HARVARD UNIVERSITY. EITBRARIY OF THE MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. \o\ boden Lola CHI Br zur 7, N N { AN Ai =‘ fr At # AT ER $ ® er > an ® N des Vereins der Freunde aer Naturgeschichte ın Mecklenburg. —se 61. Jahr. (1907.) Mit 6 Tafeln. Redigiert von E. Geinitz-Rostock. Anhang: Sitzungsberichte der naturiorschenden Gesellschait zu Rostock. Jahrg. 1907. = "Güstrow, in Kommission der Buchhandlung von Opitz & Co. 1907. AG Ö Ö Ö Ratsbuchdruckerei Güstrow VON OR VOPIAIZ KORKOX LOX SARS OD: OR VAR SAOZELÄKOR EAPKERIS y“ VD 4 N NANNTEN N £ > 1 v= > TG Da S wY Die Autoren sind allein verantwortlich für den Inhalt ihrer Arbeiten. Inhalts-Verzeichnis. ı E. Geinitz: Inhaltsverzeichnis und Register zu den Jahr- gängen 51—60 des Archivs des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg ............... M. Gillmer: Ein literarischer Beitrag zur Gross-Schmetter- Iimestaunasvon Lübeck... dee saseoneesaane K. Friederichs: Ueber Verbreitung und Lebensweise einiger Käfer, insbes. Chrysomeliden ............... E. Krause: Bemerkungen über die Körkwitzer Linde und einige andere Pflanzen der Umgegend von Rostock U. Steusloff: Beiträge zur Fauna und Flora des (Juartärs IneMeeklenbureme zur. aa ea Sellin ads see dar A. Spätglaziale und holocäne Ablagerungen mit Vertigo Genesii Gredler und Succinea Schu- macheri Andreae bezw. Planorbis stroemi Wester- lZund von Güstrow in Mecklenburg. Mit 1 Tafel B. Ueber einige gelegentlich der jüngsten Rhetra-Forschungen geschaffene Aufschlüsse und die geologischen Grundlagen dieser Unter- suchungen, Mit du. Karter. en. dose Yale cat E. Geinitz: Zweieigentümliche Landschaflsformen, Rommel und Rämel, sowie Bemerkungen über Sölle. Tafel 3—5 G. Clodius: 4. Ornithologischer Berieht über Mecklenburg (und Lübeck) für das Jahr 1906. Mit 2 Tabellen ... P. Ascherson: Wer ist der Autor von Orchis incarnata VOTSOCHTLOlEULa A Neal ee hereglee eier Karl tahn: Moose Neuklosters. I. ....2.....es sec. Karl Hahn: Nachtrag zur Flora von Neukloster ........ Kleine Mitteilungen: Günther Tessmann: Bemerkungen über den in der I. Abteilung dieses Jahrgangs erschienenen Beitrag zur Schmetterlingsfauna von Lübeck .... W. Bath: Thomas - Trauermücke (Sciara Thomae) W. Bath: Auffindung von 3 Elch-Schaufeln ....... WasSsermanmele Are een. Die Uslarschen Wasserfunde in Südwest ........... Seite 6l 68 Bücherschauna cs Wa erlernte eier 141 Vereins-Angelegenheiten: A. Bericht über die 61. Generalversammlung zu Güstrow u la le RR 142 B. Mitelieder-Verzeichnise "er vr nee 147 C. Verzeichnis des Zuwachses zur Vereins-Bibliothek 162 R. Heinrich: Meteorologische Beobachtungen. 2 Tabellen und 1 Tafel. M. Haberland: Meteorologische Beobachtungen. 1 Tabelle. H. König: Meteorologische Beobachtungen: 2 Tabellen. Sitzungsberichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Rostock. ı Jahrgang 1907 2... 2 ae I—XXVIl Mitgliederverzeichnis der Naturforschenden Gesellschaft zu Rostock: „Mr: . eetem. I ab NASEN XXIX— XXX. + \ alenieiehe oe 1 ar NORS 72 Y UN 5 N = N AR cury. des Vereins der In" () = AN 5 = =: =: ER S® = I ; Mecklenburg. m \ D _ d ® rl ER Of N S- 5 RO ET Ö) an ale ee an er . a A ES = ee 3 he ; =) UND E Y on SL Abteluhe = u. - x mit 5 Tafeln. Fey SER ° 3 arpnen h ce % = - er; iD RR Ba +E SUCH Inhaltsverzeiehnis und Register den Jahrgängen 5I—60 des Archivs des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. Systematisches Inhaltsverzeichnis zu Archiv 5I—60. Zoologie. Struck: Der Nörz, Seeotter, Mänk kommt noch immer in ‚Meckl. vor. 51, 29. Brauns: Neue Schlupfwespen aus Mecklenburg. EIS. Haberland: Ueber das Schwimmvermögen der Ringel- natter. 51, 156. Wüstnei: Beiträge zur Vogelfauna Mecklenburgs. 52, 1. Wüstnei: Bemerkungen zu einigen Säugetieren Mecklenburgs. 52, 36. Planeth: Monstrosität einer Helix nemoralis. 51, 157. Struck: Ornithologisches. 52, 46. Brauns: Monstrosität. 52, 55. Brauns: Die Bienen Europas. 52, 58. Struck: Doppelnest der Kohlmeise. 52, 82. Angerstein: Acherontia atropos. 52, 101. Wüstnei und Clodius: Die Vögel der Grossherzog- tümer Mecklenburg. 54, 1. Nachtrag. 54, 399. Ketel: Arge Galathea L., ein für Mecklenburg neuer Tagfalter, nebst Notizen über einige andere Schmetterlinge. 55, 167. Friederichs: Neue mecklenburgische Käfer. 55, 169. Steusloff: Xerophile Heliceen im Osten Mecklen- burgs. 55, 176. 1 2 Wüstnei und Clodius: Der weisse Storch in Mecklen- Ionen nal, 1 Held: Einige Bemerkungen und Zusätze zu der orni- thologischen Abhandlung: Die Vögel der Gross- herzogtümer Mecklenburg von Wüstnei und Clodius. 56, 58. Stehlmann: Kleinere Beobachtungen bei Dobbertin. 56, 120. Gillmer: Ein weiterer Beitrag zur Verbreitung von Ohrysophanus Virgaureae und von Melanargia Galatea in Mecklenburg. 56, 124. Tessmann: Neue und seltene Schmetterlinge aus der Umgegend von Stavenhagen. 56, 127. Tessmann: Verzeichnis der bei Lübeck gefangenen Schmetterlinge. 56, 132. Olodius: Neues über den Hamster in Mecklenburg. 3, 1 Wüstnei: Die Adler Mecklenburgs. 57, 45. Busack: Uebersicht der bei Schwerin und Waren gefangenen Gross-Schmetterlinge. 57, 105. Schröder: Neue und seltene Schmetterlinge der mecklenburgischen Fauna. 57, 151. Gillmer: Epione advenaria, ab. fulva. 57, 183. Gillmer: Ein für Mecklenburg neuer Tagfalter, Ar- eynnis Laodice. 57, 183. Glodius: Ornithologischer Bericht über Mecklenburg. 1900/03. 58, 43. Gillmer: Uebersicht der von Herrn E. Busack bei Schwerin und Waren sgefangenen Giross- schmetterlinge. 58, 64. Gillmer: Die Verbreitung von Hesperia silvius zwischen den Unterläufen der Oder und Elbe, sowie das Ei desselben und seine Vergleichung mit dem Ei von Hesperia palaemon. 58, 117. Gillmer: Eine Abart von Metopsilus porcellus. 1 Tafel. 58, 124. Friederichs: Ueber einen gezüchteten Bastard von Carduelis elegans und Ligurinus _ chloris. 58, 156. Friederichs: Ueber Mysis vulgaris. 58, 163. Gillmer: Ein weiterer für Mecklenburg neuer Tag- falter, Erebia aethiops. 58, 165. Gillmer: Berichtigungen und Zusätze zu der Ueber- sicht der von Herrn E. Busack bei Schwerin 3 und Waren gefangenen (Grossschmetterlinge. 59,47. Olodius: 2. ornithologischer Bericht für das ‚Jahr 1904. Dil. Steusloff: Die Molluskenfauna Bützows nebst Bei- trägen zur mecklenburgischen Molluskenfauna von C. Arndt T. 60, 40. Olodius: 3. ornithologischer Bericht über Mecklen- burg (und Lübeck) für das Jahr 1905. 60, 6%. Held: Hydrobates leucorrhous in Mecklenburg. 60, 84. Botanik. Haberland: Die Riesen-Esche im Tiergarten zu Neu- strelitz. 51, 155. Mietz: Notiz über das Vorkommen von Salvinia natans. 52, 48. Brandt: Anemone nemorosa var. monstrosa. 52, 55. Ascherson: Bidens connatus in Mecklenburg. 52, 87. Steusloff: Zur Flora von Neubrandenburg. 52, 100. Toepffer: Zur Flora des westlichen Mecklenburgs. 53, 160. Prahl: Die Bastarde Ualamagrostis Hartmaniana und acutiflora in Mecklenburg gefunden. 53, 170. Steusloff: Botanische Mitteilungen. 54, 381. Toepffer: Die Weiden in Mecklenburg. 55, 1. Toepffer: Salicologischer Spaziergang bei Schwerin. 55, 34. Steusloff: Zur Flora von Neubrandenburg. 55, 173. Hennings: Ein Fremdling in der mecklenburgischen Pilzflora. 56, 204. Toepfter: Zur Flora Mecklenburgs. 57, 128. Auffahrt: Ein seltsamer Pilzfund. 57, 146. Köppel: Floristische Notizen aus Mecklenburg, speziell aus der Umgegend von Neubranden- burg, Stargard, Neustrelitz, Feldberg und dem Fürstentum Ratzeburg. 58, 100. Schröder: Aronicta menyanthidis, var. salicis — ab. suffusa. 58, 104. Zimmermann: Polyembryonie bei Poa pratensis. 58, 107. Krause: Myrica gale bei Schwerin. 59, 145. 1% 4 Hahn: Verzeichnis von Pflanzen aus der Gegend von Neukloster und Wismar. 59, 219. Kurz: Pflanzenphänologische Beobachtungen. 60, 37. Hahn: Moose Neuklosters. 60, 99. Hahn: Flora von Neukloster. 60, 106. Mineralogie und Geologie. Beltz: Die paläozoischen Funde des Gr. Museums in Schwerin. 51, 84. Deecke: Boramidforen aus den Dobbertiner Jusameıs- Mergeln. 51, 48. Gärtner: Veber aan und Eisenspat in mecklen- burgischen Mooren. 51, 73. Geinitz: Das Petroleumvorkommen von Baku. 52,61. Geinitz: (Geologische Notizen aus Mecklenburg. 52, 69, Nachtrag 78. Lienenklaus: Die Ostrakoden des Mecklenburger Tertiärs. 52, 83. Fornaschon: Bos primigenius im Lübecker Museum. 103. Geinitz: 17. Beitrag zur (Geologie Mecklenburgs. 58, 1. Geinitz: 18. Beitrag zur Geologie Mecklenburgs. 53, 94. Geinitz: Grundzüge der Oberflächengestaltung Mecklen- buzes=2753,,9%. Müller: Präglaziale marine und Süsswasserablagerungen bei Boizenburg. 53, 166. Geinitz: Jessenitz. 54, 398. Geinitz: Geologische Kartierung von Mecklenburg. 54, 384. Geinitz: Ichthyosaurus von Dobbertin. 54, 382. Bünte: Die Diatomeenschichten von Lüneburg, Lauenburg, Boizenburg undWendisch-Wehningen. »D, 30: Geinitz: Cardiumsand bei Hagenow. 35, 1109: Geinitz: Bericht über die geoloeische Kartierung Mecklenburgs. 56, 121. Madsen: Diluviale Foraminiferen aus Boizenburg. 56, 121a. 5 Geinitz: Blitzröhren von Liessow und Goldberg. 56, 1188. Metzmacher: Paludina diluviana in Mecklenburg. 56, 202. Matz: Krystallinische Leitgeschiebe aus dem mecklen- burgischen Diluvium. 57, 1. Metzmacher: Die Fauna des miocänen Glimmertons von Kummer, Hohenwoos und Bockup. 57, 166. Geinitz: Litorinaton im Wismarschen Hafen. 57, 182. Geinitz und Weber: Ueber ein Moostorflager der postglazialen Föhrenzeit am Seestrande der Rostocker Heide. 5 Tafeln. 58, 1. Nachtrag hierzu. 58, 128, mit 1 Tafel. Geinitz: Die Entwicklung der mecklenburgischen Geologie. 58, 16. Geinitz: Wesen und Ursache der Eiszeit. 59, 1. 1 Tafel. Steusloff: Torf- und Wiesenkalk-Ablagerungen im Rederang- und Moorsee-Becken. 59,147. 1 Tafel. Lübstorff: Mitteloligocäner Septarienton auf dem Gute Tessenow bei Parchim. 59, 211. Berg: Blitzröhrenfund in Krummendorf bei Rostock. 59, 214. Geinitz: 19. Beitrag zur Geologie Mecklenburgs, mit 3 Tafeln. 60, 1. Metzmacher: Miocäner Glimmerton von Wendisch- Wehningen bei Dömitz. 60, 33. Physik, Chemie, Mathematik. Klingberg: Die Oerter der Kardinalpunkte des Hasen- auges. 52, 29. Geographie. Geinitz: Reisebilder aus dem Ural und Kaukasus. See Peltz: Einfluss der Luftbewegung auf die Oberflächen- gestaltung. 55, 180. Peltz: Grüner Nebel. 55, 180. Peltz: Vermessung der Müritz. 55, 184. Geinitz: Begleitworte zu der Tiefenkarte des Feisneck- sees bei Waren. 56, 196. Geinitz: Beobachtungen über die Flutwelle (Seebär) in der Ostsee am 22. Mai 1905. 59, 227. Peltz und Geinitz: Begleitworte zur Tiefenkarte der Müritz. 60, 95. Meteorolegie. Fornaschon: Ueber Kugelblitze. 51, 24. Haberland: Beiträge zur Klimatologie von Neu- strelitz. 52,79: Fornaschon: Kritische Betrachtung der Irrlichter- frage. 53, 34. König: Mittägige Helligkeit in Mecklenburg. 54, 365. Haberland: Mittelwerte aus zwanzigjährigen Beob- achtungen in Neustrelitz. 54, 401. Matthiessen: Erklärung zur Wettertafel von Schwerin für das Jahr 1903. Dalarelsuss4 105: Ornithologische Anzeichen für das Nahen einer wärmeren Epoche. 59, 218. Meteorologische Beobachtungen, Tabellen und Tafeln: Heinrich, Rostock, Anhang zu 51—60. Haber- land, Neustrelitz, dito. König, Neubrandenburg, 5760. Sammlungen. Jesse: Das v. Maltzansche naturhistorische Museum für Mecklenburg in Waren. 56, 77. ‚Jesse: Maltzaneum, naturhistorisches Museum für Mecklenburg in Waren. 2. Teil. 56, 193. Literatur u. 2. Bücheranzeige, Karten und Bücher. über Natur- geschichte in Mecklenburg. 55, Anhang. Bücherschau: 753, 208: 56, 2047 37,184. 758. 129. 59, 222. 7 Nekrologe. Arndt, 59. Brückner, 56. Dragendorff, 52,42. H.B. Geinitz, 53, I. Hartwig, 56. Leimbach, 56. Graf Schlieffen, 56. Karl Struck, 52. Wüstnei, 56. Vereinsangelegenheiten. Berichte über die Generalversammlungen: 51. Rostock, 51, 17,159. 52. Neustrelitz, 52, 105. 53. Malchow, 53, 210. 54. Wismar, 54, 402. 55. Schwerin, 55, 181.. 56. Feldberg, 56, 205. . 57. Bützow, 56185. 58 Mirow, 58, 109, 163. 59. Stern- bere, 59, 223, ..605188:0.60. Ribnitz, 60, 139. Geinitz: Die Entwicklung des Vereins. 51,1. Krause: Bericht über die Versammlung zu Stern- berg 1905. 60, 88. Bibliothek des Vereins. 51,165. 52,112. 53,219. 54,412. 55, 204. 56,230. 57, 206. 58, 183. 59, 246. 60, 167 (143). Verzeichnis der Mitglieder in jedem Jahrgang. Arbeiten des Vereins. Mitteilung der Florakommission. 56, 208. 57, 188. 38.2164,5.111342 59,225. Vermessung der Müritz. 54, 405. 55, 183, 184. 56, 200.092,.180 598, 1. 53 225. ,.60,.143. Statistik der Storchnester. 55, 184. Schutz der Naturdenkmäler. Heimatschutz. 57, 187. Se a: Heimatbund Mecklenburg. 59, 228. 60, 144. 8 Naturforschende Gesellschaft Rostock. Sitzungsberichte 51, I-XXIX. 52,"I—-IL. 53, I bis RRRRUIE N 54, I RRREN. 55,1 ER 56, -DRXXIK. 57, 1 XCHLI58, TER 59, IXL. 60, I-XIX. Alphabetisches Sachregister zu Archiv 51 60. Zoologie. Acherontia. 52, 101. Adler Mecklenburgs. 57, 45. Arge Galathea. 55, 167. Argynnis DLaodice. 57, 183. Balea perversa. 56, 120. Bastard von Carduelis elegans und Ligurinus chloris. 58, 16. Bienen Europas. 52, 58. Charaeus graminis. 56, 120. Chrysophanus Virgaureae. 56, 124. Eione advenaria. 57, 183. Erebia aethiops. 58, 165. Hamster. 56, 198. Hausbock 52,5». Helix nemoralis. 51, 157. Hesperia silvius. 58, 117. Hydrobates leucorhous. 60, 34. Käfer, neue mecklenburgische. 55, 169. Kohlmeise. 52, 82. Limnaea stagnalis. 56, 120. Melanargia Galatea. 56, 124. Metopsilus porcellus, Abart. 58, 124. Molluskenfauna Bützows. 60, 40. Mysis vulgaris. 58, 163. Nörz. 51, 29. Örnithologischer Bericht 1900/03: 58, 43. 1904: 59, 121.7.1905:'60, 67. Ringelnatter. 51, 156. Säugetierfauna Mecklenburgs. 52, 36. Schlupfwespen. 51, 58. Schmetterlinge, neue, der mecklenburgischen Fauna. 30 kol. Schmetterlinge bei Stavenhagen. 56, 127. Bei Lübeck. 56, 132. Bei Schwerin und Waren. 57, 109. 58, 64. 59, 47. Storch, Statistik. 56, 1. Sprossernachtigall. 56, 120. Vögel Mecklenburgs. 54, 1, 39. Vögel der Grossherzogtümer Mecklenburg. Be- merkungen und Zusätze zu Wüstnei u. Olodius. 96498. | Vogelfauna Mecklenburgs. 52, 1, 46. Xerophile Heliceen im Osten Mecklenburgs. 55, 176. Botanik. Anemone nemorosa. 52, DD. Anthurus borealis. 56, 204. 57, 146. Aronicta menyanthidis, var. salieis. 58, 104. Bidens. 52, 87. Botanische Mitteilungen. 54, 381. Buche, zweibeinige. 54, 331. Buchen, zwei „schmarotzende*. 54, 381. Oalamagrostis. 53, 170. Flora Mecklenburgs, zur. 57, 128. Floristische Notizen aus Strelitz. 58, 100. Flora des westlichen Mecklenburgs. 53, 160. Flora von Neubrandenburg. 52, 100. 55, 173. Flora von Neukloster. 60, 106. Linnaea borealis bei Schwinz. 56, 120. Moose Neuklosters. 60, 99. Myrica gale. 59, 145. Pflanzen bei Neukloster und Wismar. 59, 219. Pflanzenphänologische Beobachtungen zu Neubranden- burg. 60, 37. Poa pratensis, Polyembryonie. 585, 107. Riesenesche. 51. 155. Salicologischer Spaziergang bei Schwerin, 55, 34. Salvinia natans. 52, 48. Weiden Mecklenburgs. 55, 1. Mineralogie und Geologie. Bar sis Basaltperlit. 52, 69, 78. Blitzröhren von Liessow und Goldberg. 56, 188. Bei Krummendorf. 59, 214. Bos 51, 34 Bos primigenius. 51, 34. 52, 103. Uardiumsand bei Hagenow. 55, 165. Diatomeenschichten von Lüneburg, Lauenburg, Boizen- burg und Wendisch-Wehningen. 55, 39. Elch. 51, 34. Eisenspat. 51, 73. Eiszeit, Wesen und Ursache. 59, 1. Foraminiferen von Dobbertin. 51, 48. Foraminiferen und Ostrakoden. der Kreide 53, 94; des Lias, 53, 180. Foraminiferen, diluviale, aus Boizenburg. 56, 121a. Geologische Kartierung Mecklenburgs. DA, 382. 26, 12 Geologie, Entwicklung der mecklenburgischen. 58, 16. Geologie Mecklenburgs, Beitrag zur: 17, 55, 1. 18, 59,299, 1,2119, 2605312 Hirschgeweih von Bartelsdorf. 52, 76. Ichthyosaurus. 54, 382. ‚Jessenitz. 54, 398. Interglazial von Ratzeburg und Oldesloe. 60, 19. Kreidevorkommnis bei Rehna. 53, 94. r Krystallinische Leitgeschiebe. 57, 1. "dt Lias von Krakow. 53, 177. , Litorinaton im Wismarschen Hafen. 57, 182. Mammut. 51, 34. Mangan in Diluvialsanden. 52, 70. Miocän von Wendisch-Wehningen. 60, 38. Miocänfauna von Kummer, Hohenwoos und Bockup. 57, 166. Moränenlandschaft bei Buchholz. 52, 76. Moostorflager der Föhrenzeit. 58, 1, 128. Mitteloligocän von Tessenow. 59, 211. Ostrakoden des mecklenburgischen Tertiärs. 52, 83. Paludina diluviana. 56, 202. Paludinasand von Meyenburg. 52, 77. Parchimer Bohrungen. 60, 1. Petroleum von Baku. 52, 61. Präglaziale Ablagerungen bei Boizenburg. 53, 166. Renntier. 51, 34. Tertiär von Wismar. 53, 198. Torf- und Wiesenkalkablagerungen im Rederang- und Moorsee. 59, 147. Nmanın. oil, 72. Wallberge bei Laage. 52, 74. Physik, Chemie, Mathematik. Hasenauge. 52, 49. Mineraldünger. 52, 96. Geographie. Feisnecksee, Tiefenkarte. 56, 196, Tafel 1. Flutwelle in der Ostsee am 22. Mai 1905. 59, 227. Luftbewegunge, Einfluss der, auf. die ÖOberflächen- gestaltung. 55, 180. Müritz, Tiefenkarte. 60, 9. Nebel, Grüner. 55, 180. Ural und Kaukasus. 51, 131. Meteorologie. Helligkeit, mittägige, in Mecklenburg. 54, 365. Irrlichter. 53, 34. Klimatologie von Neustrelitz. 52, 79. Kugelblitze. 51, 24. 52, 100. Mittelwerte meteorologischer Beobachtungen. 54, 401. Meteor. 52, 99. Meteorologische Beobachtungen in Rostock und Neu- strelitz. 51—60, Anhang. In Neubrandenburg. 57—60, Anhang. Nordlicht. 52, 100. Sonnenscheinautograph in Rostock. Tabellen. 51 —60. Berichtigung. 59, 219. Wettertafel von Schwerin für 1903. 58, 125. Autoren-Register zu Archiv 5l—60. Angerstein. 52, 101. Ascherson. 52, 87. Arndt. 60, 40. Auffahrt. 57, 146. Beltz. 51, 34. Berg. 59, 214. Brandt. 52, 55. Brauns.) 51,587 HaN56 22. Bünte. 55,39. Brusacke 2741.09: Glodius.1754, 1,3998 56, LI EHE AU 2L. 60, 67. Deecke. 51, 48. 18 Fornaschon. 51, 24. 52, 103. 53, 34. Fehmiederichs. 55, 169. 58, 156, 16: Gärtner. 51, 73. Geimiz. 51, 131... 52, 61,69, 78. "53, 1,9497, 100, 198005411382, 384, 398. 709, 169. 96, 121, 188, 196. 57,182. 58, 16, 128, 131. 59, 1, 227. 60,1: 95. Gillmer. 56, 194. 57, 183, 184. 58, 64, 117, 194, 165. 59, 47. Haberland. 51, 155, 156. 52, 79. 54, 401. 51—60, Anh. Elan. 5992192 ,.60,,99:5106: Heinrich. 51—60, Anh. Held. 56, 58. 60, 84. deesser 56, 10193. Ketel. 55, 167. Klingberg. 52, 49. Kome, 54% 369. 157-605 Anh. Köppel. 58, 100. Köppel und Haberland. 58, 167. Krause. 59, 145. 60, 88. Kurz.) 60, 37. Lienenklaus. 52, 83. Bubstertt 59, 211. Madsen. 56, 121a. Matthiessen. 55, 125. Mata. 157,1. Metzmacher. 56, 202. 57, 166. 60, 33. Mietz. 52, 48. Müller. 53, 166. on] Peltz. 55, 180. Peltz und Leinitz. 60, 95. Planeth. 51, 157. Brahle 293,170. Schacko. 53, 94, 180. Sehröder: 57, .191.. 58,104. Stehlmann. 56, 120. Steuslot 52, 100.054.0381.055, 73, 2753 7 60, 40. Struck“ 7229: 52, 46,082: Tessmann. 56, 127, 132. Moepiter. »3, 160. 55, 1,.134.0,57, 128. Weber. 58, 1. Miüstnen 525 41,736. va4ıalı 339,750, Ieray a9: Zimmermann. 58, 107. 15 Ein literarischer Beitrag zur Grosssehmetterlingsfauna von Lübeck. Von M. Gillmer, Cöthen (Anhalt). Herr G. Tessmann hat in seinem 1902 erschienenen Ver- zeichnisse der bei Lübeck gefangenen Grossschmetterlinge (Archiv 56, p. 132—187) 489 Arten aufgeführt. Es ist dies aber nicht das erste Verzeichnis, welches wir über diese Gegend besitzen. Schon 28 Jahre früher — also 1874 — veröffentlichte Arthur W. Paul im Newman’schen Entomolosist (London), vol. VI p. 154—159 seine Notes on the Macro-Lepidoptera of Lübeck Diese Mitteilungen sind von Herrn Tessmann nicht benutzt worden. Hätte er sie gekannt, so würde er sicher Gelegenheit genommen haben, sich über die bei einzelnen Arten gemachten Angaben kritisch zu äussern. Von den 141 durch Paul aufgeführten Arten kommen 126 in dem Tessmann’schen Verzeichnisse vor, während die übrigen 15 Arten demselben fehlen, einzelne vielleicht nicht ohne Grund. Es verlohnt sich die sämtlichen von Paul genannten Arten hier einzeln mit den von ihm dazu gemachten Bemerkungen durchzugehen, weniger des Vorwurfes wegen, der uns von englischer Seite in bezug auf unsere geringe Kenntnis der aus- wärtigen Literatur gemacht wird (If our German confreres are all behind in their knowledge of literature published outside their own country, they are well in advance in the publication of their own. Entomologist’s Record XVII, 1905, p. 276), als vielmehr um der Vervollständigung der Lübecker Lepidopteren-Fauna und um der Richtigstellung einiger Angaben willen, die sich bei unserem englischen Freunde vorfinden. Man muss es ihm (Paul) zu gute halten, dass er seine Sammeltätigkeit nur ein Jahr lang bei Lübeck ausübte, die Fangmethode des Köderns nicht ver- wandte (daher die geringe Anzahl der aufgeführten Eulen), und dass er einige Arten, die er selbst nicht fing, auf fremde — nach seiner Meinung einwandfreie — Autorität hin aufnahm, 16 Paul gibt in seinen Notes eine sehr kurze Orientierung über die Lübecker Waldverhältnisse, welche man bei Tessmann vermisst. Allerdings beurteilt Paul die Sache, mit englischen Augen. Er schreibt: „Der grössere Teil des Lübecker Gebietes (im ganzen 110 engl. Quadratmeilen) ist mit Wald bedeckt. Dieser ist zweierlei Art: 1) Nadelwald, der grosse Flächen einnimmt, und dessen Hauptbestand die gemeine Kiefer (Pinus silvestris) bildet, hie und da von kleinen Lärchen-Gruppen durchsetzt und von unebenen Wegen durchschnitten. 2) Laubwald, der mehr dem in England anzutreffenden gleichkommt und aus durch- forsteten Beständen mit vielem darunter blühenden Unterholz be- steht. Man vermisst darin jedoch die gigantische Gestalt des Herrn des englischen Waldes — die Eiche, die hier nie die Grösse wie in England erreicht. Dieser Mangel wird aber teilweise durch die grossartigen Lindenbäume wett gemacht, welche ge- wöhnlich in der Nachbarschaft anzutreffen sind. Ich habe sie derartig sonst nie in dieser Gegend gesehen.“ Da die durch Paul verwandten Gattungs- und Artnamen in den letzten 30 Jahren zum Teil geändert und die Reihenfolge eine andere geworden ist, so benutze ich bei Aufführung der von ihm genannten Arten die systematische Bezeichnung und An- ordnung des neuen Katalogs von Staudinger und Rebel (Berlin 1901). 1. Papilio podalirius L. — Er ist zuweilen häufig, aber ich sah keinen fliegen (Paul). Diese Art fehlt dem Teessmann’schen Verzeichnisse mit Recht, und Paul zitiert auf Grund fremder Angabe. Von einer zeitweiligen Häufigkeit kann keine Rede sein, da podakrius weder bei Lübeck, noch im Lauenburgischen, Holsteinschen und Mecklenburgischen einheimisch ist. Ueberall, wo er gelegentlich in diesen Gegenden eefunden wurde, "scheint es sich um verschlagene Tiere zu handeln. Bei Eutin sehr selten (Dahl). In das Hamburger Verzeichnis irrtümlich durch Tessien selangt. Rothlieb (Hamburger Sammler) hatte am 12. August 1840 podalirius-Raupen bei Lüne- burg gesammelt, welche die Falter am 19. Mai 1341 in Hamburg ergaben. Tessien übersah, dass die Raupen von Lüneburg stammten und setzte a, 17 1855 in seinem Verzeichnis auf Grund der Roth- lieb’schen Falter-Etiketten das Vorkommen dieser Art als selten bei Blankenese fest. Diese Nach- richt ging 1887 mit einem Fragezeichen in das Zimmermann’sche Verzeichnis über, da podalrius von keinem der 1875 in Hamburg lebenden Sammler dort gefunden worden war. Bei Lüne- burg kommt er zerstreut vor (Machleidt und Steinvorth). Wenn also die auf Grund einer einwandfreien Autorität gemachte Angabe Paul’s zutrifft, so handelt es sich nur um aus dem Hannöverschen verschlagene Stücke, wie es bei dem am 23. Juni 1880 in Gesellschaft eines süd- lichen Steinschmätzers (Saxicola deserta) auf der Insel Helgoland eintreffenden Exemplars der Fall war. (Entomologist Monthly Magazine XIX, 1882, p. 164). ° 'Papilio Machaon L. — Veränderlich; in manchen Jahren sehr häufig, in anderen verhältnismässig selten. Die Raupe wird gewöhnlich in Gärten, auf Mohrrüben fressend, gefunden. Es hat daher den Anschein, als ob er keineswegs, wie in England, ausschliesslich ein Wiesentier sei (Paul). — Aus Tessmann’s Angaben, der über die Raupe nichts mitteilt, lässt sich auf Grund der Fund- orte des Falters kein derartiger Schluss ziehen. Die Eiablage geschieht nach meinen Erfahrungen nur ganz gelegentlich in Gärten; in der Regel werden die Nährpflanzen auf dürftigem Boden (Abhängen) wie Daucus, Primpinella und Carvus, sowie in den Brüchen (Daucus und Oreoselinum) damit bedacht. Aporia crataegi L. — Wird für selten gehalten. Ich fing nur 2 Stücke, aber zweifelsohne flogen noch manche an mir vorbei, welche ich für blasse Exemplare von @. rhamni L. hielt, der damals sehr häufig war (Paul). — Diese Verwechslung frappiert mich. Tessmann hat den Falter bei Lübeck nicht selbst gefangen, dagegen traf ihn Jürgens früher nicht selten im Schellbruch an. Orataeyi ist seit Anfang der 70er Jahre des ‚vorigen Jahrhunderts auch in Mecklenburg sehr rar geworden. 2 2) Se 2); IL 18 Pieris brassicae L. , Häufig (Paul). — Daplidice bevorzugt nach Tessmann Sandboden und ist von Pieris napi L. diesen vieren bei Lübeck die Pieris daplidice L. ) am wenigsten häufige Art. Euchlo@ cardamines L. — Sehr häufig (Paul). — Ebenso nach Tessmann. Leptidia sinapis L. — Selten (Paul). — Ebenso nach Tessmann. Colias hyale L. — Nicht selten (Paul). — Ebenso nach Tessmann. Colias edusa Fabr. — Selten (Paul). — Fehlt bei Tessmann. Kommt sicher bei Lübeck vor, da sie sich in allen Nachbarfaunen findet. Im allgemeinen selten, hat‘ edusa periodische Flugjahre (z. B. 1879 bei Lüneburg, 1892 bei Büsum) und wandert dann stark. Ihre eigentliche Heimat sind die Mittelmeerländer. Pieris rapae L. Gonopteryx rhamni L. — Ungemein käufig (Paul). Apatura eris L. — Nicht häufig. Nur in einem Walde gefunden (Paul). — Selten im Schellbruch und bei Israelsdorf (Tessmann). Limenitis sibylla L. — Dieser schöne Falter wird in ziemlicher Menge getroffen (Paul). — Besonders häufig im Lauerholz und im Schellbruch (Tess- mann). Pyrameis atalanta L. Pyrameis cardui L. che u el). Vanessa io L. Vanessa wrticae L. — Häufig (Paul). Vanessa polychloros L. Vanessa antiopa L. — Im allgemeinen selten. Im Herbst 1872 war der Falter häufiger. Ich traf einige überwinterte Exemplare im Frühjahr 1873, aber kein Stück im Herbst dieses Jahres (Paul). Melitaea cinzia L. — Stellenweise, aber nicht zahlreich (Paul). — Auf Lichtungen in den u) or} . NG «D 5 19 Wesloer Tannen und auf Mooren sehr häufig (Tessmann). Melitaea athalıa Rott. — Stellenweise, aber da, wo sie vorkommt, sehr zahlreich (Paul). — Die häufigste Melstaea-Art (Tessmann). Zahlreich angetroffen | (Paul). — Erstere auf ! rel, | allen Waldwiesen und Argymnis selene Schiff | Mooren häufig. Letztere Argynnis euphrosyne IB: auf lichten Waldplätzen und Waldwegen ver- | einzelt u. ziemlich selten (Tessmann). Argynnis ino Rott. — Ziemlich häufig. Zweifels- ohne oft für Euphrosyme gehalten, der sie sehr ähnelt (Paul). — Nicht häufig, aber doch auf den meisten Mooren zu finden (Tessmann). Argynnis latonia L. — Ueberall häufig. Ganz zum Falter des bebauten Landes geworden. Wo ich ihn im Walde antraf, tummelte er sich auf unkultiviertem Boden umher, der jeder Vegetation bar und völlig steril war (Paul). — Auf sandigen Aeckern und Feldwegen gemein (Tessmann). — Der Falter liebt nach der Ernte (Ende August, Anfang September) die mit vielen Stiefmütterchen bestandenen sändigen Stoppeläcker. Argynnis aglaia L. — Häufig auf grasigen Wald- lichtungen. Fliegt nur bei heissem Sonnenschein (Pau)). Argynnis miobe L. — Stellenweise, doch nicht besonders zahlreich (Paul). — Seltener als Aglaja, vor den Wulfsdorfer Tannen ziemlich häufig (Tessmann). Argynnis adippe L. — Häufig (Paul). — Auf dem Kuhbrook-Moor gefangen (Tessmann). — Tessmann scheint den Falter nicht selbst erbeutet zu haben, führt aber keinen Gewährsmann (Jürgens) an. Von einer Häufigkeit dieser Art bei Lübeck kann wohl keine Rede sein. In den benachbarten Gebieten kommt sie einzeln bei Lüneburg vor, ist erst seit 1896 wieder im DE: Fe 0. Dis) . 20 Sachsenwalde in einigen Exemplaren gefangen und im westlichen Mecklenburg bis jetzt nur bei Schwerin beobachtet worden. Zweifelsohne kommt sie auch in den dazwischen liegenden (Gebieten vor, doch fehlen daselbst die Beobachter. Auf Seeland und in Jütland ist sie nach Bang- Haas ziemlich häufig. Adippe wird vielfach über- sehen und für Nobe gehalten. Argynnis paphia L. — In den Wäldern zahlreich. Ich fing auch 1 Stück der schwarzen Varietät Valesina, die selten ist (Paul). — Recht häufig auf Waldwiesen an Disteln. Die ab. Valesina Esp. an manchen Stellen häufig (Tessmann). — Ich habe letztere in Mecklenburg stets nur einzeln unter der Stammform angetroffen und nie mehr als 2—3 Exemplare an einem Tage davon er- beuten können. Erebia medea. — Selten (Paul). — Fehlt bei Tessmann. Ich bin im Zweifel darüber, welche Medea gemeint ist. Die BPrebia medusa des Fabricius (Mantissa) führt bei Borkhausen den Namen Medea. Sie fliegt im Mai bei Lüne- burg und Hannover, kommt aber zwischen den Unterläufen der Elbe und Oder sonst nicht vor. Dann heisst die Erebia aethiops Esp. bei Hübner Medea (Fig. 220—222). Sie ist bei Bremen beobachtet (Rehberg) und kommt auch bei Neustrelitz (im August häufig) vor, ist aber aus dem dazwischen liegenden Gebiete bisher nicht gemeldet worden. Ich neige der Ansicht zu, dass Paul die Aethiops gemeint hat, und wenn dies zutrifft, so wäre Lübeck bis jetzt der einzige Fundort zwischen Bremen und Neustrelitz. Vgl. Archiv 58 (1904), p. 165. — Eine Verwechslung dieses Falters mit irgend einer anderen Tagfalter- art ist nicht gut möglich, selbst wenn Paul ihn nicht persönlich gefangen haben sollte, was aber aus seiner Angabe nicht gut zu entnehmen ist. Auffallend bleibt es jedoch, dass er von den Satyrus-Arten weder Alcyone Schiff., Semele L., Statilınus .‚Hfn.,. noch Pararge egeria L., var. egerides Stdgr. anführt. Parange megaera L. — Häufig (Paul). 39. 42. 3. Lycaena bellargus Rott. (als Lycaena adonis 21 Aphantopus hyperanthus L. — Sehr häufig (Paul). Epinephele jurtina L. — Häufig (Paul). Epinephele tithonus L. — Häufig (Paul). — Fehlt bei Tessmann. Dies ist auffallend. Der Falter ist vorzugsweise im westlichen Deutsch- land verbreitet, kommt aber bei Hamburg, Lüne- burg, Dömitz, auch auf Seeland (Dänemark) vor, so dass ein Vorhandensein — wenn auch kein ‚häufiges — bei Lübeck nicht ausgeschlossen wäre. Bei Hamburg scheint der Falter im Rück- gange zu sein. Zu Boie’s Zeiten (1837) Hog er noch auf dem Borsteler Moor; Tessin gibt 1855 nur noch Wandsbeck an und Laplace (1904) nur das Därsdorfer Moor (hinter Harburg). Mir scheint, dass der Falter leicht übersehen und verwechselt wird. . Coenonympha pamphilus L. — Zahlreich (Pau}). Thecla üliees Esp. — Sehr zahlreich (Paul). — Im Lauerholz und anderen Laubwäldern nicht selten (Tessmann). Zephyrus quercus L. — Soll häufig sein, doch traf ich ihn nie (Paul). — Ueberall, wo Eichen stehen, häufig (Tessmann). . Chrysophanus phlaeas L. — Häufig (Paul). Ohrysophanus dortilis Hufn. — Häufig (Paul). Lycaena astrarche Bgstr. (als Lycaena medon aufgeführt. — Paul glaubt ihn ziemlich‘ häufig angetroffen zu haben. — Tessmann hat ıhn nicht. Ist in sämtlichen Nachbarfaunen (aus- senommen Eutin) vorhanden und kann nach meiner Ansicht auch bei Lübeck nicht gut fehlen. Lycaena icarus Rott. — Ziemlich häufig (Paul). aufgeführt). — Paul glaubt diesen Falter ziemlich häufig angetroffen zu haben. — Fehlt bei Tess- mann; wohl mit vollem Recht. Der nächste Flugort ist Lüneburg. Der Falter fehlt sonst allen Nachbarfaunen, so dass Paul wahrschein- lich lebhaft gefärbte Icarus für Bellargus an- 44, 22 gesprochen hat. Ausserdem ist seine Angabe unsicher. Lycaena argiolus L. — glaubt Paul gleichfalls ziemlich häufig angetroffen zu haben. — Er kommt nach Tessmann einzeln, aber nicht selten auf Wiesen und Mooren vor. Adopuea thaumas Hufn. (als Hesperia linean auf- geführt). — Häufig angetroffen (Paul). Augiades comma L. — Soll vorkommen, doch kann ich nicht aus eigener Erfahrung sprechen (Paul). — Nicht häufig (Tessmann). Augiades sylvanus Esp. — Häufig anzutreffen (Paul). Hesperia malvae Hb. — Häufig anzutreffen (Paul). Acherontia atropos L. — Nicht häufig (Paul). Smerinthus populi L. — Ziemlich häufig (Paul). Smerinthus ocellata L. — Ziemlich häufig (Paul). Dilina tiliae L. — Sehr häufig (Paul). Daphnis nerüü L. — Sehr selten (Paul). Sphinxz laustri L. — Häufig (Paul). Protoparce convolvuli L. — Wie in England — ungewiss (Paul). Hyloicus pinastri L. — Häufig in Nadelwäldern (Paul). Deilephila euphorbiae L. — Wird im Lübecker (Gebiet nicht angetroffen; aber auf der Harburger Seite der Elbe, nicht weit von Hamburg, soll diese Art häufig sein (Paul). — Tessmann fing den Schwärmer 1mal, fand die Raupe überhaupt noch nicht. | Uhaerocampa elpenor L. — Nicht häufig (Paul). Metopsilus porcellus L. — Nicht häufig (Paul). Macroglossa stellatarum L. — Ziemlich häufig (Paul). Dieranura vinula L. — Nicht selten (Paul), — Häufig (Tessmann). . 23 2. Notodonta ziezue L. — Häufig (Paul). . Lophopteryx camelina L. — Häufig (Paul). . Dasychira pudibunda L. — Häufig (Paul). 5. Lymantria monacha L. — Sehr häufig. Man kann jede beliebige Anzahl während der Flug- zeit, am Tage an Lindenstämmen ruhend, sammeln (Paul). ;. Macrothylacıa rubi L. — Die Raupe im Herbst sehr häufig, an Klee fressend (Paul). . Endromis versicolora L. — Sehr selten (Paul). — Tessmann sah die {g' im April auf dem Wes- loer Moor in schnellem Fluge gar nicht selten. — Vgl. Boie unter Argynnis paphia und Schmidt unter Argynnis niobe. Drepana binaria Hufn. (als Platypteryx hamula aufgeführt). — Selten (Paul). — Die bei Lübeck seltenste Drepana-Art, im Strecknitzer Eichen- gehölz nicht selten (Tessmann). . Aeronyeta aceris L. — Sehr häufig (Paul). 10. . Agrotis pronuba L. — Sehr häufig (Paul). Ayrotis fimbria L. — Nicht so häufig (Paul). Agrotis comes Hübn. (als Tryphaena orbona auf- geführt). — Sehr häufig (Paul). — Nicht häufig (Tessmann). Celaena matura Hwuin. (als Oerigo cytherea aufgeführt). — 1 Stück gefangen (Paul). — Fehlt bei Tessmann. Da diese Art in den Faunen von Hamburg, Lüneburg und Wismar vorkommt, so ist ihr Vorhandensein bei Lübeck sehr wahr- scheinlich. Miselia oxyacanthae L. — Häufig (Paul, — Nicht häufig (Tessmann). Dichonia aprilina L. — Häufig (Paul). — Ziem- lich häufig (Tessmann). Leucania lithargyrıa Esp. — Häufig (Paul). — Selten abends an Blumen gefangen (Tessmann). Amphipyra tragopoginis L. — Sehr häufig (Paul). -— Nicht selten (Tessmann). 59. 90. si 24 Amphipyra pyramides L. — Sehr häufig (Paul). — Mit vorigem häufig am Honig (Tessmann). Taeniocampa miniosa F. — 1 Stück gefunden (Paul). — Sehr selten (Tessmann). Xanthia fulvago L. (als Xanthia cerago auf- geführt). — Häufig (Paul). — Fehlt bei Tess- mann. In allen Nachbarfaunen verzeichnet. Ihr Vorkommen bei Lübeck also wahrscheinlich. Scoliopteryx libatrix L. — Häufig (Paul). Plusia chrysitis L. — Sehr häufig (Paul). — Häufig (Tessmann). Plusia jota L. — Nicht selten (Paul). — Nicht häufig (Tessmann). Plusia gamma L. — Sehr häufig (Paul). Euelidia mi Cl. — Häufig (Paul). Euchdia glyphica L. — Häufig (Paul). Catephia alchymista Schiff. — Selten (Paul). — Fehlt bei Tessmann. Sie wird für Hamburg und Lüneburg als selten aufgeführt, somit wäre ihr Vorkommen bei Lübeck nicht ausgeschlossen, aber noch weiter zu bestätigen. Catocala fraxini L. — Pflegte in einer bestimmten Oertlichkeit an Pappeln vorzukommen. Ich sah mehrere dort gefundene Stücke, doch 1872 wurden die Pappeln beseitigt und damit war auch der Falter verschwunden (Paul). — Nach Jahren die Raupe an den grossen Eschenstämmen (!) auf dem Wege zum Seetempel, Travemünde (Tess- mann). Catocala nupta L. — Sehr häufig (Paul). Catocala promissa Esp. — Sehr selten (Paul). — Fehlt nach Tessmann, kommt aber in allen Nachbarfaunen vor und daher sehr wahr- scheinlich auch bei Lübeck. Brephos nothum Hübn. — Im zeitigen Frühjahr häufig in den Wäldern, im Sonnenschein fliegend, getroffen. Der Falter besitzt die Eigentümlich- keit, sich auf sandige Wege zu setzen, welche 92. 25 den Wald durchkreuzen, und ist sehr leicht zu fangen (Paul. — Tessmann traf ihn nur an einer Stelle der Wesloer Tannen. Es könnte wegen der Häufigkeit bei Paul eine Verwechslung mit Parthenias L. vorliegen. Acidalin emarginata L. — Lokal und nicht häufig (Paul). . Aecidalia ornata Scop. — 1 Stück gefangen (Paul). — Nicht überall, an einigen Knicks aber häufig (Tessmann). Ephyra porata F. — 1 Stück erbeutet (Paul). — Nicht häufig (Tessmann). Timandra amata L. — Sehr häufig (Paul). . Lythria purpwraria L. — Sehr häufig (Paul). . . Ortholitha limitata Scop. (als Eubolia mensuraria aufgeführt). — Sehr häufig (Paul). Lobophora carpinata Borkh. (als .Lobophor« lobulata aufgeführt). — 1 Stück gefunden (Paul). — Ziemlich selten (Tessmann). . Eucosmia certata Hübn. — 1 Stück gefangen (Paul). — Einzeln, aber nicht selten (Teessmann). . Lygris prunata L. (als Cidaria ribesiaria auf- geführt). — 1 Stück erbeutet (Paul. — Sehr häufig (Tessmann). .. Larentia montanata Schiff. — Sehr häufig (Paul) . Larentia sociata Bkh. (als Melanthia subtristata aufgeführt). — Häufig (Paul). . Larentia albieillata L. — Häufig (Paul). . Larentia badiata Hübn. — Häufig (Pau). — Von Tessmann nicht verzeichnet. In allen Nachbarfaunen (Hamburg, Lüneburg, Wismar) aufgeführt, daher wahrscheinlich — wenn auch vielleicht nicht häufig — bei Lübeck. . Abraxas marginata L. — Häufig (Paul). . Bapta bimaculata F. (als Corycia taminata auf- geführt). — 1 Stück gefangen (Paul). — Häufig (Tessmann). 107. 108. 109. 110. 111. 26 Deilinia pusaria L. — Sehr häufig (Paul). Deilinia exanthemata Sc. — Sehr häufig (Paul). Numeria pulveraria L. — 1 Stück gefunden (Paul). — Nicht sehr häufig (Tessmann). Ennomos quercinaria Hufn. (als Ennomos angularia angeführt). — Nicht selten (Paul). — Recht häufig (Tessmann). Selenia tetralunaria Hufn. (als Selenia .lustraria verzeichnet). — 1 Stück gefunden (Paul). — Selten (Tessmann). . Hygrochroa syringaria L. — Ziemlich häufig (Paul). . Eurymene dolabraria L. — Häufig (Paul), — Nicht selten (Tessmann). . Epione parallelaria Schiff. (als Epione vespertaria aufgeführt). — Häufig, wo sie vor- kommt, doch konnte ich diese köstliche kleine „Schönheit“ nur an einer einzigen Stelle finden (Paul). — Fehlt nach Tessmann, wird aber in allen Nachbarfaunen (Bremen, Hannover, Ham- burg, Wismar), ausgenommen Lüneburg, ver- zeichnet, kann also bei Lübeck vorkommen, bedarf aber erneuter Bestätigung. 5. Venilia macularia L. — Sehr häufig (Paul). — Nicht sehr häufig (Teessmann). ). Semiothisa notata L. — 1 Stück gefangen (Paul). Ziemlich häufig (Tessmann). 7. Semiöothisa litwrata Ol. — 1 Stück erbeutet (Paul). — Ziemlich häufig (Tessmann). . Hybernia leucophaearia Schiff. — 1 Stück ge- funden (Paul). — Sehr häufig (Tessmann). . Hybernia marginaria Bkh. — Häufig (Paul). — Nicht selten (Tessmann). . Biston hirtaria Ol. — Häufig (Paul). — Nicht sehr häufig (Tessmann). . Biston strataria Hfn. (als Amphydasis prodromaria aufgeführt). — Selten (Paul), — Nicht häufig (Tessmann). 27 . Amphidasis betularia L. — Häufig (Paul). — Ueberall sehr häufig (Tessmann). 3. Boarmia lichenaria Hfn. — 1 Stück gefangen (Paul). . Boarmia cerepuscularia Hb. — 1 Stück erbeutet (Paul). — Nicht selten (Tessmann). . Boarmia luridata Bkh. (als Tephrosia extersarıa aufgeführt. — 1 Stück gefunden (Paul). — Ueberall sehr häufig (Tessmann). ). Ematurga atomarıa L. — Häufig (Paul). . Bupalus piniarius L. — In Nadelwäldern sehr häufig (Paul). Thamnonoma brunneata Thnbg. (als Fidonia pinetaria aufgeführt. — 1 Stück ge- fangen (Paul). — Fehlt nach Tessmann, steht aber in allen Nachbarfaunen verzeichnet, so dass ein Vorkommen bei Lübeck nicht aus- geschlossen ist, aber der weiteren Bestätigung bedarf. . Hylophila prasinana L. — Häufig (Paul). — Ueberall nicht selten (Tessmann). . Diaecrisia sanio L. (als Euthemonia russula auf- geführt). — Häufig (Paul). . Cybosia mesomella L. — Häufig (Paul). — Be- sonders an Knicks, sonst nur einzeln (Tessmann). 2. Oeonistis quadra L. — Selten (Paul). — Schmetter- IX ling nur einzeln (Tlessmann). . Lithosia sororcula Hfn. (als Lithosia aureola auf- geführt). — Nicht selten (Paul. — Häufig (Tessmann). . Zygaena lonicerae Schev. — Häufig (Paul). — Fehlt bei Teessmann, sowie den Faunen von Hamburg und Hannover, kommt aber sonst in allen Nachbargebieten (auch in Dänemark) vor. Das Vorkommen bei Lübeck bedarf weiterer Bestätigung. . Zygaena filipendulae L. — Sehr häufig (Paul). — Nicht selten (Teessmann). 139. 140. 141. 28 . Cochlidion limacodes Hufn. (als Limacodes testudo aufgeführt). — Ich fing 2 Exemplare (Paul). . Cossus cossus L. (als Cossus ligniperda aufgeführt). — Nicht häufig (Paul. — Ziemlich häufig (Tessmann). . Zeuzera pyrina L. (als Zeuzera aesculi aufgeführt). — Selten (Paul). — Ueberall selten (Tessmann). Hepialus humuli L. — Nicht häufig (Paul). Hepialus Iupulina L. — Nicht häufig (Paul). — Fehlt bei Tessmann, ist jedoch in allen Nachbarfaunen (Eutin, Hamburg, Lüne- burg, Wismar und Dänemark) aufgeführt, so dass ich sein Vorkommen bei Lübeck nicht be- zweifle, sondern die Art für übersehen halte. Hepialus hecta L. — Nicht häufig (Paul. — . Bei Lübeck die häufigste Hepralus - Art (Tessmann). 29 Weitere Berichtigungen und Zusätze zu der Uebersicht der von Herrn E, Busack bei Sehwerin und Waren gefangenen Grosssehmetterlinge. (Vgl. 59. Jahrg. des Archivs S. 47—120.) Von M. Gillmer, Cöthen (Anhalt). l. Tagialter. 4. Rapae L. (p. 49). — Die Frühjahrsform (ab. metra Stephens) besitzt nur ganz leicht schwarz ge- färbte Vorderflügelspitzen; beim g sind die schwarzen Flecken nur schwach, ja zuweilen fehlen sie wie auch die dunkel gefärbte Spitze ganz. Das am 14. Mai im Schlossgarten gefangene Stück ist ein © und besitzt die Vorderflügel- spitze rein weiss; der Mittelfleck und Hinter- randsfleck der Vorderflügel, sowie der Vorder- randsfleck der Hinterflügel sind klein und der ‚am Hinterrande schwach. Der Apex der Vorder- flügel-Unterseite ist ziemlich stark gelb, ebenso die Hinterflügel, letztere mit grauer Bestäubung. Dagegen besitzt die Sommerform (rapae L.) kräftige schwarze Zeichnungen, auch kommen bei ihr — besonders im weiblichen Geschlechte — lebhaft gelb gefärbte Stücke (ab.novangliae) vor. S. Sinapis L. (p. 51). — Ein 1905 auf dem Schelf- werder gefangenes 5 von 22 mm Vorderflügel- Länge besass auf der Hinterflügel-Unterseite zwei verloschene graue Binden. 21. [ND) Su ya. 30 C. album L. (p. 56). — Ein am 20. Juli 1905 bei Schwerin gefangenes © war oben blasser als typische Stücke und besass auf der Unter- seite eine vorherrschend gelbe Aussenhälfte (= ab. pallidior Pet.). Athalia Rott. (p. 57). — Bei einem am 20. Juni 1905 auf dem Schelfwerder gefangenen 5’ ist die Unterseite aberrativ. Die Vorderflügel sind da- selbst blass rotgelb, nur mit den Zahlenflecken der Mittelzelle und schwachen Monden am Apex und längs des Saumes versehen. Die Hinter- fiügel führen im Mittelfelde eine vollständige, sebogene Reihe von dicken schwarzen, weissgelb &ekernten Ringen (Ocellen). Aurelia Nick. (p. 58). — Auch das Jahr 1905 lieferte neben typischen, auch verschiedene aberrative Stücke. Hiervon seien die folgenden erwähnt: 1) Ein am 15. Juni gefangenes 9g zeigt die gelben Flecken des Basalfeldes der Hinterflügel - Unterseite teilweise zusammen- geflossen. Schwerin. — 2) Bei zwei am 20. Juni auf dem Schelfwerder gefangenen gg sind Wurzel- und Mittelfeld der Hinterflügel - Ober- seite bis auf 3 kleine gelbe Spritzflecke in der Mittelzelle ganz schwarz. Das Saumfeld führt zwei rotgelbe Fleckenreihen, von denen die innere etwas grösser als die äussere ausgebildet ist. — 3) Ein sehr schönes ‚©, das am 19. Juni auf dem Werder gefangen wurde, 18,5 mm Vorderflügel- Länge und 35 mm Spannweite besitzt, ist oben und unten zugleich aberrativ.. Es nähert sich oben der ab. navarına Sel. Longeh. von Mel. athalıa Rott. Wurzel- und Mittelfeld der Vorder- flügel oben fast ganz verdüstert; ersteres mit 2—3 ganz matten rotgelben (russig überzogenen) Flecken, letzteres mit einem aus 6 ebenso ge- färbten Flecken bestehenden (4-5 mm lang, 1,5 mm breit, radiär verlaufend) Bande. Im. Saumfelde steht ein ähnliches rotgelbes Flecken- band, das sich aus 7 etwa 2 mm breiten und 3—4 mm langen Flecken zusammensetzt, jedoch sind hier die vordersten Flecken gelb gefärbt. Durch die schwarze Verstärkung der Rippen sind alle Flecken vollständig geschieden. Die bei typischen Exemplaren vorkommenden rotgelben Randmonde sind hier in das Fleckenband auf- gesogen. Der Saum ist breit schwarz. Die Hinterflügel führen oben im Saumfelde nur die innere rotgelbe Fleckenreihe in verkleinerter Form, während die äussere Marginalreihe bis auf 2—3 kleine Spritzflecken erloschen ist. Im übrigen sind die Hinterflügel ganz schwarz gefärbt. Die Vorderflügel besitzen unten ein ge- schwärztes Wurzelfeld, von dem längs des Hinter- randes ein knotig gegliederter schwarzer Streifen bis zum Saumfelde zieht. Längs des Vorder- randes verlaufen aus gemeinschaftlichemschwarzem Basalstücke, das vom Wurzelfelde durch einen schmalen Streifen der rotgelben Grundfarbe getrennt ist, 3 radiär wie die Zinken einer Gabel angeordnete schwarze Streifen bis zum Saumfeldee Zwischen den beiden schwarzen Zeichnungen des Vorder- und Hinterrandes liegen im Mittelfelde zwei radiär gestellte schwarze Punktflecken. Der Saum führt blassgelbe Monde, die wurzelwärts schwarz ein- gefasst sind. (Fig. 1.) Die Hinterflügel-Unterseite hat ein rotgelbes Wurzelfeld, das durch mehrere zusammen- geflossene grosse schwarze Flecke in seiner Aus- dehnung stark eingeengt wird. Die 4 mm breite, gelblichweisse Mittelbinde ist ohne Teillinie, besitzt wurzel- wärts eine stärkere schwarze Einfassung (die in ihrer Breite wechselt) und wird saumwärts durch die schwarzen Bogen des Saumfeldes begrenzt. Das Bogen- Fig. 2. feld ist aussen hellgelb, innen braungelb ausgefüllt; die Randmonde gelb, alle von fast gleicher Höhe; Saumlinie einfach. Selene Schiff. (p. 72). — Ein kleines aberratives g' der Sommerbrut, (2. Gen.) wurde im August 1899 auf dem Schelfwerder gefangen. Die rot- Fig. 1. 32 gelbe Färbung der Oberseite ist weniger lebhaft und trüber. Der Vorderrand der Vorderflügel- Oberseite zeigt vor dem Apex einen breiten schwarzen Wisch. Die schwarzen Saumdreiecke der Oberseite der Vorderflügel und Hinterflügel sehr in die Länge gezogen und mit der schwarzen Punktreihe des Saumfeldes zusammengeflossen. Das Wurzelfeld der Hinterflügel-Unterseite ohne Zimmtrot, die Silberflecke viel matter. Das Zusammenfliessen der schwarzen Punkte des Saumfeldes mit den Saumdreiecken auch auf der Vorderflügel-Unterseite sichtbar. — Ein grosses, am 15. Juni 1905 auf dem Schelf- werder gefangenes ‚© (20 mm Vorderflügel-Länge, 35 mm Spannweite) ist durch Verdiekung der schwarzen Fleckenzeichnung des Wurzel- und Mittelfeldes der Vorderflügel-Oberseite aberrativ. Die Silberflecken der Hinterflügel-Unterseite sind sehr schön entwickelt. Ein grosses, am 9. Juni 1905 bei Friedrichs- thal gefangenes 5% (21 mm Vorderflügel-Länge, 41 mm Spannweite) hat die grossen schwarzen Flecke des Mittelfeldes zu einer vollständigen (geschwungenen) Binde vereinigt = ab. trans- versa Tutt. Euphrosyne L. (p. i5). — Ein am 15. Juni 1905 sefangenes, bereits abgeflogenes 2 war durch die Vergrösserung der schwarzen Flecke des Wurzel- und Mittelfeldes auf der Vorderflügel- und Hinterflügel-Oberseite stark verdunkelt. Pales Schiff. (p. 75). — Ein sehr kleines g, das nur 15 mm Vorderflügel-Länge und 25 mm Flug- weite besitzt, wurde am 26. Juni 1906 bei Schwerin gefangen. Seine Grundfarbe ist ziemlich lebhaft rotgelb und die schwarzen Flecke seiner Oberseite sind klein; er erinnert hierdurch lebhaft an alpine Stücke. Die Hinterflügel sind auf Rippe 4 ziemlich eckig. Auch Rehberg erwähnt in seinem systematischen Verzeichnisse der um Bremen gefangenen Gross-Schmetterlinge (1879), p- 461, dass einige Exemplare der var. Arsilache Esp. kaum von der alpinen Form Pules Schiff. abweichen. 46. 48. 33 . Adippe L. (p. 76). — Im Jahre 1905 wurde ein oben recht-lebhaft braungelb gefärbies 9 von 23mm Vorderflügel-Länge im Buchholz gefangen. Die Wurzel der Hinterflügel ist oben nur dünn schwarz bestäubt; auf der Unterseite ziehen die- selben in*Zeile 1a in Blau, in Zelle 1b in Grün, sind aber sonst zwischen den Silberflecken bleich ockergelb und nur am Vorderrande des Wurzel- und Mittelfeldes rostrot bestäubt. Rippe 2 und 3 der Vorderflügel ist verdickt. . Jurtina L. (p. 80). — Pathologische Exemplare mit weissen Flecken der Ober- und Unterseite, denen also die Pigment-Entwickelung in den Schuppen fehlte, wurden mehrfach (4 Stück) auf dem Werder angetroffen; unter ihnen waren 3 Exemplare besonders stark weiss gefleckt, aber leider zerrissen. Ein noch gut erhaltenes wurde daselbst am 27. Juni 1905 erbeutet und gehört der Aberrations-Richtung semialba Bruand an, während die drei zerrissenen Stücke mehr der Figur 104 (Pap. Europ., Tab. 22) Herrich- Schäffers glichen (alis posticis supra et subtus albedine infectis). Lycaon Rott. (p. S3). — Ein am 26. Juli 1903 bei Schwerin gefangenes 9 besitzt auf der Vorderflügel-Oberseite eine sehr stark gelb ent- wickelte Binde, in der das Auge der Zelle 5 weiss gekernt ist. Auch die Hinterflügel sind von Zelle 2—5 mit einer gelben Binde versehen; daher erscheint auf der Hinterflügel - Unterseite das Saumfeld heller als das Mittel- und Wurzelfeld. Iphis Schiff. (p. 84). — Einem 9 von Schwerin fehlt auf der Hinterflügel-Unterseite die Bleilinie. Die Vorderflügel haben unten 4 Augen, von denen das in Zelle 5 stehende das grösste und gekernt ist, während die in den Zellen 3, 4 und 6 vorhandenen kleiner und blind erscheinen; alle 4 schlagen schwach nach oben durch. Die 7 Augen der Hinterflügel-Unterseite sind nicht klein zu nennen; am grössten die in den Zellen 3, 4 und 7, etwas kleiner die in 2, 5 und 6, am kleinsten das in Zelle 1 stehende. 3 34 Tiphon Rott. (p. 85). — Diese Art variiert in der Färbung und der Zahl der Augen ziemlich erheb- lich. Auch aus dem Jahre 1905 wurde eine An- zahl solcher Stücke bei Schwerin gefangen. 1) 1,2 (15. Juni 1905) entwickelt auf der Vorder- flügel-Unterseite 2 Augen in den Zellen 2 und 5 und einen blassen Fleck in Zelle 3. Alle3 Augen schlagen auf die Oberseite blind durch, das Auge in Zelle 5 am stärksten. Das Stück ähnelt dem am 14. Juli 1904 bei Mestlin gefangenen 92 (vgl. Archiv 59, p. 85-86). — 2) 1,2 (26. Juni 1905) entwickelt in Zelle 1c der Hinterflügel- Unterseite 2 Augen, ein grosses und ein un- mittelbar davor gelegenes kleineres. Auf der Hinterflügel-Oberseite schlagen die Augen in den Zellen 1c, 2, 3, 4 sehr deutlich, das in Zelle 5 stehende nur sehr schwach blind durch. — 3) 1 (10. Juni 1905) ist auf den Vorderflügeln sehr dunkel ockerbraun, nur in der Mitte etwas ins Ockergelbe fallend. Die Hinterflügel sind noch viel dunkler (melanistisch) gefärbt als die Vorder- flügel und besitzen nur, saumwärts vor der Mittelzelle, einen von unten her gelblich durch- schlagenden Fleck der weissen Binde. Oben hat es keine Augen; unten dagegen eins in Zelle 5 der Vorderflügel und je eins in Zelle 2 und 5 der Hinterflügel. Die Färbung ist die der var. philoxenus. — 4) 1 g (17. Juni 1903) hat auf der Unterseite der Vorderflügel je ein Auge in Zelle 2 und 5, letzteres sehr gross. Die Hinter- flügel-Unterseite zeigt 6 sehr schön entwickelte Augen von nahezu gleicher Grösse (die in den Zellen 4 und 5 eine Idee kleiner). Das Auge in Zelle 1c hat noch einen schwarzen Punkt (An- lage zu einem Doppelauge) entwickelt. — 5S)1 Jg (15. Juni 1905) zeigt oben nur ein Auge in Zelle 2 der Hinterflüge. Auf der Unterseite sind alle Augen bis auf das in Zelle 5 der Vorderflügel sehr stark verkleinert: das in Zelle 2 der Vorderflügel ist punktförmig, desgleichen die in den Zellen 5 und 6 der Hinterflügel. Auf der rechten Seite ist das in Zelle 6 stehende zu einem punktförmigen Doppelauge entartet. — 6) 1 2 (17. Juni 1903) ist auf der Unterseite 35 sehr reich mit Augen ausgestattet. Die Vorder- flügel unten rechts mit 5, links mit 4 Augen in den Zellen 2, 3, 4, 5, von denen links alle 4, rechts nur das in Zelle 5 nach oben durchschlägt. Das Durchschlagen ist allerdings nur schwach, aber links immerhin deutlich sichtbar, rechts da- gegen nur durch blasse Flecke angedeutet. Das unsymmetrische Auftreten eines kleinen schwarzen Punktes in Zelle 7 auf der rechten Seite ist bemerkenswert. In den Zellen Ic, 4 und 5 der Hinterflügel-Unterseite sind die hellgelben Ringe der Augen von normaler Grösse, aber die schwarze Umringung des weissen Kerns ist ziemlich stark reduziert. Die Oberseite der Hinterflügel er- scheint durch dunkle Bestäubung mehr verdüstert als bei typischen Exemplaren. Nach Busack’s Ansicht handelt es sich hier wahrscheinlich um das weibliche Stück, welches Völschow seiner- zeit für var. philoxenus Esp. hielt. Die Färbung der Oberseite dieses Exemplars liegt zwischen der typischer 2 2 und der genannter Varietät; man kann es also nur als Uebergangsform an- sprechen. Busack ist der Ansicht, dass die Varietät bei Schwerin nicht auftritt, weil er Stücke, die der Staudinger’schen Diagnose (ed. III, 1901 p. 66) genau entsprechen (supra subtusque ob- scurior, magis ocellata, subtus ocellis majoribus), bisher "nicht finden konnte. — alas (Als Alma 1905) von sehr dunkel ockerbrauner Färbung, mit sonst typischer Augen-Entwicklung. Pruni L. (p. 87). — Schröder’s Bemerkung, dass diese Art in unseren Breiten überall nur spärlich sei, hält Busack für gewagt, zu wenigsten er- leidet sie eine Ausnahme für Mestlin, wo er den Falter nicht spärlich gefunden habe. Dasselbe gilt auch für Parchim (Markower Mühle, Schölfer- busch, Dicke Hege). Virgaureae L. (p. 88). — Die weibliche Form dieser Art, welche auf den Hinterflügeln eine blauweisse Fleckenreihe führt, belegte ich wegen der analogen Formen bei Chr. phlaeas und dorzlis mit dem Namen ab. caeruleopunctata. Laut Mit- teilung des Herrn A. Dampf in Königsberg i. Pr. 3*+ 66. 36 hat aber Friedr. Freiherr von Huene im 62. Jahr- gange der Stettiner entomologischen Zeitung (1901), p. 154 diese Vöergaureae-Form ab. 2 albo- - punctata genannt. Ich ziehe daher meine Be- nennung zugunsten der Huene’schen ein. Argus L. (p. 91). — 1903 schrieb ich in meiner „Uebersicht“ etc. (p. 124), dass argus L. häufig im Buchholz gefangen werde. Man teilte mir darauf aus Schwerin mit, dass diese Notiz zu argyrognomon Bergstr. gehöre, was ich 1905 in den Zusätzen zur „Uebersicht“ berichtigte. Nun stellt sich heraus, dass meine ursprüngliche An- gabe (1903) richtig gewesen und die Berichtigung falsch ist. Der Grund war, dass man in Schwerin noch keine genaue Notiz von der Namens- änderung des früheren aegon in argus genommen hatte. Also eine Bestätigung der Anschauung Wheeler’s, dass die erfolgte Namensänderung nur die babylonische Verwirrung wiederzuerzeugen geeignet war. Es muss jetzt also alles in allem (1903 und 1905) heissen: Schmidt traf diesen Falter häufig in der Heide- und Sandgegend zwischen Schwerin und Ludwigslust (Archiv 33, 1879, S. 17). — Nach Völschow im Juli bei Schwerin. — Von Schröder im Buchholz gefangen ; auch von Busack im Juli 1902 wieder häufig beobachtet. — Am 1. Juli 1903 flog der Falter zahlreich in frischen Exemplaren im Buchholz; auch am 18. Juli dort gefangene 5 Stücke waren frisch, dagegen ein am 26. Juli daselbst erbeutetes Tier zeigte schon den längeren Gebrauch seiner Flügel — es war verflogen. — Ebenso erwies sich die Qualität von am 21. Juli 1904 im Buch- holz an Brombeeren zu Dutzenden fliegenden Stücken als minderwertig. — Das sandige, trockene und warme Buchholz ist also die haupt- sächlichste Flugstelle des argus (= ayeon), doch findet man ihn vereinzelt auch auf dem moorigen, feuchten und kühleren Werder, wie das unter 5) aufgeführte Stück beweist. Dem Unterscheidungsmerkmal der Hornkralle bin ich auf den Grund gegangen. Man findet überall mitgeteilt, dass argus (= aegon) eine 37 Hornkralle (Schienendorn) am Ende der Vorder- schiene besitze, dagegen urgyrognomon nicht. Dies ist nicht genau richtig. Bei mikroskopischer Untersuchung stellt sich heraus, dass auch argy- rognomon einen Schienendorn besitzt, nur ist er im allgemeinen kleiner. Seine Länge variiert beträchtlich; es gibt argus - Exemplare, deren Schienendorn nicht länger ist als der von argy- rognomon-Stücken; daher ist ein scharfes Merk- mal für beide Arten in diesem variablen Gebilde nicht zu erblicken. Schöyen stellte 1832 fest, dass die in der Linne’schen Sammlung (London) befindlichen Exemplare des Papiko Argus mit den Tieren, die man gewöhnlich Lycaena aegon nannte, übereinstimmen. Aus diesem Grunde wurde die Namensänderung unserer ZLycaend aegon Schiff. in Lycaena argus L., und die Um- taufe unserer Lycaena argus L. in Lycaena argy- rognomon Bergstr. vorgenommen. sie liess sich nicht länger von der Hand weisen, wenngleich der wissenschaftliche Wert minimal ist. Vel. Wheeler’s Anschauung über die Entdeckung Schöyen’s (nicht Kirby’s) im Archiv 1905, p- 92-—93. Die Schweriner argus-(— aegon-) gg lassen sich leicht durch ihre geringere Grösse und die Färbung der Unterseite von den argyrognomon- dd unterscheiden; bei den 9 9 ist die Schwierig- keit der Unterscheidung oft grösser, doch ver- sagen die bei den gg‘ genannten Merkmale auch hier meistens nicht. Ich lasse die Be- schreibung von 9 argus- (= aegon-) Stücken aus Schwerin hier folgen, woraus nähere Anhalts- punkte zu entnehmen sind. 1) 1 Z aus dem Bucholz, 1905. Oberseite blau (mit sehr schwachem, rötlichem Schein), breit schwarz gesäumt (auch der Vorderrand der Hinterflügel breit schwarz), Fransen weisser als bei L. argyrognomon und etwas länger. Unter- seite blauweiss, d.h. der bräunlichgraue Grund ist von der Wurzel bis zu den Hakenflecken der rotgelben (mehr rot) Saumbinde dicht blauweiss bestäubt, doch sieht an einzelnen Stellen (be- sonders auf 'den Vorderflügeln) die dunklere 38 Grundfarbe durch. Zwischen Bogenaugen und Hakenflecken der Hinterflügel ist die Färbung etwas heller blauweiss als im Mittelfelde; an der Wurzel mehr blau. Keiner der schwarzen Saum- flecke der Hinterflügel-Unterseite ist silbern ge- kernt. Vorderflügel-Länge 13mm. — 1 aus dem Buchholz, 1905. Ebenso wie No. 1, nur ein Saumpunkt jederseits mit 2—3 blau- silbernen Schuppen. Vorderflügel-Länge 13,3 mm. Beide Jg besitzen auf der Vorderflügel - Ober- seite einen feinen schwarzen Queraderstrich, der bei keinem Schweriner argyrognomon-g' sichtbar war. — 3) 1 J vom Schelfwerder, 7. Juli 1905. Das geflogene Stück misst 13 mm Vorderflügel- Länge; sonst ist es wie die beiden vorigen Jg gefärbt und gezeichnet. Die mittleren Saum- punkte der Hinterflügel-Unterseite mit einigen wenigen blausilbernen Schuppen. Es kommt also argus (= aegon) nicht bloss im Buchholz, sondern auch auf dem Schelfwerder —- dem bis- her allein bekannten Flugplatze von argyrognomon Bergstr. — vor. Der rötliche Ton im Blau von argus (aegon) ist bei No. 1 und 3 genau derselbe wie bei argyrognomon, bei No. 2 ist er schwächer und kaum bemerkbar. Das Blau der 5 argus- (aegon-)g'g' ist dasselbe wie das der 4 argy- rognomon-Jg. — # 1 £ aus dem Buchholz, 21. Juli 1904, misst 13 mm Vorderflügel - Länge und unterscheidet sich oben gar nicht von den argyrognomon- 2 2, ist tief dunkelbraun und hat nur noch auf den Hinterflügeln 2—3 rotgelbe Mondflecke vor dem Saume (auf den Vorder- flügeln sind sie vollständig erloschen). Auf der Unterseite ist das helle Braun (mit sehr schwacher grauer und rötlicher Beimischung) genau von der- selben Farbe wie dasjenige der 2,2 von argy- rognomon. Nur die weisse Binde zwischen den Bogenaugen und Hakenflecken auf den Hinter- flügeln ist stärker weiss ausgeprägt als bei jenen; auch sind die schwarzen Randflecke der Vorder- flügel- und Hinterflügel-Unterseite aussen weiss eingefasst, was bei den beiden argyrognomon- D,D viel schwächer oder fast gar nicht der Fall ist. Die Wurzel der Hinterflügel unten schwach blau- Bu N grün bestäubt. — 5) 1 2 aus dem Buchholz, 18. Juli 1905, misst gleichfalls 15 mm Vorder- flügel-Länge, weist aber die rotgelbe Mondbinde der Hinterflügel-Oberseite deutlicher auf als No. 4. Auf der Unterseite der Vorderflügel sind die schwarzen Randpunkte aussen ebenso schwach weiss oder gelblichweiss begrenzt wie bei den argyrognomon- 2 2, auf den Hinterflügeln aussen dagegen schmäler weiss gerandet (bei den beiden argyrognomon- 2 2 etwas breiter gelblich). Doch scheint mir dieser Untersehied nicht ins Gewicht zu fallen. Die weisse Binde (zwischen Bogen- augen und Hakenflecken) sehr deutlich. — 6) 1 2 aus dem Buchholz, 16. Juli 1902, zeigt auf V order- flügel- und Hinterflügel-Oberseite nur sehr schwach entwickelte rotgelbe Randmonde. 13mm Vorder- flügel-Länge. Die Unterseite nicht so lebhaft hellbraun wie bei den beiden vorigen 2,2 (No. 4 und 5), sondern mehr mit grauer Beimischung. Die weisse Binde auf Vorderfiügel- und Hinter- flügel-Unterseite ziemlich gut entwickelt, auch die schwarzen Randpunkte aussen rein weiss be- grenzt. Die silberne Kernung derselben fehlt bei diesem Stücke ganz und istauch bei den beiden 2,9 (No. 4 und 5) gar nicht oder kaum angedeutet. — 1) Ein etwas kleineres 2. aus dem Buchholz, 21. Juli 1904, von nur 11,5 mm Vorderflügel- Länge. Die rotgelbe Randbinde ist auf der Hinterflügel-Oberseite gut, auf der Vorderflügel- Oberseite schwächer entwickelt. Die Unterseite wie bei No. 6 gefärbt und gezeichnet, doch fehlt die weisse Binde auf den Vorderflügeln zwischen den Bogenaugen und Hakenflecken; beide sind nur weiss eingefasst. Jederseits ein Randfleck der Hinterflügel silbern gekernt. — 8) 1 2 aus dem Buchholz, 21. Juli 1904, besitzt eine ein- farbig schwarzbraune Oberseite, ohne rotgelbe Randbinde. Unten ist es graubraun wie No. 6 und 7; die weisse Binde ist auf den Hinterfllügeln gut, auf den Vorderflügeln schwach ausgebildet; die weisse Umrandung der schwarzen Rand- punkte am Rande sehr deutlich; alle Saum- punkte der Hinterflügel blausilbern. Vorderflügel- Länge 12,3 mm. — 9) 1 2 aus dem Buchholz, 40 16. Juli 1902, formiert auf der Oberseite der Vorderflügel und Hinterflügel nur eine matt rot- gelbe Saumbinde. Die Unterseite graubraun wie bei No. 8; die weisse Binde der Hinterflügel- Unterseite gut, die der Vorderflügel kaum ent- wickelt; die weisse Umrandung der Saumpunkte auf beiden Flügeln deutlich ausgebildet; alle Saumpunkte der Hinterflügel blausilbern. Vorder- flügel-Länge 13 mm. Der Falter fliegt von Ende Juni bis Anfang August. Das weisse Ei überwintert. Die Raupe schlüpft im März und lässt sich mit der kleinen Klauenschote (Ornithopus perpusillus L.), vielleicht auch mit der Seradella (Ornithopus sativus Br.) ernähren, aber nicht mit Heidekraut (Callunu vulgaris), oder Hornklee (Lotus corniculatus), oder Erve (Ervum tetraspermum), oder anderen Wicken- arten. Frisch geschlüpft ist sie etwa 1,7 mm lang und von schwach bläulich grüner Färbung, ver- hältnismässig dick, behaart und an beiden Enden zugerundet. Sie frisst nur die Epidermis des Blattes. Nach einer Woche, wo sie sich bereits gehäutet hat und gelblichgrau geworden ist, misst sie bereits 2,4 mm. Sie erreicht nach weiteren 26 Tagen eine Länge von 7—10 mm, und nagt immer nur die Epidermis ab, ohne das Blatt zu durchlöchern. Ihre Farbe bleibt tief gelblichgrau, mit dunkel olivgrünem, weiss ge- säumtem Dorsalstreifen; die Seitenlinie erscheint weisslich.. Der Subdorsalstreifen besteht auf 3 Streifen, von denen der mittlere weisslichgrau, die beiden begrenzenden dunkel olivengrün ge- färbt sind. Die Raupe ist ganz mit kleinen schwarzen Wärzchen übersäet, von denen jedes ein feines kurzes Haar trägt. Nach weiteren 14-Tagen häutet sie sich zum letztenmal, und misst erwachsen 16 mm; in diesem Stadium ist sie verhältnismässig dick und von der gewöhn- lichen Asselform. Ihre Beschreibung findet man in den Schmetterlingsbüchern von Hofmann und Berge. Das letzte Raupenstadium dauert etwa 10 Tage; dann verwandelt sie sich in eine 11—12 mm lange Puppe, welche mit dem Anal- ende lose an einem Pflanzenstengel befestigt ist, 67. 41 mit dem anderen Ende zwischen einigen lockeren Gespinstfäden am Boden liegt. Die Befestigung ist also sehr lose. Der Falter erscheint daraus nach 10—24 Tagen. Argyrognomon Bergstr. (p. 9). — Auf diese Art trifft das eingangs unter argus L. (= aegon) Gesagte in gleicher Weise zu, d. h. die im Archiv 57 (1903), p. 124, gemachten Angaben waren richtig, die Verbesserung im Archiv 59 (1905), p. 93, falsch. Es muss daher heissen: Ist nach Schmidt (Archiv 33, 1879, S. 17) auch bei Schwerin gefangen. Nach Völschow bei Schwerin im Juli und August. — Diese Art wurde 1905 sowohl von Völschow, wie auch von Busack nach langer Zeit wieder auf dem Schelfwerder ge- fangen. Ersterer erbeutete daselbst am 3. Juli 3 frische Exemplare (2 Jg und 1 9), letzterer traf dort am 6. Juli 4 frische Stücke an Disteln saugend an, davon 3 dd links, 1 9 rechts im Bruch, wo die Heidelbeeren wachsen. Anydieser Stelle hat Busack ihn früher nie bemerkt, und auch Völschow will ihn seit ca. 15 Jahren bei Schwerin nicht mehr gesehen haben. Der 11. Juli 1903 lieferte 4 weitere gute Exemplare (1 g' und 3 0,2) von derselben Oertlichkeit. — Am 22. Juli 1904 spendete der Werder wiederum ein gutes Jg. Der Werder erscheint also bis jetzt als die einzige Fundstelle für diese Art.” Einige Stücke (4 JG und 2 2,2) von dort sollen hier noch kurz Erwähnung finden. 1) 1 Jg, 6. Juli 1903: Oberseite tiefblau, mit rötlichem Schein und schmalem schwarzem Saum. Vorderflügel-Länge 14 mm. Der schwarze Saum“/der Hinterflügel ist eine Idee breiter. Unterseite bräunlichgrau, mit mattem rötlichem Schein. Wurzel schwach (und beschränkt), grünlichblau bestäubt. Nur die mittleren 3 schwarzen Randflecke der Hinter- flügel-Unterseite blausilbern gekernt. Die hellere Binde zwischen der Bogenreihe und den Haken- flecken auf deräUnterseite der Hinterflügel sehr matt, mehr oder weniger auf eine weissliche Ein- fassung der schwarzen Hakenflecke beschränkt. — 2) 1c%, 6. Juli 1903: Oberseite etwas tiefer 42 blau als bei No. 1. Vorderflügel-Länge 14 mm. Die Unterseite ist dunkler bräunlichgrau als beim vorigen Stücke, wodurch auf den Hinterflügeln die weissliche Binde sich ein wenig mehr abhebt. Die 3 mittleren schwarzen Saumpunkte der Hinterflügel-Unterseite blausilbern gekernt, die übrigen enthalten nur 1—2 silberne Schuppen, bezw. gar keine. Wurzel unten nur sehr wenig blaugrün bestäubt. — 3) 1 d, 6. Juli 1903: Vorderflügel-Länge 15 mm. Oberseite wie bei No. 1. Unterseite eine Idee heller bräunlichgrau als bei No. 2, etwa die Mitte zwischen No. 1 und 2 haltend. Von der weisslichen Binde nur die weissliche Einfassung der Hakenflecken und Bogenaugen sichtbar. Wurzel der Hinterflügel unten schwach blaugrün bestäubt. Nur die beiden mittleren Saumpunkte blausilbern gekernt, ein dritter Punkt zeigt nur 2 solche Schuppen. — 4) 15%, 7. Juli 1905: Ein sehr gutes, tief- blaues Stück mit rötlichem Schein. Unterseite etwa wie bei No. 2, auf den Hinterflügeln noch etwas tiefer bräunlichgrau, sonst wie die vorigen Exemplare. — 5) 1 £, 11. Juli 1903: Vorder- flügel-Länge 14,5 mm. Oberseite dunkelbraun mit auf den Vorderflügeln erlöschender, auf den Hinterflügeln mit der aus rotgelben Monden be- stehenden Saumbinde, die innen dunkel ausgefüllt sind. Unterseite hellgraulichbraun, mit rötlichem Scheine, Hinterflügel mit 4—5 blausilbern ge- kernten schwarzen Saumpunkten. Wurzel der Hinterflügel unten ohne blaugrüne Bestäubung. Weissliche Binde zwischen Bogenreihe und Haken- flecken sehr schwach. — 6) 1,9, 11. Juli 1903: Oben dunkler schwarzbraun als No.5. Die rot- gelbe Randbinde der Vorderflügel-Oberseite ganz erloschen, auf den Hinterflügeln nur schwach entwickelt. Unterseite etwas tiefer graulichbraun gefärbt als bei dem vorigen Stücke. Die Wurzel der Hinterflügel ohne blaugrünen Anflug; weiss- liche Einfassung der Hakenflecken und Bogen- augen kräftiger als bei No.5; mit 5 blausilbern gekernten schwarzen Randflecken. Vorderflügel- Länge 14,5 mm. 43 Die Fransen der Flügel sind beim 5 ziemlich rein weiss (mit schwachem graulichem Ton), die des ‚2 sind nicht so rein weiss, sondern mehr grau. Das reinweisse Ei ist abgeflacht, in der Form einem holsteinschen Käse nicht unähnlich. Die Ränder sind sanft gerundet, der Scheitel gar nicht oder nur sehr wenig eingesunken. Es misst 0,65 mm in der Breite, 0,532 mm in der Höhe und besitzt einen fast kreisrunden Umfang, wenn es senkrecht zur kleinen Axe geschnitten wird. Der Scheitel ist mit einem hexagonalen Netzwerk be- deckt, dessen Gruben ziemlich tief sind; durch letztere scheint der flüssige oder sich entwickelnde Inhalt des Eies mit der jeweiligen Farbe durch. Die Wände dieser Gruben sind ziemlich preit (ungefähr !/; der Grubenweite betragend) und oben gerundet; die Gruben selbst werden nach der Mitte zu immer schmäler und schliesslich verlieren sie sich in der Mikropylar-Rosette. An der Seitenfläche haben wir ungefähr dasselbe Bild, nur sind die Gruben hier dreiseitig begrenzt und in den Eckpunkten mit 0,035 mm hohen Vor- sprüngen versehen. Der Uebergang von der geknopften Seitenfläche zu der ungeknopften Scheitelfläche erfolgt plötzlich an der Randfläche. (Nach brieflichen Mitteilungen des Dr. T. A. Chapman in Betula, Reigate, da es mir 1906 nicht gelang, das Ei von ZL. argyrognomon zu erhalten.) Die junge Raupe misst am Ende des 1. Stadiums etwa 1,5 mm Länge, besitzt einen schwarzen Kopf, braunes Gebiss und auf dem Rücken 2 Reihen Warzenhaare; von diesen ist das auf der vorderen Trapezwarze stehende lang, fein gestachelt und nach hinten gekrümmt, das auf der hinteren klein. Die ganze Raupenhaut ist mit feinen dunklen Punkten bedeckt; es scheinen dies niedrige, kurz zugespitzte Kegel zu sein. Am Ende des 2. Stadiums ist die Raupe 4 mm lang und zeigt die typische Asselform. Ein Seitenflantsch läuft vom 1. Brust- bis zum 9. Hinterleibsringe unterhalb der Luftlöcher dahin; von ihm aus steigt die Seitenfläche der Raupe schräg aufwärts bis zu der doppelten Rückenfirst, 44 die vom 2. Brust- bis zum 8. Hinterleibsringe (diese Ringe immer mit eingeschlossen) reicht. In der Hauptsache ist die Färbung der Raupe grün, längs den beiden Rückenfirsten weiss; die zwischen beiden gelegene Rückenfurche zeigt schwach braune Färbung; eine gleichfarbige Schräglinie auf jedem Ringe oberhalb des Luft- loches und eine braune (oder rotbraune) Längs- linie unterhalb derselben. Der Seitenflantsch erscheint blasser gefärbt. — Auf dem Rücken der Hinterleibsringe 1—6 stehen, mehr nach dem Hinterrande der Segmente zu, die vier Trapez- warzen mit je einem Haar. Die vordere Warze ist die grössere, die hintere die kleinere; beide sind etwas höher als breit, durchscheinend und in halber Höhe mit einem Ring schwarzer Punkte umgürtet. Das Haar auf der vorderen Warze ist das längere (ungefähr 0,75 mm lang); es ist nach hinten gekrümmt und mit feinen schwarzen Stacheln besetzt. Auf der hinteren Warze ist das Haar kürzer, ebenfalls gekrümmt und fein gestachelt. Der 7. Hinterleibsring hat oben keine langen Rückenhaare, sondern nur vier kurze; ausserdem stehen auf dem Rücken desselben 6—8 kleine Warzen, die je ein kleines Sternhaar tragen; sie sind so verteilt, dass sich etwa die eine Hälfte vor, die andere hinter der quer ge- stellten Drüsenmarke befindet. Letztere erscheint schwach sichelförmig gekrümmt, liegt ein wenig hinter der Rückenmitte und lässt noch keine Tätigkeit entdecken. Der 7. Ring ist ferner noch mit zahlreichen Wärzchen bedeckt, die bald keulenförmige kurze Härchen tragen, bald un- behaart sind; dadurch entsteht unter dem Mikroskop das Bild eines mit schwarzen Punkten bedeckten Leibesringes. Der 8. Hinterleibsring lässt noch keine Dufttuben erkennen. Im 3. Stadium ist die Raupe grün, mit zahl- reichen schwarzen Punkten bedeckt, einer braunen (oder grauen) Rücken- und einer helleren Subdor- sallinie.e Der Seitenflantsch erscheint blasser gefärbt, trägt aber am Rande schwarze Haarspitzen, welche den Eindruck einer schwarzen Seitenlinie erzeugen. Der Kopf ist sehr klein und schwarz. 46 Die Rückenhaare sind denen des vorigen Stadiums ähnlich, aber kürzer (0,3 mm lang). Die zahl- reichen schwarzen Punkte sind Haarspitzen von verschiedener Gestalt (einfach, keulenförmig, sternartig). An der Seite sind die Ringe in zwei Untersegmente geteilt. Das Luftloch steht auf dem 1. Subsegment; auf dem 1. und 2. Hinter- leibsringe ist es hinten von einem Halbkreise dieser Haarspitzen eingefasst. Auf dem 7. Hinter- leibsringe steht die Honigdrüse, auf dem 8. die beiden Dufttuben (unmittelbar hinter den Luft- löchern); diese drei Drüsen sind jetzt deutlich . sichtbar. — Die Färbung der Raupe ändert in diesem Stadium ab. Manche besitzen eine breite, rotbraune Dorsale und eine porzellanweisse Seiten- linie (auf dem Seitenflantsch) mit schmaler brauner Berandung auf jeder Seite. Die subseg- mentale Teilung der Seitenfläche erscheint gewellt und erzeugt Lichtrefiexe, die es schwer machen, die wirkliche Färbung daselbst zu erkennen. Es lassen sich 7 verschiedene Färbungen auf der Seitenfläche eines jeden Segments erkennen, die von unten nach oben so aufeinanderfolgen: 1) braun über dem Seitenflantsch, 2) blasser weisslich grün, 3) dunkelgrün, 4) blasser weisslich, 5) dunkler grün, 6) weisser grün, 7) dunkler grün, dann die licht gefärbte Subdorsale. Im letzten (4.) Stadium ist die Raupe grün, mit einer breiten schokoladenfarbigen Rückenlinie und einer gelblich weissen Seitenlinie auf dem Seitenflantsch, welche oben breit, unten schmal schokoladenbraun gesäumt ist. Zwischen beiden Linien befinden sich mehrere Streifen schräg verlaufender brauner Zeichnungen. Die Haut ist rauh und mit schwarzen und weissen Spitzen bedeckt, von denen die letzteren die grösseren sind und sternförmig behaart zu sein scheinen. Die Rückenlinie wird beiderseits von einer Reihe schwarzer Haare eingefasst; bei der Seitenlinie steht eine ähnliche Harreihe unmittelbar darunter: auch über den Füssen je eine aus 4—5 blasseren Haaren bestehende Reihe. Die Luftlöcher sind klein und bräunlich. Auf dem 7. Hinterleibs- ringe unterbricht die blassere, quer gestellte so. 36. 46 Honigdrüse die Dorsallinie.e Auf dem 8. Ringe sind die beiden ausstülpbaren Dufttuben durch runde weisse Flecke markiert; sie liegen gleich hinter den beiden Luftlöchern, deren Stellung sie auf diesem Ringe derart beeinflussen, dass diese weiter nach vorn und oben zu liegen kommen. Vor der Verpuppung wird das Grün der Raupe trüber und dunkler, desgleichen die Färbung der Rückenlinie und die weissen Sternhaare verlieren ihren Glanz. Sie befestigt sich mit dem Schwanz- ende an einem kleinen Gespinstpolster, schlingt einen Gürtelfaden um den 3. Brustring, ver- wandelt sich in einer Woche in eine Puppe, die überwintert (4. Oktober. Die Raupe lebt im August und September auf Wickenarten und Steinklee (Meklotus officinalis), deren Blüten und Früchte sie verzehrt, und ist beständig von Ameisen umgeben. In der Gefangenschaft lässt sie sich auch mit den Blüten und Früchten der Zaunwicke (Vicia sepium) ernähren. . Argiolus L (p. 95). — Ein 1905 bei Schwerin gefangenes © hatte oben sehr breit dunkel um- randete Vorderflügel. Sylvanus Esp. (p. 98). — Am 23. Juni 1905 sperrte Busack ein kopuliertes 2 von sylvanus ein, um eine Eiablage zu erzielen, doch blieb der Erfolg aus. 2. Sphingidae. Atropos L (p. 99). — Die grössere Raupe gelangte nicht zur Verpuppung. Ich fand sie einge- schrumpft Ende Mai in der Erde. Tiliae L. (p. 119). — Von diesem Falter hatte ich das Tutt’sche Variationsschema im 58. Jahr- gange des Archivs (1904) p. 75—75 mitgeteilt und um Prüfung der Schweriner Exemplare ge- beten. In der Sammlung des Herrn Busack ge- hörten 10 Stück mit der Provenienz Schwerin 94. 4 der II. Gruppe an und zwar 4 Exemplare zu tiliae L., 4 Exemplare zur ab. maculata Wall, 1 Stück bildete einen Uebergang zur ab. costipuncla Cl., 1 Stück war ab. centripuncta Cl.; — 2 Exemplare der III. Gruppe und zwar 1 Stück zur ab. brunnea Bart., 1 Stück war ein Uebergang zur ab. brunnea. — Aus Waren enthielt die Sammlung 1 Exem- plar von ab. maculata Wall. und 1 Stück der ab. brunnea Bart. — Wenn es gestattet ist, daraus einen Schluss zu ziehen, überwiegt die II. Gruppe bei Schwerin, doch ist nebenher auch die III. vertreten. — Auf die Geschlechter verteilt sich die obige Variation in folgender Weise: tiliae 3 Id, 12 — ab. maculata 1 32L2° — Trans. ad costipuncta 12 — ab. centripunca 12 — ab. brunnea 1g — trans. ab. brunnea 1,9 für Schwerin; . — ab. maculata 12 — ab. brunnea 1,9 für Waren. Porcellus L (p. 88 im Jahrgang 58). — Ein am 21. Juni 1905 erbeutetes 9 legte Herrn Busack am 22. und 23. Juni 20 Eier ab. 48 Ueber Verbreitung u. Lebensweise einiger Käfer, insbes. CGhrysomeliden. Von Dr. K. Friederichs, Berlin, Landw. Hochschulee Notiophilus hypocrita Späth. Diese sehr wenig bekannte, in Ganglbauers grossem Käferwerk noch fehlende, von dem Mono- graphen der Gattung, Dr. F. Späth, als besondere Art erkannte Form kommt auch in Mecklenburg vor, und zwar im Kiefernwald und auf sandigen Feldern an der Südgrenze (Gegend südwestlich von Plau); auch bei Rostock fand ich 1 Stück. Zu dieser Art gehört eine von mir irrtümlich als Varietät zu palustres gezogene, nur aus Mecklenburg bekannte Form, die var. atavus F'rehs.') Bembidium lunatum Dit. Ein Exemplar, das erste aus Mecklenburg, wurde am Strand der wismarschen Bucht gefangen. Bembidium saxatile Gyll. Wegen der Seltenheit dieses Käfers in Deutsch- land verdient es Erwähnung, dass er am Strand der wismarschen Bucht und auf den davor gelegenen 1) Allg. Zeitschr. f. Entomologie 1903, Bd. VII, p. 88. Eine an gleicher Stelle von mir publizierte Form (aus Syrien) hilaris Frehs., ist, wie mir Dr. Späth seinerzeit nach Prüfung des einzigen Exemplars schrieb, mit danieli synonym, weicht jedoch in mehr- facher Hinsicht vom Typus ab, wie ein Vergleich meiner Be- schreibung von Ailaris mit der von Späth für danieli ge- gebenen zeigt. 49 Inseln nicht gerade häufig, aber recht verbreitet ist. - Eins der Tiere erschien sehr abweichend durch seine fast ganz blaue Oberseite; die braungelbe Flecken- zeichnung der Flügeldecken fehlte hier bis auf einen nur einseitig vorhandenen winzigen hellen Fleck. Auch bei dem Seebad Boltenhagen kommt die Art vor. Trechus rivularis Gyll. Da dieser Käfer, eine grosse Rarität, bisher nur an einigen Stellen Deutschlands nachgewiesen worden ist, schien es mir wünschenswert, eine Nach- bestimmung des einzigen aus Mecklenburg (Rostocker Haide) bekannten Exemplars (Sammlung Olasen) vor- zunehmen. Dabei erwies sich das Tier wirklich als dieser Spezies zugehörig. Da bei Ganglbauer nur Danzig und Braunschweig als deutsche Fundorte an- gegeben werden, so glaubte ich, dies erwähnen zu sollen. Harpalus laevicollis Duft. Desgleichen ist Olasens Angabe (in seinem Ver- zeichnis der mecklenburgischen Käfer) über das Vor- kommen von Harpalus laevzcollis, einer ausgesprochenen Gebirgsart, richtig, wie ich mich durch Nachbestimmung überzeugte. Die Sammlung Clasen (im Zoologischen Institut zu Rostock befindlich) enthält nur mecklen- burgische Käfer, eine Fundorts ac ung ist also ausgeschlossen. Pterostichus coerulescens L. Im Sommer 1903 beobachtete ich eine Begattung eines © dieser Art durch ein g von Harpalus sp. (die Tiere gingen vor genauerer Determination des Harpalus verloren. Der Fundort, ein um eine Schonung gezogener Fanggraben, in dem es von beiden Arten wimmelte, lässt die für solche Fälle angenommene Erklärung, dass eine Affizierung des 2 mit dem Artgeruch des 2 der anderen Art er- folgt war, auch für diesen Fall richtig erscheinen. — Eine ähnliche Verwechslung wurde von Professor Döderlein in Strassburg, wo ich die betr. Tiere im Museum sah, beobachtet: Timarcha metallica- 2 und Onthophagus sp.-g. A 4 50 Calathus melanocephalus Marsh. Im Archiv 1901 bemerkte ich betreffs Clasens Angabe des Vorkommens von Calathus mollis bei uns, dass das unter diesem Namen in seiner Sammlung steckende Exemplar ein Calathus melanocephalus sei. Es hing dies damit zusammen, dass z. B. Gangl- bauer diese Formen noch als differente Spezies auf- führt, ich aber in dem erwähnten Exemplar nichts anderes als einen allerdings nicht typisch gefärbten melanocephalus erblicken konnte. Inzwischen sind mir viele Exemplare zu Gesicht gekommen, und ich stellte fest, dass melanocephalus und mollis unmöglich artlich getrennt werden können. Im allgemeinen kommen die beiden Formen allerdings in getrennten Oertlichkeiten vor, z.B. auf dem Gipfel des Sulzer Belchen nur melanocephalus, in der Gegend von Dahlem bei Berlin nur molks. Hingegen wurden in Gehlsdorf bei Rostock am Rand einer Lehmgrube 26 Stück gesammelt, die teils zur einen, teils zur andern Form gehörten, jedoch die Unterscheidungs- merkmale in nur schwacher Ausprägung trugen, d.h. die melanocephalus näherten sich in ihren Merkmalen den moilis und die mollis den melanocephalus. Be- kanntlich ist der letztere gekennzeichnet durch tief- schwarze, oft etwas grünlich glänzende Elytren, rote Mittel- und Hinterbrust und die Gestalt des Episternum der Hinterbrust, dessen vorderer innerer Rand nicht oder nur wenig kürzer ist als der äussere. Die mollis genannte Form hat (in Norddeutschland) braune bis braunschwarze Flügeldecken, braune Mittel- und Hinter- brust, und der vordere innere Rand des Hinterbrust- Episternum ist erheblich kürzer als der äussere. Die meisten der 26 Exemplare gehörten zu mollis, nämlich 19. Als ziemlich typische melanocephalus wurden 6 erkannt. Ein Exemplar aber trug die Merkmale beider gemischt: Elytren braun wie bei molks, Mittel- und Hinterbrust aber rot und auch das Episternum der letzteren kurz, wie bei melanocephalus. Ausser- dem konnte bei mehreren Exemplaren die Ent- scheidung, ob das Episternum kurz oder lang sei (um die oben genannte Proportion in dieser Weise ab- gekürzt auszudrücken) nicht ganz ohne Willkür ge- schehen. Auch trugen manche mollis-Exemplare recht schwarze Flügeldecken, und die Färbung der Unter- 5i seite ist bei den mollis oft ausgedehnt rot; kurz und - gut: alle Unterschiede beider Formen sind nur graduell, wenngleich die Extreme sehr viel häufiger sind als Mittelwerte. — Dieses Ergebnis spricht natürlich durchaus gegen einen artlichen Wert von molls. Der Einwand der Bastardierung könnte nicht ernstlich in Betracht kommen. Und demnach muss die braun- flüglige Form als Calathus melanocephalus var. mollıs bezeichnet werden. Ganglbauer’s Beschreibung dieser Formen sei noch durch folgendes ergänzt: Der molliss des nord- ostdeutschen Küstenlandes besitzt ein braunes Pro- notum, wie es nach Ganglbauer dem mollis zukommt, sehr selten und niemals wirklich ausgesprochen. In der Regel ist der Halsschild braunrot (bei melano- cephalus mehr gelbrot). Diese mollis leiten also über zu der Form des Mittelmeergebietes, die nach Gangl- bauer braunschwarze Flügeldecken (mit etwas hellerem Seitenrande) und gelbroten Halsschild besitzt. Callidium undatum L. Von Herrn Realschuldirektor a. D. Raddatz wurde vor mehreren Jahrzehnten ein Stück innerhalb Rostocks gefangen, welches ich in seiner Sammlung sah. Die Art war bisher aus Mecklenburg nicht bekannt. Donacia dentata Hoppe. Kommt bei Rostock auf der Warnow auf See- rosenblättern und andern Wasserpflanzen im Juli vor. Ein Exemplar dieser Art, das ich auf der wismarschen Bucht bei einer Fahrt in See fing, indem es mir an- flog, ist von der typischen dentata erheblich ver- schieden. Es ist kleiner (?” mm gegen 81/a—9 der typischen Form), der Halsschild in der Mitte stärker eingeschnürt, jedes Fühlerglied bis über die Hälfte rot (gewöhnlich höchstens die Basis), die Elytren und der Halsschild auf der Scheibe schwärzlich blau, an den Seiten dunkel blaugrün. Auch diese Oberseiten- Färbung kommt hier bei der typischen dentata nicht vor. Donacia obscura Gyll. Ist auf Wiesen bei der Rostocker Gasanstalt zu finden, jedoch selten. In der Olasen’schen Sammlung Ar 52 stecken zwei Exemplare, daran ein Zettel mit dem Vermerk: Barnstorfer Tannen, 16. Mai 1858. Daraus erklärt es sich, dass im Verzeichnis (vom Jahre 1857) die Art nicht aufgezählt ist. Donacia impressa Payk. Dieser Art gehören die bei Clasen zu brevicornis Ahr. gerechneten Exemplare an. Die vorspringenden Vorderecken des Halsschildes (bei brevicornis Ahr. stumpf) lassen darüber keinen Zweifel. Donacia brevicornis ist also bei uns bisher nicht nachgewiesen.!) Donacia crassipes F. legt bekanntlich ihren Laich, wie man die Eier, da sie im Wasser abgelegt werden, nennen kann, an die Unterseite der Blätter von Nymphaea alba und Nuphar luteum. In der Zeit der grössten Häufigkeit des Käfers (im Juli) kommt es vor, dass man 10 Gelege an einem Blatt findet. Die Gelege sind in der Regel hufeisenförmig und bestehen aus 2—3 Reihen von Eiern; solche Gelege enthalten oft bis 50 Eier. Bis- weilen findet man jedoch ganz kleine Gelege, von beispielsweise 3 Eiern, andererseits aber auch sehr grosse, die vollkommen zum Kreis geschlossen sind. Jedes Gelege umschliesst ein von dem Käfer in das Blatt genagtes Luftloch. Es kommen beachtens- werte Instinktvariationen vor. Zuweilen spart ein Donacien- 2 sich die Mühe, ein Luftloch zu nagen, und legt einfach an ein von einem andern ‚OD genagtes Loch ein zweites Gelege. Man erkennt solche Doppel- gelege daran, dass das ältere bereits von Algen über- I) Weiter sind aus der Liste der bei uns vorkommenden Arten zu streichen: Bembidium punctulatum Drap., Meloe scabriusculus Brandt. Meine diesbezügliche frühere Angabe (Archiv 55, 1901, p. 169—172) beruht auf Irrtum infolge schlechter Erhaltung der Stücke. — Abweichende (in Mecklenburg gefundene) Formen habe ich ausser dem bereits erwähnten Notiophilus hypocrita var. atavus beschrieben (Allg. Zeitschr. f. Entom. 8, 1903, p. 257 bis 262) von Bembidium guttula F., Bembidium lampros Hlst., Badister peltatus Panz., Plalynus marginatus L. (var. pretiosus), Donacia semicuprea Panz. 53 wuchert ist und daher schmutzig erscheint, das ‚jüngere Gelege dagegen noch ganz oder fast reinweiss ist. Auch kommt es vor, dass das O am Rand des Blattes ablegt. Dann spart es ebenfalls das Luftloch. Colaphus sophiae Schall. Bei der Zucht von Larven dieses Käfers, dem von Kulturpflanzen bekanntermassen die Kohlarten sowie weisser Senf zur Nahrung dienen, wurden als Futter Sinapis arvensis und Cochlearia armoracıa mit Erfolg verwendet. Der Meerrettig wird somit eben- falls gelegentlich unter Angriffen des überall ver- breiteten Käfers leiden. Chrysomela marginata L. Die Entwicklung der Lärvchen in den Eiern ist zur Zeit der Ablage schon weit vorgeschritten. Der Käfer überwintert nicht als solcher, sondern stirbt im Herbst (Oktober/November. Wir werden sehen, dass die Chrysomela-Arten sich in dieser Hinsicht verschieden verhalten. Chrysomela marginalis Dit. Als Futterpflanze ist Linaria vulgaris bekannt. Auch die von mir gehaltenen frassen nur von dieser Pflanze, und am 22. Mai 1906 fand ich auch im Freien, auf dem Versuchsfelde der Kaiserlichen Biologischen Anstalt in Dahlem Larven von marginaks an Lein- kraut. Ei, Larve und Puppe sind von Buddeberg 1884 beschrieben, auch die Lebensweise dargestellt worden, jedoch nicht vollständig. Das Folgende liefert . einige Ergänzungen, gibt aber auch noch kein voll- ständiges Bild von dem Fortpflanzungsgeschäft dieser Art. Die Eier enthalten zur Zeit der Ablage einen in der Entwicklung schon weit vorgeschrittenen Embryo. Derselbe befindet sich in dem Stadium, in welchem der Mitteldarm sich bildet und der vorher dem Nahrungsdotter flach aufliegende Embryo beginnt, diesen von rechts und links zu umwachsen. Dieser Befund ergab sich bei Gelegenheit anatomischer Untersuchungen an dem Embryo dieser Art; es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Jahreszeit, Temperatur oder sonstige Verhältnisse den Zeitpunkt der Ablage des sich entwickelnden Eies beeinflussen. Ich hatte Gelegenheit die Fortpflanzung in ver- schiedenen Oertlichkeiten zu beobachten,. und zwar vorzugsweise im Spätsommer und Frühherbst. In einer Sandgegend im südlichen Mecklenburg sammelte ich im Anfang des September 1903 zahlreiche Stücke, welche lebend gehalten wurden. Im gleichen Jahre, etwas später, waren diese Käfer bei Rostock in einer Sandgrube und auf den daran stossenden Feldern ausserordentlich häufig; die meisten waren in der Begattung begriffen, die bei dieser Art auffallend oft und lange erfolgt. Bis Mitte November wurden immer noch kopulierte Pärchen angetroffen, die letzten bei nur 7 Grad Wärme, aber etwas Sonnenschein. Obgleich halb erstarrt infolge der niedrigen Teempe- ratur, hatten die Tiere noch immer nicht ihre Winter- quartiere aufgesucht, sondern lagen noch dem Fort- pflanzungsgeschäft ob. Am 1. Dezember schlüpften im (ungeheizten) Zimmer aus kurz vorher abgelegten Eiern die Larven aus. Auch die Käfer lebten weiter und lebten auch noch, als ich im Januar auf längere Zeit verreiste.e Während meiner Abwesenheit wurden die Gefässe mit den Tieren beseitigt. Es kann aber kaum einem Zweifel unterliegen, dass Chrysomela marginalis überwintert und im Frühling fortfährt, sich fortzupflanzen, dann zugleich mit der neuen Gene- ration. Auf dem Versuchsfelde der Kaiserlichen Bio- logischen Anstalt in Dahlem wurden im Frühjahr 1906 zwei Tiere gefangen, dJ und 9, und längere Zeit gehalten; die erste Begattung wurde am 10. Mai be- obachtet; am 12. bemerkte ich eine Anzahl Eier, die am 14. gezählt und für sich in eine Petrischale ge- tan wurden; es waren 18 Stück. Schon am 15. ent- schlüpfte die erste Larve. Am selben Tage ging das g ein. Am 16. waren einige weitere Larven aus- geschlüpft, die Mehrzahl jedoch noch nicht, am 17. der grössere Teil, aber noch nicht alle. Dann wurde die Beobachtung für einige Tage unterbrochen. Nach Buddeberg wird der Körper der Larve vor der Verpuppung hell schokoladenbraun. Ich fand sie beim Ausschlüpfen rötlich gefärbt, später hellgrau ; fast erwachsen, waren sie wiederum rötlich gefärbt. Ueber dieses Stadium kamen sie nicht hinaus; gingen 55 zwar in die Erde, verpuppten sich aber nicht, sondern ‚starben ab. In Chrysomela marginalis kommt also wahrschein- lich eine Art neu hinzu zu jenen, deren Fortpflanzung nicht kontinuierlich erfolgt, sondern, durch den Winter unterbrochen, sich über die gute Jahreszeit zweier Jahre erstreckt bezw. im zweiten Jahre über einen Teil derselben. Immerhin aber liegen absolut schlüssige Beobachtungen darüber noch nicht vor, auch fehlen Feststellungen darüber, in welcher Jahreszeit die frisch geschlüpften Käfer mit der Fortpflanzung be- ginnen; endlich wissen wir noch nicht, ob die Käfer zwei oder gar (wie Timarcha coriaria) drei Sommer erleben. Chrysomela haemoptera L. und staphylea L. Ueber die Lebensweise dieser Arten ist mehrfach berichtet worden, dennoch wird das Folgende noch Ergänzungen bringen. Beide hielten sich auf nassen Wiesen hinter den Dünen bei Warnemünde im August 1906 an im flachen Wasser stehenden Stengeln von Molinsa coerulea und an den Blütenständen von Juncus maritimus in Un- mengen auf. Diese Pflanzen jedoch waren ganz un- versehrt, und die Käfer hatten sich nur vor dem vordringenden Wasser darauf gerettet. Ich habe sonst, wie bei den meisten Arten dieser Gattung, keine Gelegenheit gehabt, sie auf die Pflanzen, von welchen sie sich nähren, hinaufsteigen zu sehen, und Buddeberg berichtet gleichfalls, dies nie von staphylea gesehen zu haben. Um die Futterpflanzen auf jener Wiese festzustellen, untersuchte ich die ver- schiedensten Pflanzen auf Frassspuren hin, und fand Aster tripolium sowie Plantago maritima vielfach an- gefressen. In der Tat waren dies die dortigen Nähr- pflanzen, und zwar wurde die Strandaster von staphylea, der Strand-Wegerich von haemoptera vorgezogen, die andere von beiden aber auch nicht verschmäht. Ueberhaupt sind beide Arten polyphag. Plantago-Arten (lanceolata, media, major, der letztere etwas weniger gern genommen) sind die eigentlichen Nährpflanzen von haemoptera, und alle diese werden auch von staphylea gefressen; nach Buddeberg nährt sich die letztgenannte von Veronica beccabunga (die auch bei 56 mir genommen wurde), in zweiter Linie von Mentha aquatica L. und Lycopus europaeus L. Rosenhauer hat Mentha crispa, Mentha sylWestris und Ranunculus acris an diese Art verfüttert. Auch ZLinaria vulgaris wurde von beiden Arten nicht gänzlich verschmäht, wohl aber Centaurea jacea von haemoptera, wogegen staphylea davon frass. Meine Beobachtungen über die Fortpflanzung lasse ich, als zu fragmentarisch fort. Nur sei erwähnt, dass staphylea ebenso wie marginalis sich in zwei Sommern fortzupflanzen scheint. Chrysomela cerealis L., welche bei uns auf Feldern, unter Steinen verborgen, gefunden wird, hat an der französischen Riviera eine andere Lebensweise. Sie hat dort zur Futterpflanze Rosmarinus vulgaris und pflegt eu den Larven daran zu sitzen. Timarcha nicaeensis Villa. Ueber die Lebensweise dieser nördlich bis Tirol hinauf vorkommenden Art habe ich 1905 (Zeitschr. wiss. Insektenbiologie, p. 459—461) berichtet. In- zwischen habe ich aus den früher von Buddeberg über die nahe verwandte Timarcha tenebricosa F. ge- machten Beobachtungen ersehen, dass durch diese einiges, was ich nur als wahrscheinlich hinstellen konnte, unterstützt, anderes hinfällig wird. Die von mir als wahrscheinlich bezeichnete Teilnahme der Käfer an zwei Fortpflanzungsperioden ist für tene- bricosa und coriaria sicher nachgewiesen. Während jedoch der Zeitpunkt des Absterbens der in ihrem zweiten Lebensjahr befindlichen Käfer bei tenebricosa in den August und September fällt, beginnt diese kritische Zeit für nicaeensis um den 21. März und dauert bis Ende April (auch für coriaria fällt sie in den Frühling). Die überlebenden in ihrem ersten Lebensjahr befindlichen Käfer kriechen unter Steine, und die Fortpflanzung hört jetzt vorläufig auf. Weiter ist noch festgestellt, dass anfangs Juni die ersten Käfer der jungen (Generation entwickelt sind und dass im folgenden Februar die Fortpflanzung bereits im Gange ist. Der „Sommerschlaf“, wie man das Verborgensein des Käfers und die Unterbrechung der 57 Fortpflanzung bezw. den Aufschub der Geschlechts- . reife bei den frisch geschlüpften, nennen könnte, scheint unter den Blattkäfern jener Gegend ver- breiteter zu’ sein, denn er ist auch bei Chrysomela diluta und zwar in noch ausgeprägterer Gestalt, be- obachtet worden. Die Imago dieser Art schlüpft Ende März, gräbt sich tief in die Erde ein und kommt erst im September daraus hervor, um sich im Oktober fortzupflanzen. Bei nicaeensis bleiben hauptsächlich noch folgende Fragen (der nach den Beobachtungen an den deutschen Arten sehr bemerkenswerten Phänologie dieser Käfer) zu lösen: 1) Wann beginnt die Fortpflanzung? 2) Wie lange dauert es, bis die Larven die Eihüllen verlassen ? (Bei tenebröicosa im Maximum 11 Monate.) 3) Sind die im Mai überlebenden Käfer sämtlich solche, die im vorhergehenden Mai oder Juni geschlüpft sind oder schlüpft ein Teil erst im Laufe des Sommers? Ich habe 1905 die Larve mit einigen Worten, und zwar nur die Färbung, beschrieben. Bei einem Vergleich mit den Beschreibungen der Larven von coriaria und tenebricosa ersehe ich, dass diese in ihrer Färbung von der nicaeensis-Larve verschieden sind, so dass diese damit hinreichend gekennzeichnet ist. Es dürfte die Feststellung weiterer Unterscheidungs- merkmale auch nur dann möglich sein, wenn man Larven aller drei Arten vor sich hat. Im übrigen aber könnte ich nur die von Chapuis und Cande&ze für die ganze Gattung angegebenen Charaktere wieder- holen. Eine Vervollständigung meiner Beschreibung dürfte damit nur insoweit nötig sein, als zu erwähnen ist, dass jene Beschreibung nach 2 Exemplaren ge- macht worden ist. Zwei weitere mir vorliegende sind anders gefärbt. 1. Stück: Oberseite braungrün, Kopf und Halsschild blaugrün. 2. Stück: Oberseite metallisch braun, Halsschild ebenso, Kopf blaugrün. Galeruca tanaceti L. Die Biologie von @aleruca tanaceti ist mehrfach, aber nicht erschöpfend, behandelt worden. Der Käfer schlüpft im Frühsommer aus und unternimmt dann Flüge trotz seiner scheinbaren Trägheit. Es geht dies daraus hervor, dass Anfang Juli 1905 viele Stücke von beiden Geschlechtern bei Warnemünde von der 58 See angespült wurden und massenhaft auf dem Dünen- sand zugrunde gingen. Die von der See angespülten Insekten sind bekanntlich beim Fliegen durch den Wind hineingetrieben worden, z. T. auch wohl da- durch hineingelangt, dass sie die Richtung ihres Fluges auf die See zu nahmen. Ueber dem Wasser- spiegel hat sie die Kraft verlassen, oder die Sonne, deren Schein eine notwendige Voraussetzung für den Flug mancher Arten ist, versteckte sich hinter Wolken, damit dem Flug ein Ende bereitend. Auch wenn die letztere Annahme für unsere Art nicht zutreffend sein sollte, so gilt doch in jedem Falle, dass man aus dem Vorkommen einer Art im Anspülicht der See schliessen kann, dass sie Flüge unternimmt, und dies gilt also auch für die Galeruca. Die angespülten tanaceti waren alle noch nicht geschlechtsreif, und noch schlank und beweglich. Beide Geschlechter wurden eingezwingert und kurze Zeit gehalten; sie begatteten sich nicht, und ein untersuchtes Ovarıum enthielt keine reifen Eier. Erst im Spätsommer traf ich 2,2 mit reifenden Eiern an, welche den Hinter- leib des Tieres unförmig anschwellen lassen; es liegt jetzt meist unbeweglich auf dem Rücken; die dd haben, obwohl sie schlank bleiben, die gleiche Gewohnheit. Die Rückenlage gibt den Käfern Gelegenheit, den gelben Saft, den sie zu ihrer Ver- teidigung aus dem Munde austreten lassen, wirksamer anzubringen. Die Eigelege wurden im Freien an verschiedenen Pflanzen gefunden, z. B. an Grashalmen, an Blättern von Achillea millefolium, vor allem aber an abgeblühten Armeria vulgaris, bald oben darauf, bald unterhalb am Kelch. Ein 2 wurde in der Gefangenschaft bei der Eiablage beobachtet. Mit den gelben Eiern fliesst reichliches, wohl farbloses Sekret heraus, das, nach etwa einer Stunde erstarrend, eine schwarze, dicke Kruste liefert, die die Eier kuchenartig verklebt. Nur die Oberfläche schwärzt sich, innen ist das aus dem Sekret entstandene Epichorion gelb. Die schwarze Oberfläche ist fein und regelmässig gekörnt, anfangs noch etwas glänzend. Gänzlich getrocknet verliert sie ihren Glanz und ist dann bräunlich-schwarz. Jedes 2 legt nicht nur einmal, sondern zu wiederholten Malen ab. Ein 9, das am 5. Oktober 59 abgelegt hatte, frass viel, und wenige Tage später war der Hinterleib bereits wieder stark angeschwollen. Nachdem aufs neue eine Anzahl Eier gereift sind, erfolgt eine Begattung. Das 9 wird hierzu vom g gereizt, indem dieses auf seinen Rücken steigt und diesen, auch den Halsschild, mit den Fühlern streichelt. Für den Halsschild scheint dabei nur die Fühler- spitze benutzt zu werden, wobei die vorderen Fühler- glieder eingekrümmt sind, auf dem übrigen Rücken dagegen streichelt das Z' mit der ganzen Vorder- hälfte der Fühler. — Die Zahl der Eier beträgt in grossen Gelegen über drei Dutzend. Die gefangen gehaltenen Käfer wurden u. a. mit Tanacetum vulgare ernährt. Sie besuchten eifrig die Blüten (im Freien jedoch habe ich sie nie darauf be- obachtet) und frassen den Pollen, ausserdem auch die Blätter. Ferner nahmen sie Blätter der Schaf- garbe an und nagten auch etwas an Armeria-Blättern. Gras dagegen wurde fast völlig verschmäht. In der gleichen Oertlichkeit (einer sandigen Gegend bei Rostock) wurden mit den schwarzen tanaceti auch in geringerer Zahl die braunen rustzca Schall. (pomonae Weise) gefangen. Es wollte mir scheinen, dass die artliche Verschiedenheit dieser beiden Formen in Zweifel gezogen werden kann. Doch habe ich darauf kein besonderes Augenmerk gerichtet. Bezüglich der Eiablage gilt alles für tamaceti (Gesagte auch für rustica. Insbesondere ist es sicher, dass auch sie an Armeria ablegt. Cassida nebulosa L. Wie dieser Käfer seine Schädigungen an Kultur- pflanzen nicht auf die von ihm besonders oft heim- gesuchten Rüben konzentriert, sondern auch von Schäden berichtet wird, die er an Getreide und Raps gemacht habe, so ist er auch sonst recht polyphag, aber wie wir sehen werden, keineswegs pantophag. Ich beobachtete ihn bei Potsdam im Walde (Römer- schanze) an Solanum nigrum. Die Pflanze war von den Käfern (Larven waren nicht da) fast kahl ge- fressen. Dicht dabei, am Seestrand, lebten die Käfer auf Caltha palustris, Larven fehlten wiederum, doch liegt kein Grund vor, anzunehmen, dass diese die den Käfer genehmen Pflanzen verschmähen sollten. Viel- 60 mehr lag das Fehlen der Larven wohl an der vor- gerückten Jahreszeit (29. Juli. Die Oaltha-Pflanzen standen einzeln unter vielen Stachys palustris und Mentha vulgaris. Diese beiden Arten litten sehr unter dem Frass von Cassida equestris und seiner Larve. Niemals aber wurde darauf nebulosa, umgekehrt nie equestris auf Caltha gefunden. Auch die Pflanzen von Lysimachia vulgaris wiesen die gleichen Frass- löcher auf und es wurde durch einen Versuch fest- gestellt, dass eguestris auch daran frisst. Cassida rubiginosa Jll. Eine meines Wissens nicht bekannte Nährpflanze der Cassida rubiginosa ist Lappa minor. Der Käfer (Entwicklungszustände wurden nicht beobachtet, es war im August und zwar im Botanischen Garten zu Tübingen) frisst wie die andern Cassida-Arten grosse Löcher in die Blattspreiten. Eine daneben stehende Lappa tomentosa war gleichfalls angefressen. bi _ Bemerkungen über die Körkwitzer Linde und einige andere Pflanzen den Umsez’end- von Rostock Von Ernst H. L. Krause. Die Abkürzung L. bezeichnet meinen Bruder Ludwig Krause, St. den von mir bearbeiteten Text zu Sturms Flora von Deutsch- land, 2. Aufl. Anemone pulsatilla mit zweiblütigem Stengel fand L. einmal ın den Kösterbecker Tannen. Raphanus raphanistrum (Crucifera raphanistrum St.) hatte ich früher in Mecklenburg nur gelbblühend gesehen. Im Spätsommer 1904 fand ich die weissblühende Form massenhaft auf Stoppeln bei Hof Körkwitz, einzeln dazwischen lilablumige Pflanzen und eine mit hellgelben, rotbraun über- laufenen Kronblättern. Auf dem Fischlande fand ich am selben Tage zwischen Serradella lila- blumige Pflanzen in grösserer Menge; sie sehen blühenden Radieschen recht ähnlich, bilden aber lange, vielgliederige Früchte. Reseda Iutea fand L. 1901 zwischen Damm und Reez in grosser Menge. Die Art wird in letzter Zeit öfter verschleppt, besonders mit Luzerne. Barbarea praecox G. Griewank von Dassow (No. 7059 meiner Sammlung) ist Crucifera media St. Aber Barbarea intermedia J. H. Wiese von Schwerin (No. 7064), in der ich früher einen Bastard der Griewankschen Art mit Barbarea arcuata ver- mutet hatte, ist diejenige, welche jetzt allgemein als echte Barbarea praecox Rob. Brown gilt, Crueifera praecox St. Die Barbarea intermedia 62 meiner Mecklenburgischen Flora umfasst also zwei Arten, eine mit langen abstehenden Schoten: Barbarea praecox, die Schweriner Pflanze, und eine mit kurzen, dem Stengel anliegenden Schoten: Barbarea intermedia, die Dassower Pflanze. Beide Arten sind in Deutschland jetzt verbreitet und eingebürgert. Von Viola odorata wird als besondere Art Vrola suavis unterschieden, namentlich durch lanzettliche, ge- franste undgewimperte Nebenblätter, deren Fransen länger sind als die halbe Breite des Nebenblatts. Diese Pflanze wächst am Fresendorfer Schloss- berg, in Bentwisch und bei den Mönkhagener Ausbauten an der Ohaussee. Bryonia dioica fand ich neuerdings angepflanzt in Grahl. Die Knollen waren aus Altona bezogen. Salix purpurea kannte ich bei Rostock früher nur in den Pflanzungen der Barnstorfer Anlagen und einen einzigen Strauch an dem Wege, der vom Krug Stadt Rostock in die Heide führt. Dieser ist verschwunden. Neuerdings steht Salır purpurea in den Anlagen bei Wilhelmshöhe unweit Warne- münde und an der Satower Chaussee, einzeln schon am Radfahrsteige nahe beim Uebergang der Warnemünder Eisenbahn, häufiger in der Nähe von Kl.-Schwass und Kritzmow. Gegen- ständige Blätter, welche an südwestdeutschen Formen fast die Regel bilden, kommen bei uns seltener vor. Silene gallica.a 18S0 bei Gross-Müritz, 1904 bei Altenhagen auf Fischland und zwischen Gehls- dorf und Krummendorf. Die Art ist in der Heideecke anscheinend eingebürgert. Silene dichotoma zeigte sich um 1900 überall in Norddeutschland unter Rotklee. 1904 fand ich sie bei Rostock, Ribnitz und Wismar fast auf jedem grösseren Kleeschlage. Das deutet auf eine starke Zentralisierung des Samenhandels. Silene conica auf Weideland am Neuburger Schloss- berge bei Wismar 1904. 63 Die Körkwitzer Linde habe ich bisher zur gross- blättrigen Art (Tilia grandifolia, Sommerlinde) gestellt. Sie hat deren grosse, meist etwa 10 cm breite Blätter, meist dreiblütige Stiele und grosse, harte Früchte. Aber die Blätter sind unterseits so gut wie kahl, und die Früchte haben keine vorspringenden Rippen. Reichenbach Icon. fl. (German. VI bildet Formen der Sommerlinde mit undeutlich gerippten (oxycarpa) und mit runden (sphaerocarpa) Früchten ab, aber die Blattunter- seite ist bei diesen behaart. Eine kahlblättrige der Sommerlinde verwandte Pflanze ist Tilia dasystyla Steven aus der Krim. Aber ihre Blätter sind auch klein, kaum grösser als die der Winter- linde, dagegen haben die Früchte deutliche Rippen. Viele neuere und ältere Werke stellen zwischen die Sommer- und die Winterlinde eine dritte Art. Koehne, Deutsche Dendrologie, nennt diese Trlia Corinthiaca, .er beschreibt sie aus- drücklich mit dünnschaliger Frucht. Eine solche Linde, der Körkwitzer sehr ähnlich, aber mit den dünnschaligen Früchten der Winterlinde ist die alte Linde zu Bordesholm in Holstein. In Dippels Laubholzkunde II, 62 heisst die dritte Linden- art Tilia vulgaris, sie soll identisch sein mit der unter diesem Namen von Hayne abgebildeten Pflanze, mit Tila hybrida Behlen in Bechsteins Forstbotanik und Trka Horibunda Reichenbach 1. c. Dippels Beschreibung passt in allen Teilen auf unseren Baum, nur die Fruchtschale soll „leder- artig“ sein mit schwachen Rippen — diese kann man bei gutem Willen an den Körkwitzer Früchten wohl sehen, und die Konsistenz der Schale ist vielleicht im frischen Zustande anders als im trocknen. Was aber die Dippelschen Synomyme betrifft, so ist Telia floribunda Reichen- bach eine von unserer ganz verschiedene Pflanze. Wie der Name sagt, hat sie reichblütige Stiele. Ihr Originalstandort war der botanische Garten zu Karlsruhe, und wie sich später herausgestellt hat, war sie ein Bastard zwischen unserer Winter- linde und einer amerikanischen Art. Behlen a. a. OÖ. hat zwischen der Sommer- und Winterlinde zwei Zwischenarten, von denen er eine mit Tika vulgaris Hayne identifiziert, die andere als Tika hybrida neu beschreibt. Behlens Tika vulgaris ist dieselbe, welche Hayne (Getreue Darstellung und Beschreibung der in der Arzneikunde ge- bräuchlichen Gewächse, 3. Band, 1813) unter diesem Namen beschrieben, unterschieden und abgebildet hat. Sie steht der Winterlinde näher, unterscheidet sich von ihr durch grössere, unter- seits grüne (nicht blaugrüne) Blätter, eine An- deutung von Rippen an der Fruchtschale, und worauf Behlen viel Gewicht legt, ihr Griffel ist kürzer als die Staubgefässe. Das ist eine in den deutschen Wäldern und Pflanzungen recht ver- breitete Form, zu welcher auch die oben erwähnte Bordesholmer Linde gehört, und welche mit Tilia corinthiaca Koehme identisch sein dürfte. Diese Form hat gleichkörnigen guten Blütenstaub und gut entwickelte Samen, kann also nicht als Bastard bestimmt werden. Ob sie wirklich eine dritte einheimische Lindenart, also von der Winterlinde spezifisch verschieden ist, oder ob sie mit dieser zusammen eine Art ausmacht, kann hier unentschieden bleiben. Tilia hybrida Behlen ist nun beinahe unsere Körkwitzer Linde. Behlen beschreibt sie mit zottigen Rippen und Adern der Blattunterseite, wechselnd wenig- und viel- blütigen Stielen und birnförmigen, filzigen, fünf- fächerigen Früchten. Der Körkwitzer Baum hat längs der Blattnerven nur eine spärliche Behaarung und die Blütenstiele sind meist dreiblütig, wenige mehrblütig (an meinem Exemplar ist ein sechs- blütiger), aber das sind geringfügige Unterschiede. Behlens Abbildung passt soweit gut, nur habe ich keine Blüten zum vergleichen. Die fünffächerigen Früchte der Behlenschen Art hat der Körkwitzer Baum auch, da sind die Samen selbstverständlich klein, anscheinend auch taub. Eine fernere Beschreibung, die auf unsere Linde passt, ist die von Trka vulgarıs « platyphylloides Rovy et Foucaud, Flore de France, Band 4: grosse, kahle Blätter, diekschalige un- gerippte Früchte. Hinzugefügt wird, dass die Früchte in der Grösse sehr variieren. 65 Der so oft gebrauchte Name Tikia intermedia De. bezieht sich nach De Candolles Prodromus I, p. 513, auf eine Form, die dessen Verfasser nur aus Bildern kannte, er hat lediglich den Hayneschen Namen Tilia vulgaris durch Tilia intermedia er- setzt. Tilia ewropaea Flora Danica t. 553, die De Candolle zu seiner intermedia ziehen möchte, ist überhaupt nicht bestimmbar, anscheinend ist ein unreifer Fruchtstand von Tilsa grandifolia neben einem Blütenzweig von Tilia parvifolia oder vulgaris gezeichnet. Also wäre die Körkwitzer Linde bestimmt als Tilia hybrida St. Behlen in J. M. Bechsteins Forstbotanik, 5. Auflage, 1843, Seite 161, 342 und Tab. IV, Tilia vulgaris « platyphylioides Rovy et Foucaud, Flore de France tome IV 1897, p- 22. Wahrscheinlich ist sie ein Bastard zwischen der Sommerlinde und entweder der Winterlinde oder Tilia vulgarıs Hayne. Als Standorte gibt Behlen an die Dreissigacker Schlossallee und den Wald auf dem Still bei Meiningen, er hat die Form aber auch sonst in Waldungen in Thüringen und Franken gesehen. Und dieses spontane Vorkommen ist der einzige Umstand, der nach seiner Ansicht gegen die Annahme spricht, dass diese Linde wirklich ein Bastard sei. Die wilde Linde am Rosenort in der Rostocker Heide, von der ich nur Blätter sah, scheint zu derselben eben besprochenen Form zu gehören. Aber diejenige am Kellersheidenweg: bei Moorhof ist anscheinend kleinblättrig — ich habe nur aufbrechende Knospen. Die alte Linde auf dem Friedhofe zu Retschow stimmt in den Blättern mit parvrfolia überein. Acer negundo, der eschenblättrige Ahorn, findet sich neuerdings einzeln in Wäldern, z. B. in der Farpener Forst bei Wismar. Epilobium adnatum in der Bartelsdorfer Kiesgrube bei Rostock 1904. Elaeagnus argentea steht massenweise auf Dünen und am Abbruchufer auf dem Fischlande und bei Grahl. Man erzählt in Wustrow, es sei ein- 5 66 mal ein spanisches Schiff mit Oelsaat dort ge- strandet, beim Bergen der Ladung sei Saat aus- gefallen, und daraus sei dies Gesträuch erwachsen. In der Tat ist die in Rede stehende Art als Zierstrauch aus Nordamerika eingeführt. — Zwischen der Elaeagnus steht am hohen: Ufer des Fischlandes Petasites tomentosus. einheimische Holzapfel, Pirus silvestris, unter- scheidet sich von allen Wildlingen der Kultur- rassen ganz erheblich durch seine Frucht und sein Laub, er sieht fast einem Kreuzdorn ähn- licher als einem Apfelbaum. Stärkere Exemplare dieser Art sind nicht häufig und sollten geschont werden. L. zeigte mir einen ansehnlichen Strauch an der schiefen Birkenschneise der Rostocker Heide. Früher fand ich die Art bei Krakow im Walde zwischen dem Üossen- und dem Karower See. Die echte Holzbirne (Pirus achras) habe ich aus Mecklenburg noch nicht gesehen. Unsere Dünenrose habe ich in der Mecklenburgischen Flora als besondere Art (Rosa mollis) beschrieben, in St. aber zu einer Gruppe von Bastardrassen gebracht. Inzwischen habe ich gemerkt, dass zwar die Warnemünder Exemplare, welche mir von sehr autoritativer Seite als Rosa mollis Smith bestimmt waren, zu einer Gruppe von Hybriden gehören, dass ich aber die echte Rosa mollis der skandinavischen Floristen darin nicht, besass. Diese habe ich erst später auf einer Wanderung von Ribnitz nach dem Fischlande gefunden. Sie hat auf den reifen leuchtend roten Hagebutten die Kelchblätter aufrecht aneinandergelegt, gerade wie die kultivierte Gartenhagebutte, von der sie sich aber durch kleinere und mehr runde Blättchen unterscheidet. Diese eigentümliche Pflanze unserer Küste scheint im deutschen Binnenlande nicht vorzukommen. Wenigstens sieht alles, was ich als Rosa mollis und omissa gesehen habe, anders aus. Dagegen wächst in Skandinavien mindestens bis zum 64. Grade nordwärts dieselbe Form wie auf dem Fischlande (Blüten habe ich nicht ver- gleichen können, aber Zweige, Stacheln, Blätter und Früchte stimmen). Der systematische Rang 67 der Rosa mollis ist noch zu prüfen. Rosa hybrida mollis“ St.. 8, Tafel 50 ist eine andere Form, sie gehört zu den Bastarden zwischen der Canina- und der Tomentosa-Sippe. Onobrychis sativa, die Esparsette (Hedysarım ono- brychis St.), 1904 am Dolgener See nahe am Eisenbahndamm. | Vicia varia, von villosa durch geringe Behaarung und verhältnismässig kürzere untere Kelchzähne ver- schieden, ist in letzter Zeit ziemlich verbreitet auf Aeckern. Sium falcaria 1906 an einem Ackerrande zwischen den Kramonstannen und Rickdahl, 1904 unter Klee bei Barnstorf. Daucus maximus 1899 bei Warnemünde mit Sinapis jurcea und andern eingeschleppten Sachen. Rudbeckia hirta 1899 im Walde zwischen Tangrim und Quitzenow. Vinca minor, das Immergrün, fand ich 1906 in geringer Menge am Teerofenwege in der Rostocker Heide. Die Pflanze dürfte dort erst seit kurzer Zeit an- gesiedelt sein, da sie früher in diesem Walde nie bemerkt wurde. Euphrasia gracilis. Bei Ribnitz, wahrscheinlich ziem- lich verbreitet in den Heidegebieten. Ich hatte diese Art verkannt, weil ich mich auf nordwest- deutsche Schriftsteller verlassend gerade vor- gestreckte Zähne der Blütenoberlippe für ihr wesentliches Merkmal hielt. In Wirklichkeit sind die Randlappen der Oberlippe nur während des Aufblühens vorwärts gerichtet, nachher krempeln sie sich auf. Zuphrasia gracılis ist ins Binnenland mindestens bis zum Elsass und nach Schlesien verbreitet. Euphrasia officinalis, Meckl. Flora, besteht aus drei Arten: Puphrasia Rost- koviana, drüsig, Euphrasia corta (micrantha St.), drüsenlos, Blätter rauhhaarig, Wuchs meist ge- drungen, Euphrasia stricta, drüsenlos, Blätter kahl, Wuchs meist, schlank. 68 Beiträge zur Fauna und Flora des Quartärs in Mecklenburg. 1. Von Ulrich Steusloff, Güstrow. A. Spätglaziale und holocäne Ablagerungen mit Vertigo Genesii Gredler und Succinea Schumacheri Andreae bezw. Planorbis stroemi Westerlund von Güstrow in Mecklenburg. Mit 1 Tafel. Oestlich von Güstrow liegt ein flaches, teils sumpfiges, zum grössten Teil sandiges, mit Dünen besetztes Gebiet, das, soweit es nicht als Weide benutzt werden kann, allermeist aufgeforstet wird. Es ist das Uebergangs- und Vereinigungsgebiet des O—W gehenden Nebeltales und des von hier aus sich nach NO er- streckenden Recknitztales. Begrenzt wird es im Süden durch die Nebel, im Osten durch den Augraben, der das Wasser des süd- lichen Recknitztales sammelt und zur Nebel führt, im Westen durch ein tiefes Wiesental, das bei Suckow (7 km nördlich von Güstrow) als südwestlicher Ausläufer des Recknitztales beginnt und ebenfalls ins Nebeltal mündet.) An seinem östlichen Ufer liegt das Rundholz. Die einzige grössere Erhebung dieser drei- eckigen Sandinsel ist die Bockhorst,2) ein aus Geschiebemergel 1) s. Geinitz: Seen, Moore und Flussl. Meckl., 1886, S. 111. 2) Eigentlich Book = Buchenhorst. 69 und Sanden aufgebauter Plateaurest, der den von N kommenden Gletscherwässern mit Erfolg hat standhalten können. Sonst be- steht der Boden oberflächlich meist aus öden Feinsanden (Tal- sande), die im südlichen Teil, den sog. Röver Tannen zu ziemlich hohen Dünen aufgeweht sind und auch besonders die Ostseite der Bockhorst umhüllen. Am westlichen Rande des genannten Gebietes, besonders in der Nähe des Rundholzes treten oft mit Feinsandschichten wechsellagernde, steinfreie Tone auf, welche in der städtischen Ziegelei Verwendung finden. Dies westliche Randgebiet muss vor 30 bis 40 Jahren viel sumpfiger als heute gewesen sein. Damals wurden die zum Teil über 2 m tiefen, und doch nur am Grunde etwas Wasser führenden Abzugsgräben im Rundholz angelegt. Darauf deuten auch Namen, wie Bären-, Rethbruch, Montagsmoor hin an Stellen, welche heute als Korn- oder Kartoffelfeld benutzt werden, sich allerdings durch den oft moorigen Boden noch immer als ehemalige Sumpfgebiete verraten. Einige dieser zwischen Bockhorst und Abdeckerei liegenden Brüche sind erst vor etwa 30 Jahren abgeholzt worden. Im letzten Herbst wurde im Bärenbruch (am Fuss der Bock- horst, dem Dorfe Suckow gegenüber, also am nordwestlichen Rande des Talsandgebietes) zwecks Aufforstung der Boden durch einen, 60 cm tief arbeitenden Dampfpflug umgeworfen. Dabei sind an manchen Stellen Schichten an die Oberfläche gelangt, welche ganz von Gonchylien durchsetzt sind. Unter letzteren befinden sich einige sehr interessante Formen, so dass sich eine genauere Untersuchung dieses Lagers verlohnte. Es handelt sich um mehrere kleine, dicht neben einander liegende, flache Becken, von denen das grösste etwa 1m tief ist. Soweit es zu erkennen war, besteht der Untergrund aus Kiesen, den Abschlämmprodukten der Bockhorst. Sie sind von Feinsanden, an tieferen Stellen des Beckens auch von Ton über- lagert. Beide enthalten in den oberen Teilen Conchylien, während der am Rande des Beckens und weiterhin meist mächtiger ent- wickelte Feinsand ganz fossilfrei ist. Ueber diesen Schichten folgt grauweisser lehmigsandiger, trocken oft ganz weisser Wiesen- kalk (ca. 25 cm), darüber lehmigsandige Moorerde mit Kalkgehalt (ca. 10 cm), schliesslich völlig zersetzter und humifizierter Torf, in der Mitte des Beckens über 60 cm mächtig, nach den Rändern zu abnehmend und bald ganz verschwindend. Alle Schichten sind von zahlreichen Baumwurzeln durchsetzt, offenbar den Resten des ehemaligen Bruchwaldes, der diesem Gebiete den Namen gegeben hat. Die oben erwähnte Entwässerung wird wohl die Hauptursache der Zersetzung des Torfes sein. Deutliche Pflanzenreste wurden nur im Wiesenkalk beobachtet in Gestalt 70 stark verkalkter Characeen-Röhrchen. Ausser den Schnecken und Muscheln wurden an tierischen Resten nur einige sehr kleine Knochenstücken und ein Zahn eines Nagers (wahrscheinlich Ratte) gesammelt. Desto üppiger ist die Conchylienfauna entwickelt. Bei der Bestimmung derselben wurde ich in liebenswürdigster Weise durch Herrn Dr. Wüst in Halle mit Literatur und reich- lichem Vergleichsmaterial unterstützt. Herr Clessin in Regens- burg übernahm freundlichst die Bestimmung der Pisidien. Beiden Herren spreche ich auch hier für ihre bereitwillige Hülfe meinen verbindlichsten Dank aus. Zusammenstellung der im Bärenbruch gesammelten Conchylien. Die folgende Tabelle gibt ah über die Verteilung der 22 Arten auf die verschiedenen Schichten. Dabei bedeutet: A u. B: Feinsande von 2 verschiedenen Stellen desselben Beckens I (nahe dem Rundholz). B scheint etwas jünger als A zu sein; doch liess sich das nicht absolut sicher feststellen. C: Unterer Wiesenkalk, an manchen Stellen tonig. D: Oberer Wiesenkalk. E: Lehmigsandige Wonzende mit Kalk- gehalt. F: Schwachkalkiger Torf aus Becken II (nahe der Bockhorst). A B C D E F Ver ur Genesii N | ale ae ee Linnaea stagnalis > Ze ovata > | el] >. palustrüs | > | Sn n>< | = AuelBisial.niDlionBiyulk Aplexa hypnorum | x | Planorbis corneus are umbilicatus VORSEBIE eh Mn leucostoma |< x ee cuntortus << crista << |< | > >< nitidus | << Ancylus lacustris | | | x Valvata antigua | | San! cristata | | | D< Bithynia tentaculata | | el leachüi De Sphaerium mamillanum Deine! Pisidium obtusale = anna nein 22 | 22 |< milium >=< | | >< | = 1. Vertigo parcedentata Al. Br. var. Genesii Gredl. Nur 4 Exemplare wurden in den Feinsanden ge- sammelt. Sie stimmen mit solchen aus dem jüngeren Schrotlöss von Achenheim bei Strassburg im Elsass (leg. Wüst) recht gut in der Gestalt überein. Da Bezahnung fehlt, gehören sie der genannten Varietät an. Diese kleine Schnecke ist heute lebend nur noch hocharktisch und hochalpin bekannt, hat dagegen zur 72 Diluvialzeit in Deutschland eine grössere Verbreitung gehabt. So ist sie von Wüst bei Heldrungen (18),') bei Vitzenburg a. d. Unstrut (17), sowie bei Osterode b. Hornburg (17) und kürzlich bei Halberstadt in plistocänen Flussschottern (19) gesammelt. Menzel teilt sie mit aus Interglazialschichten von Wallensen in der Hilsmulde (10) und aus jungdiluvialen Kies- lagern bei Gronau im südlichen Hannover (11). Auch Holst kennt sie aus spätglazialen Ablagerungen von Toppeladugärd in Schweden (2). Um so auffälliger ist es, dass Johansen (3) sie in den Quartär- ablagerungen Dänemarks fossil nicht gefunden hat; ebenso erwähnt sie Woodward (16) in seiner Liste der britischen Oonchylien nicht. 2, Succinea Schumacheri Andreae. Diese lebend nicht mehr bekannte Schnecke ist in den Schichten A bis Ü in abnehmender Zahl vor- handen, wenn man die zahlreichen unausgewachsenen, nicht ganz sicher bestimmbaren Gehäuse hinzurechnet. Das ist hier wohl statthaft, weil andere Succineen in diesen Ablagerungen überhaupt nicht gefunden sind. Unter etwa 90 Stück befinden sich nur 12 bis 15 wirklich ausgewachsene Exemplare. Die meisten stammen aus A und besonders B; in © ist die Schnecke schon recht selten. Auf der beigegebenen Tafel sind einige Exemplare in 2l/afacher Vergrösserung dar- gestellte. Es stammt fig. 2 aus Schicht A ne! d>u.s8 “ sy B ie 8, bh) x Ü Zum Vergleich sind daneben einige Schalen aus Süd- und Mitteldeutschland abgebildet, die ich Herrn Dr. Wüst verdanke: ber 7 von Osterode (17) fie. 8 bis 11 ,„ Eckbolsheim bei Strassburg im Elsass. Es zeigt sich eine gute Uebereinstimmung, so von fig. 6 mit fig. 10, fig. 5 mit fig. 9 usw. Am auf- fälligsten ist das grösste hiesige Exemplar fig. 3 mit !) Die eingeklammerten Zahlen entsprechen den Nummern des Literaturverzeichnisses auf Seite 87—88. 73 besonders grosser, nach unten sehr erweiterter Mund- - öffnung. Die Masse einiger Güstrower Exemplare sind: A B C m U nn nn Länge: 6,5 | 1,5 | AD | 8256 ...5,.8 mm Breite: 4 !45'4 |45!4|45'!5| mm Mundlänge: 35 |4 |4 ‚5 |4)45,|5| mm Mundbreite: 2,5|25|25|3 |2|3 |3| mm Die Farbe der Schalen ist weiss; nur in A sind einige grau oder hellbraun gefärbt, manche auch den Anwachsstreifen parallel grau und weiss gestreift. Succinea Schumacheri ist eine charakteristische Schnecke pleistocäner und diluvialer Ablagerungen in Mittel- und Süddeutschland, die bisher nicht lebend gefunden ist. Sie tritt oft zusammen mit Pupa colu- mella v. Martens, Vertigo alpestris Alder und parce- dentata Al. Br., sowie Vallonia tenuslabrıs Al. Br. auf, hat also wohl wie diese ein Klima beansprucht, das etwas kälter als das heutige ist. Beschrieben wurde sie zuerst von Andreae aus dem Unter-Elsass als Varietät von Succinea oblonga Drap. Wüst sammelte sie bei Vitzenburg a. d. Unstrut und Osterode b. Horn- burg (17). Von letzterem Orte stammt fig. 7. Kürz- lich ist sie auch von Halberstadt bekannt geworden (19). Menzel kennt sie aus dem südlichen Hannover von Wallensen (10) und Gronau (11), Clessin aus dem Löss des mittleren Donautales und von München (1). Aus Dänemark, Schweden und England ist da- gegen bisher noch kein einziger Fundort bekannt geworden, soweit ich die Literatur habe benutzen können. So ist also bis auf weiteres das Bärenbruch bei Güstrow der nördlichste Fundort für Swccinea Schumacheri Andr. 3. Limnaea stagnalis Linne. Meist junge, kleine Individuen und sehr ver- einzelt, erst in E zahlreich auftretend. 4. Limnaea ovata Draparnaud. ist in allen Schichten meist häufig vertreten, am ' wenigsten in A, am zahlreichsten in D. Von A bis 74 D sind es allermeist sehr kleine, grossenteils nicht ausgewachsene Exemplare von ziemlich typischer Form mit sehr kräftiger weisser Schale. Einige er- wachsene Schalen in D haben folgende Masse: Bänge: ‚8 .| 7,5107. 10) _ 415) /mm Breite: 5,5155| 65| 10 | = mm Mundlänge: 5,5 5 | DE 0 ale era Mundbreite: 3 | 3 |4 |—| 6) — |mm Ganz anders sind die Schalen dieser Schnecke in den humusreichen Schichten E und F, nämlich sehr dünnschalig und höher: hänge: A 1,5 «1.4 „Q@..rm Breite: 2 !35|4)4| mm Mundlänge: 2,5,55|j4 4| mm Mundbreite: 1 [1,5 | 2|2| mm 5. Limnaea palustris Müller erscheint zum erstenmal in © in zwei kleinen Exem- plaren, ist in E zum Teil als var. corvus Gmelin und in D als eine der var. curta Olessin nahestehende Form ausgebildet, aber immer nur spärlich vertreten. 6. Aplexa hypnorum Linne, nur in E etwa 8 Exemplare, von denen das grösste, ziemlich festschalige 11 mm lang ist. %. Planorbis (Coretus) corneus Linne ist nur in E und F vereinzelt gefunden. Die unteren Schichten enthielten, trotzdem darauf besonders ge- achtet wurde, keine Spur davon. Breite: 15 | 18 Höhe: 6| 8 mm mm S. Planorbis umbilicatus Müller. In © wurde nur ein sehr festschaliges Stück ge- sammelt. In E und F ist die Schnecke dagegen sehr häufig. Meist sind es junge Exemplare mit deut- 15 lichem, zuweilen abgesetztem Kiel. Zwei der grössten . ausgewachsenen Stücke haben folgende Masse: Breite: 1110 mm Höhe: 22 mm Mundhöhe: 3| 25 | mm 9, Pianorbis leucostoma Millet. Je zwei Exemplare in E und F, ebenso 10. Planorbis (Bathyomphalus) contortus Linne. ll. Planorbis (Gyraulus) crista Linne. Ob die 2 resp. 1 Stück in B und D spätere Ver- unreinigung sind, lässt sich nicht mehr mit Sicherheit feststellen. Die Hauptentwicklung hat diese Schnecke in E (etwa 70 Stück). Die Varietät cristatus Drap. ist selten. Das grösste Exemplar hat einen Durch- messer von 2,5 mm. 12. Planorbis (Gyraulus) stroemi Westerlund. Diese interessante kleine Schnecke ist hiermit zum erstenmal für Deutschland nachgewiesen. Ich gehe daher etwas näher auf ihre Literatur und Ver- breitung ein. Beschrieben wurde sie 1851 von Westerlund im „Malakologiska Bidrag“ (14). In der paläarktischen Conchylienfauna desselben Verfassers (12) ist sie Seite 79 folgendermassen be- schrieben: (Geh. festschalig, rotbraun u. oben dunkel hornfarben, unten weiss-grünlich, beiderseits flach, in der Mitte schwach eingesenkt, dicht bogig gestreift; Umg. 4!/s, schnell regelmässig zunehmend, die des Gew. z. konvex, der vor- letzte 3mal breiter als der drittletzte und ?/3 der Breite des letzten, dieser zusammengedrückt, beiderseits fast gleich schwach konvex, in der Mitte schwach kantig (mitunter mit häutigem Kiele), vorn kaum herabsteigend; Münd. s. schief, gerundet-oval, die Ränder durch eine s. feine Schwiele verbunden, Oberrand stark vorgezogen, Unterrand bogig. Br. 71/.—8 mm. 76 In der vorangehenden Bestimmungstabelle der Gyraulen (Planorbis albus Müller), Seite 75, gehört diese Schnecke zu denjenigen mit „wenig involutem Gehäuse (Gew. z. weit)“ ohne Spiralstreifen („o. sind diese nur bei s. starker Vergrösserung sichtbar“). Eingehender hat sich dann 1904 Johansen 6) mit der systematischen Stellung und dem Schalenbau des Planorbis stroemi West. beschäftigt. Nach seiner Ansicht können die nordeuropäischen Planorben der Gyraulus - Gruppe in drei Hauptgruppen verteilt werden, deren Kennzeichen an fossilen Stücken folgende sind (Seite 24): Planorbis stroemi: 1. Spirallinien fehlen ganz oder kommen nur ganz vereinzelt vor. 2. Die Anwachsstreifen treten ziemlich stark hervor. 3. Ausgewachs.Schalen mit 4—5 Windungen haben einen Durch- messer von 6-10 mm. % Die konkave Seite ist schwach gewölbt. 5. Ein Kiel mitten auf den Windungen ist stets vorhanden und gewöhn- lich sehr stark ent- wickelt. 6. Die Oberfläche ist matt oder schwach- glänzend. Planorbis albus: 1. Spirallinien sind ın regelmässigen Abstän- den über die ganze Oberfläche verbreitet. 2. Anwachsstreifen sind äusserst schwach. 3. Ausgewachs.Schalen mit 4—51/, Windungen haben einen Durch- messer von 5—8 mm. 4. Die konkave Seite ist stark gewölbt. 5. Ein Kiel mitten auf den Windungen kann vorkommen oder fehlen. 6. Die Oberfläche ist matt. Planorbis parvus: 1. Spirallinien fehlen oder sind äusserst schwach auf den innersten Windungen entwickelt. 2. Anwachsstreifen sind äusserst schwach. 3. Ausgewachs.Schalen mit 4-5 Windungen haben einen Durch- messer von 4—6 mm. 4. Die konkave Seite ist stark gewölbt. 5. Ein Kiel mitten auf den Windungen fehlt stets. 6. Die Oberfläche ist stark glänzend. Dabei betrachtet Johansen allerdings jede dieser drei Formen nur als Variationszentren einer umfang- reichen Formengruppe, in der nicht jede Art scharf charakterisiert und von nahe stehenden Formen ge- trennt werden kann. So fasst er unter dem Sammel- namen ‚Planorbis parvus Say 4 bisher getrennte Spezies zusammen. KL Ueber englische Exemplare des Planorbis stroemi West. schreiben Kennard und Woodward 6) folgendes: „The species is near to Planorbis albus Müll., "but is distinguished from it by its larger size, "the constant presence of a keel and the absence of spiral striae: it also resembles an almost keelless variety of Planorbis carinatus.“ Mit diesen Besehreibungen stimmen die im Bären- bruch bei Güstrow gesammelten, sehr zahlreichen Schalen recht gut überein. Auf der Tafel sind: fig. 12—14 aus Schicht B, fig. 15—16 „ N A, fie. 7 —25 „ 0, fig. 26—27 von Walthamstow in England, fossil (leg. Kennard), fie. 23—29 von Christiania, recent (Coll. Goldfuss). Die Vergleichsexemplare (fig. 26—29) verdanke ich der Güte des Herrn Dr. Wüst. Auch die rotbraune Färbung der rezenten Stücke ist an etwa 5 Exemplaren, welche ich erst kürzlich sammelte, völlig erhalten, während fig. 15 nur Reste der Epidermis zeigt. Die Grösse entspricht ebenfalls der Beschreibung; sie wechselt an ausgewachsenen Stücken (fig. 17—19) zwischen 3 und 10 mm. Durchmesser: 10 | | IRRE B Grösste Dieke: 3/3|2|235,3|2 Die bogigen Anwachsstreifen sind ach an den Abbildungen überall deutlich erkennbar. Daneben erscheinen hin und wieder vereinzelte Spirallinien (z. B. recht auffällig an fig. 19), die nach der Wester- lundsehen Beschreibung fehlen sollen (‚„nullo vestigio striarum spiralium“). Aber auch an Exemplaren von Christiania und Walthamstow treten sie auf, wie mir Herr Dr. Wüst mitteilt. Johansen berücksichtigt sie ebenfalls in seiner Tabelle. Der Kiel ist bei ausgewachsenen Exemplaren stets vorhanden, während er jüngeren oft (fig. 16 u. 25; dagegen fig. 23 u. 24 mit scharfem Kiel), ganz jungen stets (fig. 12—14) fehlt. Auffällig ist es, dass er gerade bei den grössten Stücken oft kurz vor der |6| mm 2 | mm 78 Mündung, auf dem letzten Achtel der äussersten Windung, ganz verschwindet; der Mundsaum ist dann zuweilen ganz rund (fig. 20). Weiter rückwärts ist die äusserste Windung trotzdem sehr deutlich gekielt. Dieselbe Erscheinung zeigen rezente Schalen von Ohristiania (fig. 29). Ueber die Verbreitung des Planorbis stroemi West. habe ich mit gütiger Unterstützung des Herrn Dr. Wüst folgendes ermitteln können: A. Rezent: Westerlund. (14) Seite 63: „Norwegia (Esmark), Fennia (ad Oulu et Nuottasaari Ostrobottniae: Mela), Siberia.“ (12) Seite 79: „Norwegen, Lappland, Finnland.“ (13) Seite 5l: „Ausser obigen Fundorten nur noch einer aus Norwegen: „Eker (i Rökke bjergstjern).“ (15): Sıbirien im Jenissei-Gebiete. Luther. (9) Seite 108: „Ostrobottnia borealis. Uleäborg: Nuottasaari (A. J. Mela; privatsamling).!) — Lapponia kemensis. Kittilä: Comarbostället; Seurujärvi (A. J. Sandmann). För öfrigt är arten endast känd frän svenska Lappmarken och Vermland, samt fran Eker i Norge.“ Als heutiges Verbreitungsgebiet ergibt sich also: Norwegen, Schweden, Finnland, Sibirien. B. Fossil: Kennard und Woodward. (4)—(8), (16): Aus den Schriften dieser beiden englischen ÜConchylienforscher geht hervor, dass Planorbis stroemi West. im Gebiete der T'hemse in Südengland fossil weit verbreitet ist. Als Fundorte führen sie 1905 in (7) folgende auf: „Clifton Hampden, Fulham, Kew, Staines, Tooley Streat (Roman and pre- Roman beds), Uxbridge, Walthamstow, Wargrave, Westminster“ und zwar aus holocänen Schichten. ‘Es heisst dann weiter: „Sie 1) Nach Johansen gehört allerdings Planorbis borealis Loven zur Albus-Gruppe. 19 (nämlich Planorbis stroemi West.) ist eine der inter- - essantesten Formen, welche wir in letzter Zeit in unserem Lande gefunden haben. Im Pleistocän ganz unbekannt, tritt sie in einigen holocänen Lagern in grosser Menge auf. Das ist besonders bei Walthamstow und Clifton Hampden der Fall. Wahrscheinlich ist sie erst spät in unser Land gekommen und wohl zu einer Zeit eingewandert, als gegen Ende des Plei- stocäns das Land wenigstens 90 Fuss höher stand als heute. Der genaue Zeitpunkt ihres Aussterbens ist unsicher. In allen römischen und nachrömischen Schichten fehlt sie entweder ganz oder ist doch sehr selten. Und es ist leicht möglich, dass diese Stücke schon fossil aus älteren Schichten hierher verschleppt sind. Aller Wahrscheinlichkeit nach war diese Form also zur Römerzeit entweder schon ganz ausgestorben oder doch sehr nahe daran. Auf dem Kontinent lebt sie noch heute in Sibirien, Finnland und Nord- skandinavien, während sie in Dänemark nur in Ab- lagerungen der Eichenperiode (neolithisch) auftritt.“ Johansen. (3) Seite 25: Man trifft diese Art überall fossil in holocänen Ablagerungen Dänemarks, wo sie während der Eichenperiode ausgestorben zu sein scheint. — Die Art ist auch fossil bekannt aus Torf- mooren im südlichen Schweden (nach Westerlund).“ Nach freundlicher Mitteilung des Herın Dr. Johansen ist sie in Dänemark bisher von folgenden Orten bekannt geworden (vergl. auch (3)): Almindingen, Bornholm, Tevelde, Moen, (ammelss, Seeland, Karebaek, Ri Karebaekstorp, 5 Valbygaard, " Refsnaes, 5 Stenstrup, Fünen, Ullerslev, Zu diesen fossilen Funden des Planorbis stroemi West. in Südengland, Dänemark und Südschweden gesellt sich nun als erster aus Deutschland der Fund im Bärenbruch bei Güstrow. Sehr wahrscheinlich wird sich aber bald eine viel weitere Verbreitung 80 dieser Schnecke in alluvialen Lagern Norddeutsch- lands herausstellen, wenn nur genauer auf ihre Unter- schiede von Planorbis albus Müll. geachtet wird. So teilte mir Herr Dr. Menzel aus Berlin mit, dass er diesen Planorbis auch schon in Wiesenkalklagern gesehen habe. Ich selber durchsuchte mit gütiger Erlaubnis des Herrn Prof. Dr. Geinitz die Samm- lungen des Rostocker geologischen Institutes darauf- hin und fand dort den Planorbis stroemi West. aus Wiesenkalk von Blücherhof (Meckl.) und aus Schnecken- mergel unter Torf im Warnowtal unweit Rostock (Meckl.), an letzter Stelle zusammen mit Planorbis albus Müll., an ersterer ohne diesen. Wie weit das Ausbreitungsgebiet sich nach Süden erstreckt, lässt sich zurzeit natürlich noch nicht über- sehen, zumal die‘alluvialen Ablagerungen Norddeutsch- lands so gut wie unbekannt sind. Immerhin ist zu beachten, dass aus den bisher untersuchten mittel- deutschen Conchylienlagern des Pleistocäns und Holocäns Planorbis stroemi West. noch nicht bekannt geworden ist. In den Ablagerungen des Bärenbruchs bei Güstrow ist er in den Schichten A bis D zahlreich vertreten, in A und B;meist junge Stücke. Die Hauptentwicklung ist in C, aus der ich noch kürzlich in einer halben Stunde etwa 100 Stück sammelte. Ausgewachsene Exemplare sind aber stets selten. Das Verhältnis der Menge in den verschiedenen Schiehten ist etwa folgendes: ANBIETEN / 13. Planorbis (Segmentina) nitidus Müller. Diese Schnecke ist bei weitem am häufigsten in E (etwa 50 Stück), in D wurden nur 1, in F 3 Schalen gefunden. Alle haben eine hellgraue Farbe, doch gehört keines zum Planorbis Clessini West. Durchmesser: 5 |5 mm Höhe: 1 | 1 mm l4. Acroloxus lacustris Linne. Nur in E etwa 10 kleine, dünnschalige Stücke. 4 0,8 Länge: 45145 |35 | mm Breite: 2,5125 |1,5| mm Höhe: 15|1 1 mm 81 15. Valvata antiqua Sowerby. Ganz plötzlich tritt diese Varietät der Valvata piscinalis Müller in grösster Anzahl in D auf, nimmt in E schon an Zahl etwas ab und ist dann wieder gänzlich verschwunden, also eine charakteristische Wiesenkalkschnecke. Die Gestalt schwankt zwischen sehr hohen, z. T. skalaren und niedrigen, an Valvata piscinalis Müller erinnernden Formen hin und her. Ausgewachsene Stücke haben 4!/a Umgänge und folgende Masse: Länge: 6,5 | base E 9,00 For 32 Krim Breite: 5 5,515 4 4,5 | mm Munddurchmesser: 2 | De ON > Kumm In D ist an manchen ausgewachsenen Exemplaren mittlerer Grösse der letzte Umgang bis zur Hälfte völlig losgelöst und nach unten gedrückt. Ebenfalls in D tritt eine sehr kleine, aber mit 41/a Umgängen versehene forma minor vereinzelt auf mit folgenden Massen: Länge: 5 ‚45 4 |4 |mm Breite: 3,5 |3,5 | 3,5 | 3,5 | mm Munddurchmesser: 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | mm 16. bValvata cristata Müller ist in E vereinzelt angetroffen. Das grösste, weiss- glänzende, festschalige Stück hat einen Durchmesser von 5,5 mm. 17. Bithynia tentaculata Linne ziemlich zahlreich in E, vereinzelt in F. 18. Bithynia leachii Sheppard in nur je 2 kleinen Stücken aus E und F. 19. Sphaerium mamillanum Westerlund. Diese Muschel stimmt mit Valvata antiqua Jow. in Verbreitung und Zahl der Individuen überein, ist also nur in C und D gefunden. Besonders der untere, oft tonige Teil von © steckt an manchen Stellen ganz 6 voll davon. Auch doppelschalige Stücke sind nicht selten: Länge: 8,5.) 8,5..8).7 .|5 | mm Breite: 7 7 7,6 4| mm Dicke; :3,5.| 312 32.2.5. 72 mm Diese bisher aus Mecklenburg noch nicht bekannt gewordene Art sammelte ich lebend bei Neubranden- burg in grossen, mit dem Tollensefluss in Verbindung stehenden Torfstichen. Andere Sphaerien fehlen in den Ablagerungen des Bärenbruches völlig. 30. Pisidium obtusale Pfeiffer. In E und F ist die normale Form von bräun- licher Farbe und folgenden Massen ziemlich verbreitet: Länge: 4 |3,5 | mm Breite: 3 2,5 | mm Dicke: 1,3 | 1,2 | mm Die Schichten A bis D enthalten dagegen eine nur halb so grosse, weisse, viel festschaligere Varietät, die auch sonst in mecklenburgischen Wiesenkalken auftritt. 21. Pisidium pusillum Gmelin ist das häufigste der Pisidien und erfüllt besonders OÖ und D zu Hunderten. 22. Pisidium milium Held. ist dagegen viel seltener und immer nur in einzelnen Stücken gefunden. Sein Fehlen in B ist wohl Zufall. Alter der Ablagerungen im Bärenbruch. Die reichhaltige Conchylienfauna dieser Ab- lagerungen ist in mehrfacher Richtung interessant, zumal sehr wahrscheinlich auch in anderen gleich- zeitigen Ablagerungen des norddeutschen Quartärs ähnliche Verhältnisse zu finden sind. Der Mangel fast aller Landschnecken ist leicht erklärlich. Auch heute ist die Fauna dieses Gebietes sehr arm an solchen, wohl weil der Kalkgehalt des 83 überall auflagernden Feinsandes ein recht geringer ist und die tieferen kalkreicheren Schichten unter dem Wasserspiegel liegen oder doch früher lagen. (Ganz ähnliche Verhältnisse teilt ©. Arndt von dem nahen Bützow mit. Vergl. dies Arch., Bd. 60, 1906.) Desto üppiger ist die Wasserconchylienfauna aus- gebildet. Sehr deutlich sind 3 Stufen in der Entwicklung dieser Ablagerungen gekennzeichnet: 1. Die Feinsande durch Vertigo Genesiü Gredl. und Succinea Schumacher: Andr. 2. Der Wiesenkalk durch Planorbis stroemi IWest., Valvata antigua Sow. und Sphaerium mamilla- num West. 3. Die Moorerde durch Planorbis corneus L. und nitidus Müll., Bithynia tentaculata L. und leachüi Shepp. Für das Alter der Feinsande kommt zweierlei in Betracht, einmal die eingeschlossenen Oonchylien, dann die Lagerungsverhältnisse. Letztere ergeben ganz klar, dass diese Feinsande durch Wasser und auch wohl Wind (Dünen etwas weiter südlich) zu einer Zeit abgelagert wurden, als das Gelände seine heutige Gestalt durchaus schon angenommen hatte. Die Schmelzwässer des Eises waren abgeflossen und hatten ihre erodierende (an den Höhen) und auf- füllende (in den Tälern) Tätigkeit beendigt. Ebenso wie die oben erwähnten, mit den Feinsanden an manchen Stellen wechsellagernden Tone müssen auch diese Feinsande in stehendem oder sehr langsam fliessenden Wasser abgesetzt und über die Glazial- gebilde ausgebreitet sein. Dieselbe Ansicht äusserte kürzlich Herr Prof. Geinitz mir gegenüber. Als Resultat ergibt sich also, dass die conchylienführenden Feinsande des Bärenbruches bei Güstrow nach Ver- lauf aller Eiszeiten abgelagert sein müssen, also postglazial sind. Ueber den genaueren Zeit- punkt geben die eingeschlossenen Conchylien einigen Aufschluss. Vertigo Genesii Gredl. ist heute nur noch hoch- nordisch und hochalpin bekannt, deutet also auf ein kälteres, als das heutige Klima hin. Von Suceinea Schumacheri lässt sich nicht ohne weiteres dasselbe 6* 84 sagen, da sie lebend nicht mehr bekannt ist und über die genaue Stellung der Schichten, in denen sie vor- kommt, und deren Parallelisierung mit anderen ist noch vieles unklar. Immerhin kommt sie fast stets mit ÜOonchylien zusammen vor, welche heute ein kälteres Klima beanspruchen, als es der Fundort jetzt hat. Der Originalfundort sind „Diluvialsande von Hangenbieten im Elsass.“ Clessin (1) schreibt, dass sie „nur in pleistocänen Ablagerungen“ vor- kommt. Wüst teilt sie mit aus „pleistocänen Fluss- ablagerungen“ (17) bei Osterode und „pleistocänen Schottern bei Halberstadt“ (19), während er den Vitzenburger Fund (17) als „Flussablagerung mit Fossilienbeständen von nicht sicher deutbarem Ge- präge“ bezeichnet. Anders beurteilt Menzel die Schichten mit Suecinea Schumacheri Andr. im süd- lichen Hannover. Das Lager von Wallensen (10) enthält neben anderen, z. T. arktischen Conchylien auch „Vallonia costellata Al. Br. und Suecinea Schu- macheri Andr., die sich in diluvialen Ablagerungen gefunden haben, aber seitdem ausgestorben sind. Durch sie wird also die Ablagerung als sicher diluvial gekennzeichnet.“ Da aber die Mehrzahl der Arten ebenso wie die gefundenen Pflanzen zum Gedeihen ein Klima verlangen, das etwa dem heutigen gleich ist und als gemässigtes bezeichnet werden muss, so ergibt sich, dass die auf ein kälteres, eiszeitliches Klima hindeutenden Conchylien „wohl nur als Ueber- bleibsel aus der vorhergehenden Glazialzeit aufzufassen“ sind. Die jüngste Vereisung ist in dies Gebiet nicht vorgedrungen; sie äussert sich nur durch Erosion und Schotterbildung. „Wir haben es also mit Bildungen zu tun, die nach dem Rückgange der älteren Vereisung und nach Wiederkehr des wärmeren Klimas entstanden sind, die also gleichaltrig sind und gleichaltrig gebildet wurden, wie die interglazialen Ablagerungen in den Gebieten der mehrmaligen Ver- eisung. Aus diesem Grunde habe ich die Wallenser Ablagerungen „Interglazialschichten* genannt.“ (Seite 284.) Die Kiese mit Swccinea Schumacher Andr. und sechs anderen Diluvialschnecken bei Gronau im mittleren Leinetal (11) sind jungdiluvial. „Man kommt 85 also nach dem vorher gesagten zu dem Schluss, dass . die Kiese der jungdiluvialen Aufschüttungsterrasse im mittleren Leinetale die Aequivalente der weiter nach N liegen gebliebenen jüngsten Vereisung dar- stellen. (Seite 348.)“ Als Resultat folgt also, dass Succineu Schumacher: Andr. bisher bekannt geworden ist aus pleistocänen (z. T. vielleicht praeglazialen), diluvialen und jungdiluvialen Ablagerungen. Somit ist das Bärenbruch bei Güstrow die erste Stelle, an der diese Schnecke in sicher nieht dıluvialen Schichten auftritt, d.h. m Ablagerungen, welche nach derletzten Ver- eisung Norddeutschlands und auch sehr wahrscheinlich nicht von den Schmelz- wässern derselben gebildet wurden. Andrer- seits ist Suceinea Schumacher: Andr., besonders zu- sammen mit Veriigo parcedentata Al. Br., ein Zeichen dafür, dass das Klima zu der Zeit, wo beide hier lebten, wohl etwas kälter als das heutige war; dem widerspricht Planorbis stroemi West. nicht. So bezeichnet man wohl am besten diese Feinsande als „Spätglazial“. Zwar bereitet das Auftreten von Planorbis stroemi West. schon auf das Holocän (Al- luvium etwa) vor, zu dem die wachsende Zahl dieser Schnecke und die abnehmende der Suceinea Schu- macheri Andr. vermittelnd überleiten. Und daher würde für die Feinsande auch die Bezeichnung „Alt- Alluvium“ oder „ältestes Holocän“ nicht ganz ab- zuweisen sein. Aber diese Namen geben dem Vor- herrschen des glazialen Elementes nicht rechten Aus- druck. Das fast gänzliche Fehlen der später so reich- lich auftretenden Conchylien eines etwas wärmeren, heutigen Klimas lässt hier nicht die Deutung zu, als ob Succinea Schumacheri Andr. und Vertigo parcedentata Al. Br. Ueberbleibsel einer kälteren Zeit in wärmere Perioden seien. Das ist höchstens mit den in Ü ge- sammelten Stücken ersterer der Fall. Beide Schnecken, besonders auch Stuceinea Schumacheri Andr. sindnach der letzten Vereisung dem Eise bis nach Mecklen- burg gefolgt und haben hier günstige Lebens- bedingungen gefunden. Daraus ergibt sich, dass Succinew Schwmacheri Andr. nicht mehr als aus- schliesslich pleistocäne Schnecke bezeichnet werden 86 darf, wenn man das Pleistocän mit der letzten Vereisung abschliessen lässt. Den Wiesenkalk mit Valvata antiqua Sow., Pla- norbis stroemi West. und Sphaerium mamillanum West. möchte ich dem älteren Holocän (etwa Alt-Alluvium) Johansens gleichsetzen, da das Fehlen der Bithynia tentaculata L., welche in manchen mecklenburgischen Wiesenkalklagern recht häufig ist, auffällig erscheint (vorausgesetzt, dass ein solcher Vergleich mit dänischen Verhältnissen bei uns erlaubt ist. Zurzeit lässt sich das noch nicht übersehen). Das Auftreten des Plunorbis corneus L. und der beiden Bithynien würde dann die Moorerde dem jüngeren Holocän zuweisen. Das plötzliche Verschwinden der drei genannten Wiesenkalkconchylien darf indessen nicht so ver- standen werden, dass klimatische Veränderungen die Ursache seien. Vielmehr hat das Zuwachsen des Gewässers und sein wachsender Gehalt an Humus- substanzen diesen Tieren das Leben unmöglich ge- macht. Unter günstigeren Bedingungen würden sie sich sehr wahrscheinlich noch länger gehalten haben. Wann und aus welchen Gründen Planorbis stroemi West. ausgestorben ist, bleibt zunächst noch ganz unklar. Johansen (3) gibt Seite 25 an, dass die Südgrenze seiner Verbreitung durch die Sommertemperaturen nicht bedingt sein kann. „Wenn er sich wirklich zurückgezogen hat auf Grund einer Veränderung in den Temperaturverhältnissen, so kann man vielleicht als Ursache die milden Winter annehmen.“ Auch für die englischen Funde hat sich bisher eine ge- nügende Erklärung nicht aufstellen lassen. KH 87 Literaturverzeichnis. . S. Glessin: „Zur Conchylienfauna des Löss im Gebiete der Donau.“ Nachrichts-Bl. d. deutsch. Malacoz. Gesell., Heft 3, 1906. . Holst, Nils Olof: ‚De senglaciala Lagren vid Toppel- adugärd.“ Sveriges geologiska undersökning, Ser. C, No. 200. 1906. . A. C. Johansen: ‚Om den fossile kvartaere Mollusker- fauna i Danmark etc. Land-og ferskvandsmolluskfaunaen.“ Kopenhagen 1904. Kennard, A.-S & Woodward, B. B.: „Note on the occurence of Planorbis stroemii Westerlund, in the holocene deposits of the Thames-Valley.“ Proc. Mal. Soc. Vol. IV. Part. 6. London 1901. „Ihe Non-marine Mollusca of the river Lea Alluvium at Walthamstow, Essex.“ Sep. Essex Naturalist. Vol. XII. 1903. _— _ ________: „Holocene Deposits at Clifton Hampden near Oxford.“ Proc. Cotteswold Naturalists’ Field Club. Vol. XIV. Part. 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Indsamlade under Vega-expeditionen af O. Nordquist & A. Stuxberg.“ Vega-exped. vetensk. Jakttag. IV. Bd. Stockholm 1887. Woodward, B.B.: „Liste of British nonmarine Mollusca.“ Journal of Conchology. January 14. 1903. Wüst, Ewald: „Pleistocäne Flussablagerungen mit Succinea Schumacheri Andr. in Thüringen und dem nördlichen Harzvorlande.“ Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. 75. 1903. „Weitere Beobachtungen über fossilführende pleistocäne Flussablagerungen im unteren Unstrutgebiet.‘“ Zeitschr. f. Naturwiss. Bd. 77. 1904. : „Fossilführende plistocäne Holtemme-Schotter bei Halberstadt im nördlichen Harzvorlande.“ Zeitschr. d. d. geol. Gesell. Heft 1. 1907. 89 B. Ueber einige gelegentlich der jüngsten Rhetra- Forschungen geschafiene Auischlüsse und die geologischen Grundlagen dieser Untersuchungen. Mit 1 Karte. Während der letzten drei Jahre sind im Auftrage der Berliner anthropologischen Gesellschaft von dem Herrn Ingenieur Östen am Südende der Tollense und in der daran anschliessenden Lieps umfangreiche Untersuchungen angestellt worden, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit die Fischerinsel in der Tollense als Ort des alten Wendenheilistums Rhetra erscheinen lassen. (Zeitschrift für Ethnologie 1904, Heft 6. — Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg 1906, Nr. 2 — Die umfangreiche ältere Litteratur über diesen Gegenstand ist von dem verstorbenen Medizinalrat Brückner nebst eignen Untersuchungen zusammen- gestellt in den: Verhandlungen der Berliner Anthropologischen Gesellsehaft, Sitzungsberichte vom 20. Januar 1883 und vom 15. Oktober 1887.) Bei diesen von vorwiegend archäologischen Gesichtspunkten ausgegangenen Forschungen haben nicht nur mancherlei schon bekannte geologische Befunde vorteilhaft ver- wendet werden können, sondern es sind auch einige recht inter- essante neue Aufschlüsse geschaffen worden, welche von der jüngsten geologischen Entwicklung des in Frage kommenden Gebietes ein deutliches Bild liefern und so auch die archäologisehen Befunde ergänzen können. Durch das liebenswürdige Entgegenkommen des Herrn Östen war es mir im Herbst 1904 möglich, mehrere Grabungen, die in dem zu anderer Zeit schwer zugänglichen Gebiete der Lieps stattgefunden hatten, eingehend untersuchen zu können. Zugleich habe ich versucht, eine allerdings etwas unvollkommene Tiefenkarte der Lieps herzustellen. Es ist sonst auf diesem See im Boot sehr schwer zu beschaffen. 90 Tollense und Lieps (14,6 m über N. N.) erfüllen das südliche Ende des 2—3 km breiten T'ollensetales. Steile Ufer umgeben hier fast überall beide Gewässer; nur westlich von Prillwitz erstreckt sich ein breiteres, von einem Bach durchflossenes Tal nach Süden. Wie die Karte zeigt, begrenzt die eingezeichnete 20 m- Kurve recht deutlich das engere Talgebiet. Ueber- all wo sie nahe an die Seen hinan tritt, steigt das Gelände meist schnell bis zu 40 oder 50 m auf. Diese Höhen sind als Ränder des Grundmoränenplateaus fast ausschliesslich aus fetten Geschiebemergel auf- gebaut, der bei Wustrow (und früher auch bei Zippelow) in einer Ziegelei Verwendung findet. Auch Binsen- und Kietz -Werder in der Lieps zeigen diesen lehmigen Boden. Anders steht es dagegen mit dem Tollense und Lieps trennenden, breiten flachen Ge- biete, dem Nonnenhofer Bruche. Dies grösstenteils sumpfige, zum Teil mit diehtem Bruchwald bestandene Landstück zeigt sandigen, hin und wieder etwas kiesigen Untergrund, der in den Horsten, besonders auf der südlichen Halbinsel, wie auch auf dem Hanf- werder zu Tage tritt. Indessen scheint diese Sand- schicht nicht allzu mächtig zu sein, denn sowohl im nördlichen Teile des Hanfwerders, wie auch am West- ufer der Halbinsel trifft man lokal blauen Geschiebe- mergel an, den auch die hier stattgefundenen Grabungen in zirka 2 m Tiefe erreichten. Die Sande sind demnach als Ausschlämmprodukte des darunter- liegenden Geschiebemergels und als Abschwemm- materialder das Tal begrenzenden Höhen zu betrachten und wohl ebenso, wie die Feinsande östlich von Güstrow spät-glazialen oder noch jüngeren Alters. Der feine Ton- und Kalkschlamm wurden weiter in die Lieps transportiert und werden so viel zu der Aufhöhung des Bodens dieses Gewässers beigetragen haben. Die bei Nonnenhof lagernden Sande sind sicher grösstenteils durch den Nonnenbach dorthin gebracht, der beim Ausarbeiten seines schmalen, tief in den Geschiebemergel eingeschnittenen Bettes, sobald er in das breite Tollensetal einbrach, diese Massen hat fallen lassen. Die Entwicklung des Torfes ist im Nonnenhofer Bruch im allgemeinen recht unbedeutend. Oestlich des neuen Graben gelangt man meist schon bei 91 30—60 cm Tiefe auf den Sand, so dass das Bett dieses Grabens zum Teil in Sand ausgehoben ist. Die tiefsten Stellen scheinen in der Umgegend des alten Grabens, also am Westufer zu liegen, wo ja auch die Torf- stiche auf eine bedeutendere Moorentwicklung hin- weisen. Genauere Angaben stehen mir darüber leider nicht zu Gebote. Nur soviel ist bekannt, dass der für den Dampfer befahrbare Graben von über Im Tiefe ganz im Torf steht und dass bei den Grabungen nach einer dort 83 em unter der Oberfläche im Moor ruhenden Holzbrücke etwa 1,20 m Torf angetroffen sind (Brückner vergl. oben. — Steusloff: Ueber eine seit 700 Jahren gebildete Torfschicht. Dies Arch., Bd. 47, Seite 141). Man muss also wohl an dies westliche Ufer die alte, natürliche Verbindung zwischen Tollense und Lieps verlegen, welche gleich nach der Eiszeit sicher bestanden hat und erst durch die später einsetzende Vertorfung abgeschlossen wurde. Etwas andere Verhältnisse zeigt die sich weit nach S in die Lieps erstreckende Halbinsel. Zwischen ihren zahlreichen Horsten treten Sumpfgebiete auf, deren grösste (allerdings künstliche) Tiefe zwischen dem grossen Horst und dem Bacherswall 1,50 m be- trägt. In diesem durch den grossen Horst nach N scharf abgegrenzten Gebiete wurden im Herbst 1904 sehr reichhaltige Funde aus der Wendenzeit gemacht. Die weit ausgedehnte, auch in die Lieps hinein- reichende Kulturschicht liegt südlich vom Bachers- wall in 1,00-—1,20 m Tiefe. Die Ursache dieser auf- fälligen Erscheinung ist eine um 1200 n. Chr. ge- schehene Wasserspiegelerhöhung der ganzen Tollense und Lieps, auf welche weiter unten noch näher ein- gegangen werden soll, nachdem zuvor die Ablagerungen am Südende des Nonnenhofer Bruches und auf dem Hanfwerder besprochen sind. Die obere Skizze auf Tafel II stellt einen Durch- schnitt vom südlichsten Teile der Halbinsel in der Richtung N-—S dar. Den Untergrund bildet Sand, der im grossen Horst und Bacherswall die heutige Mooroberfläche überragt. An ersterem sind die kleinen Terrassen des N- und S-Randes bemerkenswert. Wir 92 kommen später auf sie zurück. Besonders auffällig ist die Gestalt des Bacherwalles, welche entschieden zusammen mit dem nördlich davor liegenden, tiefen, ehemaligen Graben auf künstliche Entstehung durch Menschenhand hinweist. Dieser Wall diente eben als Schutz für die grosse wendische Ansiedelung gegen Norden, ein Beweis dafür, dass dies Gebiet damals von Norden aus leicht zugänglich war, während heute im Herbst und Frühjahr stets die davor liegenden Moorstrecken recht sumpfig sind, bei normaler Ent- wicklung also damals noch unzugänglicher gewesen sein müssten. Der Torf südlich vom Bacherswall reicht weit in die Lieps unter dem heutigen Wasserspiegel hinein. Seine Mächtigkeit beträgt etwa 80 cm. Darunter liegen Sand und Kies, welche nach freundlicher Mit- teilung des Herrn Osten in etwa 2 m Tiefe von Geschiebemergel unterlagert sind. Ich konnte folgendes Profil aufnehmen: 120--100 cm Tiefe: Sand und Kies, unten hellgrau mit weisslichen Partien, mittelgrob, schwach geschichtet mit reichem Kalk- und Tongehalt. Grössere, wenig gerollte Steine sind selten. In den oberen Teilen wird die Schicht dunkler und enthält zahlreiche Conchylien (siehe die Tabelle Seite 94 und 95). Ausserdem wurden gefunden ein Fischotholith, ein Nagerzahn, wenigekleineKnochen- trümmer und Kohlestückchen. Die nicht seltenen Rhizome und Wurzeln von Cyperaceen und Typha scheinen erst später hineingewachsen zu sein. 100—70 em Tiefe: Gröberer Sand mit zahlreichen, wenig gerollten, grösseren und grossen Steinen, die teilweise Brand- spuren zeigen und eine Packung bilden, also wohl einem Herd angehörten. Die dunkle Färbung nimmt nach oben so sehr zu, dass die obersten Partien schwarz sind, nur von einzelnen kleinen weissen Flecken kohlensauren Kalkes (sekundäre Bildung) durchsetzt. Diese Färbung ist durch Kohle verur- sacht, welche in zahlreichen Stücken zusammen mit Knochen und Fischresten die Schicht durchsetzt. In einer Tiefe von 90—80 em liegt die Kulturschicht, 93 welche an benachbarten Stellen grosse Mengen wen- discher Urnenscherben und Knochen geliefert hat. Die Conchylien (Tabelle) treten nur noch ganz vereinzelt im untersten Teile auf, während die obersten Partien schon zahlreiche, recht kräftige Rhizome und Wurzeln enthalten und damit zum Torf überleiten. 0—5 cm Tiefe: Der Torf ist in den untersten Teilen, wo hin und wieder noch Kohlestückchen auftreten, ziemlich locker, nimmt aber sehr bald an Dichte und Festig- keit je weiter nach oben, um so mehr zu. Trotzdem ist er sehr leicht. Seine Farbe ist dunkelbraun, an der Luft bald tiefschwarz. Die ganze Schicht ist von feinsten Würzelchen durchsetzt, welche alles einhüllen und durchdringen. Am besten wird er wohl als Bruchwaldtorf bezeichnet, da er hauptsächlich von stark humifizierten und meist nicht mehr zusammen- hängenden Holzzellen gebildet wird. Die besonders in 60 cm Tiefe häufigen Zweigstückchen und Baum- wurzeln gehören allermeist zu Alnus, einige zu Salix, wie auch wenige Knospen und Knospenschuppen. Die nicht zahlreichen Pollenkörner sind, soweit be- stimmbar, von Pinus und Quercus, seltener von Alnus. Ueberall, aber stets vereinzelt erscheinen Blättchen eines Aypnum sp. Im Uebrigen deutet die Flora auf ein allmähliches Trocknerwerden hin. In den untersten Teilen sind zahlreiche, sehr kräftige Rhizome von Typha sowie Epidermisfetzen dieser und ähnlicher Sumpfpflanzen enthalten, während oben nur Rbizome, Blattscheiden und Epidermisstücken von Carex und Reste einer Binse auftreten; ebenso fehlen hier die unten recht häufigen Farnreste (Treppengefässe). Etwa in der Mitte wurde ein Same von Iris pseuda- corus gefunden, solche von Menyanthes trifoliata sind oben nicht selten. Pilzfäden und Sporen (ef. Sphaeria) treten nur vereinzelt auf. In den obersten 5—10 cm erscheinen Diatomeen, welche zum Teil den Gattungen Melosira, Naviculaund Epithemiaangehören. Inähnlicher Weise fehlen die Conchylien unten gänzlich, beginnen erst in 30 cm Tiefe sich zu entwickeln und werden dann schnell sehr häufig. Von sonstigen tierischen Resten sind nur zahlreiche Chitinstücken (Reste von 94 Netzaugen, Käferflügel usw.) und braune Üocons wechselnder Grösse erwähnenswert. Der Erhaltungszustand aller organischen Reste (mit Ausnahme der Conchylien) ist ein recht mässiger und wird, je höher man kommt, um so schlechter, so das in 5—0 cm Tiefe von pflanzlichen Resten nur noch die der lebenden Grasnarbe erkennbar ‚sind. Auffällig ist in dieser Schicht der grosse Gehalt an Sandkörnern, die im Torf nur ganz vereinzelt auftreten. Sein Ursprung wird durch die ebenfalls ganz anders zusammenge- setzte Oonchylienfauna aufgeklärt. Er ist nämlich mit letzterer aus der nahen Lieps zusammen mit einigen kleinen roten Mauersteinstücken bei den starken Herbst- und Winterstürmen auf die Wiese geworfen worden. Auch starker Eisgang mag dabei sein Teil getan haben. Das grösste Interesse erregt die Conchylienfauna dieser Ablagerungen, welche durch die folgende Tabelle wiedergegeben wird. Diese stellt den Inhalt eines 120 cm hohen Prismas von 100 gem Grundfläche dar und gibt so ein Bild nicht nur der vertikalen Ver- breitung, sondern auch der jeweiligen Masse der vorkommenden Conchylien in den verschiedenen Schichten: Wis Bis Bis Bis dis Bis bie 1 u 03 0,20 0,10 2 Si Ayalina nitidula Drap............ 1|—|—-—|— | 1) 1) — Hyalina radiatula Gray .......... 9). 1|— | || Ayalina crystallina Müll.......... a lb | = Zonitoides nilidus Müll. .......... ——l-|-|—|) 3 #4 — Patula rotundata Müll. ........... = ll || Patula pygmaea®Drape 2.2... elle Helix pulchell& Mall. »..:. 2:2: 21-2 Helix rubigrnos@ Zueg@l, 2... ..2..: ———|—|—-!'--|3| — Helix hortensis’ MARKE I. zu 2 le 95 1,20| 1,00| 0,70: 0,30! 0,20| 0,10 0,05 bis | bis | bis | bis | bis | pis | bis 1,00| 0,70, 0,30| 0,20! 0,10) 0,05 0,00 m m m m m Napaeus obscurus Müll............ 1\-|-— | - -|—- | — Maesiubrica Müll... ..3%. nun. 2|-|— | 2|—- | — Clausilia laminata Mont. ......... 4| 1|--— — | — | — Clausilia plicata Drap. ........... 2 | - | —|—| — Clausilia plicatula Drap........... 2 —- - — - —| — Succinea Pfeifferi Rossm. ......... _ 4 = Carychium minimum Müll......... |ın 11—| 1114| 8 1 Limnuea palustris Müll. var....... ae Be Limnaea truncalula Müll. var. oblonea Butor.....4..-J0r au. —'— ı —|—-/10) 4 — Anlexankypnorum L.....naseennn. a 0 Planorbis umbilicatus Müll........ — | —|ı— | 2/12 2| 1 lanorbisävortex 2. 2.22... —_ |— 2 Planorbis leucostoma Mill......... — 1-1 — ||) 1| — Blanorbis :contorlus E}...... 000. —/—|ı—- | 2| 1|1| — Planorbis nitidus Müll. ............ —ı—!|—-| 2/3|1| — Valvata antiqua Sowerby ......... — | -—1-|1-|-| 2 Valvata-cristata, Müll! ............ —'-|—-| 2| 21 —| — Bithynia tentaculata Müll......... — ll Zee Neritina fluviatilis L.............. _— — -ı-1- | 2 Pisidium fossarinum Cless. ....... — | —/—| 2/6/22| 1 Dreissensia polymorpha Pallas....|\-— — — | —|-, 2 12 Drei scharf getrennte und wohl unterscheidbare Conchylienfaunen zeigt diese Tabelle: Eine Land- Sumpf-, Seen-Fauna. Die zu unterst liegende Landfauna ist deutlich durch die drei Olausilien und den Napaeus charakte- 96 risiert. Alle in dieser Schicht gefundenen Conchylien leben noch heute reichlich in den Buchenwäldern an der Tollense, dem Nemerower und Brodaer Holz!), also in Gebieten, welche niemals auch nur vorüber- gehend unter Wasser stehen. Dass wir die Fauna eines ständig trocknen Gebietes vor uns haben, zeigt auch recht klar das Fehlen der heute im Nonnen- hofer Bruche an der Oberfläche lebenden Helix rubigimosa Zieg!., Zonitoides nitidus Müll. uud Succinea. Nun könnte man ja einwenden, dass die Schnecken durch Regen oder Wellen an diese Stelle verschleppt seien. Aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass Regen- güsse die Ursache sind; sonst müssten wenigstens Spuren der Fauna des niedriger gelegenen (Gebietes vorhanden sein, in das die Schnecken von höherem Gelände hinabgetragen sein sollen. So ist es z. B. am Rederang. (Ganz ausgeschlossen ist der Transport durch die Wellen der Lieps, denn Wasserconchylien fehlen gänzlich. Es bleibt also nichts übrig, als an- zunehmen, dass die gesammelten Landschnecken in der Schicht, in welcher sie gefunden sind, auch gelebt haben. Daraus folgt umgekehrt, dass zu Lebzeiten derselben dies Gebiet viel trockner gewesen sein muss als heute. Die jetzt etwa 1 m unter der Oberfläche, also etwa SO cm unter dem Wasserspiegel gelegenen Schichten müssen höher über das Wasser hinausgeragt haben, als heute die dortige Oberfläche. Ein Buchen- wald bedeckte diese ‘Gebiete und die Buche geht wohl auf trocknem sandigen Boden bis an die Ufer unserer Seen, aber auf sumpfigem Boden wächst sie nie. Die Landconchylienfauna ergibt also schon allein, dass Wasserspiegelschwankungen in der Lieps statt- gefunden haben müssen. Befestigt wird dieser Schluss noch dadurch, dass über der Landfauna eine aus- gesprochene Sumpffauna liegt. Beide sind durch eine 40 cm starke conchylienfreie Torfschicht getrennt. Ob nun während Ablagerung derselben an dieser 1) Recht auffällig ist das Fehlen der jetzt in diesen Wäldern gerade allerhäufigsten Clausilia bidentata Ström. Sie mag ja noch in den Ablagerungen des Nonnenhofer Bruches gefunden werden. Doch fehlt sie auch am Rederang (Dies Archiv Band 59, Seite 29), wo Clausilia plicatula Drap. und biplicata Mont. auftreten. Ob klimatische Veränderungen die Ursache sein können, lässt sich zurzeit nicht entscheiden, da noch nicht ausreichende Unter- suchungen vorliegen. 97 Stelle überhaupt keine Conchylien lebten oder ob "ihre Schalen später aufgelöst wurden, wie es in Torf- lagern oft geschieht, ist unwesentlich. Für letzteres spricht der sehr schlechte Erhaltungszustand der Schalen in 20—30 cm Tiefe, der sich je weiter nach oben, um so mehr bessert. Zusammengesetzt wird die Conchylienfauna des Torfes hauptsächlich aus Limnaeen und Planorben. Es sind charakteristische Formen für flache, stehende oder doch sehr wenig bewegte, von Sumpfpflanzen umgebene, allmählich zu- wachsende Gewässer. Letzteres zeigt klar die schnelle Abnahme an Zahl und Arten in 5—10 cm Tiefe im Gegensatz zu 10—20 cm. DBeschleunigt wurde das Zuwachsen sicher durch eine unten näher zu be- sprechende abermalige Wasserspiegelveränderung. Die Nähe des Landes deuten die wenigen gefundenen Sumpfschnecken: Helix rubiginosa Ziegl. und Zonitordes nitidus Müll. an. Die obersten 5 cm enthalten sehr wenige Uon- chylien, welche mit 2 Ausnahmen für die Fauna unserer Landseen typisch sind: Valvata antiqua Sow., Neritina fluviatilis L., Dreissensia polymorpha Pall. Auch das einzige Exemplar des Planorbis um- bilicatus Müll. stammt seinem Bau und seiner Fest- schaligkeit nach aus der nahen Lieps, von der aus alle diese Oonchylien zusammen mit dem oben erwähnten Sand durch Wind und Wellen auf das Land geworfen sind. Unter ihnen ist die Dreissensva am :inter- essantesten, denn sie gibt uns ein Mittel, das Alter dieser Schicht recht genau festzulegen. Nach E. Boll (Abriss der mecklenburgischen Landeskunde 1861) sind die ersten Exemplare dieser Muschel 1858 aus der Tollense bekannt geworden. Demnach hat die Bildung der obersten 5 cm Torf rund 50 Jahre in Anspruch genommen. Ausser den genannten Üon- chylien sammelte ich gelegentlich am nahen Ufer der Lieps noch: Planorbis corneus L., Limnaea ampla Hartm., var. canalis Vill.. Unio pictorum L. und Pist- dıum sp. Aehnliche Verhältnisse wie die Südspitze des Nonnenhofer Bruches zeigen auch andere Stellen im Gebiete der Lieps, doch nirgends so schön und bis ins kleinste hinein wohl erhalten. Auf dem Bachers- wall und dem grossen Horst sind Grabungen zweck- 7 08 los, weil beide längere Zeit, zum Teil auch noch heute unter Kultur genommen sind. Das Gleiche gilt von den beiden Horsten des heute ganz verwil- derten und daher um so schöneren Hanfwerders. Es macht wirklich Schwierigkeiten durch seine manns- hohen Rohr- und Nesseldickichte hindurch zu dringen. Beachtenswert ist die grosse Anzahl von Hollunder- sträuchern, die vielleicht noeh an die Wendenzeit er- innern. In solcher Menge auf engbegrenztem Raum habe ich sie hier noch nie gesehen. Auch diese Insel muss früher grösser gewesen sein; denn nicht nur auf den Horsten, sondern auch in dem zwischen- liegenden Moorgebiet sind sehr zahlreiche wendische Urnenscherben, Kohlen (meist Pinus) und Knochen gefunden worden. Im nordöstlichen Teile zeigte eine Grube folgendes Profil: 25 cm Moorerde, darunter dichte Steinpackung mit Kohle und Knochen. Scharf abgesetzt gegen unterlagernden 35 cm von vielen Wurzeln durchsetzten, hellen, fetten Diluvialmergel. Es folgt darunter reiner blauer Mergel mit wenig Steinen. In der Moorerde stecken nahe den Horsten nicht selten Schalen von Helix fruticum Müll., die ich lebend auf der Insel nıcht finden konnte. Die Wasserspiegelschwankungen in Lieps und Tollense. Archäologische Befunde, Fauna und Flora der Jüngeren Ablagerungen, alles deutet darauf hin, dass in der Lieps bedeutende Wasserspiegelschwankungen stattgefunden haben. Der enge Zusammenhang dieses Sees mit der Tollense lässt erwarten, dass auch in letzterer die gleichen Ereignisse in gleicher Weise stattgefunden haben und so finden sich auch wirklich an den Ufern der Tollense mehrfache, deutliche Spuren einstiger Wasserspiegelveränderungen. Die erste Andeutung einer solchen findet sich in dem 1878 verfassten handschriftlichen Berichte des ver- storbenen Medizinalrates Brückner über die Oeffnung eines Hünengrabes zwischen dem Badehause und dem heutigen Augustabade, also am Nordende der Tollense 99 (Neubrandenburger Museumskatalog, Seite 834). Dort ‚heisst es: „Die Kiste stand unmittelbar auf Sand. Sie war 1 m tief und bei ihrer Auffindung fast bis zum Rande mit Wasser und Schlamm an- gefüllt. Der Wasserspiegel der nahen Tollense war allerdings nach einem sehr nassen Jahre be- stimmt 2 Fuss höher als in normalen Jahren. : Doch dürfte der Spiegel der Tollense auch in trocknen Jahren immer noch beträchtlich höher liegen als der Grund der Steinkiste, welcher durch Sickerwasser beständig mindestens fusshoch bedeckt gewesen sein muss. Es deutet dies ganz entschieden auf grosse Veränderungen der Niveauverhältnisse der Tollense hin. Der Spiegel der Tollense muss offenbar jetzt höher liegen als zur Zeit der Er- bauung der Steinkiste.e Dass mit Absicht die Leichen, welche man in der Steinkiste fand, sollten in Wasser bestattet sein, ist nicht anzu- nehmen.“ Bekannter wurde diese Wasserspiegelveränderung dann durch die Auffindung der bei Wustrow, am SW-Ufer des Sees, 83 cm unter der Oberfläche im Moor liegenden Holzbrücke (1886), welche auf die Fischerinsel in der Tollense zuführt (Vergl. die oben angeführte Literatur). Auf dieser Insel selbst wurden damals in 1 m Tiefe kräftige, rostförmige Holz- packungen und wendische Urnenscherben beobachtet und auch, soweit mir bekannt ist, durch Herrn Osten in jüngster Zeit in vollem Umfange bestätigt. Es zeigen sich also nicht nur am Süd-, sondern auch am Nordende der Tollense sehr deutliche Spuren einstiger Veränderungen des Seespiegels. Um auch im See selbst diese nachzuweisen, habe ich versucht, unter der Oberfläche durch Lotungen das ehemalige Seeufer aufzufinden. Da am Steilufer hierzu noch am meisten Aussicht ist, wurden unterhalb Belvedere (W-Ufer) und des neuen Aussichtsturmes (O-Ufer) mehrere parallele Lotungen ausgeführt, welche sämtlich 150—200m vom Ufer entfernt, in 120—160 cm Tiefe einen deutlichen terrassenartigen Absatz in der sonst recht gleichmässigen Absinkungskurve ergaben. Immerhin müsste eine viel grössere Zahl von Lotungen ausgeführt 7F 100 werden, um den Verlauf dieser Terrasse genau festlegen zu können. Soviel steht aber sicher fest, dass dieW asser- spiegelveränderungen sich in gleicher Weise über die ganze Tollense erstreckt haben. Das ist für die Feststellung der Ursache nicht unwesentlich. Deren kann es zweierlei geben, entweder wirk- liche Veränderungen des Wasserspiegels oder schein- bare, d. h. Bewegungen des umliegenden Landes. Beide sind auf der vor einem Jahre vom Verein für mecklenburgische Geschichte und unserem Heimat- bund veranstalteten Fahrt zur Fischerinsel von ver- schiedenen Seiten geltend gemacht worden. Tektonische Bewegungen auf so eng begrenztem Gebiete und besonders in historisch so junger Zeit sind meines Wissens aus Mecklenburg bisher nicht bekannt geworden. Immerhin sind sie nicht ganz ausgeschlossen. Hätten aber wirklich solche statt- gefunden, so bleibt es doch recht unwahrscheinlich, dass dadurch eine Veränderung des Wasserspiegels beider Seen verursacht worden wäre; denn solche Hebungen oder Senkungen wirken doch nicht nur ganz oberflächlich, sondern beeinflussen wenigstens bis zu gewisser Tiefe das ganze Gebiet. Nun ist aber die Tiefe der Tollense (bis zu 33 cm) verhältnis- mässig so gering, dass bei einer Hebung oder Senkung sehr wahrscheinlich das Seenbecken als Ganzes be- wegt wäre, zusammen mit dem umliegenden höheren Gelände. Das würde aber gar keine Veränderung er- geben. Bei einem Landsee sind die Verhältnisse eben ganz andere, als am Meer mit seinem konstanten Niveau. Beachtenswert erscheint mir hierfür auch die oben erwähnte gleichmässige Ausbreitung der Veränderung des Wasserspiegels über den ganzen See. Am besten widerlegen aber meiner Ansicht nach die Wiesen und Abflüsse am südlichsten Teil der Tollense die Möglichkeit tektonischer Veränderungen. Auch in normalen Jahren liegt die Oberfläche grosser Strecken dieser Wiesen unter dem Spiegelder Tollense; daher sind die Abflüsse und die flachen Ufer des Sees überall von deutlich künstlich aufgeschütteten Däm- men eingefasst. Bei einer Senkung des Landes müssten dagegen alle Wiesen weithin überschwemmt worden sein und dann bis heute auf die Höhe des jetzigen Wasserspiegels emporgewachsen sein. 101 ‚Es handelt sich bei T’öllense und Lieps vielmehr um eine wirkliche Erhöhung des Seespiegels und als Ursache ist mit grösster Wahrscheinlichkeit die An- lage der Mühlen an den beiden Abflüssen der Toollense bei Broda und Neubrandenburg anzusehen. Diese sind um 1200 bald nach Einwanderung deutscher An- siedler errichtet worden; das stimmt ja auch sehr gut damit überein, dass die massenhaften wendischen Reste durch die Aufstauung des Sees überflutet worden sind. Die einzelnen historischen Daten sind von Brückner und meinem verstorbenen Vater (siehe oben die Literatur) näher behandelt worden, so dass hier nicht darauf eingegangen werden braucht. Als Betrag der Aufhöhung sind etwa 1!/a m anzusetzen, wie er sich aus dem Unterschied des Ober- und Unter- wassers der Mühlen ergibt. Dabei wurden natürlich alle flachen Ufer weithin unter Wasser gesetzt und die Inseln um ein Bedeutendes verkleinert. Bald hat dann die Torfbildung eingesetzt und wenigstens einiges von dem verlorenen Land im Laufe der Zeit dem Wasser wieder abgewonnen. Dass die Bildung der 80 em mächtigen Torfschicht am Südende des Nonnenhofer Bruches um 1200 begonnen hat, findet eine schöne Bestätigung durch das Auftreten der Dreissensia in den obersten 5 cm. Das Alter der letzteren ergab sich daraus als 50 Jahre, für die ge- samten 80 cm also 14 >50 = 700 Jahre. (Solche Altersberechnungen einer Torfschicht sind indessen mit grösster Vorsicht anzustellen und nur bei Lagern geringer Mächtigkeit, die also von Anfang an unter gleichen Bedingungen entstanden, anwendbar.) .. Diese recht beträchtliche Erhöhung des Tollense- spiegels!) hat sich aber in vollem Umfang nicht bis heute erhalten. Das zeigen die schon erwähnten und auf der Tafel angedeuteten kleinen Terrassen am grossen Horst im Nonnenhofer Bruch. Sie entsprechen dem durchschnittlichen Wasserstand nach 1200. Später muss eine geringe Senkung eingetreten sein, etwa um 20 cm, denn der Torf ist nicht bis zu dieser Höhe emporgewachsen. Die Ursache mögen ja !) Ganz ähnliche, ebenfalls durch Mühlenarlagen bewirkte Wasserspiegelschwankungen habe ich für das Müritzgebiet nach- zuweisen versucht (Dies Archiv Band 59, 1905), 102 trocknere Zeiträume sein; wahrscheinlich hat aber auch hier der Mensch seine Hand im Spiel. Soweit mir bekannt ist, wurden im 18. Jahrhundert neue Verbindungen zwischen Lieps und Tollense geschaffen: Der alte, später der neue Graben. Also muss die alte, natürliche Verbindung ganz zugewachsen ge- wesen sein und dadurch mag eine geringe Niveau- differenz zwischen Lieps und Tollense hervorgerufen sein; diese wurde durch die Anlage der neuen Gräben natürlich ausgeglichen und so musste der Spiegel der Lieps um ein Geringes sinken. Diese Erklärung er- scheint mir wahrscheinlicher, weil wenigstens bisher an der Tollense nirgends deutliche Spuren einer neuer- lichen Senkung des Wasserspiegels gefunden sind. Indessen mögen auch die im 19. Jahrhundert mehr- fach wiederholten tiefen Ausbaggerungen des Tollense- flusses die Ursache sein, indem dadurch ein ständig schnelleres Abfliessen des Wassers ermöglicht wird, während die Wassermenge des Sees durchschnittlich wohl dieselbe geblieben ist. Dass auf der Tafel der Liepsspiegel noch etwa 20 cm unter der Moorober- fläche liegt, hat hiermit nichts zu tun. Das Jahr 1904 war ein besonders trocknes. Im Herbst und Frühling erreicht auch jetzt noch der Seespiegel meist die Oberfläche des Torfes, so dass in diesen Jahreszeiten das Gebiet kaum zugänglich ist. Die Bildung der erwähnten Terrasse im Sand deutet dagegen auf längeren durchschnittlichen Stand des Wassers in dieser Höhe. Die besonders in der Lieps recht bedeutenden Wandlungen des Landschaftsbildes durch die be- sprochenen Wasserspiegelschwankungen versucht die folgende Tabelle übersichtlich darzustellen. Wichtiger ist vielleicht noch der Nachweis einer wendischen Oonchylienfauna dieses Gebietes. U9UISIMZ gqeasuaunfg A9nasuaTfoL, premuayang (usSunaadejqyajyonsısjun) yonıg) A2JoyuauuoN EEE ER EEE EEE EEE EEE TEEEEERT TEC UDSSR SERTEE SE) SEELEN DEESED ORTE asupjjo] pun SdarT UAYISIMZ SUnputgda‘ 6 N N wesgnay aaqn sjesards -19SSe MSap ayoH "ussunaadseg y9anp (u 000-020) uasunpurgaa‘ oyaısuny | (eIqyasıqssaN omay "Msn yonıg (u 08 0080) d9preFreIg un Sunpfrqaoo a lest) e 1ome ; Momenm | Wosttoem aopn wuep pun | yastramaız eoaraietngy | or U9JSIOH UP UAYOSIMZ ‚ul at FED ST AOSSEMAN aydeLJ sayonag En = aapıesaejs uasınay ö 5 : 729895 a9sse qy d0Jun paım ee |" Ciuon Soitnet | EN | wong | ma sense ae nenn | Sa, run) Sayly u ‘uopynm Jap osejuy 3 3 ue nn (re E eh 8 ITeansaoydeg) usdun h n uadımay aap Sunpfiqsuy | -1s0Jog jrur uapogpurg TJA WIR TUN u 0887 NOZISPUIM "MoasnM Tg ayNIg | aayuyomag Jyoıp ‘aaysod (un 0°7—087) u 0EEl early Dom Suzyerniisı uspogpurg ne ao])-M we ann sua}syo9oH OZUSPUSMION 104 Zwei eigentümliehe Landschaftsformen, Rommel und Rämel, sowie Bemerkungen über $ölle. Von E. Geinitz, Rostock. Hierzu Tafel 3—5. Eine Notiz in der „Brandenburgia“, XV, 1906, S. 286, über schluchtenartige, ins Diluvium ein- eeschnittene sogenannte Rommel (Rummel) bringt mir einige Beobachtungen ins Gedächtnis, die ich schon vor langen Jahren in dem mecklenburgischen Diluvium gemacht habe, mit deren Veröffentlichung ich aber noch gezögert hatte. 1. Rommel, um denselben Ausdruck zu ge- brauchen für ähnliche, wenn nicht identische Formen: Scharf eingeschnittene, steilwandige Schluchten, die an künstliche Einschnitte (wie Schiessbahnen oder Zugänge zu tiefen Tongruben u. dergl.) er- innern, so deutlich, dass sie auch auf den Karten an- gegeben sind, können verschiedenen Ursprungs sein. a) Künstliche, verlassene Einschnitte. Man wird sie wohl meist richtig erkennen. Ein hübsches Bei- spiel dafür ist in der Umgebung von Rostock; an der Chaussee nach Ribnitz sieht man eine von Dorn u. a. verwachsene Schlucht zur Warnowtalniederung von Oarlshof, d. h. zur Chaussee herabgehen, die mancher Unkundige zunächst als Erosionsschlucht angesehen hat, die aber nichts anderes, als ein verlassener, von Bartelsdorf herabführender Hohlweg ist. b) Erosionsschluchten. Vom Plateau zu einer Niederung gehen solche steilwandige Schluchten öfters in auffälliger Ausbildung, z. T. von Bächen benutzt, z. T. trocken. Gute Beispiele sind östlich 105 von Teterow, an dem von der Bahn benutzten Plateau- - gehänge zur Niederung der Teeterower Seewiesen. Wahrscheinlich auch hierzu gehörig ist. eine solche auffällige, ganz steilwandige Schlucht am Ge- hänge von Augustenruh, die zu der Mühlbach- Niederung führt; oben sieht man ein Rückwärts- schreiten der Ausfurchung, wohl bei Schneeschmelzen gebildet. Andere erinnern an tektonische Erscheinungen, man könnte an Spalten denken, die der Untergrund erfahren hat und die sich bis zur Oberfläche fort- setzen, oder an glaziale Ueberschiebungen, kommt aber schliesslich doch auf die Tätigkeit der Erosion auch hier zurück. Ein vorzügliches Beispiel ist bei Wittenborn, am Nordabhang der Bröhmer Berge. Diese sind durch das Vorkommen von turoner Kreide und einem ver- mutlich dem Eocän zuzurechnenden Ton ausgezeichnet, welche starke Schichtenstauchungen erkennen lassen (Johannisberger Ziegelei). In steilwandiger, auffällig frisch erhaltener, viele 100 Meter langer, breiter Schlucht steht man wie vor einem tiefen Schiess- graben, aber der Graben verläuft nicht geradlinig, sondern biegt sich um und entsendet drei Ab- zweigungen nach dem Berge hin; am unteren Ab- hang des Bergrückens in das abflachende Gelände von Wittenborn auslaufend. Irgendwelche Alluvial- bildung ist nicht auf dem Boden, Deltaartige Schotter- bildung am Ausgange noch nicht beobachtet. 2. An Trockentälern in Sandrgebieten findet sich nicht selten das eine Ufer als ganz steiles Gehänge, sog. Rämel. In den Mitteilungen der Grossherzoglich Mecklenburgischen Geologischen Landesanstalt, IV, Sol habe ich die Erscheinung besprochen und Fig. 15 abgebildet. Die Eiymolbkie des niedersächsischen Wortes Rämel ist mir nicht ganz klar. Man bezeichnet jetzt gewöhnlich als Rämel einen Steilrand, z. B. eines Grabens, der vom Ackerbetrieb aus- geschlossen ist, mit Kiefern, Dorn, Ginster oder anderem be- wachsen; oft auch einen blossen solchen Streifen Unlandes, meist mit einem Steilrand. Herrn Archivsekretär Krause verdanke ich folgende Notizen: „Nach Dähmert (Plattdeutsches Wörterbuch, 1781, 371) ist „rämel“ ein schmaler Strich Landes um oder an- der Seite eines Feldes oder einer Hölzung, Weide u. a.; in Olden- burg sind „remel“ die Erdschollen, welche von der "Pflügschar aufgeworfen werden; richtiger ist wohl. die Furche gemeint, 106 welche der Pflug macht, wie denn auch daselbst berichtet wird, dass „rämel“ in unserer Nachbarschaft eine kleine Renne oder Furche bedeutet“ (Brem.-niedersächs. Wörterbuch, 1767). Es ist wohl kein Zweifel, dass unser „Rämel“ ein mit den märkischen „Rommel, Rummel“ gleiches Wort ist. Bi Dieselben schroffen, wie künstlich abgestochen erscheinenden Abrutsche, Rämel, findet man aber auch an Stellen, welche zur Moränenlandschaft gehören: Sehr charakteristische Vorkommnisse dieser „Rämel“ sieht man in dem Kiesmoränengebiet von Steinhagen-Hallalit von der Bahn aus (zwischen Station Langhagen und Vollratsruhe; Messtischblatt Serrahn). Lange, oft ganz geradlinige oder sanft gebogene, scharfe Steilgehänge, wie Abrutsche oder Abstiche durchqueren den Kiesboden, nicht als Täler, sondern als die Steilwände einer Bodenwelle, vor welcher eine kurze oder längere, flache oder tiefe, schmale oder breite Depression liegt, deren dem Rämel entgegengesetzter Abhang eine normale, sanfte Böschung zeigt. Der Pflug ist noch nicht imstande gewesen, diese Steilgehänge zu überwältigen und so liegen sie als mit Kiefern oder Ginster, Rasen u. a. bewachsenes Unland da, nur an niedrigen Stellen durch bepflügtes Land auf kurze Strecke unterbrochen. Auch in die Kiefernforstung von Serrahn ziehen sie sich hinein. Man kann 3 bis 4 parallele Staffeln unterscheiden, die in etwa SW—NO bis WSW—ONO Richtung ver- laufen, parallel den Einzelrücken der Kiesmoräne. Der längste ist auf 1000 Meter in Erstreckung zu verfolgen, andere sind wieder nur kurz. Taf. 3 gibt die Ansicht eines solchen Rämels nach Osten, Taf. 4 ein Detailbild derselben Niederung etwas weiter nach ONO (mit dem steinigen Boden) und endlich Taf. 5 das plötzliche obere Ende desselben (nahe der Kreuzung der Wege Langhagen—Steinhagen und Kl. Luckow—Hallaliter Bauern). Im letzteren Bilde erkennt man eine tiefe kessel- förmige oder besser amphitheatralische Auskolkung des Kiesbodens, typische Evorsion; jenseits des Weges treffen wir auf gleiche selbständige Evorsionskessel. Weiter ist zu bemerken, dass man bei Verfolgung dieses Rämels ein gewisses Gefälle beobachtet hatte. 107 Ueber die Entstehung dieser Rämel hatte ich erst folgende Ansicht: | Wenn man die Lage beachtet, wie sie sich z. T. unmittelbar an die Längsseite eines Kiesmoränen- hügels anschmiegen, so hat man den Eindruck, als wenn ein fremder Gegenstand und zwar eine Eis- masse hier gelegen haben müsste, die später ver- schwunden ist, wodurch ein steiler Nachrutsch er- folgte. Entweder waren es Eisbrocken des Gletscher- randes oder zusammengeschobene Eisstücke, an welche sich die Kiesanhäufungen angelehnt hatten, oder auch Schneeeis, durch Schneewehen an die Kieshügel und -Wellen gelangt und schliesslich zu festem Schneeeis geworden. Das rasche Wegtauen des Eises ver- ursachte die steilen einseitigen Abrutschformen. Später erschien mir aber eine andere Erklärung als die richtigere: Das Gebiet von Langhagen bis Hallalit weicht in seiner Beschaffenheit von dem Typus der an den Rand der Endmoräne reichenden inneren Landschaft ab, wie er z. B. schön bei der benachbarten End- moräne Blücherbof vorliegt, wo bis an die End- moränen der schwere Geschiebelehmboden der so- genannten Grundmoränenlandschaft herrscht. Hier dagegen haben wir Kiesboden, geschichtete Kiese, ähnlich wie im Aussengebiet des Sandrs. Es muss also hier auf der Innenseite mächtiges Schmelzwasser gewirkt haben, kein eigentlicher Stausee, aber auf- gestautes Wildwasser den Boden zu Kies umgearbeitet haben; daher hier Kiesmoränen und Kiesschüttung. In diesem Gebiet spielten kurze Wasserläufe neben den Strudelungen eine Rolle, nicht sägend, sondern gleichsam springend den Boden ausarbeitend, evortierend und in kurzen Tälern ungefähr parallel dem Eisrand verlaufend, bis sie an irgend einer Stelle den Ausweg durch die Endmoräne fanden. Also auch Trockentäler mit einseitigem Steilrand, ähnlich (nur kürzer) wie bei Fürstenberg (das“Steil- ufer, Rämel, geliefert durch Nachsturz an übersteilem Gehänge oder an weggeschmolzenen Schneewehen). Anhangsweise seien noch eigenartige Terrassen erwähnt, die sich auf der Nordseite der Diedrichs- häger Berge finden, nördlich von Wichmannsdorf am Waldrande: Drei parallele hohe Terrassenabstürze, 108 auf denen sich z. T. viele Stücke des dortigen (eocänen oder jungcretac@ischen) Kieselgesteins (so- genannten Pläners) finden, sehen fast wie künstliche Abstiche aus. Ihre Erklärung ist mir nicht sicher (künstliche, tektonische Abrutsche, Erosionsformen?). 3. Zum Schluss darf ich vielleicht noch einmal auf die Sölle zu sprechen kommen, da diese mehrfach neuerlich eine andere Deutung erfahren haben. Es heisst „der Soll, de sahl‘“ (vielleicht hängt damit die Bezeichnung „Sahlweide‘“ zusammen); vielfach wird er auch als „Wasserloch, waterlock“ bezeichnet. In manchen Gegenden, z.B. bei Schönberg, nennt man auch flache Wiesenweitungen Sahl, gewöhnlich mit einer Zusatzbenennung, wie Brandsahl u. a. Solehe Niederungen sind natürlich mit dem geologischen terminus technicus Soll nicht zu bezeichnen, ebensowenig wie runde ehe- ınalige Mergelgruben oder andererseits Erdfälle über Gipsgebirge. Ich habe die Sölle als Evorsionsbildungen erklärt, als Strudellöcher, z. T. nach Art der Gletscher- töpfe, meist aber durch die strudelnden Wildwässer der Abschmelzstromschnellen entstanden. Vergl. Quartär Nordeuropas, S. 315; es darf nochmals be- tont werden, dass ich nicht dahin missverstanden werden möchte, dass ich die Sölle für Bildungen der glazialen, in Spalten bis auf den Boden des Eises herabstürzenden Schmelzwasser halte. Die in End- moränenlandschaft zwischen den unregelmässigen Kuppen liegenden tiefen Soll-Löcher sind entweder. Produkte der Auskolkung der Wildwässer, oder können auch durch Zusammentreten von Kuppen als Löcher scheinen (ähnlich wie auch in Dünengebieten durch Nebeneinandertreten von Kuppen runde Boden- tiefungen erscheinen können, die nichts anderes sind, als eben nicht aufgehöhtes Gelände, umgeben von Aufhäufelungen). Die mannigfachen Depressionen innerhalb der sogenannten Grundmoränenlandschaft verdanken ihre erste Anlage wohl zumeist der Be- wegung des Eises (vielleicht auch mit des Schmelz- wassers), sie sind aber zunächst nicht mit den Söllen zu verwechseln. Die Idee, dass die Sölle entstanden seien durch Nachfall in Hohlräume, welche durch späteres Wegschmelzen von in dem Geschiebemergel ent- haltenem totem Eis geliefert wurden, hat in der Tat etwas bestechendes, zumal wenn man an die Mit- wirkung der sogenannten Innenmoräne, nicht der 109 Grundmoräne, bei Absatz des Geschiebemergelbodens der Moränenebene (früher Grundmoränenlandschaft genannt) denkt, die man sich allenfalls als eine Eis- (eschiebemergel-Breccie vorstellen kann. Denn das Fehlen von Spuren der Auswaschung auf dem be- nachbarten Geschiebemergelboden ist allerdings etwas befremdend. Meinen Darlegungen über diese Frage!) möchte ich noch das eine hinzufügen: Wenn die Sölle Einstürze vorstellen, so müsste in ihrem Unter- grund der Geschiebemergel Anzeichen dafür haben, man müsste ein zerrüttetes Durcheinander finden, auch trotz der gleichmässigen Beschaffenheit des Ge- schiebemergels. Derartiges habe ich bei den. (aller- dings nur wenigen) Anschnitten von Söllen bei Eisen- bahneinschnitten nicht beobachten können, vielmehr stimmte der ganze Eindruck mit dem Befund einer von oben herausgenommenen Partie aus ungestörtem Untergrund. Eine andere Auffassung ist die von Jentzsch?), welcher die Sölle fürReste vonSeetiefen, Tümpeln und Senken in der diluvialen Oberfläche hält: Es waren ursprünglich unregelmässig gestaltete Vertiefungen, welche teils der glazialen Aufschüttung, teils der fluvoglazialen oder alluvialen Erosion ihre Hohlform verdanken und bei denen die Neigung zur Kreisgestaltung (durch Zusammenwirken von Zu- schüttung und Driftströmen) ihren vollkommensten Ausdruck fand. Zu dieser Auffassung von Jentzsch bemerke ich folgendes: Dass die Sölle meist noch einen auffällig scharfen Rand besitzen, beruht nach meiner Beobachtung wohl darauf, dass die Ränder durch das Vieh oder durch seitliches Heranpflügen steil gehalten werden: die Sölle liegen ja fast alle in Ländereien, die seit lange unter Kultur stehen, in Wäldern zeigen sie die normaleren, flacheren Böschungen. Mit genanntem Umstand ist auch das Vorkommen von humusstreifigen sogenannten Abschlemmmassen in der un- 1) Arch. Nat. Meckl. 50, 18396, 271. 2) Zeitschr. d. d. geol. Ges. 1905 — 429 — (Monatsber.) Auch Wahnschaffe hält daraufhin die in der Grundmoränen- landschaft vorkommenden Sölle analog seinen Grundmoränen- seen für blosse Wassersammlungen in Einsenkungen des Bodens.*) *) Naturwiss. Wochenschrift. 1906, 20, S.314 (Bilder von Dahlem). ln\ mittelbaren Umgebung der Sölle zu erklären, also durch Zutun des Menschen. Weiter sei bemerkt, dass gar manche Sölle an und auf den Gipfeln von Anhöhen liegen, dass sie nie in Sandboden, sondern immer im schweren Lehmboden auftreten; ebenso wenig wie wir Reste des ausgestrudelten Bodens finden, finden wir sandigen Boden eines ehemaligen Seebodens; wenn mir zuweilen als Beweise der Evorsionstheorie Rollsteine gebracht wurden, die aus Söllen gesammelt sein sollten, so habe ich darauf nie Wert gelegt, da dieselben ebenso wie die massen- haften Blöcke von den benachbarten Feldern zusammen- gelesen und in die „Wasserlöcher“ geworfen sein konnten. Uebrigens kommen runde Wasserlöcher von der Bildungsweise, wie sie Jentzsch annimmt, als be- kannte Erscheinungen in Talsand und Moorniederungen vor, wo sie sich aus Wasserresten, „Blänken“, ent- wickeln, die aber niemand mit Söllen verwechseln wird. Als (durch die Umstände entschuldbaren) Mangel empfinde ich schon lange, dass wir von unseren Söllen noch keine Ausmessungen haben; einen erfreulichen Anfang dazu hat Bellmer für die Sölle Neu- vorpommerns gemacht); er fand, dass die Sölle meist flache Wannen darstellen von 1 bis 4m Tiefe, selten mehr als 5, kessel- bis trichterförmige Gestalt fand er seltener. 2) X, Jahresber. geogr. Ges. Greifswald, 1907, 489. Inhalts-Verzeichnis. E. Geinitz: Inhaltsverzeichnis und Register zu den Jahr- gängen 51—60 des Archivs des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg RR M. Gillmer:; Ein literarischer Beitrag zur -Gross-Schmetter- Iinpsfauna von Tübeck»2. er... gan en joa! einiger Käfer, insbes. Chrysomeliden ............... E. Krause: Bemerkungen über die Körkwitzer Linde und einige andere Pflanzen der Umgegend von Rostock = Steusloff: Beiträge zur Fauna und Flora des Quartärs in Meeklenburs: .. = - 23... nee A. Spätglaziale und holocäne Ablagerungen mit Vertigo Genesii Gredler und Succinea Schu- macheri Andreae bezw. Planorbis stroemi Wester- lund von Güstrow in-Mecklenburg. Mit 1 Tafel B.. Ueber einige gelegentlich der jüngsten Rhetra-Forschungen geschaffene Aufschlüsse und die geologischen - Grundlagen dieser Unter- suchungen. : Miisd Karte a en See E,Geinitz: Zweieigentümliche Landschaftsformen, Rommel und Rämel, sowie Bemerkungen über Sölle. Tafel 3—5 —>Ie- ——— Abgeschlossen am 4. Mai 1907. Seite S ‘. Friederichs: Ueber Verbreitung und Lebensweise ; 68 68 89 104 5; AR X PAN7 Kiel lol > 7 V N Er 5 x T A AR ea A Vereins der; | m = arts AL = | x Fr Pi der Naturge M hiehte | ii a & u ) => E == in ; a XS OD IS he 12 % Y ) Ok Y ( ) \W % ae e Mecklenburg. IB ) 61. Fahr. ‚907, | DENE ( ———men AM. Abteilung. Mit 1 Tafel. Redigiert von E. Geinitz-Rostock. PO REFR V/ N RN IN 17 N Anhang: a | Sizungsbrichte der näfurforschenden, Gesellschaft, zus Rostock. N — 16 N SE S ER ) ID) = Jahrg. 1907. Veen UV £ i Ra > “Güstrow, in Kommission der Buchhandlung von Opitz & Co. a il = AN 1907: T nz I EORIRD TION a IS) ERREES \ chdruckie I7CR BEER i1i 4. Ornithologischer Bericht über Mecklenburg (und Lübeck) für das Jahr 1906. Von G. Clodius, Camin. Der diesjährige Bericht schliesst sich in jeder - Hinsicht eng an die früheren Berichte an. Wie im Vorjahre verdanke ich die Witterungsbeobachtungen und die durch die Herren Forstbeamten notierten Ankunftsdaten der Güte des Statistischen Amtes. Mit Genugtuung erfüllt es mich, dass, worauf ich in jedem Bericht als notwendig hingewiesen habe, einigen interessanten und ästhetisch schönen Vogel- arten, den Adlern, Bussarden, Gabelweihen und dem Kolkraben hinfort etwas Schonung zu teil wird, indem die Schussprämien aufgehoben sind; möge dem bald ein strenges Abschussverbot wenigstens der Adler sowie eine ernstliche Strafandrohung gegen jedes Ausheben der Eier oder Jungen dieser und anderer Arten folgen, wie es zu unserer Freude für den schwarzen Storch schon jetzt erlassen ist. Zu der angekündigten Bearbeitung des Storch- zuges fehlte mir bisher leider die Zeit. Die Ankunfts- daten all der Arten, die ich in der Tabelle nicht ver- öffentliche, werden sorgfältig von mir aufbewahrt und, sobald sie über etwa 10 Jahre vorliegen, bearbeitet und im Archiv bekannt gemacht werden. Wie der diesjährige Bericht ergibt, liegen auch im Jahre 1906 Beobachtungen über eine ganze Reihe seltener mecklenburgischer Vögel vor. 10. Falco peregrinus L. Wanderfalk. Glantz-Gr. Kelle störte am 12. Oktober einen Wanderfalken von der Erde auf und fand an der Stelle, wo er ge- sessen hatte, Fell und Eingeweide einer Maus, sah den Vogel dann ca. 30 m hoch rütteln (etwas schwerfälliger als ein Turmfalk) und sich dann f al 112 langsam niederlassen. Ob ihn die vielen Mäuse anlockten? Hs sind mehrfach Beobachtungen veröffentlicht, dass dieser edle Vogel doch nicht nur ausnahmslos fliegende Tiere fängt, sondern dann und wann auch einmal sitzende vom Erd- boden wegnimmt. 18. Haliaetus albieilla L. Seeadler. 1906 hat kein Paar mehr in der Rostocker Heide gebrütet, ein altes g' wurde leider wieder im Sommer 1905 bei Oldendorf am Breitling totgeschossen, der Adler hatte nur noch ein Auge, dazu noch mehrere Schrotkörner älteren Schusses im Leibe! Ja — es ist schlimm, ein edler, stolzer Adler zu sein, jeder Wicht, der nur einen Schiessprügel haben darf, glaubt das Recht zu haben, seinen Mitmenschen den Anblick eines solchen könig- lichen Vogels für immer entziehen zu dürfen. Im Herbst 1906 wurde an derselben Stelle ein zweites 2—3jähriges J herabgedonnert (Kobrow), 23. Surnia nisoria Br. Sperbereule. Ende Ok- tober bei Rothbeck geschossen und an die Schule in Ribnitz gelangt (Seboldt). 29. Athene noctua Bp. Steinkauz. Im September siedelte sich zu meiner Freude wieder einmal ein Steinkauz bei mir an, nachdem er hier viele Jahre gefehlt hatte. Da er gegen Abend, dann und wann auch tags, seine Stimme fleissig hören liess, so konnte ich dieselbe eingehend studieren. Er beginnt gegen Abend mit dem in kurzen Pausen etwa 8—10mal wiederholten „guiu“, fast einsilbig gesprochen; dann folgt ebenfalls mehrmals qui-u, zweisilbig, aber schnell gerufen; darauf qui—u oder quae—u, die beiden Silben noch mehr auseinander gezogen und die erste Silbe sehr gedehnt, öfters hört man dann auch qui-u-u oder quae-u-u, dreisilbig. Hin und wieder, aber lange nicht jeden Abend, lässt er ausserdem einen anderen Ton, ein sehr starkes, helles „küük“ erschallen, ebenfalls in Pausen 10—20mal. Andere Töne habe ich bisher nicht von ihm gehört. 33. Strix flammea L. Schleiereule Noch An- fang Dezember ein Junges Stück mit teilweisem 113 Flaumgefieder erhalten, also sehr spät erbrütet (Knuth). 46. Coracias garrula L. Blaurake. 1894 hat noch ein Paar bei Ankershagen gebrütet, das letzte dort, denn obwohl der Baum, eine alte Grenz- kiefer, geschont wurde, kehrte in den nächsten Jahren kein Vogel zurück (Graf Bernstorf- Wedendorf). 68. Lanius exeubitor L. Raubwürger. Die Form borealis Vieil. oder major Pallas, mit einem weissen Spiegel im Flügel wurde 5. November bei Sternberg in einer Dohne gefangen und mir zugesandt, es ist ein altes J' mit den feinen Querwellen auf der Brust (Steinohrt). /3. Muscicapa parva L. Zwergfliegenfänger. Am 24. Mai zwei g im Quellholz und später am Heiligen Damm noch zwei fleissig singende & oft beobachtet (Tetzner); wie schon früher erwähnt wurde, ist dieser liebliche Vogel in den Buchenwäldern um Doberan nicht so selten. 74. Muscicapa luctuosa L. Trauerfliegenfänger. Die grosse Brutkolonie meines Gartens, die schon bis auf 9 Paare gestiegen war und seit über 20 Jahren existierte, ist 1906 völlig ausgeblieben, nachdem schon 1905 nur wenige Paare heim- gekehrt waren; in allen Laubwäldern ringsum war die Art auch 1906 nicht selten. 72. Bombyeilla garrula L. Seidenschwanz. An- fang Januar 1907 bei ÜOarlewitz (Seboldt) und 22. Januar 1907 in Waren (Kähler) je ein Seiden- schwanz beobachtet. Im Februar 1907 in Lübeck (Blohm). ‘9b. Parus salicarius Brehm. Weidenmeise. Diese neuentdeckte Art habe ich auch im Jahre 1906, allerdings nur einzeln, in fast allen Wäldern ringsum Camin einige Male beobachtet, leider kein. Brutpaar gefunden. Von anderen Orten des Landes ist sie mir noch nicht gemeldet, wohl aber, wie es scheint, bei Lübeck (Hagen) gefunden, doch darüber im nächsten Bericht. 92. Parus major L. Kohlmeise. Am 4. Mai unter- suchte ich einen Nistkasten, in dem ein Kohl- 1* 114 Mmeisenpaar gebauet hatte, es lagen 6 Eier darın, aber sie waren mit Hundehaar, dem hauptsäch- lichsten Nestmaterial, dicht zugedeckt, sodass ich sie erst sehen konnte, als ich es bei Seite schob und daher glaubte, das Gelege, das noch unvollständig war, sei verlassen. Kaum hatte ich den Kasten wieder angehängt, da kam das Kohlmeisen- © herbei, schlüpfte in denselben und flog nach kurzer Zeit wieder davon; sofort öffnete ich den Deckel zum 2. Mal und gewahrte, dass die Meise die Eier, die ich entblösst hatte, noch viel dichter zugedeckt hatte. Das war mir sehr interessant, dass also auch Meisen — wenig- stens Kohlmeisen — Gelege, die sie noch nicht bebrüten, oder die sievielleicht sonst auf einige Zeit verlassen, mit Nistmaterial verdecken, wie es be- sonders Schwimmvögel ja vielfach tun. Da ein anderes Pärchen in unserer hölzernen Pumpe nistete, deren Deckel man nur aufheben brauchte, um das Gelege sehen zu können, so konnte ich bei diesem Gelege oftmals beobachten, dass es, besonders im Anfang, solange die Eierzahl nicht voll war, regelmässig mit demselben Nistmaterial dicht verdeckt wurde, wenn der Vogel es ver- liess; nur wenn er versehentlich einmal herab- gejagt war, lagen die Eier frei da, weil er dann eben keine Zeit mehr zum Zudecken gehabt hatte. 86. Regulus eristatus Koch. Gelbköpfiges Gold- hähnchen. Diese allgemein viel häufiger als das feuerköpfige bei uns vorkommende Art, die in unsern Nadelwäldern sehr häufig brütet, nistete zum ersten Mal in meinem Garten, in einer Fichte etwa 8 m hoch in dem dichten herabhängenden Gezweige eines starken Astes, von den ersten Tagen des Mai an war das Pärchen eifrig beim Bauen; sonst sind schon Ende April Gelege vollständig, wahrscheinlich war schon ein Nest zerstört. 114. Luseinia philomela Bechst. Sprosser. Sowohl bei Sternberg (Steinohrt) als auch bei Dobbertin (Stehlmann) sind 1906 keine Sprosser mehr be- obachtet. Der verstorbene Graf Bernstorf-Weden- 15 dorf teilte mir am 3. Juni mit, dass er bei Wedendorf (also ganz im westlichen Mecklen- burg) Sprosser und Nachtigal habe, während er bei Marlow-Sülze nur den Sprosser, nie die Nachtigal gehört habe. Es ist mir nicht ganz sicher, ob wirklich soweit westlich — Wedendorf — der Sprosser ständig lebt, sporadisch ist er ja mehrfach bis zum Schweriner See ge- funden, so hörte ich am 15. Mai einen in den dichten Gebüschen des Paulsdammes nahe dem östlichen Ufer des Schweriner Sees singen. Das Verschwinden und Wiederauftauchen einer Art, ist an der Grenze ihres Verbreitungsgebietes Ja sehr erklärlich, und unser Land ist ja die west- liche Grenze des Sprossers. 123b. Motacilla sulfurea Bechst. Gebirgsbach- stelze. Nicht weniger als 3 Paare dieses reizenden Vogels haben sich hier 1906 aufge- halten, eines bei dem Mühlenwehr in Camin, das ich zuerst am 27. März sah, und dessen 2 am 8. Mai mit Futter im Schnabel herumflog, also wohl schon Junge hatte. Die ganze Familie sah ich später oft. Ein 2. Paar wohnte bei der Mühle in Dodow, 5 km die Schilde aufwärts, und ein 3. in Lehsen, 5 km die Motel, die in Camin sich mit der Schilde vereinigt, aufwärts. Mit Erstaunen und Freude bemerkte ich am 9. Juli vor dem Schloss in Ludwigslust an den dortigen Caskaden zuerst zwei Junge und dann ein altes 5‘ dieser Art! Gerade dort hatte ich früher immer ge- hofft, sie einmal zu finden, aber — stets ver- geblich! Und nun haben sie auch da sich an- gesiedelt, und wenn Knuth am 27. September 1904 dort 6 Stück beobachtet hat, so sind dies fraglos schon eine dort heimische Familie ge- wesen. 138. Schönicola schoeniclus Bp. Rohrammer. Schon am 7. Februar eine Anzahl bei Dobbertin be- merkt (Stehlmann). 156. Loxia eurvirostra L. Fichtenkreuzschnabel. Der Herbst 1906 hat uns eine, wenn auch nicht bedeutende, Einwanderung dieser Art gebracht, während sonst schon im Juli die ersten einzutreffen 158. 160. 167. 168. 116 pflegen, bemerkte ich die ersten am 8. November, und während bei starken Einwanderungen keine Fichte übrig bleibt, unter der man nicht die charakteristich geöffneten Zapfen fände, bemerkte ich diesmal doch nur hie und da ihre Tätigkeit, doch traf ich einige Male kleine Flüge. Obwohl bei starken Einwanderungen natürlich Tausende von Paaren bei uns brüten, war es mir doch nie gelungen, ein Nest zu finden, und ich habe auch nicht erfahren, dass andere ein solches bemerkt haben. Das ist doch endlich geschehen, denn am 25. Februar 1905 hat der Revierförster Köster in Sehnatermann (Rostocker Heide) ein Nest mit 3 Jungen, in einer c. 4 m Fichte 2 m hoch stehend gefunden. Das Nest ist aus Zweigen geflochten gewesen mit starker Mooseinlage, äusserlich einem Drosselnest recht ähnlich sehend. Die Jungen sind nach dem Ausfliegen noch öfter in der Nähe bemerkt worden. Columba palumbus L. Ringeltaube. Eine sehr späte Brut, nämlich am 26. September, be- obachtete Glantz-Gr. Kelle. Columba turtur L. Turteltaube. Ein Paar am 15. Mai bei Gr. Kelle beobachtet (Glantz). Im August 1904 u. 1905 je ein Stück am Rande des Dummerstorfer Moores geschossen (Tesch- Rostock). Bei Marlow brütete die Art früher häufig, bei Ankershagen nicht selten (Graf Bern- storf). In der Ankunftstabelle ist sie ausserdem noch von 3 Orten aufgeführt, weiteres habe ich nicht über sie erfahren; sie scheint‘ also doch allgemein recht selten geworden zu sein, wie sie auch hier früher alljährlich zu hören war, ich sie nun aber seit Jahren auch nicht einmal mehr bemerkt habe. Otis tarda L. Grosstrappe. Am 11. März schoss Glantz bei Gr. Kelle einen Trapphahn, die Henne kehrte aus dem Flug der Forteilenden sofort um, als der getroffene nicht folgte, setzte sich neben den sterbenden Hahn und liess den Schützen bis auf 50 Schritt herankommen. Otis tetrax L. Zwergtrappe. Es ist schon eine ganze Anzahl Zwergtrappen im Lande er- 117 legt, ohne dass man je von ihrem Brüten ge- hört hätte, wie dasselbe ja auch nur sporadisch in Deutschland überhaupt, am häufigsten noch in Thüringen, vorgekommen ist; aber nun hat es sich herausgestellt, dass diese Art doch an einer Stelle bei uns brütet, nämlich in der Gegend von Waren. Herr Revierförster Günther sandte mir einen Ausschnitt aus der Deutschen Jäger- zeitung vom 10. Febr. 1907, worin der Gutsförster Rösch zu Gr. Vielist angibt, dass dort alljähr- lich Zwergtrappen brüten, sie kommen im April und ziehen im September ab. Sie bewohnen den Roggen- oder Kartoffelschlag und leben hier zusammen mit der Grosstrappe. Er hat stets nur ein Paar mit meist 3 Jungen beob- achtet. Auf meine briefliche Bitte teilte mir der betr. Herr Förster mit, woran er die frag- lichen Vögel als Zwergtrappen erkannt habe; die Angaben sind überzeugend, es kann sich nur um diese Art handeln. Nur einmal 1905 hat er ım Herbst 6—7 Stück bemerkt, sonst sind es weniger gewesen, aber beobachtet hat er sie den ganzen Sommer, sodass ihm das Brüten unzweifelhaft feststeht. Dass in der Umgegend noch mehr Paare brüten, bezweifelt er. Um die Sache ganz zweifelsfrei zu machen, will er die Tiere im Sommer 1907 sorgfältig beobachten, womöglich ein noch nicht flugbares Junges vom Hunde fangen lassen und mir zustellen. Sollte ich es erhalten, so werde ich es für das Maltzaneum präparieren lassen. 174. Eudromias morinellus L. Mornellregen- pfeifer. Drei Stück im September bei Lübeck beobachtet (Hagen). 175. Aegialites hiaticula L. Sandregenpfeifer' Die interessante Tatsache, Jass diese Art sich sogar an einem Binnensee im Sommer aufhält, konnte ich am 8. Juni feststellen! Allerdings war es die Müritz! Dieses gewaltige Gewässer wird ja auch von anderen Vögeln, z. B. der mittleren Raubmöve, gleich der See ästimiert. An ihrem Ostufer hat sie Strecken, die dem Ostseestrande sehr ähnlich sind; hier fanden der 182. 183. 207. 118 bekannte Ornithologe Pastor Lindner und ich auf den kurzgrasigen sandigen Wiesen eine ganze Anzahl Alpenstrandläufer nistend und auf dem breiten sandigen Seestrande ziemlich viele Sand- regenpfeifer. Dass auch letztere dort nisteten, war uns nicht im mindesten zweifelhaft. Ciconia alba Bechst. Der weisse Storch. Schon am 6. März sind 2 Stück bei Holzkrug hier in der Nähe bemerkt auf einer Wiese (Sager). In der 2. Maiwoche 1905 sind bei Rethwisch bei Doberan 83 Stück längs der Küste von O her gezogen gekommen und haben dort gerastet. Der Beobachter, Herr Organist Martens vermutete, dies seien die Bewohner eines grossen bei Stettin gelegenen Dorfes gewesen, das in diesen Tagen völlig abgebrannt war. Aber vermutlich war es eine von den Scharen, die oft schon bis weit in den Mai hinein längs der Küste O—W ziehend beobachtet sind, und deren Ziel bisher rätselhaft ist. So zogen bei Lübeck am 24. April 1906 38 Stück O—W (Hagen) und bei Doberan am 11. April 1 Stück äusserst hoch O—W und am 12. April 4 Stück N—S (Tetzner). Cieonia nigra L. Der schwarze Storch. Noch vor ca. 15 Jahren nisteten hier in der (Gegend 2 Paare. Das erste ist verschwunden, ohne dass ich die Ursache erfahren habe, aber sicher ist es irgend einem Jäger zum Opfer ge- fallen. Von dem zweiten, das allseitig geschont wurde, ist leider doch aus Unachtsamkeit der eine Gatte geschossen — mit einem Reiher ver- wechselt! Der andere findet sich alljährlich noch ein. Am 12. April sah ich ihn einem kleinen Waldbache zustreben und überraschte ihn vor einer hohen Wand, sodass er unmittelbar vor mir in die Höhe fliegen musste zur grössten Freude meiner Kinder, die dabei waren und schwerlich je wieder Gelegenheit haben werden, diesen schönen, auf den Aussterbeetat gesetzten Vogel so aus nächster Nähe zu sehen. Totanus fusceus Leisl. Der dunkle Wasser- läufer. Wieder im Binnenlande, nämlich am 12.Sept. bei Bookhorst bei Ribnitz erlegt (Seboldt). 212. 216. 229. 256. Aetitis hypoleucus L. Flussuferläufer. Ende August ungemein häufig am Seestrande bei Warnemünde, während er sonst die Ufer der süssen Gewässer bevorzugt. Tringa alpina. Alpenstrandläufer. Schon am 26. April ein Gelege von 4 Eiern am Breit- ling bei Rostock, ebenfalls am 6. Mai 3 Eier; 24. Mai Gelege von 4 starkbebrüteten Eiern, ein Junges etwa 8 Tage, ein anderes c. 14 Tage alt (Glantz). Die am 8. Juni an der Müritz be- obachteten Paare schienen uns dem ganzen Benehmen und dem niedlichen Balzflug nach zu urteilen teilweise noch nicht zu brüten, ich fand nur ein Gelege, wie immer auf das zierlichste trotz des kurzen von Pferden und Kühen ab- gefressenen Grases so gut unter einigen Gras- halmen versteckt, dass es schwer zu finden ist. Natürlich liess ich es unberührt; vielleicht waren andere Gelege von dem Weidevieh zertreten. Jedenfalls zieht sich die Brutzeit sehr lange hin. . Recurvirostra avosetta L. Säbelschnäbler, Im September bei Lübeck bemerkt (Hagen). . Phalaropus hyperboreus. Der schmalschnäb- lige Wassertreter. Am 10. September wurde ein junges Stück am ÜOonventer See ge- schossen (Tetzner). Anser einereus L. Graugans. Von den bei Müsselmow brütenden ca. 10 Paaren wurden 17 ganz kleine Junge im dortigen Park bemerkt, die von zwei Alten nach dem nächsten grösseren See geführt werden sollten, während das Brut- geschäft auf dem an den Park grenzenden fast ganz zugewachsenen Holzendorfer See besorgt wird. Es gelang 14 Stück zu greifen, und als ich sie am 16. Mai sah, waren sie schon ansehn- lich gewachsen, wurden von einer Truthenne bemuttert und hatten sich völlig an diese an- geschlossen. Spatula elypeata L. Löffelente. Auf dem Holzendorfer See bemerkte ich am 16. Mai ein Paar, sah die Ente auf den Eiern sitzen. 120 247. Fuligula eristata L. Reiherente. Auch auf dem Schaalsee bemerkte ich am 25. Juni ein Paar und sah es später mit den Jungen, sodass es dort gebrütet hat. Bei Sternberg nistete ein Paar auf einem kleinen Wasserloche (Steinohrt). 248. Clangula glaueion L. Schellente. Auf der Müritz bemerkte ich am 8. Juni eine grosse ‘: Schaar; vermutlich brütet diese Ente nicht nur beı Mirow, sondern auch in den Buchen des westlichen und in den alten Kiefernforsten des östlichen Müritzufers; da der Schwarzspecht dort häufig ist, so sorgt derselbe ja für passende Nisthöhlen. Somateria spectabilis. Die Prachteiderente. 269. 267. Anfang Februar 1907 wurde ein Stück im Jugend- kleide auf der Lübecker Bucht erbeutet (Blohm). Das ist ein seltener Gast, bewohnt doch die Art den hohen Norden, und es sind bisher, soweit bekannt, ausser dem vorliegenden Stück überall nur erst 3 Exemplare an der deutschen Küste erlegt. . Mergus merganser L. Der grosse Säger. Am 25. Juni bemerkte ich auf dem Schaalsee ein Paar, sodass dieser Säger auch dort zu brüten scheint; bisher hatte ich ihn hier nicht beobachtet, dagegen nistete er früher regelmässig an der Schaale und an der Schilde. Podiceps rubricollis Gm. Rothalstaucher. Neben mehreren Pärchen des grossen Hauben- tauchers, ca. 5 Paaren des schwarzhalsigen Tauchers und mehreren des Zwergtauchers nistete am 16. Mai auf dem Holzendorfer See ein Paar des Rothalstauchers, das © sass auf dem Neste. Das war sehr interessant, diese 4 Taucherarten zusammen auf einem kleinen Gewässer zu finden. Podiceps nigricollis Br. Schwarzhalstaucher. Wie eben erwähnt, beobachtete ich am 16. Mai sicher 5 Paare auf dem Holzendorfer See, es mochten aber noch mehr sein. Je länger wir beobachten, desto deutlicher wird es, dass dieser hübsche kleine Taucher durchaus nicht so selten im Lande ist, wie noch Wüstnei annahm, jeden- falls häufiger als rubricollis. Während mino 26 27 2714. L0) Se 9. 3. {er} 121 der Zwergtaucher, sehr ängstlich ist und kaum aus dem Rohr auf freies Wasser herauskommt, ist nigricollis nicht scheu, zeigt sich ständig auf dem freien Wasser und ist ungemein beweglich. Carbo cormoranus M. u. W. Kormoran. Den August hindurch sah ich in Warnemünde wie seit vielen Jahren Kormorane auf den Pfählen in der See. Ich zählte ca. 40 Stück, darunter 2 junge, sodass’ jedenfalls ein Horst irgendwo gestanden haben muss. Lestris pomarina Temm. Die mittlere Raub- möve. Im September trieben sich, wie seit Jahren um die Zeit, 2 Lestris auf der Müritz herum. Die eine wurde mit einer Angel ge- fangen, und so erhielt ich durch die Güte des . Herrn Zimmer in Röbel endlich diesen inter- essanten regelmässigen Gast der Müritz und konnte feststellen, dass es eben pomarina war. Es war ein junges © der dunklen Form. Lestris parasitica L. Schmarotzerraubmöve. Ein Stück, ein 2 mit ca. 6 cm langen Schwanz- spiessen, also mindestens 2jährig, wurde am 14. August auf dem Gr. Tessiner See geschossen; ich sah es bei Knuth. Ein anderes Stück war am 17. August bei Wustrow erlegt und mir zur Bestimmung zugesandt (Kobow), ebenfalls ein 2—3 Jahre altes 2. . Lestris Buffoni Briss. Die langschwänzige Raubmöve. Auch von dieser 3. Art sind zwei Stück erlegt, das erste Mitte Mai bei Warnemünde, mir zur Bestimmung gesandt (Kobow), ein völlig ausgefärbtes J'. Das andere, ein junger Vogel, ist im August an einem Bache bei Neubranden- burg geschossen; ich sah ihn bei Knuth. Dazu kommt ein am 18. Juli bei Lübeck erlegtes Junges Stück (Hagen). Es ist jedenfalls auffallend, dass eine solche Anzahl dieser sonst immerhin nur selten zu uns gelangenden Vögel, wie die beiden letzten Raub- möven sind, in einem Jahre noch dazu im Binnenlande erbeutet ist. . Larus marinus L. Mantelmöve. Anfang Februar 1907 hielt sich einige Tage diese ge- waltige Möve, die die See nur höchst selten verlässt, am Sternberger See auf (Steinohrt). 280. Larus glaueus Brünn. Eismöve. Am 2. Januar 1907 ist diese bei uns seltene Möve, ein g' im 2. Kleide, bei Warnemünde erlegt und mir von dem Präparator und Besitzer (Kobow) zur Be- stimmung zugesandt. Ein noch viel interessanterer Erwerb des Museums in Lübeck war eine Larus leucopterus Faber, die Polarmöve, die im Februar 1907 vor Travemünde erbeutet ist (Blohm), das ist schon das 2. dort erbeutete Exemplar. 281. Larus tridactylus L. Dreizehenmörve. Im Winter 1905/06 2 Stück bei Warnemünde ge- schossen, eins am 16.-Dezember 1906 bei Poppen- dorf bei Marlow tot gefunden (Kobow). 283. Xema minutum Pall. Zwergmöve. Anfang Januar 1907 ein Stück bei Niendorf auf der Lübecker Bucht erlegt (Hagen). 1238 Wer ist der Autor von Orchis incarnata var. ochroleuca? Von P. Ascherson. Seit fast einem halben Jahrhundert wird in der floristischen Literatur von Mitteleuropa unter dem Namen „Orchis incarnata var. ochroleuca Wüstnei“ eine gelbblühende Spielart einer der verbreitetsten Orchis- Arten aufgeführt. Diese Bezeichnung findet sich zu- erst, soweit ich ermittelt habe, in der sechsten, 1863 erschienenen Auflage von Garckes rühmlich bekannter Flora von Nord- und Mitteldeutschland auf S. 380 und ist seitdem von keiner Seite beanstandet worden, auch nicht von Schur, der, ohne von seinen Vorgängern in Mecklenburg etwas zu wissen, in seiner Enumeratio plantarum Transsilvaniae S. 641 (1866) diese Form zu einer Art OÖ. ochroleuca erhoben hat; hierin ist er meines Erachtens zu weit gegangen; wenn auch die fragliche Form einen höheren systematischen Rang beanspruchen kann als eine gewöhnliche Farbenspielart, so halte ich es doch für verfehlt, sie für eine selbständige Art zu halten. Trotz dieser allgemeinen Uebereinstimmung sämt- licher Schriftsteller, die die Pflanze bisher erwähnt haben (auch Graebner und ich in unserer Flora des nordost-deutschen Flachlandes S. 211, 829 [1898, 1899] machen keine Ausnahme), ist diese Bezeichnung doch ungenau, da die erste Erwähnung der Pflanze durch Wüstnei und die wissenschaftliche Benennung der- selben sich nicht decken. Da beide in diesem Archiv ertolgt sind, so hat es wohl auch für die gegenwärtige Generation der mecklenburgischen Botaniker einiges Interesse, den wirklichen Sachverhalt in Erinnerung zu bringen. Die erste Erwähnung unserer Pflanze findet sich, worauf mich Herr Professor Metzmacher in Schwerin freundlichst aufmerksam gemacht hat, in Heft VII dieses Archivs und zwar in einem Bericht, den der 124 verdienstvolle Florist und Mooskenner 0.G.G.Wüstneit) über die mit der Pfingstversaminlung 1854 verbundene Excursion nach Sternberg abgestattet hat. Es heisst dort Seite 95: „In Sternberg selbst zog noch eine Orchis mit gelben Blüten, die vor dem Fenster eines Hauses eingepflanzt stand, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Auf eine Anfrage erfuhren wir, dass sie auf einer Wiese in der Nähe der Stadt gefunden sei. Einige Tage später erhielt ich nach Schwerin von diesem Standort mehrere Exemplare, so dass ich sie näher untersuchen konnte. Die meist gelb blühende ©. sambucina L., die ebenfalls bei uns vorkommen könnte, ist es nicht, sondern eine bemerkenswerte gelb blühende Varietät der O0. angustifoia Wimmer oder wie erst in neuerer Zeit zur Gewissheit geworden, der mit dieser identischen O. incarnata. Indes erhielt ich diese gelb blühende Varietät schon früher von Oölpin bei Crivitz, wo sie in einem Bruche unter Erlen gefunden sein sollte. Wahrscheinlich kommt sie auch bei Krakow vor. Ich finde ihrer in den Floren, soweit meine Kenntnis reicht, nirgends er- wähnt. Ich will noch bemerken, dass ich die O. lati- folia und ©. maculata zwar mit rötlich-weissen, aber nie mit gelben Blüten gefunden habe.“ In einer längeren Fussnote, welche der hochver- diente Stifter unseres Vereins, der unvergessliche Ernst Boll dieser Mitteilung hinzugefügt hat, spricht derselbe seine Ansicht dahin aus, dass es sich doch um 0. sambucina handele, welche Art er auch von Rodenwalde unweit Wittenburg erhalten habe. In seiner im 14. Jahr des Archivs (1860) veröffentlichten Flora von Mecklenburg berichtigt er indes, nachdem er inzwischen selbst diese Form am 7. Juni 1857 im Wolfswinkel bei Neubrandenburg aufgefunden hatte, seinen Irrtum. Er sagt darin Seite 307 folgendes „49. Orchis incarnata L. — angustifolia Wim. (Prahl 1837) durch ganz M. verbreitet. ß. ochroleuca (Wüstn. 1854) Kronen weisslich-gelb, die Mitte der Unterlippe rein-gelb, ohne alle Spur einer durch dunklere Punkte und Linien hervorge- brachten Zeichnung, wie die Stammart eine solche 1) Nachrichten über das Leben dieses im rüstigsten Mannes- alter verstorbenen Forschers im Archiv’ XII, Seite 2. 125 zeigt; der Stengel meist etwas kürzer, als bei dieser, und sehr dick (bei einem vorliegenden Exemplar be- trägt sein obeier Durchmesser, unmittelbar unter der Blütenähre, 7 mm).“!) Folgen die obengenannten Fundorte. „Anmerk. 0. sambucina im Archiv VIII 96 ist zu streichen, die als solche beanspruchten Exemplare gehören dieser Varietät der ncarnata an.“ Aus den hier mitgeteilten Zitaten geht hervor, dass Wüstnei zwar die Pflanze zuerst erwähnt und ihre systematische Stellung richtig erkannt, also mit vollem Rechte als Entdecker derselben anzusehen ist, aber weder einen Namen noch eine eigentliche Be- schreibung veröffentlicht hat. Beides wurde erst sechs Jahre später von Boll nachgeliefert, der daher als der wirkliche Autor zu zitieren ist. Dass Garcke die Parenthese „Wüstn. 1854“ (welche nur andeuten soll, dass die Pflanze von Wüstnei 1854 zuerst für Mecklen- burg angegeben wurde, wie die Art O. incarnata durch Prahl 1837) für eine Autoritäts-Bezeichnung gehalten hat, ist verzeihlich, ebenso dass man ihm im Vertrauen auf seine sonstige Zuverlässigkeit den angeblichen Autor Wüstnei 44 Jahre lang nachge- schrieben hat. @Quandoque dormitat bonus Homerus. Da das griechische Wort ögyıs sowohl als Appella- tivum (die männliche Geschlechtsdrüse) wie als Pflanzen- name im Altertum stets männlich gebraucht wurde, so haben viele neuere Schriftsteller seit Saint-Lager mit Recht auch in der botanischen Nomenclatur diesen Gebrauch wieder hergestellt. Das Zitat wird korrekt also folgendermassen lauten: Orchis incarnatus var. ochroleueus (Boll in Archiv Fr. Nat. Meckl. XIV 307 [1860)]). 1) Vgl. über die Merkmale dieser Form auch die Angaben eines so sorgfältigen und kritischen Beobachters wie der jetzige Unterdirektor des Botanischen Gartens und Museums in Dahlem- Berlin Geheimrat Urban, der die Pflanze am 25. Juni 1878 zuerst für die Provinz Brandenburg bei Teupitz auffand. (Verh. Bot. V. Prov. Brand. XX (1878). Abh. S. 61.) 126 Moose Neuklosters, II. Von Karl Hahn, Blindenlehrer, Neukloster. Vorbemerkung. Das nachfolgende Verzeichnis ist eine Er- gsänzung zu dem im Vorjahr veröffentlichten. S „Archiv ete.“ 1906, S. 99 ete. i. Laubmoose. Sphagnaceae. Sphagnum cymbifoltum Ehrh. (cf. „Archiv 1906, S. 104, Nr. 97), var. virescens KRussow. Lübbersdorf: Winters Torfmoor. Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Var. pallescens Warnst. Neumühler Moor- dämme, Schweinskuhle, Gr.-Wariner See. Var. versicolor Warnst. (carneo pallescens). Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Westufer vom Gr.- Wariner See. 114. 5. medium Limpr. — 9. cymbifohum, var. con- gestum Schpr. (cf. Brockmüller, Die Laub- moose Mecklenburgs 1869, S. 153). Neumühl: Kl. Henningsmoor beim Bahndamm. Penne- witt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Var.virescens Warnst. (— glaucescens Russ.). Neu-Göllin: Schlünz’ Torfmoor beim Geldhorst. Var. roseum (Röll) Warnst. Lübbersdorf: Winters Torfmoor. Var. obscurum Warnst. Käterhagen: Krohns Torfmoor. Schlemmin: Schwarzer See. 115. 116. LET. 118. 119. 120. 121. 122. 124. Te EETEEEESIEBIBEIER S. fimbriatum Wüs. Permik: Säutkuhl (Engels Torfwiese). Pennewitt: Moorbruch am Fuss- steige nach Neumühl. Neumühl: Gr. Schweins- krug bei den Brüningstannen. S. Russowii Warnst. Torfmoor am Bollenbach unweit des Torfschuppens. — Neu für Mecklenburg! — (13. XI. 19071) S. quinguefarıum (Lindb.) Warnst. (cf. Nr. 298). Käterhagen: Krohns Torfmoor. 8. subnitens Warnst. (cf. Nr. 299). Neumühl: Lübbersdorfer Büdnerwiesen hinter dem Pudel- loch; Moorbruch am Fusssteige nach Penne- witt. Neu-Göllin: Schlünz’ Torfmoor beim Geldhorst. Käterhagen: Krohns Torfmoor. Schlemmin: Schwarzer See (besonders schön!). S. acutifolium Ehr., var. viride Warnst. — var. leptocladum Limpr. Schlemmin : Schwarzer See. 9. rubellum Wilson. Neu für Mecklenburg! Neu-Göllin: Kadows Torfmoor (23. VII. 1907). Käterhagen: Krohns Torfmoor. Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. S. contortum Schulte. — S. laricinum Spruce. — S. Nr. 292. — Am Bollenbach, westlich vom Bahndamm. Neu-Göllin: Kadows und Schlünz’ Torfmoor. Käterhagen: Krohns Torfmoor. S. squarrosum Pers. Lübbersdorfer Schutzbezirk : Unweit Haackers Moor. Var. imbricatum Schimp. Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Var. spectabile Russ. = var. robustum Röll. Ebenda. — Hohe Burg: Sumpf etwa 500 m nordwärts. S. teres (Schimp.) Aongstr. Bollenbachwiesen, Gr. Henningsmoor, Schweinskuhle. Am Nord- ufer des Gr.-Wariner Sees. Var. squarrosulum (Lesq.) sSchlieph. Schlemmin: Schwarzer See. . 9. cuspidatum Ehrh. Schlemmin: Schwarzer See. Lübbersdorf: Winters Torfmoor. Var. plumosum Schpr. Neu - Göllin: Schlünz’ Torfmoor. S. recurvum Palis. Henningsmoore, Gr.-Wariner See. Schlemmin: Schwarzer See. 2 125. 126. 129. Var. mucronatum (Russ.) Warnst. Grosses und kleines Henningsmoor. Var. amblyphyllum (Russ.) Warnst. Ebenda. Kleistmoor. S. parvifolium (Sendt.) Warns. — Neu für Mecklenburg! — Schlemmin: Schwarzer See (29. VII. 19071). Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Am Nordufer des Gr.-Wariner Sees. S. obtusum Warnst. — Neu für Mecklenburg! — Neu-Göllin: Schlünz’ Torfmoor (31. VII. 1907). Lübbersdorf: Winters Torfmoor. Pennewitt: Moorbruch am Fusssteige nach Neumühl. Nakensdorf: Gr. Henningsmoor. Phascaceae. Phascum cuspidatum Schreb., var. curvisetum Dicks. Mühlberg. Dicranaceae. ,. Dicranella cerviculata (Hedw.) Schmp. Neu- Göllin: Schlünz’° Torfmoor am Geldhorst. Pernik: Engels Torfmoor in Säutkuhl. Dicranum scoparium Hedw., var. orthophyllum Brid. Kreuzberg. Fissidentaceae. Fissidens bryoides (L.) Hedwig. Klasbachwald: Obere Waldschlucht, vergesellschaftet mit der folgenden Art. Pernik: Schlucht am Waldsaum zwischen Kniephof und Wolfshorst. ). F. exilis Hedw. (F. Bloxami Wils.). Lehmige Gehänge in der obern Waldschlucht des Klas- baches. . F. osmundioides (Swartz) Hedwig. Käterhagen: Krohns Torfmoor. . F. taxifolius (L.) Hedw. Wealdpforte bei Riedels Wiese und obere Waldschlucht des Klas- haches. Pottiaceae. Didymodon rubellus (Hoffm.) Br. Sch. @. (Trichostomum rubellum Habenh.). Untere Waldschlucht des Klasbaches; bei der Wald- 138. 139. 140. 141. 142. pforte (unweit Riedels Wiese) in grosser Menge. Lüdersdorf: An Felsenbrücken am Wege nach Neukloster. Neumühl: Steile Ufer an der Tepnitz. Orthotrichaceae. Ulota Bruchi Hornsch. — Orthotrichum coaretatum Schwaegr. — Südlicher Sumpf bei Riedels Wiese, an Erlen. Bryaceae. . Bryum caespiticum L. Schaftrift. Klasbach- wald, unter Fichten. . B. pseudotriqwetrum (Hedwig) Schw. Seebruch- wiese. Lübbersdorfer Wiesen beim Hellberg und Pudelloch. Woester Brook. Mniaceae. . Mnium Seligerü Jur. — Mnium affine, B elatum Br. Sch. @. — Fast in allen sumpfigen Wiesen. Meeseaceae. Paludella squarrosa (L.) Brid. Neumühl: Schweinskuhle. Polytrichaceae. Pogonatum aloides (Hedw.) P. Beauv. Westlicher Waldsaum bei Klasbach. Neumühl: Hohlweg beim Höllengrund. Buxbaumiaceae. Buxbaumia aphyla L. Klasbach: Wegrand unter Fichten. Neumühl: Weg nach Kl.- Warin. Diphyscium sessile (Schmid) Lindb. — D. foliosum Mohr. — Wegrand bei der Waldpforte unweit Riedels Wiese. Leskeaceae. Anomodon viticulosus (L.) Hook & Tayl. Klas- bach: Waldpforte, auf Felsen. An alten Buchen (wie auf Rügen in der Stubnitz) sucht man es hier vergeblich. I* 143. 144. 149. 130 4. attenuatus (Schreb.) Hübn. Untere Wald- schlucht des Klasbaches, unter Fichten. Thuidium abietinum (Dil.) Br. Sch. @. Lüders- dorfer Hohlweg. Böschungen der Bützower Chaussee vor Neu-Lübbersdorf. Höhen vor Göllin. Neumühl: Pennewitter Viehweide. Perniker Büsche: Waldsaum und Grenzkegel. Hypnaceae. Brachythecium rivulare Br. Sch. @. Klasbach: Untere Waldschlucht. Graben am Lüders- dorfer Weg hinter Winters Torfmoor. Bollen- bach beim Bahndamm. Am Nordufer des Gr.-Wariner Sees. Sumpf am Fusssteige nach Ravensruh. Eurhynchium striatum (Schreb.) Schinp. — Klas- bachwald: Obere Waldschlucht und Um- sebung, auf der Erde, zuweilen auf Felsen. E. praelongum (Hedw.) Br. Sch. €. Klasbach- wald: Obere Waldschlucht. Thamnium alopecurum (L.) Br. Sch, @. — Neu für Mecklenburg-Schwerin! Klasbach- wald: Häufig auf feuchten Steinen in der obern Waldschlucht, Waldpforte, um Riedels Wiese, im Scheuerbruch und Kniephof. Plagiothecium undulatum (L.) Br. Sch. @. Neu- mühl: Hohlweg beim Höllengrund. Amblystegium subtile (Hedw.) Br. Sch. @. An alten Buchen bei Riedels Wiese. 4. filienum (L.) De Not. Woester Brook: Quellige Orte (hier gedeiht Aneura pinguis Hübn. — cf. „Archiv ete.“ 1906, S. 105, Nr. 109 — in schönen Rasen) und Graben- ränder. Perniker Wiesen bei Klasbach. Bollenbachwiesen beim Düsterberg. 4. irrigquum (Weüs.) Br. Sch. @. Klasbachwald: In allen Schluchten auf nassen Steinen. A. riparium (L.) Br. Sch. @ Klasbachwald: Scheuerbruch und Sümpfe südwärts (Kranich- sümpfe), auf Steinen, gestürzten, faulenden Bäumen und häufig schwimmend auf ab- gefallenem Laub. 154. 137. ‚2160. 161. 131 Var. elongatum Br. Sen. G. Lübbersdorfer Schutzbezirk: Auf einem Stein im Geldhorst, Sumpf am Waldsaum. Chrysohypnum elodes Spruce. Moorbruch am Bollenbach, vergesellschaftet mit Chr. stellatum Schreb. und mit der typischen Form von Scorpidium scorpidiordes, aber auch in schönen, reinen Rasen an den Rändern verfallener Torfgruben. Ch. stellatum Schreb. Fast in allen Torfwiesen als Mischrasen, in üppigen, schönen, reinen Rasen in den Nakensdorfer Bollenbachwiesen, besonders im Moorbruch. Drepanocladus vernicosus Lindb. Neumühl: Lübbersdorfer Büdnerwiesen hinter dem Pudel- ioch. Nakensdorfer Bollenbachwiesen (Moor- bruch). D. Cossoni Schimp. Ebenda. Dies Moos ist, wenn die wissenschaftliche Nachprüfung; seine Artenechtheit erweist, neu für Mecklenburg. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Varietät von D. intermedius Lindb. D. uncinatus Hedw. Auf schattigen Felsen im Nesselrich des Lübbersdorfer Schutzbezirkes. D. Kneiifi (Br. Sch. @.) Schimp. (Brockmüllers Knerffii (cf. S. 138, Nr. 240) ist gleichbedeutend mit Aypnum aduncum Hedw.). Pernik: Gräben und Sümpfe der Tepnitzwiesen. Lübbersdorf: Winters Torfmoor und Bullensoll im L. Schutz- bezirk. Neu-Göllin: Schlünz’ Torfmoor. Moor- bruch am Bollenbach. Dies Moos muss als „neu für Mecklenburg“ bezeichnet werden. D. pseudofluitans (Sanio) v. Klinggr. Neu für Mecklenburg! — In Gräben der Neumühler Moordämme! Hier beobachtete ich es seit zwei Jahren in üppigen Rasen im Wasser, jetzt scheinen Armleuchteralgen alle Moose dieser Gräben vernichten zu wollen. Woester Brook und Säutkuhl beı Pernik. D. polycarpus Blandow. Neu für Mecklenburg! -—— Lübbersdorf: Winters Torfmoor! Neu- Göllin: Schlünz’ Torfmoor. Moorbruch am Bollenbach. 162. 163. 164. 166. D. exanulatus (Gümbel) Br. Sch. G. Lübbers- dorf: Winters Torfmoor. Sumpf am Fuss- steige nach Ravensruh. Calliergon stramineum Dick. In fast allen Sumpfwiesen und Torfmooren gern zwischen Sphagnen, besonders im grossen Hennings- moor. In Schlünz’ Torfmoor bei Neu-Göllin in Rasen. Scorpidium scorpidioides Limpr., var. gracilescens Sanio. Sehr schön im grossen Henningsmoor. Die typische Form im Moorbruch am Bollen- bach (cf. „Archiv etc.“ 1906, S. 99, Nr. 14). Hylocomium brevirostre (Ehrh.) Br. Sch. @. Obere Waldschlucht. Lübbersdorfer Schutz- bezirk. Il. Lebermoose. Riccia glauca (L.) Lindend. Auf lehmigen Aeckern bei Reinsdorf, Rügkamp, Pernik, Lüdersdorf ete. Aneura latifrons Lindb. Käterhagen: Krohns Torfmoor. 7. Kantia trichomanis (L.) L. F. Gray. Ebenda. (Dies Moos wurde am 15. Juli 1906 von C. und J. Warnstorf bei Ludwigslust im Schlossgarten gefunden.) Anthoceros punctatus L. Lehmige Stoppelfelder bei Winters Torfmoor. Durch Tausch erhielt ich mehrfach aus Mecklenburg dies Moos als A. laevis L. Das Laub war aber trocken nicht fettglänzend, die Sporogone durchweg länger als bei A. laevis und im Alter schwarz, nicht gelbbraun. Die Sporen waren kugel- tetra&drisch, schwärzlich und stachelig, nicht gelb und punktiertwarzig wie bei laevıs. Im Anschluss an obiges Verzeichnis möchte ich die Frage aufwerfen: Wieviel Laubmoosarten (musci) wurden bisher in Mecklenburg nachgewiesen? Die Frage ist schwer zu beantworten, da seit mehr als 30 Jahren die Veröffentlichung bryologischer 133 Funde ins Stocken geraten ist. Brockmüller zählte am 28. November 1869 rund 290 Laubmoosarten. Zunächst will ich versuchen, Brockmüllers Zählung nach dem heutigen Stande der Bryologie richtig zu stellen. Brockmüller führt — wenn ich nicht irre — 7 Varietäten auf, die nach gegen- wärtiger Auffassung als Arten gelten (ich setze gleich Brockmüllers Zählung fort): 291. Sphagnum medium Limpr. {S. o. Nr. 114) Br. S..153. 292. 8. contortum Schulte. S. o. Nr. 120. — Br. 3.152. 293. Phascum piliferum Schreb. Br. S. 57. 294. Tortula aestiva (Brid.) Beauv. Br. S. 78. 295. Mnium rugicum Laurer. Br. S. 104. 296. Polytrichum perigoniale Mich. Br. S. 112. 297. Drepanocladus Wilsoni Schimy. Br. 159. Etwa 20 Jahrgänge des „Archivs etc.“ (leider standen mir nicht mehr zur Verfügung) durchsuchte ich, um über Moosfunde seit Brockmüllers Ver- öffentlichungen etwas Näheres zu erfahren. Meine Ausbeute war kläglich. Nur in C. Warnstorfs Kryptogamenwerk der Mark Brandenburg fand ich drei Angaben neuern Datums über Torfmoosfunde: 298. Sphagnum quinquefarium (Lindb.) Warnst., var. viride Warnst., f. squarrosula Warnst. „Beg.: O0. Jaap! am 10. August 1902 in einem Erlenbruch am Neustädter See.* — S. o. Nr 17. 299. 8. subnitens Russ. et Würnst. Drefahl, Ruhner Berge, in Tümpeln: Joh. Warnstorf! in Witten- berge (R.-B. Potsdam). — S. o. Nr. 118. 300. 5. inundatum (Russ. z. T.) Warnst. Camin bei Wittenburg: Olodius! h Ausder „Allgemeinen Botanischen Zeitschrift 1907“ ersehe ich, dass am 15. Juli 1906 der berühmte Bryo- loge C. Warnstorf-Friedenau-Berlin und sein Sohn Johannes Warnstorf-Wittenberge im Schlossgarten zu Ludwigslust fanden: 301. Barbula cylindrica (Tayl.) Schpr. „Auf einem an der Hinterfront des Grossherzoglichen Schlosses liegenden Mammuthknochen.“ 302. Brachythecium salebrosum (Hofjm.) B. eur. „Am Grunde von Laubbäumen.“ Br. rutabulum (L.) Br. eur., var. plagiothecioides Warnst. „Mit Plageothecium silvaticum am Grunde einer alten Eiche.“ 303. Isopterygium (Plagiothecium) elegans (Hook) Lindb. „Auf festem, feuchtem Waldboden unter Buchen stellenweise gemein und in ausgedehnten Rasen.“ Als neu für Mecklenburg gelten endlich folgende meiner Funde: 304. Sphaynum Russowii Warnst. — S. o. Nr. 116. 305. S. rubellum Wilson. — S. o. Nr. 119. 306. S. parvifolium Warnst. — S. o. Nr. 125. 307. 8. obtusum Warnst. — S. o. Nr. 126. 308. Orthotrichum rupestre Schleich. S. „Archiv ete.“ 1906, S. 103, Nr. 74. 309. Bryum cirratum Hoppe & Hornsch. S. „Archiv etc.“ 1906, S. 103, Nr. 69. Neue Fundorte: Reinsdorf, unweit desSchulgehöfts. Schlemmin: Böschung der Sandchaussee, vergesellschaftet mit Dryum nutans (Schreb.) Hedw. 310. Amblystegium Kochi Br. Sch. G. S. „Archiv eier 1906,08, 00 Nele öll. Drepanocladus intermedius Lindb. S. „Archiv etc.“ 1906, S. 99, Nr. 12. Neue Fundorte: Wiesen am Pennewitter Bach. Torfmoore am Bollenbach. Ueber D. Cossoni Schimp. so. N 157 312. D. Kneiffü (Br. Sch. @.) Schimp. — S. o. Nr. 159. 313. D. pseudoflustans (Samio) v. Klinggr. 8. 0. Nr. 160. 314. D. polycarpus Blandow. S. o. Nr. 161. Nach dieser Rechnung hat sich die Zahl der mecklenburgischen Laubmoose nur um 17 vermehrt. Fünf Funde (Nr. 298, 299, 301, 302, 303) kommen auf die Rechnung der Herren Märker, die uns dann und wann über die Grenze gehen, um unsere ver- borgenen bryologischen Schätze zu heben. Nur 12 neue LDaubmoosarten haben Mecklenburger nach- gewiesen. Sicherlich ist die Zahl weit grösser, nur scheint über die neuern Moosfunde zu wenig ver- öffentlicht zu sein. 135 19 Torfmoose allein müssen in Mecklenburg auf Grund der Funde in den benachbarten preussischen Provinzen (s. ©. Warnstorf, Kryptogamenwerk der Mark Brandenburg) noch vermutet werden. In der Mark Brandenburg wurden noch folgende 17 Sphagnen gefunden: Sphagnum imbricatum (Hornsch) Russow. . papillosum Lindb.“) . subbecolor Hampe. . riparium Aongstr. . trinitense ©. Müller. . fallax v. Klinggr. Torreyanım Sulliv. . balticum Russ. . Dusenü CO. Jensen. Schultzii Warnst. Warnstorfii Russow. . fuscum (Schpr.) v. Klinggr‘*) . platyphyllum (Sull., Lindb.) Warnst. . aurieulatum Schpr. . crassieladum Warnst. . turgidulum Warnst. . rufescens Limpr.*) KHRARRRRRURRURUnn 1 2 3 4 5 6 % 8 9 10. 14. 12 13 14 15 16 Ah Ferner in Pommern: 18. 8. Lindbergü Schpr. und endlich in Hannover: 19. 8. pulchrum (Lindb.) Warnstorf. Es wäre sehr verdienstlich, wenn einmal alle Bryologen Mecklenburgs ihre Moossammlungen sorg- fältig prüften, um festzustellen, welche ihrer Funde die Zahl der Laubmoosarten Mecklenburgs vermehren würden. Wenigstens diese Arten müssten im „Archiv etc.“ bekannt gegeben werden. Das wäre auch ein Stück Heimatliebe und Heimatpflege! *) Diese drei Sphagnen wurden inzwischen von mir ge- funden, S. papillosum im Pennewitter Moorbruch am Fuss- steige nach Neumühl, S. /uscum im Erlenbruch am Bollenbach zu beiden Seiten des Bahndammes (13. XI 1907!) und S. rufescens im Gr. Schweinskrug am Saume der Brüningstannen (11. XTI. 19071). 136 Nachtrag zur „Flora von Neukloster.“ Von Karl Hahn, Blindenlehrer, Neukloster. Nachstehend verzeichne ich noch einige Pflanzen, welche im vorigen Jahre versehentlich vergessen wurden, oder welche ich im Laufe des Sommers 1907 erst aufgefunden habe. S. „Archiv etc.“ 1906, S. 106—138. 831. Blechnum Spicant Rih. Hohe Burg bei Schlemmin. — Ein interessanter Fund! Dieser schöne Farn. wurde bisher nur im südwestlichen Teil (Zarrentin— Parchim), im Nordosten von Doberan und am Südrand von Mecklenburg- Strelitzaufgefunden. „Indenübrigen Gegenden noch nicht nachgewiesen,“ heisst es in Krause. 832. Calamagrostis Epigeios Rth. Strameusser Höhen. Schlemmin: Sandchaussee beim „Schwarzen See“. 833. C. neglecta Tr. Strameuss: Ilenpol. 834. Bromus (asper) serotinus Ben. Im „Langen Bruch“ hinter Riedels Wiese. 835. Carex arenaria L. Neumühl: Weg nach Warin. 836. Gagea spathacea Schult. Klasbachwald: Zwischen der oberen Waldschlucht und dem Scheuer- bruch an einem Seggensumpf (Carex stricta L.). 837. Allium Schoenopvasum L. Gärten. 838. Orchis morio L. Strameuss: Beim Ilenpol. 839. Platanthera solstitialhs Krause. — Pl. bifolia Rechb. — Käterhagen: Krohns Torfmoor. 840. Spergula Morisonü Boc. Kiefernwälder. 841. Ranumculus Bandotu Godron. Salzwiese bei Gr.-Strömkendorf. 842. Spiraea Aruncus L. Gärten in Moltenow. 843. 844. 845. 846. 847. 848. 549. 550. 851. 52. 859. 854. BiN. 2 NM Ervum tetraspermum L. Salzwiese bei Gr.- Strömkendorf. Lathyrus pratensis L. An Wegen und in Wiesen. Geranium phaeum L. Garten in Moltenow. Tihia grandıfoha Ehr. Kirchhöfe, Alleen. T. intermedia DC. Ebenda. Althaea offieinalis L. Gr.-Strömkendorf. Helianthemum vulgare Gaertn. Sonnige Höhen vor Göllin. Elaeagnus argentea. Gärten. In Moltenow ver- wildert. Circaea alpina L. Neu-Göllin: Geldhorst und Langerhorstenbruch. Schlemmin: Sumpf am Nordfusse der „Hohen Burg“. Lysimachia nemorum L. Westlich von Riedels Wiese. Hohe Burg. Plantago media L. In wenigen Exemplaren bei Neu-Göllin. Lonicera Ledebourii. Gärten in Moltenow. 138 Kleine Mitteilungen. pr Zu dem in der ersten Abteilung dieses Jahrgangs erschienenen Beitrag zur Schmetterlingsfauna von Lübeck möchte ich mir erlauben, einiges zu bemerken. Zuerst können sich, glaube ich, unsere englischen „Vettern“ am wenigsten beklagen, dass die Deutschen im allgemeinen die auswärtige Literatur nicht ge- nügend berücksichtigen. Herr Paul hätte doch besser getan, seine Beobachtungen in norddeutschen Fach- blättern, die hierfür in Betracht kamen, zu ver- öffentlichen oder wenigstens auf die Veröffentlichung im englischen Blatt aufmerksam zu machen, dann wäre sie mir auch bekannt gewesen! Mit demselben Rechte können schliesslich die Japaner verlangen, dass man die japanische Literatur auf Angaben über lübeckische Schmetterlinge untersuche, wenn gerade einmal ein japanischer Gelehrter oder Naturfreund bei Lübeck gesammelt hat. Das geht meiner Meinung nach doch zu weit. Zweitens muss die Beurteilung unserer Waldverhältnisse seitens des Herrn Paul entschieden verurteilt werden, was auch der Verfasser des betreffenden Artikels, Herr M. Gillmer, gefühlt hat. Selbst 1874 ist keineswegs der „grössere Teil des Lübecker Gebietes“ mit Wald bedeckt gewesen, !) was auf der Generalstabskarte zu sehen ist, wie man denn überhaupt durch diese Generalstabskarten einen viel besseren Einblick in Lübecker Waldverhältnisse bekommt, als durch die Beschreibung des Herrn Paul. Grosse Eichen gibt es und gab es vor allem bei Lübeck genug (z. B. Forst Schwerin und sonst im Lauerholz); I) Wenn Herr Paul angibt, es wären 110 englische Quadrat- meilen — 285 Quadratkilometer mit Wald bedeckt, so ergibt sich die Falschheit dieser Angabe von selbst, denn das Gebiet des Lübeckischen Staates beträgt im ganzen nur 295 Quadratkilometer! 139 ne ich glaube nicht, dass die englischen Eichen im Durchschnitt grösser sind. Zur Berichtigung sei nebenbei noch erwähnt, dass ich Argynnis adippe L. selbst in 2 Stücken bei Lübeck gefangen habe, was allerdings in meinem Verzeichnis nicht zum Ausdruck gekommen ist. Vor allem aber ist heute kein Zweifel mehr darüber, dass wissenschaftliche Angaben, wie sie Herr Paul über die Schmetterlingsfauna des Lübeckischen Gebietes gemacht hat, nur dann wirklichen Wert haben, wenn sie durch die gesammelten Stücke mit genauen Fundortsangaben belegt werden können. Herr M. Gillmer hat selbst die Angaben des Herrn Paul mit den nötigen Fragezeichen versehen, so glaube ich nicht, dass z. B. Hrebia aethiops Esp. oder gar meden und Lycaena bellargus Roit. bei Lübeck vorkommen, solange das Belegstück dazu nicht vor- liegt, hingegen ist es durchaus möglich, dass manche der von Herrn Paul, aber nicht von mir beobachteten Arten bei Lübeck zu finden sind oder wenigstens zu finden waren. Für die Herren, die sich mit der Schmetterlings- fauna Deutschlands beschäftigen, will ich daher an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass meine Sammlung nordwestdeutscher Schmetterlinge mit dem dazugehörigen genauen Fundortsverzeichnis im Lübecker Museum sich befindet und dort studiert werden kann. Günther Tessmann-Lübeck. Am 23. Juni d. J. wurde von einem Spazier- sänger etwa 100 m hinter „Kamerun“, einem kleinen an der Müritz gelegenen Gehölz, auf dem Wege, der durch die Wiesen führt, ein Heerwurm gefunden. Tausende von Larven der Thomas-Trauermücke, Sciara Thomae, bewegten sich, wie jener Herr mir mitteilte, neben und über einander in einem etwa 2 m langen und 2—3 cm breiten Zuge langsam dahin. Leider erfuhr ich erst am 26. Juni von diesem Vor- kommnis und fand, als ich mich an die bezeichnete Stelle begab, nichts mehr vom Heerwurm, so dass ich annahm, die Tierchen seien sämtlich von den Heuwagen zerquetseht worden, da sie sich im Wagen- 10 geleise fortbewegt hatten. Doch 3 Tage später, am 29. Juni, waren in dem Wagengeleise wieder geringe Reste von dem Heerwurm zu sehen, doch war er nur dünn wie ein Faden und oft unterbrochen. Die Maden waren weisslichgrau, fast durchsichtig, mit dunklen Augenpunkten. Fast 8 Tage später, am 5. Juli, kam ich wieder an die bezeichnete Stelle und fand wunderbarerweise nun auf eine Strecke von fast 50 cm das Wagengeleise in ganzer Breite mit den Maden wieder angefüllt. Doch waren sie bis auf wenige von den vielfach über sie hinweg gefahrenen Heuwagen getötet. Vor und hinter dieser mit Larven dicht bedeckten Stelle fanden sich nur schmalere, kurze Reste noch von dem Heerwurm. Am 7. Juli wurde wiederum von einem Spazier- sänger ein eben aus einem etwa fingerdicken Loch aus der Erde hervorkommender Heerwurm in „Kamerun“ selbst, über 200 m von der vorher bezeichneten Stelle entfernt, aufgefunden. Doch ist dieser Heerwurm anscheinend nicht weiter zur Entwicklung gekommen, denn als er an dem genannten Abend beobachtet worden ist er erst etwa 40 cm lang hervorgekrochen gewesen und hat eine Breite von 1!/a cm gehabt. In der folgenden Nacht hat es dann sehr stark geregnet, und am andern Morgen, sowie späterhin ist nichts wieder von diesem Heerwurm zu finden gewesen. In diesem Frühling wurden beim Torfstechen im Warener „Grossen Bruch“ von den Arbeitern 3Schaufeln vom Elch etwa 1 m tief im Moor gefunden. Bei den beiden stärkeren Schaufeln, die von einem älteren Tiere stammen, fehlen grössere Teile, namentlich aus der Mitte; doch die dritte Schaufel, die von einem jüngeren Tiere stammt, ist vollständig erhalten. Diese 3 Eilchschaufeln sind dem Maltzaneum überwiesen worden. W. Bath-Waren. Wassermangel. Infolge des andauernden Regen- mangels haben Isar und Loisach fast kein Wasser mehr. Aus dem bayerischen Gebirge und dem bayerischen Walde werden infolgedessen empfindliche 14 en Störungen vieler Papierfabriken, Mühlen und Sägewerke gemeldet. Falls nicht bald ergiebige Niederschläge kommen, ist eine ernste wirtschaftliche Notlage zu be- fürchten. — Abernichtnurin Süd-und Westdeutschland ist Wassermangel vorhanden, wie seit Jahren nicht, auch Norddeutschland hat jetzt unter diesen Wasser- nöten zu leiden. Aus mehreren Kreisen Schleswig- Holsteins liegen Berichte über schwere Wassernöte vor. Viele Brunnen versiegen. Die Versorgung der Menschen und Haustiere mit Wasser ist ausserordentlich erschwert. — Aus Plauen im V ogtlande wird gemeldet, dass die hochgelegenen Stadtteile ohne Wasser sind, so dass ihnen das unentbehrliche Nass mit Wagen zu- gefahren werden muss. Wasservergeudung wird mit Strafe bedroht, und die Einwohnerschaft ist zu grösster Sparsamkeit beim Wasserverprauch ermahnt worden. Auch in Adorf ist grosser Wassermangel eingetreten. (Tägl. Rundschau 17. Nov. 1907.) Die Uslarschen Wasserfunde in Südwest. Ein Verzeichnis der Bohr- und Schachtbrunnen, die an den vom Landrat von Uslar angegebenen Wasser- stellen angelegt wurden, gibt nach amtlicher Zusammen- stellung die „D.S. W. A. Ztg.“. Es handelt sich um 55 Bohrungen, von denen sechs als „nicht tief genug“ und 14 als „trocken geblieben“ ausscheiden, während bei 35 Wasser erschlossen wurde. Von diesen 35 sind 5 weitere als „praktisch unbrauchbar“ bezeichnet und 3 als „nicht resp. nur bedingt ausreichend“. So sind schliesslich nur 27, das sind 50 °%, als vollwertig zu betrachten. Hoffentlich ein endgültiger Beweis für die Unzuverlässigkeit der Wünschelrute. (Tägl. Rundschau 8. Januar 1908.) Bücherschau. Im Verlag von H. Haas, Mannheim erschien: Fr. Zimmermann, Die Adventiv- und Ruderalflora von Mannheim, Ludwigshafen und der Pfalz nebst den seltneren einheimischen Blütenpflanzen und den Gefässkryptogamen. 1907. 171 S. (Preis 2 Mk.) 142 Tr —— Vereins-Angelegenheiten. A. Bericht über die 61. General-Versammilung zu Güstrow 21. Mai: am 21. und 22. Mai 190%. Prosramm: 12'/,—1!/, Uhr: Imbiss im Schützenhaus. 2 Uhr: Generalversammlung in der Aula des Real- eymnasiums, Tagesordnung: Eröffnung der Versammlung. Jahresbericht und Rechnungsablage. Mitteilungen und Berichte aus der Mitte des Vereins. Wahl des Ortes für die nächste Versammlung. Besichtigung der Sammlungen des Real- gsymnasiums. 6. Schluss. 3l/g Uhr: Der Verein ist zu der anschliessenden Haupt- versammlung des Heimatbundes eingeladen (Programm in Heft II der Zeitschrift). 31/, Uhr für beide Vereine: Kurzer Vortrag von Prof. Geinitz: ‚Die topographisch - geologischen Bedingungen für die Begründung Güstrows.“ Um 6!/, Uhr findet ein für beide Vereine gemeinsames Essen im Hötel de Russie (Kuvert 2.50 Mk.) statt. Nach dem Essen zwanglose Zusammenkunft im Restaurant Butzirus. 143 22. Mai: Exkursion zusammen mit dem Heimatbund: Früh 7 Uhr 19 von Güstrow mit der Bahn bis Neu- Wockern. Von da zu Wagen nach Gross- Wockern (Kirchenbesichtisung) und weiter über Gross-Roge zum Zierstorfer Wallberg. Weiter zu Wagen nach Teterow. 1 Uhr: Einfaches Mittagessen (2 Mk.) im Kurhaus auf dem Heidberze. Danach Fusswanderung durch das Kellerholz zur Stadt. (Mit den Abendzügen nach beiden Richtungen ab Teterow, Abkürzung möglich für die Naeh- mittagszüge.) Für den Vorstand: E. Geinitz. Für den Lokal-Vorstand: Klingberg. Präsenz-Liste. Geinitz-Rostock. Klingberg-Güstrow. Mewes-Wismar. v. Blücher-Bobbin. Präfcke-Neustrelitz. H. König-Neubrandenburg. Kurz-Neubrandenburg. Ad. Lau-Güstrow. E. Zier-Güstrow. König-Bützow. Wildhagen-Stubbendorf. Günther-Poitendorf. Geuther-Güstrow. Lenz-Güstrow. Garbers-Güstrow. R. Kunstein-Güstrow. Hecht-Güstrow. Steusloff-Güstrow. Der Vorsitzende eröffnete um 2 Uhr die Ver- sammlung, in der er besonders der Erinnerung an den früheren langjährigen Vorsitzenden des Vereins, Oberlandbaumeister Dr. Koch, Raum gab. Jahresbericht und Rechnungsablage für das Jahr 1906/7. Mitgliederbestand: Stud. phil. Priester-Rostock. Bildungsverein-Neubrandenbg. Oberlehrer Reich-Ribnitz. Apotheker Schultz-Ribnitz. Dr. med. Lettow-Wustrow. Sembritzki-Kl.-Wulfshagen. Gestorben: Dr. med. Möller-Eldena. Dir. Ackermann-Wismar. Graf von Bernstorf-Wedendorf. Neu eingetreten sind. Prof. Friederichsen-Rostock. Oberlehrer Dr. Behrens-Bützow. Dr. med. Martini-Rostock. Prof. Dr. Ule-Rostock. Stud. chem. Walter-Rostock. Geh. M.-R. Dr. Götz-Neustrelitz. Scheidling-Malchin. Paschen-Bützow. 3 144 Ausgetreten: Böhm-Dargun. Hennings-Karlsruhe. Wagner-Jabel. Hustädt-Mirow. Pund-Altona. 2 Breest-Mirow. Nettekoven-Braunschweig. Hirchert-Mirow. Stahel-Rostock. Schnell-Mirow. Buschmann-Roslock. Langemann-Carlow. Schatz-Rostock. Beckström-Gadebusch. Zersch-Parchim. Friederichsen-Rostock. Die Zahl der ordentlichen Mitglieder ist damit leider gesunken auf 365, die der korrespondierenden beträgt 21, die der Ehrenmitglieder 11, der Tausch- verbindungen 188. Die im vorigen Jahre vorgeschlagene Streichung einiger Tauschverbindungen ist erfolgt, dafür wurde auf dortigen Antrag mit dem Museum für Natur- und Heimatkunde zu Magdeburg die Verbindung ange- knüpft, eine andere wurde abgelehnt, weil zu fern liegend (Sao Paulo). Durch die Mitarbeit verschiedener Mitglieder enthält das eben erschienene Archivheft, wie auch das vorige, eine Reihe interessanter Abhandlungen. Unseren Beziehungen zum Heimatbunde Mecklen- burg wird Ausdruck verliehen dadurch, dass der Heimatbund seine diesjährige Hauptversammlung auf den heutigen Tag gelegt hat und gemeinsam mit uns am morgenden Tage eine Exkursion veranstaltet; ich hoffe, die Beteiligung wird eine angemessene sein. Aus den Eingängen ist eine Einladung zum 7. internationalen Geologenkongress in Boston, sowie eine Einladung zur 200. Geburtstagsfeier Linnes ein- gegangen. Herr Prof. Haberland liess eine Abhandlung „Goethe und kein Ende“ zum 70. Geburtstag Prof. Aschersons überreichen und beantragte in einem Anschreiben die Vereinheitlichung der meteoro- logischen Beobachtungen in beiden Grossherzogtümern. Rechnungsablage für das Jahr 1906/7: (Abgeschlossen 1. Mai 1907.) Einnahmen: Kassenbestand 1. Mai 1906 . . . 338,35 M, Mitgliederbeiträge für 1906 . . . 1265,85 „ h Et OR 145 Transport 1625,20 M, Beitrag der Univers.-Bibliothek . 150,—- „ Für verkaufte Schriften . . . . 88,50 „ = 3 Müritzkarte . . . 5 SE nen ae 36,55 „ Summa 1909,25 M. Ausgaben: Auslagen für Müritzvermessung . 398,70 M#, Druckerei av are. 2 a ae zD2lan. Buehbinden.. se... 0. Swen. 941,15 Sonnenscheintafel . . 36.505 Auslagen der Generalversammlune 14,85 „ Beitrag zum Heimatschutz . . . 3.0 = eimatbunde. a2: I— 5 Schreiber, Porter Auslagen 2% 2. 64, ID Summa 1583, EM. Sonach verbleiben in Kasse: 352,60 M. Die Rechnung wurde von den Herren Oberlehrern Lau und Kurz geprüft und richtig befunden und darauf dem Sekretär Entlastung erteilt. Als Ort für die nächste Versammlung wurde Fürstenberg und Herr Bürgermeister Dr. Frick zum dortigen Lokalvorstand gewählt. Zum Schluss hielt Herr Oberlehrer Dr. Steusloff- Güstrow einen Vortrag über die von ihm in Güstrow und Umgegend gemachten Schneckenfunde. Redner kam auf Grund der Betrachtungen über die Schaltier- fauna des Tertiärs und des Diluviums zu dem Schluss, dass man, hinsichtlich der Theorie der Vereisung Norddeutschlands, doch als wissenschaftlich festgestellt ansehen müsse, dass diese Vereisung keine plötzliche, ruckweise, sondern eine allmähliche gewesen sei. Im Anschluss an diesen Vortrag wurden die Schnecken- sammlung des Herrn Dr. Steusloff und andere Sammlungen des Realgymnasiums besichtigt. Von 3l/a Uhr an nahmen die Mitglieder des Vereins der Freunde der Naturgeschichte an den Verhandlungen des „Heimatbundes“ teil. Der Vortrag von Prof. Geinitz über die topo- graphisch-geologischen Bedingungen für die Be- gründung Güstrows findet sich in der Zeitschrift „Mecklenburg“ II, S. 80 abgedruckt. 3*+ 146 Bericht über die Exkursion am 22. Mai: Der verspätete Kälterückschlag, welcher nach den vorangegangenen sommerlichen Tagen zu Pfingsten einsetzte und dem Landwirt zwar den willkommenen Dauerregen mit brachte, dem Ausflügler aber mehr die geheizte Stube als Wanderpläne ans Herz legte, hatte naturgemäss manchen Teilnehmer abgehalten, trotz der eindringlichen Versicherung eines wetter- erfahrenen „Laubfrosches“, dass am Mittwoch „ein schöner Tag“ werden würde. Etwas misstrauisch bestiegen denn auch die Teil- nehmer in Neu-Wockern bei Regen die Wagen, aber bald brach die Sonne durch und das Land erglänzte in frischer Frühlingspracht. In Gr.-Wockern wurde die aus Findlingen er- baute alte Kirche besehen und sodann den schönen Wallbergen von Gr.-Roge—Zierstorf eingehende Be- sichtigung gewidmet; Osgruben, Osgräben und Moore begleiten diesen charackteristischen Wallbergzug, auf dessen Kammhöhe eine wendische Höhenburg an- gelegt ist, in welcher noch zahlreiche Urnenscherben gefunden wurden. Am Fusse des Schlossberges bei der Wunder- buche begrüsste Herr Pogge-Roggow die Gesellschaft mit freundlichem Willkomm und Speise und Trank. Nach genossenem Ueberblick über die weite Land- schaft begab man sich über Kl.-Roge, Appelhagen zum Teterower Heidberg, dort die glänzende Aus- sicht geniessend, und nach längerer Rast über das Hochmoor beim Bocksberg, an der riesigen Kroneiche vorüber, durch das Kellerholz mit seinem Kalktuff- lager zur Stadt, um, in jeder Beziehung vollbefriedigt, mit den Abendzügen heimzukehren. 1a B. Mitglieder -Verzeichnis. Januar 1908. — 1. Allerhöchste Protektoren. Se. K. H. der Grossherzog Friedrich Franz von Mecklenburg-Schwerin. Se. K. H. der Grossherzog Adoli Friedrich von Mecklenburg-Strelitz. If. Vorstand des Vereins. Ehrenvorsitzender: Se. H. der Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin. Geinitz, Dr., Professor, Rostock, Vereinssekretär (bis 1911). Brauns, Gymnasial-Professor, Schwerin (bis 1908). Klingberg, Realgymnasial-Direktor, Güstrow (bis 1908). Präfcke, Oberkonsistorialrat, Neustrelitz (bis 1911). Voigt, Rentier, Rostock (bis 1911). III. Ehrenmitglieder. Gredner, Dr., Geh. Bergrat, Dir. der K. Sächs. Geolog. Landesanstalt in Leipzig. 7. Juni 1892 v. Amsberg, Exc., Staatsrat, Schwerin. 23. Mai 1893 Schmidt, Exe., Ministerialdirektor, Schwerin. 8. Juni 1897 Stache, Dr., Hofrat, Wien. Ss. Juni 1897 v. Karpinski, St. Petersburg. 8. Juni 1897 v. Pressentin, Exc., Staatsrat in Schwerin. 23. Mai 1899 Graf von Bassewitz-Levetzow, Exc., Staats- minister, Schwerin. 20. Mai 1902 Langfeld, Dr., Staatsrat, Exc., Schwerin. 13. Juni 1905 CGonwentz, Prof. Dr., Dir. d. Prov.-Mus. Danzig. 5. Juni 1906 Friedel, Geh. Regierungsrat, Berlin, Märk. Museum. 5. Juni 1906 Peltz, Distriktsingenieur, Güstrow. 5. Juni 1906 148 IV. Korrespondierende Mitglieder. Schmidt, Exc., Wirklicher Staatsrat, Mitglied der Akademie der Wissensch., St. Petersburg. 15. Juni 1859 v. Koenen, Dr., Geh. Bergrat, Göttingen. 3. Juni 1868 Fuchs, Th., Direktor d. geol. palaeont. Abteilung am K. K.. Naturhist. Hof-Museum, Wien. 20. Mai 1869 Moebius,Dr., Geh. Reg.-Rat, Berlin W., Sigismund- strasse 8. 8. Juni 1870 Ascherson, P., Dr., Geh. Reg.-Rat, Berlin. 27. Mai 1874 Schulze,F.E., Dr., Geh. Reg.-Rat, Dir. d. Zoolog. Instituts, Berlin. 28. Mai 1874 Kobelt, Wilh, Dr., Schwanheim a. M. 23. Mai 1877 Böttger, O., Dr., Professor, Frankfurt a. M. 12. Juni 1878 Martin, K., Dr., Professor, Leiden. 12. Juni 1878 Nathorst, Dr., Professor u. Direktor im Naturhist. Reichs-Museum, Stockholm. 31. Mai 1882 Deichmüller, Dr., Hofrat, Kustos am K. Mineral. Museum, Dresden. 14. Mai 1885 Gottsche, C., Dr., Professor, Dir. des Min. Inst., Hamburg. 16. Juni 1886 Goebel, Dr., Professor, München. 1. Juni 1887 Götte, Dr., Professor, Strassburg i. Elsass. 1. Juni 1887 Berendt, G., Dr., Geh. Bergrat, Berlin. 1. Juni 1887 Braun, M., Dr., Professor, Königsberg ı. Pr. 7. Juni 1892 Jentzsch, A., Dr, Geh. Bergrat, Berlin. 7. Juni 1892 Schacko, G., Berlin (SO., Waldemarstr. 14). +. Juni 1895 Krohn, Kantor a. D., Ivenack. 24. Mai 190% Wachsmuth, Dr., Prof, Frankfurt a M. 5. Juni 1906 V. Ordentliche Mitglieder. Bemerkung: Um den wissenschafilichen Verkehr unter den Mitgliedern zu erleichtern, ist bei den Namen der Mitglieder ein Vermerk über den von ihnen besonders gepflegten Teil der Naturwissenschaften gegeben. Es bedeutet: Zoologie: Z. Orn.—=Ornithologie, Botanik: B. Fl. = Floristische Z. Moll. = Mollusken, Untersuchungen, Z. Ins. = Insekten, B. Al.= Algen, Col. = Käfer u. ähnl,., B. M. = Moose, Mineralogie, Geologie: Min., Geol. Physik: Ph. Chemie: Ch. Mathematik: Math. Geographie: Geogr. Meteorologie : Met. T. = Tauschverbindungen erwünseht. S.=im Besitz einer Sammlung. Bei Mitgliedern, welche keinen besonderen Zweig der Natur- wissenschaften pflegen und bei denen, welche keine besondere An- gabe gemacht haben, fehlt der Vermerk. Um Ergänzungen wird sebeten. Spezialisierung der Angaben nach Wunsch. Aachen: Klockmann, Dr., Prof., Min. Geol. 1883 Vossen, Franz, Chemiker. 1903 Andreasberg i. Harz: Latendorf, Dr. med. 1872 Aschersleben: Francke, Gymn.-Professor. 1888 Bedenbostel b. Celle: Möckel, Dr. ph. u. med. 1891 149 Berlin: Blanck, Dr., Friedenau bei Berlin, Taunusstr. 31 (Landw. Hochschule) Königl. Bibliothek. Thöl, Dr., Regierungsrat, Gr.-Lichterfelde b. Berlin, Bökerstrasse. Billenhagen b. Neusanitz: Seboldt, Revierförster. Blankenhagen b. Wangerin, Pommern: Wilbrandt, Guts- besitzer. Blücher b. Malchow: v. Tiele - Winkler, Ritterguts- besitzer. Bobbin b. Gnoien: v. Blücher, Landforstmeister a. D. Bonn a Rh.: Le Roi, Dr. ph., Assistent a. Zool. Inst. (Beringstr. 18). Brandenburg a. H.: Diederichs, Dr., Oberlehrer. Bützow: Ahron, Mart., Kaufmann. Appel, Herm., Kaufmann. Dehn, Präpositus. Griewank, Dr., Sanitätsrat. Guthke, Senator. König, Gymn.-Professor. Realgymnasıum. Schmidt, Heinr., Kaufmann. Camin b. Wittenburg: Clodius, Pastor, Z.: Om. 13,8 CGöthen (Anhalt): Gillmer, Dozent. Lepid. Dahlem b. Berlin: K. Friederichs, Dr. (Kais. Biolog. Anstalt für Land- und Forstwirt- schaft), Z. Dargun: Hensolt, Dr., Direktor der Ackerbauschule. Dobbertin: Held, O., Apotheker, Meckl. Fauna, S. Stehlmann, Postverwalter. Doberan: Behm, Dr., Superintendent. Lange, Dr. med., Sanıtätsrat. Möckel, Geh. Baurat. Tetzner, Dr., Gymn.-Professor. Voss, Dr., Gymn.-Professor. Dratow, Gr. b. Kl. Plasten: Lemcke, Domänenrat. Feldberg i. M.: Grapow, Oberförster. (Lüttenhagen.) von der Lanken, Landdrost. Risch, C., approb. Apotheker. Frankfurt a ©: Rüdiger, Dr., Ch. (Berlinerstr. 13). Freiburg, B.: Oltmanns, Dr., Prof., B. Friedenau-Berlin: Schlosser, Apotheker. Fürstenberg i. M.: Frick, Dr., Bürgermeister. Gadebusch: Senske, Förster a. D. Gleiwitz (Schlesien): Grull, O., Oberrealschullehrer. Grabow: Haese, Dr. med. Greifswald: Mie, Dr. Prof. Grevesmühlen: Ebert, Dr. med. Fabricius, Dr. med., Sanitätsrat. Ihlefeld, Rechtsanwalt, Senator. Jahn. Dr. med., Sanitätsrat, Z.: Orn. T. Pelzer, A., Kommerzienrat. Güstrow: Adam, Oberlehrer. 1901 1882 1884 1873 1888 1899 1873 1900 1892 1903 1903 1903 1895 1892 1875 1905 1903 1886 1902 1907 1893 1898 1887 1887 1885 1891 1903 1876 1875 1902 1902 1903 1889 1887 1892 1894 1875 1884 1901 1888 1892 1882 1893 1893 1893 1901 150 Güstrow: Brockmann, Dr. ph. Eberhard, Dr. ph., Ch. Geuther, Oberlehrer. Hecht, Lehrer. Heydemann, Dr. med. Hoffmann, Dr. med., Arzt. Klingberg, Realg.-Dir. (Vorstandsmitglied), Ph. Lau, Oberlehrer. Michaal, Buchdruckereibssitzer. Opitz, Emil, Hofbuchhändler. Realgymnasium. Schütze, Oberlehrer. Stephan, Dr., Kreisphysikus. Steusloff, Dr.. Hiltslehrer, G. B. Stutzer, Dr., Dir. der Zuckerfabrik. Zier, Obstbauwanderlehrer. Hagenow: Herr, A., Hofmaurermeister, Z.: O:n. Geol. Hasemann,R., Lehrer. Meinungen, S., Kaufmann. Wöhler, Distriktsingenieur. Hamburg: Jander, R., Dr. ph. (Uhlenhorster Weg 2), Z. Kraepelin,Dr., Prof. Dir. des naturhistorischen Museums, Z. Lindemann, Dr. ph., Oberlehrer (Oberreal- schule, Uhlenhorst). Trummer, P. H. (Eimsbüttel, Osterstrasse 37), Geol. Worlee, Ferd., Z.: Libellen, Heuschr., Nester, Min.: T. Altert. Hannover (Taubenfeld 26): Bünte, Dr. ph., Geol. Jargow, Langen, b. Brüel: Völzow, c. ph. Kiel: Dieterici, Prof., Dr. v. Fischer-Benzon, R., Dr., Oberlehrer, Prof Haas, Dr.. Prof. Geol. Kladow b. Crivitz: Hillmann, Gutsbesitzer. Krakow: Koch, Bürgermeister. Krotoschin (Posen): Rassmus, Gymn.-Prof., Ph. Kucksdorf b. Sülze: Ullner, Rittergutsbesitzer. Laage: Rennecke, Amtsrichter. Langensee b. Bützow: Mönnich, H., Rittergutsbesitzer. Liebenrode (Freigut) b. Walkenried: Rose, O., Dr. ph. Ludwigslust: Klöres, Dr., Oberlehrer. Kober, Hofbuchhändler. Sabban, Dr., Oberlehrer. Viereck, Dr. med., Sanitätsrat. Willemer, Dr., Medizinalrat. Lübeck: Brüsch, W., Dr., Oberlehrer, Ph. Fornaschon, H., Lehrer, Min. Geol. Lenz, Dr., Prof., Konservator am Naturhist. Museum. Prahl, Dr., Oberstabsarzt (Gwinerstrasse 27), B.: M. Lübtheen: Baer, Direktor, Bergassessor. Ehrhardt, Dr., Dir. 1904 1892 1904 1907 1907 1892 1883 1888 1907 1889 1903 1900 1890 1903 1896 1903 1891 1900 1903 1896 1894 1870 1902 1895 1864 1900 1905 1907 1889 1891 1890 1905 1888 1906 1873 1896 1903 1903 1905 1896 1892 1892 1894 1893 1867 1897 1906 1906 151 Lüdenscheid i. Westf.: Stübe, Apothekenbes., Ch. Bakteriol Lüneburg: Lampert, Gutsbesitzer (Volgerstr.) )- Malchin: Bülle, Hotelier. Hamdor ff, Gymn.-Prof., B. Fl. Ch. Min. Geol. Michels, Kaufmann, B. Fl. Geol. Reincke, Realgymn.-Direktor, Ph. Math. Staude, Kaufmann. Steinkopff. Bürgermeister. Malchow: Günther, Friedr., Kaufmann. Kessow, Ernst, Kaufmann. Köpff, Dr., Apotheker. Lebahn, Dr.. Medizinalrat. Louis, Bankier. Müller, Apotheker. Nahmmacher, Dr., Sanitätsrat. Schriever, Dr., Tierarzt. Stelzer, Pastor. Virck, Zimme:meister. Zelek. Dr., Bürgermeister. Malliss: Burmeister, Buchhalter. Berr,.O,, Kaufmann. Kann ; Inspektor. Kloster Michaelstein b. Blankenburg a. H.: Schröter, Dr Mirow i. Meckl.-Strel.: Barteld, Amitsverwalter. Grossh. Lehrerseminar. v. Stralendorff, Forstmeisier. Witte, Konrektor. Molzow: Baron v. Maltzan, Landrat. Moorburg b. Harburg a. E.: Martens, Apotheker. Münster i. Westf.: Kappen, Dr. ph. Neubrandenburg: Bildungsverein (Kfm. Gertz) Greve, Buchdruckereibesitzer. König, Dr., Gymnasialoberlehrer, Math. Krefft. Telegraphen-Sekretär. Kurz, Gymnasialoberlehrer. Landwirtsch. Hauptverein (Oek.-R.Schultz). Moncke, Mühlenbesitzer. Pries, Dr., Bürgermeister, Hofrat. Neukloster: Hahn, K., Blindenlehrer. Held ; O., Apothekenbes., Meckl Fauna, S. Schröder, Präparandenlehrer. Niendorf b. Schönberg: Oldenburg, Joachim. Niendorf b. Alt-Jabel: Gillhoff, Lehrer. Nürnberg: Rombersg, Realschullehrer (Langezeile 11). Oldenburg: Öhmcke., Dr., Oberrealschullehrer, G. Gradhandt, D:. ph., Oberlehrer. Osnabrück: Koch, O. Landmesser, B. Fl. Pampow b. Holthusen: Bachmann, Pastor. Panstorf b. Malchin: Simonis. Parchim: Bartsch, Dr. med., Sanitätsrat. Bremer, K, Dr., Gymn.-Prof. Gvmnasialbibliothek. Henkel, Volksschuldirektor. Möller, L., Lehrer. Priester, Landbaumeister. 1880 1891 1894 1895 1875 1894 1893 1894 1899 1899 1898 1899 1399 1869 1899 1899 1899 1889 1897 1892 1902 1892 1895 1903 1888 1902 1903 1892 1881 1991 1905 1867 1896 1873 1891 1907 1905 1591 1965 1895 1901 1878 1899 1892 188 1902 1890 1884 1882 1586 1883 1895 1886 1903 1892 152 Parchim: Scehmarbeck, Dr. med. Wulff, Dr., Oberlehrer, B. Min. Peckatel b. Penzlin: v. Maltzan. Freiherr. Penzlin: v. Maltzan, Freiherr, Erblandmarschall. Plau: Alban, Ingenieur. Braun, K., Lehrer, B. Fl. T. Ph. Geogr. Crepon, Apotheker. Frick, Dr., Bürgermeister. Haase, Dr. med. Raspe, Amtsrichter. Stüdemann, Kaufmann. Plüschow b. Tressow: Schumann, Gutsbesitzer. Poitendorf b. Parchim: Günther, M., Revierförster. Potrems, Gross-, b. Laage: v. Gadow, Rittergutsbesitzer. Radebeul b. Dresden (Moltkestr. 6): Metzke, Dr. ph., Ch. Geol. Radegast b. Gerdshagen: v. Restorf, Rittergutsbesitzer. Ratzeburg: Röse, Prof. a. D. (St. Georgsberg). Ribnitz: Reich, Öberlehrer. Schultz, Apotheker. Thierfelder, Amtsrichter. Röbel: Engelhardt, Dr. med., Sanitätsrat. Zimmer, Privatlehrer. Rövershagen b. Rostock: Garthe, M., Forstinspektor. Roggow b. Neubuckow: v. Oertzen, Landrat. Roggow bh. Schlieffenberg: Pogge, Rittergutsbesitzer. Rostock: Barfurth, Dr., Prof., Dir. d. Anatomie. Bibliothek der Rostocker Volksschullehrer Bornhöft, Dr., Oberlehrer am Realgymnasium. Bühring, Stadtingenieur Chrestin, Oberlandgerichtsrat. Dahse, Ludw., Fabrikant. Drews, Dr. phil., Oberlehrer, Nautik. » Ehrich, Dr. med., Professor. Falkenberg, Dr., Prof., Dir. d. botan. Inst. Felber. Dr. ph. Gättens, stud. phil. Geinitz, Dr., Prof., Dir. d. geol. Landesanstalt (Vereinssekretär). Gonnermann, Dr., vereid. Nahrungsmittel-Chem Greverus, Oberbauinspektor. Grossschopff, Dr., Chemiker. Hansen, Lehrer. Heinrich, Dr., Prof., Geh. Oekonomierat. Heiden, Dr., Lehrer, B. Huther, Assessor. v.:Knapp, Dr, phil. Kobert, Dr.med, Erof: Körner, Dr. med., Prof. Konow, Hof-Apotheker. Krause, Ludw., Archivsekretär. Krüger, cand. phil., Schwerin, Werderstr. 39, 1. Krüger, Forstmeister. Kümmel, Prof., Dr., Privatdozent d. Phys.,Met. Ch. Landes-Bibliothek. 1886 1890 1901 1873 1894 1894 1900 1894 1894 1905 1894 1896 1898 1873 1897 1885 1889 1906 1906 1905 1888 1884 1897 1893 1902 1896 1904 1885 1907 1878 1905 1891 1903 1887 1907 1905 1878 1897 1895 1862 1897 1880 1885 1899 1891 1899 1894 1884 1886 1904 1899 1899 1902 153 Rostock: Langendorff, Dr. med., Prof. 1892 ! Lindner, Dr., Prof. 1891 Lippold, jun., Hofzahnarzt. 1907 Märck, Karl, Kaufmann. 1905 Martini, Dr. med., Assistent am anatomischen Institut (Kaiser Friedrichstr. 7). 1907 Martius, Dr. med., Prof. 1881 Massmann, Dr., Bürgermeister. 1897 Meyer, H., Dr., Handels-Chemiker. 1891 Michaelis, Dr., Prof d. Chemie. 1891 Mönnich, Dr., Prof. (Gehlsdorf). 1882 Müller, Joh., Dr. med., Privatdozent, Prof. 1903 v. Nettelbladt, Oberst a. D., Geol. Pal.: Sternberg. 1862 Nizze, Referendar (Lloydsir. 2), Z. 1906 Oertzen, Dr. med. 1902 Osswald, Dr., Gymnasialprof. 1882 Peters, Dr. med., Prof. 1902 Pfeiffer, Dr., Prof., Dir. d. hygien. Inst. 1894 Priester, stud. phil. (Friedrichstr. 31), Geogr. 1906 Raddatz, Direktor, Z.: Ins. 1850 Rettich, Domänenrat. 1891 Riebel, Dr. phil (Gehlsdorf). 1905 v. Rodde, Forstmeister. 1885 Rothe, Dr., Oberstabsarzt a. D. 1890 Sass, Dr., Oberlehrer. 1903 Scheel, Geh. Kommerzienrat. 1885 Scheel, Apotheker (Fr. Fr.-Strasse). 1895 Scheven, U, Prof., Dr. 1894 Schröppel, stud. chem. 1907 Schuchardt,Dr., Geh. Medizinal-Rat, Professor (Gehlsheim). 1896 Schulz, Dr., Direktor der Zuckerfabrik. 1894 Seeliger, Dr., Prof. der Zoologie. 1897 Staude, Dr., Prof. der Mathematik. 1891 Stoermer, Dr., Prof., Assistent am chemischen Laboratorium. 1893 Suckrow, cand. phil. 1906 Tesch, Lehrer. 1899 Tessin, Dr., Oberlehrer. 1885 Ule, Prof., Dr., Geogr. 1907 Universitätsbibliothek. 1885 Voigt, Hofapotheker (Rentier). 1892 Wagner, F., Architekt. 1883 Walter, stud. chem. 1906 Weber, Prof., Dr., Phys. 1907 Wegener, Lehrer. 1892 Wigand, G., Dr., Oberlehrer. 1880 Will, C., Dr., Professor, Assistent am zoologischen Institut. 1886 Witte, Dr., F. C. 1897 Wolters, Dr, Prof. 1902 v. Zehender, Öber-Med.-Rat. 1860 Zoolog. Institut der Universität. 1891 154 Rowa b. Stargard: Köppel, Forstmeister. Sammit, Neu-, b. Krakow: Traun, Rittergutsbesitzer. Schlemmin b. Baumgarten: v. Arnswaldt, Oberförster. Schönberg: Grossh. Realschule. Schöneberg-Friedenau: Maatz, Dr. ph., Oberlehrer. Schwaan: Venzmer, Bürgermeister. Wächter, Dr.. Sanitätsrat. Schwerin: Bässmann, Dr., Apotheker. Beltz. Dr., Gymn.-Professor. Brandt, Gymnasiallehrer, B. Fl. Brauns, Gymn.-Prof. (Vorstandsmitglied). Burmeister, Kaufmann. Busack, E., Postassistent, Lepid. S. T. Dittmann. Dr., Gymn.-Prof. Dröscher, Dr., Regierungsrat. Francke, Geh. Kommerzienrat Friese, H., Dr., Z.: Ins., Biolog., S Hym. Heisse, Dr. med., Sanitätsrat. Hoffmann, Dr., Gymn.-Prof. Jesse, Apotheker, B. Kahl, Apotheker, B. Fl. Min. Klett, Grossh. Hofgärtner. Knuth, C., Präparator. Krause, Ministerialrat. Städtische Lehrerbibliothek. Lindemann, Gasfabrikbesitzer. Lübcke, Dr., Amtsassessor. Meinck, Revisionsrat. Metzmacher, Gymn.-Prof., Geol. S. Mulsow, Oberlehrer. Oldenburs, Dr. med., Sanitätsrat. Piper, Dr, Oberlehrer. Piper, Aib., Dr., Oberstabsarzt, B. Fl. T. Planeth, Dr., Konrektor, Min. Geol. Pries, Baurat. Pries, Postinspektor (Roonstr. 16). Schröder, H., Bankbeamter (Sandstrasse 4b), Z.: Lepidopt. S. T. Staehle, Dr., Realgymnasialdirektor. Stahlberg, Pastor (Sachsenberg). Strackerjan, Geh. Regierungsrat. Völschow, Naturhistor. Anstalt (Knaudstr. 2), Z.: Lepidopt. Vollbrecht, Heinrich. Voss, Obergärtner. Wilhelmi, Dr. med., Kreisphysikus, Medizinal- Rat. Schwichtenberg b. Friedland i. M.: Langbein, W,, Pastor. Silz b. Nossentin: Mosel, Lehrer. Spriehusen b. Neubukow: Nölting, Rittergutsbesitzer. Sternberg: Hoeck, Bürgermeister. Petsch, Postmeister. Steinohrt, Dr. med., Sanitätsrat, Z.: Orn. Stettin: Matz, Dr. med., prakt. Arzt (Moltkestr. 11). 1879 1905 1906 1893 1902 1901 1879 1883 1883 1875 1868 1907 1903 1878 1890 1868 1878 1869 1882 1901 1882 1875 1890 1886 1890 1881 1900 1901 1880 1901 1885 1833 1899 1874 1907 1907 1892 1877 1839 1905 1895 1869 1892 1889 1895 1899 1396 1905 1905 1873 1893 155 er Strassburg ı. E.: Köhnlein, Dr. ph. (Hoher Steg 17). Strelitz. Neu-: Grossherzosliche Bibliothek. } Bibliothek des Gymnasiums. Bohl, Hofbuchdrucker. Haberland, Prof. a. d. Realschule, Fl. T. Math. Met. Hinnıchs,Dr. ph. Magnus, Dr., Apotheker. v. Nolte, Oberstleutnant a. D., Z.: Ins. T. Präfcke, Oberkonsistorialrat (Vorstands- mitglied). Grossherzogliche Realschule. Willert, O., Ober-Landgerichtsrat a. D. Zander, Dr., Hof-Apotheker. Stuer, Bad: Bardey, Dr. med. Tessin: Bröker, Apotheker. Teterow: Asmus, Dr. med. Bockfisch, Senator. Engelhardt, Senator. Harder, Kaufmann. Lange, Rektor. v. Pentz, Dr., Bürgermeister. Rassow, Tierarzt, Schlachthausinspektor. Scharffenberg, Dr., Zuckerfabrikdirektor. Schultz, Dr., Sanitätsrat. Timm, Maurermeister. Thürkow b. Teterow: blohm, W., Rittergutsbesitzer. Torgau: Linow, Dr., Apothekenbesitzer. Turloff b. Dabel: Stubbendorf, Oberförster. Vellahn i. M.: Schulze, Dr. med. Venzkow: Wagner, Revierförster. Viecheln b. Gnoien: Blohm, Rittergutsbesitzer. Waren: Bath, Lehrer, Konservator des Maltzaneums. Geist, Senator. Horn, Kirchen-Oekonomus (Apotheker). Kähler, Rittergutsbesitzer. Klockow, Bürgermeister. v. Maltzarısches Museum. Niemann, Gymnasial-Professor. Rasenack, ÖOberlehrer. Rohrer, Rentier. Wolff, Kirchenrat. Zwick, Senator. Warin: Lustig, Ingenieur. Wegner, Brunnenmacher, Senator. Warnemünde: Jörss, E., Apotheker. Wattenscheid i. W.: Behrens, Dr., Oberlehrer. Wend. Wehningen b. Dömitz: Herr, Ingenieur, Ziegeleibes. Wesenberg: Winkler, Lehrer. Wismar: v. Bülow, Amtsrichter. Dolberg, Kammer-Ingenieur. Kirchner, D., Gymn.-Prof., Geogr. Lindig, Amtsrichter. Martens, Paul, Rechtsanwalt. Meves, Oberlehrer. 1897 1889 1905 1902 1880 1898 1898 1896 1895 1902 1898 1880 1894 1905 1907 1896 1896 1896 1896 1896 1895 1895 1895 1895 1896 1899 1898 1905 1888 1865 1904 1900 1869 1877 1900 1901 1902 1899 1905 1903 1900 1888 1893 1889 1907 1900 1903 1905 1900 1905 1893 1889 1895 Wismar: Otto, Konsul. Schramm, Lehrer. Simonis, Bankdirektor. Wittenburg i. M.: Francke, P. (Lindenstr. 392). Sager, Lehrer. Wotrum b. Teterow: Werner, Gutsbesitzer. Wulfshagen, Kl., b. Gresenhorst: Sembritzki. Wustrow (Fischland): Lettow, Dr. med. Zehlendorf (Wannseeb.): Förster, Fabrikbesitzer (Kaiser- strasse 5), Geol. 1900 1899 1895 1905 1905 1896 1906 1906 1891 4157 nn en Alphabetisches Verzeichnis der ordentlichen Mitglieder Name 1260| Adam 1304| Ahron 1063| Alban, E. 1303| Appel 1366|v. Arnswaldt 1386| Asmus 761)Bachmann 1367| Baer 7137| Baessmann 1064| Bardey 1150| Barfurth 844| Bartsch 1333| Barteld 1331|Bath 870) Behm 1379| Behrens 740| Beltz Wohnort Güstrow. Bützow. Plau. Bützow. Schlemmin. Teterow. Pampow. Lübtheen. Schwerin. Bad Stuer. Rostock. Parchim. Mirow. Waren. Doberan. Wattenscheid Schwerin. 739|K. Bibliothek | Berlin. 905|Grossh. Bibl. | Neustrelitz. 914| Lehrer-Bibl. 1110' Gymn.-Bibl. 1344| Gymn.-Bibl. 1293| Landes-Bibl. 1335 1267 Blanck 338 Blohm 1141| Blohm 483|v. Blücher 1143| Bockfisch 1281| Bohl 2799| Bornhöft 526| Brandt 1069| Braun 378| Brauns 751| Bremer 1337| Broeckmann 1365| Bröker 1056| Brüsch Volksschul- lehrer-Bibl. 1373 Bild.-Verein Schwerin. Parchim. Neustrelitz. Rostock. Rostock. Neubrandbg. Berlin. Viecheln. Thürkow. Bobbin. Teterow. Neustrelitz. Rostock. Schwerin. Plau. Schwerin. Parchim. Güstrow. Tessin. Lübeck. 1391| Bühring 1053| Bülle 1358|v. Bülow 1236| Bünte 991 Burmeister 1385| Burmeister 1297| Busack 494| Chrestin 825| Clodius 1246| Crepon 768! Crull 1351|Dahse, L. 1301|Dehn 998| Diederichs 1389! Dieterici 649|Dittmann 1035! Drevs 947| Drews 910 Dröscher 1044| Eberhard 1002| Ebert 1368| Ehrhardt 1308| Ehrich 876 Engelhardt 1144| Engelhardt 719| Fabricius 871| Falkenberg 1393| Felber 902|von Fischer- Benzon 958| Förster 1012| Fornaschon 382| Francke 881|Francke Name | Wohnort Rostock. Malchin. Wismar. Hannover. Mallıs. Schwerin. Schwerin. Rostock. Camin. Plau. Gleiwitz. Rostock. Bützow. Brandenburg. Kiel. Schwerin. Schwelm. Rostock. Schwerin. Güstrow. Grevesmühl. Lübtheen. Rostock. Röbel. Teterow. Grevesmühl. Rostock. Rostock. Kiel. Zehlendorf. Lübeck. Schwerin. Aschersleben Name Francke, P. Frick ‚Frick ; Friederichs 525| Friese v. Gadow Gättens Garthe, M. 41| Geinitz 1114 1123 299 1189 1209 1009 399 1071 680 1264 1248, 1369 1096 1168 1131 1384 300 694 365 1195 337 1026 950 1237 1274 1390 3| Geist Geuther 9| Gillhoff Gillmer Gonnermann 5 Gradhandt Grapow Greve Greverus Griewank Grossschopf Günther, M. Günther, F. Guthke Haas Haase Haberland Haese Hagemann Hahn Hamdorff Hansen Harder Hecht Heiden Heinrich Heise Held Henckell Hensolt Herr Herr Herr Heydemann Wohnort Wittenburg. Plau. Fürstenberg. Dahlem. Schwerin Gr.-Potrems. f Rostock Rövershasen.f Rosto k. Waren. Güstrow. Niendorf. CGöthen. Rostock. Oldenburg. Feldberg. Neubrandbe. Rostock. Bützow. Rostock. Poitendorf. Maichow. Bützow. Kiel. Plau. Neustrelitz. Grabow. Hagenow. Neukloster. Malchin Rostock. Teterow. Güstrow. Rostock. Rostock. Schwerin Neukloster. Parchim. Dargun. Hagenow. Wendisch- Wehningen.| Malliss. Güstrow. Name Hıllmann Hinviehs Hintze 'Hoeck Hoffmann Hoffmann Horn Huther Jahn Jander Jesse ihlefeld Jörs Xaehler Kahl Kann Kappen Kessow BKirchner Klett Klinsberg Klockmann Klockow Klöres v. Knapp Kober Kobert Koch, ©. Koch Kölnlein Könis König Köpff Köppel Körner 'Konow Kraepelin Krause L. Krause, H. Krefft Krüger Krüger Kümmell 'Knuth Kurz Wohnort |Kladow Neustrelitz Cöln. Sieınberg. Güstrow. Schwerin. Waren. Rostock. Grevesmühl. Hamburg. Schwerin. Grevesmühl. Warnemünde Waren. Schwerin. Malliss. Münster. Malchow. Wismar. Schwerin. Güstrow. Aachen. Waren. Ludwigslust. R. stock. Ludwigslust. Rostock. Osnabrück. Krakow. Strassbg.i. E. Bützow. Neubrandbg. Malchow. Rowa. Rostock. Rostock. Hambure. Rostock. Schwerin. Neubrandbg. Rostock. Rostock. Rostock. Schwerin. Neubrandbg. 159 SE Name | Wohnort “.sS| zZ 738| Latendorf Andreasberg. 962| Lampert Lüneburg. 1394| Landw. Hauptverein| Neubrandbg. 1121| Langbein Schwichtenb. 819] Lange Doberan. 1129| Lange Teterow. 997 Langendorff |Rostock. 1279|v. d. Lanken| Feldberg. 822| Lau Güstrow. 1208| Lebahn Malchow. 548| Lemeke Gr.-Dratow. 363| Lenz Lübeck. 1376| Lettow Wustrow. 710 Lindemann |Schwerin. 1276 Lindemann Hamburg. 1017 Lindig Wismar. 952| Lindner Rostock. 1224| Linow Waren. 1392| Lippold Rostock. 1201| Louis Malchow. 1238| Lübcke Schwerin. 884| Lustig Warin. 1291| Maatz Schöneberg. 1350|Märck, K. Rostock. 1190] Magnus Neustrelitz. 461|v. Maltzan |Penzlin. 992|v. Maltzan |Molzow. 1253|v. Maltzan |Peckatel. 1263| Maltzaneum |Waren. 723| Martens Moorburg. 896| Martens Wismar. 1380| Martini Rostock. 955| Martius Rostock. 1159| Massmann Rostock. 1037| Matz Stettin. 1259| Meinck Schwerin. 1299| Meinungen |Hagenow. 1174| Metzke Radebeul. 674 Metzmacher |Schwerin. 942| Meyer, H. Rostock. 1107| Mewes Wismar. 1387| Michaal Güstrow. 945| Michaelis Rostock. 550| Michels Malchin. 863| Mie Greifswald. 949|Möckel, E. |Beedenbostel 951|)Möckel, G. | Doberan. Nr der 5 Name 1151 735 1343 1226 1316 391 1323 1252 Mönnich, H. Mönnich, P. Moncke Mosel Möller Müller Müller, J. Mulsow. 1210 297 1284 1371 1153 1156 Nahmmacher v. Nettelbladt Niemann Nizze Nölting v. Nolte 796) Oehmcke 1013|v. Oertzen 1294| Oertzen 1635| Oldenburg 785| Oldenburg 866| Oltmanns 904| Opitz 733! Osswald 1223} Otto 1019| Pelzer 1126|v. Pentz 1272| Peters 1360| Petsch 1055| Pfeiffer 75%) Piper 893) Piper 519| Planeth 1287| Pogge 867| Portius 1119| Präfcke 1177| Prahl 936| Pries 1383| Pries 1395| Pries 1008| Priester 1372| Priester 70| Raddatz 1204| Rasenack Wohnort Langensee. Rostock. Neubrandbg. Silz. Parchim. Malchow. Rostock. Schwerin. Malchow. Rostock. Waren. Rostock. Spriehusen. Neustrelitz. Oldenburg. Roggow. Rostock. Niendorf. Schwerin. Freiburg, B. Güstrow. Rostock. Wismar. Grevesmühl. Teterow. Rostock. Sternberg. Rostock. Schwerin. Schwerin. Schwerin. Roggow. Waren. Neustrelitz. Lübeck. Neubrandbg. Schwerin. Schwerin. Parchim. Rostock. Rostock. ı Waren. 4 Name - © ie} = zZ Mtrl. 883 1352 1102 1313 Rasmuss Raspe Rassow Real- gymnasium Real- gymnasium Realschule Realschule Reich Reichhoff Reincke 474 Rennecke 779|v. Restorff 946 Rettich 1355| Riebel 1322| Risch 804|v. Rodde 888| Roese 1341| Rohrer 980| Romberg 1302| Rose 923| Rothe 1261|le Roi 891| Rüdiger 1340 1023 1271 1374 672 1048 1125 1348 1305 1103) Sabban Sager Sass Scharffen- berg 812 1115 1049 Scheel Scheel Scheven, U. 440| Schlosser 838| Schmarbeck 1310|/Schmidt, H. 1197| Schramm 1218| Schriever 1010|Schröder, H. 1265| Schröder 1388| Schröppel 1104| Schröter 1149| Schuchardt 1247| Schütze 1087| Schulze 1105| Schultz 1375| Schultz Wohnort Krotoschin. Plau. Teterow. | Güstrow. Bützow. Schönberg. Neustrelitz Ribnitz. Güstrow. Malchin. Laage. Radegast. Rostock. Rostock. Feldb=rg. Rostock. | Ratzeburg. ı Waren. Nürnberg. Liebenroda. Rostock. Bonn Ludwigslust. Wittenburg. Rostock. Teterow. Rostock. Rostock. Rostock. Friedenau. Bützow. Wismar. Malchow. Schwerin. Neukloster. Rostock. Michaelstein a. H. Rostock. Güstrow. Rostock. Teterow. | Ribnitz. Neubrandbg. Name ee Schultze Schumann Seboldt "Seeliger ıSembritzki Seminar Senske Simonis 1095 613 901 Sımonis Staehle Stahlberg 967 Staude 1027| Staude 865! Stehlmann 1060| Steinkopff 484#| Steinohrt 1199! Stelzer 925| Stephan 1298| Steussloff 1041| Stoermer 1346 Strackerjan Wohnort ı Vellahn. Plüschow. Billenhagen. Rostock. Wulfshagen. Mirow. Gadebusch. Panstorf bei | Malchin. Wismar. Schwerin. Schwerin. Rostock. Malchin. Dobbertin. Malchin. Sternberg. Malchow. Güstrow. Güstrow. Rostock. Schwerin. 1282| v.Stralendorff| Mirow. 1231| Strecker 6961! Stübe 1076| Stüdemann 1132] Stutzer 1357| Suckrow 1221 7a 1321 1345 769 1222 Tesch Tessin Tetzner Thierfelder Thöl v. Tiele- Winkler Tımm Traun Trummer 1118 1361 1111 1381| Ule 1370| Ullner Hamburg. Frankfurta.0.4 1191| Stubbendorf |Turloff. Lüdenscheid. Plau. | Güstrow. | Rostock. | Rostock. Rostock. Doberan. Ribnitz. Berlin. Blücher. Teterow. Neu Sammit. Hamburg. Rostock. Kucksdorf. 5. | | 5 .=&| Name | Wohnort |: Name | Wohnort s-| | EM | 1254| Venzmer |Schwaan. 7| Wilhelmi Schwerin. 979 Viereck Ludwigslust. | 856| Will Rostock. 1207| Virck Malchow. 981| Willemer Ludwigslust. 1091| Voelschow Schwerin. 1186: Willert Neustrelitz. 1347| Völzow Jargow. 1317| Winkler Wesenberg. 978) Voigt ‚Rostock. 1162| Witte, F, C. |Rostock. 383 Vollbrecht ‚Schwerin. 1332| Witte Mirvow. 570 Voss ‚Doberan. 1155| Wöhler Hagenow. 1266| Voss |Schwerin. 1519 Wolff Waren. 1309| Vossen |Aachen. 1295| Wolters Rostock. 320] Worlee Hamburg. | 915) Wulff Parchim. 647| Waechter ‚Schwaan. | 753| Wagner 'Rostock. | 880) Wagner Venzkow. 679) Zander | Neustrelitz. 1382| Walter ‚Rostock. 289|v. Zehender |Rostock. 1396| Weber Rostock. 1165 Zelck |Malchow. 1006| Wegener Rostock. 1314, Zier ı Güstrow. 1025| Wegner | Warin. 759| Zimmer Röbel. 1124| Werner ıWotrum. 927 Zoologisches | 692| Wigand ‚Rostock. | Institut Rostock. 886| Wilbrandt Blankenhagn.| 1144| Zwick | Waren. Die geehrten Mitglieder werden gebeten, etwa vorkommende Fehler oder Lücken dem Sekretär mitzuteilen. 4F C. Verzeichnis des Zuwachses zur Vereins-Bibliothek. Abgeschlossen Januar 1908. nn a) Durch Tauschverkehr: !) *Agram (Zagreb): Societas historieo-natur. croatica: Glasnik. I 2N NS ED Altenburg: Naturf. Ges.: Mitteilungen aus dem Osterlande. *Amiens: Societe Linneenne du Nord de la France. Bulletin. Mem. 17. *Amsterdam: Kgl. Akademie v. Wetenschappen: Jaarboek 1906. Verhandelingen 1 Sectie, IX. 4 2.S. XI. 1—3. Zittingsverslagen: XV. 1, 2. Annaberg-Buchholzer Ver. f. Naturkde. Bericht. Aussig: Natw. Verein: Berichte. Austin, Texas: Texas Academy of Science: Transactions. *Baltimore, Md.: Johns Hopkins University: Circulars. — Maryland Geological Survey: 1906. Bamberg: Naturforsch. Gesellsch. *Basel: Naturforsch. Gesellsch.: Verhdlgn. 19, 1, 2. Bautzen: Naturw. Ges. Isis: Sitzungsber. "Berlin: Deutsche geol. Gesellsch.: Zeitschr. 58, 4. 59, 3. 5 Kgl. Preuss. geolog. Landesanst. u. Bergakad. : Jahrb. 24, 4 27, 2,3. 28,1, 2. “ h Bot. Ver. d. Prov. Brandenb. Verhandlungen. 48. ” Gesellsch. naturf. Frde.: Sitzungsber. 5 h; Deutsch. Seefischereiverein (Hannover): Mitteilungen XXI. 1—12. EN Brandenburgia. 15, 10—12. 16, 1—6. *Bern: Naturforsch. Gesell.: Mitteil. 1906. *Bonn: Naturh. Ver. d. Rheinlande und Westfalen: Verhandl. 63, 2. Sitzungsber. 1906, 2. *Boston: Americ. Academy of arts and sciences: Proceedings 42, 14—29. 43, 1—6. ns Society of natur. history: Proceedings. Memoirs. Occas. Papers. !) Anmerk. In diesem Verzeichnis sind alle Tausch- verbindungen des Vereins aufgeführt; neue Eingänge sind mit einem vorgesetzten * vermerkt. Der Verein bittet, die Empfangs- anzeige an dieser Stelle mit seinem ergebensten Dank entgegen- nehmen zu wollen. au Braunschweig: Verein für Naturwiss. Jahresber. *Bremen: Naturw. Verein: Abhandl. 19, 1. *Breslau: Schles. Ges. f. vaterl. Gultur: Jahresbericht 84 u. Ergänzungsheft. Schles. Botan. Tauschverein. Ber. t „ Ver. f. schles. Insektenkunde: Zeitschr. f. Ento- mologie. 32. *Brünn: Naturforsch. Verein: Verhandl. 44. Ber. d. meteor., Commiss. 24. * 3 Club f. Naturkunde (Lehrerverein): Bericht 8. Brüssel: Societe malacologique de la Belgique. Annales. < 5 Bulletin de la soc. belge de Geologie, de Pal&ontologie et d’Hydrologie.e XX. 3—5. 21. Mem. 21, 2. Index zu 1—20. Buchholz — s. Annaberg. *Buda-Pest: Ungar. Nationalmuseum: Annalen IV. 2. V.1. % : K. ungar. geol. Anstalt: Jahresber. für 1905. Földtani Közlöny (Geolog. Mitteilungen‘: 36, 10—12. 37, 1—8. Mitteil. a. d. Jahrb. XV. 3, 4 XVI. 1: Er- läuterungen z. geol. Karten. XVI. 25. 3 geol. Karten. R Ungar. Centralbureau für Ornithologie: Aquila.... * M (VIII Rökk-Gasse 32): Rovartani Lapok (Entomolose. Revue): XIV. 1—10. XII. 10. Buenos-Aires, La Plata: Academia nacional de ciencas en Cordoba. Boletin. — Communicaciones del Museo Nacional. Annales. DBoletin mens. Demografia. ” % Deutsche Akad. Vereinigung (Calle Cuyo 648): Ver- öffentlichungen. Stöpel, Reise n. Formosa. *Gambridge Mass. N. A.: Museum of compar. Zoology: Bulletin vol. 46, 10—13, 14. 50, 4—7,9. 51, 1—4. Memoirs. Annals. Report. *Chicago: Acad. of sciences. Report. Bulletin #, 2. VI. *Chapel Hill, N. GC, Nordamerika: Elisha Mitchell Scientific Society: Journal. Num. 22, 4 23, 2. Chemnitz: Naturwiss. Gesells. Ghristiania: Kgl. Norske Frederiks-Univers. Progr. 5 Archiv f. Mathem. og. Naturvidenskab. “ " Videnskabs-Selskabet. Oversigt. Forhandl. 1906. n Norwegian North. 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National Museum: 39. Annual Report. 1904. Proceedings 31. 32. Bulletin. 56—60. 53,2. Contrib. X.3. Herbarium X. 4,5. Schriften d. Carnegie-Institution. 1. 81. Wernigerode: Naturwiss. Ver. d. Harzes: Schriften. *Wien: K. K. Akademie d. Wiss.: Sitzungsber. math.-naturw. Classe: Bd. 115: I. 1—10. IIa. 1—10. IIb. 1—10. If. 1—10. Erdbebenberichte 31. b : Deutscher u. Oesterreich. Alpenverein: Mitteil. 1907 1—24. Zeitschrift. NE RER K. K. geolog. Reichsanstalt: Verhandl. 1907, 1—10. 1906, 11—18. Jahrbuch 56, 3/4 57, 1—3. Ab- handlungen 22, 2. 18, 2. — Geolog. Karte. , Ra R.K. Naturhist. Hofmuseum: Annalen XX. 4 XXI. 1,2. ” Verein d. Geographen a. d. Univers. Bericht 31. * F Verein zur Verbreitung naturwissensch. Kenntnisse (Techn. Hochschule): Schriften 47. En, K. K. zoolog.-botan. Gesellsch.: Verhandl. Bd. 56. = Entomologischer Verein: Jahresber. 1906. *Wiesbaden: Nass. Ver. f. Naturkde.: Jahrbücher 59. *Würzburg: Physik.-medizin. Gesellsch.: Sitzgsber. 1906, 1—7. Zagreb — s. Agram. Zerbst: Naturw. Verein: Bericht. *Zwickau: Ver. f. Naturkde.: Jahresber. 34/35. 168 b) Durch Geschenke: Janet: 2 Separate. Sapporo Nat. Hist. Soc. (Japan): Transactions 1. 1. Aus Natur und Geisteswelt: Miehr, Erscheinungen des Lebens. Auerbach, Grundbegriffe der modernen Naturlehre. Oppen- heim, Das astronomische Weltbild. Fr. Schmidt: Revision der ostbaltischen silur. Trilobiten. VI. K. Martin: 3 Separate. F. Bachmann: Eine Anzahl älterer Separate. Zacharias: Das Süsswasser-Plankton. Jedlieska: Geheimnisse des Alten Testaments. Zimmermann: Adventivflora v. Mannheim. Möbius: Aesthetik der Tierwelt. Colorado College Publication: 5 Hefte. Henriksen: Sundry Geol. Problems. c) Durch Ankauf: Heimatschutz. Mitteil. II. 1—6. Mecklenburg. Zeitschrift des Heimatbundes Mecklenburg. 1. Tabelle I. Ankunftsdaten 1906. ser Tee La,” ,*" EZ m m m ————— E 5 & 2 " e 38 u ee = = 21 B s g PL-| 5 PA = Sg 3 5 ä = “ |üe|zEı Eneeue | TE | „5a S\.E |EE|s_ |e2|,8 938 |48 55 | 88 |28 8 |eH | Elsa|8s|„.| 888.318 Ankunftsdaten 1906. EREFAE EHER EEE ER EHE EHE ER EIEHEFHE SIE EHE UFGEIE RU FISHER EHE EEE: Das zweite oder dritte Datum bedeutet | SE |23 5 | == |&3 282 85 | =" |33 | „0 |28 |=8 |E. |G8 158 58 88 |5€E 188 8. 32|8|88 Real Sa 82 88 |< 35 |8%2 35: 3.|3E| 5 die Ankunft der Mehrzahl der Art. e Senne 5 we | =5 | & = 2210 an E -2 leo s|E5 &3 EP 2 =: 10 22 3 we a 3 33 ie 8 Be ale ealigsn & = = = 7 S 5 ° =) Fe Bu = ia & 7 5 / na | i [4 F7 1 | | | | | | | | | | | | l | : | | | | | | 1 |Alanda arvensis. Feldlerche ..... 15.1 | 27.1/22.11/20.II! — 123.11 21.11/21.11| 28.11 ZZ 20.11, 17.11 10.11 ar all are! 22.11|14. 11 u 2.111 N en 18.II] — 19.11/21.1122.1I] — | 6.11/27.1 21.1 | | | | | | | | Py| | | 2 |Sturnus vulgaris. Staar.. . . . „[21.11| 31.1 18.11/27.10) 17.12)15.10/28.11 97.11 15.10] — 5. 111 /26.11)14. 1123.10) — |12.11/10.11|10.11|25.10 14.11/25.11/12.11)17 IT 10. I) le nn 2.117 26.11 115.11/26.11 22.11 26.11|13.11| 3.111 | | | | | | I | | 3 | | 3 |Vanellus eristatus. Kiebitz...... - 17.111 27.11123.1 18.111 28.111126. II) — 5.11 5.I17| 5.111 7.1 6. Il 4. 22.11 10.111 3.TIT | 4.111 22.111110. 117 5.117 | 5.111 | 5.117 [12.100 6. I, 3.111/21. 11] 5.11 3.111 10.111 5.111 27.07 — |3.T2/11.107 4 |Motacilla alba. Weisse Bachstelze. .| 8.111) 7.111 115.11130.1T 18.111) — 22.111118 1 16.1uheanhs.nm — 9. 1IN ZI) — 31.11113.I0 — [s.ı1) — (a3.ııo.m 16.11118. u 16. um ‚17. ne. 19. Im 20. ll 23.1101 — | — |19.11130.107 | ! | | | | | | | 5 |Scolopax rusticola. Waldschnepfe. .| — 7.1Il | | 9.118) | — [10.111118.117 10.110) | | 20.100) 10.111) | B. um _ | —_ | — 16. u | kaus — 8.100] — Ito.IM | ME] | es 0 | | 6 ]Larus ridibundus. Lachmöve — 27.11) | _ | | | | | | | | ne. | | | | his.) ‚5.10 N | | | | | | | | | | | | | 7|Grus cinerea. Kranich ........ |4.111 | J.ıvı aaıvle.tr) — |9.I00) — | — |14.1012.1V 22.100 2.1V | — | | 6.IV | se | | 1 \ | 8 |Columba oenas. Hohltaube . _ 18 au | — | ‚19.111 | | | 115.1V| | me s | | [4.1 | | | | | | | | | | | | 9 |Ciconia alba. Storch TERN 3.1 [8.1 IV nl 4.1V — 18.1V |6.1V| — 5. IV 29. II — '4.1V[8.IV| — 26. 1129.10 25.1Il| 6.1V |8.1V 126.117 1.IV |4.1V |5.1V |11.1V 7.IV s1.11 27.111) 1.1V ]10.1V | 3.17 117. IV) — 28.1I1]7.IV | | | 2.1V | | 4.IV | [8.IV! | | | 10 | Phyllopneuste rufa. Weidenlaubsänger [11.1V/10.1V| | | 18 IV| I" | | 128.IIl 16.IV | | : Ra 3. IV haıvı 12 1V] | — I DE | u! | Ik 11 |Ruticilla tithys. Hausrotschwanz . .|3.1V 10.1V 27.11 I = | — 4 3.1V | N 41V. Ir = bo \a.v U ee | | | | | | | | | | | | | 12 ! Ruticillaphoenicura. Gartenrotschwanz [13 IV — | | || | | | | | | 21.1V | | 13 Ivı im Iv — arıV | | | | De IR | II] | IR! 1] | 5 NA zT: 13 [Hirundo rustica. Rauchschwalbe . .|15.IV 111V| — | — 0 IV IV|17.IV16.1V 151V113.1V| — 12.1Vf18.IVj11.1V| — |17.1V| — 115.1V1121V| — 24V 12 1V116 via IV| 16 iv) 16. iv — /18.1V)| — [16.IV115.IV| — 30.1V) _ 14 |Hirundo urbia. Mohlschwalbe. . . „5 IV|isIVI21V| — 181VJ1BIVI | — sv a Boviis.Iv| — | _ | _ mıv| 8.v |i7.1V25.1V 0.1V — apllv| — | AV hr IV — 21 iv — | — SW BEW | _ 15 |Upupa epops. Wiedehopf. . — pay — ee IN av. | | | | | | | | ‚ ri | | | | | = | | = | | - | | 29. 1V | | | | | | | | | | a TR Bela elle A INN N | | | | | | | | 16 |Cuculus canorus. Kukuk 28 IVIA9IV| 2.V | 4.V | 2.\ | 4.V | 7.V 811V| 4V|7.V|5.V/1.V|3.V0|4&V| — erıv|3vV|2V| 10.097 INITERNZ || — FERN | 3.V 129.1V| 2.V | 1.V | 2.\ | 9.V | 5.V | 8.V | 1.V|6.V 17 | Acroceph.turdoides. Drosselrohrsänger | | | | en |16.V sv|Irvy | | r ae | | | | | | RVNGENEN || ee IERNEN LANE = |NEY 2391V I Ne | Son Sl. 2 ER | a | Kasvol nn | Ir 15 [Cypselus apus. Turmsegler 5. 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Witterung der Monate Februar bis Mai 1906. | 5 F : 2 Februar | März April Mai Marnitz Rostock Marnitz Rostock Marnitz Rostock Marnitz Rostock Tu 53 Zn || F: 1 =lo- = ze - Sn. Al > = Temperatur*) | Be Temperatur | Temperatur | Temperatur | Temperatur | Temperatur Temperatur | Temperatur —| und - ——) Wind ; | ae | ——— — | a N ———— | ri ; | Wind | Wind Tag | Maxim, | Kınımı enges Maxim. | Minim. || Maxim. | Minim. | Maxim. | Minim. | Maxim. | Minim | Maxim. | Minim. Maxim. | Minim. 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TI Luftdruck Winde. Bewölkung Eistage Frosttage Sommertage 1 Luftdruck . Win R i Tem- | (Minim. d. Tem- | (Maxim. d. Tem- | (auf 0% reduzierter | (Windstille = 0, | ganz wolkenfr. = Terapaneise en unter I) peratur unter 0°) | perat. über 25°C) | Barometerstand) Orkan=12) [vanz bewölkt = I0 = ET Tasse | 5 = rs N eesaeel. era Monate 2 - | 5 | 8 | 8 jsäjelzzelei 2228 SI Datum S Datum S | Datum = || = = = El e8 =? 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Ruh Aksmuka rar, Kai we VEETTOTTE Sonnenscheindauer in Rostock. (Landwirtschaftliche V (In ganzen und hundertstel Stunden.) ersuchs-Station) im Jahre 1907. u ee — — — Tag | Januar |Februar März | April Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Oktober] Novbr. | Dezbr. il 0 0] 300] 1125] 0910| 0o| ©) 3,80] 302! 4,601 0 0) 2. 0) 0 | 2330| 11,85) 5,55, 0,10 0,25) 2,25 | 0,88 5,10 7,70) 3,30 3: | 300[ 0 | © | 1145 4,20| 1,00 | 0 0,80) 1,98) 4,55) 7,00 | 0) 4. | 0 0) 3,90) 8,07) 6,851 7,75 1,95| 3,60| 2,44| 0777,50) 0 D. | .® (0) 895 0 | 13,50| 5,25 4,80| 10,90) 9,10| 7,35) 5,80) 0 6. | 0,25] 0,16| 4,40 | 5,49 | 0,60 | 2,80) 4,50 7,90| 4,33, 1,60 6,85 0 TE 2,55| 5,70| 0 | 040) 5,75| 2%15| 5,25 7,45] 6,33| 1,70) 5,95| 0 8. 0) o | 085) 1,22| 10,00. 12,00) 5,30 6,45| 1,25, 6,90, 0 9. 0. 2,60) 6,45| 5,16| 13,70| 14,50| 5,85 526 8355| 45| 0 10 0) 0 2,35 10,33) 11,10) 13,15| 2,20 5,36 | 7,380 1,00 1) 11. 0 0 | 9,75, 7,08 13,70| : | 8,35 | 10,15 | 4,90 eo) 12; 0 0 | 10,30) 0,16 | 13,10 | | ı 10,60 | 8,35 0, 0,40 13. ı 4,35 0) | 0 | 6,37| 12,00 | 10,58| 8,15 {0} 0) 14. ) 0 | 485| 8,98| 6,60 | 7,081 6,95| 1,35) 0 Ib. | 23,10 0 4,45| 1,81| 10,40 6,00 | 3,75 0) 0) 16. {N} 0) 0 | 0.) 0,60 | 13,70 %.Ds 5,3011 9b 0 17 ) 0 | 1,50 0 | 6,62 6,00 2,67) 1,35 ) 0 18 0 570| 2,45 5,70| 1,02 5,45 8,59) 4,75 0 0 19. 0) 2,01 4,50| 6,32) 1,20 8,75 415 0,50 1,60 0) 20. 0 0,26) 4,20) 11,60 0 12,70 815| 6,85| 1,05 0 21. I eb 1,29 | 10,70 1,93 | 2,00 6,55 6,00 5,72 0,95 | 1,30 0 22 | 6,13, 0,01 2,75| 1,45 | 3,25 8,25| 9055| 8,65 1535, 0) 0 23 7128| 545: 3101| 0 | 945| 7,95| 3,80 0 | 0,02| 3,50 {) 0 24. | 6,30 4,40 | 10,75| 5,30 2,85 7,15! 4,50 1,60! 10,15 6,75 | 0 0) 25. 2058| 8855| 0,1164] 7.961 45 0 | 1285| 9388| 3465| 2395| 0 26. 188) 0 , 5,95! 10,09) 14,45 | 9,00, 2,95| 10,60) 9401| 0 | 5,501 0 27. 1,05| 0,21! 8,10| 11,90| 14,30| 2,80) 5,95, 3,60) 6,12) 0,60 a 98. 493, 5,75| 10,85 | 6,32| 13,80) 9,05 2,85 10,60| 7,46) 0 | 040| 0 29. 1 — 10,30) 2,87 | 13,75 {0 1,00 | 10,90 | 9,81 0,10 0) 4,25 30. | 0,301 -— 8,25 | | 995 0,801 2,80] 2,15] 7720| 2,301 4,25 0) Dal. | 0|ı — 7,05 0 | — 6,30) 4,30 | 0 | — 1,30 Gesamt-Dauer | 50,50 | 42,39 1156,40 116 8,35 1142,40 1139,55 1149,80 1195,06 1112,20 | 73,40 | 9,25 Im Durchschnitt proTag| 1,63 | 1,51 | DEE | 7,37) 475) 4501 4,83) 650| 3,62] 2,45 | 0.30 Längste Dauer in Stdn | 7,28| 8,85| 10,75| 11,90| 14,45 | 14,50| 13,70| 10,90 | 10,60 8,35 | 7,70| 4,25 &] ohne Sonnenschein | 16 15 5 4 2 | 2 Dar 0 | 4 12 | 27 | mit wenig. als einer | 3Std Sonnenschein | 2) 4 1 2 sehe 1 | Bi) 2 4 l 1 3 | mit mehr als zwölt | | SS’ Stdn. Sonnenschein N) 0) 0) 0) Ss 2) de) 0) 0) 0) 0] Ergebnisse der Beobachtungen an der meteorologischen Station II. Ordnung Neustrelitz im Jahre 1907. Von M. Haberland-Neustrelitz. Se Sr = — —- DE een Lufttemperatur (Celsius) | halten a ger en iO, Bewölkung 1907 Be Maximum | Minimum Eh 2p | 9p: | mitten | Maximum | Minimum | Maximum | Minimum Meer! Maximum | Minimum at NE | und Datum | und Datum | und Datum | und Datum Tage Januar 58,8 185,8 (23.)| 35,6 @9)|-1.3| 0,2]-0,9|-0,7| 8,4 (16) 19,523) 41) 61 8.) 0,9 ale: 98 (2.)| 60 @.u2) 13 3| 16 Februar 53,5| 65,3 (2) 20,4 (21.)| 2,2 O11-1,61-1,3) 6,9080 -14,4(15.)| 3,61 6,3 (20.) 1,4 (15.)|84,0|) 98 (16) Dusum)| 7,8] — | 16 März 69,6 (4)! 39,5 (18.)| 0,6) 57| 32] 2,7| 14,0 (29.)|-6,4 (13.)| 44) 6,916u2s) 2,4 12.)\78,1| 98 (26.)| 43 @1.)| 52| 8 5 April 5| 61,4 @ı.)| 87 dr.)| 41) 93| 57) 62| 13,9 4.) 2,5 @1.)| 4,9) 7,5. (22)| 2,1 (20.) 6965| 97 ar) 23 @1)| 59| 5 9 Mai | 61,5 @)| 40,8 (4.)| 10,6) 17,2| 13,0] 12,9] 28,3 (13) |-0,6 @.)| 7,4] 13,6 (14.)| 4,0 (5.)|66,71100 (a.)| 8 ()| 45) 8| 6 ‚Juni 58,1 (15.) | 44,5 (21.)| 14,0 18,4 14,0 15,1 | 25,5 (13.)| 5,7 (4.)| 9,6) 14,4 (23.) | 7,00.u =) 74,1| 96 (13.)| 45 (24.)| 64| 1 11 Juli 61,2 (15.)| 44,1 (30.)| 13.8 17.8 | 14,2 | 15,0) 25,7 (16.)| 6,9 (23,)|10,2| 14,7 (14) 7,1 (18.)| 80,0 1000.10] 49 (9. 62 2 7 August | 59,5a2.u31)| 45,2 (15.)| 13,4 18,1 | 14,3 | 15,0 25,8 .)| 5,2 (27.)]10,3|24,8 (6.)| 7,5 (20.) 80,2] 98 (31.)| 42 (12. 6,4 3 9 September | 66,5 (9) 45,6 @.)| 99) 16,7 11,9| 18,6) 22,4 (14.)| 1,5 (23.) 88| 12,4 (14.)| 5,0.(23.)|86,3| 98 (a2.)| 49 (22) 41 8 3 Oktober 60,6 (12.) | 41,7 (i7.)| 9,4| 15,3] 11,1 | 11,7) 20,5 (d.)| 1,6 @6.)| 9,1) 12,5 a) 6,3 (26.) | 87,6 100 anınaJ) 61 (@)| 51) 7 s November | 68,6 1.) 43,8 (13.)| 1,2| 44) 2,0) 2,4| 12,8 (1.)|-6,9 (20.)| 49| 8,7 (ı1.)| 2,3 (20.) | 86,0) 98ans 18) 57 (80.) 601 7| 12 Dezember |52,5| 70,1 (17.)) 27,8 d4.)| 0,51 1,7| 0,6) 0,8] 88.22)1-86 @7.)| 441 72 _0)| 2,0e wm) 837,3| 99 (4)| 62 @1)| 83| 2 | 21 ‚Jahr 1545| 85,8 @3.1] 20,4e1m)| 6,2] 104] 7,11 7,7185,56.,1)-17,5@3.1)| 6,8] 14,86.) 0,9(24.1)| 80,5 | 100 ansTe)| 23.21. v)| 6,154 | 123 ee k | a Windrichtung B R Beau E nn Zahl der Tage mit < Mittlere al ie Et | I [pe N | NE | E |sE| Ss |sw| w | ww @ 6 Be Eis iR Sonner- Menge ‚Mein: Regen ‚Schnee | Hagel Iran Reif | Nebel | Aue le Malke un: Enke are nenne B: April len so dolegell all do! | > Ne er a ee || Er | a 7| N n 13 : 10) 1 | 29 3 = | a oe | Bauen, — 4 ED | | 2 ’\ 7ı 1| 25 2 _ — 1 (Bi | al A a) = Ne — =) 5 B = Bu Bol 2 2| 2) om mlırı 6la2| 2 — 1 [186,1 882 ()| ı7 | eier August 3| 2) 1 4| 121) 32 22) 11 6 % 2 ar = & ‘ Te S a ei A| Zul 5 2. g F- Are We E22 25 2 eu ne eh BB Ze ee | — ptember 14 7 7 ER LONTN 911 — = = =e BC 39 (0 | | Dkiober a|l 8 98 | en n i Sl 3. 15,9 9,8 (9.)] 10) — | — | — D) 4 1 ii il =» November RR 33 17 1) 5 5 E En vn | > 1a Ki 6.) | Zt Aa] | 13 | | Dezember 19| 6 7 Fe) 53 4 E 5 2 22 2) 4 17 — 168 | 5,5 (29.) 12 22 | en on a 3 | 3| 2 a ee] elle feel else ll en a a N EA EEE EEE Er Jahr 7 R 2g 5 ac > r = ılır 161 | 54 | 62 | 134/162) 188154 121) 50 | 24 | 24 30) 99 s | 631,4 | 28,2@.vı1) | 190 45 22 E02 332 17602 5102 51 8| 4 I. Sonnenseheindauer (in Stunden) in Neubrandenburg 1907. Beobachtet: mit dem Campbell-Stokes’schen Sonnenscheinautographen. . Oestliche Länge von Greenwich: 13° 15‘ 40”. Nördliche Breite: 53° 33' 3“. Seehöhe 18,5 m. a. Tägliche Dauer. Von Dr. H. König. Datum | Januar | Februar | März | Apnil | Mai Juni Juli August | Septbr. | Oktober | Novhr Dezbr. Datum ——— 0000 1 711m I 1 | ? P = P} P 9,7 2,3 — _ 1,3 1,5 6,0 0,2 4,2 1 5 e = | ee 97 0) 1,7 02 1,4 46 A| 82| 41 2 3 5,8 = 63 | 98 7,4 1,8 2,4 4,1 6,9 zn 3 4 0,1 — Tan ze 7,0 5, 08 29 en | _ s,1 _ 4 5 — | ao se Flle 7,6 2) 19| 0908| 67| 69 1,4 5 6 _ 4,9 0,6 5,2 6,6 46 7,8 5,9 | 0,5 | 7,7 - 6 7 45 4,5 0,7 el; 11.6 2,0 6,3 8,8 5,D 6,8 | 6,8 — 7 8 = 10 en 48 0,6 32 | 3,7 4,6 = 8 9 | 45| 56 a am 7 0,5 7,4 6,4 | 5,0 ) 10 — _ 231 10,5 11,5 12,2 1.9 4,8 201 79| 30 0,3 10 11 — | _ 7,4 92 13,6 0,7 10,8 - = 11 12 — | 52 87, 18 13,4 12,2 11,7 | — 1,2 12 13 3,4 | — st) ol 12,8 5.4 6,6 | — — 13 14 I) 1,3 45 11,1 5,7 4,4 35 | 1,6 — 14 15 3,3 = 2,0 4,6 10,7 9,7 11,7 3,9 | 0, — 15 16 2 = = 0,5 6,4 | 18,7 1,0 — = 16 17 — | = 39 | 6,7 3,2 | 3,8 6,3 E= _ 17 15 | 65 1,1 1,8 WI 22 hl Zi 0 18 19 9 5l 4,6 | — 1,3 10,8 5,7 | 0,7 = 19 20 _ 0,7 23 | 1% _ Dr 33 | — — 20 31 6r| 06) 91) 589 3,1 42 3,9 32 | _ —| 2 2 66| 05) 12 | al 1092| 02| 48| = | 2 23 73 O7 | Al _ 8,6 4,7 6,4 - — — 23 24 6,8 5,9 3,7 3,8 0,4 12,5 4,1 4,2 | — — 24 2 57 | 61 — | 841 85 4,4 3,4 1,3 BB 0 — 25 26 1,4 _ 73! 69| 139 7,2 7,6 9,1 | 3,6 — 26 27 = — 4,3 7,6 12,6 5,3 9,4 5,5 3,8 - 27 28 631 35 6,2 7,3 12,8 14,2 48 | 10,9 1,5 28 29 0,6 | 91 1,8 13,3 0,8 5,0 7,0 87 | _ — -- 29 30 1,8 28 | 2,0 9,0 9,0 | 1,8 2,6 6,6 | 5,0 2,1 30 31 s,4 0,1 | 6,8 6,8 0,1 2, 31 9,4 37,6 | 5 86,0 | 63,6 | 48,0 | 42,4 48,3 | 57,6 2015. 18271 3 70,6 | 543 | 586 | 64,9 55,1 3,4 173 | 582 14 55 | 795 | 594 | 56,9 18,0 16,2 = Sa. | 61,9 47,2 127,9 136,7 | 246,1 190,4 | 166,0 | 164,2 178,5 76,2 = %% | 24,83 | 17,30 | 34,89 | 32,62 | 50,02 | 87,59 | 32,71 | 36,06 | 47,16 29,74 | | | | ER 81876 | 10,28 | 34,03 | 41,16 | 56,25 | 37,99 | 28,62 | @7,59 | 36,44 63,23 222 II | 11,08 | 20,92 | 97,21 | 25,27 | 44,46 | 32,05 | 35,62 | 44,03 | 45,40 2,82 & alll| 45,72 | 20,74 | 42,14 | 32,56 | 49,62 | 42,77 | 33,87 | 36,88 | 69,38 | 20,22 | Tage ohne! | | Tage ohne Sonnen- | | = | x Sonnen- schein | 16 dar, Aal so | az Om 6 12 24 | schein b. Täglicher Gang nach wahrer Zeit. Januar | Februar März | Aprıl | Mai | Juni | Juli | August | Septbr. | Oktober | Novbr. Dezbr | Jahr | | | | 3—4a | | | | | | Br 4—5 | | = 3 = = 1,3 5—6 | — | 07 7,7 5,6 2,4 = 23,7 6—7 - - | 48 16,2 | 8,7 9,6 1,6 _ 54,2 7—8 = 0,6 4197 19,8 | 11,8 | 123,5 74! 02 0,3 _ 79,4 8-9 26| 33 14,0 109 | 19,7 12,5 | 149 141| 70 42| 08| 115,6 9—10 82 | 5,1 15,5 | 106 | 19,0 12,6 16,0 15,6 14,6 7,8 1,8 141,5 10—11 93| 57| 142 | 12,7 | 20,8 12,7 17,5 19,5 16,2 10,7 2,1 | 154,5 11-12 | 11,5 761157) 153 | 205 i32| 1552| 202| i79| 115 1,9 | 167,3 I} 10,4 Ss0| 157 137 | 194 | 180 | 151 15,6 183 | 11,4 2,6 9,9 76 | 145 | 13,8 | 19,7 15,8 13,1 13,4 | 189 | 1232 4,6 7,7 49 | 15,1 | 15,3 19,3 15,6 13,7 14,0 17,1) 1283 2,1 %3| 36 124 | 12,4 17,6 13,9 13,0 13,3 10,7 5,7 0,1 = 08 6,7 11,9 18,2 ot er Ir Rob || ro I = | 45 | 1710| 11861 180 6,5 | | | 10 | 104 | 97 35 | 16 — - 120 Les a | | | | Ne, =; | | 619 4727| 1279| 18617 2461 \ 190,4 | 166,0 | 1642 | 178,5 | aa, | 76,2 | 15,5 |1533,0 schnitt 2,0 1,69 | 4,13 | 4,56 | 794 | 6,55 | 585 | 530 | 5,95 | 392 | 254 | 050 | 420 Jahressumme der Sonnenscheindauer in Stunden — 1532,0; in Prozenten — 34,35. Tage ohne Sonnenschein im ‚Jahre: 90. ENHNBENT N, (PRIRTED, N {i Da 2 3 Sr hi X 0 EL el II. Mittägige photochemische Ortshelligkeit in Neubrandenburg 1907 bezogen auf das M-Papier von Dr. Stolze & Co.-Charlottenburg in entsprechenden photochemischen Einheiten der Hefner-Kerze, in 1000 Meterkerzen. Beobachtungszeit 12 ”p MEZ. Von Dr. H. König. Datum | Januar | Februar | März April Mai Juni Juli August | Septbr. | Oktober | Novbr. | Dezbr. | Datum 1 187,2| 345,5| 3023| 11195| 4041| 115,2| 3804| 497,9) 142,7| 5832) 1474| asrr 1 2 139,8| 413,7) 266,3 | 1119,5| 1026.2) 258,0| 5572| 594,3 — | — 523,0) 332,8 2 3 31,5| 345,5 | 742,9| 1026,2| 1352,7| 932,9) 3804117726 | 932,9| 921,8) 4992| 78,9 3 4 — | 261,5| 776,2| 1166,1) 9329| 334,3| 1819,2| 594,3] 86,4| 356,6| 523,0) 100,0 4 b) = | ei) | 6,6| 1212,8| 1026,2| 932,9| 1399,4) 1026,2| 928,6 | 546,8 172,8 b) 6 63,2| 273,5 727,7| 932,9| 1096,2| 13994) 746,3| 475,5) 404,1) 106,9 6 7 309,0| 427,9 1212,8| 780,1) 1306,1) 653,1 1399,4 | 928,6| 380,4| 110,5 7 8 57,9| 345,5| 0) 1213,8) 1119,5 | 1772,6| 4279| 214,0 - 285,3| 74,0 e) 9 451,7) 427,9| 1119,5| 699,7 2,6) 1586,0| 727,7| 1306,1| 727,7| 3566| 57,9 9 10 263,2) 451,3| 1119,5| 121,8 1399,4| 1399,4 13994 | 3732| — 187,2| 10 11 215,9| 668,6] 297,1) 1119,5|4959,1| 1679,3| 1119,5, 9a1,s] 230,3) 237,7) 11 12 4279| 631,5| 445,7| 1119,5 594,3| 1399,4 | 6307| 842| 2159| 12 13 319,7) 8732| 404,1| 1212,8 261,5 | 1026,2| 921,3) 7401 4474| 13 14 427,9| 445,7| 817,2) 1212,8 1586,0| 1586,0 | 776,21 356,6| 73,7| 14 15 338,3) 776,2| 1119,5 | 1399,4 1399,4 | 1492,7 824,7) 1728,8| 31,6) 15 16 135,2) 230,3| 166,4| 482,9| 594,3| 15394 5943| 2303| 110,6| 16 17 123,3) 946,0) 1783| 4643| 921,8) 445,7 | 4992| 1106| 82,9| 17 18 618,1 261,5) 261,5| 970,3 | 1586,0) 214,0 1026,2| 631,5) 1382) — 18 19 570,6) 261,5) 482,9| 921,8) 95,1 |1865,9 594,3) 630,7| 285,3) 36,81 19 20 316,7 | 2303| 1212,8| 261,5] 297,2| 1725,9 653,1] 6515| = 139,81 20 | | 21 156,6 11018,8 | 1212,8| — | 839,6) — 237,7| 1119,5| 5230| 92,1) 105,3] 21 2 523,0 | 1236| 2883| — | 1399,4| 1586,0) 520,0| 630,7| 5943| 110,6| 57,90| 22 2 287,9 356,6. 332,8| 1306,1 —_ = 2140| 839,6) 110,6) 101,3) 57,9] 23 24 | 665,6 1018,8| 824,7 | 722,9| 138994) — | 1212,8| 1072,8| 557,21 905) 73,71 24 00 | 6686| — 41259,4| 653,1 7762| 1594| — | 1026,2| (198,6)| 356,61 63,2| 25 = 244,7| 891,5 1212,8| 1492,7| 1212,8| 1399,4| 1212,8| 1026,2| 166,4| 356,61 202,7| 26 % 119,8 776,2 1259,4 | 1492,7 | 1119,5 | 1865,9| 1212,8| 1026,2| 356,6| 356,6) 193,5] 27 2: 523,0 | 520,01 557,2 1539,4 1632,6 | 1499,7 1119,5, 982,9) 172,8 2303| 64,5) 28 " | U: 404,1 1539,4 332,8, 1119,5| 1026,2| 1026,2| 101,3) 101,3) 131,6] 29 a | ne 2 356,6 873,2| 1399,4 166,2| 166,4 | 776,2| 557,2| 1728| 184,3) 30 ( 2) | 482,9 8%4,7| 932,9) 193,5 | 2377| 31 E 7 | | 790,8 | 999,5 | 913,8 116,0 | 939,6. 805,9| 7243| 407,3| 1459| ı alöın 3297| 5325| 5385| 916,5|1143,4| tai,1| 126,4 876,8 7062| 1860| 1085| Ir |, lage I | 518,1 | 70,5 | 1124,7| 1123,5 1249,41 785,5| 947,7| 321,0) 196,9) | 8235| 3680| 566,8 | 699,9| 1013,5 | 1059,9 165,5 | 950,5| 876,8| 583,8| 263,7 Be a A N IN ÖNDT LU Sitzungsberichte der naturferschenden Gesellschaft zu Rostock. Anhang zum Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Mecklenburg. J ahrg. 1907. 26. Januar. | Nummer 1. Sitzung am 26. Januar 1907 im zoologischen Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Erdmann hält den angekündigten Vortrag: Ueber experimentelles Glaucom. Nach einem kurzen Ueberblick über die Patho- logie und die Therapie des Glaucoms und die wich- tigsten Glaucomtheorien bespricht der Vortragende die bisherigen Versuche, auf experimentellem Wege bei Tieren Glaucom d.i. dauernde Tensionserhöhung mit ihren Folgezuständen hervorzurufen und gibt eine Schilderung seiner im letzten Jahre der ophthalmo- logischen Gesellschaft in Heidelberg (cf. Bericht der ophthalmologischen Gesellschaft, Heidelberg 1906) vor- gelegten Methode experimentellen Glaucoms, welche in ca. 75° der Fälle ohne wesentliche anderweitige Schädigung des Auges zu typischem Buphthalmus führt. Der Vortragende weist weiterhin auf die Bedeutung des Experimentes für die Beantwortung bezw. Nach- prüfung bestimmter Fragen aus der Pathologie und Therapie des Glaucoms hin und führt eine Anzahl von Untersuchungen an, welche von ihm an glauco- matösen Kaninchenaugen angestellt oder in Aussicht genommen sind. So bezeichnet es Vortragender als besonders wichtig, die durch den erhöhten Druck bewirkten Veränderungen der Retina und des Opticus in ihrer Entwicklung zu prüfen, da es sich bei den zur Sektion kommenden menschlichen Glaucom-Augen fast stets um abgelaufene Prozesse handelt. Weiterhin kann I das Experiment Auskunft geben über die Wirkung der Dehnung auf die fibröse Augenhülle, insbesondere auf ihre elastischen Elemente (Rissbildungen der Des- cemet’schen Membran ete.) und über die durch den er- höhten Druck bewirkte Formveränderung des Bulbus. Zu prüfen sind auch die Wirkung antiglaucomatöser Operationen und Medikamente. Näher erörtert wird sodann die Wirkung der Mydriatica und Miotica — Der Vortragende konnte in Analogie mit dem menschlichen Glaucom eine drucksteigernde Wirkung der Mydriatica, eine druck- vermindernde der Miotica am Buphthalmus des Ka- ninchens feststellen, was sich wohl daraus erklärt, dass noch erhaltene Teile des auf experimentellem Wege grösstenteils zur Obliteration gebrachten Filterwerkes im Kammerwinkel bei der Mydriasis verschlossen, bei der Miosis dagegen freigelegt werden. Dass die Ver- kleinerung oder Vergrösserung der resorbierenden Oberfläche der mehr oder weniger atrophischen Iris oder die Erweiterung bezw. Verengerung der intra- ocularen Gefässe dabei eine Rolle spielen, ist un- wahrscheinlich. Vortragender hat endlich in glaucomatösen Ka- ninchenaugen offenbar durch Stauungshyperämie be- dingte Störungen am secretorischen Apparat fest- stellen können, welche sich in einem beschleunigten und verstärkten Uebertritt in die Blutwege gebrachten Fluoresceins und in einem abnorın hohen Eiweissgehalt des Kammerwassers zu erkennen gaben. Der letztere Befund ist namentlich in Hinblick auf die Untersuchungen Uribe-Troncosos von Wichtigkeit, da er zeigt, dass ein erhöhter Eiweiss- gehalt des Kammerwassers bei Glaucom nicht stets als das Primäre und als die Ursache der Drucksteige- rung bezeichnet werden darf, sondern dass er auch deren Folge sein kann. Die durch die abnorme Durchlässigkeit für Fluores- sein und Eiweiss erwiesene Störung im secretorischen Apparat wurde weiterhin mit Hilfe einer biologischen Reaktion, der Haemolyse, darzutun versucht. Bei vier mit einseitigem Buphthalmus behafteten Kaninchen, welche nach den Angaben Wessely’s und Römer’s mit intraperitonealer Injektion von Rinderblut behandelt waren, wurde ein Uebertritt von III Haemolysinen in das Kammerwasser des Glaucom- Auges vermisst. Dieser Befund muss Wunder nehmen, da bei der erhöhten Durchlässigkeit des Secretions- apparates im Glaucom-Auge für Fluorescein und Ei- weiss nach den bisherigen Erfahrungen ein Ueber- tritt von Haemolysinen zu erwarten war. Es ist jedoch, wie Vortragender hervorhebt, zur Sicherstellung dieses Befundes, welcher besonders in Hinblick auf die Bedeutung der Haemolyse für den Nachweis von Secretionsstörungen von Wichtigkeit ist, eine grössere Anzahl von Untersuchungen er- forderlich. Bemerkt wird, dass alle den Secretionsapparat betreffenden Untersuchungen an Augen angestellt wurden, die frei von entzündlichen Erscheinungen waren und bei denen die Drucksteigerung schon monatelang bestanden hatte. Herr Friederichsen demonstriert an einer Serie von Lichtbildern die Vorgänge des letzten grossen Vesuvausbruches. a Rh EN Pa ine 5 £ ga BL KUiBEh Me eine IRB: aaa IM ” a DR. le Damian snary du On ae Bi. neun, een. yelnbene Kafund kah Erkeryctat leo Ra oh Kan en Sr BR IOn u ribenN \ u. NER RR me KERN: AO Gh MAR ar A! # in Es ne Karl, x u PT 13) 0 Mk As URN U ABTTSD.. | a. a N imiehene Baykhtunye Ku 16 ENDEN A rsge wong 5 Dal A ht. ha a h IMaraänhan) "een Sitzung am 23. Februar 190% im chemischen Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: In Vertretung Herr Stoermer. Herr Stoermer hält den angekündigten Vor- trag: Neueres aus der Chemie und Technik des künstlichen Indigos (mit Experimenten). Herr Peters demonstriert Mikroskopische Präparate eines Falles von Keratitis disciformis. Der im Jahre 1905 beobachtete und zur Sektion gelangte Fall bot das typische Bild der von Fuchs beschriebenen Keratitis disciformis dar, welche unter geringen Reizerscheinungen sich zur vollen Höhe ent- wickelte und dann zum Stillstand kam. Nach einigen Monaten erfolgte eine-neue Reizung, welche auf eine Sequestrierung der obersten Hornhautschichten be- zogen wurde. Nach Entfernung eines scheiben- förmigen Sequesters wurde die Heilung eingeleitet, in deren Verlauf der Patient einer Pneumonie erlag. Die Präparate zeigen Vacuolenbildung in und unter dem Epithel, Oedem der dem Defekt be- nachbarten Hornhautschichten, Auflagerungen auf die Descemet’sche Membran und schlechte Färbbarkeit der gequollenen Hornhautpartien. Von entzündlichen Veränderungen war im Bereiche der vor der Operation spontan entstandenen Perforation und des durch die - Operation bewirkten Defektes nichts zu bemerken. In mässigem Grade waren sie in einer Schicht in einiger Entfernung vom Krankheitsherde vorhanden, ohne dass man ihnen eine ursächliche Bedeutung zuerkennen konnte. ln Damit bildet dieser Fall eine Bestätigung der von mir!) schon früher geäusserten Ansicht, dass bei der Keratitis disciformis wie bei anderen Herpes- variationen die Entzündung nicht das Primäre und Notwendige, sondern eine sekundäre und variable und oft fehlende Erscheinung ist, im Gegensatz zu der Anschauung von Meller,?) welcher die Nekrose als Entzündungsfolge betrachtet und eine ectogene Infektion als Ursache annimmt, wofür meine Präparate auch nicht den geringsten Anhaltspunkt gewähren. Der Fall wird ausführlicher publiziert in der Dissertation von Bartels (Rostock 1907). 1) v. Graefe’s Archiv für Ophthalmologie, Bd. 57 und Klinische Monatsblätter für Augenheilkunde, Bd. XLIII 1905. 2) eod. 1. Sitzung am Sonnabend, den 11. Mai, im physiolog. Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Johannes Müller spricht über: „Die Konstitution des Scyllit.*“ (Die Arbeit ist an anderer Stelle veröffentlicht.) Herr Barfurth hält den angekündigten Vortrag: Die abnorme Ausdehnung von Stirnhöhlen und Srebbeinzellen über die Augenhöhle. Mit den Nasenhöhlen des Menschen stehen ge- wisse pneumatische Räume benachbarter Knochen in Verbindung, die als Nebenhöhlen der Nase bezeichnet werden und wie die Nasenhöhlen selber mit Schleim- haut ausgekleidet sind. Dieser Zusammenhang erklärt sich aus der Entwicklung: die Nebenhöhlen sind Aus- stülpungen der Nasenhöhlen in die benachbarten Knochen. Die solide Knorpelwand der embryonalen Nasenkapsel wird nach den Untersuchungen von Steiner, Zuckerkandl, Seydel, Killian, Paulli u. a. durch vor- dıingende Schleimhautdivertikel gehöhlt und in eine Anzahl von Kammern eingeteilt, welche nach der Verknöcherung durch papierdünne Knochenplättchen von einander getrennt werden und die „Siebbeinzellen“ des Siebbeins liefern. Morphologisch stellen sie also die zwischen den Ursprungslamellen der Muscheln befindlichen ausgeweiteten, stellenweise durch Septa mit Nebenfächern versehenen lateralen Anteile der zwischen den Muscheln liegenden Gänge dar!). Die 1) Zuckerkandl, E., Ergebnisse der Anatomie und Entwickl. II, 1892. Geruchsorgan (S. 279). Fr. Merkel, Handbuch der topogr. Anatomie, I. Bd., S. 48. Derselbe, Grundriss der Anatomie des Menschen, 4. Aufl. 1901, S. 60. Von weiteren Literaturangaben kann hier Abstand genommen werden. vn vordringenden Schleimhautsäckchen können sogar die Wand des Siebbeins an vielen Stellen ganz resorbieren und sich mit ihrem Grund in die anstossenden Knochen einbetten, ja sie können sogar weit in diese Knochen vordringen und dann grössere Höhlen hervorrufen, welche die lufthaltigen Sinus sphenoidalis, S. frontalis, S. maxillaris sind. (Fr. Merkel, Grundriss, S. 60, 61.) So erklärt es sich, dass alle diese Höhlen mit den Nasen- gängen in Verbindung stehen: Der Sinus sphenoidalis und die hintern Siebbeinzellen mit dem obern Nasen- gang, die mittleren und vordern Siebbeinzellen, der Sinus frontalis und maxillaris mit dem mittlern Nasen- gang und der Ductus nasolacrimalis mit dem untern Nasengang, wobei zu beachten ist, dass der Ductus nasolacrimalis eine besondere embryonale Bildung ist und dass die untere Muschel mit den obern Muscheln genetisch nichts zu tun hat. (H. Strasser, A. Schönemann, K. Peter.) Die embryonale Bildung dieser Höhlen macht nun auch das Auftreten zahl- reicher Varietäten verständlich, die hier beobachtet sind. Von alters her sind die grossen Verschieden- heiten in der Ausdehnung dieser Höhlen, die Asym- metrie ihrer Scheidewände, das Vordringen einzelner Siebbeinzellen an sonst ungewöhnlichen Stellen, z. B. in die Crista galli und die mittlere Muschel bekannt geworden. Ich selber lenke für heute die Aufmerk- samkeit auf das ungewöhnliche Vordringen der Stirn- höhlen und Siebbeinzellen über die Augenhöhle hin, welches schon von mehreren Autoren erwähnt ist. (s. Merkel, Fr., Grundriss, S. 60; Gegenbaur, C., Lehr- buch der ‚Anatomie des Menschen, 7. Aufl. 1903, S. 220—21, Onodi, Die Nebenhöhlen der Nase (Atlas). Budapest 1906, Hajek, Pathologie und Therapie der Nase und ihrer Nebenhöhlen. Leipzig und Wien, 2. Aufl. 1903.) Auf unserm Seziersaal machte ein aufmerksamer Präparant beim Aufmeisseln des Or- bitaldaches von der Schädelhöhle aus die Beobachtung, dass das Dach in diesem Falle aus zwei Knochen- lamellen bestand, die mit Schleimhaut bekleidet waren. Es liess sich leicht feststellen, dass die so gebildete Tasche mit der Stirnhöhle im Zusammenhang stand, dass also die Stirnhöhle in diesem Falle eine abnorme Ausdehnung über die Orbita hinaus erreichte. Ich beauftragte Herrn stud. med. E. Witt das Vorkommen IX dieser Eigentümlichkeit an den Schädeln auf dem Praepariersaal genauer zu verfolgen, und Herr Witt hat diese Aufgabe in den Jahren 1903—1907 mit grossem Fleiss und Verständnis gelöst. Er fand kurz gesagt bei Untersuchung von 56 Schädeln auf dem Seziersaal 22 Schädel mit der erwähnten Abnormität und zwar an 13 Schädeln doppelseitig, an 9 Schädeln einseitig, so dass im ganzen 35 Fälle gefunden wurden. Die Untersuchung der Schädel in der anatomischen Sammlung lieferte noch 55 Fälle an 166 Schädelhälften. Es wurden also im ganzen an 278 Schädelhälften 90 Fälle beobachtet, das gibt fast genau !/s der Fälle (31°). Herr E. Witt hat seine Befunde in drei Gruppen gebracht, deren Eigentümlichkeiten ich an einer An- zahl von Präparaten zu demonstrieren mir erlaube. A. Abnorme Ausdehnung nur des Sinus frontalis. 1. Präparat. Bemerkenswert ist die enorme Aus- dehnung des Sin. front. bei sclerotisch verdicktem Schädel (vordere Stirnwand ca. 8 mm dick) und be- deutender Aplasie sämtlicher übrigen Höhlen (Keil- beinhöhle linsengross), sowie der Nasenmuscheln. Der Sin. front. mündet normal im mittleren Nasen- gang. Er hat, von oben betrachtet, über der Or- bita quadratische Gestalt mit der frontalen Aus- dehnung von 2,8 cm, sagittal 3,2 cm. Beide Sin. front. zeigen viele Oristae. Frontale Aus- dehnung 3,5 cm, Gesamtbreite beider Höhlen 7,8 cm. Schädeldicke c. 5 mm. 3. Der Sin. front. zeigt von oben dreieckige Gestalt mit der sagittalgestellten Basis von 3,2 cm und frontaler Ausdehnung von 3,7 cm. Der Ductus nasofront. ist am Östium front. eingeengt durch eine Bulla front., am Ostium nas. durch eine sehr grosse Bulla ethmoidalis. Schädeldicke c. 5 mm. [= B. Abnorme Ausdehnung des Sin. front. —- 1 Oellula ethm. 4. Der mehrfächrige geräumige Sin. front. wölbt die Supraorbitalgegend bedeutend vor. Seine sagittale Ausdehnung beträgt 3,2 cm. Eine hinter ihm liegende Cell. ethm. erstreckt sich ins Orbitaldach und mündet unter der mittleren Muschel. (Schädel- wand 5 mm dick.) SQL I . 8. X Besonders starke Ausdehnung von Stirnhöhlen und Siebbeinzellen beiderseits. Die grösste Aus- dehnung in die Tiefe beträgt 4,6 cm; der Abstand der Hohlräume von der mittleren Schädelgrube beträgt nur 19 mm. Die Gesamtbreite der rechten und linken Hohlräume ist 9,75 cm. Die Orista galli ist von den bauchig vorgetriebenen Orbitaldächern eng umschlossen. Rechts kommuniziert die Stirnhöhle mit dem hinter ihm liegenden Hohlraum durch ein kreisrundes Loch. Auch beide Ausführungsgänge fliessen bald zusammen. Schädeldicke c. 6 mm. Sin. front. und ÜOell. ethm. sind völlig von einander getrennt, wie auch der Anfangsteil ihrer Aus- führungsgänge. Tiefe der Hohlräume 2,9. Vordere Schädelwand 6 mm dick. Vordere Stirnwand z. T. kaum 1 mm dick. Septum frontale mehrfach S-förmig gewunden. Höhe der linken Siebbeinzelle über der Orbita stellenweise c. 8mm. Nur eine durchscheinende Knochen- lamelle trennt die Cell. ethm. von der mittleren Schädelgrube. Gesamtbreite 8,7 cm. Tiefe 5,3. Beiderseits fliessen die Ausführungsgänge von Sin. front. und Oell. ethm. schon 11 mm unterhalb ihres Daches zusammen. C. Sin. front. + 2 Cell ethm. Stirnwand 9 mm dick. Stark entwickelter Arcus superciliaris. Die beiden hinter dem Sinus front. liegenden Cell. ethm. erstrecken sich bandförmig, einander parallel, ins Orbitaldach hinein. Von der vorderen, sehr dünnen Stirnwand bis zur Pars basilaris des Hinterhauptbeins grenzt ein Hohl- raum an den andern. Beiderseits sind N. opt. und A. carot. int. zum grossen Teil von pneumatischen Räumenumgeben. Beide Stirnhöhlen kommunizieren durch ein scharfrandiges ovales Loch des Sept. front. miteinander. Im rechten Sin. front. findet sich ein freistehender Knochenzapfen von c. 7 mm Höhe. Die Gesamtbreite der Höhlungen in der vorderen Schädelgrube beträgt 9cm. Rechts besteht zwischen Sin. front. und vorderer Siebbeinzelle eine halb- mondförmige Kommunikation. Einen eingehenden Bericht über seine Beobach- tungen mit Berücksichtigung der Literatur wird Herr E. Witt später an geeigneter Stelle veröffentlichen. XI Sitzung am Sonnabend, den 29. Juni, im physiolog. Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Winterstein hält den angekündigten Vor- trag: Das Ueberleben des isolierten Warm- blütermuskels (mit Demonstration). Herr Reinke spricht: Ueber Methoden der Einwirkung auf die mitotische Kern- und Zellteilung. M.H.! Gerade vor 25 Jahren erschien das denk- würdige Buch von W. Flemming „Zellsubstanz, Kern- und Zellteilung“, in dem der Entdecker der Mitose eine zusammenfassende Darstellung dieser Vorgänge gab. Seitdem wissen wir, dass bei den höheren Pflanzen und Tieren mit Einschluss des . Menschen alle Wachstumserscheinuugen, die auf Ver- mehrung von Zellen beruhen, bedingt sind durch mitotische Kernteilungen mit nachfolgenden Zell- teilungen. Der Einfluss dieser Entdeckung auf die biologische, pathologische und klinische Wissenschaft ist ein grosser gewessen, indem man durch sie im Stande war, alle Wachstumsverhältnisse in viel vollkommnerer Weise als bisher zu untersuchen. Alsbald aber drängten sich zwei Fragen auf, deren Beantwortung von grosser Bedeutung sein müsste: Erstens: wodurch werden die Zellen zur mitotischen Teilung veranlasst? Zweitens: wodurch ist die Hemmung dieser Zellteilungen bedingt? Was zunächst die Antreibung der Mitose angeht, so kennen wir seit langer Zeit eine grosse Reihe von Faktoren, durch welche die Zellen der verschiedenen Gewebe veranlasst werden, sich mito- tisch zu teilen. Man muss dabei unterscheiden einerseits zwischen den Zellteilungen der befruchteten Eizelle, der natürlich partenogenetisch sich teilenden Eizelle und den auf diese Vorgänge folgenden Teilungen der embryonalen Zellen und Ge- webe, während der Wachstumsperiode und andererseits den Zellteilungen in den Ge- weben der ausgewachsenen Lebewesen. Beim Befruchtungsakt wird die mitotische Teilung der Eizelle durch den eindringenden Samenfaden veranlasst. Bei der natürlichen Parthenogenese ist die Ursache der Eiteilung noch nicht völlig klar- gestellt. Durch die Experimente von Jacques Loeb!)) wissen wir, dass es möglich ist, durch gewisse äussere Mittel unbefruchtete Eier zur Teilung und Entwicke- lung zu bringen. (Künstliche Parthenogenese.) Diese Entdeckung ist von zahlreichen Untersuchern bestätigt worden. (Bataillon, Yves Delage, Giard, Greely, Herbst, R. Hertwig, S. J. Hunter, v. Kostanecki, F.R. Lillie, A. P. Mathews, Morgan, Petrunkewitsch, Tichomirow, Viguier, Wassilieff, Wheeter, Wilson u. a.) Die angewandten Methoden sind ebenfalls sehr zahlreich. Hypertonische und sogar hypotonische Salzlösungen, Fettsäure, Kohlensäure, Alkalien, Aether, Chloroform, Benzol, Toluol, ätherische Oele, Amylen, Kreosot, Silbersalze, Strychnin. Ferner 'Temperatur- erhöhung und Temperaturerniedrigung. Endlich ein- fache mechanische Erschütterung durch Schütteln oder Bürsten. Jaques Loeb nimmt für seine Versuche an, dass dabei bestimmte chemische Vorgänge im Spiel sind und dass erst infolge sekundärer Bedingungen die Bildung der Astrophären und die Kern- und Zell- !) Jaques Loeb: Vorlesungen über die Dynamik der Lebenserscheinungen. Leipzig 1906 und: Untersuchungen über künstliche Parthenogenese. Uebersetzt von E. Schwalbe. Leipzig. 1906. UN teilung eintritt. Früher nahm J. Loeb an, dass es ‚sich hierbei um Gerinnung colloidaler Substanzen handle, da aber vor dem Eintritt der Mitose stets erst einige Zeit vergeht, so ist er von dieser An- schauung zurückgekommen. Er stellt jetzt sich den Vorgang als eine Art Sekretion vor, wobei aus dem Ei, ehe eine völlige Cytolyse eintritt, Flüssigkeit aus- gepresst wird. Es muss hervorgehoben werden, dass trotz der grossen Zahl und der Verschiedenheit der Methoden, doch keineswegs jeder beliebige äussere Einfluss, sondern immer nur ganz bestimmte Mittel zum Ziele führen. Offenbar liegen die Verhältnisse bei den unbe- fruchteten reifen Eizellen so, dass dieselben ausser- ordentlich labil sind und es nur eines ganz geringen äussern Anstosses bedarf, um die mitotischen Vor- gänge auszulösen. Dasselbe gilt für die embryonalen Gewebezellen. Hungernde und bei einer Temperatur von 10°C. und darunter gehaltene Salamanderlarven zeigen nur spärliche Mitosen. Sobald man die Tiere einige Tage bei einer Temperatur von etwas über 10° C. hält, findet man auch ohne Fütterung schon mehr Mitosen. Hält man diese Larven bei 12—18° C., so kann man durch die verschiedensten Mittel zahlreiche mitotische Zellteilungen erzielen. Ich habe eine ganze Reihe von Versuchen an diesen Larven mit positiven Ergebnissen angestellt. Fünf Tage nach An- wendungdesbetreffenden Mittels aufje 10 Larven wurden dieselben fixiert und die Mitosen des Hautepithels in der !/a cm lang abgeschnittenen Schwanzspitze ge - zählt. Zahlreiche Mitosen erhielt ich durch kurze Narcose, z. B. durch Aether. Kurze Einwirkung (1 Minute) von trockener Wärme bei 48—50° C. All- mähliches Uebertragen in angewärmtes Wasser von 33—35° C. Injektion von Iymphtreibenden Mitteln, wie Pepton und Hirudin. Luftverdünnung, !/ı Stunde, ergab merkwürdigerweise in einigen Fällen die grösste Zahl der Mitosen. Alle diese Versuche gelangen bei gewöhnlicher Zimmertemperatur und fielen negativ aus bei 8° 0. und darunter. Angesichts dieser grossen Labilität der mitotischen Zellteilung an den embryonalen RUN Zellen der Salamanderlarve habe ich von weiteren Versuchen an diesen Objekten zunächst abgesehen. An den Gewebezellen der erwachsenen Tiere und des Menschen kennen wir seit langer Zeit eine Reihe von Faktoren, die mitotische Teilungen hervor- rufen und die namentlich von pathologischer Seite genau untersucht worden sind. Hierher gehören alle jene äussern Eingriffe, die mit Gewebsverlusten ge- paart sind. Ferner alle entzündlich proliferatorischen Vorgänge. Experimentelle Eingriffe durch hohe und niedere Temperaturen, starke Bestrahlung (ultravio- lettes Licht) usw. Bisher sind zum Teil noch unbe- kannt die Ursachen, welche die mitotischen Teilungen der gutartigen und bösartigen Tumoren erzeugen. Aehnlich wie man bei den experimentellen Unter- suchungen über die direkte typische Entwickelung fortwährend auf regeneratorische Vorgänge stösst, so werden die Untersuchungen über typisches nor- males Wachstum nur allzuhäufig durch patholo- gische Wucherungsvorgänge gestört, so dass man sich deren Beobachtung gar nicht erwehren kann. Dies zur Erklärung, dass ich als normaler Anatom auf diese Dinge einzugehen genötigt bin. Als Ursache der mitotischen Teilungen unter pathologischen Verhältnissen sah man früher ganz allgemein eine Reizwirkung an und sprach in diesem Sinne von „formativen Reizen“. Aber schon Sa- muel hat im Jahre 1877 in seiner „Allgemeinen Pa- thologie* auf die Bedeutung der Raumerweiterung für die Zellproliferation aufmerksam gemacht und Weigert hat den Satz aufgestellt, dass die mito- tischen Teilungen durch vorhergehende Zellschädi- gungen veranlasst würden. Diese Ideen sind neuer- dings von einer ganzen Reihe von Autoren weiter verarbeitet worden, unter denen wohl die Arbeiten von Ribbert am bekanntesten sind. Aus der neuesten Literatur ist erwähnenswert, dass Bernhard Fischer!) durch Einspritzung von einer Lösung eines Fettfarbstoffs (Scharlach R. und Sudan Ill) in Olivenöl an den Haarwurzeln des Kaninchenohrs atypische Epithelwucherungen mit carcinometösem 1) B. Fischer: Die experimentelle Erzeugung atypischer Epithelwucherungen und die Entstehung bösartiger Geschwülste. München, med. Wochenschrift Nr. 42. 1906, DEM Charakter erzeugen konnte, was von Jores?) und Stahr?°) bestätigt wurde. Seit einer Reihe von Jahren habe ich mich mit der Wirkung des Aethers auf das Gehirn der wachsen- den Salamanderlarve beschäftigt. Unter 60 in Serien zerlegten Gehirnen fand ich eine grössere Anzahl solcher, die atypische Wucherungen verschiedenen Grades aufwiesen. Unter diesen finden sich zahl- reiche kleinere und grössere Geschwülste, welche teil- weise von der Wandung des Gehirns ausgehen, teil- weise mit dem Plexusepithel in Verbindung stehen und als Neuroepitheliome zu bezeichnen sind. Um mir weiter über die quantitativen und qualitativen Wirkungen der „Aetherlymphe“ ein Urteil zu bilden, spritzte ich 4°/oiges Aetherwasser in die vordere Augenkammer, resp. nach Durch- bohrung der Linsenkapsel, in die Substanz der Linse des ausgewachsenen Salamanders ein. Da die Linse weder Nerven noch Blutgefässe besitzt, so fällt hier ein direkter Einfluss dieser Teile fort. Auch hier fand atypische Wucherung des Linsenepithels statt. Ich bekam öfters Epitheliome, welche atypisch in die Linsensubstanz hineinwuchern und in mancher Beziehung Aehnlichkeit mit Carceinomen zeigen. Durch Einspritzung von physiologischer Koch- salzlösung, wobei Regenerationsversuche vorkommen, habe ich derartige Bilder nicht gesehen. Um zu entscheiden, ob der Aether als „Reiz“ wirkt, oder ob derselbe aus den Linsenzellen Stoffe löst, die ihrerseits die Mitosen zur Antreibung bringen, habe ich weiter folgende Experimente angestellt: Ich nahm 20 Linsen sorgfältig heraus, verrieb die- selben mit Aether, wie er in der Apotheke käuflich ist, 1—1!/s Stunden lang und goss den Aether, der öfters erneut wurde, ab, liess ihn verdunsten, schwemmte den Rückstand in 0,5 cc. einer 0,75 %bigen Kochsalz- lösung auf und injicierte diese Flüssigkeit einer Reihe von Tieren ins Auge. Die Serienschnitte zeigten nach 25—30 Tagen, nämlich der Zeit, wo man nach Aether- 2) Jores, Ueber Art und Zustandekommen der von B. Fischer mittels „Scharlachöl‘ erzeugten Epithelwucherungen. Münchn. med. Wochenschrift Nr. 18. 1907. ?) Stahr, Atypische Epithelwucherungen und Karzinom Ebenda Nr. 24. 1907. XVI injektion zahlreiche Mitosen findet, entweder gar keine oder spärliche Mitosen (auch in den Fällen, wo nach stattgehabter Verletzung der Linse regeneratorische Vorgänge an der Verletzungsstelle zu erwarten waren), dass mir dieser Ausfall auffiel. Ich machte weitere zahlreiche derartige Injektionen an Augen, in die ich vorher Aetherwasser gespritzt hatte, und erhielt im grossen und ganzen ähnliche negative Resultate, d. h. entweder gar keine oder nur wenige Mitosen, jedenfalls viel weniger als bei Aether- wirkug allein. Ich schliesse aus diesen Versuchen, dass der Aetherextrakt der ausgewachsenen Linsen eine die Mitose hemmende Eigenschaft besitzt. In der Literatur finden sich folgende Angaben, die für diese Fragen von Wichtigkeit zu sein scheinen. Bei der Hämolyse der roten Blutkörperchen haben Landsteiner und v. Eisler!) durch Petroläther einen Stoff aus den Blutkörperchen dargestellt, der die Hämolyse verhindert und namentlich Ivar Bang und J. Forssmann?°) haben durch besondere Me- thoden an dem Aetherextrakt der roten Blutkörper- chen eine hämolytische Substanz und eine zweite, die hämolytische Wirkung aufhebende „neutralisierende“ Substanz darstellen können. Bang und Forssmann geben folgende Charakteristik der neutralisieren- den Substanz: Sie ist in den gewöhnlichen fettlösenden Rea- senzien, wie Aether, Benzol, Aceton und Chloroform löslich, aber auch in 0,8 prozentiger Kochsalzlösung. Sie verträgt kurzes Kochen (5 Sekunden), wird aber bei längerem Kochen abgeschwächt. Dasselbe ist bei längerer Aufbewahrung der Fall. Sie wird durch verdünnte Säuren und Alkalien zerstört. Sie ist sicher kein Eiweisskörper, Phosphasid oder Üere- brorid. Ihre Löslichkeit in Aether, Chloroform, Ben- zol, Aceton usw. weist auf einen fettähnlichen Körper hin, doch spricht die Löslichkeit in 0,8 proz. Kochsalzlösung gegen diese Annahme. Sie ist in den roten Blutkörperchen nur in sehr geringer Menge vorhanden, kann aus ihnen durch Aether extrahiert 1) Ueber Agglutinin- und Lysinwirkungen. Gentralbl. f. Bak- teriologie. Bd. 39. 2) Beiträge zur chemischen Physiologie und Pathologie. Bd. 8. 1906. Herausg. von Franz Hoffmeister. xVvi werden und vermag, in passenden Portionen zugesetzt, ‘ die Hämolyse der Blutkörperchen, aus denen sie herstammt, zu verhindern und zwar ist diese neutralisierende Wirkung, wenngleich nicht absolut, so doch hervorragend spezifisch im Gegensatz zu der von Kyes und Sachs gefundenen nicht spezifischen Neutralisation durch grössere Mengen von Cholesterin. Mit der speziellen von Bang und Forssmann angegebenen Methode zur Darstellung der neutrali- sierenden Substanz (Aetherextraktion — Acetonbe- handlung — Acetonrest mit Benzol gekocht — Benzol- rest in Aceton gelöst) habe ich an der Linse ebenfalls nach Injektion von Aetherwasser Versuche angestellt. Die acetonlösliche Fraktion ergab keine oder spärliche mitotische Teilungen, während der acetonunlösliche Teil keine andere Wirkung als die des Aethers zeigte. Da die acetonlösliche Fraktion die neutralisierende Substanz ist, so bin ich geneigt, auch bei der Linse, dieser oder einer ihr ähnlichen Substanz die Hemmung der mitotischen Teilung zuzuschreiben. Bei der Hämolyse spielen die von Overton und Müller untersuchten Lipoidstoffe eine Rolle. Alle die Mittel, welche Hämolyse ergeben, sind auch im Stande, auf die Lipoidstoffe durch Schmelzung, Ver- seifung oder Lösung einzuwirken. Da nun viele dieser Mittel auch mitotische Teilungen hervorrufen, so ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir auch hier eine die Lipoidstoffe schädigende und damit Plasmolyse, also geringere Grade von Cytolyse, hervorrufende Wirkung vor uns haben. Bei der Anwendung von Aether kann man diese plasmolytische Wirkung an den Gehirn- und Linsenzellen direkt beobachten. Auch die von Bernh. Fischer entdeckte Wirkung der Fettfarbstoffe, Scharlach R. und Sudan III, lässt sich auf die Schädigung der Lipoidstoffe zurückführen. Sudan Iil ist nicht nur in Oel, sondern nach meinen Versuchen in allen übrigen fettlösenden Substanzen wie Aether, Aceton, Benzol, Xylol löslich und man kann mit ihm Cholesterinkrystalle (weniger die grossen Platten als die kleineren Kristalle) rot färben. Es ist daher anzunehmen, dass der Farbstoff Sudan III auch im Stande ist, auf die Lipoidsubstanzen der Epidermis- zellen schädigend einzuwirken und dass der Farbstoff XV so die mitotischen Teilungen, die zu karzinomähn- lichen Bildungen führen, veranlasst. Mein Erklärungsversuch, die Antreibung der mi- totischen Teilungen auf eine Schädigung der Lipoid- substanzen zurückzuführen, kann demnach mindestens als Arbeitshypothese gelten. Wir würden also annehmen, dass in den Gewebe- zellen der ausgewachsenen Tiere und des Menschen eine die Mitose hemmende, artspezifische Substanz vorhanden ist, die durch die oben erwähnten nicht spezifischen Methoden in ihrer Wirkung aufgehoben wird, so dass jetzt die mitotische Teilung statt- finden kann. Beim natürlichen Wachstum hätten wir in der Lymphe aus dem Blut stammende Substanzen anzunehmen, die namentlich bei Hyperämie und erhöhter Lymphspannung auf die Gewebezellen so ein- wirken, dass der Einfluss der spezifischen Hemmungs- substanz aufgehoben wird. Ob die an Organen erwachsener Tiere mit ur- sprünglich stark vorhandener Hemmung gemachten Beobachtungen auch für die schnellwachsenden, labilen embryonalen Gewebe und die pathologischen Wuche- rungen (Carcinom und Sarcom) gelten, ist eine Frage für sich und müssen erst besondere Versuche darüber entscheiden. XIX Sitzung | am 29. Juli 1907 im physiologischen Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Johannes Müller hält den angekündigten Vortrag: Ueber Zuckerbildung aus kohlenhydrat- freiem Eiweiss. Ü Dem Vortragenden ist es gelungen, durch ab- wechselnde Reduktion und Oxydation den Inosit unter Ringsprengung zum Glycolaldehyd abzubauen. Da der Glycolaldehyd sich, je nach den Bedingungen, zu Tetrose oder Akrose kondensiert, so ist damit eine genetische chemische Beziehung zwischen den alicyklischen Alkoholen vom Typus der Inosite und den wahren Zuckerarten gegeben. Weitere Unter- suchungen zeigten, dass durch wechselnde elektro- chemische Oxydation und Reduktion ein abweichender Abbau unter Ringsprengung erfolgt. Wenigstens zeigte die Reaktionsflüssigkeit starke Orcin-Salzsäure- reaktion mit den typischen Spektralerscheinungen. Die supponierten Pentosen (oder Glykuronsäure ’?) konnten aber bislang nicht isoliert werden. — Da nun Danilewsky vor längerer Zeit ein Eiweissspalt- produkt aufgefunden hat, das sowohl Tyrosin- als Inositreaktionen gibt (ein Befund, den Vortragender an reinem Kasein bestätigen konnte), so erscheint die Annahme zulässig, dass auch im Organismus Be- ziehungen zwischen Inosit und Kohlenhydrat bestehen und dass ein Teil des Zuckers aus Eiweiss über den Inosit als Zwischenstufe gebildet wird, wie auch an- xx zunehmen ist, dass der Inosit bei der wahren Eiweiss- synthese in der Pflanze eine Rolle spielt. Im Zusammen- hang mit dieser Hypothese wird auf die nach Gallois manchmal der Pigüre folgende Inositurie und auf den Inosit diabetes von Vohl hingewiesen. — Schliess- lich berichtet der Verfasser über Versuche, welche den Inosit als Muttersubstanz des Adrenalin wahr- scheinlich machen; im überlebenden Nebennierenbrei (Rind) wurde nach mehreren Stunden das Adrenalın kolorimetrisch (Jodmethode) bestimmt, wobei der Inositzusatz stets eine deutliche, manchmal erhebliche Vermehrung des Adrenalins zeigte. Der chemische Zusammenhang liegt hier vollkommen klar. Gewisse Bromderivate des Hexaacetyl-Inosit (von Hugo Müller nach brieflicher Mitteilung dargestellt) gehen bei der Reduktion mit Zinkstaub und Eisessig in Phenol über; das Nebennierengewebe besitzt in der Tat starke reduzierende Kraft, und die einfache Oxydation zum Brenzkatechin kann leicht erfolgen. XXI Sitzung am 26. Oktober 1907 in der chirurgischen Klinik. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Brüning hält den angekündigten Vortrag: Zur Geschichte der Säuglingstrinkflasche (Demonstration von Lichtbildern). Herr Langendorff spricht: Ueber Ver- suche an überlebenden Arterien. Die be- treffenden Experimente werden vorgeführt. lo Sitzung am 30. November 1907 im physikalischen Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Weber spricht: Ueber das ultra- violette Spektrum der Quecksilberlampe (mit Demonstrationen). Herr Meinertz hält den angekündigten Vortrag: Die Beziehungen des mit der Nahrung auf- genommenen Eisens zum Blutfarbstoff. ‚RER \ Sitzung am 14. Dezember 190% im chemischen Institute. Vorsitzender: Herr Langendorff. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Die Vorstandswahl für 1908 ergibt folgendes Resultat: I. Vorsitzender: Herr Langendorff. II. Vorsitzender: Herr Störmer. Schriftführer: Herr Johannes Müller. Herr Störmer demonstriert eine Reihe chemischer Vorlesungsversuche. Herr Martini spricht: Ueber Konstanz histologischer Elemente bei erwachsenen Nematoden als Folge der determinierten Entwicklung. Veranlasst wird diese Mitteilung durch eine Polemik Apathys gegen die Ausführungen von Dr. Richard Goldschmidt über feineren Bau des Nervensystems auf dem diesjährigen Zoologenkongress hier. Goldschmidt selbst fasst den uns hier inter- essierenden Teil seines Vortrages folgendermassen zusammen: „Es gibt im Zentrum im ganzen 162 Ganglien- zellen, niemals eine mehr oder weniger. Von diesen gehen stets nur bestimmte Fortsätze, die in typischer Weise verlaufen und typisch bestimmte Verbindungen eingehen. Die Konstanz erstreckt sich weiterhin auf _XRIV die relative Grösse wie die Form der Zelle ..... Es hat dies zweifellos eine Bedeutung für das Gesetz der spezifischen Ganglienzellfunktion.“ Der Autor scheint hier die Vermutung anzudeuten, als ob es sich um eine allgemeine Regel für das Nervensystem handeln solle, und eine solche Auffassung tritt noch mehr aus dem neuerlich von Apathy gegen Gold- schmidt gerichteten Angriff (Zobl. Anz. 1907, Bd. XXXII, pg. 381) hervor. Man hat dort den Eindruck, als ob Apathy in der Konstanz der histologischen Elemente des Nervensystems ein Naturgesetz von hoher Bedeutung sähe. Mir scheint nun diese An- schauung nach den bisher bekannt gewordenen Tat- sachen noch nicht berechtigt. Eine derartige Konstanz der Elemente ist nämlich an sich nichts Neues. Durch die entwicklungs- geschichtlichen Forschungen hat sich besonders im Laufe der letzten 2 Dezennien herausgestellt, dass bei manchen Stämmen des Tierreichs von Anfang an jede Furche in genau gesetzmässiger Richtung einschneidet und Zellen sondert, deren relative Lage und Grösse für die betreffende Art typisch ist. Man hat so gefunden, dass durch eine konstante Zahl kon- stant gerichteter Zellteilungen und Zellverschiebungen Entwicklungsstadien gebildet werden, die sich inner- halb derselben Spezies bei gleichem Alter Zelle für Zelle gleichen. Diese Form der Entwicklung be- zeichnet man als determinierte. Sie wurde, wie ge- sagt, auch bei den Nematoden gefunden. Dazu kommen die Untersuchungen über die prospektive Potenz der Blastomeren mit dem Ergebnis, dass z. B. bei den Rippenquallen eine der beiden ersten Furchungs- zellen isoliert stets nur eine halbe Rippenqualle er- giebt und bei Schnecken die Furchungszellen einzeln nur das bilden, was sie auch in der normalen Ent- wicklung zu liefern hatten, die einen ein Stück Darm, die andern ein Stück Wimperschopf usw. Wenn auch diese Erscheinungen bei manchen Tieren noch nicht nachgewiesen sind, so stehen sie doch für grosse Gruppen fest, Hierher gehören: Die Rippenquallen, Ringelwürmer, Schnecken, Muscheln, Ascidien und nach den neuen Untersuchungen von zur Strassen auch die Nematoden. Wir finden also in der Furchungsperiode einer Menge, vielleicht der meisten XXV Tiere nicht nur eine Konstanz der Elemente, sondern - auch eine spezifische Zellfunktion. Wenn nun danach auch das Vorkommen von Organismen, die aus konstanten Elementen aufgebaut sind, eine allgemein anerkannte Tatsache ist, so kann man hier doch noch nicht wohl von histologischen Elementen sprechen. Indem ich nun die Entwicklung eines solchen determinierten Keimes weiterverfolgtie, fand ich zunächst bei einer Nematodenart aus dem Barsch, Oucullanus elegans, eine junge Larve auf, die den Typus ihrer Klasse bereits völlig ausgeprägt zeigt, dabei aber noch dieselbe Konstanz der Zellen, hier also histologischer Elemente erkennen lässt, wie auf den frühesten Entwicklungsstadien. Auch an andern Nematodenlarven konnte ich diese Beobachtung bestätigen. Diese auf dem Anatomenkongress 1906 mitgeteilte Konstanz bezog sich nicht nur auf die 73 Epidermiszellen, sondern auch auf die Geschlechts- anlage, den Vorder-, Mittel- und Enddarm, die beiden dorsalen Muskelbänder, sowie einzelne Ganglienzell- gruppen. Unter Heranziehung der bereits vorher besonders durch R. Goldschmidt bekannt gewordenen einschlägigen Tatsachen gelangte ich zu dem Schluss, dass die hier für die meisten Organsysteme nach- gewiesene Tatsache für alle gilt, also jede junge Nematodenlarve einen nach Zahl und Anordnung der Elemente für die betreffende Art typischen Bau be- sitzt. Seitdem ist nichts bekannt geworden, was dieser Meinung widerspräche. Die Konstanz histologischer Elemente ist hier also für einen ganzen, wenn auch relativ jungen Organismus dargetan. Ich legte mir nun die Frage vor, ob sich ähnliches auch bei erwachsenen, völlig geschlechtsreifen Tieren finden möchte. Darüber lagen gerade bei Nematoden schon einige Beobachtungen vor. Loos hatte gezeigt, dass sich im Oesophogus der Ascariden manche Elemente in typischer An- ordnung finden. Jägerskiöld hatte erkannt, dass die Exkretionsdrüse eine einzige grosse Zelle sei; Gold- schmidt hatte von den Sinnesorganen angegeben, dass sie aus einer oder wenigen und dann konstanten aber unter sich morphologisch und wohl auch physiologisch verschiedenen Zellen aufgebaut sind. In allen diesen Fällen handelte es sich jedoch um Organe, in denen eine grössere Zahl gleichwertiger Elemente nicht vor- kommt. Als ein System gleichartigerer Bestandteile erschien mir nun die Muskulatur besonders des Studiums würdig und zwar in erster Linie die der Oxyuren, die in dieser Beziehung die einfachsten Ver- hältnisse bieten. Ich hatte mich nicht getäuscht, es fand sich völlige Konstanz der Muskelelemente. Die Muskulatur der Leibeswand von Oxyuris curvula z. B. baut sich auf aus 65 grossen Zellen, keiner mehr und keiner weniger. Man kann sich leicht ein Bild davon machen, wenn man eine Oxyuris curvula in der Seitenlinie aufschneidet und nach Entfernung der Eingeweide die Leibeswand ausbreitet. Man über- sieht dann die vier Längsstreifen der Muskulatur und findet in den beiden Dorsalen je 17 Zellen, im rechten ventralen 16, im linken ventralen 15. In jedem dieser vier Muskelfelder bilden die Zellen wieder zwei Reihen. Das allgemeine Prinzip der Zellanordnung in denselben hat Schneider in seiner Monographie bereits richtig angegeben. In der genaueren Anordnung weichen die Zellen jedoch in mehrerer Hinsicht davon ab. So stehen sie in den lateralen Reihen überall zu 9, in den dorsalen Innenreihen zu je 8, in der rechten ventralen Innenreihe zu 7, in der linken zu 6. Die relative Lage, Form und Grösse ist dabei für jede Zelle konstant. Nehmen wir dies Resultat zusammen mit den erwähnten älteren Untersuchungen, so kommen wir zu dem Schluss, dass in dem ganzen Tier nur die Zellen der Haut und des Mitteldarmes und auch die nur wahrscheinlich inkonstant sind. Ich sagte einleitend, dass mir die Konstanz der nervösen Elemente noch durchaus nicht als allgemeine Regel erschiene. Nach dem hier Vorgebrachten wird man sich über den Nachweis von 162 konstanten Ganglienzellen bei Ascaris nicht wundern, wie ihn Goldschmidt geliefert hat, und darin nicht etwa den Ausdruck eines Gesetzes von der Konstanz der histologischen Elemente im Nervensystem finden, sondern nur einen Ausdruck von der Konstanz histologischer Elemente bei den Nematoden. Bezüglich der Resultate Apathys an Egeln ist zu bemerken, dass sie bisher einmal nur approximative Ueberein- stimmung ergeben haben, dann dass es es sich hier wie bei den Nematoden um Tiere mit determinierter XXVI Entwicklung handelt. Mit dieser steht nun bei - Nematoden die Konstanz der histologischen Elemente im erwachsenen Tier in engem Zusammenhang. Der Oesophagus des erwachsenen Cucullanus enthält z. B. keine Zelle, die sich nicht bereits in dem der neu- geborenen Larve auch vorfände, ebenso habe ich auch die 17 Muskelzellen der Rückenstreifen neuerdings bei alten Embryonen der den Oxyuren sehr nahe- stehenden Gattung Nematoxys nachweisen können. Da nun auch die Hirudinenentwicklung determiniert ist, so könnten sich bei ihnen sehr wohl aus ähn- lichen Gründen ähnliche Verhältnisse finden. Wenn sich also die ganze merkwürdige Erscheinung der Konstanz histologischer Elemente beim erwachsenen Tier als eine Fortsetzung, gewissermassen als Krönung determinierter Entwicklung darstellt, ist jedenfalls von Tieren mit letzterer, auf andere freier heran- gebildete Formen ein Schluss nicht erlaubt. Das trifft in erster Linie die Vertebraten, bei denen von einem Furchungsmosaik in dem Sinne wie bei Mollusken, Ringelwürmern und Rundwürmern nicht wohl die Rede sein kann. Gerade die Wirbeltiere pflegen aber in solchen Dingen den Mittelpunkt des Interesses zu bilden. Bisher stehen die Nematoden in dieser Beziehung einzig da, wenigstens ist noch für keine andere Form eine so weitgehende histologische Spezialisierung be- kannt geworden. Wie diese Würmer zu dem Vorzug kommen, der z. T. auf einer sehr frühzeitigen Sistierung aller Zeilteilungsvorgänge beruht, ist nicht zu sagen, da wir über die Stellung der Nematoden im System noch keine Sicherheit haben. Der Vortrag wurde durch Demonstration von Tafeln und Präparaten erläutert. AK _ Mitglieder -Verzeichnis der Naturforschenden Gesellschaft zu Rostock. (Am 1. Januar 1908.) i. Vorstand. I. Vorsitzender: Professor Dr. Langendorff. II. Vorsitzender: Professor Dr. Störmer. . Schriftführer: Privatdoz. Dr. Müller. II. Mitglieder. . Barfurth, Prof. Dr. . Bennecke, Dr., Privatdozent, Spezialarzt für Frauenkrankheiten. Borck, Dr. med., Spezialarzt für Chirurgie. Bornhöft, Dr., Lehrer an der höheren Bürgerschule. Brüning, Dr., Privatdozent. v. Brunn, Spezialarzt für Chirurgie. . Buschmann, Dr., Geh. Sanitätsrat. . Büttner, Dr., Professor, 1. Assistenzarzt an der Frauenklinik. . Burchardt, Dr., städtischer Impfarzt. N Dugge, Dr. med., Stadtphysikus, Sanitätsrat. 1. . Erdmann, Dr., Privatdozent. . Ehrich, Prof. Dr., Oberarzt der chirurgischen Rlinik. Eberhardt, Dr., Spezialarzt für Frauenkrankheiten. 14. Falkenberg, Prof. Dr. . Gartenschläger, Dr., Gymnasialoberlehrer. 16. Geinitz, Prof. Dr. . Gies, Prof. Dr. . Gross, Betriebstechniker. . Heiden, Dr. phil. . Henczynski, Dr. med. . v. Knapp, Dr., Fabrikant. . Kobert, Prof. Dr. - Körner, Brof. Dr. '. Konow, Hofapotheker. . Kühn, Dr., Privatdoz., Oberarzt der medizinischen Klinik. . Kümmell, Dr., Professor. . Kunckell, Dr., Professor. . Lechler, Dr. med., Sanitätsrat. . Langendorff, Prof. Dr. . Leiske, Apotheker. . Martini, Dr., Assistent am anatom. Institut. XXX 32. Martıus, Prof. Dr. 33. Marung, Dr. med. 34. Meinertz, Dr., Privatdozent. 35. Meyer, Dr. phil. 36. Michaelis, Prof. Dr. 37. Mönnich, Prof. Dr. 38. Moschner, Dr., Chemiker. 39. Müller, Prof. Dr. 40. Müller, Dr., Privatdoz., Assistent am physiologischen Institut. 41. Niewerth, Dr., Apotheker. 42. Osswald, Dr., Gymnasialobeılehrer. 3. Peters, Prof. Dr. 44. Pfeiffer, Prof. Dr. 45. Raddatz, Schuldirekior a. D 46. Reincke, Prof. Dr. 47. Rothe, Dr., Oberstabsarzt a. D. 48. Schallhorn, Dr., Apotheker. 49. Schatz, Prof. Dr., Geh. Medizinalrat. 50. Scheel, Dr., Medizinalrat. 51. Scheel, Dr., Apotheker. 52. Scheven, Prof. Dr., 1. Assistenzarzt an der Nervenklinik. 53. Schlüter, Dr., Sanitätsrat. 54. Schmidt, Dr., Augenarzt. 55. Schuchardt, Prof. Dr., Geh. Medizinalrat. 56. Schulze, Dr., Direktor. 57. Seeliger, Prof. Dr. 58. Soeken, Dr., Navigationsschuldirektor. 59. Staude, Prof. Dr. 60. Stoermer, Prof. Dr. 61. Straede, Dr., Lehrer an der Navigationsschule. 62. Tessin, Dr., Lehrer an der höheren Bürgerschule. 63. Thierfelder, A, Prof. Dr., Geh. Medizinalrat. 64. Weber, Prof. Dr. 65. Wigand, Dr. 66. Will, Prof. Dr. 67. Winterstein, Dr., Privatdozent, Volontärassistent am physio- logischen Institut. 68. Witte, Dr. 69. Wolters, Prof. Dr. 70. Wrobel, Dr., Gymnasialdirektor. Es wird gebeten, Aenderungen der Adressen schriftlich dem Schriftführer mitzuteilen. Ratsbuchdruckerei C. Michaal ®Ustrow Archiv für Naturgeschichte Mecklenburgs. 61. Tafel 1. he 7 Y Suceinea Schumacheri Andreae und Planorbis stroemi Westerlund. ‚Arch Nat. Meckl.61 Aum Bacherswall. NMapstab der Länge 7:2000. alu Gr. Horst. Sy WR I Inu 7 8177 Ben zen y all DU 31/7 U a al Sy N) NT ul ES 117 All ll, AN RT) 2 ul, 4 NZ al KU = Fl — au, ll 7 Sl, al BU Prillwitz Sl ENT st, allge RZ EN a NUR Sy, ll A Sl B 2 E12 NN U.Steusloff = GeschiebeMergel. 7 77 Su, Torf mit Conchylien. Tafel Il. Archiv für Naturgeschichte Mecklenburgs. 61. en ‚ht .%/ N .28./3,07. N Rämel bei Steinhagen :,0 'El’87 "I9PION peu “BL TUT UOSEUSURT] I9q pıupy FM "AL PPEL ‘19 "sdinquoppooW rpıyosodinen IM} AIUDIV rer ee a an a ul An ar u 5. „Ace ol Du 0 a Sm 0 er a = ey s9 'ı0 'e/8z "uadeysue Ioq -sjpow p usage], \ K Se RUR DR ar {2 wu E "19 "sdmquopyoayw ayyaıyasssınyen amp AIOIY ba, ein: a DE Aust a a FE BE Aufzeichnungen des Sonnenschein Autographen in Rostock/Versuchs Station) Arch. Nat Meckl 64, im Jahre 1907. Ma NER re I TE Te ERW | ] | =E — |] T f | | | Ess | = | | = 7 | 1 F SS - = = EE = Ze a mr Sr | nmmn| = | | [alle | a 1 ' T | | = | | | | | | | 10 al | IINe) E | WEL i = = En | 4 =— + SI- —|-ı - ne SE ; SF | | 4 IBiBE | a == = =? | | | | | | = i = — a] = | i IE Pre —- | Fr Zr-FrE 10 ro] Real ajsrele = 15 : 20 ai IE B = - Kesere Fee: r E30 — = 5 =| = 10 | 7 = 15 Sr | = ne > 4 Er : = = —25 j i | = 30 5 WERSiE \ BrRelarır +2 = | ==): eRBE =) m | ? + —= = : = 315J- | \Aia Al == — R Se j 2 220 : 7 =] 3°) 5 —| I-+-4---L.- = ne © E= >= E le 10 ® > & Fo -E-15 © | - |- - = | -20 \ a —T 7 = —25 | | = 30 u 7 Dezember Bl 13 | | = | | | | = | | = | | | | 25 nn Sun | — | + ll LE E 1 Reit des Aufganges MUTTER 577 ,6,, 2075 agsd Untergang der Sonne 1 0edemana Meatkuytmk 2 \ Sun j R Ku | NINO 3 2044 106 242 654