jQNATHAM nODDihiGTON Arachnologische Mitteilungen Heft 24 Basel, Oktober 2002 ISSN 1018-4171 www.AraGes.de Arachnologische Mitteilungen Herausgeber: Arachnologische Gesellschaft e.V., Internet: www.AraGes.de Schriftleitung: Dr. Ulrich Simon, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Sachgebiet 5: Waldökologie und Waldschutz, Am Hochanger 11, D-85354 Freising e-mail: sim@lwf.uni-muenchen.de Dr. Oliver-David Finch, Universität, FB 7, AG Terrestrische Ökologie, Ammerländer Heerstraße 114-118, D-26129 Oldenburg e-mail: oliver.d.fmch@uni-oldenburg.de Redaktion: Theo Blick, Hummeltal Dr. Ulrich Simon, Freising Dr. Jason Dunlop, Berlin Helmut Stumpf, Würzburg Dr. Ambros Hänggi, Basel Gestaltung: Naturhistorisches Museum Basel, e-mail: ambros.haenggi@bs.ch Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Peter Bliss, Halle (D) Dr. sc. Dieter Martin, Waren (D) Prof Dr. Jan Buchar, Prag (CZ) Dr. Ralph Platen, Berlin (D) Prof Peter J. van Helsdingen, Leiden (NL) Dr. Uwe Riecken, Bonn (D) Dr. Volker Mahnert, Genf (CH) Prof Dr. Wojciech Star^a, Bialystok (PL) Prof Dr. Jochen Martens, Mainz (D) UD Dr. Konrad Thaler, Innsbruck (A) Erscheinungsweise: Pro Jahr 2 Hefte. Die Hefte sind laufend durchnumeriert und jeweils abgeschlossen paginiert. Der Umfang je Heft beträgt ca. 60 Seiten. Erscheinungsort ist Basel. Auflage 450 Expl., chlorfrei gebleichtes Papier Schüling Verlag Münster, Druck: Kley er, Münster Bezug: Im Mitgliedsbeitrag der Arachnologischen Gesellschaft enthalten (15.- Euro pro Jahr), ansonsten beträgt der Preis für das Jahresabonnement Euro 15.-. Bestellungen sind zu richten an: Dipl. Biol. Boris Striffler, Zoologisches Forschungsinstitut und Museum König, Adenauer- allee 160, D-53113 Bonn, Tel. ++49 228 9122-254, e-mail: striffler.zfmk@uni-bonn.de Die Bezahlung soll jeweils zu Jahresbeginn erfolgen auf das Konto: Arachnologische Gesellschaft e.V. Kontonummer: 8166 27-466 Postbank Dortmund BLZ 440 100 46 Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich, sie tritt spätestens beim übernächsten Heft in Kraft. Titelbild: Entwurf G.Bergthaler, P.Jäger; Zeichnung K.Rehbinder Berücksichtigt in "Entomology Abstract" and "Zoological Record" Arachnol. Mitt. 24:1-82 Basel, Oktober 2002 ArachnoL Mitt. 24:1-18 Basel, Oktober 2002 Beeinflusst die Anwesenheit der Waldameise Formica polyctena FOERSTER die Artenzusammensetzung und Struktur von Spinnengemeinschaften auf Eichen? Andreas FLOREN & Stefan OTTO Abstract: Is there an influence of the red wood ant Formica polyctena FOERSTER on species composition and structure of spider communities of oak trees? We collected spider communities of oak trees in a Bavarian forest (Germany) by insecticidal knockdown fogging and investigated how communities changed on trees where predacious Formica polyctena ants were dominant. Spider communities of ‘ant-trees’ harboured significantly more spiders, mostly juveniles, and were different in familial- and species composition. In particular, Clubionidae, Salticidae, Araneidae und Linyphiidae were sampled in higher abundances from trees with ants. In contrast, lower numbers of Theridiidae (mostly Enoplognatha ovata) and Anyphaenidae were collected. Within Linyphiidae, which dominated all communities in temis of individuals and species numbers, Linyphia triangularis (only juveniles) was found in much higher numbers on oak trees with ants. key words: ant predation, canopy fogging, community structure, oak trees, Germany EINLEITUNG Die Baumkronen bilden einen der letzten noeh weitgehend unerforschten Lebensräume terrestrischer Ökosysteme. Das gilt nicht nur für die Tropen, in denen die Artenvielfalt insbesondere der Arthropoden maximale Werte erreicht (STORK et al. 1997, LINSENMAIR et al. 2001), sondern auch für die temperaten Breiten. Auch in den Baumkronen ,unserer‘ Wälder sind Arthropoden sehr zahlreich und bilden diverse Artengemeinschaften (FLOREN & SCHMIDL 2000, GUTBERLET 1997, KESSLER 1998, SCHUBERT 1998, SIMON 1995, SOUTHWOOD etal. 1982). Vornehm- lich als Folge der schwierigen Zugänglichkeit zu diesem Lebensraum blieb die Kronenfauna bei der Erforschung der Waldökosysteme jedoch weitgehend unberücksichtigt. Mittlerweile wurden aber Methoden ent- wickelt, mit denen die Kronenfauna untersucht werden kann. Insbesondere 1 möchten wir hier die Baumkronenbenebelung (das sog. canopy fogging) nennen, bei der ein Insektizid in der Krone vernebelt wird. Diese Methode macht es möglich, die Gemeinschaften der freilebenden Arthropoden schnell, weitgehend vollständig und baumselektiv zu erfassen. Die Bene- belungsdaten geben damit Hinweise auf die Diversität, Struktur und Dynamik von Arthropodengemeinschaften einzelner Bäume, die in dieser V ollständigkeit bislang nicht vorliegen (ERWIN & SCOTT 1980, FLOREN et al. 200 1 , FLOREN & SCHMIDL 2000). Mit Hilfe der Benebelungsdaten lassen sich auch Rückschlüsse auf die funktionale Bedeutung vieler Tier- gruppen ziehen, wie dies beispielhaft von FLOREN et al. (2002) für arbori- kole Ameisen in tropischen Tieflandregenwäldem SO- Asiens gezeigt wurde . In der hier vorgestellten Studie geben wir faunistische Ergebnisse über die Zusammensetzung von Spinnengemeinschaften in Eichen und unter- suchen, ob sich diese von Gemeinschaften unterscheiden, die von Eichen gesammelt wurden, in denen räuberische Ameisen der ArtForm/ca polyctena FOERSTER in hohen Abundanzen auftraten. Eine gegenseitige Beein- flussung wird oft vermutet, da Ameisen und Spinnen als Konkurrenten und gegenseitige Räuber fungieren (siehe HALAJ et al. 1997). METHODEN Die Benebelungen wurden an Stiel-Eichen (Quercus robur L.) in zwei Waldgebieten des Gemeindewaldes Maßbach durchgeführt (N 50° 13’, E 10° 16’; Landkreis Bad Kissingen, Bayern, TK 25: 5826). Es wurden nur sehr ähnliche Bäume im Waldinneren beprobt (Tabelle 1). In einem Wald wurde eine hohe Dichte an Bodennestem der kleinen WaldameiseForm/ca polyctena FOERSTER gefunden. Diese Ameisenart wandert massenhaft in die Baumkronen ein, um dort zu j agen und Honigtau von Lachnidenkolonien (Blattläuse) zu ernten (HORSTMANN 1975). Insgesamt wurden 35 Nester auf einer Fläche von 0.2 ha gefunden. Nach einer von HORSTMANN (1999) durchgeführten Schätzung lebten etwa 20.7 Millionen Ameisen- Arbeiterinnen in den Bodennestem. In einem zwei Kilometer entfernten ,Kontrollwald’ wurden Eichen untersucht, die nicht von Waldameisen belaufen waren. Beide Standorte waren weitgehend vergleichbar in Hinblick auf die geomorphologischen Bedingungen, Vegetationszusammensetzung, 2 das Waldalter etc.. Die Umgebung beider Wälder wird intensiv landwirt- schaftlich genutzt. Insgesamt wurden mit den Benebelungen die Spinnengemeinschaften von 22 Eichen gesammelt. In einer ersten Untersuchung wurden am 1 7.6. 1 997 acht von Ameisen belaufene Eichen benebelt. Am 9.6. 1 998 und am 14.6.1998 wurden sieben von F. polyctena belaufene Eichen in dem selben Gebiet benebelt. Die Benebelungen in dem Kontrollwald hatten am 20.6. 1 998 stattgefunden. Von allen Bäumen wurde der relative Blattdeckungs- grad geschätzt (gemessen gegen den Himmel). Für den direkten Vergleich der Fangzahlen zwischen den Eichen wurden die Arthropodenzahlen auf 100% Blattdeckung und Im^ Fangfläche umgerechnet (vgl. den Absatz ’Die Insektizidbenebelung’). Die Spinnenfaunen jeder Versuchseinheit (s. Tabelle 1) wurden in ihrer Artenzusammensetzung mit dem Soerensen-Index verglichen (MAGUR- RAN 1 998). Mit demNESS-Index (Normalized Expected Species Smilarity) lassen sich zusätzlich auch die Abundanzen der Arten berücksichtigen (GRASSLE & SMITH 1976). Berechnet wird für zwei zu vergleichende Gemeinschaften ein sog. Artenerwartungswert aus einer Teilstichprobe m, Tab.l: Charakteristika der Eichen in den untersuchten Waldtypen Tab.l: Characteristics of oak trees examined in the different forest tpyes 1997 1998 1998 (mit Ameisen) (mit Ameisen) (ohne Ameisen) Anzahl benebelter Eichen 8 7 7 Alter der Eichen 100-120 100-120 100-120 Mittlere Höhe der Eichen 18m 17m 18 m Mittlerer Umfang in Brusthöhe (DHB) 1 10 cm 1 1 1 cm 134 cm Mittlere prozentuale Blattdeckung 70% 50% 60% 3 die zufällig aus jeder Gemeinschaft gezogen wird. Für eine kleine Teil- stichprobe (m = 1) wird die Ähnlichkeit von den dominanten Arten be- stimmt, während durch große Teilstichproben die seltenen Arten berück- sichtigt werden. Für m = 1 entspricht der NESS-Index dem Morisita-Index (GRASSLE & SMITH 1976, MAGURRAN 1998). Durch die Standar- disierung auf eine Teilstichprobe besitzt der NESS-Index den großen Vorteil unabhängig von der Probengröße zu sein und erlaubt damit den direkten Vergleich unterschiedlich diverser Gemeinschaften (FLOREN & LINSENMAIR 1997). Die Insektizidbenebelung Da eine ausführliche Beschreibung der Methode der Insektizidbenebelung bereits vorliegt (FLOREN & LINSENMAIR 1997, ADIS et al. 1998, FLOREN & SCHMIDL 2000), geben wir hier nur die wichtigsten Infor- mationen. Alle Bäume wurden am frühen Morgen (zwischen 5 und 6 Uhr) bei Windstille für zehn Minuten benebelt. Als Insektizid diente natürliches Pyrethrum, das hochgradig arthropodenspezifisch und in kurzer Zeit rück- standslos photochemisch zersetzt ist. Um die Arthropodengemeinschaften möglichst quantitativ zu sammeln, wurde unter jeder Baumkrone (einen Meter über dem Erdboden) soviel Fangtrichterfläche installiert, dass 80% bis 90% der Kronenprojektionsfläche abgedeckt waren. Durch genaue Positionierung wurden Überlappungsbereiche zu anderen Baumkronen vermieden und somit baumspezifische Spinnengemeinschaften erfasst. Die Benebelungen wurden vom Boden, einer Leiter oder in der Baumkrone durchgeführt. In allen Fällen wurden die Kronen vollständig vom Nebel erfasst. Unterschiede zwischen den Gemeinschaften, die auf die unter- schiedliche Benebelungsart zurückgeführt hätten werden können, wurden nicht gefunden (vgl. FLOREN & LINSENMAIR 1997). Von allen Arthropoden, die bis zwei Stunden nach Beenden der Benebelung in die Fangtrichter gefallen waren, wurden die Spinnen separiert und für die Analyse berücksichtigt. 4 ERGEBNISSE Von den 22 Eichen wurden 2467 Spinnen gesammelt, 663 (26.9 %) Adulte und 1 804 (73 . 1 %) Juvenile. 1 54 der juvenilen Spinnen konnten nicht bis zur Familie determiniert werden und wurden von der Auswertung ausge- nommen. Insgesamt wurden 48 Spinnenarten aus zehn Familien nachge- wiesen (Tab. 2). Die wichtigsten, nach Häufigkeit und Diversität sortierten Spinnenfamilien waren die Linyphiidae, Clubionidae, Araneidae und Theridiidae, die 87% aller Spinnen und 73% der Arten ausmachten. Die häufigste Art war die Linyphia triangularis (alles Juvenile) mit 536 Individuen (vgl. Tabelle 5). Im Rang folgten Ballus chalybeius (Salticidae) mit 135 Individuen, Paidiscura pallens (Theridiidae) mit 88 Individuen, M9e/?e/z77/?^w/c/7/<3/a(Linyphiidae) mit 79 IndWidutn^AranieUa opisthographa (Araneidae) mit 63 Individuen, Hypomma cornutum (Linyphiidae) mit 58 lndi\iduQnundAnyphaenaaccentuata(AnyphaQnidae) mit 45 Individuen, von der mit Ausnahme eines adulten Weibchens alles Juvenile waren. Tab. 2: Häufigkeit und Diversität der Spinnenfamilien und ihre relativen Anteile an den Spinnengemeinsehaften von 22 benebelten Eichen Tab. 2: Abundance, diversity and relative proportions of spider families on the 22 fogged oak trees Familie Abundanz Relativer Anteil (%) Artenzahl Relativer Anteil (%) Linyphiidae 840 36.32 16 33.33 Clubionidae 521 22.52 3 6.25 Araneidae 351 15.18 5 10.42 Theridiidae 301 13.01 11 22.92 Salticidae 136 5.88 2 4.17 Philodromidae 64 2.77 4 8.33 Anyphaenidae 45 1.95 1 2.08 Tetragnathidae 29 1.25 3 6.25 Dictynidae 20 0.86 1 2.08 Thomisidae 6 0.26 2 4.17 Total 2313 48 5 Tabelle 3 zeigt erstens eine hohe Übereinstimmung der Spinnen auf dem Familienniveau zwisehen den vonF. polyctena belaufenen Eichen in den Jahren 1997 und 1998. Diese Proben wurden deshalb im folgenden zusam- mengefasst. Zweitens sind große Unterschiede zwischen den Spinnenge- meinschaften der ameisenbelaufenen Eichen und denen der Eichen ohne Ameisen zu erkennen. Die Ähnlichkeit der 1997 und 1998 gesammelten Gemeinschaften zeigt sich sowohl in den absoluten Fangzahlen, in den relativen Anteilen der Familien an der Gesamtgemeinschaft, wie auch in den familienspezifischen Anteilen adulter zu juveniler Spinnen. Ab- weichungen finden sich bei Familien mit geringeren Fangzahlen, wie z.B. den Anyphaenidae, von denen 1 997 weniger Individuen gefangen wurden sowie den 1997 häufigeren Dictynidae. Von den ameisenbelaufenen Bäumen wurden deutlich mehr Spinnen gefangen als von denen ohne Ameisen. Dies bestätigen auch die auf Im^ Fangfläche und 100% Blattdeckung standardisierten Fangzahlen, die signifikant zwischen den verglichenen Wäldern verschieden waren (Anzahl Spinnen von Bäumen mit F. polyctena, 11.37 ± 5.23 pro m^, Anzahl Spinnen von Bäumen ohneF. polyctena, 5.95 ± 2.86 pro m^, Mann Whitney U-test, p < 0.05). Im Folgenden belegen wir die Unterschiede in den Spinnengemein- schaften der von Ameisen belaufenen und ameisenfreien Bäume anhand der prägnantesten Beispiele (vgl. Tabellen 3 und 5). Von den Eichen mit Ameisen wurden signifikant weniger Theridiiden und Anyphaeniden gesammelt als von den Bäumen ohne Ameisen (U-test, p < 0.001). Enoplognatha ovata, die fast 30% aller Kugelspinnen stellte, wurde mit 35 Individuen auf den ameisenfreien Bäumen gefunden, aber nur mit 2 Tieren auf den ameisenbelaufenen Eichen. In ihren Abundanzen unverändert bei Anwesenheit der Ameisen blieben die häufigsten Theridiiden Paidiscura pallens und Theridion tinctum. Zwischen 60% und 70% der Theridiiden Nächste Seite Tab.3: Unterschiede in Zusammensetzung und Struktur der Spinnengemeinschaften auf Eiehen ohne Ameisen (1998a) und ameisenbelaufenen Eichen (1998b, 1997) Following page Tab.3: Differences in the composition and structure of spider eommunities on oak trees without ants (1998a) and oak trees with ants (1998b, 1997) 6 o^ c es (D o 'o H s o < -4—» 'S (D ‘g > C •—5 (D X o o s ■4—* 3 00 ’T3 < X) oo ON ON oo ON ON C O G G X _o o s 3 T3 < ON 00 o m ON •TN NO r- in r^ CN NO ON m ri <00 m r- c *— 5 CnI < ' — 1 <10 X o 00 s 3 p r- -TS < N % 47 . G o X G 3 3 3 G G ;-l X G 00 G ;-H -4—* 00 'g o G3 X S o X £ G !/5 <30 H < U in < 3 H 5 Gh H o n ON O m oo ON (N r- ?yp/z/a triangularis, die ausschließlich als Juvenile gefunden wurde (Reifezeit im Herbst, HEIMER & NENTWIG 1991), Moehelia penicillata (Einyphiidae), Araniella opisthographa und A. cucurbitina (Araneidae) sowie die Salticide Ballus chalybeius. Bei vielen der weniger häufigen Arten deutet sich ein positiver Einfluss durch die Waldameisen an. Dies bedarf allerdings der genaueren Überprüfung. Diesen Arten stehen jene gegenüber, von denen in Gegenwart von F. polyctena signifikant weniger gesammelt worden waren. Markante Beispiele smdEnoplognatha ovata, Hypomma cornutum oder Anyphaena accentuata. Interessant ist, dass die Clubioniden (bes. C. marmorata) und^. accentuata entgegengesetzt auf die Anwesenheit der Ameisen reagierten, obwohl beide nächtlich-frei- laufende Jäger sind, die tagsüber versteckt bleiben (REIMOSER 1937a, b). Die Ergebnisse unserer Untersuchung stehen im Gegensatz zu denen von HALAJ et al. (1997), die Spinnengemeinschaften auf Douglas-Tannen mit und ohne Camponotus- AmQisQn untersuchten. Im Ameisenausschluss- experiment fanden sie weder Hinweise auf strukturelle Änderungen der Spinnengemeinschaften noch in der Häufigkeit von netzbauenden Spinnen. Im Gegensatz zu unseren Ergebnissen fingen HAEAJ und Mitarbeiter aber mehr Salticiden in Abwesenheit der Ameisen, was sie als Hinweis auf inter- spezifische Konkurrenz interpretierten, allerdings ohne dies überprüft zu haben. 14 Auf die Spinnenbodenfauna eines Buchenwaldes konnte ein Effekt von F. poJyctena auf die Zusammensetzung der Gemeinschaften nicht nachge- wiesen werden (BRÜNFNG 1991). Worauf könnte ein Einfluss der Waldameisen auf die Spinnen- gemeinschaften beruhen? Spinnen sind als Beute von F. polyctena- KmQisQW nur von untergeordneter Bedeutung (zitiert nach BRÜNING 1991). Im Rahmen seiner Diplomarbeit hatte dies HORSTMANN (1999) durch Analyse der von den Ameisen eingetragenen Beutestücke auch für das von uns untersuchte Gebiet bestätigt. Das deutet daraufhin, dass die Unterschiede in den Spinnengemeinschaften auf einen indirekten Einfluss der Ameisen zurückzuführen sind. Die mit den Ameisen assoziiertenLac/?ww5 ro/?wrA-Eäuse produzieren kontinuierlich große Mengen von Honigtau, den die Ameisen nur zum Teil nutzen. Der in den Kronen verspritze überschüssige Honigtau stellt eine zusätzliche Nah- rungsquelle dar und dürfte der Grund dafür sein, dass verschiedene Gruppen von Arthropoden hier in höheren Abundanzen auftreten (HORSTMANN 1999, FEOREN unveröffentlicht). Dies lässt sich aus dem Vergleich mit den Benebelungsergebnissen aus dem ,Kontrollwald‘ ohne Ameisen folgern und betraf neben juvenilen Hemipteren vor allem Dipteren, von denen viele kleine Arten als , ideale Beutetiere‘ für Spinnen gelten (NENTWIG 1980). Inwieweit die dokumentierten Veränderungen in den Spinnengemein- schaften durch die Honigtauproduktion der Läuse verursacht sind, oder aber Folge von Wechselwirkungen zwischen Spinnenarten sind, bedarf weiterer autökologischer Untersuchungen. ZUSAMMENFASSUNG Mit Hilfe von Insektizidbenebelungen wurden die Spinnengemeinschaften von Eichen in Bayern (Deutschland) gesammelt und mit Gemeinschaften verglichen, in denen Formica poIyctena-hmQXSQn numerisch dominierten. V on den mit Ameisen belaufenen Bäumen wurden signifikant mehr Spinnen gesammelt und das Verhältnis von Adulten zu Juvenilen war zu den Juvenilen hin verschoben. Die Spinnengemeinschaften zeigten deutliche Unterschiede auf dem Niveau der Familien- und Artenzusammensetzung. 15 Insbesondere wurden bei Anwesenheit von Ameisen mehr Clubioniden, Salticiden, Araneiden und Linyphiiden gesammelt. Dagegen wurden weniger Theridiiden (insbesondere Enoplognatha ovatd) und Anyphaeniden auf den ,Ameisenbäumen‘ gefunden. Innerhalb der abundanz- und artenmäßig dominanten Linyphiiden wurde Linyphia triangularis in sehr viel höherer Anzahl aus den Bäumen mit Ameisen gesammelt. Dank: Herrn Zeller, Leiter des Forstamtes Münnerstadt, danken wir für die Genehmigung zu dieser Untersuchung und die gute Zusammenarbeit. Für ihre Hilfe bei der Freilandarbeit bedanken wir uns bei B. Scheuerlein, H. Bardorz und insbesondere bei J. Horstmann, der viele Daten im Rahmen seiner Diplomarbeit aufgenommen hatte. H. Stumpf half bei der Bestimmung einiger schwieriger Arten und gab wertvolle Anmerkungen zum Manuskript. U. Simon und einem anonymen Gutachter danken wir für ihre hilfreichen Anmerkungen. Unterstützt wurde die Arbeit vom Zoologischen Institut III der Universität Würzburg. LITERATUR ADIS, J., Y. BASSET, A. FLOREN, P.M. HAMMOND & K.E. LINSENMAIR (1998): Canopy fogging of an overstorey tree - Recommendations for standardization. - Ecotropica 4: 93-97 BLICK, T., A. HÄNGGI & K. THALER (2000): Checkliste der Spinnentiere Deutschlands, der Schweiz und Österreichs (Arachnida: Araneae, Opiliones, Pseudoscorpiones, Palpigradi). Version 7. Juli 2000.- Internet: http://AraGes.de/checkIisten.htmI BRÜNING, A. 1991 The effect of a single colony of the red wood ant, Formica polyctena, on the spider fauna (Araneae) of a beech forest floor. - Oceologia 86: 478-483 ERWIN, T.L. & J.C. SCOTT (1980): Seasonal and size patterns, trophic structure, and richness of coleoptera in the tropical arboreal ecosystem: the fauna of the tree Luehea seemannii TRIANA & PLANCH in the canal zone of Panama. - Coleopt. Bull. 34: 305-322 FLOREN, A. & K.E. LINSENMAIR (1997): Diversity and recolonisation dynamics of selected arthropod groups on different tree species in a lowland rain forest in Sabah, Malaysia with special reference to Formicidae. In: N.E. STORK, J.A. ADIS & R.K. DIDHAM (eds.): Canopy Arthropods. Chapman & Hall, London, S. 344-381 FLOREN, A., A. FREKING, M. BIEHL & K.E. LINSENMAIR (2001): Anthropogenic disturbance changes the structure of arboreal tropical ant communities. - Ecography 24: 547-554 FLOREN, A., K.E. LINSENMAIR & A. BIUN (2002): Ants as key predators in tropical lowland rain forests. - Oecologia: 131: 137-144 16 FLOREN, A. & J. SCHMIDL (2000): Faunistisch-ökologische Ergebnisse eines Baumkro- nen-Benebelungsprojektes in einem Eiehenhoehwald des Steigerwaldes. - Beitr. bayer. Entomofaunistik 3: 179-195 GRASSLE, J.F. & W. SMITH (1976): A similarity measure sensitive to the eontribution of rare speeies and its use in investigation of variation in marine benthic communities. - Oecologia: 25: 13-22 GUTBERLET, V. (1997): Untersuchungen zur Spinnenzönose (Araneae) der Stamm- und Kronenregion von Eichen unterschielich genutzter Waldstandorte unter Verwendung des Ökotypensystems nach Platen. - Arachnol. Mitt. 14: 16-27 HALAJ, J., D. W. ROSS & A. R. MOLDENKE (1997): Negative effects of ant foraging on spiders in Douglas-fir canopies. - Oecologia 109: 313-322 HEIMER, S. & W. NENTWIG (1991): Spinnen Mitteleuropas: Ein Bestimmungsbuch. Parey, Hamburg und Berlin, 543 S. HESSE, E. (1940): Untersuchungen an einer Kollektion Wipfelspinnen. - Sitzungsber. Ges. Naturf Freunde Berlin 39: 350-363 HORSTMANN, J. (1999): Der Einfluß der kleinen Waldameisen {Formica polyctena FOERSTER) auf die Zusammensetzung und Diversität arborikoler Arthropoden- gemeinschaften in Eichen. Diplomarbeit Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 104 S. HORSTMANN, K. (1975): Zur Regulation des Beuteeintrages bei Waldameisen {Formica polyctena Foerster). - Oecologia 22: 57-65 KESSLER, A. ( 1 998): Diversität und Wiederbesiedlungsdynamik arborikoler Arthropoden- gemeinschaften eines ^z/ercw^-Hochwaldes im Steigerwald. Diplomarbeit Bayerische Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 107 S. LINSENMAIR, K.E., A J. DAVIS, B. FIALA & M.R. SPEIGHT (2001): Tropical forest canopies: ecology and management. Kluwer Academic Publishers, Dordrecht, 370 S. MAGURRAN, A. E. (1988): Ecological diversity and its measurement. London, Sydney, Groom Helm Australia, 179 S. NENTWIG, W. (1980): The selective prey of linyphiid-like spiders and of their space webs. - Oecologia 45: 236-243 REIMOSER, E. (1937a): 17. Familie: Anyphaenidae oder Zartspinnen. In: M. DAHL & H. BISCHOFF: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 33. Teil, G. Fischer, Jena, S. 42-44 REIMOSER, E. (1937b): 18. Familie: Clubionidae oder Röhrenspinnen. In: M. DAHL & H. BISCHOFF: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 33. Teil, G. Fischer, Jena, S. 45-99 SCHUBERT, H. (1998): Untersuchungen zur Arthropodenfauna in Baumkronen: ein Vergleich von Natur- und Wirtschaftswäldem( Araneae, Coleoptera, Heteroptera, Neuropteroidea; Hienheimer Forst. Niederbayem). Wissenschaft und Technik Verlag, Berlin, 154 S. SIMON, U. (1995): Untersuchungen der Stratozönosen von Spinnen und Weberknechten (Arach.: Araneae, Opiliones) an der Waldkiefer {Pinus sylvestris L.). Wissenschaft und Technik Verlag, Berlin, 142 S. 17 SOUTHWOOD, T.R.E., V.C. MORAN & E. J. KENNEDY ( 1 982): The richness, abundance and biomass of the arthropod communities on trees. - J. Anim. Ecol. 51: 635-649 STORK, N. E., J. ADIS & R. K. DIDHAM (1997): Canopy arthropods. Chapman & Hall, London, 567 S. Andreas FLOREN, Zoologisches Institut III, Universität Würzburg, Biozentrum Am Hubland, D-97074 Würzburg e-mail: floren(^biozentrum.uni-wuerzburg.de Stefan OTTO, Zoologisches Institut III, Universität Würzburg, Biozentrum Am Hubland, D-97074 Würzburg 18 Arachnol. Mitt. 24:19-34 Basel, Oktober 2002 Wolf spiders (Araneae: Lycosidae) on the overgrowing peat bog in Dubravica (north-western Croatia) Anamaria STAMBUK & Radovan ERBEN Abstract: Wolf spiders (Araneae: Lycosidae) on the overgrowing peat bog in Dubravica (north-western Croatia). The peat bog in Dubravica is of spread interest due to its overgrowing by the process of natural succession, causing the habitat to become dryer and shadier. The dominance structure and phenology of wolf spiders on the Dubravica bog was studied. The spiders were collected during the period 09.04.-9.10.1995, using 20 pitfall traps. Altogether 10 lycosid species were found among 723 adult individuals. For six more abundant species phenology graphs are presented. Three species are found to be eudominant: Pardosa lugubris, Trochosa spinipalpis and Hygrolycosa rubrofasciata. The lycosids habitat preferences and dominance structure according the habitat condition and species occurrences on some other European bogs are discussed. 55,2 % caught specimens are hygrophilous species, and only 7,6 % are photophilous. The lycosid fauna and dominance structure does reflect the habitat condition. As overgrowing is not fully progressed yet, the lycosid fauna of this bog is still relatively bog-characteristic. Key words: Lycosidae, peat bog, overgrowing, phenology, aggregation, Croatia INTRODUCTION Bogs, mires and fens are reliets in Croatia, rare and exeeedingly loealised habitats (ILIJANK2 1 996). The peat bog in Dubravica is an endangered and protected landscape, and has carried the status of a botanical reservation since 1 966. During the last 50 years the area of the peat bog has significantly decreased. Surrounding alder and alder buckthorn seedlings have been slowly overgrowing the bog, changing the habitat in the process of natural succession. When communities change, abundance of species, whose demands are in accordance with the newly establishing conditions, increase. For groups of species whose demands correspond to the previous condition of the habitat decreasing of abundance takes place (RUZKSkA & ANTUS 19 1989). In accordance, with overgrowth of the bog the proportion of photophiloiis or peat bog species deerease in favour of scotophilous (often forest) ones (SCHIKORA 1994, KUPRYJANOWICZ et al. 1998). For monitoring the situation and ehanges of bog habitats eomposition and abundanee of dominant spider speeies (often lyeosids) provide useful data (KOPONEN 1979, SCHIKORA 1994). Lyeosidae are one of the dominant group of epigeie aetive Araneae. Light and moisture are two important abiotical faetors limiting their abundance (TRETZEL 1952). The objectives of this paper were to establish the fauna of wolf spiders on this bog, and to investigate in what way the spider species dominanee and abundanee re fleets the habitat eondition. We also wanted to compare oecurrenee of lycosid species on this bog and some other European bogs (concerning the habitat requirements) and to contribute to the knowledge of the phenology and biology of some lycosid species. Furthermore, this is the first contribution to the arthropod fauna of Dubraviea bog. STUDY SITE The bog in Dubraviea is one of the most southern studied in Europe. The bog is located in sessile oak and hornbeam forest (assoeiation Epimedio- Carpinetum betuli (Ht38) Borh.63) near the village of Dubraviea (45°57‘ N and 15°45‘ E) at an altitude of 160 m. The inclination of the bog‘s surface is 4-5° with a north-western exposure. At the loeation where the bog of 1 630 square meters was found by HORVAT (1939), only a small bog of 605 square meters was in 1994 (HRSAK 1996). The purple moor grass (Molinia caerulea) and peat moss {Sphagnum subsecundum) are the most dominant plant species. The alder and the buckthorn bushes are overgrowing the bog, changing the habitat slowly into the bushes, and possibly into the forest (site deseription according to HRSAK 1996). The average monthly temperature and preeipitation are given in Eig. 1. 20 30 25 20 15 10 5 0 -5 -10 ^ min 1 1 ij Fig. 1: a) Monthly temperature b) Precipitation and number of sunny days 21 MATERIAL AND METHODS The material was collected with 20 pitfalls exposed during 5 months, from 9^^ April to 9'' October 1995, dates coincident approximately with the growing season. Traps were emptied at 28.04., 14.05., 27.05., 17.06., 1 1.07., 05.08., 01.09;, 20.09. and 09.10. Pitfalls were plastic cups (diameter 8,5 cm and 12 cm deep) set randomly across the whole bog area at 4-5 m spacing, each filled with 1,5 dl of mixture of water, formalin and EtOH as a preservative. In this paper we deal only with data on adult spiders. In the estimation of species dominance and seasonal dynamic we present numbers of adults in one pitfall per day (xlOO), as number of days and operating pitfalls were different during each exposure period. Dominance of each lycosid species was calculated as a percentage of all adult spiders. Morisita index of aggregation is calculated after KREBS (1989). Because of the variability in morphology we did not determine the females of the genus Trochosa to the species level and we have calculated the average number of individuals of both Trochosa species according to the number of males. Data on females of both species are presented together. RESULTS AND DISCUSION Altogether 994 adult spiders were caught, within 72,7 % (723) were wolf spiders (Araneae: Lycosidae), among which ten species were found. The dominance of lycosids in the material varied from 3 8, 1 % to 82,8% throughout the season (Fig. 2). The abundance of other spiders did not vary in such extent. Their activity was slightly higher in spring. Notes on species (given in dominance order with the dominance values in brackets) Pardosa lugubris (Walckenaer, 1802) (23,8%) is a euryvalent forest species that often occurs on the habitats edging forests (THALER 1996). It is occasionally found on some wet habitats including bogs as well (FREUDENTHALER 1989, KUPRYJANOWICZ et al. 1998, KAJAK et al. 2000). 22 Legend: Lycosidae other spiders N- Average number of spiders in pitfalls per day xlOO Fig. 2: Dominance of lycosids and other spiders trough trapping periods Trochosa spinipalpis (F.O.P. -Cambridge, 1895) (18,8%) is a highly stenotopic species (BUCHAR & THALER 1995), usually inhabiting European peat bogs (KOPONEN 1979, SCHIKORA 1994, 1997, THALER 1996, KUPRYJANOWICZ et al. 1998, KAJAK et al. 2000, KOMPOSCH 2000). This is the third record for Croatia (NIKOEIC & POEENEC 1981, RUCNER & RUCNER 1995). Hygrolycosa rubrofasciata (Ohlert, 1865) (15,8 %) commonly inhabits swampy alder forest. It is also found on bogs in Europe (BUCHAR & THAEER 1995,KRONESTEDT 1996,KAJAKetal.2000),oftenpreferring shady habitats (SCHIKORA 1997, KUPRYJANOWICZ et al. 1998, KOPONEN et al. 2001). This is the first record of//, rubrofasciata in Croatia, and it is the most southeastern record in Europe. It has not been found in Slovenia (NIKOLIC & POLENEC 1981, KUNTNER & SEREG 2002), there is one record in northern Austria (BREUSS 1996), but it is distributed in southern Hungary (SZINETAR 2001). The hitherto most southern record in Europe is in northern Spain (PEREZ ACOSTA 1914). H. rubrofasciata has, as eudominant species on Dubravica bog (but not 23 widely distributed in this region) certainly found suitable ecological parameters in this habitat. Pirata hygrophilus Thorell, 1872 (4,6%) is a typical species for alder forest (KOPONEN 1979), but it has been found on Sphagnum as well (KOPONEN 1968, CASELIUS & ITÄMIES 1993, KUPRYJANOWICZ et al. 1998). It prefers habitats with low evaporation, low temperature, and low light values (RENNER 1986). As both H. rubrofasciata and P. hygrophilus are alder forest species, it is not likely that their abundances would be negatively affected by a change of the habitat into an alder forest. Alopecosa pulverulenta (Clerck, 1757) (4%) is a photophilous species that prefers meadow like vegetation and open habitats (ITÄMIES & RUOTSALAINEN 1985). It has been also frequently reported from peat bogs (FREUDENTHALER 1989, KRONESTEDT 1990, RÜZICKA & VANEK 1 997, KAJAK et al. 2000, KOPONEN et al. 200 1 ), often in greater abundance on open sites, or dry places close to the bogs (KOPONEN 1 979, ITÄMIES & JARVA-KÄRENLAMPI 1989, KUPRYJANOWICZ et al. 1998). Trochosa terricola Thorell, 1856 (4%) is a forest species noticed in smaller abundance on some bogs regularly (FREUDENTHALER 1989, KUPRYJANOWICZ et al. 1998, KOMPOSCH 2000) or immigrating from the nearby forest (KOPONEN et al. 2001). Aulonia albimana (Walckenaer, 1 805) (0,7%) usually prefers dry open habitats (THALER & BUCHAR 1 996), but is also recorded on some peat bogs (FREUDENTHALER 1989, KOMPOSCH 1995), even as dominant species (KOPONEN et al. 2001). Pardosa amentata (Clerck, 1757) (0,6%) is a hygrophilous species that favors open, light areas (CASELIUS & ITÄMIES 1993). Although not characteristic for bogs, it is often found on moist meadows (ITÄMIES & RUOTSALAINEN 1985, THALER 1996). One of the reasons for limited abundance of this species, as well as for smaller abundance oiA. pulverulenta is clearly the shadiness of the bog. Pirata uliginosus (Thorell, 1 856) (0,2%) is a stenotopic species (THALER 1996), with clear preferences for Sphagnum. It is interesting that this species was subrecedent on Dubravica bog, while it is one of the characteristic and often abundant species on some other European peat bogs (DAHL & DAHL 1927, KOPONEN 1979, FREUDENTHALER 1989, THALER & BUCHAR 1 996, SCHIKORA 1 997, KAJAK et al. 2000, KOPONEN et al. 24 2001). This species prefers habitats with high temperature and high light values (RENNER 1986). Still, it is not certain if the low abundance of this species is connected with the overgrowing of the bog, since it is also found on shady wet habitats as well (BREYMEYER 1 966a, KUPRYJANOWICZ et al. 1 998), and SCHIKORA ( 1 994) founds, uliginosus after overgrowing of a bog even in greater number. BAEHR & EISENBEIS (1985) suggest that P. uliginosus is less hygrophilous than P. hygrophilus, which is far more abundant in our material. This means that possible dryness caused by overgrowing is not the probable cause for its small abundance, either. Also, bogs inhabited by P. uliginosus are geographically widely distributed with different temperature conditions. So it could be thatP. uliginosus is so rare on this bog due to some biotic factors (competition or predatory interaction). This is the third record of P. uliginosus in Croatia. It is already found more southern in Istria and eastern in Slavonija (RUCNER & RUCNER 1995). Arctosa maculata (Elahn, 1822) is a singleton species in our material. It usually lives under the stones on freshwater shores (BUCHAR & THAEER, 1995) and we assume that one male caught in early summer came from the brook distanced app. fifty meters of the bog, and that this species does not normally inhabit the peat bog. It is not usually reported from European peat bogs either. Altogether, five of the ten species found commonly inhabit European peat bogs; none of them is bog specific. Additionally, two eurytopic and one xerophilic species occasionally inhabit European peat bogs, one species is characteristic for moist meadows, and one is accidentally caught. The typical European peat bog lycosid species Pardosa sphagnicola was not found on this habitat, probably due to its more northern distribution. Shady peat bogs are often characterized by a low proportion of peat bog and photophilous species and high proportion of forest species; all peat bogs are characterized by a relatively high proportion of hygrophilous species (KUPRYJANOWICZ et al. 1998). The predominance of photo- philous species is a typical feature of the terrestrial spider fauna on pristine bog biotopes (SCHIKORA 1994). Only 7,6 % of the caught lycosids are photophilous (v4. albimana,A. pulverulenta.P. amentatasLndP. uliginosus). In accordance with the shadiness of the habitat none of them is among the dominant species. However, it is not sure if the small abundance of photophilous species is caused by the purple moor grass, which certainly decreases the insolation during the period from June to September, or if it 25 is caused strictly by the presence of the alder and alder buckthorn bushes. Hygrophilous species are T. spinipalpis, H. rubrofasciata, P. hygrophilus, P. amentata, P. uliginosus and A. maculata, comprising 55,2% of all the lycosids. This indicates that the exsiccation of the bog is still not quite progressed. Phenology Phenology is presented (Fig 3.) only for six subdominant to dominant species (over 2 %), when data were substantial for some phenological conclusions. Males were generally active through a shorter period than females, usually with higher peaks, which are considered to be the time of copulation (BREYMEYER 1961). Their activity during summer and autumn was only sporadic. Females are known to lay eggs app. two weeks after copulation; they carry the egg-cocoon for six weeks and than the hatched juveniles for about one week on their backs (EDGAR 1971). For the more abundant species all of these events could be tracked in phenology pattern. Trochosa spp. and H. rubrofasciata show the same pattern of phenology (Fig. 3.). In one short period (the first half of the May), there was the highest peak in abundance due to increasing activity of males. The onset of activity is surely influenced by the temperature conditions. This results in the same onset of activity of Trochosa spp. and//, rubrofasciata, which all overwinter as adults. Eow number of females of all these species in traps in June indicate a period when females carrying the egg sacs decreased their activity. They were spending most of the time in a burrow in the ground (FUHN & NICOLESCU-BURLACU 1971). Their activity increases afterwards, what is probably the period of hatching juveniles, when females leave the burrow. The phenology of two Trochosa species was very similar. These are diplochronus species, but a second copulation period, noticed by some authors (BREYMEYER 1961) was not observed. H. rubrofasciata was the last species found to be active in autumn (October), and this was because of the appearing of a new generation of adults in autumn, which will mate during the next spring (KRONESTEDT 1 984). The phenology pattern of Trochosa spp. and H. rubrofasciata coincide with other data of authors (BREYMEYER 1966b, FREUDENTHALER 1989, KÖHLER & 26 Hygrolycosa rubrofasciata Trochosa spp. Legend: females males T. terricola males N- Average number of spiders in pitfalls per day xlOO Fig.3: Phenology graphs 27 Pardosa lugubris months Alopecosa pulverulenta months Legend: females males N- Average number of spiders in pitfalls per day xlOO Fig. 3: Phenology graphs 28 Pirata hygrophilus Legend; females males N- Average number of spiders in pitfalls per day xlOO Fig. 3: Phenology graphs TEMBROCK 1987,KRONESTEDT 1996). ¥orP. /wgw/?rä another pattern of phenology is shown (Eig. 3.). Only for this species an obvious increase of number of females in samples and an overlap of peaks in males and females activity were observed. This is also the only species with more females in the material. This could be because males preferred forest, females meadow like vegetation (ITÄMIES & RUOTSAEAINEN 1985). According to BUCHAR (1970), females move during June from the forest to the more sunny places for worming their egg sacs. Actually, few weeks after the main peak in activity (indicating copulation), during June, the number of females in traps started to increase (Fig. 3.). This was appro- ximately the period of eggs laying and the activity remained increased for six weeks while females were carrying egg-sacs. All this, including a border effect (TISCHLER 1958), could explain the greater abundance of females in material as well as the fact that there are probably no real limits between forest and bog populations of this species. 29 Even when the total number of individuals of one species is smaller, the significant increase of the number of males in a short period indicating copulation is detectable, for A. pulverulenta and P. hygrophilus (Fig 3 ). Activity of A. pulverulenta adults started at end of April, with male activity peak in the middle of May what is in coincidence with some other authors’ data (KRONESTEDT 1 990). The latest in season was the copulation period of P. hygrophilus, in June. Similarities of our results with other authors data on the phenology of A. pulverulenta and T. terricola indicate that the pitfall method can give representative phenology patterns for less abundant species too, at least higher peaks could be noticed. Aggregation For males of the species T. spinipalpis and T. terricola, H. rubrofasciata and P. hygrophilus we have noticed aggregation during their period of increased activity (indicating copulation period) as statistically significant (p<0,05) higher number of males in certain traps. During other trapping periods no significant differences in number of spiders in some traps were noticed. However, the number of caught specimens was significantly lower, decreasing the possibility of noticing aggregation. During the peak activity of T. spinipalpis males, most of them (89,8 %- 80 of 89 individuals) were caught in 7 (nearby situated) of 17 working traps (trapping period 28.04.-14.05.1995). Standardized Morisita index of dispersion is 0,53. This indicates an aggregated pattern of activity or distribution. It is interesting that 7 1 ,4 % ( 1 5 of 2 1 individuals) of 7. terricola males were caught in the same 7 traps. Correlation coefficient of the numbers of T. spinipalpis and T. terricola in traps during this period is 0,78 (p<0,05). Most of the females (88,2 %; 15 of 17 individuals) were caught during the same period in the same 7 traps. It is possible that this was influenced by the microhabitat selection, while on a main part of this bog area is a water filled gully, causing the highest humidity and greater insolation and the floristic composition was a bit different (see HRSAK 1996). SCHIKORA (1994) also found ihdiiAntistea elegans shows clearly aggregated pattern of activity or distribution on a peat bog, correlated with the wet and open spot. 1TÄMIES & RUOTSAEAINEN (1985) caught half 30 of specimens of T. terricola in a few traps located a few meters of each other, in the border zone between forest and clearing; but they were avoiding places that are too moist or too shady. T. spinipalpis and T. terricola are sibling species with different ecological preferences and it is not likely that the same microhabitat would suite best for both of the species. 77 % (47 of 61) //. rubrofasciata males were caught in 5 of 17 operating traps (Standardized Morisita index is 0,53). However, traps in which H. rubrofasciata males were caught, were not situated nearby each other, rather randomly spread on the bog area. KÖHLER & TEMBROCK ( 1 987) found that males of//, rubrofasciata aggregate during the mating period on sunny, dry places, where they find appropriate substrate for drumming on dry leaves. Even though the abundant presence of the purple moor grass and alder and alder buckthorn bushes make this habitat shady during most of the vegetational season, at this time (the end of April, and first half of May ) the ground is still quite insolated. Also, last years purple moor grass dry leaves could probably make a suitable substrate for precopulatory drumming. 77, 8 % (14 of 18) of P. hygrophilus males were caught in 1 of 20 operating pitfalls during their peak of activity (Standardized Morisita index is 0, 77). As this is one of the most hygrophilous species, it is interesting that this trap was not situated in the area of the highest humidity. CONCEUSIONS Considering dominance and ecological preferences of all species, the dominance structure of this guild does reflect the habitat condition. It is in accordance with one expected for a shady wet habitat. Although we have no knowledge on the lycosid fauna of this bog before the succession, we can presume that the change of habitat did influence spider species composition and dominance structure. With overgrowth of the peat bog the habitat becomes shadier and dryer which causes photophilous species to become less, and some forest species more abundant. Lycosid fauna of Dubravica bog is still relatively bog-characteristic. Our results confirm that wolf spiders are good ecological indicators of the habitat changes, but the dominance of all species has to be taken in consideration. 31 Acknowledgments: We would like to thank Dr. Goran Klobucar and Lucija Seric-Jelaska for helpful comments on the manuscript. LITERATURE BAEHR, B. & G. 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Erlangen 75: 36-131 Anamaria STAMBUK, Department of Zoology, Faeulty of Seienee, Rooseveltov trg 6, HR- 1 0000 Zagreb, Croatia e-mail: astambuk(^zg.bioLpmfhr Radovan ERBEN, Department of Zoology, Faeulty of Seienee, Rooseveltov trg 6, HR- 10000 Zagreb, Croatia 34 ArachnoL Mitt. 24:35-61 Basel, Oktober 2002 Zur Spinnenfauna der Stammregion stehenden Totholzes in südmährischen Auenwäldern Lenka KUBCOVÄ & Jifi SCHLAGHAMERSKY Abstract: On the spider fauna of the trunk region of standing dead wood in South Moravian floodplain forests. In 1996 and 1997, spiders were collected by means of tree eclectors on standing dead tree trunks in floodplain forests in South Moravia (Czech Republic). Trunk communities on two sites differing in their exposure to floods were studied. In 1997, one of the sites was struck by a severe summer flood. Of 1714 individuals collected, 924 adults and 50 juveniles were identified to species. 82 species of 17 families were found. The dominant families both in terms of individuals and species were Linyphiidae and Theridiidae. 41 of the present species are considered obligate to facultative arboricolous ones. 13 species were new finds for the study area (extended Palava Biosphere Reserve). Tmarus stellio was the first record for the Czech Republic, Midia midas the first one for Moravia. More species and individuals were collected on the flood-exposed site, particularly in 1 997 with a peak at the time of the summer inundation {Oedothorax retusus made up for 97 % of adults during this period). A number of rare species was found and some comments regarding their distribution in the Czech Republic, range and habitat are made. Key Words: spiders, dead wood, tree trunks, arboricolous, floodplain, Czech Republic EINLEITUNG Seit den 1940er Jahren wird der baumlebenden Arachnofauna verstärkte Aufmerksamkeit geschenkt (für einen detaillierten Überblick siehe SIMON 1995). Ein Überblick der im deutschprachigen Teil Mitteleuropas an Baumstämmen festgestellten Spinnenarten sowie Angaben zum stehenden Totholz als Lebensraum finden sich bei MUSTER (1998). Im Rahmen einer Arbeit über Totholzkäfer und -ameisen in südmäh- rischen Auenwäldern (SCHEAGHAMERSKY 2000) wurden als rein qualitative Komponente auch Baumeklektoren eingesetzt. Das hierbei ge- wonnene Spinnenmaterial wurde ebenfalls ausgewertet; die Ergebnisse werden in diesem Beitrag vorgestellt. 35 Das Untersuchungsgebiet liegt biogeographisch im nördlichen Ausläufer Pannoniens, dessen Floren- und F aunenelemente hier auf Arten der Karpaten und des Herzynikums treffen. Zusammen mit einer hohen V ielfalt natumaher Lebensräume trägt dies zu einer ausserordentlich hohen Artenvielfalt des Gebietes bei. Die bisherigen Arbeiten zur Spinnenfauna dieses Gebietes zeigen, dass dies auch für Spinnen zutrifft. Ältere synökologische Studien beschäftigen sich mit der epigäischen F auna von Kalktrockenrasen (BUKVA 1969), Schilfbestand und Auenwald (MILLER & OBRTEL 1975a, b). Weitere Veröffentlichungen betreffen bemerkenswerte Funde vonPardosa maisa (MIEASOWSZKY et al. 1999); Tetragnatha shoshone, Clubiona juvenis und Marpissa canestrinii (RÜZICKA & HOEEC 1998); Diaea livens und Pistius trimcatus (BUCHAR & THAEER 1984, 1995). Alle bekannten Angaben aus dem Gebiet (einschließlich unpublizierter) sind von MAJKUS & SVATON (1995) in einer kommentierten Artenliste für das UNESCO BiosphärenreservatPälava (Pollauer Berge) zusammengestellt worden. Hierbei wurde ein über die heutigen Grenzen des Biosphären- reservats hinausgehendes Gebiet berücksichtigt, um der vorgeschlagenen Gebietserweiterung Rechnung zu tragen (einschließlich der Flussauen an Thaya und March mit den von uns untersuchten Standorten). Die Spinnengemeinschaft der Stamm- und Kronenregion wurde hier jedoch nie zuvor gezielt untersucht, ebensowenig wurde Totholz als besonderer Kleinlebensraum für Spinnen betrachtet. Die Auswertung des Baumeklektor- Materials erbrachte so interessante Ergebnisse, dass wir ihre Veröffent- lichung trotz der geringen Anzahl befangener Baumstämme für gerechtfertigt halten. Dies umso mehr, da einer der untersuchten Standorte im Unter- suchungszeitraum einer aussergewöhnlichen Überschwemmung im Sommer ausgesetzt war, was weitere bemerkenswerte Beobachtungen ermöglichte. In unserem Beitrag möchten wir auf die folgenden Aspekte eingehen: 1. Die ökologische und zoogeographische Charakterisierung arborikoler Spinnenarten einschliesslich ihrer Nutzung von Totholz-Kleinlebens- räumen. 2. Der Einfluss von Überflutung auf die Spinnenzönose. 3 . Die Bedeutung von Baumeklektoren für die Erstellung gebietsbezogener Faunenlisten. 36 UNTERSUCHUNGSGEBIET Die untersuchten Auenwälder liegen in Südmähren (T schechische Republik) ca. 50 bzw. 70 km südlich der Stadt Brünn (Brno) am Unterlauf der Thaya (Dyje) und March (Morava). Zusammen mit den anschließenden Wald- beständen auf österreichischem und slowakischem Gebiet handelt es sich um die wohl bedeutendsten weitgehend zusammenhängenden Auenwälder Mitteleuropas, insbesondere unter Einbeziehung der Donau- Aue zwischen Wien und Bratislava (Pressburg). Im Unterschied zu der letzteren handelt es sich an Thaya und March überwiegend um Hartholzauen. Das Unter- suchungsgebiet wird zur nordpannonischen biogeographischen Provinz gezählt und gehört zu den wärmsten und trockensten Eandesteilen Tschechiens (9 °C Lufttemperatur und 524 mm Niederschlag im langjähri- gen Jahresmittel 1901-1950, in den 10 Jahren vor dem Untersuchungs- zeitraum war das Klima arider- B AGAR & KLIMANEK 1 999). Hochwasser treten vor allem im Februar und März auf und führten früher zu räumlich und zeitlich ausgedehnten Überschwemmungen. Unregelmäßig traten auch Sommerhochwässer auf Anfang der 1970er Jahre wurden große Teile der südmährischen Auen durch wasserbauliche Maßnahmen von der natürlichen Flussdynamik abgeschnitten. Zum Teil wurden sie in den letzten Jahren im Rahmen eines Renaturierungsprogramms künstlich überschwemmt. Der „March-Thaya- Winkel“ dient als Trockenpolder und wurde 1997 während eines extremen Sommerhochwassers geflutet (siehe unten). Es wurden zwei Standorte untersucht: Der Standort „Lednice“ ist eine seit 1972 nicht mehr überschwemmte, langjährige Forschungsfläche, auf der ein 120-jähriger Waldbestand stockt. Sie liegt 1,5 km nordwestlich des Dorfes Lednice (Eisgrub, 161 m NN, 48°40’N, 16°46' E, faunistisches Quadrat 7166, Forstamt „Homi les“). Die kürzeste Entfernung zu einem Nebenarm der Thaya beträgt ca. 130 m, ein temporär wasserführender Graben ist ca. 30 m entfernt. Die Baumschicht wird von Quercus robur, Fraxinus angustifolia und Tilia cordata dominiert, die Krautschicht von Urtica dioica, Impatiens parviflora, Pulmonaria officinalis und Geum urbanum. Der Standort „Soutok“ (d.h. „Zusammenfluss“) ist ein 150- jähriger, bewirtschafteter aber urwaldartiger Bestand 1,2 km nördlich der Mündung der Thaya in die March und 1 0 km südlich des Dorfes Lanzhot (Landshut, 151 m NN, 48°38’N, 16°52' E, faunistisches Quadrat 7367, Forstamt „Lanzhot“). Die in 550 m Entfernung fliessende March ist durch 37 einen Damm abgetrennt; trotzdem kommt es hier bei Hochwasser zur Überstauung durch über das Geländeprofil ansteigendes Grundwasser. In den letzten Jahren wurde dies durch gesteuerte Flutung im Frühjahr verstärkt. Senken und Gräben fuhren bis in den Sommer hinein Wasser. Im Sommer 1997 war der Standort vom 10.7. ca. bis zum 24.8. überschwemmt, wobei die Flut bis 2 m über das Geländeprofil reichte (der Termin des Trockenfallens konnte aufgrund der Unzugänglichkeit des Polders nicht auf den Tag genau bestimmt werden). Ein ständig wasserführender, stark verlandeter Altarm, der durch einen Durchstich mit der March in V erbindung steht, grenzt direkt an die Untersuchungsfläche. Die auf dieser Fläche befangene Baumruine (siehe unten) steht nur wenige Meter von dessen Ufer entfernt in einem sehr lichten Altbestand von Quercus robur und Fraxinus angustifolia. In der Krautschicht QmiohQn Kubus caesius, Carex acutiformis, Poa trivialis, Rumex sanguineus und Carex remota die höchsten Deckungsgrade. MATERIAL UND METHODEN Das untersuchte Tiermaterial wurde im Zeitraum Juni - Oktober 1996 und Mai - Oktober 1997 mit klassischen offenen Baumeklektoren gefangen (FUNKE 1971). Als Fangflüssigkeit diente im ersten Jahr 4% Formaldehyd, im zweiten Jahr Ethylenglykol (die Untersuchung zielte in erster Linie auf Käfer, deren Präparation durch die Härtung in Formalin erschwert wurde). Die Eklektoren wurden in 2 m Höhe (Unterrand der Stoffkegel) an stehenden abgestorbenen Baumstämmen angebracht. Alle Stämme hatten eine dicke Borke mit tiefen Rissen. Um eine gute und einheitliche Fängigkeit zu erreichen wurde die Rinde in einem schmalen Streifen um den Stamm mit einem Beil so geglättet, dass die innere Wand der Stoffkegel dicht anlag (dies gelang 1997 besser). Am Standort Lednice wurden 4 bzw. 2 Eklektor- einheiten (Stoffkegel, Stutzen, Kopfdose, Haltearm) an zwei Stämmen so angebracht, dass deren ganzer Umfang abgefangen wurde. Es handelte sich um den ca. 8 m hohen Stumpf einer Pappel im fortgeschrittenen Zersetzungs- zustand aber mit noch anhaftender Rinde und einem Brusthöhendurchmesser von 60 cm (El) und um eine vor kurzem abgestorbene Eiche mit einem Brusthöhendurchmesser von 20 cm und intakter Rinde (L2). Beide Baumstämme standen im dichten Bestand. Am Standort Soutok wurden 38 ebenfalls 6 Eklektoreinheiten an einem 5 m hohen Eschenstumpf eingesetzt (So). Dieser hatte einen Brusthöhendurchmesser von 1 1 0 cm, war teilweise ausgehöhlt und mit Baumpilzen bewachsen. An mehreren Stellen fehlte die Rinde, und das Holz war durch Holzkäfer und Spechte beeinträchtigt. Diese Baumruine stand weitgehend frei, wurde jedoch unterhalb der angebrachten Eklekoren von den Zweigen eines Weißdombusches {Crataegus sp.) berührt. Im Sommer 1997 erreichte das Hochwasser am Standort Soutok den Unterrand der Eklektor- Stoffkegel. Die Kopfdosen mit dem Fang wurden jedoch nicht beeinträchtigt. Leemng und Instandhaltung erfolgten monatlich, während der Sommerflut musste jedoch am Standort Soutok der Termin Ende Juli ausgelassen werden. ERGEBNISSE Insgesamt wurden 1714 Individuen gefangen. 924 adulte und 50 juvenile Exemplare konnten bis zur Art bestimmt werden. Dies ergab 82 Arten aus 17 Familien (Tab. 1). Für das erweiterte Gebiet des Biosphärenreservats Pälava wurden 13 neue Arten nachgewiesen (in Tab. 1 gekennzeichnet). Damnter befanden sich auch die Erstnachweise von Tmarus stellio für die Tschechische Republik und Midia midas für Mähren. Auf Familienniveau dominierten die Linyphiidae mit 905 Individuen (52 %) und 30 Arten (37 %). Es folgten die Theridiidae mit 472 Individuen (28 %) und 12 Arten (15 %). 15 Arten waren mit mehr als 10 adulten Exemplaren im Material vertreten. Die mit Abstand häufigsten davon waren: Oedothorax retusus, Lepthyphantes minutus, Porrhomma oblitum, Theridion mystaceum und Enoplognatha ovata. Oe. retusus und P. oblitum wurden nur am Standort Soutok gefangen, E. ovata nur am Standort Lednice. Obwohl am Standort Soutok nur ein einziger Baumstamm befangen wurde, wurden hier in beiden Jahren mehr Arten und Individuen gefangen als auf dem mit zwei Baumstämmen vertretenen Standort Eednice (die befangene Stammoberfläche war an beiden Standorten annähernd gleich). 1997 wurden auf dem Standort Soutok weit mehr Arten und Individuen gefangen als im Vorjahr. Besonders auffällig sind hierbei die hohen Fangzahlen für Juli und August, also den Zeitraum, in welchem die Fläche überflutet worden war und die meiste Zeit über unter Wasser stand (Abb. 1 ). Bereits im Juni 1997 wurden gegenüber 1996 stark erhöhte Fangzahlen 39 insbesondere von juvenilen Individuen verzeichnet. Auch am Standort Lednice wurde im Juni 1997 eine hohe Anzahl an Jungtieren gefangen, womit sich deren festgestellte Aktivitätsdichte ebenfalls von der des entsprechenden Monats im Vorjahr unterschied. Von den kurz vor bzw. während der Überschwemmung am Standort Soutok gefangenen 24 Spinnenarten wurden fünf nur zu diesem einen Leerungstermin festgestellt: Bathyphantes nigrinus, Dipoena melanogaster, Pachygnatha listeri, Pardosa prativaga und Pirata hygrophilus. Weitere erreichten hier die grösste Aktivitätsdichte. Insbesondere gilt das für Oedothorax retusus (97 % der Adulti im Fang für diesen Zeitraum). DISKUSSION In dem an Bäumen gesammelten Spinnenmaterial lassen sich aufgrund des bevorzugten Aufenthaltsbereichs zwei Gruppen unterscheiden: einerseits Arten, die sich im Kronenbereich fortpflanzen (z. B.Anyphaena accentuata, siehe NIELSEN 1932, GERHARDT & KAESTNER 1938, deren Gesamtaktivitätsbereich allerdings auch andere Teile des Lebensraums Baum einschliesst, siehe SIMON 1995), andererseits Arten, die an die Baumstämme und insbesondere an ihre Rinde gebunden sind (z. B. Drapetiscasocialis, siehe SCHÜTT 1 995). Die Angehörigen beider Gruppen werden üblicherweise als arborikol bezeichnet, wobei die Zuordnung zur jeweiligen Gruppe nicht immer eindeutig zu entscheiden ist (so auch im Falle unserer Untersuchung, bei der typisch arborikole Arten, welche gemeinhin den Baumkronenbereich besiedeln, auf hohen Baumstümpfen gefangen wurden). Ebenso schwierig ist es, eindeutig alle jene Arten auszuschließen, welche den Lebensraum Baum nur zeitweilig aufsuchen bzw. als Irrgäste Vorkommen. Hierbei handelt es sich überwiegend um Arten des Epigeon (oft Jungtiere), so hat z. B. BRAUN (1992) bis zu 121 juvenile Individuen von Pirata hygrophilus an Kiefemstämmen gefangen (hiervon 42 Jungtiere in einer Höhe von 8 m). Es gibt aber auch Arten, die sich dadurch auszeichnen, dass sie sowohl epigäisch als auch in höheren Vegetationsschichten einschliesslich der Baumschicht leben. So gibt BUCHAR (1993) für die Spinnenfauna Böhmens 77 solche Arten an. WUNDEREICH (1982) hat 14 exklusive Rindenbewohner ausgeschieden, welche 8 Familien zugehören und 1,2 % der mitteleuropäischen Arten 40 Abb. 1 ; Monatliche Arten- (S) und Individuenzahlen (N; Adulti und Jungtiere) von Spinnen, die im Verlauf der Fangsaison 1996 und 1997 mit offenen Baumeklektoren an stehenden, abgestorbenen Baumstämmen an den Standorten Lednice (L; 2 Baumstämme) und Soutok (So; 1 Baumstamm) gefangen wurden. Im Falle von Sosindder Juli und August 1997 infolge des Hochwassers zusammengefasst (Zeitraum der Überflutung des Standorts mit Doppelpfeil gekennzeichnet). Fig. 1: Monthly numbers of spider species (S) and individuals (N; adults and juveniles) trapped in the seasons 1996 and 1997 by open tree eclectors on dead standing tree trunks on the sites Lednice (L, 2 trunks) and Soutok (So; 1 trunk). In case of So pooled for July and August 1997 due to the flood (inundation period marked by double-pointed arrow). 41 Nächste Seiten: Tab. 1 : Artenliste mit Fangzahlen (männliche und weibliche Adulti, in Klammem juvenile Individuen soweit zuzuordnen) insgesamt und getrennt nach Untersuchungsjahr (1996, 1997) und Standort / Baumstamm (Lednice: LI, L2; Soutok: So). Neue Arten für das erweiterte Gebiet des Biosphärenreservats Pälava sind mit * gekennzeichnet. ÖT: Zuordnung zu „ökologischen Typen“ nach PLATEN et al. (1991): arb = arborikol; eu = euryök auf Freiflächen; h = hygrobiont/-phil; (h) = überwiegend hygrophil; R = an/unter Rinde; sko = skotobiontZ-phil; syn = synanthrop; th = thermophil; Blüt = auf Blüten; w = Waldart (silvicol); (w) = überwiegend/auch in Wäldern; x = xerobiont/-phil; (x) = überwiegend xerophil (abgekürzte Erläutemngen z.T. nach BRAUN, 1992). Following pages: Tab. 1 : Species list with numbers of individuals trapped (male and female adults; juveniles in brackets when assigned to species) given in total and broken up according to year (1996,1997) and site/tree tmnk (Lednice: LI, L2; Soutok: So). New species for the extended area of the Pälava Biosphere Reserve marked by *. ÖT: Assigned to „ecological types“ according to PLATEN et al. (1991): arb = arboricolous; eu = euryoecious in open terrain; h = hygrobioticZ-philous; (h) = predominantly hygrophilous; R = onZunder bark; sko = skotobioticZ-philous; syn = synanthropic; th = thermophilous; Blüt = on flowers; w = forest species (silvicolous); (w) = predominantly Z also in forests; X = xerobioticZ-philous; (x) = predominantly xerophilous (short explanations partially ac- cording to BRAUN, 1992). 42 ÖT (X) (w) (x) w arb arb arb (X) (w) (x) w syn, arb (X) arb, R (x) w, arb (x) w, arb (x) w, arb (X) eu h w eu (h) w, arb (x) w arb, R (x) w, arb h, arb eu eu c 22 3 § Of 1 13 1 1 3 48 2 5 8 56 1 9 13 9 1 6 10 2 16 6 2 24 2 2 So -97 > p d 0+ -H ^ (Nm 01(N r<1— i(N00 ^ (N-^ — ' rJiA) -H m ^—1 ^22" So -96 juv r-^ m Qf ^ r^J — ' (N (N \D (N — ' \0 m r-l L2 -97 juv (1) CH- (N — ' (N —1 — ' 1 1 20 1 L2-96 > p (2) (2) CH- m (N ^ m _ _ LI -97 _3 S 8 CH- -H On ^ 1 2 20 1 1 LI -96 juv 8 CH- O) 22 ^ ^ 1 18 1 2 1 1 Ö u H ^ ^5: 00 W Ü Q OO Qh >n p3 •• < 'g V Z cx J Ö u o S J 2 22 d o S g H ^ m W I ^ ^ 2 3 ^ ,S= 3 -3 -C -3 -s; ^ .S ^ K K J d M D iz) (9) (9) o 1 3 6 4 107 2 6 9 2 1 21 1 12 234 23 1 89 6 2 3 1 11 1 1 So -97 > CH CH- 1 2 4 2 1 1 64 14 7 1 1 1 3 1 2 4 1 1 169 2 3 So -96 juv c2 CH- — ^ (Nro 11 1 1 1 31 1 3 L2-97 juv — ' CH CH- _ ^ 4 2 13 L2-96 juv CH- 15 4 1 LI -97 juv 8 Of CO lO) (N —1 32 4 2 LI -96 juv ^ 8 Of 25 5 1 2 1 1 'i-M ^ z PQ PQ J hJ ^ ^ m u •r- ^ ^ ’S "S K.J s ^ 00 00 00 pq T ^ z — o s 5 « CO ^ U 2 Q 2 § "S 2 a o 7: ? k: ^ I ro O :2 ^ ^ Sij \JJ ^ ^ ^ O 0, Q a c S S S I ^ < . > Z m o Q S z Ö P CO CO a c5 2 S 2 5 § -o ^ ^ ‘S -s: a c S H r- r- IT) —I ^ i4 g ^ H w ^ p w u -T3 O s ^ s; s; 2 2 44 ÖT arb arb arb eu h (w) arb, R (h) w (X) arb arb (w) eu, th arb, R (x) w h w arb, (x) 3 CH- .-Hin Rafalskia (KULCZYNSKI, 1903). ROEWER (1923) already raised P. strigosus olympicus on species rank as Metaplatybunus olympicus (KUECZYNSKI, 1903). STAR^GA (1976) synonymized Metaplatybunus drenskii SIEHAVY, 1965, known only on the basis of a female specimen, with R. olympica. He also attributed characteristics of M. drenskii to unknown females of Rafalskia olympica, STAR^GA (1976, 1980) in addition to a nominate species also included in this genus Metaplatybunus petrophila MARTENS, 1965 and Metaplatybunus creticus ROEWER, 1923 (synonymizing the later one with Metaplatybunus rhodiensis ROEWER, 1924). By surveying the material collected in western Serbia and also the specimens from Bulgaria and Asia Minor, 1 found that the description of M. drenskii could not be matched to females o^R. olympica. Furthemiore, I found stability within certain characters in the geographically widely separated populations of western Serbia and different localities in Bulgaria. These data served as the basis for distinguishing the Balkan populations of this species from the specimens of Asia Minor by separating them here into a separate subspecies: Rafalskia olympica bulgarica STAR^GA, 1963. The detailed descriptions of the species given by SIEHAVY (1965) (as R. bulgarica) and STAR^GA (1976) are herein completed with certain new data. In the following description characteristics deemed important to define the species and to differentiate between the two subspecies are also mentioned. Rafalskia olympica olympica (KUECZYNSKI, 1903) Platybunus strigosus (?) olympicus - KUECZYNSKI 1903: 632, 667-670. Metaplatybunus olympicus - ROEWER 1923: 852. Rafalskia olympica - STAR^GA 1980: 525 (data from Turkey). Material examined: Turkey: Uludag (Olympus Bithynieus): 1 male (holotype), 1900, (leg. F. WERNER), NMW Inv.-Nr. 11.701; 1 male, 1 female, 11.06.1969, (leg. O.PAGET - E.KRITSCHER - K.BILEK), NMW Inv.-Nr. 11.703. 63 Fig. 1 : dorsal body view : a-b Rafalskia olympica bulgahca STARJ^GA, 1963 : a) male from Sargan (5,1 mm), Zlatibor Mt., Serbia b) female ibid. (6,7 mm) c) Rafalskia olympica olympica (KULCZYNSKI, 1903), male from Mt. Uludag, Turkey (4,1 mm). 64 Fig. 2: a-e: R. o. bidgarica, Sargan, Zlatibor Mt., Serbia, male (5,1 mm): a) penis, dorsal and lateral view; b) glans of penis; c) chelicerae, inner face; d) chelicerae frontal view; e) pedipalp, inner face, f-h: R. o. olympica, Mt. Uludag, Turkey, male (holotype); f) penis, dorsal view; g) glans of penis; h) chelicerae, inner face. 65 Fig. 3. R. o. bulgarica, Sargan, Zlatibor Mt., Serbia, female (6,7 mm): a) ehelicerae, inner face; b) pedipalp, inner face; c) receptaculum seminis. Male: Body (3. 8-5. 3 mm) completely pale (yellowish) in type specimen while in the other pale yellowish, marbled yellowish brown (Fig. Ic). Penis (3.8-4. 1 mm) yellowish with narrow glans penis (Figs. 2f-g). ehelicerae yellowish with characteristic secondary sexual characters (Fig. 2h). Frontal humps of second article distinct, but smaller than in ssp. bulgarica. Tips of chelae fingers elongated, strongly pointed and characteristically decussated, less so than in spp bulgarica (Fig. 2d). Pedipalps yellowish with conical elongated apophysis at base of femur (refer to Fig. 2e) and ventrobasal projection of tibia. Legs yellowish, articles cylindrical. Tibia with somewhat flattened sides, almost pentagonal in cross section. Femur II: 6.4-6. 5 mm. 66 Female: Body (5.4 mm) yellowish with yellowish brown marbled dorsal pattern. Receptacula seminis in rings 5-7 of ovipositor, subsidiary ampulla present but not clearly visible, no significant differences when compared with spp. bulgarica (Fig. 3c). Chelicerae yellowish, without frontal apophysis and with normally shaped chelae. Pedipalps yellowish, without strong spines. Femora and tibiae short compared with males. Conical apophysis on femur basis less distinct than in males. Patella and tibia with distinct medial apophyses (refer to Fig. 3b). Legs yellowish as in males. Femur II: 6.0 mm. Distribution: known so far from Uludag Mt., NW Asia Minor. Rafalskia olympica bulgarica STAR^GA, 1 963 nov. stat. Paropilio (Rafalskia) bulgaricus - STAR^GA 1963: 289-292. Rafalskia bulgarica - SILHAVY 1965: 397-400. Rafalskia olympica - STAR^GA 1976: 393-396. Rafalskia olympica - STAR^GA 1980: 525 (data from Bulgaria). Material examined: Bulgaria: 1 female, 1 male. East Rhodopi Mts., Gugutka 250-300 m, 23.04.1995, leg. B. PETROV & B.BUREV; 4 males, Rila Mt., Suchoto ezero, 1900-2460 m, pitfall traps, 11.1993-11.1994, leg. S.TONKOV; 1 female, 1 male, W. Rhodope Mts., Smolyan, Zagrazhden, 1050-1100 m, 11.06.1985, leg. P.MITOV; 2 females, W. Rhodope Mts., Smolyan Distr., Banite, 720 m, 18.04. 1993, leg. P.MITOV; 1 male, Rhodope Mts., Smolyan Distr. above Banite, 1100 m, 03.05.1991, leg P.MITOV; 1 female, Rhodope Mts.,above Smolyan, “Soskovche”, 1550 m, 09.06.1995, leg. P.MITOV; 1 female, W. Rhodope Mts., Hvoyna, 1992, leg. P.MITOV; 1 male, Strandzha Mt., Res. Vitanovo, 26.05.1995, leg. P.MITOV Serbia: Zlatibor Mt.: 7 males Tomik, 1300 m., 08.07.1995, leg. I.KARAMAN; 4 females, 7 males 3 subad. Tomik, 09.06.1996, leg. I.KARAMAN; 1 female Sargan, 14.06.1991, leg. B.TAEOSI & I.KARAMAN; 2 males, Sargan, 7.07.1995, leg. I.KARAMAN; 2 males, Sargan, 08.06.1996, leg. I.KARAMAN Diagnosis: R. o. bulgarica differs from the nominative subspecies in having a stronger apophysis on the male chelicerae, a longer penis truncus, the colour of body and appendages colour, and a distinct dorsal pattern. 67 Male: Body (4.9-6. 3 mm) light yellowish to light brown with more or less distinct dark brown (to almost black) dorsal saddle-like pattern and body sides (Fig. la). In specimens with completely dark brown dorsal side no saddle-like pattern. Penis with light brown to dark brown truncus and yellow glans. Truncus 4. 5-5. 6 mm long (Figs. 2a, b) Chelicerae (Fig. 2c) yellowish marbled with brown to completely dark brown. Distinct frontal apophysis on second article (Fig. 2d). Chelae with strongly elongated and pointed fingers, characteristically decussated (Fig. 2d). Pedipalps (Fig. 2e) yellowish with marbled brown parts to completely dark brown articles. No other differential characteristics except coloration when compared with ssp. olympica. Legs with cylindrical articles. Tibia with somewhat flattened sides, almost pentagonal in cross section. Femur II: 7. 3 -9. 5 mm. Colour varies from yellowish marbled with light brown to dark brown. Female: Body 4. 9-7. 9 mm. Somewhat lighter coloured than male, dorsal saddle-like pattern less distinct than in males (Fig. lb). Position of receptacula seminis (Fig. 3c) variable: in surveyed specimens in rings 5-7, 6-8, 6-9 and 7-11. Legs as in males, yellowish marbled with brown to light brown. Femur II: 6-7.2 mm. Distribution: Extended range in the Bulgarian mountains, i.e. in southeastern, south, and southwestern Bulgaria and in west Serbia on Mt. Zlatibor. No detailed data on localities in Greece (STAR^GA 1976, 1980). I presume its occurrence in northern Greece too. Ecology: On the Mt. Zlatibor, specimens were collected exclusively from conifer trunks and branches (Pinus, Picea), females by shaking branches only, therefore indicating the true arboricoulous nature of the species. At the same sites and times a greater number of specimens of Rilaena serbica serbica KARAM AN, 1 992 were found on bushes and denser herbaceous 68 Vegetation while the Platybimus bucephalus (C.L. KOCH, 1835) was less commonly present. REMARKS The structure of pedipalps would be a shared feature and the main inclusion criterion of the species included by STARIJGA (1980) in the genus Rafalskia. In these species the pedipalps (especially femora) are not armed with larger spines, the femora possess a more or less distinct conical apo- physis at the basis, while the tibia in males has a characteristic more or less distinct ventrobasal widening. This shape of the male tibia is possibly correlated with a specific mode of immobilization of females during copulation. In these species, eye tubercles are mostly of “nornial” size. I believe that there is possibly also similarity in the organization of the female receptacula seminis, with an additional spherical-lobate accessory ampulla at the basis of the main ampulla. The characteristics cited above are also applicable to the species Platybunoides argaea SILHAVY, 1955, known on the basis of one male specimen only, and representing a monotypic genus. I assume that the species of the genus Rafalskia cited by STAR^GA ( 1 980) and P. argea are closely related and that they probably belong to the same genus. In that case the genus Rafalskia would be a junior synonym of the genus Platybunoides. Knowledge of the female of P. argea would be needed for a definitive conclusion. Close to the above cited species, primarily in certain characteristics of pedipalp shape, is Metaplatybunus strigosus (L. KOCH, 1867) and also close to it and far less known is Stankiella montana HADZl, 1973 {Stankiella pretneri HADZl, 1973 is a synonym of M. strigosus (KARA- MAN 1995)). The organization of the receptacula seminis of 7?. olympiea resembles that of M strigosus. Some misinterpretation occurred in consequence of the synonymization of the species M. drenskii (described after one female from Bulgaria) (STAR^GA, 1976). Following this interpretation and the overlooking of a less well known paper by SILHAVY (1974) wherein the species M. drenskii was recorded from western Serbia (Kablar Mt.) (again based only on female specimens), I described the species Rilaena serbica from the Serbian region (with two subspecies) (KARAMAN 1992). The features 69 characterizing M. drenskii correspond in large part to those of females of R. serbica, indicating possible conspecifity. At least, M drenskii is very close to R. serbica, furthermore to R. buresi ( SILHAVY, 1965). Following the present diagnosis of the genus, M drenskii probably belongs to the genus Rilaena. To solve the problem, M. drenskii males are needed. On the basis of sporadically collected material from some mountains in northern Montenegro, western, southern, and eastern Serbia, and a mountain from western Macedonia, as well as on the basis of the material from some Bulgarian mountains (MITOV pers. comm.), it could be concluded that there is a Rilaena species or subspecies complex in the Balkan mountains. This complex includes R. buresi and R. serbica (or M. drenskii, or both). The populations from certain mountains show specific characteristics whose status is not easy to define on the basis of our incomplete knowledge of this complex. A definitive picture and a judgment of the status of populations of this complex is only possible on the basis of a detailed knowledge of the populations of extensive mountainous regions of the central and eastern Balkan Peninsula. This task is made additionally difficult by a frequent, evidently local occurrence of populations of this complex, as well as by the minor taxonomical usefulness of females. ZUSAMMENFASSUNG Beitrag zur Kenntnis der Art Rafalskia olympica (KULCZYNSKI, 1903) (Opiliones, Phalangiidae, Phalangiinae) Die Populationen der Balkanhalbinsel von Rafalskia olympica werden zu einer gesonderten Unterart R. olympica bulgarica gestellt. Einige neue Details der Morphologie des Weibchens voni?. olympica werden dargestellt. Metaplatybunus drenskii ist kein Synonym von R. olympica. Acknowledgements: The author is grateful to Dr. J. Gruber (Naturhistorisches Museum, Wien) and Dr. P. Mitov (Faculty of Biology, Sofia) for providing the material used in preparing the manuscript. 70 REFERENCES KARAMAN, I. (1992): One new species of genus Rilaena, Silhavy, 1965 (Opiliones, Phalangiidae) from Serbia. - Bull. Mus. Hist. Nat. Belgrade B 47: 131-137 KARAMAN, I. (1995): Fauna opiliona (Arachnida, Opiliones) durmitorskog podrucja. - M. Sc. thesis. University of Novi Sad: 73pp. KULCZYNSKI, V. (1903): Arachnoidea in Asia Minore et ad Constantinopolim a Dre. F. Werner collecta. - SB Akad. Wiss., math.-naturw. Cl. I, Wien, 1 12: 627-680 MARTENS, J. (1965): Über südägäische Weberknechte der Inseln Karpathos, Rhodos und Kos (Arachnoidea, Opiliones). - Senck. biol., Frankfurt a. M., 46:61-79 STAR^GA, W. (1963): Ein neuer Weberknecht, Paropilio (Rafalskia) bulgaricus subgen. n., sp. n. (Opiliones). - Bull. Acad. pol. Sei., Cl.II, 11,6: 289-292 STAR^GA, W. (1976): Die Weberknechte (Opiliones, excl. Sironidae) Bulgariens. - Ann. zool., Warszava, 33: 287-433 STARj^GA, W. (1980): Über Platybimus strigosus (L. Koch, 1867), nebst Bemerkungen über andere Arten der Platybuninae (Opiliones: Phalangiidae). - Bull. Acad. pol. Sei., C1.II,28, 8-9: 521-525 SILHAVY, V. (1965): Die Weberknechte der Unterordnung Eupnoi aus Bulgarien; zugleich eine Revision europäischer Gattungen der Unterfamilien Oligolophinae und Phalanginae (Arachnoidea, Opilionidea). Ergebnise der zoologischen Expedition der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften nach Bulgarien im Jahre 1957 (Teil V.). - Acta ent. bohemoslov., Praha, 62: 369-406 SILHAVY, V. (1974): Nekolik sekacu z Jugoslavie a Mongolska (Arach., Opiliones). - Zpravy Ceskoslov. spol. entomol., CSAV, Praha, 10: 75-76 Ivo M. KARAMAN, Institute of Biology and Ecology, University of Novi Sad, Trg Dositeja Obradovica 2, YU-21000 Novi Sad, Yugoslavia e-mail: karaman@im.ns.ac.yu 71 ArachnoL Mitt. 24:72-75 Basel, Oktober 2002 Über eine bemerkenswerte Verhaltensweise \onScotophaeus scutulatus (Araneae: Gnaphosidae) Peter JÄGER Abstract: On a remarkable behaviour of Scotophaeus scutulatus (Araneae: Gnaphosidae). It is described, how an adult female of Scotophaeus scutulatus killed an also adult female of Tegenaria atrica in the web of the latter species. According to published and unpublished data, a web-invading behaviour is known in 4 gnaphosid species {Poecilochroa senilis, Poecilochroa pugnax, Scotophaeus blackwalli, Taieria erebus), an araneophagic behaviour is also known in 4 species {Drassodes lapidosus, Poecilochroa senilis{auspex), Scotophaeus scutulatus, Taieria erebus). The question, whether these behavioural patterns are typical for soil-dwelling gnaphosids, remains open until further observations and investigations. Key words: web-invading behaviour, araneophagic behaviour, Gnaphosidae, scutulatus Eine zufällige Beobachtung brachte eine interessante Verhaltensweise einer Spinnenart zu Tage, die in der wissenschaftlichen Eiteratur von dieser Art offensichtlich bisher nicht bekannt war und die daher im Folgenden geschildert werden soll. DER FAEL Bei der Vorbereitung eines Spinnenkurses an der Universität Mainz, in dem auch lebende Spinnen zu Anschauungszwecken verwendet werden sollten, hatte ich einige Weibchen von Tegenaria atrica C. L. KOCH, 1843 gefan- gen und einzeln in durchsichtige Plastik-Heimchenboxen gesetzt. Darin hatten sie nach kurzer Zeit ein Netz gesponnen, so dass sie gefüttert werden konnten. Eines Abends lief eine Spinne über den Boden meines Arbeitszimmers, die ich als willkommene Abwechslung zu den sonst verwendeten Larven des Mehlkäfers {Tenebrio molitor) in das Netz einer Tegenaria warf Wie 72 sich später herausstellte, handelte es sich um ein adultes Weibchen von Scotophaeus scutulatus (L. KOCH, 1 866), einer z.T. synanthrop lebenden Gnaphoside. Ich wartete kurz ab, in der Annahme, dass ob des Größenunter- schiedes und der Besitzverhältnisse bezüglich des Fangnetzes Tegenaria atrica “kurzen Prozess” mit der wesentlich \dQmQXQXi Scotophaeus machen würde. Jedoch verlief die Handlung anders. Tegenaria näherte sich, als sie die von Scotophaeus verursachten Vibrationen bemerkte. Als sie sich in direkter Nähe der potentiellen Beute befand, hob Scotophaeus ihre vorderen Beine in eine Abwehrstellung und schnellte mit einem Ruck nach vorne. Tegenaria hielt inne und nach ein bis zwei Wiederholungen der Abwehr- reaktionen von Scotophaeus wich sie zurück. Ich beließ beide Spinnen in der Box. In den folgenden Tagen befand sich Scotophaeus mal unter dem Netz, mal auf der Netzdecke. Dabei fiel auf, dass sie offensichtlich keine Probleme hatte, sich auf dem fremden Netz zu bewegen. Nach etwa einer Woche hielt an einem Morgen Scotophaeus ein einzelnes Bein von Tegenaria in ihren Chelizeren und fraß daran. Einen Tag später war Tegenaria von Scotophaeus vollständig überwältigt worden und wurde gefressen. Um die Identität der Gnaphoside einwandfrei bestimmen zu können, konservierte ich das Tier in 70%igem Ethanol. Gnaphosidae als Netzeindringlinge bzw. araneophage Spinnen Naeh den geschilderten Beobachtungen interessierte mieh, ob dieses Verhalten ein einmaliger Vorgang war, der auf die artifiziellen Bedingungen in der Heimchenbox zurückzuführen ist oder ein Verhalten, welches die Art Scotophaeus scutulatus regelmäßig auch in freier Wildbahn zeigt. In der Eiteratur fand ich keine Hinweise auf oben beschriebenes V erhalten bei Scotophaeus-AriQn (GRIMM 1985, PEATNICK & SHADAB 1977, EEVY 1999). Dick Jones schilderte den folgenden Fall (MURPHY pers. Mitt.): Scotophaeus blackwalli (THOREEE, 1871) lief in einem Haus über (leere) Netzdecken von Tegenaria, Weitere Beobachtungen liegen nicht vor. Somit gibt es zumindest einen Nachweis, dass eine Scotophaeus- Kxi auch in freier Wildbahn in Tegenaria-lSQizQ eindringen kann und dies auch tut. 73 Auch von anderen Gnaphosiden-Arten liegen Beobachtungen vor, die in diesem Zusammenhang interessant erscheinen. Ein Weibchen der Art Poecilochroa pugnax (O.P. -CAMBRIDGE, 1874) wurde in Luxor (Ägypten) in einem Stegodyphus-^Qtz beobachtet (JÄGER unpubl. Beobachtung). LEVY ( 1 999) schildert bei Poecilochroa senilis (O. P.-CAMBRIDGE, 1872) das Eindringen in fremde Spinnennetze. Nach WHITEHOUSE & LUBIN (1998) bevorzugt diese Art im Laufe des Jahres verschiedene Spinnenarten als Beutetiere, wobei juvenile Tiere an juvenilen, im Kokon befindlichen Latrodectus-lndWxdxxQn fraßen. Größere Stadien drangen in Stegodyphns-HQtzQ ein und erbeuteten dort juvenile Individuen. Adulte Poecilochroa überwältigten adulte Individuen einer Salticidenart, Mogrus sp., die in kleinen Fangnetzen Insekten fängt. Dabei drangen sie auch in diese Netze ein. Eine weitere araneophage Gnaphoside - Taieria erebus (L. KOCH, 1873) aus Neuseeland - wird von LEVY in diesem Zusammenhang ebenfalls erwähnt (JARMAN & JACKSON 1 986, in; LEVY 1 999) mit dem Hinweis, dass das Verhalten von Poecilochroa senilis der neuseelän- dischen Art ähnele. Weitere Fälle von araneophagen Gnaphosiden zeigen zwar kein Netzeindring- Verhalten, könnten aber als eine hypothetische Vorstufe eines solchen Verhaltens angesehen werden. Dick Jones machte die Beo- bachtung, dass juvenile Exemplare von Poecilochroa senilis auspex (SIMON, 1 878) aus Spanien bei der Aufzucht im Labor Spinnen als Beute im Vergleich zu Fliegen bevorzugten (MURPHY pers. Mitt.). Das legt die Möglichkeit nahe, dass diese Art auch in freier Natur Spinnen jagt. GRIMM (1985: Fig. 15, nach CHINERY 1979) illustriert das Beute- fangverhalten vonDrassodes lapidosus (WALCKENAER, 1802), der ein AmaurobiiisAn&iVxdmxm überwältigt, indem er die Beine der Beute in einer typischen Art und Weise mit Seidenbändem überzieht. Dieses Ver-halten kann für D. lapidosus in einem Fall intraspezifischer Überwältigung bestätigt werden (JÄGER unpubl. Beobachtung). Das Verhalten wurde im letzteren Fall in einem geschlossenen Gefäß beobachtet. 74 ZUSAMMENFASSUNG Es wird ein Fall einer Gnaphoside {Scotophaeus scutulatus) gesehildert, bei dem ein adultes Weibehen ein ebenfalls adultes Weibchen von Tegenaria atrica in deren Netz überwältigt. Ein Netzeindring- Verhalten ist von 4 weiteren Gnaphosiden-Arten bekannt {Poecilochroa senilis, Poecilochroa pugnax, Scotophaeus blackwalli, Taieria erebus), ein araneophages Verhalten ebenfalls bei 4 Arten {Drassodes lapidosus, Poecilochroa senilis (auspex), Scotophaeus scutulatus, Taieria erebus). Die Frage, ob ein Netzeindring- Verhalten bzw. ein araneophages Verhalten ein typischer Bestandteil des Verhaltensrepertoires epigäisch lebender Gnaphosiden ist, kann erst nach weiteren Beobachtungen und V ersuchen beantwortet werden. Dank: Vielen Dank an Theo Blick (Hummeltal), John Murphy (Hampton), Norman Plat- nick (New York) und Jörg Wunderlich (Straubenhardt) für Informationen bezüglich des hier behandelten Themenkomplexes. Yael Lubin (Sede Boquer) danke ich für die Zusendung einer Publikation und Gershom Levy (Jerusalem) für die bestätigende Bestimmung von Poecilochroa pugnax. Helmut Stumpf (Würzburg) danke ich für Anmerkungen zum Manuskript. EITERATUR CHINERY, M. (1979): Killers of the wild. Salamander, London, 224 S. [nicht eingesehen] GRJMM, U. ( 1 985): Die Gnaphosidae Mitteleuropas (Arachnida, Araneae). - Abh. Naturwiss. Ver. Hamburg, 26: 1-318 JARMAN, E.A.R. & R.R. JACKSON (1986): The biology oi Taieria erebus (Araneae, Gnaphosidae), an araneophagic spider from New Zealand: silk utilisation and predatory versatility. - New Zealand J. Zool. 13: 521-541 [nicht eingesehen] EEVY, G. (1999): Spiders of six uncommon drassodine genera (Araneae: Gnaphosidae) from Israel. - Israel J. Zool. 45: 427-452 PEATNICK, N.I. & M.U. SHADAB (1977): A revision of the spider gQWQXdLHerpyllus and Scotophaeus (Araneae, Gnaphosidae) in North America. - Bull. American Mus. Nat. Hist. 159(1): 1-44 WHITEHOUSE, M.E.A. & Y. LUBIN (1998): Relative seasonal abundance of five spider species in the Negev desert: intraguild interactions and their implications. - Israel J. Zool. 44: 187-200 Dr. Peter JÄGER, Forschungsinstitut Senckenberg, Senckenbergeranlage 25, D-60325 Frankfurt am Main e-mail: Peter. Jaeger(gSenckenberg.de 75 Arachnol. Mitt. 24:76-78 Buchbesprechung Basel, Oktober 2002 HARVEY, PETER R., DAVID R. NELLIST & MARK G. TELFER (eds.) (2002): Provisional Atlas of British Spiders (Arachnida, Araneae), Volumes 1 & 2. Band 1: S. 1-214, Band 2: S. 215-406; Huntingdon (Biological Records Centre). Englisch. ISBN 1 870393 63 5 / 1 870393 64 3. Paperback, Format: Din A4; Preis: 25 £ (inkl. Versandkosten außerhalb UK) Bestellung: http://www. britishspiders. org. uk/html/spiderflier.pdf ■fff ^pMifrs f Areif’imiiia, /I jl, Die Briten setzen, wie schon bei Be- stimmungsbüchem, nun auch für Kartenwerke neue Maßstäbe. Dieses Werk hat eine lange Ent- stehungsgeschichte. Seit 1987 gibt es das „National Spider Recording Scheme“, das seither drei „National Organisers“ hatte: Clifford SMITH (1987-1993), David NEEEIST (1993-1999) und Peter HARVEY (seit 1999). In den Atlas wurden die Spinnen-Nachweise (ähnlich wie seit vergleichsweise kurzer Zeit in Deutschland) im lOxlOkm-Raster erfasst. Die lange Liste der Mit- und Zuarbeiter ist beeindruckend. Ins- gesamt wurden 517.000 Datensätze einbezogen (zum Vergleich: in Deutschland sind es derzeit etwa 100.000). Auf 86% der Britischen 10km- Quadrate ist mindestens eine Spinnenart nachgewiesen! Weiterhin sind bei knapp der Hälfte der Daten noch das Habitat (24 Typen - 1 davon „others“; am besten untersucht sind Laubwälder), und bei immerhin 65.000 Daten A % 76 sogar die Phänologie erfasst (hier ein klarer Sehwerpunkt in Essex: 44.500). Die einleitenden Seiten enthalten neben einer aktuellen Checkliste (Systematic List: S. 15-20 - inkl. Roter Liste!) und einem Abschnitt über Parasitoiden (M.R. SHAW: Hymenoptera and Diptera as natural enemies of British spiders, S. 9-1 1) die Erklärung des Atlasses. Den Abschluss des Werkes bilden die Liste der zitierten Literatur (ca. 300 Zitate - für die Besprechung der einzelnen Arten) und ein Index. 644 Arten werden behandelt, von denen nur ca. 35 nicht in Deutschland Vorkommen. Zwei Arten sind endemisch in Großbritannien {Nothophantes horridus, Semljicola caliginosus) - bei intensiveren Erfassungen in Westfrankreich (A. h.) bzw. Skandinavien {S. c.) sind diese nach meiner Ansicht aber auch auf dem Kontinent zu erwarten. Zu jeder Art (meist 2 Arten pro Seite) gibt es ein sog. „Profil“, das neben der Karte der Funde im lOxlOkm-Raster folgende Punkte enthält: No. of lOkm^ occurrences: Summen der Nachweise in 4 unter- schiedenen Zeiträumen (vor 1900, 1900-49, 1950-79, ab 1980 - bei sich überlagernden Nachweisen ist in der Karte der neueste angezeigt). Status: Gefährdungsstatus, mit Angaben zur Häufigkeit und ggf regionalen Schwerpunkten oder Angabe zu den Fundorten bei sehr seltenen Arten. Distribution: Verbreitung in Britannien und Europa (hierfür wurden zahlreiche europäische Checklisten herangezogen). Habitat and ecology werden bei den Arten relativ ausführlich abgehandelt. Author of profile: Nennung der Autorenschaft des „Profils“ jeder einzelnen Art (pro Art ein Autor - insgesamt waren 25 Autoren an den Profilen beteiligt!). Fallweise kommen dann noch dazu: Monatsphänogramme der (meisten) Arten, getrennt nach Ge- schlechtern; Threats: Gefährdungsursachen; Management: mögliche Schutz- und Fördennaßnahmen. Naturgemäß nimmt der eigentliche Atlas den größten Teil des Werkes ein (S. 21-388). Interessant sind bei vielen Arten unterschiedliche regionale Häufigkeiten und besonders die Verbreitungsgrenzen der Arten. 77 Nur Weniges ist in diesem beeindruekenden Werk nieht enthalten. Zum einen sind dies Nordirland und die Kanalinseln. Und zum anderen sind es die eigentliehen Daten (welehe Art von wem, wann, wo gefiinden/gefangen wurde; ggf. wo publiziert). Letzeres ist natürlieh ein Platzproblem - ein www-Zugang zu den Daten ist aber geplant (über http://www.britishspiders.org.uk/srs/srs.html), wie in der Einleitung vermerkt ist. An dieser Stelle muss sieh der Rezensent treu bleiben und ein paar Worte über die Nomenklatur und Reihenfolge der Arten verlieren. Die Reihenfolge der Familien, Gattungen und Arten riehtet sieh naeh MERRETT & MURPEIY (2000: Bull. BAS 1 1 : 345-358) und damit nieht ganz naeh dem neuesten www-PEATNICK (z.B. ist Cheiracanthium bei den Clubionidae, die meisten Arten noch heiLepthyphantes s.lat.). Wer mit dieser Reihenfolge (die, bis auf die Familienreihenfolge, weitgehend den britischen Bestim- mungswerken entspricht) nicht vertraut ist, kann natürlich den Index für die Suche nutzen. Nur eines vermisse ich: die Beachtung der Abtrennung der Küstenart Ozyptila westringi von O. trux, die auch die Britischen Inseln betreffen kann (vgl. WUNDEREICH & SCHUETZ 1995: Beitr. Araneol. 4: 329-333). Fazit: Ein Meilenstein für nationale Spinnen-Atlanten. Der Titel „Provisional“ ist tiefgestapelt. Alle, die sich für die Verbreitung (und Verbreitungsgrenzen) von Spinnen interessieren, müssen dieses Werk berücksichtigen. Alle Informationen zu den Arten sind lesenswert. Der Preis ist für die gebotene Leistung mehr als angemessen. Ein Nachschlage- und Schmöker-Werk der Sonderklasse! Theo BEICK 78 ArachnoL Mitt. 24:79-82 Diversa Basel, Oktober 2002 Tagungsbericht Szombathely [sombaterj] ‘Savaria’ nannten die alten Römer diesen Ort - das hätte ich noch hin- bekommen, aber als mich der ungarische Grenzer nach meinem Reiseziel fragte, konnte ich nur hilflos auf ‘Szombathely’ auf meiner Fahrkarte deuten. Ungarisch scheint eine zum Sprechen wenig geeignete Sprache, brauchen die Magyaren doch ganze fünf Silben um ‘Prost’ zu sagen: egeszsegere. Mehr ungarisch war aber auch gar nicht nötig, wurden wir doch von der Ankunft bis zur Abfahrt von unseren Gastgebern perfekt umsorgt. Berzsenyi College, Student Hostel und College Restaurant bildeten das magische Dreieck, in dem wir uns vom 20. bis zum 26. Juli bewegten, alles in kurzer Fußentfemung zueinander und mit einem hervorragenden Leit- system ausgestattet: Auf den Gehsteig aufgesprühte Spinnen wiesen uns den Weg. Für lokale Arachnophobiker mag diese Woche ein Albtraum gewesen sein: Spinnen auf dem Pflaster, auf Plakaten und auf unzähligen T-Shirts. Allein für die vier Hauptvorträge hätte sich die Reise in den Westen Ungarns schon gelohnt. Yael Lubin gab einen Überblick über Inzucht und die Evolution der Sozialität bei Spinnen; Nikolaj Scharff berichtete anschau- lich über Morphologie, Funktion und Homologie der komplexen Kopu- lationsorgane der Radnetzspinnen; Jean-Pierre Maelfeit’s Vortrag drehte sich um Spinnen als Indikatoren für Habitatqualität und schließlich gab uns Axel Schmid eine Zusammenfassung der neuesten Forschung über den Gesichtssinn der Spinnen. Die beiden letztgenannten Hauptvorträge bildeten jeweils die Ouvertüre zu einer Spezialsitzung, wobei die Vortragenden der sinnesphysiologischen Session nicht die Mühe gescheut haben, extra einzufliegen. Auch die mehr als 40 weiteren Vorträge konnten ohne Parallelsitzungen gehalten werden, wodurch niemand die Qual der Wahl hatte und Unruhe im Vortragssaal vermieden werden konnte. 79 Die Jury, die die besten studentischen Beiträge prämieren sollte, hatte es sehr schwer, eine Auswahl zu treffen, denn es gab mehr als drei preiswürdige Vorträge und auch die Poster hatten insgesamt ein hohes Niveau. Der erste Preis für den besten Vortrag ging an Ann Gaskett, eine Studentin von Marie Herberstein aus Australien. Sie berichtete, dass ältere Männchen weniger wählerisch und umsichtig bei der Wahl der Partnerinnen sind - es ging um Radnetzspinnen. Der zweite und dritte Preis ging jeweils an einen Vortrag aus dem Bereich Biogeographie, einmal der Gnaphosiden auf Kreta (Maria Chatzaki) bzw. einer Skorpionsgattung weltweit (Boris Striffler). Die drei ausgezeichneten Poster-Preisträger haben eindrücklich bewiesen, dass auch Themen aus Taxonomie und Faunistik sehr ansprechend dargestellt werden können: 1. Suresh Benjamin (Basel), 2. Tamäs Szüts (Budapest), 3. Marja Biteniekyte (Vilnius). Auch das restliche Vortragsprogramm hatte so manchen Höhepunkt zu bieten. Wir haben von Astrid Heiling gelernt, dass Krabbenspinnen sich auf Blüten keineswegs nur tarnen, sondern Bienen sogar anlocken; Jason Dunlop präsentierte uns den ältesten Penis der Welt (400 Millionen Jahre), beides Ergebnisse, die für eine Publikation in ‘Nature’ reichen könnten. Neben Vorträgen und Postern wurden uns noch zwei Sonderausstellungen im Berzsenyi College geboten: Originalzeichnungen des großen ungarischen Arachnologen Imre Loksa und eine Ausstellung über Spinnen auf Post- karten. Die am Donnerstag nachmittags stattfmdende Jahresversammlung der Societe Europenne d’Arachnologie (SEA) hatte nicht unter übertriebener Professionalität zu leiden. Unser amtierender Präsident, Alain Canard, traf zwar noch rechtzeitig ein, präsentierte aber anstelle eines Jahresberichtes eine Homepage, auf der Information nationaler Faunenlisten zusammen- gefasst sind. Schade, dass die SEA Homepage immer noch nicht fertig ist, obwohl dafür bereits 3500.00 FF ausgegeben wurden. Es wäre für die Zukunft vielleicht auch ratsam, dass die Kassenprüfer nicht gleichzeitig Mitglieder des Vorstands sind. Die Diskussion auf dieser Versammlung drehte sich hauptsächlich um die Zukunft unserer Proceedings. Ob diese allen Mitgliedern zukommen sollten, nicht nur denjenigen, die auf die Tagung fahren. Ob die Proceedings 80 in ein reguläres Wissensehaftsjoumal umgewandelt werden oder wenigsten mit einem einheitlichen Titel und gleichbleibenden Layout erscheinen sollten. Da der Vorstand auf die naheliegenden Fragen nach den Fleraus- gebem und entstehenden Mehrkosten keine Antworten geben konnte, beschloss die Mitgliederversammlung denn weise, die Entscheidung zu vertagen, den Vorstand aufzufordem, ein fertiges Konzept vorzulegen und dieses dann allen Mitgliedern für eine schriftliche Abstimmung zu schicken. So geschehe es. Sehr schnell waren die Mitglieder sich darüber einig, die Einladung von Yura Marusik anzunehmen, der dankenswerterweise den nächsten Kongress im wunderschönen St. Petersburg ausrichten wird. Der eine oder andere mag Bedenken haben, dass diese Ostseemetropole nicht sicher sei, dabei haben viele von uns Chicago und Südafrika unbeschadet überstanden und Yura versichert, die einzige Gefahr bestünde für Männer ohne weibliche Begleitung. Für diese Zielpersonen ein Tipp: auf russisch heißt ‘nein’ ‘njet’. Für sechs ausgeschiedene Vorstandmitglieder standen sechs neue Kandidaten zur Auswähl, die auch alle die erforderliche Stimmenmehrheit bekommen haben. Der Vorstand wählte anschließend in geschlossener Sitzung Soren Toft zum neuen Präsidenten und Jason Dunlop zum Vize- präsidenten; eine Entscheidung, die sicher auch alle anderen Mitglieder gutheißen. Das umfangreiche Begleitprogramm war ebenfalls hervorragend organisiert. Am Montag Abend trafen wir uns zu einer Begrüßungsparty im Frei- lichtmuseum von Szombathely, am Tag darauf lauschten wir fasziniert den ‘General Flarmony singers group’, eine sehr variantenreiche und pro- fessionelle a-capella Darbietung. Der Mittwoch ist ja traditionell der Tag der Kongressexkursion, der uns diesmal in den Fertö-Hansag Nationalpark führte, das ist der südlichste Teil des Neusiedler Sees. Die mehr kultur- beflissenen Kollegen besichtigten das Schloss Eszterhazy, die Mehrheit allerdings bevorzugte einen Ausflug mit dem Kanu. Mir ist bis heute schleierhaft, warum sie unser Kanuteam (Astrid, Theo und ich) ‘die Wikinger’ getauft haben, sind wir doch nur ein wenig sportlicher gefahren. . . Der Exkursionstag wurde von einer Weinprobe gekrönt, bei der alle Teilnehmer wieder zusammenkamen. 81 Diejenigen, die an den legendären Russenpartys teilgenommen hatten, kamen schon mit einer guten Feierkondition zum Kolloquium Dinner, auf der uns um Mitternacht ein schwedischer Kollege, der sich seine kindliche Begeisterungsfähigkeit erhalten hat, mit einer Gesangseinlage überraschte. Das anspruchsvolle Taxonomie-Memory, bei dem es darum ging, Abbil- dungen männlicher Pedipalpen denjenigen entsprechender weiblicher Epigynen zuzuordnen, wurde von Yura Marusik gewonnen. Am Freitag haben wir uns dann beim örtlichen Hauptorganisator Scaba Szinär und bei den vielen, vielen Helfern dieser gelungenen Tagung bedankt. Nur dem anderen Hauptorganisator konnten wir unseren Dank nicht übermitteln, da er zum dritten mal Vater wurde. Darum möchte ich dieses Versäumnis im Namen aller 120 Teilnehmer aus 30 Nationen nachholen: Egezer hälät ad Ferenc Samu! Karin SCHÜTT 82 Arachnologische Mitteilungen Heft 24 Basel, October 2002 Contents Andreas FLOREN & Stefan OTTO; Is there an influence of the red wood ant Formica polyctena FOERSTER on species composition and structure of spider communities of oak trees? 1-18 Anamaria STAMBUK & Radovan ERBEN: Wolf spiders (Araneae: Eycosidae) on the overgrowing peat bog in Dubravica (north-western Croatia) 19-34 Lenka KUBCOVÄ & Jifi SCHLAGHAMERSKY: On the spider fauna of the trunk region of standing dead wood in South Moravian floodplain forests 35-61 Ivo M. KARAMAN: A contribution to the knowledge of the species Rafalskia olympica (KULCZYNSKI, 1903) (Opiliones, Phalangiidae, Phalangiinae) 62-71 Peter JÄGER: On a remarkable behaviour of Scotophaeus scutulatus (Araneae; Gnaphosidae) 12-15 Book reviews 76-78 Diversa 79-82 ISSN 1018-4171 www.AraGes.de Hinweise für Autoren Die Arachnologischen Mitteilungen veröffentlichen schwerpunktmäßig Arbeiten zur Faunis- tik und Ökologie von Spinnentieren (ausser Acari) aus Mitteleuropa in deutscher oder englischer Sprache. Manuskripte sind 2-zeilig geschrieben in 3-facher Ausfertigung bei einem der beiden Schriftleiter einzureichen. Nach Möglichkeit soll eine Diskette (Microsoft-kompatibel) mitgeschickt werden, auf der das Manuskript gespeichert ist. (Auf der Diskette Text und Grafiken bitte unbedingt als separate Dateien abspeichern und verwendete Program- me angeben). Tabellen, Karten, Abbildungen sind auf gesonderten Seiten anzufugen. Die Text-, Abbildungs- und Tabellenseiten sollen durchlaufend nummeriert sein. Form des ausgedruckten Manuskriptes: Titel, Verfasserzeile, alle Überschriften, Legenden etc. linksbündig. Titel fett in Normalschrift. Hauptüberschriften in Versalien (Großbuchstaben). Leerzeilen im Text nur bei großen gedanklichen Absätzen. Gattungs- und Artnamen kursiv (oder unterwellt), sämtliche Personennamen in Versalien. Abstract, Danksagung und Literaturverzeichnis sollen mit einer senkrechten Linie am linken Rand und dem Vermerk “petit” markiert sein. Strichzeichnungen und Tabellen werden direkt von der Vorlage des Autors kopiert. Es ist dringend darauf zu achten, dass die Tabellen bei Verkleinerung auf DIN A 5 noch deutlich lesbar sind. Legenden (dt. und engl.!) sind in normaler Schrift über den Tabellen (Tab. 1), bzw. unter den Abbildungen (Abb. 1) anzuordnen. Foto Vorlagen werden nur akzeptiert, wenn ein Sachverhalt anders nicht dar- stellbar ist. In diesen Ausnahmefällen sollen Fotos als kontrastreiche sw-Vorlagen zur Wiedergabe 1:1 eingereicht werden. Die Stellen, an denen Tabellen und Abbildungen ein- gefiigt werden sollen, sind am linken Rand mit Bleistift zu kennzeichnen. Fußnoten können nicht berücksichtigt werden. Literaturzitate: im Text wird ab 3 Autoren nur der Erstautor zitiert (MEIER et al. 1 984a). Im Eiteraturverzeichnis werden die Arbeiten alphabetisch nach Autoren geordnet. Arbeiten mit identischem Autor(en) und Jahr werden mit a, b, c... gekennzeichnet. Literaturverzeich- nis ohne Leerzeilen. SCHULZE, E. (1980): Titel des Artikels. - Verh. naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 23: 6-9 SCHULZE, E. & W.SCHMIDT (1973): Titel des Buches. Bd. 2/1.2. Aufl., Parey, Hamburg u. Berlin. 236 S. SCHUTZE, E., G. WERNER & H.MEYER (1969): Titel des Artikels. In: F.MÜLLER (Hrsg.): Titel des Buches. Ulmer, Stuttgart. S. 136-144 WÖLFEL, C.H. (1990a): Titel der Arbeit. Diss. Univ. XY, Zool. Inst. I. 136 S. WÖLFEL, C.H. (1990b): Titel der Arbeit. Gutachten i.A. Bundesamt für Naturschutz. (Unveröff. Manuskr.) Gliederung: Auf den präzise gehaltenen Titel folgt in der nächsten Zeile der Autor mit vollem Namen (Nachname in Großbuchstaben). Darunter bei längeren Originalarbeiten ein englischsprachiges Abstract, das mit der Wiederholung des Titels beginnt, anschließend wenige, präzise key words. Eine evtl, notwendige Zusammenfassung in deutscher Sprache steht am Ende der Arbeit vor dem Literaturverzeichnis. Dem Literaturverzeichnis folgen der volle Name und die Anschrift des Verfassers. Für den Inhalt der Artikel trägt jeder Autor die alleinige Verantwortung. Der Heraus- geber übernimmt keine Gewähr fiir die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Redaktionelle Änderungen bleiben Vorbehalten. Sonderdrucke: 50 Exemplare kostenlos pro Artikel Redaktionsschluss für Heft 26: 15. Januar 2003 SMITHSONIAN LIBRARIES 3 9088 01799 8766 Arachnologische Mitteilungen Heft 24 Basel, Oktober 2002 Inhaltsverzeichnis Andreas FLOREN & Stefan OTTO: Beeinflusst die Anwesenheit der Waldameise Formica polyctena FOERSTER die Artenzusammensetzung und Struktur von Spinnengemeinschaften auf Eichen? 1-18 Anamaria STAMBUK & Radovan ERBEN; Wolf spiders (Araneae: Lycosidae) on the overgrowing peat bog in Dubravica (north-western Croatia) 19-34 Eenka KUBCOVÄ & Jifi SCHLAGHAMERSKY: Zur Spinnenfauna der Stammregion stehenden Totholzes in südmährischen Auenwäldern 35-61 Ivo M. KARAMAN: A contribution to the knowledge of the species Rafalskia olympica (KULCZYNSKI, 1903) (Opiliones, Phalangiidae, Phalangiinae) 62-7 1 Peter JÄGER: Über eine bemerkenswerte Verhaltensweise von Scotophaeus scutulatus (Araneae: Gnaphosidae) 72-75 Buchbesprechungen 76-78 Diversa 79-82 ISSN 1018 -4171 www.AraGes.de