| | Boun.Dn /938 Hibrarp of tbe Museum OF COMPARATIVE ZOÖLOGY, AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. HFounded bp private subscription, in 1861. The gift of ALEX. AGASSIZ. IN0..,12,822 PR e Ne u DEm Da Tanır MLHR IT A LAN Fr 1143 N F EN ar A 24 AL a 1 ARE h i NR Y 5 2 ner 27 { 4 1 } h F M yı £ f 4 Mi s DI 1% ‘ [ j | ih | W) Ra Ü | 2090 y & er / ‚ h | 13 107 | \ ) Ay Aa + A. ECKER’S uno R. WIEDERSHEIN’S IRORER ANATOMIE pes FROSCHES. MAY 12 1897 AUF GRUND EIGENER UNTERSUCHUNGEN DURCHAUS NEU BEARBEITET VON Dr. ERNST GAUPP, MAY 18 1887 a PRIVATDOCENT UND PROSECTOR AM VERGLEICHEND ANATOMISCHEN INSTITUT ZU FREIBURG IM BREISGAU. ERSTE ne LEHRE VOM SKELET UND VOM MUSKELSYSTEM. MIT 114 MEIST MEHRFARBIGEN IN DEN TEXT EINGEDRUCKTEN ABBILDUNGEN. DRITTE AUFLAGE. Pr { 24 Da ve 71 828 BRAUNSCHWEIG, DRUCK UND VERLAG VON FRIEDRICH VIEWEG UND SOHN. 83.6, ANKUÜNDIGUNG. Seit ihrem ersten Erscheinen ist Ecker’s und Wiedersheim’s „Anatomie des Frosches“ im anatomischen, physiologischen und zoo- logischen Institut wohl eben so unentbehrlich geworden, wie das Thier selbst, das sie behandelt. Die neue Bearbeitung derselben konnte somit auch in erster Linie nur den schon früher ausgesprochenen Zweck im Auge behalten: „Allen denen, welche dieses unentbehrliche physiologische Hausthier zu wissenschaftlichen Zwecken benutzen, den Physiologen, Aerzten und Studirenden als ein Leitfaden bei ihren physiologischen und histologischen Arbeiten zu dienen, vermittelst dessen sie in dem zu bearbeitenden Material sich orientiren und ein zeitraubendes und oft nicht einmal dem Zweck genügendes Nachschlagen in der Literatur ersparen können.“ In diesem Sinne ist zunächst die hier vorliegende erste Abtheilung umgearbeitet worden. Es wurden vor Allem Text und Abbildungen der früheren Bearbeitung am Öbjecte selbst genau revidirt, irrthümliche Angaben richtig gestellt, Lücken ausgefüllt und so versucht, das Buch den Anforderungen, die man an eine descriptiv-anatomische Monographie stellen muss, hinsichtlich der Genauigkeit und Vollständigkeit immer mehr zu nähern. Daneben wurden aber, und dies soll auch in den folgenden Abtheilungen geschehen, mehr als bisher die anatomischen Thatsachen unter functionellem Ge- sichtspunkte betrachtet, und schliesslich sind auch, wo es wünschens- werth erschien, vergleichend-anatomische Bemerkungen eingefügt worden. Um hierbei die Uebersichtlichkeit zu wahren und den Umfang des Buches nicht zu gross werden zu lassen, wurde von der Verwendung kleinen Druckes ausgiebig Gebrauch gemacht. Dass in der „Muskel- lehre* die Angabe von Function und Innervation den einzelnen Muskeln gleich beigefügt worden ist, dürfte wohl allseitig nur erwünscht sein. Die alte Eintheilung des Werkes soll zunächst beibehalten werden; die zweite Abtheilung wird demnach Nerven- und Gefässlehre, die dritte die Eingeweide und Sinnesorgane enthalten. A. ECKER’S uno R. WIEDERSHEIM’S ANATOMIE DES FROSCHEN. ERSTE ABTHEILUNG. LEHRE VOM SKELET UND VOM MUSKELSYSTEM. Holzstiche aus dem xylographischen Atelier von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunschweig. N A. BCRER’S un R. WIEDERSHEIWS ANATOMIE DES FROSCHEN. AUF GRUND EIGENER UNTERSUCHUNGEN DURCHAUS NEU BEARBEITET VON Dr. ERNST GAUPE, PRIVATDOCENT UND PROSECTOR AM VERGLEICHEND ANATOMISCHEN INSTITUT ZU FREIBURG IM BREISGAU. ERSTE ABTHEILUNG. LEHRE VOM SKELET UND VOM MUSKELSYSTEM. MIT 114 MEIST MEHRFARBIGEN IN DEN TEXT EINGEDRUCKTEN ABBILDUNGEN. DRITTE AUFLAGE. BRAUNSCHWEIG, DRUCK UND VERLAG VON FRIEDRICH VIEWEG UND SOHN. 15829. 6, Alle Rechte vorbehalten. ROBERT WIEDERSHEIM WIDMET DIESE NEUBEARBEITUNG MAY 12 1897 DER „ANATOMIE DES FROSCHES" DER VERFASSER. VORWORT ZU DER NEUEN BEARBEITUNG. Aıs vor zwei Jahren die Aufforderung der Verlagsbuchhandlung Friedr. Vieweg & Sohn an mich erging, eine neue Auflage von A. Ecker’s „Anatomie des Frosches“, und zwar zunächst der zweiten Abtheilung derselben, in Angriff zu nehmen, war es mir bald klar. dass eine gänzliche Neubearbeitung des Werkes nöthig sei, die vor allem mit dem ersten Theile anzufangen habe, nicht nur, weil dieser an vielen Stellen besonders revisionsbedürftig war, sondern auch, weil Einheitlichkeit in der sachlichen Darstellung und den Anschauungen in allen Theilen wohl eine der unerlässlichsten Forderungen ist, die ein Buch wie das vorliegende zu erfüllen hat. Die Verlagsbuchhandlung ging bereitwilligst auf meine diesbezügliche Vorstellung ein, und es ist mir ein Bedürfniss, ihr hierfür, wie für das grosse Entgegenkommen meinen Wünschen gegenüber, und für die Liberalität, mit der sie die Herstellung der vorliegenden, ein ganz neues Buch repräsentirenden, ersten Abtheilung ins Werk gesetzt hat, hiermit auch öffentlich meinen wärmsten Dank auszusprechen. Ein Vergleich der vorliegenden neuen Bearbeitung mit der früheren Auflage des Werkes wird leicht ergeben, dass in der That nur sehr wenig von dem alten Buche übrig geblieben ist. Ich halte es daher für nöthig, kurz die Gesichtspunkte klar zu legen, die mich bei der neuen Bearbeitung geleitet haben. In erster Linie war es derselbe, den auch Ecker bei der ersten Auflage verfolgte: eine descriptive Anatomie des einheimischen Frosches zu geben. Um ihm zu genügen, habe ich eine genaue Revision der Ecker’schen Angaben am Objecte selbst vorgenommen, Irrthümer verbessert, Unvollkommenes ergänzt und so viel als möglich Zuverlässigkeit und Genauigkeit der Angaben angestrebt. Dass dabei die Darstellung oft sehr viel ausführlicher wurde als früher, war VII Vorwort zu der neuen Bearbeitung. nicht zu umgehen; schliesslich ist aber wohl in einer anatomischen Monographie, die in erster Linie als Nachschlagebuch beim praktischen Arbeiten dienen soll, zu grosse Ausführlichkeit weniger störend als aphoristische Kürze. Während ich aber so die ursprüngliche Bestimmung des Buches vor Allem im Auge behielt, habe ich nach anderer Richtung hin die Grenzen, die sich Ecker seinerzeit gesteckt, wesentlich überschritten, indem ich physiologische und vergleichend -anatomische Gesichts- punkte mehr zur Geltung kommen liess. Die Berücksichtigung der Function, des Werthes der einzelnen anatomischen Einrichtungen für das Individuum, schien mir in einer Monographie wie der vor- liegenden untrennbar von der Beschreibung der anatomischen That- sachen überhaupt. Daneben konnten aber, über der physiologisch- individuellen Betrachtung, die morphologischen Gesichtspunkte der vergleichenden Anatomie nicht ausser Acht gelassen werden. Schon wegen der zu wählenden Nomenclatur war eine Berücksichtigung derselben nothwendig. Denn dass die Nomenclatur in der Anatomie der Thiere eine vergleichende sein muss und dabei den Ergebnissen der morphologischen Forschung Rechnung zu tragen hat, gewisser- maassen schon ein kurzer Ausdruck der morphologischen Thatsachen sein muss, scheint mir unabweisbar. Freilich ergab sich hier gleich bei der Muskellehre die grosse Schwierigkeit, dass das Bestreben, den historischen Standpunkt einzu- halten, d.h. eine morphologisch begründete Nomenclatur zu gebrauchen, nur mit Mühe in Einklang zu bringen ist mit dem Bedürfniss der praktischen Bequemlichkeit, das die Bildung langer, wenig bequemer Namen durch Nebeneinanderstellung von Ursprung und Ansatz, wie sie für die morphologische Betrachtung die geeignetsten sind, möglichst zu vermeiden gebietet. Mit diesem Bedürfniss musste ich aber ganz besonders rechnen. Eine Vereinigung beider Gesichtspunkte scheint mir indessen möglich, und zwar dadurch, dass man kurze Nomina appellativa, vor Allen die der menschlichen Anatomie, als Collec- tivnamen, und gewisse Hauptmerkmale, die dem ursprünglichen Träger eines Namens zukommen, zur Umgrenzung eines ganzen Systemes, einer Gruppe, verwendet, wie das im Princip schon Für- bringer bei den Schultergürtelmuskeln gethan hat. Diesen Gesichtspunkten folgend habe ich in dieser ersten Ab- theilung an den Stellen, wo die früher verwendete, meist noch auf Uuvier zurückzuführende Nomenclatur offenkundig unrichtig war, Vorwort zu der neuen Bearbeitune. IX eine neue gebraucht. Bei einigen Capiteln konnte ich mich dabei an Specialarbeiten halten, so bei den Schultergürtelmuskeln an Für- bringer’s bekannte Arbeiten; bei anderen fehlten derartige Anhalts- punkte. Ob ich mit den von mir selbst neu gewählten Namen überall das Richtige getroffen habe, lasse ich dahingestellt, — wer selbst in speciellen Capiteln, wie z. B. der Schenkelmusculatur, gearbeitet hat, wird die Schwierigkeiten kennen und würdigen, die sich hier entgegen- stellen. Der Natur der Sache nach ist es ja überhaupt unmöglich, schon jetzt überall die morphologisch richtige Bezeichnung zu gebrauchen. Trotzdem, und obgleich ich mir sagen musste, dass es dem experi- mentirenden Physiologen für die meisten seiner Zwecke gleichgültig sein wird, ob ein bisher gebrauchter Name eine morphologische Unrichtigkeit ausdrückte oder nicht, dass für ihn vielmehr die Aende- rung einer traditionellen Bezeichnung zunächst nur eine praktische Unbequemlichkeit im Gefolge haben muss, glaubte ich doch der Revision der Nomenclatur nicht ganz aus dem Wege gehen zu dürfen, da die „Anatomie des Frosches“ ja im anatomischen und zoologischen Laboratorium mindestens ebenso viel gebraucht wird, wie im physio- logischen. Ich habe mich somit bemüht, Einseitigkeit des Standpunktes zu vermeiden, und wenn auch für den Augenblick oft noch nicht mehr möglich ist, als physiologische und morphologische Thatsachen neben einander zu stellen, so ist dies doch zunächst nöthig zur Erreichung des Zieles, an dem vergleichende Anatomie und vergleichende Physio- logie das gleiche Interesse haben: der Erklärung der morphologischen Thatsachen durch die Physiologie. Die bildlichen Darstellungen habe ich einer genauen Durchsicht unterzogen, und wie von dem früheren Text, in dieser ersten Abtheilung wenigstens, kaum zwei Zeilen unverändert geblieben sind, so hat auch der figürliche Theil eine völlige Umgestaltung erfahren. Theils sind dabei ganz neue Abbildungen hergestellt worden, so vor Allem die Abbildungen des Hand- und Fussskeletes und der Hand- und Fuss- muskeln, die noch in Breslau von dem leider inzwischen verstorbenen Universitätszeichner Herrn Zenker in vortrefflicher Weise ausgeführt wurden, theils habe ich selbst unter Zugrundelegung alter Ecker’-. scher Figuren neue Vorlagen nach dem Präparat hergestellt. Ein Vergleich der neuen Muskelabbildungen mit den alten wird leicht ergeben, dass gewöhnlich nicht viel mehr als die alten Umrisse benutzt worden sind. An Stelle der alten, wenig bequemen Figuren- “ x Vorwort zu der neuen Bearbeitung: erklärung durch Buchstaben habe ich soviel wie möglich Abkürzungen verwendet, die unmittelbar verständlich sind. Noch möchte ich bemerken, dass die von George Haslam besorgte englische Ausgabe der „Anatomie des Frosches“ (The Anatomy of the frog, Oxford 1889), die im zweiten und dritten Theil von dem Uebersetzer sehr werthvoll bereichert und zum Theil umgearbeitet worden ist, die gebührende Berücksichtigung finden soll. So habe ich denn von der Erlaubniss, die Ecker selbst in der Vorrede zur ersten Auflage mit dem Worte Soemmering’s gab: „Ich wünschte ein Handbuch zu liefern und seine Einrichtung so zu treffen, dass man künftig an ihm als an einer Basis nach Erforderniss leicht ändern, wegnehmen und zusetzen könnte“ — in ausgedehntestem Maasse Gebrauch gemacht und kann nur den Wunsch hegen, dass das Buch durch die Neugestaltung nichts an praktischer Brauchbar- keit eingebüsst habe. An der Vollendung der „Anatomie des Frosches“ hat seinerzeit Robert Wiedersheim einen hervorragenden Antheil gehabt. So darf ich wohl auch dieser Neubearbeitung seinen Namen voransetzen. Freiburg i. B., im Juni 1896. Ernst Gaupp. INHALT DER ERSTEN ABTHEILUNG. Lehre vom Skelet und vom Muskelsystem. Seite RR a ee ee re urales She rear ee 5 are 1 DV HUSTEN a Rene ch IHN ne ee 5 Historisches. — hana esculenta. — Hana fusca. — Hana arvaliıs. I. Lehre vom Skelet. EHstolopisehen Vorbemerkung... „an 0 aa a ae te Lauten 17 BeSkeles dersshumpiesa ten ee eure oralen Are rer ehe 20 Allsenreine, Hebersicht, 4 1 zo. are ehe we. ) A. Wirbelsaule:.... 7; IE NER NA ENEOEN ASCHE Pr ee: > 21 I. Allgemeine Beschr eibung Ne neun Wirbel. — I. Beschrei- bung der Wirbel im Einzelnen. — III. Steissbein. — IV. Ver- bindungen der Wirbelsäule und Wirbelsäule als Ganzes. — Bau der Wirbel. — Variationen der Wirbelsäule. B2 Brustbemmbildungen, 2... 02°... 2 En ar ee an 30 1. Sternum. — 2. Episternum. — Verbindungen des Sternum und Episternum mit dem Schultergürtel. IE 3Skelettdes Kopien als ler. Sahara 32 Allsemeisie Vebersiecht:.1,.4. 2:08 Sie, „esmck A. 32 Gesammtform. — Zusammensetzung. Specielle Beschreibung der Theile des Schädels ........ 36 1»Czanium und Oberkieferskeleh 372% 2... 2.% 36 AErImordialerbrundlaeera in een sen. 36 a) Occipital- und Labyr inthregion. — b) Orbitalregion. — c) Ethmoidalregion. — d) @Quadratum. B. Belegknochen am Cranium und Quadratum . .... 49 Iralinherlsieferts nn een ae. 55 A: Primordsaler Unterkaeter vs. mıer 2... 0 55 B- Belegknochen des) Unterkiefers :. „2. :: Ber: 56 IS an sembeinkworpel, ice Mmarli-in: « er 57 IV. Atlanto-oceipital-Verbindung. . . -. u ye.. 58 V. Kieterselemka ee la. 06 ee: 59 AI Skelet"der vorderen Brtremstäatı lan... een 59 Allgemeine Uebersicht ........ er re EL 59 A. Skelet des Schultergürtels .... . . 2 1 ME Eee ne 60 Ber Skelet. des Atmen ee el; A RE ne 67 1. Oberarmknochen ...... 2) ER un Lowre 67 Schulterselenkt sn ul I ARTE [62 XI Inhalt der ersten Abtheilung. Dnlinteranmknochenir 2. „u. ee Ellenbosenpelenk ı . „u.a . a. neun SB SENT Sr BEN 2. Verbindungen der Hand . ...... IV. Skelet der hinteren Extremität. ... Allvememe Vebersicht. u. 2 = „2000 A. Skelet des Beckengürtels . ....... B’>SkeletadestBeines.#. ©... al. kr 1. Oberschenkelknochen. . . ...... Hinitselenk,. u aa 20 ee 9. Unterschenkelknochen . ....... Kmegelenk.i 4... alle See ee GE IT ee a ao II. Lehre vom Muskelsystem. 1. Muskeln des’kumpfies vo. .nr..r Ar Muskeln"des Rückens 2) 2. rue. Allgemeine Uebersicht .. ....... Be, Letegsiwie (50 eu tn te Mae slide car Zub ielıe Nee “2,0 fegnie ceßfler. se, jeWike rent erniickel Ta Am ae re ern N A Te etigle a) Oberflächliche Schicht: Gliedmaassenmuskeln des Rückens b) Tiefe Schicht: Eigenmuskeln der Wirbelsäule. ..... BMuskelnder@Brust? ua. Sr MM. cutaneus. pectoris... ie 0 . ke Muskeln an dem ventralen Abschnitte des ®.2Muskelnfdes Bauchess ee, Ve Her te ie, Modimeuzee Schultergürtels I. Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend ....... A. Senker des Unterkiefers . ..:..». B. Heber des Unterkiefers . .. . -.... ni .0. | seinayen lesiseniherergien C. Muskeln des Mundhöhlenbodens und des Zungenbeinknorpels III. Muskeln der vorderen Extremität .. A. Muskeln des Schultergürtels. . -... . . Eigenmuskel des Schultergürtels . . . [u SoE &tım. ziehen en tt. ass es 2. Muskeln am Vorderarme.. .... RO FE EEE . Muskeln, die vom Stammskelet zum Schultergürtel ziehen . Muskeln, die vom Schultergürtel zum Ober- oder Unter- Ce Ve ya er a ET a Ale te) Ye 0) Keie Fee IV. Muskeln der hinteren Extremität A. Muskeln am Becken und Oberschenkel . 2. 2 2: 2 22 .2.. Allgemeine Uebersicht. — a) Muskeln am medialen Umfange des Vorderarmes. — b) Muskeln am lateralen Umfange des Vorderarmes. 3 Muskeln an der Hand Allgemeine Webersicht ... . .... 0 sl rn a) Muskeln ander Vola manus . ... . ran b) Muskeln an dem Dorsum manus.. . . : 2 2 2 2.2 .. sie, ee) ke), eier Vet sro ue lerne Allgemeine Vebersicht ... .'. .. . Vo sesrue Eu San 1. Lange Muskeln am Oberschenkel . . . 2... : 2 2.2. .. a) Muskeln am lateralen (vorderen) Umfange des Ober- schenkels. — b) Muskeln am medial-ventralen Umfange des Oberschenkels. — c) Muskeln am medial - dorsalen Umfange des Oberschenkels. Inhalt der ersten Abtheilune. XIII Seite 9. Kurze Muskeln am Oberschenkel . . ... 2. 2...» 155 a) Oberflächliche Schicht. — b) Mittlere Schicht. — c) Tiefe Schicht. B. Muskeln am Unterschenkel und Fusse . .... 22.2... 189 eNuskeilnam Unterschenkel... wear. 189 Allgemeine Uebersicht. — a) Muskeln der Wadenseite. — * b) Muskeln der Streckseite. 2 MISHKElnEÜ RS ran lee e se eo ee ee 195 Nlvememienllebersicht’. 2 2 warn dee, a. 2 195 Dr MurkelnsansdersPlanta, pedise -un.na a: 20 en 196 b) Muskelntan- dem. Dorsum pedıs . ... ,. 2... 2m 214 raveraturszue ersten Abtheilung . . .... wu aa... 200 EINLEITUNG. „Es bedarf wohl heutzutage keiner ausführlichen Begründung mehr, wenn der Anatomie des Frosches ein eigenes Lehrbuch gewidmet wird. Geniesst doch derselbe die zweifelhafte Ehre, das physiologische Hausthier x. 2&. zu sein, das in jedem physiologischen Laboratorium gehalten und auf dem Altar der Wissenschaft alltäglich in Menge geschlachtet wird. Die wichtigsten Lehrsätze der Physiologie lassen sich leicht und schnell nur durch Experimente am Frosch beweisen, und bei jeder neuen Frage greifen wir, um eine Antwort zu erhalten, nach diesem Thiere, das uns immer in Menge zu Gebote steht, durch seine Lebenstenacität sich ganz besonders zu Versuchen eignet und, weil dem Menschen in’der Thierreihe ferner stehend als die Säuge- thiere, auch den mit einer empfindlicheren Gemüthsseite begabten Physiologen zugänglich ist. | So sind diese unglückseligen Batrachier jetzt einem schlimmeren Beherrscher verfallen als dem Storch der Fabel, und ihr prophe- tischer Ausruf im Fröschechor des Aristophanes „deıva yao mEısouEsd«“ !) hat sich reichlich erfüllt. Da sich die Geschichte der wichtigsten physiologischen Ent- deckungen an die Einführung dieses Hausthieres knüpft, so wird es nicht ohne Interesse sein, einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Verwendung desselben zu wissenschaftlichen, insbesondere physio- logischen Zwecken und damit auf die Dienste, die es der Wissenschaft bis jetzt geleistet hat, zu werfen. Swammerdam (geb. 1637, gest. 1685) ist es, welcher, wie Dubois-Reymond mit Recht sagt, „der Physiologie den Frosch, das wichtigste Organ ihrer Untersuchungen, entdeckt hat.“ Derselbe lässt sich?) über unser Thier wie folgt aus: 1) „Schlimmes werden wir zu erdulden haben.“ 2) Buch der ‚Natur, S. 350. Leipzig 1752. Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 1 2 Einleitung. „An den Thieren, die das heisseste Blut haben, ist die Bewegung der Muskeln nicht so merklich oder hält vielmehr nicht so lange an als an Thieren, die mit kälterem Blute begabt sind. Dergleichen sind die Fische und viele andere Wasserthiere, wie auch solche, die sowohl im Wasser als auf dem trockenen Lande leben können. Deswegen habe ich insonderheit mit dem Frosch meine Versuche angestellt. Denn an diesem Thiere sind die Sehnen!) sehr sichtbar und lassen sich leicht entdecken und entblössen.*“ — Die ersten Versuche über Muskelzusammenziehung durch chemische oder mechanische Reizung ihrer Nervenstämme, die Grundlagen unserer heutigen Muskel- und Nervenphysiologie, rühren von ihm her. Auf ihnen hat sich diese im Verlauf von nicht ganz 200 Jahren, von denen aber das erste Hundert kaum durch einen weiteren Fortschritt bezeichnet ist, aufgebaut. Seit dem berühmten Septemberabend des Jahres 1786, an welchem Gal- vani zuerst die Zuckungen der an metallenen Haken an einem eisernen Geländer aufgehängten Froschschenkel beobachtete, bis zum heutigen Tage hat der Frosch für die Lehre von der Erregbarkeit des Nerven und die mit dieser zusammenhängende von dem elektro- motorischen Verhalten desselben fast das alleinige Untersuchungs- material und für die gesammte übrige Nerven- und Muskelphysiologie wenigstens den grössten Theil geliefert. Der Bell’sche Lehrsatz wurde erst dann ein leicht nachweisbarer, als Joh. Müller die be- treffenden Versuche beim Frosch anstellen lehrte, und die Lehre von den Rückenmarksfunctionen überhaupt beruht zum grossen Theil auf Versuchen an diesen Thieren. Ebenso waren es die Froschmuskeln, an denen die Erscheinungen und das Wesen der Muskelzusammen- ziehung von Svammerdam an bis auf Eduard Weber und seine Nachfolger studirt wurden. Aber auch fast alle anderen Gebiete der Physiologie haben wichtige Lehren aufzuweisen, die erst-durch Ver- suche und Beobachtungen am Frosch fest begründet wurden. Ohne die Schwimmhaut desselben [und Kiemen und Schwanz seiner Larven, bei welchen schon Leeuwenhoek?) das wundervolle Phänomen auf das Deutlichste beschreibt] wären”wir vielleicht lange nicht zu einer genügenden Einsicht in das Wesen und die Bedingungen des Capillar- blutlaufs gekommen. Dass sich hierbei auch zuerst die richtigen Ideen über die Bestandtheile des Blutes, welche zunächst und direct 1) d. h. Nerven. 2) Leeuwenhoek, Arcana naturae III. epist. 65 ad. reg. soc. Lond. I, 158. Einleitung. 3 an der Ernährung Antheil nehmen, gebildet haben, ist bekannt. Die Physiologie des Blutes und der Lymphe selbst verdankt sehr wich- tige Thatsachen, wie die nähere Kenntniss der Blut- und Lymph- körperchen, der Coagulirbarkeit des Plasmas, den Untersuchungen am Frosch, und nicht minder haben die Vivisectionen an diesem Thiere die Lehre von der Herzbewegung begründen helfen. — Nicht nur die Physiologie aber ist, wie die angeführten wenigen Beispiele zeigen, dem Frosch zum Danke verpflichtet, auch für die Histologie haben ° die Untersuchungen an demselben manches wichtige Resultat geliefert, ‚und auch für den Unterricht in dieser Wissenschaft ist er ein unent- behrliches Thier geworden. Abgesehen von den schon erwähnten Entdeckungen in Bezug auf die Formbestandtheile von Blut und Lymphe ist es insbesondere der Bau der Nervenröhren, der Ursprung und das peripherische Ende derselben, insbesondere in den Muskeln, das Verhalten derselben in den Ganglien und dann der Bau der Muskelprimitivbündel, deren Kenntniss durch die Verwendung des Frosches mächtig gefördert wurde. Endlich verdankt, was freilich kaum hierher gehört, die Lehre von der Zeugung und Entwickelung, nächst dem Hühnchen, diesem ihre wichtigsten Grundlagen; man denke nur an die Versuche über die Befruchtung von Spallanzani bis Newport, an die Lehre von der Furchung u. dergl. mehr. So haben sich im Laufe der Zeit mehr und mehr die Gebiete gehäuft, in welchen der Frosch, sei es zur Beweisführung für mehr oder minder feststehende Lehrsätze vor Schülern, sei es zur Lösung neuer Fragen, der Beobachtung und dem Experimente unterworfen wird, und dieser Batrachier ist so, wie eingangs erwähnt, das eigent- liche physiologische Hausthier geworden. Dass bei dieser mannigfachen Verwendung eine genauere ana- tomische Kenntniss desselben sehr nöthig ist, liegt auf der Hand; die Mehrzahl der Jünger in der Physiologie beginnt aber ihre Arbeiten, ohne viel mehr als den Nervus ischiadicus und den Wadenmuskel und höchstens noch das Rückenmark mit seinen Nervenwurzeln ober- flächlich zu kennen, und erwirbt sich erst stückweise einige weitere Kenntnisse. Und ein grosser Vorwurf ist daraus nicht zu machen. Die Literatur der Anatomie des Frosches ist so weit zerstreut in Monographien und Zeitschriften, dass das Nachschlagen eine sehr zeitraubende Sache wird. Als überflüssig wird daher der im Folgen- den gemachte Versuch, eine durchaus auf eigene Untersuchungen basirte Darstellung der Anatomie des Frosches zu geben, keineswegs 1* 4 Einleitung. bezeichnet werden können, viel eher ist zu befürchten, dass diese als nicht genügend werde erachtet werden. Diesen Worten, mit denen Ecker 1864 die erste Auflage der „Anatomie des Frosches“ einleitete, ist wenig hinzuzufügen. Da die Bedeutung des Froscheies für die Erforschung der Furchungsvorgänge oben berührt worden ist, so darf darauf hingewiesen werden, wie sehr gerade diese Bedeutung durch Born, Pflüger, Hertwig und vor Allen Roux erkannt und ausgenutzt wurde und wie sie geradezu die Schaffung eines neuen Zweiges der anatomischen Wissenschaft, der „Entwickelungsmechanik“* (Roux), veranlasste. — Die zweifelhafte Ehre, das „physiologische Hausthier x. &&.“ zu sein, wird auch heute wohl dem Frosche nicht streitig gemacht, seine Verwen- dung zu physiologischen Lehr- und Forschungszwecken hat gewiss nicht abgenommen. — Ein Gesichtspunkt, der von Ecker seinerzeit nicht besonders betont wurde und der mir doch einer speciellen Hervorhebung werth erscheint, ist nun aber die ganz allgemeine Be- deutung, die es für unser Verständniss von den thierischen Lebens- äusserungen und den Organen, an die sie gebunden sind, besitzt, einzelne Typen wirklich gründlich und allseitig zu kennen, mit allen besonderen Einrichtungen, allen Anpassungen an bestimmt gegebene Lebensbedingungen, allen Correlationen, die compensatorisch aus- gebildet sind, um eine einheitlich functionirende, allen Anforderungen entsprechende Maschine zu schaffen. Rein äussere Interessen, an die Störungen in den Functionen der Maschine geknüpft, haben bisher nur wenige Organisationen, vor allen die menschliche, in dieser Hinsicht genauer durchforschen lassen, monographische Bearbeitungen anderer Vertebraten sind daher ein entschiedenes Desiderat, und auch von diesem Gesichtspunkte aus, nicht bloss von dem rein praktischen, ein ' Hülfsmittel, eine Erleichterung für andere Forschungen zu bieten, rechtfertigt sich eine „Anatomie des Frosches“. Die Bearbeitung einer solchen muss natürlich, wenn sie jener eben erörterten Aufgabe gerecht werden soll, die physiologische Betrachtung vor allen Dingen bevorzugen. In dieser Hinsicht habe ich bei der vorliegenden Neu- bearbeitung versucht, unbeschadet der Berücksichtigung rein morpho- logischer Gesichtspunkte, einen Anfang zu machen. Einleitung. [don | Systematik. Den Gegenstand der vorliegenden Darstellung bildet ausschliess- lich!) der europäische Frosch in seinen jetzt von den meisten Seiten angenommenen drei deutschen Arten: Rana esculenta L., rana fusca Rösel, rana arvalis Nilsson. Insbesondere ist es die erstgenannte Art, welche der Beschreibung im Allgemeinen zu Grunde gelegt wurde, da dieselbe durchschnittlich eine bedeutendere Grösse erlangt und deshalb als zu physiologischen Zwecken tauglicher bezeichnet werden kann. Doch sind überall, wo sich Verschiedenheiten im Bau zwischen den einzelnen Arten finden, die Unterschiede angegeben, so dass also, wo nichts Besonderes bemerkt ist, die Beschreibung für alle drei Arten gilt. Auf eine genaue systematisch -zoologische Charakteristik der drei Arten einzugehen, ist wohl hier der Ort nicht, doch scheint es nicht thunlich, davon ganz Abstand zu nehmen. Ich folge darin, wie auch in den historischen Angaben, vor Allem der mit so viel Liebe und Vertiefung geschriebenen Darstellung von Leydig. Historisches. Wohl schon früh wurden zwei Arten des Genus Rana, zunächst nach dem verschiedenen Aufenthalt als Wasser- und Landfrösche, auseinander gehalten. Jedenfalls geschah dies durch Gesner (1554), der eine Rana aquatica et innoxia und eine Rana s. Rubeta gibbosa unterscheidet. Nach der Beschreibung zu schliessen, ist die R. aquatica Gesner’s die R. esculenta L., die R. gibbosa die R. fusca Rösel, wenn auch Linne selbst und die Bearbeiter der deutschen Aus- gabe von Rösel’s Werke (Schreber und Wolf) gerade in der R. gebbosa die R. esculenta sehen, in der „R. aquatica* dagegen Linne& seine „R. temporaria“, Schreber und Wolf die Rösel’sche „R. fusca“. Für diese Annahme könnte höchstens die spitze Form der Schnauze, die Gesner seiner R. gibbosa giebt, sprechen; der Text ergiebt die gegentheilige Ansicht. Von Gesner erfahren wir auch, dass die deutsche Bezeichnung „Grasfrosch* früher nicht nur, wie später allgemein, für die landlebende R. fusca angewendet wurde, „quod in . gramine degat“, sondern gelegentlich auch für den grünen Wasserfrosch „ob colorem herbaceum“. Dass Gesner die harmlose R. fusca für giftig hält, hat seinen Grund wohl darin, dass er die „Rubeta“ des Plinius darin zu erkennen glaubt. Auch’ Leeuwenhoek hat 1688 in seiner 65. Epistel an die Londoner kgl. Gesellschaft zwei Froscharten unterschieden, von denen die zweite sicher die 1) Zur Vergleichung wurden von Ecker auch aussereuropäische, namentlich amerikanische Arten untersucht, besonders Rana Catesbyana Shaw (R. mugiens Catesby — R. pipiens Harlan., der Ochsenfrosch), R. silvatica Leconte. Im Texte ist jedoch darauf keine Rücksicht genommen. [6 Einleitune. R. esceulenta ist; die andere Art wird nicht genauer beschrieben und ist daher nicht zu diagnostieiren. — Unter den Bezeichnungen „Rana fusca terrestris“ und „Rana viridis aquatica* beschrieb dann Rösel von Rosenhof in seinem berühmten Froschwerke die zwei Arten, die wir heute als R. fusca und R. escu- lenta bezeichnen, in meisterhafter Weise. Ziemlich gleichzeitig mit ihm stellte Linne& sowohl in der „Fauna Suecica* wie in dem „Systema naturae“ ebenfalls zwei Arten einheimischer Frösche auf, von denen er die eine als R. esculenta, die andere als R. temporaria bezeichnete, und an diesen beiden Arten hielt man in der Folgezeit fest und benannte als R. temporaria alle landbewohnenden braunen Frösche, bis in Frankreich durch Millet und Thomas, in Skandinavien durch Nilsson und Steenstrup gezeigt wurde, dass für die Faunen beider Länder die „A. temporaria“ der Autoren in zwei verschiedene Species zu zerlegen sei. Ueber die beiden Formen der französischen Fauna sollen am Schlusse dieses Abschnittes einige kurze Bemerkungen gemacht werden — sie berühren die Verhältnisse der deutschen Fauna, soweit bis jetzt bekannt, nicht; dagegen interessiren uns hier die Befunde der skandinavischen Forscher. 1542 unterschied und benannte Nilsson neben der R.esculenta und tempo- raria zum ersten Male die „R.arvalis“ und 1846 wies Steenstrup aufs Klarste nach, dass bisher unter der Bezeichnung R. temporaria nicht nur in Däne- mark, sondern auch anderwärts, so in Deutschland, zwei im Körperbau sowie in Lebensart ganz verschiedene Frösche verwechselt worden seien, die er nun als R. platyrrhinus und R. oxyrrhinus unterscheidet. Letztere, spitz- schnauzige, Form ist die R. arvalis Nilsson. Ja, Steenstrup ging noch weiter und stellte kurze Zeit darauf das interessante Factum fest, dass es gerade diese spitzschnauzige R. oxyrrhinus sei, die Linne als R. temporaria be- schreibe, nicht aber, wie man allgemein angenommen, die stumpfschnauzige Form, die Rösel als R. fusca beschrieb, die aber Linne gar nicht bekannt ge- worden ist. Die Rösel’sche R. fusca ist somit nicht identisch mit der Linne’- schen R. temporaria und die Verwendung der letzteren Bezeichnung für beide Formen ein Irrthum. Es war demnach ganz berechtigt, ja nothwendig, die alte Rösel’sche Bezeichnung für unseren gewöhnlichen stumpfschnauzigen Frosch wieder einzuführen, wie dies denn vor Allem Leydig in seinem schönen Ba- trachier-Werk that. Damit wäre die Bezeichnung R. temporaria auf die spitz- schnauzige Form, für die sie von Linn& geschaffen war, zu beschränken ge- wesen; doch muss man Leydig offenbar durchaus zustimmen, wenn er diese ‚Bezeichnung, nachdem sie einmal fälschlich für beide Arten angewendet ge- wesen ist, nun ganz fallen lässt und statt dessen die Nilsson’sche Benennung Rana arvalis einführt. — Dafür, dass wirklich die beiden Arten zu unter- scheiden seien, haben sich nach Steenstrup eine Menge bedeutender Forscher ausgesprochen, so v. Siebold, Schiff, Ecker; besonders eingehend hat sich mit der ganzen Frage und mit der geographischen Verbreitung der beiden Formen Fr. Leydig beschäftigt. Neuere Angaben stammen von Pflüger und Smith, sowie von Boulenger, der auch die ersten guten Abbildungen der Kt. arvalis gab. Alle Thatsachen sprechen denn auch zweifellos für die Rich- tigkeit der Unterscheidung und lassen die Auffassung, dass die R. arvalis als „Varietät“, „Rasse“ oder „Jugendform“ von R. fusca zu betrachten sei, mit Sicherheit zurückweisen. Es ist sonach zu wünschen, dass der zu Irrthümern Anlass gebende Name R.temporaria bald definitiv verschwinde. — Zum Schluss noch eine kurze Bemerkung über die oben gestreiften französischen Formen. 1525 schilderte Millet in Angers in einer Localfauna des Departement de Maine- et-Loire zwei Arten von braunen Fröschen, von denen er die eine (Grenouille Einleitung. 7 rousse) für Linne’s R. temporaria hielt, “während er die andere als von ihm neu entdeekt betrachtete und mit dem Namen R. flaviventris (Grenouille a ventre jaune) belegte. Diese Bemerkungjä;wurde aber weiter nicht beachtet, selbst nicht von Dum6ril und Bibron in ihrer herpetologie. Erst 1855 stellte Thomas fest, dass gerade die von/Millet als neu erachtete R. flaviventris die bekannte R. fusca Rösel sei, während die AR. temporaria Millet in der That eine ganz neue, auch von der R.ox@wyrrhinus Steenstrup verschiedene, ihr freilich ähnliche Form darstelle. Thomas benannte nun diese neue Form als R. agılis. Interessant dabei ist jedenfalls, -dass auch;Millet die der R. arvalis ähnliche R. agilis als die Linn&’sche R. temporaria ansprach. Die R. agilis Thomas wurde dann aufs Neue gefunden von Fatio, der sie zunächst als R. gracilis bezeichnete, in der Umgebung von Genf, und später von de l’Isle und Lataste genauer studirt. Sie ist eine auf die südwestlichen Länder Europas (Frankreich, Italien, Westschweiz) beschränkte Form; ihr Vorkommen in Deutschland (im Rheingebiete soll sie beobachtet worden sein) ist bisher zum mindesten zweifelhaft. 1. Rana esculenta, L. Der grüne Wasserfrosch. (Fig. 1.) R. aquatica et innoxia Gesner. R. viridis aquatica Rösel. Er erreicht im Allgemeinen eine bedeutendere Grösse (durchschnitt- lich 3 bis 4 Zoll) und ist lebhafter als R. fusca. Der Kopf ist platt, dreieckig, ebenso breit als lang, vorn mit stumpfer Spitze. Die obere Schädelfläche zwischen den Augen ist sehr schmal, leicht concav, rinnenförmig und schmaler als bei der anderen Art. Das Trommel- fell ist kreisförmig und im Verhältniss zum Auge grösser als bei dieser. Die oberen Augenlider haben in ihrem hinteren Theile einige Querfalten. Die Pupille ist horizontal, länglich. Die beiden Häufchen der Vomerzähne sind relativ grösser als bei R. fusca, sie liegen zwischen den Choanen, mit dem hinteren Rande derselben ab- schliessend, doch auch manchmal über denselben hinaus nach hinten reichend. Die einzelnen Zähne sind spitzer und länger als bei beiden anderen Arten. Die Oeffnungen der Tubae Eustachii übertreffen die inneren Nasenöffnungen an Grösse nicht so bedeutend, als dies bei R. fusca der Fall ist. Die Männchen besitzen eine Schallblase, welche unter dem Trommelfell durch eine hinter dem Mundwinkel gelegene Spalte austritt und bei grossen ausgewachsenen Exemplaren die Grösse einer Kirsche erreicht. Die Hinterbeine sind relativ länger als bei R. fusca. Die Zehen des Hinterfusses sind lang, gegen die Spitze zu sich allmählich verdünnend; die Schwimmhäute zwischen den einzelnen Zehen halbkreisförmig ausgeschnitten; an der längsten (vierten) Zehe geht die Schwimmhaut bis an die Spitze der End- 8 'Einleitung. phalanx. Das Rudiment der sechsten (vor der ersten gelegenen) Zehe bildet einen knorpelharten ovalen Vorsprung. Die Haut des Rückens ist mit warzenförmigen Hervorragungen versehen, die sich in longi- tudinaler Richtung an einander reihen, so dass Längsleisten oder Riffe entstehen. Regelmässig erstreckt sich eine solche erhabene Linie vom hinteren Winkel der Augenlider bis zum Anfang des Schenkels jeder- Der grüne Wasserfrosch. Rana esculenta L. (Nach Bell. British Reptiles.) seits, eine zweite umsäumt beim Männchen den hinteren Umfang der äusseren ÖOefinung der Schallblasen, ist aber auch beim Weibchen vorhanden und verläuft hier in einer dieser analogen Richtung. Die Haut der Bauchfläche ist völlig glatt. Die gewöhnliche Färbung gesunder Thiere im Freien ist folgende: der Rücken hellgrün mit drei goldgelben Längsstreifen, einem medianen und zwei seitlichen; mit einer Anzahl ziemlich Sch grosser, unregelmässiger, brauner oder schwarzer Streifen, die vom Augenwinkel durch die Nasenlöcher Einleitung. 1) zur Schnauzenspitze gehen; bisweilen findet sich in der Gegend des Trommelfelles und seiner Umgebung, namentlich bei jüngeren Indi- viduen, ein schwarzer Fleck wie bei R. fusca. Die vordere Fläche des Armes in der Nähe der Schulter besitzt einen schwarzen Streifen. An den Schenkeln finden sich schwarze, gelbe und weisse Marmori- rungen; die ganze untere Fläche ist weiss oder gelblich. Bisweilen fehlen auch die gelben Rückenstreifen oder sind undeutlich. Die Färbung zeigt mancherlei Verschiedenheiten, die auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sind. So ist zunächst sicher, dass der Häutungsprocess einen Einfluss auf die Färbung äussert, wie schon Rösel bei Hyla arborea beschrieb; ausserdem aber kann auch unab- hängig von jenem die Farbe der Haut Veränderungen erleiden. Ein- mal sind diese vorübergehender Natur, von temporären Lebensäusse- rungen der Haut abhängig. So hat v. Wittich gezeigt, dass ein ganz hellgrünes Exemplar durch Abschliessen des Lichtes dunkel- blattgrün wird und nach Zulassung des Lichtes wieder hell, dass man ganz dunkle Exemplare durch intensives Sonnenlicht fast citronen- gelb machen kann und hat nachgewiesen, dass das Hellerwerden der Haut ein activer Zustand ist, bedingt durch die Contraction stern- förmiger Pigmentzellen unter dem Einfluss des Nervensystems. Leydig hat ähnliche, theils sehr frappante Beispiele beschrieben, doch kann das Genauere erst bei der Haut Erwähnung finden. Jedenfalls wird man sich nicht wundern dürfen, dass man bisweilen, wie v. Wittich erwähnt, Exemplare von R. esculenta findet, deren Grundfarbe fast ganz grüngelb ist (wie z. B. in Rösel’s Abbildung, Tat. XII), wäh- rend sich bei anderen dieselbe von den schwarzen Rückenflecken nur durch einen leichten grünlichen Schimmer unterscheidet. Dass die Verschiedenheiten der Localitäten im Freien, sei es auch nur durch Vermittlung des Lichtes, einen Einfluss auf die Farbe äussern, ist wohl ausser Zweifel. So können scheinbar Varietäten entstehen. In Froschkästen hat man oft Gelegenheit, solche Verschiedenheiten der Farbe zu beobachten; nicht selten sieht man sie sogar an einem und demselben Individuum, indem z. B. der untere, im trüben Wasser befindliche Theil des Körpers ganz dunkel, der über dem Wasser befindliche ganz hell ist. — Daneben giebt es nun aber noch Ver- änderungen mehr pathologischer Art, die nicht so schnell vorüber- gehen. Die Frösche bekommen ein schmutziggrünes, fleckiges Aus- sehen, das Grün schwindet immer mehr und zuletzt erscheinen alle sonst grünen Hautstellen schmutzig graubraun mit einem leichten 10 Einleitung. bronzenen Ueberzuge. Da man diese Veränderungen willkürlich am leichtesten durch Nahrungsentziehung hervorrufen kann, so ist es mehr als wahrscheinlich, dass die gleichen Erscheinungen auch in anderen Fällen aus gewissen Ernährungsstörungen der Haut hervor- gehen. Die dunkle Färbung, welche die Frösche beim Austritt aus dem Winterschlafe zeigen, ist vielleicht einem Zusammenwirken meh- rerer der genannten Ursachen zuzuschreiben. — R. esculenta im erwachsenen Zustande ist ein echter Wasserfrosch, der im All- gemeinen in der Nähe der Gewässer sich aufhält. Doch sah Leydig jüngere Thiere oft weit weg vom Wasser sich herumtreiben. Seine Laichzeit fällt Ende Mai, Anfang Juni. Risso zerlegt die „AR. esculenta* in zwei verschiedene Arten: R. alpina Risso, in den hochgelegenen Alpenseen, R. maritima Risso, in Sümpfen am Rande des Meeres vorkommend. Ob es sich hier wirklich um besondere Arten handelt, scheint noch nicht ganz klar. Immerhin ist bemerkenswerth, dass Spallanzani besonders betont, man dürfe den grünen Wasserfrosch der Lom- bardei, dessen er sich zu seinen Befruchtungsversuchen bediente, nicht mit dem verwechseln, den Rösel den grünen Wasserfrosch nenne. Der Rösel’sche sei viel grösser, dieser viel kleiner und habe nicht die drei goldgelben Rückenstreifen wie jener. Die Laichzeit in der Lombardei gehe von April bis Mai. Auch Rusconi spricht von zwei Varietäten in Oberitalien. — Auch R. hispanica Fitzinger und Bonaparte, sowie R. calearata Michahelles sind zweifelhaft. — Die Extreme in der Grösse sind bei R. esculenta viel bedeutender als bei R. fusca. Nach brieflicher Mittheilung von Dr. Adolphi (Dorpat) erreicht R. esculenta in Livland nie die Grösse wie in Deutschland und bleibt auch hinter R. fusca an Grösse bedeutend zurück. — Auch R. esculenta ist früher gelegentlich als „Grasfrosch“ bezeichnet worden, und zwar, wie Gesner angiebt, „ob colorem herbaceum. quanquam alii non aquaticam a colore, sed terrestrem sive hortensem ranam, quod in gramine degat, sic (ut audio) nominant“. 2. Rana fusea Rösel. Der braune Grasfrosch. (Fig. 2.) R. temporaria Aut., non Linne. R. platyrrhinus Steenstrup. R. s. Rubeta gibbosa Gesner. Derselbe erreicht nicht die bedeutenden extremen Grössen von R. esculenta, wird aber immer grösser als R. arvalis (bis 31/, Zoll). Der Kopf ist etwas breiter als lang, die Schnauze kurz, stumpf, das Ende gewölbt, die obere Schädelfläche nicht wie bei R. esculenta rinnenförmig vertieft, sondern platt. Der Raum zwischen den Augen ist breiter (nach Dum&ril gleich der Breite des oberen Augenlides, bei R. esculenta gleich 2/, der Breite), die Ossa fronto-parietalia breit und flach. Das Trommelfell ist im Verhältniss zum Auge kleiner Einleitung. 11 als bei R. eseulenta und meist auch weniger durch Farbe und Durchsichtigkeit von der Umgebung verschieden. Die Oeffnungen der Tubae Eustachii sind im Verhältniss zu den inneren Nasen- öffnungen grösser als beim Wasserfrosch. Die Gaumenzähne liegen, in zwei relativ kleineren Häufchen, die nach hinten winklig zu- sammenneigen, nach hinten von einer Linie, die die hinteren Ränder beider Choanen verbindet. Die Schallblasen der Männchen sind weniger stark entwickelt als bei AR. esculenta und bleiben auch in gefülltem Zustande unter der Haut liegen. Die Hinterbeine sind Der braune Grasfrosch, Rana fusca Rösel. (Nach Bell, British Reptiles.) relativ kürzer, die Zehen gegen die Spitze nicht so gleichmässig ver- dünnt, sondern an diesen eher etwas angeschwollen, die vierte Zehe im Verhältniss zur dritten und fünften Zehe etwas länger als beim Wasserfrosch; die Schwimmhaut geht an dieser Zehe nicht bis zur Spitze, sondern hört bei beiden Geschlechtern an der vorletzten (dritten) Phalanx auf, und zwar an der Grosszehenseite derselben früher als an der Kleinzehenseite. Aber auch an den übrigen Zehen sind die die Spitzen derselben säumenden Theile der Schwimmhäute schmaler als bei R. esculenta, und daher erscheinen bei dieser die freien Ränder mehr halbkreisförmig gerundet, bei jener mehr gerade. 12 Einleitung. Das Rudiment -der sechsten Zehe bildet nur eine unbedeutende und weiche Hervorragung. Der Rücken ist meist glatt, der erhabene drüsige Streifen, der vom Auge zum Schenkel zieht, ist auch hier vorhanden, aber viel schmaler und flacher als bei R. esculenta, ein anderer geht vom Mundwinkel zur Schulter. Die Färbung im Ganzen, insbesondere die Grundfarbe der Oberseite, wechselt sehr, von den hellsten Tinten bis zum dunkelsten Braunschwarz; die Bedingungen der Veränderungen sind ohne Zweifel die gleichen, wie sie oben für R. esculenta näher besprochen wurden; ein dunkelschwarzbraunes Exemplar, aus dem dunklen Froschkasten genommen, ist in der Regel am anderen Tage gelbroth. Constant ist ein schwarzer Fleck zwischen Mundwinkel und Schulter, die Spitze am Mundwinkel. Ein anderer schwarzer Streifen geht vom Auge durch die Nasenlöcher zur Schnauzen- spitze, ein gleicher findet sich auf der Vorderfläche des Oberarmes. Auf den Hinterbeinen finden sich meist quere Bänder. Die untere Seite ist gelblich, bisweilen gefleckt. Die Schenkel haben ein kör- niges Aussehen; nicht selten, sowie der Unterbauch und die Umgegend des Afters, eine röthliche Farbe und ein wie frattes Aussehen. — R. fusca laicht am frühesten unter den Fröschen; Beginn der Laich- zeit: Mitte März. Der dunkle Ohrfleck, der früher als charakteristisches Unterscheidungs- merkmal der R. fusca galt, kann verwischt sein oder ganz fehlen. Andererseits kommt er, wie oben bemerkt, bei R. esculenta vor. Dass nach ihm die braunen Frösche den Namen „temporaria“ erhalten haben, ist wohl nicht richtig; eine Bemerkung bei Gesner zeigt, dass „temporarius“ nicht von tempora, Schläfe, abzuleiten ist, sondern „kurzlebig“ bedeutet, — quod „diu in vita esse non pos- sunt“. Allerdings wird nicht ganz klar, was unter den „temporariae istae minimae (Germani vocant Reinfröschlin)* zu verstehen ist. Die Bezeichnung „gibbosa“; die Gesner der R. fusca giebt, bezieht sich auf die starke Höckerbildung, die der Rücken des sitzenden Frosches an der Stelle der Articul. sacro-iliaca zeigt. Die deutsche Bezeichnung Garten- oder Grasfrosch ist sehr alt; „Germanice apello „Gartenfrösch“, id est hortensem ranam: aliqui „Grassfrösch“, id est graminis ranam, quod in gramine degat, sed eodem nomine alii virides aquaticas a colore nuncupant.“ Gesner, p. 63. 3. Rana arvalis, Nilsson. Feldfrosch. It. temporaria Linne, non Aut. R. oxyrrhinus Steenstrup. Diese Art ist immer kleiner und zierlicher als die vorige (bis zwei Zoll lang). Der Kopf ist kegelförmig zugespitzt, mit spitzer, über dem Unterkiefer vorragender flacher Schnauze. Dies ist beson- ders beim Anblick von unten her sehr in die Augen fallend. Der Einleitung. 15 Zwischenraum zwischen den Augen ist schmaler als bei R fusca, da- gegen nicht rinnenförmig, sondern gewölbt, die Ossa fronto-parietalia schmal und gewölbt. In Bezug auf das Verhalten der Vomerzähne und die Grösse der Oeffnungen der Tubae Eustachii hält R. arvalis gewissermaassen die Mitte zwischen den beiden anderen Arten. Der neben der spitzen Schnauze bedeutendste Unterschied von R. fusca ist das Vorhandensein eines viel grösseren und knorpelharten, seit- lich zusammengedrückten Rudimentes der sechsten (vor der ersten gelegenen) Zehe, dem ein stärkerer Kalkknorpel zu Grunde liegt. Die Schwimmhäute reichen an der längsten Zehe beim Männchen bis an das vorletzte Glied, beim Weibchen dagegen ragen die drei letzten Zehenglieder frei aus der Schwimmhaut hervor. Die Zehenspitzen sind mehr zugespitzt als bei R. fusca, und es nähert sich in dieser Be- ziehung, wie in mehreren anderen, diese Art mehr der A esculenta. In der Färbung stimmt R. arvalis ziemlich mit AR. fusca überein; nicht selten erstreckt sich über die Mittellinie des Rückens eine breite helle Binde. Die Kehle ist, wenigstens beim Männchen, in der Regel rein weiss, die Brust schmutzigweiss und gefleckt, während bei R. fusca Kehle und Brust mehr gleichgefärbt und gelblich sind. Die Schallblasen der Männchen sind noch kleiner als bei A. fusca. Sehr richtig ist, was v. Siebold bemerkt, dass die Männchen zur Brunst- zeit wie mit einem bläulichen Reife oder Nebel überzogen sind. Dass derselbe, wie v. Siebold angab, verschwinde, wenn die Thiere an Land gingen, ist nach Ecker nicht richtig. Da die Gesammtfärbung um die Brunstzeit eine sehr lichte zu sein pflegt, so entstehen da- durch sehr hübsche Farbentöne. Farbenveränderung durch die Thätig- keit der Chromatophoren lässt sich auch an R. arvalis wahrnehmen. v. Siebold giebt ausserdem an, dass der Ton, welchen die Männchen zur Paarungszeit hören lassen, bei beiden Arten verschieden sei. Alles zusammengenommen, steht R. arvalis, wie v. Siebold richtig bemerkt, gleichsam in der Mitte zwischen R. esculenta und R. fusca. Laichzeit nach Schiff: zwei bis drei Wochen später als R. fusca. Trotz der Verschiedenheit der Laichzeit kommen Begattungs- versuche zwischen den einzelnen Arten vor. Pontallie erwähnt dies und Ecker bestätigt es für R. esculenta und fusca. Schlott- hauber hat denn auch einen Frosch beschrieben, der in Zeichnung und Färbung die Mitte halten soll zwischen R. esculenta und fusca und nach der Meinung des Verf. vielleicht ein Bastard beider ist. | 2 Geruiru 1 IR, fi hi i BR FG N dl A Iyaata * giasuhaf, ‚ah Dt ü ee 8 I Al U Kran aps ta a er 5 | dad I en: * ER r Bu ' ui 3 5 En nu 2 RR ra a bi, a ir 3 ne une en ll oh EN ion ms :1iidoas A IH fe i ELSE, ss ns ae ki RN | Fra‘! » ah are ELLE He bunt - 1 ni rer Inder ala Kaalı Et) din | Rdn LEN BER EIT ur. Rai SoiraT Ra HISallar Y | no yaß) Ania S) De rs SA Bl liluias “ Li LEHRE VOM SKELET. D ig Fu _ 7 SER { J 5 \ ur e | air 5 BE HERT, Kr DR 1% Lehre vom Skelet. Histologische Vorbemerkung. Der Zweck dieses Buches verbietet es, auf die Verschiedenheiten in Form, Zahl und histologischer Beschaffenheit einzugehen, welche die Skelettheile in den verschiedenen Lebensaltern erleiden. Wir haben es hier nur mit dem ausgebildeten, erwachsenen Frosche zu thun. Das Skelet desselben besteht aus verschiedenen histologisch differenten Materialien, und zwar 1. aus wahrem oder echtem Knochen, 2. aus hyalinem Knorpel und 3. aus sogenanntem Kalkknorpel. Nur über die letztere Substanz ist es wohl nöthig, noch etwas bei- zufügen. Es ist hier für dieselbe die Benennung „Kalkknorpel“ statt der ebenfalls gebrauchten „Knorpelknochen“ „Knorpelverkalkung“, „primordiale Verknöcherung“ gewählt, da damit die Beschaffenheit kurz und unzweideutig ausgedrückt erscheint; denn es ist hyaliner Knorpel, in welchem in verschiedener Ausdehnung Kalkkrümel ab- gelagert sind. Im frischen feuchten Zustande hat diese Substanz das Aussehen eines allerdings bisweilen etwas festen Knorpels, getrocknet wird sie undurchsichtig, weiss, den Kalkkrusten auf den Knorpeln der Plagiostomen ähnlich. Die Kalkablagerungen im Knorpel bilden ‚zum Theil Haufen von grobkörniger, drusiger, zum Theil mehr fein- körniger Masse; nach Entfernung der Kalksalze durch Säuren kommt die Knorpelstructur wieder zum Vorschein, wenn auch nicht so voll- ständig, wie im unverkalkten Knorpel. Die Verbreitung dieses Kalk- knorpels im Skelet des Frosches ist eine nicht unbeträchtliche, und sehr viele Theile des Skelets, die bei höheren Thieren nur vorüber- gehend, beim Uebergange von Knorpel zu Knochen, aus dieser Sub- stanz gebildet waren, sind es beim Frosch zeitlebens. Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. D Histologi- sche Vorbe- merkung. 18 Skelet. Histologische Vorbemerkung. Ein ausgedehntes Vorkommen findet dieselbe unter Anderem in den Epiphysen der Röhrenknochen, in der Hand- und Fusswurzel, dem Schultergürtel ete. Um spätere Wiederholungen zu vermeiden, sei das Verhalten am erstgenannten Orte hier in Kürze geschildert. Das eigenthümliche Verhalten derselben hat schon Duges, so weit es die äussere Form betrifft, beschrieben, und Bruch hat uns mit den histologischen Verhältnissen bekannt gemacht. Trocknet man Fig. 3. einen Röhrenknochen des Frosches, z. B. das Os femoris, so findet man das Mittelstück in Farbe und sonstiger Beschaffenheit sehr von den Epiphysen unterschieden. Nur die Diaphyse hat das Aussehen von Knochen, die Epiphysen bestehen aus einer weissen, opaken, festen, gyps- oder kalkartigen Masse, die im frischen feuchten Zu- stande vollkommen das Aussehen von Knorpel hat. Diese Epiphysen sind mützenartig oder wie ein Stockknopf über die Enden der Diaphysen her- Längsdurchschnitt 11 » 11 1 Ar des oberen Gelenkendes des Os femoris von übergestülpt (Fig. 3 E) und hör en auf a EDEN, OrBEOSeere der äusseren Fläche dieser mit ziem- D Knochencylinder der Diaphyse. 2 o Oberes Ende desselben. 1 Y 100: en lich scharfer Grenze auf (Figg: 3, 39 E Epiphyse. 2 . 9 A Hyalinknorpliger Ueberzug des Gelenk- bis 45, 50 bis 56). Macht man einen des. == B A - Aileanekor eh ae Inpinysel Längsschnitt durch die Epiphyse und ° Hyalinknorpel, das Ende des Knochen- . . . . ee eylinders verschliessen. einen Theil der Diaphyse, so sieht man über das Ende des aus echtem Knochen bestehenden Cylinders des Röhrenknochens (Fig. 3 D) im der That die Epiphyse E wie einen Stockknopf über den Stock gleichsam aufgesetzt. Diese Epiphyse besteht vorzugsweise aus Kalkknorpel e und besitzt einen Ueberzug von hyalinem Knorpel A. Der Knochen- cylinder der Diaphyse o ist gegen die Epiphyse durch hyalinen Knorpel c abgeschlossen, dessen Zellen zwischen den Enden des Knochens o in querer Richtung gelagert sind. Dieses Verhalten, wie es z.B. Humerus (oberes Ende) und Femur zeigen, ist das einfachste; am Unterschenkel, der aus zwei Knochen verschmolzen ist, werden an beiden Enden die zwei dicht neben ein- ander liegenden Knochenröhren von einer gemeinschaftlichen Epiphyse umfasst; ebenso am distalen Ende des Vorderarmes; ein besonderes Skelet. Histologische Vorbemerkung. 19 Verhalten zeigen schliesslich das Tibiale und Fibulare, die zwar in der ganzen Länge der Diaphysen durch einen weiten Zwischenraum getrennt sind, durch je eine gemeinschaftliche Epiphyse an beiden Enden aber zu einem Knochenrahmen verbunden werden. Der Hyalinknorpel findet in der Zusammensetzung des Skelets mehrfach Verwendung; seine Biegsamkeit: wird an mehreren Stellen zur Erzielung einer gewissen Beweglichkeit in Anspruch genommen. 9I* I. Skelet des Rumpfes. Allgemeine Uebersicht. I. Skelet des Rumpfes. (Figg. 4 bis 12.) Allgemeine Uebersicht. Das Rumpfskelet des Frosches erscheint, gegenüber dem anderer Wirbelthiere, bedeutend reducirt. Dies spricht sich nicht nur in der sehr geringen Zahl der Wirbel (neun und ein Steissbein) aus, son- dern auch in dem Mangel von Rippen. Einen Theil der Aufgabe der letzteren , nämlich den, den Brustorganen einen genügenden Schutz zu verleihen, übernimmt hier der sehr mächtige, von der ventralen bis zur dorsalen Mittellinie die Brusthöhle umpanzernde Schulter- gürtel, dessen starke Ausbildung somit in entsprechendem Verhältniss zu dem Schwund des costalen Antheils des Thoraxskelets steht. Die respiratorische Function des Thoraxskelets kann freilich von dem Schultergürtel nicht übernommen werden, und so erklärt sich die dem Frosche eigenthümliche Art der Athmung: die Luft wird geradezu „geschluckt“ und durch Contraction der Bauchmuskeln wieder aus den Lungen ausgetrieben. — Nur in der ventralen Mittellinie haben sich Reste eines eigentlichen Thoraxskelets erhalten in Gestalt zweier Brustbeinbildungen, des Sternum und Episternum, die jedoch ebenfalls keine grössere selbständige Bedeutung mehr besitzen, son- dern nur als Appendices des Brustgürtels an dessen vorderem und hinterem Rande erscheinen. Jene oben erwähnte Reduction verwischt auch die Grenzen eines eigentlichen Hals-, Brust- und Bauchtheiles der Wirbelsäule und nur durch die Verbindung mit dem Kopfe wird der erste Wirbel als Atlas, sowie durch die mit dem Beckengürtel der neunte Wirbel als Sacralwirbel charakterisirt und ein Coccygealtheil der Wirbelsäule geschaffen. Wir haben demnach als Theile des Rumpfskelets zu betrachten: A. Wirbelsäule, B. Brustbeinbildungen. Anm. Die morphologische Betrachtung der vorderen Wirbelsäulenregion und ihrer Nervenverhältnisse führt zu dem Schlusse, dass der „Atlas“ der Anuren nicht dem der höheren Wirbelthiere entspricht, sondern bei letzteren in den Schädelaufbau einbezogen wird. Skelet des Rumpfes. 21 Die Andeutung eines „Proc. dentalis“, die er bei einigen Anuren zeigt, darf somit nicht etwa als Ausdruck dafür angesehen werden, dass er dem „Epistropheus“ der höheren Wirbelthiere entspricht, son- dern ist eine zufällige, durch Anpassung an die Bewegung erworbene Form- ähnlichkeit (vgl. die Anm. beim Cap. „Schädel*). A. Wirbelsäule. (Figg. 4 bis 10.) Die Wirbelsäule des Frosches besteht aus zehn Stücken, nämlich neun eigentlichen Wirbeln und dem stabförmigen Steissbein, welches Fig. 4. ! Os coceygis. -- 1 (Atlas.) 9 (Vertebra sacralis.) allein fast so lang ist, als die ganze übrige Wir- belsäule zusammenge- nommen. I. Allgemeine Be- schreibung der neun Wirbel. a) Die Wirbelkörper sind dorso - ventral plattgedrückt. und in dieser Richtung ziem- lich niedrig; die hin- tere Fläche eines jeden Wirbelkörpers, mit Ausnahme des achten und neunten, stellt ei- nen querovalen über- knorpelten Gelenk- kopf dar, die vordere, mit Ausnahme des Körpers des ersten und des neunten Wir- bels, eine entspre- chende überknorpelte Gelenkpfanne. (Pro- Knorplige Epiphyse. Wirbelsäule von Rana esculenta. Ventralansicht. 2 mal nat. Grösse. coeler Wirbeltypus.) b) An den. Bogen, A. Wirbel- säule. Im All- gemeinen. 22 Skelet des Rumpfes. welche nach vorn und hinten ziemlich scharfe Ränder wenden, finden sich: 1. Gelenkfortsätze [Fig.4 (a. v.S.) und 5, Proc. obliqu.]. Die vorderen kehren ihre überknorpelten Gelenkflächen nach Fig. 5. aufwärts und innen, Cav. glenoid. die hinteren nach ab- wärts und aussen. Dem Atlas fehlen die vor- deren, dem neunten Wirbel die hinteren Tub. i. gl. Proc. spinosus. >. I (Atlas.) - Gelenkfortsätze. 2. Die Querfortsätze SD 4 (Fig. 4 und 5, Proc. e transv.) sind stark, platt und von sehr verschiedener Grösse und Richtung. Der Querfortsatz des vier- 8 ten Wirbels ist der längste, der des dritten nur um Weniges kür- $ (Vertebra sacralis) zer, die kürzesten sind die des siebenten und achten Wirbels. Der Atlas besitzt keinen Querfortsatz. Was die Richtung dieser Fort- sätze betrifft, so sind der zweite und dritte gerade nach aussen und etwas abwärts, der vierte, fünfte und RELErpNeSREriwhyre sechste auf- und rück- Wirbelsäule von Rana esculenta. Dorsalansicht. wärts, der siebente 2 mal nat. Grösse. £ und achte wieder mehr gerade nach auswärts und zugleich rückwärts, der neunte aufwärts und stark nach hinten gewendet. Alle Querfort- sätze haben knorplige Epiphysen, die grössten der zweite, dritte, vierte und neunte Wirbel. Skelet des Rumpfes. 23 3. Die Dornfortsätze (Proc. spinosi) sind im Allgemeinen klein, im Einzelnen aber von verschiedener Grösse, Gestalt und Richtung. Die längsten finden sich am dritten, vierten und fünften Wirbel, und hier sind sie auf dem Querschnitt von dreiseitig prismatischer Gestalt, rückwärts gerichtet und mit einer knorpligen Epiphyse versehen. Die Dorn- fortsätze des sechsten und siebenten Wirbels sind kürzer, von beiden Seiten zusammengedrückt, gerade nach auf- wärts stehend, meist ohne knorplige Epiphyse, der des achten noch kürzer. Der neunte Wirbel hat keinen Dorn- fortsatz oder nur eine Andeutung desselben. Was den ersten und zweiten Wirbel betrifft, so besitzt der zweite einen ganz kurzen Dornfortsatz mit knorpliger Epiphyse, beim ersten stellt der Knorpel, der die beiden Bogenhälften verbindet, zugleich das Rudiment eines Proc. spinosus dar. I. Beschreibung der Wirbel im Einzelnen. 1. Der Atlas besteht aus einem im dorso-ventralen Durch- Einzelne, messer dünnen Körper und einem Bogen. Der erstere besitzt nach hinten einen wenig erhabenen, in der Quere breiten, überknorpelten Gelenkkopf; vorn schieben sich die mittleren Partien am meisten vor, und auf diesen mittleren Vorsprung (Tuberculum interglenoidale, Fig.5, Tub.:. gl.) laufen die beiden concaven Gelenkflächen für die Hinter- haupts-Condylen aus. Diese länglich-ovalen Gelenkflächen sind so gerichtet, dass die langen Axen der Ovale schräg von aussen oben nach unten innen convergiren. In der Mittellinie sind beide Gelenkflächen durch einen kleinen Einschnitt von einander getrennt. Der Bogen ist nach oben nur durch Knorpelmasse geschlossen, welche über den Knochen etwas vorstehend das Rudiment eines Proc. sp?i- nosus darstellt. Der hintere Rand des Bogens trägt zwei Processus obligui, deren Gelenkflächen ventralwärts und nach aussen blicken. Querfortsätze sind nicht vor- handen. 2. Der zweite Wirbel zeigt die oben im Allgemeinen geschil- derten Verhältnisse, die Querfortsätze sind etwas nach ab- wärts gerichtet. Steissbein. 24 Skelet des Rumpfes. . Die Querfortsätze des dritten Wirbels sind länger als die des zweiten, abwärts gerichtet, am freien Ende breiter als am Ursprung und tragen eine knorplige Epiphyse von hakenförmiger Gestalt, die die der übrigen Querfortsätze an Grösse übertrifft. 4. Die Querfortsätze des vierten Wirbels sind die längsten, am Ende breiter als am Ursprung, dorsal- und rückwärts gerichtet und mit einer knorpligen Epiphyse versehen. 5. Die Querfortsätze des fünften, sechsten und siebenten Wir- bels sind kleiner, gegen das freie Ende verjüngt und auf- wärts gewendet. 6. Der achte Wirbel ist von den übrigen namentlich dadurch verschieden, dass sein Körper keinen Gelenkkopf besitzt. > Derselbe ist sowohl vorn als hinten mit einer concaven Gelenkfläche versehen. Die Querfortsätze verhalten sich wie die des siebenten Wirbels. . Der neunte Wirbel vermittelt die Verbindung mit den Hüftbeinen, erfüllt somit die Function eines Kreuzbeines und ist als Vertebra sacralis zu bezeichnen. Der Körper trägt vorn einen Gelenkkopf zur Verbindung mit dem achten Wirbel, hinten zwei neben einander liegende quer- ovale Gelenkköpfe zur Verbindung mit dem Steissbein (Fig. 4 und 5). Die Querfortsätze sind stark, am Ende breiter als am Ursprung, dorso-caudalwärts gerichtet und mit knorpligen Epiphysen versehen, an denen der Becken- gürtel vermittelst der Ossa vlei articulirt. Hintere Gelenk- fortsätze fehlen. 1 III. Das Steissbein, Os coceygis, (Figg. 6 bis 8) ist ein einfacher, langer, stabförmiger Knochen, der in der Mittellinie gelegen, zwischen beiden Hüftbeinen caudalwärts sich erstreckt und über dem After endet. Besonders das vordere Ende des Knochens lässt deutlich einen Körper- und Bogenabschnitt unterscheiden. Der ventrale Körperabschnitt, zugleich der breiteste Theil des Knochens, trägt zwei nach vorn blickende quer-ovale Gelenkpfannen (Fig. 7, (av. glen.) zur Articulation mit den beiden Gelenkköpfen des neunten Wirbels. Dahinter verschmälert er sich und bildet einen eylindrischen Stab, dessen caudales Ende hohl ist. Aus dieser Knochenröhre ragt Skelet des Rumpfes. 25 ein Knorpel hervor. Die ventrale Fläche des Körperabschnittes ist vorn mit einer medialen Rinne versehen, die zwischen die beiden vor- deren Gelenkpfannen am tiefsten einschneidet und sich nach hinten verflacht. Der dorsale Bogenabschnitt ist nur im vorderen Theile des Knochens als solcher deutlich erkennbar und umschliesst hier eine kurze Fortsetzung des Canalis vertebralis. Er ist hier vorn auf dem Querschnitt dreieckig, nimmt aber bald die Form eines dünnen Fig 6. Fig. 7. Spina oss. cocc. S ‚Canal. vertebr. ee &7—- Cav. glenoid. Corpus Canalis coccyg. en Rana esculenta, von vorn. 2 mal nat. Grösse. scharfen Kammes, Spina ossis Margo ventralis cocc. (Fig. 6, 7) an, der dem Körper- abschnitt dorsal aufsitzt und nach hinten hin immer niedriger wird, um an der Grenze zwischen mitt- lerem und hinterem Drittel des ganzen Knochens aufzuhören. In Knorplige Epiphyse dem kurzen Steissbeinabschnitt des Steissbein von Rana esculenta, von der rechten Canalis vertebr alis verlaufen die en EL. rechten _Jjetzten Rückenmarksnerven. Auf N baralte vertchraiie herausseieten jeder Seitenfläche des vordersten Theiles des Steissbeines bemerkt man eine kleine Oeffnung, die durch einen kurzen Canal (Oanalis coccygeus, Fig. 6) in den Canalis vertebralis mündet. Hier tritt der Steissbeinnerv aus. Vor der Oeffnung, und dieselbe von vornher theil- _ weise überdeckend, findet sich ein kleiner dreieckiger Fortsatz (rudi- mentärer Processus transversus?), jedoch nicht constant und jedenfalls bei Rana esculenta häufiger als bei Rana fusca, bei welcher Art das Foramen überhaupt kleiner ist. Spina oss. cocc. Bemerk. Entwickelungsgeschichtlich verhält sich der vordere Theil des Steissbeines auffallend ähnlich den wahren Wirbeln, der hintere Abschnitt ver- folgt seinen eigenen Entwickelungsgang. Damit hängt denn wohl das gelegent- liche Vorkommen von 10 wahren Wirbeln zusammen (vergl. „Variationen der Wirbelsäule“). Verbindun- gender Wir- belsäule und Wirbelsäule als Ganzes. Verbindun- gender Wir- belsäule. 26 Skelet des Rumpfes. IN: Verbindungen der Wirbelsäule und Wirbelsäule als Ganzes. a) Verbindungen der Wirbelsäule. a Es kommen in Betracht: 1. Die Verbindung der Wirbelsäule durch den Atlas mit dem Schädel. 2. Die Verbindungen der einzelnen Elemente der Wirbelsäule unter sich. os mit dem Becken. Die Verbindung der Wirbelsäule durch den neunten Wirbel 1. Ueber die Verbindung des Atlas mit dem Schädel s. bei diesem. 2. Verbindungen der einzelnen Elemente der Wirbel- säule unter sich. Fig. 8. Ala oss. il. Cart. reman. Spina pelvis post. Os ischii Becken von Rana esculenta in Verbindung mit dem IX. Wirbel. Dorsalseite.. Etwas vergrössert. Die neun Wirbel sind unter sich gelenkig ver- bunden «&) durch die Körper, ß) durch die Gelenkfortsätze. /wischen dem neunten Wirbel und dem Steissbein fehlt die Ge- lenkfortsatzverbindung. Die Gelenkköpfe und -pfannen der Körper, sowie die Gelenk- flächen der Proe. obliqui sind mit hyalinem Knorpel überzogen, und sowohl an den Körper- wie an den Bogengelenken finden sich Gelenkkapseln, die in das Periost des Knochens übergehen. Die Verbindung der Wirbel- körper wird noch verstärkt durch Faserzüge, die, ein Lig. longi- tudinale ventrale und dorsale bildend, über die untere und obere Fläche der Wirbelkörper herabziehen. Zwischen den Wir- belbogen sind die Ligg. inter- cruralia ausgespannt, die aus gewöhnlichem Bindegewebe bestehen £ c und sich zwischen die Dornfortsätze als Ligg. interspinalia fort- Skelet des Rumpfes. 27 setzen. — Der achte Wirbel articulirt nach vorn und hinten durch eine Pfanne mit seinen Nachbarn; der neunte nach vorn durch einen Gelenkkopf mit dem achten, nach hinten durch zwei Gelenk- köpfe mit dem Steissbein. 3. Verbindung der Wirbelsäule mit dem Becken (Arti- culatio sacro-iliaca), Fig. 8. Diese wird hergestellt durch die Querfortsätze der Vertebra sacralis einer- und die vorderen Enden der Darmbeinflügel andererseits. Es handelt sich auf beiden Seiten um ein wahres Gelenk. Das laterale Ende des Querfortsatzes ruht auf dem vordersten Ende des Darmbeinflügels. Letzteres bildet eine sehr flache Pfanne, das laterale Querfortsatzstück einen von vorn nach hinten leicht gekrümmten Kopf. Von Seiten beider Skeletstücke be- theilist sich sowohl die knorplige Epiphyse wie der anstossende Knochen an der Bildung des Gelenktheiles. Der neunte Wirbel und damit der ganze Rumpf wird somit von unten her durch den Darm- beinflügel unterstüzt. b) Wirbelsäule als Ganzes. Ruhe. Die Wirbelsäule des Frosches stellt einen gegliederten Stab dar, der in der Ruhehaltung sich höchstens in zwei, gestreckt verlaufende Abschnitte zerlegt, den vorderen, aus den neun wahren Wirbeln bestehenden, und den hinteren, durch das Steissbein gebil- deten. Der von den Bogen umschlossene Canalis vertebralvs setzt sich in den vorderen Theil des Steissbeines fort. In Folge der ge- ringen Ausdehnung der Wirbelbogen in cranio-caudaler Richtung bleiben zwischen ihnen ober- und unterhalb der Gelenkfortsätze Oeft- nungen übrig, von denen die zwischen den dorsalen Bogenabschnitten gelegenen durch die Ligg. intercruralia verschlossen sind, während die ventralen die Foramina intervertebralia darstellen. Die For. intervertebralia werden begrenzt: ventral von den Wirbel- körpern, cranial und caudal von den scharfen Rändern der Bogen, dorsal von den Gelenkfortsätzen. Da an den ersten sieben Wirbeln die Wurzel des Bogens der vorderen Körperhälfte ansitzt, so nimmt an diesen der jeweilig vordere Wirbelkörper den grösseren Antheil an der Begrenzung des For. inter- vertebrale. Am achten Wirbel entspricht der Bogenansatz der Mitte, am neunten der hinteren Hälfte des Körpers, dem entsprechend nehmen an der Begrenzung des Foramens zwischen dem achten und neunten Wirbel die Körper dieser beiden den gleichen Antheil. Das For. intervertebrale zwischen dem neunten Wirbel und dem Steissbein besitzt, bei dem Mangel an Gelenkfortsätzen bei beiden, eine dorsale Begrenzung nur durch Bandmassen. Bewegungen. Die Wirbelsäule gestattet Wirbelsäule als Ganzes. Bau der Wirbel. 28 Skelet des Rumpfes. 1. Biegungen innerhalb ihrer ganzen Länge und 2. Bewegungen als Ganzes gegen das Becken. 1. Die Biegungen innerhalb der ganzen Länge können erfolgen a) um transversale Axen, also in dorsaler und ventraler Richtung; b) um dorso-ventrale Axen, also in seitlicher Richtung. — Axen- drehungen (Rotationen) sind durch die quer-ovale Form der Gelenkköpfe an den Körpern sowie durch die Richtung der Gelenkfortsätze aus- geschlossen. Die Ausgiebigkeit der Biegungen ist nicht gerade sehr bedeutend; für die in dorsaler Richtung giebt der bei Zerstörung des Rückenmarkes eintretende Opisthotonus eine Vorstellung. — In er- heblicherem Maasse beweglich ist das Steissbein, das in seiner Lage den Parallelismus mit den Darmbeinflügeln ziemlich bewahrt, dem- nach an die Bewegungen im Ileo-sacral-Gelenk gebunden ist, wenn ihm auch nicht ganz die gleiche Excursionsgrösse zukommt wie diesem. 2. Die Bewegung der Wirbelsäule gegen das Becken geschieht in der Hauptsache um eine transversale Axe, die durch beide Ileo-sacral- Verbindungen hindurchgeht. Die sehr flachen Facetten dieser Gelenke gestatten zugleich ein geringes Vor- und Rückwärtsschieben des Rumpfes gegen das Becken. Von einer Lage aus, wo die Axe der Darmbeinflügel mit der Wirbelsäulenaxe zusammenfällt, ist eine Be- wegung möglich, bis beide Axen einen ventralwärts offenen Winkel von ca. 120° bilden. Beim aufgerichtet sitzenden Frosche berührt die Steissbeinspitze fast den Boden, und die Axe der Darmbeine fällt zusammen mit der Axe der Wirbelsäule; beim Zusammenducken bilden beide einen Winkel, und es entsteht so am Rücken, entsprechend dem neunten Wirbel, eine Höckerbildung, die schon Gesner veran- lasste, der R. fusca die Bezeichnung „gibbosa“ beizulegen. Bau der Wirbel (Fig. 9 und 10). Vom Bau der Wirbel giebt Ecker im Anschluss an Gegenbaur folgende Schilderung. Jeder Wirbelkörper besteht aus einem Cylinder von echtem (compactem) Knochen, welcher seitlich unmittel- bar in die Knochenmasse der Bogentheile übergeht. Im Inneren dieses Cylinders findet sich ein abgeschnürter Rest der Ohorda dorsalis (Ch), umgeben von gelbem oder Markknochen (c), welcher nach hinten gegen den Gelenkkopf, sowie nach vorn unmittelbar in den Gelenkknorpel übergeht, so dass hier die Substantia compacta ganz fehlt. Auf einem Querschnitt durch einen Wirbelkörper erblickt man daher folgende Theile (Fig. 9): a) eine äussere Lage von compactem Knochen (0) (der Durchschnitt des vorhin erwähnten Cylinders), welche aus parallelen Lamellen von verschiedener Dicke zusammengesetzt ist; dieselben zeigen sich in der Regel so angeordnet, dass immer eine Anzahl von fünf bis acht dünnen Lamellen in eine durch einen schärferen Contur abgegrenzte Lage vereinigt sind; die Zahl der secundären Lamellensysteme wächst mit dem Alter des Thieres. Die innerste älteste ist immer deutlich von dem centralen Theile des Wirbels abgegrenzt. Diese Lamellen setzen sich auch auf die Bogen fort. Die vom Skelet des Rumpfes. 29 Wirbelcanal aus entstandenen Knochenlamellen bilden nur eine ganz dünne Schicht über der Mitte des Wirbels. b) Im Inneren der Wirbelkörper liegt (näher der dorsalen Fläche als der ventralen, und näher dem vorderen Ende als dem hinteren) der Chordarest in Form eines Cylinderabschnittes, der aus einem Strang von Chordazellen (Ch) und doppelter Scheide (Ch’) besteht. ce) Zunächst um den persistenten Chordatheil liegen die Centralpartien des Wirbelkörpers. Zu beiden Seiten der Chorda liegen grössere Markräume (c), die mit Zellen erfüllt sind, und davon gehen engere Canäle in verschiedenen Richtungen ge- Bie.: 9; Frontaler Durchschnitt durch einen Wirbel von Rana esculenta. Längsschnitt durch die hintere Vergrössert. Hälfte eines Wirbelkörpers von o Substantia compacta. Rana esculenta. Vergrössert. ce Substantia spongiosa. o Substantia compacta. Ch Chorda dorsalis. e Substantia spongiosa. Ch’ Chordascheide. a Gelenkknorpel. wunden und mehrfach unter einander anastomosirend nach vorn und hinten, deren Wandungen theils von echtem Knochen, theils von Knorpel gebildet sind. — Der Chordarest persistirt nach Gegenbaur das ganze Leben hindurch und wird nur an einzelnen Wirbeln gelegentlich vermisst. Im Steissbein verschwindet die Chorda sehr frühzeitig, so dass hierin eine Verschiedenheit zwischen dem vorderen segmentirten und dem hinteren unsegmentirten Abschnitt der Wirbel- säule besteht. Variationen der Wirbelsäule. Variationen der Frosch -Wirbelsäule sind nicht gerade selten beobachtet worden. Sie können zunächst die Zahl der Wirbel betreffen. Ein zehnter Wirbel kommt gelegentlich vor. In dem von Bourne beschriebenen Falle articulirte er durch zwei Gelenkhöcker mit dem Steissbeine (wie sonst der neunte Wirbel), nach vorn durch zwei Höcker mit dem neunten Wirbel, der dem entsprechend zwei hintere Pfannen besass. Daneben bestand rechterseits eine Gelenkfortsatz- Verbindung zwischen dem neunten und zehnten Wirbel. Auch Querfortsätze besass dieser zehnte Wirbel. Howes beobachtete in einem Falle von überzähligem zehnten Wirbel ein Articuliren des Ileum auf der rechten Seite mit dem neunten und zehnten Wirbel. Der neunte besass in diesem Falle vorn eine Pfanne (nicht einen Gelenkhöcker), hinten zwei Gelenkhöcker, der zehnte vorn zwei Pfannen, hinten zwei Höcker. Rechterseits fehlte zwischen dem neunten und zehnten Wirbel die Gelenkfortsatz-Verbindung. Verschmelzung des achten und neunten Wirbels zu einem Sacrum beobachtete ebenfalls Howes. Die Articulation mit dem Ileum vermittelte dabei der Quer- fortsatz des neunten oder des achten Wirbels; in letzterem Falle wurde der neunte Wirbel übersprungen. — Der Atlas trägt gelegentlich Querfortsätze (Bourne, Howes, ich). Ein Foramen im Atlas (von Howes beobachtet) ist als eine Andeutung für die Zusammensetzung dieses Wirbels aus zweien auf- gefasst worden (?.) — Die Querfortsätze zeigen nicht selten Andeutungen einer Variationen der Wirbel- säule. 30 Skelet des Rumpfes. Gabelung, die manchmal sehr weit geht. Am dritten Wirbel fand Adolphi gelegentlich etwa in der Mitte der Länge des Querfortsatzes einen Höcker, in anderen Fällen einen langen spitzen, nach vorn oben ragenden Dorn, der an seiner Spitze eine kleine knorplige .Apophyse trug. Der letztgenannte Autor, Adolphi, hat neuerdings begonnen, die Variationen an der Anuren-Wirbelsäule einer speciellen gründlichen Untersuchung zu unterziehen. B. Brust- beinbildun- B. Brustbeinbildungen. (Figg. 11 und 12.) Die zu den Sternalbildungen gezählten Skeletstücke stehen, wie gen. schon bemerkt, in genauester Verbindung mit denen des Schulter- Cart. paraglenoid. Cart. epicoracoid. P. cartilag. | Episternum P. ossea Pars acrom, 0 = Knochen :1o'—= Kalkknorpel h = Hyalinknorpe Clavi- Scapula / Synchondrosis 2 Suprascapula P. ossea | Sternum P. cartilag. Schultergürtel und Brustbeinbildungen von Rana esculenta, in der Fläche ausgebreitet. Ventral - Ansicht. 2 mal nat. Gr. gürtels, und man war daher lange Zeit nicht allgemein gleicher An- sicht darüber, was zu den einen und den anderen zu rechnen sei, Fig, 12. Pars ant. Pars post. Episternum, pars ossea, von Rana esculenta. Sternum. 2 mal nat. Grösse. Nach der von Gegenbaur begründeten und jetzt am meisten verbreiteten Ansicht, die auch neuer- dings von Wiedersheim bestätigt wird, sind als selbständige Sternalbildungen, die keine genetische Beziehung zu Theilen des Schultergürtels besitzen, anzusehen: 1. Das eigentliche Sternum. 2. Das Episternum. 1. Sternum (Xiphisternum, Hyposternum). Dies ist das hintere der beiden Stücke; von hinten Skelet des Rumpfes. 31 her an die median vereinigten Schultergürtelhälften an- stossend, und aus zwei Theilen, einem knöchernen und einem knorpligen, bestehend. a) Der knöcherne (Fig. 11, Sternum, Pars ossea) bildet die Verbindung mit dem Schultergürtelskelet und stellt einen kurzen Stiel dar, der vorn etwas breiter ist und sich nach hinten verschmälert. Das vordere Ende besitzt einen nur schmalen Knorpelüberzug zur Verbindung mit den Epicora- coiden, das hintere schmälere Ende trägt b) das knorplige Stück (Fig. 11, Pars cartilaginea), eine ver- breiterte rundliche, hinten durch einen tiefen medianen Einschnitt ausgezeichnete Scheibe. Sie besteht aus Kalk- knorpel, und nur an dem dünnen freien Rande aus unver- ändertem hyalinen Knorpel. 2. Episternum (Omosternum, Parker, Wiedersheim). Auch das Episternum, das sich von vorn her an die vereinigten Schultergürtelhälften anlegt, besteht aus einem knöchernen und einem knorpligen Abschnitte. a) Der knöcherne (Fig. 11, Episternum, Pars ossea und Fig. 12) stellt ebenfalls einen Stiel dar, der die Verbindung mit dem Schultergürtel vermittelt und zu diesem Zwecke an seinem hinteren verbreiterten Ende überknorpelt ist. Das vordere schmälere Ende trägt b) das knorplige Stück (Fig. 11, Episternum, Pars cartilaginea), eine mit kurzem Stiel versehene rundliche Scheibe aus Kalkknorpel. Nur der dünne freie Rand ist auch hier hyalinknorplig. ‚ Verbindungen des Sternum und Episternum mit dem Schultergürtel. Sternum und Episternum werden von einander getrennt durch die median vereinigten knorpligen Abschnitte der ventralen Schulter- gürtelhälften. Mit diesen sind die überknorpelten Enden ihrer knöchernen Stiele durch wahre Gelenke verbunden. Anmerk. Nach der Annahme von Geoffroy St.-Hilaire sollten die medianen Partien des Schultergürtels (s. unten) das eigentliche Sternum repräsen- tiren. Im Anschluss an diese Auffassung nannten einige Autoren das Episternum: Manubrium sterni, das hintere Stück Xiphisternum. Auch die Bezeichnung Hyposternum ist für das letztere gebraucht worden. Gegenbaur begründete Episternum. Verbindun- gen des Sternum und Epi- sternum mit dem Schul- tergürtel. Skelet des Kopfes. Allgemeine Uebersicht. 1. Gesammt- form. 32 Skelet des Kopfes. die Auffassung, dass dieses das eigentliche Sternum sei, und behielt für das vordere Stück die auch schon früher (Geoffroy St.-Hilaire, Cuvier, Ecker) an- gewendete Bezeichnung Episternum bei. Beide stellte er den Theilen des Schulter- gürtels gegenüber. Für die Zugehörigkeit beider Bildungen zum Schultergürtel trat Götte ein, doch widerspricht ihm in neuester Zeit Wiedersheim, der sie als in der ventralen Mittellinie paarig und selbständig zwischen den Muskel- massen der Leibesdecken entstehende Bildungen wieder in Gegensatz zu den Schultergürteltheilen bringt. Dabei weist Wiedersheim von Neuem auf die schon von Gegenbaur angedeuteten Unterschiede zwischen dem Episternum der Frösche und den so bezeichneten Skelettheilen höherer Wirbelthiere hin, die eine Homologie dieser Gebilde unter einander nicht sehr wahrscheinlich machen. Die von Wiedersheim infolgedessen vorderhand empfohlene Bezeichnung „Omosternum“ (statt „Episternum“), die von Parker eingeführt wurde, halte ich indessen nicht für sehr zweckmässig, da Parker durch dieselbe gerade die Her- kunft vom Schultergürtel ausdrücken wollte, der Wiedersheim entgegentritt. So mag denn bis zur definitiven Klarstellung der alte Name „Episternum“ bei- behalten werden. f II. Skelet des Kopfes. (Figg. 13 und 14.) Allgemeine Uebersicht. 1. Gesammtform. Der Schädel der Frösche ist breit und platt; dies hängt vor allen Dingen zusammen mit der Grösse der Augenhöhlen, deren untere, durch die Knochen des Kiefergerüstes gebildete Begrenzung weit lateralwärts verlagert ist, so dass nun die Schädelbreite sehr erheblich die Schädelhöhe übertrifft. Die äussere Gestalt des Schädels ist die eines parabolischen Rahmens (Fig. 13 und 14), der von den Ossa intermazxillaria, mazillaria und quadrato-mazillaria gebildet wird. In der Mitte dieses Rahmens liegt die längliche prismatische Schädelkapsel, vorn durch die knorplige Nasenkapsel mit dem Scheitel des genannten Rahmens (den Ossa enter- mazxillaria) verbunden, hinten in zwei quere Arme ausgebreitet, die das Gehörorgan enthalten, und ungefähr an der Grenze von vorderem und mittlerem Drittel jederseits noch einmal mit dem äusseren Rahmen durch das lateral verbreiterte Nasenskelet verbunden. Von jedem der hinteren Querarme gehen wie Strebepfeiler drei Knochenbalken an den äusseren Rahmen, und zwar: 1. vom oberen Umfange des Quer- armes ein Balken zum hinteren Ende des Rahmens (hinterer Arm des Os tympanicum); 2. ein zweiter vom unteren Umfange des Quer- armes ebenfalls zum hinteren Ende des Rahmens (hinterer Arm des u ı ve Schädel von Rana esculenta von oben. Skelet des Kopfes. 33 Os pterygoideum); 3. ein dritter schliesslich von der Basis des Quer- balkens lateral-vorwärts gegen die Mitte des seitlichen Theiles jenes Rahmens (vorderer Arm des Os ptergyoideum). Die beiden hinteren Arme (1 und 2) fassen das knorplige Suspensorium des Unterkiefers zwischen sich. Im vorderen Schädelabschnitte wird die Querspannung des Rah- Cond. oce. Fossa cond. 2mal nat. Gr. Ty. Quadr. 2 mal nat. Gr. Oce. lat. Schädel von Rana esculenta von unten. Knorplige Theile blau. Knorplige Theile blau. Eth. = Ethmoid. Cond. occ. = Condylus oceipitalis. Fr.-par. = Fronto-parietale. Ethm. = Ethmoid. I. max. — Intermaxillare. 1 RornPrOINGELT: Max. = Maxillare. Ta RE — N alle Na. = Nasale. SEHR Ne A TV“ Oce. lat. = Oececipitale laterale. EV=.z nn. VrosviEt Vi. Pr. front. — Processus frontalis. Foss. cond. — Fossa ceondyloidea. Pr. zyg. = Processus zygomaticus. Fr.-par. — Fronto - parietale. Proot. = Prooticum. I. max. — Intermaxillare. Pter. — Ptergyoid. Max. — Maxillare. Q.-maxz. = Quadrato-maxillare. Oce. lat. = Oceipitale laterale. Quadr. — Quadratum. Pal. — Palatinum. Ty. = Tympanicum., Proot. — Prootiecum. Pter. — Pterygoid. Q.-mazx. = Quadrato -maxillare. Quadr. = Quadratum. i Vom. = Vomer. die aber durch zwei ihr dorsal und ventral aufgelagerte knöcherne Strebepfeiler verstärkt wird. Den dorsalen bildet das Os nasale, den ventralen an der Basis das Os palatinum. Durch die Schädelkapsel medianwärts, den hinteren Querbalken derselben und den hinteren Arm des Tympanicum hinten, den grossen Rahmen seitwärts und den vom Nasale, Palatinum und dem umschlossenen Knorpel gebildeten Querbalken vorn wird ein grosser Raum begrenzt, der zugleich Augen- und Schläfenhöhle darstellt. Der vom hinteren Theil des Maxillare und dem Quadrato-mazillare ge- Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 3 Quadr. 2. Zusam- mensetzung. 34 Skelet des Kopfes. bildete Bogen kann als „unterer Jochbogen“ bezeichnet werden. Ueber ihm springt von dem hinteren Querbalken des Schädels der vordere Arm des Tympanicum vor, mit seinem vorderen, vor- und abwärts gerichteten freien Ende nur durch Bandmasse an dem Ober- kiefer befestigt. Er stellt einen unvollkommen ausgebildeten „oberen Jochbogen“ vor, der einer besonderen mechanischen Function in der Construction des Schädels enthoben ist und nur als Ursprungs- stätte von Kaumuskeln Verwendung findet. Durch sein vorderes Ende wird ungefähr die Grenze von Orbital- und Temporalgrube bezeichnet; ein ausgebildeter Postorbitalbogen, wie er vielen Wirbelthierschädeln zukommt, fehlt dem Frosche. Die Ausdehnung des Froschschädels in caudaler Richtung ist eine geringe: dicht hinter dem Vagusloche liegen bereits die Condylen zur Verbindung mit dem Atlas. Anmerk. Der Froschschädel schliesst dieht hinter dem Vagusloche ab; der N. hypoglossus wird bereits durch einen Spinalnerven repräsentirt. Das ergiebt den Schluss, dass das Cranium des Frosches ein primitiveres ist, als das der Amnioten. Das Cranium der Amnioten ist „eaudal vorgerückt“, um einen Ausdruck von Stöhr zu gebrauchen, durch Assimilirung des vordersten Theiles der Wirbelsäule. Das Froscheranium ist wie das der meisten Selachier „proto- metamer“, im Gegensatz zu dem „auximetameren“ Cranium der Amnioten (Sagemehl). — Was die beiden „Jochbögen“ anlangt, so darf nur der obere mit dem Arcus zygomatieus des Säugerschädels verglichen werden. 9, Zusammensetzung. Die Elemente, die sich am Aufbau des Kopfskeletes betheiligen, sind bekanntlich zweierlei Natur: 1. Theile des primordialen Kopfskeletes; 2. secundäre Skeletstücke. — Es ist ein Zeichen für die niedrige Organisation des Froschschädels, dass an ihm diese beiden Componenten zeitlebens in grosser Selbständigkeit neben einander bestehen bleiben (Figg. 15 und 16, a. S. 36). Das primordiale Kopfskelet formirt um das Gehirn eine nur an der Decke offene Kapsel, umschliesst das Gehörorgan ziemlich vollständig, weniger eng das Geruchsorgan, während das Auge ihm nur äusserlich angelagert ist. Zu dieser dem Gehirn und den Sinnes- organen angepassten Kapsel („Primordial-Cranium“) kommt noch das aus einer Anzahl von Bögen bestehende „primordiale Visceralskelet“, das die Kopfdarmhöhle umgürtet. Der erste oder Kieferbogen ist mit seinem dorsalen Abschnitte („Quadratu m“) fest mit dem Cranium verbunden, sein ventraler bildet den Meckel’schen Knorpel. Die bei der Kaulquappe noch folgenden fünf Bogenpaare (Arcus hyalis und vier Arcus branchiales) bilden beim umgewandelten Thiere, soweit sie erhalten bleiben, den „Zungenbeinapparatf“. Skelet des Kopfes. 35 Ein weiteres Merkmal, das dem Froschschädel eine ziemlich nie- drige Stufe anweist, liegt dann darin, dass das primordiale Kopfskelet zum grossen Theile zeitlebens in knorpligem Zustande bestehen bleibt und nur verhältnissmässig kleine Strecken durch Knochen ersetzt werden. Fast ganz knorplig bleibt der „Zungenbeinapparat“, aber auch am Chondro-Granium ist die Zerlegung in knöcherne Territorien keine sehr vollständige. Zu diesen primordialen Skelettheilen, die somit theils knorplig, theils knöchern sind, kommen nun noch hinzu die secundären Skelettheile, aus Knochen bestehend. Man bezeichnet sie auch als „Beleg-* oder „Deckknochen“, da sie den primordialen Theilen auf- liegen. Nur zwei Stellen finden sich am Schädel des Frosches, wo ein solcher „Belegknochen“ unmittelbar in eine Verknöcherung über- seht, die im Knorpelschädel entstanden ist: das hintere Ende des Quadrato-mazxillare und der vordere Theil des Dentale (zum Theil); sonst sind überall die Belegknochen durch eine dünne Bindegewebs- schicht (Perichondrium) von dem unterliegenden primordialen Skelet getrennt und daher leicht durch Maceration loszulösen. a) Knochen, die bestimmte Bezirke des primordialen Kopfskelets ersetzen („Autostosen“ mihi), sind: 1. 2. Ossa occipitala lateralia. 3. 4. Ossa prootica. 5. Os ethmoideum. 6. 7. Der Kopf des Quadrato-mazillare jederseits. 8. 9. Die am meisten central gelegenen Partien der Pars mentalis des Dentale jederseits. 10. 11. Die Pars media der Ohrcolumella jederseits. 12. 13. Die Processus thyreoidei des Zungenbeinknorpels. b) Knochen, die secundäre Skeletstücke repräsentiren („All- ostosen“), sind: 1. 2. Ossa fronto-parietalia 3. Os parabasale (parasphenoid.) 4. 5. Ossa nasalia 6. 7. Ossa vomerum 8. 9. Ossa palatina 10. 11. Ossa mazxillarıia 12. 13. Ossa intermazillaria 14. 15. Ossa intranasalıa am ÜCranium. 3% Specielle Beschrei- bung. I. Cranium und Ober- kieferskelet. A. Primor- diale Grund- lage. 36 Skelet des Kopfes. 16. 17. Os pterygordeum 18. 19. Os tympanicum 20. 21. Os quadrato-mazxillare am Meckel’schen Knorpel jeder 22. 23. Os angulare 24. 25. Os dentale | am Quadratum jeder Seite. Seite. Am Hyobranchialskelet treten beim Frosch keine „Beleg- knochen“* auf. Specielle Beschreibung der Theile des Schädels. I. Cranium und Öberkieferskelet. A. Primordiale Grundlage. Das isolirte primordiale Skelet (Figg. 15, 16, 17) zeigt die Form des intacten Froschschädels noch ziemlich unverändert, nur tritt jetzt Fig. 15. I. max. Ty. 3 Quadr. Schädel von Rana esculenta, nach Ent- fernung der Deckknochen auf der rechten Seite, von oben. 2 mal nat. Grösse. Knorpel blau. Arcus subocul. = Arcus subocularis. ©. prn. inf. = Cartilago praenasalis inferior. Cr. p. ot. = Crista parotica. Eth. = Ethmoid. Fen. front. = Fenestra frontalis. Fen. par. = Fenestra parietalis. Fr.-par. = Fronto - parietale. I. max. — Intermaxillare. Max. — Maxillare. Na. — Nasale. Oce. lat. = Oceipitale laterale. Pr. max. ant. — Processus maxillaris anterior. Proot. = Prootieum. Pter. = Pterygoid. Q.-max. = Quadrato - maxillare. Quadr. — Quadratum. Ty. = Tympanieum. Oce. lat. Pr. bas. Q- Schädel von Rana esculenta, nach Entfernung der Deckknochen auf der rechten Seite, von unten. % mal nat. Grösse. Knorpel blau. Be Ap. nas. int. — Apertura nasalis interna. Arcus subocul. — Arcus subocularis. ©. prn. inf. — Cartilago praenasalis inferior. Cr. s.n. — Crista subnasalis. Eth. — Ethmoid. F. II. = Foramen pro N. 11. F. II. = Foramen pro N. II. F. IV. = Foramen pro N. IV. F. V. = Foramen pro N. V+ VI+ VI. Fr.-par. = Fronto-parietale. I. max. — Intermaxillare. Max. = Maxillare. Oecc. lat. = Oceipitale laterale. P. art. Q. = Pars articularis Quadrati. Pal. = Palatinum. Parabas. = Parabasale. Pr. bas. Q. — Processus basalis Quadrati. Pr. pter. Q. = Processus pterygoideus Quadrati. Proot. = Prooticum. Pter. — Pterygoid. Q.-max. — Quadrato-maxillare. Skelet des Kopfes. 37 der seiner Deckknochen beraubte „Rahmen“ gegen die in der Mitte liegende Schädelkapsel mehr zurück. Letztere verbreitert sich hinten zur Umschliessung des Gehörorganes; mit dem äussersten Ende dieses Vorsprunges ist das Quadratum continuirlich verbunden. Ein dünner, von dem letzteren ausgehender Knorpelstreif, Proc. pterygoideus, zieht parallel der Schädelkapsel nach vorn, mit dieser das „suboculare Fenster“ begrenzend und vorn in eine Verlängerung der hinteren Nasenkapselwand übergehend. Letztere bildet einen vorderen Quer- balken, ungefähr von der Breite des hinteren, durch die Gehörkapsel gebildeten. Das median gelagerte Cranium verlängert sich über diesen vorderen Querbalken hinaus in Form der Nasenkapsel. — Man unter- Fig. 17. Taenia tecti medialis Fenestra Taen. tect. | Fen. parietalis frontalis transvers, Cart. obliqua. Apert. nas. ext. Cart. alaris. Cart. praenas. sup. Cart. praenas. Proc. maxill. Proe. pterygoideus inf ant. Annulus tympanicus Seitenansicht des Primordialeraniums einer jungen Rana fusca. Nach einem bei 25 facher Tect. synoticum #7 P. articularis Quadrati Vergrösserung hergestellten Modell einer R. fusca von ca. 2cm Länge; verkleinert. Operculum und Columella auris weggenommen. Das Cranium ist als einheitlich knorplig dargestellt auf die noch wenig umfänglichen Verknöcherungen ist keine Rücksicht genommen. scheidet am Primordialeranium die Occipital-, Labyrinth-, Or- bital-, Ethmoidal-Region. Dazu käme dann das Quadratum. Durch vorsichtiges Maceriren des Froschkopfes in warmem Wasser gelingt es, die primordiale Grundlage des Schädel-Kiefer-Skeletes von den aufgelagerten Deckknochen zu isoliren und so einerseits das ganze Knorpelgerüst des Cranium und primordialen Oberkiefers mit den eingesprengten Verknöcherungen, anderer- seits den primordialen Unterkiefer zu erhalten. Nur an einer Stelle bleibt dem ersteren ein „Deckknochen“ fest verbunden: am lateralen Höcker der Pars arti- cularis Quadrati das „Quadrato-mazxillare“, und ausserdem bleibt an der Pars mentalis des Meckel’schen Knorpels das „Dentale“ hängen. a) Die Occipital- und Labyrinthregion ist jederseits in zwei knöcherne Territorien, das „Occipitale laterale“ und das „Prooticum“ zerlegt. Zwischen den beiderseitigen Knochenpaaren bleiben die Schädelbasis wie die Decke knorplig (Solum und Tectum a) Die Occi- pital- und Labyrinth- region. 1. Ossa occi- pitalia late- ralia. 38 Skelet des Kopfes. synoticum), und auf jeder Seite bleiben Occipitale lat. und Prooticum durch eine knorplige Fuge (Synchondrosis prootico-occipitalis) getrennt, so dass sowohl bei der Dorsal- wie bei der Ventralansicht der zwischen die Knochen eingeschobene Knorpel die Form eines Kreuzes bietet (Figg. 15, 16). Bei R. fusca verschmelzen das Oceip. lat. und Prooticum jeder Seite frühzeitig knöchern unter einander. 1. Ossa occipitalia lateralia (Figg. 15, 16). Ossa oceipitalia lateralia. Hinterhauptsbeine. Ecker. Oceipitaux late- raux. Cuvier, p. 387, Pl. XXIV b. Duges, Nr. 14. Ex occipitals. Parker and Bettany. Diese paarigen Knochen bilden den hinteren Theil der Schädel- kapsel und des Ohrlabyrinthes, umgrenzen jederseits das For. occipitale magnum und vermitteln die Verbindung mit der Wirbelsäule Ein jeder lässt unterscheiden: eine mediale Pars eranialis, eine laterale P. labyrinthica und eine an der Schädelbasis gelegene P. basalis. Die P. ceranialis trägt den überknorpelten Condylus occipitalis. Die Gelenkköpfe beider Seiten, von ovaler Form, umfassen nach unten convergirend die untere Hälfte des For. magnum und sind in ihrer Längsrichtung erheblich stärker convex gekrümmt, als in der darauf senkrechten. Der im Anschluss an den Condylus das For. magnum in seiner oberen Hälfte begrenzende Knochenkamm krümmt sich oben nach einwärts, ohne den der anderen Seite zu erreichen. Lateral vom Condylus occipitalis liegt am Zusammenstoss der drei Abschnitte des Knochens die Fossa condyloidea, in die drei Foramina aus- münden: aus der Schädelhöhle das For. jugulare (für die Glosso- pharyngeus-Vagusgruppe und einen Lymphgang), aus der Labyrinth- höhle das For. perilymphaticum superius und inferius (Fig. 18). Diese beiden liegen hinter einander, so dass das For. peril. sup. mehr direct in die Schädelhöhle, das inf. dagegen nach der Schädelbasis hin führt. — Die P. labyrinthica besitzt die Form einer flachen Schale, die ihre Höhlung nach vorn aussen kehrt, aber in Anpassung an die Form des häutigen Labyrinthes mehrfache Faltungen zeigt. So stösst der obere Theil, der den hinteren Bogengang medial begrenzt, unter fast rechtem Winkel zusammen mit einem kurzen Stück, das den hinteren Theil des äusseren Bogenganges umschliesst und in den untersten Abschnitt, der für die basalen Theile des Labyrinthes be- stimmt ist, übergeht. Nach der Kapselhöhle zu springt vom oberen und äusseren Abschnitt des Knochens je ein kurzer Fortsatz vor, um den sich der hintere und der äussere häutige Bogengang herum- Skelet des Kopfes. 39 schlagen. — Von der Rinne, in der die P. eranialis und labyrinthica _ zusammenstossen, zieht eine verticale Scheidewand zwischen Gehirn- und Labyrintheavum eine Strecke weit nach vorn. Sie wird durch- setzt vom For. acusticum posterius (R. post. N. VIII); ıhr vor- derer scharfer Rand besitzt im untersten Theil einen Einschnitt, der durch die Cartilago prootico-oceipitalis zum For. acusticum anterius (R. ant. N. VIII) ergänzt wird. Das For. oce. magnum besitzt bei R. esculenta eine mehr quer-ovale, bei R. fusea eine mehr herzförmige Gestalt mit aufwärts gekehrter Spitze und dem entsprechend ist der ganze Knochen bei ersterer Form mehr breit als hoch, bei letzterer umgekehrt mehr hoch als breit. 2. Ossa prootica (Figg. 15 und 16). Ossa petrosa, Felsenbeine. Ecker. Rochers, Cuvier, p.388, Pl.XXIV, Fig.1 ee. Rupeo-ptereaux. Duges Nr. 12. Prootics. Parker and Bettany. Das Prooticum jeder Seite lässt eine Pars labyrinthica und eine P. eranialis unterscheiden. Die Grenze zwischen beiden ist am intacten Schädel durch den hinteren Rand des Fronto-parietale be- zeichnet, das die P. eranialis noch überdeckt. Auf der Oberfläche des Prooticums selbst ist die Grenze gegeben durch einen Kamm, der dem vorderen inneren Ohrkapselrande entspricht und in sich den Canalıs semicircularis anterior enthält. Er verläuft schräg von hinten inrien nach vorn aussen. An der Ventralfläche wird dieselbe Trennung be- zeichnet durch einen grösseren Einschnitt, der durch den Knorpel- boden der Örbitalregion zu einem Foramen (pro N. V, VI, VII) ergänzt wird. DerLabyrinththeil des Knochens umschliesst einen kuppelförmig sich nach vorn und aussen verengernden Raum, in den ganz vorn der vordere, etwas weiter dahinter und an der Aussenwand der äussere Bogengang einmünden. Nach aussen springt vom Prooti- cum, in der Flucht seiner Decke, eine knöcherne Leiste, Orista parotica (Tegmen tympani), weit vor (Figg. 15, 18, 19), unter und hinter welcher die Fossa fenestrae ovalis an der Aussenfläche der Gehörkapsel liegt. In ihr lagert der mediale Abschnitt des schall- leitenden Apparates; ein besonderer kleiner, nach vorn in den Knochen eindringender Recessus der Fossa birgt den Ductus perilymphaticus fenestrae ovalis. Die Crista parot. erfährt eine Ergänzung durch Knorpel. Die innere Wand der vorderen Ohrkapselkuppel bildet zu- gleich die lateral-hintere Wand der Schädelhöhle, die hier vor jeder Ohrkapsel einen seitlichen Recessus zeigt, in dem das Trigemino- Facialis-Ganglion liegt. Den vorderen Abschluss erlangt dieser Recessus 2. Ossa proo- tica. 3. Knorplige Theile der Oceipital- und Laby- rinthregion. 40 Skelet des Kopfes. prooticus durch die Pars cranialis des Prooticums, die eine ge- krümmte, ohne scharfe Grenze in den Boden übergehende Wand dar- stellt. Wie schon bemerkt, verschmelzen bei erwachsenen R. fuscae das Occipitale lat. und Prooticum knöchern mit einander. Wo die Trennung besteht (R. escu- lenta), gewinnt der trennende Knorpel einen beträchtlichen Antheil an der Bil- dung der Ohrkapsel und das Prooticum bildet nur den vordersten Theil der- selben. — Der vordere Bogengang verläuft in der Decke des Prooticums, ent- sprechend der Grenze von P. labyrinthica und cranialis; der äussere wird nur mit seinem vordersten Abschnitte vom Prooticum umschlossen. 3. Knorplige Theile der Occipital- und Labyrinth- region (Figg. 15, 16, 17). Am Boden sind beide Ocespitalia lateralia durch einen schmalen Knorpelstreifen von einander getrennt, der sich zwischen beiden Prooticis erheblich verbreitert und jederseits den basalen Einschnitt dieser Knochen zu einem Foramen (pro N. V, VI, VI) ergänzt. („Solum synoticum“.) An der Decke verbindet das knorplige „Tectum synoticum“ die beiden Oceipitalia lateralia continuirlich, während im Bereich der Prootica zwei symmetrisch gelagerte Fontanellen bleiben, Fenestrae parietales, die von den Fronto - parietalia verschlossen werden (Figg. 15, 17). Der mediane Boden- und Deckenknorpel geht jederseits in die Cartilago prootico-occipitalis über. Jede Parietalfontanelle wird hinten begrenzt vom Tectum synoticum, lateral von einer Randspange am oberen inneren Rande des Prooticum, „Taenia tecti lateralis“, vorn von einer queren Knorpelspange, „Zaenia tecti medialis“. In der Verlängerung der letzteren setzt sich noch ein kurzer Vorsprung nach vorn über die Taenia tecti transversalis hinaus fort, um dann frei zu enden (Fig. 17). An der Cartilago prootico-occipitalis ist ein medialer, dor- saler, lateraler, ventraler Abschnitt zu unterscheiden. Der mediale zieht an der medialen Ohrkapselwand ziemlich senkrecht zwischen beiden Knochen herab, wird in seiner oberen Hälfte vom For. endolymphaticum durchbohrt und ergänzt unten den Einschnitt des Oceipitale laterale zum For. acusticum anterius. — Der dorsale Abschnitt zieht zunächst schräg nach hinten-aussen und abwärts, den oberen Umfang des hinteren Bogenganges bildend, und biegt dann unter ungefähr rechtem Winkel nach vorn in die Horizontale um. Dieser Theil hilft den hinteren Theil des äusseren Bogenganges be- grenzen und läuft an dem äusseren scharfen Rande der knöchernen Orista parotica aus, an dem er eine breite, nach aussen vorspringende Skelet des Kopfes. 41 Platte (P. cartilaginea der Orista parotica) bildet. Die vordere äussere Ecke derselben geht continuirlich in das knorplige Quadratum über, mit dem hinteren Theile ihres lateralen Randes ist der Annulus tym- 4 \ Fig. 18. a Columellae = mn > ° = 1 Ä 3 cc 5 o ee © I Äasr 2 De g I: x Bien = SYSln: Dr = Crista parotica Ann. tymp. For. oceipit. Condyl. occ. For. perilymph. j N For. inf. j » Proc. pteryg. For. jugulare Perilymph. Sup Corn. prine. Hy. Hinteransicht des Primordialeraniums von Rana fusea. Nach einem bei 50 facher Vergrösserung hergestellten Modell einer R. fusca von ca. 21), cm Länge; verkleinert. Die Knochengrenzen sind weggelassen; die hintere Hälfte des Annulus tympanicus und die Pars artieularis Quadrati sind weg- genommen, ebenso das Operculum, um die Anordnung der Columella auris sichtbar zu machen. ‚Diese ist als durchweg?knorplig dargestellt. Can. semieirc. ant. Crista parotica Ann. tymp. Columellae P. externa 2 Ä \ Facies artic. AN: Ohrkapsel und Quadratum von Rana fusca. Nach einem bei 50facher Vergrösserung hergestellten Modell einer R. fusca von ca. 2l/,; cm Länge; verkleinert. Ohrkapsel von vorn eröffnet. panicus verschmolzen, an ihre Unterfläche legt sich der Proc. ascendens der Columella auris an (Figg. 18 und 19). — Der ventr'ale Abschnitt der Knorpelfuge dringt, sich verbreiternd, zwischen Oceipitale laterale und Prooticum nach aussen (Fig. 16) und trägt an seiner vorderen Ecke eine Protuberanz mit flacher Facette für den Proc. basalis des 4. Annulus tympanicus und schall- leitender Apparat. a) Annulus tympanicus. 42 Skelet des Kopfes. Quadratums. Dahinter und etwas an den lateralen Abschnitt der Knorpelfuge in die Höhe gerückt liegt die kleine flache Stelle für die Befestigung des Cornu prineipale Cartil. hyordeae (Fig. 18). — Dieser laterale Abschnitt der Knorpelfuge, der den Boden- und Decken- abschnitt verbindet, ist ausgezeichnet durch das Foramen ovale, das in seiner hinteren Hälfte liegt. Am unteren Rande des Foramen springt der Bodentheil der Knorpelfuge wie eine Plattform nach aussen vor, und zwar auch in dem vor dem Foramen gelegenen Be- zirk, so dass also das Foramen ovale selbst wieder im hinteren Ab- schnitt einer Nische an der Seitenpartie des hinteren Schädelabschnittes liegt, die als Fossa fenestrae ovalis zu bezeichnen ist. Ueber ihr bildet die Orista parotica ein schützendes Dach; auf dem vorspringen- den Theil des Bodenknorpels ruhen der untere Rand des Operculum und die Pars interna der Ohrcolumella (Figg. 17 und 18). Das Innere der Ohrkapsel und das Verhalten der Knorpelfuge in derselben wird beim Gehörorgan geschildert. Bemerk. Die Ohorda dorsalis durchsetzt in früher Larvenperiode die (knorplige) Schädelbasis der Oceipital- und Labyrinthregion (die „Basalplatte“) nach vorn bis in die Gegend der vordersten Ohrkapselgrenze reichend, hinten unmittelbar aus dem ersten Wirbel in die Platte eintretend. Ihr hinterster Ab- schnitt wird dann aus der Basalplatte eliminirt und geht im Lig. apicis zu Grunde; ihr mittlerer Abschnitt verknorpelt und wird in die Zusammensetzung der Basalplatte aufgenommen; ihr 'vorderster Abschnitt geht zu Grunde. So ist am erwachsenen Thiere von der Schädelchorda nichts mehr wahrzunehmen. 4. Annulus tympanicus und schallleitender Apparat. Bei der Labyrinthgegend des Craniums sind noch zu besprechen der Annulus tympanicus und der schallleitende Apparat. Genetisch freilich gehört der A. tymp. zum Quadratum, und nur der schallleitende Apparat zur Ohrkapsel selbst. a) Annulus tympanicus (Figg. 17 bis 19). Dieser ist ein ring- förmiger Knorpelrahmen, der, genauer gesagt, die Gestalt eines kurz abgestumpften Trichters besitzt, da er sich medianwärts verengert. Sein hinterer oberer Quadrant hängt durch eine kurze knorplige Ver- bindungsbrücke mit dem hintersten Theil der knorpligen Orista parotica zusammen. Vor dieser Verbindung wird der obere Theil des Annulus von der Orista parotica durch den hinteren Querschenkel des Os tympanicum abgetrennt, dem der Annulus eng anliegt. Bemerk. Das Zellmaterial, aus dem sich der A. tymp. bildet, wird in sehr früher Larvenperiode vom Quadratum geliefert, und zwar findet die Anlage nicht in der Labyrinthregion, sondern sehr weit vorn am Kopfe, noch vor dem Auge, statt. Bei der Metamorphose macht somit der Annulus eine sehr bedeu- = Br Skelet des Kopfes. 45 tende Wanderung von vorn nach hinten durch, im Anschluss an den vorderen Theil des Quadratums. b) Schallleitender Apparat (Figg. 18 bis 20). Der schall- leitende Apparat des Frosches besteht aus zwei getrennten Stücken: 1. dem Operculum, 2. der Columella auris. 1. Das Operculum ist eine ovale Knorpelscheibe, deren Längs- durchmesser von vorn nach hinten gerichtet ist. Sie ist grösser als das For. ovale und überragt daher dasselbe mit dem vorderen und oberen Rande. Die untere, das For. ovale selbst verschliessende Partie ist verdickt, nach aussen convex, nach innen leicht gehöhlt; der obere und vordere Rand sind zugeschärft. (Auf allen Figuren ist das Operculum entfernt.) 2. Die Columella auris lässt drei Abschnitte (Fig. 20) unter- scheiden: Pars interna, media, externa. Die P. media ist ein Fio. 20. knöchernes, keulenförmi- Pr. ascendens ges Stäbchen, das sich nach dem lateralen Ende P. interna. (Pseud- zu erheblich verjüngt. operculum) P.extema An dem dickeren media- len Ende bildet die P. interna eine knorplige Epiphyse, die eine a a Eee reife Mache Scheibe, ein „Pseudoperculum“ darstellt. Dieses deckt den vor dem Operculum gelegenen Theil der Fossa fenestrae ovalis mit dem in ihm befindlichen Lymphraum von aussen und schiebt sich auch noch etwas unter den vorderen Rand des eigentlichen Operculum herunter nach hinten. Aus dem ver- jüngten lateralen Ende der knöchernen P. media ragt das dünne Anfangsstück der knorpligen P. externa hervor. Dieses setzt die Richtung der P. media eine kurze Strecke weit fort, um dann zu dem verdickten Endabschnitt anzuschwellen. Dieser ist ventralwärts abgebogen, mit seinem verdickten Terminalstück in das Trommelfell eingelassen und entsendet vom inneren Umfange seines obersten Ab- schnittes den Proc. ascendens, der als sehr dünner drehrunder Knorpel in einem leichten medialwärts convexen Bogen vor der Pars media aufwärts steigt, und sich an der Unterfläche der knorpligen Orista parotica befestigt (Figg. 18 und 19). — Das Genauere s. bei Gehörorgan. b. Schall- leitender Apparat. b) Die Orbi- talregion. c) Die Eth- moidal- region. 1. Os eth- moideum, 44 Skelet des Kopfes. Bemerk. Das Operculum und die Columella auris entwickeln sich von der Ohrkapsel aus, haben aber genetisch nichts mit Kiemenbogen (wie bei höheren Wirbelthieren) zu thun. b) Die Orbitalregion (Figg. 15 bis 17). Der knorplige Boden der Schädelhöhle setzt sich aus der Labyrinthregion ohne Unter- brechung in die Orbitalregion fort und wird erst im vorderen Abschnitte derselben durch das Os ethmoideum abgelöst. Unter abgerundetem Winkel geht in ihn über die knorplige Schädel- seitenwand, die hinten vom Vorderrande des Prooticums ausgeht und hier mit der schon erwähnten seitlichen und queren knorpligen Deckenleiste zusammenhängt. Vorn stösst sie ebenfalls an das Eth- moideum. Sie erstreckt sich durch die ganze Höhe des Schädel- cavums; ihrem oberen Rande liegt unmittelbar das Fronto - parietale auf: eine knorplige Decke existirt somit in der Orbitalregion nicht; die hier befindliche Lücke wird als Frontalfontanelle „Fenestra frontalis“ bezeichnet. Dicht vor dem For. trigemini liegt auf der Grenze zwischen Boden und Seitenwand im Knorpel das kleine Foramen Oculomotorii (zugleich für die Art. carotis cerebralis be- stimmt), davor das sehr viel grössere, bereits ganz im der Seitenwand selagerte For. opticum. Hinter dem oberen Umfange desselben wird die knorplige Schädelseitenwand noch von einer dritten, aber sehr winzigen Oeffnung durchsetzt, dem For. pro N. trochleari (Fig. 17). Gelegentlich sind statt eines For. oculomotorii zwei Oeffnungen vorhanden, eine obere für den N. III und eine untere für die Arteria carotis cerebralis. c) Die Ethmoidalregion. Den Uebergang von der Orbital- zur Ethmoidalregion bildet zunächst das 1. Os ethmoideum. (Figg. 15, 16.) Os ethmoideum, Siebbein. Ecker. — Os en ceinture. Cuvier, p. 397, Pl. XXIV, Fig. 1a. Ethmoide. Duges, Nr. 15. Sphenethmoid. Parker and Bettany. Der vorderste Theil der Schädelkapsel wird durch einen unpaaren Knochen gebildet, der wegen seiner Form von Cuvier als Ös en ceinture („Gürtelbein“ der deutschen Autoren) bezeichnet wurde. Nur der hintere Theil des Knochens ist übrigens ringförmig und auch nicht einmal sehr vollständig, da zwar seine die Basis und Seitenwand der Schädelhöhle bildenden Abschnitte sich bis fast in die Mitte der Örbitalregion nach hinten erstrecken, dagegen der dorsale Schluss des abgeplatteten Ringes nur durch eine ganz schmale Knochenleiste ‚gebildet wird. Der vordere Theil des Knochens bildet einen Doppel- Skelet des Kopfes. 45 canal zum Durchtritt der Riechnerven mit einer mittleren Scheide- wand, und indem sich diese Ganäle nach vorn trichterförmig erweitern, nimmt der Knochen Antheil an der Bildung der Nasenhöhlen, die im Uebrigen von einer rein knorpligen Nasenkapsel umschlossen werden. Letztere setzt sich unmittelbar an den Vorderrand des Ethmoideums an. Die seitwärts abstehende Hinterwand jedes Trichters wird dicht unter dem oberen Rande noch durchsetzt von einem feinen Canal, der sich in Form einer Rinne noch nach hinten am seitlichen Um- fang des Knochens, dicht unter dem etwas gesimsartig vortretenden oberen Rande eine Strecke weit verfolgen lässt. Er leitet den R. orbito-nasalis des Trigeminus nebst einem Gefässe aus der Orbita in die Nasenhöhle. Bemerk. Schon Duges beobachtete, dass die Verknöcherung des Eth- moideum von zwei paarig gelegenen Knochenkernen ans erfolge. 2. Die knorplige Nasenkapsel. Der vorderste Abschnitt des Primordialeraniums umschliesst das Geruchsorgan; er bleibt zeitlebens knorplig, erfährt aber eine festere Stütze und Ergänzung durch Belegknochen, die ihm an- oder auf- gelagert sind. Ihren hintersten Abschluss erfährt die Nasenkapsel durch das Os ethmoideum, längs dessen ganzem Vorderrande sich der Knorpel ansetzt. Das knorplige Nasenskelet ist im hinteren Abschnitt ziemlich einfach, im vorderen complicirter. Der obere Umfang des Ethmoids wird von der Decke, der untere von dem Boden der Nasen- kapsel fortgesetzt; diese beiden, Tectum und Solum nasale, gehen vorn durch eine niedrige Vorderwand in einander über. An die knöcherne Scheidewand des Ethmoids schliesst sich das knorplige Septum nasale an, vorn an die Vorderwand anstossend, und so die Nasenhöhlen beider Seiten in ihrer ganzen sagittalen Ausdehnung von einander trennend. Entsprechend der Thatsache schliesslich, dass der hintere Nasenraum sich lateralwärts über das Gebiet des Schädel- cavums hinaus ausdehnt, somit in präorbitaler Lage sich befindet, setzt sich an den lateralen Umfang des Ethmoids eine Knorpelplatte, Pars plana, an, die eine Scheidewand zwischen Orbita und Oavum .nasale bildet. Längs ihres oberen Randes setzt sich die Decke des hinteren Nasenkapselabschnittes lateralwärts fort, sich zu- gleich, da die P. plana lateral sehr viel niedriger wird, sehr erheblich herabsenkend (Figg. 17, 21, 22). Der Vorderrand dieses hinteren Deckenabschnittes verläuft schräg von innen vorn nach aussen hinten. Der knorplige Boden des hinteren Abschnittes besitzt eine geringere 2. Knorplige Nasen- kapsel. 46 Skelet des Kopfes. laterale Ausdehnung; an den unteren Rand der P. plana setzt sich eine schmale Bodenleiste an, die die innere Nasenöffnung von hinten begrenzt und aussen mit der Decke zusammenstösst. Ueber dieses Bodenniveau setzt sich die letztere nach abwärts fort in Form einer wieder verbreiterten dreieckigen Knorpelplatte, deren unterer Rand dem Proc. palatinus des Maxillare aufruht, und deren hintere untere Ecke als Proc. mazillaris posterior unmittelbar in den Proc. pterygoideus des Quadratums übergeht, während die vordere untere Ecke als Proc. mazillaris anterior frei endet, umschlossen vom knöchernen Maxillare. Complieirter ist der vordere Nasenkapselabschnitt (Figg. 15, 16, 17, 21). Seine obere Hälfte besitzt nur die Breite des Schädel- Fig. 21. Tectum nasale For. front. \ Fen. naso-bas. V Cart. praenas. Plan. inf. | termin. For. olf. Proc. maxill. ant. Cart. praenas. sup. Proc. pteryg. Proc. maxill. post. Knorpliges Nasenskelet, von der Seite gesehen. Nach einem bei 25facher Vergrösserung hergestellten Modell einer Rana fusca von ca. 2em Länge; etwas verkleinert. cavums und so ist auch seine Decke schmaler als die im hinteren Abschnitt (Fig. 15); sie fällt stark nach vorn ab und ist vorn jeder- seits von einem For. frontale durchbohrt (Fig. 21). Der Boden verbreitert sich vorn beträchtlich (Fig. 16); an ihm wurzeln die „Cartilagines praenasales inferiores“, die, etwas nach abwärts geneigt, sehr weit nach vorn vorspringen und durch das Cavum prae- nasale hindurch bis zum Zwischenkiefer ziehen, den sie „wie zwei Strebepfeiler vom Schädel abheben“ (Wiedersheim). Von der vor- deren äusseren Ecke des Bodens springt die COrista subnasalis nach unten vor und drängt die P. palatina des Zwischenkiefers vom Boden der Nasenkapsel ab (Fig. 16). Die Vorderwand lässt einen oberen schmaleren und einen unteren breiteren Theil unterscheiden. Der obere ist medial solide und geht lateral durch eine dünne Brücke in den „Nasenflügelknorpel“ (Cartilago alaris) über, der muschel. Skelet des Kopfes. 47 förmig gestaltet ist und die Apertura nasalis externa vorn und seit- lich begrenzt. Von seiner Vorderfläche springt als kurzer Vorsprung die „UJartilago praenasalis superior“ vor, die an der Hinter- fläche des oberen Theiles des Intermaxillare befestigt ist. Der untere Theil der Vorderwand ist neben dem Septum durch die längliche Fenestra naso-basalis ausgeschnitten, lateral ist er solide und bildet eine frontale, ungefähr rechteckige Platte, deren unterer Rand in den Boden übergeht, während an seinem oberen Rande die nachher zu erwähnende Crista intermedia ansıtzt. Diese untere Etage des vorderen Nasenkapselabschnittes besitzt auch eine kurze Seitenwand (Fig. 21, 24), die mit der Vorderwand und dem Boden continuirlich Fig. 22. Tectum nasale For. olfact. For. pro N. V,1. Ds Pars plana 7 Septum nasale (Schnittfläche) Solum nasale Frontalschnitt durch das knorplige Nasenskelet, zur Demonstration des Innenraumes. Hintere Hälfte, von vorn gesehen. Nach einem bei 25facher Vergrösserung hergestellten Modell von einer R. fusca von ca. 2cm Länge; etwas verkleinert. zusammenhängt. Die Seitenbegrenzung des oberen Abschnittes ist dagegen nur durch eine schmale Knorpelspange, Cartilago obligua, gebildet, die aus dem vorderen Theil der Decke entspringt, schräg nach hinten absteigt und mit einer sagittal gestellten dreieckigen Platte, Planum terminale, endet. Der hintere Abschnitt der Nasenkapsel umschliesst jederseits vom Septum einen einheitlichen Raum (Fig. 22), der vordere dagegen drei durch Scheidewände getrennte Räume (Fig. 23). Medial, neben dem Septum, liegen das Cavum superius und inferius unmittelbar über einander, lateral schiebt sich das Cavum medium zwischen sie. Cavum sup. und inf. werden durch die Orista intermedia von einander getrennt. Diese sitzt der Vorderwand über der Fenestra naso-basalis an, beginnt an der Decke neben dem Septum, geht schräg lateral- und abwärts und spaltet sich dann in zwei Lamellen, die das Cavum meckum zwischen sich fassen. Die Lamina superior ist ein vorn, aussen, hinten freies Knorpelblatt, das den Boden für den oberen und a d) Das Qua- dratum. 48 Skelet des Kopfes. das Dach für den mittleren Nasenraum bildet; zwischen seinen Aussen- rand und die laterale Wand des mittleren Cavums klemmt sich das Os intranasale (Fig. 24) ein; die Lamina inferior sitzt dem lateralen Fig. 23. Theil der Vorderwand Cart. alaris R r Crista intermedia Cart. obliqua der Nasenkapsel an und f . . = schafft an dieser zwei Lam. sup. Etagen, eine obere für das Cavum med. , untere für das (avum inf. Sie hängt lateral mit der Seitenwand des unteren Planum terminale eine gemeinsamen Fenestra naso-basalis Septum nasale (Schnittfläche) Lam. inf. / Cart. praenas. inf. Vordere Hälfte von Fig. 22. Inneres des knorpligen Nasen- skeletes, vorderer Theil, von hinten gesehen. Raumes = zusammen (Fig. 23). Auf sie senkt sich die Cartilago obligua herab und verbindet sich mit ihr durch die vordere Ecke des Planum terminale. Da das Cav. med. und mittleren und inf. lateral weiter ausgedehnt sind, als das Cavum sup., so trifft Fig. 24. Cart. obliqua Planum terminale Os intranasale Crista intermed. Fen. naso-basalis Lam. sup. Proc: praenasal. inf. Vorderer Theil des Nasenskeletes nach Entfernung des Nasenflügelknorpels, zur Demonstration des Os intranasale. Nach einem bei 25facher Vergrösserung hergestellten Modell einer Rana fusca von 4,5 cm Länge; verkleinert. die Cartilago obligua nicht mit der Seitenbegrenzung des (av. medium zusammen, sondern bleibt mehr medial und lässt. lateral einen Abschnitt der Lamina infe- rior übrig, in dem der Anfangstheil des Thränennasenganges liegt. Durch das For. frontale dringt ein Stirnast des Orbito-nasalis. Durch die Fenestra naso- basalis ver- lässt einerseits der R. septi narium (V, 1) die Nasenhöhle, andererseits dringen durch sie Schläuche der Glan- dula intermazillaris in das Cavum inferius. — Zwischen der Vorderwand der Nasenkapsel und den Intermaxillaria bleibt ein Raum, das Cavum praenasale, in dem die Glandula intermasxillaris liest/ Die Zwischenkiefer werden von der Nasenkapsel abgedrängt durch die > Schnittfläche des Nasenflügelknorpels. Cartilagenes praenasales inferiores, die mitten durch die Drüse hindurchziehen und die Cart. praenasales superiores. Die letzteren übertragen Bewegungen. der Zwischenkiefer auf den Nasenflügelknorpel und verengern oder erweitern da- durch die Apertura nasalis externa. Das Cavum praenasale verlängert sich als Cavum subnasale auch etwas unter dem Boden der Nasenkapsel nach hinten. Der Zwischenkiefer wird von diesem durch die niedrige Crista subnasalis abeedrängt, die an der vorderen äusseren Ecke des Bodens nach abwärts vorspringt. d) Das Quadratum (Figg. 15 bis 19). Das Quadratum des Frosches bleibt zeitlebens mit allen Fortsätzen bis auf eine circum- Skelet des Kopfes. 49 scripte Stelle im lateralen Gelenkhöcker knorplig. Man kann an ihm unterscheiden: den Körper, der an seinem distalen Ende die Pars articularis zur Verbindung mit dem Unterkiefer bildet, sowie zwei Fortsätze: Proc. basalis und Proc. pterygordeus. Der Körper des Quadratums ist schräg von oben vorn innen nach unten hinten aussen gerichtet und geht an seinem oberen Ende continuirlich-knorplig in den Knorpel der Crista parotica (s. Ohrkapsel) über. Sein distales Ende (Pars articularis) trägt die in querer Richtung concave, in der darauf senkrechten convexe, somit im Ganzen sattelförmige Gelenk- fläche für den Unterkiefer, deren mittlere Einsenkung von zwei Höckern überragt wird. Der laterale, zugleich weiter vorn stehende Höcker ist verknöchert und dieser knöcherne Knopf setzt sich un- mittelbar in das Os quadrato-mazxillare fort (Figg. 15, 16). — Der Proc. basalis verbindet das Quadratum mit dem mittleren, durch die Cartilago prootico-occipitalis gebildeten Abschnitt des Ohrkapselbodens (Figg. 16, 19). Indessen gehen hier die Knorpelmassen nicht continuir- lich in einander über, sondern die Verbindung wird durch ein wahres Gelenk zwischen dem Proc. basalis und der vorderen platten Protu- beranz der Knorpelfuge hergestellt. Der zweite Fortsatz, Proc. pterygoideus (Figg. 15, 16, 17, 19), zieht vom Vorderrande des Quadratums aus (oberhalb und vor der Pars articeularis) nach vorn als lange dünne Knorpelspange, die unter der vorderen Hälfte des Bulbus oculöi continuirlich und ohne Grenze in den Proc. mazxillaris posterior der Nasenkapsel übergeht, mit diesem den Arcus subocu- laris bildend. Obgleich der Zusammenhang des Quadratums mit der Crista parotica ein continuirlicher ist, so spricht doch das Vorhandensein der Gelenkverbindung am Proc. basalis dafür, dass die Biegsamkeit des Knorpels ein Ausweichen des Qua- dratums nach hinten behufs weiter Oeffnung des Maules gestattet. B. Belegknochen am Cranium und Quadratum. 1. Ossa fronto-parietalia (Figg. 13, 15). Ossa fronto-parietalia, Stirnscheitelbeine. Ecker. Von Cuvier als parietaux bezeichnet, aber richtig als Par. und Front. aufgefasst, p- 387, 391, Pl. XXIV, Fig. 1. cc. Fronto-parietaux, Duges, Nr. 1, Parietofrontal. Parker and Bettany. Paarige, längliche und platte Knochen, welche die Schädelhöhle von oben her bedecken und vom hintersten Theil der Labyrinthregion bis zum vordersten der Orbitalregion sich erstrecken, in der Mittel- linie durch die Pfeilnaht verbunden. Der hintere verbreiterte Theil Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 4 B. Beleg- knochen am Cranium und Quadra- tum. 1. Ossa fronto- parietalia. 2. Os para- basale, 50 Skelet des Kopfes. eines jeden liegt dem Oceipitale und Prooticum auf; an letzterem entspricht die Verbindungsstelle der Kante, in deren Substanz der vordere Bogengang verläuft. Ein kleines Stück des knorpligen Tectum symoticum, über der Spitze des For. occipitale, wird von den Fronto- parietalia nicht bedeckt. Vorn schieben sich die Fronto - parietalia auf das Ethmoid herauf, das zwischen ihren aus einander weichenden vorderen Enden frei zu Tage liegt. Der seitliche Rand jedes Fr.-p. ist nach abwärts umgebogen und deckt so noch den oberen Theil der knorpligen Schädelseitenwand, der er aufliegt (Figg. 14, 16). Ent- sprechend der Frontal- und den beiden Parietalfontanellen bilden die F'rronto-parietalia die alleinige Decke der Schädelhöhle; durch das Tectum synoticum und die Taeniae tecti wird dieselbe verstärkt. Die Stellen, an denen das Fronto-parietale knorpligen Leisten aufliegt, sind an seiner Unterfläche als Rinnen erkennbar. Die Fronto-parietalia sind bei R. esculenta schmaler und nach der Sutura sagittalis hin rinnenförmig vertieft, die seitlichen Kanten, in welchen die obere Fläche in die seitliche umbiegt, viel stärker ausgeprägt; bei Rana fusca sind sie breiter und flach, selbst etwas gewölbt. Letzteres ist bei R. arvalis in noch höherem Grade der Fall. — Dass die Fronto-parietalia wirklich diesen Namen verdienen, folgt aus ihrem Verhalten bei Larven. Hier sind gesonderte Frontalia und Parietalia vorhanden. 2. Os parabasale. Figg. 14, 16. Os sphenoideum, Keilbein, Ecker. . Sphenoide, Cuvier, p. 388. Pl. XXIV, Fig. 2 d., und Duges, Nr. 8. Parasphenoid, Parker and Bettany. Ein grosser Theil der knorpligen Schädelbasis wird ventralwärts durch einen Knochen von kreuzförmiger Gestalt bedeckt. Von den zwei in der Mittellinie liegenden longitudinalen Armen ist der hintere bei Weitem kürzer und liegt zwischen den vorderen Hälften beider Oceipitalia lateralia, so dass der hinterste Abschnitt des knorpligen Schädelbodens unbedeckt bleibt. Der vordere, längere, longitudinale Arm deckt den knorpligen Boden in der Örbitalregion und schiebt sich noch weit auf die Unterfläche des Ethmoids hinauf nach vorn, mit seiner Spitze fast die inneren Enden der Gaumenbeine erreichend. Die queren Seitenarme des Kreuzes bedecken die knorpligen Boden- partien der Ohrkapseln, hinten mit dem Oceip. lat., vorn mit den Prootica verbunden. Der grösseren Breite der Schädelkapsel bei R. fusca entsprechend, ist hier der vordere longitudinale Arm dieses Knochens ebenfalls. relativ breiter. Be Dass die Cuvier’sche Bezeichnung „Sphenoid“ nicht richtig ist, bedarf keines Beweises. Den gewöhnlich gebrauchten Namen „Parasphenoid“ habe ich Skelet des Kopfes. 51 durch „Parabasale“ ersetzt, einmal, weil der Knochen in der Thierreihe schon auftritt, bevor ein Bezirk der knorpligen Schädelbasis als „Sphenoid“ verknöchert ist, und dann, weil er ursprünglich eine über die ganze Schädelbasis sich er- streckende Ausdehnung besitzt (wie ja auch beim Frosch noch deutlich), ja sogar (Acipenser) auch auf die Halswirbelsäule sich fortsetzen kann. 3. Ossa nasalia. Figg. 13, 15. Ossa fronto-nasalia, Nasenstirnbeine, Ecker. Frontaux ant£erieurs, Cuvier, p. 389, Pl. XXIV, Fig. Ihh. Fronto-nasaux, Duges, Nr. 2. Nasals, Parker and Bettany. Platte, dreieckige Knochen, deren breiter medialer Abschnitt dem Dache der Nasenkapsel im hinteren Abschnitte aufliegt, über den Vorderrand dieses Deckenabschnittes beträchtlich nach vorn vorragend, und deren schmaler lateraler Theil auf dem Nasenknorpel nach ab- wärts zieht und mit dem Proc. frontalıs des Oberkiefers durch die äusserste Ecke in Verbindung steht. 4. Ossa mazillaria superiora. Figg. 13 bis 16. ÖOssa maxillaria superiora, Oberkieferbeine, Ecker. Os maxillaires, Cuvier, p. 389, Pl. XXIV, Fig.1,2 kk. Os maxillo-jugaux, Duges, Nr. 4. Maxillaries, Parker and Bettany. Jedes Os mazillare stellt einen länglichen gekrümmten Knochen dar, der mit dem Os quadrato-mazillare hinten und dem Intermaxillare vorn die eine Hälfte des Rahmens bildet, der das knöcherne Schädel- gerüst beiderseits begrenzt. Eine Strecke weit besitzt er eine knorplige Unterlage, indem er die laterale Verlängerung der hinteren Nasen- kapselwand mit dem Proc. mawillaris ant. und post. lateral und ven- tral bedeckt. Man kann unterscheiden: 1. Pars facialis, 2. Pars palatina, 3. Pars dentalis. Die P. facialis kehrt ihre Aussenseite lateralwärts, ist von hinten nach vorn convex gekrümmt, vorn, an der Verbindung mit dem Intermaxillare, höher als hinten an der mit dem Quadrato-mazillare. Der vordere, über den Proc. mazill. ant. hervorragende Theil deckt die seitlichen unteren Partien des vorderen Nasenkapselabschnittes von aussen, das hintere zugespitzte Ende, von der Verbindung mit dem Pterygoid an, ragt frei, ohne Beziehung zu einer knorpligen Unterlage, nach hinten. Ein Proc. frontalis ver- bindet das Maxillare auf dem Dache der Nasenkapsel mit dem Nasale. An der Innenseite der P. facialis, dicht über der P. palatina, dient eine nach vorn in den Knochen dringende Nische (Ree. vaginiformis) zur Aufnahme des Proc. maxillaris ant. der Nasen- kapsel. Die Pars palatina bildet eine der P. facialis innen an- sitzende schmale horizontale Leiste, die den Unterrand des knorp- je 3. Ossa nasalia. Ossa maxil- laria supe- riora. Össa inter- maxillaria. Ossa intra- nasalia. 52 Skelet des Kopfes. ligen Proc. mazxillaris ant. und post. deckt, sie reicht nur so weit nach hinten, als das Maxillare dem knorpligen Nasengerüst anliegt. Eine zweite, aber von der Pars facialis aus nach abwärts gerichtete Leiste bildet die P. dentalis, sie reicht ebenfalls nur so weit nach hinten, als die P. palatina. Sie trägt die später zu beschreibenden Zähne. 5. Ossa intermazxillaria. Figg. 13, 14. Ossa intermaxillaria, Zwischenkieferbeine, Ecker. Intermaxillaires, Cuvier, p. 388, Pl. XXIV, Fig. 1, 2 #., und Du’ges, Nr. 3. Pre- maxillaries, Parker and Bettany. An jedem Intermaxillare kann man dieselben Theile unterscheiden, wie an dem Maxillare, nämlich P. facialis, palatina und dentalis. Die P. palatina und dentalis eines jeden Knochens ist mit den ent- sprechenden Theilen des Knochens der anderen Seite in der Mittel- linie verbunden. Die P. facialis stellt einen schmalen, etwas nach aussen aufsteigenden, somit von dem anderseitigen divergirenden Fort- satz dar, der an der Hinterseite zur Aufnahme der Cartilago prae- nasalis sup. und inf. gehöhlt ist. Für die Spitze der Cart. praenas. inf. findet sich sogar eine besondere kleine Grube dicht über der Pars palatina. Die schmale P. palatina läuft hinten in zwei Spitzen aus, von denen die mediale, neben der der anderen Seite liegende, weiter nach hinten vorspringt, als die laterale, die die Verbindung mit der P. palatina 0ss. max. sup. vermittelt. Die P. dentalis ergänzt und schliesst den Zahnbogen vorn. 6. Ossa intranasalia. Fig. 24. Ossa lacrimalia; Ecker, im Anschluss an Born. Nasaux, Cuvier, p-. 388, Pl. XXIV, Fig. 19g. Les cornets, Duges, Nr. 5. Septo- maxillaries, Parker and Bettany. Das Intranasale ist ein hufeisenförmig gekrümmter Knochen, der die Decke für das Cavum medium der Nasenhöhle ergänzen hilft. Sein schmaler medialer Schenkel liest dem freien Rande der Lamina superior Oristae intermediae an, und krümmt sich vorn in den brei- teren lateralen Schenkel um. Diese vorn gelegene Umbiegungsstelle klemmt sich so zwischen den freien Rand der Lamina sup. und die Seitenwand des lateralen Cavums ein, dass dies hier von oben völlig zugedeckt ist. Der wieder nach hinten ziehende laterale (breitere) Schenkel liest dem oberen Rande der Seitenwand des Cavum medium an, von dem medialen Schenkel durch eine Spalte getrennt, durch die das Cavum sup. und med. mit einander communiciren. Der laterale Skelet des Kopfes. 53 Schenkel bildet so für den seitlichen Theil des Cavum medium ein knöchernes Dach und liegt mit seinem hinteren Rande dem Planum terminale der Cartilago obligua auf, das sich auf die Lamina inferior, den Boden des seitlichen Cavums, herabsenkt. Unter der hinteren äusseren Ecke des Intranasale bleibt eine Oeffnung bestehen, die aus dem Cavum medium heraus nach hinten führt. Durch sie passirt der Ductus naso-lacrymalis heraus. Die erste genauere Beschreibung des Intranasale, das von den älteren Autoren infolge seiner Kleinheit sehr abweichende Beschreibung und Beurthei- lung fand, gab Born, der es als Lacrimale betrachtet, wegenfseiner Beziehung zum Thränennasengang. Die Lage des Knochens innerhalb der Nasenhöhle macht mir diese Anschauung nicht sehr wahrscheinlich, und so wähle ich die ganz neue Bezeichnung Intranasale. Einen ganz ähnlichen Knochen besitzen auch die Eidechsen in ihrer Nasenhöhle, und diesem, der von Parker auch als Septo-mazxillare, von Anderen als Os conchae bezeichnet wird, dürfte daher das Intranasale des Frosches gleichzusetzen sein. 7. Ossa palatina. Figg. 14, 16. Ossa palatina, Gaumenbeine, Ecker. Palatina, Cuvier, p. 289, Pl. XXIV, Fig.1,2 ©:, und Duges, Nr. 7. Palatines, Parker and Bettany. An der Ventralfläche der Nasenkapsel, hinter dem inneren Nasen- loche, liegt jederseits ein querer Knochenbalken, der mit seinem medialen Ende der Spitze des Parabasale anliegt, somit noch dem Eth- moid aufruht und mit seinem lateralen Ende sich an den Oberkiefer anlegt, da, wo dieser den Proc. frontalis abgiebt. Hier ist er ausser mit dem Oberkiefer auch noch mit dem vorderen Ende des Pterygoids verbunden. Die dorsale Fläche des Knochens ist rinnenförmig vertieft. 8. Vomeres. Figg. 14, 16. Vomer, Pflugscharbein, Ecker. Vomers, Cuvier, p. 389, Pl. XXIV, Fig. 1, 2 21, und Duges, Nr. 6. Vomer, Parker and Bettany. Paarige platte Knochen, die jederseits in dem dreieckigen Raume zwischen den Gaumenbeinen und dem vorderen Theile des Kiefer- bogens dem Boden der knorpligen Nasenkapsel ventral aufgelagert sind. Sie umsäumen den medialen Rand des grossen Ausschnittes, der im hinteren Bezirke des Kapselbodens sich befindet. Der vordere Theil des scharfen Knorpelrandes dieser Lücke liegt in einer auf der Dorsalfläche des Vomer befindlichen Rinne. Der laterale Rand des Knochens ist mit drei Spitzen versehen, die durch zwei Ausschnitte von einander getrennt sind; der hintere dieser Ausschnitte bildet die mediale Begrenzung des inneren Nasenloches. Die vierte, nach hinten und medialwärts gerichtete Spitze verbindet sich unter dem Ethmoi- Ossa pala- tina. Vomeres. Ossa ptery- goidea. Ossa tym- panica. 54 Skelet des Kopfes. deum mit der der anderen Seite und trägt auf ihrer Ventralfläche eine Querreihe kleiner spitzer Zähne. 9. Ossa pterygoidea. Figg. 14, 16. Ossa pterygoidea, Flügelbeine, Ecker. Pterygoidiens, Cuvier, p. 389, Pl. XXIV, Fig. 1, 2mm, und Duges, Nr. 9. Pterygoids, Parker and Bettany. Diese Knochen, von der Gestalt des griechischen Buchstabens A, besitzen drei Arme, die der Pars articularis, dem Proc. basalıs und dem Proc. pterygoideus des Quadratums angepasst sind. Der Knochen verstärkt somit diese knorpligen Theile und drängt den knöchernen Rahmen von der Schädelkapsel ab. Der grösste, vordere Arm liegt dem medialen Umfang des knorpligen Proc. pterygoideus an und be- sitzt zur Aufnahme desselben an seiner lateralen Fläche eine Rinne. Sein vorderes Ende legt sich an das Maxillare sup. und Palatinum an. Der hintere, breitere, aber kürzere Arm ist ebenfalls an seinem lateral-oberen Umfang rinnenartig vertieft, als Ausdruck dafür, dass er die Innenfläche der Pars articularis Quadrati bedeckt. Der kür- zeste, mediale, quer verlaufende Arm umscheidet den Proc. basalıs von unten her, sowie von vorn und hinten, so dass nur das mediale Stück des Proe. basalis epiphysenartig aus der umschnürenden Knochen- scheide hervordringt. 10. Ossa tympanica. Figg. 13, 15. Össa tympanica, Quadratbeine, Ecker. Tympaniques, Cuvier, p- 390, Pl. XXIV, Fig. 1,2nn. Temporo-mastoidiens, Duges, Nr. 10. Squamosals, Parker and Bettany. Diese Knochen sind von T- oder hammerförmiger Gestalt. Der lange Stiel des Hammers liegt der Aussenfläche des Quadratums an, ist somit schräg von vorn oben nach hinten abwärts gerichtet, an seiner Innenfläche rinnenförmig vertieft und am distalen Ende ver- breitert. Der im rechten Winkel dazu vorn angesetzte Querschenkel sendet seine hintere Hälfte nach hinten oben auf die knorplige Orista parotica hinauf, die er an ihrem Rande umgreift. Somit ist auch die Innenfläche dieses Schenkels mit einer Fortsetzung jener Rinne ver- sehen. Die vordere Hälfte des Querschenkels dagegen, nach vorn abwärts gerichtet, bildet einen wahren Proc. zygomaticus und endet frei und spitz, mit dem Oberkiefer durch Bandmasse verbunden. Bei R. fusca ist derselbe relativ kürzer als bei R. esculenta. Dass die für den Knochen manchmal gebrauchte Bezeichnung „Squa- mosum“ nicht richtig sei, lehren vergleichend -anatomische und entwickelungs- Skelet des Kopfes. 55 geschichtliche Betrachtungen; dieselben machen es sehr wahrscheinlich, dass in dem Knochen ein „Tympanicum“ zu sehen sei, doch ist der striete Beweis dafür noch nicht geliefert. 11. Ossa quadrato-mazillaria. Figg. 13 bis 16. Ossa jugalia, Quadratjochbeine, Ecker. Jugaux, Cuvier, p. 390, Pl. XXIV, Fig. 1, 200. Tympano-malleaux, Duges, Nr. 11. Qua- drato-jugals, Parker and Bettany. Das kleine dünne Knochenstäbchen des Quadrato-maxillare, in der Gestalt von Duges passend mit einem Komma verglichen, bildet mit seinem hinteren knopftörmig verdickten Ende den lateralen Ge- lenkhöcker des Quadratums. Dieser knöcherne Kopf, der aus der Össification des Quadratums selbst hervorgeht, ist gegen die übrige Knorpelmasse desselben mit unregelmässig rauher Oberfläche abgesetzt, daher nicht ohne Substanzverlust daraus zu entfernen, und wird lateral bedeckt vom Tympanicum. Das vordere spitze Ende des Quadrato-maxillare schiebt sich medial vom hinteren Ende des Ober- kiefers eine Strecke weit nach vorn, ist mit diesem durch Bandmasse verbunden und bildet mit ihm den („unteren“) Jochbogen. I. Unterkiefer. (Figg. 25 bis. 27.) A. Primordialer Unterkiefer (Meckel’scher Knorpel). Figg. 25, 26. Auch der Meckel’sche Knorpel des Frosches bleibt zeitlebens in seinem grössten Abschnitt knorplig. Sein hinteres Ende ist ver- breitert, in dorso-ventraler Rich- tung abgeflacht und trägt allein die Gelenkfläche zur Verbindung mit dem Quadratum. Der hintere Abschnitt derselben ist breit und in querer Richtung convex gekrümmt; von ihm durch eine schmalere und eingezogene Stelle abgesetzt, liegt BD) menu ein kleiner Vorsprung, Tuberceulum Unterkiefer von Rana ssculenta, Von chen. praeglenoidale (Fig. 26). Von dem verdickten Gelenkende aus verdünnt sich der Knorpel nach vorn hin, ist dann weiterhin von beiden Seiten her abgeplattet, in dorso-ventraler Richtung dagegen verbreitert, und geht schliesslich in das vorderste, zugleich medial- wärts abgebogene Stück, Pars mentalis, über. Dieses liegt im Fig. 25. Proc. coronoid. Dentale Ossa qua- drato-maxil- laria. Unterkiefer, A. Meckel’- scher Knor- pel. B. Beleg- knochen des Unter- kiefers, Os dentale. Os angulare, 56 Skelet des Kopfes. Inneren der Pars mentalis des Dentale und ragt nur mit seinem medialen Ende aus diesem kleinen Knochenstücke heraus, um sich mit dem der anderen Seite durch eine Symphyse zu verbinden. Fig. 26. Cart. Meckelii Tub. praeglenoid. Face. artic. Proe. coronoid. Os dentale P. mentalis Os angulare Linker Unterkiefer von aussen. 2 mal nat. Grösse. Meckel’scher Knorpel blau. Bemerk. Das vorderste Stück des Meckel’schen Knorpels, das von der Pars mentalis des Dentale umschlossen wird, ist im Larvenzustande des Frosches als „Unterlippenknorpel“ vom übrigen Theil des Meckel’schen Knorpels abgesetzt. Indem sich die Ossification von dem ursprünglich als Deckknochen entstehenden Dentale auf das Perichondrium dieses Unterlippenknorpels fortsetzt, wird ein Theil desselben in die Bildung der P. mentalis des Dentale einbezogen. B. Die Belegknochen des Unterkiefers. Der zeitlebens persistirende Meckel’sche Knorpel wird von zwei Deckknochen umlagert, dem Dentale und Angulare. Os dentale. Figg. 25, 26. Os dentale, Ecker (theilweise). Von Cuvier nicht besonders benannt. Dentaire und Sur-angulaire, Duges, Nr. 18 und 17. Dentary und Mento-meckelian bone, Parker and Bettany. Das Dentale besteht aus zwei Abschnitten, einem hinteren äusseren und einem vorderen inneren. Der hintere äussere bildet eine platte dünne Knochenlamelle, die der vorderen Hälfte des Meckel’schen Knorpels aussen anliegt; der vordere innere, „Pars mentalis“ des Dentale, ist ein kurzes, verhältnissmässig kräftiges Knochenstück, das, medialwärts abgeknickt, mit dem der anderen Seite verbunden ist und einen hohlen Cylinder darstellt, in dessen Innern der Rest des vor- dersten Stückes vom Meckel’schen Knorpel liegt (s. oben die Be- merkung beim „Meckel’schen Knorpel“). Os angulare. Figg. 26, 27. Operculo-angulare, Ecker. Von Cuvier nicht besonders bezeichnet. Opereulo-angulaire, Duges, Nr. 16. Articular, Parker and Bet- tany. Dieser zweite, stärkere und grössere Deckknochen liegt an der Innenseite des Meckel’schen Knorpels vom Gelenkende bis zu der Stelle, wo die Pars mentalis nach innen abknickt. Er ist an seiner Skelet des Kopfes. 57 Aussenseite mit einer Rinne zur Aufnahme des Meckel’schen Knor- pels versehen; diese Rinne wendet sich hinten mehr auf die Ober- fläche des Knochens. Dieser hinterste Abschnitt des Angulare ist nicht Fig. 27. seitlich abgeplattet, wie Proc. coronoideus der grössere vordere, son- dern dorsal-ventral und zugleich nach aussen ab- Sule. pro Cart.Meck. gebogen. Er trägt die Pars Os ehruieee db Traken Beil von aussen. Amalınatige MrICHlATIS des Meckel’- schen Knorpels und bildet kurz vor der Gelenkfläche desselben einen stumpfen, aufwärts gerich- teten Fortsatz, Proc. coronoideus, der Muskeln zum Ansatz dient. Da das Dentale nur die vorderste Hälfte des Meckel’schen Knorpels lateral bedeckt, so liegt die hintere Hälfte desselben mit der P. arti- cularis in der Rinne des Angulare frei zu Tage. III. Zungenbein-Knorpel (Cartilago hyoidea). (Fig. 28.) Das die Zunge stützende Skeletstück bleibt zeitlebens fast ganz knorplig, nur die zwei hinteren Fortsätze verknöchern. Man kann unterscheiden: 1. Den Körper, eine im Ganzen viereckige, dünne Knorpel- platte, vorn etwas breiter als hinten. Von ihr gehen jeder- seits vier Fortsätze aus. 2. An der vorderen äusseren Ecke der Platte jederseits sitzt der Proc. alaris, von der Gestalt einer länglich rechteckigen Platte. 3. Jede hintere äussere Ecke der Körperplatte ist ausgezogen in einen dünnen, spitzen, etwas einwärts gekrümmten Fortsatz: Proc. postero-lateralis. 4. Vom Hinterrande der Platte setzen sich die knöchernen Proc. postero-mediales s. Proc. thyreoidei ziemlich scharf ab. Es sind dünne, platte, leicht gekrümmte Knochenstäbchen, die nach hinten aufsteigend divergiren und den Kehlkopf zwischen sich fassen. Nur ihr distales Ende bildet eine knorplige Epiphyse. 5. Die bedeutendsten Fortsatzbildungen sind die Cornua prin- cipalia. Sie verbinden sich mit dem Vorderrande des Corp. cart. hyoid. durch Vermittlung zweier kurzer Knorpelstücke, Zungenbein- Knorpel. Atlanto- oceipital- Verbindung, 58 Skelet des Kopfes. „Manubria“. Jedes Manubrium besitzt noch einen kurzen, über die Abgangsstelle seines Cornu principale hinaus nach Fig. 28. vorn vorspringenden Proces- Proc. ant. sus anterior. Das Cornu \ Manubrium principale selbst ist ein dünner, Proc. alas drehrunder, leicht zerstörbarer re Knorpel. Er wendet sich vom Manubrium ausim Bogen nach \J hinten und steigt mit seinem Proc. post..lat. Fndstücke auf, um sich (Fig. 18) Proc. thyreoid. hinter und etwas über dem Proe. basalis Quadrati an den Zungenbein - Knorpel won Bann eepnenta. lateralen, IheıliderstCerklage prootico-occipitalis, unter dem Rande der Fossa fenestrae ovalis, anzulegen. Eine knorp- lige Verschmelzung der Theile konnte ich niemals wahrneh- men; vielmehr fand ich das distale Ende des Cornu prin- cipale immer durch eine dünne Bindegewebslage von dem Ohrkapselknorpel getrennt. Sehr häufig reisst das Cornu prineipale bei der Präparation entzwei und das distale oberste Stück bleibt an der Ohrkapsel hängen. Dies hat denn zur Aufstellung eines „Proc. styloideus“ verleitet, der mit der Ohrkapsel verwachsen sei. Ecker beschreibt ihn geradezu unter den „Dependenzen des Felsenbeines“, Dem thatsächlichen Verhalten entspricht die obige Schilderung. IV. Atlanto-occipital-Verbindung. Die Verbindung des Hinterhauptes mit dem ersten Wirbel ge- schieht vor Allem durch die beiderseitigen Gelenke zwischen den überknorpelten Condyli occipitales und den Pfannen des Atlas. Hierzu kommt noch eine mediale Bandverbindung. Von der kleinen Incisur, mit der vorn das Tuberculum interglenoidale des Atlas abschliesst, entspringt ein kräftiges Ligamentum apicis und setzt sich an der Ventralfläche der Schädelbasis, etwas vor der hinteren Grenze der- selben, an. Bemerk. Das Lig. apieis wird im frühen Larvenstadium von der Chorda dorsalis durchsetzt. — Die Atlanto-oceipital-Verbindung dürfte kaum mehr als eine Nickbewegung gestatten. Skelet des Kopfes. Skelet der vorderen Extremität. 59 V. Kiefergelenk. Im Kiefergelenk articulirt das hintere verbreiterte Stück des Meckel’schen Knorpels mit der Gelenkfläche des knorpligen Qua- dratums. Letztere darf dabei als „Pfanne“ bezeichnet werden wegen der starken Concavität in der von vorn-aussen nach hinten-innen gehenden Richtung. Mit dieser Goncavität umfasst sie den hinteren Theil der Gelenkfläche des Meckel’schen Knorpels, der einen in entsprechender Richtung convexen Condylus darstellt. Die Kapsel ist sehr weit, sie reicht am Meckel’schen Knorpel nach vorn bis zu dem „Tuberceulum praeglenoidale*“, so dass ausser sehr weiter Oeffnung des Maules auch ein Verschieben des Unterkiefers vor- und rückwärts möglich ist. Der letzteren Verschiebung setzt das Tuberculum eine Grenze. Auch in querer Richtung ist ein Verschieben der nur sehr unvollkommen congruenten Gelenkflächen an einander möslich. II. Skelet der vorderen Extremität. Allgemeine Uebersicht. Der vorderen Extremität des Frosches kommt bei der wichtigsten Bewegung des Thieres auf dem Lande, dem Sprunge — das „Kriechen“ beansprucht sie allerdings erheblicher, kommt aber doch weniger in Betracht —, einmal die Aufgabe zu, die provisorische Aufrichtung des Vorderkörpers, als vorbereitende Bewegung für den Sprung, auszuführen, und ferner, den Sprung zu pariren, den Körper aufzufangen. Beim Schwimmen, das ebenso wie der Sprung die hinteren Extremitäten als eigentliche Propulsionskräfte beansprucht, spielen sie wohl die Rolle eines Steuers, indem sie durch ihre Be- wegungen die Richtung bestimmen. Beim Sitzen — vorausgesetzt, dass das Thier nicht ganz am Boden zusammengekauert ist — ist die sehr viel längere hintere Extremität mehrfach zusammengelegt, so dass die Steissbeinspitze dem Boden nahe kommt, von der vorderen dagegen ist zwar auch das erste Stück, der Humerus, nach. hinten hin an die Seitenfläche des Körpers angelegt, der Unterarm aber im Ellbogengelenk im rechten oder stumpfen Winkel gebeugt, so dass trotz der geringeren Länge der vorderen Extremität der Vorderkörper V, Kiefer- gelenk. Skelet der vorderen Extremität. Allgemeine Uebersicht. Skelet des Schulter- gürtels. 60 Skelet der vorderen Extremität. halb aufgerichtet ist. Die Hand, die eine Greifhand, ganz ähnlich der des Menschen darstellt, steht dabei in Pronations- und starker Radialabductionsstellung, die ganze Vola manus liegt dem Boden auf, die Finger sind gespreizt (s. Fig. 2). Vom Skelet besonders wäre Folgendes im Allgemeinen zu be- merken. Der Schultergürtel zeigt eine ganz besondere Ausdeh- nung und ersetzt das Thoraxskelet wenigstens insoweit, als er den Brustorganen einen Schutz gewährte — Der Extremitätenstiel bietet als besondere Merkwürdigkeit die Verwachsung der beiden Vorderarmknochen in halber Pronationsstellung, d. h. so, dass der Radiusrand vorn, der Ulnarand hinten steht, und die Verbindung des Vorderarmes mit dem Oberarm durch ein Kugelgelenk. — Das End- slied der Extremität ist als Greifhand eingerichtet. Die ausser- ordentlich feine Organisation derselben war möglich infolge der geringen activen Betheiligung der vorderen Extremität an der Loco- motion; diese machte die Ausnutzung eines künstlicher gegliederten Mechanismus durch reichliche Muskelkräfte möglich, ohne durch die Belastung und die dadurch geschaffene Unbehülflichkeit der Extremität einen Schaden zu stiften. Auffallend ist die starke Reduction des Daumens auf ein Rudi- ment, das beim Männchen die Daumenschwiele trägt. Die halbe Pronationsstellung, in der die Vorderarmknochen verwachsen sind, wird durch die Anordnung der Carpalelemente zu einer totalen ver- vollständigt, so dass sich die Ebene der Vorderarmknochen mit der der Hand rechtwinklig kreuzt. Es ist dies die Stellung, in der die Hand Jem Boden aufruht, sie erhält durch eine starke Abduction nach der Daumenseite noch ein besonders eigenthümliches Ansehen. Die Ab- gliederung der Finger findet bereits in den Carpo - Metacarpalverbin- dungen statt. Der vierte Finger ist der längste und, abgesehen von den besonderen Einrichtungen der Randfinger, auch der am besten mit Muskeln ausgestattete. A. Skelet des Schultergürtels. Der Schultergürtel des Frosches (Fig. 29) besteht aus zwei Hälften, die in der ventralen Mittellinie mit ihren medialen Rändern zusammen- hängen. An der Zusammensetzung jeder Hälfte betheiligen sich so- wohl knorplige wie knöcherne Theile. Durch eine Knorpelzone, an deren hinterem Rande die Gelenkpfanne für den Humerus liegt, wird jede Hälfte in zwei Abschnitte getheilt: einen dorsal und lateral ge- Skelet der vorderen Extremität. 61 legenen Scapular- und einen ventral in der Brustgegend gelegenen Coracoidabschnitt. In der ventralen Mittellinie bilden beide Hälften P,. cartilag. | Episternum Acromion Pars acrom, | o = Knochen lo" — Kalkknorpel i h = Hyalinknorpel Cav. glenoid. Synehondrosis Suprascapula Cart. paraglenoid. Cart. epicoracoid. P. ossea Sternum 7} P. cartilag. Schultergürtel und Brustbeinbildungen von Rana esculenta, in der Fläche ausgebreitet. Ventral - Ansicht. 2 mal nat. Gr. einen dorsalwärts offenen stumpfen Winkel; Coracoid- und Scapular- abschnitt liegen fast in einer Flucht (die Clavicula bildet mit der Scapula aber einen nach innen Fig. 30. a ; x Vettebra Suprascapula offenen Winkel), die obere Hälfte t „ des Scapularabschnittes bildet wieder mit der unteren einen nach dem Körper zu offenen stumpfen Winkel (Fig. 30). Die = \ am bedeutende Ausdehnung des Schultergürtels von der ventralen Synchondrosis a y | Cart. paraglenoidalis Ü ea bis fast zur dorsalen Mittellinie til. epi id i % ? " ae a bei beträchtlicher Flächenent- Schultergürtel des Frosches in frontalem Durch- 8, . . Ö schnitt, schematische Figur. wickelung bietet einen gewissen Der Schnitt trifft den vorderen Theil des “ . = Coracoidabschnittes, die Clavicula. Ersatz für den Mangel eımes eigentlichen Thoraxskelets. 1. Der Scapularabschnitt zerfällt in die Suprascapula Scapwar- und die Scapula, erstere mehr dorsal, letztere lateral gelagert. mE a) Suprascapula. Figg. 31, 32. Supra- scapula. Oberes Schulterblatt, Pars suprascapularis scapulae, scapula superior, ‘ s. omolita, Ecker. Omolita, Geoffroy. Adscapulum, Duges. Die Suprascapula bildet den oberen dünneren Theil. Ihre Ge- stalt ist eine unregelmässig vierseitige, ihr unterster, schmalster, aber 629 Skelet der vorderen Extremität. dickster Rand ist mit der Scapula verbunden. Die übrigen drei Ränder sind frei; der hintere und obere laufen papierdünn aus, der vordere ist ventralwärts umgebogen, so dass unter ihm an der Ventral- seite der Platte eine Rinne entsteht (Fig. 32). Die Suprascapula liegt dicht hinter dem Schädel dem Rücken auf, mit ihrem oberen Rande Fig. 31. Linke Suprascapula von Rana esculenta, von Linke Suprascapula von Rana esculenta, von der Hautseite. 2 mal.nat. Grösse. der Körperseite. 2 mal nat. Grösse. o knöcherner Theil. o knöcherner Theil. o' vorderer umgebogener Rand desselben. o' vorderer umgebogener Rand desselben. co Kalkknorpel. eo Kalkknorpel. h hyalinknorpliger Rand. co' Lage von Kalkknorpel auf der unteren Fläche des Knochens. h hyalinknorpliger Rand. Fig. 33. Fig. 34. Margo ant. “ Scapula Extr. med. H — medial (P. acromialis) = — lateral Margo post. Superf. articul. = P. glenoidalis Superf. artieul. P. acromialis Linke Scapula von Rana esculenta, von der Linke Scapula, von hinten. 2 mal Ventralfläche gesehen. 2 mal nat. Grösse. nat. Grösse. nahe an die Mittellinie, mit ihrer hinteren oberen Ecke nahe an den Proc. transversus des IV. Wirbels heranreichend. Nur der dünne obere und hintere Rand bestehen aus hyalinem Knorpel; an diese Knorpelpartien schliesst sich eine Zone von verkalktem Knorpel, und der grösste Theil der Platte mit dem vorderen und unteren Rande besteht aus echtem Knochen (Figg. 31, 32). Dieser knöcherne Theil bildet einen schuppen- förmigen Schild, der sowohl eine radiäre als eine dem freien Rande concentrische Streifung zeigt und an seiner dorsalen glatten Oberfläche vom Periost,'an seiner : Ventralfläche dagegen von einer -ungleich mächtigen Lage von Kalkknorpel über- zogen ist. Von diesem, der mit dem Kalkknorpel der zweiten Abtheilung zu- sammenhängt, lässt sich an getrockneten Stücken, die wie Carton oder Perga- ment aussehen, der dünne, harte, periostale Knochenschild vom freien Rande her leicht absplittern. Der Ueberzug von Kalkknorpel auf der. Unterfläche ist jedoch nicht so ununterbrochen, dass man sagen könnte, es bestehe die Suprascapula ganz aus Kalkknorpel und sei nur von einem Knochenschilde bedeckt. Skelet der vorderen Extremität. 63 b) Scapula. Schulterblatt (Figg. 33, 34, 37, 38). Eine länglich viereckige knöcherne Platte, die, in der Mitte ver- schmälert, nach beiden Enden hin breiter wird und leicht ventral- wärts convex gekrümmt ist. Der dorsale, mit der Suprascapula ver- bundene Rand ist gerade. Der untere Theil des Knochens ist in zwei Fortsätze gespalten, einen schmaleren, der nach einwärts, und einen breiteren, der nach auswärts abgebogen ist. Letzterer kann als erster Anfang einer Pars acromialis, ersterer als Pars glenoidalis (Fürbringer) gedeutet werden (Proc. coracoideus, Duges, Ecker). An der Spaltungsstelle findet sich am hinteren Rande der Scapula, der in seinem grösseren oberen Abschnitte zugeschärft ist, eine nach hinten blickende Gelenkfläche, die sich auch etwas auf die Hinter- ränder beider Fortsätze ausdehnt und Theil nimmt an der Bildung der Schultergelenkpfanne (Figg. 34, 38). Der Vorderrand der Scapula ist frei, ebenfalls zugeschärft und nach vorn concav gekrümmt. Die Scapula besteht aus einer Rinde von compacter Knochensubstanz und einem Inneren von Marksubstanz ; diese letztere geht vermittelst einer Zwischen- lage von Kalkknorpel allmählich in den hyalinen Knorpel der gleich zu schil- dernden Synchondrose über. Die compacte Rinde hört da auf, wo der Kalk- knorpel liegt. c) Verbindung der Scapula mit der Suprascapula. Scapula und Suprascapula sind durch einen schmalen Streifen hya- linen Knorpels mit einander verbunden und entsprechend der Elasti- cität desselben gegen einander beweglich. Der Knorpel dieser Synchondrose geht beiderseits in Kalkknorpel, den der Scapula und Suprascapula, über, und das Periost der Scapula setzt sich unmittelbar in das der Suprascapula fort. 3. Der ventrale Coracoidabschnitt (Fig. 29) des Schulter- gürtels besteht am macerirten Präparate aus zwei länglichen knö- chernen Stücken, die hinter einander quergelagert sind, und, an ihren lateralen und medialen Enden knorplig verbunden, eine Oeffnung umschliessen. Am frischen Präparat ist dagegen das Verhältniss fol- gendes: der grössere hintere Knochen, das Coracoid, geht an seinem medialen und lateralen verbreiterten Ende in verkalkten Knorpel über, und diese beiden Knorpelpartien sind unter eimander durch einen vor dem Coracoid: gelegenen queren Knorpelstreifen verbunden, der gewissermaassen die Sehne zu dem vom Vorderrande des Cora- coids gebildeten Bogen darstellt und als Procoracoidknorpel bezeichnet wird. Dieser Procoracoidknorpel wird aber noch verstärkt durch einen ihn vorn, oben, unten eng umscheidenden Knochen, die Scapula. Verbindung der Scapula mit der Su- prascapula. i) Coraeoid- abschnitt. 64 Skelet der vorderen Extremität. Clavicula (Fig. 37). Bei Maceration trocknet der dünne Procora- coidknorpel ein oder geht verloren, dagegen bleibt das Coracoid mit der Clavicula durch die lateralen und medialen verkalkten Knorpel- partien in Verbindung und beide formiren dann jenen oben erwähnten Rahmen des ventralen Schultergürtelabschnittes. Os coracoi- a) Os coracoideum. Figg. 35, 37. deum. Dieser in seiner Mitte eingeschnürte, lateral und besonders medial beträchtlich verbreiterte Knochen ist in seiner medialen Hälfte im Fig. 35. dorso-ventralen Durchmesser platt, lateralwärts wird er mehr cylin- drisch. Der Hinterrand und noch mehr der Vorderrand sind concav, zu dem Bogen des letzteren bildet, wie bemerkt, die Clavicula die b Sehne. Das medial abgeplattete Extr. med. SET} Extr. lat. (scap-) Ende geht in den Epicoracoidknor- En pel über (s. unten), die cylindrisch De ne. Extr. lat. (scap.) Fov. acetab. Fov. acetab. Os coracoideum der linken Seite. 2 mal nat. Gr. aufgetriebene Extremitas scapularis ae schliesst ab mit einer lateralwärts blickenden runden Fläche, in deren Mitte sich noch eine besondere kleine Grube (Fovea acetabuli) findet. Der diese Grube vorn umkreisende Halbring jener Fläche ist rauh und dient zur Verbindung mit dem Paraglenoidknorpel, der hintere Halbring ist geglättet und nimmt, überknorpelt, Theil an der Bildung der Schultergelenkpfanne. Clavicula. b) Clavicula. Fig. 36. Die Clavieula ist beträchtlich dünner als das Coracoid, median- wärts (Extremitas sternalis) zugespitzt, lateralwärts (Extr. scapularis) Fig. 36. breiter. Der aus echter Knochen- substanz bestehende Knochen ist RN OT u J«-- scapularis fast seiner zu Länge m oben und hinten rinnenförmig Tünke ayieus 2 nal mat: Gröme. | Von.der aussehöhlt,lundadiese |Rinnener: weitert sich am lateralen Ende. In ihr liegt der Procoracoidknorpel, mit ihrem verbreiterten lateralen Abschnitte nimmt sie den Paraglenoidknorpel auf (Fig. 37). Durch diesen steht die Clavicula in Verbindung mit der Scapula und dem lateralen Ende des Coracoid, die sie aber auch selbst mit den Rän- Skelet der vorderen Extremität. 65 dern ihrer Extr. scapularıs berührt. Das mediale Ende der Clavicula läuft in eine Spitze aus, die auf der Ventralfläche des Epicoracoid- knorpels aufruht und hier das Coracoid berührt. Dorsal wird die Verbindung zwischen Clavicula und medialem Coracoidabschnitt nur durch den Epicoracoidknorpel hergestellt. An die Basis des Epister- num reicht die Clavicula nicht heran. c) Knorplige Theile des Schultergürtels. Die knorplig bleibenden Partien der Suprascapula und die Syn- chondrose zwischen Scapula und Suprascapula wurden schon erwähnt. Hier sind noch zu schildern: 1. die Knorpelmassen, die den ventralen und dorsalen Schultergürtelabschnitt verbinden, ich will sie als Car- tilago paraglenoidalis bezeichnen; 2. die Cartilago procora- coidea; 3. die Cartilago epicoracoidea (Figg. 29, 37, 38). Die primordialen Bestandtheile des ventralen Schultergürtelabschnittes, nach Entfernung der Clavicula, bilden einen Rahmen, in dem nur das hintere Begrenzungsstück als Coracoid verknöchert ist, die übrigen Fig. 37. Fig. 38. Acromion Acromion Pars Synchondrosis ‚art. procoracoid. hn c I acromialis Clavicula Suprascap. Scapula Coracoid. | P. glenoidalis ] Coracoid. Fovea acetab. Foramen Cart. paraglen. Unterer Theil des rechten Schultergürtels, von oben (Eingeweideseite) gesehen. Theile aber noch knorplig sind. Rechte Schultergelenkpfanne von = Rana esculenta. Von der Ventralseite 1 ] 7 id übri t hinten. Vergrössert. Die medial vom Coracoid übrig ge- a staaten Muten IRBFÖRREEE. bliebene (artilago epticoracoidea nen a een nicht blau bildet nur eine schmale Leiste, die mit der der anderen Seite in der Mittellinie verbunden ist. Hinten folgt der Knorpel dem Contur des medialen Coracoidendes, so dass zwischen den beiderseitigen Knorpelleisten ein einspringender Winkel bleibt, in den der Schnabel des Sternum hineinpasst; vorn breitet er sich beträchtlicher aus und schliesst mit quer verlaufendem vor- deren Rande, dem sich die Basis des Episternum anlegt, ab. Von hier zieht nach aussen die dünne (verkalkte) Spange der Cartilago procoracoidea. Lateral geht sie in die Cartilago paraglenoidalis über. Diese Masse verkalkten Knorpels verbindet vor Allem die Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I, 5 Knorplige Theile des Schulter- gürtels. Verbindung beider Epi- coracoidea. 66 Skelet der vorderen Extremität. Scapula mit dem Coracoid. Die Knorpelschicht zwischen letzterem und der P. glenoidalis der Scapula ist dünn; die zwischen Caracoid und der P. acromialis ist erheblich dieker, nimmt wesentlichen Antheil an der Bildung der Schultergelenkpfanne und springt über den ventralen Pfannenrand nach hinten vor (Figg. 29, 38). Die beiden Knorpelzonen sind mit einander durch eine Brücke verbunden, durch die der Ein- schnitt zwischen beiden Scapularfortsätzen (Fig. 34) in ein Loch ver- wandelt wird, das am Grunde der Schultergelenkpfanne liegt und nur durch Synovialhaut verschlossen wird (Fig. 38). Von hier aus über- zieht der Knorpel den ganzen unteren Rand der P. acromialis sca- pulae und verbindet diesen mit der Clavicula, vorn eine kurze Ecke, Acromion, bildend. Der Knorpel hängt schliesslich zusammen mit dem Knorpelüberzuge der Schultergelenkpfanne. Dieser Ueberzug umkreist den hinteren Umfang der Fovea acetabuli, geht dann auf den medialen und lateralen Scapularfortsatz, über die verbindenden Knorpelzonen und ihre Vereinigungsbrücke hinweg und überzieht noch den Abschnitt der Pfanne, der am üngespaltenen Theil des Scapulahinterrandes liegt. An Präparaten, die einige Zeit in dünnem Alkohol lagen, gelingt es, die gesammte Knorpelmasse in Verbindung mit dem Pfannenüberzuge und dem Procoracoidknorpel von der Sca- pula loszulösen. Zusammenfassend sei noch einmal erwähnt, dass der Paraglenoidknorpel (mit Ausnahme des hyalinen Pfannenüberzuges), der Procoracoidknorpel und der Epicoracoidknorpel beim erwachsenen Thiere verkalkt sind. d) Verbindung beider Epicoracoidea. Die Verbindung beider Epicoracoidknorpel in der ventralen Mittellinie wird zunächst gebildet durch einen ventralwärts kielartig vorspringenden Streifen von verkalktem Knorpel. Derselbe ist aber sehr niedrig, und dorsal von ihm trennt eine senkrechte Spalte die beiden medialen Epicoracoidränder von einander. Dorsalwärts wird sie durch Bandmasse abgeschlossen. Die Verbindung gestattet einen geringen Grad der Beweglichkeit beider Schultergürtelhälften gegen einander. Anm. Von den Theilen des Schultergürtels haben namentlich der Pro- coracoidknorpel und die Qlavieula zu Controversen geführt, und auch jetzt gehen über ihre Zusammengehörigkeit die Ansichten noch aus einander. Für die von den meisten älteren Autoren (Geoffroy, Cuvier, Stannius u. A.) geübte Zusammenfassung beider, des Knorpels und des Knochens, als „Clavieula“ sind vor Allem Götte und Wiedersheim eingetreten. Gegenbaur und nach ihm Fürbringer trennen beide Theile. Die Trennung ist, schon aus prak- tischen Gründen, vorzuziehen. — Die beiden Fortsätze, in die sich der untere Skelet der vorderen Extremität. 67 Seapulaabschnitt spaltet, werden von Duges als Acromion s. Spina scapulae und Proc. coracoideus gedeutet. Dabei ist „Acromion“ natürlich der äussere, „Proc. coracoideus“ der innere. Dass Ecker diese beiden Bezeichnungen umkehrt, ist wohl nur ein Versehen. B. Skelet des Armes. 1. Oberarmknochen, Os humert. (Figg. 39, 40, 41.) Das Mittelstück des Oberarmknochens ist im Allgemeinen Skelet des eylindrisch, in der Mitte am dünnsten, zugleich in toto ventralwärts convex gekrümmt. An der proximalen Hälfte erhebt sich von der Ventralfläche eine starke Leiste: Crista ventralis (Cr. deltoidea Fie. 39. Ecker), deren freier Rand lateralwärts etwas umgebogen ist. Medial von ihr Oberarm- knochen. ein; zieht eine sehr viel niedrigere Leiste von dem noch zur proximalen Epiphyse ge- hörigen Tubereulum mediale herab: Spin«a tuberculi medialis. An ihr inserirt der M. coraco-brachtalis brevis. Die distale Hälfte der Diaphyse zeigt bei beiden Geschlechtern eine sehr verschiedene “etais Form: bei dem Weibchen (Fig. 39) bleibt sie bis gegen das distale Gelenkende BB Hpic. mea. cylindrisch, beim Männchen erhebt sich (Fig. 40) ungefähr von da an, wo die Orista ventralis aufhört, am medialen Rechter Oberarmknochen von Ran UMfange eine kräftige Knochenleiste, Demi Orstarmedialis) und" ziehtizum Ppr- condylus medialis herab. Sie dient dem M. flexor carpi radialıs zum Ursprung, der beim Männchen zur Zeit der Brunst ein sehr grosses Volumen erreicht, und namentlich am Ursprung um das Doppelte breiter ist als beim Weibchen. Eine auch beim Männchen sehr niedrige Orista lateralis läuft auf den Epicondylus lateralis aus und dient lateralen Vorderarmmuskeln zum Ursprung (M. extensor carpi radialis), Fig. 41. Das proximale Gelenkende (bei gewöhnlicher sitzender Stel- - lung des Thieres das vordere) stellt ungefähr eine Kugel dar, von welcher am lateralen Umfange die ventrale Hälfte ausgeschnitten ist. Der ventrale Schnittrand ist scharf und verlängert sich nach hinten in die oben erwähnte Orista ventralis. Dicht hinter dem medialwärts Crista ventralis Epie. lat. Condylus ulnaris Emin. capitata n* Oi 68 Skelet der vorderen Extremität. blickenden Kugelabschnitt findet sich, noch zur Epiphyse gehörig und aus Kalkknorpel bestehend, ein kleines Höckerchen, Tuberculum mediale (Tub. med... Am lateralen Umfange setzt sich der untere flache Abschnitt ziemlich scharf von dem oberen kugeligen ab; an der Grenze beider liest vorn eine kleine runde Grube mit leicht auf- geworfenen Rändern (Flovea capitis, Fig. 41): in ihr befestigt sich das Hauptverstärkungsband des Schultergelenkes, Lig. scapulo-humerale med. Das distale (hintere) Gelenkende besteht aus zwei Theilen: einer lateral gelegenen Kugel (Condylus radialis, Eminentia Fig. 41. Fie. 40. Fovea capitis Tub. med. ‘ Spina tuberc. med. Crista ventralis Crista medialis I! Fossa cubit. Crista lateralis —— ventral. Emin, capitata ({ / Epicond. uln. )Emin. capitata Epicondylus ulnaris Rechter Oberarmknochen von Rana esculenta. £ 2 0 mal nat an ee Rechter Oberarmknochen von Rana esculenta. ’ Ar ; / © 2mal nat. Grösse. Lateralsicht. capitata), der nur wenig zur Vollständigkeit fehlt, und die beson- ders ventralwärts über die Fläche des Humerus vorspringt, aber auch auf die Dorsalseite desselben ausgedehnt ist, und einem kleinen Condylus ulnaris, der von der Eminentia capitata durch eine Rinne abgesetzt ist. Vor der Eminentia capitata liegst auf der Ventral- fläche der Diaphyse die Fossa cubitalis ventralis, zu beiden Seiten der Condylen springen der Epicondylus radialis und ulnaris für den Ursprung der Strecker und Beuger der Hand und Finger vor. Auf den Epicondylus ulnaris (medialis) läuft die Orista medialis beim Männchen aus. In Bezug auf ihren Bau sind die beiden Gelenkenden des Humerus sehr verschieden. Das obere zeigt denselben Bau, welcher oben für die Gelenkenden der Röhrenknochen im Allgemeinen geschildert wurde, besteht also aus Knorpel mit einem Ueberzuge von Kalkknorpel, der selbst wieder vom Gelenkknorpel bedeckt ist; das untere zeigt aber einen hiervon abweichenden Bau, indem es Skelet der vorderen Extremität. 69 durchweg aus schwammiger Knochensubstanz mit rundlichen Markräumen be- steht und mit einer Schicht von grösstentheils verkalktem Knorpel überzogen ist. — Die Orista medialis findet sich als Geschlechtsunterschied gleichmässig bei den Männchen von R. esculenta, fusca und arvalis und scheint zur Brunst- zeit an Höhe zuzunehmen. Duges hatte unrichtiger Weise angegeben, dass diese Crista eine Eigenthümlichkeit der R. temporaria sei und bei R. esculenta fehle. Pouchet hat zuerst darauf aufmerksam gemacht, dass sie ein Geschlechts- unterschied sei. Jordan fand von ihr bei einem mindestens zweijährigen Männchen von R. esculenta, dessen Humerus 13mm maass, noch keine Andeu- tung‘; sie scheint sich also, wie die Daumendrüse, erst beim Eintritt der Geschlechts- reife zu entwickeln. Schultergelenk. An der Zusammensetzung der Pfanne betheiligen sich der hintere Rand der Scapula, die beiden ventralen Fortsätze derselben, der Paraglenoidknorpel und die laterale Schlussfläche des Coracoid (Fig. 38). Der Knorpelüberzug der Pfanne ist kein continuirlicher, bietet vielmehr an zwei Stellen Lücken dar: ]. an der „Fovea ace- tabuli“, der kleinen Grube in der Mitte der lateralen Coracoidfläche; in dieser Grube liegt ein weiches Bindegewebs-Fettpolster, um ihren hinteren Umfang ist der Knorpel in Form eines Hufeisens herum- gelegt; und 2. zwischen den beiden Scapularfortsätzen. Die hier am Skelet bestehende, nach vorn innen aus der Gelenkpfanne heraus- führende Oeffnung ist am frischen Gelenke nur von der Synovialhaut verschlossen, die einen sowohl vom Gelenke aus wie von vorn her leicht aufzublasenden Sack darstellt. An der Scapula und dem Cora- coid springt der Knorpelüberzug der Pfanne etwas über den Rand derselben nach Art eines Labrum vor. Die Kapsel setzt sich am Umfange der Pfanne an, zum Theil an dem eben erwähnten Labrum. Am Humerus reicht die Kapsel bis nahe an das Tub. mediale, von hier aus folgt ihre Ansatzlinie ventral und dorsal ungefähr der Epi- physengrenze, springt dagegen am lateralen Umfange proximalwärts bis an die Fovea capitis ein. Hier am lateralen Umfange findet sich auch das Hauptverstärkungsband in sie eingewebt, das Lig. scapulo- humerale mediale, das vom Proc. acromialis der Scapula und dem angrenzenden vorspringenden Theile des Paraglenoidknorpels ent- springt und in der lateral-ventralen Kapselwand zur Fovea capitis zieht, wo es ansetzt. Ein zweites, schwächeres Band, Lig. scapulo- humerale laterale, liest nach aussen von dem oben geschilderten, entspringt vom ventralen Rande der Scapulagelenkfläche, zieht nach einwärts und hinten, um hinter dem ersten Bande am lateralen Humerusumfange anzusetzen. Schliesslich kann als Lig. coraco- Schulter- gelenk. Unterarm- knochen, 70 Skelet der vorderen Extremität. humerale noch ein Bandzug beschrieben werden, der die mediale Kapselwand verstärkt und vom Coracoid zum Tub. mediale zieht. Die Kapsel ist somit an ihrem lateral-ventralen Umfange besonders stark und kurz, bildet dagegen dorsal einen weiten Sack, der ziemlich dünn ist und nur von der Ursprungssehne des Anconaeus scapularıs ver- stärkt wird. Als zweiter Muskel verbindet sich mit der Kapsel der M. coraco-brachialis brevis vor dem Tub. mediale, wo seine Sehne ansetzt. Die Gesammtform der Pfanne ist länglich, schmal, ovoid; der längste Durch- messer ist von oben-aussen nach unten-innen gerichtet. Für die Bewegungen wichtig ist, dass der Paraglenoidknorpel am ventralen Pfannenrande einen be- trächtlichen Vorsprung erzeugt. Zwischen ihm und dem lateralen Coracoidrande entsteht nämlich so ein winkliger Einschnitt (Fig. 29), in den die scharfe Kante am ventralen und vorderen Umfange des Humeruskopfes eingreift. Dies geschieht bei der Bewegung des Armes nach der Ventralseite und nach innen-vorn; der Höcker des Paraglenoidknorpels schleift dabei in der lateralen Depression am Humeruskopfe, und die ganze Bewegung wird so eine sehr sichere. Die Kugel- form des dorso-medialen Abschnittes des Humeruskopfes wird ausgenutzt zu rotirenden Bewegungen und solchen um eine dorsal-ventral gehende Axe. Sie sind eben wegen der kugeligen Gestalt der Gelenkflächen unabhängig von der Stellung des Armes in Bezug auf die erste Bewegungsrichtung. Das Gelenk gestattet somit Bewegungen um drei Hauptachsen. Im Einzelnen bleibt an diesem interessanten Mechanismus noch Manches aufzuklären. 2. Unterarmknochen, Os antibrachii. (Fig. 42.) Radius und Ulna sind beim Frosch zu einem einzigen Knochen verschmolzen, der aber stets deutlich die Zusammensetzung aus zweien erkennen lässt. Die Verschmelzung ist derartig erfolgt, dass dadurch ein platter Röhrenknochen entstanden ist, dessen beide Flächen in der gewöhnlichen sitzenden Olecranon Haltung des Thieres medial- und lateral- wärts blicken, während der dem Radius entsprechende Rand nach vorn, der der Ulna entsprechende nach hinten gekehrt dien ist. Die Stellung der Knochen ist dem- nugechter Worderarmknochen von nach derartig, als wären sie im Zustande halber Pronation mit einander verwachsen. Das Mittelstück des Knochens ist seitlich abgeplattet, oben schmal, nach unten allmälig breiter werdend. In der unteren Hälfte deutet auf beiden Flächen eine distalwärts an Tiefe und Breite zunehmende Rinne (Suleus intermedius) die Zusammensetzung aus zwei Knochen an. Das obere Gelenkende besteht aus einem Olecranon und Skelet der vorderen Extremität. vl einem davor gelegenen Capitulum, über beide hinweg erstreckt sich die Gelenkfläche für das distale Humerusende. Diese Gelenkfläche ist für die kugelige Eminenta capitata des Humerus bestimmt, der mediale verdickte Rand des Olecranon greift in die Rinne zwischen Eminentia capitata und Condylus ulnaris humeri ein und schleift dabei an der Gelenkfläche des letzteren. Das untere Gelenkende bildet eine gemeinschaftliche kalkknorplige Epiphyse, an der jedoch der Radial- und Ulnarabschnitt deutlich genug von einander zu unter- scheiden sind. Der voluminösere Radialabschnitt bildet eine beson- ders auf die Medialseite des Knochens ausgedehnte cylindrische Gelenkfläche (Axe des Cylinders: dorso-ventralwärts, also in der Ver- bindung der beiden Kanten des Knochens), der durch eine Rinne davon abgesetzte Ulnarabschnitt ein kleineres Caprtulum ulnae. Was den Bau des unteren Gelenkendes betrifft, so zeigt es den oben im Allgemeinen für die Epiphysen der Röhrenknochen angegebenen, nur sind es hier zwei getrennte Markröhren, die in einer gemeinschaftlichen Hülse vor Kalkknorpel stecken; das proximale Gelenkende besteht, wie das distale des Humerus, aus schwammiger Knochensubstanz, die nur mit einem Ueberzug von erösstentheils verkalktem Knorpel bedeckt ist. Ellbogengelenk. Das Ellbogengelenk des Frosches ist eine Arthrodie. Dieser Charakter wird ihm gegeben durch die sehr umfängliche Kugel am distalen Humerusende, die sich in der Pfanne am proximalen Ende des Vorderarmes bewegt. Der Bogen des Humeruskopfes in dorso- ventraler Richtung stellt ungefähr /,, der der Pfanne noch nicht die Hälfte eines Kreises dar. In querer Richtung ist die Pfanne noch schmaler, so dass sie noch weniger von der Kugel des Humerus um- fasst. Das Grössenverhältniss der Gelenkkörper gestattet somit eine ziemlich freie, allseitige Beweglichkeit. Beschränkungen derselben sind vor Allem gegeben in dem Ölecranon, das die Ueberstreckung unmöglich macht, und in dem Lig. laterale, einem kurzen kräf- tigen Bande in der lateralen Wand der Gelenkkapsel. Es entspringt am lateralen Umfange der Humeruskugel in einer kleinen Grube und zieht zum lateralen Umfange der Vorderarmpfanne, hier nach vorn und hinten, nach Art eines Lig. annulare, ausstrahlend. Ausser durch dieses Band wird der kurze laterale Kapselabschnitt noch durch die Ursprünge von Muskeln verstärkt. (Tiefe Köpfe des M. flexor antibrachii lateralis superfice. und des Extensor carpi radialis, Flexor .antibr. lat. prof., Epicondylo-cubitalis.) Mit der Hinterwand der Ellbogen- gelenk. Hand. Carpus. Radiale. 72 Skelet der vorderen Extremität. Kapsel verbindet sich die Anconaeussehne, unter der die Kapsel einen schlaffen Schleimbeutel bildet. Auch ein Lig. mediale ist vor- handen, doch ziemlich lang; ausserdem verbinden sich mit der medialen Kapselwand die Ursprungssehnen des Flexor carpi ulnaris, Palmaris long. und Epstrochleo-cubitalis. Mit der Vorderwand der Kapsel hängt die Sehne des Coracoradialis zusammen. Medial, vorn und hinten ist somit die Kapsel weit, geräumig und schlaffer, lateral ist sie kurz und straff. Dadurch werden die Bewegungen modifieirt. Diese sind: Beugung und Streckung, Radial- und Ulnar-Abduction, Rotation (Pro- und Supination, nicht sehr umfangreich) des Vorderarmes. Das Lig. laterale hemmt besonders die Ulnarabduction. Bei den Abductionsbewegsungen schleift der mediale Rand des ÖOlecranon in der Rinne zwischen Eminentia capitata und Condylus ulnaris humeri. 3. Hand. a) Carpus. (Figg. 43, 44, 45.) Die sechs Elemente der Handwurzel, die alle aus Kalkknorpel bestehen, im Alter aber wohl auch gelegentlich verknöchern können, Fig. 43. gruppiren sich so, dass zunächst zwei von ihnen (Radiale und Ulnare) eine proximale Reihe bil- den und die Verbindung mit dem Vorderarm her- stellen; diesen beiden folgen Fov. dors. carpi Tuberos. M. abd. . . . ae radial noch drei kleinere Elemente, von denen das eine (Centrale) dem Ra- Carpale I diale ansitzt und distalwärts Carpale IIT—V : 5 Carpe’ K& | die beiden anderen, Car- Centrale For. intercarpale Radiale pale I und II, und zwar ersteres volarwärts verscho- ben, trägt, während sich, Radius \ ulnar gelagert, nur ein ein- er ziges grosses (Carpale III —V) anschliesst, das aber mit beiden Stücken der ersten Reihe articulirt. «) Proximale Reihe. 1. Radiale. (Os lunatum, Ecker. Semilunaire, Du- Vorderarm und Hand von Rana esculenta. 0° Rechte Extremität. Dorsalseite. Vergrössert. Skelet der vorderen Extremität. 73 s, Nr. 38 (tab. VIII, Fig. 52). Radiale, Gegenbaur, Howes and Ridewood. Intermedium, Born.) Articulirt mit dem Radiusabschnitt des Vorderarmes und ist so- mit zunächst bei Betrachtung des Dorsum manus in die Augen fallend (Fig. 43). Zur Verbindung mit dem Radius besitzt es proximal eine concave Gelenkfläche; distal trägt es einen kugeligen Gelenkkopf, an Fig. 44. For. carp. ant. MM Tuberos. pro My M. abd. 1. ind. Carpale III—V Rechte Hand von Rana esculenta. © Volarseite. Vergrössert. Man blickt von oben in die Fovea volaris carpi. dessen radialen Umfang sich eine sattelförmige Gelenkfläche anschliesst. Für den kugeligen Kopf formirt das Carpale III —V ‘eine Pfanne, an die sattelförmige Fläche lest sich das Üentrale an. Von der ulnaren Kante verbindet sich nur die proximale Hälfte mit zwischen den distalen Hälften bei- der Skeletstücke bleibt eine Oeffnung bestehen, dem Ulnare, Foramen intercarpale. Die Volarfläche des Ra- diale stösst in fast rech- tem Winkel mit der des Ulnare zusammen und setzt auch nicht genau die mediale Fläche des Radius fort, sondern kreuzt sich mit Fig. 45. Suleus intermedius Cr. long. For. carp. post. Ulnare Radiale Centrale Carpale I Carpale III—V Vorderarm und Hand von Rana esculenta. © Rechte Extremität. Volarseite, von innen gesehen. Vergrössert. Ulnare. Centrale. 74 Skelet der vorderen Extremität. dieser im Sinne einer Pronation. Sie bildet den Grund der Fovea volaris carpt. 2. Ulnare. (Os pyramidale, Ecker. Pyramidal, Duges. Nr. 37. Ulnare, Gegenbaur, Born, Howes and Ridewood.) Schliesst sich in der Hauptsache an den der Ulna entsprechenden Theil des Vorderarmknochens an und springt somit an der Volarfläche der Hand am meisten vor. Zur Verbindung mit der Ulna besitzt es proximal eine Gelenkpfanne, die das Capitulum ulnae aufnimmt, da- neben springt aber noch ein kleiner Höcker vor, der in die Rinne am distalen Vorderarmende eingreift und mit einem kleinen Theil noch dem radialen Abschnitte des letzteren anliegt. Den ulnaren Vorderarmrand setzt das Ulnare mit einer scharfen Kante, Orista carpi longitudinalis, fort, von der das Planum radiale nach der Hohlhand hin und das Planum ulnare am Handrande nach der Dorsalseite hin steil abfallen. Unterhalb der Crista ist das Ulnare von einem feinen Foramen (For. carpi posterius) durchbohrt, durch das ein Ast des N. ulnaris tritt (Fig. 45). An das Planum ulnare stösst unter fast rechtem Winkel das Planum dorsale, das bis zu dem dem Radiale zugekehrten Rande des Ulnare reicht. An der Volar- seite ist diese Abknickung des Ulnare nach dem Radiale zu weniger scharf. Wie oben erwähnt, bleibt zwischen den distalen Hälften des Radiale und Ulnare das Foramen intercarpale often. Distalwärts articulirt das Ulnare mit dem Carpale III—-V, volarwärts begrenzt es die Fovea carpi volaris von der Ulnarseite, Am Planum radiale entspringt der M. intercarpalis, am Pl. ulnare ent- springen die Abductoren des fünften Fingers, am PI. dorsale Bäuche des M. extensor digitorum brevis superf. ß) Distale Reihe. 3. Centrale. (Ösnaviculare, Ecker. Scaphoide, Duges, Nr.39. Cen- trale, Gegenbaur; Radiale, Born; Praeaxial centrale, Howes and Ridewood.) Das Gentrale ist, von der Dorsalseite gesehen, ungefähr vierseitig, Seine grösste, proximal und ulnarwärts gekehrte Seite stösst an das Radiale; die Verbindung geschieht durch eine schöne sattelförmige Gelenkfläche. An sie schliesst sich unter rechtem Winkel die con- cave Fläche für die. Verbindung mit dem Carpale HI-—\V; dorsal- wärts blickt die concave Fläche für das Carpale II, der mediale Rand ist frei und zieht sich proximal in einen stumpfen Fortsatz aus, an dem der Flexor carpi radialis ansetzt. Die Volarfläche des Cen- trale hilft den Boden der Hohlhand bilden, ihrer distal-radialen Ecke Skelet der vorderen Extremität. 75 sitzt das Carpale I auf. Die Dorsalfläche des Öentrale dient zahl- reichen Muskeln zum Ansatz und Ursprung. 4. Carpale I. (Os multangulum majus s. trapezium, Ecker. Meta- carpien du pouce, Duges, Nr. 44. Carpale I, Gegenbaur, Born. Carpal of pollex, Howes and Ridewood.) Ist ein hutförmiges Element, das mit einer schönen concaven Gelenkfläche der volaren Fläche des Centrale aufsitzt und mit einer nach aussen und distal blickenden convexen Fläche die Basis des Daumenrudimentes, sowie einen Theil der Basis des Metacarpale II trägt. Dorso-ulnarwärts stösst es an das Carpale II, dem sich die andere Hälfte der Basis des Metacarpale II anlegt. 5. Carpale II. (Os multangulum minus s. trapezoides, Ecker. Tra- peze, Duge&s, Nr. 43. Carpale II, Gegenbaur, Born, Howes and Ridewood.) Besitzt die Form einer biconvexen Linse; seine proximale Con- vexität wird von der Pfanne des Centrale umfasst, seine distale convexe Fläche trägt die Hälfte der Basis des Metacarpale I. 6. Carpale III-V. (Os capitato-hamatum, Ecker. Os crochu + capitatum + trapezoide, Duges, Nr. 40 bis 42. Carpale III—V, Gegenbaur, Born. Carpale III + IV + Postaxial centrale, Howes and Ridewood.) Ist das grösste Stück der zweiten Reihe. Proximalwärts kehrt es drei Flächen: 1. eine concave Fläche für das Ulnare, 2. eine eben- falls concave Fläche für das Radiale, 3. eine convexe Fläche, die durch eine Kante von der radialen Endfläche abgesetzt ist. Für diesen radialen Abschnitt des Carpale IH—V formiren das Centrale und Carpale II eine Pfanne; in die durch den Zusammenstoss der beiden Stücke gebildete Fuge greift jene Kante des Carpale IH—V ein. Ein die Flächen für das Ulnare und Radiale trennender Ab- schnitt des proximalen Randes des Carpale III—V vervollständigt das For. intercarpale. Ueber den ulnaren Handrand springt das Car- pale IIT-V mit einem Fortsatz vor, an dem der eine Zipfel des Ex- tensor carpi ulnaris ansetzt, und von dem der Extensor dig. V brevis sup. und ein Theil des Extensor dig. IV brevis sup. entspringt. Die distalen Flächen für das Metacarpale III, IV, V grenzen, da sie etwas dorsalwärts verschoben sind, unmittelbar an die proximalen Gelenk- flächen an; die für das fünfte und vierte Metacarpale sind rundliche Höcker, von denen der für das vierte der grössere ist; an ihn schliesst sich als Articulationsstelle für das Metacarpale II noch ein quer liegender, wenig umfänglicher Cylinder an. Proximal von ihm bleibt Carpale I. Carpale II. Carpale III —V, 76 Skelet der vorderen Extremität. auf der Dorsalfläche des Carpale eine kleine Grube: Fovea dorsalis carpi. — Auf der Volarfläche des Carpale III—V erhebt sich eine in querer Richtung ziehende Kante, Orista transversa carpi, die medial plötzlich aufhört. Sie bildet die distale Begrenzung der tiefen Fovea volaris carpi, dient zahlreichen Muskeln zum Ur- sprunge und ist von einem Foramen (For. carpi anterius) durchbohrt, durch das der Hauptendast des N. ulnaris hindurchtritt (Fig. 44). Carpus als Carpus als Ganzes. Ganzes. Die Gesammteonfiguration des Carpus ist darum so schwer zu verstehen, weil die Ebene des Handskelets sich rechtwinkelig mit der des Vorderarmskelets kreuzt. Wie oben bemerkt, kehrt der Vorder- arın seine Flächen lateral- und medialwärts, den Radiusrand vor-, den Ulnarand rückwärts. Die beiden Stücke der proximalen Carpusreihe folgen dieser Anordnung zunächst, indem das Radiale mit dem Radius, das Ulnare mit der Ulna articulirt. Doch ist bereits das Radiale bedeutender in medial-lateraler Richtung entwickelt, so dass schon hier im der ersten Reihe die Pronationsstellung der Hand vermehrt wird. Die zweite Reihe, das Carpale IIT—V und das Centrale mit dem Carpale I, vervollständigen diese schliesslich und bewirken eine Umwandlung der beiden Ebenen derart, dass die Vola manus den Ulnar-, das Dorsum den Radialrand des Vorderarmes fortsetzt. Am schärfsten prägt sich dies bei Betrachtung der volaren Carpusfläche aus. Hier sieht man, dass die der Vola manus zugekehrten Flächen des Radiale und Ulnare fast rechtwinklig auf einander stossen; wäh- rend die Fläche des Ulnare noch die mediale Fläche des ulnaren Vorderarmabschnittes fortsetzt, liegt die radiale Fläche fast recht- winklig dazu und hilft den Boden der Hohlhand bilden. Das Ulnare dagegen formirt eine hohe Wand, die sich auf dem ulnaren Rande dieses Hohlhandbodens erhebt und als Orista longitudinalis earpi mit der Crista transversa carpi (des Carpale II—V) eine tiefe Grube, Fovea volaris carpi, begrenzt, in der der M. intercarpalis liegt. Von dieser Fovea volaris carpi aus führen: 1. das For. carpi anterius durch das Carpale II—V nach vorn hinaus; durch dieses verläuft der Hauptendast des N. ulnaris distalwärts; 2. das For. intercarpale (Foramen intercarpi, Howes and Ridewood) zwischen Ulnare, Radiale und Garpale II—V auf die Dorsalfläche des Carpus. Hierdurch dringt ein Ast der Art. brachialis (A. perforans carpi) von der Volar- auf die Dorsalfläche des Carpus; 3. das For. carpi posterius an Skelet der vorderen Extremität. hr durch das Ulnare. Durch dieses verläuft ein oberflächlicher Ast des N. ulnaris, der zu den volaren Muskeln des fünften Fingers tritt. — Das Centrale, das dem Radialrande des Radiale, aber stark volarwärts verschoben ansitzt, und das Carpale I, das sich wieder der Volarseite des Centrale anfügt, ergänzen die Pronationsstellung der Hand. b) Metacarpus. (Figg. 43, 44, 45.) An die distale Reihe des Carpus stossen fünf Skeletstücke an, von denen das erste den rudimentären Daumen darstellt. Es sitzt der Volarseite des Carpale I auf; ihm folgt das Metacarpale II, das sich zu einem Theil auch noch mit dem Carpale I, zum anderen mit dem Carpale II verbindet. Die Metacarpalia III—V sitzen dem Carpale IH —V an. Der rudimentäre Daumen ist beim Männchen viel grösser als beim Weibchen, breiter und mehr krallen- oder sichelförmig, und während er beim Weibchen nur einen rein knorpligen Stift darstellt, ist er beim Männchen ganz aus Kalkknorpel gebildet oder selbst knöchern. Die Ossa metacarpi II—V sind mit kalkknorpligen proximalen und distalen Epiphysen versehen; die proximalen tragen je eine concave Gelenkfläche, die einen Theil einer Kugelfläche dar- stellt, nur die basale Fläche des Metacarpale III ist mehr die eines quer liegenden Cylinders. Die distalen Epiphysen tragen kugelige Köpfchen. Das Os metacarpi des zweiten Fingers, der beim Frosch die Functionen des Daumens übernommen hat, zeigt ebenfalls Ge- schlechtsverschiedenheiten; es ist nämlich beim Männchen stärker, namentlich breiter, und in seiner distalen Hälfte ist der radiale Rand in eine scharfe, oft in eine dornartige Spitze sich erhebende Leiste ausgezogen, welche der Sehne des M. abduetor indicis longus, der bei dem Männchen in der Brunstzeit eine ganz ungewöhnliche Entwicke- lung erreicht, zum Ansatz dient. c) Phalanges. Das unter der Haut verborgene Daumenrudiment besteht nur aus dem Metacarpale; von den übrigen vier Fingern besitzen der zweite und dritte je zwei, der vierte und fünfte je drei Phalangen. Der vierte Finger ist der längste, der dritte der kürzeste, der zweite und fünfte stehen dazwischen und sind ziemlich gleich lang. Von den kalkknorpligen Epiphysen tragen die proximalen concave Gelenk- flächen, die distalen convexe Cylinder. Die Endphalangen spitzen sich distalwärts zu, tragen aber an der Spitze eine kleine Anschwellung. Metacarpus. Phalanges. Sesam- gebilde in ‘ der Um- gebung des Carpus. Verbindun- gen der Hand. Brachio- carpal- und Intercarpal- gelenke. Carpo- Metacarpal- gelenke. 78 Skelet der vorderen Extremität. d) Sesamgebilde in der Umgebung des Carpus. Ein quer-ovaler Sesamknorpel findet sich in der Sehne des Ex- tensor carpi radialis und eingeschaltet in die dorsale Kapsel des Gelenkes zwischen Vorderarm und Radiale. Er schleift mit einer concaven Gelenkfläche auf der distalen Epiphyse des Radiusantheiles des Vorderarmes. Verbindungen der Hand. Brachio-carpal- und Intercarpalgelenke. Die Carpalstücke sind mit dem Vorderarme, unter einander und mit den Metacarpalknochen durch wahre Gelenke verbunden. Die Hauptkrümmung der Gelenkflächen am distalen Vorderarmende geht in querer Richtung, d. h. so, dass sie der ersten Carpusreihe und damit der Hand hauptsächlich eine abductorische Bewegung in der Richtung nach beiden Handrändern hin anweist. Die Abduc- tion der Hand nach der Daumenseite ist die ausgiebigste, überhaupt die ausgiebigste Bewegung der Hand. Doch sind auch Volar- und Dorsal-Flexionen möglich; die Dorsalflexion wird durch Bewegungen in den Carpo-Metacarpalgelenken ergänzt. Die Hemmungsbänder liegen an der Volarseite des Carpus. Ein starkes Band zieht vom distalen Ulnaende über die Kante des Ulnare zum Carpale III—V, ein zweites vom distalen Radiusende über das Radiale hinweg zum Central. Am Dorsum manus wäre die Verschmelzung der Sehne des Extensor carpi radialis mit der Kapsel des Carpalgelenkes und die Einlagerung des schon erwähnten Sesamknorpels in dieselbe, der auf dem distalen Radiusende gleitet, bemerkenswerth. — Eine be- sondere Beweglichkeit kommt dem Centrale zu, das mit sattelförmiger Gelenkfläche auf dem Radiale gleitet. Die Oppositions- und Adduc- tionsbewegungen des Pollex und Index spielen sich hauptsächlich in diesem Gelenke ab. — Eine genaue Bearbeitung der eben kurz be- sprochenen Gelenke und ihrer Bewegungen fehlt bisher. Die Carpo-Metacarpalgelenke sind Kugelgelenke, die ausser Ab- und Adduction der Finger besonders Dorsalflexion gestatten. Die Volarflexion der Metacarpalia über die gewöhnliche Streckstellung hin- aus ist dagegen nicht möglich. Führt man die Dorsalflexion aus, so krümmen sich die Phalangen infolge der passiven Dehnung der Flexoren; bei Rückführung der Metacarpalia in der Ruhestellung strecken sich die Phalangen wieder infolge Dehnung der Extensoren. Skelet der vorderen Extremität. 79 Die Metacarpo-Phalangeal- und Interphalangeal- selenke sind in der Hauptsache Charnire, gestatten aber doch wohl auch Seitwärtsbewegungen der Fingerglieder. Die Metacarpo-Phalan- gealgelenke aller Finger und die proximalen Interphalangealgelenke des IV. und V. Fingers besitzen an der Volarseite starke Verdickungen der Kapseln, an denen Muskeln ansetzen und die ausserdem von dünnen Muskelsehnen durchbohrt werden. Anmerkung. Ueber die Auffassung der Carpuselemente des Frosches in morphologischer Hinsicht gehen die Ansichten noch sehr aus einander. Die alte Auffassung von Duges, der auch Ecker folgte, suchte eine völlige Uebereinstimmung mit dem Carpus des Menschen herzustellen und rechnete das „Centrale“ noch als „Naviculare“ zur ersten Reihe, die beiden anderen Stücke dieser Reihe (Radiale und Ulnare) als „Lunatum“ und „Pyramidale“ betrach- tend. Danach wäre das Naviculare aus der Verbindung mit dem Vorderarm — infolge der Verwachsung beider Vorderarmknochen — ausgeschlossen, gewisser- maassen randwärts ausgewichen. In neuerer Zeit (1880) ist dieser Auffassung wieder von Born das Wort geredet worden. Dieser Ansicht gegenüber be- gründete Gegenbaur die Auffassung, der ich auch in obiger Schilderung gefolgt bin, dass nämlich das „Intermedium“ (Lunatum) des Anuren-Carpus in- folge der Verschmelzung der Vorderarmknochen unterdrückt sei, die beiden Stücke der proximalen Reihe ein Radiale und Ulnare darstellten, das früher als „Naviculare“ bezeichnete Element aber ein randwärts ausgewichenes „Centrale“ sei, jenes Element, dessen Wichtigkeit in dem Aufbau des Carpus von Gegen- baur zuerst betont wurde. — Eine ganz besondere Auffassung vom Frosch- carpus haben Howes und Ridewood. Die beiden Stücke der proximalen Reihe sind ihnen auch Radiale und Ulnare; das „Centrale“ betrachten sie als „präaxiales Centrale* und nehmen ausser ihm noch ein „postaxiales Centrale“ an, das mit dem Carpale III und IV zu dem grossen Skeletstück der zweiten Reihe verwachsen sei. Ein „Carpale V* fehle. Auf die Begründung dieser Anschauung kann hier nicht eingegangen werden. — Schliesslich sei noch eine völlig andere Beurtheilung erwähnt, die der Froschcarpus neuerdings von Emery erfahren hat. Emery sieht in dem als „Daumenrudiment“ aufgefassten Metacarpale das Rudiment eines „Präpollex“ (Bardeleben), zu dem das „Cen- trale“ (Gegenbaur) das Carpale bilde. Dann wäre der erste voll entwickelte Finger des Frosches wirklich der Daumen, und am ulnaren Rande wäre ein Finger als ausgefallen zu betrachten. Das „Intermedium“ wird nach Emery noch an- gelegt, aber beim Frosch nicht mehr voll entwickelt. Das „Radiale“ (Gegenbaur) sei — Radiale + Intermedium —+- Centrale. Durch Befunde an Pelobateslarven wird diese Auffassung gestützt und in interessanter Weise erweitert, doch ist es hier unmöglich, darauf einzugehen. — So viel Bestechendes auch die Emery’sche Auffassung hat, glaubte ich doch zunächst an der alten Gegen- baur’schen Bezeichnung festhalten zu sollen. Metacarpo- Phalangeal- und Inter- phalangeal- gelenke. Skelet der hinteren Extremität. Allgemeine Uebersicht. s0 Skelet der hinteren Extremität. IV. Skelet der hinteren Extremität. Allgemeine Uebersicht. Die Verwendung der hinteren Extremitäten zu der den Fröschen eigenthümlichen Fortbewegungsart, dem Sprunge, hat auch im Bau derselben manche von verwandten Typen abweichende Besonderheiten hervorgerufen. Dahin wäre zunächst zu rechnen die bewegliche Verbindung des Beckens mit nur einem Wirbel, die so statt- hat, dass der Wirbel von den an seiner Unterfläche angreifenden Fortsätzen des Beckens getragen wird. Auch die eigenthümliche Form des Beckens lässt sich als Anpassung an die Fortbewegungsart erklären: sie ist die einer flachen Scheibe, die an ihrer rechten und linken Fläche die Pfannen für die Oberschenkel trägt und durch die zwei nach vorn gerichteten, stark ausgewachsenen Darmbeinflügel mit dem Sacralwirbel sich verbindet. So greifen die Propulsionskräfte beider freien Extremitäten convergent fast an demselben Punkt an und werden erst von diesem aus wieder durch sehr lange Stäbe auf die beiden Körperhälften (die beiden Querfortsätze des IX. Wirbels) übertragen. Diese Anordnung macht natürlich ein abwechselndes Vorschieben der beiden Körperhälften durch alternirende Thätigkeit der hinteren Extremitäten, wie beim Laufen, in dem Maasse schwierig, als sie die gleichzeitige Thätigkeit der letzteren, wie beim Hüpfen, be- günstigt. Die Art der Vorwärtsbewegung machte dann auch eine starke Verlängerung des Extremitätenstieles wünschenswerth, und diese ist nicht allein durch Verlängerung des Ober- und Unterschenkels erreicht, sondern auch durch Umwandlung der ersten Tarsalreihe in einen selbständigen längeren Abschnitt jenes Stieles, eine Einrichtung, die neben der blossen Verlängerung auch die bequemere Zusammen- legung des ganzen Stieles an den Körper und durch die grössere Selbständigkeit, die durch sie dem Tarso-crural- und Intertarsalgelenk verliehen wird, eine gleichmässigere und bequemere Erhebung des Körpers beim Sprunge gestattet. Die gleichzeitige Verwendung der hinteren Extremität zum Schwimmen schafft dabei einen besonderen (regensatz im Bau des Stieles und des freien Endstückes der Ex- tremität. Ersterer ist sehr einfach gebaut: dem Femur folgt der ebenfalls nur aus einem einzigen Knochen bestehende Unterschenkel, und diesem schliesst sich als dritter Stielabschnitt die aus zwei langen Skelet der hinteren Extremität. sı Skeletstücken bestehende proximale Tarsusreihe an. Jenseits der- selben findet dann erst die Abgliederung des eigentlichen Endstückes statt durch Vermittlung der stark reducirten distalen Tarsusreihe. Das Endstück zeigt die Tendenz zur Flächenvergrösserung nicht nur in der beträchtlichen Verlängerung der fünf durch Schwimmhäute verbundenen Zehen, sondern auch in dem Vorhandensein noch eines besonderen, am Grosszehenrande gelegenen „Fersenhöckers“, dem auch besondere Skeletstücke zu Grunde liegen. Er findet zum Scharren und wohl auch zum Abstossen beim Sprunge Verwendung und ist bei R. fusca weich, bei R. esculenta und arvalıs scharf, zu- sammengedrückt, „messer-* oder „schaufelförmig“. Besonders R. arvalis verwendet ihn zum Scharren. Da auch die ihn stützenden Skelettheile viel Aehnlichkeit mit gering ent- wickelten Zehengliedern besitzen, so lag es nahe, die ganze Bildung morpho- logisch als Rudiment einer sechsten, vor der ersten gelegenen Zehe anzusprechen, als letzte Andeutung für die Entstehung der terrestrischen fünfzehigen Ex- tremität aus der mehrstrahligen Fischflosse. Diese schon von Cuvier und Meckel gehegte Ansicht fand zuerst in Born wieder einen entschiedenen Ver- treter, während Gegenbaur früher die betreffenden Skeletstücke nicht als typische Stücke, sondern als erworbene Eigenthümlichkeiten des Fussskeletes der ungeschwänzten Amphibien auffassen wollte. Die Ansichten über diesen Punkt sind auch heute noch keineswegs geklärt und gehen noch weit aus ein- ander, in eine Erörterung hierüber einzutreten, kann aber nicht zur Aufgabe dieses Buches gehören. Im Nachfolgenden habe ich mich der Born’schen Auf- fassung angeschlossen und das Gebilde mit dem von Bardeleben geschaffenen Ausdruck „Prähallux“ belegt. Die einzelnen Abschnitte der hinteren Extremität werden vom sitzenden Frosch in spitzen Winkeln zusammen- und bis zur Berüh- rung der Flächen an einander, ja selbst über einander gelegt; der Scheitel des Kniewinkels blickt nach vorn und aussen, der des Cruro- tarsalgelenkes nach hinten; der Tarsus und der übrige Fuss können dabei (bei geduckter Stellung) in gleicher Flucht liegen, oder, wie es unsere Fig. ?2 zeigt, noch einmal im stumpfen Winkel von einander abgeknickt sein. Dass diese zusammengelegte Haltung der hinteren Extremitäten die Ruhelage darstellt, zeigt sich auch an der Lage der in Betracht kommenden Gelenkflächen, die am Knie am hinteren Umfange des Femur und Crus, am Crurotarsalgelenk am vorderen Umfange des Crus und Tarsus sich finden. — Im anatomischen Auf- bau der Gelenke finden elastische, federnde Kräfte reichliche Ver- wendung. Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 6 Becken- gürtel. 82 Skelet der hinteren Extremität. A. Skelet des Beckengürtels. (Figg. 46 bis 49.) Der Beckengürtel als Ganzes besitzt eine V-förmige Gestalt. Diese kommt dadurch zu Stande, dass die beiden ursprünglich getrennt (paarig) angelegten Beckenhälften mit ihren caudalen Abschnitten in der Mittellinie verwachsen sind. Die beiden Schenkel des V werden so gebildet von den zwei langen, nicht verwachsenen Abschnitten der Darmbeine, die nach hinten convergiren und erst mit ihren verbrei- terten caudalen Theilen an einander stossen. An diese Stelle des /Zusammenstosses schliesst sich dann noch der aus der Vereinigung der Fig. 46. übrigen Componenten des Becken- gürtels hervorgegangene Abschnitt Pa: sacra. als eine halbkreisförmige unpaare Scheibe an, die in der Mittellinie vertical gestellt ist, ihre beiden Flächen nach rechts und links, die höchste Convexität ihres Begren- zungsrandes nach hinten abwärts Ala oss. il. Fig. 47. Spina pelv. ant. & » [e) un 1 E SS Cart. reman. FAcetabulum Spina pelvis post. l Cartil. remanens Os ischii Becken von Rana esculenta in Verbindung mit dem Beckengürtel von R. esculenta. IX. Wirbel. Dorsalseite. Etwas vergrössert. von der Ventralseite. Nat. Gr. kehrt. Ihre vordere und hintere Ecke kann als Spina pelvis anterior und posterior bezeichnet werden. Eine „Beckenhöhle* beteht demnach nur zwischen den beiden Schenkeln des V, d.h. den Darmbeinen (Fig. 46). Das Acetabulum liegt jederseits mit seiner oberen Hälfte noch auf dem verbreiterten Theile des Darmbeines, mit seiner unteren auf der Seitenfläche der unpaaren Beckenplatte. An seiner Zusammen- setzung betheiligen sich alle Componenten des Beckengürtels (Fig. 48). Diese sind: 1. zwei Ossa ilei, 2. ein unpaares Os ischii, 3. eine zeitlebens aus Kalkknorpel bestehende Pars remanens, die noch mit Skelet der hinteren Extremität. einigen anderen, Beckenanlage zusammenhängt. 1. Die Darmbeine, Ossa tler. (Figg. 83 kleineren Resten der ursprünglichen knorpligen 46 bis 48.) An denselben kann man einen hinteren breiteren Theil oder Körper unterscheiden, welcher an der Bildung des Acetabulum An- Fig. 48. Margo ventralis I Os ischii Linke Beckenhälfte, von aussen gesehen. 2 mal nat. Gr. Der Gelenkpfannenknorpel auf dem Ileum und Ischium ist weggelassen. wärts mitten durch das Acetabulum (Fig. theil nimmt, und vorn ventral die Spina pelvis anterior trägt. Mit ihrem hinteren, geradlinig ver- laufenden Begrenzungs- rande sind die beider- seitigen Körper unter einander durch Band- masse verbunden, wäh- rend sie nach vorn aus einander weichen und den hintersten Theil der Beckenhöhle zwischen sich fassen, die sich so- mit nach hinten von beiden Seiten her ver- jüngt (Fig. 46). Die Linie, längs deren der Körper des Darm- beines mit den beiden anderen Stücken des Beckens verbunden ist, verläuft dorso - ventral- 48) und dorsal auf die Spina pelvis posterior aus. — Die Flügel des Darmbeines sitzen unmittelbar über der Pfanne mit einer etwas Fig. 49. Deum — Cart. remanens -Acetabulum Ischium schmaleren Stelle (Wurzel) dem Körper auf. Der eigentliche Flügel ist ein säbelförmiger Knochen, dessen scharfer, convexer, der Schneide der Klinge entsprechender Rand dorsalwärts, dessen concaver, stumpfer, den Rücken derselben darstellender Rand ventralwärts gekehrt ist, so Horizontaler Durch- schnitt durch die ven- trale Hälfte der Becken- scheibe. dass die eine Fläche medialwärts blickt. Der breitere Theil lateralwärts, die andere der 6* Darmbeine. Sitzbein. Restknorpel. 34 Skelet der hinteren Extremität. Klinge entsteht unmittelbar aus der schmaleren Wurzel, und hier findet sich als hinteres Ende des oberen schneidenden Randes ein Vorsprung, Processus superior (Fig. 48), von dem die Sehne des M. glutaeus magnus entspringt. Der verdickte ventrale Rand des Darm- beinflügels setzt sich weiter nach vorn fort als die scharfe Schneide, bildet somit das vordere Ende des Knochens allein und stellt einen kurzen hohlen Cylinder dar, aus dem ein kleiner Knorpel epiphysen- artig herausragt. Dieser Knorpel ist mit dem Querfortsatze des neunten Wirbels beweglich verbunden (Fig. 46). 2. Sitzbein, Os isch. (Figg. 46, 48, 49.) Dieses unpaare Skeletstück besteht nur im knorpligen Zustande bei der Larve aus zwei getrennten Hälften; der Verknöcherungsprocess respectirt dagegen die Grenze derselben nicht, sondern greift regellos von einer Seite auf die andere über (Wiedersheim). Man kann somit nicht gut sagen, dass hier zwei „Ossa öschii“ mit ihren medialen Flächen verwachsen seien, wie es meist geschieht. Das Ischium nimmt an der Bildung des Acetabulum nur einen geringen Antheil; der Ab- schnitt, mit dem dies geschieht, ist besonders verdickt, bildet ein über die Fläche des übrigen Knochens beträchtlich herausspringendes Tuberculum, das den überknorpelten Pfannenabschnitt trägt. Längs des ganzen Begrenzungsrandes des Knochens verläuft eine, an den einzelnen Gegenden verschieden tiefe, rinnenförmige Einsenkung, die somit oberflächlich eine Trennung in zwei symmetrische Hälften an- deutet. Sie ist mit Knorpel ausgefüllt. Die über der Pfanne ge- legene Partie des vorderen Randes verbindet sich mit dem Ileum, die Rinne zwischen beiden Pfannenflächen, sowie der daran anstossende Theil des vorderen Randes verbindet sich mit der Pars remanens, deren Knorpel sich aber auch seitwärts auf die beiden Pfannenflächen ausbreitet. Der ventro-caudale Rand ist der schärfste, von einem, die Randrinne ausfüllenden Knorpelstreifen umsäumt (Fig. 48). 3. Restknorpel, Cartilago remanens pelwis. (Pars acetabularis, Ecker, Os pubis Aut.). (Figg. 46 bis 49.) Der nicht verknöchernde, sondern auch bei ganz alten Thieren nur aus Kalkknorpel bestehende Abschnitt des Beckens bildet den ventralen Theil der unpaaren Beckenplatte und ist hier zwischen Ieum und Ischium eingekeilt. Sein Haupttheil besitzt dreieckige Form (Fig. 48) und ist, wie ein Horizontalschnitt (Fig. 49) lehrt, aus zwei in der Mittellinie durch Bandmasse zusammenhängenden Hälften zusammengesetzt. Er bildet einen beträchtlichen Theil des Aceta- Skelet der hinteren Extremität. " 35 bulum und hängt auch mit dem knorpligen Ueberzug auf dem Ileum- und Ischiumabschnitt der Pfanne zusammen. Ausserdem hängt er zusammen mit dem Randknorpel, Cartilago marginalis, der sowohl den ganzen scharfen freien Rand des Ischium, wie den ventral blickenden Rand des Ileumkörpers umsäumt. Von der Spina pelvis anterior bis zur Spina pelvis posterior ist somit der ganze convexe Rand der Beckenscheibe von Knorpel gebildet. In der Pfanne, Acetabulum, stossen die drei Theile des Beckens zusammen. Die vordere Hälfte der Pfanne bildet das Ileum, dann folgt ventral der Restknorpel, der sich nach oben verschmälert, somit dreieckige Form besitzt; der hintere Abschnitt der Pfanne wird durch das Ischium gebildet. Die Pfanne besitzt die Form einer halben Hohlkugel, ihr Rand zeigt dorsal, da, wo Ieum und Ischium zu- sammenstossen, eine Einziehung, Incisura acetabuli. B. Skelet des Beines. 1. ÖOberschenkelknochen, Os femoris. (Figg. 50, 51.) Das im Ganzen cylindrische Mittelstück ist doppelt S-förmig gekrümmt, und zwar erstreckt sich die erste Krümmung auf das proximale, die zweite auf die beiden distalen Drittel der ganzen Länge. Sind die Beine stark nach hinten gestreckt, so blickt die Convexität der kleineren proximalen Krümmung (die alsdann die vordere ist) medialwärts, die der grösseren distalen lateralwärts. In der sitzenden Stellung des Frosches ist das distale Femurende nach vorn gerichtet, und es blickt jetzt die Convexität der distalen Krümmung medial- vorwärts. Ueber die Höhe der proximalen Convexität verläuft eine niedrige Leiste: Orista femoris. Gegen das distale Gelenkende hin geht die Form aus der cylindrischen mehr in eine von der Streck- seite nach der Beugeseite abgeplattete über. Das proximale Gelenk- ende bildet einen kugligen, der Diaphyse unmittelbar aufsitzenden Kopf, Caput femoris. In einer Richtung, die bei nach hinten ge- strecktem Bein von der Dorsal- und Lateralseite nach dem ventral- medialen Umfange verläuft, ist er etwas abgeplattet. Die dorso-laterale Abplattung ist beträchtlicher, sie trägt einen kleinen Höcker, Tro- chanter (für den M. :kacus externus), der von dem Gelenk- kopfe durch eine für den Ansatz des M. obturator int. bestimmte ünne abgetrennt ist (Fig. 51). Ventral-medial ist die Abflachung geringer und wird nur durch eine kleine Fovea capitis, für den Ansatz des Lig. ventrale, hergestellt (Fig. 50. Das distale Skelet des Beines, Ober- schenkel- knochen. Hüftgelenk. s6 "Skelet der hinteren Extremität. Gelenkende springt nach der DBeugeseite zu (Fig. 51) in Form einer quergelagerten Rolle vor, die ziemlich continuirlich ist und nur durch eine leichte mittlere Erhebung eine Trennung in zwei Condylen angedeutet erscheinen lässt. Die geglättete Oberfläche setzt sich auf den medialen Umfang des medialen Con- dylus fort. Die direct distalwärts blickende Fläche des medialen Condylus dient ganz dem kräftigen Lig. eruciatum post. zum Ansatz, von der distalen Fläche des lateralen ist ein grösserer Abschnitt noch frei und wird dann vorn durch den Ansatz des Lig. eruc. ant. be- Fig. 50. Fig. 51. Caput femoris m Suleus pro M. obtur. int. Caput femoris f ' Fovea capitis Trochanter Cond. med. (Ni) Cond. lat Rechtes Femur von Rana esculenta. Rechtes Femur von Rana esculenta. 21/, mal nat. Grösse. Vorderseite, etwas von 2 mal nat. Grösse. Hinterseite, etwas innen. von aussen. grenzt. Vor der Ansatzstelle der Ligg. eruciata ist nur noch eine kleine Fläche des distalen Femurendes geglättet; auf ihr schleifen die Sehnen des M. extensor eruris brevis und M. tibialis anticus longus. — Beide Epiphysen zeigen den in der histologischen Vorbemerkung als typisch geschilderten Bau. Hüftgelenk. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk; das kuglige Caput femoris bewegt sich in der durch das Acetabulum gebildeten halben Hohl- Skelet der hinteren Extremität. 87 kugel ausserordentlich frei. Die Kapsel setzt längs des Randes des Acetabulum an; dieser Ansatz ist ventral stark verdiekt, doch kommt es nur am vorderen ventralen Umfange zur Bildung eines eigentlichen Zabrum glenoidale. Am Femur wird im Allgemeinen das ganze Caput von dem Kapselansatz umschlossen ; ventral und medial ist die Grenze durch die Fovea capitis, dorsal und lateral durch die Rinne innen vom Trochanter bestimmt. Hier ist also die Ausdehnung der Kapsel die geringste. Die Kapsel ist sehr schlaff und weit und gestattet daher sehr ausgiebige Bewegungen. Verstärkt wird sie dorsal durch die Ansatzsehne des M. obturator int. und vor Allem aussen- vorn durch die Ursprungssehne des M. eruralis. Dazu kommt dicht hinter dieser Sehne an der Ventralseite des Gelenkes ein besonderes Verstärkungsband, Lig. ventrale (L. teres), das in der Fovea capitis ansetzt. Durch das Lig. ventrale ist besonders die Excursion nach der Dorsalseite beschränkt, doch ist wegen der Abplattung des Caput femoris auch die reine Ventralbeugung bald erschöpft, und es kann das nach vorn an den Leib an- gezogene Bein nicht ohne gleichzeitige Abduction nach hinten geführt werden. Ist das Femur rechtwinklig abdueirt, so liegen Trochanter und Fovea capitis ziemlich genau dorsal und ventral, und die ausgedehnteste Krümmung des Femurkopfes ist von vorn nach hinten gerichtet. In dieser Richtung ist also die ausgiebigste Bewegung möglich. — Präparirt man das Hüftgelenk von der Ventralseite aus, so trifft man der Reihe nach folgende dasselbe unmittelbar umlagernde Muskeln: M. pectineus, M. obturator ext., M. quadratus femoris, M. gemellus, M. ileo-femoralis, Sehne des M. :hiacus ext., M. ihacus int., Ur- sprungssehne des M. cruralis. Der Obturator int. bedeckt unmittelbar den inneren Theil der Kapsel. verschmilzt mit dieser aber nur durch seine dorsal gelegene Sehne. 2. Unterschenkelknochen, Os ceruris. (Figg. 52, 53, 54.) Der Unterschenkel besteht aus einem einzigen Knochen, der aber deutlich die Zusammensetzung aus einer Tibia und Fibula erkennen lässt. Die Diaphyse ist in toto medialwärts convex gekrümmt und die eigentliche Mitte etwa ausgenommen, im dorso-ventralen Durch- messer etwas abgeplattet. Sowohl auf der oberen als auf der unteren Fläche der abgeplatteten proximalen und distalen Hälfte des Knochens verläuft je eine nach den Gelenkenden hin an Tiefe zunehmende Rinne (Suleus intermedius) als Andeutung der Zusammensetzung aus zwei Knochen. Im Inneren ist diese Zusammensetzung noch deut- licher, indem nur das cylindrische Mittelstück eine einheitliche Mark- höhle besitzt, während in den Endstücken von jenen Rinnen aus eine knöcherne Scheidewand von einer abgeplatteten Fläche zur anderen 9 Unter- schenkel- knochen, ss Skelet der hinteren Extremität. geht und so zwei neben einander liegende knöcherne Röhren mit besonderen Markcanälen schafft. In dem cylindrischen mittelsten Ab- schnitte findet sich sowohl auf der Dorsal- wie auf der Ventralseite ein Loch, die beide durch einen Canal verbunden sind, so dass man am macerirten und getrockneten Knochen leicht von einer Seite nach der anderen eine Borste durchführen kann. Der Canal ist von knöchernen Wänden gebildet und dient der Art. tibialis antica zum Durchtritt von der Wadenseite auf die Streckseite. Das proximale Fig. 52. Fig. 53. Sule. pro M. tib. antico longo. Fossa intercondylea Sule. p. M. extens. Sule. p. M. peroneo y zur, brev. For. pro . "Art. tib. ant. For. pro ; Art. tib. ant. Sule. intermed, Sule. intermed. Eminentia capitata Sule. pro M. tib. post. Rechter Unterschenkel von Rana esculenta. Rechter Unterschenkel von Rana esculenta. 2 mal. nat. Gr. Ventral. 2 mal nat. Gr. Dorsal. Gelenkende bildet eine Rolle, die jedoch in drei in dorso-ventraler Richtung auf einander folgende Abschnitte zu zerlegen ist. Der hin- terste Abschnitt (Fig. 53) bildet zwei durch eine Fossa intercondylea getrennte Condyli, geglättet und nach hinten abgeflacht, besonders der laterale. Der mittlere Abschnitt dient zur Befestigung der Ligg. cruciata, ist somit rauh. Der vorderste Abschnitt (Fig. 52) ist wieder glatt und bildet eine Rolle mit drei Rinnen: einer tiefen mittleren Skelet der hinteren Extremität. SI für den M. tibialis antieus longus, einer schwächeren medialen für den M. extensor eruris brevis und schliesslich einer ganz seichten, lateral gelegenen Depression für den M. peroneus. — Das distale Gelenk- ende ist nur auf seiner Vorderfläche für die Ver- bindung mit dem Tarsus eingerichtet. Sein hinterer Umfang ist jedoch ebenfalls geglättet und zwar für eine Verdickung der Achillessehne, die auf ihm gleitet, und ausserdem medial noch mit einer beson- ee en deren Rinne für die Sehne des M. tibialis posticus s cruris am distalen ‘ } „een: versehen. Diese Rinne setzt sich über den distalen tt'die beiden Knochen- { s o u aer: Umfane des Gelenkendes bis auf seine Vorderseite erbindungsmasse ° N hin fort. Diese Vorderseite (Fig. 52) besitzt tibal e Epiphysenknorpel. ine Gelenkfläche in Form einer flachen Eminentia capitata, die durch eine ziemlich tiefe Rinne von einem kleineren, aber schärfer vorspringenden Höcker auf dem fibularen Abschnitte der Epiphyse abgetrennt ist. Die beiden Knochencylinder der Diaphyse werden von den Epiphysen gemeinsam umfasst (Fig. 54). Kniegelenk. Die Kniegelenkverbindung wird hergestellt durch die hintersten Abschnitte des distalen Femur- und proximalen Crusendes. Die Ge- lenkflächen des letzteren, die nach der Fossa intercondylea hin ab- fallen, bilden zusammen eine flache Pfanne, auf der der Hinterrand des distalen Femurendes in maximaler Beugestellung ruht und rotirt. Vertieft werden sie durch zwei Menisci semilunares, deren innere hintere Enden gemeinsam an der Fossa intercondylea festgewachsen sind. Am hinteren Umfange des medialen Meniscus inserirt der M. - semimembranosus. Der laterale Meniscus liegt dem lateralen Gondylus des Crus auf und geht vorn in das Lig. eruciatum anticum über, das am lateralen Femurcondylus festhaftet, und mit dem auch die Ur- sprungssehne des M. peroneus verbunden ist. Der mediale;Meniscus umkreist das kräftige Lig. eruceiatum posticum und geht schliesslich auch in das Lig. anticum über. Das Lig. erueiatum posticum ver- bindet als ein sehr kräftiges dickes Polster die beiden medialen Condyli. Seitwärts am Kniegelenke finden sich ein sehr kräftiges Lig. mediale und laterale. Die hintere Kapselwand des Gelenkes erfährt eine Verstärkung durch den Ursprungs-Sehnenbogen des Plantaris longus, diesem folgt lateral die Sehne des lleo-fibularis und dann die medialwärts concav abschliessende Sehnenhaube des Extensor triceps. Durch die Ligg. eruciata ant. und post. wird das eigentliche Kniegelenk. Fuss. Tarsus. 90 Skelet der hinteren Extremität. Cavum artieulare abgetrennt von einem vor den Bändern gelegenen Cavum praearticulare, das nach vorn durch eine sehr schlaffe Kapselwand abgeschlossen ist. Diese vordere Kapsel wird von der Sehnenhaube des Triceps bedeckt. In diesem vorderen Raume gleiten die Sehnen des Extensor eruris brevis, Tibialis anticus longus und Peroneus auf der geglätteten Rolle am proximalen Ende des Crus. Ob dieses „Cavum tendinum“ mit dem eigentlichen Cavum articulare zu- sammenhängt, ist mir bisher nicht ganz klar geworden. Im Einzelnen wäre auch an diesem interessanten Mechanismus noch Man- ches klarzustellen. Wie man sieht, ist das Gelenk nicht darauf berechnet, in Streckstellung dem Körper irgendwie zur Stütze zu dienen, vielmehr ruhen nur in starker Beugung, wie beim Sitzen, die Gelenkflächen auf einander. Infolge des starken Vortretens der Rolle über die Hinterfläche des distalen Femurendes ist die Beugung nicht nur bis zum Contact der hinteren Ober- und Unterschenkel- flächen möglich, sondern noch weiter, wobei, wie es der am Boden niedergeduckte Frosch (Fig. 2) zeigt, das distale Crusende sich seitwärts vom Oberschenkel in die Höhe schiebt und der Steissbeinspitze nahe kommt. Im der Beugestellung sind auch nicht unerhebliche tibiale und fibulare Abductionsbewegungen des Crus möglich. — Federnde Kräfte spielen im Mechanismus des Gelenkes eine besondere Rolle. So kann die Streckbewegung zwar ausgeführt werden, doch aber nur gegen die elastischen Widerstände der Ligg. eruciata, besonders des dicken Polsters zwischen den medialen Condylen, und somit nur als „Durchgangs- bewegung“ beim Sprunge und beim Schwimmen, die alsbald nach Nachlass der Muskeleontraction zum Theil von selbst wieder in die Beugung übergeht. Die Muskeln an der Vorderfläche des Crus, die bemerkenswerther Weise ihre Sehnen proximal haben, gewinnen dadurch, dass sie das Kniegelenk überspringen und hier auf der Rolle des Crus mit sehr geringer Reibung gleiten, einen bedeutenden Einfluss auf die Streckung des Oberschenkels im Kniegelenke, der für den Peroneus und Tibialis anticus longus noch erhöht wird im Augenblick der Plantar- flexion des Fusses durch den Plantaris longus. Indem aber die Contraction des Plantaris longus auch zugleich den tiefen Sehnenbogen an der Hinterfläche des Kniegelenkes anspannt, wird die Streckung des Gelenkes nicht nur straffer, exacter, sondern auch von hinten her ein elastischer Apparat in Wirksamkeit gesetzt, der das Bein nach der Streckung wieder in die Beugung zurückziehen hilft. Die gewöhnlich zu gleicher Zeit und zu gleichem Zwecke erfolgende Ver- wendung des Knie- und Tarso-crural-Gelenkes prägt sich somit schon in der Anordnung der Muskeln aus, die beide Gelenke in Abhängigkeit von einander setzen, während das Uebergreifen der vorderen Unterschenkelmuskel auf das Femur auf die Bedeutung hinweist, die der kraftvollen Streckung des Knie- gelenkes bei der Fortbewegung des Thieres zukommt. 3.. Fus®: a) Tarsus. (Figg. 55, 56.) Der Tarsus besteht aus zwei Reihen von Skeletstücken, die unter sich wenig Aehnlichkeit haben. «) Die proximale Reihe besteht aus zwei länglichen Röhren- knochen, die parallel neben einander liegen und das Tibiale (Talus Skelet der hinteren Extremität. 9] Aut.) und das Fibulare (Caleaneus Aut.) repräsentiren. Die Mittel- stücke beider Knochen sind durch ein Spatium interosseum getrennt, ihre proximalen und distalen Enden dagegen liegen an einander und werden je von einer gemeinschaftlichen Epiphyse aus Kalkknorpel umfasst, die den oben im Allgemeinen geschilderten Bau zeigt. Die Fie. 55. proximale Epi- physe trägt auf der Vorderseite (Fig. 55) die Gelenkflächen für die Verbindung mit dem Crus. Eine um- Tars. I +IT fängliche, tibial ge- ne legene Pfanne ist fast Fibulare Lig. tarsi supplens Centrale . RE in ganzer Ausdehnung N) Fe rauh, für den Ansatz eines dicken Bandpol- sters, nur ihr vorderer, etwas aufgeworfener Rand ist geglättet. Er geht fibularwärts im einen stärkeren Vor- sprung über, der die tibiale Pfanne von einer zweiten, fibular gelegenen, trennt, die tiefer ist als die erstere, durchweg geglättet und von einem starken fibularen Höcker be- grenzt wird. Die Plan- tarfläche des proxi- malen Endes, die von der Vorderfläche durch eine scharfe Kante getrennt ist, ist ebenfalls glatt; besonders ihr tibialer Abschnitt bildet einen Gelenkhöcker, auf dem die Unterfläche des in der Ursprungssehne des Tarsalis posticus eingeschalteten Knorpels gleitet (Fig. 56). Die distale Epiphyse trägt auf der Vorderfläche (Fig. 55) eine einheitliche quer gelagerte cylindrische Rolle, auf der jedoch zwei Gelenkhöcker für das Lig. tarsi supplens und die Basis des Metatarsale V deutlich zu unter- Rechter Fuss von Rana esculenta. Dorsalseite. 2 mal nat. Grösse. Centrale. 99 Skelet der hinteren Extremität. scheiden sind, während auf der Hinterfläche (Fig. 56) der tibiale und fibulare Abschnitt durch eine tiefe Rinne von einander geschieden sind. Der dem Fibulare entsprechende Theil der Epiphyse ist um- fänglicher entwickelt, als der des Tibiale. Der mediale Rand des letzteren setzt sich nach hinten in einen hakenförmig umgebogenen Fig. 56. Lig. calcanei Tibiale —- Fibulare SEN TarsaleII + IH Centrale . Lig. tars. suppl. Prähallux/ Rechter Fuss von Rana esculenta. Plantarseite, 2 mal nat. Grösse. Processus trochlea- ris fort, so dass durch ihn die oben erwähnte Rinne einen medialen Abschluss erfährt. In der Rinne gleitet die Sehne des M. inter- tarsalıs, die sich weiter- hin um den Processus trochlearis herum zu dem medialen Fussrande wendet. ß) In der distalen Reihe, zwischen den eben genannten Knochen einerseits und den Ossa metatarsi andererseits liegen noch eine Anzahl Skeletstücke, die aus Kalkknorpel bestehen. Es sind bei Rana escu- lenta und fusca gewöhn- lich drei, die ich, vom inneren Fussrande an, als Centrale, Tar- sale I, Tarsale UI —- II bezeichne; bei R. arvalis fehlt gewöhn- lich das Tarsale I. — Diese, gegenüber dem Metatarsale III bereits abschliessende Reihe wird fibularwärts noch durch ein Ligament, Lig. supplens, fortgesetzt. l. Centrale. (Erstes Stück der 6. Zehe, Eeker; in der Muskellehre auch als Os naviculare bezeichnet. Scaphoide, Duges, Nr. 57. Tarsale I, Gegenbaur. Tarsale der 6. Zebe, Born. Centrale, Howes and Ridewood.) Skelet der hinteren Extremität. 93 Das Üentrale liegt zwischen dem Tibiale einerseits und dem ersten Abschnitte des Prähallux sowie dem Metatarsale I andererseits. Es ist keilförmig mit nach dem medialen Fussrande gerichteter Schneide; seine proximale, der Epiphyse der ersten Tarsalreihe zu- gekehrte Fläche ist concav, seine mediale grosse Fläche, die das erste Stücke des Prähallux trägt, convex. Die Basis des Keiles ver- bindet sich mit dem Tarsale I und stösst mit einer kleinen Fläche noch an das Metatarsale I, sowie an das Tarsale II — II. 2. Tarsale I. (Von Ecker, Duges, Gegenbaur nicht erwähnt. Tarsale I, Born, Howes and Ridewood.) Das Tarsale I ist ein kleiner flacher Knorpel, der auf einer con- caven Fläche die Basis des Metatarsale I trägt; es ist an das Cen- trale und die Basis des Metatarsale II durch Bandmassen befestigt. Seine hintere concave Fläche stösst an das Tarsale II + III. 3. Tarsale II + III (Tarsale I bis III, Ecker. Troisieme cunei- forme, Duges, Nr. 56. Tarsale I bis III, Gegenbaur. Tarsale II und III, Born, Howes and Ridewo.od.) Das Tarsale II —+ III ist eine proximalwärts concave, distal- wärts convexe Scheibe, die zwischen der gemeinschaftlichen Epiphyse des Tibiale und Fibulare einerseits und den Ossa metatarsi II und Il andererseits liegt. Für jedes der letzteren trägt sie distalwärts eine kleine Anschwellung. 4. Ligamentum tarsi supplens. (Bisher ohne besonderen Namen als Repräsentant des Os cuboides beschrieben.) Als Ligamentum tarsi supplens möchte ich das Band bezeichnen, das die distale Tarsusreihe fibularwärts ergänzt. Es ist mit dem einen Ende an das Tarsale II —- III, mit dem anderen Ende an die Basis des Metatarsale V befestigt, doch rein tibial, so dass die Basis des Metatarsale V in directer Berührung mit der Epiphyse des Fibu- lare bleibt, von der die Basis des Metatarsale IV durch jenes Band getrennt ist. b) Metatarsus. Die Ossa metatarsı der fünf voll entwickelten Zehen sind läng- liche dünne Röhrenknochen, deren proximale Gelenkenden dorsalwärts breit, plantarwärts kantig, also keilförmig, sind und zur Articulation mit dem Tarsus plane Flächen darbieten; nur das Metatarsale V trägt proximal einen convexen Gelenkkopf. Das Mittelstück ist dünn und lang, und die distalen Gelenkenden bilden rundliche Köpfchen. Der 'Tarsale I. Tarsale II + II. Ligamen- tum tarsi supplens. Metatarsus. Phalanges. Prähallux. Sesambil- dungen in der Umge- bung des Tarsus. 94 Skelet der hinteren Extremität. Länge nach folgen sich die einzelnen in folgender Reihe vom längsten zum kürzesten: 4, 3, 5, 2, 1. Im Bau schliessen sie sich den übrigen Röhrenknochen an. c) Phalanges. Das Längenverhältniss der einzelnen Zehen ist dasselbe, wie das der Ossa metatarsi, nur ist die Differenz der einzelnen Grössen weit bedeutender, was theils von der verschiedenen Anzahl, theils von der verschiedenen Länge der Phalangen abhängt. Die erste und zweite Zehe besitzen nur zwei, die dritte und fünfte drei, die vierte vier Phalangen, die überdies die längsten sind. Die Endphalangen sind etwas hakenförmig nach der Plantarfläche zu gekrümmt. d) Prähallux. Die den Fersenhöcker stützenden Skelettheile, deren erstes dem Centrale aufsitzt, sind an Zahl nicht ganz constant. In der reichst gegliederten Form sind es drei gelenkig verbundene kleine Knorpel- chen; dies ist das Gewöhnliche bei R. fusca mit ihrem weichen Fersen- höcker, sowie nicht selten bei R. esculenta. Das gegentheilige Extrem ist das Vorhandensein eines einzigen grossen und starken, meist ver- kalkten Hyalinknorpels, der entsprechend der Stelle, wo sonst das erste und zweite Stück zusammenstossen, winklig geknickt ist (Born). Diese Form ist die Regel bei dem scharfen Scharrhöcker von R. arvalıs. Eine bei R. esculenta nicht seltene Form ist dann die, wo zwei Stücke, ein kleines, dem Centrale aufsitzendes, und ein grösseres gekrümmtes messerförmiges, vorhanden sind. Letzteres springt alsdann mit einem kurzen hakenförmigen Fortsatze proximalwärts über das Gelenk mit dem ersten Stücke vor; eine ähnliche Bildung findet sich bei den übrigen Formen an der entsprechenden Stelle. Im Anschluss an die Auffassung des Prähallux als sechste Zehe kann man die Stücke als Metatarsale, Phalanx I und II bezeichnen. Anm. Duges beschreibt die Form des Prähallux, bei der zwei Stücke vorhanden sind. Er hält sie für das I. und II. Cuneiforme (Nr. 58 und 59). e) Sesambildungen in der Umgebung des Tarsus. Abgesehen von der sehr kräftigen Anschwellung, mit der die Achillessehne auf dem plantaren Umfange des Crurotarsalgelenkes schleift, wären hier noch zu nennen: 1. Ein kleines, sehr hartes kalkknorpliges Gebilde in der Ursprungssehne der Mm. tarsalis postieus und plan- Skelet der hinteren Extremität. 95 taris profundus (Fig. 56). Es gleitet mittelst geglätteter con- caver Gelenkfläche auf dem plantaren Umfange des tibialen Abschnittes der gemeinschaftlichen proximalen Tarsusepi- physe. Der „Fusssohlenknorpel“, Cartilago plantarıs der Autoren (Os sesamoide, Duges, Nr. 60), an der Plantarfläche des Gelenkes zwischen Fibulare und Metatarsale IV; eine kräf- tige Verdickung in einem von der Plantaraponeurose zum Fibulare gehenden Bande. 150 Verbindungen des Fusses. Crurotarsalgelenk. Aehnlich wie beim Kniegelenke, so ruhen auch im Crurotarsal- gelenke die Gelenkflächen nur im Zustande spitzwinkliger Beugung auf einander. Doch handelt es sich hier um eine Dorsalflexion. Die distale Epiphyse des Crus und die proximale der beiden ersten Tarsusknochen werden durch eine sehr dicke, am hinteren Umfange des Gelenkes gelegene Bandmasse zusammengehalten; diese entspringt an der proximalen Tarsusepiphyse schon auf der ganzen Oberfläche der tibial gelegenen Pfanne, von der nur der vordere Rand unbedeckt bleibt. So ruht die tibiale Eminentia capitata des Crus in der Haupt- sache auf einem elastischen weichen Polster. Für das fibulare Köpf- chen des Crus bildet die Gelenkfläche am Fibulareantheil der Tarsus- epiphyse eine durch das hintere Kapselband vergrösserte Pfanne. Der mittlere Höcker der Tarsusepiphyse greift in die Rinne zwischen beiden Gelenkflächen des Crus. Die vordere Kapselwand ist sehr weit und dünn; sie setzt am Crus oberhalb der Epiphyse an. Das Gelenk wird medial durchsetzt von der Sehne des M. tibialıs postieus, die von der Wadenfläche des Crus aus um das distale Ende desselben durch die Gelenkhöhle auf die Dorsalfläche des Tarsus tritt. Es ge- stattet in der Beugestellung Randbewegungen. Mit der hinteren Kapsel- ' wand verbunden sind die Ursprünge der Mm. tarsalis posticus, plantaris profundus und flexor digitorum. Sie bilden zusammen eine dicke seh- nige Platte, die am distalen Crusende haftet und von Ecker als „Lig. caleanei“ bezeichnet wird (Fig. 56). Das Intertarsal- und Tarsometatarsalgelenk können zusammen als ein Gelenk aufgefasst werden, in dem die Elemente der distalen Tarsusreihe als Zwischenknorpel fungiren. Verbindun- gen des Fusses. Crurotar- salgelenk. Intertarsal- und Tarso- metatarsal- gelenK. Metatarso- phalangeal- und Inter- phalangeal- gelenke. 96 Skelet der hinteren Extremität. Die Anordnung der Höhlen scheint mir so zu sein: 1. eine Spalte trennt das Tarsale II + III von der Epiphyse der proximalen Reihe; 2. eine zweite beginnt zwischen dieser Epiphyse und dem Centrale und setzt sich fort zwischen Tarsale II + III und Ligamentum supplens einerseits und Tarsale I, Meta- tarsale II, III, IV andererseits; 3. ein drittes Gelenk bildet der fibulare Abschnitt der Epiphyse einerseits und das Lig. supplens, sowie die Basis des Metatarsale V andererseits; 4. eine vierte Spalte schliesslich vereinigt das Gelenk zwischen Centrale und Tarsale I einerseits und Prähallux und Metatarsale I andererseits. Das Centrale und Tarsale I sind durch eine Bandmasse verbunden, die sich bis zur Basis des Metatarsale II fortsetzt. Das Prähalluxgelenk ist ein Sattelgelenk; die Gesammtheit der übrigen Gelenke gestattet Plantarflexion, bis der Vorfuss und die proximale Tarsusreihe einen Winkel von 180° bilden; die Dorsal- flexion ist bis 90° möglich. Randbewegungen des Vorfusses sind aus- führbar. Vor Allem aber können in den Tarsometatarsalgelenken die Metatarsen beträchtlich gespreizt werden, so dass die Abgliede- rung der Zehen schon in diesen Gelenken statthat. So kann der Fuss zum Schaffen eines breiten Ruders verbreitert, und nachher seine stützenden Strahlen wieder zu einem ganz schmalen Bündel zusammengefasst werden. Die Abductionsaxe geht durch die vierte Zehe. Kräftige Ligg. transversa verbinden die proximalen Enden der Metatarsalia; ein längeres Band zieht an der Planta von der Basis des II. Metatarsale über die des ersten hinweg zum Prä- hallux. Die Metatarsophalangeal- und die Interphalangeal- gelenke sind Kugelgelenke, in denen ausser Beugung und Streckung auch Ab- und Adduction stattfinden kann, was für die Spannung der Schwimmhäute von Wichtigkeit ist. In der Beugestellung sind die Gelenke festgestellt. Elastische Ringe, Menisci, liegen zwischen den Flächen. Die Kapseln sind an der Plantarseite erheblich ver- dickt. Anm. Wie am Carpus, so gehen auch am Tarsus der Anuren die An- sichten über die morphologische Werthigkeit der einzelnen Elemente noch sehr aus einander. Die Bezeichnung der Knochen der ersten Reihe als Tibiale und Fibulare entspricht der ziemlich allgemein angenommenen Anschauung von der Bedeutung dieser Knochen, die mit dem Talus und Calcaneus des Menschen nicht so ohne Weiteres zu vergleichen sind. Ein „Intermedium“ fehlt dem Anurentarsus infolge der Verwachsung von Tibia und Fibula. Was die distale Reihe betrifft, so fasste zuerst Gegenbaur das Lig. supplens als Repräsen- tanten des nicht mehr knorplig gebildeten Tarsale IV und V auf. Das grosse anschliessende Skeletstück bezeichnete er dann als Tarsale II und III, das „Centrale* aber als „Tarsale I“, da er das eigentliche, oben als solches auf- geführte Tarsale I nicht kannte. Dieses eigentliche Tarsale I zuerst gefunden zu haben, ist das Verdienst von Born: derselbe sprach auch zuerst wieder die Skelet der hinteren Extremität. 97 oben als Prähalluxglieder bezeichneten Skeletstücke als Rudimente einer sechsten Zehe an, und rechnete ihnen das am medialen Fussrande gelegene Stück (das Gentrale unserer Nomenclatur) als Tarsale zu. Als „Uentrale“ wurde dieses viel- umstrittene Skeletstück dann bezeichnet von Howes und Ridewood, die es somit als homolog dem ebenfalls am medialen Fussrande liegenden Navieulare des Menschen ansprachen und damit die alte Dug&s-Ecker’sche Bezeichnung („Naviculare“) legitimirten. Wie sich hieraus ergiebt, ist von einer Einigung der Ansichten noch keine Rede und jedenfalls eine definitive Entscheidung erst von der Zukunft zu er- warten. Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 1 LEHRE VOM MUSKELSYSTEM. I: Lehre vom Muskelsystem. l. Muskeln des Rumpfes. A. Muskeln des Rückens. Die für die Eigenbewegung der Wirbelsäule bestimmten Muskeln liegen in zwei, jedoch nicht durchweg scharf getrennten Schichten über einander: eine tiefe Schicht enthält die kurzen, eine oberflächliche die langen Rückenmuskeln. Letzteren schliessen sich am caudalen Abschnitte des humpfes ein M. coceygeo- sacralis und ein M. coccygeo-tliacus an, welch letzterer, obwohl zum Becken- gürtel ziehend, doch durch seine Genese sich als Stamm -(Schwanz-) Muskel documentirt. Dagegen scheint ein anderer vom Becken kom- mender Muskel (hinterster Theil der P. lateralis des Tleolumbaris), der sich weiterhin aufs Innigste dem lateralen Längsmuskel des Rückens anschliesst, in der That eigentlich ein Becken-(Extremitäten-) Muskel zu sein. Wegen seiner innigen anatomischen und functionellen Verknüpfung mit den Rückenmuskeln ist er aber diesen hier zu- gezählt. — Im vordersten Abschnitt des Rumpfes ist dann den Eigen- muskeln der Wirbelsäule noch eine Gruppe von Muskeln aufgelagert, die für die Bewegung des Schultergürtels und Oberarmes bestimmt sind, Gliedmaassenmuskeln darstellen. Sie entspringen vom Schädel und der Wirbelsäule und ziehen zu Theilen des Schulter- gürtels und dem Oberarm. So kann man also zwei Hauptschichten der Rückenmuskeln unterscheiden: a) Oberflächliche Schicht: Gliedmaassenmuskeln des kückens (für die Bewegung des Schultergürtels und Armes). Muskeln des Rumpfes. Muskeln des Rückens. 102 Muskeln des Rückens. b) Tiefe Schicht: Eigenmuskeln der Wirbelsäule. 0) Lange Rückenmuskeln nebst Cocceygeo -sacralis und Üoceygeo-1liacus. ß) Kurze Rückenmuskeln. Sämmtliche Muskeln des Rückens sind von einer Fascia dor- salis bedeckt, welche später besonders geschildert werden soll. Die Längsmusculatur der Wirbelsäule zeigt beim Frosch deutlich segmentalen Charakter. Die Zerlegung in einzelne metamere Muskelsegmente wird bewirkt theils durch das Skelet (Bogen und Querfortsätze der Wirbel), theils durch sehnige Scheidewände (Septa tendinea, Ligg. intermuscularia). Da diese Septa an einem grösseren Abschnitte der medial gelagerten dorsalen Muskel- masse keine Verbindung mit dem Skelet besitzen, so besteht hier ein frei über die Wirbelsäule hinwegziehender Abschnitt des M. longissimus. Im Gegensatz hierzu sind die Septa, die den lateralen, die Querfortsätze deckenden Theil der dorsalen Längsmasse durchsetzen, in dem grössten Abschnitte der Wirbelsäule an den @Querfortsätzen befestigt, und so kommt es, dass den zwischen je zwei Septen ausgespannten Muskelfasern sich unmittelbar als tiefste Lage des ein- zelnen Segmentes der betreffende M. intertransversarius anschliesst, d.h. „lange“ und „kurze“ Muskeln in einander übergehen. So im ganzen Bereiche des Ileo- lumbaris und in dem des Longissimus zwischen III. und IV. Wirbel. Selbständige Intertransversarii sind nur am vordersten Abschnitte der Wirbelsäule vorhanden. Die Eintheilung der longitudinalen Rückenmuskeln in „lange“ und „kurze“ ist nach dem Gesagten beim Frosch noch keine sehr natürliche. — Auch die Schei- dung in zwei Schichten entspricht nur dem praktischen Bedürfnis. Von theo- retischen Gesichtspunkten aus, nämlich der Lage zum Skelet und der Nerven- versorgung, hat man zwischen „dorsalen“ und „ventralen“ (epaxonischen und hypaxonischen) Muskeln zu unterscheiden. Die grösste Masse gehört dem dorsalen System an; als ventrale sind zu betrachten: M. coccygeo-ilacus, Pars lateralis des lleolumbaris und der Intertransversarius capitis inferior. (Hin und wieder scheinen auch zwischen dem II. und III. Wirbel Reste der bei der Larve sehr viel mächtiger entwickelten ventralen Rückenmusculatur vorhanden zu sein.) Glied- a) Oberflächliche Schicht: Gliedmaassenmuskeln des maassen- ee muskein des Rüekens. Rückens. Diese sind unter der Fascia dorsalis gelegen. Nur ein einziger liegt über der Suprascapula, alle anderen werden — mindestens theil- weise — von der Suprascapula bedeckt. N ahesie o) Ueber der Suprascapula liegt: M. latissimus dorst. mus dorsi. (Fige. 57,.58,.59.) M. latissimus dorsi, Ecker, Nr. 32. Lumbo-humeral, Duges, Nr. 66. Dorso-humeralis (Latissimus dorsi), Fürbringer, Nr. 14. Dieser dünne dreieckige Muskel entspringt von der Ventralfläche der Fuseia dorsalis in einer Linie, die in der Höhe des Proc. spinosus II, in geringer Entfernung von diesem, beginnt und von hier im Bogen nach hinten und aussen bis zu dem Winkel zieht, in dem der Lon- Muskeln des Rückens. 103 gissimus dors? und der lleolumbarıs zusammenstossen, und die Fascia dorsalis an dem den beiden genannten Muskeln gemeinschaftlichen Septum tendineum befestigt ist. Mit seiner vorderen Partie den hin- teren Rand der Suprascapula und des M. dorsalis scapulae deckend, verläuft er lateralwärts, verschmälert sich dabei und geht in eine platte Sehne über, die mit der des Dorsalis scapulae verschmilzt und Fig. 57. Temp. y Fr. - par. Rhomb. ant. Depr. mdb. A| f ! Sy, Cuc. Dors. scap. Dors. scap. Lat. dors. — Obl. ext. Long. dors. Coce.- sacr. Coee.-il. Transv. Fasec. dors. Il. Fascia dorsalis und oberflächliche Rückenmuskeln. Ursprünge der schiefen Bauchmuskeln. Rechter- seits ist die Fascia dorsalis zum grossen Theil entfernt und damit die von ihr entspringenden Mm. depressor mandibulae und Obliquus externus. Linkerseits ist die Fascie in der Gegend des Latissimus- Ursprunges durchscheinend gedacht und dieser Ursprung angedeutet; ausserdem ein Fenster ein- geschnitten, um den M. transv. abdom. zu zeigen. sich mit dieser an die laterale Fläche der Crista ventralis humeri mit einer dreieckigen Ausbreitung ansetzt (Fig. 59). Inn. N. dorsalis scapulae posterior. Wrkg. Addueirt den Arm und zieht ihn nach hinten. Bemerk. Häufig ist der Ursprung des Muskels vom dritten bis vierten Dornfortsatz fleischig. ß) Theilweise oder ganz unter der Suprascapula liegen: M. rhomboideus anterior. (Figg. 57, 60, 62.) M. eueullaris, Ecker, Nr.31. Sus-oceipito-adscapulaire, Duges, Nr. 58. Oceipito-suprascapularis (Rhomboideus anterior), Fürbringer,Nr.5. M. rhomboi- deus ante- rior. M. levator scapulae superior. 104 Muskeln des RKückens. Der Ursprungsort dieses Muskels ist der hinterste Theil des Fronto-parietale und die Fascia dorsalis. Am Fronto-parietale beginnt (lie Ursprungslinie nahe der Mittellinie, ohne diese jedoch zu erreichen, und setzt sich eine Strecke weit lateralwärts fort auf die Leiste, von der aus die Schläfengrube nach vorn abfällt. Entsprechend dieser Linie entspringen die oberflächlichen Partien von der Unterfläche der Fascia dorsalis. Der Muskel ist platt, rhombisch gestaltet und setzt sich an der Ventralfläche der Suprascapula, nahe dem vorderen oberen Winkel, an (Fig. 62.) Inn. N. thoracicus superior posterior. (Spin. III.) Wrkg. Zieht die Suprascapula nach vorn, gegen den Schädel hin. Bemerk. Duges, Ecker und Fürbringer geben als Ursprungsort des Muskels das Oceipitale laterale an und lassen diesen mit dem der anderen Seite in der Mittellinie zusammenstossen. Ich finde dagegen, dass der Muskel vom I"ronto-parietale und der Fascia dorsalis entspringt, aber nicht auf das Oceipitale laterale übergreift. Er deckt noch den hinteren Theil des M. temporalis. Seine vordere Partie wird von der A. occipitalis durchsetzt. — Homologie: Der M. entspricht dem Rhomboideus anterior der Säuger — Rh. minor des Menschen (Für- bringer). Schneidet man den Rhomboideus anterior durch und zieht die Suprascapula etwas nach hinten, so bemerkt man zunächst noch zwei weitere Muskeln, die vom Schädel kommen und zur Ventralfläche der Suprascapula ziehen: M.levator scapulae superior und inferior, sowie weiter lateralwärts einen vom Schädel zur Scapula verlaufenden: M. cueullarıs. M. levator scapulae superior. (Figg. 59, 60, 62.) M. protrahens scapulae, Ecker, Nr. 45. Von Duges nicht besonders erwähnt. Petroso-suprascapularis (Levator scapulae superior), Für- bringer, Nr. 4. Derselbe liegt lateral vom Rhomboideus anterior, ıst von diesem anı Schädel durch den Ursprung des Temporalis getrennt, am Ansatz \ an der Suprascapula ihm eng benachbart. Er entspringt längs des ventralen und hinteren Umfanges des Foramen ovale, somit im Wesent- lichen von dem basalen Theil der Synchondrosis prootico - oceipitalks, aber auch noch vom Oceipitale laterale. Dazu kommen eine Anzahl Fasern (Pars opercularis) von der Aussenfläche des Operculum der Ohrkapsel. Der Muskel verläuft nach hinten und stark medianwärts über den Intertransversarius capitis superior, diesen umschlingend, hinweg zur Ventralfläche der Suprascapula, an der er lateral vom Ithomboideus anterior, dicht neben demselben, ansetzt (Fig. 62). Muskeln an der Aussenfläche der Schulter und des Ober- armes; Muskeln des Unterkiefers.. Die Fascia temporalis ist Muskeln des Rückens. 105 Inn. Hauptsächlich N. thoracicus superior anterior (Spin. Il), aber auch durch eine Anastomose feine Zweige des N: thoracieus superior posterior (Spin. II). Wrke. Zieht die Suprascapula nach vorn und presst sie an den Rücken. Ueber die Wirkung der P. opereularis s. beim Gehörorgan. MM. levator scapulae inferior. (Figg. 59 bis 62.) M. levator anguli scapulae, Ecker, Nr. 45. Sous-oceipito-adscapulaire, Duges, Nr. 60. Basisuprascapularis (Levator scapulae inferior), ges, pP Fürbringer, Nr. 3. Liegt ventral von dem vorigen etwas in der Tiefe versteckt, ist jedoch bei herabgedrängter Suprascapula auch von der Rückseite her recht gut sichtbar. Er ist ein ziemlich starker Muskel, der breit von der Ventralfläche des Oceipitale laterale ent- springt, in einer bogen- Fig. 58. Lat. dors. Dors. scap. Proc. zyg. 0. ty. Fase, dors. Depr. mdb. | lb) I ab uf Temp. förmigen Linie, die den — Mass. maj. Mass. min. Proc. cor. inneren und vorderen Umfang des Foramen Cart. Meck. Angulare jugulare umzieht. Das Delt. Ursprungsfeld erstreckt Bu sich hinten bis nahe an den Condylus oceipitalis, bleibt durch einen grösse- ren Zwischenraum von der Mittellinie getrennt hinter dem Auge durchgeschnitten und zurückgelegt. und nimmt vorn den ganzen hinteren Rand des Querschenkels des Parabasale ein. Dieser laterale Theil des Muskels wird aber vom Vorderrande des For. jugulare durch den Ansatz des Intertrans- versarius capitis inferior getrennt. Der Muskel verläuft rück- und lateralwärts an die Ventralfläche der Suprascapula, wo er hinter dem Ursprung des Interscapularis und lateral vom Serratus medius, nahe dem hinteren Rande, ansetzt (Fig. 61 rechts, Fig. 62). Inn. N. thoracieus superior anterior (Spin. II). Wrkg. Zieht das Schulterblatt vor- und medialwärts. M. cueullaris. (Figg. 59 bis 62.) M. sternocleidomastoideus, Ecker, Nr. 44. Scapulomastoidien, Dug&s, Nr. 65. Capiti-scapularis (Cueullaris), Fürbringer, Nr. 1. M. levator scapulae inferior. M. cuculla- ris. M. rhom- boideus posterior. 106 Muskeln des hKückens. Dieser lange schmale Muskel liegt lateral von dem vorhergehenden, aber sehr viel oberflächlicher, so dass er schon nach Entfernung des Deyressor mandibulae, der ihn bedeckt, unmittelbar sichtbar wird. Er entspringt vom lateralen Theile des oberen Abschnittes der Syn- \ Fig. 59. chondrosis prootico-oceipt- Temp. talis, bis zu der äusseren Ecke, von der aus die knorplige Crista parotica nach vorn umbiegt. Vom Depressor mandibulae be- a: deckt, zieht er nach —— Mass. min. II ass ma, kick under abwarts und INS Cart. Meck. setzt sich an die Ventral- Proe. trv. vert. IV TR N Lev. scap. inf. Gue. Serr. inf. Delt. —— Cap. scap. — IN Kt F— Dorn. seap. fläche des vorderen Ran- lat "dOrn, des der Scapula zwischen dem Interscapularıs und der scapularen Portion Muskeln am dorsalen Abschnitt des Schultergürtels & ne und am äusseren Umfange des Oberarmes. Kaumuskeln, tiefste des Deltoideus an (! 192. Schicht. Der ganze Depressor mandibulae, sowie die dorsalen Abschnitte des Latissimus dorsi und Dorsalis scapulae sind ent- 61, 62). fernt. Die Ansatzportionen des Dorsalis scapulae und Latissi- mus dorsi, sowie der oberflächlichen Kaumuskeln sind zurück- las! Inn. R. accessorius N. > 0 vagl. Wrke. Zieht die Schulter vor- und medianwärts oder beugt den Kopf abwärts. Bemerk. Den Ursprung des Muskels finde ich durchaus auf den Knorpel der Synchondrosis prootico - occipitalis beschränkt, aber auf keinen der benach- barten Knochen übergreifen. Von hinten her treten an die Suprascapula und Scapula vier Muskeln: M. rhomboideus posterior, M. serratus superior, M. serratus medius und M. serratus inferior. M. rhomboideus posterior. (Fig. 60.) M. retrahens scapulae, Ecker, Nr. 33. Theil des Lombo -adscapulaire, Duges, Nr.59. Rhomboideus posterior (Theil des M. thoraci-supra- scapularis), Fürbringer, Nr. 7. Ist ein breiter flacher Muskel von ungefähr dreieckiger Gestalt. Er entspringt vom Processus spinosus des III. und IV. Wirbels, sowie von dem dieselben verbindenden Bandzuge und im Anschluss hieran von dem freien Rande des sechsten Septum tendineum des Longissimus dorsi (von hinten her gerechnet), bis zum Proc. transversus des IV. Wirbels. Die Fasern convergiren theilweise nach Art eines M. Muskeln des hückens. 107 bipinnatus an eine Sehne und setzen mit dieser an der Ventralfläche der Suprascapula, nahe dem medialen Rande, an, «die übrigen inseriren fleischig an derselben Stelle (Fig. 62). Inn. Wrke. N. thoraeicus superior posterior (Spin. I11.). Zieht die Suprascapula nach hinten. Bemerk. Der Ursprung des Muskels ist von der Suprascapula nicht bedeckt und daher nach Entfernung des Latissimus dorsi ohne Weiteres sichtbar. Nahe 60. Fie. — Temp. Fr.-par. — I Rhomb. ant.- Cue. Lev. scap. sup. Rhomb,. post. Serr. sup. Serr. inf. Intertransv. Long. dors. Oberflächliche Muskeln des Rückens (dorsale Schulter- —— Lev. scap. inf. dem Querfortsatze des IV. Wir- bels wird er durchbohrt von dem R. eutaneus lateralis dorsi des IV. Spinalnerven. — Von dem Serratus superior ist der Muskel am Ursprung oft nur künstlich trennbar, indem auch die tiefen der vom Querfortsatz des IV. Wirbels kommenden Fasern sich dem Rhomboideus post. anschliessen. Darin prägt sich noch die Genese des Mus- kels aus, der sich aus dem ser- ratus superior durch Ueber- greifen des Ursprunges über die Längsmusculatur des Rückens bis zur Mittellinie herausdiffe- renzirt hat. Dieser Vorgang ist gürtel-Muskeln) von oben. Die Suprascapula ist durch- schnitten und die laterale Hälfte nach der Seite gezogen. Die Suprascapula ist durchscheinend gedacht, um die An- sätze der Muskeln darzustellen. Der M. interscapularis ist nicht dargestellt. bei den niederen Anuren erst angedeutet; der bei den höheren Anuren durch ihn neugebildete M. rhomboideus posterior ent- bei vielen Säugern besteht (Für- spricht dem Rhombordeus der bringer). major, M. serratus superior. (Fig. 60, 62.) M, transverso-scapularis tertius s. serratus, Ecker, Nr. 48. Theil des Lombo-adscapulaire, Duges, Nr. 59. Von Fürbringer in der ersten Abhandlung mit dem Serratus medius zusammen als Serratus superior (Theil des Thoraci-suprascapularis) bezeichnet (Nr. 7); in der zweiten als Serratus supremus von dem S. medius getrennt. magnus Ein langer schlanker Muskel, der vom Proc. transversus des IV. Wirbels entspringt, meist hier eng verbunden mit dem Jvhomboi- deus posterior, sich weiterhin dem lateralen Rande dieses Muskels anschliesst und vor- und medialwärts zur Ventralfläche der knorp- ligen Suprascapula verläuft, wo er lateral von dem JIrhombordeus posterior, dicht neben ihm, fleischig ansetzt. Inn. N. thoracicus superior posterior (N. spin. III). Wrkge. Zieht die Suprascapula lateral- und rückwärts. M. serratus superior. 108 Muskeln des Rückens. M. serratus M. serratus medius. (Fig. 60, 61, 62.) " M. transverso -scapularis minor, Ecker, Nr. 47. Transverso - adscapu- laire, Duges, Nr.61. Theil des Serratus magnus superior (Thoraci- suprascapularis, s. vorigen Muskel), Fürbringer, Nr. 7. In der zweiten Abhandlung selbständig als Serratus medius behandelt. Kurzer, aber kräftiger und breiter Muskel, der gänzlich von der Suprascapula bedeckt ist. Er entspringt vom Vorderrande des äusser- sten Theiles des knöchernen Abschnittes, sowie von der knorpligen Epiphyse des Processus transversus des III. Wirbels, manchmal auch von einem Sehnenbogen, der sich von hier zur knorpligen Epi- Fig. 61. Itr. acp. inf. Lev. scap. inf, — _Cuc. a _ _ Interscap. Serr. med. Delt. Gue. Serr. inf. & — Cor.-brach. brev. : BI, — (or.-brach. long. Serr. inf.“ Lev. scap. inf,7 "Fur "LIOg "89 a0 Obl. ext. Il.-lumb..(P. lat.) - Voce,-sacr. Coce.-il. Tleum Os coceyg. Muskeln an der Ventralseite der Wirbelsäule. Muskeln des Schultergürtels von der Innentläche. Der Schultergürtel ist in der ventralen Mittellinie durchschnitten und beide Hälften zurückgelegt. Rechterseits sind Coracoid und Clavicula kurz abgeschnitten; Humerus, M. deltoideus und M. coraco- brachialis entfernt. Der Interscapularis ist durchschnitten, um die Grenze zwischen Scapula und Suprascapula zu zeigen. physe des IV. Wirbels herüberspannt. Seine Fasern breiten sich neben einander aus und gehen medialwärts, um in langer, bogen- förmiger Linie, die dem Vorder- und Innenrande der Suprascapula ungefähr parallel verläuft, an der Ventralfläche der Suprascapula anzusetzen, lateral vom Serratus superior (Fig. 62). Inn. Aeste des N. thoracicus superior posterior (N. spin. III). Wrkg. Zieht die Suprascapula lateralwärts. Muskeln des Kückens. 109 M. serratus inferior. (Figg. 59 bis 62.) M. transverso-scapularis major, Ecker, Nr. 46. Transverso-interscapu- laire, Duges, Nr.65. Thoraci-scapularis (Serratus maenus inferior), Fürbringer, Nr. 6. Dieser lange Muskel entspringt vom Processus transversus des IV. und des IH. Wirbels, und zwar an beiden von der knorpligen Epiphyse. Die Fig. 62. beiden Portionen Rhomb. ant. verlaufen, sich ver- Lev. scap. sup. __ Serr. sup 2 Fa - a schmälernd,lateral-, Serr. med. __ N u Rhomb. post. 7 7) ) vor- und ventral- nterscap.__ ) T ec En en wärtsgegendieSca- og a pula (im Gegen- De — Serr. inf, Pech Prater) satz zu den beiden Gor.- brach. { . lone. anderen Serratis. Cor.- brach. — N. z die an die Supra- scapula gehen), und setzen sich am brev, Cor.- rad. — Pect. (P. epicor.) Pect. (P. abd.) hinteren Rande der- Delt. Cor.-rad. N (P. epistern.) selben, gegenüber Muskeln an der Innenfläche des Schultergürtels und Oberarınes der der Insertion des rechten Seite, von innen gesehen. 1 i Cucullaris, an. Inn. N. abdominalis communis des N. spimalis IV. Wrke. Zieht die Scapula ein- und dorsalwärts. b) Tiefe Schicht: Eigenmuskeln der Wirbelsäule. @) Lange Rückenmuskeln nebst M. coccygeo - sacrales und coceygeo-tliacus. M. coccygeo-iliacus. (Fig. 63.) M. coceygeo-iliacus, Ecker, Nr. 37. Ileo-eoceygien, Duges, Nr. 40. Er entspringt von der Seitenfläche des Os coceygis fast der ganzen Länge nach und setzt sich, schräg nach vorn -aussen verlaufend, an die zwei vorderen Dritttheile der medialen Fläche des Os ilei an. Der medialste und vorderste Theil des Muskels ist von dem Coceygeo- sacralis bedeckt. Inn. R. ventralis des N.spin. X (manchmal auch vom N. spin. IX oder XI einen Ast erhaltend). . Wrke. Die doppelseitige Contraction dieses Muskels dürfte vor Allem das Steissbein gegen das Becken fixiren. M. serratus inferior. Eigenmus- keln der Wirbel- säule. M. coccy- geo-iliacus. M. cocey- geo-sacralis. M. longissi- mus dorsi, 110 Muskeln des Rückens. M. coceygeo-sacralis. (Figg. 61, 63.) M. eoceygeo-sacralis, Ecker, Nr. 36. Sacro-eoceygien, Duges, Nr. 39, Entspringt von der Seitenfläche der vorderen Hälfte des Os eoceygis und zieht lateral- und vorwärts, um mit seinen lateralen (am weite- sten hinten entspringenden und darum längsten) Fasern am Proc. transversus, mit seinen medialen (zugleich vordersten und kürzesten) Fasern am Bogen des IX. Wirbels anzusetzen. Häufig hängen einige oberflächliche Fasern durch eine Insceription mit der medialen Portion (les Heolumbaris zusammen. Inn. R. dorsalis des N. spinalis X. Wrke. Bei doppelseitiger Wirkung streckt er den Rumpf gegen das Steiss- bein oder umgekehrt; bei einseitiger Wirkung zieht er den Rumpf nach seiner Seite. bemerk. Die lateralen Partien dieses Muskels sind als letzter M. inter- transversartius, die medialen als hinterster M. intereruralis zu betrachten. Beide werden durch den KR. dorsalis des N. spinalis X. getrennt. M. longissimus dorsi. (Fig. 63.) M. longeissimus dorsi, Ecker, Nr. 55. Vertebro-sus-oceipital, M. trans- verso-spinaux, transverso-coceygien, Duges, Nr. 535—38. Dieser Muskel entspringt von der Seitenfläche des vordersten Drittels des Os coceygis und verläuft zunächst über die Bogen und Gelenkfortsätze der fünf hinteren Wirbel hinweg nach vorn bis zum IV. Wirbel, seitlich von den Dornfortsätzen und durch diese sowie durch die als Lig. intermusculare an ihnen befestigte Fascia dorsalis von dem der anderen Seite getrennt. Dieser bis zum IV. Wirbel reichende hintere Theil des Muskels wird durch fünf Septa tendine« in sechs Segmente zerlegt. Die vier hinteren dieser fünf Septa hängen aber nicht mit Wirbeln zusammen, sondern durchsetzen nur den Muskel schräg von vorn-ventral nach hinten -dorsal, die hinteren zugleich immer mehr aus der rein queren Richtung in eine schräg nach hinten gehende abgelenkt. Das fünfte Septum geht durch Ver- mittlung starker Sehnenfasern in das vierte Septum des Ileolumbaris über, das an dem äusseren Theile des (uerfortsatzes des V. Wirbels befestigt ist, und hängt auch medial am Dornfortsatz des V. Wirbels fest. Das von diesem Septum entspringende sechste Segment des Longissimus liegt schon dicht neben dem Ileolumbaris und setzt mit (diesem gemeinsam an einem grossen Septum an, das an Dorn-, Gelenk- und (@uerfortsatz des IV. Wirbels befestigt ist. Von hier aus erstreckt sich nun der vorderste Theil des Muskels verbreitert bis Muskeln des Rückens. alı zum Schädel, und zwar in drei Segmente zerlegt. Das Septum in der Höhe des IH. Wirbels haftet noch an Dorn-, Gelenk- und Fie. 63. (Juerfortsatz (dieses EN Wirbels, und die VENEN San fi \ tiefen Portionen dieses Muskelseg- mentes gehen in Fr.- par. Temp. den Intertransver- Itr. cap. inf. sarıus zwischen III. Itr. cap. sup. > und IM Wirbel I. erun. —— über; das nächst- Ä höhere dagegen ist Diene ® u nur mit seiner medialen Hälfte am m ei] Q #1 lau Proc. spinosus des A : | I. und Il., sowie an — — Long. dors. dem Bogen des - Öoce.- sacr. Ö > ö I. Wirbels befestigt. Zac . . Die an ihm an- — Mil . Os coceyg. Era a setzenden medialen IE SETS IB Fasern laufen also N über den Bogen des N Pyr. II. Wirbels hinweg, \ die lateralen sogar | über die beiden Lange und kurze Muskeln des Rückens, von der Dorsalseite. ersten Wirbel bıs Linkerseits ist der Longissimus entfernt und nur das am IV. Wirbel el befestigte, dem Longissimus und Ileo-lumbaris gemeinsame Septum zum Schädel, so stehen gelassen. dass der Intertrans- versarius zwischen II. und III. Wirbel, sowie der Intertransversarius capitis superior selbständig sind. Der vordersten Partie schliessen sich Fasern an, die von den beiden ersten Dornfortsätzen, sowie dem verbindenden Ligament entspringen. In der Tiefe gehen sie unmittel- bar über in den ersten M. intereruralis, der vom Bogen des Atlas zum Schädel zieht. Am Schädel setzen die medialen Partien des Muskels fleischig oberhalb des Foramen oceipitale, und, von diesem durch den Ansatz des ersten Intercruralis getrennt, an dem Oceipitale laterale an, selbst auf den hinteren Rand des Frontoparietale über- sreifend. Die lateralen Partien befestigen sich mit platter Apo- neurose an dem Kamme, der durch den oberen Abschnitt der Syn- M. ileolum- baris. 119 Muskeln des Rückens. chondrosis prootico-oceipitalis gebildet wird. Zwischen beiden Portionen tritt die A. ocerpitalis hindurch. Inn. Rr. dorsales der Spinalnerven. Wrke. Der Muskel ist Strecker des Rumpfes und Kopfes. Bemerk. Die Septa durchsetzen, wie schon gesagt, den Muskel schräg von vorn unten nach hinten oben, die vordersten sind zugleich nicht plan-, sondern muldenförmig vertieft. Der freie Rand der beiden vordersten bildet einen nach vorn offenen Winkel, dasselbe gilt von den beiden nächsten, wofern man den durch den Neolumbaris schneidenden lateralen Theil dazu nimmt. Die nach hinten sich anschliessenden wiederholen dagegen nur den inneren Abschnitt der vorderen, sie sind, je weiter nach hinten, um so mehr caudalwärts abgelenkt. — Am Schädel bleibt zwischen den nach vorn divergirenden Innenrändern der Longissimi beider Seiten eine dreieckige Nackengrube, durch dieman zwischen Schädel und Atlas hindurch in den Rückenmarkscanal gelangen kann. M. ileolumbaris. (Fig. 61, 63.) M. ileolumbaris, Ecker, Nr. 58. Transverso-iliaque, Duges, Nr. 51. Dieser Muskel, der die Dorsaltläche, die Spitzen und die Ventral- fläche der Querfortsätze vom IX. bis V. Wirbel überlagert, ist dorsal nur zum Theil neben dem Longissimus sichtbar; seine medialsten Portionen werden von diesem bedeckt. Man kann an ıhm eine mediale und laterale Portion unterscheiden, die jedoch nur im caudalen Abschnitt des Muskels von einander getrennt sind, während sie von der Höhe des VII. Wirbels an sich eng neben einander lagern. Die Pars medialis entspringt vom (Juerfortsatze des IX. Wirbels (dorsal) und hängt manchmal durch eine Inseriptio tendinea mit dem Coceygeo- saeralis zusammen. Hin und wieder entspringen die medialen Fasern von einem Arcus tendineus, der sich vom Gelenkfortsatze zur Mitte des Querfortsatzes des IX. Wirbels herüberspannt (Fig. 63, links). Sie zieht über die Dorsalfläche der Querfortsätze nach vorn bis zu dem des IV. Wirbels. in fünf Segmente zerlegt durch Septa tendinea, die mit den Gelenk- und Querfortsätzen dieser Wirbel in Verbindung stehen. Ihren tiefsten Lagen schliessen sich unmittelbar die Inter- transversarii an. — Die Pars lateralis entspringt sehnig von der Aussenfläche des vordersten Darmbeinendes und zieht neben der P. medialis bis zur Spitze des Proc. transversus des IV. Wirbels, in ab- nehmender Stärke die Spitzen der Querfortsätze bis zum V. Wirbel seitwärts und ventral umlagernd. Ihre Zerlegung in einzelne Seg- mente erfolgt durch Fortsetzungen der durch die mediale Portion schneidenden Septa. Die Befestigungslinie emes jeden Septum zieht somit von der Dorsalfläche des Querfortsatzes über die Spitze des- selben herum auf die Ventralfläche. Ganz besonders zu beachten ist Muskeln des Rückens. 113 der hinterste, vom Darmbein direct kommende Theil dieser P. late- ralis. Er befestigt sich nämlich theils an der Ventralfläche des VIII. Wirbels selbst, theils an dem mit diesem zusammenhängenden Septum, zum Theil aber auch erst an dem Septum, das vom Querfort- satze des VII. Wirbels ausgeht. Zu diesem steigen die Fasern ohne Unterbrechung auf (Fig. 61, 65). Manchmal gehen oberflächliche Fasern ununterbrochen noch bis zu dem Septum, das vom V. Wirbel ausgeht, so dass dann ein grösserer Abschnitt der Kante des Muskels von oberflächlichen, unsegmentirten Fasern gebildet wird. Die an der Ventralfläche der Querfortsätze gelegenen Portionen sind im Ganzen nicht sehr kräftig entwickelt; übrigens schwankt der Grad ihrer Aus- bildung: bei jüngeren Thieren reichen sie wegen der Kürze der (uerfortsätze sehr nahe an die Wirbelkörper heran. (Gegen die Intertransversarii setzen sie sich gewöhnlich ziemlich scharf ab. — Das zum V. Wirbel gehörige Septum steht mit dem fünften Septum des Longissimus in Verbindung; das zum IV. Wirbel gehörige ist erheblich breiter als die anderen und spannt sich vom Proc. trans- versus bis zum Dornfortsatz aus. Es dient mit seiner medialen Hälfte dem Longissimus dorst zum Ansatz (Fig. 63). Inn. In die Segmente der P. medialis treten dorsale, in die der P. lateralis ventrale Aeste der Spinalnerven. Wrkg. Die einseitige Contraction des Gesammtmuskels wird den Rumpf nach der Seite beugen und gegen das Becken ziehen, doppelseitige Contraction der Partes mediales bei der Streckung des Rumpfes mithelfen, während der caudale Abschnitt der P. lateralis das Becken ventralwärts gegen den Rumpf beugen wird. Bemerk. Lage und Gestaltung des einzelnen Septums sind recht compli- eirt. Im Ganzen steht dasselbe nicht vertical auf dem Querfortsatze, sondern derartig geneigt, dass der freie Rand erheblich caudalwärts gegenüber der An- heftungslinie am Querfortsatze liegt. Die Anheftungslinie des dorsalen Abschnittes beeinnt (Fig. 63) seitwärts vom Gelenkfortsatze und erstreckt sich bis an die Spitze des Querfortsatzes; der freie Rand dieses dorsalen Stückes bildet einen nach vorn offenen Winkel, d. h. dassganze Stück besitzt ungefähr dreieckige Form. Dasselbe gilt von dem ventralen Septumabschnitt (Fig. 61), dessen An- heftungslinie von der Mitte des Querfortsatzes bis zu seiner Spitze sich erstreckt. Entsprechend der Spitze des Querfortsatzes gehen dann die beiden Abschnitte durch ein nur am IV. Wirbel fehlendes Verbindungsstück in einander über, dessen freier Rand einen, naturgemäss nach hinten offenen, mehr oder minder abgerundeten Winkel bildet. Dieser Winkel entspricht meistens nicht genau der Kante des Muskels, sondern ist auf seine obere Fläche verschoben (Fig. 63). Er ist aber als die Grenze zwischen dem medialen und lateralen Theile des Muskels anzusehen. — Der lleolumbaris ist ein ausserordentlich interessanter Muskel insofern, als in ihm wahrscheinlich dreierlei verschiedene Elemente vereinigt sind. Es scheinen nämlich die medialen Partien hervorgegangen aus den dorsalen, die Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 8 Mm. inter- crurales. M. inter- trans- versarii. Mm. inter- transver- sarii dorsi. 114 Muskeln des hückens. ventralen und segmentirten lateralen aus den ventralen Segmenten des Stamm- muskels der Larve, während die unsegmentirten, an der Kante gelegenen und zum Becken gehenden als Becken-(Extremitäten-) Muskel aufzufassen sind. Er entspricht im grossen Ganzen dem @Quadratus lumborum der Säuger. ß) Kurze Rückenmuskeln. Mm. intererurales. (Fig. 63.) Mm. intererurales, Ecker, Nr. 42. Von Duges nicht erwähnt. Die Mm. intererurales füllen den Raum .zwischen je zwei Wirbel- bogen aus. Der hinterste wird repräsentirt durch die medialen Par- tien des Coceygeo-sacralis. Die nach vorn sich anschliessenden bis zum IV. Wirbel sind selbständige Muskeln, über die der Longissimus (s. diesen) nur hinweggeht. Vom IV. Wirbel aus nach vorn stellen dagegen die Intererurales nur die tiefsten Schichten des Longissimus dar. Als vorderster Interceruralis können die Muskelfasern bezeichnet werden, die vom Bogen des Atlas nach vorn zum Oceipitale laterale ziehen, wo sie dicht über dem For. oceip. magnum ansetzen. Sie sind auch nur die tiefsten Theile des Longissimus. Inn. Rr. dorsales der Spinalnerven. Wrkge. Streckung der Wirbelsäule und des Kopfes. Min. intertransversarti. Man kann unterscheiden: a) Mm. intertransversarii dorsi und b) Mm. intertransversarii capitis. a) M. intertransversarii dorsi. (Figg. 61, 63.) Mm. intertransversarii dorsi, Ecker, Nr. 41. Intertransversaires, Duges, Nr. 45 bis 50. Die Muskeln füllen den Raum zwischen je zwei Querfortsätzen aus. Als hinterster Intertransversarius sind die lateralen Partien des M. coceygeo-sacralis aufzufassen. Die fünf folgenden, bis zum IV. Wirbel, werden repräsentirt dureh die tiefsten Schichten des Ileo- lumbaris, sie nehmen fast den ganzen Raum von den Gelenkfortsätzen bis zu den Spitzen der (uerfortsätze ein. Zwischen Il. und IV. Wirbel sind zwei Intertransversarii zu unterscheiden (Fig. 63): der mediale liegt zwischen dem mittleren Drittel des Proc. transversus vert. I1. und den äusseren zwei Dritteln des Proc. transv. vert. IV., er stellt die tiefste Schicht des Longissimus an dieser Stelle dar; der laterale zieht von der knorpligen Epiphyse des Proc. transv. vert. IV. zu der hakenförmig nach hinten umgebogenen des Proc. transv. wert. TI. Muskeln des hückens. 115 Der Intertransversarius zwischen III. und U. Wirbel ist ein selbständiger Muskel, ohne nähere Beziehungen zum Longissimus. Er greift auf die Ventraltläche des Querfortsatzes des II. Wirbels über und hängt hier manchmal durch eine Inseription mit dem Itr. cap. inf. zu- sammen. Inn. Rr. dorsales der Spinalnerven. Die specielle Nervenversorgung des lateralen Intertransversarius zwischen Ill. und IV. Wirbel ist mir bisher nicht klar geworden. Ebenso wenig vermag ich bisher zu sagen, ob etwa in den Intertransversarius zwischen II. und III. Wirbel gelegentlich auch ventrale Aeste eintreten. Wrke. Streckung des Rumpfes. Der laterale Intertransversarius zwischen II. und III. Wirbel scheint besonders dazu bestimmt, die knorplige Epiphyse des Proc. transversus vert. Ill. für die hier entspringenden Schultergürtelmuskeln zu fixiren. b) Mm. intertransversarit capitis. &) M. intertransversarius capitis superior. M. intertransversarius capitis superior, Ecker, Nr. 39. Ex-oceipito- transversaire, portion superieure, Duges, Nr. 42. Entspringt von der äusseren Hälfte des Proc. transversus des M. inter- transversa- rius capitis superior. II. Wirbels, verläuft schräg nach vorn und medialwärts und setzt‘ über dem Condylus oceipitalis am Oceipitale laterale an, bis auf die Synchondrosis prootico-oceipitalis heraufreichend. Inn. R. dorsalis N.-spin. 11. Wrkg. Streekt den Kopf und zieht ihn nach seiner Seite. ß) M. intertransversarius capitis inferior. (Fig. 63.) M. intertransversarius capitis inferior, Ecker, Nr. 40. Ex-occipito- transversaire, Duges, Nr. 41. Liegt ventral von dem vorigen. Er entspringt an der Ventral- fläche des Proc. transversus vert. Il. dicht vor der Befestigung des zwischen II. und IH. Wirbel gelegenen Intertransversariur, und setzt sich an der Ventralfläche des Oceipitale laterale, vor dem äusseren Umfange des For. jugulare, an. Inn. R. ventralis Spin. II. Wrkg. Neigt den Kopf ventralwärts. Bemerk. Mit dem Intertransversarius zwischen II. und Ill. Wirbel hängt der Itr. cap. inf. manchmal durch eine Inscription zusammen. Sein Ansatz am Schädel wird ventral bedeckt vom M.levator scapulae inferior. Zwischen beiden Intertransversariis capitis tritt der N. vagus hindurch. Fascia dorsalis. (Fig. 57.) Die kräftige Fascia dorsalis deckt sämmtliche Rückenmuskeln. g* M. inter- transversa- rius capitis inferior. Fascia dor- salis. 116 Muskeln des Rückens. — Muskeln der Brust. Hinten ist sie, ohne am Steissbein besonders befestigt zu sein, von einem Darmbeinflügel zum anderen herübergespannt und bedeckt hier die Mm. coccy- geo-iliacus, coceygeo-sacralis und den hintersten Abschnitt des Longessimus dorst. Vom Dornfortsatz des IX. Wirbels an nach vorn haftet sie fest in der Mittellinie, und zwar an den Dornfortsätzen, zwischen denen sie aber auch in die Tiefe an die Wirbelbogen dringt, somit als ein Lig. intermusculare die Muskeln beider Seiten trennend. Vorn ist dies Ligament, da der Dornfortsatz des I. Wirbels sehr gering entwickelt ist, sehr hoch und setzt am Schädel an der Vereinigungs- stelle beider Frontoparietalia an. Von hier aus findet die Fascie eine weitere Befestigung am hinteren Rande des Fronto-parietale, der dem Prooticum aufliegt, setzt sich lateral davon als Fascia temporalis auf den M. temporalis fort und haftet weiter lateralwärts am Querschenkel des Os tympanicum. Seitwärts vom F’ronto - parietale entspringt von ihrer Unterfläche ein Theil des M. rhomboi- deus anterior. Vorn findet sie ihre Befestigung an einem festen fibrösen Ringe, der den hinteren Umfang des Bulbus oculi umzieht. — Im hinteren Rücken- abschnitt hängt die Fascia ausser an den Dornfortsätzen noch fest zusammen mit den freien Rändern der inneren Hälften der Septa tendinea des Ileolumbaris. Ueber die P. lateralis dieses Muskels zieht sie glatt hinweg. — Entsprechend dem Aussenrande des Ileolumbaris entspringt von der Fascie der Transversus abdominis, der gelegentlich auch etwas medialwärts über diesen Muskel übergreift. Der Obliquus externus entspringt in einer Linie, die etwas lateral von der Ursprungslinie des Transversus liegt, bis zum Niveau des Proc. spinosus des III. Wirbels. — Der DLatissimus dorsi entspringt von der Ventralfläche der Fascie, seitwärts von der Mittellinie in der Gegend des III. bis IV. Proc. "spinosus und in einer bogenförmigen Linie bis zu dem Winkel, in dem der Muskeln der Brust. M. cutaneus pectoris. Longissimus dorsi und Dleolumbaris zusammenstossen. Davor entspringt von der Fascie noch ein Theil des Depressor mandibulae. — Ueber dieser F\. dorsalıs propria liegt noch eine F. subeutanea. Sie ist fest mit der F. propria ver- wachsen, geht aber von hier aus auf den Anfang des Obliquus externus und von diesem in die Bildung des Septum dorsale über (s. Lymphräume der Haut). B. Muskeln der Brust. Bei der rudimentären Entwickelung des Thoraxskeletes, von dem nur ein Sternum und ein Episternum vorhanden sind, fehlen Eigen- muskeln der Brust völlig, und die in der Brustregion gelegenen Mus- keln sind ausser einem M. cutaneus pectoris solche, die von dem ventralen Abschnitte des Schultergürtels und den diesem augefügten Sternalbildungen entspringen und zur vorderen Extremität ziehen. Einer derselben. der M. pectoralis, dehnt dabei seinen Ursprung weit caudalwärts auf der ventralen Rectusscheide aus. M. cutameus pectoris. (Fig. 64.) M. cutaneus pectoris, Ecker, Nr. 196. ?Abdomino -guttural, Duges. Nr. 53. Ein länglich-viereckiger Muskel, der nahe dem Vorderrande der knorpligen Sternalplatte von dem durch die ventrale Rectusscheide Muskeln der Brust. 17 gebildeten ventralen Ueberzug dieser Platte und von der angrenzenden Partie .der ventralen Rectusscheide entspringt. Die Muskeln beider Seiten sind am Ursprunge durch einen geringen Zwischenraum von einander getrennt und verlaufen convergent nach vorn, um sich unter Fig. 64. spitzem Winkel an die Haut anzusetzen. Dies ) sauren geschieht entsprechend schnitten und — zurückgelegt der Linie, längs der auch er das Septum pectorale, das Se den Saccus Iymphaticus thoracieus vom 8. abdo- = minalis trennt. sich mit Erst der Haut verbindet. Der Pect. (P. abd.) Muskel bedeckt die Por- tio sternalis und epicora- coidea des Pectoralis und grenzt mit seinem Ur- sprunge lateral an die Vag. recti P. abdominalis desselben, oder schiebt sich selbst Lin. alba Brustgegend von Rana esculenta. Haut quer durch- etwas unter diese her- schnitten und nach vorn umgelest, um den Ansatz des Cutaneus pectoris an ihr zu zeigen. unter. Inn. R. pectoralis proprius des N. pectoralis communis (N. spin. III). Wrkg. Verlauf und Innervation sprechen dafür, dass der Muskel functionell mit der P. abdominalis des Pectoralis verknüpft ist. Seine Contraction in Begleitung der Pectoralis- Contraction dürfte für die Bewegung der Lymphe des Saccus abdominalis und thoracicus in Betracht kommen. Genaueres ist nicht bekannt. Bemerk. Der Muskel eignet sich wegen seiner Dünne und Durchsichtig- keit besonders gut zur Untersuchung der Nervenverzweigung (Kölliker, Reichert). Der Nerv tritt von der Dorsalseite her in ihn ein. Muskeln an dem ventralen Abschnitte des Schultergürtels. M. pectoralis. (Kigg. 62, 65, 66.) M. pectoralis, Ecker, Nr. 52, Grand pectoral, Duges, Nr. 69—71. Pectoralis, Fürbringer, Nr. 9. Grosser und breiter Muskel auf der Ventralfläche der Brust und des Bauches, der aus drei Portionen besteht: P. epicoracoidea, sternalis, abdominalis. ” M. pecto- ralis. 118 Muskeln der Brust. a) Portio epicoracordea. P. sternalis anterior, Ecker. Clavi-humeral (portion clavieulaire du grand pectoral), Duzes, Nr. 70. Portio epicoracoidea, Fürbringer. Diese vorderste Abtheilung entspringt von der (artilago epicora- cordea, in der Mittellinie mit der der anderen Seite zusammenstossend, Fig. 65. : Subhy. „er O.-hy. —_—- Clavic. Cor.-rad. Delt. —— Pect. (P. epieor.) ——— Peric. Transv. Obl. ext. (P. scap.) 3% Pect. (P. stern.) “ Br ? bl. ext. Obl. ext. (P. scap.) A Pect. (P. abd.) a Vag. recti Muskeln am Mundhöhlenboden, an der Brust und am Bauch von Rana eseulenta. Linkerseits sind ‚die Brustmuskeln entfernt; Coracoid und Clavieula in der Mitte durchschnitten und der äussere Abschnitt nach aussen umgelegt. und von dem medialen Ende des Coracoid, bedeckt dabei den hinteren Abschnitt des Coraco-radialis und verläuft, sich verschmälernd, mit convergenten Fasern lateralwärts über die Sehne des Coraco-radialis zur medialen Seite der Orista ventralis humeri, an der ihre Sehne ganz proximal ansetzt, meist auf die Sehnenscheide des (oraco-radialis übergreifend. Muskeln der Brust. 119 b) Portio sternalrs. P. sternalis posterior, Eeker. Sterno-hum6ral (Portion sternale du grand pectoral), Dug&s, Nr. 71. Portio sternalis, Fürbringer. Entspringt, dem Hinterrande der P. epicoracoidea eng angeschlossen, von der P. ossew und P. cartilaginea stern! und läuft mit conver- Fig. 66. Submax. Delt. (P. epist.) SR Cor.-rad.—___ P. epist. _.P.scap. Delt. P. clav. Yelt. (P. scap.) _ | P. epicor. —__ Cap. hum. Pect. P. abdom. Grist. vent. Cor.- rad. Cor.-rad.-_ Cor.- brach. brev. Cor.-brach. long. Fl. e. rad. 2% Transvers. Pect. (P. stern.) r Obl. ext.” —— Rect. Tiefe Muskeln an der Brust und Muskeln am Bauch von Rana esculenta. An der Brust ist rechterseits die P. abdominalis und epicoracoidea des M. pectoralis entfernt und ihre Ansätze am Humerus zurückgelegt; linkerseits ist auch die P. sternalis und der M. coraco-radialis entfernt, die Peetoralis-Ansätze am Humerus weggenommen und die Coraco-radialis-Sehne beim Ein- tritt in ihren Canal abgeschnitten. Am Bauch ist die Rectus-Scheide zum grössten Theil entfernt, und nur Randpartien in Verbindung mit dem Obl. externus (rechts) und Transversus (links) stehen gelassen und zurückgelegt. genten Fasern lateral- und etwas vorwärts an den Oberarm, wo die platte Sehne sich unter die des Coraco-radialis herunterschiebt, um in der Rinne an der Basis der Orista ventralis, medial von dieser, sich anzusetzen. 120 Muskeln der Brust. c) Portio abdominalis. P. abdominalis, Ecker. Abdomino-humeral (Portion costale du grand pectoral), Duges, Nr. 69. Portio abdominalis, Fürbringer. - Ist der breiteste und kräftigste Theil des Pectoralis. Er 'ent- springt von der ventralen Rectusscheide, und zwar in einer Linie, die hinten entsprechend dem äusseren Abschnitt der II. Rectusinscrip- tion beginnt, dann aus der transversalen Richtung in die longitudinale umbiegt und etwas medial vom seitlichen Rectusrande, aber diesem parallel, bis zur IV. Inscription aufsteigt. Die Fasern convergiren an eine starke Sehne, die über die Sehnenscheide des Coraco-radialis — P. scapul. | ; Deltoid. Crista ventr. humeri n_ P. clavic. Clavicula ’pV . “ = AN E 3 S - “ Tendo M. cor.-rad. — |: a Coracoid Flex. carp. rad. Cor.-brach. brevis Vag. pro | M. cor.-rad. | Deltoid. Caput humeri (P. epistern.) Tiefe Muskeln an der Ventralseite des Schultergürtels der rechten Seite. Arm in stärkster Abduction. Der gesammte M. pectoralis und der M. coraco-brachialis longus sind völlig entfernt. (Vergl. Fig. 66.) herübergreift, um an der medialen Fläche der Orista ventralis humeri und an der Wand jener Scheide selbst, unterhalb der P. epicora- coidea, anzusetzen. Inn. Die P. epicoracoidea wird vom N. coraco-brachialis, die P. sternalis und P. abdominalis werden vom R. pectoralis proprius des N. pectoralis communis versorgt. Einmal beobachtete ich, dass auch ein feiner Ast vom R. deltoideus des N. coraco-clavicularis in die P. epicoracoidea eintrat. Wrkg. Der Peetoralis wird vor Allem ein Adductor des Armes an den Rumpf und nach der Ventralseite, gegen die andere Extremität, wie beim Umklammern, sein. Der P. abdominalis dürfte aber noch eine besondere, spannende Wirkung auf die Bauchwandung zukommen. Durch die hinteren seitlichen Rectuspartien wird zudem ihre Wirkung auf das Becken übertragen (s. Rectus abdominis). Bemerk. Die P. sternalis und epicoracoidea werden vom M. cutaneus pectoris bedeckt, die P. abdominalis schliesst sich dem lateralen Rande desselben unmittelbar an. Nach Entfernung der P. epicoracoidea und P. sternalis des Pec- toralis trifft man auf zwei dem Schultergürtel unmittelbar ventral autliegende Muskeln: M. coraco-radialis und M. coraco-brachtalis longus. Muskeln der Brust. 121 M. coraco-radialis. (Figg. 65, 66.) M. sternoradialis, Ecker, Nr. 54. Pre-sterno-clavi-radial, Duges, Nr. 74. Coraco-radialis proprius, Fürbringer, Nr. 10. Ein breiter und kräftiger Muskel, dessen hinterer Theil von der P. epicoracoidea des Pectoralis bedeckt wird, während der vordere vor dem Vorderrande dieses Muskels frei liegt. Er entspringt breit vom Episternum (P. ossea und cartilaginea), vom Epicoracoidknorpel, sowie dem medialen Theile des Coracoids und der Clavicula. Die Fasern laufen convergirend nach aussen und gehen in der Höhe des Schulter- gelenkes in eine lange, starke Sehne über. Diese tritt in einen Canal ein, der durch die Crista ventralis humeri und sehr kräftige, von dieser medialwärts ausgehende Sehnenfasern gebildet wird. Weiter unten aus diesem Canal hervorgetreten, durchbohrt die Sehne den untersten Theil des Deltoideus und inserirt, mit der Ellenbogengelenk- kapsel verschmolzen, am proximalen Gelenkende des Os antibrachii, an dem dem Radius entsprechenden vorderen Abschnitt. Inn. N. coraco -clavicularis. Wrkg. Kräftiger Beuger des Vorderarmes, Adductor des Oberarmes. Bemerk. An der Wand des oben erwähnten Sehnencanals inseriren die P. abdominalis und epieoracoidea des Pectoralis, doch kann man nicht sagen, dass der Canal durch diese Sehnen gebildet werde. M. coraco-brachialis longus. (Figg. 66, 68.) M. coraco-humeralis, Ecker, Nr. 53. Coraco-humeral, Duges, Nr. 73. Coraco-brachialis longus, Fürbringer, Nr. 11. Dieser lange und schmale Muskel liegt bedeckt von der P. sternalis des Pectoralis auf dem hinteren Rande des Os coracoideum und bedeckt von der Ventralseite her den hintersten Theil des Coraco-brachialis brevis. Er entspringt schmal vom medialen Ende des Coracoids nahe dem Sternum und verläuft lateralwärts zur Mitte des Humerus, an dessen medialem Umfang, hart neben (dem Canal für die Sehne des Coraco-radialis, er ansetzt. Inn. Ast des N. coraco-brachialis. Wrkg. Zieht den Arm gegen den Rumpf. Nach Wegnahme des M. coraco-brachialis longus gelangt man dann auf den tiefstgelegenen der Brustmuskeln: M. coraco-brachtalis brevis. (Figg. 61, 66 bis 68.) M. subscapularis, Ecker, Nr. 50. Sous-scapulo-humeral, Duges, Nr. 70. Coraco-brachialis brevis internus, Fürbringer, Nr. 12. M. coraco- radialis, M,. coraco- brachialis lonzus, M. coraco- brachialis brevis. 122 Muskeln der Brust. An diesem Muskel lassen sich zwei Theile unterscheiden. Eine Pars superfictalis liegt bereits vor Durchschneidung des Coraco- brachialis longus, lateral und vor diesem, zu Tage; sie entspringt im Anschluss an diesen Muskel vom hinteren Rande der lateralen Hälfte des Ooracoid und inserirt an der Basis des proximalen Abschnittes der Orista ventralis humert. Die P. profunda beginnt, von ihr bedeckt, Fig. 68. Rhomb. ant. Lev. scap. sup. —__ Serr. sup. Serr. med. _ Rhomb. post. — Lev.scap. inf. Cue O.-hy Obl. ext. Delt. — — Serr, inf. Pect. (P. stern.) long. Cor.- brach. TAnc brev, 17 \ )) Cor.-rad. — „Pect. (P. epicor.) / (P. a Delt. Cor.-rad. (P. epistern.) LE Pect. (P. abd.) Muskeln an der Innenfläche des Schultergürtels und Oberarmes der rechten Seite, von innen gesehen. satz der Scapula hinzieht und nach vorn hin _ __ Cor.-brach. ebenfalls am Cora- coldrande, greift aber mit ihrem Ur- sprung auf die dor- sale (Eingeweide -) Fläche des ventralen Schultergürtelab- schnittes über und entspringt hier von dier Leiste, die, auf dem Üarocoid be- ginnend, sich über den Verbindungs- knorpel hinweg auf den medialen Fort- dem Caput scapulare (des Deltoideus zum Ursprung dient (Figg. 61, 68). Ihre Bündel schlagen sich unter starker Convergenz um den hinteren Rand des Coracoids und das Schultergelenk herum nach hinten und aussen, um vor Allem an dem Tuberculum mediale des Humerus und seiner Spina anzusetzen. Einige Fasern vermitteln, lateralwärts greifend, die Verbindung mit der P. superficialis. Die tiefen Fasern verbinden sich mit der Gelenkkapsel. Inn. N. coraco-brachialis. Der Nerv durchbohrt die P. profunda. Wrke. Ist ein kräftiger Antagonist des Deltoideus und zieht den gehobenen Arm rückwärts und an den Rumpf an; rotirt ihn einwärts. Auf’ dem vordersten Bezirke «des ventralen Schultergürtelabschnittes liegt der: M. deltoi- deus. M. deltoideus. (Figg. 61, 65 bis 68.) M. deltoideus, Ecker, Nr. Nr. 68. a) Pr&-sterno-scapulo-humeral, Duges, Episterno-cleido-acromio-humeralis, Fürbringer, Nr. 13. liegt vor und lateralwärts von dem 7. coraco-radialis, zum kleinen Theile noch von diesem bedeckt, und besteht aus drei Portionen: Pars episternalis, P. clavtcularis und P. scapularts. Muskeln der Brust. 123 a) P. episternalis. Langer, aber dünner Muskel, der vom Rande des Episternum (hinter der Endplatte desselben) bis zum medialen Clavicula-Ende herab entspringt, und dessen hinterer Theil vom Coraco -radialıs bedeckt wird. Er legt sich platt der Oberfläche der P. scapularis an und inserirt medial von dieser am distalen Abschnitt des Humerus, oberhalb des Epicondylus ulnaris. Seine Fasern gehen eine Kreuzung derart ein, dass die am weitesten vorn entspringenden am meisten proximal am Humerus ansetzen, die sich anschliessenden aber sich hinter den ersteren vorbei lateralwärts wenden und immer weiter distalwärts am Humerus Fig. 69. He herabgreiten. Temp. f Lev. scap. sup. | 1} Pter, b) Pars elavieularis. Sehr kleiner Muskel, der vom lateralen Ende Proc. tıv. S vert. IV Lev. scap. inf. — der Clavicula kommt und AN—— — Temp. E Du x oo KARL: Mass min. am proximalsten Theile Delt. Mass.ma.. der Urista ventralis hu- - Cart. Meck. E pe et meri, an deren lateralen N F Dors. scap. Abhang, ansetzt. Lat. dors. Cap.lat. c) Pars scapularis. Diese bei W eitem kräf- Muskeln am dorsalen Abschnitt des Schultergürtels Io8 +7 des skels und am äusseren Umfange des Oberarmes.. Kaumuskeln, tiefste lugste Por tion les Muske & Schicht. Der ganze Depressor mandibulae, sowie die dorsalen a7 . me Abschnitte des Latissimus dorsi und Dorsalis scapulae sind ent- entspr ingt: 1) vom Acro fernt. Die Ansatzportionen des Dorsalis scapulae und Latissi- > : 3 mus dorsi, sowie der oberflächlichen Kaumuskeln sind zurück- mıon und Vorderrande der Rn Scapula, 2) von der Innen- fläche der Scapula, von derselben Leiste, von der aus nach hinten der Coraco-brachtalis brevis entspringt (Figg. 61, 68). Die letzteren, oberflächlicher und zugleich mehr lateral gelegenen Portionen schlagen sich um den Vorderrand der Scapula nach hinten aussen. Der Muskel verläuft, das Schultergelenk bedeckend, lateralwärts und setzt sich mit den vom Acromion und Vorderrande der Scapula kommenden Fasern am proximalen Abschnitt der Orista ventralis humeri an, zum grössten Theile ventral (medial), zum kleineren aber auch dorsal von der Sehne des Latissimus dorsi und Dorsalis scapulae (Fig. 59). Die obertlächlicher und mehr lateral gelegenen Fasern inseriren am distalen Abschnitt der Crista und greifen auch über den Sehnencanal des Coraco-radialis hinweg an die mediale Seite des Humerus. oberhall 124 Muskeln der Brust. — Muskeln des Bauches. des Gelenkendes. Der letzteren Partie schliesst sich das Caput episternale, der ersteren das Caput claviculare an (Fig. 67). Die laterale Portion wird von der Sehne des Coraco -radialis durchsetzt. Inn. Die P. episternalis, clavicularis und der hintere Theil der P. scapularis werden vom R.deltoideus des N. coraco-clavicularis, der grössere vordere Theil der P. scapularis wird vom R. dorsalis scapulae anterior versorgt. Wrkge. Hebung, Abduction und Rotation des Armes nach aussen, C. Muskeln des Bauches. nude An der Bildung der Bauchwand nehmen Antheil: 1) der M. rectus abdominis; 2) der M. obliquus externus; 3) der M. transversus. Nach vorn ist es namentlich der M. transversus, der, indem er eine Art Diaphragma bildet, die Bauchhöhle sammt der Brusthöhle abschliesst. Den Bauchmuskeln zuzuzählen ist dann noch ein Hautmuskel: M. eutameus abdominis. M. cutaneus M. cutaneus abdominis. (Figg. 70, 72.) abdominis. M. cutaneus dorsi, Ecker, Nr. 197. Pubio-dorso -cutane, Duges, Nr. 56. Dieser schmale Muskel entspringt am ventralen Abschnitte des handes der Beckenscheibe. und zwar von dem knorpligen Antheile derselben, cranial von der Insertion des Rectus abdo- Kinn minis mit dünner platter Sehne. Er tritt lateralwärts Fig. 70. Obl ext. —— MW Transvers. — und wendet sich, den Tensor NN \\ 05 coceygis faseiae latae von aussen um- S- — Tliae. ext. x r er 2 cat.and.- 1772 | greifend, zum Rücken, ein- Meng en Vl\e- _Pyritormis geschlossen zwischen die bei- Glut. N Sphineter ani (len Lamellen des Septums, das den Saccus Iymphat. 5 lateralis vom Saccus Iymph. Semimembr. tliacus trennt. Mit diver- sent ausstrahlenden Fasern Hinterer Theil des Rückens und des linken Oberschenkels. 2 > 3 Haut in der Mittellinie durchschnitten und nach links her- setzt er sich an die Innere übergelegt, um die M. cutaneus abdominis zu Fläche der Haut am hinte- ren Theile des Rückens an. Inn. Ast des N. ileohypogastrieus (Spin. VII). Bemerk. Der Muskel wird von Ecker als M. cutaneus dorsi bezeichnet, da er sich an der Rückenhaut inserirt. Ursprung und Nervenversorgung weisen Muskeln des Bauches. 195 ihm aber eine Stelle unter den Bauchmuskeln an. Der ihn innervirende Nerv sendet einen anderen kräftigeren Ast in den untersten Theil des Obliguus externus, und als hinterste abgelöste Partie dieses Muskels dürfte der Cutaneus abdominis zu betrachten sein. M. rectus abdominis. (Figg. 65, 66.) M. rectus abdominis, Ecker, Nr. 28. Pubio-thoracique, Duges, Nr. 52. Dieser platte, seitwärts von der ventralen Mittellinie gelegene Muskel zieht vom Becken aus nach vorn zum Sternum, an dem jedoch en Fie. 71. Submax. Delt. (P. epist.) Cor.- rad. P.’epist. Delt. (P. scap.) P. scap. | Delt. P. epicor, P. clav. Peet. - Cap. hum. | P. abdom.__£ Crist. vent. Cor.- rad. Cor.-rad.<_ s ’Cor.- brach. brev. \Cor.-brach. long. / Fl. e. rad.’ —Transvers, Pect. (P. stern.) Obl. ext. Rect. Tiefe Muskeln an der Brust und Muskeln am Bauch von Rana esculenta. An der Brust ist rechterseits die P. abdominalis und epicoracoidea des M. pectoralis entfernt und ihre Ansätze am Humerus zurückgelegt; linkerseits ist auch die P. sternalis und der M. coraco-radialis entfernt, die Pectoralis-Ansätze am Humerus weggenommen und die Coraco-radialis-Sehne beim Ein- tritt in ihren Canal abgeschnitten. Am Bauch ist die Rectus-Scheide zum grössten Theil entfernt, und nur Randpartien in Verbindung mit dem Obl. externus (rechts) und Transversus (links) stehen gelassen und zurückgelest. nur seine medialen Fasern ihr Ende erreichen, während die lateralen durch Vermittelung einer Inscröptio tendinea in den Sterno - hyoideus \ M. rectus abdominis. 126 Muskeln des Bauches. übergehen. Es pflegt dies, vom Becken aus gerechnet, die fünfte der Inscriptionen zu sein, die den Muskel durchsetzen. Der Muskel ent- springt mit ziemlich schmaler, aber starker Sehne vom ventralen Rande des Beckens, und zwar des knorpligen Abschnittes desselben (Cartilago remanens), also in einiger Entfernung von der Spina pelvis anterior. Er zieht von hier, rasch breiter werdend, nach vorn und erreicht zunächst an der zweiten Inseriptio tendinea (von hinten gerechnet) seine grösste Breite. Das laterale Drittel dieser Inscription ist fest mit der den Muskel bedeckenden ventralen Rectusscheide verwachsen, und nur von ihren zwei inneren Dritteln aus setzt sich der Rectus weiter nach vorn fort, somit merklich verschmälert. Er wird in seinem weiteren Verlaufe noch von zwei Inscriptionen durch- Kig. 72, Obliquns externus Ileum Fascia dors. Cut. abdom. | Dliac. ext. Depr. mab. N Dorsal. scap. "Lat. dorsi N NR Delt. SL SI Obliquus ext. Cor.- brach. brev. Peetor. (P. scapularis) (P. abdom.) Vagina reeti M. obliquus externus und M. cutaneus abdominis. setzt, zieht über die Dorsaltläche der knorpligen Sternalplatte hinweg und befestigt sich an dieser mit seinen medialen Partien, während die lateralen durch eine Inseription, die somit die fünfte ist und sich direct an die sternale Befestigungsstelle anschliesst, direct in den M. sternohyordeus übergehen, Inn. Rr. ventrales des Ill. bis VIII. Spinalnerven. Der vom III. Spinal- nerven stammende Ast wird vom N. coraco-elavieularis abgegeben. Wrkg. Verkürzt die vordere Bauchwand, fixirt das Sternum nach hinten hin. Die hintersten seitlichen Partien übertragen die Wirkung des Pectoralis auf das Becken. Anmerk. Erst von der Mitte des hintersten Segmentes ab nach vorn trägt der Muskel zur vorderen Begrenzung der Bauchhöhle bei; der hinterste Abschnitt ist, da sein Ursprung eine ganze Strecke weit ventral von der Spina pelvis anterior liegt, durch ein „Cavum retromusculare“ vom Peritoneum getrennt, das zudem an dieser Stelle zwischen den Hinterrändern beider Transversi, nur Muskeln des Bauches. 127 bedeckt von dünnen Sehnenfasern des Obliquus externus, zu Tage liegt. — Während die ventrale Rectusscheide im Allgemeinen nicht mit den Inscriptionen verwachsen ist, ist sie es am lateralen Drittel der zweiten Inseription. Die hier ansetzenden Muskelfasern wirken durch Vermittelung der Rectusscheide auf die hintersten Partien der Portio abdominalis des Pectoralis, die hier entspringen. Diese Verknüpfung beider Muskelactionen wird beim Nachziehen des Körpers an die Arme (z. B. beim Klettern) von Werth sein. Die Selbständigkeit der hier in Betracht kommenden hinteren seitlichen Partien des Rectus prägt sich durch ihr Verhalten zum M. transversus und dem dorsalen Blatte der Rectusscheide (s. diese) aus. M. obliquus externus. (Figg. 57, 65, 66 bis 72.) M. obliquus externus, Ecker, Nr. 29. Dorso-sous-abdominal, Duges, Nr. 54. Die Pars scapularis = Xipho-adscapulaire, Duges, Nr. 62, — Abdomini-scapularis, Fürbringer, Nr. 8. a) Die Hauptmasse des Muskels entspringt vom vordersten Ende des Darmbeinflügels und der Fascea dorsalis. Die Befestigung am Darmbeinflügel geschieht durch kurze Sehnenfasern, so «dass also erst etwas lateral davon die Ursprungslinie der Muskelfasern beginnt; diese läuft von hier aus nach vorn (lateral vom M. ileo-lumbaris) bis zur Höhe des Proc. spinosus des III. Wirbels. Der Hinterrand des Muskels verläuft schräg nach aussen und hinten und lässt hinter sich einen kleinen Theil des Transversus unbedeckt zu Tage treten. Der vordere, transversal nach aussen und ventralwärts verlaufende Rand deckt noch ein kleines Stück des Latissimus dorsi. Die Fasern des Muskels laufen -ventralwärts in der Bauchwandung und gehen, mit Ausnahme der hintersten Fasern, in eine Aponeurose über, die die ventrale Rectusscheide bilden hilft. Die Uebergangslinie entspricht vorn dem seitlichen Rectusrande (die Fasern des Obliquus laufen also hier dorsal von der Pars abdominalis des Pectoralis bis zum tectus), biegt an der U. Inscription des Rectus nach aussen um, folet dem lateralen Drittel derselben und dann wieder dem lateralen Rectus- rande bis zur Mitte des hintersten Segmentes dieses Muskels. Die Aponeurose überzieht die Ventralfläche des Rectus, geht vorn in das ventrale Perichondrium der knorpligen Sternalplatte über und verfilzt sich mit der der anderen Seite in der Mittellinie. Die hintersten Fasern des Oöliquus ext. folgen dorsal vom Rectus dem Transversus; ihre Sehnenfasern gehen theils bis zur Linea alba, theils setzen sie am Ventralrande des Beckens in einiger Entfernung vor dem Ursprunge des Rectus an. b) Zu dem Obliquus externus gehört eine Pars scapularis (Fig. 65; vergl. auch Figg. 61 und 62), die vor der Hauptportion M. obliquus externus. 128 Muskeln des Bauches. | gelagert und von ihr in ihrem ganzen Verlaufe getrennt ist. Sie entspringt vom hinteren Rande der Suprascapula, dicht über dem Knorpel, der diese mit der Scapula verbindet, läuft ventral-medialwärts, mit dem Transversus nur lose verbunden, und strahlt lateral von der knorpligen Sternalplatte in das ventrale Blatt der Rectusscheide ein, dorsal vom Ursprunge des M. eutaneus pectoris. Inn. Ventrale Aeste des IH. bis VIII. Spinalnerven. Der Ast für die P. scapularis wird vom N. abdominalis communis abgegeben. Wrke. Hilft die Bauchhöhle verengern; dem vorderen, scapularen, Ab- schnitt kommt möglicher Weise eine ganz besondere Wirkung bei der Ausathmung zu. Im Uebrigen fixirt er die Bauchwand gegen den Schultergürtel. M. transver- M. transversus. (Figg. 57, 65, 66, 73.) sus. M. obliquus internus (und transversus), Ecker, Nr. 30. lleo-trans- verso-sous-sternal, Duges, Nr. 55. Dem Ursprunge nach kann man drei Portionen des Muskels unterscheiden, die sich aber unmittelbar an einander anschliessen: Fig. 73. Iliac. ext. Deum 'Transversus } A Glut. magn. Proc. transv. vert. IV — Pharynx Tens. fasc. % lat. Pericard —>Sterno-hyoid | Rectus abd. a1 . i Coracoid Crural. Sternum Vagina recti M.transversus abdominis. Der M. obliquus externus und cutaneus abdominis sind entfernt: mit dem Obl. ext. zugleich die ventrale Rectus-Scheide der beiden hintersten Rectus-Segmente. Vom Schultergürtel ist nur das Sternum und die mediale Hälfte des Coracoids stehen gelassen. Schlund, Hyoid, Kehlkopf und Pericard sind von der Seite her frei gelest, um die Anheftung des Transversus an ihnen zu zeigen. 1) P. iliaca, vom Darmbein; 2) P. dorsalis, von der Fascia dorsalis; 3) P. vertebralis, vom Querfortsatze des IV. Wirbels entspringend. Die P. iliaca entspringt von der vorderen Hälfte des Darmbeinflügels, und zwar so, dass einige Fasern noch den vordersten Theil des M. ikacus externus decken, die sich daran anschliessenden aber einer Linie folgen, die an der Seitenfläche des Darmbeinflügels längs des unteren Randes des Iliac. ext. und weiterhin des M. tensor fasc. lat. nach hinten herab- steigt. Die P. dorsalis schliesst sich unmittelbar an die P. ihaca Muskeln des Bauches. 129 an und entspringt von der Fascia dorsalis entsprechend dem Aussen- rande des M. ileolumbaris, mit dessen Inscriptionen die Fascia dorsalis medial verwachsen ist. Hin und wieder greifen die Fasern des Trans- versus etwas über die Oberfläche des Ileolumbaris hinweg. Die P. vertebralis entspringt von der knorpligen Epiphyse des Processus Fig. 74. Submax. Delt. (P. epist.) Cor.- rad. P. epist. Delt. (P. scap.) —P.scap. .Delt. [ P. epicor. y P. clav. j Pect | Cap. hum. P. abdom. Crist. vent. Cor.- rad. Cor.-rad.-. \ Cor.- brach. brev. a Cor.-brach. long. Fl. c. rad./ Transvers, Pect. (P. stern.) Obl. ext. Rect. Tiefe Muskeln an der Brust und Muskeln am Bauch von Rana esculenta. An der Brust ist rechterseits die P. abdominalis und epicoracoidea des M. pectoralis entfernt und ihre Ansätze am Humerus zurückgelegt; linkerseits ist auch die P. sternalis und der M. coraco-radialis entfernt, die Pectoralis-Ansätze am Humerus weggenommen und die Coraco-radialis-Sehne beim Ein- tritt in ihren Canal abgeschnitten. Am Bauch ist die Rectus-Scheide zum grössten Theil entfernt, ‚und nur Randpartien in Verbindung mit dem Obl. externus (rechts) und Transversus (links) stehen gelassen und zurückgelegt. transversus des IV. Wirbels. — Die hintersten Fasern des Muskels laufen ziemlich genau transversal nach der ventralen Mittellinie zu und bilden mit ihrer Aponeurose die dorsale Rectusscheide, von der Mitte des hintersten Segmentes bis zur zweiten Inscription des Rectus. Die Muskelfasern dringen dabei bis nahe an die Mittellinie vor, so Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 9 130 Muskeln des Bauches. dass in dem bezeichneten Gebiete nur die zwei inneren Drittel des Rectus von einer dorsalen Scheide bedeckt sind, während das äussere Drittel dorsal von den Muskelfasern des Transversus überlagert ist. Mit dem inneren Theile der ersten und den zwei inneren Dritteln der II. Inseription ist die dorsale Rectusscheide fest verwachsen. Von der II. Inscription des Rectus aus nach vorn gehen die Fasern des Transversus längs des lateralen Rectusrandes in die ventrale Rectusscheide über. Vorn ist die Aponeurose am Rande der knorpligen Sternalplatte, am knöchernen Stiele des Sternum, sowie am Hinterrande der inneren Hälfte des Coracoids befestigt und bildet hier, vor dem Vorderrande des Obliquus externus, allen den ventralen Ueberzug des M. sterno- hyoideus, der die Fortsetzung des Rectus darstellt (Fig. 65). Im An- schluss an die Befestigung am Coracoid setzt sich die Aponeurose auf der Oberfläche des Pericardiums an, geht dann auf den seitlichen hinteren Umfang des Kehlkopfes über, ist auch an der Spitze des Proc. thyreoideus s. postero-medialis des Zungenbeinknorpels befestigt und strahlt schliesslich auf die Ventral- und Dorsalfläche des Schlundes aus. Die den Ventralumfang des Schlundes umgreifenden Fasern stammen noch von der Fascia dorsalis, sie finden auch an der hinteren Spitze des Cricoidknorpels, die dem Schlunde eng anliegt, eine Be- festigung; die auf den dorsalen Umfang des Schlundes ausstrahlenden Muskelfasern stammen vom Proc. transversus des IV. Wirbels; sie convergiren mit denen der anderen Seite. Inn. Ventrale Aeste des III. bis VIII. Spinalnerven. Wrkg. Verengt den Bauchraum; die vordersten Partien werden bei der Schluckbewegung und bei der Ausathmung besonders in Frage kommen. Rectusscheide. (Figg. 65, 73.) Von einer „Rectusscheide“ kann man eigentlich nur im hintersten Abschnitt des Rectus sprechen, von der Mitte des hintersten Segmentes bis zur II. Inseription, da nur hier ein dorsaler und ventraler aponeurotischer Ueberzug des Muskels besteht; vor der II. Inscription besitzt der Muskel auf seiner Dorsalseite nur einen Peritonealüberzug. Das dorsale Blatt, von der Mitte des hintersten Segmentes bis zur II. Inscription, wird durch die Aponeurose des Transversus gebildet. In dem bezeichneten Gebiete werden aber auch nur die medialen zwei Drittel der Rectusbreite von der Aponeurose bedeckt, die mit den Inseriptionen I und Il fest verwachsen ist. An der Bildung des ventralen Blattes betheiligen sich vor Allem der Obliquus externus und der Transversus, verstärkt wird sie durch die Ursprünge des Pectoralis und Cutaneus pectoris. Sie beginnt in der Mitte des hintersten Rectussegmentes, hier nur von der Aponeurose des Obliquus externus gebildet, wird von der II. Inscription an verstärkt durch die Aponeurose des Trans- versus, ist bis zum Sternum sehr dick und fest und überzieht mit ihrem vom Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. 131 Obliquus externus stammenden Antheil die Ventralfläche der knorpligen Sternal- platte, durch die sie hier vom Muskel selbst getrennt ist. Der Antheil des Transversus setzt am Rande der knorpligen Sternalplatte an, bildet vor dieser noch den ventralen Ueberzug des Sterno-hyoideus bis zum Hinterrande des Coracoid, wo die Aponeurose, ebenso wie am knöchernen Stiele des Sternum, ansetzt. Der vom Obliquus externus stammende Antheil hört somit schon an der knorpligen Sternalplatte, der des Transversus erst am Coracoid auf. Vom Becken bis zur Pars ossea sterni erstreckt sich eine durch Verfilzung der beider- seitigen ventralen Rectusscheiden gebildete, sehr kräftige Linea alba, die in dem Bereiche von der Mitte des hintersten Segmentes bis zur II. Inseription durch das dorsale Blatt verstärkt wird. Von den Inseriptionen ist nur die II. in ihrem äusseren Drittel fest mit dem ventralen Blatte verwachsen. Il. Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. Abgesehen von den Augenmuskeln, die erst beim Auge geschildert werden sollen, und der zum Öperculum der Ohrkapsel gehenden Pars opercularis des Levator scapulae superior, die bereits (s. Rücken- muskeln) erwähnt wurde, aber auch noch einmal zu berühren sein wird, finden sich im Bereiche des Kopfes nur noch die zum Visceral- skelet, Unterkiefer und Zungenbeinknorpel, in Beziehung tretenden Muskeln. Man kann sie zweckmässig in drei Gruppen zusammenfassen: A. Senker des Unterkiefers (Oeffner des Mundes). B. Heber des Unterkiefers (Schliesser des Mundes). C. Muskeln des Mundhöhlenbodens und Zungenbeinknorpels. Muskeln in der Umgebung der äusseren Nasenöffnungen, die von Dug&ös und vielen anderen Autoren, auch Ecker, beschrieben worden sind, muss ich in Abrede stellen. — Bemerkt sei, dass sowohl eine Portion des Depressor mandibulae, wie einer der Kaumuskeln von dem knorpligen Annulus tympanicus entspringen. Sie treten so in den Dienst des Gehörorganes, indem sie das Trommelfell spannen. A. Senker des Unterkiefers (Oeffner des Mundes). Der. einzige ist der: M. depressor mandibulae. (Figg. 57, 75.) M. depressor maxillae inferioris, Ecker, Nr. 13. Sus-oceipito-dorso- angulaire, Duges, Nr. 32. Ein starker dreieckiger, oben breiter, nach unten sich zuspitzender Muskel, der hinter dem Trommelfelle in der Nackengegend liegt. Er 9%* Muskeln des Kopfes und der Kehl- gegend. Senker des Unterkie- fers. M. depressor mandibulae. Heber des Unterkiefers (Kaumus- keln). 132 entspringt mit zwei Portionen. Fascia dorsalis, die den oberen knorpligen Rand der Suprascapula Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. a) Die eine, grössere, kommt von der deckt, und befestigt sich an der Fascie ziemlich genau entsprechend der Linie, in der unter ihr der M. dorsalis Lat. dors. Dors. scap. Proc. zy@. 0. ty. Depr. mdb. | Fasc. dors. Temp. —— Mass. maj. Mass. min. Angulare Delt. Cor,-rad. Muskeln an der Aussenfläche der Schulter und des Ober- armes; Muskeln des Unterkiefers. “Die Fascia temporalis ist hinter dem Auge durchgeschnitten und zurückgelegt. scapulae beginnt. Durch die Fascia dorsalis, die sich in die F\ tempo- ralıs fortsetzt, hängt der Muskel vorn mit dem Frontoparietale und dem Tympanicum zusammen und deckt den hintersten Theil des M. temporalis. b) Die zweite Portion ent- springt vom hinteren oberen Arm des Tym- panicum und von der inne- ren Fläche des hinteren und unteren Abschnittes des knorpligen Annulus tympanicus. Beide Por- tionen vereinigen sich und setzen sich hinter dem Unterkiefergelenk an das hinterste, als kurzer Hebelarm vorspringende Ende des Meckel’- schen Knorpels an. Inn. N. facıalıs. Wrkg. Zieht den Unterkiefer herab, öffnet den Mund. Ausserdem spannt er durch Zug an dem Annulus tympanicus das Trommelfell. Bemerk. und dem M. cueullaris, liegt die Thymus. Bedeckt von der tiefen Portion des Depr. mdb., zwischen ihr B. Heber des Unterkiefers (Schliesser des Mundes, Kaumuskeln). Die Kaumuskeln des Frosches lassen sich ungezwungen in zwei fo) fo) Gruppen bringen: 1) äussere, die lateral, 2) innere, die medial vom Meckel’schen Knorpel am Angulare ansetzen. besteht aus zwei Muskeln; die lateralen und M. masseter minor; die medialen: M. goideus. Jede Gruppe sind: M. masseter major temporalis und M. ptery- Durch diese Namen sollen keine Homologien mit den menschlichen Kau- muskeln ausgedrückt werden. Ueber diese Homologie lässt sich noch nichts | Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. 133 Genaues sagen. Zu dem Stamme des dritten Trigeminusastes verhalten sich die Kaumuskeln so, dass der „M. temporalis“ hinter, der „Pterygoideus“ vor dem Nerven entspringen, weiterhin aber beide medial von ihm liegen. Auch über die Aussenfläche des „M. masseter minor“ zieht der Nerv hinweg; nur der „Masseter major“ liegt lateral von dem Nerven. Dieser versorgt sämmtliche Kaumuskeln. — Die Kaumuskeln spielen bei der Athmung eine nicht unwichtige Rolle. Sie con- trahiren sich rhythmisch gleichzeitig mit den Muskeln, die den Mundhöhlenboden erheben und so durch Verkleinerung der Mundrachenhöhle die Luft in die Lungen pressen. Die Kaumuskeln haben dabei einmal für den festen Kieferschluss zu sorgen, und ausserdem bewirken sie den Schluss der Nasenlöcher bei der Schluckbewegung. Dieses wird so vermittelt, dass das „Tuberculum praelin- guale“ (innere Enden und Symphyse beider Unterkieferhälften) bei der Hebung des Unterkiefers in die Fossa subrostralis media, in deren Tiefe die Naht zwischen beiden Intermaxillaria liest, gepresst wird. Es drängt wie ein Keil die beiden Intermaxillaria aus einander, deren aufsteigende Partes faciales die Nasen- flügelknorpel vor die Nasenlöcher legen, diese verschliessend. 1. Lateral vom Meckel’schen Knorpel ansetzende Muskeln. M. masseter major. (Fig. 75.) M. temporalis minor, Volkmann. Temporalis, Wiedersheim, im II. Theile von Ecker; im I. Theile ist der Muskel nicht besonders erwähnt. Auch bei Duges findet er keine besondere Erwähnung. Entspringt a) mit einer Portion vom Proc. zygomaticus des Tym- panicums, b) mit einer zweiten von der Innenfläche des vorderen Fig. 76. unteren Quadranten des knorp- Fronto-par. ligen Annulus tympanicus. Beide Portionen laufen unter dem Qua- Temp. drato-mazillare zum Angulare, an dessen lateralen Umfang sie an- Tympan, £ Cueull. E setzen. Der Muskel deckt die } emp. Mass. min. Proc.coron. vorderste Partie des .Masseter Cart. Meckel. minor und ist von dieser durch den dritten Ast des Trigeminus Mass. maj. —— Kaumuskeln von Rana esculenta. getrennt. . Mittlere Schicht (M. temporalis).. Der M. masseter t : major in seiner oberen Hälfte ist entfernt, die untere Wrk g. Der Muskel ist nicht nur Hälfte zurückgelegt. N . . En Schliesser des Unterkiefers, sondern auch Spanner des Trommelfells, indem er auf den vorderen unteren Abschnitt des Annulus tympanicus wirkt. M. masseter minor. (Figg. 75, 76, 77.) M. masseter, Ecker, Nr. 16. Zygomatico-maxillaire, Duges, Nr. 29. Kleiner, aber kräftiger, dreieckiger Muskel, der den Winkel dicht vor dem Unterkiefergelenk ausfüllt. Er entspringt vom Vorderrande M. masseter major. M. masseter minor. 134 Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. des hinteren Armes des Tympanicums und von dem lateralen Gelenk- höcker des Quadratums (Quadrato-mazxillare) und setzt aussen vom Meckel’schen Knorpel am Angulare an. Er schliesst sich unmittelbar mit seinem Ursprunge an den des Temporalis an. Seine vorderste Partie wird vom Masseter major bedeckt und von ihm durch den V, 3 getrennt. ' Wrkg. Schliesser und Retractor des Unterkiefers. Zugleich rotirt er ihn, so dass der am oberen Rande gelegene Meckel’sche Knorpel nach einwärts kommt. 2. Medial vom Meckel’schen Knorpel ansetzende Muskeln. 22, Voagas- M. temporalis. (Figg. 75 bis 77.) M. temporalis, Ecker, Nr. 14. Sus-rup6o-temporo-coronoidien, Duges, Nr. 30. Temporalis major, Volkmann. ; Sehr kräftiger Muskel, der den grössten Theil des Raumes zwischen dem Prooticum und dem Augapfel ausfüllt. Er entspringt a) mit seiner Fig. 77. Hauptmasse von dem Temp. Kamme. der dem hinteren Lev. scap. sup. Bogengange entspricht und durch die Synchon- drosis prootico-oceipitalis gebildet wird. Dazu nimmt Proe. trv. vert. IV Lev. scap. inf. (OO —— Temp. ER : __Mass.min. er b)einen kurzen breiten De | Mass. ma). Kopfvom Vorderrande des Cart. Meck. A Cap. scap. hinteren Armes des Tym- Dors. scap. panicums auf (Fig. 76). Lat. dors. : 5 . Die erste Portion schliesst sich, unter dem Proc. Muskeln am dorsalen Abschnitt des Schultergürtels zygomaticus des Tympani- und am äusseren Umfange des Oberarmes. Kaumuskeln, tiefste 5 rate n Schicht. Der ganze Depressor mandibulae, sowie die dorsalen cums hindurchtretend, deı Abschnitte des Latissimus dorsi und Dorsalis scapulae sind ent- fernt. Die Ansatzportionen des Dorsalis scapulae und Latissi- mus dorsi, sowie der oberflächlichen Kaumuskeln sind zurück- gelegt. langen unter dem unteren zweiten an und beide ge- Jochbogen hindurch zum Unterkiefer, wo sie am Proc. coronoideus des Angulare ansetzen. Wrkg. Schliesser und kräftiger Retractor des Unterkiefers, letzteres be- sonders durch die unteren Fasern, die fast horizontal verlaufen. M. pterygoi- M. pterygoideus. (Fig. 77.) M. pterygoideus, Ecker, Nr. 15. Pr6-rupco-pterygo-maxillaire, Duges, Nr. 31. Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. 135 Er liegt zwischen dem Dulbus oculi und dem vorigen Muskel, von diesem theilweise bedeckt, und entspringt vom Fronto-parietale und dem Prootieum. An letzterem erstreckt sich sein Ursprung auf der Spange, die das Foramen Trigemini vorn begrenzt, weit herab, so dass also der Muskel eine nicht unbeträchtliche Stärke im verticalen Fig. 78. Submax. Subhy. O.-hy. Coracoid Cor.-rad. en hy. Delt, 5 Pect. (P. epicor.) re Obl. ext. (P. scap.) Pect. (P. stern.) Obl. ext. (P. ER Ss Pect. (P. abd.) Obl. ext. Muskeln am Mundhöhlenboden, an der Brust und am Bauch von Rana esculenta. Linkerseits sind die Brustmuskeln entfernt; Coracoid und Clavieula in der Mitte durchschnitten und der äussere Abschnitt nach aussen umgelegt. Durchmesser besitzt. Von vorn nach hinten plattgedrückt, geht er sehr bald. in eine lange, dünne Sehne über, die lateral vom Os ptery- goideum und dem in ihm liegenden Knorpel, diesen kreuzend, herab- steigt und hinter dem vorigen Muskel am Angulare, dicht vor dem Gelenke, ansetzt. Wrkg. Schliesser und Protractor des Unterkiefers. Fascia tem- poralis. Muskeln des Mundhöh- lenbodens u. des Zungen- beinknor- pels. M. sub- maxillaris. 136 Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. Fascia temporalis. Die Fascia temporalis ist die direete Fortsetzung der Faseia dorsalis. Sie ist am Seitenrande des Fronto-parietale befestigt, haftet vorn an dem Annulus fibrosus, der den Bulbus oculi hinten umgiebt und lateral am Proc. zygomaticus des Tympanicums. Eine untere Abtheilung der Fascie ist zwischen den beiden Jochbögen ausgespannt; die hintere Befestigung bietet der vordere Umfang des Annulus tympanicus, die obere der Proc. zygomaticus des Tympanicums, die untere der untere Jochbogen; vorn erstreckt sich die Fascie bis zum Nasale. Vor der Spitze des Proc. zygomaticus ossis tympaniei ist sie mit dem Anmnulus fibrosus am unteren Umfange des Augapfels verwachsen. C. Muskeln des Mundhöhlenbodens und des Zungenbeinknorpels. M. submazillaris. (Fig. 78.) Haupttheil des M. submaxillaris, Ecker, Nr. 17. Theil des Sous- maxillaire, Duges, Nr. 15 Dieser platte, breite Muskel ist zwischen beiden Hälften des Unterkiefers ausgespannt, bildet somit den Boden der Mundhöhle in seiner grössten Ausdehnung. Er entspringt von der ganzen medialen Fläche des oberen Randes des Angulare, nach hinten bis auf den Proc. coronoideus sich erstreckend. Seine Fasern verlaufen quer und stossen in der Mittellinie in einer sehnigen Raphe von beiden Seiten her zusammen. Die Raphe setzt sich vorn stark verbreitert an die Innenseite des Unterkieferwinkels (Partes mentales der Dentalia) Hinten schliesst sich der M. subhyoideus unmittelbar dem Submaxil- laris an. Inn. N. trigeminns, R. III. Wrke. Der Muskel hebt den Mundhöhlenboden und wirkt so mit bei den ang. Indessen kann man ihn durchschneiden, ohne die Athembewegungen sehr merklich zu stören, die in der Hauptsache durch andere Muskeln zu Stande kommen. Seine Bedeutung liegt somit wohl wesentlich darin, dass er dem Mundhöhlenboden Festigkeit verleiht, durch seine zu den übrigen Muskeln am Mundhöhlenboden senkrecht verlaufenden Fasern diese ereänzend und bei der Hebung unterstützend, vorzüglich durch Bewegung des Episternum (s. Subhyoideus). Bemerk. Die Raphe, an die beide Mm. submaxillares zusammen ansetzen, ist hin und wieder stellenweise verbreitert und verbreitert sich jedenfalls immer vorn am Unterkieferwinkel. Die Muskelfasern erstrecken sich also nicht ganz bis nach vorn, sondern hören früher auf; die oberflächlichsten der vordersten laufen nieht mehr rein quer, sondern schräg nach vorn und innen. Durch das vordere, dreieckige, aus sich kreuzenden Sehnenfasern gewebte Blatt der Raphe schimmern die mittleren Partien des M. submentalis durch. — Die Ventralfläche des Muskels ist bedeckt von einer dünnen, mit Endothel bekleideten Membran, Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. 137 die die Wandung des Saccus Iymphaticus submawillaris bildet. Sie haftet seitlich am unteren Rande des Unterkiefers, so dass hier zwischen ihr und dem zum oberen Rande des Unterkiefers gehenden Muskel ein Cavum bleibt, in dem Fett, Gefässe und Nerven liegen. Einzelne Bindegewebsbälkchen durchsetzen, von der Ventralfläiche des M. submawillaris zur Haut ausgespannt, den Saccus, so dass also die Haut an den Muskel befestigt ist. Vom hinteren Rande des Sub- maxillaris setzt sich dann jene Lamelle auf die Ventralfläche des Subhyoideus fort. M. subhyoideus. (Figg. 78, S1.) Von Ecker und Duge£s als hinterste Portion des M. submaxillaris beschrieben. Entspringt am hinteren Umfange des Cornu prineipale des Zungen- beinknorpels, ziemlich nahe am Schädel, steigt längs dieses Hornes Fig. 79. herab und schliesst _ Subment. sich dem Hinter- rande des M. sub- mazillarıs an, um ebenfalls in einer sehnigen Raphe, die T ‚Proe. alar. Ay. . die Fortsetzung von Proc. ant. Hy. Ar Genio-hyoid. Cornu prince. Hy. Petro-hyoid. ant. Petro-hy. post der des Submaxilla- Proc. post.-lat. ris bildet, zu enden. Inn. N. facialıs. Wrkg. Flacht den Mundhöhlenboden ab —Sterno-hyoid. und hebt dessen hintere Partie. Dabei drückt er das Episternum gegen Sternum, p. cart. den Mundhöhlenboden, dadurch die Schluck- bewegung verstärkend. Brass wirkt alsogsals Schluck- und Athem- Muskeln des Mundhöhlenbodens und des Zungenbeines. x 1 Ö Mm. submaxillaris und subhyoideus sind entfernt, ebenso der Schulter- muskel, die Mundhöhle gürtel mit Ausnahme des Sternum. Rechterseits ist ausserdem der verkleinernd. Omohyoideus und der vordere Theil des Sternohyoideus fortgenommen, und der Geniohyoideus etwas lateralwärts gelest. V.K.-R. das als Bemerk. Die Ab- „ventraler Kiemenrest* von Maurer gedeutete Knötchen. trennung des Muskels von dem Submaxillaris wird gefordert durch die Innervation und die Entwickelungs- geschichte (J. G. Fischer, Götte). — Beim Männchen überziehen die Fasern des M. subhyoideus den Stimmsack. — Die beim M. submaxillaris erwähnte Bindegewebslamelle geht vom Hinterrande des Subhyoideus aus mit der Lamina abdominalis zusammen als Septum mazxillare an die Haut. — Ueber den seitlichen Partien des Subhyoideus, zwischen ihm und dem Omohyoideus (vor dem Caput scapulare des Deltoideus) befindet sich ein Cavum, das mit Fett ausgefüllt ist. Letzteres spielt die Rolle eines „Saugfettes“, indem es bei Contraction des Sterno- hyoideus und Omohyoideus (Senken des Mundhöhlenbodens) comprimirt werden kann und sich alsdann wieder ausdehnt. Pericard. Transvers —N 7 Inscript. tend. Rectus abd M. subhyoi- deus. M. } submen- talis. M. genio- hyoideus. 138 Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. M. submentalis. (Fig. 79.) M. submentalis, Ecker, Nr. 18. Sous-mentonnier, Duges, Nr. 4. Dieser kleine Muskel liegt, bedeckt vom M. submazillaris, im vordersten Winkel des Unterkieferrahmens. Er besteht aus queren Fasern, von denen die vorderen zwischen den äusseren Hälften der Partes mentales der beiderseitigen Ossa dentalia, die hinteren zwischen dien angrenzenden Partien des Meckel’schen Knorpels ausgespannt sind. Inn. N. trigeminus, R. II. Wrkg. Bei directer unipolarer Reizung des Muskels beobachtet man: Verkleinerung des Winkels zwischen beiden Unterkieferhälften, Vor- und Aufwärtsgehen des Tub. praelinguale.. Jede Unterkieferhälfte macht zugleich eine leichte Rotation durch, wobei der ventrale Rand nach innen geht. Auch diese Bewegung trägt zur Erhebung des Tuberculum praelinguale (Symphyse der Dentalia) bei. Indem dieses Tubereulum gegen den Zwischenkiefer von unten her drückt, werden die Nasenlöcher geschlossen. (Die aufsteigenden Fortsätze der ‚Zwischenkiefer bewegen die Nasenflügelknorpel rückwärts.) Starke Contraction des M. submentalis bewirkt demnach sehr festen Schluss der Nasenlöcher. M. geriohyoideus. (Fig. 79.) M. geniohyoideus, Ecker, Nr. 19. Genio-hyoidien, Duges, Nr. 16. Entspringt vom Unterkiefer mit zwei Portionen, von denen die eine, mediale, neben der Mittellinie dorsal vom M. submentalis von der Pars mentalis des Dentale, die andere lateral davon vom oberen Rande des Angulare kommt. Im Verlaufe vereinigen sich beide Portionen zu einem langen, platten Muskel, der der ventralen Fläche des Corpus cart. hyoid. und des M. hyoglossus aufliegt und sich nach hinten in zwei Theile spaltet. Diese entsprechen nicht ganz genau den beiden Ursprungsportionen; meist findet eine Kreuzung einiger Fasern statt (Fig. 79, links). Die mediale Portion legt sich ober- flächlich dem M. hyoglossus an und befestigt sich am hinteren Um- fange des proximalen Drittels des Proc. thyreoideus. Die beiderseitigen M. geniohyoidei berühren sich in der Mittellinie, in dem Winkel, den die Wurzeln beider Proc. thyreoidei bilden. Die laterale Portion setzt sich an den knorpligen Proc. postero-lateralis des Zungenbein- knorpels an. Inn. N. hypoglossus (N. spinalis II). Wrkg. Zieht den Zungenbeinknorpel kräftig nach vorn, hilft dadurch mit bei der Hebung des Mundhöhlenbodens, antagonistisch den Mm. sterno- und omohyoidei. — Bei fixirtem Zungenbein senkt er den Unterkiefer, ist Oeffner des Mundes. Er kommt bei den Bewegungen der Zunge und bei der Schluck - (Inspirations-) Bewegung in Betracht. Auf die Kinn- gegend des Unterkiefers (und damit auf Zwischenkiefer und Nasenlöcher) wirkt er antagonistisch dem M. submentalis, öffnet also die Nasenlöcher. Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. 139 M. sternohyoideus. (Figg. 78 bis 80.) M. sternohyoideus, Ecker, Nr. 20. Sterno-xiphohyoidien, Duges, Nr. 17. Dieser Muskel bildet den vordersten Abschnitt des M. rectus abdominis, der zum grossen Theile unmittelbar in ihn übergeht. Er entspringt mit einer medialen Portion von der dorsalen Fläche der Pars cartilaginea und P. ossea sterni, sowie des medialen Endes des Os coracoideum, während die laterale Portion die unmittelbare Fort- setzung des Rectus abdominis von der fünften Inscriptio tendinea an darstellt. Der Muskel verläuft zunächst dorsal über das Coracoid und die Clavieula hinweg, bis zum Coracoid an seiner Ventralfläche bedeckt von der Aponeurose des M. transversus (Fig. 78); über der Clavicula hervorgetreten, zieht er am ventralen Um- fange des Pericar- diums weiter gegen das Zungenbein, wo sich seine Fasern, die bis dahin in der Horizontalen neben Proc. ant. — Manubr. en Proc. alar. Corn. prince. —V , Petro-hyoid. ant. in. Proe, post.- lat. %— Omo-hyoid. einander ausgebreitet lagen, in die Sagittale anordnen und zudem Gl. thyreoid. Petro-hyoid. post. I. IL. II. in zwei Portionen auseinander legen; Zungenbeinknorpel mit den Ansätzen der Muskeln isolirt. re Du = = Be un ungen hintere, die die dor- salen Bündel begreift. Die vordere setzt sich in einer ziemlich langen Linie an der Ventralfläche des Zungenbeinkörpers, nahe dem lateralen Rande desselben, an. Hinten beginnt die Ansatzlinie dicht vor der Wurzel des Proc. thyreoideus, vorn reicht sie noch auf die Wurzel des Manubrium hinauf. Der Muskel schiebt sich hier zwischen die beiden Ansatzportionen des M. geniohyoideus ein. — Die hintere (dorsale) Portion steigt lateral vom Ursprunge des Hyoglossus dorsal- wärts, umgreift die Glandula thyreoidea an ihrer Aussenseite und befestigt sich an einer starken, von Gefässen durchbrochenen Membran, die zwischen dem Processus thyreoideus und dem knorpligen Proc. postero-lateralis des Zungenbeines ausgespannt ist, und deren hinterer, M. sterno- hyoideus. 140 Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. die Spitzen beider Fortsätze verbindender Rand aus ganz besönders starken Fasern besteht (Fig. 80). Inn. N. hypoglossus (N. spinalis II). Wrkg. Zieht den Zungenbeinknorpel nach hinten, und zwar, da die Processus thyreoidei nach hinten nicht weit zurückweichen können, der Art, dass der Zungenbeinknorpel auch eine leichte Drehung um eine durch die Proc. thyr. gehende quere Axe ausführt. Zugleich wird die biegsame Platte des Corpus cart. hyoid. über die Fläche nach abwärts convex gekrümmt. Auf diese Weise tritt der Mundhöhlenboden herab, der Raum der Mundhöhle wird erweitert, und es kann Luft durch die geöffneten Nasenlöcher in die Mundhöhle aspirirt werden. Bemerk. Der Ventralfläche der hinteren Portion, in dem Winkel zwischen Sternohyoideus und Omohyoideus, liegt das als „ventraler Kiemenrest“ von Maurer bezeichnete Knötchen an (Fig. 79). Bemerkenswerth ist auch die Nachbar- schaft des Muskels zur Glandula thyreoidea, auf die seine Contractionen compri- mirend wirken müssen. M. omo- M. omohyoideus. (Figg. 61, 62, 78 bis 80.) hyoideus. 5 ee N Tach M. omohyoideus, Ecker, Nr.21. Interscapulo-hyoidien ou omo-hyoidien, Duges, Nr. 18. Entspringt von der Eingeweidefläche der Scapula, zwischen den Ansätzen beider Portionen des Serratus inferior, und setzt sich an der ventralen Fläche des Corpus cartilaginis hyoideae an, lateralwärts und theilweise bedeckt vom Sternohyoideus. Das Zungenbeinende des Muskels bedeckt die laterale Portion des Geniohyoideus. Inn. N. hypoglossus (N. spinalis II). Wrkg. Zieht das Zungenbein nach hinten und hilft dadurch den Raum der Mundhöhle erweitern (Aspiration von Luft). M. petro- M. petrohyoideus anterior. (Fig. 79 bis 81.) san- e - a 5 2 2 ap Fee M. petrohyoideus anterior, Ecker, Nr. 22. Rupeo - cerato -hyoidien, Duges, Nr. 19. Ein oben schmaler, nach unten sich rasch verbreiternder, platter, dünner Muskel, der von der Unterfläche der knorpligen COrista parotica, nahe dem hinteren Ende derselben, entspringt, ventralwärts ziehend den Schlund umfasst und sich am lateralen Rande des Zungenbein- knorpels ansetzt. Die Ansatzlinie beginnt hinten an der Wurzel des Processus postero-lateralis, folgt dem ganzen lateralen Rande des Zungenbeinkörpers und geht auch noch auf den Hinterrand des Proe. alaris, bis zu dessen hinterer Spitze, über. Inn. N. glossopharyngeus. Wrkg. Der Muskel ist ein kräftiger Constrietor pharyngis und kommt so beim Schlucken (also auch beim Herunterschlucken der Luft) in Betracht (s. die nächsten Muskeln). Bemerk. Mit der Innenfläche des Muskels ist die Rachenschleimhaut sehr fest verbunden. 141 Muskeln des Kopfes und der Kehlgegend. Mm. petrohyoidei posteriores. (Figg. 79 bis 81.) Mm. petrohyoidei posteriores, Ecker, Nr. 23, 24, 25. Masto-hyoidiens, Duges, Nr. 20, 21, 22. Diese drei langen und dünnen Muskeln entspringen dicht neben einander hinter dem Petrohyoideus anterior von der Ventralfläche der knorpligen Crista parotica, bedeckt vom Cucullaris, und ziehen von hier aus unter geringer Divergenz um den Schlund herum, um sich hinter einander am Proe.thyreoideus des Zungenbeinknorpels anzusetzen. Sie gehen dabei über die Dorsalfläche des Proc. postero-lateralis und Fig. 31. Crista parotica Cueull. -Subhyoid. Petro-hyoid. _ Pose En EG Submax. der Membran, die diesen mit dem Proc. thyreoideus ver- bindet, hinweg und befesti- gen sich an letzterem: der Petrohyoid. post. primus am vorderen Ende, der secundus in der Mitte, der tertius an der knorpligen Epiphyse. Letzterer strahlt aber ausser- Petro -hyoid. ant. Hyo-gloss. dem noch in zwei sehnige M. subhyoideus und Mm. petrohyoidei der rechten Seite. Der Schlund ist aufgespannt, der hinterste Theil des Unter- kiefers, Tympanieum, Quadratum, sowie der ganze Annulus tympanicus sind ebenso wie der ganze Schultergürtel ent- fernt, um die Unterfläche der Crista parotica frei zu legen. Streifen aus, von denen einer von der knorpligen Epiphyse des Proc. thyreoideus aus spitzen Fortsatze der Cartil. cricoidea zieht, der andere über das hintere Ende der Cart. arytaenoi- dea hinweg in transverseller Richtung verläuft, um sich mit dem der anderen Seite in der Mittellinie continuirlich zu verbinden. Inn. Alle drei werden vom N. vagus versorgt, und zwar der I. und II. vom R. pharyngo-laryngeus (R. laryngeus sup. Aut.), der III. von einem directen Aste des N. intestinalis. Wrkg. Die Petrohyeidei posteriores und der Petroh. anterior sind die wichtigsten Schluckmuskeln und Antagonisten des Sterno- und Omo- hyoideus. Sie heben den gesenkten Zungenbeinknorpel und damit den Mundhöhlenboden. Der P. anterior wirkt dabei vor Allem hebend auf die Platte des Körpers und gleicht somit die von dem Sternohyoideus bewirkte Drehung aus; die P. posteriores werden ganz besonders den Zungenbeinknorpel nach vorn ziehen. Durch seinen Ansatz am Ring- knorpel zieht der P.-h. post. III gewissermaassen den Kehlkopf der ein- zupressenden Luft entgegen. Ueber die Bedeutung der quer verlaufen- den Sehne des P. post. III s. bei Kehlkopf. — Die Mm. petrohyoidei sind demnach sehr wichtige Inspirationsmuskeln. zum hinteren Umfange und dem hinteren Mm. petro- hyoidei po- steriores. 1429 Muskeln der vorderen Extremität. III. Muskeln der vorderen Extremität. A. Muskeln des Schultergürtels. Muskeln der Die Muskeln, die den Schultergürtel umlagern, sind: vorderen Extremität. 1. Muskeln, die vom Stammskelet zum Schultergürtel ziehen. Muskeln des Schulter- 2. Ein Eigenmuskel des Schultergürtels. gürtels. z 2a 3. Muskeln, die vom Schultergürtel zum ÖOber- oder Unterarm ziehen. 1. Muskeln, die vom Stammskelet zum Schulter- gürtel ziehen. Diese sind bereits oben (s. oberflächliche Rückenmuskeln) ge- schildert. 2. Eigenmuskel des Schultergürtels. M. intersca- M. interscapularis. (Figg. 82, 83.) ularis. i M. interscapularis, Ecker, Nr. 49. Interscapulaire, Duges, Nr. 64. Interscapularis, Fürbringer, Nr. 2. Liest an der Innenfläche des dorsalen Schultergürtelabschnittes. Er ist von dreieckiger Gestalt, seine breite, schräge Basis befestigt sich an der unteren Hälfte und den vorderen zwei Dritteln der Supra- scapula; von hier geht er, fleischig werdend und sich zuspitzend, medianwärts, um sich an der Eingeweidefläche der Scapula zu be- festigen, an der Leiste, die dem Deltoideus und dem Coraco-brachialis brevis zum Ursprunge dient. Zwischen diese beiden Muskeln schiebt er sich mit seiner Spitze ein. Inn. R. scapularis N. vagi. Wrkg. Verkleinert den Winkel zwischen Scapula und Suprascapula, indem er die Suprascapula herabzieht. 3. Muskeln, die vom Schultergürtel zum Ober- oder Unterarm ziehen. a) Muskeln an dem ventralen Abschnitte des Schulter- gürtels. Diese sind schon oben (s. oberflächliche Rückenmuskeln) ge- schildert. Muskeln der vorderen Extremität. 143 b) Muskel an dem dorsalen Abschnitte des Schulter- sürtels. M. dorsalis scapulae. (Figg. 84, 85.) M. infraspinatus, Ecker, Nr. 51. Adscapulo-humeral, Duges, Nr. 67. Dorsalis scapulae, Fürbringer, Nr. 15. Breiter Muskel von dreieckiger Gestalt, der die Aussenfläche des dorsalen Schultergürtelabschnittes bedeckt. Er entspringt von dem obersten und vorderen Bezirke des knöchernen Abschnittes der Supra- scapula, längs des hyalinknorpligen Randes, der frei bleibt. Die Fasern Fig. 82. Lev. scap. inf. Cuc. Interscap. Serr. med. Delt. A U y; INNEN) % N Cor.-brach. brev. O.-hy i Cor.-brach. long. Serr. inf. Lev. scap. inf, D.-lumb. (P. lat.) Coce.-sacr. Coce.-il. Ileum Os coceyg. Muskeln an der Ventralseite der Wirbelsäule. Muskeln des Schultergürtels von der Innenfläche. Der Schultergürtel ist in der ventralen Mittellinie durchschnitten und beide Hälften zurückgelegt. Rechterseits sind Coracoid und Clavicula kurz abgeschnitten; Humerus, M. deltoideus und M. coraco- brachialis entfernt. Der Interscapularis ist durchschnitten, um die Grenze zwischen Scapula und Suprascapula zu zeigen. laufen convergirend nach abwärts, dem übrigen grösseren Abschnitte der Suprascapula nur aufgelagert, und gehen in eine platte kräftige Endsehne über, die sich mit der des Latissimus dorsi verbindet, sich zwischen die Fasern der medialen Partie der P. scapularis des Del- toideus einschiebt und sich mit einer dreieckigen, sehnigen Ausbreitung an die laterale Fläche der Crista ventralis humeri ansetzt. Inn. R. dorsalis scapulae anterior und posterior. Wrkg. Zieht den Oberarm dorsalwärts und rotirt ihn nach aussen. M. dorsalis scapulae. Muskeln des Armes. Muskeln am Oberarm. M. anco- naeus, 144 Muskeln der vorderen Extremität. B. Muskeln des Armes. 1. Muskeln am Oberarm. a) An der Beugeseite. Die Beugeseite des Oberarmes beim Frosche ist: eingenommen theils von den Ansätzen kräftiger, vom Schultergürtel her kommender Muskeln, theils von den Ursprüngen von Muskeln, die in ihrer Haupt- masse am Vorderarme liegen und daher erst dort beschrieben werden Fig. 83. sollen. Dazu kommt Rhomb. ant. der Coraco-radialis, Ser. sup. der aber auch seine ON ZDUSDERR. Ursprünge vom NE Schultergürtel be- one zieht und nur seine dünne Sehne an der Cor.-brach. Beugeseite des Hu- an Anc. merus entlang zum Vorderarme sendet (P. epicor.) EN (s. Brustmuskeln). Pect. (P. abd.) p.acapuı.) b) An der En; Streckseite. Muskeln an der Innenfläche des Schultergürtels und Oberarmes der Die Streckseite rechten Seite, von innen gesehen. des Oberarmes wird eingenommen von einem einzigen, aber sehr kräftigen, mehrköpfigen Muskel: M. anconaeus. (Figg. 82 bis 85.) M. triceps brachii, Ecker, Nr. 56. Scapulo-bi-humero-olecranien, Duges, Nr. 75. Anconaeus, Fürbringer, Nr. 16. . Man kann unterscheiden ein (aput scapulare, Caput mediale, Caput laterale, Caput profundum. Das Caput scapulare ent- springt sehnig vom hinteren Rande der Scapula am oberen Pfannen- rande und ist hier mit der Kapsel des Schultergelenkes verbunden. Dieser Kopf liegt medial vom Ansatze der vereinigten Mm. dorsalis scapulae und Latissimus dorsi (Figg. S2 und 83). Das Caput mediale (Fig. 83) entspringt von der medialen Fläche der proximalen Hälfte des Humerus; das Caput laterale (Fig. 85) von der lateralen Fläche des Humerus. Zu diesen Köpfen kommt noch das Caput profundum Muskeln der vorderen Extremität. 145 (Subanconaeus), von der dorsalen Fläche des distalen Humerusendes zwischen Cap. mediale und laterale entspringend. Sämmtliche Ursprungs- köpfe vereinigen sich zu einem starken Muskel, welcher die obere Fig. 84. und die beiden Seiten- Lat. dors. flächen des Humerus Dors. scap. Proc. zyg. 0. ty- = 2 = EEE ar mdi deckt und in eine Sehne übergeht, die, sich mit der Kapsel des Ellenbogen- ° > } gelenkes verbindend, am en proximalen Ende des Mass. m). ulnaren Theiles des Anti- Mass. min. __>Proe. cor. brachium ansetzt. In der Pect. h — Cart. Meck. ED Wand der Kapsel ist da, De: wo sich die Sehne mit ihr Cor.-rad. verbindet, eine faserige RN Scheibe (Patella ulnaris) ingesetzt. Muskeln an der Aussenfläche der Schulter und des Ober- eingeset t armes; Muskeln des Unterkiefers.. Die Fascia temporalis ist N ae hinter dem Auge durchgeschnitten und zurückgelegt. Inn. N. radialıs. Wrkeg. Die Wirkung des RE ist offenbar eine ähnliche, wie die des Triceps beim Menschen» d. h. der Muskel streckt den Vorderarm und fixirt durch sein Caput seapulare den Humerus im Schultergelenk. Daneben wird dieser Kopf den Humerus nach hinten heben. 2. Muskeln am Vorderarme. Allgemeine Uebersicht. Die am Vorderarme gelegenen Muskeln sind theils für die Bewegung des Vorderarmes selbst, theils aber für die der Hand und der Finger bestimmt. Man theilt sie am besten in zwei Gruppen: Muskeln am medialen und Muskeln am lateralen Umfange des Vorder- armes. Diese Scheidung wird zunächst berechtigt durch die Nerven: die „medialen“ werden vom N. ulnaris, die „lateralen“ vom N. radialis versorgt. Ferner sind die Ursprünge verschieden: die „medialen“ entspringen vom medialen Umfange und dem Epicondylus medialis des Oberarmes, ein tiefgelegener Muskel (Ulno- carpalıs) auch vom medialen Umfange des Antibrachium; die „lateralen“ ent- springen vom lateralen Umfange und dem lateralen Epicondylus des Humerus, sowie dem lateralen Umfange des Vorderarmes. Der radiale (vordere) und ulnare (hintere) Rand des Vorderarmes bilden im Allgemeinen die Grenzen zwischen beiden Gruppen; doch wird auf der Vorderseite, wegen der Pronationsstellung der Hand, der distale Abschnitt des Vorderarmes auch von den lateralen Muskeln überlagert. Dicht unterhalb des Ellenbogengelenkes bietet aber der Ansatz der Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 10 Muskeln am Vorderarme. Muskeln am medialen Umfange des Vorder- * armes. M. flexor arpi ra- dialis. 146 Muskeln der vorderen Extremität. Sehne des Coraco-radialis eine gute Scheidung zwischen beiden Muskelgruppen. Die eben erwähnte Pronationsstellung der Vorderarmknochen und des Carpus, die es mit sich bringt, dass der vordere Rand des Vorderarmes (auf das Ellen- bogengelenk bezogen: die Beugeseite) von dem Dorsum manus, der hintere Rand des Vorderarmes aber (die Streckseite) von der Vola manus fortgesetzt wird, hat natürlich eine entsprechende Verlagerung der Muskeln zur Folge. Hiermit hängt es auch zusammen, dass einige Muskeln, die ihrer allgemeinen Aehnlich- keit und Lage nach als Analoga der menschlichen „Flexores carpi“ betrachtet und bezeichnet werden, thatsächlich nur Radialabductoren oder sogar Dorsal- flexoren des Carpus sind. Die bis auf den Humerus in die Höhe greifenden Ursprünge der Vorder- armmuskeln begrenzen, indem sie sich erst unterhalb des Ellenbogengelenkes an einander lagern, eine Fossa cubiti, in der die Sehne des M. coraco-radialis in die Tiefe tritt. Die Vorderarmmuskeln sind beim Männchen kräftiger als beim Weibchen, und bei ersterem besonders in der Brunst entwickelt. a) Muskeln am medialen Umfange des Vorderarmes. Diese sind: vier oberflächliche und zwei tiefe. %) Oberflächlich liegen: M. flexor carpi radialis. (Fig. 86.) M. flexor carpi I. s. radialis, Ecker, Nr. 57. Sous-humero-carpien, Duges, Nr. 83. Der Muskel stellt beim Männchen eine sehr kräftige Fleischmasse dar, die breit von der Orista medialis des Humerus entspringt, sich nach abwärts rasch ver- schmälert und über dem Pter. Handgelenke in eine kräftige Sehne übergeht. Beim Weibchen ist er Fig. 55. Temp. Levy. scap. sup. | Proc. trv 5 3 AR vert. IV sehr viel schwächer und Lev. scap. inf. — a £ A Fee kommt, da eine Crista Serr. inf. — Mass. min. medialis fehlt, vom me- Mass. maj. Cart.Meck. dialen Umfange des Hu- merus, oberhalb des Epe- = condylus medialis. Seine Endsehne setzt an dem medialen Vorsprunge des Muskeln am dorsalen Abschnitt des Schultergürtels Centrale an; sie nimmt und am äusseren Umfange des Oberarmes. Kaumuskeln, tiefste 3 5 Schicht. Der ganze Depressor mandibulae, sowie die dorsalen einen Theil des Flexor Abschnitte des Latissimus dorsi und Dorsalis scapulae sind ent- fernt. Die Ansatzportionen des Dorsalis scapulae und Latissi- una 7 mus dorsi, sowie der oberflächlichen Kaumuskeln sind zurück- car pa ulnan 2 auf. gelegt. Delt. ———— Cap. Scap. Anc. Inn. N. ulnaris. Muskeln der vorderen Extremität. 147 Wrkg. Der Muskel ist hauptsächlich Abductor der Hand nach der Daumen- seite und spielt als solcher für das Männchen eine besondere Rolle bei der Umklammerung des Weibchens. Dabei Beuger des Vorderarmes. Bemerk. Der Muskel schwillt beim Männchen während der Brunst an. Es ist bemerkenswerth, dass dasselbe mit dem Cap. superius des Extensor carpi radialis geschieht. Bei der Umklammerung spielt eben auch die Beugung des Vorderarmes eine Rolle. M. flexzor carpi ulnaris. (Figg. 86, 87.) M. flexor . f An carpi ulna- M. flexor carpi II s. ulnaris, Ecker, Nr. 58. Epitrochlo - carpien, ris. Duges, Nr. 84. Liegt medialwärts von dem vorigen, beschränkt sich aber mit seinem Ursprunge auf den Epicondylus ulnaris (medialis) des Humerus und den medialen Umfang der Ellenbogengelenkkapsel und ist hier Fig. 86. Coraco-radialis Fl. antbr. lat. sup. Ext. br. sup. Fl.antbr. ind, ‚lat. prof. Humerus Flexor carpi radialis Flexor carpi ulnaris Ext. ind. brev. med. Abd. ind. brev. dors. Palın. long. Muskeln an Vorderarm und Hand von Rana esculenta (Männchen). Rechte Extremität. Von innen. Vergrössert. Ext. br. sup. Extensor brevis superficialis. Ext. br. pr. Extensor brevis profundus. Est. br. med. Extensor brevis medius. C. a. Caput accessorium. mit dem M. palmaris longus verbunden. Er ist ein platter, nicht sehr breiter Muskel, der am ganzen Vorderarme musculös und ziemlich von gleichem Umfange bleibt. Er setzt sich mit einem Theile seiner Masse an die Sehne des Flexor carpi radialis an, mit einer kräftigen - Sehne geht der andere Theil an das Radiale. Inn. und Wrkg. wie beim vorigen Muskel. M. palmaris longus. (Figg. 86 bis 88, 92.) M. palmaris 2 ongus, M. flexor digitorum communis, Ecker, Nr. 59. Epitrochlo-sous-pha- langettien, Duges, Nr. 118. Liest am meisten medial, dicht neben dem Flexor carpi ulnarıs. Mit diesem eng verbunden, entspringt er am medialen Epicondylus 10* Muskeln der vorderen Extremität. 148 und am medialen Umfange der Ellenbogengelenkkapsel, bildet eine kräftige Muskelmasse, die dorsalwärts noch mit dem Epitrochleo- cubitalis verbunden ist, am medialen Rande des Vorderarmes herab- zieht und beim Eintritte in die Hand in eine schmale, platte Sehne übergeht. Diese verbreitert sich gleich darauf zur Aponeurosis pal- maris. Das Weitere siehe bei den Handmuskeln. Inn. N. ulnaris. Wrkg. Der Muskel wirkt durch die Aponeurosis palmaris auf die End- phalangen der Finger beugend. M. epitro- M. epitrochleo-cubitalis. (Fig. 87.) chleo-cubi- F h i h =, £ alis. Einer der beiden Mm. anconaei s. extensores antibrachi, Ecker Nr. 66. Epitrochlo-eubital, Dug&s, Nr. 31. Dieser Muskel schliesst sich unmittelbar an den Palmaris longus an und liegt schon ganz auf der Streckseite des Vorderarmes. Er entspringt sehnig vom Epi- condylus medialis des Humerus, convergirt mit dem Epicondylo- cubitalis; mit dem er distal vom Ölecranon zusammenstösst, um sich, mit ihm zusammen durch einen langen Sehnenstreifen zu einer Art M. pinnatus ver- bunden, an den Ulnarrand des Vorderarmes bis herab zum Handgelenk anzusetzen. Fig. 37. Aponeur. palm. Palm. prof. Epitrochl.- eubit. Extens. dig. comm. Palm. long. Extens. c. uln. Inn. N. ulnarıs. Wrkg. Der Muskel ist wohl in erster Linie Abductor des Vorder- armes nach innen. Daneben scheint er gemeinschaftlich mit dem Epi- Epicond.-cub. Muskeln des rechten Vorderarmes von Rana esculenta., Rückenfläche. Vergrössert. ß) In der Tiefe liegen: M. flexor antibrachii medialis. Duges, Nr. 79. M. flexor antibrachii medialis. M. flexor antibrachii medialis, Ecker, Nr. 60. Epitrochlo-sous-radial, condylo-cubitalis den Vorderarm strecken zu können. (Fig. 88.) Dieser Muskel liegt, von den beiden Flexores carpi bedeckt, tief an der medialen Seite des Vorderarmes und entspringt mit zwei Der kürzere, aber sehr viel kräftigere, kommt sehnig vom Epreondylus medialis und ist beim Weibchen schon in der Lücke, die Köpfen. Muskeln der vorderen Extremität. 149 zwischen den Ursprüngen beider Flexores carpi bleibt, sichtbar. An seinen lateralen Umfang legt sich der zweite sehr viel dünnere, platte und breite Bauch an, der zusammen mit und bedeckt von dem Flexor carpi radialis vom medialen Umfange des Humerus entspringt. Der ganze Muskel geht nicht in eine gemeinsame Sehne über, sondern setzt sich breit an die mediale Fläche des dem Radius entsprechenden Fig. 88, E. br. prof. E. br. prof. E. br. sup. E. br. sup. - E. br. med. —— 3 -Extensor c. rad. Fl. c. rad. — NE. br. med. dig. III Fl. antibr. med, cap. inf. Fl. antibr. lat. prof. Palm. ]g. Radi Fl. carp. uln. Si Fl. antibr. med, Coraco -rad. cap. sup. Humerus Flexor c. rad. Muskeln an der Beugefläche des Vorderarmes und am Dorsum manus von Rana esculenta. Tiefste Schicht. Die den Metacarpalknochen unmittelbar aufliegenden Mm. extensores breves profundi sind sämmtlich dargestellt, aber nicht alle bezeichnet. E.br. sup. Extensor brevis superficialis, E.br. prof. Extensor brevis profundus. E. br. med. Extensor brevis medius. C. a. Caput accessorium. Vorderarmtheiles an, vom Ansatze des M. coraco-radialis bis an das untere Gelenkende, neben dem Flexor antibrachii lateralis super- ‚fieialis. Inn. N. ulnaris. Wrkg. Der Muskel abducirt vor Allem den Vorderarm medialwärts, 150 Muskeln der vorderen Extremität. Bus M. ulno-carpalis. (Figg. 89, 94.) | Von Ecker übersehen. Cubito-sous-carpien, Duges, Nr. 86. Dieser kleine Muskel liegt in der Tiefe am medialen Vorderarm- umfange, bedeckt vom Palmaris longus. Er entspringt vom distalen Drittel der Ulna neben dem Ansatze des M. epitrochleo-cubitalis, ver- läuft über das Brachiocarpalgelenk und setzt an der Kante des Ulnare Fig. 89. T,sup. Lbr. le. \ v2 Add. prop. Opp- Lbr. br. Dig. VleAbd. prim. Opp. ind. Abd. sec. - Add. poll. I. carp. Palm. prof. — Abd. poll. El. ce. uln. U.-carp. Epitrochl.-cub. Fl.a. bo. VER, Epieond -cub. Tiefe Muskeln an der Vorderfläche des distalen Vorderarm-Abschnittes. Muskeln der Vola manus, mittlere Schicht. R. esculenta, ', rechte Extremität. M.palmaris longus und Aponeurosis palmaris fortgenommen. Die tiefen Sehnencanäle an den Metacarpo-Phalangeal-Gelenken des II., III., IV. Fingers und an den proximalen Interphalangeal-Gelenken des IV. und V. Fingers sind eröffnet. Fl. a. b. uln. Flexor antibrachii ul- I. ph. Interphalangealis. naris. Fl. ter. Flexor teres. Fl. ce. uln. Flexor carpi ulnaris. Fl. o. m. Flexor ossis metacarpi. D.-carp. Ulno-carpalis. Fl. sup. pr. Flexor superficialis Palm. prof. Palmaris profundus. proprius. m I. carp. Intercs lis. en Ende ee Die Abkürzungen an den Muskeln Lbr.1g. Lumbricalis longus. der Randfinger erklären sich Lbr. br. Lumbricalis brevis. selbst. (COrista longitud. carpi) an. Die Sehne verläuft über den Ursprung des Abductor polleis. Inn. N. ulnaris. Wrkg. Beugt die Hand volarwärts. Muskeln der vorderen Extremität: 151 b) Muskeln am lateralen Umfange des Vorderarmes. Am lateralen Umfange des Vorderarmes gehen oberflächliche und tiefe Muskeln in einander über, dadurch, dass ein Theil der Muskeln sowohl oberflächliche als tiefe Ursprünge erhält. Durchaus in der Tiefe liegt nur ein Muskel. %) Oberflächlich liegen: M. flexor antibrachiti lateralis superficialis. (Figg. 86, 91.) M. flexor antibrachii lateralis superficialis, Ecker, Nr. 61. Premier und deuxieme ex-humero-radial, Duges, Nr. 76 und 77. Liegt unmittelbar lateral von der Sehne des Coraco-radialis und entspringt mit zwei Köpfen. Das Caput superius kommt vom Fig. 90. lateralen Umfange a £ des Humerus, hier Rue \ Aa . ses May zusammen mit dem De: Ara Ve VER mas WE: f Cap. sup. des Exr- Were Ma 2 ar ee: ae N tensor carpi radialis \\ ä entspringend, es bildet eine hohe aber schmale Muskel- I IN Ext. br. med, N Ext. br. = Ext. br. med. — Br platte, deren Fasern Ext. br. prof. Ext. br. sup. : Ext. br. sup. a sich amVorderrande xtensor digg. : = comm. lg. der distalen Hälfte Abductor ind. long. des Antibrachium ansetzen, meist mit dem Caput sup. des Extensor c. uln. Flexor antibrachii Abd. ind. long. medialis vereinigt. Das kräftigere (a- Coraco-— — radialis — Extensor carpi rad., Cap. inf. 5 ; ER put inferius ent- springt tiefer, vom Extensor carpi radialis, Cap. sup. Epieondylus late- Muskeln an dem äusseren Umfange des Vorderarmes und am ralis und dem an- Dorsum manus. Oberflächliche Schicht. Rana' esculenta, g', rechte . Extremität. Vergrössert. schliessenden Theile Ext. br. sup. Extensor brevis superficialis. Ext. br. med. Extensor brevis medius. des vorderen Hume- Est. br. prof. Extensor brevis profundus. 1 ©. a. Caput accessorium. rusumfanges, dicht über der Fossa cubiti ant. Ein Theil seiner Fasern läuft als langer und kräftiger Bauch, lateral vom Cap. superius, bis zur distalen Epi- physe des Vorderarmes herunter, um hier anzusetzen; eine kleine, Muskeln am lateralen Umfange des Vorder- armes. M. flexor antibrachii lateralis su- perficialis. 152 Muskeln der vorderen Extremität. tiefe Portion liest der Vorderwand des Ellenbogengelenkes auf und setzt bereits dicht unter dem Gelenke am Vorderarme an. Inn. N. radialis. Wrkg. Beugt den Vorderarm und dreht ihn auswärts (Supination). Da der oberflächliche Theil des Cap. inf. an einem sehr langen Hebelarme ansetzt, so wird er ganz besonders kräftig beugend wirken. M. extensor M. extensor carpi radialis. (Figg. 88, 90, 91.) carpi ra- = dialis. Von Ecker nicht von dem vorhergehenden getrennt. Sus-humero- carpien, Duges, Nr. 82. Liegt lateral von dem vorigen und entspringt ebenfalls mit zwei Köpfen. Das Caput superius stellt beim Männchen den kräftigeren Fig. 91. IV. ie} = l = = h en e=) Ar | Q zoo fi} Ar aa A "E35 . nn Ext. ind. br. Abd. ind. br. dors. Abd. ind. long. Fl. carp. rad. rt Fl. autibr. lat. prof. 3 PERS Ext. c. rad. (Cap. inf.) Ext. c. rad. Fl. antibr. lat. sup. Muskeln an dem äusseren Umfange des Vorderarmes und am Dorsum manus. Mittlere Schicht. Rana esculenta 5', rechte Extremität. Vergrössert. Theil dar; es entspringt von der Crista lateralis humert, aber nicht bis zum Epicondylus lateralis herunterreichend; das Caput inferius kommt vom Epicondylus lateralis humeri und von der vorderen Kapsel- wand des Ellenbogengelenkes. Beide Köpfe vereinen sich unterhalb des Gelenkes. Der gemeinsame Muskelkörper geht am Brachiocarpal- Muskeln der vorderen Extremität. 153 gelenk in eine Sehne über, in der ein Sehnenknorpel eingelagert ist (s. Knochenlehre, Skelet der Hand), und die sich in zwei Zipfel theilt. Der eine Zipfel läuft, mit der Kapsel des Carpalgelenkes verschmolzen, über das Radiale hinweg und setzt am CGentrale an. Der zweite umgreift den lateralen Umfang des unteren Vorderarmendes und setzt am unteren Ende des ulnaren Vorderarmabschnittes an. Inn. N. radialis. Wrkg. Beugt den Vorderarm und zieht das Centrale und damit den Daumen- rand der Hand dorsal- und daumenwärts. Spielt somit für das Männchen bei der Umklammerung des Weibchens eine Rolle (s. Flexor carpi radialis). Bemerk. Das Cap. sup. ist beim Weibchen sehr unbedeutend und kann ganz fehlen. — Das Cap. sup. liegt medial, das Cap. inf. lateral vom N. radialis. Dieser trennt das (ap. inf. des Extens. carpi radialis vom Cap. inf. des Flexor antibr. lateralis superficialis. M. abductor indicis longus. (Figg. 90, 91.) M. abductor digiti II (i. e. pollicis) longus, Ecker, Nr. 63. Gubito- metacarpien, Duges, Nr. 87. Dieser platte Muskel, der beim Männchen erheblich stärker ist als beim Weibchen, liegt am lateralen Umfange des Vorderarmes, wo er in der Furche zwischen Flexor antibrachii lateralis»superfie. und Extensor digg. comm. lonyus zum Vorscheine kommt. Er entspringt mit drei Köpfen: 1. (aput superius, kommt vom Epicondylus lateralis humeri zwischen dem Extensor carpi radialis und dem Ext. digg. communis, mit beiden zu einer gemeinschaftlichen Muskelmasse verbunden; 2. Oaput inferius, kommt vom lateralen Umfange des Os antibrachü; 3. Capwut breve, entspringt zusammen mit dem Extensor indicis brevis superficialis vom Radiale. Die beiden Vorder- armportionen vereinen sich zunächst zu einem starken Muskel, der unter Convergenz seiner Fasern über die untere Epiphyse des Vorder- armes und über die Sehne des Extensor carpi radialis verläuft, an der Hand das Caput breve aufnimmt und seine Sehne zum Os metacarpt des zweiten Fingers sendet. Hier setzt er am äusseren Rande an; die Insertionsstelle ist beim Männchen in eine starke Leiste aus- gezogen (Figg. 43 bis 45). Zudem hängt die Sehne mit der Fascie zusammen, die die Rückseite des Index deckt. Inn. N. radialis. Wrkg. Abducirt den Index, wodurch dieser beim Umfassen des Weibchens sich in die Brust desselben eindrückt. Bemerk. Zur Brunstzeit ist auch dieser Muskel beim o* vergrössert, und die erwähnte Rückenfascie des Index, mit der auch die Sehne des Extensor indicis brevis swperficialis zusammenhängt, zu einer kräftigen Sehnenhaube über dem Index verdickt. M. abductor indieis lon- gus. M. extensor digitorum commnnis longus. M. extensor carpi ulna- ris. M. epicon- dylo-cubi- talis. 154 Muskeln der vorderen Extremität. M. extensor digitorum communislongus. (Fig. 90.) M. extensor digitorum communis longus, Ecker, Nr. 63. Hume£ro- sus-digital, Duges, Nr. 9. Ein platter Muskel, der am Ursprunge den hohen Kopf des Abductor indicis longus bedeckt und mit diesem vom lateralen Epi- condylus des Humerus und der Ellenbogengelenkkapsel entspringt. Auf dem Handrücken theilt sich der Muskel in drei Theile, die zum dritten, vierten und fünften Finger gehen, wo sie sich mit dem ent- sprechenden Extensor brevis superficialis verbinden. Das Bündel zum dritten Finger ist sehr schwach. Inn. N. radialis. Wrkg. Streckt die letzten drei Finger und die Hand. M. eztensor carpi ulnaris. (Figg. 88, 90, 91.) M. extensor carpi ulnaris s. Ulnaris posterior, Ecker, Nr. 64. Epi- condylo-sous-carpien, Duges, Nr. 55. Nimmt mit dem nächstfolgenden die eigentliche Rückseite des Vorderarmes ein. Er entspringt schmalsehnig vom Epicondylus lateralis und der Ellenbogengelenkkapsel, in unmittelbarem Anschluss an den Extensor digitorum communis, wird im Verlaufe längs des Vorder- arımes, wo er zwischen letzterem Muskel und dem Epicondylo-ceubitalis liegt, breiter und befestigt sich mit zwei Zipfeln an der Kleinfinger- seite des Carpus. Der mehr dorsal gelegene Abschnitt inserirt an dem ulnaren Vorsprunge des CGarpale III —V, gerade an der Stelle, von der distalwärts die beiden letzten Mm. extensores digg. breves sup. divergirend ausgehen. In diese gehen oft die oberflächlichen Bündel des Extensor carpi ulnaris durch eine Zwischensehne über. Der zweite, mehr volar gelegene Abschnitt inserirt an der Ulnarfläche des Ulnare, proximal vom Ursprunge des Abductor II dig. V. Inn. N. radialis. Wrkg. Der Muskel ist ein Abductor der Hand nach der Kleinfingerseite; die Bezeichnung „Extensor“ dürfte nur für seinen am Carpale IIT— V ansetzenden Abschnitt zutreffen. M. epicondylo-cubitalis. (Figg. 87, 89.) Einer der beiden Mm. anconaei s. extensores antibrachii, Ecker, Nr. 65. Epicondylo-ceubital, Duges, Nr. 80. Liest auf der Streckseite des Vorderarmes, entspringt sehnig vom Epicondylus lateralis humeri, convergirt mit dem Epitrochleo-cubitalis, und setzt zum Theil neben diesem am ulnaren Rande des Vorderarmes an, zum Theil an einem langen, niedrigen Sehnenstreifen, der am Muskeln der vorderen Extremität. 155 Ulnarrande des Vorderarmes herabzieht und den Epicondylo-ceubitalis mit dem Epitrochleo-cubitalis zu einem M. pinnatus vereinigt. Inn. N. radialis. Wrkg. Abdueirt den Vorderarm radialwärts und hilft ihn wohl auch strecken. ß) In der Tiefe liegt: M. flexor antibrachii lateralis profundus. (Figg. 87, 91.) M. fiexor. M. flexor antibrachii lateralis profundus, Ecker, Nr. 62. Epicondylo- lateralispro- sus-radial, Dug&s, Nr. 78. IE Liegt, bedeckt vom Extensor carpi radialis und dem Flexor anti- brachii lateralis superf., in der Tiefe, und wird nach Entfernung des letzteren sichtbar. Er entspringt sehnig vom Epecondylus lateralis humeri, wird nach unten breiter und setzt sich am lateralen Umfange des Radiusabschnittes des Vorderarmes, dicht neben dem oberflächlichen lateralen Vorderarmbeuger, an. Inn. N. radialis. Wrkg. Beugt den Vorderarm und rotirt ihn auswärts (Supination). Bemerk. Am Ursprunge ist der Muskel von dem Flexor antibr. later. superf. durch den N. radialis getrennt, der zwischen seiner Ursprungssehne und dem Knochen auf die Dorsalseite tritt. 3. Muskeln an der Hand. Die Hand des Frosches zeichnet sich aus durch eine ausser- Muskeln an ordentlich reiche Entwickelung von kurzen Fingermuskeln, denen gegenüber die langen sehr zurücktreten. Die kurzen Eigenmuskeln zeigen an sämmtlichen Fingern eine sehr weit gehende Differenzirung, die den letzteren eine grosse Unabhängigkeit der Bewegungen sichert. Der Charakter der Carpo-Metacarpalverbindungen als wahre Gelenke bedingt überdies noch die Ausbildung einer besonderen für dieselben bestimmten Muskelgruppe an der Vola manus, an der ausserdem noch ein für das Intercarpalgelenk besonders bestimmter M. intercarpalis vorhanden ist. — In der Zahl und Anordnung, vor Allem in der Aus- bildung eingelenkiger Phalangenmuskeln zeigt sich die Beugeseite erheblich bevorzugt, so dass die Beugung der Finger mit grosser Unabhängigkeit der Gelenke von einander stattfinden kann, dem Charakter einer Greifhand entsprechend. Die Differenzirung der für die antagonistische Bewegung bestimmten dorsalen Muskeln ist dagegen eine weniger weit gehende, und für das Carpo-Metacarpalgelenk erhält nur der Index, der beim Frosch die Functionen des Daumens über- Muskeln an der Vola manus. 156 Muskeln der vorderen Extremität. nommen hat, einen besonderen dorsalen Muskel, während für die übrigen Metacarpalia die mehrgelenkigen Phalangenmuskeln genügen müssen. — Durch besonders reiche Muskelentwickelung ist dann noch der vierte Finger ausgezeichnet. Bemerk. Die dieke Bepackung des Endstückes der Extremität mit Mus- eulatur hat insofern einen Nachtheil, als dadurch das Gewicht dieses Endstückes sehr vermehrt und die Extremität als Ganzes sehr unbehülflich wird. Sie steht somit in Zusammenhang mit der Art der Fortbewegung, bei der die vordere Extremität zu raschen Bewegungen nicht in Anspruch genommen wird. Dafür macht aber die Ausbildung zahlreicher eingelenkiger Muskeln das Endstück zu einem ausserordentlich hoch organisirten Gebilde. Dass an diesem die volaren Muskeln feiner differenzirt sind als die dorsalen, an denen mehrgelenkige Muskeln reichlichere Verwendung finden, begreift sich aus der Thatsache, dass beim praktischen Gebrauche die Streckung der Finger besonders häufig in allen Gelenken gleichzeitig zu erfolgen hat. Doch sind in der Reichhaltigkeit der Muskeln die Bedingungen für eine Verknüpfung der metacarpo -phalangealen Beugung und der interphalangealen Streckung und vice versa durchaus gegeben. a) Muskeln an der Vola manus. Allgemeine Uebersicht. In der Vola manus liegt zunächst oberflächlich die wenig umfäng- liche Palmar-Aponeurose, zu der vom Vorderarm ausser dem M. palmaris longus noch der M. palmaris profundus tritt. Distalwärts setzen sich von ihr lange Sehnen zu den Endphalangen der drei letzten Finger fort, die für den dritten Finger nimmt noch ein besonderes musculöses (aput profundum auf. Für den zweiten Finger entspringt dagegen von ihr ein besonderer M. flexor super- fieialis proprius. — Jedem der beiden dreigliedrigen Finger kommen alsdann zwei Muskeln zu, die nur für die Mittelphalanx bestimmt sind. Es sind dies: 1. Ein M. lumbricalis longus, und 2. ein M. interphalangealis. — Für die Bewegung der Grund- phalanx an den vier letzten Fingern dienen ebenfalls je zwei Muskeln: 1. Ein oder zwei Mm. lumbricales breves, und 2. ein M. flexor teres. An dem dritten und vierten Finger besteht alsdann für die Bewegung des Metacarpale je ein M. flexor ossis metacarpi von gleich- artigem Verhalten, während am Index ein Opponens indicis und am fünften Finger eine grössere Zahl von Muskeln (Abductor primus, Abductor secundus, Opponens, Abductor proprius) zwar auch zum Metacarpale gehen, jenen Mm. flexores oss. metacarpi aber wohl nicht gleichgestellt werden dürfen. Das Daumenrudiment erhält Muskeln der vorderen Extremität. 157 zwei Muskeln, die als M. abductor und M. adductor pollieis bezeichnet werden. — Den volaren Handmuskeln sind dann noch anzureihen die drei Mm. transversi metacarpi und schliesslich besitzt der Carpus noch seinen Eigenmuskel in dem M. intercarpalis. — Die Muskeln der Vola manus fallen alle in das Gebiet des N. ulnaris. Das Verhalten der Mm. lumbricales longi und interphalangeales ist an den proximalen Interphalangealgelenken dasselbe wie das der Mm. lumbricales breves und flexores teretes an den Metacarpo-Phalangealgelenken. Es setzen nämlich die Lumbricales an den volaren Kapselverdickungen der Gelenke an; die Inter- phalangeales und Flewores teretes durchbohren dagegen diese Kapselverdickungen mit dünner Sehne und gehen an die Basis der anschliessenden Phalanx. — An den volaren Verdickungen der Metacarpo-Phalangealgelenke des zweiten, dritten, vierten und fünften Fingers findet sich je ein oberflächlicher Canal, in dem die zur Endphalanx des betreffenden Fingers gehende oberflächliche Sehne liegt; ein entsprechender oberflächlicher Canal befindet sich in der volaren Kapselverdickung des proximalen Interphalangealgelenkes am vierten und fünften Finger. Alle die genannten Verdickungen werden aber noch von einem zweiten, tiefen Canal durchbohrt, der an den metacarpo-phalangealen Gelenken die Sehne des betreffen- den Flexor teres, an den proximalen Interphalangealgelenken des vierten und fünften Fingers die des Interphalangealis hindurchtreten lässt. — Mm. lumbricales breves erhalten der zweite und dritte Finger je einen, der vierte und fünfte je zwei. — Von den F'lexores teretes entspringen die des zweiten, dritten und fünften Fingers einköpfig, der Fl. teres dig. IV zweiköpfig. Die Ursprünge lassen sich als carpale und metacarpale unterscheiden: carpal entspringt der F'l. teres des zweiten und ein Kopf von dem des vierten Fingers, metacarpal, der Flexor teres des dritten, ein Kopf von dem des vierten und der des fünften Fingers. Der Fl. ter. dig. III und das Caput metacarpale des Fl. ter. dig. IV entspringen dorsal von den Ansätzen der Mm. transversi metacarpi am Radialrande ihres Meta- carpale, während der Fl. teres dig. V von der Volarfläche des fünften Meta- carpale kommt. Specielle Beschreibung. Aponeurosis palmaris. (Fig. 92.) Die Palmar-Aponeurose ist die directe Fortsetzung der Sehne des Palmaris longus; an der Hand strahlt in sie noch ein: der M. pal- maris profundus. Sie ist ein wenig umfängliches, sehniges Blatt, das nur die Gegend des Carpus deckt, aber nicht auf den Metacarpus - übergreift. Distalwärts geht sie in drei Zipfel über, die als ober- flächliche Beugesehnen (Tendines superficiales) zu den End- phalangen der drei letzten Finger verlaufen. Sie liegen an den metacarpo-phalangealen und bei den beiden letzten Fingern auch an den proximalen interphalangealen Gelenken in Rinnen der hier befind- lichen volaren Kapselverdickungen eingebettet, die durch Ligg. vaginalia Aponeurosis palmaris. 158 Muskeln der vorderen Extremität. zu Canälen geschlossen werden (diese Canäle sind in Fig. 92 eröffnet). Die oberflächliche Beugesehne des dritten Eier. 92, Lbr. br. u \ \ Lbr. 1g. Abd. prim. die. V. Abd. sec. dig. V. Ap. palm. N Palm. prof. I I Ext. carp. uln. Palm. I1g. 5 | | Epitrochleo-eubit. Epicondylo-cubit. Volare Muskeln der rechten Hand von R.escul. ©. Ober- flächliche Schicht. Die oberflächlichen Sehnencanäle an den Finger- gelenken sind eröffnet. T. sup. Tendo superficialis. Cap. prof. Caput profundum (am III. Finger). Fl. sup. pr. Flexor superfic. pro- prius (am II. Finger). Lbr. lg. Lumbricalis longus. Lbr. br. Lumbricalis brevis. I. ph. Interphalangealis. Abd. poll. Abductor pollieis. Add. poll. Adductor pollieis. Opp. ind. Opponens indieis. Abd. prim. dig. V. Abductor pri- mus dig. V. Abd. sec. dig. V. Abductor se- cundus dig. V. Ap. palm. Aponeurosis palmaris. Fingers nimmt noch ein musculöses (aput profundum auf, das vom CGarpale III — V entspringt und mit jener Sehne zusammen einen Flexor super- fieialis dig. III bildet. Für den zweiten Finger geht ein solcher Zipfel von der Palmar-Apo- neurose nicht ab, doch entspringt ein M. fle- xor indicis super- ficeialis proprius, aus dem die oberfläch- liche Beugesehne des Index hervorgeht, zum Theil von der Apo- Die Aponeurose ist auch neurose (Ss. U.). sonst noch Ursprungs- stätte für eine ganze Anzahl von Finger- muskeln, und da diese zum Theil noch tiefere Ursprünge vom Carpus beziehen, so wird auch die Aponeurose an diesen, und zwar besonders an die Orista longitudinalis und Orista transversa carpi befestigt. M. palmaris profundus. (Fig. 92.) M. palmaris brevis, Ecker, Nr. 67. M. palmaris profundus. Cubito-palmaire, Duges, Nr. 119. Entspringt vom hinteren oder Ulnarrande des distalen Vorderarm- endes distal vom Ansatze des M. epicondylo-cubitalis und bildet einen kurzen aber kräftigen dreieckigen Fleischkörper, der sich an den Ulnarrand der Sehne des Palmaris longus und der Fascia palmaris, die die Fortsetzung dieser Sehne bildet, ansetzt. Muskeln der vorderen Extremität. 159 Wrkg. Er ist offenbar, wie schon Duge&s richtig angab, ein Regulator des Palmaris longus, indem er die schiefe Zugrichtung des letzteren in eine mehr gerade verwandelt. Mit: diesem zusammen wirkt er auf die Endphalangen der Finger, zu denen die Palmar-Aponeurose Sehnenzipfel schickt, flectirend. Dadurch, dass am zweiten Finger die Uebertragung der Wirkung der Palmares auf die Endphalanx durch einen (dehnbaren!) Muskel (M. flexor indieis superficialis) geschieht, ist für den Index die Abhängigkeit von jenen Muskeln eine facultative. — Die Spannung der Palmar-Aponeurose durch die Mm. palmares schafft zugleich für die von der Aponeurose ausgehenden Muskeln einen festen Ursprungsort. Muskeln der einzelnen Finger. Muskeln des Daumenrudimentes. M. abductor pollicis. (Figg. 92 bis 94.) M. abductor pollieis, Eeker, Nr. 68. Cubito-polliecien, Duges, Nr. 100. Ist der bei Weitem kräftigere der beiden Muskeln des Daumen- rudimentes. Er entspringt vom distalen Gelenkende der Ulna, am Ursprunge bedeckt von der Sehne des M. ulno-carpalis, und verläuft in schräger Richtung daumenwärts, um sowohl an das kleine Carpale I wie an den lateral-vorderen Rand des Metacarpale I sich anzusetzen. Wrkg. Zieht das Daumenrudiment nebst seinem Carpale auf-, ulnar- und volarwärts. M. adductor pollicis. (Figg. 92, 93.) M. adductor pollieis, Eeker, Nr. 69. Sous-carpo-pollicien, Duges, Nr. 101. Sehr viel schwächer als der vorige. Entspringt von der Orista carpi transversa und verläuft zum distalen Ende des Metacarpale des Daumenrudimentes. Wrkg. Adducirt das Daumenrudiment. Muskeln ’des zweiten Fingers. M. flexor indicis superficialis proprius. (Fig. 92.) M. flexor digiti II longus s. sublimis, Ecker, Nr. 70. Sehne des Epi- trochlo-sous-phalangettien + Sous-carpo-phalangettien de lindex, Duges, Nr. 118 und 133. Der Muskel entspringt von der Aponeurosis palmaris und der Orista carpi transversa (Carp. IIT — V). Die lange und dünne End- sehne setzt.an der Endphalanx an. Wrkg. Beugt die Endphalanx, wird aber natürlich auch auf das Metacarpo- phalangeal- und Interphalangealgelenk wirken. M. abducetor pollieis. M. adductor pollieis. M. flexor in- dieis super- fic. proprius. M. lumbri- ealis brevis indicis. 160 Muskeln der vorderen Extremität. Bemerk. Auch die Sehne dieses Muskels liegt an dem metacarpo-phalan- gealen Gelenke in einer Rinne der volaren Kapselverdickung eingebettet, die durch ein Querband zu einem Canal geschlossen wird (diese Rinne ist in Fig. 92 eröffnet dargestellt). M. lumbricalis brevis indicis. (Fig. 92.) M. flexor digiti II brevis s. profundus, Ecker, Nr. 71. Tendini- phalangien de !’index, Duges, Nr. 102. Bedeckt vom Flexor indicis superficialis proprius und zusammen mit diesem entspringt dieser platte Muskel mit schmaler Sehne von Fig. 93. Add. prop. Opp. N N \ N\ Ne > N —— Lbr. br. Dig. V! Abd. prim.— Opp. ind. Abd. sec. 5% Add. poll. I. carp. Palm. prof. — Abd. poll. U.-carp. Fl. ce. uln. Epitrochl.-cub. = El.a.b. uln. Epieond.-cub. Tiefe Muskeln an der Vorderfläche des distalen Vorderarm-Abschnittes. Muskeln der Vola manus, mittlere Schicht. R. esculenta, 5, rechte Extremität. M. palmaris longus und Aponeurosis palmaris fortgenommen. Die tiefen Sehnencanäle an den Metacarpo-Phalangeal-Gelenken des II., III., IV. Fingers und an den proximalen Interphalangeal-Gelenken des IV. und V. Fingers sind eröffnet. Fl. a. b. uln. Flexor antibrachii ul- I. ph. Interphalangealis. naris. Fl. ter. Flexor teres. Fl. e. uln. Flexor carpi ulnaris. Fl.o. m. Flexor ossis metacarpi. D.-carp. Ulno -carpalis. Fl. sup. pr. Flexor superficialis Palm. prof. Palmaris profundus. proprius. I. . Int is. B m. na , Die Abkürzungen an den Muskeln Lbr. ig. Lumbricalis longus. der Randfinger erklären sich Lbr. br. Lumbricalis brevis. selbst. der Crista carpi transversa und der Palmar-Aponeurose, verbreitert sich und setzt sich breit an die volare Kapselverdickung des Meta- Muskeln der vorderen Extremität. 161 carpo-Phalangealgelenkes an. Die Sehne geht in den Boden der Rinne für die Sehne des Flexor indicis superf. proprius über und wird durch diese Sehne oft in zwei Zipfel geschieden. Wrkg. Durch Vermittelung der Kapsel des Metacarpo-Phalangealgelenkes beugt er das Metacarpale und die Grundphalanx. M. flexor teres indicis. (Fig. 93.) M. flexor digiti II tertius, Ecker, Nr. 72. Sous-carpo-phalangien de lindex, Duges, Nr. 103. Ein langer, schlanker Muskel, der vom vorderen Abhange der Orista carpi transversa, und zwar am weitesten radial, entspringt und dem Ulnarrande des Lumbricalis brevis ind. angeschlossen zum zweiten Finger verläuft. Er tritt allmählich unter den Lumbricalis brevis und durchbohrt die volare Kapselverdickung am Metacarpo-Phalangeal- gelenk mit dünner Sehne, die an der Volarfläche der Grundphalanx ansetzt.: Wrkg. Ist ein besonderer Beuger der Grundphalanx. M. opponens indieis. (Figg. 92 bis 94.) M. opponens digiti II, Ecker, Nr. 74. Sous-carpo-metacarpien de Vindex, Duges, Nr. 90. Entspringt vom radialen Abfalle der Orista carpt transversa und bildet eine kräftige Muskelmasse, die am ganzen lateralen Rande des Metacarpale indieis ansetzt. Der Muskel wird bedeckt vom Lumbri- calis brevis und Flexor superficralis proprius indicis; am Ansatze stösst er zusammen mit dem M. abductor indieis brevis dorsalis. Wrkg. Stell£ den Index den übrigen Fingern gegenüber. Muskeln des dritten Fingers. Tendo superficialis und Caput profundum T. s. dig. III. (Fig. 92.) M. flexor dig. III longus s. sublimis, Ecker, Nr. 75. Sehne des Epi- trochlo -sous-phalangettien + Sous-carpo-phalangettien du medius, Duges, Nr. 118 und 134. Vom Vorderrande der Palmar-Aponeurose geht eine sehnige Ver- längerung aus, die nach vorn schmaler werdend zur Endphalanx zieht (Tendo superficialis). An ihr befestigt sich von unten her ein von der Volarfläche des Carpale III — V aufsteigender Muskelbauch (Caput profundum), so dass jener Sehnenstreifen nun als die eigentliche Endsehne dieses Muskels erscheint. Die lange Sehne setzt Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 11 M. flexor teres indicis. M. opponens indieis. Tendo super- ficialis und Caput pro- fundum T. s. dig. III. 162 Muskeln der vorderen Extremität. an der Endphalanx an, am Metacarpo-Phalangealgelenke in einen Canal ° der volaren Kapselverdickung eingebettet (in Fig. 92 eröffnet). Wrkeg. Die Sehne überträgt sowohl die Contractionen des Caput profundum, als auch Spannungen der Palmar-Aponeurose (Mm. palmares, longus und profundus) auf die Endphalanx. calis brevis digiti III. M. lumbri- M. lumbricalis brevis digiti III. (Figg. 92 bis 94.) Mm. flexores digiti III breves s. profundi I, II, Ecker, Nr. 76, 77. Tendini-phalangiens du medius, Duges, Nr. 104, 105. Der Muskel (im Gegensatze zu Ecker und Duges kann ich nur einen gelten lassen) liegt radial von der oberflächlichen Sehne und Fie. 94. T. sup. Lbr.1g. Lbr. br. HIN Add. prop. dd. op- N \ N Opp- N Fl. ter. Opp. ind. Ih ) Abd. poll. Palm. prof. FAR St wY) U.-carp. Epitrochleo-ceub. Kpicondylo-cub. Volare Muskeln der rechten Hand von R. eseul. &. Tiefe Schicht. Die meisten Bezeichnungen sind schon in den beiden vorhergehenden Figuren erklärt. Dazu: Tr. m. Transversus metacarpi (I, II, III). Cr. tr. Crista transversa carpi. Cr. Igt. Crista longitudinalis carpi. Das Caput volare des Flexor teres dig. IV ist durchschnitten, die distale Hälfte zurückgeschlagen, die proximale an der Crista transversa carpi stehen gelassen. entspringt zweiköpfig, nämlich mit dünner Sehne von der Palmar- Aponeurose und, ebenfalls, sehnig, von der Urista carpı tramsversa. Er befestigt sich an der volaren Kapselwand des Metacarpo-Phalangeal- Muskeln der vorderen Extremität. 163 gelenkes, radial von dem Üanale, in dem. die oberflächliche Sehne liest, und somit an der radialen Seite der Grundphalanx. Wrke. Siehe das beim Lbr. br. indieis Gesagte. M. flexor teres digiti III. (Figg. 93, 94.) in Bisher nicht richtig geschildert oder ganz übersehen. Dieser schlanke Muskel liegt an der Radialseite des Metacarpale III, und zwar dorsal von dem ersten M. transversus. Er entspringt hier vom Metacarpale, wendet sich am Vorderrande des M. transversus um den Radialrand des Knochens herum auf die Volarfläche desselben, durchbohrt mit dünner Sehne die volare Kapselverdickung am Meta- carpo-Phalangealgelenk und setzt an der Grundphalanx an. Wrkg. Beugt die Grundphalanx. M. flexor ossis metacarpi digitı III. (Figg. 93, 94.) M. dexor M. flexor metacarpi dig. III, Ecker, Nr. 78. Sous-carpo-phalangiens carpidig.III. du medius, Duges, Nr. 106, 107. (Der Ansatz ist von Duges unrichtig angegeben.) Ein ziemlich starker Muskel, der ulnar von dem Caput profundum der oberflächlichen Sehne in der Tiefe sichtbar ist. Er entspringt von dem vorderen Abhange der Crista carpi transversa und wird hier am Ursprunge gekreuzt vom Flexor teres dig. IV und dem Adductor proprius dig. V. Er befestigt sich an der ganzen Volarfläche des Metacarpale II. Wrkg. Beugt das dritte Os metacarpi. Muskeln des vierten Fingers. Tendo superficialis Apon. palm. pro dig. IV. (Fig. 92.) Tendo super- fiecialisApon. M. flexor digiti IV longus s. sublimis, Ecker, Nr. 79. Sehne des palm. pro Epitrochlo-sous-phalangettien, Duges, Nr. 118. at Für den vierten Finger geht von der Palmar _ Aponeurose eine oberflächliche Sehne aus, die, am Metacarpo - Phalangeal- und proxi- malen Interphalangealgelenke in einem oberflächlichen Canale der Kapselverdickung festgehalten, bis zur Endphalanx verläuft, wo sie ansetzt. Neue Muskelfasern gehen also an diese Sehne nicht heran, wohl aber entspringen solche von ihr (s. den nächsten Muskel). M. lumbricalis longus digiti IV. (Figg. 92, 93.) M. lumbri- calis longus Von Ecker nicht beschrieben. Tendini-phalanginien de lannulaire, die. IV. Duges, Nr. 114. ale M. inter- phalangealis dig. IV. Mm. lumbri- cales breves dig. IV. M. flexor teresdig.IV. 164 Muskeln der vorderen Extremität. Entspringt von der Radialseite der oberflächlichen Sehne, liegt auch weiterhin mit seiner eigenen Sehne radial von jener, ihr eng angeschlossen und am Metacarpo -Phalangealgelenke in demselben Canal festgehalten, und setzt sich, in zwei Zipfel gespalten, an der volaren Kapselverdickung des proximalen Interphalangealgelenkes an. Die zwei Zipfel fassen die oberflächliche Sehne zwischen sich. Wrkg. Beugt Mittel-, Grundphalanx und Metacarpale. M. interphalangealis digiti IV. (Figg. 92 bis 94.) M. flexor proprius phalangum dig. IV, Ecker, Nr. 82. Phalango- phalanginien, Duges, Nr. 115. Ein kleiner Muskel, der mit zwei Zacken von der Volarfläche der Grundphalanx entspringt und sich an die Basis der Mittelphalanx befestigt. Die dünne Sehne durchbohrt die volare Kapselverdickung des proximalen Interphalangealgelenkes. Wrkg. Beugt die Mittelphalanx. Mm. lumbricales breves digiti IV. (Figg. 92 bis 94.) Mm. flexores digiti IV breves s. profundi I, IH, Ecker, Nr. 80, 831. Tendini-phalangiens de l’annulaire, Duges, Nr. 108, 109. Liegen zu beiden Seiten der oberflächlichen Sehne, der radiale bedeckt vom Lumbricalis longus, und radial von diesem zum Vor- scheine kommend. Der radiale entspringt mit langer, dünner Sehne von der Palmar-Aponeurose, der ulnare fleischig von der Aponeurose und sehnig vom Carpale III — V. Beide gehen an die volare Kapsel- verdickung des Metacarpo-Phalangealgelenkes, wo sie zu beiden Seiten des oberflächlichen Sehnencanales ansetzen. Wrkg. Beugen Grundphalanx und Metacarpale. M. flexor teres digiti IV. (Figg. 93, 94.) Das Caput volare — M. interosseus volaris III, Ecker, Nr. 101. — Wahrscheinlich einer der beiden Sous-carpo- phalangiens de l!’annulaire, und zwar Nr. 111, Duges. Das Caput dorsale ist bisher nicht deutlich erkennbar beschrieben worden. Der Muskel entspringt mit zwei langen schlanken Köpfen. Das Caput volare (carpale) kommt vom vorderen Abhange der (rista carpt transversa, hier zwischen Adductor dig. V proprius und Lumbri- calıs brevis dig. III entspringend, läuft über den Flexor ossis meta- carpti dig. IV, bedeckt vom radialen Lumbricalis brevis dig. IV und vereinigt sich noch proximal vom Metacarpo -Phalangealgelenke mit dem Caput dorsale (metacarpale). Dieses liegt und entspringt am Muskeln der vorderen Extremität. 165 radialen Umfange des Metacarpale IV, dorsal vom Ansatze des zweiten M. transversus metacarpi. Am Vorderrande desselben schlägt es sich um den Radialrand des Metacarpale herum auf die Volarfläche und geht nun zusammen mit dem Caput volare an eine dünne Sehne, die unter Durchbohrung der volaren Kapselverdickung des Metacarpo- Phalangealgelenkes zur Grundphalanx geht. Wrkg. Beugt die Grundphalanx. i M. flexor ossis metacarpı digiti IV. (Fig. 94.) M. flexor metacarpi dig. IV, Ecker, Nr. 85. Sous-carpo-phalangien de Iy Vannulaire, Duges, Nr. 110. Ein ziemlich starker Muskel, der von der COrista carpi transversa entspringt, bedeckt vom Cap. volare des Fl. teres dig. IV und dem Adductor proprius dig. V, weiterhin dem dritten 27. transversus meta- carpi aufliest und sich an der Volarfläche des vierten Os metacarpi ansetzt, zwischen den Befestigungen des zweiten und dritten M. trans- versus metacarpt. Wrkg. Beugt das vierte Metacarpale. Muskeln des fünften Fingers. Tendo superficialis Aponeur. palm. pro dig. V. (Fig. 92.) M. flexor dig. V longus s. sublimis, Ecker, Nr. 84. Sehne des Epi- trochlo-sous-phalangettien, Duges, Nr. 118. Wie für den vierten, so geht auch für den fünften Finger nur eine Sehne von der Fascia palmaris ab, die sich ganz so wie die des vierten Fingers verhält. M. lumbricalis longus digiti V. (Figg. 92 bis 94.) Von Ecker nicht beschrieben. Tendini-phalanginien du digitule, Duges, Nr. 116. Entspringt mit zwei Köpfen zu beiden Seiten der oberflächlichen Sehne von der Palmar-Aponeurose. Die beiden Bäuche fassen die oberflächliche Sehne zunächst zwischen sich, legen sich dann unterhalb derselben zusammen und gehen in eine platte Sehne über, die unter der oberflächlichen Sehne, und mit dieser an den Gelenken festgehalten, zur volaren Kapselverdickung des proximalen Interphalangealgelenkes geht, in zwei Zipfel gespalten. Wrkg. Beugt Metacarpale, Grund- und Mittelphalanx. M. flexor ossis meta- carpi dig. Tendo super- ficialis Apo- neur. palm, pro dig. V. M. lumbri- calis longus dig. V. 166 Muskeln der vorderen Extremität. M. inter- M. interphalangealis digiti V. (Figg. 92 bis 94.) phalangealis dig. V. M. flexor proprius phalangum dig. V, Ecker, Nr. 56. Phalango- phalanginien du digitule, Duges, Nr. 117. Verhält sich genau so wie der Interphalangealis des vierten Fingers. Mm. lumbri- Mm. lumbricales breves digiti V. (Figg. 92, 93.) cales breves . ars dig. V. Der radiale — M. flexor dig. V brevis, Ecker, Nr. 85. Tendini- phalangien du digitule, Dug&s, Nr. 112. Der ulnare —= M. abductor primus digiti V, Ecker, Nr. 88. Wahrscheinlich Sous-pyro-pre- metacarpien du digitule, Duges, Nr. 93. (Die Bezifferungen in den Figuren und die Bezeichnungen im Texte bei Duges sind an dieser Stelle nicht ganz verständlich.) Der radiale Lumbricalis brevis liegt radial von der oberflächlichen Sehne, bedeckt vom Lumbricalis longus. Er entspringt sehnig von der Palmar-Aponeurose, zusammen mit dem ulnaren Lumbricalis brevis digiti IV (gelegentlich auch vom Carpale III — V), und verläuft zur volaren Kapselverdickung des Metacarpo-Phalangealgelenkes, wie die entsprechenden Muskeln der anderen Finger. Der ulnare ZLbr. brevis entspringt sehnig vom Ulnarrande der Palmar-Aponeurose, verbunden mit dem oberflächlichen Theile des Abductor primus. Der Muskel liest dem Abductor primus unmittelbar auf und setzt sich an die volare Kapselverdickung des Metacarpo-Phalangealgelenkes an. \ Wrkg. Beugen Grundphalanx und Metacarpale. Unter den Mm. lumbricales liegen zunächst die zum Metacarpale sehenden Muskeln. Es sind: M. adductor M. adductor proprius digiti V. (Figg. 93, 94.) proprıus a k , 2 y dig. V. M. interosseus volaris pro dig. V, Ecker, Nr. 101. Premier sous-carpo- metacarpien du digitule, Duges, Nr. 91. Entspringt vom vorderen Abhange der Crista carpi transversa, neben dem Caput volare des Flexor teres dig. IV, und läuft schräg über den M. flexor ossis metacarpi IV zum distalen Ende des fünften Metacarpale, wo er, über die Sehne des Flexor teres herübergreifend, sehnig neben dem Abductor primus, etwas radial von ihm, ansetzt. Wrkg. Der Muskel adducirt das fünfte Metacarpale. De M. opponens digiti V. (Figg. 93, 94.) M. opponens dig. V, Ecker, Nr. 57. Deuxieme sous-carpo-metacarpien du digitule, Duges, Nr. 92. Entspringt vom Carpale III — V und verläuft, theilweise bedeckt vom Abductor primus, und ulnar vom Adductor proprius, zur distalen Muskeln der vorderen Extremität. 167 Hälfte des Metacarpale V, wo er am ulnaren Rande, radial vom Abductor I, breit ansetzt. Die oberflächlichen Portionen gehen noch an die Kapsel des Metacarpo -Phalangealgelenkes. Dieser Theil ist manchmal als besonderer Muskel entwickelt. Wrkg. Opponirt das Metacarpale des fünften Fingers den übrigen. M. abductor primus digiti V. (Figg. 92 bis 94.) Von Ecker nicht als besonderer Muskel beschrieben. In der Abbildung bei Dug&s mit 113 bezeichnet, nach Ursprung und Ansatz aber eher dem Sous-pyro-pre-metacarpien du digitule Nr. 93 entsprechend. Entspringt zusammen mit dem ulnaren Lumbricalis brevis und, von ihm bedeckt, vom Ulnarrande der Palmar-Aponeurose und von der volaren Kante des Ulnare und setzt sich am Ulnarrande des Metacarpale dig. V an. Wrkg. Zieht das fünfte Metacarpale volarwärts. M. abductor secundus digiti V. (Figg. 92, 93.) M. abductor dig. V secundus, Ecker, Nr. 89. Sous-pyro-post-meta- carpien du digitule, Duges, Nr. 9. Ist der hinterste und am meisten ulnar gelegene Abschnitt des Abductors, der von der planen ulnarwärts gekehrten Fläche des Ulnare entspringt und zur Basis des fünften Metacarpale geht. Seine ober- flächlichen Fasern gehen manchmal an einen platten Sehnenstreifen, der auf dem Abductor I distalwärts zum Metacarpo-Phalangealgelenke zieht. Wrkg. Abdueirt das Metacarpale V. Ganz in der Tiefe liest alsdann: M. flexor teres digiti V. (Figg. 93, 94.) Bisher übersehen. Ein dünner, schlanker Muskel, der dem M. transversus meta- carpi III unmittelbar aufliegt, von der Volarfläche des Metacarpale V entspringt, und vom Adductor proprius und Opponens dig. V bedeckt distalwärts zieht, um mit langer, dünner Sehne, die die volare Kapsel- verdickung des Metacarpo-Phalangealgelenkes durchbohrt, an der Grundphalanx anzusetzen. Wrkg. Beugt die Grundphalanx. M. abductor primus dig. V. M. abductor secundus dig. V. M. flexor teres dig. V. 168 Muskeln der vorderen Extremität. Muskeln zwischen den Metacarpalia. Mm. trans- Mm. transversi metacarpt. (Fig. 94.) versi meta- carpi. Der erste — M. adductor digiti II, Ecker, Nr. 73. Metacarpo-meta- carpien de l’index, Duges, Nr. 89. Die beiden anderen = Mm. transversi metacarpi, Ecker, Nr. 97,95. Von Duges nicht beschrieben. Es sind drei Mm. transversi metac. vorhanden. Der erste, auch als Adductor digiti II zu bezeichnende, entspringt fleischig am proxi- malen Ende des dritten Metacarpale und setzt sich verbreitert am ganzen ulnaren Rande des zweiten Metacarpale an. Am Metacarpale III befestigt er sich neben dem Flexor ossis metacarpi III. Er wird bedeckt vom Flexor teres dig. II. M. transversus metacarpe 1] ist zwischen den proximalen Hälften des dritten und vierten Metacarpale ausgespannt. An beiden setzt er dicht neben und dorsal von dem betreffenden Flexor oss. metac. an; am vierten Metacarpale schiebt er sich dabei zwischen das Caput volare und dorsale des Flexor teres dig. IV ein. M.transversus metacarpi III, zwischen den proximalen Hälften des vierten und fünften Metacarpale, setzt am Metacarpale IV neben dem Flexor ossis metacarpi, am Metacarpale V radial vom Opponens dig. V an. Er ist bedeckt vom Flexor teres dig. V. Eigenmuskel der Handwurzel. ns, M. intercarpalis. (Figg. 93, 94.) Bisher nicht beschrieben. Dieser kleine Muskel füllt die Fovea volaris carpi aus, die von der Orista longitudinalis (Ulnare) und Orista transversa carpi (Car- pale HI —V) gebildet wir. Vom radialen Abhange des Kammes des Ulnare entspringt er unterhalb des Ansatzes des M. ulno-carpalis, verläuft schräg radial-distalwärts, um am hinteren Abhange der Orista carpi transversa sich anzusetzen. Wrkg. Der Muskel scheint eine Rotationsbewegung im Sinne der Pronation auszuführen und addueirt zugleich den Radialrand der Hand. b) Muskeln an dem Dorsum manus. Allgemeine Uebersicht. Muskeln an Die Gruppirung der Muskeln an der Rückenfläche der Hand ist dem orsum ınamus. eine einfachere als die an der Vola, immerhin finden wir aber noch eine sehr reichliche Differenzirung der bewegenden Kräfte. Abgesehen Muskeln der vorderen Extremität. 169 vom Extensor digg. communis longus, der sich in der Hauptsache mit dem Ertensor brevis superficialis des vierten und fünften Fingers, und nur durch eine sehr unbedeutende Partie mit dem Extensor brevis superfieialis des dritten Fingers verbindet, kommen jedem der vier voll entwickelten Finger, mit Ausnahme des fünften, dreierlei Exten- soren zu, die ich als Extensor brevis superficialis, Extensor brevis medius und Extensor brevis profundus bezeichne. Dem fünften Finger fehlt der Extensor brevis medius. — Eine Besonderheit besitzt der Index in einem M. abductor brevis dorsalis indieis. Alle Muskeln des Handrückens gehören zum Gebiete des N. radialis. Einen Eixrtensor brevis superficialis besitzen alle vier; der des zweiten Fingers ist besonders kräftig entwickelt. Jeder Ext. brevis superf. giebt einen Theil seiner Fasern an die Grundphalanx ab, der andere geht in eine lange Sehne über, die am ulnaren Rande des betreffenden Fingers bis zur Endphalanx verläuft, bei den beiden dreigliederigen Fingern auch an der Mittelphalanx ansetzend. Stets ist es der radiale Abschnitt, der zur Grundphalanx geht; Dug£s hat ihn als Sous-pyro-phalangien von dem anderen Theile, den er Sous- pyro-phalangettien nennt, abgesondert. — Ein Extensor brevis medius kommt allen Fingern ausser dem fünften zu. Die Sehnen dieser Muskeln ziehen am radialen Rande ihres Fingers zur Endphalanx, am vierten Finger nur bis zur Mittelphalanx. — Die Extensores breves profundi schliesslich liegen zu zweien der Dorsalfläche eines jeden Metacarpale auf und verbinden sich mit den Sehnen der beiden anderen Extensoren. “Am vierten und fünften Finger geht die Sehne des radialen Extensor brevis profundus selbständig zur Endphalanx. Die Extensores breves profundi des vierten Fingers erhalten accessorische Köpfe von den benachbarten Metacarpalia. — Auf dem Rücken der Finger hängen die einzelnen Strecksehnen unter einander zusammen, doch lassen sich die Hauptzüge gewöhnlich gut erkennen. Besonders deutlich sind die ulnare und radiale Rand- sehne. Immerhin kommen Aberrationen von Muskelbündeln an benachbarte Sehnen vor. Specielle Beschreibung. Muskeln des zweiten Fingers. M. extensor indicis brevis superficialis. (Figg. 95 bis 98.) M. extensor digiti II proprius longus, Ecker, Nr. 92. Cubito-radio- sus-phalangien de Vindex, Duges, Nr. %. Ein länglicher Muskel, der sich aus drei nicht ganz constanten Köpfen zusammensetzt. Der eine derselben entspringt von der Dorsal- fläche des Ulnare (also sehr weit ulnarwärts), dicht neben dem Extensor brevis sup. dig. III, bedeckt von dem zum Carpale III —V gehenden Zipfel des Extensor carpi ulnaris und neben dem ulnaren Ansatze dieses Muskels. Ein tieferer, sehr viel schwächerer Bauch ist von dem ersten durch den N. radialis getrennt und entspringt M. extensor indicis bre- vis super- fieialis. M. extensor indiceis brev. medius. 170 Muskeln der vorderen Extremität. vom Radiale, zusammen mit dem kurzen Kopfe des Adbductor indicis longus. Zu diesen beiden Köpfen kommt gewöhnlich ein schmaler Bauch vom Oentrale (Fig. 98). Die drei Bündel setzen vereinigt an einer Sehne an, die am Metacarpale des Index mit der Rückenfascie desselben zusammenhängt, mit einem Theile an die Grundphalanx geht und mit dem anderen über das Metacarpo-Phalangeal- und Inter- phalangealgelenk hinweg am ulnaren Fingerrande bis zur Endphalanx Fig. 9. Coraco - radialis | Fl. antbr. lat. sup. Ext. br. sup. Fl. antbr. ind, lat. prof. —_Humerus Ext. br. med. —Flexor carpi radialis 1 — Flexor carpi ulnaris Ext. ind. brev. med. Abd. ind. brev. dors. Palm. long. Muskeln an Vorderarm und Hand von Rana esculenta (Männchen). Rechte Extremität. Von innen Vergrössert. Ext. br. sup. Extensor brevis superficialis. Ext.br. pr. Extensor brevis profundus. Ext. br. med. Extensor brevis medius. C. a. Caput accessorium. zieht. Dieser Theil der Sehne nimmt noch die Masse des ulnaren Extensor brev. profundus des zweiten Fingers auf. Wrkg. Streckt die Grund- und Endphalanx, zieht den ganzen Finger dorsalwärts. Bemerk. Der Muskel ist beim Männchen kräftiger als beim Weibchen und bei ersterem in der Brunst vergrössert. Er zeigt manche Variationen. Der Bauch vom Centrale kann fehlen. Dagegen kommt ein solcher von dem in die Sehne des Kxtensor carpi radialis eingeschlossenen Sehnenknorpel, oder von der Sehne selbst, häufig vor. M. extensor indicis brevis medius. (Figg. 95, 96, 98.) M. extensor dig. II proprius brevis, Ecker, Nr. 93. Sus-luno-phalan- gettien de l’index, Duges, Nr. 120. Entspringt zusammen mit dem Abduetor indieis brevis dors. vom Centrale, divergirt aber dann von jenem, indem er ulnar vom Abductor indicis longus bleibt. Seine lange, dünne Sehne nimmt den radialen Extensor brevis profundus dig. IT auf und läuft am Radialrande des zweiten Fingers bis zur Endphalanx, wo sie mit der des vorhergehenden Muskels convergirend ansetzt. Muskeln der vorderen Extremität. 1 —1 nt Mm. extensores indicis breves profundi. (Fig. 98.) Muskelfasern vom Metacarpale II zum Extensor dig. II proprius longus und brevis, Ecker. Der ulnare E. prof. = Sus-metacarpo-phalango- phalangettien de l’index, Duges, Nr. 121. Die beiden Muskeln liegen der Dorsalfläche des zweiten Meta- carpale auf und verbinden sich mit der radialen und ulnaren Rand- sehne. M. abductor indicis brevis dorsalıs. (Figg. 95, 97.) M. abductor dig. II brevis, Ecker, Nr. 94. Sus-luno-metacarpien de lindex, Duges, Nr. 88. Liegt am radialen Rande der Hand, entspringt vom Centrale und setzt fleischig am äusseren Rande des Os metacarpi II an, radial von der Sehne des Abductor indieis longus und neben der Insertion des Opponens. Muskeln des dritten Fingers. M. extensor brevis superfictalis digitı IlI. (Figg. 96 bis 98.) Theil des M. extensor digitorum communis brevis, Ecker, Nr. 90. Sus-pyro-phalangien und Sus-pyro-phalangettien du medius, Duges, Nr. 97 und 124. Entspringt vom Ulnare dicht neben dem Eixtensor indicis brevis superficialis und verläuft schräg über den M. extensor brevis medius dig. IV hinweg zum Ulnmarrande des dritten Fingers. Hier geht er in zwei schmale Sehnen über, von denen die radiale bereits an der Grundphalanx bleibt, während die ulnare bis an die Endphalanx ver- läuft. Beide erhalten Zuwachs vom Extensor brevis profundus ulnaris dig. III. Ausserdem geht ein dünnes Bündel des Eixtensor digg. comm. longus zu dem Esxtensor dig. III brevis superficialis (Fig. 96). M. extensor brevis medius digeiti III. (Figg. 95 bis 98.) M. extensor dig. III proprius, Ecker, Nr. 95. Sus-luno-phalangettien du medius, Duges, Nr. 122. Entspringt mit einem Kopfe vom Centrale dicht vor dem Ansatze des Extensor carpi radialis, und mit einem zweiten, der den Extensor brevis medius dig. IV bedeckt, vom Radiale, gelegentlich auch mit einigen Fasern von der Sehne des Eixtensor carpi radialis. Der aus beiden hervorgegangene Muskelbauch geht in eine Sehne über, die den radialen Extensor brevis profundus des dritten Fingers aufnimmt und am radialen Rande der Dorsalfläche des dritten Fingers bis zur Endphalanx verläuft, wo sie sich ansetzt. Mm. exten- sores indicis breves pro- fundi. M. abductor indieis brev. dorsalis. M. extensor brevis super- fieialis dig. III. M. extensor brev. medius dig. III. 172 Muskeln der vorderen Extremität. Mm. exton- Mm. extensores breves profundi digiti III. (Fig. 98.) sores breves N A 2 profundi dig. Accessorische Partien vom Metacarpale III zum Extensor brevis und III. Extensor proprius dig. III, Ecker, Nr. 90 und 95. Sus-metacarpo- phalangettien du medius und Sus-metacarpo-phalango-phalangettien, Duges, Nr. 123 und 125. Liegen auf der Dorsalfläche des dritten Metacarpale, und gehen, der radiale zur radialen Randsehne (Ext. br. med.) und mit diesem an die Endphalanx, der ulnare zu beiden Endsehnen des Extensor brevis superfieialis dig. III (zur Grund- und Endphalanx). Muskeln des vierten Fingers. M. extensor brevis superficialis digiti IV. (Figg. 96 bis 98.) Be eruper- Theil des M. extensor digitorum communis brevis, Ecker, Nr. 90. esta dig. Sus-pyro-phalangien und Sus-pyro-phalangettien de l’annulaire, Duges, Nr. 98 und 128. Die radiale Hälfte dieses Muskels entspringt vom Ulnare neben dem Eirtensor brevis sup. dig. III, die ulnare Hälfte vom ulnaren Vorsprunge des Oar- w pale III—V (Fig. 97). Der radiale Ab- schnitt giebt manch- mal einen Theil seiner Masse an die Sehne des !Uixtensor brevis medius, setzt Ext. br. sup. sich aber im Uebri- Be gen an die Grund- Mi ne phalanx an. Der ulnare Abschnitt empfängt einen be- trächtlichen Zu- 96: les} En ie} Ext. br. sup. =| Ext. br. prof. _ Ext. br. prof. (C. a.) - Ext. br. med. - Ext. br. prof. Se Eu Ext. br. med, Ext. br. med. — Ext. br. prof. % Ext. br. sup. —— Abductor ind. long. — Cap. inf. in die ulnare Rand- sehne über, die an der Mittel- und End- phalanx ansetzt. Mit N __Extensor ce. uln. wachs vom ulnaren FE : a z ara de Extensor brev. prof. U dig. IV und g 2 IN_ Extensor carpi rad., 9 d geht Extensor carpi 'radialis, Cap. sup. Muskeln an dem äusseren Umfange des Vorderarmes und am Dorsum manus. ÖOberflächliche Schicht. Rana esculenta, ', rechte s s Extremität. Vergrössert. h ’ beiden Theilen des Ext. br. sup. Extensor brevis superficialis. nR ’ 3 Ext. br. med. Extensor brevis medius. Extensoı brev.super- Ext.br. prof. Extensor brevis profundus. Serie . C. a. Caput accessorium. ‚fieialis verbindet Muskeln der vorderen Extremität. 173 sich der für den vierten Finger bestimmte Abschnitt des Fxtensor digg. longus (Fig. 96). M. extensor M. extensor brevis medius digiti IV. (Figg. 96, 97.) M. ron M. extensor dig. IV proprius, Ecker, Nr. 96. Sus-carpo-phalangettien dig. IV. de l’annulaire, Duges, Nr. 126. Entspringt ziemlich breit vom Centrale und Radiale, bedeckt vom Ext. brev. med. dig. III (der Ursprung ist in Fig. 98 abgeschnitten dargestellt) und verläuft mit seiner Sehne am radialen Rande der Dorsalfläche des vierten Fingers bis zur Mittelphalanx, wo er ansetzt. Big. 97: 1 „IV. = ? = Ö = 4 5 - ao - 3 Ä zZ Se E E [F Abd. ind. long. ZN am, Hu bresup: Ext. ind. br. Abd. ind. br. dors. Abd. ind. long.— Ext. carp. uln. Ext. carp. rad. Abd. ind. long. Fl. carp. rad. Cor.-rad, Fl. antibr. lat. prof. Ext. c. rad. (Cap. inf.) Ext. c. rad. Fl. antibr. lat. sup. Muskeln an dem äusseren Umfange des Vorderarmes und am Dorsum manus. Rana esculenta 5', rechte Extremität. Vergrössert. Zu ihm tritt die grössere Masse des radialen Ext. brev. profundus dig. V, manchmal erfährt er auch einen Zuwachs durch den radialen Theil des Extensor brevis dig. IV. Mittlere Schicht. Mm. extensores breves profundi digiti IV. (Fig. 98.) Mm. exten- sores breves Accessorische Portionen vom Metacarpale IV zum Extensor brevis und profundidig. Extensor proprius dig. IV, Ecker, Nr. 90 und 9. Sus-metacarpo- m phalangettien und Sus-m6tacarpo-phalango-phalangettien de l’annulaire, Duges, Nr. 127 und 129. 174 Muskeln der vorderen Extremität. Der radiale Ext. br. prof. liegt der radialen Hälfte der Dorsal- fläche des vierten Metacarpale auf und verbindet sich in der Haupt- sache mit der Sehne des Eixtensor br. med. dig. IV. Ein kleinerer Theil tritt zusammen mit der Sehne eines von der Basis des Meta- carpale III kommenden Caput accessorium. Die gemeinschaftliche Sehne läuft eng zusammen mit der des Extensor brev. medius, doch Fig. 98. { | E. br. sup. E. br. prof. E. br. prof. —- ——E. br. sup. br) sup E. br. med. a -Extensor c. rad. “E, br. med. dig. IV “E. br. med. dig. III Fl. antibr. med. Cart. sesam. cap. inf. Fl. antibr. lat. prof. Palm. 1g. Fl. carp. uln. Bann Fl. antibr. med, HM a cap. sup. Humerus Flexor c. rad. Muskeln an der Beugefläche des Vorderarmes und am Dorsum manus von Rana esculenta. Tiefste Schicht. Die den Metacarpalknochen unmittelbar aufliegenden Mm. extensores breves profundi sind sämmtlich dargestellt, aber nicht alle bezeichnet. E.br. sup. Extensor brevis superficialis. E. br. prof. Extensor brevis profundus. E.br. med. Extensor brevis medius. C. a. Caput accessorium. aber von ihr trennbar, und setzt an der Endphalanx an. Der ulnare Ext. br. prof. entspringt neben dem vorigen auf dem Metacarpale IV, nimmt ein Caput accessorium vom Metacarpale V auf und setzt sich an die ulnare Randsehne des vierten Fingers an, die von der ulnaren Portion des Ext. brev. superf. herrührt. Muskeln der vorderen Extremität. —\ —ı a Muskeln des fünften Fingers. M. extensor brevis superficialis digiti V. (Figg. 96 bis 98.) Theil des M. extensor digitorum communis brevis, Ecker, Nr. 90. Sus-pyro-phalangien und Sus-pyro-phalangettien du digitule, Dug&s, Nr. 99 und 131. * Entspringt vom ulnaren Vorsprunge des Carpale III — V dicht vor dem Ansatze des Eirtensor carpi ulnaris und durch eine ober- flächliche Zwischensehne mit diesem verbunden, und ist in zwei Portionen trennbar, mit denen die zwei Bündel des für den fünften Finger bestimmten Abschnittes des Extensor longus verschmelzen. Die radıale Hälfte geht in der Hauptsache zur Grundphalanx, giebt aber auch ein Bündel an die Sehne des radialen Extensor brevis profundus ab; die ulnare Hälfte vereinigt sich mit dem ulnaren Extensor brevis profundus und geht in eine lange Sehne über, die an der Mittel- und Endphalanx ansetzt. Mm. extensores breves profundi digiti V. (Fig. 98.) Mm. interossei dorsales des fünften Fingers, Ecker, Nr. 107 und 108 (mit unrichtiger Endigung beschrieben). Sus-metacarpo-phalangettien und Sus-metacarpo-phalango-phalangettien du digitule, Duges, Nr. 130 und 132. Der radiale Est. br. prof. dig. V entspringt auf der radialen Hälfte der Dorsalfläche des Metacarpale V und geht in eine Sehne über, die nach Aufnahme eines Bündels vom Extensor brevis super- fieialis bis zur Endphalanx verläuft, an dieser wie auch schon an der Mittelphalanx ansetzend. Da ein Ext. brev. med. dig. V fehlt, ist er sehr kräftig entwickelt. Der ulnare Ext. br. prof. nimmt die ulnare Hälfte der Dorsal- fläche des Metacarpale V ein und setzt sich an die Sehne des ulnaren Theiles des Extensor brevis superficialis dig. V an. M. extensor brevis super- fieialis dig. V. Mm. exten- sores breves profundi dig. V. Muskeln der hinteren Ex- tremität. Muskeln am Becken und Oberschen- kel. 176 Muskeln der hinteren Extremität. IV. Muskeln der hinteren Extremität. A. Muskeln am Becken und Oberschenkel. . Allgemeine Uebersicht. Die vom Becken und Steissbein zur freien Extremität verlaufenden Muskeln endigen theils schon hoch oben am Oberschenkel, theils ziehen sie an demselben entlang, um entweder an seinem distalen Ende oder erst am Unterschenkel anzusetzen. Danach kann man unterscheiden: 1. kurze, 2. lange Muskeln. Die langen Muskeln liegen oberflächlicher und werden daher zweckmässig zuerst betrachtet. Sie umgeben den Oberschenkel in ganzer Länge und lassen sich in drei Gruppen sondern: a) Muskeln am lateralen (vorderen) Umfange des Oberschenkels: Strecker des Unterschenkels. b) Muskeln am medial-ventralen Umfange des Oberschenkels: in der Haupt- sache Mm. adductores femoris, aber auch Beuger des Unterschenkels. c) Muskeln am medial-dorsalen Umfange des Oberschenkels: Beuger des Unterschenkels. Doch ist gleich zu bemerken, dass alle bisher erwähnten, zum Unterschenkel ziehenden Muskeln vom Becken oder Steissbein entspringen, somit auch auf das Hüftgelenk wirken. Dorsal berühren sich Extensoren und Flexoren, ventral schieben sich die Adductoren zwischen sie. — Die kurzen Muskeln umgeben das Hüft- gelenk allseitig und eng in drei concentrischen Kreisen, von denen der äusserste der unvollkommenste ist. a) Oberflächliche Schicht: liegt am lateralen und dorsalen Umfange des Hüftgelenkes. b) Mittlere Schicht: umlagert den ganzen inneren Umfang des Gelenkes, von der Spina anterior bis fast zur Spina posterior pelvis. c) Tiefe Schicht: besteht nur aus einem Muskel, der der Gelenkkapsel unmittelbar anliegt, durchaus concentrisch der mittleren Schicht, nur dorsalwärts noch etwas weiter greifend. Die Verwendung der Bezeichnungen der menschlichen Anatomie stösst bei den Oberschenkelmuskeln des Frosches auf grosse Schwierigkeiten. Ich habe versucht, eine Nomenclatur anzuwenden, die, weit entfernt, volle Identitäten aus- zudrücken, den vorhandenen Aehnlichkeiten mehr gerecht wird, als das bei der alten Cuvier’schen Nomenclatur der Fall war. — Hingewiesen sei ganz besonders auf die Eigenthümlichkeiten der Nervenversorgung, die kurz als ein Zurück- treten des vorderen (Cruralis-) Gebietes gegenüber dem hinteren (Ischiadicus-) Gebiete charakterisirt werden können. Für eine Vereinigung von Muskeln beider Muskeln der hinteren Extremität. 177 Gebiete durch eine gemeinsame Sehne bieten Beispiele: der M. triceps femoris, der sich aus dem Tensor fasciae latae (Cruralis) einerseits und dem M. cruralis und M. glutaeus magnus (Ischiadicus) andererseits zusammensetzt, sowie die Vereinigung von M. adductor longus (Cruralis) und M. adductor magnus (Ischia- dicus). 1. Lange Muskeln am Oberschenkel. a) Muskeln am lateralen (vorderen) Umfange des Ober- schenkels. Die hier befindlichen Muskelmassen werden durch eine gemein- schaftliche Sehne zusammengefasst, können daher, so verschiedene Bildungen sie auch darstellen, als ein Muskel, M. triceps femoris, beschrieben werden. M. triceps femoris. (Figg. 99, 100, 106.) M. triceps femoris s. extensor cruris communis, Ecker, Nr. 111 bis 113. Pelvi-f&moro-rotulien, Duges, Nr. 145 bis 147. Ileocrural, de Man,Nr.9. Extenseur superficiel du tibia, Perrin, Nr. 102 bis 104. Die drei Köpfe sind: 1) Caput anticum s. M. cruralis, 2) Caput medium s. Tensor fasciae latae, 3) Caput posticum s. Glutaeus magnus. 1. Das Caput anticum oder der M. eruralis (M. vastus internus, Ecker) ist der kräftigste der drei Muskeln. Er entspringt kurzsehnig vom ventralen Umfange der Hüftgelenkkapsel, entsprechend den an einander grenzenden Partien des Ileum und des Restknorpels (Figg. 103, 106); eine tiefe Schicht, von der die ober- flächliche meist leicht abzuheben ist, entspringt auch von einem kräftigen Sehnenstreifen, der an der Innenfläche des Muskels weit herabzieht. Die Fasern dieses Muskels sind nicht sehr lang; sie gehen an ein Sehnen- blatt, das die ganze distale Hälfte der Oberfläche des Muskels bedeckt. Noch über dem Kniegelenk haben sich alle Muskelfasern erschöpft, und jenes Sehnenblatt setzt sich als platte starke Sehne fort, mit der sich auch die Sehnen der beiden anderen Köpfe verbinden. 2) Das Oaput medium oder der M.tensor fasciae latae (M. rectus femoris anticus, Ecker) entspringt vom ventralen Rande des Darmbeinflügels, etwa unter der Mitte der Länge des Ilacus externus. Der platte Muskel geht bald in eine Aponeurose, F'ascia lata, über, an deren Unterfläche sich von hinten her das Caput posticum (M. glutaeus magnus) ansetzt. Sie bedeckt den ventralen Theil des Cruralis und verschmilzt weiter distalwärts durch ihren dorsalen Abschnitt mit der Sehne desselben. 3) Das Caput posticum oder der M. glu- taeus magnus (M. vastus externus, Ecker) entspringt vom Processus Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 12 Lange Mus- keln am Oberschen- kel. M. triceps femoris. 178 Muskeln der hinteren Extremität. superior des Darmbeinflügels sehnig und bildet dann einen beträcht- lichen Muskelbauch, dessen Fasern sich an die Unterfläche der Fascia lata Fie. 9. | Tliac. ext. — h Tens. fase. lat. Dliac. int. Cruralis - Add. long. Add. magn. — — Sart. Pect. Rect. abd. Add. magn. Grac. maj. Ext. crur, brev. Plant. long. Grace. min. Tib. ant. long. ID BeRE ansetzen und durch diese mit der Sehne des M.cruralis zusammen- hängen. — Die gemein- Os eruris Tib. ant. brev. Tendo Achil. schaftliche Sehne setzt Tars. ant. Tendo M. tibial. . N 2 } post. sich- in eine weite Tars. post. Sehnenhaube fort, die schon am distalen Femurende medial und lateral festhaftet und über das Kniegelenk verlaufend am proximalen Ende des Crus inserirt. Lateral lässt sie die oberflächliche Sehne des Plantaris longus aus sich hervor- gehen und setzt sich in die Fascie des Unterschenkels fort. Inn. Das Cap. med. (T'ensor fasciae latae) wird vom N. eruralis, die beiden anderen (Cruralis und Muskeln am Öber- und \ nr Ne Unterschenkel der rechten Seite. Glutaeus) werden vom N. ischiadicus versorgt. Ventral-Ansicht. R . Er te Wrke. Streckt den Unterschenkel. Der Cruralis bewegt den Oberschenkel ventralwärts, der Tensor fasciae abducirt ihn, der Glutaeus magnus führt ihn dorsalwärts. h b) Muskeln am medial-ventralen Umfange des Ober-. schenkels (in der Hauptsache Mm. adductores femoris). Es sind fünf: Mm. sartorius, adductor. longus, adductor magnus, gracilis major, gracılis minor. Muskeln der hinteren Extremität. 179 M. sartorius. (Figg. 99, 106.) M. sartorius, Ecker, Nr. 116. Sous-ilio-tibial, Duges, Nr. 150. Sous- ilöo-erural, de Man, Nr. 2. Adducteur anterieur du tibia, Perrin, Nr. 106. Dieser lange, platte Muskel liegt auf der Ventralfläche des Schenkels, entspringt mit platter, dünner Sehne am ventralen Umfange der Beckensymphyse, und zwar ziemlich weit vorn, am Ileum und Fig. 100. —— liac. ext. Tleum. Tens, fasc, lat. > asc. la Glutaeus magn. Os coceygis. Pyriform. Semimbr. T1.-Abul. Peron. dem Knorpel, und geht am Kniegelenk in eine Ei BR platte Sehne über, die | nach Art einer Sehnen- haube sich von innen Tendo Achill. —{ und hinten her an das proximale Tibiaende flex. brev. sup. ‚ansetzt. Das untere Ende der Sehnenhaube, unter der die Sehne des Gracilıs major an das Crus tritt, geht in die sehnige Ausbreitung des Semitendinosus über. Mit der Strecksehne des Triceps hängt die Endsehne des Sartorius ebenfalls durch eine sehnige Ausbreitung zusammen. Tib. ant, long. Tars. ant. Abd. br. dors. dig. V. —_ Fibulare Inn. N. ischiadieus. (Einen Cruralisast habe ich für diesen Muskel nie gefunden.) Wrkg. Beugt den Unterschenkel mit Ab- Muskeln am Ober- und 5 a Unterschenkel der rechten Seite. duction und Ventralflexion des Öberschenkels. Dorsal-Ansicht. 12* M. sartorius. M. adductor longus, M. adductor magnus. 180 Muskeln der hinteren Extremität. M. adduetor longus. (Figg. 101, 106.) M. adductor longus, Ecker, Nr. 119. Sous-ilio-femoral, Duges, Nr. 141. Sous-ileofemoral, de Man, Nr. 1. Adducteur du femur, Perrin, Nr. 117. Ein langer, platter Muskel, der gewöhnlich vom Sartorius völlig bedeckt ist, oft aber auch etwas vor dessen Lateralrand zum Vor- scheine kommt. Er entspringt, vom Ursprunge des Sartorius bedeckt, hinter der Spina pelvis anterior von der Aussenfläche des Ileum mit Fig. 101. Cruralis Add. long. Pect. Add. magn. (Cap. ventr.) Semitend. (Cap. ventr.) Add. magn. (Cap. dors.) Semimembr. Grace. maj. Y N N 4 NN N Semitend. (Cap. dors.) 2 \ \ Plant. long. Grac. min. ib. post. Os cruris Muskeln am ventralen Umfange des rechten Oberschenkels. Die Ursprünge der Mm. sartorius, gracilis major und gracilis minor sind entfernt, ihre Ansätze zurückgelegt. dünner, platter Sehne, legt sich über den Cruralis und Pectineus in seinem schräg nach dem inneren Umfange des Oberschenkels gehenden Verlauf herüber und setzt sich unterhalb der Mitte des Femur an die Sehne des Adductor magnus an. Inn. N. cruralis. Wrkg. Adducirt das Femur. M. adductor magnus. (Figg. 101, 102, 106.) M.adductor magnus, Ecker, Nr. 120. Sous-ischio-pubi-fömoral, Duges, Nr. 142 bis 143. Pubioischiofemoral medial, de Man, Nr. 3. Long flechisseur du femur, Perrin, Nr. 110, Ist der voluminöseste Muskel an der Ventralseite des Schenkels, wird aber nur in der proximalen Hälfte desselben zwischen Sartorius und Graecilis major sichtbar, während er distalwärts von diesen Muskeln bedeckt wird. Er entspringt mit drei Köpfen: Caput ventrale, Caput dorsale, Caput accessorium. — 1) Das Caput ventrale entspringt von der Aussenfläche des Ischium und des angrenzenden Theiles des Restknorpels, hart an der Symphyse. 2) Das Caput dorsale entspringt im Anschlusse an das Cap. ventrale von der Aussenfläche des Ischium, theilweise bedeckt von dem Ursprunge des Muskeln der hinteren Extremität. al Graeilis major. 3) Das Caput accessorium ist das schwächste von allen dreien, seine Fasern entspringen von der dünnen Sehne des Cap. ventrale des Semitendinosus, die zwischen dem Cap. ventrale und dorsale des Adductor magnus hindurchtritt, und legen sich selbst zwischen diese beiden Köpfe. Die Fasern des (aput ventrale des Adductor Muskeln am hinteren Umfange des rechten Oberschenkels Fie. 102. magnus laufen fleischig bis zum distalen Fe- neue murende, wo sie dicht über der Epiphyse an- setzen, auch auf die Ventralfläche des Fe- mur übergreifend. Ein Theil der Fasern geht Add. magn. Add. magn. = - (Cap. acc.) (Cap. ventr.) an eıne besonder e Add. magn. (Cap. dors.) Semitend. (Cap. ventr.) Sehne, die auch den (wesentlich M. adductor magnus). Entfernt sind: Mm. extensor triceps, \ ileo-fibularis, semimembranosus und das Caput dorsale des Semi- Adducton longus auf- tendinosus. F > nimmt und am Epr- condylus medialis ansetzt. Die Fasern des Caput accessorium und dorsale ziehen auch fleischig bis zum distalen Femurende, schlagen sich aber zugleich mehr auf dessen dorsalen Umfang und setzen am ganzen distalen Drittel an. Der ganze Muskel bildet so im Grunde der Kniekehle eine Art Muskelrohr um das distale Ende des Femur. Inn. N. ischiadicus. Wrkg. Adduction des Femur; den lateralwärts übergreifenden dorsalen Partien kommt auch eine Rotation nach aussen zu; die Rotationswirkung der ventralen Partien kann nur sehr gering sein. M. gracilis major. (Figg. 99, 106.) M. rectus internus major, Ecker, Nr. 117. Post-ischio-tibial profond, Duges, Nr.152. Ischiocrural anterieur, de Man, Nr.12. Adducteur posterieur du tibia, Perrin, Nr. 108. Ein kräftiger Muskel, der an der Ventralseite des Oberschenkels,- an dessen medial-hinterem Rande, liegt und zum Theil von dem M. gracilis minor bedeckt ist. Er entspringt mit schmaler Sehne vom Rande der Beckenscheibe im Bereiche des Ischium, bedeckt in seinem Verlaufe, breiter werdend, den ventralen Kopf des Semiten- dinosus und geht am Kniegelenk in eine kräftige Sehne über, an der sich auch die Fasern des M. gracilis minor festsetzen. Die Sehne theilt sich in zwei Zipfel (Fig. 101); der eine geht unter der Sehnen- haube des Sartorius über das Lig. mediale des Kniegelenkes an den M. graeilis major. M. gracilis minor, M. ileo-fibu- laris, 182 Muskeln der hinteren Extremität. inneren Umfang des proximalen Unterschenkelendes (der Tibia); der zweite tritt über der Endsehne des Semitendinosus an die Hinterfläche des Crus, wo er distal von der Befestigungsstelle des Sehnenbogens ansetzt, der die Hinterfläche des Kniegelenkes überbrückt (Fig. 107). Etwas hinter der Mitte ist der Muskel von einer Inseriptio tendinea durchsetzt. Inn. N. ischiadicus, Wrkg. Beugt das Crus, addueirt das Femur. M. gracilis minor. (Fig. 99.) M. rectus internus minor, Ecker, Nr. 118. Post-ischio-tibial superficiel, Duges, Nr.151. Cutaneo-crural, de Man, Nr. 13. Cutan&o adducteur du tibia, Perrin, Nr. 109. Dieser schmale, ganz am medial-hinteren Rande des Oberschenkels gelegene Muskel entspringt mit dem der anderen Seite von einem sehnigen Streifen, der den hinteren Rand der Beckenscheibe deckt, vorn an der Insertion des Rectus abdominis, hinten an der Spina pelvis posterior befestist ist. An dem hinteren Abschnitte dieses Streifens, bis zum Ursprunge des Gracilis minor, entspringen die hintersten Bündel des Sphincter ani. Die Fasern des Gracılıs minor setzen sich über dem Knie an die Sehne des Gracilis major an. In kurzer Entfernung von seinem Ursprunge ist der Muskel von einer schräg verlaufenden Inscriptio tendinea durchsetzt. Inn. N. ischiadicus. Wrke. s. Gracilis major. Bemerk. Die Oberfläche des Gracils minor bildet den Grund eines Lymphsackes (Saccus interfemoralis, Ecker) und ist durch zahlreiche Binde- sewebsbalken, die diesen Lymphsack durchsetzen, mit der Haut verbunden. So dürfte dem Muskel auch eine spannende Wirkung auf die Haut zukommen. ec) Muskeln am medial-dorsalen Umfange des Öber- schenkels. Es sind drei: M. ileo-fibularis, M. semimembranosus, M. semitendinosus. Von diesen geht nur der Jleo-fibularis zum fibularen Abschnitte des Crus, der Semitendinosus zum tibialen, der Semimembranosus wenigstens zum tibialen Abschnitte des Kniegelenkes, so dass an der Beugefläche des Oberschenkels eine „Kniekehle“ zwischen Ileofibularis und Semimembranosus entsteht. M. ileo-fibularis. (Figg. 100, 104, 106.) M. ileo-fibularis s. biceps, Ecker, Nr. 114. Ileo-peronien, Duges, Nr. 149. Ileof&moral-et-crural, de Man, Nr. 10. Deducteur du fibula, Perrin, Nr. 113. Muskeln der hinteren Extremität. 183 Ein langer, ziemlich schmaler Muskel, der zwischen Glutaeus magnus und Semimembranosus auf der Mitte der Dorsalfläche des Öberschenkels zum Vorschein kommt. Er entspringt sehnig dicht hinter dem Glutaeus magnus, von der hinteren —Coec-il. Kante der Ala ossis ilei, die vom Proc. superior aus steil abfällt. In der Höhe des Kniegelenkes geht der Muskel Ileum > TEN Pect. 5 B Br 3 ö Cruralis ———H \ vermittelst einer dünnen Sehne in einen Sehnenbogen über, der den lateral- dorsalen Umfang des Kniegelenkes überzieht und mit seinem unteren Ende am fibularen Abschnitte des Crus, mit seinem oberen Ende an der distalen Kurze Muskeln am lateralen und ventralen 1 » ” Umfange des rechten Hüftgelenkes. Femurepiphyse yon ansetzt. Deı Obtur. ext. Sehnenbogen ist nach vorn concav, seine untere Hälfte ist mit dem tiefen Kopfe des Plantaris longus verschmolzen, dessen oberflächlicher Kopf über die Sehne hinweg- zieht. Inn. N. ischiadieus. Wrkg. Beugt den Unterschenkel; streckt den ventralwärts gebeugten Oberschenkel, oder richtet das Becken auf. Bemerk. Den mit dem Ileo-fibularis zusammen entspringenden M. vleo- femoralis hat Ecker einmal als Quadratus femoris und ausserdem noch als Theil des Ileo-fibularis beschrieben. M. semimembranosus. (Fig. 100.) M. semimembranosus, Ecker, Nr. 115. Sus-ischio-poplite, Duges, Nr. 148. Ischio-crural posterieur, de Man, Nr. 14, Flechisseur de la jambe, Perrin, Nr. 115. Dieser kräftige Muskel schliesst sich auf der Dorsalseite des Schenkels hinten und innen an den Ileo-fibularis an. Er entspringt breit und fleischig von der Aussenfläche des hintersten Theiles der Beckenscheibe bis nahe an die Spina pelvis posterior, also hauptsächlich von der Aussenfläche des Ischium. Er bleibt bis zur Kniekehle musculös. Im inneren Abschnitte der Kniekehle setzt sich die kurze straffe Sehne an die Zwischengelenkbänder und in der Fossa inter- condyloidea des Urus an. Die Sehne wird umfasst von dem lateralen concaven Rande des Sehnenbogens, den die tiefe Ursprungssehne des Plantaris longus bildet. Etwas hinter der Mitte seiner Länge wird M. semi- membra- nosus. 184 Muskeln der hinteren Extremität. der Muskel durch eine schräg verlaufende Inscriptio tendinea in eine proximale und eine distale Hälfte getheilt. Inn. N. ischiadicus. Wrkg. Beugt das Crus; adducirt das Femur und streckt es, wenn es ventralwärts gebeugt war. M. semi- M. semitendinosus. (Figg. 101, 106.) tendinosus. M. semitendinosus, Ecker, Nr. 123. Bis-ischio-tibial, Duges, Nr. 153. Bisischiotibial, de Man, Nr.11. Adducteur moyen du tibia, Perrin, Nr. 107. Dieser lange, dünne, aus zwei schlanken Köpfen zusammengesetzte Muskel liest an der medialen Seite des Oberschenkels, vollkommen bedeckt vom M. gracilis major. Das Caput dorsale entspringt mit dünn hn Fig. 104. langer, er “ e 7 von der Aussenfläche 3 Ileum. des Ischium, bedeckt vom Ursprunge des Tliae. ext. M. semimembranosus, Q. fem. ul und zieht in geradem 074 nl Pyrif. EN _Crural. Verlaufe am Schenkel Obt.i N * \ ns n.-fib. herab, zwischen M. Il.-fem. ? & 8 B (Giutiparv) N 7 Tlige,lint, gracilis major und M. semimembramosus. Das Add. magn. (Uaput ventrale ent- en springt mit noch dün- 7, NG nerer Sehne von einem kleinen Höcker an a Kurze Muskeln am dorsalen und lateralen Umfange des der Seitenfläche des rechten Hüftgelenkes. Ansatz des M. ileo-fibularis am äusseren 1 1 Umfange des Kniegelenkes. (Der oberflächliche Ursprung des Plan- Ischium, zwischen den taris longus ist entfernt.) Ursprüngen des M. ob- turator externus und M. quadratus femoris, und tritt dann zwischen dem Cap. ventrale und dorsale des Adductor magnus hindurch, wobei das Cap. accessorium dieses Muskels von ihm entspringt. Beide Köpfe des Semitendinosus vereinigen sich ungefähr in der Mitte des Schenkels; sie fassen somit den Ursprung des Caput dorsale des Adductor magnus zwischen sich. Die gemeinsame, über dem Kniegelenke auftretende Sehne des Semitendinosus bildet eine dreieckige Sehnenplatte, die von innen her an das proximale Tibiaende sich ansetzt. Semitend. (Cap. ventr.) (Cap. acc.) FE I1.-fib. Plant. long. Inn. N. ischiadicus. Wrkg. Beugt das Crus, adducirt das Femur. Muskeln der hinteren Extremität 185 2. Kurze Muskeln am Oberschenkel. a) Oberflächliche Schicht. Die Glieder dieser Gruppe liegen oberflächlich am lateralen und dorsalen Umfange des Hüftgelenkes. Es sind vier: M. iliacus internus, M. vliacus externus, M. ileo-femoralis s. glutaeus parvus, M. pyriformis. M. iliacus internus. (Figg. 103, 104, 106.) M. ileopsoas, Ecker, Nr. 124. Intra-ilio-femoral, Duges, Nr. 140, Ileofemoral anterieur profond, de Man, Nr.6. Extenseur du f&mur, BerrinseNr lo Dieser Muskel setzt sich aus zwei Portionen zusammen, von denen die eine von der vorderen Hälfte des Beckenrandes, die andere aus der Höhle des Beckens selbst entspringt. Die Ursprungsstelle der ersteren ist der Beckenrand fast von der Spina anterior pelvis an bis zur Wurzel des Darmbeinflügels, die der zweiten liest an der medialen Fläche des Darmbeinflügels am Proc. superior. Diese zweite Portion liegt mehr oberflächlich und schlägt sich ventralwärts um den unteren vorderen Beckenrand hinaus nach hinten. Beide Portionen bilden einen platten Muskel, der über das Hüftgelenk nach aussen und hinten zieht, mit der Hüftgelenkkapsel verwachsen ist, dann zwischen Tensor fasciae latae und M. cruralis hindurchtritt und längs des Ileo-femoralis, aber weiter herabreichend als dieser, von aussen her an der Aussenseite der Crista femoris ansetzt. Inn. N. ceruralis. Wrkg. In der Hauptsache ist der Muskel jedenfalls Abducetor des Femur; die extendirende Wirkung, die Perrin ihm zuschreibt, besitzt er wohl nicht, dagegen dürfte ihm noch eine ventralflectirende zuzuschreiben sein. M. iliacus externus. (Figg. 105, 106.) M. glutaeus, Ecker, Nr. 109. Ex-ilio-trochanterien, Duges, Nr. 135. Ileofemoral anterieur sublime, de Man, Nr. 7. Rotateur direct du femur, Perrin, Nr. 122. Entspringt fleischig von der lateralen Fläche und dem dorsalen Rande des Darmbeinflügels in grosser Ausdehnung. Von da verläuft der Muskel lateral- und. rückwärts zwischen dem Cap. posticum trieipitis (M. glutaeus magnus) einerseits und dem Tensor fasciae latae (Cap. med. trie.) und dem Iliacus internus andererseits, senkt sich dann mit seiner Sehne zwischen Iliacus internus und Ileofemoralis Kurze Mus- keln am Oberschen- kel. M. iliacus internus. M. iliacus externus, M. ileo-fe- moralis s. glutaeus parvus. M. pyrifor- mis. 186 Muskeln der hinteren Extremität. in die Tiefe und setzt sich hinter dem Gelenkkopfe an den Trochanter des Femur an. Inn. N. cruralıs. Wrkg. Rotirt das Femur einwärts. M. ileo-femoralis s. glutaeus parvus. (Fig. 104.) M. quadratus femoris, Ecker, Nr. 125. Post-ileo-femoral, Duges, Nr. 137. Il&of&moral posterieur, de Man, Nr. 5. Deducteur du femur, Perrin, Nr. 120. Ein kleiner, länglich dreieckiger Muskel, der dicht vor dem Pyriformis gelegen ist. Er entspringt von der Sehne des Ileo-fibularis (von der Aussenfläche des hinteren Randes des Darmbeinflügels), verbreitert sich und setzt sich an der lateral-dorsalen Fläche der Crista femoralis zwischen Iliacus internus und Pyriformis an. Inn. N. ischiadicus. Wrkg. Führt den Oberschenkel dorsalwärts. M. pyriformis. (Figg. 100, 104, 106.) M. pyriformis, Ecker, Nr. 110. Coccy-femoral, Duges, Nr. 136. Cocceygofemoral, de Man, Nr. 17. Coccy-femoral, Perrin, Nr. 116. Ein kleiner, schmaler Muskel, der von der Spitze des Steissbeines entspringt, schräg lateral- und rückwärts gegen den Schenkel verläuft und zwischen Glutaeus magnus und Ileo-fibularis einerseits und dem Semimembranosus andererseits in die Tiefe dringend, an den proxi- malen Theil der (rista femoralis, von der Dorsalseite her, sich ansetzt. Inn. N. ischiadicus. Wrkg. Zieht den Oberschenkel dorsalwärts und hilft ihn adduciren. b) Mittlere Schicht. Die Muskeln dieser Schicht umlagern den medialen Umfang des Hüftgelenkes, von der Spina anterior bis nahe an die Spina posterior pelvis. Es sind vier: M. pectineus, M. obturator externus, M. quadratus femoris, M. gemellus. In der Schilderung und Eintheilung dieser Muskelgruppe herrschen bei den einzelnen Autoren mannigfaltige Verschiedenheiten. Unberechtigt ist es meiner Ansicht nach, sie, wiePerrin thut, alle zu einem „Flechisseur du femur“ zusammenzufassen. Als „Flöchisseur“ konnte höchstens der am meisten ventral und vorn gelegene Theil (M. pectineus) bezeichnet werden. Die Abtrennung dieses vordersten Theiles, die von Eeker und deMan auch vorgenommen wird, ist durch die besondere Innervirung (N. cruralis) vor Allem gerechtfertigt. Die drei übrigen fasst Ecker als M.adductor brevis zusammen; de Man beschreibt meinen Obturator externus und Quadratus femoris zusammen als Puboischio- femoral interne posterieur und trennt den Gemellus als Ischiofemoral profond ab. Letztere Abtrennung ist durch die Nervenversorgung ebenfalls gerecht- Muskeln der hinteren Extremität. 187 fertigt. Die übrigbleibende Muskelmasse noch in zwei zu zerlegen (Obturator externus und Quadratus femoris), dazu veranlasst mich einmal die Trennung ihrer Ursprünge durch das sehnige Caput ventrale des Semitendinosus, und dann der verschiedene Ansatz, der beim „Obturator ext.“ mehr in einer langen Linie, beim „Quadratus femoris“ an einer circumscripten kleineren Stelle erfolgt., Beide Theile erhalten auch ihre besonderen Nerven und unterscheiden sich etwas in den Funetionen. — Wenn ich Dug&s recht verstehe, fasst derselbe meinen „Peetineus* und „Obturator externus“ zusammen als „Sous- pubio -femoral“; meinen „Quadratus femoris“ und „Gemellus* zusammen als „Ischio-femoral“. — Dass die von mir gebrauchten Namen nur ganz allgemeine Aehnlichkeiten mit den gleichnamigen Muskeln des Menschen ausdrücken, ist selbstverständlich. M. pectineus. (Figg. 103, 106.) M. pectineus, Eeker, Nr. 122. Theil des Sous-pubio-femoral, Duges, Nr. 144. Puboischiofemoral interne anterieur, de Man, Nr. 4. Theil des Flechisseur du femur, Perrin, Nr. 119. Die Ursprungslinie dieses Muskels beginnt in der Nähe der Spin«a anterior pelvis und zieht von hier im Bogen über die Aussenfläche des Ileum und des Restknorpels, erreicht aber nicht das Ischium. Dabei umzieht sie den vorderen ventralen Theil des Obturator internus und wird selbst vom Sartorius und Adductor longus bedeckt. Ein kleines Stück des Muskels, zwischen Sartorius und Adductor magnus, ist jedoch unbedeckt und entspringt hart am Beckenrande. Die Fasern des Muskels laufen schräg lateralwärts an den Oberschenkel und setzen hier in einer längeren Linie an der (rista femoris bis fast zur Mitte, des Knochens an. Inn.” N. eruralıs. Wrkg. Der Muskel beugt den nach. hinten gestreckten Oberschenkel, oder (in zwei Phasen aufgelöst) er hilft ihn abdueiren und führt den abducirten ventralwärts. M. obturator externus. (Figg. 103, 104, 106.) Theil des M. adductor brevis, Ecker, Nr. 121. Theil des Sous-pubio- femoral, Duges, Nr. 144. Theil des Puboischiofemoral interne posterieur, deMan, Nr.5. Theil des Flechisseur du f&mur, Perrin, Nr.,.119: Schliesst sich dem Pectineus an. Er entspringt, die Ursprungs- linie des Pectineus fortsetzend, von der Aussenfläche des Restknorpels und des Ischium. Die Fasern legen sich, wie beim Pectineus, parallel neben einander und setzen neben dem genannten Muskel medial von ihm, am Oberschenkel an. Inn. Ast des N. ischiadicus, der zugleich den Adductor magnus und Quadratus femoris versorgt. Wrkg. Im Gegensatze zu dem Pectineus adducirt der Muskel das ge- streckte Bein und zieht es ventralwärts. M. pectineus. M. obturator externus. 188 Muskeln der hinteren Extremität. M. quadra- kus Tomons. M. quadratus femoris. (Figg. 104, 106.) Theil des M. adductor brevis, Ecker, Nr. 121. Theil des Ischio- femoral, Duges, Nr. 138. Hinterer Theil des Puboischiofemoral interne posterieur, de Man, Nr.5. Theil des Flechisseur du femur, Perrin, Nr. 119. Entspringt von der Aussenfläche des Ischium, bedeckt vom Caput dorsale des Adductor magnus und vom Gracilis major, in bogenförmiger Linie. Die Fasern ziehen convergent zum Oberschenkel, wo sie proximal und dorsal vom Obturator externus an einer mehr circumscripten Stelle des Femur ansetzen. Inn. Derselbe Ast des N. ischiadiecus, der auch den Obturator externus versorgt. Wrkg. Adducirt das abducirte Bein, d. h. er stellt es nach hinten in die Axe des Körpers ein, ohne ventrale oder dorsale Beugung. Bemerk. Von dem Öbturator externus wird der Muskel am Ursprunge getrennt durch das Caput ventrale des Semitendinosus. M. gemellus. M. gemellus. (Figg. 104, 106.) Hinterster Theil des Adductor brevis, Ecker, Nr. 121. Theil des Ischio-femoral, Duges, Nr. 138. Ischiofemoral profond, de Man, Nr. 15. Theil des Flechisseur du femur, Perrin, Nr. 119, Ist der am weitesten dorsal gelegene der vier Muskeln. Er ent- springt von der Aussenfläche des hintersten (am meisten dorsal gelegenen) Theiles des Ischium; seine Fasern laufen convergent an den Oberschenkel, wo sie proximal vom Quadratus femoris, nahe dem Gelenke, ansetzen. Inn. Derselbe Ast des N. ischiadicus, der den Obturator internus versorgt. Wrkg. Adducirt das Bein und zieht es dorsalwärts. c) Tiefe Schicht. M. obturator M. obturator internus. (Figg. 105, 106.) ee M. obturatorius, Ecker, Nr. 126. Ischio-pubi-femoral, Duges, Nr. 139. ll&oischiopubifemoral, de Man, Nr. 16. Rotateur inverse du femur, Perrin, Nr. 124, Ist von allen das Hüftgelenk umlagernden Muskeln der am tiefsten, unmittelbar auf der Gelenkkapsel liegende, doch kommt sein dorsalster Abschnitt vor dem Gemellus zum Vorschein (Fig. 104). Sein Ursprung umzieht im Halbkreise das Acetabulum, vorn und hinten bis auf das Darmbein reichend. Die Fasern, mit der Hüftgelenkkapsel verwebt, laufen convergirend zu einer Sehne, die sich am dorsalen Abschnitte des Muskels entwickelt und sich an die hintere obere Seite des Caput femoris ansetzt, in einer Rinne, die den Trochanter umzieht. Die von den ventralen Theilen der Beckenscheibe kommenden] Portionen müssen demnach, um die Sehne zu erreichen, stark aufsteigen. Muskeln der hinteren Extremität. 189 Inn. Ein besonderer, hoch oben vom Stamme des Ischiadieus abgehender Nerv, der ausserdem noch den Gemellus versorgt. Wrkg. Die wichtigste Aufgabe des Muskels dürfte sein, den Femurkopf in die Pfanne einzudrücken. Daneben werden die von der Ventralseite aufsteigenden Partien das zum rechten Winkel abducirte Femur so rotiren, dass die Streckseite sich nach aufwärts dreht; bei derselben Stellung ziehen die dorsalen Partien das Femur dorsalwärts. Bei nach vorn an den Leib gezogenem Beine wird durch die dorsalen Partien des Muskels eine Rotation des Femur medialwärts bewirkt. Der Muskel im Ganzen dürfte bei der Adduction Verwendung finden. B. Muskeln am Unterschenkel und Fuss. 1. Muskeln am Unterschenkel. Allgemeine Uebersicht. Bei gestrecktem, d. h. nach hinten möglichst in die Verlängerung ler Körperaxe eingestelltem Beine blickt die Seite des Unterschenkels, Fig. 105. Iliac. ext. Proc. sup. Spina post. pelv. —- Obt. int. M. iliacus externus und M. obturator internus der rechten Seite. die. der „vorderen“ des Menschen entspricht, lateralwärts, die „hintere“ medialwärts, die „laterale“ dorsal- und „mediale“ ventralwärts. An letzterer liegt die ganze ventrale Fläche der Tibia, von Muskeln nicht bedeckt, direct unter der Haut. Sie scheidet hier die Muskeln der Wadenseite von denen der Streckseite. Dorsal ist diese Scheidung weniger deutlich, da der den dorsalen Rand einnehmende kräftige M. peroneus Plantaris longus unmittelbar an- schliesst. Indessen lassen sich auch die sich dem auf Grund der Nervenversorgung jene beiden Gruppen von Muskeln ohne Zwang unterscheiden. Als Muskeln der Wadenseite können bezeichnet werden: M. plantaris longus und M. tibialis posticus; als Muskeln der Streckseite: M. peroneus, M. tibialis anticus longus, M. exiensor cruris brevis, M. tibialis antieus brewvis. Von diesen entspringen die drei ersten sehnig von der Streckfläche des Femur, wirken somit auch auf die Streckung des Kniegelenkes; zugleich setzen der Peroneus und Muskeln am Unter- schenkel, M. plantaris longus. 190 Muskeln der hinteren Extremität. Tibialis antieus longus das Kniegelenk in Abhängigkeit vom Cruro- tarsalgelenk. Die Muskeln der Streckfläche werden am oberen Sprung- gelenke durch kräftige Fascienfasern (Lig. annulare) festgehalten. Bemerk. Der Umstand, dass der Extensor cruris brevis, Tibialis anticus longus und Peroneus mit schlanken Sehnen über das Kniegelenk hinauf an den Oberschenkel greifen, spricht dafür, dass diesen Muskeln eine besondere Be- deutung beim Sprunge zukommt, indem sie den Oberschenkel gegen den Unter- schenkel strecken. a) Muskeln der Wadenseite. M. plantaris longus. (Figg. 100, 104, 107.) M. gastrocnemius, Ecker, Nr. 127. Bi-femoro-plantaire, Duges, Nr.159. Flechisseur commun des doigts, Perrin, Nr. 9c. Dieser starke, unmittelbar unter der Haut gelegene Muskel ent- springt mit zwei sehnigen Köpfen. Die bei Weitem stärkere Ursprungs- sehne kommt aus der Mitte der Kniekehle von einem starken, sehnigen Bogen, der mit medialwärts gerichteter Concavität über die Beugeseite des Kniegelenkes von der distalen Epiphyse des Femur zum proxi- malen Ende des Unterschenkels herübergespannt ist. Dazu kommt eine sehr dünne Ursprungssehne, die aus der gemeinschaftlichen Sehne des Triceps an der Aussenseite des Kniegelenkes hervorgeht. Der Muskel ist kurz nach seinem Ursprunge am dicksten und verschmälert sich nach hinten allmählich; die nach der Haut sehende Fläche des- selben ist gewölbt, die auf den tiefen Muskeln aufliegende Fläche platt; beide gehen durch seitliche, stumpfe Ränder in einander über. Die beiden Ursprungssehnen dringen weit in den Muskel hinein und vereinigen sich ungefähr in der Mitte desselben. Die aus der Ver- einigung hervorgehende Sehne endet ungefähr an der Grenze des mittleren und hinteren Drittels des Muskels. Von den Sehnen ent- springen die Fasern des Muskels unter spitzen, distalwärts offenen Winkeln. Die äussere Fläche des Muskels ist von einer starken Sehnenhaut bekleidet, welche nach hinten allmählich noch stärker wird und schliesslich in die Achillessehne übergeht. Auf die Innen- fläche dieser Sehnenhaut und weiterhin an die aus ihr hervorgehende Endsehne inseriren sich die von den Ursprungssehnen entspringenden Muskelfasern, die somit alle nur eine verhältnissmässig geringe Länge besitzen. An der Ferse ist die Achillessehne verdickt und geht dann in die Aponeurosis plantaris über, welche unten näher beschrieben werden soll. Inn. N. tibaalıs. gearbeitet. Fig. 106. Ob]. ext. Transv. Dliae. ext. T, fasc. lat. Tliac. int. Add. 1e. Glut. magn. Par Il.-fib. + D.-fem. Cruralis Pect. Obt. int. IN (N RNYS \ r Ss Obt. ext. Semimbr. N Nez IT > Re! Add. magn. : Cap. ventr.) fem. ( Q Semitend. Gem. Semitend. | Add. magn. (Cap. dors.) Grac. maj. Rechte Beckenhälfte mit den Muskelansätzen. Aussenseite. (Die Ansatzfelder auf der Beckenscheibe sind alle etwas zu breit, im Interesse der Deutlichkeit. Ihre Ausdehnung in der Richtung der Peripherie ist genau eingetragen. Das mit „Cru- ralis“ bezeichnete Feld am ventralen Pfannenumfange giebt nur ungefähr die Gegend an, in der der Cruralis von der Kapsel entspringt.) Muskeln der hinteren Extremität. 191 Wrkg. Plantarflexion des Fusses. Ausserdem fixirt und spannt der Muskel die Plantar-Aponeurose und damit die Sehnen, die von ihr zu den Zehen laufen. Es wird dadurch im Augenblick der Streckung des Fusses dem Umschlagen der Zehen unter dem Gegendrucke des Wassers entgegen- M. tibialis posticus. (Figg. 100, 107.) M. tibialis posticus, Ecker, Nr. 128. Cruro-astragalien, Duges, Nr. 160. Long rotateur direct du pied, Perrin, Nr. 74. l Dieser dünne Muskel ist vom M. plantaris longus bedeckt und nimmt, distalwärts dicker werdend, die medial-ventrale Fläche des Crus in ganzer Ausdehnung ein, dicht hinter der muskelfreien Fläche dieses Knochens. Der Muskel liest hart am Knochen und entspringt von demselben bis herab zum distalen Ende. Erst dichtüber demselben wird er frei und geht ziemlich plötzlich in eine Sehne über, die ın einer Rinne hinter dem Malleolus internus verläuft, zwischen dem distalen Ende des Crus und dem proximalen des Tibiale durch das obere Sprunggelenk hin- durch auf den Fussrücken tritt und hier in der Mitte des proximalen Endes des Tibiale ansetzt, dicht vor der Gelenkfläche. Inn. N. tibaalıs. Wrkg. Der Muskel ist in erster Linie Adductor und Pronator des Fusses, daneben bis zu einem gewissen Grade Plantarflexor. Wird der Fuss stark dorsal flectirt, so wird der Muskel gedehnt. M. tibialis postieus. 192 Muskeln der hinteren Extremität. b) Muskeln der Streckseite. M. peroneus. M. peroneus. (Figg. 100, 108.) M. peroneus, Ecker, Nr. 132. Genio-peron£o-caleanien, Dug£s, Nr. 158. Extenseur primitif du fibula, Perrin, Nr. %. Ein starker Muskel, der den Dorsalrand des Crus einnimmt und medialwärts an den Plantaris longus, von dem er theilweise bedeckt Fig. 107. Add. magn. Crur. N Semimembr. Il.-fib. Grac. min. Grac. maj.- Semitend. Plant. long. Tib. post. ——lf} Peron. Plant. prof. 4 ik Au Fl. br, sup. Tars- post. —— ! \ # / | Il I JR ————— Apon. plant. 4 N z| "fh —) J Praehall. Muskeln an der Hinterfläche des rechten Unterschenkels. Tendo Achill, wird, lateralwärts an den Tibialis anticus longus angrenzt. Er entspringt mit ziemlich langer Ur- sprungssehne an der Streckseite des Knie- gelenkes, und zwar an dem lateralen Lig. eru- ciatum und dem distalen Gelenkende des Femur Die Ursprungssehne ver- läuft in einer Scheide durch das Cavum ten- dinum s. praearticulare hindurch auf die Streck- seite des Crus und geht hier in einen Muskel über, der sich neben dem Tibialıs anticus longus dem dorsalen Rande des Crus anlagert und unten in zwei Sehnen endigst. Die eine befestigt sich am distalen Ende des Crus, die andere am Winkel des Kopfes des Fibulare. Beide Sehnen bilden einen Bogen, unter dem die Ursprungssehne des M. tarsalis anticus hin- durchtritt. äusseren Muskeln der hinteren Extremität. 193 Inn. N. peroneus. Wrkg. Streckt das Femur gegen das Crus, resp. umgekehrt. Pronirt den Fuss. Die Streckung des Femur wird durch die Plantarflexion des r Fusses, beim Sprunge, beim Schwimmen, verstärkt. F M. tibialis anticus longus. (Figg. 99, 108.) M. Kbialie M. tibialis antieus, Ecker, Nr. 130. Pr&-femoro-astragalien und Pre- gus. femoro -cealeanien, Duges, Nr. 156 und 157. Extenseur tarsien externe und interne, Perrin, Nr. 94 und 93. Fig. 108. Entspringt mit einer langen, dünnen Sehne von der Streck- fläche des distalen Femurendes, in kurzer Entfernung über dem Femur Kniegelenke, nahe dem inneren Rande des Knochens, proximal vom Ursprunge des vorhergehen- den Muskels. Die Ursprungssehne verläuft über die Streckseite des Kniegelenkes hinweg, in die vor- dere Kapsel des Cavum praeartieu- lare eingebettet, entsprechend der mittleren tiefen Rinne am distalen Ende des Crus, und giebt unterhalb desselben zwei Muskelbäuchen den Ursprung. Die Fasern derselben x entspringen zu beiden Seiten der Ursprungssehne, die nach abwärts bis zur proximalen Grenze des Prachall. letzten Drittels des Crus zu ver- folgen ist. Von den beiden Muskel- bäuchen, deren Fasern somit in Lig. lat. 'Tib. ant. long. Tib, ant. brev. Tars. ant. Abd. br. dors. dig. Y. spitzen, nach hinten offenen Winkeln an der Ursprungssehne zusammenkommen, wendet sich der eine ventral- (medial-)wärts, um mit seiner langen, dünnen Sehne, über die des Tibialis posti- cus hinweg verlaufend, am inneren Winkel des proximalen Tibiale- Muskeln an der Vorderfläche des rechten Unter- kopfes ‚„ Imnen von der starken henkels. Am Kniegelenk ist das C ti- 5 n nero eröfmeh, Beer Sehne des Tibialis posticus an- Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 13 194 Muskeln der hinteren Extremität. zusetzen, während der zweite dorsal (lateral) verläuft und sich an das proximale Ende des Fibulare festheftet. Inn. N. peroneus. Wrkg. Bei fixirtem Oberschenkel streckt der Muskel den Unterschenkel und beugt vor Allem den Tarsus. Diese Beugung des Tarsus ist eine einfache Dorsalflexion, da die Pronation der lateralen und die Supination der medialen Portion sich aufheben. Infolge der Insertion des Muskels nahe am Hypomochlion ist die Dorsalflexion des Fusses schon bei ganz geringer Contraction eine bedeutende. Beim Sprunge wird auch dieser Muskel vor Allem das Femur gegen den Unterschenkel und Tarsus strecken, also den gesammten Körper aufrichten helfen. Bemerk. Die Bezeichnung Tibialis antieus longus ist darum nicht ganz correct, weil der Muskel wohl einem „Tibialis anticus“ und „Peroneus tertius“ entspricht. M. extensor M. extensor eruris brevis. (Fig. 108.) cruris bre- vis. M. extensor cruris brevis, Ecker, Nr. 129. Pre-femoro-tibial, Duges, Nr. 154. Extenseur primitif du tibia, Perrin, Nr. 9. Von der starken Fascia cruris bedeckt, liest dieser Muskel an der lateralen Seite des Crus, zwischen der muskelfreien ventralen Fläche desselben und dem M. tibialis anticus longus. Seine ziemlich lange Ursprungssehne ist am medialen Condylus des Femur befestigt und verläuft von da durch das Cavum tendinum, in der medialen Rinne an der Streckseite des proximalen Crusendes, distalwärts, um in einen Muskel überzugehen, der sich fleischig an die laterale (vordere) Fläche des Unterschenkelknochens, bis nahe an das distale Ende des- selben ansetzt. Inn. N. peroneus. Wrkg. Der Muskel scheint vor Allem dazu bestimmt, das Femur gegen das Crus zu strecken. Seine Angriffssehne liegt proximal, sein Fleisch- bauch distal. So dürfte er zum Aufrichten des Körpers beim Sprunge in Verwendung kommen, wie der vorige Muskel. M. tibialis M. tibialis anticus brevis. (Fig. 108.) anticus bre- EN. 2 k vis, M. flexor tarsi anterior, Ecker, Nr. 131. Ex-tibio-astragalien, Duges, Nr. 155. Partie anterieure du Rotateur inverse du pied, Perrin, Nr. 92. Derselbe kommt im distalen Drittel des Crus zwischen Extensor cruris brevis und dem inneren (ventralen) Theile des Tibialis anticus longus zum Vorschein. Er entspringt vom mittleren Drittel des Crus zwischen dem Ansatze des Extensor cruris brevis und dem Ursprunge des Tibialis postieus, und zwar wesentlich von der Streckfläche des fibularen Antheiles des Unterschenkelknochens. Zuerst zwischen Peroneus und Extensor eruris, dann zwischen letzterem und dem Muskeln der hinteren Extremität. 195 inneren Theile des Tibialis anticus longus gelagert zieht er, sich medialwärts wendend, distalwärts, folgt dann ganz dem medialen Theile des Tibialis anticus longus, von dem er bedeckt ist, und be- festigt seine dünne Sehne dicht neben der dieses Muskels am proxi- malen Ende des Tibiale, innen vom Ansatze des Tibialis posticus. Inn. N. peroneus. Wrkg. Beugt den Fuss dorsalwärts und supinirt ihn. 2. Muskeln am Fusse. Allgemeine Uebersicht. Wie die Hand, so ist auch der Fuss des Frosches mit Muskel- massen überladen. Schon die selbständige Bedeutung, die die erste Tarsalreihe besitzt, machte die Differenzirung eines eigenen Muskel- apparates nöthig; in der Hauptsache ist jedoch auch hier am Fusse diese Muskelüberladung bedingt durch kurze Zehenmuskeln, die nur wenige, oft nur ein Gelenk überspringen. Es wird die Möglichkeit dieser Einrichtung, die auch den Fuss des Frosches zu einem functionell hoch organisirten Gebilde gestaltet, verständlich, wenn man erwägt, dass die damit verbundene bedeutende Gewichtsvermehrung für die Fortbewegung auf dem Lande, den Sprung, nicht nur keinen Nachtheil, sondern sogar einen gewissen Vortheil gewährt, da ja auf dem äussersten Endstücke der hinteren Extremität zunächst der Körper aufgerichtet werden muss. Bei einem auf Schnelligkeit des Laufens angewiesenen Thiere wäre eine solche besondere Belastung des Endstückes nicht möglich gewesen. Gegenüber den kurzen Muskeln treten die mehrgelenkigen „langen“ sehr zurück, sind aber doch reichlicher entwickelt als an der Hand. Namentlich ist an der Plantarfläche die Plantar-Aponeurose der Angriffspunkt mehrerer Muskeln, deren Contractionen durch die End- zipfel der Aponeurose auf die letzten Phalangen übertragen werden. Wie an der Hand, so ist auch am Fusse die Plantarseite feiner durch- gearbeitet als die Dorsalseite. — Hervorhebenswerth ist noch die reichliche Ausbildung von Ab- ductoren der Randzehen. Es erhalten der Praehallux einen, die erste und fünfte Zehe je zwei, einen plantaren und einen dorsalen Abductor. Diese abductorischen Kräfte haben offenbar die Bedeutung, die Zehen zu spreizen, d. h. die breite Ruderplatte des Fusses zu entfalten. Ihre Antagonisten sind die Mm. transversi metatarsi. 13* Muskeln am Fusse. Muskeln an der Planta pedis. 196 Muskeln der hinteren Extremität. a) Muskeln an der Planta pedis. Allgemeine Uebersicht. An der Plantarfläche des Tarsus liegt unter der Haut zunächst die Aponeurosis plantaris, in die die Achillessehne übergeht. Bedeckt von der Aponeurose, liegen dann neben einander drei Muskeln, die alle gemeinsam von dem Lig. calcanei kommen. Es sind, vom Grosszehenrande angefangen: M. tarsalis posticus, M. plantaris profundus, M. flexor digg. brevis superficialis. Bedeckt von letzterem, liegen alsdann in mittlerer Schicht am distalen Tarsusende die beiden Mm. transversi plantae. Eine tiefe Schicht bildet schliesslich der M. intertarsalis, der das Spatium ‚interosseum zwischen Tibiale und Fibulare ausfüllt. — Die für den Metatarsus und die Zehen bestimmten Muskeln bieten ein ziemlich gleichförmiges Verhalten und gestatten daher die Zusammenfassung zu Gruppen, die mit denen der Fingermuskeln grosse Aehnlichkeit besitzen. An allen Zehen geht eine „oberflächliche Beugesehne“ bis zur End- phalanx; während aber die für die vierte und fünfte Zehe aus dem Flexor superfieialis hervorgehen, sind die für den Praehallux, die erste und zweite Zehe nur Zipfel der Plantar-Aponeurose. Ein Ueber- gang zeigt sich an der dritten Zehe; hier geht ein Theil der Sehne aus dem Flexor brevis superficialis, ein zweiter aus der Plantar-Apo- neurose hervor. — Ganz ähnlich wie an den Fingern der Hand finden sich dann auch an den Zehen des Fusses für die ersten Phalangen: Mm. lumbricales breves und Mm. flexores teretes, für die zweiten Phalangen: Mm. lumbricales longi und Mm. inter- phalangeales (proximales); dazu kommt für die vorletzte Phalanx der vierten Zehe noch ein M. lumbricalis longissimus und ein M. interphalangealis distalis. — Für die Bewegung der Meta- tarsalia bestehen alsdann an der zweiten, dritten und vierten Zehe: Mm. flexores ossium metatarsi, die vom Tarsus zum Metatarsus ziehen. Zu ihnen zu rechnen ist noch der M. abduetor,proprius dig. IV. — An der ersten Zehe findet sich für die Bewegung des Metatarsale: ein M. opponens dig. I und ein M. abductor brevis plantaris dig. I von besonderem Verhalten; an der fünften Zehe: ein M. abductor brevis plantaris dig. V. — Der Praehallux erhält ausser einer oberflächlichen Sehne von der Plantar-Aponeurose noch einen M. abductor praehallucis. — Den Muskeln der Plantar- Muskeln der hinteren Extremität. 197 fläche sind schliesslich noch anzureihen die Mm. transversi meta- tarsi, die zwischen den Metatarsalia ausgespannt sind. — Alle Muskeln der Fusssohle fallen in das Gebiet des N. tibialis. Mm. lumbricales breves sind an der ersten, zweiten und dritten Zehe in der Einzahl vorhanden; die vierte und fünfte Zehe besitzen je zwei, von denen der laterale der vierten Zehe mit einem Theile seiner Sehne bis an das proximale Interphalangealgelenk geht. — Die Mm. flexores teretes der zweiten bis fünften Zehe entspringen von ihrem zugehörigen Metatarsale, der Flexor teres der ersten Zehe vom Tarsale II + III. — An den plantaren Kapselverdickungen der metatarso-phalangealen und der interphalangealen Gelenke (mit Ausnahme der letzten, distalen) finden sich je zwei Canäle: ein oberflächlicher und ein tiefer. In den oberflächlichen liegen die Sehnen der Plantar- Aponeurose, des Flexor brevis superficialis, der Mm. lumbricales longi und des M. lumbricalis longissimus (an der vierten Zehe); in den tiefen die Sehnen der Mm. flexor teretes und interphalangeales. — Die Vielheit von plantarflectirenden Kräften ist wohl in erster Linie bedingt durch die Verwendung des Fusses als Ruderplatte, Jene Kräfte haben die die Schwimmhaut stützenden dünnen und dabei ge- gliederten Strahlen im Augenblicke der energischen Plantarflexion des Fusses gegen den Gegendruck des Wassers zu fixiren. In gleichem Sinne wirken auf die Zehenendglieder die Zipfel der Plantar- Aponeurose, deren Spannung gleich- zeitig mit der Contraction des Plantaris longus (bei der Plantarflexion des Fusses) erfolgt. Aber auch für das Abstossen des Fusses beim Sprunge sind jene plantar- fleetirenden Kräfte von grösster Wichtigkeit, und besonders diese Verwendung des Fusses macht es begreiflich, dass die Mm. plantares nebst den Transversi plantae ihre Wirkung auf die Zehen am tibialen Fussrande concentriren, der beim Abstossen des Fusses am meisten beansprucht wird. Specielle Beschreibung. a) Aponeurosis plantaris. (Fig. 109.) Die sehr dicke und feste Sehne des M. plantaris longus geht, wie schon erwähnt, an der Ferse in eine starke Aponeurose über und zeigt an dieser Stelle, da, wo sie auf dem Tarso-crural-Gelenk gleitet, eine besonders mächtige faserknorplige Verdickung. Der mediale Rand der Achillessehne hängt durch kräftige Sehnenfasern mit dem distalen Ende des Unterschenkels und der Fascie des Fussrückens zusammen, lateralwärts ist die erwähnte faserknorplige Verdickung an das proximale Ende des Fibulare festgeheftet. Die Plantar-Aponeurose ist von dreieckiger Gestalt und hängt an der gegen die Zehen ge- ‚richteten Basis dieses Dreiecks mit den Beugesehnen und -muskeln der Zehen in nachher zu beschreibender Weise zusammen. Die seit- lichen Ränder der Aponeurose gehen in eine schwächere Fascie über, welche sich an die beiden langen Tarsusknochen ansetzt. Durch ein besonders kräftiges Band ist der laterale Rand der Aponeurose an das distale Ende des Fibulare befestigt; auch in diesem Bande befindet Aponeurosis plantaris. 198 Muskeln der hinteren Extremität. sich, an der Plantarfläche des Gelenkes zwischen Fibulare und viertem Metatarsale, eine besondere kräftige Verdickung, „Cartilago planta- vis“, „Fusssohlenknorpel“* (Ecker; os scsamoide, Duges, Nr. 60). Fig. 109. —E Muskeln an der Planta pedis. Oberflächliche Schicht. Rana escu- lenta, rechte Extremität. Tib. post. Abd. br. pl. hall. = M. abductor Tendo Achill. brevis plantaris hallucis. Abd. prh. = M. abductor prae- hallueis. Ap. plant. = Aponeurosis plantaris. Flex. digg. sup. brev. = M. flexor Lie, y digitorum superficialis brevis. ee Fl. o.m. = M. flexor ossis meta- Flex. sup. brev, tarsi. Fl. ter. = M. flexor teres. Plant. prof. re Lbr. br. = M. lumbricalis brevis. Flex. digg. sup. 7%, Ig. — M. lumbricalis longus. Tars. post. brev. Lbr. Igiss —= M. lumbricalis lon- gissimus. Lig. calc. = Ligamentum calcanei. Lig. vag. — Ligamentum vaginale. Praehall. = Praehallux. Abd. br. pl. hall. T. sup. = Tendo superficialis. Ap. plant. Tars. post. —= M. tarsalis posticus. Tendo Achill. = Tendo Achillis. Abd. prh. Tib. post. = M. tibialis posticus. Praehall. Lbr. br. Lbr. br. Fl. sup. brev. \\ IN IT \\ N T. sup. ) \ —Lbr. 1giss. ) ) Fl. sup. brev. \\ Dadurch dass zu dieser Verdickung auch Faserzüge von der Plantar- Aponeurose medial von der Sehne des Flexor digg. brevis superficialis treten, wird um letztere Sehne ein fibröser Canal gebildet. — Ein letztes Muskeln der hinteren Extremität. 199 Fig. 110. Cart. ses. Tend. Ach. Lig. calc. Plant. prof. Abd. br. dors. dig. V. 'Tars. post. Fl. digg. sup. brev. J. phal. Muskeln an der Planta pedis. Aponeurosis plantaris vom Fibulare abgelöst und mit den durch- schnittenen Ursprüngen der Mm. plantaris profundus und tarsalis posticus tibialwärts gelegt. Bezeichnungen wie in Fig. 109. Dazu: Abd. br. dors. dig. V. = M. abductor brevis J. phal. dist. = M. interphalangealis distalis. dorsalis digiti V. J. phal. proxz. — M. interphalangealis proxi- Cart. ses. = Cartilago sesamoidea. malis. J. phal. = M. interphalangealis. Plant. prof. = M. plantaris profundus. ‚kräftiges Band tritt schliesslich von der Stelle aus, wo der M. trans- versus plantae proximalis an der Aponeurose ansetzt, zu dem tibialen Abschnitte der gemeinschaftlichen Tarsusepiphyse. — M. tarsalis posticus. 300 Muskeln der hinteren Extremität. Ausser der Achillessehne setzen an der Plantar-Aponeurose noch an: der M. plantaris profundus und die beiden Mm. transversi plantae. — Von ihr aus gehen vor Allem: je eine „oberflächliche Beugesehne“ für die erste, zweite und dritte Zehe. Diese Sehnen laufen bis zur Endphalanx, an den plantaren Verdickungen der Meta- tarso-phalangeal- und Interphalangealgelenke (mit Ausnahme der distalen) in Rinnen eingelagert, die durch oberflächliche Faserzüge, Ligg. vaginalia (Fig. 109, an der ersten und zweiten Zehe) zu Canälen ergänzt werden. Die Sehne für die dritte Zehe erhält noch einen Zuwachs durch einen Sehnenzipfel vom M. flexor digg. brevis superficialis. Auch zum Praehallux ziehen von der Aponeurose kräftige oberflächliche Sehnenfasern. Sie gehen vom medialen Rande der Aponeurose aus und heften sich am scharfen Rande des End- gliedes des Praehallux an. — Ausserdem dient die Plantar-Aponeurose einer grösseren Anzahl von Muskeln zum Ursprunge, die später erwähnt werden sollen. Bemerk. Die Aponeurose ist, namentlich in der Gegend der Tarso- Metatarsal-Verbindungen, durch kräftige Sehnenfasern mit der Haut verbunden. — Die faserknorplige Verdickung in der Achillessehne ist mehrfach Geeaezı histologischer Untersuchungen gewesen. b) Oberflächliche Muskeln am Tarsus. Die drei neben einander gelegenen, von der Plantar-Aponeurose bedeckten Muskeln entspringen von einer gemeinsamen kurzen und festen Sehnenplatte, die schon in der Skeletlehre als Lig. calcanei Erwähnung fand. Sie ist am distalen Ende des Crus dicht über dem Cruro-Tarsalgelenke befestigt; medial ist in ihr noch eingelagert der ebenfalls schon erwähnte Sesamknorpel, der mit seiner concaven Dorsalfläche auf dem hinteren Umfange der proximalen Epiphyse der ersten Tarsalreihe schleift (Fig. 110). M. tarsalis posticus. (Figg. 109 bis 113.) M. extensor tarsi, Ecker, Nr. 155. Tibio-sous-astragalien, Duges, Nr. 162. Partie interne du Rotateur direct du pied, Perrin, Nr. 73. Liest am Grosszehenrande des Tarsus, zum Theil bedeckt vom M. plantaris profundus, entspringt vom Lig. calcanei und seinem Sesamknorpel und setzt sich an die Plantarfläche des Tibiale längs der distalen zwei Drittel an. Inn. Stamm des N. tibialıs. Wrkg. Plantarflexion und Pronation des Fusses. Muskeln der hinteren Extremität. 201 Bemerk. Den Namen „M. tarsalis posticus“ habe ich an Stelle des zwei- deutigen „M. extensor tarsi* (Ecker) gebildet. In einer früheren Veröffent- lichung (Nr.'125 des Litteraturverzeichnisses) habe ich den Muskel als „M. tibialis postieus brevis“ bezeichnet. Die jetzt gebrauchte Bezeichnung erscheint mir zweckmässiger. M. plantaris profundus. (Figg. 109 bis 111.) M. plantaris, Ecker, Nr. 136. Tibio-sous-tarsien, Dug&s, Nr. 163. Flechisseur interne des doigts, Perrin, Nr. Id. Liegt in der Mitte des Tarsus, dorsal von der Plantar-Aponeurose, entspringt vom Lig. calcanei und auch noch von dem Sesamknorpel, den Ursprung des M. tarsalis posticus zum Theil bedeckend. Er setzt sich in grosser Ausdehnung an die Dorsalfläche der Plantar-Aponeurose an. Inn. R. plantaris medius des Tibialis. Wrkg. Spannt die Plantar-Aponeurose und wirkt durch sie besonders auf die Endphalangen der drei ersten Zehen. M. flexor digitorum brevis superfiecialis. (Fig. 110.) M. flexor digitorum UI, IV, V longus, Ecker, Nr. 137. Perondo-sous- phalangettien des trois derniers doigts, Dug&s, Nr. 220. Flechisseur externe des doigts, Perrin, Nr. 9e. Entspringt am weitesten lateral vom Lig. calcanei. Im Niveau "der Tarso-metatarsalverbindung geht der kräftige Muskel ziemlich plötzlich in eine starke Sehne über, die sich in drei Zipfel, für die Endphalangen der drei letzten Zehen, spaltet. Am distalen Ende des Fibulare ist die Sehne durch einen Canal festgehalten, indem zu beiden Seiten von ihr Fasern von der Plantar-Aponeurose an die Cart. plantaris treten. Die für die dritte Zehe bestimmte Sehne ist fester mit der Plantar-Aponeurose verwachsen und erhält von ihr eine Verstärkung. An den plantaren Verdickungen der Metatarso-phalan- geal- und Interphalangealgelenke (ausser den distalen) liegen die oberflächlichen Beugesehnen in Rinnen eingebettet, die durch ober- flächliche Querfasern (Ligg. vaginalia) zu Canälen geschlossen werden (Fig. 109.) Inn. R. plantaris medius des Tibhialis. Wrkeg. Beugt die drei letzten Zehen, und zwar zunächst deren End- phalangen. c) In mittlerer Schicht liegen am Tarsus die beiden Mm. trans- versi plantae. M. transversus plantae proximalis. (Fig. 111.) M. transversus plantae anterior, Ecker, Nr. 140. Theil des Tarso- sous-phalangettien des trois premiers doigts, Dug£s, Nr. 221. Theil des Tarso-flöchisseur des doigts, Perrin, Nr. 91. M. plantaris profundus. M. flexor digg. brevis superficialis. M. transver- sus plantea proximalis. 202 Muskeln der hinteren Extremität. Entspringt vom distalen Ende des Fibulare, hier den M. inter- tarsalis bedeckend, greift aber auch mit seinem Ursprunge weiter Fig. 111. Cart. ses. / Lig. u; Tars. post. \ N \) J. tars. / Fibulare. Abd. prh. (P. ventr.) Trv. pl. prox. ‚ Cart. plant Abd. prh. (P. dors. y u Trv. pl. dist. Ap. plant. Abd. br. pl. hall. Y Abd. br. plant. dig. V Libr. br. — Ber Opp. Fl. ter. Fl. sup. Muskeln an der Planta pedis. Aponeurosis plantaris entfernt; nur die Befestigungsstellen beider Mm. transversi plantae sind in Verbindung mit diesen und den von ihnen selbst ausgehenden Muskeln stehen geblieben. M. flexor digitorum superficialis brevis entfernt. Die Sehnen des letzteren, sowie die Sehnen der Mm. lumbricales, soweit sie von dem fortgenommenen Abschnitte der Plantar- aponeurose entspringen, sind nach ihren Ansatzstellen zurückgelegt. Bezeichnungen wie in Figg. 109 und 110. Dazu: Abd. br. plant. dig. V. = M. abductor brevis Opp. = M. opponens (hallucis). plantaris digiti V. Trv. pl. dist. = M.transversus plantae distalis- Cart. plant. — Cartilago plantaris. Trv. pl. prox. = M. transversus plantae proxi. J. tars. = M. intertarsalis. malis. distalwärts auf die gemeinschaftliche Epiphyse des Tibiale und Fibulare. Er bildet einen kurzen, platten, aber breiten Muskel, dessen Fasern Muskeln der hinteren Extremität. 203 quer medialwärts verlaufen und sich an die Rückenfläche der Plantar- Aponeurose ansetzen. Inn. R. plantaris medius des Tibialis. Wrkg. Spannt die Plantar-Aponeurose längs der Strecke, von der die Lumbricales breves der drei ersten Zehen entspringen, deren Faser- richtung auch in der Hauptsache mit der seinigen übereinstimmt. M. transversus plantae distalis. (Fig. 111.) M. transversus plantae posterior, Ecker, Nr. 139. Theil des Tarso- sous-phalangettien des trois premiers doigts, Duges, Nr. 221. Theil des Tarso-flechisseur des doigts, Perrin, Nr. 9i. Ist kleiner als der vorige, liegt distal von ihm und bedeckt dessen distalste Partie. Er entspringt von dem „Fusssohlenknorpel“* und setzt sich zum Theil an die Plantar-Aponeurose an, zum Theil an einen kurzen, schmalen Sehnenstreifen, der mit der Plantar-Aponeurose zusammenhängt und dem M. lumbricalis longus dig. III, sowie dem medialen Lumbricalis brevis dig. IV zum Ursprunge dient. Inn. R. plantaris medius des Tibialis. Wrkg. Wirkt vorzüglich als Fixator für die Ursprünge der Mm. lumbri- calis longus dig. III und lumbricalis brevis medialis dig. IV. d) Die tiefste Schicht am Tarsus bildet der M. intertarsalis. (Fig. 112.) & M. adductor longus digiti I, Ecker, Nr. 151. Calcan&o-scaphoidien, Duges, Nr. 164. Partie externe du rotateur direct du pied, Perrin, Nr. 73. Dieser starke Muskel liegt in der Tiefe und füllt das Spatium interosseum zwischen Tibiale und Fibulare aus. Er entspringt in der Hauptsache von den zwei proximalen Dritteln des Fibulare, zu einem kleinen Theile auch vom Aussenrande des oberen Tibiale - Drittels. Die Fasern des Muskels convergiren gegen eine kräftige, platte Sehne, die sich am distalen Ende des Tibiale entwickelt, in der Rinne an der gemeinschaftlichen distalen Epiphyse des Tibiale und Fibulare durch ein vom Proc. trochlearis zum Fibulare herüberziehendes Band festgehalten wird, sich dann um den Proe. trochlearis herum medial- wärts wendet und an der Plantarfläche des Centrale ansetzt. Inn. Stamm des N. tibialis. Wrkg. Adducirt und pronirt den medialen Fussrand, und wird so besonders beim Abstossen des Fusses (beim Sprunge, beim Scharren) Verwendung finden. M. transver- sus plantae distalis, M. intertar- salis. 204 Muskeln der hinteren Extremität. Besondere Muskeln der einzelnen Zehen. Muskeln des Praehallux. Oberflächlich gelagerte Sehnenfasern ziehen zunächst, wie schon bemerkt, von der Plantar-Aponeurose zum scharfen Rande des End- gliedes des Praehallux. Ausserdem gelangt zu diesem noch: M. abductor M. abductor praehallweis. (Fig. 109.) praehallueis. A x Pi 3 M. abductor hallueis, Ecker, Nr. 150. Theil des Tibio-sous-tarsien, Duges,Nr. 165. Adducteur de la phalangette de l’ergot + Adducteur du metatarsien de l’ergot, Perrin, Nr. 27 und 28. Entspringt breit vom medialen Rande der Aponeurosis plantarts, gerade da, wo sich der M. plantaris profundus inserirt, zum grossen Theil bedeckt vom Abdductor hallucis, und setzt sich an den proxi- malen Rand der rudimentären Zehe an. Besteht dieselbe aus mehreren Stücken, so gelangen die oberflächlichen Bündel zum Endgliede, die tieferen, die in ihrer Gesammtheit einen breiten, dreieckigen Muskel bilden, an das erste, resp. erste und zweite Glied des Praehallux. Inn. R. perforans des Tibialis. Wrkg. Fixirt das Zehenrudiment, addueirt es gegen die Plantar-Aponeurose. Bemerk. Perrin beschreibt die oberflächliche und tiefe Portion als besondere Muskeln. Muskeln der ersten Zehe (des Hallux). Tendo su- Tendo superficialis hallueis. (Fig. 109.) ‚ficiali rl x Ben M. flexor digiti I longus, Ecker, Nr. 135. Von Duges als Sehne des Tarso-sous-phalangettien des trois premiers doigts, Nr. 221 (— Trans- versus plantae proximalis —+ distalis) aufgefasst. Tendon flechisseur de la premiere phalangette, Perrin, Nr. 11. Die oberflächliche Beugesehne der ersten Zehe wird von der Plantar-Aponeurose abgegeben. S. diese und M. plantaris profundus. M. lumbri- M. lumbricalis brevis hallweis. (Figg. 109 bis 112.) calis brevis 5 h Sn - en ar BL: 2 hallueis. M. lumbricalis digiti I, Ecker, Nr. 141. Tendini-sous-phalangien du pouce, Duges, Nr. 155. Flechisseur de la premiere phalange, Perrin, Nr. 30. Entspringt am medialen Rande der Aponeurosis plantaris, liegt am medialen Rande der oberflächlichen Beugesehne und setzt sich an der plantaren Kapselverdickung des Metatarso-Phalangealgelenkes an. Wrkg. Beugt das Metatarsale und die Grundphalanx. Muskeln der hinteren Extremität. 205 M. flexor teres hallueis. (Figg. 109 bis 112.) M. flexor brevis digiti I, Ecker, Nr. 155. Sous-metatarso-phalangien du pouce, Duges, Nr. 193. Flechisseur profond de la premiere phalange, Perrin, Nr. 42. Entspringt mit sehr dünner Sehne vom Tarsale II--III, lateral vom M. opponens hallucis, und bildet einen schmalen Muskelbauch, aus dem eine lange, dünne Sehne hervorgeht, die die plantare Kapsel- verdickung des Metatarso -Phalangealgelenkes durchbohrt und an die Basis der Grundphalanx ansetzt. Wrkg. Beugt die Grundphalanx. M. abductor brevis plantaris hallueis. (Figg. 109, 111, 112.) M. abductor longus digiti I, Ecker, Nr. 152. Theil des Tibio-sous- tarsien, Dug&s, Nr. 163. Adducteur posterieur du premier meta- tarsien, Perrin, Nr. 29. Entspringt breit vom medialen Rande der Aponeurosis plantaris, plantar vom M. abductor praehallueis und proximal vom M. lumbri- calis brevis hallueis. Er verläuft unter starker Convergenz seiner Fasern in der Aushöhlung, die der Praehallux nach der Fusssohle hin bildet, und setzt sich mit dünner Sehne an die mediale Seite des Ös metatarsi I an. Wrke. Abducirt die erste Zehe. M. opponens hallucis. (Fig. 112.) M. opponens dig. I, Ecker, Nr. 154. Sous-tarso-metatarso-phalangien du pouce, Duges, Nr. 192. Flechisseur primitif du premier meta- tarsien, Perrin, Nr. 53. Entspringt mit schmaler Sehne vom Tarsale II + IH, neben dem Flexor teres hallucis, und setzt sich verbreitert längs des Os meta- tarsi I an, nahe dem medialen Rande desselben. Wrkg. Opponirt die grosse Zehe den übrigen. Muskeln der zweiten Zehe. Tendo superficialis pro digito II. (Fig. 109.) M. flexor digiti II longus, Ecker, Nr. 1358. Von Duges als Sehne des Tarso-sous-phalangettien des trois premiers doigts, Nr. 221 (= Trans- versus plantae proximalis + distalis) aufgefasst. Tendon flöchisseur de la deuxieme phalangette, Perrin, Nr. 12. Die oberflächliche Beugesehne der zweiten Zehe wird von der Plantar-Aponeurose abgegeben, wie die der ersten. S. „Plantar-Apo- neurose* und „M. plantarıs profundus“. M. flexor teres hallu- eis. M. abductor brevis plan- taris hallu- cis. M. opponens hallueis. Tendo su- perficialis pro dig. II. M. lumbri- calis brevis dig. M. flexor teres dig. II, M. flexor oss. meta- tarsi dig. II. 'Tendo su- perficialis pro dig. III. 206 Muskeln der hinteren Extremität. M. lumbricalis brevis dig. II. (Fig. 111.) M. lumbricalis digiti II, Ecker, Nr. 142. Deux tendini-sous-phalangiens du deuxieme doigt, Duges, Nr. 186 und 187. Flechisseur de la deuxieme phalange, Perrin, Nr. 31. Entspringt von der Dorsalfläche der Plantar-Aponeurose, bedeckt von der Wurzel der oberflächlichen Beugesehne der ersten Zehe und setzt sich an die plantare Kapselverdickung des Metatarso-Phalangeal- gelenkes an. Er nimmt den medialen Rand des Metatarsale ein. Wrkg. Beugt Metatarsale und Grundphalanx der zweiten Zehe. M. flexor ieres digiti: LI. (Figg. 111, 112.) M. flexor digiti II proprius, Ecker, Nr. 156. Sous-metatarso-phalangien du second doigt, Duges, Nr. 194. Flechisseur primitif de la deuxieme phalange, Perrin, Nr. 49. Entspringt vom medialen Umfange des Os metatarsi II, dorsal vom M. transversus metatarsi I, nur eine schmale Portion entspringt plantar, zwischen dem Ansatze des M. transversus metatarsi 1 und dem des Flexor ossis metatarsi dig. II. Der Muskel geht am Meta- tarso -Phalangealgelenke in eine dünne Sehne über, die die plantare Kapselverdickung dieses Gelenkes durchbohrt, um an der Basis der Grundphalanx anzusetzen. Wrkg. Beugt die Grundphalanx der zweiten Zehe. M. flexor ossis metatarsi digiti II. (Fig. 112.) M. flexor metatarsi dig. II, Ecker, Nr. 155. Sous-tarso-metatarsien du deuxieme doigt, Duges, Nr. 173 (+ metatarso-metatarsien Nr. 177?). Deducteur du deuxieme doigt, Perrin, Nr. 54. Entspringt schmal vom distalen Ende des Fibulare, verbreitert sich und setzt sich in grosser Ausdehnung an die Plantarfläche des zweiten Metatarsale an, und zwar hauptsächlich plantar und medial vom Ansatze des zweiten M. transversus metatarsi. Nur die proxi- malsten Portionen schieben sich über den proximalen Rand dieses Muskels hinweg, um dorsal von ihm am Metatarsale II anzusetzen. Wrkg. Flexor und Abductor fibularis des zweiten Metatarsale. Bemerk. Die oben erwähnte proximale Portion des Muskels scheint einer der von Duges aufgeführten drei Metatarso-metatarsiens, und zwar Nr. 177, zu sein. Muskeln der dritten Zehe. Tendo superficialis pro digito III. (Figg. 109, 110.) Sehne des Flexor digitorum III, IV, V longus, Ecker, Nr. 137. Von Duges betrachtet als Vereinigung einer Sehne des Tarso -sous- Muskeln der hinteren Extremität. 207 phalangettien des trois premiers doigts, Nr. 221 (— Transversus plantae proximalis + distalis) und einer Sehne des Peron&o-sous-phalangettien des trois derniers doigts, Nr. 220. Tendon flechisseur de la troisieme phalangette, Perrin, Nr. 13. Diese Sehne geht zum Theil aus der Aponeurosis plantarıs, zum Theil aus dem M. flexor digg. brevis superfieialis hervor (s. diese und M. plantaris profundus). N Tars. post. \ J.tars. Fibulare Abd. prh. (P. dors.) Abd. prh. (P. plant.) Try. pl. dist. Abd. br. pl. hall. Prh. ELLo:mJTV. Fr m EV: Abd. br. pl. dig. V. WM betr | a en N NY \ J. ph. prox. \ \/ M-J.ph. dist. u N‘ Muskeln an der Planta pedis. Tiefste Schicht. \ Bezeichnungen wie in den vorhergehenden Figuren. Dazu: X Tr. m. = M. transversus metatarsi (I, II, III, IV). W M. lumbricalis longus digiti III. (Figg. 109 bis 111.) M. lumbri- { . calis longus Der zweite M. lumbriealis digiti III, Ecker, Nr. 144. Tendini-sous- dig. HI. phalanginien du medius, Dug£s, Nr. 200. Flechisseur de la troisieme phalangine, Perrin, Nr. 17. Liegt unmittelbar dorsal von der oberflächlichen Beugesehne und entspringt hier zusammen mit dem medialen Lumbricalis brevis dig. IV M. inter- phalangealis dig. III. M. lumbri- calis brevis dig. III. M. flexor teres dig. BIT. M. flexor oss. meta- tarsidig. III. 208 Muskeln der hinteren Extremität. von einem mit der Plantar-Aponeurose zusammenhängenden Sehnen- streifen, an dem der distale Theil des M. transversus plantae distalis sich ansetzt. Am Metatarso-Phalangealgelenke geht er in eine lange, dünne Sehne über, die mit der oberflächlichen Beugesehne distalwärts verläuft und an der plantaren Verdickung des ‘proximalen Inter- phalangealgelenkes, am Boden und medialen Rande der Rinne, in der die oberflächliche Sehne liegt, verbreitert ansetzt. Wrkg. Beugt das Metatarsale und die beiden ersten Phalangen. M. interphalangealis digiti III. (Figg. 110 bis 112.) M. flexor phalangum proprius digiti III, Ecker, Nr. 159. Phalango- phalanginien du medius, Duges, Nr. 204. Flechisseur primitif de la troisieme phalangine, Perrin, Nr. 20. Dieser Muskel setzt sich aus zwei kleinen Bäuchen zusammen, die von der Plantarfläche der Grundphalanx, lateral und medial, entspringen. Beide gehen an eine dünne Sehne, die die plantare Kapselverdickung am proximalen Interphalangealgelenke durchbohrt und sich an die Basis der zweiten Phalanx ansetzt. Wrkg. Beugt die zweite Phalanx. M. lumbricalis brevis digiti III. (Figg. 111, 112.) Der erste M. lumbricalis digiti III, Ecker, Nr. 145. Tendini-sous- phalangien du medius, Dug£&s, Nr. 188. Flechisseur de la troisieme phalange, Perrin, Nr. 32. Entspringt von der Plantar-Aponeurose, dorsal von der ober- flächlichen Sehne für die dritte Zehe, wird plantarwärts theilweise durch den Lumbricalis longus dig. III bedeckt, und zieht am medialen Rande des dritten Metatarsale distalwärts, um in die plantare Kapsel- verdickung des Metatarso-Phalangealgelenkes überzugehen. Wrkg. Beugt Metatarsale und Grundphalanx der dritten Zehe. M. flexor teres digiti III. (Fig. 112.) M. flexor dig. II proprius, Ecker, Nr. 158. Sous-metatarso-phalangien du medius, Duge&s, Nr. 195. Flechisseur primitif de la troisieme phalange, Perrin, Nr. 50. Verhält sich wie der entsprechende Muskel der zweiten Zehe. M. flexor ossis metatarsi digiti III. (Fig. 112.) M. flexor metatarsi dig. III, Eeker, Nr. 157. Sous-calcaneo-metatarsien du medius, Dug&s, Nr. 174. Dödueteur du troisieme doigt, Perrin, Nr. 55. Entspringt, wie der entsprechende Muskel der zweiten Zehe, mit schmaler Sehne vom distalen Gelenkende des Fibulare und setzt sich Muskeln der hinteren Extremität. 209 an die Plantarfläche des Os metatarsi III, medial vom dritten M. trans- versus metatarst in grosser Ausdehnung an. Die proximalsten Portionen greifen über den proximalen Rand des dritten Muse. transversus metatarsi herüber und setzen dorsal von ihm am Metatarsale III an. Wrkg. Beugt das dritte Metatarsale und zieht es fibularwärts. Muskeln der vierten Zehe. Tendo superficialis pro digito IV. (Fig. 109.) Sehne des M. flexor digitorum III, IV, V longus, Ecker, Nr. 137. Sehne des Peron&o-sous-phalangettien des trois derniers doigts, Duges, Nr. 220. Tendon flechisseur de la quatrieme phalangette, Perrin, Nr. 14. Diese Sehne gehört zu dem M. flexor digitorum brevis superficialis (s. diesen). M. lumbricalis longissimus digiti IV. (Figg. 109, 110.) Einer der Mm. lumbricales dig. IV, die von der Sehne des M. flexor digg. comm. longus entspringen, und zwar Nr. 147, Ecker. Tendini- sous-phalanginettiens, Duges, Nr. 207 und 208. Flechisseur de la quatrieme phalangine, Perrin, Nr. 18. Entspringt gemeinsam mit dem Lumbricalis longus dig. IV von der Dorsalfläche der für die vierte Zehe bestimmten Sehne des M. flexor brevis superficialis, verläuft lateral von dieser distalwärts und heftet seine lange, dünne Endsehne verbreitert an der Basis der vorletzten Phalanx an. Die Sehne verschmilzt mit der plantaren Kapselverdickung des zweiten Interphalangealgelenkes und bildet so den Boden der Rinne, in der die oberflächliche, zur Endphalanx gehende Sehne liegt. Wrkg. Beugt Metatarsale, erste, zweite und dritte Phalanx. M. interphalangealis distalis digiti IV. (Figg. 110 bis 112.) M. flexor phalangum proprius dig. IV posterior, Ecker, Nr. 164. Phalangino-phalanginettien, Duges, Nr. 209. Flechisseur primitif de la quatrieme phalangine, Perrin, Nr. 21. Entspringt mit zwei Köpfen von der Plantarfläche der zweiten Phalanx, durchbohrt mit seiner dünnen Sehne die plantare Kapsel- verdickung am distalen Interphalangealgelenke und setzt sich an die Basis der dritten Phalanx an. Wrkg. Beugt die dritte Phalanx. M. lumbricalis longus digiti IV. (Figg. 109 bis 111.) Erster M. lumbricalis digiti IV, der von der Sehne des M. flexor longus digg. entspringt, Ecker, Nr. 146. Einer der Tendini-sous-phalan- Ecker-Gaupp, Anatomie des Frosches. I. 14 Tendo su- perfieialis pro digito Vz M. lumbri- calis longis- simus digiti \ M. inter- phalangea- lis distalis dig. IV M. lumbri- calis longus dig. IV. M. inter- phalangealis proximalis digiti IV. Mm. lumbri- cales breves dig. IV. 210 Muskeln der hinteren Extremität. giniens du quatrieme doiet, Duges, Nr. 201. Flechisseur de la quatrieme phalanginette, Perrin, Nr. 23. Entspringt mit dem Lumbrecalis longissimus dig. IV zusammen von der Dorsalfläche der Sehne des Flexor brevis superfieialis für die vierte Zehe, verläuft medial von dieser Sehne und geht selbst in eine dünne Sehne über, die, medial neben der „oberflächlichen Beugesehne“ distalwärts ziehend, sich an der plantaren Kapselverdickung des proxi- malen Interphalangealgelenkes, mehr medial, ansetzt. Wrkg. Beugt Metatarsale, erste und zweite Phalanx. M. interphalangealis proximalis digiti IV. (Figg. 110 bis 112.) M. flexor phalangum proprius dig. IV anterior, Ecker, Nr. 165. Phalango - phalanginien du quatrieme doigt, Duges, Nr. 205. Flechisseur primitif de la quatrieme phalanginette, Perrin, Nr. 24. Entspringt zweiköpfig von der Grundphalanx und geht mit dünner Sehne, die Kapselverdickung am proximalen Interphalangealgelenke durchbohrend, zur zweiten Phalanx. Wrkg. Beugt die zweite Phalanx. Mm. lumbricales breves digiti IV. (Figg. 109 bis 112.) M. lumbricalis digiti IV und M. flexor brevis dig. IV, Ecker, Nr. 145 und 162. Tendini-phalangien du quatrieme doigt und der laterale Tendini-sous-phalanginien du quatrieme doigt, Duges, Nr. 189 und 202. Flechisseur de la quatrieme phalange, Perrin, Nr. 53. Der mediale Lumbricalis brevis dig. IV entspringt neben dem Lumbricalis longus der dritten Zehe von dem kurzen, mit der Plantar- Aponeurose zusammenhängenden Sehnenstreifen, an dem die distale Portion des Transversus plantae distalis ansetzt. Er verläuft schräg lateralwärts über die Plantarfläche des M. flexor ossis metatarsi III hinweg zur plantaren Kapselverdickung des Metatarso - Phalangeal- gelenkes der vierten Zehe. — Der laterale ZLör. brevis dig. IV entspringt vom „Fusssohlenknorpel“ (s. oben: „Aponeurosis plantaris“) mit dem medialen Lumbricalis brevis dig. V, und setzt neben dem medialen Lbr. brevis dig. IV ebenfalls an der Kapselverdickung des Metatarso - Phalangealgelenkes an. In der Fortsetzung seiner Sehne geht von dieser Kapselverdickung aus ein Sehnenstreifen zum proxi- malen Interphalangealgelenke (Fig. 111). Wrkg. Beugen das Metatarsale und die Grundphalanx, der laterale auch die zweite Phalanx. Muskeln der hinteren Extremität. 911 M. flexor teres digiti IV. (Figg. 111, 112.) M. flexor dig. IV proprius, Ecker, Nr. 161. Sous-metatarso-phalangien du quatrieme doigt, Duges, Nr. 196. Flechisseur primitif de la quatrieme phalange, Perrin, Nr. 51. Ist der kräftigste der Mm. teretes. Er entspringt von der Plantar-: fläche des vierten Metatarsale, distal vom Ansatze des dritten und vierten Transversus metatarsi. Die medialen Ursprungsfasern greifen dorsal vom dritten Transversus metatarsı am medialen Umfange des Metatarsale in die Höhe; in geringerem Maasse greifen die lateralen über den vierten Transversus metatarsi empor. Auch mit der Zwischen- sehne zwischen beiden Transversis und durch diese wieder besonders mit dem vierten Transversus hängen die Ursprungsfasern zusammen. Der Ansatz entspricht dem der übrigen Mm. teretes. Wrkg. Beugt die Grundphalanx. M. flexor ossis metatarsi digiti IV. (Fig. 112.) M. flexor metatarsi dig. IV, Ecker, Nr. 160. Der erste Metatarso- metatarsien, Duges, Nr. 175. Deducteur du quatrieme doigt, Perrin, Nr. 56. Entspringt wie der entsprechende Muskel der dritten Zehe vom distalen Gelenkende des Fibulare und setzt sich an den proximalen Theil der -Plantarfläche des Os metatarsi IV, proximal von den Mm. transversi III und IV, an, verhält sich also wie die proximalen Portionen des M. flexor ossis metatarsi II und II. Wrkg. Beugt das vierte Metatarsale und abducirt es fibularwärts. M. abductor proprius digiti IV. (Fig. 114.) Bei Ecker nicht erwähnt. Einer der Metatarso-metatarsiens, Duges, Nr. 175. Quatri&me intermeötatarsien accessoire, Perrin. Nr. 71. Dieser zwischen dem vierten und fünften Metatarsale ausgespannte Muskel liest dorsal von dem vorigen, dem er im Verlaufe seiner Fasern und in seiner ganzen Gestalt gleicht. Er entspringt schmal von der Basis ossis metatarsi V und setzt sich verbreitert am Os metatarsıi IV an, mit den distalen Portionen dorsal vom M. transversus metatarsi IV. Wrkeg. Abducirt das vierte Metatarsale fibularwärts. Bemerk. Der Muskel gehört nicht zum System der Transversi metatarsı, sondern ist als dorsal gerückter Theil des Flexor ossis metatarsi IV zu betrachten, mit dem er von demselben Nerven versorgt wird. 14* M. flexor teres dig. IV. M. flexor ossis meta- tarsi dig. IV. M. abductor proprius dig. IV. 9193 Muskeln der hinteren Extremität. Muskeln der fünften Zehe. Tendo su- Tendo superficialis pro digito V. (Fig. 109, 110.) perfieialis pro digito.V. Sehne des M. flexor digitorum III, IV, V longus, Ecker, Nr. 137. Sehne des Peroneo-sous-phalangettien des trois derniers doigts, Duges, Nr. 220. Tendon flechisseur de la cinquieme phalangette, Perrin, Nr. 15. Wie an der vierten Zehe, so wird auch an der fünften die zur Endphalanx verlaufende oberflächliche Sehne vom M. flexor digitorum brevis superfieialis abgegeben (s. diesen). M. lumbri- M. lumbricalis longus digiti V. (Figg. 109 bis 111.) calis longus dig. V. M. lumbricalis digiti V, Ecker, Nr. 149. Tendini-sous-phalanginien du digitule, Duges, Nr. 203. Flechisseur de la cinquieme phalangine, Berrin Nr. 19. Entspringt schmalsehnig von der Dorsalfläche der oberflächlichen Beugesehne der fünften Zehe, läuft unmittelbar über dieser Sehne distalwärts, geht selbst am Metatarso-Phalangealgelenke in eine dünne Sehne über, die in Begleitung der oberflächlichen Beugesehne bis zur zweiten Phalanx verläuft und hier verbreitert ansetzt, mit der plan- taren Kapselverdickung des proximalen Interphalangealgelenkes ver- schmolzen. Sie bildet hier den Boden der Rinne, in der die ober- flächliche Sehne liegt, oder ist selbst in zwei Zipfel gespalten, die diese Sehne zwischen sich fassen. Wrkg. Beugt Metatarsale, erste und zweite Phalanx der fünften Zehe. M. inter- M. interphalangealis digiti V. (Figg. 110 bis 112.) phalangealls dig. V. M. flexor phalangum proprius, Ecker, Nr. 169. Phalango-phalanginien du digitule, Duges, Nr. 206. Flechisseur primitif de la cinquieme phalangine, Perrin, Nr. 22. Verhält sich wie die Mm. interphalangeales der anderen Zehen. Mm. lumbri- Mm. lumbricales breves digiti V. (Figg. 111, 112.) cales breves E dig. V. Der mediale = M.adductor dig. V, der laterale=M.flexor brevis dig. V, Ecker, Nr. 166 und 167. Sous-tarso-in-phalanginien und Sous-tarso- ex-phalanginien du digitule, Duges, Nr. 191 und 190. Flechisseur de la einquieme phalange, Perrin, Nr. 34. Entspringen neben einander vom „Fusssohlenknorpel“, ziehen dorsal vom Lambricalis longus distalwärts und setzen medial und lateral an der plantaren Kapselverdickung des Metatarso-Phalangealgelenkes an. Die lateralen Partien des medialen Lumbricalis brevis haben nicht Muskeln der hinteren Extremität. 213 die gleiche Länge wie die medialen, sondern sind kürzer und strahlen in die tiefe, den M. flexor teres bedeckende Fascie ein, die lateral vom M. flexor teres am Metatarsale befestigt ist. Besonders abtrennbar sind diese Partien aber nicht. Wrkg. Beugen das Metatarsale und die Grundphalanx. Bemerk. Bei Bombinator und Discoglossus sind nach Perrin die beiden Lumbricales breves nur schwer von einander trennbar. M. flexor teres digiti V. (Figg. 111, 112.) M. flexor dig. V proprius, Ecker, Nr. 168. Sous-metatarso-phalangien V du digitule, Duges, Nr. 197. Flechisseur primitif de la cinquieme phalange, Perrin, Nr. 52. Entspringt von der Plantarfläche des fünften Metatarsale, distal vom Ansatze des vierten M. transversus metatarsi, auf dessen Dorsal- seite er nur wenig am Metatarsale proximalwärts greift, medial vom M. abductor brevis plantaris dig. V, und verhält sich in Verlauf und Ansatz wie die übrigen Mm. flexores teretes. M. abductor brevis plantaris digiti V. (Figg. 111, 112.) M. abductor dig. V, Ecker, Nr. 165. Calcaneo-ex-metatarsien du digitule, Duges, Nr. 169. Deducteur du ceinquieme doigt, Perrin, Nr.>57. Entspringt vom distalen Ende des Fibulare und setzt sich an die laterale Fläche des Os metatarsi V an, lateral vom M. flexor teres. Wrkg. Abducirt das fünfte Metatarsale. Muskeln zwischen den Metatarsalia. Mm. transversi metatarsi. (Fig. 112.) Zwischenknochenmuskeln, Mm. interossei, Ecker, Nr. 170 bis 172. Premier, deuxieme, troisieme intermötatarsien, Duges, Nr. 170 bis 172. Premier, deuxieme, troisieme, quatrieme intermetatarsien, Perrin, Nr. 67 bis 70. Vorhanden sind vier Mm. transversi von ziemlich gleichartigem Verhalten. M. transversus metatarsi I ist zwischen dem ersten und zweiten Metatarsale ausgespannt. Am ersten befestigt er sich breit lateral vom Opponens, am zweiten medial vom M. flexor 0ss. meta- tarsi II, von dem nur seine distale Hälfte durch die dünne, plantare Ursprungsportion des Flexor teres getrennt ist. M. transversus metatarsi 1], zwischen Metatarsale II und III, befestigt sich, ähnlich wie der erste, am zweiten Metatarsale lateral M. flexor teres digiti M. abductor brevis plan- taris digiti Mm. trans- versi meta- tarsi. Muskeln an dem Dorsum pedis. 314 Muskeln der hinteren Extremität. vom Flexor 055. metatarsi II, die proximale Portion desselben abtrennend, und am dritten Metatarsale durchaus entsprechend dem Ansatze des ersten am zweiten Metatarsale. Mm. transversi metatarsı IIT et IV verhalten sich etwas ver- schieden von den beiden ersten. Ihre oberflächlichen Partien gehen nämlich scheinbar in einander über, was denn auch Duges und Ecker verleitet hat, nur drei Transversi aufzustellen, von denen der dritte direct vom dritten zum fünften Metatarsale ausgespannt sei. Thatsächlich sind die tiefen Portionen wirklich am vierten Meta- tarsale befestigt und auch die oberflächlichen Partien beider Muskeln sind durch eine Insceriptio tendinea, die ihrer Lage nach dem vierten Metatarsale entspricht, unterbrochen. Wrke. Die Mm. transversi addueiren die Zehen gegen einander und legen damit die vorher ausgebreitete Ruderplatte des Fusses zusammen, also vor Allem während der Phase des Schwimmens, in der das Bein nach vorn geführt wird. Bemerk. Ueber Perrin’s Quatrieme intermetatarsien accessoire s. oben (Abduetor proprius dig. IV). b) Muskeln an dem Dorsum pedis. Allgemeine Uebersicht. Die Muskeln an der Dorsalfläche des Fusses sind erheblich ein- facher angeordnet, als die an der Plantarfläche, und lassen, ebenso wie die letzteren, eine weitgehende Aehnlichkeit mit den entsprechenden Muskeln an der Hand nicht verkennen. Nur ein einziger, am proxi- malen Tarsusabschnitt gelegener Muskel ist für die Dorsalflexion des Fusses bestimmt: M. tarsalis anticus; die übrigen verlaufen zu den Zehen. Ein M. extensor digg. communis longus ist vorhanden, aber bei Rana reducirt auf die für die vierte Zehe bestimmte Portion; hin und wieder erhält auch die dritte Zehe ein Bündel von ihm. Die drei an der Hand als Mm. extensores breves superficiales, Mm. extensores breves medii und Mm. extensores breves profundi bezeichneten Muskeln sind auch am Fusse zu unterscheiden, zeigen aber einige Abweichungen von den entsprechenden Fingermuskeln. Der ersten und fünften Zehe kommt schliesslich noch je ein zum Metatarsale gehender M. abductor brevis dorsalis zu. — Alle Muskeln des Fussrückens fallen in das Gebiet des N. peroneus. Die Extensores breves superficiales vereinigen sich mit den Ext. brev. medii und setzen an der Grundphalanx an. An der vierten Zehe fehlt Muskeln der hinteren Extremität. 915 Fig. 113. Peron. Tib. ant. long. — Tib. post. Tars. ant, E. 1g. dig. IV. Abd. br. dors. Tars. post. dig V. Bl,ıbros. V. 'Tıb. ant. long. —— Tib. ant. brev. Abd. br. dors. Muskeln an 7 dem Dorsum pedis. Rechte IV. \ Extremität. Oberflächliche - Schicht. Abd. br. dors. hall. = M. abductor brevis dorsalis hallucis. Abd. br. dors. dig. V. — M. abductor brevis dorsalis digiti V. Abd. prh. = M. abductor praehallucis. E. br. m. = M. extensor brevis medius. E. br. p. = M. extensor brevis profundus. E. br. s. = M. extensor brevis superficialis. E. 1g. dig. IV. = M. extensor longus digiti IV. Peron. — M. peroneus. Tars. ant. — M. tarsalis antieus. Turs. post. — M. tarsalis posticus. Tib. ant. brev. = M. tibialis anticus brevis. Tib. ant. long. = M. tibialis antieus longus. Tib, post. = M. tibialis posticus. ein Ext. br. sup., dagegen besitzt sie zwei Kixtensores medii, von denen einer für die Grund-, der zweite für die zweite Phalanx bestimmt ist. Der fünften Zehe fehlt der Ext. br. medius. Die Px- tensores br. profundi be- sitzen am Fusse eine grössere Selbständigkeit als an der Hand, sie laufen für sich zu den Endphalangen der Zehen. Für jede Zehe sind sie in der Zweizahl vorhanden; die meisten besitzen einen ein- köpfigen Ursprung, nur der mediale P. profundus der ersten, und der laterale der vierten Zehe sind normaler Weise zweiköpfig. Die late- ralen entspringen alle von ihrem zugehörigen Metatar- sale, hierzu kommt am vierten ein Cap. accessorium vom be- nachbarten Metatarsale. Von den medialen entspringen vom eigenen Metatarsale: der der fünften und ersten Zehe, letzterer erhält noch ein Caput accessorium tarsale; vom be- nachbarten Metatarsale ent- springen der Kit.prof. medial. der zweiten und dritten Zehe; einen nur tarsalen Ursprung besitzt normaler Weise der Ext. prof. medial. der vierten Zehe. — Die medialen Pet. prof. der dritten und vierten Zehe geben einen Theil ihrer Bündel an die Grundphalanx; sämmtliche Ext. profundi hängen durch kurze Sehnen- zipfel an den Basen aller Phalangen fest und werden durch diese vor dem Abgleiten von der Zehe geschützt. — Die Endsehnen der verschiedenen Extensoren verschmelzen mehr oder minder innig zu einer FJascia dorsalis auf dem Rücken der Zehen, doch 216 Muskeln der hinteren Extremität. sind die angegebenen Hauptzüge meist gut zu unterscheiden. Auch die einzelnen Bäuche der Extensores breves superficiales hängen manchmal noch durch Schwimm- haut-ähnliche Sehnenzüge zusammen, die mit scharfen, distalwärts concaven Rändern abschliessen, und in die gelegentlich Muskelfasern aus der Masse der Extensores breves superficiales einstrahlen, so dass dann eine continuirliche sehnig-musculöse Platte über das Gebiet des proximalen Metatarsusabschnittes ausgespannt ist. Specielle Beschreibung. M. tarsalis M. tarsalis anticus. (Figg. 113, 114.) anticus, M. flexor tarsi posterior, Ecker, Nr. 173. Peroneo-sus-astragalien, Duges, Nr. 161. Partie posterieure du rotateur inverse du pied, Perrin, Nr. 92. Ein ziemlich starker Muskel, der schmalsehnig vom lateralen hinteren Umfange des Crus unmittelbar über dem distalen Gelenkende entspringt und unter dem Sehnenbogen des M. peroneus hindurch (s. Fig. 100) auf die Dorsalseite des Fusses tritt, wo er am Tibiale, von der Mitte bis zum distalen Gelenkende, ansetzt. Wrkg. Der Muskel ist ein Dorsalflexor und Supinator des Fusses (Tarsus). Bemerk. Die Bezeichnung: „M. tarsalis anticus“ wähle ich statt des zwei- deutigen „M. flexor tarsi posterior“ Ecker’s. In einer früheren Veröffentlichung (Nr. 125 des Litteraturverzeichnisses) bezeichnete ich den Muskel als Tib. a. br. dist“ — „Tibialis anticus brevis distalis“, im Gegensatz zu dem „Tibialis anticus brevis proximalis“, den ich nunmehr bloss als Trbialis anticus brevis bezeichne. Muskeln des Praehallux. Muskeln des Ein Theil des M. extensor brevis superficialis hallweis strahlt in raehallux. h : Ä Ä | die Fascie ein, die am Praehallux ansetzt, und vermag daher wohl auf | diesen zu wirken. Unter der Fascie liegt dann die zwischen Praehallux | und Hallux ausgespannte Portion des M. abductor brevis dorsalis hallueıs (s. unten). Muskeln der ersten Zehe. M. extensor M. extensor brevis superficialis hallueis. (Figg. 113, 114.) Drevis SU- ee Langer Kopf des M. extensor longus dig. I, Ecker, Nr. 174. Calcaneo- 1alluc1s. sus-metatarsien du pouce, Duges, Nr. 166. Extenseur superficiel de la premiere phalange, Perrin, Nr. 78. Liegt lateral neben dem Tarsalis ant. und entspringt vom inneren Rande des Fibulare, etwas unter der Mitte der Diaphyse. Er geht in zwei Sehnen über, von denen sich die eine (laterale) mit dem Extensor brev. medius verbindet und zur Grundphalanx der ersten Muskeln der hinteren Extremität. DAT, Zehe geht, während die andere zum Theil in die Fascie einstrahlt, die am Praehallux ansetzt, zum Theil am Os metatarsi I inserirt. Wrkg. Streekt Metatarsale und Grundphalanx der ersten Zehe und zieht den Praehallux dorsalwärts. M. extensor brevis medius hallueis. (Figg. 113, 114.) Kurzer Kopf des M. extensor longus dig. I, Ecker, Nr. 174. Von Duge£s nicht erwähnt. Extenseur de la premiere phalange, Perrin, Nr. 81. Ein kleiner kurzer Muskel, der gemeinsam mit dem KEixtensor brevis medius der zweiten und dritten Zehe von der gemeinschaftlichen Epiphyse des Tibiale und Fibulare entspringt. Er setzt von unten her an die Sehne des Extensor brevis superficialis an. Mm. extensores breves profundi hallueis. (Figg. 1135, 114.) Der mediale ist von Ecker nicht beschrieben; der laterale = M. interosseus dorsalis II, Nr. 137. Deux metatarso -sus-phalangettiens du pouce, Dug£&s, Nr. 218 und 219. Branche interne et externe du Extenseur profond du premier doigt, Perrin, Nr. 87. Der mediale entspringt mit einem Bauche vom Metatarsale der ersten Zehe selbst, mit einem zweiten vom Üentrale, zusammen mit der lateralen Portion des M. abductor brevis dorsalis dig. I. — Der laterale entspringt nur vom lateralen Rande des Metatarsale I. Am Metatarso-Phalangealgelenke gehen beide in dünne Sehnen über, die am medialen und lateralen Rande der Zehe distalwärts verlaufen, sich mit je einem Zipfel an der Basis der Grundphalanx, mit dem eigent- lichen Ende an der Dorsalfläche der Endphalanx vereint ansetzen. M. abductor brevis dorsalis hallueis. (Fig. 113, 114.) M. abductor brevis dig. I+M. extensor brevis dig. I, Ecker, Nr. 176 und 175. Ex-tarso-metatarsien du pouce + Astragalo-ex-metatarsien du pouce, Dug&s, Nr. 168 und 167. Adducteur anterieur du premier meötatarsien, Perrin, Nr. 56. Der Muskel besteht aus zwei Portionen, einer grossen medialen, die vom ersten Skeletstück des Praehallux (resp. von der Basis des Praehallux, wo dieser nur aus einem Stück besteht), und einer lateralen, die vom Centrale entspringt. Beide setzen an der Dorsalfläche und dem medialen Rande des Os metatarsi I an. Bemerk. Ecker und Dug£s beschreiben die beiden Portionen als be- sondere Muskeln. M. extensor brevis me- dius hallu- cis. Mm. exten- sores breves profundi hallueis. M. abductor brevis dor- salis hallu- cis. M. extensor brevis su- perficialis digiti II. M. extensor brevis me- dius dig. II. Mm. exten- sores breves profundi dig. II. M. extensor brevis su- perfieialis dig. III. Muskeln der hinteren Extremität. 10] [0 9) Muskeln der zweiten Zehe. M. extensor brevis superficialis digiti Il. (Fig. 113.) M. extensor dig. II longus, Ecker, Nr. 177. Calcan&o-sus-phalangien du deuxieme doigt, Duges, Nr. 182. Extenseur superficiel de la deuxieme phalange, Perrin, Nr. 79. Entspringt gemeimschaftlich mit dem Eixtensor brevis superficialis der dritten Zehe am inneren Rande des Fibulare und setzt mit seiner Sehne, die den Zxtensor medius aufnimmt, an der Basis der Grund- phalanx der zweiten Zehe an. M. extensor brevis medius digiti II. (Figg. 113, 114.) M. extensor dig. II brevis, Ecker, Nr. 178. Astragalo-sus-phalangien du deuxicme doiet, Duges, Nr. 185. Extenseur de la deuxiöme phalange, Perrin, Nr. 82. Ist theilweise vom vorhergehenden bedeckt, entspringt von der gemeinschaftlichen Epiphyse des Tibiale und Fibulare, neben dem Extensor brevis medius der ersten Zehe und geht an die Sehne des vorhergehenden Muskels. Mm. extensores breves profundi digiti II. (Figg. 113, 114.) M. interosseus dorsalis III und IV, Ecker, Nr. 188 und 189. Der mediale — Mötatarso-sus-phalangien du deuxicme doigt und Astragalo- sus-phalangettien du second doigt, Duges, Nr. 185t und 217. Der laterale — Metatarso-sus-phalangettien du second dojget, Duges, Nr. 216. Branche interne et externe de l’Extenseur profond du deuxieme doigt, Perrin, Nr. 88. Der mediale Kxtensor br. prof. der zweiten Zehe entspringt an der Basis des ersten Metatarsale, der laterale vom lateralen Umfange des zweiten Metatarsale Beide gehen am Metatarso-Phalangeal- gelenke in dünne Sehnen über, die medial und lateral an der zweiten Zehe distalwärts verlaufen, der Grundphalanx je einen Zipfel abgeben und an der Endphalanx enden. Bemerk. Duges giebt für Pelobates fuscus an Stelle des medialen Kxtensor br. pr. der zweiten Zehe zwei besondere Muskeln mit verschiedenem Ursprung und Ansatz an. Muskeln der dritten Zehe. M. extensor brevis superficialis digiti III. (Fig. 113.) M. extensor dig. III longus, Ecker, Nr. 179. Sus-astragalo-phalanginien du medius, Duges, Nr. 199. Extenseur superficiel de la troisieme phalange, Perrin, Nr. 80. Muskeln der hinteren Extremität. 219 Entspringt mit dem Eixtensor brevis superficialis der zweiten Zehe vom Fibulare, verbindet sich mit dem Esxtensor br. medius dig. III Fig. 114. Tars. ant. ea Tib. ant.1g. Peron. Tib. ant. brev. Tib. ant. 1g. Tib. post. Tars. post. Fibulare Bi - Abd. prh. r/ E. br. 5. iv ; Abd. br. dors. hall. \ \‘ I NY N E. br. m. (d. IV.) —$ An I 2 L_— E. br. s. (P. med.) Abd. propr. dig IV. Muskeln an dem Dorsum pedis. Rechte Extremität. Tiefe Schicht. Von den Extensores breves superficiales der drei ersten Zehen ist nur die gemeinsame Ursprungsmasse am Fibulare stehen geblieben, und ihre Sehnen sind in Verbindung mit den Extensores breves medii gelassen. Bezeichnungen wie in der vorhergehenden Figur. Dazu: Abd. propr. dig. IV.— M, abductor proprius digiti IV. und setzt an der Grundphalanx an. Nicht selten geht der laterale Theil der gemeinsamen Sehne bis zur zweiten Phalanx. (So in Fig. 113.) 220 Muskeln der hinteren Extremität. M. extensor M. extensor brevis medius digiti III. (Figg. 113, 114.) dius dig. III. M. extensor dig. III brevis, Ecker, Nr. 150. Astragalo-sus-phalangien du medius, Dug&s, Nr. 181. Extenseur de la troisieme phalange, Perrin, Nr. 8. Entspringt von der gemeinsamen distalen Epiphyse des Tibiale und Fibulare und setzt sich an die Sehne des vorhergehenden Muskels an. Geht von dieser ein Theil bis zur Mittelphalanx (s. vorigen Muskel), - so tritt zu ihr die laterale Portion des Extensor br. medius (Fig. 114). Mm. exten- Mm. extensores breves profundi digiti III. (Figg. 113, 114.) sores breves pretundi M. interosseus dorsalis V und VI, Ecker, Nr. 190 und 191. Deux dig. ® metatarso-sus-phalangettiens du medius, Duges, Nr. 214 und 215. Branche interne et externe de l’Extenseur profond du troisieme doigt, Perrin, Nr. 89. Der mediale entspringt von der Basis des zweiten, der laterale von der lateralen Seite des dritten Metatarsale. Die Sehnen laufen am medialen und lateralen Zehenrande bis zur Endphalanx, an den übrigen Phalangen, durch schwächere Zipfel festgehalten. Von dem medialen setzen die tiefen Portionen mit kurzer Sehne bereits an der Grundphalanx an. Hin und wieder erhält die dritte Zehe eine Portion des Eixtensor longus (s. Muskeln der vierten Zehe), die sich mit dem Extensor brevis superficialis verbindet oder, wie ich es einmal fand, mit selbständiger dünner Sehne zur zweiten Phalanx verläuft. Muskeln der vierten Zehe. M. extensor M. extensor longus digiti IV. (Fig. 113.) ongus dig. IV. M. extensor longus digiti IV, Ecker, Nr. 181. Peron6o-sus-phalangien du quatrieme doigt, Duges, Nr. 178. Theil des Extenseur commun des doigts, Perrin, Nr. 76. Ein schmaler Muskel, der gemeinschaftlich mit dem Tarsalis anticus von dem lateralen Umfange des Unterschenkels entspringt und in eine Sehne übergeht, die sich auf dem Rücken der vierten Zehe mit dem medialen Eirtensor brevis medius verbindet. Mm. exten- Mm. extensores breves medii digiti IV. (Figg. 113, 114.) Sores breves Bed dig. Mm. extensores dig. IV breves, Ecker, Nr. 182. Calcan&o-sus-phalangien und Sus-calcando-phalanginien du quatrieme doigt, Duges, Nr. 179 und 198. Extenseur de la quatrieme phalange und Extenseur de la quatrieme phalanginette, Perrin, Nr. S4a und b. Muskeln der hinteren Extremität. Ja! „u Diese beiden Muskeln entspringen neben einander von der distalen Epiphyse des Fibulare und Tibiale, und zwar vom fibularen Abschnitt, und setzen, der mediale an die Grundphalanx, der laterale an die zweite Phalanx der vierten Zehe, mit dünner Sehne an. Der mediale nimmt die Sehne des Extensor longus auf. Mm. extensores breves profundi digiti IV. (Figg. 113, 114.) M. interosseus dorsalis VII und VIII, Ecker, Nr. 192 und 193. Deux metatarso-sus-phalangettiens du quatrieme doigt, Duge&s, Nr. 212 und 213. Branche interne et externe de l’Extenseur profond du quatrieme doigt, Perrin, Nr. 90. Der mediale Ext. br. prof. dig. IV entspringt mit kräftiger platter Sehne vom tibialen Abschnitte der gemeinsamen distalen Epiphyse des Tibiale und Fibulare. Von dieser Sehne aus entspringen unter spitzen, distalwärts offenen Winkeln die Fasern zweier Bäuche, in die sich der Muskel zerlegen lässt, und von denen der tiefere sofort mit kurzer Sehne an die Grundphalanx geht, während der oberflächliche seine dünne Sehne bis zur Endphalanx sendet. An den Basen der ersten, zweiten und dritten Phalanx ist sie durch dünne Zipfel befestigt. — Der laterale entspringt zweiköpfig: vom lateralen Umfange des vierten und von der Basis des fünften Metatarsale; seine dünne Sehne verhält sich am lateralen Zehenrande wie die des medialen am medialen. Bemerk. Einmal beobachtete ich ein Caput accessorium des medialen Extensor br. prof. dig. IV. Dasselbe entsprang vom vierten Metatarsale und ging an die lange, zur Endphalanx verlaufende Sehne. Dasselbe ist nach Perrin bei Bombinator regulär. Muskeln der fünften Zehe. M. extensor brevis superficialis digiti V. (Fig. 113.) M. extensor dig. V brevis, Ecker, Nr. 184. Calcaneo-sus-phalangien du digitule, Duges, Nr. 180. Extenseur de la einquieme phalange, Perrin, Nr. 85. Ein langer, dünner Muskel, der lateral vom M. extensor longus dig. IV liegt, von der Dorsalfläche des Fibulare entspringt und sich ‘an der Grundphalanx der fünften Zehe befestigt. Mm. extensores breves profundi digiti V. (Fig. 113, 114.) M. interosseus dorsalis IX und X, Ecker, Nr. 194 und 195; der laterale wird ausserdem noch unter Nr. 155 als M. abductor dig. V brevis erwähnt. Deux metatarso-sus-phalangettiens du digitule, Duges, Nr. 210 und 211. Branche interne et externe de !’Extenseur profond du einquieme doist, Perrin, Nr. 91. Mm. exten- sores breves profundi dig. IV. M. extensor brevis su- perfieialis dig. V. Mm. exten- sores breves profundi dig. V. 299 Muskeln der hinteren Extremität. Entspringen beide vom Os metatarsi V, und verlaufen mit ihren dünnen Sehnen am medialen und lateralen Zehenrande bis zur End- phalanx, an der Grund- und Mittelphalanx durch dünnere Zipfel be- festigt. M. abductor M. abductor brevis dorsalis digiti V. (Fig. 113.) brevis dor- ; a salis dig. V. M. extensor dig. V longus, Ecker, Nr. 155. Calcan&o-sus-metatarsien du dieitule, Dug&s, Nr. 165. Deducteur du cinquieme metatarsien, Perrin, Nr. 100. Ein starker Muskel, der von der dorsalen Fläche des Fibulare, fast in der ganzen Länge des Knochens, entspringt und am proximalen Ende des Metatarsale V ansetzt. Wrkg. Ist ein ganz besonders kräftiger und wirksamer Abductor des fünften Metatarsale, wird also besonders beim Schwimmen zur Ver- breiterung des Fussruders Verwendung finden. ! wu ah er Heap 18. 19. 20. Litteratur zur ersten Abtheilung Systematik, Biologie. . Bell, Thomas, A History of British Reptiles.. London 1839. . 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April 1575 dargebracht von Alexander Ecker, Professor an der Universität Freiburse. Mit Abbildungen. 4. geh. Preis 1 #. Die Hirnwindungen des Menschen nach eigenen Untersuchungen, insbesondere über die Ent- wicklung derselben beim Fötus und mit Rücksicht auf das Bedürfniss der Aerzte dargestellt von Dir Alexander mekren Universität Freiburg. Professor an der geh. Preis 2 NM. Zweite Auflage. Mit Holzstichen. gr. 8. Zur Kenntniss der Wirkung der Skoliopaedie des Schädels auf Volumen, Gestalt und Lage des Grosshirns und seiner einzelnen Theile. Gratulationsprogramm, Herrn Dr. Louis Stromeyer, Generalstabsarzt und Professor a. D. in Hannover, zu seinem 50 jährigen Doctorjubiläum am 6. April 1376. Im Namen und Auftrag der mediecinischen Facultät der Universität Freiburg dargebracht von dem d. z. Senior derselben Dr. Alexander Ecker, Professor an der Universität Freiburg. sieh. Preis >2 Ib Mit einer Tafel. gr. 4. Lehrbuch der praktischen vergleichenden Anatomie von Carl Vogt und Emil Yung, Director Assistent des Laboratoriums für vergleichende Anatomie und Mikroskopie der Universität Genf. Erster Band. Mit 425 Abbildungen. gr. 8. geh. Preis 28 M. Zweiter Band. Mit 373 Abbildungen. gr. 8. geh. Preis 30 #M. Das Mikroskop und seine Anwendung. Von Dr. Leopold Dippel, ordentlichem Professor der Botanik in Darmstadt. Handbuch der allgemeinen Mikroskopie. Zweite Erster Theil. und einer Tafel in Farben- umgearbeitete Auflage. Mit Holzstichen druck. gr. 8. geh. Preis 34 #. Zweiter Theil. Anwendung des Mikroskopes auf die Histiologie der Gewächse. Zweite umgearbeitete Auflage. Erste Abtheilung. Mit 302 eingedruckten Holzstichen und drei Tafeln in Farbendruck. gr. 8. geh. Preis 24 M. Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. . EBEN Archiv für Anthropologie. Zeitschrift für Naturgeschichte und Urgeschichte des Menschen. Organ der deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Begründet von A. Ecker und L. Lindenschmit. Unter Mitwirkung von A. Bastian in Berlin, O. Fraas in Stuttgart, W. His in Leipzig, H. v. Hölder in Stuttgart, J. Kollmann in Basel, N. Ruedinger in München, E. Schmidt in Leipzig, C. Semper in Würzburg, L. Stieda in Königsberg, R. Virchow in Berlin, A. Voss in Berlin, W. Waldeyer in Berlin und H. Welcker in Halle, herausgegeben und redigirt von Johannes Ranke in München. Mit Abbildungen und lithographirten Tafeln. 4. geh. Erschienen sind: XXIII. Band. Vier Hefte. Preis 77 M. — XXIV. Band. 1. und 2. Heft. Preis zus. 25 M. Auch die früheren Bände können, soweit vorhanden, noch einzeln nachbezogen werden. Die Lehre von den Tonempfindungen, als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik. Von Hermann von Helmholtz. Fünfte Ausgabe. Mit dem Bildniss des Verfassers und 66 eingedruckten Holzstichen. gr. 8. Preis geh. 12 fM., geb. 14 I. Anatomischer Hand-Atlas zum Gebrauch im Secirsaal von Dr- 1, Henle; Professor der Anatomie in Göttingen. Er 82 eh. 1. Heft: Knochenlehre. Dritte Auflage. Preis 2 HM. 2. Heft: Bänderlehre. Dritte Auflage. Preis 1 #M. 60 4 5. Heft: Muskellehre. Dritte Auflage. Preis 3 M. 4. Heft: Eingeweidelehre. Dritte Auflage. Preis 5 Mt. 20 5. Heft: Gefässlehre. Zweite Auflage. Preis 3 I. 6. Heft: Nervenlehre. Zweite Auflage. Preis 4 fl. Vorträge - und - Reden von Hermann von Helmholtz. Vierte Auflage. Mit dem Bildniss des Verfassers und zahlreichen eingedruckten Holzstichen. Zwei Bände. gr. 8. Preis pro Band geh. 8 #., geb. 9 I. 50 9 Die medieinische Physik. Von Adolf Fick, Professor der Physiologie in Würzburg. Dritte umgearb. Auflage. Mit 135 Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 8 I. Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. Handbuch . der topographischen Anatomie. Zum Gebrauch für Aerzte von Dr. Fr. Merkel, Professor der Anatomie in Göttingen. Mit zahlreichen mehrfarbigen Holzstichen. gr. 8. geh. Erster Band. Preis 23 M. — Zweiter Band. Erste Lieferung. Preis 8 #M. Jacob Henle. Ein deutsches Gelehrtenlebems Nach Aufzeichnungen und Erinnerungen erzählt von Fr. Merkel. Mit einem Portrait in Holzstich. 8. geh. Preis 10 #M. 7 Ueber unsere Kenntniss von den Ursachen der Erscheinungen in der . ir organischen Natur. Sechs Vorlesungen für Laien, gehalten in dem Museum für praktische Geologie zu London von Thomas H. Huxley. Vebersetztvon Carl Vogt. Zweite Auflage, bearbeitet von Fritz Braem, Privatdocenten der Zoologie an der Universität Breslau. Mit Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 2 %#M. Schiller’s Schädel und Todtenmaske, nebst Mittheilungen über Schädel und Todtenmaske Kant’s. Von Hermann Welcker, Professor der Anatomie zu Halle. Mit einem Titelbilde, 6 lithographirten Tafeln und 29 Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 10 #M. Oo Der Darwinismus. Eine Darlegung der Lehre von der natürlichen Zuchtwahl und einiger ihrer Anwendungen von Alfred Russel Wallace, 2%, D.; ER. 1 8.7 .ete. Autorisirte Uebersetzung von D. Brauns, Dr. med. u. phil., Professor extr. zu Halle a. S., Mitglied der Kaiserl. Leopoldinischen Academie der Naturforscher etc. Mit 1 Karte und 37 Abbildungen. 8. geh. Preis 15 #M. Verlag von Friedrich Vieweg & Sohn in Braunschweig. Die Functionen des Centralnervensystems und ihre Phylogenese von Dr. J . Steiner, a. 0. Professor der Dh yelofhere in Heidelberg. Erste Abtheilung: Untersuchungen über die Physiologie des Frosch- hirns. Mit 32’eingedruckten Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 5 M. Zweite Abtheilung: Die Fische. Mit 27 eingedruckten Holzstichen und 1 Lithographie. gr. 8. geh. Preis 5 M. E..-.. Der Mensch, eindBau und se»n Leben ee nebst inweisungen auf die Gesundheitspflege ”* und den ndzüßen: der Naturgeschichte des Menschengeschlechts von Prof. Dr. Otto Wilhelm Thome, Direktor der städtischen Realschule zu Köln. - Mit 96 Figuren in ”® verschiedenen in den Text eingedruckten ‚Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 80 3 üb Einleitung in das all der Anthropologie und Givilisation. Von Dr. Edward B. Tylor, Mitglied der Royal Society. Deutsche autorisirte Ausgabe von G. Siebert, Oberlehrer an der Realschule zu Wiesbaden. Mit 78 in den Text eingedruckten Holzstichen. 8. geh. Preis 10 Der Darwinismus und die Naturforschung Newton’s und Cuvier’s. Beiträge zur Methodik der Naturforschung und zur Speciesfrage von Dr. Albert Wigand, Professor der Botanik an der Universität Marburg. In drei Bänden. gr. 83. geh. Erster Band. Preis 12 M — Zweiter Band. Preis 13 M. 20 3 — Dritter Band. Preis 8 M. 40 3 ir Die Genealogie der Urzellen als Lösung des Der fealenz- Problems. Oder die Entstehung der Arten . ohne natürliche Zuchtwahl. Von Dr. Albert Wigand, Professor der Botanik an der Universität Marburg. Mit Holzstichen. gr. 8. geh. Preis 1M 505 Hy i 4 Yr bh u ’ P in (Th NE e } - Pr LOK» OLE? Ai dr I77 INAINIRNAN Date Due MAR 27 1069 JUN Aı1 1953