1 7ßbK RACHNOLOGISCHE ITTEILUNGEN Bift 22 Basel, Oktober 2001 HNTOMOlOG SN 1018-4171 www.AraGes.de Arachnologische Mitteilungen Herausgeber: Arachnologische Gesellschaft e.V., Internet: www.AraGes.de Schriftleitung: Dr. Ulrich Simon, Lehrstuhl f. Landnutzungsplanung und Naturschutz, Technische Universi- tät München Weihenstephan, Am Hochanger 13, D-85354 Freising, Tel. 08161/7144670. FAX 08161/714671 e-mail: ulrich.simon@lrz.TUM.de Helmut Stumpf, Wandweg 5, D-97080 Würzburg, Tel. 0931/95646, FAX 0931/9701037 e-mail: H.Stumpf@t-onlme.de Redaktion: Theo Blick, Hummeltal Dr Jason Dunlop, Berlin Dr Ambros Hänggi, Basel Gestaltung: Naturhistorisches Museum Basel, e-mail: ambros.haenggi@bs.ch Wissenschaftlicher Beirat: Dr. Peter Bliss, Halle (D) Prof. Dr. Jan Buchar, Prag (CZ) Prof Peter J. van Helsdingen, Leiden (NL) Dr. Volker Mahnert, Genf (CH) Prof. Dr. Jochen Martens, Mainz (D) Erscheinungsweise: Pro Jahr 2 Hefte. Die Hefte sind laufend durchnumeriert und jeweils abgeschlossen paginiert Der Umfang je Heft beträgt ca. 60 Seiten. Erscheinungsort ist Basel. Auflage 450 Expl., chlorfrei gebleichtes Papier, Druckerei Gräbner/Altendorf bei Bamberg Bezug: Im Mitgliedsbeitrag der Arachnologischen Gesellschaft enthalten (20 DM/10 Euro pro Jahr), ansonsten beträgt der Preis für das Jahresabonnement DM 30.-. Bestellungen sind zu richten an: Dr. Jason Dunlop, Kurator Chelicerata, Museum f. Naturkunde, Invalidenstr 43, D-10115 Berlin, FAX +49-(0)30-20938528, e-mail: Jason. Dunlop@rz.hu-berlin de Die Bezahlung soll jeweils zu Jahresbeginn erfolgen auf das Konto: - Arachnologische Gesellschaft e.V., c/o Dr. Jason Dunlop, Berliner Sparkasse, Abt. der Landesbank Berlin (BLZ 100 500 00), Kto.Nr. 33527113. Zahlungen aus dem Ausland sind für die Herausgeber kostenfrei, wenn ein in DM ausgestellter Eurocheck geschickt wird an: Dr. Jason Dunlop (Adresse vgl. oben) Die Kündigung des Abonnements ist jederzeit möglich, sie tritt spätestens beim übernächsten Heft in Kraft Dr. sc. Dieter Martin, Waren (D) Dr Ralph Platen, Berlin (D) Dr. Uwe Riecken, Bonn (D) Prof. Dr. Wojciech Starega, Bialystok (PL) UD Dr. Konrad Thaler, Innsbruck (A) Dr. Ulrich Simon, Freising Helmut Stumpf, Würzburg Titelbild: Entwurf G Bergthaler, P. Jäger; Zeichnung K Rehbinder Berücksichtigt in "Entomology Abstract" and "Zoological Record" Arachnol. Mitt. 22:1-69 Basel, Oktober 2001 THE NATURAL HISTORY MUSEUM Arachnol. Mitt. 22:1-10 1 6 JAN 2002 pl Ikf Basel, Oktober 2001 entcmologyu::mry [Drei für Deutschland neue Zwergspinnen aus dem bayerischen Alpenraum (Araneae: Linyphiidae, Erigoninae) Christoph MUSTER & Dorothee LEIPOLD AXbstract: Three Erigoninae spiders from the Bavarian Alps - new to Germany (Araneae: . -inyphiidae, Erigoninae). Düring the survey of epigeous spider communities in the Bavarian AAlps (Germany, Upper Bavaria), three species of Erigoninae were recorded from Germany or the first time. Micrargus alpinus and Silometopus rosemariae are endemic species of the -\lps, Panamomops palmgreni is endemic to the Alpine mountain System. For each species present knowledge on distribution, habitat and phenology is summarized. As Micrargus alpinus was described in 1997, faunistic and ecological data are still very poor. Niche •differentiation between the closely related species of the Micrargus herbigradus-group is idiscussed. «ey words: Araneae, Erigoninae, first records, faunistics, zoogeography, species ecology, Bavaria, Germany EINLEITUNG Cie reiche Spinnenfauna der Alpen ist zu einem beträchtlichen Anteil aus Endemiten und disjunkt verbreiteten Gebirgsformen zusammengesetzt. Diesen Komponenten kommt besondere faunengeschichtliche Bedeutung z:u. Gerade bei den Alpen-spezifischen Zwergspinnen besteht bis heute “orschungsbedarf auf der Stufe der Alpha-Taxonomie. Seit 1950 wurden uus den Alpen (Abgrenzung nach OZENDA 1988) 19 valide Erigoninae- 2000 m). Die meisten inneralpinen Nachweise .Lammen hingegen ausZwergstrauchheiden im Waldgrenzbereich. RELYS ' 1 996) fand die Art in Rhododendro-Vaccinieten bereits in 1 620 m Höhe. In leen Zentral- und Südalpen werden offenbarauch höhere Besiedlungsdichten ir rreicht. In einem stark vermoosten Zwergstrauchbestand am Patscherkofel ieei Innsbruck (2130 m) war Panamomops palmgreni mit 16,9% der '■ktivitätsdominanz die zweithäufigste Spinnenart (EBENBICHLER 1998). : in dominantes Auftreten verzeichnete ZINGERLE (1997) in einem .catschenbestand im Puez-Geisler-Gebiet (1930 m). Der Einzelnachweis im Kulturland des Innsbrucker Mittelgebirges (1 1 00 m, FLATZ 1 988) muss als :enozöner Streufund gewertet werden. Die Funde in der Hohen Tatra leelangen in alpinen Rasen und in einer vegetationslosen Schutthalde wischen 1 390 und 1 903 m über NN. Die Aktivitätsdominanz lag stets unter % (GAJDOS 1993). Die Phänologie wurde von ZINGERLE (1997) und EBENBICHLER J 998) veranschaulicht. Beide Autoren stellten nur ein Aktivitätsmaximum m Mai/Juni fest. Im zeitigen Frühjahr wurden auch die meisten Exemplare rm Hohen Brett gefangen. Einzelnachweise im September deuten aber arauf hin, dass zumindest bei einem Teil der Population die Reifehäutung m Herbst und die Überwinterung als Adulti erfolgt. Im Gegensatz dazu wurden adulte Tiere am Schachen nur zwischen Juli und September eefunden. 5 Silometopus rosemariae WUNDERLICH, 1969 Bestimmung: THALER (1971, 1978). Material: Ammergebirge, Friedergebiet, Lausbichel (TK 8431 , GKK 4421440/5264350, leg. VOITH & MERK), 6c? c?, 59? (BF 27.05. - 21.06.1998), 1 cf , 39 9 (BF 21.06. - 12.07.1998) , 1 d\ 3 9 9 (BF 12.07.-25.08.1998); Wettersteingebirge, Schachengebiet, Frauenalpl (TK8532, GKK4434000/5253200, leg VOITH, MERK& FISCHER-LEIPOLD), 39 9 (BFA.07. -27.07.1999), 1 d\ 3 9 9 (BF27.07. -30.08.1999), 1 cf, 3 9 9 (BF 30.08 - 29.09.1999) , 1 d\ 119 9 (BF 29.09.1999 - 29.06.2000); Berchtesgadener Alpen, Hohes Brett, Jägerkreuz (TK 8444, GKK. 4578557/5272175, leg. MUSTER) 5c? c? (BF 06.10.1998 - 23.05.1999), 1c?, 29 9 (BF 23.05. - 20.06.1999), 29 9 (BF 20.06. - 05.07.1999) , 1c?, 39 9 (BF 31 .07. - 23.08.1999), 3c? c?, 4 9 9 (BF 23.08. - 14.09.1999), 1 9 9 (BF 14 09. - 12.10.1999). Fundorte: skelettreiche Polsterseggenrasen (Caricetum firmae) mit eingestreuten Geröll- flächen, am Lausbichel auch in von Schafen stark eutrophierten Rasen, am Schachen auch nasse Standorte und bodensaure Rasen (Nardetum), Höhenlage 1930 - 2240 m über NN. Silometopus rosemariae ist endemisch in den Alpen, hier jedoch recht weit verbreitet (Abb. 2). Die Zentralalpen werden von den Hohen Tauern im Osten (THALER 1989, RELYS 1996) über die Zillertaler (THALER 1971, CHRISTANDL-PESKOLLER & JANETSCHEK 1976) Tuxer (EBEN- BICHLER 1998) und Ötztaler Alpen (PALMGREN 1973, PUNTSCHER 1980), die Engadiner Alpen (FÜRST 1981, DETHIER 1983, MAURER & WALTER 1984) und im Westen mindestens bis ins Wallis besiedelt (SCHENKEL 1927; sub Tisoaestivus ad part., THALER 1971). ZINGERLE (1999a, b, 2000) konnte zeigen, dass die Art in den südlichen Kalkalpen ebenfalls vorkommt. Es fehlen jedoch Nachweise aus den Südostalpen (KROPF & HORAK 1996, KOMPOSCH & STEINBERGER 1999). In den Nördlichen Kalkalpen war Silometopus rosemariae bisher nur vom Locus typicus in Niederösterreich bekannt (WUNDERLICH 1969). Die Funde in den Berchtesgadener Alpen und im Wetterstein- und Ammergebirge lassen eine allgemeine Verbreitung auch am Nordalpenrand annehmen. Lebensraum ist die alpine Grasheide von 1600 - 2600 m. Nur RELYS (1996) konnte auch in Zwergstrauchbeständen hohe Aktivitätsdichten feststellen. Auffällig ist das disperse Auftreten, auch im Vorzugslebensraum. An einzelnen Standorten erreicht Silometopus rosemariae dominante Positionen im BF-Aktivitätsspektrum von Spinnengemeinschaften: 12% auf einer Mähwiese bei Obergurgl in 1960 m (PUNTSCHER 1980), 12,3% auf einer nassen, mageren Talwiese im Gasteinertal, ebenfalls in 1960 m (RELYS 1996), 14,7% auf einem alpinen Rasen an der Großglockner- Hochalpenstraße in 2260 m(THALER 1989)und 16,1% beiden hiervorge- 6 eilten Fängen vom Firmetum am Jägerkreuz (Nationalpark Berchtesgaden, 170 m). Die Zone maximaler Besiedlungsdichte ist somit auf einen engen cöhenbereich beschränkt. In Bodenproben von Mähwiesen bei Obergurgl urden absolute Dichten von 3,1 bis 17,7 Ind./m2 ermittelt (PUNTSCHER 980). Neben Erigonella subelevata war Silometopus rosemariae dort die aaufigste Spinnenart. Im Gegensatz dazu steht das gänzliche Fehlen bei lufsammlungen aus den Kalkalpen Nordtirols (THALER 1999) und in ’Eeiten Teilen der Bayerischen Alpen (LEIPOLD 1996, 1998, MUSTER C001). Im Friedergebiet war die Art am Lausbichel die dritthäufigste rigonine, während sie im nur wenige 1 00 m entfernten Bereich Frieder und rriederspitz trotz vergleichbarer Höhenlage, Vegetation und Nutzung überwiegend Schafbeweidung) nicht nachgewiesen werden konnte .LEIPOLD 1999). Die phänologischen Daten aus Bayern deuten auf einen diplochronen -ktivitätszyklus. Sie stimmen sehrgut mitden Ergebnissen von PUNTSCHER 980) überein: „Hauptaktivitätszeit unmittelbar nach der Schnee- c:hmelze... leichter Aktivitätsanstieg vor Wintereinbruch“. RELYS (1996) rrmittelte dagegen nur ein Aktivitätsmaximum im Juni/Juli. itbb. 2: Verbreitung von Silometopus rosemariae in den Alpen (Gesamtareal), ititate s. Text. :jg. 2: Distribution of Silometopus rosemariae in the Alps (total area). 7 Dank: Unser herzlicher Dank gilt wiederum J. VOITH (Bayerisches Landesamt für Umwelt- schutz, Augsburg) und UD Dr. K. THALER (Universität Innsbruck). Herrn Dr. I WEISS (Haslach) danken wir für Determinationshilfe bei den schwierigen Micrargus-Arten, Herrn K. MERK (Bergwacht Garmisch-Partenkirchen) für die Betreuung der Bodenfallen am Frieder und am Schachen. Die Vorarbeiten des Erstautors wurden von der Graduiertenförderung der Universität Hamburg, dem DAAD und dem Evangelischen Studienwerk Haus Villigst e V. unterstützt. LITERATUR CHRISTANDL-PESKOLLER, H. & H.JANETSCHEK (1976): Zur Faunistik und Zoozönotik der südlichen Zillertaler Hochalpen. Mit besonderer Berücksichtigung der Makrofauna. - Veröff. Univ. Innsbruck 101 (Alpin-Biol. Stud. 7): 1-134 DETHIER, M. (1983): Aragnees et Opiliones d'une pelouse alpine au Parc national suisse (Arachnoidea: Opiliones, Aranei). - Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 70: 67-91 EBENBICHLER, G. (1998): Die epigäischen Spinnen des Patscherkofel bei Innsbruck (Waldgrenze und alpine Stufe). - Diplomarbeit Univ. Innnsbruck. 102 S. + Anhang FLATZ, U. 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(1999): Spinnen und Laufkäfer aus Boden- und Malaisefallenfängen in alpinen Bereichen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen 1998: Friedergebiet (Araneae; Coleoptera: Carabidae). - Ber. an das Bayer. Landesamt f. Umweltschutz, München. 36 S. (Unveröff. Manuskr.) AMJRER, R. & J E. WALTER (1984): Für die Schweiz neue und bemerkenswerte Spinnen (Araneae) II. - Mitt. Schweiz, entom. Ges. 57: 65-73 I ILLLIDGE, A.F. (1976): Re-examination of the erigonine spiders „Micrargus herbigradus" and „Pocadicnemis pumila“ (Araneae: Linyphiidae). - Bull. Br. arachnol. Soc. 3: 145-155 LUSTER, C. (1999): Fünf für Deutschland neue Spinnentiere aus dem bayerischen Alpenraum (Arachnida: Araneae, Opiliones). - Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 86: 149-158 IJSTER, C. (2000): Weitere für Deutschland neue Spinnentiere aus dem bayerischen Alpenraum (Araneae. Linyphiidae, Hahniidae, Thomisidae, Salticidae). - Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 87: 209-219 LUSTER, C. 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Teil: Spinnen von Saas-Fee. - Revue suisse Zool. 34: 221-267 THALER, K. (1971): Über drei wenig bekannte hochalpine Zwergspinnen (Arach., Aranei, Erigonidae). - Mitt. Schweiz, entom. Ges. 44: 309-322 THALER, K. (1973): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen, III (Arachnida: Aranei, Erigonidae). - Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck 60: 41-60 THALER, K. (1976): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen. IV (Arachnida, Aranei, Erigonidae) - Arch. Sc. Geneve 29: 227-246 THALER, K. (1978): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen - V (Arachnida: Aranei, Erigonidae). - Beitr. Ent. 28: 183-200 THALER, K. (1980): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen - VI (Arachnida: Aranei, Erigonidae). - Revue suisse Zool. 87: 579-603 THALER, K. (1982): Fragmenta FaunisticaTirolensia -V (Arachnida ... Saltatoria). - Ber. nat.- med Verein Innsbruck 69: 53-78 THALER, K. (1989): Epigäische Spinnen und Weberknechte (Arachnida: Aranei, Opiliones) im Bereich des Höhentransektes Glocknerstrasse-Südabschnitt (Kärnten, Österreich). - Veröff. österr. MaB-Programm 13: 201-215 THALER, K. (1991): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen - VIII (Arachnida: Aranei, Linyphiidae: Erigoninae). - Revue suisse Zool. 98: 165-184 THALER, K. (1993): Über wenig bekannte Zwergspinnen aus den Alpen - IX (Arachnida: Aranei, Linyphiidae: Erigoninae). - Revue suisse Zool. 100: 641-654 THALER, K. (1 999): Beiträge zur Spinnenfauna von Nordtirol - 6. Linyphiidae 2: Erigoninae (sensu WIEHLE) (Arachnida: Araneae). - Veröff. Mus. Ferdinandeum (Innsbruck) 79: 215-264 WUNDERLICH, J. (1969): Zur Spinnenfauna Deutschlands, IX. Beschreibung seltener oder bisher unbekannter Arten (Arachnida: Araneae). - Senckenbergiana biol. 50: 381-393 WUNDERLICH, J. (1972): Neue und seltene Arten der Linyphiidae und einige Bemerkungen zur Synonymie (Arachnida: Araneae). - Senckenbergiana biol. 53: 291-306 ZINGERLE, V. (1997): Epigäische Spinnen und Weberknechte im Naturpark Puez-Geisler (Dolomiten, Südtirol) (Araneae, Opiliones). - Ber. nat.-med. Verein Innsbruck 84: 171-226 ZINGERLE, V. (1999a): Arachnidengemeinschaften an der Waldgrenze der Dolomiten (SE- Alpen, Italien) (Arachnida: Araneae, Opiliones). - Diss. Univ. Innsbruck. 316 S. ZINGERLE, V. (1999b): Epigäische Spinnen und Weberknechte im Naturpark Sextener Dolomiten und am Sellajoch (Südtirol, Italien) (Araneae, Opiliones). - Ber. nat -med. Verein Innsbruck 86: 165-200 ZINGERLE, V. (2000): Epigäische Spinnen und Weberknechte aus den nördlichen Dolomi- ten: Valparola-Pass und Weißhorn (SE-Alpen, Italien) (Araneae, Opiliones). - Ber. nat.- med. Verein Innsbruck 87: 165-207 Dr. Christoph MUSTER, Staatliche Naturhistorische Sammlungen, Museum fürTierkunde, AB. Meyer-Bau, Königsbrücker Landstr. 1 59, D-01 1 09 Dresden, e-mail: Christoph. Muster@uibk.ac.at Dorothee LEIPOLD, Blumenstr. 5, D-85395 Wolfersdorf e-mail: dodleipold@t-online.de 10 vrachnol. Mitt. 22:1 1-18 Basel, Oktober 2001 ::unde des Weberknechtes Amilenus aurantiacus im -Höhlenkatastergebiet Rheinland-Pfalz/Saarland Arachnida: Opiliones: Phalangiidae) Bieter WEBER i .bstract: The opilionid Amilenus aurantiacus from caves in Rhineland-Palatinate and y aarland/Germany (Arachnida: Opiliones: Phalangiidae). ■EINLEITUNG ))ie Höhlenforschergruppe Karlsruhe befasstsich seit 1 978 mitder Erfassung leer Höhlen und künstlichen Hohlräume des Höhlenkatastergebietes ^heinland-Pfalz/Saarland. Dieses Gebiet umfasst alle deutschen Landesteile nks des Rheins und rechts der Mosel. Die übrigen Gebiete von Rheinland- '-■•falz sind anderen Höhlenkatastergebieten zugeordnet. Als kalkarmes Gebiet handelt es sich nicht um ein klassisches Karstgebiet wie z.B. Schwäbische Alb oder Fränkische Alb. Grosse Naturhöhlen sind Kelten. Dagegen gibt es viele Felsdächer und künstliche Hohlräume (Berg- werke, unterirdische Keller, Stollen des Westwalls u.s.w.). Der Mangel von ^laturhöhlen hat dazu geführt, dass das Gebiet erst spät speläologisch und iospeläologisch bearbeitet wurde. Die systematische biospeläologische Besammlung begann erst 1978. Inzwischen sind rund 3000 Objekte erfasstund ca. 1400 biospeläologisch leesammelt. Bis auf Ausnahmen handelt es sich bei der zoologischen Bearbeitung um Zufallsaufsammlungen mittels Pinsel bei einer einmaligen Befahrung. Mehrfachbesammlung des gleichen Objektes und Fallen sind ie Ausnahme. Inzwischen sind in unseren Höhlen 8 Weberknechtarten ( Mitostoma hrysomelas, Nemastoma dentigerum, Nemastoma lugubre, Paranema- toma quadripunctatum, Lophopilio palpinalis, Leiobunum rotundum, . eiobunum blackwalli ) nachgewiesen, wobei der bisher aus Rheinland- ' 'falz und Saarland nicht nachgewiesene Amilenus aurantiacus (SIMON, 881) die häufigste Art ist. 11 Mann- heim Abb. 1: Verteilung der Funde von Amilenus aurantiacus im Unter- suchungsgebiet (bezogen auf TK 25-Kartenblätter) Fig. 1: Distribution of Amilenus aurantiacus in the region (related to the topographic map 1:25 000). Verbreitung Höhlennachweise von Amilenus aurantiacus aus Mitteleuropa sind bisher aus derSchweiz (STRINAT1 1 965: 41 Fundhöhlen), dem Eisass (MARTENS 1 969), der Schwäbischen Alb (DOBAT 1 975: 43 Fundhöhlen), dem Spessart (MARTENS 1969) und der Rhön (MALKMUS 1990) bekannt geworden. Nach ROEWER (1923) und MARTENS (1978) fehlt die Art in Rheinland- Pfalz. Die Nordgrenze des Hauptverbreitungsgebietes sei Eisass und die Schwäbische Alb. Durch die Nachweise aus der Pfalz wird somit die nordwestliche Arealgrenze korrigiert. 12 Durch diesen Nachweis fügt sich auch die bisher isoliert stehenden Vorkommen in Spessart und Rhön in das mitteleuropäische Verbreitungs- gebietein. Ein isolierter Fund stammtaus dem Gebietderehemaligen DDR (BLISS 1982). Aus den biospeläologisch gut bearbeiteten Gebieten Fränkische Alb (DOBAT 1978) und Belgien (LERUTH 1939) fehlt die Art. Der Hunsrück wurde erst in den letzten Jahren intensiv biospeläologisch untersucht (WEBER 1 988, 1 989, 1 995). In den rund 280 untersuchten Objekten wurde Amilenus durantidcus nicht nachgewiesen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Art hier nicht vorkommt. Es fällt auf, dass die Fundhöhlen im Bearbeitungsgebiet ausnahmslos im Sandstein liegen. Eine Bindung der Art an Sandstein scheint indessen nicht vorzuliegen, da die Art in den Kalkhöhlen der Schwäbischen Alb vorkommt. In der Vertikal-Verbreitung ergeben sich mit den aufgeführten Funden interessante Neuheiten. Entgegen der Feststellung MARTENS’ (1969), dass die Art im Bereich der Mittelgebirge nie unter400 m NN gefunden wird, liegen jetzt zahlreiche Funde aus tieferen Regionen, bis 230 m NN, vor. Ökologie Frühere Autoren haben die Art in ihrer Beziehung zu Höhlen unterschiedlich eingestuft. Diese Diskrepanzen beruhen weniger auf unterschiedlichen Erkenntnissen über die Art, als vielmehr auf unterschiedlichen Definitionen der ökologischen Gruppen. So ist die Art nach STRINATI (1966) trogloxen, nach DOBAT (1975) trogloxen bis troglophil, aber wahrscheinlich troglophil. MARTENS (1984, briefl.): „... eine Art, die man als troglophil bezeichnen kann. Sie überwintert Igern in Höhlen und scheint zumindest auf Ritzen- und Spaltensysteme angewiesen zu sein.“ Nach MARTENS (1 978) benutzt Amilenus aurantiacus Höhlen und künstlicheHohlräumezurÜberwinterung undzurReifehäutung. „...eine trogloxene Art, die in Höhlen und Stollensystemen überwintert...“ Bei WEBER (1988) sinddieBindungsgradean Höhlen detailliert besprochen. Amilenus aurantiacus wäre demgemäss als subtroglophil einzustufen (Definition nach WEBER 1 988: Arten, die die Höhle gezielt aufsuchen, aber sie nicht ihr ganzes Leben bewohnen). 13 Phänologie Nach MARTENS (1969) findet die Entwicklung der Jungtiere im Freiland statt. Jetzt konnten immerhin 3 Jungtiere in Höhlen nachgewiesen werden, davon 2 aus der Übergangsregion (Lichteinstrahlung stark reduziert, jedoch noch deutlich erkennbar) und 1 aus der Tiefenregion (absolutes Dunkel). Dies ist ein Indiz dafür, dass die Jugendentwicklung zumindest unter anderem in Höhlen statt finden kann. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Monat Abb. 2: Jahreszeitliches Vorkommen von Amilenus aurantiacus in Höhlen Deutschlands (neben den Funden in Rheinland-Pfalz und im Saarland sind die Funde von DOBAT 1975 aus der Schwäbischen Alb einbezogen, von anderen Funden liegt kein Funddatum vor) Fig. 2: Phenology of Amilenus aurantiacus in caves in Germany Geschlechtsverhältnis Von 25 Exemplaren wurde das Geschlecht bestimmt. Dabei sind 12 männlich, 10 weiblich und 3 juvenil. 14 9 r- Monat Abb. 3: Jahreszeitliches Vorkommen und Geschlechtsverhältnis von / Amilenus aurantiacus in Höhlen von Rheinland-Pfalz/Saarland F-ig. 3: Phenology and sex distribution of Amilenus aurantiacus in caves in Rheinland-Pfalz and Saarland M/Iaterial Pie Auflistung ist wie folgt aufgebaut: Nummer der topographischen Karte l:25000/laufende Nummer im Höhlenkataster Rheinland-Pfalz/Saarland, Name des Fundobjektes (Meereshöhe; Bundesland), Höhlenbereich, Personen vid./leg./det., ggf. Geschlechter, Fangdatum (alles Handfänge), nventarisierungsnummer coli. Weber bzw. Zitat falls bereits publiziert. 35513/016 Diemersteiner Keller (250 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. et leg. 1 mask. Eingangs- region D. WEBER 19.03.94, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 940319-10. 35609/005 Stollen am Zollbahnhof (245 m NN; Saarland). Vid. et leg. 1 fern. Übergangsregion D. WEBER 30.12.91, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 911230-111. 3 >611/003 Höhle 3 am Rothenborn (330 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 7 Ex. Tiefenregion, leg. 1 Ex. D. WEBER 06.03.82, det. D. WEBER. Lit. GAUDA, & al. (1982): 48, WEBER (1988): 49. » >61 1/005 Höhle 5 am Rothenborn (330 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 8 Ex. Übergangsregion, 3 Ex. Tiefenregion, leg. 1 Ex. D. WEBER 06.03.82, det. D. WEBER. Lit. GAUDA, & al. (1982): 48, WEBER (1988): 49. i6 12/004 Müllerstollen (390 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 12 Ex. Übergangsregion, leg. 3 mask. D. WEBER 11.02.94, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 940211-03. 15 6612/018 Brunnenstollen (365 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. et leg. 1 Ex. Tiefenregion D. WEBER 22.01 .84, det. J. MARTENS. Lit. GAUDA & al. (1985): 28, WEBER (1988): 49, WEBER (1 989): 83. Bestätigung: Vid. 1 Ex. Tiefenregion 1 0.04.86. leg. D. WEBER, det. H. BELLMANN. Lit.: WEBER (1989): 83. 6612/021 Stelzenbergstollen 1 (335 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 2 Ex. Übergangsregion, leg. 1 mask., 1 fern. D. WEBER 30.01.93, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 930130-27. 6612/022 Stelzenbergstollen 2 (335 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. ca. 110 Ex. Übergangs- region, leg. 2 mask., 2 fern. D. WEBER 30.01 .93, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 930130-04, 930130-07. 6612/023 Stelzenbergunterstand (345 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 1 Ex. Übergangsregion, leg. 1 mask. D. WEBER 30.01.93, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 930130-45. 6613/023 Klufthöhle bei der Schmelz (260 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 6 Ex. Übergangs- region, leg. 1 mask. D. WEBER 28.12.93, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 931228-07. 6614/012 Herrmannsstollen (240 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 2 Ex. Tiefenregion. Leg. 1 Ex. D. WEBER 21.01.84, det. J. MARTENS. Lit.: WEBER & WEBER (1985/86), WEBER (1988): 49, WEBER (1995): 94. 6708/- Langentalhöhle (Saarland). Vid. 28 Ex. Tiefenregion, leg. 2 mask. D. WEBER 11.03.95, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 950311-48. 6710/- Stollen am Mutschgrund (Saarland). Vid. 4 Ex. Übergangsregion, 34 Ex. Tiefenregion, leg 1 mask., 2 fern. D. WEBER 30.12.91, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 91 1230-03, 91 1230- 05, 911230-09. 6711/076 Höhle 3 am Köpfel (300 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 16 Ex. Übergangsregion, leg. 1 fern. D. WEBER 16.03.96, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 960316-03. 6711/109 Hettersbachfelsen (325 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 1 Ex. Eingangsregion, leg. 1 fern. D. WEBER 24.03.96, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 960324-04. 6713/044 Stollen am Sachsenstein (Rheinland-Pfalz). Vid. et leg. 1 Ex. Tiefenregion D. WEBER 09.03.86, det. H. BELLMANN. Lit.: WEBER (1989): 83. 6713/051 Wilgartswiesener Keller 2 (230 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 4 Ex. Übergangs- region, leg. 2 Ex. D. WEBER 09.03.86, det. H. BELLMANN. Lit.: WEBER (1989): 83. 6811/013 Penelleckhöhle (360 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 1 Ex. Übergangsregion D. WEBER 18.10.86, det. H. BELLMANN. Lit.: WEBER (1989): 83. 681 1/016 Küchenstollen (320 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 8 Ex. Übergangsregion, leg. 2 Ex. D. WEBER 18.10.86, det. H. BELLMANN. Lit.: WEBER (1989): 83. 6811/018 Fensterstollen im Schmalzdell (380 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 3 Ex. Tiefen- region, leg. 1 Ex. D. WEBER 16.10.79, det. D. WEBER. Lit.: WEBER (1988): 49. Bestätigung: Vid. et leg. 1 Ex. Tiefenregion D. WEBER 18.10.86, det. H BELLMANN Lit.: WEBER (1989): 83. 6813/038 Kleinfrankreichstollen (260 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 1 Ex. Übergangsregion, leg. 1 juv. D. WEBER 27.10.95, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 951027-02. 6912/001 Erzgrube Sankt Anna (350 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 4 Ex., leg. 1 Ex. Tiefenregion D. WEBER 24.12.84, det. J. MARTENS. Lit.: WEBER (1988): 49. Bestäti- gung: Vid. 11 Ex., leg. 1 fern. Übergangsregion D WEBER 19.02.94, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 940219-18. 6912/011 Oberes Eisenerzbergwerk (410 m NN; Rheinland-Pfalz). Vid. 3 Ex. Übergangs- region D. WEBER 24 1 2.84, det. J. MARTENS. Lit. WEBER (1 988): 49. Bestätigung: Vid. 2 Ex., leg. 1 mask. Übergangsregion D. WEBER 19.02.94, det. I.G. WEISS. Inv -Nr. 940219-32. 16 6912/013 Suchstollen an der Abichtshalde (360 m NN; Rheinland-Pfalz) Vid 11 Ex leg 1 juv. D. WEBER 10.01.93, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 930110-02. 6912/019 Tiefen-Stollen (Rheinland-Pfalz). Vid. 1 Ex. Übergangsregion, 2 Ex. Tiefenregion leg. 1 fern., 1 juv. D WEBER 19.02.94, det. I.G. WEISS. Inv.-Nr. 940219-05, 940219-08. ZUSAMMENFASSUNG Amilenus aurantiacus ist der in Rheinland-Pfalz/Saarland am häufigsten vorkommende Weberknecht in Höhlen und künstlichen Hohlräumen. Rund 1400 Objekte sind biospeläologisch (meist sporadisch) untersucht. Dabei konnte die Art in 25 Objekten nachgewiesen werden. Dank: Für die Determination danke ich Dr. H. BELLMANN, Ulm; Prof. Dr. J. MARTENS, Mainz; Dr. I.G. WEISS, St. Oswald, fürdieDurchsichtdesManuksripesT. BLICK, Hummeltal und Dr. I.G. WEISS, St. Ostwald. LITERATUR BLISS, P. 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WEBER (1988): Höhlen, Felsdächer und künstliche Hohlräume im Karten- blatt 6614 Neustadt. - Mitteilungen der Höhlenforschergruppe Karlsruhe 7: 1-83, Karls- ruhe. Dieter WEBER, Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e.V., Biospeläologisches Referat, Im Wachtelschlag 33, D-67454 Hassloch e-mail: 1086-990@online.de 18 •Arachnol. Mitt. 19-28 Basel, Oktober 2001 Die Tagesphänologie epigäischer Spinnen (Arachnida: 'Araneae) im NSG Hasental-Kregenberg bei Marsberg ((NRW) ‘Martin KREUELS ^Abstract: The daily activity pattern of epigeic spiders (Arachnida: Araneae) in the rnature reserve Hasental-Kregenberg near Marsberg (Northrhine-Westfalia, Germany). Hin a survey of 1,5 years, the daily activity pattem of epigeic spiders was recorded in a xxerothermic habitat in the Diemeltal near Marsberg. The correlation between vegetation- sstructure, daily activity pattern and the hunting type of the spiders is discussed. »•Key words: epigeic spiders, daily activity pattern, xerothermic habitat, time-sorting pitfall :- H H H Uhrzeiten der Fangintervalle 20-24 • St i i 2/2 1 CO - - 2/3 St cb 16-20 öS fS CO 1 LO 1 3) •*>1* 12-16 1 co 1 i 6/3 6/4 • 00 8-12 i i i CO - - i 1 ■ 00 r ot i - - 1 St ▼— St i 0-4 - CNJ 1 - - i T— O) CD t — 1 1 - CNJ z; Art (m/w) labyrinthica silvestris terrestris albovittata sanguinea virescens diversa cicur erythrina cupreus pubescens praeficus pusillus signifer umbratilis petrensis helveola nava gracilis nigrinus Gattung Agelena Tegenaria Coelotes Hypsosinga Cheiracanthium Clubiona Cicurina Dysdera Drassodes Drassyllus Haplodrassus Zetotes Hahnia Bathyphantes Familie Agelenidae Amaurobiidae Araneidae Clubionidae Dictynidae Dysderidae Gnaphosidae Hahniidae Linyphiidae 22 i ) Zwm Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz Netz * l c» c^- i- H i- z z z C'- 1- z 1— 1- <*• z z t>- 1- p- z H 9/5 CU 1 6/3 CO - CM i 1 IO 1 CM 1 20/3 6/3 - i 1 16/- 1 1 1 1 — 19/2 CM 7/3 j; ci 3; j\i ei 1 12/2 CM i 4/3 - CM ■ LO CM 1 1 18/5 2/2 5/5 CM CM 1 1 o5 CM 1 00 1 -- t: CO 6/9 7/3 Sl i i — CM 14/- CU 1 4/4 55 : 5 ;> concinna incilium pabulator sylvaticus latifrons atra hiemalis rubens flavipes pallidus tenuis hortensis rurestris herbigradus subaequalis inconspicuus pumila lineatus praecox scabriculus acuminata atrotibialis dysderoides furcillata ' 3 :: ; ) 5 5 ' L ) )> Centromerus Diplocephalus Erigone Erigonella Gonatium Lepthyphantes Linyphia Meioneta Micrargus Panamomops Pocadicnemis Stemonyphantes Tapinocyba Troxochrus Walckenaeria 23 Fortsetzung Tab. 2 Lebensweise Frei Frei Frei 0) k— LL 0 k_ LL Frei Frei CD v_ u_ Frei Frei 0 k_ U. Frei Netz OJ k_ LL 0) V_ LL Frei 0 L_ LL TD 3 1J STg ^ u -g ■Si j ü ^ Öi V3 * 'S "2 — > 3 «I 211 2 c>r £ 3 4t £ £ rt rt O 2 s 8 £ £ i oc r* O' c* < 5 c * o o tu os o X « 2 8 8 p 5 8 z _ < OJ 5 o 3 z < < CO _) T3 r ox d cf) sO v/~, Os SO sO C'l op j; 4> E c .5 4) 4» 0/j _c I 1 «j „E * O -C <4- O O xr Ü c :a ■a n CQ X € rt O S j ? a ü r3 t— Ljl ^1 cd ^ 00 4) .S -s 's -a = £ <3 s tu 1 X Os vn f^i ”4 Os »/-> 3 U 00 g ä C C — 4t u N -g » ■= .5 S ■£ J“ ^3 c/) X 8|o| I §2 — — <-v) C > :0 5 ^ 3 44 = unpublished = recorded here for the first time 45 = unpublished = recorded here for the first time Although MARTENS (1978) discusses the possibility of a spreading in recent times when deforestation took place it is as well possible, that the species invaded its Western ränge just after the last glaciation betöre the forest had covered most parts of Germany. Or it could have invaded its ränge along the streams, which cause open areas along their borders by flooding. The latter possibility does not restrict the spreading to a special period. Astrobunus laevipes often has been confused with A. bernardinus (SCHENKEL 1926). They are believed to be sibling species (MARTENS 1978), and it is possible that these species hybridise in the Southern Alps. However there are clear differences in the ecology of the two species. Astrobunus laevipes is confined to low altitudes, while A. bernardinus has an alpine distribution, even occurring above the timberline. It has a wide ränge of habitats, but avoids dry, open, Southern slopes. Another species occurring parapatric to both A. laevipes and A. bernardinus is A. helleri, occurring in the central and eastern parts of the Alps (KOMPOSCH 1997, 1999). It is very likely that the distribution of all three species is influenced by competition. Astrobunus laevipes and A. bernardinus seldomly occur in sympatry (Drau-valley near Spittal, leg. Ausobsky cited in MARTENS 1978). In areas whereA. helleri and A. laevipes occur sympatric, A. /7e//er/ inhabits the higher altitudes but, in contrast to A. bernardinus, avoids the alpine region. It is very likely, that all three species arose from a single ancestor during the Pleistocene. To testthis hypothesis, explain the present distribution of A. laevipes, and the relationship between populations we need further investigations and a phylogenetic analysis of this species. Acknowledgments: Andreas MALTEN (Dreieich), Helmut STUMPF (Würzburg), Karl- Hermann HARMS (Rheinstetten) and Kerstin JACOBS (Boppard) kindly contributed unpublished records. Aloys STAUDT (Schmelz) prepared the distribution map. Theo BLICK (Hummeltal) supplied references and was always a helpful source of information. 46 Astmbunus laevipts (CANESTRINl, 1872) § 47 Figure 1 : Distribution map of Astrobunus laevipes CANESTRINl, 1 872 in Germany and in the Czech Republic. 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Australia e-mail: am.hoefer@anu.edu.au Jörg SPELDA, Asangstrasse 49, D-70329 Stuttgart e-mail: spelda@t-online.de 49 Arachnol. Mitt. 22:50-54 Basel, Oktober 2001 Pseudicius epiblemoides (Araneae : Salticidae) in Central Europe Ludek J. DOBRORUKA Abstract: Pseudicius epiblemoides (Araneae: Salticidae) in Central Europe. A new record of this rare south-eastern European species is presented which represents the northernmost and westernmost locality and the second one in Central Europe. A detailed description of its diagnostic characters is given. Key words: Araneae, Salticidae, Pseud/c/usep/to/emo/c/es,distribution,diagnosticcharacters, Czech Republic. INTRODUCTION Pseudicius epiblemoides (CHYZER in CHYZER & KULCZYNSKI 1891) was described from two localities within the former Austro-Hungarian Empire: from Szomotor (now Somotor) which now lies within the Slovak Republic and Üj-Moldova (now Moldova Nouä) which now lies within Romania. These facts havecaused subsequentmistakes in somecatalogues (ROEWER 1 954, BONNET 1 957) and faunal lists (METZNER 1 999) where Hungary is erroneously stated among the countries of distribution. The Problem was, however, discussed and solved by FUHN & GHERASIM (1984). Later this species was collected again in Romania: Cotmeana (FUHN & GHERASIM 1984) as well as in Croatia, Macedonia (NIKOLIÖ & POLENEC 1981) and Greece: Peloponnes (METZNER 1999 as Afraflacilla epiblemoides). The reasons for preference of Pseudicius before Afraflacilla until each species will be individually checked before transferring are given by PRÖSZYNSKI (1999). In addition, of the 1 5 or 1 6 species listed in catalogues by PRÖSZYNSKI (1999) and PLATNICK (2000) respectively only 4 or 5 species were described and are known in both sexes. Therefore, the confirmation of simultaneous occurrence of long embolus, often encircling tegulum in a male and long, coiled insemination ducts in a female (cf. ZABKA 1993, METZNER 1999) is not possible. 50 MATERIAL AND METHODS Two males of Pseudicius epiblemoides were collected in Lednice (Czech Republic, Southern Moravia, mapping grid code 7166, altitude 173 m) on August 8, 2000. The sampling locality belongs to the wärmest places within the Czech Republic with a mean day temperature of 9 °C (QUITT 1971). Both specimens were collected on trunks of old oaks neara pond, ata height of about 170 cm. One of the males was captured along with the prey it had grabbed, i.e. the midge Camptochironomus tentans (FABRICIUS, 1805). The material is preserved in the private collection of the author. DESCRIPTION Both specimens (mentioned as#1 and #2) differ slightly in some characters. The known material is scarce and very few drawings are given in the literature Some important characters like tubercles on carapace and femur I were never adequately described and no drawings were published. Nevertheless these characters as well as male pedipalps and female genital organs may be particularly important forthe systematic Status of the genera Icius, Pseudicius and Afraflacilla, which have been variably interpreted and discussed by many authors (e.g. CLARK 1974, ANDREEVA, HEQIAK & PRÖSZYNSK1 1984, MADDISON 1987, PRÖSZYNSK1 1992,1999, ZABKA 1993, METZNER 1999). Colour: The colour and markings (Fig.lA) in both specimens are essentially the same but male #2 is darker. This is caused by more worn- out hairs on the prosoma and ophistosoma as well as by darker and broader streaks on legs I and II. Pedipalps (Fig. 1B): Dark brown. Cymbium almost straight, slightly kidney-shaped. Embolus long, arising in a 2 o’clock Position, half encircling the tegulum. Tibial apophysis bifurcate, dorsal ramus short, ventral ramus irregularly serrated (# 1 ) or undulated (#2). The form of the tibial apophysis is very similar to the drawing by FUFIN & GHERASIM (1984), but slightly different in comparison with drawings given by PRÖSZYNSKI (1997) or METZNER (1999, Tafel 54 c). Stridulatory tubercles (Fig. 1C,D): Carapace laterally with a row of 9 tubercles below eyes, femur I in the male # 1 with 4 tubercles plus one additional tubercle just antero-dorsal, in the male # 2 there are 5 tubercles in the row which is approximately parallel to the axis of the leg. 51 Fig.1: Pseudicius epiblemoides, males #1 and #2 A - general appearance; B - pedipalp and tibial apophysis ventral; C - pedipalp and tibial apophysis retrolateral; D - tubercles on carapace; E - tubercles on femur I (d = dorsal, v = ventral). Scale in mm Abb.1: Pseudicius epiblemoides , Männchen #1 und #2 A - Habitus; B - Pedipalpus und Tibialapophyse ventral; C - Pedipalpus und Tibialapophyse retrolateral; D - Höcker am Prosoma; E - Höcker am Femur I (d = dorsal, v = ventral). Maßstab in mm. 52 DISTRIBUTION IN CENTRAL EUROPE There are recorded only two Central European localities of Pseudicius epiblemoides. The first one is the locus typicus, i.e. Somotor in Southern Slovakia, grid mapping code 7596. Because the species has not been recorded again for more than 1 00 years, it is classified as extinct within the Slovak Republic (GAJDOS, SVATON & SLOBODA 1999). The second locality in Lednice, Southern Moravia, grid mapping code 7166, is described in the present paper. All other known localities of the rare Pseudicius epiblemoides lie south of45°N Lat, i.e. in Southern orsouth-eastem Europe. ZUSAMMENFASSUNG Die Art Pseudicius epiblemoides war in Mitteleuropa bisher nur aus dem locustypicus bekannt, d.h. aus Somotor (jetzt in der Slovakischen Republik), Code der Rasterkartierung 7596. In der vorliegenden Arbeit ist ein neuer Fund zweier Männchen gemeldet: Lednice (Tschechische Republik, Südmähren), Code der Rasterkartierung 7166. Es handelt sich um den nördlichsten und westlichsten Fundort der Art. Da im Somotor die Art mehr als 1 00 Jahre nicht mehr gefunden wurde, gilt die Art Pseudicius epiblemoides in der Slovakischen Republik als ausgestorben (GAJDOS, SVATON & SLOBODA 1999). Alle weiteren bisher bekannte Lokalitäten der Art liegen südlich 45° nördl.Br., also in Süd- oder Südost- Europa. Die Variabilität der wichtigsten diagnostischen Merkmalen ist abgebildet. REFERENCES ANDREEVA, M„ S.HEQIAK, & J.PRÖSZYNSKI (1984): Remarks on Icius and Pseudicius (Araneae, Salticidae) mainly from Central Asia. - Ann.Zool. Warszawa 44: 87-163 BONNET, P. (1957): Bibliographia Araneorum. Analyse methodique de toute la literature araneologique jusque'en 1939. 2: 1927-3026, Toulouse. CHYZER.K. & V.KULCZYNSKI (1891): Araneae Hungariae Tomus I. Acad. Sei. Hungar. 1: 1-177 CLARK, D.J. (1974): Notes on Simon s types of African Salticidae. - Bull.Br.Arachnol.Soc. 3: 11-27 FUHN, I.E. & V.GHERASIM (1984): Donnees systematiques et biologiques concernant de genre Pseudicius Simon, 1885 (Araneae, Salticidae) en Roumanie. -Trav.Mus.Hist.nat. Grigore Antipa 25: 51-57 GAJDOS, P. et al. (1 999): Katalog pavükov Slovenska. Catalogue of Slovakian Spiders. Inst, of Landscape Ecol. SAS, Bratislava. 339 pp.(l), 315 pp. (II). 53 MADDISON, W. (1987): Marchena and otherjumping spiders with apparently leg-carapace stridulatory mechanism (Aranea: Salticida: Heliophaninae and Thiodinidae). - Bull. Br. arachnoI.Soc. 7: 101-106 METZNER, H. (1999): Die Springspinnen (Araneae, Salticidae) Griechenlands. - Andrias 14: 1-279 NIKOLIÖ.F. & A.POLENEC (1981): Catalogus Faunae Jugoslaviae. 111/4. Ljubljana. 132 pp. PLATNICK, N.l. (2000): The World Spider Catalogue. [online]. Amer. Mus. Nat. History, Washington D.C. Available from [release 2000, update Oct. 20, 2000] PRÖSZYNSKI, J. (1992): Salticidae (Araneae) of the Old World and Pacific Islands in some US collections. - Ann.Zool. Warszawa 44: 87-163 PRÖSZYNSKI, J. (1997): Salticidae: Diagnostic Drawings Library [online], University of Arizona. Available from [release 17.12.1 999] PRÖSZYNSKI, J. (1999): Catalogue of Salticidae (Araneae). Synthesis of quotations in the world literature since 1 940, with basic taxonomic data since 1 758. [online], University of Arizona. Available from [Version July 1999] QUITT, E. (1971): Klimatick6 oblasti Ceskoslovenska (Climatic regions of Czechoslovakia). - Stud. geogr. Brno 16: 1-47 ROEWER, C.F. (1954): Katalog der Araneae von 1758 bis 1940. 2. Band. (Salticiformia, Cribellata). - Inst. Roy. Sei. nat. Belg. 927-1751 ZABKA, M. (1993): Salticidae (Arachnida: Araneae) of the Oriental, Australian and Pacific Regions. IX. Genera Afraflacilla Berland & Millot, 1941 and Evarcha Simon 1902. - Invertebr. Taxon. 7: 279-295. Ludök J. Dobroruka, Bilä TremeSnä 183, CZ- 544 72 Czech Republic e-mail: l.j.dobroruka@worldonline.cz 54 Arachnol. Mitt. 22:55-60 Buchbesprechungen Basel, Oktober 2001 F.G. BARTH: Sinne und Verhalten: aus dem Leben einer Spinne. Berlin, Heidelberg. Springer-Verlag, 2001. 424 S., 294 Abbildungen (davon 2 farbig), 14Tabellen, 16 Farbtafeln. ISBN: 3-540-6771 6-X. Preis: 129, -DM http://www.springer.de 400 Millionen Jahre hatten die Spinnen Zeit, “formidable Biosensoren” zu entwickeln, so Barth in der Einleitung zum vorliegenden Buch. Er selbst nahm sich 30 Jahre Zeit, jene Sensoren sowie das Verhalten der Spinnen gründlich zu erforschen. Anfang diesen Jahres erschien das Buch, das den neuesten Stand aller Aspekte zu diesem Thema zusammenfasst. Vorweg, wer glaubt, dass es sich bei den untersuchten Objekten nur um eine Spinne - nämlich Cupiennius salei - handelt, wie im Titel angedeutet, liegt nur teilweise richtig, denn es werden immer wieder interessante Vergleiche zu anderen Spinnen- bzw. Insektengruppen gezogen. Zum anderen sei auch vorweggenommen, dass es Barth gelungen ist, eben nicht nur physiologische Details auf eindrucksvolle Weisezu präsentieren, sondern morphologische, verhaltensbiologische und andere Gesichtspunkte so einzuarbeiten, dass sich daraus ein überaus lesenswertes und abgerundetes exemplarisches Gesamtbild einer Spinnenart ergibt. Zum Inhalt: der Einführung in die allgemeine Biologie derGattung Cupiennius folgtdie Besprechung dersensorischen Systeme, mitdenen diese Spinnen ausgestattet sind: Vibrationssinn, das Messen von Luftbewegungen, Propriorezeption, das Sehen, Chemorezeption etc. Im dritten Kapitel werden Nervensystem und periphere Nerven u.a. in detaillierten Bildern vorgestellt. Im darauffolgenden längsten Abschnitt “Sinne im Verhalten” werden die Grundlagen in Zusammenhang mit dem Verhalten der Tiere gebracht: Wegweiser zur Beute, Balz und vibratorische Kommunikation, Lokomotion und Beinreflexe, zurAusbreitung der Jungtiere etc. Dem Nachwortund dem Literaturverzeichnis folgt ein Anhang mit einem Bestimmungsschlüssel zu allen bekannten Cupiennius- Arten, ein ausführlicher Index und schließlich die Farbtafeln. 55 Das Buch ist übersichtlich gegliedert, die einzelnen Kapitel reichhaltig illustriert. DerText ist verständlich, interessant und z.T. fesselnd geschrieben. Hier zeigt sich, dass der Autor nicht nur im Labor gearbeitet, sondern auf Forschungsreisen Spinnen in freier Natur beobachtet hat. Aufgelockert wird der Text durch das Zitieren von Briefwechseln oder durch Einschübe, die Arachnologen wie Eugäne Simon oder Graf Eugen von Keyserling vorstellen oder Hintergrundinformationen zu einzelnen Themenkomplexen geben. Zugegebenermaßen werden in einigen Teilkapiteln mit mathematischen Modellen und physikalischen Einzelheiten hohe Anforderungen an den Leser gestellt, jedoch weiß Barth mit der “Steigerung des Genusses durch die Beschäftigung mit den Details” und seinem lockerem Schreibstil auch hier den Leser zu motivieren. Zu physiologischen Inhalten möchte ich als Morphologe auf eine Kritik verzichten, jedoch sei auf wenige generelle Punkte hingewiesen. Grundsätzlich kann die jeweils eigene Numerierung der Abbildungen innerhalb der 25 Teilkapitel zu Unklarheiten führen, da man bei weiter auseinanderliegenden Abbildungshinweisen schnell ins falsche Kapitel blättert. Bei der Bezeichnung der inneren T eile des weiblichen Genitaltrakts (S.6-7) wird neben einem “Samengang” (im Text) der Begriff "Samenleiter” (in der Abbildung) verwendet, ohne eine Unterscheidung vorzunehmen. Zusätzlich taucht der Term “Begattungsgang” auf, der weder im Text noch in der Abbildung definiertwird. DieZeichenerklärungen in Abb. 1 a und b des Kapitels III sind missverständlich angeordnet bzw. die Bildsymbole in den Verbreitungskarten etwas klein geraten. Auf S. 90 muss es statt “ Pardosa pretivaga" “ Pardosa prativagä' heißen, auf der folgenden Seite sollten die jeweils gültigen Namen benutzt werden: Larinioidescornutus statt Araneus cornutus bzw. Metellina segmentata statt Meta reticulata. Neben den gewaltigen verarbeiteten Datenmengen nehmen sich diese Fehler oder Unklarheiten als minimal heraus. Die Intention des Buches wird von Barth voll und ganz erreicht: den Leser über die sensorischen Systeme und deren Anwendung im Verhalten einer Spinne zu informieren und die nächste Generation von Arachnologen auf ein überaus spannendes Kapitel der zoologischen Forschung hinzuführen. Insgesamt ist dieses Nachschlagewerk mit Atlascharakter eine gelungene Kombination von Physiologie und Verhalten, das eine interessante Lektüre für jeden Biologen und darüber hinaus einen unbedingten Standard für alle arachnologisch ausgerichteten Sinnesphysiologen und Verhaltensforscher darstellt Zum Schluß noch eine Bemerkung aus der Sicht des Morphologen 56 und Taxonomen: durch die akribische Untersuchung von morphologischen Details und deren genauer Darstellung wird man in Barths’s Buch so manche Struktur wiedererkennen und etwas über ihre Funktion erfahren, die einem bisher verborgen blieb; eine Erkenntnis, die wiederum taxonomisch-systematische Zusammenhänge erhellen kann. Peter JÄGER 57 ANGEWANDTE CARABIDOLOGIE 1 (1998). [mittlerweile erschienen: Suppl. 1 - Laufkäfer in Auen, 1999; Band 2/3, 2000] Hrsg.: Gesellschaft für Angewandte Carabidologie e.V. (GAC). ISSN 1437- 0867. Schriftleitung; J. Trautner, Filderstadt (auch Erscheinungsort). Redaktionsausschuß: E. Grell, K. Handke, U. Irmler, U. Riecken; kein wissenschaftlicher Beirat. Erscheinungsweise: jährlich 1 Band, Bezug: durch Mitgliedschaft in der GAC, Kosten: 60 DM (40 DM ermäßigt) pro Jahr. Der im Gesamteindruck sehr ansprechende Band mit dunkelblauem Cover umfaßt 127 auf Glanzpapier in Din B5 (25cm x 17,6cm) gedruckte Seiten - auf der Frontseite ist ein Farbfoto von Harpalus flavescens. Die Druckqualität, auch der Schwarz-weiß-Fotos (Habitate, Laufkäfer, Personen), ist sehr gut. Die Bindung ist stabil. Den Hauptteil machen Artikel über ökologische Vergleiche und Beurteilungen von Habitaten anhand der Laufkäfer in verschiedenen Regionen Deutschland aus (sechs Artikel: S. 3-22, 63-94). Weiterhin sind eine autökologische Arbeit (Carabus clathratus), eine rote Liste (Nordrhein- Westfalen) und zwei kleine systematisch-taxonomische Arbeiten ( Harpalus rubripes/marginellus , Dromius laeviceps) im thematischen Teil. Die Artikel sind alle auf deutsch und haben englische abstracts. Schlüsselwörter/key words und eine Zusammenstellung derenglischen Titel sind nichtenthalten. Ein umfangreicher Abschnitt (S. 101-127) enthält: GAC-Nachrichten, Termine von Tagungen und Treffen (nicht nur Laufkäfer betreffend), Kontakte/Projektinformationen, Tagungsberichte, Buchbesprechungen, Literaturhinweise (interessante 8-seitige Rubrik mit den Zitaten neuer Arbeiten und den Autorenadressen) und abschließend die Hinweise für Autoren. Die AraGes erhält diese Zeitschrift im Schriftentausch und über www.AraGes.de ist die GAC „verlinkt". Für alle die sich in Deutschland und dem angrenzenden Ausland im gutachterlichen Tätigkeitsfeld und/oder faunistisch-ökologisch mit Laufkäfern beschäftigen (und das gibt es auch bei Arachnologen/-innen), ist dieses Periodikum wohl unabdingbar. Theo BUCK 58 Oliver-D. FINCH (2001 ): Zönologische und parasitologische Untersuchungen an Spinnen (Arachnida, Araneae) niedersächsischer Waldstandorte. Dissertation, Fachbereich Biologie, Geo- und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität oldenburg; Archiv zoologischer Publikationen Band 4; 199 S. (56 Abb., 36 Tab.) + 35 S. Anhang (8 Abb., 15 Tab.) erschienen im Martina Galunder-Verlag (ISBN: 3-931251-70-5) Preis: DM 68,- inkl. P&P Die Arbeit von Oliver-D. FINCH gliedert sich in zwei große Bereiche: die zönologische und die parasitologische Erforschung der Spinnenfauna niedersächsischer Waldstandorte. Der Autor spielt dabei gekonnt mit unter- schiedlichen Statistikmethoden, um dem Leser einen Lebensraum vorzu- stellen, der bisher nur unzureichend arachnologisch und parasitologisch bearbeitet ist. Er schafft dabei die Gratwanderung zwischen einer„trockenen“ statistischen Arbeit und einem lesenswerten Buch, das dem Leser viele detaillierte Einblicke gewährt, ohne langatmig zu werden. Die Arbeit beginnt mit Beschreibungen der Standorte, die bis auf mikro- klimatische Messungen, die beispielhaft hätten eingebaut werden können, keine Fragen offen lassen. Ein Kapitel zum Klima des Untersuchungsgebietes liefert nicht nur Daten, sondern schildert auch die Auswirkungen der Witterung auf die praktische Durchführung der Arbeit. Das folgende Kapitel beinhaltet neben Angaben zu den Fangmethoden eine umfangreiche Vorstellung und Beurteilung ausgewählter Statistikmethoden, die auch dem mathematisch ungeübten Leser die Möglichkeit gibt, diese in eigenen Arbeiten zu verwenden. In den folgenden beiden Kapiteln sind die Ergebnisse der arachnologischen und parasitologischen Untersuchungen dargestellt. Die Freilanddaten werden sehr ausführlich mit statistischen Berechnungen untermauert. Die getrennte Diskussion beider Bereiche rundet die Arbeit ab. Oliver-D. FINCH ist in seiner Dissertationsschrift eine interessante Arbeit übereinen norddeutschen Lebensraum geglückt, derarachnologisch bisher nur unzureichend untersucht worden ist. Dass der Autor neben der Beschreibung des Lebensraumes mittels der Spinnenzönose, auch noch versucht, die Parasiten derSpinnen aufzuarbeiten, sei ihm hoch angerechnet. Dadurch gewinnt die Untersuchung eine weitere wichtige Komponente. Gleichzeitig wird durch eine ausführliche Literaturauswertung die Basis für 59 weitere Arbeiten bereitet. Es wird deutlich, dass der große Bereich der Parasit-Wirt-Beziehungen nurmiteinem hohen Labor- und Freilandaufwand zu leisten ist. Als Fazit lässt sich festhalten: Die Arbeit stellt eine wichtige Schrift dar, die nicht nur faunistisch-zönologische Erkenntnisse über einen aus arachno- logischer Sicht vernachlässigten Lebensraum liefert, sondern auch wichtige Daten zur bislang wenig untersuchten Parasitologie bietet. Der Autor stellt neben seiner eigenen großen Datenmenge gleichzeitig die Grenzen des momentanen Wissens dar und fordert zu weiteren Forschungen auf. Es ist ihm eine weite Verbreitung seiner Arbeit zu wünschen. Martin KREUELS 60 Arachnol. Mitt. 22:61-69 Diversa Basel, Oktober 2001 Prof. Otto KRAUS ist Ehrenmitglied der ISA Auf dem 1 5. Internationalen Arachnologischen Kongress in Süd Afrika 2001 ist Prof. Kraus zum Ehrenmitglied der ISA (International Society of Arachno- logy) gewählt worden. Die Vorstandschaft der AraGes sowie Schriftleitung und Redaktion der Arachnologischen Mitteilungen gratulieren herzlich. An dieser Stelle sei noch darauf hingewiesen, dass die Internationalen Arachnologischen Kongresse ihre Wurzeln bei den Treffen der deutschen Arachnologen haben (vgl. Kraus 1999). KRAUS, O. (1999): Historie overview of past congresses of arachnology and of the Centre International de Documentation Arachnologique (C.I.D.A.). - J. Arachnol. 27 (1): 3-6 61 8. Deutschsprachiges Arachnologentreffen und 2. AraGes-Treffen in Salzburg (Haus der Natur) 21.-23. September 2001 Im Herbst 2001 fand das 8. Deutschsprachige Arachnologentreffen zusammen mit der 2. Mitgliederversammlung derAraGes in Salzburg statt. Gernot Bergthaier organisierte das T reffen im Haus der Natur. Von vornherein war klar: das Treffen war hervorragend gestaltet. Ein ansprechendes Programmheft sowie eine Zusammenstellung von Kurzzusammenfassungen der Vorträge und Poster informierte die 43 Teilnehmer über den Ablauf der Tagung. Helfer reichten in den Pausen zwischen Dinosauriern und Kraken Gebäck und Getränke. Der südliche Austragungsort lockte verständ- licherweise viele Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz an. Nach der Begrüßung durch Gernot Bergthaier am Freitag Nachmittag, startete das Programm mit den Vorträgen. Insgesamt stellten an diesem Wochenende 19 Kolleginnen neueste Ergebnisse ihrer arachnologischen Forschungen vor, stellten interessante Beobachtungen zur Diskussion oder berichteten von Reisen und Eindrücken aus anderen Ländern. Dabei lieferten die Beiträge mit einem überaus weitem Spektrum biologischer Fachrichtungen zu jeder Zeit ein abwechslungsreiches Programm. Nach einer Pause eröffnete der Direktor des Museums, Prof. Dr. Eberhard Stüber, den abendlichen Empfang im Haus der Natur. Es folgte eine Überraschung, die von Gernot Bergthaier zusammen mit Mitgliedern des Chores Salto Vocale geplant wurde: der Arachnologen-Song von Pierre Bonnet wurde mit einem deutschen Text präsentiert. Nach und nach fielen alle Anwesenden in den Refrain ein. Theo Blick dankte im Namen aller Teilnehmer dem Gastgeber, allen Helfern und insbesondere Gernot Bergthaier mit Worten und Präsenten. Nach reichlichem Imbiss und Getränken wurden die Gespräche mehr oder weniger arachnologischen Inhalts in diversen Lokalen Salzburgs fortgesetzt. Samstags wurde das Vortragsprogramm ganztägig fortgesetzt. Vor der Mittagspause präsentierte ein Mitarbeiterder BIOGIS Consulting (Salzburg) eine Computersoftware zur Erfassung, Auswertung und kartografischen Darstellung biologischer Kartierungsdaten. Das Programm Biooffice fand allgemein guten Anklang, doch schien der Preis eine hohe Schwelle zur privaten Anschaffung darzustellen. Nach weiteren Vorträgen eröffnete Theo Blick die 2. Mitglieder- hauptversammlung derAraGes. Der alte Vorstand (Blick, Hänggi, Baehr- kommissarisch Kreuels) inklusive Kassenwart (Dunlop) wurde entlastet, 62 dem alten Vorstand und Kassenwart gedankt und das Ergebnis der Neuwahl bekannt gegeben: Danach bilden für die nächsten drei Jahre Theo Blick, Ambros Hänggi, Peter Jäger mit Boris Striffler (Kassenwart) den Vorstand derAraGes. Eine ausführliche Diskussion und abschließende Abstimmung zeigten, dass sich eine Mehrheit für eine Verbesserung der Druckqualität der Arachnologischen Mitteilungen aussprach - eine Veränderung der Papierformates fand knapp keine Mehrheit. Der alte Vorstand hatte bereits Angebote von Druckereien eingeholt und eine Druckerei in Münster als geeigneten Kandidaten ausgemacht (Druckereikontakt daher künftig über Martin Kreuels). Norman Platnick wurde als erstes Ehrenmitglied der AraGes vorgeschlagen und nach positivem Abstimmungsergebnis ernannt. Berichte aus den Arbeitsgruppen schlossen sich an. Checklisten von Rheinland-Pfalz (Staudt, Jäger) und Hessen (Malten) sind in Arbeit, eine neue Checkliste von Baden-Württemberg (Nährig) wird bald erscheinen. Eine überarbeitete Version von Bayern (Blick, Scheidler) ist ebenfalls in Arbeit. Für Baden-Württemberg und Bayern werden analog auch die Weberknechte und Pseudoskorpione bearbeitet (Spelda resp. Muster & Blick). Nachweise von Mitgliedern werden gerne noch aufgenommen, Meldungen bitte an die entsprechenden Bearbeiter richten. Aloys Staudt (Schmelz) ist nach wie vor für die Verbreitungskarten der Spinnentiere Deutschlands und ihre Präsentation im Internet verantwortlich. Neu sind Karten für Pseudoskorpione und Weberknechte. Die Homepage derAraGes hat sich seit ihrer Einführung dank des Einsatzes der Betreuer Frank Lepper und Daniel Doer ständig erweitert und bildet nun eine beträchtliche Informationsquelle, auf die jederzeit zugegriffen bzw. verwiesen werden kann. So konnte der Versand von Informationsblättern zur Spinne des Jahresaufein Mindestmaß reduziert werden. Es wurde darauf hingewiesen, dass alle Publikationen aus den Arachnologischen Mitteilungen samt Autoren als durchsuchbare Datenbank im Internetverfügbarsind. Ebenfalls betont wurde die Möglichkeit, dass Links auf private Homepages von Mitgliedern gesetzt werden können. Andreas Malten (Dreieich) machte sich um den Versand der Arachnologischen Mitteilungen verdient. Die Schrift- leitung mit Ulrich Simon (Freising) und Helmut Stumpf (Würzburg) wird ihre Arbeit fortsetzen. Allen vorstehenden Personen wurde für ihren Einsatz für die Gesellschaft ausdrücklich und mit Applaus gedankt. Eine Arbeitsgruppe für deutsche Trivialnamen für einheimische Spinnen hatte sich bei dem SARA-Treffen in Freiburg um Aloys Staudt gegründet. Wer Interesse hat, wissenschaftliche Namen zu übersetzen und deutsche Namen mitzugestalten, möge sich bei ihm melden. 63 Die Spinne des Jahres 2002 ( Pisaura mirabilis) wurde vorgestellt und die Intention der Aktion vor dem Hintergrund des Erfolges in diesem Jahr neu diskutiert. Danach ist die Spinne des Jahres zur Zeit eher eine Werbung für die Tiergruppe der Spinnen allgemein. Später könnten mehr naturschut- zrelevante oder wissenschaftliche Intentionen einfließen. Das nächste AraGes-Treffen (2004) ist in Bern in der Schweiz geplant. Während der gesamten Tagung bot Martin Kreuels nicht nur ver- schiedenste Spinnenmodelle oder -handpuppen an, sondern vertrieb auch die sogenannten „Fanartikel“ der AraGes (jeweils mit dem Logo der Gesellschaft bedruckt): T-Shirts, Polohemden, Tassen, Kugelschreiber, Mouse-Pads etc. Martin Kreuels sei an dieser Stelle herzlich für seine Arbeit gedankt. Diejenigen, die nicht auf der Tagung waren aber auch solche Artikel erwerben möchten, können dies in Kürze von der Homepage der AraGes aus tun. Wenn die Unkosten erwirtschaftet sein werden, geht der Erlös dieses Verkaufes als Spende an die AraGes. Der Tag endete mit einem gemütlichen Beisammensein beim Gastwirt zum Brauhaus. Auch hierwurden-nachdemderKellner allen das vorbestellte Essen zuteilen konnte („Schweinebraten? Passt scho“) - nicht minder interessante Themen besprochen oder freundschaftliche Kontakte innerhalb der arachnologischen Gemeinschaft gepflegt. Die Posterpräsentation eröffnete das Programm am Sonntag Vormittag. Sechs Beiträge aus Ökologie, Taxonomie, Zoogeographie und Morphologie von Autoren aus Japan, Amerika, Österreich, der Schweiz und Deutschland standen zur Diskussion. Fünf weitere Vorträge beendeten anschließend das Vortragsprogramm. Nach nochmaligen Dankesworten von Theo Blick schloss Gernot Bergthaler das T reffen und verabschiedete die Teilnehmer. Er hatte es übrigens durch geschickte Verhandlungen mit diversen Sponsoren geschafft, das T reffen für alle Teilnehmer sehr günstig werden zu lassen. Nach einem Mittagessen verließen die Spinnenforscher passend zur Jahreszeit wie junge Spinnen an ihren Fäden die Stadt in alle Himmelsrichtungen, in der Mozart nur ein Jahr vor Erscheinen des grund- legenden Werkes von Carolus Clerck geboren worden war. So war es wiedereinmal ein T reffen, das Freizeitarachnologen, Studenten und Berufs- arachnologen verschiedener Fachrichtungen vereinte und so der Intention des Treffens voll gerecht wurde. Bis zum nächsten Treffen alles Gute. Peter JÄGER 64 Spinnen unter dem Kreuz des Südens Bericht vom 15. Internationalen Kongress der Arachnologie in Badplaas März 2001 In diesem Frühling hat ANSIE DIPPENAAR-SCHOEMAN (Plant Protection Research Institute, Pretoria) im Namen der „International Society of Arachnology (ISA) Kollegen aus aller Welt nach Südafrika eingeladen, wo vom 26. bis 30. März der 15th International Congress of Arachnology statt fand. Ihrer Einladung folgten rund 170 Arachnologen, von denen sich die meisten schon am Samstag, den 24. März, in Pretoria im Hotel 224 versammelten. Der erste Abend bot bereits Gelegenheit um ander Hotelbar alte Freundschaften zu erneuern und neuezu schließen. Am darauffolgenden Tag standen zwei Busse bereit mit denen wir durch die abwechslungsreiche, weitläufige Landschaft in Richtung Osten zum beliebten Erholungsgebiet und Konferenzzentrum Aventura Resort Badplaas gebracht wurden. Dieser Ort ist besonders bekannt für seine Thermalquellen und grenzt an den beeindruckenden Embuleni Wildpark mit Nashörnern, Leoparden und herrlicher Landschaft. Am ersten Abend, bald nach der Ankunft, trafen wir zunächst mit allen anderen Teilnehmern zusammen. Ein traditionelles, südafrikanisches Potjie Menu war für uns im Freien unter einem großen Festzelt bereitet worden: aufgereihte, dampfende Töpfe gefüllt mit köstlichen Gerichten, von denen sich jeder nehmen konnte. Bald bildete sich eine lange Reihe von Arachno- logen vorund hinterunsund beim Warten in dieser hatten wirgenügend Zeit uns mit den anderen Arachnologen glänzend zu unterhalten. Trotz eines heftigen Gewitters einige Stunden zuvor warder Abend lau und der Himmel klar - für einige von uns die erste Gelegenheit das Kreuz des Südens zu sehen. Nach der ersten Nacht in den gemütlichen und sehr komfortablen Chalets und nach der Begrüßung der Teilnehmer durch ROBERT RAVEN (ISA Präsident), MIKE WALTERS (Direktor, ARC Plant-Protection Institute, eines der Sponsoren) und durch ANSIE begann das wissenschaftliche Programm. Als erstes gab es einen Plenarvortrag von CATHERINE CRAIG (USA) über die Evolution komplexer Systeme zur Seiden-Erzeugung bei den Araneoidea. Anschließend folgte eine Sitzung mit Beiträgen zur Ökologie, wie zum Beispiel ein Vortrag über agrobionte Spinnen (FERENC SAMU, Ungarn), darüberwie unterschiedlich strukturierte Termitenhügel die Spinnendiversität beeinflussen können (CHARLES HADDAD, Südafrika) oder ein Vortrag 65 über die indonesischen Krakatau-Inseln und ihre Brauchbarkeitals Modell für die Equilibrium-Theorie anhand von Salticiden (MARK ZABKA, Polen). Nach der individuell gestaltbaren Mittagspause wurden weitere Sitzungen zur Ökologie und anschließend zu elektronischen Medien oder, parallel dazu, ein Symposium über Skorpione und ein weiteres über Agyrodes angeboten. Ich wählte ersteres und hörte unter anderem einen Vortrag über die weiten Wanderungen von Männchen der bekannten „White Lady Spider“ ( Leucorchestris arenicola) in den Dünen der Namib (JOH HENSCHEL, Namibia). In den nachfolgenden Beiträgen zu elektronischen Medien wurde eine CD-ROM Version von PLATNICK's „World Spider Catalogue“ und einefreizugänglichelnternetadresse(http://research. amnh.org/ entomology/index.html) dafür vorgestellt. Nach den Vorträgen versammelten sich die meisten wieder zur gemein- samen Happy Hour und der gleichzeitig stattfindenden, ersten Poster- präsentation mit dem Schwerpunkt Ökologie bzw. Skorpione. Nach einer kurzen Pause folgte anschließend ein Buffet (wiederum mit einer „Schlange“) und ein gemütlicher Abend, der mit einer Pool-Party beim Thermalbecken unter dem Sternenhimmel von Südafrika endete. Das Programm am Dienstag wurde mit einem Plenarvortrag von RUDY JOCQUE (Belgien) eröffnet, der über Polymorphismus bei den Genitalien von Spinnen sprach. Er demonstrierte das mit eindrucksvollen Bildern von Salticiden, die aus einem gemeinsamen Kokon geschlüpft sind und trotzdem so unterschiedlich aussehen, dass man sie zu verschieden Gattungen stellen würde. Gleich danach bestand die Option, zwischen Systematik oder dem Themenkreis „Soziale Spinnen" zu wählen. Diesen beiden Themen war jeweils der restliche Tag gewidmet. Ich nahm wegen meines Vortrages über Artengruppen innerhalb von Xysticus an den Systematik- Sitzungen teil. Besonders in Erinnerung geblieben ist der Vortrag von ADRIANO KURY (Brasilien) überdie PhylogeniederLaniatoren mit schönen Dias von bunten, südamerikanischen Weberknechten und heiteren Seitenhieben auf die Arbeit von CARL FRIEDRICH ROEWER und der Vortrag von KARIN SCHÜTT (Deutschland) mit Argumenten zur Wieder- errichtung derSymphytognathidae und der Relevanz reduzierter Merkmalen. Nach dem Gruppenfoto und der verdienten Mittagspause setzte sich das Systematik-Programm mit weiteren Vorträgen fort und es wurde unter anderem diskutiert, ob die Liocranidae polyphyletischen Ursprungs sind (JAN BOSSELAERS, Belgien) oder welche Muster der Kolonisation und Zunahme der Artenvielfalt auf Hawaii eine Rolle spielten (MIGUEL ARNEDO, USA). 66 Im Anschluss an die Nachmittags-Sitzungen versammelten sich die Teilnehmer wie bereits am Vortag zu einer Happy Hour, kombiniert mit einer weiteren Posterpräsentation mit dem Schwerpunkt Systematik. Später folgte der Mongolische Abend unter freiem Himmel, bei dem wir selbst Fleisch und Gemüse wählen konnten, das schließlich vor unseren Augen zubereitet und gebraten wurde. Wie erwartet bildete sich auch hier bald eine lange Schlange und es dauerte seine Zeit, bis alle satt und zufrieden waren... Der Mittwoch war der Exkursionstag und begann für einige von uns etwas zu früh - Frühstück um 6.00, Abfahrt um 7.00. Zwei Möglichkeiten standen zur Auswahl: ein Besuch des Krüger Nationalparks oder eine Wanderung bzw. Sammelexkursion ins Embuleni Naturreservat. Nurwenige von unswähltendiedritteOption-einen ruhigen, erholsamen Tag genießen und sich an der wunderbaren Atmosphäre der sehr gepflegten und weit- läufigen Anlage zu erfreuen, die nicht nur mehrere herrlich angelegte Thermal- und Sportbecken, einen kleinen botanischen Garten oder ein Gesundheitszentrum sondern auch eine Go-Kart Bahn und eine Golfanlage enthielt. Ich war froh, den Krüger Park besuchen zu können, den wir nach einer längeren Busfahrt erreichten. Aufgeteilt in Kleingruppen und in Begleitung eines erfahrenen Rangers durchstreiften wir mit Jeeps das Gelände. Hier fanden sich herrliche Photomotive der Tierwelt Afrikas, besonders die sogenannten „Big Five“, Büffel, Elefant, Löwe, Nashorn und Leopard. Nach einem langen, unvergesslichen Tag kehrten wir schließlich nach Badplaas zurück, wo uns der Portugiesische Abend mit Chicken Braai neue Kräfte verlieh. Nach dem Abendessen gab es einen lustigen Wettbewerb um die besten Dias von Spinnentieren, wobei die vorgeführten Bilder jeweils mit heiteren Kommentaren der Photographen präsentiert wurden. Der Gewinner war ADRIANO KURY mit seinen sehr ansprechenden, bunten Weber- knechtaufnahmen. Zur Erholung folgte im Anschluss eine lustige Pool- Party, wobei die Entspannung entweder dem Bier oder dem warmen Thermalwasser zugeschrieben werden kann. Der Donnerstag eröffnete mit einer Sitzung über Biodiversität und begann mit Vorträgen über die kleineren Ordnungen wie Schizomida in Amazonien (JOACHIM ADIS, Deutschland) oder Solifugen in Mexiko (WARREN SAVARY, USA). Anschließend folgten weitere Vorträge über Spinnen wie z. B. jener von MEG CUMMING (Zimbabwe), die mit ihrem Präsentation bewiesen hat, dass man nicht in die Ferne schweifen muss um Diversität zu erfahren. Sie hat über 27 Salticiden-Gattungen (39 Arten) in ihrem 0,6 ha großen Garten gesammelt! Vor der Mittagspause folgten 67 Beiträge zur Ethologie. Besonders interessant war ein kurzer Filmbeitrag von MACIEJ BARTOS (Polen) überdie Springspinne Yllenusarenarius , die sich kopfüber ins Substrat gräbt, wo sie ein Nest baut in dem sie schließlich am Rücken liegend übernachtet. Am Nachmittag fanden wieder parallele Sitzungen statt. Man hatte die Wahl zwischen einem Vogelspinnen-Symposium und weiteren Vorträgen über Verhalten. Erstere enthielten unter anderem einen Beitrag von BARBARA YORK MAIN (Australien) überdie beachtliche Lebensgeschichte einer 27 Jahre alten Falltürspinne ( Gaius villosus). Barbara hat gezeigt, dass trotz der Langlebigkeit dieser Spinnen und der geringen Anzahl von neu zuwandernden Männchen ein „Ödipus-Komplex“ im Sinne einer Mutter/ Sohn Verpaarung äußert unwahrscheinlich ist. Nach der Kaffee-Pause hatten wir noch eine systematische Sitzung, diesmal wieder für alle Teilnehmer. Unter anderem hörten wir einen Vortrag von BERNHARD HUBER (Österreich) über Dimorphismus der Genitalien bei Weibchen aus der Familie der Pholciden. Die Generalversammlung der ISA(ehemalsCIDA)folgteimAnschlussan das wissenschaftliche Programm und JON CODDINGTON (USA) berichtete überdie neue ISA Internetseite. Es folgte die Wahl von PAUL SELDEN (UK) als neuer Präsident der Gesellschaft und auch die Wal eines neuen Vorstandes. Hier ist besonders KARIN SCHÜTT (Deutschland) ist als neu gewähltes Vorstandsmitglied zu gratulieren. OTTO KRAUS (Deutschland) wurde mitderEhrenmitgliedschaft der ISA gewürdigt und Belgien als nächstes Land für das internationale Treffen im Jahr 2004 angekündigt. Am Abend fand das traditionelle Kongress-Dinner statt; es wurde im Embuleni Park vorbereitet und obwohl es nicht weit vom Kongreßzentrum entfernt war, durften wir nicht zu Fuß dorthin gehen - auch Leoparden sind hungrig. Aus diesem Grund wurden wir mit einem Bus transportiert und vor Ort waren selbst die kurzen Fußwege mit Fackeln ausgeleuchtet. Schön gedeckte Tische erwarteten uns und bald darauf erlebten wir eine beeindruckende Vorführung von Swasi-Tänzern mit ihren traditionellen Trommeln und anderen Musikinstrumenten. Nach einer letzten „Schlangen- bildung" saßen wir bei einem gemütlichen Abschlussessen, in dessen Verlauf unter anderem auch die besten Zeichnungen aus dem Wettbewerb prämiert wurden. BERNHARD HUBER warderGewinnerim Bewerbumdie beste Zeichnung und PAUL SELDEN wurde ausgezeichnet für das beste Photo. Bald nach dem Essen fanden sich die ersten wagemutigen Tanzpaare und es wurde lange gefeiert, bis wir wieder mit dem Bus zu unseren Unterkünften zurückgebracht wurden. 68 Der letzte Kongresstag begann mit MAREK HARVEY’s (Australien) Plenar- vortrag über weitere Fortschritte in der Systematik der kleineren Spinnen- tierordnungen seit dem letzten internationalen Kongress in Chicago. Die abschließenden Vorträge hatten ebenfalls systematischen Charakter und beinhalteten neben fossilen Spinnen (PAUL SELDEN, DAVE PENNEY, UK), das große Thema der Verwandtschaft innerhalb der Chelicerata (GONZALO GIRIBET, USA). Der letzte Vortrag widmete sich dem Erstfund einer Geißelspinne aus Ägypten (HISHAM EL-HENNAWY, Ägypten). Danach folgte eine abschließende Rede von RUDY JOCQUE, der sich im Namen der ISA und aller Teilnehmer herzlich bei ANSIE und ihren Mitarbeiterinnen für die Organisation dieses erfolgreichen und sehr angenehmen Kongresses bedankte. Nach vielen Verabschiedungen und den Versprechen auf ein Wiedersehen in Belgien wurden wir mit zwei Bussen zum Hotel 224 in Pretoria zurückgebracht, wo sich langsam aber unaufhaltsam die Ansammlung derArachnologen auflöste. Manche blieben ein paar Tage länger und nahmen an verschiedenen Exkursionen teil, die speziell für uns geplant worden waren, manche traten gleich die Heimreise an. Auf jeden Fall waren die Köpfe voll mit interessanten Informationen, vielen neuen Ideen, mit schönen Erinnerungen und frischem Enthusiasmus für die weitere Forschung. Ich werde diesen schönen und erfolgreichen Kongress in bester Erinnerung behalten und freue mich bereits jetzt auf ein Wiedersehen 2004 in Belgien. Elke JANTSCHER 69 ARACHNOLOGISCHE MITTEILUNGEN Contents Christoph MUSTER & Dorothee LEIPOLD: Three Erigoninae spiders from the Bavarian Alps - new to Germany (Araneae: Linyphiidae, Erigoninae) 1-10 Dieter WEBER: The opilionid Amilenus aurantiacus from caves in Rhineland-Palatinate and Saarland/Germany (Arachnida: Opiliones; Phalangiidae) 11-18 Martin KREUELS: The daily activity pattern of epigeic spiders (Arachnida: Araneae) in the nature reserve Hasental-Kregenberg near Marsberg (Northrhine-Westfalia, Germany) 19-28 Peter SACHER: Areal expansion of Argiope bruennichi (Araneae: Araneidae) in Germany. - Can we rely on earlier records? 29-36 Helge UHLENHAUT: Observations on the prey of pholcids (Pholcidae) 37-41 Anke Maria HÖFER & Jörg SPELDA: On the distribution of Astrobunus laevipes CANESTRINI, 1872 (Arachnida: Opiliones) in Central Europe 42-49 Ludök J.DOBRORUKA: Pse udicius epiblemoides (Araneae : Salticidae) in Central Europe 50-54 Book reviews 55-60 Diversa 61-69 ISSN 1018-4171 Hinweise für Autoren Die Arachnologischen Mitteilungen veröffentlichen schwerpunktmäßig Arbeiten zur Faunistik und Ökologie von Spinnentieren (außer Acari) aus Mitteleuropa in deutscher oder englischer Sprache. Manuskripte sind 2-zeilig geschrieben in 3-facher Ausfertigung bei einem der beiden Schriftleiter einzureichen. Nach Möglichkeit soll eine Diskette (MS-DOS) mitgeschickt werden, auf der das Manuskript wenn immer möglich als unformatierte ASCII-Datei oder in den folgenden T extverarbeitungsprog rammen gespeichert ist: WORD für DOS/WINDOWS, WordPerfect (4.1, 4.2, 5.0), Wordstar (3.3, 3.45, 4.0), DCA/RFT, Windows Write (auf der Diskette Text und Graphiken bitte unbedingtals separate Dateien abspeichern und verwendete Program- me angeben). Tabellen, Karten, Abbildungen sind auf gesonderten Seiten anzufügen. Die Text-, Abbildungs- und Tabellenseiten sollen durchlaufend nummeriert sein. Form des ausgedruckten Manuskriptes: Titel, Verfasserzeile, alle Überschriften, Legenden etc. linksbün- dig. Titel fett in Normalschrift. Hauptüberschriften in Versalien (Großbuchstaben). Leerzeilen im Text nur bei großen gedanklichen Absätzen. Gattungs- und Artnamen kursiv (oder unterwellt), sämtliche Personennamen in Versalien. Abstract, Danksagung und Literaturverzeichnis sollen mit einer senkrechten Linie am linken Rand und dem Vermerk “petif markiert sein. Strichzeichnungen und Tabellen werden direkt von der Vorlage des Autors kopiert. Es ist dringend daraufzu achten, daß die Tabellen bei Verkleinerung auf DIN A 5 noch deutlich lesbar sind. Legenden (dt. und engl.!) sind in normaler Schrift über den Tabellen (Tab. 1), bzw. unter den Abbildungen (Abb. 1) anzuordnen. Fotovoriagen werden nur akzeptiert, wenn ein Sachverhalt anders nicht darstellbar ist. In diesen Ausnahmefällen sollen Fotos als kontrastreiche sw-Vorlagen zur Wiedergabe 1:1 eingereicht werden. Die Stellen, an denen Tabellen und Abbildungen eingefügt werden sollen, sind am linken Rand mit Bleistift zu kennzeichnen. Fußnoten können nicht berücksichtigt werden. Literaturzitate: imTextwirdab3AutorennurderErstautorzitiert(MEIERetal. 1984a). Im Literaturverzeichnis werden die Arbeiten alphabetisch nach Autoren geordnet. Arbeiten mit identischem Autor(en) und Jahr werden mit a, b, c... gekennzeichnet. Literaturverzeichnis ohne Leerzeilen. SCHULZE, E. (1980): Titel des Artikels. - Verh. naturwiss. Ver. Hamburg (NF) 23: 6-9 SCHULZE, E. & W. SCHMIDT (1 973): Titel des Buches. Bd. 2/1 . 2. Aufl., Parey, Hamburg u. Berlin. 236 S. SCHULZE, E., G.WERNER & H. MEYER (1969): Titel des Artikels. In: F. MÜLLER (Hrsg.): Titel des Buches. Ulmer, Stuttgart. S. 136-144 WÖLFEL, C.H. (1990a): Titel der Arbeit. Diss. Univ. XY, Zool. Inst. I. 136 S. WÖLFEL, C.H. (1990b): Titel der Arbeit. Gutachten i.A. BundesamtfürNaturschutz. (Unveröff. Manuskr.) Gliederung: Auf den knapp-präzise gehaltenen Titel folgt in der nächsten Zeile der Autor mit vollem Namen (Nachname in Großbuchstaben) . Darunter bei längeren Originalarbeiten ein englischsprachiges Abstract, das mit der Wiederholung des Titels beginnt. Darunter wenige, präzise key words. Eine eventuell notwendige Zusammenfassung in deutscher Sprache steht am Ende der Arbeit vor dem Literaturverzeichnis. Dem Literatur- verzeichnis folgen der volle Name und die Anschrift des Verfassers. Für Kurzmitteilungen, Kurzreferate usw. sollte die äußere Form aktueller Hefte dieser Zeitschrift als Muster dienen. Falls sich die technischen Erfordernisse für die Herstellung der Zeitschrift ändern, werden Schriftleitung und Redaktion diese Autorenhinweise den jeweiligen Gegebenheiten anpassen. Fürden Inhalt der Artikel trägtjeder Autordiealleinige Verantwortung. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte Dritter. Redaktionelle Änderungen bleiben Vorbehalten. Sonderdrucke: 50 Exemplare kostenlos pro Artikel Redaktionsschluß für Heft 24: 15. Januar 2002 ARACHNOLOGISCHE MITTEILUNGEN Heft 22 Basel, Oktober 2001 Inhaltsverzeichnis Christoph MUSTER & Dorothee LEIPOLD: Drei für Deutschland neue Zwergspinnen aus dem bayerischen Alpenraum (Araneae: Linyphiidae, Erigoninae) l-IO Dieter WEBER: Funde des Weberknechtes Amilenus aurantiacus im Höhlenkatastergebiet Rheinland-Pfalz/Saarland (Arachnida: Opiliones; Phalangiidae) 11-18 Martin KREUELS: Die Tagesphänologie epigäischer Spinnen (Arachnida: Araneae) im NSG Hasental-Kregenberg bei Marsberg (NRW) 19-28 Peter SACHER Zur Arealerweiterung von Argiope bruennichi (Araneae: Araneidae) in Deutschland - wie genau sind unsere frühen Daten? 29-36 Helge UHLENHAUT: Beobachtungen zum Beutespektrum von Zitterspinnen (Pholcidae) 37-41 Anke Maria HÖFER & Jörg SPELDA: On the distribution of Astrobunus laevipes CANESTRINI, 1872 (Arachnida: Opiliones) in Central Europe 42-49 Ludök J DOBRORUKA: Pseudicius epiblemoides (Araneae : Salticidae) in Central Europe 50-54 Buchbesprechungen Diversa 55-60 61-69 ISSN 1018-4171