mr bpb pen iemmhehingenn nn meh ke ua And sn A hie nen van ne ee KaeL EZ ET TEZET ZEIT ee Aura Hehe eier 1 et ne wa j i IA rk " Aula . ' \ FR N \ r d x 4 Y j “u v \ h E22 « 4 Y N hi 4 y BR \ x | De 1 b Y k Y INS k \ . { \ N f I i | } M ! \s ; } N 2’ 5 i - R j . 1 y } I I} YA I f Dr = } T i KM »- N Unger, } } 1 | \ | ’ t Y * . Di » ‘ ee ‘ LANE, y N 5 N Y i t N % ü X, h \ r x 4 \ El 1% En r / > kl >; r i » AL 1,4 un I r “ Ni“ / ’ \ 2 : F N 5 N j \ i ) [3 e ’ D F N \ ' . . r . 5 gr, “ f x J \ \ ı ) \ } y N \ 4 L } ) ) 1 H ‘ 4 ! N j | | | er } u 1 ’ a £ / \ ‚ 4 f J \ Tan } j \ H JARTN. ß y ! 1 } N N \ . ö N ’ 1 | t p \ K } \ ? h \ N \ 14 p; \ . / } hi “ 5 ‚ x 4 N 2 Z . | L) 1.F1 FR N ’ \ ? N RK Ei A f \ , / ’ u% ! ’ \ } I Ar, ’ D { . \ : \ $ x I L ‘ F l + } [} f\ “L ‘ ’ dv, . yi Band XXXl E ANNALEN a 'K. K. NATURHISTORISCHEN HOFMUSEUMS. | | REDIGIERT = : _ D* FRANZ STEINDACHNER. were, u (MIT 10 ABBILDUNGEN IM TEXTE UND ı5 TAFELN.) | re WIEN. 1917. ALFRED HÖLDER 2 oe 3 Re K. U. K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDRLER . . . FR Be ICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN. Re Re BUCHHÄNDLER DER KAISERI, en Ar a - ee" “ 4 I et, E Ar Y. Er Die Annalen des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums erscheinen jährlich in einem Band. Der Pränumerationspreis für den Jahrgang beträgt K 20.—. Zu beziehen durch die Hof- und Universitäts-Buchhandlung von A. Hölder in Wien. Kh Absolon, K. Untersuchungen über Apterygoten. (Mit 2 Talea und 2 Abbildungen im Texte) - 3.— Bernhauer, Dr. M. Coleopteren aus Zentralafrika. II. Staphylinidae.. . . —.,70. ‘ Berwerth, Dr. Fr. Verzeichnis der Meteoriten im k.k. naturhistorischen Hofmuseum, Ende Oktober 7002....#... en Re A ee — Das Meteoreisen von Quesa. (Mit 4 Tafeln und 2 Abbildungen im Texte). 3 Re BE — Übereinstimmendes in den Formen der Meteoriten. (Mit 2 Tafeln). . . . BR >: Bubäk, Prof. Dr. Fr. Fungi. Wissenschaftliche Ergebnisse der Expedition nach Mesopotamien, 1970-.,6Mit- 2. Tafeln); . . a - Burr, Malcolm. Die Dermapteren des k. k. naturhistorischen "Hofmuseums in Wien. 8: —_ Nachträge zu meiner Bearbeitung der Dermapteren des k. k. naturhistorischen Hof- museums. (Mit 16 Abbildungen im Texte) . . . —.70 Ebner, R. Orthoptera. I. Mantodea und Tettigonioidea, (Expedition Mesopotamien.) (Mit ' 3 Abbildungen im Texte) . . . ne Faßl, A.H. Beschreibung einer neuen Sihıraide aus Bolivien. (Mit einer Tafel) . et Handel- Mazzetti, Dr. H. Freih. v. Ergebnisse einer botanischen Reise in das Pontische Randgebirge im Sandschak Trapezunt. (Mit 8 Tafeln und 6 Abbildungen im Texte) . Il.— — Pteridophyta und Anthophyta aus en und Kurdistan sowie Syrien und 5 Prinkipo. (Mit ı Tafel). ... . ee ns Sr — — Il. (Mit 3 Textfiguren und 3 Tafeln). . a ee es San) ee A — — Il. (Mit 5 Textfiguren und:4 Tafeln) nase. 2 TE er na 2 ar ae — — IV. (Mit 7 Textfiguren und ı Tafel) . .... > 72420 — Die Vegetationsverhältnisse von Mesopotamien und Kurdistan. (Mit 1 Textfigur u. 36; Taf.) 5.79.05 Handlirsch, A. Zur Morphologie des Hinterleibes der Odonaten. (Mit-13 Abbild. im Texte) 1.— — Bemerkungen zu der Arbeit des Dr. Heymons über die Abdominalanhänge der Libellen 1.80 "— Zur Phylogenie und Flügelmorphologie der Ptychopteriden er (Mit s’Tafel 2 7 und einem Stammbaum) . 2 Hayek, Dr. A.v. Zur Kenntnis der Flora des Berges "Ziep bei Ipek.. (Mit 1 Tafel) en \. Holdhaus, Karl. Kritisches Verzeichnis der boreoalpinen Tierformen (Glazialrelikte) der IE “mittel- und südeuropäischen Hochgebirge . . ee Fe Hintz, E. Coleopteren aus Zentralafrika. VI. Cerambycidae RER Y: 30%; Ikonnikov ‚(Kusnetzk), Dr. Nik. Beitrag zur Kenntnis der Acridiodeanfaung Mesopotamiens 2.20 Jongmans, Dr.W.J. Sphenophyllum charaeforme nov.spec. (Mit ı Tafelund 4 Abbild.im Texte) 1.20 Keißler, Dr.K.v. Aufzählung der von E.Zugmayer in Tibet gesammelten Phanerogamen —.60 — Monströse Wuchsform von Polyporus Rostkovii Fr. (Mit ı Tafel). . . 1.50 — und Dr.K. Rechinger. Verzeichnis der im Orchideenherbare von Reichenbach Ai. Be enthaltenen Sammlungen . . ee a ee __ Revision des Saüterschen Pilzherbars . _ LES SELL ae en Keremans, Ch. Coleopteren aus Zentralafrika. "m. Buprestidae DR 070 Koechlin, R. Über brasilianischen Braunit nebst DEONEEEEE über die Buchstaben- Ge = bezeichnung beim Braunit. (Mit 4 Figuren und ı Tafel)... . es SEE — Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. (Mit 4 Figuren“ im n Text) a. —.70 - Kohl, Fr. Die Hymenopterengruppe der Sphecinen. II. MORE, der Gattung Ammophila Pers W.Kirby. (Mit 7 Tafeln und 5 Abbildungen im Texte). ... 10. — Die Crabronen (Hymenopt.) der paläarktischen Region. (Mir XIV Tafeln ünd "88 Ab- nt bildungen im Texte) . . . { .:. 27270 Kränzlin, Prof. Dr. Fr.: Neüe Amaryllidaceen des Hofmuseums . . . . ee — Orchidaceae Novae . . 1.20 Kuntze, Dr. A. Bestinimunsstabdilen. der paläarktischen Eriopterinen. (Diptera name | tocera Polyneura.) (Mit 73 Textfiguren) .-, BR ee N Lorenz, Dr.L.v. Zur Ornis Neuseelands. (Mit ı Tafel) ER, 2. — Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. . (mie 9 Doppelisfein EN und 5 Abbildungen im Texte) . . - > . . 11.70 Moser, J. Coleopteren aus Zentralafrika. L. Eerasint, SEHR 2 2 u Ohaus, Dr. F. Coleopteren aus Zentralafrika. IV. Rutelini. . . . 2.2. 2.2.2.2... 70 Östermeyer, Dr. F. Plantae Peckoltianae . . —.50 — Register zu Schedae ad Kiypipgamas exiccatas editae a "Museo Palatino Vindobonensi. = Centuria I-XX .. 2.40 Penther, Dr. A. und Zederbauer, Dr. E. REIT, einer naturwissenschaftlichen Reise u zum Erdschias-Dagh (Kleinasien). I. Zoolögischer Teil. (Mit 8 Tafeln und ı2 Abbild. im a 18,40 — — Il. Botanischer Teil. (Mit 5 Tafeln und 4 Abbildungen im E REEL SET PeSE — — II. Petrographischer Teil. (Mit ı AbbueUnE im Texte) . Be. ‘— Scorpiones. (Mit ı Abbildung im Texte) . — 7%: Pesta, Dr. Otto. Crustaceen. I. Teil: 'Copepoden aus s dem Golf. von Persien. (ie 26 Originals en -figuren und ı Karte im Texte). nk N; eur 1420 — Carcinologische Notizen. (Mit 5 Abbildungen im. Texte) es ee 7) — Crustaceen. Il. und II. Teil. (Mit 15 Abbildungen und ı Karte im Texte), re en» — Galathea-Arten aus der Bucht von Rovigno. . a — Sind die Dekapoden der Adria «gut» bekannt? (Mit I Tafel). ; £ a 1.20 | “r b A sn a 8 E = Eu“ ANNALEN K.K. NATURHISTORISCHEN HOFMUSEUMS. REDIGIERT VON PESERANZ STEINDACHNER, XXXI BAND — 1917. (MIT 20 ABBILDUNGEN IM TEXTE UND 15 TAFELN.) WIEN 1917. SEBER EDIHÖLDER K. UND K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER BUCHHÄNDLER DER KAISERLICHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN IN WIEN. Se. k. u. k. Apostolische Majestät: Kaiser Franz Josef I. ist am 2ı. November 1916 tiefst betrauert von seinen Völkern aus dem Leben geschieden. Unter seiner langjährigen, segensreichen Regierung hatte sich auch jener ungeahnte Aufschwung der Natur- wissenschaften vollzogen, welcher für fast alle Gebiete des menschlichen Lebens von der größten Bedeutung werden sollte. Diese kulturhistorische Tatsache hat bei dem hohen Verewigten jederzeit eine volle Wertschätzung und warme Förderung erfahren. So wurden auch dıe bis dahin getrennt verwalteten naturhistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser- hauses zu einem einheitlichen Institute, dem «K. k. Natur- historischen Hofmuseum» vereint und demselben ein monu- mentaler Palast gewidmet, welcher auf seiner Stirnseite, dem hohen Sinne seines Erbauers entsprechend, die Auf- schrift «Dem Reiche der Natur und seiner Erforschung» trägt. Also nicht bloß eine Schaustellung, sondern auch eine Stätte wissenschaftlicher Arbeit soll das mit kaiserlicher Munifizenz ins Leben gerufene Institut sein und bleiben. Das Naturhistorische Hofmuseum wurde von Sr. Maje- stät Kaiser Franz Josef. am Io. August 1889 eröffnet und am 28. Februar 1905 neuerlich besucht und eingehend be- sichtigt. Das warme Interesse, welches der hohe Ver- ewigte bei diesen Anlässen den Sammlungen des Hof- museums — welche er vielfach durch persönliche Schen- kungen vermehrt hatte — entgegenbrachte, wırd ın un- vergeßlicher dankbarster Erinnerung bleiben und das Andenken an den hohen Verewigen auch ın wissenschaft- lichen Kreisen niemals verlöschen lassen. we IE NEER STE. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. - Von Dr. H. Rebel. (Mit 7A&bbildungen‘ im "Texter 1 rw a ae Beschreibung einer neuen Saturniide aus Bolivien. Von A. H. Faßl. (Mit N Be ee A ee ER es SE Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. Von Dr. A. v. Hayek. a Be N en Re AL I Revision des Sauterschen Pilzherbars. (Mit besonderer Berücksichtigung der von Sauter neubeschriebenen Pilze.) Von Dr. Karl v.Keißler.... Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. Von R. Koechlin. (Mit Br Burn best) N ae a Über eine längsgestreifte Farbenvarietät von Agama isolepis Blgr. aus Meso- Potamen. "Von Dr. Franz. Steindachner. (Mit Tafel'II. „ner. Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wgn. Von Dr. Rudolt; Wagner. (Mit 2uAbbildungen. im-Texte).: Nenn Über äthiopische Saturniiden. Von Dr. H. Rebel. (Mit Tafel IV-VI).... Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. Von Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. (Mit g Doppeltafeln [VII—XV] Bes Abblldunkentin.Bexte} 1a A 2 Reg er rahresbericht für 19100 nr 28 REIT RN EN Druck von ADOLF HOLZHAUSEN in Wien K. UND K. HOF- UND UNIVERSITÄTS-BUCHDRUCKER Seite 63 65 1; ; 1917: Bd. XXX. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. Notizen. Jahresbericht fur 1916 von Dr. Franz Steindachner. Einleitung. Se. k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. Januar l. J. dem ad personam in die VI. Rangsklasse eingereihten Kustos I. Klasse am k. k. naturhistorischen Hofmuseum, Regierungsrat Josef Szombathy, aus Anlaß der von ıhm erbetenen Versetzung in den dauernden Ruhestand den Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. u.k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Dezember |. J. dem Direktor der zoologischen Abteilung Prof. Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau den Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit Nachsicht der Taxen und dem Kustos-Adjunkten Dr. Karl Rechinger an der botanischen Ab- teilung das goldene Verdienstkreuz mit der Krone allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 22. Februar ıgı6 den Kustoden I. Klasse Friedrich Siebenrock und Dr. Alexander Zahlbruckner die VI. Rangsklasse ad personam allergnädigst zu verleihen geruht. Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät Oberstkämmerer, Se. Exzellenz Karl Graf Brzezie-Lanckoronski, hat sich bestimmt gefunden, mit Erlaß vom 28. Januar 1916, Z. 366, den Kustos I. Klasse Regierungsrat Josef Szombathy über seine Bitte in den dauernden Ruhestand zu versetzen und das Ansuchen der Intendanz genehmigt, denselben für die Dauer der Kriegsdienstleistung des Kustos-Adjunkten Dr. Bayer an der anthropologisch-ethnographischen Abteilung zur Versehung der Geschäfte an der prähistorischen Sammlung weiter in Verwendung zu behalten. Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät Oberstkämmerer, Se. Exzellenz Karl Graf Brzezie-Lanckoroüski, hat laut Erlaß vom 4. März ıg9ı16, Z. 850, am natur- historischen Hofmuseum den Assistenten Dr. Otto Pesta zum Kustos-Adjunkten und den Aspiranten Dr. Julius Edlen von Pia zum Assistenten ernannt. Ferner wurde mit Erlaß vom 2g. April ı916, Z. 99, die Intendanz ermächtigt, Herrn Dr. Adolf Mahr als Aspiranten der anthropologisch-ethnographischen Abteilung ın Verwendung zu nehmen. Die Schausammlungen des Museums waren im Jahre 1916 wie im ver- gangenen Jahre wegen Mangels an Aufsichts- und Reinigungspersonal nicht gleich- Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXT, 1917. a D Notizen. zeitig geöffnet, sondern an Mittwochen nur die zoologischen Sammlungen und an Samstagen die mineralogischen, die geologisch-paläontologischen und prähistorischen Sammlungen. Die Schausäle der ethnographischen Sammlungen blieben wegen vollständiger Neuaufstellung der Objekte wie im Vorjahre geschlossen. Die Zahl der Besucher an 96 Einlaßtagen betrug 45.122 Personen. Der stärkste Besuch entfiel auf die Monate April (5326 Personen) und August (4792 Personen). Von den im Laufe dieses Jahres vorgenommenen Umstellungen und Ein- schiebungen in den Schausälen seien hier die bedeutendsten hervorgehoben. In die Schausammlung der Vögel wurden 38 Präparate neu eingereiht, wo- durch besonders die Gruppen der Fasanen und Seeschwalben eine Bereicherung erfuhren. Von Säugetieren wurden neu aufgestellt: ı Panther aus der Kollektion Grauer, dann ı Schakal, ı Wüstenluchs und ı Wildkatze aus Tunis, ferner ı Drill; diese vier eben genannten Objekte sind Spenden des Herrn A. Weidholz. Neuaufgestellte Objekte in der Fischsammlung: Im Saale 24, Wandkasten-Einheit 24, oben: Entwicklung von Rhodeus amarus Agass. < 1 Da < 36, « : Entwicklung von Gasterosteus aculeatus L. (mit Nestbau). Im Saale 25: Kopf von Galeus canis Rond., Gehörpräparat. R e WB: « < < R Gehirnpräparat (Gehirn in situ). < Re 935 R « Chimaera monstrosa, L., Gehirnpräparat (Gehirn in situ). Geschenke von Hofrat Steindachner. Die seit zwei Jahren in Angriff genommene Neuaufstellung der Insektenschau- sammlung erfuhr durch die großen Schwierigkeiten, welche infolge der Kriegs- ereignisse in den Druckereien herrschen, eine sehr unliebsame Verzögerung, da die Drucklegung der für die Schaukasten bestimmten Etiketten zwar bei zwei Druckereien begonnen, aber wieder unterbrochen, bezw. zurückgestellt wurde. In der geologisch-paläontologischen Abteilung wurde neu aufgestellt: ein Exemplar von Ichthyosaurus quadriscissus Quenst. aus dem Lias von Holzmaden in Württemberg, u.zw. ein Jugendexemplar mit vorzüglich erhaltener Hautbekleidung. In der ethnographischen Sammlung wurde die Neuaufstellung weiter fort- geführt. Der Saal XIV wurde mit den sibirischen Sammlungen fertiggestellt. Im Saale XV wurde noch der Schrank, welcher die Sammlungen der Inseln Lombok und Bali enthält, neu aufgestellt. Im Saale XVI wurde zum Schlusse des Jahres an den den ersten Teil desselben ausfüllenden malaiischen Sammlungen noch gearbeitet, dagegen die den größeren Teil desselben enthaltenden Sammlungen von Neu-Guinea und dem Neubritannia- (Bismarck-) Archipel in der Neuaufstellung vollendet, wobei ein Teil der großen Sammlung von Professor Dr. R. Pöch neu aufgenommen werden konnte. Die Neuaufstellung der Sammlungen des Saales XVII mußte wegen neuer Schrankanschaffungen auf das nächste Jahr verschoben werden. Saal XVIII mit den ethnographischen und die daranstoßenden fünf Nebenräume mit den archäologischen Sammlungen aus Amerika waren schon früher fertiggestellt worden. Dagegen wurden im Saale XIX, welcher die afrikanischen Sammlungen enthält, noch einige Umstellungen und Ergänzungen vorgenommen. Jahresbericht. — Einleitung. 3 Die zoologischen Sammlungen vermehrten sich im Laufe des Jahres 1916 um 4215 Arten in 13.015 Exemplaren, von denen nur 120 Arten in 284 Exemplaren auf die Wirbeltiere entfallen. Als wertvollste Spende im Laufe dieses Jahres sind die Decken und Schädel eines Stieres und einer Kuh des Wisent aus dem Bialowiser Walde hervorzuheben, welche Se. königliche Hoheit Prinz Leopold von Bayern als Oberst-Komman- dierender der g9. deutschen Armee dem Hofmuseum überwies. Der Stier wurde von Sr. königlichen Hoheit Prinz Konrad von Bayern erlegt. In der botanischen Abteilung betrug der normale Zuwachs 7377 Spannbogen, von denen 1679 durch Geschenk, 769 durch Tausch und 4929 durch Kauf er- worben wurden. Von größter Bedeutung für die Vervollständigung des Herbars des Wiener Hofmuseums ist die in diesem Jahre erfolgte käufliche Erwerbung des Gramineen- Herbars des hochgeschätzten Botanikers Hackel. Es gehört diese Sammlung zweifel- los mit zu den wichtigsten Akquisitionen, welche seit Bestand des Hofherbars gemacht wurden. Gleich nach Übernahme des Herbars wurde mit dem Um- spannen desselben begonnen und wurden bis zum Jahresschluß zirka 2000 Blätter fertiggestellt. In der mineralogisch-petrographischen Abteilung wurde die Meteoritensammlung um 2 Stück Meteorsteine (1288 Gramm), 2 Stück Meteoreisen (184 Gramm), eines ‘ davon neuen Falles, r Dünnschliff und drusigen Magnetkies, die Sammlung der Minerale um ı25 Stück und die der Gesteine um 29 Stück vermehrt. Das Einlaufjournal der geologisch-paläontologischen Abteilung weist 17 Num- mern neuer Erwerbungen auf. Das wichtigste unter den käuflich erworbenen Objekten ist ein sehr schönes jugendliches Exemplar von Ichthyosaurus quadriscissus Quenst., mit Hautbekleidung, aus dem Lias E von Holzmaden in Württemberg. Die anthropologischen, prähistorischen und ethnographischen Sammlungen vermehrten sich um ı4 Posten, von denen 8 durch Kauf erworben wurden. Beson- ders wertvoll für die ethnographische Sammlung ist die leihweise Überlassung von 22 meist sehr kostbaren Stücken aus den kunstindustriellen und Weaffensamm- lungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, welche zum Teil sehr alte Stücke aus der Ambrasersammlung sind. Von den anderen Erwerbungen für diese Sammlung ist die schöne Sammlung alter chinesischer Bronzen von F. W. Rubant in Tsinanfu hervorzuheben, sowie die sehr wertvolle Sammlung des Herrn Dr. Berthold Schwarz- wald, welche dieser gelegentlich seines Aufenthaltes in Paloppo auf der Insel Celebes für das k. k. naturhistorische Hofmuseum sammelte und diesem um den Erstehungspreis in dankenswerter Weise überließ. Unter diesen Gegenständen, welche zumeist von den vor kurzem noch ganz unbekannten Toradjas auf Zentral-Celebes stammen, sind besonders einige prächtige Hausmodelle sowie ein Modell einer dortigen Brücke hervorzuheben, welche außen in sehr kunstvoller Weise geschnitzt und mit bunten Farben bemalt sind. Der Zuwachs der Bibliothek der zoologischen Abteilung beträgt an Einzel- werken und Separatabdrücken 272 Nummern in 285 Teilen, wovon durch Ankauf ı7 Nummern in 2o Teilen, als Geschenk 247 Nummern in 255 Teilen nd im Tausche S Nummern in ıo Teilen erworben wurden. ar 4 Notizen. An Zeit- und Gesellschaftsschriften liefen 63 Nummern in 84 Teilen, davon 39 Nummern in 48 Teilen durch Ankauf und 24 Nummern in 36 Teilen im Tausche gegen die «Annalen» ein. Die Bibliothek der botanischen Abteilung vermehrte sich an Einzelwerken und Separatabdrücken um yı Nummern in ı41ı Teilen, von denen 46 Nummern in 8ı Teilen als Geschenk, 18 Nummern in 33 Teilen im Tausche gegen die «Annalen» einliefen und 13 Nummern in 27 Teilen angekauft wurden. An Zeit- und Gesellschaftsschriften liefen ein 2 Nummern in 2 Teilen als Ge- schenk, 27 Nummern in 34 Teilen durch Kauf, 15 Nummern in ı8 Teilen als Geschenk. Die Photographiensammlung vermehrte sich um 14 Nummern. Die Bibliothek der mineralogisch-petrographischen Abteilung erhielt an Einzel- werken und Separatabdrücken durch Kauf 8 Nummern in 9 Teilen, im Tausche ı6 Nummern in ı6 Teilen, als Geschenk 14 Nummern in ı4 Teilen. An Zeit- und Gesellschaftsschriften liefen ein durch Kauf 24 Nummern in 38 Teilen, im Tausche 8 Nummern in ıo Teilen, als Geschenk ro Nummern in g Teilen. Der Zuwachs der Bibliothek der geologisch-paläontologischen Abteilung be- trug im Jahre 1916: a) an Einzelwerken und Separatabdrücken durch Kauf 14 Nummern in ı6. Teilen, durch Tausch 2 Nummern in 2 Teilen, als Geschenk 7 Nummern in ıo Teilen; 5b) an Zeit- und Gesellschaftsschriften durch Kauf 31 Nummern in 44 Bänden, durch Tausch 33 Nummern in 43 Bänden, als Ge- schenk 7 Nummern in ı0 Teilen; c) an Karten durch Kauf 2 Nummern in 7 Banzz durch Tausch ı Nummer in 7 Blättern. Die Bibliothek der anthropologisch-prähistorischen Sammlung erhielt durch Ankauf ı4 Nummern in ı4 Teilen, als Geschenk 5 Nümmern in 5 Teilen und im Tauschwege 5o Nummern in 5ı Teilen, im Ganzen 69 periodische Schriften. An Einzelwerken erhielt dieselbe 47 Nummern in 47 Teilen, davon als Geschenk 19 Nummern in ıg Teilen, durch die Anthropologische Gesellschaft in Wien ır Num- mern in ıı Teilen, durch die Intendanz ı Nummer in ı Teile und durch Ankauf ı6 Nummern in ı6 Teilen. Die Zahl der geographischen Karten und der Photographien blieb gegen das Vorjahr unverändert. Die Bibliothek der ethnographischen Sammlung bezog an Einzelwerken und Sonderabdrücken 8ı Nummern in ı20 Teilen, darunter 8 Nummern in 8 Teilen als Geschenk, 6 Nummern in 6 Teilen durch die Intendanz, 4 Nummern in 4 Teilen durch die Anthropologische Gesellschaft und 59 Nummern in 98 Teilen durch An- kauf. An laufenden Zeitschriften vermehrte sich die Sammlung um 61 Nummern in 63 Teilen, von diesen erhielt die Bibliothek 6 Nummern in 6 Teilen als Ge- schenk, 14 Nummern in ı6 Teilen durch Ankauf, ı8 Nummern in ı8 Teilen durch die Anthropologische Gesellschaft und 23 Nummern in 23 Teilen durch die Inten- danz (im Tausche gegen die «Annalen»). Der Zuwachs an Photographien beträgt 84. An Kartenwerken sind ıı Atlanten und 60 einzelne Karten vorhanden. Die Bibliothek der ethnographischen Sammlung wurde in diesem Jahre durch eine Anzahl von Werken vermehrt, welche von dem Buchhändler Karl W. Hierse- mann in Leipzig unter günstigen Bedingungen erstanden wurden. Diese stellen wich- tige Ergänzungen älterer Werke für diese Fachbibliothek dar. Das sehr verminderte Erscheinen neuer Werke ermöglichte in diesem Jahre, mit der systematischen Er- gänzung der älteren ethnographischen Literatur zu beginnen. | Jahresbericht. — Das Personale. a Übersicht des Gesamtstandes der fünf Fachbibliotheken des k. k. naturhistorischen Hofmuseums am Schlusse des Jahres 1916. ; 2 Photo- N ee. Zeitschriften Karten BR: EN En © A AR TR RE und Nummern) Teile |Nummern | Teile [Nummern Bilder Zoologische Ab- | | | ellune..... 33400.) 37023. Ss nun u — Botanische Ab- | | Falun... 6% 13824 | 17860 374 5387 BEE N Mineralogisch - | petrographische | | | Abteilung 15758. 416803 | |:246 | 7786 Be Geologisch - palä- | | | | ontologische | | | | | bellung .|... | 15236 | 16731. |; 902 | 11137 | ..855.|..,9288| — Anthropologisch- | | | | ethnographische | | Abteilung: | | a) Anthropologisch- | | prähistorische | | Sammlung. . 4384 6909. 206 4952 — 776 1161 b)Ethnographische | Sammlung. . 6014 | 6595 | — 7450 Si 723 | 12386 Zusammen ... | 88606 96831 | 2979 | 50680 926 10787. 13547 I. Das Personale. (Stand mit Ende Dezember 1916.) K. u. k. Intendanz. Intendant: Steindachner Dr. Franz, k. u. k. Hofrat. Zugeteilt: Pultar Dr. Josef, k. u. k. Hofkonzipist I. Klasse. Hofmuseums-Aufseher: Exner Johann. Kolafik Anton. 5 Hofmuseumsdiener I. Klasse, 7 Hof- museumsdiener II. Klasse, ı Portier, ı6 Hausdiener. Zoologische Abteilung. Direktor: LorenzRitterv.LiburnauDr. Ludwig, Privat- und Honorardozent für Zoologie an der k.k. Hochschule für Bodenkultur mit dem Titel eines a. o. Professors. Kustoden I. Klasse: SiebenrockFriedrich (in derVI. Rangs- klasse ad personam). Handlirsch Anton. Sturany Dr. Rudolf. Rebel Dr. Hans, Privatdozent für Zoolo- gie an der k. k. Hochschule für Boden- 6 Notizen. kultur mit dem Titel eines a. o. Pro- fessors. Kustoden II, Klasse: Penther Dr. Arnold. 1.0147 Dr. Rark Kustos- Adjunkten: Attems Dr. Karl Graf. Holdhaus Dr. Karl. Pietschmann Dr. Viktor. Pesta Dr. Otto. Assistent: Zerny Dr. Hans. Aspirant: Maidi Dr. Franz. Präparatoren £ Folar Peter. Wald Franz. Sarg Emil. Kolar Jaroslav. Aushilfspräparator.: Kiimler Rudolf. Botanische Abteilung. Kustos I. Klasse und Leiter: Zahlbruckner Dr. Alexander (in der VI. Rangsklasse ad personam). Kustos II. Klasse: Keissler Dr. Karl Ritter v. Kustos- Adjunkt: Rechingeer Dr Karl, Präparator: Buchmann Ferdinand. Mineralogisch-petrographische Abteilung. Direktor: Berwerth Dr. Friedrich (mit dem Titel und Charakter eines Regierungsrates), 0. ö. Universitätsprofessor. Kustos I. Klasse: Köchlin Dr. Rudolf. Kustos II. Klasse: Wachter Dr. Ferdinand. Präparator: Nimmerrichter Johann. Geologisch-paläontologische Abteilung. Kustos II. Klasse und Leiter: | Schaffer Dr. Franz Xaver, a. o. Pro- fessor an der k. k. Universität. Assistenten: Trauth: Dr. Friedrich: Pia Dr. Julius Edler v. Aushilfspräparator: Weichbold Matthias. Anthropologisch-ethnographische Abteilung. Direktor: Heger Franz (mit Titel und Charakter eines Regierungsrates). Kustos-Adjunkt: Bayer Dr. Josef, Privatdozent an der k. k. Universität. Assistent: Christian Dr. Vıiktör. Aspirant: Mahr Dr. Adolt Zu Konservierungsarbeiten in Verwendung: Frau Marie Hein. Präparatoren: Brattina Franz. Ziskal Johann: Hilfspräparator: Huber Andreas. Die Kustoden des Ruhestandes, Regierungsrat Franz Friedrich Kohl und Regierungsrat Josef Szombathy stehen für die Dauer des Krieges zur Versehung Jahresbericht. — Musealarbeiten. 7 der von ihnen bisher vertretenen Spezialfächer an der zoologischen und anthropo- logisch-ethnographischen Abteilung in Verwendung. Zum Kriegsdienste wurden einberufen von den Beamten des k. k. naturhistori- schen Hofmuseums die Kustos-Adjunkten Dr. Karl Graf Attems, Dr. Viktor Pietschmann, Dr. Josef Bayer, die Assistenten Dr. Viktor Christian und Dr. Julius Edler von Pia, Aspirant Dr. Franz Maidl, von den Präparatoren Nimmer- richter Johann, Wald Franz, Kolar Jaroslav, Irmler Rudolf und Weich- bold Matthias, ferner 7 Hofhausdiener und 5 provisorische Hausdiener. Der Präparator Matthias Weichbold ist seit Beginn des Krieges verschollen. II. Musealarbeiten. a) Zoologische Abteilung. Direktor: Prof. Dr Ludwig v. Lorenz. «) Gruppe der Poriferen, Coelenteraten, Echinodermen und Würmer (Kustos-Adjunkt Dr. Karl Graf Attems). | Da der Verwalter dieser Abteilung, Dr. Karl Graf Attems, im Mai ıgı5 zum Kriegsdienste einberufen wurde, konnten in derselben keinerlei Veränderungen vorgenommen werden und wurden deren Arbeitsräume bis auf weiteres geschlossen. - ß) Gruppe der Crustaceen, Pantopoden, Arachnoideen, Myriopoden und Onychophoren (Kustos-Adjunkt Dr. O. Pesta, Kustos Dr. A. Penther). Von Kustos Dr. Penther wurde die Etikettierung und Katalogisierung des 1914 in Nord-Albanien von ihm gesammelten Arachnoideen-Materials durchgeführt, ferner ein Teil der Hauptsammlung (Clubioniden — Oxyopiden) revidiert und neu aufgestellt, wie auch die ganze Sammlung einer Durchsicht auf ihren Erhal- tungszustand unterworfen. Nebstbei wurden gelegentlich einzelne Bestimmungen (z. B. für Dr. Jablonowski-Budapest) vorgenommen und das auf der Reise im Jahre 1916 gesammelte Material sortiert. Die Hauptarbeit jedoch bildete auch dieses Jahr die Fortsetzung des großen Arachnoideenkataloges. Kustos-Adjunkt Dr. O. Pesta war wie im Vorjahre mit Revisionsarbeiten in der Crustaceensammlung beschäftigt; von den Dekapodenkrebsen wurde vornehm- lich das Paguriden- (Einsiedeler-)Material aus der Adria und dem Mittelmeere nachgeprüft und neu bestimmt, desgleichen die hierhergehörigen Formen der Oxystomata (Spitzmundkrabben). Soweit es Zeit und Beleuchtung erlaubte, wurde von ihm auch die Bearbeitung des Copepodenplanktons der Expeditionen S. M. S. «Pola» aus dem Roten Meere fortgesetzt. Die ganze Sammlung der freilebenden Copepoden (exkl. Parasiten) konnte mit Unterstützung einer Aushilfs- kraft in verhältnismäßig kurzer Zeit vollständig neu etikettiert und inventarisiert werden, eine Arbeit, die durch die beginnende Vergilbung der älteren Bezettelung bereits dringend notwendig geworden war. Materiale aus der Arachnoideen-Sammlung entliehen Frl. Ella Max (Wien) zu zeichnerischen Zwecken und dis Herren E. Reimoser (Waidhofen a. d. Thaya), und Dr. E. Zederbauer (Mariabrunn) behufs vergleichender Studien. Die Fachbibliothek benützten die Herren Hofrat Grobben (Wien), Professor Hockauf (Wien), Dr. Fr. Poche (Wien), Ed. Reimoser (Waidhofen a. d. Thaya), Prof. Werner (Wien), Dr. E. Zederbauer (Mariabrunn) u. a. 8 Notizen. Der briefliche Verkehr war infolge der Verhältnisse ein ganz unbedeutender und beschränkte sich fast ausschließlich auf die Monarchie. y) Gruppe der Orthopteren und Coleopteren (Kustos-Adjunkt Dr. K. Holdhaus). a) Orthopteren. Herr Kustos A. Handlirsch unterzog sich der zeit- raubenden Aufgabe, das für die Neuaufstellung der entomologischen Schausamm- lung benötigte Orthopterenmaterial auszuwählen und die entsprechenden wissen- schaftlichen Texte für die Schausammlung zu verfassen. Im übrigen wurden an der Orthopterensammlung nur die laufenden Arbeiten erledigt. Zu Studien- zwecken benützten die Sammlung die Herren Prof. R. Ebner (Prag) und Prof. Dr. F. Werner (Wien). b) Coleopteren. In der wissenschaftlichen Coleopterensammlung gelangten zur Neuaufstellung die Curculioniden-Tribus der Belinen, Apoderinen, Rhynchitinen, ferner die exotischen Apioninen, die Gattungen Fpisus, Micro- cerus, Oxyrrhynchus und verschiedene kleinere Gattungen und Artgruppen aus diversen Familien. Außerdem wurde ein großer Teil des umfangreichen, von Herrn Dr. Viktor Pietschmann auf seiner ersten Mesopotamien-Expedition ge- sammelten Coleopterenmaterials in die Hauptsammlung eingereiht. Auch größere Partien der von den Herren Prof. Werner und Ebner auf ihrer im Auftrage der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften unternommenen Sudan-Expedition ge- sammelten Coleopteren wurden von Dr. Holdhaus bestimmt und bereits der wissenschaftlichen Coleopterensammlung einverleibt, welche hiedurch manche interessante Bereicherung erfuhr. Die Neuaufstellung der coleopterologischen Schau- sammlung konnte leider bisher nicht zu Ende geführt werden, da sich der Druck- legung der Etiketten infolge des durch den Krieg bedingten Setzermangels unvor- hergesehene Schwierigkeiten in den Weg legten. Die Auswahl und Präparation des Larvenmaterials und verschiedener biologischer Objekte für die Schausammlung nahm längere Zeit iu Anspruch. Die Coleopterensammlung und die Fachbibliothek wurden wie älljährlich von zahlreichen Coleopterologen bei ihren wissenschaftlichen Untersuchungen zu Rate gezogen. Herr Prof. A. Schuster (Wien) determinierte für das Museum eine größere Anzahl von Tenebrioniden, ebenso Herr Prof. Dr. J. Müller (Triest) Material aus den Gattungen Molops, Bathyscia etc., Herr F. Heikertinger (Wien) die Halticinengattung Chaetocnema. 0) Gruppe der Apterygoten, Dissinepteren; Isopteren, Embiodeen, Corrodentien, Mallophagen, Siphunculaten, Rhynchoten und Suktorien (Kustos I. Klasse A. Handlirsch). Die Erhaltung der Hauptsammlung erforderte infolge des Mangels an Hilfs- kräften besondere Aufmerksamkeit. Für die neue Schausammlung wurde das Ma- teriale ausgewählt, großenteils umpräpariert und entsprechend etikettiert. Die er- forderlichen Weingeistpräparate sind fertiggestellt, ebenso die Abbildungen und der Text für die Etiketten, dessen Drucklegung sich leider durch die stark herab- gesetzte Leistungsfähigkeit der Druckereien sehr verzögerte. Kustos Handlirsch hat außer den ihm ständig zugewiesenen Insektengruppen auch die Orthopteren (s. 1.) zur Aufstellung in der Schausammlung übernommen. Materiale unseres Museums wurde zu wissenschaftlichen Arbeiten von folgenden auswärtigen Fachgelehrten benützt: Direktor G. Horväth (Budapest), Hofrat Dr. L. Melichar (Brünn), Prof. J. Poppius (Helsingfors), Dr. H. Schoüteden Jahresbericht. — Musealarbeiten. 9 (Brüssel), Dr. Schumacher (Berlin), Dr. H. Rübsaamen (Koblenz), Dr. K. Sulc (Innsbruck). &)- Gruppe. «der! Odonaten,; »"Perlarien,„Plectoöpferedn; !Neurepteren Trichopteren, Panorpaten und Dipteren (Assistent Dr. H. Zerny). In der Dipterensammlung wurde die Asiliden-Unterfamilie -Laphriinae nach Revision durch Prof. Hermann und Dr. Zerny in ı5 Laden neu aufgestellt. Die Neuaufstellung der umfangreichen Familie Syrphidae wurde in Angriff genommen und im Berichtsjahre etwa bis zur Hälfte (45 Laden) gefördert. Schließlich wurden die paläarktischen Sapromyzinen und Lonchaeinen revidiert und zur Aufstellung vorbereitet. In der Odonatensammlung wurde die bereits im Vorjahre revidierte Familie Calopterygidae in 42 Laden neu aufgestellt. Für die neue Schausammlung wurde das auszustellende Material an Dipteren zusammengestellt und das Manuskript für die Etiketten ausgearbeitet. Von auswärtigen Besuchern der Abteilung ist nur Abt L. Czerny (Krems- münster) zu nennen. Material von unseren Sammlungen wurde, wie auch in den vorhergehenden Jahren, wieder in reichlichem Maße benützt, und zwar von folgenden auswärtigen Fachleuten: Th. Becker (Liegnitz), L. Czerny (Kremsmünster), Dr. ©. Duda (Eickel), E. ©. Engel (München), Prof. F. Hermann (Erlangen), Prof. F. Klapä- lek (Karolinental), O. Kröber (Hamburg), Prof. L. Krüger (Stettin), L. Olden- berg (Berlin), Prof. P. Sack (Frankfurt a. M.), Dr. P. Speiser (Labes i. P.), Prof. P. Stein (Treptow a. R.), Dr. Z. Szilädy (Straßburg in Ungarn) und Dr. G. Ul- mer (Hamburg). C) Gruppe der Lepidopteren (Kustos Prof. Dr. H. Rebel). Auch im abgelaufenen Jahre konnten die Revisionsarbeiten und Neuaufstel- lungen in der wissenschaftlichen Hauptsammlung in beträchtlichem Umfange fort- gesetzt werden. Innerhalb der paläarktischen Mikrolepidopteren wurden die Pterophoriden, Orneodiden, Atychiden und einzelne Gelechiidengruppen unter Vereini- gung aller bisher getrennt gehaltenen Sammlungsbestände in 20 Laden neu auf- gestellt. Die kritische Sichtung der reichen Sammelbestände machte die Beschrei- bung einer Anzahl neuer Arten notwendig. Durch Dr. H. Zerny gelangte ein Teil der exotischen Noctuiden in 66 Laden zur Neuaufstellung. Überdies wurden zahlreiche Tagfaltergruppen revidiert, katalogisiert und deren Aufstellung mittels Einschubladen erweitert. Anläßlich der Einreihung der großen, aus dem Nachlasse von Wessely stam- menden Sammlung paläarktischer Sphingiden wurden sämtliche Schwärmer-Hybriden zur getrennten Aufstellung gebracht. Mehr als vier Monate beanspruchten die Entwürfe für die Etikettierung der neuen Schausammlung, deren Aufstellung schon längst vollendet wäre, wenn sich der Drucklegung der Etiketten nicht durch die Kriegsverhältnisse hervorgerufene Schwierigkeiten entgegengestellt hätten. | Die Ordnung der Dublettenvorräte wurde durch Herrn Josef Nitsche vollendet. Die administrativen Agenden und Determinationsarbeiten wurden von Kustos Rebel besorgt und erhielten sich auf der vorjährigen Höhe. Io Notizen. Umfangreichere Besimmungen wurden für nachstehende auswärtige Personen ausgeführt: Adolf Andres (Darmstadt), OÖ. Bang-Haas (Blasewitz), E. Bauer (Gosslar), Dr. D. Czekelius (Hermannstadt), J. Hafner (Laibach), H. Hauder (Linz), Fr. Hoffmann (Krieglach), R. Klos (Kroisbach), M. Korb (München), H. Larsen (Kopenhagen), K. Mitterberger (Steyr), W.Niepelt (Zirlau), R.Pesch- ke (Teschen), Major A. Prall (Hermannstadt), Prof. K. Prohaska (Graz), Prof. G. Stange (Friedland), Dr. J. v. Sterneck (Prag), Dr. H. Thomann (Landquart), ferner für das naturhistorische Museum in Hamburg, die forstliche Versuchsanstalt in Mariabrunn u.a. Der Zuspruch von in Wien ansässigen Interessenten an dem wöchentlichen Besuchstag (Samstag) blieb, wie bereits im Vorjahre, ein geringerer. n) Gruppe der Hymenopteren (Kustos I. Klasse Regierungsrat Franz Er..Kohl). Auswahl der Stücke zur Neuaufstellung der hymenopterologischen Schau- sammlung aus der Hauptsammlung. Genaue Durchsicht der Hauptsammlung (1400 Laden) zum Schutze vor Insektenfraß. Kritische Bestimmung und Bearbeitung der Sceliphron-Arten der alten Welt zu Zwecken einer Monographie. Bestimmungen wurden außer denen für das Museum ausgeführt für das königl. zoologische Museum in Berlin, das Deutsche entomologische Museum in Berlin, für Herm. Rolle in Berlin, Dr. OÖ. Staudinger und A. Bang-Haas in Dresden, das Na- tionalmuseum in Budapest und Herrn E. Stöckhert in Erlangen. 3%) Gruppe der Mollusken, Molluskoideen und Tunikaten (Kusraai Kl. Dr. R. Sturany). Die vollständige Einreihung der im Jahre 1915 angekauften außergewöhn- lich reichhaltigen Konchyliensammlung Gerstenbrandts erforderte einen kaum unterbrochenen Zeitaufwand von 9 Monaten. (Das endgiltige Ergebnis der Sichtung und Zählung ist bereits im Jahresberichte pro 1915, S. 3 ersichtlich.) | Im übrigen sind zahlreiche Umstellungen und Ladenverschiebungen im Sinne einer weniger gedrängten Aufstellung vorgenommen und ordnungsgemäß die neueren Akquisitionen aufgearbeitet worden. Besondere Etikettierungen hat wieder Herr Friedrich Matzka besorgt. Determinationen verdanken wir Herrn Oberstabsarzt Dr. A. Wagner in Diem- lach bei Bruck a. Mur. Auskünfte wurden hinausgegeben an die Herren Eugen Müller (Grätz), Prof. Dr. J. Thiele (Berlin), Prof. Alois Weber (München) und OttoWohlberedt(Triebes). Sammlung und Fachbibliothek wurden benützt von Frl. L. Kichler und den Herren Prof. Dr. O. Abel, Oberbergrat Gejza v. Bukowski, Karl Dietrich, Ämilian Edlauer, A. Hackl, Supplent L. Kusler, Prof. Dr. I. Müller (Triest), Dr. A. Oberwimmer, Jaroslav Petrbok (Kojetitz), Prof. Dr. A. Steuer (Inns- bruck), Dr. Oskar v. Troll, Direktor Wiesner und Prof. Dr. Fr. Werner. ı) Gruppe der Fische, Reptilien und Amphibien (Intendant Hofrat Dr. Steindachner und Kustos I. Klasse Friedrich Siebenrock, ferner Kustos- Adjunkt Dr. V. Pjetschmann). Die laufenden Musealarbeiten wurden wie im Vorjahre von Hofrat Stein- dachner und Kustos Siebenrock allein besorgt, da Dr. Pietschmann zum Kriegsdienste einberufen ist. Von ersterem wurde die kritische Neubestimmung und Neuaufstellung der südamerikanischen Flußfische in den neu adaptierten ebenerdigen Lokalitäten des Jahresbericht. — Musealarbeiten. 2 Museums fortgesetzt und die Anlegung eines Zettelkataloges über sämtliche bisher bekannten südamerikanischen Characinen nach deren Fundorten begonnen. Ferner wurden die von Herrn v. Führer gesammelten und neu erworbenen albanesischen Süßwasserfische (14 Arten in 76 Exemplaren) von Steindachner wissenschaftlich geordnet, etikettiert und in den Zettelkatalog eingetragen. Die Bewilligung zur Anschaffung von fünf neuen Kästen mit Laden für die Schildkrötensammlung ermöglichte Herrn Kustos Siebenrock eine Aufstellung der zahlreichen Trockenpräparate sowohl von systematischen als auch osteologischen Objekten größtenteils nach ganz neuen Gesichtspunkten. Auf diese Weise wird der Wert der Sammlung nicht nur für zoologische, sondern auch für paläontologische Zwecke bedeutend erhöht. Die neuerworbenen Schildkröten und Krokodile, darunter eine kleine Samm- lung aus Asien und Französisch-Kongo von G. Schneider in Basel, wurden wissen- schaftlich bestimmt, etikettiert und katalogisiert. Bestimmungen wurden ausgeführt für Bezirkstierarzt R. Werner und für die Naturalienhandlung K. Erber in Wien. x) Gruppe der Vögel und Säugetiere (Direktor Prof. L v. Lorenz und Kustos Dr. K. Toldt). In die Schausammlung wurden 38 Vögel eingereiht, wodurch besonders die Gruppen der Fasane und Seeschwalben eine Bereicherung erfuhren. Von Säuge- tieren wurden neu aufgestellt: ein Panther (Koll. Grauer), ein Schakal, ein Wüsten- luchs und eine Wildkatze aus Tunis, sowie ein Drill; die vier letzteren Objekte sind Spenden des Herrn A. Weidholz. Außer den laufenden Arbeiten für die Direktion und Bibliothek setzte Frl. Emilie Adametz u. a. die Sichtung der Akquisitionsbogen fort und brachte sie zum Abschlusse. Der an einigen Tagen der Woche der osteologischen Sammlung zugeteilte Kassier Herr M. Tichy numerierte weiterhin Schädel und zerlegte Skelette. Die Bibliothek, bezw. die Sammlungen wurden u. a. benützt von den Herren: Prof. v. Arthaber, J. Fleischmann, Kustos Hellmayr (München), M. Jaffe, Dr. Kerschner (Linz), Dr. Poche, Prof. Porsch (Czernowitz), Dr. Puschnig (Klagenfurt), Prof. v. Schumacher (Innsbruck), Hofrat Prof Toldt, Dr. v. Ul- mansky, A. Weidholz, sowie von einer Anzahl von Damen und Herren zu künstlerischen Zwecken. Herr Regierungsrat O. Reiser (Sarajevo) benützte in dankenswerter Weise einen kurzen Urlaub, um den restlichen Teil seiner reichhaltigen Eiersammlung, die er seinerzeit dem Hofmuseum gespendet hatte, zu sortieren und einzureihen. Herr Dr. O. v. Wettstein arbeitete bis zum ı. März regelmäßig in den wissenschaftlichen Sammlungen. Frl. Lotte Adametz stelite eine Anzahl photographischer Auf- nahmen her. Von den aus der kaiserlichen Menagerie zu Schönbrunn eingelangten Tierkadavern wurden an das I. anatomische und an das histologische Universitäts- Institut, ferner an die Herren Professoren Kolmer und Zietzschmann (Zürich) Weichteile abgegeben. Am 16. Januar wurde der letzte von den angestellten Präparatoren, R. Irmler, zum Kriegsdienste einberufen. Als Ersatz wurde zunächst Herr Ludwig v. Führer aushilfsweise aufgenommen und als auch dieser nach kurzer Zeit zum Militär ein- rückte, wurde sein Sohn Otmar v. Führer zur Instandhaltung der Samm- lungen und zu Präparationsarbeiten bestellt. Seit Ende November wurde Frau 12 Notizen. M. Richter zur Präparation des osteologischen Materiales der Kollektion Grauer herangezogen. Im ganzen wurden von Vögeln 4o Stück aufgestellt, und 5 Bälge, 2 Spiritus- und 3 osteologische Präparate angefertigt, von Säugetieren 2ı Felle, ı3 Alkohol- und 224 größere und kleinere osteologische Präparate. b) Botanische Abteilung. Leiter: Kustos I. Klasse (VI. Rangsklasse) Dr. Alexander Zahlbruckner, zugeteilt Kustos II. Klasse Dr. Karl v. Keißler und Kustos-Adjunkt Dr. Karl Rechinger. Die Arbeitsteilung blieb dieselbe wie in den vergangenen Jahren, da keiner der Beamten zur Kriegsdienstleistung einberufen wurde. Abteilungsleiter Dr. Ale- xander Zahlbruckner besorgte in erster Linie die mit der Leitung der Abteilung verbundenen Arbeiten und Korrespondenzen. Mit seinem Spezialstudium in Zu- sammenhang verwendete er die übrigbleibende Zeit vornehmlich auf die Lichenen- sammlung; er ordnete daselbst unter kritischer Revision die Einläufe ein, besorgte die Bestimmung undeterminierter Aquisitionen und eigener Aufsammlungen und widmete sich der wissenschaftlichen Bearbeitung wertvoller Kollektionen zwecks Publikation. Im Phanerogamenherbar waren es diejenigen Familien, insbesondere die der Euphorbiaceen und Lobeliaceen, mit denen er sich schon seit einer Reihe von Jahren befaßt, die er in wissenschaftlicher Evidenz hielt. Auch behielt er die unbestimmten, numerierten älteren Kollektionen im Auge, um sie auf Grund neuerer wissenschaftlicher Arbeiten dem Herbare einverleiben zu können. Kustos Dr. K. v. Keißler benützte die nach Fertigstellung der Bibliothek- geschäfte freibleibende Zeit zu Arbeiten im Herbar. Dieselbe bestand hauptsächlich im Inserieren der im Kryptogamenherbar bei den Pilzen in großer Menge an- gesammelten Neueinläufe. Nachdem dieselben bereits gegen Ende des vorangegan- genen Berichtsjahres zunächst alphabetisch geordnet worden waren, wurden sie im laufenden Berichtsjahre nach Saccardo numeriert, bei den Gattungen im Herbar eingeschoben und daselbst nach dem Artnamen alphabetisch geordnet. Bei diesem Anlasse wurde zugleich eine größere Zahl unbestimmter Kollektionen bestimmt und ebenfalls in das Herbar eingereiht. Im Zusammenhang mit der Einschiebung des an Umfang beträchtlichen Einlaufes ergab sich die Notwendigkeit, im Pilz- herbar eine Verschiebung vorzunehmen. Ferner determinierte derselbe eine Anzahl von Pilzen, die sich bei der seiner- zeitigen Aufpräparierung des Reichenbachschen Orchideenherbariums auf Teilen von Orchideen vorgefunden hatten, wobei sich mehrere neu zu beschreibende Arten ergaben. Weiters bestimmte derselbe die von ihm hauptsächlich während des Ur- laubes in Nieder-Österreich gesammelten Pilze. Gegen Ende des Berichtsjahres be- gann derselbe mit der viel Mühe beanspruchenden Sichtung des Sauterschen Pilzherbars, das erst nach vorangegangener Revision in die Sammlung eingereiht werden kann. Von dem im Berichtsjahre zur Ausgabe gelangten «Kryptogamae exsiccatae» (Cent. XXIV) bearbeitete er die Pilze. Im Jahre 1916 wurde die Neuaufstellung der großen Gruppe der Farne im Herbar von Dr. K..Rechinger gemeinsam mit Herrn Dr. F. Östermeyer beendet und ersterer widmete sich dann der kritischen Revision der Pteridophyten. Es Jahresbericht. — Musealarbeiten. 13 waren zahlreiche Neubestimmungen notwendig, und es wurden bei dieser Gelegen- heit auch die ziemlich großen, bisher ganz unbestimmten Herbarbestände an Farnen fast restlos bestimmt und eingereiht. Zu Ende des Berichtsjahres war diese Tätig- keit noch nicht abgeschlossen. In der Zwischenzeit wurde die Verbuchung der in diesem Jahre naturgemäß spärlicher eingelaufenen Neuerwerbungen an Herbar- pflanzen durchgeführt. | Herr Dr. F. Ostermeyer entfaltete auch im Berichtsjahre in uneigennützigster Weise im Interesse unseres Herbars eine erfolgreiche Tätigkeit. Außer der gemein- schaftlich mit Dr. Rechinger durchgeführten Neuordnung der Farne ordnete er zahlreiche Gattungen der Phanerogamen und beendete auch anderweitige im Herbar notwendig gewordene Arbeiten. Im Jahre 1916 wurde mit dem Umordnen des Herbars begonnen und das- selbe nunmehr nach jenem System, welches dem fundamentalen Werke Englers und Prantls («Die natürlichen Pflanzenfamilien») zu Grunde gelegt ist, zur Auf- stellung gebracht. Es mußten zu diesem Zwecke zunächst neue Aushängeschilder verfertigt werden, dann erst konnte das Umstellen der Faszikel selbst in Angriff genommen werden. Diese Arbeit führte Präparator F. Buchmann durch und es stellt seinem unermüdlichen Fleiß ein schönes Zeugnis aus, daß er für 4528 Gat- tungen die Neuadjustierung und das Umstellen derselben durchführen konnte, um- somehr, als auch die Aufteilung, Verpackung und Versendung der Cent. XXIV der «Cryptogamae exsiccatae» und zahlreiche andere laufende Arbeiten (insbesondere das tägliche Aufstellen der benützten Bücher in der Bibliothek) ihn allein be- lasteten, da die Aushilfskraft W. Engl zum Militärdienst eingezogen verblieb. Das Spannen des Einlaufes führte Musealaufseher J. Exner restlos zu Ende. Trotz ungünstiger Umstände erschien auch im Laufe des Berichtsjahres eine Centurie der . DioK Rechmmer Ar „28075 Ve, ufRlechten) UNS (Pilze) c) Mineralogisch-petrographische Abteilung. «) Meteoriten. Durch Ankauf wurden erworben: ein großes, zum Teil berindetes Bruch- stück des kohligen Chondriten, gefallen 8"/, Uhr am 21. Juni 1889 bei Mighei, Bezirk Elisawetgrad, Gouv. Cherson, Rußland, im Gewichte von ı180o Gramm, und eine Platte des krystallinischen Chondriten, gefallen 2ı. Oktober ıg01 bei Hvittis, Kirchspiel Abö Län in Finnland, im Gewichte von 108 Gramm. Durch Kauf und Tausch wurden erworben: ein größerer, auf einer Schnitt- fläche anpolierter Meteoreisenknollen der seltenen Art des Tänitplessites, gefunden 1882 bei Caracoles, Distrikt Anfofogasta, Chile, zugehörig zu San Christobal, im Gewichte von 163 Gramm, und ein Bruchstück der Oxydhülle des Meteoreisens von Santa Apolonia, State of Tlascala, Mexiko, im Gewichte von 2ı Gramm. Die Dünnschliffsammlung wurde vermehrt um einen Dünnschliff schlackiger Füllmasse aus dem Meteoreisen von Williamstown. Die Meteoritengemengteile wurden durch eine feine Druse Magnetkieses in Zavid vermehrt. Die Meteoritensammlung erfuhr somit im Kriegsjahre 1916 eine Vermehrung um vier Meteoriten, davon 2 Meteorsteine im Gewichte von 1288 Gramm und 2 Meteoreisen im Gewichte von 184 Gramm, wovon Apolonia ein neuer Fallort ist. Jahresbericht. — Vermehrung der Sammlungen. 2 < oO ß) Mineralien und Gesteine. Als Geschenk erhielt die Abteilung 31 Mineralien und ı Gestein, und zwar spendeten Herr Hofrat A. Friedrich ein Stück Eklogit aus Mähren, das Minera- logisch-petrographische Institut der Universität in Wien eine Anzahl Gesteinssplitter mit Andesin aus dem Kremstal, Herr cand. jur. Fritz Rodeck 14 Feuersteine aus Wolhynien, Herr Oberleutnant C. R. Stoetzer 5 Markasite und Feuersteine aus Wolhynien, Herr Dr. Oskar Ritter v. Troll einen Zinnober von Gratwein und einen Limonit vom Monte Zebio. Durch Kauf wurden 103 Mineralien und 28 Gesteine erworben, darunter Stücke eines neuen Vorkommens von Strengit und Phosphosiderit von Pleystein in der Oberpfalz, ein schön krystallisierter Apophyllit von Dannemora in Schweden und ein deutlich krystallisierter Inesit von Längban in Schweden. An für die Sammlung neuen Mineralien sind zugewachsen: Iddingsit, Koech- linit und Phosphosiderit. d) Geologisch-paläontologische Abteilung. Das Einlaufjournal weist 17 Nummern neuer Erwerbungen auf. a) Geschenke. Eine größere Kollektion Versteinerungen aus verschiedenen alpinen und außeralpinen Formationen von Dr. Spitzmüller in Wien. Kleinere Geschenke erhielt die Abteilung von den Herren: Karl Eckhart, Bankbeamten in Wien, Landsturmingenieur Gustav Hertlein in Wien, Franz Chlupac in Wien, Dr.Viktor Christian, Dr. F. Trauth, k. u. k. Assistent in Wien, Dr. Moritz Sassiı in Wien und Dr. Günther Schlesinger, Konservator am niederösterreichischen Landes-Museum in Wien, sowie von der (uartiermeister- Abteilung des k. u. k. 7. Armee-Kommandos und von der Mineralogisch-petrogra- phischen Abteilung des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums. b) Ankäufe. Das wichtigste Objekt, das die Abteilung käuflich erwerben konnte, ist ein sehr schönes Jugendexemplar von Ichthyosaurus quadriscissus Quenst. mit Haut- bekleidung aus dem Lias e von Holzmaden in Württemberg. Ferner kaufte die Abteilung an: Blattabdrücke aus den Diatomeenschiefern und paläozoische In- vertebraten aus Böhmen, Fossilien aus dem Jura von Brentonico in Südtirol, aus dem Cardien-Oligozän am Niederrhein und Molaren und Knochenreste von Zle- phas primigenius aus dem Diluvium der Umgebung von Medgves-Mediasch in Siebenbürgen. N e) Anthropologisch-ethnographische Abteilung. a) Anthropologische Sammlung. l. Geschenke. Aus der Sammlung Graf Eduard Wickenburg: 2 Schädel aus altperuanischen Gräbern. 30 Notizen. Oberlt. Ing. Julius Ratz: Skelettreste aus zwei mittelalterlichen Gräbern bei Zambana nächst Trient. Aus der Sammlung Dr. Berthold Schwarzwald: Ein erjagter Schädel aus Rantebala, Zentral-Celebes. II. Aufsammlung auf Kosten des Museums. Skelettreste aus bronzezeitlichen Gräbern von Gemeinlebarn, G.-B. Herzogen- burg, N.-O., Ausgrabung J. Szombathy und Dr. A. Mahr. b) Prähistorische Sammlung. l., Gtsehenke. Fürst Dr. Hugo Windischgrätz: Tongefäßreste etc. des frühen Mittel- alters aus zwei Kurganen bei Luck, Wolhynien. Oberlt. Helmut Hoernes: Tongefäßreste, Knochen und Feuersteine aus Kurganen bei Grubeschöw, Königreich Polen. II. Aufsammlung auf Kosten des Museums. Tongefäßreste und kleine Bronzebeigaben aus acht bronzezeitlichen Gräbern von Gemeinlebarn. 111. Ankauf. ı Bronzedolch aus dem südlichen Ungarn. c) Ethnographische Sammlung. I. Ankäufe ı. Eine alte tibetanische Bilderrolle.. Angekauft von Dr. Josef Troll in Wien um 300 Kronen. 2. Eine schöne Sammlung von altchinesischen Bronzen und Münzen (letztere in der Zahl von 3g0 Stück) sowie 65 kleine Bronzen aus einem alten Grabe, wie Münzen, Knöpfe, Bogenenden, Pfeilspitzen usw. Unter den Gegenständen der Hauptsammlung befinden sich ı5 Figuren, 9 Gefäße, ı8 Spiegel, ferner Waffen und andere Gegenstände. Die Zahl dieser Stücke beträgt 63. Angekauft von F. W. Rubant in Tsinanfu, der dieselben selbst sammelte, um den Preis von 2400 Kronen. 3. Eine große flache Porzellanschüssel mit Darstellungen der sieben japani- schen Glücksgötter in farbigen Glasurfarben. Erstanden auf einer Auktion im Dorotheum um den Preis von 325.50 Kronen. 4. Neun ethnographische Gegenstände aus dem Neubritannia-Archipel, von Wetter, Timor sowie aus Kamerun. Angekauft von dem Naturalienhändler Her- mann Rolle in Berlin um den Preis von 359.13 Kronen. 5. Eine schöne und seltene Sammlung aus Zentral-Celebes, zumeist von den 'Toradjas. Gesammelt von dem niederländischen Militärarzte Dr. Berthold Schwarzwald und dem Hofmuseum um den Einkaufspreis von 1130 Kronen überlassen. ı31 Nummern. II. Durch Übernahme aus anderen Sammlungen. 6. Aus der Abteilung kunstindustrieller Gegenstände und Waffen des Aller- höchsten Kaiserhauses wurden der ethnographischen Sammlung 22 meist seltene Jahresbericht. — Bibliotheken. 31 und kostbare Stücke als Leihgabe zur Aufstellung übergeben. Es sind dies die folgenden Stücke: Zwei alte Elfenbeinblashörner sowie sechs Elfenbeinlöffel und eine Flfenbeingabel, alles alte Stücke, wahrscheinlich aus Benin in West- Afrika stammend. (Veröffentlicht von F. Heger in den Mitteilungen der Anthropo- logischen Gesellschaft, Band XXIX.) Ein indisches Musikinstrument. Ein siamesischer Säbel mit Griff und Scheide in Gold und färbigem Email. Ein siamesischer Dreizack mit Scheide von der gleichen Arbeit. Die beiden letztgenannten Stücke sind ein Geschenk des früheren Königs Tschulalonkorn an Seine Apostolische Majestät. Drei japanische Schwerter mit Scheiden. Drei javanische Krisse mit Scheiden. Drei Säbel und Dolche aus Vorderindien. Eine altbrasilianische Streitaxt aus Stein mit Holzstiel, welche 'in den alten Inventaren der Ambraser Sammlung als angebliche Streitaxt des Kaisers Montezuma von Mexiko angeführt ist. Ill. Geschenke. 7. Assistent Dr. Viktor Christian hat während seines längeren Aufenthaltes in Siebenbürgen, wo er infolge seiner Militärdienstpflicht stationiert war, einige volkstümliche Gegenstände gesammelt und diese kostenlos der ethnographischen Sammlung überlassen. Es sind dies das Drechslereigeräte eines Zigeuners in Kis-Tal- mäcs, bestehend aus 5 Nummern, und 4 geflochtene Körbe, zusammen g Nummern. Zwei altchinesische Sinkugeln aus der ehemaligen Ambraser Sammlung stam- mend, wurden an die kunstindustriellen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiser- hauses als Leihgabe abgegeben. Aus den Reservesammlungen der ethnographischen Sammlung wurden im Berichtsjahre eine größere Zahl von Gegenständen als Leihgabe an folgende In- stitute abgegeben: ı. An das Technische Museum für Industrie und Gewerbe in Wien 283 Num- mern. 2. An die k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Korbflechterei in Wien 31 Num- mern. 3. An die Gemäldesammlung des Allerhöchsten Kaiserhauses 23 Nummern japanischer Rollbilder. IV. Die Bibliotheken. a) Zoologische Abteilung. Die Agenden der allgemeinen Bibliothek der zoologischen Abteilung wurden _ wie im Vorjahre von Frl. Lilli Zeigswetter unter der ÖOberleitung des Herrn Prof. Dr. Hans Rebel besorgt. | Die in der Hauptbibliothek befindlichen Einzelwerke wurden neu aufgestellt und unter Beseitigung der sehr zahlreich gewesenen Schaltnummern fortlaufend 32 Notizen. neu numeriert. Zur leichteren Auffindung und besseren Kontrolle derselben wurde ein in Kartothekform angelegter, getrennter Zettelkatalog angefertigt, der auch zahlreiche nach Materien geordnete Hinweiszettel enthält. Da nicht die ganze Zeit ununterbrochen dieser Arbeit gewidmet werden konnte, beanspruchte dieselbe fast 9 Monate zu ihrer Vollendung. Der Zuwachs der Bibliothek beträgt an Einzelwerken und Separatabdrücken 272 Nummern in 285 Teilen, wovon durch Ankauf ı7 Nummern in 20 Teilen, als Geschenk 280 Nummern in 255 Teilen und im Tausche 8 Nummern in ıo Teilen erworben wurden. An Zeit- und Gesellschaftsschriften liefen 63 Nummern in 84 Teilen, davon 39 Nummern in 48 Teilen durch Ankauf und 24 Nummern in 36 Teilen im Tausche gegen die «Annalen» ein. Der nunmehr schon über zwei Jahre andauernde Kriegszustand ne diesen Einlauf beträchtlich verringert, da weder im Schriftentausch noch durch Ankauf ausländische Zeitschriften erworben werden können. Der Gesamtstand der Bibliothek, einschließlich der bei den Fachsammlungen getrennt aufgestellten Spezialbibliotheken, beträgt: Einzelwerke und Separatabdrücke . . . . .. 33433 Nummern in 37923 Teilen Bentschriltenst. ut. ver ie ER E 854 > > 13908 0m Zusammen . . . 34287 Nummern in 5ı8g9ı Teilen Entlehnt wurden von ı5 auswärtigen Interessenten 38 Werke in 55 Bänden. Geschenke widmeten unter anderen: Hofrat Steindachner (3), Regierungs- rat Kohl (8), Kustos Siebenrock (75), Kustos Handlirsch (83), Kustos Stu- rany (17), Kustos Rebel (74), Kustos Toldt (4), Kustos-Adjunkt Pesta (8), Assi- stent Zerny (4). An Photographien sind 656 Stück vorhanden, von welchen sich in der Hauer bibliothek 173, in der Säugetier- und Vogelsammlung 483 Stück befinden. b) Botanische Abteilung. Die Bibliotheksarbeiten wurden von Kustos Dr. K. v. Keißler besorgt. Der Platzmangel in der Bibliothek, der bereits im Vorjahre dazu geführt hatte, daß im einstigen Schausaal (LIV) ein Schaukasten ausgeräumt und für Auf- stellung von Büchern herangezogen wurde, machte es notwendig, in dem Berichts- jahre noch einen zweiten Schaukasten für den gedachten Zweck in Verwendung zu nehmen, was der Anlaß für diverse Umstellungen in der Bibliothek war. Solche ergaben sich aus der Aufstellung eines Bücherkastens im Dienerzimmer, welcher in ähnlicher Weise den Zweck verfolgt, dem Platzmangel einigermaßen zu steuern. Leider wird es immer schwieriger, die ursprünglich nach Materien erfolgte Anordnung in der Bibliothek aufrecht zu erhalten; doch wurde bei der Umstellung, soweit als möglich, getrachtet, auf dieses Anordnungsprinzip Rücksicht zu nehmen. Der Zuwachs der Bibliothek war folgender: a) Einzelwerke und Sonderabdrücke: als Geschenk. ums welar ee Ab Nurmern An durch Kauf. 7. ENSERT TE Ware Erer AB » 2 2.0, clalisch ;, „igduga, Rab ya EEE Bel JE SE Be >» 5, HB Zusammen 0.0... "71 Nummern in 141. Veilen Jahresbericht. — Bibliotheken. 33 b) Zeit- und Gesellschaftssehriften: als Geschenk . u A ee 2 Nummern in 2 Teilen Steh: Kauf! a; 3 . nah WE ra en » REEK 7 NEER: Kr. Tatisch.. . ) aan. EM Al Ar: » 2 Korn 44 Nummern in - 54 Teilen Von den Periodica sind 2 Nummern neu. Gesamtzuwachs ıı5 Nummern in 195 Teilen. Gesamtstand der Bibliothek Ende 1916: Periodica 374 Nummern in 5387 Teilen Einzelwerke 2 > » » 17860 » Zusammen 14198 Nummern in 23247 Teilen Geschenke widmeten der Bibliothek der botanischen Abteilung: der Botani- sche Garten in Lund; ferner die Herren: Finanzrat J. Baumgartner (Klosterneu- burg); Regierungsrat Dr. A. Burgerstein, Prof. Dr. G. Beck v. Mannagetta- Lerchenau (Prag), Dr. E. Bauer (Prag), C. F. Baker (Los Banos, Philippinen), Geh. Regierungsrat Dr. A. Engler (Berlin), 7 A. Grunow (Nachlaß), Prof. G. Haberlandt (Berlin), Regierungsrat Dr. Th. F. Hanausek (Wien), Prof. A. v. Hayek (Wien), Prof. A. Heimerl (Wien), A. Hetschko (Teschen), Kuüstos Dr. K. v. Keissler (Wien), Kustos Dr. J. B.e Kümmerle (Budapest), Dr. B. Lynge (Christiania), Kustos Dr. G. Moesz (Budapest), Prof. Dr. S. v. Murbeck (Lund), Dr. F. Ostermeyer (Wien), Dr. R. Rapaicz v. Rühmwert (Kassa, Ungarn), Ku- stos-Adjunkt Dr. K. Rechinger (Wien), 7 H. G. L. Reichenbach (Nachlaß), Prof. Dr. A. Richter (Poszony), Prof. Dr. J. Schiller (Wien), Prof. Dr. H. Schinz (Zü- rich), Prof. K. Schnarf (Wien), 7 H. Schott (Nachlaß), Hofrat Dr. F. Stein- dachner (Wien), Schulrat Dr. J. Steiner (Wien), Prof. Dr. J. Tuzson (Budapest), Dr. R. Wagner (Wien) und Abteilungsleiter Kustos Dr. A. Zahlbruckner (Wien). Die Photographiensammlung erhielt einen Zuwachs von ı4 Nummern, und zwar durch Geschenk von: Prof. A. Heimerl (Wien), Dr. B. Lynge (Christiania) und Abteilungsleiter Kustos Dr. A. Zahlbruckner (Wien). Das Entlehnungsbuch weist Entlehnungen von 172 Bänden durch 3ı Per- sonen auf. c) Mineralogisch-petrographische Abteilung. Die Bibliotheksgeschäfte wurden von Dr. F. Wachter und der Kanzlistin Erna Kittl besorgt. Der Zuwachs der Bibliothek war der folgende: a) Einzelwerke und Sonderabdrücke: Ba..." Tausch Geschenk . Zusammen b) Zeit- und Gesellschaftsschriften: Kauf Tausch Geschenk . nn Zusammen Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 8 Nummern 16 > 14 » 38 Nummern 24 Nummern 8 » Io » 42 Nummern in, -g Teilen u » ER in-39, Teilen in 38 Teilen » Io AR » 9 A in 57 Teilen (@ 34 Notizen. Als Geschenk liefen ein: Einzelwerke und Sonderabdrücke von der Intendanz des k. k. Natur- historischen Hofmuseums (ı), der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (1) und den Herren Regierungsrat Prof. Dr. F. Berwerth (2), Dr. R. Koech- Ten A Eantzr), Prof. Dr. F. Rinne (2), Dr. E: Schmidt (1), Schulrat Prof. A. Sigmund (Tr) und Prof. Dr. E. A. Wülfing (1). Zeit- und Gesellschaftsschriften von dem Ackerbauministerium von Peru z), der kaiserl. Akademie.der Wissenschaften in. Wien (2), der k. k. Geologischen Reichsanstalt (2), der Intendanz des k.k. Naturhisto- rischen Hofmuseums (:), der Wiener Mineralogischen Gesellschaft (rt), der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich (1), der Sektion für Natur- kunde des Österreichischen Touristenklubs (r) und dem Herrn Regierungs- rat Prof. Dr. F. Berwerth (1). Die Bibliothek wurde in der Abteilung vielfach von Fachgenossen benutzt. Das Ausleihprotokoll wies 52 Entlehnungen in 65 Bänden und 2 Heften aus. Stand der Bibliothek Ende 1916: Einzelwerke und Sonderabdrücke . . . . . 15758 Nummern in 16803 Teilen Belt und "Gesellschaftsschriftem %* 23 0% «WW. 246 » 3.7 RT Zusammen . . .„ 16004 Nummern in 2458g Teilen d) Geologisch-paläontologische Abteilung. Die Bibliotheksgeschäfte wurden unter der Leitung des Herrn Kustos Prof. Dr. F. X. Schaffer bis Ende Mai von Frl. M. Bauer besorgt. Während der Ab- wesenheit Prof. Schaffers vom Juni bis Oktober übernahm Frl. Lotte Adametz die Durchführung des gesamten Bibliotheksdienstes, da Frl. Bauer am 15. Mai ihre Tätigkeit in der Abteilung aufgab. Ab November wurde dann Frl. Irene Schmiedl für die Bibliotheksgeschäfte in Verwendung genommen. Der Zuwachs der Bibliothek betrug im Jahre 1916: a) Einzelwerke und Sonderabdrücke: durch Kauf ı4 Nummern in ı6 Teilen, durch Tausch 2 Nummern‘ in 2 Teilen, als Geschenksss Nummern in 17 Teilen. b) Zeit- und Gesellschaftsschriften: durch Kauf 31 Nummern in 44 Bän- den, durch Tausch 33 Nummern in 43 Bänden, als Geschenk 7 Num- mern in ro Bänden. c) Karten: durch Kauf 2 Nummern in 7 Blättern, durch Tausch ı Nummer in 3 Blättern. Der Gesamtstand der Bibliothek betrug am 31. Dezember 1916: Einzelwerke und Sonderabdrücke . . . . . 15226 Nummern in 1673ı Teilen Zeschtien + rer 902 >» 3 Tage KR Arten 2 NL RAR TEE Ute Van REN 855 » >» .0288 05 Geschenke für die Bibliothek sind eingelaufen von: Prof. Dr. F. X. Schaffer in Wien (ı2), Dr. F. Trauth in- Wien (5), Dr. R. Richter in Frankfurt a. M. (4), Dr. F. Krasser in Prag (1), Dr. A. Ginzberger in Wien (1), OÖ. Simony in Wien (3), A. v. Keyserling (ı), Prof. Dr. A. Rzehak . in Brünn (1), Hofrat Dr. Franz Steindachner in Wien (1), Dr. Gyula v. Hala- Jahresbericht. — Bibliotheken. 35 en — - Sean vats in Budapest (1), Hofrat Prof. F. Toula in Wien (9), Prof. Dr. Forchheimer (1), Regierungsrat Georg Geyer in Wien (r), Dr. Richard Kraus in Agram (tr), C. Wiman in Upsala (ı), Nachlaß Prof. E. Kittl in Wien (r). Die Bibliothek wurde von 44 Personen benützt. Die Zahl der Entlehnungen nach außen beträgt ı72, die der entlehnten Bücher und Karten 224. Die Photographien- und Bildersammlung, welche unter der Obhut von Frl. Lotte Adametz steht, hat im Berichtsjahre keine Vermehrung aufzuweisen und war der Stand unserer Sammlung am 31. Dezember ıg16: 3867 Nummern. ce) Anthropologisch-ethnographische Abteilung. I. Anthropologisch-prähistorische Sammlung. Die Bibliothek der anthropologisch-prähistorischen Sammlung erhielt im Jahre ıgı6 durch Ankauf ı4 Nummern in ı4 Teilen, als Geschenk 5 Nummern in 5 Teilen und im Tauschwege 5o Nummern in 5ı Teilen, im ganzen 69 periodische Schriften. An dem Tauschverkehre partizipierten die Anthropologische Gesellschaft in Wien durch 32 Vereine und Redaktionen mit 4o Publikationen und die Inten- danz des Hofmuseums (Annalen) durch ıo Vereine und Redaktionen mit ıo Pu- blikationen. An Einzelnwerken erhielt die Bibliothek 47 Nummern in 47 Teilen, davon als Geschenk ıg Nummern in ıg Teilen, durch die Anthropologische Gesellschaft in Wien ıı Nummern in ıı Teilen, durch die Intendanz ı Nummer in ı Teil und durch Ankauf 16 Nummern in ı6 Teilen. Nach Ausschaltung einiger Zeitschriften und Zusammenziehung mehrerer Bibliotheksnummern betrug der Gesamtstand der anthropologischen und prähistori- schen Bibliothek Ende ıg16: ee N U NEN 0. ern r23aa Nummerninin 0900. Teıten Schritten =... 0. nn. 0 2206 » 2m A062.’ Zusammen. . . 4590 Nummern in 11861 Teilen Die Bibliothek wurde von 2ı auswärtigen Personen benützt. Die Zahl der nach außen entlehnten Bücher betrug 84. Geschenke für die Bibliothek liefen ein von: der Anthropologischen Ge- sellschaft in Wien (ıı1), Dr. Josef Bayer (2), J. L. Cervinka (1), Dr. Adolf Mahr (3), Dr. Oswald Menghin (8) und Regierungsrat Josef Szombathy (5). Die Zahl der geographischen Karten (776) und der Photographien (1161) blieb unverändert. II. Ethnographische Sammlung. An laufenden Zeitschriften bezog die Bibliothek der ethnographischen Samm- lung 23 Nummern in 23 Teilen im Tausche gegen die «Annalen» durch die In- tendanz, 18 Nummern in ı8 Teilen durch die Anthropologische Gesellschaft gegen Ersatz der Kosten der von derselben für diese Schriften abgegebenen Exemplare ihrer «Mitteilungen», ı4 Nummern in ı6 Teilen durch Ankauf und 6 Nummern in 6 Teilen als Geschenk, zusammen 61 Nummern in 63 Teilen, davon 4 Nummern in 4 Teilen neu. | An Einzelwerken erhielt die Bibliothek 8 Nummern in 8 Teilen als direkte Geschenke, 6 Nummern in 6 Teilen durch die Intendanz, 4 Nummern in 4 Teilen c*+ 36 Notizen. durch die Anthropologische Gesellschaft und 59 Nummern in 98 Teilen durch Ankauf, so daß der gesamte Zuwachs an Einzelwerken 8r Nummern in 120 Teilen beträgt. Der Gesamtstand der Bibliothek betrug mit Ende 1916: Einzelwerke und Sonderabdrücke . . . . .. 6014 Nummern in 6595 Teilen en nn ee » >. TASO. 28 Zusammen . . . 65ı11r Nummern in 14045 Teilen Der Zuwachs an Photographien im Jahre 1916 beträgt 84, so daß die Samm- lung gegenwärtig 12386 Nummern besitzt. An Karten besitzt die Bibliothek mit Ende 1916: 71 Nummern in 723 Teilen. V. Wissenschaftliche Reisen und Arbeiten der Musealbeamten. a) Zoologische Abteilung. Kustos Dr. A. Penther unternahm im Auftrage der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien am 23. Mai eine mehrmonatliche zoologische Sammelreise in die okkupierten Gebiete. Über Belgrad, Stolac, Kraljevo und Raska wurde Novipazar erreicht, wo die Vorbereitungen zur Weiterreise getroffen werden mußten. Während dieser Zeit wurden einige kleinere Ausflüge in die Umgebung (Banja IlidZe, Raska-Quelle) gemacht. Die Weiterreise führte über Ribarid auf den Ce£evo und dann über Moistir christian in das Tal des Ibar und fluß- aufwärts nach RoZaj. Südlich davon wurde in einer Seehöhe von beiläufig ı400 m das Lager für längere Zeit aufgeschlagen und von da aus in fast täglichen Sammelexkursionen nach allen Richtungen das Gebiet des Zljeb-Massivs durch- streift. Es folgte dann noch ein dreiwöchentlicher, recht ergiebiger Aufenthalt am Südostfuße des Gebirgsstockes beim Ursprung des Drini barz, östlich von Peja. Vom letzteren Orte aus erfolgte die Rückreise am 3. September zunächst über Plav und Gusinje durch die nordalbanischen Alpen nach Skutari, wo vom ı1. bis 18. September Aufenthalt genommen werden mußte, ehe die Heimreise über Cetinje, Cattaro und Sarajevo angetreten wurde, die mit möglichster Beschleunigung durchgeführt wurde. Die Ausbeute lieferte außer einigen Wirbel- tieren, Mollusken, Crustaceen und Vermes in ihrer Hauptsache reiches Material an Gliedertieren, besonders Lepidopteren, aber auch ein etwa 250 Arten ent- haltendens Herbar, ausschließlich in den höheren Regionen des Zljeb gesammelten Phanerogamen. (Ein ausführlicher Bericht über diese Reise findet sich in den Sitzungsberichten der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien, Bd. 125.) Assistent Dr. H. Zerny sammelte sowohl auf zahlreichen kleineren Ex- kursionen in die nähere und weitere Umgebung Wiens, als auch während seines im Kronlande Salzburg verbrachten Erholungsurlaubes eine große Zahl Insekten, besonders Dipteren, für die wissenschaftliche Hauptsammlung, darunter mehrere in derselben bisher noch nicht vertretene Gattungen und Arten. Publikationen: Handlirsch, A.: Über die Landbrückenfrage. (Verh. Ver. z. Verbr. naturw. Kenntn., 1916, p. 1—2o, mit Karten.) Jahresbericht. — Wissenschaftliche Reisen und Arbeiten der Musealbeamten. 37 Penther, Dr. A.: Bericht über die 1916 im Auftrage und auf Kosten d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien ausgeführte zoologische Forschungsreise in Serbien und Neumontenegro. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Abt. I, Bd. 125, ı3 pp.) | Pesta, Dr. O.: Entwicklung und Biologie der Krebslarven. (Verhandl. d. k. k. zool.- bot. Ges. in Wien, 1916 Bd. 66, p. [72].) — Beiträge zur Kentnis der Meeresfauna Westafrikas. Crustacea. I. Copepoda. (Hamburg ıg16, Bd. 30, p. 226.) — Sind die Dekapoden der Adria «gut» bekannt? (Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums, 1916, Bd. 30, p. 226.) Rebel, Dr. H.: Ein neuer Schwärmerhybrid. (XXVI. Jahresber. des Wiener Ent. Vereins, p. 83.) — Über die Lepidopterenfauna Cyperns. (Ebenda, p. g3ff., mit Kartenskizze.) — Zur Lepidopterenfauna der Insel Rhodus. (Ebenda, p. ıır ff.) — Beiträge zur Lepidopterenfauna Ungarns [IX]. (Rov. Lap., XXII, p. 171— 190.) — Die Lepidopterenfauna Kretas. (Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. XXX, p. 76— 172, Taf. 4.) — Zur Frage der Seidenzucht in Mitteleuropa. (Österr. Gartenbau -Zeitung, ı1. Jahrgang.) Siebenrock, F.: Schildkröten aus dem nördlichen Seengebiet und von Bi, Kongo. (Aus Wissenschaftl. Ergeb. der Exped. R. Grauer nach Zentralafrika, Dez. 1909 bis Febr. ıgıı.) (Annalen des k.k. naturhist. Hofmuseums, Bd. XXX, 1916, p. 1—ı2. Mit 2 Tafeln und 2 Figuren im Texte.) — Die Schildkröten Niederösterreichs vor der Eiszeit. (Blätter für Naturkunde und Naturschutz Niederösterreichs, III. Jahrg., 4. Heft, 1916, p. 41—47.) Toldt, Dr. K. jun.: Bemerkungen über das lokale Auftreten von Sinushaaren am Säugetierkörper. (Zool. Anz., Bd. 46, p. 300—311.) — Insektenfährten im dent naturwissenschaftlicher Sammlungen. (Ebenda, Bd. 48, p. 122— 138.) Zerny, Dr. H.: Neue Heteroceren aus der Sammlung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums in Wien, II. (Annalen des k. k. naturhist. Hofmuseums, Bd. XXX, p. 173— 195, Taf. 5.) — Tegostoma Stangei n. sp. (Verhandl. der k. k. zool.-botan. Ges. in Wien, Bd. LXVI, p. [147]—[149], 2 Figuren.) | b) Botanische Abteilung. | Da der gegebenen Verhältnisse halber im Jahre 1916 größere Sammelreisen nicht durchführbar, mußten die Beamten der Abteilung sich darauf beschränken, von Wien aus kürzere oder längere Exkursionen zu machen und das Einsammeln von Material für die «Kryptogamae exsiccatae» zu besorgen. Kustos Dr. K. v. Keissler verwendete, da die gegenwärtigen Verhältnisse einen Aufenthalt in den Alpen fast unmöglich machen, seinen Urlaub dazu, eine Anzahl von Exkursionen innerhalb Niederösterreichs zu machen, um Pilze für das Herbar und für die von der botanischen Abteilung herausgegebenen «Kryptogamae exsiccatae» zu sammeln und diverse Untersuchungen auf mykologischem Gebiete zu betreiben. Was die Aufsammlungen betrifft, gelang es namentlich eine Anzahl seltener Disco- myceten (besonders die sehr seltene Gorgoniceps aridula) einzusammeln. An Unter- 38 Notizen. suchungen wurden namentlich Studien über Botrytis an Galanthus und Tulipa silvestris angestellt. Im Herbste wurde die Hymenomyceten-Flora der Wiener Umgebung einer eingehenden Erforschung unterzogen und manche seltene Art (so Cantharellus Friesii und Volvaria murinella) eingesammelt. In dieser Zeit übernahm derselbe auch auf mehrere Wochen die Leitung der Pilzauskunftsstelle, welche die k. k. zoologisch-botanische Gesellschaft ins Leben gerufen hatte, um dem Laienpublikum Auskünfte über eßbare und giftige Schwämme zu geben und um weitere Kreise unter den gegenwärtigen schwierigen Ernährungsverhältnissen auf die Schwämme als Volksnahrungsmittel aufmerksam zu machen. Die rege Beteiligung des Wiener Publikums und die zahlreichen Anfragen aus der Provinz geben Zeugnis für das Interesse, das die Sache gefunden hatte. Publikationen: Keissler, K. v.: Bearbeitung der Pilze in Zahlbruckner, A., Schedae ad «Krypto- gamas exsiccatas». (Annalen des k. k. naturhist. Hofmus. in Wien, Bd. XXX, [1916], p. 197.) — (gemeinsam mit Dr. K. Rechinger), Verzeichnis der im Orchideenherbare von Reichenbach fil. enthaltenen Sammlungen. (Ebenda, p. 13.) — Bearbeitung der Convolvulaceae und Polemoniaceae in Fritsch, K., Neue Bei- träge zur Flora der Balkanhalbinsel, insbesondere Serbiens, Bosmlens und der Herzegowina, VI. Th. (Mitteil. d. Naturwiss. Ver. Steiermark, Bd. 52, 1915 [2976], pP. 33%) — Zur Kenntnis der Pilzflora von Obersteiermark. (Beihefte z. Botan. Zentralbl., Bd. 34 [1916], Abt. 2, p. 54— 130.) — Ersatz für ausländische Faserstoffe. (Mitteil. d. Sekt. f. Naturk. d. Österr. Tourist.- Klub, Bd. 2& I151P|,y. r.) | | — Über die Jakutenspeise. (Ebenda, p. 44.) | Rechinger, K.: Das Orchideenherbar von Reichenbach fil. in Verhandl. d. k. k. zool.-botan Ges. in Wien, Bd. 66 (1916), p. 431—437.) — Bearbeitung der Algen in A. Zahlbruckner, Schedae ad «Kryptogamas exsiccatas», Cent. 24. (Annalen d. k.k. naturhist. Hofmus., Bd. XXX [1g16], p. 13—23.) — und Keissler, Dr. K. v.: Verzeichnis der im Orchideenherbarium von Reichen- bach fil. enthaltenen Sammlungen (Annalen d. k. k. naturhist. Hofmus. in Wien, Bd. XXX [1916], p. 13—23.) Zahlbruckner, A.: Neue Flechten. VIII. (Annales Mycologicae, Bd. XIV, 1916, p- 45—61.) — Schedae ad «Kryptogamas exsiccatas», Cent. XXIV. (Annalen d.k. k. naturhist. Hofmus., Bd. XXX, 1916, p. she c) Mineralogisch-petrographische Abteilung. Von Direktor Berwerth ist das Manuskript des neuen Verzeichnisses der Meteoritensammlung durch die Zusammentragung sämtlicher Daten zur Publikation in den «Annalen des naturhistorischen Hofmuseums» reif gemacht worden. Zur Prüfung des Meteoritenmaterials auf Radioaktivität sind an berufener Stelle die nötigen Vorarbeiten eingeleitet, ebenso einige kritische Studien über die Schall- erscheinungen bei den Meteoritenfällen angeregt worden. Durch Verhinderung der >! ee — W Aesenzehakliche Be und mn GER ‚Musealbenmiten: 39 zur Berechnung der Meteorsteinanalysen angeworbenen Hilfskraft, Herrn F. Opawa, sind die von der k. k. Akademie der Wissenschaften subventionierten Vorarbeiten zur Prüfung des Zusammenhanges der chemischen Zusammensetzung der Stein- meteoriten mit dem mineralogischen System für einige Zeit unterbrochen und deren Beendigung auf das Jahr 1917 hinausgeschoben worden. In der Wiener Mineralogischen Gesellschaft bekleidete Direktor Berwerth auch im Jahre 1916 das Amt des Präsidenten. Über ehrenvolle Aufforderung der Gesellschaft hat er in einer außerordentlichen Versammlung am. ı3. März 1916 im im großen Hörsale der Physik an der Universität zu Ehren des verstorbenen Mine- ralchemikers Hofrat Dr. E. Ludwig die Gedenkrede gehalten. Publikationen: Berwerth, Dr. Friedrich: Fortschritte in der Meteoritenkunde seit 1900. 3. Fort- setzung (Fortschr. d. Min., Kristallogr. und Petrogr. Herausgegeben von der Deutsch. Min. Ges. Bd. 5. Jena 1916. p. 265—292). — Ernst Ludwig zum: Gedächtnis. an Min.-petr. Mitt. Bd. 34. Heft ı. 1916. p. 1—17). Koechlin, R.: Strengit von Kiirunavaara — ein Nachtrag — und Diaspor von Gellivara. (Mitt. d. Wiener Min. Ges., 1916, Nr. 78, p. 24—28.) _— Referat über neue Mineralien. (Ebenda S. 28— 34). Ä Durch die Untersuchung von W. T. Schaller in Washington an einem Stücke unserer Sammlung wurde ein neues Mineral festgestellt und von dem Autor Koech- linit benannt. Derselbe Autor machte an Material, das Dr. Koechlin beigestellt hat, die erste vollständige Analyse von Schneebergit. (Siehe Ill. Appendix zur 6. Auflage von Danas System of Mineralogy.) d) Geologisch-paläontologische Abteilung. Prof. Schaffer führte. in Fortsetzung seiner früheren Studien mehrere Ex- kursionen in das Gebiet von Eggenburg aus und begann eingehende Untersuchun- gen der tertiären und diluvialen Bildungen in der Wachau. Anfangs Mai unter- nahm er einen Ausflug in das Vulkangebiet der Hegyalja bei Tokay. In den Mo- naten Juni bis Ende September bereiste er zum Zwecke geologischer Studien das nordwestliche Kleinasien. Es wurden die Kreidebildungen nördlich vom Golfe von Ismid studiert und eine Anzahl von Routen in den Gebirgen zwischen Hendeck, Düzdsche und Boli im Süden und der Schwarzen Meerküste im Norden unter- nommen, die neues Material für die Kenntnis des geologischen Aufbaues boten. Auf dem Wege von Boli über Madurlu nach Gebe wurde die weite Verbreitung der oberen Kreide festgestellt. In der Umgebung von Brussa bot das ältere Tertiär ein interessantes Arbeitsfeld. Ein Besuch des Pandermitbergwerkes von Sultantschair gab Gelegenheit, die Entstehung dieses einzigartigen Boraxmineral-Vorkommens zu studieren und in Balia-Maden war es dank der Unterstützung durch G. Rallis möglich, die überaus bemerkenswerten stratigraphischen und tektonischen Verhält- nisse dieses Erzdistriktes eingehend zu studieren und dabei umfangreiche Suiten von marinen Permokarbon- und von Triasfossilien zu erwerben. Die Reise wurde dann an die Küste von Edremid und weiter südwestwärts bis Smyrna DRERAHE Der Rückweg wurde über Panderma nach Konstantinopel genommen. Dr. F. Trauth beteiligte sich im Frühjahr an einer von der Geologischen Gesellschaft, beziehungsweise der Sektion für Naturkunde des Österreichischen „40 Notizen. Touristen-Klubs unternommenen Exkursion nach Brünn und in die mährische Schweiz, um das mährische Landesmuseum sowie die geologisch so hochinteressanten Punkwa- und Katharinenhöhle und Mazocha kennen zu lernen, und ferner an einem Ausfluge der Sektion für Naturkunde des Ö. T. K. auf den Bisamberg. Während seines sommerlichen Urlaubes führte er einige Touren im Pongau (Gainfeld bei Bischofshofen, Rettenstein bei Filzmoos) und im Gebiete des unteren Ennstales (zwischen Weyer und Ternberg) aus. Im September besichtigte er über Einladung der gräfl. Breunner-Enkevoerth- schen Forstverwaltung auf Schloß Grafenegg bei Krems in Begleitung des ehe- maligen Präparators A. Unterreiter das dortige, durch eine besonders prächtige Geweihbildung ausgezeichnete Riesenhirschskelett, um ein Urteil über dessen even- tuelle Restaurierung abzugeben. Längere Zeit widmete er in diesem Jahre den an circa 50 Dünnschliffen vor- genommenen Studien der Mikroorganismenwelt, welche die von ihm gelegentlich seiner früheren Aufnahmstätigkeit bei Radstadt im Pongau aufgesammelten Eozän- gerölle beherbergen, und ihrem Vergleiche mit den ähnlichen Vorkommnissen bei Kirchberg am Wechsel und Wimpassing am Leithagebirge. Die ebenso zeitraubende als mühsame Anfertigung der für die Publikationen dieser Untersuchung nötigen Mikrophotogramme besorgte Fräulein Lotte Adametz mit dem hiefür von der Direktion der Mineralogisch-petrographischen Abteilung freundlichst zur Verfügung gestellten mikrophotographischen Apparate. Publikationen: Schaffer, F. X.: Begriff und Einteilung der Absatzgesteine. (Geologische Rundschau, Bd. VI, 1915.) — Über Miozän im Bereiche der Alpen. (Mitteilungen der Geologischen Gesell- schaft in Wien, VIII. Bd., 1915.) | — Grundzüge der allgemeinen Geologie. F. Deuticke, Leipzig und Wien, 1916. "—- Über subaquatische Rutschungen. (Zentralblatt für Mineralogie etc.. 1916.) — Über einige allgemein wichtige Ergebnisse der in der Umgebung von Eggen- burg durchgeführten geologischen Untersuchungen. (Tätigkeitsbericht des Ver- eines Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg, 1916.) Trauth, F.: Vorläufige Mitteilungen über den geologischen Bau der Südseite der Salzburger Kalkalpen. (Akad. Anz. Nr. 5 d. math.-nat. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss. i. W. (1916) | — Die geologischen Verhältnisse an der Südseite der Salzburger Kalkalpen. (Mitt. d. Geolog. Gesell. in Wien, Bd. IX, p. 77. Mit r Tafel’und ı Ttnee e) Anthropologisch-ethnographische Arbeiten. Regierungsrat Direktor Franz Heger hielt am 9. Februar in der Anthropo- logischen Gesellschaft einen Vortrag über Benin und seine Altertümer unter Vor- lage einiger besonders interessanter Stücke. Anknüpfend daran legte er die End- planke eines Kanus aus Französisch-Guayana vor, welche mit feinen Malereien bedeckt ist, die eine menschliche Figur in eigentümlicher, bisher nicht beobachteter Stilisierung zeigt. Endlich brachte er eine seltene alte Prunkaxt aus Bronze zur Vorlage, welche aus der Provinz Catamarca im nordwestlichen Argentinien stammt und die der dort vor dem Eindringen der Spanier lebenden Diagitas-Bevölkerung Jahresbericht. — Wissenschaftliche Reisen und Arbeiten der Musealbeamten. 41 angehört. Über diese drei Vorlagen sind die im XLVI. Bande der Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien drei Abhandlungen erschienen unter den Titeln: Drei merkwürdige Metallfiguren von Benin. Mit ı Tafel und 2 Abbildungen im Texte. Mit Anhang: Die Benin-Sammlung im k. k. naturhistorischen Hofmuseum in Wien. 47 pp. 'Sonderbar stilisierte Menschenfigur auf der Innenseite einer seitlichen End- planke eines Holzkanus aus Französisch-Guayana. Mit ı Abbildung im Text, 3 pp. Zeremonial- oder Prunkaxt aus Bronze aus dem Gebiete der Diagitas. Kultur des nordwestlichen Argentinien. Mit ı Abbildung im Text, 3 pp. Im Monate Mai unternahm Regierungsrat Heger zu privaten Zwecken eine Reise nach Norddeutschland, bei welcher Gelegenheit er in Berlin im Interesse des Wiener Hofmuseums mit spezieller Erlaubnis der Generaldirektion der könig- lichen Museen den Neubau der Ethnographischen Museen in Dahlem besichtigte und über seine dabei gemachten Wahrnehmungen einen Bericht vorlegte. Er be- sichtigte auch die große altperuanische Sammlung des Dr. Gaffron in Zehlendorf bei Berlin, welche wohl zu den besten gehört, die jemals nach Europa gebracht wurden. Dieselbe ist namentlich reich an prächtigen Stoffen aus alten Gräbern, unter welchen die bemalten Gewebe ganz besonderes Interesse erregen. Von Berlin fuhr er dann, einer Einladung des Geheimrates Dr. Hans Meyer folgend, nach Leipzig und besichtigte dort einen Teil seiner ethnographischen Sammlungen. Zur genauen Besichtigung dieser Sammlungen unternahm Regierungsrat Heger Ende Oktober und anfangs November eine zweite Reise nach Leipzig, wobei er eine Aufnahme sämtlicher Objekte machte und in einem besonderen Berichte an ein hohes Oberstkämmereramt über den Wert dieser Sammlungen sich aussprach. Regierungsrat Szombathy leitete die auf Kosten des Hofmuseums ausge- führten Nachgrabungen auf dem bronzezeitlichen Gräberfelde von Gemeinlebarn im Tullnerfelde in der Zeit vom 16. bis 21. Oktober 1916. Dr. Mahr nahm an den Ausgrabungen bei Gemeinlebarn teil und unternahm kurze Reisen zum Studium der prähistorischen Sammlungen von Baden, Eggen- burg, Prag und des Notars Palliardi in Mährisch-Budwitz. Die Herren Szombathy und Mahr nahmen durch die Vorlegung verschie- dener prähistorischer Funde aktiven Anteil an den während des Wintersemesters an der Universität abgehaltenen Prähistorikerabenden. Publikation: Szombathy Josef: Das Kapitel «Höhlenforschung» in Keilhacks Lehrbuch der praktischen Geologie, Bd. ı, Ill. Aufl., p. 317—338. Annalen des k.k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XÄXI, 1917. d Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. Von Dr. H. Rebel. Mit 7 Abbildungen im Texte. Vorwort. Die faunistische Erforschung der kanarischen Inseln hat seit dem Erscheinen des letzten Beitrages !) vor sechs Jahren wieder beträchtliche Fortschritte gemacht. Nicht weniger als 27 Arten sind als neu für die Kanarenfauna zu verzeichnen, darunter so auffallend große Arten wie die unbeschrieben gewesenen Hadena schumacheri Rbl. und Larentia grandis Prout. Das Hauptverdienst an dem so erfolgreichen weiteren Ausbau unserer Kenntnis von der bereits so gut durchforschten Insularfauna gebührt diesmal deutschen Ento- mologen, welche in den Frühjahrsmonaten jeden Jahres das milde Klima der Kanaren zu Erholungs- und Sammelzwecken aufzusuchen pflegen, was allerdings der ausgebrochene Kriegszustand nun schon seit zwei Jahren verhindert hat. An erster Stelle sei Herr Gustav Leo Schulz aus Berlin genannt, welcher in den Jahren ıg90og bis ıgı3 namentlich den Lichtfang im Hötel Humboldt in Orotava (Tenerife) mit sehr gutem Erfolge betrieb. Auch sehr wertvolle biologi- sche Beobachtungen und eingehende Mitteilungen über die ersten Stände einiger Arten, welche er mir zur Publikation überließ, rühren von ihm her. Er hatte die sehr dankenswerte Freundlichkeit, nicht bloß alle fraglichen Stücke aus seiner Aus- beute zur Erledigung einzusenden, sondern dem Hofmuseum auch zahlreiche wert- volle Belegstücke daraus zu widmen. Er fand in Herrn K. Schumacher aus Schwerin, welcher in denselben Jahren zu gleicher Zeit Aufenthalt in Orotava hatte, einen sehr eifrigen entomologischen Genossen, welcher in gleicher Weise in nahe Beziehung zu dem Hofmuseum trat. Letzterer wurde auch der Entdecker mehrerer unbeschrieben gewesener Arten. Auch Herr Prof. Dr. K.B. Lehmann aus Würzburg widmete seine im April 1910 in Orotava an elektrischem Lichte gemachte Mikrolepidopterenausbeute dem T) Die sechs vorhergegangenen in diesen «Annalen» erschienenen Beiträge sind: I. «Beitrag zur Mikrolepidopterenfauna des kanarischen Archipels», Bd. VII, p. 241—284, Taf. XVII. — Il. «Zur Lepi- dopterenfauna der Kanaren», Bd. IX, p. I—96, Taf. I. — III. «Dritter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren», Bd. XI, p. 102—148, Taf. III. — IV. «Vierter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren», Bd. XII, p. 361—381, mit I Textfigur. — V. «Fünfter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren», Bd. XXI, p. 22—44. — VI. «Sechster Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren», Bd. XXIV, p. 327 bis 374, mit ı4 Textfiguren, Taf. XII. Diese Beiträge sind im nachfolgenden Texte nur mit I—VI zitiert. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. I 2 Dr. BA. Rebel, Hofmuseum, worunter sich ebenfalls eine unbeschriebene Art vorfand (Epischnia hesperidella Rbl.). Herr Otto Bubacek aus Wien nahm vom ıo. Juli 1912 ab einen einmonat- lichen Sammelaufenthalt auf Tenerife, der von sehr gutem Erfolge begleitet war. Es gelang ihm auch das andere Geschlecht (0) einer bisher nicht mit Sicherheit zu erledigen gewesenen, nunmehr als neu zu beschreibenden Eulenart (Agrotis beatissima Rbl.) aufzufinden. In literarischer Hinsicht sind nachstehende Publikationen anzuführen: Chretien, M. P., Faune entomologique des Iles canaries. Sejour de M.M. P. Lesne dans la Grand Canaria (1902—03) [Bull. Mus. Hist. Nat., Paris, XIV (1908), p. 358—364]. Diese faunistisch sehr bemerkenswerte Publikation behandelt nur die Mikro lepidopteren der Ausbeute Lesnes von Gr. Canaria. Sie enthält die Beschreibung von fünf neuen Arten und den Nachweis von vier weiteren, von den Kanaren bis- her nicht bekannt gewesenen Arten. Obwohl die Publikation bereits im Jahre 1908 erschienen ist, war sie mir doch zur Zeit der Abfassung des VI. Beitrages noch unbekannt geblieben und findet daher erst jetzt im Texte und Index des vorliegenden Beitrages ihre Berücksichtigung. Hampson, Sir G. F., Catalogue of the Lepidoptera Phalaenae (Noctuidae, Vol. IV—XM]). Das große Katalogswerk Hampsons, welches mir nur bis zu dem noch vor Kriegsausbruch erschienenen XIII. Band vorliegt, enthält bezüglich kanarischer Noctuiden eine Anzahl sehr wichtiger Fundortsangaben, Artentrennungen und Be- schreibungen, welche im Zusammenhange mit brieflichen Mitteilungen desselben Autors hier berücksichtigt werden mußten. Rebel, Dr. H., in den «Verhandlungen» der zool.-bot. Gesellschaft Wien: a) Agrotis beatissima n. sp. [Jahrg. 1913, p. (59)," Rig,'z, 2]; b) Lepidopteren von den kanarischen Inseln (Aadena usurpatrix, Aci- dalia charitata, Tephroclystia schulzi, Constantia inclinatalis, n. spp.) (Jahrg. 1914, p. (151)—(153), Fig 4, 5]. Rothschild, Bar. W., Cucullia syrtana hesperidum (n. subsp.) [Novit. 2001. XX, 12913), p. 222]. Seitz, Prof. Dr. A., Groß-Schmetterlinge der Erde, I. Bd. (paläarktisches Gebiet), berücksichtigt auch die kanarischen Lepidopteren und enthält in der dritten Abteilung (Noctuidae, bearbeitet von Warren) die Neu- beschreibung von Heliothis dipsaceus canariensis und in der vierten Abteilung (Geometridae, bearbeitet von Prout) jene von Larentia grandis (vgl. Textangaben). Stertz, Otto, Beiträge zur Makrolepidopterenfauna der Insel Tenerife [Deutsch. Ent. Zeitschr. «Iris», 26. Jahrg. (1912), p. 15 —24, Tal Fig. 6—ıo und 13—24]. Diese Publikation behandelt die von mir bereits im VI. Beitrag berücksich- tigten Sammelresultate. Zitate daraus wurden im vorliegenden Beitrag gegeben. Die Figuren der beigegebenen photographischen Tafel sind etwas verkleinert. Walsingham, Lord, Microlepidoptera of Gran Canaria (nur Zenodochium sostra n. sp.) [Ent. Monthl. Mag. (2), XXI, ı910, p. 259]. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 3 Schließlich seien hier auch drei Publikationen allgemeineren Inhaltes erwähnt, welche keine im Text dieses Beitrages zu berücksichtigenden Angaben über kanari- sche Lepidopteren enthalten: Schenck, H., Beiträge zur Kenntnis der Vegetation der Canarischen Inseln (in Wiss. Ergebnisse der Deutschen Tiefsee-Expedition auf dem Dampfer «Valdivia», 1898—ı18gg9, herausgegeben von Carl Chun, II.. Band, I. Teil, zweite Lieferung, mit ı2 Tafeln, 3 Karten und 69 Abbildungen im Text). Diese bereits 1907 erschienene erstklassige Darstellung der Vegetationsver- hältnisse der Kanaren ist für jeden ernsten Kanarenforscher ein unentbehrliches Nachschlagewerk, welches auch zahlreiche, höchst wertvolle allgemein geogra- phische Angaben über die Kanaren und einige andere atlantische Inseln enthält. Koeppen, Dr. M., Reisetage auf den glücklichen Inseln. [Ent. Rundschau, 27. Jahrg. (1910), p. 86—88, 95—97, 103— 105, II8—119, 126—127.] (Enthält Angaben über das Vorkommen einiger Lepidopterenarten auf Tenerife, Palma und Gran Canaria. Soferne dieselben neu sind, wurden sie im Index des vorliegenden Beitrages berücksichtigt.)!) May, Walther, Gomera, die Waldinsel der Kanaren. [Verh. Naturw. Ver Karlsruhe, 24. Bd. (1910—ı1), p. 49—272, mit 39 Abbild. nach Aqua- rellen, 4 nach Photogr. und 4 Kartenskizzen.] (Enthält p. 250 ein Ver- zeichnis von fünf Lepidopteren.) In den allgemeinen Abschnitten des vorliegenden Beitrages wurde auch die Lepidopterenfauna sämtlicher übrigen atlantischen Inseln übersichtlich behandelt und damit eine in diesen Beiträgen längst empfundene Lücke beseitigt. Wie eingangs erwähnt, bringt der vorliegende VII. Beitrag den Nachweis einer Vermehrung von 27 Arten der kanarischen Lepidopterenfauna, so daß sich die Gesamtzahl derselben, wie aus dem am Schlusse dieses Beitrages wiedergegebenen, vervollständigten «Systematischen Verzeichnis sämtlicher bisher von den Kanaren bekannt gewordenen Lepidopteren» ersichtlich ist, auf 3g9r Arten erhöht hat. Diese nicht unbeträchtliche (ca. 7°/, des bisherigen Bestandes betragende) Vermehrung der Artenzahl hat doch die aus dem «Systematischen Verzeichnis» ersichtliche Artenvertretung in der Spezialsammlung kanarischer Lepidopteren am k. k. Naturhistorischen Hofmuseum, dank dem Entgegenkommen fast aller dies- bezüglichen Korrespondenten, prozentual nicht herabzudrücken vermocht: Arten im Zahl der Zahl der nicht Prozentverhältnis Faunenbestand vertretenen Arten vertretenen Arten der fehlenden Arten ae. 0130 287 ir, 21 irn Big 309 82 21 Außer den obgenannten Herren sei auch insbesondere Herrn Prof. G. Stange in Friedland für die Überlassung kanarischen Materiales wärmstens gedankt. Wien, im Januar 1917. t) Vgl. auch Anmerkung im Texte bei Art Nr. 32. 4 Dr. H. Rebel. Zum Faunenbild der Kanaren. Der vorliegende siebente Beitrag bietet wieder die Möglichkeit, einige Streif- lichter auf die allgemein faunistischen Verhältnisse der Kanaren zu werfen. Vor allem drängen die fortgesetzten Entdeckungen neuer Arten zu einer Richtigstellung der zuerst von Dr. Christ!) mit dem Schlagworte «Faunula» ge- kennzeichneten Annahme einer ganz besonderen Faunenarmut der kanarischen Inseln Der derzeit bereits nachgewiesene Bestand von nahezu 400 Arten ist mit Rücksicht auf den Flächeninhalt des kanarischen Archipels von rund 7200 km2, der Entfernung desselben vom afrikanischen Festland (Fuerteventura 100, Gran Canaria beiläufig 200 und Tenerife 300 km) für insulare Verhältnisse durchaus kein armer zu nennen. Allein schon der Besitz von 27 Tagfaltern, von denen allerdings 3 in ihrem Vorkommen auf die mehr kontinentalen Charakter besitzen- den, aber faunistisch sonst viel ärmeren östlichen Kanaren beschränkt zu sein scheinen, entspricht im allgemeinen den obbezeichneten geographischen Verhält- nissen. Verglichen beispielsweise mit dem Faunenbestande von 4o Tagfaltern der kontinentalen Insel Kreta,?2) welche einen Landkomplex von 8620 km? darstellt, ergibt sich nachstehendes Bild: Die Familie der Papilionidae, welche auf Kreta mit 2 Gattungen und 3 Arten vertreten ist, fehlt in der Fauna der Kanaren (wie in jener aller atlantischen Inseln, mit Ausnahme der Capverden) vollständig. An Pieridae besitzen die Kanaren 7, Kreta 8 Arten, davon 3 gemeinsame und 2 vikariierende (P. brassicae — P. cheiranthi, Gonepteryx cleopatra — G. cleobule). Bei den Nymphalidae ergibt sich die auffallende Tatsache, daß die Kanaren mit 8 Arten um 3 Arten mehr besitzen als Kreta, allerdings darunter 2 tropische Wanderer (Hypolimnas misippus und Pyrameis indica) und eine amerikanischer Herkunft (Pyrameis virginiensis). Der Rest von 5 Arten enthält 3 gemeinsame. Auch bei den Danaididae übertreffen die Kanaren mit 2 Arten durch einen amerikanischen Eindringling (D. plexippus) den sonst gemeinsamen Besitz einer Art. Erst bei den folgenden Familien wendet sich der Artenbestand sehr zu Un- gunsten der Kanaren. So stehen den 3 Arten der Satyridae der Kanaren 7 solche Kretas gegen- über, darunter nur eine gemeinsam, beziehungsweise in schwach differenzierten Lokalrassen auftretende (Epinephele jurtina fortunata-hispulla), eine vikariierende (Pararge xiphioides, P. aegeria) und je eine endemische (Satyrus wyssü, Coeno- nympha thyrsis). In der Familie der Lycaenidae übertrifft Kreta mit ıo Arten um 4 den Faunenbestand der Kanaren. Davon sind 4 gemeinsam oder nur in schwach dif- ferenten Lokalformen vertreten (Chrysophanus phlaeas, Polyommatus baeticus, Lycaena astrarche, L. icarus), und je eine endemisch (Cyclyrius webbianus, Lycaena psylorita). An Hesperidae hat Kreta 6, die Kanaren jedoch nur eine Art. Letztere (Adopaea christi) ist mit der auch auf Kreta fliegenden Adopaea actaeon sehr nahe verwandt. 1 Yel \, p- 0re23, ?) Vgl. Ann. Nat. Hofmus., Bd. XXX, p. 66 ff. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 5 Eine Übersicht über das Gesagte bietet die nachstehende Tabelle: Artenbestand Gemeinsame | Vikariierende en Kretas Arten Formen Papilionidae . ich, DR: | all 3 Ab Ne) Pieridae 7 8 3 3 Nymphalidae . 8 5 3 ie Danaididae A : i em Satyridae . 3 7 EN 5 Lycaenidae 6 38 d F Hesperiidae . 6 AR ' SATLIERA, 00 0 73 27 40 9 7 Aus obiger Zusammenstellung folgt demnach, daß sich die Zahl der Rhopalo- cerenarten der Kanaren zu jener von Kreta annähernd wie 9: ı3 verhält, wogegen die vorangeführten Flächeninhalte ein annäherndes Verhältnis von g: ıı aufweisen, was allerdings vorerst für eine größere Faunenarmut der Kanaren spräche. Erwägt man jedoch die Tatsache, daß Kreta eine geschlossene Landmasse darstellt, wo- gegen die Kanaren in zwei scharf geschiedene Inselgruppen aufgelöst erscheinen, von welchen die westliche, weit im Atlantischen Ozean liegende Gruppe mit 4700 km? Gesamtfläche selbst wieder aus fünf Inseln besteht, deren größte (Tenerife) nur 1950 km? Fläche besitzt, und daß gerade die festlandferneren westlichen Kanaren eine ungleich reichere Fauna haben, als die festlandnäheren östlichen, so kann der angeführte Artenbestand nicht als besonders gering bezeichnet werden, um so weniger als sich bereits heute sagen läßt, daß das in mediterranen Ländern im allgemeinen konstatierte Verhältnis der Artenanzahl der Tagfalter zu jener der Heteroceren wie 1:15, gerade für die Fauna der Kanaren in auffallender Weise zutrifft (27:364), wenn man die noch sicher zu erwartenden Entdeckungen an kanarischen Heteroceren in Berechnung zieht. Also keine besondere Armut an Arten, vielmehr für die insularen Verhältnisse fast normal zu nennende Artbestände sind in der Kanarenfauna anzutreffen. Etwas anders mag es mit der Individuenarmut stehen, welche allerdings bei vielen Arten oft sehr bemerkbar sein muß. Ihre Ursachen mögen vor allem in dem Umstande zu suchen sein, daß die FErscheinungszeit der Individuen ein und derselben Generation, entsprechend den gleichmäßigeren klimatischen Verhält- nissen der Kanaren, sich auf viel längere Zeiträume verteilt, als es in Mitteleuropa der Fall sein kann (vgl. IV, p. 362), ferner in der sehr verborgenen Lebensweise vieler Heteroceren und in einer durch die fortschreitende Kultivierung der Inseln, besonders Tenerifes, bedingten Abnahme der Existenzbedingungen. In dieser Hinsicht sollen auch nachstehende briefliche Bemerkungen des Herrn Gustav Leo Schulz hier Erwähnung finden: «Das Brachland, als gutes Sammelgebiet, wird durch die fortschreitende Bananenkultur auf T’enerife von Jahr zu Jahr mehr eingeschränkt, und wo letztere sich in den höher gelegenen Teilen der Insel nicht mehr lohnt, dort wird der Anbau von Mais, Kartoffeln und Ge- 6 Dr. H. Rebel. treide in Angriff genommen. Es ist wahrhaft erschreckend, wie in der Zone der Banane innerhalb der letzten fünf Jahre das Brachland eingeschränkt wurde, und wo die Banane einmal steht, ist es mit der Insektenfauna vorbei. Wenn die Kul- tivierung so fortschreitet, sind die Aussichten für die Sammler in Zukunft sehr schlechte.» Es sei hier darauf hingewiesen, daß die Kanaren, in Sonderheit Tenerife und Gran Canaria, nach ihrer Entwaldung durch die spanischen Eroberer schon wiederholt einen Wechsel in ihrer kulturellen Ausbeutung erfahren haben. Nach der zu Beginn des 16. Jahrhunderts eingeführten Zuckerrohrkultur folgte ein aus- gedehnter Weinbau, der bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts sehr intensiv betrieben wurde, dann aber durch die einträglicher gewesene Cochenillezucht abgelöst wurde, welche den Anbau der stacheligen Opuntien in großem Maßstab: erforderte. Letztere wird jetzt durch die Bananenkultur verdrängt. Über die Unmöglichkeit, vertikale Grenzen in faunistischer Beziehung zu unterscheiden, schreibt derselbe Gewährsmann: «Nach meinen bisherigen Erfahrun- gen weist das Gebirge (auf Tenerife) selbst in seinen höheren Regionen keine andere Falterfauna auf, als die am Meere gelegenen Landstriche. Selbst Arten, die sich in der Waldzone entwickeln, wie PHadena usurpatrix, kommen an die Küste, und Prodenia littoralis fliegt sowohl in Orotava (in room Seehöhe) wie ebenso zahlreich beim Observatorium (2087 m) auf dem Pik de Teyde.» (Schulz.) Auch eine Erfahrung desselben Kanarenbesuchers beim Lichtfang in Orotava ist auffallend: «Eine schon im Vorjahre (1912) beobachtete Tatsache ist wert regi- striert zu werden. Bei Mondlicht, selbst bei hellem Vollmond, erhielt ich erheblich bessere Fangresultate als bei dunklen, warmen Nächten. Also genau das Gegen- teil wie in Europa». Letztere Erscheinung mag vielleicht auch mit der frühen Jahreszeit (April) des auf den Kanaren betriebenen Lichtfanges in Beziehung stehen. Durch die im folgenden angeführten Faunennachträge ergibt sich derzeit, daß nachstehende Arten und Formen des am Schlusse dieses Beitrages gegebenen systematischen Verzeichnisses für die Kanaren endemisch erscheinen, wobei die Nummern von bloßen Lokalrassen in Klammern gesetzt wurden: Nr. (1), 7 (10), (15), 18, (19), (20), 23, (25), 275 (29), 30, 34, 36, 42, 43, 49, 50, 51, 52, 56, 58, bo, 67, (74), 84, 99, 100, IOI, IO4, 106, 112, 116, 119, 120, 121, 122,(126), 129, 131, 134, 136, 137, 138, 140, (141), 144, 145, Id us 160, 162,,165, 166, 171, 172, 175, 176, (184), 185, 202, 203, 204, 208, 2 us 210, 218, 210, 220, 221, 222, 228, 290, 232, 2306, 230, 244, 247, 25T, Zus 257, 258, 259, 260, 264, 269, 271, 272, 273, 274, 277, 278, 279, 281, 283, 284, 285, 287, 289, 290, 29I, 292, 293, 294, 295, 298, 299, 302, 303, 304, 305, 307, 373. 314, 915, 320,395, 924, 325, 9268, 520, 952, 333, 934, 335, 230, Por 348, 349, 350, 351, 352, 353, 354, 355, 356, 358, 359, 361, 362, 363, 364, 365, 366, 368, 370, 377, 378, 379, 381, 386, 390, 3gı1. Zusammen 156, beiläufig 40°, des Faunenbestandes, ohne Lokalformen ca. 37°/,. Um an der Hand eines Vergleiches der Lepidopterenfauna der Kanaren mit jener der übrigen atlantischen Inseln eine allgemeine Äußerung über den Faunen- charakter derselben machen zu können, erscheint es notwendig, vorerst eine Über- sicht über deren Faunenbestände zu geben, was im nachfolgenden Abschnitte ge- schehen soll. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 7 Übersicht der bisher von den sonstigen atlantischen Inseln bekannt gewordenen Lepidopterenfauna. A. Salvages. Drei vulkanische, sehr kleine, unbewohnte Felseneilande, beiläufig 100 km . nördlich von Tenerife, 30oo km südlich von Madeira gelegen. Vegetation sehr ärm- lich, meist aus Flechten bestehend, mit nur 5 Arten Phanerogamen. Faunistische Literatur. ı. Baring, C. and Grant, W. R. Ogilvie, An Expedition to the Salvage Islands [The Zoologist (3), XIX, 1895, p. 4or (Lep., p. 415)]. 2. Garreta, L., Les Insectes de l’ile Grande Salvage [Bull. Soc. Ent. de France, 1911, p. 392—397 (Lep., p. 396.)]. Artenliste.') Nymphalidae. 1. Pyrameis cardui L. (1). Noctuidae. 2. Bryophila simonyi Rghfr. (2). 3. Plusia gamma L. (1). Alle drei Arten kommen sowohl auf den Kanaren als auf Madeira vor. Die schwächliche, fluguntüchtige Bryophila simonyi kann unmöglich durch aktive Wanderung oder Vertragung durch Stürme auf die Eilande gelangt sein, was bei den beiden übrigen dort gefundenen Arten noch angenommen werden kann. Da auch ein Import durch Menschen auf diese nur im Frühjahr durch portugiesische Fischer besuchten Inseln ausgeschlossen erscheint, muß die Art als direkter Beweis eines ehemals bestandenen Landzusammenhanges aufgefaßt werden. B. Madeira. Insel (815 km?, portug.), ca. 720 km westlich von Marokko, ca. 440 km nörd- lich von Tenerife. Vulkanisch, gebirgig (Gipfelhöhe im Pico de Ruivo 1967 m), mit gleichmäßig warmer Temperatur und reichlichen Niederschlägen. Vegetation ähnlich jener der westlichen Kanaren, mediterran, subtropisch, mit endemischen Gebirgspflanzen.?) — Porto Santo, eine kleine, beiläufig 50 km nordöstlich von Madeira gelegene Insel. !) Die in Klammern nachgesetzten Zahlen beziehen sich auf die angeführte faunistische Literatur. 2) Vgl. Vahl, M., Über die Vegetation Madeiras. (Engler, Bot. Jahrbücher, 36. Bd., 1905, p. 253—349, enthält auch allgemeine Angaben über die Insel.) Dr. H. Rebel. I %O: 2. Verzeichnis der wichtigsten faunistischen Literatur (nach der Erscheinungszeit geordnet). Wollaston, T. Vernon, Brief Diagnostic Characters of undescribed Madeiran Insecta [Ann. and Mag. Nat. Hist. (3), I, 1858, p. 117—ı23]. (21 Arten, dar- unter ı Noctuide, 3 Geometriden, sonst Mikrolepidopteren.) . Stainton, H. T., Notes on Lepidoptera, collected in Madeira by T. V. Wollaston Esqu.; with descriptions of some new species [Ann. and Mag. Nat. Hist. (3), Il, 1859, p. 209— 214]. (26 Arten, davon ı4 neu, darunter 2 Geometriden, sonst Mikrolepidopteren. ) . Felder, Dr. C., Verzeichnis der von den Naturforschern der k. k. Fregatte «Novara» gesammelten Makrolepidopteren (Verh. zool.-bot. Ges., XII. Bd., 1862). B. Madeira (p. 473—474). (7 Tagfalter, davon 2 neue Lokalrassen.) . Butler, G., Description of a hitherto unnamed Butterfly from Madeira [Ann. and Mag. Nat. Hist. (5), XVII, 1886, p. 430]. (Pieris wollastoni.) . Baker, Georg T., Notes on the Lepidoptera collected in Madeira by the late T. Vernon Wollaston (Tr. Ent. Soc. Lond., 1891, p. 197- 222, Pier (65 Makrolepidopterenarten.) . Walsingham, Lord, Catalogue of the Pterophoridae, Tortricidae and Tineidae of the Madeiran Islands, with notes and descriptions of new species (Tr. Ent. Soc. Lond., 1894, p. 535—555). (66 Arten.) . Bethune-Baker, Georg T., Descriptions of the Pyralidae, Crambidae and Phycidae, collected by the late T. Vernon Wollaston in Madeira (Tr. Ent. Soc. Lond., 1894, p. 581—586). (24 Arten.) . Warren, W., Lepidoptera, collected by W. R. Ogilvie-Grant on the Azores and Madeira in 1903 (Nov. Zool., XII, 1905, p. 439—447). . Walsingham, Lord, Microlepidopters of Tenerife (Pr. Z. Soc., 1907, p. gII— 1034, Pl. 51—53). (Enthält auch eine Anzahl sehr wichtiger Angaben für Madeira.) Walsingham, Lord, Madeiran Tineina [Ent. Monthly Mag. (2), Vol. 2ı (1910), p. 257— 259]. (5 Arten.) Artenliste. Pieridae. . Pieris brassicae wollastoni Butl. 3. Colias edusa F. et ab. helice Hb. (4, 5); Röb. in Seitz, Gr.-Schm., 13,08) 173.09,25.,, Latizge.ig ©). 4. Gonepteryx maderensis Feld. (3, WPieris rapae L.) 5); Verity, Rhop. Pal, passe PI. 48,. Fig, 26, 27/070) !) Nach freundlicher Mitteilung Herrn Otto Stertz’ beobachtete er P. rapae anfangs März '09 bestimmt auf Madeira. Leider liegt kein Belegexemplar vor. Auch das Vorkommen von Pieris daplidice L. auf Madeira ist, wie ich bereits (im II. Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren, p. 8) vermutet habe, sehr wahrscheinlich. Godman führt, allerdings nur nach Drouet, beide Arten für die Azoren an. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 9 Nymphalidae. 5. Pyrameis atalanta L.(5). 8. Pyrameis virginiensis Dru. (sec 6. Pyrameis indica occidentalis Godman, Nat. Hist. of Azores, Feld: (3,5). DB 102. und, 333). 7. Pyrameis cardui L. (5). 9. Argynnis latonia L. (5). Satyridae. ıo. Satyrus semele maderensis Bak. | ıı. Pararge xiphia F. (5); Seitz, |, ı, (5). Bee Lycaenidae. ı2. Chrysophanus phlaeas phlaeoi- | ı3. Polyommatus baeticus L. des Stgr., Cät., Nr. 512e; Seitz, (3): 2 0.286 (3, 5): Sphingidae. ı4. Acherontia atropos L. (5). Bak. (5). ı5. Herse convolvuli L. (5).?) 17. Celerio livornica Esp. (5).*) 16. Celerio euphorbiae mauretanica | ı8. Macroglossa stellatarum L. (5.) Stgr.?) ?titymali Bak.(5); ?lathyrus Noctuidae. ı9. Agrotis pronuba L. (5). 24. Mamestra maderae Bak. (5). 20. Agrotis spinifera Hb.°) 25. Bryophila simonyi Rghfr. (ma- 21. Agrotis segetum S.-V. (5). derensis Bak.) (5). 22. Agrotis saucia Hb. (5). 26. Hadena albostigmata Bak. et ab. 23 Mamestra (Trichoclea) atlantica atlanticum Bak. (5); Hmps., Amps, Cat.,’V,p«'239, 'Pl. '84, GSaUCPVT, p. 924. Fig. 24 (J). 27. Callopistria latreillei Dup. (5). T) Epinephele jurtina dürfte in einer Form auf Madeira nicht fehlen, wenn die Angabe Drouets’ über ihr Vorkommen auf den Azoren sich bestätigen sollte. ?2) Herr OÖ. Stertz fing um den ıo. März '09 ein sehr kleines, dunkles, frisch entwickeltes Stück bei Funchal. ®) Dr. Staudinger hat bei der Revision des Katalogmanuskriptes bei Deileph. mauretanica aus- drücklich geschrieben: «Ich besitze ihn aus Madeira», so daß an diesen Fundort kaum gezweifelt werden kann. Höchst wahrscheinlich bezieht sich Bakers Angabe über das Vorkommen von D. lathyrus auf Madeira auf große Stücke von D. mauretanica. Das von Baker weiter erwähnte, verdorbene (too worn) Stück von ?tithymali gehörte vielleicht zu D. livornica. Jordan in Seitz, I, 2, p. 255 gibt bei fithymali allerdings «Madeira und Tenerife» als Fundorte an, doch wird in der Sphingidenrevision (p. 716—717) kein Belegstück von tithymali aus Madeira an- geführt, so daß letzterer Fundort wahrscheinlich nur aus den Angaben Bakers erschlossen wurde, Wahrscheinlich ist tfithymali nur eine endemische Kanarenform. *) Wollaston [Ann. and Mag. (5) III, p. 226] gibt für Chaerocampa (Deilephila) celerio L. auch Madeira (vielleicht irrtümlich statt der nicht erwähnten Kanaren) als Fundort an. ®) Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Otto Stertz von ihm anfangs März ’09 auf Madeira erbeutet. Bereits auch von South (Entomol., Vol. 27, p. 156) für Madeira angegeben, Dr. H. Rebel. 28. 29. 30; 53H 32. 3% Sr 49. 50. 5 52% 5 54- Prodenia littoralis B. (5). Chutapha wollastoni Bak. et ab. periculosa Bak. (nec Gn.) (5); | Harpz, War, 811, 7.492, Fig. 08; | Gr.-Schm., I, 3, p. Igo et ab. derufata Warr. Cobaliodes'!) dubiosa Bak. (Nysso- enemis) 45), Ilmps, Cat. VI, Pr 506 Pl. 120, Fig. 10; Warren inasertz,. Gr..schm., .1,-.3,: px 192, Taf. 44 c (Cobalos). Sesamia nonagrioides Lef. (sac- chari Woll.) (1, 5). Leucania unipuncta Hw. (extranea Gn.) (5). Caradrina exigua Hb. (5). Caradrina quadripunctata F. (5). Warren ın. Seitz, | rt 36. 37 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44- 45- 46. 47. 48. Cucullia chamomillae Schiff. (5). Heliothis peltiger Schiff. (5). Heliothis armiger Hb. (5). Acontia lucida Hufn. (5). Thalpochares ostrina Hb. (5). Galgula partita Gn. (Calymnia ferruginea WIk.) (5). Plusia aurifera Hb. (5). Plusia chalcytes Esp. (5). Plusia gamma L. (5). Plusia circumflexa L. (5). Apopestes dilucida Hb. (5, var.). Hypena lividalis Hb. (5). Hypena obsitalis Hb. (5). Hypenodes costaestrigalis Stph. (5)- Geometridae. Xenochlorodes (Hemithea) nubi- gena Woll. (1, 5); Prout in Seitz, Gerscht, LE pP. 9A Tale sc. Ptychopoda (Acidalia) maderae Bak. (5) et ab. unostrigata Bak. E95; Pront an; Seitz} .Gr-Schm,, 1,x4,:.P5 200.5 laf. 5h...5.6; „Sdimi- diata, Bakyıl5),.se& .Prout,.ll: :c.); Sterrha rufaria ab. (8). Ptychopoda zargi Bak. (5); Prout, l.sc., P.;, 10042 Bart. se. Ptychopoda atlantica Stt. (2, 5); Prout anmseitz, BalHir-Schm., Apra, 1al.5D. Acidalia irrorata Bak. (5); Prout, CP. 82,0 721..5,8,2) Codonia (Cosymbia) maderensis Bak. (5) et ab. wollastoni Bak. (Acidalia, 5) et ab. irrufata Warr. (By Brogt,in. Seitz, .nGr.-Schm,, Ira ;apıaso, Walsse, ıf. 55- Rhodometra sacrariaL. (5). 55 bis. Episauris kiliani Rbl. — Prout 50, 97: 58. 99 60. 61. 62. 63; in Seitz, Gr.-Schm., 1, 4, pres Larentia (Cidaria) conspectaria Mn. (rupicola Woll.) (1, 5). — Prout, l.c, p. 226, Ta ze Larentia (Cidaria) fluviataHb.(5). Larentia purpurariarum Rbl. (vgl. später p. 14). Tephroclystia (Eupithecia) lati- pennata. Prout: in. Seitz,aGe, Schm., I, 4, p. 282 [latipennis Warr. 8]. ?PChloroclystis spec. (Warr. 8). Gymnoscelis pumilata insula- riata Stt. (2, 5). Gymnoscelis bicoloria Bak. (5); Prout in Seitz, Gr.-Scha 5 p. 289.*) Phibalapteryx (Cidaria) centro- strigaria Woll. (1, 5). !) Die Gattung enthält sonst nur Arten aus Nordamerika. 2) Codonia (Cosymbia) pupillaria Hb. (5) dürfte auf Madeira nicht vorkommen, wie in den Nachträgen zur kanarischen Fauna näher ausgeführt werden wird. (Später unter Nr. 109.) ®) Die Angabe Prouts für Madeira hatte ich leider anfangs übersehen. +) Baker sandte (Dezember '93) die Type von bicoloria an Bohatsch (Wien). damaligen Mitteilungen ist die auffallend gefärbte Art mit keiner andern zu verwechseln. Nach dessen Wurzel und Saumfeld der Vorderflügel sind schwärzlichgrau, das schwarz eingefaßte Mittelfeld weiß (nicht silbergrau), ebenso sind die Hinterflügel weiß mit dunkler Saumbinde. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. II 64. Hemerophila maderae Bak. (5); | 65. Boarmia fortunata Blach. (obscura Prout in Seitz, Gr.-Schn. 2184 Bak. 5) et ab. wollastoni Bak. 6.363, Taf, 25% 65); Pröut'E c$ BYIESL TAR 20H Arctiidae. 66. Deiopeia pulchella L. (5). Pyralidae. 67. Achroia grisella F. (7). 82. Scoparia angustea Stph. (Wck., 68. Galleria melonella L: (7). Gat., ed. 1, Nr.73), 69. Crambus atlanticus Woll. (1, 7). 83. Glyphodes unionalis Hb. (7). 70. Eromene ocellea Hw. (7). 84. Hellula undalis F. (7) ') 7zı. Plodia interpunctella Hb. (7). ' 85. Nomophila noctuella Schiff. (7). 72. Ephestia elutella Hb. (2). 86. Diasemia ramburialis Dup. (7). 73. HeterographisoblitellaZ.[cinerella 87. MecynapolygonalisgilvataF.(7). Bi. (2,.7)]. 88. Pionea ferrugalis Hb. (2). 74. Cryptoblabes gnidiella Mill. (7). | 89. Pionea maderensis Beth.-Bak. (7). 75. Aglossa cuprealis Hb. (7). go. Pionea atlanticum Beth.-Bak. (7). 76. Pyralis farinalis L. (7). gı. Pionea numeralis Hb. [illutalis 77. Scoparia stenota Woll. (1, 7) [de- Beth.-Bak. (7)]. corella. Stt. (2, 7)]. 92. Pyrausta incoloralis Gn. [rufi- 78. Scoparia scoriella Woll. (1, 7). costalis Led. (7)]. 79. Scoparia wollastoni Beth.-Bak.(7). | 93. Pyrausta asinalis Hb. (7). 80. Scoparia frequentella Stt. (2) et g4. Pyrausta sanguinalis L. et ab. ab. concinella Curt. (7). haematalis Hb. (7). 81. Scoparia acuminatella Stt. (2). 95. Pyrausta aurata meridionalis Stgr. (Rbl., II, p. 79). Pterophoridae. 96. Oxyptilus spec. (6). 98. Pterophorus monodactylus L. 97. Platyptilia acanthodactyla Hb. (2,07: (2,'6). Tortricidae. 99. Tortrix subcostana Stt. (2, 6); | 104. Crocidosema plebejana Z. (9) “en, Pal. lortr., p. 291, Eaf. ro, [Steganoptycha sıgnatana Wlsghm. Fig. 3, 4. (6)]. ı00. Tortrix retiferana Stt. (2, 6); | 105. Bactra lanceolana Hb.(6, 9). Kenn, l.c., p. 292, Taf. 10, Fig.7,8. | 106. Epiblema cana Hw. |[carduana ıo1ı. Tortrix subjunctana Woll. (1); | Gn. (6)]. Bein, 1; c., p. 217. 107. Grapholitha maderae Woll. 102. Tortrix reticulata Stt. (2, 6); 117 6% Kenn, . c., p. 192, Taf. 8, Fig. 32. | 108. Carpocapsa grossana Hw. (6). 103. Olethreutes (Eucosma) spec. (bei | 109. Carpocapsa splendana Hb. (6). tetraquetrana Hw.) (6, 10). T) Maruca testutalis Hb. soll nach Wallengren auf Madeira gefunden worden sein. 12 Dr. H. Rebel. Carposinidae. ııo. Carposina atlanticella Rbl. |II, p. 92 (6)]. Glyphipterygidae. ırı. Hemerophila threnodes Wlsghm. | ı13. Simaethis nemorana Hb. (6). (10). ıı4. Simaethis fabriciana L. (2, 6). ı12. Choreutis bjerkandrella Thnbg. 115. Glyphipteryx diaphora Wlsghm. (6). (ro) [spec. (6)]. Yponomeutidae. ı16. Yponomeuta bakeri Wisghm. (6). Plutellidae. 117. Plutella maculipennis Curt. (2, 6). Gelechiidae. ı1ı8. Bryotropha domestica Hw. (6). 132. Blastobasis fuscomaculella Rag. ı1g9. Gelechia (Lita) submisella Stt. (6). (2356); ı33. Blastobasis (Coleophora) deser- ı20. Gelechia (Lita) portosanctana tarum Woll. (1, 6); ? Pterolonche Stt. (2, 6). maderensis Stt. (2) et ab. radiata ı2ı. Gelechia (Lita) ocellatella Stt. Wisghm. (6). (27°). 134. Blastobasis lignea Wlsghm. et ı22. Gelechia (Lita) sciurella ab. adustella Wlsghm. (6). Wisghm. (9). 135. Blastobasis ochreopalpellaWoll. ı23. Gelechia (Lita) pulchra Woll. 15" 6). [12°6), 136. Blastobasis marmorosella Woll. ı24. Anacampsis psoralella Mill. (9) (1, 6). [An. albipalpella WIsghm. (6)]. 137. Blastobasis nigromaculata Woll. ı25. Anacampsis elachistella Stt. (66). [2596,°:9): 138. Epistetus divisus Wlsghm. (6).; ı26. Anacampsis wollastoniWlsghm. | 139. Epistetus pica Wisghm. (6). (6). ı40. Depressaria conciliatella Rbl. ı27. Sitotroga cerealella Oliv. (9). (6). ı28. Apatema fasciatum Stt. (2, 6, 9). | ı4ı. Depressaria perezi Wlsghm. (9) ı29. Endrosis lacteella Schiff. (9); D. applana WIsghm. (6). End. fenestrella Stt. (2). ı42. Depressaria apiella Hb. [nervosa 130. Blastobasis lavernella Wlsghm. Hw. (6, 9)]. (6). 143. Borkhausenia pseudospretella ı31. Blastobasis decolorella Woll. Stt. (6). [7,.,D9. EM Elachistidae. ı44. Epermenia daucella Peyer (6). | ı46. Mompha (Laverna) rebeli ı45. Cosmopteryx pulcherrimella Wisghm. (6). Chamb. (6). 147. Mompha vittata Woll. (1, 6). 148. Asychna insularis Woll. (1, 6). Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 13 Gracilariidae. 149. Gracilaria roscipennella Hb. ı53. Gracilaria (Acrocercops) sca- (6, 9). | lariella Z.(6, 9). 150. Gracilaria staintoni Woll.(1,6,9). 154. BedelliasomnulentellaZ.(6,9,10); ı51. Gracilaria aurantiacaWoll. (1,9). Phyllobrostis daphneella Wals. (6). ı52. Gracilaria (Acrocercops) hede- | ı55. Lithocolletis messaniella Z. manni Rbl. (9). (6, 9). Lyonetiidae. 156. Opogona subcervinella Wik. (10); Laverna plumipes Butl. (Rodriquez). Tineidae. 157. Trichophaga abruptella Woll. ı62. Tinea spec. (6). Br.0,.9). 163. Oinophila V-flavum Hw. (6, 9); 158. Tinea nigripunctella Hw. (6). Oin. flava Stt. (2). 159. Tinea fuscipunctella Hw. (9). 164. Tineola allutella Rbl. (6, 9). 160. Tinea pellionella L.(6, 9). 165. Tineola biselliella Hum. (6, 9). 161. Tinea irrorella Woll. (1, 6). In dem vorstehenden Verzeichnis sind nachstehende Arten und Lokalformen (letztere eingeklammert) in ihrem Vorkommen auf Madeira beschränkt, also en- demisch: Nr. (1), (4), (10), (29), (12): 29, 26, 29, 30, 49; 50, 51, 52, 53, 58, 59; 62, Beer), 78,249, °81, 89,50, '99,'700,' Tor,‘ 702, 770, ıTı,)'115,'710, 119, 220, 24373756, 131, 133, 134, 135, 136, '137, 138,139, 146, 147,- 148, 161, zusammen 48 oder beiläufig 30°/, des bisherigen Faunenbestandes. Von den auf Madeira vertretenen Gattungen erscheint nur Epistetus Wlsghm. aus der Familie der Gelechiüdae endemisch. Nachstehende Arten Madeiras kommen auch auf den Kanaren, entweder in gleicher Form oder in verschiedenen Lokalrassen (letztere eingeklammert) vor, die fettgedruckten sind ausschließlich den beiden Insulargebieten eigentümlich, be- ziehungsweise nur daselbst, aber in differenten Lokalformen (eingeklammert) ver- treten: Nr. (1), 2, 3, (4), 5) (6), 7, 8, 9 (II), (12), 13, 14, 15, (16), 17, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 25, 27, 28, 31, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 46, 47, 48, 54, 55, 55 bis, 57, 61, 63, 65, 66, (69), 70, 71, 72, 74, 75, 76, 77, 80, 82, 83, 84, 85, 87, 88, 91, 92, 93, 94, 95, 97, 98, (99), 104, 105, 107, 112, Beer, 117, 118, 122, 124,125, 127, 128, 130, 7321406, Igl, 742, 844, 149, 150, ı51, IS52, 153, 154, 155, 157, 159, 160, 163, 164, 165, zusammen 104 Arten oder 62°/, des madeirischen Faunenbestandes. Wie bereits erwähnt, sind die nachstehenden ı2 Arten ausschließlich den Kanaren und Madeira eigentümlich: (11), 24, 25, 55 bis, (69), 107, 122, 125, 130, I41, 150, 152, 164. Diese ı2 Arten bilden beiläufig 4°/, der kanarischen und 7°), der madeirischen Fauna. 14 Dr. H. Rebel. Amerikanischer Herkunft sind nachstehende 7 Arten: 8, (30), 32, 40, (58), 63, 145. In bezug auf die Erforschung seiner Lepidopterenfauna steht Madeira unter den atlantischen Inseln nur den Kanaren nach. Trotzdem weist selbst noch der am leichtesten festzustellende Bestand an Tagfaltern manche Unsicherheit (wie bei Nr. 2) und wahrscheinlich auch Unvollständigkeit auf. Der Bestand von nur ı3 Tagfalterarten erscheint jedoch derzeit im Hinblick auf die nachgewiesenen ı51 Heterocerenarten entsprechend. Pieridae und Nym- phalidae sind mit 4, beziehungsweise 5 Arten gut vertreten, Satyridae und Ly- caenidae jedoch mit nur je 2 gering. Das vollständige Fehlen von Danaididae und Fesperiidae ist bemerkenswert. Weitaus die auffallendste Erscheinung unter den Tagfaltern Madeiras bildet Satyrus semele maderensis nicht bloß dadurch, daß die Art hier in einer weit differenzierten Lokalrasse auftritt, sondern namentlich auch dadurch, daß sie in der ungleich reicheren Kanarenfauna bestimmt fehlt. Ihr Vorkommen auf den Azoren bleibt sehr fraglich (vgl. später bei den Azoren). Sonst besitzt die Tagfalterfauna Madeiras noch 4 weitere Lokalformen, von welchen Gonepteryx wmaderensis am besten differenziert erscheint. Unter den 5 Sphingidae ist Celerio euphorbiae mauretanica dadurch auffallend, daß sie auf den Kanaren durch Celerio tithymali vertreten wird, aber auf den Capverden sich wieder vorfinden soll. Das vollständige Fehlen von Lymantriidae ist nicht überraschend, dagegen stünde das Vorkommen einer Psychidae zu erwarten. Unter den 30 Arten Noctuidae sind 4 endemische, von welchen 2 (Nr. 26 und 29) nahe Verwandtschaft mit endemischen Kanarenarten aufweisen. Die 18 Arten Geometridae weisen nicht weniger als g endemische Arten auf, unter den 29 Pyralidae sind 6 endemisch, davon gehören 3 den 6 vertretenen Scoparia-Arten an. Tortricidae sind mit ıı Arten, davon 4 endemisch, relativ gut, Glyphipterygidae mit 5 Arten, davon 2 endemisch, sehr gut vertreten. Unter den 26 Arten Gelechiidae entfallen nicht weniger als ı2 auf die Sub- familie der Blastobasinae, davon eine Gattung und 8 Arten endemisch, was ge- radezu als eine charakteristische Erscheinung der Fauna Madeiras bezeichnet werden muß und noch eine beträchtliche Steigerung in der Vertretung der bereits auf den Kanaren mit 8 Arten vorhandenen Subfamilie darstellt. Die Gracilariüdae mit 5 und die Tineidae mit g Arten sind bereits heute als nahezu entsprechend vertreten zu bezeichnen. Die Lepidopterenfauna Madeiras hat nach allem den Charakter einer ozeanisch gewordenen Insularfauna und dem entsprechend einen stark ausgeprägten Endemis- mus, der sich in 30°/, der Arten ausspricht, und eine reiche Vertretung von Scoparia- und Blastobasis-Arten. Die apodemischen Arten sind vorwiegend ma- karonesischer und mediterraner Herkunft. Schließlich folgt die Beschreibung einer neuen Geometride von Madeira: 58. Larentia (Cidaria) purpurariarum‘) n. sp. (SQ). Aus der Bilineata-Gruppe. Fühler hellbräunlich, beim 0’ verdickt, auf der Unterseite mit vortretenden Gliederenden (kurz sägezähnig) und kurzer derber Bewimperung. Die Palpen kurz, aufgebogen, hellbräunlich, dunkler bestäubt. Stirne wie der übrige, derbgebaute ") Madeira im Altertum unter den «Insulae purpurariae» bei Plinius. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren, 15 Körper bräunlich, dunkler bestäubt. Die außen bräunlichen Beine mit weiß ge- fleckten Gliederenden. Die Vorderflügel gestreckter, mit vor der Spitze stärker gebogenem Vorder- rand als in der Bilineata-Gruppe, holzbraun mit dunkler braunem Mittelfeld und viel weniger hervortretender, aber ähnlich angeordneter Querlinienzeichnung. Vor allem auch durch den viel dichter, gleichmäßiger und bis zur Flügelspitze schwarz- braun gefleckten Vorderrand sehr ausgezeichnet. Das kleine, dunkle Wurzelfeld ist nicht scharf begrenzt und von wenig hervortretenden dunklen Querlinien durch- zogen. Hierauf folgt ein nur schwach hervortretender hellbrauner Querstreifen. Das breite, dunkelbraune, gegen den Innenrand etwas verschmälerte Mittelfeld wird von einfachen, unterbrochenen weißen Querlinien begrenzt, von denen die innere gebogene, nur schwach geschwungen (nicht gezackt wie in der Bilineata-Gruppe) ist, auch die äußere bildet unter dem Vorderrand keine Zacken, begleitet aber den stumpfen (nicht gelappten) Vorsprung des Mittelfeldes gegen die Mitte des Saumes und bildet ober dem Innenrand einen wurzelwärts einspringenden Zahn. Das Innere des Mittelfeldes ist beim 0’ fast einfärbig schwärzlichbraun, nur unterhalb des strichartigen schwarzen Mittelpunktes längsstreifenartig hellbraun. An der äußeren Begrenzung des Mittelfeldes liegen auf den Adern kurze schwarze Längs- striche. Beim o ist das Mittelfeld gleichmäßig durch bräunliche, gewellte Quer- streifen aufgehellt. Nach dem Mittelfeld ist der Flügelgrund in einem gewellten Querstreifen hellbraun, das Saumfeld wieder schwärzlich bestäubt, mit in Punkten und schwachen Zacken aufgelöster weißer Wellenlinie und schwarz punktierten Adern. Die schwach gezackten Hinterflügel hellbraun, beim JS in der Basalhälfte des Innenrandteiles mit fünf gewellten schwarzen Querstreifen und dickem schwarzen Mittelpunkt, in der Außenhälfte breit hellbraun, vor dem Saum wieder schwärzlich gewölkt mit Spuren der weißen Wellenlinie. Beim o sind die Hinterflügel fast gleichmäßig schwärzlich und bräunlich gewellt. Alle Flügel mit geschlossener, schwarzer, hellpunktierter Saumlinie. Die Fransen in der Basalhälfte dunkelbräun- lich, in ihrer Außenhälfte undeutlich hell gefleckt. Die Unterseite aller Flügel weißlich, bräunlich gewellt, mit schwarzen Mittel- punkten und schwärzlicher Antemarginalbinde. Vorderflügellänge ı5, Expansion 26—28 mm. Von den Formen der Bilineata sofort durch die ganz verschieden gezeichnete Unterseite leicht zu unterscheiden. Die Typen bilden ein im Hofmuseum befindliches Pärchen, von welchem das 5 mit Sicherheit auf Madeira während des dortigen Aufenthaltes der Novara-Ex- pedition (8.—ı7. Juni 1857) erbeutet wurde. Das ohne Zweifel zur selben Art gehörige © trug die irrtümliche Bestimmung «bistrigata Tr.» und daher den gewiß willkürlich dazu gemachten Fundort «Sardinien, Dahl.». Präparation und Nadelbeschaffenheit beim 9 stimmen vollständig mit jenen des c’ überein, so daß auch beim 9 kaum ein Zweifel über die madeirische Herkunft besteben kann. Die auch auf Madeira vorkommende Larentia conspectaria Mn., von welcher das Hofmuseum außer der Type von Sizilien auch ein ganz mit dieser überein- stimmendes Pärchen von Madeira, ebenfalls durch die Novara-Expedition, besitzt, entfernt sich schon durch die langgekämmten männlichen Fühler und die einfärbig braunen Hinterflügel weit von L. purpurariarum. Eine ähnliche, vielleicht nahe verwandte Art mag die in den Südstaaten der Union vorkommende Philereme albosignata Pack. (Geometr., 1876, p. 174, Pl. 9, 16 Dr. H. Rebel. Fig. 14) sein. Letztere Art ist jedoch größer und zeigt kein scharf geschiedenes Mittelfeld der Vorderflügel. Holland (Moth Book, p. 332, Pl. 42, Fig. 37, C’) gibt als Gypsochroa sitellata Gu. (= albosignata Pack.) eine mit purpurariarum im Habitus und Zeichnung sehr gut übereinstimmende Abbildung des J’, allerdings von grünlicher Färbung. Guendes Beschreibung der Microdes sitellata (Phal., II, p- 298) ist nicht mit Sicherheit darauf zu beziehen. C. Azoren. Gruppen von neun Inseln (Gesamtoberfläche 2388 km?, portug.), ca. 1400 km westlich von Lissabon, ca. ıroo km nordwestlich der Kanaren. Vulkanisch, gebirgig (Gipfel Pico 2320 m). Klima gleichmäßig mild und feucht, heftige Winde. Vege- tation üppig. Faunistische Literatur. *) ı. Godman, F.D. C., Natural history of Azores. Lond., 1870 (p. r0o1—ı06, 331 — 332). (28 Arten, davon 6 nur nach den Angaben Drouets, die 14 Hetero- ceren von Stainton determiniert.) 2. Warren, W., Lepidoptera collected by W. R. Ogilvie-Grant on the Azores and Madeira in 1903 (Nov. Zool., XII, 1905, p 439—447). Artenliste. Pieridae. 1. Pieris .brassicae ‚L. (1,: chariclea. | .3.,? Pieris,, daplidice :L. (nasch 2)?) azorensis (n. subsp.). Drouet). 2. PPieris rapaeL. (1 nach Drouet, | 4. Colias edusa F. (1). napi ı nach Drouet).?) Nymphalidae. 5. Pyrameis atalanta L. (ı). | 6. Pyrameis cardui L. (1). Danaididae. 7. Danais plexippus L. (archippus ı). !) Die älteren Publikationen von Drouet und Morelet über die Azoren blieben mir unzugänglich. 2) Die auf den Azoren fliegende Form wurde von Dr. Staudinger (Stgr. et Rbl., Cat., Nr. 44a) wegen ihrer dunklen Unterseite der Hinterflügel für chariclea Stph. angesehen, die auch nach seiner Auf- fassung überall unter der Frühjahrsgeneration als Aberration, auf den Azoren aber als Lokalform auf- träte (vgl. Verity, Rhop. Pal., p. 164). Warren (2) ist dieser Auffassung gefolgt. Um weitere Irrtümer zu vermeiden, erscheint es zweckmäßig, den Namen «azorensis> einzuführen. ®) Das Vorkommen von Pieris napi L. auf den Azoren, wie Godman nach Drouet angibt, er- scheint höchst unwahrscheinlich. Die Art fehlt auch auf den Kanaren. Wahrscheinlich liegt eine Ver- wechslung mit P. rapae vor. Auch P. daplidice bleibt sehr zweifelhaft. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 17 Satyridae. 8. ?Satyrus semele maderensis Bak.; 9. PEpinephele jurtina L. (ı nach S. azorinus Streck. !) Drouet). Sphingidae. ıo. Acherontia atropos L. (1). ı2. Deilephila neriiL.(1 nachDrouet). ıı. Herse convolvuli L. (1).?) 13. Marroglossa stellatarum L. (1). Noctuidae. ı4. Agrotis pronuba L. (2). 21. Chutapha interrupta Warr. (2 15. Agrotis atlantica Warr. (2); in falso periculosa ab.); Hmps., Cat., 21 2 Dp.42, Taf. i5i. VIE P.’492,. PR. 120, Kiar3.(o; 16. Agrotis c-nigrum L. (2). Warr. in Seitz, Gr.-Schm.,-L 3, 17. Agrotis segetum S.V. (1, 2). p. 190, TafrX£b. 18. Agrotis saucia Hb. (1, 2). 22. Leucania unipuncta Hw.(extranea ı9. Melanchra (Polia) granti Warr. GaJuch, 2) 2),”) 23. Thalpochares ostrina Hb. (2). 20. Brotolomia meticulosa L. (2) et 24. Plusia aurifera Hb.; Hmps., Cat., ab. suffusa Warr. et ab. roseo- XII, p. 581. brunnea Warr. in Seitz, Gr.- , 25. Plusia gamma L.(ı). Sehm,, I, 3, p.:10o0. 26. Hypena obsitalis Hb. (1, 2). Geometridae.‘) 27. Codonia (Cosymbia) maderensis | 30. Tephroclystia ogilviataWarr.(2); Bak.; Prout in Seitz, Gr.-Schm., in Seitz, Gt.-Schm... 12 4 22298 I, 4, p. 150 et ab. trilineata Prout; | 3ı. Phibalapteryx (Coenocalpe) cen- pupillaria Warr. (2).°) trostrigaria Woll. (custodiata Gn.) 28. Larentia fluviata Hb. (Coenocalpe (2); polygrammata Stt. (1). obstipata F.) (1, 2). 32. Boarmia (Scotorithra) fortunata 29. Larentia (Xanthoro&) inaequata Blach. (2). Warr. (2); in Seitz, Gr.-Schm,, I, =m.226, Taf. ı2c. T) Strecker [Lepid. Rhop. and Heteroc. Indig. and Exot., Suppl. Nr. 2 (1899), p. 3] stellt nach einem angeblich von den «Azoren» herrührenden männlichen Stück (aus der Sammlung Owen) einen Satyrus azorinus auf, dessen Beschreibung vollständig auf S. semele maderensis Bak. zutrifft. Falls keine Fundortsverwechslung mit Madeira vorliegt, dürfte Sat. semele demnach in gleich verdunkelter Form auch auf den Azoren fliegen. Darauf könnte auch die fragliche Angabe von South [Entomol,, Vol. 27 (1894), p. 156] des Vorkommens von Satyrus statilinus auf den Azoren zu beziehen sein. 2) Die Angabe Godmans (I) nach Drouet für Sphinx ligustri L. von den Azoren dürfte un- richtig sein. Die Art fehlt auch auf Madeira und den Kanaren. ®) Auffallenderweise fehlt diese Art in der Bearbeitung der Noctuiden durch Warren in den Großschmetterlingen Seitz’. Sie dürfte der Mamestra dissimilis Kn. ähnlich sein. *) Zwei unbenannt gebliebene Arten bei Godman (1). 5) Ich zweifle nicht, daß das Zitat von C. pupillaria bei Warren (2) für die Azoren hierher gehört. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 2 18 Dr. H. Rebel. Pyralidae. 33. Pyralis farinalis L. (1, 2). 39. Scoparia melanographa Hmps., 34. Scoparia aequipennalisWarr. (2). l. c., p. 24; stenota Warr. (2). 35. Scoparia coecimaculalisWarr.(2). | 40. Scoparia frequentella Stt. (2). 36. Scoparia interlinealis Warr. (2) 41. Scoparia angustea Stph. (2). etab. pallidimarginalisWarr.(2). | 42. Pionea (Botys) ferrugalis Hb. 37. Scoparia semiamplalis Warr. (2). RE, 20): 38. Scoparia luteusalis Hmps., Ann. | 43. Pionea (Udea) numeralis Hb. (2). and Mae. (7), XIX (1907), p- 22. Tortricidae. 44. Carpocapsa promonella L. (1). Gelechiidae. 45. Depressaria spec. (1). Endemisch für die Azoren sind nachstehende 12 Arten und Rassen (letztere eingeklammert): Nr, (1), 15,'19,'21,'29,%30,'34, 35, 36, 37, 38, 39, “also beiläufig 2er is derzeit bekannten Faunenbestandes der Azoren. Mit Madeira ausschließlich gemeinsam wäre nur eine Lokalform, Nr. (8), mit Madeira und den Kanaren ausschließlich gemeinsam Nr. 27, 32. Amerikanischen Ursprungs sind ‘3 Arten: Nr. 7,22, .3r; Die Fauna der Azoren ist nicht bloß sehr arm, sondern zweifellos auch noch sehr unvollständig erforscht. Bei den Tagfaltern steht eigentlich nur das Vor- kommen von 5 Arten außer Zweifel (Nr. ı, 4, 5, 6, 7). | Sollte sich das Vorkommen von Satyrus semele maderensis (= azorinus Streck.) auf den Azoren bestätigen, so wäre eine sehr auffallende Beziehung mit der Fauna Madeiras vorhanden. Eine weitere Übereinstimmung liegt in der nahen Verwandt- schaft je einer endemischen Noctuidae und Geometridae (Nr. 21 und 29) mit Arten Madeiras (Nr. 29 und 56 des Verz. Mad.). Von den ı3 Noctuidae der Azoren sind 3 Arten, von den 6 Geometridae 2 Arten endemisch. Eine abermalige Steigerung gegenüber der Fauna der Kanaren und Madeiras weist die Pyraliden-Gattung Scoparia mit 8 Arten auf, davon nicht weniger als 6 endemisch. Von Tortricidae und Tineidae (s. 1.) ist fast noch nichts bekannt geworden. Der ozeanische Charakter macht sich nach allem in der Azorenfauna, der geographischen Lage entsprechend, noch gesteigerter geltend und erreicht hier unter den nordatlantischen Inseln seinen Höhepunkt. D. Capverdische Inseln. Gruppe von ı4 Inseln (Gesamtoberfläche 4271 km?, portug.), 560 km nord- westlich vom Cap verde (Westafrika: Senegambien), ca. 1500 km südwestlich der Kanaren. Vulkanisch, gebirgig. Höchste Erhebung (2500 m) auf der Insel San Antäo. Klima heiß, wasserarm (Steppenwüsten), Vegetation tropisch. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. Ig Faunistische Literatur. I. Weyenbergh, Prof., On the Lepidoptera of St. Vincents [Ent. Monthl. Mag,, X (1873—74), p. 121—ı22]. (Gelechia benedenii n. sp.) 2. Mathew, G. F., Entomological Notes from Teneriffe, St. Vincent etc. [Ent. Monthl. Mag., XVII (1881— 1882), p. 256—259]. (1 Scoparia, ı Agdistis.) 3. Meyrick, E., On Lepidoptera from St. Vincent [Ent. Monthl. Mag., XXI (1885— 1886), p. 105— 106]. (6 spec.) 4. Riley, C. V., Report upon the Insecta, Arachnida and Myriopoda, in Scientific Results of the U. S. Eclipse Expedition to West Africa, 1889—g0 [Proc. U. S. Nat. Mus., 16 (1893), p. 565— 590], (p. 568—572). 5. Aurivillius, Chr., Schmetterlinge, gesammelt in Westafrika von Leonardo Fea in den Jahren PM [Annali Mus. Civico Stor. Nat. Genova (3), Vol. IV, 1910, p. 492— 530], (Lepid. Capverd, p. 492—501I, 49 Arten). Artenliste. Papilionidae. ı. Papilio demodocus Esp. (5). Pieridae. Er Pieris severina Cr. (4). 5. Terias floricola B. (v. ceres Bull) 3. Teracolus amatus calaisCr.(4).') (5). 4. Teracolus evippe L. (4). 6. Catopsilia florella F. (5). Nymphalidae. 7. Hypolimnas misippus L., 9 ab. maria Cr. (4, 5). 8. Pyrameis cardui L. (5). Danaididae. 9. Danais chrysippus alcippus Cr. (5). (Nur in dieser Form.) Satyridae. 10. Melanitis leda L. ab. plagiata Aur. (5); in Seitz, Gr.-Schm., XIII, p. 83. Lycaenidae. ı1. Polyommatus baeticus L. (5). ı4. Lycaena jesous Guer. (5). 12. Tarucus telicanus plinius F.(5). | ı5. Lycaena Iysimon Hb. (5).?) 13. Lycaena moriqua Wall. (5). Hesperiidae. ı6. Parnara borbonica B. (5). f) Der Fundort St. Vincent bei Riley bedarf der Bestätigung. 2) Da Aurivillius (l. c.) ausdrücklich angibt, daß fünf von den capverdischen Stücken sehr klein seien, unterlasse ich die Beisetzung der subspec. knysna Trim., für deren dortiges Vorkommen sonst alle Wahrscheinlichkeit spräche. 2* 20 Dr. H. Rebel. Sphingidae. 17. Acherontia atropos L. (5). 20. Celerio euphorbiae mauretanica ı8. Herse cingulata F. (4, 5). Stgr. (5). ıg. Herse convolvuli L. (5). | 2ı. Celerio livornica Esp. (5). Noctuidae. 22. Simyra spec. (5, p. 499). 32. Plusia ni:Hb.; Hmps;; Gat, 28 23. Genus? spec.? (5, p. 500, Nr. 36). pP. 470 (St. Vincent, WIE), 24. Agrotis (Euxoa) arsinaria Auriv. | 33. Chalciope undata F. (5). (5). 34. Chalciope stolida F. (5). 25. Hadena spec. (;, Nr. 23). 35. Maliattha signifera Wk. (5). 26. Haplocestra similis Auriv. (5). 36. Xanthoptera opella Swinh. (5). 27. Prodenia littoralis B. (5). 37 Megalodes insocia WIk. (5). 28. Caradrina (?Athetis) ochreo- | 38. Megalodes cornifrons Auriv. (5). signata Auriv. (5). 39. Audea melaleuca WIik.; Hmps., 2g. Heliothis armiger Hb. (5). Cat., XII, p. 213, Pl, 202 Bes 30. Acontia malvae Hb. (5). (Auf der See, windwärts zu den 31. Tarache spee. (5). Capverden, Lowne.) Chlo&phoridae. 42. 44- 45- 46. 47. 48. 54- 56. 2 58 . Earias insulana B. (5). Arctiidae. . Deiopeia pulchella L. (5); Hmps., Cat., II, p. 484. Geometridae. Acidalia spec. (5). | 43. Tephroclystia(Eupithecia) spec.(5). Pyralidae.') Eromene spec. (3). 49. Scoparia spec. (2). Anerastiine (genus?) (5). 50. Zinckenia fascialis Cr. (3). Thylacoptila paurosemaMeyr.(3). | 5ı. Glyphodes (Phakelura) indica Etiella zinckenella Tr. (5). Saund. (3). Candiope uberalis Swinh.; Rag., | 52. Nomophila noctuella Schiff. (5). Phyc. Mon., II, p. 538, Pl. 56, Fig. 2ı. | 53. Phlyctaenodes massalis WIk. (5). Pterophoridae. Trichoptilus congrualis WIk. | 55. Agdistis tamariscis Z. (benetii (compsochares Meyr.) (3). | Math.) (2, 3). Tortricidae. Tortricidae (?genus) (5). Grelechiidae. Gelechia benedenii Weyenb. (1). Tineidae. PIBeR NT, 5). !) Vier weitere fragliche Gattungen bei Aurivillius (5). Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 21 Endemisch für die Capverden sind nachstehende 4 Arten: Nr. 24, 26, 28, 57 und eine Noctuidengattung: Flaplocestra Auriv. Auf den Kanaren kommen auch nachstehende 17 Arten vor: Nr. 7, 8, 9, ıı, 25,17, 19, 21, 29, 32, 40; 41, 47,.50,. 51,52, 55, keine derselben Jsr jedocn 205 den beiden Insulargebieten eigentümlich. Amerikanischer Herkunft ist Nr. 18. Die Fauna der Capverden trägt selbst im Vergleich zu den zunächst liegenden Kanaren ein so ausgesprochen anderes Gepräge, daß sich eine scharfe Scheidung der ganzen atlantischen Inseln in eine nördlich des Wendekreises gelegene Gruppe, welche die Kanaren, Madeira und die Azoren umfaßt, von den südlich, zwischen den Wendekreisen gelegenen Inseln, Capverden, Ascension und St. Helena, fau- nistisch rechtfertigen läßt. Die ı6 Tagfalterarten der Capverden sind nämlich in ihrer überwiegenden Mehrheit Charaktertiere der westafrikanischen Tropen, fast ohne Anzeichen von Endemismus. Schon daraus folgt, daß die Capverden einer- seits, trotz ihrer landfernen Lage (Küstenentfernung über 500 km), noch einen vor- wiegend kontinentalen Faunencharakter besitzen — wofür auch das Vorkommen einer Paptilio-Art spricht —, andererseits, daß der zwischen den Capverden und den Kanaren landwärts im Osten liegende Wüstengürtel der Sahara auch west- wärts über das Meer hinaus seine trennende Wirkung in faunistischer Beziehung ausübt. Die Übereinstimmung mit der Kanarenfauna betrifft ausschließlich nur Arten von allgemeiner Verbreitung in der äthiopischen Region oder in der sub- tropischen Litoralfauna. Wenn die Bestimmung für das Vorkommen von Celerio euphorbiae mauretanica auf S. Nicolare (Capverden) sich bestätigen sollte, würde die merkwürdige Tatsache vorliegen, daß diese Euphorbiae-Rasse sowohl auf den Capverden als auf Madeira vorkäme, auf den dazwischenliegenden Kanaren aber durch Celerio tithymalıi er- setzt schiene. E. Ascension. Insel (88 km?, engl.) in 8° s. Br., ca. 3000 km westlich von Afrika (Kongo), ca. 4000 km südlich der Kanaren. Vulkanisch, gebirgig (Gipfel, grüne Berg 830 m). Klima heiß. Vegetation sehr dürftig. Faunistische Literatur. 1. Mc. Lachlan, R., Destructiv Insects in the Island of Ascension [Ent. Monthl. . Mag., XV (1878—79), p- 79—80]. Artenliste, Nymphalidae. ı. Pyrameis cardui L. (1).") (Auch von Trimen und Holland für die Insel angegeben.) Lycaenidae. 2. Polyommatus baeticus L.(ı). f) Mit Unrecht führt Pagenstecher (Geogr. Verbr., p. 326) auch Aypolimnas misippus L. von Ascension auf, welche Art Mc. Lachlan nicht von dort erwähnt, 22 Dr. H. Rebel. Noctuidae. 3. Agrotis segetum S. V.(ı). 9». Cosmophila xanthindyma B. 4. Callopistria (Eriopus) spec. (1).*) | (erosa Hb.) (1). 5. Prodenia littoralis B. (1) (Raupe SS. Plusia aurifera Hb. (1). auf Tomaten). ' 9. Plusia u-aureum Gın. (1).?) 6. Leucania loreyi Dup. (1). | Pyralidae. 10. Zinckenia fascialis Cr. (Hymenia recurvalis F.). Woll., Ann. and Mag. (5), III, p. 332 (Ascension). Endemisch erscheint keine der angeführten Arten. Mit den Kanaren ge- meinsam sind die 8 nachstehenden, durchaus weit verbreiteten Arten: Nr. ı, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10. Amerikanischer Herkunft: Nr. (7), 9 (?). Ascension besitzt demnach nur eine höchst ärmliche Adventivfauna, welche bei eingehenderer Erforschung vielleicht einen geringen Prozentsatz an Endemismen (am ehesten in der Gattung Scoparia) erwarten läßt. F. St. Helena. Insel (123 km?, engl.), unter 18° s. Br., ca. ıgoo km westlich von Südafrika (Benguella), ca. 4900 km südlich der Kanaren. Besteht aus einem einzigen Basaltfelsen (Gipfel 80oo m), Klima mild. Von der ursprünglichen Vegetation sind nur wenige Reste im Gebirge vorhanden. Faunistische Literatur. ı. Trimen, Rol., Notes on the Geographical Distribution and Dispersion of Insects [Journ. Linn. Soc., XI (1873), p. 276—284]. 2. Mellis, John C., St. Helena, a physical description. 1875. 3. Wollaston, T. Vernon, Notes on the Lepidoptera of St. Helena [Ann. and Mag. (5), III (1879), p. 219—233, 329—343, 415—441]. 4. Hampson, Sir G. F., Catalogue Lepid. Phalaenae (Noctuidae), Vol. V—XI. (Zahlreiche Angaben.) Artenliste. Nymphalidae. ı. Hypolimnas misippus L. (ı, 3 bolina). 2. Pyrameis cardui L. (1, 3). Danaididae. 3. Danais chrysippus L. (1, 3). ") Vielleicht C. latreillei Dup. oder C. maillardi Gn. (Rbl.). *) Vermutlich eine Verwechslung mit Pl. ni Hb. (Rbl.). Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 23 Lycaenidae. 4. Polyommatus baeticus L. (1, 3). Sphingidae. 5. Acherontia atropos L. (1, 3). | 6. Herse convolvuli L. (3). | 7. Chaerocampa celerio L. (3). Noctuidae. 8. Agrotis segetum S. V.; Hmps., | 17. Cosmophila erosa Hb. (indica Gu.) Cat., IV, p. 167 (obliviosa Wk.) (3); C. xanthindyma B. (3).*) 273). ı8. Plusia limbirena Gn. (3); Hmps., 9. Agrotis pallidula WIk. (2, 3).") Cat., XIH,. p. 472. ı0. Craterestra (Apamea) subvelata | ıg. Plusia dolei Woll. (3); Hmps., Bei: (2, 3); Hmps., Cat., V,p. 23, CGat.] ZUR p>522, Pl 258, Piel 233, Fig, 32 (9). (I). ıı. Perigea capensis Gu.; Hmps., | 20. Plusia aurifera Hb. (3). ERS Wil, p: 332, Pl. 116, Fig. 20.2) |.21. Plusia chalcytes’Esp.; Fletcher, ı2. Prodenia littoralis B. (3). Tr Einn? 8082), 2INEP.A27E. 13. Leucania (Cirphis) ptyonophora | 22. Plusia transfixa WI1k. (comidendri zempns, Cat., V, p. 491, 'Pl.”gi, Wol.) (SE mHmps, Car. 20E Fig. 27, S (L. punctosa Woll.) (3). p-358,. Pl: 239, Figi 8). 14. Leucania unipuncta Haw. (ex- | 23. Achaea catella Gn.; Hmps., Cat., tranea Gn.) (3). XIE'p3534, Bl, 218, Big, 16.2) ı5. Caradrina (Athetis) atriluna Gn. | 24 Pseudophia (Anua) tirrhaca Cr. (indicata W1k.) (3); Hmps., Cat., (3); (Ophiodes hottentota Gn. (1). NUT, p. 315. 25. Simplicia spec. (rectalis W oll.) (3).°) ı6. Heliothis armiger Hb.; Fletcher, | 26. Hypenodes costoestrigalis Stph. kinn. Soc. (2), XII, p. 270.°) €); Geometridae. 27. Acidalia separata WIk. (2, 3); at- 28. Rhodometra (Sterrha) sacraria lantica Wlk. (2, 3); Bak.,. Tr. Ent. E.(. Bea 1809r,.p. 213. t) Diese von Hampson nicht gesehene Art dürfte mit der vorigen zusammenfallen. *2) Wollaston (3), p. 227 führt nur Perigea punctosa WIk. (= circuita Gn.) von St. Helena an. Da Hampson aber bei P. capensis ausdrücklich Belegstücke Wollastons von St. Helena erwähnt, dürfte sich das Zitat Wollastons auf letztere Art beziehen. ®) Wollaston (3), p. 233 führt Aeliothis (Anchoscelis) insularis WIk. (2), p. 182 an, welche Art Hampson in seinem Katalogswerk nicht erwähnt. Vermutlich fällt sie mit A. armiger zusammen. Wollaston nennt sie eine der schönsten und häufigsten Eulen St. Helenas. +) Wollaston (3) führt C. indica und C. xanthindyma an. Abgesehen davon, daß das Vor- kommen zweier Cosmophila-Arten auf St. Helena unwahrscheinlich bleibt, ist auch die artliche Verschie- denheit der beiden Genannten fraglich (vgl. Rbl., IV, p. 367). ®) Zweifellos bezieht sich auf diese Art die Angabe von Trimen (1) und Wollaston (3) über das Vorkommen der sehr ähnlichen indoaustralischen Achaea melicerta Dru. auf St. Helena. 6) Das Vorkommen von Simplicia rectalis Ev. auf St. Helena, wie Wollaston (3) angibt, ist wohl ausgeschlossen, tatsächlich dürfte es sich aber um einen anderen Vertreter derselben Gattung handeln. 24 48. 49 5 52. 54- 56. en 58. . Herculia (Pyralis) helenensis Woll. (3). . Scoparia'!) nigritalis WIk. (2, 3). . Scoparia similis Woll. (3) (praec. ab.?). . Scoparia lucidalis WIk. (2, 3). . Scoparia helenensis Woll. (3). . Scoparia scintillulalis Woll. (3). . Scoparia transversalis Woll. (3). . Zinckenia fascialis Cr. (Hymenia Dr. H. Rebel. Pyralidae. . Mesolia (Prianopteryx) withe- recurvalis F. (1, 3). headi Woll. (3). 40. Glyphodes (Phakelura) indica . Homoeosoma (Nephopteryx) pri- Saund. (3). vata Wik. (2, 3); Hmps. inRag., | 4ı. Marasmia trapezalis Gn. (Botys Der an DB: 259, Pl. 44, creonalis Wk.) (2, 3). Fig. 10. 42. Hellula undalis F. (3). . Pyralis farinalis L. (3). 43. Pachyzancla phaeopteralis Gn. (Botys otreusalis W1k.) (1); (Botis absrusalis WIk.) (2, 3). . Mecyna polygonalis Hb. (rusti- calis WIk.) (2, 3). . Pionea ferrugalis Hb. (2, 3). . Pionea (Scopula) delineatalis WIk. (2, 3).2) . Pyrausta incoloralis Gn. (Botys ruficostalis Led.) (3); (Bot. oedipo- dalis Mell.) (2). Pterophoridae. Trichoptilus wahlbergi Z. (ruti- | lalis WIk.; rutilans Woll.) (3). notatus WIk. (2, 3). | 50. Agdistis (Adactyla) sanctae he- Pterophorus (Platyptilus) sub- lenae Woll. (3). Tortricidae. Crocidosema plebejana Z. (Steganoptycha obscura Woll.) (3); Wilsghm., 1#.27,.9,210907, pP. 1002. Glyphipterygidae. Choreutis bjerkandrella Thnbg. | 53. Glyphipteryx semilunaris Woll. 3). 3). Plutellidae. Plutella maculipennis Curt. (xylo- siella .Hb,) (3): 55: Cerniostoma (Euplocamus) anti- cella Wk. (2, 3). Gelechiidae. Gelechia sanctae helenae WIk. (2, 3); G. ligniferella WIk. (2). Endrosis lacteella Schift. (3). didula Woll. (3). ' 59. Oecophora pictipennis Woll. (3). 60. Oecophora pseudospretella Stt. Oecophora (Borkhausenia)splen- 3). !) Hampson (Tr. Ent. Soc., 1897, p. 237) führt sämtliche folgende sechs Scoparia-Arten als von ihm nicht revidiert an. 2) Diese Art blieb Hampson unbekannt (Pr. S. Z., 1899, p. 243). Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 25 Elachistidae. 61. Cosmopteryx attenuatella W1k.; | 62. Stagmatophora trifasciata Woll. W ls ghm,; Pr... 34419074. (3) C. flavofasciata Woll. (3). 63. Elachista recurva Weoll. (3). Gracilariidae. 64. Lithocolletis aurifascia Wk. (2, 3). Lyonetiidae. 65. Cemiostoma auronivea WIk. (2, 3). Tineidae.') 66. Euplocamus ursella Wk. (2, 3). | 78. Tinea brunneo-marmorata Woll. 67. Tinea flavofimbriata Woll. (3). (3): 68. Tinea bicolor Woll. (3). 79. Tinea vilis Woll. (3). 69. Tinea pulveripennis Woll. (3). 80. Tinea fasciculata Woll. (3). 70. Tinea aureomarmorata Woll. (3) | 81. Tinea subaeneella Wik. (2, 2). (praec. var.?). 82. Tinea scalaris Woll. (3). 7ı. Tinea piperata Woll. (3) (praec. | 83. Tinea helenae Woll. (3). var.?). 84. Tinea helenaeoides Woll. (3). 72. Tinea pulverulenta Woll. (3). 85. Tinea apicalis Woll. (3). 73. Tinea (Monopis) ferruginella Hb. | 86. Tinea irrorata Woll. (3). (33.7) 87. Tinea atlantica Woll. (3). 74. Tinea pallionella L. (3). 88. Tinea fasciolata Woll. (3). 75. Tinea binotatella WIk. (2, 3). 89. Tinea minutissima Woll. (3). 76. Tinea compositarum Woll. (3). go. Tinea divisa Woll. (4). 77. Tinea congenera Woll. (3) (praec. | gı. Tinea flavotincta Woll. (3). var.?). 92. Tinea actaeon Woll. (3). 93. Tinea niveopicta Woll. (3). Busemisch: für St. Helena sind: Nr. 9, 10, 13, 19, 27, 30, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 46, 49, 50, 53, 55, 56, 58, 59, 60, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 72, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, zusammen 53 Arten oder beiläufig 55°/, des Faunenbestandes von St. Helena, welch’ hoher Prozentsatz sich aber in Zukunft aus den bei den Tineiden an- gemerkten Gründen beträchtlich erniedrigen dürfte. Mit den Kanaren gemeinsam sind nachstehende 29 Arten: Nr. ı, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 12, 14, 16, 17, 20, 21, 24, 26, 31, 39, 40, 42, 44, 45, 47, 51, 52, 54, 61, (73), 74, davon ist keine Art ausschließlich den beiden Insulargebieten an- gehörig. ") Die nachfolgenden Arten gehören gewiß sehr verschiedenen Gattungen, vielleicht sogar auch verschiedenen Familien an. Einige Arten scheinen zusammenzufallen. Mangels einer Revision der Typen Walkers und Wollastons (wie mir eine solche aus der bis zum Jahre 1914 vorliegenden englischen Literatur nicht bekannt wurde) bildet die Aufzählung der Arten nur ein Namensmagazin. ?) Wahrscheinlich Monopis crocicapitella Clm. 26 Drikl. Rebel; Amerikanischen Ursprungs sind: ‚Nr. ı4, (17), 61. Unter den südatlantischen, zwischen den Wendekreisen gelegenen Inseln be- sitzt St. Helena weitaus die bestdurchforschte Fauna, welche sich durch einen über- raschend hohen Prozentsatz von Endemismen auszeichnet. Trotz des Auftretens einiger ausgesprochen äthiopischer Faunenelemente, wie Nr. ıı, ı8, 22, 23, hat die Fauna doch ein hochgradig ozeanisches Gepräge, womit abermals die vorhan- dene Zahl von 6 Scoparia-Arten übereinstimmt. Die Zahl von 93 nachgewiesenen Arten ist relativ eine große und dürfte nur bei den Geometridae, Tortricidae, EFlachistidae und Gracilariidae eine namhafte Steigerung erwarten lassen. Zur allgemeinen Orientierung über die klimatischen Verhältnisse der atlanti- schen Inseln mögen nachstehende Angaben !) dienen: Mittlere Jährliche Jahrestemperatur Regenmenge ini, in mm Br | Azoren Er. HN wear ae. 1 715 Mader. Ne N: sentisd San ey 18°4 683 Kanaren Onstana hust Ban ee > 20°8 (335 Gapyerien io WW. 4ummne seta... 24°5 323 Ascension Nas: uirseve BulsT ae del ns 27°0 84 St. Helena lamesow)ie galt... ... 303 136 >» ÜDeeroohe Bet: 2.» 16°4 1055 Über den Faunencharakter und zur Besiedlungsfrage der atlantischen Inseln überhaupt. Bei der sehr ungleichmäßigen und vielfach noch recht dürftigen faunistischen Erforschung der meisten atlantischen Inseln müßte ein auf die Artbestände gegrün- deter statistischer Vergleich mit der bereits gut durchforschten Fauna der Kanaren sehr zu Ungunsten der übrigen Inseln ausfallen, selbst wenn die sehr verschie- denen physischen Bedingungen derselben, als Flächenausmaß, Küstenentfernung, Klima etc., dabei Berücksichtigung fänden. Auch ein zahlenmäßiger Vergleich der den einzelnen Inseln gemeinsamen Arten könnte daher nur zu irrigen Annahmen führen, um so mehr, als nach- stehende Arten fast auf allen atlantischen Inseln vorkommen, also relativ einen großen Prozentsatz der Fauna der kleinen Inseln ausmachen, so daß nur ihr außer Zweifel gestelltes Fehlen auf einer der Inseln von zoogeographischer Bedeutung sein könnte. !) Entnommen aus Hann, Handbuch der Klimatologie, II. Aufl, und Schenk, Vegetation der kanarischen Inseln. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 27 Nachstehend die Liste dieser allgemein vorkommenden Arten, bei welchen die Namen der Inseln, auf welchen sie noch nicht beobachtet wurden,!) in Klam- mern nachgesetzt wurden: Pyrameis cardui, Polyommatus baeticus (Azoren), Acherontia atropos, Herse convolvuli, Agrotis segetum (Capverd.), Prodenia littoralis, Heliothis armiger, Plusia aurifera (Capverd.), Pyralis farinalis, Nomophila noctuella, Mecyna polygonalis, Pionea ferrugalis (Capverd.), Crocidosema plebejana (Azoren, Capverd.), Plutella maculipennis (Azoren, Capverd.). Etwas bezeichnender gestaltet sich schon eine Liste jener Arten, welche aus- schließlich den nordatlantischen Inseln (Kanaren, Madeira, Azoren) gemeinsam sind, auf den südatlantischen aber fehlen. Es sind dies: Pieris brassicae (in vikariieren- den Formen), Colias edusa, Pyrameis atalanta, Macroglossa stellatarum, Agrotis pronuba, Agrotis saucia, Bryophila simonyi (auch auf Salvages! aber von den Azoren bisher nicht angegeben), Aypena obsitalis, Codonia maderensis, Phiba- lapteryx centrostrigaria, Boarmia fortunata. Besonders Bryophila simonyi, Codonia maderensis und Boarmia fortunata, welche außer auf den nordatlantischen Inseln sonst noch nirgends beobachtet wur- den, können bei ihrer geringen Ausbreitungsfähigkeit geradezu als Relikte einer ursprünglichen gemeinsamen «makaronesischen» Fauna angesprochen werden. Bei allen drei Arten treffen wir auch, entsprechend ihrer geringen Ausbrei- tungsfähigkeit, eine hochgradige Variabilität, die aber nirgends zur Bildung kon- stanter Lokalrassen geführt hat, wenn nicht die nur den ungünstigen Standorts- verhältnissen von Lanzarote angepaßte Form debilis der Br. simonyi als solche gelten muß. Aber trotz des gemeinsamen Besitzes so bezeichnender Faunenelemente be- stehen doch zwischen den nordatlantischen Inseln untereinander starke faunistische Gegensätze, welche auf eine verschiedenartige Besiedelung hinweisen. Höchst be- merkenswert in dieser Hinsicht ist das Vorkommen von Satyrus wyssil, einer Art aus der Statilinus-Gruppe, auf den Kanaren und von Satyrus semele maderensis auf Madeira und vielleicht auch den Azoren (vgl. vorne p. 17, Anm. I), wogegen jede dieser Arten der anderen Inselgruppe bestimmt fehlt. Die Besiedlung durch Satyrus-Arten hat also wahrscheinlich erst viel später, zu einer. Zeit stattgefunden, in welcher die Landketten keine andauernde Verbindung mehr zwischen den heute so weit getrennten nordatlantischen Inseln bilden konnten. Die reaktionsfähigen Einwanderer haben sich dann, der eingetretenen Isolierung entsprechend, zu endemi- schen Formen entwickelt. Die Wege für diese Einwanderer konnten nur kontinentale Landbrücken ge- wesen sein, als welche für die westlichen Kanaren noch die östlichen Kanaren er- kennbar geblieben sind, welche aber in jüngerer Zeit durch vulkanische Ausbrüche und Verlust ihrer Vegetation die vermittelnde Rolle in zoogeographischer Beziehung eingebüßt haben. Allerdings haben die Kanaren und Madeira gerade aus derselben Tagfalter- familie der Satyridae eine Art, wenn auch in vikariierenden Lokalrassen, gemein- sam, nämlich Pararge xiphia-xiphioides. T) Außeracht wurden wegen ihrer geringen Oberfläche und ganz ungenügenden Erforschung nur Salvages und Ascension gelassen (vgl. vorne p. 7, 2I—22). 28 Dr. H. Rebel. Die Pararge-Arten, insonderheit der weitverbreitete E’geria-Typus, zu welchem auch P. xıphia gehört, sind aber gewiß älter als die Satyrus-Arten, und ihre Ein- wanderung auf die nordatlantischen Inseln mag schon zur Zeit der makaronesischen Landverbindung erfolgt sein. Eine gleich ferne Einwanderungszeit muß auch für die meisten der den Kanaren und Madeira ausschließlich gemeinsamen Arten, insbesondere aber für Mamestra maderae, Episauris kiliani, Gracilaria staintoni, Gr. hedemanni und Tineola allutella in Anspruch genommen werden. Auch die im männlichen Ge- schlechte mit kammzähnigen Fühlern versehenen und in ihrem Vorkommen auf die nordatlantischen Inseln beschränkten Arten der Noctuidengattung Chutapha weisen, trotz ihrer artlichen Verschiedenheit auf jeder der Inselgruppen, eindeutig auf einen ehemals bestandenen innigen faunistischen Zusammenhang derselben hin! Desgleichen das Auftreten je einer Carposina-Art auf Tenerife und Madeira. Zweifellos besitzt keine der atlantischen Inseln nähere Beziehungen zur Ka- narenfauna als Madeira. Trozdem kann nur ein sehr weit zurückliegender Land- zusammenhang zwischen beiden angenommen werden, wonach der Faunencharakter Madeiras durch insulare Verarmung und Begünstigung der Entwicklung ozeanischer Endemismen, wie der Scoparia- und Blastobasis-Arten, stark verändert wurde, wo- gegen auf den westlichen Kanaren sehr ursprüngliche Arten, wie Cyclirius web- bianus, Rhyparia rufescens, Gerarctia poliotis, Psyche cabrerai, Archigalleria pro- avitella erhalten geblieben sind. Man kann hier, mit gleicher Berechtigung wie auf botanischem Gebiete, von Altendemiten oder auch makaronesischen Endemismen sprechen, im Gegen- satz zu den erst nach vollständiger Trennung der Inseln entstandenen Neuende- miten, als deren bester Typus die Scoparia-Arten gelten können. Durch starkes Überhandnehmen der ozeanischen Einflüsse ist die Faunen- verarmung auf den Azoren noch viel weiter vorgeschritten als auf Madeira, wenn- gleich noch unverkennbare Reste einer ehemals bestandenen makaronesischen Ver- bindung in Arten wie Chutapha interrupta, Codonia maderensis, Larentia inaequata, Boarmia fortunata erhalten geblieben sind. Dem vorwiegend ozeanisch gewordenen Faunencharakter entsprechend weist die Gattung Scoparia auf den Azoren bereits 8 Arten auf (vgl. vorne p. 18). Wie bereits eingehend vorerwähnt (p. 21), besteht zwischen der rein tropi- schen Fauna der Capverden und jener der nordatlantischen Inseln ein so großer Gegensatz, daß jeder Gedanke eines ehemaligen Zusammenhanges dieser Insular- gebiete ausgeschlossen erscheint. Aber auch zwischen Capverden und den so land- fernen Inseln Ascension und St. Helena hat niemals eine nähere faunistische Be- ziehung bestanden. Ascension hat durch Kultivierung wahrscheinlich einen großen Teil seiner Adventivfauna eingebüßt, so daß dort kaum endemische Formen in Anzahl auffindbar sein dürften, was auf St. Helena in so hervorragendem Maße der Fall war. Was St. Helena betrifft, so beruht die Ähnlichkeit seiner Fauna mit jener der Kanaren nur auf der Identität ihrer Einwanderer, welche zumeist dem Kreise tro- pischer Litoralformen angehören. Für alle, beiden Insulargebieten gemeinsamen 29 Arten ist der Charakter wenigstens gelegentlicher Wanderer in Anspruch zu nehmen. Kein Charaktertier der Kanaren findet sich auf St. Helena oder um- gekehrt. Erst die Klarstellung der reichen Tineidenfauna St. Helenas wird eine richtige Beurteilung der Gesamtfauna dieser Insel ermöglichen. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 29 Nach allem ergeben sich bei richtiger Bewertung der vorliegenden Verbrei- tungstatsachen für die atlantischen Inseln nachstehende Annahmen: Zwischen nord- atlantischen und südatlantischen Inseln, insonderheit zwischen Kanaren und Cap- verden hat zu keiner für die vorliegende Insektenordnung in Frage kommenden Zeit ein Faunenaustausch stattgefunden und sohin auch keine Landverbindung bestanden. Dagegen erscheint die Annahme einer sehr weit zurückliegenden Landverbin- dung, wenn auch nur in Form von Inselketten, wie sie so deutlich als Reste in den Salvages-Inseln zwischen Tenerife und Madeira erhalten geblieben sind, unter den nordatlantischen Inseln (Westkanaren — Madeira — Azoren), also ein sogenanntes Makaronesien, unabweisbar. Für die südatlantischen Inseln, Capverden, Ascension, St. Helena, ist nicht das geringste Anzeichen einer ehemals unter ihnen bestandenen Landverbindung vorhanden. Wahrscheinlich sind die Capverden nur als kontinentale Inseln West- afrikas aufzufassen, wogegen Ascension und St. Helena einen rein ozeanischen Faunencharakter besitzen. Nachträge zur Lepidopterenfauna der Kanaren. Pieridae. ı.!) Pieris cheiranthi Hb. — II, p. 25; III, p. 104; Röber in Seitz, Gr.- Schm., I, 1, p. 45, Taf. 1ıge (0’ 9); Verity, Rhop. Pal., p. 165, Pl. 35, Fig. 26—28 (d 9); Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 16. Sowohl Röber als Verity geben zutreffende Abbildungen dieser so aus- gezeichneten kanarisch-endemischen Form, welche bereits als eigene Art angesehen werden kann. Daß bei cheiranthi-Jd' sich öfter auch die Erscheinung der ab. nigrinotata Jach. (mit kleinem schwarzen Fleck in Zelle 4 der Vorderflügel) findet, ist richtig, doch bleibt derselbe auch hier stets punktförmig. 6. Colias edusa F. (croceus Fourc.). — I, p. 27; II, p. 194; IV, p. 363; Bes, Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 16. Nach Rothschild, W. (Nov. Zool., XX, p. 113) soll die Form von den Ka- naren zu der afrikanischen Colias electo electo L. und nicht zu der paläarktischen Col. electo croceus Fourc. gehören. Dieser Ansicht muß ich auf Grund eines reichen Materials von den Kanaren entschieden entgegentreten. Die afrikanischen electo-Stücke sind durchschnittlich kleiner als die Kanaren- form, unter welch’ letzteren allerdings (wie überall unter edusa) auch Zwergstücke vorkommen. Die Färbung des J’ der afrikanischen electo ist stets viel röter, der schwarze Saum fast stets ohne Andeutung der gelben Adern. Kanarische JS’ zeigen die leb- hafte, aber nur orangegelbe Flügelfärbung mediterraner edusa-Stücke und besitzen stets gelbe Adern im schwarzen Saum. Auch der weibliche Dichroismus der ") Die den Arten vorgesetzten Nummern beziehen sich auf das am Schlusse dieses Beitrages ge- gebene systematische Verzeichnis. 30 Dr. H. Rebel. Kanarenform stimmt ganz mit jenem von edusa und nicht mit jenem von electo. Auch Holt-White (p. 36—37, Pl. ı, Fig. 5, 6) bildet ein gelbes und weißes o (helice) von edusa in kanarischen Stücken ab. Nach allem muß die Kanarenform als typische, mediterrane edusa bezeichnet werden. 7. Gonepteryx cleobule Hb. — Il, p. 28; Holt-White, The Butterfl. and Moths of Teneriffe (1894), p. 35, Pl. ı, Fig. 3 (C’); Röber in Seitz, Gr.-Schm., I, z, p. 6r, Taf. 24e (0 0); Verity, Rhop. Pal., p. 288, Pl. 48, Fig. 29, 30 (J’ o); Sirenen, "lriss, 26 (1912), p. 17. Die Abbildungen aller drei oben zitierten Autoren bleiben unter dem Mittel- maß dieser schönen kanarischen Art. Nymphalidae. g. Pyrameis atalanta L. — II, p. 32; V, p. 25. Über die zunehmende Häufigkeit dieser Art auf Tenerife berichtet Herr Schumacher: | «Im Jahre ıgıo sah ich die Art nur vereinzelt, dann von Jahr zu Jahr häufiger. Im April 19:3 zählte ich auf einem blühenden Busch im botanischen Garten in Orotava ı5 atalanta-Exemplare und nur 5 vulcania. Die Raupen beider Arten leben zusammen.» Herr G. L. Schulz beobachtete die Art bereits im April ıgıo in ÖOrotava häufig, zumeist in abgeflogenen Stücken, während P. vulcania einzeln in frischen Stücken zu erscheinen begann. Danaididae. 16. Danais chrysippus L. — Il, p.35; Holt-White, p. 46, Pl. 2, Fig. 2 (9); pP. 48, Pl. 2, Fig. 3 (alcippoides-Q). — kanariensis Fruhst., Stett. Ent. Ztg., 59. Jahrg. (189%), p. 412; Fruhst: in. Seitz, Gr.-Schm., Il, 2,'"'p,"1g4 ers riss, 26.(1912),4p..17. | Fruhstorfer (l. c.) gibt der Kanarenform einen Namen. Sie soll sich der aus Syrien, Ägypten und Griechenland stammenden Form aegyptius Schreber nähern, welche sich durch feuriges Rotbraun der Vorderflügel auszeichnet. Die var. kanariensis soll nun «anscheinend stets ein oberseits völlig schwarzes Abdomen» besitzen, was ich nach einer vorliegenden Serie von 20 Kanaren-Stücken in Abrede stellen muß. Die Färbung des Hinterleibrückens ist, wie bei Stücken aus tropisch äthiopischen Gebieten, bald heller, bald dunkler braun, aber niemals eigentlich schwarz. Satyridae. 18. Satyrus wyssü Christ — Il, p. 38; Seitz, 'Gr.-Schm., "1, "77 perse Taf. 44 c (Kopie nach Rbl. et Rghfr.). — statilinus Holt-White, Butt. and Moths of Teneriffe, p. 60, Pl. 2, Fig. 7 (C"). Ich kann die von Dr. Staudinger vertretene Ansicht, daß wyssii nur eine Form der westmediterranen S. fatua Frr. sei, schon aus zoogeographischen Gründen nicht teilen. Auch mit der algerischen S. sylvicola Obthr. liegt keine sehr nahe Verwandtschaft vor. Lycaenidae. 21. Chrysophanus phlaeas L. — II, p. 29; V, p. 25; Stertz, «Iris», 26 (1912), Pıur7. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. Si Sowohl Stertz als Bubacek erbeuteten bei Orotava auch die ab. caeruleo- punctata Stgr. Ich sah ein dazu gehöriges Q (leg. Bubacek, 1. Juli). 23. Cyclyrius (Lycaena) webbianus Brulle — II, p. 30; IV, p. 363, VI, 2332; Seitz, Gr.-Schm.;'1, 1, p; 291, »Talegy ka Stertz, eins 26, 0(Tar2 nam Nach freundlicher Mitteilung des Herrn Gustav Leo Schulz beobachtete derselbe auf Tenerife am 16. April 1913 ein O von (. webbianus, welches seine Eier an die Blüten von Lotus glaucus Ait. ablegte, welcher sonach zweifellos als Futterpflanze dieser endemischen Lycanide anzusehen ist. Die Pflanze, welche selbst eine endemische Kanarenart darstellt, bildete den Hauptbestand eines großen steinigen Brachfeldes unmittelbar hinter Rambla nach Icod zu. Der Falter flog auf diesem Feld in großer Anzahl. Sphingidae. 30. Celerio (Deilephila) tithymali B. — Il, p. 43; Holt-White, p. 67, Pla, Fig. 4 (C); Rthsch. et Jord., Rev. Sphing., p. 716; Jord. in Seitz, Gr.- Bekml, 2, p.255, Taf. 4ı b (9); Stertz, «Iris», 26, p. 18: Das Hofmuseum besitzt eine Serie von 37, meist gezogenen kanarischen Stücken, darunter stark verdunkelte Stücke (J’ und Q), bei welchen die rosa Mittel- binde der Hinterflügel auf die Hälfte ihrer normalen Breite eingeschränkt erscheint. Mitteilungen über die ersten Stände geben Holt-White (l. c.) und eine Be- schreibung der Raupe auch Sorhagen [Mitt. Naturh. Mus., Hamburg, XV (1898), p- 198]. Herr Schumacher zog 1914 aus dunklen Raupen mit kaum angedeutetem gelben Längsstreif auch sehr dunkle Falter. Kürzlich erhielt das Hofmuseum mit der an Hybriden so reichen Sphingiden- sammlung v. Wesselys auch ein hybrides weibliches Stück mit der Bezeichnung: «Deil.-Hybride, ex | Dan D. euphorbiae 9 Das mittelgroße Stück (Vorderflügellänge 32 mm) zeigt einen in schmälerer Ausdehnung dunklen Vorderrand der Vorderflügel als tithymali, wodurch der größer und nach unten spitzer geformte Kostalfleck viel deutlicher hervortritt, die rosen- farbige Mittelbinde der Hinterflügel ist viel lichter und breiter als bei fithymalıi, ihre äußere schwarze Begrenzung stark gezackt und nur halb so breit als bei tithymalı. In Übereinstimmung mit tithymali stehen dagegen die auch oben weiß ge- säumten Schulterdecken, die weißen Adern des Saumfeldes der Vorderflügel, die bräunliche, nicht rötliche Flügelunterseite, welche aber heller als bei tithy mali ist, und die unterseits weißen Segmentränder des Hinterleibes. Sollte diese Hybridform auch in der mir zurzeit nur unvollständig vorliegen- den französischen Literatur unbenannt geblieben sein, mag sie den Namen tithy- malina führen. Einen weiteren Hybriden zog Herr Schumacher (Schwerin) aus dem Ei. Derselbe entstammt einer durch einen Wiener Züchter (Zwefina) bewerkstelligten Kreuzung von Cel. hippophaes d' X Cel. tithymali 9. Marseille, Juin 1907.» Lymantriidae. 34. Dasychira fortunata Rghfr. — II, p. 48, Taf. ı, Fig. 4, (d 0); II, p- 106; Strand in Seitz, Gr.-Schm,, I, 2, p. 113,. Taf. 19g; Stertz, «Iris», 26, p. 18. 32 Dr. H. Rebel. Kirby (Butterflies and Moths of Europe, London, 1902, p. 116) hat offenbar die Art neuerlich als D. benthalli beschrieben, obwohl bereits Holt-White (The Butterflies and Moths of Teneriffe, p. 73, Pl. 4, Fig. ı1, Q) die Art nach zwei von Benthall in Giumar (Tenerife) gezogenen Stücken als D. fortunata ansah. Die von Holt-White gegebene Abbildung eines 0 von Tenerife weicht allerdings durch bedeutendere Größe, breitere Flügelform, hellere, reiner weißgraue Färbung und schärfere Querstreifen der Vorderflügel von Stücken von Palma ab. An das Vorkommen zweier so nahe verwandter Arten auf den Kanaren ist jedoch nicht zu denken. Die bisher beobachtete Flugzeit der Art ist Ende März (Tenerife, Stertz) und anfangs September (Palma, Simony). Noctuidae. 36. Agrotis lanzarotensis Rbl. — II, p. 52; V, p. 26. Die Art, von welcher bisher nur die (männliche) Type bekannt ist, hat Ähn- lichkeit mit Agr. vestigialis (Rott.) pallida Spul., namentlich mit Stücken mit rein weißen Hinterflügeln aus der Dobrudscha, doch bleibt lanzarotensis kleiner, die Makeln, namentlich die Zapfenmakel der Vorderflügel ist kürzer, die Rundmakel ist hier kreisrund (nicht langoval wie bei vestigialis), die Unterseite mit viel schwächeren Mittelpunkten aller Flügel. Die Fühlerkammzähne (des J’) bei lan- zarotensis sind beträchtlich länger als bei vestigzalıs. 40. Agrotis trux Hb. — II, p. 55; IV, p. 364; V, p. 26; Hmps., Cat., IV, p. 245; Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 18. Stertz führt wohl mit Unrecht die Form /unigera Stph. in «wenigen, sehr abgeflogenen Stücken» an. Ich sah kein hierhergehöriges Stück aus seiner Ausbeute. Die englische Form /unigera ist nicht so sehr durch die Färbung als durch die längeren Kammzähne der männlichen Fühler kenntlich. Von Schumacher hatte ich ein am ı3. April "14 erbeutetes d’ mit dunkler Nierenmakel auf den einfärbig ockerbräunlichen Vorderflügeln und mit weißen Hinter- flügeln zur Ansicht, welches zur Form terranea Frr. hinneigt. 42. Agrotis canariensis Rbl. — \, p. 26; Warr. in Seitz,. Gr.-Schm,., I, 3,228; Taf. 6b (J’); Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 18, Tab;2, Fig, zild SQ Die photographischen Abbildungen bei Stertz (l.c.) sind wie alle Figuren dieser Tafel in verkleinertem Maßstab gegeben. 43. Agrotis (Euxoa) beatissima Rbl., Zool.-bot. Verh., 1913, p. (59), Fig. ı (9), 2 (9). — Agr.? conspicua, II, p. 54; Y1,.p. 339. Das Auffinden des männlichen Tieres durch H. Bubacek anfangs Juli "12 bei Aqua mansa auf Tenerife machte auch die Be- stimmung des als fragliche Agr. conspicua Fig. 1, 2. Agrotis beatissima Rbl., Z, 9. gehaltenen weiblichen Stückes von Gr. Canaria Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 33 möglich. Beide gehören einer neuen, von mir (l. c.) eingehend beschriebenen Art an, welche sich von der sehr variablen Agr. canariensis Rbl. leicht durch die kürzer gezähnten männlichen Fühler, die veilbraune Grundfarbe der Vorderflügel und deren viel größere Makelzeichnung unterscheidet. Herr Bubacek überließ in sehr freund- licher Weise die männliche Type dem Hofmuseum. 45. Mamestra maderae Bak. — VI, p. 333; Warr. in Seitz, Gr.-Schm., we 75, Taf. 18 c (O); Stertz,. «Iris», 28 (1922), D; zo, Taf o,.Pi.®$, | Außer den von mir (VI, p. 333) erwähnten beiden Stücken, von welchen das o nach Angabe des Herrn Stertz bereits am 22. März in Orotava erbeutet wurde, hatte ich noch ein am ı3. April "14 von H. Schumacher in Orotava gefangenes d zur Bestimmung. Warren (l.c.) hält es nicht für ausgeschlossen, daß es sich bei M. maderae um eine Insularform der M. serena handeln könne, zu welcher Stücke aus Marokko einen Übergang zu bilden scheinen. Ich halte diese Annahme schon wegen der anders gestalteten Fabfenmiakel der Vorderflügel (bei maderae länglich, bei serena rund) und des verschiedenen Habitus beider Arten für nicht wahrscheinlich. Es handelt sich wohl um zwei artlich differenzierte Formen. Leider besitzt das Hofmuseum noch kein Stück von M. maderae. 46. Bryophila simonyi Rghfr. — II, p. 50; V, p. 27; VI, p. 334; Hmps., eat; VII, p. 632; Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3, pP. 20, -Laf: 4.e: Die Art kommt außer auf den Kanaren und Madeira auch auf der vulkani- schen Sebaldsinsel Grande Salvage (vgl. vorne p. 7) nach Garreta (Bull. Soc. Ent. Franc., ıg11, p. 396) vor. 49. Centropodia whitei Rbl., V, p. 28 (Hadena); Hmps., Cat., IX (1910), Br PL 147, Fig. 27 (9), (hitei); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., 1, 3, p. 182. Diese von mir nach einem weiblichen Stück beschriebene Art wurde (VI, p. 334) irrtümlich mit Madena (Eumichtis) tenerifica Hmps. vereint. Letztere ist eine sogar der Gattung nach verschiedene Art, bei welcher die Vorderschiene eine Klaue an ihrer Außenseite besitzt. 50. Hadena (Eumichtis) teneriica Hmps., Cat., VI, p. 326; VII, Pl. 108, Be (9); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3, p. 131, Taf. 32b (d‘, Kopie nach Hmps.) (Crino). Wie bereits bei der vorhergehenden Art bemerkt, wurde Aadena tenerifica irrtümlich mit Centropodia whitei identifiziert. Die Unterschiede gegenüber der folgenden nahestehenden Aad. schumacheri sind am Schlusse der Beschreibung letzterer angegeben. Ganz irrtümlich zitiert Warren (l. c.) als fragliches Synonym Had, atlan- ticum Rbl. (= Had. usurpatrix Rbl. VII, Nr. 52). 51. Hadena schumacheri n. sp. (('). Ein einzelnes, bis auf die Fransen gut erhaltenes d’ wurde von Herrn K. Schumacher im April 1914 in Orotava an Licht erbeutet. Sehr groß und breitflügelig, durch die doppelkammzähnigen sehr langen Fühler und die rotbraune Färbung der Vorderflügel sehr auffallend. Eu .Der Kopf und der zottig behaarte T'horax gleichmäßig rotbraun, die großen (nackten) Augen schwarz. Die Palpen rotbraun, außen etwas geschwärzt, ihr Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 3 34 Dr. H. Rebel. stumpfes Endglied nur !/, des Mittelgliedes lang. Die Fühler sehr lang, reichlich bis */, des Vorderrandes reichend, kurz doppelkammzähnig, das Spitzendrittel nur mit Wimperpinseln versehen. Die Beine (ohne Dornborsten) rotbraun, außen grau- staubig mit gelblich gezeichneten Gliederenden. Der lange Hinterleib ist gelblich- grau, der Afterbusch rötlichgelb. Die Vorderflügel mit vorgezogener Spitze und bauchigem Saum sind rotbraun mit zwei einfachen schwarzen, gegen den Innenrand konvergierenden Querstreifen, bei !/, und ?/, der Flügellänge, von denen der vordere schwach gewellt, der hintere auf den Adern starke Zacken nach außen bildet. Eine Zapfenmakel fehlt, die Ringmakel ist klein, elliptisch, die Nierenmakel groß, gleichmäßig schwarzgrau ausgefüllt und nach außen weißlich begrenzt. Das Saumfeld ver- dunkelt (ohne Wellenlinie). Die Hinterflügel gelbgrau, stark schwärzlichgrau bestäubt mit schwärz- lichem Mittelpunkt und solchen Bogen- ‚streifen nach der Mitte. Die Unterseite der Vorderflügel gelbgrau, bis vor dem hell bleibenden Fig. 3. Hadena schumacheri Rbl. J'. Saum grau verdunkelt, mit undeut- ; | lichem geraden schwärzlichen Quer- streifen nach der Mitte. Die Hirterlügel gelbgrau mit schwärzlichem Mittelpunkt, solchem Bogenstreifen nach der Mitte und verloschenem solchen vor dem Saum. Vorderflügellänge 24, Expansion 48 mm. Diese auffallende, nach ihrem Entdecker benannte Art kann nicht mit Hadena (Eumichtis) tenerifica Hmps. (vgl. vorhergehend) zusammenfallen. Letztere soll nur sägezähnige, mit Wimperpinseln versehene Fühler, ferner schwarze (hier rotbraune) Tibien, graue Medianader der Vorderflügel und einen schwarzen Strich unterhalb der Basis der Mittelzelle derselben haben. Auch soll eine Subbasalquerlinie auf den Vorderflügeln vorhanden, die Querstreifen sollen doppelt, eine Zapfenmakel vorhanden sein. Schließlich sollen auch die Hinterflügel oberseits keinen Mittel- mond besitzen. 52. Hadena usurpatrix Rbl., Zool.-bot. Verh. 1914, p. (151). — atlanticum Rbl. (nec Bak.), VI, p. 334, Nr..50, Fig. 2, 3 (d' o.);. Stertz,, «Iris>s, 26 (eE Pro, Tarr2, Pig 9,.10.,@ 0): Eine briefliche Mitteilung von Sir G. F. Hampson machte die Aufstellung einer eigenen Art notwendig, welche sich von der echten lad. atlanticum Bak. von Madeira wesentlich durch die hier bloß sägezähnigen und bewimperten Fühler unterscheidet, wogegen A. atlanticum J doppelkammzähnige Fühler besizt.!) 56. Chutapha (Brotolomia) euplexina n. sp. (J) — wollastoni Rbl. (nec Baker), VI, p. 335, Taf..ı12,.Fig. 19 (ed); Stertz, «lris>, 26.(1912), p. 20, Tab Fig. 13 (g). T) Höchst wahrscheinlich bezieht sich auf obige Art die Angabe von Koeppen (Ent. Rundsch,, 27. Jahrg., 1910, p. 119) über das Vorkommen von Mamestra thalassina var. achates bei Tafıra auf Gran Canaria. u a mr Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 35 Nach einer brieflichen Mitteilung von Sir G. F. Hampson vom 2g. April ıgıı ist die von mir als BDrotolomia wollastoni angeführte und abgebildete Art von Orotava «evidently quite different» von der Type der echten Chutapha (Phlogophora) wollastoni Bak. von Madeira. Ich benenne daher die Kanarenart nach ihrer allge- meinen Ähnlichkeit mit Euplexia lucipara L.: Chut. euplexina. Die vorliegende Art gehört in die I. Sektion der Gattung Chutapha Moore bei Hampson (Cat., VI, p. 4gı), in welcher die Fühler des d’ bis ?/, ihrer Länge mit kurzen Doppelkammzähnen versehen sind, die sich bis zur Spitze dann als bloße Wimperborsten fortsetzen. Die Fühler sind hellbraun, die Palpen dunkel schokoladebraun, ihr Mittelglied breit beschuppt, das stumpfe geneigte Endglied über !/, des Mittelgliedes lang. Kopf und Thorax sind rötlichbraun, letzterer mit starkem, schwarzbraunem, an der Spitze rötlichem Hinterschopf. Die Beine dunkelbräunlich mit weißlich gefleckten Glieder- enden. Der Hinterleib hell bräunlichgrau mit dunklen Rückenschöpfen und sehr dichtem, langem, innen gelblich gefärbtem Analbüschel. Die Vorderflügel, kurz und breit, mit steilem Saum, sind dunkel schokolade- braun. Das schwärzliche Mittelfeld wird durch zwei schwarze, gegen den Innen- rand konvergierende, schwach gewellte Querstreifen begrenzt und zeigt auch an der Basis undeutliche schwärzliche Verdunkelungen. Die Zapfenmakel ist undeut- lich, die schwarz umzogene kleine Ringmakel ist schräg oval, die schwarz um- zogene, nach außen gerade abgeschnittene Nierenmakel ist auffallend gelb, an ihrem oberen und unteren Rand schwach braungefleckt. Die Wellenlinie besteht aus ab- gesetzten, hellen, mondförmigen Fleckchen, welche auf ihrer Innenseite breit schwarz begrenzt sind. Die hellbräunlichen Fransen führen eine schwärzliche Schuppenlinie nahe ihrer Basis. Die hell bräunlichgrauen Hinterflügel sind gegen die Mitte des Saumes breit schwärzlich verdunkelt mit dunklem Bogenstreifen da- vor und durchscheinendem schwarzen Mittelmond. Die Fransen sind hellbräunlich, ebenfalls mit schwarzer Schuppenlinie an der Basis, Unterseite aller Flügel bräun- lich, die Vorderflügel dunkler, die Hinterflügel mit dickem schwarzen Mittelfleck. Ein verloschener dunkler äußerer Querstreifen durchzieht alle Flügel: Vorderflügel- länge 17—ı8, Expansion 36—38 mm. Bisher nur in zwei männlichen Stücken von Orotava auf Tenerife bekannt geworden, wo sie Herr Stertz im April an Lampenlicht erbeutete. 64. Spodoptera abyssinia (Gn.) latebrosa Led.; Hmps., Cat., VIII, pP. 254, Fig. 64 (C); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3, p. 206, Taf. 42 f. (do). Von dieser in den ostafrikanischen und indischen Tropen wie auch von Syrien bis Algier weit verbreiteten Art wurden mehrere frische Stücke der dunk- leren Form latebrosa Led. von H. K. Schumacher in der Zeit vom 2ı. März bis 21. April 14 in Orotava an Lampenlicht erbeutet. Die Art ist neu für die Ka- narenfauna. 65. Caradrina (Laphygma) exigua Hb. — IV, p. 366; Hmps., Cat., VIII, pP. 265, Fig. 68 (C); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3, p. 207, Taf. 48a: (d’ 0); Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 20. i Herr Stertz gibt an: «Vereinzelt anfangs März, auch in der ab. pygmaea Rbr.» Herr Bubacek erbeutete im Juni bei Orotava ein d’ mit schwärzlich verdunkelten Vorderflügeln. 3%* 36 Dr. H. Rebel. —. 66. Caradrina flava Obthr.; Stgr. und Rbl., Cat., Nr. 1994; Hmps., Cat., IN) P.367 a Maren Seitz,).Gr-Schm. I, 3,.p. 209,4 Faf.g5a. Nach Hampson (l.c.) wurde die Art von Lord Walsingham in Guimar auf ITenerife in einem männlichen Stück erbeutet. Sie ist sonst aus Algier, Pa- lästina und dem persischen Golf bekannt.) 67. Caradrina rebeli Stgr., V, p. 29; VI, p. 335, Taf. 12, Fig. ı6 (d'); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3, p. 210, Taf. 45 a (C'); Stertz, «Iris», 26 (1912), Peer Helıı, 15 (9 0). Außer Herrn Stertz, welcher (l. c.) ebenfalls Nachricht über die ersten Stände gibt, war es auch Herrn Gustav Leo Schulz in Orotava gelungen, die Art in An- zahl aus dem Ei zu ziehen. Die Falter erschienen beiden Herren Ende Juli bis September. Nach dem reichen Serienmaterial gezogener Falter unterliegt es keinem Zweifel, daß die J’ dieser Art stets viel heller gefärbt sind als die 9. Erstere besitzen eine bläulich aschgraue Grundfarbe der Vorderflügel, auf welchen sich die vier schwärzlichen Vorderrandfleckchen und die schwärzlichbraun ausgefüllte Nieren- makel scharf abheben. Die Q zeigen dagegen tief schwarzgraue Vorderflügel mit viel schwächer hervortretender Zeichnung. Auch die Hinterflügel sind im weib- lichen Geschlecht dunkler. Nach einer brieflichen Mitteilung von Dr. A. Dampf ist der männliche Genitalapparat von C. rebeli ganz verschieden von jenem bei C. kadenii Frr. 72. Cucullia syrtana Mab. — IV, p. 367; Hmps., Cat., VI (1906), p. 12, Pl. 96, Fig. 18 (Ö); Warr. in Seitz, Gr.-Schm,, I, 3, p. ııı, Taf. 29a; Rothsch,, W., Nov. Zool., XX (1913), p. 122 (var. hesperidum). Rothschild (l. c.) sieht die Kanaren-Stücke als eine eigene Lokalform (var. hesperidum) an, welche sich von der Stammform aus Nordwestafrika durch viel lebhaftere Zeichnung unterscheiden soll. 74. Heliothis dipsaceus L. — Il, p. 62; V, p. 29; Warr. in Seitz, Gr.- Schm., I, 3, p. 245, Taf. 50i (ab. canariensis). Warren (l. c.) beschreibt und bildet eine Form canariensis ab, welche in der Färbung der ostasiatischen Form adaucta Bull. (größer und mehr gelbrot, Unter- seite gelb mit vergrößerter schwarzer Zeichnung) gleicht, aber von normaler Größe ist, mit kürzeren, breiteren Flügeln und deshalb auch nicht zur Form maritima Grasl gerechnet werden kann. Das einzige im Hofmuseum befindliche 0 von den Kanaren (Gr. Canaria) ist in der Tat stark rötlich gefärbt. 79. Thalpochares (Eublemma) cochylioides Gn., Nort, Il (1852), p. 245; Hmps., Cat., X, p. 1335 Warr. in Seitz, ‘Gr.-Schm., I, 3, p. 266, Tabea vhoenissa (Led.) calida Rbl., II, p. 63. Nach Hampson (l.c.) hat für diese Art. der ältere Name cochylioides Gn. (1852) zu gelten. Es würde sich dann um eine bis auf die Maskarenen und Australien verbreitete Art handeln. !) Ein von Herrn K. Schumacher in Orotava, April ‘14, an Licht erbeutetes, stark geflogenes männliches Stück weicht von der folgenden C. rebeli ab und gehört möglicherweise zu C. quadripunctata F. Letztere Art ist auch von Madeira angegeben. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 37 82. Galgula partita Gn. — 1l,'p. 64; Il, p. 107; V, p. 29; "Hmps,, Cat, VIII, p. 440, Fig. ı22 ((); IX, p. 524; Warr. in Seitz, Gr.-Schm.,. I, 3, p. 217 (Abbildung fehlt); Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 20. Herr Stertz erbeutete die Art im April mehrorts auf Tenerife, auch an Licht «in Orotava. Hampson (l. c.) gibt eine ausführliche Liste der Synonymie. 84. Abrostola canariensis Hmps., Cat., XIII (1913), p. 590, Pl. 239, Fig. 31 (S). — tripartita Rbl., II, p. 60; IV, p. 368; Stertz, «Iris», 26. Jahrg. Farı2|, p. 2:, Taf. >, Fig. .ı6, Hampson (l. c.) sieht die Form von Tenerife mit Recht als eine von Abr. tri- partita Hufn. verschiedene Art an, welche sich von letzterer wesentlich dadurch unterscheidet, daß der erste Querstreifen der Vorderflügel in der Mittelzelle und auf Ader ı (Cu,) gebrochen erscheint, während er bei tripartita Hufn. gleichmäßig gebogen verlauft. Stertz (l. c.) bildet ein kleines, abgeflogenes Stück (J’) ab. Die Art wurde mehrorts auf Tenerife, so namentlich in St. Cruz, im Februar bis März und im September (Orotava, Alph.) an Licht erbeutet. 88. Plusia chalcytes Esp. — II, p. 61; III, p. 107. Die Raupe dieser Art lebt auf Tenerife, besonders auf Nicotiana glauca, mit welcher Futterpflanze sie Herr Schumacher auch mehrfach aus der Raupe zog. Greometridae. 20: Eucrostes simonyi.Rbl, Il, p. 67; Ill, p. 107;.IV, p. 369; V, p. 30; 337: Proüut in Seitz, Gr.-Schm,, Il, 4, p. 34, Taf. 3c; Stertz, «Iris», 26 e2,ip.21, Taf. 2, Fig. 17. Lord Walsingham zog den Falter von einer am 15. März auf Frankenia ericifolia gefundenen Raupe bereits am ı6. April. Auch Stertz erbeutete den Falter in wenigen Stücken im April in Orotava an Licht. Herr Gustav Leo Schulz (Berlin) berichtet über die ersten Stände der Art folgendes: «Ich fing zwei © dieses Falters am 14. April ıgro nachts bei Orotava auf Tenerife und benutzte die beiden zur Eiablage, welche gleich begann und am 18. April beendet war. Das Ei ist glänzend kupferrot, rund und oben und unten anscheinend etwas abgeplattet. Die Räupchen schlüpften vom 26. bis 29. April und hatten genau die Farbe des Eies beibehalten. Nach der zweiten Häutung wurde das Kleid hell lila und hielt sich in diesem Ton bis zur letzten Häutung, nach welcher die Raupen hellrosa erschienen. In diesem Stadium zeigte sich eine in den Ringeinschnitten abgesetzte, auf den Segmenten rautenförmig erweiterte, kräftig rote Rückenlinie mit etwas verschwommenen helleren Wischen zum Bauch hin. Letzterer fast weiß mit schwach rötlichem Anflug. Haut faltig, fein weiß gerieselt. Kopf gewölbt, oben mit einem stumpf geteilten braunroten Wulst. Auf den Afterklappen zwei nach hinten gekehrte scharfe Spitzchen. Stigmen dunkelrot, Füße hellrot. Länge der erwachsenen Raupe ı5—ı8 mm. Haltung gestreckt. Die Raupe ist in allen Stadien ihrer Entwicklung sehr träge. Die Verpuppung erfolgte zwischen dem 14. und 24. Juni in leichtem Gespinst zwischen zusammengezogenen Blättern. Die Puppe ist 6mm lang, glänzend, vorne robust, in einem roten spitzen Kremaster auslaufend. Der Rücken ist hell- weißlich Vom Kopf bis zum Kremaster läuft eine schwarze Rückenlinie, die zwischen den Segmenten durch je eine kurze schwarze Rautenform geteilt ist, 38 Dr: H. Rebel. Ringeinschnitte hellrot. Die schwarzen Flügelscheiden zeigen in weißen Linien genau die Struktur des späteren Falterflügels. Es ist eine interessante, recht bunte Puppe und ich darf vielleicht noch er- wähnen, daß ihr Thorax, unter der Lupe betrachtet, eine überraschende Ähnlichkeit in der Zeichnungsanordnung mit derjenigen des Falterthorax von Acher. atropos besitzt. Da ich das Futter der Raupe nicht kannte, so versuchte ich es mit Rosen- blütenblättern und erhielt auf diese Weise etwa 60°/, Puppen, welche ausnahmslos zwischen dem ı2. und 2o. Juli den Falter ergaben.» ıo1. Acidalia charitata Rbl., Zool.-bot. Verh., 1914, p. (152), (d oO). — Merd>spec. Rbl., V, p. 30,. Nr.'g3. Ein frisches d in Orotava am ı2. April 1913 an elektrischem Licht von Herrn Gustav Leo Schulz erbeutet, gehörte als anderes Geschlecht zu der von mir im V. Beitrag noch unbenannt gelassenen Art. Die hellgelben Fühler zeigen, namentlich gegen die Spitze, schwach abgesetzte Gliederenden («schwach gezähnelt») und sind gleichmäßig kurz bewimpert. Die Stirne ist schwarzbraun, der Scheitel hellgelb. Der Hinterleib mit besonders langem, derbem Afterbüschel. Die Hinterbeine voll entwickelt, mit vollständigem Tarsus, die Hinterschiene jedoch spornlos. Ader R und M, die Hinterflügel sind gestielt. Die Vorderflügel sind gestreckt, mit vor der Spitze gebogenem Vorderrand und schrägem, ziemlich gerade verlaufendem Saum. Die Hinterflügel sind gleich- mäßig gerundet, am Innenwinkel schwach geeckt. Die Allgemeinfärbung ist ocker- gelb. Alle Flügel führen einen schwärzlichen Mittelpunkt und zeigen eine rötlich- braune Bestäubung. Die Vorderflügel besitzen 4, die Hinterflügel 3 gewellte rötlich- braune Querstreifen, von denen der erste auf den Vorderflügeln bei !/, liegt und sich auf die Hinterflügel nicht fortsetzt. Die drei übrigen liegen in gleichen Ab- ständen voneinander auf den Vorderflügeln nach dem Mittelpunkt, während auf den Hinterflügeln der Mittelpunkt nach der Fortsetzung des 2. Querstreifens der Vorderflügel zu liegen kommt. Die Fransen gleichförmig ockergelb mit unterbro- chener dunkler undeutlicher Saumlinie und schwärzlichen Punkten in der Richtung der Adernenden. Die Unterseite der Flügel ist bleich ockergelb, mit feinen Mittelpunkten und schwärzlichem äußeren (3.) Querstreifen. Der Vorderrand der Vorderflügel ist ocker- gelb verdunkelt. Das 9 kleiner. Vorderflügellänge 6—8°5, Expansion 13—ı6 mm. Von Ac. ochroleucata sogleich durch schmälere Flügel, rötliche (dort schwarze) Bestäubung, durch die in den Fransen selbst liegenden dunklen Punkte, viel kürzere Bewimperung der männlichen Fühler und viel längeren Afterbusch des d ver- schieden. Auch sind die Hinterschienen bei ochroleucata-d' etwas verdickt. 106. Acidalia guancharia Alph. — Il, p. 68; IV, p. 369; V, p. 31; Prout, 1>6.,30:183, Vabish;oStertz;selfis>;: 26, p,R1, Taf. 2, Figsrsulo). Die Art wurde von den Besuchern der Kanaren mehrmals aus dem Ei ge- züchtet. | Zwei von Herrn Schumacher erhaltene, in Alkohol konservierte Raupen gehören dem langgestreckten Typus der Acidalien-Raupen an. Der Kopf ist vorne’ stark abgeflacht, seine Scheitelfurche seicht; der Körper ist sehr eng querfaltig, mit wulstiger Seitenkante, gegen Vorder- und Hinterende kurz beborstet. Länge der offenbar im letzten Häutungsstadium befindlichen Raupe 18—2o mm. Färbung Era A er re, u ee Se 2 ee Zu ua Zehen Wr a Zu Me A et a El a 0 DE LU U 2» N Eau Su aa Lu u 2 LE u 2 — Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 39 gelbgrau, wahrscheinlich im. Leben lebhafter. Eine Zeichnung ist nicht erkennbar. Die Aufzucht erfolgte mit Salat. 109. Codonia (Cosymbia) maderensis Bak. — Il, p. 72; III, p. 109; V, E32; .Prout in Seitz, .Gr.-Schm, I, 4, Ps 250, Taf. 5.0.40 Type), Taba fs wollastoni Bak.). In Übereinstimmung mit den ausführlichen Mitteilungen Prouts (l. c.) über die große Variabilität dieser Art steht das Material von 8 Ö und 3 9 kanarischer Stücke im Hofmuseum. Die Art tritt wie alle Codonia-Arten auch auf den Kanaren zweifellos in mehreren Generationen auf, von welchen die Frühjahrsgeneration viel größer, dunkler und schärfer gezeichnet erscheint. So zeigt ein © von Tenerife, in Cruz de Afur am 3ı. März 1896 von Kilian erbeutet, eine rötliche Grundfarbe, sehr deutliche, dunkelgeringte hyaline Augenflecke aller Flügel, einen verloschenen rötelroten Mittelschatten und einen sehr scharfen, purpurroten Querstreifen vor dem Saum aller Flügel. Auch die schwarz punktierte Saumlinie ist purpurrot. Auch auf der rötlichgrauen Unterseite treten die beiden äußeren (uerstreifen sehr deut- lich auf. | Ein weiteres großes, mehr grau gefärbtes 9 von Realejo, am 29. April von Hedemann gefangen, wurde von mir bereits erwähnt (III, p. 109). Prout (l. c.) stellt nach Stücken von Taraconte 31. Mai '07 (leg. Walsingham) eine ab. latefasciata auf: «rein ockergelb, die innere Linie ganz schwach, die post- mediane fehlt, der Mittelschatten purpurfarbig und zuweilen zu einem auffallenden Band verbreitert.» Trotz aller Variabilität ist C. maderensis doch eine scharf geschiedene Art, oder besser gesagt ein selbständiger Formenkreis, denn wahrscheinlich bildet die Art, wie dies bereits Prout (l. c.) erwähnt, auf jeder der drei nordatlantischen Inselgruppen (Kanaren, Madeira, Azoren) eine eigene Rasse. Von €. pupillaria Hb. unterscheidet sich C. maderensis, abgesehen von der schmäleren Flügelform und dem schmächtigeren Körperbau, vor allem durch den gewellten Saum aller Flügel, welcher bei pupillaria ganzrandig erscheint. Jedenfalls muß ich jetzt das im Hofmuseum befindliche männliche Stück von Madeira, welches durch die Novara-Expedition zwischen 8. u. 17. Juni 1857 daselbst erbeutet und von mir (II, p. 72, Nr. 88) als zu pupillaria gehörig angesehen wurde, zu maderensis stellen, wenn auch die Abbildung der Maderensis-Type durch Prout (Seitz, Taf. 5c) besser mit Kanarenstücken als mit diesem einzigen mir von Ma- deira vorliegenden Stück übereinstimmt. C. pupillaris dürfte auf den atlantischen Inseln fast bestimmt fehlen. ııı. Episauris kiliani Rbl., IV, p. 371; VI, p. 338; Prout in Seitz, Gr.- Ben, T, 4, p. 181, Taf. 12a (C). Prout (l. c.) findet die von mir aufgestellte Gattung «kaum nötig», muß aber die von mir angegebenen morphologischen Unterschiede bestätigen, unter welchen ich die andere Gestalt des männlichen Hinterleibes im Vergleich zu den Arten der Gattung Acasis (Lobophora) allein als zur Gattungsbegründung genügend erachte. Prout gibt auch Madeira (leider ohne Angabe des Sammlers) als neuen Fundort und auch die Flugzeit bis Juni an. 40 Dr. H. Rebel. ıı2. Larentia (Cataclysme) grandis Prout in Seitz, Gr.-Schm. I, 4, p--266, Taf. 12 b.(0); Von dieser erst im Juli 1914 von Guimar auf Tenerife beschriebenen Art erbeutete H. Schumacher im April desselben Jahres drei stark geflogene weibliche Stücke in Orotava an Licht, welche ich in Unkenntnis des männlichen Geschlechtes für eine neue Eucosmia ansprach (EFucosmia tenerifica Rbl. i. 1.). Die große Art erinnert in den Vorderflügeln auch an Ortholitha cervinata. Ich lasse die damals nach den weiblichen Stücken aufgenommene Beschreibung folgen: Allgemeinfärbung rötlichbraun. Die kurz bewimperten Fühler (9) mehr grau mit hellgefleckten Gliederenden. Die breit beschuppten Palpen überragen mit "/, ihrer Länge die Stirne. Ihr Endglied ist verborgen. Der Thorax rotbraun, die Beine außen schwärzlichgrau mit weißlich gefleckten Gliederenden, die Hinterbeine lıeller. Der Hinterleib nicht bis zum Afterwinkel reichend, mehr grau gefärbt mit kurzem Afterbusch. Die Vorderflügel kurz und breit mit gewelltem Saum. Die Vorderflügel mit etwas vorgezogener scharfer Spitze zeigen eine gelbbraune bis rotbraune Grundfarbe mit ca. 7, aus dunkeln, nach außen lichtbegrenzten Vorderrandfleckchen entspringen- den schwärzlichen Wellenlinien, welche die ganze Flügelbreite senkrecht durchziehen. In- ı mitten des basalwärts nur undeutlich be- grenzten Mittelfeldes liegt ein kleiner schwarzer Punkt., Die äußere Begrenzung desselben ist bei dem dunkelsten rotbraunen Stück in einer feinen, nach innen dunkelbegrenzten Linie rein weiß. Dahinter ist das Saumfeld lichter, bei dem erwähnten Stück mit schwärzlichen Punkten auf den Adern. Die geschlossene Fig. 4. Larentia grandis Prout. g'. feine Saumlinie schwärzlich. Die Hinterflügel mehr grau, gegen die Wurzel lichter, mit schwarzem Mittelpunkt und zahlreichen solchen verloschenen gewellten Querlinien, welche vor dem Saum einen helleren doppelten Querstreifen bilden. Die Fransen, soweit erkennbar, einfärbig. Die Unterseite viel heller grau mit feinen dunkeln Mittelpunkten und solchem aus zahlreichen Wellenlinien gebildeten Mittelfeld. Vorderflügellänge 18—ıg mm, Expansion 29—33 mm. Die Beschreibung und Abbildung bei Prout, welcher ebenfalls nur zwei, allerdings schon im Februar von White erbeutete, sehr große weibliche Stücke (Exp. 40—50 mm) vor sich hatte, stimmt mit meinen obigen Angaben im wesent- lichen überein. Die Art dürfte, was sich erst nach Bekanntwerden des männlichen Geschlechtes mit Sicherheit ergeben wird, der Larentia conspectaria Mn. nahestehen. Letztere, auch auf Madeira vorkommende Art ist jedoch kleiner. ı13. Larentia ferrugata Cl. — VI, p. 338; Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 22. Stertz erwähnt ein zweites, von ihm im April 1908 in Orotava an Licht erbeutetes Stück. ı14. Larentia fluviata Hb. — II, p. 78; III, p. 110; Stertz, «Iris», 26 (1912),P- 22,. Läb.2, Die, a0, Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren, 41 Stertz zog die Art von Tenerife in Anzahl aus dem Ei und erhielt auch einen geteilten, von ihm abgebildeten Zwitter. ı16. Tephroclystia stertzi Rbl., VI, p. 338, Taf. ı2, Fig. 6 (Ü); Dietze, Biol. Eup., p. 162, Taf. 85, Fig. 969 (C’); Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 22; Prout Beneitz, Gr.-Schm., I, 4, P. 282. Dietze bildet die von H. Stertz erhaltene männliche Type ab. Stertz wiederholt meine Originalbeschreibung. Prout gibt außer Orotova auch Guimar als Fundort an. | Das erste weibliche Stück dieser Art wurde mir von Herrn G.L. Schulz zur Ansicht gesandt. Es stammte von «ÖOrotava, ı2. April ıgıo». Es war etwas kleiner als die männliche Type (Exp. 18 mm, gegen 2o mm der Type). Die weiße Grundfarbe ist zum Teil hellbraun getrübt. Die Flügelform ist viel weniger ge- streckt als beim d.. Die Abbildung der Art (VI, Taf. ı2, Fig. 6, (‘) ist gut kenntlich, nur sollte der Apikalteil der Vorderflügel in etwas größerer Ausdehnung schwarz sein. Die weiße gebrochene Querlinie darin erscheint meist dunkel geteilt (doppelt), die schwarze Verdunklung im Innenwinkel der Vorderflügel ist zuweilen deutlicher. Die Beine sind auf der Außenseite schwärzlich mit hellen Gliederenden. Ein etwas geflogenes d’ mit der Angabe «Orotava, ı2. April '13 erhielt ich von Herrn Schumacher zur Ansicht. Das Stück ist so groß als die männliche Type, der Hinterleib auch rost- bräunlich, aber viel länger und nicht so stumpf endigend als in der Abbildung. Das Saumfeld der Vorderflügel ist stärker gefleckt, die Querstreifen der Hinterflügel sind breiter und stärker gewellt als in der nach der schadhaften T'ype hergestellten Abbildung (Fig. 6). ı18. Tephroclystia semigraphata (Brd.) canariensis Dietze, Biol. Eup., eos, Tat. 76, Fig. 6oı. Von dieser für die Kanarenfauna neuen Art stellt Dietze nach drei Exem- plaren von den «kanarischen Inseln» eine Form Canariensis auf, welche robuster gebaut sein soll, und im wesentlichen mit der von der Stammform nicht scharf geschiedenen süddeutschen Form valida Dietze (dunkler, violettlichgrau, mit reich- licher Einmengung von Rostgelb) übereinkommt, aber die schwarzen Zeichnungen, insbesondere der Mittelfleck sind noch kräftiger aufgetragen. . 119. Tephroclystia gomerensis n. sp. (Ü). — boryata Rbl., V, p. 32 (J); Dietze, Biol. Eup., Fig. 884. Herr K. Schumacher schickte im Jahre ıg13 ein in Orotava auf Tenerife im April erbeutetes Pärchen von T. boryata Rbl. ein, wonach kein Zweifel be- stehen kann, daß ich unter 7. boryata (V, p. 32) eine Mischart aufgestellt hatte, das heißt, daß die männliche Type von Gomera, welche Dietze (Biol. Eup.) in Fig. 884 abbildet, nicht zu dem o von Tenerife (Dietze, Fig. 885) gehört. Letzteres, mit welchem das Pärchen von Schumacher genauestens übereinstimmt, will ich als Typus der Tephr. boryata beibehalten, dagegen das d’ von Gomera als eigene Art «gomerensis» bezeichnen. Gomerensis-d' unterscheidet sich von boryata-d' sogleich durch die viel längere Bewimperung der Fühler und die ausgesprochen bräunliche, bei boryata dagegen rein graue Färbung. Der äußere Querstreifen der Vorderflügel ist bei 42 Dr. H. Rebel. gomerensis nach außen licht begrenzt, der Mittelstrich viel dicker, der Hinterleib bräunlich mit viel kürzerem bräunlichen Afterbusch. Das in Wien angefertigte Bild 884 bei Dietze ist gut. Herr G.L. Schulz schickte mir ein am 18. April erbeutetes boryata-Pärchen zur Bestimmung, welches auch zur Unterscheidung von 7. gomerensis beitrug. ı20. Tephroclystia boryata Rbl., V, p. 32; Dietze, Biol. Eup., Fig. 616 (0), 8852 Oo), 7Erout in Seitz, Gr.-Schm., I, 4, p. 295: (pr. p.). Wie ich bei Aufstellung der vorhergehenden 7. gomerensis bemerkte, hatte ich als boryata-d’ eine andere Art (gomerensis) beschrieben. Das echte boryata-J’ (Orotava, leg. Schumacher, April 1913) gleicht in den schmalen gestreckten Flügeln ganz dem boryata-9. Das J’ hat nur sehr kurz be- wimperte Fühler und einen langen, weißgrauen Afterbusch. Auf den Vorderflügeln fällt der lange, schwarze, schräge Mittelstrich sehr auf. Die sehr schmale Flügelform und die hellgraue Färbung trennt die Art so- gleich von 7. massiliata Mill. Die Fühler des boryata-J sind dünner, aber gleich- lang bewimpert, als jene von massiliata-C.. Von den Abbildungen bei Dietze stellt Fig. 616 ein boryata-o (Orotava, leg. Stertz, April '09) dar, ist aber zu dunkel geraten und daher fast unkenntlich. Besser ist das Bild 885, welches die weibliche T'ype (St. Cruz, leg. Kilian, April ’g8) wiedergibt. ı21. Tephroclystia tenerifensis Rbl., V, p. 32; Dietze, Biol. Eupith., Fig. 783 (9), 784 (0); 'Prout in Seitz, Gr.-Schm., 1, 4,'p.'295; Stertz, «ira 923. Die Art wurde mehrfach von den Herren Stertz und Schulz in Orotava (Tenerife) im April erbeutet. Ein weibliches Stück von Schulz am 21. April 'ı3 daselbst an elekrischem Licht gefangen, ist sehr groß (Vorderflügellänge ı3, Expansion 26 mm), sehr dunkel, nur am Innenrand rötlich gemischt. Auch die Unterseite des Stückes ist sehr stark gezeichnet. ı22. Tephroclystia en schulzi Rbl., Zool.-bot. Verh., 1914, Pe (252); (0,0). Trotz der außerordentlichen Variabilität von Zephr. pumilata machten doch vier untereinander ganz übereinstimmende Stücke (2 Cd’, 2 Q) von außerordentlich auffallendem Äußeren eine Namensgebung notwendig, obwohl sie in ihrer morpho- logischen Beschaffenheit ganz mit pumilata über- einkommen. Die Grundfarbe der Flügel ist nämlich ein- tönig heller oder dunkler rostbräunlich, zuweilen ganz ohne Spur der bei pumilata so zahlreich auftretenden hellen, gewellten Querstreifen. Die Vorderflügel sind nur von zwei schwarzen, gebro- chenen Querstreifen bis !/, und ?/, der Flügel- länge durchzogen, deren äußerer sich auf die Fig. 5. Zephroclystia schulzi Rbl. f. Hinterflügel fortsetzt. Sonst fehlt bis auf die | schwarze Saumlinie aller Flügel und den schwarzen Mittelpunkt der Hinterflügel jede dunkle Zeichnung. Auch die Unterseite ist ein- färbig grau, mit dem äußeren schwarzen (Juerstreifen. EFT TER 9 WEB EHE WE ER 0 EEE WE ER CEREE WO \ 2 Ser ee ch De ei ee he a nee ee rei Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 43 Trotz der sehr abweichenden Färbungs- und Zeichnungsanlage würde ich die Stücke zu pumilata gehörig halten, wenn nicht bei allen Stücken in übereinstim- mender Weise der bei pumilata nur undeutlich gezeichnete oder am zweiten Segment mit einer Sattelzeichnung versehene Hinterleib eine breite, tiefschwarze Lateral- strieme aufweisen würde. Dieselbe steht mit dem Auftreten der tiefschwarzen Querstreifen der Flügel in Übereinstimmung. | Ein Cd’ von Orotava vom 14. April ı895 (leg. Hedemann, M. C.) und ein Pärchen ebendaher von April 1913 von Herrn K. Schumacher. Ein 09 eben- daher in der Sammlung des Herrn Gustav Leo Schulz (Berlin), des gegenwärtig eifrigsten Erforschers der Kanarenfauna, dem die Art gewidmet wurde. 124. Phibalapteryx (Cidaria) centrostrigaria Woll. — V, p. 33; Ber, Iris», 26 (1912), p. 23, Prout in Seitz, Gr.-Schm, 1,4, pP. 249, Bar 13h. Nach Warren (Nov. Zool., XII, p. 442) soll der älteste Name dieser Art custodiata Gn., Phal., Tom II (1857), p. 491 (C’ aus Kalifornien) sein. Die Art ist in Amerika sehr weit verbreitet. ı26. Hemerophila abruptaria Thbg. — VI, p. 339; Stertz, «lris>, 26 (1912), p. 23. Drei Cd‘, von Herrn Schumacher in Orotava (Tenerife) in der Zeit vom 4. bis 15. April an Licht erbeutet, zeigen durchschnittlich längere und gestrecktere Flügel als europäische Stücke. Die Grundfarbe wechselt auch hier von Gelbbraun bis Rötlichrauchbraun. Im Gegensatz zu kontinentalen Stücken sind hier die bei- den schwarzen Querlinien der Vorderflügel auf den abgekehrten Seiten vollständig breit dunkelbraun beschattet, wogegen bei europäischen abruptaria-Stücken die basale dunkle Anlage der ersten Querlinie ganz fehlt und die äußere eine solche erst unterhalb der Flügelspitze beginnend und bis Ader Cu, herabreichend zeigt. Zwei der Stücke haben die Hinterflügel gegen das hell bleibende Saumfeld stark geschwärzt. Die kanarische Form mag den Namen canariensis führen. Ihr Fühlerbau ist wie bei der Stammform. 127. Boarmia fortunata Blach. — II, p. 73; III, p. 109; IV, p. 370; V, P- 33; VI, p. 339; Stertz, «Iris», 26, p.23, Taf. 2, Fig. 20 (0), 21 (9); Prout in Seitz, Gr.-Schm., I, 4, p. 369, Taf. 2oh (J(’). | Herr Gustav Leo Schulz schreibt über die ersten Stände dieser Art: «In der Nacht des 9. April ıgro erbeutete ich bei Orotava auf Tenerife ein © dieses Falters, dessen ich mich zur Eiablage versicherte. Erst am ı3. April be- merkte ich wenige Eier im Kasten, deren Zahl sehr sporadisch zunahm. Am 18. April legte ich ein frisches Blatt Salat in den Behälter, worauf sehr starke Ablage erfolgte. Am’ 20. April war der Falter verendet. Das Ei ist sehr klein, rund, hellgrün, wie frischer Grünspan. Am 2ı. April schlüpften die ersten, am 28. April die letzten Raupen. Ich fütterte ausschließlich mit Salat und kam, nebenbei bemerkt, in arge Verlegenheit, als mein mitgenommener Vorrat und derjenige des Schiffskochs in der Eiskammer während der Heimreise erfror, vier Tage vor meiner Ankunft in Hamburg. Bis dahin, 5. Mai, mußten meine Raupen mit Resten von Blumensträußen vorlieb- nehmen, aber es ging ohne Verlust ab. An Land fütterte ich fortab ausschließlich mit Taraxacum officinale, wobei die Zucht vortrefflich gedieh. 44 Dr: H. Rebel. Die ersten Raupen waren am 31. Mai erwachsen und gingen in die Erde. Am 13. Juni verschwanden die letzten zwei untertags. Beschreibung der Raupe. Erwachsen 38—47 mm lang, 3—4 mm stark. Form zylindrisch gestreckt mit schwacher Verjüngung zum Kopf hin. Auf den Aftersegmenten zwei kleine Er- höhungen in Form von Wärzchen. Über dem After, beziehungsweise den Nach- schiebern befindet sich eine Einfassung von sechs kleinen, mit je einer Borste be- setzten Wärzchen, links und rechts des Afters ein kleiner rötlicher Fleischzapfen. Kopf beinahe so breit wie das erste Segment, vorne abgeflacht, mit zwei Spitzen und einzelnen Härchen besetzt. Die Grundfarbe der Raupe ist sehr variabel: ı. rein hellgrün mit rotem Rückenstreif, Kopf grün; 2. grünspanfarbig mit weißem, vom vorletzten Ring ab rotem Rückenstreif und weißen Ringeinschnitten, Kopf grün; 3. gelblichweiß mit weißem Rückenstreif, Kopf gelb; 4. hell ockergelb mit zwei gewellten Doppellinien zu beiden Seiten des helleren Rückenstreifens, Kopf etwas heller als die Grundfarbe; 5. hellbraun mit scharf markierter rautenförmiger Zeichnung, Kopf hellgelb; 6. tief dunkelbraun mit aufgehellter Rautenzeichnung, Kopf heller braun. Die Raupen zu ı. und 2. sind ganz rein in der Farbe, diejenigen zu 3. bis 6. besitzen auf der Oberseite des Körpers eine Rieselung von winzigen schwarzbraunen Pünktchen, welche, je nach ihrer Dichtigkeit, mehr oder weniger bestimmend für den Gesamtton sind. Auf der Mitte des Rückens fehlen diese dunklen Partikelchen, wodurch die hellere Grundfarbe als Rückenlinie hervortritt, die um so deutlicher in Erscheinung kommt, als sie beiderseitig von einer schwärzlichen Doppellinie ein- gefaßt ist. Diese Linie erweitert sich auf den Segmenten zu rautenförmiger Zeichnung. Stigmenlinie schwarz, nur in der ni der Segmente kräftig. Stigmen oval, hellgelblich, schwarz umrandet. Die Bauchseite erscheint wegen der entweder ganz dünnen oder doch ver- minderten dunklen Partikel heller; es befinden sich auf ihr zahlreiche schwarze, mit je einer kurzen Borste besetzte Wärzchen. Bauchfüße rötlichbraun. Die Puppe ist glatt, dunkelrötlich mit helleren Flügelscheiden und kurzer, kräftiger Kremasterspitze.. Augen und Fühlerscheide treten deutlich hervor. Ver- puppung ca. 2—3 cm unter der Erdfläche in einem lockeren, weichen Gespinst. Die Falter schlüpften schon nach wenigen Wochen, und zwar vom 17. Juni bis713; Julı.% Bis zum 25} Juni’ hatte 1ich'32'Falter, hen nur 5 ©, dann aber kamen die letzteren fast täglich. Nachdem ich vorher schon an zwei befreundete Herren 50 Raupen abgegeben hatte, erhielt ich im ganzen nahe an 70 Falter, darunter 23 oO, unter letzteren vier Exemplare, die ich nach der kurzen Diagnose im Staudinger-Rebel-Katalog (forma magis unicolor, grissa) als ab. wollastoni Bak. ansprechen darf. Das Ergebnis meiner Zucht besteht fast ausschließlich aus kräftigen Faltern, wonach Taraxacum als Futter zweckmäßig erscheint, doch will ich erwähnen, daß meine beiden Freunde diverses Futter, auch von Laubhölzern, mit Erfolg gereicht haben. Die Raupe erscheint daher polyphag zu sein. Herr v. Hedemann fand Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 45 —— ein einzelnes Exemplar der Raupe bei Orotava am 25. Mai 1895 an Cytisus pro- hiferus und zog daraus den Falter.» Bemerkt sei, daß die gezogenen männlichen Stücke stets eine viel dunklere, schwärzlichere Grundfarbe aufweisen als die mehr grau gefärbten O0, was in den Abbildungen von Stertz (l. c.) gut zum Ausdruck kommt. ı3ı. Aspilates collinaria Holt-White, p. 87, Pl. 4, Fig. 10 (9); Rbl., III, Bros: 1V,: pP. 370;5..V5 0433; Stertz,).«I8i5,,626.(1912),,Pp-'23,, Taf: 2, »Eig. 22 (S); Prout in Seitz, Gr.-Schm., I, 4, p. 412, Taf. 24 i (C'). — canariaria Rghfr., II p. 74, Taf. ı, Fig. 7 (J). — hesperis Warr., Nov. Zool., I (1894), p. 437. Diese auf den westlichen Kanaren endemische Art wurde von drei Seiten fast gleichzeitig beschrieben.!) Bisher sind mir nur die Monate Jänner und April als Flugzeit der Art bekannt geworden. ) Sarrothripidae. ı32 Characoma nilotica Rghfr.; Stgr. et Rbl., Cat., Nr. 4128; Hmps., BET, p. 23:1, Fig. 76 (Cd); Warr. in Seitz, Gr.-Schm., I, 3,.p: 290, Taf. 53 d (9). — Cletthara littora Bak., Tr. Ent. Soc. Lond., 1894, p. 35, Taf. ı, Fig.»2; Beerzet Rbl., Cat., Nr. 4129. Nach Hampson (l. c.) wurde die Art von Lord Walsingham auf Tenerife gefunden. Die Raupe lebt auf Zamarix articulata. Die Art ist in Nord- und Mittelafrika, Südindien, Mittel- und Südamerika verbreitet. Arctiidae. 134. Rhyparia rufescens Brulle. — II, p. 46; IV, p. 364; Seitz, Gr.-Schm., B03; Taf.'ıah (0.9); Stertz, - «lris», 26,. (1912),.P..24,..Tafi'2, Fig. 24 (d’ ab.). Stertz bespricht und bildet ein im März 1909 in Orotava an Licht gefan- genes Cd’ ab, welches alle Flügel stark schwarz gesprenkelt zeigt. Die Hinterflügel mit zwei schwarzen (uerstreifen vor dem Saum. Von Schumacher hatte ich ein ähnliches, prächtiges, am ı1. April ’14 in Orotava an Licht erbeutetes S zur Ansicht. Dasselbe ist groß (Vorderflügellänge 25, Expansion 5omm). Die Vorderflügel sind stark schwarz bestäubt und zeigen die schwarzen (uerstreifen sehr breit. Die Hinterflügel sind blaßrot mit zwei schwarzen Querstreifen vor dem Saum. Die biologischen Angaben von Holt-White (p. 71) sind bezüglich der Er- scheinungszeit des Falters (Juni oder erst Oktober) zum mindesten unvollständig. 136. Gerarctia poliotis Hmps. — V, p. 33; VI, p. 342; Stertz, «Iris», 26 (1912), p. 24, Taf. 2, Fig. 23 (J’). Stertz bildet das von mir untersuchte männliche Stück photographisch ab. Die Gattung wird trotz der langen Anastomose von Ader Sc mit R auf den Hinterflügeln (vgl. V, p. 342, Fig. 8) wahrscheinlich doch besser zur Familie der Noctuiden gestellt, mit welcher auch der Habitus mehr übereinstimmt. ) Warren nannte die Art «hesperis» und nicht «hasperi», wie bei Prout (l. c.) irrig steht. 46 Dr. H. Rebel. Pyralidae. ı39. Aphomia sociella L. — Rbl., Cat., Nr. 8. Von dieser in ganz Europa und Nordamerika verbreiteten Art erhielt das Hofmuseum ein ganz frisches, von Herrn Schumacher in Orotava auf Tenerife im April ’14 an Licht erbeutetes weibliches Stück. Die Art ist neu für die Kanaren- fauna. Ihre Larve lebt gesellig in Erdnestern von Hymenopteren. 140,5Archiealleria proavitella Rbl.,...l,‘p. 2625. 1l;:p..:80;-IV, »P-376: 9% D-S4; »ViL.5B. 342: Fürst Caradja beschrieb kürzlich («Iris», 30. Bd. [1916], p. 14) nach einem o von Tenerife aus Hedemanns Sammlung eine Dioryctria tenerifella n. sp., welche nach den kurzen Angaben, namentlich über den Bau der Palpen, nur auf das 0 von Arch. proavitella bezogen werden kann. Auch hätte mir v. Hede- mann, dessen kanarische Ausbeute ich im III. Beitrag bearbeitete, schwerlich eine für die Kanarenfauna neue Art vorenthalten. Möglicherweise erwarb er allerdings das Stück erst nach seiner Reise. 152. Ancylodes pallens Rag.; Rbl., Cat., Nr. 328. — Ancylosis spec., Rbl., KV :B: 375, Ein weiteres von Herrn Schumacher im April in Orotava erbeutetes Stück ermöglichte die Bestimmung der Art als Ancylodes pallens, welche im Mediterran- gebiet bereits aus Andalusien und Syrien bekannt ist. Das Hofmuseum erhielt sie auch aus Ägypten. 168. Heterographis ephedrella H.-S. — I, p. 259; V, p. 35; VI, p. 343. Ein frisches, gut erhaltenes o erhielt das Hofmuseum von Orotava (Tenerife, leg. Schumacher, April '14). 156. Heterographis convexella Led. — V, p. 35. Auch von dieser Art erbeutete Herr Schumacher in Orotava im April "14 ein männliches Stück, welches an das Hofmuseum gelangte. 160. Epischina hesperidella n. sp. (Q). Ein einzelnes, von Herrn Prof. Dr. K. B. Lehmann im April ’ro in Orotava auf Tenerife erbeutetes weibliches Stück läßt sich mit keiner bekannten Art ver- einen. Die ähnlichste Art ist Ep. illotella Z., von welcher sich das vorliegende Stück in folgenden Merkmalen unterscheidet: Die Größe ist beträchtlicher (Vorderflügel- länge ı2, Expansion 25 mm), der Bau robuster, die Palpen sind länger, die Lege- röhre steht hervor. Die Flügel sind gestreckter, die Vorderflügel sind schwärzlich- grau, hellbläulich grau bestäubt, ohne Spur der bei Ep. illotella wenigstens an- gedeuteten Zeichnung. Nicht einmal die Adern im Saumfelde sind schwärzlich bestäubt. Die Fransen der Vorderflügel führen an ihrer Basis eine bei Ep. illotella fehlende weiße Linie. Die Hinterflügel sind dunkel bräunlichgrau, die Unterseite einfärbig aschgrau, die Hinterflügel kaum lichter. Die Auffindung des männlichen Geschlechtes dürfte eine Ergänzung der Be- schreibung nötig machen. 161. Salebria turturella-Z., Is., 1848, p. 748; H.-S., 192, IV, pP: 7gssBasE Cat., Nr. 421 (Pempelia). a LUD nn 0 I u ZU a u u La Pe Bi . schwarzbraun verdunkelt, die Tarsen der Vorder- Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. ° 47 Ein von Herrn G. L. Schulz im März ıg913 auf Tenerife in Orotava erbeu- tetes weibliches Stück und zwei weitere weibliche Stücke, ebenda im März 1914 von Herrn K. Schumacher an elektrischem Licht gefangen, gehören dieser sehr wenig gekannten Art an, welche selbst in Ragonots Phycideen-Monographie fehlt. Das Hofmuseum besitzt ein männliches Originalstück davon aus der Um- gebung Livornos (leg. Mann, 1846). Die Art wurde von Zeller ausgezeichnet beschrieben, in der Abbildung Herrich-Schäffers fehlt die charakteristische röt- liche Einmischung der Vorderflügel, welche namentlich an der Flügelbasis und an der Außenseite der doppelten ersten schwarzen Querlinie (bei !/, der Flügellänge) sehr deutlich auftritt. Die Hinterflügel sind quadrifin, das heißt Ader M, ist als sehr kurzer Gabel- ast vorhanden. Die Art ist daher aus der Gattung Pempelia, wo sie von mir bei der Kata- logsarbeit provisorisch untergebracht wurde, zu entfernen und zur Gattung Salebria zu stellen, in welcher sie am besten hinter S. numidella Rag., mit welcher Art sie am meisten Ähnlichkeit besitzt, eingereiht wird. 171. Constantia inclinatalis Rbl., Verh. zool.-bot. Ges., 1914, p. (152), Fig. 5 (J). | | An der angegebenen Stelle habe ich bereits eine kurze Diagnose der Art ge- geben, von welcher ich jetzt eine ausführlichere Beschreibung folgen lasse. Die kurzen, nicht bis */, des Vorderrandes reichenden Fühler zeigen das sehr breit beschuppte Basalglied von gelblicher Färbung und eine weiße, scharf schwarz geringte Geißel, welche bis ?/, ihrer Länge zweireihig mit langen Wimperpinseln (von doppelter Geißelbreite) besetzt ist. Die dreieckigen Nebenpalpen sind sand- farben, ‘außen an der Basis schwärzlich verdunkelt. Die langen Labialpalpen von Thoraxlänge sind etwas hängend, sandfarbig, außen braunstaubig, mit pfriemen- förmigem Endglied, von !/, Länge des Mittelgliedes, dessen untere vortretende Beschuppung fast die Spitze des Endgliedes erreicht. Der fadenförmige Rüssel von normaler Länge, Kopf und Thorax sind gelbgrau (sandfarben), die breiten Schulter- decken vor ihrer weißlichen Spitze mit einigen schwarzbraunen Schuppen. Die Beine sind gelb- grau gefärbt, Vorderschenkel und -schienen innen und Mittelbeine ebenfalls schwärzlich mit weiß- gefleckten Gliederenden, die Hintertarsen außen nur schwach dunkel gefleckt. Der Hinterleib ist einfärbig, sandgelb, mit kurzem gestutzten After- busch. Die nach außen stark erweiterten Vorder- flügel mit ganz abgerundeter Spitze und deut- licherem Innenwinkel zeigen eine sandgelbe Grundfarbe und zwei weiße, auf den Fig. 6. Constantia inclinatalis Rbl., g'. einander abgekehrten Seiten stellenweise schwarzbraun beschattete Querstreifen, welche ein heller bleibendes Mittelfeld begrenzen. Der erste weiße Querstreifen liegt nach !/, der Vorderrandslänge und ist nur sehr schwach, am stärksten am Vorderrand selbst, nach innen gebogen. Seine innere, schwarzbraune Beschattung ist gegen den Vorderrand viel breiter und dunkler und verschwindet gegen den Innenrand fast gänzlich. 48 Dr. H. Rebel. Der hintere Querstreifen beginnt bei */, der Vorderrandslänge und zieht an- fänglich in einer kurzen, fast geraden Schräglinie zum Schluß der Mittelzelle, hierauf tritt er in einem stumpf gerundeten Vorsprung stark saumwärts vor und darnach sehr stark wurzelwärts zurück, um nach Bildung eines langen spitzen Zackens auf Ader A, schräg in den Innenrand zu münden. Seine äußere schwarz- braune. Beschattung tritt besonders unterhalb des Vorderrandes, in dem Busen unterhalb des stumpfen Vorsprungs und als Begrenzung des Zackens oberhalb des Innenrandes hervor. Das Mittelfeld ist nach außen stark weißlich aufgehellt und zeigt in seiner Mitte eine schwärzlichbraune Verdunklung in Form eines zerflossenen Querschattens. Das Saumfeld sandgelb mit weißem Querfleck :in der Flügelspitze. Die Fransen sind weißgrau und führen an ihrer Basis eine breite schwarze Schuppen- linie, welche unterhalb der Flügelspitze bis zur halben Saumhöhe durch vier weiße Fleckchen unterbrochen wird und sich über den Innenwinkel hinaus ein Stück längs des Innenrandes fortsetzt. Vor ihrem Ende zeigen die Fransen noch eine feine schwärzliche Teilungslinie. Die Hinterflügel gelbgrau, gegen den Saum dunkler grau mit weißen, gegen den Innenrand verlöschenden Bogenstreifen vor dem Saum und reinweißen Fransen, welche an ihrer Basis eine schwärzliche Schuppenlinie führen. Unterseite der Vorderflügel rauchbraun, jene der Hinterflügel weißlich, in der Vorderrandhälfte bräunlich bestäubt. Vorderflügellänge ıo, Expansion 20 mm. Ein ganz frisches C’ wurde im April ı9ı3 von Herrn K. Schumacher in Orotava auf Tenerife an elektrischem Lichte erbeutet. Die Type befindet sich im Hofmuseum. Die neue Art steht der C. infulalis Led. zunächst, unterscheidet sich aber von dieser durch den weiteren Abstand des ersten Querstreifens der Vorderflügel von der Basis, durch die weniger weit gegen den Saum vortretende Ausbuchtung des hinteren Querstreifens, innerhalb welcher die für C. infulalis charakteristischen schwarzen Längsstriche fehlen Überdies sind bei C. inclinatalis beide Querstreifen auf ihren abgekehrten Seiten deutlicher begrenzt und ist die schwarze Basallinie der Fransen viel deutlicher. Von der ebenfalls ähnlichen C. syrtalis Rag. sogleich durch den andern Ver- lauf des hinteren Querstreifens zu unterscheiden, welcher bei C. syrtalis nach der großen Ausbuchtung nicht so weit basalwärts zurücktritt und ober den Innenrand keinen Zahn bildet. 172. Constantia muscosalis n. sp: (N): Auch von dieser neuen ausgezeichneten Art wurde ein ganz frisches männ- liches Stück von Herrn K. Schumacher in Orotava auf Tenerife im April 1914 erbeutet. Bedauerlicherweise wurden die Fühler des Stückes durch die Unachtsamkeit des Photographen abgebrochen, so daß ich über ihre Beschaffenheit keine nähere Angabe machen kann. So viel ich mich erinnere, waren sie noch stärker bewim- pert als bei der vorigen Art. Die, wie Kopf und Thorax, weißlich zu chamois gefärbten Palpen sind wie bei der vorigen Art gestaltet. Die Nebenpalpen scheinen etwas kürzer und schmäler zu sein. Der Rüssel ist nicht zu sehen. Die Schulterdecken zeigen an ihrer Basis eine breite schwärzliche Schuppenlage und vor ihrem Ende eine dünne Querlinie schwarzer Schuppen. Die Beine sind hell gelbgrau, nur die Vorderbeine außen ee De en A ee See Dur u ST m he nz a m nd ZU u U U AD 4b „22 oil 20 UL u DU a Ze = Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 49 schwärzlich verdunkelt mit hellgefleckten Tarsengliedern. Der Hinterleib dunkel- grau, an der Rückenbasis weiß beschuppt, mit sehr kurzem, gestutztem Afterbusch. Die gestreckten Vorderflügel sind nach außen weniger stark erweitert als bei der vorigen Art, zeigen einen fast geraden Vorderrand, eine schärfere Spitze und einen deutlicheren Innenwinkel. Ihre weiße Grundfarbe tritt nur als Begrenzung der breiten schwarzen Querzeichnung auf, sonst wird sie durch Chamois und Moos- grün verdrängt, das Saumfeld ist ganz moosgrün. Nahe der Basis findet sich ein zerrissener, aus getrennten schwarzen Schuppen bestehender Schrägstreifen, welcher vom Vorderrand bis zum Innenrand reicht. Bei !/, der Flügellänge liegt der vordere gezackte weiße, scharf schwarzbegrenzte Querstreifen, der unterhalb der Flügel- mitte einen stumpfen Zahn nach außen bildet. Der äußere weiße Querstreifen be- ginnt am Vorderrand bei */, der Flügellänge und tritt nach einer seichten Ein- buchtung in einem breiten Bogen saumwärts vor, dann auf der unteren Mittelrippe basalwärts so stark zurück, daß seine nur auf der Innenseite auftretende schwarze Be- grenzung sich mit der äußeren schwarzen Begrenzung des vorderen (uerstreifens in der Flügelmitte zu einem auffallenden breiten, schwarzen, fast senkrechten, in der Hälfte seiner Länge nach außen und innen vortre- tenden Querstreifen vereint, der bis an den Innenrand reicht. Am Schlusse der Mittel- zelle liegen auf weißem Grunde zwei schwarze Fig. 7. Constantia muscosalis Rbl., g'. Punkte untereinander, von welchen der untere kleiner und etwas mehr nach außen gerückt erscheint. Die grünlichen, weiß ge- mischten Fransen führen an ihrer Basis eine Reihe getrennter schwarzer Punkte und in ihrer Mitte eine dunkler grünliche Teilungslinie. Die Hinterflügel sind bräunlichgrau und zeigen einen weißen, nach innen schwärzlich begrenzten geschwungenen Bogenstreifen knapp vor dem Saum, der gegen den gröber schwarz bestäubten Innenwinkel verlöscht. Die weißlichen, fein schwarz bestäubten Fransen besitzen in ihrer Mitte eine gegen die Flügelspitze deutlicher werdende schwarze Schuppenteilungslinie. Die Unterseite der Vorderflügel ist schwärzlich gefärbt mit gegen die Vorder- flügelspitze sich verlängerndem äußeren weißlichen Bogenstreifen, welcher jedoch nur in seiner oberen Hälfte deutlich auftritt, die Unterseite der Hinterflügel etwas heller grau mit nach innen schwarzbegrenztem weißen Bogenstreifen vor dem Saum. Die Fransen aller Flügel sind unterseits weiß, jene der Hinterflügel in ihrer Außen- hälfte schwach dunkel bestäubt. Vorderflügellänge 9°5, Expansion ıg mm. Von der vorhergehenden C. inclinatalis sogleich durch den ganz anderen Verlauf der Querstreifen und die vorherrschend grünliche Färbung der Vorderflügel zu unterscheiden. 175. Scoparia gilvescens n.sp. (C Q). Ein Ende März oder anfangs April erbeutetes Pärchen, von welchem das (bis auf die fehlenden Palpen) sehr gut erhaltene d’ von Herrn K. Schumacher im Jahre 1914, das geflogene 9 ein Jahr früher von Herrn G. L. Schulz erbeutet wurde, gehört einer unbeschriebenen, durch die fast goldgelbe Grundfarbe der Vorderflügel sehr ausgezeichneten Art an. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 4 50 Dr. H. Rebel. Die gelben, schwarzgeringten Fühler sind beim J sehr dick, gegen die dünner werdende Spitze deutlich gekerbt und bewimpert. Sie reichen bis ?/, der Vorder- randslänge. Die langen aufsteigenden Palpen (beim 0) zeigen das beschuppte Mittelglied nur an der Basis schwärzlich, sonst gelb gefärbt, das ebensolange End- glied tiefschwarz. Der Thorax grau mit starker gelblicher Einmischung. Die Beine hell gelblichgrau mit breit, tiefschwarz gefleckten Tarsen. Auch die Vorder- und Mittelschienen sind außen schwärzlich verdunkelt. Der Hinterleib grau mit breiten weißlichen Segmenträndern und hellgelblicher einfärbiger Bauchseite. Die After- spitze gelblich, beim 0 mit hervorstehender Legeröhre. Die Vorderflügel mäßig gestreckt mit schwach gekrümmtem Vorderrand und steilem, nur wenig schrägem Saum. Ihre hellgraue Grundfarbe wird fast überall durch dichte gelbe Bestäubung verdeckt. An der Basis der Vorderflügel liegt am Vorder- und Innenrand je ein schwarzer, undeutlich begrenzter Fleck. Der erste, breite schwarze Querstreifen beginnt am Vorderrand nach !/, seiner Länge und tritt in der Falte in einem starken Zacken vor, um darnach fast senkrecht in den Innenrand zu ziehen. Er ist nur basalwärts deutlich begrenzt. Der hintere schwarze Querstreifen bildet drei starke Zacken nach auswärts. Er beginnt bei ®/, der Vorderrandslänge mit einem nach außen scharf gelb begrenzten kurzen Zacken, tritt hierauf stark gegen das Mittelzeichen zurück, bildet unterhalb desselben bis zur Falte einen breiten, stumpfen Vorsprung, tritt in der Falte wieder scharf zurück, um nach Bildung des letzten Zackens in den Innenrand zu gehen. Parallel dem äußeren Querstreifen ist das Saumfeld zu- sammenhängend schwarz gewölkt. Der Raum.vor den dicken schwarzen Saum- punkten zeigt wieder die gelbe Grundfarbe. Das Mittelzeichen besteht aus einem kleinen, runden, hellen Fleckchen, welches schwarz geringt ist, und dem innen- randwärts ein stärkeres schwarzes Fleckchen anliegt. Die Fransen sind gelb, am Ende weißlich, in der Mitte grau bestäubt. | Die Hinterflügel sind hellgrau, gegen den Saum dunkler mit schwärzlicher, gegen die Flügelspitze stark an Breite zunehmender Saumlinie. Die Fransen gelb- grau, in ihrer Basalhälfte dunkler. Unterseite der Vorderflügel eintönig schwärzlich, jene der Hinterflügel grau, alle Flügel mit gelblichen Rändern. Vorderflügellänge 7, Expansion 14 mm. Diese wahrscheinlich kanarisch endemische Art hat jedenfalls Ähnlichkeit mit Sc. luteusalis Hmp. [Ann. and Mag. (7), XIX (1907), p. 23] von den Azoren. Letztere ist aber beträchtlich größer (2omm Expansion), hat rötliche Einmischung auf den Vorderflügeln und ein viel weniger stark gezacktes Außenband. | Scop. virescens Rbl. aus Marokko ist ebenfalls größer, hat ein viel breiter be- schupptes Palpenmittelglied, zeigt nur am Innenrand und längs der beiden Mittel- adern Spuren einer grüngelben Färbung und besitzt eine ganz andere Zeichnung (doppelte Mittelzeichen usw.). | Die ebenfalls auf den Vorderflügeln gelbgrün gefärbte Scop. wollastoni Bak. von Madeira soll diese Färbung nur in fleckartiger Verteilung aufweisen, dürfte daher kaum mit Sc. gilvescens nähere Beziehungen haben. 176. Scoparia tafirella Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris XIV (1908), p. 358. Ein d’ dieser neuen Art wurde am 24. Februar 1903 aus einer Puppe gezogen, welche unter dem Rindenbelag einer Rauhweide in Tafıra auf Gran Canaria a Dan UL 40 m an A u ie Di dd Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. SR gefunden worden war. Die Art soll der Sc. laetella Z. verwandt sein und hat, nach der Beschreibung, keine nähere Verwandtschaft mit der vorbeschriebenen Sc. gilvescens Rbl. ı80. Glyphodes (Phakellura) indica Saund.; Rbl., III, p. ıı2; Hmps., Ind. Moths, IV, p. 360. Das Hofmuseum erhielt ein schadhaftes Stück dieser Art, welches von H. Schumacher in Orotava auf Tenerife im April "14 erbeutet worden war. Tortricidae. 2:8. Pändemis (Türtrix) simönyi- Rbl,;"L pP. 26% IE pP: 82; VI, p. 346; Benn., Pal. Tortr., p. 188, Taf. 8, Fig. 28 (d’). Prof. v. Kennel (l. c.) gibt eine sehr gelungene Abbildung einer im Wiener Hofmuseum befindlichen Type (J’) dieser Art. Er stellt dieselbe, wie auch die folgende Art, zufolge Mangels einer Ausnagung an der Basis der männlichen Fühler zur Gattung Tortrix (s.1.). 219. Pandemis (Tortrix) persimilana Rbl., II, p. 82; III, p. 117; VI, p-. 346; Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 360; Kenn,, Pal. Bortr., p. ı88, Taf. 8, Fig. 29 (C’).’— mactiana Rbl., IH, p.:116,: Taf. 3, Fig. 4 eV, P.376; Chret,, 1..c.; Kenn, 1. c., p. 189, Taf. 8, Fig. 30 ((J’). Chretien (l. c.) gibt die Unterschiede des Cd’ nach den in Tafıra um Hyperi- cum flavibundum erbeuteten Stücken gegenüber dem von mir allein beschriebenen o von 7. persimilana. Inzwischen hat sich die artliche Zusammiengehörigkeit von T. persimilana mit der von mir nach einem männlichen Stück beschriebenen T. mactana aus den Züchtungen Lord Walsinghams ergeben. Prof. v. Kennel (l.c.) führt beide Arten noch getrennt auf und gibt nach Originalstücken aus v. Hedemanns Sammlung schöne Abbildungen je eines männ- lichen Stückes. Brerortrir canariensis Rbi; Tl, p. 81; IN, p. 116; VI, p. 346; ’Kehn,, Bor, p. 191, Taf. 10, Fig. 5 (C'), 6 (o). Auch von dieser Art gibt Prof. v. Kennel nach Originalstücken aus der Sammlung Lord Walsinghams Abbildungen beider Geschlechter. #3». Tortrix coriacana Rbl., I; p: 34; Ill, p. ı18,. Taf. 3, Fig. 5; IV, P. 376; VI, p. 347; Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 360; Kenn., Ber Tortr., p. 186, Taf. 9, Fig. 51-(d)), 52 (2). Chretien (l. c.) bemerkt, daß eines seiner Ü' von Tafıra (Gran Canaria) genau mit meiner Abbildung übereinstimme, wogegen zwei andere J’ derselben Herkunft lang gewimperte Fühler, wie eine Dichelia-Art, besäßen. Ein Vergleich der im Hofmuseum befindlichen ı2 männlichen Stücke dieser sehr variablen Art läßt diesen Befund unbestätigt. Die Länge der Bewimperung überragt stets die Geißelbreite. Die von Prof. v. Kennel gegebenen Abbildungen sind nach Stücken aus der Hedemannschen Sammlung angefertigt. 226. Lozopera? rubiginana Wslghm., Ent. Monthly Mag. (2), XIV (1903), p. 183 (Maur.); Cret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 360. 4* 52 Dr. H. Rebel. Lesne zog in der Umgebung von Tafıra (Gran Canaria) aus den Stengeln einer Ferula drei Stücke einer Art, welche Chretien nach ihrem schlechten Er- haltungszustand nur fraglich zu der von Lord Walsingham aus Marokko und Algier beschriebenen Z. rubiginana zieht. Letztere wurde aus den Stielen von Thapsıs gezogen, soll aber vermutungsweise auch in jenen von Ferula leben. 230. Evetria walsinghami Rbl., Ill, p. ı19, Taf. 3, Fig. 8 (9); VI, p. 347; KennssalTert, P.356, Taf. ı5, Fig.:44.(C). Prof. v. Kennel bringt die Abbildung einer männlichen Type aus der Samm- lung von Hedemann. Die mit Pinus canariensis ökologisch verbundene Art scheint selten‘ zu sein. 235. Crocidosema plebejana Z.; Rbl., VI, p. 348. Das Hofmuseum erhielt ein von H. Schumacher im April in Orotava er- beutetes männliches Stück. 238. Bactra venosana Z.; Rbl., Cat., Nr. 2019; Chret., Bull. Mus., Nat. d’Hlıst. Nat. Paris, XIV (1908), p.'360; Kemn., Pal. Sortr., p: 472, Taf. 18, me Diese für die Kanarenfauna neue Art wurde nach Chretien auf Gran Canaria bei Las Palmas (auf den Dünen von Guanarteme) anfangs Februar erbeutet. Die Art war bisher nur aus dem Südwestmediterrangebiet Europas bekannt. | 245. Grapholitha maderae Woll.; Rbl., II, p. 87; III, p. 121; VI, p. 349; Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 360 (var. fuscodorsana). Chretien führt ein d, bei Tafıra auf Gran Canaria im März erbeutet, auf, welches den Innenrandteil der Vorderflügel bis auf eine unbestimmte bläuliche Auf- hellung in dessen Mitte eintönig schwarzbraun zeigt. Für diese Form wird der Name fuscodorsana gegeben. Carposinidae.') 247. Carposina gigantella n. sp. (0). Ein einzelnes weibliches Stück, von Herrn K. Schumacher in Orotava auf Tenerife im April an Licht erbeutet, zeigt nahe Verwandtschaft mit der von mir von Madeira, ebenfalls nur nach dem weiblichen Geschlechte beschriebenen Carpo- sina atlanticella,?) unterscheidet sich aber von letzterer Art sicher durch die fast doppelte Größe, ungleich breitere Flügelform, kürzeres, dickeres Palpenendglied und geschwungenen schwarzen Querstrich am Schlusse der Mittelzelle der Vorder- flügel. Die weißgrauen, bis ?/, der Vorderrandlänge reichenden Fühler sind gegen ihre Basis undeutlich schwärzlich geringt. Die Palpen, so lang als Kopf und Thorax, zeigen das stark kompreß beschuppte Mittelglied nach unten schwarzbraun, nach oben breit bräunlichweiß beschuppt. Der aus der Beschuppung herausragende nackte Teil des Endgliedes ist nur !/, so lang als das Mittelglied, stumpf pfriemen- förmig, schwarz, an der Spitze weiß. Kopf und Thorax sind weißgrau, bräunlich gemischt. Die Beine sind gelblichgrau, ihre Schienen und Tarsen außen schwärz- lich bestäubt mit weißgefleckten Gliederenden. Die Hinterschienen bleiben auf ihrer _ !) Meyrick nimmt für Carposina und einige verwandte Gattungen, mit zusammen 170 Arten von fast universeller Verbreitung in den wärmeren Regionen, wohl mit Recht eine eigene Familie an (cfr. Lep. Cat, Pars’73 1193 2) Ann. Nat. Hofmus., Bd. IX, p. 92 (1894). Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 53 oberen Seite hell gelbgrau. Der gedrungene, flachgedrückte Hinterleib ist weiß- grau, fein bräunlich bestäubt. Aus dem sehr kurzen, gestutzten Afterbusch steht die Legeröhre etwas hervor. Die sehr breiten Vorderflügel mit an der Basis deutlich gebogenem Vorder- rand, fast rechtwinkeliger Spitze und stumpfem Innenwinkel zeigen eine weißgrau, bräunlich gemischte Färbung mit schwer erkennbarer schwärzlicher Zeichnung, welche am Vorderrande aus einem längeren Schulterfleck, einem kürzeren Längs- strich nach !/, und aus drei in gleichen Abständen voneinander liegenden Punkten nach !/, bis */, der Länge bestehen. Der erste sehr undeutliche Querstreifen zieht bis !/, schräg nach innen gegen den Innenrand. In der Flügelmitte findet sich eine wolkige schwarzbraune Verdunklung. Am Schluß der Mittelzelle liegt ein S-förmig geschwungener, sehr langer, beiderseits weißbegrenzter, schwarzer Quer- strich, welcher den mittleren Teil des äußeren dunklen Querstreifens bildet, der unterhalb des geschwungenen Mittelstriches sehr schräg nach außen gerichtet in den Innenrand mündet. Der Saum mit verflossenen, dicken schwarzen Saum- punkten, die Fransen gelbgrau. Die breiten Hinterflügel einfärbig staubgrau mit gleichfärbigen Fransen. Unter- seite der Vorderflügel eintönig schwärzlichgrau, jene der Hinterflügel staubgrau. Vorderflügellänge ı2, Expansion 25 mm, größte Breite der Vorderflügel 4’5 mm. (Bei Carp. atlanticella ergaben dieselben Messungen 7, 15 und 2'3 mm.) Yponomeutidae. 255. Prays oleellus F.; Rbl., Cat., Nr. 2381; Chre£t., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 361 (oleae Bernard). Chretien gibt für diese von den Kanaren bisher nicht nachgewiesene Art die Angabe: Tafıra (Gr. Canaria) im April. Vielleicht handelt es sich bei diesem Kulturschädling um einen erst in jüngerer Zeit erfolgten Import, was um so leichter möglich wäre, als die Ölbaumanpflanzungen in letzter Zeit auf den Kanaren auch zugenommen haben. Gelechiidae. 260. Metzneria monochroa WlIsghm.; Rbl,, VI, p. 350; Chre£t., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 361. Lesne hat am Fuße der «Montafa» von Tafıra (Gr. Canaria) im Februar in den Blüten von Cynara horrida Ait. die Raupe dieser bisher nur von Tenerife be- kannt gewesenen Art gefunden. 269. Gelechia (Lita) rubidella Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 361. Diese neu beschriebene Art stammt von Lechuza aus der Umgebung von San Mateo (Gr. Canaria) Ende April. Sie soll der L. pulchra Woll. von Madeira nahe- stehen, sich aber durch geringere Größe (Expansion ı2 mm), dunklere Färbung des Kopfes und Thorax und durch die Zahl und Form der schwarzen Flecke in der Mitte der Vorderflügel unterscheiden. Vielleicht fällt die Art mit Lita sciurella WIsghm. (VI, p. 351) zusammen. 272. Gelechia (Teleia) canariensis Wlsghm.; Rbl., VI, p. 352, Nr. 251. Ein sehr gut mit der Beschreibung und Abbildung dieser Art übereinstim- mendes weibliches Stück erhielt das Hofmuseum durch Herrn G. L. Schulz, 54 Dr. H. Rebel. welcher dasselbe im April 'ı2 in Orotava erbeutete. Es bildet eine sehr wertvolle Bereicherung der Musealsammlung, da bisher nur die ebenfalls weibliche, in der ehemaligen Sammlung Lord Walsinghams befindliche Type der Art be- kannt war. Anacampsis spec. Ein von H. Schumacher in Orotava im April erbeutetes, schlecht erhaltenes . weibliches Exemplar gehört einer großen, wohl neuen Art an. Das Mittelglied der Palpen ist weiß, das Endglied schwarz. Die tiefschwarzen Vorderflügel führen eine weit nach außen gerückte, breite, vollständige gelblichweiße Querbinde, von welcher unterseits nur ein gelbweißer Vorderrandsfleck vorhanden ist. 283. Recurvaria cinerella Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), p. 361. Diese neue Art wurde anfangs Februar in Tafıra (Gr. Canaria) von Lesne er- beutet. Sie soll keiner europäischen Art ähnlich sein. Es wird nur das männliche Geschlecht beschrieben und die auffallend geringe Größe von «6 mm 5» angegeben. 305. Zenodochium sostra Wilsghm., Ent. Monthly Mag. (2), XXI (1910), Px.250. Diese neue Art wurde nach einem von Stringer am ı5.Juni 1907 in Las Palmas auf Gran Canaria erbeuteten 0’ beschrieben. Die Art steht keiner sonstigen Art nahe. Elachistidae. 317. Scythris spec.; Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), P->62. Ein von Tafıra (Gran Canaria), im Februar erbeutet, war in zu schlechtem Zustand, um eine Bestimmung zu ermöglichen. Gestalt von Sc. noricella Z., Vorder- flügel ockergelblich mit brauner Zeichnung. 320. Cosmopteryx turbidella Rbl., Il, p. 91; III, p. 135; VI, p. 389. Im V]. Beitrag ist das: wichtige Zitat: «Wlsghm, Pr>Z. S., 1907, pas Nr. 77» ausgeblieben. Gracilariidae. 343. Gracilaria scalariella Z. — II, p. gı; Ill, p. 137; VI, p. 361. Auch bei dieser Art fehlt im VI. Beitrag das Zitat der Arbeit Walsinghams: Br, 2.35.2007; P, 980, Nr. 97. Nepticulidae. 358. Nepticula variicapitella Chret., Bull. Mus. Nat. d’Hist. Nat. Paris, XIV (1908), pP. 363. Mehrere Stücke wurden im Februar und März in Tafıra (Gr. Canaria) vom Hypericum floribundum aufgescheucht. Nahe verwandt der N. ruficapitella Hw., aber mit viel geringerem metallischen Glanz. Die Farbe der Kopfhaare variiert von ockergelb bis schwärzlichbraun. Mit der auf Hypericum lebenden N. septembrella Stt. liegt keine Ähnlichkeit vor. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. zZ Tineidae. 371. Setomorpha insectella F. (discipunctella Rbl.), I, p. 267; III, p. 122; IV. P::3775 V, p.40; VI, p. 365; Chret, «Bull»’Mus’ Nat: d’Fistı Nae Pai a (1908), p. 363. Die Art wurde in Gran Canaria in Las Palmas im Jänner in Häusern und im März in Tafıra erbeutet. Chretien macht Angaben über das Flügelgeäder, welche von der für S. rufella Z. von Lord Walsingham gegebenen Darstellung abweichen (vgl. Rbl., Bl, p. 123). Ich erhielt eine Anzahl Stücke dieser Art aus Ostafrika, deren Larven an Mawele-Hirse schädlich gewesen waren. Th. IL HEREER- abruptela’Woll.; Rbl, N]. D. 123; CI. p. 306. Ein frisches 0’ von Orotava, April 14 1 N. zeigt die Schulter- decken am Ende lebhaft rostrot gesäumt. 377. Tinea palmella Chret., Bull. Mus. Nat. d Hist. Nat. Paris, XIV (1908), 2,363. Von dieser neu beschriebenen Art wurde ein weibliches Stück am 28. Jänner gezogen, deren Raupe in Polyporus auf Zamarıx-Stämmen BI hatte. Umgebung von Las Palmas auf Gran Canaria. Die Art soll der 7. parasitella Hb. ähnlich sein, soll sich aber durch viel ge- ringere Größe, rötlichere Färbung der anders gezeichneten Vorderflügel und lichtere Hinterflügel unterscheiden. Vielleicht handelt es sich um ein Stück der weit ver- breiteten 7. cloacella Hw., deren Lebensweise in Polyporus auch übereinstimmen würde. Jedenfalls liegt eine für die Kanarenfauna neue Art vor. Berichtigung. Auf Seite 24, 6. Zeile von unten: Cemiostoma (statt Cerniostoma). Dr. H. Rebel. I. 15) TI 17. 18. 19. 20. träge sind in den beigesetzten Zitaten mit I—VII bezeichnet. Systematisches Verzeichnis sämtlicher bisher von den Kanaren bekannt gewordenen Lepidopteren.!) Pieridae. Pieris cheiranthi Hb., W2=,111.105, VII 29, Ten; Pal, Gom: . Pieris rapae l.., et ab. leucotera Stefan., II 26, Vr285 Ten; Pal, Gom., :Gr. Can., Fuertey. . Pieris daplidice L. et var. bellidice Ochs., II 26, IV 363, Ten., Pal., Hier., Gom., Gr. Can. . Euchloe (Anthocharis) belemia Esp. var. giauce Ab, 127, Gr. Gan., Fuertev. . Euchloe (Anthocharis) charlonia Donz., Il 27, 11704, V 25, Fuertey. . Colias edusa F. et ab. helice Hb. et ab. heli- eraa Obthr., 11275. IM 194,797 363, V 25, N11:28, Ten, 'Pal}' Gosm; Gr.'Gän „Lanz, Fuertev. . Gonepteryx cleobule Hb.. 11 28, VII 30, Ten., Pal., Gom, Nymphalidae. . Hypolimnas misippus L., IV 363, Ten.. Pyrameis atalanta: 1.., 11.32, V 25, VII 30, Ten., Pal. (Koeppen), Gr. Can., Fuertev. . Pyrameis indica (Hbst.) vulcania God., II 53, Ten., Pal., "Gom,, "Gr. 'Can;, Fuertev. . Pyrameis cardui L., 11 33, überall. . Pyrameis virginiensis Dru., Il 34, Ten., Gom., Gr. Can. Vanessa urticae L., 11 32, Ten. . Argynnis lathonia L., 1135, Ten., Pal. . Argynnis pandora Schiff. (maja Cr.) chryso- barylla Frubst,, I a5, VI 332, Ten., Pal, (Wilson), Gom. Danaididae. . Danais chrysippus L. et ab. alcippus Cr., 11 38.11.50. "Ven., Pal... "Mom. ar. Can,, Fuertev. Danais plexippus L., II 36, V 25, Ten., Gom,, Gr, Can. Satyridae. Satyrus wyssü Christ, II 38, VII 30, Ten., Elier., Gom.. Gr. Can: Pararge xyphia (F.) xyphioides Stgr., II 39, Ten.,. Pal5. Gr. Can. Epinephele jurtina (L.) fortunata Alph., II 40, Ten,, Pal; Hier, Gr. Gap, 27% . Lycaena icarus (Rott.) celina. Aust., Lycaenidae. . Chrysophanus (Polyommatus) phlaeas L., 1 29, V 25, VII3o (ab. caeruleopunctata Stgr.). Ten,, Pall, Gom,,‘Gr. Can. . Polyommatus (Lycaena) baeticus L., II 29, Ten; Pal; Hier,”’tr,' Gen, . Cyelyrius (Lycaena) webbianus Brulle, II 30, IV 363,. VI'332, VI 31,- Ten. Pal Br Gr. ’Gan. . Lycaena lysimon (Hb.) knysna Trim., I 31, VI 333, Ten, Pal, Gr. Can. . Lycaena astrarche (Bgstr.) cramera Eschsch. (canariensis Blach.), II 31, V 25, Ten., Pal. (medon Koeppen), Gr. Can. ll 32, Lanz. Hesperiidae. Adopaea (Thymelicus) christi Rbl., I 41, II 104.: Ten., Pal, Gr. Can: Sphingidae. . Acherontia atropos L., II 42, Ten., Pal., Gom., Lanz. . Herse (Sphinx) convolvuli (L.) batatae Christ, II 42, V 26, Ten., Pal. . Celerio tithymali B., 1143, VI 31, Ten., Pal, Gr. Can. . Celerio. livornica Esp,, Ill 105, VI 333, 72 . Chaerocampa celerio L., Il 44, Ten., Fuertev. . Macroglossa stellatarum L., II 45, IV 363, Ten., Gom., Gr. Can. (Kilian). Lymantriidae. . Dasychira fortunata Rghfr., 1I 48, III 106, VlIl.31, Ten., Pal., Hier. Noctuidae. . Agrotis pronuba (L.) innuba Tr., U sa Y22 Ten., Gr. Can. . Agrotis lanzarotensis Rbl., II 52, V 26, VI 32, Latiz. . Agrotis spinifera Hb., Il 53, V 26, Ten., Gr. Can. . Agrotis ypsilon Rott., V 26, Ten. . Agrotis segetum SV., ll 55, Ten., Pal., Gr. Can. t) Die sieben in diesen «Annalen» (Bd. VII, IX, XI, XII, XXI, XXIV und XXXl) erschienenen Bei- Die in der Spezialsammlung kanarischer Lepidopteren am k.k. naturhistorischen Hofmuseum nicht vertretenen Arten sind mit einem 7 versehen. u re et re Fe ru rc Er Kl Se Zn Da ee De ae ee ne Me A a EEE LEID LLC DREEERLTERUELDEDER EEE GEREEEER E W EE TU VE We Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 40. 41. . Agrotis canariensis Rbl. et var. arefacta Rbl., 149: #1. FOL; +66. a = 170. . Leucania canariensis Rbl., Agrotis trux Hb., Il 55, IV 364, V 26, VII 32, Tem, Gr. Gan.;: Lanz. Agrotis saucia Hb., II 54, Ten., Pal., Gr. Can. V 26, VII 32; spec. IV 364; obelisca var. ruris Rbl. et Rehfr.;, 11.54, Ten., Gr. Can,, Fuertev. . Agrotis beatissima Rbl., VII 32; ?conspicua E15, I 844. VL333, Ten. NG Can: . Mamestra trifolii Rott., V 27, Fuertev. 145. Mamestra maderae Baker, VI 333, VII 33, en.,*Gr; Can. . Bryophila simonyi Rghfr. et var. debilis Rbl., 10305+V.275:V7.334,. 91332. Ten, Pak} Gr. Can., Lanz. a Perisea.circuita Gn., 1156, V 27, Ten.,. Gr. Can. Beretial'viscosa Frr‘, II 59, 1V 366, V 27, en., ‚Gr. Can. Centropodia whitei Rbl., V 28 (Hadena), VII 33: Ten. . Hadena tenerifica Hmps., VI 334 (pr. p.); 1.33, Ten. Hadena schumacheri Rbl., VII 33, Ten. . Hadena usurpatrix Rbl., VII 34; atlanticum Bol (nec: Baker),ı IV 36,-V 28, VI.334; genistae Rbl. et Rghfr., II 56, Ten., Gr. Can. . Metopoceras felicina Donz., V 29, Fuertev. . Callopistria (Eriopus) latreillei Dup., IV 365, NV:29,. Ten. . Prodenia littoralis B., II 57, II 106, Ten., Gr; Can. . Chutapha (Brotolomia) euplexina Rbl., VII 34; wollastoni Rbl. (nec Baker), VI 335, Ten. . Tapinostola musculosa Hb., II 57, Ten. . Tapinostola gracilis Rbl., IV 365, VI 335, Ten. . Sesamia nonagrioides Lef., II 57, Ten., Gr. Can. 13854 VE335, Fuertev. Leucania loreyı Dup., I1 59, V 29, Ten. . Leucania vitellina Hb., Il 39, Ten., Gr. Can. Leucania unipuncta Hw., II 58, III 106, IV 66, STen.,; Gr: Can. . Spodoptera abyssinia (Gn.) latebrosa Led., VII 35, Ten. . Caradrina exigua Hb., IV 366, VII 35, Ten. Caradrina flava Obthr., VII 36, Ten. . Caradrina rebeli Stgr., V 29, VI 335, VII 36; flavirena Rbl. (nec Gn.), II 59, IV 366, Meny.Gr. Can. Calocampa exoleta L., 11 107, Ten. . Cleophana baetica Rbr., V 29, Fuertev. Cucullia blattariae Esp., VI 336, Ten. . Cucullia chamomillae SV., II 60, 1V 367, Ten., Gr. Can. 57 . Cucullia syrtana Mab., IV 367, VIl-36, Ten. 73. Eutelia (Eurhipia) adulatrix Hb., IV 368, V1336, Ten. . Heliothis dipsaceus L., II 62, V 29, VII 36 (var. canariensis Warr.), Ten., Gr. Can. . Heliothis peltiger SV., 1162, Ten. (White ’o5), Gr. Can. . Heliothis nubiger H.-S., 11 62, Fuertev. 77. Heliothis armiger Hb., II 62, IV 368, Ten., Pal., Gom. . Acontia lucida Hufn., II 62, IV 368, Ten., Gr. Can. . Thalpochares cochylioides Gn., VII 36; phoe- nissa (Led.) calida Stgr., II 63, Gom., Gr. Can. Füertevw;, Lanz: . Z’halpochares ostrina Hb., 11 63, Ten. . Thalpochares parva Hb., V 29, Ten. . Galgula’partita. Gn., 1:645.111-197,: V ‚28. V37,r Ten, Pal Gr.;Ean. . Cosmophila erosa Hb., 1159, IV, 367, Ten,, Palz*Gr. Can. . Abrostola canariensis Hmps., VII 37; tri- partita Rbl. (nec Hufn.), II 60, IV 368, Ten: . Plusia aurifera Hb. (chrysitina Martyn), II 605111075. 1V.368; Ten.;'Pal. . Plusia fracta W k., V1 336, Ten. 2 Plisia signata-Rz-AVn3694. VE 337, Ten. . Plusia chalcytes Esp., 1161, III 107, VII 37, Ten, Pak . Plusia gamma L., 1161, Ten. . Plusia circumflexa L., 11 61, Il ı07, Ten., Pal.) Gr.. Can: 91. Plusia‘ nt Hb.,.ll.61,-V1.337, Ten. 92. Pseudophia tirrhaea Cr., IV 369; tirrhaea Rbl. et Rghfr., II 66, Ten. 193. Tathorhynchus (Apopestes) exsiccata Led., 11 66,)'V.30,’V1.337;;'Een. 94. Hypena lividalis Hb., II 66, III 107, Ten., Pal.,"Gr., ‚Can: 195. Aypena masurialis Gn., V 30, Can. 96. Hypena obsitalis Hb., 11 66, Ten., Gr. Can. 97. Hypenodes taenialis Hb., 11 67, Ten. 98. Hypenodes :costaestrigalıs Stph., 11 67, Ten., Pal. Geometridae. 99. Eucrostes simonyi Rbl., 1167, III 107, IV 369, V.:30,: VE 337,.01:37,. Ten, Lanz. 100. Acidalia vilaflorensis Rbl., VI, 337; alyssu- mata Rbl. (nec Mill.), V 30, Ten. rIıoı. Acidalia charitata Rbl., VII 38; Acidalia spec V- 30%-Ten. 102. Acidalia longaria H.-S., III 108, VI 338, Ten. 103. Acidalia ochroleucata H.-S., II 108; corcu- laria Rbl., Il 70, Pal., Gr. Can. 104. Acidalia palmata Stgr., V 31, VI 338; uno- strigata Rbl. (nec Baker) II71, Pal. 58 Dr. H. Rebel. 105. Acidalia herbariata F., III 108, Ten. Sarrothripidae. 106. Acidalia guancharia Alph., Il 68, 1V 369, ö JAN ae een Fuertev 7132. Characoma nilotica Rghfr., VII 45, Ten. I ? a! er > e2 zi 107. 'Acidalia rufomixtata Rbr., IV 370, VI 338, \ Th. Chlo&phoridae. 108. Acidalia spec.; ?deversaria Rbl., III 108; 133. Earias insulana B., 11 45, Gr. Can. ?irrorata Rbl., V 31, Ten. 109. Codonia (Zonosoma) maderensis . II Arctiidae. 72.1109, 33, 91139; Ten.; Hier. 110. Rhodometra (Sterrha) sacraria L. et ab. 134. Rhyparia (Arctia) rufescens Brulle, II 46, sanguinaria Esp., 11 76, IIl 109, Ten., Pal., IV 364, VII 45, Ten., Gr. Can. Gr. Can. 135. Deiopeia pulchella L., II 46, Ten., Gom., az. 7118. 119. 120. 121. 124. . Tephroclystia . Tephroclystia . Episauris kiliani. Rbl., IV 371, VI 338, VI 89, Teil: . Larentia grandis Prout, VII go, Ten. . Larentia ferrugata Cl., V1 338, VII go, Ten. . Larentia fluviata Hb., 1178, IN 110, VII 40, TenzuGr.iCan. 5. Larentia numidiata Stgr., VI 338; ?sordi- data Rbl., 1.785 vGidaria'spec.,":1V.373, Ten. . Tephroclystia stertzi Rbl.,, VI 338, VI zı, Ten. Tephroclystia Ten: Tephroclystia semigraphata (Brd.) riensis Dietze, VlI 41, ?Ten. Tephroclystia gomerensis Rbl., VII 41, Gom. Tephroclystia (Eupithecia) boryata Rbl., V 32, VII 42; massiliata Rbl., IV 373, Ten., Gom. Tephroclystia (Eupithecia) tenerifensis Rbl., V 32, VII 42; variostrigata Rbl. (nec Alph.) U 78, Ten: ılluminata Joan., VI 339, cana- (Gymnoscelis) schulzi Rbl., vll 42, fen (Eupithecia) pumilata Hb., var. insulariata Stt., 1178, II ı10, IV 373, Ten;,. Pal, !Gr..Can,,‚Alesr: Phibalapteryx (Cidaria) centrostrigaria Woll., 1 76,17 110, 1V.872,V 33, VIl43; interruptata Rbl., II 76 (c'), Ten., Pal., Hier, .Gr. Can; . Chemerina caliginearia Rbr., II 73, V 33, Ten. . Hemerophila abruptaria 'Thnbrg., VI 339, VII43 (var. canariensis Rbl.), Ten. . Boarmia fortunata Blach. et ab. wollastoni Baker, 1173, IM 169,J1V: 370, V33, V1539, vll; Ten;,;Gr.; Can. . Tephronia sepiaria Hufn., 11 73, V 33, Ten. . Gnophos canariensis Rbl., VI 339; serraria (onustaria) Rbl,. 7A VE33;SERen,, 2.Gr. Can. . Eubolia disputaria Gn., IV 370, V 33, Ten. . Aspilates collinaria Holt-White, III 109, IV 370, V 33, VII 45; canariaria Rghfr., 11 74, Ten., Gom., Gr: Can. 138. 139. 140. 141. 142. 143. 144. 145: 146. 547% 148. 1149. 150. 15 152. 153 1154 155 Lanz., Alegr. . Gerarctia: poliotis Hmps., V 33, VI 342, Yi as, Ten. . Lithosia albicosta Rghfr., II 45, II 105, Ten., Pal... Hier; ‚Ge. Can: Psychidae. Amicta (Psyche) cabrerai Rbl., II 46, Il 105, IV 394, VI 342, Ten. Pyralidae. 'Aphomia sociella L., Vll 46, Ten. Archigalleria (Aphomia) proavitella Rbl., 1 262, Il 80, IV 376, V 34, VI 342, VII 46, Ten., "Gr’Can Crambus atlanticus (Woll.) canariensis Rbl., 1.254, "V 35, VI:343;: Teny Baar Gom., Gr. Can,, Fuertev., Lanz. Eromene cambridgei Z., 1V 374; Eromene spec. RbL, III 113, Ten, Gries Eromene ocellea Hw., IV 374, Ten. Hypotomorpha lancerotella Rbl., 1252, Lanz. Homoeosoma canariella Rbl., I 260, Ten. Homoeosoma nimbella Z., Ill 114, V 35 (var.), Ten... Homoeosoma nesiotica Rbl., VI 343; spec. IV 375; "Ten. Ephestia calidella Gn., 1261, III ı14, Ten., Pal, Gr. Can. Ephestia figulilella Gregs. ( figulella Barr.), 1 267,;2Ten, Ephestia elutella Hb., I 261, Ten., Gr. Can. Plodia interpunctella Hb., 1261, Ten., Pal., blier.;nGr. Can ‚uRuertex: Ancylodes palleus Rag., VIl 46; Ancylosis spec, „1V. 376, .. Ten. Syria pilosella Z., 1259, Grac. Heterographis faustinella Z., V 35, Ten. Heterographis ephedrella H.-S., 1 259, V 35, VI 343, VI 46, Ten.,,Gr. Gpslasz 5 Heterographis convexella Led., V 35, VII 46, Ten. Oxybia transversella Dup., 1257, II 80, II 114, Ten Pal Pempelia ardosiella Rag., V 35, VI 343, Ten. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 59 185. 186. 187. 188. 189. 190. 191. 192. 193. 194. . Pachyzancla (Pyrausta) aegrotalis ; Bradyrrhoa ochrospilella Rbl., 1258, V 35, Ten, ar. an, Epischnia hesperidella Rbl., VII 46, Ten. Salebria turturella Z., VII 46, Ten. Dioryctria nivaliensis Rbl., 1256, Ten. Phycita diaphana Stgr., 1256, Ten. . Cryptoblabes gnidiella Mill. I 257, 1 114, Ten; .Gf. Can, Endotricha rogenhoferi Rbl., 1 249, Il 80, Mens: Pal., Gr. Can; Trichophysetis whitei Rbl., V 35, V1 343, Ten. . Aglossa pinguinalis L., 1251, Lanz., Alegr. . Aglossa cuprealis Hb., 1252, Ten., Gr. Can. wzyralis farinalis L.,. 12531, 1:86, I1113. V 35 (var. tenerifensis Rbl.), Ten., Gr. al, Lanz. Pyralis manihotalis Gn., VI 344, Gr. Can. Constantia inclinatalis Rbl., VII 47, Ten. Constantia muscosalis Rbl., VII 48, Ten. Nymphula bleusei Obthr., V 36, Ten. Duponchelia fovealis Z., 1 247, II 80, III 113, Ten. .Gr: Can; Scoparia gilvescens Rbl., VII 49, Ten. Scoparia tafirella Chret., VII 50, Gr. Can. . Scoparia stenota Woll., 1248, III 113, Ten., Päl. Scoparia angustea Steph., 1249, Il ı13, IV 374, Ten... Gr.. Can. . Zinckenia fascialis Cr. (recurvalis F.), 1 247, Blons2,. Ten.; Gr: .Gan; . Glyphodes (Phakellura) indica Saund., II 134 VIl-Sı,; Gr. Can, . Glyphodes (Margarodes) unionalis Hb., | =47. 1112, IV 374,'V 36, Tem;, Gr. Can, . Hellula undalis F., 1248, II ı13, Ten., Pal., Gr, Gan., Grac. . Nomophila noctuella SV., 1247, Il ıı2, Ten., Gom. (Polatzek), Gr. Can., Mont. Cl. (Z.), dorsipunctalis Rbl., 1245, II 79, Il ııo, 20373, Ten., Pal.,:Gr. Can: Phlyctaenodes (Cybolomia) praecultalis Rbl., I ııı, V 36, Ten. Mecyna polygonalis (Hb.), gilvata F. (meri- dionalis Wck.), 1 246, II 80, Ten., Pal., Gom,, Gr. Can. Pionea (Pyrausta) ferrugalis Hb., I 245. 270; If 110, Ten., Pal, Gr. Can.‘ (Lesne). Pionea numeralis Hb., V1 344, Ten. Pyrausta incoloraris Gn., 1245, Pal. Pyrausta asinalis Hb., 1245, 11 79, II 110, iBen,,: Gr..Can. Pyrausta diffusalis Gn., V 36, Ten. Pyrausta sanguinalis L., IV 373, Ten. Pyrausta aurata (Sc.), meridionalis Stgr., 2244. 11.79, Ill 110, ‚Ten, Pal, (Gr. Can. Cornifrons ulceratalis Led., I 248, IV 374, en, Gr: Can, 195. 196. 1197. j198. 199. 200. 201: 202. 203. 204. 205. 206. 207. 208. 209. 210. 247. 212. 273. 214 1215. 1216. 1217 218. Noctuelia (Aporodes) floralis Hb.,I 244, Ten. Noctuelia (Orobena) isatidalis Dup., III 112, (2) Ten. Noctuelia desertalis Hb., V 36, Ten. Pterophoridae. Trichoptilus (Buckleria) siceliota Z., VI 344, Ten. Oxyptilus distans Z., IL 8ı, VI 344, Ten,, Gr. Can. Oxyptilus laetus Z., 1 262, VI 344, Ten., Pal., Gr. Can. Platyptilia (Amblyptilia) acanthodactyla Hb.. 1115, V 36, V1 344, Ten, ,Gr..Can, Alucita bystropogonis Wlsm., V1 344, Ten. Alucita particiliata Wlsm., VI 344; Aciptilia tetradactyla Rol. (nec L.), I 263, Ten., Gr. Gan. Alucida hesperidella Wlsm., VI 345, Ten. Gypsochares olbiadactyla Mill, VI 345; hedemanni Rbl., Il 115, Ten. Pterophorus monodactylus L., 1 263, II 81, Hl’ 125, VL 345, Ten, Gr. Can: (Lesne). Pterophorus inulae Z., VI 345; Leioptilus spec. Rbl., II 81, Ten. Pterophorus melanoschisma Wlsm., VI 345, Ten. Stenoptilia bipunctidactyla Stt., VI 345; Mimaescoptilus serotinus Z., 1263, Ten. Agdistis frankeniae Z., V1 345, Ten. Agdistis salsolae Wism., V1 345, Ten. Agdistis canariensis Rbl., II ı14, V 36, VI 345,. Ten., Kuertev. Agdistis tamaricis Z., IV 376, V1 345, Ten. Agdistis staticis Mill., VI 346, Ten. Hier., Orneodidae. Orneodes hübneri Wligr., V 36, VI 346, Ten. Tortricidae. Dichelia constanti Rbl., 11 85, VI 346, Ten. Dichelia (Heterognomon) hyerana Mill., II 84, V1 346, Ten. Pandemis simonyi Rbl., I 263, II 82, VI 346, VIF SF," Teik,.Pab, Gr. Can. 219.-Pandemis persimilana Rbl., 1182, Ill 117, T220. 221. 222% V1 346, VII 5ı; mactana Rbl., Il 116, IV 376, Ten, Gr.Can: Pandemis bracatana Rbl., II 82, VI 346, Ten. Tortrix canariensis Rbl., 181, Il 116, VI 346, VIL51, Ten. Tortrix (Heterognomon) coriacana (-u$) Rbl., 11 84, II 118, IV 376, VI 347, VII s5ı, Ten.,. Gr./Can.,. Lanz. . Lozopera (Conchylis) francillana F., Dr. H. Rebel. . Cnephasia (Sciaphila) longana Hw. (icteri- Hl,349,'V\37,:| 1 265,,711,86; II 86, Ten., cana Graaf), V1 347; fragosana Rbl., Can. Gr. 1 2r \ 9/5 VI 347; flagellana Rbl., IIl 119, Ten. 225. Lozopera bilbaönsis Rössl., VI 347, Ten. 1226. Lozopera? rubiginana Wlsm., VII 51, Gr. Can. 227. Conchylis (Phalonia) carpophilana Stgr., 1242 Ten- \Gr: Can. {Lesne). 228. Conchylis (Phalonia) conversana Wlsm., Yisarz, Ten. 1229. Euxanthis (Pharmacis) chamomillana H.-S., VI 347, Ten. 230. Evetria (Rhyacionia) walsinghami Rbl., IN DIONV 347,911 :52,- Ten. 231. Polychrosis neptunia Wlsm., VI 347; indu- Stand "Rbl: (nee 2): V 37, ‘Ten. 232. Acroclita guanchana WlIsm., VI 348, Ten. 233. Acroclita consequana H.-S. (subsequana H.-S.), I 266 (var. littorana) Ill ı20 (var. convallensis Wism.), Virsas» Ten, Gr; Can., M. Clar. 234. Acroclita sonchana Wlsm., V1 348, Ten. 235. Crocidosema plebejana Z., VI 448, VII 52, Ten. 1236. Strepsicrates fenestrata Wlsm., VI 348, Ten. 237. Bactra (Aphelia) lanceolana Hb., II 86, Ill 120, V1:388, Ten,UGr.Gan. 1238. Bactra venosana Z., VII 52, Gr. Can. 239. Semasia (Thiodia) glandulosana WlIsm., V1 348, Ten. 1240. Epiblema (Eucosma) spec. -Rbl., V 37, VI 348, Veh, 241. Epiblema tedella Cl., VI 349, Ten. 242. Grapholitha nougatana Chret. (marrubiana Wism.), VI 349, Ten. 1243. Grapholitha adenocarpi Rag., VI 349, Ten. 244. Grapholitha negatana Rbl., III ı21, VI 349; salvana Rbl. (nec Stgr.), 11 88, Ten. 245. Grapholitha maderae Woll., 11 87, III 120, VI 349, VII 52 (ab. fuscodorsana Chret.), Ten., Gr’Gan; 1246. Carpocapsa (Cydia) pomonella (L.), puta- minana Ster., V 37, VI'349, Ten. Carposinidae. 247. Carposina gigantelld Rbl., VII 52, Ten. Glyphipterygidae. 248. Choreutis bjerkandrella (Thnbg.) pretiosana Dup., 1.266, 11 122, VI 349,’ Ten: 249. Simaethis nemorana Hb., 1 266, II 88, II 123, %V1 349, "Ten; Pal, Hier. 1250. Simaethis fabriciana L., VI 349, Ten. 256. . Prays citri Mill., . Prays oleellus F., VI 53, G. Can. . Gelechia lunariella WlIsm., VI 351, . Gelechia (Lita) epithymella Stgr., . Gelechia (Teleia, . Gelechia (Teleia, . Glyphipteryx pygmaeella Rbl., II ı22, VI 350, Ten., Gr;:Can. . Glyphipteryx fortunatella Wlism., VI 350, Ten, Yponomeutidae. . Yponomeuta (Hyponomeuta) gigas Rbl., I 271, II 89, III 126, IV 377; ab. innotata Wlsm., VI 350; Ten., »Gr..Can; V.38,/V1 350, sTens Plutellidae. Plutella maculipennis Curt. (cruciferarum Z.), I 272, Vl 350, Ten., Gr. Can. (Lesne), Alegr. Gelechiidae. . Metzneria insignificans Wlsm., VI 350, Ten. . Metzneria infelix WlIsm., VI 350, Ten. . Metzneria dichroa Wlsm., VI 330, Ten. . Metzneria monochroa Wlsm., VI 350, VII 53, Ten, ıGr)Gan. . Bryotropha domestica (Hw.) salmonis Wlsm., VI 331; domestica Rbl., V 38, Ten, . Platyedra vilella Z., VI 351, Ten. . Gelechia plutelliformis Stgr., 1 274, 1V 377, VI 351, Ten. Ten, VI 351, Ten. . Gelechia (Lita, Phthorimaea) operculella Z., VI 351; solanella B., Ten., Fuertev. I 274, 11.839,41 727; . Gelechia (Lita) micradelpha WIsm., VI 351; ?Lita spec. Rbl.,. III 127, Ten. . Gelechia (Lita) sciurella WlIsm., VI 351, Ten. . Gelechia (Lita) rubidella Chret., VII 53, Gr. Can. . Gelechia (Teleia, Telphusa) cisti Stt., VI 352, fen; Telphusa) schizogynae Wism.,. VI 352, Ten: Telphusa) canariensis Wism., 'VI-332, VI 53, Den: . AXystophora (Aristotelia) ancillula \Wlsm., VI 352, Ten. . Xystophora (Aristotelia) cacomicra WlIsm., VISsoyrken; . Anacampsis (Aproaerema) psoralella Mill., VI 352; infestella Rbl., III 128, Ten. . Anacampsis (Aproaerema) elachistella Stt., % V1.352,,0r.Cam . Anacampsis (Aproaerema) genistae Wlsm., Viasa, Ten, . Anacampsis (Aproaerema) thaumalea WIsm., VIa32 Ten. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 61 . Chersogenes . Epanastis (Holcopogon) sophroniellus 79. Anacampsis (Aproaerema) mercedella Wlsm., VI 3527 Ten. . Anacampsis (Trichotaphe) lamprostoma Z., V 38, UE363,. Ten, . Anacampsis (Trichotaphe) convolvuli WlIsm., VI 355; Brachmia (Ceratophora) spec. Rbl.;: 1275, Ten.,. Gr. Gan; . Anacampsis spec., VlI 54, Ten. . Recurvaria cinerella Chret., VII 54, Gr. Can. . Chrysopora boscae Wism., V1 353, Ten. . Apodia guimarensis Wism., V1 353, Ten. . Sitotropa cerealella Oliv., II 89, VI 353, Ten., Gr. Can. (Lesne). . Phragmatodes fructicosella Wlsm., VI 353; Poecilia (Stenolechia) spec. Rbl., III 128, en. . Apatema fasciatum Stt., VI 353; Lampros coarctella Rbl., III ı29, Ten., Gr. Can. . Apatema lucidum Wlsm., VI 353, Ten. . Apatema husadeli Rbl., VI 353, Gr. Can. . Ambloma brachyptera WlIsm., VI Ten. victimella Wlsm., VI 334, Ten. Rbl, 139, 11.128, VI 354; Ten., Gr. Can. . Symmoca canariensis Rbl., V 38, VI 355, Ten. . Symmoca aegrella Wism., VI 355, Ten: . Epidola stigma Stgr., VI 3535, Ten. . Blastobasis phycidella Z., 1276, II 90, VI 225, Ten., Gr. Can. . Blastobasis rubiginosella Rbl., III 130, VI 355; Blastobasis spec..Rbl., II 91, Ten. Blastobasis velutina Wlsm., VI 355, Ten. . Blastobasis fuscomaculella Rag., III 130, IV 377, VI 3535; marmorosella Rbl. (nec Woll.), I 276, II 90, Ten., Hier., Gr. Can. (Lesne). . Blastobasis lavernella Wlsm., VI 355, Ten. Blastobasis helleri Rbl., VI 356, Gr. Can. . Prosthesis exclusa Wlsm., 356, Ten. . Zenodochium polyphagum Wism., VI 357; Blastobasis spec. Rbl., III ı31, Ten. . Zenodochium sostra Wlsm., VII 54, Gr. Can. . Psecadia (Ethmia) bipunctella F., I 272, II Bas IV 377, VI 3575; Ten;, Gr. Can. Depressaria(Agonoptery.x)cinerariae WIsm., NE 357,. Ten. . Depressaria (Agonoptery.x) conciliatella Rbl., 22372. 91357, Ten. Gr. Can. . Depressaria yeatiana F., VI 357, Ten. . Depressaria (Agonopteryx) perezi WlIsm., VI 357, Ten. . Depresssaria tenerifae Wlsm., V1 358; De- pressaria spec. Rbl., V 39, Ten. . Depressaria apiella Hb. (nervosa Hw.), VI 358, Ten. 1344- 345. 1346. . Coleophora . Coleophora . Coleophora teidensis WIsm., VI 359, Ten. . Coleophora . Coleophora . Coleophora poecilella Wlsm., VI 360, Ten. . Perittia cedronellae Wlsm., VI 360, Ten. . Perittia lavandulae Wlsm., VI 360, Ten. . Perittia bystropogonis Wlsm., VI 360, Ten. . Elachista (Aphelosetia) hypoleuca Wlsm., Elachistidae. Epermenia daucella Peyr., VI 358, Ten. . Scythris arachnodes Wism., VI 358, Ten. . Scythris petrella Wlsm., V1 358, Ten. . Scythris fasciatella Rag., VI 358; Blasto- basis roscidella Rbl. (nec Z.), II 90, Ten. + Scyöhris. spec., VII 54, .G£, Can, . Cosmopteryx coryphaea WlIsm., VI 358, Ten. . Cosmopteryx attenuatella WIik., VI 358; flavofasciata Woll., III 133, Ten., Gr. Can. . Cosmopteryx turbidella Rbl., III 135, VI 359, VII 54; Cosmopt. spec. Rbl., II 9ı, Ten., Gr. Gan. . Batrachedra ledereriella Z., 11 132, VI 359, Ten., Gr..Gan. . Pyroderces (Stagmatophora) argyrogram- 208.4, 11.732,.V1.359, Ten. . Coleophora orotavensis Rbl., III 137, VI 355, Ten., Gr. Can. (Lesne). . Coleophora micromeriae WIsm., VI 339, Ten, 25. Coleophora confluella Rbl., I 278, VI 359. Ten., Pal. spec., WIsm., VI 359, Ten. aegyptiacae WIsm., V1 359, Ten. atlanticella Rbl., III 138, VI 360, Can. artemisiae Mühl., VI 360, Ten. Ten., Gr. VI 360, Ten. . Polymetis carlinella Wlsm., VI 350, Ten. . Mendesia symphytella Wlsm., VI 161, Ten. Gracilariidae. . Gracilaria roscipennella Hb., 1 278, II 91, V1361, Ten. . Gracilaria staintoni Woll., V1 361, Ten. . Gracilaria schinella WlIsm., VI 361, Ten. . Gracilaria aurantiaca Woll., VI 361; Gra- cilaria spec. "Rbl.,.. V 39, Ten.,: Gr.-Can. (Lesne). . Gracilaria (Acrocerops) hedemanni Rbl., Il 136, VI 361, Ten. . Gracilaria (Acrocerops) scalariella Z., 1191, IT. 37,. VI361, VIl-.34, "Ten., Gr. Can Bedellia somnulentella Z., Ill 137, VI 362, Ten. Lithocolletis (Phyllonorycter) helianthemella H.-S., VI 362, Ten. Lithocolletis (Phyllonorycter) messaniella Z., VI 3625 Ten. Dr. H. Rebel. Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. . Lithocolletis (Phyllonorycter) platani Stgr., VI 362, Ten. . Lithocolletis (Phylionorycter) cytisella Rbl., N1:136,' V1:363, Ten: . Lithocolletis (Phyllonorycter) juncei Wlsm., VI 362, . Ten. . Lithocolletis(Phyllonorycter) foliolosi WIsm., VI 362, Ten. 1. Tischeria tantalella Wlsm., VI 362, Ten. 552. Tischeria longiciliatella Rbl., III 141, VI 362, Ten. Lyonetiidae. . Bucculatrix chrysanthemella Rbl., Ill 142, VI 363, Ten. . Bucculatrix canariensis WlIsm., VI 363, Ten. 5. Bucculatrix phagnalella WIsm., V1363, Ten. . Ereunetis nudosa Wlsm., VI 363, Ten. . Opogona panchalcella Stgr., VI 363, Ten. Nepticulidae. . Nepticula variicapitella Chret., VII 54, Gr. Can. . Nepticula (Stigmella) rubicurrens Wlsm., V1 363; Nepticula spec. Rbl., III 143, Ten. . Nepticula (Stigmella) aurella F., VI 363, Ten. . Nepticula (Stigmella) staticis Wilsm., VI 363, .Ten; . Nepticula (Stigmella) sanctaecrucis WlIsm., V1 364, Ten. . Nepticula (Stigmella) micromeriae WlIsm., VI 364, Ten. . Nepticula (Stigmella) jubae Wlsm., VI 364, Ten. . Nepticula (Stigmella) nigrifasciata \Wlsm., VI 364, Ten. . Nepticula (Stigmella) ridiculosa WlIsm., VI 364, Ten, Talaeporiidae. . Luffia (Talaeporia) lapidella Goeze, I 266, VI 364, Ten. . Luffia rebeli Wlsm., VI 365, Ten. Tineidae. . Acrolepia vesperella Z., VI 365, Ten. . Acrolepia pappella Wlsm., VI 365, Ten. . Setomorpha insectella F., VI 365; _ disci- punctella Rbl., 1267, III 122, IV 370, V 40, VII 54, Ten., Gr. Can. . Monopis imella Hb., V1 365, Ten. . Monopis nigricantella Mill., V 40, V1365, Ten. . Monopis crocicapitella Clm. (lombardica Hering), VI 366, Ten. . Trichophaga abruptella Woll., III 123, VI 366, VII 55; tapetzella Rbl. (nec L.), I 268, Ten... Gr. Can., Lobos: . Trichophaga tapetzella L., VI 366, Ten. . Tinea palmella Chret., VII 55, Gr. Can. . Tinea toechophila Wlsm., VI 366, Ten. . Tinea immaculatella Rbl,, I 269, Ill 123, VI 366, Ten., Gr. Can. (Lesne), Fuertev. . Tinea fuscipunctella Hw., V 40, VI 366, Ten., Gr. Can. (Lesne). . Tinea thecophora Wlism., VI 366, Ten. . Tinea pellionellaL., 1 269, 1188, VI 366, Ten. .. Tinea ?lapella Hb., V 40, ‚VI 367, Ten . Tinea simplicella H.-S., 11 89, VI 367, Ten. . Oinophila V-flavum Hw., lII 125, VI 367, Ten., Gr. Can. (Lesne). . Oinophila nesiotes Wlsm., VI 367, Ten. . Tineola allutella Rag., 1 270, IIl 124, VI 367,. Ten., Pal., Gr. Can. (Lesne). . Tineola biselliella Hun., VI 367, Ten. . Tineola bipunctella Rag., Ill 125, VI 367, Ten. . Dysmasia insularis Rbl., Il ı25, VI 367 et ab. instratella Rbl., Ten., Gr. Can. (Lesne). . Stathmopolitis tragocoprella Wlism., VI 367, Ten. EG 0:2,.,.2z.,.:.U020 2 EU GELEBT EEE u GE Beschreibung einer neuen Saturniide aus Bolivien. Von A. dH. Fan, Teplitz. Mit einer Tafel (Nr. II). Copiopteryx semiramis Steindachneri n. subsp. (9). Der Copiopteryx semiramis Cr. zunächststehend, aber so erheblich verschie- den, daß sie wohl als eigene gute Form anzusehen ist. Fühler etwas dunkler, Thorax und Abdomen oberseits weit dunkler, After- busch intensiv schwarz; die Hinterleibsoberseite ohne Mittellinie; Kopf und Hals- kragen fast schneeweiß gefärbt. Flügelspannung von Apex zu Apex ııs mm. Die Form der Vorderflügel viel spitzer, also nicht so steil endigend, sondern stumpfer abgeschnitten als bei semi- ramis, auf Ader M, in spitzem Winkel ausgezogen, ähnlich wie bei Cop. derceto. Hinterflügel mit 153 mm Länge viel kürzer als bei Semiramis, die meist 180 bis ı90o mm von der Flügelwurzel bis zur äußersten Schwanzspitze messen; dabei jedoch überall etwa ı mm breiter, so daß das ganze Tier einen viel volleren, ge- drungeneren Eindruck macht, als die überaus schlanke Cop. semiramis. Die Zeichnungsanlage beider Flügel kommt der letzteren nahe; sehr verschie- ‘den aber ist das Gesamtkolorit, das bei semiramis mehr Grau in Grau erscheint, bei Steindachneri jedoch einem intensiven Wechsel von tiefdunklen bis fast schnee- weißen Feldern und Flecken Platz macht, die meist ohne Abtönung scharf anein- ander grenzen, was dem neuen Tiere ein viel bunteres Aussehen verleiht; jedenfalls ist es die auffälligste Erscheinung unter den bis jetzt bekannten fünf Copiopteryx- Formen. Weißlich beschuppt sind besonders der Kostalrand der Vorderflügel, das bis auf die Mittelmakel schwach gezeichnete breite Mittelfeld am Außenrande und in breiter Ausdehnung die Vorderflügelspitze. Die helleren Partien des Hinterflügels sind dagegen stark rötlich überhaucht. Die dunkleren Teile, besonders das Wurzel- feld der Vorderflügel, dann deren Apikaldreieck, die Binden und die Möndchenein- _ fassung sind erheblich dunkler als bei semiramis. Das große, ovale Saumfeld des - Außenrandes ist beinahe schwarzbraun gefärbt. Die Luna des Vorderflügels ähnlich wie bei semiramis; die des Hinterflügels _ nach aufwärts, konkav gebogen, also mehr jener von derceto ähnlich. Die konkave Mittellinie der Vorderflügel schwächer, jene der Hinterflügel jedoch stärker ge- schwungen als bei semiramis. Die Schwänze der Hinterflügel sind, wie schon aus den vorher gegebenen Maßen ersichtlich ist, viel kürzer und gleichmäßig breiter 64 A. H. Faßl. Beschreibung einer neuen Saturniide aus Bolivien. als bei semiramis, der vordere Teil derselben viel dunkler, das hellere Ende da- gegen wiederum mehr kontrastierend und fast weiß. Die Unterseite beider Flügel mit weniger, aber dunkleren schwarzen Atomen bestreut; der submarginale Streif der Hinterflügelunterseite nicht rotbraun, sondern schwarz. Fundort: Waldgebirge am Ostabhange der Anden in Bolivia oberhalb des Rio Songo bei 1200 m Seehöhe. Die neue Form wurde in der Silvesternacht 1914 entdeckt, wo sie während eines schweren Gewitters bei strömenden Regen an das Karbidlicht kam. Das Tier muß auch an der Fundstelle sehr selten sein, da. ich ein ganzes Jahr vorher, wo ich mindestens an jedem zweiten Abend die Gegend mit Karbid- licht absuchte, was mehr als 50.000 große Nachtfalter einbrachte, keine Copiopteryx zu verzeichnen hatte. | Auffällig ist der hochgelegene Fundort von Cop. Steindachneri. Ich hatte Ge- legenheit, semiramis bereits aus verschiedenen Teilen Südamerikas zu sehen: so- wohl aus mehreren Breiten Brasiliens, von Britisch-Guyana und Zentralamerika; im Magdalenentale in Kolumbien habe ich vor sechs Jahren mein erstes Stück dieser schönen Tiere selbst gefangen; doch stammten alle diese Tiere aus der tiefen heißen Zone, während Cop. Steindachneri ein den Kordilleren angehöriges Gebirgs- tier zu sein scheint; denn der Fangort besitzt Tagfalter, wie z. B. Prepona buck- leyana, Morpho aurora, Pedaliodes, Corades etc., die ausgesprochene Tiere des kühlen Mittelgebirges Bolivias sind. Ich benenne diese sehr auffallende neue Form zu Ehren des Intendanten des k. k. Naturhistorischen Hofmuseums Herrn Hofrat Steindachner, als geringer Be- weis meiner Dankbarkeit für die so erfolgreiche Förderung meiner Bestrebungen, faunistisch wenig bekannte Gebiete Südamerikas der Wissenschaft erschließen zu helfen und glaube für das kostbare neue Tier aus den fernen andinen Wäldern Boliviens keinen besseren Aufbewahrungsort als unser größtes vaterländisches Mu- seum zu finden, dem ich hiemit die Type widme. a a Zn nn il 1 a a a Du in Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. Von. Der. A: va. Baer Mit einer Tafel (Nr. N). Nachfolgendes Verzeichnis betrifft eine Pflanzenkollektion, die Herr Kustos Dr. Arn. Penther anläßlich einer zoologischen Studienreise in Nordalbanien ge- sammelt hat. Alle Pflanzen stammen von dem Berge Zlep (Shljep) bei Ipek (Petsch) in jenem Teile Nordalbaniens, der nach dem Balkankriege an Montenegro fiel. Da Herr Dr. Penther alle Arten gesammelt hat, die er fand, ist das Ver- zeichnis geeignet, ein wenn auch nicht vollständiges Bild von der Flora dieses in botanischer Beziehung bisher gänzlich unbekannten Berges zu geben. Gesammelt wurden die Pflanzen im Juni und Anfang Juli. Die Bodenunterlage ist größtenteils Urgestein. Polypodiaceae. Asplenium viride Huds., Fl. Angl., ed. ı, p. 385 (1762). — 1700 m. Polystichum Lonchitis (L., Sp. pl., ed. ı, p. 1088 (1753), sub Polypodio) Roth, Tent. fl. Germ., III, p. 71 (1800). — 1700 m. Cupressaceae. Juniperus nana Willd., Spec. pl., IV, p. 854 (1806). — ı800 m. Abietaceae. Pinus Mughus Scop., Fl. Carn., ed. 2, Il, p. 297 (1772). Ober der Waldgrenze verbreitet. (Festgestellt auf Grund photographischer Aufnahmen.) Gramina. Alopecurus Gerardi Vill., Fl. Delphin., p. 5 (1785—87). — 1700 m. Agrostis vulgaris With., Arrangem. brit. pl., p. 132 (1776). — 1400 m. Deschampsia flexuosa (L., Sp. pl., ed. ı, p. 65 (1753), sub Aira).Trin. in Bull. Acad. St. Petersb., I, p. 66 (1836). — ı4o0o0 m. Deschampsia caespitosa (L., Sp. pl., ed. ı, p.64 (1753), sub Aira) Pal. Beauv., Essai d’une nouv. Agrostogr., p. 160 (1812). — 1400 m. Poa alpina L., Sp. pl., .ed. ı, p. 67 (1753), m. vivipara L., Sp. pl., ed. ı, p. 67 (1753). — 1700 m. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 5 66 Dr. A. v. Hayek. Poa alpina L. var. subalpina (Schur, Enum. pl. Transs., p. 775 (1866), pro spec.) K- Richt, Pl. Eur, T, p. 84 (1890). — 1700 m. Die Stengel aus bogigem Grunde aufsteigend, nicht ausgesprochen krie- chend; die Sprosse alle intravaginal. Blätter alle 3—5 mm breit. Rispe reich entwickelt, die untersten Rispenäste bis zu 17 Ährchen tragend. Festuca vallesiaca Schleich. in Gaud., Agrost. Helv., I, p. 242 (1811), var. dalmatica (Hackel, Mon. Fest., pro var. F. ovinae) A. u. G., Syn., II, r, p. 496. — ı8oom. Festuca montana M. B., Fl. Tauro-Cauc., III, p. 75 (1819). — 1400 m. Juncaceae. Juncus glaucus Ehrh., Beitr. z. Naturk., VI, p. 83 (1791). — 1400 m. Juncus effusus L., Sp. pl., ed. ı, p. 326 (1753) excl.@. — 1400 m. Luzula silvatica (Huds., Fl. Angl., ed. ı, p. 151 (1762), sub Junco) Gaud., Agr. Helv., II, p. 240 (1811). — 1500 —ı8oo m. | Tarüla'nemorosa (Poll: ‘Hist:"'pl. "Palat} Ip. 352: (1776), sub Junco) E. Mey. in Linnaea, XXII, p. 394 (1849), f. erythranthema (Wallr., Sched. crit., I, p. 150, pro var. L. albidae) Hayek, Sched. ad fl. Stir. exs., 9. u. 10. Lief., p. 6 (1906). — 1400 Mm. Zuzula'campestris'(L.,.Sp. pl.,''ed.’ı, pP. 319/ (1753), sub Junco) Eam)er Desere frang., III, p. 161 (1805), var. vulgaris Gaud., Fl. Helv., II, p. 572 (1828). — 1700 m. Liliaceae. Veratrum album L., Sp. pl., ed. ı, p. 1044 (1753), var. albicans Gaud., Fl. Helv., VI, p. 3ır (1828). — 1700 m. Lilium ‚Martagon L., Sp. pl., ed. 1, p. 303 (1753), vär. ZEinnaeanum G. Becks Wiener Ill. Gartenztg. (1893), p. 410. — 1400 m. Lilium albanicum Griseb., Spicil. fl. Rumel. et Bithyn., Il, p. 385 (1844). — 1700 m. Muscari botryoides (L., Sp. pl., ed. ı, p. 318 (1753), sub Ayacintho) Mill., Gard. Dict., ed. 8. Muscari Nr. ı (1759). — 1700 m. Muscari botryoides (L.) Mill. var. transsilvanicum (Schur in Verh. d. Siebenb. Ver. f. Nat., IV (1853), p. 76, pro sp.) A. u. G., Syn., III, p. 173 (1905). — 1700 m. Diese und die vorige Pflanze wurden zwar in gleicher Meereshöhe ge- sammelt, jedoch an verschiedenen Tagen (16., beziehungsweise 15. Juni), und stammen gewiß von verschiedenen Standorten. Während die oben angeführte Pflanze etwa ı5s cm hoch ist und 3—5 mm breite Blätter hat, ist die als var. transsilvanicum bezeichnete Pflanze bis 20 cm hoch, die Blätter erreichen eine Breite von ıo mm. Paris quadrifolia L., Sp: pl., ed. ı, p. 367 (1753). — 1700 m. Polygonatum verticillatum (L., Sp. pl., ed. ı, p. 315 (1753), sub Convallaria) All., Fl. Ped., I, p. 131 (1785). — 1700 m. Orchidaceae. Orchis globosa L., Syst. nat., ed. 10, p. 1242 (1759). — 1400 m. Orchis sambucina L., Fl. Suec., ed. 2, p. 312 (1755). — 1800 m, nicht häufig N Ba. ı SL Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. 67 Gymnadenia conopea (L., Sp. pl., ed. ı, p. 942 (1753), sub Orchide) R. Br. in Ait., Hort. Kew., V, p. ıgı (1813). — ı4oom und 1800 m. Nigritella nigra (L., Sp. pl., ed. ı, p. 944 (1753), sub Satyrio) Rchb., Fl. Germ. exc., P. I21 (1830). — 1400—I500 m. Fagaceae. Quercus sessiliflora Salisb., Prodr. stirp. hort. Chap. Allert, p. 392 (1796), var. deci- piens Bechst. in Sylvan (1816), p. 65. Quercus conferta Kit. in Schult., Öst. Fl., ed. 2, ı, p. 619 (1814). Urticaceae. Urtica dioica L., Sp. pl., ed. 1, p. 984 (1753). — 1700 m. Aristolochiaceae. Asarum europaeum L., Sp. pl., ed. ı, p. 442 (1753). — 1700 m. Polygonaceae. Rumex alpinus L., Sp. pl., ed. ı, p. 334 (1753). — 1400—1ı80o m. Rumex acetosa L., Sp. pl., ed. ı, p. 337 (1753). — 1700 m. Caryophyllaceae. Cerastium moesiacum Friv. in «Flora», XIX, p. 435 (1836). — 1400—1500 m. Viscaria vulgaris Roehl, Deutschl. Fl., ed. 2, II, p. 275 (1812/13). — 1400— 1500 m. Silene vulgaris (Moench, Meth., p. 709 (1794), sub Behen) Garcke, Fl. v. Nord- u. Mittel-Deutschl., ed. 9, p. 64 (1869), «. typica (Beck in Glasn. Muz. Bosn. Herc., XIX (1907), p. 152, sub S. venosa) ı. vesicaria (Schrad. in Rchb,, Icon. fl. Germ., VI, p. 54, Tb. CCXCIX, Fig. 5120, sub S. inflata) Hayek. — 1700 m. Silene Sendtneri Boiss., Fl. orient., I, p. 608 (1867). — 1400—1700 m. Silene nutans L., Sp. pl., ed. ı, p. 417 (1753). — 1700 m. Silene quadrifida !) L., Syst. nat., ed. ıo, p. 1041 (1758—59) forma intermedia inter Subsp. quadrifidam s. str. et Subsp. monachorum (Vis. et Pan£. in Mem. Ist. Venet., XII, p. 463 (1864), pro sp. — 1700 m. Eine zwischen diesen Unterarten die Mitte haltende Subspezies von Silene quadrifida s. lat. |wozu alle «Arten» der «Gattung» Aeliosperma mit Ausschluß von S. alpestris Jacq. und S. macrantha Pan£.?) gehören], findet sich in höheren Lagen im südöstlichen Montenegro und in Nordalbanien bis zum Kapaonik in Südwestserbien; auch die Formen der Gebirge Südbosniens scheinen hierher zu gehören. Ich möchte aber eine binäre Benennung dieser Unterart vorläufig noch vermeiden, wiewohl sie sich wahrscheinlich als geo- graphisch einheitlich erweisen dürfte, und nur hinzufügen, daß auf dem T) Bearbeitet von H. Neumayer. 2) Vgl. noch meine Bearbeitung in Hayek, Ein Beitrag zur Kenntnis der Flora des montene- grinisch-albanischen Grenzgebietes in Denkschr. d. math.-nat. Kl. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien XCIV. 5* 68 Dr. A. v. Hayek. VeleZ bei Mostar schon typische Silene pusilla W.K., in tieferen Lagen aber nur Sılene monachorum \Vis. et Pan. vorkommt. Dianthus cruentus Griseb., Spicil. fl. Rumel. et Bithyn., I, p. 186 (1843), f. Baldaccii (Degen apud Hayek in Magy. bot. lap., V (1906), p. 275, pro spec.), Beck in Glasn. muz. Bosn. i Herc., XXI, p. 137 (1909). — 1400 m. Dianthus tristis Vel., Pl. nov. bulg., II, in Zvlastni ot. VeSt. kr. Cesk. spol. nauk (1890), pP. 47. — 1800 m. Dianthus silvestris (Wulf. in Jacq., Collect., I, p. 237 (1786), var. brevicalyx G. Beck in Ann. nat. Hofmus. Wien, II (1887), p. 63, sub D. inodoro) Williams in Journ. Linn. Soc., XXIX, p. 436 (1893). — 2100 m. Ranunculaceae. Trollius europaeus L., Sp. pl., ed. ı, p. 556 (1753). — 1700 m. Aconitum Pentheri Hayek nov. spec. Caulis erectus strictus, crassus, dense foliosus, in parte superiore cum in- florescentia pedunculisque dense breviter glanduloso-villosus. Folia breviter petiolata pedato-5—7-fida, segmentis primariis e basi anguste cuneata ambitu anguste rhomboideis profunde trifidis, segmentis secundariis iterum bi-quinque- fidis, laciniis elongatis, ca. 4 mm latis, parallelis glabris. Inflorescentia sim- plex, racemus densus usque ad 25 cm longus, cylindricus; pedunculi erecti floribus breviores vel in infimis summum aequilongi; bracteae inferiores et mediae foliaceae flores superantes decrescentes, superiores lineares flores aequantes, bracteolae apice pedunculorum insertae lineari-lanceolatae, 2 mm longae. Flores obscure violaceo-coerulei, sepalis extus glanduloso-puberulis, cas- side elevato-hemisphaerica, apice acuminata, linea basalı valde sinuata, inde medio ipso vix 5 mm alta. Filamenta glabra, nectarii stipes incurvus, calcar cuculli parum capitatum (Taf. I). In monte Zlep prope Ipek, 1800 m. s. m., leg. A. Penther. Diese auffallende Pflanze ähnelt bezüglich ihres Indumentes dem Aconitum divergens Pan£., von dem sie sich aber durch die dichte einfache Infloreszenz mit kurzen Blütenstielen und den an der Basis tief ausgeschnittenen und daher niedrigen Helm unterscheidet. Die Pflanze gehört in den Formenkreis des A. Napellus im weiteren Sinn, ist aber von allen bisher bekannten Rassen desselben durch das Indument gut verschieden. Es ist übrigens nicht ohne Interesse, daß die Pflanze bezüglich des Indumentes mit dem gleichfalls in der nordwestlichen Balkanhalbinsel heimischen A. divergens übereinstimmt, was vielleicht auf gleiche klimatische Einflüsse zurückgeführt werden kann. Aconitum Pantocsekianum Deg. et Bald. in Österr. bot. Zeitsch., L (1900), p. 241. — 1400— 1700 m. Anemone nemorosa L., Sp. pl., ed. 1, p. 541 (1753). — 1700 m. Ranunculus aconitifolius L., Sp. pl., ed. ı, p. 551 (1753), excl. « et y. — 1400— 1500 m. Ranunculus concinnatus Schott in Österr. bot. Wochenbl., VII (1857), p. 182, fs typicus K. Maly in Glasn. muz. Bosn. i Herc., XIX (1907), p. 13 et 534. — 1700 m, gemein. Thalictrum aquilegifolium L., Sp. pl., ed. 1, p. 547 (1753). — 1400—1500m. Die auch in Bulgarien verbreitete Form mit gelblichen Filamenten. Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. 69 Cruciferae. Roripa thracica (Griseb., Spicil. fl. Rumel. et Bithyn., I, p. 258 (1843), pro var. Nasturtii lippizensis) Fritsch in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XLIV (1894), p. 317. — 1400—1500m. Cardamine bulbifera (L., Sp. pl., ed. 1, p. 653 (1753), sub Dentaria) Cr., Class. Crucif., p. 127 (1769). — 1700 m, häufig. Cardamine acris Griseb., Spicil. fl. Rumel. et Bithyn., I, p. 253 (1893). Arabis flavescens (Griseb., Spicil. fl. Rumel. et Bithyn., I, p. 247 (1843), pro var. A. alpinae) Wettst., Beitr, z. Fl. Alban. in Bibl. bot.,, H. 26 (1892), p. 16. — 1700 m, gemein. Arabis ovirensis Wulf. in Jacgq., Collect., I, p. 196 (1786). — 1700 m. Alyssum trichostachyum Rupr., Fl. Cauc., p. ror (1869). — 1700— 1800 m. Thlaspi Kovatsii Heuff. in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, VIII (1858), p. 61. — 1700— 1800 m. Crassulaceae. Sedum acre L., Sp. pl., ed. ı, p. 432 (1753). — ı8oom Sedum glaucum W.K, Descr. et Icon. pl. rar. Hung., I, p. 198, Taf. 181 (1802), f. glandulosum (K. Maly in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, LIV (1904), p. 200, pro var. 5. hispanici) Hayek. — 1700 m. Linnes Sedum Hispanicum ist eine zweifelhafte Pflanze. Einerseits wurde seit Lagascas Zeiten in Spanien, wo Linne seine Pflanze angibt, nie mehr eine seiner Beschreibung und der von ihm zitierten Abbildung in Dillenius, Hort. Eltham., Tab. 256, Fig. 233 entsprechende Pflanze gefunden, andererseits stimmt diese von Linn& beschriebene Pflanze nach Diagnose und Abbildung auch nicht genau mit der durch das östliche Südeuropa verbrei- teten Pflanze, die jetzt meist als Sedum hispanicum bezeichnet wird, überein. (Vgl. Willkomm und Lange, Prodr. Fl. Hisp., III, p. 143.) Ich ziehe deshalb den keinen Zweifeln unterworfenen Namen Sedum glaucum W.K. vor. Saxifragaceae. Saxifraga Blavii (Engl. in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XIX, p. 524, pro var. S. adscendentis) Beck in Annal. nat. Hofmus. Wien, II (1887), p. 94. — 1700— 1800 m. Saxifraga rotundifolia L., Sp. pl., ed. ı, p. 403 (1753), f. vulgaris Engl., Mon. Saxifr., p. 114 (1872). — 1700 m. Saxifraga Aizoon Jacq., Fl. Austr., V, p. 18, Tab. 438 (1778). — 1800 m. Die vorliegenden Exemplare sind etwa ı8cm hoch, die Rosettenblätter bei 2cm Länge 5mm breit, mit kurzen anliegenden Zähnen, der Endzahn breiter, aber nicht länger als die benachbarten, nicht vorstehend. Die In- floreszenz ist ziemlich spärlich kurz drüsig, die Cymenstiele fast wagrecht abstehend, schlank, die untersten bis 22 mm lang, Blütenstiele sehr kurz (im Maximum 3 mm), die Blüten klein (8 mm im Durchmesser), ungefleckt. Chrysosplenium alternifolium L., Sp. pl., ed. ı, p. 398 (1753). — 1700— 1800 m. Ribes petraeum Wulf. in Jacgq., Miscell., II, p. 36 (1781). — 1700—18oo m. 70 Dr. A. v. Hayek. Rosaceae. Aruncus silvester Kostel., Ind. hort. Prag., 1838 (1844). — 1400 m. Rubus Guentheri W.N.in Bluff et Fingerh., Comp. fl. Germ., I, p. 679 (1825), forma. — 1400 m. Die Blütenstandsachsen sind dünn angedrückt filzig und dicht mit un- gleichen, zum Teil sehr langen, aber feinen schwarzroten Stieldrüsen besetzt. Griffel länger als die Staubfäden, grün. Stacheln der Blütenzweige zart, nadel- förmig, die Blätter derselben dreizählig, oberseits grün, unterseits blasser und zerstreut behaart, das Endblättchen aus verschmälertem Grunde verkehrt ei- förmig, im vorderen Teil grob doppelt gesägt. Schößlinge liegen keine vor. Fragaria moschata Duch., Hist. nat. frais., p. 145 (1766). — 1400—1500 m. Potentilla ternata K. Koch in Linnaea, XIX, p. 45 (1847). Alchimilla glaucescens Wallr. in Linnaea, XIV, p. 134 (1840). — 1700- 1800 m. Geum montanum L., Sp. pl., ed. ı, p. 501 (1753). — 1700—1800 m. Aremonia agrimonioides (L., Sp. pl., ed. ı, p. 643 (1753), sub Agrimonia) Neck., Elem. bot., II, p. 100, Nr. 768 (1790). — 1700 m. Dryas octopetala L., Sp. pl., ed. ı, p. 501 (1753). — 2000 m. Filipendula Ulmaria (L., Sp. pl., ed. 1, p. 490 (1753), sub Spiraea) Maxim. in Acta horti Petrop., VI, p. 251 (1879), subsp. denudata (Presl, Fl. Cech., sub Spiraea pro spec.) Hayek, Fl. Steierm., I, p. 871 (1909). — 1400 m. Rosa tomentosa (Sm., Fl. Brit., II, p. 539 (1800), f. subadenophylla (Borb., Magy. birod. termö rosz,, p. 503 (1880), pro f. R. cinerasceniis) H. Br. in Bec& Er v. Nied.-Öst., II, 1, p. 814 (1892). — I4oo m. Leguminosae. Cyasus difjusus Nis,, Fl. Dalm., Il, p. 269 (1852). —- ’17001800m. Trifolium badium Schreb. in Sturm, Deutschl. Fl., H. 16 (1804). Trifolism: montanum T., Sp. pl., ed. 1, p.'770 (1753). --1400m. Trifolium pannonicum L., Mant., I, p. 276 (1771). — 1400 m. Trifolium alpestre L., Sp. pl., ed. 2, p. 1082 (1763), var. lanigerum Ser. in DC., Prodr., Il, p. 195 (1825). — I4oom. Trifolium pratense L., Sp. pl., ed. ı, p. 768 (1753). — 1400 m. Trifolium medium Huds., Fl. Angl., ed. ı, p. 284 (1762), subsp. pseudomedium (Hausskn. in Mitt. geogr. Ges. Thür., V, Sitzber., p. 70 (1887), pro spec.); Velen., Sitzber. d. Böhm. Ges. d. Wiss. (1894), XXXIV, 4. — ı4o0om. Lotus corniculatus L., Sp. pl., ed. 1, p. 775, var. ciliatus Koch, Syn., ed. 1, p. 154 (1837). — 1700 m. Coronilla zariail.,:Sp- Pla. ed. up: 743 (1753): — 1400 m. Vicia incana Gou., Fl. Monsp., p. 189 (1765). — 1800 m. Vicia sepium L., Sp. pl., ed. ı, p. 737 (1753), f. eriocalyx Celak., Prodr. Fl. Böhm., gro (1881). — 1400—1500 m. - Lathyrus megalanthus Steud., Nomencl., ed. 2, Il, p. 14 (1841), f. lanceolatus (Freyn in Verh. zool.-bot. Ges. Wien, XXVII (1877), p. 326, pro var. L. lati- ‚folii) Ginzb. in Sitzber. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, math.-nat. Kl, CV, 1, p- 322 (1896). — I4oom. Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. 7ı Geraniaceae. Geranium phaeum L., Sp. pl., ed. ı, p. 681 (1753), subsp. austriacum Wiesb. in Hayek, Fl. Steierm., I, p. 628 (1909). — 1400-1500 m. Geranium silvaticum L., Sp. pl., ed. ı, p. 681 (1753). — 1700 m, gemein. Oxalidaceae. Oxalis Acetosella L., Sp. pl., ed. ı, p. 435 (1753). — 1700 m. Linaceae. Linum capitatum Kit. in Schult., Österr. Fl., ed. 2, p. 528 (1814). — 1700— 1800 m. Polygalaceae. Polygala maior Jacq., Fl. Austr., V, p. 6, T. 43 (1778). — 1400—1500 m. Polygala croatica Chod. in Mem. Soc. phys. Geneve, XXXI, 2, Nr. 2, p. 468 (1893), var. pyxophylla (Av&-Lallem., De pl. Ital. bor. et Germ.austr., 16, Fig. 2ı (1829), pro var. P. vulgaris) Beck in Annal. d. naturh. Hofmus. Wien, X, p. 193 (1895). — 1700—1800 m. Euphorbiaceae. Euphorbia stricta L., Syst. nat., ed. 10, p. 1049 (1759). — 1300 m. Euphorbia amygdaloides L., Sp. pl., ed. ı, p. 463 (1753). — 1700 m. Malvaceae. Malva moschata L., Sp. pl., ed. ı, p. 690 (1753). — 14oo m. Guttiferae. Hypericum maculatum Cr., Stirp. Austr., II, p. 64 (1763), subsp. immaculatum (Murb., Beitr. Fl. Südbosn., p. ı52 (1892), pro var. A. quadranguli) Fröhl. in Sitzber. d. Akad. d. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., CXX, ı, p. 547 (ıgıı) var. punctatum Fröhl., a. a. Ö., p. 549. — 1700 m. Cistaceae. Helianthemum grandiflorum (Scop., Fl. Carn., ed. 2, I, p. 377, Tab. 25 (1772), sub Cisto) Lam. et DC., Fl. frang., IV, p. 821 (1815). — ı8oo m. Violaceae. Viola biflora L., Sp. pl., ed. 1, p. 936 (1753). — 1700—18oo0 m. Viola Skanderbegii Dörfl. et Hayek, ap. Hayek, Beitr. z. Kenntn. d. monten.-alban, Grenzgeb. in Denkschr. d. math.-nat. Kl. d. Akad. d. Wiss. in Wien, XCIV, p. 155 (1917). — 1700 m, gemein. 72 Dr. A. v. Hayek. Onagraceae. Chamaenerion angustifolium (L., Sp. pl., ed. ı, p. 347 (1753), sub Epilobio) Scop., Ei Carn, ede>, 17. 271 (1772). — ;1400;M, Umbelliferae. Sanicula europaea L., Sp. pl., ed. 12, p. 235 (1753). — 1400—ı500 m. Astrantia maior L., Sp. pl., ed. ı, p. 339 (1753) subsp. elatior (Friv. in «Flora», XIX (1836), p. 434) K. Maly in Glasnik Muz. bosn. herc., XVIII (1906), p- 446. Chaerophyllum Cicutaria Vill., Hist. pl. Dauph., II, p. 644 (1787). — 1700 m. Chaerophyllum aureum L., Sp. pl., ed. 2, p. 370 (1763). — 1400—1500 m. Bupleurum Sibthorpianum Sm. in Sibth. et Sm., Fl. Graec. Prodr., p. 179 (1806 — 1813). — 1800 m. Pancicia serbica Vis., Sem. Horti Patav. (1857), pP. 9. — 1400—1500 m. ?Heracleum elegans (Cr., Stirp. austr., III, p. 10, Tab. II (1762), pro var. F. protei- formis) Jacq., Fl. Austr. Icon., II, p. 46, Tab. ı75 (1774). — 1400 m. Da nur die Infloreszenz und ein oberes Stengelblatt vorliegt, kann die Identifizierung nicht als sicher angesehen werden. Das Stengelblatt ist drei- teilig mit fast sitzenden seitlichen Abschnitten, der Mittelabschnitt ist drei- teilig, der Mittellappen desselben dreilappig, an der einen Seite herablaufend und mit dem Seitenabschnitt verbunden, an der anderen Seite jedoch frei; die seitlichen Abschnitte zweiter Ordnung sind tief zweiteilig, mit fußförmig inserierten zweilappigen äußeren und fiederförmig fünflappigen inneren Ab- schnitten. Vgl. über diese Pflanze Hayek, Fl. von Steiermark, I, p. ııgo. Pirolaceae. Pirelanunifloränk., Sp. pl., ed. tr, P.'397 (1753). — 1460 m. Ericaceae. Arctostaphylos Uva ursi (L., Sp. pl., ed. ı, p. 395 (1753), sub Arbuto), Spreng., Syst., Il, p. 287 (1825). — 1700—1800 m. Vaccinium Myrtillus L., Sp. pl., ed. ı, p. 349 (1753). — 1700—ı8oo m. Plumbaginaceae. Armeria alpina Willd., Enum. hort. Berol., I, p. 333 (1809). — 2000 m. Ameria majellensis Boiss. in DC., Prodr., XII, p. 685 (1848). — 1700—ı8oo m. Primulaceae. Cyclamen neapolitanum Ten., Fl. Nap., I, p. LXVI (1811). Novo Selo prope Ipek,+ 700 m. s. m. ; Es liegen nur blühende Exemplare ohne ein einziges Blatt vor. Doch konnte auf Grund von Exemplaren, die Dörfler im selben Jahre im gleichen Gebiete sammelte und die mit der von Penther gesammelten Pflanze voll- Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. 73 kommen identisch sind, die Zugehörigkeit zu C. neapolitanum sicher fest- gestellt werden. Convolvulaceae. Cuscuta epithymum (L., Sp. pl., ed. 1, p. 124 (1753) pro var.) Murr., Syst., ed. 13, p- 140 (1774). — 1800 m. Auf Aelianthemum grandiflorum schmarotzend. Gentianaceae. Genliana tergestina (Beck in Annal. nat. Hofmus. Wien, II, p. 148 (1887), pro f. G. angulosae) Fritsch, Exkursionsfl., p. 445 (1897). — 1700—1800 m. Gentiana austriaca A. et J. Kern., Sched. ad fl. exs. Austro-Hung,, II, p. 123 (1882), subsp. /utescens (Vel. in Sitzber. böhm. Ges. d. Wiss. (1888), p. 29, pro sp.) Wettst. in Denkschr. d. math.-naturw. Kl. d. Akad. d. Wiss. in Wien, LXIV, p- 323 (1897). — 1400 m. Die Pflanze nähert sich durch kleinere Blüten der G. bulgarica Vel., durch relativ kurze Kelchzipfel der G. carpatica Wettst., beziehungsweise G. praecox A. et J. Kern. Der Standort liegt auch im Grenzgebiet dieser drei Rassen. Cenlaurium umbellatum Gilib., Fl. Lith., I, p. 35 (1781). — 1400 m. Borraginaceae. Symphytum tuberosum L., Sp. pl., ed. r, p. 136 (1753). — 1700— 1800 m. Myosotis silvatica Hoffm., Deutschl. Fl., I, p. 6r (1791). — ı700m. Anchusa officinalis L., Spec. pl., ed. ı, p. 133 (1753). — 1400—1500 m. Echium vulgare L., Sp. pl., ed. ı, p. 139 (1753). — 1400 m. Labiatae. Aiuga reptans L., Sp. pl., ed. ı, p. 561 (1753). — 1700 m, gemein. Nepeta pannonica L., Sp. pl., ed. ı, p. 570 (1753). — 1300 m. Lamium Galeobdolon (L., Sb. pl., ed. ı, p. 580 (1753), sub Galeopside) Cr., Stirp. Austr., ed. 2, IV, p. 262 (1769), var. vulgare (Pers. in Usteri, Annal., XIV, p. 39 (1795), sub Pollichia) Rchb. ap. Briqu., Lab. Alp. mar., p. 319 (1893), f. hirtum Beck in Annal. d. naturh. Hofmus. Wien, II, p. 145 (1887). — 1700 m. Stachys Jacquini (Gren. et Godr., Fl. de France, II, p. 693 (1850), sub Betonica) Fritsch, Exkursionsfl., p. 475 (1897), var. /anata Schiller in Mitt. d. nat. Ver. Univ. Wien, 1903, p. 53. — 1700— 1800 m. An anderer Stelle (Beitrag zur Flora des montenegrinisch-albanischen Grenzgebirges in Denkschr. d. math.-naturw. Kl. d. Akad. d. Wiss. in Wien, XCIV, p. 59) habe ich des genaueren ausgeführt, daß die von den neueren Autoren zumeist mit der westalpinen Stachys Alopecurus (L.) Benth. identi- fizierte Pflanze der illyrischen Hochgebirge von dieser weit verschieden ist und lediglich eine schwache geographische Rasse der ostalpinen St. Jacquini (Gr. et Godr.) Fritsch darstellt. Stachys Alopecurus (L.) Benth. (im Sinne Greniers und Godrons) kommt in den Alpen lediglich in den französischen Alpen vor und reicht keineswegs bis Südtirol, wie Kerner annahm. 74 Dr. A. v. Hayek. Stachys alpina L., Sp. pl., ed. ı, p. 581 (1753), subsp. dinarica Murb., Beitr. Fl. v. Südbosn., p. 61 (1891). — I400—1500 m., 1700 m. Satureia alpina (L., Sp. pl., ed. ı, p. 591 (1753), sub Thymo) Scheele in «Flora», XXVI (1843), p. 577. — 1700—1800 m. Satureia grandiflora (L., Sp. pl., ed. 1, p. 592 (1753), sub Melissa) Scheele in «Flora», XXVI, p. 577 (1843), f. rhombifolia Rohl., II. Beitr. Fl. Mont. in Sitzber. d. böhm. Ges. d. Wiss. (1902), p. ıı (sub Calamintha). — 1400 m. Thymus albanus H. Br. ap. Wettst., Beitr. Fl. Alb. in Bibl. bot., Heft 26 (1892), p. 86. — 1800 m. Solanaceae. Solanum Dulcamara L., Sp. pl., ed. ı, p. 185 (1753), excl. #. — Iı4oom. Scrophulariaceae. Verbascum longifolium Ten., Fl. Nap., I, p. XVI (1811). — 1700 m. Linaria peloponnesiaca Boiss. et Heldr. in Boiss., Diagn. pl. orient., Ser. 2, III, p. 163 (1856). — 1700 m. Scrophularia Scopolii Hoppe in Pers., Syn., II, p. 160 (1809). — 1400—1500 m. Digitalis ambigua Murr., Prodr. stirp. Gött., p. 62 (1770). — 1400—1700 m. Veronica prostrata L., Sp. pl., ed. 2, p. ı7 (1762). — ı80oo m. Veronica serpyllifolia L., Sp. pl., ed. ı, p. ı2 (1753), var. maior Schur, Enum. fl. Transsilv., p. 500 (1866). — 1700—1800 m. Die Pflanzen sind kleiner als Schurs Originalexemplare, aber gleich diesen an den Stengelblättern von sehr zarten Drüsenhaaren gewimpert. Wulfenia carinthiaca Jacq., Miscell., Il, p. 62, Tab. 8, Fig. ı(1781). — 1600— 1700 m. Melampyrum silvaticum L., Sp. pl., ed. ı, p. 605 (1753), subsp. laricetorum (A. Kern. in Dalla-Torre, Anl. wiss. Beob. auf Alpenreisen, Il, p. 289 (1882), pro sp.) Ronniger in Vierteljahrsschr. d. nat. Ges. Zürich, LV (1910), p. 327. — 1700 m. Pedicularis Grisebachii Wettst., Beitr. Fl. Alban. in.-Bibl. bot., Heft 26,292 Taf. IV, Fig. 4—ıı (1892). — 1700—ı8oo m. Pedicularis verticillata L., Sp. pl., ed. ı, p. 608 (1753). — 1400—ıI5oom. Lathraea squamaria L., Sp. pl., ed. ı, p. 606 (1753). — 1700 m. Orobanchaceae. Orobanche gracilis Sm. in Transact. Linn. Soc., IV, p. 172 (1797). — 1400 m. Wahrscheinlich auf der gleichzeitig gesammelten Coronilla varia. Plantaginaceae. Plantago media L., Sp. pl., ed. ı, p. 113 (1753), var. plicata (Sch. N. K., Anal. bot., p. 4 (1854), pro sp.) Beck, Fl. v. Nied.-Ost., II, 2, p. 1095 (1893). Rubiaceae. ® Galium Cruciata (L., Sp. pl., ed. ı, p. 1052 (1753), sub Valantia) Scop., Fl. Carn., ed. 2, I, p. 100 (1772), var. brutium Ten. in Ann. R. Ist. bot. di Roma, IV, p. 150 (1891). — 1700-1800 m. Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipek. 75 Ganz vom Habitus der typischen behaarten Pflanze, aber Stengel und Blätter völlig kahl. Galium lucidum All., Auct. ad syn. fl. Ped., p. 57 (1770— 1773), f. scabridum (DC., Prodr., IV, p. 596 (1830), pro var. G. erecti) Hayek, Fl. Steierm., II, p. 381 (1912). — 1800 m. Galium verum L., Sp. pl., ed. ı, p. 107 (1753). — 1400 m. Caprifoliaceae. Sambucus Ebulus L., Sp. pl., ed. ı, p. 269 (1753). — 1300 m. Sambucus racemosa L., Sp. pl., ed. ı, p. 270 (1753). — 1400—1500 m, Valerianaceae. Valeriana montana L., Sp. pl., ed. 1, p. 32 (1753). — 1700 m, 1800 m. Dipsacaceae. Knautia midzoriensis Form. in Deutsche bot. Monatsschr. (1898), p. 19, f. Wagneri FBrtquet' in. Ann. cons. et‘jard. bot.‘ Geneve, VI, p. r24 (1902), pro spec.) Szabö, A Knautia gen. mon., p. 316 (ıgıı). — 1900 m. Campanulaceae. Campanula Cervicaria L., Sp. pl., ed. ı, p. 167 (1753). — 1400 m. Campanula foliosa Ten., Fl. Napol., I, p. 71, Tab. ı8 (1811). — ı700 m. Campanula patula L., Sp. pl., ed. ı, p. 963 (1753). — 1400—ı1500 m, 1700 m. Hedrajanthus graminifolius (L., Sp. pl., ed. 1, p. 166 (1753), sub Campanula) DC., Prodr., VII, 2, p. 448 (1839), f. Baldaccii Janch. in Mitt. nat. Ver. d. Univ. Wien, VII (1910), p. 28. — 1700—1800 m, 2000 m. Asyneuma trichocalycinum (Ten., Fl. Napol., I, p. 67, Tav. ı6 (1811), sub Cam- panula) Maly in Glasn. Muz. bosn. herc., XX, p. 555 (1908). — 1700 m. Phyteuma obtusifolium Freyn in Öst. bot. Zeitschr., XLI (1891), p. 56. — I8oom. Jasione orbiculata Griseb., Reise d. Rumel., II, p. 18 (1844). — 1700 m. Compositae. Bellis perennis L., Sp- pl., ed. 1, p. 886 (1753), f. hirsuta Beck, Fl. v. Hernst., kl. Ausg., p. 431 (1884). — 1700—ı800 m. Erigeron polymorphus Scop., Fl. Carn., ed. 2, Il, p. 160 (1772). — 1800 m. Leontopodium alpinum Cass., Dict. sc. nat., XXV (1822), p. 474. — 2000—2100 m. Antennaria dioica (L., Sp. pl., ed. ı, p. 850 (1753), sub Gnaphalio) Gärtn., De fruct., I, p. 410 (1791). — ı80o m. Telekia speciosa (Schreb., Icon. et Deser. pl. Dec. ı, p. ıı, Tab. 6 (1766), sub Buphthalmo) Baumg., Enum. stirp. Transsilv., III, p. 149 (1816). — 14oom. Achillea lingulata W.K., Descr. et Ic. pl. rar. Hung., I, p. 2, Tab. 2 (1802), var. buglossis (Friv. in «Flora» (1836), p. 433) Heimerl, Mon. Sect. Ptarm. in Denkschr. d. math.-nat. Kl. d. Akad. d. Wiss. in Wien, XLVIII, p. ı51 (1884). — 1700 m. 76 Dr. A. v. Hayek. Zur Kenntnis der Flora des Berges Zlep bei Ipck. Achillea pannonica Scheele in Linnaea, XVIII, p. 471 (1844). — 1400 m. Anthemis arvensis L., Sp. pl., ed. ı, p. 894 (1753). — 1400-1500 m. Chrysanthemum Leucanthemum L., Sp. pl., ed. ı, p. 888 (1753), subsp. montanum (AU, Bispedr, Nr23689 1(1785»proi'sp.).Briqu. in Burn.; Fl. Alp. mar; VI, 1, p- 94 (1916), var. adustum (Koch, Syn., ed. ı, p. 378 (1837), pro var. C. mon- tani) Briqu., l. c., p. 95, sub Leucantheme vulgari. — 1400 m. Homogyne alpina (L., Sp. pl., ed. 1, p. 865 (1753), sub Tussilagine excl. %) Cass., Dict. sc. nat., XXI, p. 412 (1821). — 1700—ı8oo m. Doronicum Columnae Ten., Fl. Nap., Prodr., p. XLIX (181ır). —- 1700 m. Senecio rupestris W.K., Descr. et Ic. pl. rar. Hung., Il, p. 136, Tab. 128 (1805). — 1700 m. Senecio nemorensis L., Sp. pl., ed. ı, p. 870 (1753). — 1400 m. Senecio Jacquinianus Rchb., Iconogr. bot., III, p. 80 (1825). — 1700 m. Ich kann die vorliegende Pflanze trotz der kahlen Blätter nur für eine Form von S. nemorensis halten und keineswegs für S. Fuchsii Gmel., von dem sie dem ganzen Habitus nach stark abweicht. Hülle und Kopfstiele sind gleich wie bei voriger Pflanze reich drüsig und von sehr vereinzelten Flaum- härchen besetzt. Carduus Personata (L., Sp. pl., ed. ı, p. 816 (1753), sub Arctio) Jacq., Fl. Austr., IV, p. 25, Tab. 348 (1776). — 1400 m. Cirsium ligulare Boiss., Fl. or., II, p. 529 (1875), subsp. montenegrinum (Beck et Szysz., Pl. Crnag. et Alb., p. 154 (1888), pro var. C. odontolepidis) Petrak, Formenkr. Cirs. eriophorum in Bibl. bot., Heft 78, p. 70 (1gı2). — 1800 m. Cirsium palustre.(L:, ‚Sp. pl., led. ı1,'p. 822 (1753), sub. Carduo) ‚Scop., RlLaares ed. 254 HD; Pirr18 (a2): A-1400: m. Centaurea Cyanus L., Sp. pl., ed. ı, p. gıı (1753). — 1400 m. Scorzonera rosea W.K., Descr. et Ic. pl. rar. Hung., II, p. 127, Tab. ı2ı (1805). — 1700— 1800 m. Mulgedium alpinum (L., Sp. pl., ed. ı, p. 794 (1753), sub Soncho) Cass. in Less., Syn. Comp., p. 142 (1832). — ı400m. Crepis Columnae (Ten. Syll., p. 398 (1831), sub Hieracio) Fröl. in DC., Prodr,, VII, p. 167 (1837), var. pilifera Gris. in Pant., Adnot. ad fl. Herz. Crnagor. in Verh. Ver. Nat.- u. Heilk. Preßb., N. F., II, p. 49 (1874). — 1700— 1800 m. Hieracium rubellum (Koch, Syn. Fl. Germ., ed. 2, p. 516 (1844), pro var. A. sabini) Zahn in Schinz u. Kell., Fl. d. Schweiz, ed. 2, I., p. 552 (1905), subsp. ery- throdes (N. P., Hier., I, p. 459, sub H. cruenio) Zahn, |. c., Il., p. 261 (1905). — 1800m. Hieracium Bauhini Bess., Prim. fl. Galic., II, p. 149 (1809), subsp. adenocymum (N. et P., Hier., I, p. 577, pro subsp. 7. magyarici) Zahn in Magy. bot. Lap., VII (1909), p. 282. — ı400m. Revision des Sauterschen Pilzherbars. (Mit besonderer Berücksichtigung der von Sauter neubeschriebenen Pilze.) Von Dr. Karl v. Keißler. Unter den älteren Botanikern, die sich mit der Erforschung der Flora der österreichischen Alpenländer eingehend beschäftigt haben, spielt Anton Eleutherius Sauter!) eine hervorragende Rolle. Als Arzt teils in Oberösterreich, teils im Salzburgischen, zuletzt in der Hauptstadt Salzburg selbst tätig, benützte er seine Mußestunden, um eifrig außer Phanerogamen auch Kryptogamen aus allen Gruppen derselben (besonders aber Pilze) zu sammeln und diese Aufsammlungen zum Gegenstand verschiedener Publikationen zu machen. Diese seine Funde und Veröffentlichungen, soweit sie sich auf die Kryptogamenflora von Oberösterreich beziehen, wurden später von Poetsch und Schiedermayr in deren Abhandlung «Systematische Aufzählung der im Erzherzogtume Österreich ob der Enns bisher beobachteten samenlosen Pflanzen (Kryptogamen)» [Wien, 1872, herausgegeben von der zool.-bot. Ges. in Wien] hinterlegt, während Sauter selbst jene, die das Kron- land Salzburg betrafen, in seiner «Flora?) von Salzburg» zusammenfaßte, deren VII. Teil die Pilze enthält. Hier soll nur von Sauters Tätigkeit als Mykologe die Rede sein, die sich in einer Anzahl von Abhandlungen wiederspiegelt, deren chronologisch geordnete Liste?) ich im Nachfolgenden gebe: Beiträge zur Kenntnis der Pilzvegetation des Ober-Pinzgaues im Herzogtum Salzburg (Flora, Bd. XXIV [1841], p. 305—320). Über Pilze um Ried und im Innviertel (ebendort, p. 379—381). Neue Beiträge zur deutschen Pilzflora aus Österreich (ebendort, Bd. XXVII [1845], p. 132— 135). *Neue Beiträge zur Flora Salzburgs (Flora, Bd. XXXV [1852], p. 577—581). Beiträge zur Pilzflora des Pinzgaues (Mitteil. d. Gesellsch. f. Salzb. Landesk., Bd. VI [1866], p. 41—54). Diagnosen neuer Pilze (Hedwigia, Bd. VIII [1869], p. 40--41). !) Geboren zu Großarl im Pongau (Salzburg) am 18. April 1800, gestorben am 6. April 1881 zu Salzburg. Vgl. K. Schiedermayr in Österr. bot. Zeitschr., Bd. 27 (1877), p. 1--6 (Gall. österr. Bot., XXI), und T. F.Hanausek, Anton Sauter, Eine biogr. Skizze (Bot. Zentralbl., Bd. 6 [1881], p. 141). 2) Vgl. Mitteil. d. Ver. Salzb. Landesk., Bd. VI (1866) ff. | ®) Entnommen aus Lindau und Sydow, Thesaur. litter. mycol. Die mit einem Stern (*) ver- zeichneten Abhandlungen fehlen dort. 78 Dr. Karl v. Keißler. Hymenomycetes aliquot novi (ebendort, Bd. XV [1876], p. 33—34). Mykologisches (ebendort, p. 149—153). Mykologisches (ebendort, Bd. XVI [1877], p. 72—73). Flora des Herzogtums Salzburg. VII. Die Pilze (Mitteil. d. Gesellsch. f. Salzb. Landesk., Bd. XVIII [1878], p. 99—ı85). *Zur Pilzflora Salzburgs in Nachträge und Berichtigungen zur Flora des Herzog- tums Salzburg (Mitteil. d. Gesellsch. f. Salzb. Landesk., Bd. XX [1880], p. 217 — 219). In den genannten Arbeiten sind eine Reihe von Pilzen, namentlich Discomy- ceten und Hymenomyceten, neu beschrieben, die aber «unter keinem glücklichen Stern geboren waren»; denn die Beschreibungen Sauters sind ungemein kurz, wenig prägnant und enthalten keinerlei Angaben über den mikroskopischen Bau, was besonders bei den in reicher Zahl aufgestellten Discomyceten sich sehr un- angenehm bemerkbar machte. Die Folge davon war, daß die meisten Autoren mit den von Sauter geschaffenen neuen Pilzformen nichts rechtes anzufangen wußten und diese daher einfach links liegen ließen. Diesem Übelstande, so weit es auf die Discomyceten ankam, suchte Winter abzuhelfen, der kurz vor Sauters Tod aus dessen Herbar das bezügliche Material entlehnte und die einzelnen neuen Spezies der Discomyceten auf ihren mikroskopischen Bau hin untersuchte. Das Ergebnis dieser Untersuchung veröffentlichte er in einer Arbeit, betitelt «Pezizae Sauterianae»,!) in der er aber nur schlechtweg die mikroskopischen Details der einzelnen Originalexemplare, so weit er dieselben in Händen hatte, angibt, ohne sich irgendwie kritisch dazu zu äußern. Eine solche kritische Sichtung der Sauter- schen Discomyceten mit Hilfe der von Winter festgelegten mikroskopischen Details wurde später von Rehm?) und Saccardo?) vorgenommen, deren Anschauungen aber sich vielfach widersprachen. Jene Arten, von denen Winter keine Exemplare gesehen, ließen sich überhaupt nicht klären und sind von Rehm rein provisorisch bei dieser oder jener Gattung im Anhang aufgezählt worden. Die von Sauter aus anderen Gruppen (besonders Hymenomyceten) beschriebenen Arten wurden von den Autoren meist ähnlich behandelt oder ganz ignoriert. So hatten die neuen Arten Sauters leider in der mykologischen Literatur nur Verwirrung geschaffen und waren zu einem Ballast geworden, der von den Autoren in ihren Arbeiten weiter geschleppt werden mußte, wenn sie sich den Vor- wurf der Unvollständigkeit ersparen wollten. Auch mir waren bei meinen Arbeiten über Discomyceten öfters die Sauter- schen Arten untergekommen. Als ich nun einige Zeit während des Sommers 1913 und ıgı4 im Salzburgischen weilte und dort mykologische Aufsammlungen machte, benützte ich gleich die Gelegenheit, das Salzburger Landesmuseum aufzusuchen, um dort nach den Sauterschen Originalen zu fahnden. Durch die liebenswürdige Vermittlung des Herrn Direktor Fugger erfuhr ich, daß im ganzen zwei Faszikel von Pilzen Sauters vorhanden seien, deren Durchsicht mir aber leider zeigte, daß hier nur Pilze vorlägen, die Sauter von anderen Mykologen erworben hatte, während nicht ein Exemplar aus seinen eigenen Aufsammlungen zu finden war. 2 !) Vgl. Hedwigia, Bd. 20 (1881), p. 129. 2) Vgl. Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2. Aufl, Bd. I, Abt. 3. °®) Vgl. Syll. fung., vol. VII. > in nt en Revision des Sauterschen Pilzherbars. 79 So schien jede Möglichkeit hier ordnend einzugreifen ausgeschlossen, als ein glücklicher Zufall es wollte, daß die botanische Abteilung des naturhistori- schen Hofmuseums in Wien zu Beginn des Jahres 1916 in den Besitz des eigent- lichen Pilzherbars Sauter kam. Es war nämlich in Innsbruck F. Sauter, ein Neffe von A. E. Sauter, welcher sich auch mit Botanik befaßte, gestorben, dessen botanischer Nachlaß in den Besitz des dortigen Landesmuseums überging, welches seinerseits wieder denselben dem oben genannten Wiener Museum zusandte. In diesem Nachlaß befanden sich außer Aufsammlungen F. Sauters das Moosherbar von A. E. Sauter sowie dessen Pilzherbar, so weit es überhaupt erhalten ist. Nach Rücksprache mit Herrn Kustos Dr. A. Zahlbruckner, Leiter der botanischen Abteilung des naturhistorischen Hofmuseums in Wien, benützte ich die mir ge- botene günstige Gelegenheit, das Pilzherbar A. E. Sauter mit besonderer Berück- sichtigung der von ihm neu beschriebenen Formen einer kritischen Revision zu unterziehen, die den Gegenstand dieser Abhandlung bilden soll. Bei diesem Anlasse zeigte sich jedoch leider, daß von dem ursprünglichen gesamten Pilzherbar Sauter nur gewisse Teile mehr erhalten seien. Die Discomy- ceten liegen relativ vollständig vor, während von den übrigen Gruppen, nament- lich den Uredineen, Ustilagineen und Basidiomyceten fast nichts vorhanden ist. Dementsprechend sind auch die Originale zu den Sauterschen Discomyceten verhältnismäßig vollständig vertreten, obwohl es auch hier manche Lücken gibt, während von den Sauterschen Basidiomyceten-Originalen nahezu nichts uns überkommen ist. Eine nochmalige Anfrage betreffs sonstiger Teile des Sauterschen Pilzherbars an das Innsbrucker Landesmuseum, die Prof. Dalla Torre zu beantworten so freundlich war, wie eine solche an das Landesmuseum in Linz, auf welche mir Kustos F. Wastler bereitwilligst Auskunft gab, lieferte ein negatives Resultat. Daß im Salzburger Museum nichts mehr vorhanden sei, davon überzeugte ich mich — wie schon erwähnt — persönlich an Ort und Stelle. Es muß also mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß das, was ich in Händen habe, der einzige erhaltene Teil des eigentlichen Pilzherbars Sauter sei. Die Revision, die ich in Angriff nahm, gliedert sich in zwei Teile, und zwar eine solche der Sauterschen Originale, der ich der Vollständigkeit hal- ber außerdem eine kritische Überprüfung der sonstigen, von Sauter auf- gestellten, wenn auch im Original nicht mehr vorhandenen Pilzformen angliederte, sowie eine solche der übrigen im Herbar Sauter befindlichen Pilzexemplare. Eine kritische Sichtung der Sauterschen Arten schien aus den früher angeführten Gründen für die Mykologie von Wichtigkeit zu sein, um hier einmal klare Sachlage zu schaffen; eine Revision des sonstigen Sauter- schen Herbarmateriales mag deshalb von Bedeutung sein, weil sie Gelegen- heit gibt, die von Poetsch und Schiedermayr!) übernommenen und von Sauter selbst in seiner «Pilzflora von Salzburg» angeführten Pilzfunde in das rechte Licht zu rücken. Die Bedenken gegen die Sauterschen Publikationen, die schon Rehm und Winter gehegt hatten, drängten sich mir gleich bei Beginn der Revision mit Ge- walt auf; bald hat sich ergeben, daß den Neubeschreibungen Sauters sowie seinen Angaben über Pilzfunde mit größter Skepsis begegnet werden muß. !) Vgl. deren Syst. Aufzähl. d. Erzherzogt. Öst. ob d. Enns samenl. Pfl.» Wien 1872. 80 Dr. Karl v. Keißler. Was die seinen Beschreibungen zugrunde gelegten Originale") be- trifft, so muß bemerkt werden, daß dieselben — so weit sie überhaupt noch da sind — meist in einem schlechten Zustand sich befinden. Schon die Entzifferung von Name und Standort macht bei der ungemein undeutlichen Schrift Sauters große Schwierigkeiten. Mehrfach sind zwar die Kapseln mit den Originaletiquetten da, aber sie beinhalten kein Material oder das Material ist zwar da, aber sehr dürftig, kaum für eine Untersuchung ausreichend, außerdem oft noch steril. Dazu kommt ferner, daß bei einzelnen Sauterschen Arten mehrere Originale vorliegen, die sich einander widersprechen, indem das eine oder andere einen Pilz enthält, der mit dem beschriebenen nichts zu tun hat, so daß man annehmen muß, daß Sauter nachträglich seine eigenen Arten nicht mehr richtig erkannte, sondern mit anderen konfundierte; ın dieser Beziehung weise ich auf Peziza carneola Saut., P. nigrescens Saut. und P. Filicis-maris Saut. hin, worüber näheres im speziellen Teil zu entnehmen ist. Was die zu seinen neuen Formen veröffentlichten Beschreibungen be- trifft, so sind dieselben — wie bereits betont — meist sehr kurz und geben keinerlei Aufschluß über den mikroskopischen Bau. Dazu tritt noch der Umstand, daß sie oft ungenau und unpräzise sind und manchmal nicht recht mit dem Original- exemplar sich decken. Die differential-diagnostischen Bemerkungen im Vergleich mit andern angeblich «verwandten» Arten oder die Einreihung bei einer bestimmten Gattung (beziehungsweise Untergattung) oder die Einschiebung in der Nähe einer bestimmten Art sind ganz belanglos, da Sauter meist die von ihm aufgestellten Spezies bei Untergattungen oder Gattungen, sogar bei Familien?) einreiht, wo sie nicht hineingehören, oder in der Nähe von Arten einschiebt, mit denen sie über- haupt nichts zu tun haben. Durch diese ungenauen Beschreibungen wurden Rehm und Saccardo, die keine Originale Sauters sahen, mehrfach irregeführt und haben entschuldbarer Weise die Sauterschen Arten oft bei Gattungen untergebracht, zu denen sie absolut nicht hingehören. Es sei noch darauf verwiesen, daß Sauter eine Anzahl Spezies nur als nomina nuda publiziert oder bloß als Herbarnamen aufgestellt hat. Was die sonstigen Bestimmungen im Pilzherbar Sauter anbelangt, so finden sich hier -—- wie ich ungeachtet des Spruches «de mortuis nil nisi bene» leider sagen muß — oft die unglaublichsten Dinge. Die Anzahl der wirklich richtig be- stimmten Pilze ist gering; die überwiegende Mehrheit ist. falsch determiniert, nicht zu reden davon, daß er auch Algen und Flechten als Pilze ansprach. Indem ich im übrigen diesbezüglich auf den speziellen Teil verweise, greife ich hier zur Illu- stration meiner Mitteilungen einige markante Beispiele heraus; so finden wir eine alte Rosellinia als Cenangium seriatum, Trichia fallax als Helotium_ citrinum,?) Aleurodiscus amorphus als Peziza roseola, einen nicht näher bestimmbaren Boletus als Peziza bulbosa, eine vermutliche Pholiota caperata als Gyromitra esculenta, einen verkümmerten, nicht näher bestimmbaren Hymenomyceten als Felvella bre- vipes bestimmt und ähnliches mehr. Die Unrichtigkeit seiner Bestimmungen be- !) Unwillkürlich erinnere ich mich bei diesem Anlasse an das Herbar Feltgen, dessen Revision, ähnliche Resultate lieferte (vgl. Höhnel, Revis. Feltgen aufgest. Ascom. auf Grund d. Orig.-Exempl. in Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch, in Wien, Bd. ı15, Abt. ı [1906], p. 1189). 2) Ich verweise diesbezüglich auf Peziza vitrea Saut. = Dacrymyces caesius Somm. und Cenangium Thapsi Saut. — Phoma verbascicola Cke. °) In anderen Fällen erkannte er aber Helotium citrinum ganz richtig. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 81 wegt sich auch in der Richtung, daß er auf der einen Seite unter einem Artnamen eine Zahl von verschiedenen nicht hingehörigen Pilzen subsumiert, während auf der anderen Seite eine und dieselbe Art unter allen möglichen Artnamen bestimmt auftaucht. Ein Beispiel für den ersten Fall ist /umaria rutilans, für den letzteren Fall Aleuria aurantia, Coryne sarcoides, Helotium citrinum und Guepinia_ hel- velloides. Dazu kommt noch, daß die Standortsangaben !) oft lückenhaft oder unleserlich sind oder ganz fehlen, so daß nur mit Hilfe des meist angeführten Datums und der Jahreszahl aus Sauters Biographie der Standort herauskonstruiert werden kann und daß die Nährpflanzen mangelhaft oder gar nicht genannt sind. Aus dem eben Gesagten geht hervor, daß alle Angaben Sauters über Pilz- funde, die sich in der Literatur finden, besser unberücksichtigt zu lassen sind und daß seine Pilzflora von Salzburg — sit venia verbo — so gut wie als wertlos bezeichnet werden muß. Wenn wir uns fragen, was die Ursachen für die Fehlgriffe Sauters sind, so ergeben sich solche verschiedener Art. Vor allem hatte er unzulängliche Hilfs- mittel an Literatur und Herbarvergleichsmaterial zur Verfügung, abgesehen davon, daß zur Zeit Sauters bei dem Mangel an zusammenfassenden Werken das Arbeiten auf mykologischem Gebiete überhaupt schwer war. Ferner war Sauter, der sich mit allen Gruppen des Pflanzenreiches, dazu auch mit Insekten befaßte, in die Mykologie viel zu wenig eingearbeitet, um eine Pilzflora von Salzburg zusammen- zustellen oder gar auf dem Gebiete der Pilze, speziell der Discomyceten, Neubeschrei- bungen vorzunehmen. Weiters untersuchte er die Pilze nur mit Hilfe der Lupe (niemals mit dem Mikroskop), was für eine sichere Bestimmung oder gar Neu- beschreibung bei Kleinpilzen ganz unzulässig ist. Schließlich tritt noch der Um- stand hinzu, daß er oft recht kärgliches Material sammelte und dieses dann noch manchmal durch Verwechslungen in Unordnung brachte. Daß unter solchen Verhältnissen die Durcharbeitung des Sauterschen Pilz- herbars eine recht mühevolle und zeitraubende Arbeit war, dürfte wohl einleuchten. Wenn ich dadurch in die Lage gekommen bin, Sauters floristische Angaben — so weit dies möglich — zu rektifizieren und die Sauterschen Arten zu klären, beziehungsweise die mykologische Literatur von dem Ballast der nicht zu klärenden Arten zu befreien, so glaube ich die aufgewandte Mühe belohnt zu finden. !) Auch bei diesem Material sind, ähnlich wie bei den Originalexemplaren, relativ reichlich die Discomyceten erhalten geblieben, während die übrigen Gruppen, namentlich die Basidiomyceten im weiteren Sinne, fast ganz fehlen. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd, XXXlI, 1917. 6 82 Dr. Karl v. Keißler. Frezeller. Teil I. Revision jener von Sauter aufgestellten Pilzformen, deren Originalexemplare vorliegen. Calloria Doliolum Saut. Siehe unter Peziza Doliolum. Calloria Neesii Saut. Siehe unter Peziza Neest Saut. Cenangium luteolum Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 320 et Fl. Salzb,, 1. c., B270% nt.,2.68 PD. 106, nr. Saccardo (l. c., p. 605) stellte die Spezies zu Godronia, Rehm (l. c., p. 662) zu Pezizella und vermutet, daß sie mit P. Bresadolae Rehm identisch sei. Wenn Sauter dieselbe im System zu Cenangium urceolus stellt, so ist das bei den so häufig wiederkehrenden, konfusen Anschauungen Sauters belanglos. Das Originalexemplar besteht aus einem winzigen Stückchen Holz mit einigen apothezienartigen Gehäusen, die den Eindruck einer jungen Orbilia (?) er- wecken. Man sieht aber gar kein Hymenium; dagegen liegt eine Anzahl zweizelliger, länglicher, ca. 12 X 6 messender Sporen herum, zu denen ich aber weder Schläuche noch Träger entdecken konnte. Vielleicht handelt es sich um eine Tremellinee (?, Konidienstadium). Jedenfalls ist eine sichere Deutung nicht möglich, daher ist die Art zu streichen. Cenangium Thapsi Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 320 et Fl. Salzb., 1. c., PTTO, Mr. IT GELD. 0100, mr. 5: Winter (l. cc.) erwähnt den Pilz nicht, Saccardo (l. p., p. 605) stellt ihn zu Godronia, Rehm (l. c., p. 629) zu Pyrenopeziza, wobei er sich in der kurzen Diagnose Sauters hauptsächlich durch die Ausdrücke «gregaria, ni- gricans» irreführen ließ. Sauters Original weist keinen Discomyceten auf, sondern auf geschwärzten Stellen sitzen dicht gedrängt kugelige Gehäuse, welche schon alt sind und keine Sporen enthalten. Ich spreche sie als die Pykniden von Phoma verbascicola Cke. an und es wäre (C. Thapsı Saut. jedenfalls von den Discomyceten zu streichen und als vermutliches Synonym zu Phoma verbascicola Cke. zu geben. Dermatea nitida Saut. Siehe unter Peziza nitida. Dermatea tristis Saut. Siehe unter Peziza tristis. !) Bezüglich der Standorte betone ich, daß Sauter hauptsächlich in Oberösterreich bei Steyg (auch bei Ried) und im Salzburgischen bei Salzburg selbst und bei Zell am See, wie bei Mittersill (im Pinzgau) sammelte. Für die Bestimmung der als Pilze determinierten Flechten bin ich Herrn Abteilungs- leiter Kustos Dr. A. Zahlbruckner und Schulrat Dr. J. Steiner, für die Klarstellung einiger Standorte Herrn Regierungsrat Dr. Th. F. Hanausek, für die Untersuchung einzelner Pilze Herrn Assistenten Th. Kupka zu Dank verpflichtet. | EZ a IP Revision des Sauterschen Pilzherbars. 83 Discina verpoides Saut. Siehe unter Peziza verpoides. Helotium chlorellum Saut. Siehe unter Peziza chlorella. Helotium decolorans -Saut. Siehe unter Peziza decolorans. Helotium erythropus Saut. Siehe unter Peziza erythropus Saut. Helotium Ostruthii Saut. Siehe unter Peziza Ostruthii. Helotium tenerum Saut. Siehe unter Peziza tenera. Helvella badia Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 319 et Fl. Salzb., p. 109 et ı5g, Ar: 7. | In trabibus, Salzachufer bei Mittersill, Mai 1838. Ist nach dem Originalexemplar offenbar eine etwas verkümmerte Gyromitra esculenta Fr., die Art ist also einfach als Synonym dorthin zu ziehen. Die Diagnose im Herbar weicht von jener in Flora, 1. c., etwas ab und lautet: Pileo deflexo lobato liberato rugoso badio, stipite farcto costato brevi. Lachnella ornata Saut. Siehe unter Peziza ornata. Lachnella pulverulenta Saut. Siehe unter Peziza pulverulenta. Lachnella radians Saut. Siehe Peziza radians Saut. Patellaria Aconiti Saut. Siehe unter Peziza Aconiti Saut. Peziza (Phialea) Aconiti Saut. in Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., Bd. I (1844), p. 344, nr. 2637 et Fl. Salzb., l. c., p. 164, nr. 145. — Patellaria Aconiti Saut. in Mitt. Ver. Salzb. Landesk., Bd. VI (1866), p. 49 et Fl. Salzb., l. c., p. 166, uw .D. Winter (l. c., p. 144, nr. 145) untersuchte die Fruchtschichte. Saccardo hat den Pilz zweimal in seiner Sylloge angeführt, das eine Mal (l. c., p. 425) als Trichopeziza, das andere Mal (l. c., p. 290) als Pezizella, wohin ihn auch Rehm (l. c., p. 679) brachte. Nach dem Originalexemplar [auf dürren Aconitum- Stengeln, Tennalpe !)] kann es unmöglich eine Zrichopeziza sein — denn es fehlt jede Behaarung —, ebensowenig eine Pyrenopeziza, da das bräunliche Gehäuse oberflächlich ist. Die Art erinnert an Mollisia atrata Karst., ıst aber lichter gefärbt; ich bin nach dem allerdings dürftigen Material geneigt, dieselbe für identisch mit Pyrenopeziza plicata Rehm?) zu halten, die dieser ausdrücklich als der M. ") Wohl der Hohe Tenn bei Zell am See (Salzburg). ?) Ursprünglich als Niptera beschrieben (Rehm in Hedwigia, Bd. 20 [1881], p. 38). 84 Dr. Karl v. Keißler. atrata ähnlich bezeichnet, verschieden durch hervorbrechende Apothezien, breitere Sporen, Substrat (Aconitum) und Standort (Hochalpen). Das von Rehm zitierte Exemplar der P. plicata (Rabenh., Fungi eur. 2833) zeigt voll- kommen oberflächlich sitzende Apothezien, so daß ich Saccardo (l. c., p. 326) nur Recht geben kann, wenn er die Art zu Mollisia stellt. Im übrigen würde Substrat (Aconitum) und Standort (Hochalpen) der P. Aconiti auf P. plicata stimmen. Die Sporen!) sind aber ausgesprochen schmal (1—ı'5 u gegen 2—2'5}.). Leider steht mir zum eingehenden Vergleich der P. plicata weder Rehm, Ascom. exsicc., nr. 570 und 841 noch Linhart, Fungi hung., nr. 288 zur Verfügung. Auf Grund meiner Untersuchung komme ich zu dem Ergebnis, daß P. Aconiti Saut. wahrscheinlich identisch mit Mollisia plicata (Rehm) Sacc. sei.?) Peziza alboatra Saut., Fl. Salzb., l. c., p. 163, nr. 124 (nomen nudum). Diese von Sauter ohne Beschreibung aufgestellte Art, die von den späteren Autoren nicht erwähnt wird, liegt mir in zwei Exemplaren vor. Das eine vom Sulzbachfall, 10. September 1838 (Salzburg, Pinzgau) trägt eine kurze Beschreibung: «sessilis, mollis, ...?, applanata, immarginata, extus albo,?) intus nigra», doch ist kein Pilz drinnen; das zweite Exemplar auf Holz- splittern, 30. Jänner 1838 (Mittersill, Salzburg), mit dem Vermerk «P. udae vix forma» enthält eine Mollisia, die ich mit Rücksicht auf die weißliche Fruchtscheibe und das braunschwarze Gehäuse für M. melaleuca Sacc. halte. Die Schläuche messen ca. 50 X 6y, die Sporen ca. 6—8 X ı'5yp. P.alboatra Saut. (nom. nud.) wäre demnach als Synonym zu Mollisia melaleuca Sacc. zu ‚stellen. Peziza albobadia Saut., Fl. Salzb., l.c., p. 162, nr. 68 (nomen nudum!) et apud Wint. in Hedwigia, Bd. 20 (1881), p. 133. — Aumaria albobadia Poetsch u. Schiederm., Syst. Aufz. Ost. ob der Enns samenl. Pfl. (1872), p. 161, nr. 1680. Herbaretikette: Ciliaris, gregaria, exigua, applanata, alba, carnosula, extus et margine pilis badiis brevioribus obsessa, legi Geisstein,*) (?) Juli 1849. Obige Art wurde von Sauter zuerst als Herbarname aufgestellt, später als bloßer Name ohne Beschreibung in seiner Flora von Salzburg veröffentlicht. Eine rechtsgültige Publikation unter Wiedergabe der von Sauter in seinem Herbar notierten allgemeinen, makroskopischen Merkmale bei gleichzeitiger Beifügung des mikroskopischen Aufbaues ist erst im Jahre 1881 durch Winter, l..c., erfolgt. 'Saccardo, l.c.,.p. 186 stellte‘ die Art mit Recht zupfecizez schrieb aber irrtümlich L. alboflava Saut. (vgl. unter dieser!). Auf Grund des vorliegenden Originalexemplares, von welchem Herr Th. Kupka, Hochschulassistent in Wien, ein Präparat samt Zeichnung ein- zelner Details anfertigte, kam ich, als der Genannte in der botanischen Ab- teilung des naturhistorischen Hofmuseums in Wien einen der von ihm ge- sammelten Discomyceten als L. Woolhopei (Cke. et Phil.) Sacc. bestimmte, !) Was die Schläuche betrifft, hat Winter, 1. c., dieselben mit 70—75 p Länge angegeben; ich konnte sie nur als 35—40p. lang messen, was den Dimensionen bei P. plicata entsprechen würde. . 2) Wäre diese Feststellung eine völlig sichere, so müßte der Pilz Mollisia Aconiti Saut. heißen, da dieser Name die Priorität hätte. °®) Die Farben sind vertauscht, es soll heißen extus nigra, intus alba. *) Bekanntlich eine Spitze des Untersberges bei Salzburg. a A nn U Dit nn Auen u * Revision des Sauterschen Pilzherbars. 85 gemeinsam mit demselben darauf, daß P. albobadia Saut. in die Nähe dieser Spezies zu stellen sei. Sie unterscheidet sich von L. Woolhopei hauptsächlich durch unten spitze,!) (nicht abgerundete), etwas kürzere (ca. 240 y, gegen- über 250 u) Borsten, durch kleinere Schläuche [ca. 250 y, gegen 280—350 y. nach Boudier?)] sowie durch etwas größere und breitere Sporen [ca.27 X 17 ia, gegen 20—22 X 13—ı5 u nach Cooke und Philipps und 18—23 X 13— 14 u nach Boudier?)]. Doch scheinen mir diese Merkmale zu relativ und gering- fügig zu sein, um Peziza albobadia Saut. etwa als eigene Art oder auch nur als var. von Lachnea Woolhopei abzutrennen. Ich halte P. albobadia Saut. einfach für eine L. Woolhopei mit etwas größeren und breiteren Sporen. Die Synonymie wäre folgende: Lachnea Woolhopei Sacc., Syll. fung., vol. VIII (1888), p. 185 (L. Wool- hopeia ex errore). — Peziza (Sarcoscypha) Woolhopei Cke. et Ph. in Grevillea, vol. VI (1877), p. 75. — Trichophaea Woolhopei Boud., Icon. mycol., vol. II, B12.365 vet: vol. IV, p.205. Peziza albobadia Saut., Fl. Salzb. in Mitteil. ‚Ges. Salzb. Landesk., Bd. XVIII (1878), p. 162, nr. 168 (nomen nudum) et apud Wint. in Hedwigia, Bd. 20 (1881), p. 133. — Lachnea albobadia Rehm apud Rabenh., Kryptfl. v. Deutschl., 2. Aufl., Bd. I, Abt. 3 (1894), p. 1050 et Sacc., I. c., vol. XI (1895), p. 399. — Lachnea alboflava (Saut.) Sacc., Br vol. VI, ;p- 1855: Rehm,.]..c., P..L2066. Peziza alboflava Saut. (Sacc., Syll. fung., vol. VIII, p. 186, Rehm, l.c., p. 1066 sub Lachnea. Saccardo schreibt irrtümlich P. alboflava für P. albobadia und versieht diese «P. alboflava» mit der Beschreibung, welche Winter (vgl. Hedwigia, Bd. 20 [1881], p. 133) von der von Sauter nur im Herbar aufgestellten, aber nicht publizierten P. albobadia gegeben hat, die in der Sylloge, vol. VIII, nicht vorkommt. Rehm, l.c., hat nun von Saccardo irregeführt einerseits die von demselben irrtümlich konstruierte P. alboflava Saut. als eigene Art in seine Bearbeitung der Discomyceten aufgenommen, anderseits aber, |. c., p- 1050, diese Spezies mit ihrem richtigen Namen P. albobadia Saut. mit genau der gleichen Beschreibung wie P. alboflava auch als eigene Art an- geführt. Später hat Saccardo (vgl. vol. XI, p. 399), der in Rehms Zusammen- stellung eine Lachnea albobadia Saut. fand, die ihm in seiner Sylloge fehlte, auch diese noch nachträglich aufgenommen. Der ganze Irrtum liegt so klar zutage. Die Bezeichnungen P. alboflava Saut. und Lachnea alboflava Sacc. sind also einfach zu streichen. Über P. albobadia Saut. vgl. im übri- Behnlunter dieser. Peziza albofurfuracea Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 309 et Fl. Salzb., 1. c., p. 106, nr. g et p. 162, nr. 80. — Dasyscypha albofurfuracea Sacc., |. c., P- 458. Das Originalexemplar lehrt uns, daß es sich, wie schon Winter (l. c., p. 130, nr. 9) annahm, lediglich um Lachnum clandestinum Karst. handle. !) Gillet, Champ. France, Discom., Pl. 136, bildet L. Woolhopei mit unten spitzen Haaren ab! 2) Vgl. Icon. mycol., vol. IV, p. 205 (irrtümlich hier wie auf dem prächtigen Bild, vol. II, Pl. 365, als « Woolhopeia» statt Woolhopei bezeichnet). Cooke und Philipps selbst (Grevillea, vol. VI [1877], p- 75) haben keine Angaben über die Schlauchgröße gemacht. 86 Dr. Karl v. Keißler. Peziza alboviridis Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 314 et Fl. Salzb., p. 108 nr.'32 et P.1163, ar. 31. P. viridula Saut. in 'herb. Saccardo (l.c., p. 278) reiht die Art bei Pezizella ein, dem sich auch Rehm (l. c., p. 662) anschließt, während er später !) dieselbe zu Niptiera dilu- tella Rehm zieht. Winter (l.c., p. 132, nr. 32) gibt keine Beschreibung der Fruchtschichte, sondern verweist nur darauf, daß die Art nicht von Peziza dilutella Fries verschieden zu sein scheint. Ich fand im Sauterschen Herbar ein kleines Zweigstück mit zahlreichen Apothezien, die einen prosoplekten- chymatischen Bau aufweisen, deren Fruchtschichte aber so jung ist, daß man nur Paraphysen sieht. Nach solchen jungen Apothezien eine Identifizierung mit Pezizella dilutella Fuck. vorzunehmen, die selber eine noch nicht völlig geklärte Art darstellt, ist wohl mehr als gewagt. Wenn Saccardo P. albo- viridis in die Nähe zu P. chlorinella (Ces.) stellt, so hat das nach der grünlichen Farbe beider manches für sich; aber P. chlorinella ist ja auch eine Art, über die fast nichts näheres bekannt ist. Nach dieser Sachlage (namentlich dem noch unentwickelten Hymenium) ist es wohl am ratsamsten, P. alboviridis Saut. als unklärbar zu streichen. ’ Peziza alpina Saut. in Flora, Bd. :24 (1841), p. 308 ‘et Fl.’Salzb., 1. e) ps DE: @l.D. 101,0. AD, Saccardo (l.c., p. 150) hat den Pilz auf Grund der von Winter (l.c., p. 130, nr. 5) gemachten Beschreibung der Fruchtschichte zu YJumaria gestellt, wo ihn auch Rehm (l.c., p. 948) aufgenommen hat. Meine Bemühungen, die Art mit einer der bereits bekannten Spezies zu identifizieren, führten zu keinem Resultat. Da sich mit der Beschreibung Sauters samt den Nach- trägen von Winter infolge der Kürze derselben nicht viel anfangen läßt, da ferner im Herbar Sauter nur ein einziges, kümmerliches Pezizen-Gehäuse vorliegt, das kaum für eine Nachuntersuchung geeignet ist, muß P. alpina Saut. als Art gestrichen werden. Peziza alveolaris Saut. in herb. Das mir vorliegende Original dieser von Sauter nur als Herbarname auf- gestellten Art stammt von der Amtshausschlucht bei Mittersill (Salzburg) und enthält kleine Holzstückchen mit der P. alveolaris Saut., die nichts als Tapesia fusca Fuck. ist. Peziza annularis Saut.! In caule...?Amtshausschlucht, Mittersill, 15./5. 1838 (cum aliis in ramis putresc.). Finde weder im Rehm noch im Saccardo eine Peziza annularis, so daß ich vermute, daß es sich um eine von Sauter aufgestellte, aber nicht publi- zierte Art handelt, um so mehr als ich auf der Etikette zu lesen glaube: ?. annularis m. Ich sehe aber nur leere, alte Gehäuse eines Pyrenomyceten. Die Art wäre so oder so jedenfalls zu streichen. Peziza arenicola Saut. in herb. Diese Art wurde von Sauter offenbar nicht publiziert, im Herbar liegt _ ein Exemplar mit der Etikette «auf feuchtem Sandstein legi Maria Plain,?) !) Vgl. dessen Arbeit Zur Kenntn. d. Discom. Deutschl. II. in Ber. bayer. bot. Ges., Bd. XIV (1914), p. 102. ?) Bei Salzburg. ee EV a NE Vi VE EN SEEN Je a} Luc zul u 4 DE m ann. Revision des Sauterschen Pilzherbars. "87 16./10. 1856» vor, das nur ein ganz verkümmertes Apothezium beinhaltet; daher läßt sich die Art absolut nicht aufklären und, da sie nicht publiziert erscheint, ist sie einfach zu übergehen. Peziza aterrima Saut. in herb. Auf der Etikette steht: «P. strigosae affınis, legi in caule Urticae 22./1o0. 1838, Bruderhausschlucht» (bei Mittersill?, Salzburg). Schon Winter, I. c., p. 134, nr. 74, hat nachgewiesen, daß es sich um ein Polynema (nach der jetzigen Nomenklatur Dinemasporium) handle. Er hält P. aterrima Saut. für identisch mit Polynema strigosum, die aber nur auf Gräsern vorkommt. Ich glaube, daß P. aterrima Saut. als Synonym zu Dinemasporium hispidulum Sacc var. herbarum Cke. zu ziehen ist. Nicht zu verwechseln ist Peziza aterrima Lasch, welche synonym mit Desma- zierella ist. Peziza atriseda Saut. in Flora, Bd. 28 (1845), p. 133. — Tapesia atrıseda Poetsch u. Schiederm., Syst. Aufz. Öst. ob d. Enns samenl. Pf. (1872), p. 158, nr. 1630; ercne,. 2.3785 Rehm, ilrc., P.>582: Auf Grund der Angabe Sauters «auf einem verbreiterten, schwarzfilzigen Hyphengewebe sitzend» haben schon Poetsch und Schiedermayr die Art zu Tapesia!) gestellt, was auch Saccardo und Rehm?) taten. Winter (l. c.) führt diesen Pilz nicht an, scheint ihn also in Sauters Herbar nicht an- getroffen zu haben. Mir liegt ein gutes Original auf morschem Holz (am Damberg bei Steyr, 8. August 1842) vor, das ich mikroskopisch untersuchen konnte. Es zeigt sich ein bräunlichgelbes Gehäuse von prosoplekten- chymatischen Bau ohne eigentlichen Stiel, die Schläuche sind keulig, nach unten in einen ziemlich langen, dünnen Stiel auslaufend, mit Scheitelver- dickung, ca. 150 X ı2—ı5 u. messend. Die Sporen sind spindelförmig, etwas gewunden, hell, 4-septiert, liegen schief zweireihig und messen ca. 36 X 6—8y. Die zahlreichen Paraphysen sind fädig. Das «schwarzfilzige Hyphen- gewebe» entpuppt sich als ein Rest eines Zelminthosporium, auf dem P. atriseda entweder saprophytisch oder parasitisch wächst, es sei denn, daß dasselbe als Nebenfruktifikation zu der Peziza gehört. Bei der Durchsicht von Saccardos Sylloge VIII kam ich ausgehend von den 4-septierten Sporen alsbald auf Belonidium minutissimum Phil., dessen Beschreibung auf Sauters Pilz gut paßt, ein Pilz, der ähnlich wie P. atri- seda auf Helminthosporium aufsitzt. Batsch (Elench. fung., contin. prima, p. 209, Tab. 27, Fig. 143) hat eine P. minutissima beschrieben, auf welche Berkeley und Browne?°) zu sprechen kommen. Die beiden stellen fest, daß es unzweifelhaft sei, daß P. Helminthosporiü Blox. in herb. auf Felmintho- sporium mit 4-septierten Sporen identisch mit P. minutissima Batsch ist.... Den Bloxamschen Pilz hat aus dessen Herbar später Cooke*) als P. minu- %) Schon Fries (cf. Summa veget. Scand., sect. post. [1849], p. 352) vermutete, daß sie identisch mit 7. Prunorum sei. 2) In seiner Arbeit «Zur Kenntn. d. Disc. Deutschl. etc.» (Ber. bayer. bot. Ges., Bd. XIV [1914], p- 100) meint er: «wird unbedenklich zu 7’. fusca zu stellen sein». ®) Not. of brit. Fungi, Nr. 1071, Tab. XV, Fig. 21 (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 3, Tab. ı5 [1865], -P. 446. - *, Vgl. Grevillea, vol. IV (1876), p. 132, Tab. LXV, nr. 299, 88 Dr. Karl v. Keißler. tissima Blox. (richtiger P. Helminthosporii Blox. = P. minutissima Batsch. sec. Berk. et Br.) abgebildet. Dieses Bild paßt genau auf Sauters P. atriseda. Saccardo stellte ähnlich, wie Philipps P. minutissima Batsch zu Belonidium. Ich halte die Identifizierung von P. Helminthosporii Blox. mit P. minutissima Batsch für recht bedenklich, weil letzterer seinen Pilz für faulende Blätter angibt und mit deutlichem Stiel beschreibt und abbildet. Meines Erachtens ist es besser, bei dem Mangel mikroskopischer Angaben es dahingestellt sein zu lassen, was P. minutissima Batsch sei. Man bezeichnet dann einfach die Peziza auf Helminthosporium mit den 4-septierten Sporen als P. Helmintho- sporü, also mit dem Bloxamschen Herbarnamen, den später Berkeley und Browne, l.c. (1865), publizierten. Sauters P. atriseda (1845) hätte aller- dings die Priorität, doch ist die Beschreibung derselben eine so kurze und nichtssagende, daß dieselbe nicht als rechtsgiltig anzusehen ist. Über den Bau des Gehäuses von P. Helminthosporii Blox. (Belonidium minutissimum Aut.) liegen keinerlei Angaben vor. Da an der Identität von Sauters P. atriseda mit P. Helminthosporii nicht zu zweifeln ist, kann ich wohl den Gehäusebau der Sauterschen Art als Grundlage für die Gattungseinreihung von P. Helminthosporii benützen. Da derselbe ein prosoplektenchymatischer ist, kann ich P. Alelminthosporiü Blox. nicht unter die Mollisieen zu Belonidium einreihen, sondern muß dieselben zu den Pezizelleen bei Belonium als B. Helminthosporii (Blox.) Keißl. unterbringen. Sauters P.atriseda ist demnach identisch mit Belonium Helmintho- sporü (Blox.) Keißl. Die aus obiger Auseinandersetzung sich ergebende Synonymie wäre kurz folgende: j Belonium Helminthosporii Keißl. — Peziza Helminthosporü Blox. in herb. et apud Berk. et Br. in Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 3, T. ı5 (1865), p- 446, Tab. XV, Fig. 21. — P. minutissima Berk. et Br., l. c. (non Batsch); Cke. in Grevillea, vol. IV (1876), p. 132, Tab. LXV, nr. 299 (P. minutissima Blox. ex err.). — Belonidium minutissimum Phill., Mon. Brit. Discom. (1893), pP-749; 'Sacc.,/SyH. füng.; vol. VIII (1889); p. 504.) Peziza atrocoerulea Saut. in herb. Das vorliegende Exemplar dieser nur als Herbarname existierenden Art vom «Schmidten Wald» (bei Zell am See, Salzburg) stellt einen auf Moos wachsenden Discomyceten dar, welcher der Mollisia Jungermanniae (Nees) Rehm entspricht. Peziza atrorufa Saut. Auf Tannenrinde mit Haematomma elatinum, Alpenwald ober Hochstein (?) am Tauern. | Ist, wie Sauter später selbst im Herbar vermerkte, identisch mit P. Neesii Flot. (jetzt Pseudotryblidium Neesii Rehm). Der Name P. atrorufa Saut. er- scheint nur als Herbarname. Das Exemplar war ursprünglich als P. fusco- !) In die Nähe von Belonium Helminthosporü (Blox.) Keißl. ist Belonidium basitrichum Sacc. zu stellen, das gleichfalls mit Helminthosporium vergesellschaftet ist. Es unterscheidet sich hauptsächlich durch 6—8-septierte, schmälere Sporen. Nach dem angegebenen prosoplektenchymatischen Bau der Ge- häuse gehört auch diese Art zu Belonium [B. basitrichum (Sacc.) Keißl.]. Ai Da le Lau Zn 2 Revision des Sauterschen Pilzherbars. 89 nigra bezeichnet. Auch dies ist nur ein Herbarname. Vgl. auch P. rufo- nigra Saut. Peziza aurantio-badia Saut. Siehe unter P. aurantio-nigra Saut. Peziza aurantio-nigra Saut. in Flora, Bd. 35 (1852), p. 579. — Pyronema aurantio-nigrum Poetsch u. Schiederm., Syst. Aufz. Ost. ob Enns samenl. Pf. (1872), p. 161, nr. 1671. — Pyronema aurantio-badium (Saut.) Poetsch u. Schiederm., Lc;:nr:,1r672 (ex 'errore). Diese Spezies stellte Saccardo (l.c.,p. 128) zu Humaria, Rehm (l. c., p. 998) zu Melachroia. Poetsch und Schiedermayr, l.c., geben noch eine Peziza aurantio-badia Saut., l.c., an, doch ist an dieser Stelle nur P. aurantio-nigra Saut. zu finden; das ganze beruht also auf einem Irrtum. Herr Th. Kupka, Assistent an der Lehrkanzel für Phytopathologie an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, war so freundlich, das Sautersche Original zu untersuchen und kam zur Überzeugung, daß eine nicht näher bestimmbare Aumaria vorliege. Die Art ist also zu streichen. Be2ı2a carneola Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 308 et Fl. Salzb., 1. c., p. 105, BA et.Pp. 16, Nr. 44- Im .‚Herbar Sauter finde ich zwei Exemplare, das eine führt Pilze auf morscher Tannenrinde (bei Glasenbach [nächst Salzburg], ı1. Dezember 1867); hier findet sich Aleurodiscus amorphus Rbh. und Cenangium Abietis Duby (?). Da hat also Sauter etwas anderes hereinkonfundiert. Das zweite Exemplar ist das eigentliche Original. Winter (l.c., p. 130) hat die Fruchtschichte beschrieben,!) Saccardo hat auf Grund derselben (l. c., p. 7) die Art zu Humaria in die Nähe von FH. Keithii Phill. gegeben, wohin sie aber wohl nicht gehört, mit der sie nur das fleischfarbene Kolorit gemeinsam hat. Rehm (l. c., p. 959) stellt sie in die A. rutilans-Gruppe, wo sie wohl am besten hingehört. Sie ist eine durch die fast runden, rauhen, nur zu vieren im Schlauch befindlichen Sporen und die bogig gekrümmten Paraphysen auf- fallende Art. Bei Durchsicht von Saccardos Sylloge bis einschließlich Bd. 22 konnte ich keine mit ihr sich deckende oder ihr ähnliche Art finden. Von 4-sporigen Arten, die in Betracht kämen, wäre die bekannte 77. tetra- spora Boud., die aber glatte, größere und schmälere Sporen etc. hat, zu nennen, ferner 7. palmicola Henn.?) auf Palmen und 77. silvosa Clem.?) aus Nordamerika, die nicht mit ihr zu vergleichen sind. F. rubens Boud.*) er- innert in der Farbe an P. carneola Saut., ist aber sonst durch 8-sporige Schläuche etc. verschieden. Auf Grund alles dessen komme ich zur Überzeugung, daß F. carneola (Saut.) Sacc. eine gute, in die H. rutilans-Gruppe zu stellende BDezies'sei. I) Ergänzend füge ich noch bei: Schläuche oben abgerundet, im ganzen ca. 120 . lang, zylin- drisch-keulig. Beeacc:, l..c., vol..18, pi 27. BSacc.,.l..c., vol. 18, p. 28. Er Sacc.,l.c., vol.:14, p. 749. go Dr. Karl v. Keißler. Peziza chlorella Saut. in Flora, Bd. 28 (1845), p. 133. — Helotium chlorellum Poetsch et Schiederm., Syst. Aufz. Österr. ob d. Enns samenl. Pf. (1872), pP. 159, nr. 1644; Saut., Fl. Salzb., l. c., p. 164, nr. 4. — Phialea chlorella ac ren Rehm, |. c., p: 714. Da weder Sauter noch Winter eine Beschreibung des mikroskopischen Baues geben, Sauters Original, das ich einsah, dazu keine Spur eines Pilzes aufweist, ist die Art zu streichen. Peziza decolorans Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 3ı2 et Fl. Salzb., 1. c., p. 107, nr. 23. — Helotium decolorans Saut. in Mitt. Ver. Salzb. Landesk., Bd. VI 1866, 5HN48 et FI.Salzbi, 1: €; Ip. ’164, nr. 22; Auf Grund der Beschreibung der Fruchtschichte durch Winter (l. c., p. 131, ür. 23) hat Saccardo i(l..c., 'p. 305) die’Art zu Gorgoniceps, Rehm: p-. 573) zu Belonopsis gestellt. Eingehende Untersuchung des Originalexem- plars von Sauter hat mich gelehrt, daß Peziza decolorans identisch mit Gorgoniceps Guernisaci Sacc. ist. Diese Art wurde von Crouan in Ann. scienc. nat., Botan., ser. IV, T. 7 (1857), p. 176 als Vibrissea beschrieben und auf Tab. IV, Fig. F.’) abgebildet. Nach dem starren Prioritätsprinzip hätte der Sautersche Name das Vorrecht für die Bezeichnung des in Rede stehen- den Pilzes. Da aber die Sautersche Beschreibung ungemein vag und kurz ist, ziehe ich es vor, den Crouanschen Namen, der mit einer ausführlichen Beschreibung und guter Abbildung ausgestattet ist, beizubehalten. Gegen- wärtig wird Gorgoniceps Guernisaci Sacc. von dieser zu den Helotiaceen ge- hörigen Gattung abgetrennt und als Apostemidium wieder zu den Helvella- ceen?) in die Nähe von Vibrissea gebracht. Darnach wäre also Sauters P. decolorans als Synonym zu Apostemidium Guernisaci (Cr.) Boud.?) zu ziehen. Peziza. doliolum Saut. in: Flora, Bd. 24 (1841), p. 313 et Fl. Salzb., L ep nr. 26. — Calloria doliolum Saut. in Mitteil. Ver. Salzb. Landesk., Bd. VI (1866), pr48 et Fl. Salzb;; 1. cp; 265, nr,4. Auf einem faulenden Strunk bei Mittersill, 8. Juni 1838. Schon Winter, 1. c., p. 132, nr. 26, schreibt, daß die wenigen vorhandenen Exemplare noch steril sind, was ich nach dem mir vorliegenden Stück nur bestätigen kann. Saccardo, |. c., p. 238, stellt die Art zu Alelotium, was gewiß nicht zutrifft, dagegen hat Rehm, |. c., p. 660, wohl recht, wenn er sie bei Pezizella unterbringt, wohin sie nach dem ganzen Aussehen und dem prosoplektenchymatischen Bau der Gehäuse gehört; ich vermute, daß sie viel- leicht direkt identisch mit Pezizella hyalina Rehm sei. Jedenfalls ist aber P. doliolum Saut. mit Rücksicht auf das Fehlen einer entwickelten Fruchtschicht als Art zu streichen. Peziza epibrya Saut. in herb. et Fl. Salzb., 1. c., p. 160, nr. 25 (nom. nudum). Im Radeckwald (Salzburg), 22. November 1858, leg. Bartsch. Ist, wie schon Winter (l. c., p. 133, nr. 25) feststellte, Pseudoplectania “ nigrella Fuck. !) Vgl. auch Fl. Finist. (1867), p. 46. 2) Vgl. Durand in Ann. mycol., vol. VI (1908), p. 454 u. 456. ®) Vgl. die schöne Abbildung in dessen Icon. mycol., vol. III, Pl. 433. Revision des Sauterschen Pilzherbars. gI Peziza epithelephora Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 311 et Fl. Salzb., 1. c., Pr70 7500.88: Winter (l.c., p. 131) hat eine Beschreibung des "mikroskopischen Baues der in Rede stehenden Art gegeben, auf Grund welcher Saccardo (l.c., p. 373) dieselbe zu Tapesia zieht, bei welchem Genus sie auch Rehm (l. c., p. 583) anführt.!) Mir war Gelegenheit geboten, zwei Originalexemplare Sauters zu überprüfen. Hiebei konnte ich vor allem feststellen, daß das gelbliche, filzige, die Holzoberfläche überziehende Hyphengewebe nicht ein zum Pilz gehörendes Subiculum sei, sondern wie das Vorhandensein von alten Basidien mit vier Sterigmen lehrt, Reste des Fruchtkörpers einer Cor- ticiee darstelle, auf welcher die genannte Peziza parasitisch oder saprophytisch wächst. Damit wird die Einreihung bei der Gattung Tapesia hinfällig. Das eine der beiden Sauterschen Originale wurde offenbar von Sauter irrtüm- lich mit P. epithelephora infolge gewisser, äußerlicher Ähnlichkeit konfundiert und ist auszuscheiden. Dasselbe [8./7. 1838, in ligno humido, Klauswald,2) mit dem Vermerk «obscurior»]| sitzt wohl auch auf einem Corticieen-Frucht- körper auf, deckt sich aber — wie schon die Bemerkung «obscurior» ver- muten ließ — mit dem Exemplar der P. epithelephora, das Sauter in seiner Publikation erwähnt (1./6. 1838, Standort im Herbar «Bruderhaus»).?) Es | liegt eine dunkelgrünlich gefärbte Peziza vor mit oben dickwandigen, keuli- | gen, ca. 90—95 X 6—8 u messenden Schläuchen (Sporen?); das Gehäuse dieser | Peziza ist deutlich prosoplektenchymatisch. Dieser Pilz ist anscheinend eine ö Pezizella, die sich möglicherweise mit Pezizella mycophila (Fr.) Sacc.*) (auf faulender Russula adusta, einmal in Schweden gefunden, sonst von den My- kologen kaum erwähnt oder beachtet) deckt. Das «eigentliche» Original- exemplar (1./6. 1838), nach welchem auch Winter?) offenbar seine Beschrei- bung machte, ist nicht dunkelgrünlich, sondern mehr braungrau und besitzt ausgesprochen paraplektenchymatischen Gehäusebau.°) Nach allem ist P. epithelephora Saut. als eine auf einem Corticieen-Fruchtkörperrest wachsende Mollisia anzusehen. Als ich bei dem vorliegenden Anlasse nach Discomyceten, die auf anderen Pilzen wachsen, fahndete, stieß ich auf Mollisia Sterei Rehm”) (nomen nu- dum), von der ich eine nachträglich veröffentlichte Beschreibung nicht finden könnte. -P. P. Strasser war :so freundlich, mir mitzuteilen, daß seines Wissens eine solche nicht erfolgt sei und war so gütig, Vergleichsmaterial dieser Art einzusenden. Wir finden eine auf einer Corticiee wachsende Mol- lisia, die in ihrem Bau fast ganz mit P. epithelephora übereinstimmt (nur Schläuche etwas größer, 40—60 X 5-8. [gegen 35—45 X 4—5 |, Sporen T) In seiner Arbeit, Zur Kenntnis d. Disc. Deutschl, etc. (Ber. bayer. bot. Ges., Bd. XIV [1914], p. 100) sagt er, «gehört gewiß zu 7. fusca». 2) Bei Mittersill, Salzburg. ®) Richtiger Bruderhaus-Wasserfall (bei Mittersill, Salzburg). Melslsc.'p. 289. 5) Ergänzend zu Winters Angaben bemerke ich, daß die Paraphysen zartfädig, farblos, gerade nach oben nicht verbreitert sind. °) Es sei noch erwähnt, daß die einzelnen Gewebezüge am Ende kolbig verdickt sind. ”) Vgl. Strasser, Viert. Nachtr. Pilz. Sonntagberges (N.-Ö.) (Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien, Bd. 57 [1907], p. 325, nr. 1262). ‚Siehe auch Saccardo, |. c., vol. 22, p. 668. 1 che vr a Ze a a a nö u 92 Dr. Karl v. Keißler. etwas breiter, 6—8 X 2—4 u. [gegen 5°5—7 X ı—2 u). Es ist demnach Mollisia Sterei Rehm synonym zu M. epithelephora (Saut.) Keißl. Endlich möchte ich noch auf eine von Cesati in Erbario crittog. Ital., nr. 589 (sui ceppi fracidi dei Faggi a S. Giovannı d’Andorno, prov. di Biella in Piemonte. Rarissima, Agosto 1860) ausgegebene !) Peziza epithelephora hin- weisen, welche Gonnermann und Rabenhorst (Mycol. europ., Heft II, p. 8, Tab. V, Fig. ı) als Grundlage für eine Beschreibung und Abbildung der Sauterschen Art benützt haben. Der von Cesati ausgegebene Pilz entspricht aber nicht der P. epithelephora Saut., derselbe hat anders gefärbte Apothezien (schmutzigbräunliche Fruchtschicht, etwas lichteren Rand, außen schmutzig- braun), kleinere Schläuche (ca. 27--30X 51), anderen Gehäusebau (unten paraplektenchymatisch, nach oben mit in die Länge gezogenen Zellen, keine endständige, kolbige Erweiterung), insbesondere aber ein völlig verschiedenes Subiculum; dasselbe ist nämlich weiß, spinnwebigwollig. Cesatis P. epi- thelephora dürfte wohl in die Nähe von Tapesia byssina Fuck. zu stellen sein. Kurz zusammengefaßt ergibt sich folgende Synonymie: Mollisia epithelephora Keißl. Syn. Peziza epithelephora Saut., 1. c. — Tapesia epithelephora Sacc., l.c.; Rehm, l. c. — Mollisia Sterei Rehm, |. c. Auszuscheiden: P. epithelephora Saut. (Originalexemplar vom 8./7. 1837) —?!Pezizella mycophila (Fr.) Sacc., I. c. — P. epithelephora Ces., 1. c. (non Saut.)—= ?Tapesia byssina Fuck. Peziza erythropus Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 312. — Helotium erythropus Saut., Beitr. Pilzfl. Pinzgau in Mitteil. Ver. Salzb. Landesk., Bd. VI (1866), D.2417. et 0]. Salzb. de, 19.107, nr,.22ret P..a04, DEied. Winter (l.c., p. 139) konnte die Beschreibung Sauters nicht ergänzen, da die Exemplare in dessen Herbar noch zu jung und ohne Sporen waren, was ich nur bestätigen kann. Saccardo (l.c., p. 226) stellte die Art zu Helotium, wo sie auch Rehm (l. c., p. 795) untergebracht hat. Letzterer spricht die Meinung aus, daß P. erythropus in die nächste Nähe, wenn nicht überhaupt zu 77. scutula gehöre. Eine genauere Betrachtung hat mich ge- lehrt, daß P. erythropus Saut. allem Anscheine nach tatsächlich iden- tisıch mit, 32. scutula Karst. sei. Peziza farinosa Saut. in herb. Auf entrindetem Holz, Amtshausschlucht bei Mittersill (Salzburg), ro. No- vember 1838. | Identisch mit P. pulverulenta Saut.; vgl. diese. Peziza Filicis-maris Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 313 et Fl. Salzb., 1. c., pP; O7, mr. 27.61». 102, ’nr. 99. Winter (l.c., p. 132) hatte eine Beschreibung der Fruchtschichte gegeben und beigefügt: Die Cupula ist außen dicht behaart. Auf Grund dieser An- gabe reihte Saccardo (l.c., p. 452) den Pilz bei den Trichopezizeen unter Dasyscypha ein, während ihn Rehm (l. c., p. 887) unter Lachnum in die Nähe von ZL. Aspidii Karst. brachte, allerdings zugebend, das mangels einer !) Vgl. auch De Not. in Comm. critt. ital., vol. I, nr. 5 (1863), p. 368. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 93 Kenntnis der Beschaffenheit der Paraphysen die Zugehörigkeit zu Lachnum nicht sicher sei. Im Herbar Sauter finden sich diesmal «ausnahmsweise» zahlreiche Exemplare dieser von ihm aufgestellten Art. Ohne Konfusion geht es wohl auch hier nicht; denn zwei derselben (auf Wedelstücken von Aspi- dium [filix mas?], Ludwigsbad bei Salzburg, 29. August 1862, 29. September 1862) entpuppen sich als offenbar jugendliche Stücke von Cyphella villosa Karst.; auf drei Exemplaren (auf gleichem Substrat, Kobernauser Wald bei Ried [Ob.-Öst.]; Christkindlhöhe [?] bei Steyr [Ob.-Öst.], 6. Mai 1848; Stand- ort unleserlich) finde ich keinen Pilz. Von den übrigbleibenden Exemplaren [auf gleichem Substrat,") Bruderhausschlucht (?), Mittersill,?2) 2. Oktober 1838; Mittersill, 14. Oktober 1838; Schloßgraben (?), Mittersill, 20. Mai 1838; Lud- wigsbad bei Salzburg, 23. April 1862; Garsten (Ob.-Öst.), 29. September 1845; ohne Standort?...] sind einige ziemlich reichlich, andere nur schwach mit der Pilzart bedeckt. Auf Grund der Prüfung der Sauterschen Originale bin ich zur Überzeu- gung gelangt, daß P. Filicis-maris weder zu Dasyscypha noch zu Lachnum, überhaupt nicht zu den Trichopezizeen zu stellen sei. Die Anschauung Rehms, es sei eine Lachnum-Art, wird sofort dadurch widerlegt, daß keine lanzettförmigen, sondern fädige Paraphysen entwickelt sind. Daß es über- haupt um keine Trichopezizee sich handle, leuchtet ein, wenn man sieht, daß die Apothezien außen nicht behaart, "sondern nur leicht kleiig sind und bloß am Rande sich ganz schwach kurzwimperig äuflösen. Die Angabe Winters, die Cupula sei außen dicht behaart, beruht auf einem Irrtum, den ich mir nur so erklären kann, daß er die dichte, weiße Behaarung der zwei Exemplare, die nur Cyphella villosa enthalten, fälschlich auf die eigentliche Peziza Filicis-maris bezog. Der prosoplektenchymatische Bau der zarten, sitzenden Gehäuse brachte mich bald darauf, den Pilz als Pezizella anzuspre- chen. Nun schien es mir von vornherein unwahrscheinlich, daß ein Pilz, den Sauter auf diversen Standorten in Salzburg und Oberösterreich auf Aspidium sammelte, eine noch nicht bekannte Art sein sollte. Tatsächlich lehrte alsbald ein eingehender Vergleich, daß Peziza Filicis-maris ein- fach identisch mit Pezizella aspidiicola (Berk. et Br.) Rehm sei. Peziza fuliginosa Saut. in herb. (an fuliginea Schum.). Weiters heißt es auf der Herbaretikette dieser offenbar nicht publizierten Art (nicht zu verwechseln mit elvella fuliginea Saut. in Flora 1841, p. 319): Sessilis, suborbicularis, explanata superne brunneo-fuliginea pulverulenta, mar- gine acuto integro rubrobrunneo. Nasser Lehmboden, legi...? 25./10....? Ist nichts als Plicaria badia Fuck.; hat schon mit Rücksicht auf die rauhen Sporen mit Pl. fuliginea (Schum.) nichts zu tun. Peziza Goettingeri Saut. in herb. In Sauters Herbar ist ein Exemplar mit folgender Etikette vorhanden: «auf der Rinde junger, gefällter Laubbäume, Imberg,?) 7. Nov. 1848, laevis glabra, albida, stipite 1°” crassiusculo cum cupula in clavum confluente, disco ?) Nach den bei einigen Stücken sehr großen Spreuschuppen könnte man eher an Aspidium lobatum oder A. Braunii denken. ?) Das eigentliche Original, von Sauter, I. c., speziell zitiert! ®) Bei Salzburg. 94 Dr. Karl v. Keißler. aurantio.» Die Angabe «Laubbäume» beruht auf einem Irrtum, es sind Tannen- rindenstücke, auch die Angabe «glabra» trifft nicht zu, denn die Apothezien sind leicht behaart. Die Art ist nichts wie Dasyscypha calyciformis (Willd.) Rehm.?) Peziza gyalectoides Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. ı51 et Fl. Salzb,, I. c Poor me Re 2 104, Di. 147. Auf Grund der von Winter (l.c., p. 133, nr. 38) gegebenen Beschreibung der Fruchtschichte hat Saccardo (l. c., p. 240) die Art zu Helotium ge- bracht, während Rehm (l. c., p. 539) dieselbe unter Mollisia einordnet. Die Originalexemplare Sauters, die ich in Händen hatte, besitzen einen deutlich prosoplektenchymatischen Bau, sind also zu Felotium zu stellen. Nach dem ganzen Aussehen und dem mikroskopischen Bau halte ich P. gyalectoides?) einfach für identisch mit Aelotium epiphyllum Fr. = Peziza Hystrix Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 3rı und Fl. Salzb., l. c., p. 107, N8.,10: Saccardo, l.c., p. 187, stellte den Pilz auf Grund der Beschreibung, die Winter, l.c., p. 131, gab, zu Lachnea, und zwar in die Nähe zu L. livida, zu der sie aber wegen der glatten Sporen nicht gehören kann. Meines Er- achtens ist P. Aystrix mit seinen kleinen Apothezien, die sich beim Trocknen ganz zusammenrollen, daher gleichförmig braun gefärbt erscheinen und nach allen Seiten von Borsten starren, einfach synonym mit L. setosa Phill., die gerade durch dieses Verhalten ausgezeichnet ist._Sauter gibt eine blaße Fruchtscheibe an, was auf die von Rehm (l. c., p. 1065) und Saccardo angeführte Farbe (pomeranzengelb) ja annähernd passen würde. Boudier?) allerdings bildet die Fruchtschichte — ob mit Recht, ist sehr fraglich — rot- braun ab. Rehm spricht von 180—200 X ı5 u großen Schläuchen, während sie bei P. Aystrix Saut. nach Winter bis 280 X 14—ı7 „ messen. Dieser scheinbare Unterschied wird aber durch die Maßangaben Boudiers*®) (220—270 X 18— 20 y) überbrückt. Im übrigen besitzt P. Aystrix Saut. zwar glatte, aber etwas größere und breitere Sporen, 18—23 X 12 1. gegen 18— 20 xXg—ııp bei L. setosa; das ist aber eine so geringfügige Differenz, daß kein Gewicht darauf zu legen ist. Im übrigen stimmen beide (auch in bezug auf das Substrat) ganz überein. Aus dem Gesagten geht hervor, daß Peziza Hystrix Saut. identisch mit L. setosa Phill. ist. Der Pilz wurde von Sauter auf morschem Holz bei Kitzbüchel ’) (Tirol) gesammelt. Peziza Kunzei Saut. in Flora, Bd. 24 (1841), p. 313 et Fl. Salzb., 1. c., p. 108, ar, 29, Auf einem Hirnschnitt, Amtshausschlucht bei Mittersill (Salzburg), 14. Mai 1838. !) Nach den neuen Nomenklaturregeln müßte sie D. calycina (Fr.) heißen. 2) Die Schläuche sind wohl nur ca. 60 u lang (gegen 100 y), die Sporen sind ca. 8:10 X 2 u groß, was ungefähr .den Angaben Saccardos entspricht, während Rehm dieselben mit 15—20 X 3—4 p notiert. ®) Vgl. Icon. fung., vol. Il, Pl. 370. *) Vgl. Icon. fung., vol. IV, p. 208. 5) Saccardo schreibt irrtümlich Salzburg, Rehm Steiermark. DL DD U Revision des Sauterschen Pilzherbars. 95 Saccardo, |. c., p. 238, stellt die Spezies zu Flelotium, Rehm, |. c., p. 663, ganz provisorisch zu Pezizella. Winter, l.c., p. 132, nr. 29, fand auf dem vorhandenen Exemplar nichts, .ich sehe nur ein Individuum eines gelbröt- lichen Discomyceten nach Art eines Helotium, das aber gar nicht zu Sauters Beschreibung paßt. Unter solchen Umständen ist die Spezies einfach zu streichen. Peziza limosa Saut. in Flora, Bd. 28 (1845), p. 132. — Humaria limosa Poetsch u. Schiederm., Syst. Aufz. Österr. ob d. Enns samenl. Pfl. (1872), p. 161, nr. 1681. Diese Art wurde von den späteren Autoren nicht beachtet. Winter er- wähnte sie auch nicht, hat sie also offenbar im Herbar Sauter nicht ge- sehen. Mir stehen drei Originalexemplare zur Verfügung, alle vom gleichen, in Sauters Arbeit erwähnten Standort: in Waldsümpfen am Dachsberg bei Steyr, 13. Oktober 1848 (ı Stück ı. Oktober 1848) Die zahlreichen Apo- thezien, die auf Nadeln von Pinus silvestris und Abies pectinata aufsitzen, geben die Möglichkeit, die Art aufzuklären. Die beim Trocknen verzogenen Gehäuse gemahnen sofort an die Familie der Bulgariaceen. Die Angabe «Pilze,.p./159; nr. 16): An faulenden Wurzelstöcken abgetriebener Bergwälder bei Golling, Mai (18552). Scheint irgendein verkümmerter, nicht näher bestimmbarer Hymenomycet zu sein. FH. brevipes DC. (Fl. frang., VI, p. 28) scheint überhaupt ein ganz un- beachtet gebliebener Name zu sein. Man sucht in Saccardos Sylloge im 8. wie im 15. Band (Synonymenverzeichnis), wie auch in Rehm (Rabenh,, Kryptfl., 2. Aufl., I, 3) vergeblich. Nach DC., 1. c., gleicht diese Art sehr 77. elastica Bull. Nicht zu ver- wechseln hiermit ist FZ. brevipes Gill., Champ. France, Discom., p. ıı, Pl.2. Helvella erispa. Fr. (Saut., EL, Pilzesp; 159,- nr; 2). Plainerwald bei Salzburg, November 1841 (leg. Eysn); Mönchsberg bei Salzburg, September 1844 (leg. Lorenz). Richtig. Helvella elastica Bull. (Saut., Fl, Pilze, p. 159, nr. 9). Kleßheimer Park bei Salzburg, September 1855; ...? September 1864; Radeck (nächst Salzburg) bei der Holzsäge, Oktober 1843 (leg. Frau v. Eysn); fürstlich Lambergscher Garten bei Steyr (Oberösterr.), Juli 1843. Richtig. Helvella infula Schaeff. «) laevis Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 159, nr. 4, hier als var. albida). Imberg ober der Stadtaussicht (Salzburg), September 1842 (pileo albido, stipite laevi albo differt), ...? Wald. Ist eine Collybia vermutlich; zweites Exemplar nur Bruchstücke. Helvella lacunosa Afz. (Saut., Fl., Pilze, p. 159, nr. 3). Lanthalermoor, 1852. ist 4. crispa Fr. Klamm-H. (?) (Gniglau bei Salzburg). Ist A. elastica Bull.?! Helvella monachella P. (Saut., Fl., Pilze, p. 159, nr. 5). Auf Birkenholz, Aigen bei Salzburg, August 184g (leg. Stohl), September (1865?). Ist wohl 77. pulla Holmsk. Wald nächst Radeck bei Salzburg, September 1857 (var. viridescens). Ist wohl 7. elastica Holmsk. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 27 Helvella sulcata Afz. (Saut., Fl., Pilze, p. 158, nr. 'r). Kleßheimer Park bei Salzburg, September 1855, Aigen bei Salzburg (leg. Stohl). Richtig. Zu erwähnen wäre nur, daß die unter nr. 3 angeführte 77. lacu- nosa Afz. bekanntlich gegenwärtig als identisch mit FA. sulcata angesehen wird. Da in Fries, Systema mycologicum (dem nunmehrigen Ausgangspunkt für die Nomenklatur des größten Teiles der Pilze), Bd. II, p. ı5, der Name FH. sulcata zuerst angeführt erscheint, kommt dieser Name für die Bezeichnung der Spezies in Betracht. Helvella verpoides Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 159, nr. ıı). Aigen (bei Salzburg), leg. Stohl, September 1842 (Verpa biloba). Ist Microglossum, und zwar offenbar M. viride Gill. Heyderia abietis Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 159). Auf Fichtennadeln, Leopoldskroner Wald (bei Salzburg), Oktober 1845, November 1868. Richtig. Jetzt Mitrula cucullata Fr. Hyalopeziza ciliaris (Schrad.) (Poetsch u. Schiederm., l.c., p. 159, nr. 1624). Auf Salix-Blättern (auf der Etikette Pyrus!) bei Garsten (Oberösterr.), Juli 1848. Nichts darauf. Hypoderma scirpinum Duby (Saut., Fl., Pilze, p. 167, nr. 3). An Schäften von Scirpus lacustris im Kahn am T'rumer-See, Oktober 1861 (im Herbar bezeichnet als Aiysterium et Leptostroma scirpinum Fr.). Richtig. Hysterium elatinum Rch. (Saut., Fl., Pilze, p. 167). Auf Fichtenrinde, Klauswald (Mittersill), April 1839. Ist wohl der Hauptsache nach ÄYylographa parallela Fr. Auf Tannenrinde, bei Ried (Oberösterr.), Juli 1840. Hysterium globulare Fr. (Saut., |. c., p. 167, nr. ı). Auf Holz, Mittersill (Salzburg). (Sauter, 1. c., schreibt «auf Kräuterstengeln»!). Alte Gehäuse, vielleicht eine Aposphaeria. Hysterium lineare Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 167, nr. 5). Auf Balken, Mittersill?, März 1838. Ist Aylographa parallela Fr. Auf Larix-Rinde (?), Kapuzinerberg bei Salzburg, März 1838. Ist anscheinend Glonium lineare Fr. Hysterium pulicare P. Auf Holz, Radeck bei Salzburg, Oktober ı8 ..? Richtig. | Lachnella spadicea Pers. (Saut., |. c., p. 166, nr. ı). An Berberis, Bruderhausschlucht bei Mittersill, November 1838. Bei Sauter, ]. c., steht «an dürren Zweigen von Berberis>»; im Herbar liegen kleine Holzstückchen (ob von Berberis?) mit Cenangium furfuraceum De Not. II8 Dr. Karl v. Keißler. Mitrula paludosa Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 159). Kappler Moor bei Salzburg, Juni 1858. Richtig. Morchella elata Fr. Salzburg, Mai 1849. Wahrscheinlich richtig, soweit nach dem Bruchstück zu erkennen. Morchella patula P. (Saut., Fl., Pilze, p. 158). .. 2? April 1866 (offenbar Umgebung von Salzburg), Schwarzenberg-Alpe, Juni 1868 (?). Ist wohl M. elata Pers. Inliegend eine Kapsel mit zwei Stücken, bezeichnet als M. patula var. minor, welche zu Gyromitra esculenta Fr. gehören. Ombrophila lilacina (Wulf.) (Saut., 1. c., p. 165, Poetsch u. Schiedermayr, RD. 164,07. 7714 als: Callorie). In Sauters Herbar von zahlreichen Standorten (meist als Peziza bezeichnet, auch als ß) carnea Pers. vorkommend). Scheint durchwegs Coryne sarcoides Tul. zu sein. Was Sauter in Rabenh., Fungi europ., nr. 2106 (bei Salzburg) als O. lilacina ausgibt, ist offenbar eine noch junge Coryne sarcoides mit noch ein- zelligen Sporen. Was er in Thuem., Fungi austr., nr. 520 als O. lilacina var. carnea Pers. ausgab, ist — hier sieht man deutlich mehrzellige Sporen — ebenfalls Coryne sarcoides. Rehm (l. c., p. 481) konnte auf diese Feststellung nicht kommen, da seine Exemplare keine entwickelte Fruchtschichte besaßen. Ombrophila purpurascens Fr. Auf Holz, Imberg bei Salzburg. Ist Coryne sarcoides Tul. Ombrophila purpurea Fr. Auf einem Hirnschnitt, Radeck bei Salzburg?, Oktober 1865; auf faulen- dem Holz, Annaberg (bei Abtenau?), August 1838. Ist Coryne sarcoides Tul. Orbilia leucostigma Fr. (Saut., 1. c., p. 165). Auf Holz, ...?-Wald (bei Mittersill?), September 1838 (ceracea, albissima; an P. tenerrima Fr.?). Ist Pezizella hyalina Rehm. Patellaria atrata P. (Saut., 1. c., p. 166). Auf morschem Holz, ...?!, Februar 1863. Richtig. Patellaria Lecideola Fr. (Saut., |. c., p. 166). Auf Holz, Klauswald (bei Mittersill), Mai 1838. Ist eine Flechte, Buellia myriocarpa Nyl. (det. J. Steiner). Patellaria melaxantha Fr. (Saut., l.c., p. 166, nr. 4). Auf Holz, Burgschlucht (bei Mittersill), Juli 1838. Ist Dasyscypha cerina Fckl. Auf Holz, Klauswald (bei Mittersill), Mai 1838. Ist eine Flechte, wohl Bacidia sp. (det. J. Steiner). Revision des Sauterschen Pilzherbars. 119g Patellaria pulla Fr. (Saut., l.c., p. 166). Feuchte, morsche Fußbodendielen, Mittersill?, September 1838. Nichts darauf. Auf entrindetem Holz, Klauswald (bei Mittersill). Ist eine Flechte, Buellia myriocarpa Nyl. (det. J. Steiner). Auf Holz, bei Salzburg?, leg. Engel. Eine alte, nicht näher bestimmbare Flechte. Patellaria spec. Auf morschem Holz, Mai 1847 (?), leg. v. Schenck. Peziza abietina Pers. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 17). In Wäldern bei Untersulzbach (Pinzgau), August 1837; ...? Oktober 1838 (bezeichnet als 8) rubiginosa). Ist Gyrocephalus helvelloides Keißl. (Guepinia helvelloides). Peziza Abbotiana Sow. (Saut., Fl., Pilze, p. 164, nr. 144). Aigen bei Salzburg, leg. Stohl. Ist, wie schon Winter im Herbar Sauter vermerkte, Melachroia xantho- 'mela Boud. Die eigentliche P. Abbotiana ist bekanntlich eine Patellaria. Beziza ancilis Pers. (Saut., Fl. Pilze, p. 160, nr. 12). Mühlbach (bei Mittersill), Juni 1839. Ist, so weit der schlechte FErhaltungszustand der mikroskopischen Details erkennen läßt, Acetabula leucomelas Pers. Man sieht nicht die für Discina ancilis bezeichnenden spindelförmigen, beiderseits in eine kegelige Spitze aus- gezogenen, sondern einfache breit-elliptische Sporen eziza anomala P. (Saut., |. c., p. 162, nr. 101). Auf morschem Holz, Schloßgarten (Hellbrunn? bei Salzburg), Mai 1838. Schlechte Stücke, wohl richtig, jetzt Solenia anomala Fckl. Peziza applanata (Hdw.) (Saut., 1. c., p. 161, nr. 32). Aigen bei Salzburg, leg. Schenck, August 1872. Ist Aleuria aurantia Fuck. Bei Salzburg (?), leg. Thomas (?), September 1848. Ist wohl Plicaria badia Fuck. (Hymen. aber schlecht). Peziza arenaria Osb. (Poetsch u. Schiederm., ]. c., p. 163, nr. 1698 sub Pustu- laria). Im Sand, bei Steyr (Oberösterr.), Sand des Steyrflusses zu Spital bei Steyr, 1. August 1ı840;?!) Plainer-Au (Salzburg). Ist Sepultaria araneosa Rehm. Peziza atrata P. (Saut., Fl., Pilze, p. 163, nr. 137). Amtshausschlucht bei Mittersill, Juni 183g. Richtig. Jetzt Mollisia atrata Karst. Nicht auf Stengeln von Urtica, wie irrtümlich auf der Etikette steht, sondern auf Senecio oder Fupatorium. An Umbelliferenstengeln, Amtshausschlucht (bei Mittersill), Juni 1838. Wohl richtig, jetzt Mollisia atrata Karst. Auf Holz, bei Mittersill? Oktober 1838 (et P. cinerea). Ist Pezizella hyalina Rehm und Mollisia spec. !) Vgl. Sauter in Flora, Bd. 23 (1845), p. 134. 120 Dr. Karl v. Keißler. Peziza aurantia Flor. Dan. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 20, irrtümlich als ?. aurantiaca). Mönchsberg bei Salzburg, 1873. Richtig. Peziza axillaris Pers. (Saut., Fl., Pilze, p. 163, nr. 126). Auf Schistidium pulvinatum, vom Schmidtenstein (bei Zell am See). Ist eine Flechte (Callopisma spec.). Pe2iza bicolor Ball.ASaut, Pl., Pilze, :p..aß2, 'nr..77) Auf Stengeln von Rubus idaeus. Ist Lachnum niveum Karst. Auf Quercus-Ästchen, Hoher Tenn (?), (bei Bruck i. P.), September... ? Ist Alelotium citrinum Fr. Peziza brunnea A.S. (Saut., l.c., p. 161, nr. 60; Poetsch u. Schiederm,, I. c., p.. 161; {nr.:12678); An Grabenrändern im Rieder Wäldchen (Oberösterr.), Juli 1840; Krimmler Fall, September 1838. Ist Aumaria leucoloma Boud. Peziza bulbosa Hdw. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 6). Mönchsberg bei Salzburg, August...? Ist ein Boletus (vielleicht B. Sistotrema Fr.), schlecht erhalten. Peziza calycina Schum. Var. abietis. Schmidtenwald (bei Zell am See), Juni...? Ist Cenangium Abietis Rehm. Peziza candida. Auf faulendem Abies-Strunk, Schmidtenstein bei Zell am See, Juli 1836. Nichts darauf. Wäre Solenia candida Pers. (cf. Saut., 1. c., p. 149). Peziza capillaris Bull. (Saut., |. c., p. 162, nr. 84). An der Rinde von Acer pseudoplatanus, beim Fürstenbrunn bei Salzburg, Juni 1869 [x) corticola]. Ist wohl eine sterile Lachnella corticalıs. Auf faulendem Holz, Klauswald (bei Mittersill), Mai 1838. Nichts darauf. Peziza carnea Pers. Bei Ried (Oberösterr.), Oktober 1848. Ist Coryne sarcoides Tul. Auf Alnus, September... ? Ist ZTapesia sanguinea Fckl. Peziza carneo-rufa Mart. (Saut., |. c., p. 162, nr. 70). Achgries? (Salzburg). Ist Lachnea brunnea Rehm. P. carneo-rufa Mart. ist eine höchst fragliche Art, über die auch Rehm nichts in Erfahrung bringen konnte. Nach Fries soll sie P. brunnea nahe stehen. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 121 Peziza Catinus Hlmsk. (Saut., l. c., p. 160, nr. 26). Bruderhausschlucht (bei Mittersill) 1837 (an P. fuliginea Schm.?); Klaus- wald bei Mittersill, September 1837. Ist Plicaria badia Fcekl. Beziza caulicola Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 162) nr. 82). Auf Stengeln von Urtica dioica, am Schloßberg bei Salzburg, Juni 1838. Ist Phialea Urticae Sacc. (vielleicht auch einige Stücke Ph. cyathoidea darunter). Peziza ceracella Fr. (Saut., l.c., p. 163, nr. 105). Auf faulendem Holz, Schloßberg bei Salzburg, März 1838. Eine nicht näher bestimmbare Trichopezizee, keine Paraphysen zu sehen. Peziza cerea Sow. | Fürstlich Lambergsches Glashaus (Steyr, Oberösterr.), Februar 1846. Richtig, jetzt Pustularia vesiculosa Fckl. var. cerea Rehm. Peziza chionea Fr. (Poetsch u. Schiederm., |. c., p. 160, nr. 1662 sub Helotio). An Tannenzapfen, bei Ried im Innviertel (Oberösterr.), Juli 1840. Nichts darauf. Peziza Ciborium Vahl (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 8). In Obstgärten bei Zell am See, April 1831; Getreidefeld am Dürenberg bei Hallein, April 1863 (leg. Baur). Ist Sclerotinia tuberosa Fuck. Die eigentliche P. Ciborium Vahl wäre eine Geopyxis. Peziza cinerea Batsch. (Saut., l.c., p. 163, nr. 123; Poetsch u. Schiederm., BD. 157, Dr. 1013). Auf einem faulenden Strunk bei Neuhof nächst Steyr, September 1848. Eine verkrüppelte alte, nicht näher bestimmbare Mollisia. Auf Holz, Mai 1838 (bei Mittersill?). Ist Mollisia caesia Sacc. (sitzt auf einem alten, verfallenen FZelminthospo- rium). Peziza citrina Batsch. Schmidt(enhöhe bei Zell am See?), August 1838. Auf faulenden Rindenteilen, ist Trichia (wahrscheinlich fallax). Peziza clandestina Bull. (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 81; Poetsch u. Schie- Bermaytr, l.c., p. 158, nr. 1634), Auf Rubus idaeus, Mittersill, März 1838. Ist Lachnum niveum Karst. Lag schon einmal irrtümlich als Peziza pulchella (= Lachnum bicolor) vor. Auf Grasblättern, Amtshausgraben (bei Mittersill), Mai 183g [}) patens)]. Nichts darauf. Auf trockenen Zweigen, April 1838, Klauswald bei Mittersill; auf einem Eichenstrunk, September 1840. Ist Solenia anomala Fckl. Var. graminicola. Auf Grashalmen bei Steyr (Posthof), April 1846? E22 Dr. Karl v. Keißler. Von einem Lachnum clandestinum bei dem reichlichen Material an Gras- halmen nichts zu sehen, nur verschiedene Pyrenomyceten, darunter besonders eine Leptosphaeria. Fezıza Clavus A. 3. (Saut, |. c., p. 163, nr. ı2r). An einem Waldsumpf, Dachsberg (?) bei Steyr?, ı3./r0. 1848 (cum P. limosa Saut.). Ist nur Coryne sarcoides Tul. P. limosa Saut. konnte ich nicht sehen, vgl. übrigens dort. Peziza coccinea Jacau: (Saut., Fl,, Pilze; p. 161, nr. 55). Eichet bei Salzburg, September (1864 ?). Ist Aleuria aurantia Fuck. Die eigentliche P. coccinea ist bekanntlich Sarcoscypha coccinea Cke. Peziza \cochleata'L. (Saut.-Fl., Pilze, P.A6o). Ober. . „See, April. (1867). Ist, wie auch Winter vermerkte, Plicaria badia Fuck. Plainerwald bei Salzburg, Untersberg (Hochthron) bei Salzburg. Ist Aleuria aurantia Fuck. Guggental bei Salzburg, September (1864 ?). Ist Aleuria aurantia Fuck. und Plicaria badia Fuck. Pezira convexzula P.(Saut.,, Fl., Pilze, -p..161,.nr. 51). Auf Mauerschutt der alten Burg Hüttenstein bei St. Gilgen, Mai 1854. Ist eine Flechte, Biatorella fossarum (Duf.) (det. J. Steiner). Peziza convivalis Batsch. Auf Stengeln von Urtica (tatsächlich eine Umbellifere, wohl Feracleum Spondylium), Mai 1839 (Mittersill?). Ist Phialea Urticae Sacc. (vielleicht auch einige Stücke von Ph. cyathoidea Gill. darunter. Peziza convivalis Batsch wäre ein Myxomycet, gehörte zu Cra- terium leucocephalum Rost. Peziza coronata Bull. | Auf dürren Stengeln, Burgschlucht bei Mittersill, Oktober (18342). Richtig. Jetzt Cyathicula coronata D.N. An Stengeln von I/mperatoria Ostruthium, Alpe Öd, ı6. Oktober 1838. Gehört offenbar zu Peziza Ostruthii Saut.; siehe diese. — Ein zweites Exemplar ist ohne Pilz. Peziza corticalis P. (Saut., l.c., p. 162, nr. 86 et p. 166 sub Lachnella). Auf Holz, Amtshausgraben (bei Mittersill), Mai? Ist Tapesia fusca Fuck. Peziza Crucibulum Batsch. An Erde über Strünken,....? Teich, September 1868 (bei Salzburg). Hymenium schlecht entwickelt, nicht näher bestimmbar. Peziza cupularis L. (Saut., Fl., Pilze, p. ı61, nr. 29). Klauswald bei Mittersill, Oktober 1836. Iseer, Revision des Sauterschen Pilzherbars. 123 „.2.leg. Richter (bei Salzburg): Ist Plicaria badia Fuck. ..? April 1854 (bei Salzburg?). Ist Pseudoplectania nigrella Fuck. Beziza dentata Pers. (Saut., I. c., p. 163. nr. 194. Auf faulendem Holz, Schloßpark (Hellbrunn?), Mai 1838; bei Garsten (Ober- österreich). | Anscheinend auf den Stücken nichts zu sehen, es dürfte ihm wohl Pezizella hyalina Rehm vorgelegen haben. Auf faulenden Corylus-Blättern, Mai 1839; auf Umbelliferenstengeln, Sep- tember (1843?) (vel hyalina?). Nichts darauf zu sehen. Wie Sauter beim Bestimmen vorging, kann man aus der obigen Zusammenstellung ersehen, die"zeigt, daß Pilze von so ver- schiedenen Substraten, wie faulendes Holz, Corylus-Blätter und Umbelliferen- stengel, unter einer Pilzart subsumiert werden. Peziza diaphana Pers. Auf Holz, Burgschlucht (bei Mittersill), Juli 1838. Ist Orbilia spec. Auf Holz, Mittersill. Ist Pezizella hyalina Rehm. Auf Stengeln von Urtica. Ist Cyrlindrocolla Urticae. Beziza dilutella Fr. (Saut., |. c., p. 163, nr. 135). Auf morschem Holz, Amtshausschlucht (bei Mittersill), Juni 1838; bei Bregenz. Ist nach den außerordentlich langen Schläuchen wohl Mollisia uda Gill. Auf Stengeln von Urtica,....? Ist Pezizella leucostigmoides Sacc., Syll. fung., vol. VIII, p. 277, von Rehm in Ascomyc. exs., nr. 855 als Mollisia ausgegeben und |. c., p. 525 als Synonym zu M.Teucrii (Fuck.) Rehm gestellt. Fraglich ist, ob diese mit stark ver- längerten Gehäusezellen versehene Art nicht doch besser zu Pezizella zu bringen ist. Auf Holz, Juli 1848 (bei Steyr?). Ist eine nicht näher bestimmbare Mollisia. Peziza discolor (Hdw.) (Saut., l.c., p. 163, nr. 119). Auf Alnus incana, März ?, Reichenhall (Bayern). Ist Tapesia fusca Fuck. Peziza fimetaria Pers. (Saut., l.c., p. 161, nr. 48). Auf Kuhmist, Höhle am Untersberg (bei Salzburg). Ist eine Alge. Auf Kuhmist, Mittersill,...? Juni 1838. Ist Ascophanus carneus Boud. Auf Kuhmist, ...? höhe, bei Mittersill? 1839. Ist Ascobolus immersus Pers. Beziza firma Bull. (Saut., Fl., Pilze, p. 163, nr. 106). Burgschlucht bei Mittersill, April 1838. Richtig, jetzt Rutstroemia bolaris Rehm. 124 Dr. Karl v. Keißler. Peziza fissa Fr. (Dermatea) (Saut., Fl., Pilze, p. 166, Nr. 2). An Zweigen von Alnus glutinosa, Mittersill’, April 1838 (bezeichnet als var. alnea intus badia). Ist Cenangium furfuraceum De Not., die Sauter, |. c., ohnedies unter nr. 3 anführt. Dermatea fissa Fr. ist eine seltene, strittige Art, die auf Corylus vorkommt, für welche Nährpflanze Sauter dieselbe ]l. c. angibt. Ein dies- bezügliches Herbarexemplar auf Corylus liegt mir leider nicht vor. Peziza Hlammea A.S. (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 87). Auf Lärchenästen, Tennengebirge (bei Golling), April 1859. ' Ist eine Flechte, Lecanora subfusca Ach. var. pinastri Schaer. (det. A. Zahl- bruckner). Peziza flavescens Pers. Auf Holz und Zweigen, Klauswald (Mittersill), September 1838. Ist Alelotium citrinum Fr., FA. serotinum Rehm und Rutstroemia bolaris Rehm. Peziza fuliginea Schm. (Saut., 1. c., p. 161, nr. 3ı als P. fuliginosa Schm. ex errore). — (Saut. in Flora, 1845, p. 135; Poetsch et Schiedermayr, |. c., p. 162, nr. 1694.) Steyr, Oktober 1840. Ist Plicaria badia Fckl. Untersberg bei Salzburg. Ist Macropodia (wohl bulbosa Sacc.). Peziza fusco-atra Rbt. Steyr (Oberösterr.), Au. Nichts darauf. | | An Holz am Rande der Mergelgrube (bei Salzburg?), November 1848. Leider keine Schläuche und Sporen. Möchte den Pilz beinahe für junge Exemplare von Sarcoscypha melastoma Sow. halten. Pezize Gentianae Pers.(Saut., Fl., Pilze, p. 164, nr. 146). Auf alten Stengeln von Gentiana pannonica am Untersberg bei Salzburg (auch als Durella Gentianae Pers. und Patellaria Gentianae Pers. im Herbar von Sauter). Richtig bestimmt. Jetzt Pyrenopeziza Gentianae Fuck. Peziza haemastigma (Hdw.) (Saut., l.c., p. 160, nr. 52; Poetsch u. Schieder- mayr,.l c. P.316e, nr. 1668), Unter der Eisenbahnbrücke bei Salzburg, Juni 1869, Plainer-Au bei Salz- burg, Oktober 1858, Au unter der Karolbrücke, Salzburg, September 1870 -— Im Sande des Steyrflusses (bei Steyr, Oberösterr.). Ist Barlaea constellatio Rehm. Überfuhr-Au bei Salzburg, August... ? Ist Aleuria aurantia Fuck. Peziza hemisphaerica Wigg. (Saut., l.c., p. 160, nr. 59). Von zahlreichen Standorten richtig bestimmt; nur das Exemplar von Steyr, Au (Oberösterr.) ist Lachnea gregaria Phill. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 125 Peziza hispidula Lch. (Saut., |. c., p. 162, nr. 89). Auf Holz, Klauswald bei Mittersill, Mai 1838. Richtig. Jetzt Dinemasporium hispidulum Sacc. Peziza humosa Fr. (Saut., |. c., p. 161, nr. 45). Salzachufer in der Plainer-Au (bei Salzburg), Oktober 1845; Plainer-Au, 1848; St. Peter-Friedhof in Salzburg, August ...? Ist Aleuria aurantia Fuck. Bei Zell am See, Juni 1838; auf Erde, Mühlthal (bei Mittersill), August 1837; am Rathausberg auf der feuchten Erde des Knappensteiges bei Rauris (Salzburg). Wohl Aleuria aurantia Fuck. Peziza hyalina P. (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 85). Auf morschem Holz, Amtshausschlucht (bei Mittersill), Mai 1838; 'Thumers- bach (bei Zell am See), Mai 1838. Scheinbar nichts darauf; wäre Pezizella hyalina Rehm. Peziza inflexa Bolt. (Saut., Fl., Pilze, p. 163, nr. 109). Auf Stengeln von Urtica, bei Ried (Oberösterr.), September 1840; Ofen- lochberg bei Salzburg. Richtig. Jetzt Cyathicula coronata De Not. Auf Stengeln, Schloßberg? (bei Salzburg), Oktober (1854?). Ist Phialea cyathoidea Gill. Peziza irregularis Schw. Auf Holz, Annaberg bei Abtenau, September 1838. Ist Tapesia (wohl fusca Fckl.). Peziza leporina Bth. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 18). Untersberg bei Salzburg, 1838; Wald ober Bruck im Pinzgau, September 1835. Ist, wie schon Winter im Herbar Sauter vermerkte, Otidea auricula Rehm. Peziza leucoloma Rch. (Saut., l..c., p. 161, nr. 40). Auf Kuhmist, Höhle über ... Alpe (wohl am Untersberg bei Salzburg, September 1865). Ist Ascophanus carneus Boud. Über Dryas argentea, bei Mittersill. Nichts zu sehen. Peziza lignyota Fr. Auf einem faulenden Strunk, Dierbachfall (Oberösterr.), Mai 1846. Schlechte Stücke, vielleicht Cenangium. Peziza litorea Fr. (Poetsch u. Schiederm., l.c., p. 159, nr. 1640). An Halmen von Zypha bei Steyr, Baumgartenberg, August 1848. Sehe nur einen sterilen Fungus imperfectus, wie Cladosporium oder dgl. Peziza livida Schum. (Saut., l.c., p. 162, nr. 62). Auf Moorboden, ...? (bei Salzburg?), September 1862. Ist Aumaria rutilans Sacc. (?). 126 Dr. Karl v. Keißler. (Bei Mittersill?), Mai 1838. Bruchstück einer Lachnea. An entrindeten Ästen von Berberis, Burgau, März 1838. Ist Dinemasporium hispidulum Sacc. Peziza lutea R. Auf Holz, Salzburg. Ist AZelotium citrinum Fr. var. lenticulare Rehm. Peziza luteola Fr. (Saut., |. c., p. 162, nr. 95). Auf durchwachsenen Zapfen von Pinus (Standort unleserlich), September 1843 (wohl Steyr, Oberösterr.). Ist FZelotium virgultorum Karst. var. fructigenum Rehm. Peziza macropus P. (Saut., Fl., Pilze, -p. 160, nr. 4). Aigen bei Salzburg, leg. Stohl. Richtig. Jetzt Macropodia macropus Fuck. Itzlinger-Au (bei Salzburg), auf Erde, leg. Göttinger, Februar 186g. Ist Rutstroemia bolarıs Rehm. Peziza melaena Fr. [y) sphagnophila] (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. ı1). Am Rettenstein (5500), Untersberg bei Salzburg, April (184g?) [differt stipite gracili laevil; Höhle am Untersberg, August 1842. Richtig. Jetzt Pseudoplectania melaena Sacc. Mittersill, Juni (?) 1837. Ist Pseudoplectania nigrella Fuck. Peziza melaleuca Fr. (Poetsch u. Schiederm., |. c., p. 157, nr. 1614). Auf Holz, Schloßgarten (bei Mittersill?), Mai 1838; auf faulendem Zweig bei Ried (Oberösterr.), September 1840. Richtig. Jetzt Mollisia melaleuca Sacc. Peziza Neesii Flot. (Saut., Fl., Pilze, p. 164, nr. 138). Auf Haematomma Se Tauern (Salzburg); München; Steyr (Oberöst.). Richtig. Jetzt Pseudoiryblidium Neesii Rehm. Nicht zu verwechseln mit P. Neesii Saut. Vgl. diese. Vgl. auch P. atrorufa Saut., P. rufonigra Saut. Peziza Nidulus Kz.(saut, 1. c., p. 162, nr. 94). An Stengeln von Convallaria majalis, ..? März 1846 (?). Sehe nur eine Vermicularia Liliacearum West. Peziza nigro-caesia Schum. Auf Holz, Mittersill?, März 1838. Ist Tapesia (fusca Fck.?). Peziza niveas(Adw.) (Saut., 1. «,p.’162, nr. 75). Auf einem faulenden Strunk, Amtshaus, Unt. Seefall bei Mittersill, Oktober 1839; desgleichen Thumersbach bei Zell am See, Mai 1838. Ist Lachnum crystallinum Rehm, so weit nach den alten Stücken erkennbar. Pe2ı2a olläris Fr. (saut., 1.'%,D., Eon nr./31). Mittersill, September 1838; Wald im Ammertal (Pinzgau), Oktober 1831. Nichts darauf. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 127 Peziza omphalodes Bull. (Saut., 1. c., p. 161, nr. 49). Auf lehmigen Sandboden unweit des Seebaches gegen Uttendorf (Pinzgau), Oktober 1838 (?). Ist Barlaea constellatio Rehm. Rieder Holz (Oberösterr.), Juni 1840 [b) confluens Pers.]. Ist Humaria leucoloma Boud. (vel affın.). Auf lehmiger Moorerde hinter dem Marienbad am Gartenrand (bei Salz- burg), September 1871 (var. rosella Ehrbg.). Richtig, Prronema omphalodes. Auf Holz, zwischen Moos, Radeckwald (bei Salzburg). Ist eine Flechte, wahrscheinlich Collema spec. (det. J. Steiner). Beziza onotica Pers. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 19). Im Hintertal bei Mittersill, Juli 1839. Ist Otidea auricula Rehm. Peziza pallescens Pers. Auf Holz, bei Mittersill, September 1839. Finde nur Coniothyrium olivaceum Bon. Auf nassen Zweigen ober dem Fürstenbrunnen bei Salzburg, Juni 186g. Ist eine Tremellinee. Peziza papillaris Bull. Auf Holz, Annaberg (bei Abtenau?), August 1838. Ist vermutlich eine alte Patellaria. Auf Holz, Klauswald (bei Mittersill), Mai 1838 (var.? glabra). Einige Stücke einer Mollisia spec. Peziza papillata Pers. Auf Kuhmist, Mai 1848, Steyr (?) (Oberösterr.). Ist Lasiobolus equinus Karst. Peziza Phiala Vahl (Poetsch u. Schiederm., 1. c., p. 160, nr. 1657). An Salix alba, Raxental (?) bei Steyr, November 1845. Eine bei der Spärlichkeit des Materials nicht näher bestimmbare, vermut- liche Plicaria, jedenfalls kein FZelotium Phiala Fr. Auf Holz, Amtshausschlucht bei Mittersill, November 1838. Ist wohl Coryne sarcoides Tul. : Peziza plumbea Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 14). Auf faulem Holz, Lichtenberg bei Saalfelden, Juni 1839. Ein Stück Acetabula leucomelas Boud. und ein Stück Plicaria badia Fuck. _ Peziza Bocula, P. (Saut.,.L.c.,: p- 160, .nr. 9). 2 Standort unleserlich ..., (oder rufescens). Ist Lachnea hirta Gill. — Über P. rufescens Saut. vgl. dort. Eichet bei Salzburg, leg. Richter (ı Exemplar, unten steht Aigen, 9. 72, leg. Stohl!). Ist Macropodia macropus Fuck. Peziza Polytrichi Schum. (Saut., l.c., p. 161, nr. 41). Moospolster beim Hafnerbad (bei Salzburg?), Juni 1862. Kein Pilz darauf. 128 Dr. Karl v. Keißler. Peziza poriaeformis DC. (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 102). Auf faulem Holz, Amtshausgraben bei Mittersill, Mai 1838. Bekanntlich Solenia poriaeformis Fuck. Peziza pulchella Pers. An Stengeln von Rubus idaeus, Dierbacher Alpe? bei Zell am See, Juli 1830. Ist Lachnum niveum Karst. Die eigentliche P. pulchella ist bekanntlich synonym zu L. bicolor Karst. Peziza pustulata Hdw. (Saut., l.c., p. 160, nr. 24). Am Nockstein (bei Salzburg), September (1845?). Ist nach den glatten Sporen am ehesten Plicaria sepiatra Rehm. Mönchsberg bei Salzburg, August 1840. Ist Bulgaria inquinans Fr. Peziza radiculata Sowb. (Saut., Fl., Pilze, p. 161, nr. 56). Auf der Erde, Josephsau bei Salzburg, Februar 1867. Bruchstücke von Rutstroemia bolaris Rehm. Die eigentliche P. radiculata wäre bekanntlich eine Sarcoscypha. Peziza Rapulum Bull. (Saut., Fl., Pilze, pP. 160, nr.'3). Mönchsberg (bei Salzburg), Mai...? Ist Macropodia macropus Fuck., wie auch schon Winter im Herbar ver- merkte. P. Rapulum wäre eigentlich eine Geopyxis. Peziza repanda Wahl. Auf Erde, Schwimmschule (Salzburg?), Oktober 1848 (?). Schlecht entwickeltes Hymenium, vielleicht Discina venosa Pers. Peziza resinae Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 164, nr. 143). Auf Fichtenharz, Klauswald bei Mittersill, Adneth. Richtig bestimmt. Jetzt Zromera resinae Koerb. Auf Fichtenharz, Bad Gastein, Juni 1850, Bluntau bei Golling. Ist Dendrostilbella baeomy.cioides Lindau. Peziza rhodoleuca Fr. (Saut., 1. c., p. 164, nr. ı). An Moos, Fuscherbad (Sälzburg), an abgestorbenen Moospolstern, Tauern .?, September 183g, an faulem Baumstock, Wald ober Pfarrhof, Thalgau (bei Salzburg), Juni 1858; auf verschiedenen Moosen (Jungermannia setacea et Sphagnum) bei Mittersill?, September 1838; auf fauler Jungermannia, Brun- thal (bei Abtenau?), Juli 1838. Nach dem ganzen Ansehen deckt sich der vorliegende, auf Moos wach- sende Pilz mit Peziza rhodoleuca Fr., jetzt Phialea rhodoleuca Sacc., der ge- wöhnlich auf Equisetum-Stengeln vorkommt. Völlig sicher konnte ich die Sache nicht feststellen, da das Hymenium der Sauterschen Stücke nicht gut entwickelt war. Sauter hatte diesen Pilz auch in Klotzsch, Herb. mycol., nr. 1224 (an faulenden Strünken zwischen Moos bei Salzburg) ausgegeben. Peziza roseola Fr. Auf Rinde, leg. Göttinger (Salzburg?). Revision des Sauterschen Pilzherbars. 129 Ist Aleurodiscus amorphus Rbh., wie schon Winter vermerkte. Die echte P. roseola Fr. ist bekanntlich eine Trichopeziza. Peziza rubella P. (Saut., 1. c., p. 164, nr. 141). Auf Holz, Amtshausschlucht (bei Mittersill), März 1838. 1 Nichts zu sehen. Beziza rubricosa Fr. (Saut,, ]. c., p. 161, nr. 30). Auf Misthaufen, Annaberg, September 1838. Ist Ascophanus carneus Boud. Bezıza rutilans Fr. (Saut., ]. c., p. 161, nr. 33). Feuchte Lehnen am Waldweg des Eichet (bei Salzburg), Juni 1852. Schlechte Stücke, dürfte Geopyxis alpina Hoehn. sein. An lichten Orten, Steyr? (Oberösterr.), Oktober 1840. Ist Barlaea constellatio Rehm. Am Felbertauern, 4000° (Pinzgau), August 1838. Bruchstücke einer Geopyxis. Bruderhausschlucht bei Mittersill [y) muscigena miniata Schum.]. Schlechtes Material, wohl Lachnea hirta Gill. Bei Salzburg [ß) ericetorum]. Anscheinend Fumaria tetraspora Boud. Viehhauser Eichet (bei Salzburg), leg. Richter [ß) ericetorum). Ist Alumaria leucoloma Boud. Peziza sanguinolenta A.S. (Saut., 1. c., p. 163, nr. 127). Auf Holz, Amtshausschlucht (bei Mittersill), Juni 1838. Ist wohl, soweit sich ohne ordentlich entwickeltes Hymenium sagen läßt, Orbilia chrysocoma Sacc. Peziza scutellata L. (Saut., l. c., p. 162, nr. 69). Von zahlreichen Standorten. Richtig. Gegenwärtig als identisch mit Lachnea hirta Gill. angesehen.!) Peziza scutula Pers. (Saut., Fl., Pilze, p. 163, nr. 113 als P. scutata ex errore). | Spitelteich (? bei Steyr, Oberösterr.), Oktober 1840. | Richtig. Jetzt Felotium scutula Karst. Hackstein, September 1842 (?). Ist wohl Phialea cyathoidea Gill. ? 14./t0. ? (als var. minor). Ist ein Hymenomycet (Inocybe?). Peziza setosa Nees (Saut., |. c., p. 162, nr. 66). Auf faulem Holz, Spielberg in der Lammer bei Abtenau. Richtig. Jetzt als identisch mit Lachnea hirta Gill. angesehen.") b: Peziza Sphaeria Fr. Auf Peltigera canina, Hauslach bei Steyr (Oberösterr.). Ist eine Nectria; da keine Schläuche und Sporen noch zu sehen, nicht näher bestimmbar. !) Vgl. Höhnel in Öst. bot. Zeitschr., Bd. 55 (1905), p. 16. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. ) 130 Dr. Karl v. Keißler. Peziza stercorea Pers. Auf Kuhmist, Schoberstein (bei Steyr?), Juni 1845; desgleichen Thomas- wald (bei Steyr), Juni 1848 (ciliata et P. fimetaria Schuh.). Ist Lasiobolus equinus Karst. — Die P. fimetaria ist Ascophanus carneus Boud. Pers sirıeosa Pr. (saut., Fl. Pilze, pP. 162, nr, 73). ß) hysteriüformis. Auf Stengeln von Artemisia vulgaris, Oktober 1839 (Ried, Oberösterr.?). Ist Dinemasporium strigosum Sacc. Peziza strobilina Fr. Auf Fichtenzapfen, Klauswald (bei Mittersill), Juni 1838. Schlechte Exemplare, vielleicht FZelotium conigenum Rehm. Peziza subhirsuta Schum. (Saut., Fl., Pilze, p. 161, nr. 39; Poetschu. Schie- dermayr, 1. c., pP. 700, nr. oe), Klauswald bei Mittersill, September 1838 [ß) hilaris]. Ist wohl eine Fumaria ex affl. subhirsuta, die sich aber nicht sicher be- stimmen läßt. Annaberg (bei Abtenau?), September 1838. Ist eine AZumaria (ex aff. leucoloma). Im Wald bei Ried (Oberösterr.), September 1840; bei Salzburg (?), Novem- ber 1848 [$) hilaris]. Ist wohl Barlaea constellatio Rehm. var. glabra (Saut., FL, Pilze, p. 161, nr. 309). Salzachfurt, Oktober 1838. Ist Aleuria aurantia Fuck. Peziza sulcata P.(Sant, |..c., P. ı6o, nr.,2). Faule Zweige im Gebüsch, Haselbrücke (?) bei Steyr (?), August 1842. (Stipite angusto parce sulcato differt.) Richtig. Peziza sulfurata Schum. (Saut., l. c., p. 161, nr. 35; Poetsch u. Schiederm,, 1. 6, Pii260, ne. 2669). Auf Holz, zwischen Moos, Radeckwald bei Salzburg, September ı8..? Ist eine Flechte, vermutlich Collema spec. (det. J. Steiner). Zwischen Moos, bei Steyr (Oberösterr.), September 1842. Ist eine alte, nicht näher bestimmbare Flechte. Peziza sulfurea P’(Saut.,'1/ci,\'p.’z62, nr.'83). Auf Stengeln von Urtica, Mittersill?, Juni 1838; auf Stengeln von Feracleum Spondylium (irrtümlich als Labiate bezeichnet), Bruderhaus, Unterer Seefall (bei Mittersill), April 1838. , Richtig. Peziza tenerrima Fr. (Saut., l.c., p. 163, nr. 120; Poetsch u. Schiedermaye l. c., p. 160, nr. 1654 sub Helotio). Auf Fichtennadeln, bei Steyr (Oberösterr.), November 1840. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 131 Nichts darauf. Sauter, |. c., schreibt irrtümlich P. tenerrima m., was wohl nur auf Verwechslung mit seiner P. tenera (siehe diese) auf Berberis-Blättern beruht (vgl. Saut.,.1-c., p: 164,,.nr.12 sub Helotio). Peziza tuberosa Hdw. (Saut., Fl., Pilze, p. 160, nr. 5). Au bei Salzburg, April, leg. Richter; Aigner Au bei Salzburg, April 1877; Leopoldskron bei Salzburg, April 1846 (leg. Richter). Richtig. Jetzt Sclerotinia tuberosa Fuck. Dieser Pilz erscheint im Sauter- schen Herbar auch als P. Ciborium Vahl. Beziza,uda Pers. (Poetsch u. Schiederm., lac., p-157;. nr.:1616). | An faulenden Strünken bei Steyr (Oberösterr.), Oktober 1848. Ist eine schlechte, nicht näher bestimmbare Mollisia. Auf morschem Holz, ...? (bei Salzburg?), September 1851. Ist eine nicht näher bestimmbare Mollisia. Auf Kuhmist, Waldrast (bei Salzburg?), August 1865. Ist Ascobolus furfuraceus Pers. Auf Kuhmist, Brunnthal (bei Salzburg?), Oktober 1859. Ist Ascophanus carneus Boud. Peziza uliginosa Fr. Auf Blättern, an moorigen Stellen, Klauswald bei Mittersill, Oktober 1837. Nichts zu sehen. Beeira umbönata Pers. (Saut., 1. c., p. 163, nr. 128; Poetsch u. Schiederm,, Fe.APp: 157,006). Auf feuchtem Holz, Stuhlfeld bei Mittersill, Mai 1838. Wohl Orbilia (vinosa Karst.). Auf Holz, bei Ried (Oberösterreich). (P. minuta, globosa, dein explanata, albido-caesia.) Ist Pezizella hyalina Rehm. Peziza umbrina Pers. Plainer Wald bei Salzburg. Wäre Otidea cochleata Fuck., tatsächlich liegt offenbar Gyrocephalus hel- velloides Keißl. (Guepinia) vor. Peziza umbrorum Fr. Gaisstein am Untersberg (bei Salzburg), August 1837 (et P. rubricosa). Ist Aumaria rutilans Sacc. Krimml, Schönangerin (Salzburg), August 1838. Richtig. Peziza umbrosa Schrad. (Saut., l.c., p. 161, nr. 30). Auf feuchtem Holz...? Ist Lachnea umbrorum Gill. Beziza variecolor Fr. (Saut., Fl., Pilze, p. 162, nr. 83). Auf faulem Holz, Burgschlucht (bei Mittersill), Oktober 18309. Ist Dasyscypha cerina Fuck. Auf Holz, bei Salzburg, leg. Richter. 9* 132 Dr. Karl v. Keißler. Offenbar Lachnum bicolor Karst. Ein anderes Exemplar ohne Standort ist anscheinend Lachnella corticalis Fr. Peziza versiformis Pers. Auf Holz, Jochberg (bei Mittersill’), Oktober 1837. Ist Aelotium citrinum Fr. var. lenticulare Rehm. Peziza vesiculosa Bull. (Saut., 1. c., p. 160, nr. 21; Poetsch u. Schiedermayr, l. c., p. 162, nr. 1691 als Plicaria marsupium). Am Waldweg gegen Elixhausen (bei Salzburg), September (1858?) [ß) mar- supium], fürstl. Lambergscher Garten (bei Steyr), Juli ...? [ß) marsupium Pers.]; Ist wohl eine lichte Plicaria badia Fuck. Auf Erde, Mayerhofschlucht bei Mittersill, Oktober 1838 [et $) marsupium Pers.]. Ist Aleuria aurantia Fckl. Auf Kuhmist, Klauswald (bei Mittersill), September (f. minor). Ist Ascobolus furfuraceus Pers. Mönchsberg (bei Salzburg), Waldboden, Juni 1863 (v. isochroa); Untersberg, Geyereck (bei Salzburg), Juni 1852 (v. alpina). Muß ich für Geopyxis alpina Höhn. in Ann. mycol., vol. III (1905), p. 555 (c. icone) halten, wenn auch bei dem einen Exemplar die Sporen auffallend breit (12p) sind. Ich selber habe diese von Höhnel am Schneeberg in Niederösterreich entdeckte Art außer in Steiermark!) auch im Salzburgi- schen (Grabenmühle bei Golling, Juni 1913) gefunden. Peziza vinosa Pers. Auf Holz, Amtshausschlucht (bei Mittersill), Mai 1838. Ist Pezizella hyalina Rehm. Auf Holz, Burgschlucht (bei Mittersill), Oktober 1838. Ist wohl Coryne sarcoides Tul. Auf Holz, Tannenwälder der Amtshausschlucht (bei Mittersill), Juni 1838. Ist eine Mollisia (nicht näher bestimmbar, keine Sporen). Auf Holz von Salix alba, August 1848 (bei Steyr?). Auf einem Zapfen von Pinus silvestris, Grabenrand des ...? holzes (bei Steyr, Oberösterreich?), Juli 1848. Ist Pezizella conorum Rehm. Peziza vinosella Pers. (Saut., Fl., Pilze, p. 165, nr. ı als Calloria vinosa A.S. ß) vinosella P.). Auf Stengeln von Urtica, Mai ı839 (Mittersill?). Ist Calloria fusaroides Fr. Die Angabe «c. Stilbo» dürfte sich wohl auf Acrospermum compressum Tode, von dem allerdings jetzt nichts mehr zu sehen ist, beziehen. Peziza virginea Batsch. Auf morschem Holz, Schloßberg bei Salzburg. Ist Lachnum bicolor Karst. T) Vgl. Beih. Bot. Centralbl., Bd. 34, Abt. 2 (1916), p. 70. Keygen = DABIEISEHER, ar 133 Morsches, entrindetes Holz, Aumühle, April 1845 (?), (bei Steyr, Ober- österr.?),.... ? (unleserlicher Standort), Oktober ı859 (?). Anscheinend nichts darauf. Das Substrat spricht dafür, daß Sauter wohl Pezizella hyalina Rehm vor sich hatte. Auf Rinde, Klauswald (bei Mittersill), Mai (1838?). Ist Lachnum crystallinum Karst. Peziza vitellina Pers. Imberg (bei Salzburg), November 1846; Mönchsberg bei a Septem- ber 1858?; auf Hirnschnitt, September 1868, Mönchsberg (bei Salzburg). Ist Aelotium_ citrinum Fr. var. lenticulare Bull Die eigentliche P. vitellina Pers. ist bekanntlich eine Lachnea. Tannenhirnschnitt, Gniglerwald bei Salzburg, November 1868. Ist anscheinend Coryne sarcoides Tul. Peziza vulgaris Fr. (Saut., |. c., p. 163, nr. 136). Auf Holz, Burgschlucht (bei Mittersill), Juli 1838, auf faulendem Strunk, September 1848 (bei Steyr, Oberösterr.?) (var. minor?). Ist, soweit nach dem schlechten Entwicklungszustand des Hymeniums er- kennbar, Orbilia chrysocoma Sacc. Auf Holz, Mittersill. Ist Orbilia spec. 8) diaphana. Auf Holz, Klauswald bei Mittersill, 31./r. Nichts darauf. Auf Torf, bei Salzburg? (leg. Frau Eysn). Ist, wie schon Winter vermerkte, Melachroia xanthomela Boud. Beziza xanthomela Pers. (Saut., l.c.,.p. 161, nr. 38; Poetsch u. Schiederm,, I .p; 160; nr. 1670): | Waldboden beim roten Kreuz (bei Steyr, Oberösterr.?), Oktober 1843; in Wäldern!) bei Höll nächst Garsten (Oberösterr.), August 1840. Richtig. Jetzt Melachroia xanthomela Boud. Beziza ...? Pers. Auf Rinde (von Alnus), Mittersill, Juni...? Ist Tapesia fusca Fuck. Rhizina laevigata Fr. $) praetexta Ehr. (Saut., Fl., Pilze, p. 159). Leopoldskronwald (bei Salzburg), August 1846 (leg. v. Schmuck). Richtig. Nach gegenwärtiger Auffassung — Rh. inflata Karst. Tryblidium pinastri (Schrad.) (Saut., Fl., Pilze, p. 167, nr. 3). Auf Fichtennadeln, Mittersill (als AZysterium in herb.). Ist offenbar Phacidium abietinum Kze. et Schm. Verpa digitaliformis P. (Saut., Fl., Pilze, p. 159). ‚Plainerwald (bei Salzburg), leg. F. Sauter (ex herb. A. Sauter). Eine nicht näher bestimmbare Verpa, zwei kleine Stücke. !) Vgl. Sauter in Flora, 1845, p. 135. Bi £ en I34 Dr. Karl v. Keißler. Zusammenfassung der Resultate betreffs der von Sauter beschriebenen Pilzformen. Von den 145 Pilzformen, die Sauter aufstellte, sind bloß zwei gute Arten (davon eine Art in richtiger, eine Art in falscher Stellung), nicht weniger als 49 Arten sind bereits bekannte, unrichtig bestimmte Arten (darunter vier Spezies total falsch determiniert), der Rest der Arten, das ist die stattliche Zahl von 94 Arten muß gestrichen werden, und zwar — abgesehen von der ungenügenden Beschreibung — 16 Arten, welche nach dem Originalexemplar auf unreifes oder veraltetes oder ungemein spärliches Pilzmaterial begründet wurden, ferner 16 Arten, die am Originalexemplar fehlen, endlich 62 Arten, deren Originale fehlen. Übersichtliche alphabetische Zusammenstellung der. von Sauter beschriebenen Pilzformen.') Agaricus (Collybia) dryophilus Bull. var. nova Saut. — Collybia dryophila (Bull.) var. vernalis Schulz. et Bres. Agaricus (Lepiota) subprocerus Saut. ist zu streichen. Agaricus thejodes Saut. = Volvaria speciosa Fr. Arcyria ferruginea Saut. gute Art. Arrhenia mesopus Saut. ist zu streichen. Ascochyta Rumicis Saut. ist zu streichen. Boletus pumilus Saut. ist zu streichen. Calloria alnea Saut. ist zu streichen. Calloria Doliolum Saut. ist zu streichen. Calloria Neesii Saut. ist zu streichen. Caloceras hypnophilum Saut. ist zu streichen. Cantharellus elegans Saut. ist zu streichen. Cantharellus pruinosus Saut. ist zu streichen. Cantharellus sinuosus Saut. ist zu streichen. Cantharellus tenuissimus Saut. ist zu streichen. Cenangium luteolum Saut. ist zu streichen. Cenangium T’hapsi Saut. = Phoma verbascicola Cke. Clavaria alpina Saut. ist zu streichen. Cordyceps Muelleri Saut. ist zu streichen. Craterellus minimus Saut. ist zu streichen. Cyphella ciliata Saut. ist zu streichen. Cyphella elegans Saut. ist zu streichen. Cyphella epiphylla Saut. ist zu streichen. Cyphella tenuissima Saut. ist zu streichen. !) In dieser Zusammenstellung sind auch jene Namen enthalten, die Sauter durch nachträgliche Übertragung seiner Arten in andere Gattungen schuf. Revision des Sauterschen Pilzherbars. 135 Dermatea nitida Saut. ist zu streichen. Dermatea tristis Saut. ist zu streichen. Diderma elegans Saut. ist zu streichen. Discina verpoides Saut. ist zu streichen. Grandinia pileata Saut. ist zu streichen. ä Helotium chlorellum Saut. ist zu streichen. Helotium decolorans Saut. — Apostemidium Guernisaci Boud. FHelotium erythropus Saut. = H. scutula Karst. Helotium Ostruthiü Saut. = A. herbarum Fr. Helotium tenerum Saut. ist zu streichen. Helvella badia Saut. = Gyromitra esculenta Fr. Helvella fuliginea Saut. —= Helvella lacunosa Afz. Helvella infula Schäff. var. albida Saut. ist zu streichen. Helvella monachella Fr. var. viridescens Saut. ist zu streichen. Hydnum citrinum Saut. = H. geogenium Fr. Hydnum giganteum Saut. = A. septentrionale Fr. Aydnum (Pleuropus) nanum Saut. ist zu streichen. Hydnum roseum Saut. ist zu streichen. Hydnum sulfureum Saut. ist zu streichen. Lachnella ornata Saut. ist zu streichen. Lachnella phacidioides Saut. ist zu streichen. Lachnella pulverulenta Saut. ist zu streichen. Lachnella radıans Saut. ist zu streichen. Merulius giganteus Saut. ist zu streichen. Morchella cellaris Saut.— M. costata Pers. Panus cinereus Saut. ist zu streichen. Patellaria Aconiti Saut. = Mollisia plicata (Rehm) Sacc. Perichaena microcarpa Saut. = P. fusco-atra Rost. Peziza Aconiti Saut. — ?Mollisia plicata (Rehm) Sacc. Peziza albo-atra Saut. — Mollisia melaleuca Sacc. Peziza albobadia Saut. — Lachnea Woolhopei Sacc. Peziza alboflava Saut. sec. Sacc. (ex errore)— Lachnea Woolhopei Sacc. Peziza albofurfuracea Saut. = Lachnum clandestinum Karst. Peziza alboviridis Saut. ist zu streichen. Peziza alpina Saut. ist zu streichen. Peziza alveolaris Saut. —= Tapesia fusca Fuck. Peziza ammophila Saut. ist zu streichen. Peziza annularis Saut. ist zu streichen. Peziza arenicola Saut. ist zu streichen. Peziza aterrima Saut. — Dinemasporium hispidulum Sacc. var. herbarum Cke. Peziza atriseda Saut. = Belonium minutissimum (Batsch) Keißl. Peziza atrocoerulea Saut. — Mollisia Jungermanniae (Nees) Rehm. Peziza atrorufa Saut. — Pseudotryblidium Neesii Flot. Peziza aurantio-badia Saut. ist zu streichen. Peziza aurantio-nigra Saut. ist zu streichen. Peziza carneola Saut. gute Art. Peziza chlorella Saut. ist zu streichen. Peziza decolorans Saut. = Apostemidium Guernisaci Boud. 136 Dr. Karl v. Keißler. Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza Peziza doliolum Saut. ist zu streichen. elegans Saut. ist zu streichen. epibrya Saut. = Pseudoplectania nigrella Fuck. epithelephora Saut. — Mollisia epithelephora (Saut.) Keißl. epithelephora Saut. pr. p.—= ?Pezizella mycophila (Fr.) Sacc. eryihropus Saut. —= Helotium scutula Karst. excavata Saut. ist zu streichen. farinosa Saut. ist zu streichen. Filicis-maris Saut. — Pezizella aspidiicola Rehm. Filicis-maris Saut. pr. p. = Cyphella villosa Hlsmk. fuliginosa Saut.— Plicaria badia Fuck. Goettingeri Saut. = Dasyscypha calyciformis Rehm. gyalectoides Saut. — Helotium epiphyllum Fr. Hystrix Saut. — Lachnea setosa Gill. Kunzei Saut. ist zu streichen. limosa Saut. = Ombrophila Morthieriana Rehm. lugubris Saut. ist zu streichen. micans Saut. ist zu streichen. mollissima Saut. ist zu streichen. nana Saut. — ?Paryphydria Heimerli Zuk. Neesii Saut. ist zu streichen. nigrescens Saut. = Humaria leporum (Cke.) Sacc. nigrescens Saut. pr. p. = Plicariella trachycarpa Rehm. nigrociliata Saut. ist zu streichen. nitida Saut. ist zu streichen. nitidula Saut. — Tapesia fusca Fuck. nucalıs Saut. ist zu streichen. ornata Saut. —= Cyphella albo-violascens Karst. Östruthii Saut. — Helotium herbarum Fr. pallide-rosea Saut. ist zu streichen. palustris Saut. ist zu streichen. perelegans Saut. ist zu streichen. perforata Saut. ist zu streichen. Phragmitidis Saut. ist zu streichen. pileiformis Saut. ist zu streichen. pulverulenta Saut. ist zu streichen. quercicola Saut. = Lachnum bicolor Karst. radians Saut. ist zu streichen. rubescens Saut. — Helotium citrinum var. lenticulare Fr. rubicunda Saut. ist zu streichen. rufescens Saut. ist zu streichen. rufonigra Saut. = Pseudotryblidium Neesi Flot. schistarenaria Saut. ist zu streichen. Struthiopteridis Saut. ist zu streichen. subglobosa Saut. ist zu streichen. sulfurea var. Aconiti Saut. (?) = Lachnum sulfureum Karst. var. Aconiti Rehm. tenera Saut. ist zu streichen. tenerrima Saut. ist zu streichen. Revision des Sauterschen Pilzherbars. Peziza tenuis Saut. ist zu streichen. Peziza tenuissima Saut. ist zu streichen. Peziza tristis Saut. ist zu streichen. Peziza undulata Saut. — ?Orbilia chrysocoma Sacc. Peziza varians Saut. —= ?Lachnum mollissimum Karst. Peziza velata Saut. = Lachnum virgineum Karst. Peziza verpoides Saut. ist zu streichen. Peziza viridula Saut. ist zu streichen. Peziza vitrea Saut. = Dacryomyces caesius Sommerf. Pistillaria Muelleri Saut. = P. sclerotioides Fr. Pistillaria sclerotioides Fr. var. Muelleri Saut. = P. sclerotioides Fr. Polyporus adustus Fr. var. glabra, albo-marginata Saut. ist zu streichen. Polyporus albidus Saut. = Polystictus albidus (Trog.). Polyporus alpinus Saut. ist zu streichen. Polyporus fusco-pallidus Saut. ist zu streichen. Polyporus Hippocastani Saut. ist zu streichen. Polyporus lacrymans Saut. ist zu streichen. Polyporus morosus Saut. ist zu streichen. Polyporus nigro-zonatus Saut. = ? Daedalea unicolor Fr. Polyporus orbicularis Saut. = P. arcularius Fr. Polyporus oxyporus Saut. ist zu streichen. _ Polyporus palmatus Saut. ist zu streichen. Polyporus submembranaceus Saut. ist zu streichen. Polyporus tenerrimus Saut. ist zu streichen. _Polyporus velutinus Fr. 8) albida Saut. = Polystictus velutinus Fr. Poroidea pithyophila Gött. apud Saut. = Craterocolla rubella Pers. - Pterula dichotoma Saut. ist zu streichen. Pyronema ricciaecolum Saut. ist zu streichen. ‚Reticularia lutea Saut. = Fuligo septica Gmel. ‚Reticularia umbrina Fr. var. lutea Saut. — Fuligo septica Gmel. ‚Sclerotium carneum Saut. ist zu streichen. Sclerotium hypnophilum Saut. ist zu streichen. Sclerotium niveum Saut. ist zu streichen. ‚Sclerotium Thapsi Saut. ist zu streichen. Stemonitis tenella Saut. ist zu streichen. Thelephora gelatinosa Saut. —= Th. sebacea Pers. Trichia fasciculata Saut. ist zu streichen. Trichia glomerata Saut. ist zu streichen Iyphula flavescens Saut. ist zu streichen. Typhula limicola Saut. ist zu streichen. Ustilago Rhynchosporae Saut. — Anthracoidea Caricis Bref. Verpa pusilla Saut. ist zu streichen. 138 Dr. Karl v. Keißler. Revision des Sauterschen Pilzherbars. Zusammenstellung sonstiger Feststellungen zur Synonymie. Belonidium minutissimum Phill. = Belonium FHelminthospori (Blox.) Keißl. Humaria cervaria Phill.— ? Humaria leporum Sacc. Humaria nigrescens Syd. (non [Saut.] Rehm) —= Lachnea lecothecioides Rehm. Lachnum Sauteri Rehm ist zu streichen. Mollisia Sterei Rehm apud Strasser —= M. epithelephora (Saut.) Keißl. Peziza epithelephora Ces. (non Saut.) = Tapesia byssina Fuck. (vel affınis). Peziza Helminthosporü Blox. = Belonium Felminthospori Keißl. Peziza minutissima Berk. et Br. = Belonium Helminthospori Keißl. Peziza tryblidioides Rabh. — ? Lachnella barbata Fr. Verpa Sauteri Rehm ist zu streichen. Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. Von R. Koechlin. Mit vier Figuren im Text. | BD; der Zusammenstellung der Datolithstufen für die Ausstellung der April- 'sitzung der Wiener Mineralogischen Gesellschaft im Jahre ıgı5 fiel mir auf, daß ein etwa sechzig Jahre altes Vorkommen aus dem Fassatale, das schon wegen des begleitenden schönen Prehnits nicht übersehen werden konnte, in der Literatur nicht erwähnt ist. Diese auffallende Tatsache fand schließlich darin ihre Erklärung, daß der Datolith für weißen Titanit gehalten worden war, das Vorkommen daher unter diesem Namen verzeichnet ist. So heißt es bei Liebener und Vorhauser:!) «Vor einigen Jahren ist der ‚Prehnit auf dem Berge Gabbia in Fassa in Augitporphyrtuff traubig und in Kugeln _ gefunden worden, schön apfel- bis dunkelgrün, durchscheinend bis undurchsichtig. Der hellere Prehnit ist zuweilen mit Calcit begleitet, in dem einzelne Kugeln ein- gebettet sind; auf dem dunklern sitzen weiße Titanit-Kristalle; aber meist verwittert.» Und dann weiter beim Sphen: «Ist auch auf Prehnit auf- und ein- gewachsen, in weißen, 2 bis 3 Linien großen Kristallen am Berge Gabbia bei Cam- pitello in Fassa gefunden worden.» Diese falsche Angabe hat sich dann in der Literatur weiter verbreitet, Ze- pharovich, Hintze und Gasser?) haben sie aufgenommen. | h Schon vor der Veröffentlichung der unrichtigen Angabe durch Liebener und Vorhauser war der richtige Sachverhalt durch Zippe erkannt worden. Auf der Originaletikette eines Stückes dieses Vorkommens (A. a. 3934), das das Hof-Mine- ralienkabinet im Jahre 1862 von dem Mineralienhändler Ernst Baader (Dr. Baaders Sohn) in Wien gekauft hat, steht: «Prehnit mit weißem xx-Sphen, sehr selten, Fassa, Tirol» und darunter in der Handschrift von Hoernes: «Datholith nach Zippe». Daß diese Richtigstellung schon damals erfolgt sein mußte, geht daraus hervor, daß in dem Akquisitionsprotokoll desselben Jahres bei dem erwähnten Stück steht: «Prehnit, kugelförmige Aggregate von lauchgrüner Farbe mit krystallis. weißem Sphen (Datolith).» f) Liebener und Vorhauser, Nachtrag zu den Mineralien Tirols, 1866, p. 28 und 30. 2) Zepharovich, Mineralog. Lexicon, II. Bd., 1858—1872, p. 246. Hintze, Handb. d. Mineralogie, I. Bd., p. 1625. Gasser, Die Mineralien Tirols, p. 519. 140 R. Koechlin. Kristallographisch scheint dieses Vorkommen bisher nicht untersucht worden zu sein. Deshalb unterzog ich mich dieser Arbeit, obwohl das Material keineswegs verlockend aussah, und veröffentlichte in einer vorläufigen Mitteilung die wesent- lichsten Resultate sowie die Verwechslung mit weißem Titanit.?) Von dem Vorkommen befinden sich vier Stücke in der Sammlung des natur- historischen Hofmuseums. Eines ist schon erwähnt worden; zwei weitere (A. b. 1493 und A.b. 1494) sind im Jahre 1859 als Prehnit erworben worden. Im Ak- quisitionsprotokolle, das von Hoernes geschrieben ist, steht dabei: «Neues Vor- kommen aus dem Fassathale.» Später ist als näherer Fundort dazugesetzt worden: «Monte rondella?) in der Nähe von Campitello.» Diese beiden Stücke zeigen nur kleine Gruppen von Datolithkristallen, die überdies so zerfressen sind, daß man von acer Kristallform nicht mehr viel erkennen kann. Ein viertes, ganz kleines Stück (J. 1790) wurde im Jahre ıgıo von dem Mineralienhändler A. Otto in Wien erworben, der als Fundort «Gabbia, Fassa» angibt und die weißen Kristalle richtig als Datolith bezeichnet. Hier überzieht der Datolith als dicke Drusenlage den größten Teil einer etwa 2 cm großen Prehnitkugel; leider sind auch hier die Kri- stalle stark angegriffen. Das beste Stück ist das zuerst erwähnte aus dem Jahre 1862; diesem sind auch die Datolithkristalle entnommen worden, die unten näher beschrieben wer- den sollen. Über den Prehnit von der Rodella sagt Gasser:?) «Allen Sammlern bekannt sind die den grünen Beeren unreifer, halbzer- quetschter Weintrauben in Form und Farbe ähnlichen P.-Gebilde im Augitpor- phyrtuff der Rodella (Gabbia Bg.) bei Campitello.... Das Vorkommen ist übrigens dem von der Saltarıa ganz ähnlich, aber auch hier nahezu erschöpft, mindestens bei weitem nicht mehr so schön als einst, da man noch ganz prächtige, pfund- schwere Exemplare von sogenanntem ‚Traubenprehnit‘ zu sehen bekam. Mit der Lupe betrachtet erweisen sich die einzelnen, scheinbar glatten Kugeln infolge der mikroskopisch feinen, partienweise nach einer gemeinsamen Richtung gelagerten Kr. oberflächlich wie ‚gestriegelt‘ und daher schimmernd. Sie erscheinen in dieser Aggregatform teils lose, teils traubig aneinandergereiht, meist auf einer Seite ein- gedrückt und hier gewöhnlich mit eingestülpten Rändern oder Narben, an denen noch einzelne schwarze Augitkriställchen und oft auch Calcit sitzen. Angebrochene Kugeln sind deutlich radialfaserig.» Dieser Beschreibung wäre noch beizufügen, daß der Prehnit in zwei Genera- tionen erscheint; die ältere bildet die schimmernden, bis über 2 cm großen Kugeln, die jüngere, auf diesen sitzende ist deutlich drusig und manchmal in einzelnen Kristallen und kleinen Rosetten entwickelt. Der Datolith sitzt nun auf dem Prehnit (Stück A. a. 3934) teils in kleinen Gruppen, teils in ausgedehnten Drusen bis etwa 6 mm großer Kristalle, die meist stark zerfressen und dann gelblich sind. An einzelnen Stellen sind die Kristalle t) Koechlin, Vorläufige Mitteilung über ein drittes Datolithvorkommen aus dem Fassatale. Mitt. d. Wiener Min.'Ges., 1915, Nr. 74, p.7T. 2?) Daher stammt die unrichtige Schreibung «Rondella» in meiner Notiz (l.c.). Nach der Karte der Langkofel- und Sellagruppe des D. u. Ö. Alpenvereins 1:25000 (1904) ist die Rodella ein Vorberg der Langkofelgruppe, etwa 2km nördlich von Campitello, und ein Teil des westlichen Abhanges dieses Berges ist als Gabbia bezeichnet. 2) Le), Dr. Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. I41 jedoch vollkommen frisch, farblos und durchsichtig oder weißlich getrübt. Neben dem Datolith bemerkt man etwa ımm dicke, dunkel bronzefarbige, schuppige Krusten eines chloritähnlichen Minerals, das sich durch sein Verhalten im Kölbchen (Aufblättern und Krümmen) als ein Vermiculit erweist. Endlich finden sich in Be- gleitung des Datoliths noch angeätzte, graue Calcitkristalle in etwa !/, cm großen sechsseitigen, kurzen Säulen mit der Basis und einem Rhomboeder, die zusammen einen flach gerundeten Kopf bilden. Auch dünne Krusten von Calcit sind hie und da auf dem Prehnit bemerkbar. Die Ätzung scheint nicht zur Gänze natürlich zu sein. Da auf einzelnen Stücken von dem Calcit keine Spur zu sehen ist, so dürfte die Annahme nicht unwahrscheinlich sein, daß diese mit Säure behandelt worden sind, um den un- scheinbaren, grauen Calcit, der den schönen Prehnit verdeckte, wegzubeizen. Da- bei mag wohl auch der Datolith gelitten haben. Der so gereinigte Prehnit scheint _ aber den Erwartungen nicht ganz entsprochen zu haben, denn eines der Stücke _ (A. b. 1493) ist mit einem Lack überzogen, der allerdings das Aussehen des Prehnits _ hebt, sich dagegen auf dem Vermiculit und dem stark zerfressenen Datolith nicht _ gut ausnimmt. Der Datolith scheint mit dem älteren Prehnit, wenigstens mit dessen äußeren Schichten gleichalterig zu sein, da einzelne der Datolithkristalle in dem Prehnit wurzeln. Derselben Bildungsperiode muß auch der Vermiculit angehören, da er _ teils in den Datolith eingeschlossen ist, teils auf ihm wie auch auf dem Prehnit sitzt. Die jüngste Bildung ist der Calcit. h Das Material für die Messung wurde, wie oben erwähnt, dem besten Stücke _ (A. a. 3934) entnommen. Da die Individuen in der Druse ziemlich gedrängt sitzen, so konnten nur Bruchstücke von Kristallen gewonnen werden, die meist nur ein - Drittel, höchstens die Hälfte eines Kristalles darstellen. Von diesen Bruchstücken _ wurden die neun besten — selbstverständlich frische, ungeätzte — gemessen. Dabei konnten im ganzen 24 Formen festgestellt werden, von denen ı5, nämlich as(0or),”) e’t100%.. g(ir0y "Mm'(120), M (oı1), 0 TOBT), A LEOTIRPANN ION | x (1or), ERBEN (722 ,,77090 (922%: k u (211), U(342), Mı (164), _ beim Datolith schon bekannt, während die g folgenden neu sind: i (243) (816) Ms (153) | (423) (365) xs (725) | 8.13.7) | (543) | (485) | Durch das Vorherrschen der Formen x, n, M, a, & und das Zurücktreten der ‚Prismenzone erscheinen die Kristalle linsenförmig. Die für den Fundort charak- » ?) In meiner erwähnten Notiz hatte ich (001) mit c und (100) mit a bezeichnet gehabt. Ich war _ dabei dem Beispiele Luedeckes (Über Datolith, Zeitschr. Naturw., Halle, 1888, 61, 235) gefolgt, ohne - zu bemerken, daß ich dadurch in Widerspruch mit der Becchbrns in Goldschmidts Winkeltabellen geraten war. Da ich mich in Aufstellung und Bezeichnung im übrigen an diese anschließe, so mußten die Buchstaben dieser beiden Formen hier geändert werden. 142 R. Koechlin. teristische Tracht mußte aus den Einzelbeobachtungen an den Bruchstücken zu- sammengestellt werden. Sie ist in den Fig. ı und 2, in der ersten in einem Kopf- bild, in der zweiten in einem parallel perspektivischen Bilde dargestellt. Eine gewisse Willkür war bei der Unvollständigkeit der einzelnen Kristalle nicht zu vermeiden. Es wurden alle Formen aufgenommen, von denen es wahr- scheinlich war, daß sie an den Kristallen regelmäßig auftreten. Das sind die Formen u, Ba Miu, 6 N rind ge Von den übrigen wurden A und v ebenfalls an mehreren Kristallen beob- achtet, doch fehlten sie an anderen, wo die Partie, an der sie hätten auftreten müssen, erhalten war. Der Rest wurde nur an je einem Kristalle beobachtet. Das gegenseitige Verhältnis der Flächen zueinander in bezug auf die Ausdehnung, also das Verhältnis der Zentraldistanzen der Formen, ist in den Figuren der Natur mög- lichst angepaßt. Die zahlenmäßigen Ergebnisse der Untersuchung sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Zu dieser wäre zu bemerken, daß die Sym- bole in der Kolonne G denen der Winkeltabelle von Goldschmidt, die in der Kolonne D der Aufstellung in Danas «The system of Mineralogy» entsprechen. Die Winkelwerte beziehen sich auf die Aufstellung G und sind für die bekannten Formen der genannten Winkeltabelle entnommen. Wie die Zusammenstellung zeigt, sind die Kristalle für genaue Messungen nicht geeignet. Selbst bei Formen, deren Flächen gute Reflexe geben, wie etwa bei M, finden sich in den Grenzwerten Differenzen bis über einen Grad. Auch die Differenzen zwischen den gemessenen Mittelwerten und den gerechneten gehen bis über einen halben Grad. Größere Ansprüche als bei den bekannten Formen darf man wohl auch bei den neuen nicht stellen und diesen genügen sie. Die Flächen von a geben stets schlechte, ausgedehnte Reflexe, von den Prismen m gute, g ziemlich gute; das war wegen der Justierung der Kristalle wichtig. Die Reflexe von c, M, u, v, A, u waren zumeist gut, die von U ziem- lich gut; n gab stets doppelte Reflexe, & teils doppelte, teils schwache, teils gute, o sehr schwache, x meist gestörte Reflexe. Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. 143 = Meseuuee cn 2 Symbole gerechnet 2 3 LE 2 2 Mittelwerte | Grenzwerte ; eG”) D p @ p Q p | @ a | 001 100 |90°00 | 0°09 = 00906 | 6 u 0°40 — 0°;0 c 100 | 00I | 90°o00 | 90 00 90908 | 89°59 | 9| 90900 — 90° 27 89 27 — 91 00 Fo ıl1:012 |.57 40:|.90: 09. 57.43,:1.90 07 1208 1 57..18.— 58.10 89 27 — 90 53 120, ;| o1l | 38. 18°| 90-::00.1 38 25 | 89 5&.|15 | 38 oı — 38 49 89 33 — 90 00 B#7.,.110 Q. 14 1.32.22 ©..21 \ 32 22073 008 — 038 31 40 — 33 00 Ber \-120 I. © 07 15T 45°070.93° 1.52 (Se 2u One 51 37 — 51 38 201 | 104 | 90 oo | 63 31°| 89 58 | 63 26 | 4| 89 50 — 90 01 63 12 — 63 37 802! ,17039|'901:00 ° 56: 128"1'60100 156 12 )72| 90 00 — 90 00 56 IT — 56 13 101 102 |90 00 | 45 09 89 56 |45 20 | 9| 89 43 — 90 02 44 56 — 45 56 23T 1.712 71.57, . 36.1.4994 49:1: 57,150; | 50 ,04:| 12 | 57 31. 587 28 49 31 — 50 30 = 1,311. 038,27 | 39, 01 | 38 253 | 39, 23 | 11 |) 37,42 7238044 39 02 — 39 47 113-167 O6 | 58 28107 34 [88 3814| Wr 00-07 30 01 say Zuge 2 MAT YT2 25 1,04 32719252104 51 342 | 123 |49 53| 63 05 | 49 4ı | 63 22 243 | 344 |38 25 | 47 05 |38 ı5 | 47 oı 526 16,1.16). 85: 20.153 2011,85: 42 |.,53..18 725 [5.2.14179 46 | 55 01 | 79 21 | 55 06 Be 05L 114,54 1,44: 54 | 14 55 | 45.01 153 | 352 |ı7 40 | 47 59 | 17 26° | 47 58 —..13717.13.6|1 20 08 | 5ı 27'| 20 13-|'52 ’00 2371:32851|172 28: 1154 33.4 72: 1054 25 BE 43 71 3,44101.63 11! 61, 55°1 63.26 | 62..00 1 566 | 38 25° | 44 11,1 38, 33 | 44511 — | 485 | 588 12 24 | 631.20.5:38..33 | 52 04 49 05 — 49 58 63 15 — 63 32 38 ı1 — 33 22 46 23 — 47 40 85 35 — 85 58 53 13 — 53 22 21 — 80 13 54 52 — 55 36 14 50. — 15.00) "A055 — 45.210 2 25 17 28 #71 55 = 48% 01 19 59 — 20 26 5I 40 — 52 20 Reim itreoneropim = u I "HH HM DD DD N Wr un 1 SI \o Von den neuen Formen treten j, x, und x, an allen Kristallen auf, waren aber nicht immer messbar. Die Form (243) war zuerst von Franzenau?!) be- schrieben worden, wurde aber von Görgey und Goldschmidt?) gestrichen, weil sie infolge falscher Aufstellung angegeben worden war; nunmehr dürfte sie ein- wandfrei festgestellt sein. Franzenau hatte sie j genannt. Dieser Buchstabe ist inzwischen von Ungemach?°) für die Form (105) (G) verwendet worden. Dana führt sie in seinem «System» mit dem Buchstaben j an, und da der Vorrat an freien Buchstaben fast erschöpft ist, so habe ich die Bezeichnung Danas — Fraktur-} — beibehalten. Die Flächen sind glänzend, aber schmal, die Reflexe langgezogen. An einer Stelle eines Kristalles war eine der j-Flächen durch zwei Vizinale ersetzt, durch (365) und (485), die in der Zone nm zu beiden Seiten der Position von j zu liegen kommen. Die Flächen sind schmal, aber glänzend und gaben deutliche, nicht allzu langgestreckte Reflexe. Ich habe diesen Formen als untergeordneten Vizinalen keine Buchstaben gegeben, man könnte sie aber etwa als j„ und j„ bezeichnen. Ähnlich sind die Verhältnisse bei x, und x,; am ungünstigsten bei x.. Es scheint, daß in manchen Fällen die Fläche in zwei Fasetten gebrochen ist, weil !) A. Franzenau, Untersuchungen über die Beständigkeit der Winkelwerte des Datolithes der Seißer-Alpe. Math.-nat. Berichte aus Ungarn, 1887, p. 241—247. 2) R. Görgey und V. Goldschmidt, Über Datolith, Zeitschr. f. Krist. u. Min., 1911, 48, 619—655. ®) H. Ungemach, Über den Datolith. Zeitschr. f. Krist. u. Min., 1911, 49, 459—476. 144 R. Koechlin. zwei Reflexe auftraten. Die Fläche wurde an sieben Kristallen gemessen, doch waren die Werte sehr schwankend. Ich nahm deshalb für das Mittel nur die drei besten Messungen, nämlich die, bei denen die Reflexe einfach und deutlich waren. x, gab stets einheitliche Reflexe. Die Flächen sind glänzend, aber schmal. Bei allen fünf Formen ist die Übereinstimmung zwischen Messung und Rechnung be- friedigend, im ungünstigsten Falle die Differenz 15. Über den Zonenverband, in dem die neuen Formen untereinander und mit den alten stehen, soll später noch gesprochen werden. Während im allgemeinen die Flächen von x, n, m, g eine Ecke bilden, die durch U abgestumpft wird, ist in einem Falle m so ausgedehnt, daß es mit x in einer Kante zum Schnitte kommen würde. Diese Kante ist aber nicht ausgebildet, sondern er- scheint durch zwei Flächen (423) und (543) zu- geschärft, wie es in Fig. 3 dargestellt ist. Noch in einem zweiten Falle konnten zwei Flächen unter denselben Verhältnissen beobachtet wer- den, doch waren sie da nicht messbar. Die gemessenen Flächen sind glänzend, aber sehr schmal, die Reflexe infolgedessen langgestreckt, die Übereinstimmung von Messung und Rech- nung gut. Während die zuerst angeführten neuen Fig. 3. Formen j, x, und x; als für ‘die Tracht des Fundortes charakteristisch angesehen werden müssen und deshalb eine gewisse Rolle spielen, ist dies bei den jetzt beschriebenen zwei Formen nicht der Fall. Sie sind durch die wohl zufällige Ausbildung ge- rade dieses einen Kristalles oder vielleicht auch vereinzelter anderer hervorgerufen — man könnte solche Formen vielleicht individuelle nennen — und spielen im übrigen keine Rolle. Ich habe sie deshalb vorläufig auch nicht mit Buchstaben versehen. Eine viel auffallendere Abweichung von der allgemeinen Tracht weist ein Kristallbruchstück auf, das in Fig. 4") abgebildet ist. Die Prismenflächen m (120) und m (120) sind so groß entwickelt, daß sie seitlich in einer kurzen Kante zusammenstoßen. M (oıı) und m (120) würden in einer Kante zum Schnitte gelangen, an deren Stelle sind aber die drei Formen (164), (153) und (3.13.7) entwickelt. Alle drei erscheinen sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite des Kristalles und sind glänzend, aber ziemlich schmal. Der Reflex dieser Gruppe ist ein langer, schwacher Lichtstreifen mit drei deutlich getrennten Verstärkungen, die beson- ders für (153) und (3.13.17) scharf ausgeprägt sind. Die Differenzen zwischen Rechnung und Messung gehen allerdings bis zu einem halben Grade, bei der all- !) Bei Fig. 4 ist nicht die übliche Stellung gewählt, sondern es ist hier M ungefähr der Bildebene parallell gestellt. Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. 145 gemeinen Beschaffenheit der Kristalle dürfte dies aber nicht auffallend oder un- zulässig sein. Die Form (164) ist zuerst von Ungemach!) an einem Kristalle von Mar- kirch beobachtet und M, genannt worden. In seiner Aufstellung hat sie das Sym- bol (231). Da die Bestimmung nur auf einer angenäherten Messung beruhte und hauptsächlich aus dem Zonenverbande erfolgte, wurde sie von Görgey und Gold- schmidt?) unter die unsicheren Formen verwiesen. Ungemach verteidigte sie später?) durch die nähere Angabe, daß die Fläche vorzüglich ausgebildet, aber zu klein war, um ein Signalbild zu geben, weshalb nur Schimmermessung gemacht werden konnte. Der Zonenverband sei bei entsprechender Vergrößerung mit aller Schärfe festzustellen gewesen. Nun dürfte sie wohl gesichert sein. (153), das ich ebenfalls für sicher halte, habe ich Ma genannt. Bedenklich mag die Form (3.13.7) mit ihren hohen Indizes erscheinen, doch gab gerade sie von den dreien die besten Reflexe.*) Man kann sie wohl als Vizi- nale zu dem bekannten £ (142) auffassen, mit dem sie sich aber doch nicht ver- einigen läßt; q 0 = bar namlich die’ Winkel . |... .. 27239 En Pe3.9) mapegen, ... ... ... „209408 312 Bud Bemessen würde .%... .1 2.0082 809 19 52° 00 Eine Erklärung für ihr Auftreten dürfte sich vielleicht aus dem Zonenzusam- menhange ergeben. Die Formen (164), (153), (3.13.7) liegen in der Zone IM (oıı). m (120)!; bei (164) schneidet die reiche Zone Im (T20).o (021). Mı (164).n (122).x (ıor). (423). (543). m (120)} ein, bei (153) die ebenfalls gut besetzte Zone {g (T10). 0 (o21). Mg (153) ..j (243). (423). u (201).g (1To)}; bei (3.13.7) schneidet keine Zone ein, aber drei treffen knapp daneben ein: x. (816).j (243)! bei (22.95.51), {j (243). rn (122! bei (7.30.16) und {U (342) . (365)! bei (21.92.50). Die zwei äußersten dieser Schnittpunkte liegen in der gnomonischen Projektion beih=ıocm nur ungefähr 2 mm voneinander entfernt und (3.13.7) fällt mitten dazwischen. So scheint diese Form als Resultierende entstanden zu sein. Schon aus den angeführten Zonen ergeben sich manche Zusammenhänge, die das Auftreten der neuen Formen verständlich machen. Die Zahl solcher Zonen läßt sich aber noch bedeutend vermehren: {v - (725) . (423)}, {U. (543) . ul, {e. (543) .j. ch, fe - (365) . (543)}, 1543) 2725). (816), Im*.n®. 365). [°..485). mL >) Die letzten zwei Zonen schneiden sich in einem Punkte, dem das Symbol (18 .36.22) zukommt; dieser Punkt liegt sehr nahe der Position von (485). Dieser Umstand D) H. Ungemach, Sur la datolite de Sainte-Marie. Bull. Soc. franc. Min., 1909, 32, 397. Rec. SW39T11; 1. c. *) Eine ihrer Flächen bei Anwendung des Kreuzsignals sogar ein deutliches Kreuz; also keine Verzerrung. °) Die Exponenten bei den Buchstaben sollen die Quadranten angeben, in denen die Flächen liegen: ı, rechts vorne; 2, links vorne; 3, links hinten; 4 rechts hinten. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 10 N an Ba wa DD 00 SI - (@) 146 R. ‚Koechlin. Über den Datolith von der Rodella bei Campitello. dürfte geeignet sein, die Form (485) zu stützen, die sonst keinen weiteren Zonen- | zusammenhang mit anderen Formen erkennen läßt. Weiters: {0. (365). v\, (423). (816). (816) . (423)}, {v. (816) . n}, {u . (816) . ul, ((816.x.. 88} Be eu 725). x. M#, 10. (725) .1429)), 18 (725) m) Wie man sieht, ist nur (485) durch den Zonenverband schwach 'gestützt; (153), das nur in zwei Zonen liegt, hat die Stärke der Zonen für sich; alle übri- gen liegen im Schnitte von 4 bis 7 Zonen. Zum Schlusse sei eine Zusammenstellung der für die neuen Formen berech- neten Werte als Ergänzung zu Goldschmidts Winkeltabelle angefügt: © ‚ E Sym S ; ds R iR Miller op 0 So No 5 N (Prismen) 23 Br 5 | (x: y) aa i | +33| 243 138%25 |47°05 || 33° 51° | 40° 14 || 27° 07°| 35° 05° || 06709: | .0:8460 | 1:0798 x.| +%4| gı6 ||85 29 |53 20 |53 15 | 6 02 |53 06 | 3 37-| 1-3392 | o’1o57: | 173433: xg | +2! 725 |79 46 |55 o1 |54 35 |ı4 14°\53 44 | 8 22 | 14061 0'2538 1'4288 M\t43| 164 |ı14 54 |a4 34 |14 12°|43 35 |ıo 23|42 42 || 02552 | 095177 | 0:9848- Ms; +33 153 || ı7 40 \47 .59 |18.36°|46 36 |ı3 or|45 04 || 03367 10575 1°1098 —_ +22 3.13.7|| 20 08 |5ı 27 |23 22°j49 qı |ı5 37°|47 ı4|| 0'4322° | 171783 17255 1° — [+33 | 423 |72 28 |54 33 |53 ı5 |22 56 |5o 58 |14 ı2 || 13392 | 04230 1'4044 —|/4+23| 543 163 ı1 !61 5559 08,40 14 |5ı 57 |23 27°| 16734 | 0:8460 28751 — | +2%| 365 ||38 25-44 ıı |31 08 |37 ı7 |25 40 |33 05'|l 06041 | 07614 | 09719: | EN) +32 | 485 ||38 24 |52 20 |38 49 1 26 |29 27 |38 20*|| 0’8046 1'0152 1'2954 Über eine längsgestreifte Farbenvarietät von Agama isolepis Blgr. aus Mesopotamien. Von Dr. Franz Steindachner. Mit einer lithographierten Tafel (Nr. II). Unter den von Dr. Pitschmann während der mesopotamischen Expedition des Wiener Orientvereines gesammelten Echsen befinden sich zwei Exemplare, JS und Q von Agama isolepis Blgr. = Agama savigniü D. B., non Aud., die in der Körperzeichnung auffallend von den bisher bekannten Exemplaren dieser Art ab- weichen. Ich glaubte daher eine Abbildung derselben veröffentlichen zu sollen, welcher ich einige begleitende Worte anschließe. Das etwas ältere der beiden Exemplare (obere Figur der Taf. III), ein oO, ist von der Schnauzenspitze bis zur Analmündung g’4 cm, bis zur Schwanzspitze ca. 20° cm lang und zeigt einen schwach überhängenden Kehlsack gleich dem zweiten Exemplare, einem Männchen von 92cm Körperlänge mit Ausschluß des Schwanzes, der etwas länger als bei dem Weibchen ist. Bei beiden Exemplaren liegen auf der Oberseite der Schnauze eine kurze mediane Längsbinde und auf der Stirne zwei \, förmige, ein wenig schmälere Querbinden von brauner Färbung, die bei dem mir vorliegenden Männchen (s. Taf. III, untere Figur) sehr scharf hervortreten, bei dem Weibchen durch die Einwirkung des Alkohols aber halb erloschen sind. Beide Querbinden der Stirngegend setzen sich mit ihren äußeren Enden, und zwar die vordere von der Mitte des unteren Augenrandes, die hintere vom hinteren Augenwinkel ab als Längsbinden an den Seiten des Rumpfes fort. Von der hinteren Stirnbinde, und zwar von deren nach hinten gekehrten medianen Winkelspitze zweigt sich überdies noch ein Paar gleichfalls brauner Längsbinden ab, die anfäng- lich am Hinterhaupte etwas stärker auseinanderweichen, weiter am Rücken aber fast parallel zueinander laufen und erst gegen die Schwanzwurzel zu sich ein- ander allmählich nähern. Bei dem Weibchen (obere Figur auf Taf. III) sind die Längsbinden dunkler gerandet und ihre Ränder schwach gewellt. Die beiden seitlichen (paarigen) Längs- binden laufen ohne Unterbrechung von ihrem Beginn bis zur Lendengegend hin; die medianen dagegen setzen sich noch über die Schwanzwurzel fort, lösen sich hierauf bis zum Schwanzende in viereckige Flecke auf, die durch die helle Grund- farbe des Körpers voneinander getrennt sind, und vereinigen sich in der hinteren Längshälfte des Schwanzes mit einer seitlichen Fleckenreihe, die vielleicht als eine Fortsetzung der oberen seitlichen Rumpfbinde aufgefaßt werden kann. 10* 148 Dr. Franz Steindachner. An den Extremitäten zeigen sich oben und seitlich zwei braune, gleichfalls dunkler gerandete schmale Längsbinden, die stellenweise durch die hellere Grund- farbe schmal unterbrochen sind und an ihrem oberen inneren Ende mit der oberen seitlichen Rumpfbinde zusammenfließen. Zwischen den beiden Längsbinden des Rückens liegt eine breite, hell matt- graue Zone, die durch das vollständige Zusammenfließen heller medianer Rücken- flecke gebildet wurde. Auf deren frühere Trennung in einzelne Flecke weist die stärkere Einschnürung der hellen Rückenzone in sowie zunächst vor und hinter der Schwanzwurzelgegend hin. Auf letzterer nimmt die helle Rückenzone rascher an Breite ab und verschmälert sich zuletzt zu durch die Grundfarbe des Körpers unterbrochenen zarten Streifen, die in der hinteren Hälfte des Schwanzes durch die Verschmelzung der dunklen Flecke zu Ringen verschwinden. Bei dem mir vorliegenden Männchen (untere Figur auf Taf. III) sind die Quer- binden auf der Oberseite des Kopfes und deren Fortsetzung als Längsbinden in der Halsgegend scharf ausgeprägt; an den Seiten des Rumpfes aber treten sie wegen der dunkleren Grundfärbung weniger scharf hervor. Die breiteste oberste Rumpfbinde ist ferner durch mehr minder große Flecke von der Grundfarbe der Rumpfseiten unregelmäßig durchsetzt und die beiden unteren oder seitlichen Bin- den sind in Flecke aufgelöst. Der unterste Teil der Rumpfseiten ist wie bei der Mehrzahl der Agamen-Männchen rauchfarben. Längs der Mitte der Bauchfläche zieht eine grauviolette Längsbinde bis zur Beckengegend. Eine seitliche Binde gleicher Färbung ist in der Brustgegend deutlich unterscheidbar, verschwindet aber allmählich bald hinter der Wurzel der vorderen Extremitäten in der dunklen Fär- bung des seitlichen Teiles der sonst gelben Bauchgegend. Kehlsack mit breiteren, dunkel blaugrauen und schmalen helleren Streifen, die nach hinten und innen konvergieren. Abgesehen von der eigentümlichen, lebhaften Körperzeichnung stimmen beide Exemplare genau mit Boulengers vortrefflicher Beschreibung von Agama isolepis (= A. savignii D. B. nec Aud., — Trapelus megalonyx Stoliczka nec Gthr.) überein. Die Narinen sind knapp über dem Canthus rostralis gelegen, nicht tuben- förmig, die Schuppen an der Oberseite des Kopfes konvex, häufig gekielt. Okzipitale nicht vergrößert. Kurze, stachelähnliche Schüppchen am oberen Rande der Ohr- mündung und hinter derselben in einer Reihe, Augenspalte etwas länger als die Ohrmündung. Kiele der Rückenschuppen in einen Stachel auslaufend. Seitliche Rumpfschuppen viel kleiner als die Rückenschuppen, sehr schwach gekielt oder nahezu glatt, häufig in eine kurze, zarte Spitze auslaufend. Bauchschuppen etwas größer als die seitlichen Rumpfschuppen und sehr schwach gekielt, 3. Finger nur wenig kürzer als der 4., 3 Zehe viel kürzer als die 4. Die 5. Zehe reicht nicht so weit zurück wie die erste. Schwanz rundlich, mit stark gekielten Schuppen, bei dem mir vorliegenden Weibchen ca. 2mal, bei dem Männchen ca. 2'/,mal in der Rumpflänge (zwischen Kehlfalte und Analmündung) enthalten. Männchen mit einer Reihe Analporen! Männchen bei El Widian, Weibchen südlich von Tekzit im Mai ıgıo von Dr. Pitschmann gefangen. g Q Totallanpe RYRIFERTIY RR IBIe IRA EA 20°7 cm Korpenläßee ARIISAIII HUPRIDE AN gi 7 9°4 >» Schwahnzlänge” 1inlapiue AMT JGHN Are 14:819% Über eine längsgestreifte Farbenvarietät von Agama isolepis Blgr. aus Mesopotamien. 149 Jg" Jg Kopflänge "win BER BE Ha ern 2'6%/, ci Kopfbreite a 2 1 ER ro > 27 » Mundlänger 7 ann. un. Bra » 20 >» Behnauze/ a#k \,. 7 Sen MR » 10 > Augenspalten 2... viel » 0'4 » Ohröffaung hilf rinnen » 0°3 » Mordere Extremität „4. Fu > 41 » Hintere » ee Tan: a? » 5'g » Von derselben Art besitzt das Hofmuseum ein großes, ca. 277 cm langes Männchen von Sind, welches von Dr. Stolicka als Zrapelus megalonyx eingesendet wurde. Die Oberseite des Kopfes und Rumpfes ist bei demselben sandfarben mit Spuren einer dunkleren Querbänderung und zarter, heller Sprenkelung namentlich an den Seiten des Rumpfes. Unterster Teil der Rumpfseiten und seitlicher Teil der Bauchfläche rauchgrau, Schwanz mit schärfer ausgeprägten braunen Querbinden, ı7"2 cm lang und unbedeutend mehr als 2!/,mal länger als der Rumpf zwischen Kehlfalte und Afterspalte. | Abgesehen von der viel schwächeren Kielung der Bauch- und seitlich ge- legenen Rumpfschuppen unterscheidet sich Agama isolepis von Agama sanguinolenta auch dadurch, daß die bei beiden Arten sehr großen Rückenschuppen bei letzterer Art der Größe nach ganz allmählich in die seitlichen Rumpfschuppen über- gehen, nicht aber bei Agama isolepis, bei der eine ziemlich scharfe Grenze zwi- schen den großen Rücken- und den seitlichen kleinen Rumpfschuppen bemerk- bar ist. Von Agama sanguinolenta (Pall.) Lichtenst., der mit Agama isolepis nächst- verwandten Art, liegen mir, namentlich von Orta Kuduk und Samarkand eine größere Reihe von Exemplaren beider Geschlechter und von verschiedener Größe vor, welche von den Herren Dr. Stummer und Almassy dem Hofmuseum ge- spendet wurden. Alle diese vermag ich nach dem Größenverhältnis der dorsalen Rumpfschuppen zu den seitlich gelegenen sofort zu unterscheiden. Die mir vorlie- genden Männchen zeigen drei Reihen von Analporen auf Schuppen, die etwas kleiner und daher zahlreicher sind als bei dem von mir früher beschriebenen Männ- chen von Agama isolepis. In Dr. Pitschmanns Aufsammlungen in Mesopotamien finden sich auch drei Exemplare von Agama ruderata Oliv. und zahlreiche Exemplare von Mabuia sep- temtaeniata (Reuss) Blgr. aus der nächsten Umgebung von Mossul vor. Tafelerklärung. Agama isolepis Blgr. Obere Figur: Weibchen (in natürlicher Größe). Untere Figur: Männchen ( » » „179 7 Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wen. (Pionandra pinnata Miers.) Von Dr. Rudolf Wagner. Mit vier Abbildungen im Texte. In einer Studie über die bolivianische Solanacee Poecilochroma albescens Britton hatte ich unlängst Gelegenheit,!) auf die sehr erhebliche Bereicherung hin- zuweisen, welche unsere Kenntnis der Familie durch John Miers?) erfuhr; eine Aufzählung der einschlägigen Arbeiten ist dort veröffentlicht. Eine davon führt den Titel «On the Genera Pionandra, Cliocarpus and Poecilochroma» und ist in einer dem heutigen Botaniker wohl wenig bekannten, vorwiegend zoologischen Zwecken dienenden Zeitschrift 1855 erschienen.?) In dieser Arbeit finden wir eine t) Rudolf Wagner, Die Scheinachsen des Poecilochroma albescens Butt. (Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, math.-naturw. Kl., Bd. 126, Abt. I, 1917.) Im Druck. 2) Eine kurze Biographie nebst Porträt dieses merkwürdigen Mannes, aus der Feder William Carruthers’ findet sich in Trimens Journal of Botany, Vol. XVII, p. 33—36 (1880), der einige Daten entnommen sein mögen. Geboren in London am 25. August 1789, kam er 1819 als Mineningenieur nach Chile, und zwar von Buenos Aires über Land. Er befaßte sich mit geologischen und zoologischen Studien und legte, ohne sich je mit Botanik befaßt zu haben, große Sammlungen an, und seine auf über 200 Blatt niedergelegten Analysen bildeten den Grundstock für spätere Veröffentlichungen. Eine Frucht seines Aufenthaltes waren zunächst seine in zwei Bänden erschienenen «Travels in Chile and La Plata», London, 1825, ohne wesentliches botanisches Interesse. Nach England auf einige Monate zurückgekehrt, studierte er bei Robert Brown und John Lindley, kehrte 1826 nach Südamerika zurück, das er zwei- mal durchquerte, ließ sich einige Jahre in Buenos Aires nieder, dann in Rio de Janeiro, das er nach _ siebenjährigem Aufenthalt 1838 verließ. Erst im 52. Jahre veröffentlichte er seine erste botanische Arbeit; sie betraf brasilianische Burmanniaceen, mit 89 Jahren seine «Apocynaceae of South America» (1878), im Juni 1879, also fast 90 Jahre alt, mußte er krankheitshalber seine Studien aufgeben und starb am 17. Oktober 1879. Die Zahl seiner Abhandlungen beträgt über 80. ®) The Annals and Magazine of Natural History, including Zoology, Botany and Geology, Vol. XV, Second Series, p. 196—206. Die Gattung Cliocarpus Miers ist 1. c., Vol. IV (1849), p. 141 aufgestellt und wird von den neueren Autoren nicht anerkannt, ihre Arten gehören nach allgemeiner Ansicht zu Solanum. Gegründet ist die Gattung auf eine neue Art, die den Namen Cliocarpus -Gardneri erhielt (l..c., p. 1405 ans folgten 1855 l.c., XV, p. 204 Cl. didyma (Dun.) Miers, das Sol. diddymum Dun., Hist. Sol., 236 (1813), dann Cl. eriocalyx Miers, identisch mit ‚Sol. trichocalyx Dun. in DC., Prodr., XII, 1, 679, und Cl. me- galochiton (Mart.) Miers, das Sol. megalochiton Mart. in «Flora», Bd. XXI (1838), II. Beibl., p. 63. Cl. Gardneri ist umzubenennen, da es aber schon ein Sol. Gardneri Sendt. gibt (in Mart., Fl. Bras., Vol. X, p. 69 [1846], so schlage ich den Namen Sol. Miersii für Cliocarpus Gardneri Miers vor. Alle Arten sind brasilianisch. Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wen. 151 Zusammenstellung der teils neuen, teils früher zu Solanum gerechneten Arten, und u. a. auch die Beschreibung einer neuen, die hier wörtlich folgen mag, da den | meisten Botanikern die Diagnose unzugänglich und neuer als die Dunalsche Mono- graphie ist.*) Pionandra pinnata nov. spec. «Subscandens, glabriuscula, dichotome ramosa, ramulis teretibus, fistulosis, junioribus brevissime pubescentibus; foliis distantibus geminis, altero bre- viori, impari-pinnatis, petiolo longissimo, imo subglabro, superne tomentoso, foliolis circiter II, saepe oppositis, interdum alternis, longe lanceolatis, anguste acuminatis, in texturam tenuibus, supra sparse pilosis, subtus pallidioribus, costa media ner- visque hirsutis, breviter petiolulatis, petiolulo tomentoso, folio terminali alteris longiori et longius petiolulato; racemo longe extra-axillari, elongato, imo nudo, sub ı0-flore, floribus alternis, flavis, glabris, subsecundis, pedicellis lon- giusculis, pilosulis, apice valde incrassatis, imo articulatis, infimis deciduis.>» Die in der Diagnose gesperrt gedruckten Worte sind von mir gesperrt und beziehen sich auf die hier zu erörternden Punkte. Bevor wir indessen zur Erörterung der Verhältnisse schreiten, mögen einige Angaben über die Gattung folgen. Miers ließ innerhalb einer langen Serie von Artikeln, die sich in einer Reihe von Jahrgängen zunächst von «The London Journal of Botany» und dann in «The Annals and Magazine of Natural History» finden?) und den Titel führen «Illustra- tions of the Flora of South America», unter anderem auch seine Beobachtungen über einige Bäume und baumartige Sträucher zur Kenntnis gelangen, die augen- scheinlich in die Verwandtschaft der schon von Karl Friedrich Pbilipp v. Martins beschriebenen und abgebildeten Witheringia diploconos Mart. gehören.®) Die drei im Orgelgebirge, der Serra dos Orgäos 1837 gefundenen Arten werden in eine Gattung zusammengefaßt, die «propter antherarum connectiones magnum» den Namen Pionandra erhielt.*) Er gibt an: «Frutices, vel arbusculae, in America meri- dionali intertropica indigenae, suborgyales, ramosissimi, ramis dichotomis, foliis petiolatis geminis, subintegris plerique cordatis, altero minori; racemis extra-axil- laribus saepissime in dichotomia ramulorum; floribus pedicellatis, secundis, pedi- cellis articulatis, saepe deciduis.» Es werden zwei Sektionen aufgestellt: I. Ceratostemon.’) Stamina valde curvata, crassa, apice conniventes. ll. Euthystemon.°) Stamina rectiora. u SErschien‘ 1852 in.DG., Prodr., Vol. XUl;- 1. 2) Die Aufzählung der einzelnen Artikel findet sich aus dem nicht allgemein zugänglichen Cata- logue of Scientific Papers, Vol. IV, p. 382 (1870), kopiert in meiner eingangs zitierten Abhandlung über Poecilochroma albescens Britton. Sie erschienen gesammelt unter dem Titel «Illustrations of South American Plants» in zwei Quartbänden, Vol. I, 1846—1850, mit Tafel 1—34; Vol. Il, 1849—1857, mit - Tafel. 35—87; die Tafeln bilden eine Zugabe der Bandausgabe und sind nach der Angabe von William _ Carruthers (Journ. Bot., XVII, p. 36, 1880) von ihm selbst nach seinen Zeichnungen lithographiert. @ ®) Nova Genera et species, Vol. Ill, 74, Pl. 227 (1829—1832), Cyphomandra diploconos Sendt. "in «Flora», Bd. 28 (1845), p. 169, Taf. 3, Fig. 1—10. | *) The London Journal of Botany, Vol. IV, p. 353—354 (1845), Juli, nach Sendtner in Fl. _ Bras., X, c. 113 (1846). | Fulne;ep. 354. Fr c.,.p. 360, 152 Dr. Rudolf Wagner. Das geschah 1845; die im Titel genannte, wie bemerkt, 1837 «in montibus organensibus» entdeckte Art befindet sich indessen noch nicht unter den beschrie- benen; das geschah vielmehr erst 1855 in der eingangs zitierten Arbeit.) Nun erschien aber eine andere Publikation von deutscher Seite, nämlich die «Mono- graphia Cyphomandrae, novi Solanacearum generis, auctore Öttone Sendtner, Philosophiae Doctore», gedruckt in der Regensburger Flora vom 2ı. März 1845. John Miers bemerkt bezüglich seiner 1845 erschienenen Arbeit, «withe these were in type, Dr. Sendtner contributed to the Munich Flora?) his genus Cyphomandra, identical with the above, so that by a month’s priority in publication, the latter name has claimed the preference.» Vollkommen deckt sich Cyphomandra Sendt. nur mit der Sektion Cerato- stemon Miers. Das folgende Jahr, 1846, brachte die Bearbeitung der Familie für die Flora Brasiliensis?) durch den inzwischen zum Professor der Botanik an der Universität München vorgerückten Dr. Otto Sendtner;*) er bezieht Pionandra im allgemeinen in die Gattung Cyphomandra ein,’) von der er 14 Arten beschreibt; !) Ann. and Mag. Nat. Hist., Vol. XV, Sec. Ser., p. 199. ?) Der Ausdruck beruht auf einem Irrtum; die «Flora» wurde von der königlich botanischen Gesellschaft in Regensburg ı817 gegründet, und zwar als Fortsetzung der «Regensburger botanischen Zeitung», die infolge der napoleonischen Kriege nach sechsjährigem Bestand 1807 eingegangen war. Die erste Nummer erschien am 10. Januar 1818 in Regensburg. wo die ersten 71 Jahrgänge gedruckt wurden. Dann kam sie durch ihren neuen Herausgeber Karl Goebel nach Marburg in Hessen, wo sie 188g bis 1905 erschien; seither in Jena. Sie als «Munich Flora» zu bezeichnen, liegt keinerlei Anlaß vor. ®) Vol. X, c. 1I—200, tab. I—-ı8, Solanaceae; c. 201—228, Cestrineae. *) Der am 13. Juni 1813, nicht wie Pritzel (Thes. Lit. Bot., Ed. II, p. 29) angibt, 1814 in Mün- chen geborene Forscher, der sich namentlich als einer der ersten um die Pflanzengeographie Bayerns und seiner Nachbarländer verdient gemacht hat — ich erinnere nur an seine Bücher «Die Vegetations- verhältnisse Südbayerns nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie» ... München 1854, und «Die Vegetationsverhältnisse des bayerischen Waldes nach den Grundsätzen der Pflanzengeographie geschildert», das als Opus posthumum 1860 erschien und von W. Gümbel und Ludwig Radlkofer, dem derzeiti- gen Nestor der Botaniker, vollendet wurde — griff auch in die damals noch jugendliche Morphologie ein. In der Regensburger Flora erschien 1847 seine «Kritische Vergleichung der Lehren über die Blatt- stellung von Schimper und den Gebrüdern Bravais» (Bd. XXX, p. 201—214, 217—226, 233—242. Außerdem bearbeitete er im Auftrage von Martius die Palmeninfloreszenzen. Der Stelle wegen, wo diese Publikation erscheint, mag auf seine Österreich betreffenden, heute wenig bekannten Publikationen hingewiesen sein: 1849. Über die Naturverhältnisse Bosniens. Ausland, Bd. 22, p. 643—644, 647—648, 655 —656. 1849 mit Kummer: Enumeratio plantarum in itinere Sendtneriana in Bosnia lectarum, cum definitionibus novarum specierum et adumbrationibus obscurarum varietatum. «Flora», Bd. XXXII, p. ı bis 10, 753— 766. 1850. Beobachtungen über die klimatische Verbreitung der Laubmoose durch das österreichische Küstenland. München, 8°. 1850. Berichtigung einiger Angaben Schlagintweits in Betreff der Isogeothermen der Alpen. Wien, Jahrb. Geol., 1850, p. 501—502. Er erkrankte im Sommer 1858 an einem Herzleiden, wozu sich im Herbst Wahnsinn gesellte, glücklicherweise in Form des Größenwahns. Er wurde in die Irrenanstalt Erlangen überführt, wo er am 21. April 1859 starb. Die Nachricht findet sich zuerst in der «Flora» vom 28. April, p. 255—256, dann in der Botanischen Zeitung vom 6. Mai, p. 168; einen ausführlichen Nachruf mit Literaturver- zeichnis veröffentlichte der Regensburger Professor August Emanuel Fürnrohr (1804—1861), der lang- jährige Redakteur der «Flora» in der Nummer vom 7. Mai 1859, p. 268— 272. Übrigens erschien gleich daran anschließend die nächste Nummer vom 14. Mai mit Trauerrand: Alexander v. Humboldt hatte, noch nicht 64 Jahre alt, am 6. Mai das Zeitliche gesegnet. Stephan Endlicher (1804— 1849) hat dem jugendlichen Sendtner die Jungermanniaceengattung Sendtnera gewidmet. Ne, NCLT3—123, Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wen. 153 zum Schlusse hat er noch einige Bedenken:!) «Species brasilianae ad hoc genus, ut videtur, pertinentes, quas Miers, 1. c., Pionandrae generae ab ipso constituto amplexus est, praeter descriptas aegre extricandas, mihi restant dubiae, quae se- quuntur:» Pionandra ciliata Miers.... Rio de Janairo, in Serra dos Orgäos; Miers in Hook., Lond. Journ. Bot., 1845, p. 356; P. capsicoides Miers... Prov. Rio de Janeiro et Minarum Generalium (Cabo Trio et Villa Ricca); Miers, l. c., p. 360. Dazu bemerkt Sendtner: «Minime Solanum capsicoides Mart. quod verum Solanum!»; P. flagrans Miers, 1. c., «qui citat: Solanum flagrans Tenore, Ann. Sc. Nat., XIHI, p. 381.» | Das letzte Zitat ist übrigens ungenau, es fehlt die Angabe «seconde serie>. Der Artikel ist betitelt: «Index seminum in horto botanico Neapolitano 1839 col- lectorum. Adnotationes auct. M. Tenore, prof. (Napoli die 25 novembris 1839.) L. c., p. 378- 381.» Das fragliche baumförmige Solanum blüht den ganzen Sommer, über die Geschichte erfahren wir 1. c., p. 381 folgendes: «Praestantiss. Aeques Octavianus de Marsilio, primus, hanc stirpem e seminibus brasiliensibus coluit, florentem fructibusque onustum sub diu obtinuit.» Das Jahr 1852 brachte die Monographie der Familie aus der Feder von Felix Dunal,?) der 30 sichere und 4 fragliche Arten beschreibt.?’) Die Sektion Euthy- stemon Miers wird in Cyphomandra einbezogen, während fünf Arten zu Solanum rückversetzt werden;*) außerdem wird die von Giuseppe de Notaris 1847 auf das BRane2,c. 122, 2) DC., Prodr., Vol. XIII 1, 741 pp. (inkl. Nolaneae, p. 8-18); Cyphomandra Sendt., p. 317—404. ®) Das sind: C.? ciliata (Miers) Dun., die nur mit unreifen Früchten bekannte Pionandra ciliata Miers in Hook,., Lond. Journ. Bot., Vol. IV, p. 356 (1845) aus dem Orgälgebirge; C.? Hartwegii (Miers) Dun. aus Kolumbien, die Pionandra Hartwegii Miers, 1. c., p. 363; C.? coriacea (Miers) Dun., von Mathews in Peru gesammelt und I. c., p. 363 als Pionandra coriacea Miers beschrieben, und schließlich C.? Cajanumensis (HBK.) Dun., das Solanum Cajanumense HBK., Nov. Gen. et Sp., Vol. HI, p. 47 (1818), die Pionandra Cajanumensis Miers, 1. c., p. 363. *) Das sind: Pionandra crotonifolia Miers in Hook., Lond. Journ. Bot... ., = S. crotonifoliur: Humb. et Bonpl. ex Dun., Solan. Syn., 18 (1816); P. Narensis Miers, 1. c., = S. Narense Humb. et Bonpl. ex Dun,, l. c. P. trachyphylla Miers — «S. inaequale Sendt.», auf das wir gleich zurückkommen («An Cyphoman- dra?» bemerkt Dunal, l.c., p. 79) und P. Tegore Miers = S. Tegore Aubl., Guy., Vol.I, p. 212, t. 84 (1775). Diese Angaben macht Dunal, l.c., p. 402. Bezüglich des «Sol. inaequale Sendt.» ist folgendes _ zu bemerken; Nach Ausweis des Index Kewensis tritt dieser Name dreimal auf; Dunal hat die älteste Verwendung des Namens übersehen: 1819 beschreibt Jens Wilken Hornemann (1770—1841) im Supplement (p. 26) zu seinem 1813—-1815 erschienenen «Hortus regius botanicus Hafniensis, in usum tironum et botanophilorum» ein Sol. inaequale Hornem. unbekannter Herkunft; 1825 stellt Jose Marianno da Conceicäo Vellozo (1743— 1812) in seiner «Florae Fluminensis, seu Descriptionum plantarum praefectura Fluminensi sponte nascentium liber primus...» eine Art glei- chen Namens auf, und 1844 folgte Karel Bofiwoz Presl (1794— 1852) in seinen «Botanischen Bemerkungen», p. IOI; diese erschienen als Separatabdruck aus den Abhandlungen der böhmischen Gesellschaft der Wissen- schaften. 154 Dr. Rudolf Wagner. von Tweedie aus Südbrasilien an den Botanischen Garten Glasgow gesandte S. fragrans Hook.,!) eine baumartige, in den englischen Glashäusern einen ı4 Fuß hohen Stamm entwickelnde Pflanze ?) aufgestellte Gattung Pallavicinia?) einbezogen (Pall. fragrans De Not.), deren Identität mit der in England gezogenen Pflanze er allerdings bezweifelt; zur Angabe von Wilhelm Gerhard Wetzers,*) daß Solanum fragrans Hook. aus Guyana sei, nimmt er keine Stellung, zitiert den Autor über- haupt nicht. Ob bisher diese Dinge geklärt sind, weiß ich nicht; Bitters in Arbeit befindliche Monographie der Gattung dürfte da bald Klarheit bringen. Bald nach dem Erscheinen der Dunalschen Monographie befaßte sich Miers wieder mit der Gattung, die er um eine neue Art aus Panama bereichert, die mir nur aus der Beschreibung bekannte ?. allophylla Miers,°) die spätere Cyphomandra allophylla Hemsl.°) In der hier bearbeiteten «Flora of the Isthmus of Panama» ”) bearbeitete er die Volanaceen, und macht p. 175 den Vorschlag, die Gattung Cyphomandra Sendt. im Umfange von Ceratostemon Miers anzunehmen und als Pionandra die Arten der Sektion Euthystemon zusammenzufassen. Dahin gehören P. capsicoides, divari- cata, Tegore, Hartwegii, coriacea, cajanumensis Miers, dann Cyphromandra oxy- phylla und laxiflora Dun., C. velutina, elliptica, cylindrica, Fraxinella Sendt., C. caracasana Dun., P. allophylla und «another Brazilian spezies with pinnated leaves, which will shortly be described elsenhere». Die Beschreibung dieser neuen Art, wie oben p. 151 abgedruckt, erfolgte 1855.°) Die Pionandra pinnata Miers gehört in eine Gruppe von 4 Arten der auf ı4 Arten angewachsenen Gattung Pionandra Miers, die «folia pinnatisecta vel pin- nata» besitzt, im Gegensatze zu den folia integra der anderen. Es sind das: P. Fraxinella Miers, die Cyphomandra Fraxinella Sendt. in Fl. Bras., X, c. 122, aus der brasilianischen Provinz Sebastianopolis und Südbrasilien; Die letztere Art ist nach dem Index Kewensis identisch mit S. lanceaefolium Jacq., Coll., II, 286 (1788), abgebildet in Jacq., Ic. rar. Il (1786— 1793), t. 329 aus Brasilien und Mexiko; nicht zu verwechseln mit der von Richard Anthony Salisbury 1796 in seinem «Prodromus stirpium in horto ad Chapel Allerton vigentium» p. 134 unter demselben Namen veröffentlichten Art, welche von Dunal gleichfalls über- sehen, nach dem Index Kewensis mit dem altbekannten Sol. Bahamense Linn. identisch ist, das schon 1707 Sir Hans Sloane (Voyage Hist., 236, t. 145) als Sol. fruticosum abgebildet hat. Nach den 'Gesetzen der Priorität gilt nur S. inaequale Hornem.; die von Dunal und Sendtner beschriebene Pflanze ist demnach anders zu benennen, und zwar als «Solan. flagrans Ten., Sem. h. r. bot. Nap., 1839, p. 12.» Das Zitat ist Dunal, l.c., XIII ı, p. 141, entnommen; er gibt an, daß Hooker den Namen in anderem Sinn gebraucht habe; den Samenkatalog kenne ich nicht; jst das richtig und nicht etwa eine Verwechslung mit Sol. fragrans Hook., dann müßte die Art einen neuen Namen er- halten, worüber die zu gewärtigende Bittersche Monographie Aufschluß geben wird. !) Beschrieben und abgebildet von Sir William Jackson Hooker in Curtis’ Botanical Magazine, Vol. LXV, tab. 3684 (1. Okt. 1838). 2) Nach Dunal in DC., Prodr., XIII, ı, p. 391 (1852). °) Im Bericht über die 8. Versammlung der italienischen Naturforscher und Ärzte in Genua im September 1846; Regensburger Flora, Bd. 30, Nr. 35 vom 23. September 1847, p. 567—568; benannt nach dem Marquis Ignazio Pallavicino, dem Besitzer des einst reichen Gartens von Pegli bei Genua, *) Solanaceae in Report. Bot. Syst., Tom. III, p. 60. 5) In Berthold Seemann, The Botany of the Voyage of H.M.S. «Herald», p. 174—175, wohl 1853; das Werk erschien 1852—1857. 6) Biol. Centr. Am. Bot., Vol. Il, p. 417 (1881—1882). ”) Seemann, Bot. Herald, p. 62—254. 8) Ann. and Mag. Nat. Hist., XV, 2. Ser., p. 1995. S.-A., p. 142— 143. Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wgn. 155 P. cornigera Miers, die Cyph. cornigera Dun., 1. c., p. 401 aus der südbrasilianischen Provinz Sta. Catharina; Fig. 1. Cyphomandra pinnata (Miers) R. Wgn. Näheres im Text. P. pinnata Miers, die als Cyph. pinnata (Miers) R. Wgn. zu bezeichnen ist. - Im April 1876 erschien die Bearbeitung der Familie durch Bentham und X) Gen. plant., III, p. 889. 156 Dr. Rudolf Wagner. 1891 R. v. Wettstein,!) während Henri Baillon weder Cyphomandra Sendt. noch Pionandra Miers anerkennt und beide Gattungen wieder mit Solanum vereinigt.?) Übrigens stehen dem Bentham und Hooker fil. auch nicht eben ferne: «Cypho- mandrae nonnullae Spruceanae ad Solanum transferenda sunt. Genus caeterum a Solanis sectionis Pachystemoni characteribus levioris momenti separatum.» °) In der Fig. ı ist die Abbildung interpretiert, die 1857 im Separatabdruck der Miersschen «Illustrations of South American Plants», Vol. II, tab. 61 erschienen ist; dieser Band umfaßt die in den «Annals of Natural History», wie der Titel gewöhnlich gekürzt wird, zwischen Februar 1849 und März 1855 erschienenen einzelnen Artikel, wozu die Tafeln 35—87 kommen. Die Zeichnung wurde gepaust, die konsekutiven Sproßgenerationen abwech- selnd dunkel und hell gehalten, im letzteren Falle an den foliolis nur die Mittel- rippe gezeichnet. Das Ganze stellt ein Sympodium dar: das dunkle Blatt rechts unten ist mit seinem Achselprodukt verwachsen bis zu dessen weit kleinerem «- Vorblatt; beträchlich höher folgt die Infloreszenz, augenscheinlich ein Wickel- sympodium. Das Original ist nach einem Herbarzweig gezeichnet, der nach links gepreßt ist, so daß es auf den ersten Blick nicht auffällt, daß das Blatt mit seinem Achselprodukt bis zu dessen Vorblatt verwächst, so daß die in der Familie so verbreiteten «folia gemina» zustande kommen, die übrigens auch den verwandten Nolanaceen keineswegs fremd sind.*) Im übrigen bedarf die Abbildung für den, der die Formeln kennt, keiner Erklärung. Die Mierssche Beschreibung teilt mit, daß die Internodien 3—3°5 Zoll messen, die Blätter bis deren ı0. Dann heißt es u.a. p. 200: «The raceme inseres from the stem upon the same side as the leaf, but at a distance of 2 inches above the axil; it is quite glabrous, about 5 inches long, the lower portion for a length of 3 inches being bare, of flowers, but from this point eleven pedicels, each bearing a single flower, spring alternately, they are suddenly thickened below the calyx... and are articulated at their base, the lower ones falling away, and leaving cica- trices at the points of their insertion.» Ferner kündigt er die Abbildung auf Tafel 74 an, sie erschien dann als Tafel 61; vielleicht auf Abstriche zurückzu- führen. Mit morphologischen Dingen hat sich Miers augenscheinlich nicht viel ab- gegeben, und gewiß kam ihm die terminale Stellung des Blütenstandes nicht zum Bewußtsein; er scheint sich ihn augenscheinlich als axillär vorzustellen und mit der Abstammungsachse verwachsen, so daß also jener Vorgang vorläge, den K.F. Schimper in seinen 18283—1833 an der Universität München gehaltenen Vor- lesungen ?) als «concaulescentia» bezeichnete; das trifft aber bestimmt nicht zu, vielmehr scheinen mir die Verhältnisse des abgebildeten Stückes vollkommen klar zu liegen, wodurch die Pflanze ihren kasuistischen Anschluß an Vorkommnisse er- hält, die vornehmlich von H. Wydler erforscht, durch Eichlers Blütendiagramme !) Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien, Ib, p. 25. 2) Histoire des plantes, Vol. IX, p. 328 (1888). ®) Gen. plant., II, p. 890 (April 1876). *#) Besonders deutlich bei Nolana parado.xa Lindl., beschrieben und abgebildet in Bot. Reg., Vol. X, tab. 865 (1. Febr. 1825); dann von John Sims in Curtis’ Bot. Mag., Vol. LII, tab. 2604 (Okt. 1825); aus Chile. 5) Sendtner in Flor. Bras., X, cpt. 181 (1846). Über = u Abbikdung der Cy (phomandra } pinnata R. We 057 und später durch die Reproduktion dieser schematischen Abbildungen durch R. v. Wettstein weitesten Fachkreisen bekannt geworden sind.?) Das Diagramm geht ohne Schwierigkeiten aus den Formeln hervor und ist in Fig. 2 wiedergegeben, in der die gestrichelten Elemente Teile angeben, die in Fig. ı nicht zur Darstellung gelangt sind. Aus den Stellungsverhältnissen geht ohne Weiteres die Lage des Blattes B,, a hervor, dessen Verwachsung mit dem Achselprodukt nach dem Vorgange früherer Arbeiten?) durch eine Gerade angedeutet ist, die hier gestrichelt wurde. } Ohne Rücksicht auf den sympodialen Charakter sind die Blütenstände hell oder dunkel gehalten, eben im Anschluß an die Achse, die durch die unterste _ Blüte ihren Abschluß findet. Ein solches Vorgehen ist zwar nicht streng kon- _ sequent, allein es erweist sich als praktisch, da es die Übersicht da fördert, wo es sich, wie in unserem Falle, im wesentlichen um die Analyse einer Scheinachse ‘ handelt. In meiner oben zitierten Studie über Poecilochroma albescens Britt. sind die Blütenstände ebenso behandelt; die dort gemachte etwas dunkle Anspielung °) bezieht sich auf gewisse Schwierigkeiten, welche der soweit mir bekannt pro- gressive Charakter der Rekauleszenz im Falle schwindender Brakteen bietet, und deren auf deduktivem Wege nun einmal nicht Herr zu werden ist. Meines Erachtens fehlt es mir min- ‚destens so lange an Erfahrung, als ich die etwa 40 Faszikel Solanum im k. k. naturhistorischen Hof- museum nicht durchgearbeitet habe, und vielleicht | "muß dann auf ganz andere Familien zurückgegriffen _ werden. Jedenfalls wird man in allen Fällen, in- denen der Aufbau eines Blütenstandes unklar ist, ihn als Ganzes im obigen Sinne behandeln müssen; ferner dann, wenn zwar die Analyse möglich ist, deren Berücksichtigung aber an technischen Schwierigkeiten ‚scheitert, wie bei den meisten sehr dichten Blüten- ‚ständen, etwa Capitulis, die sich aus cymösen Partial- infloreszenzen zusammensetzen, Scheindolden, vielen als _ «spica» beschriebenen Blütenständen usf. Darüber, wie man sich die unteren Teile des Verzweigungssystems vor- zustellen hat, gewähren die von Otto Sendtner veröffentlichten Abbildungen *) teilweise einige Anhaltspunkte. Auf Tafel ı5 ist die schon 1841 von Martius und Sendtner als Solanum $ cocarpon beschriebene,?) von Luschnath «in humidis umbrosis ad Ilheos, _prov. Soteropolitanae» ) entdeckte Cyphomandra sycocarpa (Mart. et Sendt.) Sendt. abgebildet; so wenig auf den ersten Blick diese Abbildung mit unserer Fig. ı de un Fig. 2. Cyphomandra pinnata (Miers) R.Wgn. Näheres im Text. T) Solanaceae in Engler und Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien, Bd. III b. 2) Zuerst angewandt 1902 in Rud. Wagner, Über Roylea elegans Wall. Öst. bot. Zeitschr., p. 139. ®) Sitzungsber. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, math.-naturw. Kl., Bd. 126 (1917), im Druck. *) Flora brasiliensis, Vol. X, Tab. 15— 17. 5) De Martius, Herbarium Florae brasiliensis, Continuatio. Bleiblätter zur Flora oder allgemeinen botanischen Zeitung, 1841, 2. Bd., p. 85—86. 6) Gemeint ist die Provinz Bahia, an deren Küste Ilheos liegt; Bahia heißt auf älteren Karten Bahia del San Salvador, daher der Name Soteropolis. Im Zeitalter des Telegrammstiles — von anderen Tendenzen abgesehen — wird einfach Bahia geschrieben, ebenso etwa, wie der heutigen Generation der "im Weltkrieg so oft genannte Hafen nicht mehr unter dem Namen Le Hävre de Grace bekannt ist. 158 Dr. Rudolf Wagner. Ähnlichkeit hat, im wesentlichen zeigt sie das Nämliche: ein durch Rekauleszenz kompliziertes Wickelsympodium mit seinen foliis geminis; abweichend ist das Maß der Verwachsung. Mehr Klarheit erhalten wir aus der auf Tafel 17 abgebildeten C. velutina Sendtn.,!) einer augenscheinlich strauchigen, von dem Wiener Universitätsprofessor Jos. Eman. Pohl (1782—1ı834) in der Provinz Goyaz gesammelten Pflanze. In einer Gabelung sitzt die Infloreszenz — ein Wickelsympodium wie bei C. pinnata — , welche die erste Achse abschließt; die beiden obersten Laubblätter, die hier mit Y), und 3, bezeichnet sein mögen, sind mit ihren Achselprodukten im Sinne der progressiven Konkauleszenz verwachsen, und das abgebildete Verzweigungssystem entspricht folgendem Schema: AN), sap Ay 1 SR NEE AR Fett gedruckt sind die Blütenstände; die — relativ oder absolut — vierten Sproßgenerationen sind noch kleine Knospen. Der einer Generation vorangesetzte Richtungsindex gibt nach dem in meiner Studie über Crotalaria griquensis Bolus?) zuerst angewandten Vorgang die Orientierung des «-Vorblattes an, so daß die Konstruktion des Diagramms auch bei vorhandenen A „-Sprossen möglich wird, was früher nicht durchführbar war. Mehr Schwierigkeiten bereitet die als Cyphomandra sciadostylis Sendt. auf Tafel 16 abgebildete Pflanze, die wohl einer besonderen Besprechung bedarf; hier sind mehrere Gabelungen gezeichnet, reichlicher treten die Folia gemina auf, und die Ausgänge der Dichasien bilden wieder Wickelsympodien oben angegebenen Charakters. Im übrigen muß der so wohlklingende, 1845 aufgestellte Name?) in Cyphomandra conica (Vell.) R. Wgn. geändert werden, da nach Sendtners eigener Angabe die Pflanze mit dem 1827 abgebildeten *) Solanum conicum Vell. identisch ist; das letztere wurde als mit einem nomen praeoccupatum behaftet, 1841 von Ernst Gottlieb Steudel (1783— 1856) in S. fluminense umgetauft.”) Vellozo hatte nämlich übersehen, daß schon 1799 ein peruanisches S. conicum R. et P. beschrie- ben und abgebildet worden war.°) | Aus den zitierten Abbildungen dürfen wir auch ohne Kenntnis des nicht. gerade leicht verständlichen Herbarmaterials mit voller Sicherheit annehmen, daß die erste durch Blütenstand abgeschlossene Achse wahrscheinlich aus den Achseln der obersten Laubblätter Seitensprosse entwickele, deren unterste wohl keine Rekauleszenz zeigen mögen, daß diese erste Seitensproßgeneration ukregatal ver- armt, d. h. daß die Anzahl der vor Abschluß durch die Blütenstände gebildeten Laubblätter bei den höchstinserierten Seitensprossen geringer ist. Diese Reduktion wiederholt sich durch eine unbekannte, wahrscheinlich aber geringe Zahl von kon- !) Flora Brasiliensis, Vol. X, cpt. 120. 2?) Rud. Wagner, Über die Verzweigung der Crotalaria griquensis Bolus. (Sitzungsber. d. kais, Akad. d. Wissensch. in Wien, mathem.-naturw. Kl., Bd. 126, 1917.) Im Druck. Vgl. Sitzungsanzeiger vom 24. Mai 1917. = ®) Monographia generis Cyphomandrae. *) Flora Fluminensis, Vol. Il, Tab. 96. °) Nomenclator botanicus, ed. sec., p. 602. °) Flora peruv. et chilens., Vol. II, p. 38, Tab. 172, Fig.b; cfr. Dunal in DC., Prodr., XII ı, p. 66—67 (18532). Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wen. 159 sekutiven Sproßgenerationen so lange, bis stets folia gemina auftreten, d.h. an Stelle der aus pleiochasialer Verzweigung durch allmähliche oder auch sprungweise Re- duktion hervorgegangenen Gabelbildung die ausschließliche Verzweigung aus ß, also die Monochasienbildung, das Wickelsympodium resultiert. Sollte dabei das Blatt « schließlich die Fähigkeit, eine Achselknospe zu produzieren, verloren haben, so wäre darin ein sehr abgeleiteter Fall zu erblicken; im übrigen kann hier nur das Experiment entscheiden, auf dessen Bedeutung auch vom Stand- punkte der «formalen» Morphologie ich in meiner Crotalaria-Studie sehr nach- drücklich hingewiesen habe.') Ob eine weitere Reduktion hier in dem Sinne vorkommt, daß etwa « schließ- lich klein wird oder nur mehr theoretisch vorhanden in die Infloreszenz eintritt, | welch letzteres ich für sehr unwahrscheinlich halte, weiß ich nicht. Beobachtungen «vor Ort» durch einen geschulten Forscher sind nicht all- zu rasch zu erwarten, und die Pflanze in der | Heimat aufzusuchen, in einem enorm reichen Gebiete, wo z. B. die Apocynaceengattung Cera- en tites Sol. seit Daniel Solanders (1736—ı782) ° Zeiten nicht mehr gefunden worden ist,?) wäre re Pie. 3. \ : i Cyphomandra drapinnata‘ ein ganz aussichtsloses Unternehmen. So wer- pinnata (Miers) (Miers) R. Wen. den wir uns wohl lange Zeit mit dem beschei- R. Wen. Androeceum. den müssen, was hier ausgeführt wurde; es sei Näheres im Text, denn, daß die beabsichtigten, aber aus guten Gründen verschobenen Studien über die Gattung Cyphomandra Sendt. weitere An- haltspunkte liefern. Übrigens mögen, obwohl eigentlich nicht hierher gehörig, noch einige analy- tische Einzelheiten der Seltenheit des Miersschen Buches wegen kopiert und teil- weise durch seine Worte erläutert sein. Fig. 3: «The stamens, showing the mode of dehiscence of the anthers, and the union of the filaments into a short annular tube magnifild.» Fig. 4 stellt den Kelch dar (2), dann das Gynoeceum mit seiner keulenförmi- gen Narbe (5) und einen Längsschnitt durch die letztere, die hohl ist, Auffallend ist das Fehlen der in der Familie sonst öfters anzutreffenden Beiknospen, wie sie z. B. bei Solanum nigrum L. oder Atropa Belladonna L. so schön zu sehen sind. Bei Poecilochroma albescens Britt. habe ich auch keine ge- funden; zu beachten ist, daß Angaben über deren Verbreitung in der Familie voll- kommen fehlen. Im übrigen gelten auch heute noch die Worte, die vor 7ı Jahren Sendtner in seinem «Excursus morphologicus de Solanacearum inflorescentia» seinen Beob- achtungen über Cyphomandra vorausschickt:?) «Ramificatio hinc generi quam maxime est peculiaris. Materia autem, cui opinionem de vero ramificationis modo possimus superstenere, minus completa ad manus nobis fuit, tum ob exemplorum brevitatem, tum ob florum et alabastrorum situm difficilius ex sicco eruendum.» r) Im Druck. 2) Nach Karl Schumann in Engler und Prantl, Natürliche Pflanzenfamilien, IV, 2. ®) Flora Bras., Vol. X, col. 185. 160 Dr. Rudolf Wagner. Über die Mierssche Abbildung der Cyphomandra pinnata R. Wen. Namensverzeichnis. i Die Synonyme sind kursiv gedruckt, die neuen Namen gesperrt; * bezeichnet eine Textfigur. Atropa Belladonna L. p. 159. Pionandra coriacea Miers 153, 154. Ceratites Sol. 159. | » cornigera Miers 155. Ceratostemon Miers I5I, 152, 154. | » crotonifoliä Miers 153. Cliocarpus Miers 150. | > divaricata Miers 1354. » Gardneri Miers 150. | >» flagrans Miers 153. » didyma (Dun.) Miers 150. | » Fraxinella Miers 154. » eriocalyx Miers 150. | » Hartwegii Miers 153, 154. » megalochiton (Mart.) Miers 150. | > Narensis Miers 153. Crotalaria griquensis Bolus 158. | » pinnata Miers ı51T, 154, 155. Cyphomandra 152, 153, 154, 155, 159. | » Tegore Miers 153, 154. » allophylla (Miers) Hemsl. 154, 155. » trachyphylla Miers 153. » caracasana Dun. 154. | Poecilochroma albescens Britt. 150, 151, 157. » cajanumensis (Miers) Dun. 153. ' Roylea elegans Wall. 137. » ciliata (Miers) Dun. 153. ‚ Sendtnera Endl. 152. » conica (Vell.) R. Wgn. 158. | Solanum 5.150, 1158,0157, » coriacea (Miers) Dun. 153. | » Bahamense L. 154. » cornigera Dun. 155. | » capsicoides .Mart. 153. » cylindrica Sendt. 154. | » conicum R. et P. 158. » diploconos (Mart.) Sendt. 151. | » conicum Vell. 158. » elliptica Sendt. 154. » crotonifolium H. B. 153. » Fraxinella Sendt. 154. » didymum Dun. 150. » Hartwegii (Miers) Dun. 153. | >» flagrans Ten. 153, 154. » laxiflora Dun. 154. | » fluminense Steud. 158. » oxyphylla Dun. 154. | » fragrans Hook. 154. » pinnata (Miers) R. Wgn. 150, I51, | >» fruticosum Sloane 154. 154, 810608157. #158, 9159. » Gardneri Sendt. 150. » sciadostylis Sendt. 158. » inaequale Hornem. 154. » sycocarpa (Mart. et Sendt.) Sendt. » inaequale Presl 153. 157. | » inaequale «Sendt.» 153. » velutina Sendt. 154, 158. | >» inaequale Vell. 153. Euthystemon Miers 151, 153, 154. | » lanceaefolium Jacq. 154. Nolana paradoxa Ldl. 156. | » lanceaefolium Salisb. 154. Pachystemon 156. | » Miersii R. Wen. 150. Pallavicinia de Not. 154. | » Narense H. K.B. 153. » fragrans de Not. 154. | > nigrum L. 159. Pionandra Miers 150, 151, 152, 153, 154, 155. | » sycocarpon Mart. et Sendt. 157. » allophylla Miers 154, 155. | » Tegore Aubl. 153. » cajanumensis Miers 153, 154. | » trichocalyx Dun. 150. » capsicoides Miers 153, 154. Witheringia diploconos Mart. 151. » ciliata Miers p. 154. Die Arbeit wurde in der botanischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums ausgeführt; für das gewohnte Entgegenkommen spreche ich Herrn x Kustos Dr. A. Zahlbruckner auch an dieser Stelle meinen verbindlichsten Dank aus. Über äthiopische Saturniiden. Von Br. FH; Rebel: Mit 3 Tafeln (Nr. IV—V]). In Fortsetzung meiner früheren Mitteilungen über äthiopische Saturniiden im k. k. naturhistorischen Hofmuseum !) sollen hier wieder einige neue Arten und Formen eine Besprechung erfahren, welche erst im Laufe der letzten Zeit an das Museum gelangt sind. Zur leichteren Unterscheidung gegenüber nahe verwandten Formen dürften die beigegebenen Abbildungen besonders erwünscht erscheinen. Gerade der Mangel guter Abbildungen stellt bei Lepidopteren, deren Variabilität noch nicht genügend erforscht ist, oftmals ein Hindernis für das Erkennen ihrer Artzugehörigkeit dar. Bezüglich der Anwendung des Gattungsnamens Nudaurelia Rothsch. will ich ausdrücklich bemerken, daß ich hiebei der von Prof. Aurivillius gegebenen Gattungsübersicht?) gefolgt bin, obzwar die sehr wertvollen Mitteilungen von Leutnant Arnold Schultze «Zur Kenntnis der ersten Stände von einigen west- und zentralafrikanischen Heteroceren»?) zweifellos ergeben haben, daß bei Satur- niiden die Taxonomie der Raupen und deren Ökologie mit der nur auf die Merk- male der Falter gegründeten Systematik nicht überall in Übereinstimmung stehen.*) Auch die überaus große Variabilität der Falter vieler Arten’) erschwert sehr die Unterscheidung äthiopischer Saturniiden, welche vielfach Formenkreise zu bil- den scheinen, innerhalb derer die Merkmale noch keine Festigung erfahren haben. Jedenfalls erscheint eine Festlegung der Formenkenntnis durch komparativ gehaltene Beschreibungen unter Beigabe guter Abbildungen sehr im Interesse weiterer Forschungen gelegen. Den Herren Robert Gschwandner und Heinrich Neustetter, welche ihr reiches Material an äthiopischen Saturniiden anläßlich der vorliegenden Publikation bereitwilligst zur Verfügung stellten, sei hiermit bestens gedankt. Wien, Ende Juli 1917. T) Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, XIX. Bd. (1904), p. 64 fl., Taf. 2, 3; Deutsche Ent. Zeitschr. «Iris», XVII. Jahrg. (1905), p. 268 ff. u. XIX. Jahrg. (1906), p. 97 ft. 2) Arkiv f. Zool., II, 4, p. 17 ff. (1904). ®) Archiv f. Naturg., 80. Jahrg. A 1, p. 144 ff. *) Beispielsweise bei Nudaurelia Emini Butl. 5) Wie bei Bunaca hersilia Westw. (Auriv., Arkiv f. Zool., Il, 12, p. 31 ff.). Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmusenms, Bd. XXXI, 1917. Il 162 Dr. H. Rebel. ı. Nudaurelia dolabella (Druce) moesta n. subsp. (Ö, 0). Taf. V, Fig. 2. N. dolabella Druce!) wurde nach einem, vielleicht stark geflogenem dd aus «Mittelostafrika» beschrieben und abgebildet, welches die schwarzen Querstreifen ; der Flügel sehr schmal und das Saumfeld derselben nur mit sehr verloschenen schwarzen Flecken zwischen den Adern versehen zeigt. Mit Ausnahme der in der | Basalhälfte rosenfarbigen Hinterflügel weist die Abbildung einen vorherrschend gelben Flügelgrund auf. Die Art kam in den letzten Jahren in Anzahl aus dem Nyassa-Gebiet, nament- lich von Manow in den Verkehr. Die Stücke dieser Herkunft zeigen das Saumfeld aller Flügel geschwärzt, nur die Adern bleiben daselbst in wechselnder Breite gelb. Zuweilen ist auch der Raum zwischen dem Mittelschatten und dem äußeren Quer- streifen schwärzlich verdüstert. Die Tiere machen jedenfalls einen viel dunkleren Eindruck als die Abbildung bei Druce, mit welch letzterer auch jene bei Sonthon- Dax, 2Pl22, Rio. T) übereinstimmt. Eine weitere Steigerung dieser schwärzlichen Färbung zeigen in sehr auf- fallender Weise Stücke vom Tanganyika-See. Bei diesen wird die äußere Partie der Flügel, vom Mittelschatten bis an den Saum, ganz schwarz, nur die Adern erscheinen in wechselnder Stärke zwischen Mittelschatten und dem stets tiefschwarz hervortretenden äußeren Querstreifen fein gelb. Auch unterseits ist die Saum- hälfte aller Flügel zuweilen eintönig schwarz und kann den gelb gerandeten Augen- fleck der Hinterflügel ganz umschließen. Diese am stärksten verdüsterte Lokal- form des Tanganyika-Sees mag den Namen moesta führen. 2. Nudaurelia Gueinzii (Stgr.) myrtea n. subsp. (J’). Taf. IV, Fig. 2. Im Jahre 1905 stellte ich ( ellioti Dollman, Ituri-Urwald, Mawambi, Ukaika, Mo&ra, Beni. 9. » multicolor Lorenz, Ituri-Urwald, Mawambıi. ıo. Cercopithecus hoesti Sclater, Ituri-Urwald, Mawambıi. 11. » thomasi Matschie, Rutschuru, östliche Randberge. v2; » denti Thomas, Ituri-Urwald, Ukaika, Mo&ra. 13. » tantalus benianus Lorenz, Ituri-Urwald, Beni. 14. » » graueri Lorenz, Westufer des Tanganjıka, Baraka. eg. » leucampyx schubotzi Matschie, Ituri-Urwald, Mawambi, Beni. 16. » » doggetti Pocock, Rutschuru, östliche Randberge. af: » » princeps Elliot (?), Rutschuru-Ebene. 18. » » sibatoi Lorenz, Wabembe-Gebiet, Sibatoi. 19. » schmidti enkamer Matschie, Ituri-Urwald, Beni. 20. » » rutschuricus Lorenz, Rutschuru, östliche Randberge. 2U: » > montanus Lorenz, Wabembe-Gebiet, Sibatoi. 22. Cercocebus oberländeri Lorenz, Ituri-Urwald, Mawambı. 23, » albigena ituricus Matschie, Ituri-Urwald, Mawambi, Ukaika, Mo£ra. 24. Papio silvestris Lorenz, Ituri-Urwald, Mawambi. 25. » graueri Lorenz, Westufer des Albert Edward-Sees. 26. Galago matschiei Lorenz, Ituri-Urwald, Mo£ra. 27. Periodicticus nebulosus Lorenz, Ituri-Urwald, Ukaika. Die örtliche Verteilung dieser Spezies und Subspezies zeigt, wenn wir zunächst die am weitesten voneinander gelegenen Gebiete, das des oberen Ituri mit den Stationen Mawambi, Ukaika, Moöra, Beni und dann das Gebiet der Wabembe, im allgemeinen vergleichen, daß jedes derselben das Vorkommen eines roten Kolo- bus, des Colobus ellioti einerseits, des Colobus graueri anderseits, aufweist und daß außerdem da und dort ein schwarzweißer Kolobus aus der Gruppe des Col. palliatus, eine Form von rotschwänzigen Weißnasen aus der Gruppe des Cercopithecus schmidti vorkommt und daß der Unterschied der Affenbevölkerung sich nur darin zeigt, daß in den beiden Gebieten die genannten Arten durch erkennbare lokale Rassen oder Unterarten vertreten sind. Betrachtet man das Iturigebiet für sich, so findet man, daß die Punkte Ukaika und Mo&ra das Vorkommen des Colobus ituricus, Piliocolobus ellioti, Cer- copithecus denti und Cercocebus albigena ituricus gemeinsam haben; das Vorkommen von Schimpansen ist durch die Erbeutung eines solchen bei Mo&ra erwiesen; daß in beiden Cercopithecus leucampyx schubotzi nicht zur Beobachtung kam, mag auf einen Zufall beruhen, da diese Form in den benachbarten Sammelstationen Mawambi und Beni erbeutet wurde. Was diese zwei ebengenannten Örtlich- keiten betrifft, so fällt es auf, daß in dem am meisten westlich und zugleich etwas nördlich gelegenen Mawambi, außer den obengenannten Affen, noch fünf Formen gesammelt wurden, welche anderwärts nicht zur Strecke kamen, nämlich Colobus palliatus cottoni, Piliocolobus multicolor, Cercopithecus hoesti, Cercopithecus ober- länderi und Papio silvestris. In Beni gesellten sich zu den für Ukaika und Mo&ra genannten vier Arten noch eine Cercopithecus tantalus benianus genannte Form und eine rotschwänzige Weißnase, Cercopithecus schmidii enkamer, außer- dem, wie oben erwähnt, die Form Cercopithecus leucampyx schubotzi, wogegen 174 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Colobus occidentalis ituricus, Cercopithecus denti und Cercocebus albigena ituricus daselbst nicht angetroffen wurden. In der Rutschuru-Ebene wurde ein als besondere Form unterschiedener schwarzweißer Seidenaffe, Colobus occidentalis diana, und eine Meerkatze aus der Gruppe des Cercopithecus leucampyx gefunden, der von der als schubotzi bezeich- neten Subspezies nicht verschieden zu sein scheint. Die Randberge im Osten der Rutschuru-Ebene haben den dem Cerco- pithecus hoesti ähnlichen Cercopithecus thomasi, einen Cercopithecus leucampyx subsp. doggetti und eine vermutliche Abart der rotschwänzigen Weißnase, Cerco- pithecus schmidti rutschurucus geliefert. Das Wabembe-Gebiet erscheint durch den der Gruppe des Colobus palliatus zugehörigen Col. adolfi frederici, dann ebenfalls durch eine graue Meerkatze aus der Gruppe des Cercopithecus leucampyx — Cercopithecus leucampyx sibatoi — und auch durch eine rotschwänzige Weißnase, Cercopithecus schmidti montanus, vertreten. Als charakteristisch muß auch Piliocolobus graueri erwähnt werden, welcher von dem Reisenden im Jahre 1908 dortselbst zahlreich angetroffen und erbeutet wor- den war, im Jahre ıgıo aber merkwürdigerweise nicht beobachtet wurde. Dazu ist dann noch der Gorilla zu nennen. Hier wäre schließlich noch zu erwähnen, daß Grauer gelegentlich seines ersten Aufenthaltes im Wabembe-Urwald dort- selbst auch einen Schimpansen, den nach ihm benannten Pan graueri Matsch., erbeutet hat. Das Ergebnis dieses Vergleiches wäre also, daß eine ganze Anzahl von Arten dem Ituri-Urwalde und dem Wabembe-Gebiete gemeinsam ist, daß aber diese da und dort in verschiedenen Abarten auftreten. Der Umstand, daß die eine oder andere Art in dem einen oder anderen Gebiete nicht festgestellt wurde, besagt natürlich noch nicht, daß dieselbe dort oder da fehle. Pan steindachneri Lorenz. Tat vl Fıie. 1, 1a. V il tie. 7. Anthropopithecus steindachneri Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, BXYVIL 77 Dez, 1gTA, 2.350. Coll. Nr. 124, Mo£ra, August 1910. Von diesem Exemplare, welches von Grauer bei dem Dorfe Mo&ra, 6 Weg- stunden nördlich vom Posten Beni erlegt worden war, habe ich a. a. OÖ. im wesent- lichen folgende hier etwas erweiterte Beschreibung veröffentlicht: Gesicht dunkel, stark faltig, Ohren 62 cm hoch und 4 cm breit. Kopfhaar ungescheitelt, keine eigentliche Glatze, jedoch die Oberfläche der 3'2 cm breiten Stirnwulst sehr spärlich behaart. Gesicht von einem Vollbart umrahmt, dessen Haare an den Wangen abstehen und da 4—4'5 cm lang, an den Kieferseiten kurz, in der Mitte wieder länger (3 cm) einen spitzen Kinnbart bilden. Die rauhe Be- haarung ist an den Schultern und Oberarmen verlängert, hier bis 6, dort bis 8cm lang, im ganzen dicht, an den Seiten des Halses und am oberen Teile der Brust schütterer, so daß da die hellbräunliche Haut durchblickt. Länge der Haare am Nacken 5 cm, auf der Mitte des Rückens 4'°5 cm, gegen den Steiß 2cm, an den Oberschenkeln 5—6, an den Unterschenkeln 4—5°5 cm. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 175 Arme und Hände, Rumpfseiten, Brust und Bauch sowie der Vorfuß fast ganz schwarz. Haare am Rande der Oberlippe sehr spärlich, an der Unterlippe und am vorderen Teile des Kinnes zahlreicher, von weißlicher Farbe; an den Wangen schwarz. Bart, Scheitel, Nacken, Mitte des Oberrückens schwarz, die Haare mit mehr oder weniger langen, fahlen Spitzen, so daß diese Teile einen mehr fahl- grauen Eindruck machen. Unterrücken viel heller, im ganzen fahl braungrau, ebenso die Außenseite der Ober- und Unterschenkel. Füße vom Mittelfuß an wieder fast rein schwarz. Am Steiß über den Gesäßschwielen ein spärlich dunkel behaartes Dreieck mit hell schmutzigweiß begrenzten oberen Rändern, Schwielen 7 cm im Durchmesser. Matschie bemerkt zu meiner vorstehenden, ihm mitgeteilten Beschreibung brieflich, daß ihm diese das gleiche Ergebnis gebracht hat, wie die Vergleichung des ihm zugesandten Schädels unseres Exemplares mit 170 in seinen Händen be- findlichen Schimpanseschädeln: «Der Moöra-Schimpanse unterscheidet sich von allen bisher beschriebenen sehr deutlich. Der Schädel ist demjenigen von Anthro- popithecus adolfi friederici am ähnlichsten, aber durch höhere Augenhöhlen, hoch aufgewulsteten Arcus superciliaris, breitere Choanen und verbreiterten Pro- cessus zygomaticus des Stirnbeines am oberen äußeren Augenwinkel leicht kenntlich.» Ferner: «Der örtlich benachbarte A. schubotzi (vom oberen Ituri zwi- schen Irumu und Kilo) hat eine sehr breite Wand zwischen den Augenhöhlen und eine lange, sehr breite Schnauze, kommt also nicht in Frage. FEbensowenig 4. ituricus (Banalia am Aruwimi) und A. cottoni (Sassafluß im SW. des Albert Edward- Sees) mit hellem Gesicht, kleinen Ohren und schmalem Basioccipitale.» Von dem Skelette haben wir folgende Maße genommen, und zwar zunächst vom Schädel: Größte Länge vom Hinterhaupt zum Alveolarrand der Schneidezähne 196 mm Größte Breite an den Jochbögen . . 126 » Länge des Gesichtes von der Mitte des A zum ae 108 >» Bstandıdes Alveolarrandes vom. Jochbogenwinkel . . . 20... 0.......88 > Abstand des oberen Nasenrandes vom Alveolarrand . . . u a ee Größte Breite des Gesichtes über der Sutura zygomatico- ae ae ae Größte Breite des Gesichtes am Jochbogenwinkel . . . ra ee agsubreite unterhalb des Jochbogenwinkels ... . 2. „ea tenen III 2 Breite des Oberkiefers hinter den zweiten Prämolaren. . . . ...2.2.58» Bee Olberkiefers an. den Caninen . ..ı .u% an er Nee OL» Geringster Augenabstand . . . . BA Länge des Hirnschädels vom ae zur Be a Me EE des Hirnschädels .. :.1.=...0r Ma Ri IR ER 2 ein den Schläfengruben .. ... „m. a8 Arne Yesiergen wohn. 02042 Breite über den Gehöröffnungen . . EIEIOE: PA Vom Vorderrand des Eckzahnes zum tes ni Be Il au lid. ie. Be Backenpahnreihe: . .’... eu en. her ER Ber Reihe der Prämolaren u... „0.0000. ine. net. 518,2 reihe der: Molaren» . .....20.Bee „edlem u we 28 > Be eRitıe 'der Schneidezähne . .. 2... lm ne at... 30 > Vom Hinterhaupthöcker zum Foramen magnum 2 . 2 2 2 2 200....38 >» Längendurchmesser des Foramen magnum . . „2 2 nn... 32 >» 176 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Onierdurchmaesser des Kosramen.imagnum': .. „manuell anr2b mm ee se rt eh abe re - ut Be rear ar all ee rege Länge des Gaumenshul ı:5: %. nat Einen, Bar Er erndesr Gaumensisan den versten- Prämolaren la. „nenn as uanns nr Inga Besstendes Genmenswans.den) ersten .Molarem Ikhiunix,). .un.na som i Be Maße des Unterkiefers: Abstand vom oberen Symphysenrand zum Kieferwinkel . . . . . ROTE Abstand vom Symphysenrand zur Mitte der Verbindungslinie der RER 13er Vom Vorderrand des Eckzahnes zum Hinterrand des dritten Molaren . 64 » Imeendersganzen; Backenzahnreihe: rd .uägler ieh ko Ne Kansender MReihesder -Prämolaren ssaasik ass er na Länge der Reihe der Molaren . . ee ee Breite des Unterkiefers an den a Er Eekzähne 51 | ee Breste der Reihe der. ;Schneidezähne nu an a Abstand.-der . Hinterenden ;der: Molaren: +...&r... 0 lt kein ee Abstand. der. Oberränder..der: Krogenfortsätze.. „Lau: kl l Anehr Dr ee Abstand der. Ränder..der Incisura+semilunaris) 094, \ wrt=> "elnacDir a a Abstand ’der. äußeren; ‚Enden; der: Gelenksrollen.ı;.: etz 2102 konn nn ae Abstand. der. inneren; Enden der Gelenkssellen =.4=2.4-J55 444 2 Größter Abstand der -Kieferwinkel. außen. .gemessen . u...) ln Sa känge' des. :Körpers: an. .der ‚lingialen: Fläche; 0 „u. yEl al Re Höhe des horizontalen Astes am ersten Molaren. . . 2.16 Senkrechter Abstand des Kronenfortsatzes vom unteren RAN nr Abstand der ‚Incisura semilunaris-vom' unteren »Käeferrande .. .- . ı Ta Größte: Breite, des: aufsteigenden 'Astes. in: der Mitte .....01.....1. ev SunTe Die Unterschiede zwischen diesem Schädel und einem solchen des männ- lichen Pan graueri werden bei der folgenden Beschreibung des letzteren hervor- gehoben. Bei den nachstehenden Maßen der Extremitätenknochen des P. steindachneri sind die Unterschiede bemerkenswert, welche die Arm- und Schenkelknochen der rechten und linken Seite zeigen. Schulterblatt,, Länge . .. . „hezaaınm rechts 213 mm j Darmbein, Breite. ’ » Breite.uu ie ei links 21 are | rechts 126 » Gelenkspfanne, Durchmesser a VE linksii #7: .» Foramen obturatorium . . . 51» rechts: "37% h rechts, #3oR')> Oberarm, Länge . | links 312 » REN Oberschenkel, Länge | » oberes Enden. bias gsi rechts 68 » » unteresiEndes-2021:r Kk58u ; ne Ende | links ”o >» hi rechte. 285m» » unteres Ende: .. ‚nos Elle, L Fa u | links 290 » Schiene, -Länge: v . a Va € Bis 276» >» oberes Ende»... „rs Speich g | Er a, links'\\y 2780 » rechts 236 » Wadenbein, Länge . | Becken, Länge ZU links 238 » links 278 » » oberes Enden. ia Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. DA? Pan graueri Mtsch. Taf. VII, Fig./2; (Bag Nil, Eie.o. Pan graueri Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin 1914, Nr. 7, p. 333. Coll. Nr. VII, JS (Schädel), Wabembe-Gebiet, Sibatoi. Grauer hat von den Wabembeleuten u.a. auch einen großen männlichen Schim- pansenschädel erhalten, von dem anzunehmen war, daß er derselben Art angehöre, die durch Matschie als neue Art unter obigem Namen beschrieben worden war, und zwar auf Grund eines Weibchens und eines Jungen, welche Grauer im Jahre 1908 in demselben Gebiete erlangt hatte. Die oben ausgesprochene Ver- mutung wurde von Matschie bestätigt, der bezüglich unseres, ihm zur Ansicht vorgelegten Schädels erklärte, daß derselbe «wunderschön» zu dem weiblichen Schädel des Pan graueri im Berliner Museum passe. Die Unterschiede sind im Vergleiche mit dem Schädel des vorstehenden Pan steindachneri sehr auffallende, wie unsere Abbildungen und die folgende Maßtabelle dartun. Bei Pan graueri ist vor allem der Gesichtsteil viel kürzer, indem der- selbe um ı4 mm weniger als jener von Pan steindachneri mißt, während die Hirn- schädel beider Arten fast gleich groß sind. Auch die Gesichtsbreite ist eine be- deutend geringere, wogegen der nach rückwärts mehr abfallende Hirnschädel merklich breiter ist. Obwohl die Schädel beider Tiere auf ein nahezu gleiches Alter schließen lassen — bei Pan steindachneri sind die Backenzähne schon etwas abgekaut, was bei P. graueri noch nicht der Fall ist — so sind bei letzterem zwei deutliche breite Stirngräten vorhanden, die in einem sehr spitzen Winkel konver- gierend in der Mitte des Scheitels eine niedere Crista sagittalis bilden, von welcher dann wieder seitlich die Leisten zur Bildung einer ziemlich mächtigen Crista occi- pitalis auseinandergehen. Bei dem Schädel von P. steindachneri, bei dem die Pfeil- und Kreuznaht ebenso vollkommen verstrichen ist wie bei P. graueri, weist der Hirnschädel außer schwachen Kanten über der Pars mastoidea keinerlei vorstehende Leisten auf. Entsprechend dem kleineren Gesichte, beziehungsweise dem schwä- cheren Oberkiefer ist auch der Gaumen kürzer und schmäler, wogegen der Eck- zahn und die Backenzähne trotzdem merklich stärker sind und deren Reihe im ganzen mm mehr mißt als bei P. steindachneri. Sehr bemerkenswert ist auch neben der geringeren Länge der Flügelbeine die Form des Planum nuchale, be- züglich dessen auf die Abbildung verwiesen sei. Die Unterkiefer zeigen noch auf- fallendere Verschiedenheiten: Bei P. graueri haben die aufsteigenden Äste eine ganz senkrechte Richtung, während sie bei P. steindachneri schief nach hinten geneigt und im ganzen bedeutend schwächer sind. Bei ersterem hat der Unterrand des horizontalen Astes eine gerade Richtung, während er bei letzterem schon unterhalb des letzten Molaren, von der horizontalen abweichend, nach oben verläuft. Be- merkenswert ist schließlich auch noch, daß die Reihe der Backenzähne und des Eckzahnes zusammengenommen bei P. graueri ıı mm kürzer ist als bei P. stein- dachneri. Größte Länge vom Hinterhaupt zum Alveolarrand der Schneidezähne . 185 mm Größte Breite an den Jochbögen . . =; ae ER Länge des Gesichtes von der Mitte das ee en zum Re ne 94 >» Annalen des k.k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 12 178 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Abstand des Alveolarrandes vom Jochbogenwinkel . . . . . ....2....84mm Abstand des oberen Nasenrandes vom Alveolarrand . . . rt vage Größte Breite des Gesichtes über der Sutura zygomatico- li u ie EEE BGrabte Breite des Gesichtes’am' Jochböogenwinkel ı ." . :. . ..2.7 100.» MNESEenbreite unterhalb des Jochbogenwinkels.., . - - u... 0... 0 38 :.. LEO 2 Brei 065 Oberkiefers hinter den zweiten. Prämolaren. . . -» . ... 55. > Bremer Oberkierss an den'Ganinen Hm lopas tt, Kehllär) Dal Fr Geringster Augenabstand . . . . u. 2 Länge des Hirnschädels vom unter hunehe zur Mine, ae EEE LE u x E26 rer er lirnschädels „. 53:24 uud ale ana Bachmann) se hu ann Wise DEHNE earnesen den Schläfengruben ‚# A2.-2uwauf vima abc teen klei. MO Breite über den Gehöröffnungen . . 2200 Vom Vorderrand des Eckzahnes zum ee ER a 2 Be eeersböckenzahnreihe...., - 00 00 000 Seal a ee a dar Reihe der Prämolaren 4. 1. 000 Sand el ie Yarlbsiklgssz: 2.0 De Beet Reihe .der -Molaren. zone ee Eee a Brise der, Reihe; der ‚Schneidezähnei ..- ..:2= 0 8 urn. a ur fe a Yom Hlinterhaupthöcker zum, Foramen magnum . .. > ==... sur mn A Tänsendürchmesser .des Foramen .snagnum....: >. as ta.e.e na e Onerdurchmesser ides.-Foramen magnum : u. - u.a su nn ae Bier Londylen,, ara ba ka u ee | Länge des Basioccipitale . . . hin 6 a a Hit Er Tänee des Gaumens ,...:5..,% Kan Dia in ae at a w2e De Breite, des ‚Gaurmens. an, den ‚ersten ‚Prämolaren....;, -_ » =... 0 rum. 2 ee Barite .des Gaumens. an.den: ersten, Molaren =: 0. „Alien nungen Maße des Unterkiefers: Abstand vom oberen Symphysenrand zum Kieferwinkel . . . . . . 121 Abstand vom Symphysenrand zur Mitte der Verbindungslinie der Condylen 126 Vom Vorderrand des Eckzahnes zum Hinterrand des dritten Molaren . 67 kange: der: ganzen Backenzahnreihe :.) ssrr:ia il. mab »Aulksuaste a bangerdter «Reihe ider.Prämelaten: sussluh emisia 10h dent Be Länge der Reihe der Molaren . . a ee Breite des Unterkiefers an den einer der Eikrshne srlarrı irre a Breiterder Reihe: der: Schneidezähner rin dimill. ai alle ne WAT Albstand.dersHinterenden' der Mölaren 11445; ww’ „unahlerla? a12.t: N Abstand. der» Oberränder: derKronenfortsätze . % 1 eo IE Fe Abstand ‘der: Ränder der Incisura.semilunaris4.! 2. VW a EN IT ae Abstand der äußeren Enden der Gelenksrollen . . . ar ws 000%. 104 Abstand der inneren Enden der Gelenksrolln . . . 2 2 2. 2.2....64 Größter Abstand der Kieferwinkel außen gemessen . . . 2. 2.2..2..2.95 Längendes Körpers “ah der dingualen’ Fläche... doun «TaMtatae SATTE Höhe des horizontalen Astes am ersten Molaren. . . er ee Senkrechter Abstand des Kronenfortsatzes vom unteren ea Abstand der Incisura semilunaris vom unteren Kieferrande . . . . . 62 Größte Breite des aufsteigenden Astes in der Mitte. . . . 2 22....47 Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 179 Gorilla graueri Mtsch. Taf. IX und ,& Gorilla graueri Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin ıg14, Nr. 7, PV 324. — Brehms’Tierleben, "Bd IV, #916,:p.686, 687, TEE bei p. 651 irrtümlich als Meyers Gorilla bezeichnet.) Coll. Nr. I, d‘, aufgestellt und Skelett, Wabembe-Gebiet, März ıgıo. » a Eh, $, Skelett allein, » » » > >» II, 9, aufgestellt und Skelett, > >» » » . » IV, 9, aufgestellt und Skelett ohne Schädel, > > » » >» VI, d ad., Skelett (Expedition Grauer, 1908) > Oktober. Von dieser Art wurden 1910 durch die hiezu ausgesandten eingeborenen Wabembes zwei alte Männchen und zwei erwachsene Weibchen eingebracht. Das eine Männchen gelangte aber leider in einem solchen Zustande ins Lager, daß von demselben nur das Skelett brauchbar war. Grauer hat in derselben Gegend, dem Gebirgsurwalde hinter den Rand- bergen des Nordwestufers des Tanganjika, schon im Jahre 1908 zwei ganz alte Männchen, sechs erwachsene Weibchen, ein Männchen mittleren Alters und drei ganz junge Tiere gesammelt, von denen Exemplare an die Museen in Berlin und Leipzig gelangten, außerdem noch das Skelett eines sehr alten Männchens (Nr. VI), das dann durch Rolle (Berlin) in den Besitz unseres Hofmuseums überging. Matschie ist bei dem Vergleiche mit dem Gorilla beringhei aus den Urwäldern des Vulkangebietes nördlich vom Kiwu-See zu dem Ergebnis gelangt, daß die Gorillas aus dem Wabembe-Gebiete einer neuen Form angehören. Unser aufgestelltes Männchen besitzt in gerader Linie gemessen eine Höhe von 153 cm, der Körper allein hat von der ÖOberlippe über Scheitel und Rücken bis zum After einschließlich der Krümmungen eine Länge von 144 cm; der Brust- umfang beträgt 134 cm, die Ohren sind sehr klein, 4 cm lang, 3°3 cm breit. Die Färbung ist im allgemeinen grau, der Oberkopf rötlich kastanien- braun, mit schwarz gemischt, der Rücken in der Mitte mit einer breiten, silber- grauen Querbinde; die sehr langbehaarten Arme, die Hände und Füße im ganzen schwarz. Gesicht schwarz, im allgemeinen nackt. An den Lippen nur vereinzelte schwarze Härchen, Backenbart mäßig entwickelt, fast schwarz; die einzelnen Haare an der Spitze zum Teil weiß. Kinnbart spitz, mit 5 cm langen ganz schwarzen Haaren. Augenbogen ziemlich dicht mit kurzen, an der Basis mehr oder weniger braunen schwarzgespitzten Haaren bedeckt. Das Haar des Scheitels etwas ver- längert, braun mit kürzeren oder längeren schwarzen Spitzen, so daß der ganze Oberkopf, wie erwähnt, kastanienbraun und schwarz gebrannt erscheint. Die Nackenhaare ebenso, jedoch viele derselben mit einem weißen Ring vor dem schwarzen Ende, so daß der Nacken schwarz mit braunweiß gesprenkelt erscheint. Oberrücken schwarzgrau gesprenkelt, die Haare am Grunde weiß, dann schwarz !) In Elliots Review of the Primates, Bd. III, findet sich auf dem Titelbilde ein Gorilla ab- gebildet, der unserem Gorilla graueri, was die Färbung und Länge der Haare betrifft, auffallend ähn- lich sieht, jedoch dort als Gorilla gorilla bezeichnet ist, was wohl auch auf einem Irrtum beruht. 12* 180 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. mit einem weißen Ring vor der schwarzen Spitze. Von unterhalb der Verbindungs- linie zwischen den Achseln ein etwa 3o cm breiter, bis gegen die Hüften reichen. Fig. ı. Männlicher Gorilla Nr. I. Aufgestellt von F. Kerz. Naturhistorisches Hofmuseum. Frl. Lotte Adametz phot. der Gürtel von oben dunklerer, nach unten helle- rer silbergrauer Farbe, der sich verlaufend im Bo- gen bis an die Bauchseite er- streckt. Unterrücken und Gesäß grau (schwarz mit weiß gesprenkelt), die einzelnen Haare vom Grunde aus weiß, dann schwarz und am Ende oder vor der schwarzen Spitze wieder weiß; längs des Kreuzbeines fehlt den Haaren zum großen Teil das Weiß an den En- den und es er- scheint daher die- se Partie dunkler Unterseite: Vorderhals fast ganz nackt, mit nur einzelnen weißschwarzen Haaren. Brust ebenfalls nackt. Behaarung der oberen Bauch- hälfte fast rein schwarz, dann allmählich heller in grau (schwarz mit weißer Spren- kelung) überge- hend, die einzel- nen Haare zunächst ganz schwarz, dann nur an der Basis weiß und schließlich auch noch mit Weiß an den Enden. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 181 Behaarung der Extremitäten sehr verlängert, an den Achseln r0—ı5 cm, von der Basis bis ungefähr zur Hälfte weiß, dann schwarz, an den Spitzen wieder weiß; dazwischen einzelne ganz weiße Haare. Ober- und Unterarme im allgemeinen schwarz erscheinend, erstere etwas mit weiß gesprenkelt, die Haare an der Basis von weißer Farbe, die aber durch das Schwarz der Endhälfte verdeckt wird. Da- zwischen wieder einzelne fast ganz weiße Haare. Behaarung der Arme 10—ı8 cm lang. Handrücken mit rein schwarzen Haaren. Finger nackt, nur in der ersten Fig. 2. Weiblicher Gorilla Nr. II. Aufgestellt von F. Kerz. Naturhistorisches Hofmuseum. Frl. Lotte Adametz phot. Hälfte des ersten Gliedes noch spärlich behaart. Oberschenkel und erste Hälfte der Unterschenkel hellgrau, an der Außenseite in der Höhe des Knies fast weiß. Die einzelnen Haare weiß, nur gegen das Ende schwarz, die Spitze meist wieder weiß. Dazwischen viele ganz weiße Haare. Unterer Teil der Schenkel und die Füße schwarz, diese bis auf die Hälfte des basalen Zehengliedes behaart. Das dichte Haar der Schenkel mißt oben vorne 5cm, hinten bis ı8cm, an den Schienen bis ı4 cm. Nägel schwarz. Die Geschlechtsteile sind auffallend klein. Nach den Merkmalen, welche bezüglich der Färbung von Gorilla beringhei angegeben sind, würde sich dieser von unserem Exemplare des Gorilla graueri 182 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. dadurch unterscheiden, daß bei ihm Schultern, Arme und Unterseite einfach schwarz sind, während bei Gorilla graueri an den Schultern ziemlich viele weiße Haare eingestreut sind und sich einzelne davon auch noch an den Armen vorfinden. Die Unterseite wird einfach als schwarz angegeben, bei Gorilla graueri ist aber der Bauch grau, das heißt die einzelnen Haare sind schwarz mit weißen Enden. Ferner sollen bei Gorilla beringhei die langen Haare am Rücken und den Schenkeln rote Spitzen besitzen, wogegen sie bei Gorilla graueri, wie angegeben, der Hauptsache nach weiß mit schwarzen Spitzen sind. Die beiden erwachsenen Weibchen stimmen im ganzen in der dunklen Fär- bung überein, deren Gesamteindruck schwarz ist. Der Körper des einen in sitzender Haltung dargestellten Exemplares mißt vom Rande der Oberlippe nach der Krümmung bis zum After ıı5 cm, der des anderen in schreitender Stellung präparierten Stückes ıır cm; der Rumpf hat oberhalb der Brüste einen Umfang von 100 cm, beziehungsweise 99 cm, um die Bauchmitte ı25 und ı22cm. Die Ohren sind 4 cm lang, 3 cm breit. Farbe: Auf dem Scheitel von den Augenbogen bis zum Hinterhaupt schwarz mit rötlichbraunem Anflug, beziehungsweise solcher Sprenkelung; die einzelnen Haare vom Grunde aus schwarz, mit einem kleinen rötlich fahlen Ring; gegen das Hinterhaupt zu sind die Haare etwas verlängert und erreichen 4°5 cm. Die rötlichbraune Sprenkelung ist bei dem zweiten Exemplare auf dem Augenbogen und dem Scheitel etwas weniger ausgeprägt als bei dem ersteren. Gesicht nackt. Bart gut entwickelt, an den Backen verhältnismäßig stärker, am Kinn schwächer als bei dem Männchen. Die Haare an den Wangen tragen großenteils einen ver- steckten weißen Ring. Ganze Oberseite mit leichtem rötlichen Schimmer. Auf Nacken und Rücken spärlich weiß gestrichelt, indem einzelne Haare einen schmalen weißen Ring vor der Spitze zeigen. Brust fast nackt. Bauch dicht behaart, einfärbig schwarz. Arme und Beine gleichfalls dicht behaart, schwarz; an ersteren die Haare zum Teil mit versteckten hellen Ringen. Hände und Füße schwarz. Die Behaarung der Extremitäten im Vergleiche zum Männchen weniger lang, an den Armen 6—gcm, an den Oberschenkeln bis 7 cm. Von noch unerwachsenen Exemplaren dieses Berggorillas hat Grauer schon im Jahre 1908 unter anderen drei ganz junge Tiere und ein halbwüchsiges Männ- chen erhalten. Seinen Mitteilungen zufolge sowie nach photographischen Auf- nahmen sind die Jungen durch die den Weibchen eigentümliche schwarze Färbung und die Behaarung der bei den Erwachsenen nackten Brust ausgezeichnet, außer- dem sind die Wangen in weiterer Ausdehnung und dichter behaart, so daß auch das halbwüchsige Männchen (Fig. 3) einen stärkeren Backenbart als das alte Männ- chen trägt. Die Form und die wichtigsten Dimensionen des Schädels und übrigen Skelettes des Gorilla graueri zeigen die hier gegebenen Abbildungen und die Maß- tabellen, welche durch das Folgende, an der Hand von Skeletten eines männlichen und eines weiblichen Gorilla gorilla Wyman und eines männlichen Gorilla matschiei Rotschild, noch weiter erläutert werden. Was zunächst die Skelette unserer drei männlichen Individuen von Gorilla graueri betrifft, so stimmen dieselben in allen wesentlichen Punkten über- ein und die geringen erkennbaren Unterschiede sind hauptsächlieh durch eine, wenn auch nicht bedeutende Altersdifferenz bedingt, indem das Skelett II von Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 183 einem etwas jüngeren Exemplare stammt als die beiden anderen. Außerdem sind bei dem Schädel des ersteren die Scheitel- und Hinterhauptkämme nicht regel- mäßig entwickelt. Die Schädel sind durch die bedeutende Länge im allgemeinen und durch die Länge der Schnauze im besonderen, durch die ovale Nasenöffnung, stärker zurückspringende Stirn, das Fehlen einer scharfen Kante an der Nasen- wurzel, die abgerundeten Augenränder, verhältnismäßig wenig vorspringenden oberen Augenbogen, bedeutendere Größe der dreieckigen Glabella, dem gegenüber dem Hinterhauptkamme weniger entwickelten Kamm des Scheitels, charakterisiert. Noch ist besonders auf die mit der Länge der Kiefer im Zusammenhange stehende Länge des Gaumens und der verhältnismäßig geringen Breite desselben hinzuweisen, überdies hervorzuheben, daß der Gaumen in seiner vorderen Hälfte stark aus- gehöhlt erscheint. Entsprechend der Form des Schädels sind die Unterkiefer vor allem durch größere Di- mensionen, insbesonders bedeutendere Länge aus- gezeichnet. Vom Unter- kiefer des Gorilla gorilla unterscheiden sie sich außerdem in auffallender Weise durch die ver- schiedene Form des auf- steigenden Kieferastes, der bei dieser Art einen mehr senkrechten hinte- ren Kieferrand und be- deutend höher gestellte, den Kronenfortsatz über- ragende Gelenksrollen besitzt, während bei Go- rilla graueri der hintere Kieferrand nach rück- Fig. 3. Junger Gorilla. wärts geneigt ist und die Nach der Natur aufgenommen von R. Grauer. Rolle tiefer als der Kro- nenfortsatz steht. Auf eine ebene Fläche aufgestellt, erhebt sich der Unterrand der Winkelpartie bei Gorilla gorilla und noch mehr bei Gorilla matschiei von der Unterlage, während dieser Teil bei Gorilla graueri sich in einem Falle von der Unterlage höchstens um 2 mm erhebt, im anderen Falle sogar die Unterlage berührt. Gleichwie aber die Schädel von Gorilla graueri gegenüber jenen des Gorilla gorilla und Gorilla matschiei Unterschiede aufweisen, zeigen sich auch auffallende Verschiedenheiten im übrigen Skelett, namentlich in der Entwicklung der Ex- tremitäten und vor allem des Beckens, wie die nachstehende Tabelle zeigt. Die Gesamtlänge der Skelette konnte hiebei nicht in Vergleich gezogen werden, weil die Skelette von Gorilla graueri in zerlegtem Zustande vorliegen, während die anderen aufgestellt sind. — Gorilla graueri ist, was die vorderen Extremitäten be- trifft, den beiden anderen der genannten Arten insofern überlegen, als die Ober- 184 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. arme bei den Exemplaren I und II viel länger und in der Entwicklung der Ge- lenksenden sowohl, als im Umfange der Diaphyse bei diesen, sowie auch bei dem im ganzen kleineren Skelette VI stärker sind; dagegen finden wir, daß die Unter- arme in der Länge von den beiden anderen wenig abweichen, bei I fast gleich lang, bei II ud VI sogar etwas kürzer sind. Die Schulterblätter sind im ganzen weniger durch die Größe als durch die Form verschieden, während die Schlüssel- beine wieder bei Gorilla graueri bedeutendere Länge als bei Gorilla gorilla be- sitzen. Bei dem vorhandenen Skelette von Gorilla matschiei läßt sich dieser Unter- schied nicht feststellen, da hier die Schlüsselbeine unvollständig sind. Hinsichtlich der hinteren Extremitäten ist zu bemerken, daß die Oberschenkel bei I und II etwas länger und im ganzen viel stärker, daß aber die Unterschenkel- knochen bei ebenfalls größerem Umfange relativ kurz sind, und zwar von Skelett I in der Länge mit jenen der beiden anderen Arten fast übereinstimmen, während sie von Skelett II und VI wesentlich kürzer sind als bei diesen. Besonders auf- fallend ist bei Gorilla graueri die Größe des Beckens, das die anderen in der Länge bedeutend übertrifft, während die Darmbeinschaufeln gegenüber Gorilla gorilla wenig abweichen, gegenüber Gorilla matschiei aber bedeutend breiter sind. Hiebei zeigt sich aber bei Gorilla graueri selbst wieder eine bemerkenswerte Variabilität, indem das jüngste der drei Exemplare die breitesten, das älteste die schmälsten Darmbeine besitzt. Noch wäre hier hervorzuheben, daß die Foramina obturatoria bei Gorilla graueri durch die ovale, nach oben zugespitzte Form und durch wesentlich größeren Längen- und Querdurchmesser charakterisiert erscheinen. Endlich möchte noch auf einige Differenzen aufmerksam gemacht werden, welche zwischen den Skeletten I, II und VI von Gorilla graueri bestehen. Bei I, das, wie schon die Schädel zeigen, von einem etwas älteren Tiere stammt, sind Schulterblätter, Schlüsselbeine, dann das Becken kleiner, die Arm- und Schenkel- knochen aber durchwegs größer als bei II. Bei I ist auch die größere Länge der Armknochen der rechten Seite gegenüber jenen der linken Seite bemerkenswert. Bei VI, dessen Schädelmaße im allgemeinen mit jenen von I und II übereinstim- men, zeigen aber die übrigen Knochen fast durchwegs geringere Maße. Zum Vergleiche mit den weiblichen Schädeln und Skeletten des Gorilla graueri Nr. III, IV und V, bei welchen von dem einen, Nr. IV, der Schädel ab- handen gekommen ist, liegt nur ein vollständiges Skelett eines Gorillaweibchens von Ogove aus dem französischen Kongo vor, das ich als zu Gorilla gorilla ge- hörig ansehe. Die Merkmale des weiblichen Schädels von G. graueri bestehen hauptsächlich in der bedeutenden Größe, dem analog mit den männlichen Schädeln langen Ge- sichtsteile, dem Fehlen einer Kante an der Nasenwurzel, dem wenig scharfen unteren Augenrande und dem stark konkaven Gaumen. An dem Unterkiefer von Ill fällt naturgemäß die Länge des horizontalen Astes auf. Außerdem ist es merkwür- dig, daß hier die Gelenksrolle den Kronenfortsatz etwas überragt, während bei den Männchen gerade umgekehrt die tiefe Lage der Gelenksrolle bemerkenswert erschien. 185 Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. USIEJOW USISIE SAP [ozin \ U9ISPIOA Jap ue Suauiner) sap salg * suswnen) sap adur] "0 opendissorseg ıop adue aıyejodun ne ER 175 ARTE Jap Japuelusgny Jap puejsqYy ae lad ae a ° * * * usj4puon Aap adue BEP uap JaJuıy wnusew USWEIO,J SP A9SSJWUIINPISNT "+ wnuseu U9WEIOJ Sap Iossawuysınpuadur’] wınz sıpedı990 ejs1ıy 'p Jenay>g ‘A saydneyssjurg sop ayoH >ıyejosun "002 °.° ° 9UUBZOPRUUIS Iop oyloy Jop Syaıg rate ie 225.00 6» Fe ogeiong Top Sure ap odue] „er. t 0OIEJOWEBIT Aop ayısyy Top aSue] * aylslugezusypeg Iop dur] uslejow U2JZJ2] Ip puellsjurg wunz -souyezy9J sap pueilspIoA WOA “er BISTID uojelıdes Iop adue] alyejosun er r uodunuygloysn uap ısqn Mıgq ee uogqnIsusjejyss usp ur Sdusjapey>s ° * "snaplojsewW SNSSs3I0II WwaP As9qn Sag NIO1II anz sıpeyıdı990 eIs1I) I9p uUoA spopeydsumg sap due] rer se] TureıoN -19P Pusjsar er * saduedumuspyoyussny sap ayoH Aılyejadun nr soduedumuspyoyusäny sap aeıg aıyejozun "9." speJuol}-osnewWossz vinIeg Jap Us Jopugıusäny ualsuut Jap purjsqy Jaıyejadun "+ USUIUED) UP AaJuıy SISJINISIO SOp >aıg uslejowelg UsaMZ up AsJuly SIPPINISIO Sap SaIq “+ + spyurmussoqu>of sap qfeyasyun arsıqussue A en "PyuImusdoqysor ule saJy2Isan) sOp SyolIg sıjeJuolj-oaNewosAz eInIngS I9p ue SSJyIIsan sap aıg pue.Iefosajy WOA SopueJussen U2I9I0O sap purIsqy "uadoquaäny UWIOA SAPUEIUASEN U2IIO SAP pueIsqay * PYUIMUISOqUI0F WOA SaPUELIEJOaAJY SSp puejsqy pueısejoaajy wınz susdoqusäny sap ayım I9p UA SaJyDIsan) sap Sur] one woaoqysor uap ur WI gO1H ° pueigejosajy wınz sıjejıdı990 eIsIIr) I9p [elay9S WoA dur] KO1IH uloJowı]]JIw ur ogewjapeyag Er g9€ gE | ob TS zt ie ch Fe eg a Fa a a Da le Tee To gan a ah Sg 601 001 zıı 6 zE1 og1 6z1 Fe EEE A HE RR ea 97 TER zE 173 z | Se 9€ Se PR ER EL STE NEE ch RE. gt rs cc | +S +S sg Pe ee ed. 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N Take = 37 36 | S = SI ER SRIE hr = R Gorilla = Maße der Gürtelknochen OPEISEE ER S, Bl, I 5 und Extremitäten in Millimetern & Mr 3 K Il. ae 2 RER o% d |\gom|omw.| 9 EEE N RT Schulterblatt, Länge | rechts | 296 309 282 293 | 285 242 241 225 3 U raks 296 | 304 | 282 285.1. 280 || 242 1230 17 908 E Breite f rechts | 160 159 160 167 | 150 116 117 112 BT 162 | 159 | 160 772 284 DES PL Dr0 Schlüsselbein, Länge . a 188 162 156 SE 138 143 128 *," (like 175 | ı81 | 172 160 IE | a at Oberarm, Länge. N rechts | 465 | 447 | 427 ||ca.440 | 427 || 385 | 372 || 354 r "links 452 452 428 || » 440 | 430 || 385 373 351 > oberes Ende. . . F rechts a 73 27 70 70 56 55 51 Ü links Be 2 70:170 1, 55°) HB EERE » unteres Ende. (a 103 a 97 96 81 80 73 "links 105 100 101 101 96 82 82 72 Elle, Länge . | rechts | 367 | 355 | 350 — | 368 || 301 | 297 || 297 ; 5 EL olaEs 360 353 352 370 301 296 294 Speiche, Länge j zechteii A5ı | 341. | 337 — || 356 || 287 | 281 || 281 r En "A ae 345 334... 339 352 289 1.282 1. 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Grauer berichtet über seinen Gorilla noch folgendes: Der ursprüngliche Name bei den Wabembe ist «Kinguti», die Leute, welche des Kisuaheli mächtig sind, nennen ihn aber auch «Sultani na Majani», das ist «König der Wälder», was beweist, welchen mächtigen Eindruck ihnen das Tier macht. Sein Aufenthalt ist der dichteste, für Europäer fast undurchdringliche Gebirgsurwald in einer Höhe zwischen 2000 und 30o0oom. In den Jahren 1908 und ıgıo brachte Grauer im ganzen über fünf Monate bei den Gorillajägern, den Wabembe zu. Diese folgen oft tagelang der in dem stets sehr feuchten Gebirgsurwald leicht kenntlichen Spur. Sobald sie durch das Geräusch brechender Zweige oder das Ge- schrei, das einem sehr lauten, heiseren Bellen ähneln soll, zur Gewiß- heit gelangen, daß die äußerst scheuen Tiere nicht mehr weit sind, schleichen 9 siezsa größter Vorsicht so nahe an sie heran, bis es ihnen mit Sicherheit möglich ist, nach einem der Gorillas den Speer zu schleudern. Das durch die Verwundung gereizte Tier geht dann sofortzum Angriff über; mißlingt aber der Wurf, dann entfliehen die Tiere, bevor es mög- lich ist, einen solchen zu wiederholen. Wäh- rend der verwundete Gorilla zum Angriff übergeht, bilden die Fig. 4. Alter männlicher Gorilla. Wabembe-Leute einen Nach der Natur aufgenommen von R. Grauer. Halbkreis, einer von ihnen wird dann ge- wöhnlich von ihm angegriffen und zu Boden geworfen, die anderen aber rennen ihm gleichzeitig von allen Seiten die Speere in den Leib. In diesem Kampfe, bei welchem der Gorilla anscheinend von der Kraft seiner Arme wenig Gebrauch macht, tragen die Jäger regelmäßig mehr oder minder schwere Bißwunden davon. Die Eingeborenen scheinen von jeher dem Gorilla nachzustellen, da sein Fleisch als Leckerbissen gilt und sie ließen sich durch Grauer nur unter der Bedingung be- wegen, für ihn einige Stücke zu erlegen, daß er versprach, ihnen das Fleisch der- selben zu überlassen. Die Lippen, Brustwarzen, Geschlechtsteile und Nägel werden — die fleischigen Stücke in gedörrtem Zustande — als Talisman gegen Verwundun- gen durch den Gorilla getragen. Grauer machte im Jahre ı908 dreimal den Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 189 Versuch, selbst einen Gorilla zu erlegen, aber trotz ungewöhnlicher Mühen und Entbehrungen, die in der Unwegsamkeit des Waldes und in den niedrigen, sich oft dem Gefrierpunkte nähernden Nachttemperaturen ihren Grund hatten, war es ihm nicht vergönnt, einen Gorilla zu Gesicht zu bekommen. Es ist dies haupt- sächlich darauf zurückzuführen, daß es dem Europäer kaum möglich ist, ungehört den sehr vorsichtigen Tieren auf Schußweite nahe zu kommen. Um so mehr ist es zu bewundern, daß die Wabembe sich an den Gorilla so weit heranzuschleichen verstehen, daß sie ihn mit dem Speere erreichen können. Grauer erzählt, daß Fig. 5. Alter männlicher Gorilla. Nach der Natur aufgenommen von R. Grauer. der Gorilla in dortiger Gegend in großer Menge vorkomme, gleich den Schim- pansen in größeren Herden lebe, bei denen sich aber nach Angabe der Wabembe stets nur eines der ganz alten Männchen mit dem grauweißen Rücken aufhält. Ihre Hauptnahrung sollen das Mark von Baumfarren und die Blätter eines brom- beerartigen Strauches seien; den Pflanzungen der Eingeborenen nähern sie sich nie. Von der in Westafrika so verbreiteten Sage, daß die männlichen Gorillas ge- legentlich Negerfrauen rauben, hat Grauer in dem von ihm besuchten Gebiete nie etwas gehört, obzwar die Wabembe glauben, daß der «Kinguti» kein Affe, sondern ein Mensch sei, der sich vor undenklichen Zeiten in die Wälder zurückgezogen hat, um nicht arbeiten zu müssen. 190 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Colobus occidentalis ituricus Mtsch. Colobus matschiei ituricus Matschie, Extr. Ann. de la Soc. roy. Zoologique et Mala- cologique de Belgique, T. XLVII, 1912, p. 48. Colobus occidentalis ituricus Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, XXII, November 1914. Mo£ra: Coll. Nr. 108, C’, Juli ıgıo, Körperlänge 61cm, Schwanzlänge 64 +8 cm » » I 12, Q; » » » 52 » » 58 + T2 » » > 126, ©, August > » 66 >» » 6675: 4+.9°5 08 » » 127, 9, ad. » » » 66 » » 172 EE 7: » » » 1209, SR ad. » » » 69 » » 78 + 7 » Mawambi: Coll. Nr. 225, ©, Novemb. ıgıo, Körperlänge 57 cm, Schwanzlänge 55 +4cm » >26, juv., » » » 31 » » 345 + 4 >» » » 234, u » » » 65 » » 67 +6 » Ukaika: Coll. Nr. 256, d', Dezember ıgıo, Körperlänge 66cm, Schwanzlänge 66 +7 cm Diese zuerst von Matschie aufgestellte Form Habe ich später, unabhängig von ihm, unter demselben Namen beschrieben, was nur für die Berechtigung der Unterscheidung derselben spricht. Matschie kommt nun wohl die Priorität für die Bezeichnung «ituricus» zu, doch halte ich es für richtiger, die in Rede stehende Form als eine Subspezies des Colobus occidentalis aufzufassen und zu bezeichnen. Ich bin auch der Ansicht, daß der Colobus aus Kavirondo und vom Mau-Walde an der Ugandabahn, welcher als Col. maischiei Neumann bezeichnet wird, gleich- falls als eine Unterart zu betrachten und Col. occidentalis matschiei zu nennen wäre. Die Merkmale des Coll. occidentalis ituricus sind: Gesicht mit kurzen weißen Haaren bedeckt, Oberlippe spärlich mit längeren schwarzen Haaren besetzt. Wangen mit Weiß und Schwarz gemischt. Die weiße Stirnbinde, welche in der Mitte etwa 4—6 mm mißt, geht, über den Augen breiter werdend, in das Weiß der Kopfseiten über. Vor der Stirnbinde eine Reihe längerer schwarzer Wimpern. An den Schläfen einzelne schwarze Haare eingestreut. Kinn, Kehle und Vorderhals weiß. Die schwarzen Scheitelhaare an den Seiten vor und über den Ohren verlängert, aufstehend. Der schwarze Rumpf oben von einem Kranze langer weißer Mantelhaare umsäumt, welche von der Schulter und der Hinterseite der Oberarme ausgehen, den Unterrücken bis zur Schwanzwurzel in einer Breite von etwa ı4 cm besetzen und fast in der gleichen Länge über die Schwanzwurzel fallen; die längsten derselben werden bis 25 cm lang. Gesäßschwielen in einer Breite von ı—3 cm, von weißen Haaren umsäumt, die sich noch als etwa 6—8 cm langes Band an der Hinterseite der Oberschenkel fortsetzen. Auf den Oberschenkeln finden sich oben, außen zahlreiche weiße Haare zwischen den schwarzen eingestreut. Schwanz mit einer weißen, etwa einem Drittel seiner Länge entsprechenden, wenig buschigen Quaste, deren Haare bei den alten Männchen 5—8cm messen. Bei dem jungen Weibchen haben dieselben Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. IQI eine Länge von ı2 cm, scheinen also bei den älteren Tieren durch Abnützung an Länge verloren zu haben. Vor den ganz weißen Haaren finden sich zunächst solche, die nur an der Wurzel weiß sind und noch schwarze Spitzen haben. Die Haare der Schwanzquaste sind übrigens nicht durchaus, sondern nur an der Wurzel rein weiß, während sie nach außen zu gelblich, schmutzigweiß erscheinen. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß bei den Fellen von Mo&ra die weißen Mantelhaare durchwegs etwas schütterer und die Schwänze gegenüber dem Körper im ganzen länger sind, als bei den Exemplaren von Mawambi, womit ich aber vorläufig doch keine neue Unterart begründen möchte. Zu dem jungen, nur 31 cm langen Exemplare aus Mawambi wäre zu bemerken: Dasselbe hat bereits die schwarze und weiße Färbung der Alten, doch findet sich auf Kopf, Nacken und Mittelrücken unter den verlängerten schwarzen Grannen noch das weißliche Wollhaar der Neugeborenen erhalten. Die Schwanzquaste ist heller gelblich als bei den alten Tieren. Von den Schädeln wurden folgende Maße genommen: ın a a = zZ in Millimetern Größte Länge 115 114 113 112 Basislänge 93 84 83 Jochbeinbreite 80 78 76 Länge des Hirnschädels von der Nasenwurzel. . . . 82 84 83 Breite über den Gehöröffnungen 61 61 58 Breite des Planum nuchale 67 65 59 20 18 18 Länge der oberen Backenzahnreihe 33 31 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Foramen magnum 54 53 Länge des Gaumens 5 52 45 Abstand der äußeren Augenränder 59 55 Gesichtslänge von der Nasenwurzel 5 47 | 43 Colobus occidentalis dianae Mtsch. Colobus matschiei dianae Matschie, Extr. Ann. de la Soc. roy. Zoologique et Mala- cologique de Belgique, T. XLVII, 1912, p. 49. Colobus occidentalis Elliot (nec Rochebrune) pro parte, Review of the Primates, III, 1912, p. 145. Colobus occidentalis rutschuricus Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, XXII, November 1914. Coll. Nr. go, 9, Rutschuru-Ebene, Sassa-Fluß, Juni ıgıo. Körperlänge 65 cm, Schwanzlänge 73 + ı7 cm. Diese Form unterscheidet sich von der vorstehenden im wesentlichen nur durch die mehr entwickelte weiße Schwanzquaste. Ich habe von ihr die folgende Diagnose gegeben, da mir Matschies Beschreibung zu jener Zeit noch nicht zu Gesicht gekommen war: 192 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. «... sehr ähnlich dem typischen Colobus occidentalis Rochebr., die langen weißen Haare von der Schulter bis zum Kreuz sind jedoch schütterer, die weißen Haare unter den Schwielen kürzer. Der rein weiße Teil der Schwanzquaste 32 cm lang, bei einer Gesamtlänge des Schwanzes von 89°5 cm. Dieser von der Basis an in einer Länge von 45 cm rein schwarz. Die Haare der Quaste überragen das Schwanzende um ı8cm. Das auffallendste Merkmal besteht in dem Verhältnis der Schwanzlänge zu dem 64°5 cm messenden Körper, indem die Differenz 25 cm be- trägt, im Gegensatze zu Ü. occidentalis, wo nach Rochebrune der Unterschied nur 5 cm ausmachen soll.» Es unterliegt keinem Zweifel, daß das eben beschriebene Fell mit dem von Matschie aufgestellten Col. matschiei dianae identisch ist, welcher gleichfalls vom Sassa-Flusse und dem nördlich davon gelegenen Ostufer des Albert Edward-Sees stammt. Meiner Diagnose wäre nach Matschie noch ergänzend beizufügen, daß der weiße Mantel nur auf etwa ı3 cm Länge die Schwanzwurzel bedeckt, die weiße Einfassung der Gesäßschwielen sehr breit und die weiße Behaarung auf den Ober- schenkeln sehr reichlich ist. Als Unterschiede von C. occidentalis gibt dieser Autor die 12—ı3 mm breite Stirnbinde, das Fehlen der Längsbinde aus aufrechten Haaren vor dem Anus, dann, in Übereinstimmung mit mir, die größere Länge des Schwanzes, endlich die weniger buschige Schwanzquaste an. Von dem Schädel wurden nachstehende Maße genommen: Broßtelanse ihr; he. A Breite der oberen Schneidezahnreihe. Basislanpe ot. EN. LE. SE Me Länge der oberen Backenzahnreihe . Jochbeinbreite . ; . & Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Länge des Hirnschädels von der Nasen- Foramen magnum . NUTZE BIER. u AN Länge rdes Gaumens. u Ma Breite über den Gehöröftnungen . . . 7 Abstand der äußeren Augenränder Breite des ‚Planum; nuchale., ‚8 .....% I Gesichtslänge von der Nasenwurzel . Colobus palliatus cottonı Lyd. Colobus palliatus cottoni Lydekker, Ann. Mag. Nat. Hist. (7), XVI, 1905, p: 432. — Matschie, Revue zool. africaine; Il, fasc. 2, fevrier'1g91T3,'p. 203. Colobus palliatus mawambicus Matschie, 1. c., p. 205. Colobus angolensis cottoni Lyd., Lönnberg, Arkiv for Zoologie, IV, 1908, Nr. 15, Baal ünd! 6: Colobus mawambicus nahani Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin 914, 10. 335, Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 184, d', juv. Mawambi, November ıgı0 52cm 62 ia » » 185, O, juv. » » > 43 » sBkk I » » 186, ös ad. » » » 58 » Tr » » 187, d‘, ad. gest. » » » 68 » 80+ 2 » »,'201, = ad. » » » 64 » she Beiträge zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 193 Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 203, Q, ad. Mawambi, November ıgı0 60 cm Gen » > 216, pull. » » » 32 » 31+3 » » 228, d',.ad. » » » 60 » 70.3 Unsere Exemplare gehören jedenfalls in die Gruppe des Colobus palliatus Peters. Derselbe ist nach Lydekker durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Deutliche weiße Stirnbinde, nach rückwärts gerichtetes Haupthaar, eine von den weißen Kopfseiten sich nur bis auf die Schultern erstreckende Reihe verlängerter weißer Haare, Fehlen einer Quaste am Schwanze, welcher im ersten Drittel schwarz, im mittleren grau und im letzten Drittel weiß ist. ‘In dieselbe Gruppe gehört offenbar auch Colobus angolensis, der aber keine weiße Stirnbinde besitzt und bei dem die Haupthaare von einem Punkte aus strahlenförmig angeordnet sind. Von Unterarten des Colobus palliatus wurden unter anderen ein Col. palliatus cottoni Lyd. und ein Col. pall. mawambicus Matschie, beide aus dem Ituri-Urwald- gebiete, beschrieben. Als Charaktere der ersteren Form, die auf einem Exemplare aus Ango begründet wurde, gibt Lydekker das Fehlen einer weißen Stirnbinde und eines weißen Perinealfleckes sowie einen in der Endhälfte zuerst grauen, nur an der Spitze weißen Schwanz an. Matschie, welcher gleichfalls (l. c.) zwei Exemplare dieser Form von Zokwa (zwischen Mahagi und Irumu) bespricht, führt an, daß von diesen das eine Exemplar eine durch vereinzelte weiße Haare über den Augen gebildete Binde besitze, die aber in der Stirnmitte nur durch ganz wenige weiße Haare angedeutet wird und erst zum Vorschein kommt, wenn man die Augenbrauen zur Seite biegt, das andere aber einen deutlichen, ungefähr 2mm breiten Streif auf der Stirne zeige. Es ist dies schon ein Zeichen, daß bei diesen schwarzweißen Colobusaffen des in Frage kommenden Gebietes das Vorhandensein eines weißen Superziliarstreifs undeutlich und unbeständig ist. Dies beweisen auch unsere Exemplare; bei ihnen ist auf den ersten Blick auch keine Stirnbinde wahrnehmbar, bei den meisten kommt aber eine solche von den Kopf- seiten bis über die Mitte der Augen zum Vorschein, wenn man die Haare aus- einanderlegt, da die schwarzen Haare an der Wurzel mehr oder weniger weiß sind. Bei zwei Exemplaren fehlt diese Erscheinung ganz. Was die Schwanz- färbung betrifft, so finden wir gleichfalls eine ziemlich weitgehende Variabilität in der Ausdehnung des Schwarz an der Wurzel, des Grau in der Mitte und des schmutzigen Weiß am Ende des Schwanzes. Die Grenzen zwischen diesen Farben sind schwer zu ziehen, weil die Färbungen allmählich ineinander übergehen, aber ich habe dennoch versucht, die Ausdehnung dieser Farben beiläufig festzustellen und gebe dieselbe nachstehend an. Hiebei sei bemerkt, daß als schwarz jenes Stück bezeichnet ist, bei dem äußerlich keine Spur von Weiß zu sehen ist, als grau die anfangs mehr Schwarz und weniger Weiß, später weniger Schwarz und mehr .Weiß zeigende Strecke bezeichnet wird. Das gewöhnlich als «weiß» be- zeichnete Schwanzende ist in Wirklichkeit nie rein weiß, sondern schmutzigweiß, wobei einzelne der weißlichen Haare in gleichmäßiger Verteilung auch noch schwarze Spitzen haben. Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 13 194 Dr. Ludwig Lorenz Ritter v. Liburnau. Coll. Nr. 184, JS‘, juv., Schwanz 63cm, um ıı cm länger als der Körper, davon schwarz ı2 » grau 38 » hellgrau schmutzigweiß ı3 cm BEE Sr or Vechwanz 54 >» um ıı »' länger als'der Körper, davon schwarz ı5 » grau 25 » hellgrau schmutzigweiß 14 >» Biesrso rad schwanz 73 » um 15°» länger als der Körper, davon schwarz ı8 » grau 38 » hellgrau schmutzigweiß ı7 » » >» 187, d, ad., Schwanz 8&2 » um ı4 » länger als der Körper, davon schwarz ıg9g » grau 42 » hellgrau schmutzigweiß 20 » >» » 201, Cd, ad., Schwanz 87 » um 23!» länger als der Körper, davon schwarz ıı » grau 63 » hellgrau schmutzigweiß 13 » 79, 0, ad. Schwanz 73 >77 um.ı> '»V"langer*als: der Körper, davon schwarz Io » grau 50 » hellgrau schmutzigweiß 13 >» » » 228, C', ad, Schwanz 72 » um ı2 » länger als der Körper, davon schwarz ı8 » grau 40 » hellgrau schmutzigweiß 14 » Diese Verhältnisse entsprechen ganz den, wenn auch weniger eingehenden An- gaben Lydekkers, dem der Rest einer Stirnbinde, auf den Matschie aufmerksam gemacht hat, entgangen sein dürfte. Matschie sagt über die Färbung des Schwanzes, daß das Schwarz sich bis auf 9—ıı cm von der Wurzel erstreckt und dann bis ungefähr 24 cm von der Wurzel die schwarzen Haare überwiegen und schließlich allmählich gegenüber den weißen abnehmen. Das steht auch mit meinem Befunde in keinem Widerspruch und ich halte daher an der Bezeichnung Col. palliatus cottoni fest, obgleich Matschie aus demselben Gebiete auch einen Col. palliatus mawambicus beschrieben hat, der gleichfalls für unser Material in Frage käme, dessen Aufstellung ich aber nicht für gerechtfertigt halte. Für diese von dem genannten Autor angenommene Subspezies, welche auf vier Felle und die dazugehörigen Schädel begründet wurde, wird als charakteristisch angegeben, daß keine Spur einer Stirnbinde vorhanden sei, was aber, wie früher erwähnt, auch bei zweien unserer Felle zutrifft. Ferner wird in bezug auf die Färbung des Schwanzes als maßgebend angenommen, daß dieser von der Wurzel an in einer Ausdehnung von mindestens 20 cm schwarz sei; die Ausbreitung der verschiedenen Farben auf dem Schwanze ist aber, wie unsere Exemplare zeigen, von welchen zwei Felle den Schwanz in einer Länge von ı8 und ıgcm schwarz haben, eine sehr veränderliche; jedenfalls ist auch bei jenen Stücken, auf welche der hier an- gezweifelte Col. palliatus mawambicus begründet wurde, die Verteilung von schwarz und grau keine ganz konstante. Matschie hat außerdem noch einen Col. mawambicus nahani!) von Panga am Aruwimi auf Grund eines Balges mit Schädel aufgestellt. Wenn dieses Exem- plar auch aus einer weiter westlich gelegenen Gegend herrührt, so möchten wir es doch auch mit unseren Exemplaren als zu dem Col. palliatus cottoni = Col. palliatus mawambicus gehörig betrachten, da Matschie dafür keinen anderen Unterschied anzugeben weiß, als daß der Schwanz verhältnismäßig (um 24 cm) länger als der Körper und die Spitze in einer Ausdehnung von 22cm rein weiß- grau sei. Dies kann aber nicht schwer ins Gewicht fallen, weil ja, wie schon dargetan, nebst der Länge des Schwanzes die Verteilung der schwarzen und grauen Töne auf demselben eine individuell stark variierende ist. Es sei nur darauf auf- ‘) Sollte wohl richtiger Col. palliatus nahani lauten. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 195 merksam gemacht, daß die Differenz der Schwanzlänge zu jener des Körpers beı unseren Fellen zwischen ıı und 23cm schwankt und daß hier der schwarze Wurzelabschnitt des Schwanzes von 10—ıgcm, die weißliche Spitze von 13—20 cm variiert. Auch sei noch darauf hingewiesen, daß aus Matschies Angaben bei den zwei von ihm gemessenen Exemplaren des Col. palliatus cottoni sich für die 61 und 42 cm im Körper messenden Exemplare ein um ıı cm, beziehungsweise um 21 cm längerer Schwanz ergibt. Außerdem findet sich unter den drei von ihm gemessenen Fellen seines Col. palliatus mawambicus (ausschließlich des später als Col. mawam- cicus nahani abgetrennten Nr. 691) ein junges Exemplar (266), bei dem der Schwanz auch um 21cm länger ist als der Körper (ganz so wie bei einem von ihm ge- messenen Col. palliatus cottoni), und unter unseren Fellen das eines alten J’ (2or), dessen Schwanz den Körper sogar um 23 cm übertrifft. Aus diesen Angaben sowie aus unserer Tabelle läßt sich also ersehen, daß das Verhältnis vom Schwanze zum Körper nicht von der Größe des letzteren, beziehungsweise von dem Alter des Tieres abhängt. Ferner erwähnt Matschie für den Col. mawambicus nahani als Unter- schied von Col. palliatus mawambicus das Fehlen einer weißen Stirnbinde, obwohl nach seiner eigenen Beschreibung Col. palliatus mawambicus ohnedies keine Spur einer solchen Binde hat. Die hier: besprochenen Exemplare betreffend muß übrigens gesagt werden, daß deren Klassifizierung und Benennung nicht als eine durchaus feststehende gelten soll und kann. Zunächst sei darauf hingewiesen, daß Elliot in der Revue der Primaten den Colobus (palliatus) cottoni als ein Synonym des Colobus sharpei Thomas (Proc. Zool. Soc. London, 1902, p. 118 und Lydekker, ibid., 1905, p. 326, Fig. 50) auffaßt. Das Originalexemplar (9), dem dieser Name verliehen wurde, stammt allerdings von dem Nyassa-Tanganjıka-Plateau, aber nach Elliot unter- scheidet sich die Type (C’) von Colobus cottoni hinsichtlich der Färbung des Felles gar nicht von jenem und die bestehenden Unterschiede in der Schädelform sind möglicherweise nur durch das verschiedene Geschlecht bedingt. Es könnte also eine vergleichende Nachprüfung der aus dieser Gruppe aufgestellten Formen immer- hin die Richtigkeit von Elliots Auffassung ergeben und dann müßte die Benen- nung «sharpei» an Stelle der Bezeichnung «cottoni» treten. Ferner wird es noch zu untersuchen sein, ob nicht Colobus palliatus, wie Lydekker es bei der Be- schreibung der Subspezies «cottoni» als möglich annimmt, nur eine lokale Form des westlichen Colobus angolensis darstelle, in welchem Falle der Colobus palliatus als Colobus angolensis palliatus und unsere Exemplare als Colobus angolensis cot- toni, beziehungsweise Colobus angolensis sharpei zu bezeichnen wären, und Lönn- berg hat auch in seiner vorne angeführten Arbeit die erstere dieser Bezeichnungen angewendet. Interessant ist der Balg 216 eines noch sehr jungen Exemplares dieser Art von nur 34 cm Körper- und 34 +3 cm Schwanzlänge, der sich im Übergange von der ganz weißen Behaarung, welche diese Affen gleich nach der Geburt tragen, zu dem Haarkleid der Erwachsenen befindet: Gesicht dunkel mit spärlichem weißen Haar an den Lippen und einzelnen schwarzen Haaren an den Wangen. Kinn, Kehle und Kopfseiten weiß, diese mit stark verlängerten Haaren. Hinter den schwarzen Wimpern ein etwa 3mm breiter heller Streif, der von den Seiten bis über die Augen mit weißen Haaren besetzt, in der Mitte aber haarlos ist. Stirne K3* 196 Dr. re Ritter Lorenz v. Bibaenen, schwarz; Scheitel dunkelgrau, Nacken hellgrau. Rumpf und Gliedmaßen von im ganzen schwarzer Färbung, die sich auch noch auf eine Strecke von 5 cm auf die Unterseite des Schwanzes fortsetzt. Anm den Schultern bereits ein durch ein- gestreute weiße, schwarz gespitzte, etwas verlängerte Haare erzeugter grauer Fleck. Vom Nacken längs der Rückenmitte ein auf den Schwanz sich fort- setzender grauer Streif, der oben 3cm, an der Schwanzwurzel ı!/,cm breit ist, 5 cm von dieser entfernt sich wieder verbreitert, so daß der Schwanz dann ringsum von hellgrauer Farbe wird, die dann etwa ı2 cm vor der Spitze in schmutzigweiß übergeht. Das Haar von Scheitel, Nacken, Rückenmitte und Schwanz ist noch von wolliger Beschaffenheit, an den übrigen Körperteilen bereits durch schlichtes Grannenhaar ersetzt. | Nachstehend die an den Schädeln genommenen Maße: [55 - an Ne} Fl a = = zZ A > in Millimetern re nleanmpe..t Tr. 2 Te 115 6) 112 Il 102 Beam BR a Bach a A BEE ‚90 85 85 85 2978 Jocehbeinbreite . :..., \ nr 88 81 79 80 75 Länge des Hirnschädels“ von & ed Ne 5. ae 84 84 81 84 76 Brene uber .den Gelsroffmungen.n rs 2 REN ne 65 62 66 66 63 Breite"desPlanum nüchaler „ED TEE, 7 67 62 66 62 Breite. der. oberen. Schneidezahnreihes), “ya kun: Ig 19 19 18 17 Länge ‚der. oberen -Backenzahhrreihe 3%... Yu. > ee: 31 32 32 Sy; 29° Vom Gaumenrand zum Hinterrand des tanen magnum 59 54 SE: Yarsı 54 Länge des Gaumens . . . te 46 45 43 43 38 Abstand der äußeren Nügchraider a er a ae 58 58 Abi, A 55 Gesichtslange von "der Nasenwurzel ? N, REN 45 4102:.15049 40 38 Colobus adolfi friderici Mtsch. Colobus adolfi ar Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin, 1914, P- 337. Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 58, 9, ad., Wabembe-Gebiet, März ıgro 68cm 65 +8cm z 2,39 se TEN. > ® ? 30° 49 ro2 » » 60, 3; juv., » » » 56 » 53 +6 >» » > 2108, ER ad., » April » 778, TREE » »"..09, I; ad., » » » 77.» 7A Diese fünf aus dem Gebirgsurwalde im Gebiete der Wabembe hinter den Randbergen des nordwestlichen Ufers des Tanganjika stammenden Felle glaube ich der Art zuzählen zu müssen, welche Matschie auf Grund eines aus dem Ru- gegewald östlich vom Kiwu-See stammenden Felles beschrieben hat und von wel- ” cher er uns dann auch drei Felle zum Vergleiche zu senden die Freundlichkeit hatte. Unsere beiden alten Männchen zeichnen sich durch besonders langes Haar aus, das auf Rücken und Schulter bis 28 cm erreicht. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 197 Eine schmale weiße Stirnbinde, welche dadurch zustande kommt, daß hinter einer Reihe ganz schwarzer, nach vorne gerichteter Brauen eine Reihe von Haaren am Grunde weiß ist, erscheint bei den einzelnen Exemplaren verschieden deutlich und in der Mitte zwischen den Augen fehlt das Weiß bisweilen fast gänzlich. Die weißen Haare der Kehle sind sehr locker und gekräuselt. Die ebenfalls weißen Wangenhaare bilden einen mehr weniger mächtigen Backenbart, von dem sich eine Reihe solcher Haare an den Halsseiten bis auf die Schulter fortsetzt und dort die größte Entwicklung erreicht. Das schwarze Rückenhaar ist bei den alten Männ- chen am Grunde bräunlichschwarz, während es bei den Fellen der jüngeren Exem- plare rein schwarz ist. Die weißen Haare neben den Gesäßschwielen..sind ungleich entwickelt und erreichen eine verschiedene Ausdehnung auf der Hinterseite der Oberschenkel; bei den alten Männchen sind die dadurch gebildeten grauen Flecke bis 12cm lang, während sie bei dem Weibchen und bei den jüngeren Individuen viel kleiner oder nur durch wenige weiße Haare angedeutet sind. Ungefähr von der Mitte des Schwanzes an beginnen zwischen dem schwarzen Haar einzelne Haare aufzutreten, die am Grunde weiß sind; das nimmt dann gegen das Ende mehr und mehr zu, so daß die Haare ungefähr im vorletzten Achtel durch- aus weiß mit schwarzen Spitzen sind, durch welche letztere aber das Weiß noch gedeckt wird; erst im letzten Achtel tritt das Weiß mehr und mehr hervor und kommt es zur Bildung einer grauen, am Ende schmutzigweißen, wenig buschigen Schwanzquaste. Die Schädel dieses und der drei anderen, vorher besprochenen schwarzweißen Colubus-Affen besitzen im allgemeinen einen sehr ähnlichen Habitus und lassen für die einzelnen hier behandelten Formen wohl kaum einen durchgreifenden Unter- schied erkennen, der als für die eine oder andere derselben als besonders charak- teristisch hervorgehoben werden könnte; am wenigsten ist in dieser Beziehung aus den Maßen zu entnehmen, weil auch sie große Schwankungen im Bereiche einer und derselben Form ergeben. Diese individuelle Variabilität erschwert auch den Vergleich der Formen untereinander und liefert den Beweis, daß sich auf ganz deutliche Unterschiede in den Umrissen und auf oft nicht unbedeutende Maßdiffe- renzen nicht immer spezifische Abtrennungen begründen lassen. Nachstehend die Maße von fünf Schädeln des C. adolfi friderici, von welchen drei aus dem Wabembe- Gebiete, zwei (Nr. g und ı3) aus dem Rugege-Walde stammen. ın Millimetern en ee EI REN 120 I14 105 104 103 a ne a are Ad el gI 86 81 76 75 äuchbeinbreite . . . . N oh BR 91 89 83 ; 75 Länge des Eernschädel von Br Ber NEN 92 857 1, 84 80 82 Beanseriden Gehöröffnungen . ...). 2 2... 65 70 64 61 58 Bee Blanum nuchale . . . >... 2m na 69 70 67 59 59 Beeroberen Schneidezähne . .. ... 22. 02 12.. Ve ale ‚7 17 w7 16 16 Länge der oberen Backenzähne, „. . .. EN. 31 32 32 30 29 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Besen magnum 61 55 55 48 51 Länge des Gaumens . . . ES VPMANBE RER, > 45 45 41 41 41 Abstand der äußeren Ka A 63 7 Ra 37. EUER 61 59 58 50 51 Gesichtsläanse von der Nasenwurzel., . 2... 2... 42 40 | JE 37 36 198 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Über das Vorkommen dieser schwarzweißen Stummelaffen berichtet Grauer, daß im Jahre 1908 während eines viermonatlichen Aufenthaltes in demselben Ge- biete nicht ein einziger derselben ihm oder seinen schwarzen Jägern zu Gesicht gekommen ist, während damals tagtäglich zahlreiche rote Stummelaffen (Colo- bus graueri) beobachtet und deren viele gesammelt wurden. Im Jahre ıgıo verweilte Grauer durch neun Wochen in demselben Lager, wo er wohl die «Schwarzweißen» an zwei Tagen antraf, dagegen trotz aller Bemühungen nicht in der Lage war, einen «Roten» aufzufinden. Colobus ellioti Dollm. Taf. XI, XI, Fig. ı—5 und Taf. XII. Colobus ellioti Dollman, Ann. Mag. Nat. Hist., Vol. IV, Ser. 8, 1909, p. 474. — Elliot, Riview of the Primates, Ill, 1912, p. 126. -—- Matschie, Ann. Soc. roy. Zool. et Malac. de Belgique, T. XLVII, 1912, p. 58. Piliocolobus ellioti melanochir Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin, 19 NA; P::339: Piliocolobus anzeliusi Matschie, 1. c., p. 339. Colobus variabilis Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, XVIII, 9. Juli 1914. Übersicht der untersuchten Exemplare. Kollektion Grauer 1910. Moe&ra bei Beni: Coll. Nr. 104, d, Juli ıgıo, Körperlänge 73 cm, Schwanzlänge 73+4 cm iD TREE » » 67 » » 67, 7 » »Al:706, a ‚ » » 28 » » 26+2 » N ara, Or » » 62 » » 6844 » ER rk ir“ » » 36 » > 38 +3,» er 5er of BEIELE » » 68 >» » Hrn Dr SETA TO, 7 » » 58 >» » sr » > er » » » 073 » 6 5 T 4 > ya len a7 d, » » » 723 » 61 32 » = 18, d, » » » 68 » » 634 >: 42.4731, 10%: August: » » 69 » > 68 7.58 » = 192% I, » » » 66 » » 6875» EN OEL, » » » 65 >» » 61 5 8 BD IA, > » >» 63 » » 6714 >» I ee > » > 65 » » 7 Eee ER 370 e% ; » » » 63% » 60+4 » > 2 E38 O0, » » » 58» » 64+5 >» 372,145 G; 6 » » 47-2 » 427 388 >, 144,0, » » » 63 » » 6274» 1.195 14, 0, 1° 7 2 53 >» 4 54 45:2 » > ISI, S, » “ » 70» > 64 + 5-2 Ei EN DB 2 ne ED > > 54 » >» sr » Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 199 Mawambi: Coll. Nr. 204, Q, November ıgı0, Körperlänge 59 cm, Schwanzlänge 60+ ı cm > » 205, 2 » » » 63 » » 61 + DE » 9277: E, ]. » » » 23 » 22+3» » » a3, DO, » » » 64 » » 65 “Fr » FA 224, & » » » 64 >» » 6i+t1ı >» » 327, dc, » » » 66 » » 67 33 ERS HR » » » 65 » > 55, unvollst. » 235, © » » » 68 >» » 65+3cm Ukaika: Coll. Nr. 246, Cd’, Dezember ıgıo, Körperlänge 65 cm, Schwanzlänge 65+ 2 cm » 260247, d, » » » 65 » » 61,2 > Be 1 248,,/0,>j72:\i9 & x niohnrz ? 55t1» >» » 249, 9, R 2 > 62 >» ? 54.1212 Kollektion Grauer 1908. Terra typica, Kongo-Urwald, westlich vom Südende des Albert Edward-Sees. Von Rolle gekauft: Coll. Nr. 86, 0, 1908, Körperlänge 69 cm, Schwanzlänge 64 + 2cm > >» 94, 9, » » 66 » » 60o+2 >» Vom Berliner Museum entlehnt: Coll. Nr. 100, d,, 1908, Körperlänge 73 cm, Schwanzlänge 63+ 3 cm » =. 102, » > 66 » N 60. 3a » » 37, 1% Beni » » 62 » » bo-Pr "> Type von Piliocolobus ellioti melanochir Matschie: Coll. Nr. 1034, J‘, Beni-Irumu, 1908, Körperlänge 67 cm, Schwanzlänge 66 + 2 cm. Diese zuerst von Dollman beschriebene Art verdient eine besondere Auf- merksamkeit, da dieselbe durch eine ungewöhnliche Variabilität ausgezeichnet ist, welche seither, wie oben zitiert, zur Aufstellung von drei weiteren Arten, bezie- hungsweise Unterarten geführt hat. Das eingehende Studium von nicht weniger als 40 Exemplaren hat in mir aber die Überzeugung erweckt, daß die erwähnten Formen alle nur einer weit verbreiteten und individuells tark abändernden Art an- gehören. Dieser Veränderlichkeit zufolge wollte keines der 34 zuerst in unserer Hand gewesenen Exemplare, welche Grauer im Jahre ıgro gesammelt hatte, in allen seinen Merkmalen mit den nur auf einzelnen oder wenigen Exemplaren basierenden Beschreibungen der mit den Namen Col. ellioti, Piliocolobus_ellioti melanochir und Piliocolobus anzeliusi bezeichneten Formen übereinstimmen. Dies sowie der bedauerliche Umstand, daß ich damals nicht in den Besitz der oben an- geführten Veröffentlichung Matschies aus dem Jahre ıgı2 gelangt war, führte mich dazu, in unserer Serie eine möglicherweise neue Art zu vermuten, für die ich vorläufig den Namen Colobus variabilis in Anwendung brachte. Als ich aber später in die eben erwähnte Arbeit Matschies Einblick nehmen konnte, außerdem zum Vergleiche noch weitere als Colobus ellioti bezeichnete Felle erhielt, und zwar: zwei aus dem Berliner Museum entlehnte und zwei von 200 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Rolle gekaufte, die alle vier aus dem ursprünglichen Fundgebiete stammten, ferner ebenfalls durch das Berliner Museum ein Fell aus Beni von der Ex- pedition des Herzogs Adolf Friedrich und das Originalexemplar der von Matschie aufgestellten Subspezies P. ellioti melanochir, zwischen Beni und Irumu gesammelt, zu sehen Gelegenheit hatte, gelangte ich zu der Überzeugung, daß diese sowie alle Exemplare unserer eigenen Serie zu einer und derselben Art gehören, der den Nomenklaturregeln zufolge die endgültige Bezeichnung Colobus ellioti Dollm. zukommt. Ebenso halte ich aber, wie später des näheren ausgeführt wird, den Piliocolobus anzeliusi Matsch. vom «Haut Ituri» für einen Colobus ellioti. Man hat es hier eben mit einem jener Fälle weitgehender individueller Variabilität zu tun, wie einen solchen, um nur eines der naheliegendsten Beispiele zu nennen, m roten und schwarzen Eichhörnchen Europas darstellen. In der Beschreibung des nun ebenfalls einzuziehenden Colobus vorab Lorenz wurden vier der auffallendsten Individuen unserer Reihe (a, b, c, d) einzeln charakterisiert. Im Nachstehenden habe ich aber die Merkmale aller 4o unter- suchten Exemplare übersichtlich zusammengestellt, um zu zeigen, daß tatsächlich kaum deren zwei vollkommen übereinstimmen. Hiebei ist noch zu bemerken, daß in dieser Übersicht gewisse geringe Farbenabstufungen gar nicht zum Ausdruck gebracht werden konnten. Außerdem wurde auf Tafel XI versucht, acht unserer Exemplare möglichst genau in Farben darstellen zu lassen. Mo&ra bei Beni Nr.104, Nr. 105, © SOemels.üf LE ne kastanien kastanien @grbüschel . .. ».; er schwarz kastanien Haare hinter den Oh RS grau hell kastanien Sculäten- 24, Vewum: kastanien mit schwarz kastanien und schwarz BVanzen,...o 2. „Ense kastanien mit schwarz hell kastanien Nacken U ne „Mupe kastanien, etwas geschwärzt kastanien, etwas geschwärzt Dberruckent 25. EN. kastanien. Mitte fast schwarz kastanien, geschwärzt Dterrücken nu sn. schwarz mit rotem Anflug seal mit rötlichem Anflug, seitlich heller Kasuz ne a, ı schwarz, mehr gerötet braun wie die Seiten So Rn a grau gelbbraun | EN er TR rötlichgrau rötlichgelb EEE ET rötlichgrau rötlichgelb Bauemı, NEAR. 2 grau rahm Belulterss ash Si “a; kastanien, etwas geschwärzt hell kastanien bis rotgelb Oberarm, außen... ... u. kastanien, etwas geschwärzt kastanien Unterarm, .auben % . r ;;. kastanien, etwas geschwärzt kastanien Bande, „ ı u... .,.| schwarz, in der Mitte braunschwarz kastanien, etwas dunkler Oberarm, Innen. (a, braungrau rahmweiß Unterarm, unnent 1.3704. braungrau,; dunkler rötlichgelb Oberschenkel, außen. . ... seal rötlichdrap Unterschenkel, außen . . . dunkelseal rötlichdrap Hanern. ..200. schwarz drapbraun Oberschenkel, innen. . . . braungrau rahmweiß Unterschenkel, innen. . . . braungrau, dunkler helldrap Schmanz YNIGEHRRT KRELJA schwarz rötlichbraun, letztes Drittel dunkler Verlängerte Haare an der Schwanzwurzel . .. . schwarz goldbraun ZOI Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zeutralafrika. zIeMyIsysıjunerg zIeMUyDs Spur ‘usruejsey ysılgpp3 Jozın y ‘ZIeMyssysIıungıg neıs neIsysmgom zIEMUIs usy9Z “neıduneug Joyunp ywunz deıpysruneag neIs neIsysygrom | JzIeMUISI5 ulUeIseN usıuejsey YsıgJos | usruejsey YSIg[oSs uarueIsey YoIg]as wyelsızınwyas | ne1s neIsysmom nelsysigom usıueJsey Yaıgfod unerqysmo« JZIEMUISIS „Yıeıs “usıuejsey JzIeMy9saS ‘uaruejsey ZIEMUIS AU USLUEISEY zIeMUy>s JIW usruejsey neıs zyıdsa3 zıemy9s “uaruejsey uaruejsey je in & = deıp zIeMUs Spuq ‘zıemyssysrmunesg deıp neIsIsgJis deıpjoyunp deipystglo8 despysrmgjos neıIs neIslogfis ywunz opımy Sp ur ‘zıemuss apsywwz aPFIWUIZ amsywunz neıls neisgoggis neIslog]is neISIog]Is deıp ayow “ usıueJsey yaıgps yıw deıp uarueJsey yaıgjos usıuejsey ysılqod ZIEMUIS JIUI uUNIUEISEY ZIEMUYIS WI USIUEISEN ne1s € appsywunız nl EN [\ yazıemuy9s despysmpga pzınM I9p ue ‘zıemu>s deıp neıspjoy zIeMUDS de.ıp deıp deıp neIsysugiom usıuejsey IM A9p ur ‘z1emuyas usruejsey ysılqjos usıueJsey yaıg[os IZIEMUISIS semja “uaruejsey nesysmgiom neIs ne1sysugom KHOMSTZINWUIS jessysımoa Jojay yaıpıos “Snyguy woysmoI Aw [es KIWWIUIS WOUIMOLI UL ZIEMUIS 12zIBMU9s95 ‘usıuejsey ZIEMUIS JIUL uUSIUEISEY ZIEMUIS JIUI USTUEISEY neı1s 3z1ıdsa5 zıemyas ‘uaıueisey uaruejsey Ö ‘601 “IN uogqg ıoq eıgomw ZIEMUIS zıemu9s Jafyunp semIo ne13.1ogJis neıöunelg Joyunp neIsuneig [oyunp neısunelg [oyunp gamsızynwuyos gOMSTIzInwu9S neisunelg [oyunp neısunelg [oyunp neısuneig [oyunp .„ zıemy9s gamsIzInWwyDS gOMSIZInWUYIS nels nels ZIEMUIS zıemyss ZIEMUDS zIEMUIS ZIEMUyas zIeMU9s neıs zıemy9s zIeMUyss nl Do IN [PZInMzuemuy2g IOp ue a1eeH SN198UeJI0 A ET zei uauuı ‘oyuayasıajun usuur PNUSYISISIO a ec uogne “oyuayasıajun usgne TOyUSyIsI3gO * * usuur “wIeIsjun ° * *uauur WIEISIO . . . . 2 ‘oapueH “ uogne “wIeISJuN “ * -uogne (wIEIIIO ern O0. ongg va 2 Mia ern ae a er er ne Znan 7 WOTPALISIUN 0. 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Liburnau. 202 uneIgzIiemuss zıemydsunelg ayauı Jpzın My Jop ue ‘zıemuy9s nes gOMSIZzInwUDS unelgziemu9s sänyguy wogswyaf Jıwu deıp deıp neı1s wyeuısızynwuy9s ulodulg pun ulopuey uSUNEIGZIEMUIS JIUL u9IUEIsey Joy usıueJsey yaılqjos usıueJsey usıuejsey ne1sysugtom neı1s OH Ua unesqysmo1 Ja]loy yaıpıos ‘essysmpou FWWIUIS waydImoAI JLul [eos usıuejsey [oyunp nessyspoı Iz1eMU9sad Y.ıe)s “usıuejsey une1gg[93 spa} ‘-Joyunp s]Lo} unelgziemyss sıqg uneIgjoyunp | J9jyunp sem | wıyeasızinwuss ‚ uneıg Jspyunp usysz ‘deipunesg [ey | Joy you deupyarungsg ][ey ywuz geiq | wyeirys}01 IzIeMUISIS puriusgny | “aapyunp 193u1 J ‘uaıuejsey | usıuejsey [loy usruejsey [joy wyesysmpoı yw usluejsey [ey wuyeu wuyelgsmol wyerysmod wyuyel uneIglol | Jojo yaıpıas “uneig IzIEMUISIS semI9 ‘usıuejsey | usıueIsey. | usıue)sey [ey ZIEMUYIS JIW U9TUEISEY unesgppyunp pzın ‘zIeMUyIs sıq uneIgzIemuss deıp wyeIsızınwuyss zIeMUIS uSy9Z “unelgziemuss deıpjoyunp deıpjoyunp despysmg«a despyongtos uneIg[oyunp IZ1IEMUISIS J9dur,] pun 1opugy ‘usıuejsey yamzIemuyss ussogijg] usıuejsey [joy yaızIemy9s ussogfj] usıuejsey [joy usıuejsey yaıLgjod neısysıtg][os | uoruejsey Joy wyeulysmo« wıyeajoy unergjoyunp Joey ug “uneIgziemuss Jzus1dadge Jıeyss Jz1eMUIS9d sem ‘“usruejsey usıueJsey usıuejsey [Joy zIEMUIS JIW usIURJSeYN uneIlgziemu9s unesg ıyow jpzın\ ‘ZIemuas ne1d neisysngiom uneJgqzIemu9s deapysımoa deipysyggo3 deıp wyeısızinwuyds zıemuy9s J9SurJ pun Iopuey ‘usıueysey usıueIsey Joy usıueJsey Joy 98 sem» Jıw usıuejsey Joy IOMSIZInWUIS yoayaıyq[od wuyergsmo«l wyel usıeeH uogıom usInanssdurm Aw yaıpıos “uneuig uneug Joey USJIOS ‘usıuejsey [oyunp usıuejsey [oyunp Iz1IEMUISOS ‘ualuejsey usıuejsey yaılgpaa ZIEMUIS JIUI USIUEISeYy [9ZINnMzuemuysg Jop ue a1eeH NıodueLloA 20% *Zuemupg uauut ‘oyuayssızjun uauur PYUIYISIAIO BB: a Me ang usgne Oyuayasısjun usgne PYUSYISIIIO usuur ‘wIeIs)un " -usauul (WIEIIIO "SpurH uagne “wuIelojun] “wIEIIIO * a9jnyaS “oe. 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UNPIGZIEMUDS jeos pzınM ‘zZIeMmyas deapjoy neıspjoy zıemyss uay9Z ‘deıpjeyunp deıp deıp neIs neIısysmgtom ZIEMUIS JOdurg pun A9pugy ‘usluejsey YaILq[os uarueJsey yaılg[oz usıueIsey [[oy usrueJsey neIsyaTgoM neıs nEISYITgFIOM neasysmgglom 101 1951ıuam ‘osuag9 Snyuy waysmoı rw [eos JzZIeMUISId Yıeıs ‘uaTuejsey usrueIsey nessysmor joy ZIEMU>DS JILUI UOIUEISEYM neıs usıueJsey usıueJsey yaıq]os Anl BESTEN ysızıeMmuy9s yamez -[9zan AA “RWUWIYIS WOYIIMOAI UI ZIEMUIS deıp neısjppoy zIeMUys U9Y9Z “uneigziemuyas deıp deıp deapijay neIsysmgpom uaıueJsey sızynwuyss Syım AI9p ur ‘zıemuas usıueJsey Joy usıuejsey [jou usıuejsey [joy wuyeIsızınwuuyss neısjpoy neısysmg« OmSIzynuy9s neıs ıyaw sem}o ‘osusgd despysmou 1z1eMy9S93 Jy2I9] “usıueysey JZIeMUISOS winey ‘ualuejsey zIEMUIsS Zusam JW uorueJsey Toy ZIEMU>S Jıul uSIUeJseN yaızıemyas yoga ppzın “KHWwunyss woysmol Jr ZzIeMmyss deıp neasjpoy ZIEMUDS deıp deıp deıp deapjpoy usıueJsey yaıgpes oyım Iop ur ‘zıemuas aojjoy sum uaıuejsey ysılq[as JZIEMUISIS SEMJ9 ‘usluejsey wyeısızynwu9s ueıs neısjjoy gIOMSIZInUIYUIS eos Snyguy wOySMoI yıw Jeosppyunp ZIEMUDS }seJ OYIW ‘zIEMUYISAFYIe}s (ualuejsey Y9Ng]23 JzIeMUISI3 Yıeys ‘uaruejsey nessysmoa Joyunp ZIEMU>S [oIA JUL U9IUEISEY yaızıemuyas FWWIUIS WOYIMOLI JIUI ZIEMUIS deıp neısjjoy ZIEMUYIS U9U9Z “unzIgZzIemuyss deıpjoyunp deıpjoyunp deıp neısjjoy uaıuejsey yangpps ayım AO9p ur ‘ZIemuyas usıueJsey Y9Ig[os uaıueJsey YIIqJos usıueJsey yaıfg[os wwyeIsızinwuyss neıs neısjjoy wyelsızynwu9s Snyuy woysmoz Jrwı [eos Snyuy woydmoıT ur [eos usıueJsey [oyunp uaruejsey wyeı Jıw usıuejsey Joy zIeMUyIs JIW uoTuUeJsey [PzInMzuemuy9gS I9p ue 9IeeH our A 02° +ZuBaipg uauur oyusyssısjun usuur IYNUIYISIIIO u 2 ogayn usgne OyusyssIajun usgne ‘YUIYISIIAIO " * uauur ‘wIeIsJuNn " * *u9uur ‘UIEISIO PT Spk “ * uagne ‘waels)uf) " * uogne uIeIIIO er Tonnfas 2er tpneg een er su .20 2% SAuiieg net zn ı : SIEBEITRTIUN Ir 8 2 usyangteqe) One uopeN .. . . . . usdSue N nn" uapeiyag nels neıs neisIogfis us1yO 'p Jayury alee} 3z11dss5 zıemy>s ‘usruejsey ZIEMU9S 1zyıdsa3 zıemy9s ‘uatuejsey FR ISSETSTFIENCLIENF) usıuejsey usıuejsey usıueIsey ysılgloz er ea launs Ö SET UN D Lern Ö Ser UN eıe2owW 205 Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika, uneIgzıemus2s ZIEMUDS neIsppyunp neısjjoy zIEMU9S deıp deıp NEISZIEMUSS neısjjoy uaruejsey pzın My Iap ue ‘ZIeMU>s usıuejsey usluejsey uoıuejsey neısjpouy neısjoyunp neıd neus uneıgJol jeosyamol 3218 MU9s9a5 ayım ‘usıuejsey usıuejsey nes pun ZIeMy9s JIW uslueJsey zZIEMUIS JIUI uOTUeISeY uneIgzIemu)s uneIgJoI [ozın y ‘ZIEMUIS deıp neısjpy zIEMUIs USy9Z ‘une1gzIemu9s deıpysyuneug despysyuneig .deıp neusppoy zIeMUy9s Iadur] pun ı9pugy ‘uorueysey ‘ysıLg[os Joy semI9 usıuejsey 1218 My9sa3 ‘uaıuejsey neısjpoy nes neısgogfis neISIsg]Is uneIglol usıuejsey [oyunp IZIEMUISIAS Yıeıs Sm ‘uaruejsey IZIEMUISIS sem? ‘ualuejsey neIsypmol IzIgMU9S95 ‘uatuejsey ZIEMUISUDITOL ZIEMUIS neıs ne1spjpoy zZIEMUIS UIU9Z ‘uneIgziemuss despysmou deıp neıs neıspjpoy 310791 uneIg aYIm Jap ur ‘zıemu9s usıueJsry usıuejsey usruejsey neısasgfis neısjjoy neIsasgfis gTOmMsIzInuUyDS desmpysmo« usıueJsey [oyunp JZIEMUISIZ Yıeıs usjun ydeu ‘usıueysey Jeygd] IZIEMUISOS Sıuam ‘usıuejsey JJeygs] zıemuy9s AUWI ualuejsey [[oy zIeMUys UI uaLueIsey uUneIgZIEMU9S despysıpoı ppzıny ‘zıemyas neIs neIsuagfis zıemu>s usy9zZ ‘deıppyunp deıpysmoa deıp neıs ne1systgptom uneIgziemu9s Iodurg pun 1Spuey ‘usruejsey yaıq[az uaıueIsey y91la]9d usıueJsey [OU JzIeMUy9s95 ‘uaıuejsey gomsızınwuas neısysipg][o8 wyeı wwuyel deipysımou ed a ud 6 usıue/sey [oyunp uoıuejsey usıuejsey ][[Oy ZIEMUIS IWW uoruejsey neıs ne1s neıspjoy neasjjoqy zyıdsa5 zıemyas ‘uarueIsey ızyıdsa3 zıemy9s ‘uaruejsey 1z}1dsa5 zıemy9s ‘uaruejsey ızııdsa3 zıemy>s ‘usrueysey uaruejsey yaıfgjod uaruejsey uoıueIsey usıueIsey Yaılq[os Anl 9 Sr un I un anl 9 “Str un & "rıın Luog ı1oqeua->ow TTTTLL——————— mL Te ee. ee hL— nn —— ee — Pzınmzuemyog 12P ue Sleep SJ1adue] Io A "zuemu2s usuur oyusyasısjun usuur *‘[oyuay9sı9gO tg usgne “oyuayssıarun usgne INUIYISIAIO " * uauur ‘uLIelsjuN "ua (WIEIIIO PCR * * uogne ‘unreIrsjun " * uagae ‘wIeISAO 002 Zayınipag re gang “ gsnig - ya a ra. . . . . . . . . . . . .® * zuU9IM uayanıızun usyan1l2gO usyoeN " * uodue Mn 929 ayeiydg us1yg 'p Ioyuly aIeeH 2.2 eyasagıyg ige Sr ee 206 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. UNEIGZIEMUIS uneIlgziemuds pzınM ‘zIenyDS deapystgros wyeulstzynwuyss YSIZIEeMUIs uSy9Z ‘uneIgziemuss deiıpyaıpuneig deıpysyuneug wyergsmoL wyeı )Z.IEMUISIS sem9 19durg ‘usıuejsey I[py 1z18My9s9d sem] usdogjjg ‘usıuejsey [OU usıuesey [Joy - usıuejsey Joy wyel usıueIsey Joy un! wyeı unerqydmmoa J9[oy usyagS “uneiqysmon IZIEMUISII Yıeys ‘uolue)sey 1zıemy9s95 sem}9 *u9ruejsey [PNIYIS sje Jo]foy sem}9 “uaıueJsey ZIEMUIS JIWI U9TULISEY uaıuejsey joy zy1ıdsa5 zıemyas “usruejsey yzyıdsa5 ziemy9s ‘uaruegsey IIZ ‘IN UOA J1oynWw ren yaıgıam Snyuy wawpmdı nw opuq pun >yasıoyun ‘nessdeip joyunp ln DrSAS neISy>2ggTIoM deappiay despjoy gen hal dep despypipou despysmor despysmo« DR DSSESTIOH bw lltn Me neısdeip joyunp neıösdeip .usyIaS ‘zıemuyssneis nelsziemuss y9moı wyerg>mo«l zZIEMUISNEIS wyeaysımou zIeMUy>sneIs usıueJsey uspuz ‘zıemy9snels [ozın \ JOp ur lee} nnd 9 ‘“rız unesaysıpoL uneIg[9yunp SıasıajJun) pun [azınM\ ZIEMUs deıpjjoy wyeI yaızıemyds uayaz ‘despppyunp despgstg]>s deıpystg]as wıyerysmol wyeı U9IUEISEN uaıuejsey YaIg[o3 IZIEMUISI3 Yırıs “usTuejsey uaruejsey [joy wıuyel wyelysmon ih wyeı uneug Jzıemy9sa8 ayıy “uneig 1z.1eMU9Sa3 Y1eIs Ay9s “usıuejsey [oyunp IZIEMUISIS Yıeıs “usluejsey ZIEMUIS SEM JIW uoluejsey joy zIeMu>s NW uslueJsey usıuejsey [[oy 3z11ds95 zıemyas ‘usıuejsey 1218 MU9S95 ‘uaıuejsey & "Sog -ıN despysygl>3 ey deipysıpuwag Sy19S -Ia}juN) pun pzın \ ‘unergziemuas wıyeisızynwuyds wıyerstzinwuyds ysızıemyss usysz ‘despysıpunesg deapyangto3 deapysıpg]>8 u ae wyerysmoNl Jz1emy9sa5 Zıuom ‘uaruejsey uaruejsey 1z1eMU9S98 usdogqyj] “uarurysey usrueJsey Joy wuyeiysmo« usıuejsey [joy wıgeaysmo« wyeı deıpypaıpuneig Jajyunp ayım ‘deıp yaıpunesg IZIEMUSIAS Yırıs Osuags IZzIeMUISI5 semI> ‘usruejsey ZIEMUIS SENJ9 Il u9TueIsey Joy zIEMUIS UI uUoITUeIseYy wyerysmo1l ızııdssa5 zıemyas ‘usıuejsey IZIEMUISIS semI9 ‘uaruejsey LEN ırqueMmewW [Pzınmzuemuy9g J9p ue lee 19Sur]19 A "zuemuy2S uauuı ‘Pyuayssıajun usuur SYUSYISIAYO er gung uagne OyUsyssısJuNn usgne YUSYISIIIO ; uouur ‘wıIeIsyun "uauur ‘wWIEIIIO Seren ron usgne “wuIeısjun uogme ‘wIEIIO a use “y>neg “ gsnug yo} pr " zn91 usysnıIaJuN ÜE»RJSBAFTeTG) uaydeN 03 2 UDDURAN nr uapeılog u9IyN 'p Jayuıy alee “9° ayDsngayo ELICHERS 207 Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. uneıIgJol ZIEMUIS [OJJLICT S9J2J3] uneilglo1 [ayunp deapijoy wuyeı unelgziemuss usy9Z ‘deıpjayunp deıpysıpoı despysmo« wyeiıyspoL wyel IzıemyU9sa3 ‘usıuejsey usıuejsey uslueIsey wyeıy2ıpoI Aw uaıueJsey [joy wyel wyeı uszyıdsıeepy ‘usıuejsey joy wuyeı wueı une.Iglol ysıuneIg ıyaw semJo “ysıyuye Ayas IZIEMUISIS SEMJI “usIueJsey Joyunp usrueJsey usıueJsey [OU ZIEMUIS JIUl USIUEISEY an Ele usrueJsey usıueJsey DEN despysıgj>® jessysyyuneig [ozin ‘ZIEMUIS despoy wıyersizynwugss zıemyss uayoz *‘deıpjayunp deıpjoyunp deıpjoyunp wyerysmoL wıyeIsizinwuy9s JZIEMUISIZ Jodur] pun Jopuey ‘usıuejsey pansssue] usuneigneis waums u pueıssjurg wie ‘usıuejsey Jansadug] uaunelgneIs waUID yıu puersyurg we ‘usıuejsey usıue)sey JIoU wıyeasızynwuys usıuejsey [OU een wyeI jessysyyuneug Snyuy woysmo.z Jr eos IZIEMUISIZ Yır)s “usıuejsey Iz1eMUISI5 sem? ‘uaruejsey ZIEMUIS JIWI uaIueIsey [OU zIeMUIs WI ualueIsey nPRISIIAJIS 3z1dss5 zıemuy9s ‘usıuesey IZIEMUISIS SEMI9 ‘usluejsey Degen uneigjoyunp uneigjpyunp [ozın My ‘ZIEMUIS depjioy wuyeı zIEMUs uUay9Z “uneaqysmg! deipystuneag deiıpyamuneiıg usıuejsey [oy wıyerysmo«l IZIEMUISIS semI9 ‘usıuejsey uaıueIsey Yeyga] usruejsey JJeygs] usruejsey YsıLgos wyueIy9moLl usrueJsey Toy a en HL uıyeI unelqy9moıl Jojyunp ayımy “unesqysmor IzIEMUISOZ yıeıs ‘usrueIsey IZIEMUISOS Yıeıs ‘usruejsey usıuejsey [[oU zıemy>s [olA NW usIuUrIseYy usıuejsey [ey ız1dsa° zıemyas ‘uslueysey IZIEMUISIS semI9 ‘usruejsey > Er EN eos [es SyrasıoJuN) pun [pzın A ‘zıemu9s de.ıp deapiay ZIEMUIS UAU9Z ‘UNEIgZIEMUS deıp deıp deıp deapjey ZIEMUIS Iz1eEMy9sd3 Yıeıs ‘usrue)sey JZIEMUISOS Yızıs “uaruejsey IZIEMUISIS Yıeıs “uaTuejsey neIsystfg[os deapjjoy gOmsızınwu9s HamsıIznwuyu2s [eos uneIgZIeMUY9S uneIgziemu9s Jz1IeMu9sad ‘uaruejsey zIeMyss WI usIuejsey [joy zıemy)s Aw ualuejsey usıuejsey zIeMU9s IzIeMUISAS Yaeıs “usruejsey 2 “rız an Ttgwuwe MeM [PzInmzueMmuag Aap ue aıeey N19ZugLIoA ar v0 7 SAUER NE usuuı “9yuaydsasyun usuul PYUIUISIIIO Te ER usgne “eyuayssıajun usgne ‘PyUSyssI3gO " * uauur ‘w.IeISJuf) ° °* -usuur WIBIIAO . . . . . . Peer “ * uagne “wIeIsjuf) “ * uagjne (WIEIIGO ee ame ee in.n, " IsniIg - oyoy EA [ . . . . . " zno1y a Rısschlie, VE 5 7 EAROTAIIENT On uoypeN + uogueM 999099 uapelyag ua1yg 'p Jalury 9Ieed Sun "Py>sngIyo 999 PoNayg Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. 208 a u u ee ee jeospoyunp. jessppyunp [ozınM\ ‘zIemuy9s wıygeIsizynwuss wyelöızynwuy9s zIEMUIS U9yaZ ‘neISzıemuss deıp deıp wyeIysmgI Sızynwyas wıyeIsızynwuy9s Jojyunp J9Surg pun Iopuey ‘usıuejsey Jz1IeMUy9sa5 usdogjjq ‘osuaga usruejsey usıueJsey Y2I]g[oS wuyeIsızmwuss uslueIsey ysılqlas Toy wyelysmo«l a eos Jajyunp ayım ‘eos pusyssisqn jessysmoı ur ‘osuosge usruejsey joyunp zIeMUs sem Aw ualuejsey [joy zIEMUIS JIUI uUSIUEISEN wyesysmo« ızy1dss8 zıemuyas ‘uaıueysey deipfayunp uneIgjoyunp [pzın MM ‘zIemuss despyprgjo3 Toy wyel ysızıemyas deapyaıyuneisg deipyaıpuneasg wyeaysmo« wuyeI JZIEMUISIS SEmMJI ‘usıuejsey ze mMy9sa8 usdoggg ‘osuage uaıuejsey Joy wuyeı WI usIuejsey [joy wyel wyeı Jıw uslueJsey [joy wuyel wuyeıl deıpysyuneug ze my9sa8 syımw ‘despysyuneig IzIemy9sa3 ‘usluejsey uoıueIsey zIeMmyss sem ‘usıuejsey [joy Jz1IeMU9Sad ‘ualuejsey wueaysmoL yz11dsaS zIeMmu9s ‘uaruejsey deıpjoyunp uneugpyunp [ozıny ‘zIemu>s despysmgpo3 joy _ wyelsizinwuss zIeMU9S deıpypıjuneag deipyotungsg wgeu vu usıuejsey ][oU wyeI uarueJsey jPyunp ıodurg ‘usıuejsey 1z1eMy9s93 semJ9 usdogijF “osuagd ustueIsey Ieyga] wıyeı JIW ustuejsey [joy wuyeı wyeI lm uolueIsey Joy wyel wyel despysımos joyunp _ unerqysmgs usıuejsey [oyunp usıueJsey [oyunp wyeı pun zIeMuss Jıul usIueIsey [joy ZIEMUIS Jıwl uolueIsey usıuejsey [[oy 3zyıdsso5 zıemy>s ‘usıueisey deipyparuneag uneagjoyunp Jozın My ‘zıemuy>s despysngpo3 [ey wyersızınwu9s uneIlgziemu9s Joyunp deipysıunesg wyeı JIw usıueysey [joy wuesgsmol Jajyunp AJoSurg ‘usluejsey usıuejsey usıuejseN usıueIsey Ysıg[od wyel wyealysımor Jlw usıuejsey [joy wyel wyel deıpysmmoı joyunp Japyunp apımy “unelqysmol 12z1eMy9sa3 semJ> apım ‘ualuejsey JJeUA9] uaıueJsey ZIEMUIS SEMJ9 JILU uoIuejsey [joy zıemy>s UL usIueIsey TEILTEAERUOT ızyıdsaS zıemyas ‘uamuersey [PZInMzueMmuag I9p ur 31eeH S19dUue]IoA 22. "Zuemuyog uauur ‘YUSYyIsIH}uN uauut PNYUIYISIIIO ee. 1. uagne ‘PyUSy9asIsjuN usgne EYUIYISIIIO * + usuu wIeIsJuN " * uouur WIBISIO een 5 Sopugp * * uogne ‘wIeIsyuNn “ * uoggne ULEIIIO En 3 ma “yaneg jsnıg ; olyay ee er ärtten . . . . . . " znSIM . . . . usyanıloJun uayPnLIagO One uoyDeN « . . . " * uodue 9999 uopelupg ua1yg 'p Joyury 91eed 2... Ptpengsyo . . . . . IZIEMUISOS Sem ‘uaruejsey ustuelsey ysıqjod usıueJsey usıueJsey “ OS ö 6rzın & ‘stz un PD ‘Lbz un D ‘gbz an e 21. BEN 209 Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. deapppyunp jessyamoı [ozinAy ‘zIeMUISs nelsgsgfis [Pyunp ne1sıagfis ZIEMUYIS SIG UNEIGZIEMUIS de.ıp deıp uslueIsey yaılqlad wyeaysmoıi geig JZIEMUISIS SENII Jodur J pun 1apugy ‘usıuejsey usıuejsey Joy usıueJsey [Joy usruejsey ou neISIIgJIS arasysımaı qrasypımgı qrasysımo« [east one ZIEMUIS ISEJ am “Tessysımoa IzJ9saSge JIeyds uayDnLoJuN u9895 ‘Iojyunp ayı my ‘usruejsey IZIEMUISIS SEMI9 ‘uaruejsey usrueIsey Joy zIeMU>s [oA Jul uoTueJsey usıuejsey [ey ızy1ıdss5 zıemuyas ‘ustuejsey USTUPISEN Y9ILQ[OS zoLl ‘IN unergpyunp uneIgJol 9y1asıajuf) IOP Al[eH speuxo1d pun [ozın My ‘zıemu2s wuyelysmoI Sızynwuy9s wyelsızınwuyds ZIEMUIS USU9Z ‘uneIgziemu9s y>ımoı ıyaw you ‘dep despysmo« wyeI Ju ualuejsey [joy wye.ı joy JzIeMU9S95 sem? “ualuejsey uarueIsey YaIıq[oS usıuejsey [[oy wıyeı Jımm uoluejsey Joy wuyelysmol wyeı nu usluejsey [ou wuyeIysrgIom wuye.aysıggtom uneIgJol Jajyunp ayımy ‘usıuejsey IZIEMUISIS sem] 'usIuejsey Jz1e my9sad semIa ‘usıuejsey usay9sımzep wuyel pun zıemu>s Jr uolueIsey [[oU zIEMUYIS WW uOTUEISEYN usıueJsey [PU ız1ıdss5 zıemuyds ‘usıuejsey usıuejseN P ‘001 “IN e_D deıpjoyunp UNEIGZIEMUIS [Zn MA ‘ZIEMUIS neuısjjpoy wuyessizynwuyss zıemy>s uayaz ‘deıpjoyunp deıp deapysrgp>3 wyelysmo«l wyeı usıueJsey UI 19dul,] ‘osusga usıuejsey Y2IIq[9s usıuejsey Y91lg[93 uamuejsey neIslog]is usıueIsey ]Ioy wyeaydmou BEN STE OT FRE] deipy>runesg usıueJsey yaıuneıg Jajyunp ayımy ‘usrueysey usıurIsey [oyunp usıueIsey Joy ZIEMUIS JIWI u9lUeIseYy wugerysmoN 1zy1ıdsa5 zuemyas ‘uarueIsey usıueIsey YIIIOS ö #6 IN HA BI ES LE unergziemuds Snguy woy>ıpoLr rw [ozınM ‘ZIeMUds | deıpneıs joy wueusızynwuyss | ZIEMUIS deıppyunp deıpjoyunp usıuejsey IoU wyeaysmo. ustıuejsey ur usıuejsey usıueIsey usıuejsey neısdeip [ey usıuejsey joy wuyeaysmoAl wyelysmoL jeas | Snyuy waypımo.z Jıuı [eos | Jzusıaasge Jıeyds uoyanı | -19Juf) U9895 “1ayfoy yaıyıas ‘osuage usıuejsey [oyunp uaıueJsey Joy ZIEMUIS UI uUoIlUBISeN usıuejsey Joy ızudsa8 zıemy>s ‘uauejsey uoruejsey ö ‘98 IN pzınmzuemy9g Ip ue 9eeH N19SueLIaA "zuemuIg uauur ‘oyuayssıajun HERLCHREREITG) Br re Er uagne ‘eyuayasıejun une ONUSYISIIIO * * uauur ‘wıelsyun "+ wouur wIeIIgO usauu Spuren] “ * uagne ‘wıIeIsyun * * uagne wIEIIIO Dee as ysneg ee a ie Tr ng us nr .0n Cznsıy uaysnLIsjuNn . . . . usy>nLIagO One 9 * UayDeN " uoduuM rt uopelupg uUIIYG ‘pP oyuly See 9% epsnqaryo one ee reupg 14 Annalen des k. k. naturhistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 210 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. er ra Lv pi Dr. 547, juy: | Nr. 1034 | | Scheitel . gelblich kastanien | kastanien, etwas geschwärzt OÖhrbüschel Lk kastanien | kastanien, schwarz gespitzt Haare hinter den Ohren. rötlichrahm | silberweiß, ähnlich wie bei | Nr. 135 Schläfen. kastanien hell kastanien mit viel schwarz und etwas weiß | Wangen. hell kastanien rötlichrahm mit silberweiß und etwas schwarz, ähnlich Nr. 133 | Nacken . kastanien kastanien, mäßig geschwärzt | Oberrücken kastanien kastanien, Mitte fast rein | | schwarz | Unterrücken . rötlichdrap | braun mit rötlichem Anflug, Mitte dunkler, Seiten mehr drap Kreuz. ebenso, etwas heller braun mit rötlichem Anflug Kinn . rötlichrahm silberweiß Kehle. rötlichrahm silberweiß Brust . rötlichrahm hell silbergrau | Bauch weißlichrahm hell schmutzigrahm Schulter. hell kastanien gelblich kastanien, etwas Oberarm, außen Unterarm, außen . gelblich kastanien gelblich kastanien geschwärzt gelblich kastanien gelblich kastanien Hände kastanien | schwarz (Mitte?) Oberarm, innen rötlichrahm silberweiß Unterarm, innen rötlichrahm grau Oberschenkel, außen hell bräunlichdrap drap Unterschenkel, außen . hell bräunlichdrap drap Kuße,. ii dunkeldrap mit rötlichem Anflug bräunlichschwarz Oberschenkel, innen. weißlichrahm silbergrau Unterschenkel, innen schmutzigrahm grau Schwanz schwarzbraun, an der Wurzel schwarz, unten mit rötlichem hell rötlichdrap Anflug Verlängerte Haare an der I Schwanzwurzel gelblichdrap schwarz Aus diesen Tabellen ergibt sich nun für die Spezies Col. ellioti Dollm. fol- gende zusammenfassende Darstellung der wahrgenommenen Färbungen, wobei zu bemerken ist, daß damit die Möglichkeit des Vorkommens noch weiterer Farben- abstufungen und Kombinationen von solchen vollkommen offen steht. Oberkopf durchaus lebhaft rötlich oder etwas gelblich kastanienbraun, die Haarspitzen bisweilen in größerer oder geringerer Ausdehnung schwarz. Stirn- band meist deutlich schwarz, in einzelnen Fällen nur schwach entwickelt; die langen seitlichen Haare dieses Bandes legen sich nach rückwärts über die Schläfen und bilden so an diesen eine, oft auch bis an die Ohren reichende Fortsetzung des Stirnbandes. Über den Ohren mehr weniger entwickelte Büschel kastanien- braun, häufig mehr oder weniger schwarz gespitzt, bisweilen ganz schwarz. Haare hinter den Ohren entweder hell kastanienbraun bis rötlich, auch weißlich rahm- farbig oder grau bis hell silbergrau, auch rötlichgrau. Schläfen entweder kastanien oder ebenso mit schwarzen Haaren untermischt, bis fast ganz schwarz. Wangen meist heller kastanien und rötlichrahm; manch- 3eitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 217 mal infolge eingestreuter schwarzer und auch weißlicher Haare heller oder dunkler rötlichgrau bis silbergrau mit rötlichem Anfluge. Ober- und Unterlippe mit spärlichen kurzen weißlichen, grauen oder schwarzen Härchen. Nacken im Grunde kastanienbraun gleich dem Oberkopf, oft stärker oder schwächer geschwärzt, in einzelnen Fällen fast schwarz mit rötlichem Schimmer. Oberrücken ähnlich dem Nacken von hell kastanien bis schwarz mit röt- lichem Anflug. Unterrücken entweder kastanienbraun bis fast schwarz mit rötlichem An- Hug gleich dem Oberrücken oder von diesem mehr weniger scharf abgegrenzt, von verschieden braunen Tönen, wie rötlichbraun, drap oder rötlichdrap, prouts- braun und seal oder rötlichseal, an den Seiten stets heller als in der Mitte. Kreuz meist ähnlich dem Unterrücken, oft etwas heller, in einzeinen Fällen mit stärkerem gelblichen oder rötlichen Anflug. Kinn in der Regel rahmfarbig, oft weißlich bis hellgrau und grau. Kehle ähnlich, meist etwas dunkler oder lebhafter als das Kinn gefärbt. Brust rahmfarbig, rötlichrahm oder hell kastanien, auch weißlich bis silber- grau und grau. Bauch entweder rahm und rötlichrahm oder weißlich bis silbergrau und grau. Schulter ähnlich dem Oberrücken, meist lebhafter, oft mehr gelblich ka- stanien, in einzelnen Fällen mit rahm gemischt oder kastanien, mehr weniger ge- schwärzt bis schwarz mit rötlichem Anflug. Oberarm außen im allgemeinen gleich der Schulter, oft etwas heller, bei einigen Bälgen am Ellbogen ein mehr oder minder deutlicher schwarzer Fleck. Unterarm außen ähnlich dem Oberarm, in einem Falle etwas geschwärzt. Hände kastanien, manchmal an den Seitenrändern und Fingern mehr weniger schwarz (melanochir), in einzelnen Fällen ganz schwarz oder nur in der Mitte des Handrückens etwas braun. Oberarm innen rahmfarbig und rötlichrahm oder hell silbergrau bis gelblich- drap, auch braungrau. Unterarm innen hell kastanien, gelegentlich mit rahm gemischt, auch rötlichrahm, blaßrötlich, zimmt oder grau bis dunkel braungrau und selbst schwarzgrau. Oberschenkel außen zimmt und gelblichzimmt oder hell- bis dunkeldrap, oft mit rötlichem oder gelblichem Anflug, auch braungrau. Unterschenkel innen ähnlich dem Oberschenkel, bisweilen etwas heller. Füße meist dunkel, braun bis dunkelgrau oder schwarz; Zehen nur in einem Falle hell drapbraun, in einem anderen rötlichdrap, sonst stets dunkel. Schwanz im ganzen schwarz oder rötlichbraun, auch dunkelbraun, gegen das Ende stets dunkler, an der Spitze, mit nur einer Ausnahme (Nr. 133 dunkel rötlichdrap), schwarz; an der Wurzel meist heller, ähnlich dem Kreuz. Haare an den Seiten der Schwanzwurzel mehr oder weniger verlängert, ähnlich dem Kreuz gefärbt, jedoch stets im Tone etwas abweichend, teils heller, teils dunkler als jenes. Die Länge des Körpers im Durchschnitt 60—70o cm, der Schwanz mit den freien Haarspitzen in der Regel nur um einige Zentimeter länger; Bälge gleichen Geschlechtes und gleichen Alters weisen keine bemerkenswerten Unterschiede in den Maßen auf. 14* 212 Dr. Ludwig] Ritter Lorenz v. Liburnau. Auf Grund des eben beschriebenen Materiales könnte man sich wohl ver- sucht fühlen, drei verschiedene Gruppen zu bilden und jeder derselben den Wert und Namen einer Unterart zuzuerkennen. Es wären dies erstens jene, bei wel- chen die Oberseite einfach kastanienbraun, die ganze Unterseite gelblich ist (vgl. C. variabilis a), dann zweitens solche, bei welchen, ganz allgemein gesprochen, Kopf und Öber- rücken nicht mehr rein kastanienbraun, sondern mehr oder weniger geschwärzt sind und die Unterseite gleichfalls gelblich ist (C. variabilis c), endlich drittens solche mit ebenso gefärbter Oberseite und mit mehr grauer Unter- seite (C. variabilis b und d). Dabei fällt noch auf, daß von ıı bei Ukaika (Ma- wambi) erbeuteten Exemplaren 1o der zweiten Gruppe und nur eines der dritten Gruppe angehören, während unter 23 von Beni (Moära) stammenden Bälgen ı9 in die dritte Gruppe fallen würden und nur je zwei der zweiten und der ersten Gruppe zuzuzählen wären. Es würde also naheliegen, neben den sogenannten rein roten (Gruppe 1), von der nur zwei Exemplare aus Beni vorliegen, noch zwei lokale Formen anzu- nehmen, deren eine ebenfalls bei Beni, deren andere bei Ukaika daheim ist, und von denen jeweilig einzelne Exemplare in das eine oder andere dieser beiden Ge- biete hinüberwechseln. Dem entgegen steht aber die Tatsache, daß in unserer Serie sich ein Männchen (Nr. 104) und ein Weibchen (Nr. 105) mit einem wenige Tage alten Jungen (Nr. 106) von Mo£ra befinden, welche eine Familie bildeten und von einem Baume herabgeschossen wurden und von welchen das Männchen, durch eine außerordentlich dunkel geschwärzte Oberseite und graue Unterseite gekenn- zeichnet, in die Gruppe drei gehört, während das dunkel kastanienbraune, aber wenig geschwärzte Weibchen mit seiner gelblichen Unterseite in die Gruppe zwei zählt. Die vorstehenden Tabellen zeigen überdies, daß die Färbung des Bauches auch bei diesen beiden Gruppen etwas abändert, bei den graubäuchigen ins Gelbliche, bei den unten gelblich gefärbten ins Graue spielen kann. Außerdem sei noch darauf hingewiesen, daß von den vier Exemplaren aus dem ursprünglichen Fundgebiete (westlich vom Südende des Albert Edward-Sees) eines in die Gruppe ı und die übrigen in die oben angenommene Gruppe 3 fallen. Zur Begründung der eingangs ausgesprochenen Annahme, daß Piliocolobus ellioti melanochir und Piliocolobus anzeliusi nicht als systematisch zu trennende Formen, sondern nur als individuelle Varietäten aufzufassen sind, möchte folgendes bemerkt werden. Auf Grund des Vergleiches des eingesandten ÖOriginalexemplares (Fell und Schädel) von Piliocolobus ellioti melanochir Matschie ergibt sich, daß dieses zwi- schen Beni und Irumu erbeutete Stück vollkommen in die Reihe von 34 Exem- plaren paßt, die zum Teile aus demselben Gebiete stammen und von denen, den angelegten Tabellen zufolge, nicht zwei Exemplare vollkommen untereinander über- einstimmen. Es gehört also dieses eine Stück nicht“einer besonderen Subspezies an, sondern stellt eben nur ein individuelles Färbungsstadium dar, dem keine be- sondere Bezeichnung zukommt. Es hat die Färbung der Unterseite und der Brust, des Rückens und des Oberkopfes sowie die schwarzen Hände mit verschiedenen Exemplaren der Kollektion Grauer gemein. Auch finden sich in dieser Stücke, bei welchen die Haare hinter den Ohren hellgrau sind und ebenfalls finden wir da die Kopfseiten ähnlich wie bei dem fraglichen Originalexemplare gefärbt, wenn auch nicht ganz so hell. Das kann aber nicht hinreichen, um die Aufstellung Beiträge zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 21 auch nur einer Subspezies zu rechtfertigen, besonders nicht in dem vorliegenden Falle, wo man es mit einer so außerordentlichen individuellen Variabilität zu tun hat. Ebensowenig sind die von Matschie angegebenen Unterschiede am Schädel — die längere Sutura nasalis und der niedrigere Schädel — maßgebend, da man- cher der Schädel unserer Sammlung auch ähnliche Verschiedenheiten aufweist. Was den Piliocolobus anzeliusi Matschie aus dem Museum von Tervueren betrifft, so paßt derselbe der Beschreibung nach ebenfalls in unsere Reihe von Colobus ellioti. Als Unterscheidungsmerkmal von Col. ellioti wird von Matschie die rötlichgraue Färbung der Kopfseiten angegeben. Tatsächlich haben die uns vorliegenden vier Exemplare von Col. ellioti aus der Terra typica, davon zwei aus dem Berliner Museum entlehnte Felle, die Kopfseiten hell kastanienbraun mit nur verschwindend wenigen schwarzen und weißen Haaren dazwischen -- aber unter den übrigen Fellen aus unserer Reihe, von denen auch Nr. ı32, ı35, 214 durch Matschie in Augenschein genommen und als zu Col. ellioti gehörend erklärt wur- den, befinden sich deren mehrere, welche gleichfalls mehr oder weniger rötlich- graue Kopfseiten besitzen, je nach der Menge der zwischen den roten eingestreuten schwarzen, beziehungsweise weißlichen Haare. Wenn daher die rötlichgrauen Kopf- seiten einen spezifischen Unterschied von Col. ellioti darstellen würden, dann müßten eben auch unsere Exemplare mit solcher Wangenfärbung von Col. ellioti abgetrennt werden, was aber nicht angeht, da sich alle möglichen Zwischenstufen hinsichtlich der Wangenfärbung, ebenso wie bezüglich der wechselnden Färbung aller anderen Körperteile vorfinden. Der angegebene Unterschied zwischen Pilio- colobus anzeliusi und P. ellioti melanochir kann auch darum keine Geltung haben, weil der Oberkopf bei allen vorliegenden Stücken, einschließlich der Type von P. ellioti melanochir, im ganzen die gleiche Färbung besitzt, das ist ein schönes leuchtendes, helleres oder dunkleres Kastanienbraun mit oder ohne Beimengung von Schwarz. Die für P. anzeliusi angeführten schwarzen Hände, ein schwarzer Schwanz, eine schwarze Binde von Ohr zu Ohr über die Stirne, schön kastanien- roter Oberkopf, ebensolche Schultern und Arme, eine rötlichgraue, bisweilen etwas ins Gelbe spielende Unterseite und Innenseite der Gliedmassen, ein schwarzer, auf dem Nacken kastanienbraun getönter Rücken und schwarzgraue, lehmfarbig über- flogene Schwanzwurzel und Beine finden sich auch bei manchen unserer Exem- plare vereint, so z. B. bei Nr. 137, das auch rötlichgraue Kopfseiten besitzt. Ebenso wie die Felle zeigen die Schädel bei einer ziemlich weitgehenden individuellen Verschiedenheit doch im allgemeinen einen übereinstimmenden Typus, der auf eine artliche Zusammengehörigkeit hinweist, wie einerseits aus den in nachfolgenden Tabellen zusammengestellten Maßen, andererseits aus den Abbil- dungen auf den Tafeln XII u. XIII zu ersehen ist. | Die vorhandenen Unterschiede geben auch hier keine Anhaltspunkte, welche eine Sonderung der Schädel aus Beni von jenen aus Ukaika oder dieser beiden von den Schädeln aus der Terra typica ermöglichen würden. Die in den Tabellen angeführten Maße zeigen ferner auch, daß kein wesentlicher Unterschied von den von Matschie für die Schädel von Piliocolobus ellioti melanochir und Pilio- colobus anzeliusi angegebenen besteht. Die Maße der ersteren stimmen sehr nahe mit den Durchschnittsmaßen aus unseren Schädeln überein und die Dimensionen, die für den kleinen Schädel des Piliocolobus anzeliusi angeführt werden, nähern sich bis auf wenige Punkte jenen unseres kleinsten, 106 mm messenden Schädels De.137. 214 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. S:c: hä die’ I miarße (Beiläufig nach dem Alter geordnet, auf Grund der größeren oder Brite mE ar. 1 Dee sah ee 119 106 116 120 114 EEE ne AR STE a ah ET 83 7 83 81 80 Jochbeinbreite.. :- .. RN Ey 88 gI 85 Länge des Eirnschädels‘ von ee LTE RT... > 86 80 90 94 85 Breite (uber (den !&ehöroflnungen 2; , Wi N. 59 56 59 65 ‚58 re ıteedes-Planrim inuchale 47 wu. Wo MIREEn 63 GUN GE 78 65 Breite. der, oberen. Schneidezahnreihe, .\. \ am mi, 19 18 20: airt 1MQ _ Länge der oberen Backenzahnreihe . . . . . a hc: 34 28 31 Ei: 38 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des rk magnum 56 52 54 53 | “use Länge des Gaumens . . . KPD E SLARE =: 17 MEER 45 38 | 44 | 44 41 Abstand der äußeren Kubelnanden a RE er 55 53 | 57 56 53 Gesichtslange von: der ‚Nasenwurzei OPER ID. 5% 52 AO) Nem46 | 44 45 Tr: [E78 . = | +22. Ds - = & x = [2 % 4 | a | 2 | zZ in MiIITE Go raue et ae Vale el a 100 110 101 | 102 | 100 SE A I IR ne N 68 78 70 7ö. Jochbeinbreite... . . . . h ‘ NE 75 77 5 73 0 Länge des Hirnschädels von Mi ee ESTER 75 85 79 80 76 Breite’uber ‘den Gehöröätfannsen/ „REIN „BERN 56 58 59 57 57 Breite des. Planpm nuchale ,. 000.186 gsesrtsınr 0 56 67 62: Ak 5 62 Breite der oberen Schneidezahnreihe ; .... tue ua 16 19 18 17 19 Panee dee oberen Bäckenzahnreihe, on 28 31 30 31 31 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Foramen magnum 49 2m man 53 48 Länge des Gaumens . . . a CL N a a Se 37 42 38 38 39 Abstand der äußeren AnbehHäniet a ET, 51 56 51 50 52 Gesichtslänge: von:der'Nasenwurzel.in.u ste. Sn, 38 43, 40 42 #2 | Als ein besonderes Kennzeichen für Piliocolobus ellioti melanochir wird an- geführt, daß dessen Schädel viel niedriger sei als der des typischen Piliocolobus ellioti, was aber nach dem vorliegenden reichen Material kaum als maßgebend be- trachtet werden kann, da dieses auch ganz auffallende Verschiedenheiten in bezug Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 215 der Männchen. geringeren Verwachsung der Nähte und Abnützung der Zähne.) | Colobus | eati | melano- Colobus uk ı anzeliusi N > | I ee) a ge) | N | en | 5 | ee Be u Bu IE u Ba BEE Fr Ze Ietern ; | Br | 112 I15 | 116 | 108 109 110 Li2 | 108 110 113'0 | 1065 re 80 85 84 75 76 80 Zi 79 79°4 78°2 82 34 | —_ 85 82 80 81 78 81:2 81'2 83 86 | 86 86 82 8 82 81 81 83-5 80°2 57 62 se = 59 61 59 59 56 65°0 62°1 66 66 — _ 66 66 70 63 59 66°5 62°1 19 19 2 | 20 18 18 18 18 18 18°2 17-3 31 33 33 32 28 30 30 28 28 — = 55 52 ha Erz 52 53 33 54 51 52°9 52'2 41 42 43 44 40 41 38 2 — — 55 55 55 56 51 53 56 50 55 50"2 515 43 50 45 45 45 44 45 | 2 44 3 — 98 100 96 | 102 105 OF, In. 204 100 68 71 Se a Zi 70 | 73 68 74 2 09°2,2,78 76 79 73 74 75 773,79 82 76 79. 78 56 Bea 59 |) 162 59 55 58 61 58 62 56.) 59 15 60 61 | | 14 | 18 L&,.. 18 A SE 18 19 16 | 28 | 29 ae, 29 25: un..30 31 30% 50 BR), 47 48 32: 0% 49 5I 50 35 sg.) 35 38 38 35 39 36 50 ER u = 53 51 51 3a 53 39 35 38 37 41 37 41 41 auf die Höhe bietet. Auch die Länge der Nasenbeine zeigt oft nicht unbedeu- tende Schwankungen. Als Merkmal für die männlichen Schädel sei hier erwähnt, daß jene der älteren Individuen eine okzipitale und eine 5—6 mm Höhe erreichende sagittale 216 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Krista besitzen, welche letztere nach der Stirn niedriger werdend sich hier teilt und zwei deutliche Stirngräten bildet. Das hiedurch begrenzte dreieckige Planum frontale hat aber ein sehr verschiedenes Aussehen, nicht nur hinsichtlich seiner Ausdehnung, sondern auch in bezug auf die Gestalt, die namentlich durch die größere oder ge- ringere Erstreckung nach rückwärts bedingt ist. Die Eckzähne der Männchen er- reichen eine bedeutende Länge, indem ihre Krone 20—25 mm mißt. Eine auf- fallende Erscheinung ist es, daß bei den ganz alten Männchen die Flächen der Gesichtsknochen sehr uneben, höckerig oder runzelig werden, am meisten ist dies bei dem auch sonst infolge des Alters stark deformierten Schädel Nr. 104 der Fall. Die durchschnittlich viel kleineren Schädel der Weibchen besitzen bei manchen der älteren Exemplare schwach entwickelte Leisten. Der Schädel Nr. ı0o5 des mit dem alten Männchen Nr. 104 gepaart gewesenen Weibchens weicht gleichfalls von den übrigen weiblichen Schädeln am meisten ab, was sich auch hier durch das höhere Alter erklärt; hiebei ist bemerkenswert, daß trotzdem in diesem Falle keine Kristabildung vorhanden ist. Colobus multicolor Lorenz. Taf. XII, Fig. 6. Colobus multicolor Lorenz, Anz. der kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, XVII, 9. Juli 1914. Coll. Nr. 197, d’, ad., Mawambi, November 1ıgı0. Körperlänge 75 cm, Schwanzlänge 72°5 + ı'5 cm. Nebst den zahlreichen rotbraunen Affen, die ich alle als zu Colobus ellioti gehörig betrachte, wurde bei Mawambi am Ituri noch ein einzelnes Stück er- beutet, das ebenfalls in die Gruppe der rotbraunen Colobus-Affen gehört, das ich aber für eine neue Art halte, weil es im allgemeinen durch größere Buntheit und die an vielen Stellen helle Sprenkelung der Haare sich von allen Exemplaren des C. ellioti auffallend unterscheidet. Dasselbe wurde daher bereits als Colobus multi- color besonders beschrieben. Prof. Matschie hielt sich, wie er brieflich mitteilte, durch die oberwähnte Beschreibung zwar nicht von der artlichen Verschiedenheit dieses Stückes gegenüber dem C. ellioti überzeugt, eine daraufhin unternommene neuerliche eingehende Untersuchung konnte mich jedoch von meiner Auffassung nicht abbringen. Schwarze Stirnbinde über 2 cm breit, also viel breiter als bei Colobus ellioti, wo die schwarzen Haare höchstens eine Breite von '/,cm einnehmen. Oberkopf rötlichbraun, in der Mitte etwas schwarz angeflogen, auch nach den Schläfen zu geschwärzt. Die Schläfen in ihrer ganzen Ausdehnung schwarz, nur vor den Ohren fein rotbraun gesprenkelt. Ohrbüschel 3—4 cm lang, dunkel rötlichbraun, schwarz gespitzt, die rück- wärtigen Haare ganz schwarz; Haare hinter den Ohren etwa 5 cm lang, gelblich, schwarz gespitzt, an der Wurzel rötlich, setzen sich bartartig an den Halsseiten fort und vereinen sich mit den ähnlich gefärbten kürzeren Haaren des Vorder- halses. Wangen schwarz, gelblich gestrichelt; Haare am Kinnwinkel verlängert, schmutzig rahm. Nacken und Oberrücken dunkel schwarzbraun, die einzelnen Haare an der Wurzelhälfte zimmt, die Endhälfte schwarz. Unterrücken im Beitrag zur Kenntnis der er und ee von Bensralpieike Ar ganzen rotbraun gesprenkelt, etwas heller als der Scheitel; Haare der Rücken- mitte an der Wurzel grau, in der Endhälfte schwarz und rötlich geringelt; an den Seiten sind die Haare durchaus rotbraun. Kreuz rotbraun gesprenkelt, wie der Unterrücken. Kinn weißlich, Kehle in der Mitte ebenfalls weißlich, nach den Seiten mehr schmutzig rahm. | Brust bräunlich, die einzelnen Haare grau mit gelblichen Spitzen. Bauch rahm, an den Seiten etwas rötlich rahm. Schulter wie der Oberrücken. Oberarme außen ähnlich dem Oberrücken, das Zimmtbraun mehr durchscheinend; vorne graubraun mit rahm gestrichelt; innen fast nackt, mit spärlichen weißlichen Haaren. Unterarme außen vom Ellbogen bis gegen die Mitte im allgemeinen lebhaft rotbraun, die Haare an der Wurzel grau, dann braun, gegen die Spitze gelblich; vorne und außen von der Mitte bis zur Handwurzel gelb gestrichelt, die einzelnen Haare am Grunde schwarzgrau, dann braun, am Ende in größerer Ausdehnung rahm; über der Hand- wurzel vorwiegend rahm; Innenseite grau. Mittelhand und Finger schwarz, scharf gegen die mit rahm gesprenkelte Handwurzel abgesetzt; über dem Daumen- stummel ein gelbbrauner Fleck. Oberschenkel gelblich rotbraun gesprenkelt, Haare am Grunde grau mit hellen, rotbraunen bis gelblichen Spitzen; Unterschenkel ebenso. Innenseite der Schenkel oben schmutzig rahm, unten mehr gelblich. Füße an der Wurzel wie die Unterschenkel, dann ziemlich scharf abgegrenzt rein schwarz. Schwanz von der Wurzel an zunächst fein gelbbraun gesprenkelt, dann schwarz mit wenig Braun gemischt, Ende bräunlich. Haare seitlich der Schwanzwurzel nur wenig verlängert. Der Schädel zeigt gegenüber den Schädeln von C. ellioti keinerlei wesentliche Unterschiede und stimmt im allgemeinen mit den größten der Schädel dieser Art überein. Die Entwicklung der Schädelleisten und die starke Abnützung der Zähne weisen auf ein altes Individuum hin. Die Maße des Schädels sind: u EEE Breite der oberen Schneidezahnreihe., 02%... Länge der oberen Backenzahnreihe Jochbeinbreite . . . N Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Länge des Birtisöhädels von ar Nasen. Foramen magnum . ERBEN. 0... a: Länge des Gaumens ; Breite über den has fanngen IENE Abstand der äußeren Ausreden Breitedes Planum nuchale. ... ... Gesichtslänge von der Nasenwurzel . ‘ Diese Maße zeigen, daß tatsächlich im Vergleich mit den Schädeln der Männ- chen von C. graueri, C. powelli, C. anzeliusi, C. multicolor und C. melanochir und des weiteren mit jenen der Weibchen von C. kabambarei, C. lulindicus, CE. graueri 218 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. und C. ellioti keine wesentlicheren Unterschiede herauszufinden sind, als sich bei den 4o von uns untersuchten Schädeln von C. ellioti feststellen lassen. Die Verhältnisse der Schädel lassen nicht nur die nicht zu bezweifelnde nahe Verwandtschaft von €. multicolor mit C. ellioti erkennen, sowie auch die Schädel- maße, die für die anderen bisher beschriebenen Formen’ der Colobus-Gruppe an- gegeben wurden, ihre nahen verwandtschaftlichen Beziehungen beweisen. In Zu- kunft wird es wohl noch zu einer Zusammenziehung mancher dieser hauptsächlich auf die Färbung basierten Arten und Unterarten kommen. Nach dem gegenwär- tigen Stande unserer Kenntnisse ist es aber jedenfalls berechtigt, die als multicolor unterschiedene Form neben verschiedenen anderen noch aufrecht zu erhalten. Hinsichtlich des Verhaltens dieser Affen sei erwähnt, daß Grauers sehr ver- läßlicher eingeborener Jäger, der ihn erlegt hat, berichtete, er hätte ihn auf den Boden sitzend angetroffen, während sonst die anderen roten Affen immer nur auf den hohen Bäumen gesehen wurden. Wenn auf diese Mitteilung auch kein zu großer Wert zu legen ist, so möchte dieselbe doch nicht unerwähnt bleiben. Cercopithecus hoesti Scl. Cercopithecus U'hoesti Sclater, Proc. Zool. Soc. Lond. 1898, p. 586, Taf. XLVII. — Baal er 11007, D. 714, Tau XL, Fr Lasyopyga l'hoesti Scl., Elliot, Review of the Primates II, 1912, p. 297. Körperlänge Schwanzlänge GONE 266,9, jr.; Mawambi, Nov. 1910 38cm 35 Fan > 92070, 0, jr., im Zahnwechsel, >» >» » 49 >» Au Tee Auf diese zwei jüngeren Weibchen aus dem Gebiete der Ukaikas im Ituri-Urwalde passen wohl im ganzen die von Sclater für die nach dem Leben beschriebene und Cercopithecus hoesti!) benannte Meerkatze angegebenen Charaktere, doch bleiben einige Merkmale nicht erwähnt und mit Sclaters Abbildung verglichen, zeigen sich einige Abweichungen, so daß darnach eine unbedingte Identifizierung nicht möglich wäre. Pococks nach dem Balge verfaßte Beschreibung desselben typi- schen Exemplares läßt jedoch kaum einen Zweifel, daß unsere Bälge zu Cerco- pithecus hoesti gehören. Das Gesicht ist dunkel; die Nase dicht mit kurzen schwarzen Haaren bedeckt; unterhalb der Augen ein schmaler heller Fleck, der spärlich mit kurzen weißen und einigen eingestreuten schwarzen Haaren bedeckt ist. An den Wangen längere schwarze mit weißen untermengte Haare über dem weißen Haar des Backenbartes; dieses bildet, sich seitlich auf dem Hals, vorne auf Kinn, Kehle und Vorderbrust fortsetzend, nach hinten bis zur Brustmitte einen schmalen weißen Streifen. Die Unterlippe ist am Rande (in der Mitte in einer Breite von höchstens ro mm) schwarz. Scheitel, Nacken, Schultern, Körperseiten, oberer Teil der Schenkel schwarz, mit feiner weißer Sprenkelung. Das Hinter- haupt zwischen den Ohren mit einem etwas dunkleren Querband, Rückenmitte von der Höhe der Schultern an bis nicht ganz an die Schwanzwurzel lebhaft gelbbraun mit schwarzer Sprenkelung, die einzelnen Haare an der Basis schiefer- grau, in der Endhälfte schwarz mit zwei bis drei gelbbraunen Ringen (Pocock nennt die Farbe orangerot und auf Sclaters Abbildung erscheint der Rücken mehr gelb als bei unseren Bälgen). Unterseite und Innenseite der Extremitäten schiefer- ') Als Heimat wird das Kongoland angegeben, ein näherer Fundort dieses Menagerie-Exemplares ist nicht bekannt. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 219 schwarz, Außenseite der letzteren reiner schwarz. Schwanz oben dunkler grau (die einzelnen Haare schwarz mit einem weißen Ringe), unten im zweiten und dritten Viertel wesentlich heller, silberig grau (die einzelnen Haare weiß mit schwarzen Spitzen); an der Basis unten ein schmaler dreieckiger Fleck von schwarzer Farbe; Schwanzende oben und unten dunkel, an der Spitze in einer Ausdehnung von 2—3 cm ganz schwarz. Cercopithecus thomasi Mtsch. Lats. XV, Eigsa, Cercopithecus thomasi Matschie, Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin, 1905, 9.262: Cercopithecus l’'hoesti thomasi Mtsch., Pocock., Proc. Zool. Soc. Lond. II, 1907, p. 715. Lasyopyga thomasi Mtsch., Elliot, Review of the Primates, ıgı2, Il, p. 370. Cercopithecus thomasi rutschuricus Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Alten, XIV, to. Juni 1915. ‚ Coll. Nr. 87, c, östliche Randberge der Rutschuru-Ebene, Juni ıgro. Körperlänge 61 cm, Schwanzlänge 62 + 3 cm. Das schöne, jetzt in der Schausammlung aufgestellte Männchen von den öst- lichen waldbedeckten Randbergen der Rutschuru-Ebene in einer Höhe von 1600 m, unweit des damaligen belgischen Grenzpostens Schambo erbeutet, glaubte ich als eine neue Form betrachten zu müssen, weil einige seiner Merkmale nicht mit den Charakteren übereinstimmen, die Matschie für die von ihm als C. thomasi be- schriebene Form von den Vulkanen nördlich des Kiwu-Sees angibt. Zufolge nach- träglich erhaltener, brieflicher Mitteilungen seitens des Autors, der über eine Anzahl von Fellen verfügt, bin ich aber zu dessen Ansicht gekommen, daß dieses Exemplar nicht als eine besondere Abart des C. thomasi betrachtet werden könne und die vorgefundenen Unterschiede nur individueller Natur sind, beziehungsweise sich durch verschiedenes Alter oder Geschlecht erklären lassen. Der kastanienbraune, schwarz gesprenkelte Rücken, die weißliche Sprenkelung an den Seiten des Scheitels und an den Seiten des Rumpfes, der weiße, oben von einer Reihe schwarzer (weiß geringelter) Haare begrenzte Backenbart usw. ent- sprechen ganz der Beschreibung Matschies. Dagegen fehlt bei unserem Exem- plare die weiße Längsbinde, die an der Vorderseite des Halses bis zur Mitte der Brust reichen und dort scharf abschneiden sollte. Das Weiß des Vorderhalses endet spitz auslaufend schon an dem oberen Brustrande; unterhalb der Augen befindet sich statt der von Matschie angegebenen 4—5 mm breiten weißen Binde je ein ausgedehnter, ungefähr dreieckiger weißer Fleck, der vom Augenrand bis zur Höhe der Nasenlöcher herabreicht, so daß man sagen kann, das Gesicht sei weiß und es heben sich davon der Nasenrücken und die ganze übrige Nase sowie die Ober- lippe schwarz ab. Die Unterlippe ist in der Mitte bis zu einer Breite von 2 cm schwarz. Scheitelmitte und Nacken sind fein gelblich gesprenkelt, am Hinter- haupte zwischen den Ohren eine mehr schwarze Querbinde. Eine gelbliche Spren- kelung findet sich auch zwischen den Schultern, während diese selbst weiß ge- sprenkelt sind. Die Unterseite ist schwarz, die Bauchhaare an der Basis dunkel schiefergrau. Der Schwanz, auf dessen Wurzel sich oben die kastanienbraune Rückenfarbe noch bis auf eine Länge von fast 3 cm fortsetzt, ist im übrigen 220 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. der Hauptsache nach weiß gesprenkelt, so daß er ziemlich hellgrau erscheint, auf der Oberseite nur wenig dunkler als unten; das Ende ist in einer Länge von etwa ı2cm schwarz und ein schwarzer dreieckiger Fleck bedeckt die Unterseite vom After an in einer Längenausdehnung von ıocm. Zu bemerken wäre noch, daß der Schwanz mit dem Haarbüschel am Ende nur um 4 cm länger ist als der 61 cm messende Körper, während Matschies Maße einen Unterschied von 15—ıgcm ergeben. Die Gesäßschwielen werden bei dem Exemplar von den Haaren nicht verdeckt. Das Skrotum ist mit schütter stehenden weißen Haaren besetzt. Entsprechend der eigenartigen äußeren Erscheinung und insbesondere Färbung dieser schönen Meerkatze bietet auch der Schädel manche bemerkenswerte Verhält- nisse dar. Vor allem durch bedeutende Größe ausgezeichnet, fallen bei ihm seit- lich der weiten Nasenöffnung die wulstigen Auftreibungen des Oberkiefers auf, welche durch die mächtige Entwicklung der Eckzahnwurzeln bedingt werden. Das Profil ist zurückspringend, der Gaumen verhältnismäßig kurz, die Unterkieferäste sind sehr niedrig. Im übrigen sei auf die Abbildung verwiesen. Folgendes sind die Maße des Schädels: Größte Länge . Basislänge.. . Jochbeinbreite Länge des Hirnschädels von der Nasen- wurzel , Breite über den Gehöröffnungen Breite des Planum nuchale Breite der oberen Schneidezahnreihe, . Länge der oberen Backenzahnreihe . . Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Foramen magnum . Basibe-ues !Gannens!Vv IRRE Abstand der äußeren Augenränder Gesichtslänge von der Nasenwurzel . ! !) Auffallend kurz. Cercopithecus denti Thos. Cercopithecus denti Thomas., Proc. Zool. Soc. London, 1907, p. 2, Taf. I. — (Otopi- thecus) Matschie, Extr. d. Ann. de la Soc. roy. Zool. et Malac. de Belgique, TERLVN 1912,,P:.88 Lasyopyga denti Thos., Elliot, Review of Primates, Il, 1912, p. 351. Coll. Nr. 122, d, Moera, Körperlänge 52°0o cm, Schwanzlänge 73° 0+4cm » » 1617, d', » » 53°0 » » 68°5 — 3 » ® » 266, O, Ukaika > 595 >» > 95 ae » En 207, se pull. > » 25,0 ? » 30718 Über diese Art ist nicht viel mehr zu sagen, als daß die drei erwachsenen Exemplare der Originalbeschreibung dieser schönen Meerkatze entsprechen. Das offenbar nur wenige Tage zählende Junge ist durch folgende Merkmale gegenüber den Erwachsenen charakterisiert: dunkleren, fast schwarzen, nur wenig weiß gesprenkelten Scheitel und helleren Nacken; matter gefärbten Rücken, in welchen eine Anzahl weißer Haare eingestreut ist, die gegen das Kreuz zahlreicher Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 221 werden, dann helleren, oben lichtgrauen, unten weißlichen Schwanz mit dunklem Ende, hellgraue Arme und ähnlich dem Unterrücken gefärbte Schenkel. Die Schädel erscheinen neben jenen des Formenkreises des Cercopithecus schmidti durch eine mehr runde, verhältnismäßig breite Hirnkapsel und etwas län- geren Gaumen gekennzeichnet. Ihre Maße zeigt die folgende Zusammenstellung: a: or zZ E z erh in Millimetern a uk ee a ae Te Be > A Teher R g8 96 ne 22 a ea. Se ei 1 An 9 a Zr a N, an = TR 68- :\..67 dochbeinbreite ... .. ee Var 79 07.007 Länge des ERRHSEHäReNS”" von Ei Nase REP ee 78 76 74 Beiden: Gehöröffnungen 7.2 BETT PIE U 56 57 57 Btumnuchäle pub, 60 58 58 Büberen iSchneidezalinreihe, sent nee rim 137, 16 16 oberen Backenzahnreihe, . „37. 1. Senior ne 24.17.28 22 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Peramen TEN Dee 50 49 45 Länge des Gaumens . . . BR, Me Be en al A 35 34 35 Abstand der äußeren EN a ehe See harte a er A a 49 46 50 ee von der Nasenwurzel nu. mon. SE vn De 37 39 39 Cercopithecus tantalus benianus Lorenz. Lasyopyga tantalus beniana Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, ul, 2. Juli 1914: Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 98, J’, juv., Beni, Juli ıgıo 43 cm unvollständig >» » 100, d, ad., » » » 57 » 52 + I’5 cm Auf zwei Felle von Beni würden, abgesehen von den Maßen, die Diagnose, beziehungsweise allgemeine Charakteristik des Cercopithecus tantalus budgetti Pococks passen, so wie sie in der Originalbeschreibung und in Elliots Werk sich vorfindet: «Von den weißlichgelben langen Backenbarthaaren sind einige gegen das Ende dunkler gelb mit schwarzer Spitze. An Händen und Füßen finden sich zahlreiche dunkle Haare und die Extremitäten sind unterhalb des Ellbogens und des Knies an der Innenseite hellgrau, die weißen Haare dunkel gespitzt. Die helle, nicht sehr breite Stirnbinde ist in der Mitte durch schwarze aufstrebende Haare gedeckt und nach vorne von einer Reihe solcher Haare begrenzt, welche, von den Augenwinkeln an, sich nach rückwärts verlängern und so ein schmales, dunkles Schläfenband bilden. In der Schamgegend finden sich einige rotbraune Haare und ebenso gefärbte lange Haare bedecken das Skrotum». In dieser Bezie- hung würden also unsere Exemplare mit Cercopithecus tantalus budgetti überein- stimmen. Wenn man aber die ausführliche Beschreibung Elliots vergleicht, so findet man in dieser wieder eine Anzahl von Angaben, welche auf unsere Bälge nicht passen. So sind bei unseren Exemplaren die an der Basis schwarzen Haare des Scheitels im weiteren Verlaufe gelb und schwarz geringelt mit schwarzen En- den, nicht einfach ockergelb gespitzt; wie für C. tantalus budgetti angegeben wird; 222 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. | auch sind dıe Flanken nicht einfach blaßfahl, sondern ähnlich der Oberseite fahl- grau gesprenkelt, nur sehr wenig heller als die Rückenmitte. Ferner ist der Schwanz oben bis ungefähr zur Hälfte ähnlich dem Rücken gefärbt, nur etwas mehr grau und feiner gesprenkelt, gegen das Ende mehr einfärbig grau bis gegen die Spitze, welche wie die Unterseite hell schmutziggrau ist, wogegen für C. tan- talus budgetti angegeben wird, daß der Schwanz gegen das Ende cr&me bis ockerig sei. Die Hände sind an der Wurzel grau gesprenkelt, in der Mittelhand schwarz- braun mit ebensolchen Fingern. Die Füße ähnlich, im ganzen etwas heller als die Hände. Endlich ist hervorzuheben, daß bei unserem erwachsenen Männchen der 535 cm lange Schwanz um 3—4 cm kürzer ist als der Körper, während er für C. tantalus budgetti um ı7 cm länger als der 58cm messende Körper angegeben wird. Die wichtigsten Unterschiede von dem nachstehend beschriebenen C. tantalus graueri sind: Ein schwarzes Kinn, vom Scheitel deutlicher abgegrenzte Wangenfär- bung, der leicht ins Grünliche spielende Rücken, dunkleres Grau der Arme, Schenkel und der Schwanzoberseite, dunklere, fast schwarze Hände und Füße, Fehlen einer dunk- len Schwanzspitze und die rein weiße Färbung von Vorderhals, Brust und Bauch. ErBhre lampe en ae Breite der oberen Schneidezahnreihe,. . 17 Basislänge . ; 70 Länge der oberen Backenzahnreihe . . 23 Ochbeimbreite. ur nu... al er 70 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Länge des Hirnschädels von der Nasen- Poramen magnum‘. .„. =. EYz a Sat A N A AR A a SO MR RS DR TE Löngedes Gaumens > kat Ba HE 38 Breite über den Gehöröffnungen . . . 57 Abstand der äußeren Augenränder . . 51 Breite des’ Rlanum 'nuchale.>; ... . ., 60 | Gesichtslänge von der Nasenwurzel . . 40 | Cercopithecus tantalus graueri Lorenz. Lasyopyga tantalus graueri Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, XVII, 2. Juli 158%. Coll. Nr. 20, Q, ad., Baraka, Februar ıgıo. Körperlänge 48 cm, Schwanzlänge 48 + ı cm. Diese kleine fahlgraue Meerkatze von Baraka am Nordwestufer des Tanganjika- Sees scheint mir eine bisher noch nicht unterschiedene Form aus der Verwandt- schaft des Cercopithecus tantalus darzustellen, weshalb ich dieselbe unter obigem Namen beschrieben habe. Gesicht und Rand der Unterlippe spärlich schwarz behaart, Kinn weiß; Backenbart mäßig lang (beim Männchen vermutlich länger), in der oberen Hälfte gelblichweiß mit zum Teil schwarzen Haarspitzen, untere Hälfte an den Wangen reiner weiß wie Kinn und Kehle. Weißes Stirnband verhältnismäßig schmal, seitlich bis über die Schläfen reichend und in den Backenbart übergehend. Vor diesem eine Reihe längerer schwarzer Haare, Färbung der Wangen nicht scharf Re zur Kenntnis der Ges und en von Zentralaisika, 223 von jener des Scheitels getrennt. Oberkopf, Nacken und Rücken fahl mit schwarz gesprenkelt, gegen die Flanken blasser, indem hier die fahlgelbe Färbung vorwiegt; im ganzen ähnlich wie bei einem zum Vergleich vorliegenden Exemplare von Cercopithecus pygerythrus johnstoni, nur etwas dunkler. Die einzelnen Haare der Oberseite am Grunde grau, in der Endhälfte mit zwei gelben und einem schwarzen Ring mit schwarzer Spitze. Arme und Schenkel außen grau ge- sprenkelt, innen weißlichrahm (ohne jede Sprenkelung). Hände und Füße grau, an den Fingern dunkler als an den Zehen. Brust und Bauch weißlichrahm wie Hals und Kinn. Schwanz gleichlang wie Rumpf mit Kopf, näher der Wurzel dunkler, in der Mitte etwas heller, grau gesprenkelt, während die dunkle Färbung gegen das Ende wieder zunimmt und die Schwanzspitze in einer Länge von etwa 2cm ganz schwarz wird. Keine roten Haare an der Unterseite der Schwanz- wurzel; dagegen finden sich einige rötliche Haare in der Schwanzgegend vor den Gesäßschwielen. Gegenüber C. tantalus ergeben sich bei unserer Form als Unterschiede die nur bis zu den Schläfen reichende schmälere Stirnbinde, das Übergehen der Wan- genfärbung in die Kopffärbung, die Gleichheit von Körper- und Schwanzlänge und das nicht helle, sondern dunkle Ende des Schwanzes. Von dem Gebiete, aus welchem unser Exemplar stammt, ist noch keine Meer- katze dieser Gruppe beschrieben, obwohl Grauer bereits 1908 solche Exemplare in größerer Anzahl beobachtet und einige Felle davon an das königl. zoologische Museum nach Berlin gesandt hat. Nachstehend die Maße des Schädels: | ) fe) a iS) «Or “.; - zZ zZ mm mm Beause .N.e. 95 Breite der oberen Schneidezahnreihe. . 16 ee a a 63 Länge der oberen Backenzahnreihe . . 25 Jochbeinbreite . . . I ey. 65 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Länge des Eenschädels von we Nasen- Köramen 'maenumis 232 ER 46 wurzel . Are 72 Bande des, Gaumensi tal = 2 ran 32 Breite über den Gehöröffnungen u 55 Abstand der äußeren Augenränder. . . 47 Breite des Planum nuchale. 51 Gesichtslänge von der Nasenwurzel . . 38 Cercopithecus leucampyx Fischer. Von Meerkatzen, welche in die Gruppe des Cercopithecus leucampyx gehören und allenfalls als Unterarten dieser westafrikanischen Art aufzufassen sind, liegen drei Exemplare aus dem Kongourwalde im Gebiete des Ituri, (zwischen Beni und Mawambi), dann zwei Exemplare aus dem Gebirgsurwalde im Osten der Rutschuru-Ebene, ein Stück aus der Rutschuru-Fbene selbst und noch ein einzelnes Exemplar aus dem Gebiete der Wabembe im Gebirgsurwalde der nord- westlichen Randberge des Tanganjika-Sees vor. Bei der großen Zahl von einander sehr ähnlichen Formen, die aus ide Gruppe bis jetzt aufgestellt wurden und von denen die meisten aus verhältnismäßig 224 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. engbegrenzten Gebieten stammen, fiel es schwer, unsere Exemplare zu bestimmen. Es war dies um so mehr der Fall, als sich aus den Beschreibungen der in Frage kommenden Formen oft nur ganz geringe Unterschiede ergeben. Die vorliegenden Exemplare haben zu der Annahme der folgenden Unterarten geführt, entsprechend den vier verschiedenen Gegenden, in denen sie erbeutet wurden. Cercopithecus leucampyx schubotzi Mtsch. Tat. AV, Te 1 und 2. Cercopithecus leucampyx schubotzi Matschie, Extr. Ann. Soc. roy. Zool. et Malac. de Beicigwe, TeadENdL. 1912, pP. 78280: Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 123, d, Moöra, August ıg10. 60 cm 82+4 cm » > 163, 9, » » » 58 » 8it4 » >» » 245, d., juv., Ukaika, Dezember ıgıo. 48 » 62 ck u Diese drei Affen aus dem Ituri-Urwalde stimmen vollkommen untereinander überein und entsprechen im wesentlichen Matschies Beschreibung von Cercopithecus leucampyx schubotzi. Die Merkmale unserer Exemplare sind: Scheitel im ganzen schwarz, Haare zum Teil gelblich gesprenkelt. Stirnband gelblichweiß, schwarz geringelt (nach Matschies Darstellung weißgrau, schwarz geringelt). Ohrbüschel rotgelb, an der Wurzel weißlich (bei Matschie weißgrau, rotgelb geringelt). Kopf- seiten gelblich weiß und schwarz gesprenkelt wie das Stirnband. Nacken schwarz mit versteckter gelblicher Sprenkelung. Oberrücken zwischen den Schultern schwarz und weißlich gesprenkelt, etwas dunkler als die übrige Oberseite, die in der Mitte gleichfalls weiß, nach hinten mehr gelblich gesprenkelt ist. Kinn und Kehle weiß. Brust mit dunkelgrauem Querband. Bauch gesprenkelt grau, etwas heller als die Rückenmitte. Schulter schwarz, spärlich weiß gesprenkelt. Arme und Hände schwarz, jene innen weißlich gesprenkelt, grau. Ober- und Unter- schenkel fein weiß gesprenkelt, grau. Füße schwarz, bisweilen noch etwas weißlich gesprenkelt. Oberschenkel innen weiß geringelt, hellgrau, Unterschenkel ähnlich, nur etwas dunkler. Schwanz an der Wurzel wie der Unterrücken, helle Sprenkelung gegen die Mitte allmählich abnehmend, Endhälfte schwarz. Matschie führt von seinen Exem- plaren an, daß bei den Weibchen einzelne Haare unter der Schwanzwurzel eine rotbraune Ringelung zeigen und bei einem derselben an der Vulva ein Büschel rotbrauner Haare vorhanden sei, wovon bei unseren Fellen kaum etwas zu bemer- ken ist. Etwas Ähnliches zeigen aber wohl unsere zwei Stücke von den östlichen Randbergen der Rutschuru-Ebene, welche wir als €. leucampyx doggetti Ell. bestimmt haben. Der ebenfalls von Matschie aufgestellte C. stuhlmanni, dessen Fundstelle (Wakondjo-Land, westl. Semliki-Ufer, 29'35 Grade östl. Länge, o'25 Grade nördl. Breite) an das Gebiet unseres Exemplares angrenzt, soll sich von C. leucampyx schubotzi durch die hellere, fast rein weiße Stirnbinde und das Fehlen eines dunklen Querbandes auf der Brust unterscheiden. C. leucampyx princeps Ell. aus dem Mpanga-Walde nächst Fort Portal würde unseren Exemplaren gegenüber fol- gende Merkmale aufweisen: Ohren mit wenigen weißen Haaren (keine deutlichen Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 225 Büschel), Oberrücken zwischen den Schultern schwarz wie der Kopf, Brust (an- geblich) einfach schwarz. Wie sich C. leucampyx caruthersi aus dem Mubuku-Tale (im Osten. des Ruwenzori) von unseren Exemplaren unterscheiden würde, läßt sich nach Pococks zu kurzer Diagnose nicht feststellen. Cercopithecus leucampyx princeps EIl. TELXN Be Cercopithecus leucampyx princeps Elliot, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 8, Vol. IV, ee 7. 304. — Review, of. the Primates,. U, 1912, p.. 315. Cercopithecus stuhlmanni Pocock (nec Matschie), Proc. Zool. Soc. London, 1907, p. 690, Taf. 39, Fig. 2. Coll. Nr. 82, C', jr., Rutschuru-Ebene, Juni 1910. Körperlänge 55 cm, Schwanzlänge 83 +6 cm. i Das Exemplar aus den Gallerie-Wäldern der Rutschuru-Ebene, bei dem wir gegenüber dem C. leucampyx schubotzi nur das Vorhandensein weniger gelblich- weißer Härchen an Stelle der Ohrbüschel, mehr Schwarz zwischen den Schultern, auch etwas dunklere Unterschenkel feststellen können, ist vielleicht mit dem C. leucampyx princeps zu vereinen, welcher nach Eliiot außer im Mpanga-Walde bei Fort Portal auch an der Ostseite des Ruwenzori und am Süd- und Westufer des Albert-Sees vorkommen soll. Cercopithecus leucampyx doggetti Poc. Tal KW, Fig.’ und 5: Cercopithecus stuhlmanni doggetii Pocock, Proc. Zool. Soc. London, 1907, p. 691. Lasyopyga doggetti Poc., Elliot, Review of the Primates, II, 1912, p. 314. Coll. Nr. 85, ©, Urwald der Randberge im Osten der Rutschuru-Ebene (1600 m), Juni ıgro. Körperlänge 58 cm, Schwanzlänge 78 + ı'5 cm. » » 88, 0’, Urwald der Randberge im Osten der Rutschuru-Ebene (1600 m), Juni ıgro. Körperlänge 62 cm, Schwanzlänge 86 + 7 cm. Obige zwei Exemplare gehören offenbar zu der von Pocock unterschiedenen Form. Es spricht dafür nicht nur die Beschreibung dieses Autors, sondern auch das Gebiet der Frlegung. In Übereinstimmung mit jener geben bei unseren Fellen die an der Basis grauen Haare infolge einer schwarzgelben Ringelung dem Rücken eine olivgelbe Gesamtfarbe und sind die Haare der Schenkel außen schwarz mit feiner weißer Ringelung, innen etwas breiter schwarz und weiß geringelt. Auch erscheint bei ihnen die Kehle mehr hellgrau. Nach der Urbeschreibung sollen das Kreuz und auch die Schwanzwurzel mehr braun gesprenkelt sein, was bei unseren Exemplaren allerdings nicht der Fall ist, wogegen aber bei unserem alten Männchen (Nr. 88) über jedem Auge ein deutliches rotbraunes Fleck- chen sichtbar ist, dadurch hervorgerufen, daß da die Haare an der Basis rötlich ge- färbt sind. Am After haben unsere Exemplare einige rotbraune, beziehungsweise Annalen des k. k. naturliistorischen Hofmuseums, Bd. XXXI, 1917. 15 u 226 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. schwarz und rotbraun geringelte Haare. An der Schwanzwurzel, besonders bei einem der Exemplare, gleichfalls einige Haare von dieser Färbung. Am äußeren unteren Ohrrande spärliche Haare von weißlicher Farbe; keine deutlichen Ohrbüschel Cercopithecus leucampyx sibatoi Lorenz. ° Taf. XIV, Fig. 6. Lasyopyga leucampyx sibatoi Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, RAY 2 Dezember ‚1913. Coll. Nr. 61, 0, Bambuswald hinter den Randbergen am Nordwestufer des Tan- ganjika-Sees (2300 m), April ıgıo. Körperlänge 55 cm, Schwanzlänge 57+7 cm Diese Form wurde auf Grund eines schönen weiblichen!) Exemplares auf- gestellt, das von den Bergen westlich des Nordwestufers des Tanganjika-Sees stammt, wo es in dem Gebiete des Sultans Sibatoi in einer Seehöhe von 2300 m erlegt worden war. Auf das Exemplar paßt in mehrfacher Hinsicht die Beschreibung von C. leu- campyx aurora Thos., (vom Südende des Kiwu), der jedoch eine rein schwarze Unterseite hat. Unser Exemplar ist durch folgende Merkmale charakterisiert: Stirn- band, Wangen und Halsseiten gleichmäßig bräunlichgelb und schwarz gesprenkelt. Längs des Nasenrückens ein sich nach unten gegen die Wangen verbreiternder schwärzlicher Strich, der von der hellen Augenumrandung und der weißlichen Nasenspitze deutlich absticht. Oberlippe und Kinn weiß. Die gesprenkelten Haare der Kopfseiten lang, einen abgerundeten Backenbart bildend. Die Oberseite des Kopfes bis zu den Schläfen und bis zu den von den langen Haaren fast ganz verdeckten Ohren sowie der Nacken schwarz. Partie zwischen den Schultern ebenfalls schwarz, doch mit geringer gelbbrauner Sprenkelung. Vordergliedmaßen von der Schulter an schwarz; Oberarm an der Innenseite grau. Ganze Rückengegend gelbbraun mit schwarz gesprenkelt; die bräunliche Farbe etwas über der schwarzen vorwiegend, wird gegen das Kreuz intensiver. Haare am After rötlichbraun mit schwarz geringelt. Schenkel schwarz, leicht mit rahm gesprenkelt, an der Innenseite grau; Füße schwarz, Kehle grauweiß. Unterseite hellgrau (nicht schwarz wie bei C. I. aurora), die einzelnen Haare weißlich, schwarz geringelt. Über der Brust ein dunkles, grauschwarzes Querband. Der verhältnismäßig kurze Schwanz, welcher die Körperlänge nur um 2cm übertrifft, an der Basis wie der Rücken gefärbt, dann nahe bis an das ganz schwarze Ende schwarz mit rahm und weiß gesprenkelt. Die Art scheint in dem Gebiete sehr selten zu sein, weil Grauer im Jahre IgIo von seinem neun Wochen währenden zweiten Aufenthalte dortselbst nur dieses eine Exemplar mitgebracht hat und vorher im Jahre 1908 während eines 32/ monatlichen Verweilens in derselben Gegend auch nur ein solches Stück er- beutete, das sich im Berliner kgl. zoolog. Museum befinden dürfte. Die Schädel unserer Meerkatzen aus der Gruppe des Cercopithecus leucampyx sind durch stärker vorspringenden Oberkiefer und relative Kürze der Zahnreihen charakterisiert und zeigen, obwohl sich aus den Maßen für die Schädel der hier behandelten vier verschiedenen Formen keine besonderen Unterschiede ergeben, doch, wie aus den Abbildungen zu ersehen ist, einige auffallende Differenzen. ') In der Originalbeschreibung irrtümlich als 5’ bezeichnet. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 227 Diesen möchte aber keine zu große systematische Bedeutung, sondern nur ein in- dividueller Wert beigelegt werden, wie ja überhaupt unser ganzes in dieser Arbeit behandeltes Material den Beweis liefert, daß der Schädel der Affen einer bedeu- tenden individuellen Veränderlichkeit unterliegt. Die Bildung von zwei Scheitelgräten, die sich bei den alten Männchen bis auf ı cm nähern, scheint für die Gruppe charakteristisch zu sein. Bei den weib- lichen Schädeln findet sich die Neigung zur Bildung einer Beule am Hinterhaupte. Bemerkenswert ist die verschiedene Entwicklung der Augenränder und damit die wechselnde Form und Größe des Augenhöhleneinganges. So besitzt die Augen- höhle des alten d’ von C. leucampyx schubotzi denselben Höhendurchmesser wie die des 0 von C. leucampyx doggetti, während andererseits in dieser Beziehung die Schädel des alten JS von C. leucampyx doggetti und des Q von C. leucampyx schubotzi übereinstimmen. Auch die Nasenöffnungen weisen hinsichtlich Form und Größe merkliche Unterschiede auf. Die Schädelmaße der hier besprochenen vier Formen zeigt die folgende Zu- sammenstellung: er ee TE [0 HL Ro) in = 2 oh 83. 152,1 100 ee) o N | a ee z a = in Millimetern Basislänge . 82 72 | TI. 85 68 74 Jochbeinbreite En 79 0 a a an: Länge des enschädels von der ud. 83 80 FB SO 78 ri 92 59 60 Gr ArS7 56 63 54 59 Bol 53 16 18 17 18 15 18 26 a6. 1.28 27 26 2 Breite über den Gehöröffnungen Breite des Planum nuchale. Breite der oberen Schneidezahnreihe, Länge der oberen Backenzahnreihe . Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Foramen EM a magnum . » 58 _ Br Länge des Gaumens ; 40 37. 16.249 43 — 39 Abstand der äußeren Re 53 48 | 47 — —., 46 Gesichtslänge von der Nasenwurzel . 50 50 | 47 53 45 | 43 Höhe der Orbitalöffnung. 25 2m. 2Br 0620 25 21 Ne STE ELS 105 108, 118 1. 7001.5105 Cercopithecus schmidti enkamer Mtsch. Taf. XV, Fig. ı. Cercopithecus schmidti enkamer Matschie, Extr. Ann. Soc. roy. Zool. et Malac. de Beisique, T. XLVIl, 1912, p.29. Cercopithecus schmidti ituriensis Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien. XVII, 2. Juli 1914. | 228 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 97, d, juv., Beni, Juli 1910 27'5 cm 37 +0'5cm » 2. 009, &% ad., » » » Kr de BE 78 a u e » » 170, d, ad, » September ıgıo 520 » TA KEONE > 21274, ©, .ad., (Type), Ukaika, Dezember ıgıo 565 » te E Ich habe diese weißnasigen Meerkatzen des Iturigebietes als von dem typi- schen Cercopithecus schmidti Matschie von Uganda verschieden befunden und dem- entsprechend als eine Subspezies dieser Art beschrieben, doch hatte Matschie bereits früher diese Form erkannt und mit dem Namen enkamer bezeichnet. Sie ist durch folgende Merkmale charakterisiert: Haare des Oberkopfes hell strohgelb, die des Rückens mehr. ocker geringelt, an der Wurzel weißgrau. Unterarme, schwarzgrau (nicht schwarz wie bei C. schmidti) und der ganzen Länge nach bis über die Handgelenke vorne stärker, an der Außenseite spärlicher gesprenkelt. Die Sprenkelung in der oberen Hälfte strohgelb, nach unten helier, fast weiß. Unter- schenkel gleichfalls dunkelgrau, doch etwas heller als die Arme, mit weißlicher Sprenkelung. Der etwa 20cm von der Wurzel oben zuerst hellere, dann dunklere rostrote Schwanz hat eine etwas geschwärzte Spitze, indem die Haare in einer Ausdehnung von ungefähr 3 cm teils rot, teils schwarz und zum Teile geringelt mit schwarzen Spitzen sind. Auf der Unterseite ist der Schwanz von der Wurzel an in einer Länge von ı8—2ocm grau, während er bei dem C. schmidti zunächst als weiß und dann erst als eisengrau und weißgrau angegeben wird. Cercopithecus schmidti rutschuricus Lorenz subspec. nov. Faf. XV, Fig. 2. Coll. Nr. 86, Cd, ad., östl. Randberge der Rutschuru-Ebene. Körperlänge 52 cm, Schwanzlänge 69+ 3 cm. | Von den rotschwänzigen Weißnasen liegt auch ein einzelnes Fell vor, das aus dem Gebirgsurwald im Osten der Rutschuru-Ebene von einer Höhe von etwa ı600o m stammt und dessen bereits im Anzeiger der kais. Akademie der Wissen- schaften vom 2. Juli 1914 Erwähnung getan wurde. | Ein nochmaliger eingehenderer Vergleich dieses Stückes führt zu folgenden Betrachtungen: | Zunächst ergibt sich die Frage, ob dasselbe nicht mit dem Cercopithecus schmidti sassae Mtsch. zu identifizieren wäre, da dieser aus einem benachbarten Gebiete stammt, das aber allerdings eine viel geringere Seehöhe hat und keinen eigentlichen Urwald besitzt. Die Behaarung ist lang und dicht, ähnlich wie bei C. schmidti montanus, auch Schopf und Backenbart sind wie bei diesem. Die Wurzelhälfte der Rückenhaare ist gleichfalls eisengrau. Dagegen sind die Haare an den Ohren weißlich (nicht rötlich) und nur spärlich entwickelt, ähnlich wie bei den Ituri-Weißnasen. Die Unterarme und Unterschenkel sind schwarz (nicht grau), die ersteren nur an der Vorderseite bis 3cm oberhalb der Hand- gelenke strohgelb gesprenkelt; die Unterschenkel mit einer etwas helleren, auf der ganzen Vorder- und Außenseite bis zum Fußgelenk ausgebreiteten Sprenkelung. Die Rückenfärbung erstreckt sich an der Oberseite des Schwanzes nur auf eine Länge von ı5 cm und wird auf eine weitere Strecke von etwa 8cm dunkler, das a... zur Kenntnis der a und ‚ Halbafen von a 229 ist rotbraun und schwarz gesprenkelt und die einzelnen Haare sind hier an der Wurzel schwarz. Das Ende des Schwanzes erscheint schon 6cm vor der Spitze geschwärzt, während die 3 cm vorstehenden Haare der Schwanzspitze ganz schwarz sind. Die Schwanzunterseite ist zunächst auf ungefähr gcm Länge dunkel eisen- grau, dann, bevor sie in Gelblichrot übergeht, auf etwa 5cm Länge hell gelblich- grau. Für den Ü. schmidti sassae gibt Matschie an: weißgraues Drittel der Schwanzunterseite, weißgraue Wurzel der Rückenhaare und sehr geringe Bei- mischung schwarzer Haarspitzen am äußersten Ende des Schwanzes, der gcm vor der Spitze fahler wird, während er bei unserem Exemplare gegen das Ende dunkler wird. Aus den hier festgestellten Merkmalen ergibt sich, daß unser Balg weder mit dem typischen Cercopithecus schmidti noch mit dem C. schmidti sassae und auch nicht mit dem C. schmidti montanus, mit welchem. er wohl einige Punkte gemein- sam hat, vollkommen übereinstimmt. Ich halte daher die hier vorgenommene be- sondere Benennung desselben für angezeigt. Die Schädel der eben behandelten zwei Formen von C. schmidti und des auf der nächsten Seite besprochenen C. schmidti montanus bieten im ganzen große Übereinstimmung in ihren Maßen. Nr. 99 weicht wohl in einem auffallenden Grade ab, so daß die Vermutung einer Verwechslung naheliegen würde, die aber nach Grauers Versicherung ausgeschlossen ist. Alle hier gemessenen Schädel gehören erwachsenen Männchen an und stehen in fast gleichem Alter. Charakte- ristisch ist die mangelnde Entwicklung von Kämmen an dem Hirnschädel — es kommt hier höchstens zu nach vorne wenig konvergierenden Stirnscheitelleisten — so daß aus diesen keinerlei Merkmale für die angeführten Unterarten abzulesen sind. Allenfalls könnte man finden, daß das Gesicht der Form «enkamer» ver- hältnismäßig kürzer ist als das der nachstehend beschriebenen Form «montanus». | C.’schmidti | rut- | montanus schuri- enkamer “ | cus 6 d 8 d Nr. 99 ya) (®) zZ g4 Millimetern 4 n i Größte lsänge . Br ob 196 98 | 98 98 1071 %4..98 93 Basislänge 67 67 66 69:.1:2.69 68 76, = :66 61 Jochbeinbreite . ih Bit: 66 |. 6) wow. |... Ge Länge des Hirnschädels von re | | | | 78. 24.77, De ze en Breite über den Behöröffnungen "der 56 | 51 32 55 | 55 Rn N 55 Breite des Planum nuchale . 581.53 55 57 56 57 Lo 56 Breite der oberen Schneidezahnreihe a 15 16 16 15 an a 2 16 Länge der oberen Backenzahnreihe 23 | 25 2 23 23 233| 2 23 22 Vom Gaumenrand zum Hinterrand | | | des Foramen magnum. 48 so 50 50 | 49 50 54 49 47 Länge des Gaumens . 4 32 2 31 SE r33 33 40 22 30 Abstand der äußeren PR PRBNE B 48 6 44 49 | 46 47 49 50 45 Gesichtslänge von der Nasenwurzel 3% | 39 37 am 097 39 | 38 35 35 230 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Cercopithecus schmidti montanus Lorenz. Mara y. fie, Cercopithecus schmidti montanus Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wissensch. in Wien, XVIL. 22 Juh nr. Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 39, J’, ad., Wabembegebiet, Februar ıgı0 56°ocm bye rare Se ad Iype,) »..r. März > 59°5 >» Go Hau id, > » » 55°0 » unvollständig Dane sad, > April > 5750.» 63.0 Te are. a, » » » 570.3 675308 Die fünf Felle aus dem Gebiete der Wabembe im Nordwesten des Tanganjıka- Sees sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Im ganzen dunkler als die Felle aus dem Ituri-Gebiete, haben die Haare der Oberseite breitere gelbe bis ockerfarbige Ringe und sind an der Wurzel eisengrau. Das Haar ist im ganzen auch länger, demzufolge es auf dem Scheitel zur Bildung eines mäßigen Schopfes kommt und die Wangen einen stärkeren Backenbart tragen; auf dem Rücken sind die Haare !/,—ıcm länger als bei den Weißnasen vom Ituri. Das Gesicht er- scheint dunkler, indem der Nasenrücken und die Oberlippe seitlich unterhalb des weißen Nasenfleckes mehr geschwärzt sind. Die Haare am Rande und an der Innenseite der Ohren sind rötlich ockergelb (nicht weiß) und länger und zahl- reicher als bei C. schmidti enkamer. Der Schwanz ist an der Unterseite von der Wurzel an dunkelgrau und das Grau wird vor dem Übergange in die rostrote Färbung kaum heller. Die Schwanz- spitze ist in einer Ausdehnung von 5—7 cm geschwärzt. | Nach den Maßen zu urteilen, scheinen die Weißnasen aus den Gebirgsurwäl- dern verhältnismäßig etwas kürzere Schwänze zu haben als jene vom Ituri. Cercocebus oberländeri Lorenz nov. spec. Ta-XV, Fig.5 und’%. Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 230, d, ad., Urwald bei Mawambi, November ıgı1o 62cm 68+3cm » » 231, O, ad. » » » y » 53 » AG » » » 232; pull. » » » » » 27 » 27 » Diese Form ist dem Cercocebus hagenbecki Lyd. nahestehend, nachdem aber die Beschreibung und Abbildung, welche Lydekker von dieser Spezies (Nov. Zool., VII und VII) gibt, auf die uns vorliegenden drei Exemplare nicht durchaus passen, auch aus einem weit entlegenen Gebiete, das ist von Ubangi im französi- schen Kongo stammen, so glaubte ich, schon auf Grund dieser Umstände eine neue, jedenfalls nicht häufige Art vor mir zu haben. Später kam mir Matschies Beschreibung einer Cercocebus fumosus genannten Mangabe vom Semliki zu Gesicht (Sitzungsber. Ges. naturf. Freunde, Berlin 1914, p. 341) und Matschie meint in einem Briefe, daß diese Art mit meinem Cercocebus oberländeri identisch wäre. Doch findet sich bei unseren Exemplaren auch eine Reihe von Unterschieden gegen- Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 231 über den für C. fumosus angegebenen Merkmalen, so daß mir eine Zusammen- ziehung auch dieser Formen nicht zulässig erscheint. Alle unsere drei Exemplare stammen aus einer Herde und sind die einzigen . dieser Art, welche Grauer während eines ununterbrochenen Aufenthaltes von 7 Monaten im östlichen Kongourwalde untergekommen sind. Die beiden Erwach- senen stimmen im allgemeinen in der grauen Färbung überein, haben dunkles Gesicht mit hellen Augenlidern und sind durch schütteres Haar, das auf der ganzen Oberseite und an den Außenseiten der Extremitäten deutlich gesprenkelt er- scheint, charakterisiert. Die Gesamtfarbe der Oberseite kann man als drapgrau bezeichnen, mit einem fahlgelben Anfluge, hervorgerufen durch gelbliche Ringe, welche die grauen Stichelhaare auf Kopf, Rücken, der Außenseite der Arme, Schenkel und Füße und der Oberseite der Schwanzwurzel tragen. Dagegen wird für den Cercocebus fu- mosus angegeben, daß die hellen Ringe kittfarbig seien und daß die Sprenkelung nur bis zu den Schultern reiche, während sie bei unseren Exemplaren bloß unten und an der Innenseite der Extremitäten vollkommen fehlt. Die Haare der Stirne sind von einem Punkte ausstrahlend nach vorne, nach den Seiten und nach hinten gerichtet. Die Ringelung ist auf dem Kopfe am ausgeprägtesten, wo manche Haare auch zwei und drei gelbliche Ringe tragen. Auf dem Oberkopfe sind die Haare bis zur Basis grau. Einige kurze, an der Wurzel weiße Haare erzeugen über den äußeren Augenwinkeln einen beim Männchen deutlicheren, beim Weibchen mehr versteckten weißlichen Fleck. Die verlän- gerten Wangenhaare bilden einen Backenbart, bei dem nach vorne und unten die weißliche Färbung ihrer Basis zum Vorschein kommt. Auch die ungedeckten Wurzelhälften der Haare hinter den Ohren sind weißlich und bilden einen hellen Fleck. Auf dem Rumpfe wird die helle Sprenkelung gegen die Seiten undeutlicher, bei dem Weibchen verschwindet sie allmählich ganz. Arme und Beine sind außen ähnlich dem Rücken gefärbt, nur bei dem Männchen weisen die Unterarme eine feine, dichte Sprenkelung von schwarz und fahlgelb auf. Die Basis der Haare des Rückens ist hellgrau, wird aber nach und nach gegen die Körperseiten weißlich, so auch auf den Schultern, Oberarmen und Schenkeln. Hände an der Wurzel und an der Mittelhand bei dem Männchen mit langen schwarzen Haaren spärlich bedeckt; die beiden letzten Finger fast nackt; beim Weibchen sind die Hände schwärzlich, etwas gesprenkelt. Füße bei beiden Ge- schlechtern gesprenkelt, grau; Zehen spärlich mit schwärzlichen Haaren besetzt. Der Schwanz ist oben an der Basis auf ein Drittel seiner Länge dunkler, etwa schiefergrau, gegen das Ende aber heller als der Rücken und auf der Unter- seite durchwegs ebenso hell wie an der weißlichgrauen Spitze. Die Kehle und übrige Unterseite, beziehungsweise Innenseite der Arme und Schenkel sind im allgemeinen weißlich, beim Männchen die Haare in der Magen- gegend mit gelblichen Enden, so daß diese Partie mehr rahmfarbig erscheint. Das Weibchen ist im ganzen auf dem Rücken und auf der Oberseite des Schwanzes um eine Schattierung dunkler als das Männchen und gleichzeitig in der Mitte etwas deutlicher gesprenkelt, während, wie erwähnt, an den Körperseiten die Sprenkelung fehlt; auch ist bei dem Weibchen die Endhälfte des Schwanzes oben nicht viel heller als an der Wurzel. Das von der angeführten Mutter stammende, wenige Tage alte Junge hat ein ganz helles Gesicht. Die Haare des Kopfes sind schon ziemlich lang, schwarz- 032 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. braun, ohne helle Ringe. Dagegen zeigt sich bereits im Nacken die gelbe Rin- gelung vor den Haarspitzen und findet sich auch noch an dem lockeren, wollig weichen Haar des Rumpfes, das auf der Rückenmitte im übrigen dunkelbräunlich, nach den Seiten zu aber heller bis weißlichgrau ist. Die sehr spärliche Behaarung der Arme und Schenkel ist weißlich mit gelblichem Anfluge. Bei Cercocebus hagenbecki sind nach Lydekker nur einige der Deckhaare auf Kopf, Rücken, Außenseite der Extremitäten und Oberseite des Schwanzes schwarz und gelb geringelt, die Haare dazwischen hell schieferfarbig. Die Unter- seite ist grauweiß; das Gesicht und die Lider sind dunkel. Die Deckhaare unserer Art haben dagegen an den oben erwähnten Stellen durchaus fahle Ringe, das Haar ist im übrigen drapgrau, an den Wurzeln, wie erwähnt, heller bis weißlich; die Unterseite weiß, beziehungsweise rahm; das Gesicht dunkelgrau, die Lider hell. Die Schädel sind gegenüber jenen des nachstehend behandelten Cercocebus albigena ituricus Mtsch. durch folgende Merkmale gekennzeichnet: Stirne mehr an- steigend, Oberkiefer und vorderer Teil des Unterkiefers glatter, Oberkiefer außerdem schmäler und die Backenzahnreihe etwas länger. Wangen weniger und Unterkiefer unterhalb der Prämolaren gar nicht eingedrückt. Occipitale Crista kaum angedeutet, ohne Spina. Abstand des hinteren Gaumenrandes vom Foramen magnum viel geringer. Nasenöffnungen beim männlichen Schädel bedeutend schmäler, wogegen bei dem weiblichen diesbezüglich kein Unterschied besteht. Die Maße sind folgende: Größte Länge . Basislänge.. Jochbeinbreite . Länge des Hirnschädels von der Nasenwurzel Breite über den Gehöröffnungen Breite des Planum nuchale Breite der oberen Schneidezahnreihe Länge der oberen Backenzahnreihe . 5 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Foramen magnum . Lanse: des Gaumens. %. .. Luis: Abstand der äußeren Augenränder Gesichtslänge von der Nasenwurzel . Cercocebus albigena ituricus Mtsch. Cercocebus (Lophocebus) albigena ituricus Matschie, Revue zoologique africaine, ll. fevrier. 1913, P. 208: Gell-Nr,T07, > » 119, Körperlänge Schwanzlänge d', Mo&ra, Juli ıgıo 68 cm 74 + 27cm, 73 m &% » » » 70 » 67 2. 4 >», I > » » 127; oO, juv., » » 38 » 44 7 4A >, ol u >30; 0, Num.,'Moera, (Augustiigto" BE) >. Nuba re! u Haus 239,0, juv., UÜkaika, Dez, > 34.» a a ER; » » 268, @% » » » ZaND 78 + A IL, g >» » » 381, o, Mawambi-Irumu, Febr. ıgı 1 61 » bare 9 länger als der Körper. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 238 Für die Gruppe schwarzer mit einem Schopfe ausgestatteter Mangaben, welche durch die Spezies Cercocebus albigena Gray repräsentiert ist, wurde von Palmer das Genus Lophocebus aufgestellt, das dann Elliot in der Revue der Primaten als Subgenus aufgenommen hat. In dieser finden wir neben dem typi- schen Cercocebus albigena noch die Subspezies C. albigena johnstoni Lydekker und C. albigena zenkeri Schwarz, sowie eine Spezies Cercocebus aterrimus Oudemans angeführt. Der typische Cercocebus albigena wurde nach einem jugendlichen Exemplare von den Stanley-Fällen im Britischen Museum aufgestellt, drei Exem- plare, darunter ein völlig erwachsenes, die zu derselben Form gehören sollen, be- finden sich im Pariser Museum, ein junges 9 im Museum zu Berlin. Cercocebus albigena subsp. johnstoni Lyd. basiert ebenfalls auf einem jungen Individuum, das sich im Britischen Museum befindet und das von Urundi am Nordostende des 'Tanganjika stammen soll. Grauer bezweifelt die Richtigkeit dieser von dem Araber Rumaliza herrührenden Fundortsangabe, da er sich selbst in den Urwäl- dern der Randgebirge des Tanganjıka- und auch des Kiwu-Sees wiederholt und längere Zeit aufgehalten hat, ohne daß ihm dort je eine schwarze Mangabe unter- gekommen wäre. Der südlichste Punkt des Seengebietes, an dem Grauer eine schwarze Mangabe aus der Gruppe des Cercocebus albigena im Jahre 1908 wieder- holt beobachtet und erlegt hat, ist der Urwald hinter den westlichen Randbergen des Südendes des Albert Edward-Sees. Nachdem auch aus der Literatur keine Angabe für das Vorkommen dieser Art in Deutsch-Ostafrika vorliegt, so besteht die Möglichkeit, daß die angeblich von Urundi am Nordostufer des Tanganjıka stammende Type des Cercocebus albigena johnstoni entweder aus dem eben er- wähnten Urwalde im Westen des Albert Edward-Sees oder aus dem wahrscheinlich mit diesem im Zusammenhang stehenden Ituri-Urwald stammt und von da nach Urundi gebracht worden war. Leider liegen keinerlei Angaben darüber vor, wie sich vier von Grauer in den Urwäldern westlich vom Südende des Albert Edward- Sees erlegte und an das Berliner Museum gelangte Mangaben zu dem Cercocebus albigena johnstoni verhalten. Matschie hat auf Grund von Fellen, die, wie die unserigen, aus dem Ituri- Gebiete von Beni-Irumu einerseits und Mawambi andererseits herrühren, einen Cercocebus albigena ituricus beschrieben und er teilt überdies in einem Briefe mit, daß er die schwarzen Mangaben von Mawambi auch noch unter dem Namen C. albigena mawambicus abgetrennt habe. Zunächst lag es nun nahe, zu vermuten, daß die mir vorliegenden und die von Matschie beschriebenen Felle alle zu €. albigena johnstoni gehören könnten und ich neigte auch sehr dieser Auffassung zu, weil auf sie die allerdings nicht sehr aus- führliche Beschreibung Lydekkers paßt und weil der €. albigena johnstoni höchst- wahrscheinlich nicht dort daheim ist, von wo das der Originalbeschreibung zugrunde gelegte Fell nach der wenig verläßlichen Angabe von Eingeborenen stammen soll. Da eine zweifellose Identifizierung nicht möglich ist, andererseits kein Zweifel be- ‚steht, daß unsere sieben Felle von Mo@ra und Mawambi mit jenen Matschies identisch sind, so mögen sie vorläufig den von Matschie in Anwendung gebrachten Namen C. albigena ituricus behalten. Was den €. albigena mawambicus betrifft, so kann ich diesen jedoch als selbständige Form auf Grund unseres Materiales und dreier mir freundlichst durch Matschie zum Vergleiche gesandter Felle (2 von Beni-Irumu und ı von Mawambi) nicht anerkennen. Meine Gründe hiefür ergeben sich aus folgender vergleichender Beschreibung seiner und unserer Felle. 234 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Unser größtes und augenscheinlich ältestes Tier ist das jetzt ausgestopfte männliche Exemplar Nr. 268, bei Ukaika nächst Mawambi im Dezember ıg10 erbeutet. Es ist durch besonders lange Augenbrauenwimpern und deutlichen Schopf ausgezeichnet, dagegen sind die Wangen fast unbehaart, die Kehle ebenfalls nahezu nackt und die Halsseiten hinter den Backen nur spärlich mit den an der Basis weißlichen Haaren bedeckt. Im Nacken sind die verlängerten Haare ziemlich hell braungrau. Der schwach entwickelte Schultermantel ist dagegen fast schwarz und enthält einzelne Haare eingestreut, welche eine schmale weißliche Ringelung auf- weisen. Die spärlich behaarte Unterseite ist durchaus schwarz. Die steifen schwarzen Haare am Schwanze sind vom ersten Drittel an sehr schütter. Hin- sichtlich der Haarfarbe von Nacken und Schultern hält dieses Exemplar die Mitte zwischen den Berliner Fellen, die als C. albigena ituricus und C. albigena mawam- bicus bezeichnet sind und die nach den Etiketten von Matschie selbst ursprüng- lich als C. albigena johnstoni bestimmt waren. Daß dieses unser Exemplar weniger braun auf Nacken und Schultern ist, rührt einfach davon her, daß die Haare hier schütterer stehen und sich das Tier wahrscheinlich im Haarwechsel befand, wie auch die spärlichere Schwanzbehaarung zeigt. Die beiden Bälge der gleichfalls erwachsenen Männchen Nr. 107 und 119 von Moö£ra bei Beni haben längeres, glänzenderes Haar, die mehr bräunliche, schön entwickelte Mähne bildet hinter den Ohren lange Büschel; Wangen und Halsseiten schütter, aber doch mehr behaart als bei Nr. 268, was auch von der Unterseite gilt. Schwanz dicht behaart. Von diesen beiden stimmt Nr. 107, neben das von Matschie eingesandte Fell d’ ad., Nr. 1069 aus Mawambi gelegt, mit diesem durchaus überein. Unser Fell Nr. ııg zeigt das braune Nackenhaar nur um eine Spur heller und gleicht dadurch mehr den beiden als €. albigena ituricus be- zeichneten Fellen des Berliner Museums. | Bei dem jungen Männchen (Nr. 130) von Mo£ra erscheint der Mantel am hellsten; die graubraunen Hinterhauptshaare sind stärker entwickelt und an den Schläfen finden sich auch noch einige braune Haare, die über die Ohren reichen, aber diese weniger decken. Die an der Basis weißlichen Haare an den vorderen Halsseiten sind bei diesem Individuum am deutlichsten. Die Hinterbeine haben im ganzen einen rötlichbraunen Anflug und die Haare sind an der Innenseite im oberen Teile der Schenkel bis nach den Gesäßschwielen hin ausgesprochen rötlich- braun. | Das erwachsene, nächst Irumu erlegte Weibchen Nr. 381 gleicht im allgemeinen dem eben erwähnten jungen Männchen, hat jedoch die Haare des Hinterhauptes, ebenso die Mähne weniger entwickelt. Im Nacken ist es im Gegensatze zu allen anderen Exemplaren fast schwarz und ebenso auf den Schultern, gleich dem Männ- chen Nr. 268 von Ukaika. Dieser Balg ist in bezug auf die Färbung des Nackens und der Schultern der dunkelste und übertrifft in dieser Hinsicht auch das Berliner Exemplar des C. albigena mawambicus, zu welchem Matschie (der auch unsere beiden Felle zu vergleichen Gelegenheit hatte) das Fell von Irumu nach seinen brieflichen Mitteilungen rechnen möchte. Das jüngere Weibchen Nr. ı2ı von Mo£ra ist dagegen durch schön ent- wickelte hellere Mähne und mit dieser gleichgefärbte, über die Ohren reichende Wangenhaare, durch mehr bräunlichschwarze Unterseite und durch rötlichbraune Innenseite der Oberschenkel gekennzeichnet. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 235 Das ganz junge Exemplar von Ukaika (Nr. 237) zeigt noch keine hellere Mähne, sondern ist über den ganzen Rumpf und die Extremitäten mit kurzem weichen Haar von schwarzer Farbe mit einem Stich ins Braune bedeckt. Die langen Stichelhaare auf dem Kopfe, der Hinterrücken und der Schwanz sind rein schwarz. Vorstehende vergleichende Betrachtung der eigenen Felle und jener aus dem Berliner Museum zeigte also einerseits, daß überhaupt nur geringe Unterschiede in der Intensität der Färbung der Nacken- und Schulterbehaarung bestehen, daß diese aber andererseits nicht nach der Lokalität verteilt sind. Wir sehen vielmehr, daß einige unserer Felle aus Beni-Irumu von den als C. albigena mawambicus bezeichneten Fellen (aus Mawambi) nicht zu unterscheiden sind und daß andererseits unser Exemplar von Ukaika nächst Mawambi größere Ähnlichkeit mit den Fellen von Beni aufweist, als mit dem Berliner Felle von Mawambi. Eine Unterscheidung von zwei Formen unter den Bezeichnungen «ifuricus» und «mawambicus» ist daher gewiß nicht aufrecht zu erhalten, höchstens wird die Form C. albigena ituricus weiter bestehen können, wenn diese sich nicht etwa schließlich doch noch als mit C. albigena johnstoni identisch herausstellen sollte. * j * * Der stark flach zurückspringende Schädel hat ein langes Gesicht und eine lange ovale Hirnkapsel. Die Gesichtsknochen und der Körper des Unterkiefers sind sehr rauh, die Wangen unterhalb der Jochbögen und die Unterkiefer unterhalb der Prämolaren stark eingedrückt. Eine sagittale Krista kommt selbst bei dem alten Männchen nicht zur Entwicklung, dagegen ist bei den drei ältesten der Männchen eine Schwache, scharfkantige Crista occipitalis mit einer kleinen Spina vorhanden. Auch die Maße der Schädel sowie deren Gesamthabitus geben kaum Anhalts- punkte für eine systematische Trennung der Individuen von Beni und Mawambi. Die Messungen haben folgende Verhältnisse ergeben: = = 2 © aa F, | 2 In = = 3° = 05 oO aa lan ee aus re E.)&8°|8-|2- 22) E88 52 | She bes ae Ss © I Oo [B o [5 = ae) = ae) ae) a jan) in Millimetern ee ereras a. h 230 133 122 127 116 109 108 Ss ea AP BE EEE 97 95 — 94 77 74 74 ee N re. 83 85 79 85 7 71 74 Länge des Hirnschädels von der Nasenwurzel. 88 90 85 89 87 82 82 Breite über den Gehöröffnungen ...... 61 | 64 62 68 61 62 61 Bades Planum nuchale, ..... ...1. 70 70 66 23 @31 1... 702, 1.208 Breite der oberen Schneidezahnreihe. . . . . 2 25 22 26 23 22: 1100 300 Länge der oberen Backenzahnreihe . . .. . 31 31 29 32 31 290 2 Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Fora- enum: a ee ae 60 61 — 61 51 EL Bemserdes Gaumens: .. .-.. 2a 2.4 55 55 47 50 5 41 40 Abstand der äußeren Augenränder. . .... 57 57 53 56 52 51 51 Gesichtslänge von der Nasenwurzel . 59 60 53 58 47 45 45 236 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Papiıo silvestris Lorenz. Papio silvestris Lorenz, Anz. d. kais. Akad. d. Wiss. in Wien, XIV, 16. Juni 1915. Coll. Nr. 198, 0, jr., Mawambi, November ıgıo. Körperlänge 62 cm, Schwanzlänge 35573 em, ‘Ohr '4°7 em lang,"2’5 cm breit. Dieser aus dem Urwalde stammende Pavian ist im allgemeinen fahlgelb mit Schwarz meliert oder leicht geströmt. Die mehr weichen Haare der Oberseite sind vom Grund aus dunkel bräunlich mit einem breiten fahlen Ring vor den langen schwarzen Spitzen. Diese bilden auf dem Kopfe einen schwarzen Bogen, der hinter den Ohren beginnend, das Hinterhaupt umfaßt und von dem sich ein kurzer dunkler Streif auf die Mitte des Nackens fortsetzt. Schwanz an der Wurzel ähnlich dem Rücken gefärbt, in der Endhälfte fahl, mit feiner dunkler Sprenkelung; die 3 cm lange Spitze etwas dunkler. Haare der Kopfseiten vor den Ohren verlängert, an den Wangen kurz, schwärzlich. An der Innenfläche der Ohren keine Haarbüschel. Ganze Unterseite von der Kehle an spärlich mit meist. einfärbigen braunen Haaren bedeckt. | Oberarme wie der Rücken, Unterarme bis gegen das Handgelenk fahl mit Schwarz gesprenkelt. Handgelenk und Hände schwarz. Innenseite der Arme sehr schütter behaart, braungrau. Schenkel ähnlich dem Rücken, gegen den Fuß zu mehr einfärbig fahl. Mittelfuß und Zehen bräunlichschwarz; Innenseite etwas heller als die Innenseite der Arme. Papio graueri Lorenz nov. spec. Coll. Nr. gı, 9, ad., Rutschuru-Ebene, Juni ıgıo. Körperlänge 79 cm, Schwanz- läange:37 7 5:cm,. ‘Ohr '5’em lang, 3'em’breit. Der Fundort dieses Affen liegt am nächsten der Gegend des Papio tesselatum Ell., Ankole, Uganda. Die Merkmale, welche für diese Art angegeben werden, stimmen aber nicht durchaus auf unser Exemplar. Das rauhe, lange Haar der Oberseite ist der Hauptsache nach schwärzlich mit einem hellen Ring nahe vor den kurzen schwarzen Spitzen, so daß die Gesamtfarbe fahl meliert erscheint, und zwar auf Kopf, Rücken, Oberarmen rahmfarbig, auf den Unterarmen, dem Kreuze und an den Schenkeln etwas mehr ockerig. Schwanz in der ersten Hälfte ähnlich dem Unterrücken, gegen das Ende feiner gesprenkelt, so daß dieses mehr einfärbig dunkel fahlgrau erscheint. Auf den Augenbogen einzelne Haare etwas verlängert; Wangen spärlich mit kurzem, schwarzgrauem Haare bedeckt; Kinn gegen die Kehle zu weißlich; an der Innenfläche des Ohres ein Büschel schwarzgrauer Haare, von denen einzelne einen hellen Ring besitzen. Brust und obere Hälfte des Bauches ziemlich dicht, langhaarig; die Haare etwas gewellt, der helle Ring schmäler, so daß die Unterseite mehr einfärbig dunkel fahlgrau erscheint. Untere Bauchhälfte fast nackt. Oberarm wie der Rücken, Unterarme allmählich feiner gesprenkelt, mehr ockerig und mit Schwarz gemischt. Hände bis auf das erste Fingerglied ebenso, ocker mit Schwarz gespren- kelt. Arme an der Innenseite bis zur Hälfte des Unterarmes spärlicher mit dünnem Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 237 Haar von mehr rauchgrauer Farbe; untere Hälfte der Unterarme wie auf der Ober- seite deutlich gesprenkelt. Ober- und Unterschenkel langhaarig, ocker mit Schwarz meliert, ähnlich dem Unterrücken. Füße mehr fahl mit Schwarz gesprenkelt; Zehen bis zum Ende behaart, das Haar mehr einfärbig schwarzgrau und am ersten Gelenk büschelartig verlängert. Innenseite der Unterschenkel ähnlich wie die Arme, spärlich behaart, fahlgrau. Bei Papio tesselatum soll die Oberseite der Arme gestreift erscheinen; Hand- gelenk und Hände werden als schwarz angegeben mit einem kleinen fahlen Fleck an der Oberseite; die Füße sind ebenfalls schwarz. Schädelmaße: N BR: - Z mm nee. eat lead ıh 161 Breite der oberen Schneidezahnreihe. . 26 Ne A Ra We Ba 113 Länge der oberen Backenzahnreihe . . 44 Jochbeinbreite . . . IRA TEZ Vom Gaumenrand zum Hinterrand des Länge .des Eenschädels von er Nasen- Foramen. .masnuns Is Fa 65 Buell... . ... RE 98 Lange des Gaumens’.. ae er 70 Breite über den eher ökingen AR 78 Abstand der äußeren Kheällrindei er. 65 Brette,des Plauum nuchale. .. . „. 77 Gesichtslänge von der Nasenwurzel . . 90 Galago matschiei Lorenz nov. spec. Körperlänge Schwanzlänge Coll. Nr. 139, Cd‘, Mo&ra, August ıg10 ı8°o cm, 21°5 5.2 cm >» >» 140, d, » » » 20'5 » >26°0 -H R » » » IA4I, d, » >» » 19'5 » 24°5 -+ DS Oberkopf, Nacken, ganzer Rücken, Außenseite von Armen und Schenkeln sowie Schwanzwurzel im allgemeinen fast gleichmäßig drapgrau, nur am Kopf eine Spur dunkler und auf den Unterarmen und Unterschenkeln etwas heller als auf dem Rücken. Die Haare auf dem Grunde schiefergrau. Umgebung der Augen und Schnauze schwarz. Nasenrücken mit einem schmalen weißlichen Längsstreifen, der sich über den Augen verbreitert und auf der Stirn in einen grauweißen Fleck übergeht. Kopf- und Halsseiten weißlichgrau, Kinn spärlich mit kurzen anliegen- den weißen Härchen bedeckt. Auf den Wangen einige verlängerte dunkle Haare. Kehle, Brust, Bauch und Innenseite der Gliedmaßen grauweiß. Hände und Füße mit kurzen, grauen Haaren. Finger- und Zehenspitzen verbreitert, von den flachen, vorne zugespitzten Nägeln nicht ganz bedeckt. Am Grunde des Daumens eine kleinere, an der großen Zehe eine größere wulstige Verdickung. Klaue der zweiten Zehe ungefähr mm lang. Schwanz länger als der Körper, an der Wurzel noch ziemlich kurzhaarig, ähnlich dem Rücken gefärbt, dann allmählich länger behaart und dunkler werdend, ungefähr «warm sepia». 238 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Schädelmaße: Größte Länge. . . ...43—45 mm | Länge der oberen Backen- Jochbeinbreite. To may —2g >» | zahnteihe N va N rn Schläfenenge N 79 — 20 .:> Unterkieferlange ) - 1! - 7", 24 20 Länge des Gaumens . . 14—15 » Länge der unteren Backen- Furnkapselbreite... 0... ER DIN zahnreihe .:. 2... u 2) aan Nasenbeinlänge- 2. N Maße der Extremitätenknochen: DE ee RR Re cm... Wadenbein ‘. '. 27... 2. 2u2 ne 2 Dr ee EN NAT » RES Sr Ta DR nn... 95378 Kahnbein . ....:217- 22» Bene tr... 0. 58-003 Von Fort Beni am Semliki wurde ein Galago thomasi bereits durch Elliot 1807 (Ann. and Mag. Nat. Hist., XX, 7. Ser., p. 189) beschrieben, der aber nach dieser Darstellung offenbar von unseren Exemplaren verschieden ist. Es wird von ihm angegeben, daß er oberseits im allgemeinen drap gefärbt, aber auf Kopf und Rücken mit «marsbraun» überflogen sei, während unsere Felle durchaus einfärbig drapgrau sind; ein heller Streifen zwischen Augen und Nase wird als gelblich- weiß angegeben, während bei G. matschiei der Nasenrücken grauweiß ist und sich auf der Stirne zu einem breiten, weißgrauen Fleck erweitert; die Unterseite wird als «buff» bezeichnet, während sie bei unseren Exemplaren grauweiß erscheint. Auch ist dieser in den Dimensionen des Felles und Schädels wesentlich größer als jener. Nach Elliot scheint bezüglich des typischen Fundortes des G. thomasi ein Mißverständnis zu bestehen, indem dieser Autor weiter angibt, daß die Type von der Grenze zwischen Uganda und dem Kongostaate stamme und daß ein zweites, etwas dunkleres Exemplar bei Dumo in Uganda erbeutet wurde und es fraglich sei, ob die Art weiter in das Kongogebiet reiche oder auf Uganda be- schränkt sei. Er scheint der Meinung, daß Beni noch in Uganda gelegen sei, während es tatsächlich zum Kongostaate gehört. Oldfield Thomas erwähnt in «Zoological Results of the Ruwenzori-Expedition» (Transact. Zool. Soc. London, XIX, 1909/10), daß G. thomasi, der am Fuße des Ruwenzori von dieser Expedition nicht beobachtet wurde, wohl dort auch vorkommen dürfte, da er im Mpanga- Walde bei Fort Portal (Uganda) und in Beni außerordentlich zahlreich war und teilt hinsichtlich dessen Lebensweise mit, daß er während des Tages im Unter- wuchs lebe und erst bei Nacht die Bäume emporklettere Grauer erzählt von seinen Exemplaren, daß alle drei aus einem hohlen Baum ausgeräuchert wurden. Das waren die einzigen Galagos, die er während eines etwa zehnwöchentlichen Aufenthaltes im Urwalde nächst Beni durch die eingeborenen Mambuttis erlangen konnte, während er sowie seine schwarzen Jäger kein einziges Exemplar selbst zu Gesicht bekommen haben. Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 239 Periodicticus nebulosus Lorenz nov. spec. Coll. Nr. 355, ’, ad., Ukaika, Jänner ıgıı, Körperlänge 36 cm, Schwanzlänge 5+ ı'5 cm. Außenseiten bräunlichfahl, mehr oder weniger mit Schwarz gedeckt. Die einzelnen Haare im allgemeinen an der Wurzel grau, dann lehmfarbig und am Ende dunkler braun bis schwarz. Oberkopf im ganzen lehmfarbig, etwäs gebräunt, ein Teil der Grannen an der äußersten Spitze schwarz; die Haare der Stirne über den. Augen glatt anliegend, von den mehr aufrechten des Scheitels durch eine dunkle Linie abgegrenzt. Nacken mehr gebräunt und geschwärzt, dazwischen eine Anzahl hervorstechender, 3—4 cm langer Haare von ganz schwarzer Farbe. Wangen ähnlich dem Oberkopf bräunlich mit schwarzem Anflug; die Haare des Gesichtes unterhalb der Augen glatt anliegend.. Augen innen und unten mit un- deutlicher schwarzer Umrandung. Kinn fast nackt erscheinend, nur spärlich mit kurzen, meist schwarzen, anliegenden Härchen bedeckt. Kehle fahl mit einer Bei- mengung von Schwarz und Weiß. Rücken, Schultern, Oberarme, Vorderseite der Unterarme, dann die Schenkel bis gegen die Fersen fahl und braun bis schwarz gewölkt. Rückenmitte fast ganz schwarz mit glänzend weißer Bestäubung, die Haare an der Wurzel grau, dann fahl bis braun, zuletzt schwarz; ein Teil der Haare mit weißgliänzender Spitze, wodurch der Rücken wie weiß bestäubt aus- sieht. Brust fahlgrau mit einem am Halse beginnenden schmalen gelblichweißen Streifen, der sich unten zu einem weißlichen Fleck von ungefähr 2cm Durch- messer verbreitert. Bauch rötlich fahlgrau; Schwanz fahl, die verlängerten Haare zunächst mit schwarzen Spitzen, dann nur in der Wurzelhälfte fahl, in der End- hälfte schwarzbraun, eine dunkle Schwanzspitze bildend. Außenseite der Unter- arme von über den Ellbogen an und Außenseite der Hände bis zur Mitte des Handrückens braun, dicht mit Schwarz gedeckt und reichlicher weißer Bestäubung, Vorderhand und Finger spärlich mit kurzen, anliegenden schwarzen Härchen be- deckt. Am Hinterrande der Arme einzelne, ungefähr 2 cm lange, schwarze Haare mit weißen Ringen vor der Spitze. Innenseite der Arme vorne fahl mit schwärz- lichem Anflug, nach rückwärts fahlgrau. Unterschenkel außen unterhalb des Knies ähnlich den Unterarmen fahl mit schwarzer Deckung und weißer Bestäubung, Füße fahl mit schwarz meliert; die Zehen ähnlich den Händen, aber etwas dichter ‘behaart. Schenkel innen im ganzen fahlgrau, gegen die Ferse mehr fahl. Ohren 2!/, cm lang, im ganzen nackt, nur außen an der Wurzel behaart. Nägel flach, horngelb, die Finger- und Zehenspitze nicht überragend; Zeigefinger verkümmert, warzenförmig; am Grunde des Daumens eine ausgedehnte Schwiele; Nagel der zweiten Zehe klauenförmig, 8 mm lang. 240 Dr. Ludwig Ritter Lorenz v. Liburnau. Tafelerklärung. Tafel VII, Fig. 1. Pan steindachneri Lorenz. d', Nr. 124, Mo£ra. » 2. Pan graueri Matschie. d', Nr. VII, Wabembe-Gebiet im Nordwesten des Tanganjika-Sees. (Natürl. Größe.) Tafel VIII, Fig. 1. Pan steindachneri Lorenz. ', Nr. 124, Mo£ra. Pan graueri Matschie. g', Nr. VII, Wabembe-Gebiet im Nordwesten des Tanganjika-Sees. (Natürl. Größe.) Yv D Tafel’ IX, Fig.,1.' Gorilla‘ grauer: Matschie. , Nele 2% >» » > Q, > IE Beide aus dem Wabembe-Gebiet im Nordwesten des Tanganjıka- Sees. (?/, der natürl. Größe.) Tafel X, Fig. 1. Gorilla graueri Matschie. g'‘, Nr. Il. 2, 2 » » Be Di, Bi: Beide aus dem Wabembe-Gebiet im Nordwesten des Tanganjika- Sees. (?/, der natürl. Größe.) Tafel XI, Fig. 1. Colobus ellioti Dollman. J, Nr. 131, Mo£ra. » 2. » » » D, l. » 248, Ukaika. 3, 23, » » » d; >» 235, Mawambi. » 4. » » » Q, » 105, Mo&ra (gepaart mit J’ Nr. 104). Sa; » » » g4 7 2‘. 182, Mogra. ».,>6. » » » d, >» 214, Mawambi. Ba » » » 2 » 135, Mora. ».,.,6, » » ».2 0.0, >» 104, Moöära (gepaart mit @ Nr. 105). Tafel XII, Fig. 1. Colobus ellioti Dollman. g’, Nr. 132, Mo£ra. DZ > » » dh » 133, Mo£ra. »I.® » » » Ei » 151, Mo£ra. Bl » » » a» » 214, Mawambi. 25 > » > ch » 246, Ukaika. » 6. Colobus multicolor Lorenz. g', Nr. 197, Mawambi. (?2/, der natürl. Größe.) Tafel XIII, Fig. Colobus ellioti Dollman. 9, Nr. 86. > 2. > > > 2; » 094. Beide aus der Terra typica westlich vom Südende des Albert Edward-Sees, Kollektion Grauer, 1908. 1 . » 3. Colobus ellioti Dollman. 9, Nr. 105, Mora. re » » » D,., »109, Moers, BR SL, » > » Q, » 205, Mawambi. > » » » Q, » 213, Mawambi. (?/, der natürl. Größe.) u ee un. ie. ee lag 2 Sul u a u Ze Dt Zu Zen ZZ u u 22 Zn u 2 2 aa Beitrag zur Kenntnis der Affen und Halbaffen von Zentralafrika. 241 Tafel XIV, Fig. 1. Cercopithecus leucampyx schubotzi Matschie. dg', Nr. 123, Mo£ra. 3.8, » » » » O,' =» .153,Moexa. ES » » princeps Elliot. d', jr., Nr. 82, Rutschuru-Ebene. » 4 » » doggetti Pocock. d', Nr. 88. 3 » > » » Q, » 85. Beide von den Randbergen im Östen der Rutschuru-Ebene. » 6. Cercopithecus leucampyx sibatoi Lorenz. 9, Nr. 61. Wabembe-Gebiet hinter den Randbergen am Nordwestufer des Tanganjika-Sees. (”3 der natürl. Größe.) Tafel XV, Fig. Cercopithecus schmidti enkamer Matschi. d', Nr. 170, Beni. » 2. Cercopithecus schmidti rutschuricus Lorenz. d', Nr. 86. Östliche Randberge der Rutschuru-Ebene. Cercopithecus schmidti montanus Lorenz. g', Nr. 55. Wabembe-Gebiet. » 4. Cercopithecus thomasi Matschie. g', Nr. 87. Randberge im Osten der Rut- schuru-Ebene. » 5. Cercocebus oberländeri Lorenz. d', Nr.230, Mawambi. SA » » » Q, » 231, Mawambı. (?2/3. der natürl. Größe. ) _ . & » Annalen des k. k. narurhistorischen Hotmuseums, Bd. XXXl, 1917. 16 ad sfalah 2 ch Br. HL Br x Dr. A. v. Hayek.: Zur Kenntniss der Flora des Berges Zlep bei Ipek Taf. 1. ee Et. Lichtdruck v. Max Jafte, Wien. | Aconitum Pentheri Hayek n. sp. Oberer Teil einer blühenden Pflanze in nat. Gr. Annalen d. k, k. Naturhist. Hofmuseums, Band XXX. 1916, Fassl, A. H. Neue Saturniide aus Bolivien. a | Tafı-E > 7 ’ Copiopteryx semiramis (Cr.) Steindachneri Fassl (Männchen). 9 :10 der natürlichen Grösse. Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. Annalen d. K. k. Naturhist. Hofmuseums, Band XXXI. 1917. a Sa N {> @; er Peitı I ae Pi Taf. I. at. epiS. Blg., Var 1 gama iso A Steindachner J. Fleischmann, n. d, N. gez. Rebel, H. Aethiopische Saturniiden. Tal; Ay FE BL. * Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien. I. Nudaurelia Gueinzii (Ster.) venus RblJ. (Männchen). 2. Nudaurelia Gueinzii (Stgr.) myrtea Rbl. (Männchen). Annalen d. Kk.k. Naturhist. Hofmuseums, Band XXXL 1917. rt er Rebel, H. Aethiopische Saturniiden. Tal, % Lichtdruck v, Max Jaffe, Wien. 1. Nudaurelia Emini (But) macrops Rbl. (Männchen). 2. Nudaurelia dolabella (Druce.) moesta Rbl. (Weibchen). 3. Nudaurelia Emini (Butl.) macrops Rbl. (Weibchen). Annalen d. k. k. Naturhist. Hofmuseums, Band XXXlI. 1917, C - ne Pr ü az - . DReR Rebel, H. Aethiopische Saturniiden. Taf. VI ne a 2 Zuuie Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien ‚ Nudaurelia reducta Rbl. (Weibchen). 2., 3. Nudaurelia Gschwandneri Rbl. (Männchen u. Weibchen). Annalen d. k. k. Naturhist. Hofmuseums, Band XXX1. 1917. se REN 4 2 7 j r (en h bi L. Lorenz von Liburnau: Zur Kenntnis der Affen etc. von Zentralafrika. Photographie von Lotte Adametz. Annalen d. k. k. Natnrhi "Taf. VI. "Lichtdruck v. Max Jaffe, Wien ums, Band XXXT. 1917. "IA el "eytspefes}usaz UOA '9j9 uaJJY JO9p stujuuoy ınz ineu4ng!] UOA ZU940 "7 ‘)I61 IXXX 'pueq 'sumesnwmjog "Istyanyen "4 'y °P uopeuuy uaım ‘aHe[ xew "A HOnap4usFl] -zyaulepy 3}}07] UOA alydesRojoyg L. Lorenz von Liburnau: Zur Kenntnis der Affen etc. von Zentralafrika. I | | | EEE RR EEE Photographie von Lott&@ Adametz. Annalen d. k. k. Na Taf. IX. “ichtdruck v. Max Jaffe, Wien. seums, Band XXXI. 1917. IRI- X, Zur Kenntnis der Affen etc. von Zentralafrika, L. Lorenz von Liburnau 161 IKKX Peg sumesnmjoH Istqnyey 'q 'N D TaTeuuy ar ‘apef xew ‘A YDnıpJy9rT 'zyawepy 3907 uoA aıydeızojoyd j | ‘ vo“ I vi I\ ' \ N N j 4 f { U [ R f ’ \ ’# { u y ILYZ f J CR h F\ (ha ! Ai [N N IA { | Ir u ' $ Ü In ( I h j an: ji N i ! N PR k, h en j II Fu f | X/ IX EL eyIpeenuozZ UOA '99 UoyYy J9p SIuuuoy nz !neuangI] UOA ZU9J0T] 7 uam ‘Opel xew ‘A MOnIpyU2rT *I6T IXXX Pueg ‘sumesnujog 'IsTqungen 7 'N 'P UoTeuuy "uueWYISIO]] Psof UoA Puy9Iazarn) u r a, AR ie X AeE "eyLipeje}u9Z UOA ‘999 UOHYY JO9p sIuJuuay nz :neuangı] UOA ZU910 °7 "Just IXXX Pueg ‘swnesnwjog 'IsTqanyen '7 "9 'p UaTeuuy uaım ‘ayel xew A Y9nıpyy9rT -uuewyasia]gJ P9s0[ UoA JPUy9IDZ3N D v BR; ” 4 5 u ’ £ + > ; ERIET III Y “AIX EL eytpejejuoZ UOA 999 UaJJy JOp stuyuuayy InZ !Neuangı U0A zu9107 "7 LIST IXXX Pueg ‘sumesnujog ‘Istqangen "72 'P Uopeuuy uam ‘yel xew ‘A Yanıpyy9rT "UUEWYISIA]J F9so[ UOA Puy9TRZ>D "AX "EL ONPpeIeNUOZ UOA *079 waypy Jop StuUUO‘ NZ Ineuangı] UoA Zua107 "7 ® '"LI6T 'IXXX PUeg ‘sumesnwjog 'Is[yanyen 'q ‘2 'P uofeuuy us m ‘Sye[ xew ‘A YOnıpyy9rT "uuewyosia]J PPso[ uoA JPuy919z39 ‚ Julius v. Über eine mittelliasische Cephalopodenfauna aus dem nordöstlichen Klein- asien. (Mit 3 Tafeln und 7 Textfiguren) . Be etschmann, Dr. V. Ichthyologische Ergebnisse einer Heise nach Istand, an PR tantiechk Küste von Marokko und in die westliche Hälfte des Mittelmeeres. Si .2 Tafeln und 7 Abbildungen im Texte) . . ... en VE? N — Ichthyologische Ergebnisse einer Reise ins Barentsmeer. — Über zwei stark variante Exemplare von Antennarius PERRERR (Schlegel) mit Be- merkungen über die Variabilität von Antennarius. (Mit ı Tafel). — Über Neopercis macrophthaena n. Sp. und Ver re doederleini, Ishikawa, zwei Fische aus Formosa. (Mit 2 Textfiguren) Ravasini, Dr. R. Über das von Dr. Heinrich Frh. v. Handel-Mazzetti@ in Mesopotamien und Kurdistan gesammelte Ficus-Material. (Mit 2 Tafeln) .. ie Rebel, Prof. Dr. H. Fünfter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. 2 — Siebenter Beitrag zur Lepidopterenfauna der Kanaren. (Mit 7 Abbildungen | im Texte) . — Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer. I. Teil. Bulgarien und Ostrumelien. - - (Mit ı Tafel) . Be a RN EEE — II. Teil. Bosnien und Herzegowina. (Mit 2 Tafeln). STE — III. Teil. Sammelergebnisse aus Montenegro, Albanien, Mazedonien und Thräzien ; Melitaea dejone rosinae, eine neue Tagfalterform aus Portugal. (Mit ı Tafel) . Neue Tagfalter aus Zentralafrika. (Expedition Grauer.) (Mit 2 Tafeln) und Rogenhofer, A. Zwei neue Saturniiden aus Deutsch-Ostafrika. (Mit 2 Tafeln und Be 3 Abbildungen im Texte) . ES Die Lepidopterenfauna von. Herkulesbad und Orsova. "Eine z00geographische Studie. (Mit ı Tafel und 17 Textfiguren). a = Eu 'Lepidopteren. (Mit 8 Tafeln). RS — Die Lepidopterenfauna Kretas. (Mit 5 " Abbildungen im , Texte und ı Tafel) PERF FER ae Über äthiopische Saturniiden. (Mit 3 Tafeln) . TE } ‚Rechinger, Dr. K. Verzeichnis der von Prof. K. oteaferge: in Zen rumänischen 2 pathen gesammelten Phanerogamen . . ne 7 Reuter, O.M. Capsidae in Brasilia collestae in Musct I. R. onen aöservatat Se 5 SE Capsidae tres cubanae. Capsidae mexicanae a Do. Bilimek collectae in museo i.r. u - Vindobonensi asservatae. Capsidae quinque novae in Tombillo (Chile) lectae. Capsidae i6.04 EN® quatuor novae regionis Australicae. Capsidae javanicae novae vel minus cognitae. . ar itter, Dr. W. Neue Thysanuren und Collembolen aus re und Bombay, gesammelt | = von Dr. Uzel. (Mit 56 Figuren im Texte) BRNO cart Sassi ‚Dr.M. Ein Beitrag zur Kenntnis der Vogelwelt vom Weißen Nil ß £72 — Beitrag zur Ornis Zentralafrikas. (peaiBoR Grauer.) (1. Teil.) (Mit ı Tafel) . e = (N. Teil.) .(Mit 2 Tafeln) . ‚Sch iffner, Dr; F; Bryophyta aus Mesigotarslen ser Kurdistan, Se Bader Mytilini = Er ‚und Prinkipo. Gesammelt von Dr. Heinrich Frh. v. ur Mazzetti. Re 100 Ab- RE _ bildungen in 14 Textfiguren). ve. TR ‚Selen, Prof. Dr. Eduard. Das Euladegefz 3ß Ger Eilnakschen Sammlung | im k. ie nar- vr historischen Hofmuseum. (Mit 2 Tafeln und 46 Abbildungen im’ Texte). Sie ebenrock, F. Über zwei Schildkröten aus Kamerun. = I Tafel und. I Abbildung. Ion © Da, Bei | BE Yyı Ace lemmys RN u von. der Tanei Borna, (Mit 2 Tanya 5 — Schildkröten aus Syrien und Mesopotamien. (Mit 28 Abbildungen im 1er ana 3 Tafslo) "Schildkröten aus dem nördlichen mene und von Belgisch- Beeren: (Mit 2 Abbildungen im Texte und 2 Tafeln) - . . KEE ER dachner, Dr. Franz. Über eine 1a eesehteihe Barbenvariktar von Rena isolepis an aus Mesopotamien. (Mit ı lithographierten Tafel) . Bi ZEN th, Dr. Franz. Coleopteren aus Zentralafrika. V. 'Cassidinae . s | Dr. K. jun. Über das 'Haar- und Stachelkleid von Zaglossus Gilt (Proechidna rervais). (Mit 3 Tafeln) . - studien über das Haarkleid. von ar es E. (Mit 3 Tafeln und 2 "Abbildungen im Texte). - Über eine Beschtäntwerte Bearsaite ünd über das Haarformensystem der Säugetiere. 4 Tafeln und ı Abbildung im Texte.) . er, G. Neue und wenig bekannte außereuropäische Trichopteren, hauptsächlich aus dem. "Wiener Museum. (Mit 75 Abbildungen im Texte) . en Dr. Rudolf. Über die Mierssche ee der ‚Oyphomandra Pinnata R. . wen. “. Ir. H. er palä iarkiische Pyraliden ar k. k. naturhistorischen Hofmuseums” 'in n. (Mit 2 ‚Textfiguren und 2 Tafeln) . re er Beer aus der Sammlung des k: £ naturhistorischen Hofmuseums in Wien. » 3 2. aan - Sie enter Beitrag zur Lepidopterenfauna aa Kanaren. Von Dr. H. Rebe u 3 (Mit. 7 Abbildungen im Texte) Be 4 Be Se u einer neuen Saturnjide aus , Bolivien. a Er: n Tafel D% . Er 2% 7: & RS Rn . aiene N 3 ER 5 | x | 3 a. der Flora des Berges a bei pe. Von Dr. A v. RE RE ae von ADOLF ? HOLZHAUSEN. RE Dt K. UND K. HOF- UND UNIVERSIÄTS-BUCHDRUCKER ER 7 CALIF ACAD OF SCIENCES LIBRARY | | 3 1853 10004 7286 EEE ee yon te “ nahe een 1yet ehren al oa seien niederen ‚mt when Ts 272% » 25 „ \ \ , x X \ 4 NY ‚ , / \ N \ 4 N Y u i & I f LK} N j { 4 } l Ä ! Au h ee" \ ’ 5 { } \ 1 hi \ y 2 \ e { EN N } \ | Y Li j N " a f f H | \ \ y I} 4 NY - n L} j \ an ö \ ! \ { R as N ‚ Da