* Archi Vereins der Freunde der Naturgeſchichte in Meklenburg 22. Jahr. Herausgegeben von Dr. C. M. Wiechmann. güſtro w, in Commiſſion bei Opitz & Co. 1869. Druck von W. Greve in Neubrandenburg. a A ale Ueberſicht des Inhalts: Botanik | ©. Ueberſicht der Lübeckiſchen Flora, von H. Lenz 35 Vegetationsſkizze von Ratzeburg, von J. Reinke. 88 Beiträge zur Flora Meklenburgs, von C. Struck. 124 Geognoſie. | Ueber das Ober: Oligocän von — von Dr. A. i te 0 Terebra Hörnesi Beyr., von Dr. 6. M. Tiemann. 8 Literatur. Brockmüller, H., meklenburgiſche Kryptogamen . 146 Die oberoligocäne 8 15 Sternberger Geſteins in Meklenburg, von F. E. Koch und C. M. Wiech⸗ Finn 147 A. von Könen, das marine Mittel. Oligocän Norddeutſch lands und feine Mollusken⸗ Fauna 148 O. Speyer, die Conchylien der Caſſeler Tertiärbildungen 148 Meteorologie. Meteorologiſche Beobachtungen auf der Station Hinrichs— hagen, 22, Jahr, von Prozell (die angehängte Tabelle). Nekrologe. Dr. Ernſt Boll, ein Nekrolog von F. Boll 1 Vereinsangelegenheiten. Bericht über die Jahresverſammlung des Vereins am 3. Juni 1868 zu Schwerin 32 Jahres⸗Rechnung des Vereins für das Jahr 18678 136 Verzeichniß der ordentlichen Mitglieder . 137 Verſchiedenes. Das Meklenburgiſche naturhiſtoriſche von Maltzanſche Muſeum zu Waren, von C. Struck Erklärung über eine Bemerkung in Naumanns Lehrbuch der Geognoſte, das Sternberger Geſtein betreffend, von Dr. C. M. Wiechmaennn Zoologie. Zur Naturgeſchichte des Schlammpitzgers, Cobitis fragilis Bon e Struck Meklenburgiſche Mollusken, von Dr. 6. M. Wiechm an Anzeigen (auf der inneren Seite des Umſchlags). 114 127 121 125 De ee BER et RR De. Ernft Friedrich Auguf Poll. Ein Nefrolog von Franz Chriſtian Boll. Wenn ich mich anheiſchig gemacht habe, in dieſem Archiv, das 21 Jahre lang vorzugsweiſe das Werk meines verſtorbenen Bruders geweſen iſt, ihm durch einen Nekro⸗ log ein ehrendes Denkmal zu ſtiften, ſo geſchah es in der Ueberzeugung, daß ſchwerlich ein anderer dieſes zu leiſten werde im Stande ſein. Keinem zweiten können die äußer⸗ lichen Verhältniſſe ſeines Lebensganges ſo bekannt ſein, wie ſie mir es ſind, der ich 50 Jahre lang faſt beſtändig mit ihm unter einem Dache gelebt habe. Die verhält⸗ nißmäßig wenigen Jahre, welche der eine oder der andere von uns nicht in Neubrandenburg war, haben wir in beſtändigem brieflichen Verkehr geſtanden, und in der zweiten Hälfte ſeines Lebens ſind wir ſtets nur auf Tage von einander getrennt geweſen. So lange Jahre des ver— trauteſten Umganges laſſen auch die geheimeren Falten des Herzens nicht verborgen bleiben: ſeine Geſinnung, ſeine Anſchauung und Werthſchätzung der Dinge lag vor mir offen da, ja fie war im Grunde bei uns beiden die— ſelbige. Bin ich auch nicht eingedrungen in den tiefen und unerſchöpflichen Schacht der Naturwiſſenſchaften, wel- 1 2 chen mein Bruder vorzugsweiſe feine Thätigkeit gewidmet hat, ſo ſtanden wir uns doch auf andern Feldern der Wiſſen⸗ ſchaft nahe, tauſchten miteinander aus und lernten von einander. Deshalb halte ich mich denn für berufen, hier in dieſer Zeitſchrift nicht nur eine gedrängte Schilderung ſeines äußern Lebensganges, ſondern auch ſeiner geiſtigen Entwickelung und ſeiner Leiſtungen auf dem Gebiete der Wiſſenſchaften niederzulegen. Unter den hinterlaſſenen Papieren meines Bruders befindet ſich auch der Anfang einer Selbſtbiographie, wahrſcheinlich in der erſten Hälfte der funfziger Jahre niedergeſchrieben; leider aber auch nur der Anfang, der bis in die Mitte feiner Univerſitäts⸗Jahre reicht. Ich werde denſelben hier mittheilen und einige weiter aus⸗ führende Bemerkungen daran knüpfen. »Ich wurde am 21. September 1817 in Neubran⸗ denburg geboren. Meinen Vater, Franz Chriſtian Boll, Prediger an der Marienkirche daſelbſt, verlor ich ſchon im Februar (12.) 1818, und von da an ſtand ich unter der alleinigen Obhut meiner Mutter Erneſtine Friederike geb. Brückner; ſchon bei Lebzeiten meines Vaters war ſie ſehr ſchwächlich geweſen, dennoch aber überlebte ſie ihn um 20 Jahre. Sie war eine vielſeitig gebildete, für alles Edle und Schöne tiefempfängliche Frau, die mich mit der innigſten Liebe und treueſten Sorgfalt leitete, kurz mir Mutter im eigentlichſten Sinne des Wortes geweſen iſt. 1. Unſer Vater ſtarb im kräftigſten Mannes⸗Alter, in ſei⸗ nem 42. Jahre, am Typhus; unſere Mutter war zu der Zeit 38 Jahre alt. | n 3 Ihre Kränklichkeit und ihre Abneigung vor dem gewöhn⸗ lichen geſellſchaftlichen Leben beſchränkte ſie faſt ganz auf das eigene Haus und ſie verkehrte nur mit wenigen Freundinnen und mit ihren auswärtigen Geſchwiſtern durch häufige gegenſeitige Beſuche.“ „Ich war als Kind gleichfalls ſehr kränklich, und hatte namentlich in meinem dritten Jahre eine lebensge— fährliche Krankheit zu überſtehen, welche mir ſchon vier Geſchwiſter geraubt und nur einen zwölf Jahre älteren Bruder, Franz Chriſtian, übrig gelaſſen hatte. Sie kam in Ludwigsluſt zum Ausbruche, wohin meine Mutter mit mir zu ihrem Bruder, dem Ober-Medizinalrath Brückner, gereiſet war, durch deſſen ärztliche Behandlung ich aber gerettet wurde. Nachdem ich in Neubrandenburg einigen Privatunterricht genoſſen, aber nur wenig gelernt hatte, bezog ich daſelbſt im Jahre 1826 das Gymnaſium, wo ich gleichfalls nur geringe Fortſchritte machte. Theils war daran Kränklichkeit Schuld, theils häufiger Lehrer⸗ wechſel, theils aber auch der Umſtand, daß für diejenigen Dis ciplinen, die mich beſonders intereſſirten, die Geſchichte, Geographie und Naturwiſſenſchaften nur unzureichend ges ſorgt war. Für Arithmetik und Geometrie hatte ich gar keinen Sinn und begriff ſehr wenig davon; die philologis ſchen Studien widerten mich in der Art, wie ſie betrieben wurden, gradezu an. — Privatim hatte ich Unterricht in der Muſik und im Zeichnen, welche Künſte mich zwar ſehr intereſſirten, in denen ich es aber wegen des zum Theil mangelhaften Unterrichts nicht weit gebracht habe. Ueberhaupt habe ich der Schule wenig zu verdanken, mein Unterricht blieb mir vielmehr ſelbſt überlaſſen.“ 1 9 4 „Mein Vater hatte eine beträchtliche Bibliothek von c. 2000 Bänden, beſonders theologiſchen, hiſtoriſchen, clafe ſiſchen und belletriſtiſchen Inhalts, hinterlaſſen. Ich konnte dieſelbe ſtets ungehindert benutzen, und bald fing ich an mit beſonderer Vorliebe unter dieſen Büchern herumzu— kramen. Ich las ſehr viel und ſehr verſchiedenartiges, was weſentlich zur Erweiterung meines Geſichtskreiſes beitrug und wodurch ich ſchon frühzeitig mit einer Menge von Büchern, wenn auch nur im Allgemeinen, bekannt wurde. Unter den claſſiſchen Autoren waren Platon, Xenophon und Seneca, und unter den neueren deutſchen Leſſing und Schiller meine Lieblingslectüre, gegen Göthe und Jean Paul dagegen hatte ich einen angebornen Widerwillen; auch Swift ward in der deſchen Ueber⸗ ſetzung ſchon frühzeitig geleſen.“ „Für die Schönheiten der Natur war ich von meiner Kindheit an ſehr empfänglich und die Umgegend meiner Vaterſtadt bot mir in dieſer Beziehung ſehr viel. Auch Liebe zu Naturſtudien erwachte frühe in mir, und durch meine Mutter, welche aus einer Familie von Botanikern ſtammte, wurde ich zunächſt auf die Botanik hingeleitet. Durch häufigen Verkehr mit unſerem Hausarzte, dem ges lehrten Hofrath C. F. Schultz, Verfaſſer der Flora Star- gardiensis, und durch mehrere Reiſen nach Ludwigskuſt, wo damals unter meines Oheims G. Brückner Anſpicien die Botanik und überhaupt die Naturſtudien ganz beſon⸗ ders florirten, wurde ich allmälig in dies Studium weiter hineingeführt. Mit beſonderem Eifer betrieb ich es aber, als W. Knochenhauer als Lehrer an das Neubrandenbur⸗ ger Gymnaſium berufen wurde, und dieſer in der kurzen 5 Zeit ſeiner Wirkſamkeit daſelbſt den Naturwiſſenſchaften einen erfreulichen Aufſchwung gab, der aber leider nach ſeinem Weggange ſogleich wieder nachließ. Er botaniſirte mit uns, erweckte für Phyſik einen wahren Enthuſiasmus unter den Schülern, und machte uns zuerſt mit der Che— mie bekannt. — Auch die Geſchichte meiner Vaterſtadt regte ſchon frühzeitig mein Intereſſe an, und ſchon als Tertianer begann ich Collectaneen über dieſelbe anzulegen, was mir, als es zufällig entdeckt ward, von meinem Lehrer als eine Beſchäftigung mit Allotriis verwieſen wurde.“ „Unter dieſen eigenen Studien und im Verkehr mit meiner Mutter verfloß mir meine Schulzeit ſehr an⸗ genehm und ſtill. Dieſe Stille wurde nur durch kleine Fußreiſen unterbrochen, die ich zu benachbarten Verwand— ten, beſonders nach Pleetzn unternahm. Hin und wieder fiel auch eine größere Reiſe nach Ludwigsluſt vor, die ihrer dort mir gebotenen geiſtigen Anregung wegen mir ganz beſonders lieb waren. Im Jahre 1837 unternahm ich mit zwei Freunden eine Fußreiſe nach Rügen, welches durch ſeine jo mannigfaltigen Naturſchönheiten einen uns beſchreiblichen Eindruck auf mich machte, der auch durch mehrfache ſpätere Reiſen dorthin noch immer nicht ge— ſchwächt, ſondern faſt noch geſteigert worden iſt.“ „um Michaelis 1838, als ich grade mein 21. Le- 1. Ueber Pleetz, wo eine jüngere Schweſter unſerer Mutter an den Pächter Runge verheirathet war, bemerkt (1842) mein Bruder in ſeinem Tagebuche: „Es iſt der einzige Ort ſeit meiner Kindheit, welcher ſich nicht verändert hat. Wenn man ein glückliches Haus und eine glückliche Familie kennen will, ſo weiß ich kein beſſeres Beiſpiel zu nennen als Pleetz.“ 6 bensjahr vollendet hatte, bezog ich die Univerſität. Ich hatte Neigung Medicin zu ſtudiren, da ich aber ſah, daß meiner Mutter das Studium der Theologie lieber war, ſo beſchloß ich hierin ihrem Wunſche nachzugeben. Wäre dies nicht geſchehen, ſo hätte wahrſcheinlich mein ganzer künftiger Lebenslauf eine viel günſtigere Wendung ge⸗ nommen.“ „Ich ging nach Berlin, wo ich anderthalb Jahre blieb, während welcher Zeit mir der Tod meine Mutter entriß.!“ Das Studium der Theologie intereſſirte mich ſehr; ich begann es aber mit dem feſten Vorſatze, mich nicht blind den Lehren irgend einer theologiſchen Schule hinzugeben, ſondern überall ſelbſt zu prüfen und nur der eigenen Ueberzeugung zu folgen. Unter den theologiſchen Docenten feſſelte mich nur Neander mit ſeiner aus inni⸗ ger Ueberzeugung eutſprießenden Frömmigkeit und feiner hiſtoriſchen Gelehrſamkeit. Außerdem hörte ich mit vie⸗ lem Vergnügen Meyens Vorträge über Pflanzenphyſiologie und Pflanzengeographie, und Dove's Vortrag über At⸗ moſphärologie und Klimatologie. Hier in Berlin fiel mir das erſte Werk von A. v. Humboldt in die Hände (Au⸗ ſichten der Natur), deſſen Schriften von nun an meine Lieblingslectüre wurden. Ich begann eine comparative Flora der deutſchen Oſtſeeländer auszuarbeiten, wobei ich | auch die Pflanzengeographie dieſes Bezirkes mit in den Kreis meiner Erörterung zog. Dies führte mich denn 1. Sie ſtarb, während mein Bruder in den Oſterferien zu Hauſe war, am 22. April 1839, wie ſpäter er ſelbſt, an Lungen⸗ lähmung. 7 ganz natürlich zur Geognoſie und dieſe wieder zur Zoolo- gie, — Studien, denen ich mich aber erſt ſpäter mit be⸗ ſonderer Vorliebe hingab. Was ich zu meinen Studien an literariſchen Hülfsmitteln bedurfte, gab mir die könig⸗ liche Bibliothek, die ich ſehr fleißig, theils zu dieſem Zwecke, theils auch um für meinen Bruder Excerpte aus den Kirchenvätern anzufertigen, beſuchte. — An den ge⸗ wöhnlichen Studenten-Vergnügungen nahm ich keinen Theil. Erholung fand ich in einem kleineren befreundeten Kreiſe, beſuchte oft das Muſeum, noch öfter aber die Oper, wohin mich Mozarts, Webers und Glucks Meiſter⸗ werke mit unwiderſtehlicher Gewalt zogen.“ 1. Mein Bruder war in ſeiner erſten Lebensperiode ein ſehr ſchwächliches und kränkliches Kind, das beſtändig unter der Obhut und Behandlung eines Arztes ſtehen mußte. Gehirn-Entzündung war die Krankheit, die in ſeinem dritten Jahre ſein Leben bedrohete, und die vor ihm vier Geſchwiſtern das Leben gekoſtet und nur mich allein ihm gelaſſen hatte. Seine Kränklichkeit ſchloß ihn fat gänzlich von dem Umgange mit gleichaltrigen Knaben aus; er verkehrte faſt nur mit den Töchtern unſerer Mut⸗ ter⸗Schweſter, die an den Profeſſor Milarch (ſpäter Paſtor zu Schönbek) verheirathet war. Aus dieſer frühen Ge— wöhnung hat mein Bruder ſtets eine beſondere Vorliebe für weiblichen Umgang behalten. Erſt nachdem er das erſte Dutzend Jahre zurückgelegt hatte, befeſtigte ſich ſeine Geſundheit mehr und mehr, und als er zur Univerſität abging, war er vollkommen kräftig und geſund, nament— lich an den Lungen, wie die ärztliche Unterſuchung ergab, 8 als er zur Aushebung für den Militairdienſt ſich ſtellen mußte. 2. Die geiſtige Entwickelung ſchritt bei meinem Bru⸗ der in ihren erſten Stadien nur ungemein langſam vor. Seine Schwächlichkeit und durch Krankheit geſtörte kör⸗ perliche Entwicklung trug daran, wie er ſelbſt bemerkt, die meiſte Schuld. Er lernte gern, aber nur mit großer Anſtrengung, doch was er einmal aufgefaßt hatte, das ſaß auch feſt. Ein großer Vortheil für ihn und von dem entſchiedenſten Einfluß auf ſeine ſpätere Entwicklung war es, daß er ſich frühe an eigenes Studium gewöhnte und auch Kenntniſſe ſich anzueignen ſuchte, die nicht grade in den Bereich der Schule gehörten. Wie weſentlich das eigene Studium den Aufſchwung des Geiſtes fördert und wie grade dieſes die Liebe zu den Wiſſenſchaften ein⸗ haucht, das habe ich an mehr als einem Beiſpiele ſich be- währen ſehn. Die Geſchichte ſeiner Vaterſtadt, von wel— cher damals nur wenige und dieſe noch dazu ſehr weniges wußten, und die Botanik ſpornten bei ihm ſchon auf Schulen den eigenen Eifer, und die Beſchäftigung mit dieſem Zweige der Naturwiſſenſchaften eben war es, welche meinen Bruder beſtimmte, ſich dem Studium der Medicin widmen zu wollen. Allein nicht lange vor ſei— nem Abgange zur Univerſität wurde, vorzüglich auf Be⸗ trieb unſerer Mutter, ſein Lebensplan geändert. Sie hielt meinen Bruder zum Beruf eines praktiſchen Arztes für zu weichen Gemüthes; am eignen Vater und zwei Brüdern, die dieſen Beruf erwählt, hatte ſie hinlänglich Gelegenheit gehabt zu erfahren, welch’ ſchwere Anfechtun- gen für ein fühlendes Herz grade dieſer Beruf mit ſich 9 führt. Mein Bruder entſchloß ſich daher zum Studium der Theologie, in der Erwartung, daß ſpäterhin die ge— mächlichere Lage eines Landpfarrers ihm Muße bieten würde, auch mit den Naturwiſſenſchaften ſich zu beſchäf- tigen. 3. Wohl vorbereitet bezog mein Bruder zu Michaelis 1838 die Univerſität Berlin, auf welcher er drei Semeſter ſtudirte. Die Ferien brachte er gewöhnlich in der Hei— mat zu, da Eiſenbahnen damals noch nicht den Beſuch entfernterer Gegenden ſo ſehr erleichterten. Meinem Rathe folgend, hat ſich mein Bruder auf Univerſitäten niemals mit dem Studenten-Verbindungsweſen befaßt; in den meiſten Fällen zieht es zu ſehr von der Beſchäfti— gung mit den Wiſſenſchaften ab. Nachdem er ſich ein— mal entſchloſſen hatte Theologie zu ſtudiren, widmete er derſelben ſeinen Fleiß auch in vollem Maße; daß er aber dabei die ihm ſo lieben Naturwiſſenſchaften nicht vernach⸗ läſſigte, bemerkt er ſelbſt. Vorzüglich war es damals noch die Botanik, in welcher er treffliche Belehrung bei Prof. Meyen fand, und mit deſſen ſchönen Mikroſkopen er den Bau der Pflanzen genauer zu unterſuchen lernte. Auch machte er im Sommer 1839 die botaniſchen Excurſionen mit (nach dem Finkenkruge, nach Pankow, nach den Rü— dersdorfer Kalkbergen), welche die Prof. Kunth und Meyen veranſtalteten. Dem letzteren legte er eine von ihm im dritten Semeſter ausgearbeitete tabellariſche Ueber- ſicht der meklenburgſchen, pommerſchen und holſteinſchen Flora vor, zu deren Herausgabe Meyen ihn ermunterte, die aber u den von meinem Bruder im Archiv (14, 1) angegebenen Gründen unterblieb. Allein auch die andern 10 Zweige der Naturwiſſenſchaften ließ er keineswegs unbe⸗ rückſichtigt, wie das von ihm in Berlin angelegte ſtarke Heft „Collectanea physica“ Zeugniß davon ablegt. Um mehr Gelegenheit zu finden, wie ſie Berlin ihm bot, in den Ferien mit den durch Naturſchönheit ausge⸗ zeichneten Gegenden des deutſchen Vaterlands bekannt zu werden, hatte mein Bruder den Entſchluß gefaßt, für ſeine noch übrige Studienzeit — drei Semeſter — Bonn am Rheine zum Aufenthalte zu wählen. Er verließ Neu⸗ brandenburg am 24. April 1840 und nahm ſeinen Weg, nachdem er einige Tage in Berlin verweilt, mit einem Schul⸗ und Univerfitäts-Freunde in den Harz. Sie er⸗ ſtiegen am letzten Tage des Monats den Brocken, um die berufene Mainacht auf dem Blocksberge zuzubringen, die, wenn auch nicht durch den Beſuch von Hexen geſtört, doch rauh und unfreundlich genug war. Nachdem ſie das Oſteroder Bergwerk beſucht, fuhren ſie über Göttingen, Kaſſel, Marburg und Gießen nach Frankfurt und von hier mit der Taunusbahn nach Mainz, wo mein Bruder das Dampfboot beſtieg (ſein Reiſegefährte wendete ſich von hier nach Heidelberg) und am Abend des 4. Mai in Bonn eintraf. Hier in Bonn war es, wie ſeine Tagebücher und die von dort an mich gerichteten Briefe beweiſen, wo ſein Geiſt ſich erſichtlich freier und ſelbſtſtändiger ent- wickelte; ſeine Schreibweiſe jene Leichtigkeit, Gefälligkeit und Klarheit der Darſtellung annahm, welche ſpäter ſeine Schriften auszeichnete; ſeine Vorliebe und Beſtimmung für die Naturwiſſenſchaften immer entſchiedener ſich kund 11 that. Zwei Umſtände ſcheinen mir Bonn grade zu dem Orte gemacht zu haben, welche die bis dahin in meinem Bruder noch mehr ſchlummernden geiſtigen Anlagen weckten und zeitigten. Zunächſt war es in Bonn ſein Umgang, der ſeinen Geſichtskreis mit einem Male weſentlich erweiterte. Zu Berlin hatte er faſt nur mit Meklenburgern, nament⸗ lich mit den grade zahlreich dort ſtudirenden Neubranden⸗ burgern verkehrt, war alſo in dieſer Beziehung in dem⸗ ſelben beſchränkteren Geſichtskreiſe geblieben, in welchem er aufgewachſen war. Hier in Bonn traf er keine Mek⸗ lenburger; er mußte alſo zu ſeinem Umgange Studirende aus den verſchiedenſten Gegenden Deutſchlands wählen; natürlich mußte dies ſeinen Blick weiter und freier ma⸗ chen. Noch kräftigeren Aufſchwung lieh ſeinem Geiſte hier der ſtete Verkehr, in welchen er mit einer ſchönen und großartigeren Natur trat. Die Sonntage, die zahl⸗ reichen katholiſchen Feiertage, welche ſonderbarer Weiſe die proteſtantiſche Univerſität Bonn mitfeiert, wurden von ihm und feinen Freunden, wenn die Witterung es er⸗ laubte, zu Ausflügen in die reizende Umgebung von Bonn benutzt, die größeren Ferien aber zu weiteren Reiſen — ſüdwärts bis in Tyrol, nordwärts bis zu den Geſtaden der Nordſee — verwendet. Er bemerkt in feinem Reiſe— tagebuche ſelbſt, daß ein Tag aufmerkſam im Gebirge zugebracht, die geologiſche Erkenntniß oft mehr fördere, als das Studium der beſten geognoſtiſchen Werke. Das Studium der Theologie vernachläſſigte mein Bruder zu Bonn keineswegs, vielmehr betrieb er es mit gewiſſenhaftem Eifer. Beſonders zog ihn Bleek an, auch Nitzſche hörte er mit entſchiedenem Nutzen, weniger be⸗ 12 friedigte ihn Sack, durchaus unzufrieden war er mit des damals noch „gläubigen“ Kinfels!- Vorleſungen. Auch die Philologie verſäumte er nicht in Bonn wieder aufzu⸗ friſchen, wiederholte für ſich mit großem Intereſſe Pla⸗ tons Apologie, Kriton, Phädon, das Sympoſion und las mit befreundeten Philologen den Trinummus des Plautus. Naturwiſſenſchaftliche Collegia beſuchte er in Bonn ſo gut wie gar nicht, nur Naturgeſchichte der Säugethiere hat er bei Goldfuß gehört. Deſto mehr aber wurden nun Naturwiſſenſchaften der Gegenſtand ſeines eigenen Studi— ums. Für die Botanik lieferten die Ausflüge in die Um⸗ gegend reiche Ausbeute; auch begleitete er Prof. Trevi ranus auf einer botaniſchen Excurſion. Neben der Bota⸗ nik trat aber jetzt vorzugsweiſe die Geognoſie als derje— nige Zweig der Naturwiſſenſchaften auf, der ſeine Muße— ſtunden in Anſpruch nahm. Er ſtudirte (und excerpirte theilweiſe) in Bonn Mantells Phänomene der Geologie, Davys Naturforſcher auf Reiſen, Brounns Lelhaca geo- gnostica, Bucklands Bridgewater essai, Brogniarts Ta- bleau des lerrains, qui composent l’ecorce du globe, Cüviers Anſichten der Urwelt, de la Beche Handbuch der Geologie u. a. Mein Bruder hat ſich über dieſen Uebergang von der Botanik zur Geognoſie, der in Bonn ſtattfand, bereits ſelbſt in dem Nekrologe ſeines Freundes, des Dr. v. Ha— genow, ausgeſprochen (Archiv 19, 277). Es heißt da- 1. Ueber dieſen ſchrieb mir mein Bruder: „H. Licenciat Kinkel iſt ein rechter Schwabbler; er will ſein frommes In⸗ nere auch recht durch die Sprache ausdrücken und ſpricht des— halb immer im hohlen Grabeston und jo laugſam“ u. ſ. w. N 13 ſelbſt: „geognoſtiſche Studien hatten mir früher ſehr ferne gelegen, doch war der Uebergang dazu in Berlin, wo ich Prof. Meyens anregende Vorträge über Pflanzengeo- graphie hörte, ſchon einigermaßen angebahnt worden, ins dem unter den Factoren, von denen der Charakter der Flora eines jeden Bezirkes abhängig iſt, auch die geo— gnoſtiſche Beſchaffenheit des Bodens eine gewiſſe Rolle ſpielt. Will man ſich jenen ganz klar machen, ſo muß man auch dieſem ſeine Aufmerkſamkeit ſchenken. Ich fing daher ſchon in Berlin an wenigſtens einige geognoſtiſche Werke zu durchblättern; zu einem wirklichen lebendigen Studium dieſer Wiſſenſchaft kam es aber nicht, denn da— zu fehlte in der anſcheinend auch aus geologiſchem Geſichtspunkte ſo einförmigen norddeutſchen Ebene, in welcher ich bis dahin gelebt hatte, jeder äußere Anreiz. Dies geſtaltete ſich aber hernach in Bonn ganz an⸗ ders. Plötzlich mitten hinein verſetzt in eine Gegend, welche reich iſt an den intereſſanteſten geognoſtiſchen Er⸗ ſcheinungen, trat mir nun dies Studium in ſeiner ganzen Bedeutſamkeit unmittelbar vor die Seele. Da ich aber dort keinen Führer hatte, der mir behülflich hätte ſein können mich ſpecieller auf dieſem Gebiete zu leiten, mußte ich es dabei bewenden laſſen mich nur im Allgemeinen etwas zurecht zu finden. Dazu benutzte ich denn auch vielfach meine Mußeſtunden, durchſtreifte forſchend und ſammelnd das Siebengebirge und die Eifel, letztere ſogar bis nach dem petrefactenreichen Gerolſtein hin, wo der Anblick der zahlreichen auf den Feldern verſtreut liegenden ſchönen devoniſchen Verſteinerungen mich mit Mißmuth an die Petrefacten⸗Armuth meiner heimiſchen Gegend erinnerte.“ 14 Das Siebengebirge hatte mein Bruder in Bonn gleichſam vor der Thür, und es konnte als das Ziel von Spaziergängen betrachtet werden. Beſondere Anziehungs⸗ kraft für ihn beſaß am linken Rheinufer das ebenfalls unfern von Bonn gelegene Ahrthal, welches er für eine der romantiſchſten Gegenden erklärte, die er geſehen, und das er wohl ein halbes Dutzend Male beſucht hat. Die Eifel⸗ und das Moſelthal durchwanderte er in den Pfingſt⸗ ferien 1841. In den größeren Ferien wurden natürlich größere Reiſen unternommen. Die Michaelis-Ferien 1840 benutzte mein Bruder mit mehreren Bonnenſer Freunden, denen ſich ſpäter auch einige Heidelberger anſchloſſen, zu einer Tour in das ſüdliche Deutſchland. Von Heidelberg nahmen ſie ihren Weg das Großherzogthum Baden ent— lang — nach Straßburg wurde ein Abſtecher gemacht —, und gelangten durch den Schwarzwald, deſſen höchſte Spitze, den Feldberg, ſie beſtiegen, zu der Nordoſtecke der Schweiz, ſahen den Rheinfall, waren aber bei der Fahrt über den Bodenſee von Conſtanz nach Bregenz vom Wet⸗ ter ſo wenig begünſtigt, daß ſie vor Nebel und Regen nicht einmal die Ufer des See's erblicken konnten. Von Bregenz aus wanderten ſie zunächſt in die Baierſchen Alpen über Kempten nach Füſſen, und beſuchten von hier aus das romantiſche Hohenſchwangau. Dann wendeten fie ſich zur Tyroler Grenze. Da aber das Wetter fort⸗ während höchſt unfreundlich blieb, ſo kehrte hier der größte Theil der Reiſegenoſſen um, und nur mein Bruder und ſein Gefährte von der Harzreiſe drangen über die Eh⸗ renburger Klauſe vor und gelangten glücklich nach Juns— bruck. Hier klärte ſich endlich am folgenden Morgen — Br ei 1 5 15 es war der Geburtstag meines Bruders, der 21. Sep⸗ tember — das Wetter auf, und fie hatten den Vollge— nuß die Alpen⸗Rieſen über ſich im hellen Sonnenſchein zu erblicken. Von Innsbruck machten ſie ſich auf den Rückweg, verweilten im Zillerthale, betraten abermals Baiern und beſuchten München, wendeten ſich dann nach Augsburg und Ulm, und kehrten durch Würtemberg, wo fie in Stuttgart und Heilbronn verweilten, nach Heidels berg zurück; von Mannheim führte der Rheindampfer meinen Bruder raſch nach Bonn.“ — In den nächſten Oſterferien, im April 1841, ſchlug mein Bruder die entgegengeſetzte Richtung ein. Begleitet von mehreren Freunden, ging es den Rhein hinunter — in Düſſeldorf verweilten ſie — nach Rotterdam. Von hier aus nahmen ſie ihren Weg über Antwerpen, Mecheln und Gent nach Oſtende, wo ſie das Geſtade der Nordſee erreichten. Ueber Brüſſel, Lüttich, Aachen und Köln kehr⸗ ten ſie nach Bonn zurück. Gegen Ende (24.) des Auguſt 1841 verließ mein Bruder Bonn, das für ſeine Bildung ſo einflußreich ge⸗ worden war, um nach vollendeten Studien nunmehr heim⸗ zukehren. Doch ſchlug er nicht die grade Tour ein, ſon⸗ . Mitten im Winter, bei einer Kälte Tags von 10 bis 12 und Nachts von 15 bis 16 Grad R. machte mein Bruder eine forcirte Reiſe — meinetwegen. Ich war im Januar 1841 an den Pocken (Varioliden) ſchwer erkrankt, war polizeilich ab⸗ geſperrt und lag ohne die genügende Pflege. Auf die Nach⸗ richt davon ſetzte ſich mein Bruder ſogleich auf die Poſt (29. Januar) und eilte zu mir. Am 3. Februar Morgens langte er bei mir an; meine Ueberraſchung, meine Rührung war groß. Am 26. Februar konnte er die Rückreiſe nach Bonn antreten. Er dern nahm einen weiten Umweg, um auch Franken und Thüringen kennen zu lernen. Er fuhr mit dem Rhein⸗ dampfer (unter vielen Abſtechern? den Fluß hinauf bis Mainz; von da bis Mannheim gelangt, beſuchte er noch einmal das ſchöne Heidelberg. Von hier wendete er ſich nach Würzburg; weiter über Meiningen, Suhla und Ilmenau auf Erfurt; von dort über Halle nach Berlin, und eilte ohne Verweilen in die Heimat, welche er am 12. September erreichte. Mein Bruder verlebte nun in meiner Familie — ich hatte mich inzwiſchen verheirathet — ein ſehr glückliches Jahr. Wiederholt beſuchte er von hier aus ſeine An— verwandten zu Pleetz, feinem Lieblings - Aufenthalt, zu Schönbek und zu Gievitz. In den Hundstagsferien 1842 war er mit den jüngern Brüdern meiner Frau auf der Inſel Rügen, für ihn eine höchſt genußreiche Wander⸗ fahrt, da ſie von dem herrlichſten Wetter begünſtigt wurde. Zur erſten theologiſchen Prüfung hatte er ſich ſogleich bei dem Conſiſtorium zu Neuſtrelitz gemeldet, und ſchon gegen Ende des März 1842 ſeine ſehr ſorgfältig abgefaßten ſchriftlichen Arbeiten eingeſendet. Mit Ungeduld erwartete er die Ladung zur ſchriftlichen Prüfung; ſie erfolgte erſt, als bei ihm bereits der Keim einer Krankheit ſich ent⸗ wickelte, die allen Ausſichten auf ein kirchliches Amt für immer ein Ende machte. | Zu Michaelis 1842 hatte mein Bruder eine Haus⸗ lehrer-Stelle bei den beiden Söhnen des Stadtrichters Rath Seip zu Friedland angetreten, die er nur ein kurzes 1. In der Parochie Schönbek beſtieg er am 1. Advent 1841 zum erſten und letzten Male die Kanzel. Vans N ee 17 Vierteljahr bekleidet hat. Am 26. November (Sonn⸗ abend) entſchloß er ſich, mich in Neubrandenburg zu be⸗ ſuchen. Die Witterung war naßkalt und mein Bruder legte, als ein ſehr rüſtiger Fußgänger, den Weg von über 3 Meilen in 3 Stunden zurück. Auf dem Warliner Felde war ihm ein Bekannter begegnet, mit dem er ſich ſtillſtehend eine Zeit lang unterhalten hatte; bei der ſtar⸗ ken Erhitzung, in welcher er ſich befand, war eine heftige Erkältung die Folge davon. Er fühlte ſich unwohl, als r bei mir anlangte, fieberte und mußte ſich bald zu Bette legen. Doch glaubte er am folgenden Tage ſich ſo weit erholt zu haben, daß er nach Friedland zurückkehren könne; wohl eingepackt ſandte ich ihn in einem Zuwagen dort⸗ hin ab. Allein er fuhr in Friedland fort zu kränkelu, ob⸗ wohl er ſeinen Unterricht beſorgen konnte. Zu Weih⸗ nachten ſandte ihn ſein dortiger Arzt nach Neubranden⸗ burg, damit er ſich hier vollſtändig erholen möge. Doch am zweiten Weihnachtstage kam hier die Krankheit zum vollen Ausbruch: er wurde von einer heftigen Lungen— Entzündung, verbunden mit einem ſtarken nervöſen Fieber, befallen. Beſonders ſeine linke Lunge litt, und er begann viel Blut auszuwerfen. Sie ſtellte endlich ihre Functionen völlig ein, und eines Abends fing auch die Reſpiration der rechten Lunge an auszuſetzen, als nur durch einen glücklichen Zufall die Thätigkeit dieſes Lungenflügels wie⸗ der hergeſtellt wurde. Gegen Mitte des Februar war die Entzündung und das Fieber zwar überwunden, aber die Lunge voller Tuberkeln, die linke Bruſt eingefallen, die linke Schulter ſichtlich niedriger, wie die rechte. Verge⸗ bens wandten ſeine Aerzte alle Mittel an, welche ihre 2 18 Wiſſenſchaft an die Hand giebt, um ihn wieder zu kräf— tigen. Der Eintritt der beſſern Jahreszeit, die Wärme des Sommers brachte keine Erleichterung ſeines Zuſtan⸗ des, er ſiechte vielmehr zuſehends dahin, profuſe Nacht⸗ ſchweiße ſchienen den letzten Reſt ſeiner Kräfte zu ver⸗ zehren, und ſeine Aerzte verzweifelten an der Hoffnung ſein Leben zu erhalten; ſeine Tage ſchienen gezählt zu ſein. Da äußerte mein Bruder den Wunſch, zu unſerm Oheim, dem Medizinalrath Brückner, nach Ludwigsluſt gebracht zu werden, damit dieſer einen letzten Verſuch zur Erhaltung ſeines Lebens mache; er ſetzte große Hoffnung auf Brückners diätetiſche Behandlung, und dieſe Hoff- nung ſollte nicht getrogen werden. Brückner erklärte ſich ſogleich bereit, freilich ohne irgend welche Hoffnung zu machen, den armen Leidenden bei ſich aufzunehmen. Am 29. Juli verließen wir Neubrandenburg und brachten drei Tage unterwegs bis Ludwigsluſt zu; mehrere Male fürchtete ich, daß wir ihn nicht lebendig an Ort und Stelle ſchaffen würden. Brückner erkannte, daß hier mit Medicamenten nichts mehr auszurichten ſei. Dieſe Mittel waren bereits alle verſucht und erſchöpft; er ſah vielmehr nur eine Mög⸗ lichkeit, nämlich durch Kräftigung des geſammten Orga⸗ nismus auch die Lungen allmälig wieder zu kräftigen. Zunächſt mußte auf Herſtellung der übermäßig geſchwäch⸗ ten Verdauung des Kranken hingewirkt und zu dieſem Zweck die vorſichtigſte Diät angewendet werden. Mit dem September begann mein Bruder den Oberſalzbrunnen zu trinken, welcher ihm gute Dienſte that. Doch blieb ſein Puls ungemein frequent, und die Nachtſchweiße waren ſo 19 arg, daß täglich mit den Betten gewechſelt werden mußte. Erſt gegen Ende Novembers trat eine weſentliche Beife- rung ſeines Zuſtandes ein: der Magen begann kräftiger zu verdauen, das Fieber ſchwand auf kürzere Perioden zu⸗ ſammen, die Nachtſchweiße blieben aus. Am Tage nach dem Weihnachtsfeſte beſuchte ich ihn. Ich fand ihn an der geöffneten Ofenthüre ſitzend, um an der Gluth ſich zu erwärmen. Sein Ausſehen war noch überaus elend — livide —, aber ein Fortſchreiten in der Geneſung unverkennbar. Von da ab ging es — einige Rückfälle ausgenommen, wenn Tuberkeln ſich öffneten und Blutauswurf erfolgte — zwar ſehr langſam, aber doch ziemlich ſicheren Schrittes vorwärts auf der Bahn der Wie⸗ derherſtellung. Zu einer Wirkſamkeit als Theologe war zwar für ihn alle Ausſicht verſchwunden, aber er hoffte doch noch auf andere Weiſe der Welt ſich nützlich ma chen zu können. Es war die ihm von Bonn her ſo liebe Geognoſie, welcher er jetzt feine Thätigkeit zuwandte. Brückner⸗Ludwigsluſt hatte im Jahre 1825 eine kleine Schrift veröffentlicht, unter dem Titel: „Wie iſt der Grund und Boden Meklenburgs und ſeiner Nachbar— länder geſchichtet und entſtanden?“ — die in Meklenburg bei manchen das Intereſſe für die Geognoſie geweckt hatte. Er war dadurch in Meklenburg gleichſam der Mits telpunkt für dieſe Wiſſenſchaft geworden; von vielen Seiten wurden an ihn Petrefacten eingeſandt oder für die Geologie merkwürdige Thatſaͤchen einberichtet. Nun war jene Schrift vergriffen, und ein Buchhändler hatte an ihn die Aufforderung zu einer neuen Auflage derſelben gerich- tet. Allein Brückner hatte längſt eingeſehen, daß die in 2% 20 jener Schrift aufgeſtellten Hypotheſen zum Theil vor der Wiſſenſchaft nicht ſtichhaltig wären. Mit der Petrefacten⸗ Kunde, auf die es hier ankam, eingehender ſich zu be⸗ ſchäftigen, fehlte ihm die Muße, da er in jenen Jahren als Arzt ungemein in Anſpruch genommen war. Er machte daher meinem Bruder den Vorſchlag, daß dieſer die Beſorgung der neuen Auflage übernehmen möge. Ob⸗ gleich ſich bei ihm zuerſt die Beſcheidenheit gegen dieſen Vorſchlag ſträubte, ſo ſah er doch ein, daß für Brückner die Ausführung einer zweiten, gänzlich umzugeſtaltenden Ausgabe unter den obwaltenden Umſtänden eigentlich eine Unmöglichkeit ſei, und ſo entſchloß er ſich denn, unter des Onkels Rath und Beiſtand, die ihm auch im vollſten Maße zu Theil wurden, getroſt die Hand an's Werk zu legen. Schon zu Anfang des Februar 1844 konnte er mir melden: „daß ich mit meiner Arbeit zu Stande komme, kann ich jetzt ſchon abſehen.“ Doch unter dem 27. März bekennt er: „Wir haben über unſere phy ſi⸗ kaliſche Geographie (fo ſollte nämlich der Titel der Umarbeitung anfangs lauten) nach und nach ſo viel Ma⸗ terial zuſammengebracht, daß, wenn ich daſſelbe anfangs gleich auf einem Haufen zuſammen gehabt hätte, ich mich ſchwerlich an die Verarbeitung deſſelben herangewagt haben würde.“ Allein ſein Eifer und Fleiß ermüdete nicht, und am 23. Juni ſchreibt er mir, daß er ſchon etwa 500 Folio⸗Seiten zuſammen geſchrieben habe. Seine Sehnſucht, zu mir und in meine Häuslichkeit zurückzukehren, war groß. Er glaubte jetzt mit ſeinem körperlichen Zuſtande bekannt genug zu ſein, um, mit Hülfe des brieflichen Verkehrs mit unſerm Oheim, fortan 21 fein eigner Arzt fein zu können. Doch jene kleinen Rück⸗ fälle, die ſich auch ſpäter noch oft wiederholten, ſo wie andere Umſtände hielten ihn länger in Ludwigsluſt zurück. Erſt am 13. Auguſt konnte er es verlaſſen, und ſuchte uns — der Kränklichkeit meiner Frau und Tochter wegen verbrachten wir die Hundstagsferien zu Krampas im Bade — auf Rügen auf. Die Freude des Wiederſehens war groß. Die Atmoſphäre der kräftigen Seeluft that mei⸗ nem Bruder erſichtlich wohl. Wir kehrten zuſammen nach Neubrandenburg zurück und haben uns ſeitdem nicht wie⸗ der getrennt. An der phyſikaliſchen Geographie arbeitete nun mein Bruder mit ſolchem Eifer, daß er ſchon zu Anfang des November das vollendete Manuſcript an Brückner ein⸗ ſenden konnte, damit dieſer es mit ſeinen Bemerkungen und Zuſätzen verſehen möge. Allein dieſem war durch ſeine ärztliche Thätigkeit die Muße ſo beſchränkt, daß erſt um Pfingſten 1845 das Manuſcript aus Ludwigsluſt zu⸗ rückkam. Mein Bruder arbeitete es nun noch einmal durch, um es zum Druck reif zu machen. Auch beſuchte er in dieſem Sommer Rügen zum vierten Male, um auf Brückners Rath zur Befeſtigung ſeiner Geſundheit in Krampas das Seebad zu gebrauchen. Da ihm die frei⸗ lich nur ſehr kurzen Bäder, mit welchen er auf Brückners Empfehlung jedesmal einen Trunk Seewaſſers verband, ſehr wohl bekamen, ſo verweilte er den ganzen Auguſt und faſt noch die Hälfte des Septembers daſelbſt. Nach ſeiner Rückkehr ging es an die letzte Redaction des Ma⸗ nuſeripts, deſſen Druck zu Anfang des Jahres 1846 be⸗ gann. Im Mai war derſelbe vollendet, und das Werk wurde nun unter dem auf Brückners Vorſchlag geänder⸗ ten Titel: „Geognoſie der deutſchen Oſtſeeländer zwiſchen Eider und Oder“ — der Oeffentlichkeit übergeben. Mein Bruder hat in dieſem ſeinem Erſtlingswerke geleiſtet, was unter den obwaltenden Umſtänden und mit den vorhande⸗ nen Mitteln zu leiſten war Daß er in der Petrefacten⸗ Kunde, die überhaupt damals noch im Werden war, nicht ſicher geweſen ſei, hat er ſpäter bereitwillig eingeſtanden. Beſonders vortrefflich gelungen war die Geſchichte der Geognoſie (S. 225 257). f Inzwiſchen hatte bereits im Herbſte 1844 mein Bru⸗ der die Bekanntſchaft des Barons Albrecht v. Maltzan⸗ Peutſch gemacht, in deſſen vielſeitigen wiſſenſchaftlichen Beſtrebungen die Naturwiſſenſchaften vorzugsweiſe einen Platz einnahmen. Im Juli 1845 beſuchte mein Bruder denſelben zu Rothenmoor, und hier tauchte zuerſt geſprächs⸗ weiſe der Plan auf, die für die Naturwiſſenſchaften in Meklenburg vorhandenen Kräfte in einen Verein zu gemein⸗ ſamer Wirkſamkeit und geg uſeitiger Förderung zuſammen⸗ zubringen (Archiv 6, 23 und 9), eine Idee, welche A v. Maltzan mit dem ihm eigenen Eifer aufgriff und zu för— dern ſuchte. Anfangs beabſichtigten fie, zu dieſem Zwecke ſich unter die Flügel der naturwiſſenſchaftlichen Profeſſoren an der Roſtocker Univerſität zu ſtellen, die auch zuerſt geneigt ſchienen an die Spitze eines ſolchen Unternehmens zu tre⸗ ten, aber ſpäter, als es zur Ausführung kommen ſollte, ſich zurückzogen. Allein A. v. Maltzan war nicht der Mann durch entgegentretende Schwierigkeiten ſich zurück— ſchrecken zu laſſen, vielmehr ſpornten ſie nur ſeinen Eifer. Außer meinem Bruder wurde nun auch der Apotheker Dr. 23 — — —̃ — Griſchow zu Stavenhagen, als tüchtiger Chemiker im gans zen Lande bekannt, für den Plan eines Vereins gewonnen, und dieſe drei erließen im Juni 1846 eine Aufforderung an die Freunde der Naturwiſſenſchaften in Meklenburg, mit ihnen am 1. Juli in Malchin zu einer Vorberathung über einen zu gründenden naturwiſſenſchaftlichen Verein zuſammenzutreten. Hier fanden ſich denn am genannten Tage 17 Natur» Freunde zuſammen, von welchen 14 ihre Bereitwilligkeit einem naturwiſſenſchaftlichen Vereine beizu— treten erklärten. Die Grün der des Vereins rechneten darauf, daß die Zahl der Mitglieder mit der Zeit auf etwa 30 und darüber ſteigen möge; davon, daß er im Verlauf über 200 Mitglieder zählen würde, hatten fie keine Ah⸗ nung. Die erſte Vereins-Verſammlung fand am Mittwoch nach Pfingſten (26. Mai) 1847 zu Malchin ſtatt, auf welcher die inzwiſchen entworfenen Statuten angenommen, die drei Begründer des Vereins zu Vorſtehern und mein Bruder zum Seecretär deſſelben ernannt wurde. Dieſes Ehrenamt hat er ſeitdem mit bereiteſter Hin⸗ gebung und oft unter großer Aufopferung ſeiner Zeit ge— führt. Zwanzig Jahrgänge des Archivs hat er heraus— gegeben, die Vollendung des 21. nicht mehr abgelebt; 1. Dieſe 14 find nach Archiv 1,7 folgende: Inſpector Benecke zu Pampow, Dr. Betcke zu Penzlin, E. Boll zu Neubranden⸗ burg, Dr. Brückner ebendaſelbſt, Gymnaſtal-Lehrer Füldner zu Neuſtrelitz, Dr. Griſchow zu Stavenhagen, Goldarbeiter Madauß zu Grabow, A. v. Maltzan auf Peutſch, Dr. Scheven zu Mal⸗ chin, Apotheker Timm sen. und Timm jun, daſelbſt, Landbau⸗ meiſter Virck zu Sülz, Cand. Willebrand zu Granzin und Paſtor Zander zu Barkow; wohl kaum die Hälfte von ihnen iſt noch am Leben. 24 — manche von ihnen find, wenn anderweitige Beiträge fehl⸗ ten, faſt ganz aus ſeiner Feder gefloſſen. Einzelne ſeiner Arbeiten darunter ſind vortrefflich, wie gleich im erſten Jahrgange die Schilderung der Oſtſee, im vierzehnten die Flora von Meklenburg u. a. An der großen politiſchen Bewegung des J. 18485 nahm mein Bruder den lebhafteiten Antheil. Er wurde damals nicht erſt, wie ſo viele, ſondern er war ſchon immer ſeiner Geſinnung nach Demokrat in ſeiner edlen Bedeutung, in welcher es denjenigen bezeichnet, der eine politiſche Gleichberechtigung Aller auſtrebt, in ſoweit ſie derſelben fähig find; nicht aber in der gemeinen Bedeu⸗ tung des Wortes, nach welcher man denjenigen darunter zu verſtehen pflegt, der durch Irreleitung des großen Haufens (Pöbels) die beſitzenden Klaſſen auszubeuten und auf unrechten Wegen eigenen Vortheil zu erhaſchen ſucht. Mein Bruder war ſoweit davon entfernt, in jener Be— wegung auch nur Befriedigung der Eitelkeit zu ſuchen, daß, obwohl ſeine Tüchtigkeit ihm damals hier großen Einfluß lieh, er doch niemals darnach geſtrebt hat, als Abgeordneter eine politiſche Rolle zu ſpielen, wiewohl er ſie beſſer, wie mancher ſich vordrängende, würde durchge⸗ führt haben. Als das politiſche Umſchlagen eines in Neu⸗ brandenburg erſcheinenden Wochenblattes hier einen bedau⸗ erlichen Exceß herbeiführte — Neubrandenburg hatte bis dahin eine durchaus gemäßigte Haltung bewahrt — „wurde 1. In dieſem Jahre war mein Bruder zum fünften Male auf Rügen. Wir badeten während der Hundstags⸗ Ferien zu Krampas, Leider begünſtigte uns die Witterung nicht. 25 mein Bruder im März 1849 veranlaßt, Redacteur eines jenem reactionären entgegengeſtellten liberalen Wochenblattes zu werden. Er legte aber die Redaction ſogleich nieder, als um die Mitte des J. 1850 die erneueten Preßgeſetze das freie Wort in Politicis nicht mehr geſtatteten. In feinem Tagebuch hat er über dieſes Wochenblatt ſehr auf- richtig bemerkt: „Die Demokraten laſen das Blatt nicht, weil es reactionär ſei, die Reactionäre aber nicht, weil es demokratiſch ſei.“ Mit eine Folge ſeines politiſchen Verhaltens war es vielleicht, daß, als mein Bruder um die Mitte des J. 1849, da ſeine Geſundheit es jetzt zu erlauben ſchien, ſich zu einer erledigten Lehrerſtelle meldete, ſeine Bewerbung keinen Erfolg hatte. Er empfand dies um ſo tiefer, als er Berückſichtigung zu finden erwartet hatte; er erkrankte bedeutend. Ganz beſonders geſtaltete ſich in dieſer politiſch ſo aufgeregten Zeit ſein Verhältniß zu A. v. Maltzan. Dieſer, ein entſchiedener Ariſtokrat, hegte in der Politik, wie zum heil auch in kirchlichen Dingen, Anſichten, die denen meines Bruders ganz eutgegengeſetzt waren. Aber das fährte zwiſchen ihnen nicht zu einer Erkaltung, ſondern nur zu einem innigeren Verhältniſſe. Nachdem die Differenz der Meinungen in dieſer Beziehung einmal klar zu Tage lag, wurde v. Maltzans Haltung gegen meinen Bruder nur freier und herzlicher; er verweilte jetzt bisweilen Tage lang unter unſerm Dache und ſchien ſich recht heimiſch bei uns zu fühlen. Zu früh entriß meinem Bruder dieſen treuen Freund der Tod (11. Oktober 1851). Inzwiſchen hatte mein Bruder fortgefahren, auch in rein wiſſenſchaftlichen Fächern zu ſchriftſtellern. Um die 26 Mitte des J. 1847 gab er „Meklenburg, eine naturgeſchicht⸗ liche und geographiſche Schilderung“ heraus. Zu Anfang des J. 1850 erſchien fein „Abriß der phyſiſchen Geogra⸗ phie, zunächſt für den weiblichen Unterricht.“ Mein Bru⸗ der hatte nämlich ſeit dem Jahre 1847 angefangen junge — Mädchen zu unterrichten, welche der hieſigen Töchterſchule entwachſen, noch weitere wiſſenſchaftliche Ausbildung ſuch⸗ ten. Er widmete dieſem Unterrichte außerordentliche Sorg— falt, und ſuchte bei ſeinen Schülerinnen beſonders das eigene Nachdenken zu wecken oder zu fördern. In dieſen Beſtrebungen war er auch meiſtens glücklich, feine Schüle⸗ rinnen verehrten ihn höchlich, wovon er die unzweideutigſten Beweiſe erhielt. Für ihn ſelbſt aber war dieſer Unter⸗ richt, obwohl er ihm bei ſeiner jo ſehr erſchätterten Ge— ſundheit oft große Anſtrengung koſtete, eine Art geiſtiger Erfriſchung, welcher er ſpäter nur höchſt ungern entſagen mußte. — Jener Abriß der phyſiſchen Geographie iſt ins Däniſche, und nachdem mein Bruder 1859 eine neue, ſehr vermehrte Ausgabe deſſelben beſorgt hatte, auch in's Hol— ländiſche überſetzt worden; nur in Deutſchland hat die treffliche kleine Schrift weniger Beachtung gefunden. Mit großem Erfolge wagte ſich mein Bruder jetzt auch auf ein anderes Gebiet, als das der Naturwiſſen⸗ ſchaften. Mit Bedauern hatte er oft Gelegenheit gehabt zu bemerken, wie unbekannt im Allgemeinen die Meklen⸗ burger mit der Geſchichte ihres eigenen Vaterlandes waren. Er glaubte mit einen Hauptgrund dieſer Erſcheinung darin zu finden, daß es unter den vielen Werken, welche die Ge⸗ ſchichte von Meklenburg abhandelten, kein einziges gab, welches allgemeineres Intereſſe für dieſen Gegenſtand er— 27 wecken konnte. Raſch entſchloſſen, wie er war, legte er ſofort die Hand ans Werk, und da ich ihm theils mit einer ziemlich ausreichenden Sammlung von Meklenburgicis, theils mit meinen durch längeres Studium der älteren Landesgeſchichte erworbenen Kenntniſſen aushelfen konnte, ſo brachte er in verhältnißmäßig kurzer Zeit eine Geſchichte von Meklenburg zu Stande, die ſowohl in Auswahl und Behandlung des Stoffes, als auch in der Darſtellung alles Lob verdiente. Zu Anfang des J. 1855 erſchien der erſte und gegen Ende 1856 der zweite Theil; keine ſeiner Schriften hat ſich einer ſo günſtigen Aufnahme zu erfreuen gehabt, wie dieſe. Im Sommer des folgenden Jahres 1857 badete mein Bruder abermals zu Krampas. Damals faßte er den Entſchluß, der ſchönen Inſel feinen Tribut als Schriftſteller darzubringen. Es gab zwar eine Anzahl neuerer Reiſe— Handbücher für die Beſucher der Inſel, aber eins war dürftiger und fehlerhafter als das andere. Mein Bruder entwarf eine treffliche Schilderung Rügens, nicht bloß in Bezug auf ſeine Naturſchönheiten, ſondern auch auf ſeine Geſchichte, feine geognoſtiſche Bedeutung, feine Flora und Fauna. „Die Inſel Rügen“ erſchien im Jahre 1858, aber der Verleger dieſes Werkchens hat ſich den Vertrieb deſſelben ſo wenig angelegen ſein laſſen, daß dieſe Schrift meines Bruders nicht die Verbreitung gefunden hat, welche ſie in hohem Grade verdient. Mein Bruder hatte 1857 geglaubt Rügen zum letzten Male beſucht zu haben, aber er kehrte noch einmal im Jahre 1859 dorthin zurück, um in Krampas den immer gebrechlicher werdenden Körper durch das Seebad en kräftigen. Er ſchrieb von dort: „bis 28 zum 5. (Auguſt), iſt es mir nur recht ſchlecht gegangen, ſeildem etwas beſſer; mir iſt aber doch noch immer fo zu Muthe, als wenn irgend eine ſpannende Feder aus meinem Körper herausgenommen wäre, und das Gehen, namentlich das Steigen, greift mich ſehr an, weshalb ich meinen Aufenthalt hier lange nicht ſo nutzen kann, wie in früheren Jahren.“ Es war ſein letzter (ſiebenter) Beſuch der In⸗ ſel, überhaupt ſeine letzte weitere Entfernung von Hauſe. Er erklärte, daß er bei ſeiner Schwäche und Gebrechlichkeit auswärts die Gemächlichkeit und Ruhe des Daheim zu ſehr entbehre. Schon ſeit dem Jahre 1857 litt mein Bruder an dem ſog. Schreibfinger-Krampfe, der mit der Zeit ſo zunahm, daß er ſich gewöhnlich der Bleifeder zum Schreiben be— dienen mußte. Erſt nach Jahren, nachdem er ſich an eine völlig geſtreckte Haltung der Hand und Finger beim Schrei⸗ ben gewöhnt hatte, konnte er auch die Feder wieder beſſer führen. Dennoch hat er in dieſen Jahren, wo ihm das Schreiben ſo ſchwer fiel, 1860 ſeine Flora von Meklen⸗ burg, und 1861 ſeinen „Abriß der meklenburg. Landes⸗ kunde“ ausgearbeitet. In letzterem Werke behandelt er Meklenburgs Naturkunde, Geſchichte und Topographie, und giebt. darin gleichſam die Quinteſſenz deſſen, was ein lang» jähriges, fleißiges Studium ihn über 1 - gelehrt hatte. 1. Außer ſeinen größeren Werken hat mein Bruder auch für Zeitſchriften eine Anzahl von Artikeln geliefert, namentlich in der „Zeitſchrift des Vereins für deutſche Statiſtik,“ in der „Zeitſchrift der deutſchen geologiſchen Geſellſchaft,“ im e für meklenburg. Landeskunde“ u. a. 29 In den folgenden Jahren nahm mein Bruder mit neuem Eifer vorzugsweiſe feine geognoſtiſchen und petre⸗ factologiſchen Studien wieder auf, indem er ſich mit dem Gedanken an eine zweite völlig umgeſtaltete und dem vor⸗ geſchrittenen Standpunkte der Wiſſenſchaſt entſprechende Ausgabe ſeiner Geologie trug. Aber er ſtieß bei der Aus⸗ führung, wie er ſelbſt geſteht (Archiv 19, 78), auf ſo große Schwierigkeiten, daß er ſich entſchloß wenigſtens die Vor⸗ arbeiten dazu zu geben, und dieſe in einzelnen Artikeln im Archive niederzulegen. Nur zwei Artikel ſind noch aus ſeiner Feder unter dem Titel „Beiträge zur Geognoſie Meklenburgs“ im Archive von 1865 und 1867 an die Oeffentlichkeit getreten. Weiterhin zu erörternde Umſtände hinderten ihn mit ſeiner gewohnten Raſchheit in der Aus⸗ arbeitung vorzugehen; die übrigen Artikel werden wohl in ſeinen Collectaneen begraben bleiben. Die ſechziger Jahre brachten, neben ſeiner zunehmen⸗ den Gebrechlichkeit, manches Trübe über meinen Bruder. Freunde ſtarben ihm ab oder verließen ihn. Am Palm⸗ ſonntage 1860 überraſchte und erſchütterte uns die Nach⸗ richt, daß unſer geliebte Onkel G. Brückner zu Ludwigs⸗ luſt nach nur zweitägiger Krankheit dem Lungenleiden, gegen welches er 40 Jahre lang angekämpſt hatte, am 30. März erlegen ſei. Noch unter dem 25. März hatte er an meinen Bruder ein längeres Schreiben gerichtet, worin er ihm unter anderen über eine, von ihm kürzlich ausgeführte, ſchwierige und angreifende gerichtsärztliche Unterſuchung berichtete, — die Section zweier des Gift— todes verdächtiger Leichen, die ſchon längere Zeit im Grabe geruht hatten; er ahnte nicht, daß in wenigen Tagen auch 30 fein Leib eine Leiche ſein werde. Mit welchen Empfin⸗ dungen mein Bruder den Mann dem Leben entriſſen ſah, der ihm zweimal das ſeinige erhalten, brauche ich wohl kaum zu ſagen. Gegen die Mitte des Jahres 1863 verließ uns Fit Reuter, um ſich nach Eiſenach überzuſiedeln. Zu Oſtern 1856 hatte dieſer ſeinen Wohnſitz von Treptow nach Neu- brandenburg verlegt und war hier bald ein vertrauter Freund meines Bruders geworden. Zu Reuters hochtra— giſcher Dichtung „Keen Hüſung“ hat meines Bruders Geſchichte von Meklenburg (Th. 2 S. 608) den Anſtoß gegeben. Mein Bruder verlor um ſo mehr in ihm, als Reuter, außer dem Verkehr mit unſern Verwandten, faſt ſeinen einzigen Umgang ausgemacht hatte. Doch ſollte dies Jahr meinem Bruder noch eine Freude und Genug— thuung bringen. Am 16. October 1863 ertheilte ihm die Univerſität Greifswald das Doctordiplom honoris causa; Meklenburg hat ihm nie eine officielle Anerkennung gewährt.“ Lieb war ihm die Ertheilung dieſes Titels vor— I. Von auswärts hatte mein Bruder Ehrenbezeugungen ge⸗ nug aufzuweiſen. Viele Vereine hatten ihn zum Ehren⸗ oder correſpondirenden Mitgliede ernannt: 1849 der naturwiſſen⸗ ſchaftliche Verein des Harzes; 1851 der Verein für Naturkunde im Hzth. Naſſau; 1852 die Geſellſchaft für vaterländiſche Natur⸗ geſchichte in Dresden; 1854 die k. k. geologiſche Reichsanſtalt zu Wien; 1855 die société des sciences naturelles zu Luxemburg; 1858 die kaiſerliche Naturforſcher-Geſellſchaft zu Moskau; desgl. 1858 die Wetterauſche Geſellſchaft für Naturkunde; 1863 der Verein für Naturkunde in Kaſſel; 1864 die phyſtkaliſch⸗ökono⸗ miſche Geſellſchaft zu Königsberg; 1865 die naturhiſtoriſche Ge- ſellſchaft zu Nürnberg; desgl. 1865 das freie deutſche Hochſtift für Wiſſenſchaften zu Frankfurt a. M. — Mein Bruder hätte ‚Th mit allen dieſen Ehren auf den Titeln ſeiner Schriften brüſten können, hat aber dieſer Eitelkeit niemals gefröhnt. 31 züglich darum, weil ſie der bisherigen Unſicherheit in der Titulatur auf den zahlreichen Briefen, die er empfing — ſie ſchwankte zwiſchen Candidat, Literat und Privatgelehrter — ein Ende machte. Das Jahr 1865 raubte meinem Bruder ebenfalls einen trefflichen Freund und treuen Beiſtand in ſeinen geognoſtiſchen Studien, den Dr. v. Hagenow zu Greifs⸗ wald, mit dem mein Bruder feit 20 Jahren in dem ver⸗ trauteſten brieflichen und perſönlichen Verkehr geſtanden hatte; ein Bruſtkrampf führte plötzlich in der Nacht vom 17./18. October deſſen Tod herbei. Von Hagenow war ſchon ſeit dem Jahre 1857 erblindet, doch liegen auch noch nach dieſem traurigen Ereigniſſe eine Menge Briefe an meinen Bruder vor, die v. Hagenow theils dictirte, theils eigenhändig mit Bleifeder geſchrieben hat. N Auch im Jahre 1866 traf meinen Bruder ein em— pfindlicher Schlag. Er hatte bis dahin, wie oben bemerkt, an dem Unterricht junger Mädchen großen Gefallen ges funden, und durch die, wenn auch nicht bedeutenden Geld— mittel, die er ihm gewährte, war ſeine Lage ſorgenfreier geweſen Jetzt wurde, um den Unterricht junger Mäd— chen aus den oberen Schichten der hieſigen Einwohner⸗ ſchaft zu beſchaffen, eine beſondere Unterrichts-Anſtalt ein⸗ gerichtet. Da in derſelben, außer dem andern wiſſenſchaft— lichen Unterricht, auch die franzöfifche und engliſche Sprache gelehrt wurde, in welcher mein Bruder nicht unterrichtet hatte, ſo wandten ſich alle Schülerinnen der neuen Anſtalt zu. Mein Bruder empfand den Verluſt dieſer ihm ſo lieben und gleichſam zum Bedürfniß gewordenen Beſchäf— tigung ſehr ſchmerzlich, das Leben wurde ihm immer mehr 32 verbittert. Um den Ausfall in feiner Kaffe zu decken, mußte er jetzt zu ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, zum Theil. auf Beſtellung, ſeine Zuflucht nehmen; er lieferte Artikel für den Globus, für die Meyer'ſchen Ergänzungsblätter, für Otto Spamer in Leipzig, für das meklenburg. Schul⸗ Leſebuch; natürlich konnte er den eigenen Studien ſich jetzt weniger widmen. Verdrießlichkeiten mit Verlegern und Redacteuren blieben nicht aus, — kurz, das Leben laſtete immer ſchwerer auf ſeinem ſchwächlichen Körper. Eine neue, von ihm ſehr tief empfundene Kränkung, über die ich mich aber nicht näher auslaſſen mag, traf ihn um die Mitte des folgenden Jahres 1867. Da führte das Nervenfieber (der Typhus) über unſere Familie eine Kataſtrophe herbei, die meinem Bruder das Leben koſten ſollte. Meine beiden jüngſten Töchter waren eben erſt zu Verwandten nach Greifswald gereiſ't, als der Tele⸗ graph zu Anfang des Auguſt meldete, daß die jüngſte von ihnen am Nervenfieber erkrankt ſei. Es gelang mir zwar in den nächſten Tagen die ältere von ihnen nach Neubran⸗ denburg zurückzubringen, aber bereits am folgenden Tage kam auch bei ihr der Typhus zum Ausbruch. Sie lag ungemein ſchwer erkrankt danieder. Auch mein Bruder, der die Mädchen wie ſeine eigenen Kinder liebte, war in beſtändiger Aufregung und Angſt. Unter ſolchen Umſtän⸗ den konnte am 21. September ſein funfzigſter Geburts⸗ tag nicht ſo fröhlich und feſtlich begangen werden, wie wir es früher beabſichtigt hatten; doch beſuchten wir Nachmit⸗ tags mit mehreren Freunden die Ufer unſerer ſchönen Tollenſe zum letzten Male. Kaum erſt fing unſere Kranke an ſich etwas zu er⸗ 33 — u nm holen, als auch ich zu Anfang des November vom Typhus ergriffen wurde. Nun ſtieg die Beſorgniß bei meinem Bruder auf's Höchſte, und die körperliche, wie die geiſtige Abſpannung war bei ihm groß. Zu Ende Novembers er— krankte er, doch, wie es ſchien, nur ungefährlich an ſeinen alten Unterleibs-Beſchwerden. Auch raffte er ſich noch einmal wieder auf und erſchien an meinem Bett: wir ſa⸗ hen uns zum letzten Male. Denn bald nach Neujahr nahm ſeine Krankheit einen gefährlichen Charakter an. Er warf viel Blut aus, hörte auf irgend etwas zu ſeiner Stärkung zu genießen, ſeine Kräfte ſchwanden zuſehends. Obwohl er gegen ſeine Umgebung noch Hoffnung auf Wiederherſtellung äußerte, — ſchriftliche Anordnungen von ihm laſſen auf das Gegentheil ſchließen — obwohl ſein Puls bisweilen ſich wieder zu heben ſchien, kam doch ſein Ende mit ſicherm Schritt herbei. Am 19. Januar Abends zeigte ſich die eintretende Lungenlähmung, und er ſtarb am folgenden Tage ohne ſchweren Todeskampf Nachmittags um 4 Uhr. Mein Bruder war, abgeſehen von Schwächen, wie wir ſie alle theilen, ein durchaus reiner und edler Charakter. Lange Jahre andauernde Leiden hat er mit Geduld und Ergebung getragen. Sein Leben war auf das Uneigen⸗ nützigſte der Wiſſenſchaft geweiht; ſeine Arbeitskraft war groß, ſein Fleiß unermüdlich. Vieles und reiches Wiſſen iſt mit ihm zu Grabe getragen. Was er mit wehmüthi⸗ ger Vorempfindung am Schluſſe von v. Hagenows Ne⸗ krolog ausſprach, daß auch dieſer ein neuer Beleg zu jenem alten Ausſpruche ſei, deſſen Wahrheit ſchon ſo viele für 3 is, 1 Meberticht er 15 ben Flora uf 1 von H. Lenz. Erſter Tbeil. Verzeichniß der Phanerogamen. — Zu der hier vorliegenden Arbeit wurde ich beſonders veranlaßt durch den Uebergang des ganzen, auf Lübeck bezüglichen, Theils des Häcker'ſchen botaniſchen Nachlaſſes. Da nun hierin ſich manches Neue und Beachtens⸗ werthe fand, ſo hielt ich es für meine Pflicht, dasſelbe der Oeffentlichkeit nicht vorzuenthalten, um ſo mehr, da ſeit dem Erſcheinen der Lübeckiſchen Flora nun bereits 25 Jahre verfloſſen ſind. f Aus dem eben angeführten Material in Verbindung mit meinen eigenen Beobachtungen ging nun dieſe Arbeit hervor, welcher ich die Form einer vollſtändigen Ueberſicht gab, um ſie dadurch auch denen zugänglich zu machen, welche Häcker's Flora nicht beſitzen. Dabei richtete ich mein Augenmerk beſonders auf die in unſerer Flora vorgegangenen Veränderungen und ließ deshalb alle neuen Entdeckungen durch ſpationirten Druck hervorheben, während alle zweifelhaften Arten durch ein Fragezeichen bemerkbar gemacht wurden.“ Außer der ſchon genannten Lübeckiſchen Flora von G. R. Häcker 1844 habe ich an literariſchen Hülfsmitteln noch eine nur als Manuſcript vorhandene ältere Lübecker Flora benutzt, welche ſich auf unſerer Stadtbibliothek unter 1. Was die Anordnung betrifft, ſo bin ich darin Boll's Meklenburgiſcher Flora, ſo wie Garke, gefolgt. | Ranuncenla- ceae. 38 — dem Namen: „Wolf. Tentamen florae Lubecensis 1816“ befindet. Einiges iſt auch aus Wiggers, Primiliae florae Holsaticae. Kiliae 1780; Nolte, Novitiae florae Holsaticee. Hamburgi 1828 und aus den Archiven des Vereins der Freunde der Naturgeſchichte in Meklenburg entnommen. In dem zweiten Theil gedenke ich dann die Crypto⸗ gamen zu veröffentlichen, wenngleich dieſer Theil unſerer Flora noch ſehr lückenhaft iſt, und daran endlich einige allgemeine Bemerkungen zu knüpfen. I. Dicotyledoneae. Clematis Vitalba L. an einigen Stellen verwildert. Z. B. Treidelſtieg bei Schliemann's Garten. 1. Thalictrum minus L. (Wilde 1854 am Steinrader Wege; bei Hamberge. 2. Thalictrum flavum L. am Ufer der Trave; Schellbruch. 3. Anemone Hepatica L. am Treidelſtieg; im Lauerholz. 4. A. Pulsatilla L. beim Schellbruch in der Nähe der Kalkbrennerei auf Anhöhen; bei Waldhuſen. — Ziem⸗ lich ſelten. 5. A. pratensis L. häufiger als die vorige! beim Schellbruch (ſ. vorige Species); Herrenfähre; Weſſeloe; Sandtannen. 6. A. nemoresa L. 39 7. A. ranunculoides L. häufig. 8. Myosurus minimus L. 9. Ranunculus hederaceus L. im Schellbruch; bei Wülfsdorf. 10. R. aquatilis L. 8. paucistamineus Tausch. in Gräben im Schellbruch. y.tripartitus Nolte in ſtehenden Waſſern an der Trave hinter Schlutup; auf dem Priwall. 11. Ranunculus fluitans Lam. in der Trave; hinter Schlutup; Stecknitz bei Cronsforde. 12. R. divaricatus L. durch das ganze Gebiet (häu⸗ fig mit Kalk inkruſtirt.) f 13. R. Flammula L. ß. radic ans Nolte; am Blankenſeeer See. (31. 8. 63 Häcker). 14. R. replans L. Blankenſee. 15. R. Lingua L. 16. R. Ficaria L. 17. R. auricomus L. 18. K. acris L. 5 19. R. lanuginosus L. 20. R. polyanthemus L. Gebüſch an der Trave bei Siems. 21. R. repens. L. 22. R. bulbosus L. 23. R. sceleratus L. 24. R. arvensis L. 25. Caltha palustris L. 40 26. Aquilegia vulgaris L. In Wäldern, ſehr ſelten; bei Scharbeutz. 5 27. Delphinium Consolida L. auf Aeckern unter Getreide. Bei Marly; dem erſten Fiſcherbuden; bei dem Irrenhauſe u. ſ. w. | 28. Actaea spicata L. felten; bei Padelügge; Hate burg; im Riesbuſch; Scharbeutz. Berberideae. Berberis vulgaris L. hier und da verwildert. eee. 29. Nymphaea alba L. 30. Nuphar luteum L. rer 31. Papaver Argemone L. 32. P. Rhoeas L. 33. P. dubium L. 34. Chelidonium majus L. 35. Corydalis cava Schwag. Israelsdorf; am Fußſteige vom Rieſebuſch nach Gr. Parin; auch bei Schat⸗ tin. 36. Corydalis intermedie P. M E. hinter Stockels⸗ dorf; bei Bergebrück. Sehr ſelten! 37. Fumaria officinalis L. 5. Cruciferae. 38. Naslurlium offieinale R. Br. beſonders in flie— ßenden Waſſern, jedoch nicht ſehr häufig. 39. N. amphibium L. 40. N. palustre Dec. 41. N. sylvestre R. Br. ſelten! am Steinrader Wege, Roddenkoppel. 42. Barbarea vulgaris R. Br. 2 43. B. praecox R. Br. (wahrſcheinlich aus unſerer Flora zu ſtreichen!) 3 u 44. B. stricta. Im Schellbruch, an der Trave, Schwartauer Aue. 45. Turritis glabra L. 46. Arabis arenosa Scop. auf ſandigen Feldern bei Trems, auf der Roddenkoppel bei der Eiſengießerei! 47. A. Thaliana L. 48. Cardamine hirsula L. hie und da; bei Trems. 49. C. sylvatica Link in feuchten Wäldern; Lauer⸗ holz; Strecknitzer Holz; Rieſebuſch. 50. C. pratensis L. 51. C. amara L. 52. Sisymbrium officinale L. 53. S. Sophia L. 54. Alliaria officinalis Andr. 55. Erysimum cheiranthoides L. Brassica oleracea L, in zahlreichen Varietäten. Br. Rapa L. Br. Napus L. 56. Sinapis arvensis L. Sinapis alba L. angebaut. S. nigra angebaut. Beide Arten kommen auch hie und da verwildert vor. 57. Alyssum calycinum L. felten; bei Roſenhagen am Oſtſeeufer; auf der Beek bei Ratzeburg (1859 Häcker); auf der Roddenkoppel bei Lübeck (wahrſcheinlich durch Bal— laſt dahingebracht). 1865 zuerſt von mir gefunden. 58. Farselia incana R. Br. an ſandigen Stellen vor dem Burgthore; auch ſchon bei Renſefeld. 59. Draba verna L. 5 60. D. muralis L. wurde zuerſt im Jahre 1849 von Wilde an einer Stelle unſeres Walles gefunden, die ſpäter durch die Eifenbahn ganz verändert wurde, fo daß dadurch auch dieſe Pflanze wieder verſchwand. Sie war dann lange verſchwunden und tauchte erſt im Anfang der ſechsziger Jahren wieder auf, wo ſie von Häcker und mir auf der Roddenkoppel in einigen Exemplaren gefunden wurde. — Jetzt iſt ſie an dem genannten Orte ſehr häufig! 64. Cochlearia Armoracia L. 62. Camelina sativa Crantz. 5. dentata Pers. 63. Thlaspi arvense L. 5 64. Lepidium campestre,R Br. ſelten. Am Fuß⸗ ſteig von Eckhorſt nach Heikshop; beim Hafkrug; in der Wüſtenei. Volksdorfer Mühle! Weſſloe! 65. Lepidium sativum L. 66. Capsella Bursa pasioris L. 67. Senebiera Coronspus L. bei der Herrenfähre, am Seeſtrand bei Travemünde; auch bei Marly. 68. Neslea paniculata L. 69. Bunians orientale L. in ziemlicher Menge vor dem Holſteinthor am Wege nach Steinrade und bei Krem⸗ pelsdorf. In Wolf, Tentamen florae Lubecensis 1816 fehlt dieſe Pflanze noch. Häcker führt ſie in ſeinen Ex⸗ curſionsverzeichniſſen zuerſt unterm 15. Juli 1827 auf. 70. Cakile maritima Scop. 71. Raphanus Rhaphanistrum L. R. sativus L. in vielen Varietäten angebaut. 4. Viol aceae. 72. Viola palustris L. Viola epipsila Ledeb. iſt einmal von dem ſeel. Dr. E. Ave- Zalleman: im Rieſebuſch gefunden worden. (Wann? 73. V. hirta L. Am Daſſower See; auf dem Base Buchwerder und am Stulperhuck hinter Dummersdorf. | 74. V. odorata L. 75. V. sylvestris Lam. 55 8. Riviniana Rehb. 76. V. canina L. 8. lucorum Rchb. y. ericeiorum Sm. an trockenen Wegen bei Stred- nis, Waldhuſen. : 71. V. tricolor L. 8. arvensis. 78. Reseda luteola L. hier und da verwildert; z. 7. Reseda- B. Ballaſtkuhle. 19. Drosera rotundifolia L. Sehr häufig. 3. Drosera- 80. D.intermedia Hayne. Seltener, als die vorige, 5 aber doch noch ziemlich häufig; Weſſloe, Blankeuſee u. 2 d. O. 81. D. angliea Huds. Früher bei Blankenſee und Dummersdorf, wiewohl ſelten. Der Standort bei Dum⸗ mersdorf iſt zu Wieſe gemacht und dadurch die Pflanze ausgerottet worden. Bei Blankenſee habe ich ſie in den letzten Jahren ebenfalls vergeblich geſucht, wiewohl ſie dennoch daſelbſt vorkommen mag. 82. Parnassia palustris L. ziemlich häufig und ver⸗ breitet. 83. Folygala vulgaris L. nicht allzu häufig. . Polygalkı 84. Dianthus prolifer L. auf der Anhöhe bei Herz 10. Silena- reuwyk; bei Schlutup ni 85. D. Armeria L. ſelten. Bei Steinvade; auf einem Felde hinter dem Weiſenbrink (1864)! 86. D. deltoides L. 11. Alsina- sceee, 24 Saponaria officinalis L. por dem Holſteinthor an der Schwar⸗ tauer Chauſſee an mehreren Orten, aber ſtets mit gefüllten Blüthen, daher ſicher nur verwildert. Von Häcker einmal auf der Beeck bei Ratzeburg mit ein⸗ fachen Blüthen gefunden. 87. Silene Otites L. Auf graſigen Anhöhen bei Schlutup. 88. S. inflata Sm. 89. S. nutans L. bei Dummersdorf. Waldhuſen, an der Schlutuper Chauſſee, bei dem Militairſchießplatz, u. a. a. O. Im Ganzen nicht allzu häufig. 90. Lychnis flos cuculi L. 91. L. dioica L. (Melandryum album Garke.) 92. L. diurna L. (M. rubrum Garke.) 93. Agrostemma Githago L. 94. Sagina procumbens L. 95. S. maritima Don. am Seeſtrand bei Trave⸗ münde; auf dem Priwall häufig; Trave bei Schlutup. 96. S. apetala L. Bei Daſſow. Auch wohl noch an vielen anderen Orten, wo fie nur ihrer Kleinheit wegen überſehen worden iſt. 97. S. nodosa L. 6. pubescens Koch. 98. Spergula arvensis L. 99. 8. Morisonii hier und da auf ſandigen Feldern, z. B. bei Blankenſee. 100. Spergula pentandra L. am Schlutuper Wege und anderen Orten. 101. Spergularia rubra Presl. Grönauer Heide und ähnlichen Orten. 8. media Wahlb. auf dem Priwall. 45 y. marginata Koch. Priwall, bei Schlutup und Untertrave. 102. Honckenya peploides L. am Oſtſeeſtrande häufig. | 103. Moehringia trinervia Clairv. 104. Arenaria serpyllifolia L. 105. Holosteum umbellatum L. 106. Stellaria nemorum L. 107. St. media L. 108. St. Holostea L. 109. St, glauca With. 110, St. graminea L. 111. St. Friesiana (St. longifolia Fries) Sumpf wieſen bei Crumeſſe.— 112. St. uliginosa Mur. | 113. St. erassifolia Ehr. auf naſſen Wieſen bei Blankenſee und Beidendorf (27. 6. 49 von Häcker dort zuerſt gefunden); am Travenufer hinter Schlutup. 114. Malachium aquaticum L. 115. Cerastium glomeratum Thuil. 116. C. semidecandrum L. 6. glandulos um K o c h. (Sglutinosum Fr.) Ufer der Trave hinter Schlutup, Stulperhuck. 117. Cerastium triviale Lk. 118. C. arvense L. 119. Elatine Hydropiper L. am Ufer 12. res- der Trave bei der Herrenfähre. (Schlutuper Tannen.) a 120. Linum catharticum L. 13. Liuaeeas. 121. L. usitatissimum angebaut und hier und da verwildert. 46 122. Radiola millegrana Smith. | 14. Malvaoene 123. Malva Alcea L. auf Anhöhen bei Ivendorf, Herrenwyk, Horsdorf u. a. a. O. 124. M sylvestris L. M. crispa am Seeſtrand bei Niendorf verwildert. 125. M. neglecta Wallr. (M. rotundifolia L. in Häcker's Flora.) 126. M. rotundifolia L. = borealis Wallm. am Seeſtrande bei Haffkrug. 15. Tillaceae. 127. Tilia grandifolia Ehr. 128. T. parvifolia Ehr. e 129. Hypericum perforatum L. 130. H. humifusum L. Dummersdorf, Ivendorf, Grönauer Heide u. a. a. O. 131. H. quadrangulum L. 132. H. tetrapterum Fries. 133. H. pulchrum L. ſelten; an der Schwartauer Chauſſee dicht vor dem Holz; Weſſloe; Waldhuſen. 134. H. montanum L. ſelten; Riesbuſch; Dum⸗ mersdorf; an der Travemünder Chauſſee jenſeits der Her⸗ renfähre; Beek bei Ratzeburg. 135. H. hirsutum L. Daſſow (Griewank); Wüſtenei bei Steinrade. I. Aceraceae. 136. Acer campeslre. 137. A. Pseudo-Plantanus L. 138. A. plantanoides L. Hippocasta- Ten Aesculus Hippocastanum L. angebaut. Ampelidaceae. Ampelopsis quinquefolia R. & Sch. Vitis vinifera L. 18. Geraniacae 139. Geranium palustre L. 140. 6. pyrenaicum L. auf der Rodden⸗ koppel und an den benachbarten Wällen. 141. G. pusillum L. 142. G. dissectum L. 143. G. columbinum L. 144. G. molle L. 145. G. Robertianum L. 146. Erodium cicuiarium L'Heriter. 147. Impatiens Noli tangere L. 8 148. Oxalis àcetosella L. 20. Oxalidaceae. 149. O. stricta L. 150. Evonymus europaeus L. e 151. Rhamnus cathartica L. 5 152. R. Frangula L. 153. Ulex europaeus L. Am Horsdorfer Berg bei gene Blankenſee; früher auch hinter Dorn's Hof vor dem Holſteinthor. 8 f 154. Sorothamnus scoparius Koch. 159. Genista pilosa L. 156. G. tinctoria L. 157. G. germanica L. Siems, Waldhuſen, Dum⸗ mersdorf. 158. G. anglica L. Heide⸗ und Sandboden zer⸗ ſtreut; Treidelhütte, Blankenſee. 159. Ononis spinosa L. 160. O. repens L. 170. Anthyllis Vulneraria L. An dem hohen Travenufer bei Herrenwyk und an der Travemünder Ch auſſee. 171. Medicago falcata L. 48 Var versicolor Wallr Am Wege hinter Ballaſt⸗ kuhle. 172. M. lopulina L. 173. M. sativa L. M. minima kommt bei Niendorf und Scharbeutz vor. — Nolte, Nov. flor. Hols. p. 68 und Lienau, die phan. Pflanzen des Fürstenth. Lübecks. — Soll auch bei Travemünde vor⸗ kommen, iſt jedoch in der neueren Zeit von Lübecker Botanikern nicht gefunden worden. 174. Melilotus officinalis Desr. 175. M. alba Desr. 176. Trifolium pratense L. a 177. T. alpestre L. Untertrave. 178. T. arvense L. 179. T. striatum L. Untertrave. 180. T. medium L. 181. T. fragiferum L. Untertrave; Priwall; Köp⸗ fenberg bei Lübeck. 182. T. repens L. 183. T. hybridum L. 184. T. agrarium L. 185. T. procumbens L. 8. majus = T. campestre Schreb. 186. T. filiforme L. 187. Lotus corniculatus L. 3. tenuifolius Rehb. Auf Salzwieſen am Priwall. 188. L. uliginosus Schk. 189. Astragalus glyciphyllos L. 190. Ornithopus perpusillus L. 191. Vicia Cracca L. 49 192. V. sepium L. (Var. flor. albo.) Var, montana Koch im Rieſebuſch. 193. V. angustifolia Roth. (Var. flor. albo.) 194. V. sativa L. | 195. V. lathyroides L. Felder bei der Glashütte. 196. V. sylvatica L. Zwiſchen Gneversdorf und Niendorf an Hecken. V. saba cultivirt. 197. Ervum hirsutum L. 198. E. telraspermum L. E. Lens et monanthos hin und wieder gebaut. Pisum sativum L. gebaut. 199. Lathyrus pratensis L. 200. L. palustris L. ſelten; im Schellbruch, am. Treidelſtieg; bei dem erſten Fiſcherbuden. 201. Lathyrus sylvestris L. zerſtreut in Hecken. 202. L. tuberosus L. Von Pohlmann früher bei Travemünde gefunden, welcher Standort jedoch längſt von den Wellen verſchlungen iſt. Seitdem auch noch nicht wieder aufgefunden. — Im Herbar. des hieſigen Natu— raliencabinets iſt kein Lübeckiſches Exemplar enthalten. 203. Orobus vernus L. im Rieſebuſch, Beek bei Ratzeburg. 204. O. niger L. Treidelſtieg, Dummersdorf. 205. O. tuberosus L. ziemlich häufig; Pöppendorf, Militairſchießplatz bei Lübeck u. a. a. O. 206. Prunus spinosa L. ie 207. P. insititia L. 208. P. avium L. 209. P. Cerasus L. c 25. Rosaceae. 210. 211. P. Padus L. Spiraea Ulmaria L. 212. Sp. Filipendula L. kam früher bei Pötnitz vor; jedoch kann ich keine nähere Auskunft darüber geben, ob ſie ſich noch daſelbſt findet. 213. 214. Geum urbanum L. Gaum rivale L. 213 + 214. Geum rivali-urbanum G. Meyer (G. intermedium Ehrh.) Hier und da taucht dieſer Baſtard einmal auf. huſerholz. 215. 216. 5 D N m Im Lauerholz, auch im früheren Falken⸗ Rubus fruticosus W. & N. bei Mönkhof. . Sprengelü W. & N. . discoler W & N. „ ihyrsillorus W. & N. . glandulosus Bell. plieatus W. & N. caesius L. . Idaeus L. . saxatilis L. im Lauerholz, bei Steinrade und an andern Orten. In Vorſtehendem habe ich nur eine Aufzählung der bisher vom feel. Häcker angeführten Arten gegeben.“ Ich werde im II. Theil auf dieſes Genus zurückkommen. 224. Fragaria vesca L. 1. Aus Verſehen ſind folgende Arten überſchlagen: Rubus affinis W. & N. ü R. Radula W. & N. R. nemorosus W. & N. R. Schlechtendalii W. & N, 51 er 225. F. elatior L. feltener als die vorige. 226. Comarum palustre L. 227. Potentilla anserina L. 228. P. argentea L. 229. P. reptans L. 230. P. Tormentilla Sibth. 231. P. verna L. auf dem Priwall, bei Niendorf und in der Nähe des Polierkruges. (Schon in Wolff, Tentamen 1816 iſt dieſer Standort angegeben.) 232. P. opaca L. Auf dem Priwall (vergl. Boll's Flora v. Meklenbg. Archiv XIV, p. 240.) 233. P. Fragariastrum Ehrh. Im Lauerholz, bei Padelügge (?); in der Wüſtenei; bei Hohenſtiege. 234. Agrimonia Eupatoria L. 235. Rosa canina L. 236. R. rubiginosa L. 237. R. tomentosa Smith. Verwildert: Rosa einnamomea L. bei Steinrade, Neu⸗Lauerhof. R. pomifera Herm. am Vorwerker Weg in 1 38. Alchemilla vulgaris L. 239. A. arvensis Scop. 240. Poterium Sanguisorba L. hie und da; beſon⸗ ders in der Nähe der Oſtſee. 241. Crataegus Oxyacantha L. 5 we ceae. 242. C. monogyna Jacq. (ſ. auch Archiv XIV. p. 242.) b 243. Pyrus communis hie und da verwildert. 244. P. Malus wie vorige. 245. Sorbus Aucuparia L. 4* 52 en 246. Epilobium angustifolium L. 247. E. hirsutum L. 248. E. parviflorum Schreb. 249. E. montanum L. B. verticıIMatrum. 7. lanceolatum. 250. E. roseum Schreb. 251. E. tetragonum L. 252. E. palustre L. 253. Oenothera biennis L. Auf jandigen Feldern häufig. 254 Circaea lutetiana L. häufig. ? 255. C. alpina L. Das Vorkommen dieſer Pflanze iſt zweifelhaft! Früher bei Falkenhuſen und Grönau, ſoll auch im Strecknitzer Holz gefunden ſein. 256. C. intermedia Ehrh. Im Lauerholz hie und da; ziemlich ſelten. Alt⸗Lauerhof. (27. 7. 61.) idea. 257. Myriophyllum verticillalum L. 7. pectinatum DC. aha Moor. 258. M. spicatum L. 2᷑059. Hippuris vulgaris L. nicht ſehr häufig. In Gräben am Treidelſtieg, (wo ich ihn jedoch in den letzten Jahren vergeblich geſucht habe); in Gräben bei der Lachs— wehr (Schliemann.) | 1 260. Callitriche stagnalis Scop. ß. minor Rh b. Mönkhof. 261. C. platycarpa Kütz. 56. fluviatilis Rc hb. Treidelſtieg. 7. stagnalis Ach b. bei Heilshope. 6. leptophylla Roch b. Schellbruch. 53 262. C. vernalis K zZ. 263. C. humalata Kt z. im Schellbruch. 264. C. autumnalis L. im See bei Rothen⸗ haufen; im Ratzeburger See. | 265. Ceratophyllum demersum L. S ern phyllaceae. 266. C. submersum L. weniger häufig. 267. Lytbrum Salicaria L. an - 268. Peplis Portula L. bei Weſſloe, Strecknitz und bei dem Gr. Weinberg. 269. Bryonia alba L. in Hecken hie und da, z. B. auf dem Finkenberg; in Behlendorf, vor dem Hürterthor. ? 270. B. dieica L Kein Standort bekannt! Auch im Herbarium des hieſigen Naturaliencabinets iſt kein Exemplar von einem Lübeckiſchen Standorte enthalten. 271. Montia fontana L. 35 Paz 6. rivularis Gm. in fließenden Gräben hinter Herrenwyk an der Trave. 272. Corrigiola littoralis L. in der Grönauer ie a 273. Herniaria glabra L. 274. Illecebrum verticillatum L. in der Grönauer Heide; bei Blankenſee u. a. a. O. 275. Scleranthus annuus L. we 276. S. perennis L. 277. Sedum Teleplium L. u 278. S. album L. beim Köpfenberg vor dem Burg⸗ thor; bei Israelsdorf; hinter der Reiferbahn (2); auf Mauern bei Ratzeburg (St. Georg.) — Bei uns ſehr ſelten blühend. (ſ. Häcker Flora p. 168.) 279. 8. aere L. 280. Ribes Grossularia L. f e 54 E. glanduloso-setosum, Lauerholz. 5. pubescens, ebendaſelbſt. 7. glabrum, ſeltener. Gr. Parin. 281. KR. alpinum L. Wüſtenei hinter Steinrade. 282. R. nigrum L. 283. R. rubrum L. 5 5 284. Saxifraga Hirculus L. bei Blankenſ ce. und Wulfsdorf; Weſſloe. 285. S. tridactylites L. beim Schellbruch; Mönkhof. 286. S. granulata L. 287. Chrysosplenium alternilolium L. 288. Chr. oppositifolium L. viel ſeltener als das vorige; bei den Quellen im Riesbuſch; im Lauerholz. 39. Umbelli- 5 289. Hydrocotyle vulgare L. 290. Sanicula europaea L. 291. Eryngium maritimum L. häufig am Strande der Oſtſee; auch am Traveuufer bis Schlutup hinauf. — 92. Cicuta virosa L. 33. Apium graveolens L. in der Nähe der Oſtſee. 94. Helosciadum inundalum Koch. in Waſſer⸗ gräben auf der Grönauer Heide. a H. repens L. in Waſſerlöchern auf dem elde; früher auch bei den Sandtanuen. 8 5 Aegopodium Podograria L. 5 7. Carum Carvi L. 298. Pimpinella magna L. 3. dissecta Retz. e Saxilrapa 1 6. nigra Willd. an trockenen Wegen bei Tvems. 500. Berula angustifolia L. 55 301. Sium latifolium L. 302. Bupleurum tenuissimum L. in der Nähe der Oſtſee; auf dem Priwall. 303. Oenanthe fistulosa L. 304. O. Lachenalii Em. (O. megapolitana Willd.) am Priwall beim Ziegelkrug. 305. O. Phellandrium Lam. 306. Aethusa Cynapium L. 307. Selinum Carvifolia L. in Gebüſchen an der Unter⸗Trave; beim Schellbruch; am Israelsdorfer Holz, Däniſchburg gegenüber. 308. Angelica sylvestris L. 309. Archangelica officinalis Hoffm. 310. Peucedanum Oreeselinum Mönch. bei der Herrenfähre, Siems u. a. a. O. 311. Thysselinum palustre Hoffm. in Mooren bei Meffloe, Waldhuſen u. a. a. O. 312. Pastinaca sativa L. 313. Heracleum Sphondylium L. 314. Laserpitium prutenicum L. an den hohen Ufern der Untertrave; Siems, Dummersdorf. 315. Daucus Carota L. 316. Caucalis daucoides L. auf Saatfeldern hin und wieder. 317. Torilis Anthriscus Gaertn. 318. Scandix pecten L. vor dem Holſteinthor am Fußweg nach Schönböken. (In Wolff, Tentamen flor, Lubec. 1816 noch nicht enthalten!) 319. Anthriscus sylvestris Hoffm. 40. Aralia ceae. 41. Corna_ ceae, 42. Caprife- liaceae. 43. Rubia- ceae. 8 320. A vulgaris Pers. in der Nähe einiger Dörfer, z. B. bei Siems. 321. Chaerophyllum temulum L. 322. Conium maculatum L. 323. Hedera Helix L. 324. Cornus sanguinea L. 325. Adoxa Moschatellina L. 326. Sambucus Ebulus; vor dem Hüxter⸗ thor an einem Graben. 327. S. nigra L. 328. Viburnum Opulus L. 329. Lonicera Periclymenum L. 8. quercifolium. 330. L. Xylosteum L. hie und da beſonders häufig hinter Steinrade in der Wüſtenei. ? 331. Linnea borealis L. früher in den Travetannen am Wege nach Schlutup an einer Stelle in großer Menge. Durch Ausroden der Tannen iſt jedoch dieſe Stelle jetzt ganz verändert und dieſe ſchöne Pflanze vollſtändig ver— tilgt worden. Zuletzt wurde ſie hier 1858 gefunden. Im Herbarium des verſt. Dr. E. Avé-Lallemant findet ſich dieſe Pflanze (etwa 1835 geſammelt) mit dem Stand- ort „Weſſloer Tannen.“ Ob nun Ave hierunter dieſe Travetannen verſtanden hat, oder ob dies ein anderer Standort iſt, muß dahingeſtellt bleiben. Für's erſte müſſen wir Linnea leider aus unſerer Flora ſtreichen. 352. Scherardia arvensis L. 333. Asperula odorata L. 334. Galium Aparine L. 335. G. uliginosum L. 57 — —ö—ũ —— — 336. G. palustre L. 337. G. boreale L. in Gebüſchen am Treidel⸗ 338. G. verum L. 339. G. Mollugo L. 338 + 339. G. vero-Mollugo Schiede, Leuchtenfeld, Herrenfähre zwiſchen den Stammeltern. 340. G. sylvaticum L. 341. G. saxatile L. auf Heideplätzen, beſonders mit torfigem Grunde. 342. Valeriana officinalis L. e 8. exaltata Mic k. 343. V. dioica L. 344. Valerianella olitoria Mönch. 345. V. dentata Poll. ſeltener, als die vorige. 346. Dipsacus sylvestris Mill. bei Steinrade. s e 347. D. pilosus L. gehört eigentlich nicht mehr zu unſerer Flora, denn der nächſte jetzt bekannte Standort iſt bei Nienhagen im Meklenburgiſchen. In Wolf, Ten- tamen heißt es nur „ad vias.“ Nach dieſer Flora wäre ſogar D. pilosus bei uns häufiger geweſen, als D. syl- vestris. 348. Knautia arvensis L. 5. integrifolia G Meyer. 349. Succisa pralensis Mnch. 350. Scabiosa Columbaria L. an den hohen Ufern der Untertrave. - - 16. Compo- 351. Eupatorium cannabinum L. 811 = . a) Corymbi- 352. Tussilago Farfara L. Hlorae. 353. Petasites officinalis Mönch. bei Däniſchburg * 58 an der Trave; vor dem Holſteinthor in der Nähe der Schwartauer Chauſſee. (Früher auch bei Kaben's Garten und bei Hohenſtiege.) 354. Aster Tripolium L. am Oſtſe der Untertrave. 355. A salicifelius Scholler. am Treidelſtieg. 356. Bellis perennis L. 357. Erigeron canadensis L. 358. E. acer L. 359. Solidago Virga aurea L. i 300. Inula salicina L. am Treidelſtieg und Oſtſee⸗ ufer bei Travemünde | 361. I. britanica L. auf Seeſtrandwieſen. 352. Pulicaria vulgaris Gärin hie und da in Dörfern. 363 P. dysenterica Gärtn. an der Untertrave und bei Travemünde. | 364. Bidens tripartita L. 365. Bidens cernua L. eſtrande und au 5. Coreopsis Bidens L. 7. minimus L. 366. Rudbeckia laciniata L. iſt wahrſcheinlich aus unſerer Flora zu ſtreichen, denn fie kommt meines Wiſſens an dem bisher bekannten Standorte bei der Struckmühle nicht mehr vor. Früher dort in großer Menge. 367. Filago germanica L. 368. F. arvensis L. 369. F. minima Fr. 370. Gnaphalium sylvalicum L. 371. G. uliginosum L. 372. G. luteo- album L. in der Grönauer Heide; am Oſtſeeufer bei Kl. Timmendorf an etwas feuch— ten Stellen. 5 373. G: dioicum L. 374. Helichrysum arenarium DC. 375, Artemisia Absinthium L. in der Nähe der Dörfer hie und da, z. B. in Blankenſee, vor dem Müh— lenthor in der Nähe der Kahlhorſt u. a. a. O. 376. A. campestris L. 377. A. vulgaris L. 378. Tanacetum vulgare L. 379. Achillea Ptarmica L. 380. A. Millefolium L. 381. Anthemis tinctoria L. an der Schwartauer Chauſſee; hinter der Herrenfähre. 382. A. arvensis L. 383. A. Cotula L. 384. Matricaria Chamomilla L. 385. Chrysanthemum Leucanthemum L. 386. Ch. Parthenium Bernh. auf dem Pri⸗ wall bei der Kohlenniederlage und ſonſt hie und da. 8. dis corideum Nolte an der Trave bei der Ballaſtkuhle. (5. 7. 62.) 387. Ch. inodorum L. 5. maritimum L. 388. Chr. segelum L. 389. Arnica montana L. in der Nähe der Herren⸗ fähre; bei Waldhuſen, Siems; auch bei Weſſloe. 290. Senecio palustris DC. b) Cynaro- cephalae. ee 391. S. vulgaris L. S. viscosus L in der Nähe Lübecks noch nicht gefunden, wohl aber bei Mölln im Lauenburgiſchen. 392. S. sylvalicus L. 303. S vernalis W. K. am hohen Travenufer hinter Schlutup; an der Chauſſee nach SR hinter Schlutup. 394. S. Jacobaea L. 295. S. aquaticus Huds. am Treidelſtieg. 396. Cirsium lanceolatum Scop. 397. C. palustre Scop C. heterophylium findet ſich in Wolf, Tentamen, jedoch ohne Standort; auch in dem Herbarium des verſt. Dr. E. Avé-Lal- lemant findet ſich ein beim 2. Fiſcherbuden geſammeltes Exem⸗ plar. — Hierauf hin kann dieſe Pflanze wohl noch nicht in unſere Flora aufgenommen werden, um ſo weniger, da ſie weder in Holſtein noch in Meklenburg vorkommt. Der nächſte Stand⸗ ort iſt die Oſtküſte Schleswigs. 398. C. acaule L. bei Travemünde; beim Seekrug; bei der Weberkoppel u. a. a. O. N 6. caulescens Pers. Buntekuh; Trave⸗ münde. 399. C. oleraceum Scop. 400. C. arvense Scop. 401. Carduus acanthoides L. 402. C. er ispus L. 403. C. nutans L. 404. Onopordon Acanthium L. bei Israelsdorf, Struckmühle, Ballaſtkuhte u. a. a. O. 405. Lappa major Gärln. 406. L. minor DC. ER 23 = 61 — [000 407. L. tomenlosa Lam. 408. Carlina vulgaris L. 409. Serralula tincloria L. Däniſchburg u. a. a. O. 410. Centaurea Jacea L. 411. C. Cyanus L. 2. C. Scabiosa L. 413. Lampsana communis L. e) Cichoriaceae. 414. Arnoseris minima Lk. 445. Cichorium Intybus L. 416. Leontodon autumnalis L. 417. L. hastilis L. (Apargia hispida Willd.) 418. Tragopogon pratensis L. 419. Hypochoeris glabra L. 420. H. radicata L. | 421. Achyrophorus maculatus Scop. ſelten; zwiſchen Siems und Däniſchburg. 422. Taraxacum officinale Web. ß. salinus (Leontodon salinus Pollich) am Oſt⸗ ſeeſtrande. 423. Chondrilla juncea L. an Ackerrän⸗ dern bei Schlutup. 424. Lactuca muralis Less. 425. Sonchus oleraceus L. 426. S. asper All. 427. S. arvensis L. 428. S. palustris L. 429. Orepis biemnis L. 430. C. tectorum L. 431. C. virens Vill. 432. C. paludosa Much. 62 433. Hieracium Pilosella L. 434. H. pratens e Tausch. Grönauer Baum. (8.6.89 435. H. c ymos um WII Id. an der Ratzeburger Chauſſee hinter Strecknitz. 436. H. murorum L. 437. H. vulgatum Fries in Wäldern und Gebüſchen; Lauerholz. 438. H. boreale Fr. 439. H. sylvestre Tausch. 440. H. rigidum Hartm. 441. H. umbellatum L. F 442. Jasione montana L. nulaceae. | 8. major. 8 7. litoralis auf dem Priwall. 443. Phyteuma spicatum L. in Laubwäldern. 444. Campanula rotundifolia L. 445. C. rapunculoides L. 446. C. Trachelium L. 447. C. latifolia L. ziemlich ſelten; beim 1. Fiſcher⸗ buden; im Schellbruch. 448. C. patula L. 449. C. Rapunculus L. an der Strecknitz bei Anker. | 450. C. persicifolia am hohen Ufer der Untertrave hinter Dummersdorf, bei Ratzeburg auf der Beek. . 451. Vaccinium Myrtillus L. 452. V. uliginosus L. nicht ſehr häufig. 453. V. Oxycoccos L. 454. Andromeda polifolia L. me 63 — 455. Calluna vulgaris L. 49. Ericaceae. 456. Erica Telralix L. 457. Lecum palustre L. ſehr ſelten! Nur bei 50. Rhode. ràceae. Wefiloe jenſeits des Landgrabens; häufiger im Ratzebur⸗ giſchen. ? 458. Pyrola rotundifoiia L. Die Pyrola-Arten z acer ſind in den letzten zehn Jahren immer ſeltener geworden,“. EG manche ſind ſogar, beſonders durch Ausroden der Wälder, ganz verſchwunden. P. rolundif. kam zwiſchen Blankenſee und Beidendorf vor, iſt jedoch in den letzten Jahren auch dort nicht mehr gefunden. Die letzten Exemplare, welche ich von dort beſitze, ſind vom Jahre 1860. 2 459. P. chloratha Sw. bei Weffloe; zuletzt gefun⸗ den 4. 7. 55. 460. P. minor L. im Riesbuſch und Lauerholz. ? 461. P. uniflora L. Lauerholz und bei Weſſloe. Zuletzt gefunden 5. 7 55. 462. Ramischia secunda Grcke (= Pyrola secunda L.) nicht ſehr ſelten; bei Weſſloe; in den Travetannen bei der Herrenfähre. ? 463. Chimophila umbellata Nutt. (Pyrola um- bellata L.) in den Weffloer Tannen. Zuletzt gefunden 1. 8. 58. (zweiter Eingang links.) Es kommen demnach mit Sicherheit bei uns nur noch P. minor und secunda vor! b. Nan 464. Monotropa Hypopitys L. | tropeae. 465. M. Hypophegea Wallr. Häcker fagt über dieſe Arten in feiner Flora Fol gendes: „Sie werden von Vielen für ſchmarotzend gehal— ten, doch habe ich bei mehr, als hundert forgfältig unter⸗ N 64 juchten Exemplaren keins auf Baumwurzeln ſitzend gefun⸗ den. Die letztere Art kommt wenigſtens hier ſtets nur in Nadelhölzern, die vorige nur in Laubwäldern vor, und nirgends konnte ein Uebergang von einer zur andern be⸗ obachtet werden.“ Ich enthalte mich zunächſt jeder Bemerkung hierzu, möchte aber Alle auffordern, auf dieſe wichtigen Fragen ihr Augenmerk zu richten und ihre Beobachtungen mitzu— theilen. 5 466. Ilex Aquifolium L. wird von Jahr zu Jahr immer mehr ausgerottet. Ein blühendes Exemplar iſt faſt gar nicht mehr zu finden. 53. Oleaceae. Ligustrum vulgare L. cultivirt und verwildert. Syringa vulgaris L. ebenſo. 467. Fraxinus excelsior L. 54. Asclepia. 468. Cynanchum Vincetoxicum L. nur auf der Inſel Buchwerder im Daſſower See. ee 469. Menyanthes trifoliata L. ? 470. Sweertia perennis L. iſt aus unſerer Flora zu ſtreichen. Sie iſt nur ein einziges Mal von Rudolphi „an der Waknitz“ (wo?) gefunden worden, welches Exemplar derſelbe an Häcker überſchickte, worauf hin dieſer die Pflanze mit in ſeine Flora aufnahm. Trotz aller Mühe aber, welche darauf verwandt worden iſt, iſt es in allen 25 Jahren nicht gelungen, auch nur ein zweites Exemplar zu finden. 471. Gentiana campestris L. ſehr felten; bei der Treidelhütte, auf dem Leuchtenfelde bei Travemünde (?).; vor dem Holſteinthore bei der Lohmühle iſt ſie nicht mehr ; H * N — 65 zu finden; beim Seefrug (1851); einmal auch auf dem Weiſenbrink gefunden (Arnold). 472. G. Amarella L. Priwall, Niendorf; Leuchten⸗ feld bei Travemünde (7). 473. Cicendia filiformis Delarbre; in der Grönauer Heide. | 474. Erythraea Centaurium Pers. nicht gerade ſelten. 475. E. linariifolia Pers. Priwall bei Travemünde. 476. E. pulchella Fr. (= ramosissima Pers.) eben⸗ daſelbſt. a 477. Convolvulus sepium L. ee 478. C. arvensis L. 479. Cuscuia europaea L. Das Vorkommen der C. Epithymum L, iſt bisher nicht be⸗ kannt geworden. 480. Asperugo procumbens L. nicht ſelten. e 481. Cynoglossum officinale L. nicht ſehr häufig. Borago officinalis L. hie und da verwildert. 482. Anchusa officinalis L. 483. A. arvensis MB. (Lycopsis arvensis L.) 484. Symphytum officinale L. 485. Echium vulgare L. 486. Pulmonaria officinalis L. 487. Lithospermum arvense L. L. officinale L. ſoll ſich bei Neuſtadt und Ratzeburg finden. Iſt daher wohl nicht mehr zu unſerer Flora zu rechnen. 488. Myosotis palustris Rth. 489. M. caespitosa Schultz, ſeltener, als die vorige. 490. M. sylvatica Hoffm. ziemlich ſelten! Rieſe⸗ buſch. 5 491. 66 M. intermedia Lk. 492. M. hispida Schlecht. 493. M. versicolor Pers. 494. M. stricta Lk. Pe 1 Lycium barbatum L. hie und da verwildert. 495. Solanum nigrum L. 6. miniatum Bernh. bei Travemünde. 496. S. Dulcamara L. 497. Hyoscyamus niger L. hie und da; im Gan⸗ zen aber ſehr ſelten. 498. Datura Stramonium L. ſehr ſelten und uns beſtändig. Vieles. 499. Verbascum Thapsus L. felten; hie und da. 4. Verse 500. V. thapsiforme Schrad. häufiger. 501. A. nigrum L. gemein. 8. Antirrhi- 502. Scrophularia nodosa L. 55 503. S. aquatica L. 504. Antirrhinum Orontium L. hie und da; bei Dummersdorf; Roddenkoppel (Schliemann 1867.) 505. Linaria Elatine Mill. auf kalkhalti⸗ gen Aeckern an der Eiſenbahn bei Sarau. 506. Garten. 507. 508. 509. 510. 511. 512. 513. L. minor Desf. ziemlich ſelten; bei Hartwig's L. vulgaris Mill. Veronica scutellata L. . Anagallis L. . Beccabunga L. . Chamaedrys L. montana L. Lauerholz (bei N . offieinalis L. 1 A 67 514. V. serpyllifolia L. 515. V. arvensis L. 516. V. verna L. 517. V. triphyllos L. 518. V. agrestis L. 519. V. Buxbaumii Ten. auf Feldern bei Hohenſtiege (24. 5. 60); früher auch auf dem Heiligen⸗ Geiſt⸗Felde vor dem Burgthore. (vergl. auch Häcker, Flora p. 7). 520. V. hederifolia L. 2 521. Limosella aquatica L. vor dem Burgthore an der Waknitz. (30. 10. 48 zuletzt gefunden?) Ihr Vorkommen iſt zweifelhaft! 522. Melampyrum cristatum L. in der Nähe der” nene. Untertrave; bei Siems; Dummersdorf; an der Trave⸗ münder Chauſſee. | 523. M. arvense L. ſehr ſelten; bei Neuſtadt. M. nemorosum L. nur an einzelnen Stellen, z. B. Dum⸗ mersdorf, bei Gr. Parin, auf der Beek bei Ratzeburg. 524. M. pratense L. 525. Pedicularis sylvatica ſeltener, als die folgende. Im Schellbruch. 526. P. palustris L. 527. Alectorolophus minor W. und Grab. nicht ſehr häufig; hie und da auf Wieſen, z. B. an der Schwar⸗ tauer Chauſſee. 528. A. major Rchb. 529. Euphrasia officinalis L. 6. nemoros a Pers. auf der Grönauer Heide. 60. Rhinan- 5% \ E ERNEST 68 530. E Odontites L. 531. E. verna Bellardi auf dem Priwall. 532. Lathraea Squamaria L. im Lauerholz; in großer Menge am Himmelsdorfer See. 533. Mentha sylvestris L. bei Herrenwyk an der Trave. Ich halte dieſe Pflanze bis jetzt noch immer zu M. sylvestris L. gehörig (vergl auch Archiv V. 166). — Weitere Mittheilungen hoffentlich im nächſten Archivhefte. 534. M. aquatica L. e 5. sativa L. erſter Fiſcherbuden. 535. M. araeensis L. Dieſes ſchwere Genus iſt in unſerm Gebiet bisher noch lange nicht genau genug erforſcht, weshalb ich auch nur dieſe 3 Stammarten aufgeführt habe. 536. Lycopus europaeus L. 61. Labiatae. 537. Origanum vulgare L. auf Anhöhen. 538. Thymus Serpyllum L. 56. Chamaedrys Fr. bei der Küknitzer Mühle. 539. Calamintha Acinos Clairv. 540. Clinopodium vulgare L. 541. Nepeta Cataria L. nicht häufig; bei der Her⸗ renfähre; auf dem Leuchtenfelde bei Travemünde (?); Genin; Seekrug. 542. Glechoma hederacea L. 543. Lamiam amplexicaule L. 544. L. purpureum L. 545. L. incisum Willd. in der Kahlhorſt, Rodden⸗ koppel u. a. a. O. 69 546. L. maculatum L. 547. L. album L. 548. Galeobdolon luteum L. 549. Galeopsis Ladanum L. 550. G. ochroleuca Lmk. 551. G. Tetrahit L. 552. G. bifida Boenngh. 553. G. versicolor Curt. 554 G. pubescens Bess. vor dem Mühlen: thor an Hecken und Wegen. 555. Slachys sylvatica L. 556. S. palustris L. 557. S. arvensis L. nicht ſehr häufig. An der Untertrave und Oſtſee auf Aeckern. 558. Betonica officinalis L. hie und da in Ge— büſchen; z B. bei Siems; Hamberge u. a. a. O. 559. Narrubium vulgare L. hie und da in Dör⸗ fern; beſonders in der Nähe der Oſtſee; auf dem Priwall. 560. Ballota nigra L. 561. Leonurus Cardiaca L. hie und da in Dörfern. 562. Scutellaria galericulata L. 563. Prunella vulgaris L. 564. Ajuga reptans L. 565. A. genevensis L bei Blankenſee; hinter Schlutup; auch zwiſchen Fackenburg und Cleve. 566. Verbena officinalis L. hie und da auf Schutt⸗“ denden haufen und in der Nähe der Dörfer. 567. Pinguicula vulgaris L. in Torfmooren; ziem I Lentibu- lich ſelten. Bei Waldhuſen, Dummersdorf, Treidelhütte. 568. Utricularia vulgaris L. 70 569. U. neglecta Lehm. ſelten; bei Blankenſee und Grönau. 570. U. intermedia Heyne etwas häufiger, als die vorige Art. Bei Grönau, Weſſloe u. a. a. O. 571. U. minor L. bei Weſſloe, Waldhuſen, Blan⸗ kenſee. | 5 572. Trientalis europaea L. in Laubwäldern ziem⸗ lich häufig; beſonders im Schellbruch und Fuchsberg. 573. Lysimachia Ihyrsiflora L. in den meiſten Mooren, wenn auch nicht gerade häufig. - 574. L. vulgaris L. 575. L. Nummularia L. 576. L. nemorum L. ziemlich ſelten; im Lauer⸗ holz hier und da; auch im Israelsdorfer Holz und im Rieſebuſch. 577. Anagallis arvensis L. 578. Centunculus minimus L. nicht gerade ſelten. 579. Primula officinalis L. hie und da an Ab⸗ hängen und auf trocknen Wieſen. Am Treidelſtieg; auch im Lauerholz und im Israelsdorfer Holz. 580. P. elatior Jacq ſehr häufig. 581. Hottonia palustris L. 582. Samolus Valerandi L. auf dem Priwall; an der Trave bei Alt-Lauerhof. ; 583. Glaux maritima L. auf Salzboden häufig. Am Seeſtrande und an der Untertrave. S5. Plumba- 58. ginaceae. 584. Armeria vulgaris L. 585. A. maritima Willd. auf dem Priwall. 66. Planta- — a) zinaceae. 586. Litorella lacustris L. am Blan⸗ Br. 71 kenſeer See. Früher auch beim 2. Fiſcherbuden (Wollt, Tentamen). 587. 588. 589. 590. Plantago major L. P. media L. am Treidelſtieg. P. lanceolata L. P. maritima L. auf dem Priwall und am Ufer der Trave gegen Travemünde zu. 591: P. Coronopus L. bei Travemünde und am Ufer der Untertrave bis zur Herrenfähre. 592. ſtrande. 9 594. tener. i 595. Zäunen. 596. 597. 598. 8. 599. 600. Chenopodina maritima Mog. Tand. am Seg-°7, Obenopo- dinaceae. Salsola Kali L. am Seeſtrande. Salicornia herbacea L. ebendaſelbſt, aber ſel⸗ Chenopodium hybridum L. hie und da an Struckfähre, Vorrade u. a. a. O. Ch. urbicum L. ebenſo; Genin. Ch. murale L. Ch. album L. viride L. Ch. polyspermum L. Ch. Vulvaria L. vor dem Burgthor bei dem St. Gertrud Kirchhof. 601. 602. 603. Ch. bonus Henricus L. Ch. rubrum L. Atriplex litorale L. marinum Deih. — beide am Seeſtraude. A. angustifolium Sm. (A. patulum L.) A. hastatum L. prostrasum, Brothner Ufer. ee 12 y. oppositifolium (A. Sackii R. S.) an der Oſt⸗ ſee und Untertrave. — —.—. 606. Rumex maritimus L. am Seeſtrande, aber auch im Binnenlande nicht ſelten. 607. R. conglomeratus Murr. 608. R. oblusifolius L. 609. R. crispus L. 610. R. Hydrolapathum Huds. 611. R. maximus Schreb. Schellbruch. 612. R. sanguineus L. Schwartauer Holz; Lauerholz. 613. R. pratensis M. & K. 614. R. aquaticus L. Treidelſtieg bei der Glashütte. 615. R. Acelosa L. 616. R. Acetosella L. 617. Polygonum Bistorta L. bei der Schneiderfähre. 618. P. amphibium L. natans. 2 8 aquaticum. 7. terresire. 619. P. lapathifolium L. 8. nodosum Pers. 620. P. Hydropiper L. 621. F. Persicaria L. 5. mite Schrank. an der Trave vor dem Burg⸗ 7. minus Huds. 622. P. aviculare L. C a 75 623. P. Convolvulus L. 624 P. dumetorum L. P. Tataricum L. bisweilen unter dem cultivirten P. Fago- pyrum L. 625. Hippopha& rhamnoides L. an den hohen“ wee Ufern der Untertrave beim Stulperhuck; an der Oſtſee bei Travemünde. 625. Aristolochia Clematitis L. nur’. Aristolo. in Hecken vor dem Hüxterthor. In der Umgegend von Mölln häufig. 626. Empetrum nigrum L. auf Torfmooren nicht' Empetra- ſelten. Bei Weſſloe, Blankenſee, Waldhuſen u. a. a. O. 627. Euphorbia helioscopia L. b 628. E. Esula L. am Wege von Blankenſee nach der Eiſenbahn-Halteſtelle. 629. E. Peplus L. 630. E. exigua L. auf Feldern in der Nähe von Travemünde nicht ſelten; auch am Daſſower See. 631. Mercurialis perennis L. 78. Acaly- phaceae. 632. M. annua L. vor dem Holſtein⸗ und Mühlen⸗ thor ſehr häufig; beſonders in der Kahlhorſt. 633. Urtica urens L. 74. Urticaceae. 634. U. dioica L. . 625. Parietaria officinalis L. beim St. Lorenz⸗ Kirchhofe und bei der Reiferbahn. Cannabis sativa L. cultivirt und verwildert. 75. Caunaba- ceae. 636. Humulus Lupulus L. 637. Ulmus campestris L. 76.Ulmaceae. 8. suberosa Ehr. 638. U. effusa Willd. 74 F 639. Fagus sylvatica L. 640. Quercus Robur L. (spec. plant) nicht ſehr häufig. Weg nach dem Fuchsberg hinunter und im Fuchs— berg ſelbſt. f 641. Ou. sessiliflora Sm. 78. Betulaceae.. 642. Betula alba I. ö 643. B. pubescens Ehr. im Moor bei Branden⸗ baum. 644. Alnus glutinosa Gärin. 645. Corylus Avellana L. 646. Carpinus Belulus L. 79.Salicaceae. Die Salix-Arten find bei uns noch lange nicht genau ges nug erforſcht; um daher nichts Voreiliges zu liefern, begnüge ich mich nachſtehende, für unſer Gebiet ſicher begründete Arten, aufzuführen. 5 647. Salix pentandra L. in Sümpfen und Torf⸗ mooren. Bei Weſſloe, Strecknitz u. a. a. O. 648. S. fragilis L. 649. S. alba L. 650. S. amygdalina L. 651. S. purpurea L. 6. Helix L. Hohenſtiege. 652. S. viminalis L. 3 653. S. Caprea L. 654. S. cinerea L. 655. S. aurita L. 656. S. repens L. | 657. S. angustifolia Wulf. bei Weſſloe. (Häcker). 658. Populus iremula L. —1 Dr 659. P. nigra L. Außerdem angepflanzt und theils verwildert: P. alba L. P. alba-tremula Wim. (P. canescens Sm.) Jeruſalemsberg. . pyramidalis L. . nigra L. . monilifera All. u > ae) . balsamifera L. 80. Myriea- 660. Myrica Gale L. Schellbruch; Waldhuſen ?); ese. Himmelsdorfer See. 661. Juniperus communis L. bei Waldhuſen; ams! Contterss. Ausfluß des Himmelsdorfer Sees. 662. Pinus sylvestris L. 663. Abies alba Mill. hie und da. Holz Schwerin, Carlshof gegenüber. 664. Picea excelsa Lk. Außerdem noch an einigen Orten angepflanzt: Pinus Strobus L. und Larix europaea DC. | II. Monocotyledoneae. 665. Stratiotes aloides L. bei Blankenſee; dem 1. s2. Hvar > 9 charitaceae, erſten Fiſcherbuden u. a. a. O. 666. Hydrocharis Morsus ranae L. 667. Alisma Plantago L. 83. Alisma- 6. lanceolatum With. bei Steinrade. (Däniſchburg. Wolf. Tent. 1816.) 668. A. ranunculoides L. (Travemünde Woll. Ten.) In Waſſerlöchern bei Travemünde (Häcker). 76 669. Alisma natans L. bei Teſchow am Daſſower See. 670. Sagiltaria sagittifolia L. hie und da; in Grä⸗ ben am Treidelſtieg; am Mühlendamm u. a. a. O. 84. Butomaceae. 671. Butomus umbellatus L. - 85. June 672. Scheuchzeria palustris L. 673. Triglochia maritima L. 674. T. palustris L. 86. Potameae. 675. Potamogeton natans L. 676. P. fluitans L. in der Trave bei Ham⸗ berge. 677. P. alpinus Balbis (P. rufescens Schrad.) Landgraben bei Weſſloe. 678. P. gramineus L. ( P. heterophyllus Schrad.) beim Seekrug. 679. P. lucens L. 680. P. praelongus Wulf. im See bei Trems. 681. P. perfoliatus L. 682. P. crispus L. | 683. P. compressus L. (= P. zosterifolius Schum.) 684. P. obtusifolius M. & K. Blankenſeeer Moor. 685. P. pusillus L. in der Trave bei Goth⸗ mund. 686. P. pectinatus L. bei der Herrenfähre und Travemünde. | 687. P. filiformis Pers. beim Seekrug. ? 688. Ruppia maritima L. Binnenſee bei Trave⸗ münde und Waſſerlöchern in der Nähe der Oſtſee. 689. R. rostellata K o c h. an denſelben Orten. x une. 72 g —— 690. 77 Zannichellia palustris L. Z repens Boen- ningh.) hie und da in ſtehenden Gewäſſern. bar. Z. pedicellata Fr. (Z maritima Nolte) in Waſſerlöchern an der Oſtſee. Z. B. auf dem Priwall; Ziegelkrug. 692. Najas marina L. in der Trave bei Schlutup. s'. (Daſſower See, Nolte.) 693. 694. 695. 696. 697. Zostera marina L. Lemna trisulca L. 88. L. polyrrhiza L. L. minor L. ö L. gilba L. Typha latifolia L. = 89. * T. angustifolia L. Sparganium ramosum Huds. S. simplex Huds. S. minimum Fr. bei Blankenſee. (Sp. natans L. bei Häcker.) 703. häufig. Arum maculatum L. in Laubwäldern ehr. 704. Calla palustris L. in Sümpfen. Bei Weſſ— loe, dem 1. Fiſcherbuden u. a. a. O. 705. Acorus Calamus L. bei der Herrenfähre; dem 1. Fiſcherbuden u. a. a. O. 2 706. funden bei Buchwerder. Orchis Morio Lam. ſehr ſelten. Bisher ge-“! Bergebrück; beim Ziegelkrug und auf dem Ob fie jetzt noch in unſerm Gebiete vor⸗ kommt, iſt jedoch zweifelhaft, wenigſtens iſt mir kein Fund aus den letzten Jahren bekannt, und auch Häcker ſagte ein⸗ mal zu mir: „die werden Sie vergeblich fuchen!* Na jada- ceae. Lemna. ceae. Typha. ceae, Araceae. Orchida- ceae. 18 — 707. O. laxiflora Lam. (O. palustris Jacq.) bei Pötnitz. 23. 6. 62. (vergl. Archiv XIV, 307). 708. O. mascula L. nicht ſo ſelten, wie die beiden vorigen. Im Lauerholz; Rieſebuſch; Glindenbruch; am Himmelsdorfer See. 709. O. maculata L. 710. O. latifolia L. 711. O. incarnata L. = (O. angustifolia Wim.) ſelten. Grönau; Blankenſee. 712. Gymnandenia conopea R. Br. zwiſchen Blan⸗ kenſee und Beidendorf im Gebüſch. 713. Platanthera bifolia Rehb. häufig. 714. Cephalanthera Xiphophyllum Rchb. fil. im Riesbuſch (30. 5. 59.) | z 715. Epipactis latifolia All. ß. viridiflora Hoffm. an der „ Chauſ⸗ ſee bei Carlshof. 716. E. palustris Crntz. Treidelhütte, Btantenfer 3 311. ovata R. Br. 718. Neottia Nidus avis Rich, nicht gerade häufig. Im Lauerholz; im Fuchsberg; an der Schlutuper Chauſſee. 2 719. Corallorrhiza innata R. Br. iſt ein einziges Mal in einigen Exemplaren auf dem Moor bei dem 1. Fiſcherbuden von Kindt und Häcker gefunden worden. — Später iſt es trotz aller Bemühungen nicht gelungen auch nur ein Exemplar wieder zu entdecken. — Merkwürdiger Weiſe führt aber ſchon Wolf in feinem Tentamen flor. Lub. 1816. dieſe Pflanze an demſelben Standorte auf! ? 720. Liparis Loeselii Rich. (Sturmia Loeselii en, Se eig 79 Rchb.) früher bei Dummersdorf; in den letzten Jahren nicht mehr gefunden. 721. Malaxis paludosa Sw. bei Dummersdorf (?) und Blankenſee! 722. Iris Pseud-Acorus L. 1 723. Leucojum aestivum L. beim 4. Fiſcherbuden.“ aueene. (Nur verwildert?) Galanthus nivalis L ſoll auf den Wieſen hinter Gotzel's Garten vorkommen. 724. Gagea pratensis Schult. (0. stenopetal. Fr.)“ “-Liliaeese. 725. G. spathacea Salisb. (O. spath. Hayne) ſeltener, als die vorige. Bei Israelsdorf; im Lauerholz; Schellbruch. 726. G. lutea Schult. 727. Fritillaria Meleagris L. &. serolina P. ß. praecox P. in großer Menge auf den Trave⸗ wieſen unterhalb der Stadt bis gegen Schwartau hin; beſonders häufig dem Einſegel gegenüber. 728. Ornithogalum umbellatum L. am Wall; Trei⸗ delhütte; Mönkhof. 729. O. nutans L. vor dem Hüxterthor; am Wall u. a. a. O. 730. Allium vine ale L. an trocknen Abhän⸗ gen bei der Herrenfähre und Schlutup. 731. A. Scorodoprasum L. nicht gerade ſelten. Am Treidelſtieg u. a. a. O. 732. A. oleraceum L. Cultivirt: A. sati vum L. 4 * 80 A. Porrum L. A. Schoenoprasum L. A. Ascalonicum L. 2 A. Cepa L. 733. Asparagus officinalis L. hie und da verwil⸗ dert. | 734. Paris quadrifolia L. 735. Polygonatum ofſicinale All. im Lauerholz; bei Waldhuſen; Däniſchburg und Dummersdorf. 736 737. 738. P. multiflorum All. Convallaria majalis L. Majanthemum bifolium Schmidt. Colchieaceae. Colchicum autumnale L. iſt ein einziges Mal von Dr. E. Avé- Lallemant bei Grönau gefunden worden. 95. Juncaceae. 739. 740. 741. 742. 743. Juncus maritimus L. Ziegelkrug am Priwall. J. conglomeratus L. J. effusus L. J. glaucus L. J. balticus L. Oſtſeeufer und an der Unter⸗ Trave; bei Alt-Lauerhof. 744. Schlutup. 745. J. filiformis L. an der Trave bei J. capitatus Weig. beim Seekrug; auf dem Schindanger beim Weinberge. 746. 747. kenſee. J. Iampocarpus Ehrh. J. acutiflorus Ehrh. J. obtusiflorus Ehrh. J. supinus Mönch. uliginosus Rth. fluitans Lm k. in Torfgruben bei Blan- 8 81 750. J. squarrosus L. J. compressus L. 752. J. Gerardi Lois. (= bottnicus Wahlbg.) am Oſtſeeſtrande und am Ufer der Untertrave. 753. J. bufonius L. 754. Luzula pilosa Willd. 755. L. campestris DC. . multiflora Lej. 2 756. Cyperus fuscus L. früher an der Waknitz und Tr.ive, jedoch ziemlich ſelten; auch an ſumpfigen Stel⸗ len hinter Strecknitz (1845). Jetzt iſt fie wohl ganz ver⸗ ſchwunden. (2) | 757. Cladium Mariscus R. Br. ſehr ſelten. Beim 1. Fiſcherbuden. 758. Rhynchospora alba Vahl. ? 759. Rh. fusca R. & Schult. früher in einem kleinen Sumpfe bei Dummersdorf, welcher aber trocken gelegt worden, wodurch unſere Pflanze ausgerottet iſt. 760. Heleocharis palustris R. Br. 761. H. uniglumis Lk beim Schellbruch. 762. H. acicularis R. Br. vor dem Burgthor an der Waknitz; am Stadtgraben beim Katzenberg. 763. Seirpus caespitosus L. in trocknen Torf— mooren. Waldhuſen, Grönau u. ſ. w. 764. S. paueiflorus Lightf. (Baeothryon Ehr.) 765. S. parvulus R. & Schult. an der Trave hits ter der Herrenfähre. Selten blühend! 766. S. setaceus L. Möukhof; Arnim's Denkmal; an der Trave bei Siems; auf dem Priwall; bei Brothen. 767. 8. lacustris L. i 6 768. [6.6 16) 8. Tabernaemontani Gmel. bei der Herren⸗ führe ſehr häufig; außerdem hie und da. 769. 8. maritimus L. 770. S. sylvatieus L. 774. S. compressus Pers. 772. S. rufus Schrad. auf dem Priwall häufig. 6. bifolius Wallr. am Travenufer bei Travemünde. 5 773. Eriophorum alpinum L. Waldhufen; Blan⸗ kenſee; Dummersdorf (2). 774. 775. 5. 776. 77 778. huſen. 779. Priwall. 2 780. 781. E. vaginatum L. E. polystachyum L. (angustifolium Roth.) elatius, Weſſloer Moor. E. latiſolium Hoppe ſeltener, als die vorige. E. gracile Koch. Blankenſee. Carex dioica L. Schellbruch; Grönau; Wald- C. pulicaris L. Schellbruch, 1. Fiſcherbuden, C. chordorrhiza Ehrh. Priwall. (Nolte.) C. intermedia Good. Treidelſtieg; Weſſloe; Schellbruch u. a. a. O. 782. 783. C. arenaria L. C. vulpina L. nemorosa Rebent. am Steinrader Wege. C. muricata L. C. teretiuscula Good. C. panieulata L. Weſſloe, Schellbruch u. a. C. paradoxa Willd. Schellbruch u. a. a. O. 83 788. C. remota L. Lauerholz. Sehr häufig bei Mölln. 1789. C. stellulata Good. Weſſloe, Waldhuſen. 790. C. leporina L. 791. C. elongata L. 1. Fiſcherbuden; Weſſloe; Schellbruch. 792. C. canescens L. 2 793. C. microstachya Ehr. in Sümpfen bei Schlutup (Nolte). | 794. C. stricta Good. 735. C. caespitosa L. auf Sumpfwieſen im Schellbruch. 796. C. vulgaris Fr. (= C. caespita L. in Häcker's Flora.) 797. C. acuta Good. 798. C. limosa L. Kl. Grönau; Blankenſee; Teſchow. 799. C. pilulifera L. 800. C. ericetorum Poll. Schellbruch, Weſſloe, Schlutup. 801. C. praecox Jacq. 802. C. digitata L. Riesbuſch, Beek bei Ratzeburg. 803. C. pancea L. 804. C. glauca Scop. 805. C. pallescens L. 806. C. flava L. Waldhuſen. 807. C. Oederi Ehrh. 808. C. distans L. an der Trave bei Schlutup; Priwall. 809. > . Hornschuchiana Hoppe. Schellbruch. 6” 810. Nolte). 811. 812. 813. 814. 815 816. . 96. Gramineae. 8 1 8. n . C. extensa Good. Priwall; (bei Niendorf, . sylvatica Huds. . Pseudo - Cyperus L. . ampullacea Good. . vesicaria L. . riparia Curt. . filiformis L. 1. Fiſcherbuden; Weſſloe. Rr . Panicum filiforme Koel. hinter der Herren⸗ e fähre auf Feldern. (ſ. Archiv XI. 135.) 819. 820. 821. 822. 823. P. Crus-galli L. Setaria verlicillata P. B. S. viridis P. B. | S. glauca P. B. Phalaris arundinacea L Ph. canariensis L. hie und da verwildert. (vergl. auch Archiv IV. p. 3189 824. Hierochloa odorata Whlnbg. (= borealis R. & Sch.) Treidelhütte; Schellbruch. 825. 826. 827. 828. 829. 830. 831. 832. 833. 834. Anthoxanthum odoratum L. Alopecurus pratensis L. A. geniculatus L. | Phleum arenarium L. am Seeſtrande. P. pratense L. Agrostis vulgaris With. A. alba L. A. canina L. Apera Spica venti P. B. Calamagrostis lanceolata Roth. 85 ? 835. C. litorea DC. an der Waknitz bei Falken⸗ huſen (Nolte. 836. C. Epigeios Rth. 837. C. neglecta Fr. Treidelhütte; häufiger im Schellbruch. 858. Ammophila arenaria Lk. am Seeſtrande und im Binnenlande; bei Weſſloe, Grönau u. a. a. O. 836 + 838. A. baltica Lk. am Oſtſeeſtrande. 839. Milium effusum L. 840. Phragmites communis L. 841. Aira caespitosa L. 842. A. flexuosa L. 843. Corynephorus canescens P. B. (Aira canes- cens I.) 844. Holcus lanatus L. 845. H. mollis L. 846. Arrhenatherum elatius M. & Koch. 5. bulbosum Schad l. an der Trave hinter Dummersdorf. 847. Avena pubescens Huds. 848. A. pratensis L. 849. A. flavescens L. am Wall bei der Wipperbrücke und am Eiſenbahuthor ſehr häufig; auch au Wegen hinter Strecknitz. 850. A. caryophyllea Web. 851. A. praecox P. B. Angebaut: Avena sativa L. A. Orientalis L. 852. Triodla decumbens P. B. 86 — 853. Melica nutans L. Treideiſtieg, Beek bei Ratze⸗ burg u. a. a. O. 854. M. uniflora L. 855. Briza media L. 856. Poa annua L. 857. P. nemoralis L. 5. fertilis Host. Padelügge, Weſſloe. 858. P. trivialis L. 859. P. pratensis L. 5. angustifolia L. Beek bei Ratzeburg. 860. P. compressa L. Priwall; am hohen Traven— ufer hinter Schlutup. 861. Glyceria spectabilis M. & K. 862. G. fluitans R. Br. 863. G. aquatica Presl. 864. Molinia coerulea Much. 865. Dactylis glomerata L. 866. Cynosurus cristatus L. 867. Festuca distans Kth. (Glyceria distans Whlbg.) in der Nähe des Oſtſeeufers. Auf dem Priwall. 868. F. tlialassica Kth. (Glyceria maritima M. & K.) auf dem Priwall. (Selten Blüthenhalme treibend.) 869. F. ovina L. 8. duriuscula L. 7. heterophylla Lam. (F. heierophylla Haenke der Lübecker Flora von Häcker.) 870. F. rubra L. ö 871. F. sylvatica Vill. bei Scharbeutz, Ratzeburg, Lauerholz. 872. F. gigantca L. PETER 4 87 873. F. arundinacea Schreb. 874. F. elatior L. 875. Brachypodium sylvalicum R. & Schult 876. Bromus secalinus I. 877. Br. racemosus L. Schellbruch; bei 878. Br. mollis L. 879. Br. inermis Leyss. (F. inermis DC.) 880. Br. sterilis L. ; 881. Br. tectorum L. am hohen Ufer der Unter⸗ 882. Triticum junceum L. am Oſtſeeſtrande. 883. Tr. repens L. 8. olau cum Desf. am Ufer der Trave vor dem Burgthor. 884. T. acutum DC. (T. liuoreum Schum. der Häcker'ſchen Flora) am Seeſtrande mit den vorigen. Angebaut: Triticum vulgare L. Secale cereale L. 885. Elymus arenarius L. am Oſtſeeufer und im Binnenlande auf Sandfelderu. ; 886. Hordeum murinum L. Angebaut: Hordeum vulgare L. H. distichon L. H. hexastichon L. (H. zeocriton L.) ö f 4 837. Lolium perenne L. 88 888. L iemulentum L. L. italieum K Br. am Eiſenbahndamm verwildert. 889. Lepturus incurvatus Trin. auf dem Pri⸗ wall. 890. Nardus strieta L. Uegetationsſäizze von Ratzeburg von J. Reinke, stud. phil. In den letzten Jahrzehnten ſind wir durch manche Localfloren verſchiedener Orte Meklenburgs beſchenkt wor⸗ den, wodurch uns das Ziel immer näher rückt, ſowohl einen richtigen Einblick in die geſammten Vegetations- verhältniſſe als auch in die pflanzengeographiſchen Eigen⸗ thümlichkeiten einzelner Arten und Geſchlechter zu erhalten. Wiewohl die einander fernften Punkte unſeres Läudchens in klimatiſcher Beziehung keine weſentlichen Differenzen darbieten, ſo kann man doch an manchen Pflanzen mit Beſtimmtheit nachweiſen, daß ſie nur im Oſten oder nur im Weſten u. ſ. w. fich finden, trotzdem daß etwaige geo⸗ logiſche Verhältuiſſe auch in den von ihnen nicht bewohn⸗ ten Landestheilen für ihr Vorkommen durchaus günſtig find. Außer einer großen Anzahl von Pflanzen, welche gleiche Oertlichkeiten im ganzen Lande durch ihr maſſiges Auftreten characteriſiren, die man auf jeder Wieſe, jedem Acker, in jedem Walde findet, zeichnen ſich viele hingegen durch ein ſtellenweiſes, zerſtreutes oder ganz vereenzeltes 89 Vorkommen aus; zum Theil vermag man dies aus der beſondern Beſchaffenheit des Bodens zu erklären, häufig gelingt es aber auch nicht. Dieſe Pflanzen ſind nun in der Regel dem Botaniker die intereſſanteren, ſchon als Werthſtücke des Herbariums, ſodann aber auch, weil ihre Lebensweiſe und deren Bedingungen, weniger zu Tage liegend, durch den Reiz des Seltenen, Ungewöhnlichen uns anziehen. Die meiſten der oben erwähnten Florenverzeichniſſe bringen eine Aufzählung aller an einem Orte aufgefun⸗ denen Pflanzen, und dies iſt jedenfalls die ſicherſte Me— thode, da man dann nicht nur erfährt, welche Pflanzen dort wachſen, ſondern auch was nicht minder intereſſant,) welche, anderswo vielleicht häufige Arten, dieſer Localflora fehlen. So ſah ich z. B. Delphinium Consolida und Plantago media, zwei im Oſten Meklenburgs ſehr häufige und ſehr in die Augen fallende Pflanzen, bei Ratzeburg niemals. | Ich habe bei einer Zeichnung der Ratzeburger Flora dieſen Weg nicht betreten, um den Raum zu erſparen, welchen die Aufzählung aller der vielen gemeinen Arten erfordern würde, dafür lieber die Vegetationsverhältniſſe im Allgemeinen, auch mit beſonderer Berückſichtigung der Topographie, dargelegt, und von den einzelnen Pflanzen nur die ſeltneren, intereſſanteren und beſonders characte— riſtiſchen genannt. Auch würde ein ſolches, ſpecielles Ver⸗ zeichniß zu wenig Anſpruch auf Vollſtändigkeit machen dürfen, da ich nur die ſpärliche Zeit, welche einem Gym⸗ naſiaſten übrig iſt, in den Jahren 1858 bis 1865 zum Botaniſiren benutzen konnte, mich 1865 und 1866 aus⸗ 90 ſchließlich mit Kryptogamen beſchäftigte, und 1867 faſt gar nicht zum Botaniſiren kam. Auch habe ich für meine Darſtellung nur ein ganz enges Bezirksfeld gewählt, in⸗ dem ich mich beſchränke auf die nächſten Umgebungen des Ratzeburger Sees und das Gebiet, welches durch die Kette des Mechower, Lankower, Garden⸗, Plötzen⸗ und Salemer Sees begrenzt wird, in deſſen Mitte ohngefähr das Dorf Ziethen liegt. Die Bodenbeſchaffenheit um Ratzeburg iſt eine äußerſt mannichfaltige: Haide-, Lehm⸗ und Sandflora find mit ihren characteriſtiſchen Pflanzen vertreten; daneben über⸗ trifft die Ratzeburger Gegend — gar, wenn man den Schaalſee hinzurechnet, — an landſchaftlicher Schönheit alle andern in Holſtein und Meklenburg ſonſt als beſonders ſchön bekannten Orte, und liefert den Beweis, wie auch unſer norddeutſches Flachland Plätze von bezaubernder Schönheit hervorzubringen vermag. . wir beim Centrum unſeres Gebietes. Das I hen liegt auf der Seite eines Hügels, welcher = Ratzeburg, Mechow und Wietingsbäck zu ſich ziemlich i abſenkt; nach Oſt und Südoſt ſtoßen daran zwei ziemlich beträchtliche Moore, das Seemoor und das Ziethen⸗Salemer. Der Boden der Ziethener Feldmark iſt im Allgemeinen ein guter zu nennen, nur längs dem „Bahlen,“ dem Holze zwiſchen Lankower und Garden⸗ ſee, und nach Jabeburg zu, wird er ſandig und leicht. Hier ſtellen ſich denn als characteriſtiſche Ackerpflanzen ſofort ein in Menge Galeopsis ochroleuea und Ladanum; auch eine Mittelform zwiſchen beiden beobachtete ich, wo eine fenderbare Mengung der Farben den Blumenkronen ee e 7 { . 3 . 1 8 ere 91 ein harlequinartiges Ausſehen verlieh; ſelten tancht auch einmal G. versicolor auf, und dann meiſt auf gutem Boden. Ferner finden ſich dort Stachys arvensis, An- tirrhinum Orontium, Arnoseris minima, die 3 Filago Arten, Alyssum calycinum, Teesdalia nudicaulis, Sper- gularia rubra, Eypericum humifusum, Ornithopus per- pusillus, Alchemilla arvensis, Oenothera, Scleranthus annuus und perennis, Sherardia, Valerianella olitoria nd dentata, Avena caryophyllea, auf einem Kartoffel⸗ 5 auch Linaria arvensis; da das Vorkommen dieſer letztern Art ein ſehr iſolirtes und auch beſchränktes iſt, ſo möchte ich anſtehen, fie als urſprünglich einheimiſch zu be— trachten; ich ſammelte ſie in den Jahren 1862 ff. und 1866 erinnere ich mich, ſie in ziemlicher Anzahl geſehen zu haben. An den Wegen ſtehen Pastinaca, Dianthus deltoides, Saponaria, Senecio viscosus, Sarothamnus, bei Mechow und einmal bei dem Vorwerk Dermin ge⸗ funden auch Ulex europaeus, der im Lauenburgiſchen. eine weitere Verbreitung beſitzt, Genista tincioria, Tri- folium agrarium, Herniaria, Saxifraga granulata, Sedum maximum, Erigeron, Carlina vulgaris, Campanula Rapunculus, Verbascum nigrum, Allium oleraceum, Wo der Boden ſchwerer wird, ſtellen ſich auf den Feldern ein: Camelina, Ranunculus arvensis, doch nur ſehr ſpar⸗ ſam, auf Grasplätzen Barbarea arcuata, Turritis glabra, Reseda Luteola, ſelten Ervum tetraspermum, Carduus nutans nur nach Mechow zu und auch dort ſelten, Alo- pecurus agrestis (ſelten), Lolium temulentum und unter dem Lein arvense; an Cuscuta- Arten europaea, Epili- nun und Fpithymum; an feuchteren Stellen Myosurus 92 minimus. In den Gärten als Unkraut kommen Geranium dissecimm und columbinum vor, desgl. Oxalis stricta, und im Pfarrgarten zu Ziethen wuchs einige Jahre hin— durch in Menge die Silene gallica. Betreten wir zu⸗ nächſt das unmittelbar an das Dorf Zicthen grenzende, nach Oſten ſich erſtreckende Seemoor, vor 60 Jahren noch der Grund eines nicht unbedeutenden, wenn auch flachen Landſees, deſſen coloſſaler Abzugsgraben zum Lankower See noch immer ſteht, und auch jetzt noch die im Früh— jahr ſich ſtets wieder anſammelnden Wäſſer dieſem zuführt. Das Moor wird bis jetzt noch nicht zum Torfſtich be— nutzt und zeigt eine braune, öde, ganz ebene Fläche; nur am nördlichen Rande ſteht ein Birkengehölz, die ſogenann⸗ ten Buſchkoppeln. Die eigentliche, nackte Moorfläche, welche meiſt von kurzem Moos- und Oxycorcos- Rafeu überzogen iſt, trägt an feuchteren Stellen die Rhyncho- spora alba, und an kleinen, von Calluna gebildeten Hügeln findet man das ſchöue Empetrum nigrum; häufig iſt Drosera rotundifolia, ſeltener die zierliche intermedia, mit letzterer auch Lycopodium inundatum. In den Buſch⸗ koppeln tritt uns zwiſchen der, als Beſen zum Reinigen des Korns benutzten, Molinia coerulea zunächſt in Menge die prachtvolle Erica Telralix entgegen, deren fleiſchrothe Blumenkronen ganze Teppiche bilden, nur hin und wieder von Gruppen des Ledum palustre mit feinen ſchneeweißen Blüthenſchirmen unterbrochen; auch Epilobium angusti- folium und Andromeda polifolia, beide zu unſern lieblich⸗ ſten Gewächſen gehörend, ſtehen in Menge dort, desgl. Lycopodium annelinum, Vaccinium ufiginosum und Myrlillus Aus den Waſfſergräben ragt Comarum pa- n 35 lustre hervor, ſchon durch die traurige Farbe der Blumen als echte Tochter des Moors ſich documentirend. Das Moor ſetzt ſich fort in eine Niederung von fruchtbaren Wieſen und Ackerland, von vielen Gräben und längslaufenden Weiden coupirt, derjenige Theil des alten Seegrundes, um deſſen Gewinnung es beim Ablaffen des See's vorzugsweiſe zu thun war. An den Gräben findet man hier Trifolium hybridum, Epilobium hirsutum, pa- lustre, Suceisa pratensis, auch die beiden Oenanthe, Triglochin, Valeriana u. A. Dieſe Niederung ſtößt nun an den ſogenannten Bahlen, ein Holz, deſſen Saum mit Kiefern beſtanden, in weitem Bogen ſich erſtreckt. Folgt man dem am Holze fortlaufenden, hier durch einen bes trächtlichen Hügel geſtochenen und darum ſo mächtigen, ſchon oben erwähnten Abzugsgraben, ſo ſtößt man bald auf eine Schneſe, an deren anderer Seite ein prächtiger Buchwald beginnt. Schon in den Tannen ſtand Pimpi- nella magna, und hier findet man an feuchteren Stellen in Menge Impatiens noli kangere, Circaea lutetiana, Arum maculatum und Paris quadrifolia, im höheren Buchwalde Lactuca muralis, Neottia, Epipactis Helle- borine und ſehr jelten Actaea spicata. Dringt der Bo⸗ taniker in dieſen ſchönen Hochwald etwa tauſend Schritte ein, und zwar den Hügel zur Rechten hinauf, bahnt ſich dann den Weg durch einiges niedere Geſträuch, ſo iſt er für dieſe kleine Anſtrengung reichlich entſchädigt durch einen landſchaftlichen Anblick, wie er kaum ſchöner vermuthet ſein dürfte: er ſteht auf der Kuppe eines Hügels, vor einem Eiuſchnitt in den Wald; gegenüber erhebt ſich eine ähn— liche Kuppe, durch die dichten Krouen der Buchen fat. 94 ig erſcheinend, und zur Linken, etwa 60 tiefer als der Beobachter, liegt in ſchöner, tiefer Run⸗ dung eine Bucht des Lankower Sees. Von dichtem Rohr⸗ kranze umſäumt, überall von hohem Buchwalde umgeben, der die Aeſte ſeiner Kronen bis faſt auf's Waſſer ſenkt, liegt die Bucht in der Regel ſehr ſtill da, und geſtattet den zahlreichen gelben und weißen Seeroſen uns freund⸗ lich enutgegenzuträumen. Nach der Seite, wo die Bucht ſich in das Gros des Sees öffnet, erblickt man eine rei⸗ zende Inſel vorgelagert und im Hintergrunde das Dorf Lankow; dieſer Blick hat mich ſtundenlang zu feſſeln ver⸗ mocht, und gerade für den ſonſt ganz den Einzelheiten ſich hingebenden Beobachter iſt es fo überaus wohlthuend, au dem Geſammtbilde einer kräftigen Vegetation, einem Ge⸗ mälde, wie die Natur ſelber es geſchaffen, ſich zu erfri⸗ ſchen. — Drunten am See findet man Calamagrostis lanceolata, Poa serotina, Hydrocotyle, Viola palustris; regelmäßig halbkugl Stellaria glauca, Parnassia, im Röhricht Lysimachia thyrsiflora und Scutellaria; am jenſeitigen Strande, bei dem Dorfe Lankow, ſteht Gnaphalium luteo- album in Menge. Vom Südende des anſehnlichen, ſehr buchtenreichen Lankower Sees erſtreckt ſich nun nach Süden der Bahlen im großen Bogen. Folgen wir ſeinem Laufe, ſo treffen wir zunächſt in ziemlich mit Geſtrüpp durchwachſenen Kie⸗ fern auf die von Oſt nach Weſt das Holz durchſetzende, ehemalige Schweriner Poſtſtraße; hier iſt meines Wiſſens der einzige Fundort der Pyrola secunda. Parallel damit, noch weiter ſüdlich, läuft die jetzige Chauſſee nach Schwe⸗ rin, und in der Nähe diefer ſteht im Holze die echte Fra- 95 garia elatior. Vor dem Waldrande wachſen Anthyllis Vulneraria und Cirsium acaule, und in den nahe dem Holze gelegenen Knicks des ſogenannten Ziethener „Sand⸗ feldes“ die intereſſaute Potentilla Fragariasirum. Im weitern Laufe des Waldes treffen wir auf eine Lichtung, und in derſelben tritt uns ein nach beiden Enden ſtark verlängertes Oval, ohne ſeitliche Ausbuchtungen, das Becken des Gardenſee's, entgegen. Das Thal des Gardenſees wird an ſeinen Längs- ſeiten von ununterbrochenen, ganz bewaldeten Höhenzügen gebildet, und in der Verlängerung deſſelben liegen noch zwei andere Seen, auf die wir weiter unten zu ſprechen kommen werden. Nach Norden iſt das Thal durchaus ges ſchloſſen, und ſtehen dieſe drei erwähnten Becken überhaupt nur unter einander in Verbindung, ohne Abfluß nach ir- gend einer Seite, während alle andern Seen öſtlich und ſüdöſtlich ihr Waſſer durch den Schaalſee und die Elbe zur Nordſee ſenden, alle weſtlich gelegenen Seen durch den Ratzeburger See und die Trave mit der Oſtſee comes municiren: es bezeichnen alſo dieſe Seen genau die Waſſer⸗ ſcheide zwiſchen beiden Meeren. Der Gardenſee ſteht an Schönheit dem Lankower in nichts nach, noch mehr aber entzückt er den Botaniker durch die Fülle intereſſanter Pflanzen, welche derſelbe hier fin⸗ det. Zunächſt dem Ufer ſind Erlen und Weiden ziemlich hoch aufgeſchlagen, und bilden einen, hier und da unter⸗ brochenen Kranz unmittelbar um den Waſſerſpiegel. Das eigentliche Holz des nördlichen Theils ſind Tannen, weiter ſüdlich umſchließen aber auch ihn prächtige Buchen. Am Ufer, welches häufig recht breit und trocken ift, findet man 36. Radiola. linoides, Pedicularis silvatica, Pirola minor, Lycopodium clavatum, inundatum, Eryihraea Centau- rium, Hypericum ietrapterum und pulchrum, welches letztere durch den ganzen Bahlen, wenn auch ſparſam, verbreitet iſt, Rubus saxatilis, Sprengelli, Gnaphalium luteo- albu, Erica Tetralix, Polystichum Thelypleris, Selinum carvifolia, Equisetum hiemale, Montia minor, Juncus alpinus, silvatieus. An einer Seite erhebt ſich ein trockener Hügel, und hier ſtehen Cirsium acaule und ein Strauch des in dieſer Gegend fo ſeltenen Juniperus com- munis. Sehr häufig unmittelbar am Ufer iſt Litorella lacu- stris, bis tief in das Waſſer hinabſteigend, wo es von dem hier maſſenhaft auftretenden Isoätes lacustris abgelöſt wird. Dicht am Rande wächft dieſe Pflanze in kleinen, ſchmächtigen, zollhohen, meiſt unfruchtbaren Exemplaren, die zum Theil mit den Spitzen der Blätter aus dem Waſſer hervor- ragen; tiefer hinein werden die Individuen immer kräfti⸗ ger. Die normalen, in gehöriger Tiefe mehr vereinzelt wachſenden Pflanzen find etwa “ hoch, die Blätter ſtehen ſehr ſtarr aus einander und die Wurzeln ſind bis 1“ lang, während an anderen Stellen, wo die Pflanze in dichten Raſen ganze unterſeeiſche Wieſen bildet, auch die, hier viel zarteren, Blätter die Länge von 1“ erreichen. Außer⸗ dem finden ſich in dem See noch die ſeltene Lobelia Dortmanna, Myriophyllum alterniflorum; letztere wuchert noch in der größten Tiefe am Boden und ſendet ihre langen, ſchlangen- oder peitſchenförmigen Aeſte empor, wie ich beſonders ſchön eines Winters beim Schlittſchuh⸗ laufen zu beobachten 1 1 Bei In dem Buchwalde am ſüdöſtlichen Theile des Sees 97 jtehen Monotropa Hypopitys und in Menge Vinca minor; an einem Wege auch Silene inflala. Verfolgt man das hier ſehr verſchmälerte Thal, jo kommt man zunächſt durch Hochwald, mit dem niederes Holz wechſelt: hier vegetirt in üppigſter Fülle Oxalis stricta. Wie mag dieſe Pflanze hierher gekommen ſein? Wenige hundert Schritte davon Dörfer „Klein Ziethen“ und „Gardenſee“ ſtanden, die ſeit— dem vom Erdboden verſchwunden ſind; ſollte ſie ſchon da⸗ mals als Unkraut in den Bauergärten gewachfen, und nun als einziges Document des regen Lebens, was einſt an dem jetzt ſo ſtillen Platze geherrſcht, übrig geblieben ſein? — nicht wahrſcheinlich; man muß doch wohl annehmen, daß ſie nur zufällig dahin verſchleppt wurde, und nun tapfer ihren Platz den eingeborenen Kindern des Waldes gegen— über behauptet. — Weiterhin wird das Holz feuchter, es treten Eichen auf, welche eine äußerſt üppige Vegetation bergen, und namentlich ſah ich unſere Farne, Asplenium Filix Femina, Polystichum Filix mas und spinulosum nie von ſolcher Größe und Schönheit. Auch Stellaria nemorum und an grajigen Stellen Lysimachia nemorum wachſen hier. Dann erweitert ſich das Thal zunächſt zu dem Becken des Plötzenſees, der, ganz von Laubholz ein⸗ geſchloſſen, wieder ein anderes Bild darbietet, als der Gardenſee, und man wagt nicht zu entſcheiden, welches das lieblichere ſei. Die etwas moraſtigen Ufer des Plötzenſees ſind beſonders ausgezeichnet durch das Vorkommen der Calla palustris, welche von hier an in vielen Sumpf⸗ ſtellen des Waldes ſich findet. Das ſüdliche Ende ſetzt ‚NG in einen langen Sumpf fort, worin man fehr viel 7 98 Calla, die gewöhnlichen Torfpflanzen, auch Empetrum, Scheuchzeria palustris und Malaxis paludosa findet. Dieſer Sumpf und zugleich das ganze Längethal ſchließt endlich mit dem dritten und kleinſten Waldſee, der „ſchwar⸗ zen Kuhle, ab. Durchſchreiten wir von hier aus den Wald nach rechts, jo treffen wir nicht ſelten auf Platan- thera chlorantha, Convallaria majalis, Holcus mollis, Equiselum silvaticum. Nach einer Viertelſtunde etwa hört der Wald auf, und man gewahrt in einer weiten Ebene vor ſich das zweite der oben erwähnten Torfmoore, worin die Dorfſchaften Ziethen und Salem mit der Stadt Ratzeburg ſich theilen. Auf Haidehügeln am Rande deſ— ſelben findet man Genista pilosa, und im Moor ſelber außer allen ſchon früher erwähnten Torfpflanzen Hottonia, Hydrocharis, Sparganium ramosum, simplex, minimum, Typha angustifolia, Juncus supinus, Betula pubescens, Scirpus caespitosus, Thysselinum palustre, Cineraria palustris, Utricularia vulgaris und minor, Polystichum eristatum. Nach Ziethen zu ſchießt lehmiger Acker an das Moor, und hier wachſen an einer Lehmgrube Peplis Portula, Limosella, Polygonum minus und mite, und Ecuisetum pratense an einer Stelle, wo früher Gehölz geſtanden; nach der Ratzeburger Seite dagegen geht das Moor in feuchten Haideboven über, und hier, in der Nähe von deutlichen Spuren einer alten, einſt den Herren „von Haſenkopp“ zugehörigen, von den Lübeckern zerſtörten Ritterburg, findet man Scirpus setaceus, Illecebrum ver- ticillatum, Triodia und Nardus. In dieſer Ebene, in der weiter ſüdlich das Dorf Schmielow liegt, war es, wo im Jahre 1093 die heidniſchen Wenden von den Deutſchen 90 unter Graf Adolf von Holſtein und Herzog Magnus von Sachſen aufs Haupt geſchlagen wurden, und damit die Macht des Slaventhums in unferen Marken für immer gebrochen. Richtet man die Schritte von hier aus nach Weſten, ſo erreicht man bald ein anſehnliches Holz, welches die, die Ebene nach jener Richtung abſchließende Höhe deckt, das Bürgerholz. Die äußerſte nördliche Ecke deſſelben, die ſogenannte „Eſelskoppel,“ ſei zunächſt unſer Ziel, denn hier thut ſich unſerem ſtaunenden Auge ein überraſchend ſchönes Bild auf: vor uns liegt der Natzeburger See mit dem ganzen Reiz ſeiner Umgebungen und der Inſel, welche das Städtchen trägt. | Der Ratzeburger See zerfällt in zwei Theile: den ſogenannten kleinen und den großen See; in erſterem liegt die Inſel, der andere erſtreckt ſich in die Länge, in der Richtung auf Lübeck. Erſteren haben wir hier im Vorder⸗ grunde; er iſt von einer nicht unbedeutenden, faſt ganz mit Laubwald beſtandenen Hügelkette umſchloſſen. — Rechts unter uns liegen, am Fuße der nur hier unbewaldeten Hügel friſche Wieſen von freudigem Grün, dazwiſchen einige Mühlen; weiterhin lagert ſich auf das anmuthigſte die Vorſtadt Dermin den Hügel hinan. Von hier aus zieht der 800 Fuß lange Königsdamm eine ſchnurgerade Linie durch's Waſſer bis zur Inſel, und jenſeit deſſelben beginnt das Bäcker Holz, welches mit ſeiner Fortſetzung, dem Römnitzer Holz, den öſtlichen Theil des kleinen See's bekränzt; die weſtliche, alſo zu unſerer Linken gelegene Hälfte deſſelben umziehen das Bürger⸗ und Farchauer Holz, bis zu dem alten Kloſter St. Georg, welches, auf ie 100 der höchſten Kuppe gelagert, den dominirenden Punkt der Landſchaft bildet. Hinter der Stadt ſehen wir nun den Spiegel des großen See's mit ſeinen, zum großen Theil ebenfalls bewaldeten Höhen ſich in weite Ferne ausdehnen, und ganz im Hintergrunde ragen die ſieben Thürme der alten Stadt Lübeck empor. Wenden wir nun, nachdem unſer Auge an der Aus⸗ ſicht ſich hinlänglich erfreut, unſere ſpecielle Aufmerkſam⸗ keit dem zu unſerer Linken ſich erſtreckenden Bürgerholze zu, ſo erwartet uns hier eine äußerſt üppige Vegetation. Außer den meiſten der ſchon oben für das Gebiet ange⸗ gebenen Waldpflanzen wachſen hier in Fülle Mercurialis perennis, Gagea lutea, Melica nutans, uniflora, Ane- mone hepatica, Hypericum montanum, Trifolium me- dium, alpestre, Ribes nigrum, rubrum, Chrysosplenium oppositifolium (alternifolium natürlich auch), Gnaphalium silvaticum, Adoxa, Sanicula, Phyteuma, Monotropa, Pulmonaria officinalis. Auf den Wieſen am Rande des Sees findet man Nasturtium officinale, Cardamine amara, Stellaria uliginosa, Spergularia nodosa, Geum rivale, Pedicularis palustris, Berula angustifolia, Juneus obtusiflorus, Scirpus silvaticus, an einem Mühlbache nach dem Dermin zu Scrophularia Ehrharti Am Südzipfel des kleinen See's endigt das Bürgerholz, und hier, zwiſchen dieſem und dem Farchauer, liegt in reizender Lage das Farchauer Kaffeehaus. Hinter demſelben befinden ſich einige Hügel, wo man Gentiana campestris, Galium saxatile und Lycopodium clavatum findet, und an einer Ouelle wachſen Cardamine hirsuta und Montia rivularis. Das von hier bis zum St. Georgsberge reichende 1 101 — 0 oe Farchauer Holz ift nicht minder intereffant, und an und für ſich der ſchönſte Spaziergang; denn abgeſehen von der alle paar hundert Schritte ſich verändernden Ausſicht auf Stadt, See und Wald iſt das Holz von vielen Schluchten durchfurcht, denen zahlloſe Quellen entſtrömen, die unter fröhlichem Gemurmel ſich zu einem Bache vereinigen, der längs des ganzen Weges läuft, um ſpäter eine Mühle zu treiben. In dieſem Holze ziehen die Aufmerkſamkeit des Botanikers auf ſich Listera ovata, Festuca silvatica, Anemone ranunculoides, Ranunculus lanuginosus, Ly- simachia nemorum, Actaea spicata, Geranium palustre, in Menge Arum und Paris, Lathraea Squamaria, Poly- podium Dryopteris, Lychnis diurna, Cerastium glome- ratum, Primula elatior (letztere iſt übrigens in allen Wäldern und Wieſen des Gebiets ſehr häufig, und nur hier und da tritt P. offcinalis auf), Lamium maculatum, Alchemilla vulgaris; am Seeufer Ranunculus sceleratus. Von dem St. Georgsberge führt der zweite Damm zur In ſel, und jenſeit deſſelben beginnt der eigentliche „große See.“ Auf dem Berge befindet ſich auch das Ratze— burger Amt und hinter dem Garten des zweiten Beamten eine Gruppe von Buchen: zwiſchen den Wurzeln verfiel, ben wächft Asplenium Trichomanes, und zwiſchen den Steinmauern des Georgsberges in Menge, ſchon 1809 von Link dort geſammelt, Sedum album, doch, ſoweit meine Beobachtungen reichen, niemals blühend. Die Hügelreihe am großen See entlang wird zu— nächſt umhüllt von dem Buchholzer Holz; hier ſind die Kegel wohl am bedeutendſten, und zwar ſo merklich un⸗ bequem zu überklettern, daß ſie den vulgären Namen 102 „Rageburger Schweiz“ nicht ganz mit Unrecht führen. Unterhalb des Holzes, parallel dem Seeſpiegel befinden ſich Militairſchießſtände, und am oberen Rande des Hol- zes ſteht das uralte ſteinerne „Ansveruskreuz“, zum Andenken an den vor 800 Jahren von den heidniſchen Wenden geſtei⸗ nigten Märtyrer. An intereſſanten Pflanzen beherbergt dies Holz noch Veronica montana, Vicia silvatica, Elymus europaeus, Genista anglica am Rande, und am Seeufer, ganze Wälder bildend, das prachtvolle, rieſen— hafte Equisetum Telmateja, unwillkührlich an die Cala⸗ miten der Vorzeit erinnernd. Im übrigen bietet das linke Ufer des Ratzeburger See's keine intereſſanten Punkte dar; an Pflanzen wüßte ich nur noch Calamagrostis are- naria von den Sandhügeln bei Pogeez, Senecio aquati- cus und Myriophyllum verticillatum von der Sumpf⸗ wieſe am äußerſten Ende des See's aufzuführen. Schreiten wir nun über den Damm zur Inſel, zur Stadt ſelber hinüber, ſo treffen wir ſchon unterwges im Röhricht Ranunculus Lingua. Um mich mit einer Bes ſchreibung der Stadt nicht aufzuhalten, will ich nur be⸗ merken, daß ich in der Nähe der Stadtkirche Coronopus Ruellii und bei der Gasfabrik Onopordon Acanthium ge⸗ ſammelt habe; auf dem „Palmberge“, einem freien, mit rieſigen Linden und Kaſtanien beſtandenen Platze, findet ſich an einer Planke Aristolochia Clematitis, an feuchten Stellen in Gärten Epilobium telragonum und Nasturtium | silvestre, während altes Gemäuer an dem prächtigen, von Heinrich dem Löwen erbauten Dom zum Theil mit Asple- j nium Ruta muraria geziert iſt, und auf dem Kirchhofe Dipsacus pilosus wächſt. 103 Verlaſſen wir die Stadt wieder auf dem langen Kö— nigsdamm, an deſſen, mit Weidengebüſch bewachſenen Flanken der ganzen Länge nach und in größter Menge ſich Aster salignus eingebürgert hat, ſo gelangen wir zur Linken zunächſt in das Bäcker Holz. Hier befinden ſich eigentlich die ſchönſten Parthieen und Ausſichtspunkte, da der Dom jetzt ſtets den Vordergrund bildet. Hier wachſen Gagea pratensis, Ornithogalum umbellatum und nutans, Epi- pactis Helleborine, Crepis paludosa, Carex digitata, Brachypodium silvaticum, Bromus asper, Anemone Hepatica, Corydalis intermedia, Astragalus Glyciphyl- los, Lathyrus silvestris, Orobus vernus und tuberosus, Campanula persicifolia, Melampyrum nemorosum, pra- tense, und an einer Stelle Betonica officinalis. An einem Einſchnitte des Holzes liegt die ſogenannte Bäck, wo man an trockenen Hügeln Origanum vulgare, Verbascum Thapsus, Melilotus-Arten, Helichrysum findet; jenſeit der Bäck ſetzt ſich das Holz fort bis zum Pachthofe Röm— nitz, und hinter dieſem zieht ſich noch ein bedeutendes Holz am großen See entlang, worin noch heute die Grube ge— zeigt wird, von der aus einſt der berüchtigte Räuber Papa⸗ dönke die Lübecker Landſtraße unſicher machte und ſo lange raubte und mordete, bis ihm endlich die Lübecker auf dem Ratzeburger Marktplatze den Garaus machten: jetzt iſt das Holz zu einem annehmlicheren Aufenthalt gemacht durch das reizende Forſthaus „Kalkhütte“, von wo aus man eine der prächtigſten Ausſichten über den See hat. An eigentlichen Waſſerpflanzen beobachtete ich im Ratzeburger See: Ranunculus divaricatus, Myriophyllum spicalum, Hippuris vulgaris, Callitriche autumnalis, 104 — e. — — Ceratophyllum demersum, Sagittsria, Butomus und Stratioles. 8 Unterhalb der oben erwähnten „Bäck“ mündet ein Bach, welcher hinter einander ſieben, zum Theil in Ver⸗ fall gerathene Mühlen treibt. In den noch Waſſer füh⸗ renden Teichen fand ich Zannichellia palustris, während auf dem ausgetrockneten Boden anderer Elatine Hydro- piper grünliche Schimmer bildet. Folgt man dem äußerſt anmuthigen Thal des Baches — in ſeinem unteren Theile ſteht Bromus serotinus, und Cystopteris an alten Baum⸗ wurzeln nicht ſelten — ſo gelangt man bald hinter der „Bäck“, einem großen Coloniſtendorfe, an das Dorf Me⸗ chow, wo ich Epilobium roseum ſammelte, und hier ent— fließt der Bach dem Mechower See. Seine Ufer ſind ausgezeichnet durch den ſchon von Link dort geſammelten Ranunculus reptans, Scirpus compressus, Inula bri- tannica, Erythraea pulchella, Rumex maritimus, Vero- nica scutellata, und im Waſſer Potamogeton nitens. Am öſtlichen Ende, wo der Bach hineinfließt, liegt die Meierei Wietingsbäck, wo ich Malva Alcea ſammelte. Folgt man dem Bache noch weiter aufwärts, fo gelangt man an einen kleinen Sumpfſee, wo Epipactis palustris wächſt, und da⸗ hinter an eine Bucht des Lankower Sees; wir wären ſomit wieder an dem Ausgangspunkte unſerer Wan⸗ derung angelangt. Zu erwähnen ſind noch das Neuhöfer Holz, unweit des Mechower Sees, als Standort der Gagea spathacea, ein kleines Gehölz bei Ziethen, worin ich Hypericum quadrangulum ſowie einen Baſtard zwiſchen Primula größter Menge. 105 officinalis und elatior fand, und nahe dabei ein Teich, an dem Limosella und Cyperus ſuscus wachſen. Endlich habe ich noch folgende Ruderalpflanzen des Gebiets zu nennen: an Dorfwegen, Zäunen: Bryonia alba, Conium maculatum, Artemisia Absinthium, Car- duus crispus, Pulicaria vulgaris, Cynoglossum, Hyo- sciamus, Marrubium, Leonurus, Verbena, Chenopodium glaucum, rubrum; in Gärten: Chenopodium hybridum, Nicandra, Datura, Amaranlus Blitum, Elshoitzia Patrini in einem Garten der Vorſtadt Dermin. Zur Flora Roſtocks. Als neu für Meklen⸗ burg fand ich in dieſem Sommer in der Unter-Warnow die ſchöne Chara stelligera Bauer, doch, obgleich in Maſſe dort wachſend, nur ſteril; die Pflanze iſt aber ſofort zu erkennen an den zierlichen, ſechsſtrahligen Amylumſternen der unteren Stengelknoten. Auch Callitriche autumnalis wächſt in der Unter⸗Warnow. Auf Aeckern vor dem Steinthore, nach Sildemow zu, fand Herr Profeſſor Röper Scandix Pecten Veneris, und ich ſelber Vicia villosa und einen Baſtard zwiſchen Carduus nutans und crispus. Eine Excurſion durch die Roſtocker Haide ergab als neu für dies ſchöne Holz Carex strigosa und Arctostaphylos uva ursi, und bei Gelbenſande ſtand Allium ursinum in J. Reinke. 106 — m. Neber das Ober⸗Oligocän von Wiepke. Von Dr. A. von Koenen in Marburg. Im Jahre 1863 machte ich in der Zeitſchrift der deutſchen geologiſchen Geſellſchaft (S. 615 flgd.) eine neue ober⸗oligocäne Lokalität bei Wiepke, an der Poſtſtraße zwiſchen Gardelegen und Salzwedel, bekannt, welche durch ihre Lage einen Nachweis führt für den Zuſammenhang der ober- oligocänen Tertiärſchichten von Hildesheim und Caſſel mit denen, aus welchen das „Sternber- ger Geſtein“ herſtammt, und welche in der Folge wohl noch in Meklenburg anſtehend gefunden werden dürf— ten. Zugleich lieferte ich eine Liſte von 66 Arten, wovon aber nur 42 hinreichend ſicher beſtimmbar waren; dies war die Ausbeute eines zweimaligen Beſuches von Wierfe. Seitdem bin ich noch zwei Mal dort geweſen, und beſitze jetzt die doppelte Anzahl von beſtimmbaren Arten. Auch über die Lagerungsverhältniſſe fand ich ſpäter Einiges nachzutragen und zu berichtigen,“ ſo daß es für Manchen nützlich ſein dürfte, wenn ich jetzt hier eine kurze Ueber— ſicht über jene Lokalität veröffentliche, welche noch ſo wenig ausgebeutet iſt, und dabei gerade für die Geognoſten Mek⸗ lenburgs ſehr wichtig iſt. Die übrigen ober-oligocänen Lokalitäten Norddeutſch⸗ lands ſind in Naumann's trefflichem Lehrbuch der Geognoſie, Bd. 3, Lief. 2, neuerdings eingehend beſprochen worden, ſo daß ich über jene nichts zu ſagen brauche. Etwa 1¾ Meilen nördlich von Gardelegen 1. Vergl. v. Koenen, d. marine Mittel⸗Oligocän Nord⸗ deutſchlands I, S. 3 (Palaeontographica XVI, 2). 107 zieht ſich ſüdlich von dem Dorfe Wiepke, parallel der Chauſſee, die ſogenannten Zichtauer Berge hin, eine Kette von Sandhügeln, welche viele kleine Ausläufer ausſendet. An den Abhängen von zweien ſolcher Aus— läufer, etwa 5 Minuten von dem (übrigens verhältniß— mäßig guten) Wirthshauſe des Dorfes entfernt, befinden ſich zwei Mergelgruben, in welchen die Schichten mit 20 bis 30 Grad nach Nordweſten einfallen. Eine dritte Mergelgrube liegt ca. 10 Minuten weſtlich von Wiepke in einem anderen Bergrücken im Gehölz verſteckt, nach Zichtau zu. In dieſer haben die Schichten ein nordöſt— liches Einfallen von einigen 30 Grad und ſind in einer Mächtigkeit von über 40 Fuß aufgedeckt. Das Liegende des Mergels, ein dunkelblauer Thon, tritt unmittelbar neben der mittleren Mergelgrube in einer kleinen Thongrube, direkt von dem Mergel überlagert, zu Tage. In dieſem Thon fand ich keine Verſteinerungen, nahm aber ein Stück davon mit; dieſes iſt von Reuß nach ſeiner reichen Foraminiferen-Fauna mit Sicherheit als mittel-oligocän, Rupelthon, beſtimmt worden (vergl. Reuß, Foraminiferen ꝛc. des deutſchen Septarienthons in den Denkſchriften der k. k. Akad. d. Wiſſenſch. in Wien, 1866). Ueber dem Mergel tiegt in der öſtlichſten der drei Gruben ein rother eiſenſchüſſiger Sandſtein oder ſandiger Eiſenſtein mit zahlreichen Ab— drücken und Steinkernen ober- oligocäner Arten. Dieſen Eiſenſtein hielt ich zuerſt für anſtehend, fand aber bei einem ſpäteren Beſuche, daß er nur in zahlreichen Stücken im Diluvium liegt. Der Mergel ſelbſt iſt fein, mürbe, gelblich bis dun⸗ 108 kelgrün, ſeltener bräunlich, und gleicht ſehr dem Mergel, welcher am Doberge bei Bünde unter den feſten, knorrigen Bänken mit den großen Echiniden liegt.“ An Verſteinerungen enthält der Mergel der Zahl der Exemplare nach weniger als die übrigen ober- oligocänen Fundorte, die meiſten aber gut erhalten. Um dieſelben zu ſammeln, iſt es räthlich, zunächſt die abgeregnete Ober⸗ fläche des Mergels in den Gruben genau abzuſuchen, und dann den Mergel mit Waſſer zu ſieben. Cardium eingulatum, Pectunculus u. ſ. w. find in der mittleren Grube häufig, aber ſtets zerbrochen im Mergel zu finden. Um dieſe Arten zu erhalten, muß man graben, die zu— ſammen liegenden Bruchſtücke aufheben und dann zuſam— men kleben. Ä Folgende, beſtimmbare Arten beſitze ich von Wiepke; durch Zahlen in Klammern gebe ich die Zahl meiner Exemplare an, durch „defect“ und „Fragmente“ ihren Erhaltungszuſtand. Die Beßimmung der mit „Fragmente“ bezeichneten Arten iſt natürlich eine ſehr zweifelhafte. 1. Murex Deshayesii Ny st (einige defect). M. capito Phil. 2. Tiphys Schlotheimii Bey r. (1.) 3. T. cuniculosus Nyst (1) 4. Tritonium flandricum de Kon. (einige.) 1. Hierdurch erklärt es ſich auch, daß beide Mergelarten, die ich mit anderen Sachen zuſammen in einer Kiſte an Reuß geſchickt hatte, von deſſen Leuten vermengt und als Doberger Mergel bezeichnet wurden, ſo daß die von Reuß in der oben genannten Arbeit vom Doberg angeführten Arten zum Theil auch von Wiepke ſtammen mögen. 27. u Cancellaria granulata Nyst (I defect.) Fusus elongatus Nyst (einige.) F. elegantulus Phil. (1à defect.) F. scrobiculatus Boll (2.) F. scabriculus Phil. var. (1 defect.) Pyrula concinna Bey r. (3 defect.) Terebra cincta Schloth. (1 defect.) Nassa Schlotheimü-Beyr. (1.) Cassis megapolitana Beyr. (Juv.) Cassidaria nodosa Sol. (Fragmente.) C. Buchii Boll, Ancillaria Karsteni Beyr. (3.) Conus Semperi Speyer (1 Juv.) Pleurotoma turbida Sol. (1.) Pl. subdenticulata GO I df. Pl. Selysi de Kon. (2.) Pl. Koninckii Nyst (3.) Pl. Waterkeynii Nyst. Pl. laticlavia Bey r. (8.) Pl. Duchastelii Nyst (10.) Pl flexuosa GO l df. Pl. obeliscus Des Moul. (3.) Pl. regularis de Kon. (6.) Pl. belgiea Goldf, Pl. peracuta v. Koenen. (I.) Pl. Koeneni Speyer (4.) . Pl. n. sp.? (I.) Von P. bicingulata Sandb g. nur durch ein blaſig aufgetriebenes Embryonalende verſchieden. Voluta fusus Phil. (6 Juv.) V, Siemssenii Boll, 110 | | 28. Mitra semimarginata Beyr. (5.) 29. M. hastata Karsten (Fragment.) 30. Natica Nystii d' Or b. (5.) 31. Niso minor Phil. (4 defect.) 32. Cerithium Sandbergeri Des h. (1 defect.) C. trilineatum Phil, pars. 33. Aporrhais speciosa v. Schlot h. (einige, meiſt defect, auch im Eiſenſtein.) 34. Turritella Geinitzii Speyer (zahlreich.) T. communis G oldf. 35. Scalaria n. sp. (1. S. alatae So w. aff.) 36. Xenophora scrutaria Phil. (1.) X, Lyelliana Bosq. 37. Rissoa cf. Partschi Hören. (I.) 38. Turbo simplex Phil. (1.) 39, Trochus elegantulus Phil. (1.) 40. Trochus (Turbo) pustulalus Goldf.? (1 Fragment.) 41. Emarginula punctulata Phil. (Fragmente.) 42. Dentalium geminatum Goldf. (Fragmente.) D. Kickxii Nyst. 43. D. n. sp.? (zahlreiche Fragmente.) 44. D. n. sp. (zahlreiche Fragmente.) 45. Tornatella punciato-sulcata Phil. (I.) 46. Ringicula striata Phil. (1.) 47. R. Grateloupii d’Orb. (1.) 48. Bulla lineata Phil. (2 Fragmente.) 49. Terebratula grandis Blum. (2) 111 50. Anomia Philippii Speyer (2.) 51. Peeten Münsteri Goldf. (zahlreich.) P. decussatus Goldf, 52. P. hybridus G01 d f. (2.) 53. P. Janus Goldf. (1, im Eiſenſtein.) 54. P. inornatus Speyer (I, im Eiſenſtein.) 55. Modiola micans A. Braun (1.) M. sericea Gol df. non Bronn. 56. Modiola n. sp.? (1, im Eiſenſtein.) 57. Arca Speyeri Semper (1, defect.) 58. Peclunculus obovatus Lam. (I.) 59. P. Philippii Des h. (2 große, mehrere kleine.) 60. Limopsis Goldfussii Nys t (zahlreich.) 61. L. costulata Gol d f. (2.) 62. Leda gracilis Ny st (1.) 63. Nucula compta Goldf. (zahlreich.) 64. N. praemissa Semper 63.) 65. N. compressa P h i l. (3.) 66. Cardium cingulatum Gol d f. (zahlreich, aber zertrümmert.) 67. 68. 69. 70. 71. 72. 73. 74. 75. C. comatulum Bron n? (einige defecte.) C. Kochi Semper (.) Astarte gracilis Goldf. (6.) A. pygmaea Goldf. (I.) Venericardia tuberculata Goldf. (7.) V. orbicularis Goldf. (4.) Cytherea incrassata Sow. (Fragm.) C. splendida Mer. (2 juv. und Fragm.) Corbula gibba Olivi (4.) C. subpisum d' Or b, 112 76. Syndosmya Bosqueti Semper (1, im Eiſenſtein.) 77. Poromya Hanleyana Semper (1.) Corbula,? granulata Phil. 78. Panopaea Heberli Bos. (1 defect.) P. intermedia Goldf, non So w. 79. Thracia Nysti v. Koenen (2 defect.) 80. Thracia n. sp. (1 defect.) 81. Spatangus Hofmanni Goldf.? (Fragment.) 82. Caryophyllia granulata v. Münst. (zahlreich.) 83. Lunulites hippocrepis A. Römer (1.) Ferner einige Balanus, Röhren von Serpula, Zähne von Carcharias und Lamna und Bruchſtücke von Mollus⸗ kenſchalen, die ich vorläufig nicht zu deuten wage, die aber auf noch andere als die erwähnten Arten hinweiſen. Von jenen 83 Arten habe ich nun die meiſten nur in je einem oder in zwei Exemplaren gefunden, ſo daß nach meiner Erfahrung in dergleichen kaum ein Zweifel obwalten kann, daß die Fauna von Wiepfe noch lange nicht erſchöpft iſt, vielmehr mindeſtens zwei bis drei Mal ſo viel Arten enthält; ſie iſt alſo immerhin eine reiche der Zahl der Arten nach zu nennen, wenn auch die Zahl der Individuen verhältnißmäßig gering iſt. Da nun von jenen 83 Arten nur die Scalaria 35) und die Thracia (80) mir nicht auch von Crefeld, Caſſel u. ſ. w. be⸗ kannt ſind, ſo iſt die Gleichaltrigkeit dieſer Faunen mit der von Wiepke nicht zu bezweifeln. 3 113 Früher hatte ich, geſtützt auf das Fehlen einzelner für das Ober⸗Oligocän ſonſt charakteriſtiſcher Arten, z. B. der Gattung Nassa, die Anſicht ausgeſprochen, daß es vielleicht möglich ſei, hierdurch die Fauna von Wiepke von denen von Caſſel, Crefeld und Sternberg zu trennen, und mit dem Mergel vom Doberge bei Bünde zuſammen etwa zu einem unteren Ober⸗Oligocänzu rech⸗ nen. Hierin war mir K. Mayer in ſeinem vortreff⸗ lichen Tableau synchronistique gefolgt. Seitdem habe ich aber mehrere der früher vermißten Arten bei Wiepke aufgefunden und muß mich nun gegen eine Trennung des petrefakten⸗ führenden Oberoligocäns in zwei Theile er⸗ klären, wenn man nicht, um eben zu theilen, aus ſtrati⸗ graphiſchen Gründen den feſten knorrigen Kalk des Do⸗ berges von dem darunter liegenden Mergel trennen will.! 1. Siehe von Koenen „über das Alter der Tertiär⸗ ſchichten bei Bünde“ in der Zeitſchrift d. deutſchen geol. Geſellſchaft, 1866, S. 287 flgad. und a des naturhiſt. Vereins f. Rheinl, u. Weſtph. 1866, S. 58 flgd.) 8 114 Das Mekfendurgifche natuthiſtoriſche v. Maltzan⸗ ſche Muſeum zu Waren. Von C. Struck. Trotz der vielen und reichen Sammlungen, die im Beſitz unſerer Forſcher find, ein naturhiſtoriſches Muſeum, das nur Heimiſches aufnimmt und zwar nach allen Seiten hin, fehlte bisher. Unſere Vereinsſammlung, die darauf hin angelegt war, hat das wenigſtens nicht erreichen können. Als daher der Herr Baron H. von Maltzan auf Federow mir im Sommer 1866 ſeinen Plan zur Gründung eines ſolchen Muſeums mittheilte, ging ich freudig darauf ein. Michaelis deſſelben Jahres wurde ein Zimmer meiner Wohnung dazu eingeräumt, und gerne übernahm ich die Aufſicht. Zu dieſem Zwecke erließ der Baron über funf⸗ zig Schreiben an namhafte Forſcher unſeres Landes, mit der Bitte, um gütige Unterſtützung. Liefen die Beiträge auch anfänglich nicht ſo zahlreich ein, als ich erwartete, ſo blieben doch zuſtimmende Antworten und einige hübſche Zuſendungen nicht aus. Klein, ſehr klein war freilich der Anfang, das iſt wahr, allein wie kleine Bäume mit der Zeit groß werden und erſtarken, wenn der Boden, worin ſie wurzeln und die Luft, die ſie umgiebt, die nöthigen Lebensbedingungen erhalten, ſo hoffe ich zuverſichtlich, daß das Muſeum mehr und mehr gedeihen werde. In dem Zeitraum zweier Jahre iſt es wenigſtens ſo gewachſen, wie das bei der Gründung außer aller Berechnung lag. Das Hauptverbienft trägt freilich der Gründer, allein volle Anerkennung ſoll den Forſchern gezollt werden, welche 1 N * 115 dies Unternehmen thatkräftig unterſtützten. Es find dies die Herren: Brockmüller⸗Schwerin, Lehrer Cordes⸗Teterow, Dr. med. Elvers⸗Waren, Gymnaſiallehrer Füldner⸗Neu⸗ ſtreliz, Baron M. v. Maltzan ⸗Kl. Lukow, Baron v. Maltzan⸗Peccatel, Apotheker Müller⸗Güſtrow, stud. J. Reinke⸗Roſtock, Dr. jur. Schmidt⸗Waren, Kreiswundarzt Schmidt⸗Wismar, Reallehrer Simonis⸗Güſtrow, Conſer⸗ vator Steenbock⸗Roſtock, Gymnaſiaſt Vermehren⸗Güſtrow, Paſtor Vortiſch⸗Satow und Paſtor Dr. Zander⸗Barkow. Herr Dr. Claſen⸗Roſtock beſtimmte mit großer Bereit⸗ willigkeit gegen 500 Käfer und andere Herren haben Sen⸗ dungen in Ausſicht geſtellt. Angekauft wurde eine große Schmetterlingsſammlung und eine Menge Mineralien von Dr. Schmidt⸗Goldberg, der überhaupt ein großes Intereſſe für das Muſeum an den Tag legte. Ferner faſt die ganze ornithologiſche Sammlung des wailand Oberforſt⸗ meiſters v. Grävenitz, einige Säugethiere und die Petre⸗ factenſammlung des zu Sülz verſtorbenen Landbaumeiſters Virck. Augenblicklich ſind die Sammlungen in zwei Zimmern aufgeſtellt, jedoch iſt der Raum ſo beſchränkt, daß zu Oſtern ein größeres Lokal bezogen werden muß. Für diesmal möge es genügen, wenn ich die Wirbelthiere, die ſich im Muſeum befinden, nenne, über die andern Sammlungen will ich dagegen nur in aller Kürze referiren, damit die Vereins⸗Mitglieder doch einigermaßen erſehen, wo Lücken ausgefüllt werden können, ſoll das Muſeum feinem Ziele näher kommen. Die Säugethiere ſind geringe vertreten, aber das Wenige iſt gut. Genannt zu werden verdient: ein ſchönes 8 * 116 Fiſchotterpärchen, zwei weiße Dachſe, ein Siebenſchläfer (Myoxus glis), eine Haſelmaus (Eliomys Nitela), ein Hermelin im Winter⸗ und eins im Sommerkleide, zwei Wieſelchen, ein Iltis mit weißem Kopfe und ein bei Schwandt gefangener alter Steinmarder von ſeltener Abart. Sehr bedeutend iſt der ornithologiſche Theil des Muſeums, der über 500 Exemplare mit 194 Arten ent⸗ hält. Die Doubletten zeigen faſt alle intereſſante Farben⸗ verſchiedenheiten, abgeſehen von den Pärchen, und haben eben dadurch ihren großen Werth für die Sammlung. Als ſeltene Erſcheinungen nenne ich nur: Falco lanarius L., Cerchneis vespertinus Boie, Nauclerus furcatus (ſiehe Brehm's Thierreich III. p. 495), Surnia hudsonia Dum., Nyctea nivea Steph., Glaucidium passerinum Boie, Nyctale Tengmalmi Bonap., Bubo maximus Sibb., Cyanecula suecica Brehm (beide Exemplare mit roſt⸗ rothem Sterne), Turdus atrigularis Gloger, Calamophilus biarmicus Leach., Otis Macqueenii Gray., Buphus ral- loides Boie, Gallinula pusilla Bechst., Podiceps nigri- collis Brehm, Colymbus arcticus L., Uria troile Temm., Anas strepera Gessner, Anas nyroca Güldenst. und Anser albifrons Bechst. Es wird überhaupt allen Ornithologen zur Freude gereichen, wenn ich berichte, daß die werthvolle Sammlung des wailand Oberforſtmeiſters von Grävenitz faſt ganz dem Muſeum einverleibt werden konnte, entſtammen doch alle angeführten Seltenheiten ausſchließlich demſelben. Gerne hätte ich ein ausführliches Verzeichniß der Vögel gegeben, allein der Raum im diesjährigen Archivhefte ließ es nicht zu; indeſſen ſei es mir erlaubt, diejenigen Arten 117 nach Zanders Ueberſicht (Archiv XV) aufzuführen, die noch fehlen, weil dadurch das Verzeichniß ſich iu negativer Weiſe ergiebt. Es fehlen: Vultur fulvus Briss., Aquila fulva M. et W., Aquila chrysaötus L., Circaétus galli- cus Vieill., Falco aesalon Gmel., Circus cineraceus K. et B., Circus pallidus Sykes, Ruticilla tithys Br., Luseinia philomela Brehm, Merula torquata Gessn., Curruca hortensis Koch, Phyllopneuste rufa Meyer, Calamoherpe arundinacea Boie, Lanius ruficeps Bechst., Loxia curvirostra L., Corythus enucleator Cuv., Canna- bina montium Brehm, Emberiza miliaria L., Plectro- phanes caleuratus Meyer, Phileremos alpestris Brehm, Sturnus vulgaris L., Pastor roseus Temm., Coccystes glandarius Glog., Picus canus Gmel., Columba oenas L., Peristera turtur Boie, Tetrao bonasia L., Otis tarda L., Olis letrax L., Cursorius europaeus Lath., Cha- radrius morinellus L., Aegialitis cantianus Boie, Squa- tarola helvetica Bonap., Himantopus rufipes Bechst., Recurvirostra avocetta L., Totanus glottis Bechst., Li- mosa melanura Leisl., Limosa rufa Briss., Tringa ma- ritima Brünnich, Pelidna subarquala Cuv., Pelidna platyrhynchos Brehm, Pelidna Temminckii Boie, Phala- ropus cinereus Br., Phalaropus rufescens Briss., Stre- psilas interpres IIl., Telmatias gallinula Boie, Ibis fal- einellus Vieill., Ciconia alba Briss, Egreita alba Bonap., Nycticorax ardeola Temm., Podiceps cornutus Lath., Podiceps nigricollis Brehm, Podiceps minor Lath., Colymbus glacialis L., Mergulus alle Vieill., Thalassi- droma pelagica Vigors., Lestris pomarina Temm., Lestris parasitica Boie, Lestris Buffonii Boie, Larus 118 marinus L., Larus fuscus L., Larus tridactylus 175 Sterna macrura Naum., Sterna canliaca Gmel., Sula bassana Briss., Anas rufina Pall, Anas penelope L., Anser cinereus M. et W., Anser leucopsis Bechst., Cygnus olor Vieill., Cygnus musicus Bechst. Von dieſen 71 Arten werden vielleicht mit der Zeit einige 50 Arten möglicher Weiſe zu gewinnen ſein, da die übrigen nur durch große Zufälligkeiten bei uns erlegt werden. Von den Amphibien unſeres Landes, deren Zahl nur geringe iſt und doch im Verhältniß zu denen von Deutſch⸗ land ſehr bedeutend, ſind vorhanden: Emys europaea Schneid. aus dem Uſeriner See. Lacerta agilis L. in verſchiedener Färbung. Es ſei mir hier die Bemerkung erlaubt, daß ich das Vorkommen von L. viridis für Meklenburg entſchieden bezweifle, obgleich ich früher (Archivheft 1857 pag. 130) entgegengeſetzter Anſicht war. In den letzten acht Jahren habe ich reichlich 30 Ex., die alle recht grell grün gefärbt und von ungewöhnlicher Größe waren, unterſucht,? jedoch in den meiſten Fällen gefunden, was ſchon Sturm aufſtellt, daß es Männchen waren. Flüchtige Beobachtungen täu⸗ ſchen hier leicht. | Anguis fragilis L. in mehreren Ex. Tropidonotus Natrix L. 3 Ex. Vipera Berus auctor. und zwar in allen drei Varie⸗ täten, nämlich: V. Berus, Chersea, Prester. 6 Ex. Bufo cinerea Schn. Bufo calamita Schinz. 2 Ex. Bufo variabilis Merrem. 2 Ex. Pelobates fuscus Wagl. leider nur als Padde. e e eee 119 ——— — nn Bombinator igneus Laur. 2 Ex. Triton eristatus Cuv. 3 Ex. Triton taeniatus Schn. Sehen wir ab von Rana temporaria L., R. oxyr- rhina Steenstrup und Hyla arborea L., die man immer ſammeln kann, ſo fehlt noch Pelobates fuscus, Salamandra atra Laur. und Triton igneus Laur. Möglich wäre auch das Vorkommen von Tropidonotus laevis Merr., da E. Boll im Greifswalder Muſeum ein Ex. aus Pommern gesehen hat. a | Die Fiſche fehlen bis jetzt noch ganz. Hier liegt unſern heimiſchen Ichthyologen das weiteſte Feld zur Unterſtützung offen. Käfer find gegen 1000 Stück vorhanden, die aber allerhöchſtens nur gegen 500 Arten repräſentiren. Sie find noch nicht geordnet, da ein kleiner Zuwachs in Aus- ſicht geſtellt iſt. Die Schmetterlinge ſind in 30 Kaſten untergebracht, zeigen 750 Species und mit den Varietäten beläuft ſich die Zahl derſelben auf 2300 Stück. Die Hautflügler ſind dagegen gar nicht vertreten und von den Zweiflüglern muß leider daſſelbe geſagt werden. Was die Florfliegen anbetrifft, fo zeigt das Muſeum wohl die beſte Sammlung in Meklenburg, da Herr Gymnaſiallehrer Füldner⸗Neuſtrelitz alle feine Odonaten dem Mufeum in der liebenswürdigſten Weiſe übermittelte. Auch die Gerad⸗ flügler ſind, ſo weit ſie für unſer Vaterland erforſcht, vertreten, und von den Phryganäen iſt eine ziemliche An⸗ zahl von Gehäuſen — ohne die vollkommenen Thiere — aufgeſtellt. Mit Wanzen und Spinnen find höchſt unbe- deutende Anfänge gemacht. Von den Kruſtenthieren und 120 Würmern indeſſen faſt nichts vertreten. Dagegen find die Conchylien faſt vollſtändig, vorzüglich darunter die 8 ceen durch eine Menge ſchöner Varietäten. Mit dem Ordnen der Pflanzen bin ich faſt fertig. Das Herbar wird, was Phanerogamen anlangt, ziemlich reichhaltig werden, und die Lücken bei gehöriger Unter⸗ ſtützung leicht auszufüllen ſein. Schwerer wird es halten die Kryptogamen zuſammen zu bringen, allein wenn jeder Botaniker ſein Scherflein beiſteuert, ſo wird auch dies gelingen. Würde jeder Pflanzenforſcher überhaupt ſeine neuen Entdeckungen hier durch 1 Ex. einreichen, ſo könnte es als ein Normal⸗ Herbarium unſerer Landes- flora dienen. Andere Länder ſind bereits mit dieſer zweck— mäßigen Einrichtung vorangegangen, an uns iſt es daher zu folgen, und ich denke, wir bleiben nicht zurück. ineralien find einige hundert Stück vorhanden, die Zahl der Petrefacten dagegen iſt weit größer. Von letz⸗ teren ſind noch viele unbeſtimmt, doch wird mein verehrter Freund, der Herr Landbaumeiſter Koch, die Mühe der Beſtimmung theilweiſe übernehmen, da ſeinem kundigen Auge das ſichere Determiniren mit Leichtigkeit gelingen wird. Am ſpärlichſten ſind die Petrefacten des Stern⸗ berger Geſteins vertreten, da nur 20 Arten vorhanden ſind. Aus der ſiluriſchen Formation beſitzt das Muſeum manches ſchöne, ja einzelne Prachtſtücke. Aus der Kreide eine bei Noſſentin gefundene Terebratula semiglobosa Sow. Ein unweit Waren gefundener Ananchytes, der dem Saltholms⸗ kalk angehört und wahrſcheinlich ebenfalls neu iſt, hat noch E. Boll einſtweilen als A. testudinarius bezeichnet. Beſucht wurde das Muſeum ſeit ſeinem Beſtehen 121 von über 100 Perſonen. So Hein es auch noch iſt, . ſpeciell für Meklenburg dürfte es dennoch ſchon von eini⸗ gem Werthe ſein. Dahin ſprach ſich z. B. mein hoch⸗ verehrter Gönner, der Herr Geh. Archivrath Dr. Liſch, bei ſeinem Beſuche aus und veranlaßte durch ſeine anre⸗ gende Unterhaltung, daß auch die Schädel und Knochen lebender und untergegangener Säugethiere unſeres Landes, die ſich oftmals in unſern Mooren ꝛc. finden, hier auf⸗ geſtellt werden müßten. Bis jetzt war derartiges leider nicht viel aufzutreiben, allein damit iſt es keineswegs auf⸗ zugeben. | | Zu einer Bibliothek ift der Anfang gemacht. Außer einigen Schriften und ſolcher, die ſpeciell für Meklenburg Werth haben, befindet ſich darunter ein theures, älteres ornithologiſches Werk, das ſich durch ſeine trefflich colo⸗ rirten Kupfertafeln auszeichnet. Noch viel, ſehr viel bleibt zu thun übrig, das wird Jedem hieraus erſichtlich ſein. Was aber Wenigen nicht gelingen kann, das vermögen Viele mit Leichtigkeit zu be⸗ ſchaffen. Daher rufe ich allen Forſchern Mekleuburgs das Wort unſeres großen Dichterfürſten zu: „Lebe im Ganzen!“ — „Immer ſtrebe zum Ganzen!“ — Kleinere Mittheilungen. 1. Zur Naturgeſchichte des Schlamm⸗ pitzgers, Cobitis foscilis L. — In dem Abriß . Gegen Feuersgefahr mit 1000 Thlr. verſichert. 122 der meklenb. Landeskunde von E. Boll (1861) heißt es pag. 309: „in dem Bache bei Stargard findet ſich, wie Siemſſen berichtet, die anderweitig nicht mehr vorhandene Schmerle (Cobilis loscilis L.).“ In Siemſſen, Fiſche Meklenburgs, findet ſich dieſe Bemerkung nicht, ich glaube auch, daß ſich dieſer Fiſch überall in Meklenburg findet, ſo man nur gehörig Nachſuche hält. Dem ſei nun, wie ihm wolle, genug durch dies Citat wurde meine Aufmerkſamkeit mehr auf dieſen Fiſch gelenkt. Von unſerer Landbevölke⸗ rung wird er „Kurpietſch“ genannt, weil er beim harten Anfaſſen einen kurrenden pfeifenden Ton hören läßt. Er führt außerhalb unſeres Landes auch noch die Namen: Grundel, Schlammbeißer, Pfuhlfiſch, Wetterfiſch, Mis⸗ gurn, Schachtfeger und Bibbe. Als ſpecielle Fundorte nenne ich den Rutinckbach bei Dargun, den Mühlenbach bei Ankershagen, die Havel bei Tornow (Mekl. Strelitz) und das Mürkenſoll bei Melz unweit Röbel. Vor zwei Jahren wurde in dem eben genannten Mürkenſoll zwiſchen Melz und Friedrichshof gefiſcht, und mit dem Netz kamen über 200 Schlammpeitzger an's Tageslicht, die aber von den Leuten in der Meinung, er ſei nicht eßbar, ſofort wieder in's Waſſer zurück ſpedirt wurden. Von einer jungen Dame bekam ich von dorther einige lebende Ex. zugeſchickt, die alle gegen 12 Zoll groß waren. Von dieſer Größe hatte ich ſie bisher noch nicht geſehen. Zwei davon ſetzte ich in ein großes Goldfiſchglas, das eine Lage von Schlamm erhalten hatte, goß fließendes Waſſer darauf, das ich je nach Bedürfniß erneuerte, und hatte die Freude, fie darin faft ein Jahr — da ſollten fie in Spi⸗ ritus gethan werden — lang zu erhalten. Da dieſer Fiſch 123 ſehr wenig Aufmerkſamkeit verlangt, ſo kenne ich von unfern heimiſchen Fiſchen keinen, der ſich jo ſehr für Stuben— Aquarien eignet, wie dieſer, zumal, da ſeine Zeichnung ſehr hübſch iſt; beſonders zart ſind die orangengelben ſchwarz punktirten Floſſen. Von Naturell ſehr träge, liegt er meiſtens eingehüllt in Schlamme, die an ſeiner Oberlippe ſtrahlenartig ſtehenden ſechs Bartfloſſen für gewöhnlich auf dem Schlamme ausgebreitet, gewiß um da⸗ mit kleine Inſekten anzulocken. Das Weibchen ſoll oftmals gegen 130,000 Eier in eine kleine Grube, die es zu dieſem Zweck im Schlamme macht, legen, und hier werden die Eier vom Männchen befruchtet, ja bis zur Ausſchlüpfung der Jungen ſoll das Männchen dieſe gegen Angriffe be— wachen. Aus der Gegend von Bützow wurde mir mitge- theilt, daß man im Schlamme eines ausgetrockneten Teiches einige eingefroren fand, die in die Stubezgebracht und in ein Gefäß mit Waſſer gethan, bald munter umherſchwam⸗ men. Ob ſie wirklich gute Wetterpropheten ſind, wofür ſie bei uns auf dem platten Lande gehalten werden, wage ich zu bezweifeln, da ſie nach meiner Beobachtung erſt unruhig wurden und arg im Waſſer tobten, wenn bereits das Unwetter da war. Dann waren aber ihre Bewegungen ſo heftiger Art, daß fie ſich mitunter aus dem Glaſe her— ausſchnellten. Ununterbrochen ſchnappen ſie nach Luft, die in gewiſſen Pauſen nach Ehrmann's ſchöner Beobach- tung als Kohlenſäure durch den After wieder entweicht und in Form einer Blaſe an die Oberfläche des Waſſers ſteigt. Eigenthümlich erſchien es mir aber allemal, daß ſie, wenn fie dieſe Luft von ſich geben, gerue eine geneigte Richtung annehmen, indem der Kopf für den Augenblick — 124 niedriger ſtand, als der Schwanz. Ich habe dieſen Fiſch gekocht probirt, doch iſt ſein Fleiſch weichlich und ſchmeckt modrig; marinirt dagegen unterſcheidet er ſich nicht viel von der Neunauge. Wo er alſo in Menge gefangen wird, da würde ſich das Mariniren jedenfalls verlohnen. ö C. Struck. Anmerkung. Die Vermuthung des Herrn Struck, daß Co- bitis foscilis L. vielfach in unſerem Lande vorkomme, iſt durch⸗ aus berechtigt. In Kadow lebte der Fiſch ziemlich zahlreich in einem kleinen Teiche, in den die Jauche des früheren Schwein⸗ hauſes lange Jahre hindurch abgefloſſen war, und iſt dort nur durch das Austrocknen und Ausfrieren des Teiches vertilgt. Ein glaubwürdiger Berichterſtatter will den Schlammpitzger früher in der Mildnitz bei Goldberg gefangen haben. W. 2. Beiträge zur Flora Meklenburgs. — Elodea canadensis. Im vorigen Jahre fand ich in der Müritz in der Gegend von Sembzin Fragmente von der berüchtigten Waſſerpeſt, die jedenfalls aus der Havel herrührten und vielleicht durch Kähne ꝛc. in die Müritz gekommen waren. Am 13. Mai d. J. entdeckte ich die erſten Pflanzen hart am Ufer des Kiezes wachſend. Seit dieſer Zeit habe ich ſie an verſchiedenen Stellen in der Müritz gefunden. Am Kiez und im Kanal unweit des Freundſchen Speichers hat fie ſich in großen Rufen aus⸗ gebreitet und reichlich weibliche Blüthen gezeigt. Gerne bin ich erbötig im nächſten Jahr davon an alle Botaniker Ex. abzugeben, die von dieſem Eindringling zu haben wünſchen. An Algen fand ich: Cylindrospermum circinale Rab. Sie fand ſich zu Anfang des Julii in ungeheurer Menge auf Tiefwaren. 125 1 Conferva inaequslis Rab. (Psichohormium appro- ximatum Kütz.) zu Sülz in der 5% Brunnenſoole nach ihrer erſten Berührung mit der Luft. 3 Leptothrix intricata Rab. zu Waren in der Abfluß⸗ rinne der Behnſchen Dampfmühle. x Spirogyra Weberi Rab. form. Auf einem alten Torfſtich zu Sietow, zwiſchen Waren und Malchow. Cladophora flavida Rab. In der Müritz bei Sietow. Waren, den 12. Nov. C. Struck. ® 5 + ze * 1 Br 1 3. Mekleuburgiſche Mollusken. — Im Archiv VI. S. 125, berichtet unſer Dr. E. Boll, daß er zwei ſchöne Exemplare der Cyprina islandica Lam. erhalten habe, welche auf der Niendorfer Rhede bei Lübeck im J. 1851 aus der Oſtſee gefiſcht waren. Dieſe Mol⸗ luske lebt auch an der meklenburgiſchen Küſte und ward in neuerer Zeit von Herrn Profeſſor Franz Eilhard Schulze in den großen Netzen der Warnemünder mehr⸗ fach gefunden. Die Exemplare haben etwa die Größe der Niendorfer, zeigen auch ſtets auf der hinteren Seite die beiden Kiele ſcharf ausgeprägt. — Zugleich mit dieſer Cyprina fand der genannte Gelehrte ein paar Schalen einer Astarte, welche ich nur für die in Archiv XV, S. 426, von J. O. Semper als Astarte intermedia Sowerby jun. beſchriebene Art halten kann. Da ich aber bis jetzt Exemplare aus dem Flensburger Hafen nicht erlangen konnte, ſo verſchiebe ich eine genauere Beſprechung der ſo intereſſanten Molluske bis auf Weiteres und bemerke nur, daß die größte der mir durch die Güte des Herrn Profeſſor Schulze vorliegenden Schalen eine Höhe von 128 25 Mm. und eine Breite von 27 Mm. hat. Exemplare befinden ſich auch im Muſeum der Univerſität Roſtock, und entſinne ich ferner, in früheren Jahren ein Bruchſtück dieſer Astarte am Oſtſeeſtrande bei Travemünde gefunden zu haben. Niemals dagegen iſt mir, der ich ſoviel am Strande der Oſtſee geſammelt habe, eine loſe Schale der erwähnten Cyprina zu Geſicht gekommen. — Ernſt Boll macht in Archiv I, S. 98, darauf aufmerkſam, daß das Cardium rusticum Lam. in der Oſtſee nur 6 Lin. hoch und 8 Lin. breit werde, und iſt daher die Mittheilung nicht ohne Intereſſe, daß ich jenes Cardium im Sommer 1866 am Oſtſeeſtrande von Scharbeutz (Seebad bei Lübeck) bis 30 Mm. hoch und 37 Mm. breit bei verhältnißmä⸗ ßiger Stärke der Schale in etwa 12 Exemplaren geſam⸗ melt habe. Die Dicke der geſchloſſenen Schale beträgt 25 Mm. — Herr Profeſſor Schulze ſandte mir eine Anzahl friſcher Exemplare der Helix strigella Drap. mit dem Hinzufügen, daß dieſe Art in großer Menge auf dem Walle zu Roſtock, und zwar auf der Oſtſeite der Waſſer⸗ thurmsbaſtion, zu Hauſe ſei. Dr. Wiechmann. 4. Terebra HörnesiBeyr — Als Bey rich in feinem Werke „Die Conchylien des norddeutſchen Tertiärgebirges,“ S. 115, t. 6, k. 13 und 14, die Tere- bra Hörnesi nach Exemplaren von Berſenbrück und Ding⸗ den aufſtellte, ſprach er zugleich die Anſicht aus, daß die von Hörnes in „Mollusken des Wiener Beckens“ I, S. 134, t. 11, f. 30, beſchriebene Terebra costellata Sow. nicht der alſo von Sowerby benannten Art, ſondern der T. Hörnesi angehören werde, indem er namentlich darauf hinwies, daß Hörnes genöthigt geweſen ſei, Sowerby's Diagnoſe zu verändern. Wenige Wochen vor ſeinem Hinſcheiden forderte mich der Director Hörnes auf, ihm ein Exemplar der nord⸗ 5 deutſchen Terebra zu verſchaffen, die er nicht geſehen hatte, und ſo ſandte ich am 1. Nov. d. J. ein Stück aus dem Thon von Lüneburg nach Wien; als es dort anlangte, waren die Augen des unvergeßlichen Freundes ſchon auf | immer geſchloſſen. Jenes Stück erhalte ich ſoeben vom k. Hof⸗Mineraliencabinet zurück, indem der Herr Aſſiſtent T. Fuchs über daſſelbe bemerkt: „Ich vermag in der That keinen Unterſchied zwiſchen der vorliegenden Form und der Wiener T. costellata Sow. herauszufinden, außer daß die Wiener Exemplare doppelt ſo groß ſind.“ Das Stück von Lüneburg iſt 14 Mm. laug, während das von Beyrich beſchriebene Stück von Berſenbrück eine Länge von 19,3 Mm. hatte. | Den 25. Dec. 68. Dr. Wiechmann. 5. Erklärung über eine Bemerkung in Naumann's Lehrbuch der Geognoſie, das Sternberger Geſtein betreffend. — In der neuen Ausgabe von Naumann's Lehrbuch der Geo- gnoſie, Bd. 3, Lief. 2 (1868), S. 231, wird erwähnt, daß ſich in den oberen Schichten der tertiären Mergel aus der Umgegend von Osnabrück häufig Reſte von Am⸗ moniten und Belemniten aus der benachbarten Liasfor⸗ mation finden, und dann folgende Anmerkung beigefügt: „Dies erinnert an das ähnliche Vorkommen 128 eines Geſchiebe von Ammonites Gervillei in einem der Sternberger Kuchen, deſſen v. Dechen gedenkt, im Handbuche der Geognoſie nach De- la-Beche, 1832, S. 249.“ Da Naumann's treffliches Lehrbuch weit verbreitet iſt, fo halte ich mich zu der Erklärung verpflichtet, daß nie⸗ mals im Sternberger Geſtein juraſſiſche Verſteinerungen vorkommen, und daß v. Dechen's Angabe einfach auf eine Verwechslung des baltiſchen Jura mit dem Sternberger Kuchen beruht. Solche Verwechslungen, auf die ſchon Boll in ſeiner Geognoſie der deutſchen Oſtſeeländer, 1846, S. 164, aufmerkſam machte, find leider oft vorgefallen, und wenn die Gerölle des braunen Jura auch vornehmlich auf der öſtlichen Hälfte von Meklenburg verbreitet ſind, ſo kommen ſie doch hie und da im ganzen Lande vor, und ich ſelbſt fand früher ein ſolches Geſchiebe auf dem Stadtfelde von Sternberg, das einſt eine ergiebige Fund⸗ ſtätte für den Sternberger Kuchen war. Endlich habe ich mich auf meiner diesjährigen Reiſe davon überzeugt, wie leicht durch den Ankauf von Sterberger N derartige Verwechslungen begünſtigt werden. Dr. Wiechmann. HR, 5 { rs 129 Vereinsangelegendeiten. 1. Bericht über die Jahresverſammlung des Vereins am 3. Juni 1868 zu Schwerin. Die 22. Pfingſtverſammlung unſers Vereins fand am 3. Juni um 11 Uhr zu Schwerin im Großherzoglichen Antiquarium ſtatt und ward von 22 Mitgliedern beſucht. Nach Ausweis der Präſenzliſte waren erſchienen die Herren: Baron von Maltzan-Federow, Landbaumeiſter Koch⸗ Güſtrow, Apotheker Müller-Güftrow, Rector Prahl⸗ Güſtrow, Dr. Wiechmann⸗Kadow, Lehrer Len z⸗Lübeck, Baron von Maltzan⸗Kl. Lukow, Apotheker Dr. Scheven⸗ Malchin, Rentier Ahlers-Roſtock, Hofgärtner Brink⸗ mann⸗Roſtock, Dr. Adam, Lehrer Brauns, Ober⸗ Stabsarzt Dr. Blanck, H. Brockmüller, Oberlehrer Dr. Hartwig, Hofgärtner Lehmeyer, Geh. Canzlei⸗ Rath Paſchen, Sanitätsrath Dr. Pfeiffer, Baumeiſter Ruge, Oberlehrer Dr. Schiller, Forſtgeometer Schmidt, Lehrer Segnitz, ſämmtlich aus Schwerin. Nachdem der Localvorſtand, Herr Dr. Hartwig, die Verſammlung begrüßt hatte, trug der Unterzeichnete, der interimiſtiſch das Amt des Secretairs verwaltet, den Jah⸗ resbericht über das Jahr 1867/8 vor. Jahresbericht. Das Jahr 1867/8 ift für unſern Verein kein erfreu⸗ liches, vielmehr ein recht trauriges geweſen, denn am 20. Jan. d. J. verſchied derjenige Mann, der 1847 mit we⸗ nigen Gleichgeſinnten den naturwiſſenſchaftlichen Verein in Meklenburg gründete, ihn 20 Jahre hindurch mit der größten ed 130 Liebe, Sorgfalt und Aufopferung leitete und ihm nament⸗ lich durch das „Archiv“ allgemeine Achtung, nicht nur in Deutſchland, ſondern auch in fernen Ländern verſchaffte — dieſer Mann iſt unſer unvergeßlicher Secretair Dr. Eruft Boll. Der Verluſt, der uns betroffen, iſt ein ſehr harter, aber er kann dadurch überwunden werden, daß die Mitglieder unſers Vereins, jedes in ſeiner Art, ſich be⸗ mühen, ihren Pflichten nachzukommen, und ſich eifrigſt be⸗ ſtreben, das gemeinſame Werk weiter auszubauen — in⸗ dem wir alſo handeln, handeln wir im Sinne unſers ver⸗ ſtorbenen Freundes! Sollte aber, wie ſchon mitunter be⸗ fürchtet iſt, der Verein mit dem Tode des Dr. E. Boll gleichfalls dahin ſiechen, ſo wäre dadurch nur bewieſen, daß ihm die echte Lebenskraft gefehlt; denn wenn auch bei allen derartigen Vereinigungen ein Einzelner die Führung übernimmt, ſo ſoll doch die wahre Stärke derſelben in dem einmüthigen Zuſammenwirken aller Betheiligten beſtehen, und iſt dies der Fall, ſo kann der Verluſt des Führers wohl auf eine Zeit hemmen, aber niemals gänzlich zer⸗ ſtörend wirken. Das Andenken an Ernſt Boll ſei das Panier, unter dem wir weiter ſchaffen wollen! - | Nach dem Tode des Dr. E. Boll übernahm der Vor⸗ ſtand die ſpecielle Leitung der Vereinsangelegenheiten und bevollmächtigte den Unterzeichneten, da mit eine Stockung in den Geſchäften vermieden werde, die Angelegenheiten des Secretairs bis zur nächſten Pfingſtverſammlung zu be⸗ ſorgen. Am 24. Febr. begab ſich der Unterzeichnete nach Neubrandenburg, um die Papiere des Vereins an ſich zu nehmen und nach deſſen Eigenthum zu ſehen. Die Acten⸗ ſtücke des Vereins lagen in beſter Ordnung vor, die Bi⸗ ae 7 131 = . 4 bliothek war in der Wohnſtube des verſtorbenen Secretairs ä überſichtlich aufgeſtellt, und hatte Herr Präpoſitus Boll die Güte, deren Verbleib am bezeichneten Orte bis zur Wahl eines neuen Secretairs zu geſtatten. Die Caſſe war nicht allein erſchöpft, ſondern hatte der verſtorbene Dr. Boll noch 2 Thlr. aus ſeinen Mitteln vorgeſchoſſen. Der 21. Jahrgang unſers Archivs war noch nicht vollendet, der Druck ward jedoch eilig fortgeſetzt, und iſt die Zeit⸗ ſchrift bereits unter die Mitglieder vertheilt worden, wäh⸗ rend der Verſand nach auswärts noch nach Pfingſten zu beſchaffen iſt. Die Einladung zur diesjährigen Pfingſt⸗ verſammlung iſt durch die Bekanntmachung in drei meklen⸗ burgiſchen Zeitungen erledigt worden; es möchte ſich für die Zukunft empfehlen, die Einladung zuſammen mit dem Archive an die Vereinsmitglieder zu befördern. Durch den Tod verlor der Verein die Mitglieder: Dr. E. Boll⸗ Neubrandenburg, Apotheker Volger-Lud⸗ wigsluſt, Landbaumeiſter Virck-Sülz, Forſtſchreiber Schmidt“⸗Goldberg. Ausgetreten find: Paſtor Coſſel⸗-Tarnow, Ober⸗ poſtdirector Flüg ge⸗Roſtock, Ingenieur Bernin⸗Malchin, Letzterer nach 8. 11 der Statuten. Als neue Mitglieder haben ſich dem Verein ange⸗ ſchloſſen die Herren Regenſtein, Forſtbeamter zu Schlowe bei Sternberg und Gutsbeſitzer Pentzlin auf Dinnies bei Sternberg. Die Geſammtzahl der ordentlichen Vereinsmitglieder beläuft ſich beim Jahresabſchluß auf 217. Verbindungen mit auswärtigen Vereinen ſind in dieſem Jahre nicht weiter angeknüpft worden, doch hat der Schriften⸗ 9* 132 austauſch unſerer Bibliothek wieder manchen Gewinn ge⸗ tragen, ſo wie außerdem Herr Dr. Boll eine Reihe wich⸗ tiger Bücher und kleiner Schriften käuflich erſtanden hat. Erwägt man, daß die Einnahmen geringer ſind, wie im letzten Jahre, daß noch Schulden zu decken waren und daß durch die interimiſtiſche Verwaltung und deren Ent⸗ fernung von Neubrandenburg mancherlei außerordentliche Ausgaben veranlaßt worden ſind, ſo muß der Zuſtand un⸗ ſerer Vereinskaſſe ein günſtiger genannt werden; der Caſſen⸗ abſchluß zeigt einen kleinen Ueberſchuß von 1 Thlr. 2 Sgr. Schließlich iſt noch zu bemerken, daß, wie ſchon in Archiv 21, S. 12, angedeutet iſt, mehrere Arbeiten für das nächſte Heft unſerer Zeitſchrift angemeldet worden ſind, wie auch Herr Lenz⸗Lübeck eine Arbeit über die Flora der Umgegend von Lübeck in Ausſicht geſtellt hat. — Mit dem lebhaften Wunſche, daß unſer naturwiſſenſchaftlicher Verein auch ferner gedeihen und wachſen möge, ſchließe ich dieſen Jahresbericht, den ich im Auftrage des Vorſtandes als interimiſtiſcher Secretair abgefaßt habe. Kadow (bei Goldberg) den 31. Mai 1868. Dr. C. M. Wiechmann. Alsdann machte Herr Dr. Hartwig die Mitthei⸗ lung, daß nach einem Schreiben des Herrn Baumeiſter Langfeldt“-⸗Roſtock 9 in Roſtock wohnende Herren, und unter dieſen 7 Profeſſoren der dortigen Univerſität, dem Vereine beizutreten wünſchten. Da die Lehrer der Natur⸗ wiſſenſchaften an der Hochſchule des Landes bis dahin dem Verein fern geblieben waren, ſo wurde der Anſchluß dieſer Herren als ein das Gedeihen des Vereins ſicher förderndes Ereigniß freudig begrüßt. „ k ; N h 5 5 5 * 133 Durch den Tod des bisherigen Seeretairs, des Herrn Dr. Boll, und durch den Ablauf der Vorſtandſchaft des Herrn Müller⸗Güſtrow vernothwendigte ſich die Wahl eines Secretairs und zweier Vorſtandsmitglieder, welche durch Stimmzettel vorgenommen wurde; Herr Müller hatte die Wiederwahl entſchieden abgelehnt. Erwählt wur⸗ den: 1. zum Secretair — das bisherige Vorſtandsmitglied Dr. Wiechmann⸗Kadow; 2. zu Vorſtandsmitgliedern — Herr Landbaumeiſter Koch-Güſtrow und Herr Pro— feſſor Röper-⸗Roſtock, oder an deſſen Stelle, Herr Pro⸗ feſſor Franz Eilhard Schulze-Roſtock. Herr Landbaumeiſter Koch nahm die auf ihn gefallene Wahl ſofort an, Herr Profeſſor Rö pier dagegen lehnte dieſelbe in einem Schreiben vom 9. Juni ab, und trat Herr Pro⸗ feſſor Schulze in den Vorſtand ein. Auch der Dr. Wiechmann erklärte ſich bereit, das Secretariat des Vereins zu verwalten, bemerkte jedoch dabei, daß der Raum in ſeinem Hauſe ein ſehr beſchränkter ſei, ſo daß er zu feinem Bedauern die Vereinsbibliothek nicht bei ſich auf- nehmen könne. In Folge dieſer Erklärung äußerte Herr Landbaumeiſter Koch feine Bereitwilligkeit, der Bibliothek in ſeinem Hauſe ein paſſendes Zimmer einzuräumen und das Amt eines Bibliothekars zu übernehmen, ein Vorſchlag, der mit gebührendem Dank angenommen wurde. Ferner verlas Herr Dr. Hartwig den folgenden von Herrn Dr. Beuthin⸗ Hamburg geſtellten und ihm brieflich mitgetheilten Antrag: „Da es für den Sammler in mehr als einer Hinſicht ſehr wünſchenswerth iſt, zu wiſſen, an wen er ſich wegen wiſſenſchaftlicher Fragen, 134 Tauſchverbindungen oder dgl. zu wenden, fo wolle | die hochlöbliche Verſammlung beſchließen: in der neu zu edirenden Mitgliederliſte iſt dem Namen ſtets hinzuzufügen, mit welchem Fache ſich der Ber fe; bee⸗ ſchäftigt.“ Die Verſammlung erkannte die Zweckmäßigkeit einer ſolchen Einrichtung, die ſchon von anderen Vereinen ge— troffen iſt, an, erhob den Antrag des Herrn Dr. Beuthin zum Beſchluß und erſuchte den Secretair, ſchon bei dem nächſten Verzeichniſſe darauf Rückſicht zu nehmen.“ Darauf forderte Herr Lehrer Lenz-Lübeck die Ver⸗ ſammlung auf, im nächſten Jahre in Lübeck zu tagen. Die Anweſenden erkannten es als recht und billig an, daß die Pfingſtverſammlung auch einmal in Lübeck abgehalten werden müſſe, da die Lübecker Natürforſcher ſchon lange unſerm Vereine angehören, und außerdem die Stadt und ihre Umgebungen ſo manches Intereſſante bieten, indeſſen 1. Nach beſten Kräften bin ich bemüht geweſen, in dem nachfolgenden Verzeichniſſe anzugeben, welchem Fache der Natur⸗ wiſſenſchaften ſich die einzelnen Mitglieder widmen, bin aber bei meinen oft mühſeligen Nachforſchungen mehrfach auf Miß⸗ vergnügen und Widerſtand geſtoßen und muß daher auch hier die Erklärung abgeben, daß es dem Ermeſſen eines Jeden überlaſſen bleibt, ob er die erwähnte Angabe machen will od 12 nicht; von einem Zwang kann nicht die Rede ſein. Und ferner glaube ich hervorheben zu müſſen, daß Diejenigen, welche als Freunde der Naturwiſſenſchaften im Allgemeinen und deren Förderer dem Vereine beitreten, eben ſo willkommen ſind, als Diejenigen, welche ein beſtimmtes naturgeſchichtliches Feld bearbeiten — nennt ſich doch unſer Verein ein „Verein der Freunde der Naturgeſchichte!“ 135 glaubte man, um eine größere Betheiligung zu erzielen, dies fo lange aufſchieben zu müſſen, bis die Kleinen-Lübecker Eiſenbahn vollendet iſt. Alsdann wurde, namentlich auf Vorſchlag des Herrn Baron von Maltzan -Federow, die Stadt Waren zum Verſammlungsort für das nächſte Jahr beſtimmt und die Herren Baron von Maltz a n— Federow und Lehrer Struck-Waren zum Localvorſtand erwählt. ä . Zu correſpondirenden Mitgliedern wurden ernannt die Herren: 5 Dr. Hörnes, Director des k. k. Hof-Mineralien- Cabinets in Wien; Dr. A. von Könen, Privatdocent an der Univerſität zu Marburg; Dr. A. Thielens, Botaniker zu Tirlemont in Belgien; Dr. Sonder, Apotheker in Hamburg. Es wurden nun verſchiedene naturwiſſenſchaftliche Ge— genſtände vorgelegt, von Herrn Dr. Blanck Blüthen⸗ und Fruchtexemplare der Baumwollenſtaude, die derſelbe 1860 von Aegypten mitgebracht, von Herrn Brockmüller ein friſcher, reichlich mit dem Staubpilze Peridermium Pini bedeckter Tannenzweig und von Herrn Lenz pracht⸗ volle Photographien von drei im Lübecker Naturalienkabinet befindlichen Affen (ſiehe Anzeigen). Die Sitzung ward 12 %½ Uhr geſchloſſen, und folgte ein Theil der Anweſen⸗ den dem Herrn Geh. Canzlei⸗Rath Paſchen, um unter deſſen Leitung die photolithographiſche Anſtalt der Landes⸗ vermeſſung zu beſichtigen, während Andere mit Herrn Dr. Adam gingen, um eine neuconſtruirte Elektriſirmaſchine zu prüfen. | 136 — Dann vereinigten fich die Vereinsmitglieder zu einem gemeinſamen Mahle in der Reſtauration des Herrn Fröleke. Dr. C. M. Wiechmann. (9) [+ 27 Jahresrechnung des Vereins Jahr 1867,68. Einnahme. Jahresbeiträge der Herren v. Lützow⸗Boddin v. Maltzan⸗Federow Beuthin⸗Hamburg Götz⸗Neuſtrelitz Timm⸗Hamburg Prozell⸗Hinrichshagen Rickmann⸗Schönberg Twachtmann⸗Neuſtrelitz Brückner⸗Ludwigsluſt ö Knieſtädt⸗Ludwigsluſt ( Unger⸗Fried lad 208 Mitglieder à 1 Thlr. n In voraus zahlten für das Jahr 1868, 69 die Herren: v. Lützow⸗Boddin 3 Gentzen⸗Neuſtrelitz N Boll⸗Neubrandenburg | Brückner⸗Neubrandenburg Greve⸗Neubrandenburg \ Aus dem Verkauf des Archivs a5 Thlr. à 2 Thlr. 1½ Thlr. à 1 Thlr. für das . Sn, &. 5 208 — — 137 Ausgabe. Zur Deckung der vorigjährigen Rechnung 14 18 9 An Buchdrucker Greve laut Rechnung. 105 10 — An Buchhändler Brüns low. 15 15 — böller Krüger 17 26 6 Für antiquariſch angekaufte Bücher. VF lk! 12 6 9 „ UVinſe rate 516 Verſicherung der Biblio then. 2 13 — Für Schreib⸗ und Packpapier 4 15 — uind Fracht 23 8 Auslagen des Dr. E. Boll, ſeinen Erben er⸗ FFC „ 8 Pro diversis (incl. Reiſeunkoſten). e ug 75 Jahreseinnahme 247 Thlr. 27 Sgr. Jahresausgabe 246 „ 25 „ Bleibt Ueberſchuß 1 Thlr. 2 Sgr. Kadow den 31. Mai 1868. Dr. C. M. Wiechmann. 8. Verzeichniß der ordentlichen Mitglieder. Die neben die Namen geſetzten Buchſtaben zeigen die verſchiedenen Fächer der Naturwiſſenſchaften an, welche die einzelnen Mitglieder vorzugsweiſe erwählt haben. Indem ich auf das in dem Berichte über die Verſammlung des vorigen Jahres in Betreff dieſer Zuſätze Geſagte verweiſe, ſpreche ich zugleich die Bitte aus, daß diejenigen Mitglie⸗ der, welche ihre naturwiſſenſchaftliche Thätigkeit in dem Verzeichniſſe alſo angedeutet zu haben wünſchen, mir die 138 nöthigen Mittheilungen deshalb machen, auch etwanige Irr⸗ thümer in meinen Angaben berichtigen wollen. A = Anatomie. — B = Botanik. — C Chemie, — Co = Conchyliologie. — E = Entomologie. — G = Geognoſie. — Gl = Geologie. — M = Meteorologie. — Mi = Mineralogie. - 0 — Ornithologie. — P = Petre⸗ faetologie. — Ph = Phyſik. — Z = Zoologie. Altona: Semper, J. O. Co G. k. Barkow bei Plau: Lütjohann, Erbpächter. Zander, Dr., Prediger. O. Barth in Pommern: Holtz, Rentier. Blankenhof: Pog ge, Gutsbeſitzer. Boddin bei Gnoien: v. Lützow, Staatsminiſter. G. P. Börtzow bei Grevismühlen: Owſtien, Prediger. Breeſen Kl. (R. A. Güſtrow): Karſten, L., Guts⸗ beſitzer. Brunn: v. Oertzen, Kammerherr. E. (Lepidopteren.) Brütz bei Goldberg: v. Preen, Hauptmann a. D. O, Bützow: Arndt, Lehrer. Co. Genzke, Dr. med. E. Dargun: Linſen, Dr. med. Rennecke, Prediger. Daſſow: Griewank, C., Präpoſitus. B. Demern bei Rehna: Maſch, Archivrath. Dewitz bei Stargard: Willebrand, Amtmann. Dinnies bei Sternberg: Pentzlin, C., Gutsbeſitzer. Doberan: Kortüm, A., Dr. Medicinalrath. Dobbertin: Garthe, Forſtinſpector. B. Sponholz, J. Dr. med. Dömitz: Fiedler, B. Dr. med. B. 139 Eiſenach: Fritz Reuter, Dr. phil. Federow bei Waren: v. Maltzan, H., Baron. Co. Vorſtand des Vereins für das Jahr 1869,70. Gründer des v. Maltzanſchen naturgeſchichtlichen Muſeums zu Waren. Feldberg: v. Oertzen, Kammerherr und Landdroſt. Runge, Amtsrichter. Finkenwerder bei Goldberg: Favreau, Gutspächter. Finkenthal bei Dargun: Harms, Förſter. Friedland: Unger, R., Dr. phil., Schulrath. E. (Lepi⸗ dopteren.) Gievitz Gr.: Brückner, W., Präpoſitus. Goldberg: Techel, Lehrer. Grabow: Kloß, Dr. med. B. Madauß, Zahnarzt. O. Greifswald: Wieſe, Forſtmeiſter. O. Greſſe bei Boizenburg: v. Meyenn, Kammerherr. Grevismühlen: Bauer, Apotheker. Güſtrow: Breem, Lehrer. B. Förſter, Dr. phil., Gymnaſiallehrer. C. Ph. Koch, F., Landbaumeiſter. 6. P. Vorſtand und Bibliothekar des Vereins. Müller, Apotheker. B. C. Mi. Ph. Z. v. Nettelbladt, Hauptmann a. D. Prahl, Rector. Raspe, Dr., Gymnaſial⸗Director. v. Raven, Hauptmann a. D. M. Schondorff, Dr., Lehrer. Seeger, Director. C. Ph. Seitz, Senator. 140 Simonis, Lehrer. B. Conſervator der Ver⸗ einsſammlung. f Stellner, Lehrer. E. Türck, Prediger. | Vermehren, Ad. Ph. Vermehren, Aug., Lehrer. C. Ph. Vermehren, A, stud. phil. Gutendorf N. bei Marlow: v. Vogelſang, Haupt⸗ mann, Gutsbeſitzer. O. Hamburg: Beuthin, H., Dr., Lehrer. Co. Mi. P, (europ. Coleopteren.) Krogmann, Dr. med. Z. Timm, C. T., Lehrer. B. Worlé e, Ferd., B. Mi. P. Z. Zimmermann, Dr. med. Gl. Mi. Hamm in Weſtphalen: von der Mark, Apotheker. Hinrichshagen bei Woldeck: Müller, J., Oberförſter. Z. Prozell, Präpoſitus. M. Höltingsdorf: Bouchholz, Forſtpracticant. Hundorf bei Rehna: A. Graf von Bernstorff, Amtsauditor. Kadow bei Goldberg: Wiechmann, C. M., Dr. Co. G. P. Secretair und Vorſtand des Vereins. Küſſow bei Neubrandenburg: Kirch ſte in, Dom.- N Kröpelin: Kayſel, Rector. B. E. Leuſchentin bei Malchin: Scheven, Th., Sufpecter, Ludwigsluſt: Brückner, C., Dr. med. Knieſtädt, Hofgärtner. B. Minter, Schuldirector. Lübeck: Arnold, Lehrer. B. Co. E. Mi. | 141 Brehmer, Dr., Advokat. B. P. Haug, Oberförſter in Waldhuſen. Mi, (Ars chäologie.) | Lenz, Lehrer. B. Meier, A. Dr. Co. O. Pfaff, Apotheker. C. Rothe, W. jun., Kaufmann. B. E. Schliemann, Rentier. B. Schmahl, F., Muſikus. E. Wallberg, Alfr. aus Halmſtad in Schweden, Handlungsbefliſſener. Warncke, Matth., Rentier. (Leben der Thiere im Felde und Walde.) Wilde, Lehrer. B. Co. E. Mi. Lübtheen: Becker, Dr. med. Lüſchow (R. A. Bukow): Fiſcher, Gutsbeſitzer. Lüſſow bei Güſtrow: Hermes, Prediger. Lukow Kl.: M. v. Maltzan, Baron. O. Malchin: Scheven, H. Dr. med., Kreisphyſicus. Scheven, Dr. phil., Apotheker. Timm, F., Apotheker. B. Matgendorf bei Lage: Thoms, Kunſtgärtner. O0. Möllenhagen bei Waren: v. Gundlach, Rittmeiſter. Neubrandenburg: Ahlers, Landſyudicus. Boll, F., Präpoſitus. Brückner, L., Dr. med. Co. P. Brünslo w, Buchhändler. Greve, Buchdrucker. 0. Jacoby, Lehrer. Paul, Lehrer. 142 Siemerling, V. Dr. phil., Apotheker. Mi. Walther, R., Dr. med. Neukloſter: Wulff, Sem. Lehrer. deuſtadt: Erich, W., Prediger. Peitzner, H., Advokat. Parchim: Beyer, F., Senator. Evers, Senator. E. Pentzlin: Fröhlich, Präpoſitus. Pinnow bei Schwerin: Schenck, Dr. phil., Präpoſitus. E. O. 5 Putbus: Dräger, Dr., Lehrer. Quitzenow bei Gnoien: v. Blücher, Gutsbeſitzer. Rehna: Schultz, Apotheker. Rehſe A.: Mercker, Gutsbeſitzer. Ridſenow Gr. bei Lage: Karſten, Gutsbeſitzer. Ritzerow bei Stavenhagen: v. Rieben, Forſtmeiſter. Rövershagen bei Roſtock: Garthe, Forſtinſpector. Ruß Ahlers, O., Rentier. Mi. P. Aubert, Dr, Profeſſor. 2. Berger, Organiſt. B. Mi. Brinkmann, Hofgärtner. B. (Bryologie.) Claſen, F. Dr., Lehrer. E. Mi. Dethleff, Photograph. P. (Trilobiten.) Grosſchopff, Chemiker. C. Henke, Dr., Profeſſor. A. Karſten, H., Profeſſor. Mi. Ph. Director des mineralogiſchen Muſeums der Univerſität. Krauſe, Director. Kühl, Dr., Medieinal⸗Aſſeſſor. v. Kühlewein, Dr., Collegienrath. B. 143 Lange, Dr., Kunſtgärtnerei⸗Beſitzer. B. Mi. Langfeldt, Baumeiſter. Möllmann, Dr, Gymnaſiallehrer. Raddatz, Director. E. Reinke, H., stad. phil. B. Riefkohl, Privatlehrer. O0. Röper, Dr., Profeſſor. B. Director des zoologiſchen Muſeums der Univerſität. Scheven, E., Dr. med. Schulze, F., Dr, Profeffor. C. Schulze, Franz, Eilhard, Dr., Profeſſor. A. Z. Vorſtand des Vereins. Steenbock, Conſervator. O. Winckel, Dr., Profeſſor. v. Zehender, Dr., Profeſſor. Satow bei Kröpelin: Vortiſch, Prediger. El. Mi. Schlön bei Waren: Brückner, A., Prediger. Schlowe bei Sternberg: Regenſtein, Forſtbeamter. Schönberg: Rickmann, Baumeiſter. Saß, Apotheker. Wegener, Lehrer. Wilhelm, Lehrer. Wittmütz, Dr., Director. Schwan: Claſen, Conrector. Schwerin: Adam, Dr., Lehrer. C. Ph. Bärenſprung, br., Hofbuchdrucker. Blanck, Dr., Oberſtabsarzt. B. Gl. Brauns, Gymnaſiallehrer. E. Brockmüller, H. B. (Kryptogamen.) Brückner, A., Dr. med. B. 5 144 Dippe, Dr., Miniſterialrath. M. Flemming, Dr., Geh. Medicinalrath. Francke, Apotheker. B. C. Fromm, L., Secretair. Gl. Hartwig, Dr, Oberlehrer. Ph. Kaiſer, Dr., Redacteur. Kirchſtein, Dr., Lehrer. Ph. Knebuſch, Domänenrath. Lehmeyer, Hofgärtner. B. Liſch, Dr., Geh.⸗Archivrath. Gl. Lübbert, G., Sparcaſſenſchreiber. 0. Meyer, Dr., Ober⸗Stabsarzt. Paſchen, Geh. Canzlei⸗Rath. (Geographiſche Ortskunde.) Pfeiffer, Dr., Sanitätsrath. Ruge, Baumeiſter. Gl. Schiller, Dr., Oberlehrer. Schmidt, Forſtgeometer. B. Segnitz, Lehrer. Co. Spornitz bei Parchim: Mecklenburg, Förſter. Stargard: v. Fabrice, Kammerherr und Landdroſt. Stavenhagen: Heinroth, Schornſteinfegermeiſter. P. Krogmann, Thierarzt. Sternberg: v. Müller, Forſtmeiſter. Strelitz⸗Neu⸗: Bahlcke, Hofrath. Barnewitz, Hofbuchhändler. Collin, Lehrer. e Eggers, Ober⸗Zollinſpector. B. Eggert, Schulrath. Füldner, Lehrer. E. (Neuropteren.) 145 Gentzen, Bibliothekar. Götz, Dr., Medieinal⸗Rath. Langmann, Lehrer. Müller, Director. Peters, Dr., Ober⸗Medieinal⸗Rath. E. (Co⸗ leopteren.) | Roloff, Dr., Profeſſor. B. C. Mi. Ph. Z. Twachtmann, Steuerreviſor. Sülz: Böhmer, Senator. Cordua, Privatlehrer. Lange, Amtsverwalter. Teterow: Cordes, Lehrer. O0. Danneel, Senator. Kayſel, Senator. | Thalberg bei Treptow: Heydemann, L., Gutsbeſ. O. Treptow: Schröder, Juſtizrath. Viecheln (R. A. Gnoien): Blohm, W., Gutsbeſitzer. Vietz bei Hagenow: Lau, Lehrer. O0. Waren: Krull, L., Apotheker. Struck, Lehrer. B. Co. Z. Vorſtand für das Jahr 1869, 70. Conſervator des v. Maltzanſchen Muſeums zu Waren. Wismar: Rättig, Lehrer. B. (Phycologie, Anatomie der Pflanzen.) Schlotterbeck, Lehrer. ö Schmidt, F., Kreiswundarzt. E. O. (Lepi⸗ dopteren.) Stahmer, Dr., Kreisphyſikus. G. | Wittſtock: Meyer, Rector. Wolgaſt: Marſſon, Dr., Apotheker. B. 10 146 Zapel bei Crivitz: Willebrand, Prediger. B. Zarentin: Brath, Apotheker. G. P. Ziethen bei Ratzeburg: Klöckner, Prediger. Zühr bei Wittenburg: v. Grävenitz. Neue Literatur. 1. Brockmüller, H. (zu Schwerin, früher zu Wölſchendorf) meklenburgiſche Kryptogamen, Fasc. 6. no. 251—300. Schwerin 1868. Dieſe Liefe⸗ rung enthält 50 Laubmooſe, von denen die für unſere Flora neuen mit * bezeichnet find. Hinſichtlich der Ans ordnung und Nomenclatur iſt Schimper's Synopsis Musco- rum europaeorum zu Grunde gelegt; nur bei wenigen Arten iſt aus Prioritätsrückſichten ein anderer Name vor⸗ angeſtellt. Außer dem Herausgeber haben Beiträge zu dieſem Fascikel geliefert: Dr. Blanck, Brinkmann, Dr. Dräger, Eggers, Häcker 7, Hintze, Hübener, Müller, Reinke, Simonis, Struck, Wüſtnei 7. Die 50 Arten ſind folgende: Weisia cirrhata (L.) Hdw. Orthotrichum eupulatum Hffm. Dieranella erispa (Hdw.) Schpr. Lyellii Hook, et Tayl. Dicranum montanum Hdw. Georgia pellneida (L.) Rbh, 8 longifolium Erh (Tetraphis pellucida Hdw.) ampylopus Pyriformis (Schltz.) Encalypta streptocarpa Hdw. Splachnum ampullaceum L. Physcomitrium pyriforme (L.) Brid. (C. torfaceus Br. eur.) Ceratodon purpureus (L) Brid. * Barbula ambigua Br. eur. imberbis (Hds ) Leptobryum pyriforme (L.) Schpr. (B. fallax Hdw.) Bryum cernuum (Sw.) Br. eur. ® tortuosa (L) W. et M. (Br. pendulum Schpr.) muralis (L.) Timm. inclinatum (Sw.) Br. eur. * pulvinata Jur. Warneum Bland, ruralis (L.) Hdw. * Funkii Schwgr. Grimmia pulvinata (L.) Sm, turbinatum (Hdw,) Schwgr, 147 Mnium affine Bland. Thuidium Blandowii (W. M.) hornum L. Br, eur. Cinclidium stygium Sw, Camptothecium lutescens (Hds,) Meesea trichodes (L.) Br. eur. (M. uliginosa Hdw.) . Brachythecium albicans (Neck.) Paludella squarrosa (L.) Brid. =. ER 25 Aulacomnium androgynum (L.) Eurhynchium Stokesii (Turn,) Schwer, Br. eur, Pogonatum polytrichoides (L.) Rhynchostegium rusciforme (P. nanum P. B.) (Neck.) Br. eur. aloides (Hdw.) P. B. Amblystegium riparium (L,) urnigerum (L.) Brid. Br. eur. Neckera complanata (L.) Hüb. Hypnum stellatum Schrb. Antitrichia curtipendulla (L.) Kuneiffii (Br. eur) Schpr. Brid. commutatum Hdw. Anomodon attenuatus (Schreb.) stramineum Deks. Hartm. Hylocomium splendens (Hdw.) vitieulosus (L.) Hook et T. Schpr. Außer dieſen 50 Arten enthält das Heft noch 5 Sup⸗ plemente zu früheren Lieferungen: Leucobryum glaucum, Dicranella heteromalla, Hypnum molluscum, H. trifa- | rium, Bryum uliginosum. Im Ganzen find in dem Werke nun 85 Species Laubmooſe ausgegeben, die unges fähr den dritten Theil unſerer Flora ausmachen. Auch dieſe Lieferung hat Herr Brockmüller der Ver— einsſammlung geſchenkt. 2. Die „Zeitſchrift der Deutſchen geo⸗ logiſchen Geſellſchaft Jahrg. 1868“ enthält unter dem Titel „Die oberoligocäne Fauna des Sternberger Geſteins in Meklenburg, von F. E. Koch und C. M. Wiechmann, erſte Abtheilung“ eine Abhandlung über folgende Gattun- gen des Sternberger Geſteins: Ringicula, Tornatella, Tornatina, Bulla, Calyptraea, Pileopsis, Patella mit 1 Tafel Abbildungen. Wir bemerken bei dieſer Gelegenheit, daß die Ver⸗ 10 * 148 faffer nunmehr die Molluskenfauna des Sternberger Ku⸗ 1 chens in wiſſenſchaftlicher Reihenfolge bearbeiten und ſolche g in unſerem Archive veröffentlichen werden. 3. von Könen, A., Das marine Mittel⸗Oligocän Norddeutſchlands und feine Mollusken-Fauna. Caſſel, s Th. Fiſcher, 1867 und 1868. 2 Thl. gr. 4. Mit 7 Tafeln. (Aus „Palaeontographica“, Bd. 16.) | Diefe bedeutende Arbeit des Herrn von Könen, welche einen wichtigen Theil der norddeutſchen Tertiär⸗ ablagerungen behandelt, iſt auch für die Geognoſie Meklen⸗ burgs ſehr werthvoll, indem darin nicht allein die Con⸗ chylien des Septarienthons von Mallis und Neubranden⸗ burg beſprochen, ſondern auch die Vorkommniſſe des Stern⸗ berger Geſteins vielfach zum Vergleich herangezogen werden. 4 4. Speyer, O., Die Conchylien der Caſſeler Ter⸗ i tiärbildungen. Dritte und vierte Lieferung. Tert S. 93—138, tab. 11—19. 3 Auf die Wichtigkeit dieſes Werkes für Meklenburg iſt ſchon öfter in unſerem Archiv hingedeutet worden, denn F die größere Zahl der im Caſſeler Becken vorkommenden Conchylien iſt auch im Sternberger Geſtein vorhanden. Das neu erſchienene Heft enthält die Gen. Cancellaria, - Pleurotoma und Cerithium. 1 meine £ * 2 2 RE TEE — Ueberſicht der aus den meteorologiſchen Beobacht iuri a 2 ! 7 ungen zu Hinrichshagen im Jahre 1867 9 9 a gefundenen Mittel (20 | . Jahr.) Decbr. 1866. Janugr 1867. Februar. e 8 2 - April. Mai Juni Juli 8 | Mai. Juni. Juli. Auguſt. Sente 2 | — | 9 Auguſt. S ber. October. November! Be Baro⸗ f 2 00 rg 27 T | | N Weiber Panzer Winter. Frühli | Serge 1 ee, 14. My. 6. lach 1 de | 8 e 8 ! ar DOREEN en NET ET eee eee | | Frühling. Sommer. Herbſt. Jahr. Bemer⸗ = — — 4 . Mg. 6. WI 18. Am. 2. W 2 15. Ng. d. N 119. Mm 2. WI e. Ab. 10. 7 5.78 SE 277 pen unge 2 > 7 = — = | | 2. WI 8. Ab. 10. SWW 1 24. m 5 855 „ 207 6.787 577 777 — - ungen. ſtand auf Maximum, „ao | 28 6449 28 7.02 28 204 28 205 7 1 ä ee 8 BOT e e e ee ee | a 0 . re⸗ 55 6. S 0 18. Alb. 40. 8 1 2. ele 10. 8 0 J. An. 2. W 1 6. 21g. 6. N l en 27 I1.18 | 28 1.05 2 65 e — E en, 6. Febr. nn dueirt, Mittel aus drei u (ee Da ee ELLE 04 | 28702 | 320 | Wa 28707 at l, an . Beobachtungen. 27 8.25 27 6.24 27 9.74 27 8.38 955 | ee] — — (( — ae 5 10 . Iunis 26. Srl 28 7,02 0 — ! . 7 8.38 27 6.23 27 931 27 9.70 27 8.19 He 0 = = . . min, 5 1 5 — — ͤ·ꝶ—kj—-—.æ — 5 5 | ET 27 8.90 27 10. 7802 | 27 = 95 En 6 Uhr Morgens. 00.95 2015 148 — 2035 == er f | ul 27 8.02 | 27552 | 27956 27 9.82 27 8 Deb, 66 20 — | 35 5021 90,83 10038 1052 | mu63 FOR U ee FE | . | A I ot 005 0.95 " 51 2 Uhr Nachmittags. 1,36 09555 AR 5 I] ii | —| 1 zB | 206 10428 50.07 5 n I 2 7 2.70 1.79 6.66 IE 10.64 15.15 14.83 fla 1 u e | 40.93 Seh 2 — — | 3 92 11.02 8.67 | 2.96 5 — 7 8 = hr Abend: - | T - 0 1.38 5.3 | 4 8 Mi... 2 Tem 10 Uhr Abends. 0.54 — 1.71 2.23 I = 1,07 4.58 5.96 | 9,99 | 10.49 —— 0 + — — x 6.35 | 15.63 8.55 7.79 Stöber 1 2 —— 2 8 4 N 5 | h | 34 8.56 5.76 1.40 Fe „„ nn I kevenber 18 0 1 Mi 5 75 8 — | | : 0.29 3, | hr ... peratur Mittel derſelben. 0.72 — 1.55 2,50 — 0.54 4.86 7.20 11.65 mg A — 2 Wel 5.24 4.84 u 7 | | . A 11.90 12.96 1007 7 e = — | flieg über der Mittel Minima. — 1.03 N — 3.15 0.97 — 290 | 92.58 0 le = Ir N . 3.86 12.18 6.07 3.73 20⁰ dei — 8 5 he 3.81 7.87 8.79 | = — * | A 15 5 re 1 — 899 655 4.22 | 030 I = „ 3 ge äglichen | Maxima, 2 = 75 er z re % | ea e | 30 805885 Luft 0.10 4.07 | ‚00 7,04 11.03 15.26 15.63 | 57 N — — — || | 3.09 un.. 5 - — * 5 5. 17.25 | 14.31 8.96 | 3.23 1.85 7 r al — El 2 2 nach eee eee * — 1.63 2.52 — 0.4 4.81 7.42 1 | == | N 8 Ian. Te JE ee | 5 12,21 13.12 | 10.43 6.59 | 1.77 "Tor 0 35 ag 85 = . — — schr. . 15 N Unterſchied derſelben. 3.10 4.90 AUCH So TIER ii 4 | i | ee 5.75 as ) 2 ; - 7.2 b 6.8 8.26 i 5 5 — I | 5 - | 2.93 29 5 = ng — V—Ü— | 99 5 75 | Minimum, I. — 4,9 105 | 1.3 179 36 — - 5 | 5 7.61 | 5.15 5.33 Abſolutes 25. Mg. N 0 | 19. Mg 6. K 0 13. Mg S o 1 ng. d | % mg 8 1 2.06 6.0 | — ld 08 “23 — = ! - —- ——— - ER: | et) 27. Mg. N 0 9. Mg. S0 1 24 Mg. N 0 13.4 = 10:57) 3.6 — 1.0 18. Maximum. | 8, Im, 2. E. 8.6 S 15.9 9 | - ——— 2 13. MSM. . un. 27. Eeptbr. 7 K 1 17. 9m SW 20. Ni 2. 8 1 | 20. N. S6. 1 1 an 22.4 | 21.6 al FG —— | | Das m u — 1 | 5 anal WDR 23. Nm. W 0 1. Nn. 10 1 28. An. S 0 18. SED 8 1 8.6 22.4 | 22,9 21.6 29 Unterſchied derſelben. 20.1 19.2 1350 21.8 | 6 0 en PB —— 8 U 51. n,. 20. dh. . Sethe 20 fl — = ö | o 7.2 24.3 19.0 17.7 10.9 | =: = D ( =- —— — : — i N 222.6 DE 22. 2 | 308 Dunſt⸗ Mibimum. 1 01 0 0.50 1.22 0.57 1.26 1.56 2,61 15 " 2 Zu ee 22.6 30.3 fpannung] E111! en Se El ae a 0.70 0,37 771 5 il riſer Maximum. 3.16 818 308 | 4.74 6.07 8525255 nm 3 Baum: 18. Mär | . Jun, 23. Noobre ı parıjer 1 5. An e. 13 Nm. 2. 28. Nm, 2. 20, Nm. 2. allen a 10 a 6.81 | 6.04 4,62 71 4.18 9.80 6.07 In 1 ini Mitt. drei 0 = ng = — ET ech 20 Ab. 10. 1. Ab. 10 18. Nn. | I. An. 2 95 07 4 . Linien. tittel aus drei 2004 103 221 175 a 5 ö — — — E . — —— 93. il. Aer 38. ul. Beobachtungen. . 2.61 2.99 6 5 f 1 — — 5 4.63 4.75 3.82 3.11 2.08 1.95 2.45 nn I Sm Dunit Mib mum. 71.0 62.6 50.1 3505 50.3 309 73 - i : 2.99 of . we 6. Nm 2. 6. As. 10 12. Am. 2 20. Nm. 2 1. Nm. 2. 7. Nn 27, Am. 2 44.6 38.9 49.0 59.6 50 - — ge galt 11 = 705 175 en, | — | 15. Nm. 2. \ 238. Nn. 2. 23. Nm. 2. 9. Nm. 2. 12. Gebr. 5 99 ee 36.9 Ki 0L | 100 2= | — 5 97. Juni. „ Sepibr, 1. nach Pro- Es 2979, an e 8g an, | mare 1 29 9 55 5 4 70 1055 100 100 0 100 100 STD, e 100° = — — = = —. — 1 — 2] = an 6 g. 5 20 | 85 I 100 7 centen. 22 5 aus drei 91.6 89.2 80.7 819 7 Er m 5 I ge —.— H = 11 80 | an l 2 an 18 28 an 15 Tg. an 1129. an 26 Th. er 90 25 Beobachtungen. i 5 77.9 77.1 83,7 80.3 80.2 88.1 Ar 5 — — — h 8. 86.9 89.30 82.23 81.27 85,73 84.25 Minimum, 0.5 | 2.8 4.5 10.5 | 3 5 B 5 10.2 12.7 5 7 R — zZ 8. 0, 4. | 50 a „120.07 70 0.2 10.2 0.5 — 0.2 Tem⸗ 10 Maximum, 90 0.9 A Eee 16.3 DEE re Se 5 20.Noobte | 20-22. Men 55675 705 3 9 5 1 7.2 5.5 8 5 D n In | > | Zi 5 26. | 21. 55 2 285 6 205 16.3 | 17,2 16,5 17.2 8 0 Mittel aus 1 8 | T x 1 . 2 7. Dechr, 31. Mal. 21. Aug 1. Septbr, a peratur | Beobachtung. 1.96 0,41 2.40 | 1.06 5.30 8.06 13.93 | 5 1 — — 5 = „eu: 7 > | ei ; 1336 | 15.19 11.97 2.84 1.45 5.00 14.16 7.Al 704 des Minimum. 2.7 1.5 | 3.4 5.7 10.0 9 — 5 I 19. 20. 31. m 20-20. = 1. | 2 0. ; 1 Ins | 9.6 3.0 17 15 10.0 3.6 165 Erd⸗ r BES 3 0 BR ER TEEN ee 2 = e — 1 3. 28. u 133 7.4 43 9.2 13.8 13.3 138 Mittel aus 1 2 T 2 ei — 2. e 2. 5-10. Babe 81. 21. Aug. 1—8. Scpitr. 21. 4 bodens, Beobachtung. 1 | 3.04 2.04 6.95 11.32 12.35 I 1164 q 809 A N 5 rw: ; E . a i n . 4% 12.18 8.19 5.93 he Minimum, u | 7 2.7 | *. 3.4 78 au tief: al. | * | 1.9, U. . 15 10,8 11.0 N 7.8 4.3 2.3 7.8 4.3 10—15. 1. 6—11 I 15. 17. 31 30. 9 23—20. Mat S 4 Mn 4.5 3.6 | 35 741 I: — — - — — 2 2 et at Raul: 8 eee Be . 1. 1. 114 123 97 77 45 W Ems uns Ai Aas 1 1 | 7 23 Tee — m a Ef, Armed Se ME | | 1; 1. 1-3,7-10 Bes. 1. Mai 26-29. Aug. | 1-8, Selbe. an, Beobachtung, — 3. 3,36 2.76 | 4.2 6.3 9.6 . „ 1 = 8 | 37 9.60 11.06 11.60 11.10 8.37 5.88 3.50 4.42 10.77 8.45 6.80 Ueberſicht der aus den meteorologiſchen Beobachtungen zu Hinrichshagen im Jahre 1867 gefundenen Summen und Mittel. | 1 | 1 | E Bu P 3 8 Dechr. 1566. Januar 1867, Februar. März, April. Mai. Juni. Juli. Auguſt. September. October. November. Winter. Frühling. Sommer. Herbſt. Völlig heiter. 3 0 „ 1 1 | I T T Der legfe Frütz. Heiter, 3 15 | | Line ei . am 24. Mai Him⸗ . Ziemlich beiter. Suse f b. Nevbr. 1867. mels⸗ Wolki. anſicht. Trübe. r f I & Bedeckt. Mittel in Procenten der ölli Bedeck— ; N. Mind: 2 } | | Der lezte Beüb- richtung NO 0 | 1 | 1 8 | 1 16 | 14 8 35 10 85 trat ) „ I ein am 9. Mai li O ö 10 | 13 | 10 | | 0 11 1887, der kiſte täglich O. { 0 | 37 12 39 | 10 Binterfroß an aglıd) — 5 b 1 2 Ne 8 1 . Neeb, Yaor- dreimal, Sd. . ee 6 0 12 0 2 4 + | | 6, 2, 10 © 6 | 16 | 6 | 6 | 6 | 7 2 5 Uhr SW W 23 % „„ 1 6 „ beobach— W. e 81 15: |, 0837 34002 42 23 tet. 7 NW. 2 5 2 Ye 9 3 8 8 Na 8 ni SE Mi - 5 Wind überhaupt. 30 24 e e 1 hr! re 2 Ne 1 A Ze | Windſtille. 1 7 2 7 2 1 5 Th I Thau 0 0 | 0 0 | 19 8 | (= Bi 1 = N 4 a — E . ul 8 | b f 1 — — Ile gröfte Reif. 0 2 3 | 1 1 4 0 0 Mende Regen — — —— | | | 2 6 | fiel am 30. “nl | 7 FR en urritl und be. Wäß⸗ Nebel. 9 5 — 5 4 A 3 8 75 85 rige ö f z > 7 | + — aleih 8.88 9 Regen. a) 9 | 3 24 19 8 a || as: Nieder⸗ . N 5 K TITene 5 Regen und Schnee. 1 1 1 | 0 2 | 1 0 0 ſchläge. ö — ' " Schnee. 9 10 6 | 11 3 2 | 0 | 0 | T 1 1 = _ = — + u I 1 Graupeln. 98 0 99 * 14 1 9 8 0 Tage. — = — — — — F art El Hagel. 0 1 | 2 0 4 ) | 0 | 0 \ | : Be ö | 1 r 15 Niederſchläge überhaupt. 2⁵ 18 19 18 25 | 24 | 27 25 | Regen. 220 220 193 | 10 | 405 | 186 180 541 Kub.⸗Zoll. } — — u 1222 en 2 — ai — Betrag Schnee. iss, | e 2 81 32 4 801 0 0 2 7 = —z = 1 > — — — — — —— 1 — — — 1 — 5 — — — —— _ — — — - ö — der Höhe Regen. 18.33 138.33 16.08 0.083 33.075 15.50 | 1500 4508 nu | 20.50 22.75 5.50 52.75 41.75 67.25 48.75 Ried 5 5 — — — = | — te | Linien. Schnee. 1133 | mas 2.58 2.67 0.33 8.42 0 0 0 0 | 0 11.42 0 0:83 a + = — — ul 1 | | | £ | 8 Ti m io og: T | Feen Si] ag = an Trap, 202 ſchläge. Zuſammen Kub, Zoll. 356 307 224 12 409 287 | 180 541 86 246 | 273 633 M807 595 2327 Zuſammen Höhe, e 2558 18.7866 3.0450 34.08 9g.u99 15.0 45.08 7.017 oo. | er: 243.492 7 — nee Electriſche Nahe Gewitter. 0 0 0 0 0 1 0 4 0 1 r — —ͤ — —— 1 . nungen Entfernte Gewitter, 0 | 0 0 1 4 I 3 7 11 | 2 4 2 — ä — — 2 1 l 1 = — er... — — N 1 zu‘ NY U U