„ ı > 7) or = — 5 Archi Vereins der Freunde der Naturg eſchichte in Meklenburg 20. Jahr. Herausgegeben von Dr. Ernſt Soll. — — Neubrandenburg, in Commiſſion bei C. Brünslow. Sa 1S66. Die Verantwortung für den Inhalt der in dieſer Vereinsſchrift mitgetheilten Abhandlungen und No⸗ tizen übernehmen die namenkundigen Verfaſſer ſelbſt, — nicht der Herausgeber. Druck von W. Greve in Neubrandenburg. Ueberſicht des Inhalts: Botanik. Nachtrag zur Kryptogamenflora Meklenburgs von J. Reinke Desgl. von H. Brockmüller . ; Potamogeton zosteraceus Fr. bei Güſtrow, von Dr. . Dräger Botaniſche Excurſton über Lauenburg nach Boizenburg, von C. E Timm ame) & Botaniſches aus der Umgegend von „wachen von C. E. — 0 0 Zur Geſchichte des Buchweizens, von Dr. G. eiſch 8 Eine botaniſche Harke, von J. Sarkandtre Schwefelkohlenſtoff, ein Mittel zur Bewahrung der Her⸗ ))) ͤ ͤ Ede Bun dei ˙ e rue Literatur. Neue auf die Naturgeſchichte Meklenburgs und deren Nachbarländer bezügliche Literatuertr Meteorologie. Meteor am 7. Juni 1866, von Dr. L. 8 ur Meteorſteinfall bei Schellin in Pommern im J. 1715 Leuchten der Oſtſee, von A. Koch Leuchtender Schnee, von E. Boll. ir Aberglauben in Bezug auf den Hagel, von E. Boll - Meteorologiſche Beobachtungen auf der Station Hinrichs⸗ hagen, 18. Jahr, von Prozell, (die angehängte Tabelle). Mineralogie. Beiträge zur Kenntniß meklenburgiſcher Mineralien, von NS DR ĩͤv Nekrologe. Häker G. R. in Lübeck er Karſten, J. C. G., Gerichtsrath in Roſtock 3 Koch, A. L., Geh. Amtsrath in Schwerin 18 50 54 111 IV. Vereins. Angelegenheiten. Bericht über die Verſammlung am 23. Mai zu Neuſtrelitz Mitglieder⸗VerzeichniR ß „ Generalregiſter über den Inhalt der J. XI XX. des Archivs er über die J. I. XX. des Archivs 5 Rothes Waſſer in 5 Seen und Teichen, von E. Bl!k!k!klkln N Ge Einige Ergebniſſe der Nivellements beim Bau derChauſſeen in Meklenburg, von H. Bahlcke * Verkauf der vom Geh. Amtsrath Koch hinterlaſſenen Sammlungen 1 BR Gründung einer meflenburgif chen naturhiſtoriſchen Samm⸗ lung in Waren Zoologie. Kaninchen in Meklenburg, von Dr. G. Liſch h Emys europaea bei Schwerin, von A. Koch. Protocoll über die 6. Verſammlung der ornithologiſchen Section zu Neubrandenburg, von Dr. A. Meier Anlage dazu, von v. Pren Alauda alpestris bei Lübeck, von Dr. A. Meier Krähenneſt an der Erde, von L. v. Lützow Fünfter Nachtrag zur „Ueberſicht der meklenburg. Lepi⸗ pere, von R. U nge . 1. Bericht über die Uerſammlung des Vereines am 23. Mai zu Neuſtreſitz. Die Verſammlung fand im Britiſh Hotel ſtatt und nahm um 11 Uhr Vormittags ihren Anfang. Es bethei— ligten ſich an derſelben leider nur ſehr wenige Vereins— mitglieder, nämlich aus Neuſtrelitz die Herren: Hof— rath Bahlcke, Hofbuchhändler Barnewitz, Lehrer Collin, Dr. Götz, Profeſſor Ladewig, Lehrer Langmann, Director Müller, Ober⸗Medicinal⸗Rath Dr. Peters, Steuerreviſor Twachtmann, aus Hinrichshagen Herr Präpoſitus Prozell, aus Alt⸗Rehſe Hr. Mercker, aus Neubrandenburg Dr. E. Boll; außerdem noch an Gäſten die Herren: Staats⸗ miniſter v. Bülow, Rath Fiſcher, Dr. Fiſcher, Advocat Genzmer, Aſſeſſor Piper, Conſiſtorial⸗Rath Werner und Capellmeiſter Zizold, aus Schwerin Hr. Dr. Latendorf. Nachdem Hr. Schulrath Eggert die Verſammlung durch eine Rede eröffnet, in welcher er an den Ausſpruch A. v. Haller's: „in das Innere der Natur dringt kein er⸗ ſchaffener Geiſt“, anknüpfend, zeigte in wie weit demſelben eine Berechtigung zukomme, legte der Unterzeichnete nach— folgenden Jahresbericht vor: „Im Laufe des verfloſſenen Vereinsjahres verlor der Verein an Mitgliedern durch den Tod: 1 2 Herrn Intendanten Beißner in Ludwigsluſt, Herrn Dr. v. Hagenow in Greifswald (Ehren⸗ mitglied), Herrn Forſtmeiſter v. Grävenitz in Bützow, Herrn Apotheker Versmann in Lübeck; durch Austritt: Herrn Baron v. Hammerſtein-Retzow, Herrn Maas-Rühn, Herrn Apotheker Sarnow- Schwerin, Herrn Apotheker Schorer⸗Lübeck, Herrn Forſtgehülfen Zabel⸗Buddenhagen, Herrn Gymnaſiaſt Wüſtnei⸗Schwerin. Herrn Dr. Dräger's (jetzt in Putbus) Austritt iſt in Archiv XIX S. 2 irrthümlich angezeigt. Dagegen ſchloſſen ſich folgende neue Mitglieder (incl. der erſt am Verſammlungstage beigetretenen) an den Verein an: 2 Hr. Dr. Adam, Lehrer in Schwerin, Barn e witz, Hofbuchhändler in Neuſtrelitz, Blohm, Gutsbeſitzer zu Viecheln im R. A. Gnoien, Bollé, Lehrer in Goldberg, Favreau zu Finekenwerder bei Goldberg, „E w. Fiſcher, Gutsbeſitzer zu Lüſchow im R. A. Bukow. | Wi. Fiſcher, Rentier zu Schwerin, Haug, Oberförſter zu Waldhuſen bei Lübeck. L. Karſten, Gutsbeſitzer zu Kl. Breeſen im R. A. Güſtrow. Nr x „Mecklenburg, Förſter in Spornitz. 3 Hr. Meyer, Rector zu Witſtock. - Müller, Director in Neuſtrelitz. Peters, Dr. Ober⸗Med.⸗Rath in Neuſtrelitz. Schmidt, Forſtſchreiber in Goldberg. Techel, Lehrer in Goldberg. „ Twachtmann, Steuerreviſor in Neuſtrelitz. S Wallberg, Fabrikbeſitzer zu Halmſtad in Schweden. | - Dr. Wiechmann, Gutsbeſitzer zu Kadow bei Goldberg. Die Geſammtzahl der ordentlichen Vereinsmitglieder beläuft ſich demnach beim Jahresabſchluſſe auf 227. (An⸗ lage I.) Verbindungen wurden angeknüpft mit dem naturwiſſenſchaftlichen Vereine in Bremen, Verein für Naturkunde in Fulda, naturwiſſenſchaftl. Vereine für Steiermark in Graz, Verein der Aerzte in Steiermark (Graz), landwirthſchaftlichen Inſtitute in Halle, naturwiſſenſchaftlichen Lyceum in Neu-Pork, der kaiſ. Geſellſchaft für geſammte Mineralogie in St. Petersburg. Verein der Naturfreunde in der Prignitz zu Witſtock. der phyſikaliſch⸗mediciniſchen Geſellſchaft zu Würz⸗ burg. Für die Sammlungen des Vereines iſt von dem Herrn Pharmaceuten E. Timm aus Neuſtrelitz bei feiner demnächſt erfolgenden Abreiſe nach Mazatlan in Mexico ein Herbarium meklenburgiſcher Pflanzen zum Geſchenke — 1 4 angeboten worden, und auch für die Bibliothek ſind wie⸗ der reiche Erwerbungen gemacht worden, welche die An— lage II. näher ſpecificirt. Den Caſſenabſ 8 zeigt die Anlage III.“ Nachdem darauf von Herrn Hofrath Bahlcke die Vereinsrechnungen aus dem abgelaufenen Jahre geprüft und richtig befunden waren, wurde für die nächſtfolgende Pfingſtverſammlung Güſtrow und zum Vorſtandsmit⸗ gliede daſelbſt Herr Landbaumeiſter Koch gewählt. Nach Erledigung der Vereinsangelegenheiten hielt Hr. Präpoſitus Prozell einen Vortrag über Spectralana⸗ lyſe, welchen er durch einen von ihm ſelbſt conſtruirten Apparat erläuterte. — Darauf berichtete der Unterzeichnete über einen ſehr merkwürdigen Fund, welcher im J. 1864 in Daſſow gemacht worden war und über welchen ihm Herr Baumeiſter Rickmann in Schönberg vor einigen Tagen Folgendes brieflich mittheilte: „Im September 1864 wurde auf dem Gehöfte des Ackerbürgers Duve zu Daſſo w ein Brunnen gegraben. tachdem der Schacht bis zu 30 Tiefe hinabgetrieben wor⸗ den, ohne Waſſer zu treffen, ſtieß der unten im Schachte thätige Arbeiter Köpke mit dem Spaten auf eine feſte Maſſe, die er für Lehm oder Mergel hielt, und die ſich ſo compact erwies, daß der Arbeiter zur Bicke greifen mußte, und erſt nach mehreren tüchtigen Schlägen im Stande war, etwas von der Maſſe abzulöfen. In dieſer Maſſe lag nun die geſuchte Waſſerader, und als der Köpke mit der Hand die losgelöſeten Stücke zur näheren Unter⸗ 5 ſuchung aufnehmen wollte, erfaßte er zu feiner Verwunde⸗ rung in der Kruſte feſtſitzend ein glänzendes Schnecken⸗ gehäuſe, welches er nun vollends herausſchälte. Ob, und wie ſehr das Gehäuſe hierbei beſchädigt wurde, iſt nicht ermittelbar. Ueber die Maſſe, mit welcher die Waſſerader umhüllt war, giebt K. noch an, daß ſie nicht aus reinem Lehm, ſondern aus vielen kleinen, mittelſt einer mergeligen Subſtanz zuſammengekitteten Steinen in Form einer Röhre (?) beſtanden habe, die von der inneren Wandfläche bis zur umhüllenden Sandlage gemeſſen 3 / Zoll dick ge⸗ weſen.“ — Die gleichfalls durch Herrn Rickmann über⸗ ſendete Schnecke iſt in der That, wie derſelbe vermuthet, ein zerbrochener Nautilus Pompilius, von dem nur noch die inneren Windungen ſehr wohl erhalten vor⸗ liegen. Zwar ſind im norddeutſchen Diluvium ſchon hin und wieder einzelne Gehäuſe lebender Mollusken gefunden worden, aber nur ſolcher Arten, welche noch jetzt die Nord⸗ und Oſtſee bewohnen. Wie aber dieſer Nautilus Pom- pilius, jetzt ein Bewohner des Indiſchen Oceans, bei Daſſow 30 Fuß tief in das Diluvium hineingekom⸗ men, iſt für jetzt durchaus nicht zu erklären, und wir müſſen uns einſtweilen daran genügen laſſen nur die Thatſache ſelbſt zu regiſtriren, — vielleicht gelingt es ſpäter einmal den Schlüſſel zu dieſem auffallenden Vorkommen zu finden. Zur Beſichtigung der Görnerſchen Petre— factenſammlung begab ſich darauf ein Theil der Anweſenden nach dem großherzoglichen Bibliotheksgebäude, wo der Unterzeichnete einen durch Demonſtrationen erläu⸗ terten Vortrag über einige für die ſiluriſche Formation be= ſonders characteriſtiſche Thierformen hielt. . — Mit einem gemeinſchaftlichen Mittagsmahle im Bri⸗ tiſh Hotel ſchloß dieſe Zuſammenkunft, da man wegen Un⸗ gunſt der Witterung auf die für den folgenden Tag in Vorſchlag gebrachte Excurſion verzichten mußte. Denn die Temperatur betrug am 23. Mai um Mittag nur + 3 R. und unter den Regen miſchten ſich zahlreiche Schnee- flocken, — vielleicht der fpätefte Termin, an welchem bis jetzt in Meklenburg Schnee geſehen worden iſt (auch im J. 1840 geſchah dies noch am 21. Mai); bei Teterow, Parchim und Schwerin ſoll derſelbe an dieſem Tage ſogar eine weiße Decke auf dem Erdboden gebildet haben, und in der Umgegend von Grevismühlen fand gleichzeitig (um Mittag) ein Gewitter ſtatt. Neubrandenburg, 24. Mai. Dr. E. Boll. Anlage J. Ordentliche Mitglieder. Altona: Semper, J. O. Barkow bei Plau: Lütjohann, Erbpächter. Zander, Dr., Prediger. Barth in Pommern: Holtz, Rentier. Bern: v. Zehender, M. R., Profeſſor. Blankenhof: Pogge, Gutsbeſttzer. Boddin bei Gnoien: v. Lützow, Staatsminiſter. Börtzow bei Grevismühlen: Owſtien, Prediger. , Breeſen Kl. (R. A. Güſtrow): L. Karſten. Brunn: v. Oertzen, Kammerherr. Bützow: Arndt, Lehrer. Genzke, Dr. med. Dargun: v. Bernſtorff⸗Wedendorf, Graf. Linſen, Dr. med. 7 | Dargun: Rennecke, Prediger. Daſſow: Griewank, C., Präpoſttus. Demern bei Rehna: Maſch, Archivprath. Dewitz bei Stargard: Willebrand, Amtmann. Doberan: Kortüm, A., Dr. Medicinalrath. Dobertin: Garthe, Forſtinſpector. Sponholz, J., Dr. med. Dömitz: Fiedler, B., Dr. med. Eiſenach: Fritz Reuter, Dr. phil. Feldberg: v. Oertzen, Kammerherr und Landdroſt. Runge, Amtsrichter. Finekenwerder bei Goldberg: Favreau. Finkenthal bei Dargun: Harms, Förſter. Friedland: Unger, R., Dr. phil., Schulrath. Friedrichsmoor bei Ludwigsluſt: Evers, Forſtaſſiſtent. Gielow: Prahſt, Bauconducteur. Giewitz Gr.: Brückner, W., Präpoſttus. Goldberg: Bollé, Lehrer. f Schmidt, Sprachlehrer. Schmidt, Forſtſchreiber. Techel, Lehrer. Grabow: Kloß, Dr. med. Madauß, Zahnarzt. Greifswald: Wieſe, Forſtmeiſter. Grevismühlen: Bauer, Apotheker. Güſtrow: Breem, Lehrer. Förſter, Dr. phil., Gymnaſtallehrer. Holland, Apotheker. Koch, Landbaumeiſter. Müller, Apotheker. v. Nettelbladt, Baron. Prahl, Lehrer. Schultz, Lehrer an der Realſchule. Seitz, Senator. Simonis, Lehrer. — Guͤſtrow: Stellner, J., Lehrer. Türck, Prediger. Vermehren, Ad. Vermehren, Aug., Lehrer. Gutendorf N. bei Marlow: v. Vogelſang, Hauptmann, Gutsbeſitzer. Hagenow: Jatzo w, stud. med. | Halmſtad in Schweden: Wallberg, Fabrikbeſttzer. Hamburg: Krogmann, Dr. med. Timm, C. T., Lehrer. Worlsöe Ferd. Zimmermann, Dr. med. Hamm in Weftphalen: von der Mark, Apotheker. Hinrichshagen bei Woldeck: Müller, J., Oberförſter. Prozell, Präpoſttus. Höltingsdorf: Bouchholz, Forſtpracticant. Kadow bei Goldberg: Dr. Wiechmann. Käbelich bei Woldeck: Reinke, Prediger. Kladow bei Crivitz: Willebrand, Prediger. Klütz: Rubien, Organiſt. Küſſow bei Neubrandenburg: Kirchſtein, Dom. Pächter. Kröpelin: Kayſel, Rector. Leuſchentin bei Malchin: Scheven, Th., Inſpector. Ludwigsluſt: Brückner, C., Dr. med. Knieſtädt, Hofgärtner. Minter, Schuldirector. Volger, Hofapotheker. Lübeck: Arnold, Lehrer. Brehmer, Dr., Advokat. Grieſe, Apotheker. | v. Gundlach, R., Gutsbeſttzer. Haug, Oberförſter, Waldhuſen. Meier, A., Dr. phil., Lehrer. Pfaff, 3 a Rothe, W., jun., Kaufmann. Lübeck: Schliemann, Particulier. Schmahl, H., Aelteſter der Mufiker J. Claſſe. Warncke, Math., Particulier. Wilde, Lehrer. Lübtheen: Becker, Dr. med. Lüſchow (R. A. Bukow), Fiſcher, Gutsbeſitzer. Lüſſow bei Güſtrow: Hermes, Prediger. Lukow Kl.: M. v. Maltzan, Baron. Malchin: Bernin, A., Ingenieur. Brummerſtädt, Dr. med. Scheven, H., Dr. med., Kreisphyſicus. Scheven, H., Dr. phil., Apotheker. Timm F., Apotheker. Möllenhagen bei Waren: v. Gundlach, Rittmeiſter⸗ Neubrandenburg: Ahlers, Landſyndicus. Boll, E., Dr. Boll, F., Präpoſtitus. Brückner, L., Dr. med. Brünslo w, Buchhändler. Jacoby, Lehrer. Krüger, Buchhändler. Lö per, F., Dr. med. Milarch, Paſtor Primarius. Paul, Lehrer. Roggenbau, Rath und Stadtrichter. Siemerling, V., Dr. phil., Apotheker. Walther, R., Dr. med. Neukloſter: Wulff, Sem. Lehrer. Neuſtadt: Peitzner, H., Advocat. Parchim: Beyer, F., Senator. Pentzlin: Fröhlich, Präpoſttus. Pinnow bei Schwerin: Schenck, Dr. phil., Präpoſitus. Polchow bei Lage: Brieſt, Gutsbefiker. Putbus: Dräger, Dr., Lehrer. N Quitzenow bei Gnoien: v. Blücher, Gutsbeſitzer. 10 Ratzeburg: H. Reinke, Gymnaſiaſt. Rehna: Schultz, Apotheker. Rehſe A.: Mercker, Gutsbeſttzer. Ridſenow, Gr., bei Lage: Karſten, Gutsbeſitzer. Ritzerow bei Stavenhagen: v. Rieben, Forſtmeiſter. Rövershagen bei Roſtock: Garthe, Forſtinſpector. Roſtock: Ahlers: O., Particulier. Benefeld, Dr. med. Berger, Lehrer. Brinkmann, Hofgärtner. Claſen, F., Dr. phil., Lehrer. Dethleff, Photograph. Flügge, Ober⸗Poſtdirector. Grosſchopff, Chemiker. Karſten, e e Kühl, Dr., Medicinal⸗Aſſeſſor. v. Kühlewein, Dr. med., Collegienrath. Langfeld, Baumeiſter. Raddatz, Lehrer. Riefkohl, Privatlehrer. Scheven, E., Dr. med. Steenbock, Conſervator. Satow bei Kröpelin: Vortiſch, Prediger. Schlön bei Waren: Brückner, A., Prediger. Schönberg: Rickmann, Baumeiſter. Saß, Apotheker. Wegener, Lehrer. Wilhelm, Lehrer. Wittmütz, Dr., Director. Schwan: Claſen, Conrector. Schwarzenhof bei Waren: v. Maltzan, H., Baron. Schwerin: Adam, Dr., Lehrer. br Dr. phil. Blanck, Dr. med., Ober⸗Stabsarzt. Brückner, A., Dr. med. 2 n * * * 4 * K x | 1 : 3 : — JE ® £ P a Schwerin: Dippe, Dr., Miniſterialrath. Fiſcher, W., Rentier. Flemming, Dr. med., Geh. Med⸗Rath. Fromm, L., Literat. a Hartwig, Dr. phil., Oberlehrer. Kaiſer, Dr. phil., Redacteur. Kirchſtein, Dr; phil., Lehrer. Knaudt, Dr. Geh. Reg.⸗Rath a. D. Knebuſch, Domänenrath. Koch, Geh. A. Rath. Lehmeyer, Hofgärtner. Liſch, Dr., Archivrath. Lübbert, G., Sparcaſſenſchreiber. Meyer, Dr. med., Ober⸗Stabsarzt. Paſchen, Geh. Canzlei⸗Rath. Pfeiffer, Dr. med., Sanitätsrath. v. Preen, Hauptmann. Ruge, Baumeiſter. Schiller, Dr. phil., Oberlehrer. Schmidt, Forſtgeometer. Schultze, R., Dr. Segnitz, Lehrer. Tackert, Forſtgeometer. Sieden⸗Bollentin bei Treptow: Peters, Gutöbefiker. Spornitz bei Parchim: Mecklenburg, Förſter. Stargard: v. Fabrice, Kammerherr und Landdroſt. Stavenhagen: Er ich, Rector. | Heinroth, Schornſteinfegermeiſter. Krogmann, Thierarzt. Krohn, Lehrer. Sahlmann, Lehrer. Sternberg: v. Müller, Forſtmeiſter. Strelitz⸗Neu: Bahlcke, Hofrath. Barnewitz, Hofbuchhändler. Collin, Lehrer. 12 Strelitz⸗Neu: v. Conring, Hauptmann. Eggers, Pr. Lieutenant. Eggert, Schulrath. Füldner, Lehrer. Gentzen, Bibliothekar. Götze, Dr. Med.⸗Rath. Ladewig, Profeſſor. Langmann, Lehrer. Müller, Director. Peters, Dr., Ober-Med.⸗Rath. Roloff, Dr. phil., Profeſſor. Twachtmann, Steuerreviſor. Sülz: Böhmer, Senator. Cordua, Privatlehrer. Lange, Amtsverwalter. Bird, Landbaumeiſter. Teterow: Cordes, Lehrer. Danneel, Senator. Kayſel, Senator. Thalberg bei Treptow: Heydemann, L. Treptow: Schröder, Juſtizrath. Viecheln (R. A. Gnoien), W. Blohm, Gutsbeſttzer. Vietz bei Hagenow: Lau, Lehrer. Waren: Krull, L., Apotheker. Struck, Lehrer. Wismar: Rättig, Lehrer. Reinhardt, Poſtſecretär. Schlotterbeck, Lehrer. Schmidt, F., Kreiswundarzt. Stahmer, Dr. med., Kreisphyſikus. Wittſtock: Meyer, Rector. Wölſchendorf bei Rehna: Brockmüller, Lehrer. Wolgaſt: Marſſon, Dr. phil., Apotheker Wuſtrow auf dem Fiſchlande: Peters, Navig. Lehrer. Zarentin: Brath, Apotheker. 13 Zühr bei Wittenburg: v. Grävenitz, Prediger. Ziethen bei Ratzeburg: Klöckner, Prediger. Aufenthalt unbekannt: Kulo w, Pharmaceut. Sarkander, Priv.⸗Lehrer. Ordentliche Mitglieder 227. Anlage 1. An Büchern find für die Vereinsbiblio⸗ thek feit dem Jahre 1865 eingegangen: Correſp.⸗Blatt des Ver. f. Naturkunde in Presburg. 2. Jahrg. 1863. Württemb. Jahrb. XX, 2. 3. XXI, 1. Schriften d. Univerſ. Kiel, Bd. XI. XII. Der Zoolog. Garten VI. Zeitſchrift d. deut. geol. Gef. XVII. und XVIII. 1. Atti della Società Italiana di sc. nat. VI, 5. VIII, 1. 2. Mittheil. d. naturf. Gef. in Bern No. 553—602. Verhandl. d. Schweizer. naturf. Geſell.; 48 u. 49. Verſamm⸗ lung, Jahresbericht 1864. Proceedings of the natural history society of Dublin IV. 2. Jahrbücher d. Ver. f. meklb. Geſchichte u. ſ. w. J. XXX. Mittheilungen der Geograph. Geſell. in Wien J. VIII. I. Abhandlungen der K. Akad. d. Wiſſenſchaften in Amſterdam Bd. X, 1864. Jahrbuch derſelben 1863 u. 64. Verhandlungen und Mittheilungen derſelben J. 17. Musée Vrolik, Catalogue de la collection d' anatomie humaine, comparde et pathologique de M. M. G. et W. Vrolik, par J. L. Dusseau. Amsterdam 1865. (Geſchenk der Familie Vrolik). M. E. Bloch, ökonom. Naturgeſchichte der Fiſche Deutſchlands. 14 3 Theile in 1 Bde. Ato u. 1 Band von 108 Kupferta⸗ feln in Querfolio. — Berlin 1782—84. (Angekauft). 42. Jahresbericht d. ſchleſiſchen Geſell. f. vaterländ. Cultur. 5 derſelben: Abth. für Naturwiſſ. 1864. Philoſ. hiſtor. a 1864 H. 2. Jahrbuch d. geolog. Reichsanſtalt. XV. 2. 3., XIV. 1. Bulletin der naturf. Ge]. in Moskau 1865 1. 2. 8. 11. Bericht d. Oberheſſiſchen Geſellſchaft, 1865. Supplement 955 Monographie der Aachener Kreidepetrefacten von Dr. J. Müller. Aachen 1859, 4to (angekauft). Jahresber. d. naturf. Geſell. Graubündens. X. Sitz. Ber. der Wiener Akademie Bd. 50. Abth. 1 H. 2—5; Abth. 2 H. 3—5. Bd. 51. Bd. 52 Abth. 1 H. 1-3 u. Abth. 2 H. 1—3. — Regiſter zu Bd. 4350. 50. Jahresbericht d. Naturf. Gefell. in Emden. 1865. Amtlicher Bericht über die 38. Verſammlung deutſcher Natur⸗ forſcher und Aerzte in Stettin. — Stettin 1864. 4to (angekauft). — Desgl. über die 39. Verſ. zu Gießen (Geſch. der oberheſſ. Geſell. f. Natur⸗ u. Heilkunde). Abhandlungen der naturforſchenden Geſell. in Nürnberg Bd. 1 und 2. Aus Amerika: Von der Smithsonian Institution: Contributions to knowledge vol. XIV. 4to, Washington 1865. Results of meteorologieal observations from the year 1854 —59 vol, II part 1. 4to. Washington 1864. Annual report for the year 1863. Wash. 1864. 4to. Proceedings of the Academy of nat. sc, of Philadel- phia, 1864. Von der naturf. Gejell. in Boston: Boston Journal of natural history vol. VI. Boston 1857. Proceedings of the Boston society vol. VI. VII u. vol. IX, Schluß. Von dem naturhiſtor. Lyceum in New⸗Nork: 15 Charter, constitution and by-laws, 1864. Annals of the Lyceum vol. VIII. No. 1—3. Simonis, Verzeichniß der in Güſtrow und Umgegend wild wachſenden Pflanzen. 1. u. 2. Theil, (Güſtrow 1865, 66. Progr.) Cotta, B. Leitfaden und Vademeeum der Geognoſte. Dresden 1849. Wagner, R. Lehrbuch der Zootomie, 2 Theile in 1 Bde. Leip⸗ zig 1843. (Die 3 letzten Schriften find Geſchenke des Hrn. Lehrer Simonis in Güſtrow.) | 31. Jahresber. d. naturf. Ver. in Mannheim, 1865. Binkhorst, esquisse geologique des couches eretases du Limbourg, Maastricht 1859 (angefauft). Société des sc, natur. du Grand-Duche de Luxembourg, T. 8. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallenſchen naturw. Geſell. 1863-64. | Verhandl. des naturhiftor. medic. Vereines in Heidelberg. IV. 1. 2. Verhandl. des naturforſch. Vereines in Brünn. I. III. Kon. Svenska Vetenskaps-Akademiens Handlingar V. 1 (1863) Ato. Öfversigt af kon. Svenska Vetenskaps Ak, Förhandlingar vol. 21 (1865) Sto. Loven, om Östersjön (Stockholm 1863) Sto. Schriften der phyſ. ökon. Gef. in Königsberg V, 2. VL I. Memorie dell' J. R. Istituto Veneto XII, I. Salomon, die Farne fürs Freiland. Würzburg 1865. Bulletin d. naturf. Geſ. in Neuchatel VII, 1. 2. Jahresber. des naturhiſt. Ver. in Zweibrücken 1865. Jahrb. d. Ver. f. Naturkunde in Naſſau, 17. 18. H. Puggaard C. deux vues geologiques. Copenhag. 1853 (angekauft). Söchting, Fortſchritte der phyſ. Geographie im J. 1863. 6. Bericht des Offenbacher Vereines. b Zeitſchrift des Halleſchen Vereins Bd. 25 und 26. Zeitſchrift der Stettiner entomologiſchen Geſ. Bd. 26. Mittheilungen des naturw. Vereines für Steiermark H. 1. 2. 3. 16 A, de Zigno, Dichopteris genus novum filicum fossilium, Ven. 1865. 4to. A. de Zigno, Sulle Piante fossili del Trias di Recoaro, raccolte dal prof, A. Massalongo. Venet. 1862 Ato. A, de Zigno, Enumeratio filicum fossilium formationis Oolithicae, Padovae 1865. A, de Zigno, Sopra i depositi di piante fossili dell’ America settentrionale, delle Indie, dell’ Australia ete, Padov, 1863. (Die vier letzten Separatabdrücke find Geſchenke des Herrn Baron A. de Zigno). Mittheilungen des landwirthſchaftlichen Inſtituts der Un. Halle von Dr. Julius Kühn. Jahrg. 1864 und 1865. Würzburger naturwiſſ. Zeitſchrift Bd. VI H. 1. Würzburger mediciniſche Zeitſchrift Bd. VI. VII, I. Correſp.⸗Blatt des zoologiſchen mineral. Vereins in Regensburg . 19. Ritters geograph. ſtatiſtiſches Lexicon, 5. Auflage, Leipz. 1864. 2 Bde (angekauft). Verhandl. des naturh. Vereines der preuß. Rheinlande J. 22. Erſter Jahresber. des naturwiſſ. Vereines in Bremen, 1866. (Forchhammer) die Bodenbildung der Herzogth. Schleswig, Holſtein und Lauenburg, 1847 (angekauft). v. Schlotheim Nachtr. zur Petrefactenkunde, 2. Abth. (angekauft). Verhandl. der Kaiſ. Gejell. für die geſammte Mineralogie zu St. Petersburg J. 1863. 2. Jahresbericht des Vereines der Aerzte in Steiermark. Graz 1866. P. è J. Blasquez, Memoria sobre el Maguey Mexicana (Agave Maximilianea). Mexico 1865 (Geſch. der Hrn. Verf.) Jahrbuch des Landesmuſeums in Kärnten. H. 7. 11 17 Anlage III. Einnahme. 1. Jahresbeiträge Hr. 17 St. M. v. Lützow⸗Boddin M. R. Dr. Götz⸗Neuſtrelitz. v. Gundlach⸗Lübeck. Baron v. Maltzan⸗ a zenhof a 5 Präp. Prozell⸗ c ge Schorer⸗Lübeck 8785 J. R. Schröder⸗Treptow Versmann⸗Lübeck 5 Schulrath Dr. Unger⸗Fried⸗ land Dr. Hellm. Siheven Malchin. Dr. Herm. Scheven⸗Malchin Th. Scheven⸗Leuſchentin F. Timm⸗Malchin 210 Mitglieder zahlten a 1 Thlr. 2. Aus dem Verkaufe des Archivs. Summa 5 20 Ausgabe. Deckung der vorjährigen Rechnung Zur Herſtellung des Archivs XIX Anderweitige Druckkoſten Für die Bibliothek Porto und Fracht. Diverſe Summa Einnahme Thlr. Sgr. Pf. 5 2 2 2 2 2 2 2 1 20 1 15 1 15 1 15 1 15 210 Bleiben zu decken noch 175 25 3 20 46 9 6 20 25 5 4 6 326 14 9 268 5 | 6 9 3 18 2. Beiträge zur Nenntniß meßlendurgifcher Mineralien, von J. H. Heinr. Schmidt. Im vorigen Jahrgange des Archives gab ich die Reſultate von 19 qualitativen Analyſen meklenburgiſcher Mineralien. Indem ich jetzt die von 9 neuen Analyſen beifüge, möchte ich mir zunächſt noch eine berichtigende Anmerkung zu der Analyfe des „Ammoniak⸗Alaunſchiefers“ pag. 59 sed. erlauben. Kalk iſt dem erwähnten Schiefer nämlich nur ſtelleuweiſe, in äußerſt geringer Quantität beigemiſcht; einzelne Stellen des Geſteins ſind dagegen vollkommen frei von dieſem Körper. Unter den von mir vermutheten Verbindungsformen der einzelnen Elemente iſt ferner die dritte nicht vorhanden: denn ſchwefelſaure Ammon⸗Thonerde würde auch in die wäſſerige Löſung übergegangen ſein. Für die neu unterſuchten Mineralien habe ich einen etwas anderen Gang der Analyſe gewählt, als Freſenius ihn für kieſelſaure Verbindungen empfiehlt. Meine jetzige Methode, deren Haupt-Eigenthümlichkeiten ich mir hier kurz darzulegen erlaube, wird ſich Jedem durch ihre grö⸗ ßere Genauigkeit und Zuverläſſigkeit empfehlen. Ich zweifle nun freilich nicht, daß dieſelbe, trotzdem Freſenius ſie nicht aufführt, auch in weiteren Kreiſen bekannt ſein wird, obgleich ich ſie in meinen wenigen literariſchen Quellen nicht angeführt finde; dennoch aber wird eine kurze Darlegung derſelben hier am Orte ſein, damit der 19 Leſer wiſſe, wie die Beſtandtheile der Körper aufgefunden wurden. Mein Gang iſt folgender: 1) Ein fein zerriebenes Pulver wird durch ſtarkes Glühen in der Platinſchale auf flüchtige Beſtandtheile, namentlich Waſſer, geprüft. 2) Ein neues Pulver iſt mit Säuren zu behandeln, da durch das Glühen manche Baſen in eine unlösliche oder ſchwer lösliche Modification übergehen. Ich pflege etwa 1 Stunde lang warm mit Salzſäure zu digeriren, den unlöslichen Reſt aber noch mit Königswaſſer zu be⸗ handeln. In den Löſungen iſt auf alle Baſen und befon- ders auch die Alkalien zu prüfen. 3) Das nach der Behandlung mit Säuren unlös⸗ lich gebliebene Pulver wird fo lange mit Waſſer ausge waſchen, bis das Waſchwaſſer keine ſaure Reaction mehr zeigt. Hierauf wird das Pulver mit kohlenſaurem Na⸗ tron⸗Kali im Platintiegel aufgeſchloſſen. Die erhaltene Schmelze iſt aber nicht mit Säuren zu behan⸗ deln, wie Freſenius angiebt. Bei einer ſolchen Be⸗ handlung ergeben ſich vielmehr eine große Meuge von Nachtheilen. Ich will nur folgende erwähnen: | I. Da die ganze Menge der angewandten fixen All kalien in die ſaure Löſung übergeht, ſo kann man auf die alkaliſchen Erden, namentlich Kalk mit Zuverläſſigkeit in etwas concentrirteren Löſungen wenigſtens, gar nicht prü⸗ fen, gleichviel, ob man vorher die Körper der folgenden (dritten u. ſ. w.) Gruppen abgeſchieden hat oder nicht. Natron und Kali reagiren nämlich ebenfalls gegen Schwefelſäure mit Zuſatz von Alkohol, auch gegen oxalſaures Ammon, da bekannt⸗ lich die fixen oxalſauren Aklalien ſehr ſchwer löslich ſind. * 2 { Se II. Einige Körper gehen gar nicht oder kaum in bie ſaure Löſung über, wie die Wolframſäure und können deßhalb leicht neben der reſtirenden n überſehen werden. III. In ſehr zuſammengeſetzten Mineralien gehen in die ſaure Löſung der Schmelze zu viele verſchiedene Kör⸗ per über, ſo daß deren Trennung und Prüfung außer⸗ ordentlich erſchwert wird. Ich behandle deßhalb auf folgende Art die Schmelze. A. Die Schmelze wird mit etwa dem 10fachen Volumen Waſſer tüchtig gekocht, dann die Löſung abge⸗ goſſen und filtrirt. Das Filtrat kann verſchiedene Kör⸗ per, wie Beryllerde, Yttererde u. ſ. w. enthalten, auf die nun bequem geprüft werden kann. B. Der Rückſtand wird noch mehrere Mal mit Waſſer ausgekocht, die Filtrate werden in neuen Reagens⸗ gläſern aufbewahrt und für ſich geprüft. Nachdem näm⸗ lich bei 1⸗ oder Zmaligem Abkochen die überſchüſſige al⸗ kaliſche Lauge eutfernt iſt, kann in den ſpäteren wäſſeri⸗ gen Löſungen ſich vielleicht Tantalſäure und Unterniob⸗ ſäure finden. C. Endlich wird der Rest ſo lange mit Waſſer aus⸗ gekocht und digerirt, bis das Waſchwaſſer nicht mehr al⸗ kaliſch reagirt. In dem Rückſtande hat man nun die Baſen der ſchweren Metalle, ohne Alkalien u. ſ. w. Nimmt man daher mit Salzſäure auf, ſo erhält man eine Löſung, über deren mögliche Beſtandtheile man ſchon von vornherein wichtige Kenntniſſe hat und die ſich nun ohne alle Schwierigkeit prüfen läßt. 4) Die Prüfung auf Alkalien bei den kieſelſauren * 21 Verbindungen wurde von mir gewöhnlich mit Baryt⸗ hydrat angeſtellt. Doch jetzt zur Beſchreibung der einzelnen Mineralien. 12. Kluftiger ſchwarzer magneti⸗ ſcher Thoneiſenſtein mit Blau-Eijen, erde auf den Kluftflächen, von Goldberg. Das Geſtein, von dem ich eine abgerundete Knolle von etwa doppelter Fauſtgröße fand und das auch ſonſt unter unſeren Geröllen nicht ſelten zu ſein ſcheint, iſt ſchwarz, auf den Bruchflächen faſt glanzlos, opak, dicht. Nach außen wird es, auch an den Kluftflächen, braunroth von Eiſenoxydhydrat. Schlägt man nicht ſtark auf ein grö⸗ ßeres Stück, ſo zerſpringt es in ſcharfeckige, zum Theil plattenförmige Stücke von 1—2 Zoll Längenausdehnung, mit rauher Oberfläche, die einen etwas ſchimmernden Ueberzug von blaugrauer Blaueiſenerde zeigt. Zerſchlägt man aber die kleineren Stücke, während man ſie auf eine harte Unterlage legt, ſo kommt erſt das eigentliche Geſtein zum Vorſchein, das ziemlich ſpröde iſt, am Stahl aber nicht funkt und ein ſchwarzgraues Strichpulver ähnlich dem des Tafelſchiefers hat. Es ſchreibt nicht. Es iſt ſehr ſtark magnetiſch. Spec. Gewicht: 2,8. Beſtandtheile des Hauptgeſteins. ee b faſt die Hälfte des Gemenges. Eiſenoxydul Eiſenoryd \ faft die andere Hälfte. Phosphorſäure Kalk — in geringerer Menge. Waſſer (Glühverluſt) etwa 3,5 %- Beſtandtheile des Ueberzuges auf den Kluftflächen: 22 Phosphorſäure. Eiſenorydul. Eiſenoxyd. 3—5. Schwarzbrauner * e mit Gängen und Mandeln von Kalkſpath, Stilbit und grünlichem Quarz von Gold⸗ berg. Das ſchwarzbraune, zum Theil rothbraune Haupt⸗ geſtein wirkt ſehr ſtark auf die Magnetnadel, iſt bedeutend weicher als das vorige, hat ein dunkelgraues bis braunrothes Strichpulver und ein fpec. Gewicht von ſtark 2,8. Nach dem Glühen wird das Pulver hell rothbraun. Beim Zerſchlagen zerſprang das anſehnliche Gerölle leicht in eckige Stücke, in denen Gänge von weißem Kalkſpath bis zur Breite von '/, zum Vorſchein kamen, die aber an ihren ſchmäleren Stellen von grünlichem Quarz (2) aus⸗ gefüllt ſind. Außerdem treten in den Gängen einzelne kleine, blättrige, ſehr weiche Mengen von ſchimmerndem Stilbit auf und ferner einzelne Kalkſpath⸗Mandeln in der Grundmaſſe des Geſteins. An einzelnen Kluftflächen be⸗ findet ſich derſelbe blaugraue Ueberzug wie im vorigen Geſtein; auf andern Stellen, auch inmitten des Geſteins befinden ſich Concretionen von braunrothen Eiſenoxydhydrat. A. Beſtandtheile des Hauptgeſteins: f Thonerde Eiſenoxyd | die Hauptbeſtandtheile. Eiſenoxydul Phosphorſäure Kieſelſäure Wafſer etwa 5 %. diefe Körper gehen größtentheils in die ſalzſaure Löſung in geringerer Menge. 23 über; nur etwas Thonerde und die wenige Kieſelſäure bleiben zurück. B. Die röthlichen kryſtalliniſchen, ſehr weichen Ein⸗ wüchſe erwieſen ſich als Stilbit durch folgende Beſtand⸗ theile, die ſich leicht in Säuren, mit Zurücklaſſung von gallertartiger Kieſelſäure lösten: Kieſelſäure Thonerde | conſtituirende Beſtandtheile. Kalk Eiſenoxyd Eiſenoxydul | in jehr geringer Menge. Waſſer? C. Der Kalkſpath erwies ſich als vollkommen rein. 6. Straliger Stilbit in braunem Mandelſtein, von Goldberg. Das Muttergeſtein, von dem ich ein anſehnliches Geſchiebe hinter Dobertin fand, iſt dem vorigen ſehr ähn⸗ lich, hat auch zum Theil auf den Kluftflächen denſelben Hauch von Blaueiſenerde, iſt aber in einem Zuſtande ſtärkerer Verwitterung begriffen, weßhalb es ſehr morſch iſt und leicht in eckige, meiſtens plattenförmige unregel⸗ mäßige Stücke zerſpringt. Zerſprengt man die ſo abge⸗ klufteten Stücke mit größerer Gewalt, ſo zeigen ſich die innern noch nicht ſo zerſetzten Maſſen des Geſteins grau⸗ ſchwarz oder grünlichſchwarz, ſehr feinkörnig. Das ganze Geſtein iſt von rundlichen oder länglich⸗ runden, einige Linien im Durchmeſſer haltenden Blaſen⸗ räumen durchzogen, die von verſchiedenen Mineralien, hauptſächlich Stilbit, angefüllt find. Dieſer iſt hell fleiſch⸗ roth, hat eine deutliche ftralig-blättrige Structur und zum Theil noch, trotz ſeiner Verwitterung, Perlmutter⸗ 24 glanz, zum Theil iſt er faft ganz glanzlos. Die meiften Mandeln haben gegen )“ Länge und “ Breite; die größte iſt gegen 1“ lang und ¼⸗“ breit, und in dieſer zeigt ſich der Stilbit zum Theil in länglichen Säulen kryſtalliſirt, übrigens von Quarzpartieen zum Theil unter⸗ brochen, auch von ſehr geringen Partieen eines pulverigen hellgrünen Minerals. In anderen Mandeln zeigt ſich der innere Kern von einem ähnlichen braunſchwarzen oder grünen Pulver erfüllt; auch ſind viele Mandeln von letz⸗ terer Maſſe umgeben. Der Stilbit zeigte dieſelbe Zuſammenſetzung als der Nr. 5. 7. Brauner quarziger Mandelſtein mit Mandeln von weißem Quarz und fleiſchrothem Stilbit, von Goldberg. Das braune Muttergeſtein iſt deutlich von dem in den vorigen Nummern beſchriebenen verſchieden durch ſeine große Härte, vermöge deren es am Stahle funkt; auch iſt es nicht magnetiſch. Es zeigt auf den meiſten Bruch⸗ flächen einen deutlichen Schimmer, von feinem Korne her⸗ rührend und beſteht aus Quarz, durch Eiſen ſtark gefärbt. Es bricht in Platten, iſt aber nicht ſchieferig. Das ganze Geſtein iſt erfüllt von rundlichen und länglichrunden Mandeln, die durch ſchmälere Gänge mei- ſtens verbunden find und namentlich auf einer Stelle von etwa 2 [“ das Muttergeſtein faſt ganz verdrängen. Dieſe Mandeln haben etwa / — “ Ausdehnung, ob⸗ gleich auch viel kleinere vorkommen, und beſtehen zum Theil aus weißlichem, auch ſchmutzig grünlich geflecktem einförnigen oder auch kryſtalliſirtem Quarz, zum Theil 25 aus fleiſchrothem Stilbit, der aber immer von einem weißen Quarzrande umgeben iſt. An der Verwitterungsfläche ſcheint der Stilbit zum Theil in eine erdige, äußerlich faſt lehmgelbe, aber etwas hellere Maſſe übergegangen zu ſein; zum Theil iſt er ganz ausgewittert. Die Quarzmandeln ſpringen an der Außen⸗ fläche nicht oder kaum über die Grundmaſſe vor. Der Stilbit, äußerlich ganz wie die oben beſchrie⸗ benen Arten, zeigte ſich auch in ſeinen Beſtandtheilen mit ihnen übereinſtimmend. 8-9. Fein kryſtalliſirter Hornblen⸗ defels mit Erdpech von Goldberg. Das fauſtgroße, ſtark abgeriebene und ziemlich ge- rundete Gerölle hat eine ſchwärzliche Farbe. Beim Zer⸗ ſchlagen ſprangen eckige Stücke ab, ganz geſtaltet wie bei dem unter Nr. 1 beſchriebenen Geſteine, die mit einer ſchwarzen, glänzenden, ſchmierigen, ungemein ſtark bitumi⸗ nös riechenden Maſſe — Erdpech — bezogen waren. Nach einigen Tagen fand ſich dieſe vollſtändig an den Kluftflächen erhärtet. Wie aber bei Nr. 1 die durch loſes Schlagen erhal⸗ tenen Kluftflächen das Weſen des Geſteins nicht erkennen ließen, da ſie ganz mit Blaueiſenerde bedeckt waren, ſo konnte auch hier das eigentliche Geſtein wegen des Erd» pechs nicht zur Anſicht kommen; bei ſtärkerem Schlagen aber auf die abgeklufteten Stücke kamen auch hier die Bruchflächen des Minerals ſelbſt zum Vorſchein. Es iſt grauſchwarz und verräth ſchon dem unbewaff⸗ neten Auge durch Glitzern in kleinen Flächen, daß es kry⸗ ſtalliniſcher Natur iſt; auch läßt ſich deutlich erkennen, 26 daß es durchſcheinend iſt. Schon nach dem äußern An⸗ ſcheine muß man es für Hornblende anfprechen, Es iſt überall ſtark magnetiſch. Spec. Gewicht: ſtark 3. Die Zuſammenſetzung iſt: Kieſelſäure Magnefia | Hauptbeſtandtheile. Kalk Eiſenoxydul in ziemlicher Menge; es iſt mehr Eiſenoxyd | Eiſen oxydul als⸗Oxyd Thonerde vorhanden. Waſſer? Merkwürdig iſt es, daß in die ſalzſaure Löſung keine Thonerde, dagegen viele Magneſia überging. Ebenſo wurde das Eiſenoxydul durch Salzſäure zum größten Theile aus⸗ gezogen, während faſt alles Eiſenoxyd im Rückſtande blieb Die vorliegenden wenigen Reſultate von Analyſen ſollten nur einige Beiträge zu unſeren ſo mannigfaltigen metamorphiſchen Geſteinen liefern. Die Umbildung ur⸗ ſprünglicher Geſteine zu Mandelſteinen, die bei uns in außerordentlicher Mannigfaltigkeit vorkommen, eben ſo auch jedenfalls die Ausbildung von Blaueiſenerde an den in⸗ nern Kluftflächen noch feſter Gerölle und das Eindringen von Erdpech in jene Kluftflächen, ſind Proceſſe, die nicht erſt in unſerm Diluvium vor ſich gegangen ſind, ſondern ſchon in dem Gebirgsſtocke ſtattfanden, aus dem unſere Gerölle ſtammen. Es iſt aber hier noch außerordentlich viel Material zu durchforſchen, bis wir endlich auch unſere nicht petrefactenhaltenden Gerölle zu überblicken vermögen und erkennen können, aus welchen etwa noch vorhandenen Fundſtätten dieſelben ſtammen. Ich werde ſpäter über BR 27 eine viel größere Menge von hieſigen Mandelſteinen Be⸗ richt abſtatten und vorläufig nur erwähnen, daß ſich unter Exemplaren aus der Gegend von Goldberg auch ſolche mit Achatmandeln, Piſtacitmandeln, prächtig rothen Car⸗ neolgängen u. ſ. w. befinden. 3. Zweiter Nachtrag zur Nryptogamenſlora Meklendurgs “ von 8 Joh. Reinke. 1. Lycopodiaceen. (Bolle Flora S. 329.) Lycopodium Chamaecyparissus A. Br. in der Alt⸗ ſtrelitzer Forſt. 2. Laubmooſe. (Bolls Flora S. 330 ff.) Sphagnum molluscum Bruch im Zietener Torfmoor bei Ratzeburg. Sßph. fimbriatum Wils. in ſumpfigen Wald⸗ gräben bei Horſt unweit Ratzeburg. Sph. subsecundum N. bei Altſtrelitz. Phascum bryoides Dicks. bei Ratzeburg. Pleuridium nitidum (Hedw.) im Gardenſeer Holz bei Ratzeburg an feuchten Grabenufern. Pl. alternifolium Br. Europ. Bei Ratzeburg gar nicht ſelten, von mir bisher nur überſehen und mit subulatum confundirt. 1. Den erſten Nachtrag lieferte Hr. Brockmüller in Archiv XVII. 28 Barbula rigida Schultz an mehren lehmigen Abhängen bei Ratzeburg. B. gracilis Schwägr. mit der vorigen. B. Hornschuchiana Schultz ſammelte ich um A. Käbelich an mehreren Orten und habe ſie auch hier bei Ratzeburg aufgefunden, aber immer ſteril; ſie iſt alſo wahr⸗ ſcheinlich gar nicht ſo ſelten, ſondern nur überſehen. B. papillosa Wils. an Linden des Domhofes bei Ratzeburg häufig. | (B. tortuosa L. sp. fand Hr. Pharmaceut Hintze in den Serranſchen Bergen bei Naufteelis — E. Boll). Trichostomum rigidulum (Hedw.) an einer Mauer bei Alt.⸗Käbelich fructiftcirend; an einem Grabenufer auf der Bäk bei Ratzeburg ſteril. Dieranum Schreberi Sw. bei Ratzeburg. D. montanum Hedw. bei Strelitz häufig. Anm. Dies iſt wahrſcheinlich das D. strumiferum und polycarpum unſerer früheren meklb. Floriſten, welche Namen daher aus unſeren Pflanzenverzeichniſſen zu ſtreichen wären. D. majus Turn. bei Ratzeburg. D. Schraderi Schwägr. in Torfmooren bei Ratzeburg. D. spurium Hedw. bei Zinow unweit Strelitz. D. palustre Lap. (= Bonjeani De Not.) in einem torfigen Birkengehölz bei Zieten. Campylopus turfaceus Br. Eur. ift ſchon von J. Timm in Meklenburg gefunden, denn wahrſcheinlich iſt dies das Dieranum flexuosum unſerer früheren Floriſten, und letzteres alſo wohl aus der Flora zu ſtreichen! Bryum uliginosum (Bruch) bei Ratzeburg und Käbelich. — 5 Bi A 29 Br. inclinatum (Sw.) am Fürſtenſeer See bei Alt⸗ ſ1trelitz. Br. pallens Sw. bei Ratzeburg einmal gefunden. Br. erythrocarpum Schwägr. bei Ratzeburg. Anm. B. pallescens Schwägr. (Brockmüller No. 90, b.) kommt ſchon in Schultz Prodrom. Supplement. I p. 85 No. 133 vor. Paludella squarrosa L. sp. bei Ratzeburg häufig. Bartramia marchica Brid. bei Ratzeburg. Thuidium (Hypnum) Blandowii W. M. sp. bei Ratzeburg. Brachythecium (Hypnum) Mildeanum Schpr. bei zn B. (Hypnum) rivulare Br. Eur. nicht ſelten bei Ratzeburg. = Nr. 186 b. ap. Brockmüller. B. (Hypnum) plumosum Sw. sp. (pseudo-plumo- sum Brid. und auch Brockmüller) bei Ratzeburg. Eurhynchium (Hypnum) Stokesii Turn. sp. bei Ratzeburg. Rhynchostegium (Hypnum) murale Hedw. sp. im Bäker Holz bei Ratzeburg. Plagiothecium Silesiacum Sel. sp. im Katzenhäger Holze bei Woldeck, und im Leppiner und 8 Holze bei . P. (Hypnum) undulatum L. sp. bei Ratzeburg im Bahlen, aber ſehr ſelten. Amblystegium (Leskea) subtile Hedw. sp. auf dem Helpter Berge zwiſchen den Wurzeln der großen Buche. Hypnum Sommerfeltii Myr? bei Käbelich. H. elodes Spruce bei Käbelich. H. chrysophyllum Brid. bei Käbelich. 30 H. Kneiffü Br. Eur. bei Ratzeburg und ſonſt fehr gemein. H. vernicosum Lindb. bei Ratzeburg auf Sumpfwieſen nicht ſelten. H. Wils oni Schpr. auf den Wieſen am Aus⸗ fluſſe der Wakenitz aus dem Ratzeburger See. H. Iycopodioides Schwägr. bei Ratzeburg. 5 H. commutatum Hedw. auf den Wieſen am Ratze⸗ burger See in großen, compacten Raſen, — die echte Art. H. imponens He d w. in einem torfigen Bir⸗ kengehölz bei Zieten. H. arcuatum Lind b. bei Ratzeburg an Gra⸗ benufern und Waldrändern hin und wieder. H. cordifolium Hedw. bei Ratzeburg. H. giganteum Schpr. bei Ratzeburg. H. loreum L. bei Ratzeburg nicht ſelten in Buchen⸗ wäldern. Lebermooſe. (Solls Flora S. 342 f.) Riccia fluitans L. bei Ratzeburg, auch in der var. canaliculata oft mit Früchten. R. crystallina L. in einem ausgetrockneten Waſſer⸗ loche bei Käbelich. | | R. natans L. auf einem Wieſengraben bei Ratzeburg. Anthoceros laevis L. bei Ratzeburg an einem Wie⸗ ſengraben ſehr ſelten. A. punctatus L. im Herbſte nicht ſelten auf feuchten Brachäckern bei Ratzeburg, doch unbeſtändig. Aneura pinguis L. sp. im Gardenſeer Holze bei Ratzeburg. f 31 A. palmata Hedw. bei Altſtrelitz und Ratzeburg nicht ſelten. A. pinnatifida Nees. ward von Brockmüller (wie Gottſche mir mittheilt,) an Carex - Bülten bei Schwerin geſammelt. Blasia pusilla Mich. bei Godenswege unweit SR gard, bei Ratzeburg. Pellia caly cin a Nees. bei Ratzeburg an quelli⸗ gen, kalkhaltigen Waldſtellen nicht gerade ſelten, meiſt mit P. epiphylla var. aquatica. Fossombronia pusilla Schm. bei Ratzeburg nicht ſelten. Lejeunia serpyllifolia Dicks. bei Ratzeburg im Holz bei der Kalkhütte. Lophocolea minor N. bei Wolfshagen und Käbelich. Jungermannia trichophylla L. bei Ratzeburg. J. setacea Web. auf Torfmooren bei Ratzeburg häufig, auch mit Früchten. J. divaricata EB. — Als ſolche nimmt Wüſtnei die J. byssacea Roth unſerer ältern Autoren. Herr Dr. Gott⸗ ſche theilt mir über Jg. byssacea Folgendes mit: „Ig. byssacea Roth in Originalexemplaren, wie ich glaube, nicht bekannt; Hooker übertrug nach der Beſchreibung den Namen auf die von ihm abgebildete Pflanze, und nach ihm nannte alle Welt (und Lindenberg in ſeinen Hep. Europ.) dieſe überall häufige Pflanze Jg. byssacea; da fand man in England eine ähnliche Pflanze ohne Amphi⸗ gaſtrien, und ſie wurde in der Engl. batany (tab. 2463) als Jg. divaricata abgebildet. Nees von Eſenbeck fand in Funck's Herbar eine kleine Form mit Amphigaftrien, und nahm ſie als Jg. Starkii nach dem Finder, dem zu 32 Ehren ſie Funck als Jg. Starkii bezeichnet hatte, in den Catalogus Hepaticarum auf. Nun zeigte bald die eine wie die andere Pflanze mitunter (nach der Localität) Am⸗ phigaſtrien, mitunter nicht; Lindberg (Profeſſor in Hel⸗ ſingfors), welcher die Lebermooſe in der neuen Hartmann⸗ ſchen Flora Scandinaviae bearbeitet hat, zieht beide Arten zuſammen (wohl mit Recht).“ Warum Wüſtnei nicht beide Formen, Jg. Starkii und divaricata aufnahm, begreife ich nicht, zumal da ich erſtere häufiger in Meklenburg fand als letztere. Ich ſam⸗ melte Jg. Starkii ſehr häufig bei Altſtrelitz und Ratze⸗ burg, aber nur auf Sandboden, während Jg. divaricata ſich bei Ratzeburg nur an einem lehmigen Abhange in Ge⸗ ſellſchaft der Barbula gracilis, rigida, fallax, unguicu- lata, Jg. intermedia etc. fand; Ig. divaricata ſcheint mir im Ganzen etwas robuſter und größer zu ſein, ſonſt kamen mir aber an Jg. Starkii deutliche Uebergänge vor, wo die Amphigaſtrien allmählig verſchwanden. Ich bin daher der Auſicht, daß wir in unſern Florenverzeichniſſen für Jg. divaricata künftig zu ſchreiben haben: J. byssacea Hook. a. divaricata Engl. bot., Form des Lehmbodens; z. B. bei Ratzeburg. 5 6. Starkii, Form des Kiesbodens; überall häufig in Meklenburg. J. barbata Schreb. var. Schreberi bei Altſtrelitz. J. intermedia Ldb. bei Ratzeburg mit J. divaricata. J. bicrenata Ldb. an Hohlwegen und Waldrändern häufig bei Ratzeburg und Wolfshagen. a 33 Anm. Was Schultz im 1. Supplement zur Stargarder Flora S. 92 J. exeisa nannte und Boll in ſeiner Flora (S. 345 No. 43) auf dieſe Autorität hin als ſolche aufnahm, iſt nach Nees v. Eſenbeck (Naturgeſch. der Lebermooſe II. 119), welcher mit Schultz in wiſſenſchaftlichem Verkehr ſtand und Original⸗ exemplare von dieſem erhielt, nicht dieſe Art, ſondern J. biere- nata Lindbg. Die echte J. exeisa Dicks. dagegen tft das, was Schultz a. a. O. J. inflata nannte, aber auch die wirkliche J. inflata Huds. erhielt N. v. Eſenbeck von Schultz und zwar unter dem Namen J. fluitans (N. v. E. II. 45). — Es iſt demnach in Boll's Flora folgendermaßen zu ändern: 43. J. bierenata Lindbg., (Schultz 1819 als J. ex- eisa) Neubrandenburg an den ſteilen Abſtürzen des hohen Ufers. 45. J. exeisa Dieks, (Sch. 1819 als J. inflata) „in ſchatti⸗ gen Wäldern auf der Erde; bei Schwerin auf Sand- und Haideboden.“ | 45 a. J. inflata Huds, (Sch., als J. fluitans an N. v. E. geſendet). J. ventricosa N. an einem Waldrande bei Ratze⸗ burg unter Scapania curta und J. Starkii in 1 Exem⸗ plare gefunden. | J. Taylori Hook. var. anomala bei Ratzeburg und Altſtrelitz, und wahrſcheinlich in ganz Meklenburg, auf Mooren häufig. J. crenulata Sm. nicht ſelten bei Ratzeburg. J. obtusifolia Hook. im Gardenſeer Holze bei Ratzeburg. f J. albicans L. an Waldrändern und Hohlwegen um Ratzeburg gemein. Scapania irrigua N. (uliginosa Boll meklenb. Flora) im Zietener Torfmoore bei Ratzeburg. | Sc, curta N. um Ratzeburg häufig. — Dieſe Art 3 34 ward ſchon von Wüſtnei bei Schwerin geſammelt und im J. 1859 in Dec. IX und X der Rabenhorſtſchen Hepat. europ. No. 93 ausgegeben. Sc. nemorosa L. sp. bei Ratzeburg. Anm. Nach N. v. Eſenbeck IV p. 118 und 122 iſt Mar- chantia hemisphaerica in Schultz Prodromus = Preissia com- mutata N. E. — Es iſt alſo in Bolls Flora S. 343 No. 8 unter Rebouillia hemisphaeriea der Fundort „Jatzke“ zu ſtreichen und dafür bei No. 10 einzuſchalten, wo es nun alſo heißen muß: Preissia commutata N. E. (Schultz 1806 als Marchantia hemisphaerica) bei Jatzke unweit Friedland im Bruch der Pferde⸗ koppel; bei Schwerin (Wüſtnei). Algen. (Gols Flora S. 346 ff.) Gongrosira Sclerococcus Ktz. im Bäker Mühlenbach an den Freiarchen. Pleurocarpus mirabilis A. Br. in einem Torf⸗ graben bei Ratzeburg. Polycystis purpurascens A. Br. in einem Teiche bei Ratzeburg. Aphanotheca pras in a A. Br. ebendort. Nostoc rufescens Ag. in Waſſerlöchern bei Ratzeburg. | Phormidium Corium Ag. sp. bei Ratzeburg an Mühlenwehren. Symphosiphon in volvens A. Br. in einem Tr graben bei Ratzeburg. | Gloiotrichia Lens Menegh. sp. auf der Unterſeite der Blätter von Nuphar pumilum im Ratzeburger See häufig. 95 Rivularia dura Müll. im Lankower See bei Ratze⸗ burg an Chara rudis. Chaetophora elegans Ag. Ch. tuberculosa Hook. Ch. atra Kiz. Ch. pisiformis Ag. Ch. endiviaefolia Ag., — alle häufig bei Ratzeburg. Stigeoclonium tenue Ktz. in einer Quelle bei Ratzeburg. Hormidium murale Ktz. in Ratzeburg. Ulothrix oscillatorioides Lyngb. bei Ratzeburg. Draparnaldia plumos a Ag. bei Ratzeburg. Conferva brachymelia im Ratzeburger See an Steinen. f C. macrogonya Lyngb. auf der Bäk bei Ratzeburg. Ectocarpus compactus Roth sp. in der Oſtſee bei Warnemünde (Al. Braun). Chaetomorpha liniformis ebendaſelbſt (Al. Braun). Bulbochaete setigera Ag. im nr Torf⸗ moor an Waſſerpflanzen. Spirogyra setiformis Ktz. bei Ratzeburg. Sp. Jürgens ii Kiz. bei Ratzeburg. Zygnema stellinum Vauch. sp. bei Ratzeburg. Vaucheria cla vata DC, bei Ratzeburg. Characee nu. (Solls Flora 353 ff.) Seitdem durch die Forſchungen A. Braun's, Prings⸗ heims, v. Leonhardi's u. A. den Characeen ihre Stellung 3 * 36 als eigene, den Algen ebenbürtig gegenüberſtehende Ord— nung der Kryptogamen geſichert iſt, ſeitdem ferner durch A. Braun die einzelnen Species überhaupt erſt ſcharf determinirt und feſtgeſtellt ſind, wodurch eine Menge früher unterſchiedener Arten zuſammenfallen, andere in mehrere Arten zerfallen, jo möchte es jetzt an der Zeit fein, auch die Characeen Meklenburgs einer dem heutigen Standpunkte der Wiſſenſchaft angemeſſenen Bearbeitung zu unterwerfen. Leider fehlt es hierzu noch gar zu ſehr an Stoff, die Notizen über das Vorkommen von Cha⸗ ren in Meklenburg finden ſich in den verſchiedenſten Schriften zerſtreut und berückſichtigen die Formenkreiſe der einzelnen Arten gar nicht, Exemplare als Belege liegen auch nicht vor, ſo daß man ſich lediglich auf die kurzen Angaben bei Timm, Schultz, Rabenhorſt, Boll und Brod- müller verlaſſen muß. Daher kann ich mich hier nur auf eine Aufzählung der ſchon längſt bekannten Arten mit neuerer Nomenclatur beſchränken, und richte die drin-⸗ gende Bitte an die meklenburgiſchen Botaniker, mir durch Mittheilungen von Standorten und beſonders durch Zuſendung von Exemplaren behülflich zu ſein, für einen ſpätern Jahrgang unſerer Zeitſchrift eine genügendere Ueber⸗ ſicht der einheimiſchen Armleuchtergewächſe zu liefern. Eine BerückſichtigQung der Formenkreiſe der einzelnen Arten war mir wegen Mangel an Exemplaren aus verſchiedenen Gegenden völlig unmöglich. Gerne bin ich dagegen be— reit, an Jeden, welcher ſich für dieſe ſo intereſſante und ſchöne Familie intereſſirt, von meinen eigenen Vorräthen mitzutheilen. Gegenwärtig beſitzt Meklenburg folgende Arten: 37 » 1. Nitella opaca Ag. Im Ihlenſee bei Zieten ! unweit Ratzeburg. 5 2. N. capitata N. ab E., (non De. N. syn- carpa apud Boll. 3. N. batrachosperma Reichenb. — N. tenuissima apud Boll. 4. N. gracilis Sm. 5. N. mucronata A. Br. 6. N. flexilis L. sp. in einem Teiche bei Bieten. 7. Chara scoparia Bauer. 8. Ch. horridula Detharding = Ch, crinita Wallr. Anm. Ch. horridula tft der ältere Name, und da er auch sec. Boll ſchon 1811 in den „Nützlichen Beiträgen“ veröffent⸗ licht ward, muß er beibehalten werden. Von einer ſpecifiſchen Verſchiedenheit einer Ch. horridula und Ch. erinita kann nach den neueren Forſchungen A. Brauns nicht mehr die Rede ſein. 9. Ch. rudis (= Ch. subspinosa Rupr. ) auch im Lankower See! bei Ratzeburg. 10. Ch. hispida A. Br., (non Aut.) im Ratzeburger und Mechower See; wohin Schultz's und Timm's Pflanze gehöre, läßt ſich nicht enträthſeln. 5 11. Ch. foetida A. Br. durch ganz Meklenburg ver⸗ breitet, bei Ratzeburg! an mehreren Orten, ſodann in einem Waſſerloche bei Altkäbelich! unweit Woldeck. 12. Ch. ceratophylla Wallr.; auch im Ratzeburger! und Fürſtenſeeer See! bei Altſtrelitz. Hierher gehört auch Ch. tomentosa Schultz. 13. Ch. intermedia A. Br. Hierher gehört als forma munda marina: Ch. baltica Fr. 14. Ch. contraria A. Br. im Ratzeburger See! 38 15. Ch. tenuispina A. Br. 5 16. Ch. aspera Detharding; auch im Mechower! und Lankower! See bei Ratzeburg, ſowie im Fürſtenſeer See! bei Altſtrelitz. An m. Die Ch. pusilla Floerke erklärt A. Braun nach Anſicht von Originalexemplaren für ein Durcheinander von Ch. aspera und horridula; ſie iſt demnach zu ſtreichen. (Vergl. Leonhardi, die bisher bekannten öſterreichiſchen Armleuchter⸗ Gewächſe S. 62 Anm.) 17. Ch. fragilis Desv. Bei Weitem die gemeinſte Art und viel häufiger als Ch. foelida; bei Ratzeburg! Woldeck! und Strelitz! überall gemein. var. barbata Ganterer (Brockmüller. Beiträge zur Kryptogamenflora Meklenburgs, S. 47.) Meklenburg beſitzt alſo nach Bolls und Brockmüllers Zählung 18 Arten, nach meiner 17; ich ſtreiche Chara latifolia, erinita und pusilla und füge Nitella opaca und Chara contraria hinzu; die Totalſumme unſerer Characeen beträgt daher ſchon über ein Drittheil der europäiſchen, und könnten wir es wohl noch auf die Hälfte bringen durch Auffindung folgender Arten, welche die . länder vor uns voraus haben: Nitella syncarpa Thuill. z. B. bei Berlin, A. Braun! N. tenuissima Kütz. bei Berlin und Neuſtadt⸗ Eberswalde, A. Braun! ö N. translucens Pers. „im nordöſtlichen und nördlich⸗ ſten Theile Deutſchlands“ (Leonhardi J. c. S. 55.) N. nidifica Ag. Schleswig⸗Holſtein. Chara barbata Meyen, Berlin, A. Braun! 39 Ch. stelligera Bauer, Berlin, Dammſcher See, Baar: fteiner See, A. Braun! Ch. coronata Ziz. Berlin. Ch. jubata A. Br. Paarſteiner See, A. Braun! Möchten doch durch dieſe Zeilen die Botaniker Meklen⸗ burgs eine neue Anregung erhalten, die Characeen Meflen- burgs zu erforſchen, wozu ſich ja überall Gelegenheit fin- det; namentlich ſcheinen mir Aber die Seen im ſüdlichen und ſüdöſtlichen Landestheile noch ungeahnte Schätze zu bergen, und dieſelben zu heben * lege ich noch beſonders den dort wohnenden Botanikern ans Herz. Lichenen. (Bolls Flora 355 ff.) Peltigera pus il la Körb. bei Ratzeburg. Pilze. (Solls Flora S. 362 ff.) Hysterium graphic um an einem alten Kiefern⸗ ſtamme bei Altſtrelitz. H. rugosum an Bäumen bei Käbelich. Stemonitis fasciculata bei Altſtrelitz. Physarum albipes bei Käbelich an altem Holze. Clavaria fistulosa im Bahlen bei Ratzeburg. Geoglossum glabrum bei Zieten. = *. * 1. Dies zu bewerkſtelligen, dazu ſcheint Hrn. Sarkand ers S. 40 beſchriebene und auf der Neubrandenburger Pfingſtver⸗ ſammlung 1865 vorgezeigte „botaniſche Harke“ ganz be ſonders geeignet, weßhalb ich mir erlaube auf dieſelbe aufmerk⸗ ſam zu machen. 40 Zufatz des Heraus geber s. — Durch Hrn. Reinke's vorſtehende Arbeit erhält die meklenburgiſche Kryptogamenflora abermals einen Zuwachs von 14 Laubmooſen, 4 Lebermooſen, 25 Algen, 2 Characeen, 1 Lichene, 6 Pilzen. Im Jahre 1860 ſchloß meine Flora von Meklen⸗ burg ab mit 38 Farnen, — jetzt kennen wir deren 40 243 Laubmooſe n 2m 57 Lebermoſ en 125 Algen 15 Charac en 2, Rene 124 Licheeé Nn „ea 1015 Pilzen ð?ö?“ S. 1617 Kryptogamen 2067 Krypt. Dazu an Phanerogamen ca. 1400 Arten die ganze Flora alſo jetzt 3467. 4. Eine botaniſche Harke. Von J. P. Sarcander. Im Archiv 1862 iſt ein Inſtrument beſchrieben, mit dem Herr Profeſſor R. Caspary in Königsberg die ihm nahe gelegenen Gewäſſer erforſchte. Nach dem anregenden Artikel über „Süßwaſſer⸗Pflanzen“ von Dr. E. Boll wird wohl jeder meklenburgiſche Botaniker gleich mir das Be⸗ dürfniß empfunden haben, eine ſolche botaniſche Harke zu beſitzen und hernach auch die Fehler und Mängel dieſes 4 Inſtruments gefunden haben. Ich ließ mir gleich nach Veröffentlichung des oben erwähnten Artikels eine Harke nach der angegebenen Vorſchrift fertigen, ſuchte im Laufe des Sommers viele Uebelſtände erfolglos daran zu ver— beſſern, bis fie endlich von ihrer unterſeeiſchen Reiſe nicht wieder zurückkehrte und ich nun eine ganz neue Con⸗ ſtruction dieſes Inſtruments verfolgte. Ein Hauptübelſtand der Caspary'ſchen Harke iſt der, daß ſie die Pflanzen nur vom Boden losreißt, wenn die— ſelben maſſenweiſe an einer Stelle vorkommen; daß ſie, ſtellen ſich irgend welche Hinderniſſe ihr entgegen, nicht angreift, ſondern ſich überſchlägt, und daß ſie ſchließlich kleinere Pflanzen nicht faßt, es ſei denn, daß ſie in großer Menge zuſammen vorkommen und ſie aus dieſer Maſſe einige herausreißt. Alle dieſe Uebelſtände glaubte ich beſeitigen zu können, wenn ich dem Inſtrumente die Form eines Prisma gab. Ich ließ nämlich drei Platten von Eiſenblech, 1 Fuß lang und 2 Zoll breit, fertigen und verſah zwei derſelben mit einer dreifachen Reihe Zinken. Jede Zinke war einen Zoll lang und ſtanden dieſelben in einem Dreiecke zu ein⸗ ander. Nun ließ ich die drei Platten in Form eines Prisma zuſammenlöthen, die Enden ebenfalls mit Eiſen⸗ blech verſchließen und mit nach vorne gebogenen Zinken beſetzen. — Das der eigentliche Apparat. — Um den⸗— ſelben gleichmäßig am Grunde des Waſſers fortbewegen zu können, ließ ich die beiden mit Zinken verſehenen Platten an der Seite, wo ſie zuſammengelöthet ſind, un⸗ gefähr einen Zoll von ihren Enden, durchbohren und be— feſtigte in jedem Bohrloche einen etwa fußlangen Draht, 42 der nach oben in eine Oeſe auslief. Durch dieſe beiden Schleifen wird beim Gebrauche eine Leine gezogen und dann der Apparat in's Waſſer geſchleudert. Ich habe die Zinken einſchrauben laſſen, ſo daß ich ſie zu jeder Zeit wieder entfernen und durch die Oeffnungen den Apparat mit Sand oder Hagelkörnern beſchweren kann. Um die Harke beim etwaigen Reißen der Leine im Waſſer wiederfinden zu können, befeſtigte ich an dieſelbe einen Bindfaden, der auf einen Kork gewickelt iſt. Dieſes Bind⸗ fadenknäuel wird mit in's Waſſer geſchleudert, rollt ſich beim Sinken der Harke ab und zeigt durch das am Ende befeſtigte Korkſtückchen die Lage des Apparats an. Doch iſt dieſe Vorkehrung meiſt überflüſſig, wenn die Leine haltbar iſt. — Ein Netz zur Aufnahme der Muſcheln, Schnecken, Käfer und ſonſtigen Waſſerthiere läßt ſich an der Rückſeite mit Leichtigkeit anbringen. Der ganze Appa⸗ rat iſt bequem in der Botaniſirbüchſe zu transportiren und hat ſich mir überall bewährt, weßhalb ich ihn der Beachtung der Botaniker empfehle. 5. Potamogeton zosteraceus Fr. Aufmerkſam gemacht durch die Mittheilungen von Dr. Boll und Prof. Caspary im Archiv (1864, S. 195 und 212 fg.) habe ich obige Species bei Güſtrow geſucht und am 10. Juni d. J. in der Nebel * zwiſchen den Schneiderbergen und der Kuhbrücke in großer Menge ge⸗ 1. Die Nebel kommt nicht aus dem benachbarten Sumpfſee, ſondern aus dem Krakower See. 43 funden. Wahrſcheinlich kommt fie auch noch weiter ober⸗ halb vor. Die Pflanze, die man bei oberflächlicher Be⸗ trachtung mit P. pectinatus verwechſelt und deshalb nicht beachtet, fiel mir auf wegen ihrer ungewöhnlichen Länge und Stärke und ihrer rothbraunen Farbe. Die Exemplare waren ſchon damals bis 6 Fuß lang, die Blüthenähre noch unentwickelt, 1 Zoll lang. Als ent⸗ ſcheidendes Merkmal gilt mir die Form der unteren Blätter, welche mit Caspary's Beſchreibung (a. a. O. S. 215) genau übereinſtimmt. Die Stengel waren alle dreh- rund, eben fo die bis / Zoll dicke, weiße Wurzel. Falſch iſt alſo Reichenbach's Angabe „caule compresso tetra- gono“, die wohl der Betrachtung gepreßter Exem⸗ plare ihren Urſprung verdankt. Leider wird man voll⸗ ſtändig ausgebildete Blüthen und Früchte bei uns nicht haben können, da die Nebel alljährlich im Juni oder Juli mit einer löblichen Gründlichkeit „gekrautet“ wird, und die Senſe von den Waſſerpflanzen nur die Stümpfe übrig läßt. So iſt es auch dies Mal ergangen; ſchon am 7. Juli war die „Krautung“ beendet, und unſere Pflanze lag in Menge, mit anderen vermiſcht, am Ufer. Eine Verwechſelung mit dem in der Nebel ſehr häufigen Pot. pectin. iſt unmöglich. Güſtrow den 8. Juli 1865. Dr. Draeger. 6. Rothes Waſſer in meklenburgiſchen Seen und i Teichen. Schon mehrfach iſt früher in Meklenburg eine rothe Färbung des Waſſers in Seen und Teichen be 44 obachtet worden. Wenn damals leider dieſe Erſcheinung auch noch nicht näher mikroſkopiſch erforſcht worden iſt, mag es doch nicht ohne Intereſſe ſein, das Wenige, was uns über dieſelbe berichtet wird, hier einmal zuſammen zu ſtellen. Der erſte bekannte Fall ereignete ſich im J. 1721 bei Toiten winkel unweit Roſtock und über denſelben liegt mir nur folgende kurze Notiz aus den Verhandlungen der „meklenburgiſchen naturforſchenden Geſellſchaft“ aus dem J. 1810 vor (abgedruckt in den „Nützl. Beitr. zu den Strelitzſchen Anzeigen“ 1811 Stück 7): „Magiſter Siemſſen las einen Aufſatz vor über das im J. 1721 blutroth gefärbte Waſſer des Teichs zu Toi⸗ tenwinkel. Prof. Engelke wußte (nach den Annal. Litt. Meklenb. a. 1722 p. 67) nicht, ob er dieſe ſonderbare Erſcheinung, welche damals viel Aufſehen machte und in den Zeitungen und mehreren Zeitſchriften erzählt ward, einer röthlichen Erde oder den häufig im Teiche gewach⸗ jenen rothen Blumen zuſchreiben ſollte. Linné fand in Weſtgothland häufig Seen und Teiche, welche durch die zahlreiche Gegenwart des Waſſerflohes (Monoculus Pulex) ein röthliches Anſehen erhalten hatten, welches auch mit dem in Blut verwandelten Waſſer bei Leiden und bei Halle und, nach der kurzen Beſchreibung zu urtheilen, auch bei Toitenwinkel wohl der Fall war.“ „Im Sept. des Is. 1831 (heißt es im Freimüth. Abendblatte 1831 Nr. 673) ſtarben in den Seen Meklen⸗ burgs, der Mark Brandenburg, Preußens u. ſ. w. eine Menge Fiſche, fo daß namentlich neben dem Zempel- burger See in Preußen auf polizeiliche Verfügung viele 45 Tonnen voll vergraben werden mußten. Um dieſelbe Zeit hatten die Fiſche der Umgegend des ſeenreichen Potsdam faſt ausnahmslos einen moorichten Geſchmack, waren matt und ſtarben den Verkäuferinnen viel eher als ſonſt. Am 6. Oct. aber bemerkte man daſelbſt, daß eine Menge Fiſche, welche theils ſchon geſtorben waren, theils aber im Sterben begriffen waren, auf der Oberfläche des Waſſers umherſchwammen. Prof. Ehrenberg machte unterm 5. October in der Haude- und Spenerſchen Zeitung hierüber Folgendes bekannt: „Da man jetzt auf ungewöhnliche Naturerſcheinungen mehr als gewöhnlich achtet und da dieſe leicht zu verderblicher, abergläubiſcher Furcht und auch wohl zu falſchen Anſichten und Maaßregeln bei der herrſchenden Cholera-Epidemie führen, fo dürfte es zweck— mäßig fein, über die in mehreren Zeitungen mitgetheilte Nach- richt vom Sterben der Fiſche in verſchiedenen Seen einige Bemerkungen, die eben zur Hand ſind, mitzutheilen. Dieſe Erſcheinung iſt nämlich keineswegs ganz unerhört und hat durchaus keinen nothwendigen Zuſammenhang mit der herrſchenden Cholera⸗Epidemie. Im Herbſt nehmen ſehr häufig auch größere ſtehende Gewäſſer eine grüne oder auch rothe Farbe an, die thörichterweſe ſogar oft für Fär⸗ bung durch Blut, oder Verwandlung der Gewäſſer in Blut gehalten worden iſt, und zuweilen große Angſt und Schrecken unter das Volk gebracht hat. Nach ſolchen Färbungen ſtehender Seen, vielleicht auch durch dieſelben, ſtarben ſchon öfter ihre Fiſche. Dieſe grünen und rothen, zuweilen blutartigen Färbungen, beſtehen dem bloßen Auge nach, aus einem gefärbten Schleime. Unter dem Mikro⸗ ſkop erſcheint dieſer Schleim entweder als ſehr feine Fa⸗ 46 jern, oder auch als Körnchen und Bläschen, welche die Botaniker zu den Waſſerfäden und Waſſergallerten (Con⸗ fernen, Oſcillatorien, Palmellen u. ſ. w.) zählen. Einige ſolcher Körper, deren Erſcheinen wirklich mit Abſterben ſämmtlicher oder ungemein vieler Fiſche begleitet war, ſind bereits botaniſch feſtgeſtellt und mit Namen verſehen worden. Eine davon iſt: Oscillatoria rubescens, d. h. die rothe Oſcillatorie. Der verdienſtvolle Botaniker de Candolle in Genf gab dieſen Namen einer rothen, ſchleimigen und faſerigen Subſtanz, welche im Jahre 1825 den Murten⸗See in der ſüdlichen Schweiz roth färbte, und wobei ſich gleichzeitig viele todte Fiſche auf der Ober⸗ fläche zeigten. Knochen und Fleiſch der Fiſche, welche davon gefreſſen hatten, waren roth gefärbt. Eine audere bekannte Subſtanz beobachtete ſchon früher der Leipziger Gelehrte, Profeſſor Kunze, und dieſe trägt in Steudels Nomenclator botanicus von 1824 den Namen Granu- laria ichthyoblabe. Sie verurſachte oder begleitete das Sterben aller Fiſche in einem Teiche bei Leipzig. Schrift⸗ lichen Nachrichten zufolge hält jetzt derſelbe Gelehrte die Subſtanz für eine Art der Algengattung Palmella und nennt ſie Palmella ichthyoblabe (die fiſchtödtende Palmelle). Dieſe beiden Subſtanzen, welche das Waſſer trüben und färben, aber mit bloßem Auge nur als ein Schleim ge⸗ ſehen werden, verbreiten einen modrigen, mephitiſchen Geruch, faſt dem des Seetangs ähnlich. Warmer Son⸗ nenſchein verurſacht ſichtbar Bläschen in dieſem Schleim, welche platzen, den Geruch in Luft⸗ (Gas) Form von ſich geben und ſich wieder erneuern. Dieſe Gasentwickelung veranlaßt ein Schweben der kleinen Körperchen an der 47 Oberfläche des Waſſers, wo ſie zuweilen durch große Dichtigkeit ihrer Menge eine Haut bilden. Bei kühler Temperatur hört die Gasentwickelung auf und dann ſinken ſie zu Boden. So erklärt ſich ein ſcheinbar wundervolles Erſcheinen und Verſchwinden ſolcher Färbungen an einzel— nen Tagen. So kann auch ein See oder Teich, der mit todten Fiſchen erfüllt iſt, an kälteren Tagen ein klares Waſſer zeigen, während doch jene ſchwimmenden Pflänz⸗ chen die Fiſche tödteten und das Waſſer in der Nähe des Bodens erfüllen, nur Sonnenſchein bedürfend, um durch Erwärmung und Gasentwickelung, die in ihnen Luftblaſen erzeugt, zur Oberfläche emporgehoben und ſichtbar zu werden. Auf ähnliche Weiſe ſah ich die Erſcheinung des Rothwerdens der Buchten des rothen Meeres bei Tor am Sinai“. | Daß damals in irgend einem meklenburgiſchen See eine gleichmäßige rothe Färbung des Waſſers bemerkt worden ſei, darüber iſt mir nichts bekannt geworden, ohne Zweifel hängt aber mit jenen Vorgängen im Herbſte 1831 auch die nachfolgend berichtete Erſcheinung aus dem Januar und Februar des Jahres 1832 zuſammen, über welche ſich in der von dem Senator Freund in Waren verfaßten handſchriftlichen „Beſchreibung der Stadtfeldmark Waren“ S. 215 nachſtehende Aufzeichnung findet », die mir Hr. Apotheker Krull in Waren abſchriftlich mitgetheilt hat: „Gegen Ende des Januar 1832 hat der Tief⸗ 1. Auf eben dies Ereigniß bezieht ſich auch die kurze, dürf⸗ tige Notiz im Freimüth. Abendblatt 1832 No. 706 S. 568 unter der Ueberſchrift „Wahr oder nicht wahr?“ | 48 * waren eine merkwürdige und bisher noch nicht erklärte Erſcheinung dargeboten. Er war mit nicht ſehr dickem aber klarem Eiſe belegt, unter dieſem auf der ganzen Oberfläche deſſelben erblickte man Flecken meiſt in runder Form von rother Farbe, im Durchmeſſer von einem Zoll bis zum Fuß und noch mehr darüber groß, wie Marmor. Dieſe Flecke waren unmittelbar an der untern Fläche des Eiſes, die Ränder ſcharf begrenzt, bei einigen ging die rothe Farbe ins Violette und zuweilen ins Blaue und Braune über. Da, wo ſich Luftblaſen befanden, ſpielten die Farben des Prisma. So lange die Eisdecke nicht verletzt wurde, behielten ſie ihre Formen und floſſen nicht in einander, ſondern blieben ſcharf begrenzt, fo daß die klaren Zwiſchenräume ſtets deutlich hervortraten, wenn das Waſſer unter der Eisdecke nicht beunruhigt ward. Er⸗ ſchütterung durch Uebergehen, Laufen und Fahren auf dem Eiſe brachte keine Veränderung hervor. Ward nun ein Loch ins Eis gehauen, ſo floſſen ſie aus einander und färbten das Waſſer braunroth, welches dieſe Farbe auch in einem Gefäß aufgefangen behielt. Die Vermiſchung der Flecke und die daraus entſtehende Färbung des Waſſers erſtreckte ſich ſo weit, als das unter dem Eiſe befindliche Waſſer in Bewegung geſetzt war; da, wo dieſe nicht hinreichte, blieben die Flecke ruhig ſtehen. Der Ver⸗ ſuch, dieſe Materie als eine Maſſe unter dem Eiſe in con⸗ centrirter Form heraus zu ziehen, wollte nicht gelingen, ſelbſt wenn man eine große Eisplatte ablöſen ließ. Die Vermiſchung mit dem Waſſer und Färbung trat augen⸗ blicklich mit der Berührung ein. — Die mit dem gefärb⸗ ten aufgefangenen Waſſer von den Apothekern angeſtellten 49 Unterſuchungen haben kein befriedigendes Reſultat gegeben, fie deuten nur auf Pflanzen- und Farbeſtoffe, Eiſentheile find nicht darin enthalten. Merkwürdig bleibt es immer, wie dieſe gefärbten Flecke ſich in der vorgezeichneten Form mitten im Waſſer unter dem Eiſe ſo abgeſchieden hielten und nur erſt Vermiſchung und Färbung mit der Bewe— gung des Waſſers eintrat. Alte Leute wollen behaupten, daß in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts ein ähnliches Phänomen ſtattgefunden (— darauf Viehſterben erfolgt ſei —) und die hieſigen Fiſcher haben vor zwei Jahren auf dem Feisneckſee das nämliche bemerkt, und wollen nach Ablauf längerer Zeit mit der Wade einen faſerigen rothen Schleim herausgezogen haben. Damals ſoll keine Anzeige geſchehen ſein, diesmal iſt ihnen auf⸗ gegeben Acht zu geben und zu melden, wenn ſolches wie— der eintreten ſollte. Ob die Fiſche dadurch Schaden ge— litten, iſt bis jetzt nicht bemerkt. Bis heute Februar 13. iſt die Erſcheinung noch die nämliche, das Eis liegt aber auch noch und der See iſt noch nicht aufgethaut geweſen.“ N Palmella prodigiosa Rabenh., welche zur Entſte⸗ hung der ſogenannten Blutzeichen auf Brod, Semmel, Hoſtien u. ſ. w. den Anlaß giebt, kann dieſe rothen Flecken unter dem Eiſe nicht erzeugt haben, da fie nur auf Stärke⸗ mehl⸗haltigen Subſtanzen vorkommt, wohl aber eine an⸗ dere Art dieſer Algengattung, da dieſelbe, wie oben ſchon erwähnt, auch noch andere Species beſitzt, welche ähnliche Erſcheinungen hervorbringen (vergl. Rabenhorſt in der Dresdener Iſis, neue Folge B. 2 S. 145 u, 418.) — Hoffentlich wird dieſe merkwürdige Erſcheinung, 4 50 falls fie ſich nochmals in Meklenburg zeigen follte, dann ſorgfältiger beobachtet werden, als dies bisher geſchehen iſt. Dr. E. Boll. ö 7. Nekroſoge. 1. G. N. Häcker.“ Gottfried Renatus Häcker, Verfaſſer der Flora von Lübeck und correſpondirendes Mitglied unſeres Vereins, wurde 29. Juli 1789 zu Barby geboren. Sein Vater, Kaufmann daſelbſt, war Mitglied der Brüdergemeinde, zu der ſchon der Urgroßvater übergetreten war. (Der Altvater der Familie, proteſt. Prediger in Colmar, floh in Folge der Aufhebung des Ediets zu Nantes nach Bo⸗ nigheim im Würtembergiſchen.) | Renatus ſollte ſich auf das Studium der Theologie vorbereiten; deshalb brachte ihn ſein Vater 1796 auf die Vorbereitungsſchule zu Nyski in der Lauſitz. 1802 kehrte er von dort zurück, um das Gymnaſium zu Barby zu benutzen. Eifrig und gründlich trieb er hier Latein, Grie⸗ chiſch, Hebräiſch, Geſchichte u. ſ. w. Sein Lehrer Cune gab ihm hier die erſte Anregung und Anleitung zum Stu⸗ dium der Botanik, die bis an ſein Ende ſein Liebling⸗ ſtudium geblieben iſt. Noch hatte er nicht alle Claſſen durchgemacht, als Barby von der Gemeinde aufgegeben und in Folge davon das Pädagogium aufgehoben wurde. Seine Eltern folgten der Gemeinde, verkauften Haus und 1. Dieſer Nekrolog iſt von Herrn Dr. A. Meier in Lübeck mitgetheilt. . | 2 51 Handlung um ein Billiges Die Lage ward bedrängt, daher konnte weder die Familie noch die Gemeinde unſerem Renatus zur Fortſetzung ſeiner Studien die nöthigen Mittel gewähren. Den Thränen ſeiner tief religiöſen Mutter leiſtete er Folge, als dieſe ihn bat, ſich jedem Beſchluß der Gemeindeälteſten zu fügen; und ſonach er— lernte er ein Handwerk. Vier Brüder und eine Schweſter unſeres Renatus hatten ſich außerhalb der Gemeinde einen eigenen Heerd gegründet. — Weil ſich nichts anderes fand, ward Re— natus 1806 nach Gnadenfeld in die Beutlerlehre geſchickt. Hier mußte er von ſeinem geringen Erwerb die Koſten ſeines Unterhalts beſtreiten. Natürlich ward es oft ſchwer, ſich damit zu behelfen. Der früh geweckte Sinn für das höhere erſtarb trotz ſo ungünſtiger Verhältniſſe indeſſen nicht. Seine Feierabende wandte er zur Fortſetzung ſeiner Sprachkenntniſſe an, auch übte er ſich auf der Clarinette, um bei Kirchenmuſiken thätiges Mitglied ſein zu können. Oft diente er den in Coſel liegenden franzöſiſchen Offi⸗ zieren, die nach Gnadenfeld kamen, zum Dolmetſcher. In den nun folgenden brodloſen Jahren fand er nach been— digter Lehrzeit in ſeinem erlernten Geſchäfte keine Stelle; ſondern nahm dankbar das Anerbieten eines Bruders in Gnadenfrei an, in einem ziemlich anſehnlichen Steinhauer— geſchäfte thätig zu fein. Hier verſah er binnen 18 Mo⸗ naten manchen Leichenſtein mit Schrift und Verzierung. 1812 bat ihn ſein Schwager, Apotheker in Jerichow, als Lehrling bei ihm einzutreten. Er willigte ein, da ihm die Rückkehr in die Gemeinde jederzeit freigeſtellt wurde. Im Augenblick der Abreiſe erhielt er brieflich den 45 52 Ruf, als Lehrer in die Knabenanſtalt zu Elbersdorf ein- zutreten. So gern er dem Ruf gefolgt wäre, ſo galt ihm das gegebene Wort doch als unverletzlich. Nach vollen⸗ deten Lehrjahren conditionirte er mehrere Jahre in Tanger— münde, machte ſein Examen als Apotheker in Magdeburg und verwaltete einige Jahre die Apotheke in Bibra für eine Wittwe. 1823 brachte er den Sommer auf einer Reiſe durch Würtemberg, Schweiz und Oberitalien zu, und benutzte den Winter, um bei ſeinem Schwager die auf dieſer Reiſe und auf frühern Ausflügen in den Thüringer Wald, Harz und Rieſengebirge geſammelten Pflanzen und Mi⸗ neralien zu ordnen. 1824 um Oſtern trat er als Receptarius in die Apotheke des Herrn Kindt in Lübeck, deſſen Vertrauen und Liebe er in ſolchem Grade ſich erwarb, daß derſelbe ihm die Stellung des künftigen Chef zuſicherte. Als er aber 1856 ſtarb, fand ſich, daß dahin zielende Anord⸗ nungen des Erblaſſers verſäumt worden waren und Häcker, der günſtige Stellungen ausgeſchlagen hatte, ward Con⸗ ſervator am Naturalienkabinet der Geſellſchaft zur Bes förderung, gemeinnütziger Thätigkeit.“ In unausgeſetzter Thätigkeit fertigte er als ſolcher neue Cataloge an, ver⸗ einigte Sammlungen, Doubletten ausſcheidend. Erſt 1832 gelangte er dazu, eine beſcheidene eigene Häuslichkeit zu gründen, indem er eine ihn überlebende Lübeckerin aus d 1. Kindt war eifriger Mineralienſammler; Häcker ward ſeine rechte Hand und kam durch dieſe Verbindung in Corre⸗ ſpondenz mit manchen hervorragenden Naturforſchern. 53 der geachteten Familie Spilhaus, die für ſein geiſtiges Leben hohe Empfänglichkeit hatte, heirathete. Aus dieſer Ehe entſproß ein Sohn, der gegenwärtig, obgleich noch jung, ſchon als zweiter ordentlicher Lehrer am Cöllner Gymnaſium zu Berlin angeſtellt iſt. Am 7. October 1864 ſtarb Häcker, dem ein Herzübel das letzte Jahr ſeines ſtill fleißigen Lebens ſchwer trübte. Häcker gehörte zu den ſeltenen Menſchen, deren Cha- rakter durchaus rein genannt werden muß. Je näher man ihn kennen lernte, deſto mehr mußte man den ge⸗ diegenen Mann, um ſeines Wiſſens willen hochachten. Die höchſte Gewiſſenhaftigkeit bezeichnete all ſein Thun. Wie wichtig ward ſolche bei den Beſtimmungen der natur- hiſtoriſchen Gegenſtände, die ihm anvertraut wurden. Wie manche Sammlungen hat er zuſammengeſtellt, wie manche Pflanzenbeſtimmungen gemacht, deren Feſtſtellung Männern der Wiſſenſchaft von hohem Werthe waren. Wer dem einfachen beſcheidenen Mann mit ſeiner Botaniſirbüchſe begegnete, oder im Laboratorium mit Mikroſcop oder andern Inſtrumenten zur Unterſuchung arbeiten ſah, mußte, wenn er ſich in Geſpräch mit ihm einließ, ſtaunen, wie umfangreich ſein mannigfaches Wiſſen, wie ſcharf ſeine Beobachtungen, wie gediegen ſeine Kenntniſſe, wie umfang⸗ reich ſeine wiſſenſchaftlichen Arbeiten waren. Tief religiös wie er war, entſprach ſein Leben ſeiner Geſinnung. So gering ſeine perſönlichen Bedürfniſſe, ſo beſchränkt ſeine Mittel ſtets waren, ſo empfänglich blieb er bis ans Ende für alles Ideale. Des Lebens Druck hat ſtets ſchwer auf ihm gelaſtet, nie aber zeigte ſich die leiſeſte Spur eines Roſtes von Uumuth, Neid, Verzagtheit, 54 durch welche der Glanz dieſer edlen Seele getrübt worden wäre. Wohl beobachtete er genau, und hatte ein ſicheres Urtheil nicht blos über Kennzeichen der Mineralien, Cha— rakter der Pflanzen, ſondern auch über Licht und Schatten der menſchlichen Seele, aber dennoch blieb ſein Urtheil milde, und nie füllte Groll ſein Gemüth ſelbſt gegen Solche, die ihm wehe gethan oder gerechtfertigte Erwar— tungen getäuſcht hatten. a Schon als Jüngling hatte er angefangen, botaniſche Diarien anzulegen; vielleicht könnten dieſe Manuſcripte eine wichtige auf genauen Specialbeobachtungen beruhende Ergänzung umfangreicher Werke bieten. Freunde, wie der hieſige Botaniker Gärtner Pohlmann, der 1847 ſtarb, ermunterten ihn, 1844 ſeine Flora Lübecensis heraus⸗ zugeben, zu deren Materialien er ſchon 1828 die Samm⸗ lung begann. Ein Nachtrag zu derſelben iſt in unſerem Archiv XI. 133 abgedruckt, ein Anhang aber, über die Kryptogamen handelnd, iſt unvollendet geblieben; ſein Pflanzenjournal, ſchon 1813 begonnen, iſt bis zu ſeinem Tode treu fortgeſetzt. — Auch über die Algen der Oſtſee hat er langjährige aufmerkſame Beobachtungen gemacht, und deren Reſultate mehreren Gelehrten uneigennützig und anſpruchslos überliefert. 2. J. C. G. Karſten. Am 18. Juni dieſes Jahres ſtarb zu Roſtock der Dr. Jacob Chriſtian Guſtav Karſten, Gerichtsrath a. D., im faſt vollendeten 85. Lebensjahre, — einer Familie ans gehörig, deren Name durch ihren wiſſenſchaftlichen Eifer 55 nicht bloß in der meklenburgiſchen Gelehrtengeſchichte, ſon⸗ dern auch weit über die engen Grenzen unſeres Ländchens hinaus einen guten Klang beſitzt. Die Annalen dieſer Familie reichen, wie dies leider bei unſeren meiſten Familien bürgerlichen Standes der Fall iſt, nicht weit in die Vergangenheit zurück. Der erſte bekannte Stammvater derſelben war Zacharias Karſten, im 3. Decennium des vorigen Jahrhunderts zu Neubrandenburg als Apotheker anſäſſig; als er aber durch die große Feuersbrunſt am 24. April 1737, durch welche dort 222 Wohnhäuſer in Aſche gelegt wurden, ſeine ganze Habe verlor, ſiedelte er nach Stargard und ſpäter nach anderen meklenburgiſchen Orten über. Von ſeinen vier Söhnen, deren älteſter als Profeſſor der Mathematik in Halle ſtarb, iſt für uns der jüngſte, Franz Chriſtian Lorenz, welcher als Geh. Hof- rath und Prof. der Nationalökonomie in Roſtock bis zum Jahre 1829 wirkte, von beſonderem Intereſſe, da er durch acht ihn überlebende Söhne der Stammvater des noch jetzt blühenden Familienzweiges geworden iſt. Sein älteſter Sohn » war unſer J. C. G. Karſten, welcher am 23. Auguſt 1781 zu Roſtock geboren wurde. Seinen erſten Unterricht erhielt er ausſchließlich vom Vater und ſodann beſuchte er das Gymnaſium zu Roſtock. Da ſeine Jugend in die Zeit fiel, in welcher naturgeſchicht— liche Forſchungen in Meklenburg zuerſt einen kräftigeren Aufſchwung nahmen, ſo wendete auch er ſich denſelben, 1. Sein zweiter Sohn war der Geh. Oberbergrath K. J. B. Karſten, deſſen Nekrolog wir im Archiv VIII. 147 gebracht haben. | 96 und zwar befonders der Entomologie, in feinen Muße⸗ ſtunden mit ſo regem Eifer zu, daß er ſchon als Gym⸗ naſiaſt in den Jahren 1797 und 98 ein 470 Arten um⸗ faſſendes Verzeichniß der bis dahin noch gänzlich un⸗ bekannt gebliebenen meklenburgiſchen Käfer veröffentlichen konnte, durch welches er den erſten Grund zur wiſſen⸗ ſchaftlichen Kenntniß der heimiſchen Käferfauna ge legt hat. Daſſelbe iſt abgedruckt in der Monatsſchrift von und für Meklenburg vom Jahre 1797 (Supplement S. 113 ff.) und 1798 (Supplement S. 41 ff.) Im Jahre 1798 ward er unter die Zahl der aca— demiſchen Bürger ſeiner Vaterſtadt aufgenommen, als welcher er ſich zwar die Rechtswiſſenſchaft zu feinem Fach⸗ ſtudium wählte, neben derſelben ſetzte er aber mit großem Eifer ſeine naturhiſtoriſchen und mathematiſchen Studien fort, zu denen jetzt auch noch das Studium der Baukunſt hinzutrat. Bei ſeinem Abgange von Roſtock nach Göt— tingen im Jahre 1801 ward er von der meklenburgiſchen naturforſchenden Geſellſchaft, welche in Roſtock ihren Sitz hatte, zum correſpondirenden Mitgliede ernannt und in demſelben Jahre erwählte ihn auch die naturhiſtoriſche Geſellſchaft in Jena zum außerordentlichen Mitgliede. Im Jahre 1802 nach Roſtock zurückgekehrt, erwarb er daſelbſt die philoſophiſche Doctorwürde und in demſelben Jahre ward er auch von der phyſicaliſchen Geſellſchaft in Göttingen zum außerordentlichen Mitglied ernannt. — Während ſeiner Univerſitätsjahre war er Nutznießer des Saſſeſchen Stipendiums, zu deſſen Erwerbung er eine Ueberſetzung arabiſcher, über Spanien handelnder Frag— mente ausarbeitete. | 57 Nach Vollendung feiner academiſchen Studien prac- tiſirte er bis zum Anfange des Jahres 1805 als Advocat in Roſtock. Einen während dieſer Zeit an ihn ergangenen Ruf zur Annahme einer Profeſſur an der Univerſität zu Kiew lehnte er ab, und ſchlug ſtatt ſeiner einen Freund und Studiengenoſſen, den nachmaligen Staatsrath Frähn, vor, welcher dem Rufe auch Folge leiſtete. Im J. 1805 ſiedelte Karſten nach Schwerin über, um Cameralwiſſenſchaften und Baukunſt zu treiben, und nachdem er im Jahre 1806 als Dr. jur. promovirt hatte, kehrte er zu dem Advocaturgeſchäfte zurück und erwarb ſich durch ſeinen Fleiß und Redlichkeit eine große Praxis. — Im Jahre 1821 trat er in die Beamtenlaufbahn ein, in⸗ dem er unter dem Titel eines Gerichtsrathes zum erſten Juſtizbeamten im Fürſtenthume Ratzeburg ernannt wurde. Als ſolcher hat er dort viele Jahre ſehr ſegensreich ge— wirkt, indem er ſich namentlich um die Regelung der dor— tigen bäuerlichen Verhältniſſe, — die man leider jetzt den Intereſſen des Bauernſtandes entgegen abermals umzu⸗ geſtalten beſtrebt iſt, — ein großes Verdienſt erworben.“ Trotz dem, daß ihn im Jahre 1836 das harte Schick— ſal traf auf einem Auge völlig zu erblinden und auch auf dem andern der graue Staar ſich auszubilden begann, blieb er doch noch bis zum Anfange des Jahres 1854 in ſeiner Amtsthätigkeit, kehrte dann aber, nachdem er ſeine Entlaſſung erhalten, von Schönberg nach ſeiner 1. Ein lehrreicher Bericht Karſten's über dieſe Verhält⸗ niſſe iſt (wenn ich nicht irre) in A. v. Lengerke's landwirth⸗ ſchaftlicher Reiſe durch Meklenburg (1825) abgedruckt. 58 Vaterſtadt Roſtock zurück, wo er, ſeit dem Jahre 1858 faſt völlig erblindet, ſeine geiſtige Friſche und Regſamkeit ſich bewahrend, nach kurzem, nur zweitägigem Kranken⸗ lager am 18. Juni dieſes Jahres ſtarb. Naturwiſſenſchaftliche Studien, namentlich Botanik und Entomologie, blieben in ſeinen Mußeſtunden immer ſeine Lieblingsbeſchäftigung. Unſerem Vereine trat er bald nach der Stiftung deſſelben, ſchon im Jahre 1848 bei, und bethätigte das rege Intereſſe, welches er an deſſen Gedeihen nahm, da ihn ſeine Erblindung leider von der Förderung der wiſſenſchaftlichen Arbeiten unſeres Kreiſes ausſchloß, noch bis in den Anfang dieſes Jahres hinein dadurch, daß er dem Vereine mehrere neue Mitglieder zuführte. N Dr. E. Boll. 8. Pericht über die 6. Verſammlung der orni⸗ thoſogiſchen Section in Neubrandenburg den 2. und 3. October 1865. Durch ein Rundſchreiben des Herrn Hauptmann v. Preen zu Schwerin waren die Mitglieder zu einer Ver⸗ ſammlung in Neubrandenburg auf den 2. October einge⸗ laden worden. a Zugleich hatte Herr Heydem ann zu Thalberg bei Treptow a. d. Toll. ſich zuvorkommend erbeten, am 3. October den Mitgliedern einen gaſtlichen Aufenthalt auf feinem Gute zu bereiten, um dort feine Eier- wie Vogelſammlung in Augenſchein zu nehmen. 59 In Folge dieſer Einladungen erſchienen: Dr. E. Boll⸗Neubrandenburg. A. Bunckenburg⸗Neubrandenburg. Lehrer C. Cordes -Teterow. L. Heydemann⸗Thalberg. Baron M. v. Maltzan⸗Dobbertin. Dr. A. Meier⸗LKübeck. Forſtmeiſter Wiefe- Greifswald. Fabrikbeſitzer J. Wallberg-Halmſtadt (in Schonen) vertreten durch feinen Sohu, — am 2. October Morgens 10% Uhr im Gaſthof zur goldenen Kugel in Neubran— denburg. Der Tod hatte leider Herrn Oberforſtmeiſter von Graevenitz zu Bützow im letzten Jahre dem Verein entriſſen. Herr Dr. Boll machte zum großen Bedauern der Anweſenden die Anzeige, daß ſowohl Herr Hauptmann v. Preen, der Herr Paſtor Zander wie auch der Herr Se— nator Danneel durch unvorhergeſehene Umſtände am Er- ſcheinen verhindert waren. Die Beſprechungen, welche von 10% bis 2 Uhr dauerten, dienten indeſſen den während der beiden Tage fortgeſetzten ornithologiſchen Unterhaltungen zum Aus— gangspunkt. Nach Tiſche wandte man ſich zur Muſterung der werthvollen Bunckenburgiſchen Eierſammlung, die aus circa 400 Arten beſteht. Dieſe Sammlung hat die in Meklenburg brütenden Vögel faſt ſämmtlich, und zwar eigenhändig durch Herrn Bunckenburg geſammelt. Derſelbe ſammelt ſeit ungefähr 30 Jahren in der Umgegend von Neubrandenburg, hat aber in dieſem Jahre das erſte Mal Scolopax major gefunden. Ebenſo fand 60 er in dieſem Jahre ganz in der Nähe Aquila fulva mit 2 Eiern, ebenfalls das erſte Mal. Sylv. locustella fand er ſelbſt und erhielt ſie mehrere Male durch Arbeiter aus Meklenburg-⸗Strelitz. | Von da machte die Geſellſchaft einen Beſuch bei dem Herrn Dr. Boll, wo ihr eine kleine, aber höchſt in⸗ tereſſante ConchylienF-Sammlung aus Neuſeeland mit der größten Freundlichkeit gezeigt wurde. Den Schluß des erſten Tages machte ein reizender Mondſcheinſpaziergang unter den majeſtätiſchen Eichen, welche die alterthümlichen Baudenkmale der Stadtwälle und Mauern umkränzen. Am folgenden Morgen 7 Uhr holten uns zwei Wa- gen des Herrn Heydemann in anderthalb Stunden nach Thalberg, ganz in der nächſten Nähe von Trep⸗ tow a. /d. Tolenſe. f Die reiche werthvolle Eierſammlung, etwa 320 Arten umfaſſend, erſtreckt ſich nur auf deutſche Vögel, und bietet ſehr viele ſelbſt geſammelte Gelege. Die Vogelſammlung, eine reine Local-Sammlung von Pommern, erſtreckt ſich meiſt nur auf Raub⸗, Waſſer⸗ und Sumpfvögel; es find jedoch die meiſten Arten Pom— merns vertreten. ö Endlich bietet ein ſechsjähriges Prachtexemplar eines Steinadlers, lebend im Käfig, manchen Stoff zur Unter⸗ haltung und Belehrung. Der Inhalt der gegenſeitigen Mittheilungen bezog ſich theils auf perſönliche Mittheilungen und Thatſachen, die Kenntniſſe einiger Eigenthümlichkeiten mancher Vögel zu erweitern, theils auf Austauſch von Erfahrungen und Anſichten über zweckmäßige Einrichtungen von Sammlungen, 61 theils auf Veranſtaltungen, welche zum Schutz und Pflege nützlicher und angenehmer Vögel allgemein gefördert wer— den müßten. Man geſtatte dem Unterzeichneten, an den Faden dieſer Inhaltsangabe das von ihm Aufgefaßte wiederzugeben. Der Herr Forſtmeiſter Wieſe hob einen hübſchen Zug von Dankbarkeit einer Rabenkrähe (Corvus corone) her- vor. Durch Anlegung einer Federſpule hatte er ihr ein gebrochenes Bein geheilt und ſie während eines Winters ge— pflegt. Das Thier erſchien zwei Jahre hindurch jeden Abend vor dem Fenſter, um ſich Futter zu holen; Tags geſellte es ſich zu den andern Krähen. Sah das Thier jedoch ſeinen Wohlthäter auf dem Spaziergange oder hörte ſeine Stimme, verließ es die verwandte Schaar, und holte ſich Liebkoſungen ſo wie Futter. Auch Andern habe ſich die Krähe zuweilen zutraulich genähert. Arbeiter, die ſich durch ſie bei dem Mahle beläſtigt fühlten, haben ſie getödtet. Von demſelben Herrn wurde ein Zug des Nachden— kens von einer Becaſſine (Scolopax gallinago) erzählt; dieſelbe habe ſich um den Bruch eines Fußes einen Ver— band von Blut, Thon und ähnlichen Beſtandtheilen gelegt und Heilung herbeigeführt. Von Raben wurden verſchiedene Züge erzählt, wie ſie höchſt ſchlau ihr überflüſſiges Futter vor Hunden und dergl. Thieren ſicher verſtecken. Wieſe und Bunckenburg beſtätigten die große Ge⸗ ſchicklichkeit, Menſchen⸗ und Thierſtimmen nachzuahmen, bei Raben und Krähen. e der Tonbildung theilte der Forſtmeiſter 62 Herr Wieſe mit, daß der Rabe beim Sprechen den Kopf nicht vorſtrecke, ſondern abwärts halte, als wolle er die Töne hervorbrechen. Wie wünſchenswerth es iſt, daß noch ſorgfältige Beob⸗ achtungen über die Natur der Vögel angeſtellt werden, zeige folgendes Factum. In L. ... führte die Fiſcher⸗ innung, welche den Fiſchfang eines Stadtteiches gepachtet hatte, einen Proceß gegen einen angeſehenen Kaufmann, der ſich auf dieſem Teiche ein halbes Hundert Schwäne zum Vergnügen und Verkauf hielt. Sie behauptete, dieſe Thiere nährten ſich von kleinen Fiſchen und deren Laich. Die Richter entſchieden ſich gegen die Kläger, weil ſie ſich auf die Ausſage eines Lehrers für das naturgeſchichtliche Fach ſtützten, und dieſer in einem gelehrten Werke die An⸗ ſicht vertreten fand: der Schwan nähre ſich nur von Pflanzen und Gewürm. Als von dem ſeltenen Vorkommen der Sula alba in Meklenburg die Rede war, ward auf den ſeltſamen Bau des Schnabels aufmerkſam gemacht; er beſteht aus mehre⸗ ren (5) Theilen, die nur durch Bänder und Häute ver⸗ bunden ſind. Dadurch wird es, wie muthmaßlich bei dem verwandten Cormoran, möglich, größere Fiſche zu halten und zu verſchlucken. | . Herr Baron von Maltzan hatte einige hübſche Gelege von Raubvögeln mitgebracht, worüber er Folgendes angab: Falco peregrinus. — Ein Gelege 24/4 62; Boſſow bei Dobbertin beim Auskriechen begriffen. — Ein dito 13/4 64: 3 Eier aus demſelben Horſt, zur Hälfte bebrütet. — Ein anderes 10/4 65: Boſſow 3 Eier im Horſte einer Aquila albicilla, das Neſt circa 6“ breit, 63 60-70“ hoch in einer Tanne. — Ein viertes Gelege 21/4 65: Schwinz bei Dobbertin 3 wenigbebrütete Eier. Der Horſt ebenfalls 60“ hoch; inwendig mit grünen Tannen⸗ zweigen ausgelegt. Aquila albicilla Gelege von 2 Eiern 29/3 64: Boſſow in dem wie oben angeführten 1865 von F. peregrinus beſetzten Horſte. Daß dieſe für Meklenburg ſchon ſeltenen Vögel in der Umgegend von Dobbertin niſten, verdankt man den noch bedeutenden dortigen Forſten, und der dankenswerthen Bemühung des Herrn v. Maltzan, die Schonung der Vögel betreffend. u Einige zerbrochene Schalen gaben Anlaß zum Aus⸗ tauſch der Anſichten über Anlage wie haltung von Sammlungen. 1) Her Cordes will zerbrochene Schalen ſo voll⸗ kommen wieder kleben, daß der Bruch kaum zu ſehen iſt. 2) Zur Unterlage wird vor Allem die Baumwoll⸗ watte empfohlen, und wurde das Aufkleben der Eier, wie in der Sammlung des Herrn Hauptmann v. Preen, nicht allgemein für vollkommen zweckentſprechend gehalten. Es fehlt die freie Verfügung über die einzelnen Exemplare. 3) Um dem Verwechſeln des Eies vorzubeugen, iſt ein Bekleben mit kleinen Nummerzetteln, die den Etiketten oder dem Katalog entſprechen, zu empfehlen. Meier läßt ſolche Nummern auf Seidenpapier drucken, welches dann beleimt oder gummirt und für den Gebrauch bereit ge⸗ halten wird. Das Aufſchreiben der Nummern und Namen auf die Eier ſelbſt iſt vielfach nicht ausführbar. 64 4) Als bewährten Leim empfiehlt Hr. Dr. Boll fol⸗ gendes Recept: ½ Loth Leim 24 Stunden eingeweicht und damit / Loth gummi arabicum, 1 Loth Zucker⸗ candis und 2 Loth Waſſer über Spiritus gekocht. 5) Daß Eierbohrer und gekrümmte Rohre zum Ent⸗ leeren der Eier benutzt werden, wird als bekannt voraus⸗ geſetzt. Erſtere liefert ein Meſſerſchmied Flemming zu Treptow a. /d. Toll. in vorzüglicher Beſchaffenheit je nach Qualität zu 5 und 7½ Sgr. pr. Stück. 6) Bebrütete ſeltene Eier werden entweder mit einem ſcharfen Meſſer zerſchnitten und geklebt, oder wie Forſt⸗ meiſter Wieſe vorſchlug, läßt man den Inhalt durch Flie⸗ gen und deren Maden ausfreſſen, es muß jedoch um das Loch herum das Ei mit Collodium beſtrichen werden, weil ſonſt die von den Fliegen herrührenden Flecken nicht wie⸗ der zu entfernen ſind. 7) Um die Färbung mancher Eier zu erhalten, em⸗ pfiehlt ſich ein vorſichtiges Einreiben mit Lein-, Mohn⸗ oder Nußöl. Rüböl iſt wegen ſeines großen Gehalts an Olein nicht brauchbar, es trocknet nicht. 8) Als Bezugsquellen wurden empfohlen Friedrich Schlüter in Halle und Rechtsanwalt Seidenſacher in Cilly (Steiermark). Auch über die Schonung und Pflege der Vögel wurden Anſichten ausgetauſcht. Gerade die Sammler haben das größte Intereſſe, dafür wirkſam zu ſein; und unſer Verein wünſcht mit allen Vereinen und Behörden ſo wie Privaten, in deren Wirkungskreis dies liegt, Hand in Hand zu gehen. Wenn im „Sporn“ von Seiten eines Herrn in Mek⸗ 65 lenburg⸗Schwerin über die Eierſammler geklagt wird, und dieſen die Schuld mit beigelegt werden ſoll, daß in den Waldungen diefes Herrn einzelne ſeltene Raubvögel ver- ſchwunden ſind, ſo kann unſer Verein dieſe Anſicht nur beklagen, und dieſen Herrn freundlichſt bitten, unſere Ver⸗ ſammlung einmal mit ſeinem Beſuch zu beehren, die Meinung dieſes Herrn würde eine andere werden. Es ſoll durchaus nicht beſtritten werden, daß das gewerb⸗ mäßige Sammeln von Eiern und Vögeln ſchadet; böſe Buben treiben ſehr oft großen Unfug, doch mit beiden hat der wahre Sammler nichts oder doch in den felten- ſten Fällen zu ſchaffen. Unſer Verein erlaubt ſich freundlichſt den Herrn an die Prämien zu erinnern, die für die Fänge auch der nützlichſten Raubvögel von Seiten der Meklenburger Re— gierung gezahlt wurden. Regierungen und Behörden ſoll— ten vor allem darüber wachen, daß nicht allein die zum Schutz nützlicher Vögel beſtehenden Geſetze ſtrenge gehand— habt werden, ſondern, daß auch ihre Waldungen dieſen Thieren den wirklichen Schutz geben. Die Tüchtigkeit eines Forſtmannes beſteht mit darin, ſeinen Wald vor Dem Schaden möglichſt zu bewahren, den er durch Um— ſicht und Erkenntniß theilweiſe abwehren kann. Wir er⸗ innern hier nur an die Larve des Maikäfers ꝛc. Der Forſtmann kennt ſeine Feinde. Hege er alſo einzeln die Bäume, in denen wegen ihrer morſchen Beſchaffenheit einer Unzahl der nützlichſten Vögel ihr Brutgeſchäft be⸗ ſorgt. Hie und da ein ſolcher Baum wird zur wirklichen Brutcolonie. Und ſollten ſtellenweiſe ſchon ſolche Bäume ganz 5 | 66 fehlen, fo hänge er Brutkäſtchen auf, wenigſtens für die Staare. Ebenſo kann es den Herrn Landwirthen nicht genug empfohlen werden, nutzloſe Stellen mit Dornen oder ſon⸗ ſtigem Gehölz anzupflanzen, dem Vogel die Gelegenheit zum Brutgeſchäft und zum Schutz zu bieten. Die meiſten Singvögel vernichten eine Unzahl ſchäd⸗ licher Inſecten. Auch unſer Feldhuhn ſucht Schutz gegen ſeine Feinde in ſolchen kleinen Anlagen, und wer es nicht wiſſen ſollte, dem theilen wir gerne mit, daß es außer feinem Wohl⸗ geſchmacke noch die beſondere Eigenſchaft beſitzt, ſich meiſt von dem Landwirth ſchädlichen Thieren zu ernähren. Geradezu verkehrt iſt die (ſogenannte) Tüchtigkeit, die auch den letzten Dornenſtrauch, das letzte grüne Reiß vertilgt, um vielleicht einen Quadratfuß anbaufähiges Land zu gewinnen. Das Fangen der Krammetsvögel iſt ebenfalls ſchädlich, wie das der Lerchen. Erſterer frißt von der den Kiefernwaldungen. fo ſchädlichen Raupe Geomelra pinaria in größerer Maſſe. Auch die Baumeiſter können viel zur Schonung nütz⸗ licher Vögel beitragen. In alten Bauwerken z. B. Kir⸗ chen hat man bisher die zum Befeſtigen der Baugerüſte nöthigen Mauerlöcher gelaſſen. Dieſe ſind den Dohlen, Eulen und Krähen willkommene Niſtplätze. Um möglichſt glatte Mauern zu erhalten, füllen neuerdings die Bau⸗ meiſter die Löcher häufig aus, und tragen zur Ausrottung dieſer Vögel bei. So lehren alle Beobachtungen, daß kein Mittel das Ungeziefer zu vertilgen ſo einfach und wohlfeil ſei, wie das, den Vögeln Schutz angedeihen zu laſſen. 67 Der Einwurf, daß das Anlegen von Eierſammlungen und Vogelſammlungen mit den Abſichten der Thierſchutz⸗ vereine in Widerſpruch trete und von dieſen verpönt werde, erſchien unhaltbar und geſucht. Denn ohne Anlegung ſolcher iſt nachhaltige wiſſenſchaftliche Beobachtung und dadurch hervorgerufene Liebe zur Vogelfauna nicht zu er⸗ zielen. Wie ſchon oben geſagt, wird kein Sammler das leichtſinnige Stören der Neſter, das zweckloſe Ausnehmen der Eier und Jungen durch leichtfertige Jugend und rohe Menſchen begünſtigen. Dagegen wird er das aufmerk- ſame Beobachten der Vögel in der Jugend zu wecken und zu nähren ſtets befliſſen ſein. Die geringen Opfer alſo, welche Sammlungen erheiſchen, erzielen allgemeine Liebe und Schonung der Vögel, können und werden darum von verſtändigen Mitgliedern der Thierſchutzvereine nur gebilligt werden. | Das etwa möchte der Inhalt der Unterhaltungen ſein, welche im Laufe der beiden Tage gepflogen wurden. Intereſſant war es die ſchönen Sammlungen der Herrn Bunckenburg und Heydemann zu ſehen. Auf dem Rückwege war mir vergönnt einen flüchtigen Einblick in die des Hauptmann v. Preen zu thun. Ich fühle mich dadurch bewogen die Freunde unſeres Vereins aufzufordern, daß ſie in Schwerin als nächſten Tagort recht zahlreich erſcheinen mögen, weil ſie volle Be⸗ friedigung finden werden. Dr. A. Meier⸗Lübeck. est . 68 Anlage. | Da es mir leider eines heftigen Unwohlſeins wegen nicht möglich war die diesjährige Sections-Verſammlung in Neubrandenburg zu beſuchen, ſo ſehe ich mich genöthigt, meine Beobachtungen als Anlage zum Protocoll nachträg— lich mitzutheilen. Das Jahr 1865 war für meine Sammlung ent⸗ ſchieden ungünſtig. Jeder beabſichtigten größeren Excur⸗ ſion ſtellten ſich immer ganz unvorhergeſehene Hinderniſſe entgegen, und die kleinen Jagdparthien in der mir ſo genau bekannten Umgegend hatten wenig oder gar keine intereſſanten Reſultate. Die wenigen Bereichernngen meiner Sammlung ſind mir faſt alle von Freunden zugekommen, denen ich hiemit, ſo weit es noch nicht geſchehen, meinen aufrichtigſten Dank ſage. 5 | Larusglaucus. Der im vorjährigen Proto⸗ coll erwähnte Vogel gehört wirklich dieſer Art an; ich erhielt das zweite Exemplar für meine Sammlung geſchenkt von dem Beſitzer Herrn Kammerherrn v. Sukow in Doberan. Beide Vögel ſind im September 1858 am heiligen Damm erlegt. i Alaudaalpestris. Am 14/11 64 erhielt ich ein ſchönes junges & von Herrn Dr. A. Meier in Lübeck; und es wurden in dieſen Tagen bei Roſtock mehrere jol- cher Vögel auf der Chauſſee beobachtet, ohne daß es ge— lingen wollte einen davon zu erlegen. — Es iſt merk— würdig, daß das Erſcheinen dieſes früher ſo überaus ſeltenen Vogels ſeit einigen Jahren kaum noch zu den Seltenheiten gehört, ſo daß dieſe Art in faſt allen neu⸗ eren Sammlungen vertreten iſt. 69 Falco peregrinus. Der Wanderfalke war im Januar in der Gegend von Roſtock eine häufige Er⸗ ſcheinung und richtete große Verheerungen unter den Reb— hühnern an. Ich erhielt zwei junge 2 von dem Herrn Oberforſtmeiſter v. Grävenitz aus Bützow. Circus cyaneus. Am 22/5 erhielt ich von Herrn v. Storch auf Dämelow ein 9 mit drei friſchen Eiern zugeſchickt und ich bat mir wo möglich auch das & zu ſchießen. Schon am 1/6 erhielt ich abermals eine Sendung, aber nicht das Y, ſondern ein 2, welches dem erſten auffallend ähnlich war, mit zwei friſchen Eiern. Das C hatte ſich in dieſer kurzen Zeit ein zweites 2 ges nommen und dieſes hatte ſogar in das alte beraubte Neſt ſchon dieſe beiden Eier gelegt. Es iſt dies gewiß ein ſeltener Fall, da gewöhnlich in ſolcher Weiſe verwittwete G für daſſelbe Jahr unverpaart bleiben. Ich möchte faſt glauben, daß das zweite 2 ebenfalls eine junge Wittwe war, zumal es ſehr ſtarke Brütflecken hatte, die nicht gut von den beiden friſchen Eiern herrühren konnten, und vielleicht auf eine kürzlich zerſtörte Brut hindeuteten. Circus pallidus Am 48/10 ſah ich in der Gegend von Güſtrow während einer Treibjagd 2 alte und 4 junge Vögel über einem jungen Kiefernſchlag um⸗ herſchaukeln, die nach Verſicherung der Jäger ſich dort den ganzen Sommer aufgehalten und die Jungen aufge⸗ bracht hatten. Anfangs kamen ſie den Schützen ſehr nahe, leider aber wurden fie durch einige Fehlſchüſſe verſcheucht, und begaben ſich in ſichere Höhe. Circus rufus. Im Mai fand ich einen Horſt mit 2 Eiern, der ſo leicht gebaut war, daß das Waſſer 70 durch den Napf ſichtbar blieb und es ſchien, als könnten die Eier durchfallen. Ich beſuchte den Horſt, ſo oft ich in jene Gegend kam, und fand ihn zu meinem Erſtaunen jedesmal bedeutend erhöht und verbreitert, ohne daß man die neuaufgelegten Reiſer hätte unterſcheiden können. An⸗ fang Juli waren 4 Junge und ein faules Ei darin, und nun war der Horſt wohl 2 Fuß dick und ſo feſt gebaut, daß ich auf den Rand treten konnte, ohne ihn niederzu⸗ drücken. Wie mögen die Vögel es anfangen, daß ſie unter den Eiern und Jungen den Horſt erhöhen, ohne die Brut zu beſchädigen? Von einem andern, zu dieſem Zwecke ſehr gelegenen Neſt, wollte ich mir aus ſicherem Verſtecke das & ſchießen. Ich hatte das 2 verjagt und erwartete nun feine und des & Rückkehr, aber lange vergeblich. Meine Zeit war um und ich verließ das Verſteck, da flog das Q von dem nahen Horſt. Einige Tage ſpäter ging es mir ebenſo, ich wurde aber nun aufmerkſam, und beobachtete die ganze Gegend. Da ſah ich denn nach einer kleinen Viertelſtunde den Vogel wohl 200 Schritt entfernt in das Rohr ſtürzen, und erkannte denn auch bald an den Bewegungen des Rohrs den Weg, auf dem er ſich, wahrſcheinlich von einem Halm auf den andern ſpringend, dem Neſte näherte. Er führte dies mit einer ganz merkwürdigen Schnelligkeit aus, ſo daß er im Umſehen wieder auf den Eiern lag. Das & trug ein fehr dunkeles Gefieder, vielleicht das Uebergangskleid, kam aber nie ſchußmäßig heran. Auch dies Neſt wurde von Zeit zu Zeit erhöht, aber lange nicht in dem Maße, wie das erſterwähnte. Von der Inſel Poel erhielt ich: 71 Totanus fuscus C 3/9, Tringa mari- tima 2 2/11 und Phalaropus cinereus 4/11, letzterer leider ſo zerſchoſſen und verdorben, daß er nicht mehr herzuſtellen war. Aquila fulva. Auf dem Gute Frauenmark wurde Ende October ein ſehr ſchönes Männchen erlegt und befindet ſich nun, ſchön aufgeſtellt im Beſitze des Herrn v. Soden, der ſchon ein vor etwa 20 Jahren dort geſchoſſenes Weibchen aufbewahrt. Lanius collurio. Meine im Jahre 1860 ausgeſprochenen Anſichten über die Färbung der Eier habe ich während dieſer 5 Jahre immerfort beſtätigt gefunden. Jedes Weibchen legt in den verſchiedenen Jahren gleichgefärbte Eier und dieſe verändern ſich nur in ſofern, als mit dem Alter die Färbung etwas intenſiver, die Zeichnung aber ſparſamer wird. Ich habe in den Neſtern ſolcher Weibchen, die nach Färbung des Gefieders, Härte der Sehnen und Knochen entſchieden ſehr alt waren, ſo⸗ wohl grüne als röthliche wie auch braune Eier gefunden, und dieſelben Färbungen auch in den Neſtern von beſtimmt ganz jungen Weibchen. Auch habe ich, ſo weit ſich ſo etwas beobachten läßt, niemals eine Veränderung der Eier von demſelben Weibchen bemerkt. Von 1860 bis 63 fand ich hier am See in einigen | großen Birkenbüſchen jeden Sommer ein Würgerneſt, bei dem abweichend von der ſonſtigen Bauart die Zweige in die Wände des Neſtes verflochten waren. Dieſe drei Neſter enthielten jedesmal 6 Eier, bei denen auf einer klaren röthlich weißen Grundfarbe lebhaft ziegelrothe Flecke in einem Kranz ftanden. 1864 war dort kein Würger 72 angekommen, 1865 war dort die Stelle wieder beſetzt, aber das Neſt war ganz anders angelegt, und die Eier waren gelblich braun mit dunkleren verſchmierten Flecken. Von 1856 bis 61 fand ich in einem iſolirten großen Dornbuſch am Seeufer alljährlich ein Neſt mit 5 Eiern, die auf einem ſchmutzig gelben Grunde faſt nur mit grau⸗ braunen Schalenflecken gezeichnet waren. Im Jahre 1862 war ein Weibchen auf dem Neſt, welches ich ſchon an ſeinem braunen Kopf und ſtark gewellten Unterleib als ein viel jüngeres erkannte, und ſeine 6 Eier gehörten der gemeinen röthlichen Färbung an. 1863 waren die 4 Eier lebhaft grün gefärbt und ſehr dicht mit dunkelgrünen Flecken bedeckt, und haben dieſe Färbung 64 und 65 bei⸗ behalten. Faſt möchte ich glauben, daß die Färbungen in etwas lokal ſind, wenigſtens habe ich in den Weidenhegern an der Elbe immer nur die grünliche, in einem ausgedehnten ſchlecht beſtandenen Kiefern⸗Revier hier in der Nähe immer nur die rothe Abänderung gefunden. Aus Sylt erhielt ich ſehr ſchöne Suiten von den Eiern der dortigen Brutvögel, die ich im nächſten Jahre der Verſammlung vorlegen zu können hoffe. von Preen. 9. Miscellen. 1. Einige Ergebniſſe der Nivellements beim Bau der Chauſſeen in Meklenburg⸗ Strelitz. Neuſtrelitz liegt 24 Fuß höher als Altſtrelitz. Altſtrelitz liegt 15 Fuß höher als die Landesgrenze bei Düſterfurth. 73 Die Landesgrenze liegt 7 Fuß höher als Ravensbrück. Ravensbrück liegt 12 Fuß tiefer als Fürſtenberg. Fürſtenberg liegt 85 Fuß tiefer als Chauſſeehaus Droegen. Chauſſeehaus Droegen liegt 106 Fuß höher als Fiſcherwall. Die Havel bei Fürſtenberg liegt 17 Fuß höher als der Wen⸗ towſee bei Fiſcherwall. Neuſtrelitz liegt 91 Fuß höher als Uſadel. Neuſtrelitz liegt in gleichem Niveau mit der Anhöhe vor Uſadel, fteinerne Bank. Neuſtrelitz liegt 198 Fuß höher als Neubrandenburg. Neuſtrelitz liegt 204 Fuß höher als der Waſſerſpiegel der Tolenſe. b Neuſtrelitz liegt 210 Fuß höher als die Datze bei Neubran⸗ denburg. Neubrandenburg liegt 10 Fuß höher als Friedland. Neubrandenburg liegt 30 Fuß höher als die Brücke über dem Landgraben bei Demmin. Neubrandenburg liegt 68 Fuß tiefer als Sponholzer Chauſſeehaus. Sponholzer Chauſſeehaus liegt 232 Fuß tiefer als Woldegk. Woldegk liegt 62 Fuß höher als Wolfshagen. Chauſſeehaus bei Woldegk liegt 30 Fuß höher als die Landes⸗ grenze bei Straßburg. Neuſtrelitz liegt 208 Fuß höher als Friedland. Woldegk liegt 300 Fuß höher als Neubrandenburg. Woldegk liegt 310 Fuß höher als Friedland. Woldegk liegt 102 Fuß höher als Neuſtrelitz. Dies ſind die Ergebniſſe der vor der Traſſirung und Veranſchlagung der hieſigen Landes-Kunſtſtraßen unter Aufſicht und Leitung der bauausführenden Bau⸗ meiſter aufgenommenen Nivellements. Sie betreffen die Neuſtrelitz⸗Berliner, die Neuſtrelitz-Neubrandenburg⸗Fried⸗ länder, die Neubrandenburg-Treptower, die Neubranden⸗ burg⸗Woldegk⸗Wolfshagener und die Woldegk-Friedländer 74 Chauſſeen. Sie können in Bezug auf die ſpäter im hie⸗ ſigen Lande erbauten Chauſſeen, nämlich in Bezug auf die Neuſtrelitz-Weſenberger und die Tannenkrug⸗Stargarder Chauſſeeſtrecke, ſo wie auch die jetzt zu bauen begonnene Stargard- Stolper Chauſſeeſtrecke noch vervollſtändigt werden. 8 Auch können die Reſultate der bei Traſſirung der im Lande zu bauen projectirten beiden Eiſenbahnen, der Wittenberg⸗Neuſtrelitzer und der Berlin-Neuſtrelitz⸗Stral⸗ ſunder Bahn, aufgenommenen Nivellements, ſoweit die⸗ ſelben vorliegen, nämlich bis jetzt nur erſt von der erſt⸗ gedachten Bahn, zur Vervollſtändigung mitgetheilt werden. Neuſtrelitz, den 16. November 1865. H. Bahlcke. 2. Meteor am 7. Juni 1866. — Am 7. Juni haben wir in der Priegnitz die Erſcheinung einer präch⸗ tigen Feuerkugel gehabt, über deren Verlauf von Seiten unſeres Priegnitzer Vereins Ermittelungen angeſtellt werden. Die bisher eingelaufenen Berichte ſtimmen darin überein, daß 1. das Meteor ſich faſt in Zenithöhe in nordöſtlicher Richtung fortbewegte; 2. daß es nach einer Exploſion verſchwand, und 3. daß einige Minuten nach dem Verſchwinden ein donnerähnliches Getöſe gehört wurde. Die äußerſten Orte, aus denen Berichte vorliegen, ſind Sandau a. d. Elbe und Dallmin an der Nordgrenze der Prignitz, weſtlich von Puttlitz. | Abweichend find die Nachrichten in Betreff der Zeit, wann das Meteor geſehen iſt (in Sandau 10 Uhr 8 75 Minuten, in Dallmin zwiſchen 10 und 10 / Uhr, in Wittſtock etwa um 10 Uhr), ſowie in Betreff der Zeit⸗ differenz zwiſchen dem Verſchwinden des Meteors und der Wahrnehmung des donnerähnlichen Getöſes (in Sandau 3 bis 4, in Wittſtock 2 Minuten, in Dallmin ſehr bald nach der Exploſion, indem es heißt: „Kaum war die Kugel vor unſern Augen verſchwunden, als ꝛc.“) In dem Berichte aus Sandau heißt es: „Sehr nied⸗ rig und mit raſender Schnelligkeit, von einem kniſternden Rauſchen begleitet, eilte es dahin, fo daß ſeine durch⸗ ſchnittliche Schnelligkeit wohl auf 5—8 Meilen in der Se⸗ cunde angenommen werden darf. Plötzlich ſchien es auf einen Augenblick in ſeiner Bahn Halt zu machen und ex⸗ plodirte in einem Winkel von circa 40 ° zum Horizont, wo ſich dann die prächtige Erſcheinung in einen Feuer⸗ regen auflöſte und als ſichtbare Spur nur eine kleine grauweiße Wolke zurückließ, die dann auch augenblicklich verſchwand. Doch mit dieſem Verſchwinden hatte das Phänomen ſein Ende noch nicht erreicht; denn nach etwa 3 bis 4 Minuten erſchütterte ein dumpfes, einem ent⸗ fernten Kanonenſchuſſe ähnliches Krachen die Atmo⸗ ſphäre. ꝛc.“ Jedenfalls iſt das Meteor auch bei Ihnen wahr⸗ genommen worden, und wenn die in Dallmin gemachte Beobachtung, daß der Schall faſt unmittelbar nach der Ex⸗ ploſion erfolgt iſt, richtig iſt, fo erſcheint es nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß Meklenburg der Schauplatz eines Meteor⸗ ſteinfalles geweſen iſt. Dieſe Wahrſcheinlichkeit würde faſt zur Gewißheit werden, wenn ſich diesſeit der Oſtſee⸗ küſte ein Ort ermitteln ließe, wo der Beobachter das 76 Verſchwinden des Meteors ſüdlich von feinem Stande punkte aus wahrgenommenen hat. Gewiß verlohnt es ſich der Mühe, den Verlauf der intereſſanten Erſcheinung weiter zu verfolgen, und ich darf daher die Bitte an Sie richten, uns von den auf meklen⸗ burgiſchem Gebiete über dieſelbe gemachten und Ihnen bekannt gewordenen Beobachtungen in Kenntniß zu ſetzen. Wittſtock, den 20. Juni 1866. (Briefl. Mittheilung an E. Boll.) L. Meyer. 3. Meteorſteinfall bei Schellin in Pom⸗ mern. — In dem Kirchenbuche des pommerſchen Dorfes Mulkentin (im Saziger Kreiſe belegen,) ſteht folgende No⸗ tiz: „Im J. 1715 hörte man am 11. April einen ſtar⸗ ken Kauonenſchuß, dem zwei andere folgten, dann chargir⸗ ten mehrere Wolken gegen einander wie Schüſſe, man hörte viele Trommeln rühren und ſtießen die Wolken an ein⸗ ander, jagen aber endlich gegen Abend (Weſten?) fort. Revera historia: aus dieſen Wolken find viele Steine von ziemlicher Größe gefallen, welche zu Schellin (im Kreiſe Pyritz belegen) aufgehoben wurden.“ (Baltiſche Studien J. XXI Heft 1 S. 218). — Eine Probe der damals gefallenen Meteorſteine befindet ſich in der großen Meteo- ritenſammlung des Kaiſerl. Hof-Mineraliencabinetes zu Wien. E. Boll. 4. Leuchten der Oſtſee. — Einige Mitglieder der Warnemünder Badegeſellſchaft hatten am 29. Auguſt 1864 den faſt einzigen ſchönen Abend dieſes ſo ungün⸗ ſtigen Sommers zu einer ſpäten Seefahrt benutzt, und waren durch ein ausgezeichnet ſchönes Leuchten des Meeres 77 ſehr angenehm überraſcht worden. Ein Theilnehmer re⸗ ferirt darüber: Nach den Sturmtagen am 24. und 25. Auguſt waren ruhigere Tage eingetreten und beſonders lag das Meer, ein ruhiger Spiegel, am 28. und 29. in ſeltener Schönheit vor unſern Blicken, und ſchien die Geſellſchaft einzuladen, ſich ihm anzuvertrauen. Es waren keine warme heitere Sommertage, aber es waren milde friedliche Herbſt⸗ tage bei bewölkter Luft, und beſonders am 29. war die Temperatur des Abends der des Mittags gleich, nämlich 14 Grad Réaumur Wärme bei ſchwacher weſtlicher Luft⸗ ſtrömung. Das Barometer zeigte 28“ 2° hinauf. Die See zeigte ſich duftig, die Luft gewitterſchwül. Der Strom zu Warnemünde war auslaufend, und es zeigte ſich uns das ſchöne Phänomen des Leuchtens erſt als wir ins offene Meer hinaus kamen durch ein helles Aufblitzen des von unſerem Boote bewegten Waſſers, welches zunahm, ſo wie wir mehr und mehr aus dem ſüßen Waſſer des Stroms heraus kamen, und zuletzt in ein allgemeines Leuchten der Meeresfläche überging, ſo daß auch das in den Händen aufgeſchöpfte und aus denſelben zurück fal⸗ lende Waſſer helle Funken ſprühte. | Es mag hier genügen, die wunderſchöne Erſcheinung nach Datum und Oertlichkeit anzuführen, denn der ganze Verlauf war völlig derſelbe, wie er im erſten Hefte dieſes Archivs S. 51 S. 12 ſehr gut und ausführlich beſchrieben und nachzuleſen iſt. — Die folgenden Tage behielten ziem⸗ lich denſelben Charakter der oben gedachten, doch ging der Wind nach Nordweſt und verlor ſich damit die Ge— witterſchwüle; er wandte ſich aber am 2. September nach 78 Südoſt mit zunehmender Wärme und bei fallendem Barometer, bis am 4. Nachmittags ein ſtarkes Gewitter ſich über Hamburg und Umgegend entlud und wieder ver⸗ mehrten Regen und kältere Winde brachte. Schwerin. A. Koch. * 5. Emys europaea bei Schwerin. — Im Beſitze des Herrn Kaufmann Schlichteiſen zu Schwe⸗ rin befand ſich Ende 1864, und ward von ihm an das Aquarium des Herrn Kaufmann Liſch daſelbſt abgegeben, eine inländiſche Schildkröte, Emys europaea Schneid., welche von Erſterem einem hieſigen Arbeitsmanne abge⸗ kauft war, der fie am Ufer des Schweriner Sees ge- griffen hatte. Herr Schlichteiſen verſichert, daß ihm fünf Fälle be⸗ kannt wären, daß dies Thier hier gefangen und in den Beſitz verſchiedener Perſonen gelangt ſei. Schwerin. A. Koch. 6. Leuchtender Schnee. — Den in Archiv XII S. 145 beigebrachten Beiſpielen von electriſch leuch⸗ tenden Schneeflocken reihet ſich folgender ähnlicher Fall an: „am 10. Mai 1695 wüthete Abends gegen 7 Uhr zu Chatillon an der Seine ein gewaltiger Sturmwind. Die Luft ſchien dabei ganz entzündet zu ſein, und es fiel Feuer in ſolchen Funken herab, wie man ſie beim roth⸗ glühenden Eiſen während des Schmiedens bemerkt. Dieſer Feuerregen hielt eine Viertelſtunde an und erſtreckte ſich über einen ziemlich großen Landſtrich. Als der Orkan vorüber war, fing es in großen Flocken an zu ſchneien.“ (Muſeum des Wundervollen, Leipzig 1806 Bd 5, S. 79 156). — Wahrſcheinlich war auch der Feuerregen ſchon von Schnee begleitet, aber in dem Erſtaunen über den erſteren achtete man auf letzteren nicht. E. Boll. 7. Aberglauben in Bezug auf den Ha⸗ gel. — In dem Städtchen Herrenberg im Württember⸗ giſchen, (meldet im Jahre 1856 in No. 138 die Berliner Volkszeitung,) hat unlängſt ein kleiner Auflauf ſtattgefun⸗ den wegen Beerdigung eines Selbſtmörders auf dem ordentlichen Friedhofe; das Motiv war der Aber— glaube, die Gemarkung werde wegen dieſer Entweihung 7 Jahre lang mit Hagelſchlag heimgeſucht wrdeen. — Vergl. Archiv XVII S. 287 No. 4. E. Boll. 8. Krähenneſt an der Erde. — In dieſem Frühjahr fand ich auf meinem Felde in einer Mergelkuhle an dem ſchräg aufſteigenden Rande derſelben eine kleine Höhlung, und in derſelben das Neſt einer gewöhnlichen grauen Krähe. Sie brütete dort auf 3 Eiern, bei einer Unterlage von wenigen dürren Zweigen. Es iſt mir bisher noch nie ein anderes Krähenneſt als auf Bäumen vorgekommen, deshalb bin ich ſo frei Ihnen für die Ornithologen dies mitzutheilen. (Briefl. Mitth. an E. Boll.) 85 Boddin, den 6. Juni 1866. L. v. Lützow. 9. Alauda alpestris. — Naumann erwähnt als 1. Naturgeſchichte der Vögel Deutſchlands. 4ter Theil. Leipzig 1824. S. 152. 80 große Seltenheit, daß ein Pärchen nach Cöthen ſich verflogen habe. Am 2. Dec. 1864 iſt von Herrn Jägermeiſter Hebich und Herrn Math. Warncke ein Pärchen hier geſchoſſen wor- den. Das Weibchen ſandte ich am 4. Dec. an Herrn Haupt⸗ mann v. Preen, da ſich hier kein Ausſtopfer befindet. Wenige Tage ſpäter traf Herr Warncke eine ganze Schaar, etwa 20 Stück, ebenfalls auf der Haide von Herrenburg. Lübeck. Dr. A. Meier. 10. Botaniſche Excurſion über Lauenburg nach Boizenburg (aus einer brieflichen Mittheilung an den Herausgeber). — Am 9. Juli 1865 war ich mit zwei Hamburger Freunden in Lauenburg und Boizenburg. Im Fürſtengarten zu Lauenburg fanden wir Asarum euro- paeum, Verbascum Lychnitis, Brachypodium pinnatum, im Dorfe Horſt (meklenb.) eine ſolche Menge von Wer⸗ muth, wie ich ſie nie auf einem Fleck geſehen habe, zwi⸗ ſchen Horſt und Boizenburg am Fuße bewaldeter Höhen am Rande der Elbwieſen Cynanchum Vincetoxicum mit Ajuga genevensis und Scutellaria hastifolia, weiter nach Boizenburg hin am Elbufer zwiſchen Korbweiden und Brombeeren Cuscuta monogyna, fo wie an den Hügeln Verbascum thapsiforme, collinum, Chondrilla juncea, Origanum vulgare, Malva Alcea. Auch fand ſich Salix acutifolia (wohl angepflanzt) häufig vor. | Die Richtigkeit der Cuscuta monogyna glaube ich nach allen Seiten hin verbürgen zu können, um ſo mehr, als wir kurz vorher hinter Lauenburg am Horſter Damm die Cuscuta europaea gefunden hatten. Die Blüthen ſind weißlich, röhrig, auffallend groß, die Stengel ſind 81 ſtrickartig dick. Ich werde nicht ermangeln, Ihnen auf irgend eine Weiſe Exemplare zukommen zu laſſen. Das Verbascum collinum war leider nur einmal vorhanden, ſtimmte aber durchaus. Hamburg den 21. Mai 1866. C. T. Timm. 11. Botaniſches aus der Umgegend von Parchim. — Vom 15. bis 23. Juli d. J. war ich in Parchim und Umgegend; es freut mich, Ihnen über das Vorkommen von Geranium silvaticum in dortiger Gegend volle Gewißheit geben zu können. Ich hatte Gelegenheit, mit Herrn F. Schumacher, Bruder des Ortsapothekers, kleine Streifereien vorzunehmen. Ohne ihn hätte ich auch ſchwerlich die genannte Pflanze gefunden. Dieſelbe wächſt nämlich in der Gegend der ſogenannten „Dakkuhl“, dem frühern Eldorado der Parchimenſer Botaniker, einem Fleck Landes, der aus Lehmboden beſteht und ganz verſteckt zwiſchen dem Sonnenberge und der nach Neuſtadt führen— den Chauſſee liegt. Wir fanden ſie an 2 Stellen: zuerſt an einer Hecke zwiſchen den Ackerſtücken (mit Orobus niger) und ſpäter auf freiem Graslande unweit des letzten Ueber— reſtes der frühern Wildniß, einer ziemlich tiefen, mit Ge— büſch angefüllten Grube, an deren Seiten Melampyrum nemorosum in wahrhaft prächtigen Exemplaren wuchs, von meinem Begleiter als „wildes Löwenmaul“ bezeich⸗ net. Die Exemplare von dem erſten, mehr ſchattigen oder mehr begünſtigten Standpunkte zeigten größere Blü— thenblätter und waren höher gewachſen als die von dem zweiten. Alle haben aber blaurothe Blüthen und wage— recht abſtehende Haare, ſowie einen aufrechten Wuchs, nicht 6 „ee die Inieartigen Gelenke von Geranium palustre und das charakteriſtiſche, faſt hüllblattartige Stengelblatt. Sonſt bot die Umgegend wenig Neues. Geranium fand ſich an 3 Stellen: an der Elde bei der Ziegelei und bei Slate und auf einer quellig⸗ſumpfigen Wieſe am Son⸗ nenberge, Malva Alcea an der Chauſſee nach Lübz und in der Gegend von Poltnitz, Anthemis Cotula ſehr reich⸗ lich in der Gegend von Rom, Alyssum calycinum zwi⸗ ſchen Lübz und Brook an der Chauſſee, Filago germanica auf einem Brachacker in der Gegend von Darß (mit F. arvensis und minima), Silene hirsuta und Echium vio- laceum unter Serradella am Sonnenberge, erſtere ziemlich häufig, Cetraria glauca und Evernia furfuracea in der Gegend des Rühner Berges an Stämmen der Föhren, letztere reichlich, ebendaſelbſt Racomitrium lanuginosum an Grantblöcken und Orthotrichum speeiosum an ita⸗ lieniſchen Pappeln; Chondrilla juncea oberhalb der Slater Wieſen und auf einem Brachacker in der Gegend von Meiersdorf; Ranunculus lanuginosus am Sonnenberge; Galeopsis Ladanum in der Gegend von Kiekindemark, jo wie an der Chauſſee nach Neuſtadt und vor dem Wober⸗ thore (hier mit Oenothera biennis und Sedum reflexum). Bemerkenswerth bleibt immer das häufige Vorkommen von Centaurea Scabiosa (hinter Lübz auch weißblühend), Armeria vulgaris, Verbascum thapsiforme (faſt häufiger als V. nigrum), Berteroa incana, Helichrysum arena- rium, Galeopsis ochroleuca, wozu noch in der Nähe der Stadt Onopordon Acanthinm und Marrubium vulgare kommen. Auch Echium vulgare, Anchusa officinalis, Acinos thymoides möchten zu erwähnen fein. Melampyrum 83 nemorosum fand ich an 3 Stellen: im Buchholz, hinten im Sonnenberge und bei der „Dakkuhl.“ Am letzten Ende des Sonnenbergs (nach Spornitz zu) traten auch Geranium columbinum, Campanula patula, Pulicaria dysenterica auf. Die Umgegend des Darßer Moors (die Granziner Eichen mitgerechnet) zeichnete ſich durch einen Reichthum von Juniperus communis, Genista tinctoria, Cirsium acaule, Dianthus deltoides aus, auch Calla palustris kam vor. (Briefl. Mitth. an E. Boll.) Hamburg den 10. October 1866. C. T. Timm. 12. Zur Geſchichte des Buchweizens habe ich gegen frühere Annahmen, daß der Buchweizen vor dem 16. Jahrhundert in Europa nicht bekannt ge⸗ weſen ſei, im Archiv VIII, 1854, S. 136 den Beweis geführt, daß dieſes Korn in Meklenburg ſchon im Jahre 1436 in Gebrauch war. Ich habe jetzt im Archive des Kloſters Malchow eine Urkunde entdeckt, aus welcher mit Sicherheit hervorgeht, daß auch ſchon im Jahre 1450 eine bedeutende Menge, ein Drömt, als Kornertrag von einem Felde, neben Roggen und Hafer, verpfändet ward, in der Geſchichte der Fruchtverpfändungen ein außeror⸗ dentlich ſeltener Fall. Ich theile im Folgenden dieſe Ur⸗ kunde im Auszuge mit. | Henning Lübow verkauft dem Kloſter Malchow eine He: bung von 5½ Drömt Kornes aus dem Dorfe Lübow. D. d. 1450. Januar 7. Vor allen guden cristenen luden, dar disse bref vorkumpt, de ene szen edder horen lesen, bekenne ik Henningh Lubouwe mit mynen rechten eruen, dat ik mit gudem vrigen willen onde wolbedachtem mode, na rade myner eruen vnde frunde, witliken hebbe vorkofft vnde vorlathen in crafft desses brenes deme er- 6* 84 werdighen manne her Nicolae Reepst, vorstender, Margharethe Kolres, prioren, vnde den meynen junefrouwen der vorsame- linghe des elosters to Malchouw vnde alle eren nakomelinghen sostehalf dramet korns, benomelken II dramet roggen, II’, dramet haueren vnde en dramet bockweyten vor sauen- tich Lubische mark Stralen geldes tho Lubouw. — — — — — — Sereuen na der bort Christi verteyn hun- dert jar dar na in deme vefteghesten jare, des anderen daghes na der hillighen dryer koninghe daghe. Nach einer beglaubigten Abſchrift aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts im Archive des Kloſters Malchow. Schwerin, 7. October 1866. | Dr. G. C. F. Liſch. 13. Kaninchen in Meklenburg. Die Frage, ob und wann die Kaninchen in Deutſchland eingeführt find, ſcheint noch immer nicht vollſtändig gelöſet zu fein. Im großen Schweriner See liegt bekanntlich eine kleine, ſchöne Inſel, welche den Namen Kaninchen werder führt. Man pflegt in Schwerin anzunehmen, daß dieſe Benennung aus neueren Zeiten ſtammt. Dies iſt aber nicht der Fall; vielmehr iſt dieſer Name fo alt,“ wie die Namen der übrigen namhaften Oertlichkeiten bei Schwerin. 1. Nach Bujack „Naturgeſchichte der höheren Thiere u. ſ. w.“ (Königsberg 1837) S. 71 nahm auch ſchon zur Zeit des deutſchen Ordens in Preußen einen Theil des Thiergartens zu Stuhm ein kleiner Park ein, welcher der Kaninchengarten hieß, weil hier der Heermeiſter eine große Menge von Kaninchen hielt, die in einem mitten in dieſem Park aufgeſchütteten kleinen Hügel ihr Lager hatten. Mehrere Heermeiſter fanden an der Unterhaltung und Pflege dieſer Thierchen ein beſonderes Ver⸗ gnügen, weshalb ſie auf ihren Reiſen nicht ſelten mit Kaninchen beſchenkt wurden. e 85 In dem Theilungsvertrage zwiſchen den Herzogen König Albrecht und Johann vom Mittwoch nach Lätare 1407 heißt es nämlich: „Dyt is de andere syde, de myn here de koning Albrecht „gesat hefft: — — _ = = —— — — „Den papendyk scholen se tosamende theen laten vnd delen „de vysche lyke, dat wadehus halff mit deme haluen hove to „deme see wart vnd dat kanynekenwerder, den groten „Zwerinschen see den scholen beyde heren tosamende hebben.“ Dr. G. C. F. Liſch. 14. Schwefelkohlenſtoff, ein Mittel zur Bewahrung der Herbarien. — Es iſt un⸗ glaublich, welche Verheerungen die Inſecten in den Samm⸗ lungen getrockneter Pflanzen anrichten, und wie fo manche ſchätzbare Pflanze durch dieſe erbitterten Feinde für die Botaniker wie für die Wiſſenſchaft zu Verluſt geht. Herr Ludwig Doyere, Profeſſor der angewandten Naturgeſchichte an der Centralſchule der Künſte und Ma⸗ nufacturen in Paris, kam im Jahr 1857 auf den Ge— danken, dagegen den Schwefelkohlenſtoff anzuwenden, und fein Freund Lenormand führte denſelben unter feiner. An⸗ leitung aus. | Es wurde eine Kiſte aus weichem Holz gemacht, un- gefähr von 6 bayer. Fuß Länge, 3 Fuß Höhe und 2 Fuß Breite, mit Zinkfolien ausgelegt, um jede Verdunſtung fo viel als möglich zu verhüten, endlich ein beweglicher Deckel eingelaſſen und das Innere der Kiſte mit einer Fach⸗ abtheilung von ungefähr 4 Zoll Breite unten und 3 Zoll Weite oben verſehen. Der größere Raum der Kiſte iſt für 86 10 bis 12 Fascikel des Herbariums beſtimmt, welche zuerſt loſe gemacht, durch Holzſtäbe im Zwiſchenraume von je 3 Zollen auseinandergehalten werden; der kleinere Raum wird dann mit Holzhobelſpänen gefüllt, über welche bei der Anwendung nahezu ein halbes bahyeriſches Quart Schwefelkohlenſtoff ausgegoſſen wird, der Deckel raſch auf⸗ gelegt und die Fugen mit Glaſerkitt verſtrichen, damit die Dämpfe möglichſt in der Kiſte zuſammengehalten und die Pflanzen davon durchdrungen werden. Wenn nach drei Tagen die Kiſte geöffnet wurde, konnte man aus dem üblen Geruche wohl den guten Schluß der Kiſte erproben, die Wirkung aber auf die Inſecten war auffallend. Keine Larve entkam der tödtlichen Einwirkung dieſes penetranten Gaſes. In einem Blatte von Ficus Carica wurden deren 50 gezählt. Die getödteten Larven ſind anfänglich weiß, werden aber an der Luft bald braun und dunkel, einige hornartig, andere bleiben weich. Der Geruch des Schwefelkohlenſtoffes verſchwindet an den behandelten Pflanzen und den Einlege-Papieren in weni⸗ gen Stunden gänzlich und ſpurlos. Da die Dämpfe ſehr brennbar und leicht entzündlich ſind, ſo darf man wäh⸗ rend der Reinigung in den dazu beſtimmten Localitäten kein Feuer anzünden, ſich auch keines offenen Lichtes be⸗ dienen. Man muß eben dabei dieſelbe Vorſicht gebrau⸗ chen, wie ſie bei Aether, Alkohol, Terpentinöl, Petroleum ꝛc. und deren Dämpfen nothwendig iſt. Die einmal fo gereinigten Pflanzen in den Herbarien werden auch ferner nicht mehr von den Inſecten an⸗ gegangen. Prof. L. Dot ere hatte auch Gelegenheit, in Algier 87 von dem Schwefelkohlenſtoff gegen den Kornwurm Ge⸗ brauch zu machen (polytechn. Journal Bd. CXLVI S. 385) und zwar mit ausgezeichnetem Erfolge.“ 10. Fünfter Nachtrag zur „Aeberſicht der mek- (endurgifchen Lepidopteren.“ (Vergl. IV. 12. V. 124. IX. 158, X, 63, XIII. 153.) I. Dem durch Herrn Dr. Boll's dankenswerthe Bemü⸗ hungen geſchaffenen Verzeichniß der in Meklenburg hei- miſchen Makrolepidopteren (Archiv IV. 23 ff.) kann der Unterzeichnete in Folge der Erfahrungen, die er im letzten Decennium gemacht, zum Theil auch auf Grund einiger vom Herrn Paſtor Sponholz und Herrn Landrath v. Oertzen auf Brunn herrührenden Aufzeichnungen noch fol⸗ gende Arten hinzufügen: 1. Notodontota Argentina. In einem von Friedland ziemlich entlegenen Eichwalde geklopft. (Im De⸗ witzer Holze wurde von Herrn Sponholz ein wohl— erhaltenes Pärchen gefunden und an Herrn v. Oertzen abgegeben). | 2. Agrotis Obelisca. Am 26. Juli 58 von einer Silberpappel in Wrechen bei Woldegk geklopft. 3. Amphipyra Cinnemomea. Raupe Ende Auguſt 64 auf der Silberpappel. 1. Abgedruckt aus den von Hager und Jacobſen redigirten Induſtrieblättern, 1865 No. 33, mitgetheilt durch Herrn Dr. Herm. Scheven in Malchin. 88 [4. Noctua Punicea. Zugleich mit Bella und Splendens 4 Jahre hintereinander gefangen (55 bis in den Juli). — Kommt auch bei Wismar vor, ck. Archiv X. 64] Hadena Satura. „Habe ich einmal 1827 in Brunn gefunden; ſie kann daher dem Verzeichniß en werden“ v. Oertzen. Apamea Dumerilii. 1854 24. Juni an einem Birkenſtamme bei Kotelow gefunden, von Herrich— Schäfer beſtimmt. Apameae nov. spec. Ein Pärchen 3. Auguſt 1860 in Wrechen von der Silberpappel (faſt gleichzeitig mit Furuncula) geklopft. Das Charakteriſtiſche iſt, daß ſämmtliche Felder der Vorderflügel gleichmäßig in Grau und Braun marmorirt ſind; die Zeichnungen, beſonders die drei (hohlen) Makeln und die Quer⸗ linien, ſehr ſcharf. Sollte es die dem Unterzeich— neten unbekannte Hawordtii fein? (Vorläufig In- volatrix genannt). . Simyra Dubiosa. Im Juni (zu der Zeit, in wel⸗ cher Splendens fliegt) am Rande eines rohrreichen Teiches gefangen. — Auch bei Wismar, vergl. XIII. 155. 10. Nonagria Hellmanni. Den Ende Juli an de: Centaurea Scabiosa (in mehreren auf einander fol- genden Jahren) gefangenen Schmetterling jandt: Herr Herrich-Schäfer mit der Determination zurück: „Hellmannii eher, als Fulva.“ Nonagriae nov. spec. Größe, wie Ulvae, Lurida = Ustula; Schnitt der etwas ins Bleifarbige ziehenden 11. 89 ſtrohgelben, ſtarkglänzenden Vorderflügel bei größerer Breite ähnlich dem der Dubiosa, mit welcher ſie gefangen wurde; die Franzen führen am Ende der Flügelſehnen eine Reihe von kleinen ſchwarzen Punkten; ebenſo fehlt die Punktreihe hinter der Nierenmakel nicht. Dieſe ſelbſt iſt wie die gleich große (nur etwas ſchräg liegende) runde Makel ſchwarz, ſelbſt rund und tritt in einer von der Zeich— nung der verwandten Geſchlechter durchaus abwei— chenden Weiſe hervor. Die Hinterflügel ſind weiß— glänzend, wie die Caricis, haben einen ſtarken, ſchwarzen Mittelfleck und führen gegen den Rand hin ſolche ſchwärzliche Schatten oder Striche, wie Typhae oder auch Obsoleta. 12. Gnophos Furcata und eine noch nicht beſtimmte Acidalia. Zuſatz des Herausgebers. — Mit Hinzurechnung der vom Herrn Schulrath Dr. Unger vorſtehend namhaft ge⸗ machten neuen Arten kennen wir an meklenburgiſchen Makro⸗ lepidopteren jetzt ſchon 772 Species. — Vergleichen wir die in den Jahren 1850 und 55 gemachten ſtatiſtiſchen Abſchlüſſe mit dem jetzigen, ſo ergiebt ſich folgendes Reſultat (JB. mit Aus⸗ ſchluß der Varietäten und der früher irrthümlich regiſtrirten Arten): 1850 1855 1866 Papiliones 94 100 103 Sphinges 34 35 40 Bombyces 97 199 105 Noctuae 262 273 302 Geometrae 210 215 222 S. 697 722 772 90 H. | Die dem genannten Verzeichniſſe über die Seltenheit der einzelnen Lepidopteren beigefügten Bemerkungen geben dem Unterzeichneten faſt durchgängig Anlaß zu den größten Bedenken: fie find ihm nur durch die Annahme erklärlich, daß die betreffenden Sammler nach dem zufälligen Auf⸗ finden des Schmetterlings ſelbſt die Angaben gemacht ha⸗ ben. Zuverläſſiges läßt ſich nur dann ſagen, wenn die verſchiedenen Entwickelungsſtadien in Betracht gezogen werden, von denen in der Regel nur eines das geſuchte Inſect dem Menſchen in die Hand liefert. Freilich wird auch dies eine Stadium, wenn es ermittelt iſt, von den Einzelnen ſelten mehrere aufeinanberfotzenbe Jahre hin⸗ durch im Auge behalten. Um einen Hauptzweck der nachfolgenden Bemerkungen, welche ſich aus einer flüchtigen Durchmuſterung der eigenen ſchriftlichen Aufzeichnungen ergeben, in's Klare zu ſtellen, mögen folgende Beiſpiele voraufgehen. Acroncyta Miny- anthis (denn Menyanthidis iſt in jeder Beziehung falſch, trotz Wetſtein u. A.) iſt ſelten nach Sponholz (etwas ſelten nach Treitſchke V. 1 S. 35): 52 beim Suchen des Cossus Arundinis kam dem Unterzeichneten zufällig eine Raupe in die Hand; 53 ſuchte und fand er ſie in ziem⸗ licher Anzahl; und 54 hatte er die Gewißheit, daß der Schmetterling in zwei Generationen, im Mai und im Auguſt, erſcheint, 55, daß er nicht monochoriſch, vielmehr ſo häufig und ſo leicht zu erbeuten iſt, wie kaum ein anderer. — Cymatophora Bipuncta iſt nach Sponholz ſelten und lebt als Raupe nach Borkhauſen, Treitſchke und Kahſer auf der Schwarzpappel. Der Unterzeichnete 91 fing 59 in einem Elſenbruch einen Schmetterling; ſuchte im Herbſte die Raupe an der Elſe in einer ganz anderen Gegend, fand ſie, die erſte am 3. September, zwiſchen Blättern der Or ähnlich lebend und hatte 60 —63 den Schmetterling bis Mitte Juli in Ueberfluß. — Xanthia Citrago galt bis 56 gar nicht für in Meklenburg ein⸗ heimiſch (obſchon ich jetzt don Herrn v. Oertzen unter dem 28. Januar 32 folgendes bemerkt finde: Citrago iſt von Herrn P. Muſſehl hier im Jahre 28 gezogen und 30 von mir ebenfalls.“) Nachdem dem Unterzeichneten klar ge⸗ worden, daß die Raupe am beſten wie Aprilina geſucht wird, hat er im Juni des zweiten Jahres in wenigen Tagen 45 Raupen zuſammeugebracht, von denen der erſte Schmetterling den 4. Auguſt, die übrigen vom 19. Auguſt bis 10. September kamen. Aprilina ſelbſt iſt nach Koch nicht häufig. Der Unterzeichnete erbeutete ihn 51 an einer Eiche, fand die verlaſſene Puppe und zog nun 52 ſowohl 5 Raupen als grub er 11 Puppen; von 53 ab brachte ihm ein halbſtündiges, nur nicht in aufeinander⸗ folgenden Jahren, an denſelben oder ähnlichen Stellen unternommenes Suchen durchſchnittlich 10 Aprilina, 8 Pro- tea und 18 Cruda Puppen. Um die Berichtigung der im Verzeichniß gemachten Angaben über Orion, Oo, Fimbria, Derasa, Dictaeoides, Dromedarius, Tremula, Palpina, Fascelina, Asiliformis u. a. zu übergehen, fo fagt Schmidt, der die Puppen an Pappelſtämmen gefunden hat: „Harpyia Bifida kommt ziemlich häufig vor; Furcula und Bicuspis find nur felten anzutreffen“; Koch dagegen nennt Bicuspis nicht ſelten und bezweifelt das Vorkommen bon Furcula. Der Unterzeichnete fing Furcula 53 als Gr" 92 Schmetterling einmal an der Weide; las 54 vier Raupen von einer Weide an einer andern Stelle; fand 55 zu— fällig (beim Suchen nach Fluctuosa) im Winter an der Birke eine Puppe, behielt die Sache in vier Wintern im Auge und erbeutete durch eine Abſuchung der in der Um⸗ gegend ſtehenden Birken, welche etwa 10 Stunden zuſammen in Anſpruch nahm, über 70 Puppen, von denen nicht eine ein— zige Bicuspis gab, 10 dagegen Furculae mit einer ähnlich, wie es bei Bicuspis der Fall iſt, auf beiden Seiten buſig eingeſchnittenen Binde. Der Unterzeichnete muß nach allen feinen Erfahrungen das Vorkommen der Bicuspis in hie— ſigen Gegenden bezweifeln. Aehnlich verhielt es ſich mit Hesperia Malvarum, von der im Jahre nach ihrer Ent⸗ deckung der Unterzeichnete 35 Schmetterlinge gezogen hat. Endlich mag erwähnt werden, daß er bis 57 mühſam Xylina Conformis einzeln erzog, von 58—60 an 9 jungen durch Pfähle unterſtützten Pappel- und Obſtbäumen, die in der Nähe eines Elſenbruchs ſtehen, 84 Conformes (mit 11 Lutulentae,) fand, ſeit dem Verſchwinden der Pfähle aber auch nicht ein friſches Stück mehr geſehen hat, wäh— rend die Raupe nicht ſeltener geworden iſt. Schon dieſe wenigen Bemerkungen ergeben, wie viele Momente in Rechnung zu ziehen find bei einem Urtheil über die ge⸗ ringere oder größere Häufigkeit eines Schmetterlings. Vor Allem bedarf es der Veröffentlichung der von ein— zelnen Forſchern bei der Raupenzucht und dem Puppen⸗ ſuchen gemachten Erfahrungen. In Betreff der Makro- lepidopteren (Gen. XXV- XC) möge für jetzt noch Fol⸗ gendes — das Ergebniß vieljähriger Beobachtungen in der Umgegend Friedlands — hier eine Stelle finden, zu⸗ 93 gleich als Ergänzung und Berichtigung für die Treitfch- keſchen und Freyerſchen Angaben (denn andere Hülfsmittel ſtehen dem Unterz. nicht zu Gebote). Der am Ende der ein- zelnen Bemerkungen ſich findende Buchſtabe bezeichnet das Stadium, in welchem die betreffende Species am leich— teſten zu finden war. | Deilephila Elpenor. Raupe auf der Fuchsia (64 auf einem Beete 27 Raupen) gefunden und bis zur Ver— wandlung damit genährt. (R.) Galii. Raupe Mitte September. Schmetterling (Mai und Juni: Ochſenh. S. 220) 5. Juli fig. 53 und ſonſt. (R.) | Euphorbiae. Raupe 28. Juli 54 verpuppt. Schmet⸗ terling 16. Auguſt 55. Puppen ins Zimmer am 10. Januar 56 genommen gaben Schmetterlinge 4— 7 April. In der unmittelbaren Nähe Friedlands nur einmal an der allein vorkommenden Euphorbia Peplus gefunden. Sphinx Convolvuli. Puppen überwintert geben fo jel- ten, wie Atropos, den Schmetterling. — Raupen 5. Aug. 60 verpuppt gaben S. 9. Sept. und 4. Sept. 61 S. 2 Oct. In den Salzburger Alpen 56 S. 3. Auguſt. (P.) N ligustri. R. auch an der zähen Eſche und an Spi⸗ räen (an letzteren auffallend klein). (R.) Acherontia Atropos (ſeltſamer Weiſe in dieſem Jahre von Mekl. Zeitungen als Seltenheit bezeichnet) in jedem Jahre als R. (Ende Auguſt und September) angetrof- fen. S. 59 11 29. Sept. 60 23. Sept. fig. und ſonſt. Eine am 23. Auguſt 65 verpuppte Raupe gab - den 9. October einen Schmetterling, deſſen durch die 94 Mitte des Hinterleibes gehender Streif bläulichweiß iſt und deſſen (ſonſt einfach ſchwarze) Querringe an der oberen Hälfte ebenſo gefärbt ſind, ſo daß er an Caricae in Cayenne erinnert. (R. S.) Smerinthus Tiliae. R. hier beſonders häufig an der Birke (S. meiſt mit einfach gelbgrünlichen Hinterflügeln, die wenig Schwarz zeigen), ſeltener an der Eiche (S. meiſt rothbraun) und Erle. Die in einem früheren Jahr⸗ gange des Archivs enthaltene Angabe, daß der Schmet⸗ terling ſich bei Wismar nicht finde, Tan zweifel⸗ haft. (R.) Populi. R. einmal (56) an der Erle, öfter an der Espe. S. 53 noch am 10. Juli, wie Ocellata. (P.) Harpyia Erminia. R. einzeln (anders als Vinula) be⸗ ſonders auf der Espe und Schwarzpappel: der ſchnee⸗ weiße längliche Streif auf dem 7. Gelenk iſt in der Jugend noch nicht vorhanden, was ſowohl Ochſenheimer S. 26 als Freyer Beitr. I. S. 44 unbekannt geblieben iſt. Sie verpuppt ſich im Freien nicht blos am Stamme, ſondern auch an ganz dürren Zweigen, wie ſie von den Stürmen des Winters gebrochen im Frühling am Bo⸗ den liegen. S. (Männchen 4 Uhr Nachm.)] vom 13. Juni ab 58. 59. 61. (R.) Bifida. Bei einzelnen Weibchen ift das Mittelfeld durchaus goldgelb beſtäubt und auf beiden Seiten von einem gleichſtarken Streif begrenzt; bei einzelnen Männ⸗ chen iſt der Raum zwiſchen den beiden Streifen ganz weiß. (R. P.) Furcula vgl. oben S. 91 flg. Unter 45 P. befanden 95 ſich zwei in zuſammengeſponnenen Sandkörnern, unmittel⸗ bar an der Birke gefunden. (P.) Fagi. R. 53 noch Mitte October. (R.) Milhauseri, R. ſteigt zur Verwandelung herab, um meiſt in Manneshöhe an einer glatteren Stelle einer nicht zu alten, ziemlich freiſtehenden Eiche ſich einzu⸗ weben, iſt aber ſchon im Auguſt aufzuſuchen. Das (dem Carpini, Quercus, Dromedarius und a. an Lebhaftig⸗ keit nichts nachgebende) Männchen iſt noch vor Eintritt der Abenddämmerung zu ſtechen. (P.) Notodont. Trilophus. S. in der 2. Hälfte des Juni Männchen 6 Uhr Abends, Weibchen, wie bei andern Spinnern, ſpäter. Zwei Generationen ſo wenig, wie bei Dromedarius, Dictaea u. a. bemerkt. (P.) Dictaea. S. 58 vom Mai bis 18. Juli, Dietae- oides vom 13 20. Juni; 53 16. Auguſt; 54 5. Auguſt. (R. P.) Bicolora. Einmal auf der Linde. Crenata. R. Espe. S. nicht im April (Ochſenh. S. 80), ſondern in der zweiten Hälfte des Juni. Das Männchen viel dunkeler, beſonders an der Flügelwurzel, das Mittelfeld gelbbraun. (R.) Tremula. R. 20. Juli 60 verpuppt. S. 6. Juni 61. ähnlich 62. 63. R. 64 1. August verpuppt, ©. 5. Mai 65. Cossus Ligniperda. R. überwintert und verpuppt ſich auch in der Erde nahe am Baumſtamm oder unter Steinen. Hepiolus Lupulinus. S. 62 und ſonſt 20. Auguſt flg. (S.) . 96 Lithosia Irrorea. S. Anfang Aug. Gan Juni). Ebenſo Unita. (S). Orgyia Pudibunda. R. beſonders auch auf Elſen. (R.) Fascelina. R. beſonders auch auf Spartium scopa- rium. S. Erſte Hälfte des Juli. | Goniostigma und Antiqua. R. beſonders auch an Birken von Ende Auguſt ab. (R.) Pygaera Anastomosis. R. verpuppt ſich nicht blos zwi⸗ | ſchen Blättern (Ochſ. S. 227), ſondern auch am Stamm der Schwarzpappel faſt geſellſchaftlich. S. von Ende Juni ab, etwas weniger häufig, als Reclusa (R. be ſonders an niederem Weidengeſträuch), Anachoreta und Curtula (als P. leicht zu finden, noch leichter als S. zu klopfen), von denen die S. 54 21. Mai flg., 53 4. Juni flg., 56 (ſeit dem 10. Januar im Zimmer) 21. Febr. flg. kamen. Im Verzeichniß gelten alle für nicht häufig. Gastropacha Ilicifolia erſchien als S. nicht im Mai (Ochſ. S. 242), ſondern ſtets in der erſten Hälfte des Juni (von P. aus Leipzig). Betulifolia. R. auch an Weiden, im Aug. erwachſen. S. 1. Hälfte des Juni; 1. Generation. (R. P.) Populifolia im Juli. Das Ei weiß mit grünen Rin⸗ gen, auch Puncten; nach 14 Tagen R. S. von Ende Juni ab. (P.) Quercifolia. R. beſonders auf der Bruchweide. S. erſcheint den ganzen Juli hindurch. (R.) Pruni. R. nur an der Weide gefunden 8. Juni 54 und Ende Mai 59, 6. Juni 1 S. Ende Juni 60. (R.) 97 Potatoria. R. beſonders auch auf Arundo. Trifolii. R. beſonders auch auf Spartium scopa- rium. S. Auguſt. (R.) Quercus. R. auch auf Sorbus aucuparia und Elſe, wiederholt mit Apfelblättern erzogen. P. lagen vom Sommer 53 über und gaben S. 54 30. Juni flg. (R.) Dumeti. R. beſonders an Leontodon hastilis in der 2. Hälfte des Juni; verpuppte ſich meiſt bis 16. Juli. Crataegi. R. auch auf Eiche und Haſel. S. 54 22. Aug. flg. (September und October nach Och.) Euprepia Russula. R. klein in zuſammengerollten Blät⸗ tern des niedrigen Birkengebüſches (zugleich mit Polia Tincta) im Sept. und Oct. Dominula. R. beſonders auf Rubus fructicosus und Prunus spinosa. 56 erſchienen die S. gleichzeitig 1. Juli Morgens 10 Uhr, obſchon 2 derſelben ſich 2 Tage ſpäter, als die andern verpuppt hatten. Acronycta Ligustri. Nach Freyer B. III. 156: R. nur einzeln, allein auf dem Ligustrum. S. Mai.“ Sie iſt in Mehrzahl auf dem Flieder den September hindurch anzutreffen: fie ſitzt auf der unteren Seite des Blattes und frißt in der Mitte deſſelben. S. ſtets in der 2. Hälfte des Juli. In Reichenhall hat der Unterzeichnete die R. klein ſchon im Anfang des Auguſt vom Ligu- strum geklopft. (R.) Strigosa. R. bis jetzt allein an Spalierobſt. S. er⸗ ſcheint (wie 66) bis Mitte Juni. (S.) Tridens. R. beſonders auf Birkenbüſchen, auch auf Haſel. Psi auch auf Eichen. t Cuspis weit verbreitet. R. nur auf Erlen, wie auch 7 98 Freyer N. B. I. 112 angiebt, im Sept. S. 2. Hälfte des Juni bis Mitte Juli; variirt von Weiß bis zum dunkelſten Braun. Menyanthis ſ. oben. N Auricoma. R. beſonders auf Birkenbüſchen, auch auf Haſel, Eiche und Linde. Diphthera Orion. Beſonders als R. nicht ſelten. S. Ende Mai bis Mitte Juni. Ein gezogenes Exemplar hatte den von Freyer B. I. 70 bemerkten blaſſen roſen⸗ rothen Duft. Bryophila Ereptricula (Troglodyta). R. lebt, wie die der Perla, und iſt häufiger. S. 1.— 20. Juli. Cymatophora Bipuncta ſ. oben. (R.) | Fluctuosa. Noch wenig beobachtet. Dem Unter⸗ zeichneten fiel im vorigen Decennium beim Puppenſuchen an der Birke eine P. in die Hände, die auf dem 2. Ringe unter den Flügeldecken 2 die Breite des Ringes einnehmende, oben ſich zuſpitzende Auswüchſe (ähnlich dem der Dumeti) und auf dem Rücken in der Mitte des drittletzten Ringes einen gleichen, kleineren Aus⸗ wuchs zeigte. An anderen Orten als unbekannt bezeich⸗ net, wurde ſie in Wien (z. B. von Lederer) für eine abnorme Bildung erklärt. Weitere Beobachtungen zeig⸗ ten dem Unterzeichneten, daß im Gegentheil dieſe Bil⸗ dung eine normale iſt, und ließen kaum einen Zweifel, daß es die Puppe der Fluctuosa war. 56 erſchien am 24. Juni Abends 7 Uhr ein Männchen. Ende Juli 62 ein Weibchen. (S.) Agrotis Valligera. R. in der Erde bei Cynoglossum und anderen auf dürrem, ſandigen Boden wachſenden 99 Pflanzen zu ſuchen. S. (Aug. und Sept. nach Freyer N. B. I. 150) Ende Juli bis Mitte Auguſt beſonders häufig auf Centaurea scabiosa, auch Armeria. (S.) Crassa. „Nirgends häufig“ Treitſchke Seite 168; vielmehr als Raupe ſehr häufig, in der Erde beſonders bei Tussilago farfara und Solanum tuberosum. Von vielen in einem Gefäße befindlichen Raupen kam höch⸗ ſtens ein Schmetterling. Sie gleicht hierin der Del- phinii, von denen jede einzelne erwachſen in einen be⸗ ſonderen Topf zu bringen iſt, weil ſie die Natur der Mordraupe dann am meiſten fee wenn ſie in die Erde geht. (R.) Tenebrosa. „R., die an kurzen Pflanzen, vorzüglich der Erdbeere lebt“ (Freyer N. B. I. 75), nahm in der Ge⸗ fangenſchaft nur Alsine, die am Fundorte gar nicht ſteht. (R. S.) Amphipyra Perflua. R. auch auf Corylus. Noctua Augur. R. kommt auch grüngefärbt vor (in ähnlichem Wechſel wie Pisi, Lucipara, Meticulosa u. a.). Beſonders am Prunus Padus und Spinacia. (S.) Baja. R. am leichteſten klein in trockenen, zuſammen⸗ gerollten Blättern der Himbeere und Erdbeere (zugleich mit Pronuba, Typica, Alsines) in den Gärten während des October und November einzufangen. (R.) Brunnea. R. mit Buchenlaub bis zur Verwandlung 54 genährt (ſie war im Walde durch das Wagenverdeck von einem Buchenzweige abgeſtreift worden). (R.) Festiva. S. nicht im Auguſt (Treitſchke S. 226), ſondern 57 17.— 21. Juni und ſonſt. Auch Tiſcher bei Treitſchke V. I. S. 389 giebt Mai oder Juni an. (R.) 7 109 Punicea. R. auf Himbeere zugleich mit der erwach⸗ ſenen Batis. S. ſ. ob. (S.) Bella. S. Juni; Konewka bei Treitſchke X. 2 S. 35 nennt April und Auguſt. R. auch an Spinacia, Lonicera, Plantago lanceolata und Prunus Padus. (S.) (Conflua als S. bei Halle a. d. S. erbeutet.) C. nigrum. S. nach Treitſchke S. 239 im Mai; hier bis 58 ſtets vom 24. Juni bis 5. Juli; 59 in einem warmen Sommer 17. Aug. vgl. Treitſchke S. 239. 2 Generationen. (R.) Rhomboidea. R. an der Primula veris, gleichzeitig mit Fimbria, vor der Blüte (man ſollte überhaupt ſtatt der Monate lieber die Blütezeit gewöhnlicher Pflanzen nennen). S. 17. Juli flg. (R.) Plecta. R. beſonders am Sauerampfer auf Wieſen in der 2. Generation Ende Auguſt geſammelt. (R.) Tryphaena Fimbria (nach Sponholz ſelten). R. in trocke⸗ nen Blättern (der Eiche) bei der Primel im Mai. S. 26. Juni — 16. Juli 58— 61. (R.) Hadena Leucophaea. R. Anfang Mai. S. 16.—23. Juni 53— 55 (nach Treitſchke S. 322 gewöhnlich im Mai). | Lutulenta. R. am Spartium scoparium. S. Ende Auguſt — 14. September 54. 55. 57, bis Ende Sep⸗ tember 56: die Eier gaben am 14. October R., was außer bei der Lutulenta nur noch bei der Rectilinea der Fall geweſen iſt: trotz aller Bemühungen hat der Unterzeichnete z. B. von Splendens in der Gefangen⸗ ſchaft nie Eier erhalten. (S.) Dentina. S. nach Treitſchke S. 330 im Auauſt. 101 Sie erſchien aus P. 53 3. Auguſt, 66 den 8. Juni; im Freien ſchon Anfang Juni, beſonders aber im Juli, alſo wohl 2 Generationen. (S.) Atriplicis. S. erſchien 55 noch am 5. Juli Mor⸗ gens 9 Uhr. (R.) Protea wird ſchon im letzten Drittheil des April! zur P. (nach Treitſchke S. 364. 362 im Juni); am ſicher⸗ ſten im Juli als P. auszugraben. S. Ende Auguſt erſcheint, abweichend von anderen, in verſchiedenen Tages⸗ zeiten, meiſtens Morgens 7 Uhr. (P.) Phlogophora Meticulosa. R. an den bei Elſenſtümpfen im Bruche wachſenden Pflanzen. S. 2. Sept. 56, 3. September 58, 1. September 62; alſo wohl zwei Generationen. Miselia Conspersa. Compta (als R. häufig, während Koch ſie, wie die Aprilina, nicht häufig nennt) ſtets nur in 1 Generation gefunden. Conspersa S. 9. Juni 57. Compta R. 23. Juli flg. 53. S. 5. Juli 54. (R.) Aprilina, ſ. ob. Lag als P. einmal von 65 bis 20. September 66. S. 57—61 vom 3. September bis Mitte October. Die Ende September (am Abend) erſcheinenden fliegen alsbald. (P.) Polia Chi. R. beſonders am Galium. S. 22. Auguſt flg. 57 und ſonſt. 2 Generationen (Treitſchke V. 2 S. 11) nicht bemerkt. Serena. R. an Picris hieracium, Crepis tectorum, Lactuca scariola. Ende Juli 56, verp. 3. September. S. von im Januar ins geheizte Zimmer genommenen P. 9. März, im Freien Ende Juni und Anfang Juli. Polymita. R. am Chaerephyllum bulbosum. S. 102 (Anfang Juli nach Treitſchke S. 27) in der 1. Hälfte des Auguſt, Morgens 7 Uhr, ſelten Abends oder gar Nachmittags. (P.) Tincta. R. im September und October auf den Blättern der Birke in Brüchern oder in zuſammen⸗ gerollten, noch am Strauche befindlichen Blättern zu finden, nährt ſich von Birke, im Frühjahr von Spinacia und dann Prunus Padus, zuletzt wieder von Birke, auch Buche („Heidelbeerblätter“ Tiſcher bei Treitſchke VI. 1. S. 399.). S. im letzten Drittel des Juni gegen Abend. 5965. (R.) Occulta. R. auch am Sauerampfer (den Freyer B. I. 30 nicht nennt.) S. 15.— 25. Auguſt 59. (Ende Juni bis Mitte Juli Freyer S. 33). - Herbida. R. an verſchiedenen Bruchpflanzen. S. - Auguft Treitſchke S. 59. 9.— 14. Juni. Freyer B. 1. 133) 19. Juni 54, 18. Juni 55 (10. Mai verp.), 19. Juni flg. 56. Abends 6—8 Uhr. Trachea Porphyrea. R. Anfang Mai 55. S. 8. Juli 56 Morgens 6 Uhr. 12. Juli 54, womit Tiſcher bei Treitſchke VI. 1 S. 404 ſtimmt. f Apamea Nictitans. Fucosa. S. beſonders auf Centaurea scabiosa im Juli. | | Unanimis. 10 P. unter Moos an zwei in einer Wieſe befindlichen Steinen im Frühjahr 54 gefunden. S. (von Herrich⸗Schäfer beſtimmt) 27. Mat flg. von 10 Uhr ab. Ophiogramma. S. (Juni nach Freyer N. B. I. 140 an Wieſenblumen) 7. Juli flg. Fliegt beſonders am Echium. 103 Airae. S. nach Boie bei Freyer N. B. II. S. 110 vom 4. bis Mitte Juli; hier (62 —65) Ende Juni. Testacea. S. Mitte Auguſt an Baumſtämmen 62 flg. (September nach Treitſchke S. 109). Mamestra Pisi. R. bis in den September (Mai bis Juli nach Treitſchke S. 130); verzehrt auch die Blüte von Leontodon hastilis. S. (Mai und Juni nach Treitſchke S. 131) 14. Juni (54) bis 10. Juli (53). (R.) Splendens. S. Juni an ſaftausſchwitzenden Weiden und Eichen Abends 9— ½ 10 Uhr. Vgl. Lutulenta. In derſelben Zeit, in welcher er den S. 65 mal er⸗ beutete, kam dem Unterzeichneten die als R. gemeine Pisi 2 mal, Oleracea 8 mal vor. (S.) Suasa. R. beſonders im September an den auf Kartoffelfeldern ſich findenden Pflanzen. S. nach Treitſchke S. 139 Mai oder Juni. Vielmehr wohl 2 Generationen: 60 27. Mai bis 29. Juni; dann wieder im Auguſt, einmal 28. Juli. (S.) Albicolon. R. 5. September 55 auf Artemisia campestris gefunden, 2. October verpuppt, gab am 10. Januar ins geheizte Zimmer genommen am 17. April Mittags 1 Uhr den S. (S.) Brassicae. S. Mai und Juni nach Treitſchke S. 154. Hier 8. Auguſt 59, 12. Juli 60 und ſonſt. Thyatira Batis. R. an der Himbeere, ſelten an der Brom⸗ beere. S. von am 10. Januar ins geheizte Zimmer genommenen P. 7. März flg. von 7 Uhr Abends ab (wo er noch fliegt); im Freien (Ende Mai und Anfang Juni nach Freyer N. B. III. S. 123) vom 14. Juni ab. (R.) 104 Methymna Turca. R. (nirgends häufig nach Treitſchke S. 183) nicht ſelten im October und November in den auf der Erde aufliegenden Blättern des Arctium Lappa und des großen Rumex zu finden. S. 29. Juni flg. 54, 3.—7. Juli 55, zu allen Tageszeiten. (R.) Texta. R. bei Tragopogon in einer lichten Stelle eines Tannenwaldes; P. etwas feucht zu halten. Orthosia Lota. R. nicht blos an der Weide (Freyer B. III. 61), ſondern auch an der Pyramidenpappel im Juni. S. 16. September 59 flg. Abends 7 Uhr. (R.) Macilenta. S. nicht im Auguſt und September (Freyer B. III. S. 151), ſondern 14.— 20. October (6366). Einmal an der Birke. Gothica. R. auch auf Elſe, Flieder, Pflaume. = auf Hyacinthen u. a. (R.) Congener. Treitſchke V. 1. S. 108 „R. an niederen Pflanzen, im Mai erwachſen giebt im Auguſt den S.“ Nach Freyer N. B. III. S. 27 R. noch unbekannt. Sie lebt an der Eiche (13. Juni 58) gleichzeitig mit der Stabilis und iſt dieſer ähnlich, doch fehlt ihr die gelbe Querlinie auf dem vorletzten Ringe. S. Ende Juli (56) bis 5. Auguſt (58). 60 - 63 auch von Sil⸗ berpappeln bei Wrechen geklopft in einer Gegend, die ſelbſt in weiterer Entfernung keine Eichen zeigt. (S.) Nitida. R. im Mai, ehe die Primula veris blüht, im Herzen der Pflanze ſitzend am Tage zu finden (anders Tiſcher bei Freyer B. III. 83). S. Mitte Auguſt (58 —65 in Mehrzahl.) (R.) Pistacina. (S. von Koch einmal an einem Weiden⸗ ſtamm gefangen, wie vom Unterzeichneten 59). Dagegen 105 Au: an der Centaurea scabiosa im Juli (letzte eng 2630.) 59 flg. Caradrina Morpheus. R. im Spätherbſt wie Turca zu finden. S. 26. Juni flg. 54 flg. (R. S.) Alsines. R. am Sauerampfer, ſehr häufig. Vgl. auch Baja. S. 54—59 vom 5.—17. Juli, nie im Juni (Treitſchke S. 268). (R.) Simyra Venosa. R. auch an Typha latifolia. S. (im Auguſt nach Treitſchke X. 2 S. 85) von im Anfang Februar ins Zimmer gebrachten P. 2. März Abends 9 Uhr 55, im Freien von Ende Juni ab. (R.) Nervosa. R. am kleinen Sauerampfer (nicht blos an Wolfsmilch, wie Konewka angiebt bei Treitſchke S. 86); verp. ſich 5. Juli flg. 54 flg. Das von Muſſehl bei Treitſchke a. a. O. Mitgetheilte verdankt dieſer ſelbſt Herrn A. v. Oertzen. (R.) Dubiosa. S. oben J. (S.) Leucania Pudorina. S. (E. Juli und Auguſt nach Treitſchke S. 301) im Juni (22 flg.) 54 gefangen, zuſammen mit Impura, Turca 24. Juni 56. (S.) Nonagria Fluxa. Hellmannii. S. Juli auf Centaurea scabiosa. (S.) Spargani und Cannae in Typha latifolia als R. und P. gleichzeitig (24. Juli bis 15. Auguſt 57 flg.) gefunden; erſtere häufiger, als letztere, jedoch ſeltener als Typhae in folgendem Verhältniß 2 Spar- ganii, 1 Cannae, 5 Typhae. Anders Treitſchke S. 224 fig. (5. Gortyna Leucostigma. S. (ſelten nach Koch) in der 106 Nähe von Teichen zwiſchen Steinen und im Geſträuch an Baumſtämmen nicht ſelten zu finden. (S.) Flavago (von Schmidt allein gefunden) iſt als P. überall im Arctium Lappa in der 2. Hälfte des Auguſt zu finden, zuweilen von auffallender Kleinheit. (P.) Xanthia Ochroleuca. S. in der 2. Hälfte des Juli (59 flg.) häufig (aber nicht unruhig ſchwärmend, wie Treitſchke S. 347 angiebt, noch weniger die R. an den Aehren des Weizens) am Tage beſonders auf Armeria und Centaurea scabiosa. (S.) Ferruginea (nach Koch, wie nach Freyer B. III. 97 und Tiſcher ſelten) weitverbreitet. R. nicht an niedern Pflanzen, wie Freyer und Tiſcher angeben, ſondern an Prunus Padus: ſie liegt, wie Triangulum u. a., in trockenen Blättern neben der Futterpflanze. S. 14. Auguſt bis 5. September 56 flg. gegen Mittag, auch gegen Abend. Als S. bei ſchönem Wetter häufig, wie Silago, Ruſina auf Blättern ſitzend. (R. S.) Citrago ſ. oben. (R.) Aurago. R. auch auf Linden. S. (im September nach Treitſchke S. 265) flog 62 noch am 20. October. Cosmia Oo (nach Koch ſelten) ſehr verbreitet. R. Mai. P. im Moos der Steine. S. (Auguſt und September nach Treitſchte S. 85 V. 1) vom 29. Juni ab 54 flg. (P.) Cerastis Rubiginea. R. verpuppt ſich in Geſellſchaft (ogl. Freyer N. B. I. 85) über der Erde gern zwiſchen den jüngſten Schößlingen der Bäume. (R.) Vaccinii. R. beſonders an Prunus Padus (nicht er» wähnt von Freyer N. B. I. 88), wie Ferruginea. S. 107 vom 3. September ab; Färbung conſtant; in 10 Jah⸗ ren nur eine (nach dem Verzeichniß hier noch nicht vorgekommene) Brigensis erzogen 11. October 60 Mittags (ſonſt auch zu anderen Tageszeiten). (R.) Satellitia. R. auch in Kartoffelbeeten. S. (September nach Treitſchke) 24. October 55 und ſonſt; überwintert häufig. (R.) Xylina Vetusta. S. Anfang September (56 flg.) gegen Mittag; überwintert (nicht als P.) eben ſo oft, als Conformis, Rhizolitha z. B. 5. Mai 57. (R.) Exoleta. R. (auch an der Scabiosa und Campanula) zeigt in der Jugend die bekannte Ziffer (Treitſchke S. 10) noch nicht. S. im September beſon ders 2. Dee von Morgens 7 Uhr ab. (R.) Putris (nicht häufig nach Treitſchke S. 31) faſt ges mein. Vom Juli ab als P., S. im Juni, zu jeder Tageszeit. Von am 10. Januar 56 in's Zimmer ge⸗ nommenen P. kam der erſte S. 14. März Nachmittags 5 Uhr. (P.) Rurea. S. ſtets im Juni, beſonders 1. Hälfte, 56 Ende Mai von Morgens 6 Uhr ab. Combusta nicht ſelten. (P. S.) Virens. S. in 2. Hälfte des Juli auf Centaurea scabiosa; auch von Bäumen zu klopfen. Cleophana Perspicillaris. R. am Tage in der Nähe der Futterpflanze (Hypericum perforatum). S. 16. Juni flg. 54 flg. Morgens 5 Uhr. (R.) Linariae. R. Auguſt; 59 am 14. September ver⸗ puppt, daher Borkhauſens Angabe von Treitſchke V. 3 St. 79 mit Unrecht bezweifelt ift. 108 Cucullia Artemisiae. R. auch auf Absinthium. S. 24. Mai — 11. Auguſt 52, bis 6. Auguſt 53. 56. Von am 14. Januar 57 in's Zimmer gebrachten P. kamen die S. vom 27. Februar ab, 56 vom 10. April ab. Die P. liegt zuweilen über. 54 von 121 klein eingeſammelten Raupen 98 S. ohne bemerkenswerthe Varietäten. (R.) Tanaceti. Das Weibchen zuweilen mit einer breiten ſchwarzen, nur nach innen nicht ſcharf (wie bei Mela- leuca) abgegrenzten Binde vor den Franzen. (R.) Asteris. R. befonders an Solidago Virgaurea zu⸗ weilen in ſchöner rother Färbung. S. 5. Juli flg. 54 57. Thapsiphaga. R. nach Treitſchke V. 3 S. 123 ſchwer aufzuſuchen. Vielmehr ſtets am ſpäten Nachmittag auf der Futterpflanze in Menge ruhig freſſend gefunden; in der 2. Hälfte des Auguſt (53) erwachſen. Von An⸗ fang Februar 54 in's Zimmer genommenen P. die S. 9. April flg. Von 53 überliegende P. gaben die S. am 30. Juni flg. 55. (R.) Verbasci. S. 11. Mai 54. R. ſchon am 10. Juni, hier ſelten gegen Thapsiphaga und Scrophulariae (vgl. Freyer B. II. S. 109). (R.) Scrophulariae. P. am 13. Januar 57 in's Zimmer genommen gaben S. Mitte Februar, 56 30. März bis 29. April. (R.) | 5 Anarta (Myrtilli. Mehrere R. in den Salzburger Alpen 23. Juli 56 an demſelben Strauche gefunden, an dem ein friſcher S. ſaß, verpuppten ſich den 29. und gaben hier die S. 21. Juni flg. 57, während z. B. Papilio Podalirius, Hadena Genistae ausblieben.) 109 Hleliaca. S. an der Primula veris 12. Mai 53 flg. häufig. (S.) | Heliotis Dipsacea. R. auch auf Delphinium Consolida, deren Samenkapſeln ſie frißt, und Campanula, beſonders aber auf Armeria Ende Juli bis 16. Auguſt 55. 66. S. W. im Freien 3. September 59. (2 Generationen nach Treitſchke S. 223). (R.) Marginata. R. auf Ononis spinosa in Mehrzahl bei einander (nicht einſam, wie Treitſchke S. 234 an⸗ giebt; eben ſo wenig „ſchwer zu erziehen.“ S. 235). S. (Mai oder Juni Treitſchke S. 235) 13. Juli 55 Nachmittags und früh. 4. Juli 56 Morgens 8 Uhr. Ende Juni bis 8. Juli 60. Von im Februar in's Zimmer genommenen P. 55 S. am 27. April flg. Delphinii. R. erwachſen Ende Juli bis Mitte Auguſt 57-61. Vor der Trennung der R. (f. oben zu Crassa) nur einmal (von 18 R. 2) S. (R.) Erastria Paula. S. häufig im Juli und Auguſt auf Im⸗ mortellen. (S.) | Anthophlia Aenea. S. 1 W. gleichmäßig braun, ohne rothe Querbinde. (S.) | Catocala Fraxini erſcheint früher, als Treitſchke S. 332 angiebt, z. B. 53 R. 4. Juli verp., S. (W.) 13. Auguſt. Sponsa. Promissa. R. zuſammen Ende Mai (Juli Treitſchke S. 346). S. Ende Juli von 10 Uhr Abends ab (iſt um Mitternacht zu ſtechen). Ebenſo Electa bei Reichenhall ſchon Ende Juli (Auguſt und September nach Treitſchke S. 357) in Mehrzahl gefangen. Paranympha. R. Ende Mai (hier nur an Pflaumen⸗ bäumen). S. 12.— 18. Juli am Spätabend 54—57. 110 Platypteryx Spinula. 2 Generationen (Treitſchke VI. 1 S. 416). S. Mai und 49 28. Juli, 53 3. Auguſt und ſonſt (hier und bei Zerbſt). Curvatula. R. September S. 59 Anfang Mai und Ende Juni (als ſich R. verpuppten), 58 24. Juni, 56 6. Juli. | Friedland im September 1866. Rob. Unger. Nachſchrift des Herausgebers. — Im Jahre 1855 theilten wir im Archiv IX. S. 160 ein Verzeichniß von 61 Makrolepidopteren mit, welche die Fauna von Hamburg und Altona damals noch vor der unſrigen voraus hatte, um die Aufmerkſamkeit unſerer Sammler auf dieſe zur Zeit in Meklenburg noch vermißten (aber ſchwerlich fehlenden,) Arten zu lenken. Von dieſen Arten ſind inzwiſchen auch ſchon 21 aufgefunden worden, und es bleiben demnach jetzt noch fol⸗ gende 40 zu ſuchen: I. Sphinges, Atychia Globulariae, Zygaena Heidenreichii. 2. Bombyces, Lithosia roseida, Psyche villosella, Gastropacha processionea, Notodontota querna, plumigera, Euprepia pulchra, 3. Noctuae. Agrotis Lidia, vitta, Mise lis oleagina, Cara- drin a ambigua, hebraica, blanda, exigua, Xanthi a croceago, Cosmia cuprea, affinis, Xylina Solidaginis, Zinckenii, Ophiusa lusoria, 4. Geometrae, Ennomos evonymaria, pectinaria, Cabera strigillaria, 111 nemoraria, pupillaria, Aspilades ceoarctaria, Larentia bipunctaria, molluginaria, coronaria, oxycedraria, pumilaria, Fidonia obliteraria, plumistraria, plumaria, Chesias sabi- naria, Idaea aureolaria , ruficostaria, Cidaria sagittaria, taeniaria. 11. Der geheime Amtsrath A. C. Koch, Nekrolog von | F. E. Koth. Es find eigene Empfindungen, die einen Sohn be⸗ ſchleichen, wenn er es unternimmt, den Nekrolog eines ge⸗ liebten Vaters zu ſchreiben! Dennoch halte ich es für eine Pflicht der Dankbar⸗ keit, mich dieſer Arbeit zu unterziehen, weil ich in dem Dahingeſchiedenen nicht nur einen Vater verehrte, ſondern in ihm auch einen Freund verloren habe, der mir ſtets mit treuem Rath zur Seite ſtand, während gleiche Nei⸗ gungen, dieſelbe Liebe für die Naturwiſſenſchaften den Reiz des gegenſeitigen Verkehrs zwiſchen uns weſentlich erhöhten! Mit Eifer habe ich von Jugend auf die Privatſtudien meines Vaters verfolgt, die bis in ſeine letzten Tage den⸗ ſelben Reiz für ihn behielten, und die weſentlich dazu bei— trugen, ſeine letzten Jahre zu erheitern und ihm die gün⸗ ſtige Friſche zu erhalten bis zu dem Augenblick, der ihn von einem vielbewegten Leben abrief. — Er war einer der Erſten, der als thätiges und anregendes Mitglied dem Verein der Freunde der Naturwiſſenſchaften beitrat, und ſo dürften dieſe Blätter auch der geeignete Platz ſein, durch 112 eine kurze Ueberſicht feines Lebenslaufes dem Verſtorbenen ein Denkmal zu ſetzen! — Derſelbe hat hiefür ein reiches Material ſeinen Kindern durch eine ausführliche Beſchrei⸗ bung feines Lebens, welches reich geweſen iſt an intereſ⸗ ſanten Momenten, hinterlaſſen, und wenn ich mir erlaube, den vorliegenden Nekrolog durch wörtliche Auszüge aus ſeiner Selbſtbiographie zu vervollſtändigen, ſo laſſe ich den Dahingeſchiedenen auf dieſe Weiſe gleichſam Abſchied neh⸗ men von dieſen Blättern, die er ſtets mit Intereſſe ſtu⸗ dirt, und zu denen er während ſeines Lebens ſelbſt ſo manchen Beitrag geliefert hat. Der Geheime Amtsrath Auguſt Ludwig Koch iſt geboren am 19. September 1791 zu Sülz, woſelbſt ſein Vater als Oberamtmann und Director der Saline ange⸗ ſtellt war. Mit dem eilften Jahre wurde der Knabe unter dem Schutz eines älteren Bruders auf das Pädagogium zu Halle geſchickt, was bei den damaligen dürftigen Communica⸗ tionsmitteln mit nicht geringen Schwierigkeiten verbunden war. 1. Die Salinenkunde iſt faſt erbliches Eigenthum unſerer Familie, indem ſchon der Urgroßvater des Verſtorbenen, der heſſiſche Kammerrath J. G. Koch, Director der Saline zu Nau⸗ heim war. Dieſer ſandte im Jahre 1744 ſeinen Sohn nach Meklenburg, um gemeinſchaftlich mit den Familien des Baron Waitz und von Vieregge die Pachtung des fürſtlichen Antheils der Saline zu Sülz zu übernehmen. Der letztere zog ſeinen Bruderſohn Joh. Friedr. Koch zu ſich in's neue Vaterland her⸗ über, der im Jahre 1816, als die damals noch Herzogliche Kammer das Pachtſtück wieder in eigene Adminiſtration nahm, als Oberamtmann und Director der Saline, wie oben erwähnt, angeſtellt wurde, nachdem er ſchon ſeit 1779 nach dem Tode des Oheims die Saline für die Pachtintereſſenten verwaltet hatte. 113 Dieſe Lehranſtalt ſtand damals in ihrer höchſten Blüthe unter der Direction des berühmten Kanzlers Nies meyer, und mit jugendlicher Friſche ſchildert der Greis die Eindrücke, die er hier vor 60 Jahren in ſich auf⸗ genommen, wo er Gelegenheit gehabt hat, Schleiermacher zu hören, Schiller kennen zu lernen, Eindrücke, die von weſentlichem Einfluß auf die Ausbildung ſeines Characters und Geiſtes geweſen ſind. Hier wurde auch der Grund zu ſeinem Intereſſe für die Naturwiſſenſchaften gelegt: „Mittwochs und Sonnabends wurden heitere Spaziergänge „in die Umgegend gemacht unter Aufficht eines Lehrers. „Die Unterhaltung auf dieſen Spaziergängen war ſehr „vielſeitig und lebhaft, und immer belehrend und anregend. „Bei vielen bezog ſie ſich auf Gegenſtände der Natur⸗ „kunde, insbeſondere Entomologie, Mineralogie und Bo— „tanik: je nachdem die Lehrer und Schüler ſich für das „Eine oder das Andere intereſſirten, und ſelbſt Samm⸗ „ungen davon einrichteten. Für dieſen Zweck ergab ſich „nicht allein ein ſteter Tauſchverkehr unter den Pädagogiſten, „ſondern ein förmlicher Marktverkehr mit den Knaben des „benachbarten Waiſenhauſes, die mit Raupen, Puppen, „Schmetterlingen, Käfern ꝛc. kamen und ſolche für wenige „Kreuzer anboten. Dieſer Anregung verdanke ich mein „Intereſſe für die Naturwiſſenſchaften, ſo manche mir da⸗ „durch gewordene Aufheiterung, und den Verkehr mit „gleichgeſinnten, wiſſenſchaftlich gebildeten, und ſtrebenden „Männern, die ich Freunde nennen durfte, ohne ſie per⸗ „ſönlich zu kennen; und noch jetzt, wo ich nach 50jäh⸗ „rigem Staatsdienſte procul a negotiis lebe, eine erhei⸗ „ternde, mich vor Langerweile ſchützende Beſchäftigung.“ 8 114 Das Jahr 1806 traf auch die Lehranſtalt ſchwer; das Pädagogium wurde in ein Lazareth verwandelt und mein Vater verließ mit den übrigen Schülern die Anſtalt und ſah das elterliche Haus wieder. — Verwandtſchaft⸗ liche Beziehungen brachten es mit ſich, daß ihm ſeine weitere Schulbildung auf dem Herzoglich Naſſauiſchen Gymnaſium zu Icdſtein bei Wiesbaden zu Theil wurde, von wo er im Jahre 1809 nach vollendetem Schulcurſus durch ſeinen Vater in die Heimath zurückgeholt wurde, nachdem dieſer dem Sohn noch die nachgelaſſene Mine⸗ ralienſammlung eines verſtorbenen Lehrers angekauft hatte, die den erſten Grund legte zu den jetzt nachgelaſſenen umfänglichen Sammlungen des Verſtorbenen. Auf dem Rückwege in die Heimath beſuchten beide einen Verwandten, den Oberbergrath Schaub in Allendorf in Heſſen⸗Caſſel, ein Beſuch, der ſowohl in wiſſenſchaft⸗ licher Beziehung, wie für die Privatverhältniſſe des Ver⸗ ſtorbenen wichtig wurde, indem er hier zuerſt die Tochter des Oberbergraths Schaub, ſeine ſpätere Gattin und meine gute Mutter, kennen lernte. In erſterer Beziehung wichtig wurde der Beſuch für den Verſtorbenen durch die erſten geognoſtiſchen Studien, die er an dem unter Schaub's Leitung ſtehenden Kohlenbergwerke des Meißner's machte, deſſen von Baſaltfelſen überlagerte Braunkohle hinreichend Stoff gab, das junge für Naturwiſſenſchaften empfängliche Gemüth mit Intereſſe zu erfüllen. Der Vater beförderte gerne dies Intereſſe des Sohns für die Naturkunde, indem es ſein Wunſch war, den letz⸗ teren zu ſeinem Nachfolger herauszubilden; der Sohn entſagte auf den dringenden Wunſch feines Vaters feiner 115 Neigung für den Militärſtand, entſchloß ſich zum Stu⸗ diren, und mit Rückſicht auf den erwähnten Plan wurde neben der Jurisprudenz dem Studium der Salinenkunde eine beſondere Berückſichtigung zu Theil. Im Herbſt 1809 bezog der junge Studioſus die Univerſität Roſtock und hörte bei Konopack und Weber juriſtiſche, bei Beck und Lind mathematiſche, phyſikaliſche und botaniſche Vorträge. — Während dieſer Studien- jahre ereignete ſich leider ein Unfall, der die bitterſten Folgen für den Dahingeſchiedenen hatte. Im Sommer 1811 beſuchte derſelbe Warnemünde und wagte ſich, des Schwimmens unkundig, eines Tags beim Baden zu weit in die See hinaus, ſo daß plötzlich die Füße den Grund nicht mehr faſſen konnten. Die Angſt und Anſtrengung, wieder feſten Grund zu faſſen, hatten zur Folge, daß der Badende das Waſſer unter Fröſteln verließ; und ſtatt die folgenden Tage das Baden fortzuſetzen, kehrte er nach Roſtock zurück. Es ſtellte ſich ein Schnupfen ein, der mit Bruſtbeklemmungen abwechſelte, und dies Unwohlſein bildete ſich allmälig zu einem Aſthma aus, welches den Aermſten nicht wieder verließ, und welches oft dieſem ſtrebſamen Geiſte hindernd in den Weg trat, wenn der Körper den Dienſt verſagte! tichaelis 1811 ging der Verſtorbene von Roſtock nach Heidelberg, wohin ihn beſonders die verwandtſchaft⸗ lichen Beziehungen zu dem als Saliniſten und Mathe⸗ matiker bekannten Carl Chriſt. Langsdorff zogen, in deſſen Familie er freundliche Aufnahme fand. Hier hörte er bei Thibaut Pandecten, bei Heiſe deutſches Privatrecht, bei Martin Criminalrecht und bei Langsdorff Salinen⸗ u - 8* 116 kunde und angewandte Mathematik, und zum Andenken an meinen dahingeſchiedenen Vater bewahre ich ein ſauber geſchriebenes Heft aus dem Jahre 1811, 524 Quartſeiten ſtark, mit 13 angehefteten von ihm gezeichneten Tafeln über Maſchinenkunde nach Langsdorff's Vortrage. Im Frühjahr 1812 machte er unter Langsdorff's Leitung eine Studienreiſe in die baieriſchen Salinen der Gegend von Salzburg, deren ausführliche, intereſſante Be— ſchreibung uns in der oben erwähnten Biographie er⸗ halten iſt. Zu Michaelis 1812 verließ der Verſtorbene Heidel⸗ berg und kehrte in das elterliche Haus in Sülz zurück. Hier war gerade die Stelle des Bürgermeiſters und Stadtrichters vacant geworden und der Vater drängte den Sohn, ſein Examen zu machen, um ihn als Bewerber für dieſe Stelle auftreten zu laſſen. Obgleich die poli⸗ tiſchen Verhältniſſe jener Zeit ernſten Studien wenig günſtig waren, ſo folgte dennoch der Sohn dem Wunſche des Vaters und, wie er ſelbſt darüber ſchreibt: „ſo fiel „dies Examen in eine Zeit, wo die deutſche Jugend ſich „rüſtete, um das fo lanze ertragene franzöſiſche Joch mis „thig abzuſchütteln. Meklenburg gehörte zu den erſten „deutſchen Ländern, die ſich vom Rheinbunde losſagten, „ih gegen Frankreich wandten und ihre Jugend auffor⸗ „derten, die Waffen zur Befreiung des deutſchen Vater⸗ „landes zu ergreifen. Wohl regte ſich in mir das alte „Verlangen, und es ward der Wunſch lebendig, mich auch „in die Reihen der Freiwilligen zu ſtellen: allein ich war „einige Jahre älter geworden, und bedachte mein Thun. „Ich konnte mir nicht verhehlen, daß meine Geſundheit „ r ne ne 117 nur ſchwach und ſchwerlich ſtark genug war, die Stra⸗ „pazen eines Feldzuges zu ertragen; ich bedachte, daß „meine Ausbildung meinem Vater ſchweres Geld gekoſtet, „und er nun feine ganze Hoffnung auf mich geſetzt hatte; nich hatte endlich höchſten Orts die Zuſicherung, in Sülz „angeſtellt zu werden, wenn ich mein Examen beſtände, „und jo ſchien es mir unverantwortlich, nun zurück— y zutreten. „Auf dem Wege nach dem Hof- und Land-Gericht „zu Güſtrow, vor welchem ich mein Examen beſtehen »ſollte, begegneten mir noch einige meiner ehemaligen „Roſtocker Univerſitätsfreunde, und ſchalten, als fie mich „fein coſtümirt ſahen und hörten, wohin mein Weg ging, „daß ich nicht zu ihnen halte; — aber was half es, ich „mußte vollenden, was ich begonnen hatte.“ Der Candidat beſtand glücklich ſein Examen und wurde unter dem 21. Juli 1813, 22 Jahre alt, als Bürgermeiſter und Stadtrichter zu Sülz angeſtellt und am 24. Auguſt als ſolcher eingeführt. Die amtliche Thätigkeit des jungen Bürgermeiſters mußte ſofort harte Proben beſtehen, indem die Anſtellung in eine auch für Meklenburg ſehr bedeutungsvolle und erregte Zeit fiel. Gleich im Juli 1813 paſſirte der da⸗ malige Kronprinz von Schweden, Karl Johann, mit ſeinem Stabe die Stadt Sülz. Er ſtieg in dem elterlichen Hauſe ab, und mit ihm der damalige Marſchall Bernadotte und die Generäle Armfeldt und Cardell. — Im Auguſt des- ſelben Jahres wurde durch das Vordringen Davouſt's von Hamburg aus die großherzogliche Familie gezwungen, das Land zu verlaſſen und hiebei nahm der Erbgroßherzog 118 Friedrich Ludwig mit Familie und Gefolge ſeinen Weg über Sülz, wobei wiederum das elterliche Haus als Ab— ſteigequartier benutzt wurde. Gleichzeitig paſſirten ſtarke Militairtransporte die Stadt. Im September endlich mußten die Franzoſen das Land räumen, die Großher⸗ zogliche Familie kehrte zurück und der junge Bürgermeiſter erhielt Befehl, als Kriegshauptmann bei dem aufgebo⸗ tenen Landſturm die ihm unterſtellten Compagnien dem Chef des Landſturms, dem Erbgroßherzoge, nach Teſſin zuzuführen, wurde aber, dort angelangt, entlaſſen, und kehrte in ſeine dienſtliche Stellung zurück. Inzwiſchen rückte eine für die Saline wie für unſere Familie gleich wichtige und folgenreiche Zeit heran. Mit dem Jahre 1816 lief der Pachtcontract auf die Saline ab, und die hohe Kammer beſchloß, daß das Pachtverhält⸗ niß aufhören und die Saline in Großherzogliche Ver⸗ waltung genommen werden ſollte. Glücklich wurden die Verhandlungen mit den Pachtintereſſenten zu Ende geführt, der bisherige Dirigent des Werkes trat als Großherzog— licher Beamter mit über und ſein Sohn wurde ihm, unter Beibehaltung feiner Anftelung als Bürgermeiſter der Stadt, für den Salinenbetrieb adjungirt. Eine Reiſe, die der Letztere auf Allerhöchſten Befehl in demſelben Jahre nach verſchiedenen deutſchen Salinen machte, führte ihn auch nach Allendorff zurück in die Fa⸗ milie des Oberbergraths Schaub; hier wurde die frühere Bekanntſchaft mit deſſen Tochter Friederike erneuert, und der 1. October 1816 verband die jungen Leute zu einer glücklichen Ehe, die nach faſt vollendetem 50. Jahre der Tod löſete! 2 9 u Der junge Beamte fand bei der Rückkehr in feine dienſtliche Stellung, ein weites Feld der Thätigkeit vor, theils durch Ordnung der durch die Kriegsjahre zerrütteten Adminiſtratious⸗ und Finanzverhältniſſe der Stadt, theils durch Erweiterung des Salinenbetriebes. Es wurden neue Soolbrunnen angelegt, ein neues Gradierwerk von 1300 Fuß Länge, und mehrere große Siedehäuſer erbaut; es wurde eine Kanalverbindung zwiſchen der Recknitz und Trebel hergeſtellt und zwiſchen Sülz und Malchin für die Abfuhr des Salzes der Waſſerweg eröffnet; und es konnte nicht ausbleiben, daß bei ſolcher Thätigkeit der Salinenbetrieb auf eine bedeutende Höhe ſtieg und zu elner wichtigen Nahrungsquelle für die kleine Stadt Sülz wurde. Der ſtrebſame Geiſt des Dahingeſchiedenen aber ruhete nicht. Auf ſeinen Reiſen hatte er die erſten Sool— bäder, zu Schönebeck und Lüneburg, kennen gelernt; mit perſönlichen Opfern legte er 1822 eine kleine Badeanſtalt in dem Treibhauſe feines Privatgartens an. Der gün⸗ ſtige Erfolg dieſes Verſuches bewirkte, daß ihm die Aller⸗ höchſte Genehmigung zum Aufbau einer Badeanſtalt wurde, und ſchon im Jahre 1824 wurden die erſten Bäder in dem ſtattlich erbauten und nach dem Muſter der Dobe: raner Anſtalt eingerichteten Badehaufe gegeben. Dieſe noch jetzt beſtehende Badeanſtalt iſt ſomit recht eigentlich eine Schöpfung des Dahingeſchiedenen, der die Freude hatte, daß dies Bad unter der ihm übertragenen Direc⸗ tion raſch emporblühte und manchem Leidenden eine Quelle des Heils wurde. a Im Jahre 1827 ſtarb der Oberamtmann Koch und 1 120 es wurde dem Sohn die Direction der Saline mit Zu⸗ behör ſelbſtſtändig übertragen, während er gleichzeitig von ſeiner Stellung als Bürgermeiſter der Stadt zurücktrat. Es war dies um ſo mehr erforderlich, als um dieſe Zeit die Geſchäftsthätigkeit des Beamten für die Saline einen weſentlich größeren Umfang erhielt. Schon in den letzten Lebensjahren des alten Vaters war der Ankauf mehrerer Güter bewerkſtelligt worden. Dieſe Ankäufe wurden im Jahre 1831 unter der Leitung des Dahingeſchiedenen er⸗ weitert, und dem Saline-Amt Sülz wurde die Admini⸗ ſtration und Jurisdiction dieſer Güter übertragen, ſo daß auch in dieſer Beziehung wiederum der Verſtorbene als der Schöpfer des Domanial-Amtes Sülz in ſeinem jetzigen Umfange angeſehen werden kann. Unter ſeiner Leitung wurden ein vollſtändig neuer Pachthof und zahlreiche ander- weitige Bauten ausgeführt, und mit vollem Rechte konnte der Dahingeſchiedene, als er im Jahre 1863 in den Ruhe- ſtand trat, mit Befriedigung auf eine 50jährige Amts⸗ thätigkeit zurückblicken! Wenige Wochen vor dem Tage, an dem er ſein 50jähriges Dienſtjubiläum hätte feiern können, ſchied er aus dem herrſchaftlichen Dienſt, indem er einestheils das Aufregende einer ſolchen Feier fürchtete, anderntheils aber in feinem beſcheidenen Sinne es ver- meiden wollte, daß ſeine zahlreichen Freunde zu Ausgaben für die bei ſolcher Feier üblichen Geſchenke veranlaßt würden. Er ſiedelte zu Johannis 1863 nach Schwerin über, um dort die letzten Jahre ſtill und ruhig ſeinen Lieblingswiſſenſchaften zu leben; die Liebe und Verehrung ſeiner Mitangeſtellten, ſeiner Untergebenen und der An⸗ geſeſſenen, die ſelbſt in dem trüben Jahre 1848 ihn gegen 121 jede Unbill geſchützt hat, folgte ihm. Er war in ber glücklichen Lage von ſich ſelbſt ſagen zu können: „ſo muß „ich es noch als Greis rühmen und dankbar anerkennen, „daß mir auf meiner Lebensbahn Liebe und Freundſchaft „fait ſtets zur Seite geweſen find, daß ich nur ſelten Un— „freundlichkeit, um nicht gerade zu jagen Feindſeligkeit, er- „fahren habe; und — wunderlich — das Letztere grade „da, wo ich Anſprüche auf Anerkennung, Liebe und Dank „machen zu dürfen glaubte.“ Werfen wir noch einen Blick auf die Thätigkeit des Dahingeſchiedenen im Gebiete der Natur wiſſenſchaften, fo finden wir ihn zunächſt im Jahre 1822 als den Ver⸗ faſſer einer kleinen Schrift: „Ueber das aufge⸗ ſchwemmte Land und die über demſelben verbreiteten Felsblöcke Meklenburgs,“ eine Arbeit, die bei dem jetzigen Stande der Wiſſenſchaft zwar ihren Werth verloren hat, für die damalige Zeit aber nicht ohne Intereſſe war. — Die volle Thätigkeit, die er ſeiner dienſtlichen Stellung widmen mußte, ver— hinderte ihn darauf eine Reihe von Jahren hindurch pros ductiv auf dieſem Gebiete aufzutreten, jedoch verwandte er jeden Augenblick der Mußeſtunden auf die Vervollſtän— digung ſeiner Sammlungen. Wie wir geſehen haben, hatte er ſchon frühe den Grund gelegt zu einer Minera— lienſammlung, zu der ſpäter eine Conchylienſammlung hinzukam. Den größten Fleiß aber widmete er dem Studium der Lepidopteren, und fo hat er eine nicht un⸗ bedeutende Sammlung von Schmetterlingen, wohlgeordnet, zuſammengebracht, die er aber leider in den letzten Jah- ren, wo der Körper ihm mehr und mehr den Dienſt für 122 das Fangen und Summeln verfagte, etwas vernachläſſigt hat, ſo daß dieſelbe zum Theil defect geworden. In ſpäteren Jahren wandte er ſich wieder mehr der Geognoſie und Petrefactenkunde zu, doch war es ihm bei dem vorgerückten Alter nicht möglich, dieſer mit Rieſen— ſchritten vorwärts eilenden Wiſſenſchaft in vollem Maße zu folgen. Dennoch hat er ſehr bedeutende Sammlungen von Mineralien, Gebirgsarten und Petrefacten zuſammen⸗ gebracht und eine voluminöſe Sammlung zahlreicher ſchrift— licher Notizen und Auszüge aus wiſſenſchaftlichen Werken der Neuzeit, die er hinterlaſſen, und die der Verfaſſer dieſer Zeilen an ſich genommen hat, liefern den Beweis, mit welchem lebhaften Intereſſe dieſer thätige Geiſt be— müht war, den neueſten Forſchungen auf allen Gebieten der Wiſſenſchaft zu folgen. War ſomit ſeine productive Thätigkeit auf dieſen Gebieten eben nicht bedeutend, jo wirkte er doch ſehr an- regend auf jüngere Kräfte, und nützte der Wiſſenſchaft durch das Anſammeln intereſſanter Vorkommniſſe, die in ſeinen nachgelaſſenen Sammlungen niedergelegt ſind. Der Verſtorbene war ſeit 1822 Mitglied der natur⸗ forſchenden Geſellſchaft zu Roſtock, ſeit 1835 des Vereins für Meklenburgiſche Geſchichte, ſeit 1846 des entomo⸗ logiſchen Vereins zu Stettin und ſeit 1847 des Vereins der Freunde der Naturwiſſenſchaften in Meklenburg Mit⸗ glied. Derſelbe hat daher dem letzteren Verein vom erſten Be⸗ ginn deſſelben angehört und hat ſowohl für die Jahreshefte (ſogar noch für das vorliegende!) dieſes Vereins,“ wie für 1. Siehe Archiv IV, 12. V. 169. VI, 145. VII, 271. IX, 187. 189. X, 71. XX, 76. 78. 123 dieß Jahrbücher des Vereins für Meflenburgiihe Geſchichte und insbefondere auch für das Archiv für Landeskunde größere und kleinere Arbeiten geliefert. Den 12. September 1866 endete das bewegte und thätige Leben dieſes Mannes, der in der glücklichen Lage war, von ſich ſelbſt ſagen zu können: „Gottlob! ich habe nicht um⸗ „ſonſt gelebt, und habe den Zweck eines menſchlichen „Daſeins nach Kräften erfüllt!“ Mit dem klaren Geiſte, deſſen er ſich ſtets erfreute, ſchlummerte er in das Jenſeits hinüber! !“ 12. Aeberſicht der verkäuflichen naturwiſſenſchaftlichen Sammlungen des ver⸗ ſtorbenen Geheimen Amtsrath Koch. Ungeachtet des großen Intereſſes, welches ich ſelbſt für die Naturwiſſenſchaften habe, bringen Verhältniſſe es doch mit ſich, daß die nachgelaſſenen Sammlungen meines verſtorbenen Vaters zum Verkauf gebracht werden müſſen. — In nachſtehendem Verzeichniſſe gebe ich eine Ueberſicht dieſer Sammlungen, und erſuche etwaige Liebhaber, ſich dieſerhalb an mich zu wenden, indem ſpeziellere Verzeich⸗ niſſe gerne zu Gebote ſtehen. Ich bemerke hiezu noch, daß die nachſtehend aufgeführten Nummern ſich auf Exem⸗ plare von verſchiedenen Fundſtätten beziehen, daß aber 1. Einer ſeiner Söhne, welcher gleichfalls ein thätiges Mitglied unſeres Vereines geweſen, war ſchon vor ihm aus dem Leben geſchieden. Es war dies der Salinenbeamte F. W. J. Koch, deſſen Nekrolog im Archiv XVII S. 300 ff. mit⸗ getheilt iſt. 124 die einzelnen Nummern zum Theil noch durch mehrfache Exemplare vertreten ſind. — Die Fundſtätten ſind die anſtehenden Gebirge Deutſchlands, Norwegens, Schwe— dens, der Schweiz, Ungarns u. ſ. w. und ſelbſt über⸗ ſeeiſche Fundorte, wie Grönland, Ceylon, Braſilien u. ſ. w. | find in der Sammlung vertreten. A. Orhyctognoſtiſche Sammlung (nach dem Werner'ſchen Syſtem geordnet.) I. Zirkongeſchlecht 6 Nummern. II. Kieſelgeſchlecht 62 Arten in 508 III. Thongeſcheht 3 „ vl IV. Talkgeſchlecht 14 V. Kalkgeſchlegt 22 Res VI. Barytgeſchlecht 2 VII. Strontiangeſchl. 2 a VIII. Hallytgeſchlech 1 ,, 05 IX. Metalle 6 5 N X. Salze 3 n E 10 1 XI. Breunb. Foſſilien an, zuſ. 1516 Nummern. B. Geognoſtiſche Sammlung anſtehender Gebirgsformationen. I. Cryſtalliniſche Geſteine 25 verſchiedene Felsarten in 2309 Nummern. II. Sedimentgeſteine 1. Grauwackengebirge a. Handſtücke anſtehender Formationsglieder 40 b. Petrefacten 8 £ 2 £ 2 ah, 2. Steinkohlengebirge. a. Handſtücke „ „ " unn ur a ae 9 Latus 420 2 „ A. b. O. 125 Nummern. Transport: 420 82 3. Zechſtein. 77... ER b. Petrefacten. BE 5 3 1 4. Trias. ifcklfke V b Petreſactenn R 8 4 . 2 12 RN 5. Juragruppe. 15 feen 176 (Darunter eine ſchöne eng Soluhofener Platten mit Verſteinerungen.) 6. Kreideformation. a. Handſtücke f.. ͤ „ 0. ae 68 7. Tertiärformation. 2222 8 b. Petrefacten. 5 5 55 2 288 8. Diluvium und Alluvium 80 zuſ. 775 627 ©. Sammlung Norddeutſcher Gerölle. Geſchiebe des Urgebirgg . . 98 Nummern. > vulkaniſchen Urſprungs . 16 „ F des Sedimentgebirgs (mit Petre- facten.) eie eenge g 2.18 n 2. Steinkohlengebirg EN yo „ „ , J.. x: „ 77 el n 6. Tertiärformation VVV „ 126 D. Conchylien⸗Sammlung. 1. Meeres-Conchylien — 242 Species in theilweiſe zahl⸗ reichen Exemplaren. 2. Land: und Süßwaſſer⸗Conchylien — eine ziemlich voll⸗ ſtändige Sammlung der norddeutſchen Vorkommniſſe in zahl⸗ reichen Exemplaren, auch einige außerdeutſche und ſüddeutſche Species. Güſtrow im October 1866. ö J. E. Koch, Landbaumeiſter. 13. Neue Literatur. 1) Boll E., Beitrag zur Kunde der Inſelbildung in den Landſeen, — im Globus X. 177 ff. 2) Brockmüller, meklenburgiſche Kryptogamen, Heft 5. Schwerin 1865. — Dieſe, mir erſt während des Druckes des Archivs als Geſchenk des Herrn Brockmüller für den Verein zugegangene Lieferung enthält 50 Arten (Nr. 201 — 250), unter denen ſich mehrere für unſere Flora neue (mit“ bezeichnet) befinden. Dieſe 50 Arten find folgende: Algen. Epithemia turgida Ktz. Oseillaria viridis Vauch. Bacillaria paradoxa Gm. * Symphyothrix fuscescens Ktz. * Melosira orichalcea Ktz, * Sphaerozyga oscillarioides Ktz. lineata (Dillw.) Ag. *Nostoc vesicarium DC, Jürgensii Ag. muscorum Ag, * Navicula interrupta Ktz. * Tolypothrix Aegagropila Ktz. Synedra Ulna (Nz.) Ehrb, * Limnactis minutula Ktz. * splendens Ktz, * rivularis Ktz. * capitata Ehrb. Rivularia Lyngbyana Ktz. Gomphonema curvatum Ktz, * Ulothrix peetinalis Ktz. * constrietum Ehrb, parietina (Vauch,) Ktz, 127 — — * Ulothrix Kützingii Brm. ä Spirogyra longata (V.) Kts. * Oedogonium seutatum Ktz, nitida (Dillw.) Lk. capillaceum Ktz. * crassa Ktz. Conferva pallescens Ktz. * Enteromorpha complanata Ktz. Cladophora macrogonya K. * Vaucheria frigida (Dillw.) erispata (Roth) Ktz. ® canalicularis (L) * Sauteri (NE.) Ktz. litores Lyngb. Mesoearpus intricatus Has, Chaetophoratuberculosa(R.)Hook, Lichenen. Leptorhaphis oxyspora(Nyl.) Kbr. Amphiloma tegulare Ehr.) Burm, Bacidia coerulea Kbr. Physcia parietina (L.) Kbr. atro-grisea (Del.) Arn. Parmelia obscura (Ehr.) Wall, Thelotrema lepadinum Ach. Anaptychia ciliaris (L) Kbr. Candellaria vitellina (Ehr. ) Mass. Bryopogon jubatum (L.) Lk. Amphiloma murorum (N.) Kbr. Während des Druckes dieſes Bogens theilt mir Herr Brockmüller mit, daß er in dem „Norddeutſchen Correspondenten“ (d. d. 8. September) eine Abhandlung über Palmella prodigiosa Mont. (vergl. S. 49) und mirifica Rab., — zwei in unſerer Flora noch nicht regi⸗ ſtrirte Algenarten, — veröffentlicht habe, und daß näch— ſtens auch noch ein anderer Artikel von ihm erſcheinen werde, der das ſogenannte Blühen des Waſſers beſprechen werde; man habe daſſelbe früher einem Byssus Flos aquae L. zugeſchrieben, allein dies ſei nur ein Collectiv⸗ name, unter dem eine Menge von Algenſpecies zuſammen⸗ gefaßt wurden: bei Schwerin werde es vorzugswe iſe * Polyeystis aeruginosa Ktz. (auch in der Mü im Klocksdorfer See bei Rehna vorkommend), im Ratze⸗ burger See durch * Anabaena circinalis Rab. (auch in den Seen um Schwerin gefunden) bewirkt. — Außer dieſen 128 Arten macht Hr. Br. noch folgende für Meklenburg neue Arten namhaft: Cocconëis Pediculus Ktz. Ratzeburger See 1864. Cymbella maculata Ktz. Vietlübber See 1862. Cosmarium connatum Rab. ibid. Ulothrix oscillarina Ktz. Grabow 1854. Cladophora brachyclados Ktz. Ratzeburger See 1864. ? Polyeystis firma Breb, Schwerin: Kanal im Schloßgarten. 3) Kunth, die loſen Verſteinerungen im Diluvium von Tempelhof bei Berlin (Zeitſchr. d. deut. geol. Geſ. XVII., 31.) 4) Lackowitz W., Dr. Paul Aſcherſon's Flora der Provinz Brandenburg, der Altmark und des Herzog⸗ thums Magdeburg. — Im Auszuge bearbeitet unter Mitwirkung des Verfaſſers. — Berlin 1866. 8. 1 Thlr. 10 Sgr. 5) Lehmann, die pommerſchen Nacktſchnecken, — in den Malakozoolog. Blättern Bd. IX (1862) S. 156 ff. | 6) Sadebeck, die oberen Juralager in Pommern. Zeitſchr. d. deut. geolog. Geſ. XVII. 651. 7) Sadebeck A., ein Beitrag zur Kenntniß des baltiſchen Jura (behandelt das Nemitzer Lager in Hinter⸗ pommern.) — Ebendaſ. XVIII. 292. 8) v. Siebold, die Süßwaſſerfiſche von Mittel⸗ europa. Leipzig 1865. 9) Simonis, Verzeichniß der in Güſtrow und Umgegend wild wachſenden nebſt einigen angebauten Pflanzen. 1. Phanerogamen, 2. Kryptogamen; Güſtrow 1865 und 66. 8. (2 Progr. d. Realſchule.) 129 10) Vortiſch L. (Mitglied unſeres Vereines), das Mangelhafte der Newton'ſchen Gravitations-Theorie zur Erklärung der Bewegungen und andern Erſcheinungen im Sonnenſyſteme. — Roſtock 1866. 14. Syſtematiſches Inhaſtsverzeichniß. zu Archiv XI. bis XX. (Fortſetzung von Archiv X. S. 137.) Biographiſches. (Nekrologe.) Brückner G. A. XIV. 430. Häcker G. R. XX. 50. v. Hagenow Dr. Fr. XIX. 268. Karſten J. C. G. XX. 54. Koch F. Rümker Dr. K. L. XVII. 297. Wüſtnei G. G. XIII. 2. Botanik. Flora von Meklenburg von E. Boll. XIV. 1. Nachträge zu derſelben von: Boll (Phanerogamen) XVIII. 95. Brockmüller (Kryptogamen) XVII. 162. XX. 127. Reinke (Kryptogamen) XX. 27. Struck XV. 424. Ueberſicht der Pilze Meklenburgs von Dr. Fiedler. XII. 48. Botaniſche Excurſion über Lauenburg nach Boizen⸗ burg von C. Timm XX. 80. Zur Flora der Umgegend von Fürſtenberg von Sarkander XIX. 29. | Botaniſches aus der Umgegend von Parchim von C. Timm XX. 81. Flora der Umgegend von Rö bel von Sarkander XVI. 32. Ueberſicht der Flora von Neuvorpommern und Rügen von H. Zabel XIII. 14. Nachträge zu derſelben XV. 418. XVII. 257. Zur Flore on AeMvorpommern und Rügen von Dr. Marſſon Antwort darauf von H. Zabel XIX. 306. . Zuſätze und Berbefjerungen zur Lübecker Flora von R. Häcker 9 130 Die Süßwaſſerpflanzen der deutſchen Oſtſeeländer von e Bol e een ee > * Cetraria islandica bei Güſtrow XVIII. 190. Inula Conyza auf Jasmund XI, 159. * 9 das Waſſer in Seen und Teichen roth färbend Potamogeton zosteracea Fr. bei Güſtrow XVIII. 212. XX. 42. Merkwürdige Bäume in Meklenburg XI. 135. Neue meklenburgiſche W Baſtarde XVIII. 189. Der Kugelbrand XV. Zur Geſchichte des Buchweizens von Dr. Liſch XX. 83. Gewinnung der Schwadengrütze XVIII. 191. Hymnus an die Flora 1050 C. v. d. Lühe XI. 153. Botaniſche Harke XX Se ene als Mittel zur Bewahrung der Herbarien Geognofie, Mineralogie und Petre⸗ factenkunde. Beiträge zur Geognoſie Meklenburgs und ſeiner Nachbarländer von E. Boll. — 1. Abtheilung (Literatur; Erdbeben und einige andere, vielleicht vulcaniſche Er⸗ ſcheinungen; BETEN des Bodens durch Verſetzung älterer Stoffe). XI en Sie Ar 11 von Doberan von Geoguoftices 32 en R atzeburgiſchen von Rickmann Beitrag zur Kenntniß der Gerölle Meklenburgs von L. Vortiſch XVII. 22. Analyfe en meklenburgiſcher Mineralien von J. Schmidt 49. XX. 18. 18 Gy ps Sr i H dung in Dilupfalſchichten von F. Koch XV. 217. Kalk t u AS f . K 28 bei Teterow und Gorſchendorf von och XV 5 Mitthelkung über die in der Umgegend von 15 noien ſich findenden Petrefacten von L. v. Lützow XIII. 108. Paläontologiſche Notizen über Helgoland von Dr. K. Zim⸗ mermann XVII. 141. Die weiland Görnerſche, jetzt Öropbergugliche Petrefac⸗ tenſammlung zu Nenſtrelitz XIII. Die Beyrichien IE Rog desssſchen ſiluriſchen Gerölle von E. Boll X Beitrag 8 ae, u fihuriſchen Cephalopoden im norddeutſchen Diluvium und in Schweden von E. Boll XI. 58 XIII. 160. g 131 N ENTE EN | Ueber Orthis Lynx Eich v. und ‚einige et derſelben ver⸗ wechſelte Arten von E. Boll Die * t = 0 1 a den unſerer ſtluriſchen Gerblle von E. Boll. Die Dr 111. 110 6 aten Meklenburgs von Dethleff und E. Boll. * * » Einige, eh Detrefacten aus den Jurageröllen von E. Einige neue ee: und Asterias- Arten aus der Kreide von E. Boll XIII. 166. Septar 8 ent 20 on? die Kalenſchen Holz bei Malchin von Zertiäres 5 8 5 (Septarienthon 2) bei Goldberg von 1 einer Sammlung von. Petrefacten aus dem Stern⸗ erger Geſtein von J. O. Semper XV. 266. Beiträge a Kenntniß der norddeutſchen Tertiärconchylien von Koch XV. 197. XVI. 104. Zur Kam der Gaſtropoden des nordalbingiſchen Glim⸗ merthons von J. O. Semper XI. 23 Notiz 8 95 das Alter und die paläontologiſche Verwandtſchaft es a des Glimmerthons von J. O. Semper Ueber die Conchylien von Lieth bei Elmshorn von J. O. Semper XV. 221. Die an bei Sa 3 ar d gefundenen Tertiärconchylien von Ueber Bueeinum Eh, von J. O. Semper XV. 369. Notiz über die Gattung Cancellaria von Semper XV, 244, Ueber Discospira foliacea Phil. sp. von Semper XV. 380. Ueber einige Eulimaceen und Pyramidellaceen der Tertiärformation Norddeutſchlands von Semper XV. 330. Ueber Woodia Deshayesana nov. sp. von Semper XV. 326. ze. neuer Tertiärconchylien von Semper V. 387. Anm erfung. Zur leichteren Orientirung unter den vielen in J. XI-XX beſprochenen Tertiärve teinerungen geben wir na ein alphabetiſch geordnetes Namensverzeich⸗ niß derſelben. Acteon punctato-suleatus Phil. XV. 290. semistriatus Fer. XI. 57. Adeorbis earinatus Phil. XV. 286, Woodii Hörn. XI, 56 Ancillaria canalifera Lam, XVI, 104. Karsteni Beyr. XV. 279. obsoleta Broc. XI. 83. 9 * 132 Aporrhais alata Eichw. XI. 48. XV. 223. speciosa v. Schl. XI. 36. XV. 206. 282. . bicarinata Boll XV. 208. B. Margerini de Kon. XV. 206. 7. Megapolitana Beyr. XV. 209. tenuis Boll XV. 212. 282. Arca gemina Semp. XV. 321. pretiosa Desh. XV. 320. Speyeri Semp. XV. 323. Astarte anus Phil. XV. 236. Kickxii N. XV. 307. Steinvorthi Semp. XV. 236. vetula Phil. XV. 236. Axinus spec. XV. 306 uniearinatus N. XV. 305. Biloculina 2 celypeata d' Orb. XV. 237. Buccinum Bolli Beyr. XV. 281. bulbulus Semp. XI. 45. Caronis Brong. XV. 369. eoloratum Eichw. XI. 40. Holsaticum Beyr. XI. 36. labiosum Sow. XI. 36. reticulatum L. XI. 40. Bulla convoluta Broe, XI. 57. elongata Bronn XI. 57. lignaria L. XI. 57. lineata Phil. XV. 291. terebelloides Phil. XV. 291. utricula Broe. XI. 57. Calyptraea Chinensis L. XI. 57. Cancellaria XV. 244. Bellardii Mich. 2 XI. 55. Brocchii Crosse XV. 262. calcarata Broe. XV. 262. cancellata L. XV. 265. evulsa Sol. XV. 285 granulata N. XV. 285. hirta Broc, XV. 262. lyrata Broc. XI. 55. XV. 262. minuta A. Br. XV. 265. minuta N. XV. 265. mitraeformis Broc? XI. 55. Nysti Hörn. XV. 265. Puschi Semp. XV. 257. pusilla Phil. XV. 265. 285. Rothi Semp. XV. 255. Sowerbyi Bell. XV. 261. spinulosa Broc. XV. 262. subangulosa Wood XV. 228. 265. 133 subcancellata d’Orb. XV. 264. subhirta d’Orb. XV. 262. varicosa Broc. XI, 55. Oardita orbicularis Leath, XV. 236, scalaris Leath. XV. 236. spee. XV. 307. Cardium eingulatum Gold. XV. 300. Kochi Semp. XV. 302. tenuisulcatum N. XV. 301. Cassidaria echinophora L. XI. 47. XV. 223. Cassis bicoronata Beyr. XI. 47. Megapolitana Beyr. XV. 281. Rondeletii Bast. XI. 47. Saburon Brug. XV. 223. Chemnitzia Reussi Hörn. XI. 57. Columbella attenuata Beyr. XI. 36. nassoides Grat. XI. 39. scripta L. XI. 39. Conus Allionii Mich, ? XV. 278, antediluvianus Brug. XI. 37. XV. 222. Dujardini Desh. XI. 36. Corbula subpisum d' Orb. XV. 294. Cuma Bettina Semp. XVI. 102. Cypraea sulcata Koch XVI. 106. 113. Zimmermanni Koch XVI. 105. Cytherea Beyrichi Semp. XV. 300. Dentalium Badense Partsch? XI. 57. XV. 234. incurvum Ren. XI. 57. . Kickxiı N. XV. 292. mutabile Doder ? XL 57. XV, 234. spec. XV. 291. Discospira foliacea Phil. XV. 380. Ditrypa spec. XV. 234. Eburna Caronis Brong, sp. XV. 375, Eulima Eichwaldi Hörn, XV. 336, Hebe Semp. XV. 337. Kochi Semp. XV. 340, Mathildae Semp. XV, 334. spec. XV. 337. 341. subula d'Orb. XV. 338. subulata Don. XI. 57. XV. 340. Eulimella eustyla Semp. XV. 351. Sandbergeri Semp. XV. 350. Faseiolaria Pecchiolii Semp. XV. 393. Fusus abruptus Beyr. XI. 36. XV. 226. attenuatus Phil.? XV. 227. contiguus Beyr. XI. 36. erispus Bors. XI. 36. XV. 227. distinetus Beyr. XI. 51. XV. 226, elegantulus Phil. XV. 285. elongatus N. XV. 285. 134 eximius Beyr, XI. 51. XV. 224. gregarius Phil. XI. 51. XV. 226. Meyni Semp. XV. 224. - Puggaardi Beyr. XI. 36, serobieulatus Boll XV. 285. semiglaber Beyr. ? XI. 36. XV. 220. ventrosus Beyr. XI. 36. Waelii N. XV. 288. Jole Adamsiana Semp. XV. 404. Isocardia Olearii Semp. XV. 235. Leda glaberrima v. M. XV. 311. gracilis Desh. XV. 313. pygmaea v. M. XV. 312. Limopsis aurita Broe XV. 237. 5 Goldfussii N. XV. 314. retifera Semp. XV. 316. Lueina gracilis N. XV. 306. Lunatia? sordida Swains XV. 232. Mactra trinaeria Semp. XV. 296. Marginella Aglaja Semp. XV. 397. Bellardiana Semp. XV. 395. Beyrichi Semp. XV. 398. Menestho cryptostyla Semp. XV. 35 l. Mitra Borsoni Bell. XI. 39. XV. 222. hastata Karst. XV. 280. 6 Philippii Beyr, XV. 280. semimarginata Beyr. XV. 280. XVI. 113. semisculpta Beyr. ib. Struckii Koch XVI. 110. Mörchia spec. XV. 233. Murex Capito Phil. XV. 282, inornatus Beyr. XI. 36, Neugeboreni Semp. XV, 387. spinicosta Bronn XI. 49. XV. 223. Nassa Bocholtensis Beyr. XI. 41. decipiens Semp. XI. 42. XV. 222. prismatica Broc, XI. 40. XV. 222, pygmaea v. Schl. XV. 281. Schlotheimi Beyr. XV. 281, Syltensis Beyr. XI, 43. Natica castanea Lam. XI. 57. dılatata Phil, XV, 290. helicina Broc. XI, 57. millöpunctata Lam. XI, 57. Nysti d’Orb. XV. 326. spec. XV. 289. Neaera subcuspidata d’Orb, XV. 295. Niso minor Phil. XV. 331. Nucula compta Gold. XV. 309. Georgiana Semp. XV. 237. Lyellana Bos. 2 XV. 308. 133 peregrina Desh. XV. 308. praemissa Semp. XV. 309. spec. XV. 309. Obeliscus obtusatus Semp. XV. 399. Odontostoma Aglaja Semp. XV. 343. angulatum Semp. XV, 344, Bollanum Semp. XV. 346. Bosqueti Semp. XV, 345. Fraternum Semp. XV. 347. Neugeboreni Semp. XV. 405. plicata Mtg. XI. 56. spec. XV. 348. i Pecten decussatus v. M. XV. 324. Pectunculus Philippii Desh. XV. 318, Phes Hörnesi Semp. XV. 390. Pleurotoma cataphracta Broc. XI. 55. XV. 229. colon Sow. XI. 55. dimidiata Broc. XI. 36. festiva Dod. XV. 231. harpula Broc.? XI. 56. intorta Broc, XI. 55. XV. 229, modiola Jan. XI. 56. monilis Broc, XI. 56. obeliscus des Moul. XI. 56. XV. 230. obtusangula Broc. XI. 56. XV. 232. rotata Broc: XI. 56. XV. 230. turricula Broc. XI. 55. XV. 230. Zimmermanni Phil. XV. 231. Pseudoliva Brugadina Grat. XV. 377, Pyrula concinna Beyr. XV. 284. reticulata Lam. XI. 36. XV, 285, rusticula Bast. XI. 51. simplex Beyr. XI. 49. Ringicula auriculata Men. XI. 36. XV. 203, Grateloupi d’Orb. XV. 200, 279, Semperi Koch XV. 202. striata Phil. XV, 200, 279. Sigaretus clathratus Recl. XV. 287. Solarium Emiliae Semp. XV. 401. Stylopsis quadristriata Phil. sp. XV. 368. Syudosmya Bosqueti Semp. XV. 298, Tellina Nysti Desh, XV. 299, Terebra Beyrichi Semp. XV. 280. eineta v. Schl. XV, 281. Forchhammeri Beyr. XI. 36. Tiphys cuniculosus Duch. XV. 282. fistulosus Broc. XI. 49. pungens Sol. XI, 49. XV. 284, Schlotheimi Beyr. XV. 282. sejunctus Semp. XV. 282, Torinia Theresae Semp. XV. 402. Tritonium Flandricum de Kon, XV. 282. Aa Turbinella labellum Bon. XV. 227. Turbonilla Bolli Sup. XV. 362. costellata Grat.? XI. 56. Euterpe Semp. XV. 365. Gastaldi Semp. XV. 406. gracilis Broc. XI. 56. Helena Semp. XV. 364. Ino Semp. XV. 360. Kochi Semp. XV. 365. Philippii Död, XV. 361. plicatula Broc.? XI. 56. Sandbergeri Bosq. XV. 358, Speyeri Semp. XV. 358. subeylindrica Phil. XV. 356. subumbilicata Grat XI. 56. variculosa Semp. XV. 363. Turritella Archimedis Brong. XI. 56. bicarinata Eichw. XI. 56. communis Risso XI. 56. marginalis Broc. XI. 56. XV. 233. Semperi Hörn. XI, 56. spec. XV, 283. subangulata Broc. XI, 56. XV. 233. tricarinata Broce. XI. 56. XV, 233. turris Bast? XI. 56. Vaginella depressa Daud. XV. 274. tenuistriata Boll. XV. 272. Venus ? subeincta d' Orb. XV. 234. Vermetus sp. XV. 285. Voluta Bolli Koch. XVI. 109. Siemsseni Boll. XI. 38. XV. 279. XVI. 107. subgranulata v. Schl. XV. 280. Volvula striata Boll XV. 291. Woodia Deshayesana Semp, XV. 326. Xenophora crispa Kön. XI. 56. Lyellana Bosq, XV. 286. testigera Bronn XI. 56. * = * Elephas primigenius im Diluvium bei Barnſtorf und Barth 12 gefunden. XI. 159. XVI. F 29 Alluvium (Torf) bei Treptow gefunden. . im ea und pommerſchen Allu⸗ b vium XI 152. RUE Torfinſel im Cleveezer See AI. 157. Höhenmeſſungen in M.⸗Strelitz XX. 72. Literatur. rar Neuigkeiten XII. 187. XIII. 183. XV. 429. XVI. XVII. 317. XVIII. 216. XX. 126. — . tn 137 Meteorologie. enge Beobachtungen auf der Station Hin» richs hagen (9—18. Jahr), ausgeführt von Prozell, — ſ. die Tabellen am Schluſſe jedes Jahresheftes. Meteorologiſches aus dem Winter 186% von E. Boll XVII. 273. euerfugel am 4. Auguſt 1858. XII. 180. esgl, am 7. Juni 1866. XX. 74. e e eee von E. Boll XL 143. Die Gewitter der ar 1859—63 von E. Boll XVIII. 159. Die Gewitter in Neuſeeland XVIII. 183. Werden Bäume immer durch Blitz aetübtet XVIII. 182. Zur Geſchichte der Blitzableiter XVII. 288 e Zuſammenſtellung der Sterblichkeitsverhältniſſe mit den Gewitterſchäden in den N Gegenden Meklenburgs von G. Brückner XIII. 111. Hag ey 15 g, Aberglaube in Betreff deſſelben. XVI. 287. Sir bei Göttingen im Jahre 1580. XVII. 286. Luftſpiegelung auf dem Fiſchlande. XI. 150. Mete = 5 a a n bei Menow unweit Fürſtenberg gefallen. 2. e e bei Schellin in Pommern im Jahre 1715. Meteorſteine ein an im Jahre 1581. XVII. 285. Nebenmond XII. 1 Nebenſonne XII. 179. Zur Statiſtik der Nord iger von E. Boll XVIII. 138. Rauchende Berge. XI. 158 Regenbogen vor Sonnenaufgang. XIII. 180. [nun en im 1 1863. XVIII. 184. Leuchtender Schnee. XX. eh Dr. Betckes Herbarium zu verkaufen. XIX. 310. Desgl. des Geh. Amtsraths A. Koch Sammlungen. XX. 123. Vereins angelegenheiten. Berichte über die Jahresverſammlungen: 11. zu Schwerin XI. 1. 12. zu Neubrandenburg XII. 1. 13. zu Güſtrow XIII. 1. 14. zu Malchin XV. 1. 15. zu Bützow XVI. I. 16. zu Schwerin XVII. 1. 17. zn Roſtock XVIII. 1. 18. zu Neubrandenburg XIX. 1. 19. zu e XX. I. 138 Katalog der Vereinsbibliothek XVIII. 11. Zur SE Ko Stiftung des Vereins von Dr. G. Liſch Neberfiht 5 Fre Geſellſchaften, Inſtitute und Vereine Deutſchlands von & Boll XII. 169. XIII. 183. Verſchiedenes. eee eee Fagebuch aus Fürſtenberg von J. Sar⸗ kander X Briefe aus Neuseeland von F. Krull XIII. 185. Die P 179 ur: zu Waimea auf Neuseeland von Kru Die Cholera XIII. 1775 Beiſpiel von der Sabigfeit des menſchlichen Lebens von Dr. J. Sponholz XVII. 294. lee erregt) an der Nordſeeküſte im Juni 1858. Leuchten a Oſtſe beobachtet XX. 76. Rothes Waſſer in meklenburg. Seen und Teichen XX. 43. Zoologie. 1. Säugethiere. Ein großer Delphin in der Travemünder Bucht XVII. 290. Foetorius Lutreola (der Nörz), Vorkommen deſſelben im nord» WII. I XIII. 139. XIV, 452, XVII. 291. Kaninchen in Meklenburg XX. 84. Sorex nov. sp.? bei Friedland XVIII. 187. Schaden, welchen die Wölfe noch im 1 Se in Hinterpommern angerichtet. XIII. 2. V5 gel. Protocolle über die Verſammlungen der ornithologiſchen See⸗ tion des Pan XV. 15. 409. XVI. 20. XVII. 303. XVIII. 201. XX. Syſtematiſche eben, 50 Vögel Meklenburgs von Dr. Zander X 8 Ueber is biene rügianijoe und pommerjde XIV. 456, XVI. 27. Alauda 11580 XX. 68. 79. Anthus arboreus, N der Eier XV. 39. Aquila fulva XX 71. Circus cyaneus, pallidus und rufus XX. 69. Colymbus arcticus, an XVII 2310, glacialis XIII. 141. Cucuius canorus, Sortpflanzungageichichte Xv. 33. Gallinula pusilla XIII Lanius collurio, Färbung Se Eier XV. 38.3XX, 71. Larus glaucus in Meklenburg. XVIII. 212. XX. 68. leucopterus XIV. 456, 139 Mascicapa parva XVI. 25. Nucifraga earyocatactes XVII. 312, Phalaropus rufus XIII. 141, einereus XX, 71, Beobachtungen 1 125 Aohrſönger XV. 40, Strix nyctea XIII. Sula alba in Meklenburg 2 XIII 202. Sylvia philomela XVI. 26. Syrrhaptes paradoxus XVI. 312. XVIII. 210. Thalassidroma pelagica in Meklenburg XVIII. 205, Totanus fuscus XX. 71. Tringa maritima XX. 71. g Merkwürdiger ornithologiſcher Fang XIV. 454. ns Neſtbau einiger Vögel XVII. 311. XVII.. 188. Einige Verſuche von Vertauſchen der Vogeleier XV. 413. 3. Reptilien, Die Reptilien Meklenburgs von C. Struck XI. 129, XIII. 152. ie Reptilien bei Dargun XVI. 172. Lacerta viridis bei Neubrandenburg? XVIII. 188, den bei Schwerin XX. 78. 4. Fiſche. Die Fiſche Meklenburgs von E. Boll XIII. 143. Fiſchſterben zu Wrangelsburg im Auguſt 1863. XVII. 313. in Landſeen XX. 44. Fiſch und Vogel XIV. 453. Die Häringszuge und die große Seeſchlange XIII. 148. Ein Lophius in der Oſtſee XVII. 290. Ein Stör bei Treptow in der Tolenſe gefangen XVIII. 188. 5, Ine sten, Coleopteren. Ueberſicht der Käfer 11 1 ocean u Schluß) von F. Claſen X Amerikaniſcher elektr bel Hanhart Nl. 151. Dipteren. Große Mückenſchwärme XI. 186. XIII. 157. XIV, 457. Lepidopteren. Meklenen ische Lepidopteren, vierter Nachtra 09 von F. Schmidt III. 153; fünfter Nachtrag von Pr. R. Unger XC. 87, gepidopterglogiſchez XIV. 458. Deilephila Nerii gefangen XI. 152, Otrthopteren. Heuſchreckenzug im Jahre 1733. XI. 151. Verwüſtungen durch Heuſchrecken in Norddeutſchland XIII. 158, 6. Mollusken. Die an 155 Süßwaffermollusken Meklenburgs (Nachtrag) De Wale der Umgegend von Gnoien von C, Arndt 140 ; Dreissena Chemnitzii den Fiſchen und Krebſen verderblich XVII. 295. 317. Pupa umbilicata Dr. auf Jasmund XVII. 295. * * * Die Molluskenfauna der Oſtſee von J „. Semper XVI. 168. Akera bullata in der Oſtſee X: 1990 Astarte intermedia Sow. in der Oſtſee XV. 426. Serobicularia piperita bei Warnemünde XVIII. 195. Autoren-Regiſter zu J. I bis XX. (Das dorgeſetzte + bezeichnet die verſtorbenen, der 'die ausgetretenen Mitglieder.) Arndt, C. (Lehrer in Bützow, 1 ⸗Mitglied ſeit 1853) in Archiv VIII. 105. XI. 119 ee H. (Hofrath und Kegierungsfecretaie in Neuſtrelitz, V.⸗M. jeit 1856) XX 7 Betcke, E. F. (Dr. 1 5 Pentzlin, V.⸗M. ſeit 1847, + 1864) IV. 73. v. 209, Boll, E a phil. honor. in Neubrandenburg, V.⸗M. ſeit 1847) 31. II. I. 10. 67. 87. 99. 113. 11 I IB 22 = 1. 5. 190. 221. 224. IV. 1. 12. 151. 159. 164. 166. 170. 176. 178. 185. V. 1. 37. 118. 163, 190. 199. 200, 201. 208. 212. 213. 215. 217. 220. 222 0 IE Z2E 49. 112. 117. 118. 124. 125. 140. 151. VII. 58. 92. 259. 276. 304. VIII. 1. 72. 76. 114. 119. 126. 132. 134 135. 136. 525 142, 143. 147, 151. IX, 94. 106. 158. 162. 186. 191. 29. 73. 85. 86. 90. 110. 117. 118. 137. XI. 58. 129. 5 143. 151. 152. 153. 157. 158. 159, 160. XII. 1. 59. 155. 169. 183. 186. 187. XIII. 140. 142. 143. 148. 153. 157. 158. 159. 160. 171. 177. 181. 182. 183. 184. 185. X V. I. 430, XV. 1, 429, 431. TI, Br 35 158. 179. 184. XVII. 273. 282. 285. 286. 287. 288. 294. 297. 313. 317. XVIII. 1. 95, 138. 159. 182, 183. 184. 187. 488. 191. 195. 216, R. I. 8 aa n Boll, 8 1 150 1 Neubrandenburg, V.⸗M. jeit 1858) Brath, 6. re in Zarentin, V.⸗M. jeit 1857) XVI. 177. Brehmer, Ra jur, Advocat in Lübeck, V.⸗M. ſeit 1852) . Brockmüller, 5. (Director der mikroſkopiſchen Fleiſchſchau in Schwerin, B-M. ſeit 1848) VI. 100. VII. 255. X. 1. Ii 162. Ay IIIi. 160. XX. 127. Brückner, A. (Dr. med. in Schwerin, V.⸗M. ſeit 1847) II. 123. IX. 40. XVIII. 160. Brückner, C. (Dr. med. in Ludwigsluſt, DM. feit 1856) XVIII. 160. 188. 141 + Brückner, G. (Dr. med. Geh. Mebieinatenth in Ludwigs eg V.⸗M. feit 1847, + 1860) X. 65. XIII. XVIII. Brüder, 152 (Dr. med. in Neubrandenburg, B. N. ſeit 1845 (Caspary, R. Dr. phil., Profeſſor in Königsberg; XVIII. 212.) enger A1 (Dr. phil, honor. Lehrer in Roſtock, DM. ſeit 1850) II. 100. IX. 116. XL 96. XIII. 118. XV. 151. dame 5 1 hELEN und Senator in Teterow, V.⸗M. ſeit Deintef, 155 © (Photograph in 1905 V.⸗M. ſeit 1851) (Dohrn 9 5 in Stettin; XVII. 295 e 12 5 phil., Lehrer in Putbus, V.⸗M. ſeit 1862) 8 Cbelirg = (Dr. phil, früher Lehrer in Schönberg, V.⸗M. 45 1847, ausgetreten 1851) II. 55. IV. 51. 172. a 445 med, in Dömitz, V.⸗M. ſeit 1853) IX. 12. Flemming, G. (Dr. phil, T ihgarzt in Lübz, DM. feit 1851, ausgetr. 1859) VIII. 98. T Friese, 1 (Organiſt in Wismar, D.-M. ſeit 1851, + 1852) m (Literat in Schwerin, V.⸗M. ſeit 1851) VI. 122. Füldner, 10 (Lehrer in Neuſtrelitz, V.⸗M. ſeit 1847) IX. 49. Genen. 175 10 > 5 . in Neuſtrelitz, V.⸗M. ſeit Gen zke, J 1 (Dr. med. in Bützow, V.⸗M. ſeit 1851) XVI. 1. Gere wen © un in Daſſow, V.⸗M. jeit 1847) 1. 18. 7 1 186 . N in Lübeck, correſp. V.⸗M. ſeit 1856, + (v. Sngenon, Fr. Dr. phil honor. in Greifswald, 1 5 V.⸗M. ſeit 1848, F 1865; XIV. 452. 453. 454. 455 456. 457.) * n SE oe in Parchim, V.⸗M. ſeit 1851, ausgetreten * Hempel, (ee in Schönberg, V.⸗M. ſeit 1851, ausgetr. Serpenann, 40 Cg zu Thalberg bei Treptow, V.⸗M. T ae G. enger zu Gnoien, V.⸗M. ſeit 1847, + 1859) 1 Gade, 5 . zu 62 i, correſp. V.⸗M. ſ. 1854, T en 1. R Geh. ee zu Schwerin, V.⸗M. ia 1847, 66) IV. VI. 145. VII. 271. IX. 187. =, = 71: 8 8 18. 7 an 18858 Ian mer zu Sit, V.⸗M. ſeit 1847, 127 on . 147. 221. IV. 174. V. 221. VII. 278. VIII. 142 Koch, K an 5 en Dr :M. ſeit 1849) 62. 128. X. 22. XIV. 405. XV. 5 a Er 218. En eh XVII. = xx: 8: Langmann, J 1 zu Neuſtrelitz, V.⸗M ſ. 1847) IV. 145. Liſch, G. E. F. (Dr. phil. honor., Archivrath zu Schwerin, f a „at Sg, 42 165. VII. 270. VIII. 118. X. 102. > 4. v. gi. 25 a RE a. 2. 7 Boddin bei Gnoien, V. M. feit 1855) XIII. +». Maltzan, A. (Baron, 7 ene 5 Ver V.⸗M. 1 95 55 + 18317) 2 11. 221. IV. 168. Mar Ah, 15 (Dr. ‚ai, honor., Apotheker zu Wolgaſt, V. M. N ſeit 1858) XVIII. 196. poth 5 gast Meier, A. (br phil, honor., Lehrer in gübent, 35 N f. 1852) * 158. 5 290. XVIII. 184. XX. 1 »Meſſing, J. C. N. 1 zu Neuſtrelitz, 8. . ſeit 1852, 887 1857) N Meyer, L. (Rector zu Wittstock V.⸗M ſeit. 1865) XX. 74. Meyn, L., Dr. phil. zu Uetterſen in Holſtein, correſp. V.⸗M. 905 feit 1855; IX. 1800 f Be 1 v. 8 5 (Ferſtneiſte zu Sternberg, V.⸗M. ſeit 1847) Müller. 6. a. (Apotheker in Güſtrow, V.⸗ M. ſ. 1849) XIII. 1. Peters C. (Lehrer an der 0 1 7 zu Wuſtrow, V. 155 ſeit 1851) XI. 150. N male. © (Artillerieſchüler aus Weit bei Neubrandenburg, V. M. ſeit 1849, ausgetr. 1852 und bald darauf in Amerika geftorben) VI. 135. v. en 55 zu Schwerin, V.⸗M. ſeit 1853) XV. 15. 3. . 40. 409. XVI. 20. XVII. 303. XVIII. 201. 211. 8 n Prozell, P. e 15 et * ns V. M. Weit 1845) III 187. 214. V 142. 153. VII. 279. Von 4315 153. IX. ff. bie 098 hängten Tabellen). Raddatz, A. C. F. (Lehrer in Roſtock, V.⸗M. ſ. 1850) VII. 102. nn ar in Ratzeburg, V.⸗M. ſeit 1864) XVIII. Wanne 8 Sauer zu Schönberg, V.⸗M. ſeit 1851) metal 170 55 e 25 Roſtock, V.⸗M. 1852 —57 und Ritter, $ (Erbpächter a u gg bei Roſtock, V.⸗M. ſeit 1848, correſp. V.⸗M. ſeit 1853) X. 144. XIII. 180. XV. 425. XVIII. 170. + (Rümker, C., Dr. phil. honor., Director der Sternwarte zu Hamburg, correſp. V.⸗M. ſeit 1853, + 1862; VII.z35.) Sean e au Daſſow, V.⸗M. ſeit 1862) XV 1. 32. XIX, 15. 143 Schenck, H. (Pr. phil, Präpoſitus zu Pinnen bei Schwerin, V.⸗M, ſeit 1847) II. 49. 105. 108. 109. 124. Scheven, 1 4 phil., Apotheker zu Malchin, V. Pt, ſ. 1860) Schi 5, enen in Wismar, V.⸗M. teit 1850) 124. VII. 188. 278, VIII, 130, X. 49, 64. Ant = 3 153. ua 3 SEN in Goldberg, V.⸗M. ſeit 1859) + e 05 fender in Grabow, V.⸗M. ſeit 1851, 3) VI * 0 3 Samerin, V.⸗M, ſeit 1847) V. 201, XIV. Semper, 7 1 (Fabrikbeſttzer in Altona, DM, ſeit 1857) I. Dog, XV, 221. 238. 244. 266, 326. 330, 369. 380. f 387. 426. XVI. 102, 168, Simonis, O. (Lehrer zu Güſtrow, V.⸗M. ſ. 1862) XVIII. 190. Sponhelz, & (Dr med. zu Dobertin, B.⸗Mi. feit 1854) V. 216, XII“ 292 293. 294, N ©. (Scheer in Waren, V.⸗M. ſeit 1851) VI. 127. 134. III. 139, 152. XV, 424, XVI, 172, XVII. 295. Timm, 2 (Lehrer in Hamburg, V.⸗M. |. 1865) XX 80. 81, Unger, Dr Schulrath in Friedland, V.⸗M. ſ. 1856) 75 e et 1 25 nn in Lübeck, V.⸗M. ſeit 1852, Virck, 5. damen in Sülz, V.⸗M, ſeit 1847) IV. 160. Ser, L. a4 und 6e in 5 bei Kröpelin, V.⸗M. 1848 N. u 2 ff.) III. 180. 219. 223, VI. 146, 148, Wilde, F 131 ‚Che in Lübeck, V.⸗M. fett 1851) VI. 118, 126, 8 5 H. W. er A a zu Kladow bei Crivitz, V⸗M. eit r ze C. 6 G. bene in 1 5 ⸗M. ſeit 1851, + 1858) VII. 1. 270. VIII. 49. I, = Zabel, H. er zu 9 8 9 bei Wolgaſt, VB.⸗M. ſeit 1858, ausgetr. 1865) XIII. 14. XV. 418, VIII. 257. 1 306. Zander, H. (Dr. phil. bonor., . zu Barkow bei Plau, V.⸗M. ſeit 1847) I. 8. XV Zimmermann, K. G. (Dr. med. 15 e V.⸗M. f. 1862) XVII, 141 Von den 355 ordentlichen Mitgliedern, welche dem Vereine ſeit ſeiner Stiftung im Jahre 1847 angehört haben, und von welchen bis jetzt 40 geſtorben, 86 aber ausgetreten ſind, haben in den i zwanzig Jahren 73 Arbeiten für das Archiv geliefert, — 20,5 Procent der geſammten Mitglieder. Von dieſen hat der Verein 10 durch den Tod und 7 durch Austritt verloren, demnach gehören von jenen 73 Mitgliedern noch jetzt 144 56 dem Vereine an. Da derſelbe gegenwärtig 229 Mitglieder zählt, ſo machen jene 24,4 Procent des jetzigen Beſtandes aus. Unter den oben namhaft gemachten 73 Mitgliedern be⸗ finden ſich 21 Lehrer 11 Aerzte, Wundärzte, Thierärzte 8 Prediger 6 Apotheker 5 Archivar, Bibliothekar und Literaten 4 Gutsbeſitzer und Pächter 3 Baumeiſter 2 Communalbeamte 2 Forſtbeamte 2 Juriſten 2 Militärperſonen 2 Organiſten und Cantoren 2 Salinenbeamte 1 ne 1 Gymnaſia 1 Photograph. Anzeige über die gründung einer meklenburgiſchen Sammlung in Waren. Herr Baron Hermann v. Maltzan auf Schwar⸗ zenhof bei Waren, jüngſter Bruder des Stifters unſeres Vereins, des im Jahre 1851 verſtorbenen A. v. Maltzan, hat in Waren den Grund zu einer meklenburgiſchen natur⸗ hiſtoriſchen Sammlung gelegt. Er ſchreibt mir darüber unter dem 24. November Folgendes: „Von meiner Kindheit an habe ich immer eine große Liebe für unſere heimatliche Natur gehabt und mich be⸗ ſtrebt, ſo weit es in meinen Kräften ſtand, dieſelbe zu durchforſchen. Freilich war das, was ich zuſammen— brachte, nur geringe im Vergleich zu den Schätzen, mit denen die Natur unſer Vaterland beſchenkt hat, allein immer mächtiger beſeelte mich der Wunſch den Grund zu einem meklenburgiſchen naturhiſtoriſchen Muſe um zu legen. Dies iſt jetzt meinerſeits geſchehen und ich nehme nun Bedacht darauf, auch die meflen- burgiſchen Forſcher für mein Unternehmen zu intereſſiren.“ »Meine kleinen Sammlungen, mit Ausnahme meiner ausländiſchen Conchylien, habe ich nach Waren gegeben. Dieſelben ſollen den Grund legen zu der erwähnten Sammlung, die als Maltzan'ſche Stiftung eine geſicherte Exiſtenz hat. Herr C. Struck, Lehrer an der Real- ſchule in Waren, hat die Aufſicht darüber übernommen, und wird der Beſtimmung gemäß jedem Forſcher bereit⸗ willigſt den Einblick in das kleine Muſeum geſtatten, welches nicht nur den Zweck hat, nach und nach alle Meclenburgica in ſich aufzunehmen, ſondern, wenn es eine größere Vollſtändigkeit erreicht hat, bei wiſſenſchaft⸗ lichen Arbeiten als Anhaltspunkt zu dienen.“ Der Unterzeichnete beeilt ſich, dies nützliche und dankenswerthe Unternehmen zur Kenntniß unſerer Vereins- mitglieder zu bringen und deren Beachtung und Förde⸗ rung beſtens zu empfehlen. Neubrandenburg, 29. November. Dr. E. Boll. Anzeige, die Fade Hefte des Archivs belt fend Den häufig von Seiten vieler Vereinsmitglieder und mehrerer mit unſerem Verein in Verbindung ſtehender Geſellſchaften gegen mich ausgeſprochenen Wunſch, auch die früheren Jahreshefte des Archivs in vollſtändiger Reihenfolge von mir zu erhalten, bin ich leider nicht mehr im Stande erfüllen zu können, da die Jahrgänge 2, 3, 1 und 6 ſchon ſeit längerer Zeit völlig vergriffen ſind. Dr. E. Boll. TE — — — 8 — — . je 12 Ey ige e ae: = Er Las „ M bu ** f 4 0 2 0 0 —— * 1 1 Ueberſicht der aus den meteorologiſchen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1865 gefundenen Mittel. (18. Jahr.) — ——— . —.ms ͤ—— m — . — . .. —— ————— Monat, Decbr. 186% Januar 1865. Februar. März. April Mai. Juni. Juli. Auguſt. September. Oclober. November. Winter, Jrühling. | Sommer; ‚Heröft. Jahr. aro- Nini 27% 6. 39 26, 7." 40 27“ 0, 52 27“ 2.“ 50 27“ 6.“ 80 27“ 4% 88 | art 2.95 27“ 4% 00 27% 4% 27¼ 6% 14 2% 0% 37 2¼ 3.0 26 26, 74% 40 2¼ 2% 80 27% au 95 27% om 37 J 26 zu 40 meter⸗ 9 Ms. 6. ew. 114. In. 2. E. 120. Mg 0. ED. 0 8, Nn. 2 8. 1 | 20. Ab. 10 W. 2 1. Ng. 6 Sw. 0 30, db. 10 d. f 1. Mg. 6 SW. — 2 Nm. 2EM. 1 * Am. 2 W. 1 n 28. 122. ib. 10 S. 2 14. Sanuar 8. Marz 30. Zuni 27. October 14. Januar fand Maximum, 28 4.48 27 9,60 | 28 2.83 98 1.82 [ 23 2.66 28 2.61 28 1.52 28 0.12 28 1.55 28 4.03 28 4.47 28 4.74 28 4.48 28 2,66 28 1.35 28 4.74 28 4.74 0 R 4 Mg. 0. S. 0 1. Ab 10. Ned, 0) 11. Ab. 10. O. 0 | 19, Ab. 10 8. 1 (ik Mg. 6 8. 1 | 20. Mg. 6 D. 1 11 Ab. 10 N. 1 20. Ab. 10 RD. o 26, Ab. 10 O. 0 | 28. Ab. 10 Nd. 0 4. a0 6 8. 1 18. Am 2 W. 1 4 Deiember 1804 1. abel 26. Auguſt 13. November 13. November auf N. = — —— teducirt, en 28 0.05 27 5.11 27 8.86 27 7.01 27 11.44 27 9.90 27 10.3427 9.41 27 8.33 28 0.37 27 7.13 27 9.50 27 8.66 27 9.63 27 9.35 27 9.64 27 9.33 a Ach 0 » 6 Uhr Morgens. — 2.68 — 2.22 — 7.16 — 2.13 3.62 9.94 8.55 13.25 10.44 7.88 4.20 2.63 — 3.92 3.81 10.77 4.89 3.93 4 £ 2 il | = 2 Uhr Nachmittags. — 1.68 — 0.38 — 3.06 0.34 | 10.09 17.80 13.30 19.32 15.66 15.90 9.55 5.40 — 1.66 9.57 16.12 10.27 8.63 Tempera * es - . = 10 Uhr Abende. — 954 27 — 5.36 — 1.46 5.07 10.58 8.97 13.68 11.26 9.39 9 5.39 3.41 — 2,98 4.78 1132 6.06 4.82 10 r AL a N i ai Ni elben — 2.30 — 1.29 — 5.19 — 0.92 6.26 12.77 10.27 15.41 12.46 11.06 6.38 3.81 — 2.95 3.93 12.74 7.07 5.79 Mittel derſel tur . | I — 2 4 ö | — en > Mittel | Minima, | — 3.51 — 3007 — 7.88 — 2.05 2.68 8.00 5.77 11.52 9.34 7.31 | 3.62 2.20 — 4.72 — 2.07 8.91 4.37 2.84 der = | | 5 1 - = I | u = u | täglichen Maxima, — 1.66 0.23 — 2.79 1.11 10.24 18.43 14.34 20.31 16.44 16.21 9.87 5.66 — 1,36 9.92 17.06 10.57 9.10 ag der Luft | E | { a E [ Halbe Summe derſelben.] — 2.59 — 1.42 — 5.33 — 0.78 6.16 13.21 10.05 15.91 12.98 11.76 6.74 3.93 — 3.04 | 6,30 12.98 | 7.47 5.97 — L m IE | Unterſchied derſelben. 1.85 | 3.30 5.09 3.77 7.56 10.43 8.57 8.79 | 7.10 8.90 6.25 3.46 3.36 12.59 8.15 6.20 6.26 nach R. | T — ZT = — . Mini — 9.8 — 11.4 — 186.8 — 8.8 — 1.9 — 2.4 1.9 6,7 4.7 ji 2.6 — 1.3 1 — 16.8 — 8.8 1.9 — 2.7 — 16.8 Abfolut 25 Mg. fr. O. 1] 28. Mg. O. 1 14 Ng. Sd. 0. 28. Mg. O. 0 3. Mg. Sd. 0 1. Ang. Nd. 0 10 mg. W. 1 15. Mg. W. 1 31. Mg. W O 26. Mg. 8 O. 1 6. Mg. D. 0 15. Mg W. 0 14. Februar 23. März 19. Zuni IL 13. November 14. Februar Abſolutes I Maximum 3.0 | 3.3 a || m 25.8 21.0 ei 29.0 23.1 2².1 13.3 10.3 4.1 25.8 20.0 22.1 29.0 | . An. S. 1 10. Nm. SW. 1 | 25. Nm. Sd. o. 27. Nm. 2 S. 1 25. Nm. W. 1 | 23. Nm. So. 1 24. Nm. W. 1 | 20, Nm. 3 SD. 1 13, Nm. D. 0 8. Nm. W. 1 6 Nm W. 1 24. Nm. SW. 1 10. Januar 23. Mai 20. Zuli 8. Seplember 20 Zuli R 1 17 1 Unterſchied derſelben. 12.8 15.5 20.1 12.8 18.5 28.2 1 19.1 22.3 18.4 19.5 14.6 13.0 20.9 31.6 27.1 24.8 45.8 Dunft- 11 0.69 0,67 0.19 0.66 1.29 1.33 1.72 2.53 2.80 2.42 1.61 1.13 0.67 0.66 1.72 1.13 0.66 a 23. Mg. 6 3. Mg. 6. 14. Mg. 6. 20. Mg. 6 30. Am 2 2. Dig. 6 1. Nm. 2 31. Nm. 2. 4. Am. 2. 17. Im. 2 6. Mg. 6 12. Nm. 2 \ 3. Januar 20. Mäg 1. Zuni . November 2 fpannung | | | r z in 16 geg 2.19 2.82 2.22 2.40 4.21 5.59 5.61 7.47 6.57 5.75 5.07 3.79 2.82 5.50 7.47 5.75 7.47 if 2 10. Nm. 2. 10. Ab. 10, 19. Nm. 2 1. Nm. 2. 15. Nin. 2 28. Ab. 10 6. Nm. 2. 20. ub. 10 13. Ab. 10 11. Mg. 6 1. Am. 2 24. Um. 2 10. Januar 25, Da 20, Suli 11. September | 20. Zuli parver 1 555 IE in T Enten 1.2 1.65 1.07 1.61 2.54 3.31 3.40 4.96 4.02 3.37 2.80 251 1.39 2.40 4.34 3.04 2.52 ini 61 65 45 48 32 21 2⁵ 19 40 27 al 43 45 21 19 27 . Dunſt⸗ in. 0. 23 Nm. 2. 9. Mg. 6 18, Mg. u. Nm. 20. Nm. 2 22. Nm. 2 22—25 Nm. 2 | 16, Am. 2 21. Nm. 2 28. Am. 2 228. Nm. 2 3.8. Nm. 2 12. Mn 2 18. Üebrmar | 2995, Mai | AI. Ali 38. Eeptember 24 Zi f = + 5 ehalt i 100 100 100 100 100 93 100 100 100 100 100 00 100 100 100 IV 0 11 0 Pro- 3 10. 11. 27. 20. 26. an 6 Tagen. 8. Mg. 0 26. Mg. 6 4. Ab. 10 2. Ab. 10 an 6 Tagen an 6 Tagen | am 3 Tagen 115 10 Zayen an 5 Tagen an 7 Tagen. | an 8 Tagen | am 19 Lagen * e t Mittel aus 3 Beob- N 5 72 81 78 centen. achtungen. 85 89 78 85 74 58 71 70 81 75 80 89 84 72 74 I 120 10.4 5.7 2.3 — 3,3 — 0.8 10.4 >> | = Minimum, 81. 28. 31. 1110. 15. Februar 21. Mir 13. Zuni 1110. November | 15. Februar a il 7 15.2 15 195 17.6 15.2 „195 Tempe⸗ a * 18 9 re 252 1. Deember | 24. Mai 24. Juni 9. September 2: M Mittel 1 0 5 14.28 1252 2.53 4.29 — 0.78 6.63 15.14 8.17 7.31 ralur - - 3 2 2 10.8 | 4.6 0.2 oel 1 108 1 65 15 1 2 14. 15. Zuni 19. November 14. Febe.— 7. Mär des : jr Geis BR * 3 3: 5 16.5 12.9 16.5 Maximum, > 1 0 285 10:7 | 23 ; Een ai 901 29.24. 20. 27. Juli] 19.13. September 28. 24. 26. 27. Juli Mittel af — 3 1 J 9: ; 1 Erd- 2 5 12.00 Ba N Bir: >= > — | 5 ini 1.3 ; 1.3 1.4 10.1 5.7 wis ne Minimum, 22—28. e 13 122 ae u a 19 05 Bar 22—25, Februat |1-19; 17-31 Matz 13-17. Zuni | 21. 22. November | 22-25. Februat 15 8 | L ’ i y ; 7.8 4.2 11.0 14.2 12.0 er — E en — us 1 1 5 Be. e . 0. W 228, Bl 4 2. enter 27-29. Sul tief, Mittel aus 1 . . 5 9.10 6.92 Beobachtung. 1.41 12.24 12.75 11.52 9.31 6.47 2.30 4.31 11.89 h 9 1 Bemerkungen. Die Temperatur der Luft ſank unter 00 R. im an Debt. 64 — 20 28. Jan. 65 — 18 Gebr. — 28 März — 26 April — 3 Mai — — Oclober — 2 Novbr. — 7 Jahr — 118 flieg über 200 R. im an Mi — 11 2g Jun! — 2 Juli — 17 Auguſt — 3 Sept. — 3 Jaht — 36 Neberficht der aus den meteorologiſchen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1865 gefundenen Summen und Mittel. Monat. Dechr. 1804. Januar 1865.“ Februar. März. April. Mai. Juni. Juli. Auguſt. September. October. November, Winter, Jrühling. Sommer. | Herbſt. Jahr. Bemerkungen, Völlig heiter. 1 1 1 0 4 3 1 2 0 9 5 1 3 7 3 15 23 Der lebte gruß. — jahrsſchuce fiel am Himmels= heiter, 1 2 . 4 5 9 16 8 9 5 8 2 = 4 7 30 22 14 73 1. Abril 1805, der erfle Binterſchnet am Ziemlich heiter. 1 4 2 7 2 5 8 4 10 10 7 90 | 5 12 15 u 24 21 72 . December 1865. Wolkig. 7 4 8 5 5 4 12 5 5 3 4 5 19 = 14 25 12 70 anficht. Trübe. 12 0 13 4 10 7 0 5 5 8 3 11 10 20 17 18 24 83 ! 7 == = 1 Bedeckt. 9 7 4 9 0 | 0 0 0 0 0 0 5 20 9 0 5 34 Mittel in Procenten 735 70.3 a: 0 8 50 28 | 9 2 11 i 5 q der völligen Bedeckung. 2 5 55.7 10.3 40.1 29.7 48.0 41.3 52.3 28.7 49.0 62.7 67.5 47.2 47.2 10.8 52.1 5 N. 0 1 3 0 1 4 7 3 0 2 5 0 4 5 10 7 26 Der lapte Grüße Wind⸗ a jabrsfrof trat ein 2 NO. 0 1 6 14 7 4 16 9 2 10 0 3 7 | 25 27 13 72 re Se Eee rich⸗ 2 ll 2 ber erfle Binterfroft St O. 37 17 20 38 34 18 9 11 17 13 26 16 80 90 37 55 202 e tung, 4 täglich Sd. 7 11 10 6 8 17 5 10 4 13 3 19 28 31 19 35 113 | dreimal, S. 18 16 13 10 6 10 0 12 1 6 90 19 47 26 13 3 120 : = - — = - - — 6, 2, 10 SW. 23 20 14 16 8 17 4 14 21 8 32 20 57 4 30 60 107 nn Ahr be⸗ W. 8 23 11 9 95 20 40 34 46 31 18 10 42 54 120 59 275 obachtel. NW. 0 4 1 0 1 3 9 0 2 1 0 3 5 4 11 10 30 Tage, Wind überhaupt. 26 22 21 24 20 24 27 25 22 18 29 24 69 68 74 71 282 Die größte Menge — un — — Regen fiel am 7. Windſtille. 5 9 7 7 10 7 3 6 9 12 | 2 6 21 24 18 20 83 Auzuſt gleſc 121 „gleich 10.8. Thau. 0 0 0 0 2 17 9 20 20 24 14 80 0 | 19 49 41 109 vos Reif. 9 2 7 2 2 x 5 | s 0 Wügrige = g T0 1 u u 3 10 38 Nebel. 12 2 3 2 4 (= l 0 2 12 2 1 22 11 4 2⁴ 61 Nieder Regen. 0 2 2 1 4 8 13 7 Erbe 3 9 |: 6 13 35 25 79 Regen und Schnee. 1 1 | 1 0 0 0 0 0 0 | 0 0 0 3 0 0 0 3 ſchläge. * 7 Schnee. 2 | 10 8 | 14 1 0 0 0 0 0 0 0 20 15 0 0 35 5 A Pa a7 Tage, Graupeln. 0 0 0 0 | 0 | 0 | 0 0 0 | 0 0 0 0 0 0 a0 0 0 Hagel. 0 0 0 0 1 0 0 1 0 0 0 0 0 1 1 0 2 Niederſchläge überhaupt. 18 18 12 17 10 24 21 26 30 27 23 24 48 öl 77 74 250 Regen. 0 61 2 8 2 32 256 978 2 392 1499 Betrag Kab. Zl 9 0 | — 21 | 2 25⁰ 29 426 N Schnee. 4 130 58 230 0 0 0 0 5 ee er - Höhe Regen. om 5008 2. 00 0.07 Wolt 2.007 21.33 23.425 35.0 6.88 14.83 11.00 7.008 505 Se rl ee Nieder- 5 = + * + 4 = = Linien. Schnee. 0.33 10.83 4.83 19.117 0 0 0 0 | 0 0 0 0 9 16.00 19.17 0 0 35.17 ſchlüge. Zuimmmen Aud Jol. f 101 82 238 21 32 [. 2056 270 426 82 178 132 277 1 | 392 1921 —— — 4 — — — = . — — ——. 5 — Zuſammen Höhe. 0.433 15.4492 6.83 19.83 1.75 9,67 91,33 95,95 35,50 6.83 14.83 11.00 93,08 24.195 80.08. 32.67 160.705 Efectrifche ö a N e Re > Ar ß u ln au lea — — nungen. Entfernte Gewitter. 0 0 0 | 0 1 | f 5 12 4 0 1 0 0 2 4 1 7 — | —