man lege eine ſolche an einen trockenen, luftigen Ort, bis es Zeit iſt ſie zu pflanzen. Will man Hyacinthen-Zwiebeln treiben, ſo füllt man fünf- bis ſechszöllige Töpfe mit einer Miſchung von zwei Theilen fetter, lockerer Gartenerde, ein Theil gut vererdeter Walderde und ein Theil Waſſerſand, oder hat man ganz vererdeten Kuhmiſt, ſo nimmt man dieſen anſtatt der Walderde. Die Zwiebel ſetzt man dergeſtalt, daß die Spitze der Zwiebel mit dem Rande des Topfes — 372 — gleich hoch kommt und umgiebt jene mit Sand. Sollen ſie Ende December oder Anfangs Januar blühen, ſo pflanzt man ſie An— fangs September; will man die Blumen ſpäter haben, ſo pflanzt man ſie acht bis vierzehn Tage ſpäter, oder ſtellt die Töpfe ſpäter in die Wärme. Hat man Gelegenheit, ſo ſenkt man die Töpfe in die Erde und zwar an einer trockenen, ſonnigen Stelle und 3 bis 4“ hoch mit Erde bedeckt. Bei eintretendem Froſte deckt man hinreichend Laub darüber, um zu jeder Zeit die Töpfe herausneh— men zu können, wer das nicht kann, mag ſie in einen Keller oder in ein nur eben froftfreies Zimmer ſtellen und nicht eher begießen, bis die Erde ganz trocken iſt. Ende November oder December fängt man an ſie in das warme Zimmer oder Glashaus zu brin— gen, ſtellt ſie auf Unterſätze und giebt ihnen die nöthige Feuchtig— keit von unten, jedoch Anfangs mäßig. Man kann ſie auch in Gläſern mit Waſſer treiben, oder man nimmt eine große rothe Rübe (Beete), ſchneidet ſolche oben ſo viel ab, daß der Abſchnitt 4“ weiter iſt, als der Umfang der Zwiebel, höhlt von da die rothe Rübe ſo viel als möglich aus und macht die Mündung fo weit, daß die Zwiebel nicht ganz zur Hälfte hin- eingeht, an beiden Seiten ſticht man oben ein Loch horizontal durch und befeſtigt an dieſe Löcher eine Schnur, um die rothe Rübe aufhängen zu können, füllt ſie mit Waſſer voll und ſetzt die Zwiebel oben auf die Mündung. Das Waſſer muß alle Tage lauwarm friſch aufgefüllt werden und die Rübe warm hängen. Gewöhnlich hängt man ſie im Wohnzimmer an ein Fenſter. Auf dieſe Art entwickeln ſich die Blumen der Zwiebel und die Blätter der rothen Rübe zu gleicher Zeit, welches einen ſchönen Anblick gewährt. Die im Waſſer getriebenen Zwiebeln ſind meiſtens nach der Blüthezeit unbrauchbar. Hydrangea Hortensis, Hortensia mutabilis. Veränderliche Hortenſie.—Engl.: Hydrangea. h Eine allgemein bekannte und beliebte ſchöne Zierpflanze. Ihr Vaterland iſt China und Japan. Sommer bis Spätherbſt. Der Stengel wird 1—0hoch, iſt äſtig, dieſer iſt grün und roth punk— tirt und hat eirunde und eirund- längliche, ſägenartig gezähnte, glatte Blätter. Die Blumen ſtehen an den Spitzen der Zweige in großen, ſchönen Afterdolden; bei ihrer Entwickelung ſind ſie gelb— grün oder weißlich und werden bei ihrer völligen Ausbildung ſchön roſenroth, aber nachher wieder nach und nach grün. Sie halten ſich ſehr lange. Sie liebt eine fette, lockere, ſchwarze Gar— Stecklinge und Samen vermehrt. — 373 — ten= oder Miſtbeeterde mit etwas Flußſand vermiſcht und ein geräu⸗ miges Gefäß. Im Winter kann man ſie in einem froſtfreien Zimmer, einem Keller oder Glashauſe hinter der Stellage über— wintern, ſie muß jedoch öfters friſche Luft erhalten, damit ſie nicht ſchimmelt und ſehr wenig begoſſen werden. Auch hält fie unfere Winter bei einer Bedeckung mit Laub ſehr gut aus. Man ſchlägt zu dem Behufe Pfähle um die Pflanze, durchflechtet ſolche mit dünnen Zweigen, füllt dann die Pfähle mit Laub aus und legt darauf ein Brett, um die Feuchtigkeit abzuleiten. Im freien Lande wächſt und blühet ſie vorzüglich gut, muß aber (wie auch im Topfe) gegen die Mittagsſonne geſchützt werden; viele Sonne iſt ihr überhaupt nachtheilig. Man kann ſie auch im Herbſte in Töpfe pflanzen, um ſie im Zimmer zu überwintern und im Frühjahre wieder in's frei Land ſetzen; denn ſie merkt kaum das Umpflanzen, wenn ſie nur gleich gut angeſchwemmt wird. Im Topfe verlangt ſie im Sommer ſehr viel Waſſer und es iſt daher am beſten, die Töpfe in Unterſätze zu ſtellen und dieſe immer voll Waſſer zu erhalten. In eiſenhaltiger ſchwarzer Sumpferde, oder in ſchwarzer Schlammerde und fortwährend mit viel Eiſenocher enthaltendem Waſſer begoſſen, werden die Blumen blau. Man muß jedoch dieſe Mittel alle Jahre anwenden, ſonſt färben fie ſich wieder roth. Hypericum. Johanniskraut. Engl.: St. John's Wort. 1) H. Androsemum. Engliſches J. h England. Stengel zweiſchneidig, I—3’ hoch. Blätter ſtiellos, eirund, ſtumpf. Blu- men gelb, dreigrifflig, endſtändig, in Doldentrauben. 2) H. balearicum. Baleariſcher J. h Stengel viereckig, ! bis 2’ hoch. Blätter ausdauernd, länglich, ſtumpf, drüſig-warzig. Blumen gelb, mit fünf Griffeln, einzeln endſtändig. 3) H. calycinum. Großblumiger J. h Griechenland. Juli bis October. Eine ſehr ſchöne, immergrüne, etwa 1’ hohe Zier— pflanze. Stengel äſtig, roth, viereckig. Blätter eirund⸗länglich, lederartig, glatt. Blumen einzeln, die größten und ſchönſten dieſer Gattung, gelb, mit fünf Griffeln. Sie dauern im Freien aus, doch möchte No. 2 im Winter eine Bedeckung nöthig haben und werden durch Ableger, Sprößlinge, 32 Hypocalyptns obeordatus. Verkehrt⸗herzförmiger Hypoca⸗ lyptus. Crotalaria cortifolia. (L.) R Engl.: Crotalaria. Cap. April bis Juni. Ein prächtiger Zierſtrauch. Zweige etwas eckig. Blätter geſtielt, dreizählig Blättchen verkehrt-herz⸗ förmig, am Grunde geſchmälert, ganzrandig, glatt. Blumen ſehr ſchön, violett-purpurroth, doldentraubig-endſtändig. Verlangt eine lockere, mit einem Fünftel Sand vermiſchte Laub- oder Wald- erde. Im Winter 40— 50 W. und Helle und ſehr mäßig begoſ— ſen. Vermehrung durch Stecklinge und Samen im warmen Miſtbeete. Jasminum. Jasmin. — Engl.: Jasmin. 1) J. acuminatum. Langgeſpitzter J. E Neuholland. Juli. Stengel kletternd. Blätter einfach, eirund-länglich, langgeſpitzt, glatt. Blumen ſehr wohlriechend, weiß, in Rispen ſtehend. Er wird bei 40—50 W. überwintert. 2) J. flexile. Biegſamer J. h Oſtindien. Sommer. Blätter dreizählig, entgegengeſetzt. Blättchen eirund-länglich, langgeſpitzt, glänzend, mit gebogenen Stielen. Blumen groß, weiß, wohlrie— chend, in armförmigen, winkelſtändigen Trauben. Im Winter 45 —54 W. 3) J. fruticans. Strauchartiger J. h Gemeiner gelber J. Süd⸗Europa. Juli. Zweige ſchlank, eckig, geſtreift, grün, glatt. Blätter abwechſelnd, dreizählig. Blättchen verkehrt-eirund-keil⸗ förmig, ſtumpf, glatt. Blumen gelb, wohlriechend. Hält bei guter, trockener Bedeckung im Freien aus. 4) J. gracile. Schlanker J. h Norfolk-Inſel. Juli bis Herbſt. Stengel windend. Blätter eirund, zugeſpitzt, glänzend. Blumen, weiß, wohlriechend, in Afterdolden. Wie No. 3 zu be— handeln. 5) J. grandiflorum. Großblumiger J. h Indien, St. Iho- mas. Juni bis October. Blälter entgegengeſetzt, gefiedert. Blätt— chen eirund, glatt, die drei äußern am Grunde zuſammenfließend. Blumen 1 auswendig röthlich, ſehr wohlriechend. Im Winter wie No. 1. 6) J. oblongum. Länglicher J. R Java. Blätter länglich, ſtachelſpitzig. Blumenſtiele winkelſtändig, einblumig. Blumen gelb, ſehr wohlriechend. Cultur wie No. 2. 7) J. odoratissimum. Wohlriechendſter J. E Madera. Juli bis September. Blätter abwechſelnd, dreizählig, auch gefiedert. — Dr — — — | | — 375 — Blättchen länglich, ſtumpf, geadert, glänzend. Aeſte glatt. Blu- men endſtändig, gelb, ſehr wohlriechend. Cultur ſiehe No. 1 8) J. officinale. Gemeiner J. h Levante. Juli bis Octo⸗ ber. Stengel und Aeſte ſchlank und biegſam. Blätter gefiedert. Blättchen herzförmig, ſchief, langgeſpitzt, glatt. Blumen weiß, wohlriechend. Behandlung wie No. 3. 9) J. revolutum. Zurückgerollter J. h Nepal, China. Früh⸗ ling bis Herbſt. Eine der ſchönſten Arten dieſer Gattung. Sten— gel 6—8“ hoch, äſtig, grün, glatt. Blätter abwechſelnd, glatt, ge— fiedert, meiſtens aus fünf bis ſieben eilanzettförmigen, dicklichen Blättchen beſtehend. Kelche faſt glockenförmig. Blumen gelb, ſchön, ſehr wohlriechend, in lockeren Endafterdolden, mit mehr oder minder zurückgerollten Einſchnitten. Im Glashauſe bei 36—45° W. überwintert. 10) J. Sambac. Arabiſcher J. h Arabien, Oſtindien. Frühling bis Spätherbſt. Stengel faſt windend, 6 bis 12“ hoch. Blätter einfach, entgegengeſetzt, elliptiſch-eirund, faſt herzförmig, glänzend. Blumen endſtändig, ſehr wohlriechend, weiß, im Ver— blühen purpurröthlich. Varietät mit gefüllten Blumen. Cultur wie No. 2. 11) J. Wallichianum. Wallich'ſcher J. E Neapel. Sommer bis Herbſt. Stengel 6 bis 8“ hoch, glatt. Aeſte eckig, grün. Blätter gefiedert; Blättchen dreijochig, länglich-eirund. Blumen gelb, wohlriechend. Bei guter Pflege können alle auch im Zimmer durchwintert wer- den. Sie lieben eine lockere, fette Laub- und Miſtbeeterde, mit ein Sechstel Flußſand, und werden leicht durch Stecklinge und Ableger vermehrt. Iberis. Bauernſenf.— Engl.: Candytuft. 1) I. amara. Bitterer B. O Deutſchland. Juli bis Sep⸗ tember. Stengel 1“ hoch. Blumen weiß, erſt doldentraubig, bald aber traubenſtändig. 2) I. contracta. Zuſammengezogener B. h Spanien. Som- mer. Stengel ſtrauchartig, ſehr äſtig. Blumen weiß, in zuſam— mengezogenen, doldenförmigen Doldentrauben. 3) I. Garrexiana. e ee h Juni. Stengel . ſtrauchartig. Blumen weiß, doldentraubig. 4) I. gibraltarica. Gibraltariſcher B. h Frühling. Sten- gel ſtrauchartig. Blätter keilförmig. Blumen ſchön, De mit röthlicher Schattirung, doldentraubig. — 376 — 5) I. intermedia. Mittlerer B. O Stengel 1“ hoch, kraut⸗ artig. Blumen weiß, traubenſtändig. 6) I. odorata. Wohlriechender B. O Stengel 1“ hoch. Blumen weiß, doldentraubig, wohlriechend. 7) I. pinnata. Gefiederter B. O Blumen weiß, wohlrie⸗ chend, doldentraubig. 8) I. pubescens. Weichbehaarter B. : Blumen dolden- traubig, ſchön, blaßviolett. 9) I. semperflorens. Immerblühender B. h Sicilien. Blühet faſt zu jeder Jahreszeit. Blätter keil- oder ſpatelförmig, ſtumpf, ganzrandig, glatt, immergrün. Blumen ſchön, weiß, in Doldentrauben. 10) I. sempervirens. Immergrüner B. X h Blumen ſchön, weiß, in Doldentrauben. 11) I. Tenoreana. Tenoriſcher B. X h Neapel. Eine der ſchönſten Arten. Stengel 4 bis 6“ hoch, mit längeren, nieder- liegenden, mit der Spitze aufſteigenden, ſehr zart flaumhaarigen Aeſten. Blätter ſpatelförmig, etwas fleiſchig. Blumen weiß oder blaß-purpurröthlich, ſehr hübſch, in dichten Doldentrauben. 12) I. umbellata. Doldentragender B. O Blumen ſehr ſchön, lillafarbig, hell-pvurpurroth oder weiß und röthlichweiß, in dichten, zahlreichen Doldentrauben. Eine ſehr ſchöne Varietät trägt dunkel-purpurrothe Blumen. Sie lieben alle einen guten, lockeren, nur mäßig feuchten Boden und die perennirenden im Winter eine Laubbedeckung; man ver- mehrt ſie durch Samen und Stecklinge, auch durch Wurzelſpröß— linge. Der Samen der einjährigen wird im April an die Stelle geſäet, wo ſie ſtehen bleiben. Sie eignen ſich alle vorzüglich gut zu Einfaſſungen. Impatiens Balsamina. Siehe Balsamina. Inula. Alant.— Engl.: Elecampane. 1) I. candida. Weißer A. Y h Dalmatien. Die ganze 1 ſchneeweiß filzig. Blätter eirund. Blumen groß, ſchön, 5 I. crithmoides. Bacillenartiger A. Ah England, Blätter linienförmig, fleiſchig. Blumen, ſchön, goldgelb. — 377 — 3) I. grandiflora. Großblumiger Ai. X Blumen, groß, ſchön, gelb, mit gelbbräunlich behaartem Kelche. 5 4) I. Helenium. Wahrer A., Alantwurz. X Stengel 4 bis 6“ hoch. Blumen gelb. Wurzel officinell. 5) I oculus. Weißblätteriger Ai. u Oeſtreich. Stengel 1“ hoch. Blumen ſchön, goldgelb, in flacher Doldentraube. Sie gedeihen faſt in jeder lockeren Erde und werden durch Sa— men (im freien Lande) und Wurzeltheilung vermehrt. Ipomœa. Trichterwinde.— Engl.: Morning-Glory. 1) I. Bona nox. Stachlige T. O Mexico. Stengel ſtach— lig. Blumen ſehr ſchön, groß, weiß oder lillafarbig, auf drei— blumigen Stielen. 2) I. eoceinea. Scharlachrothe T. O St. Domingo, auch Nordamerika. Blätter herzförmig. Blumenſtiele vielblumig. Blumen klein, aber zahlreich und zierlich, feurig ſcharlachroth. 3) I. hepaticæfolia. Leberkrautblätterige T. O Java. Blumen, ſchön, groß, himmelblau, in geſtielten Köpfchen. 4) I. muricata. Weichſtachlige T. O Oſtindien. Blumen ſehr groß und ſchön, purpurroth. | 5) IJ. Purga. Purgir⸗T. X Mexico. Wurzel dickknollig. Stengel purpurroth. Blätter herzförmig, breit-eirund. Blumen ſchön, ſehr groß, carmoiſinroth; Kelch purpurröthlich. Man pflanzt die Knollen im April an einen warmen Standort, etwa gegen eine Wand, und wenn Froſt eintritt, muß man fie 3’ hoch mit Erde und einer Steinplatte (allenfalls auch noch mit Laub) bedecken, oder herausnehmen und froſtfrei überwintern. ung durch Theilung der Knollen. Die Wurzel dieſer Art liefert die ächte, officinelle Purgir⸗ „Ja⸗ lappe. 6) I. Quamoclit. Gefiederte T. O Engl.: Cypress Vine. Oſtindien. Eine feine, ſehr ſchöne Zierpflanze und hier allge— mein bekannt und geliebt. Der windende Stengel hat fiederför— mig eingeſchnittene Blätter mit ſtrichförmigen Läppchen. Die ſchönen ſcharlachrothen oder weißen Blumen ſitzen auf einblumi— gen Stielen. Der Samen muß einige Zeit in heißem Waſſer liegen, wenn er bald aufgehen ſoll. Alle einjährige Arten lieben einen fetten, lockeren, mehr trocknen als naſſen Boden und einen | | N ſonnigen Standort, und der Samen wird an die Stelle geſäet, wo ſie blühen ſollen. Es giebt noch mehrere perennirende Arten von dieſer Gattung. 32 * — 378 — Ipomopsıs. Siehe Gilia. Iris. Schwertlilie.—Engl.: Flag, auch Flower de Luce. Von dieſer Gattung giebt es an ſechzig bis ſiebzig Arten, wo— von die folgenden einige der ſchönſten ſind. Alle X und haben knollenartige oder Zwiebel-Wurzeln. 1) I. alata. Geflügelte Sch. Iſt ohne Schaft und hat eine Zwiebel-Wurzel. Blumen ſehr hübſch und wohlriechend, blau und weißbunt. Verlangt im Winter Bedeckung. 2) I. bicolor. Zweifarbige Sch. Cap. Blumen ſehr ſchön, ungebartet, blaßgelb, die äußeren Krontheile am Grunde mit ei— nem ſchwarzen Flecken geziert. Wird im Topfe cultivirt, in Wald- erde mit ein Fünftel Flußſand. Nach dem Abwelken der Blätter ſehr wenig und ſelten begoſſen. 3) I. biflora. Zweiblumige Sch. Portugal. Blüht oft zwei Mal im Jahre. Schaft zwei- bis dreiblumig. Blumen ſehr ſchön, dunkelviolett, gebartet. | 4) I. cuprea. Kupferfarbige Sch. Georgien. Schaft 2“ hoch, vielblumig. Blumen prächtig, feurig gelbroth-kupferfarbig. 5) I. germanica. Deutſche Sch. Eine der ſchönſten Arten. Blumen groß, ſchön, blau, dunkelviolett oder weiß. Die äußeren Blumenblätter ſind purpurroth geadert. Die Wurzel iſt wohl— riechend und officinell. 6) I. pallida. Blaſſe Sch. Italien. Schaft vielblumig, 3 bis 4 hoch. Blumen prächtig, groß, wohlriechend, ganz hellblau, mit weißen, an der Spitze gelben Bärten. 4 7) I. persica. Perſiſche Sch. Eine braunhäutige, längliche Zwiebel. Der kurze Schaft trägt eine bis zwei prächtige, unge- bartete Blumen; die inneren Krontheile weiß, geſägt; die äußeren bläulich-perlfarbig oder etwas röthlich, fein geſtreift, in der Mitte gelb mit bräunlichen Flecken, am Grunde hochpurpurroth gefleckt. Verlangt einen lockeren, fetten Sandboden und wird 3 bis 4“ tief und 4 bis 6“ auseinander gepflanzt. Alle zwei bis drei Jahre wird fie nach dem Abſterben der Blätter aufgenommen, die Neben- brut davon abgenommen und in einen andern, friſch zubereiteten Boden (nachdem ſie an einem ſchattigen, luftigen Ort abgetrocknet iſt) wieder eingepflanzt. Sie kann auch wie Hyacinthen im Topfe getrieben werden. 8) I. pumila. Zwerg⸗Sch. Oeſtreich u. ſ. w. Iſt 4 bis 6“ hoch und eine liebliche Frühlingspflanze. Blumen ſchön, groß, gebartet, variirt in hellblauen, weißen, gelben, purpurblauen, hell- und dunkelvioletten, rothen, pfirſichblüthfarbigen, wohlriechenden und mit bunten Blumen, welche gemiſcht einen vortrefflichen An- blick gewähren. Sie ſind vorzüglich ſchön zu Einfaſſungen von Blumenfiguren. 9) I. Susiana. Prächtige Sch. Suſianiſche Sch. Chalce— doniſche Iris. Juni. Dieſe höchſt prachtvolle Zierpflanze wächst in Kleinaſien, in der Provinz Suſiana, und ward im Jahre 1573 von Conſtantinopel nach Holland gebracht, von wo aus ſie ſpäter in Deutſchland ver— breitet wurde. Blätter ſchwertförmig, graugrün, kürzer als der ein⸗ bis zweiblumige, 12 bis 2“ hohe Schaft. Blumen ſehr groß, (die größten und prächtigſten dieſer Gattung) gebartet, die äuße— ren Theile rundlich, weißlichgrau, mit ſchwärzlich-purpurrothem oder dunkelviolettem, feinem Adernetze durchwebt, in der Mitte ſchwarz gefleckt, die inneren Theile größer, weißgrau, ſchwarz, blei— farbig und weiß genetzt und geſcheckt. Die Knollen dieſer prachtvollen Pflanze werden in trockenem Sande, oder in Walderde mit ein Viertel Sand gemiſcht, in einem Topfe in froſtfreiem Zimmer oder trockenem Keller überwintert und dürfen in der Zeit faſt gar nicht befeuchtet werden. Im Frühjahre ſetzt man ſie in's freie Land, an einem warmen, doch nicht zu ſonnenheißen, etwas erhöheten Standort, und zwar, wenn das Erdreich gut ausgetrocknet und kein Froſt mehr zu befürchten iſt. Sie verlangt auch da eine gute, lockere, mit Sand vermiſchte Erde. Sollte bei dem Herausnehmen oder Umpflanzen eine Knolle etwas beſchädigt werden, jo muß man gleich Kohlenſtaub oder fein geſchabte Kreide darauf legen, ſonſt geht ſie ſehr leicht in | Fäulniß über. | 610) I. Xiphioides. Engliſche Sch. Juni. Eine ſehr präch— tige Zierpflanze. Die Wurzel iſt eine längliche, braunhäutige Zwiebel. Blumen groß, ungebartet, ſehr ſchön, meiſtens von weißer, blauer, dunkelblauer, purpurrother oder auch violetter | Farbe. Cultur wie No. 7. Diejenigen Arten, bei welchen keine Cultur angegeben iſt, wer— den in's freie Land gepflanzt und brauchen im Winter nicht be— deckt zu werden. | Justicia. Juſticie.— Engl. : Justicia. a 1) I. Adhatoda. Treibende J., malabariſche Nuß. Engl.: Malabar Nut. 2 Ceylon. Juni. Stamm baumartig, 5 bis N — 380 — 16’ hoch, äſtig. Blätter breit-lanzettenförmig, groß, oben glatt, ausdauernd. Blumen groß, ſchön, weiß, zweilippig rachenförmig in winkelſtändigen Aehren. Verlangt eine leichte Miſtbeeterde und im Sommer viel Feuch- tigkeit, kann in jedem froſtfreien Behälter überwintert werden und wird durch Stecklinge vermehrt. Außer dieſer ſind noch zu empfehlen: 2) J. coceinea. Scharlachrothe. 3) J. oblongata. Längliche. Blumen roth. 4) J. speciosa. Prächtige J. Blumen bläulich-purpurroth, ſehr zahlreich; allein fie verlangen im Winter 50—60 W. und ſind darum für ein gewöhnliches Glashaus nicht geeignet, in wel⸗ chem die Wärme niemals über 45° ſteigen ſollte. | Ixia. Srie.—Engl.: Ixia. Von dieſen kleinen, ſehr hübſch blühenden Zwiebelgewächſen giebt es ſehr viele Arten. Einige der ſchönſten hiervon ſind: 1) I. celestina, 2) I. conica, 3) J. crateroides, 4) J. crispa, 5) I. curta, und 6) I. maculata veridiflora. Sie blühen gewöhnlich vom Mai bis in den Sommer. Sie ſind alle vom Cap der guten Hoffnung und müſſen daher in einem froſtfreien oder mäßig warmen Zimmer durchwintert werden. Sie verlangen eine lockere, fruchtbare Walderde mit 4 Sand vermiſcht und vermehren ſich durch Wurzelbrut und Samen im Topfe in's warme Miſtbeet geſtellt, die Pflanzen müſſen bald verſetzt werd Im Winter dürfen ſie nicht zu feucht gehalten werden, oder beiten 2 nach der Blüthe und Samenreife für ein paar Monate gar nicht begoſſen werden. Da die Zwiebeln ſehr klein ſind, ſo kann man mehrere in einen 1 Topf zuſammen 4“ tief pflanzen. Im Winter 38— 459 Kalmia. Kalmie. i Kalmia. 1) K. augustifolia. Schmalblätterige K. 2 Mai. Nordam. Blätter lanzettenförmig oder oval länglich, glatt, unten bisweilen roſtfarbig, immer drei beiſamen ſtehend. Blumen ſchön, tief roſen⸗ roth, in zahlreichen, ſeidenſtändigen Doldentrauben. — 381 — 2) K. glauca. Graugrüne K. h Canada, Neufundland. April. Stengel bis 4“ hoch. Blätter entgegengeſetzt, faſt ſtiellos, länglich, glatt, oben glänzend und dunkelgrün, unten weißgrau oder graugrün, am Rande zurückgerollt. Blumen napfförmig, ſehr hübſch, hellroſenroth, langſtielig in endſtändigen Dolden— trauben. 3) K. latifolia. Breitblätterige K. E Pennſylvanien, Ken⸗ tucki. Juni. Ein ſehr ſchöner Zierſtrauch. Blätter langſtielig, zerſtreut und abwechſelnd, auch wohl drei zuſammenſtehend, eirund— elliptiſch, ganzrandig, zugeſpitzt, lederartig, flach, auf beiden Flä— chen glänzend, glatt und grün, lorbeerartig. Die ſchönen rothen, tellerförmigen Blumen bilden zahlreiche Enddoldentrauben. Blu- menſtiele und Kelche klebrig-weichhaarig. Cultur dieſelbe wie bei den nordamerikaniſchen Azaleen. Kennedia. Kennedie.— Engl.: Kennedia. I) K. coccinea. Scharlachrothe K. E Neuholland. Mai. Blätter dreizählig, Blättchen verkehrt eirund, ſtumpf, Afterblätter lanzettenförmig, abſtehend. Blumen ſchön, ſcharlachroth, in drei— bis ſechsblumigen Dolden. 2) K. cordata. Herzblätterige K. h Blumen ſchön, hellvio— lett, traubenſtändig. 3) R. inophylla. Nervigblätterige K. h Blätter dreizählig, weichhaarig. Blättchen verkehrt eirund, ſtumpf, ſtachelſpitzig. Blumen ſehr ſchön, in geſtielten Köpfchen, purpurroth, mit feuer⸗ | rothem Fähnchen. Kelche ſchwarzbraun. 4) K. macrophylla. Großblätterige K. h Neuholland. Blu⸗ | men prächtig, violett, am Grunde des Fähnchens gelb gefleckt. | | | N j | 5) K. prostrata. Geſtreckte K. h Clyeine coceinea. Neu⸗ holland. April. Blätter dreizählig, fein, zottig. Blättchen ver⸗ | kehrt⸗eirund. Blumenſtiele ein- bis zweiblumig. Blumen zahl- I reich, ſehr hübſch, ſcharlachroth mit gelben Flecken am Grunde des Fähnchens. Eine ſehr hübſche Zierpflanze. U 6) K. rubicunda. Dunkelrothe K. h Clycine. Neuholland. 8 Juni. Ein ſchöner, ſich hoch empor windender Schlingſtrauch. Blätter dreizählig. Blättchen länglich und verkehrt eirund, auf beiden Flächen weichhaarig. Blumenſtiele meiſtens dreiblumig. Ne ſehr ſchön, bräunlich— dunkelroth, am Grunde des Fähn⸗ chens dunkler oder heller en Sie lieben Walderde mit 3 Flußſand vermiſcht. Im Topfe 0 eine 1 9 85 feiner. Topfſcherben und im Winter 35—459 W., — 382 — im freien Lande müſſen ſie ſo gepflanzt werden, daß fie gegen an- haltenden Regen und zu heiße Sonnenſtrahlen geſchützt ſind und müſſen im Herbſte an den Wurzeln mit Laub bedeckt werden. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. Kerria. Siehe Corchorus. Knautia orientalis. Orientaliſche Knautie. O Engl.: Knautia. Stengel 3—4“ hoch, hohl, ſteif behaart, gabeläſtig. Die untern Blätter halbgefiedert, mit gezähnten Einſchnitten, die oberen ganz, lanzettenförmig, ganzrandig, ſpitz. Blumen zierlich, roth geſtrahlt, welche in großer Menge in den Blattwinkeln und Enden der Aeſte erſcheinen. Der Samen wird im April in's freie Land geſäet. Lachenalia. Lachenalie.— Engl.: Lachenalia. 1) L. bicolor. Zweifarbige L. X März. Blumen ſchön, violett, an der Spitze der äußeren Kronblätter ſchwärzlich. | 2) L. fragrans. Wohlriechende L. X März. Blumen weiß, die äußern Kronblätter an der Spitze roth, wohlriechend. 1. 3) L. latifolia. Breitblätterige L. % Blumen ſchön, rofen- roth, glockenförmig, wohlriechend, am Grunde gelblichgrün. i 4) L. pendula. Hängende L. X Frühling. Blumen ſchön, geſtielt, herabhängend, cylindriſch, vierfarbig, nämlich am Grunde ſcharlachroth, dann grün, die innern Blätter gelbgrün, an der Spitze violett. "fr 5) L. tricolor. Dreifarbige L. X Blumen, ſchön, cylinderiſch, herabhängend, geſtielt, gelb, an der Baſis geröthet, die innern Blätter ausgerandet, gelbgrün, an der Spitze purpurroth. 43 Dieſes find wohl die ſchönſten dieſer reichen Gattung eines ſchönen Zwiebelgewächſes, vom Cap der guten Hoffnung. Sie gedeihen gut in einer Miſchung von drei Theilen lockerer Wald⸗ erde und ein Theil Flußſand. Nach der Blüthezeit, wenn die Blätter abſterben, müſſen die Zwiebeln ganz trocken gehalten wer⸗ den. Im Herbſte oder Anfangs Winters, je nachdem die Blüthe⸗ zeit früher oder ſpäter eintritt, pflanzt man ſie in friſche Erde, ſtellt ſie nahe unter oder an die Fenſter des Glashauſes, oder in ein ſonniges Zimmer und giebt ihnen wieder mäßige Feuchtigkeit. Die im Sommer und Herbſt blühenden Arten werden zeitig im Früh⸗ jahre verpflanzt. Von den meiſten Arten kann man vier bis fünf — 383 — Zbwiedeln in einen fünf- bis ſechszölligen Topf pflanzen, und zwar 1“ tief. Sie werden bei 40—45 W. durchwintert und bleiben im Sommer im offenen Glashauſe ſtehen. Lactuca perennis. Ausdauernder Salat. 4 Engl.: Flowering Lettuce. Europa. Juni. Stengel 2—3 hoch, äſtig. Blätter halbge⸗ fiedert, Einſchnitte linienförmig, langgeſpitzt. Blumen ſchön, blau, zahlreich, in doldentraubigen Rispen. Wächſt in jedem lok⸗ keren, fetten, nicht zu naſſen Boden, und wird durch Wurzelthei— lung vermehrt. Lagerstrœmia. Lagerſtrömie.— Engl.: Grape-Myrtle. 1) L. indica. Chineſiſche L. 2 China, Japan. Juli. — Blätter entgegengeſetzt, bisweilen abwechſelnd, rundlich-eiförmig, zugeſpitzt, ganzrandig, ſehr kurzſtielig, glatt, oft etwas länglich. Blumen zierlich, incarnatroth, in vielblumigen, lockeren Endris— pen. Blumenſtiele dreiblumig, Kronblätter gekräuſelt. Variirt mit ſcharlachrothen, mit purpurrothen und mit roſenrothen Blumen. 2) L. Regine. Prächtige L. h In Wäldern von Calcutta ‚ und Java. Sommer. Blätter abwechſelnd, länglich, langge⸗ ſpitzt, nach der Baſis zu verſchmälert, ganzrandig, kurzſtielig, glatt, 13 —37 breit, 5—7“ lang. Blumen ſehr ſchön, groß, 2—3“ im ' Durchmeſſer, anfangs roſenroth, dann purpurroth, in Endrispenz Kronblätter kreisrund, wellenförmig, kurz genägelt. | Beide gedeihen ſehr gut in einer lockeren, nahrhaften Walderde oder lockeren Dammerde mit 3 Sand gemiſcht. No. 1 wird bei 36—459 W., No. 2 aber bei 50—59° W. überwintert. Sie werden im Winter wenig begoſſen und No. 1 wächſt und blühet vorzüglich ſchön, wenn er im Frühjahr in's freie Land an ö einer etwas ſonnigen Stelle gepflanzt wird, und hält bei einer trockenen Bedeckung und wenn Laub um die Wurzeln gelegt wird, | unſere leichteren Winter ſehr gut im Freien aus. Ich habe in 1849 im Frühjahr in einem Garten bei Lexington, Ky. ein | etwa 2“ hohes Exemplar ganz unbeſchätzt unter einem Pfirſich⸗ baume in einer Rabatte gefunden, welches mein Vorfahrer N wahrſcheinlich herauszunehmen vergeſſen hatte, und das ſich voll» kommen gut erhalten hatte. ˖ Beide Arten werden leicht durch Stecklinge vermehrt. | ; — 384 = Lantana. Yantane,—Engl.: Lantana. 1) L. aculeata. Stachlige L. : Südamerika. Blüht den größten Theil des Jahres hindurch. Stengel 4—10’ hoch, ſtrauchartig, mit kurzen Stacheln beſetzt. Blätter eirund, faſt herzförmig, geſtielt, gekerbt. Blumen ſchön, erſt gelb, dann röth⸗ lich oder ſcharlachroth, ſtehen in halbkugeligen, gepaarten, geſtiel— ten, kopfförmigen Aehren. 2) L. Camara. Veränderliche L. 2 Südamerika. Blüht zu verſchiedenen Jahreszeiten. Stamm uud Aeſte weniger ſtach— lig als die erſte Art. Blätter eirund-elliptiſch, am Grunde zuge⸗ ſpitzt, vorn ſpitz, geſägt, etwas runzlig, unten mit grauweißlichen Zottenhärchen bekleidet. Blumen erſt citronengelb, dann feuer- roth, in halbkugelige, doldenförmige Köpfchen geſammelt, ſehr hübſch. 3) L. fucata. Geſchminkte L. % Braſilien. Sommer. Ein kleiner, hübſcher, äſtiger Zierſtrauch. Blätter eirund, ſtumpflich, gekerbt, runzlich, fein behaart, am kurzen Stiele herablaufend. Blumen ſchön, erſt rofenrotb, dann blaſſer werdend, in faſt halb kugelige, fünfzehnblumige Köpfchen geſammelt. 4) L. involucrata. Andornblätterige L. 2 Südamerika. Blüht vom Frühjahre bis Herbſt. Stengel wehrlos, äſtig. Blätter rundlich, ſtumpf, runzlig, ſtumpf gekerbt, filzig. Blumen blaß⸗ roth-lilla oder bläulich-roſenroth, im Schlunde goldgelb, in halb— kugelige, mit eirunden, faſt blattartigen Bracteen verſehene Köpf— chen geſammelt. 5) L. mixta. Bunte L. h Südamerika. Blüht den größ⸗ ten Theil des Jahres. Stamm und Aeſte mit kleinen Stacheln verſehen. Blätter eirund oder länglich-eirund, geſägt, unten kurz behaart. Blumen ſehr ſchön, erſt ocherweiß, dann weiß, dann gelbroth und endlich lillafarbig, in halbkugelige Köpfchen ge- ſammelt. T 6) L. zivea. Schneeweiße L. ? Oſtindien. Juni bis Herbſt. Stamm 8 bis 12“ hoch, mit vielen ſtarken, gekrümmten Stacheln beſetzt. Blätter langgeſtielt, eirund oder eirund-lan⸗ zettenförmig, langgeſpitzt, ſcharf, gekerbt-geſägt, oben glänzend. Blumen ſchön, weiß, im Schlunde gelb, wohlriechend, in flach- halbkugelige Köpfchen geſammelt. 7) L. odorata. Wohlriechende L. h Weſtindien. Juli bis October. Stengel unbewehrt. Blätter elliptiſch, faſt ſtiellos, runzlig, etwas filzig, gekerbt. Blumen wohlriechend, weiß oder blaßroth, in Aehren geſammelt. — 39 — 8) L. purpurea. Purpurrothe L. E Südamerika. Juni bis Herbſt. Stamm und Aeſte ſtachlig. Blätter faft herzförmig-eirund, zugeſpitzt, geſägt, unten behaart. Blumen purpurroth in halb⸗ kugeligen Köpfchen. 9) L. salviefolia. Salbeiblätterige L. h Cap, Cuba u. ſ. w. Sommer. Blätter eirund, unten graufilzig. Blumen roth, in coniſchen, 1“ langen Aehren. 10) L. scabrida. Schärfliche L. E Weſtindien. Sommer. Blumen ſchön, roſenroth, in's Gelbe übergehend. 11) L. stricta. Steife L. Rh Jamaika. Sommer. Blumen blaßpurpurroth. 12) L. trifolia. Dreiblätterige L. h Weſtindien. Sommer. Blumen lillafarbig. Sie lieben eine fette, mit ein Sechstel Sand gemiſchte Miſtbeet⸗ oder Dammerde. Ihres raſchen Wuchſes und ihrer vielen Wurzeln wegen muß man ihnen große Töpfe und zwei Mal das Jahr friſche Erde geben und ſie im Winter mäßig und im Sommer reichlich begießen. Man kann ſie alle bei 38 bis 45° W. überwintern; doch iſt es beſſer, wenn man No. 3, 4, 8 eine höhere Wärme (50 bis 60°) geben kann. Im Sommer kann man ſie an einer warmen Stelle in's freie Land pflanzen, wo ſie ungemein ſchnell wachſen. Man muß darum die alten Exemplare im Frühjahre oder nach der Blüthezeit ſtark zurück- | ſchneiden und immer junge Pflanzen durch Stecklinge unter Glas nachziehen. . Lasthenia. Laſthenie.—Engl.: Lasthenia. | | | 1) L. glaberrima. Glatte L. © Californien. Stengel kaum 1“ hoch. Blätter linienförmig. Blumenſtiele einblumig. Blu— men gelb. 2) L. glabrata. Glattliche L. O Californien. Stengel 1 bis 12 hoch, von unten aus äſtig, glänzend. Blättchen ſtengelum— faſſend verwachſen, linien-lanzettenförmig und lanzettenförmig, || eine Düte bildend, etwas fleiſchig. Blumenſtiele einblumig. ö Blumen größer und ſchöner als No. 1, goldgelb. Eignen ſich zu Einfaſſungen, und der Samen wird im Frühjahr an beſtimmter Stelle in's freie Land geſäet. Lathyrus. Platterbſe.—Engl.: Peas. 1) L. odoratus. Wohlriechende P., oder ſpaniſche Wicke. O Fe Juni. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze und wegen ihrer N 8 x 33 — 386 — zahlreichen, ſchönen und wohlriechenden Blumen ſehr beliebt. Die Ranken werden 4 bis 6“ hoch, zweiblätterig, welche eirund-länglich ſind. Blumenſtiele zwei- bis dreiblumig, lang. Blumen groß, von verſchiedenen Farben, als weiß, dunkelviolett und purpurroth, blau-purpurroth, ſchwarzpurpurroth und weiß geſtreift, roth und weiß geſtreift u. a. m. Sie eignet ſich zur Decoration niedriger Geländer. Von dieſer Gattung können noch folgende Arten als ſchön empfohlen werden. 2) L. azureus. Himmelblaue p. O Blumen hübſch, him— melblau. 3) L. californicus. Californiſche P. X Blumen in ſieben⸗ bis neunblumigen Trauben, ſchön, blau und violett, auswendig am Grunde purpurroth. 4) L. chinensis. Chineſiſche P. X Blumenſtiele lang, mei- ſtens zehnblumig. Carolle ſchön, Fähnchen und Nachen hellvio— lett, dunkelviolett geadert, die Flügel blau. 5) L. grandiflorus. Großblumige P. 2 Südeuropa. Eine überaus ſchöne Zierpflanze und eine der ausgezeichnetſten Arten dieſer Gattung. Stengel 3 bis 4’ hoch, klimmend. Blumen- ſtiele ein- bis zweiblumig. Blumen ſehr groß, prächtig, das Fähn— chen purpurroth, die Flügel ſchwarzpurpurroth. Dieſe Art trägt nicht viel Samen und muß daher oft durch die ſehr wuchernden Wurzeln vermehrt werden. 6) L. latifolius. Breitblätterige PD. Y Europa, in Wäldern. Eine der ſchönſten Arten und eine vortreffliche Rabattenzierpflanze. Stengel 4 bis 8’ hoch. Blumen groß, roth, in einer prächtigen Traube. | 7) L. magellanicus. Magellaniſche P. M Blumen prächtig, himmelblau. 8) L. rotundifolius. Rundblätterige P. X Blumen präch⸗ tig, roſenroth. ] 9) L. tingitanus. Tangeriſche PD. O Stengel 6 bis 8“ hoch. Blumen ſehr ſchön, groß, dunkelpurpurroth. 10) L. tuberosus. Knollige P. X Deutſchland, unter dem Getraide. Stengel 1 bis 2 hoch. Blumenſtiele drei- bis ſechs⸗ blumig. Blumen ſchön, roth, wohlriechend. Die knollige Wur⸗ zel wuchert ſtark, liefert ein Kaffee-Surrogat und wird in Holland gegeſſen. Diſtillirt liefert fie ein wohlriechendes Waſſer, welche. dem Roſenwaſſer gleicht. Vermehrung aller Arten durch Samen, | die perennirenden auch durch Wurzeltheilung. Den Samen ſäet man an die für ſie beſtimmte Stelle. Sie müſſen Stäbe mit Querhölzern oder Reiſern bekommen, um daran hinauf zu laufen. 3 — 387 — Es iſt gut, die perennirenden Arten im Winter mit Laub zu be- decken. Laurus. Lorbeer. — Engl.: Laurel, auch Bay-Tree. 1) L. Benzoin. Benzoin⸗L. Benzonbaum. h Virginien. Wird 5 bis 10“ hoch. Blüht vor Ausbruch der Blätter im März und April. Blätter eirund, an beiden Enden zugeſpitzt, ganz- randig, abfallend. Blumen anſitzend, ſeitenſtändig gehäuft, gelb. Beeren roth. Vermehrung durch Stecklinge. Liebt einen lockeren, fetten, nur mäßig feuchten Sandboden und einen etwas beſchat— teten, ſchutzreichen Standort im Freien. Dient nur zur Verſchö— nerung der Strauchgruppen. 2) L. caroliniensis. Caroliniſcher L. h 6 bis 8“ hoch. Blätter ausdauernd, oval-lanzettenförmig, unten graugrün, etwas weichhaarig. Blumen weißgelblich. Verlangt gleiche Cultur wie No. 1. Stecklinge in ſandige Lauberde. 3) L. glauca. Graugrüner L. h Japan. Blätter lanzet⸗ tenförmig, geadert, langgeſpitzt, ausdauernd, unten graugrün. Aeſte höckerig⸗warzig. Blumen weißlich. 4) L. nobilis. Gemeiner L. E Südeuropa. Dieſer ſchöne und nützliche Baum ſoll in einigen Gegenden Italiens die Höhe und Stärke einer Eiche erlangen. Blätter lanzettenförmig oder eirund, an beiden Enden zugeſpitzt, geadert, dunkelgrün, glänzend, lederartig, ausdauernd, gewürzhaft und wohlriechend. Blumen in winkelſtändigen Doldentrauben, weiß. ö Man hat Abarten mit ſchmälern, breitern, krauswellenförmigen, und bunten Blättern. Er liebt lockere, fette Miſtbeeterde und | wird an einem froftfreien Orte durchwintert. Hält auch bei gu— ter Bekleidung und wenn die Wurzeln mit Laub bedeckt find, un- ſere Winter im Freien aus, die Blätter leiden aber Schaden oder Pen ab, | | | Laurus Tinus. Siehe Viburnum Tinus. Lavandula. Lavendel. — Engl.: Lavender. | 1) L. abrotavoides. Stabwurzartiger L. h Canariſche In- ſeln. Blätter gefiedert, Blättchen halbgefiedert. Blumen blau, in äftigen, viereckigen, unterbrochenen Aehren. 2) L. multifida. „Vielſpaltiger L. h Vaterland und Blüthe⸗ — 388 — zeit der vorigen Art gleich. Blätter gefiedert, grau-weichhaarig, Blättchen herablaufend, fiederſpaltig. Aehren einfach, blau— blumig. 3) L. pinnata. Gefiederte L. ? Madeira. Blätter gefie- dert, Blättchen keilförmig. Aehren dachziegelig, blau. 4) L. Spica. Gemeiner L. Spike. z Südeuropa. Juli. Blätter lanzetten-linienförmig, am Rande zurückgerollt. Blumen blau, wohlriechend, in nackten, unterbrochenen Aehren. Er liebt einen fetten, lockeren, mäßig feuchten Boden, eine ſonnige Lage, und eignet ſich zu Einfaſſungen. Die friſchen Blumen dienen zu Arznei, auch theilen ſie, zwiſchen Wäſche gelegt, derſelben einen ſehr angenehmen Geruch mit, und halten zugleich die Motten da— von ab. Das Lavendelöl und Lavendelwaſſer wird aus ihnen gemacht. 5) L. Stechas. Schopf-L. Stöchaskraut. h Südfrankreich. Blätter ſtiellos, linienförmig, filzig, am Rande zurückgerollt. Blu— men purpurröthlich. No. 1. 2. 3. 4. werden beſſer in Töpfen überwintert, in fetter, mit ein Fünftel Flußſand gemiſchter Erde, doch halten ſie bei einiger Bedeckung unſere Winter auch im freien Lande aus. Sie werden alle durch Samen und Stecklinge ver— mehrt. Lavatera. Lavatera.— Engl.: Lavatera. 1) L. arborea. Baumartige L. 8 h Italien, England ꝛc. Herbſt. Stamm baumartig, 6—12“ hoch, dick und äſtig. Blätter ſiebeneckig, etwas filzig, mit gekerbten Ecken oder Lappen. Blumen auf einblumigen, winkelſtändigen, gehäuften Stielen, ſchön, purpurroth, dunkel geadert. 2) L. Olbia Olbiſche L. h Auf den Inſeln Südfrankreichs. 1 Juni. Ein ſchöner, 3—8’ hoher, baumartiger Strauch. Blätter fünflappig⸗ſpießförmig, gekerbt, graugrün, filzig. Blumen ſchön, roth. man in lockere Dammerde oder Miſtbeeterde mit Sand gemiſcht und überwintert ſie froſtfrei. Vermehrung beider Arten durch Samen und Stecklinge. 3) L. trimestris. Garten-L. Sommerpappel, Pappelroſe. O Südeuropa. Juni.— Eine ſehr ſchöne, 4—6“ hohe Zier- pflanze. Die unteren Blätter rundlich herzförmig, die oberen eckig, die oberſten dreilappig, mit lanzettenförmigen Mittellappen. Blumen prächtig, groß, roſenroth oder weiß, einzeln winkelſtändig. No. 1 hält im freien Boden die Winter aus, No. 2 pflanzt 1° nn Ann — — 389 — Der Samen kann im April in's frei Land geſäet und dann die Pflanzen verſetzt werden. Leptosiphon. Dünnröhre.— Engl.: Leptosiphon. 1) L. androsaceus. Mannsſchildartige D. O Californien. Stengel 6— 10“ hoch. Blättchen dicklich, linien-pfriemenförmig, zottig. Blumen ſehr zierlich, angenehm duftend; Kelche zoͤttig, die röhrig⸗glockenförmige Blume 13“ lang, weichhaarig, weiß, blaßlilla⸗ oder roſnfarbig, im Schkunde oben gelb, etwas tiefer ſchwärzlich, Staubbeutel goldgelb. 2) L. densiflorus. Dichtblüthige D. O Californien. Juni. Stengel 12—14“ hoch. Blätter bis zur Baſis faſt in faden-pfrie⸗ menförmige, zottige, glänzende Blättchen getheilt. Blumen hübſch, größer als bei No. 1, aber nicht fo ſchön, lillafarbig oder weißlich roſenroth, im Schlunde purpur-violett. 3) L. grandiflorus. Großblumige D. O Californien. Stengel faſt einfach. Blätter ſieben- bis elftheilig, Blättchen ſteif, pfriemenförmig. Blumen ſchön, größer als bei den vorigen, bläulich⸗lilla, im Schlunde goldgelb und purpurroth. 4) L. Luteus. Gelbe D. O Californien. Sommer. Blät⸗ ter fünf⸗ bis ſiebentheilig; Blättchen en — Blumen hübſch, gelb, im Schlund dunkler. Sie verlangen einen kühlen, mäßig, feuchten, Loe nicht zu fetten Sandboden, und einen zwar ſonnigen, aber nicht zu heißen Standort. Der Samen wird im April an beſtimmter Stelle dünn im Freien ausgeſäet. Leptospermum. Südſeemyrthe.— Engl.: South-Sea-Myrtle. 1) L. grandiflorum. Großblumige S. h Van Diemens— | Inſel. Sommer. — Blätter lanzettenförmig. Blumen ſchön, kreiſelförmige Röhre. Kelchzähne, häutig, glatt, weiß. 2) L. juniperinum. Wachholderartige S. t Blätter linien⸗ lanzettenförmig. Blumen zahlreich, ſeitenſtändig, weiß. 3) L. multiflorum. Vielblumige S. 2 Sommer. Blätter linienförmig. Blumen zahlreich, winkelſtändig, weiß. 4) L. scoparium. Beſenartige S. h Engliſch New Zealand Tea. Blätter eirund. Blumen ſtiellos, einzeln ſtehend. Dieſe und die übrigen Arten verlangen eine leichte Walderde mit ein Fünftel Flußſand gemiſcht und im Winter 34—45 W. und mapiges Begießen, im Sommer aber reichlich. Bei guter 33* — 390 — Bedeckung und Umkleidung würden fie recht gut im Freien aushal⸗ ten, da ſie faſt alle von Van Diemens Land und New Zealand kommen und ſomit in den ſüdlichen Breitegraden von 40—50 ein⸗ heimiſch ſind. Vermehrung durch Stecklinge. Leukojum. Knotemblume. Levkoje.—Engl.: Leukojum, auch Snow-Flake. Von dieſer Gattung, deren Zwiebeln glockenförmige Blumen tra— gen, hat man ſechs Arten und zwar: 1) L. æstivum. Sommer-K. % Oeſtreich. Blumen abwärts hängend, zierlich, weiß, an der Spitze grün. 2) L. autumnale. Herbſt-K. X Blumen hängend, zierlich, weiß, kleiner als die erſte. 3) L. pulchellum. Hübſche K. X Blumen ſchön, weiß, hängend. 4) L. roseum. Roſenrothe K. X Blumen überhängend, roſenroth. 5) L. tricophyllum. Feinblätterige K. X Blumen weiß, größer als bei No. 1. 6) L. vernum. Frühlings-K. X Großes Schneeglöckchen, Schneelilie, Märzviole, Märzglöckchen. Schaft ſelten zweiblumig; Blumen weiß mit grünen Spitzen. Größer als die übrigen Arten. Cultur: Sonnigen Standort, einen lockeren, mäßig fr ıchten, nahrhaften Boden. Man pflanzt im September immer mehrere Zwiebeln zuſammen 3 bis 4“ von einander entfernt, und 4 bis 6“ tief. Liatris. Prachtſcharte.—Engl.; Blazing Star, &e. 1) L. Elegans. Schöne P. A Engl.: elegant Star. Nord⸗ amerika. Herbſt. Stengel 2˙ hoch, weichhaarig-zottig. Blätter linienförmig, ſtachelſpitzig, ſchärftich punctirt. Blumen ſchön, pur— purroth, eine verlängerte ährenförmige Traube bildend. 2) L. pilosa. Behaarte P. X Engl.: hairy Star. Nord⸗ amerika. Blumen langſtielig, ſchön, purpurroth, in eine lockere Traube geordnet. 3) L. scariosa. Rauſchende P. X Engl.: Blue Blazing Star. Virginien. Stengel 3 bis 5’ hoch. Blätter lanzettenförmig. Blumen winkelſtändig, ſchön, groß, purpurroth, Kelchſchuppen ſchwärzlichroth, an den Spitzen rauſchend. 4) L. squarrosa. Sparrige P. X Engl.: Superb Star.— — 391 — Nordamerika. Blätter fehr lang, linienförmig. Blumen röthlich- lillafarbig, in einer wenig blumigen Traube. 5) L. odoratissima. Wohlriechende P. Engl.: Carolina Vanilla-Plant. Carolina, Virginien. Stengel 2—4’ hoch. Blät⸗ ter ei⸗lanzettenförmig. Blumen hellpurpurroth, in einer großen ausgebreiteten Enddoldentraube. Sie werden in einen mäßig feuchten, nahrhaften, lockern Boden an einer ſonnigen Lage im Freien gepflanzt. Vermehrung durch Abnahme der Knollenanſätze und durch Samen. Lilium. Lilie.—Engl.: Lily. I) L, atrosanguineum. Schwarzrothe L. N Japan. Auguſt. Dieſe prächtige Art ähnelt an Blättern und dem Blüthenſtande der euerlilie, iſt aber ausgezeichnet durch die Größe und durch die ſchöne dunkelblutrothe Farbe ihrer Blumen. 2) L. bulbiferum. Feuer⸗L. Engl.: Fire-Lily. Italien, Oeſtreich. Juni. Zwiebel groß, golbgelb, oft röthlich. Stengel 2—3 hoch, geſtreift in den Blattwinkeln, Zwiebeln tragend. (Doch nicht im cultivirten Zuſtande.) Blätter zerſtreut ſtehend, linien— förmig. Blumen prächtig, zahlreich, aufrecht, groß, feuerroth, in— wendig rauh, traubenſtändig. Variirt mit ſchmäleren Blättern, mit gefüllten Blumen, mit bunten Blättern, mit dunkelpommeran— zenfarbigen Blumen, mit dunkelrothen Blumen u. f. w. 3) L. canadense. Canadiſche L. X Engl.: Canadian Lily. Zwiebel groß, länglich. Stengel 4—57 hoch. Blätter je 4 bis 8 quirlſtändig, linien-lanzettenförmig. Blumen hängend, faſt trich— terförmig, prächtig, groß, zahlreich, gelb oder ziegelroth, inwendig dunkler, pommeranzen— 9 feuerfarbig, mehr oder minder ſchwarz— roth ier 4) L. candidum. Weiße L. X Engl.; White Lily. Süd⸗ europa. Eine allgemein bekannte, überaus ſchöne Art. Zwiebel weißgelb, ſchuppig. Blätter lang und breit, ſtehen büſchelweis. Stengel 3—4“ hoch, mit zerſtreut ſtehenden, lanzettenförmigen Blät⸗ tern beſetzt, vielblumig. Blumen prächtig, groß, weiß, ſehr wohl— riechend. Varietäten: 1. mit buntgeſtreiften Blättern; 2. mit roth ge⸗ ſtrichelten Blumen; 3. mit gefüllten oder vielmehr mit monſtrös in eine lange weiße Blätterähre fortwachſenden Blumen, und als Abart L. peregrinum. L. von Conſtantinopel oder Sultan-Sambach— Lilie, mit einem ſchlankeren, dünneren, braunen Stengel, welcher überhängende, kleinere, weiße, wohlriechende Blumen, oft 50 —60 — 392 — und zuweilen an 100 trägt. Die Zwiebel ſoll ſo groß werden, daß ſie oft mit beiden Händen nicht umfaßt werden kann. Die weiße Lilie verlangt einen tiefen, ſehr lockeren, mäßig feuch⸗ ten, gut gedüngten Boden. Die grünen Blätter und die Blumen⸗ blätter, ſelbſt auch die Zwiebelſchuppen, find friſch oder in Baumöl aufbewahrt, ein ausgezeichnetes Heilmittel, und können zufolge viel⸗ fältiger Erfahrung, zur ſicheren und ſchnellen Heilung bei Schnitt⸗ und andern Wunden, ſelbſt bei manchen Geſchwüren, aufgelegt werden. Doch muß man nach Beſchaffenheit der Wunde, die Blat⸗ ter täglich ein bis zwei Mal friſch auflegen. Die gebratene Zwiebel dient zum Erweichen verhärteter Geſchwüre. 5) L. chalcedonicum. Chalcedoniſche L. Scharlachrother Türkenbund. Kärnthen. Juni. Aus der gelben ſchuppigen Zwiebel kommt ein 2—4’ hoher Stengel, mit linien-lanzettenför⸗ migen Blättern, welche am Rande der Rückenſchärfe mit weißen Drüſen beſetzt ſind. Am Ende des Stengels kommen die ſchönen, abwärts hängenden, ſcharlach- oder mennigrothen Blumen, von denen man auch einige Abänderungen in der Farbe hat. 6) L. eroceum. Safranfarbige L. X Oeſtreich u. ſ. w. Stengel 2—3“7 hoch. Blätter linienförmig, zerſtreut ſtehend. Blu⸗ men faſt in einer Dolde ſtehend, aufrecht, etwas kleiner und heller gefärbt als bei No. 2, aber von gleicher Geſtalt, ſafranfarbig, mit ſchwarzen Flecken beſtreut. 7) L. catespei. Catespäiſche L. X Engl.: Cawesby’s Lily. Süd⸗Carolina. Eine ſehr ſchöne Art. Stengel 1—2’ hoch, mei⸗ ſtens einblumig. Blätter linien-lanzettenförmig. Blumen groß, aufrecht, ausgebreitet, auswendig grünlich, inwendig am Grunde gelb und ſchwarzroth gefleckt, übrigens feurig hochroth. 8) L. japonicum. Japan L. * Zwiebel weißſchuppig. Sten⸗ gei 1—2“ hoch, einblumig, mitunter auch zwei⸗ bis dreiblumig. Blätter lanzettenförmig. Blumen prächtig, nickend, ſehr groß, weiß, glockenförmig, die Kronblätter auswendig mit ſchmutzig⸗purpurro⸗ them Anfluge und grünlicher Mittelrippe. 9) TL. longiflorum. Langblumige L. Japan. Stengel 1—27 hoch, einblumig, ſelten zwei- bis dreiblumig. Blätter anſitzend, zerſtreut ſtehend, ſchmal-lanzettenförmig, an beiden Enden geſchmä⸗ lert. Blumen übergebogen, 5—53” lang, röhrig⸗glockenförmig, weiß, prachtvoll. 10) L. Martagon. Gelbwurzelige L. Türkenbund. Heidni⸗ ſche 2. Rothe Berg L. Goldwurz. Cymbeln. Ungarn, Deutſch⸗ land. Zwiebel ſchuppig, goldgelb, groß. Stengel gefleckt, 3—47 hoch. Blätter quirlſtändig, ei-lanzettenförmig. Blumen überhän⸗ ! | | h | | 11 — 393 — gend, mit zurückgerollten Blättern, roth, oft dunkel gefleckt, in eine große, pyramidaliſche Endtraube geordnet. Variirt mit weißen, purpurrothen, gefüllten, gelben, goldgelben, orangenfarbigen und hellrothen Blumen. 11) L. philadelphicum. Philadelphiſche L. — Engl. Philadel- phia Lily. Pennſylvanien u. ſ. w. Stengel 2’ hoch, ein- bis zweiblumig. Blätter quirlſtändig, lanzettenförmig. Blumen auf— recht, ſehr ſchön, dunkel ſafranfarbig— ſcharlachroth, inwendig nach der Baſis zu gelb und dunkel gefleckt. | -12) L. speciosum. Prächtige L. Japan. Sie wird für die 1 prachtoollſte Art dieſer Gattung gehalten. Stengel 2—3“ hoch, J 10 1 I 4 7 1 FA 7 etwas graugrün bereift, oben in Blüthenäſte getheilt. Blätter zer— ſtreut ſtehend, eirund, geſtielt. Die Aeſte abwechſelnd, einblumig. Blumen groß, abwärts hängend, ſehr prachtvoll und wohlriechend. Die Blumenblätter zurückgeſchlagen, 4“ lang, blaß- oder dunkel- roſenroth, ſehr zierlich mit rothen oder ſchwarz-purpurrothen, erha— benen, großen Punkten beſtreut, gegen die Mitte mit bartig-drüſiger Neckarfurche. Ä Kann durch Die Zwiebelſchuppen vermehrt werden, in einem Topfe mit Sand und in ein lauwarmes Miſtbeet geſetzt. 13) L. superbum. Stolze L. Nordamerika. Eine ausgezeich— er ſchöne Art. Zwiebel glattrund, mit ſeitwärts gehenden Fort— ſätzen, aus kleinen, weißen, ſtumpfen Schuppen beſtehend. Stengel 3—6’ hoch. Die untern Blätter in Quirlen, die oberſten zerſtreut, alle lanzettenförmig. Die überhängenden Blumen bilden bei einer ausgewachſenen Zwiebel eine ſehr reiche, über 13“ hohe Pyramide. Blumenblätter zurückgerollt, faſt 3“ lang, mit grüner Nectarfurche, dann bis zur Mitte goldgelb, mit vielen kleinen, runden ſchwarzen Flecken geziert, übrigens bis zur Spitze feurig- ſcharlachroth. Sie je eine der größten Zierden für Rabatten' und Blumenbeete. 14) L. tigrinum. Tigerlilie. X Engl. Tiger Lily. China. Diefe N Artſteht der vorigen nicht nach. Stengel 4 — 6“ hoch, und trägt in den Blattwinkeln viele kleine ſchwarzviolette Zwiebelchen, welche ſpäter⸗ hin abfallen und in einem lockern Boden bald einwurzeln. Blätter zerſtreut ſtehend, anſitzend, die untern linien-lanzettenförmig, die oberſten herz-eiförmig. Blumen groß, mennig-ziegelroth, überhän— gend. Kronblätter Fenn, inwendig mit vielen rundlichen, ſchwarzen Flecken getigert. Die Blumen ſtehen bei großen Zwie— beln zu 40—70 und mehrere in einer großen pyramidaliſchen End⸗ rispe. Legt man die kleinen Stengelknöllchen im Herbſte 1“ tief in Käſtchen voll lockerer, guter Erde, durchwintert ſie froſtfrei, pflanzt ſie im folgenden Herbſt 2“ tief ins freie Land und pflegt ſie gut, 1 ui — 394 — fo blühen fie ſchon im zweiten Jahre, obgleich anfangs mit 1—2 kleinen Blumen. Cultur: Sie lieben alle, ſowohl die hier genannten, als die noch übrigen 10—12 Arten, einen lockern, fetten, doch nicht zu friſch ge— düngten, mäßig feuchten Boden und einen ſonnigen Standort. Die Düngung geſchieht am beiten mit altem, verwestem Kuhdünger, welcher nicht viel Stroh enthält; jedoch ſo, daß die Wurzeln den— ſelben nicht berühren können. Man verpflanzt fie nach dem Ab— ſterben der Blumenſtengel, nachdem ſie mehr oder weniger Brut an— ſetzen, alle 2—4 Jahre, und zwar nach Maßgabe der Feuchtigkeit und Lockerheit des Bodens und der Größe der Zwiebeln, 3, 4—6’’ tief und 6—12“ von einander. Wenn die Zwiebeln aus der Erde gaommen find, muß man fie von der Nebenbrut befreien und bald wieder einpflanzen. Will man ſie einige Zeit aufbewahren, ſo müſ— ſen ſie mit Sand bedeckt werden. Die Vermehrung geſchieht ſowohl durch die Nebenbrut und durch den Samen, als auch durch abge— trennte Zwiebelſchuppen, welche man 6—8% tief in Käſtchen oder Töpfe, in ſehr ſandige, leichte Erde ſteckt und am froſtfreien Orte durchwintert. Im zweiten Jahre haben ſich am untern Theile der Schuppen kleine Zwiebeln gebildet, welche man alsdann ins freie Land pflanzen kann. Alle Arten laſſen ſich hier im freien Lande cultiviren, es iſt aber anzurathen, daß man No. 1, 8, 9 und 12 im Winter mit Erde anhäuft und ſtark mit Laub bedeckt. Auch ſollten ſie nur in einen mäßig feuchten, ſandigen Boden gepflanzt werden. Linaria. Fraueuflachs, Leinkraut.—Engl. Toad-Flax. 1) L. alpina. Alpen F. O Kärnthen u. ſ. w. Stengel 6““ hoch, äſtig. Blätter federförmig, glatt. Blumen traubenſtändig, hell- oder dunkelblau, mit langem Sporne und gold- oder ſafran— gelbem Gaumen. Der Samen muß in leichten, ſandigen Boden geſäet und ſchattig gehalten werden. 2) L. bipartita. Zweitheiliger F. O Marocco. Stengel 1—13’ hoch, äſtig. Blätter linienförmig. Blumen ſchön, ſehr zahlreich, in ährenförmigen Trauben, ſchön blau; hellblau oder gelb mit blau. Der Same kann im Herbſt oder März an beſtimmter Stelle ins freie Land, in guten, lockern Boden geſäet werden. Eig⸗ net ſich gut zu Einfaſſungen. 3) L. triornithophora. Höchſter F. X Portugal. Stengel 4—6“ hoch, äſtig. Blätter drei- und vierfach quirlſtändig, halb» ſtengelumfaſſend, lanzettenförmig. Blumen ſehr groß, geſtielt, vio— lett-purpurroth mit gelbem Gaumen, traubenſtändig. r - — ze — 395 — Liebt fette Dammerde mit ein Fünftel Sand gemiſcht im Topf, und eine lockere fette Erde im freien Lande. Vermehrung durch Samen. 4) L. vulgaris. Gemeiner F. O Deutſchland. Stengel — 13’ hoch. Blumen ſchön, groß, gelb. | 5) L. versieolor. Bunter F. © Südfrankreich. Blumen gelb und weiß, oder röthlich in Endähren. Die beiden letztern Ar- ten wachſen in jedem Gartenboden. Linum. Flachs, Lein. — Engl. Flax. Von dieſer reichen Gattung möchten folgende Arten beſonders zu empfehlen ſein. 1) L. alpinum. Alpenliebender F. X Oeſtreichiſche Alpen. Blumen groß, himmelblau, faſt doldentraubig. Verlangt etwas leichten Boden und einen etipas ſchattigen Standort. 2) L. anglicum. Engliſcher F. X England auf Kreideber- gen. Blumen ſchön, groß, blaßblau. Gedeiht in jedem lockern, nahrhaften, nicht zu naſſen Gartenboden. 3) L. angustifolium. Schmalblättriger F. X England u. ſ. w. Blumen ſchön hellblau. 4) L. austriacum. Oeſtreichiſcher F. % Blumen blaßröth⸗ lich⸗hellblau, ſchön. 5) L. Berendieri. Berendieriſcher F. O Texas. Eine ſehr ſchöne Art. Blumen dunkelgelb, im Grunde faſt orangenfarbig. 6) L. flavum. Gelber F. h J Blumen ſchön gelb, fein geſtreift, doldentraubig. | 7) L. grandiflorum. Großblumiger F. X Blumen ſchön, groß, roſenroth. | 8) L. hypericiſolium. Johanniskrautblättriger F. X Eine der ſchönſten Arten. Blumen prächtig, zahlreich, endſtändig, hell— purpurroth. L monogynum. Einweibiger F. h Blumen ſehr ſchön, groß, weiß, doldentraubig. 10) L. sibiricum. Sibiriſcher F. 2% Blumen ſchön, groß, prächtig himmelblau. 11) TL. trigynum. Dreiweibiger F. 2 Oſtindien. Winter bis Frühling. Stengel 1—3“ hoch, glatt, äſtig. Blätter abwech— ſelnd, glatt, elliptiſch, ganzrandig, geſtielt. Blumen gelb, endſtän— dig. Es giebt kaum eine andere Pflanze, die im Winter ein Glas— haus mehr ausſchmückt, als dieſe. Man giebt dieſer letzten Art im Winter 40—550 Wärme, auch wohl nur 36—45, ſtellt fie im Sommer ins Freie, und pflanzt fie in Lauberde mit $ Flußſand ge— — 396 — miſcht und hält ſie in mäßiger Feuchtigkeit. Vermehrung durch Stecklinge unter Glocken im warmen Miſtbeete. Die perennirenden Arten werden durch Wurzeltheilung und Samen, die ſtaudigen und ſtrauchartigen auch durch Stecklinge vermehrt. Lisianthus. Bauchblume.— Engl.: Lisianthus. Von dieſer Gattung ſind folgende einjährige Arten zu empfeh— len: L. chelonoides, L. glaucifolius, L. longifolius, L. pulcher- rimus, L. purpurascens, L. Russelianus. Vorzüglich ſchön iſt die letzte Art. Der Samen wird im April in lockere, fette, mit Sand vermiſchte Dammerde oder Walderde gepflanzt und die Töpfe in ein warmes Miſtbeet geſtellt, und die Pflänzchen Ende Mai in's freie Land verpflanzt. 7 Lithospermum. Beinſame.— Engl.: Lithospermum. 1) L. pulchrum. Schöner B. A Kentucky, Virginien u. ſ. w. April. Eine ſehr ſchöne Frühlingsblume mit 1I—2“ hohen, eckigen, glatten Stengeln und knolliger Wurzel. Wurzelblätter geſtielt, eirund, ſtumpf, blaugrün. Stengelblätter ei-lanzettenförmig, an— ſitzend. Blumen ſehr ſchön, erſt roth, dann himmelblau, dolden— traubig. 2) L. purpureo-ceruleum Purpurblauer B. X h Europa. Inli. Blumen ſchön, purpurroth und himmelblau. Die erſte Art verlangt einen lockern, fetten, nur mäßig feuchten, gegen Mittag beſchatteten Boden; die zweite Art einen nahrhaften, jedoch nicht zu fetten Sandboden. Beide werden im Auguſt durch Wuzeltheilung vermehrt. L. davuricum iſt auch ſchön. f Lobelia. Lobelie.— Engl.: Lobelia. No. 3 aber Cardinal flower. Dieſe ſchöne Gattung zählt über 30 Arten. Folgende find ent- weder hier bekannt oder ſehr ſchön: 1) L. amena. Liebliche L. X Nordamerika. Blumen ſchön himmelblau, in einſeitigen, vielblumigen, traubenförmigen Aehren. Verlangt einen fetten, lockeren, nicht zu naſſen Sandboden. 2) L. bicolor. Zweifarbige L. 2 O Cap. Juni. Blumen klein aber zahlreich, zierlich, blaßblau oder himmelblau, am — 397 — Schlunde gelblichweiß. Iſt mehr für den Topf geeignet. Der feine Samen wird im April in einen Topf in nahrhafte Laub— oder Walderde mit Sand gemiſcht, geſäet und nicht bedeckt, ſon— dern nur angedrückt und dann in's Zimmer oder lauwarme Miſt— beet geſtellt, ſchattig und mäßig feucht gehalten. Im Winter 36 bis 459 W. 3) L. cardinalis. Cardinals-L. X Engl.: Cardinals flower. Nordam., an ſumpfigen, etwas beſchatteten Stellen und an klei— nen Gewäſſern. Blumen ſchön, brennend hochroth, in verlänger— ter einſeitiger Traube. Verlangt einen nahrhaften, etwas ſandi— gen Boden und ſchattig. Den Samen ſäet man im April in ſan— dige Wakderde und ſetzt den Topf in ein lauwarmes Miſtbeet. 4) L. cœrulea. Blaue L. J Cap. Blumen ſehr groß, ſchön dunkelblau, im Schlunde gelb. Verlangt gleiche Behandlung mit No. 2. Im Winter einen trockenen Stand und wenig Waſſer. 5) L. coronopifolia. Schlitzblätterige L. Y h Cap. Blu men groß, ſchön blau, mit weißem Schlunde. Cultur wie No. 4. 6) L. Erinus. Langſtielige L. O8 Cap. Eine zierliche, reichblühende, niedrige Pflanze. Blumen himmelblau, mit weiß und blau gefleckter Unterlippe. Hat viel Aehnlichkeit mit No. 2 verlangt dieſelbe Cultur. 17) L. fulgens. Leuchtende L. 1 Mexico. Blumen groß, leuchtend ſcharlachroth, in einer langen, faſt einſeitigen Endtraube. | Cultur wie No. 4, im Winter aber 38—459 W. und wächſt am beſten in einer Miſchung von fetter Wiefen-, Laub- und Schlamm⸗ erde mit 4 Sand und im Frühjahre bis nach der Blüthe den Un— terſatz voll mit Regenwaſſer erhalten. | 8) L. heterophylla. Verſchiedenblätterige LS. 2 O Neu: holland. Blumen von prächtiger blauer Farbe und anſehnlicher Größe, in einſeitigen Trauben. Liebt ſandige fette Lauberde, im Winter 38—459 W., übrigens wie No. 3. N 9) L. ignea. Feuerige L. V Mexico. Iſt die ſchönſte Art dieſer Gattung. Blumen prächtig, groß, in langen beblätterten | Endtrauben, ſehr feurig ſcharlachroth, mehr in's Gelbe ſchimmernd als bei L. fulgens und noch ſchöner. Cultur wie No. 3, ſie muß im Sommer viel Waſſer haben und bei 38—459 W. an den Fen⸗ ſtern überwintert werden. 10) L. princeps. Fürſtliche L. 1 Mexico. Blumen groß, prächtig ſcharlachroth, in langen Endtrauben. Cultur wie No. 3, welcher Art ſie ſehr nahe ſteht. 11) L. punicea. Dunkelrothe L. % Mexico. Blumen in einer ſehr dichten, pyramidaliſchen Endtraube, prächtig hochroth. 34 ———— — 398 — Blüthezeit und Cultur wie No. 3, vielleicht aber nicht ſo viel Waſſer. 12) L. splendens. Glänzende L. X Mexico. Blüthezeit und Cultur wie No. 7. Blumen groß, leuchtend ſcharlachroth, eine lange, faft einſeitige Traube bildend. 13) L. stellata. Sternförmige L. X Blumen prächtig, ſchwarzpurpurroth. Cultur ſiehe No. 3. 14) L. surinamensis. Surinamiſche L. k Blumen ſchön, groß, hellroth, inwendig weißgelblich. Verlangt fette, ſandige Miſtbeeterde und ſehr warm. (60-70 W.) 15) L. syphilitica. Gemeine L. Blaue Cardinalsblume. % Nordam. Blumen ſchön, hell- oder dunkelblau, oder weiß, in langen ährenförmigen Endtrauben. Gedeihet in jedem lockern, fetten Boden. 16) L. violacea. Violette L. V Blumen prächtig, leuchtend, e e oder violett-dunkelcarminroth. Cultur wie No. 3. 17) L. atrosanguinea. Dunkelblutrothe L. X Blumen präch— tig, ſchwärzlich-blutroth, in einer langen Traube. Cultur wie No. 3. Sie werden alle durch Samen gezogen und wo die Behandlung nicht ſchon angegeben iſt, in ſandige Walderde geſäet, der Topf in ein lauwarmes Miſtbeet geſtellt und etwas ſchattig und mäßig feucht gehalten. Lonicera. Lonicere, Heckenkirſche.— Engl.: Honey-Suckle, auch Caprifolium. Geisblatt. Dieſe kletternden Zierſträucher enthalten an 30 Arten und ſind hier ſehr beliebt, aber ſelten ſchicklich angepflanzt. Sie ſind am beſten geeignet um Lauben, Zäune, Wände oder Säulen damit zu bedecken, hier aber ſieht man fie gewöhnlich in einem Hofe (yard) an weiße Kreuze in einem verworrenen Klumpen hängen, was mich oft an einen verwilderten Kirchhof erinnert. Folgende Arten ſind die bekannteſten oder ſchönſten: 1) L. Caprifolium. Je länger je lieber, Geisblatt. 2 Mit wohlriechenden, röthlichen, inwendig gelben Blumen, welche am Ende der Zweige in einem Quirl ſtehen und einen Kopf bilden. Dient vorzüglich zu Lauben. 2) L. chinensis. Chineſiſche L. h Mit ſehr wohlriechenden, ſchönen, auswendig purpurröthlichen, inwendig weiß, in's Gelbe en. und Röthlichgelbe übergehenden Blumen, auf kurzen Stielen zwi⸗ ſchen zwei blattartigen Bracteen ſitzend. 3) L. cœrulea. Blaue L. h Mit weißen oder blaßgelben Blumen, welche auf einem Blumenſtiel gepaart in den Winkeln der Blätter ſtehen und längliche blaue Beeren hinterlaſſen. 4) L. flayum. Gelbe L. h Mit ſchönen, dunkelgelben, wohl— riechenden Blumen. 5) L. grata. Schöne L. h Mit ſcharlachrothen, inwendig gelblichen Blumen, welche in zwei dicht über einander ſtehenden vielblumigen Quirlen ſtehen. 6) L. Ledebourii. Ledebour'ſche L. h Mit ſchönen, roth⸗ gelben, faſt orangenfarbenen Blumen. | L. nigra Schwarze L. h Mit röthlichen Blumen, welche auf einem Blumenſtiele gepaart in den Winkeln der Blätter ſtehen und runde ſchwarze Beeren tragen. 8) L. parvifolia. Kleinblumige L. h Mit rothen, kleinen, mit Deckblättchen verſehenen, am Grunde aufgeblaſenen Blumen. 9) L. sempervirens. Immergrüne L. k Die ſchönſte Art, mit hell⸗ſcharlachrothen, inwendig gelben Blumen, welche am Ende der Zweige in dicht übereinander ſtehenden Quirlen ſtehen, unter denen ſich kleine Blätter befinden. 10) L. tatarica. Tatariſche L. h Mit röthlichen oder gelb— lich⸗-rothen Blumen, welche auf einem ſchwachen Stiele gepaart in den Blattwinkeln ſtehen und rothe Beeren hinterlaſſen. Die Vermehrung geſchieht durch Ableger, Stecklinge, Wurzel— ſproſſen und auch durch Samen, welcher gleich wenn er reif iſt geſäet wird. | | Lophospermum. Kammfjame.—Engl.: Lophospermum. 1) L. erubescens. Erröthender K. kh & Mexico. Stengel klimmend, 8—12“ hoch, faſt krautartig. Blätter herzförmig, zu— — — — — — — geſpitzt, eckig, auf beiden Flächen weichhaarig. Blumen prächtig, glockenförmig, zahlreich, auswendig weichhaarig, roſenroth, inwen— dig im Schlunde weiß und roth gefleckt und mit zwei goldgelb ge— barteten Linien der Länge nach geziert. 2) L. scandens. Kletternder K. 2 h Mexico. Gleicht ganz der erſten Art, die Blumen find aber mehr purpur-roſenroth, dunkler und auswendig nicht weichhaaxig. Sie find zur Beklei— dung von Wänden und Gebäuden ſehr zu empfehlen. Vermeh— rung durch Samen im März oder April in lockere Wald- oder Lauberde in einen Topf geſäet, nur ſehr dünn bedeckt und im lau— — 400 — warmen Miſtbeete ſchattig und mäßig feucht gehalten, oder durch Stecklinge im Frühjahre, welche eher blühen, als die aus Samen gezogenen. Lunaria. Mondviole. — Engl.: Honesty oder Satin Flower. I) L. annua. Jährige M. © 8 Deutſchland. Stengel 1 bis 3“ hoch. Blätter herzförmig länglich. Blumen ſchön, violett- purpurroth oder weiß, geruchlos, traubenſtändig. 2) L. rediviva. Spitzfrüchtige M. X Deutſchland. Stengel 1 bis 3“ hoch. Blätter tief herzförmig, langgeſpitzt, geſägt. Blu- men ſchön, violett, dunkel geadert, wohlriechend. Der Samen beider Arten wird im Herbſt oder im März und April in's freie Land in lockeren, fetten, tief gegrabenen Boden geſäet. Pflanzen ſich ſpäter oft von ſelbſt fort. Lupinus. Lupine, Wolfsbohne, Feigbohne.— Engl.: Lupin. Eine gegen 50 bis 60 Arten reiche Gattung, wovon folgende wohl die ſchönſten ſein mögen: 1) L. aridus. Trockne L. X Stengel 1’ hoch, äſtig. Blätt⸗ chen (7) länglich-lanzettenförmig, am Grunde geſchmälert, After— blätter pfriemenförmig. Blumen ſehr ſchön, in ſehr dichten, co— niſchen, 4 bis 5“ langen, ährenförmigen Trauben. Fähnchen auf der Scheibe purpurröthlich. 2) L. concinnus. Nette L. O Californien. Blätter meiſtens wurzelſtändig, dicht zuſammengeſtellt; Blättchen ſehr klein, keil— ſpatelförmig, etwas rinnenförmig, acht- bis neunzählig. Blumen violett und gelb, in langgeſtielten, dichten, eiförmigen, mit langen weißlichen Haaren bekleideten Aehren ſtehend, welche ein ſehr zier— liches Anſehen haben. 3) L. grandifolius. Großblätterige L. X Californien. Sten⸗ gel 3“ hoch, weichhaarig. Blätter ſehr ſchön und groß; Blättchen ſchildförmig-fingerförmig zuſammengeſtellt, lanzettenförmig und verkehrt-eirund⸗lanzettenförmig, ſpitz, fein gewimpert. Blumen meiſtens in ſiebenblüthigen, dichten Quirlen ſtehend, die eine auf- rechte, über 12“ lange Traube bilden, dunkelviolett, im Verblühen braun werdend. Dieſe Art iſt für Blumenrabatten eine der ſchönſten. | 4) L. Hartwegii. Hartwegiſche 2. O Mexico. Blättchen abgeſtumpft, behaart. Stengel 2 bis 3“ hoch. Blumen prächtig, blau. | — 401 — 5) L. hirsutus. Rauhhaarige L. O Arabien u. ſ. w. Sten⸗ gel 2 bis 4 hoch, rauhhaarig. Blättchen länglich-ſpatelförmig, auf beiden Flächen rauhhaarig. Blumen ſchön, abwechſelnd ſte— hend, blau oder fleiſchfarbig-purpurroth. 6) L. luteus oder odoratus. Gelbe L. O Sicilien. Stengel 13 bis 3“ hoch. Blumen in langen ſchönen Aehren, quirlſtändig, wohlriechend, gelb, anſitzend. Eine ſchöne, in den Gärten lang bekannte Zierpflanze. 7) L. Marshallianus. Marſchall'ſche 2. X Californien. Blumen dicht und faſt quirlförmig in langen Trauben ſtehend, ſchön, weißlich und blau, lillafarbig, blaßblau u. ſ. w. 8) L. mutabilis. Veränderliche LS. O 5 Santa Fe de Bo⸗ gota. Stengel faſt baumartig, unten holzig, 4 bis 6 hoch. Blättchen glatt, lanzettenförmig, nach der Baſis verſchmälert, ſtumpf, ſtachelſpitzig, faſt meergrün. Blumen prächtig, ſehr wohl- riechend, in langen, lockeren Trauben, je fünfquirlſtändig, weiß, auf der Scheibe des Fähnchens gelb oder goldgelb, ſpäterhin in violett färbend. Noch ſchöner iſt 125 Varietät von dieſer, L Oruikshanskii, Cruikſchanski' ſche L. 9) L. nanus. Zwerg⸗L. © Satifornien. Eine der lieblich⸗ ſten Sommerzierpflanzen. Stengel 1 bis 2 hoch, äſtig, gleich den Blättern behaart. Blättchen lanzettenförmig. F weichhaarig, ſehr ſchön, die unteren Blumenſtiele in Quirlen, die oberen abwechſelnd ſtehend. Blumen geruchlos, mit himmel⸗ blauen, auf der Scheibe weißen, dunkelblau punktirten, ſpäter in's Violette übergehenden Fähnchen, hellblauen Flügeln und weiß— lichen, an der Spitze purpurrothen Schiffchen. | 10) L. nootkatensis. Nootka L. Y Eine 13’ hohe, ziemlich bekannte Zierpflanze. Blumen ſchön, geſtielt, quirlſtändig, in anſehnlichen, zahlreichen Trauben, blau, violett, gelblich und — — 11) L. perennis. Ausdauernde L. X Nordamerika. * ‚gel 2 bis 3’ hoch. Blumen ſehr ſchön, abwechſelnd ſtehend, i Trauben, blau, oft mit violettem Fähnchen. | 12) L pilosus. Behaarte L. O Südeuropa. Blumen quirl- förmig in Trauben ſtehend, ſehr ſchön, fleiſchroth, auf der Scheibe | des Fähnchens purpurroth. | 13) L. e Vielblätterige L. 2 Eine der prächtig⸗ ſten Arten und in Europa faſt in allen Gärten bekannt. Stengel 3 3 bis 4 hoch. Trauben ſehr lang, prächtig, Anfangs kegelförmig. Blumen langſtielig, oben faſt in Quirlen, unten zerſtreut ſtehend, drei Mal länger als der Kelch, ſchön, blau und weiß und in meh- 34 I reren anderen Farben. Das Fähnchen auf der Scheibe gelblich oder weiß. Pflanzt ſich häufig von ſelbſt fort. 14) L. rivularis. Bach-L. % h Californien. Eine ſchöne, reichblühende, halbſtrauchartige Zierpflanze. Blumen ſehr an— genehm nach Honig duftend, ſchön, das Fähnchen weiß, am Grunde zu beiden Seiten blau, in der Mitte etwas punktirt, die Flügel blaßblau, in's lillafarbige ſchimmernd und dunkle Adern. 15) L. versicolor. Verſchiedenfarbige L. X Californien. Eine ſchöne, niedrige Art, mit blau-, roth- und gelbbunten, wohl- riechenden Blumen. Die Lupinen lieben alle einen tiefbearbeiteten, lockeren, nahr— haften, mäßig feuchten Sandboden und eine etwas ſonnige Lage. Die perennirenden Arten halten im Freien aus, doch iſt es am beſten, wenn man alle Arten durch Samen jedes Jahr friſch zieht. Der Samen wird im April auf ein lockeres Beet in's freie Land geſäet. Lychnis. Lychnis.— Engl.: Lychnis. 1) L. chalcedonica. Chalcedoniſche L., brennende Liebe, Je— ruſalemsblume. u Japan u. ſ. w. Stengel 3 bis 4’ hoch, be— haart, gegliedert. Blätter entgegengeſetzt, ei-lanzettenförmig. Blumen ſchön, ſcharlachroth, in dichten, gleichhohen Endbüſcheln ſtehend. Varietäten: 1) mit weißen, 2) mit fleiſchrothen, 3) mit roft- farbig⸗-fleiſchrothen, 4) mit prächtigen, gefüllten ſcharlachrothen und 5) mit gefüllten weißen Blumen. Die gefüllt blühenden Varietäten ſind beſonders ſchön. Sie lieben einen lockeren, fetten, im Winter nicht zu naſſen Boden. Die Vermehrung kann durch Wurzeltheilung, auch durch Stecklinge im Auguſt geſchehen, wozu man die unteren Seitenzweige nimmt. Die einfachen Arten auch durch Samen. 2) L. Coeli rosa. Himmelsröschen. O Orient. Stengel 1’ hoch, oben gabeläſtig. Blätter linien-lanzettenförmig. Blumen ſchön, roſenroth, einzeln endſtändig. Der Samen wird im April in's freie Land geſäet. 3) L. fulgens. Leuchtende L. X Sibirien. Stengel 2 bis 227 hoch, ſehr behaart, gegliedert. Blättchen oval-länglich, auf beiden Flächen fteifhaarig. Blumen ſehr prachtvoll, brennend ſcharlach— roth, in Endbüſcheln. Wird wie No. 1 behandelt und aus Sa⸗ men gezogen. f — 403 — 4) L. grandiflora, oder L. coronata. Großblumige L. % China. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Stengel 1 bis 13’ hoch, gegliedert Blätter oval-eirund. Blumen groß, prächtig, gelblich— ſcharlachroth, einzeln ſeiten- und endſtändig. Vermehrung durch Sprößlinge und Stecklinge. Im Topf in lockerer Damm- oder Miſtbeeterde mit ein Sechstel Lehm und ein Viertel Flußſand; im freien Lande ſchattig und im Winter mit Bedeckung. 5) L. viscaria. Pechnelke. 2% Kärnthen, auf trockenen Wieſen. Stengel 1 bis 27 hoch, klebrig. Blätter lanzetten- förmig, glatt. Blumen quirlförmig, ſchön, roth. Variirt mit ſehr ſchönen, gefüllten Blumen. Vermehrung durch Wurzel— theilung. Lysimachia ephemerum. Weidenblätterige Lyſimachie. Engl.: Loose Strife. N Sibirien. Stengel 2 bis 37 hoch. Blätter ſtiellos, linien— lanzettenförmig, 1 unten braun punktirt. Blumen zier⸗ lich, weiß, purpurroth geadert, in langen Endähren. Vermehrung durch Wurzeltheilung. Magnolia. Magnolie. — Engl.: Magnolia. 1) M. acuminata. Langgeſpitze M. h Engl.: Cucumber Tree. Virginien, Nord-Carolina u. ſ. w. Wird ein ſehr hoher Baum, 40 bis 50’ und darüber hoch. Blätter abfallend, länglich oder eirund⸗ länglich, langgeſpitzt, unten weichhaarig. Blumen gelblich, auswendig bläulich. 2) M. auriculata. Geohrlappte M. hz Engl.: Earleaved M. Süd⸗Carolina und ſüdlicher in allen Staaten. Blätter ab- fallend, glatt, unten etwas graugrünlich, verkehrt-eirund-ſpatel⸗ förmig, am Grunde herzförmig, geohrlappt, zugeſpitzt. Blumen ſchön, weiß. | 3) M. pyramidata. Pyramidaliſche M. h Süd⸗Carolina und ſüdlicher. Blätter abfallend, glatt, auf beiden Flächen gleich— farbig, ſpatelförmig-verkehrt-eirund, am Grunde herzförmig. Blu— men groß, weiß. 4) M. conspieua. Lilienblumige M. h Engl.: Chandelier. China. 30 bis 40“ hoch. Blätter verkehrt-eirund. Blumen | zahlreich, prächtig, groß, lilienförmig, weiß, wohlriechend. 5) M. cordata. Herzblätterige M. E Engl.: Heart shaped- | leaved M. un und eigen 40 — 50“ hoch. Blätter ab— #7 8 a s * | = 1 Y * f g f a" 1 Al Wr % AP 2 1 aa; ” * Fi >> & 3 3 BI== -y © 9 — - 11 * * 3 22 €. * Fi Erf 4 . — 3 1 # 2 \ x 4 — 404 — fallend, herzförmig, faſt eirund, zugeſpitzt, unten fein filzig, oben glatt. Blumen weißlichgelb. 6) M. fuscata. Bräunliche M. R Engl.: Small flowering M. China. Ein immergrüner Strauch von 4—6“ Höhe. Blätter aus- dauernd, elliptiſch-länglich, langgeſpitzt, ſtumpflich, glatt, glänzend. Blumen aufrecht, nicht ſchön, aber wohlriechend, ſchmutzig bräun— lichgelb, am Rande purpurroth. 7) M. glauca. Graue M. 2 Engl.: Swamp- oder Sweet- scented M. Pennſylvanien bis Süd-Carolina an feuchten Orten. Stamm 5— 10“ hoch. Blätter elliptiſch, oben glänzendgrün, unten bläulich-weißgrau, abfallend. Blumen ſchön, weiß, wohlriechend. 8) NM. gracilis. Schlanke M. M. tomentosa. 2 Japan. Blüht vor Ausbruch der Blätter. Blätter abfallend, verkehrt ei— rund, langgeſpitzt, in der Jugend unten weichhaarig, im Alter glatt. Blumen aufrecht, purpurroth und weiß. 9) M. grandiflora. Großblumige M. : Süd⸗-⸗Carolina, Georgien, Florida. Ein prächtiger, immergrüner Baum, welcher in Florida bis 80“ hoch wird und dort ganze Waldungen bildet. Blätter groß, oval-länglich, zugeſpitzt, lederartig, ausdauernd. Blumen weiß, ſehr groß, prachtvoll, ſehr wohlriechend. Man hat hiervon an 15 Varietäten. 10) M. macrophylla. Großblätterige M. 2 Süd⸗-⸗Carolina und wird dort an 30 hoch. Blätter ſehr groß und ſchön, bis 2’ lang, über die Mitte 10— 12“ breit, abfallend, länglich-verkehrt— eirund, faſt keilförmig, beinahe geohrlappt oder etwas herzförmig, oben grün, glatt, unten weißlich-graugrün, in der Jugend weich— haarig. Blumen ſehr ſchön. Kronblätter weiß, die äußern am Grunde geröthet. 11) M. obovata. Rothe M. M. purpurea, M. discolor. k Japan. Wird 8—10“ hoch. Blätter verkehrt-eirund, glänzend, auf beiden Flächen grün, abfallend. Blumen ſehr groß und pracht— voll, faſt tulpenförmig, aufrecht, inwendig weiß, auswendig pur— purroth, bisweilen auch inwendig geröthet. Hat mehrere Varietä— ten. Dieſe Art läßt ſich ſehr leicht und ſchneller als andere Ar- ten durch Ableger vermehren. 12) M. odoratissima. Wohlriechendſte M. 2 Java. Ein prächtiger Strauch mit ſchönen Blättern. Blumen faſt ſo groß wie bei M. grandiflora. Anfangs blaß citronengelb, dann faſt leder— gelb. Sie verbreiten einen überaus köſtlichen Wohlgeruch, welcher dem von reifem Obſte gleicht. Der Strauch blüht ſchon bei 3—5“ Höhe. Man pflanzt ihn in lockere Walderde mit etwas Lehm und ein Fünftel Sand gemiſcht und gibt ihm im Winter wenigſtens 40—50° Wärme. 13) M. pumila. Niedrige M. 2 Engl.: Dwarf sweet scented. China. Ein ſehr niedriger, immergrüner Strauch. Blätter eirund— elliptiſch, an beiden Enden langgeſpitzt, wellenförmig, lederartig. Blumen ocherweiß, kugelförmig, etwas überhängend, ſehr wohlrie— chend. Stecklinge in lehmig-ſandige Lauberde oder beſſer, wenn man ſolche haben kann, Torferde geſteckt, mit einer Glocke bedeckt und ſehr warm geſtellt. 14) M. Umbrella. Dreiblätterige M. ? Wird 30—407 hoch. Blätter 1—12“ lang, lanzettenförmig, glatt, abfallend, am Ende der Aeſte ſchirmförmig ausgebreitet. Blumen groß, weiß, wohlriechend. Alle Arten, mit Ausnahme von No. 12, halten unſere Winter im Freien aus, doch iſt es gut den Boden, ſo weit die Wurzeln ge— hen, dick mit Laub zu bedecken und 4, 6, 8, 11, 13 in der Jugend auch mit Cederäſten u. dgl. zu umkleiden. Die Vermehrung der nordamerikaniſchen Arten geſchieht am leichteſten durch Samen, die andern Arten durch Abſenker junger Zweige, die man zuvor mit Draht umwickelt. Mahernia. Mahernie.— Engl.: Mahernia. 1) M. glabrata. Glatte oder wohlriechende M. ? M. odo- rata. Cap. Die ganze Pflanze glatt. Blätter linienförmig, am Grunde ſchmäler und ganzrandig, nach der Spitze zu tief ſägezäh— nig. Blumen hängend, zierlich, gelb, auf zweiblumigen Stielen, angenehm nach Janquillen duftend. Eine ſehr beliebte, leicht zu cultivirende Zierpflanze. f 2) M. grandiflora. Großblumige M. h Cap. Blätter glattlich, lanzettenförmig⸗ keilförmig, ſtumpf, an der Spitze geſägt. | Blumen auf ein- bis dreiblumigen Stielen, ſchön, i ⸗ziegel⸗ roth. | Lieben eine lockere, nahrhafte Lauberde mit ein Fünftel Flußſand vermiſcht und nicht zu weite Töpfe, im Winter wenig Waſſer und 38—50 Wärme. Vermehrung durch Stecklinge im Miſtbeete oder | Topf mit einer Glocke bedeckt. Im Sommer kann man fie ins freie Land pflanzen. Malope trifida. Dreiſpaltige Malope. O Engl.: Malope. Andaluſien. Eine in Deutſchland ſehr bekannte 3—5’ hohe | Zierpflanze. Blätter geſtielt, glatt, gekerbt, die untern rundlich, 1 — 406 — ungetheilt oder undeutlich drei- bis fünflappig, die obern eiförmig, dreiſpaltig. Blumen ſchön, geſtielt, einzeln winkelſtändig, groß, hellpurpurroth, mit etwas dunklern Adern geſtreift. Man ſäet den Samen im April ins freie Land. Malva. Malve. — Engl.: Mallow. 1) M. Creeana. Creean'ſche M. k Die obern Blätter drei⸗ lappig, die Lappen vielſpaltig. Blumen ſchön, lebhaft roſenroth, größer als bei den übrigen ſtrauchartigen Malven. 2) M. Morenii. Moreniſche M. X Stengel weißgrau. Blät⸗ ter faſt rundlich herzförmig, fünflappig, gekerbt, unten weißgrau. Blumen ſchön, hellroth oder roſenroth, in gedrängten Enddolden⸗ trauben. 3) M. moschata. Biſamduftende M. Moſchus M. X Deutſch⸗ land u. ſ. w. Stengel und Aeſte ſcharf, 2—3’ hoch. Wurzelblät⸗ ter nierenförmig, eingeſchnitten. Stengelblätter fünftheilig, die Theile vielſpaltig gefiedert. Blumen ſchön, groß, nach Biſam duf— tend, weiß oder rofenroth, gekerbt. 4) M. umbellata. Doldenblüthige M. h Mexico. Ein 4—6 hoher, ſchöner Zierſtrauch. Blätter herzförmig, faſt fünf— eckig, gezähnt, etwas ſcharf. Blumenſtiele und Kelche filzig. Blu— men ſehr ſchön, roth. Sie werden alle durch Samen vermehrt, die ſtrauchartigen auch durch Stecklinge. Es giebt noch außer dieſen an 12—15 Arten. Marica cœrulea. Blaue Sumpflilie 1 Engl. Marica. Braſilien. Frühling bis Sommer. Obgleich dieſe überaus ſchöne Pflanze hier ſchwer zu cultiviren iſt, da ſie eigentlich ſandige Heideerde und 99—68° Wärme verlangt, ſo iſt doch die Pflanze ſelbſt und noch mehr ihre Blüthe zu prachtvoll, als daß ich ſie ganz übergehen könnte. Aus der faſerigen Wurzel erheben ſich viele auf— rechte, zweireihige, linien-ſchwertförmige, zugeſpitzte, hell meergrüne, 3—4“ lange, 1—13’’ breite, glatte Blätter. Schaft etwas höher, blattartig, und nur durch die ſtärkere Mittelrippe von den Blättern unterſchieden. Seitwärts, unterhalb deſſen Spitze, brechen mehrere vielblumige Scheiden hervor, deren Blumen ſich, oft drei zugleich, in langer Reihefolge nach einander entwickeln. Aeußere Kron—⸗ oder Blumentheile oval, ſtumpf, concav, reichlich 2“ lang, prächtig himmelblau, im Verblühen ins Lillafarbige übergehend, im Grunde gelblich, dunkelbraunroth in unregelmäßigen Querſtreifen gefleckt, über der Vertiefung mit zwei großen, ſchön purpurrothen Flecken = A g auf blaßblauem Grunde geziert, übrigens blaßblau, mit dunkler blauen Streifen. Dieſe überaus prachtvolle Pflanze pflanzt man in fandige Heide- erde (doch möchte fie vieleicht auch in ſandiger Lauberde gedeihen, weil man alle andere Arten dieſer Gattung in Lauberde pflanzt), mit einer ſtarken Unterlage zerſtoßener Ziegelſteine, und giebt den blühbaren Pflanzen einen etwas weiten, aber nicht ſehr tiefen Topf. Man ſtellt ſie bei oben beſagter Wärme nahe unter das Fenſter und im Sommer in einen Loh- oder Sommerkaſten, und hält die Erde ſtets mäßig feucht. Der Same kann gleich nach deſſen Reife oder im März in einen Topf in ſandige Lauberde geſäet und in ein Warmbeet oder in deſſen Ermanglung ſonſt ſehr warm (60 — 759) geſtellt werden. Maurandia. Maurandie.— Engl.: Maurandia. 1) M. Barklayana. Barklay's M. h u Mexico. Blätter herzförmig, eckig, ſpitz, glatt. Blumen prächtig, groß, lebhaft, vio— lettblau. | 2) M. semperflorens. Immerblühende M. h A Mexico. Blätter delta⸗ſpießförmig, ſpitz, glatt. Blumen ſchön, bläulich— blaßroth. Lieben eine mit Sand gemiſchte Laub- und Miſtbeeterde, durch- wintert ſie bei 38—45 Wärme in einem hellen, trockenen Glas— hauſe oder Zimmer nahe am Fenſter, man begießt ſie im Winter ſehr mäßig. Im Sommer gedeihen ſie am beſten, wenn man ſie gegen eine öſtliche oder ſüdliche Wand oder Geländer in's Freie pflanzt, oder an den Fenſtern einer Stube, die eine ſolche Lage hat, an Schnüren hinauf leitet. Im freien Lande wachſen ſie oft an | 12’ hoch und find durchaus mit Blüthen überfüllt. Im Winter verlangen fie von 40 — 502 Wärme. Melaleuca. Cajaputbaum.— Engl.: Melaleuca. | Von dieſer Gattung, die an 40 Arten zählt, möchten folgende die | ſchönſten und am meiſten zu empfehlen fein: I) M. fulgens. Glänzender C. h oder M. splendens. Neu⸗ Süd⸗Wallis. Eine der ſchönſten Arten. Stamm baumartig, 4—8“ hoch. Blätter entgegengeſetzt, linien-lanzettenförmig,. ſpitz, | blaugrün. Blumen prächtig, ſcharlachroth, glatte, dichte, ovale Aehren an den jungen Aeſtchen bildend. 8 2) M. hipericifolia. Johanniskrautblätteriger C. h Neuhol- land. 6—87 hoch. Blätter elliptiſch-länglich, glatt. Blumenäh- | | || 8 — 408 — ren prächtig, dunkelſcharlachroth, in dichten, länglichen, aus dem Stamme und den ſtärkeren Zweigen ſeitwärts hervorkommenden Aehren. Blüht ſehr gern. Die neuholländiſchen Arten ſind bei angemeſſener Pflege in einem hellen Zimmer leicht zu cultiviren. Schnell und ſchlank emporgewachſene Arten muß man fleißig ein— ſtutzen, damit ſie buſchig werden, da ſie gerne aus altem Holze Ne— benäſte treiben. Man pflanzt ſie hier in lockere Lauberde mit ein Fünftel Sand vermiſcht, in nicht zu große Töpfe, und durchwintert fie bei 35 bis 459 W. Melissa grandiflora. Großblumige Meliſſe.—Engl.: Balm. X Kärnthen. Stengel 1— 1“ hoch, viereckig behaart. Blätter eirund, ſpitz, ſcharf geſägt, behaart. Blumen ſchön, groß, hellpur— purroth. Vermehmehrung durch Samen und Wurzeltheilung, und lieben einen fetten, mäßig feuchten Boden. Ohne Bedeckung. Melittis grandiflorus. Großblumige Melittis. 1 Engl.: Melittis, auch Balm. Deutſchland. Stengel 1—13“ hoch. Blätter eirund, egal geſägt. Blumen ſchön, gelblich weiß, der mittlere Einſchnitt der Unterlippe violett. Cultur und Vermehrung wie Melissa grandi- flora. Mesembryanthemum. Zaſerblume, Eiskraut.—Eygl.: Fig-Marigold, auch Ice-Plant. Von dieſer an 300 Arten zählenden Gattung möchten folgende als vorzüglich ſchön genannt werden: 1) M. acinaciforme. Säbelförmige 3. z Cap. Blätter il groß, ſäbelförmig, am Grunde gegenfeitig verbunden, dreieckig, mit ſcharfem Rückenkiele, am Rande faſt gekräuſelt. Blumen groß, | ſehr ſchön, purpurroth, einzeln endſtändig. 11 2) M. æquilaterale. Gleichſeitige 3. 2 Neuholland. Sten⸗ gel ſchwach, niedergeſtreckt. Blätter faſt gleich-dreiſeitig. Blumen prächtig, roth. 3) M. albidum. Weißliche 5. X Cap. Stengellos, eben, weißlich. Blätter dick, pfriemenförmig, dreiſeitig, ſtumpf, mit einem Spitzchen, am Grunde halbſtielrund, ganzrandig. Blumen ſchön, groß, goldgelb, wohlriechend. 4. 4) M. aurantiacam. Pommeranzenfarbige 3. 2 Cap. — — 409 — Stengel 2—5’ hoch. Blätter jtumpf-Dreifeitig, etwas zuſammenge⸗ drückt, graugrün, hell punctirt. Blumen prächtig, zahlreich, glän— zend pommeranzenfarbig. Eine ſehr leicht blühende Art. 5) M. aureum. Goldgelbe Z. h Cap. Stengel 2—4’ hoch. Blätter cylindriſch-dreiſeitig, hell punctirt, graugrün. Blumen prächtig, ſafran⸗goldgelb. 6) M. blandum. Schmeichelnde Z. R Cap. Aeſte zahlreich zuſammengedrückt. Blätter graugrün oder grün, zuſammenge— drücktedreiſeitig, gehäuft ſtehend, ſchmal, faſt verbunden. Blumen geſtielt, prächtig, groß, weißlich-roſenroth, oder weiß und glänzend— hellpurpurroth. 7) M. coceineum. Scharlachrothe 3. 2 Cap. Wird oft mit M. bicolorum verwechſelt, hat aber kürzere Blätter. Stengel 2—3“ hoch. Blätter ftielrundedreifeitig, graugrünlich. Blumen ſehr ſchön, zahlreich, glänzend. Eine vortreffliche Zierpflanze. 8) M. conspieuum. Schönrothe Z. 2 Cap. Stengel 6 bis 12“ hoch. Blatter grün, glatt, ſtumpf⸗-dreiſeitig, gebogen. Blu men zahlreich, prächtig, lebhaft und ſchön roth, ziemlich groß, glän— zend. Man muß aber um reichlich und ficher Blumen zu haben, jährlich junge Pflanzen nachziehen. 9) M. crystallinum. Eisartige oder Cryſtall— 3., Eiskraut. © Engl.: Ice-Plant. Cap u. ſ. w. Juli bis Auguſt. Die ganze Pflanze iſt mit zahlreichen, cryſtallhellen, eisähnlichen Blättern be- deckt, welche derſelben ein ſehr ſonderbares Anſehen geben. Aeſte ſaftig, lang, niederliegend. Blätter flach, groß, eirund, wellenför⸗ mig, fleiſchig. Blumen weiß, klein. Der Same wird im April in lockere, fette Erde geſäet und warm gehalten; die jungen Pflanzen verſetzt man mit dem Ballen in Töpfe und dieſe wo möglich unter Glas etwas warm, oder man pflanzt ſie in der letzteren Hälfte des Monats Mai an einer warmen, | ſonnigen Stelle in's freie Land in lockeren, nahrhaften Grund. Die Blätter werden wie Spinat gekocht und ſchmecken ſehr gut. | 10) M. edule. Eßbare Z. hz Cap. Stengel zmweifchneidig. Blätter einen Finger dick, glänzend, gerade, gleich-dreiſeitig, lang, | ſpitz. Blumen prächtig, etwa 4“ breit, glänzend gelb. Frucht wohlſchmeckend, von der Größe einer kleinen Feige. | 11) M. fragrans. Wohlriechende Z. X Cap. Faſt ſtengellos. Blätter zungenförmig, ſehr dick, ſtumpf, hell punctirt. Blumen faſt | ſiiellos, groß, prachtvoll, gelb, wohlriechend. 12) M. inclaudens. Ungeſchloſſene 3. h Stengel braun. Blätter faſt deltaförmig, dreiſeitig, grün, etwas einwärts gekrümmt, est an der Spitze roth. Die ſchönen, glänzend⸗purpurvioletten 35 | — — 410 — Blumen bleiben ſelbſt bei trüber Witterung und im Schatten geöff— net. Sie blüht leicht und zahlreich. 13) M. lacerum. Zerriſſene 3. ? Cap. Stengel 3—47 hoch. Blätter dreiſeitig, ſäbelförmig, verbunden, graugrün, un— deutlich punctirt. Die zahlloſe Menge der feinen, hellpurpurrothen Kronblätter geben den großen Blumen ein prächtiges Anſehen. Eine leichtblühende Art. 14) M. micans. Schimmerde Z. : Tap. Blätter faſt cy- lindriſch, getrennt, blätterig, grün, ſehr ſaftig. Blumen prächtig, glänzend-dunkel-ſafranfarbig. 15) M. pameridianum. Nachmittägige Z., Ranunkelblüthige 3. O Stengel 4—6“ hoch, faſt zweitheilig, gleich den Blumenſtie— len borſtenhaarig. Blätter fleiſchig, lanzettenförmig, breit, flach, gewimpert. Blumen groß, prächtig, ſchwefelgelb, vielblätterig. 16) M. rubro-einctum. Rothrandige 3. h Eine der präch— tigſten und härteſten Arten, zunächſt mit M. spectabile verwandt, aber Blätter und Blumen ſind größer. Stengel niedrig, ſehr äſtig. Blätter ſchön grün, roth gerändert, ſäbelförmig, eben, dreiſeitig. Blumen prachtvoll, 3“ breit, purpurroth, geſtielt. y 17) M. spectabile. Anſehnliche Z. Gap. Blätter drei» feitig, ſpitz, verbunden, gebogen, punctirt, graugrün, glatt. Blumen prächtig, 2“ breit, hochpurpurroth, langgeſtielt. 18) M. stipulaceum. Afterblätterige Z. E Cap. Blätter ſtielrund-dreiſeitig, lang, pfriemenförmig, einwärts gekrümmt, grau— grün, hell punctirt, am Grunde gerändert. Blumen prächtig, hell roth, faſt 2“ breit. 19) M. tricolor. Dreifarbige Z. O Eine ſehr ſchöne Zier- pflanze. Stengel niederliegend, 6—8“ lang, röthlich, gleich den Blumenſtielen und Blättern mit zerſtreuten cryſtallhellen Blätter— chen beſetzt. Blätter halbſtielrundlich, ſtumpf. Blumen prächtig, glänzend, zahlreich, hellcarminroth, nach der Baſis inwendig weiß, im Grunde dunkelpurpurroth. Variirt mit weißen Blumen. 20) M. turbinatum. Kreiſelförmige 3. : Cap. Stengel ſtrauchartig mit weitſchweifigen Aeſten. Blätter graugrün, verlän— gert, ſpitz, dreiſeitig, gedrängt ſtehend. Blumen lang geſtielt, präch— tig, mit ſehr zahlreichen, blaßpurpurrothen Kronblättern. Cultur: Sie lieben eine fette, lockere Laub- oder Miſtbeeterde mit 2 Flußſand gemiſcht, und eine gute Unterlage zerſtoßener Topf— ſcherben. Man durchwintert ſie im hellen, trockenen Glashauſe oder in einem ſonnigen Zimmer, möglichſt nahe am Fenſter. Die ſtengelloſen, ſehr dickblätterigen Arten verlangen im Winter 45 bis 50 W. die übrigen aber nur 36—45° W. Zu viele Wärme und — 411 — Mangel an Licht erzeugen ſchwache, lange Triebe, welche keine Blu— men bringen. Bei heiterem und einigermaßen mildem Wetter iſt das Zulaſſen atmosphäriſcher Luft ein nothwendiges Erforderniß, und wäre es auch nur um die Mittagszeit. Das Begießen muß im Winter mit großer Vorſicht und Mäßigung geſchehen, beſonders bei feuchtem, trübem Wetter; im Sommer aber verlangen die ſtrauchigen Arten reichliche Feuchtigkeit, wiewohl fie können heftigen und anhaltenden Regen vertragen. Die Vermehrung kann bei den ſtengelloſen Arten durch Sprößlinge, bei den ſtrauchigen durch Steck— linge im temporirten Miſtbeete oder in Töpfen unter Glocken geſche— hen. Viele der härteren, leicht blühenden Arten kann man auch Mitte Mai auf eine ſonnige und ſehr lockere Rabatte pflanzen. Metrosideros. Eiſenmaß.— Engl.: Metrosideros. 1) M. lanceolatus. Lanzettenblätteriges E. h Neuholland. Ein Prachtſtrauch. Blätter lanzettenförmig, ſchmal, ungeſtielt, ſteif, ſpitzig, faſt wie Myrthen riechend. Die Blumen ſtehen unter den jungen Trieben rings um den Stengel oder die Zweige, und bilden eeine längliche, cylindriſche Aehre. Sie find weißlichgrün, aber die langen, ſcharlach- oder hochrothen Staubfäden geben ihnen das prachtvolle Anſehen. | 2) M. speciosus. Prächtiges E. h Neuholland. Blätter lanzettenförmig, nach unten geadert, zugeſpitzt. Blumen ſchön roth, dicht in einem Büſchel ſtehend. Sie werden bei 38 —459 W. durchwintert und in eine lockere, mit ein Fünftel Flußſand ver— miſchte Walderde, in nicht zu große Töpfe gepflanzt. Man begießt ſie im Winter wenig, im Sommer reichlich und ſtellt ſie ſchattig und wo möglich ſenkt den Topf in Kies oder Sand. Vermehrung durch Stecklinge und Samen. Zu empfehlen möchten noch ſein: M. angustifolius, M. Lophantus, M. floribundus, M. umbellatus und M. villosus. Mimosa. Sinupflanze.— Engl.: Sensitive Plant, auch Humble-Plant. I) M. pudica. Gemeine S. Noli me tangere. Schamhafte S. O h Braſilien. Stengel äſtig, 1—37 lang, niedergeſtreckt, gleich den Blattſtielen ſtachlich und behaart-hakerig. Blätter fingerförmig, mit vierzähligen, vieljochigen Fiedern. Blättchen „länglich. Blumenköpfchen rund, hellroth, geſtielt, winkelſtändig. Bei der leichteſten Berührung legen ſich die Blätter dieſer merk— würdigen Pflanze zuſammen und neigen ſich mit dem Stiele herab. | — 42 — 2) M. sensitiva. Empfindſame S. h Braſilien, Tenneſee, Miſiſſiippfi. Stengel und Blattſtiele ſtachlich. Blätter reizbar, verbunden-gefiedert, jede Fieder trägt zwei Paar faſt halb-eirun— der, ſpitzer, unten behaarter Blättchen. Blumen an Farbe und Form denen der vorigen Art ähnlich. Verlangen beide eine lockere, fette, mit etwas Sand vermiſchte Erde. Den Samen ſäet man im März in ein warmes Miſtbeet oder in Töpfe und ſtellt dieſe warm. Die Pflänzchen können in der letztern Zeit des Mais in's freie Land in eine ſehr ſonnige Lage gepflanzt werden, doch muß man, um Samen zu erhalten, einige in Töpfe pflanzen und an einen geſchützten ſonnigen Ort und im Herbſt in eine warme ſon— nige Stube oder in's Glashaus ſtellen. Mimulus. Gauklerblume.— Engl.: Monkey-Flower. 1) M. cardinalis. Scharlachrothe G. V Nordam. Stengel 2—3“ hoch, gleich der ganzen Pflanze zottig-klebrig, Aftig. Blätter verkehrt-eirund-länglich, zugeſpitzt, ſpitz und ungleich gezähnt, nach der Baſis zu ganzrandig, etwas nach Taback riechend. Blumen hell- oder dunkel-ſcharlachroth, oder feurig orangenfarbig-ſchar⸗ lachroth, bisweilen auch ziegelroth, im Schlunde gelb oder oran— genfarbig, dunkelroth gefleckt oder geſtreift, über der Unterlippe gelb gebartet. 2) M. glutinosus. Klebrige G. h Californien. Stengel aufrecht, äſtig, 2—6’ hoch. Blätter klebrig, länglich, ſtumpflich, faſt geſägt, anſitzend. Blumen ſchön, pommeranzenfarbig. 3) M. guttatus. Getüpfelte G. X Mexico. Blumen ſchön, groß, gelb, zahlreich, im Schlunde mehr oder weniger braun ge— tüpfelt. 4) M. luteus. Gelbe G. X Chili. Wuchs der vorigen gleich. Man cultivirt hiervon folgende ſehr ſchöne Varietäten: . a) M. Gromii. Die Stengel 1’ hoch. Blätter oft bräunlich gefleckt. Blumen prächtig, auf jedem Randlappen mit einem, den ganzen Lappen faſt bedeckenden dunkel-kaſtanienbraunen Flecken, im Schlunde braun punktirt, übrigens gelb. b) M. quinquevulnerus. Fünffleckige G. Blumen gelb oder blaßgelb, auf den Randlappen mit mehr oder minder großen car— moiſinrothen oder blutrothen Flecken und im Schlunde roth punktirt. c) M. rivularis. Bach⸗G. Stengel 1—2“ hoch. Blätter rundlich-eiförmig, ungleich gezähnt, die untern geſtielt, die obern anſitzend. Blumen langſtielig, ſehr ſchön und groß, guttagelb, EN — 413 — der unterſte Lappen vorn mit einem großen, dunkelblauen Flecken und am Grunde dergl. Punkten geziert. 7 e) M. variegatus. Bunte G. Eine ſehr ſchöne Varietät. Blumen ſehr zahlreich, prächtig, etwa 1’ lang, weiß oder gelblich, auf jedem Randlappen mit einem violett-purpurrothen, großen Flecken geziert, im Schlunde und am Gaumen purpurroth punktirt. Muß im Topfe an einem hellen, luftigen, froſtfreien Orte nahe am Fenſter durchwintert werden. f) M. Wilsoni. Wilſon'ſche G. Blumen prächtig, gelb, mit rothen Flecken und Punkten. 5) M. moschatus. Biſamduftende G. X Columbien. Die ganze 8—12“ hohe Pflanze iſt mit langen, weichen, drüſigen Zot— tenhaaren bekleidet und hat einen ſtarken Moſchusgeruch. Blätter eirund, ſtumpflich, gezähnelt. Blumen ſchön gelb, zierlich, zahl— reich, auf dem Gaumen gebartet und fein braun punktirt. Es giebt keine andere Pflanze die einen fo richtigen Moſchusgeruch hat wie dieſe. 6) M. roseus. Roſenrothe G. 2 Californien. Sehr ſchön. 1 ne 12—2 hoch, unten äſtig, mit kurzen, weichen Haaren dicht bekleidet. Blätter anſitzend, eirund, gezähnelt, etwas klebrig. Blumen roſenroth, der Gaumen mit zwei gelb gebarteten, roth punktirten Streifen verſehen und der weißliche Schlund roth punktirt. Varietät hiervon iſt M. roseus superbus, mit größeren, dunkler gefärbten Blumen. Den Samen dieſer ſchönen Zierpflanzen ſäet man im März oder April in Töpfe in mit Sand gemiſchte Miſtbeet- oder fette, ſandige Walderde und zwar ſehr dünn und bedeckt ihn nicht, ſon— | dern drückt ihn nur etwas an. Ende April oder Anfangs Mai kann man die Pflänzchen in Töpfe in gute, ſandige Miſtbeeterde oder in's freie Land pflanzen. Sie lieben einen ſonnigen, ſehr fetten, etwas naſſen Boden. Mit Ausnahme der Varietät e, M. variegatus, halten alle Arten unſere Winter im freien Lande aus. |] | | Mirabilis. Wunderblume.—Engliſch: Marvel of Peru (um Louisville Four o’clock, auch Pretty by night). 1 I) M. dichotoma. Gabelſpaltige W. Mexico. Stengel 0 ua hoch, gabeläſtig. Blätter eirund oder herzförmig, ſpitz, ganzrandig, glatt. Blumen ſchön, purpurroth, gelb, weiß, weiß und roth gefleckt, gelb und roth gefleckt, EN Nachts ohe riechend. s | 35° ig U 1 — 414 — 2) M. jalapa. Gemeine W., Schweizerhoſen. X In beiden Indien. Aehnelt ſehr der erſten Art, die Blumen ſind aber ge— ſtielt, geruchlos, 12“ lang, meiſtens ſechsendſtändig zuſammenge— drängt. Stengel gabeläſtig, 2— 5“ hoch. Blätter faſt herzförmig, glatt. Blumen ſehr ſchön, roth, gelb oder weiß, oder auch in die— ſen Farben geſtreift und geſprenkelt. 3) M. longiflora. Langblumige W. Mexico. Stengel 2—4 hoch, gabeläſtig, ſpitz. Blumen weiß, ſehr langröhrig, am Rande oft röthlich, auswendig ſchmierig-klebrig, Abends ſehr wohl— riechend, ſtiellos, endſtändig gehäuft. Eine Varietät trägt violett— purpurrothe Blumen. Den Samen aller drei Arten pflanzt man im April entweder in ein lauwarmes Miſtbeet, einen Topf oder auch in's freie Land. Im Herbſt kann man die Wurzeln herausnehmen, in trockenen Sand packen und froſtfrei überwintern, oder man macht einen 6“ hohen Hügel darüber und legt darauf eine Steinplatte. Wenn keine ſtärken Fröſte mehr zu befürchten ſind, räumt man Stein und Hügel wieder weg. Momordica. Balſamapfel.— Engl.: Balsam-Apple. 1) M. Balsamina. Gemeiner B. O Springgurke. Oſtindien. Stengel kletternd, dünnäſtig, 4—6“ hoch. Blätter handförmig, fünf- bis ſiebenlappig, gezähnt, glänzendgrün. Blumen weißlich— gelb. Früchte ſehr ſchön, ſcharlachroth, rundlich-eiförmig, an bei- den Enden verdünnt, eckig, höckerig. 2) M. Charantia. Bitterer B. Gurkenartiger Springkürbis. O Oſtindien. Stengel und Wuchs wie des vorigen. Blätter herz— förmig, ganzrandig. Früchte länglich langgeſpitzt, eckig, höckerig, röthlich, ſchön. Der Same dieſer beiden Arten wird im April in's freie Land gepflanzt, wo ſie ſtehen bleiben. Die Schönheit der Früchte und ihre Wunden heilende Kraft geben dieſen Pflanzen ihren Werth. Monarda. Monarde.— Engl.: Oswega Tea, auch Balm und Lions Tail. 1) M. didyma. Scharlachrothe M. u M. coceinea.— Engl.: Scarlet Lions Tail. Pennſylvanien. Eine ſchöne, ſehr wohlrie— chende, gewürzhafte Pflanze. Stengel 1—3“ hoch. Blätter eirund, geſägt. Blumen ſcharlachroth, rachenförmig, meiſtens zwei über einander ſtehende Köpfe bildend. 5-5: * 1 2 2) M. fistulosa. Röhrige M. Canada. Stengel 3—57 hoch. Blätter länglich lanzettenförmig, zottig, geſüägt. Blumen purpurroth. | 3) M. oblongata. Langblätterige M. X Nordam. Stengel 4—6’ hoch. Blumen ſchön, violett-purpurroth. Sie lieben einen lockeren, mäßig feuchten Boden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Monsonia. Monſonie.— Engl.: Monsonia. 1) M. lobata. Gelappte M. 2 Cap. Frühling. Blätter herzförmig, fünf- bis ſiebenſpaltig, unten etwas behaart, die Lap⸗ pen ſtumpf, geſägt. Blumen prächtig, reichlich 3“ im Durchmeſſer, weiß, im Grunde hell-roſenroth, röthlich geadert, am Rande un— gleich und grob gezähnt. 2) M. pilosa. Behaarte M. Cap. Frühling oder Som- mer. Blätter handförmig, fünftheilig. Lappen dreitheilig-halb— gefiedert, unten gleich den Stielen behaart. Blumen groß, präch— tig, am Rande gezähnt, wollenförmig-buchtig, auswendig grünlich, nach der Spitze zu röthlich geadert, inwendig incarnat-weiß, am Grunde blutroth gefleckt. 3) M. speciosa. Prächtige M. 2 Cap. Blätter glatt, lang- geſtielt, fünfzählig. Blättchen tief doppelt halbgefiedert, mit linien- förmigen Läppchen. Blumen prächtig, am Rande tief und ſpitz gezähnt, röthlich-weiß, inwendig am Grunde roth und dunkel ge— ſtreift. Dieſe ſchönen Zierpflanzen werden durch Wurzelſchnittlinge und Zertheilung, wie auch durch Stecklinge vermehrt, bei 38 502 W. durchwintert, im Sommer an eine warme Stelle in's Freie geſtellt, nicht zu naß gehalten und im März in friſche Erde verpflanzt. Im Winter müſſen ſie dicht an oder unter den Fenſtern ſtehen. Man pflanzt ſie in Walderde mit einem Fünftel Flußſand und etwas Lehm gemiſcht und auf eine Unterlage fein geſtoßener Topfſcherben. Morina persica. Perſiſche Morina. V — Engl.: Morina. Eine prächtige Zierpflanze. Wurzel lang und ſpindelförmig. Stengel 3 bis 4’ hoch, mit immer vier in Quirlen ſtehenden Blät— tern bekleidet und mit dichten Quirlen ſehr ſchöner, roſenrother, wohlriechender Blumen geſchmückt, welche langröhrig ſind, mit rachenförmigem, zweilippigem Rande, deſſen obere Lippe zwei-, die untere dreiſpaltig iſt. Blätter halbgeſtedert, buchtig, die Lappen — 416 — an der Spitze dornig; Blütheſtandblätter und Corollen weich— haarig. | Der Samen muß bald nach der Reife, Ende September oder Anfangs October, an der beſtimmten Stelle, wo die Pflanzen blühen ſollen, 8 bis 12“ tief und wenigſtens 10“ von einander entfernt, in ſehr lockere, 13’ tiefe, nur mäßig feuchte, nahrhafte und etwas ſandige Dammerde geſteckt werden, da die Pflänzchen das Umpflanzen durchaus nicht vertragen können. Im Herbſt ſtellt man einen 10 bis 12“ hohen Kaſten oder Bretter um die Pflanzen, umgiebt dieſe mit Laub, bedeckt bei eintretendem Froſte die Pflanze ſelbſt innerhalb mit trockenem Mooſe, Kiefernadeln oder Penny— royal, thut Laub oben darauf und bedeckt dann den Kaſten mit Brettern, damit kein Froſt und noch weniger Näſſe hineinkommt. So weit die Wurzeln reichen, darf die Erde niemals aufgelockert, wohl aber muß ſie von Unkraut ſorgfältig rein gehalten werden. Muscari. Siehe Hyacinthus comosum. Myosotis. Bergißmeinnicht. —Engl. : Forget-me-not. 1) M. alpestris. Alpen V. h 8 Krain, Kärnthen u. ſ. w., auf Alpen. Mai. Eine ſehr hübſche, 10 bis 12“ hohe Zierpflanze. Stengel rauhhaarig. Blätter behaart, die unteren verkehrt-ei⸗ rund, die oberen eirund-lanzettenförmig. Blumen lebhaft him— melblau, zahlreich, etwas kleiner als bei der folgenden Art, aber eben ſo ſchön. Liebt einen fetten, nicht zu naſſen, noch zu trockenen Sandboden, dauert im Freien aus und kann zur Einfaſſung der Blumenbeete benutzt werden. Vermehrung durch Samen und Wurzeltheilung. 2) M. palustris. Sumpf-®., Gemeine V. X M. scorpi- oides. (L.) Ganz Deutſchland, an Gräben, Flüſſen u. f. w. Sit jedem Deutſchen ſo bekannt, daß ſie keiner weitern Beſchreibung bedarf, auch weiß Jeder, daß ſie viel Näſſe und einen fetten Bo— den liebt. 3) M. suaveolens. Wohlriechendes V. 18 Ungarn; auf Alpen. Juni. Blätter elliptiſch-lanzettenförmig, ſpitz. Blumen ſchön, etwas größer als bei No. 2, himmelblau, wohlriechend. Myrtus. Myrthe.— Engl.: Myrtle. 1) M. communis. Gemeine M. h Südeuropa, Aſien, Afrika. Blätter glatt, glänzend, ganzrandig, eirund oder lan⸗ ꝶꝗ—'᷑PN8— — —-— — — . — ' — — PER 82 — PEN = — A u a — 417 — zettenförmig, ſpitz, wohlriechend. Blumen zahlreich, weiß und röthlich, ſchön. Man hat hiervon fünfzehn Varietäten, wovon zwar oft die eine wenig von der andern unterſchieden iſt. Sie lieben eine fette, lockere Erde, wie man fie z. B. für Pommeranzen— bäume gebraucht, und wird leicht durch Stecklinge im Topfe unter einem Glaſe oder im Miſtbeete vermehrt. Im Winter verlangt ſie einen luftigen Standort im Zimmer oder Glashauſe bei 34 bis 43 W. und hält hier auch im freien Lande aus, wenn ſie in eine gegen Nordweſt geſchützte Lage gepflanzt und im Herbſt der Boden mit Laub belegt und der Strauch mit Ceder- oder Kieferäſten be— deckt wird. Im Sommer liebt ſie viel Feuchtigkeit. Im Topf gezogen, wird ſie im April umgepflanzt, wobei der Wurzelballen und, wenn es nöthig iſt, auch die Krone beſchnitten wird. 2) M. tenuifolia. Schmalblätterige M. h Neuholland. Blätter linienförmig, ſtachelſpitzig, am Rande zurückgerollt, unten weichhaarig. Blumenſtiele ſeidenhaarig. Blumen weiß, halb ſo groß als bei No. 1. Im Winter 43 bis 502 W. 3) M. tomentosa. Filzige M. h China. Ein ſchöner, ſehr empfehlenswerther Zierſtrauch. Stengel in der Jugend filzig. Blätter elliptiſch, an beiden Enden ſpitzlich, oben grün, unten grauweiß⸗filzig. Blumen ſehr ſchön, auswendig etwas filzig, erſt ſchön roth, dann blaß-roſenroth. Dieſe Art verlangt aber im Winter 50 bis 60° W. und Walderde mit ein Sechstel Fluß⸗ ſand gemiſcht. Narcissus. Narziſſe. — Engl.: Polyanthus. Es giebt hiervon gegen dreißig Arten, wovon folgende am mei— ſten bekannt ſind: 1) N. Jonquilla. Jonquillen-N., Jonquille. Italien u. ſ. w. Zwiebel braun, länglichrund. Blätter dunkelgrün, ſchmal, pfrie- menförmig, binſenartig. Schaft vielblumig, 12 bis 15“ hoch. Blumen gelb, ſehr wohlriechend, Kroneinſchnitte lanzettenförmig, länger als die halbkugelige, gekerbte, etwas dunklere Nectarhülle. Varietäten mit gefüllten und halbgefüllten, kleineren und größe— ren, blaſſeren und weißlichen Blumen. 2) N. moschatus. Bifam-M. Spanien u. ſ. w. Blätter linien⸗lanzettenförmig, graugrün, etwas gedreht. Schaft zuſam— mengedrückt, mit einblumiger, trockener Scheide. Blumen nickend, blaßgelb oder weißlichgelb, nach Biſam duftend. Kroneinſchnitte gedreht, länglich, faſt ſo lang als die gelbe, cylindriſche, gefurchte, gekerbte Nectarhülle. Hat viele Varietäten. — 418 — 3) N. odorus. Wohlriechende N. Südeuropa. Blätter ſchmal, linienförmig, rinnenförmig, halbceylindriſch, grün. Schaft zwei- bis fünfblumig. Blumen ſchön, ganz gelb, wohlriechend, mit mehreren Varietäten. 4) N. poeticus. Rothrandige N. Weiße Dichter-N. Ita⸗ lien, Deutſchland u. ſ. w. Eine ſehr bekannte, ſchöne Art. Zwie⸗ bel ziemlich groß, rundlich. Blätter lang, linienförmig, graugrün, etwas rinnenförmig. Schaft hohl, flach, zweiſchneidig, einblumig. Scheide trocken. Blumen ziemlich groß, ſehr wohlriechend, ſchnee— weiß, etwas nickend, Kroneinſchnitte eirund, ſtumpf, ſtachelſpitzig. dectarhülle ſehr kurz, ſchüſſelförmig, gelb oder blaßgelb, mit ro— ther, gekerbter, am Rande rauſchender Mündung. Mit neun oder zehn Varietäten. 5) N. polyanthes. Vielblumige N., N. Tazetta. Italien ꝛc. Blätter breit-linienförmig, ſtachlich, — Schaft faſt ſtielrund, acht⸗ bis zwanzigblumig. Blumen wohlriechend; Kroneinſchnitte weiß oder gelblich, abwechſelnd breiter, drei Mal ſo lang als die becherförmige, faſt ganzrandige Nectarhülle. 6) N. Pseudo-Narcissus. Gemeine N., gelbe März-Blume, Märzbecher, Oſterblume, gelber Jacobs-Stab. Deutſchland ꝛc. Blätter flach, graugrün, !“ lang, lanzetten-linienförmig. Schaft zuſammengedrückt, geſtreift, einblumig. Scheide rauſchend. Blume nickend, groß, ſchön; Kroneinſchnitte etwas abſtehend, länglich, flach, hellgelb, mit der glockenförmigen, am Rande abſtehenden, wellenförmig-krauſen, eingeſchnittenen, goldgelben Nectarhülle gleich lang. Hat mehrere Varietäten. 7) N. Tacetta. Tazetten-N., Dolden-N., Tazette. Engl.: Po- lyanthus. Zwiebel groß, länglich-eiförmig, braun. Blätter lang, flach, linienförmig, graulichgrün. Schaft 10 bis 18“ hoch, viel- blumig, ſtielrundlich. Blumen ſehr wohlriechend, oft zu zehn bis zwanzig aus einer Scheide kommend; Kroneinſchnitte abwechſelnd breiter, gelb, blaßgelb oder weiß, drei Mal ſo lang als die glocken— förmige, abgeſtutzte, ganzrandige, mehr oder minder faltige, bald heller bald dunkler gelbe Nectarhülle. Mit einer unzähligen Menge Varietäten. Man pflanzt dieſe Zwiebeln im October und nimmt ſie nur alle drei bis vier Jahre einmal auf. Man legt ſie 4 bis 6“ tief, je nachdem der Grund mehr oder weniger feucht iſt, und 6 bis 8“ auseinander, oder auch wohl truppweiſe. Sie lieben einen reinen, lockeren, fetten, ziemlich feuchten, doch nicht zu naſſen Boden, wel— cher hinreichend mit Sand gemiſcht iſt. Die meiſten Arten laſſen ſich auch gut treiben, vorzüglich alle Varietäten der Tazetten * 7 8 — md w 1 kr EEE En — — 419 — N. Jonquilla, hauptſächlich die gefüllte Varietät, N. Maximus, N. primulinus fl alba, oder weiße Tazette. Nemophila. Triftenfreund.— Engl.: Nemophila. 1) N. atomaria. Punktirter T. O Neu⸗Californien. Sten⸗ gel und Aeſte niederliegend. Blätter halbgefiedert, kurz behaart, gewimpert, mit eirunden Lappen. Blumenſtiele winkelſtändig. Blumen zierlich, weiß, inwendig ſchwarz punktirt. Atheren ſchwarz. | 2) N. aurita. Geohrlappter T. O Californien. Juni. Die ganze Pflanze iſt ſehr häkelig oder ſteifborſtig. Der Stengel breitet ſich weit auf der Erde aus, oder wächſt, an Stäben empor— geleitet, ſchnell bis zu 5“ und darüber; er iſt gleich den Aeſten ſaftig, ſehr brüchig, vierkantig, glänzend. Blätter anſitzend, am Grunde geohrlappt, faſt ſchrotſägenförmig-halbgefiedert, die Lappen länglich-lanzettenförmig, zugeſpitzt, die unteren größer, faſt buchtig— gelappt, die oberen kleiner, ganzrandig oder etwas ausgeſchweift. Blumen ſchön, violett. 3) N. insignis. Ausgezeichneter T. O Californien. Sten⸗ gel äſtig, niederliegend, gleich den Blättern dünn behaart. Blät- ter tief halbgefiedert. Blumen ſehr ſchön, zahlreich, einzeln win— kelſtändig, langſtielig, prächtig himmelblau, im Grunde weiß. Dieſe Art iſt die ſchönſte ihrer Gattung. 4) N. phacelioides. Phacelienartiger T. O Nordamerika. Blumen ſehr zahlreich, ſchön, blaßblau. | Man ſäet den Samen im März dünn in's freie Land, an ſon⸗ nige Plätze, in lockeren, mäßig feuchten, nahrhaften, doch nicht zu fetten Sandboden. Sie pflanzen ſich ſpäter oft von ſelbſt fort, und die Pflanzen, die im Herbſte aufkommen, halten die Winter gut aus. Nerium. Oleanderbaum.— Engl.: Oleander. 1) N. odorum. Wohlriechender O. h Oſtindien. Juli bis September. Blätter linien-lanzettenförmig, ſpitzig, meiſtens drei— fach ſtehend, länger als bei N. oleander. Blumen größer als bei der folgenden Art, weiß oder roſenroth, wohlriechend. Man hat hiervon 13 bis 15 Varietäten. 2) N. oleander: Gemeiner O., Lorbeerroſe. 2 Südeuropa. Juni. Blätter lanzetten- oder linien-lanzettenförmig, lederartig, — 420 — zugeſpitzt, entgegengeſetzt oder dreifach ſtehend. Blumen roth oder roſenroth, faſt doldentraubig-endſtändig. Man zählt hiervon in Deutſchland zwar 25 Varietäten, allein manche davon ſind kaum etwas von einander unterſchieden. Die gefüllten rothblühenden ſind doch immer die ſchönſten. Beide Arten lieben eine fette, lockere, nicht zu fein geſiebte Erde, geräumige Töpfe, und im Winter wenig, im Sommer reichliches Begießen. No. 2 kann bei 34—43 W. überwintert werden und hält bei guter Umkleidung und Bedeckung des Bodens mit Laub, auch viele unſerer Winter im freien Lande aus. Die erſte Art aber verlangt im Winter 40 — 50? W. Gegen die Blüthezeit ſtellt man ſie nahe an oder unter die Fenſter. Vorzüglich lieben die gefüllten Arten eine wärmere und ſonnige Lage, um ihre Blü— then vollkommen und ſchneller zu entwickeln. Das Umpflanzen kann im April oder Mai geſchehen, wobei der Wurzelballen nach Erforderniß beſchnitten werden muß. Im Frühjahr in's freie Land an eine warme, ſonnenreiche Stelle in fetten Grund gepflanzt und ſtets feucht erhalten, wachſen und blühen ſie vorzüglich ſchön. Die Vermehrung geſchieht, daß man Stecklinge in lange, dünne Gläſer mit Waſſer ſteckt und ſolche warm ſtellt. Wenn ſie hin— länglich Wurzeln getrieben haben, pflanzt man ſie in einen Topf in oben en Erde. Nicandra physaloides. Schluttenartige Nicandra. O Atropa Physaloides. (L. W.) — Engl.: Nicandra. Peru. Juli bis September. Stengel 4—6’ hoch. Blätter buchtig-eckig, oft gelappt, am Blattſtiele hinablaufend, nach der Spitze zu ungleich gezähnt, groß. Blumen ſchön, hellblau mit gel— bem Grunde und mit dunkelblauen Nectarien. Der Same wird im April in's freie Land geſäet. Sie liebt Sonne und einen fetten Boden. Nicotiana. Tabak. — Engl.: Tobacco. 1) N. acuminata. Langgeſpitzter T. O Juni bis September. Stengel 33 hoch, äſtig, gleich der ganzen Pflanze mit weichen Drü— ſenhaaren dicht bekleidet. Blätter theils länglich-eirund, theils herzförmig, die oberen lanzettenförmig, langgeſpitzt, wellenförmig. Blumen ſchön, rispenſtändig, in einer cylindriſchen, grünlichen, fein een Röhre mit weißem Rande. 2) N. suaveolens. Duftender T. O Neuholland. Stengel 4 1 2—3’ hoch. Blätter ei⸗lanzettenförmig, wellenförmig, am Stiele herablaufend, etwas feinhaarig, die oberen ſtengelumfaſſend, lang— geſpitzt. Blumen ſchön, Abends angenehm duftend, mit einer lan- gen cylindriſchen Röhre und weißen, abgerundeten Randein— ſchnitten. Man ſäet den Samen im März auf ein lauwarmes Miſtbeet oder Ende April in's freie Land und verſetzt dann die Pflanzen in's Freie. Nierembergia. Nierembergie.— Engl.: Nierembergia. 1) N angustifolia. Schmalblätterige N. h Mexico. Juli. Blätter ſtiellos, ganzrandig, die untern linien-lanzettenförmig, die oberen linienförmig. Blumen ſchön, ſehr zahlreich, lillaweiß, im Grunde einen fünfzehn-ſtrahligen gelben Stern. 2) N. calycina. Großkelchige N. h Stengel 1— 1 hoch. Blätter eirund. Blumen ſchön, weiß, im Schlunde einen gelben Stern. | 3) N. filicaulis. Fadenſtengelige N. h Stengel 12—14“ hoch. Blumen zahlreich, ſchön, weiß, im Grunde hellviolett-blau. 4) N. gracilis. Schlanke N. X h Blumen zahlreich, ſchön, mit ſehr langer ſchlanker Kronröhre und bläulich-weißem, im Grunde blauem Rande. 5) N. jatermedia. Mittlere N. Blumen ſchön, im Grunde gelb, dann ſchwarzpurpurroth und am Rande dunkelkarmoiſenroth. Dieſe Zierpflanzen ſind ſowohl für den Topf als das freie Land ſehr zu empfehlen. Den Saamen ſäet man im März oder April in Töpfe in leichte ſandige Lauberde, und ſtellt ſie in ein lauwarmes Miſtbeet. Die jungen Pflanzen ſetzt man theils in Töpfe, in leichte ſandige Lauberde, mit ein Fünftel Flußſand gemiſcht, theils pflanzt man ſie in's freie Land in eine ſehr lockere, ſandige Erde, wo ſie das erſte Jahr blühen. Die in Töpfen werden bei 38—4556 W. durchwintert. Man vermehrt ſie auch durch Stecklinge ſehr leicht. Nigella. Nigelle.— Engl.: Devil in a Bush, auch Love in a Mist. 1) N. damascena. Damascener N. O Blätter abwechſelnd, vielfach fein zertheilt. Blumen ſchön, hellblau, endſtändig, faſt unmittelbar mit einer fein geſpaltenen, grünen Hülle umgeben, — 422 — welche länger iſt als die Blume. Variirt mit weißen und mit blauen gefüllten Blumen. 2) N. hispanica. Spaniſche N. O Stengel 1—27 hoch. Blätter minder fein getheilt, als bei der vorigen, glatt. Blumen ſchön, blau, größer als bei No. 1. mit 8 — 10 Piſtillen, von keiner Hülle umgeben. Der Same beider Arten wird im April in's freie Land geſäet. Nolana. Nolane. Zymbelblume, Schellenblume. Engl.: Nolana. 1) N. atriplicifolia. Meldenblätterige N. O Peru. Juni bis September. Blätter glatt, fleiſchig, eirund, ſtumpf, faſt rauten— förmig. Blumen prächtig, himmelblau, im Grunde weiß und gelb. Sie erſcheinen ſehr zahlreich und gleichen in der Ferne den Blumen der dreifarbigen Winde. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze und die ſchönſte dieſer Gattung. 2) N. paradoxa. Paradore N. O Blätter fleiſchig, eirund. Blumen ſchön, hellblau, im Grunde weiß, dann gelb. Dem con- _ volvulus tricolor etwas ähnlich. 3) N. prostrata. Liegende N. O Schellenpflanze. Blumen zierlich, blaßblau, im Grunde ſchwärzlich geadert. Man ſäet den Samen im April in ein lauwarmes Miſtbeet und verſetzt die jungen Pflanzen im Mai an ſonnige Plätze und in einen lockeren, fetten Grund. Ende April kann man auch den Sa— men in's freie Land ſäen. Oenothera. Nachtkerze. Als Zierpflanzen ſind von dieſer Gattung ungefähr 30 Arten aufzunehmen, wovon folgende am meiſten zu empfehlen ſein möchten: 1) O. acaulis. Stengelloſe N. 8d u Chili. Juni. Sit fait ſtengellos. Blätter wurzelſtändig, fiederſpaltig, mit großen, lan— zettenförmigen, gezähnten Endlappen, die Einſchnitte lanzetten-pfrie⸗ menförmig, mehr oder weniger gezähnt. Blumen prächtig, weiß, im Verblühen purpurroth. 2) O. anisoloba Ungleichlappige N. 8 X Chili. Juli. — Blätter tief und ungleich halbgefiedert, mit lanzettenförmigen, buch— tig gezähnten Lappen. Stengel bis 1’ lang, liegend. Blumen groß, 4“ breit, weiß, im Grunde blaßgelb, im Verblühen purpurröthlich. Iſt die ſchönſte Art dieſer Gattung. | Engl.: Tree-Primrose. U — — — = ; — — 423 — 3) O. roseo- alba. Weißröthliche N. O Nordweſtliches Ame— rika. Juni. Stengel 13—23 hoch, äſtig. Blätter lanzettenſör— mig, graulichgrün. Blumen ſehr ſchön, blaßröthlich-weiß, am Grunde blaßroſenroth, in der Mitte mit einem lebhaftrothen Flek— ken geziert. 4) O. rubicunda. Röthliche N. O Nordamerika. Juli. — Eine der ausgezeichnetſten und ſchönſten Arten. Stengel aufrecht, 2—3“ hoch, grün⸗purpueröthlich. Blätter lanzettenförmig, ſpitz in den Stiel verſchmälert, graulichgrün. Blumen ſehr zahlreich, ge— ftielt, ſchön, roſenroth oder lillafarbig-roſenroth, am Grunde dunk— lerroth gefärbt. 5) O. Sellowii. Sellowiſche N. d Stengel 3—5’ hoch, rauhhaarig. Blätter etwas weichhaarig, ſpitz, gezähnelt, die untern linien⸗lanzettenförmig, anſitzend. Blumen groß und ſehr ſchön, wohlriechend, anſitzend, gelb, am Grunde dunkel-ſafrangelb. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. 6) O. speciosa. Prächtige N. X 5 Louiſiana. Juni bis Herbſt. Gehört zu den ſchönſten Arten. Stengel unten nieder— liegend. Blätter geſtielt, länglich-lanzettenförmig und lanzetten⸗ förmig, ſpitz. Blumen ſehr ſchön, groß, weiß, im Grunde gelb. 7) O. taraxacifolia. Löwenzahnblätterige N. X Chili. Juni. Eine der auserleſenſten Zierpflanzen. Die Wurzel treibt mehrere kurze, niederliegende, meiſtens röthliche Stengel. Blätter tief halb— gefiedert und ſchrotſägenförmig-halbgefiedert. Blumen prachtvoll, ſehr groß, weiß, im Verblühen purpurroth. | Den Samen ſäet man am Beſten im März in einen mit guter Laub⸗ und Miſtbeeterde gefüllten Topf, den man in's Zimmer, Glashaus oder in's lauwarme Miſtbeet ſtellt und mäßig feucht hält. Die jungen Pflanzen werden im Mai in's freie Land ver— ſetzt. No. 7 und 9 müſſen im Winter mit Laub bedeckt werden. Ornithogalum. Vogelmilch.— Engl.: Star of Bethlehem. 1) O. caudatum. Geſchwänzte V. 2 Cap. April. —Aus der ziemlich großen Zwiebel kommt ein aufrechter Stengel mit 2—37 langen, ſehr lang und pfriemenförmig zugeſpitzten Blättern, Blu— men grünlich weiß, und grün geſtreift, in einer ſehr langen Traube. Verlangt einen lockeren, fetten mit Sand vermiſchten Boden und wird gewöhnlich im Topfe froſtfrei überwintert, dauert aber auch unſere Winter im Freien aus, wenn ſie durch gute Bedeckung vor Froſt geſchützt wird. 2 BE he 2) O. pyramidale. Pyramidaliſche V. 1 Süb-Europa. Juni. Zwiebel ziemlich groß, rundlich, gelblich. Blätter rinnen- förmig. Der 1—=t hohe Schaft trägt eine ſehr reiche, prächtige, pyramidaliſche Traube ſchneeweißer Blumen. Eine der ſchönſten dieſer Gattung. 3) O. umbellatum. Doldenblüthige V. Y Stern von Bethles hem. Hier faſt in allen Gärten zu finden. Zwiebel weiß, rund— lich. Blätter ſchmal, rinnenförmig, linienförmig. Schaft 5 bis 8“ hoch. Blumen zierlich, weiß, auswendig grün geſtreift, in einer flachen Doldentraube. Man pflanzt No. 2 und 3 in's freie Land, No. 2 6—8“ tief und letztere 3Z—4“ tief. No. 3 liebt einen feuchten und fetten Boden, No. 2 aber einen mäßig feuchten, lockern Sandboden. Alle Arten dieſer Gattung, deren es noch viele giebt, werden durch Ne— benbrut vermehrt. Die Zwiebeln müſſen, wenn man ſie aus der Erde genommen hat, bald wieder gepflanzt oder in Sand gelegt werden. Das Umpflanzen ſollte alle drei bis vier Jahre geſchehen und zwar im October. Orobus. Walderbſe.— Engl.: Bitter-Vetch. 1) O Fischeri. Fiſcher'ſche W. O X Sibirien. Sommer. Stengel 12—27 hoch. Blätter einjochig, glatt. Blättchen faſt herzförmig, ſtachelſpitzig. Blumenſtiele ein- bis zweiblumig. Die Schmetterlingsblumen ſind ſchön purpurroth. 2) O. birsutus. Behaarte oder orientaliſche W. X Blumen ſchön, bläulichweiß oder himmelblau. 3) O. formosus. Schöne W. A Caucaſus. Blumen ſchön purpurroth. 4) O. lathyroides. Sibiriſche W. X Blumen ſchön, blau, in vielblumigen Trauben. Eine ſehr ſchöne Rabattenzierpflanze. 5) O. varius. Bunte W. % Italien. Blumen ſchön, gelb oder ocherweiß, mit roſenrothen Fähnchen. 6) O. vernus. Frühlings-W. A Deutſchland u. ſ. w. April. Blumen ſchön, in faſt einſeitigen Trauben, purpur- oder bläulich⸗ roth. Eine ſchöne Rabattenzierpflanze, und läßt ſich auch gern im Topfe treiben. Die hier oben angeführten Arten dauern im Freien Lande aus, lieben einen lockern, nahrhaften, nicht zu naſſen, tief gegrabenen Boden und werden theils durch Wurzeltheilung, theils durch Sa⸗ men vermehrt. LE Oxalis. Sauerklee.— Engl.: Wood-Sorrel. Von dieſer über 200 Arten reichen Gattung ſind folgende vor— züglich ſchön: 1) O. Bowiei. Bowie's S. X Cap. Juli. Eine vor⸗ treffliche, auch für das Zimmer ſehr empfehlenswerthe Zierpflanze. Wurzel zwiebelig (wie bei den meiſten Arten vom Cap). Blätter gleich der ganzen Pflanze weich behaart, dreizählig. Blumen prächtig hochroſenroth. 14 —2“ breit, im Grunde gelb. Man pflanzt ſie im April oder Mai immer drei bis vier Zwiebeln in fünfzöllige Töpfe 1“ tief, in ſandgemiſchte Lauberde, mit einer Unterlage zerſtoßener Scherben, begießt anfangs ſehr mäßig und treibt ſie im warmen Miſtbeete oder vor einem ſonnigen Fenſter des Zimmers an. Nach Ausbildung der Blätter verlangen ſie viel Waſſer und können dann entweder in's Freie oder an's offene Fenſter geſtellt werden. Vom Spätherbſt bis zur Pflanzzeit ſtellt man den Topf an einen froſtfreien Ort und hält die Zwie- beln ganz trocken. 2) O. brasiliensis. Braſilianiſcher S. Y Blumen ſchön, pur⸗ paurroth. Cultur wie No. 1. 3) O. cernua. Hängender S. X Cap. Blumen in einer prächtigen Dolde, ſchön, gelb, überhängend. Eine ſehr ſchöne Art. Man pflanzt die Zwiebeln im September drei bis vier in einen ſechszölligen Topf, in ſandgemiſchte Lauberde und ſtellt den Topf unter die Fenſter eines kühlen Miſtbeetes oder an das Zim— merfenſter, übrigens wie No. 1. 4) O. ciliaris. Gewimperter S. % Cap. Blumenſtiele ein⸗ blumig. Blumen purpurroth, im Grunde gelb. 5) O. Deppei. Deppe's S. X Mexico. Stengellos. Blät⸗ ter vierzählig. Blättchen verkehrt-herzförmig, in der Mitte einen dunkelbraunen Gürtel. Blumen in einer Dolde, ſchön roth und geſtreift. Cultur wie No. 1, oder man pflanzt ſie im Mai an einer warmen Stelle auf ein lockeres Beet in's freie Land, oder benutzt ſie zu Einfaſſungen. Vor Eintritt des Froſtes nimmt man ſie wieder heraus und N ſie im Zimmer oder Glashauſe an einen trockenen, froſtfreien Ort. * 6) O. Ehrenbergii. Ehrenbergiſcher S. X Mexico. Sommer. Zwiebelwurzelig und ſtengellos. Blätter dreizählig, Schäfte mit | einer prächtigen zwölf- bis zwanzigblumigen Dolde. Blumen ſchön, ſchwefelgelb. Cultur wie No. 5. 7) O. floribunda. Reichblüthiger S. X h Braſilien. Blühet faſt das ganze Jahr hindurch und iſt eine der ſchönſten Arten. | 36* 1 — — — — — — — — . Der kurze, faſt holzige, dicke Stamm oder Wurzelſtock erhebt ſich über der Erde und treibt mehrere kurze, faſt knollenförmige Neben— äſte, aus deren Spitze viele Blätter und Schäfte hervortreiben. Alle grünen Theile ſind weich behaart. Blätter dreizählig. Schäfte ſehr zahlreich, über 1’ lang, mit vielblumiger Dolde ſchöner, leb— haft roſenrother Blumen. Man pflanzt ſie in ſandgemiſchte Laub— erde, mit einer Unterlage feingeſtoßener Scherben, durchwintert ſie bei 40—50 W. nahe am Fenſter, begießt fie nach dem Verblühen ſehr ſpärlich und ſtellt ſie im Sommer an einen offenen ſonnigen Platz. Vermehrung durch Einſtecken der Nebenäſtchen und mit einer Glocke bedeckt. 8) O. hirta. Rauher S. % Cap. Spätherbſt. Eine ſehr schöne Art. Blumen ſehr ſchön, groß, glockenförmig, hochroſen— roth oder röthlich-violett, im Grunde gelb. 9) O. leporina. Haaſenohrblätteriger S. 2 Cap. Blumen ſchön, weiß, an den Rändern dunkelroth. 10) O. Martiana. Martius'ſcher S. 1 Braſilien. Sommer. Schäfte mit einer zuſammengeſe ben Dolde, ſchöner, hochroſenro— ther Blumen. Sehr chan 11) O. multiflora. Vielblumiger S. % Cap. Herbſt. Blu⸗ men glockenförmig, purpurroth, im Grunde gelb, ſchön, zahlreich. 12) O. rosea. Roſenrother S. O Chili, an feuchten Orten. Juni bis September. Eine ſehr ſchöne, reichlich blühende Zier- pflanze. Stengel äſtig, 10— 16“ hoch. Blätter dreizählig. Blu- menſtiele viel länger als die Blätter, mit einer Doldentraube lieblicher, roſenrother oder hell— burpurrother Blumen. Der Same wird im März oder April in einen Topf in Lauberde geſäet und in's warme Miſtbeet geſtellt. Die jungen Pflänzchen verſetzt man in kleine Töpfe mit derſelben Erde gefüllt, ſetzt dieſe in's Miſtbeet und härtet ſie nach und nach ab, ſo daß ſie Ende Mai in's freie Land gepflanzt werden können. 13) O. sensitiva. Reizbarer S. O X Oſtindien. Sommer. Schäfte mit einer Dolde gelber Blumen. Die Blätter legen ſich bei der Berührung zuſammen. 14) O. speciosa. Prächtiger S. 2 Cap. Blumen glocken⸗ förmig, Aa im Grunde gelb. Variirt mit weißen, am Grunde gelben Blumen. Die Blumen des Sauerklee öffnen ſich nur im Sonnenſchein, daher verlangen ſie einen ſonnigen Standort. Die capiſchen Ar— ten lieben einen leichten, ſandigen Boden, aus gleichen Theilen Holzerde, Lauberde und 1 Flußſand, weder zu große noch zu tiefe Töpfe; man legt auf den Boden derſelben eine Lage groben Kies — 2M — und pflanzt in einen Topf von 6“ Weite etwa vier bis acht Zwie— bein 1” tief. In der Wachsthumzeit verlangen ſie eine ſtets mäßige Feuchtigkeit und reichlich Luft. Nach dem Abwelken der Stengel und Blätter kann man ſie irgendwo froſtfrei und völlig trocken halten, bis die Zwiebeln wieder anfangen zu treiben, dann füllt man etwas friſche Erde auf, befeuchtet ſie etwas und ſtellt ſie wieder an's Licht. Pæonia. Päonie.— Engl.: Paeony. Dieſe ſchönen Zierpflanzen zerfallen in ſtrauchartige und kraut— artige und zählen jetzt an 200 Arten und Varietäten, wovon viele höchſt prachtvoll ſind. Eine Aufzählung oder Beſchreibung der— ſelben kann in dieſem Werke nicht erwartet werden und ich be— ſchränke mich daher blos auf deren Cultur im Allgemeinen. Die ſtrauchartigen Päonien lieben einen fetten, tiefen, locke— ren, ziemlich feuchten, jedoch nicht zu naſſen Sandboden, einen beſchützten, etwas ſonnigen Standort. Sie kommen ſehr gut im Freien fort, nur muß man im Herbſte die Wurzeln ſtark mit Laub bedecken und die Sträucher dicht mit Welſchkorn-Stengeln oder Cederäſten umſtecken, auch wohl ein Faß ohne Boden darüber ſtellen und es mit Laub ausfüllen; das Faß muß aber ungefähr 3“ vom Grunde erhöht ſtehen, indem man ſo dicke Steine oder Klötze unterlegt, auch muß man ein Brett darauf legen, um den Regen abzuhalten. Im Frühjahre muß man jedoch darauf Acht haben, daß man ihnen, ſobald die Knospen anfangen zu treiben, hinlänglich Luft giebt. Ich helfe mir gewöhnlich damit, daß ich den Grund um die Pflanzen 4—5“ hoch mit Laub bedecke, vier Gabeln in den Grund ſtecke, die etwa 1’ höher find als die Pflan— zen, lege in dieſe Gabeln Querſtangen und auf dieſe Welſchkorn— Stengel ganz dicht zuſammen. An der ſüdöſtlichen Seite mache ich die Gabeln ſo viel höher, daß der Regen gut abläuft. Dieſe Bedeckung darf jedoch nicht zu klein ſein, ſondern ſollte ringsum 2 über den Strauch hinausreichen. Die Nordweſtſeite kann nach Maßgabe der Kälte ganz zugemacht und die ſüdöſtliche Seite nur mit Cederäſten oder Welſchkorn-Stengeln leicht beſteckt werden. Im Sommer müſſen ſie bei trockener Witterung begoſſen werden. Die Vermehrung derſelben geſchieht durch die bewurzelten Ne— benſprößlinge, oder auch durch Zertheilung. * * 7 V, * * — Die Cultur der krautartigen Päonien ift noch leichter. Sie dauern alle ſehr gut im freien Boden aus, lieben einen fetten, — 428 — lockeren, ziemlich feuchten Sandboden und einen halbſchattigen Standort. Ihre Vermehrung geſchieht durch Zertheilung der Wurzeln. | Pancratium. Gilge. Prachtlielie.— Engl.: Sea-Doffodil. Eine an vierzig Arten enthaltende Gattung Zwiebelgewächs, die alle ſchön und die meiſten prächtig und ſehr wohlriechend ſind. Nur iſt zu bedauern, daß die meiſten Arten 50 bis 659 W. ver— langen, wenn ſie ihre Blüthen vollkommen entwickeln ſollen. Nur die breitblätterigen Arten nehmen in der Zeit, wo ſie anfangen Blätter zu treiben, vielleicht mit 10° W. weniger vorlieb. Nach der Blüthezeit und wenn das Wachſen der Pflanzen aufhört, müſſen ſie eine zwei- bis dreimonatliche Ruhezeit haben; man ſtellt ſie zurück und ſie begnügen ſich dann mit 35 bis 439 W. Doch gedeihen einige ſehr ſchöne Arten auch im freien Boden ſehr gut, wenn ſolcher aus fünf Theilen leichter, aber fetter Walderde und zwei Theilen ſcharfen Flußſand beſteht, 8 bis 10“ über die Oberfläche des Gartens erhöhet wird und ſonnig liegt. Dieſe Erde iſt auch für die Cultur im Topfe geeignet. Die im freien Lande aushaltenden Arten werden nur ſo tief gepflanzt, daß ſie eben mit der Erde bedeckt ſind, das Herz derſelben aber über dieſe hervorſteht. Vor Eintritt des Winters werden ſie mit Laub be— deckt und ſolches darauf gelaſſen, bis keine ſtarken Fröſte mehr zu befürchten ſind. Alle drei bis vier Jahre ſollten ſie einmal umge— pflanzt werden; zu dem Ende nimmt man ſie im September her— aus, legt ſie für vier bis fünf Wochen trocken und ſchattig und pflanzt ſie dann in friſch zubereiteten Boden von oben genannter Miſchung wieder ein. Zu dieſer Behandlung ſind folgende Arten geeignet: 1) P. illyricum. Illiriſche G. Blumen groß, weiß, ſehr wohlriechend. 2) P. maritimum. Meerſtrands-⸗G., See-Narziffe. Blumen groß, ſchön, weiß, ſehr wohlriechend. 3) P. mexicanum. Mexicaniſche G. Blumen ſchön, weiß, faſt geruchlos. | 4) P. rotatum. Radförmige G. Süd-Carolina und ſelbſt in Indiana. Blumen ſchön, weiß, wohlriechend. Papaver. Mohn. — Engl.: Poppy. Hiervon find zu empfehlen: N 1) P. orientale. Orientaliſcher M. X Eine in den Gärten lang bekannte, fehr ſchöne Rabatten-Zierpflanze. Stengel 2 bis 3“ hoch, einblumig, mit ſteifen Borſtenhaaren bekleidet. Blätter gefiedert, groß, eingeſchnitten, geſägt, auf beiden Flächen ſteif— haarig. Blumen prächtig, ſehr groß, ſcharlach- oder orangen— farbig⸗ſcharlachroth, im Grunde mit ſchwarzen Flecken oder ohne ſolche. Eine noch ſchönere Art hiervon iſt: 2) P. bracteatum. Deckblätteriger M. X Kaukaſus. Juni. Wuchs wie bei P. orientale, nur iſt der Kelch unterhalb mit einer Art Hülle oder mit Nebenblättern verſehen und die Blumen ſind größer, dunkel⸗ oder blutroth, im Grunde ſchwarz gefleckt, ſehr prachtvoll. Beide gedeihen in jedem lockeren, nahrhaften, nicht zu naſſen Boden. 3) P. Rhoeas. Wilder M. O Klatſchroſe, Feldmohn. Deutſchland, auf Aeckern. Hiervon giebt es eine große Menge von mehr oder minder gefüllten, prächtigen Varietäten. Vor- züglich ſchön iſt die Varietät: Aechter Ranunkelmohn. Gedeihet in jedem Boden, und um ihn zeitig und ſpät in Blüthe zu haben, ſäet man welchen im Herbſt und dann im März und Mai. 4) P. somniferum. Garten-Mohn, Magſamen. © Grie— chenland u. ſ. w. Juni. Stengel 3 bis 5’ hoch, mehrblumig, gleich den Blättern glatt und graugrün. Blätter ſtengelumfaſſend, lappig eingeſchnitten, ausgeſchweift, ſtumpf gezähnt. Blumen groß, weiß, roth und violett in allen Schattirungen, einfach und gefüllt, welche letztere eine große Zierde in den Gärten ſind, und beſonders die federartig geſchlitzten, dicht gefüllten Blumen. Der Mohnſamen muß da, wo er blühen ſoll, immer ganz dünn geſäet werden, weil er ſich nicht verpflanzen läßt. Passiflora. Paſſionsblume.— Engl.: Passion-Flower. Es giebt an fünfzig bis fechzig Arten dieſer ſchönen Gattung, wovon folgende ſehr ſchöne und unſere Winter im freien Boden aushaltende Arten ſind: - 1) P. coerulea. Blaue P. h Braſilien, Peru. Juli bis Herbſt. Blätter fünf- bis ſiebenlappig, mit zwei oder vier Drüſen oben an den Stielen; Lappen länglich, Afterblätter faſt nieren förmig. Blumen ſchön, weiß, der Fadenkranz blau, kürzer als der Kelch. Frucht von der Größe eines Hühnereies, eiförmig, orangengelb. 2 | — 430 — Sie darf in einem Gemüſegarten nicht auf eine Rabatte ge— pflanzt werden, denn die kleinſte Faſerwurzel, die beim Umſtechen des Bodens abgeſtochen und vielleicht beim Rechen in das Qua— drat gebracht wird, wächſt fort und ſie wird auf dieſe Art oft ein ſehr läſtiges Unkraut. 2) P. coerulea-racemosa. Violettblühende P. h Iſt ein Baſtard von P. coerulea und P. racemosa. Obgleich letztere im Warmhauſe bei 55 bis 69° W. cultivirt wird, fo möchte fie doch vielleicht von P. coerulea ſo viel angenommen haben, daß fie hier auch im freien Lande aushält. Die Blumen bilden lange Trau— ben und blühen im Glashauſe in voller Erde reichlich den ganzen Sommer und Herbſt. Kelch zehntheilig, inwendig violett, oder blaß-lillafarbig, oder purpurviolett; der Fadenkranz viel kürzer als die unteren Kelchtheile, ſchwärzlich oder ſchwarzviolett, weiß oder bläulich gefleckt. 3) P. cuprea. Kupferrothe P. h Bahamainſeln. Sommer. Blätter elliptiſch, ganzrandig. Blumen kupferroth, mit Arfachken kurzem Fadenkranze. 4) P. holosericea. Sammetartige P. h Vera Cruz. Som- mer. Blätter eiförmig, dreilappig, mit kurzen Seitenlappen, auf beiden Flächen ſammetartig-weichfilzig. Blumen zwei- bis drei⸗ fach, winkelſtändig, nicht groß, aber ſchön und ſehr zahlreich, weiß, mit vielſtrahligem äußeren, am Grunde braun-purpurrothen, an der Spitze pommeranzenfarbigen Fadenkranze. No. 3 und 4 verlangen einen geſchützten Standort und im Winter eine Bedeckung. 5) P. incarnata. Fleiſchfarbene P. X Mittel- und Nord- amerika. Auguſt. Die perennirende Wurzel treibt mehrere kraut— artige, 10 bis 12’ hohe, kletternde Stengel, welche jeden Herbſt abſterben. Blumen ſchön, wohlriechend, weiß und blaßröthlich; Fadenkranz violett-purpurroth. - 6) P. kermesina. Karmoiſinrothe P. k Blumen prächtig, lebhaft karmoiſinroth; Fadenkranz blau. So wie ein Baſtard hiervon 7) P. Loudoni, Loudon'ſche P. bh, die der obigen ganz ähn- lich iſt und ſich nur durch größere Blätter und eine etwas größere Blume unterſcheidet, verlangen im Winter 45 bis 502 W. und ſehr mäßige Feuchtigkeit. Sie blühen ſchon bei 3“ Höhe. Pelargonium. Kranichſchnabel.— Engl.: Geranium. Früher gehörten ſie zur Gattung Geranium. — 431 — Obgleich die Pelargonien wegen ihrer ſchönen Blüthen, Blätter und ihres Wuchſes zu den angenehmſten Zierblumen gezählt wer— den können und ſich für eine leichte Cultur durch ſichere, ſchöne und vielfache Blüthen ſehr dankbar erzeigen, ſo ſind ſie doch hier nicht ſehr beliebt, und man hat ſelbſt in den Handelsgärten noch wenig ſchöne Varietäten. Eine natürliche Folge, weil ſie keinen Abſatz finden. Alles, was der Amerikaner von dieſer Gattung verlangt, iſt ge— wöhnlich ein Rose Geranium (Pelarg. roseum) oder ein Horse- Shoe Geranium (Pelarg. zonale). Es iſt daher überflüſſig, die ſchönſten Arten hier aufzuführen, da eines Theils die Deutſchen hier gewöhnlich nach dem Geſchmacke der Amerikaner ſich richten, und andern Theils anzunehmen iſt, daß die importirten neueren Varietäten bereits hier andere Namen erhalten haben, und be— ſchränke mich daher bloß auf ihre Cultur. Man zählt in Europa bereits über achthundert Varietäten, doch ſehen freilich manche einander ſo ähnlich, wie ein Auge dem andern. f Die Pelargonien lieben eine lockere, fette, weder zu leichte noch zu feſte Erde und ungefähr den Sechsten Theil Sand. Z. B. zwei Theile Walderde, zwei Theile ſchwarze Raſenerde und ein Theil Kies- oder Flußſand. Die Erde darf nicht zu fein geſichtet werden, doch muß ſie frei von ſolchen unverwesten Theilen ſein, die durch eine Gährung Fäulniß an den Wurzeln erzeugen könn— ten. Auch gute, ſchwarze Gartenerde und Lauberde zu gleichen Theilen, mit einem Theile Kies- oder Flußſand und einem ſchwa— chen Theile gut verwesten Kuhdünger vermiſcht, iſt eine für ſie ſehr geeignete Erde. Die zarteren Arten kann man in reine, ſan- dige Lauberde pflanzen und ihnen eine Unterlage zerſtoßener Scherben geben. Die Töpfe ſollten nicht zu groß und etwas mehr tief als weit ſein. Das Umpflanzen geſchieht in der Regel im April, bei denen, die im Mai oder Juni ſchon blühen, erſt nach der Blüthezeit (Juli und Auguſt). Der Wurzelballen wird nicht beſchnitten, ſondern nur von dem äußern Filze befreit und mit einem ſpitzen Hölzchen rundherum etwas aufgelockert. Bei dem Verſetzen nach der Blüthezeit ſchneidet man die Zweige ſtark zurück und benutzt fie ſogleich zu Stecklingen. Nach dem Ber- pflanzen begießt man ſehr mäßig, damit die beſchnittenen Pflanzen nicht eine Verblutung oder Saftſtockung erleiden, und beſchattet ſie auch nicht mehr, als daß man die heiße Mittagsſonne abhält, doch dürfen ſie nicht der Zugluft ausgeſetzt ſein, ſondern man — — — nn u ftellt fie in ein Zimmer oder in ein offenes Glashaus, wo fie Luft | — 432 — und Sonne haben. Haben ſie da hinreichend junge Triebe an— geſetzt, ſo bringt man ſie wieder in's Freie an einen ſonnigen Platz, wo ſie ſtehen bleiben, bis ſie in's Winterquartier gebracht werden. Das Beſchneiden iſt jedenfalls nothwendig, damit die Pflanzen buſchig werden. Die Vermehrung geſchieht ſehr leicht durch Stecklinge, bei ſten— gelloſen Arten durch Wurzelſproſſen und Zertheilung, wie auch durch den Samen. Stecklinge wachſen zu jeder Jahreszeit, wenn ſie hinreichend ge— reift find und man fie in leichte, ſehr ſandige Erde ſteckt, 2— 12“ tief, in mehr weite als tiefe Töpfe, die man 1—2’’ hoch mit zer⸗ hacktem Mooſe und dann mit Erde auffüllt. Sie werden nur mäßig feucht gehalten und die erſten vierzehn Tage beſchattet, ſpäter wird nur die Mittagſonne abgehalten. Der Same wird im März oder April in mehr flache als tiefe Töpfe geſäet, warm geſtellt, und mäßig beſchattet und befeuchtet. Pentapetes phoenicea. Scharlachrothe Pentapetes O 8 Engl.: Pentapetes. Oſtindien. Sommer. Eine ſehr ſchöne, I—3“ hohe Zierpflanze. Blätter geſtielt, ſpieß-lanzettenförmig, geſägt, ſpitz. Blumenſtiele winkelſtändig, einblumig. Blumen ſchön, dunkelſcharlachroth. Der Same wird im April in einen Topf in lockere Damm- oder Walderde geſäet und dieſe in ein warmes Miſtbeet geſetzt oder ſonſt warm gehalten, und die jungen Pflanzen Ende Mai ins freie Land oder in Töpfe geſetzt und nochmals auf ein paar Wochen in ein laues Miſtbeet geſtellt. Pentastemon. Bartfaden.— Engl.: Pentastemon. 1) P. atropurpureum. Schwarzpurpurrother B. X Mexico. N | Stengel 8—33’ hoch, äſtig. Blätter lanzettenförmig, langgeſpitzt, ungleich geſägt, die oberſten ganzrandig. Blumen in traubenför⸗ migen, einſeitigen Endrispen, ſchön, dunkelpurpurroth, im Schlunde weiß, ſchwarzpurpurroth gezeichnet, faſt 1“ lang. Der Same wird im März oder April in den Topf in lockere Erde geſäet und ins Zimmer oder in ein lauwarmes Miſtbeet geſtellt. 2) P. Cobaea. Cobäenblüthiger B. V Texas am Red-River, auf kalkartigem Boden. Sommer. Blätter lanzettenförmig, in einen Stiel lang verſchmälert. Blumen prächtig, faſt ſo groß und ziemlich jo geſtaltet wie die Blumen der Cobaea scandens, weiß, purpurröthlich ſchattirt, im Schlunde ſchön roth gezeichnet und gelb — 433 — gefleckt, übrigens weiß. Eine der prächtigſten dieſer Gattung, aber auch eine der zärtlichſten. Sie liebt einen lockern, ſandig-lehmigen, mit etwas Kalk gemiſchten Boden. Im Winter muß Näſſe und Froſt abgehalten werden, ohne daß ihr die Luft genommen wird. 3) P. diffusum. Weitſchweifiger B. X Am Columbiafluſſe. Stengel 2—3“ hoch, zart filzig. Blätter anſitzend, breit eirund. Blumen zahlreich, ſchön, violett, im Schlunde weiß und geſtreift, in traubenſtändigen, reichen Endrispen. 4) P. fruticosum. Strauchartiger B. E Mexico. Stengel 12—3“ hoch. Blumen prächtig, in langen, einſeitigen Rispen, dunkelſcharlachroth, faſt 2“ lang, im Schlunde weiß und dunkel— roth geſtreift. 5) P. gentianoides. Enzianartiger B. 1 Mexico. Eine prächtige Rabattenzierpflanze. Stengel 22— 3 hoch. Blumen in Endrispen, prächtig, hängend, auswendig weichhaarig, ſchön dunkelpurpurroth, im Schlunde weiß, mit braunrothen Linien und Adern geziert. Der Same kann in's freie Land geſäet werden. 6) P. glandulosum. Drüſenhaariger B. X Rocky-Moun⸗ tains. Stengel 12—16“ hoch. Die ganze Pflanze drüſig-weich— haarig. Blumen ſehr ſchön, groß, blau-lillafarbig, zahlreich, in langen Endrispen. 7) P. Murraganum. Murray'ſcher B. X Texas. Blumen ſehr groß und ſchön, carminſcharlachroth, traubenſtändig. 8) P. ovatum. Eirunder B. X Blumen ſehr ſchön, prächtig blau, inwendig roth geadert, auswendig violettblau. 9) P. speciosum. Prächtiger B. X Nordweſtliches Amerika. Eine ſehr ſchöne Art. Stengel 2—3“ hoch. Blumen ſehr zahlreich, 1) P. nyctaginiflora. Nyctago- oder Jalapenblüthige P. © h Süd⸗Amerika. Sommer bis Herbſt. Stengel 3—5“ hoch, äſtig, 9 ſchön blau, quirlförmig in großen Endſträußern. Dieſe ſind einige der ſchönſten Arten dieſer Gattung. Sie ſind alle gegen Näſſe ſehr empfindlich und müſſen daher einen ſehr mäßig feuchten Boden haben, halten übrigens alle unſere Winter, bei einiger Bedeckung, | ſehr gut im Freien aus. Der Same muß ununterbrochen feucht gehalten werden, ſonſt keimt er ſehr langſam oder gar nicht. Die Pflanzen verlangen luftige Standorte, doch nicht zu ſtarke Son— nenhitze. Petunia. Petunie.— Engl.: Petunia. die ganze Pflanze mit weichen, klebrigen Drüſenhaaren bekleidet. Blätter etwas dick, eirund und länglich-eirund, ſtumpflich, zu einem kurzen, flachen Stiel. verſchmälert. Blumen winkelſtändig, ſehr | 37 | | — 434 — ſchön, groß, mit weichhaariger, oben etwas weiterer Röhre, faſt prä— ſentirtellerförmig, mit weißem 9— 10“ langem Rande, im Grunde dunkel geſtreift, wohlriechend. 2) P. violacea. Violette -. On Buenos⸗Ayres, Chili. Sommer bis Herbſt. Eine prächtige Zierpflanze, von viel zarterem Wuchſe als No. 1. Stengel niederliegend oder ſchwachäſtig, 3—4“ lang, drüſig-weichhaarig, klebrig. Blätter dünner, kleiner, heller und lebhafter grün als bei No. 1, eirund, ſpitzlich, in einen kurzen Stiel übergehend, ganzrandig. Blumenſtiele einzeln winkelſtändig, einblumig. Blumen nicht violett (wie irrig der Name angiebt), ſondern leuchtend dunkelcarmoiſinroth, trichterförmig, ſehr ſchön, im Schlunde ſchwarzviolett, geſtreift. Beide Arten ſind ſehr ſchöne, vortreffliche Zierpflanzen und hier allgemein ſehr bekannt. Es giebt eine große Menge Baſtard— Varietäten, die aber hier noch wenig bekannt ſind. Sie gedeihen in jeder nahrhaften, lockern Erde und verlangen im Sommer reichliche, im Winter mäßige Feuchtigkeit. Den Samen kann man im März oder April in ein lauwarmes Miſtbeet oder in Töpfe, und Ende April auch in's freie Land ſäen. Später gehen ſie oft ſehr dick vom ee Samen auf. Da der Same ſehr fein iſt, ſo braucht er gar nicht bedeckt zu werden, und muß ſehr dünn geſäet werden. Die Vermehrung der Varietäten und Hybri— den geſchieht nur durch Stecklinge im Juli und Auguſt, und man überwintert fie bei 35—450 Wärme nahe am Fenſter. Phalaris arundinacea. Rohrartiges Glanzgras, Bandgras. * Engl.: Riband-Grass, auch Canary-Grass. | Deutſchland an feuchten Orten, an Ufern der See'n und Flüſſe. Blätter flach. In den Gärten cultivirt man eine Varietät hiervon, mit ſchönen, bandähnlichen, grün, weiß, gelb und röthlich geſtreiften “ Blättern, welche in großen Blumenbouquets ein liebliches Anſehen geben. Merkwürdig iſt es, daß man in einem ſolchen Raſen von 12—2“ im Durchmeſſer, niemals zwei gleichgezeichnete Blätter finden kann. Es wächſt in jedem Gartenboden und wird durch Wurzel- theilung vermehrt. Es muß wenigſtens alle zwei Jahre beſtochen und die abgeſtochenen Wurzeln ſorgfältig herausgenommen werden, ſonſt wird es ein läſtiges Unkraut. Philadelphus. Pfeifenſtrauch, Wilder Jasmin. Engl.: Syringa oder Mock-Orange. 1) P. coronarius. Wohlriechender Pf. 2 Süd-Europa. Mai. Iſt faſt in jedem Garten zu finden. Wird 6—10“ hoch. Blätter ri, a eirund oder länglich-eirund, langgeſpitzt, etwas gezähnt. Blumen weiß, wohlriechend, ſehr zahlreich, traubenſtändig. Varietäten mit gefüllten Blumen, mit bunten Blättern, und Zwergjasmin, bildet einen 2—3“7 hohen dichten Buſch und blühet ſehr ſelten. 2) P. floribundus. Reichblüthiger Pf. 2 Nord-Amerika. Mai. Wuchs und Anſehen wie No. 1, aber die Blumen etwas größer, weißer, zahlreicher und dichter, doch von weniger ſtarkem Wohlgeruche. Blätter eirund, langgeſpitzt, ungleich gezähnt, am Grunde ganzrandig, oben glatt, unten auf den Rippen und Adern etwas weichhaarig. 3) P. grandiflorus. Großblumiger Pf. : P. inodorus. Nord-Amerika. Juni. Ein ſchöner Zierſtrauch von 6—8’ Höhe und ſchlankem Wuchſe. Blätter eirund, langgeſpitzt, gezähnelt, un— ten in den Aderwinkeln mit gebüſchelten Härchen verſehen. Blumen viel größer und ſchöner als bei No. I und 2, ſchneeweiß, zahlreich, einzeln und faft zu dreien ſtehend, geruchlos. Kelchlappen lang ge— ſpitzt. Rinde der Aeſte dunkelbraunroth. | | 4) P. inodorus. Geruchloſer Pf. 2 Süd⸗Carolina an Fluß- üfern. Wird 6—8“ hoch. Blätter breit-eirund, langgeſpitzt, ge— zähnt, unten flaumhaarig. Blumen groß, weiß, geruchlos, einzeln oder zu dreien ſtehend. Griffel oben in vier längliche Narben ge— ſpalten. | 5) P. speciosus. Prächtiger Pf. z P. grandiflorus. Nord- Amerika. Juni. Sit ein kräftig wachſender, ſehr ſchöner, 8 —107 und darüber hoher Zierſtrauch. Blätter eirund, langgeſpitzt, ſcharf ſägeartig gezähnt, unten weichhaarig. Blumen ſehr ſchön und groß, rein weiß, zahlreich, einzeln und zu dreien ſtehend. Kelch⸗ | lappen ſehr langgeſpitzt. Griffel tief vierſpaltig. Narben die Staubgefäße überragend. Sie gedeihen hier in jedem lockern, guten Gartenboden und ſelbſt im Schatten, und werden durch Wurzelſchößlinge, Ableger und Stecklinge vermehrt. | Phlomis. Phlomis.— Engl.: Sage-Tree. 1) P. fruticosa. Strauchartige Ph. 2 Spanien. Blätter | herzförmig, ſtumpf, runzlig, gekerbelt, graumeip- filzig. Blumen | m groß, dunkelgelb, quirlſtändig. P. samia. Samiotiſche Ph. 1 Inſel Samos. Blumen E ſchön, gelb, quirlſtändig. 3) P. tuberosa. ER Ph. u Sibrien. Stengel 4—6’ hoch. Blätter herzförmig, groß, geſägt. Blumen ſchön, hellpur- purroth, quirlſtändig. Dieſe drei Arten ſind die ſchönſten dieſer Gattung, die im Freien aushalten. Sie wachſen in jedem Gartenboden. Vermehrung durch Samen, bei den ſtrauchartigen Arten auch durch Stecklinge, und bei den ſtaudigen durch Wurzeltheilung. Phlox. Flammenblume.— Engl.: Phlox. 1) P. acuminata. Langgeſpitzte F. X Süd⸗Carolina ꝛc. Sten⸗ gel 4—5’ hoch. Blumen hellpurpurroth⸗lillafarbig, in reichen, ris— penſtändigen Enddoldentrauben, wohlriechend. Man hat hiervon fünf Varietäten, als: mit weißen Blumen, geſtreiften Blumen u. ſ. w. 2) P. Brownii. Brauniſche F. X Nordamerika. Blumen ſehr ſchön, wohlriechend, in dichten Endſträußern, mit halbvioletter Röhre und am Schlunde dunklern Einſchnitten. N 3) P. carnea. Fleiſchrothe F. % Am Miſſouri. Blumen fehr ſchön, in doldentraubiger, lockerer Rispe, röthlich-lilla, dann fleiſch— farbig. 4) P. cordata. Herzblätterige F. X Carolina. Blumen ſehr ſchön, groß, in reichen, dichten, pyramidaliſchen Endrispen, wohl— riechend, hell-roſa-purpurroth. 5) P. Drummondii. Drummonds F. O Texas. Blühet den größten Theil des Jahres hindurch und iſt eine vortreffliche Zier— pflanze, und die einzige dieſer Gattung, welche einjährig iſt. Sten— gel 12—23“ hoch, die ganze Pflanze mit ſehr feindrüſigen, abſtehen— den Haaren bekleidet. Blätter ſtachelſpitzig, lanzettenförmig. Blu— men ſchön, geruchlos, in Enddoldentrauben, in mehreren Farben— ſpielen. Der Same kann im April in's freie Land, oder Ende März in ein lauwarmes Miftbeet geſäet und die Pflänzchen verſetzt werden. 6) P. Ingrum. Ingrum F. X Nordamerika. Blumen ſehr ſchön, in großen, dichten, faſt doldentraubigen Endrispen, wohlrie— chend, mit etwas filziger Röhre und lillafarbigen, am Schlunde weißlichen, ſehr ſtumpfen Einſchnitten. 7) P. longiflora. Langblumige F. Nordamerika. Eine der ſchönſten Arten. Blumen prächtig, weiß, in länglichen reichen End— rispen geſammelt, etwas wohlriechend. 8) P. odorata. Wohlriechende F. X Nordamerika. Eine ausgezeichnet ſchöne Art. Stengel 3“ hoch. Blumen ſehr wohl— riechend und ſchön, in einer langen, faſt coniſch-pyramidaliſchen — — — — 437 — Endrispe, roth und roth⸗lillafarbig. Kelchzähne langgeſpitzt, weiß gerändert. 9) P. ovata. Eirunde F. % Virginien. Blumen ſchön, groß, roſenroth. 10) P. paniculata. Rispenblüthige F. X Nordamerika. Eine der ſchönſten und in den europäiſchen Gärten am längſten bekann— ten Arten. Blumen ſchön, ſehr wohlriechend, purpurroth-lillafar— big oder roſenroth-lilla und lillafarbig; bei einer Varietät auch weiß, in ſehr reichen, dichten, rispenförmigen Doldentrauben. 11) P. rosea. Roſenrothe F. X Blumen prächtig, in große, ſtraußförmige Endrispen geordnet, ſehr wohlriechend, roſenroth oder blaßpurpur⸗roſenroth, mit weichhaariger, blaß purpurvioletter Röhre und gerundet ſtumpfen, am Grunde etwas dunkler gefärbten Ein— ſchnitten. 12) P. speciosa. Prächtige F. h Nordamerika. Blumen prächtig, in rispenförmigen Doldentrauben, weiß, am Schlunde mit einem rothen Kreiſe, wie bei Vinca rosea. 13) P. suaveolens. Duftende F. X Nordamerika. Stengel 1—2’ hoch. Blumen ſchön, weiß, wohlriechend, in reichen, rispen⸗ förmigen Enddoldentrauben. Eignet ſich auch für den Topf. 14) P. Wheeleri. Wheeler'ſche F. Y Eine Hybride aus Eng- land. Blumen in einer prächtigen, dichten, ſtraußförmigen End— rispe, wohlriechend, ſehr ſchön, mit keilförmigen, eingedrückten, ro⸗ ſenrothen, am Schlunde dunkler rothen Einſchnitten. Dieſe ſind einige der ſchönſten dieſer zahlreichen, ſchönen Gattung und gedeihen am beſten in einem lockern, fetten, mäßig feuchten, doch nicht zu trockenen, hinreichend mit Sand gemiſchten Boden. Sie werden durch Wurzeltheilung, auch wohl durch Stecklinge und viele auch durch Samen vermehrt. Physalis. Judenkirſche. Schlotter.—Engl.: Winter-Cherry. 1) P. alkekengi. Gemeine J. X Deutſchland. Stengel 1—2’ hoch. Blätter herzförmig, ſpitz, ganzrandig. Blumen weiß. Kelche und Beeren feuerroth, von ſchönem Anſehen. Sie dauert im Freien, liebt einen fetten, lockeren, etwas kieſigen oder mit feinem Kalkſchutt vermiſchten, nicht zu feuchten Boden und wuchert darin weit umher. Die Beeren ſind eßbar und ſchmecken ſüßlich, ſie müſ— ſen aber nicht im Kelche gedrückt werden, ſonſt bekommen ſie einen ſehr bittern Geſchmack. Man kann ſie auch in Eſſig einmachen. 2) P. peruviana. Peruvianiſche J. h Sommer bis Herbſt. Die ganze Pflanze weichhaarig. Stengel gabeläſtig, 3—4“ hoch. 1 „ * — 438 — Blätter herzförmig, eckig, ganzrandig, lang, geſpitzt. Blumen über- hängend, zierlich, zahlreich, gelb, am Grunde mit fünf dunkelbrau— nen Flecken, im Schlunde behaart. Beeren gelb, eßbar, wohl- ſchmeckend. Man ſäet den Samen in den Topf, und ſtellt ihn in's warme Miſtbeet. Die jungen Pflanzen verſetzt man erſt in kleinere, dann noch einmal in größere Töpfe, in lockere, fette, mit $ Sand ver— miſchte Miſtbeeterde. Im Winter 45 —502 W. und Ende Mai pflanzt man ſie auf eine warme Rabatte. | Pittosporum. Pechſamen.— Engl.: Pittosporum. 1) P. revolutum. Zurückgerollter P. E Neuſüdwales. Früh— ling. Blätter elliptiſch, oben glänzend grün, unten roſtfarbig-filzig. Blumen zierlich, gelb, wohlriechend, auswendig behaart, am Rande zurückgeſchlagen, auf endſtändig-gehäuften, weichhaarigen Stielen. 2) P. Tobira. Chineſiſcher P. März bis Mai. Aeſte in der Jugend weichhaarig. Blätter verkehrt-eirund, ſtumpf, lederartig, glänzend, in einen kurzen Stiel verſchmälert. Blumen zierlich, weiß, ſehr wohlriechend, doldenförmig gehäuft. Variirt mit bunten Blättern. 3) P. undulatum. Wellenblätteriger P. E Neuholland. April bis Juni. Blätter elliptiſch-lanzettenförmig, auch verkehrt-eiförmig, ſpitz, am Grunde in den Stiel verſchmälert, glänzend. Blumen— ſtiele endſtändig gehäuft, weichhaarig, dreiblumig. Blumen hübſch, weiß, am Rande zurückgeſchlagen, ſehr wohlriechend. Dieſe drei Arten ſind vorzüglich beliebt wegen ihren ſchönen, lor— beerartigen, immergrünen Blättern und ſehr wohlriechenden Blu— men. Sie gedeihen am beſten in einer Miſchung von Wald- und Miſtbeeterde mit 8 Sand, und werden bei 34. 439 W. durchwin⸗ tert. Sie würden bei einiger Bedeckung recht gut unſere Winter im Freien aushalten, allein ihre Blätter würden mehr oder weniger dabei leiden und die Blüthen ſich ſpäter entwickeln, wenn nicht ab— fallen, doch wenn fie ſich gut erhi“ ten, auch viel voller blühen. Im Sommer verlangen fie ſehr viele, m Winter wenig Feuchtigkeit. / Platystemon. Breitfaden.—Engl.: Platystemon. 1) P. californieum. Californiſcher B. O Juni bis Septem— ber. 2— 25 hoch. Blätter anſitzend, linien- und linien lanzet— tenförmig, ganzrandig, ſtengelumfaſſend, blaßgraugrün. Blumen— ſtiele einblumig, lang, winkelſtändig. Blumen ſchön, blaßgelb, am Grunde dunkelgelb. 2) P. leiocarpum. Glattfrüchtiger B. © Neu-Ealifornien, Sommer. Iſt der vorigen Art ſehr ähnlich, unterſcheidet ſich aber durch ocherweiße Blumen und glatte Capſeln. Der Same beider Arten wird im März oder April an ſonniger Stelle in's freie Land in lockeren, guten Sandboden geſäet. Platystigma lineare. Linienförmige Breitnarbe. © Engl.: Platystigma. Californien. Sommer. Eine 6“ hohe, niedliche Zierpflanze. Blätter hell-meergrün, faſt linienförmig. Blumen ſehr zierlich, auf langen, winkelſtändigen, einblumigen Stielen. Kronblätter zweifarbig, die äußern goldgelb, mit weißen Querſtrichen, die in— nern weiß, mit gelbem Nagel. Der Same wird in Töpfe oder in ein lauwarmes Miſtbeet geſäet und die Pflänzchen in den offenen Grund gepflanzt, Plumbago. Bleiwurz.— Engl.: Leadwort, auch Plumbago. 1) P. capensis. Capiſche B. h Frühling bis Herbſt. Stengel äſtig, geſtreift, gleich den Blattunterflächen mit kleinen weißen Schüppchen bekleidet. Blätter länglich, am Grunde keilförmig, ſtumpf, ganzrandig, unbehaart; Afterblätter nierenförmig; Deck— blätter linien-lanzettenförmig, ſpitz. Blumen ſchön, hellblau, in prächtigen, reichen Endähren. Kelche drüſenhaarig, klebrig. Ein hier ſehr bekannter, ſchöner Zierſtrauch. Man giebt ihm fette Miſtbeet— und Lauberde zu gleichen Theilen und § Flußſand, oder fette Wald— erde mit 8 Flußſand. Er läßt ſich bei 38 — 50 W. durchwintern, wächst und blüht aber nicht jo ſchön, als wenn er bei 50-60 W. überwintert wird. Er wird dann 8—10'“ hoch und liefert eine große Anzahl reicher Blumenähren, welche an prachtvollem Ausſe— hen kaum ihres Gleichen haben. Auch im freiem Lande an einer ſonnigen Stelle, im Mai gepflanzt und im October wieder ausge— hoben, blüht er viel reicher, als im Topfe. Vermehrung durch Sprößlinge und Stecklinge. get 2) P. cœrulea. Blaue B. X Peru. Gleicht an Schönheit und Blüthe der vorigen. Stengel krautartig, niederliegend oder ſich emporwindend, gefurcht. Aeſtchen und Aehren drüſig⸗ klebrig. Blätter ſtiellos, ſtengelumfaſſend, eirund, länglich, ganzrandig, glatt. Blumen himmelblau. Cultur wie No. 2 3) P. europæa. Europäiſche B. X Blumen zierlich violett. 4) P. rosea. Roſenrothe B. h Oſtindien. Frühling bis Winter, faſt in jeder Jahreszeit. Stengel ſchlank, geſtreift. Blät— ter geſtielt, eirund, glatt, ganzrandig, unten mit kleinen Schüpp— 8 — 440 — chen bedeckt. Blumen ſehr ſchön, hochroth, in langen Endähren. Muß bei 55—65° W. durchwintert werden. Liebt Lauberde mit 8 Sand. Podolepis gracilis. Schlanke Podolepis. O Engl.: Podolepis. Neuholland. Juli bis October. Eine ſchöne, ſchlanke, 2 bis 3 hohe, Aftige Zierpflanze. Blätter über der Wurzel linien-lan— zettenförmig. Stengelblätter herzförmig-ſtengelumfaſſend. Blu- men ſchön, einzeln am Ende des Stengels und der Aeſtchen ſtehend. Strahlblümchen röhrig, blaß-fleiſchfarbig. Der feine Same wird im April in den Topf in Wald- oder Miſtbeeterde geſäet und in's Zimmer oder lauwarme Miſtbeet geſtellt und die Pflanzen im Mai auf ein lockeres, gedüngtes, ſonnig liegendes Beet oder eine Ra— batte gepflanzt. Polemonium. Sperrkraut.— Engl.: Greek- Valerian. 1) P. cœruleum. Blaues S. X Schweiz, Deutſchland ꝛc. Mai bis Juli. Stengel 2—3“ hoch. Blätter gefiedert, mit ei-lan⸗ zettenförmigen, ganzrandigen Blättchen. Blumen ſehr zahlreich in aufrechte Endſträußer geſammelt, nach Honig riechend, blau oder weiß. 2) P. pulchellum. Hübſches S. X Altai-Gebirge. Juni bis September. Blumen fait wie bei No. 1, in reichen Endſträußern, wohlriechend, weiß und blau. 3) P. reptans. Kriechendes S. X Virginien. Mai. Wurzel kriechend. Stengel 1—2“ lang, faſt niederliegend. Blätter ge— fiedert, mit ſieben bis neun ſchmalen, ſpitzen, glatten Blättchen. Blumen ſchön, blau, überhängend, in lockern Endrispen. Dieſe Zierpflanzen gedeihen in jedem Gartenboden und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Die Stengel müſſen nach der Blüthezeit abgeſchnitten werden, ſonſt pflanzen ſie ſich zu ſehr durch Samenausfall fort und werden läſtig. Polyanthes. Tuberoſe.— Engl.: Tuberose. 1) P. gracilis. Schlanke T. X Braſilien. Gleicht der fol⸗ genden Art, aber die Kronröhre iſt dünner und länger, der Wuchs ſchlanker und der Geruch der ſchönen weißen Blumen ſchwächer. 2) P. tuberosa. Gemeine T. X Jawa, Zeylon. Juli bis September. Aus der länglichen Zwiebelknolle kommen ſchmale, lin ienförmige, ſpitze, glatte, ſchlaffe Blätter, aus deren Mitte ſich ein einfacher, beblätterter, 4—6“ hoher Stengel erhebt, welcher in „ eine lange Aehre von 10—20 und mehreren ſchönen, weißen, ſehr wohlriechenden Blumen endigt. Blühbare Zwiebeln erlangt man von der Wurzelbrut erſt in zwei bis drei Jahren. Man pflanzt ſie vom Anfang Februar bis April, nachdem man früher oder ſpäter die Blumen verlangt, einzeln in ſieben- bis acht- zöllige Töpfe in fette, mit 8 Flußſand vermiſchte Miſtbeeterde, fo daß die Spitze etwa !“ tief unter die Erde kommt und ſtellt fie in ein warmes Miſtbeet oder im Zimmer an ein ſonniges Fenſter und begießt ſie Anfangs wenig, wenn aber die Pflanze im vollen Wachsthum ſteht, reichlich. Sonne und Luft ſind unumgänglich nothwendig. Werden ſie ſo gut abgehärtet, ſo kann man ſie gegen Ende Mai mit dem Topfe im Garten in die Erde ſenken. Auch kann man die Zwiebeln, ohne ſie vorher anzutreibes, Ende April oder Anfangs Mai im Garten auf eine ſonnige, warme Stelle in ſehr fetten, ſandigen Grund pflanzen und die Stengel an Stäbe an- binden, damit ſie nicht vom Winde umgebrochen werden. Die in Töpfen werden nach der Blüthezeit immer weniger begoſſen und wenn die Blätter welk find, gar nicht mehr; nimmt fie dann aus dem Topfe und wenn die Blätter welk ſind auch die aus dem freien Lande, legt ſie ſo lange an einen warmen, trockenen Ort, bis die Wurzeln ganz trocken find, ſchneidet dieſe dann mit einer Scheere ab, reini— get die Knollen von Blättern und loſen Anhängſeln, nimmt die ablösbare Nebenbrut ab und bewahrt ſie nebſt der Brut bis zur Pflanzzeit an einem warmen, trockenen Orte auf. Die jungen Zwiebeln pflanzt man Ende Mai auf eine ſonnige, lockere, fette, mit altem Kuhmiſt gedüngte Rabatte oder in ein ſolches Beet, ſo daß ſie 1“ mit Erde bedeckt ſind. Alte, blühbare Zwiebeln werden ſo eingeſetzt, daß die Spitze derſelben mit der Erde gleich iſt. Polygonum. Kuöterig.— Engl.: Persicaria. 1) P. barbatum. Bärtiger K. O China und Japan. Blätter lanzettenförmig, oben ſcharf, mit behaarten Blattſcheiden. Die Blumen an äſtigen Aehren haben ſechs Staubfäden. 2) P. orientale. Morgenländiſcher K. O Orient. Sommer. Stengel aufrecht, äſtig, 5— 8“ hoch. Blätter groß, ei-lanzetten- förmig, langgeſpitzt, gewimpert. Blumen ſiebenmännig, zwei— weibig, roth oder weiß, ſchöne und zahlreiche, überhängende cylindriſche Aehren bildend. N | Der Same beider Arten wird im April in's freie Land in lockern, fetten Boden geſäet und die Pflanzen wo möglich mit einem Erd— — de ballen daran verſetzt. Sie pflanzt fih häufig durch ausgefallenen Samen von ſelbſt fort. Portulaca. Portulack.— Engl.: Flowering- Porcelain. 1) P. Gilliesii. Gillieſiſcher P. Jh Chili. Juni bis Auguft. Eine ſehr ſchöne, niedrige Zierpflanze. Stengel niederliegend, fleiſchig. Blätter faſt ſtielrund, fleiſchig. Blumen endſtändig, prächtig, groß, glänzend purpurroth, anſitzend, an der Baſis mit weißen, wolligen Haaren umgeben, dicht über die dunkelgrünen Blätter ſich ausbreitend. Vermehrung durch Samen, wie auch durch Ableger und Stecklinge. 2) P. grandiflora. Großblumiger P. Oh Chili. Sommer. Aehnelt im Wuchſe der erſten Art. Stengel fleiſchig, äſtig, 8 bis 10“ lang. Blätter länger und ſpitzer als bei No. 1, pfriemen- förmig, !“ lang, fleiſchig, dunkelgrün, Blattachſeln haarig. Blu- men prächtig, endſtändig, 12— 2“ breit, glänzend, hellpurpur⸗ oder carmoiſinroth, auch weiß, roſa und roſa und weiß geſtreift, gelb u. a w. 3) P. Thellusonii. Thelluſon'ſcher P. © Chili. Sommer. Eine prächtige Art, etwa 1’ hoch, deren Blumen eine äußerſt bril⸗ lante Zinoberfarbe haben. Stengel aufrecht, mit weißen Fäden in den Achſeln. Blätter faſt ſtielrund, ſtumpf⸗ langgeſpitzt, unter den Blumen faſt quir lſtändig. Blumen endſtändig gehäuft. Sie wachſen zwar in jeder leichten, fetten, ſandigen Erde, um ſie aber ſchön und ſehr blüthenreich zu haben, giebt man ihnen einen Boden aus Kalkſchutt, fetter Dünger- und Lauberde. Da ſie nur im wärmſten Sonnenſchein ſich vollkommen öffnen, ſo muß man ihnen auch eine ſehr ſonnige Lage anweiſen. Vermehrung durch Samen; man füllt einen Topf mit ein Theil Kalkſchutt oder Sand und zwei Theilen Walderde und drückt den Samen nur darauf an. Potentilla. Fingerkraut. : Cinquefoil. 1) P. atrosanguinea. Duntelblutrothes 9. J Nepal. Som⸗ mer bis Herbſt. Stengel 2—3“ hoch, äſtig, behaart. Wurzel- blätter dreizählig, den Erdbeerblättern ſehr ähnlich. Blumen zahlreich, endſtändig, ſehr ſchön, ſchwärzlich-blutroth, etwa 1” breit. Eine ſehr ſchöne nalen Varietät: P. atrosang. hybrida Russelliana. Dieſe prächtige Zierpflanze gleicht an Wuchs und Blättern ganz der P. atrosang., aber ihre Blumen — — EHRE — 1 2 übertreffen an Größe und an Pracht der feurigen Scharlachfarbe die ihrer Stammeltern. 2) P. formosa. Schönes F. Nepal. Eine vortreffliche Zierpflanze für den Topf und für Blumenbeete. Blumen ſehr ſchön, roth oder roſenroth, ſehr zahlreich. Varietäten: P. coc- einea, mit ſcharlachrothen Blumen, und P. Mackoyana, mit dunkelrothen Blumen. | 3) P. hæmatochrus. Blutfarbiges F. % Mexico. Blu⸗ men ſehr ſchön, groß, ſchwärzurch-blutroth. 4) P. Hopwoodiana. Hopwoodiſches F. A Eine ſehr ſchöne Baſtardart. Blumen ſehr ſchön, zahlreich, 12“ breit. Kronblätter verkehrt-herzförmig, am Grunde dunkelroth oder braunroth, dann weißlich oder gelblich oder blaß-fleiſchfarbig, am Rande dunkler fleiſchfarbig-roſenroth oder carmoiſinroth ſchattirt. Sowohl dieſe als die übrigen Arten, die aber alle weniger ſchön “find, halten unſere Winter im Freien aus, nur möchte No. 3 eine Bedeckung nöthig haben. Sie werden durch Samen und Wurzel- theilung vermehrt. Primula. Primel. — Engl.: Primrose, auch Polyanthus. 1) P. acaulis. Stengelloſe P. X Kleine Garten-Primel. Europa, auf K Hügeln. April. Blätter verkehrt-eirund⸗länglich, ge⸗ zähnt, runzlig, unten etwas zottig, am Rande zurückgerollt. Schäfte einblumig, wurzelſtändig. Blumen ſchwefelgelb, wohl- riechend, mit flachem Rande. Variirt in mehreren Nüancen von roth, gelb, weiß, hellroth und rothbraun, wie auch mit ſchönen weißen, gelben, roſenrothen, rothen, dunkelrothen und braunen gefüllten Blumen. Die einfach blühenden Varietäten werden in Deutſchland in vielen Gärten zu Einfaſſungen benutzt. Sie lie⸗ ben einen lockern, fetten Sandboden und etwas ſchattige Lage. Die gefüllt blühenden Varietäten müſſen einen etwas erhöhten, mäßig feuchten Boden und im Winter eine leichte und trockene Bedeckung haben. Am ſicherſten iſt es, wenn man einige in Töpfe pflanzt, in etwas grobſandige? Lauberde, mit einer Unterlage zer- ſtoßener Scherben, ſolche an einem froſtfreien Orte überwintert und ſie ſehr wenig begießt. Vermehrung durch Zertheilung. 2) P. amoena. Angenehme P. X Caucaſus. Frühling. Blumen ſchön, bläulich-purpurroth. Im Winter leichte und trockene Bedeckung. \ 3) P. Auricula. Aurikel. X Europa auf Alpen. Frühling, oft im Herbſt zum zweiten Male. Blätter verkehrt-eirund oder ei— — 444 — rund⸗ſpatelförmig, gekerbt⸗geſägt, ſteif, glatt und grün, oder mit weißem mehlartigem Puder beſtreut, dicklich. Die Schäfte tragen eine dichte, vielblumige Dolde ſehr wohlriechender, gelber Blumen. Kelche mehr oder minder mehlig gepudert. Eine in Deutſchland wegen ihrer großen Mannigfaltigkeit in den Farbenſpielen und des köſtlichen Wohlgeruchs, ſchon ſeit Jahrhunderten hochgeſchätzte, hier aber ſelbſt verhältnißmäßig noch ſehr wenig verbreitete Blume. Die ſehr zahlreichen Varietäten werden von den Blumiſten in zwei Hauptklaſſen getheilt: 1) in holländiſche Aurikel (Lüker). Sie unterſcheiden ſich durch ungepuderte Blumen und ausgerandete herz— förmige Kronlappen, ſind härter als die zweite Art, aber auch, ob— gleich ſie durch die Nüancirung ihrer Farben ein mehr maleriſches Anſehen erhalten, gemeiner, und von Kennern weniger geſchätzt; 2) engliſche oder gepuderte Aurikeln, mit gepuderten Blättern und nicht ausgerandeten, vielmehr häufig mit einer ſehr kurzen Spitze verſehenen, Kronlappen. Außer dieſen hat man auch gefüllt— blühende Varietäten und ſogenannte Baſtard-Arten, welche von Kennern nicht geſchätzt werden. Die Regeln, wonach man eine gute Aurikel beurtheilt, ſind folgende: 1) Der Schaft muß weder zu hoch über die Blätter hervorſtehen, noch zwiſchen denſelben ſich verſtecken und muß die Dolde aufrecht tragen. 2) Die Dolde muß nicht zu wenig Blumen haben, und dieſe müſſen ihre Mündung nach oben richten und ſich dem Auge dar— ſtellen. 3) Die Blumen müſſen eine reine, ſammetartige Farbe, ziemliche Größe, und runde, flache Ausbreitung haben, ſo daß die Randlap— pen ſich weder zurücklegen, noch trichterförmig zuſammenneigen. 4) Die Illumination muß am Auge gleichſam abgeſchnitten ſein, und ſich von da nach dem Rande zu ſanft vertuſchen. 5) Das Auge, es ſei gelb oder weiß, gepudert oder nicht, muß rein, weder zu klein noch zu groß ſein und etwa den dritten Theil der Randfläche einnehmen. 6) Die Staubbeutel müſſen in der Röhre ſichtbar ſein und dieſe ausfüllen, widrigenfalls die Blume bei aller übrigen Schönheit als eine ſogenannte Lochblume zu verwerfen iſt; auch darf der Griffel nicht über die Staubbeutel hervorragen. Die beſte Erde für dieſe Blumen iſt eine Miſchung von drei Theilen guter Walderde, einen Theil Kuhmiſterde und einen Theil groben Sand. Auch Wald- und Kuhmiſterde zu gleichen Theilen und ein Fünftel Sand iſt eine ſehr gute Erde. Im Freien verlan⸗ — 445 — gen ſie einen ſehr lockern, nahrhaften, nicht zu feuchten, noch zu trockenen Boden, einen beſchützten, rein gegen Morgen oder Abend gelegenen Standort, und in der Blüthezeit Schutz gegen Regen und Sonnenhitze. Die Beete müſſen etwas hoch angelegt, mit Brettern eingefaßt, und jeden Herbſt oder nach der Flor aufgelockert und mit Wald⸗ oder gut verwester Holz- oder Lauberde, allenfalls auch mit etwas beigemiſchter Düngererde um die emporgewachſenen Pflanzen erhöht werden. Bei ſtrengem Froſte müſſen ſie, im Fall ſie keine Schneedecke haben, mit trockenem Laub leicht bedeckt werden, welches man aber bei Thauwetter nicht lange darauf liegen laſſen darf, da- mit die Pflanzen nicht verzärteln oder faulen. Alle drei Jahre wer— den ſie nach der Samenreife auf ein friſch zubereitetes Beet in 10 bis 12“ weiten Entfernungen verpflanzt, und zwar ſo, daß der über die Erde herausgewachſene Wurzelſtock in die Erde kommt. Die alten Wurzeln werden dabei etwas beſchnitten und alle faulen Theile und welken Blätter ſorgfältig weggenommen, und die Ne— benſproſſen abgenommen und eingepflanzt. Da aber in dieſem Lande, wegen dem ſtarken, häufigen und ſchnellen Wechſel der Witterung, die Erhaltung der Aurikeln durch den Winter mühſa⸗ mer iſt, als in Deutſchland, ſo möchte ich anrathen, ſie lieber in Töpfen zu cultiviren, zumal die engliſchen Sorten, welche die zärt— lichſten ſind. Man pflanzt fie in oben geſagte Erde, in vier- bis ſechszöllige Töpfe, nachdem ſie der Pflanze angemeſſen ſind, und bedeckt den Boden mit zerſtoßenem Kalkſchutt oder Scherben. Die Töpfe müſ— ſen neu oder wenigſtens trocken und rein vom Mooſe ſein; auch dürfen keine kranken Pflanzen darin geſtanden haben, wodurch An— ſteckung entſtehen könnte. Das Umpflanzen geſchieht jährlich nach der Samenreife, im Auguſt oder September. Die alte Erde wird ziemlich von dem Wurzelballen abgeſchüttelt, und ſie bis an die unterſten Blätter in die Erde geſetzt. In der Wachsthumszeit lie— ben ſie ziemlich viele Feuchtigkeit, nach der Flor aber weniger, bei der Samenreifung und nach dem Verpflanzen aber ſehr mäßig und nur dann, wenn die Erde recht trocken iſt. Im Winter aber ſehr ſelten und dann nur ſpärlich. Man überwintert ſie in einem trocke— nen, kühlen, jedoch gegen ſtrengen Froſt geſchützten Behälter, am beſten in einem Miſtbeetkaſten, worin die Töpfe in Laub, Moos, alte Lohe, Sägeſpäne, trockene Erde oder Kies eingeſenkt werden. Der Kaſten wird bei feuchtem und Froſtwetter mit Läden oder Bret— tern dicht bedeckt, bei mildem, trockenem Wetter aber offen gelaſſen. Hier bleiben ſie ſtehen, bis die Blumen erſcheinen wollen; dann be— gießt man reichlicher und ſtellt die Töpfe auf die dazu beſtimmte % 38 8 — 1 Stellage, welche gegen Winde und Sonne geſchützt iſt und gegen heftigen Regen durch ein Leinwanddach oder durch Bretter geſichert werden kann. Um gute Varietäten aus Samen zu erziehen, verſteht es ſich von ſelbſt, daß man ſolchen nur von vorzüglichen und fehlerfreien Blu— men aufnimmt und gut ausreifen läßt. Man bewahrt ihn bis zur Säezeit in den Kapſeln auf. Die Ausſaat geſchieht im Spätherbſte in 4—6“ hohe Käſtchen oder in weite, 4“ hohe Töpfe, welche mit leichter, nabrbafter Walderde gefüllt find. Der Same wird dünn ausgeſtreut, ſanft an die Oberfläche feſtgedrückt, und nur allenfalls mit fein geriebenem, trockenem Mooſe ſehr dünn bedeckt. Die Käſt— chen bleiben bis zum Eintritt des Froſtes im Freien an einem ſchat— tigen Orte ſtehen, dann aber in ein helles, froſtfreies Zimmer oder vor die Fenſter des Glashauſes geſtellt und ſtets mäßig feucht ge— halten. Fällt Schnee, fo kann man den Samen 2—3“ hoch da⸗ mit bedecken. Indem der Schnee ſchmilzt, quillt der Same auf und keimt früher. Im Frühjahre ſtellt man die Käſtchen in's Freie, wo fie Schutz und nur Morgenſonne haben. Sobald man die Pflan— zen mit den Fingern faſſen kann, kann man ſie auf ein Miſtbeet oder auf ein an einer ſchattigen und geſchützten Stelle im Freien angelegtes Beet 5—6“ auseinander pflanzen. Dieſes Beet muß 10—12“ hoch mit Laub- und Miſtbeeterde zu gleichen Theilen auf- gefüllt ſein. 4) P. auriculata. Geöhrte P. * Caucaſus. Frühling. Blät⸗ ter länglich-lanzettenförmig, gezähnt, auf beiden Flächen grün. Hüllblättchen am Grunde geöhrt. Blumen ſchön roſenroth oder hellviolett, inwendig citronengelb. 5) P. cortusoides. Schönſte P. X Sibirien. Mai. Blät⸗ ter geſtielt, länglich, runzlig, behaart, etwas krausrandig, einge- ſchnitten, ſpitz gekerbt. Blumen ſchön, roth, in vielblumiger, oft prolifirender aufrechter Dolde. Sie verlangt etwas Schatten und einen guten, lockern, nicht zu feuchten Boden. | 6) P. elatior. Garten-P. X Große gelbe Waldſchlüſſelblume. — Engl.: Polyanthus. Europa in Waldungen. Frühling, Herbſt. Blätter länglich, runzlig, gezähnt, behaart. Schäfte mit vielblu— miger Dolde zierlicher, hellgelber Blumen, von denen die äußern abwärts hängen. Wird in Deutſchland häufig zu Einfaſſungen benutzt. Sie wird in zahlreichen Varietäten, mit doppelten und gefüllten Blumen cultivirt. Eine gute Primel muß im Allgemeinen dieſelben Eigenſchaften wie die Aurikel beſitzen. Die Schäfte müſſen ſtark und wenigſtens 5—6“ hoch fein. Die Blumen müſſen ein rundes Auge, einen | — — ᷑̃ ET — — — 447 — weißen, rothen oder roſenrothen Saum, und wenigſtens zwei bis drei lebhafte, abſtechende Farben haben. 7) P. farinosa. Mehlige P. X Lerchenblümchen, Vogelauge. Europa in Alpengegenden. Juni. Ein ſehr niedliches Zierpflänz⸗ chen. Blätter verfehrt-eirund, oben grün, unten weiß⸗-mehlig, ge— ke bt. Schaft nackt, 4—8“ hoch, gleich der Dolde weiß-mehlig ge> pudert. Blumen aufrecht, Iillafarbig, mit flachem Rande. Varietät mit weißen Blumen. Liebt einen lockern, fetten, etwas feuchten Sandboden. 8) P. sinensis. Chineſiſche P. X Blühet den größten Theil des Jahres hindurch, beſonders von Herbſt bis Januar, und iſt 355 der lieblichſten Zierpflanzen, ſowohl für das Zimmer als für as Glashaus. Blätter geſtielt, rauhhaarig, etwas klebrig, herz- förmig, eirund, gelappt, eingeſchnitten-gekerbt, unten oft braunlich- roth gefärbt. Schäfte 1 bis 14’ hoch, mit ſproſſenden, vielblu— migen Dolden, deren immer eine aus dem Centrum der erſteren hevorwächſt und oft drei bis fünf übereinander ſtehen; Kelche nickend, aufgeblaſen. Blumen ſehr groß und prächtig, Anfangs hell⸗lillafarbig, dann ſchön roſenroth, am Schlunde gelb, auswen⸗ dig weiß und weichhaarig. Varietäten: mit ſchneeweißen, im Schlunde gelben Blumen; mit prächtigen, größeren, roſenrothen, gefranzten Blumen; desgl. mit weißen gefranzten Blumen u. ſ. w.; auch mit weißen gefüllten Blumen, welche außerordentlich prachtvoll iſt. Im Winter 36 bis 509 W. und nahe am Fenſter, denn je weis ter die Pflanzen vom Fenſter abſtehen, deſto kleiner bleiben die Blumen. Den Samen ſäet man von März bis Anfangs Mai; er wird nur ſehr dünn mit leichter Lauberde bedeckt, in ein warmes tiftbeet geſtellt und mäßig feucht erhalten. Die jungen Pflanzen müſſen hinreichend Luft haben. Wenn ſie das dritte oder vierte Blatt gemacht haben, fest man fie 2“ von einander in weite, 4“ hohe Töpfe oder Schüſſeln und ſtellt ſie unter die Fenſter eines kalten Miſtbeetes. Sind die Pflanzen hierin kräftig herange- wachſen, ſo kann man ſie einzeln in drei- bis vierzöllige Töpfe in fette, mit zwei Fünftel Flußſand gemiſchte Lauberde, oder in an— dere gute Dammerde verſetzen und wieder in's kalte Miſtbeet oder in's Glashaus an die Fenſter ſtellen, wo man ihnen reichlich Waſſer giebt. Sie fangen dann bald an zu blühen; will man aber kräftige Pflanzen und ſpätere Blüthen haben, ſo müſſen die erſten Schäfte weggeſchnitten werden. Größere Pflanzen muß man an zwei dicht neben den Pflanzen eingeſteckte Stäbe binden, — 448 — damit ſie nicht abbrechen. Im Mai oder Juni kann man die Pflanzen in's Freie ſtellen; doch muß man ſie vor Sonnenhitze und heftigen Regen ſichern. Im Juli und Auguſt verpflanzt man ſie in nicht zu große Töpfe, die man auf dem Boden mit einer Lage fein zerſtoßener Scherben verſieht. Die alte Erde muß vom Ballen größtentheils entfernt und die Pflanzen, nachdem man die unterſten Blätter weggeſchnitten hat, etwas tiefer, als ſie vorher geſtanden, wieder eingeſetzt werden, damit aus dem oberen Theile des Wurzelſtockes ſich neue Wurzeln bilden können. Später ſtellt man ſie wieder in ein kaltes Miſtbeet. Um Samen zu erhalten, müſſen die blühenden Pflanzen nahe am Fenſter und nicht zu kalt ſtehen, auch muß man ſie in der Mittagszeit und bei heiterem Wetter öfters ſchütteln, um ſo die Befruchtung zu bewerk— ſtelligen. 9) P. Mandarina, oder Hoffinan’s Egg, iſt der P. sinensis ſehr ähnlich, die Blumen ſind aber viel größer (12 bis 2“ breit). Verlangt gleiche Cultur mit P. sinensis. 10) P. veris. Frühlings-P. M Gemeine Schlüſſelblume. Deutſchland. Frühling. Blätter geſtielt, eirund-länglich, ge— zähnt, runzlich, unten rauhhaarig. Schaft weichhaarig, 6 bis 10“ hoch, mit vielblumiger Dolde. Blumen überhängend, gelb, am Schlunde ſafrangelb, wohlriechend. Man cultivirt in deutſchen Gärten mehrere Varietäten von verſchiedenen Farben, ſowie auch eine mit gefüllten Blumen. Die jungen Blätter werden zu Kräuterſalat und die Blüthen zu Thee benutzt. Alle oben beſchriebenen Arten, bei denen nicht ſchon die volle Cultur angegeben iſt, können im Freien an einem beſchützten, ſchattigen Orte (aber nicht unter Bäumen und Sträu= chern) cultivirt werden; doch iſt es in dieſem Lande immer beſſer, wenn man alle dieſe, ſowie auch die hier oben nicht angeführten Arten (wenigſtens einige davon) wie die Topf-Aurikeln behandelt, doch dürfen ſie nicht zu naß gehalten werden. Pulmonaria. Lungenkraut.— Engl.: Lung- Wort. 1) P. azurea. Azurblaues L. % Gallizien, Ungarn u. ſ. w. Wurzelblätter länglich-lanzettenförmig, langgeſpitzt, am Stiele herab geſchmälert, ſteifhaarig. Blumen ſchön, azurblau, mit glockenförmigem Rande. 2) P. officinalis. Gemeines L. J Deutſchland, in Wäldern. Frühling. Blätter eirund-herzförmig, weiß oder grünlichweiß gefleckt. Blumen ſchön, erſt roth, dann blau. Zur = ae 3) P. panieulata. Rispenblüthiges 2. X Hudſons-Bay. Blumen ſchön, blau oder weiß, doldentraubig-rispenſtändig. Dauern im Freien aus, lieben einen lockeren, mäßig feuchten, guten Sandboden und etwas Schatten. Vermehrung durch Sa— men und Wurzeltheilung. Punica. Granatbaum.— Engl.: Pomegranate. 1) P. Granatum. Gemeiner G. h Süd⸗Europa u. ſ. w. Juli bis Herbſt. Ein ſehr bekannter und beliebter Baum. Zweige viereckig, am Ende ſtechend. Blätter entgegengeſetzt, elliptiſch— lanzettenförmig, glatt, ganzrandig, abfallend. Blumen an den Enden der Zweige einzeln, ſchön, hochroth. Früchte groß, roth, apfelförmig; der Saft in denſelben gleicht im Geſchmacke dem der Johannisbeeren. Man cultivirt hiervon zehn Varietäten, mit rothen, weißen und rothgelben und geſtreiften Blumen, gefüllt und einfach. Sie halten in einer gegen die rauhen Nordweſt-Winde ge— ſchützten Lage und bei einiger Umſteckung mit Cederäſten oder Kornſtengeln und guter Bedeckung der Wurzeln mit Laub unſere Winter gut aus. Man giebt ihnen eine ſonnige Lage und einen ziemlich bündigen, fetten Boden. Will man ſie aber, oder zur Sicherheit wenigſtens einige davon, in Gefäßen ziehen, ſo giebt man ihnen eine aus gleichen Theilen fetter Damm- und Miftbeet- erde, alten Lehm und Sand gemiſchte Erde. Vor dem Austreiben kann man noch etwas alten Kuhmiſt unter die Oberfläche der Erde thun. Um das Blühen zu befördern, giebt man ihnen mehr kleine als große Gefäße und beſchneidet die Wurzeln ziemlich ſtark rund um den Ballen. Bei alten Blumen iſt es hinlänglich, ſie alle zwei bis drei Jahre einmal umzupflanzen, junge Exemplare aber müſſen alle Jahre verſetzt werden. Im Winter begießt man ſie ſehr mäßig, im Sommer aber ſehr reichlich und mitunter wohl auch mit einem Anſatz von Kuh- oder Schafmiſt. Im Winter kann man ſie an jedem froſtfreien, luftigen Orte überwintern. Da die Blumen am diesjährigen Holze an den Spitzen hervor— kommen, ſo müſſen alle vorjährigen ſchwachen Zweige ganz aus— geſchnitten und die ſtärkeren abgeſtutzt werden. Vermehrung durch Ableger und Stecklinge, und zwar wo möglich von blühbaren Exemplaren, vor dem Austreiben im warmen Miſtbeete. Spröß— linge ſind nichts werth, weil ſie ſehr ſchwer zur Blüthe kommen. Die einfachen werden durch Samen vermehrt und man kann dann 38 ** — 450 — auch die gefüllten Arten darauf pfropfen oder oculiren, welche dann ſehr leicht blühen. 2) P. nana. Zwerg G. h Antillen. Juli bis September. Stamm niedrig, ſtrauchartig. Blätter linien-lanzettenförmig, Iris, glatt. Blumen ſchön, hochroth oder ſcharlachroth, nebſt der Frucht kleiner als bei No. 1. Varietät mit gefüllten Blumen. Dieſe Art iſt zarter als No. 1 und muß bei 38 bis 45° W. über⸗ wintert werden. Pyrethrum. Bertramwurz. X Matricaria.— Engl.: Matrica- | rium, auch Pyrethrum. 1) P. carneum. Fleiſchfarbige B. X Stengelblätter anſitzend, gefiedert, Blättchen herablaufend, lanzettenförmig. Blumenſtiele einblumig, endſtändig. Blumen ſchön, groß, mit fleiſchfarbenen oder purpurrothen Strahlblümchen und gelber Scheibe. er corymbosum. Doldentraubige B. Blumen ſchön, groß, weißſtrahlich, in Doldentrauben. 3) P. Parthenium. Mutterkraut-B. X Von dieſer werden nur die gefüllten Varietäten cultivirt, die aber ſehr ſchön ſind, vorzüglich die weiße. 4) P. sinense, ſiehe Anthemis artemisiæfolia. Sie gedeihen in jedem lockeren, nahrhaften Gartenboden. Ver— mehrung durch Wurzeltheilung und Stecklinge und die einfach blühenden auch durch Samen. Pyrus japonicus. Japaniſcher Birnſtrauch. % Engl.: Japanese Pear. Auch Cydonia japonica. Ein hier ſehr bekannter und belieb- ter Zierſtrauch. Wird 4 bis 8“ hoch. Mit ausgebreiteten, glat- ten, dornigen Aeſten. Blätter glatt, oval-eirund, fein geſägt. Blumen ſehr ſchön, zahlreich, gehäuft, ſcharlachroth. Früchte wohlriechend, ziemlich groß. Variirt mit weißen oder röthlich— weißen Blumen, mit rothen, halbgefüllten und mit gelblichen Blumen. Dieſer ſchöne Zierſtrauch liebt einen lockeren, mäßig feuchten, guten Boden und einen etwas geſchützten Standort, und wird leicht durch Ableger junger Zweige und > Schöflinge vermehrt, desgl. N Stecklinge. — 451 — Ramondia pyrenaica. Pyrenäiſche Ramondie. 2 Engl.: Ramondia. Mai. Eine kleine, ſehr ſchöne Zierpflanze. Wurzelblätter eirund⸗lanzettenförmig, am Stiele verſchmälert, gekerbt, runzlich, roſtfarbig, wollig, roſettenförmig, auf der Erde aus gebreitet⸗ Schäfte 4 bis 6“ hoch, filzig, meiſtens einblumig, ſeltener zwei— bis fünfblumig. Blumen ſchön purpurblau. Sie verlangt einen etwas ſchattigen Standort und einen lockeren, guten, mäßig feuch— ten Sandboden. Ranunculus. Ranunkel.— Engl.: Ranunculus, auch Buttercups. I) R. aconitifolius. Eiſenhutblätterige R. % Cärnthen ꝛc. auf Alpen. Blumen zierlich, weiß. Nur die gefülltblühende Va— rietät iſt als eine ſehr ſchöne Rabatten-Zierpflanze zu empfehlen. 2) R. asiaticus. Garten R. X Kleinaſien. Blüht im Früh⸗ jahr oder Sommer, nachdem die Wurzeln früher oder ſpäter einge— pflanzt werden. Blätter dreizählig und doppelt dreizählig, Blätt— chen dreiſpaltig, eingeſchnitten. Stengel 6-12“ hoch, am Grunde oft äſtig. Blumen ſehr ſchön, groß, roth. Durch die Cultur hat man aus Samen viele Hunderte von prachtvollen Spielarten er— halten, welche ſich durch mehr oder weniger Gefülltſein der Blumen und durch zahlreiche Abänderungen der feurigſten Farben unter— ſcheiden. Ihr Bau iſt auch wirklich ſchön, und ein Beet voll dieſer Blumen, mit den mannichfaltigſten Farben, gewährt einen höchſt prachtvollen Anblick. Die Schönheit einer Ranunkel beurtheilt man vorzüglich danach, daß ſie einen geraden, hohen und ſo ſtarken Stengel hat, daß er die Blu— men aufrecht trägt; die Blumen müſſen groß und ſtark gefüllt ſein; die Farben der Blumen müſſen rein und deutlich, ſich einander in gutem Verhältniſſe entgegengeſetzt, und in gleichförmigen, kleinen, geraden Linien aufgetragen ſein. Die Blumenblätter müſſen ſo geordnet und gewölbt ſein, daß ſie eine regelmäßige und gleichför— mige Geſtalt haben. Sie lieben einen lockern, fetten, mit Sand vermiſchten Gartenbo— den, der ſehr tief locker ſein muß, denn je tiefer die Wurzelfaſern in die Erde eingehen können, je ſchöner werden die Blumen. Zur Frühlingsflor legt man die Wurzeln ich Herbſte, etwa im Anfange des Octobers, und zwar an 3“ tief und etwa 4—6“ auseinander entfernt. Bei dem Zertheilen der Wurzel muß man vorſichtig ſein, * — 452 — daß ſie nicht zerbrochen werden, ſondern ſie nur ſo weit auseinander nehmen, als ſolches leicht geſchehen kann. Bei den Pflanzen muß man die Klauen gut zuſammenhalten, damit fie nicht von der Haupt— wurzel abbrechen. Es iſt anzurathen, im Winter die Beete mit etwas Laub und darauf mit Reiſig oder mit Cederäſten zu bedecken. Jedenfalls müſſen ſie im Frühjahr bei ſpäten, harten Fröſten mit Strohmatten oder Cederäſten bedeckt, und bei Thauwetter wieder abgenommen werden. Die Wurzeln, welche man im Frühjahr pflanzen will, bewahrt man im Winter an einem froſtfreien, trocke— nen Orte auf. Bevor man ſie dann pflanzt, muß man ſolche un— gefähr 24 Stunden in Waſſer legen, das Waſſer dann wieder ab— laufen und die Wurzeln 3—4 Stunden an einem luftigen jedoch ſchattigen Orte wieder abtrocknen laſſen, und dann pflanzen. Tritt nach dem Einlegen trockene Witterung ein, ſo muß man ſie zuwei— len etwas begießen, auch ſelbſt dann noch, wenn die Pflanzen in vollem Wachsthum ſtehen, weil ſie dann mehr Feuchtigkeit bedürfen. Wenn die Blätter gelb werden und welken, ſo iſt es Zeit die Wur— zeln aufzunehmen. Dann ſchneidet man die trockenen Blätter und Stengel ab, wäſcht die Wurzeln im Waſſer rein, trocknet ſie an ei— nem ſchattigen, luftigen Orte, und hebt fie zum Gebrauche auf. Am beſten iſt es, wenn man ſie gleich zertheilt, weil ſie dann am biegſamſten ſind. Faule Stellen müſſen vor der Aufbewahrung ausgeſchnitten werden, damit ſie ſich nicht über die ganze Wurzel verbreiten. Zum Treiben nimmt man ſolche Knollen, die im Frühjahr nicht gepflanzt waren. Die türkiſchen Ranunkeln eignen ſich hierzu am beſten, da ſie im Freien ohnehin niemals ſchön blühen wollen. Die— ſes ſind Tourban d'or, Romano und qeaune merveilleuse. Man pflanzt fie im Auguſt oder September in 4—6“ weite Töpfe, die mit guter, fetter, Wald- oder ſonſtiger guter lockerer Erde gefüllt find. Man laßt fie fo lage an einem ſchattigen Orte im Garten ſtehen, bis es anfängt zu frieren, nimmt ſie dann in's Zimmer oder Glashaus und ſtellt ſie an die Fenſter. Die Wärme darf jedoch niemals 35—43° überfteigen. Die ſpäter gepflanzten ſetzt man erſt an einen andern froſtfreien Ort und nimmt ſie nach und nach in das Zimmer um einen länger dauernden Flor zu haben. 3) R. illyricus. Illyriſche R. X Syrien zꝛc. Blumen ſchön, 13— 14“ breit, ſehr glänzend, wie ladirt, eitronengelb, liebt einen ſehr fetten Boden. 4) R. parnassifolius. Parnaſſienblätterige R. Y Schweiz ꝛc. Blumen ſchön, weiß oder röthlich. 5) R. repens. Kriechende R. Deutſchland. Juni. Mit — 453 — ſchönen, gelben, gefüllten, glänzenden Blumen. Liebt einen etwas feuchten, kühlen Boden und wuchert ſtark. 6) R. ratæfolius. Rautenblätterige R. V Deutſchland auf Alpen. Eine ſehr liebliche Pflanze, nur 4“ hoch. Blumen groß, weiß, in's röthliche fallend, halb gefüllt. Dieſe und die übrigen Arten pflanzt man in's freie Land und vermehrt ſie durch Wurzeltheilung und durch Samen. Reseda odorata. Wohlriechende Reſeda. O 8 Engl.: Mignonette. Egypten. Mit niedergeſtrecktem, äſtigem Stengel und ſtielloſen, lanzettenförmigen, auch dreilappigen, abgeſtumpften, ganzrandigen Blättern. Die gelblichen, ſehr wohlriechenden Blumen ſind an der Spitze des Stengels und der Aeſte in einfachen, aufrechten Trauben. Man ſäet den Samen im Frühjahr gleich dahin, wo ſie ſtehen blei— ben ſollen. Später pflanzt ſie ſich ſehr oft ſelbſt fort. Sie wächst am beſten in einer lockeren, nahrhaften, etwas feuch— ten Erde. Will man Samen ſammeln, ſo ſchneidet man die Sten— gel ab, ſobald die unterſten Samenkapſeln bald reif ſind, wenn auch an der Spitze noch Blumen ſind, denn will man die völlige Reife abwarten, ſo fällt er häufig zuvor aus. Will man die Reſeda in Töpfen ziehen, ſo muß man den Samen gleich in die die Töpfe ganz dünn ſäen, denn ſie ſind nicht gut zu verſetzen und dann muß es mit einem Erdballen geſchehen. Die Erde in den Töpfen muß locker und fett ſein. Sind die Pflanzen aufgegangen, fo läßt man 1—2 ſtehen und zieht die übrigen auf. Die Töpfe werden an ein helles Zimmerfenſter geſtellt und ſtets feucht gehalten, im Sommer werden ſie in's Freie geſtellt. Rhaponticum pulchrum. Schönes Rhaponticum. % Engl.: Rhaponticum. Caucaſus. Juni. Eine ſchöne, 13—2’ hohe Zierpflanze. Blät— ter tief halbgefiedert, oben grün, glattlich, unten weißlich filzig, Wur— zelblätter geſtielt, Stengelblätter anſitzend, Lappen ungleich, etwas ſchief eirund, ſtumpf, ſchwielig gezähnelt oder ganzrandig. Blumen einzeln am Ende der einfachen Stengel, groß, ſchön, lillafarbig, Kelchſchuppen rauſchend, gerundet, nach dem Aufblühen mehr oder minder zerriſſen, concav, glänzend, bräunlichgrau. Liebt einen gu— ten, lockeren, mäßig feuchten Sandboden und eine ſonnige g Durch Samen und Wurzeltheilung vermehrt. % — 454 — Rhodanthe Manglesie. Maugleſiſche Rhodanthe. © Engl.: Rhodanthe. Neuholland. Juni bis Auguſt, auch im Herbſt und Frühling, nachdem fie geſäet wird. Eine ſehr ſchöne immortelle oder Stroh— blume. Stengel zart, äſtig, 1—2“ hoch; Aeſte und Blüthenäſtchen fadenförmig, ſehr fein. Blätter abwechſelnd, ſtiellos, meergrün, ganzrandig, glatt, etwas dicklich. Blumen etwas überhängend, vorzüglich vor dem Aufblühen ſehr zierlich, Kelchſtrahlen ausge— breitet, lanzettenförmig-länglich, rauſchend, roſenroth, 10—12““ im Durchmeſſer. Der Same wird vom März bis Juni in Töpfe die mit leichter, ſehr ſandiger Laub- oder Walderde und unten zum dritten Theil mit fein geſtoßenen Scherben gefüllt ſind, ganz dünn geſäet; man ſtellt ſie in ein lauwarmes Miſtbeet, und hält ſie mäßig feucht und ſchattig. Die jungen Pflänzchen ſetzt man, wenn fie 1“ hoch, in ähnliche Erde in dreizöllige Töpfe, und ſtellt ſie in den kühlen, gelüfteten Miſtbeetkaſten, bis ſich Knospen zei⸗ gen, oder man pflanzt ſie in's offene Land, wo die Erde der oben beſchriebenen am nächſten kommt und beſchattet fie bis fie angewur— zelt haben, Rhododendron. Wlpenrofe.—Engl.: Rose-Bay, oder Laurel. Dieſe Gattung würde ein ziemliches Buch ausfüllen, wenn alle Arten, Baſtarde und Hybriden derſelben beſchrieben werden ſollten, und ich will daher nur bemerken, daß nach der Angabe Handels— gärtners J. Booth in Flottbeck bei Altona alle Arten, mit Ausnahme der Napaul'ſchen, im freien Lande ausdauernd find. Zu dem Be— hufe wählt man eine nordöſtliche Lage, wo die ſüdweſtliche Seite be— ſchattet iſt, nimmt hier die Erde gegen 2“ tief heraus, legt 3—4“ hoch groben Kies oder feinen Schutt hinein, und darauf gute, leichte Walderde mit weißem oder reinem Flußſand zu einem Fünftel ver⸗ miſcht, und hält fie im Sommer ſtets feucht. In Töpfen oder Kü— beln durchwintert man ſie an einem luftigen, froſtfreien Orte, und ſobald die Nachtfröſte nicht mehr ſchaden können, bringt man ſie in's Freie und ſtellt ſie an einen beſchützten, etwas ſchattigen Ort. eu Winter und eine Zeit lang nach dem Umpflanzen begießt man ſie mäßig, im Sommer reichlich. Das Umpflanzen muß zeitig im Frühjahr vor dem Austreiben geſchehen, wobei jederzeit der Wurzel— ballen etwas beſchnitten wird, damit keine zu großen Töpfe er— forderlich werden, worin ſie weniger Blüthen produciren. Die Anzucht der härteren Arten aus Samen geſchieht wie bei den Azaleen. Die Vermehrung durch Stecklinge geſchieht im E — 455 — Herbſte von jungen, gereiften Trieben in Sand, mit einer Glas- glocke bedeckt und im Glashauſe durchwintert. Auch kann die Vermehrung durch Ableger, ſowie durch Pfropfen und Oculiren auf R. ponticum geſchehen. Ricinus. Wunderbaum.— Engl.: Castoroil-Plant. 1) R. communis. Gemeiner W. O Engl.: Castoroil-Plant. Stengel 4—8“ hoch, bereift. Blätter ſchildförmig, acht- bis zehn⸗ lappig, groß, glänzend. Lappen lanzettenförmig, geſägt. Blumen in hübſchen, großen Endtrauben, die männlichen gelb, unter den weiblichen ſtehend. Kapſeln ſtachlich. Aus dem Samen wird das allgemein bekannte Caſtoröl gepreßt. Man ſagt, daß die Pflanze den Maulwürfen zuwider ſei und dieſe nicht in ihre Nähe kommen. 2) R. speciosus. Prächtiger W. Oh Java. Sommer. Blätter ſchildförmig, tief fingerförmig-handförmig. Lappen lan⸗ zettenförmig, geſägt, geſtielt. Blumentrauben ſchön. Gedeihen beide in jedem nahrhaften Boden, wo der Same hin— geſäet wird. Rigidella flammea. Flammender Steifling. % Engl.: Rigidella. Mexico. Sommer. Dieſe ſehr ſchöne Pflanze wird 3—5 hoch. Blätter ſchwertförmig, breit, ſtark gefaltet. Blumen aus einer zweiklappigen Scheide in einer dichten Dolde, hängend, glänzend und flammendroth, mit glockenförmiger Röhre und zurückgeſchla— genem Rande, der am Grunde mit kurzen, dunkel-purpurfarbigen Streifen ſcharf markirt iſt. Nach der Blüthe richten ſich die lan— gen, dünnen Stiele auf und werden ſo ſteif, daß ſie die Kapſeln aufrecht tragen; daher ihr Name. Dieſes Zwiebelgewächs wird ebenſo behandelt wie Tigridia. Robinia. Rubinie.— Engl.: Locust-Tree, auch Rose-acacia, auch Red flowering Locust. 1) R. hispida. Gteifborftige oder roſenrothe R. h Carolina u. ſ. w. Aeſte mit ſteifen, rothen Borſten beſetzt. Blättchen ver— u kehrt⸗eirund, glatt. Die ſchönen roſenrothen, prachtvollen, ge— ruchloſen Blumen ſitzen in herabhängenden dichten Trauben. 2) R. Pseudacacia. Gemeine R. h Der hier allenthalben unter dem Namen Locust bekannt und bei den Amerikanern faſt auf jedem Hofe zu finden iſt. Es giebt hiervon zehn Abarten. — 456 — Vermehrung der erſten Art durch Wurzelſproſſen, Ableger und Pfropfen auf den gemeinen Locust. Rochea. Siehe Crassula. Rosa. Roſe.— Engl: Rose. Von dieſer Königin der Blumen zählt man hier bereits zwiſchen fieben- und achthundert Arten. Mr. Robert Buiſt in Philadel- phia hat ein ſehr gutes Werk über die Roſen geſchrieben, betitelt: “The Rose Manual.” Er theilt fie darin in 25 Klaſſen oder Fa⸗ milien ein, die ich hier mit Angabe ihrer Merkmale aufführen will. Eine Beſchreibung der verſchiedenen einzelnen Arten kann hier nicht erwartet werden, ich will daher bei jeder Familie nur einige der ſchönſten anführen und muß diejenigen, die eine größere Col— leetion wünſchen, als ſie in den Blumen-Handelsgärten der nächſt— liegenden großen Stadt finden können, auf das oben gedachte Werk oder auf Herrn Buiſt's ausgezeichnete und ſehr berühmte Pflanzenhandlung in Philadelpbia ſelbſt anweiſen. Die Namen der Roſen ſind übrigens in allen Blumen-Handelsgärten gleich, indem ſich alle nach Buiſt's Werk richten. Wer Roſenſtöcke kaufen will, die er noch nicht kennt, thut am beſten, wenn er im Juni einen Floriſtgarten in einer unſerer großen Fluß-Städte beſucht, weil ſie in dieſem Monat alle in Flor ſind, und wählt ſich die, welche ihm am beſten gefallen. Im Herbſt oder nächſtes Frühjahr kann er ſolche dann kaufen und pflanzen. Rosa alpina. Alpen⸗Roſe. Dieſes Geſchlecht enthält harte, ausdauernde, rankende Roſen, die von den europäiſchen Alpen abſtammen, blühen im Mai oder Juni, werden 6—12’ hoch, in der Jugend mit ſcharfen Stacheln beſetzt, im Alter meiſtens unbewehrt, da die Stacheln abfallen. Blättchen glatt, eirund, doppelt geſägt, oft am Grunde mit ge— ſtielten Drüſen verſehen. Afterblätter erweitert, mit eirunden Oehrchen. Fruchtknoten nach dem Verblühen hängend, eiförmig, oft auch faſt kugelig oder mehr oder weniger verlängert. Kelch— zipfel einfach, lanzettenförmig,“) Ranken lang, ſehr biegſam, röth— *) Die Varietäten weichen in allen Familien von der Beſchreibung der Blätter, Stacheln und Fruchtknoten mehr oder weniger ab, doch behalten ſie immer ein oder das andere Eigenthümliche ihrer Eltern. 0 u: — 457 — lich⸗purpurroth. Sie ſind die härteſten von allen rankenden Ro⸗ ſen und halten unſere ſtärkſten Winter aus, ohne die geringſte Beſchädigung. Sie eignen ſich wegen ihres hohen Wuchſes vor— trefflich zur Decoration der Lauben, Bogengänge, Niſchen u. dergl. und werden auch häufig gezogen, um andere, ſeltenere oder beſſere Roſenarten darauf zu äugeln, wozu ſie ſich ſehr gut eignen; doch iſt die Dauer der darauf geäugelten Sorten ſehr ungewiß, indem der Mutterſtock gerne Sprößlinge treibt und ſo den aufgeſetzten Roſen die Nahrung entzieht, wenn man nicht immer ein wachſa⸗ mes Auge auf dieſen Uebelſtand wirft. Einige der ſchönſten ſind: Amadis oder Elegans. Wächſt ſehr ſchnell und macht eine prächtige Pyramide, überſchüttet mit ſchönen purpur⸗carmoiſin⸗ rothen, ganz gefüllten Blumen in Trauben. Weiße Boursault, Blush, Bengal Florida, Rose de Lisle, be- zeichnen alle eine und dieſelbe Roſe, welche ſehr große, blaßroſa, in der Mitte dunklere, hängende, ſehr ſchöne Blumen trägt. Gracilis. Mit blaßrothen Roſen. Man muß ihnen einen geräumigen Platz erlauben. Beim Be⸗ ſchneiden wird blos das alte Holz ausgeſchnitten, damit die Zweige nicht zu dick werden. Sie wachſen in jedem Grunde und Standort. Rosa sempervirens. Immergrünende Roſe, kletternde Roſe. Dieſe Roſe verliert in dieſem Lande den Charakter der in dem Namen eingeſchloſſen iſt, denn ſie wirft ihre Blätter ab, ſobald große Fröſte eintreten; nur in den ſüdlichen Staaten bleibt ſie auch durch den Winter grün. Die Blumen haben in der Regel eine blaſſe Farbe und machen daher einen entſchiedenen Contraſt mit der vorhergehenden Familie. Sie wachſen ſehr ſchnell und find ebenfalls ſehr zur Bedeckung von Lauben, Bogengängen ꝛc. geeignet. Blättchen drei bis ſieben, lederartig, auf beiden Flächen gleichfarbig, von einem eigenthümlichen ſehr glänzenden Grün, eirund⸗lanzettenförmig, zugeſpitzt, fein geſägt. Blattſtiele etwas ſtachlich. Fruchtknoten rund oder eiförmig, borſtig oder glatt. Einige ſchöne Arten ſind: Adelaide d' Orleans. Blumen ſehr blaßroth, ſehr gefüllt, gut geformt und in großen Trauben. Felicite Perpetuelle. Eine ſehr vollkommene Roſe, ſehr ſchön gerundet, von etwas gelblich-weißer Farbe. | Myrianthes. Sehr geregelte Form und gegen die Mitte aus— gehöhlt, roſenroth. | Triomphe de Bollwiller. Eine ſuperbe weiße, etwas in's i 39 1 — 458 — Röthliche ſchimmernde, ſehr große und ſehr gefüllte und in großen Trauben blühende Roſe und angenehm riechend. Rosa Banksiana. Bauks⸗Roſe. Im Süden, wo man dieſe Roſe nur in ihrer vollen Schönheit ſehen kann, iſt fie unter dem Namen Evergreen Multiflora be⸗ kannt und ſie übertrifft da alle Pracht, die in nördlicheren Gegen— den durch einen Roſenflor jemals erzeugt worden iſt. Doch gereicht ſie im Weſten an geſchützten Orten auch oft zu einer anſehnlichen Größe und iſt oft mit ihren prätigen Blumen fozufagen über- ſchüttet. Stengel gleich den Aeſten grün, glatt und dornlos. Blätter theils dreizählig, theils gefiedert. Blättchen glänzend, lanzettenförmig, ſpitz, fein angedrückt, geſägt. Afterblätter borſten— förmig, getrennt. Fruchtknoten kugelig. Blumen ſo ſtark gefüllt, daß ſie ſehr ſelten Samen erzeugen. Es giebt nur vier wirkliche Arten von dieſer Familie, die übrigen hierher gezählten ſind Hy— briden. Die Blumen kommen an den kleinen ruthenartigen Zweigen hervor, es iſt daher nothwendig, daß alle frech empor— ſchießenden langen Zweige ausgeſchnitten werden, wenn ſolche nicht zur Ausfüllung von Lücken nothwendig ſind. White Banksian Rose. Blumen nicht viel mehr als 1“ im Durchmeſſer, auf das reinſte Weiß, mit einem hellrothen Centrum und von ſehr angenehmen Veilchengeruch und in einer großen Menge kleiner Trauben. Grandiflora. Weiß, in der Mitte violett, größer als die vor— hergehende Art. Banksia Vif, oder glänzend gelbe Bankſie. Blumen größer als bei der alten gelben, von glänzend citronengelber Farbe. Rosa multiflora. Vielblumige Roſe. In Japan einheimiſch und folglich härter als die vorhergehende Familie. Sie hält unſere Winter vollkommen gut aus und blühet außerordentlich zahlreich, ſo daß ſie oft bei den Amerikanern die Wreath Rose (d. h. eine Pflanze, die mit Blumen ganz überfloch- ten ift) genannt wird. Stengel 10—18 hoch, gleich den zottigen Blattſtielen mit ſehr ſcharfen, gekrümmten Stacheln beſetzt. Aeſte zahlreich, ſehr lang, ſchlank, oft hin- und hergebogen. Aus den Spitzen der kürzern Nebenäſte entſpringen reiche, prächtige Blu— menbüſchel, welche an den Zweigen gleichſam Guirlanden bilden. Blättchen fünf bis ſieben, eirund ſpitz, geſägt, oben mehr oder 1 2 * ————————————— — —— —— — W . minder weichhaarig, unten blaß und zottig, oft röthlich ſchattirt. Afterblätter zerſchlitzt-halbgefiedert. Fruchtknoten eiförmig, faſt glatt, oder gleich den Blumenſtielen weichhaarig. Blumen klein, hell⸗roſenroth, ſtark gefüllt, halbkugelig, geruchlos. Mehrere Va— rietäten ſind davon erzeugt worden, wovon einige die Mutter an Schönheit übertreffen. Alba iſt röthlich-weiß, ſonſt ganz der Mutter ähnlich. Grevillia oder Seven sisters (ſieben Schweſtern) war einſt ſehr geſchätzt und beliebt, allein man hat jetzt dieſe Liebe ſchöneren Ar— ten zugewendet. Sie iſt von gutem Wuchs, erzeugt ihre Blumen in großen Büſcheln, von welchen niemals zwei gleich gefärbt ſind, ſie öffnen ſich in allen Schattirungen, von rein Weiß bis zu einem tiefen Purpurroth, und es giebt keine andere Roſe, die ihre Blu— men in ſo vielen Varietäten erzeugt, nämlich: einfach, halbgefüllt, gefüllt, und in ſo vielen verſchiedenen Farben. Sie verlangt einen trockenen, geſchützten Standort. Laure Davoust ſteht auf der höchſten Stufe der Vollkommenheit in dieſer Familie. Mit aller Einbildungskraft kann man ſich die Schönheit einer gut gewachſenen Pflanze nicht vorſtellen. Die Blumen ſind von verſchiedenen Schattirungen in Farben, von Weiß bis zu einem tiefen Roth, vollkommen in der Form. Die Blumen- blüſchel find unzählbar und faſt von jedem Auge des ſtarken Holzes | vom letzten Jahre erzeugt. Sie wächſt ſehr ſtark, macht oft in einem Jahre 20“ lange Schoſſen und hat ein ſehr üppiges Laub. Sie | ift die beſte zur Bedeckung unſchöner Gebäude, zur Bekleidung der Säulen an Vorhallen und der Sommerhäuſer u. ſ. w. Gewöhn— lich werden alle zu dieſer Familie gehörigen Arten ſehr hoch, ehe ſie | blühen, beſonders in fettem Boden. Sie blühen früher, wenn man ſie in einen ſandigen und nicht zu fetten Boden pflanzt und die langen Triebe etwas abſtutzt, um Nebenzweige herauszutreiben. Hybrid climbing Roses. Rankende Hybriden. | | | In dieſe Familie (jagt Mr. Built) habe er mehrere zum Vor— ſchein gekommene Sorten aufnehmen müſſen, die die Beſchaffenhei— | ten von anderen Familien beſitzen, aber doch nicht ſchicklich dahin claſſificirt werden können. Die Hybriden und Spielarten ſind jetzt ſo mannigfaltig, daß es oft ſehr ſchwierig zu entſcheiden iſt, zu wel— | chem Gliede in der Kette der Verwandtſchaft fie gehören. Er zahlt | hierher unter anderen folgende ſchöne Arten: N Garland. Blumen ſchön weiß, in Büſcheln, welche häufig von 75100 enthalten; fie formiren eine Traube, die oft gegen 16“ | im Durchmeſſer hat, 8 x — 460 — Madame d' Arblay oder Well's White climber. Sie iſt der Rieſe der rankenden Roſen. Blumen rein weiß, in ſehr großen Büſcheln, kann jeder Kälte leicht widerſtehen und eignet ſich ſehr, um andere Sorten darauf zu äugeln. Ruse Blanche oder Bengalensis Scandens. Sie ift dem An- ſehen nach eine Hybride zwiſchen einigen der Sempervirens und Theefamilien. Die Blumen meſſen bei 32“ im Durchmeſſer, find ganz gefüllt, von einer wachsartig blaßrothen Farbe, und zart mit Weiß überzogen. Blüht ſehr bald. Ruga oder Tea scented Ayrshire, iſt eine Varietät zwiſchen der Theeroſe und der geprieſenen Ayrshire-Roſe, von welcher letzteren ſie Anſehen und Wuchs angenommen hat, aber mit einem großen Theil des herrlichen Geruches der erſteren. Farbe ſehr zart blaß— roth (blush), ziemlich gefüllt und die Blüthen ſehr zahlreich. Das Beſchneiden verlangen fie wie Rosa sempervirens. Rosa Rubifolia oder Prairie-Roſe. Dieſe eingebornen Roſen vertragen das kälteſte Clima ſo gut als das wärmſte. Die Blumen erſcheinen in großen Büſcheln in ver— ſchiedenen Farben, vom blaſſeſten bis zum tiefſten Roth, von Ende Juni bis Ende Juli, alſo in einer Periode, wo wenige andere im Flor ſind. Die Blätter ſind rauh, groß und gemeiniglich dunkel⸗ grün, das Holz iſt ſtark und biegſam und übertrifft in der Schnell- heit des Wuchſes alle andere Familien, und iſt darum ſehr geeignet unanſehnliche Gebäude damit zu bekleiden. Sie gedeiht auch ſehr gut liegend, und kann daher ſehr gut benutzt werden, um nackte Stellen auf Raſenplätzen u. dgl. zu bedecken. Baltimore Belle iſt gelblichweiß, blüht ſehr zahlreich und die Blumen ſind ſehr compact und ganz gefüllt, in Büſcheln von ſechs bis zwölf. Beauty of the Prairies oder Queen of the Prairies, iſt die beſte dieſer Gruppe. Blumen ſehr groß, roſenroth, 3“ im Durchmeſſer, meiſtens einen weißen Strich in jedem Blumenblatte, ſie ſtehen in Büſcheln. Blätter ſehr groß, dunkelgrün, das Holz ſtark und von üppigem Wuchſe. Pallida. Sehr blaßroth und ganz gefüllt. Blüht am beiten, wenn ſie auf dem Boden liegt, wo ſie eine ununterbrochene Maſſe von Blumen und blaßgrünen Blättern bildet. Perpetual Michigan. Sehr gefüllte roſa-purpurrothe Blumen. Superba. Delicat blaßroth (blush). Elegans oder (in Ohio und Kentucky) a Multiflora. Halbgefüllt, hellroth. „(( ³— — nn. ET — — - „ — — — 461 — Pride of Washington. Roſas- violett, ganz gefüllt. Anne Maria. Hellroth, ſehr groß. Eva Corinne. Prachtvoll, roth, wohlriechend. Mrs. Pierce. Groß, hellroth in volle Büſchel. Triumphant. Hell kirſchfarbig, ganz verſchieden von allen an- dern Arten dieſer Familie. Ihre Vermehrung geſchieht ſehr leicht durch Ableger. Man nehme im Juli einen Trieb vom gegenwärtigen Jahre, drehe ihn an einer paſſenden Stelle, lege dieſe gedrehte Stelle 6“ tief in den Boden und im November wird er hinlänglich Wurzeln haben, um abgeſchnitten und verſetzt zu werden. Dieſes ſind die Familien der rankenden Roſen, zu welchen Hr. Buiſt noch folgende Bemerkun— gen hinſichtlich deren Cultur gemacht hat: Sie wachſen üppig an jedem Standorte, vorausgeſetzt, daß ſie nicht von Bäumen überdeckt werden. Die Wurzeln der Bäume und Pflanzen wachſen gewöhnlich im Verhältniß zu den Aeſten oder Zweigen, und ſo machen auch die Roſen von ſtarkem Wuchſe, ſtarke Wurzeln, welche tief in die Erde gehen, und ſich dann in eine un- geheure Länge horizontal ausbreiten, um Nahrung zu ſuchen. Sie verlangen einen fetten Boden, der vor der Pflanzung gut aufge— lockert werden muß. Er ſollte mehr Sand als Lehm enthalten, und wo letzterer vorherrſchend iſt, hinreichend mit Sand und altem Miſt vermiſcht werden. Iſt der Boden 2“ tief und im gehörigen Umfang auf dieſe Weiſe zubereitet, ſo werden die Stöcke nicht nur viele Jahre ſehr gut wachſen, ſondern auch zur Ueberladung blühen. Rosa Rubiginosa oder Sweet Brier. In Deutſchland in Hecken u. ſ. w. und hier in Wäldern. Wird 6—10’ hoch. Die Blumen der gemeinen Sweet brier (Süßdorn) ſind unanſehnlich, klein und einfach, blaßroth, allein ihr angeneh— mer, herrlicher Wohlgeruch, wenn der Thau oder ein friſcher Regen auf den Pflanzen liegt, macht fie faſt allgemein beliebt. Der Un- ſcheinlichkeit ihrer Blumen wegen, ſollte ſie nur in Hecken gepflanzt werden, denn ſie verträgt den Schnitt ſehr wohl. Man hat hiervon folgende Varietäten: Double yellow (gefüllte gelbe), Double white (gefüllte weiße), Double striped (gefüllte geſtreifte). Zu empfehlen ſind aber nur: Celestial. Sehr blaßroſa, beinahe weiß. Blumen klein und gefüllt, hat etwas von dem Wohlgeruch wer Mutterpflanze. Rose Angle. Blumen hellroſenroth, ganz gefüllt, und wohl— riechend. — 462 — Double red oder Double scarlet. Auf ſteifem, kräftigem Wuchs, ſehr große dunkelgrüne Blätter. Blumen dunkelroſenroth, ſehr groß und ganz gefullt. Rosa lutea. Gelbe Roſe. Yellow Austrian Rose. Gelbe öſtreichiſche Roſe. Herr Buiſt ſagt, daß es ſcheine, die Botaniker könnten ſich nicht verſtändigen, ob fie Rosa lutea und Rosa sulphurea als zu ver⸗ ſchiedenen Familien gehörend, betrachten ſollen. Er ſelbſt wolle ſie als einerlei anſehen. Rosa sulphurea oder gefüllte gelbe Roſe, gelbe Centifolie. Eine einfache iſt niemals von dieſer Art geſehen worden. Sie iſt eine ſehr alte Einwohnerin der europäiſchen Gärten. Stengel 4—6’ und darüber hoch, braun, glatt, glänzend, mit zahlreichen, gelblichen, ungleichen, dünnen Stacheln beſetzt. Blättchen ſieben, klein, ver— kehrt-eirund, geſägt, meergrün. Fruchtknoten kugelig, drüſig. Blu- men ſchön, gelb, ſehr ſtark gefüllt, rund gebaut, wie eine Centifol ie, geruchlos. | Varietät: R. sulphur pumila. Mit niedrigem Stengel und kleineren, ſtark gefüllten Blumen. Beide Arten verlangen einen lockern, mäßig feuchten, kühlen und weder zu fetten noch zu mageren Boden. Starke Sonnenhitze und viele Regen hindern die vollkommene Entwickelung der Blumen, daher pflanzt man ſie am beſten vor einer Mauer oder Bretterwand an der nördlichen oder öſtlichen Seite. Bei naſſem oder kaltem Wetter muß man die Knospen und Blumen durch ein Bretterdach, durch Fenſter oder dgl. zu ſchützen ſuchen. Es wird bloß das alte Holz ausgeſchnitten. Vermehrung durch Ableger. Persian Yellow (Perſiſche gelbe) iſt eine erſt neuerer Zeit ein- geführte Roſe von prächtiger goldgelber Farbe, ſtark gefüllt, mit großen, feſten Blumenblättern, gewölbt, wächst ſehr ſtark, blühet ſehr reichhaltig, und wirft alle andern gelben Roſen in den Schatten. Harrisonii, Hogg’s Yellow, Yellow Sweet Brier. Wurde von Hr. Harriſon unweit New York aus Samen der zuerſt angeführten Art gezogen. Nachdem ſie gut gewurzelt hat, wächst ſie ſehr üppig und macht oft in einem Jahre 6“ hohe Schößlinge. Stengel und Zweige dunkel röthlich-braun, mit langen, geraden Stacheln, Blät— ter klein, dunkelgrün. Die Blumen öffnen in einer kugeligen Form, meſſen ungefähr 2“ im Durchmeſſer und ſind halbgefüllt. Pr Er ET N ̃ ˙˙— Ten —=: en — 463 — Rosa spinosissima. Scotch oder Burnet Rose. Schottiſche Roſe. Hat den Namen von ihren vielen Stacheln. Auf den deutſchen Alpen einheimiſch; doch nach einer von Hrn Buiſt angeführten Er— zählung, auch in dieſem Lande. Die Mutterpflanze iſt feiner Eul- tur werth, und von den erzeugten Varietäten hat er keine angeführt Rosa centifolia. Centifolien⸗Roſe. Hundertblätterige R. Province- oder cabbage Rose. Stammt von Perſien. Stengel ſtachlig. Blättchen 5— 7, ſchlaff, eirund, geſägt, am Rande drüſig, unten etwas behaart. Blatt— ſtiele unbewehrt. Fruchtknoten eiförmig, gleich den Blumenſtielen ſcharfborſtig. Blumen groß, roſenroth, ſehr wohlriechend, ſehr gefüllt, groß, rund und geſchloſſen gebaut. Abarten und Va— rietäten: Unique, oder White Province iſt eine Spielart von der Obigen, unterſcheidet ſich in Farbe und Form von derſelben; ſie iſt ſchwächer und die Blumenblätter ſind mehr gerunzelt, die Farbe iſt rein weiß, doch ſpielt ſie mitunter in's Röthliche. Belgie, oder Dutch Province. Sit größer als die erſte Art, 4—5’’ im Durchmeſſer, Farbe roth, Knospen groß und ſehr ſchön und iſt die gemeinſte und meiſt bekannte Roſe hier, genannt Cab— bage Rose, obgleich ſie von dieſer ſehr abweicht, indem ſie nicht ſo ſtarke Stacheln, aber einen freieren Wuchs hat. Auch öffnet ſich die Blume vollkommen, was die Centifolie niemals thut. | Duchesne. Groß, blaßroſa und blüht reichlich. Duchesse d' Orleans. Hellroſenroth, prächtig. Belle Ruineuse. Schön hellroth, ſehr gefüllt. Crested Province. Gewöhnlich, doch unrechtmäßig Crested Moss. Sit die beſte von der ganzen Gruppe, ihre auffallende Ei— genheit beſteht in dem grünen, ſeidenartigen Moos, welches die Kelchlappen umgiebt und die Knospe halbeinſchließend einem or— dentlichen Schnurrbart ähnlich ſieht, viel eleganter und ſchöner nach der Schätzung des verfeinerten Geſchmacks, als die, welche bei den Auserleſenen heutzutage getragen werden. Die hellrothen Knos— pen ſind groß und die Blume öffnet ſich ſehr vollkommen und hän— gend. Reine Caroline. Schön, roth. N Grand Bercam. Die dunkelſte, dunkelroſa, Blumen ſehr groß. Sie verlangen eine fette Dammerde, ein ſtarkes Einſtutzen der 110 0 — 464 — Zbweige vom letzten Jahre zu 3—4 Augen; man wähle dazu den Monat Februar. Rosa centifolia muscosa. Moosroſe. Moss Rose. Hiervon werden vorzüglich empfohlen die Common Moss Rose oder mehr gewöhnlich Red Moss als die chönſte. Crimson, Damask oder Tinwell Moss. Etwas dunkler als er- ſtere Art, und eben ſo ſchön. Rouge de Luxembourg, Ferrugineuse, Vicillard und Luxem- bourg Moss. Iſt unter all' dieſen Namen bekannt. Sehr ſchön, ſehr mooſig. Blumen ſchön roth und ganz gefüllt. Province Moss -oder Unique de Province. Iſt eine Nachbil⸗ dung der alten Unique oder White Province Rose, nur daß ſie mooſig iſt. Friſcher Grund, gemiſcht mit gut verfaultem Miſt, ſollte alle Winter untergeſtochen werden, wenn Moosroſen ſchön blühen ſollen. Rosa gallica. Franzöſiſche Roſe, Provinz-Roſe, Zucker⸗Roſe u. ſ. w. Die auszeichnenden Eigenſchaften dieſer Familie ſind: ſtarke, aufrechte Blumenſtengel, Stacheln klein, zerſtreut, ſchwach, ungleich, wenig oder gar nicht gebogen. Blattſtiele borſtig, etwas drüſig, mit einigen Stacheln. Blättchen 5—7, lederartig, ſteif, eirund- länglich, niedergebogen, fein doppelt geſägt, oben glatt, unten etwas weichhaarig. Fruchtknoten kugelig-eiförmig, etwas klebrig. Bei⸗ nahe alle geſtreiften und geſcheckten Roſen entſprangen aus dieſer Gruppe. Die neuern Varietäten und die Verbeſſerungen der ältern gehen über alle Berechnung und wir können mit Sicherheit den Schluß faſſen, daß wir in kurzer Zeit Roſen von allen erdenklichen Farben haben werden, mit Ausnahme von blau und ſchwarz, und vielleicht ſelbſt in dieſen Farben noch, denn es hat bereits ein Fran⸗ zoſe veröffentlicht, daß er eine blaue Roſe habe. Africaine oder Belle Africaine iſt eine der dunkelſten. Aurora iſt hellroth. Baron de Stael blaß-kirſchfarbig. Carmin Brilliant, carminroth. Hercules, ſchön, roth, ganz gefüllt mit einem delicaten Wohl- geruch. 5 dim ˙äQT;Ṽ « « 5½ũ). U. —eÜ: PP En: BE — 465 — King of Rome, ſehr ſchön, leuchtendroth und ſchön geformt. Ornement de Parade, hellroth. Pourpre de Vienne, purpur=blaßrofa. Queen of Violets, violett⸗purpurroth, ſehr gut gebaut. Sie müſſen ſtark beſchnitten werden, und vertragen es beſſer als die Centifolie und die Moosroſe, ſollten auch jedes Jahr gedüngt werden. Sie find übrigens die härteſten und dauerhafteſten aller Gartenroſen und gedeihen faſt in jedem Boden und in jeder Lage. Die Vermehrung geſchieht ſehr leicht durch Wurzelſchnittlinge und _ durch Wurzelſproſſen. Varietäten von der Rosa gallica. Geſtreifte, punktirte und marmorirte franzöſiſche Roſen. Der Rosa Gallica oder franzöſiſchen Roſe verdanken wir beinahe alle gefleckten, punktirten und geſtreiften Varietäten, die einen ſo ſchönen Contraſt in einer Roſenſammlung bilden. Die ſehr alte Zbwergart Rosa mundi, iſt eine reine Gallica, wird aber ſehr oft mit der ächten York und Lancaſter-Roſe verwechſelt, welche eine reine Damask und von ſtarkem Wuchſe iſt. Die erſte, nämlich die Rosa mundi, iſt ein Vorbild von denen, die hier beſchrieben werden ſollen. Herr Buiſt ſagt, obgleich er viele unter dieſer Claſſe im- portirt habe, ſo wären doch nur wenige darunter, die die nöthigen Auszeichnungen hätten, um in dieſe Claſſe aufgenommen werden zu können. Die mehrfarbigen Roſen verlieren viel von ihrer Pracht, wenn ſie in ihrer Blüthezeit den heißen Sonnenſtrahlen des Mo— nats Juni ausgeſetzt ſind, es iſt daher nothwendig, daß man ſie ſieht ſobald ſie ſich öffnen, oder an einem trüben Tage, denn nur in dieſer Zeit ſieht man die Zeichnung der verſchiedenen Farben in ihrer Vollkommenheit. Einige davon ſind folgende: André Thouin, violett⸗carmoiſinroth, marmorirt und gefleckt mit roſenroth. i Arethusa, hellroſa, deutlich gefleckt mit blaßroſa. Berleze, oder Abbe Berleze, ſehr gefüllt carmoiſin, prächtig, (doch nicht ſehr deutlich) gefleckt mit Roſa. Bicolor, ſcharlachroth, mit einem reinen weißen Strich in jedem Blatte, iſt prächtig wenn halb offen, iſt aber nur halbgefüllt. Bouquet de Lisle, groß, violett-purpurroth und lilla gefleckt. em. roſa⸗lilla, deutlich geftreift mit einem röthlichen eiß. f Cosimo Randolphi, violett, gefleckt mit Lilla, groß und ge- üllt. — 466 — Hersilie, prächtig hellroth und weiß gefleckt und ſehr gefüllt. Monime, roſa-violett, blaß-purpurroth gefleckt, ſehr gefüllt. Malesherbe oder Melsherba, Prince de Chimay, Panachee Pleine, Minos, Donna Sol, Jeanne Hachette, Pourpre Striee de Blanc, Tricolor Superba, Village Maid oder Bell Rubine und noch mehrere Arten gehören zu dieſer Claſſe. Rosa Alba. Weiße Gartenroſe. Nachſtehende Arten gehören eigentlich in die Claſſe der Damask- oder Gallica-Roſen, Herr Buiſt fand es jedoch für angemeſſener, ſie unter dieſer Familie aufzuführen. Globe Hip, White Globe, oder Boule de Neige, rein weiß, ganz gefüllt. Madam Hardy übertrifft obige, denn ſie iſt größer, ebenſo rein weiß, noch gefüllter und blüht ungemein voll. La Belle Augusta, röthlich-weiß, verändert ſich in beinahe ganz Weiß, ſehr gefüllt, wächſt ſehr ſtark und iſt ſo zu ſagen oft mit Blumen überſchüttet. Princesse Clementine, rein weiß, ganz gefüllt. Reine des Belges, eine reine und ganz gefüllte Varietät. Rosa Damascena. Damask-Roſe. Dieſe wird oft mit der Province- und Gallica-Roſe verwech⸗ ſelt. Folgende ſind einige der Arten, die alle Eigenſchaften einer Damascener Roſe beſitzen. Sie haben alle den der Damascener Roſe eigenen delikaten Geruch und tragen ihre Blumen in Büſcheln; ſie blühen eine lange Zeit und bei guter Cultur oft im Herbſt noch einmal und werden daher von den Franzoſen Roses des Quatre Saisons (vierteljährige Roſen) genannt. Sie zeichnen ſich durch lange, ausgebreitete Zweige, die ſehr ſtark mit Dornen bekleidet ſind, aus. Das Laub iſt kräftig, hellgrün und tief genarbt. Belladonna, ſchön hellroth und blüht ſehr reichlich. Grand Triomphe, hellroth, ſehr gefüllt und überladen mit Blumen. La Folie de Course, hellroſa, groß und ſehr gefüllt. La Ville de Bruxelles iſt ſehr gefüllt, ſchön roſa. Mathilde de Mondeville iſt eine der angenehmſten Roſen, de⸗ — 467 — likat lilla und geht dann in hell blaßroth über; blühet ſehr reichlich. Vork and Lancaster iſt oft geſtreift und gewöhnlich eine Hälfte hellroth, die andere Hälfte weiß. Monthly Damask, hellroth, blühet in Büſcheln und in gutem Boden öfters in einem Sommer mehrere Male. White monthly Damask. Hybrid Chinese Roses. Hybrid Chineſiſche Roſen. Dieſe Familie iſt erſt in neuerer Zeit entſtanden, und zwar durch die Befruchtung der Bengal-, Tea- und Bourbon-Roſen mit dem Staube der Province, Damask, Centifolia und anderer Sorten, die nur einmal das Jahr blühen. Die Nachkommenſchaft hat viel gewonnen in Wuchs, Laubwerk, Farbe und Form der Blumen, es mangelt ihr aber die Neigung zum fortwährenden Blühen, die eine ihrer Eltern beſitzt. Dieſe Mangelhaftigkeit iſt jedoch hin— länglich durch die große Schönheit der Blumen, ihre ſonſtigen guten Eigenſchaften und die Mannigfaltigkeit der Farben erſetzt. Sie ſind von ſtarkem Wuchſe und erreichen oft in einem Jahre eine Höhe von 6 bis 10 Fuß; das Laub iſt ſehr angenehm, denn es hat immer ein ſchönes, glänzendes Grün. Einige ſind zwergartig und ſehr compact. Die Farben der Blumen wechſeln von weiß bis beinahe zu ſchwarz, (nur nicht gelb). Einige der beſten ſind: A Fleurs blanches, Blanchefleur, oder White Climbing Clobe Unique, rein weiß, ganz gefüllt und blühet reichlich. 3 Beauty Bouquet, Bequet, Belle Parabere, Belle Theresa, Belle Marie, Brennus, Blairii, Catel, Celicel, Coup d’Amour, Due de Cases, Delice de Flandres, Emmeline, Fulgens, Col. Fabvier, Fleurette, Genl. Lamarque, George the Fourth (die beiden letzteren ſehr beliebt), Grillony, Louis Philippe, Lady Stuart, Lord Nelson, Prolifere, Sophie d’Houdetot, Tuscany Noisette, Wellington. Tate Die Eigenſchaften und Farben der Blumen zu beſchreiben, würde in dieſem Werke zu weitläufig ſein. Roſen, die vom Frühjahr bis zum Herbſt blühen. Noisette Roses. Die erſte dieſer Familie wurde von Herrn Noiſette in Charleſton, Süd⸗Carolina, gezogen, welcher ſie im Jahre 1851 zu ſeinem — 468 — Bruder in Frankreich ſchickte, wo ſie großes Aufſehen erregte. Von dieſer Zeit an haben ſich die franzöſiſchen Gärtner alle Mühe ge— geben, Hybriden von ihr zu ziehen, die ſich bis jetzt ſchon auf ei⸗ nige e belaufen, und es iſt oft ſchwer zu entſcheiden, ob ſie von dieſer Roſe abſtammen, und noch ſchwerer, ob ſie zu dieſer Familie gezählt werden können. Oft wird eine neue Sorte als eine Theeroſe verkauft, die bei näherer Anſchauung die Eigen- ſchaften von der Noiſette zeigt, von welcher die büſchelweiſe Er— ſcheinung der Knospen und Blumen eine Haupteigenſchaft iſt; auch iſt ſie immer entweder von zwergartigem, oder ſehr ſtarkem, hohem und ausgebreitetem Wuchſe und hält die Winter im Weſten vollkommen gut aus, doch iſt ſie nicht ganz ſtark genug, die Winter in den öſtlichen oder nördlichen Staaten zu ertragen. Gewöhnlich haben Noiſette-Roſen glatte Zweige, ſtarke Stacheln, zerſtreut, hakenförmig, an jüngeren Zweigen röthlich, an den älteren braun; Blattſtiele drüſig, ſtachlich; Blumenſtiele dünn, weichhaarig, ris- penförmig gebüſchelt; Fruchtknoten klein, eiförmig-länglich; Kelch- zipfel vor dem Aufblühen zurückgebogen, theils ungetheilt, theils mit Anhängſeln verſehen. Blättchen fünf bis ſieben, bisweilen neun, glatt, groß, eirund-lanzettenförmig, oben glänzend, unten blaß⸗graugrünlich, ſcharf geſägt. Doch weichen bei fo vielen 5 und Hybriden dieſe Kennzeichen mehr oder minder, zuweilen beinahe ganz ab. Der Reichthum und die immerwäh— ede Nachfolge von Blumen in ungeheuer großen Büſcheln, ge— wöhnlich von fünfzig bis hundert in einem Bündel, machen dieſe R toſen zu einer prächtigen Zierde, vorzüglich um Säulen und Spaliere damit zu ſchmücken. In einem mageren oder ſandigen Boden ſollten ſie jedes Jahr mit gut verfaultem Miſt gedüngt werden. Auch iſt es immer ratl- ſamer, ihnen im Winter eine Umkleidung von Cederäſten, Matten oder dergl. zu geben, damit ſie auch die ausnahmsweiſe kalten Winter beſſer aushalten können. Einige der ſchönſten dieſer Familie ſind folgende: Aimée Vibert, oder Nevia, prächtig weiß, vollkommen in der Form, ein überaus reicher Blumer, aber, obgleich vollkommen aus— dauernd, will hier nicht gut blühen an der eigenen Wurzel, doch, wenn veredelt an einem ſtarken Stamme einer anderen Art, er— ſcheinen die Blumen in einer ungeheuren Menge und ihre Schön— heit wird dann von keiner anderen Roſe übertroffen. Champneyana, oder Champney's Pink Cluster, ſehr hellroth, von ſtarkem Wuchſe, überaus blüthenreich, ganz hart, auch in käl⸗ — 469 — teren Gegenden und ſehr Signs zur Bekleidung von Säulen und Sommerhäuſern. Chromatelle, oder Clotb of Gold, gezogen aus Samen von Noisette Lamarque und hat viele Eigenſchaften mit ihrer Mutter gemein, wächſt aber kräftiger. Blumen groß, blaßgelb, ſehr wohl— riechend, verlangt aber eine ziemliche Stärke bevor ſie ſehr voll blühet. Sie iſt die beſte immerblühende Roſe von gelber Farbe. Comtesse de Grillon, ſehr gefüllt, hellblaßroth, in großen Büſcheln, ſehr wohlriechend und von ſtarkem Wuchſe. Conque de Venus iſt zwar eine alte Varietät, wird aber ſelten übertroffen in Wohlgeruch und Blüthenreichthum. Die Blumen find ganz gefüllt, gelblich weiß und haben ein ſchönes, hellrothes Centrum. Blühet in großen Büſcheln und ſehr reich. Euphrosine. Dieſe ſehr wohlriechende Roſe war eingeführt als eine Theeroſe, hat ſich aber ſpäter als eine vortreffliche Noiſette gezeigt. Blumen ſehr gefüllt, ein röthliches Gelb, größer als mittelmäßig, in ſehr großen Büſcheln und ſehr wohlriechend. Fellenberg, als eine Noiſette, ſteht oben an in Schönheit der Farbe in den Herbſtmonaten. In den erſten Monaten der Blüthe— zeit iſt die Farbe hellroth, allein im Herbſte erreicht ſie ein ſchönes Scharlachroth, in großen Blumen und ungeheuren Büſcheln von dreißig bis fünfzig Blüthen. Iſt ganz hart und ſollte daher in keinem Garten fehlen. Jaune Desprez, Desprez d’Arcole und French yellow Noi- sette. Unter dieſen drei Namen erlangte eine Roſe zu einer Be— rühmtheit, welche wenige von dieſer Familie erreicht haben, und zwar wegen ihrer Härte, Schnelligkeit im Wuchſe, Wohlgeruch, und wenn gut gewachſen, wegen ihrer Blüthenreiche, welche in großen Büſcheln erſcheinen. Die Farbe iſt roſa-lederfarbig, ſich zu oran— genfarbig hinneigend und immer ganz gefüllt. Lactans, iſt milchweiß und das reinſte Weiß, das an einer Roſe gefunden werden kann. Iſt eine niedrige oder Zwergart, ihre Blu— men ſind ſehr groß und ganz vollkommen gefüllt. Lamarque, eine in ganz Amerika berühmte Roſe, wegen ihrer prächtigen, großen, ganz gefüllten, gelblichweißen, hängenden Blu⸗ men, welche von 3—10 in einem Büſchel erſcheinen. In gutem, trockenem, reichem Boden wächſt ſie oft 20“ hoch in einem Jahre. Salfatare, von ſchönem Schwefelgelb, ſehr groß und ganz gefüllt, mit einem angenehmen Geruche. Blüht reich, nachdem ſie gut ge— wurzelt hat, wächſt ſchnell und iſt ſehr paſſend an Säulen, Wänden und Sommerhäuſern. Eine nördliche oder öſtliche Lage, wo ſie nur kurze Zeit die Sonne genießt, iſt am beſten geeignet. 40 — 470 — Rosa Indica Odorata. Theeroſe. In dieſer Familie von Roſen ſind noch keine Verbeſſerungen ge— macht worden. Man hat zwar viele neue Arten aus Samen ge— zogen (den ſie häufig erzeugen), von welchen ſich manche durch Größe auszeichnen, aber keine, oder wenigſtens ſehr wenige, haber den Wohlgeruch der Mutter. Deren Cultur iſt ſchwieriger als die der übrigen Familien und fie halten unſere Winter nur bei beſon— ders guter Beſchützung im Freien aus. Sie belohnen jedoch reich— lich die Mühe, die an ſie verwendet wird. Der Boden, in welchen ſie gepflanzt werden ſollen, ſollte beſon— ders zubereitet werden. Sie lieben eine fette, leichte Erde mit einem trockenen Untergrund und eine Anhöhe. Wenn der Boden von Natur ſandig iſt, ſo braucht er nur mit ganz verwestem Miſt oder vererdetem Laube reich gemacht zu werden, iſt aber der Boden ſchwer und lehmig, ſo muß er 20“ tief herausgeworfen und das Loch 6“ hoch mit Schutt, Ziegelſteinbrocken oder zerhackten Zweigen von Bäumen aufgefüllt und auf denſelben 16“ zubereitete Erde gebracht werden, indem 2“ Erde für das Zuſammenſetzen nach einem ſtarken Regen gerechnet ſind. Zwei bis drei Wochen nach der Zubereitung des Beetes können die Roſenſtöcke gepflanzt werden. Die geeignetſte Zeit dafür iſt der April. Iſt der Untergrund und die Lage des Beetes von der Beſchaffenheit, daß im Winter das Waſſer nicht leicht ablaufen oder ſinken kann, ſo muß ein Abzug angelegt werden oder alle Stöcke werden unfehlbar abſterben. Der beſte Schutz durch den Winter iſt ein Miſtbeetkaſten mit auf— gelegten Fenſtern, wer aber dieſes nicht haben kann, mag den Bo⸗ den 3—4“ hoch mit Laub und die Pflanzen mit Brettern oder 5 bedecken, oder die in der Einleitung zum Blumengarten beſchriebene Umzäunung anwenden. Auch wohl ein Faß, worin mehrere große Löcher geſchnitten, damit die Luft freien Durchzug habe, darüber geſetzt, iſt hinreichend. Sobald das Frühjahr be— ginnt, muß jedoch dieſe Bedeckung abgenommen werden. Sind die Pflanzen zu hoch, um bedeckt zu werden, ſo hebt man die Wurzeln auf einer Seite etwas auf, legt die Pflanze auf die entgegengeſetzte Seite nieder und hackt ſie mit einem oder mehreren Haken nieder. Sie verlangen kein Waſſer den ganzen Winter. Stehen ſie im Garten zerſtreut, ſo können ſie im October oder Anfangs November ausgehoben und an einen geeigneten Ort zuſammengepflanzt und dort beſchützt werden. Anfangs April müſſen ſie wieder an ihre beſtimmten Plätze verſetzt werden; dieſes thut man an einem trüben Tage, reinigt ſie von allen gelben Blättern und todten oder über— flüſſigem Holze und ſetzt ſie dann an den für ſie zubereiteten Platz. DET u — TE — 471 — Folgende ſind einige der beſten Arten: Adam, ſehr groß, gut geformt, hellroth, gefüllt und wohlriechend. Amena, blaßroſa, veränderlich, zu hellroth, gefüllt, modivirt im Wuchſe. Caroline, prächtig roſaroth; ſchön geformte Blumen und immer vollkommen und in großer Menge, oft fünf und ſechs in einem Bü ſcchel, iſt eine der kräftigſten. Buret, roſaroth, rund geformt, ganz gefüllt, von gutem Wuchſe. Comte de Paris. Unter dieſem Namen werden vier verſchie— dene Arten verkauft. Die ächte Art iſt von ſehr ſtarkem Wuchſe, mit großem glänzenden Laube; die Dornen ſtehen in Entfernun⸗ gen und ſind ſehr ſtark. Die Blumen vollkommen gefüllt und blaßroſa und das untere Ende der Blumenblätter etwas in's Gelbe übergehend. Die Knospen ſehr groß, rund geſpitzt und öffnen ſich in freier Luft ſehr leicht. Devoniensis, iſt die Theeroſe im höchſten Grade. Sie iſt gelb— lichweiß, bei ihrer O effnung an einem trüben Tage aber gelblich. Bei guter Behandlung erreichen die Blumen eine ungeheure Größe und kommen in Büſcheln; hat einen guten Wuchs, dunkel- grünes Laub, beſitzt einen überaus angenehmen und ſtarken Wohl— geruch und überrifft darin ſelbſt die alte Theeroſe, ihre Mutter. Iſt ſehr werthvoll für das freie Land und als Topfroſe. Die ſchönſte und ihres Geruchs wegen die angenehmſte aller Theeroſen. Goudault, ift groß, hell blaßroſa, im Centrum in's Gelbliche übergehend, ſehr gefüllt, deutlich unterſchieden, wohlriechend und von gutem Wuchſe. Hymenee, iſt etwas gelblichweiß, ganz gefüllt, von gutem Wuchſe in jeder Lage und beſteht die Winter gut. Hippolyte, iſt von demſelben Charakter, hat aber mehr Gelb in der Farbe und mehr Wohlgeruch. Josephine Malton, iſt eine elegante Roſe der erſten Art, die Blumen ſind groß, rundlich bis zum Verblühen, etwas gelbl ich⸗ weiß, von ſtarkem Wuchſe und ſcheinen die Winter gut zu ertragen. La Sylphide. Dieſe Roſe beſitzt alle Eigenſchaften um fie be⸗ liebt zu machen. Sie wächſt ſehr kräf ftig, die Blumen ſind ſehr groß, roſa⸗lederfarbig, welches ſich in ein etwas gelbliches Weiß verändert; ſie iſt blüthenreich. Iſt ganz kräftig für den Garten und ebenſo angenehm für Topfcultur. Princesse Marie, Blumen groß, dunkelroſa, 4—5“ im Durch— meſſer, ganz rund und behält dieſe Form bis ganz verblüht. Wuchs ſehr ſtark und aufrecht und beinahe fo kräf ftig als die gewöhnliche ene Roſe. — 472 — Souvenir d'un Amie, blaßroſa, groß, ſehr gefüllt. Thebe, hat alle Eigenfchajten einer Bengal-Roſe, hat aber einen ſehr ſtarken Theeroſen⸗ Geruch und wird darum zu dieſer Familie gezählt. Sie iſt ſehr ſchön roſaroth und ſehr gefüllt, ſehr 1 und von der Zwergart. William Wallace, ganz blaßrofa, beſonders große Blumen, ganz gefüllt, blühet und wächſt ſehr ſtark. Rosa indica und Rosa indica semperflorens. Indiſche Roſe und immerblühende, bengaliſche oder Monats⸗Roſe. Obgleich dieſe zwei Roſen als verſchieden angenommen werden, ſo ſind ſie doch ſo vollkommen vermiſcht worden, daß es oft unmög— lich iſt zu unterſcheiden, zu welcher Art eine oder die andere eigent— lich gehört. Beide Arten werden ihres immerwährenden Flors wegen allgemein geliebt und cultivirt. Sie find alle harter Na— tur und ertragen faſt jede Veränderung von Lage und Boden und auch unſere Winter, aber nicht nördlich von Philadelphia. Es iſt jedoch immer rathſamer, daß man im Spätherbſt 4—6“ hoch Laub über die Wurzeln legt und ſolches mit etwas Erde bedeckt, damit es nicht vom Winde hinweggeweht wird. Sie lieben vorzüglich einen fetten, ſandigen und tiefen Boden, eine freie Lage, niemals nahe an einem Baume (was für alle Roſen nachtheilig ift). Im Frühjahre ſollten ſie zeitig ſtark beſchnitten und gelichtet werden. Auch ſollten fie jedes Jahr eine Düngung von altem Miſt bekom- men und der Grund um ſie her locker und rein erhalten werden. Einige der ſchönſten ſind folgende: Aglae Loth, roſa, beim Verblühen in ein dunkles Roth über- gehend, ſehr gefüllt und gut geformt. Beau Carmin, dunkelcarmoiſin-purpurfarbig, ganz gefüllt, rund gebaut und von ſchnellem Wachsthume. Belle de Monza, blühet ſehr voll, zuerſt roſa und ändert ſich nach und nach in ein dunkles Carmoiſinroth, ganz gefüllt, wächſt ſehr ſtark und iſt von ſehr harter Natur. Cels, oder Multiflora Cels, iſt eine der beſten blaßroſa Roſen, vorzüglich wegen ihrer Blüthenreiche, worin ſie alle andere über— trifft, ganz gefüllt, ſchön rund gebaut, läßt ſich gut treiben. Eugene Hardy, ſehr ſchön roſa und ganz gefüllt. Gigantea, wächſt ſtark, große und ganz gefüllte Blumen und iſt ſehr kräftig. Gross Charles, ausgezeichnet ſchön, mit großen, ausgehöhlten Blumen, blaßroſa. 1 — 473 — Jacksonia, ſchön roth, ſehr gefüllt und ſehr blüthenreich. Prince Eugene, ſehr ſchön carmoiſinroth, ſehr gefüllt und hart. Reine de Lombardie, roſa und kugelrund. Roi des Cramoisis, ſchön, dunkel-carmoiſinroth und ſehr wohl— riechend, groß und ſehr gefüllt. Triomphant oder Bengal Triomphant, ſehr groß und gefüllt, violett-carmoiſinroth, man ſieht fie oft von roſa⸗-lilla bis violett carmoiſinroth variiren. Rosa Laurenciana. Lawrence-Roſe. Stengel klein, felten über 1’ hoch. Stacheln zerſtreut, gerade, fein. Blättchen drei bis fünf, eirund-lanzettenförmig, ſehr ſpitz, klein, fein geſägt, unten gewöhnlich graugrün und purpurroth. Blattſtiele drüſig, ſtachlich. Blumenſtiele verlängert, feinborſtig oder glatt. Fruchtknoten ſehr klein, oval oder birnförmig. Kelch— zipfel einfach, zurückgebogen. Blumen ſehr klein, einzeln ſtehend, faſt geruchlos. Dieſe kleine, zierliche Roſe blühet faſt das ganze Jahr hindurch. Schön ſind: Alba, ganz blaßroth. Caprice des Dames, hellroth, variirt zu ganz blaßroth. La Miniature, ſchön hellroth. Gloire, carmoiſinroth. Pompon. Bijou, roſa. Pretty American, niemals höher als 6 — Master Burk, iſt die kleinſte, ſelten 3“ hoch. Die Blumen ha⸗ ben die Größe einer großen Erbſe. Rosa Bourboniana. Bourbon⸗ Roſe. Sie unterſcheidet ſich von den andern immerblühenden Roſen gewöhnlich durch dünnere und biegſamere Aeſte, die weit mehr Stacheln und Drüſen haben, durch minder zurückgebogene Kelch— zipfel und geſchloſſenere Kronblätter. Blättchen ſieben, glänzend, eirund oder ei⸗ lanzettenförmig, ſpitz. Dieſe Familie iſt eine der angenehmſten aller Roſenarten, denn ſie enthält nicht nur die größte Mannigfaltigkeit an Farben, ſchö— nen Formen und ſehr gefüllten Arten, ſondern iſt auch, und vor— züglich die dunklere Blume, von ſehr angenehmem und ſtarkem Ge— ruch; ſie iſt viel kräftiger als die Rosa Indica und hält unſere | Winter fo gut und beſſer aus als die Noiſette Roſe. Sie verlangt viel Nahrung und der Grund muß daher ſowohl vor deren Pflan— zung als jedes Jahr nachher gut gedüngt oder wenigſtens öfters | 40* ee 770. — 4714 — mit einem Anſatz von Guano, Kuhmiſt oder dergl. begoſſen werden. Auch muß fie im Frühjahre ſtark beſchnitten werden. Sobald eine Blume verwelkt, ſollte ſie abgeſchnitten werden, wo— durch mehr Blüthen erzeugt werden. Folgende ſind einige der ſchönſten dieſer reichen Familie: Amarantine, glänzend carminroth, groß, ganz gefüllt, von mitt— lerem Wuchſe. Bouquet de Flore, ſehr groß, ganz gefüllt, blüht ſehr reich. Cardinal Fesch, carmoiſinroth, mittlerer Größe, aber ſehr blü— thenreich, ganz gefüllt. Celimene, von ſtarkem Wuchſe, ſehr ftachlich, delicat roſafarbig, von mittlerer Größe, ganz gefüllt. Charles Souchet, dunkel roſaviolett, verändert ſich zu carmoi— ſinroth, ſehr groß, gefüllt, rund geformt. Comte de Nanteuil, von niedrigem Wuchſe. Blumen roſa— purpurroth, ſehr gefüllt. Blumen in Büſcheln. Doctor Roques oder Grimson Globe, ſehr ſtark gebaut und macht darum einen ſchönen Hochſtamm. Die Blumen Fugelfür- mig, ſchön geformt, ſchön carmoiſinroth. Edouard Desfosse, glänzend blaßroſa, ausgehöhlt, wie die Cen— tifolia, und blühet ungemein reichlich. Enfant d' Ajaccio oder Souvenir d'Anselme, die beſte der car⸗ moiſinrothen Bourbon-Roſen, ſowohl im Wuchſe als an Blüthen- reiche und Wohlgeruch, und ſehr gefüllt. Fedora, ſchön carmoiſinroth, ganz gefüllt, von ſchnellem Wuchſe, geeignet an Säulen zu ziehen. General Doubourg, wenn gut cultivirt, bringt ihre großen, roſafarbigen Blumen in großen Büſcheln hervor und iſt ſehr wohl- riechend, blühet ſehr ſtark im Herbſt und iſt ſehr zum Ziehen an Säulen geeignet. Henry Clay (Raabe), ganz blaͤßroth, von ſtarkem Wuchſe, voll⸗ kommene Form. Henry Clay (Boll), groß, brillant carmin, ganz gefüllt, in gro— ßen Büſcheln, von ſtarkem Wuchſe, eine prächtige Varietät und blühet vom Frühjahre bis Herbſt ſehr reichlich. Hermosa, ſehr gut geformt, ganz gerundet, mittlere Größe, ſehr reichlich und blaßroſa, von niedrigem Wuchſe. Julie de Fontenelle, ſehr gut geformt, groß, dunkelroth, ſehr wohlriechend, von ſtarkem Wuchſe und blühet reichlich. Le Grenadier, dunkel carmoiſinroth, von kräftigem Wuchſe, ſehr gut geformt und eignet ſich vorzüglich an Säulen. La Phenix, ſchönes Roth und eingefenft wie Centifolia. —_ 2 Madame Desprez, ſchön rofa und blühet in Büſcheln von 30 bis 70 Blumen, wenn fie gut gehalten und angewachſen ift. Iſt eine der ſchönſten dieſer Familie. Mr. Bosanquet, ſehr ſchön rund geformt, groß, ganz blaßroth, wächſt ſchnell und iſt ſehr papulär. Monthly Cabbage ini en Neumann, auch Le Brun und Gloire de France, welche Namen alle einer und derſelben Roſe gegeben worden ſind, haben ſehr ſchöne, große, dunkelroſa Blumen vom ſchönſten Wohlgeruch, ſehr gefüllt; die erſten Blu— men öffnen ſich jedoch ſelten ſehr gut, ſie wachſen ſchnell und kräf— 2 . tig und verlangen einen ſehr fetten Boden. Maréchal de Villars, eine ſehr ausgezeichnete Roſe, ſchön roſa— purpurfarbig, ſehr compact, blühet ungemein reichlich in trockenem und naſſem Boden, wächſt gut und bezahlt immer für die Mühe die auf ihre Cultur verwendet wird. Phillipar, ſchön pfirſichfarbig, wächſt ſehr ſchnell, blühet in gro— ßen Büſcheln. Blumen kleiner als mittelmäßig, ſehr geeignet als Säulendecoration. Prince of Salem, ſchön roſa-violett, ſehr gefüllt. Queen of the Bourbons, prächtig glänzend blaßroth und ſchön geformt, auf niedrigem Wuchſe. Souvenir de la Malmaison, delicat blaßroth, ſehr groß, ſehr gut geformt; blühet, wenn gut gewachſen, in Büſcheln und iſt eine der ſchönſten dieſer Familie. Souvenir de Dumont d' Urville, ſchön roth, im Verblühen zu dunkel carmoiſin übergehend, kugelförmig, ganz gefüllt, blühet — — — — — — ͥꝓF,t reichlich. Sully, ſehr brillant carmoiſin, gut geformt, blühet in Büſcheln, wächſt gut. Triomphe de la Duchere, eine gut wachſende Säulenroſe, erzeugt eine große Maſſe blaß-roſarother Blumen, eine unterſchie⸗ dene und ſehr angenehme Varietät. Violet de Belgique, iſt eine der wohlriechendſten dieſer Familie, denn ſie hat ganz den lieblichen Geruch der Damascener-Roſe. Die Blumen ſind roſa-purpurroth, ſchön geformt, groß und gefüllt. Remontantes. Immerblühende Hybriden. Eine Familie, die erſt ſeit zwanzig und einigen Jahren entſtan— den iſt und zwar durch Miſchung der immerblühenden mit den Bourbonroſen. Sie beſitzen die Schönheit und den Wohlgeruch der erſtern und den Wuchs und das Laubwerk der letztern. Sie erzeugen oft eine Menge von Blumen vom Juni bis zum Novem- — 46 — ber, doch manche derſelben blühen auch oft im September und October gar nicht, demungeachtet ſind ſie ſehr zu empfehlen, da ſie ebenſo kräftig find als die gewöhnlichen Gartenroſen, und bei ges eigneter Behandlung, d. h. bei gutem Boden, reichlichem Begießen bei trockener Witterung und Entfernung aller verwelkten Blumen, doch die meiſte Zeit einige Blumen zeigen, während die gewöhn⸗ 1 liche Gartenroſe nur im Juni blüht. Vorzüglich zu empfehlen möchten folgende ſein: Augustea Meii, ſchön blaß⸗-ſchwefelgelb, ſehr groß und ziemlich | gefüllt, ſehr reichblühend. Comte de Paris, hat prächtige, große, roſa-purpurrothe Blumen, wohl geformt, einen delikaten Geruch und blühet ſehr ſchön in den Herbſtmonaten. Dr. Marjolin, ſchön roth, prächtig gewölbt, ſehr blüthenreich und wohlriechend. Edouard Jesse, iſt wegen der prächtigen Blumen ſehr beliebt, ſchön roth und mit einer bläſſeren Zeichnung eingefaßt, ſehr wohl— riechend. Fulgorie, roſa-carmoiſin, ſehr groß und vollkommen, die Blu⸗ men in Büſcheln wie bei der alten Monthly Cabbage, das Holz iſt ſehr ſtark und dick mit Stacheln bekleidet. Giant of the Battle, oder Géant des Batailles, eine entſchie⸗ dene Verbeſſerung in dieſer Familie hinſichtlich ihrer Eigenſchaften und der Farbe der Blumen. Sie beſitzt mehr von der Bourbon— Art, als alle anderen dieſer Familie. Sie iſt ſchön ſcharlach— carminroth, ſchön gewölbt, blühet ſehr reichlich von Juni bis No— vember und hat ein ſchönes Laub. Mittelmäßig im Wuchs. Die ſchönſte dieſer Familie. Henry the Eourth, roſaroth, zu ſcharlachroth fich wegen; aus⸗ gehöhlt wie die Sentifele, ſtarkes Laub. Lafitte, größer als mittelmäßig, roſa-ſcharlachroth, ein immer- währender und reichlicher Blüthenſtand. Lady Fordwich, wächſt gut und erzeugt fortwährend eine große Menge ganz gefüllter Blumen von roſarother Farbe, mit dem Ge— ruche der Damascener-Roſe. La Reine, eine der prachtvollſten dieſer Familie, die größten Blumen von roſa⸗lilla Farbe, ganz gewölbt, ſehr wohlriechend, von ſtarkem Wuchſe, hat ſchönes Laub. Iſt ſehr zu empfehlen. Bonaparte, hat unermeßlich große roſa-lilla Blumen, ganz ge— füllt, wächſt ſehr kräftig und ſtark. Marechal Soult iſt ebenfalls eine ſehr reizende Blume dieſer Familie, roſa-purpurroth, ſehr gefüllt, eingeſenkt und wohlriechend. | — 477 — Mistress Elliott, groß, roſa⸗-lilla, blühet gut und wächſt ſehr ſchnell. Prince Albert, ſehr ſchön carmoiſinroth, ſehr prachtvoll, herr— lich gewölbt, ſehr wohlriechend und von ſchnellem Wuchſe. Rivers, groß, in Büſcheln, brilliant carmoiſin, ſich zu ſcharlach— farbig neigend, ſehr wohlriechend und allgemein ſehr beliebt. Youlande d' Arragon, ganz blaßroſa, blühet ſehr reichlich und macht einjährige Schößlinge von + bis 6“ lang. Eignet ſich an Säulen. Von den erſten Blüthen ſollte man nur wenige ſtehen laſſen und die meiſten ausbrechen, wodurch ihre Blüthezeit ver— längert wird. Auch die ſtarken und überflüſſigen Schößlinge ſoll— ten ausgeſchnitten, die Stöcke gut gedüngt und bei trockener Wit- terung jede Woche ein Mal ſtark begoſſen werden. Perpetual Damask Roses. Immerblühende Damascener-Roſen. Dieſe Familie hat zwar mehrere Arten mit ſehr prachtvollen Blumen, allein eines Theils blühen viele nur einmal des Jahrs, und andern Theils erfordern faſt alle Arten zwei Jahre, ehe ſie als Ableger Wurzeln treiben. Sie ſind übrigens ſehr kräftig und halten die Winter in den kälteſten Theilen der Ver. Staaten gut aus; auch können ſie leicht auf andere Roſen gezweigt oder geäu— gelt werden und haben ein hübſches Anſehen als veredelte Hoch— ſtämme. Die ſchönſte dieſer Familie iſt Du Roi, oder Lees Crimson, eine wirklich prachtvolle Roſe vom ſchönſten Roth, wohl geformt und gefüllt, ſehr wohlriechend und blühet ſehr reich von Juni bis Weihnachten. Rosa Microphylla. Kleinblätterige chineſiſche Roſe. Gewöhnlich iſt der Stengel faſt wehrlos, nur an den Afterblät— tern mit geraden, langen Stacheln verſehen. Blättchen ſehr klein, meiſtens glänzend, ſcharf geſägt; Blattſtiele etwas ſtachlig. After— blätter ſehr ſchmal, ungleich. Fruchtknoten rund. Kelchzipfel | ungetheilt, ſtachlich. Blumen einzeln, gewöhnlich gefüllt, ſehr zierlich, meiſtens dunkelroſaroth. Sie ſind leicht durch Stecklinge und Ableger zu ziehen und, auf Hochſtämme veredelt, bilden ſie eine ſehr ſchöne Krone. Sie halten hier die Winter gut aus. Will man ſie in einem Gefäße ziehen, ſo ſetze man ſie gleich in ein ſehr großes und gebe ihnen ſehr nahrhafte und nicht zu leichte — 478 — Erde, damit fie mehrere Jahre „rin wachſen können, denn öfteres Verpflanzen können ſie nicht gut vertragen. Rosa moschata. Biſam-Roſe, oder weiße ſpaniſche Büſchel-Roſe. Stammt aus der Berberey, wo ſie in Zäunen wächſt. Stengel 5 bis 10“ hoch, grün, gleich den Blattſtielen mit vielen zerftreuten, ſtarken, gekrümmten, breiten Stacheln beſetzt. Blumenſtiele drü— ſenhaarig. Fruchtknoten eirund, klein-fein, zottig. Blumen von zwanzig bis hundert in großen Enddoldentrauben oder Rispen, weiß, gewöhnlich halbgefüllt, ſchwach nach Biſam duftend. Die Noiſette-Roſe ſtammt von dieſer ab, und ſie verlangt gleiche Behandlung. Außer der alten Musk Cluster möchten noch zu erwähnen ſein: die Pink Cluster, Blumen blaßroth, ganz gefüllt; Princesse de Nassau, gelblich-weiß, ſehr gefüllt, aber nicht fo blüthenreich als die übrigen Sorten; Ranunculus Musk Cluster, rein weiß und ſo ſtark gefüllt, daß ſie ſich bei naſſer Witterung nicht gut öffnet; hat aber nicht den ſtarken Biſamgeruch wie die alte Musk Cluster. Cultur der Roſen. Im freien Lande. Im Allgemeinen nennt man diejenigen, welche nur einmal im Jahre blühen, Landroſen, doch gehören hierher eigentlich alle, die im freien Lande unſere Winter aushalten. Sie wachſen in der Regel in jedem nahrhaften Gartenboden, welcher gehörig feucht, tief, locker und kühl, nicht aber zu naß iſt, vorzüglich aber in einem etwas lehmigen Sandboden, in einer 5 freien, ſonnigen und gegen Stürme geſchützten Lage. An dum⸗ pfigen, eng eingefchloffenen Orten gedeihen die Roſen nicht gut, und eben ſo wenig an ſtark beſchatteten Stellen, oder wo viel Rauch niederſchlägt. | Die beſte Düngung iſt Kuh- und Schweinemiſt, wenn aber der N Boden etwas naß und kalt ift, fo nimmt man Schaaf- oder Pferde- miſt dazwiſchen, oder dieſen allein. Auch Walderde, vorzüglich verfaultes Laub, iſt ihnen ſehr dienlich. Die beſte Zeit zum Ver- gewinnen noch vor dem Winter feſtzuwurzeln, die Erde ſich mehr | | pflanzen iſt nach Herrn Buiſt's Anſicht November und December, | allein ich möchte Ende October und Anfang November vorziehen, vorausgeſetzt, daß das Laub welk iſt, weil ſie dadurch mehr Zeit 5 ſetzen und ihnen ſomit der ſtarke Froſt weniger ſchaden kann. Der Boden, in welchen ſie gepflanzt werden, ſollte tief umgeſtochen und gut gebrochen, und mit altem Miſt oder Walderde (wie oben ge— ſagt) gut gemiſcht werden. Bei der Pflanzung ſoll darauf geſehen werden, daß ſie nicht zu nahe zuſammen kommen, ſondern jeder Stock ſollte eine hinlängliche Entfernung von dem andern haben, damit er gehörig Nahrung ziehen und mehr Sonne und Luft er— halten kann, nämlich von 2 bis 4’ Entfernung. Will man jedoch eine Hecke von Roſen anlegen, ſo ſollten hierzu nur gemeinere Sorten und ſolche gewählt werden, die mit jeder Lage und jedem Boden zufrieden ſind und ihre Zweige mehr horizontal als per— pendiculär ausdehnen. Regelmäßigkeit in der Pflanzung der fei- nen Sorten, als z. B. in einer geraden Linie u. ſ. w., ſollte ver⸗ mieden werden, weil dieſe Pflanzung für das Auge ermüdend iſt. Vielmehr ſollten immer ſolche Punkte gewählt werden, wo ſie überraſchen und ſich dem erſten Blicke vollkommen zeigen, oder man pflanze ſie in dichtere Haufen, als z. B. in einem Blumengarten zuſammen in eine oder mehrere Figuren deſſelben, und zwar die verſchiedenen Farben jede in eine beſondere Figur, im Fall die Sammlung hierzu groß genug iſt. Auch iſt dabei zu beobachten, daß die hohen in die Mitte und die niedrigen Arten außen herum zu ſtehen kommen, und die ganze Figur eine pyramidaliſche Form erhält. Rankende Roſen hingegen werden am beſten angebracht, wenn man ſie als Bedeckung von Lauben, Bogengängen, Ein— gangsbögen, Niſchen und Geländern, oder an der Mauer eines Hauſes benutzt. Sind es ſolche Arten, die durch unſere Winter 1 —„-—— — | Schaden leiden, fo können fie im Spätherbſte zu einer trockenen Zeit Abends auf den Boden in eine 1’ tiefe Grube eingelegt, oder wenn der Boden dazu zu naß iſt, auf demſelben niedergehakt und mit Raſen oder Erde bedeckt und zeitig im Frühjahre wieder auf— genommen werden, wobei die jungen Aeſte bis auf drei bis vier Augen beſchnitten werden. Das Beſchneiden der Roſen ſollte geſchehen, ſobald das Holz reif geworden iſt, oder wenigſtens im Februar oder März, und je mehr man ſie beſchneidet, deſto ſchöner werden ſie blühen, weil die Wurzeln dann weniger Holz zu er— nähren haben und ſomit die blühbaren Zweige beſſer unterſtützen können. Alles alte, ſchwache Holz ſollte ausgeſchnitten werden, | \ | wenn hinreichend junges vorhanden iſt, und die ftarfen Schöße und Zweige verkürze man bis auf die ſtarken Augen, jedoch nicht, wenn ſolche ſich an der Spitze befinden; man verkürze die Zweige, die geblühet haben, bis zum erſten guten Auge, laſſe aber das noch unreife Holz unverkürzt. Von der Zeit, wo ſie Knospen angeſetzt 8 — 480 — haben, bis zur Entwickelung der Roſen, ſollten die Stöcke ſehr feucht gehalten werden. Cultur der Topfroſen. Wer mehrere ſchöne Topfroſen zu cultiviren wünſcht, ſollte eine Wahl ans den drei Familien: Thee⸗, Bengaliſchen- und Bourbon⸗ roſen, treffen, alle an deren eigenen Wurzeln oder wenigſtens ſehr niedrig geäugelt. Vorausgeſetzt, daß dieſe Roſen bereits in Töp— fen oder von einem Handelsgärtner in einem kleinen Topfe gekauft werden, ſollten ſolche ſogleich in ſechszöllige Töpfe verſetzt werden. Die beſte Erde für ſie iſt eine von verfaulten Vegetabilien reiche Erde, gut verfaulte Düngererde und reinen Sand zu gleichen Thei— len, oder beſſer eine nahrhafte, lockere, nicht zu fein geſiebte Erde, die frei von unverwesten Stoffen iſt, etwas aus ſchwarzgrundigem Raſen, 4—6“ tief ausgeſtochene, oder gute Wieſenerde, auch ſchwarze Erde von Maulwurfshügeln und Lauberde zu gleichen Theilen, wozu man noch den ſechsten Theil Düngererde und den fünften oder ſechsten Theil feinen Flußſand hinzumiſcht. Auch legt man auf | den Boden des Topfes mehrere Topfſcherben. In bloßer Miftbeet- | erde werden die Roſenſtöcke leicht kränklich. (Im freien Lande find | alle dieſe Roſenarten weniger empfindlich, wenn der Boden nur nicht zu naß, zu compact oder zu mager iſt.) | Sie lieben Licht und atmosphäriſche Luft, ohne welche fie zu keiner Jahreszeit gedeihen. Man ſtelle ſie daher im Winter den | | l — — — — met Tee — — — —— —¾b Fenſtern möglichſt nahe und lüfte bei mildem Wetter täglich, damit Zweige und Blätter nicht ſchimmeln. Viele Wärme ertragen ſie nicht, ohne dadurch verzärtelt zu werden, doch gedeihen fie im Win- ter recht gut nahe am Fenſter des warmen Wohnzimmers, wenn man ſie rein hält, hinreichend begießt, ihnen bei milder Witterung || und beſonders im Frühjahre hinlänglich atmosphäriſche Luft zu⸗ ! kommen läßt und erſt beim Eintritt der wärmeren Jahreszeit in's Freie bringt. Am beſten durchwintert man ſie in einem mehr gegen Morgen gerichteten Glashauſe bei 34— 389 W., oder in einem ge⸗ gen Froſt geſchützten Miſtbeetkaſten. An kühlen Standorten begießt man fie im Winter ſehr mäßig und vor dem Einbringen in das Winterquartier lockert man die Oberfläche der Erde auf. Dumpfige, If feuchte Standorte, Mangel an Luft und Licht, kalte Winde, über- 0 mäßige Ofenwärme und zu viele Näſſe ſchaden den Topfroſen weit mehr, als geringer Froſt, auf welchen heiteres Wetter folgt. | K Von ſehr großem Nutzen iſt es für fie, wenn man Kuhmiſt in ein f Gefäß thut, Waſſer darüber gießt und etwa 8 bis 14 5 ſtehen * läßt, ſo daß das Waſſer die Farbe von einem ſtarken Thee erhält, und ſie dann alle 14 Tage einmal damit begießt. Auch Guano, ungefähr ein Pfund in fünf Gallonen Waſſer aufgelöst und nach— dem es 48 Stunden geſtanden hat, einmal die Woche damit begoſſen, ſiſt ſehr nahrhaft für ſie. Im freien Lande können dieſe Anſätze etwas häufiger angewendet werden. Mittel gegen die den Roſen ſchädlichen Inſecten. Der Mehlthau, welcher durch ſtarken und ſchnellen Wechſel der Temperatur erzeugt wird, kann beſeitigt werden, indem man eine Unze Salpeter in einer Gallone Waſſer auflöſt und die Stöcke ein— mal in 10 Tagen damit beſpritzt. Die grüne Blattlaus iſt ſehr leicht mit Tabackrauch zu vertreiben. Der Roſenkäfer und der Wurm, der die Knospen durchfrißt, müſſen beide mit der Hand entfernt werden. Eine Fliege legt in der erſten Zeit des Monats Juni ihr Ei nahe am Boden in einen ſtarken, jungen Schoß, welches man nicht eher entdecken kann, als im Juli oder Auguſt, wenn der Gipfel anfängt zu welken. Sobald man dieſes bemerkt, ſchneide man ungefähr 10 bis 14“ davon ab und man wird einen kleinen Wurm darin finden. — — —— — — Vermehrung der Roſen. Sie können durch Aeugeln, Zweigen, oder Ableger, gleich nach der Ausbildung der jungen Triebe, vermehrt werden. Die letzte Art iſt immer vorzuziehen, denn ſie macht ſehr dauerhafte Pflanzen. Die größte Vermehrung geſchieht jedoch durch Stopper oder Steck— linge, und dieſe Methode ſoll jetzt beſonders beſchrieben werden. Hierzu ſind vorzüglich geeignet die Bengal oder Rosa indica sem- pPerflorens, Noisette, Bourbon und Remontantes Roſen. (Die Ver⸗ mehrung der übrigen Familien gelingt am beſten durch Aeugeln.) Die beſten Zeiten um Stecklinge zu machen, ſind die Monate Juni und September. Im Mai oder Juni, ſobald die Blumen an den jungen Schößen verblüht ſind, können dieſe Schöße dazu benutzt werden. Die Stopper oder Stecklinge werden von 2—4“ lang gemacht, ſo daß ſie wenigſtens drei Augen haben. Von dem un— terſten Auge kann das Blatt abgenommen und das Ende dicht un— N ter dem Auge mit einem ſcharfen Meſſer winkelrecht glatt abgeſchnit— ten werden, die andern Blätter werden an dem Stecklinge gelaſſen. Dieſe Stecklinge pflanzt man 14 bis 2“ tief in ſehr ſandigen Bo— | den, entweder in Töpfe, kaltes Miſtbeet oder offenen ua | — 482 — Lauberde (jedoch ganz verweſt) mit reinem Flußſand gemiſcht, iſt die beſte. Den Tag über müſſen die Sonne und die trockenen Winde ſorgfältig abgehalten werden und des Nachts müſſen ſie den Thau genießen, der ihnen beſonders dienlich iſt; man gebe ihnen ſanfte Befeuchtungen. In ungefähr 3 bis 4 Wochen werden ſie gewurzelt haben; ſie können dann entweder an dem Platze, wo ſie gezogen worden, bis zum Herbſte gelaſſen, oder ſogleich in Töpfe ge— pflanzt werden. Schnittlinge im September an einem ſehr ſchatti— gen Platze in die geeignete Erde gepflanzt, werden bis zum Früh— jahre gute Wurzeln getrieben haben. In der Regel können Schnitt— linge zu jeder Zeit im Jahre abgenommen werden, gleich nachdem der Stock aufgehört hat zu blühen. Vorzüglich gut wachſen ſie in einem feſten, ſandigen Boden, wo die Sonne abgehalten iſt, ohne alle andere Mühe, als daß ſie gepflanzt und von Unkraut rein ge— halten werden. Naſſe, trübe Witterung iſt zur Pflanzung der Stecklinge vorzüglich geeignet. Auch im Juni Stecklinge in ein Arzneiglas geſteckt, welches mit Waſſer gefüllt iſt, und warm, jedoch halb beſchattet gehängt oder geſtellt (ſo wie man Nerium Oleander zieht), ſchlagen Wurzeln oder machen wenigſtens einen Wurzelring in 14 bis 21 Tagen, worauf man ſie in Töpfe in die geeignete Erde pflanzt. Wer gute Wiſſenſchaft im Zweigen hat, kann Roſen auch durch Kopuliren an Wurzeln vermehren. Die Wurzel eines Roſenſtocks ſollte ungefähr die Dicke einer Schreibfeder haben, von möglichſt gleicher Dicke oder wenig ſchwächer als das darauf zu ſetzende Reis ſein. Dieſes wird in der Art geſchnitten, daß ein Auge in den Schnitt kommt und nur noch ein Auge über dem Schnitte iſt, wel— ches beim Einpflanzen mit der Oberfläche der Erde gleich zu ſtehen kommt. Man pflanzt ſie dann in einen Topf und ſenkt dieſen in ein gut geſchloſſenes Miſtbeet. Um darauf zu äugeln, iſt die allge— mein bekannte Roſe Maiden blush eine der vorzüglichſten. Rosmarinus officinalis. Gemeiner Rosmarin. Engl.: Rosemary. ö Ein, jedem Deutſchen hinlänglich bekannter, wohlriechender Strauch, der in Spanien und Italien wild wächſt. Verlangt eine fette, mit Sand und wohl auch mit etwas altem Lehm vermiſchte Erde, Miſtbeeterde oder dgl., und im Sommer reichlich Feuchtigkeit. Im Sommer wächſt er vorzüglich gut im freien Lande. Im Winter würde er bei angemeſſener Bedeckung der Wurzeln mit Laub und Umſteckung des Stengels mit Cederäſten — 483 — | unſere gelinden Winter recht gut im freien Lande aushalten, allein es iſt immer am beſten, man durchwintert ihn an einem froſtfreien, luftigen Orte. Aus den Blumen wird das Ungariſche Waſſer (Eau de la reine d' Hongrie) bereitet und die Blätter werden in den Apotheken und bisweilen auch zur Würzung verſchiedener Speiſen benutzt. Rudbeckia. Rudbeckie.— Engl.: Rudbeckia. Alle Arten dieſer Gattung ſind hier einheimiſch, und obgleich viele davon wirklich ſchöne Blumen haben, ſo findet man doch keine in den hieſigen Gärten. Vorzüglich ſchön ſind R. fulgida, R. grandiflora, R. hirta und R. speciosa. Ruellia. Ruellie. b — Engl.: Ruellia. Hiervon find beſonders ſchön: R. formosa, R. fulgida, R. grandiflora, R picta, R. Sabiniana und R. superba. Sie ver⸗ langen Laub⸗ und Miſtbeeterde mit Sand gemiſcht und im Winter 60 bis 659 W. Russelia. Ruſſelie.— Engl.: Russelia. 1) R. juncea. Binſenartige R. E Mexico. Sommer. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Stengel mit ſehr zahlreichen, dünnen, viereckigen, oft blattlofen Aeſten, 3 bis 4“ hoch, glatt. Blätter ſehr klein, geſtielt, eirund, faſt ganzrandig. Blumenſtiele faden— förmig, meiſtens zweiblumig. Blumen ſchön, ſcharlachroth. Sie liebt einen lockeren, nahrhaften Boden, ſonnigen Standort, im Sommer reichlich Waſſer und wird bei 40 bis 50 W. durchwin— tert. Vermehrung durch Stecklinge in warmen Miſtbeeten. 2) R. multiflora. Vielblumige R. E Mexico. Frühling bis Herbſt. Stengel 2 bis 4“ hoch, glatt. Aeſte viereckig, ſchlank. Blätter geſtielt, entgegengeſetzt, länglich-eirund, grob gekerbt— geſägt, ſpitz, glatt. Blumen in quirlſtändigen Afterdöldchen, traubig⸗endſtändig, ſcharlachroth. Behandlung wie bei der erſten Art. Salpiglossis straminea. Strohgelbe Salpigloſſis. O 8 Engl.: Salpiglossis. Chili. Juli bis Spätherbſt. Die ganze Pflanze iſt klebrig weichhaarig. Stengel äſtig, 3 bis 4’ hoch. Blätter abwechſelnd, länglich ſtumpf, am Grunde in einen kurzen Stiel verſchmälert, — 484 — theils buchtig-grobzähnig, theils buchtig-halbgefiedert. Die ober- ſten Blätter ſchmal, linienförmig, ganzrandig. Blumen einzeln winkelſtändig, ſchön, blaß⸗ſtrohgelb oder ocherweiß, mit dunkleren Adern gezeichnet. Die Blumen variiren feht in der Farbe und Zeichnung, bis— weilen auch in ihrer Größe, und ſie gehören zu den prächtigſten Zierden der Blumenrabatten. Die Grundfarben ſind gewöhnlich weiß, gelb, braun, braunroth, dunkelpurpurroth, hell- und dunkel⸗ violett, blau, fleiſchfarbig, lilla u. ſ. w. Den Samen ſäet man Anfangs März in ſechszöllige Töpfe in ſandige Laub- und Raſen⸗ erde, die keine rohen Stoffe enthält. Er wird nur etwas ange— drückt und gar nicht, oder kaum ſichtbar mit Erde bedeckt, in ein temperirtes Miſtbeet oder Zimmer geſtellt und daſelbſt ſehr feucht und ſchattig gehalten. Bei milder Witterung muß gelüftet wer— den. Sobald der Samen keimt, ſtellt man die Töpfe in ein Glas- haus oder Zimmer nahe an die Fenſter und giebt ihm reichlich Licht und Luft, jedoch nur mäßige Feuchtigkeit. Die Pflanzen verlangen kühlen Boden und ununterbrochene mäßige Feuchtig— keit. Beim Begießen müſſen Stengel und Blätter gegen Näſſe bewahrt werden. Sind die Töpfe vollgewurzelt, ſo werden ſie mit ſorgfältiger Schonung des Ballens in achtzöllig Töpfe oder in's freie Land geſetzt. Iſt der Sommer zu heiß und dürre, ſo iſt von den Pflanzen im freien Lande wenig zu erwarten, und man thut daher beſſer, immer einige in Töpfen zu cultiviren, welche man bei 40 bis 459 W. überwintern kann, nachdem man die Stengel zuvor bis auf die unteren Triebe abgeſchnitten hat. Im Winter werden ſie nur ſehr mäßig am Rande des Topfes herum be— goſſen und von den welken Blättern befreit. Im folgenden April kann man ſie in größere Töpfe oder in's freie Land pflanzen, wo— ſelbſt ſie noch größer als im erſten Sommer werden und zeitiger und reicher blühen. Anfangs April kann man den Samen in feuchten, ſandigen Boden in's Freie ſaäen. Das Begießen des Bodens (jedoch nie— mals die Pflanzen) darf bei trockener Witterung nicht verſäumt werden. Salvia. Salbey.— Engl.: Sage. Von dieſer 280 Arten reichen Gattung ſind folgende vorzüglich ſchöne Zierpflanzen. | 1) S. algeriensis. Algieriſcher S. © Algier. Sommer. Stengel äſtig, klebrig behaart. Blätter unbehaart, die unteren — 485 — eirund⸗länglich, mehr oder minder gekerbt, die oberen lanzetten⸗ förmig. Blumen ſchön, groß, himmelblau. Der Samen kann in's freie Land geſäet und die Pflanzen dann verpflanzt werden. 2) S. fulgens. Leuchtendrothe S. ? Mexico. Sommer bis Herbſt. Eine der prächtigſten Arten. Stengel 4 bis 6“ hoch, äſtig, ſteifhaarig. Blätter herzförmig-eirund, gekerbt, oben etwas behaart, unten grauweißlich und weichhaarig. Blumen prächtig, leuchtend carmin⸗ſcharlachroth. Wird in fette, ſandgemiſchte Laub⸗ und M iſtbeeterde gepflanzt, bei 40 bis 45° W. durchwin⸗ tert und im April in einen größeren Topf, oder im Mai in's freie Land gepflanzt. Vermehrung durch Stecklinge. 3) S. Grahami. Graham'ſche S. : Mexico. Sommer bis Herbſt. Stengel 3 bis 6 hoch, äſtig, zweireihig, behaart. Blätter eirund, ſtumpf, an der Baſis gerundet, in der Mitte gekerbelt, glattlich, dunkelgrün. Blumen prächtig, dunkelcarmoiſinroth, mit großer Unterlippe. Cultur wie vorige. 4) S. Horminum. Scharlach-S., Scharley, Scharlachkraut. O Spanien, Italien. Juli bis Auguſt. Stengel 1 bis 2“ hoch. Blätter ſtumpf, gekerbt, die unteren eirund, die oberen länglich. Die oberen Nebenblätter ſchön blau oder roſenroth. Blumen ſchön, dunkelblau, violett oder roth. Der Samen wird in's freie Land geſäet. a 5) S. involucrata. Eingehüllte S. h A Mexico. Auguſt bis Spätherbſt. Eine prachtvolle Art. Stengel 5 bis 7 hoch, oft röthlich, unbehaart. Blätter herzförmig-eirund oder eirund, lang— geſpitzt, geſägt, unbehaart. Blumen prächtig, roſenroth. Cultur wie S. fulgens, liebt jedoch etwas mehr Wärme. 6) S. leucocephala. Weißköpfige S. h Peru u. ſ. w. Som⸗ mer. Aeſte grau⸗filzig. Blätter eirund, an der Spitze ſchmal, ſtumpflich, am Grunde herzförmig, gekerbt-geſägt, unten weiß— grau⸗filzig. Blumen ſehr ſchön violett und himmelblau. Cultur wie S. fulgens. 7) S. lutea. Gelbe S. ' Quito. Sommer. Aeſte ſteif, be- haart. Blätter länglich, ſpitzlich, herzförmig, gekerbt, oben glatt, unten weiß— filzig. Blumen ſehr ſchön, citronengelb. Cultur wie S. fulgens, im Winter hellen und trockenen Standort und ſehr ſparſam begoſſen. 8) S. oflieinalis. Gemeine S. k Die Blumen diefer Art find zwar nicht ſchön, allein ihrer Nützlichkeit wegen kann fie in großen Beam oder bei breiten Rabatten als Einfaſſung benutzt werden. Der Gebrauch der Blätter iſt hinlänglich bekannt, und der Auf— B 41* — 486 — guß von den Blüthen vor ihrer völligen Entwickelung ſoll ſehr nervenſtärkend ſein. 9) S. patens. Offenſtehende S. X h Mexico. Auguſt bis October. Stengel 2 bis 4’ hoch, krautartig, weichhaarig. Blätter faſt ſpießförmig-dreieckig, ſtumpflich, gekerbt, weichhaarig, unten oft etwas purpurröthlich, im Alter graulich. Blumen ſehr pracht— voll, in langen Endrispen, dunkelblau. Cultur wie S. fulgens, im Winter 40 bis 50° W., einen trockenen, hellen Standort und wenig Waſſer. Dieſe Art iſt die ſchönſte aller bekannten Salvien, und jedem Blumenfreunde (auch für das Zimmer) zu empfehlen. 10) S. phoenicea. Schönrothe S. h Peru. Stengel 4’ hoch. Aeſte vierfurchig, gleich dem Stengel weichſtachlig-ſcharf— borſtig. Blätter eirund, ſpitz, faſt herzförmig, geſägt, glatt, ſtark— riechend. Blumen prächtig, faſt blutroth. 11) S. rubescens. Geröthete oder rothe S. 2 Peru. Som⸗ mer bis Herbſt. Aeſte weichſtachelig-ſcharfborſtig. Blätter eirund, geſchmälert-zugeſpitzt, herzförmig, gekerbt, unten mit ſehr feinem grauen Filze bekleidet. Blumen ſehr ſchön, rein purpur= oder carminroth. 12) S. splendens. Glänzende oder braſtlianiſche S. h Bra⸗ ſilien. Sommer bis Winter. Eine der prachtsollſten Arten, ſo— wohl für das Gewächshaus und Zimmer, als für das freie Land. Stengel 3 bis 6“ hoch, ſtumpf, vierkantig, achtfurchig, glatt, an den Gelenken ſchwarzviolett, äſtig. Blätter glatt, eirund, lang— geſpitzt, geſägt. Blumen prachtvoll, leuchtend, ſcharlachroth, in langen, faſt einſeitigen, Anfangs überhängenden Endähren. Ver- langt im Winter 40 bis 559 W., übrigens wie S. fulgens. Allgemeine Cultur: alle k und X R Arten lieben eine lockere, fette, mit ein Sechstel Flußſand gemiſchte Dammerde (Laub- und fette Miſtbeeterde zu gleichen Theilen, für minder ſtarkwüchſige Arten mehr Laub- und weniger Düngererde.) Im Sommer viel Waſſer und ſonnigen Standort im Freien. Im Winter ſehr mäßig begoſſen, ausgenommen ſie ſollten dann in Blüthe ſein. Da alte Exemplare weniger ſchön blühen und meiſtens zur Er⸗ langung eines üppigen Wuchſes in ſehr große Töpfe gepflanzt werden müſſen, ſo thut man wohl, jährlich im Frühjahre, und auch noch im Juli und Auguſt, junge Pflanzen aus Stecklingen in warmen Miſtbeeten, oder im Zimmer in Töpfen unter Glas aufzuziehen. Im Freien verlangen ſie einen geſchützten, ſonnigen Standort, ziemlich feuchten, lockeren, nahrhaften Boden und bei dürrem Wetter reichliches Begießen. — 487 — Santolina. Heiligeupflanze.— Engl.: Lavender Cotton. 1) S Chamae-Cyparissus. Cypreſſenartige H. Gartency⸗ preſſe 2 Südeuropa. Ein kleiner Strauch, mit ſtielloſen, ſchma— len, gleichbreiten, gezähnten, am Grunde verdünnten, dachziegel— förmig in vier Reihen gelagerten Blättern. Die blaßgelben, zierlichen Blumen haben einen aromatiſchen Geruch und die Blätter vertreiben die Motten. Varietäten tomentosa, Blüthen größer als eine Erbſe, und villosissima, Blüthen kleiner als eine Erbſe. 2) S. rosmarinifolia. Rosmarinblätterige H. h Süd-Frank⸗ reich. Die ganze Pflanze glatt, etwa 1’ hoch, Aeſts ſteif. Blätter linienförmig, ſpitzlich, immergrün, die untern unten filzig. Blu⸗ men gelb. Froſtfrei durchwintert, eine nahrhafte, mit etwas Lehm und Sand vermiſchte Erde. Vermehrung durch Ableger und Stecklinge. Sanvitalia procumbens. Liegende Sanvitalie. O Engl.: Sanvitalia. Mexico. Sommer, Herbſt. Stengel liegend, etwa 1’ lang, äſtig. Blätter entgegengeſe bt, eirund. Blumen einzeln endſtän⸗ dig, zierlich, mit goldgelben Strahl- und ſchwarzrothen Scheiben⸗ blümchen. Man ſäet den Samen im März in ein Miſtbeet oder im April in's freie Land in guten, lockern Boden und verſetzt ſpä— ter die Pflanzen in ähnlichen Grund. Saponaria. Seifenkraut.— Engl.: Soap-Wort. 1) S. calabrica. Calabriſches S. O Sommer bis Herbſt. Eine niedliche 6—12“ hohe Pflanze. Stengel gabeläſtig. Blätter verkehrt-eirund⸗ſpatelförmig, einrippig. Blumen einzeln, zierlich, roſenroth. Man ſäet den Samen im April in ein kühles Miftbeet, auch wohl in's freie Land und pflanzt dann die Pflanzen an einer ſonnigen Stelle in lockern, nahrhaften Boden. 2) S. ocymoides. Baſilicumartiges S. % Blumen hellroth. Verlangt lockern, mäßig feuchten Sandboden und eine etwas ſchattige Stelle. 3) S. officinalis. Gemeines S. X Deutſchland. Juli bis September. Stengel 3—5 hoch, knotig gegliedert, glatt. Blätter ei⸗ lanzettenförmig, ſpitz, glatt, glänzend. Blumen zierlich, weiß oder hellroth, in Endbüſcheln. In den Gärten cultivirt man ge— wöhnlich nur die mit gefüllten Blumen. Gedeihet in jedem Bo— den und wuchert ſtark. — 488 — Saxifraga. Steinbrech.— Engl.: Saxifrage. Die Steinbrecharten empfehlen ſich zwar ſowohl durch liebliche Blumen, als durch das immergrüne, meiſtens in zierliche Roſetten gehäufte Laub; doch ſind ſie hier nicht ſehr beliebt und nur ſehr wenige Arten davon bekannt. Es möchte daher überflüſſig ſein, die Arten hier aufzuführen, und ich will nur ihre Cultur angeben. Man pflanzt fie in einen lockern, guten, mäßig feuchten Sandbo⸗ den, an etwas ſchattigen Ort und giebt denen, welche auf Alpen und an ſteinigen Orten wachſen, als: S. aizoides, S. Aizoon, S. androsacea, S. aspera, S. Burseriana, S. Cotyledon, S. crassi- folia, S. cuneifolia, S. geranoides, S. hirsuta, S. hypnoides, S. retusa, S. rotundifolia und S. virginiensis, eine Unterlage von Steinen und eine Beimiſchung von feinem Schutt. Letztere ge= deihen vorzüglich gut auf einem alten, nar flach mit leichter, ſan⸗ diger Dammerde bedeckten, feuchten und ſchattigen Gemäuer. Vermehrung durch Wurzeltheilung und durch frühzeitige Ausſaat. (Am beſten in Käſtchen oder Töpfen, in leichter Dammerde.) Scabiosa. Scabioſe.— Engl.: Scabious, auch Mourning Widow. Von dieſer an dreißig Arten reichen Gattung ſind folgende zu empfehlen: 1) S. atropurpurea. Schwarzrothe S. O Oſtindien. Juli bis Herbſt. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Blätter halbge⸗ fiedert zerſchnitten oder leierförmig, glatt, die unterſten einfach ge= kerbt. Blumenköpfe langſtielig, prächtig ſchwarzroth, bei manchen Varietäten purpurroth, braunroth, ſchwarzbraun, roſenroth, vio— lett, weiß u. ſ. w. Mit ſproſſenden Blumenköpfen, mit größeren Blumenköpfen in vielen Farben, mit niedrigem Stengel. Den Samen ſäet man im März in ein Miſtbeet oder im April in's freie Land in lockeren, fetten Boden an einer ſonnigen Lage und verſetzt dann die Pflanzen. 2) S. caucasica. Caucaſiſche S. X Juli bis September. Eine ſehr ſchöne Art. Stengel 2—3“ hoch. Wurzelblätter lan⸗ zettenförmig, geſtielt, ganzrandig, herablaufend-gefiedert, mit linien-lanzettenförmigen Einſchnitten. Blumenköpfe lang geſtielt, groß, himmelblau oder blaßblau. 3) S. integrifolia. Ganzblätterige S. X Iſt eine Abart von S. caucasica und wird ebenſo behandelt. Schizanthus. Spaltblume.— Engl.: Schizanthus. 1) S. pinnatus. Gefiederte S. O Chili. Juni bis Herbſt oder April bis Mai, wenn man junge Pflanzen durchwintert. | — 489 — Stengel 2—4 hoch, äſtig, wie die ganze Pflanze klebrig-drüſen⸗ haarig. Blätter abwechſelnd gefiedert. Blättchen herablaufend, halbgefiedert, ſtumpf, mit mehr oder minder ſägezähnigen oder ganzrandigen Einſchnitten. Blumen in faſt traubigen Rispen, ſehr zierlich und zahlreich. Unterlippe weißlich und violett oder lillafarbig⸗weiß. Der Mittellappen nach der Baſis zu gelb, dun- kel⸗violett oder dunkel-purpurroth gefleckt. Oberlippe violett. Die Seitenlappen ſichelförmig gegen einander gebogen. Varietäten: 1) Niedriger, nur 1 — 13 hoch und buſchiger. 2) Stumpfblätte⸗ riger. Beide Arten unterſcheiden ſich von der erſten ganz wenig. 2) S. Priestii. Prieſtiſche oder weißblühende S. O Chili. Blüthezeit und Cultur wie bei voriger Art. Iſt gleichfalls ſehr chön. f 3) S. retusus. Eingedrückte S. Od Auf dem Andesgebirge in der Provinz Mendoga. Juli bis September. Eine prächtige Zierpflanze. Stengel äſtig, fein behaart. Blätter ungleich gefie— dert. Blättchen faſt gefiedert oder eingeſchnitten-ſägezähnig, theils einfach, theils doppelt und ungleich geſägt, linien-lanzettenförmig. Blumen einzeln auf langen, winkelſtändigen Stielen, prächtig, 13” breit. Unterlippe mit hell-carminrothen Seitenlappen, die Mittellappen carminroth, in der Mitte ſchön goldgelb, mit dunkel— purpurrothen Adern geziert, am Rande der Baſis roth und in der Mitte derſelben weiß. Oberlippe carminroth. Varietät hiervon iſt S. Grahamii, von der die Farbe heller iſt. Man ſäet den Samen im April oder Anfangs Mai in's freie Land in lockeren, nahrhaften Sandboden und verſetzt die Pflanzen ſpäter. Alle Arten verlangen nur mäßig Feuchtigkeit und nicht zu ſonnenheißen Standort. Schizopetalum Walkeri. Walker'ſches Spaltblatt. O Engl.: Schizopetalum. Sommer. Stengel äſtig, 12—2“ hoch. Blätter buchtig, halb⸗ gefiedert. Blumen einzeln, winkelſtändig, zierlich, unten grün, oben weiß. Der Same wird in's freie Land geſäet. Scilla. Meerzwiebel.— Engl.: Squill. 1) S. amena. Schöne M. X Sternhyacinthe. Mittel- und Süd⸗Europa. Frühling. Die rundliche Zwiebel treibt vier bis fünf und 1’ lange, breit-linienförmige, etwas rinnenförmige Blät— ter. Schaft eckig, oft röthlich, 6-9“ hoch, mit zwei bis acht ſchönen, himmelblauen, ſtexnförmigen, abwechſelnden, entfernt ſtehenden — 490 — Blumen. Variirt mit röthlichen und mit weißen Blumen und gedeihet im Freien in jedem lockern, nahrhaften Boden. Die Zwie— beln werden alle drei Jahre nach dem Abwelken der Blätter her- ausgenommen und im Auguſt 4—6“ in friſch zubereiteten Boden wieder eingepflanzt. 2) S. amoenula. Liebliche M. A April. Blumen ſehr ſchön himmelblau, überhängend, glockenförmig-abſtehend. Cultur wie erſte Art. 3) S. bifolia. Zweiblätterige M. A Frühblühende Stern⸗ hyacinthe. Frankreich, Deutſchland. April, Mai. Schaft 6“ hoch, mit ſchönen ſchmaltblauen, traubenſtändigen Blumen. Va⸗ riirt mit weißen, fleiſchfarbenen, rothen und blaßblauen Blumen. Cultur wie erſte Art. 4) S. campanulata. Glockenblüthige M. X Portugal, Spa⸗ nien. Mai bis Juni. Schön, 1“ und darüber hoch, mit einer vielblumigen, faſt kegelförmigen Traube, ſchöner, glockenförmiger, aufrechter, blauer Blumen. Cultur wie obige. 5) S. Lilio-Hyaeinthus. Lilienartige M. X Lilien⸗Hyacinthe. Biscaja, Spanien. Blumen ſchön blau, ſternförmig. Cultur wie obige, mit etwas Bedeckung. 6) S. maritima. Gemeine M. % Große Stern-Hyacinthe, officinelle M. Süd⸗Europa, an ſandigen Meerufern. Juli bis Auguſt. Die Zwiebel iſt fleiſchig, auswendig dunkel- oder hell⸗ roth, auch wohl weiß, länglich, rund und erlangt die Größe eines Kindskopfes. Im Juni, vor dem Austriebe der Blätter, erhebt ſich aus der ausgewachſenen Zwiebel ein aufrechter Schaft, welcher mit ſeiner 3—3 “ langen Blumentraube 6—7 hoch wird. Blu⸗ men weiß oder blaßröthlich, ſternförmig, ſchön. Die Zwiebel iſt unter dem Namen Squille oder Scille radix in den Apotheken gebräuchlich. Verlangt eine leichte, nahrhafte, etwas ſandige Erde und zur Zeit des Wachsthums viele Feuchtigkeit. Im Winter hält man ſie nur ſehr mäßig feucht oder ganz trocken und durch- wintert fie im warmen Zimmer oder Warmhauſe bei 50— 609 W., wenn ſie gut blühen ſollen. Sobald ſie aber im Juni oder Juli ihren Blumenſchaft zeigen, fängt man an mäßig zu begießen und dann immer ſtärker, bis zur völligen Entwickelung der Blumen, worauf man damit wieder abbricht. Zwiebeln von 4—5“ im Durchmeſſer ſind blühbar und ſollten in 9—10“ weite Töpfe der Art gepflanzt werden, daß höchſtens 3 der Zwiebel in der Erde find, in Damm- oder Raſenerde mit 8 altem Lehm und 2 Kies gemiſcht. — —— —— en mn 2k ——— — — 491 — . 7) S. verna. Frühlings M. X Deutſchland u. ſ. w. Blumen doldentraubig, blaßblau. Cultur wie erſte Art. Dieſe Zwiebelgewächſe, wovon es außer den oben angeführten noch viele Arten giebt, ſind ſämmtlich wegen ihrer lieblichen Blumen zu empfehlen. Sie lieben einen lockern, nahrhaften, nicht zu naſ— fen Sandboden und werden durch Wurzelbrut vermehrt. Die klein- zwiebeligen Arten könnnen truppenweiſe oder in Reihen gepflanzt werden und 3—4 Jahre an derſelben Stelle bleiben. Das Um— pflanzen geſchieht am beſten im September. Die nach dem Abwel— ken der Blätter herausgenommenen Zwiebeln werden bis zur Pflanz- zeit an einem ſchattigen Orte oder im trockenen Sande aufbewahrt. Viele laſſen ſich auch gut treiben, vorzüglich S. ameenula und sibirica. Scolymus maculatus. Gefleckte Golddiſtel. O Engl.: Golden, oder Blessed Thistle. Spanien ꝛc. Juli bis Auguſt. Stengel äſtig. Blätter tief eingeſchnitten, glatt, glänzend, am Rande knorplig, mit Stacheln beſetzt, auf der Oberfläche oft mit weißen Adern oder Flecken bezeich— net, am Stengel herablaufend. Blumen gelb, einzeln in den Win⸗ keln der Blätter. Der Same wird in's freie Land gefüet. s Scorzonera. Haberwurzel.— Engl.: Scorzonera. 1) S. purpurea. Purpurrothe H. X Deutſchland. Blätter linien -pfriemenförmig, rinnenförmig, dreiſeitig. Blumen ſchön, roſenroth oder hellpurpurroth. 2) S. rosea. Roſenrothe H. X Kärnthen. Blätter gefielt- linienförmig. Blumen ſchön, groß, blau-fleiſchfarbig. Lieben ſan⸗ digen, lockern, fetten Boden und einen ſonnigen Standort. Ver- mehrung durch Samen und Wurzeltheilung. Scrofularia. Braunwurz.— Engl.: Fig- Wort.“ 1) S. chrysanthemifolia. Wucherblumartige B. O Klein- aſien. Stengel 2“ hoch. Blätter doppelt halbgefiedert, eingeſchnit— ten, gezähnt. Blumen klein, dunkel-violett, in Endrispen. 2) S. mellifera. Honigtragende B. O Blätter dreifach ge— fiedert, Blättchen eiförmig geſägt. Blumen groß, hellroth. 3) S. tanacetifolia. Wurmkrautartige B. X Nordamerika. Stengel 2—3’ hoch. Blätter gefiedert. Blumen purpurroth, in traubenſtändigen Endrispen. nt — — 4) S. peregrina. Fremde B. © Blätter herzförmig, geftreift, die obern ganzrandig. Blumen purpurroth, auf zweiblumigen Stielen in den Winkeln der Blätter. Der Same aller Arten kann im Frühjahr in's freie Land geſäet werden. Sedum. Sedum.— Engl.: Stone- crop. Einige der ſchönſten Arten dieſer Gattung ſind: 1) S. Aizoon. Gelbes S. X Sibirien. Sommer. Blätter lanzettenförmig, flach, fleiſchig, geſägt. Stengel aufrecht, mit ftiel- loſer, dichter Afterdolde und zierlicher gelber Blumen. 2) S. Anacampseros. Rundblätteriges S. X Europa auf Alpen. Blätter kielförmig, ganzrandig, faſt ſtiellos, fleiſchig, ſehr ſtumpf, glatt, graugrün. Stengel niederliegend. Blumen zierlich, purpurroth oder weiß, in dichten Enddoldentrauben. 3) S. Rhodiola, auch S. roseum. Roſenwurz-S. A Europa auf Alpen. Stengel 6—8“ hoch. Blätter länglich, an der Spitze geſägt, glatt, graugrün. Blumen viermännig, gelb und röthlich, in dichten Enddoldentraben. 4) S. Telephium. Knolliges S., fette Henne, Wundkraut. N Engl.: common orpine. Deutſchland an trockenen, ſonnigen Plätzen, auf Mauern und Felſen. Stengel 1—2’ hoch. Blätter länglich oder oval, am Grunde geſchmälert, flach, gezähnt, glatt. Blumen in dichten Enddoldentrauben, weiß oder grünlichgelb. In Deutſchland allgemein bekannt. Man hat in den Gärten eine ſchöne Abänderung mit purpurrothen Blumen. Sie laſſen ſich alle leicht durch Wurzelſproſſen und auch durch Samen vermehren und lieben einen trockenen ſonnigen Standort und lockere, etwas ſandige Erde. Sempervivum. Hauswurz.— Engl.: Houseleek. 1) S. arachnoideum. Spinnenwebenartige H. V Schweiz ꝛc. auf Alpen. Blätter dick, oval-länglich, abſtehend, in zierliche Ro⸗ ſetten gehäuft und von einer Spitze zur andern mit weißgrauen, wollenartigen Haaren ſpinngewebenartig überfponnen. Aus der Mitte der Roſette kommt ein feinbehaarter Stengel, welcher an ſei— ner Spitze roſen- oder purpurrothe Blumen doldentraubenartig trägt. Dauert im Freien und verlangt einen etwas trockenen, mit feinem Schutt oder Kies gemiſchten Boden, und wird durch Neben— ſproſſen vermehrt. 2) S. aureum. Goldgelbe H. % d Canariſche Inſeln. Die — 499 — | ſpatelförmigen, ſtumpfen, ganzrandigen, blau- oder graugrünen, glat— ten Blätter bilden kelch- oder vaſenförmige, dichte Roſetten auf ſehr kurzem Stengel, von zierlichem Anſehen. Aus dieſer Roſette erhebt ſich der Stengel mit einer reichblumigen, ſehr ſchönen Rispe gold— gelber, traubenſtändiger Blumen. Wird in lockere, ſandgemiſchte Dammerde gepflanzt und nahe am Fenſter bei 40—45° W. durch- wintert. Nach der Blüthe ſtirbt die Pflanze ab und muß dann aus Samen wieder angezogen werden. 3) S. montanum. Bergliebende H. X Kärnthen u. ſ. w. an Felſen. Blätter ganzrandig, behaart, abſtehend, fleiſchig, dachzie— gelig in Roſetten gehäuft. Blumen ſchön, hellroth. 4) S. tectorum. Gemeine H. Dach-H. Europa an Felſen und Mauern. Blätter ganzrandig, oval, ſpitz, gewimpert, abſte— hend, roſettenförmig, zuſammengehäuft, oft ſchmutzig purpurroth. Blumen ſchön purpurroth in mehreren endſtändigen Aehren. Wird in Deutſchland ſehr häufig auf Ziegeldächern gezogen. Der Saft der Blätter wird bei Brandſchäden und Endzündungen äußerlich gebraucht. Senecio. Kreuzkraut.— Engl.: Groundsel, auch Jacobea. Von dieſer reichen Gattung ſind folgende Arten beſonders zu empfehlen: 1) S aurantiacus. Pommeranzenfarbiges K. V Frankreich ꝛc. Stengel 8—10“ hoch. Blätter mehr oder minder ausgeſchweift gezähnt oder ganzrandig, die Wurzelblätter kurz geſtielt, eirund, ſtumpf, die untern Stengelblätter verkehrt-eirund, die obern lanzet— tenförmig, unten faſt linienförmig. Die prächtigen, geſtrahlten, pommeranzenfarbigen Blumen ſtehen zu 4—8 in einer einfachen Doldentraube. Hat mehrere Varietäten. 2) S. eruentus. Blutrothes K. V oder rothblätteriges K. Teneriffa. Stengel krautartig, etwas behaart, 1“ hoch. Blätter herzförmig, eckig-gezähnt, fein behaart, unten ſchön purpurroth, wohlriechend. Varietät mit weißen und hellpurpurrothen Blumen. Wird in lockere, fette, mit 8 Flußſand gemiſchte Lauberde gepflanzt, bei 36—45 W. durchwintert und im Winter mäßig begoſſen. Vermehrung durch Nebenſproſſen und durch Samen. 3) S. Doronicum. Gemswurzartiges K. Y Solidago. (nach L.) Oeſtreich ze. auf Alpen. Wurzel dick, knollig, zaſerig. Stengel 1-2“ hoch. Blätter eirund, rundlich oder lanzettenförmig, geſägt, dicklich, ſtumpf, unten mehr oder minder zottig. Blumen ſehr ſchön, groß, hoch-pommeranzenfarbig. 4) S. elegans. Schönes K. O 8 Cap. Juli bis Herbſt. Sten- | 42 — 494 — gel 2—3“ hoch, äſtig. Blätter halbgefiedert. Blumen ſchön, in reichen Doldentrauben mit purpurrothen, dunkelpurpurrothen, fleiſch— farbenen oder weißen Strahlblümchen und gelber Scheibe. Be— ſonders ſchön ſind die ſtark gefüllten Varietäten dieſer ſehr bekann— ten Zierpflanze. Die einfachen werden durch Samen, die gefüllten durch Stecklinge vermehrt und bei 35—45 W. durchwintert. 5) 8. glastifolius. Waidblätterige K. 1 Cap. Die ganze Pflanze glatt, Stengel 4— 6“ hoch. Blätter lanzettenförmig, grob geſägt. Blumen ſehr ſchön, groß, in Enddoldentrauben, roſa⸗lilla⸗ farbig mit gelber Scheibe. Verlangt eine fette, ſandgemiſchte Laub— und Miſtbeeterde, einen geräumigen Topf, im Sommer reichlich Waſſer. Im Winter 34—432 W. Vermehrung durch Samen und Stecklinge. 6) S. grandiflorus. Großblumiges K. h Cap. Blätter faſt halbgefiedert. Blumen ſehr ſchön, purpurroth mit gelber Scheibe. Cultur wie bei 8. cruentus und die Vermehrung durch Stecklinge. 7) S. bybridus. Baſtord K. h (Vorzüglich die Varietät 8. hybridus formosus) J Blumen der Letzteren find ſehr ſchön, hoch— purpurroth in reichen Doldentrauben, und S. hybr. Hendersonii Blumen groß, ſehr ſchön, wohlriechend. Noch ſchöner aber 8. hybr. pulchellus E M Blumen prächtig, leuchtend carmoiſinroth mit dunkelpurpurrother Scheibe. Der feine Same wird in Töpfe in gute Lauberde geſäet und man ſtellt ſie warm. Die Pflanzen verlangen reichlich Waſſer und Luft. Es giebt außer den oben genannten noch viele ſchöne Arten dieſer Gattung. Sida. Sida. Sammetpappel.— Engl.: Sida. 1) S. Abutilon. Gemeine S. O Schweiz ꝛc. Blätter zi m⸗ lich groß, rundlich-herzförmig, langgeſpitzt, gezähnt, filzig. Blumen gelb, einzeln, winkelſtändig. Den Samen ſäet man im Frühjahr in's freie Land, womöglich wo die Pflanzen ſtehen bleiben. 2) S. arborea. Baumartige oder großblumige S. h Peru. Stamm baumartig, filzig. Blätter rundlich herzförmig, faſt drei— lappig, gekerbt, filzig. Blumen ſehr groß, ſchön, purpurroth. Der Same wird in einen Topf geſäet und warm geſtellt. Bei 50—60° Wärme überwintert. 3) S. hirta. Behaarte S. O Oſtindien. Blumen ſchön, gelb, am Grunde ſchwarzroth gefleckt. Der Same wird wie bei voriger Art geſäet, dann die Pflanzen an warme Stellen verpflanzt. 4) S. rosea. Roſenrothe S. h Braſilien. Stengel 4—57 hoch. Blumen ſchön, roſenroth. Cultur wie S. arborea. — — 5) 8. venosa. Geaderte S. Stengel baumartig, 8—107 hoch. Blumen ſehr ſchön, dunkelgelb mit blutrothen Adern ge— ziert. Cultur wie S. arborea. Um die ſtrauchartigen Arten buſchiger zu bekommen, ſtutzt man ſie ein. Vermehrung theils durch Samen, theils ls durch Stecklinge im Warmbeete. Im Winter verlangen ſie einen hellen Stand, mit dem Gipfel nahe am Glaſe. Im Sommer reichlich Luft und viel Waſſer. Silene. Silene.— Engl.: Catchfly. 1) S. acaulis. Stielloſe S. X Lappland, Schweiz u. ſ. w., auf Alpen. Eine niedliche, ſehr niedrige Pflanze, welche dichte Roſen bildet und deren Stengel nicht viel über 2“ lang wird. Blumen roth oder weiß. 2) S. amona. Angenehme S. X Blätter weich, lanzetten- ſpatelförmig. Blumen zierlich, weiß, in einſeitigen Trauben. Beide Arten werden in einen lockern, nahrhaften, nicht zu naſſen Boden geſäet. Vermehrung auch durch Wurzeltheilung. 3) S. Armeria. Garten⸗S. O England, Schweiz u. ſ. w. Stengel äſtig, oben klebrig, 1— 27 hoch. Blätter ei-lanzettenför⸗ mig, etwas graugrün. Blumen zierlich, roth oder weiß. Eine hier ſehr bekannte Art. Der Same wird im Herbſt oder Früh— jahre an beſtimmter Stelle in's freie Land geſäet. Pflanzt ſich ſpäter meiſtens von ſelbſt fort. 4) S. Atocion. Ragwurzblumige S. O Orient. Blumen zierlich, roth oder roſenroth, in ſchlaffen Doldentrauben. Cultur wie vorige. 5) S. chinensis Chineſiſche S. Y Blumen ſchön, feurig mennigroth. Cultur wie erſte Art. 6) S. chloræfolia. Chlorablätterige S. 4 Blumen groß, ſchön, röthlichweiß. Cultur wie 1 und 2. 7) S. compacta. Gehäufte S. 8 Rußland. Blumen ſehr zahlreich, roth. Cultur wie vorige. 8) S. Elisabethæ. Eliſabeths S. X Oeſtreich. Blumen hellroth, ſchön. 9) 8. laeiniata. Zerſchlitzte S. Y Mexico. Eine ſehr ſchöne Zierpflanze. Blätter lanzettenförmig, ſpitz. Blumen prächtig, einzeln endſtändig, aufrecht, ſchön zinnober-ſcharlachroth. Wird in Töpfe in fette, etwas ſandige Dammerde gepflanzt, bei 34 bis 43 W. überwintert und durch e vermehrt. 10) S. laciniata. Zerſchlitzte S. X Mexico. Eine ſehr ſchöne — Be Zierpflanze. Stengel 1—2’ hoch, weichhaarig. Blätter lanzet⸗ tenförmig, mit kurzem Flaumhaar bekleidet. Blumen prächtig, ſchön zinnober-ſcharlachroth. Liebt einen tiefen, fetten Boden. Vermehrung durch Wurzeltheilung. Hält unſere Winter im Freien aus. 11) S. picta. Gemalte S. O8 Dalmatien. Stengel 1’ hoch, oben klebrig, ſehr äſtig. Die untern Blätter verkehrt-eirund⸗ ſpatelförmig, die obern linienförmig, ſpitz. Blumen in lockeren Rispen, ſchön, weiß, auswendig roth gerippt und netzförmig ge— adert. 12) S. regia. Königliche oder prächtige S. 8 2 Am Miſſiſ⸗ ſippi. Sehr ſchön. Stengel 2—5’ hoch, klebrig-weichhaarig. Blätter ei-lanzettenförmig, klebrig-weichhaarig. Blumen rispen⸗ ſtändig, prächtig, carmoiſin-ſcharlachroth. Cultur wie S. chloræ- folia. Froſtfrei durchwintert und im Mai in's freie Land gepflanzt, oder im freien Lande gut mit Laub bedeckt. Auch S. catesbaei, S. maritima fl. pleno, S. pendula und S. Vallesia ſind ſehr zu empfehlen. Sisyrinchium. Schweinsrüſſel.— Engl.: Sisyrinchium. 1) S. anceps. Flügelſtengliger S. X Virginien. Stengel 6—8“ hoch. Blumen ſchön, blau. Dauert im Freien, liebt lockern, nahrhaften, ſandigen Boden und ſonnige Lage. Vermeh—⸗ rung durch Wurzeltheilung. 2) S. Bermudiana Bermudiſcher S. X In allen Theilen etwas größer als die erſte. Blumen violettblau, im Grunde gelb. Cultur: ſandige Lauberde, bei 34—43 W. durchwintert, oder im freien Lande gute Bedeckung. 3) S. Douglasi. Douglas'ſcher S. X Nordam. Blumen ſchön, violett-purpurroth. Cultur wie die erſte Art. 4) S. odoratissimum. Sehr wohlriechender S. X Chili. Blumen ſchön, groß, weißlich-gelb, violett geſtreift. 5) S. speciosum. Prächtiger S. X Chili. Blumen ſehr ſchön, groß, violett, im Grunde gelb. Wird nur 6—8“ hoch. Cultur wie S. Bermudiana, im Sommer reichlich Waſſer. Sogalgina trilobata. Dreilappige Sogalgine. O Engl.: Sogalgina. Mexico. Stengel 3—4“ hoch. Blätter länglich-lanzettenför⸗ mig, gezähnt. Blumen ſchön, goldgelb, faſt doldentraubig endſtän— dig. Der Same wird im April in's freie Land geſäet. — 497 — Solanum. Nachtſchatten.— Engl.: Night-Shade, wo nicht an⸗ dere Namen angegeben ſind. 1) S amazonicum, iſt die ſchönſte Art dieſer Gattung. Blu⸗ men prächtig groß, dunkelblau, iſt aber zu ſchwer zu cultiviren, da fie im Winter 50 — 60 W. verlangt. 2) S. campanulatum. Glockenblüthiger N. O Neuholland. Stengel krautartig, dicht mit pfriemenförmigen Stacheln beſetzt. Blätter eirund, eckig gelappt, auf beiden Flächen rauhhaarig und gleich den Kelchen ſehr ſtachlich. Blumen ſchön, groß, hellblau. Der Same wird im März in einen Topf geſäet und warm geſtellt. 3) S. Capsicastrum. Beißbeer N. 2 Monte-Video. Ein buſchiger, 1—2“ hoher Strauch. Blätter länglich-lanzettenför— mig. Blumenſtiele ein- bis dreiblumig. Blumen weiß, klein. Beeren kugelig, ſcharlachroth, etwas kleiner als bei dem ähnlichen Korallen-Nachtſchatten, doch aber von ſehr ſchönem Anſehen. Wird in fette, mit 3 Flußſand gemiſchte Dammerde gepflanzt und bei 34—439 W. durchwintert. Im Mai pflanzt man ihn an einer warmen Stelle in's freie Land und im October mit gutem Wurzelballen wieder in den Topf. 4) S. ovigerum. Eiertragender N. Eierpflanze. O Engl.: Egg-Plant. Arabien. Stengel faſt krautartig. Blätter eirund, faſt ausgeſchweift, filzig. Blumen faſt wie bei 8. esculentum (die im Küchengarten beſchrieben iſt), eiförmig-länglich, welche eine täuſchende Aehnlichkeit mit einem Hühnerei haben; ſie ſind erſt weiß, dann gelb. Sie ſind auch eßbar, wie S. esculentum, doch werden ſie gewöhnlich nur zur Zierde gezogen. Der Same wird im März in ein Miſtbeet oder in den Topf geſäet und warm ge halten, die Pflanzen ſetzt man im Mai einzeln in ziemlich großt Töpfe oder in's freie Land. Sie verlangen eine lockere, nahrhafte Erde und viele Feuchtigkeit und einen ſonnigen warmen Standort. 5) S. Pseudo-Capsicum. Korallen-N. Straußkirſche, Koral- lenkirſche. E Engl.: Jerusalem-Cherry. Madeira. Ein immer- grüner Zierſtrauch, welcher überall ſchon lange bekannt iſt, mit lanzettenförmigen, ausgeſchweiften Blättern. Blumen klein, weiß. Beeren von der Größe kleiner Kirſchen, von ſchönem Anſehen, glänzend, erſt grün, dann gelb, zuletzt hochroth. Wird wie S. Capsicastrum behandelt. Soldanella. Alpenglöckchen.— Engl: Soldanella. Hiervon giebt es mehrere Arten, als: S. alpina, S. minima, S. montana u. ſ. w. Es ſind niedliche Alpenpflanzen und ge— a 12% 1 deihen ſowohl im freien Grunde an einem beſchützten, ſchattigen Standorte, als auch in Töpfen, in leichter, ſandiger Dammerde. Im Winter müſſen fie im Freien mit Moos bedeckt werden. Ver- mehrung durch Wurzeltheilung. Solidago. Goldruthe.— Engl.: Golden Rod. Dieſe Gattung zählt an dreißig Arten und Varietäten und ſind alle in den Ver. Staaten einheimiſch. Sie blühen faſt alle gelb und in Rispen und die meiſten find ſchöne Zierpflanzen für Blu⸗ men⸗ und Strauchgruppen. Sie dauern alle im Freien aus, lieben einen nahrhaften, etwas feuchten Boden und werden durch Wur⸗ zeltheilung vermehrt. Die S. canadensis wird auch gegen den Biß der Klapperſchlangen gebraucht und die Blumen liefern eine ſchöne gelbe Farbe. Sonchus. Gänſediſtel.— Engl.: Sow- Thistle. 1) S. alpinus. Alpen⸗G. % Auf Gebirgen in Deutſchland u. a. O. Stengel 3—4“ hoch. Blätter am Grunde pfeilförmig, die obern ſchrotſägeförmig eingeſchnitten, gezähnt und auf der Un⸗ terfläche graugrün. Die großen blauen Blumen ſtehen in Trau- ben. Kommt in jedem Boden gut fort. Vermehrung leicht durch Wurzeltheilung. | 2) S. floridanus. Floridaniſche G. d X Virginien. Stengel 5—6“ hoch. Blätter leier-ſchrotſägenförmig-halbgefiedert, gezäh— nelt. Blumen ſchön, groß, blau. Wird durch Samen fortgepflanzt. 3) S. macranthus. Großblumige G. h Canariſche Inſeln. Blätter ſtiellos, länglich-lanzettenförmig, mit eckigen Lappen, welche mit vielen ſehr feinen, faſt ſtachlichen Zähnchen beſetzt find. Blu- men gelb, 2“ breit, zu acht und mehr beiſammen, in Enddolden— trauben. Vermehrung durch Samen und Ableger in's Miſtbeet. Verlangt Miſtbeeterde mit Sand vermiſcht. 4) S. tingitanus. Scorzonera tingitana (L) Picridium tin- git. Tunetaniſche G. O Berberei. Stengel 2“ hoch äſtig. Blät— ter ſtengelumfaſſend, länglich-halbgefiedert, gezähnt. Blumen gelb. Der Same wird in's freie Land geſäet. | um — — — Sparmannia africana. Afrikaniſche Sparmannie. 2 Engl.: Sparmannia. | Ein Schöner, 5—8’ hoher Zierſtrauch. Stamm baumartig, Aeſte behaart, oben grün. Blätter herzförmig, eckig, faſt gelappt-gezähnt auf beiden Flächen behaart-filzig, Afterblätter pfriemenförmig. Blu — 499 — men ſehr ſchön, doldenſtändig, zahlreich, weiß, die Nectarien unten ſchön gelb, oben dunkel blutroth. Liebt fette, lockere, mit F Fluß⸗ ſand gemiſchte d Dammerde, und im Winter 35 —502 W. Se Wins ter wenig, im Sommer reichlich Waſſer. Vermehrung durch Steck— linge und Samen. S. palmata, vom Cap, wird auf gleiche Weiſe behandelt. Spartium. Pfriemen.— Engl.: Broom. 1) S. junceum. Binſenartige P. h Südliches Europa. Engl.: Spanish Broom (Genista odorata.) Ein 5—8“ hoher Strauch. — Aeſte glatt, entgegengeſetzt, rund, binſenartig, grün, am obern Ende mit ſchönen, großen, gelben, wohlriechenden Blumen geſchmückt. Blätter theils abwechſelnd, theils entgegengeſetzt, linien-lanzetten— förmig, kurzſtielig. Variirt mit gefüllten Blumen und mit kleine— ren, ſehr wohlriechenden Blumen. Verlangt nahrhafte, mit etwas Sand gemiſchte Dammerde. Vermehrung durch Samen. Durch fleißiges Beſchneiden der Zweige kann man dieſen Strauch zu einem Kronenbäumchen ziehen, in welcher Form er ſehr reichlich blühet. Hält unſere Winter gut aus. 2) S. linifolium. (Genista linifolia L.) Flachsblätterige P. h Südliches Europa. Wird nur 3—47 hoch. Blätter ſtiellos, dreizählig, linienförmig, die Blättchen unten ſeidenhaarig und ſil— berfarbig. Die gelben Blumen bilden reiche Enddolden. Cultur wie die vorige. 3) S. multiflorum. Vielblumige P. h Engl.: White Por- tugal Broom. Südeuropa. Hat dünne, faſt ruthenförmige Zweige. — m — — — Blätter einfach, auch dreizählig. Blumen weiß. Behandlung wie S. junceum. Spielmannia africana. Afrikaniſche Spielmannie. % Engl.: Spielmannia. Cap. Stengel 3— 6“ hoch. Blätter eirund, wellenförmig, ſcharf gezähnt, ſtark riechend. Blumen zierlich, weiß, wohlriechend, win— kelſtändig, trichterförmig. Liebt lockere, mit z Flußſand gemiſchte Laub⸗ und Miſtbeeterde und wird bei 34—43“ W. durchwintert, hält aber bei trockener Bedeckung unſere Winter wohl auch im freien Lande aus. Vermehrung durch Stecklinge. Spigelia marylandica. Marhylandiſche Spigelie. X Engl.: Worm- Grass. Maryland. Stengel 1—2“ hoch, viereckig. Blätter ſtiellos, ei-lan⸗ zettenförmig, ganzrandig. Blumen ſchön, hochpurpurroth, im — 500 — Schlunde höckerig, inwendig gelb, traubenförmig-endſtändig. Liebt eine lehmige und ſandige Damm- oder Raſenerde. Vermehrung durch Wurzeltheilung. In Mexico wächſt eine Art: S. speciosa, welche dunkelſcharlach— rothe Blumen trägt, die noch einmal ſo groß ſind, als bei obiger Art. Spirea. Spierſtaude.— Engl.: Spirœa, auch Meadow sweet und Pride of the Meadow. Dieſe Gattung zählt an 30 Arten, wovon die meiſten Sträucher ſind und ſich ihrer Blumen wegen empfehlen. Einige ſchöne Arten ſind folgende: 1) S. Aruncus. Geisbart Sp. X Blumen weiß, in großen, ſchönen Rispen. 2) S. bella. Schöne Sp. h Eine der ſchönſten Arten. Blu⸗ men dunkelroſenroth in Enddoldentrauben. 3) S. grandiflora. Großblumige Sp. h Ein ſehr ſchöner Zierſtrauch mit roſenrothen Blumen, in dichten Endtrauben. 4) S. lobata. Gelappte Sp. X Blumen roſenroth in Dolden⸗ trauben. 5) S. salicifolia. Weidenblätterige Sp. E und Varietäten. 6) S. tomentosa. Filzige Sp. k Blumen ſchön roſenroth. 7) S. Ulmaria. Sumpfliebende Sp., Johanniswedel X Blu⸗ men weiß, in großen Enddoldentrauben. Varietät mit ſchönen ge— füllten Blumen. Sie dienen hauptſächlich zur Bepflanzung der blühenden Strauchgruppen. Sie gedeihen in jedem Gartenboden. Die Vermehrung geſchieht bei den ſtrauchartigen durch Sprößlinge, Ableger und Samen, bei den perennirenden gewöhnlich durch Wurzeltheilung. Stachys. Bulkiskrant. Zieſt.— Engl.: Hedge Nettle. RD. . A ¶ 1 . ̃—ͤñ,p ̃˙ U . 1) S. aspera. Raucher Z. X Carolina. Stengel 1-14 hoch. Blätter faſt geſtielt, lanzetten- oder ei-lanzettenförmig, langgeſpitzt, fein geſägt. Blumen ſchön, blaß-violett, in quirlförmigen Endäh— ren. Liebt einen lockeren, fetten Boden. 2) S. coceinea. Scharlachrother Z. X Chili. Blumen ſchön, groß, matt ſcharlachroth mit gelbrother Oberlippe. Man behandelt ſie wie Salvia coceinea. Vermehrung durch Stecklinge. 3) S. lanata. Wolliger Z. Wollige Roßpoley. Y Die ganze Pflanze iſt dicht mit weißer Wolle bekleidet. Blätter länglich-lan⸗ ee DE u zettenförmig, runzlig. Blumen roth, in dichten, vielblumigen Quir— len. Wächſt in jedem Gartenboden und wird durch Wurzeltheilung vermehrt. 4) 8. scordifolia. Scordienblätteriger 3. Y Blumen ſchön, groß, purpur⸗violett. Liebt einen lockern Boden und dauert im Freien aus. Stapelia Stapelie.— Engl.: Stapelia. Die meiſten Arten dieſer reichen Gattung haben ſchöne Blumen von ganz eigener Bauart und ſehr zierlicher Zeichnung; allein ſie tragen deren wenige, ſind meiſtens von dunkler oder gelber Farbe und daher bei den Amerikanern nicht beliebt, namentlich die unten blühenden, auch haben ſie meiſtens einen ſtarken Aasgeruch, und manche ſo ſtark, daß die Fliegen Eier hinein legen, und verlangen im Winter 40—50° W. Dieſe Nachtheile zuſammengenommen, mögen die Urſachen ſein, warum ſie nicht beliebt und noch ſo wenige hier cultivirt werden; und ich will daher nur einige vorzügliche Arten hier aufführen. 1) S. anguina. Getheilte St. h Stengel 2—4“ hoch, mit vier Reihen ſpitzer, abſtehender Zähne, unten blühend. Blumen glatt, ſchön, blaßgelb. 2) S. bufonia. Krötenartige St. z 1 Am Grund Blumen tragend. Blumen prächtig, ſehr runzlig, im Grunde mit einer ſchwarzbraun und gelb gefleckten Scheibe, übrigens blaßgelblich, mit vielen, ziemlich regelmäßigen ſchwarzpurpurrothen Flecken geziert. 3) S. campanulata. Glockenblüthige St. k u Unten Blumen tragend. Blumen glockenförmig, zehnſpaltig, ſcharf, ſchwefelgelb, ſchwarzroth gefleckt, im Grunde braun. 4) S. divaricata. Ausgebreitete St. E X Blumen kaum 1“ breit, zierlich, fleiſchroth, einfarbig. 5) S. elegans. Niedliche St. RY In der Mitte Blumen tra⸗ gend. Blumen ſchwarzviolett, im Grunde fünfeckig, rauh, gelb— bräunlich. 6) 8. grandiflora. Großblumige St. z V Unten Blumen tragend. Blumen groß, flach ſchwarzpurpurroth, rauhhaarig. 7) S. guttata Masson. Betröpfelte St. RX Unten Blumen tragend. Blumen zehnſpaltig, blaßgelb, blutroth punctirt. 8) S. hirsuta. Haarige oder ſtinkende St. R V Unten Blu- men tragend. Blumen groß, im Grunde ſchwarzviolett, zottig, Einſchnitte blaßgelblich, mit ſchwarzvioletten Querſtreifen, an der 0 | wachſend. Blumen roth oder violett, in einem halbkugeligen, dich⸗ — 502 — Spitze und am Rande violett, eirund, zottig gewimpert. Hat den ſtärkſten Aasgeruch von allen. | 9) S. pulvinata. Gepolſterte St. E A Blumen prächtig, groß, im Grunde zottig, ſchwärzlichviolett an der Spitze, am Grunde zottig, übrigens hellgelb, mit braunrothen Ouerſtreifen. Bei der oben angegebenen Wärme kann man ſie ſowohl in einem Zimmer als Glashauſe überwintern, und vermehrt fie durch die wurzelnden Aeſte und Stengel. Man pflanzt ſie in eine Miſchung von drei Fünftel Lauberde, ein Fünftel Sand, ein Zehntel alten Lehm und ein Zehntel Ziegelmehl oder feinen Kalkſchutt, alles gut gemiſcht. Im Winter begießt man ſie ſelten, und dann nur wenig, im Sommer aber hält man fie ſtets mäßig feucht und beſprengt ſie nach warmen, heiteren Tagen des Abends gelinde mit Waſſer. Feuchtigkeit, mäßige Wärme, Licht und reichlich atmosphäriſche Luft tragen im Sommer zur Entwickelung der Blumen Vieles bei. Die Töpfe ſollten nicht tief ſein, und der Boden derſelben ſollte eine gute Lage zerſtoßener Topfſcherben-Stückchen haben. | Statice. Grasnelle.—Engl.: Sea Lavender. N 1) S. Armeria. Gemeine G. A Deutſchland, faſt überall wild ten Kopf. Iſt vorzüglich zu Einfaſſungen der Blumenbeete geeig— net, indem ſie faſt den ganzen Sommer hindurch blühet. Alle 2 bis 3 Jahre müſſen jedoch die Pflanzen verſetzt werden. 2) S. cordata. Herzblätterige G. X Eine zierliche, raſenbil⸗ dende, 6—8“ hohe Pflanze. Blumen himmelblau, etwas entfernt | in Aehren ſtehend. Gedeiht faſt in jedem etwas ſandigen Garten⸗ boden. | | 3) S. latifolia. Breitblätterige G. V Sibirien. Blätter läng⸗ lich, ſtumpf, ſtachelſpitzig, wellenförmig, geadert. Blumen hell-vio⸗ lettblau in Aehren. 1 4) S. Limonium. Meerſtrands-G. Seelavendel. Blätter länglich, nach der Baſis zu lang verſchmälert, glatt, ſtumpf, wellen- förmig, mit niedergebogener Stachelſpitze. Schaft 1—2’ hoch. Blumen blau, in Rispen, zahlreich. Liebt einen ſchweren lehmigen Boden. 5) S. speciosa. Prächtige G. % 8 Tartarei. Blätter ver⸗ kehrt⸗eirund, fein geſpitzt, knorpelrandig. Blumen zahlreich, ſehr ſchön, weiß und roſenroth, faſt einſeitige Aehren bildend. Ver⸗ mehrung am beſten durch Samen in einem Topfe und in's lau⸗ | — 503 — warme Miſtbeet geſtellt. Die Vermehrung durch Wurzeltheilung iſt ſpärlich. 6) S. Thouini. Thouin'ſche G. 185 Aegypten. Blumen ſchön, gelb, mit violettblauen, verlängerten zugeſpitzten Kelchen. Cultur wie S. speciosa. 7) S. tubiflora. Röhrenblüthige G. X Aegypten. Eine niedrige Pflanze. Schaft hin und her gebogen, gleich den Aeſten, blattlos. Mit vielen Köpfen ſchöner, großer, blaß-violetter Blumen. Dieſes ſind einige der ſchönſten Arten dieſer Gattung. Die Vermehrung der perennirenden Arten geſchieht im Frühjahre durch Wurzeltheilung und Samen. Der Samen wird in Töpfe in ſandgemiſchte, lockere Dammerde geſäet und in's lauwarme Miſt⸗ beet oder hinter Fenſter geſtellt. — m — Stevia. Stevie. — Engl.: Stevia. 1) S. Eupatoria. Waſſerdoſtenartige St. X Blumen zier⸗ lich, hell⸗purpurroth, in Enddoldentrauben. 2) S. ivaefolia. Ivablätterige St. X Blumen zierlich, weiß, in Enddoldentrauben.“ 3) S. purpurea. Purpurrothe St. Blumen ſchön, pur⸗ vurroth. 4) 8. salicifolia. Weidenblätterige St. X Blumen weiß. 5) S. serrata. Geſägte St. X Blumen weiß. Dieſe und die übrigen Arten dieſer Gattung ſind Herbſtzier— pflanzen und ſtammen alle von Mexico. Der Samen derſelben wird in einen Topf geſäet und in ein lauwarmes Miſtbeet oder ſonſt hinter Fenſter geſtellt. Sie lieben eine lockere, fette, mit ein Sechstel Sand gemiſchte Erde. Sie dauern bei einiger Bedeckung im Freien aus. Im Herbſt werden die Pingen ee und die Pflanzen mit Laub bedeckt. Symphoria racemosa. St. Petersſtrauch, Perlſtrauch. h Engl.: Snowberry, auch Waxberry. Ein buſchiger, 3 bis 5“ hoher Zierſtrauch. Blätter glatt, ver- kehrt⸗eirund und oval⸗eirund, ſtumpf, unten graugrün, ganz⸗ randig. Blumen fleiſchfarbig, klein, in unterbrochenen Trauben. Beeren weiß, kugelig, zahlreich, oft ſo groß wie eine kleine Kirſche, von perlenähnlichem, ſehr ſchönem Anſehen. Gedeihet in jeder Lage und jedem Boden, iſt hier faſt in jedem Garten zu finden — 504 — und leicht durch Nebenſchöſſe zu vermehren, die er oft fehr wuchernd austreibt und darum läſtig wird. Syringa. Flieder, Lilack.— Engl.: Lilac. 1) S. chinensis. Chineſiſcher F. 2 Mai. Ein ſehr pracht⸗ voller, 6 bis 10 hoher, ſchlankäſtiger Zierſtrauch. Blätter eirund und eirund-lanzettenförmig, langgeſpitzt. Blumen roth oder röthlich-lillafarbig, größer als bei den übrigen Arten, in großen, oft 1’ langen, dichten, durch ihre Schwere oft übergebo⸗ genen Rispen, ſehr wohlriechend. 2) S. Josikaea. Joſikai'ſcher F., Ungariſcher F. ? Ungarn. Mai bis Juni. Ein ſehr ſchöner, dicht beäſteter Strauch, welcher in fettem, lockerem Sandboden 8 bis 10’ und darüber hoch wird. Hefte aufrecht, fteifer und dicker als bei S. vulgaris, hellbraun, weißgrau punktirt, glatt. Blätter entgegengeſetzt, länglich-o val, oder oval, ſpitz, oben ſehr dunkelgrün, glänzend, etwas runzlich, unten ſehr blaß graulich-grün, glatt. Blumen lillafarbig, ſchön, in langen, etwas lockeren, aufrechten Rispen, welche oft 1’ lang ſind und in den oberen Theilungswinkeln der Aeſte ſtehen. 3) S. persica. Perſiſcher F. : April bis Mai. Dieſer ſchöne Strauch wird 4 bis 6“ hoch und hat dünne, ſchlanke, mit den reichen Blüthenrispen ſchlaff überhängende Aeſte. Blätter ungefähr halb ſo breit als bei No. 1, lanzettenförmig, ſpitz, dun⸗ kelgrün, glatt. Die Blumen haben die mittlere Größe zwiſchen denen von chinensis und vulgaris, einen ſchwächeren Wohlgeruch und find hellroth, lillafarbig oder weiß. Blühet hier in einem Erdkaſten (Pit) oder Glashauſe ſehr ſchön, im freien Boden aber werden die Blumen ſehr oft von ſpäten Fröſten getödtet. 4) S. vulgaris. Gemeiner F. h Lilack. Perſien. Ein ſehr bekannter, wegen ſeiner großen, ſehr wohlriechenden, aufrechten 1 — — Blumenſträuße und lange grün bleibenden Blätter allgemein be⸗ liebter, 10 bis 15° hoher Strauch. Blätter herzförmig, lang⸗ geſpitzt, größer als bei No. 1. Blumen weiß, roth, fleiſchfarbig, purpurroth, hellblau, lillafarbig, violettblau, gelblich u. ſ. w. Außer den erwähnten Varietäten giebt es noch folgende: a) Flore rubro major oder grandiflora, mit prächtigen, fehr | großen, roth-violetten Blumenſträußen. b) Fl. semipleno, mit halbgefüllten, weißen Blumen. c) Fl. variegatis, mit bunten Blättern. d) Fl. sibirica, gedrungener, großblätteriger. e) Fl. virginalis, mit reinweißen, großen Blumen. . nn — — — 505 — 5) S. Emodi. Wird 8 bis 10“ hoch und hat purpurfarbige Blumen. Der gemeine Flieder kann in Höfen (Fards) und dergl. Orten nicht leicht zu viel angepflanzt werden, denn er gedeihet in jedem Boden, iſt am früheſten und am ſpäteſten grün, ſeine ſchönen Blätter werden nie von Inſecten zernagt und ſeine prachtvollen Blumenrispen gewähren im Mai einen unübertrefflich reizenden Anblick. Wird dieſer Flieder baumartig gezogen und auf deſſen Krone verſchiedene Varietäten gezweigt, ſo gewährt er einen höchſt prachtvollen Anblick. Die Vermehrung geſchieht bei allen Arten durch Ableger und Schößlinge, auch wohl durch den Samen, welcher gleich nach der Reife auf ein lockeres Beet geſäet, 8 bis 10“ dick mit leichter vegetabiliſcher Erde bedeckt und gegen den Froſt durch eine Laubdecke geſchützt wird. Man erhält dadurch oft neue Varietäten, auf jeden Fall aber ſehr reich blühende Exem— plare. No. 1, 2, 3 lieben einen mäßig feuchten, lockeren und nahrhaften Boden. Fagetes. Sammetblume, Todtenblume. — Engl.: Marigold. 1) T. corymbosa. Doldentraubige S. O Mexico. Herbſt. Stengel und Aeſte aufrecht Blätter unpaarig gefiedert; Blättchen ſechs⸗ bis achtjochig, linien-⸗lanzettenförmig, geſägt. Blumenſtiele einblumig, doldentraubig. Blumen ſchön, mit zwanzig großen, rundlichen, braun⸗ſafranfarbigen Strahlblümchen und länglichem, faſt kreiſelförmigem, fünfeckigem, faſt fünfzig Blümchen ein- — — — — — — — — — — ä ——ů—ů— ſchließendem Kelche. Der Samen dieſer Art muß ſobald als möglich geſäet werden, wenn die Pflanzen blühen und reifen Samen tragen ſollen. 2) T. erecta. Aufrechte oder großblühende S. O Engl.: African Marigold. Mexico. Juli bis Herbſt. Stengel und Aeſte aufrecht, 12 bis 3“ hoch. Blätter gefiedert; Blättchen lan- zettenförmig, wimperig⸗geſägt, ſpitz. Blumenſtiele einblumig. Blumen ſchön, groß, einfarbig, hell-, dunkel- oder pommeranzen⸗ gelb. Eine ſehr bekannte Zierpflanze, welche mit ſehr großen, prächtigen, blätterig oder röhrig gefüllten Blumen in den genann- ten Farben variirt. 3) T. florida. Reichblüthige S. X Auguſt bis Herbſt. Iſt der folgenden Art ähnlich, hat aber größere Strahlblümchen und keine Grannen an der Samenkrone. Blumen meiſtens mit drei Strahlblümchen, goldgelb, in Endbüſcheln ſtehend. 4) T. lucida. Glänzende S. 2% Mexico. Auguſt bis No- 43 — 506 — vember. Dieſe hübſche Zierpflanze hat einen angenehmen Anis⸗ geruch. Stengel aufrecht, 1 bis 2° hoch. Blätter lanzettenförmig. Blumen in Enddoldentrauben, zahlreich, goldgelb, ſchön, mit cvlindriſchem Kelche und zwei Strahlblümchen. Cultur: ſiehe Stevia. 5) T. patula Gemeine oder ausgebreitete S. O Engl.: — Marigold. Vaterland, Blüthezeit und Cultur wie bei No. Stengel 1 bis 4“ hoch. Aeſte zahlreich, ausgebreitet. Blätter gefiedert; Blättchen lanzettenförmig, wimperig geſägt, ſpitz. Blumen nur halb ſo groß als bei No. 2, aber nicht minder ſchön, mit gelben, braunrothgelben, kaſtanienbraunen, dunkel⸗ braunen, am Grunde gefleckten oder geſtreiften Strahlblümchen. Variirt auch mit prächtigen ranunkelartigen und blätterig gefüllten Blumen. Der Samen wird zeitig im Frühjahre in ein lauwarmes Mift- beet, oder in lockere, etwas ſandige Erde in's Freie geſäet und die Pflanzen verſetzt. Thalictrum. Wieſenraute.— Engl.: Meadow-Rue. 1) T. aquilegifolium. Akeleyblätterige W. Y Schweiz u. ſ. w. Stengel 4 bis 6’ hoch. Blätter dreifach gefiedert, ausgebreitet; Blättchen ſtumpf, dreilappig. Blumen mit fünfzig bis ſechzig weißen Staubfäden, in ſehr ſchönen, großen, doldenförmigen End- rispen. Varietäten: 1) atropurpureum, mit blaßpurpurrothen oder lillafarbigen Blumen. Eine ſehr ſchöne Rabatten⸗Zier⸗ ene 2) formosum, eine prächtige Varietät. 2) T. glaucum. Graugrüne W. Blumen ſchwefelgelb, in großen, prächtigen Endrispen. 3) T. lucidum. Glänzende W. X Blumen gelb, in reichen, ſchönen Endrispen. . 4) T. tuberosum. Knollige W. 2 Blumen fehr hübſch, groß, weiß. i Sie gedeihen alle in einem lockeren, nahrhaften Boden und wer⸗ den durch Wurzeltheilung und Samen vemehrt. Auch T. rugosum iſt ſchön und blühet gelb. | Thunbergia. Thumbergie.—Engl.: Thunbergia. Hiervon find blos nachſtehende Arten zu empfehlen, die aber wirklich ſehr ſchön find, und obgleich fie Pflanzen mit ausdauern⸗ dem, holzigem Stengel ſind, ſo blühen ſie doch ſchon, aus Samen gezogen, im erſten Jahre. 1) T. alata. Geflügelte Th. 2 Inſel Zanſebar, an der Oſt⸗ Mn küſte Afrika's. Sommer bis Spätherbſt. Stengel 4—6’ hoch. Blätter herz⸗pfeilförmig. Blumen ſehr ſchön, nanking- oder blaß— goldgelb, im Schlunde dunkel ſchwarzbraun. Varietät weiß und im Schlunde dunkel ſchwarzbraun. 2) T. grandiflora. Großblumige Th. h Oſtindien. Stengel 10-12“ hoch. Blätter größer als bei den andern Arten, herz— förmig, langgeſpitzt, weichhaarig. Blumen prächtig, am Rande 2 24 breit, blaßblau. 3) T. Hawtayeana. Hatayeſche Th. E Oſtindien. Gleicht der T. alata, hat aber größere und blaue Blumen. Im Winter verlangen fie 45 - 609 W. nahe am Fenſter. Sie- lieben eine lockere Laub- oder Miſtbeeterde, mit 3 Sand vermiſcht. Im Sommer müſſen fie viel Luft haben und Abends mit Waſſer überſpritzt und nicht zu ſonnig gepflanzt werden. Sie können au— ßer durch Samen, auch durch Stecklinge ſehr leicht vermehrt werden. ‚ ‚Tigridia pavonia. Rothe Tigerblume. Pfauenlilie. 2 / Engl.: Mexican Tigerflower. Die Zwiebel treibt linien⸗ſchwertförmige, ſpitze, 12 — 16“ lange, faltig gerippte Blätter. Stengel 13 —3“ hoch, mit mehrblumiger Scheide. Blumen groß, ſehr prachtvoll, die drei größeren Einſchnitte inwendig ſcharlachroth, die drei kleineren gelb und blutroth gefleckt, der Grund der Corolle oder Blume napfförmig vertieft, blaßgelb, und ſchwarzroth getigert oder marmorirt, glänzend. Sie werden Ende April in nahrhaften, hinreichend mit Sand vermiſchten Boden in's freie Land gepflanzt. Nach dem völligen Abſterben der Blätter wieder herausgenommen und an einen ſchattigen Ort gelegt, um ſie ganz abzutrocknen. Hierauf werden die Stengel und Wurzeln abgeſchnitten und die Zwiebel in einem warmen Zimmer oder an= dern warmen und trockenen Orten aufbewahrt. Anfangs Februar kann man auch 3—4 Zwiebeln in einen fieben- bis achtzölligen Topf pflanzen, und zwar 1“ tief unter die Erde, und in einem warmen Miſtbeete oder Zimmer antreiben. Bei mäßiger Befeuch⸗ tung treiben bald die Blätter hervor und die Blumen erſcheinen im | Srühjahre, — — Torenia. Siehe Artanema. | Trachelium cœruleum. Blaues Halskraut. 1 | Engl.: Throat-Wort. Levante und Italien. Juli und Auguſt. Aus der faſt rübenför⸗ | | migen, äſtigen Wurzel kommt ein 2—3’ hoher Stengel mit eiförmi⸗ | j 4 14 — 508 — gen, geſpitzten, geſägten, am Blattſtiele herablaufenden Blättern. Die ſchönen blauen Blumen ſtehen in einer vielblumigen, äſtigen Doldentraube. Verlangt eine lockere, nahrhafte, mit etwas Sand vermiſchte Erde und läßt ſich durch Wurzelſproſſen und Stecklinge leicht vermehren. Im Winter froſtfrei und wenig begoſſen. Im Sommer in's freie Land. Möchte bei einiger Bedeckung auch wohl im Freien aushalten. | Tradescantia. Tradescantie.—Engl.: Spiderwort. 1) T. crassifolia. Dickblätterige T. X Mexico. Blätter dick, länglich oder eirund, ſpitz, am Rande und unten wollig. Blumen 81 violettblau, in gepaarten Dolden. Wird in lockere, fette, mit Flußſand gemiſchte Dammerde gepflanzt und bei 35—455 W. Dec merk und im Sommer in's freie Land gepflanzt. Hält aber bei guter Bedeckung unſere Winter auch im freien Lande aus. Wird durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. 2) T. Crassula. Dickblattartige T. * Braſilien, Mexico. Blumen 15 zahlreich, in Enddolden, ſchön, ſchneeweiß. Cultur wie No. 3) 1 9 Hohe T. V Nordamerika. Blumen ſchön, blau- violett. Man pflanzt ſie in's freie Land. 5 4) T. erecta. Aufrechte T. O Blumen hellblau oder weiß in einer Doldentraube. Der Same wird in's Miſtbeet oder in Töpfe geſäet und die Pflanzen in's freie Land gepflanzt. 5) T. rosea. Roſenrothe T. X Carolina. Blumen hübſch, roſenroth. \ 6) T. speciosa. Prächtige T. X Cap. Blumen winkelſtändig, geknäuelt, ſchön, blau. Cultur wie No. 1. 7) T. virginica. Virginiſche T. X Blumenſtiele einzeln, fr tenftändig, vielblumig. Blumen zierlich, blau. Cultur wie No. 1 Es giebt noch mehrere ſehr ſchöne Arten dieſer Gattung, die aber im Winter mehr Wärme verlangen, hingegen ciliata, congesta, Lyonii pilosa und nivea werden im Freien cultivirt. Tricratus admirabilis. Ausgebreitete Prachtblume, Califor⸗ niſche Primel. O Engl.: Californian Primrose. Eine ſchöne Zierpflanze. Stengel ſchwach, niederliegend, 1—3’ lang. Blätter oval, ganzrandig, ſaftig, klebrig, langſtielig. Blu- menſtiele winkelſtändig, mit einer, der Primula farinosa ähneln- den Dolde. Blumen roſenroth, im Schlunde gelb. Der Same | | | | | | | | | | | | | | | | | | | — 509 — wird in's lauwarme Miſtbeet oder ſpäter in's freie Land in lockere Dammerde geſäet und die Pflanzen in's freie Land verpflanzt. Trifolium. Klee.— Engl.: Trefoil. Hiervon möchten folgende die ſchönſten Arten ſein: 1) T. alpestre. Alpenliebender K. Wald- Haſenklee. X Blu⸗ menköpfchen purpurroſenroth. 2) T. elegans. Schöner K. * Blumenköpfchen kugelig, dicht, Blumen wohlriechend, blaßroth. 3) T. fucatum. Geſchminkter K. O (Die ſchönſte Art dieſer Gattung.) Blumen groß, ocherweiß, dann in's Rothe übergehend. 4) T. incarnatum. Schönrother K. O Blumen roth. 5) T. pannonicum. Ungariſcher K. X Blumen blaßgelb. 6) T. reflexum. Zurückgeſchlagener K. 2 5 Blumen röth- lichgelb. Der Same aller Arten wird im Frühjahre in's freie Land geſäet. Trollius. Trollblume, Engelblume, Dotterblume. | Engl.: Globe-Flower. 1) T. americanus. Amerikaniſche T. X Die ganze Pflanze wird nur 3—4“ hoch. Aehnelt der europäiſchen, iſt aber in allen Theilen kleiner. Blumen blaßgelb. 2) T. asiaticus. Aſiatiſche T. X Blumen ſehr ſchön, mit zehn abſtehenden, orangenfarbenen Kelchblätter und zehn dunkel⸗ ſafran⸗ gelben Blumenblättern. 3) T. europæus. Europäiſche T. X Auf Alpen, in feuchten Wieſen ꝛc. Gleicht in allen Theilen der zweiten Art, iſt aber mei— ſtens durch die ſchönen, geſchloſſenen, gelben, helleren Blumen un⸗ terſchieden. Blumenblätter 5— 10, gelb. 4) T. hybridus. Baſtard-T. XM Blumen groß, faſt wie bei No. 2. Kelchblätter zahlreich, ſchön und lebhaft goldgelb, heller als bei No. 2, die äußerſten meiſtens gezähnt oder auch eingeſchnit— ten. Blumenblätter zahlreich, mit Staubfäden vermiſcht, lang, dottergelb. Dieſe ſchon im Mai blühenden Zierpflanzen lieben einen lockern, fetten, mäßig feuchten Boden und eine ſonnige Lage und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Sie ſind ſehr ſchöne Rabattenzierpflanzen. 5 43 * — 510 — Trapæolum. Capucinerkreſſe, Naſturtium.— Engl.: Nasturtium. 1) T. aduncum. Hakenförmige C. O Peru. Stengel 19—14’ hoch. Blätter faſt nieren-herzförmig, fünf- bis ſiebenlappig, unten blaß⸗graugrün, Lappen verkehrt eirund. Blumen ſehr zahlreich, zierlich, ſchön gelb. Der Same wird Ende April an beſtimmter Stelle in's freie Land gepflanzt. 2) T. bicolorum. Zweifarbige C. O Peru. Blumenblätter eingeſchnitten⸗ gefranzt, die zwei oberen kleiner, gelb, die drei untern größer, dunkelſcharlachroth. Cultur wie No 4. 3) T. Jaratii. Jarattiſche C. X Jago in Chili. Wurzel knollig. Blätter ſechs- bis ſiebenlappig. Blumen viel größer als bei T. tricolorum, ſchön orangen-ſcharlachroth und gelb. Cultur wie T. pentaphyllum. 4) J. majus iſt im Küchengarten unter Capucinerkreſſe befchrie- ben, allein man hat hiervon gefüllte Varietäten, die ſehr ſchöne Zierpflanzen ſind, vorzüglich die mit feuer- und ſcharlachrothen und ſchwarz-purpurbraunen Blumen. Dieſe gefüllten Arten, welche jedoch hier noch nicht bekannt zu ſein ſcheinen, werden durch Steck— linge vermehrt und lieben lockere Miſtbeet- oder Lauberde mit ein Fünftel Flußſand gemiſcht, werden bei 40—50 W. überwintert und im Winter ſehr wenig befeuchtet. 5) T. minus. Kleine C. O Dieſe iſt dem T. majus ſehr ähn⸗ lich, nur in allen Theilen kleiner. Eine Varietät hiervon iſt ſtau⸗ dig und trägt gefüllte Blumen. 6) T. pentaphyllum. Fünfblätterige C. 1 Monte-Video. Eine höchſt zierliche, 12— 14“ hoch wachſende Kletterpflanze. Blät⸗ ter ſchildförmig, gefingert-fünfzählig. Blumen ſchön, ſehr zahl- reich. Kelch 14“ lang, ſcharlachroth, mit grünen, inwendig am Grunde roth gezeichneten Einſchnitten. Blumenblätter anſitzend, nur zwei bis vier, eirund, gelblich-ſcharlachroth. Beeren blau. Die Pflanze wächſt in jeder lockern, nahrhaften Erde, hat keine be— ſtimmte Ruhezeit und iſt daher zur Decoration von Wänden ſehr empfehlenswerth. Der Same reift gern und keimt ſehr gut, wenn er gleich (oder auch im März) geſäet, warm geſtellt und feucht ge- halten wird. Wenn ihre Ruhezeit eintritt, muß das Begießen ſehr ſelten und ſpärlich geſchehen, bis die Knollen wieder zu trei⸗ ben beginnen. Das Verpflanzen geſchieht während der Ruhezeit und man giebt ihnen in den Töpfen eine gute Unterlage zerſtoße— ner Scherben. Die im freien Grunde geflanzten Knollen werden bei eintretendem Froſte entweder herausgenommen, oder, wenn ſie tief genug und an einem beſchützten Orte gepflanzt ſind, mit einer — 511 — Steinplatte bedeckt. Die herausgenommenen Knollen werden wie Dahlia-Knollen aufbewahrt. Vermehrung auch durch Knollen und Stecklinge. 7) T. sessilifolium. Sitzendblätterige C. O Blumen violett⸗ ſcharlachroth. Cultur wie erſte Art. 8) T. tricolorum. Dreifarbige C. A Peru. Herbſt bis Früh— jahr. Die Blumen dieſer Art ſind prächtig, citronengelb. Kelch feurig ſcharlachrokth. Sporn purpurroth, fie iſt aber zärtlich und muß bei 45 — 60 W. unterhalten werden. 9) T. tuberosum. Knollige C. X Peru. Iſt nicht als eine Zierpflanze anzuſehen, ſondern gehört eigentlich in den Küchen- garten, weil ſie, in der Art wie ſüße Kartoffeln, wegen dem Genuß der Knollen wie Spargel gepflanzt wird. Zu dieſem Gebrauche gezogen, möchte dieſes Gewächs ſehr einträglich werden. Die an— dern Arten ſind minder ſchön. Tulipa. Tulpe.— Engl.: Tulip. 1) T. altaica. Altai'ſche T. Y Stengelblätter länglich-lan⸗ zettenförmig, wellenförmig, knorpelrandig, langgeſpitzt. Stengel 4—8“ hoch, mit gelber, 2“ langer Blume. Cultur wie bei der gewöhnlichen Tulpe. | 2) T. biflora. Zweiblumige T. V Iberien, an der Wolga. Blätter zwei, abſtehend, linien⸗pfriemenförmig, blaugrün. Schaft ein⸗, zwei bis dreiblumig. Blumen an 8““ lang, die äußern Kronblätter grünlich oder blaßblau, die innern gelb oder weiß. Die Zwiebeln pflanzt man im October in lockern, guten Boden 3—5“ tief. Alle drei Jahre nimmt man fie heraus und pflanzt ſie im October wieder in friſch zubereiteten Grund. 3) T. Celsiana. Orientaliſche T. X Blätter lanzetten-linien⸗ förmig, rinnenförmig langgeſpitzt. Stengel einblumig. Blumen wie bei T. silvestris, aber kleiner und immer aufrecht, gelb. Cul⸗ tur wie No. 2. 4) T. Clusiana. Cluſiſche T. Y Spanien u. ſ. w. Blätter linienförmig, langgeſpitzt, das unterſte ſcheidig. Schaft einblu— mig. Blumen aufrecht, weiß, am Grunde ſchwarz-purpurroth. 5) T. Gesneriana. Gemeine T. Garten-T. A Europa ac. Zwiebel breit-eiförmig oder länglichrund, ſpitz, braunſchalig, dicht. Stengel aufrecht, ſteif, glatt, 1—3’ hoch, unten mit einigen ei⸗lanzettenförmigen, graublau— grünen, wellenförmigen Blättern beſetzt und mit einer prächtigen, großen, aufrechten Blume ge⸗ krönt. Die Naturfarbe iſt carmoiſinroth, im Grunde gelblich. — 512 — Eine ſolche Tulpe wurde im Jahre 1559 durch den berühmten Botaniker Conrad Geſſner, einem Schweizer, aus Kleinaſien nach Europa gebracht. Seit dieſer Zeit haben beſonders die Holländer ſehr großen Fleiß auf ihre Cultur verwandt, und ihnen verdanken wir eine zahlloſe Menge prachtvoller Spielarten. Die Liebhaberei für Tulpen war früher ſo groß, daß eine ſeltene Varietät oft mit 1000 bis 4000 Gulden gezahlt wurde. Man theilt dieſe Tulpen in zwei Hauptklaſſen, nämlich in Früh⸗ und Spät⸗Tulpen. Die Früh⸗Tulpen werden weniger geachtet als die Spät-Tulpen. Sie unterſcheiden ſich von den letzteren durch einen kurzeren Stengel, durch frühere Blüthezeit und durch die Blume ſelbſt. Sie blühen oft ſchon im März und laſſen ſich ſehr gut wie Hyacinthen treiben. Man pflanzt ſie zum Treiben im September in 4—5“ weite Töpfe und behandelt ſie wie die Hyacinthen. Die Hauptfarben der Früh-Tulpen find: weiß, gelb, roth und purpurroth, einfach oder ſchön geflammt. Die Spät⸗Tulpen begreifen eine weit größere Mannigfaltigkeit als die Früh-Tulpen. Die Holländer cultiviren an 1000 Barie- täten. Sie theilen ſich in zwei Hauptordnungen, als: 1. Einfarbige (Expectanten oder Mutter-Tulpen). a) Bi⸗ zarden, b) Violette. 2. Bunte oder geſtreifte Tulpen. a) Baguettes primo, b) Baguettes rigaux, c) Byblœmen, d) Bizardes. Die gefüllt blühenden Varietäten, die ein ſo prachtvolles An— ſehen geben, werden von den Blumiſten den einfachen nachgeſetzt. Die Monſtreuſen oder Papagaien-Tulpen, mit weit abſtehenden, zerriſſen-gefranzten Blumenblättern, werden am wenigſten geachtet. Die Kennzeichen einer guten bunten Tulpe ſind: ein ſtarker, aufrechter, 2“ und darüber hoher Schaft, eine BER ſechsblätterige, vollkommen kelchförmig, unten flach gerundete, oben weitere Blume, deren drei äußeren Blätter größer als die inneren ſind, völlig ganzrandige, oben ſtumpf aue Kronblätter, eine reine Grundfarbe, eine rein weiße oder gelbe Farbe im Boden der Blume, eine lebhafte, ſcharf abgeſchnittene, regelmäßig vom Rande in Strichen (die in der Mitte breiter ſind und ſich unten zuſpitzen) herablaufende Zeichnung. Je feiner und regelmäßiger dieſe Zeich— nung iſt, deſto ſchöner iſt die Blume. Cultur. Die Lage und Zubereitung des Bodens muß die— ſelbe ſein, wie bei den Hyacinthen. Die Pflanzung der Zwiebeln geſchieht im October, in 6—8“ weiter Entfernung von einander, — 513 — 4 68” tief, nach der Stärke der Zwiebeln und nachdem der Bo— den mehr oder weniger feucht und locker iſt. Die Garten-Tulpen |, Dürfen niemals mehrere Jahre nach einander in denſelben Boden gepflanzt werden, ſonſt verſchlechtern ſie ſich von Jahr zu Jahr und verlieren endlich ganz ihre Zeichnung. Nach dem Abſterben der Blätter und des Schaftes, oder wenn dieſer eben welkt, werden die Zwiebeln bei trockenem Wetter her— ausgenommen, an einem fchattigen Orte getrocknet, dann von der Nebenbrut befreit und bis zur Pflanzzeit trocken aufbewahrt. 6) T. suaveolens. Wohlriechende T. X Duc van Toll. Süd⸗Europa. April. Schaft 4—6“ hoch, einblumig. Blätter ei⸗lanzettenförmig, grau-blaugrün. Blumen wohlriechend, auf— recht, ſcharlachroth, am Rande oben gelb. Dieſe Art, ſowohl ein— fach als gefüllt, ſind als Treib-Tulpen ſehr bekannt und beliebt. Die einfache Varietät blühet etwa acht Tage früher als die gefüllte. Tussilago fragrans. Duftender Huflattig. 2% Engl.: Colt's Foot. Stengel 1’ hoch, haarig und eckig. Blätter rundlich, fein ge- zähnt. Blumen roth, mit weißen hervorſtehenden Staubfäden, in Endtrauben, welche wie Vanille oder Heliotropblumen duften. Sie blühet ſehr zeitig im Frühjahre im Freien, läßt ſich aber auch ſehr gut treiben. Wenn man ſie im Herbſte in Töpfe ſetzt und in's Zimmer oder Glashaus ſtellt, ſo bringen ſie im December und Januar ſchon ihre wohlriechenden Blumen. Verlangt gute, fette Dammerde und viel Feuchtigkeit. Wird durch Wurzeltheilung vermehrt. Valeriana. Baldrian. — Engl.: Valerian. 1) V. Caleitrapa. Portugieſiſche B. O Portugal u. ſ. w. Der aufrechte, äſtige Stengel hat geſtielte, unten keilförmige, wei— ter herauf halbgefiederte und oben ganz kleine Blätter. Die en in's Röthliche fallenden Blumen ſitzen in traubenartigen ehren. | 2) V. officinalis. Gemeiner B. J Katzen-Theriakwurzel. Deutſchland. Stengel aufrecht, hohl, 2—4 hoch. Blätter ge— fiedert. Blättchen linien-lanzettenförmig, entfernt eingeſchnitten gezähnt. Blumen röthlich oder weiß, wohlriechend, in reichen, ſchönen Doldentrauben. ; 3) V. Rhu. Großer B. 2 Elſaß u. ſ. w. Stengel 3—5’ hoch. Stengelblätter alle gefiedert, die untern geſtielt, mit an der Br Baſis verwachſenen Stielen, die obern anſitzend, Blättchen linien⸗ förmig, ganzrandig, glatt, das Endblättchen größer. Wurzelblätter langgeſtielt, elliptiſch, ungetheilt. Blumen röthlich oder weiß, in ſchönen großen Doldentrauben. Sie dauern im Freien, lieben etwas Schatten und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Veltheimia. Veltheimie.—Engl.: Veltheimia. 1) V. Uvaria. Traubenblüthige V. 2 Cap. Auguſt bis October. Blätter 2—4“ lang, linienförmig, rinnenförmig, dunkel⸗ grün. Schaft 22—3“ hoch, mit einer prächtigen, bis 1’ langen, dichten Traube. Blumen hängend, keulenförmig-cylindriſch, erſt ſcharlachroth, dann gelb. Liebt eine lockere, fette, mit 8 Flußſand vermiſchte Erde und im Topf eine Unterlage von zerſtoßenen Scherben; ſie gedeihet aber beſſer im offenen Grunde, nur muß ſie im Herbſt eine gute Bedeckung erhalten oder herausgenommen und in den Topf gepflanzt werden. Vermehrung durch Wurzel- ſproſſen. 2) V. viridifolia. Grünblätterige V. * Cap. Januar bis März. Iſt ein Zwiebelgewächs und die Zwiebel iſt rundlich, häutig, violett. Blätter breit-lanzettenförmig, glatt, ſtumpf, faltig-wellenförmig, dunkelgrün, gefleckt. Schaft 2 bis 3“ hoch, mit einer ſchönen eiförmigen Traube. Blumen hängend, zahl— reich, unten hellroth, punktirt, oben gelblich, mit geraden, abge— rundeten, grünen Einſchnitten. Liebt eine fette, aus zwei Theilen Laub, zwei Theilen Dünger— erde und einem Theile Flußſand gemiſchte Erde. Die Zwiebeln befinden ſich in den Monaten von Juli bis September im Ruhe⸗ ſtande und müſſen in dieſer Zeit trocken gehalten werden. Im September, ehe ſie neue Blätter treiben, verſetzt man ſie und giebt ihnen eine gute Unterlage zerſtoßener Scherben. Nun fängt man an ſie wieder etwas zu begießen, und ſo wie ſie Blätter zeigen, begießt man ſie ſtärker. Man ſtellt fie in's Freie an einen ſonni⸗ gen Platz, oder im Zimmer vor ein ſonniges Fenſter, oder in einen Miſcbeetkaſten, welcher bei Regenwetter und kalten Nächten bedeckt werden muß, übrigens aber offen bleibt. So bald Fröſte eintre— ten, werden ſie in's Zimmer oder Glashaus gebracht und wo möglich bei 45 bis 50° W. durchwintert. Beim Umpflanzen wird die alte Erde, ſowie die trockenen Wurzeln und ſo viel als thunlich iſt von der äußeren Schale abgenommen. Fortpflanzung durch Wurzelbrut. Verbascum. e : Mullein. Hiervon ſind ſchön: . Phoeniceum. Biolette K. el. Kärnthen. Blumen ſchön, groß, violett— purpurroth, kupfrig⸗purpurroth u. ſ. w. Eine ſchöne Zierpflanze auf Rabatten. 2) V. punicum. Dunkelrothe K. 8d Blumen ſchön, dunkel- rothbraun. 3) V. versiflorum. Buntblumige K. 5 XV Blumen ſchön, roth⸗roſtfarbig. Sie dauern im Freien aus und lieben einen ſonnigen Standort und lockeren, mäßig feuchten Gartenboden. Der Samen wird gleich im Herbſt oder Frühjahr an der Stelle geſäet, wo ſie ſtehen bleiben. Die perennirenden Arten laſſen ſich auch durch Wurzeltheilung vermehren. Verbena. Eiſenkraut. — Engl.: eigentlich Vervain, doch hier Verbena. | 1) V. Aubletia. Aubletiſche E. © 5 Virginien. Stengel aufſteigend, äſtig, 2 bis 3 hoch. Blätter eirund, dreiſpaltig, tief eingeſchnitten⸗geſägt, am Grunde plötzlich in den Stiel verſchmä⸗ lert, faſt glatt. Blumen ſchön, hell-purpurroth, in ſchlaffen Aehren. 2) V. Drummondii. Drummonds⸗E. d Louiſiana. Sten⸗ gel aufrecht, gleich den Blattſtielen etwas ſteif behaart, 15 bis 2’ hoch. Blätter eirund, ſpitz, eingeſchnitten geſägt, theils faſt halb⸗ gefiedert, am Stiele hinablaufend. Blumen ſchön, Anfangs ſcheinbar doldentraubig, dann eine längliche Aehre bildend, blaß— lillafarbig, mit weichhaariger Röhre von ſchwachem Wohlgeruche. 3) V. bonariensis. Südamerikaniſches E. X Engl.: Tree- Verbena. Stengel aufrecht, fie 4 bis 6“ hoch, äſtig. Blätter lanzettenförmig, geſägt, runzlich, ſtengelumfaſſend. Blumen zier— lich, blau, in gebüſchelten Endähren. 4) V. chamadryfolia. Gamanderblätteriges E. h M Stengel und Aeſte mit abſtehenden, etwas ſteifen Haaren bekleidet, nieder— liegend, an den Blätterknoten wurzelnd, mit der Spitze aufſtei⸗ gend. Blätter kurzſtielig, länglich, ſpitz, eingeſchnitten-gekerbt— geſägt. Blumen ſehr ſchön, leuchtend ſcharlachroth, in dolden— förmigen Endähren. Dieſe Art und ihre Varietäten ſind nebſt vielen ähnlichen Arten und Hybriden dieſer Gattung eine große Zierde, ſowohl in Töpfen als auch beſonders im freien Lande, und ſind hier nach den Roſen die beliebteſten Zierpflanzen. Die Stengel und Aeſte ſtrecken ſich — 516 — größtentheils auf der Erde weit aus, wurzeln daſelbſt und bilden daher gleichſam Raſen mit zahlreichen, Blumenbüſcheln geſchmückt, wovon auch einige Arten ſehr wohlriechend ſind. Pflanzt man ſie im Frühjahre in's freie Land, ſo müſſen die Stengel gleich niedergelegt und ebenfalls auf dem Boden feſtgehackt werden. Man kann dieſe abgehackten Zweige im Auguſt oder September von der Mutterpflanze abnehmen und in Töpfe pflanzen. Auch laſſen ſie ſich ſehr leicht durch Stecklinge vermehren. Gräbt man kleine Töpfchen rings um die Pflanze in die Erde und legt die Zweige hinein, ſo werden ſie beſſer und geſunder durch den Winter kommen und im Spätherbſt ſchöner blühen als die, welche nach der Bewurzelung im freien Lande in Töpfe gepflanzt worden ſind. Im Winter müſſen ſie froſtfrei ſtehen (ungefähr 34 bis 43° W.) und genug Luft und Sonne haben. Sehr ſchön gedeihen ſie durch den Winter in einem ſehr trockenen Erdkaſten. Man nimmt nämlich an einer ſehr trockenen und ſonnigen Stelle, die wo mög— lich vor den rauhen Nordweſtwinden geſchützt iſt, die Erde gegen 2“ tief heraus, füllt dieſes Loch J“ hoch mit leichter, nahrhafter und etwas ſandiger Erde wieder auf und ſetzt einen Miſtbeetkaſten darauf. In dieſe Erde pflanzt man die Stöcke 9 bis 12“ von einander und bedeckt bei eintretendem Froſte den Kaſten mit Fen⸗ ſtern und bei großer Kälte auch mit Strohmatten, oder wenigſtens mit Brettern, und legt dann auch Miſt um den Kaſten. Bei milder Witterung müſſen ſie aber reichlich friſche Luft erhalten. Die beſte Erde für ſie iſt eine fette Lauberde mit einem Sechstel Flußſand gemiſcht. Sie ſind auch leicht durch Samen zu ziehen, und haben die Mutterpflanzen in vielerlei Farben enge zuſam⸗ mengeſtanden, ſo wird man meiſtentheils neue Varietäten davon erhalten. 5) V. triphylla. Citronenkraut. g Engl.: Lemon-scented Verbena. Buenos-Ayres. Blätter dreifach ſtehend, kurzſtielig, lanzetten⸗ förmig, ganzrandig, fie duften beim Berühren einen ſehr ange— nehmen Citronengeruch aus. Blumen klein, ſehr wohlriechend, verſchieden von den Blättern, aber noch angenehmer riechend. Gedeihet ams beiten in ſandgemiſchter Laub⸗ und Miſtbeeterde, man durchwintert ſie froſtfrei, begießt ſie im Winter ſehr wenig, im Sommer reichlich. Bei einer guten Bedeckung, wie ſolche im Eingange beſprochen worden iſt, hält es (wenigſtens in Kentucky) im Freien aus, und ſollte es auch bis zur Erde abſterben, ſo ſchlägt die Wurzel wieder aus und treibt in demſelben Jahre 4 bis 6’ hohe Schoſſen. — 517 — Veronica. Ehrenpreis. — Engl.: Speed-well. Hiervon find als Rabatten⸗Zierpflanzen zu empfehlen: 1) V. amoena. O Blumen groß, ſchön blau. 2) V. azurea. J Blumen ſchön, tief himmelblau. 3) V. Buxbaumii. O Blumen ſchön, groß, bläulich, lilla⸗ farbig oder weiß. 4) V. densiffora. X Blumen ſchön, groß, lebhaft blau. 5) V. elatior. J Blumen blau, in ſchönen, langen End⸗ trauben. 6) V. elegans. J Blumen ſchön, fleiſchfarbig. 7) V. rubicunda. J Blumen prächtig, roſenroth, in End⸗ trauben. 8) V. caneèscens. % Blumen ſchön, groß, blau. 9) V. virginica. 2% Blumen weiß oder blaß-fleiſchfarbig. Dieſe Zierpflanzen dauern im Freien aus, gedeihen in jedem lockeren, nahrhaften Boden, der nicht zu naß iſt, und werden durch Wurzeltheilung und Samen vermehrt. Viburnum. Schneeball. Engliſch ſind die Namen bei den Arten angegeben. Dieſe reiche e iſt mehr für Strauchgruppen, und nur zwei Arten derſelben ſind für kleinere = umengärten geeignet, nämlich: 1) V. opulus rosea. Schneeball. h Engl.: Snow-ball. Er trägt kugelrunde, weiße Afterdolden, welche aus lauter un- fruchtbaren Strahlblumen beſtehen und einen herrlichen Anblick gewähren. Er kann wie der wilde Jasmin (Philadelphus coron.) und der Flieder (Syringa) im Winter getrieben werden. Ver⸗ mehrung durch Wurzelſproſſen, Ableger und Stecklinge. Verlangt lockeren, fetten, ziemlich feuchten Boden. 825 2) V. Tinus. Lorbeerartiger Sch., Laurus-Tinus, unächter Lorbeer. Engl.: ee Tinus. Süd ⸗Europa. Winter bis Frühling. Ein in! Deutſchland ſehr bekannter, hier aber weniger verbreiteter, immergrüner Zierſtrauch. Blätter eirund, ganz⸗ randig, lederartig, oben glatt und glänzend, unten in den Thei⸗ lungswinkeln der Nerven drüſig-zottig. Afterdolden endſtändig, geſtielt, ſchön, weiß. Beeren ſchwarzblau, glänzend. Verlangt eine fette, mit Sand gemiſchte Laub- oder Miſtbeeterde und im Sommer viel Waſſer und etwas ſchattigen Standort. Wird er im Topfe cultivirt und in einer Stube oder einem Glashauſe bei 34 bis 44 — Bu 43° W. überwintert, fo blühet er ſchon im Februar. Vermeh— rung durch Stecklinge unter Glas, in einem lauwarmen Mift- beete. Vicia. Wicke. — Vetch. Dieſe an zehn bis zwölf Arten reiche Gattung find meiſtens Som— mergewächſe, und der Same wird im Frühjahr an die für ſie be— ſtimmte Stelle gepflanzt und man giebt ihnen buſchige Aeſte, um daran hinauf zu laufen. Vinca. Sinngrün.— Engl.: Periwinkle. 1) V. major. Großes S. E Spanien ꝛc. Stengel mit der Spitze niedergebogen, wurzelnd, ſtaudig. Blätter eirund, immer— grün, lederartig, glatt, glänzend, dunkelgrün. Blumen auf ein— blumigen Stielen, winkelſtändig, ſchön, groß, blau. 2) V. minor. Kleines S. Wintergrün, Jungfernkranz, Tod— tenkranz ꝛc. RX Deutſchland in Wäldern. Frühling. Stengel nie— dergeſtreckt, Blüthenſtengel aufrecht, 4—6“ hoch. Blätter länglich lanzettenförmig, glattrandig, lederartig, immergrün, glänzend, glatt, Blumen einzeln winkelſtändig, geſtielt blau. Variirt mit weißen, violetten und violetten gefüllten Blumen. Die drei letztern Arten ſind jedoch hier noch nicht bekannt, die erſte Art aber iſt faſt in je— dem u. zu treffen. Es gedeihet in jedem Gartenboden und in jeder Lage, liebt jedoch Schatten, und iſt beſonders geeignet, kahle Plätze unter Bäumen damit grün zu machen. Vermehrung ſehr leicht durch Wurzeltheilung und Stecklinge. 3) V. rosea. Roſenfarbiges S. E Madagascar, Java. Früh⸗ ling bis Spätherbſt. Ein ſehr ſchöner Zierſtrauch. Blätter ent— gegengeſetzt, kurzſtielig, oval-länglich, ganzrandig, oben glänzend dunkelgrün, mit weißlicher Mittelrippe, unten blaß. Blumen ſehr ſchön, groß, roſenroth, am Schlunde dunkelroth, gepaart, winkel— ſtändig. Variirt mit weißen, am Schlunde rothen, und mit weißen, am Schlunde gelben Blumen. Wird im Zimmer oder Glashauſe bei 50—60 W. überwintert, kann aber hier auch jedes Jahr aus Samen gezogen und wie einjährige Pflanzen behandelt werden. Es liebt lockere, fette, mit + Sand gemiſchte Erde, im Sommer reichlich Luft und etwas Schatten. Vermehrung durch Samen und Steck— linge. Letztere ſehr ſchattig gehalten. Viola. Veilchen. — Engl.: Violet, oder Heart’s ı ease, auch Pansy. Von dieſer Gattung giebt es an 20 Arten, wodon V. altaica, V. amena, V. calcarata, V. chrysantha, V. flabellifolia, A | U a grandiflora, V. lutea ſchöne Blumen haben, find aber hier noch » nicht bekannt, und ich will daher nur die Cultur derjenigen Arten angeben, die hier gezogen werden, nämlich: 1) V. odorata. Wohlriechendes V. N Deutſchland unter Gebüſchen c. März bis Mai. Dieſe wegen ihres Wohlgeruches allgemein beliebte Blume hat keinen Stengel, ſondern kriechende Sproſſen (Ausläufer, Ranken) mit denen ſie weit umher wuchert. Man cultivirt in Deutſchland hiervon auſſer der gewöhnlichen ein— fachen blauen Art, noch folgende Varietäten: mit blauen gefüllten, mit weißen, einfachen und gefüllten, mit lillafarbig oder roſen— rothen, einfachen und gefüllten, mit rothen, mit geſtreiften, mit großen, blauen, gefüllten Blumen, mit bunten Blättern, ein früh— blühendes oder immerblühendes. Es vermehrt ſich ſehr ſtark durch die Ausläufer, und muß deshalb zuweilen zertheilt und auf's Neue verpflanzt werden. Wenn man nach der Blüthezeit die Blätter dicht über der Erde abſchneidet, ſo blühet es oft gegen den Herbſt noch ein Mal. Zur Winterflor kann man einige Pflanzen in Töpfe pflanzen, im Winter an's Fenſter ſtellen, und wenn es thun— lich iſt, zuweilen etwas friſche Luft geben, ohne die es faſt nie zur Blüthe kommt. Sie gedeihen in jedem lockern, nahrhaften und mäßig feuchten Gartenboden, und lieben halbbeſchattete Standorte. 2) V. tricolor hybrida. Baſtard-dreifarbiges V. O8 Engl.: Heart's ease. Dieſe zahlreichen, höchſt prachtvollen Baſtard-Va— rietäten, welche durch die Vermiſchung des gewöhnlichen Stiefmüt— terchens mit V. altaica entſtanden ſind, unterſcheiden ſich hauptſäch— lich durch kürzere Stengel und mehr gerundete, überaus große, etwa 2“ breite Blumen, welche in vielen Farben, einfach oder halbgefüllt variiren. Man zählt in Deutſchland bereits über 400 Sorten. Die Kennzeichen einer ſchönen Heart's ease ſind: I., ein auf⸗ rechter Blumenſtiel von ſolcher Höhe, daß die Blume über die Blät⸗ ter hervorragt, 2., eine große, breitblätterige Blume, im Umkreiſe faſt rund, mit gerundeten, flachen, am Rande weder gezähnelten, noch gefräufelten Kronblättern, 3., eine beftändig reine, glänzende Farbe und ein verhältnißmäßig kleines Auge. Dieſe Veilchen lieben einen fetten, feuchten, lockern Boden und eine etwas bejchattete oder doch gegen die heiße Mittagsſonne ge— ſchützte Lage. Da alte Pflanzen leicht ausarten und kleinere Blu— men tragen, ſo iſt zur Erhaltung ſchöner Varietäten nicht nur eine ſorgfältige Pflege, ſondern auch eine jährliche Verjüngung der Pflanzen mittelſt Anzucht von Stecklingen oder Abſenkern erforder— lich. Die Vermehrung durch Stecklinge geſchieht am Beſten vom Mai bis Jali. Man ſteckt ſie in eine leichte, ſandige Erde, entwe— — 520 — I der in Töpfe, die man mit einer Glasglocke oder Trinkglas bedeckt und in ein kühles Miſtbeet oder in's Zimmer ſtellt, oder unmittelbar in ein mit Fenſtern bedecktes Miſtbeet, welches beſchattet wird. Nah dem Stecken begießt man reichlich, ſpäterhin jedoch nur ſelten und mäßig, damit die krautartigen Stecklinge nicht faulen. Selbſt auf einer lockern, ſchattigen Rabatte, unter Gläſern, wachſen ſie gern an. Die bewurzelten Stecklinge werden an einem trüben oder reg nigten Tage auf das dafür zubereitete Beet oder in Töpfe gepflanzt. Auf den Beeten pflanzt man fie 1’ auseinander. Die Beete müſ— ſen, wie geſagt, etwas beſchattet, locker, fett und feucht ſein, und müſſen bei trockenem Wetter fleißig begoſſen werden. Um vorzüg | liche Varietäten aus Samen zu ziehen, muß dieſer zeitig von den erſten und auserleſenſten Blumen geſammelt werden. Man ſäet ihn im Auguſt in flache, weite Töpfe oder Käſtchen, in lockere, mit etwas Sand gemiſchte, fette Dammerde, ſtellt ihn in's Freie und hält ihn feucht und ſchattig; oder man ſäet ihn dünn auf ein be— | ſchattetes Gartenbeet, welches die befagte Erde enthält. Es iſt je doch anzurathen, die jungen Pflanzen, wenn ſolche 1“ hoch ſind, in andere Töpfe oder Käſtchen, oder in ein abgetriebenes Miſtbeet ei nige Zoll weit auseinander zu verpflanzen, und im Winter froſtfrei zu erhalten. Im Winter verlangen ſie wenig Waſſer, aber reichlich | Luft, fo oft es die Witterung geſtattet. Das Umpflanzen alter Stöcke muß zeitig im Frühjahr geſchehen, wobei man die alten Sten? gel und den Wurzelballen ſtark beſchneidet. Hat man das Aus⸗ ſäen nicht im Auguſt verrichten können, fo muß ſolches im März ge- chehen. f Alle übrigen Veilchenarten lieben gleichfalls einen lockern, nahr⸗ haften, weder zu naſſen, noch zu trockenen Boden, und Schutz vor der Mittagsſonne. | | Volkameria. | Siehe Clerodendron fragrans. | Watsonia. Watfonie.—Engl. : Watsonia. Die Watſonien find Zwiebelgewächſe und auf dem Cap einhei— miſch. Mehrere Arten tragen ſehr ſchöne Blumen, wie z. B. W. | ‘iridifolia, W. marginata, u. a. m. Die Cultur und Vermehrung | Lift dieſelbe wie bei Antholyza und Gladiolus. Xeranthemum annuum (Elichrysum bei L.) Papierblume, Strohblume. O Engl.: Eternal Flower. Oeſtreich, Italien u. a. O. Juli bis September. Stengel äſtig, | "glei den Blättern graufilzig, 3 —4 hoch. Blätter abwechſelnd, „ lanzettenförmig, ſtumpf. Blumen ſchön, roth, violett oder weiß, auf langen Stielen. Variirt in den Gärten, mit gefüllten Blumen. Der Same wird im Spätherbſt oder im Frühjahre an beſtimmter | Stelle in's freie Land geſäet. Schneidet man die Blumen gleich nach dem Aufblühen ab, und trocknet ſie ſchnell, ſo behalten ſie ihre Farbe und können zu Win— ter-Blumenbouquets gebraucht werden. | Yucca. Pukka, Palmenlilie.—Engl.: Adam's Needle. Die meiſten Arten dieſer ſchönen Zierpflanzen ſind in den Ver— einigten Staaten einheimiſch und gedeihen faſt in jedem Boden und jeder Lage, doch wachſen und blühen ſie am ſchönſten in einer lok— fern, fetten, mit etwas Sand orrmiſchten Raſen- oder Miſtbeeterde. Auf Höfen (Yards) in den Raſen gepflanzt, gewähren fie einen ſehr ſchönen Anblick, nur darf man ſie nicht an zu feuchte Stellen pflan— zen, weil fie da leicht faulen. Die Blätter der meiſten Arten kön- nen geſpalten als Schnüre gebraucht werden, um Gemüſearten für den Markt damit in Bündel zu binden u. dgl. m. Sie halten un- ſere Winter ſelbſt in den nördlichſteu Theilen von Ohio und In— diana bei einer Bedeckung mit Laub ſehr gut aus. Ihr Blumen- ſchaft iſt gewöhnlich von 4—6“ hoch, äſtig und gefüllt mit ſchönen, meiſtens weißen, oder weißen und auswendig rothen Blumen. Vor- hüglich ſchön find V. aloifolia, V. conspicua, Y. Draconis, V. gloriosa und V. superba. Zum Binden, wie oben geſagt, eignen ſich ihrer Stärke wegen, vorzüglich die Arten, welche an den Seiten der Blätter mit weißen Fäden verſehen find, als: X. fllamentosa, | | Y. angustifolia, V. glaucescens u, dgl. | Zinnia. Zinnie.— Engl.: Zinnia. Von dieſer hier ſehr bekannten Zierpflanze giebt es ſechs Arten, nämlich: 8 1) Z. elegans. Schöne Z. O Eine prächtige, in den meiſten Blumengärten bekannte Zierpflanze, die auch hier ſchon in vielen Varietäten erſcheint, als: mit violett-purpurrothen, gelben, dunkel— ſcharlachrothen, carmoiſinrothen u. dergl. Blumen. \ 2) Z. hybrida. Baſtard⸗Z. O Blumen faſt fo groß als bei No. 1, aber vielſtrahliger, die Strahlblümchen oben dunkel-ſchar— | lachroth, die Scheibenblümchen dunkel-purpurroth. f 3) Z. multiflora. Vielblumige 3a O Blumen ſchön, fehr | zahlreich, kleiner als bei No. 2. Strahlblümchen oben ſchar⸗ lachroth. 44* — 522 — 4) Z. pauciflora. Wenigblumige 3. O Blumen gelbſtrahlig. 5) Z. tenuiflora. Schmalblüthige 3. © Blumenſtiele ſehr lang, cylindriſch. Blumen mit ſchmalen, linienförmigen, oft an Spitze zurückgerollten, oben brennend ſcharlachrothen Strahl— blümchen. 6) Z. verticillata. Wirtelblätterige 3. O Blumen ſchön, Strahlblümchen ſehr gedrängt, faſt in doppelter Reihe ſtehend, ſcharlachroth oder gelb. Der Same aller Arten wird im Mänz in ein lauwarmes Mift- beet oder im April in's freie Land in lockere, nahrhafte Erde ge— ſäet und ſpäter die Pflänzchen in's freie Land verſetzt. B. Weg zur Scheuer, Stallung u. ſ. w. A. Einfahrt. | = — . =5,-—— ‚Se2 = m EFS 8 —— SSS >= = = — = zz 0, — — Ä Pe — == I SZ . —— — = == = . „w === = —— == = ——ñ— essen == = = = —— = A Be s == _ — — _—- ss = — = = = == eg 0 — = = = = = =. Ss SS N -— gr = {|o>... — Sem ——= or _ = = en = — = = | ——— z Sem = —————— = = ZZ —— ͤ — ͤ — = = = Er Z—Bhnun”hb«zbp ge — = — = = =... — = 3 === = == | — Ss . 0 2 = 3 = — — — — = | = - = I IN — E | S — eg Sm —— W 1 — .. == == I — —— SS SS ä 8 — ——S ZZ = | | | j mu U | | | > H .. — . G_m——n 00 | f | II u _ Se — a — — > nm — ser eee. = — _ .__ E | E == zz = ——————————— | | = Sa ——— a zz = = ce men ] Ss - E by | = GE ri EEE — — rt eee m eÖG6 ..... — — — Ze SE —————z— —— ͤ — — ne mm Se mru7 . 7 SB 5 B — = ä en —— „ 8 zZ —— | | Da bei Anlegung von Vorhöfen in dieſem Lande gewöhnlich mehr Bäume zu fällen als zu pflanzen ſind, ſo will ich bemerken, daß man deren drei bis ſechs, je nach Maßgabe der Größe des Vorhofs und des Wuchſes der Bäume, in jeder Biegung der Wege ſtehen läßt, wie hier die Blu— menfiguren angegeben ſind; oder wechſelt mit den letzteren ab. An der Einfahrt hingegen kann man zwiſchen den Wegen, wo ſie ſich theilen, eine größere Zahl ſtehen laſſen, und dann zwei bis drei an verſchiedenen Plätzen gegen das Innere der Raſenfigur, jedoch immer ſo, daß ſie keine Gleichförmigkeit auf beiden Seiten oder Enden bilden. weil ſonſt die Anlage eine zu ſteife Anſicht erhält. Auch ſollte die Mitte jeder Raſenfläche frei von Bäumen ſein. Garten-Anlage No. 1. 4 Ä Pe — . _ * | N | = Ss ——— E S £ 2 Garten⸗Anlage No. 2. —. >= E — 3526 — Garten-Anlage No. 3. — Garten⸗Anlage No. 4. 0 | ER N " | | Mi 3 | | | 1 Mn Reg i es ————— 1. Zum Gemüſegarten. A. Deutſch. Seite Ackerſalat Liebesapfel Artiſchocke 17 Löffelkraut, ſ. Kreſſe. Beete 20 Mangold, ſ. Beete. Bindſalat 21 Mais Blumenkohl 21 5 Bohne, ſ. Bohne. Bohne 23 | Meerfohl Boretſch 27 Meerrettig Broccoli | 27 Melde. Capucinerkreſſe 28 Melone | Cardone 28 Melone, Waſſer⸗ Carotten, ſ. Möhren. Möhre Endivie 28 Naſturtium, ſ. Capucinerkreſſe. Erbſe 30 cker Erdäpfel 43 Paſtinake Erdäpfel, ſüße, ſ. ſüße Kartoffel. Peterſilie Erdbeeren 32 Pfeffer, Spaniſcher Erdbirn 36 | Porre Erdbirn, ſüße, ſ. ſüße Kartoffel. Portulac Erdmandel 37 Nabe Eſchlauch 37 Radieschen Eierpflanze 37 Rapunzel 8 Bun, j. Möhren. Rettig Gur 8 Roeambollen, ſ. Lauch No. 3 sa 42 Rothe Rübe, ſ. Beete. Indianiſche Kreſſe, ſ. Capuziner⸗ Rübe, weiße kreſſe. Salat 1 43 Schalotten, ſ. Lauch No. 4 Kartoffel 43 S 3 angenknoblauch, ſ. Lauch Kartoffel, ſüße 47 o. 3. a. ſ. Lauch No. 2 Sch ſ. Lauch No. 6. Kohl 49 Scorponere Kohl, krauſer, ſ. Kohl No. 3 Sellerie Kohl, Schnitt, ſ. Kohl No. J. Senf Kohlrabi, ſ. Kohl No. 2. Spaniſche Artiſchocke Kraut, ſ. Kohl No. 1. Spargel Kreſſe 55 Spinat Kürbis 56 Süße Kartoffel, ſ. Kartoffel. Lauch 57 Tomato, |. Liebesapfel. (528) Regiſter. 529 Seite Seite Welſchkorn, ſ. Mais. Zuckerwurzel 102 Zellerie, ſ. Sellerie. Zwiebel, ſ. Lauch No. 5. B. Engliſch. Artischoke 17 | Nasturtium - ; 28 Asparagus 96 | Okra 75 Bean 23 Onion x 59 Beet 2 20 | Orache- Fr re 71 Borage - 27 | Parsley 77 Broccoli f 27 Parsnip 76 Cabbage 49 | Pea 30 Cardoon 28 Pepper 78 Carrot 28 Potato 43 Cauliflower 21 Pumpkin a 56 Celery 8 90 | Purslain ae 80 Cives oder Chives 63 Radish . 81 Corn-Salat i 81 | Rhubarb 80 Cress | 55 | Rocambole-Garlic 58 Cucumber 38 | Rush-nut 37 Egg-Plant 37 Salsify 42 Endive _ - 38 | Scurvy-Grass, 8. ER Garlick 58 | Sea Kale 69 Gourd 56 | Shalot 58 Horse-Radish 70 | Skirret 102 Jerusalem Artischoke 36 | Spinage 101 Indian Corn 68 Squash 56 Kale 53 | Strawberry 32 Lambs-Lettuce 81 | Sweet Potato 47 Lee 57 Tomato 63 Lettuce 86 Turnip | 8 Loveapple 63 | Viper’s Grass. Melon 72 | Yam. \ Mustard 951 en i 1 2 ir FE - > MEOER FL 2 2 7 2. er den Kü ichen und mediziniſchen Kräutern. | it | | | Anis 104 | Kerbel 107 | A. Deutſch. Baſilicum 104 Kerbel, großer Spaniſcher 108 * 105 Koriand der 108 105 Kümmel 108 | . 105 Lavendel 109 I" Engelwurz 106 Majoran 110 Fenchel 106 3 Winter⸗ 110 | Kamille 107 Meliſſe 110 3 45 | | + 550 Münze Raute Rheinfarn Salbey Sauerampfer Anise Angelica Balm Cara way Chamomile Chervil Coriander Dill Fennel Hyssop Lavender Mint Regiſter. Seite 111 111 112 112 112 Thymian Tripmadam Wermuth Aſop Engliſch. Regiſter zum (Man leſe die Einleitung zum Baumgarten im Allgemeinen und die zu jeder Fruchtart vorgeſetzte Behandlung derſelben.) 0 Abſchnitt I. — Bäume. Aepfel. A. Sommer⸗Aepfel. American Summer-Pearmain 135 Benoni 135 Cole 135 Cloth of Gold 135 Early Harvest 135 Early Joe 136 Early red Margaret 136 Early Strawberry Apple 136 Fall Queen 136 Garden Royal 136 Garretson’s Early 136 Horse Apple 137 June 137 Large Yellow Bough 137 Rue 3 Sage Sa vor Sorrel ; Sweet Basil Sweet Marjoram | Sweet-scented Myrrh . Tansy 5 ' Tarragon / Thyme Wormwood 7° Yellow Stonecrop Baumgarten. Lowell Lyman's Large Summer Margarethen-Apfel Oslin Red Astrachan Sine qua non Summer Rose Summer Queen William's Favourite B. Zerbſt⸗Aepfel. Alexander Autumn Pearmain Beauty of Kent Beauty of the West Cornish Aromatic Fall Pippin Franklins Golden Pippin Gabriel Gilpin Gray Wandervere Gravenstein Jersey Sweeting Maiden’s Blush Pine Apple Russet Porter Rambo Raul's Janet Romanite of the West, s. Gilpin. Ross Nonpareil Seek-no-further Summer Sweet Paradise Mestfield seek-no-further C. Winter:Xepfel. Aesopus Spitzenberg Api Baldwin Belle-Fleur, Yellow 143 Wine Apple Chandler 141 OCourt-Pendu Plat 144 D. Cider⸗Aepfel., Court of Wick 144 Coopers Russeting Edler Winter-Borsdorfer 143 Campfield Dutch Mignonne 144 | Gilpin Gate Apple 151 | Harrison Gelbe Reinette 149 Hewe's Virginia Crab Gloria mundi 144 | Hagloe Crab | Große Caſſeler Reinette 144 Red Streak N Hay’s Winter . 152 | Styre | Hubardston Nonsuch 145 Wine Apple | | Aprikoſen. Breda (Haſelnußmandel) 154 Peach Hemskirke 153 Royal 3 Large Early 154 Turkey 91 ee 154 Birnen. A. Sommer-Birne. Bloodgood | Bartlett 156 | Citron des Carmes Borsdorfer Belle-Fleur, White Bergamott Hampden’s Regiſter. Seite 139 Jonathan 139 Ladies Sweeting 139 Lady Apple 140 Mouse Apple 140 | Newtown Pipin 140 | Newtown Pippin Yellow 140 | Northern Spy 141 Newark Pippin 141 Paternoſterapfel 141 Pearmain Herefordshire 141 Pearmain Blue 142 | Pearmain Sweet 140 | Pomme Royal Pryor's Red 142 142 | Rhod Island Greening 142 | Reinette Canada 142 | Reinette Golden Reinette Triomphante Russet, American Golden 151 — Putnam 145 | Sheep’s Nose 1 43 Swaar 143 Sweet Harvest 143 White Apple 156 Dearborn's Seedling 531 Seite 145 150 145 146 146 146 147 147 144 147 148 148 148 148 Ramsdell’sRed Pumpkin Sweet 151 148 149 149 149 150 150 150 150 137 151 152 152 15 152 152 152 152 152 152 152 154 155 155 157 158 157 532 Early Sugar Frauenſchenkel Jargonelle Jungfernſchenkel Madeleine Magdalenen-Birne Musadine Roſen-Birne Summer Franc Real Summer Rose Williams Early B. Zerbſt⸗Birne. Alpha Althorpe Crassane Ananas Andrews Beurré blanc Belle et Bonne Beurré Brown Beurré Rose Beurré Diel Beurré Golden of Bilboa Beurré de Beaumont Deurre Rouge Bergamot Gansel’s Bergamot Swisse Bezi de la Motte Bishop’s Thumb Bon Chretien Fondante Compte de Lamy Cushing Colmar Neill Diels Butter-Birne Dingler. Dix Dumorier Doyenne White Doyenne Gray Duchesse d’Angoüleme Dundas Dunmore Flaſchen-Birne Flemish Beauty Forelle Forellen-Birne Belle de Choisy Bigarreau Regiſter. Seite Seite 157 Frédéric de Wurtemberg 165 157 Friedrich von Würtemberg 165 157 Henry the Fourth 165 157 Jalousie de Fontenay Vendée 165 158 Gray Butterpear 164 158 Große Dorothea. 158 Louise Bonne of Jersey 166 158 Marie Louise 166 158 Maria Louisa Nova. 158 Red Doyenne 164 159 Rothe Winter-Butter-Birne 164 Rothe Butter-Birne 160 Schöne und gute 160 159 Schweizer Bergamotte 161 160 Summer Pineapple 159 159 | Sommer-Chrift-Birne 162 159 | St. Michel Dore 164 163 | St. Ghislain 166 160 | Seckel, Sickel 166 160 | Surpasse Virgalieu 167 160 | Thompsons 166 161 | Urbaniste 167 161 | Washington 167 161 | Wilkinson 167 181 Weiße Butter-Birne 163 161 C. Winter⸗Birne. 162 Beurrè d' Aremberg 167 162 | Beurré de Ranz 168 162 | Bezi de Chaumontel 168 162 | Bezi de la Chasserie 169 162 Black Worcester 168 163 Bon Chretien Spanish 168 161 | Columbia 168 Chaumontel 168 163 | Glout Morceau 169 163 Hardenponts Winter-Butterbirne 169 163 Hermanns-Birne 170 164 Jagd-Birne 169 164 Kronprinz Ferdinand 169 164 Kronprinz von Oeſtreich 169 164 Passe Colmar 169 160 St. Germain 170 164 St. Germain Prince’s 170 165 Winter Nelis 170 165 Winter-Butter⸗Birne 168 Kirſchen. 173 | Bigarreau Holland 178 178 ! Bigarreau Napoleon 180 iii... ² ⅛ !! ͤ—ð—ů3bCyX! K)—¼1:1t;e = Governor Wood | 1 ſchwarze Knurpelkirſche | Hildesheim 178 Hildesheimer ganz ſpäte Knorpel⸗ kirſche 178 a — * 5 177 174 Graffion 17 Gute Prinzeß 178 Regiſter. 533 Seite Seite Black Heart 174 Hildesheimer ſpäte Herzkirſche 178 Black Eagle 174 Hildesheimer Marmorkirſche 178 Black Tartarien 174 ande große 178 Black Hawk 175 | Holland 178 Black Mazzard 175 Hortense 178 Brant 175 | Kentish 177 Carnation 175 | Kirtland’s Mary 179 Conestoga 175 | Kirtland’s Mammoth 179 Doctor 176 Kirſche mit ſaftigem Fleiſche 180 ' Downer’s Late 176 | Knight’s Early Black 179 Downings Red Cheek 176 Large Heart Shaped 179 Downton 176 Lauermann's große Kirſche 180 Delicate 176 Lauermann's Herzkirſche 180 Elton 177 Manning's Mottled 179 Early Richmond 177 May Duke 179 |: Early Purple Guigne 177 | Napoleon 180 | Elkhorn 180 che 178 Florence 177 Rockport 180 Frühe Maikirſche 179 Schöne von Choiſy 173 Gewöhnliche Weichſel od. Sauer⸗ Schwarze Herzkirſche 174 kirſche 177 Schwarze Tartariſche Herzkirſche 757 Schwarze Maikirſche Tradescant's Black Heart 185 8 | Waterloo 181 Werder's Early Black 181 Werder' warze Herz⸗ AR ſche frühe ſchwarze Herz⸗ 181 Mandeln. | Bitter Almond 183 | Peach Almond 183 Common Almond 182 Pfirſich⸗Mandel 183 Gemeine Mandel 182 Soft-Shell Sweet Almond 182 Long Hard-Shell Almond 182 Weichſchalige ſüße Mandel 182 Lange hartſchalige Mandel 182 Nectarinen. Boston 183 | Red Roman 184 Elruge 184 | Violette Hative 184 Newington Early 184 * Pfirſiche. Bellegarde 190 | Early Newington 191 Bergen 190 | Early Tillotson 191 Brevoort 190 George the Fourth 192 Crawford’s Early 191 | Große Mignonne 192 Crawford’s Late 191 Ba Lieblingspflrſiche 192 Cooledge's Favorite 191 192 45˙ 534 Hyslop Morris Red Malta Late Admirable Lemon Clingstone Binsham Blaue Reineclaude Bleeker's Gage Blue Imperatrice Bruin Gage Coes Late Columbia Cruger’s Scarlet Denniston’s Superb Diaprée Rouge Domine Dull Duane’s Purble French German Prune Green Gage Huling’s Superb Holländische ze Imperial Gage Jefferson Keyser’s Plum Apfelquitte Apple Quince Birnquitte New Upright Regiſter. Seite 192 193 193 193 193 Oldmixon Oldmixon Freestone Prince's Red Rareripe Yeliow Rareripe Pflaumen Lawrence’s Favourite Large Green Drying Marocco Orlean’s Smith’s Prince’s Yellow Gage Prune, Manning’s Long Blue Purple Favourite Purple Gage Quetſche Red Gage Reineclaude Royale de Tours Royale Hative Saint Catherine Smith's Orleans Washington Yellow Gage Zwetſche Quitten. 5 207 207 207 207 Orange Quince Pear-Shaped Quince Portugal Quince Portugieſiſche Quitte Abſchnitt II.—Strauch⸗ und Reben⸗Arten. Feigen. Angelique Brown Turkey Brown Ischia 210 210 2101 Nerii Small Brown Ischia Himbeeren und Brombeeren. Antwerp Red Antwerp Yellow Colonel Wilder Fastolff Franconia Gelbe Antwerpenſche Knevett’s Giant Lawton Blackberry New Roshelle Blackberry Rothe Antwerpenſche Rieſenhimbeere aus Chili Black Naples Champagne Common Black Fleiſchfarbige oder . Beere Gichtſtrauch Große rothe Holländiſche Boardman’s British Crown Cleworth’s White Lion Collier’s Jolly Angler Cook’s White Eagle Crompton Sheba Queen Early Sulphur Edward’c Jolly Tar Farrow’s Roaring Lion Glenton Green Keen’s Seedling Auguſttraube Black Cluster Bland Burgunder Burgunder Catawba Chasselas Musque Diana Elsinburgh Early Black July Grauer Muscateller Gelbe Chaſſelas Großer Rißling Grizzly Frontignan Jacobstraube Isabella Kleiner Rißling Kümmeltraube Regiſter. Johannisbeeren. Seite 216 Große weiße Holländiſche 215 | Knight’s Sweet Red 216 May's Victoria Red Dutch Schwarze Johannisbeere 216 Schwarze Neapolitaniſche 215 | White Dutch Stachelbeeren. 217 | Leigh’s Rifleman 218| Massey’s Heart of Oak 218 | Melling’s Crown Bob 218 Part's Golden Fleece 218 Red Warrington 218 | Sounder’s Cheshire 218 Wellington's Glory 218 White Honey 218 | Woodward’s Whitesmith 218 Yellow Ball Weinreben. 233 Le Cour 232 Lenoir 235 Missouri 232 Musk Chasselas 233 Muscateller 234 | Ohio 233 | Rother 235 | Rößling 235 | Royal Muscadine 233 | Schloß Johannisberger 234 | Schwarzer 233 | Schwarzer frühzeitiger 234 Weißer Muscateller 234 Weiße Muscatellentraube 233 | Weiße Teneriffe 234 Weiße Chaſſelas 234 White Frontignan 2341 White Rissling Regiſter zum Blumengarten. A. Deutſche Namen. Seite Acazie 245 Adenandre 251 Adonisröschen 252 Affodill 275 Agave 253 Ageratum 254 Akeley 271 Alant | 376 Alantwurzel, ſ. Alant. Alkannawurzel, ſ. Ochſenzunge. A große, ſ. Agave. Alo 255 Alpenglöckchen 497 Alpenroſe 454 Alſtrömerie 257 Amaranth 259 Amaryllis 260 Ammobium 263 Anemona 266 Anoda 267 Andromeda 265 Artanema 274 Af n 310 Aſtblume 314 Aſter 275 Athanaſie 277 Aucuba 278 Aurikel, ſ. Primel. Ausgebreiteke Prachtblume, ſiehe Californiſche Primel. Ayenie 278 Azalie 278 Baldrian. Balſamapfel 414 gebe,. Garbe. Balſamine 281 Bandgras 434 Bärenkraut 248 Bärie 281 Bärohr 272 Bartfaden Bartonie Bauchblume Bauernſenf Beinſame Benedictenkraut, ſ. Nelken wurz. Bertramwurz Birnſtrauch Blaſenſtrauch Bleiwurz Blumenbachie Blumenrohr Blutblume Bohnen baum Braunwurz Breitfaden Breitnarbe Brennende Liebe, ſ. en Browallie Buchsbaum Bulkiskraut Cactus Cajaputbaum Californiſche Primel Camellie Capucinerkreſſe. Chamille Chineſiſche Roſe, |. Hibiscus. Chironie Chorizema Chryſanthemum, ſ. Shamile. Ciſtenroſe Citronenbaum Clarkie Clethra Cobãa Collinſie Collomie Commeline Correa (536) Cosmos Cyrille Dahlie Dickblatt Diptam Doppelſcheibe Dotterblume, ſ. Trollblume. Drachenkopf Drachen wurz Drüſenträger Dünnröhre Ehrenpreis.“ Eibiſch Eibiſch, ſ. Hibiscus. Eiſenhut Eiſenkraut. Eiſenmaß Eiskraut, ſ. bias. Engelblume, ſ. Trollblume. Enzian Erdbeerſpinat Erdrauch Erdſcheibe. Eſchſcholtzie Eutoca Feigbohne, ſ. Lupine. Fenzlia Ferrarie Fette Henne, ſ. Dickblatt. 297 Fingerhut Fingerkraut Flachs Flammenblume Flieder. Flockenblume Frauenflachs Frauenſchuh Frauenveil, ſ. Nachtviole. Fuchſie Juchsſchwanz, ſ. Amaranth. Gaillardie Galaxie Garbe Gardenie Gauchheil Gaultherie Gilgen, ſ. Prachtlilie. Gilie Ginſter Gaänſeblümchen Regiſter. 537 Seite Seite 322 Gänſediſtel 498 326 Gänſekraut : 272 327 Gauklerblume Zn mer; 412 323 | Geisblatt, Ger Ph HIN 398 336 Geisraute“ 352 337 Georgine, ſ. Dahlie. Gewürzſtrauch 2 338 Glanzgras, |. Bandgras. 290 Glockenblume 296 252 Gloxinie 398 389 Glycine 359 Golddiſtel 491 258 Goldlack 302 Goldruthe 498 250 Gorterie 361 Götterblume 338 411 Göttergeruch 332 Granatbaum 449 Grasblume, ſ. Nelke. 354 Grasnelke, ſ. Nelke. 84 Haberwurzel 491 50 Habichtskraut 367 Hahnenkamm 300 343 Hahnenkamm, ſ. Korallenbaum. 373 346 Hahnenkopf 362 Halbblume 365 346 Halskraut 507 347 Hauswurz 492 Hebenſtreitie 361 337 „ Lonicere. N 442 Hederich 342 395 Haide 341 436 Heiligenpflanze 487 504 Hibiscus 366 301 Hornmohn 358 394 | Hortenfie 367,3 325 | Hoa 367 Huflattig. 349 Hundszahn 343 Hundszunge 325 351 Hyacinthe 368 352 Hypocalyptus 374 249 Jasmin 374 353 Jasmin, Wilder. 264 Johanniskraut 373 353 Judenkirſche 437 Jungfer in Haaren, ſ. 2 Jupitersbart, ſ. Wollblume. Juſticie 379 Ixie 380 538 Kaiſerkrone, ſ. Schachblume. Kalmie Kammſame Katzenpfötchen, ſ. Ruhrkraut. Kehrblume Kellerhals, ſ. Seidelbaſt. Kennedie Klee Knautie Knöterig Knotenblume Königskerze. ilen baum Kranichſchnabel Kreuzkraut Kugel amaranth Kugeldiſtel Lablab-Faſel Lachemalie Lack, ſ. Goldlack. Lagerſtrö mie Lantana Laſtheine Lauch Lavatera Lavendel Leberblume, ſ. Anemone. Leberbalſam, ſ. Garbe. Lein, ſ. Flachs. Leinkraut, ſ. Frauenflachs. Leucoje, ſ. Knotenblume. Levkoje Lilack, ſ. Flieder. Lilie Lobelie Löwenmaul Lonicere Loosbaum Lorbeere Lungenkraut Lupine Lychnis Lyſimachie Magnolie Mahernie Malope Malve Mandelbaum Mannstreu Männerſieg Regiſter. Seite Selte Marienblümchen 283 380 Märzblümchen, ſ. Anemone. 399 Märzglödlein, ſ. Knotenblume. Maßliebe 283 252 Maurandie 407 Maiblümchen 319 381 | Meezwiebel -- 489 509 Meliſſe 408 382 | Melittig 408 441 Mexicaniſche Lilie, ſiehe Ama⸗ 390 ryllis, Mohn 428 343 Monarde 414 430 Mondviole 400 493 Monſonie 415 360 Morina 415 339 Mutterkraut, |. Bertramwurz. 338 Myrthe 416 382 Nabelkraut 322 Nachtkerze 422 . 383 Nachtſchatten 497 384 Nachtviole a 365 385 Narziſſe 417 255 Naſturtium, ſ. Capueinerkreſſe. 388 Natterkopf 339 387 Nelke 332 Nelken wurz 356 Nicander, ſ. Tollkraut. Nierembergie 421 Nigelle 421 Nolane 422 304 Ochſenzunge 264 Odermennig 254 391 Oleanderbaum 419 396 | Orangenbaum. 271 | Dfterlugei - 275 398 | Palmenlilie, ſ. Yuffa. 316 | Pantoffelblume 288 387 Päonie 427 448 Papierblume 520 400 | Pappelroſe, |, Eibiſch. 402 | Pappelroſe, ſ. Lavatera. 403 Paſſionsblume 429 403 Pechſamen 438 405 Peltſchen 321 405 Pentapetes 432 406 Perlſtrauch. 263 Peſtwurz 286 342 | Petunie 433 278 1 Tigerblume. 5 n, e 2 en 9 - Kar N ea 2 Bis. 7 Pi F; ur Regiſter. Seite , Wilder, ſ. Seivel- alt, Pfeifenſtrauch 434 Pfriemen 499 Phlomis 435 Pillenbaum 315 Pippau 323 Platterbſe 385 Podolepis 440 Pommeranzenbaum. Päortulack 442 Prachtlilie 428 Prachtſcharte 390 Primel 443 Rachenlilie 270 Ramondie 451 Ranunkelſtrauch, ſ. Sattkraut. Ranunkel 451 Raſſelblume 299 Reiherſchnabel 342 Reſeda 453 Rhade 254 Rhaponticum 453 Rhodanthe 454 Rindsauge 285 Ringelblume, Valentiniſche 264 Ringelblume 289 Ritterſporn 331 Roſe 456 Roſenartiger Hibiscus, ſ. Hibis⸗ cus. Rosmarin 482 Rubinie 455 Rudbeckie 483 Ruellie 483 Ruhrkraut 359 RNuſſelie 483 Saflor 299 Safran 324 Salat, Ausdauernder 383 Salbey 484 Salpigloſſis 483 Sammetblume 505 Sammetpappel. Sanvitalie 487 Sattkraut 320 Saubrod 324 Sauerklee 425 Scabioſe 488 Schafgarbe, ſ. Garbe. Schampappel— Schachblume = Eu, Schiefblatt Schildblume Schlotter, ſ. Judenkirſche. Schmucklilie Schneeball. Schneegl 9 Schneelilie, ſ. Knotenblume. Schwal benwurz 2 Schweinsrüſſel Schwertlilie Sedum Seidelbaſt Seifenkraut Sida Siegwurz Silene. Sinngrün. Sinnpflanze Sockenblume Sogalgine Sommermalve, ſ. Anoda. Sommerpappet, ſ. Lavatera. Sonnenblume Sonnenflügel Sonnenfreund Sonnenwende Spaltblatt Spaltblume Spaniſche Wicke, ſ. Platterbſe. Sparmannie Sperrkraut Spielmannie Spierſtaude Spigelie Spindelkraut Spornblume Springgurke, ſ. a Stachelmohn Stapelie Stechapfel Steifling Steinbrech Steinkraut St. Petersſtrauch, ſ. Perlen, Sterndolde Stevie; Stöchaskraut, ſ. Lavendel. Stockroſe, ſ. Eibiſch. —— —— ——————————————— ͤ ꝶŔVÜ—à.eS—— — ͤꝓ[—.n— nn — — 539 Seite 249 347 282 308 Veil, ſ. Goldlack. 540 Regiſter. Seite Storchſchnabel 355 | Belthermie Strahlkopf 277 Vergißmeinnicht Strohblume 340 Viole, ſ. Goldlack. Strohblume, ſ. Papierblume. Viola, ſ. Nachtviole. Südſeemyrthe 9 Vogelmilch — Sumpflilie 406 Volkameria, ſ. Loosbaum. Süßbohne, ſ. Glyeine. Walderbſe — Ta back 420 Waldrebe Taglilie 364 Wanzenblume Tauſendſchön 283 Watſonie Tazette, ſ. Narziſſe. Weidenröschen Thunbergie 506 Wicke. Tigerblume 507 Wieſenraute Todtenblume, ſ. Sammetblume. Winde, Dreifarbige Tollkraut 278 Wolfsbohne, ſ. Lupine. Tradescantie 508 Wolfsmilch Tragant 276 Wollbaum Trichtenfreund 419 Wucherblume Trichterwinde 377 Wunderbaum Trollblume 509 Wunderblume Tuberoſe 440 Jukka Tulpe 511 Zaſerblume Tutenmalve 249 Zaunblume Veilchen. Zieſt, ſ. Bulkiskraut. Zinnie Regiſter zum Blumengarten. B. Engliſche Namen. Seite Seite Acacia 245 Barren-Wort 341 Acanthus 248 | Bartonia 282 Achania _ 249 | Bay-Tree 387 Adam’s Needl 521 | Bee-Larkspur 331 Adenandra 251 | Begonia 282 Adenophora 252 Bell Flower 296 Aeolanthus 252 | Birth-Wort 273 African Lily 253 Bitter-Vetch 424 Agave 253 | Bladder-Senna 318 Ageratum 254 Blazing-Star i 390 Agrimony 254 | Blessed-Thistle, s. Golden Thistle. Aloe 255 Blood-Flower 361 Alstroemeria 257 | Blue Bottle, s. Centaurea. Alyssum 259 | Blumenbachia 284 Amaranthus 259 | Box-Tree 285 Amaryllis 260 Brompton-Stock-Gilly-Flower. Ammobium 263 | Broom, s. Genista in lateiniſch 353 Anagallis 264 Broom, s. Spartium in latetniſch 499 Andromeda 0 265 Browallia 284 Anemone 266 | Brugmansia, s. Thorn-Apple. Anoda 267 | Bugloss 264 Anthericum 270 | Buttercups, s. Ranunculus. Antholyza 270 | Cactus 286 Arctotis 272 | Calceolaria 288 Argemone 273 | Californian Primrose 508 || „Asclepias carnosa, s. Hoya. | Caliopsis, s. Coreopsis. | ” Ash-Wort 310 | Calumbine 271 Asphodel 275 Calycanthus 291 Aster, s. Star-Wort 275 Camellia ; 291 Athansia 277 Campanulla, s. Adenophora. Atractylis 277 | Canary-Grass, s. Riband-Grass. Ayenia 278 | Canterbery-Bell, s. Bell-Flower. Azalea 278 | Cape-Jasamine 353 Bachelor's-Buttons 360 Cardinal-Flower, s. Lobelia. Baeria 281 | Carnation, s. Pink. Balm 408 | Castoroil-Plant 455 Balm, s. Oswega Tea. Catananche 299 Balm, s Melittis. Catchfly. Balsam 281 | Centaurea 301 Balsam-Apple 414 ( Centranthus 301 3 * (541) X ; \ 542 Regiſter. | Seite Seite Chamomile 267 Erynge 342 Chelone 2308 Erysimum 342 China Pink, s. Pink. Erythrina 343 Chironia 308 | Eschholzia 343 Chorizema 309 | Eternal-Flower, s. Gnaphalium Chrysanthemum, s. Chamomile. in lateiniſch 520 Chrysanthemum, s. Chrysanth. Eternal - Flower, s. Xeranthe- in lateiniſch 310 mum in lateiniſch 359 Cinquefoil 442 | Euphorbia 344 Cladanthus 314 | Eutoca 316 Clarkia 314 Everlasting-Flower, s. Eternal- Clematis 314 Flower. Cleome 315 | Feather-Hyacinth, s. Hyacinth. Clethra 316 | Fenzlia 346 Cobaca 317 | Ferraria 347 Cockscomb 300 | Fig-Marigold | 408 Collinsia 317 |Fig-Wort 2. „ Collomia 317 Hag Ne v7 A 1 Colt's-Foot. Flax 395 Commelina 318 | Flos-Adonis, s. hene s Eye. Common Orpine, s. Stone-Crop. Flowering Almond 263 Convolvulus 379 Flowering Porcelain 442 Corchorus 320 Flower de Luce, s. Flag. Coreopsis 320 | Flowering Lettuce 383 Corn-Flag, s. Sword-Lily. Forget-me-not 416 Correa 321 Four o’Clock, s. Marvel of Peru. Cosmos 322 | Fox-Glove 397 Cowslip 338 | Fraxinella 336 Cranes-Bill 355 French Pink, s. Centaurea. Crassula 323 Fritillary 347 Crepis 323 | Fumitory 350 Crocus 324 | Gaillardia 3 Crotalaria 374 | Galaxia 3555 Cypress Vine, s. Morning Glory. Garlick _ 254 Cyrilla 326 | Gaultheria | 333 Cytissus 326 | Gentian 354 Dahlia 327 | Geum 356 . Daisy. Geranium 430 Dames Violet, s. Rocket. Geranium, s. Pelargonium in la- Daphne 329 teiniſch 509 Datura, s. Thorn-Apple. | Gilia % , ID. 356 Day-Lily 364 Globe Fleer, 8. Gorcherus- 30% Devil in a Bush 421 Globe- Flower, S. Trollius in la⸗ Didiscus 337 teiniſch. Diosma 337 | Globe-Thistle 339 Dogs-Tooth-Violet 343 | Gloxinia 398 Dragons Head 338 | Glycine 359 Dutch-Pipe, s. Birth-Wort. Goats-Rue 392 Egyptian Lily 290 | Golden-Rod 498 Elecampane 376 | Golden-Thistle 491 Lady-slipper, s. Balsam. Ladie’s-slipper Lantana 325 384 Larkspur, s. Bee-Larkspur. % — Regiſter. 543 Seite Seite "Gold-Tree 278 | Lasthenia 385 Gorteria 361 | Laurel, s. Rose-Bay. Grape-Myrtle 383 | Laurus-Tinus, s. Viburnum in Greek-Valerian 440 | lateinisch. Groundsel 493 | Lavatera 388 Houseleek Lavender 387 Hawkweed 367 | Lavender-Cotton 487 Heath 341 | Lemon-Tree 311 Hebenstreitia 361 | Lemon scented Verbena, s. Ver- Hedge Nettle 5001 bena. Hedysarum 362 | Leptosiphon 389 Heliophila 363 | Leucojum 390 Heliotrope 363 | Lilae 504 Helipterum 364 | Lily of the Valley 349 Hepatica, s. Anemone, Lily 391 Heron’s Bile 342 | Lions-Tail, s. Oswega Tea. Hibiscus 366 | Lisianthus 396 Hollyhock 258 | Lithospermum 396 Honesty 400 | Lobelia 396 Honey-Suckle 398 | Locust-Tree 455 Horn-Poppy 358 | Loose-Strife 463 Horsea 365 Lophospermum 399 Hounds Tongue 325 Love in a Mist, s. Devil in & Houseleek 492 Bush. Hoya 367 | Lung-Wort 448 Humble Plant, s. Sensitive Plant. Lupin 400 Hyacinth 368 | Lychnis 402 Hyacinth Bean 338 Magnolia 403 Hydrangea 367 | Mahernia 405 Jacobea, s. Groundsel. Malabar Nut, s. Justicia. Jameson-Weed, s. Thorn Apple. Malope 405 Japanese-Pear 450 | Mallow 406 Jasmin 374 | Marica 406 Ice-Plant, s. Fig-Marigold. Marygold, s. Anacyelus in latei⸗ Immortals 340] nid 264 Indian Shot 297 | Marigold, s. Tagetes in latei⸗ John’s Wort 373] nid 505 Justicia 379 | Marvel of Peru 413 Ixia 380 | Master- West 277 Kalmia. Matricar 450 Kennedia 381 | Maurand:a 407 Kidney-Vetch 271 | Meadow-Rue 506 Knautia 382 | Meadow-Sweet, s. Spiraea. Laburnum, s. Cytissus. Melaleuca 407 Lachenalia 382 | Melittis 408 Ladie’s Ear-drop 349 | Metrosideros 411 Mexican Tiger-Flower, s. Tiger- Flower. Mezereum, s. Daphne. Mignonette 453 544 Regiſter. Seite Seite Milfoil 249 | Purple Sweet Suitan, s. Centau- Milk-Vetch 276| rea. Moccasin, s. Ladies-Slipper. Pyrethrum, s. Matricarium. Mock-Orange. Ramondia 451 Monkey-Flower 412 Ranunculus 451 Monsonia 415 Red-flowering Locust, s. Locust- Morina 415 Tree. Morning-Glory 377 | Rhaponticum 453 Mourning-Widow, s. Scabious. Rhodanthe 454 Mullein. Riband-Grass 434 Muscary, s. Hyacinth. Rigidella 455 Myrtle 416 Rocket 365 Nasturtium. Rock-Rose 311 Navel-Wort 322 Rose 456 Nemophila 419 | Rose-Acacia, s. Locust-Tree. New-Zealand Tea, s. South-Sea- Rose-Bay | 45⁴ Myrtle. Rose-Campion 254 Nicandra 287 Rosemary 482 Nierembergia 421 | Rudbeckia 483 Night-Shade 497 | Ruellia 483 Nolana . 422 | Russelia 483 Oleander 419 | Saflow 299 Orange-Tree, s. Lemon-Tree. Sage 484 Oswega Tea 5 414 Sage-Tree 435 Ox-Eye 285 | Salpiglossis 483 Paeony 427 | Sanvitalia 487 Passion-Flowel 429 Satin-Flower. Peas 385 | Saxifrage 488 Pentapetes 432 | Scabious 488 Pentastemon 432 | Schizanthus 488 Periwinkle. Schizopetalum 489 Persicaria 441 Scorpion-Senna 321 Petunia 433 Scorzonera 491 Pheasanth's Eye 252 Sea Daffodil 428 Phlox 436 Sea-Lavender. Pink 332 | Sensitive-Plant 411 Pittosporum 438 | Sida 494 Platystemon 438 | Sisyrinchium - 496 Platystigma 439 Snap Dragon 271 Plumbago 439 Snow-Ball, s. Viburnum in la⸗ Podolepis 440 teiniſch. Polyanthus 417 Snowberry. Polyanthus, s. Primrose. Snowdrop 352 Pomegranate 449 | Snow-Flake, s. Leucojum. Poppy 428 | Soap-Wort 487 Pretty by Night, s. Marvel of Sogalgina 496 Peru. Soldanella 497 Pride of the Meadow, s. Spiraea. South-Sea-Myrtle 389 Primrose 443 Soy -Bread 32 Prince’s Feathers, s. Amaranthus. Sow- Thistle 498 nenn Regiſter. Seite Sparmannia 498 Speedwell. Spielmannia 499 Spiraea 500 Spider-Wort 508 Spurge, s. Euphorbia. Squill 489 Stapelia 501 Star of Bethlehem 423 Star-Wort. Stevia. Stock-Gilly-Flower, s. Tenweek's Stock-Gilly-Flower. 545 Seite Tree-Cypress, s. Gilia. a Tree-Primrose 422 Trefoil 509 Tuberose 440 Tulip 511 Turnsole, s. Heliotrope. Valerian. Veltheimia 514 Varry-Marigold 289 Venus' Looking-Glass, s. Varry Marigold. Venus’ Looking-Glass, s. Bell- Flower. Stone-Crop 492 Verbena 516 Strawberry-Spinage 284 | Vervain, s. Verbena. '' Sun-Flower 362 | Vetch. Spwallow-Wort 274 | Vipers-Buglors 339 ' Sweetscented Verbena, s. Ver- Virgins-Bower, s. Clematis. bena. | Volkameria 5 318 Sweetscented Shrub, s. Caly- Wall-Cress 2 canthus. Wall-Flower 302 Sweet Peas, s. Peas. Watsonia 520 Sweet William, s. Pink. Waxberry, s. Snowberry. Sword-Lily 357 | Willow-Herb 340 Syringa 434 | Wind-Flower, s. Anemone. Tassel-Flower 286 | Winter-Cherry 437 Ten week Stock-Gilly-Flower 304 | Wolfs-Bane 250 Thorn-Apple 330 | Wood-Sorrel 425 Throat-Wort 507 | Worm-Grass 499 Thunbergia 506 | Yellow Sweet Sultan, s. Centau Tiger-Flower 507 rea. | Toad-Flax 394 | Zaffer 299 Tobacco 420 Zinnia 521 Touch me not, s. Balsam. | \ DE a 2 > = SL Deacidified using the Bookkeeper process. Neutralizing agent: Magnesium Oxide Treatment Date: September 2012 preservation Technologies | A WORLD LEADER IN COLLECTIONS PRESERVATION | | \ 1 111 Thomson Park Drive 1 Cranberry Township, PA 16066 | | (724) 779-2111 Dr 2 9 Res 4 — ifi 17389155